1 Mittwoch, 14. Auguſt 1929 2 Hezugspreiſe In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus r monatlich.⸗M..— ohne 8 eld. Bei evtl. erung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ ſorderun 1 8 Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle E65, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R.9/1 eee e Waldhofſtr. 6, chwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951.24952 u. 24953 Regelmäßige Beilagen: Abend ⸗ Ausgabe imer Soilu Mannheimer General Anzeiger Montag: Sport und Spiel Dienstag wechſelnd: Aus der Welk der Technik Kraftfahrzeug und Verkehr Neues vom Silm 8 0 Seſetz u. Necht Donnerstag wechſelnd: Mannheimer Frauenzeitung Aus dem Kinderland Sreitag: Wandern u. Neiſen Samstag: Aus Seit u. Leben Maunheimer Muſilzeitung Nr. 373— 140. Sahrgang 5 Anzeigenpreiſe nach 5 bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. amen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher! berechnet. 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Vertrauliche Be⸗ ſprechungen zwiſchen den Delegationsführern Englands und Frankreichs ſowie Verhandlungen mit dem italieniſchen De⸗ legierten Pirelli laſſen darauf ſchließen, daß man bereits eine Diskuſſionsgrundlage gefunden hat, bei der es ſich nicht um eine Verſchiebung der deutſchen Jahresleiſtungen zum Nach⸗ teil des Reparationsſchuldners handelt, ſondern um eine Neu⸗ verteilung von Ueberſchüſſen, die ſich aus den Dawesreſten und deren Verzinſung ergeben. Außerdem ſucht man England in der Frage der Sachleiſtungen und des Rückexports ſoweit wie möglich entgegenzukommen. Aber auch hier kann es ſich nicht um eine Benachteiligung Deutſchlands handeln. Die, Grenzen der engliſch⸗franzöſiſchen Verhandlungen ſind inſofern klar, als Vereinbarungen auf dem Rücken des deut⸗ ſchen Schuldners nicht vorgenommen werden können. N Reichsfinanzminiſter Dr. Hilferding und Wirtſchafts⸗ miniſter Dr. Curtius hatten Gelegenheit, den franzöſiſchen, engliſchen und italieniſchen Delegationsführern reinen Wein einzuſchenken, d. h. ihnen ausdrücklich zu erklären, daß Deutſch⸗ Tand irgend eine Abänderung des Poungplanes in keinem Falle zugeben werde. Auch in der Organiſterung der Inter⸗ nationalen Bank werden ſpäter Zugeſtändniſſe an Eng⸗ Land enthalten ſein. Der franzöſiſche Handelsminiſter Lou⸗ cheur beabſichtigt ferner, den Engländern die Errichtung eines Kontrollorgans vorzuſchlagen, das in der Kohlenfrage und der Feſtſtellung deutſcher Sachleiſtungen im Falle eines Moratoriums entſprechende Dienſte leiſten ſoll. Ein weiteres Symptom für die Entſpannung der Sage bedeutet die Tatſache, daß ſich heute der engliſche Schatz⸗ kanzler Snowden mit der Einberufung der Organiſations⸗ ausſchüſſe einverſtanden erklärte, die mit der Ueberleitung des Dawesplanes zum Poungplan betraut werden ſollen. Jus⸗ beſondere werden die Deutſchland intereſſierenden Organiſa⸗ Rionsausſchüſſe(Dawesplan, Reichsbank und Reichsbahn) un⸗ verzüglich ihre Tätigkeit beginnen. Der Bildung des Organi⸗ ſationsausſchuſſes, der die Zuſammenſetzung der Internatio⸗ nalen Reparatiousbank behandeln ſoll, will Suowden aber noch nicht zuſtimmen. Erſt am Samstag werden die Delega⸗ tionsführer zu einer offiziellen Sitzung der Finanzkommiſſion wieder zuſammentreten. Man hofft bis dahin weitere Fort⸗ ſchritte in der Quotenfrage erzielt zu haben. Es iſt intereſſant, daß auch die politiſche Kommiſſion am Samstag zuſammentre⸗ ten und die Beſchlüſſe hinſichtlich der Durchführung der Gen⸗ fer Reſolutionen(Rheinlandräumung und Ver⸗ föhnungskommiſſion) Wie man in England die S London, 14. Aug.(Von unſerem engliſchen Vertreter.) Wenn auch die offiziellen Verlautbarungen aus dem Haag beſagen, daß die Sitzung der Außenminiſter zufriedenſtellend verlaufen iſt, ſo daß eine Zuſammenkunft am Mittwoch nicht notwendig iſt, ſo verfolgt man dennoch die Ereigniſſe von London aus nicht ganz frei von Sorgen. Abgeſehen von den politiſchen Fo rderungen Frankreichs in Verbindung mit der Rheinlandräumung läßt die techniſche Stellungnahme der franzöſiſchen Militärs über die Durchführung der Räu⸗ mung die Vermutung aufkommen, daß zum mindeſten in der 3. Zone die franzöſiſchen Truppen noch länger auf deutſchem Boden ſtehen werden. Die Zurück⸗ ziehung der engliſchen Truppen wird vorausſichtlich rund 3 Monate in Anſpruch nehmen. Sie ſoll möglichſt am 15. Sep⸗ tember beginnen und in der Woche vor Weihnachten beendet ſein. Die techniſche Durchführung ſtehe im Zu⸗ ſammenhang mit der engliſchen„trooping season“, d. h. alſo den ganzen Anordnungen für den Austauſch von Truppen zwiſchen der Heimat und dem Ausland, wie er alljährlich im Herbſt ſtattfindet. Die Militärbehörden müſſen für dieſen Zweck beſonbdere Programme über die Belegung der einzel⸗ neu Lager zu den verſchiedenen Zeiten ſo ausarbeiten, daß die Ankunft heimkehrender Verbände mit der Ausreiſe von Erſatzverbänden nicht miteinander kollidieren. Aus dieſen Gründen läßt ſich eine Zurückziehung der Rheinlandtruppen zm ganzen Umfang nicht ſofort ermöglichen. g Engliſcherfeits dringt man bei Frankreich und Belgien darauf, daß die Zurückziehung der Truppen in der 2. Zone ſpäteſtens im Oktober beginnen und bis zum 10. Januar 1929 durch⸗ geführt ſein ſoll. Die erſten Truppenverſchiebungen in der 3. Zone ſollen, wenn es nach engliſchem Wunſche geht, im Dezember beginnen und Ende Februar ſoll das Rhein⸗ land dann von den fremden Armeen befreit ſein. Die Geſamtanſprüche deutſcher Einwohner im Rheinland gegen die Beſatzungstruppen werden vom„Daily Herald“ auf rund 10 Millionen Mark geſchätzt. zur öffentlichen Kenntnis bringen will Man ſchließt aus der gleichzeitigen Veranſtaltung dieſer bet⸗ den offiziellen Sitzungen, daß die Haager Regierungskonferenz ſich nahe vor ihrem Abſchluß befindet. Die einzuſetzen⸗ den Unterausſchüſſe ſollen teils hier, teils in Genf ihre Arbei⸗ ten fortſetzen und die Außenminiſter werden alle eventuell noch zu regelnden Fragen während der Völkerbundstagung erörtern. Was die für Samstag in Ausſicht geſtellte Ankündigung des Räumungsſtatuts betrifft, ſo handelt es ſich nach einer von Briand ſtammenden Information für das erſte um die zweite Zone. Die Räumung der dritten Zone kann erſt ins Auge gefaßt werden, wenn der Voungplan in Kraft tritt, d. h. durch die Parlamente ratifiziert iſt. Die Räumung der zweiten Zone würde Ende September ſtattfinden anſtatt Mitte Januar. Die dritte Zone könnte bis Ende März von ſämtlichen Beſatzungstruppen geräumt werden, falls alle Be⸗ dingungen, die ſich auf den Poungplan und die Durchführung der Genfer Beſchlüſſe beziehen, erfüllt ſind. Es finden gegen⸗ wärtig hier Beſprechungen franzöſiſcher Militärſachverſtän⸗ diger ſtatt. 5 Ueber den Verlauf der heutigen Sitzung der Finanzkommiſſion iſt folgendes mitzuteilen: Der Vertreter Griechenlands Venizelos erklärte, daß nach ſeiner Meinung die franzöſiſch⸗ engliſchen Differenzen nicht auf dem Rücken Deutſchlands ausgetragen werden dürfen, da man dem deutſchen Volke irgend welche Zuſatzleiſtungen über den Voungplan hinaus nicht zumuten könne. Der Portugieſe Ulrich verlangte neuerlich einen Sitz Portugals in der Internationalen Reparationsbank und der rumäniſche Finanzminiſter ſtellte die Frage, auf welche Weiſe die bis 1931 laufenden deutſch⸗rumäniſchen Sach⸗ lieferungskontrakte behandelt werden ſollen. Dann ſprach der franzöſiſche Handelsminiſter Loucheur zur Sachliefe⸗ rungsfrage und ſuchte den Nachweis zu geben, daß die von ſeinem Kollegen Graham geſchilderten ſchädlichen Rück⸗ wirkungen der deutſchen Sachleiſtungen auf die wirtſchaftliche Lage Englands ſtark übertrieben ſeien. Insgeſamt beziffere ſich die Höhe der nach England gehenden deutſchen Sachleiſtungen auf höchſtens 17 Milliarden franzöſ. Papier⸗ franken. Dem ſtehe ein Produktionsausfall durch Arbeits⸗ loſigkeit von 15 Milliarden Franken gegenüber. In der Kohlenfrage empfahl Loucheur führung der auf der Genfer Weltwirtſchaftskonferenz auf⸗ geſtellten Grundſätze und ſprach die Hoffnung aus, daß die in Gang befindlichen Verhandlungen über eine Verſtändigung unter den Kohlenproduzenten eine weſentliche Beſſerung der Lage bringen werde. Selbſtverſtändlich müſſe man auch die verbrauchenden Länder berückſichtigen. Ein beſſeres Syſtem als Sachlieferungen ließ ſich bei der Wiedergutmachungsfrage nicht finden, ſo betonte Loucheur und erinnerte daran, daß er mit Rathenau vergebens nach einem beſſeren Verfahren ge⸗ forſcht habe. Die Sitzung wurde um 12 Uhr mittags geſchloſſen. Haager Situation beurteilt Wenn Deutſchland ſich damit einverſtanden erklärt, die ein⸗ zelnen Anſprüche nicht weiter zu verfolgen und ſtatt deſſen eine Abfindungsſumme anzunehmen, ſo würden dann die letzten Schwierigkeiten in Verbindung mit der Zurückziehung der engliſchen Truppen überwunden ſein und das Verbleiben von Verwaltungsbeamten uſw. im Rheinland zu Abwick⸗ lungszwecken könnte vermieden werden. „Daily Herald“ dementiert die Gerüchte, daß es zu er⸗ regten