2 . 5 Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ Mittwoch, 14. Auguſt 1929 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus eder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. 05 5 Poſtſchecklonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle., 2. Haupt⸗Nebenſtelle K 1% Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr. 6, chwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Zeit und . Witkag⸗ Ausgabe 4 Mannheimer General Anzeiger Leben Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗ Beilage Aus der Welt der Technik je Geil Nr. 372— 140. Jahrgang Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Voraus 899 90 einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, e uſw. ace e leinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben eder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Wandern und Neiſen Geſetz und Recht Politik auf einem alkon am Meer Lebhafte Ausſprache über die Räumungsfrage Wie ſind die Ausſichten? V Den Haag, 14. Aug.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Auf einem Balkon des Grand Hotel in Scheveningen ver⸗ ſammelten ſich geſtern nachmittag von 4 bis 6 Uhr die Miniſter Briand, Henderſon, Streſemann, Wirth und Hymans. Den Blick auf das ſonnenbeglänzte Meer hinaus gerichtet, ſprachen ſie zu dem Thema: Reſtloſe Wiederher⸗ ſtellung der deutſchen Souveränität, Räumung deutſchen Bodens von militäriſcher Beſatzung. Grun d⸗ ſätzlich entſchloſſen, die Räumung ſobald wie möglich durchzuführen, verteidigten Briand und Hymans die Theſe, daß eine Bindung in bezug auf den Endtermin nicht gegeben werden könne.„Den Zeitpunkt, wo die franzöſiſchen und belgiſchen Soldaten das heinland bis zum letzten Mann verlaſſen werden, können wir zwar feſtſtellen, erklärte Briand, aber die Erfüllung die⸗ ſes Verſprechens an dem noch feſtzuſetzenden Datum hängt gausſchließlich und allein von dem Inkrafttreten des Noungplanes ab.“ Der belgiſche Außenminiſter unterſtützte dieſe franzöſiſche Auffaſſung, aus der man erſieht, daß auch die Feſtſetzung des Endtermins noch nicht die Gewähr der praktiſchen Durch⸗ führung der Geſamträumung in ſich ſchließt. Henderſon teilt den franzöſiſch⸗belgiſchen Standpunkt in keiner Weiſe.„Die engliſchen Soldaten werden noch vor Weihnachten das beſetzte Gebiet verlaſſen“, erklärte er und ſchlug damit eine Breſche in die Reihe der okkupherenden Mächte. Aus ber Stellungnahme Henderſons ergibt ſich klar und deutlich, daß die Annahme des Noungplanes durch Deutſch⸗ land den Gläubigerſtaaten die bindende Verpflichtung auf⸗ erlegt, zur Räumung zu ſchreiten. Die Quotenverteilung unter die Alliierten iſt, wie Henderſon heute wiederholte, eine Angelegenheit, die nicht den geringſten Einfluß auf die Hin⸗ ausſchiebung der Geſamträumung ausüben dürfe. Dazu kommt die feſte Abſicht des engliſchen Außenminiſters, anläß⸗ lich der Genfer Vollverſammlung die vollſtändige Wiederher⸗ ſtellung der deutſchen Souveränität als unmittelbar bevor⸗ ſtehend der Weltöffentlichkeit mitzuteilen. Ob dies Henderſon oder Ramſey Macdonald tun wird, iſt noch nicht bekannt. Infolge der Einſtellung Frankreichs und Belgiens konnte geſtern nicht mehr erreicht werden, als die Einigung dar⸗ über, daß der Endtermin in der Geſamträumung beſtimmt werden ſoll. Verhandlungen zwiſchen den vier Miniſtern werden noch ſtattfinden. Die politiſche Kommiſſion ſoll erſt zuſammentreten, wenn eine Annäherung der Standpunkte er⸗ zielt worden iſt. Aus dieſem Grunde faßte man auch den Beſchluß, den Unterausſchuß, der ſich mit den Räumungs⸗ modalitäten und der Feſtſetzung der zu leiſtenden Entſchädi⸗ gungen befaſſen ſoll, nicht zuſammentreten zu laſſen. Auch dieſe Fragen werden den Gegenſtand der Miniſterbeſprechun⸗ gen bilden, wobei zu bemerken iſt, daß die okkupierenden Mächte alle Anſtrengungen machen werden, um die ver⸗ trags rechtlichen deutſchen Entſchädigungs⸗ anſprüche ſo tief wie möglich herabzudrücken. Briand kündigte ſchon geſtern an, datz er als„Entgegen⸗ kommen“ in der Räumungsfrage eine„generöſe Geſte“ der deutſchen Regierung hinſichtlich der durch die Alliierten zu leiſtenden Entſchädigungen erwarte. Wie anzunehmen iſt, wird man über eine Pauſchalſumme verhandeln. Die Beſatzungskoſten ſind ſehr beträchtlich. Bis Ende Auguſt werden ſie zum größten Teil durch den Dawes⸗ plan gedeckt, aber der Poungplan enthält keine diesbezüg⸗ lichen Beſtimmungen. Man ſollte annehmen, daß die Repa⸗ rationsgläubiger, die momentan im Streit um verhältnis⸗ mäßig kleine Summen ſtehen, die Notwendigkeit erkennen werden, daß durch die baldige Befreiung des Rheinlandes er. hebliche Ausgaben erſpart werden könnten. Jedenfalls wird bei der Klarſtellung des Räumungsdatums die Beſtimmung der Deutſchland gutzuſchreibenden Pauſchalſumme eine wich⸗ tige Rolle ſpielen. Es iſt zu erwarten, daß in der nächſten Miniſterbeſprechung der Endtermin fixiert wird. Die Belgier bekunden große Neigung, ſich mit den Fran⸗ zoſen auf den 1. April feſtzulegen. Bemühungen Briands bei Henderſon, den gleichzeitigen Abzug ſämt⸗ licher Beſatzungstruppen zu ſichern, ſind im Gange. Was den franzöſiſch⸗belgiſchen Vorſchlag über die ſoge⸗ nannte Feſtſtellungskommiſſion betrifft, ſo wird uns mitgeteilt, daß er den Juriſten nicht als Diskuſſions⸗ grundlage übergeben wurde. Bis zur Stunde fehlt alſo dem Juriſtenkomitee, das heute zum erſten Male zuſammentritt, ein Vorſchlag der franzöſiſchen Delegation und man fragt ſich, ob es überhaupt möglich ſein wird, im Haag mehr zu erreichen als ein Gutachten der Juriſten über die Rechtslage. Die Finanzkommiſſion wird heute zuſammentre⸗ ten und ſich mit den Sachlieferungen befaſſen. Von maßgebender deutſcher Seite erhalten wir die Mitteilung, daß der Vertreter Deutſchlands in der Finanzkommiſſion irgend welche Abänderungen im Voungplan nicht zugeben wird. Alle Berichte über Veränderungen im Zif⸗ fernverhältnis der geſchützten und ungeſchützten deutſchen Jahresleiſtungen erweiſen ſich nach den beim Reichsfinanz⸗ miniſter Hilferding eingezogenen Erkundigungen als un⸗ zutreffend. Die franzöſiſch⸗engliſchen Differenzen in der Quotenfrage beſtehen noch in vollem Umfange. Räumungsverſchleppung bis nächſtes Frühjahr? V Paris, 14. Aug.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Aus den Haager Berichten der Morgenpreſſe läßt ſich er⸗ kennen, daß Briand hinſichtlich der Räumung des Rhein⸗ landes den Vorſchlag machen wird, die 2. Zone noch vor Ende dieſes Jahres zu räumen, dagegen den Abzug der Truppn aus der 3. Zone bis zum nächſten Früh⸗ ling hinauszuſchieben. Nach dem„Oeuvre“ würde mit der Räumung der Koblenzer Zone gegen Ende September begonnen, ſie wäre gegen Weihnachten vollendet. Die Be⸗ freiung der 3. Zone könnte nach Auffaſſung dieſes Blattes im Oktober in Angriff genommen werden, ſofern bis dahin der Poungplan angenommen und von den Parlamenten ratifiziert worden ſei. In welchem Tempo der Abzug erfolgen würde, und in welchem Zeitpunkt er vollendet wäre, hänge von der Anſicht der militäriſchen Sachverſtändigen ab. Als unerläßliche Bedingung zu einer Zuſtimmung Frankreichs zur Freigabe des Rhein⸗ landes wird bekanntlich hartnäckig die vorherige An⸗ nahme des YHoungplanes verlangt. Brfand wird des⸗ halb von den Rechtsblättern ſcharf getadelt, weil er ſich auf Beſprechungen über die Räumungsfrage einließ, bevor man ſich über den Poungplan geeinigt habe.„Echo de Paris wirft ihm heute wieder vor, er habe eine große Unvorſichtig⸗ keit begangen, ſeine Zuſtimmung zur Bildung des politiſchen Ausſchuſſes zu geben, bevor der Sachverſtändigenbericht an⸗ genommen worden ſei. Jetzt gebe ſich Briand zwar alle Mühe, den Gang der Verhandlungen im politiſchen Ausſchuß zu verzögern, aber das werde für ihn immer ſchwieriger, er verliere den Boden unter den Füßen. i a Dieſe Bemerkung des„Echo de Paris“, Briand ſei be⸗ müht, die Arbeiten im politiſchen Ausſchuß zu verzögern, ver⸗ dient immerhin feſtgenagelt zu werden. Italieniſcher Flottenbeſuch in Kiel — Kiel, 18. Aug. Heute vormittag 9 Uhr lief eine unter Befehl des Admirals Rota ſtehende italieniſche Schulſchiſfe dkviſion, beſtehend aus den Panzerkreuzern„Piſa und „Francesco Ferruccio“, von Danzig kommend zu mehrtägt⸗ gem Aufenthalt in den hieſigen Hafen ein. Beim Paſſieren von Friedrichsort feuerte das Flaggſchiff„Piſa“ 21 Schuß Landesſalut, der von der Salutbatterie Friedrichsort er⸗ widert wurde. Blutige Grenzgefechte zwiſchen uſſen und Chineſen Moskau, 14. Aug.(United Preß.] Zu ſchweren Zu⸗ ſammenſtößen iſt es, wie amtlich mitgeteilt wird, an drei verſchiedenen Punkten der mandſchuriſchen Grenze gekommen. Die Mitteilung beſagt, daß weißgardiſtiſche Verbände zu⸗ ſammen mit chineſiſchen Truppen die ruſſiſche Grenze in der Nähe der Mündung des Sungari⸗Fluſſes bei Wlado⸗ weſchtſchensk und beim Chanke⸗See zu überſchreiten verſucht und die dortigen ruſſiſchen Poſten ange⸗ griffen hätten. Die Angreifer ſeien zurückgeſchlagen wor⸗ den. Auf Seiten der Ruſſen ſeien mehrere Mann ge⸗ tötet und verwundet worden. a Meuterei auf einem franzöſiſchen Dampfer Paris, 13. Aug.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Aus Madrid wird berichtet, die Beſatzung des franzöſiſchen Dampfers„Scutari“ meuterte dieſer Tage bei Ferreol. Die betrunkenen Matroſen ſtürzten ſich auf den Kapitän und warfen ihn über Bord. Dem Kapitän gelang es, das Land ſchwimmend zu erreichen. Er begab ſich auf das franzöſiſche Konſulat, um militäriſche Hilfe herbeizuholen. 12 Soldaten kamen an Bord, ſie wurden jedoch unverzüglich von den Matroſen angegriffen. Nach hartem Kampf gelang es, die betrunkene Mannſchaft zu überwältigen und einzuſperren. Sieben Todesopfer beim Abſturz eines japaniſchen 5 i Flugzeuges Tokio, 14. Aug.(United Preß.) Beim Abſturz eines neuen Bombenflugzeuges, das zu Probeflügen nach Nagoya Nagaſaki aufgeſtiegen war, wurden ſämtliche Inſaſſen, ſie ben Perſonen, darunter der Generalmajor Otawa und ein Generalſtabsoffizier, getötet. Die Urſache des Unglücks iſt noch unbekannt. Es hieß anfangs, daß die Offiziere nach dem Flugplatz von Karimagaura unterwegs ſeien, um an den Vorbereitungen für den Empfang des„Graf Zeppelin“ teilzunehmen. Wie jedoch das Kriegsminiſterium mitteilt, handelt es ſich um eine Verwechflung mit einem anderen Flugzeug, das inzwiſchen dem größten Optimis wohlbehalten gelandet iſt. Italien und das unabhängige Aegypten (Von unſerem ſtändigen Korreſpondenten) F. K. Rom, im Auguſt. Mit der größten Spannung verfolgt Italien die Verhand⸗ lungen, die gegenwärtig das an Jahren herangereifte König⸗ reich Aegypten mit ſeinem geſtrengen Vormund und Schutz⸗ herrn England führt. Dabei wenden ſich alle Sympathien Italiens— es ſei gleich geſagt— dem ſchlechtbehandelten Mündel zu, das ſeit Jahr und Tag den Großjährigkeits⸗ prozeß anſtrengt und bisher nichts gewonnen hat als Ver⸗ tröſtungen und Verſprechungen auf ſpäter. Schon 1924, als MacDonald zum erſten Mal eine Labour⸗Regierung präſi⸗ dierte und in ſeiner Eigenſchaft als konzilianter Staatsmann den Führer der unabhängigen ägyptiſchen Nationaliſten, Zag⸗ lul Paſcha, nach London kommen ließ, um ernſthafte Verhand⸗ lungen in die Wege zu leiten, wurde von italieniſcher Seite die kommende Selbſtändigkeit Aegyptens lebhaft und mit offen⸗ ſichtlicher Befriedigung begrüßt. Dieſe Freude war verfrüht; aber das Intereſſe an der ägyptiſchen Unabhängigkeits⸗ bewegung blieb und wurde wieder brennend, als Sir Auſten Chamberlain 1927, kurz vor der Ermordung des Sirdar Lee Starks in Alexandrien, eine neue Verſtändigungsbaſis ſchuf, die jedoch auch durch die im Programm vorgeſehenen, ſtarken Reſerven Englands ſcheitern mußte. Die Gründe nun, die Aegypten in ſeinem Kampf um Freiheit und Selbſtbeſtimmung anführt, erſchienen und erſcheinen heute mehr als je Italien ſtichhaltig, logiſch und überaus natürlich, wie in Italien alle Gründe als ſtichhaltig, logiſch und natürlich gelten, die ſeiner politiſchen Stellung, beſonders der im Mittelmeer, ſofort zugute kommen oder auch nur günſtige Perſpektiven eröffnen. Und damit iſt ſchon der Hauptgrund des italieniſchen Intereſſes und der deutlichen Sympathie für die„ägyptiſche Sache“ gegeben: Macht⸗ erweiterung Italiens im Mittelmeer. Das freie, unabhängige Aegypten, deſſen politiſche Richt⸗ linien nicht mehr einzig und allein zur Downing Street in London führen, um dort im Intereſſe des britiſchen Welt⸗ reiches zurechtgebogen zu werden, wird in der zukünftigen Mittelmeerpolitik einen der wichtigſten Faktoren darſtellen, vorausgeſetzt ſelbſtverſtändlich, daß ſeine Autonomiebeſtre⸗ bungen unter der zweiten Labour⸗Regierung mit einem wirk⸗ lichen Erfolg gekrönt ſein ſollte. Xalien ſteht auf dem Sprunge, hierbei ſeine politiſchen Intereſſen ebenſo ſchnell und geſchickt wahrzunehmen, wie es dies in den vergangenen Jahren, in der ſicheren Erkenntnis der neuen Sachlage, mit der nationaliſtiſchen Türkei des Ghazi Kemal Paſcha getan hatte. Seit dem Aufkommen des Faſzismus, der die Vorherr⸗ ſchaft Italiens im Mittelmeer von Anfang an in ſein Pro⸗ gramm einbeſchloß und daher frühzeitig und in logiſcher Vorausſicht Stellung zum islamiſchen Problem nahm, iſt in Italien eine islamfreundliche Geſinnung in die Erſcheinung gerufen worden, die einen offenſichtlich propagandiſtiſchen Charakter trägt. Italien zerſtörte als erſtes Land das in der Vorkriegszeit übliche Bild vom„ranken Manne“ und knüpfte die Beziehungen mit der neuen Türkei an. Italien erkannte auch als erſtes Land das„Königreich Aegypten“ an, aus dieſer äußerlich veränderten Bezeichnung ſchon damals deſſen kommende Größe weisſagend. Und in ſeiner gefühls⸗ mäßigen Einſtellung war nicht von geringſter Bedeutung die Tatſache, daß König Fuad ein Freund des regierenden Hauſes Savoyen iſt und ſeine zivile Bildung und militäriſche Erziehung in Italien genoſſen hat. Aber wenn auch dieſe ſen⸗ timentalen Elemente immer und immer wieder in den Vor⸗ dergrund geſchoben werden, ſo ſteht doch im eigentlichen Vor⸗ dergrund das politiſche Intereſſe Italiens an den Verhält⸗ niſſen Aegyptens, wie und wieweit durch eine grundlegende Aenderung die eigenen politiſchen Pläne beeinflußt und ge⸗ fördert werden könnten. Daß dieſer Einfluß nicht gering ſein wird, zeigt die allgemeine Spannung, mit der die italieniſche Preſſe die Verhandlungsentwicklungen in London beobachtet. Nicht minder groß iſt das rein praktiſche Inter⸗ eſſe. In Aegypten leben gegenwärtig rund 70 900 Italiener. Was dieſe Ziffer bedeutet, geht an Hand einiger Vergleiche hervor. Vor dem Kriege wurde die Zahl der in Aegypten dauernd anſäſſigen Italiener auf 35 000 ge⸗ ſchätzt; nach dem Kriege(bis 1927) ſtieg dieſe auf etwa 50 000. Für Tunis ſind die entſprechenden Zahlen 88 000 und 97 000, für Algier 33 000 und 28 500, für Marokko 12000 und 10 500, Während alſo in faſt allen nordafrikaniſchen Gebieten, mit Ausnahme von Tunis, wo die Differenz den beſonderen Verhältniſſen entſprechend überaus gering erſcheint, die Zahl der eingewanderten Italiener abnahm, erfuhr ſie in Aegyp⸗ ten im Vergleich zur Vorkriegszeit ihre Verdoppelung. Und dieſe Tatſache gewinnt noch dadurch an Bedeutung, wenn man in Betracht zieht, daß in ber italieniſch⸗libyſchen Kolonie, Tripolis und der Kyrenaika, ſich kaum 27000 Italiener im entſprechenden Zeitraum angeſiedelt haben. g Die in Aegypten anſäſſigen 70000 Italiener, die ihre eigenen Schulen haben, eigenen Konſulargerichten unterſtehen, keinerlei Steuern zahlen, und auch ſonſt durch eine Reihe von Sonderbeſtimmungen weitgehends geſchützt ſind, würden durch die Bildung eines vollſtändig autonomen Aegypten in eine gänzlich veränderte Lage geraten, die als ungünſtig betrachtet werden müßte, wenn nicht jetzt ſchon Italien die künftigen italieniſch⸗ägyptiſchen Beziehungen mit der ſicheren Hoffnung auf eine privilegierte Stellung gewär⸗ tigte. So ſteht es dem praktiſchen Problem, das durch das Ende der ſogenannten Kapitulationen aufgerollt wird, mit us gegenüber, bauend auf die Ver⸗ Fuad anläßlich ſeiner letzten Rom⸗ ſicherungen des Königs 5 Seite. Nr. 379 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabeſ Mittwoch, den 14. Auguſt 1989 ketſe, daß das Zuſammenleben und ⸗wirken der Italiener und Aegupter auf ägyptiſchem Boden ſtets auf eine für beide Teile vorteilhafte Weiſe geregelt ſein würden. Wichtig iſt für Italien gleichfalls ſein Handels ver⸗ Altus zu Aegypten, das zu den wenigen Ländern zählt, für die die italteniſche Handelsbilanz aktiv reſultiert. Die aus Aegypten nach Italien exportierten Waren ſtellten im Jahre 1927 einen Geſamtwert von 251 Millionen und 1928 von 830 Millionen Lire bar, während die Import⸗ biffern in den entſprechenden Jahren mit 510 Millionen und 404 Millionen Lire angegeben ſind. Aegypten als Bau m⸗ wolland beliefert die italieniſche Textilinduſtrie jährlich mit über 200 000 Dz. Rohbaumwolle; zugleich werden von italteniſcher Seite jährlich etwa 60 000 Dz. fertige Baumwoll⸗ gewebe in Aegypten abgeſetzt. Auch für Seiden gewebe ſteht der ägyptiſche Markt an einer ber erſten Stellen in den italteniſchen Exportſtatiſtiken. Es würde zu weit führen, hier näher auf die italieniſch⸗ägyptiſchen Handelsbeziehungen einzugehen, obwohl ſich auch aus ihnen, vom Standpunkt des Wirtſchaftsnutzens geſehen, eine weitere Erklärung für das Intereſſe Italiens am Aufſchwung Aegyptens ableiten ließe. Jedenfalls vertritt Italien den Standpunkt, daß dieſer Auf⸗ ſchwung von der Unabhängigkeit und dem Selbſtbeſtimmungs⸗ recht Aegyptens untrennbar iſt, vor allem im Hinblick auf ſeine eigenen politiſchen Ziele und Wirtſchaftsbeſtrebungen. Die politiſchen Ziele nun, denen ſich Italien ſeit Jahren langſam, doch in konſtanter Programmſicherheit nähert, be⸗ ſchränken ſich faſt ausſchließlich auf den öſtlichen Teil des Mittelmeeres, da der weſtliche Teil durch den über mäch⸗ tigen Einfluß Frankreichs ſo gut wie geſperrt iſt. Albanien war ein Beginn; Griechenland eine notwendige Klärung; der erſte wirkliche Vorſtoß führte in die Türkei. So lange England die Politik Aegyptens beſtimmte, blieb jedoch das Hauptziel Italiens, ſeine Macht über das ge⸗ ſchloſſene Mittelmeerbecken auszudehnen, die Straßen zum ferneren Orient zu erobern, unerreichbar. Alle ſeine politi⸗ ſchen Unternehmungen am Roten Meere wurden von Eng⸗ land ſcharf kontrolliert und im gegebenen Falle abgeſchwächt. Aegypten lag auf ſeinem Wege zur Macht wie eine ſtumme Sphinx, die weder ja noch nein ſagt. Um das große Orient⸗ ziel feiner Politik nicht zu gefährden, mußte Italien jahr⸗ zehntelang gezwungenermaßen englandfreundliche Politik machen und damit häufig andere wichtige Intereſſen außer acht laſſen. Folglich erſchließt die Unabhängigkeit Aegyptens Italien Möglichkeiten, vor allem die des freieren Zugangs zum Roten Meer. Die Freiheit der ſüdlichen Meere ſteht hinter der Freiheit Aegyptens. Sollte die Unabhängigkeit Aegyptens eine Tatſache der nächſten Zeit ſein, ſo braucht man auch ſicher nicht lange mehr zu warten, bis Italten auf dem Plan erſcheinen wird mit einem geſchickt formulterten Handels⸗ Schiebs⸗ und Freundſchaftsabkommen, das ihm im autonomen Aegypten den gewünſchten Einfluß verſchafft., Kommuniſtiſche Flegeleien bei Zilles Beerdigung U Berlin, 14. Aug.