Szenen zwiſchen Streſemann und Briand über die politiſchen Forderungen gekommen ſei, dte mit der Räumungsfrage in Verbindung ſtanden. Augen⸗ zeugen hätten verſichert, daß äußerſte Herzlichkeit in den Beziehungen zwiſchen den beiden Staatsmännern beſtehe. Engliſcherſeits ſcheint man bereit zu ſein, Kompromiß ⸗ vorſchläge für die Regelung der engliſchen finanziellen Anſprüche annehmen zu wollen. Der Vorſchlag, den Anteil der geſchützten Reparationszahlungen, der für den Zinſen⸗ dienſt uſw. aus der Dawesanleihe vorgeſehen iſt, zur Be⸗ friedigung der engliſchen Forderungen auf Beibehaltung der Spa⸗Prozentſätze zu verwenden, wird nicht abgelehnt, ſobald dieſe Gelder verfügbar werden. Wichtiger ſei jetzt die Frage der Unterſcheidung zwiſchen geſchütztem und ungeſchütztem Anteil geworden, da die jetzige Regelung Frankreich und Italien alle Vorteile bringe, die eine 1. Hypothek gegenüber einer zweiten habe. Der Nachteil für England ſei jedoch mehr moraliſcher als finanzieller Natur, ſo daß auch da ein Abkommen möglich ſein werde, jedoch müßte dies ſo geſtaltet werden, daß nicht der Eindruck entſtehe, als ob Ser⸗ bien, Rumänien und Griechenland die Koſten zugunſten Eng⸗ lands zu tragen hätten. Ein derartiger Plan, ſo meint der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“, ſei an⸗ ſcheinend nur darauf gemünzt, die kleineren Staaten von der Seite Großbritaniens fortzuziehen und ſie in das Lager der Gegner zu führen. die praktiſche Durch⸗ Deutſche Binnenſchiffahrt Von Landgerichtsdirektor Dr. G. Barth⸗Zwickau Vor kurzem fand der diesjährige Deutſche Binnen⸗ ſchiffahrtstag in Berlin ſtatt. Bei dieſer Gelegenheit wurde das heiß umſtrittene Problem, ob neben der Eiſenbahn die Binnenſchiffahrt noch eine Zukunft habe, eingehend erörtert. Man betonte mit beſonderem Nachdruck die Notwendigkeit des planmäßigen Ausbaus unſeres deutſchen Waſſerſtraßennetzes und der Erhaltung und Förderung der deutſchen Binnenſchiffahrt. Gegenüber dem Monopolunter⸗ nehmen der Reichsbahn läge eine Steigerung der Leiſtungs⸗ fähigkeit der Binnenſchiffahrt mehr denn je im Geſamt⸗ intereſſe der Nation. Staatsſekretär Gutbrod, der Vertreter des Reichsverkehrsminiſteriums, erklärte, daß ohne dis Binnenſchiffahrt und das ſorgfältig ausgebaute Waſſer⸗ ſtraßennetz der Aufbau der deutſchen Wirtſchaft nicht möglich geweſen wäre. Tatſächlich bewältigt die Binnenſchiffahrt trotz aller großen Erfolge der Eiſenbahn noch immer einen nicht un⸗ erheblichen Teil des Verkehrs. In auffallender Regelmäßig⸗ keit behauptet ſich die Schiffahrt innerhalb des Geſamtverkehrs etwa mit einem Viertel der Verkehrsleiſtungen. Hiervon ver⸗ mittelt das natürliche Syſtem der großen Störme weitaus den meiſten Verkehr auf dem Waſſer, nämlich 85 bis 90 Prozent. Von den 126607 Tauſend Tonnen Binnenſchiffahrtsverkehr (i. J. 1925) entfielen mehrals die Hälfte, 68 022 Tauſend Tonnen, allein auf den Rhein. Der Güterverkehr im Elb⸗ gebiet belief ſich auf 14712 Tauſend Tonnen, auf der Ems⸗ Weſer einſchließlich des Rhein⸗Herne⸗Kanals auf 21 120 Tau⸗ ſend Tonnen. Auf den märkiſchen Waſſerſtraßen um Berlin betrug der Güterverkehr 11205 Tauſend Tonnen, im Oder⸗ gebiet 9393 Tauſend Tonnen und auf den Waſſerſtraßen in Oſtpreußen 1576 Tauſend Tonnen. Auffallend iſt der geringe Donauverkehr mit nur 579 Tauſend Tonnen. Die Haupt⸗ leiſtungsfähigkeit der Binnenſchiffahrt liegt in den Jahres⸗ zeiten des ſtärkſten Verkehrs, während der ſie ſich tro mancher Unterbrechungen des Schiffsverkehrs, die eintraten, als eine erhebliche Entlaſtung der Eiſenbahn bewährt hat. Wie im ganzen deutſchen Wirtſchaftsleben nach den Kriege, ſind auch für die Binnenſchiffahrt die Fragen der Aus⸗ nutzung des Beſtehenden wichtiger als die Fragen des wei⸗ teren Ausbaus. Bei der außerordentlichen Kapitalknappheil an der die deutſche Wirtſchaft leidet, und bei den geringen öffentlichen Mitteln, die zur Verfügung ſtehen angeſichts der unermeßlichen Reparationen, die an den Feindbund ge⸗ zahlt werden, gilt es, wenigſtens das beſtehende Waſſerſtraßen⸗ netz leiſtungsfähig zu erhalten. Alle unrentablen Waſſer⸗ ſtraßenpläne, wie ſte der Kanalenthuſiasmus der letzten Jahre gezeitigt hat, müſſen heute zurückgeſtellt werden, von beſon⸗ deren Ausnahmen abgeſehen, wo unwägbare Vorteile anderer Art mit dem Bau von Kanälen verbunden ſind, wie beim Mit⸗ landkanal. Trotz dieſer Beſchränkung darf man die künftige Rolle der Waſſerſtraßen nicht zu ungünſtig beurteilen, wie das nach den überſchwenglichen Hoffnungen der letzten Jahre jetzt im Rückſchlage zuweilen geſchieht. Die entſchiedenen Worte, die auf dem Binnenſchiffahrtstage zu Gunſten der Binnen⸗ ſchiffahrt„gegen die Irrlehre von der wirtſchaftlichen Unver⸗ nunft künſtlicher Waſſerſtraßen“ gefallen ſind, waren die Ant⸗ wort auf gewiſſe Beſtrebungen, die ſich jeder Waſſerſtraßen⸗ politik feindlich gegenüber ſtellen. Uebrigens hat auch der Ausbau unſeres Waſfſerſtraßen⸗ netzes in den letzten Jahren nicht völlig ſtillgeſtanden. Das Jahr 1928 brachte die Fertigſtellung des Mittellandkanals bis Peine mit der großen Hindenburgſchleuſe bei Anderten und dem Stichkanal nach Hildesheim, die Eröffnung der Schiffahrt auf der kanaliſierten Lahn, die Inangriffnahme des Oktt⸗ machauer Staubeckens uſw. Bemerkenswert iſt die völlige Um⸗ ſtellung des Waſſerſtraßenverkehrs in den letzten Jahrzehnten auf den reinen Maſſengüterverkehr infolge des gegen Mitte des vorigen Jahrhunderts einſetzenden Wett⸗ bewerbs der Eiſenbahn. Das weſentliche Merkmal des Mafſfen⸗ gütertransports auf Waſſerſtraßen iſt die Beförderung in Kähnen, die von freifahrenden Kraftſchiffen geſchleppt werden. Die Entwicklung der deutſchen Binnenſchiffahrt im Jahre 1928 läßt ſich geradezu als kataſtrophal bezeichnen. Denn der Schiffahrtsverkehr war Monate lang lahm gelegt, im Weſten infolge der Arbeitskämpfe, im Oſten durch Niedrig⸗ waſſer und die lange Froſtperiode. Auch der Wettbewerb der ausländiſchen Flaggen auf unſeren Strömen, die durch den Verſailler Vertrag internationaliſiert ſind(Rhein, Elbe), ſo⸗ wie die den Waſſerſtraßen abträgliche Tarifpolitik der Eiſen⸗ bahn und die hohen Laſten unſerer Steuer⸗ und Sozialpolitik wirken ungünſtig auf die deutſche Binnenſchiffahrt. Man darf aber deshalb nicht in Zweifel ziehen, daß die Binnen⸗ ſchiffahrt auch in Zukunft von großem Nutzen ſein wird. Das verarmte deutſche Volk bedarf eines von Natur ſo öko⸗ nomiſchen und elaſtiſchen Transportmittels mehr denn fe Wenn auch dem Neubau von Kanälen große Schwierigkeiten entgegenſtehen, da die Baukoſten eines Kanals ungefähr das Vier⸗ bis Fünffache des Schienenwegs betragen, ſo bleibt doch die umfaſſendſte Ausnutzung des beſtehenden Waſſerſtraßen⸗ netzes eine volkswirtſchaftliche Notwendigkeit. Die erhebliche Verbilligung der Beförderungskoſten zu Waſſer kann nicht in Frage gezogen werden. Die Selbſtkoſten des Waſſer⸗ transports bleiben hinter den Durchſchnitts⸗ koſten der Bahn um die Hälfte zurück. Angeſichts des Zwangs zum ſtarken Export und Rohſtoffbezug infolge der ſteigenden Reparationslaſt wird in Schiffahrtskreiſen für die Zukunft mit einem weit ſtärkeren Güterverkehr gerechnet, der ſowohl Eiſenbahn wie Binnenſchiffahrt voll zu beſchäftigen vermag. 9 8 2. Seite. Nr. 378 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabef Mittwoch, den 14. Auguſt 1929 Zur Matifizierung des Konkordats Anläßlich der Ratifizierung des Konkordats hat die Zen⸗ krumsfraktion des preußiſchen Landtags dem apoſtoliſchen Nuntius in Berlin, Paccelki, folgendes Telegramm ge⸗ ſandt: „Euer Exzellenz beehrt ſich die Zentrumsfraktion des preußiſchen Landtags anläßlich der Ratifizierung des Kon⸗ kordats die herzlichſten Glückwünſche zu ſenden. Dies denk⸗ würdige Ereignis bilde den Abſchluß einer langen mühevollen Arbeit. Die Zentrumsfraktion des preußiſchen Landtags wird ſich ſtets mit Stolz daran erinnern, daß es ihr vergönnt war, das von Euer Exzellenz mit bewunderungswürdigem Starkmut und ſtaatsmänniſcher Weisheit geſchaffene Werk trotz aller Schwierigkeiten zum parlamentariſchen Erfolg zu führen und dankt Euer Exzellenz ehrerbietig für das ihr da⸗ bei ſtets bewieſene Wohlwollen und Vertrauen. gez. Dr. Dr. Porſch. Nuntius Paecelli ſandte folgende Antwortdepeſche: „Für die freundlichen Glückwünſche zum Austauſch der Ratiftkatlonsurkunden des zwiſchen dem Heiligen Stuhl und Preußen abgeſchloſſenen Konkordats ſpreche ich der Zentrums⸗ fraktion des preußiſchen Landtags den verbindlichſten Dank aus. Ich benutze gern die Gelegenheit, um der Fraktion für die dem ſchwierigen Werke den Traditionen der Partei ent⸗ sprechend geleiſtete erfolgreiche Unterſtützung herzlich zu danken. Ich gebe der zuverſichtlichen Hoffnung Ausdruck, daß die geſchaffene Uebereinkunft in gleicher Weiſe dem inneren Aufbau der katholiſchen Kirche in Preußen, dem Wohle des Staates und dem Frieden zwiſchen beiden Gewalten zum Segen ſein werde. gez. Nuntius Paccelli.“ Die neuen amerikaniſchen Jölle Waſhington, 14. Aug.