(Von unſerem Berliner Büro,) Wie nachträglich bekannt wird, iſt es geſtern bei der Beer di⸗ gung Zilles zu üblen kommuniſtiſchen Rüppeleien ge⸗ kommen. Ein Kommuniſt benutzte die Feier am Grabe, um eine parteipolitiſche Agitationsrede zu halten. Er reklamierte Zille allein für die Kommuniſten.„Die ſatte Bourgeviſie“ habe ſich über Zilles Bildern luſtig gemacht, Zillebälle arrangiert, aber den Künſtler ſelbſt hungern laſſen. In dieſelbe Kerbe ſchlug ein Vertreter der„Roten Hilfe“, der gleichfalls ſeine Anklagen gegen„die verrottete bürgerliche Welt“ ſchmetterte, kurz die an der Trauerfeier teilnehmenden Kommuniſten gebärdeten ſich wie in einer Parteiverſamm⸗ lung. Sie riefen ihr„Rot Front“ und nahmen eine drohende Haltung gegenüber den anderen Teilnehmern ein. Nur dem Umſtand, daß dieſe mit Rückſicht darauf, daß man am offenen Grabe ſtand, die Provokationen ungehindert Ueßen, wurde ein öffentlicher Skandal vermieden. Der Kellogg⸗Pakt dem Völkerbundsſekretariat zugeſtellt. Die Regierung der Vereinigten Staaten hat dem Völkerbunds⸗ ſekretariat eine Abſchrift des Kellogg⸗Paktes zugeſtellt. Aus volksparteilichen Kreiſen in Mann⸗ heim wird uns geſchrieben: „ zuſammengezählten Stimmen den nicht ge⸗ wählten Bewerbern in der Reihenfolge der in einem Wahl⸗ kreis erreichten Höchſtſtimmenzahlen zugeteilt werden. Die herrſchende Auslegung des alten und auch des neuen Landtagswahlgeſetzes in bieſer Frage der Zuſammenzählung und Verteilung der unberückſichtigt gebliebenen Stimmen geht dahin, daß eine Partei mindeſtens 10000 Stimmen in allen Wahlkreiſen aufbringen muß, um einen Abgeordneten zu er⸗ halten. Das bedeutet mit anderen Worten, daß es nicht not⸗ wendig iſt, daß eine Partei mindeſtens in einem Wahlkreis 10 000 Stimmen aufbringen muß, damit ſie die anderen, in den Wahlkreiſen unberückſichtigt gebliebenen Stimmen zugeteilt erhält. In ſeiner No. 201 wird dieſe Auslegung vom„Ba di⸗ ſchen Beobachter“ beſtritten und behauptet, daß die Faſ⸗ ſung des neuen Badiſchen Landtagswahlgeſetzes— das wir keine Veranlaſſung zu unterſtützen hatten— ſei irreführend und in ihrer Auswertung ungeſetzlich, da dieſe Auslegung des Landtagswahlgeſetzes gegen 8 25 der Badiſchen Verfaſſung ver⸗ ſtoße. Der juriſtiſche Nachweis hierfür wird jedoch nicht er⸗ bracht. Denn trotz der ja immerhin ſchönen und ernſten For⸗ derung, ſich„ſtreng“ an den Text der Verfaſſungsurkunde zu halten und trotz einer eingehenden entſtehungsgeſchichtlichen Betrachtung des§ 25 ſcheint dem Verfaſſer als weſentlichſter Punkt entgangen zu ſein, daß die in Frage ſtehenden Beſtim⸗ mungen in beiden Geſetzen wörtlich die gleichen ſind, und daß es ſich bei der Auslegung der Beſtimmung des Landtagswahl⸗ geſetzes nicht um etwas von der Beſtimmung der Verfaſſung unabhängiges, ſondern um die logiſcher Weiſe gleiche Aus⸗ legung einer gleichen aus der Verfaſſung erſt entnommenen Beſtimmung handelt. Eine ſynoptiſche Gegenüberſtellung des Wortlauts der beiden Beſtimmungen veranſchaulicht dies am beſten: 8 25 der. Bab. Verfaſſung: Die Abgeordneten werden nach den Grundſätzen der Verhältnis⸗ wahl in mindeſtens vier Wahl⸗ kreiſen gewählt. Jede Partei oder Wählergruppe erhält auf je 10 000 der für ihren Vorſchlag abgegebe⸗ nen Stimmen einen Abgeordne⸗ ten. Die hiernach in den Wahlkreiſen unberück⸗ ſichtigt gebliebenen Stimmen ſind durch das ganze Land zuſammen⸗ duzählen und nach dem vorhergehenden Satz zu bewerten. Jeder alsdann noch verbleibende Reſt von mehr als 7500 Stimmen erhält einen wei⸗ teren Abgeordneten. Das nähere beſtimmt das Landtagswahlgeſetz. 8 9 Z. 5 d. Landtagswahlgeſetzes: Auf je 10 000 Stimmen oder einen Schlußreſt von mehr als 7500 Stimmen entfällt ein Ab⸗ geordneter. Jedem Kreiswahl⸗ vorſchlag werden ſo viele Ab⸗ geordnetenſitze zugewieſen, daß je einer auf 10 000 für ihn abgege⸗ bene Stimmen kommt. Die hiernach in den Wahl ⸗ kreiſen unberückſichtigt gebliebenen Stimmen werden für jede Partei oder Wählergruppe durch das Land zuſam⸗ mengezählt und den nach Satz 2 nicht gewählten Bewerbern in der Reihenfolge der in einem Wahlkreis erreichten Höchſtſtim⸗ menzahlen zugetetlt;... Wird geſagt, die Faſſung und Auslegung der Beſtimmung des Landtagswahlgeſetzes entſpreche nicht der Verfaſſung, ſo iſt dies eine gekünſtelte, irreführende Behauptung. Behauptet werden könne nur, die Auslegung der, Verfaſſungsurkunde in 8 25 ſei unrichtig. Und dieſer 8 25, das behauptet ſogar der Verfaſſer der Ausführungen im„Badiſchen Beobachter“, iſt vom Reichsſtaatsgerichtshof als mit dem Reichs recht verträg⸗ lich auch mit 22 Wahlkreiſen anerkannt worden. Er läßt aber Am die Neform der Arbeltsloſenverſicherung Die Vorſchläge des Arbeitsminiſters ſind völlig unannehmbar I Berlin, 14. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Die in Berlin wetlenden Mitglieder des Reichskabinetts wer⸗ den vermutlich noch im Laufe des heutigen Vormittags den eingehenden Bericht der Miniſter Wiſſell und Severin 9 über die Beratungen im Haag entgegennehmen. Die gemein⸗ ſame Beſprechung der Parteiführer mit den Kabinettsmit⸗ gliedern ſoll möglichſt ſchon morgen ſtattfinden. Aus dem „Vorwärts“ erfährt man heute, daß der von der Mehrheit des Kabinetts ſowohl in Berlin als auch im Haag abge⸗ lehnte Wiſſellſche Entwurf eine Beitragserhöhung von nicht nur ½ Prozent, wie ſie der Sachverſtändigenaus⸗ ſchuß vorſchlägt, ſondern ſogar von ½ Prozent verlangt und zwar unter Verzicht auf jeden Leiſtungs⸗ abba u. Es iſt klar, daß dieſer mit erheblichen Mehraufwendungen verbundene Vorſchlag keine Ausſicht auf Annahme hat. Das ſozialdemokratiſche Hauptorgan verſichert deſſen ungeachtet nochmals, daß die Sozialdemokratie allen Abbauverſuchen ein „unbeugſames Nein“ entgegenſetzen werde und begrüßt es, daß die chriſtlichen Gewerkſchaften ſich dem Standpunkt der Sozialdemokratie und der freien Gewerk⸗ ſchaften immer mehr genähert hätten. Gleichzeitig bemüht ſich das Blatt, das Zentrum gegen die Volkspar⸗ tei auszuſpielen. Es weiſt das Zentrum auf ſeine Verpflichtungen dem gewerkſchaftlichen Flügel gegenüber hin und erinnert es daran, daß das Arbeitsloſenverſicherungsge⸗ ſetz von dem Zentrumsminiſter Dr. Brauns geſchaffen wor⸗ den ſei. Wenn der„Vorwärts“ ſeine„Friſe in Sicht“ überſchriebenen Betrachtungen mit der Verſicherung ſchließt, an dem guten Willen der Sozialdemokratie zur Zuſammen⸗ arbeit mit den anderen Parteien und ihrer Abſicht, eine Kriſe zu vermeiden, ſei nicht zu zweifeln, ſo verliert dieſe Be⸗ teuerung ſehr weſentlich an Wert durch den einſchränkenden Zuſatz, daß dieſer Wille dort eine Grenze habe, wo die Lebens⸗ intereſſen der deutſchen Arbeiterklaſſe gefährdet ſeien. Erfreulicherweiſe hat der Vorſitzende des ſozialpolitiſchen Ausſchuſſes, der f 5 Abg. Eſſer, und zwar wie es ſcheint nicht zuletzt auch a Vorſtel⸗ lungen von volksparteilſcher Seite hin, dem o itziell en Wunſch 1 nach einer Hinausſchiebung des Zuſammentritts des Aus⸗ ſchuſſes nicht entſprochen, dieſen vielmehr zu dem urſprünglich vorgeſehenen Termin, den 15. Augu ſt, einberufen. Das iſt ein deutlicher Proteſt gegen die Verſchleppungs⸗ kakttk, die von Herrn Wiſſell und den Sozialdemokraten in der Frage der Arbeitsloſenverſicherung verfolgt wird. Freilich ſchweben die Verhandlungen im Ausſchuß, ſolange ein Regierungsentwurf nicht vorliegt, in der Luft. Es kann ſich höchſtens darum handeln, einen Meinungsaustauſch über die Vorſchläge der Sachverſtändigen in die Wege zu letten, wobei freilich die Gefahr nicht zu verkennen iſt, daß man ſich noch mehr auseinander redet und die ohnehin prekäre Si⸗ tuation wetter verſchlechtert wird.. Die„Germania“ freilich iſt optimiſtiſch genug, auzu⸗ nehmen, daß die Anweſenheit des ſozialpolitiſchen Ausſchuſſes zum wenigſten die günſtige Wirkung haben werde, die Reichs⸗ regierung zu jener Beſchleunigung ihrer Arbeit anzuregen, die im dringlichen Intereſſe der Sache liegt. Uns ſcheint, wie die Dinge liegen, eine ſtarke Skepſig am Platze. Iſt erſt wieder der ganze Verhandlungsbetrieb im Reichstag im Gange, dann ſchrumpfen die Ausſichten auf eine baldige Einigung auf ein Minimum zuſammen. Zunächſt müſſen überhaupt einmal die Parteiführer, von denen ein Teil außer⸗ halb Berlins weilt, zuſammengetrommelt werden. Darüber werden ein bis zwei Tage vergehen. Die Parteiführer wie⸗ derum werden ihr Votum nicht abgeben wollen, bevor ſie mit ihren Fraktionen Fühlung genommen haben. Erſt, wenn das geſchehen und Klarheit über die Stellungnahme der Regie⸗ rungsparteien geſchaffen iſt, wird das Kabinett ſeine Beſchlüſſe faſſen können. Es müßten ſchon Zeichen und Wunder ge⸗ ſchehen, wenn auf dieſem langwierigen Inſtanzenweg in ſechs Tagen ein Ergebnis zuſtandegebracht würde. Die Sozialdemokraten aber ſchließen inzwiſchen die Reihen. Wie der„Vorwärts“ berichtet, hat ſich der Vor⸗ ſtand der ſozialdemokratiſchen Reichstagsfraktion geſtern un⸗ ter Hinzuziehung des Allgemeinen Deutſchen Gewerkſchafts⸗ bundes zu einer Beſprechung über die politiſche Lage zuſam⸗ mengefunden. In der Sitzung, an der auch die Miniſter Wiſſell und Severing teilnahmen, iſt„die volle Uelter⸗ einſtimmung“ mit der Haltung der beiden ſozialdemokratiſchen Miniſter zutage getreten. Vor den badischen Landtagswahlen Am die Auslegung des neuen Landtagswahlgeſetzes wohlweislich nicht davon verlauten, daß ber Reſchsſtaats⸗ gerichtshof ſich ſeinen Auslegungskünſten angeſchloſſen hätte, Die Auslegung des„Badiſchen Beobachters“ nunmehr unter dieſem Geſichtspunkt betrachtet, führt zu folgenden Erg wägungen. Einleitend muß zunächſt jeder Vergleich mit dem Reichswahlgeſetz zurückgewieſen werden. Denn den verhält⸗ nismäßig großen Wahlkreiſen des Reiches ſtehen in Baden und hierauf kommt es bei dieſer Beſchneidung des Waßlergeb⸗ niſſes an— un verhältnismäßig kleine Wahlkreiſe gegen⸗ über. Legen wir z. B. das Material des Badiſchen Statiſti⸗ ſchen Landesamtes über die Reichstagswahl 1928 zu Grunde, ſo ergibt ſich, daß die Durchſchnittszahl der Stimmberechtigten aller deutſchen Wahlkreiſe 1179 860 bei den zur Zuerteilung eines Mandats erforderlichen 60 000 Stimmen eine Verteilung von insgeſamt annähernd 20 Abgeordneten zuläßt, während in Baden bei gleicher Berechnung die Durchſchnittszahl 68 001 bei 10 000 eine Verteilung von nur 7 Abgeordneten in einem Wahlkreis insgeſamt ergibt! Alſo ungefähr ein Ver⸗ hältnis von:31 Mit anderen Worten, die Wahlkreiſe im Reich und in Baden würden dann in einem Verhältnis zu einander ſtehen, wenn das Reich ſtatt in 35 in 115(J eingeteilt wäre. Hinzu kommt ein weiterer Gedanke. Die Beſtimmung des§ 32 des Reichswahlgeſetzes, der hier herangezogen werden ſoll und der beſtimmt, eutſprechend der Wahlkreisein⸗ teilung des Reichs, daß ein Reichswahlvorſchlag höchſtens die gleiche Zahl der Abgeordnetenſitze zugeteilt erhält, die auf die, ihm angeſchloſſenen Kreiswahlvorſchläge entfallen ſind, iſt eine Beſchneidung des Verhältniswahlſyſtems. Er ſtellt als ſolche eine Ausnahme dar, die inſofern berechtigt iſt, als er die Ent⸗ wicklung kleiner und kleinſter Splitterparteien verhindert, d. h. eine praktiſche Auswirkung der Proportionalwahl be⸗ günſtigt. Auf die badiſche Wahlkreiseinteilung angewandt be⸗ deutet er aber nicht eine Begünſtigung des Verhältniswahl⸗ ſyſtems, ſondern deſſen Unterdrückung.. Dieſer Gedanke führt zu ähnlichen Betrachtungen grund⸗ ſätzlicher Art, denn es iſt nunmehr die Frage aufzurollen, ob das Verhältniswahlſyſte m, das, der Vorſchrift des Reichsrechts folgend, in der Badiſchen Verfaſſung ausdrücklich niedergelegt iſt, durch die Interpretation des Badtſchen Be⸗ obachters nicht erheblich verletzt wird. Eine Anzahl— und das wird wohl auch der Badiſche Beobachter zugeſtehen— nicht ganz unbedeutender Parteien, die Deutſchnationalen, die Demokraten, die Wirtſchaftliche Vereinigung und die Nationalſozjaliſten würden, die Wahlergebniſſe der letzten Reichstagswahlen zugrundegelegt, folgte man der Anſicht des Badiſchen Beobachters, im neuen Parlament keine Vertretung finden. Der Gedanke der Proportionalktät verlangt ein mög⸗ lichſt gleiches Verhältnis zwiſchen abgegebenen Stimmen und verteilten Mandaten. Die willkürliche, territoriale Wahlkreis⸗ einteilung eines Landes muß das Wahlreſultat umſo ſtärker verfälſchen, je größer die Zahl der Wahlkreiſe iſt, da jeder einzelne Kreis in ſeiner Wählerſchaft anders zuſammengeſetzt iſt als das Ganze. Dieſe einſeitige Auswirkung für das Ganze wird eben dadurch verhindert, daß die Angehörigen einer Partei, alle Perſonen der gleichen politiſchen Ueber⸗ zeugung über das ganze Land den Körper bilden, auf den ſich die zu beſetzenden Mandate verteilen. Mit anderen Worten, alle Stimmen, die in den Wahlkreiſen nicht zur Zu⸗ erteilung eines Mandates hinreichen, werden zur Verteilung für jede Partei über das ganze Land zuſammengezählt. Kön⸗ nen wir, ſo lautet nun die Frage, von einer einigermaßen gerechten Auswirkung des Verhältniswahlſyſtems ſprechen, wenn die Verwertung der im ganzen Lande insgeſamt ab⸗ gegebenen Stimmen für eine Partei davon abhängig gemacht wird, ob in einem der un verhältnismäßig vielen Wahlkreiſe eine un verhältnismäßig hohe Stimmenzahl erreicht wird? Dies iſt m. E. dann keine Verhältniswahl mehr, ſondern nichts anderes als eine verkappte Verwirklichung des Majoritätsprinzips. Denn das weſentliche Moment, die Korrigierung territorialer Verfälſchungen durch eine Zuſammenfaſſung der nicht berückſichtigten Stimmen über das ganze Land, wird dadurch ausgeſchaltet, daß terrtto⸗ rial eine Bedingung geſetzt wird, die, wird ſie in einem Wahlkreis ncht erfüllt, die Minoritäten, und mögen ſtie im ganzen Lande noch ſo ſtark ſein, dann ohne Vertretung im Landtag laſſen kann. Der Hinweis auf die Möglichkeit gemeinſamer Wahlvor⸗ ſchläge für dieſe Minoritäten iſt für den, vom B. Bl vertrete⸗ nen Standpunkt keine Rechtfertigung, nein, das Gegenteil, die letzte Ausflucht der Minoritäten vor ihrer Unterdrückung durch eine Maforität! So ſteht denn letzten Endes eine Aus⸗ legung der Badiſchen Verfaſſung und ſomit auch des Land⸗ tagswahlgeſetzes in dem Sinne, daß ſich eine Partei in Baden dann kein Mandat mehr holen kann, wenn ſie nicht in min⸗ deſtens einem Wahlkreis ein Mandat, d. h. 10 000 Stimmen ſich geholt hat, im Widerſpruch zu dem im Reichs recht und im badiſchen Landesrecht niedergelegten Grundſatz der Verhält⸗ Letzte Meldungen „Graf Zeppelin“ ſtartet morgen früh 4 Uhr — Friedrichshafen, 14. Aug. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ ſtartet am Donnerstag 4 Uhr früh zum Weltflug. Ueber die einzuſchlagende Fahrtroute wird erſt kurz vor dem Start auf Grund der letzten Wettermeldungen die Entſchei⸗ dung getroffen werden. Dr. Eckener will nach Möglichkeit die nördliche Richtung einſchlagen. Der unſelige Flaggenſtreit E Berlin, 13. Aug. Der Ingenieur Palm, Mitglied des Stahlhelms, wurde heute vom Schnellrichter wegen Sach⸗ beſchädigung zu drei Wochen Gefängnis verurteilt, weil er am Verfaſſungstage die ſchwarz⸗rot⸗goldene Fahne eines Polizeireviers heruntergeriſſen hatte. Vier Perſonen beim Segeln ertrunken — Gothenburg, 13. Aug. Bei einer Segelfahrt, die eine aus vier Perſonen beſtehende Arbeiterfamilie heute auf dem Göta Elf unternahm, ſtieß das Boot plötzlich auf eine für Militärzwecke gebaute Unterwaſſermaner und kippte um. Sämtliche Inſaſſen ertranken.. „Land der Sowjets“ notgelandet — Moskau, 14. Aug. Das Flugzeug„Land der Sowjets“, das am 11. Auguſt von Krasnojarſk nach Tſchita geſtartet war, iſt dort noch nicht angelangt. Das Flugzeug ſon 270 Meilen von Irkutſk notgelandet ſein. Das Schickſal der Piloten iſt unbkeannt. 5 1 4 S * S S 22 2 18 8 8 8 — S „ Sen 8 S 20 2 9 Mittwoch, den 14. Auguſt 1929 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 1* 55 5 9275 g. Seine Im Autobus fiber die Geſellſchaftsreiſen in die franzöſiſche Kampfzone des Weltkrieges gehören nicht mehr zu den Seltenheiten. Viele haben ſchon die Stätten aufgeſucht, an denen Ströme von Blut in dem Beſtreben vergoſſen worden ſind, den Schutzwall, der ſich von der Schweizer Grenze bis zum Kanal erſtreckte, nicht durchbrechen zu laſſen, ſind auf den Friedhöfen an den Gräberreihen entlang geſchritten und haben auf den ſchlichten ſchwarzen Holzkreuzen ſo manchen bekannten Namen von Kameraden entdeckt, die ihr Leben für das Vaterland opferten. Wer von einer ſolchen Reiſe, die unauslöſchliche Eindrücke hinterläßt, zurückkehrt, der hat zunächſt die Frage zu beantworten: In welchem Zuſtand befindet ſich der weſtliche Kriegs⸗ ſchauplatz? 5 85 Ueber zehn Jahre ſind ſeit der Einſtellung der Feind⸗ ſeligkeiten ins Land gegangen, eine Zeitſpanne, die eigentlich genügen ſollte, um die Spuren der Zerſtörung völlig zu be⸗ ſeitigen. Das iſt, wie wir in der vorigen Woche bei einer Autobusfahrt an der Champagneſtellung entlang bis Reims und über die Schlachtfelder von Verdun feſtſtellten, keines⸗ wegs der Fall. Die Wiederaufbauarbeit iſt noch lange nicht vollendet. Man wäre ſicher ſchon viel weiter, wenn Deutſch⸗ land mit eigenen Arbeitskräften den früheren Zuſtaud wieder hergeſtellt hätte. Viele tauſende von Arbeitsloſen würden Beſchäftigung gefunden haben. Und ſparſamer wäre ſicherlich auch gewirtſchaftet worden. Auffallend iſt, daß immer noch ſehr häufig die Holz⸗ und Wellblech⸗ b a racken bewohnt werden, die unſeren Truppen in der Kampfzone Unterkunft gewährten. Man verwendet ſie auch moch vielfach als Schuppen und Vorratsräume. Es kommt infolgedeſſen oft vor, daß neben einem ſauberen Wohnhaus ein umſo primitiverer Schuppen ſteht, der in die neue Um⸗ gebung abſolut nicht hineinpaßt. Für deutſche Begriffe ſind derartige Gegenſätze undenkbar. Aber wenn man die Ort⸗ ſchaften durchfährt, die von den Kämpfen völlig unberührt gehlieben ſind, dann kann man begreifen, daß die Franzoſen in der Löſung der Wohnungsfrage eine größere Anſpruchs⸗ loſigkeit wie wir an den Tag legen. g Kriegserinnerungen werden ſchon bald hinter Metz wach⸗ gerufen. Denkmäler und Einzelgräber rechts und links von der Straße machen darauf aufmerkſam, daß hier die verluſtreichen Schlachten des Krieges 1870/71 geſchlagen wurden. Ein kleiner Friedhof, von hohen Bäumen be⸗ ſchattet, wird von einem obeliskartigen Denkmal beherrſcht, deſſen Geſtaltung auf den damaligen Geſchmack hinweiſt. Von weitem grüßt der ſpitze Turm von Gravelotte. Bald zei⸗ gen ſich deutlich die Spuren des Weltkrieges. Der abgeſchoſſene Turm der Kirche von Jar ny iſt durch einen neuen erſetzt worden. Auch Conflans, das ſehr durch Fliegerangriffe zu leiden hatte, weil ſich hier die Zentral⸗Marketenderei be⸗ fand, iſt nahezu völlig wieder aufgebaut. In Etain wird noch an dem Wiederaufbau der Kirche gearbeitet. Zur Linken der Straße liegt der erſte deutſche Friedhof. Die Straße, auf der wir hinter Etain den Außenbefeſtigungen von Verdun güſtreben, lag während der Kämpfe um dieſe Schlüſſelſtellung des franzöſiſchen Gürtelpanzers ſtändig unter ſchwerem Ar⸗ tilleriefeuer, ſodaß die Munitionszuführung nur zur Nachtzeit erfolgen konnte, aber auch dann nur unter großen Gefahren. Als wir ſpäter auf den Ueberreſten des Forts Vaux ſtanden, konnten wir begreiſen, daß die Zufahrtsſtraßen von dieſen Höhen aus mit Leichtigkeit beherrſcht worden ſind. Zugleich legte man ſich aber auch unwillkürlich die Frage vor, wie es möglich war, daß dieſe Höhen überhaupt von unſeren Trup⸗ pen genommen werden konnten. Ein Heldenmut, für den man nach einem Beiſpiel ſucht, war hierzu nötig. Weit breitet ſich zur Linken die Woevre⸗Ebene aus. Die in ausgezeichnetem Zuſtande befindlichen Straßen geſtat⸗ ten, daß unſer Autobus von der nach Verdun führenden Haupt⸗ ſtraße nach rechts zum Fort Vaux abbiegt. Schon vorher ſind wir auf die vielen Granat⸗ Jöcher aufmerkſam gemacht worden. Je näher wir dem Fort kommen, deſto mehr häufen ſich die Einbuchtungen. Die Natur hat zwar im Laufe der Jahre ihre Tiefe verringert und mit Gras und Buſchwerk überzogen, aber wenn man ſich vergegen⸗ wärtigt, daß hier nach Abſchluß der Kämpfe kein Halm zu fin⸗ den war, dann kann man ſich von der Furchtbarkeit des blu⸗ tigen Ringens einen ungefähren Begriff machen. Die Höhen . worden ſind. Hach Helder von Verdun trugen, als im Februar 1916 der Angriff auf Verdun begann, prächtigen Hochwald, mächtige Buchen, die durch das Trommel⸗ feuer niedergemäht wurden. Aber die Wurzelſtöcke waren nicht tot. Sie haben wieder ausgeſchlagen und die Höhen mit neuem Buſchwerk überzogen, das zwar nicht ſehr hoch iſt, aber doch genügt, um viele Zerſtörungsmerkmale zuzudecken. Rot wie Blut glüht der wilde Mohn um das Fort Vaux. Die Blumen ſtehen hier ſo dicht, daß man glaubt, ein rieſiges rotes Tuch vor ſich zu haben. Ein erſchütternder An⸗ blick, wenn man an die Ströme von Blut denkt, mit denen die aufgewühlte Erde durchtränkt wurde. Fort Vaux iſt noch ſo erhalten, wie es die Franzoſen am 2. November 1916 bei der Gegenoffenſive zurückerobert haben. Ein aktiver Soldat führt uns durch ſchmale Gänge, die trotz der Laterne, mit der er voranleuchtet, ſo dunkel ſind, daß wir uns am Vordermann feſthalten müſſen, um den Anſchluß nicht zu verlieren. Wir gelangen in einen Raum, in den von rechts her die Galerie mündet, durch die unſere Truppen am 3. Juni 1916 eindrangen. Eine von den Deutſchen durch Gebälk ver⸗ ſtärkte Galerie führt in das eigentliche Kaſernement. Rechts ſind noch deutſche Inſchriften(„Zum Fortkommandanten“ uſw.) zu leſen. Durch einen Gang gelangt man in den Ver⸗ bandsraum mit dem Quartier des Arztes und zum Zimmer des Jortkommandanten, zur Telephonzentrale und zum Brief⸗ taubenſchlag. Beim Weiterſchreiten werden wir auf das Schal⸗ terfenſter aufmerkſam gemacht, durch das der franzöſiſche Fortkommandant, Major Raynal, den Deutſchen ſeinen Degen überreichte, der ihm vom Kronprinzen in Anerkennung ſeiner tapferen Haltung zurückgegeben wurde. Es folgen Mannſchaftsräume. Die hölzernen Bettgeſtelle ſtammen aus der Zeit der deut⸗ ſchen Beſetzung, da die eiſernen von den Deutſchen zur Ver⸗ ſtärkung des Betons verwendet wurden. Zur Rechten führt eine Treppe zum nicht zugänglichen unteren Stockwerk und zur Ziſterne. Beim Weiterſchreiten gelangen wir rechts zu einem länglichen Raum, der als Kapelle diente. Als die Deutſchen das Fort beſetzten, war dieſer Raum mit franzö⸗ ſiſchen Fahnen geſchmückt, die von der deutſchen Beſatzung unberührt gelaſſen wurden. Nach Beendigung des Krieges wurden ſie nach und nach zu Kriegsandenken ausländiſcher Touriſten. Der Gang führt durch einen Waſchraum zu einem Panzerturm mit einem 7,5 em⸗Geſchütz und dann ins Freie auf die Betondecke des Forts; vor dem noch zahlreiche andere Autos hielten, da wir die Beſichtigung au einem Sonntag vornahmen. Der Rundblick iſt großartig. Zu Füßen breitet ſich die Woeyre⸗Ebene aus. Nordweſtlich erhebt ſich der hellſchim⸗ mernde ſchlanke Turm der Gebeinhalle von Douaumont. In dem Fortgraben, der nach der Wyepre⸗Gbene zu deutlich zu verfolgen iſt, liegen die Reſte eines unbrauchbar gewordenen Panzerturmes, der nach der Wiedereinnahme des Forts von den Franzoſen geſprengt wurde. In der Nähe des jetzigen Einganges befinden ſich die Gräber franzöſiſcher Freiwilliger, die beim Waſſerholen im Sperrfeuer fielen. Major Raynal kapitulierte ja auch erſt am 7. Juni, alſo vier Tage nach der Beſetzung durch unſere Truppen, weil ſeine Leute 48 Stunden ohne Trinkwaſſer waren. Die Gebeinhalle von Donaumont iſt noch im Ausbau begriffen. Am linken Flügel wird noch gearbeitet. Das geſamte Schlachtfeld von Verdun iſt in 54 Kampfabſchnitte eingeteilt worden. Die aufgefundenen Ueberreſte der Gefallenen werden abſchnittweiſe geſammelt und in 54 Grüften in der Gebeinhalle beigeſetzt. Dabei be⸗ ſteht ſelbſtverſtändlich kein Unterſchied zwiſchen den Franzoſen und ihren Verbündeten und den Deutſchen, obwohl nach dem Willen der Stifter die Gebeinhalle als dem Gedächtnis der franzöſiſchen und verbündeten Soldaten errichtet gilt, die ruhmreich auf den Schlachtfeldern von Verdun gefallen ſind. Die Gebeinhalle beſteht aus der eigentlichen Halle, unter der die Grüfte liegen, der Kapelle und dem 45 Meter hohen Turm, der eine große Glocke enthält, die ihre wohltönende Stimme erſchallen ließ, als wir nach der Beſichtigung des Forts Douaumont Verdun zuſtrebten. Nachts lodert auf der Spitze des Turmes ein mächtiges Leuchtfeuer. Der Turm iſt be⸗ ſteigbar. Man hat, oben angelangt, einen umfaſſenden Rund⸗ blick. In der Kapelle ſind zu beiden Seiten die Särge auf⸗ gebahrt, von denen jeder die Bezeichnung des Abſchnittes trägt, in dem die darin enthaltenen Ueberreſte aufgefunden Die Namen auf den einzelnen Steinen der N 2 Krankenhaus verbracht. Gebeinhalle bezeichnen Gefallene, für die von den Angehörf⸗ gen eine Stiftung zugunſten des Baues gemacht worden iſt. Vor der Gebeinhalle breitet ſich ein rieſiger franzöſk⸗ ſcher Friedhof mit einem Wald von weißen Kreuzen aus. Auf jedem Grab blüht ein Roſenſtrauch. Die alte hölzerne Gebeinhalle zur Rechten der neuen iſt auch noch vor⸗ handen. Ein Marienbild ſteht vor dem überdachten Eingang. Daneben zur Rechten und Linken eine Anzahl deutſcher Ge⸗ ſchütze vom ſchwerſten Kaliber bis zum Maſchinengewehr. Ueber die weiteren Eindrücke auf unſerer Fahrt über die Schlachtfelder von Verdun ſoll ein zweiter Artikel berichten. 5 Richard Schönfelder. Keine Erſchwerung der Geſellſchaftsreiſen in das beſetzte Gebiet Entgegen Preſſenachrichten über die Erforderniſſe bei Geſellſchaftsreiſen in das beſetzte Gebiet, die geeignet ſind, Mißverſtändniſſe in der Oeffentlichkeit hervorzurufen, erfah⸗ ren wir von maßgebender Seite: Vielfach iſt es vorgekom⸗ men, daß bei Reiſegeſellſchaften, die die Koſten für die Aus⸗ ſtellung von Päſſen für alle Teilnehmer an der Reiſe ſparen wollen, ſich an die Rheinlandkommiſſion mit dem Erſuchen gewandt haben, ſie von der Pflicht zu befreien, daß jeder Teilnehmer einen Paß mit ſich führen muß. Um dieſer Bitte nachzukommen, hat die Rheinlandkommiſſion den Leitern ſolcher Reiſegeſellſchaften oder den Vorſitzenden von Ver⸗ einen, die eine Reiſe in das beſetzte Gebiet unternehmen, geſtattet, daß ſie 14 Tage vorher ein Verzeichnis der Teil⸗ nehmer einreichen und daß dann die Teilnehmer ohne Reiſe⸗ paß einreiſen dürfen, wenn der Leiter der Fahrt die Liſte der Teilnehmer mit ſich führt und wenn er jedem Teilnehmer von ſich aus eine private Reiſekarte ausſtellt, aus der ſich er⸗ gibt, daß er zu der betreffenden Geſellſchaft gehört. Wenn alſp eine Reiſegeſellſchaft 14 Tage vorher um dieſe Vergün⸗ ſtigung nachſucht und ihre Reiſeroute angibt, können die Teil⸗ nehmer ohne den ſonſt üblichen vorgeſchriebenen Paß ein⸗ reiſen. Es handelt ſich alſo um eine Erleichterung für ſolche Geſellſchaften, die aus Gründen der Sparſamkeit und Be⸗ quemlichkeit für ihre Teilnehmer keine Perſonalausweiſe be⸗ ſchaffen wollen. Städtiſche Nachrichten Muß denn alles falſch gemacht werden Wir haben in Mannheim nur wenige Einbahnſtraßen. Jede Straße iſt nur für eine Verkehrsrichtung beſtimmt. Wehe dem Uebertreter der Vorſchriften. Es ſoll ſich keiner gelüſten laſſen, in der falſchen Richtung zu fahren. Doch was für alle gilt, gilt nicht für den ſtädtiſchen Spreug⸗ wagen. Denn dieſer fährt morgens in der Kronprinzen⸗ ſtraße faſt ſtets in der falſchen Richtung. Warum denn ein⸗ fach machen, wenn es umſtändlich auch geht. Würde der Wagen in der vorgeſchriebenen Richtung fahren, dann könnte die Straße durchweg beſprengt werden. Er würde niemand überholen. Dadurch aber, daß er dem Verkehr entgegenfährt, muß er dauernd ſeine Tätigkeit unterbrechen. Zumal in der fraglichen Zeit ſehr viele Radfahrer zu ihrer Arbeitsſtätte eilen. Iſt die Straße durchfahren, dann ſieht ſie aus, wie mit naſſen Strichen überzogen. Kaum ein Drittel iſt be⸗ ſprengt worden. Vielleicht gelten in Zukunft die Verkehrs vorſchriften auch für die Sprengwagen. Zumal hierdurch ganze Arbeit geleiſtet werden kann. Und nicht nur Stückwerk, . V * * Zur Ruhe geſetzt wurde Polizeiwachtmeiſter Georg Schnitzer in Mannheim. 5 * Kranzniederlegung. Am geſtrigen Dienstag, dem Todestage des Oberbürgermeiſters Martin, wurde von einer ſtadträtlichen Abordnung am Grabe ein Kranz nieder⸗ gelegt.. * Noch immer bewußtlos. Der Sonntag nacht auf der Dürkheimerſtraße verunglückte, hier wohnhafte Wilhelm Müller befand ſich geſtern früh noch immer in bewußtloſem Zuſtande. * Zuſammenſtoß. An der Ecke der Beil⸗ und Böckſtraße ſtieß geſtern abend ein Motorradfahrer mit einem Bierauto zuſammen. Der Motorradfahrer, ein älterer Mann, trug am Halſe eine ſtarkblutende Wunde davon. Er wurde in bewußtloſem Zuſtande mit dem Krankenwagen ins ſtäbtiſche Das Briefgeheimnis Von Elſe Well Reglos ſaß Frau Anne vor dem unberührten Frühſtücks⸗ tiſch. Während eine Träne nach der andern über ihr freund⸗ liches Matronengeſicht herabrollte, ſtarrte ſie auf den leeren Platz ihres Mannes, von dem er ſich eben ohne Gruß und, was ihr noch viel ärger ſchien, ohne auch nur das appetitlich zubereitete Frühſtück berührt zu haben, entfernt hatte. Noch nie in ihrer mehr als dreißigjährigen Ehe hatte Max ihr das angetan, war er überhaupt ſo zornig geweſen. Und dabei hatte ſie's doch nur gut gemeint, hatte ihm helfen wollen. Er war ſo ſpät dran, und da gerade heute früh ſolch ein Berg von Briefen für ihn gekommen war, hatte ſie ſie be⸗ reits aufgeſchnitten und ſortiert, als er am Frühſtückstiſch er⸗ ſchien, und das hatte er ihr ſo übelgenommen, daß er Sie mußte immer den gleichen Gedanken wieder von vorn durchdenken. Dabei kannte ſie ihren Max viel zu gut, um nicht zu wiſſen, daß irgend etwas, deſſen er ſich hätte ſchämen müſſen, überhaupt nicht in Frage kam.— Als Frau Anne zwei Stunden ſpäter bei Hanna, ihrer verheirateten Tochter vorſprach, war ſie ſehr enttäuſcht, dort Bſuch vorzufinden. Es war zwar nur Hannas beſte Freundin, Frau Erika, aber ihren Kummer mußte ſie jetzt wohl für ſich behalten. Sie hatte ſich jedoch in der Findigkeit der beiden jungen Frauen getäuſcht. Hanna merkte ſofort, daß etwas micht in Ordnung war, und ehe ſie ſich's verſah, kannten die zwei die ganze Frühſtücks⸗Tragödie mit allen Einzelheiten. „Aber Mama, wie konnteſt du auch“, meinte Hanna ſtra⸗ fend,„ich würde es meinem Mann nie verzeihen, wenn er meine Poſt anrühren würde, und er mir im umgekehrten Falle auch nicht.“— „Aber Hanng, du bekommſt doch gar keine Briefe, die Fritz nicht leſen dürfte.“ 5 „Doch“, beharrte die Tochter,„es wäre für mich ſehr un⸗ angenehm, wenn Fritz auf deinem Standpunkt ſtände.“ „Nun, Erika, dürfen Sie mir noch den Kopf waſchen“, wandte ſich Frau Anne an die junge Frau, die lächelnd dabei ſtand,„damit ich nicht einſeitig belehrt bin.“ „Dazu bin ich ganz ungeeignet“, meinte die liebliche Frau ſinnend,„wir leſen nämlich unſere Briefe gegenſeitig, und wir müſſen immer lachen, wenn heutzutage in allen Zeitungen und Zeitſchriften ſo leidenſchaftlich Rechte erkämpft werden, die wir 3. B. gar nicht haben möchten. Ich habe immer Mitleid mit den armen Menſchen, die in der Oeffentlichkeit um etwas ringen, was doch nur der oder die eine Einzelne ihnen ge⸗ währen kann, wenn ſie's brauchen.“ „Aber Erika, wie kannſt du als moderne Frau in ſolch unwürdigem Abhängigkeitsverhältnis von deinem Mann leben“, brauſte Hanna auf. N „Ja, wir ſind arg abhängig voneinander, aber wir find glücklich darüber— und unwürdig? Unſere Würde käme erſt in Gefahr, wenn wir Schranken zwiſchen uns aufrichten wür⸗ den, wenn wir Angſt haben müßten, daß das gegenſeitige Intereſſe nicht mehr groß genug ſein, die Briefe des Andern als Eigentum zu behandeln.“ „Aber Erika, Deine Perſönlichkeit, Dein freier Wille Hanna fand keine Worte, die ihr Entſetzen hätten ausdrücken können. „Die haben doch damit gar nichts zu tun“, lachte Erika, „wir wollen doch beide in dieſem Falle das Gleiche, und unſere Perſönlichkeit— die beengen wir uns gewiß nicht, da haben wir ſchon viel zu viel Freude daran.“— Auf dem Heimweg fragte ſich Frau Anne nach der Nutz⸗ anwendung des Geſprächs auf ihren ſpeziellen Fall. Eigent⸗ lich hatte ſts ja doch nur mal wieder geſehen, daß man keine Normen aufſtellen kann für ſo innerliche Angelegenheiten, wie die Ehe nun einmal iſt(oder ſein ſollte), weil die Meuſchen viel zu verſchieden ſind. Das zornige Geſicht ihres Mannes tauchte wieder vor ihren Augen auf. So hatte ihr Bub, der Heiner, ausgeſehen, wenn man ihm grauſam ein Spielzeug, in dem er tagelang gelebt hatte, zerbrochen hatte. Frau Anne atmete auf. Die Erinnerung an ihren kleinen Bub, der nun ſchon lange groß und weit fort war, hatte ihr zum Verſtändnis ihres Mannes verholfen. Sie kannte auch ſeine Träume von heimlichen Abenteuern aller Art, die er nie hätte verwirklichen können, weil er viel zu gütig war. „Guten Tag, Anne“ hörte ſie jetzt die Stimme ihres meines Wutanfalls heute morgen.“ Er ſtand ſehr rot und verlegen vor ihr, ganz wie der kleine Heiner, wenn ſy ein Zorn vorüber war. Sie gab ihm die Hand.„Ich mache Deine Briefe gewiß nicht mehr auf, ich intereſſiere mich doch gar nicht dafür“, ſagte ſie freundlich, fügte aber nach einem Blick in ſein Geſicht ſchnell hinzu:„Das heißt, ich will meine Neugier be⸗ zwingen, Dir zuliebe.“ 5 Nun hatte ſie auch ihren ſpeziellen Fall glücklich gelöſt. Sie fühlte es in dem warmen Druck ſeiner Hand. Frankfurter Kurſe für neues Bauen. Die Frank⸗ furter Neubauten werden in der Bauzeit täglich von aus⸗ wärtigen Architekten aufgeſucht, die ſehr oft ohne Kenntnis der Verhältniſſe private Beſichtigungen vornehmen und dabei auf zufällige Auskünfte und Führungen angewieſen ſind. Um denjenigen Fachleuten und Intereſſenten, welche die neue Bautätigkeit nach ihrem ganzen Umfange, ſowie nach ihren wirtſchaftlichen, organiſatoriſchen und finanziellen Voraus⸗ ſetzungen genauer kennen lernen wollen, die Möglichkeit eines eingehenden Studiums zu geben, veranſtaltet das Fran k⸗ furter Hochbauamt in den Tagen vom.—6. September erſtmalig Frankfurter Kurſe für neues Bauen. Eine hiſtoriſche Kirche wird vernichtet. Der Magtiſtrat von Konſtantinopel hat beſchloſſen, die von Juſtinjan er⸗ baute und von Thekla, der Tochter des Kaiſers Theophil, im 9. Jahrhundert reſtaurierte Kirche Santa Thekla nieder⸗ reißen zu laſſen. Da die Kirche ein wundervolles Monument ſrühchriſtlicher Kunſt darſtellt, hat die Regierung in Angora Etuſpruch erhoben. 