(United Preß.) Wenngleich mit ſehr erheblichen Erhöhungen der Zolltarifſätze zu rechnen iſt, ſo dürften die Sätze im allgemeinen vorausſichtlich doch nicht die Höhe erreichen, die in dem vom Repräſentantenhaus an⸗ genommenen Entwurf vorgeſehen ſind. So hat die republika⸗ niſche Mehrheit des Finanzausſchuſſes des Senats ſich bereits auf eine Reihe von Abſtrichen geeinigt. Für Europa iſt von Intereſſe, daß eine weitere Erhöhung des 70prozentigen Wertzolles auf Puppen und Spielſachen abgelehnt wurde. Fer⸗ ner wird eine Erhöhung der Zölle für Handſchuhe ver⸗ worfen. Der bisherige 10prozentige Wertzoll auf ungeſchlif⸗ ſene Diamanten ſoll fortfallen und der 20prozentige Zoll auf geſchliffene Edelſteine und gefaßte Perlen ſoll auf 10 Proz. herabgeſetzt werden, da man der Aunſicht iſt, daß die hohen Zölle nur dem äußerſt ſchwer zu bekämpfenden Schmuggel einen Anreiz biete. Dagegen werden die vom Repräſentanten⸗ haus vorgeſchlagenen Zölle auf Streichhölzer an⸗ genommen. ebe Epioͤemie und Meuterei auf einem franzöſiſchen Dampfer Paris, 14. Aug.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Nach Mitteilungen der„Humanité“ brach im letzten Monat an Bord des Dampfers„Waldeck Rouſſeanu“ eine ſchwere Epidemie aus, die zu einer Meuterei der Maunſchaft und zu ſtreugen Sanktionen führte. „Waldeck Rouſſeau“ verließ vor einigen Wochen den Hafen von Toulon, um die franzöſiſchen Seeſtreitkräfte im änßerſten Oſten zu verſtärken. Schon vor der Ahreiſe kam es zu Ge⸗ horſamsverweigerungen, die von dem Kommandanten ſtreng geahndet wurden. Im Colombo nahm der Kreutzer Kohlen ein. Heizer und Maſchiniſten waren gezwungen, während drei Tagen unter einer fürchterlichen Hitze Kohlen zu ſchleppen, zudem funktionjerten die Kühlanlagen nicht mehr. Die harte Arbeit und die ſchlechte Nahrung verurſachte unter der Mann⸗ ſchaft eine Epidemie. 3 Tage nach der Abfahrt von Colombo verweigerten die Heizer und Maſchiniſten ihren Dienſt. Es ſcheint, daß der Kommandant mit aller Strenge gegen die Meuternden vorging. Im ganzen, ſo teilt die„Humanité“ mit, ſoll es 32 Tote gegeben haben, von denen 19 der Epidemie zum Opfer gefallen ſind. „Humanité“ kündigt an, die kommuniſtiſchen Deputierten würden in der Kammer eine Interpellation über dieſe Vor⸗ fälle einreichen. 2 Der gelbe Don Juan (Von unſerem römiſchen Vertreter) Sie tauchen zuerſt in den Hafenſtädten Genua und Neapel auf, ſpäter dann in Rom, Florenz und Mailand: kleine, plumpbehende Geſtalten, an denen die billigen Konfektions⸗ anzüge ſchlaff herumhängen, mit plattgedrückten, ausdrucks⸗ loſen Geſichtern, die anmuten, als wäre hier die Schöpfungs⸗ maſſe erſt halbgeknetet worden. Sie ſchleichen alle ohne Aus⸗ nahme, ſich auf zu kurzen Beinen wiegend und eine Schulter ſtets wie ſchützend vorgeſtreckt, eng an den Häuſerreihen ent⸗ lang. Sie tragen alle in den zu langen, ſteifgekrümmten Armen ein abgeſchliſſenes Köfferchen. Es ſind keine Anar⸗ chiſten, die heimtückiſch Bomben ſpazieren führen, um mit ihnen ein antikes Denkmal oder ein dichtbeſetztes Café in die Luft zu ſprengen. Und doch lungern ſie mit Vorliebe, ein höſes Grinſen in den geſchwollenen Geſichtern und ein hartes Lauern in den geſchlitzten Augen, bei den hiſtoriſchen Bau⸗ denkmälern herum und ſchleichen an den Tiſchreihen der Kaffeehäuſer vorbei. Es ſind Japaner, die neuen Straßen⸗ verkäufer Italiens, die zu Tauſenden das Land überfielen und nun dasſelbe mit den harmloſen Paſſanten, Reiſenden und Kaffeetrinkenden tun, blitzſchnell ihr Köfferchen öffnend und die gewöhnlichen Poſtkarten, billigen Schmuckſachen, grellbemalten Fücher, Perlenketten und ſcheußlichen Moſgik⸗ arbeiten präſentierend. Dabei kauen ſie in einer unverſtänd⸗ lichen Sprache, die ftalteniſch ſein ſoll, Worte, die eher wie giftige Drohungen klingen. Sie ſtehen alſo— um es kurz au ſagen— in der Reihe der Plagen, unter denen Italien unnd die es aufſuchenden Fremden zu leiden haben, ſofort hinter der Malaria und noch vor den Fliegen Und nun die eigentliche Geſchichte, deren Held einer der pielen gelben Straßenhändler war. Er nannte ſich Tſchang Iſaiſan und lebte ſeit Wochen in Florenz, wo er hauptſächlich am Ponte Vecchio ſein Weſen trieb, mitunter aber auch die Brücke ſeiner Wünſche erſtieg, das heißt mit liebeshungrigen Blicken den florentiniſchen Mädchen nachſchaute. Denn Mi⸗ ſter Tſchang war, wie es ſchon die Aehnlichkeit ſeines Namens ſchickfalshaft andentet, ein wirklicher Don Juan. Vor wenigen Tagen nun, als er wieder einmal mitten auf f der Brücke ſeiner Sehnſucht ſtand, ſah er eine hübſche junge as blitz⸗ 2 Frau vorübergehen. Ein Sprung, ein Griff in di 7 — Wiederhe ſchnell geöffnete Miniſterbeſprechung in Vorlin D Berlin, 14. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Heute vormitag hat die angekündigte Miniſterbeſprechung ſtattge⸗ funden. Sie hatte lediglich den Zweck, die übrigen Miniſter von dem Reſultat der Besprechungen Severings und Wiſſells im Haag zu unterrichten. An die Bericht⸗ erſtattung knüpfte ſich ein längerer Meinungsaustauſch, der natürlich zu keinem Ergebnis führte, Morgen um 11 Uhr ſollen, wie bereits mitgeteilt, die Parteiführer im Beiſein der Kabinettsmitglieder zu einer Beſprechung zuſammentreten. Der ſozialpolitiſche Ausſchuß des Reichstages wird in Durchführung ſeiner urſprünglichen Abſicht morgen nachmittag um 2 Uhr zuſammentreten. Ob er ſchon in die Behandlung der Arbeitsloſenverſicherungs⸗ reform eintreten kann, hängt von der vorangehenden Aus⸗ ſprache der Fraktionsführer der Regierungsparteien ab. Lehle Die Bluttat im Zuge Berlin Breslan — Frankfurt a. d. Oder, 14. Aug. Die zwei verhafteten Reichsbannerleute haben ihre Mithilfe bei der Bluttat im Perſonenzug Berlin— Breslau zugegeben. Als eigentlicher Täter, der dem Fleiſcher Rademacher den tödlichen Stich in den Oberarm beibrachte, wurd geſtern abend in Breslau der Reichsbannerangehörige Otto Jaſchek feſt⸗ genommen. Die Reichsbannerleute waren mit Rademacher in Streit geraten, in deſſen Verlauf Jaſchek zum Dolch griff. Imbuſch Vorſitzender des Deutſchen Gewerkſchaftsbundes — Berlin, 14. Aug. Der Bundesausſchuß des Deutſchen Gewerkſchaftsbundes trat heute zu einer Sitzung zuſammen, die bedingt war durch den Wunſch des Reichsverkehrsminiſters Dr. Stegerwald, ſeinen Vorſitz wegen ſeines Eintritts in das Reichskabinett niederzulegen. Zum Nachfolger Stegerwalds wurde einſtimmig der Vor⸗ ſitzende des Gewerkvereins chriſtlicher Bergarbeiter, Heinrich Imbuſch, M. d. R. gewählt. Imbuſch nahm die Wahl an. Der italieniſche Flottenbeſuch — Kiel, 44. Aug. Bei dem geſtern vom Chef der Marine⸗ ſtation der Oſtſee, Kontreadmiral Hanſen, zu Ehren der hier weilenden italieniſchen Marineoffiziere gegebenen Eſſen hieß Admiral Hanſen die Gäſte im Namen der Reichsmarine in einer Anſprache herzlich willkommen, in der er u. a, der Hoffnung Ausdruck verlieh, daß der Beſuch dazu beitragen möge, das wechſelſeitige Verſtändnis zwiſchen den beiden Völ⸗ kern zu fördern. Der italieniſche Admiral Rota führte in ſeiner Erwide⸗ rung aus, er habe ſchon bei der Ankunft das Empfinden ge⸗ habt, daß er ſich hier außerordentlich wohl fühlen werde. Dieſer erſte Eindruck habe ſich vollkommen beſtätigt. Er glaube, daß die italieniſche und die deutſche Marine Schritt⸗ macher ſeien der fveundſchaftlichen Beziehungen zwiſchen bei⸗ den Ländern. Verkehrsunglück in Langfuhr — Danzig, 14. Aug. Geſtern abend wurde in Langfuhr der Anhängewagen eines Laſtautos der Polizeiſchule beim Ueberqueren der Straßenbahuſchienen der Brödener Linie von einem Straßenbahnwagen angefahren, ſo daß er um⸗ kippte. Dabei wurden die darin befindlichen Polizeiſchüler auf die Straße geſchleudert und kamen zum Teil unter den Anhänger zu liegen. Zwei von ihnen wurden ſchwer, fünf leichter verletzt. Das Unglück geſchah dadurch, daß der Führer des Laſtwagens plötzlich bremſte, um nicht zwei vor ſeinem Wagen vorüberlaufende Kinder zu überfahren. Erdrutſch verſchüttet zwei Häuſer — Zürich, 14. Aug. Am Montag nachmittag ereignete ſich in der Nähe des Dorfes Zinal(Wallis) infolge des anhalten⸗ den Regens ein größerer Erdrutſch, durch den zwei Häuſer verſchüttet wurden. Die Bewohner konnten ſich recht⸗ zeitig in Sicherheit bringen. Die durch die Erdmaſſen angeſtauten Büche haben durch Austritt aus den Ufern erheblichen Schaden angerichtet. Mehrere Brücken wurden weggeriſſen. Truppen ſind zu den rſtellungsarbeiten herangezogen worden. öfferchen, und aus der gelben Tſchang Iſaiſans floſſen lange Schnüre orientaliſcher Per⸗ len, made in der Tſchechoflowakei. Die hübſche junge Frau fuhr entſetzt zurück, worauf Miſter Tſchang ſein ſelbſtgefäl⸗ ligſtes Don Juan⸗Grinſen hervorholte und ſeine Augen dahin verſenkte, wo Augen anſtändiger Männer nichts zu ſuchen haben. Und nicht genug damit: durch ſein demütig⸗ arrogantes Lächeln ſchob er die nicht mißzuverſtehenden Worte in einem zerquetſchten Italieniſch: Ich ſchenke dir, ſchöne Frau, all die Perlen, wenn du mir Weiter kam der gelbe Don