5 N Amerika zahlt Höchſtpreiſe für deutſche Romane. Der Literaturpreis, den ein amerikaniſcher Verlag für einen deutſchen Roman oder eine deutſche Biographie in engliſchen Ueberſetzung ausſetzt, beläuft ſich auf 2500 Dollar. Allerdings hat der gleiche Verlag zugleich weitere Literaturpreiſe auf⸗ geſtellt und zwan 10000 Dollar für den beſten amerikaniſchen 5 Roman und 5000 Dollar für den beſten engliſchen Roman Ein Galsworthy für das Britiſche Muſeum. John Galsworthy hat dem Britiſchen Muſeum das Original⸗ Mauuſkript ſeines Romanzyklus„For ſyte Sagal ver Mannes neben ſich.„Gelt, Du biſt mir nicht mehr böſe wegen macht. Der Wert wird auf 50 000 Dollar geſchätzt. a 5 1 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabef Mittwoch, den 14. Auguſt 1029 4 Seite. Nr. 2. Jachtagung der Die Fachgruppe Zeitungsverleger tagte geſtern nachmittag im Hotel Eſplanade unter dem Vorſitz von Dr. Walther Jänecke, Verleger des Hannoverſchen K uriers, und Gilbert T. Hodges, Mitglied des Verwaltungsrates The Sun⸗Newyork, im Rahmen des Reklamekongreſſes. Dr. Jä⸗ mecke begrüßte die Teilnehmer der Fachgruppenſitzung im Namen der deutſchen Zeitungsverleger. Gilbert T. Hodges, Mitglied des Verwaltungsrates The Sun⸗Newyork, dankte un Namen der amerikaniſchen Delegation für die Begrüßung und für die herzliche Gaſtfreundſchaft, die den Amerikanern te Deutſchland dargebracht worden ſei. Der Vizepräſident des engliſchen Reklameverbandes Herold Vernon, ſchloß ſich für die engliſche Delegation den Worten ſeines amerikaniſchen Kollegen an. Der Wille des deutſchen Volkes zur Arbeit falle überall ins Auge. Die Engländer würden mit dieſem Ein⸗ druck von deutſchem Streben und deutſcher Arbeit die Rück⸗ reiſe antreten. Präſident Mounggreen dankte zum Schluß beſonders der deutſchen Preſſe für die wertvolle Vor⸗ arbeit, die ſie dem Kongreß geleiſtet habe. Dann wurden die ſachtichen Verhandlungen eröffnet. Als erſter deutſcher Redner behandelte Martin Carbe, Generalbevollmächtigter der Firma Rudolf Moſſe, das Thema„Die Mentalität deutſcher Zeitungs⸗ verleger“. Der Redner erklärte:„Bei unſerer Arbeit und bet unſerem Denken als Verleger gehen wir aus von dem, was wir als publiziſtiſche Pflicht erkennen, unſere Pflicht gegenüber der Oeffentlichkeit, gegenüber Reich und Staat. Wir wiſſen, daß der deutſchen Menſchheit Würde in unſere Hand gegeben iſt und unſere Organiſation, der„Verein deutſcher Zeitungsverleger“, der faſt alle maßgeblichen Verleger Deutſchlands umfaßt, führt ſeit Jahren einen unerbitt⸗ lichen Kampf für die Reinhaltung des redaktionellen Teils der Zeitungen und gegen das Eindringen fremden, intereſ⸗ ſterten Einfluſſes in die Spalten der Zeitung außerhalb des Reklameteils.“ Im weiteren Dr. Jänecke über „Die Struktur der deutſchen Preſſe.“ Dr. Jänecke ging von dem Gedanken aus, daß man, wenn man ein Bild über die Struktur der deutſchen Zeitungen haben will, am zweckmäßigſten verſucht, ſich über die Unterſchiede klar zu werden, die zwiſchen ihr und des größeren Teiles der ausländiſchen Preſſe beſteht. Der Redner ging dann in ein⸗ gehenden Ausführungen den Gründen nach, wie es komme, daß Deutſchland ſoviele Zeitungen hat, während Länder wie England und Frankreich nur ungefähr den zehnten Teil davon beſitzen. Die ungewöhnlich hohe Zahl hängt aber damit zu⸗ ſammen, daß in Deutſchland auch nach der entſcheidenden Ver⸗ einfachung ſeines Aufbaues, der im Deutſchen Reich ſtattfand, eine ſehr große Zahl bedeutender Kultur⸗ und Wirtſchafts⸗ zentren neben ber Reichshauptſtadt beſtehen blieben, in denen ich eine vom Eigenleben getragne Preſſe ausbaut, die wie⸗ derum ſtarken Einfluß auf das umliegende Gebiet beſitzt. Der Herausgeber der„Chicago Daily News“ Walther Strong, ſprach über die Eigenart der nordameri⸗ kaniſchen Preſſe und der nordamerikaniſchen Zeitungs⸗ leſer. Kaltenborn⸗Brovklyn, der in engliſcher Sprache die Stellung der amerikaniſcher Redakteure be⸗ leuchtet, ſagte zum Schluß unter dem ſtürmiſchen Beifall der Zuhörer in deutſcher Sprache:„Ich bin ein Sohn deutſcher Eltern und ſeit der Kriegszeit faſt in jedem Jahre einmal in Deutſchland geweſen. Als amerikaniſcher Zeitungsmann möchte ich gegenüber meinen deutſchen Zeitungsbrüdern mei⸗ mer tieſen Anerkennung Ausdruck geben für das, was ſie in dieſen ſchweren Jahren für ihr Land und für die Menſchheit geleiſtet haben. Ich möchte Ihnen zu dem, was in Deutſchland geleiſtet worden iſt, unſere Glückwünſche ausſprechen und ver⸗ ſichern, daß wir in Amerika das zu würdigen wiſſen, und beſſeres Verſtändnuis verbreiten werden für das, was Deutſch⸗ land war, was es iſt und was es werden wird.“ In der weiteren Ausſprache wurden Fachfragen aus dem Reklame⸗ und Zeitungsweſen erörtert. Verlauf der Fachgruppenſitzung ſprach nekenoreß in Zeitungsverleger Reklameleute Gäſte der Reichsregierung Geſtern abend veranſtaltete die Reichsregierung anläßlich des Weltreklamekongreſſes in den Kroll'ſchen Feſtſälen in Berlin einen Empfang, an dem neben den Kongreßteilnehmern das geſamte diplomatiſche Korps, der Reichstagspräſident, die in Berlin anweſenden Reichs⸗ und Staatsminiſter, Vertreter des Reichsrates und der beiden Parlamente ſowie eine beträchtliche Anzahl führender Män⸗ ner des Berliner Wirtſchafts⸗ und Geiſteslebens. Reichs⸗ wehrminiſter Dr. Groener begrüßte die Gäſte und erklärte dann, die Reichsregierung ſchätze wohl die Bedeutung der Tatſache, daß die Jubiläumsveranſtaltung des Weltreklame⸗ fachverbandes gerade in Berlin ſtattfinde. Mr. Mounggreen⸗Newyork, der Präſident des Welt⸗ reklamekongreſſes dankte der Reichsregierung und Dr. Groener für die herzliche Begrüßung. Er wünſchte dem Reichskanzler baldige Geneſung und bedauerte, daß der Außenminiſter durch die Haager Verhandlungen von Berlin abgehalten ſei. Alle ausländiſchen Delegierten ſeien des deſſen, was ihnen in Deutſchland beſonders Berlin geboten worden ſei. Zum Schluß erklärte der Redner, er reiche Dr. Groener die Hand nicht als Gaſt zum Gaſtgeber, ſondern als Mann zum Mann, als Freund zum Freunde.(Lebhafter Beifall.) Das Farbband Mitten auf der Straße liegt ein ſchwarzer Knäuel. Eine Schar Buben findet ihn. Brechen in ein Freudengeheul aus. Es iſt ein langes ſchwarzes Band. Kommt gerade recht zum fröhlichen Spiel. Der ſchwarze Knäuel iſt raſch entwirrt. So lang iſt das Band, daß es in mehrere Teile geteilt wer⸗ den kann. Ein Meſſer iſt nicht vorhanden. An einem Rand⸗ ſtein wird es durchgeſcheuert. Das Spiel kann beginnen. Einige Buben müſſen die Pferde machen. Werden am Hals und an den Händen angebunden. Unter Hü und Hott beginnt das luſtige Wettrennen. Längere Zeit währt das tolle Spiel. Dann ſoll gewechſelt werden. Die Pferde wollen auch ein⸗ mal Lenker ſein. Sie werden losgebunden. Doch oh Schreck. Die Hände ſind ſchwarz. Die Hälſe ſind ſchwarz. Die Hände der Lenker ſind auch ſchwarz. Nun wird das ſchwarze Band einer genauen Prüfung unterzogen. Kein Wunder, daß alles ſchwarz wird. Es iſt ein altes Schreibmaſchinen⸗ Farbband. Irgend jemand hat es weggeworfen. Nun wollen auch die Buben nicht mehr mit ſpielen. Raſch ſind die Stücke wieder zuſammengeballt. Werden weggeworfen. An⸗ dere Buben werden ſchon wieder den Fund aufheben und ſich auch alles damit ſchwarz machen. Vielleicht werden auch Mädchen Gefallen daran finden. Werden ihren Puppen Schleifen damit an das weiße Kleid machen. Die Sache iſt aber nicht tragiſch. Die Buben ſtören ſich nicht an ihren ſchwarzen Händen und Hälſen. Ein anderes Spiel beginnt. Die Reinigung hat Zeit bis zum Abend.— * * Das Rieſen⸗Pracht⸗Jeuerwerk am Verfaſſungstag auf der Rennwieſe wurde, wie wir auf Wunſch nachträglich mit⸗ teilen, aus eigener Initiative von der Mannheimer Kunſt⸗ feuerwerkerei Buſch veranſtaltet. * Motorraddiebſtahl auf der Ladenburger Kerwe. Von der Mannheimer Polizei wurde ein Motorraddieb feſtgenommen und das auf der Ladenburger Kirchweih entwendete Motorrad ſeinem Eigentümer wieder zugeſtellt. * Verhaftung eines Mannheimers in Ueberlingen. Aus UHeberlingen wird uns gemeldet: Als dieſer Tage der Kaufmann Offermann von Mannheim wegen Diebſtahls⸗ verdacht vernommen werden ſollte, machte er einen Flucht⸗ verſuch. Die wilde Jagd fand nach einigen Straßen bald ihr Ende. Den Fahrraddiebſtahl gab Offermann ſofort zu. Er hat ſich aber noch wegen verſchiedener im Bodenſeegebiet begangener Betrügereien zu verantworten. Erſt am 26. Juli 1 war er aus dem Gefängnis eee 2 entlaſſen Nl 8 2 Jemand muß reden! Von Julius Kreis Die Nächte dieſes Mannes, der reden ſoll, werden zum Inferno. Er ſteht plötzlich auf, geht wie ein Nachtwandler zum Schreibtiſch und ſchreibt auf ein Blatt Papier:. und ſo wollen wir denn hoffen und wünſchen, daß auch fürderhin die ungebeugte Schaffenskraft, die reiche Erfahrung unſeres ver⸗ ehrten... Oft ſchreckt er aus unruhigem Morgenſchlummer empor und ſagt aus dem Traum heraus: voll und ganz jetzt und fürderhin.. Treue für und für Erinnerung nie vergeſſen... Jemand, der reden ſoll, der ſtellt ſich an den heimlichſten Orten vor den Spiegel und ſpricht da hinein: „Nicht nur als hervorragender Mitarbeiter—— nein, auch als treuer Freund und Familienvater Wer, wie wir Setzen wir ihn.— Er hat genug gelitten.— Es gibt aber auch geborene Redner. Dieſen iſt das Reden ſo notwendig und ſelbſtverſtändlich wie dem Fiſch das Schwimmen oder der Stra⸗ ßenbahn eine Betriebsſtörung. Sie halten Reden, wenn auch nur Zwei ein Publikum ſind. Sie plätſchern in der deutſchen Sprache wohlig wie in einem warmen Bad und wollen gar nicht mehr heraus. i 1 8 einen ſogenannten Cut a way und eine Lyra als Schlipsnadel.— Heute ſind dieſe Kainsmale von ihnen genommen. Sie ſehen von außen wie Nicht⸗Redner aus. Wenn man ſie ſprechen läßt, ſind ſie dankbar, reinlich und zu⸗ traulich. Es gibt nur einen Redner, den man dem geborenen Redner vorziehen kann: den ungeborenen. Neues aus dem Weltall Scheintote Sterne? Die„Neuen Sterne“ haben ſich in den meiſten Fällen ſchon in der Zeit vor ihrem plötz⸗ lichen Aufleuchten auf photographiſchen Himmelsaufnahmen nachweiſen laſſen, ſind alſo nicht„neu“ im eigentlichen Sinne des Wortes. Sie waren in ihrem Lichte nur ſtark verblaßt, zuſammengeſchrumpft auf zwergenhafte Ausmaße im Ver⸗ gleich zu den Dimenſionen während ihrer Glanzzeit. Der Aſtronom H. Gehne meint, daß man dieſen Zuſtand der Schrumpfung mit dem der ſog. Weißen Zwerge zuſammen⸗ bringen kann, in dem die Materie des Sternes auf das engſte gepackt liegen ſoll. Das Aufleuchten des„Neuen Sternes“ kann dann mit dem Emporflammen der Sonnenprotuberanzen verglichen werden, denn eine Exploſion des ganzen„Neuen Sternes“ findet nicht ſtatt; dazu fällt die Helligkeit zu raſch wieder ab. Die Ausdehnung des gewiſſermaßen ſcheintoten Sternes, der ſich bis auf die Ausmaße eines Wandelſternes zuſammengezogen haben mag, erfolgt dabei in Stunden bis zu Sonnengröße. Die mittlere Dichte ſinkt auf durchaus ge⸗ wohnte, geringe Beträge. Die Theorie des Sternaufbaues von Prof. Emden liefert Anhaltspunkte zu näheren Berech⸗ nungen. Dieſe laſſen erwarten, daß in den rätſelhaften Weißen Zwergen genug Energie zur Verfügung ſteht, um den gewal⸗ tigen Ausdehnungsprozeß durchzuführen, der ſich beim Auf⸗ leuchten einer„Nova“ abſpielt. Neue Kometen. Seit am 17. Januar auf der Ham⸗ burger Sternwarte ein ſchwacher Komet von Prof. Schwaß⸗ mann und Dr. Wachmann entdeckt wurde, für den ſich ſpäter eine Umlaufs dauer von ſieben Jahren berechnen ließ, haben wir in dieſem Jahr von neuen Schweifſternen nichts zu hören Lobes voll über die Vielgeſtaltigkeit, die Größe und Schönheit In das Schwetzinger Krankenhaus eingeliefert wurde ein in Mannheim⸗Rheinau wohnhafter Maurer, der am Montag abend von einer Bauſtelle in Schwetzingen abſtürzte und ſich dabei einen Armbruch und leichte Kopfverletzungen zuzog. * Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie. In der Dien s⸗ tag⸗Vormittagsziehung wurden von größeren Ge⸗ winnen ausgeloſt zwei Gewinne zu je 25 000% auf Nummer 369 100, zwölf Gewinne zu je 5000/ auf die Nrn. 115 577, 146 655, 196 258, 342 061, 355 849, 399 575, vierzehn Gewinne zu je 3000/ auf die Nrn. 59 1 114 828, 139 381, 149 329, 227 962, 379 642, 299 392.— In der Nachmittags ziehung fielen zwei Gewinne zu je 10 000/ auf Nr. 43 520, acht Gewinne zu je 3000% auf die Nrn. 112 331, 141 571, 218 380, 229 429. (Ohne Gewähr.) 1 7 Veranſtaltungen * Die Mannheimer Omnibus⸗Verkehrs⸗Geſellſchaft unternimmt, wie aus der Anzeige in dieſer Nummer zu erſehen iſt, am heutigen Mittwoch eine Ferienfahr t nach Bad Dürkheim zur Kloſterruine Limburg. Für Donnerstag, Freitag und Samstag ſind weitere Fahrten in die Pfalz und an die Bergſtraße vorgeſehen. Am Sonn⸗ tag wird eine Fahrt durchs Neckartal über Heilbronn nach Weinsberg male Chronik Oberbürgermeiſter Trautmann geſtorben * Braunſchweig, 13. Aug. Der Oberbürgermeiſter von Braunſchweig, Dr. Trautmann, iſt heute vormittag an einer Lungenentzündung plötzlich geſtorben. Die Kallſtadter Waſſerverſorgung Kallſtadt ſchwelgt nun bald im Ueberfluß jener auf Ung⸗ ſteiner Gemarkung durch Bohrungen aufgefundenen Quelle, die in der Sekunde neun Liter des reinſten Waſſers zutage fördert. Vier Liter in der Sekunde wird der maximal⸗ berechnete Höchſtverbrauch der Gemeinde Kallſtadt ſein, ſo daß der größere Teil ungenutzt bleiben wird. Die Haupt⸗ leitung, ſowie die meiſten Hauptanſchlüſſe ſind bereits gelegt (den letztwinterlichen Froſterfahrungen entſprechend hat man die Röhrenlage gleich 1,70 Meter tief gelegt), ſo daß man bis Ende September bzw. Anfang Oktober mit der Inbetrieb⸗ ſetzung der geſamten Neuanlagen rechnen kann. Kleine Mitteilungen* Der Eberbacher Bürgerausſchuß ſtimmte der Kapitalaufnahme zur Finanzierung des Kleinwoh⸗ nungsbaues einſtimmig zu. Ferner genehmigte er eine Vorlage betreffs Beſoldung des neuen Sparkaſſendirektors, der nach Gruppe 20 bezahlt werden ſoll. Bürgermeiſter Dr. Frank gab bei dieſer Gelegenheit eine Erklärung über den Stand der Oeffentlichen Sparkaſſe, die durch das Ge⸗ baren des früheren Sparkaſſendirektors Knaub Verluſte er⸗ litten hatte. Direktor Knaub habe mehrere Jahre ohne Wiſſen und Genehmigung des Verwaltungsrates einer inzwiſchen zahlungsunfähig gewordenen Firma größere Kredite gegeben. Der Verluſt werde durch den Reſervefonds gedeckt werden. Gleichwohl ſei kein Pfennig der Spareinlagen gefährdet, auch brauche die Stadtgemeinde keinen Pfennig zuzuſchießen. Der Verluſt ſei übrigens der erſte Verluſt, den die Sparkaſſe in⸗ nerhalb der letzten 20 Jahre erleidet. Die augenblickliche Kreditſperre ſei nur eine Folge der allgemeinen Geldknapp⸗ heit, da durch die ſchlechte Wirtſchaftslage der Zufluß an Spar⸗ einlagen gehemmt ſei. Der Bürgerausſchuß Hoffenheim genehmigte den Voranſchlag 1929/30, der 101 000 Mk. Ausgaben und 67000 Mk. Einnahmen aufweiſt. Die Gemeindeſteuer beträgt 109,4 Pfg. vom Grundvermögen, 44 Pfg. vom Betriebsver⸗ mögen und 8,22 Mk. vom Gewerbeertrag. Auch wurde in die⸗ ſer Sitzung der Aufnahme von 30 000 Mk. zur Deckung der reſtlichen Koſten für die Gemeindehalle zugeſtimmt. Der Bürgerausſchuß von Wieſental genehmigte den Voranſchlag 1929/30 ſowie den Ankauf des Schweſtern⸗ hauſes zur Unterbringung der Sparkaſſe. Der Bürgerausſchuß Kehl genehmigte mit 45 gegen 15 Stimmen den Dienſtvertrag mit Bürgermeiſter Dr. Hans Luthmer. Der Dienſtantritt erfolgte am 12. Auguſt. Der Bürgerausſchuß Donaueſchingen hat ein⸗ ſtimmig den Voranſchlag 1929/30, der beim Grundver⸗ mögen eine erhöhte Umlage von 20 Proz. bringt genehmigt. 2 Es ſind meiſt gute Menſchen, die geborenen Redner. Sie Kometen, die allerdings beide für den Sternfreund vorläufig nicht von Intereſſe ſind. Der eine wurde in Johannesburg von dem Amateuraſtronomen Forbes aufgefunden, dem auch ſchon Ende des vorigen Jahres eine ſolche Entdeckung gelang. Eine offizielle Beſtätigung durch Dr. Wood liegt zwar vor, aber die Bahn des neuen Himmelskörpers iſt noch nicht ge⸗ nauer bekannt. Dasſelbe gilt von dem weiteren, am 2. Auguſt von dem ruſſiſchen Aſtronomen Neufmin auf der Sternwarte Simeis(Krim) aufgefundenen Kometen, der ſich von der Grenzgegend zwiſchen den Bildern Waſſermann und Steinbock nordwärts bewegt. Das Geſtirn iſt auch ſchon in Deutſch⸗ land auf der Heidelberger Sternwarte von Geheimrat Wolf photographiert worden; es hatte aber nur die Helligkeit eines Sternchens 15. Größe. Ok. Aus Anlaß der Haager Konferenz findet am 14. Auguſt im Kurhaus Scheveningen ein gro ßes Orcheſterkon⸗ zert ſtatt, an dem die ſämtlichen Delegatlonen teilnehmen werden; Soliſt des Abends iſt Kammerſänger Richard Tauber. SHerbſtveranſtaltung des Deutſchen Schillerbundes. Der Deutſche Schillerbund wird in dieſem Jahre zum erſten Male eine Herbſtveranſtaltung in ſein Tätigkeitsprogramm ein⸗ fügen. In Ausſicht genommen ſind dafür der., 8. und 9. Oktober. Im Nationaltheater in Weimar wird der erſte und zweite Teil des„Fauſt“ gegeben werden. Eiteratur *„Farbe und Form“, Monatsſchrift für Kunſt und Kunſtge⸗ werbe(Verlagsabteilung der Schule Reimann Berlin W. 30) Heft 9, erſcheint anläßlich der Reklameſchau 1929 als Sonderheft für S ch a u⸗ fenſter⸗ Dekoration. Was ein Schaufenſter vom fachlichen Ventilator bis zur üppigreichen Stoffdekoration leiſten kaun, wird hier durch eine große Zahl muſtergültiger Abbildungen bewteſen. Sachliche Aufbauten wechfeln mit phantaſtiſchen Inſzenterungen; hier wird ein pädagogiſcher Entwicklungsgang gezeigt, dort ſieht man ideenreiche Entwürfe für Dekorationen aller Warengattungen. Sach⸗ und Schriftplakate ſchließen ſich an und vollenden den Kreislauf von Dingen, die in immer neuen Variationen zum Thema„das Schaufenſter und ſeine Geſtaltung“ gehören. Beredte Auffätze von Prof. Frentzel, Ernſt Growald, Georg Fiſcher und anderen promi⸗ neuten Sachverſtändigen bekräftigen erneut Weſen und Wert, Zweck und Ziel dieſes unendlich wichtigen Faktors. Die künſtleriſche Ent⸗ bekommen. Nun erreſchen uns Nachrichten von zwei ſchwachen wicklung des Schaufenſters iſt für das Geſicht einer Stadt in ſetner kulturellen Bedeutung nicht ernſthaft genug einzuschätzen. 8 Mittwoch, den 14. Auguſt 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) B. Seite. Aus dem Lande Großfeuer in Staffort seh. Staffort(Amt Karlsruhe), 12. Aug. Heute nachmittag ertönte in unſerm Ort die Feuerglocke. Es brannte in dem Anweſen des Landwirts und Schuhmachers Adolf Hauck in der Bruchgaſſe. Obgleich der Brand gleich mit aller Energie bekämpft wurde, gelang es doch nicht, die Gebäude zu retten, da ſich der Brand mit raſender Schnelligkeit ausbreitete und in der gefüllten Scheune reiche Nahrung fand. Das Korn ſollte morgen zum Dreſchen kommen. Das ohnhaus, die Scheune und der Stall brannten faſt bis auf die Grundmauern nieder. Das Vieh konnte glücklicherweiſe gerettet werden. Da die Gebäude allein ſtanden, konnte das Feuer auf ſeinen Herd beſchränkt werden. Der entſtandene Schaden iſt bedeu⸗ tend, die Entſtehungsurſache unbekannt. Raubüberfall * Donaueſchingen, 13. Aug. Ein Raubüberfall wurde am Montag abend in Aaſen bei Donqueſchingen auf eine 60 Jahre alte Frau in ihrem Laden verübt. Ein etwa 20jäh⸗ riger Mann ſetzte der Frau den Revolver auf die Bruſt und verlangte das in der Kaſſe befindliche Geld von ihr. Die Frau ſetzte ſich jedoch zur Wehr, worauf der Täter auf einem Fahrrad entfloh. Nr 8 Wꝭ̃ * * Ladenburg, 13. Aug. An der hieſigen landwirt⸗ ſchaftlichen Schule wird der Unterricht wie auch in den Vorjahren Anfang November planmäßig wieder aufgenom⸗ men. Er erſtreckt ſich auf ſämtliche für eine rationelle Be⸗ triebsführung wichtigen Fächer des Acker⸗ und Pflanzen⸗ baues, der Betriebslehre, der Tierzucht ſowie der Allgemein⸗ bildung. Die wiederum weſentlich erweiterte Lehrmittel⸗ ſammlung der Anſtalt ergänzt den Unterricht in ausgezeich⸗ neter Weiſe und erleichtert das Verſtehen ſchwierigerer Fra⸗ gen ganz erheblich. In den letzten Jahren war der Beſuch der Anſtalt dauernd ſo gut, daß alle Plätze beſetzt waren. Dies mag als Beweis dienen, daß die fortſchrittlichen Land⸗ wirte im Kreiſe Mannheim den Fachſchulbeſuch ihrer Söhne für eine zweckmäßige Betriebsführung in der heutigen ſchwie⸗ rigen Wirtſchaftslage für unerläßlch halten. * Schwetzingen, 12. Aug. Ein Klemm Daimler⸗ Flugzeug, das über unſerer Gegend Werbeſchriften ab⸗ warf, mußte infolge Motordefekts auf einem Stoppelacker eine No kl andung vornehmen, die glatt vonſtatten ging. Der Apparat wurde abmontiert und zur Reparatur nach Mannheim gebracht. Erheblicher Flurſchaden wurde durch die Zuſchauer verurſacht. 8 5 * Heidelberg, 12. Aug. Familienzwiſt und Wohnungs⸗ ſchwierigkeiten— ſechs Perſonen hauſten in einem Zimmer dürften einen 30jährigen Mann von hier des Lebens über⸗ drüſſig gemacht haben. Er hängte ſich auf, wurde aber noch rechtzeitig von e ee abgeſchnitten und ins Leben zu⸗ rückgerufen. * Hockenheim, 12. Aug. Das gjährige Töchterchen des Werkmeiſters Lüdecke nahm an einer ungefährlichen Stelle im Rhein ein Bad. Plötzlich tauchte das Kind unter und ver⸗ ſchwand in den Wellen. In der Nähe Badende ſchwammen nach, mußten aber unverrichteter Dinge zurückkehren. Die Leiche iſt bis jetzt noch nicht geborgen. * Bretten, 13. Aug. Ein junger Mann namens Weiß aus Diedelsheim geriet mit dem arbeitsloſen Arthur Schön⸗ heck in einem Lokal in einen kurzen Wortwechſel, dem er da⸗ durch auszuweichen verſuchte, daß er das Lokal verließ. Schön⸗ beck folgte dem Weiß und verſetzte ihm einen lebensge⸗ fährlichen Stich in die Herzgegend. * Karlsruhe, 12. Aug. An einer Straßenecke ſtieß ein Perſonenkraftwagen, deſſen Führer ſich nicht an die Verkehrs⸗ vorſchriften hielt, mit einer Autodroſchke zuſammen. Dieſe wurde zur Seite 1 und umgeworfen. Der Sach⸗ ſchaden beträgt etwa 6000 RM. Vier Fahrgäſte wurden durch Glasſplitter leicht verletzt. Der Wagen des ſchuldigen Fahrers wurde ebenfalls ſtark beſchädigt. Man ſchätzt den Schaden hier auf etwa 600 RM. ö * Pforzheim, 12. Aug. Die hieſige Polizei e man am geſtrigen Verfaſſungstage erſtmals mit dem Tſchako ſehen. * Lahr, 13. Aug. Im Alter von 57 Jahren ſtarb in Frei⸗ burg, wo er ſeit Monaten Heilung von ſeinem ſchweren Leöden ſuchte, Fang Richard Hepp. Der Dahingeſchiedene war ſeit 1926 Amts vorſtand in Lahr und erfreute ſich in dienſt⸗ le und geſellſchaftlicher Hinſicht allgemeiner Beliebtheit. * Freiburg i. Br., 13. Aug. Der Student Julius Wil⸗ liat, der in Matzenheim(Elſaß) ſeine Ferien verbringt, machte geſtern nachmittag eine Kahnpartie auf der Ill. Bei der Illbrücke fiel er plötzlich aus dem Schiff und ertrank. sch Hockenheim, 12. Aug. Am Sonntag hatte auch Hocken⸗ heim ſeinen erſten Großflugtag, veranſtaltet von dem Büro der Luftfahrt in Mannheim(Fr. W. Heilmann). Es war eine wohlgelungene Veranſtaltung, vom herrlichſten Wetter be⸗ günſtigt, die etwa 6— 7000, Zuſchauer von nah und fern auf den günſtig gelegenen Flugplatz hinausgelockt hatte. Während unſere Stadtkapelle, unter Leitung ihres Dirigenten, Hans Schneider mit Eifer auf dem Platz konzertierte, nahmen die Vorführungen mit einem Begrüßungsflug der fünf im Laufe des Mittags eingetroffenen Flugzeuge ihren Anfang. Es waren vier Ein⸗ und ein Zweidecker erſchienen. Dann ſtartete der Böblinger Fluglehrer und Pilot W. Spengler auf Doppeldecker„Flamingo⸗Udet“(De 909) und bot in den verſchiedenen Formen des Kunſtfluges(Höhen⸗, Sturz⸗, Gleit⸗ und Seitenflug), aufregende Momente. Pilot H. Breiten⸗ berger Mannheim führte auf dem Eindecker D 1450 Gleit⸗ und Segelflüge vor, Pilot Riedinger⸗Böblingen auf [Maſchine D 1603 Figurenflüge aus. Einen reizvollen Anblick bot— 1 1 von 5 Flugzeugen. Hl i dat ſedlolæell— 1 uurzkunf Hlüssige Haarnasche 0 Gene. dans flasche fin- lialbe flascis e las GH, Oil g Die Salzburger Feſtſpiele, vor der erhabenen Silhouette des Doms das Ruhrepidemie— Vier Tote 13. berchet, Ruhrepidemie hat bisher vier Menſchenleben ge⸗ * Roxheim, 13. Aug. Die ſeit zwei Wochen in Roxheim fordert. Von der Krankheit ſind beſonders Kinder im vor⸗ ſchulpflichtigen Alter befallen. konnte noch nicht entdeckt werden. Die Herſtellung von Fruchteis wurde bis auf weiteres verboten. Ebenſo ſieht man in der Verſeuchung des Altrheins einen Gefahrenherd. Freinsheimer Obſtgroßmarkt :: Freinsheim, 12. Auguſt. Am Sonntag wurden auf dem hieſigen Obſtgroßmarkt folgende Preiſe notiert: Heidel⸗ beeren 42, Aepfel 520, Birnen 826, Mirabellen 2027 Pflaumen—10, Zwetſchgen 614, Pfirſiche 22—28, Aprikoſen 50, Pertriko—11, Tomaten 10—14.— Die am Montag notier⸗ ten Preiſe waren wie folgt: Aepfel 528, Birnen 824, Mira⸗ bellen 1026, Pflaumen 610, Zwetſchgen 15—15½, Pfirſiche 22— 28, Pertriko 12, Tomaten 1012. Bei einer Anfuhr von 1200 Zentnern am Sonntag und 350 Zentnern am Montag und bei gutem Beſuch war guter Abſatz zu verzeichnen. ** * Landau, 11. Aug. Die gemeldete Erkrankung des be⸗ kannten Verteidigers, Senatspräſident Dr. Führ, war er⸗ freulicherweiſe ſchnell behoben. Dr. Führ hat die Ausübung ſeines Dienſtes wieder aufgenommen. * Weidenthal, 12. Aug. Der 10jährige Karl Meſching von hier ſtürzte im Walde von einem Baum mehrere Meter tief herab, wobei er ſchwere Verletzungen erlitt. Der Verun⸗ glückte wurde nach Hauſe getragen, wo der Arzt neben einer Gehirnerſchütterung einen Schädelbruch feſtſtellte. An dem Aufkommen des Knaben wird gezweifelt. 5 * Kaiſerslautern, 13. Aug. Bei der Benderſchen Fabrik in der Pariſer Straße ſtießen ein Perſonenkraftwagen und ein Kraftrad zuſammen. Der Fahrer des Kraftrads erlitt einen Unterſchenkelbruch und ſcheinbar innere Bauchverletzun⸗ gen. Er wurde ins Krankenhaus Landſtuhl geſchafft. * Harthauſen(Pfalz), 12. Aug. Als am Samstag die Frau des Fabrikarbeiters Otto Harz von einer Beſorgung nach Hauſe kam, fand ſie das einjährige Kind, das mit einem vierjährigen Kinde allein zu Hauſe war, in dem verſehentlich auf dem Boden ſtehen gelaſſenen Steriliſierapparat ert pun⸗ ken vor. Das Kind hatte anſcheinend am Waſſer des Appa⸗ rates geſpielt und dabei das Gleichgewicht verloren. * Weſterburg, 12. Aug. Am Samstag mittag wurde im Bahnhof Weſterburg der Reſerpelokomotipführer Friedrich Hilgenroth beim Ueberſchreiten der Gleiſe von der Loko⸗ motive eines Güterzuges erfaßt und ſo ſchwer verletzt, daß er kurz nach dem Uẽnfall ſtar b. Der Verunglückte war 46 Jahre alt, verheiratet und Vater von zwei Kindern. Großflugtag in Hockenheim Staunen erweckten die furchtloſen und tollkühnen Trapez⸗ vorführungen, freiſchwebend unter dem Flugzeug Degbg, des bekannten Luftakrobaten und Piloten Fritz Schindler⸗ Biblingsn, aus Karlsruhe ſtammend. Die Senſation der ganzen Veranſtaltung bildete jedoch der mit äußerſter Span⸗ nung erwartete Fallſchirmabſprung der Pilotin Frl. Hedy Schumann ⸗Berlin; als ſich das Startflugzeug in —600 Meter Höhe geſchraubt hatte, ſprang Frl. Schumann aus dem Flugzeug. Schon nach kurzer Zeit breitete ſich der Fallſchirm auseinander. Die wagemutige Pilotin, die damit ihren 45. Abſprung mit Glück durchgeführt hat, landete wohl⸗ behalten auf dem Platze, von allen Seiten beglückwünſcht. Sie war die Heldin des Tages. Am Schluß der Veranſtaltung hielt Bürgermeiſter Klein eine kurze Anſprache, in der er die deutſchen Verdienſte um die Luftfahrt nachdrücklich wür⸗ digte und ſämtlichen Beteiligten(an erſter Stelle Frl. Schu⸗ mann, dann den Piloten Spengler, Schindler, Breitenberger, Chriſt, Riedinger, Merz, ſowie den Veranſtaltern Böbke und Hoffmannsthals Jedermann vor dem Salzburger Dom die ſtets eine außerordentliche Anziehungskraft beſaßen, bringen tragiſchen Umſtänden verſtorbenen Hugo von Hoffmannsthal. Alexander Moiſſi Der eigentliche Bazillenherd „Jedermann“ ⸗Spiel des kürzlich unter ſo Die Titelrolle ſpielt wiederum Nachbarg ebiete Todesſturz aus dem Auto * Erbach i.., 13. Aug. Auf der neuausgebauten Straße zwiſchen Marbach⸗ Ebersberg geriet der von dem Be⸗ ſitzer ſelbſt geſteuerte Wagen des Dr. med. Bergſträßer⸗ Erbach offenbar beim Ueberholen eines Motorradfahrers ins Schleudern und ſauſte die zirka zwei Meter hohe Böſchung hinab. Während Dr. Bergſträßer und eine 14 Jahre alte Ver⸗ wandte mit geringen Verletzungen davonkamen, wurde ſeine Frau herausgeſchleudert und war in wenigen Augenblicken tot. Sie ſtarb infolge eines ſchweren Schädelbruches. 5 50 Kilo Pulver im Auto explodiert * St. Ingbert, 13. Aug. Heute nachmittag explodierte plötzlich ein in der Hauptſtraße vor der Wirtſchaft„Zur grünen i Laterne“ dort parkendes Perſonenauto. Die Exploſion war ſo 15 heftig, daß nicht nur das Auto völlig zertrümmert wurde, ſondern auch die Schaufenſter der 14 umlie⸗ genden Geſchäftshäuſer zerſprangen. Zum Glück war die Straße faſt menſchenleer, ſodaß Paſſanten nicht in Mitleidenſchaft gezogen wurden. Die Feuerwehr wurde alarmiert und die Straße polizeilich abgeſperrt. Die Unter⸗ ſuchung ergab, daß ſich in dem Wagen 50 Kilogramm Pulver befunden hatten, die der Beſitzer des Wagens, 1 Jung aus Dillingen, bei dem hieſigen Pulverwerk abge⸗ nommen hatte. Der Schaden iſt beträchtlich. ö f Brandſtiftung? * Saarbrücken, 13. Aug. In dem hieſigen Ortsteil 8 ur hach brach heute mittag in einer Dreizimmerwohnung ein Brand aus. In wenigen Minuten ſtand die Wohnung mit ſämtlichen Möbelſtücken in Flammen. Höchſte Eile war ge⸗ boten, als die Feuerwehr ankam, die im letzten Augenblick noch vier ſchlafende Kinder retten konnte. Durch auftretenden Benzin⸗ und Petroleumgeruch fiel der Verdacht der Brau d⸗ ſtiftung auf den Grunddſtückbeſitzer, der von e ae bereiten Motorrad hinweg verhaftet wurde. * * Worms, 13. Aug. Beim Baden ertrunken iſt geſtern nachmittag hier im Pfaffenwinkel der oe Jbſ. Gölz von Worms. 4 l— ͥ ͤ— 1 0 Tageskalender Mittwoch, den 14. Auguſt Sommeroperette im Muſenſaal: Gaſtſpiel, des Augsburger Stadt. 1 theaters:„Mitter nachtswalzer“,.00 Uhr. 7 Friedrichspark: Nachmittags konzer t.00 Uhr, Li e Alhambra:„Die Zirkusprinzeſſin“. Theater:„Metropolis“.— S ch auburg:„Tempo! Tempo ö — Capitol:„Im Lande Aman Ullahs“. Scala „Der feſche Hufar“. Gloria⸗Palaſt:„Samba“. „Die Beute der Bankräuber“. — Palaſt⸗Theater: Sehenswürdigkeiten: Kunſthalle: Dienstag bis Sonntag: 10 bis 1 Uhr und 3 ts 5 A Theaterausſtellung im Schloß: Täglich geöffnet von 10 bis 1 Uhr und 3 bis 5 Uhr und Sonntags vorm. von 11 bis nachm. 5 Uhr. Schloßbücherei:—1,—7 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völker⸗ kunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—1 und nachm. von—5 Uhr; Dienstag—5 Uhr: Mittwoch—5 Uhr: Freitag—7 Uhr.— Heilmann) ein Blumenangebinde mit Schleifen in den Stadt⸗ 3 5 3„ 3 obe acc 30 8 Planetarium: Beſichtigung 5. Vorführung mit Vortrag„Die Flaneten und ihre Monde“ 5 Uhr. 5 Waſſerſtandsbeobachtungen im 17 Auguſt Rhein Pegel 7..9 10 13. 14[Nedar⸗Pegel] 7. 8. 9 10 18 14. 1 9 125 U 0 5 Schiene 80.41. 14 N Mannheim 8402.97.7 281297797 Kehl.782 125 2250.63 2. 60 Jagſtfeld 0.50.340.000. 48.00 Maxau.214, 31 45 2304,17.32 4,26 5 2 Maßnbein 770.06.632,98.04 3,02 Faub 701.69 1 8200017000 Köln 5 561.82 1. 01 39.32.35 Waſſerwärme des Rheins 20,0% C. Chefredakteur: Kurt Fiſcher(im Urlaub) 5 Verantwortlich für Politit: H. A. Meißner— Feuilleton Dr. S. Kayſer Kommunalpolitik u. Lokgles: Richard Schönfelder Sport und Vermiſcht Willy Müller— Handelsteile Kurt Eymer— Gericht und alles übrige i. B. R. Schönfelder— Anzeigen u. geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, fümtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung 7 m 85 Mannheim E 6, 2 3 5 Dieſe ſtellt die gleichen Gegenſtände her, wie das Memagwerk der Reue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgab Mittwoch, den 14. Auguſt 1929 Im Haag wird über Schickſalsfragen des deutſchen Volkes ver⸗ Handelt. Der Ausgang der Verhandlungen wird für die Volks⸗ geſamthett ſchwerwiegende Bedeutung haben, er wird auch auf viele Jahre hinaus Arbeit und Wirtſchaft in den verſchiedenen Betäti⸗ gungsgebieten beeinfluſſen. Es iſt deshalb gerade in dieſer Stunde intereſſant, einen Blick auf die Entwicklung der Volksgemeinſchaft und auf ihre Verteilung in die einzelnen Berufsgruppen zu tun. Bis zum Kriegsbeginn nahm die deutſche Bevölkerung ſtetig und raſch zu, von 1870 bis gegen 1895 faſt ganz gleichmäßig, von da an in etwas beſchleunigtem Schrittmaß. Schon während der Kriegs⸗ jahre bringen unmittelbare und mittelbare Kriegsverluſte einen Stillſtand und ein Zurückgehen der Volksziffer, die Abtrennung der beim Kriegsende verlorenen Gebiete vermindert die Volkszahl wei⸗ ber. Dann folgt ein neuer Anſtieg, der aber deutlich eine langſamere Steigerung als vor dem Kriege aufweiſt. 70 1* 8 8 0 4 J* ö ö ö 8 f 5 Jessmtbevslherung— 2 4 2 — Die Bevsikerung des —— Deutschen Reiches, 40 5(Nail. Einwohner) 87450 0 e. f Serufszugehörige: der inciustrig 1 2 eee ee ——— N —— Ak. Eandwirt schaft 1 0 5 10—— b—— daes Hangels und Lo! ö Nerkehrs 1870 1880 1889 1990 1210 2220 A Trotz der Zunahme der Geſamtbevölkerung iſt die Zahl der landwirtſchaftlichen Bevölkerung faſt unverändert. Dagegen ſteigt die Zahl der Induſtriebevölkerung ſehr bedeutend an, und auch die Gruppen Handel und Verkehr weiſen eine beträchtliche Zunahme auf. Bei der Berufszählung 1925 entfallen rd. 23 v. H. der Bevölkerung auf die Landwirtſchaft, rd. 41 v. H. auf die Induſtrie, rd. 17 v. H. auf Handel und Verkehr, ſofern bei den eigentlich Erwerbstätigen auch die Angehörigen mitgezählt werden. LN e . JP. Vemberg AG. in Barmen Ein Berliner Börſenproſpekt Zum Handel an der Berliner Börſe wurden 12 M111. 4 neue Aktien zugelaſſen, deren Schaffung ſeinerzeit die H. vom 14. Februar d. J. beſchloß. Die neuen Aktien dienten zur Bereit⸗ ſtellung der Mittel für den Ausbau der Unternehmungen der Geſell⸗ ſchaft im In⸗ und Auslande. Sie wurden den alten Aktionären von einem Konſortium unter Führung der Deutſchen Bank im Verhältnis 728 zu 160 v. H. angeboten. Aus dieſer Kapitalerhöhung erzielte die Geſellſchaft ein Agio von 7,2 Mill.„. Davon ſind 1,2 Mill.& Koſten abzufetzen, ſodaß der geſetzlichen Rücklage als reines Aufgeld 6 Mill. Mark zugeführt werden können. Das Aktienkapital beträgt nunmehr 40 Mill.. Dem Proſpekt iſt ein Zwiſchen ſtatus nach dem Stande vom 14. April beigefügt. An dſeſem Tage waren von den neuen Aktien nur 3 Mill.„ eingezahlt, während 9 Mill./ noch ausſtanden. In⸗ wiſchen dürfte aber die Reſteinzahlung erfolgt ſein, deren Termin auf den 1. Juli angeſetzt war. Für das laufende Geſchäftsjahr hat die Geſellſchaft ſomit einen erheblich höheren Aktienbetrag zu verzinſen als im Vorfahr, in dem auf 28 Mill./ A. K. bekanntlich 14 v. H. Di⸗ nidende verteilt wurden. Ueber die Dipldende n ausſichten enthält der Proſpekt keine Angaßen, was an ſich verſtändlich iſt, da das Geſchäftsjahr erſt am 30. September abläuft und der Proſpekt aus dem Juli datiert. Die Verwaltung teilt aber mit, daß in den ble 6* ten Monaten eine weſentliche Beſſerung der Ge⸗ ſchäftslage eingetreten iſt, nachdem die Geſellſchaft durch die Preisſenkung auf dem Kunſtſeidenmarkt vorübergehend in Mit⸗ leidenſchaft gezogen war. Die Geſellſchaft ſelbſt hat an ihrer ſeit lan⸗ gen Jahren befolgten ſtabilen Preis polktik feſtgehalten. Intereſſant iſt gerade im Zuſammenhang mit den kürzlichen Meldun⸗ gen über die Viskoſekonvention die Erklärung der J. P. Bemberg A.., daß ſie einer Preiskonvention nicht angeſchloſſen iſt. Auch für das Ausland beſteht keine den Preisſchutz betreffende Vereinbarung für die Erzeugniſſe der Geſellſchaft. Die Bemberggeſellſchaft hat trotz erhöhter Produktion ihre Be⸗ legſchaft auf insgeſamt 8 150 Arbeiter und 480 Angeſtellte redu⸗ zteren können. Hierin wirkten ſich die angewandten Ratio na⸗ Iiſfterungsmaßnahmen aus. Die ſcharf anſteigen de Umſatzkurve der letzten Jahre wird durch die folgenden Umſatz⸗ ziffern gekennzeichnet: Es wurden umgeſetzt 1925/0 21,5 Mill., 1926/27 46 Mill. 4, 1927/8 57,5 Mill.. Der Proſpekt zählt die ein⸗ zelnen Beteiligungen der Geſellſchaft überſichtlich auf und erwähnt auch die letzten großen Gründungen, die Britiſh Bemberg Ltd. und die Japau Bemberg Corp. Joſeph Vögele AG. in Mannheim⸗Neckarau Zuſammenfaſſung: Uebernahme von Rheinguß In den letzten Tagen fand eine Aufſichts ratsſitzung der Joſeph Wögele A., Mannheim, ſtatt, hieran anſchließend eine av. GV., die ols Vollverſammlung ohne Einhaltung der geſetz⸗ lichen Friſt abgehalten werden konnte. Die GV. erteilte ihre Ge⸗ nehmigung zur Uebernahme der Anlagen und der Fabrikations⸗ einrichtungen der Rheiniſchen Eiſengleßerei und Ma⸗ ſchtnenſabrik Ach. Mannheim Neckarau(Rheinguß). Joſeph Vögele Ac. Durch die Zuſammenfaſſung und die damit verbundene Rationaliſterung erwartet man eine Erhöhung der Wirkſchaftlichkeit. Neuzugewählt in den Aufſichtsrat wurde Herr Direktor Ritſcher von der Reichskredit AG., Berlin. Durch dieſe Transaktion ſind dem Stammwerke der Joſeph Vögele AG. nacheinander die früheren Mannheimer Betriebe Pal⸗ lenberg, Bolze, Brink u. Hübner, Frigge u. Welz, Hoffmann u. Städten und deren Rechtsnachfolger Rheinguß einverleibt. Zur Bergrößerung des am Bahnhof Neckarau liegenden Betriebstelles der„Rheinguß“ wurden gleichzeitig Grundſtücke und Gebäude eines angrenzenden Werkes ebenfalls käuflich erworben. * Badiſches Stauz⸗ und Emaillierwerk AG. in Sinsheim b. Hei⸗ delberg. Die Geſellſchaft teilt mit, daß ſeit 1. Jan. 1928 das neu⸗ erbaute und neuzeitlich eingerichtete Emaillier⸗ werk wieder voll im Betrieb iſt. Die Umſätze konnten gegen⸗ über dem Vorjahre erheblich geſteigert werden. Die Verkaufspreiſe find aber infolge Ueberproduktion, rückläufigen Export und mangeln⸗ dem Zuſamenſchluß der Werke ſehr gedrückt. Waren erbrachten auf 51 Dez. 28 1217 194(766 692) R. 4. Dagegen beanſpruchten Betriebs⸗ unkoſten 1174 902(785 618]., ſodaß nach 38 993(—).