Juan nicht. Zuerſt erhielt er eine ſchallende Ohrfeige von der offenſichtlich ſchwer beleidig⸗ ten Schönen. Dann packten ihn von hinten zwei kräftige Füuſte. Sie gehörten dem Begleiter der ſchönen Frau, den Tſchang Iſaiſan in ſeinem Händler und Liebesrauſch unklu⸗ gerweiſe überſehen hatte. Und dieſe Fäuſte taten ihr Beſt⸗ möglichſtes, das breite Grinſen aus dem gelben Geſicht weg⸗ zuboxen und die platte Naſe noch platter zu ſchlagen als ſie ſchon von Natur aus war. Die langen Perlenſchnüre zer⸗ riſſen mit einem wehen Ton; das Köfferchen flog in weitem Bogen auf das Straßenpflaſter und ſpie ſeinen bunten In⸗ halt aus; Miſter Tſchang ſelbſt flog unter den furchtbaren Schlägen immer wieder zu Boden und erblickte, hin und her taumelnd, immer neue, drohend geballte Fäuſte. Alle italie⸗ niſchen Poſtkarten⸗ und Sonnenbrillen⸗Verkäufer, die ſich in der Nähe befunden hatten, nahmen mit ſichtlicher Wonne an der Prügelei teil. Nie hätte der gelbe Sohn des Oſtens, ſelbſt in ſeiner lebhafteſten Phantaſie, eine derartige Menge von Prügel für möglich gehalten. Wenn nicht endlich die Polizei eingegriffen hätte, würde die wütende Menge den brüllenden Japaner noch übler zu⸗ gerichtet haben. So aber wurde Tſtchang Iſaiſan mit bluten⸗ dem Geſicht, das nun unförmlicher und geſchwollener war als je, abgeführt, während die junge Frau und deren Be⸗ gleiter, der ſich als ihr rechtmäßiger, alſo zu ihrem perſön⸗ lichen Schutz beſtellter Ehemann legitimiert hatte, unter Bet⸗ fallsgeſchrei den Kampfplatz verließen. Seltſam iſt, daß von dieſem Tag an ſaſt alle gelben Ge⸗ ſichter aus Florenz verſchwanden. Doch vermehrte ſich in derſelben Zeit die Zahl der an Häuſermauern entlang ſchlei⸗ chenden Japaner in Rom um das Doppelte. Weniger ſelt⸗ ſam mag es erſcheinen, wenn nun dieſe ſchlitzäugig lauernden Klaue Ruſſiſches Emigranten ⸗Schickjal V Paris, 14. Auguſt.(Von unſerem Pariſer Vertreter.] Aus Lyon wird berichtet, die Polizei nahm geſtern eine jungg Frau feſt, die aus den Auslagen eines Ladens ein paar Schuho geſtohlen hatte. In ihrer Wohnung fand man ein förmliches Warenlager vor, das die etwa 20jährige Frau in allen mög⸗ lichen Geſchäften zuſammengeſtohlen hatte. Die Diebin nennt ſich Sophie Kanniſka. Sie iſt die Tochter eines ehemali⸗ gen Generals der kaiſerlich rufſtſchen Armee und einer Ehren dame am ehemaligen ruſſiſchen Hof. Sie erklärte, daß ſie aus Not zu dieſen Diebſtählen getrieben worden ſei, da ſie ſtets ärmlich gekleidet geweſen und von ihren Freun⸗ dinnen oft wegen diefer Armut verſpottet worden ſei. Sis erklärte weiter, daß ihr Vater gegenwärtig als Handlan⸗ ger in einer Fabrik beſchäftigt ſei. jeldungen Der Leichenfund im Vorarlberg — Junsbruck, 14. Aug. Zu dem Leichenfund bei der Darm⸗ ſtädter Hütte meldet der„Tiroler Anzeiger“, die Erhebungen der Gerichtskommiſſion hätten ergeben, daß es ſich um einen Raubmord handelt. Einbruch in ein Pariſer Juweliergeſchäft — Paris, 14. Aug. Ein Einbruch, bei dem den Dieben für 1% Millionen Franken an Perlen, Uhrketten uſw. und für 150 000 Franken Bargeld in die Hände fielen, wurde in der vergangenen Nacht in einem Goldwarengeſchäft in der Rue de Rivoli verübt. Die Einbrecher, die den eiſernen Vorhang mit Nachſchlüſſeln geöffnet hatten, konnten ſo mit Leichtigkeit in den Laden eindringen und den Treſor, in dem ſich die Wert⸗ ſachen und das Bargeld befanden, ausrauben. Von den Tätern fehlt jede Spur. Ein beſonders verwerflicher Betrug — Paris, 14. Aug. In Paris wurde ein ehemaliger Deutſcher namens Otto Schulze aus Hamburg verhaftet, der im Alter von 29 Jahren ſteht und früher Sergeant in der Fremdenlegion war. Schzilze hat unter dem Vorgeben, ſich beim Kriegsminiſterium für die Entlaſſung von Fremden⸗ legtouären zu verwenden, von verſchiedenen Angehörigen deutſcher Legionäre großen Summen erſchwindelt, u. a. von einem Fräulein Gulitzer 4000 Franken und von einem Deut⸗ ſchen namens Bolck in Oldesloe in Holſtein 3 200 Franken. Spaniſcher Militärflieger abgeſtürzt — Madrid, 14. Aug. Einer Meldung aus Caſablauca zu⸗ folge iſt im Rifgebiet ein ſpaniſches Militärflugzeug abge⸗ ſtürzt. Die beiden Inſaſſen wurden getötet. Autobus in Spanien verunglückt— Elf Schwerverletzte — Madrid, 14. Auguſt. In Lallamos auf Laspalmas ſtürzte ein Autobus mit 35 Badegäſten in eine Schlucht. Sämtliche Inſaſſen wurden verletzt, davon 11 ſchwer. Keſſelexploſion auf einem Torpedobootzerſtörer — Porto, 14. Aug. An Bord des Torpedobootzerſtörers „Guadiana“ hat ſich eine Keſſelexploſton ereignet, bei der 11 Mann der Beſatzung verwundet wurden, darunter mehrere ſchwer. 8 Todesopfer bei einem Eiſenbahnunglück in Polen — Warſchau, 14. Aug.(United Preß.) 8 Reiſende wurden getötet und 24 zumeiſt ſchwer verletzt bei einem Zugzuſammen⸗ ſtoß in der Nähe von Lodz. Bei der Station Caroler fuhr ein Güterzug in einen Paſſagierzug, unter deſſen Paſſagieren ſich auch ein Kompagnie Soldaten befand. 4 Wagen des Paſſagierzuges wurden völlig ineinandergeſchoben. Die Opfer des Unfalles ſind zum größten Teil Soldaten. Petroleumexploſion in Californſen — Newyork, 14. Auguſt. Bei Wilmington in Kalifornien explodierte eine Petroleumrohrleitung unter lautem Krach. Drei Perſonen wurden getötet, drei ſchwer verletzt. Durch die Erſchütterung wurden im Umkreis von ſechs Meilen zahl⸗ reiche Feuſterſchetben zertrümmert. Die Bewohner vermute⸗ ten zuerſt ein Erdbeben. Straßenverkäufer ihr Augenmerk mehr auf die kleinen Köf⸗ ferchen richten als auf vorſtbergehende hübſche Mädchen und Frauen, denn die Geſchichte vom verprügelten gelben Don Juan machte die Runde durch alle Zeitungen, ſo daß nun die italieniſchen Burſchen und Ehemänner die überall herum⸗ lungernden exotiſchen Geſtalten weit argwöhniſcher muſtern als bisher. Strahlen gegen Eisberge Unter Leitung des Reeders Vanhorne und des bekannten Chemikers Dr. H. B. Faber wird in den nördlichen Gewäſſern Kanadas gegen die Eisberggefahr eine Expedition eingeſetzt, die neue Verfahren zur Keuntlichmachung und Vernichtung der Eisberge ausarbeiten ſoll. Geplant ſind höchſt bemerkens⸗ werte Nebel⸗Erhellungsverſuche mit infraroten Strahlen. Der Nebel um die ſchmelzenden Eisberge gehört zu den gefähr⸗ lichſten Feinden der Schiffahrt, weil Nebel harmloſer Art überall auf dem Meere auftreten kaun und ihm nicht anzu⸗ ſehen iſt, ob in ſeiner Mitte der Untergang des Schiffes und der Tod von Tauſenden durch einen Eisberg lauern. Auch die großzügigen und bisher erfreulicherweiſe ſeit dem Untergang der Titauie jedem neuen Meuſchenverluſt vorbeugenden Eis⸗ bergpatrouillen, die im internationalen Auftrag und auf all⸗ gemeine Koſten den Amerikanern zugewieſen worden ſind, erweiſen ſich gegen den Nebel ſchmelzender Eisberge machtlos. Gelingt es, ein Verfahren zur Durchleuchtung des Nebels ausfindig zu machen, dann zieht daraus die geſamte Schiff⸗ fahrt, nicht nur die im Etsberggebiet des Nordatlantik, be⸗ ſonderen Nutzen. Die Expedition will ferner neuartige Ver⸗ ſuche mit der Sprengung der Etsbergriefen machen. Von ihrer Mächtigkeit bekommt man einen Begriff, wenn mau erfährt, daß Eisberge bis zu hundert Meter Höhe keine Sel⸗ tenheit ſind. Das würde aber gleichzeitig einen Unterwaſſer⸗ berg von rund 700 Meter Tiefgung bedeuten, weil nur ein Achtel der Eisbergoberfläche den Waſſerſpiegel überragt. Die neue Expedition glaubt, durch Verwendung von Thermit, der bekannten Miſchung aus Aluminium und Eiſenorxyd, Spreng⸗ gaſe von unwiderſtehlicher Gewalt auf dem Leib des Eis⸗ berges ſelbſt erzeugen zu können und ihn dann in Atome zu zerſchmettern. Thermitflammen können über 3000 Grad Wärme erzeugen. n 17 ˙ A . S e K„onna„ 1 r ** etwa wegen der Anſchaffung eines elektriſchen Kühlſchrankes kaum daß man wagt, ſich umzudrehen und dann feſtzuſtellen, Mittwoch, den 14. Auguſt 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 373 Die Lage der deulſchen Angeſtellten Eine beachtenswerte Erhebung wird zur Zeit vom Ge⸗ werkſchaftsbund der Angeſtellten durchgeführt. Sie erſtreckt ſich darauf, die wirtſchaftlichen und ſoztalen Verhältniſſe der Angeſtellten ge⸗ naueſtens zu ergründen. Zu dieſem Zwecke ſind mehrere hun⸗ derttauſend umfangreiche Fragebogen ausgegeben worden, deren Auswertung zur Zeit ſtattfindet. In den„Material- blättern für Wirtſchafts⸗ und Sozialpolitik“ Nr. 7/8 wird das erſte Teilergebnis veröffentlicht, das außerordentlich inter⸗ eſſante Aufſchlüſſe vermittelt. Es umfaßt 24028 bearbeitete Fragebogen aus einem mitteldeutſchen Gau; davon waren 67,8 v. H. männliche, 32,2 v. H. weibliche Einſender. Ledig waren 40,1 v. H. der männlichen, 89,1 v. H. der weiblichen Angeſtellten. Verhältnismäßig hoch iſt unter den weiblichen Kräften die Zahl der verheirateten,(nämlich 7 v. H. und der verwitweten und geſchiedenen 3,9 v..).— Weiter zeigt ſich bei der Betrachtung der familiären Verhältniſſe eine ſehr ſtarke Kinderloſigkei t, 4469 unter 10 607 verheirateten Angeſtellten haben keine Kinder; 3239 haben 1 Kind, 1087 2 Kinder, 1418 nur Kinder über 16 Jahre. Angeſtellte mit mehr als zwei Kindern gehören zu den ſeltenen Ausnahmen; nur 183 hatten drei, 38 vier, 14 fünf und 1 ſechs Kinder unter 16 Jahren, Rückſchlüſſe auf die ſoziale Herkunft laſſen die An⸗ gaben über den Beruf der Eltern und die beſuchte Schule zu. Der Vater war bei der größten Zahl(5302 NM eee 2 Staͤdͤliſche Nachrichten Olo Kabus 80 Jahre Der in weiten Kreiſen der Mannheimer Bevölkerung be⸗ kannte und beliebte Studienrat a. D. Otto Kabus vollendet am morgigen Donnerstag ſein 80. Lebensjahr. Kabus, der aus dem Volksſchullehrerſtand hervorgegangen iſt, war in ſeinen jungen Jahren wegen ſeiner turneriſchen Befähigung Lehrer an der badiſchen Landesturnanſtalt, wurde dann Real⸗ lehrer an der Realſchule Singen und nach kurzer Lehrtätig⸗ keit daſelbſt Reallehrer und Oberréeallehrer am Realgymna⸗ ſium Mannheim, an dem er jahrzehntelang mit großem Se⸗ gen und beſtem Erfolge bis nach dem Weltkriege tätig war. Als Mitglied des Turnrates vom X. Deutſchen Turnkreis war Kabus den badiſch⸗pfälziſchen Turnern gut bekannt. Im Mannheimer Kunſt⸗ und Muſikleben ſpielte Kabus inſofern eine Rolle, als er 31 Jahre lang(18881919) den Lehrer⸗ geſangverein Mannheim⸗Ludwigshafen als erſter Vorſttzender führte. Bei ſeinem wegen hohen Alters im Jahre 1919 er⸗ folgten Rücktritt ernannte ihn der Verein zum Ehrenpräſi⸗ denten, nachdem er ſchon ſeit 1908 die Ehrenmitgliedſchaft des Vereins beſaß. * * Vebensrettung. Der Landeskommiſſär in Mannheim hat mit Erlaß vom 24. Juli dem Bäckermeister Hermann Haffelder von Mannheim, wohnhaft J 7, 4, der am 17. April durch mutvolles, entſchloſſenes Handeln den 4% Jahre alten Roland Meinfelder von Mannheim vom Tode des Ertrinkens im Rhein beim Bootshaus des Mann⸗ heimer Ruderklubs gerettet hat, eine öffentliche Be⸗ lobung ausgeſprochen. * Im Rhein ertrunken. Geſtern nachmittag wurden am Ufer des Rheins, unweit der früheren Oppauer Fähre, die Kleider des ſeit 12. Auguſt vermißten 68 Jahre alten Inva⸗ liden Peter Baunach aus Heppenheim aufgefunden. Es iſt den Umſtänden nach anzunehmen, daß Baunach im Rhein ertrunken iſt. Die Leiche wurde bis jetzt noch nicht gefunden. * Schwerer Sturz. In das Allgemeine Krankenhaus mifrse geſtern ein 28 Jahre alter Hilfsarbeiter ver⸗ bracht, der beim Aufſpringen auf einen in Fahrt befindlichen Laſtkraftwagen zu Fall kam und ſich dabei eine ſchwere Gehirnerſchütterung und Kopfverletzung zuzog. * Neckarfahrten. Die Neckarſchiffahrt A. G. Heil⸗ hronn teilt uns mit, daß die fahrplanmäßigen Fahrten von Heilbronn nach Heidelberg vorerſt immer noch wegen dem unregelmäßigen Waſſerſtand eingeſtellt ſind. Es werden je⸗ doch täglich Fahrten von Eberbach nach Heidelberg ausgeführt. unter 24028) Kleinkaufmann, in 5055 Fällen Arbeiter, in 3598 Beamter, in 3436 Angeſtellter. Die weitaus größte Zahl (14 208) war Beſucher einer Volksſchule, 3148 beſuchte eine Mittelſchule, 2888 eine Realſchule, 802 eine Oberrealſchule, 2249 ein Realgymnaſtum oder Gymnaſium, 1102 ein Lyzeum oder Oberlyzeum. Die Altersgliederung ergibt, daß den Hauptanteil der Angeſtellten über 20 bis 30 Fahre ſtellen (8626). Unter 20 Jahre alt ſind 3565. In den ſpäteren Alters⸗ ſtufen iſt ein ſteigender, ſtarker Rückgang zu vermerken. In der Altersſtufe über 40 bis 50 Jahre ſind noch nicht einmal halb ſo viel Angeſtellte wie in der Altersſtufe über 20 bis 30 Jahre. 75,05 v. H. der erfaßten Angeſtellten ſind bis über 40 Jahre alt. Für die älteren Angeſtellten iſt das Bild aber noch zu günſtig. Mit erfaßt ſind in der Aufſtellung auch Proviſionsreiſende, von denen viele eine unſichere Exiſtenz haben und der Kategorie der älteren Angeſtellten zuzuzählen ſind. Tatſächlich iſt alſo der Anteil der älteren Angeſtellten in feſten, ſicheren Stellungen noch geringer. Bemerkenswert iſt, daß noch 133 Angeſtellte über 65 Jahre berufstätig waren. Nach dem Bruttogehalt gegliedert(Stand Frühjahr 1929) beziehen 44,13 v. H. aller erfaßten Augeſtellten unter 200 RM. monatlich, unter 250 RM. hatten 60,17 v.., unter 300 RM, 73,36 v.., 500 RM. und darüber bezogen nur.5 v. H. Von den Gehältern gehen noch die Abzüge für Steuer und Sozialverſicherung ſowie die Ausgaben für Verkehrs⸗ mittel ab. pd. Der angebliche Lehrerinnenmörder Zu der von einer hieſigen Zeitung gemeldeten angeblichen Verhaftung eines gewiſſen Dietz aus Gutach, Amt Wolfach, der als Mörder der Mannheimer Lehre⸗ rinnen auf der Weißtannenhöhe in Frage kommen ſoll, er⸗ fahren wir von unterrichteter Stelle, daß die hierüber gemach⸗ ten Angaben nach den bisherigen Ermittlungen bedauerliches Gerede ſind. Angeblich ſoll ſich Dietz gegenüber einem ent⸗ fernten Verwandten, der in Unterbaden wohnt, dahin ge⸗ äußert haben, er müſſe weg, es drücke ihn etwas. Tatſächlich iſt auch Dietz im Frühjahr 1929 nach Kanada ausgewandert. Die Angelegenheit wird ſelbſtverſtändlich von der zuſtändigen Staatsanwaltſchaftsbehörde weiter verfolgt. Es ſoll ſich aber fetzt ſchon herausgeſtellt haben, daß Dietz zur Zeit des Mordes ſich in einer württembergiſchen Ortſchaft aufgehalten habe, alſo nicht im Feldͤberggebiet. Man wird gut tun, die neuer⸗ lich aufgetauchten Gerüchte als Mutmaßungen anzuſehen, aber nicht als greifbare Anhaltspunkte für eine Täterſchaft des Dietz. ** * Nicht identiſch iſt, wie wir auf Wunſch feſtſtellen, Kauf⸗ mann Fritz Offermann, in Firma Klußmann u. Binder, wohnhaft Schwetzingerſtr. 173, mit dem Kaufmann Offermann, der dieſer Tage in Ueberlingen unter Diebſtahlsverdacht ver⸗ haftet wurde. * Mit dem Stemmeiſen geſtochen. Ein 53 Jahre alter Taglöhner wurde geſtern abend auf der Landwehrſtraße nach vorausgegangenem Wortwechſel von einem 40 Jahre alten Schloſſer mit einem Stemmeiſen geſtochen. Er er⸗ litt Verletzungen an der linken Hand, an der Bruſt und am Unterkiefer und mußte Aufnahme im ſtädtiſchen Krankenhaus finden. * Hauptamtliche Weinkontrolleure in Baden und in der Pfalz. Als hauptamtliche Weinkontrolleure amtieren im Regierungsbezirk Pfalz(Regierung der Pfalz, Kammer des Innern als Aufſichtsbehörde) die Herren Puls und Fahr⸗ ſchon, die der Oeffentl. Unterſuchungsanſtalt für Nahrungs⸗ und Genußmittel zu Speyer beigegeben ſind, im Regierungs⸗ bezirk Ober⸗ und Niederbayern, Oberpfalz und Schwaben (Staatsminiſterium des Innern) Lenſch⸗München(Staatl. Unterſ.⸗Anſtalt für Nahrungs⸗ und Genußmittel zu Mün⸗ chen), in den Landeskommiſſärbezirken Karlsruhe⸗Mann⸗ heim(Innenminiſterium zu Karlsruhe) Glatt⸗Mannheim⸗ Sandhofen(Staatl. Landwirtſchaftliche Verſuchsauſtalt Augu⸗ ſtenberg) und für Landeskommiſſärbezirke Konſtanz⸗Freiburg (wie bei Karlsruhe⸗Mannheim) Aberle lebenfalls wie bei Karlsruhe⸗Mannheim). n l* Veranſtaltungen 30 jähriges Stiftungsfeſt der Heidelberger Stauffia Die Heidelberger Sänger verbindung Stauff ig im Sondershäuſer Verbande deutſcher Sängerverbindungen, hielt am Samstag abend anläßlich ihres 30jährigen Stiftungsfeſtes einen Feſtkommers im„Prinz Max“ ab, deſſen fein zufammengeſtelltes Programm den zahlreich anweſenden Gäſten und Alten Herren einen ſeltenen muſikaliſchen Genuß gewährte. Es war namentlich alte Chor⸗ und Inſtrumentalmuſik, die zwiſchen frohen Kommersliedern und Anſprachen zu Gehör kam. Der Vermittler dieſer heute ſo ſelten gehörten Muſtk, Stadtvikar Heſſelbacher, der derzeitige Dirigent der Sängerverbindung Stauffia, ſcheint ein ganz vorzüg⸗ licher Kenner dieſer alten Muſik zu ſein, denn er hatte ſein Pro⸗ gramm auf eine Dreiteilung eingeſtellt—(1. Viva la musical— 2. O Deutſchland, heil'ges Vaterland! 3. Dem Bunde treu!)— die mit den entſprechenden Chor⸗ und Inſtrumentaldarbietungen auszufüllen eine erſchöpfende Kenntnis dieſer großen Muſikgebiete vorausſetzte. Namentlich der ſtreng gefügte Kanon kam in den verſchiedenartigſten Varianten von dem zwar kleinen, aber vorzüglich den Intentionen des Dirigenten folgenden Chores vorgetragen ſtark zur Geltung. Ein Kanon von Prätorius(15711621) eröffnete den Abend, rhythmiſch ſicher und klar vorgetragen. Der folgende Chor mit Inſtrumental⸗ begleitung aus dem„ohrenvergnügenden Tafelkonfect“ Augsburg 1733 war eine Darbietung, die gleich zu Beginn des Abends fagte, welche vorzügliche Gaben Chor und Inſtrumentalbegleitung zu bieten hatten. Ein Soliſt— A. H. Dr. Werner Toelke— ſang darauf mit guter lyriſcher Einſtellung Lieder aus der deutſchen Romantik von Schumann und Hugo Wolf. Ein Trio von Friedemann Bach (1710-84) wurde ſehr ſchwungvoll vorgetragen. Das im zweiten Teile geſpielte Trio von Steffani(1654—1728) zeigte, welche unverwelk⸗ ichen Kammermuſikſchätze von uns faſt ganz vergeſſen aus jener Zeit noch auszugraben ſind. Die beiden Chöre„Sichers Deutſchland“, ein Volkslied um das Jahr 1635, und„Wachauf“ aus dem Jahre 1561 paßten mit ihren ſchwermütigen Weiſen inhaltlich ganz auf unſere heutigen verwirrten deutſchen Zuſtände. In 3 Kanons von Beet⸗ hoven, Salierl und Mozart kam im 3. Teile des Programmes noch⸗ mals die vorzügliche Diſziplin des Chors zur Geltung, Ein Quar⸗ tett von Telemann, in wundervoll flüſſiger Form vorgetragen, beſchloß den muſikaliſchen Teil des Abends, der in feiner intereſſanten muſtkaliſchen Konſtruktion ein Erlebnis feltener Art geworden war. 2 Kommunale Chronik Ablehnung der Erhöhung der Straßen⸗ und Bergbahn⸗ Fahrpreiſe durch den Baden⸗Badener Bürgeransſchuß a Baden⸗Baden, 13. Aug. Im großen Saale des Rat⸗ hauſes fand heute nachmittag eine Sitzung des Bürger⸗ ausſchuſſes ſtatt, auf deren Tagesordnung der ſtadträt⸗ liche Antrag betr. die Aenderung der Straßen⸗ un d Bergbahn⸗Fahrpreiſe ſtand, der eine Erhöhung der Preiſe für die Straßenbahn, aber eine Herabſetzung für die Bergbahn vorſteht. Im Laufe der ausgedehnten Debatte wurden von verſchiedenen Parteien Abänderungsanträge ge⸗ ſtellt, die wiederum eingehend beſprochen wurden. Schließ⸗ lich wurde die Sitzung unterbrochen und der Stadtrat zog ſich zur Beratung zurück. Nach Wiedereröffnung der Sitzung wurde verkündet, daß der Stadtrat die Abänderungsanträge abgelehnt habe. Bei der nunmehr folgenden Abſtimmung im Bürgerausſchuß wurde die ſtadträtliche Vorlage auf Aenderung der Fahrpreiſe mit 54 gegen 31 Stimmen a b⸗ gelehnt. 