“! Abſchrei⸗ bungen ein Gewinn von 3288 R./(i. V. Verluſt 18 194.,] ſich ergibt, um den ſich der Verluſtvortrag auf 14955 R. ermüßigt. Bilanz erſcheinen Kunden mit 386 030(325 744]., e 361 137 924)) R. 4, Einrichtungen und Maſchinen 510) R. 4, Waren 519 584(493 060)., denen bei unv. Der Reſt entfällt mit rd. Die Berufsgliederung des deutſchen Volkes 10 v. H. auf die Gruppen Verwaltung, freie Berufe, Geſundheits⸗ weſen und häusliche Dienſte, etwa 9 v. H. ſind berufslos. In den einzelnen Berufsgruppen iſt die Verteilung nach Selb⸗ ſtändigen, Angeſtellten und Arbeitern ſehr verſchteden. In der größ⸗ ten Gruppe, der Induſtrie, nehmen natürlich die Arbeiter die größte Zahl ein mit etwa 73 v. H. der Beſchäftigten, in den übrigen Grup⸗ pen treten ſie ſehr viel mehr zurück. Im Handel und Verkehr nimmt die Gruppe der Angeſtellten und Beamten einen beſonders großen 1007—— 5 2 100 e rige. Betufe. 1. eee 2 0 . i Ansesteſlte und Besmie 85 8055 Handel und. Merkehr 80 e angestelſte Selbständige u 50 60 Die Berufsgliederung des ddeutschen Volkes 0(Serufszählung 1925) 85 . 20 Endwirtschaft 20 2 Mithelfende! 4 5 Tamilenalecder E 25 40 80 88.— 5 Raum ein, in der Landwirtſchaft tritt ſie dagegen faſt ganz in den Hintergrund. Die Hausangeſtellten ſind in der Darſtellung des Schaubildes zu 24 als Angeſtellte, zu 46 als Arbeiter gerechnet, da⸗ durch erklärt ſich die große Zahl der Angeſtellten in den außerhalb von Landwirtſchaft, Induſtrie, Handel und Verkehr ſtehenden Berufen. Für die Landwirtſchaft ſind kennzeichnend die zahlreichen mithelfen⸗ den Familtenmitglieder, die ſonſt nur noch in der Gruppe Handel eine gewiſſe Rolle ſpielen. Sp. n r DN * NS. Vereinigte Fahrzeugwerke AG. in ſellſchaft beruft ihre HV. auf den 2. Sept. nach 1928 iſt ein bleiner, etwas über 100 000 gewinn erzielt worden, der vorgetragen werden ſoll. Der derzeitige Geſchäftsgang wird als befriedigend bezeichnet. Die Zuſammenarbeit mit den Wanderer⸗Werken in Chemnitz entſpreche den gehegten Er. wartungen und habe bereits zu befriedigenden Ergebniſſen geführt. » Deutſch⸗Atlantiſche Telegraphengeſellſchaft. Wie die Verwal⸗ tung mitteilt, hat ſich der Verkehr über die Kabel der Geſellſchaft im laufenden Jahr zufriedenſtellend entwickelt. Soweit ſich ſchon jetzt überſehen läßt, dürfte das Ergebnis hinter dem des Vorjahres nicht zurückbleiben. Im Vorjahr wurden 7 v. H. Dividende aus⸗ geſchüttet. Neckarſulm. Neckarſulm ein. Für „ hinausgehender Rein⸗ Die Ge⸗ Honnefwerke AG. in Dinglingen(Baden) Nach Tilgung der Unterbilanz noch Reingewinn Im Geſchäftsjahr 1928 konnte die mit 500 000% A. ⸗K. arbeitende Geſellſchaft, die bereits im Vorfahre ihren Verluſtvortrag aus 1926 von 528 678„ auf 146 796, reduziert hatte, ihre Unterbilan 8 vollkommen tilgen und außerdem noch einen Ueber⸗ ſchuß von 71987/ nach 189 786. Abſchreibungen(t. V. 141 750/ erzielen. Das Fabrikationskonto ſtieg von 822 502 auf 944 133, Handlungs⸗ und Betriebsunkoſten erforderten 447 028(t. V. Unkoſten und Rückſtellung zuf. 208 870), Steuern 34 37&(i. V. nicht aus⸗ gewieſen), Holzwarenfabrikation(neu! 21011, Dubioſen(neu) 39 245 l. 5 Laut Bericht erbrachte die Abwicklung der aus dem Vorjahre übernommenen Arbeiten das beſſere Ergebnis. Der Hauptteil der Werkserweiterungen wurde durchgeführt.(Die Firma befaßt ſich in der Hauptſache mit Eiſenkonſtrukttonen und Hallenbauten, ſpeziell mit der Errichtung von Funktürmen). Die Leiſtungsfähigkeit der Geſamtanlage wurde ſo gefördert, daß alle vorkommenden Groß⸗ bauten bewältigt werden können. Die Ausnutzung der Werksanlagen ſet aber deshalb leider noch nicht möglich geweſen, weil große Eiſen⸗ bauarbeiten im badiſchen Lande, die gute Beſchäftigung hätten brin⸗ gen können, trotz der großen Arbeitsloſigkeit im Lande wieder an außerbadiſche Firmen vergeben worden ſeten. Der o..⸗V. wird vor⸗ geſchlagen, den Reingewinn mit Rückſicht auf die angeſpannte allge⸗ meine Wirtſchaftslage vorzutragen. In der Bilanz ſtiegen Grundſtücke und Gebäude von 472 700 auf 669 000, Maſchinen und Geräte uſw. von 194 222 auf 268 001 1, Warenvorräte von 52 630 auf 63 500“/, Debitoren non 145 909 auf 244 738 /, demgegenüber der Reſervefonds von 3209 auf 10 000, Paſſinhypotheken von 350 000 auf 404910& und Verpflichtungen von 160 777 auf 214891. Außerdem iſt ein Tranſitorenkonto mit 50 000 4 paſſiv ausgewieſen. Die Aus ſichten für 1929 werden nicht beſonders günſtig be⸗ urteilt, weil auch diesmal wieder bedeutende Erſenbahn⸗ und Brücken⸗ baukonſtruktionen aus badiſchen Anlagen an außerbadiſche Unter⸗ nehmungen vergeben wurden und ſo der einheimiſchen Induſtrie ver⸗ loren gingen. Einige kleinere Poſten konnten zu Verluſtpreiſen her⸗ eingenommen werden. «keine Zuſammenarbeit Nüscke⸗Oderwerke— Oſtſeewerft. Eine Zuſammenarbeit zwiſchen der Nütsckewerft und den Stettiner Oder⸗ merken einerſeit und der Oſtſeewerft Stettin andererfeits(die der Reederei Emil R. Retzlaff gehört) kommt, wie nunmehr gemeldet wird, nicht in Frage. Eine ſolche Arbeit ſei zwar urſprünglich aus Rationaliſierungsgründen erwogen worden, doch habe man dieſen Gedanken wieder aufgegeben. Die Stadt Stettin habe auf dieſe Frage keinen Einfluß, da weder die Reederef Retzlaff noch die Oſt⸗ ſeewerft irgendwelche ſtädtiſchen Mittel erhalten hatten. A. für Verkehrsweſen Berlin Zulaſſung der neuen Aktien Die in ber.⸗B. vom 8. Mai 1929 teils zur Verſtärkung der Be⸗ triebsmittel teils zu Angliederungszwecken geſchaffenen 20 Mil l.% neuen Aktien ſind zum Berliner Börſen handel zugelaſſen worden. Bekanntlich wurden hiervon ſeinerzeit 10,8 Mill.„ zum Umtauſch gegen Anteile der De Ktſchen Eiſen⸗ bahngeſellſchaft verwendet und 6,75 Mill.„ von einem unker Führung der Berliner Handelsgeſellſchaft ſtehendem Konſortium zu 100 v. H. übernommen und hiervon 5 Mill.„ den alten Aktionären und 1,75 Mill.„ den Inhabern der aus dem Umtauſch gegen St.⸗A. der Deutſchen Eiſenbahngeſellſchaft zu empfangenen Aktien im Ver⸗ hältnis 61 zu 120 v. H. angeboten. Reſtliche 2,75 Mill. wurden der Firma Lenz u. Co., G. m. b. H. zur Uebernahme von Aktlenbetei⸗ ligungen überlaſſen. Die Transaktion iſt inzwiſchen durchgeführt. Das bei der Kapitalerhöhung erzielte Aufgeld wird nach Abzug der mit der Kapitalerhöhung unter Durchführung der Fuſton verbunde⸗ nen Koſten mit rund 300 000„ der Reſerve zugeführt. Das Grund⸗ kapital der Geſellſchaft beträgt nunmehr 50 Mill. J. Dem von dem bereits erwähnten Bankenkonſortium unterſchrie⸗ benen Proſpekt iſt zu entnehmen, daß ſoweit es ſich bisher über⸗ der trags⸗ ehen läßt, für das laufende Jahr auch auf das erhöhte Kapi⸗ 1 8 3 5 Die Reichspoſt im erſten Viertel 1929 Weitere Steigerung der Betriebszahlen Die Deutſche Reichspoſt veröffentlicht ſoeben ihren Bericht über das erſte Viertel(April bis Juni) des Wirtſchaftsjahres 1929. Die Verkehrszahlen weiſen gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vor⸗ jahres in faſt allen Betriebszweigen eine Steigerung auf; beſonders hat die Zahl der Poſtaufträge ſowie der Briefe und Käſtchen mit Wertangabe zugenommen. Im Paket⸗ und Telegrammverkehr ſind die Vorjahrszahlen nicht ganz erreicht worden. Im Luftpoſtdienſt wurde im Mai der verſtärkte Sommerflugdienſt aufgenommen. Neu eingerichtet wurden Reichspoſtflüge, die des Nachts verkehren und nur Poſtſendungen und ſonſtige Fracht befördern, dagegen keine Perſonen. Im Inlands⸗ und Auslandsverkehr traten wieder eine Reihe von Verkehrs⸗ und Betriebsverbeſſerungen ein. Die Zahl der Poſtcheck⸗ konten ſtieg im Berichtsvierteljahr auf 964 586. Es wurden 184 Mill. Buchungen über 37,6 Milliarden/ ausgeführt, davon wurden 30.1 Milliarden/ oder 80,2 v. H. bargeldlos beglichen. Aus dem Gebiet Telegraphie wird u. a. über die Einrichtung der beiden Bildtele⸗ graphenlinien Berlin—Stockholm und Frankfurt a. M.— Kopenhagen berichtet. Die Zahl der Sprechſtellen hat infolge des ſtarken Zugangs von über 54 000 Sprechſtellen in der Berichtszeit die dritte Millio überſchritten. Ende Juni beſtanden 3 040 709 Sprechſtellen. 5 Sprechverkehr mit dem Ausſand und zwiſchen den fremden Ländern im Durchgang durch Deutſchland iſt beſonders durch die Inbetrieb⸗ nahme weiterer Leitungen verbeſſert worden. Im Auslandsf verkehr wurden in der Berichtszeit 587 000 Telegramme befördert gegen 530 000 im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Im Kaſſenab⸗ ſchluß für das Berichtsvierteljahr werden die Einnahmen mit 336 Mill., die Ausgaben mit 540 Mill./ nachgewieſen. Galeries Lafayette AG., Berlin. In der o. HV. wurde der bekannte Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1928/29 widerſpruchslos ge⸗ nehmigt und beſchloſſen, den bei 15,1 Mill. 4 Geſamtkapital aus⸗ gewieſenen Ver luſt von 485 423/ vorzutragen. Weiterhin ſtimmte die HB. dem Abſchluß eines Generalpachtvertrag es mit der„Märkiſchen Bau⸗ und Handelsgeſellſchaft“ zu, der eine beliebige Verwertung des dieſer Geſellſchaft gehörigen Grundbeſitzes Tauent⸗ zien/ Ecke Nürnbergerſtraße vorſieht. Bekanntlich iſt die Lafayette AG. wie auch am Potsdamer Platz an der Grundſtücks⸗Geſellſchaft maßgeblich beteiligt. Anſtelle des verſtorbenen Dekonomierats Ri⸗ chard Gravenſtein wurde Rechtsanwalt Dr. Aſch neu in den Aufſichts⸗ rat gewählt. In Verfolg des oben erwähnten Vertrages wird das Gebäude„Tauentzien⸗Palaſt“ abgeriſſen werden, um ſo dem zu er⸗ richtenden Warenhaus ein einheitliches architektoniſches Gepräge zu geben. Was die Verwertung des Grundſtücks am Potsdamer Platz angeht, ſo iſt hier mit dem Bau eines neunſtöckigen Büro⸗ hauſes im amerikaniſchen Stile begonnen, nachdem die baupolt⸗ zeiliche Genehmigung erteilt wurde. Haus Neuerburg als G. m. b. H. 13 Millionen 4 Kapital Die Neuerburgſche Verwaltungsgeſellſchaft m. b.. Köln teilt mit:„Die mit dem Hauptſitz in Köln als offene Handelsgeſellſchaft beſtehende Zigarettenfabrik Haus Neuerburg wurde unter Angliede⸗ rung des Fabrikbetriebes der Zigarettenfabrik Zuban., Mün⸗ chen, und anderer Vermögenswerte des Konzerns Neuerburg in eine Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung mit einem Kapital von 15 Milk./ mit dem Hauptſitz in Köln und Zweig⸗ niederlaſſungen in Trier, Hamburg, Wandsbeck, Dresden und Mün⸗ chen eingebracht. Zur Wahrung des Familiencharakters der neuen Geſellſchaft wurde für die Umgründung die Form der Gmb. H. gewählt. Die ſämtlichen Anteile der Geſellſchaft bleiben im Neuer⸗ burgſchen Familienbeſitz gebunden. Der bisherige als offene Handelsgeſellſchaft betriebene Geſchäftsbetrieb erfährt durch dieſe Um⸗ gründung keinerlei Veränderungen. Die Leitung der Geſchäfte liegt nach wie vor in den Händen der drei Brüder Heinrich, Auguſt und Dr. Hermann Neuerburg. Ueber die Umwandlung der offenen Handelsgeſellſchaft Haus Neuerburg in eine andere Geſellſchaftsform iſt ſehr lange beraten und nerhandelt worden. Zentweiſe hat auch die Frage eine Rolle geſpielt, ob nicht eine Umwandlung in eine AG. vorgendmmen werden ſollte. Anfang dieſes Jahres waren die Verhandlungen nach dieſer Richtung ſehr weit gediehen. Als Aktienkapital waren ebenfalls 18 Mill. in Erwägung gezogen worden. In ber Zwiſchenzeit iſt man von dem Gedanken, eine Aktiengeſellſchaft zu gründen, abgekommen und hat nun die Form der G. m. b. H. gewählt, ſo baß jetzt die beiden größten Gruppen der deutſchen Zigaretteninduſtrie(Neuer⸗ burg und Reemtsma), die in freundſchaftlichen Beziehungen zueinan⸗ der ſtehen, in der Form der G. m. b. H. betrieben werben. * Das internationale Zuckerabkommen perfekt? Aus Amſter⸗ dam wird uns gemeldet: Das Finanzorgan„Humfelds Finaneier“ erfährt, daß das internationale Zuckerabkommen zwi⸗ ſchen Kuba und der Tſchechoflowakel, Deutſchland und Deſterreich einerſeits und Jaua andererſeits nunmehr ver⸗ fekt ſei. Die Kubaernte wird auf 4 bis 4½ Milllonen Tonnen beſchränkt werden. Kuba wird ſeine Verkäufe nach dem Beiſpiel des Javatruſts zentraliſteren. Der Javatdruſt ver⸗ zichtet darguf, mit Materfal weſentlich von Suez an den Markt zu kommen. Zwiſchen der kubaniſchen Zuckerzentrale und der des Javatruſts wird ſtändig Fühlung genommen werden; auch die verſchiedenen Zucker exnortierenden europäſſchen Länder werden künftig bezüglich des Exvortes miteinander Fühlung nehmen.— An der Amſterdamer Börſe wird obige Meldung, von der das Wichtigſte iſt, daß Kuba ſeine Produktion herabſetzt und Java nicht weſentlich von Suez an den Markt kommt, als zutreffend betrachtet. Deviſenmarkt Im heutigen Frühverkehr notierten Pfunde gegen Rem. Part. 483,75] 484, 75 Schweiz.„ 28,21 28,211 Stockhelm.. 19,10 18,10 Paris:.. 128,8 128,88 Soffand.. 12,10 12,100 Madrid. 3307 88. Brüſſel.. 34,88 34,88 Salis„ 18,20 18,27 ö Mailand. 92,78] 2,71] Kopenhagen„18,20 18,21 ö Gegen Reichsmark wurden Dollar mit 419,97 und Pfunde intt 2088— gehanden „ Obſt⸗ und Gemilſe⸗ Großmarkt Weinheim a. d. Bergſtr. vom 18. Auguſt. Bei ſehr guter Anfuhr und guter Nachfrage ſtellten ſich die Erlöſe je 100 Pfund: Birnen 1. 1421, Birnen 2.—14, Aepfel 1. 12—21, Aepfel 2.—12, Fallobſt—4, Zwetſchen 1013, Pflaumen 610, Reineklauden—16, Mirabellen 20—26, Pfirſiche 2048, Früh⸗ kartoffeln.60, Stangenbohnen 2030, Tomaten 1529. * Nürnberger Hopfenbericht vom 13. Auguſt. 5 2 Ballen neuer Tettnangerhopfen, Umſatz 5 Ballen. Für Zallertauerhopfen wurden 100„ bezahlt. Tendenz ruhig. 8 8 * Stand der Hopfenanlagen im Saazer Gebiet. Die Witterung war weiter ſehr günſtig, und die Ausdoldung geht normal vonſtatten. Der Doldenbehang iſt in allen Gebieten, mit Ausnahme einiger Seitenlagen, ſehr reichlich, ſo daß man im Saazer Lande eine güte Ernte erwartet. In den Frühhopfenlagen, z. B. am Egerſtrom und im unteren Goldbachtal, iſt die Ausdoldung bereits weiter vorge⸗ ſchritten, und die Pflücke wird dort am 18. Auguſt beginnen, wäh⸗ rend die allgemeine Pflücke erſt gegen den 25. Aüguſt einſetzen wird. Nach den letzten Beſichtigungen des Pflanzenſtandes rechnet man mit einem weſentlich höheren Ertrag als im Vorfahr. In der öffentlichen Hopfenſignierhalle in Saaz wurden bis zum 9. Auguſt 54615 B. im Bruttogewicht von 127 200 Zentner halliert und in Verfand gebracht. (Genoſſenſchaft der Hopfenhändler.) Frachtenmarkt Duisburg-MRuhrort 13. Auguſt Das Geſchäft an der heutigen Börſe war ziemlich ſtill. Früh wurden von einer Kohlentransportfirma wieder einige Kähne zu 1,80„ ab hier Baſis Mannheim angenommen. Später wurden für kleine und mittlere Kanakkähne wieder 2,10 und für kleinere Partien 1,90„ ab hier bezahlt. Die Nachfrage für Verladungen talwärts war heute auch gering. Von Seiten der Kohlentrausportgeſellſchaft wur⸗ den erſt gegen Abend verſchiedene Kühne für Repararſonskohle ab tal mit einem befriedigenden Ergebnis gerechuet werden kann. hier ſowie ab Kanal eingeteilt. Die Frachten blieben unverändert, desgleichen die Schleppkühne. E en. — 4 Mittwoch, den 14. Auguſt 1929 Nene Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) * 7. See der weibliche Nekrul (Von unſerem römiſchen Vertreter.) Jole Gianfrilli wurde von der zuſtändigen Mtilitärbehörde wie an all ſeine Alters⸗ genoſſen ein Aushebungsbefehl geſchickt. Aber der neuge⸗ backene Rekrut Jole Gianfrilli präſentierte ſich nicht zur an⸗ gegebenen Zeit an dem angegebenen Ort, ſondern zog es offen⸗ ſichtlich vor, ſich mit derart unbequemen Dingen überhaupt nicht zu befaſſen. Und da nun die unterbliebene Meldung eines Rekruten ſchon als halbe Fahnenflucht und Landesver⸗ räteret gilt, ſo machten ſich zwei Militärgendarmen auf, den jungen Mann zu verhaften und ihn vorerſt einmal, wegen ſeiner un verantwortlichen Handlungsweiſe, für einige Wochen ins Loch zu ſtecken. Die beiden Feldwebel löſten ihre Aufgabe an Hand der ihnen erteilten Informationen ſchnell und geſchickt. Sie zogen nach Traſtevere, dem gemütlich lärmenden Volks⸗ viertel Roms, das die engere Heimat des„ausgebliebenen“ Rekruten war, ſie fanden Straße und Haus, ſie ſtiegen die Treppen hinauf, verſchnauften vor der Wohnung Gianfrillis angelangt, erſt einmal gewaltig, gaben ſich eine ernſte Amts⸗ miene und raſſelten dazu mit dem Säbel. Dann klingelten ſie kurz und energiſch. S8 An ben zwanzigfährigen Es öffnete ihnen ein junges Mädchen, ſommerlich leicht⸗ gekleidet. Unter den aufgezwirbelten Schnurrbärten hervor klang gleichzeitig und von demſelben drohenden Knurren be⸗ gleitet, die Frage nach Jole Giaufrillt. „Ja, das bin ich“, antwortete beſcheiden mit lieblichſter Mädchenſtimme, die Erf einung in der Tür. Die beiden Feldwebel fuhren entſetzt zurück, als hätten ſie den leibhaftigen Gottſeibeiuns erblickt, und nicht ein holdes, ſommerlich leichtbekleidetes Weſen.. Es dauerte eine ganze Weile, bis ſich die beiden Gendarmen zu ihrer ganzen Würde geſammelt hatten. In der dann anſchließenden Unterredung, an der auch die Eltern des jungen Mädchens teilnahmen, wurde einmütig feſtgeſtellt, daß Jole weiblichen Geſchlechtes war und ſich alſo ſchlecht als Rekrut melden konnte. Durch ein Verſehen war bei der Geburtenanzeige vor zwanzig Jah⸗ ren ihr Geſchlecht als männlich angegeben worden; und ſeit⸗ dem hatte ſie in den Regiſtern als zukünftiger Landesvertei⸗ diger geſtanden. Es braucht eigentlich nun nicht mehr geſagt zu werden, daß die italieniſche Militärbehörde von dieſem Augenblick an auf den Rekruten Jole Gianfrillt verzichtete. Dies alles geſchah genau vor einem Jahr. Und nun folgt das zweite Kapitel dieſer nicht alltäglichen Geſchichte: 5 Nach ihrem Abenteuer als„tusgebliebener“ Rekrut tat Jole das, was junge Mädchen in ihrem Alter im allgemeinen zu kun pflegen, ſie verliebte ſich in einen hübſchen Burſchen, der den wohlklingenden Namen Luigi Fiori führte. Es war eine ernſte Sache. Und ſo beſchloſſen die jungen Leute, nachdem ſie mit den Verwandten ins Reine gekommen waren, den Bund der Ehe zu ſchließen. Zu dieſem Zwecke forderten ſie die notwendigen Papiere ein. Doch wer malt ſich ihre Beſtürzung aus, als eines Tages die amtliche Nachricht ein⸗ traf, daß Jole Giaufrilli den Luigi Fiori nicht heiraten könnte, da ſie ſelbſt ein Mann ſei. Der Bräutigam fiel jählings aus den roſigen Wolken ſeines Glückes und muſterte in der erſten Verwirrung mißtrauiſch ſeine ſommerlich leichtgekleidete Braut. Nun, dieſe eingehende Muſterung ließ ihn ſchnell wieder erleichtert aufatmen. Dann erzählte Jole unter holdem Erröten ihr vorjähriges Re⸗ krutenabenteuer. Beide gingen endlich gefaßt zum Standes⸗ amt, um den Beamten ihren Irrtum ſichtbar vor Augen zu führen. Aber den Beamten galt das geſchriebene Wort mehr als die ſichtbarſte aller Tatſachen. Für ſie war Jole ein Mann, wenn auch ein recht weiblich ausſehender. Mochte Jole lamen⸗ tieren und ſich als echtes Weib gebärden, ſoviel ſie wollte, die Hochzeit mußte wohl oder übel aufgeſchoben werden.