5 Die Wahl des Darmſtädter Oberbüürgermeiſters endgültig * Darmſtadt, 13. Aug. Nachdem der Provinzialausſchuß die Einſprüche der Deutſchnationalen und der Deutſchen Volkspartei gegen die Oberbürgermeiſterwahl abgewieſen und weitere Einſprüche nicht erfolgt ſind, wird demnächſt die Ein⸗ führung des Oberbürgermeiſters in ſein Amt durch den Kreis⸗ direktor erfolgen. f Kleine Mitteilungen Nach dem Haushaltsplan der Stadt Sächingen beträgt ber ungedeckte Aufwand 156 313 //. Es wird eine vorläufige Umlage in Höhe der letztjährigen Sätze, und zwar 90 Reichspfennig vom Grundvermögen, 36 Reichspfennig vom Betriebsvermögen und 5,40% vom Gewerbeertrag, feſt⸗ gelegt. Die letztjährige Umlage in Höhe der obigen Sätze wird als endgültige Steuerzahlung genehmigt. Auf Grund des 8 1 Abſatz 4 der Ausführungsverordnung zum Reichsgeſetz über Mieterſchutz und Mieteinigungsämter wird beim Be⸗ zirksamt Antrag auf Aufhebung des Bezirksmieteinigungs⸗ amtes Säckingen mit Wirkung vom 1. Okt. d. J. geſtellt. Die Myflik des Anbefugtſeins Von Dr. Ing. Herler⸗Berlin Daß alle Größenbegriffe nur relativ ſind, daran haben wir uns ſo langſam gewöhnt. Der Mann, der durch elektriſch aufleuchtendes Zeichen die Züge der Eiſen⸗ und Untergrund⸗ bahnen in Marſch ſetzt, imponiert dem Steuerzahler ebenſo wie der Verkehrsſchutzmann, deſſem Wink alle Autos und Straßen⸗ bahnen zu gehorchen haben. Schutzmann wie Fahrdienſtleiter empfinden dieſe Machtvollkommenheit ſelbſt viel weniger, und ſie beneiden den Paſſagier erſter Klaſſe oder den Inhaber eines guten Autos um deren wirtſchaftliche Vorteile. Aber auch deren Herrſchaft iſt nicht unbeſtritten. Wenn der Fahr⸗ gaſt erſter Klaſſe mit ſeiner Frau Gemahlin eine Differenz Hat, ſo fühlt er ſich genau ſo klein wie der Herrenfahrer, der ſich beim Einkauf eines Bügeleiſens von dem Verkäufer darüber belehren laſſen muß, daß er zwar Auto fahren kann, aber Ampere nicht von Volt zu unterſcheiden vermag. Alle dieſe Minderwertigkeitskomplexe ſind indeſſen gar nichts gegenüber dem Gefühl, das man hat, wenn man„Un⸗ befugter“ iſt. Man befindet ſich an einem öffentlichen Platz, etwa auf einem Bahnhof oder in einem Finanzamt. Man hat vielleicht gar nichts Böſes im Sinn, will einen Warteraum oder etwas anderes aufſuchen. Plötzlich ſteht man vor einer Türe mit der unerbittlichen Aufſchrift:„Unbefugten iſt der Zutritt verboten“. Die Hand, die die Klinke ſchon faſt be⸗ rührt hat, fährt zurück. Auf leiſen Zehen ſchleicht man davon; oh nicht etwa ein Befugter es geſehen hat und die fahrläſſig verſuchte Uebertretung der Grenze, in der Unbefugte ſich zu hewegen haben, zu Protokoll bringen könnte. Hier fürwahr verſpüren auch abgefeimte Verächter untformierter Hierarchien den Abſtand, der ſie von den Inhabern der Gewalten treunt. Einmal nur befugt zu ſein, iſt die himmelſtürmende Hoff⸗ nung unſeres unbefugten Nachwuchſes, höchſtes Ideal des wohlerzogenen Staatsbürgers. Was aber dieſem Wort„Unbefugter“ den geradezu myſti⸗ ſchen Minderwertigkeitsklang verleiht, iſt der Umſtand, daß der reale Gegenpol, eben der Befugte, tatſächlich nie zu ſehen iſt, ſozuſagen fehlt. Das Unbefugtſein hängt wie eine mur einſeitig beladene Wage, die von unſichtbaren Kräften im Gleichgewicht gehalten zu werden ſcheint, im Raum geheim⸗ Risvoller Gewalten. Der Befugte wird durch ſeine Unſicht⸗ barkeit zur ſagenumwobenen Vorſtellung verängſtigter Un⸗ befugter. Dieſer Prozeß ſpontaner unterbewußter Wertverminde⸗ rung des Unbefugten vollzieht ſich aber in ſeinen erſchütternd⸗ ſten Formen, wenn die grauſame Relativität der Gewalten einmal einen mit den unvorſtellbaren Machtvollkommenheiten des Befugten ausgeſtatteten Sterblichen in die Rolle des Un⸗ befugten verſetzt. Ein Poſtſekretär, der— obwohl dem Auge des Unbefugten niemals ſichtbar— die im hinteren Teil eines Poſtamtes gelegene Tür mit der Aufſchrift„Eintritt für Un⸗ befugte verboten“ öffnet und dadurch ihrer natürlichen Be⸗ ſtimmung überantwortet, unterſcheidet ſich in nichts von einem anderen Mitglied bes unbefugten Publikums, wenn er eine Treppe höher vor der Tür zum automatiſchen Fernſprechamt ſteht und nicht hinein darf. Oder der Schaltwart eines Elektrizitätswerkes, der ſogar die Türen zu Hochſpannungs⸗ räumen öffnen und ſchließen darf— ſteht er nicht, wenn er im Kaufhaus eine Telephonzells ſucht, hilflos vor jener Tür, die den Unbefugten kalt und hart in ſeine Minderwertigkeits⸗ komplexe zurückſtößt? Hier ſind die Schranken, die dem Sterblichen gezogen ſind, ſo lange es eine„öffentliche Ordnung“ gibt. Nur abſo⸗ luter Anarchismus könnte an dieſer Ordnung und ſomit an der Einteilung der Menſchen in Befugte und Unbefugte rütteln. Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit zerſchellen an dem einen Wort„Unbefugter“. Ausrotten kann es keiner. Geſchaffen von einer Amtsſprache, die über unendlich feine Mittel verfügt, die Minderwertigkeit des Betroffenen ſchon in der fremdartigen, myſtiſchen Unperſönlichkeit der Bezeichnung ſinnvoll zum Ausdruck zu bringen, wird dieſes Wort noch herr⸗ ſchen wenn es keine uniformierten Schutzleute mehr gibt dank vollelektriſcher Automatiſierung aller Verkehrsregelung. Aber es entſpricht der Tiefe des Minderwertigkeitsgefühles unbe⸗ fugter Pſychopathen, daß ſie ſich in ausſchweifenden Phantaſien bisweilen auszumalen trachten, ja, auszumalen gezwungen fühlen, was ſich eigentlich hinter einer ſolchen unbefugten Tür verbirgt. Da erſchauen ſie geheimnisvolle Geſtalten, ſeltſame 3 Figuren, phantaſtiſche Gegenſtände, da erhebt ſich in myſtt⸗ ſchem Halbdunkel ein gleißender Richtſtuhl, da treiben Zaube⸗ rer der Machtvollkommenheit ihr Weſen oder lauern leiſe kniſternde Foltergeräte auf neugierig⸗tolle Unbefugte. Ehr⸗ fürchtige Schauer überkommen dieſen.— Als Bonifacius Odins tauſendjährige Eiche fällte, ohne vom Blitz erſchlagen zu werden, brach die Macht der heidni⸗ ſchen Götter in ſich zuſammen wie eine Schilfhütte unter dem Tritt des Elefanten. Würde je das Auge des Unbefugten hinter die verſchloſſenen Türen ſehen und nichts weiter er⸗ blicken als den Scheuereimer in vertrautem Geſpräch mit dem Staubſauger oder allenfalls ein paar junge Mädchen, die ſich auf elektriſchem Kocher ihr Frühſtück warm machen— die Autorität des Befugten, die ganze öffentliche Ordnung, das Schickſal unſerer ſozialen Organiſation ſtünden auf dem Spiel! Die Opernlyrik ſtirbt Der italtentſche Komponiſt Pietro Mascaguf beſchäf⸗ tigt ſich in einer italientſchen Zeitſchrift mit der Frage, ob die Oper ſich überlebt hat und ſchreibt dazu u. a. folgendes:„Im Laufe meines Lebens habe ich 14 Opern komponiert. Die 14. wird höchſt wahrſcheinlich die letzte ſein, denn ich hahe aufgehört zu komponieren, nicht weil mir die Inſpiration fehlt, ſondern vielmehr, weil ich nicht den Grund einſehe, ein Iriſches Werk zu ſchreiben. Von meinen 14 Opern hat nu die eine,„Cavalleria ruſticana“, Weltruf erlangt. Die an⸗ deren ſind unbekannt geblieben, obgleich ich ſte für gleich gut wie„Cavalleria ruſticana“ halte. Die Mehrheit der nach dem Kriege herangewachſenen Generation intereſſiert ſich nicht mehr für die Oper, weil dieſe ſich an die Seele wendet, und heutzutage die allgemeine Tendenz dahin zu gehen ſcheint, die Seele zu verbergen und möglichſt zu vermeiden, ſich der Exi⸗ ſtenz dieſer kleinen menſchlichen Schwäche zu erinnern. s Eine Funk⸗Univerſität in Amerika. Der amerkkaniſche Unterrichtsmintſter plant gemeinſam mit der Federal Radig⸗ Commiſſion und den amerikaniſchen Senbegeſellſchaften eine Univerſität für das Funkweſen in New Jork zu errichten. Alle mit Radio zuſammenhängende Aufgaben, alſo nicht nur auf techniſchem, ſondern auch auf ſprachlichem Gebiet, ſollen dort Berückſichtigung finden. 