— Und bis die Umſchreibung in den Geburtenregiſtern ſtattge⸗ funden hat, werden bei der bekannt langſamen Gangart des Amtsſchimmels Wochen und Monate verſtreichen. Die Frau, die 50 Männer hatte Sechshunderzweiundfünfzigmal verlobt Noch nicht vierzig Jahre alt In Brüſſel iſt ſoeben, wie die„Münch. Ztg.“ meldet, von der Kriminalpolizei eine gewiſſe Adrienne Guyot verhaftet worden, die der Bigamie beſchuldigt wird. Richtiger wäre es übrigens, die matrimonialen Zuſtände, die Mme. Guyot zu ihrer Lebensregel machte, als Polygamie zu bezeichnen, da dieſe hübſche, elegant gekleidete Frau mit goldblondem Haar, die noch keine 40 Jahre alt iſt, ſich im Laufe ihrer abenteuer⸗ lichen Exiſtenz mit nicht weniger als 50 Männern trauen ließ. Abrienne Guyot, die in der belgiſchen Stadt Mons ge⸗ boren wurde und aus einer armen beſcheidenen Familie ſtammt, ſcheint es frühzeitig verſtanden zu haben, daß ihre Schönheit ein gewaltiger Trumpf war, den ſte immer wieder vorteilhaft ausſpielen konnte, ohne ihn endgültig aus den Händen zu laſſen. Als ganz junges Mädchen zog Adrienne nach Paris, wo es ihr nicht ſchwer fiel, die Aufmerkſamkeit eines reichen Großgrundbeſitzers auf ſich zu lenken, der ſie ohne langes Ueberlegen heiratete. Nachdem ſte ihren erſten Mann ruintert hatte, verließ ſie ihn und ſuchte ſich neue Opfer in Paris und anderen Orten. Nizza, Rom, Madrid und ſon⸗ ſtige Großſtädte, ſowie die meiſten eleganten Kur⸗ und Bade⸗ orte, waren der wechſelnde Schauplatz ihrer unzähligen Ehe⸗ abenteuer. Einer nach dem anderen, gerieten die reichen Männer in die Netze der Circe, verlobten ſich mit ihr und legten ihr vor und nach der Heirat ihr Vermögen zu Füßen. Landbeſitz und Wertpapiere, Fabriken und ſonſtige Unter⸗ nehmen wurden zu flüſſigem Gelde gemacht, damit jeder Wunſch der angebeteten Frau auf der Stelle befriedigt werden könne, und da ihre Wünſche im allgemeinen ſehr koſtſpielig waren, reichte der Reichtum des jeweiligen Gatten nur für mehrere Monate aus. Sobald aus ihm nichts mehr herauszuholen war, brannte ihm Adrienne durch. Hatte ſie aber das Vermögen ihres Bräutigams noch vor der Hochzeit durchgebracht, ſo blieb es bei der Verlobung, und die praktiſche Dame entging der unnötig gewordenen Ehe, indem ſie jedesmal rechtzeitig auf Nimmerwiederſehen von der Bild⸗ fläche verſchwand. Auf ſolche Weiſe hat die ſchöne Belgierin in verhältnismäßig kurzer Zeit das unglaubliche fertig⸗ gebracht, außer ihren 50 Heiraten 652 mal verlobt geweſen zu ſein, eine Zahl, die zweifellos einen von niemandem auch nur annähernd erreichten Weltrekord darſtellt. Sämtliche 50 Ehen Adriennes wurden nicht nur ſtandes⸗ amtlich vollzogen, ſondern auch durch eine kirchliche Trauung beſtegelt, dahingegen verſchmähte ſie gerichtliche Eheſchei⸗ dungen, in denen ſie eine zeitraubende und höchſt über⸗ flüſſige Prozedur ſah, die übrigens auch ihren„Engros⸗ ehebetrieb“ unvermeidlich ins Stocken gebracht hätte. Es ſchien ihr viel gefahrloſer und einfacher, anderweitig die un⸗ verhetratete Frau zu ſpielen und einen neuen Mann zu fan⸗ gen. Ihr gleißendes Goldhaar wurde ſozuſagen zum Symbol des Goldes, das für ſie aus zahlloſen reichen Quellen floß, bis dieſe endgültig verſtegt waren. Der letzte, der Mme. Gnyot zum Altar füührte, war ein Amerikaner, deſſen Vermögen für vier Jahre eines üppigen Lebens ohne die obligatoriſche„Gattenjagd“ langte. Vor kurzem kam ſie nach Brüſſel und ſtand eben im Begriff, eine weitere Ehe(die einundfünfzigſtel, einzugehen, als ihr das Pech widerfuhr, einem ihrer früheren Männer zu begegnen und von ihm erkannt zu werden. Was eigentlich gar nicht verwundern darf, da ja die„Gatten“ und„Bräutigame“ Adrienne Guyots ſo ziemlich über die ganze Welt zerſtreut ſein dürften. Dieſer „Exgemahl“ nun rächte ſich empfindlich für Ruin und Be⸗ trug, indem er ſeine entlaufene Frau bei Gericht anzeigte. Gegenwärtig befindet ſich Adrienne wegen„Maſſen⸗ eheſchwindels“ in Unterſuchungshaft. Es iſt nicht aus⸗ geſchloſſen, daß ihre Rekordzahlen— 50 und 652— noch um etliches ſteigen werden. Man beabſichtigt aber, die Namen ihrer„Opfer“ nicht bekanntzugeben, da es ſich zum großen Teil um ſehr angeſehene Familien handeln ſoll. Adrienne hatte es verſtanden, zu vornehmen Kreiſen Zutritt zu be⸗ kommen, wo ſie in gleichem Maße die Begeiſterung der Männer und den Haß der Damen weckte. Eindringliche Warnung für raſende Autofahrer Auf der Autoſtrecke Paris— Deauville ließ der Bürgermeiſter von Montes eine originelle Warnungstafel errichten, und zwar ein zertrümmertes Auto, einen Baum fuhr, darüber die Inſchrift:„Autofahrer, ſeld das kürzlich mit 120 km gegen vorſichtig auf der Straße!“ * Der ſellſame Millionär Seit einiger Zeit konnte man in den Straßen vor Warſchau einem jungen Manne begegnen, der, obwohl geſund und kräftig gebaut, alle Vorübergehenden um eine milde Gabe bat und diefenigen, die nicht ſofort in ihre Taſchen griffen, mit einer ſo unverſchämten Aufdringlichkeit verfolgte, daß die meiſten ſich ſchließlich doch von ſeinen Beläſtigungen durch ein Almoſen loskauften. Eines Tages hatte aber der Bettler Pech, denn er ſtieß auf einen Paſſanten, der ſich von dem anſcheinend für jede phyſiſche Arbeit tauglichen fungen Mann nicht nur keinen Groſchen abbetteln ließ, ſondern ſich über den Läſtigen beim Schutzmann an der nächſten Straßen⸗ ecke beſchwerte, woraufhin jener verhaftet und nach dem Polizeirevier abgeführt wurde. Auf der Polizeiſtation wurde der Verhaftete einer gründ⸗ lichen Durchſuchung unterzogen, in deren Verlauf die Beam⸗ ten bei ihm einen Paß auf den Namen Lukaſchtſchik und einen Zimmerſchlüſſel vom Hotel Briſtol, dem teuerſten und eleganteſten Hotel von Warſchau, fanden. Nur reiche Leute konnten ſich den Luxus leiſten, im Briſtol abzuſteigen, zumal wenn es ſich, wie aus der Doppelnummer am Schlüſſel hervor⸗ ging, nicht um ein Einzelzimmer, ſondern um ein ganzes Appartement handelte. Auf die Frage, wie er zu dieſem Schlüſſel kam, verweigerte Lukatſchik jegliche Antwort, was ſelbſtverſtändlich den Verdacht des Polizeikommiſſars, daß der Bettler den Schlüſſel und nebenbei auch etliches aus den Zimmern geſtohlen haben mochte, nur verſtärken konnte. Allerdings erſchien es rätſelhaft, wie er ins Hotel ein⸗ gedrungen war, und man vermutete eher, daß er den Schlüſſel ſeinem Beſitzer auf der Straße entwendet hatte. Bei der Hoteldirektion wurden alsbald Erkundigungen eingezogen, die zu einer verblüffenden Entdeckung führten. Das betreffende Appartement im Briſtol, beſtehend aus zwei höchſt elegant möblierten Zimmern mit Bad, war ſeit längerer Zeit von einem jungen Manne bewohnt, der, ſeinem Lebenswandel nach zu urteilen, millionen⸗ reich ſein mußte. Dieſer junge Verſchwender, der übrigens alles bar bezahlte, war aber kein anderer, als der auf dringliche Straßenbettler, der auf dieſe Weiſe ſeit Monaten ein Doppelleben führte. Tagsüber irrte er, in Lumpen gekleidet, in den Straßen Warſchaus herum und bettelte mitleidigen Paſſanten milde Gaben ab, nach beendelém Tagewerk kleidete er ſich in einem offenbar eigens zu dieſem Zweck gemieteten Zimmer um und begab ſich nach dem Hotel, wo man ihn als einen fungen Millionär kannte, dem nichts zu koſtſptelig war und der mit den glänzendſten Vertretern der Warſchauer jeunesse dorée erfolgreich konkurrierte. Die Summen, die„der Bettler“ verpraßte und die pünkt⸗ lich bezahlten Hotelrechnungen dürften einen Beweis dafür liefern, daß in Warſchau das Bettlerhandwerk weit einträg⸗ licher iſt als ein beliebiger anderer Beruf. Der FIrrſinnige vom Fort Grembalow Ueber den Fall des irrſinnigen Jeuerwerkers, über den vor einiger Zeit kurz berichtet wurde, werden in ausländi⸗ ſchen Zeitungen folgende Einzelheiten berichtet: Die Ein⸗ wohner von Krakau hatten böſe Stunden durchzumgchen⸗ Eines Morgens lief bei der Kommandobehörde der dortigen Garniſon von dem Leutnant Korina, der mit der Ueberwa⸗ chung des Pulvermagazins im Fort Grembalow betraut war, ein inhaltsſchwerer Brief ein. Leutnant Korina teilte in ſei⸗ nem Schreiben ſeinen Vorgeſetzten mit, daß er infolge ſeines ſchlechten geſundheitlichen Befindens und der traurigen wirt⸗ ſchaftlichen Lage, in der ſich ſeine Familie befinde, beſchloſſen habe, ſeinem Leben ein Ende zu machen, und zwar wolle er ſich mit dem Fort in die Luft ſprengenn Das Fort Grem⸗ balow iſt eines der Hauptmunitionsmagazine von Krakau, und die Sprenung dieſes Depots hätte entſetzliches Unglück auch für die ganze Stadt heraufbeſchwören können. Als man zu dem Magazin eilte, fand man alle Zugänge verbarrika⸗ diert und verſchloſſen. An einem im erſten gelegenen Fenſter aber ſtand Leutnant Korina, eine glimmende Fackel in der Hand. Da angeſichts dieſer Lage mit Gewalt nichts zu machen war, verſuchte man es mit Ueberredung. Ein Oberſt ging an das Fenſter, an dem Korina ſtand, und begann mit ihm zu unterhandeln, wobei er ihm wiederholt verſicherte, daß er da⸗ für Sorge tragen wollte, die wirtſchaftlichen Verhältniſſe der Familie Korinas zu verbeſſern. Aber dieſer wollte nichts von Unterhandlungen wiſſen und erklärte, er würde nur mit dem Marſchall Pilſudſki verhandeln und nur dieſem würde er die Schlüſſel übergeben. Erſt als man nach einer Weile die an⸗ gebliche Ankunft des Marſchalls meldete, warf der Irrſinnige die Schlüſſel herunter und ging ſelbſt an die Tür, um den Marſchall zu empfangen. Zwei Gendarmen öffneten vorſich⸗ tig die Schlöſſer und überwältigten Korina, der noch immer die Brandfackel in der Hand trug, mit Hilfe hereindringender Soldaten, von denen der Bedauernwerte dann in eine Irrenanſtalt gebracht wurde, 5 Das Schwein als Detektiv In Malland ſitzt heute ein kleiner Einbrecher in Unter⸗ ſuchungshaft, und die ganze Stadt ſpricht jetzt von ſeiner Verhaftung. Denn die Entlarvung dieſes Miſſetäters er⸗ folgte unter Umſtänden, die ſicherlich ihresgleichen in der Kriminalgeſchichte ſuchen. Ein Schwein war es nämlich, das diesmal den Detektiv ſpielte und durch ſeine Gefräßigkeit den Einbrecher hinter Schloß und Riegel brachte. Allerdings mußte es dieſe ſeine Detektivtätigkeit mit ſeinem Leben be⸗ zahlen. In einer Mafländer Wohnung war eingebrochen worden. Die Beute war ſehr gering. Nur einige Silber⸗ ſachen, darunter drei Mokkalöffel, konnte der Eindringling mit ſich nehmen. Die Polizei forſchte eifrig nach dem Täter, doch konnte ſie ſeiner nicht habhaft werden. Die Sache geriet allmählich in Vergeſſenheit, als in einem kleinen Dorfe in der Nähe Mailands ein Schwein plötzlich erkrankte. Das Tier mußte geſchlachtet werden und da fand man in ſeinem Magen einen Mokkalöffel. Der Fund erregte mächtiges Auf⸗ ſehen. Die Sache erfuhr ein Zeitungsreporter. Eine Mai⸗ länder Zeitung brachte die Nachricht und ſo erfuhr es auch die Polizeidirektion. Der Mokkalöffel wurde als Corpus deliott eingefordert und alles kam ans Tageslicht. Es ſtellte ſich heraus, daß ein Bauernknecht aus dem Dorfe den Einbruch verübt und einen der Mokkalöffel zufälligerweiſe im Hofe ver⸗ loxen hatte. Und dieſen Löffel hatte das Schwein gefunden. Das Tier glaubte, er ſei etwas Eßbares, fraß ihn, konnte aber den harten Biſſen nicht verdauen. Es wurde krank, ſein Eigentümer wollte retten, was noch zu retten war. Das Tier wurde vorzeitig geſchlachtet und eingehend unterſucht. Hier⸗ bei kam der Mokkalöffel zum Vorſchein und der Knecht in Unterſuchungshaft. a SSA! 28 888 te 8 SE 3A AN SM SAG SAA 5 25 2 2. 0 a 71 2 4— 4 7 — 555 erf 2 58 f 1 *, a 8 2 12 2 12 1. 2 123 8 2 b 2. 33 f. b ä 8. 4 f R 8 215 3 35 1115 5 35 2— 7 32 35 4 f. 0 1 a n- 10 4 1 f ö 6. 2— 9 3 s . ö 2 ö 2 8 8 i 89* 2 1 8 b IEE 55 8 NN ü 2 25 5 0— 920 d eng— 1 7 2 1 2 44 1* 2 1 125 5 aa nne 5. 5 N 125 0. A.— 9065 5 n 8 8 2 125 5 2 9 N pes! 43820 117 ——*— 7 A 5 2 4 8 2— 10 e 7 a 27213 1 — e 2 2 1 4 2 5 47 4 2 1 9* 60 E 8 2 3 28 2 . * 8— 2 5 8 55 3 0 8 Ge 85 . 8 4 An 7 19 1 0 5 335 0 91 63 71 4 8 s— 7 3 1 2 11 8 5 f 3 8 274151. 2 E 20 4 0 1 7 5 1 4 5 E 1 1 4 1 1 ö 14* 25 1 8 11 4 4 9 i 5 a— 5 92 21 5 Il 44 130 i 12 126 s 5*— 4 4 f i a „ 4 4 f* 5 . ö 4. f f 46 i 1 f f 91 8 2= enn 15 c ä. 1 1 5 5 7— ö 5 12 15 g 25 1 11* 5 6 8 89 3— 1 5 41 2 2 f f f 5 17 a— 2 e i nn f 1 2 3 Neue 5 5 3 9. Seite. Nr. 372 Zum Vertrieb von Alpaka ⸗Beſtecken in perfilberter und polierter Ausführung an Private auf Teilzahlung werden Ceneral-Vertreter und Reisende die gute Beziehungen zur Beamtenkundſchaft, insbeſondere Eiſenbahner, Schupo ete. haben, von groß. Solinger Werk geſucht. Proviſions⸗ ſatz 3075. ſchäftsſtelle dieſes Angebote unt. D J 154 an die Ge⸗ Blattes. 8992 nelteſte Chromo⸗ und Buntpapierfabrik 5 Deutſchlands ſucht für die Bearbeitung Badens einen erstklassigen Vertreter für ihre Erzeugniſſe, welcher bei der ein⸗ ſchlägigen Kundſchaft, insbeſondere auch Druckereien und lith. Anſtalten, beſtens eingeführt iſt und einen entſprechenden Umſatz gewährleiſtet. 5 Angebote unter D H 158 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes. 8990 Glänzende Existenz mit ſehr hohem Einkommen geboten durch Rebernahme des Generalvertriebs mit Auslieferungslager bewährt. geſ. geſch. Maſſenverbrauchsartikel. Branchekenntn. nicht erforderl., da Einarbeitg. u. Propag.⸗Unter⸗ ſtützung durch uns erfolgt. Geeignet für ab⸗ Zebaate Beamte, Verfandgeſchäfte, außerdem für Dampfkeſſ.⸗ u. Elektro⸗ Ingenieure, welche ſich eine ſelbſt. u. gewinnbr. Exiſtenz gründen wollen. Ernſtl. Intereſſent. wollen Mittwoch mittag—6 u. Donnerstag—12 u.—6 Uhr vorfpr. im Hotel Goldener Pflug. 4058 Ilkängerer, zuverläſſiger* 4010 n f det Honor gut. Haus. 1 Nang 21 Jahre alt, ſucht Volontärstelle für Büro und Lager. Angebote unter& P Nr. 31 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Blatt. erbeten. Bg429 Servier fräulein (Württembergerin) a. gut. Hauſe, ſol., fleiß., ſucht Stellung in nur Gute Zeug⸗ ſe u, Garder. vorh. Dasſ. übernimmt auch etwas Hausarb. Ang. u. M O a. d. Geſch. 4027 Fräulein ſucht Stelle als* 4016 Szaltoehter in nur gutem Hauſe. Zuſchriften erb. M J 36 an die ſchäftsſtelle dss. Ge⸗ Bl. unter rr tüchtig im Schneiden und Ondulieren, ſucht paſſ. Wirkungskreis p. Zwei. bis drei f SrSgter Erfolg für Anzeigen Aller Art helle Büirordume eventl. Laden mit Nebenräumen, alsbald zu 9 1105 ee mieten gesucht.— Angebote bef. unter an die Geſchſt. B3516 V M 709 Rudolf Mosse, Mannheim. Emo 7 2 bebildete Jüdin 19., die ſchon Haus⸗ tochter war, ſucht ähn⸗ liche Stelle, auch aus⸗ wärts. Gute Zeugn. vorhand. Angeb. unt. D L 156 a. d. Geſchſt. 4018 a in Neu⸗Oſtheim. im Rohbau fertig, 5 Zim⸗ an Geboten: öne 2 3. Küche u... el. Licht. Na Max⸗ Jo⸗ f Geſucht:—4 in gleicher 4055 l u. N 855 48 . ſchöne Zimmer und Küche geg.—4 Zim. Zu fausch. gesucht Angeb. u. X 8 45 die Geſchäftsſtelle. 24030 2 8 A an 8 Gef Einfamilienhaus oder * -6 Zimmerwohnung in guter Lage du kaufen oder Jangfriſtig zu Drgl.⸗Karte unter K E 82 an die Geſchäf mieten geſucht. mer, reichlich Zube⸗ hör. Zentralheizung, Garten, zu verkaufen. Beſchlagnahmefreie Näheres bei B3509 ae W Baumeiſter Gehringer-4 Zimmer wong. Friedrichsplatz 11. uit Mün Bad 8 5 tit u. 3 Telephon Nr. 281 43. mieten geſucht. Ang. t Preisang. u. M Geſchſt. * 857 gorhand. Zuſchr. tsſtelle öſs. Bl. Lastragen- e Bezirken Laſtwagen(13—5 Tonner] zu Einführungs Führende Fabrik gibt in beſtimmt. preiſen ab. Angebote unter C U 140 an die 2 Tamer 1 U. Küche (Abſchl) auf ſof. oder f von ruh., ſich. geſucht..⸗ ig wird le ſtellt. Drgl.⸗K. vorh. Angeb. u. M O 30 an die Geſchſt. 