1 4. Seite. Nr. 378 eue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 14. Auguſt 1929 Beilrüge zum deutſchen Bevöllerungsproblem Von Stadtverwaltungsdirektor iſt nicht wahr, daß die Bevölkerung in einem dri en Maßſtab zunimmt als die Produktion der Subſiſtenzmittel.“ Friedrich Liſt. In Deutſchland hat man dem Bevölkerungsproblem von jeher ſtets großes Intereſſe entgegengebracht. Oft iſt über die Fragen der abſoluten oder relativen Uebervölkerung dis⸗ kutiert worden; z. B. erklärte der bekannte Statiſtiker Rü⸗ melin bereits in den 8her Jahren des vorigen Jahrhunderts Deutſchland für übervölkert, was indeſſen durch die ſpätere Entwicklung widerlegt wurde. Beſondere Aufmerkſamkeit fand auch hier der etwa ſeit der Jahrhundertwende feſtgeſtellte Geburtenrückgang. Der Krieg und ſeine Folgen rückten dieſe Probleme noch mehr in den öffentlichen Vorder⸗ grund. Es iſt deshalb dankbar zu begrüßen, daß das Stati⸗ ſtiſche Reichsamt kürzlich an Hand umfaſſenden Zahlenmate⸗ rials die Ergebniſſe einer eingehenden Unterſuchung ver⸗ üffentlicht hat. Darnach gibt der Rückgaug der deutſchen Geburtenzifffer zu Bedenken Anlaß. In den Jahrzehnten um die Mitte des vorigen Jahrhunderts entfielen auf 1000 der Ge⸗ ſamtbevölkerung durchſchnittlich jährlich etwa 36,5 Lebend⸗ geborene. Bis zum Jahrfünft 1876/80 ſtieg die Geburten⸗ ziffer auf 39,2. Die beiden letzten Jahrzehnte des 19. Jahr⸗ hunderts brachten bereits eine— allerdings verhältnismäßig geringe Senkung; in dem Jahrfünft 1896/ 1900 ſtellte ſich die Geburtenziffer noch auf 36,0. Im 20. Jahrhundert nun nahm der Rückgang ſtark zu; im Jahre 1913 betrug die Ziffer nur noch 26,9, im Jahre 1927 ſogar nur noch 18,4. Die deutſche Geburtenziffer iſt alſo ſeit der Mitte des vergangenen Jahr⸗ hunderts um etwa 50 v. H. geſunken. Vor dem Kriege wurde die abnehmende Geburtenziffer allenthalben nicht ſehr tragiſch genommen, weil gleichzeitig auch die Ster beziffer zurückging, ſodaß ſich der Ge⸗ burtenüberſchuß auf ſeiner anſehnlichen Höhe hielt. So betrug. die Zahl der Geſtorbenen auf 1000 Einwohner im Jahrfünft 1851/55 noch 27,1, im Jahre 1913 aber nur 14,8. Dies hatte zur Folge, daß ſich der Geburtenüberſchuß in den „Es 1913 jedoch auf 12,1. In den letzten Jahren änderte ſich in⸗ deſſen das Bild. Zwar zeigte die Sterbeziffer weiterhin ſinkende Tendenz(1927: 12,0). Da aber die Geburtenziffer noch ſtärker abnahm, ermäßigte ſich der Geburtenüberſchuß auf 6,4. Die für die Jahre 1924 bis 1926 berechnete allgemeine deutſche Sterbetafel bietet im allgemeinen ein günſtiges Bild der Sterblichkeits⸗ verhältniſſe im Deutſchen Reich. Nach den zahlreichen Sterbe⸗ fällen in allen Altersſtufen während des Krieges und in den beiden erſten Nachkriegsjahren infolge der Hungerblockade und der heftigen Grippeepidemie des Jahres 1918 trat erſt⸗ malig wieder im Jahre 1921 eine erhebliche Beſſerung der Sterblichkeitsverhältniſſe ein. Die Säuglingsſterb⸗ lichkeit war in dieſem Jahre infolge des außergewöhnlich heißen und trockenen Sommers mit 13,4— Sterbefälle im 1. Lebensjahr auf je 100 Lebendgeborene— allerdings etwas höher als im Jahre 1920; dann ging es aber weiter abwärts: 1922 auf 13,0, 1923 auf 13,2, 1924 auf 10,9, 1925 auf 10,5, 1926 auf 10,2 und 1927 ſogar auf 9,7. Seit Beginn des 20. Jahr⸗ Hunderts hat die Säuglingsſterblichkeit um rund 44 v. H. ab⸗ genommen. Aber auch in allen übrigen Altersſtufen iſt die Sterbenswahrſcheinlichkeit, d. h. die Wahrſcheinlichkeit, im nächſten Jahre zu ſterben, geſunken. Beträchchtlich iſt vor allem der Rückgang der Sterbenswahrſcheinlichkeiten der 30⸗ bis 65jährigen Männer. Beſonders bemerkenswert iſt, daß die Sterblichkeit der Männer erheblich ſtärker zurück⸗ gegangen iſt als die der Frauen. In den höheren Alters⸗ ſtufen von 70 Jahren aufwärts war dagegen die Beſſerung der Sterblichkeit bei beiden Geſchechtern nur gering. Der ſtarke Rückgang der Sterblichkeit hat eine bedeutende Erhöhung der mittleren Lebensdauer zur Folge. Dieſe beträgt nun bei den neugeborenen Knaben 36 Jahre gegen 44,8 Jahre im erſten Jahrzehnt unſeres Jahr⸗ Hunderts und nur 35,6 Jahre während des Jahrzehnts 1871 bis 1880. In gleicher Weiſe iſt die Lebenserwartung der neu⸗ geborenen Mädchen von 38,5 auf 58,8 Jahre angeſtiegen. SGEeine weitere wichtige Folge der durch den erfreulichen Sterblichkeitsrückgang bedingten Lebens verlängerung der Be⸗ völkerung iſt die Zunahme der Zahl der nicht mehr er⸗ werbsfähigen Perſonen. So werden nach der Sterbetafel für die Jahre 1924 bis 1926 62,5 v. H. der 15jährigen 65 Jahre alt, während nach den Sterblichkeitsverhältniſſen des Jahrzehnts 1871 bis 1880 von je 100 erwerbsfähig gewordenen Männern nur 40,8 die obere Grenze des erwerbsfähigen Alters erreicht hatten. Dieſe ſtärkere Beſetzung der höheren Altersklaſſen wird naturnotwendig eine Tagungen 8. Internationaler Idokongreß Am Freitag fand im Kaufhausſaale in Freiburg die öffeut⸗ iche Feſtverſammlung des Internationalen 8. Id o⸗ Kongreſſes ſtatt. Namens der Stadtverwaltung begrüßte Bür⸗ zermeiſter Dr. Hofner die Kongreßteilnehmer. Anſprachen wurden gehalten von Mme. Lafay⸗ Paris, Dr. Bris mark Schweden, Sir Nixon ſprach darüber, warum die engliſche Sprache nicht Welt⸗ ſprache werden könne. Heinrich Perus,..., ſprach über die Ver⸗ einigten Staaten von Europa und die Weltſprache. Am Nachmittag fand ein Ausflug zum Berghotel Schauinsland ſtatt, am Abend eine Propagandaverſammlung, bei der Rechtsanwalt Cuntz und Heinrich Peus Anſprachen hielten. In der Ausſprache kamen auch Vertreter der Weltſprache Eſperanto zu Wort. Samstag vormittag fand die letzte Arbeits ſfitzung des 8. Internationalen Idokongreſſes ſtatt, die ſich ſehr ausdehnte. Am Nachmittag fand die letzte offizielle Verſammlung ſtott, bei der wieder eine Reihe wichtiger Referate gehalten wurden. Rechtsanwalt Cuntz ſprach über„Internationales Recht und Inter⸗ nationale Sprache“ und forderte, daß die Geſetze in Id gsſchrieben würden, um Auslegu treitigkeiten zu vermeiden. Dr. Auer ⸗ bach ſprach über die„Schaffung einer Internationalen Weltbank“. Der Franzoſe Motejka behandelte das Verhältnis der einzelnen Weltſprachen untereinander. Mit Dankesworten an die örtliche Kommiſſian für die Vorbereftung des Kongreſſes ſchloß der Vor⸗ ſitzende Dr. Bris mark Schweden den 8. Internattonalen Ido⸗ kongreß. Der nächſtjährige 8. Juternationale Zdokongreß findet auf eine Einladung der ungariſchen Idiſten in Seopron Ungarn) ſtatt. — Dr. Emil Hofmann, Mannheim Steigerung der ſozialen Lasten (Altersrenten, Penſionen, Witwengelder uſw.) mit ſich hrin⸗ gen. So werfen die Verſchiebungen im Altersaufbau der deutſchen Bevölkerung auch neue Probleme auf. Die Bepölkerungszahl des Deutſchen Reichs ſtellte ſich im Jahre 1927 auf 63,3 Millionen. Von 1870 bis 1910 erhöhte ſich die Bevölkerungszahl— auf dem damaligen Gebiete— von 4,1 Millionen auf 649 Millionen. Wäre die Entwicklung im gleichen Tempo weitergegangen, ſo hätte das Deutſche Reich jetzigen Gebietsſtandes 15 Jahre 1950 bereits eine Bevölkerung von über 90 Millionen erreicht. Nun iſt es anders gekommen. Der ſtarke Geburtenrückgang iſt in erſter Dinſe auf die Einſchränkung der ehelichen Kinderzahl zurückzuführen. Die Berechnung der ehelichen Fruchtbarkeitsziffer, d. i. bie Zahl der ehelich Lebendgeborenen auf 1000 unter 45 Jähre alte Ehefrauen, hat eine außerordentliche Abnahme engeben; ſo eutficlen im Jahrfünſt 1876/80 etwa 912 Lebend⸗ geborene jährlich auf 1000 verheiratete Frauen im Alter von 15 bis unter 45 Jahren, im Jahre 1927 aber nur noch etwa 128. Bekannt iſt, daß ſich insbeſondere die großſtädtiſche Be⸗ völkerung gegenüber der Aufzucht zahlreicher Kinder recht ab⸗ lehnend verhält. Doch auch unter den Großſtädten beſtehen— wie unter den Bezirken— große Unterſchiede. Die niedrigſte Fruchtbarkeitsziffer hat Berlin mit 62,4 ehelich Lebend⸗ geborenen auf 1000 verheiratete Frauen von unter 45 Jahren, dann folgt München mit 72,8, Dresden mit 74,0, Leipzig mit 76,2, Frankfurt a. M. mit 78,1, Hamburg mit 81,5, Magdeburg mit 81,8, Hannover mit 82,4, Stuttgart mit 88,1 uſw. Auf der anderen Seite ſtehen mit den höchſten Fruchtbarkeitsziffern Hamborn mit 171,5, Oberhauſen mit 158,9, Gelſenkirchen mit 158,4, Münſter i. W. mit 151,5, München⸗Gladbach mit 151,2, Bochum mit 140,9 uſw. Die Großſtädte mit den verhältnis⸗ mäßig hohen Ziffern gehören alſo faſt ausnahmslos zu dem rheiniſch⸗weſtfäliſchen Induſtriegebiet. Was die Umſtände anlangt, durch welche— trotz ſteigen⸗ der Hetratsziffor— der empfindliche Geburtenrückgang ſowie die anſehnlichen regionalen und örtlichen Unterſchiede in der Entwicklung der ehelichen Geburtenhäufigkeit zu erklären ſind, ſo kommen hierfür in Betracht: ſchlechte Wirt⸗ ſchafts lage, Religionszugehörigkeit, Raſſe, Woh⸗ nungsverhältniſſe, Beruf, Altersaufbau der Bevöl⸗ kerung, uſw. Daß insbeſondere zwiſchen dem Religions⸗ bekenntnis der Bevölkerung und der Kinderzahl Beziehungen beſtehen, ſteht feſt. So hatten die Gebiststeile des Deutſchen Reichs, in welchen um 1900 die eheliche Fruchtbarkeitsziffer niedriger als der allgemeine Durchſchnitt war, faſt