4001 Geſchäftsmann m. eig. beſſer. Geſchäft, ohne Kinder ſucht beſchlag⸗ nahmefreie* 3978 12 Zimmer-ohng. in aut ruh. H. Miete im Voraus. Ang. u. L T 21 an die Geſchſt. Nett möhlier tes immer von jung. led. Kauf⸗ mann per 1. Septbr. geſucht. Nähe Waſſer⸗ turm bevorzugt. Angebote m. Preis erbeten unter L N 15 an die Geſchſt. Student der Medizin ſucht vom 15. bis 1. November einf. mäbl. Limmer 30—35, nur i. Näh der Städt. Krar anſtalten am Neckar. Angeb. an die Geſchſt. iris chaft 48954 Auguſt unt. D P 160 38843 EIMER ZETFUNG Sopäne 3 Almmer⸗ Wohnung Küche und Bad, Vor⸗ ort, Neubau, zu ver⸗ mieten. Dringl.⸗Karte eeferdee. Adreſſe in der Geſchäftsſt. B58 -3 Möbl. Zimmer und Küche werden von eleganter Herrſchaftswohnung an ſeriöſe Mieter ab⸗ gegeben. 3961 Fernruf 253 96. 2 Zimmer u. Wohn- Küche (beſchlagnahm efrei) in gutem Hauſe. Zeutr. der Stadt. zum 1. 9. evtl. früher zu verm. Angeb. u. M R 44 an die Geſchſt. 4029 —2. gut möbl. hzb. Zim., Wohnſchlafzim. b. mod. Eß⸗ u. Schlaf⸗ zim. m. u. oh. Küchen⸗ ben., el.., ſchön. Bad in ruh. fein. Hauſe an beſſ. Hrn., Dame od. Ehep. z. 15. 8. od. ſp. zu vm. Beſ. v.-8 U. Kieſow, ge Rötter⸗ ſtraße 45, 1. Et. 4032 Jeunes Achlaf- la Herrenvimmer mit elektr. Licht und ſepar. Eingang, ſofort zu vermieten. B3508 , 9, Frelsacher Hof but mökl. Zimmer Vermietungen DleRTESTE ERBR EITUNG Möbl. Zimmer bemütl. mäbl. im. zu vermieten. 4019 i 5 Haumüller. D 2, 11. Nähe Neckarbrücke zu Telephon 330 82 vermieten.* 1085 Luiſenrina 81. 3 Tr. F 3, J, 4 Treppen Frdl. möbl. Zimmer an ſol. Herrn ſof. od. ſpäter zu verm. 4028 Möbliertes Zimmer i. Theaternähe, m. el. Gut möbl. fröl. Zim⸗ mer mit elektr. Licht per 15. Aug. zu ver⸗ mieten. B3518 B 5. 8, 1 Treppe. ., an Frl. od. Hru. zu verm. Zu erfrag. ben bedient u. überwacht jederzeit B3517 Frohmüller, 7, 28 Für vorzüglichen Mittag⸗ u. Abendtiſch noch einige Herren u. in der Geſchſt. 34026 but möbl. Zimmer pro Woche 7 1 zu verm. Luiſenring 52, 1 Tr. rechts.* 4036 S 3. 6b, 3 Tr. rechts * g 5 amen geſ. mit (Stadtmitte). Sanber. Nach 1 4099 Schön möbl. Zimmer b 2, 1. 2 Tr, rechts. zu vermieten. 54046 Sehr gut mä. Z. m. el. L. an ſol. Hrn. p. 15. 8. zu vm. Beet⸗ hovenſtr. 10, part. Iks. 45 Tre 7 pohezen; günstig und blilig F. Schmidt 4,5 Tel. 21230 S185 dGesob.-2t.-11 U.— 8 Sehr hübſch möbliert, Zi in m e 1 neu herger., el. Licht, an nur ſol. Dame zu verm. C4, 8, III. * 4012 löbliertes Zimmer! Aimar 1 Betten zu ver⸗ mieten. Zu erfragen in der Geſchſt. 4009 Nr. 92 376 gefnuden. Abzuh. bet J.., Mhm., U 6. 29, 3. Stock liuks. 4051 Schön. mäbl. Zimmer an anſt. ſolid. Herrn zu vermieten. 3997 Dalbergſtr. 1. 1 Tr. Nähe Bahnhof möbl. Zimmer ſof. od. ſpät. elt Junger Herr, 29 J. * 2 2 Geſchäftsſtelle dieſes Blattes 8966 in beſſ. Hauſe zu vm. zu vermieten. B3524 Er. 15 55 F— im Jungbhusch re Teeoben Sch⸗Langftr. 30,. St. a wünscht d es e für Vertreterbüro der Auto⸗Branche geſucht. 1 55 90 ind 2 M* 13869 an paſſ. Gelegenheit Angebote unter M E 32 an die Geſchäftsſtell. mit 2 Zimmer ⸗Wohnung und 2 Man⸗ 8 5 fehlt. das Bekanntw. 8 8— 5 5 g ſarden billig per ſofort zu vermieten. zien Jim Sohön möhl Zimmer einer zung. Dame zw 8 N unter B W 117 an die G 0 Möbliertes Zimmer 1 Näheres H E I R 4 1 chäftsſtelle dieſes Blattes. 8912 zu vm. D 7. 20, 8 Tr. 3 K welche luſtig, froh u. kerfetle Aungere. It end typis. b 1 Bautentrocknung! 8 80465. 1 uter Handſchrift a bieſig. Automo 5 mitmacht Zuſchr. nur Handlung per ſofort geſucht. Angebote mit 5 r ee Wagner, Feil öl Aunmer— Llchldid K 1 Gehaltsanſprüchen unter C P 185 an die Ge⸗ für die Austrocknung von eubauten mit b 3 7 2 7— 5 i . dieses Blattes. 8 8956 Elektromotor, in beſtem Zuſtande, mit zuge⸗ B ¹ T O f 5 Einf. Möbl. Ammer Nr. 78 9 Geſchſt. hörigem Rohrſyſtem preiswert abzugeben.— und 2 ſchöne, belle Näume, parterre, evtl. an ſol. berufst. Herrn an anſt. Frl. zu verm. Daſelbſt ſchwere Leitſpindel⸗Dreh⸗ 3 8 55 Nähe Börſe und 0d. Dame ſof, zu vm 2. 16, 3. Stock. 8 bank verkäuflich. Anfragen unter C 142 zuſammen zu vermieten.„„ der Ge⸗ I 6. 19, 4. St., Rina 28985 Wir suehen zum sofortigen Eintritt an die Geſchäftsſtelle dss. Bl. 8970 Amtsgericht. 5 Adresse gu erfragen in der 85 s 59505 5 7. 1 einige geübte 750. PF 55 5 Schön möhl. Zimmer a, f Für Schünmacherl I 865 8. n eee Gnt aao, Zinner el, E, n. aue Pens. bründl. Unterricht ö 3 f 5 er! 5 S bbs ag 154 f 5 8 5 5 verm. 8 5 10,(a. Nachhilfe. Beauf⸗ f 55 S ingerſtr. 13 Sleitg ſol. la. 9 ilfe. auf⸗ 91 IE A.. I 3 5 5 Beschlagnahmefreig Etage F 2 Tr., Wreſtelkraße⸗ ſichtig. von Schularb.) — W 5 3—. 3 3* 52 2* 2 f leb preiem zu ver.„Herren Markenkad,.—Daumſte 44, 1 kr. 5 in Französisch „ unsten& Gerste, Mannheim, D 7.! kunebedte nie auh. an verkaufen. 400 Nabe Hleidelbergerstr.— 1 5 Marlene Zinner, Je 20 Wan a lunasbeding. Schmid. 0 reg g. ignet für fei 4 5 0 f* eff. Ang. u. 3 Langſtr 29, I. 24011 0 7. 23, f. Stock. 3 3 Hübſch. D ſhie Geſchſt. 49988 zimmer mit ſey. Eing. 1 7 5. P. 5 1 Ef W Anſchaff 3 bill i 9 f Praxis zu 8 3 Enzmann ö* J Wegen Auſchafſung ſowie Frack, ſehr bill.. 5 Schrelbtiſch vorhand. 7 4 5 se a8 ral a5 arößer. 1 0 zu verk. Mittwoch v. 1 Unierrichi T 6, 33, 2 55 rechts W—„ Aalanlen fich reinlich u. fleißig, per ſofort in gutes Haus portwagens it ein ge⸗—4 Uhr. Rupprecht⸗ ˖ 384 ö iche geſucht. Vorzu fielen nachmittags 88512 brauchter Dä.⸗Mo⸗ ſtraße 12. V. links. 2 varmleten. 3 1„„ Fel bel mäßigen Philoſophenplatz 4(6. Nietzſcheſtraße)j. tor⸗ Geſchäftsdreirad⸗ 23973 8 F 101 an die Geschäftsst. ds. Bl. Scbön möbl. Zimmer 5 Prelſen 80235 R 8 zu., Br. 38 4 m. K. 28 Kunſtmaler E. Hart⸗ — n Ti 1 1 0 er 3 Mod. gebr. Kinder⸗ 5 4. 17, 3 Treppen. gut Möhl. Zimmer mann, K 1, 10, III. 8 trefer(innen) iohtige 1 aon U e 6 A R A 8 E 51 78945 an ſol. Hrn, zu verm. 5 5— dien notypist In zu verkaufen. 3845 5. Erne. An 8 Eleg. möbl* 4081 D 4. 19.— Srivate geſucht. Hohe D 7, 7, parterre. 5 8 22 8 25. 9 5 Fron. eingeb. u, Ak tar barbtagtge Tätig, Telelon Nr. 202 42. ele fr 64, K. für Personen- und Lieferwagen wohn- u. Schlafzim. See.5. sonniges Seelitz. D 81 an, 58 Oeſchſt. keit per ſofort geſucht— 5 Größe 7&.50 m, Nähe Meßplasz ſofort zu 8 berieten. 5919 1 i m m er 07 8 ä vermieten.„Helvetia“* Garage, Telephon 315 61 2 guter 3 4 Leſlool 2 Nr. 18 an die Ge⸗ KA 28 Waldhofſtraße 29/27, Teleph. 520 48. 9991 5 8 85 2 Tr rechts Gegründet 1878 . ſchäftsſtelle. B3507 5 Beff. betrufstät Herr 2. J. 5 ee a zeſf. berufstät. Herr findet öbl. Zim. Gold. u. silb. Med. Toegenahdte 8 Taft Auto- u. Motorrad- Borer e eee 8 512 ö 112 5 dorffftr. N ſevar. Eing, el. Licht, ſannhelm/ Lhin 8 EN 8 8 l 28185 Schreibtiſch. Tel. ſof. 8 . bo his 15 3 t Heil 4048 8 u ve 5 05 1 88 5 zu vermieten. 38522 Frledriehsring 28 0 Rr. 159 an die Ge⸗ Lebenslauf und Ge⸗ Ang. u. D 8 158 an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. 4 hellen Büroraumen Schön möhl. Zimmer 5 f Am Wasserturm ſchäftsſtelle. 8847 haltsanſprüchen unter 8 3 5 e e Eleg. möhl. Zimmer T 25 an die Ge⸗ Benzinmotore——— iebrichsselberſtraße 40/41 it el. L 05 Freude ſchästsſene 58. Blatt 8 Nähe Bahnhof. Friedrichsf ſtraße 40/41, vermieten. 23968 fof. zu erz 98525 f eee e ee ſationär, alte Auto u. Telephon 300 26. 856 Fratrelſtr. 3. 1 Tr. I. Gontaroſtr. f. 3. St. Fncaclen f er- delten. eee N 77 5—— 2 ., Samenfeiſen, ee. r Se e euhau: Meer felstrage 70(Lindenhof) Schn möhl. mmer Sgpön u Ammer luskander abſchlußſicher und er⸗ N 8 Sat erbetene 0 zu vergicten, 3982 an zuverläſſige Dame Ein irt fahren, zur Ausbilfe bilfe„ 2. zu verm. freie Lage, jederzeit! elch n Seh Withel mine(Kaſtenwagen) neu Klavier 45 imm. 0 Ungen 2 Treppen rechts Ggrtenbenüsung. Gesftnet 821 Uhr Gehaltsanſprüch. unt. Braun, Damen⸗Fri⸗ oder wenig gebraucht. 5 n 8 5 Angeb. u. M T 46 Telephon 31649 D K 155 an die Ges ſeurmeiſterin, Sand⸗ zu kaufen geſucht. 5 5 ane mit eingerichtetem Bad, Erker und Song Köbi. 1 g an die Geſchſt. 48521 ſchäftsſtelle. 8889 bofen bäude) Gef. Auges b. 8868[Kachelofen⸗Etagenheizung) ver 1. Ortbr. 28 Modi. Bakonzummer f a 5 5 5 3— 3 N wege* zu vermiet. Näh. Franz Mündel, ese m. elektr. Licht im Lin⸗ * 4 E= 7 Se- 2 0 4 7 41 1er 8——— 7 ſchäftsſtelle. 882„ Blatt. Büro: Schimperſtr. 20, Tel. 518 60. eee 8 1 f Tüctiges. b ſof. z ö e F ge eee e een een mögl. m. 1 Riel 15 225 3 8 i(Hinterhaus) 5 75 7400 2 1E A e 5 C 2 5 8 auf 1. 3„ 5 u. Maſchinenſchreiben beginnen am 20. Ang. eee nicht unter 20 Jahr. Laden Lager 8 Wohnung 3 beschäftsräume Sbing. Senauftr. 21. U 2. 9 Seibert Tages u. Abendkurfe.— Mäßiges Ponora- wel solide, züchtine das aud, kinderlies f zuſammen 50 am. ver.— But mehl. Zimmer ere zuende. rte Rel. Serpierfräulein iſt per ſoſort geſu in guter Lage ſofork geſucht, ev. kl. Haus bei ſofort od. 1. Sept. zu ns Fel 55* Erfoig garantiert. of. geſucht.* Adreſſe zu erfragen—5000„ Anzahl. Ausführl. Angebote unter vermiet. Elektr. Sicht, Sehr elegante e 5 Jof. geſucht 406 N 8 Hrn. f u verm ve Kurſe zur W etterbildung, auch Bereinsds. Harmonie 55 dor Geſchäftsſtele M W 49 an die Geſchäftsſtelle 5. Bl. 24056 255 3 2 5 rn. 7 für Scaler, die nicht bei mir gelernt haben Lindenhof. 5 5 VVV Ie 8 Pxrivalns tut Weis Js. Ehepaar ſucht per ſofort in Untermiete. ö 5 7 Bis marckplag 19 9002 Telephon 24 088 3 4 Zimmerwohnung an die Geſchſt. 4063—.— 53 Sehr ſchön 2 Zim⸗ r eizung, 250 4 Mo⸗ mer ev. mit Klavier⸗ a 5 l it Bad i Wohn t. 5 f natsmiete, am Ring, benüs. zu verm. Bad 5 Bermittl. u 1185 N n 17 Zwei Helle zu vermieten. 3966 vorhanden. B35¹⁵ remdsprachen Vermittl. . unter K T 1 Feruruf 253 96. lla Hsher. Buchhalter an die Ge ſchäft Sſtelle B350 f Freundlich 5 sowie Hebersefzungen .—. 1 31 Manſarden Zimmer l 2 Durch⸗ derloſ. Ehepaar ſucht beſchlagnahmefreie 1 A 9 ul. öl Zimmer e 1 7 22 5 D- E- E Sprachschule, 0 6, 3. it in Lohnweſen icht ſof albergſtr. 22a. che ann u. 3 Zim-Wohnung 915 Aeltestes Sprachinstitut am latae 1 wünſcht ſich z. 1. Okt.] mit Bad u. n gut. Gegend, eytl. auch F 3, 1,— 2 erl. N 2 2 es ee bote erbeten S Aftermiete. 1250 bote erg, unt. D M 157 an Gut 3 1 Telephon 38320. Perlangen Sie Prospekt. 7 J 61 an die G 490 die Geſchäftsgtelle dieſes Blattes. 4038 ſof. zu verm. 24084 De Neue Maunbefmer 8 Heute Schluß der Spielzeit 1929 zum letzten Male abends 8½ Uhr im Schloßhof Troilus und Cressida Inszenierung: Guſtav Hartung Geſamtausſtattung: Ludwig Kainer. Karten in den bekannten Verkaufsſtellen. 8988 Mannheimer Rhein- und Hafen fahrten FTalephon 30687 „Fürst Bismarck Mittwoch, 3 Uhr: Speyer und zurdek„..— Donnerstag, 8 Uh: Mafnz-Blebrleh- Wiesbaden 4 Std. Aufenn. 10 Uhr zurück f. 2.— Fröltag, 7 Uhr: gadeshelm und zurlek FEN.— 3 ölül. Fulenth. belelberg fällt aus). zent, 7 Ut: Rüdesheim u. Zurück RAM.— Vorverkauf: Ferkehrsveteſn u. Zgarrenhaus Kremer, Paradeplatz 8998 3 Operetten- Gastspiele des Stadttheaters Augsburg Lig.: Intendant Karl Lustig-Prean Ausensaal/ Rosengarten Morgen Donnerstag abds. 1 Uhr Sommernachts- Kabareit m. Marianne Merck v d. Münchner Kam. merspiel als Gast. Anni Sieburg, Edw. nglisch, Curt v. Lessen vom deufſschen Volkstheater Wien als Gast. Fr. Marner Rarten Mk.— 80 bis 4. krensg 16. August abds. 8 Uhr Volksvorstellung Bruder Straubinger: Karten Mk.— 80 bis.— Karten bei K. Ferd. Heckel, im Mann- heimer Musikhaus u im Rosengarten 5 10² l Hane Harry Liedtke der Llebling der Damen) in Die Urkusprinzessin Eine bezaubernde filmische Augenweide. Erstklassiges Beiprogramm! Lorgel- Solo 3..-,.,.25 Uhr aus der „Holberg-Sulte“ Zeitung(Mittag⸗Ausgabef Mittwoch, den 14. Auguſt 1929 Heute ab 3 Uhr: Loca Al BER TIN der elegante Gentleman- Athlet in I enge! Eine höchst amüsante spitzbübische Angelegenheit. Hierzu: Dat U. Datamon die Könige des Humors ut bekömmlich, Brigitte Heim Nur nod heute Der große Ufa-Film des deutschen Meisterregisseurs Friiz Lang Nach dem geig pted Boah von Thea v. Harbou In den Hauptrollen: H. morgen 38067 Aikred Abel Hch. George, Zustav Fröhlien Leben Rudolf Klein-Rogge Ufa- Fritz Rasp rneedor Loos Orchester Songlags 0 Lellung: ee Winzer- Weine Pro Liter von 90 Kraut N 1, 7, Breitestr 3, 10(Ecke) Telephen 30 273 Diano Mineralbad und Kurpension. Badhef- Hotel in Neiden Altbek. Kurort mit ständiger Kurmusik. Pens.-Pr. Fr..50 an, bei 4 Mahlz. Schnakenfrel. Direkte Bahnwagen bis Rorschach am Bodensee. Prospekte in der Geschäftsstelle der N. M.., E 6. 2, erhältlich ob Rorschach Schwelz 81om 8262 Pillan-Naudiabren jeweils nachm. 2 Uhr ab Paradeplatz: Mittwoch: Freinsheim, Bad Dürkheim, Kloſterruine Limburg Mk..— Donnerstag: Iſenachtal, Lambrechter Tal, Deidesheim Mk..— Freitag: Schriesheimer Hof, Peterstal, Heidelberg Mk..— Samstag:. Elmſteiner Tal, Neuſtadt a. d. Mk..50 Sonntag, 18. Aigüst Tagestour vorm. 8 Uhr ab Paradepl. üb. Eppingen, Heil⸗ bronn, Weinsberg, d. Neckartal zur. Mk..50. Rückkunft jeweils abends zw..30 u. 9 Uhr. Vorbeſtellungen: Mannh. Omnibus⸗Verk.⸗Geſ. m. b.., Q 1. 4, Tel. 314 20 und Verkehrs⸗ verein, N 2. 4; für die Tagesfahrt bis ſpäte⸗ ſtens Samstag, den 17. Auguſt, abends 7 Uhr. Aenderungen vorbehalten. 9016 Rheinkaffee Naute Sonder-Konzert ab.30 Uhr Ein Abend in Grinzing. Als Gast Humorist Juwelen Modernes TLager platt elg. u. fremd. Erzeugn Ain Neuanfertigung Goldwaren Um änderung Reparaturen Hermann schnell gewissenh. bill. D 3, 14 Planken neb. dem Thomasbräu früh. Heidelbergerstr. Mannheim eit 1903 Tel. 27885 S194 Ceschäftsübernahme. In günſtig gelegenem Stadtteil Mannheims bietet ſich Gelegenheit zur Uebernahme einer mit den modernſten Maſchinen ausgeſtatteten, gegenwärtig voll beſchäftigten 8900 Schreinerei und blaserei. Gedeckte Hallen für die Lagerung von Holz⸗ vorräten reichlich vorhanden. Beſteingerichtete Zimmerwerkſtatt kann ev. mit übernommen werden. Anfragen unter B U 115 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. Es wind hienmii bekannt gemacht da) Rennert in das gute Boderwacha steh i de- brauch ale spazeamer, b1111- ger und im Geruch angenen mer benährt hast 2 Flad. Dose nur K..90 5 8 3 tu ba ben nur ber; R R N N ER „1 J 4,1281 Utter etz. 88 Veerfeld str 39 8 me rd Tr 38 Neueröffnet: Ton dnbelm, n 89. Zrhnpfennigsfüick Uri Sie erhelfern ir Uriserern Erfrischungsraum Kondliiorei-Büfeit 1 Tasse PopherkKeff ee 103 1 Tesse Scekol ede. Fei 10 7 1E 10 IPS 8 1 Portion Sesbre Kaltes Büffet Dlivepse belegte Pröf cher in reicher Auswahl... Stück 10 1 ScrurkKerePrSf cher.. 103 1 Eler-⸗BrSfcheri. 1 Serdeller-PrSf cher.. 1 Fleischisalæt-Brefch err... 104 e 10 310 „ 104 SS AKf.-GEs. ce ——— 8 bgelfksrn s 8 CCC. ·¹ ß. Achtung 2 5 Wegen Geschäftsumstellung verkaufe Sämtliche Weine 20% billiger 4(Ueber die Straße) 54022& Gleiszeller Muskateller p. Liter M..20 J Weinhaus Schlupp, 8 3, 7a . K Drüchsamen in jeder Ausführung Hekert prompt Druskerel Or, Haas, 8. m. B.., Mannheim E 5, 2 Alon Nano Flünel un Hermon orstklasslg, s sgant, tonschän 5 Erleichierung! Pianolager Fx. Liering Mannneim Kein Laden 67, 8102 die weder weich werden noch anlaufen u. einen würzigen pikanten Ge⸗ ſchmack bekommen, er⸗ zielen Sie durch meinen Einmschessig. Liter 50 Pfg. Gurkengewürz Paket 30 Pfg. Storchen Drogerie, Markiplalz, H 1, 16 c Grammophon Nähmaschine Fahrrad flegistrierkasse besond. billig abzugeb. Aheinhausersir. l6, pf. Ils. Privat⸗Wöchnerinnen⸗ heim Lerner, J 7, 27, Teleph. 22 525 Gute Verpflegung Billige Berechnung B3514 Sehneiferin empfiehlt ſich in und auß. ö. Hauſe zu nähen Spez.: Moderniſieren u. Umarbeiten; pro Tag 4 Mk. A. Ellert, K 4, 15, II, b. Sänger * 4039 Ein versuch lohnt: I Sensation— Spannung 8 spannende Akte von Liebe und Verbrechen 0 Ein atemraubender Sensafionsfülm Die abenteuerliche Laufbahn einer großen Kurtisane 5 Anfang:.00,.35,.40,.20 I l 0 Mlamnurene sollen nicht zurückstehen gegenüber an- deren. Mit einer„FFAF FE“ im Haus machen ihnen dle vielen Kindersachen 80 gut wie gar keine Mühe und Kosten. Von Mk..— Wochenfaten an. Segen Sinsendung dieses inserates als Drucksache erhalten Sies Fostenlos die schönen neuen Ftaff- Prospekte MARTIN DECKER N 2, 12. Gutenberghaus die Landw. Schu Das Mindesta Bekanntmachung. Infolge des starken Zudranges werden diejenigen Landwirte des Kreises Mannheim, welche ihre Söhne le in Ladenburg a.., besuchen lassen wollen, gebeten, dieselben baldigst anzumelden. ter beträgt 16 Jahre. Der Vorstand: Doll Landesöskonomierat. (Priller ve ven BOTT, O/ 150 Wg. AStten. 3 Desffach 64 4. S mnoe, N eue. g unen S104 Modern eingericht., gut geben. Lackiererei. geeignet, da 2 Laſtwage u. Reparaturgerät mit können. Anfragen unte ſchäftsſtelle dieſes Blatt Werkstattbetrieb! werkſtatt mit Lagerränmen in günſtig geleg. Stadtteil Mannheims iſt in andere Hände zu Es bietet ſich hier Gelegenheit zum Betriebe einer Auto ⸗Reparaturwerkſtatt mit Staubfreie bezw. leicht einzurichten. die Errichtung von Autoboxen. nahme eines Kraftverkehrunternehmens beſt. Kohlenhandlung gut eingerichtet und gangbar, weg. Krank⸗ heit zu verkaufen. Angeb. u. M N 40 an die Geſchſt. 402 ago duacen 7 Stück werden aus Privatbeſitz billig ab⸗ gegeben.* 3964 beſchäftigte Schloſſer⸗ Räume vorhanden Reichlich. Platz für Für die Auf⸗ nzüge, Tankvorrichtg. übernommen werden r OC V 141 an die Ge⸗ es. 8968 Todesfall zu verkaufen. häuſerſtraße 96, 4. Stock Sehreinerei mit beſter Kundſchaft, in guter Lage, wegen Zu erfragen in der Geſchäftsſtelle ds. Bl. Elelctr. Klavier für Konzert u. Tanz Zu erfragen Rhein⸗ links.* 4008 Schw. Maflanzug für ſchlanke Figur, 35 , zu verk. Anzuſeh. —9 Uhr abds. 401; Häuſermann. Alp⸗ hornſtraße 17. Suterhaltene Küche Büfett 1,40 br., Kre⸗ 5 denz, Tiſch. 2 Stühle für 150/ zu verkfn. A. Bohrer 8 4. 2, von—6 Uhr. Laos Pian o gut erh. m. Garantie billig zu verk. 44050 Klavierhölg. Hüther, B 4. ſowie ein Tafelklavier billigſt zu verkaufen. J. Gunkel, 0 4, 17, 4047 Radi 4 Röhren, bill. zu vk. 24049. B 4, 14, bart. 2. Stuck. Die Mubisten schatren die honũge adleg zenbensfabgengen, cn: is chenden nner nie Dessen. 2 A. f, I r * N A. 9 Nennen. Mliolen in alien Staciffleiten Neusröffnet: Feudenbheim, Hauptstr. 69. . 9