ausnahms⸗ los eine rein evangeliſche Bevölkerung; die Gebiete mit über⸗ wiegend katholiſcher Bevölkerung oder mit einer ſtarken katholiſchen Minderheit hatten dagegen über dem Durchſchnitt liegende Fruchtbarkeitsziffern. In Preußen entfielen in den Jahren 1920 bis 1926 auf 100 Eheſchließungen in den evan⸗ geliſchen Ehen 195 ehelich geborene Kinder, in den katholiſchen 273, in den evangeliſch⸗katholiſchen Miſchehen 121, in den jüdiſchen Ehen 169 und in den jüdiſch⸗chriſtlichen Miſchehen 58. Darnach ſind die rein katholiſchen Ehen fruchtbarer als die rein evangeliſchen. . Nach alledem hat bas deutſche Bevpölkerungsproblem eute ein anderes Geſicht als früher. Die Bevölkerungswiſſenſchaft hat damit von neuem an Be⸗ deutung gewonnen. Vor allem ſind die— nicht etwa nur in den Großſtädten ſinkenden Geburtenziffern und ihre Folgen eine recht beachtenswerte Erſcheinung, ſchon deshalb, weil ſich das Tempo des Rückgangs in den letzten Jahren gegenüber der Vorkriegszeit beſchleunigt hat. Uebertriebener Peſſtmismus iſt allerdings nicht am Platze; von einem Ab⸗ ſterben des deutſchen Volkes kann in der Gegenwart keines⸗ wegs die Rede ſein. Andererſeits darf man aber auch nicht mit einem Achſelzucken an dieſer Entwicklung vorübergehen; der allenthalben vorgebrachte Hinweis auf die Qualität— gegenüber der Quantität— iſt für die Peſſimiſten ein ſchlechter Troſt. Ob es in den kommenden Jahren gelingen wird, einen weiteren— erſt dann größere Sorgen berei⸗ tenden— Geburtenrückgang aufzuhalten, hängt in erſter Linie von der Geſtaltung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe ab; die deutſche Wirtſchaftsdecke iſt eben durch den Krieg und ſeine Folgen kürzer geworden, es fehlt an Arbeitsgelegen⸗ heit. Daneben iſt ſelbſtverſtändlich die ſeeliſche Ginſtellung der Bevölkerung zum Geburtenproblem— rationaliſtiſche Lebensanſchanung— von großer Bedeutung. Doch handelt es ſich hierbet um Fragen der Welt⸗, Wirtſchafts⸗ und Bepöl⸗ kerungspolitik und ihrer Beziehungen, von denen in dieſem Zuſammenhange nicht geſprochen werden ſoll. Aus dem Lande Feſtuahme zweier„ſchwerer Jungen“ * Karlsruhe, 14. Aug. In der vergangenen Nacht ge⸗ lang es der Polizei, in einer Wirtſchaft in der Altſtadt zwei Diebe aus Stuttgart feſtzunehmen, die von der dortigen Kriminalpolizei wegen Diebſtahls von Banknoten Schmuckſachen in Höhe von 100 000 Mk. zur Feſtnahme aus⸗ geſchrieben waren. Es handelt ſich um einen ledigen, 28. fährigen Homöopathen und einen gleichaltrigen ledigen Kaufmann. Auf der Fahrt zur Wache verſuchte einer der Feſtgenommenen zwei goldene Uhren aus dem Wagen zu werfen, woran er aber gehindert wurde. Bei der Unterſuchung wurde außer dieſen beiden Uhren eine mit Brillanten be⸗ ſetzte Broſche und bei dem anderen 180 Mark bares Geld vor⸗ gefunden, jedenfalls der Erlös von bereits abgeſetztem Diebes⸗ gut. Die beiden Verbrecher wurden dem Bezirksgefängnis zugeführt. Anſchlag auf den Bahnkörper? * Karlsruhe, 14. Aug. Der Bahnwärter der Wachtſtatton 138 fand am Donnerstag bend beim Anzünden der Lampen auf dem Bahnkörper der Linie Durlach. Karlsruhe in der Nähe des Ausbeſſerungswerkes auf der Gemarkung Durlach eine Blechſchachtel mit 65 Spreugkapfe lu. Da mau einen Anſchlag auf den Bahnkörper vermutet, wurde die Kriminal⸗ polizei verſtämdigt. zu einer Ausſtellung vereinigt, und Tödlicher Motorradunfall * Au a. Rh.(Amt Raſtatt), 13. Aug. Der 20 Jahre alte Karl Huditz von hier fuhr am Sonntag abend mit dem Motorrad nach Illingen. Bet der Einfahrt in den Hof des dortigen Gaſthauſes„zum Ochſen“ verlor er die Herrſchaft über das Rad und wurde gegen eine Mauer geſchleudert. Mit ſchweren Arm⸗ und Beiubrüchen und einer Gehirnerſchütte⸗ rung mußte der junge Mann in das St. Vinzentiushaus nach Karlsruhe verbracht werden, wo er morgens ſtar b. Die Ur⸗ ſache des Unfalles iſt noch nicht aufgeklärt. Es ſcheint, daß infolge eines unglücklichen Zufalls die Steuerung verſagt hat. Tödlicher Unfall beim Schluchſee⸗Bau * Schluchſee, 14. Aug. Am Bau der Schluchſee⸗Sperrmauer war der Arbeiter Wendelin Müller aus Buſenberg mit an⸗ deren Arbeitern mit Bohrungen an der Felswand beſchäftigt. Müller wurde durch herabfallendes Geſtein ſo ſchwer verletzt, daß er einen Schäbolbruch davontrug, dem er bald davauf erlag. * J Ketſch, 18. Aug. Am Sonntag wurde in herkömmlicher Weiſe der bekannte Katſcher Heimattag gefeiert. Wohl mußte wegen der hohen Koſten abermals von einem Feſtzug abgeſehen werden, doch war der Verlauf auch ſo über alle Maßen befriedigend und lockte zahlreiche Gäſte an. Am Samstag abend war ein Feſtbankett, bei dem der Geſang⸗ verein Frohſtun, das Sängerquartett und die Enderlekapelle durch ihre Vorträge für die richtige Stimmung ſorgten. Die Hauptfeter fand am Sonntag im Bruch ſtatt. Geſangliche, muſikaliſche und turneriſche Vorführungen unterhielten die Feſtteilnehmer. Ein ſchönes Feuerwerk beſchloß den Heimattag. L Plankſtadt, 13. Aug. Nächſten Sonntag findet hier die Weihe der durch den Opferſinn der kath. Gemeinde ange⸗ ſchafften beiden neuen Glocken ſtatt, die das beſtehende Geläute in einen Viererklang verwandeln. Die beiden Glocken, auf die Namen„Chriſtus⸗König“ und„St. Niko⸗ laus“ getauft, wiegen zuſammen 47 Zentner, davon die größte 33 Zentner. Die Einholung der beiden Glocken erfolgte in feierlicher Weiſe. Pfarrer Augenſtein ſowie Bürger⸗ meiſter Helmling gaben ihrer Freude über die Ankunft der Glocken beredten Ausdruck. Durch die Renovierung der Orgel und den Einbau einer neuen elektriſchen Uhr wird eine weitere Vorbereitung für die kommende dreifache Jubelfeier der katholiſchen Gemeinde getroffen ſein: die 30 jährige Grund⸗ ſteinlegung der Pfarrkirche, die 25 jährige Einweihung und endlich die 25 jährige Errichtung der Pfarrei. * Tiefenbach bei Eppingen, 12. Aug. Letzten Samstag feierte Bürgermeiſter Emmerich ſeinen 75. Geburstag und gleichzeitig ſein 25fähriges Amts jubiläum als Vorſteher der Gemeinde Tiefenbach. * Oberkirch, 13. Aug. Der 32 Jahre alte Arbeiter Franz Kaver Müller von Meiſenmühl war mit mehreren anderen Arbeitern mit dem Spannen eines Drahtſeiles bei der von den Porphyrwerken Oppenau erſtellten Drahtſeilbahn Lauten⸗ bach—Hufacker beſchäftigt. Beim Herablaſſen eines Gewichts⸗ kaſtens mit einem Flaſchenzug geriet Müller in das Seil und wurde dabei ſo ſchwer verletzt, daß er auf der Stelle ſt a r b.. * Freiburg i. Br., 12. Aug. Am Montag abend wollte auf der Landſtraße Zähringen— Gundelfingen ein von Freiburg kommendes Privatauto eines Denzlinger Arztes einen in gleicher Richtung fahrenden Radfahrer überholen. Der Rad⸗ fahrer fuhr neben einer Holzſägemaſchine und bog, als das Auto ſchon dicht herangekommen war, plötzlich nach links ab. Der Wagenführer bremſte ſofort und der Wagen geriet dabei in den Straßengraben, wobei es den Radfahrer ſtreifte und herunterriß. Der Radler wurde mit einem Oberarm⸗ und Oberſchenkelbruch und inneren Verletzungen in die Chirur⸗ giſche Klinik gebracht. Sein Befinden iſt ernſt. Bei dem Ver⸗ unglückten handelt es ſich um einen in Freiburg wohnhaften jüngeren Mann namens Emil Weiſer. Das Auto wurde ſo ſchwer beſchädigt, daß es abgeſchleppt werden mußte. * Jeſtetten, 12. Aug. Am Samstag mittag wollte der 12 Jahre alte einzige Sohn der Familie Hablützel vom Dach aus den über Jeſtetten ſchwebenden Zeppelin beobachten. Er kletterte durch eine Dachluke auf den Dachfirſt. Dabei rutſchte er ab und blieb mit einem Schädelbruch tot auf dem Platze liegen. * Waldshut, 12. Aug. Am Sonntag abend fiel der etwa 40 Jahre alte landwirtſchaftliche Arbeiter Hermann Hug von Schwaderloch, der ſich von Full nach Waldshut mit der Fähre überſetzen laſſen wollte, in der Mitte des Rheins rücklings in das Waſſer. Ein Beamter der Schutzpolizei Waldshut ſtürzte ſich dem in den Fluten Verſchwindenden nach, jedoch konnte er ihn nicht mehr retten. Auch der Elektromeiſter Auer ver⸗ ſuchte den ins Waſſer Gefallenen mit einem Weidling zu retten. Nach Ausſage des Fährmannes ſoll Hug betrunken geweſen ſein. Auch die Vermutung eines Selbſtmordes liegt nahe. * Haningen bei Lörrach, 12. Aug. Geſtern nachmittag lief ein Kind des Arbeiters Studer von Hauingen einem Per⸗ ſonenauto in den Weg, wurde erfaßt und ſo unglücklich über⸗ fahren, daß es tot am Platze liegen blieb. * Konſtanz, 13. Aug. Hier wurde die Photboausſtel⸗ lung„Der Bodenſee im Lichtbild“ eröffnet. Von den über 8oo eingegangenen Photos wurden die geeignetſten die nicht nur die Bodeuſee⸗ landſchaften und die Bodenſeeſtädte, ſondern auch das Volz der Seehaſen und die Pflanzen⸗ und Tierwelt des Seekreiſes in reizvollen Ausſchnitten zeigt. Die beſten Lichtbildner um den See haben die Spitzenleiſtungen jahrelangen Bemühens zur Verfügung geſtellt. So kam eine Bilderſchau zuſtande, die den Bodenſee in vollkommener Weiſe widerſpiegelt. Auf dem neuerbauten Waſſerturm in Konſtanz wurde ein rotierender Großſcheinwerfer aufgeſtellt, der nun über Nacht ſeine weißen Blitze kilometerweit über See und Land ſendet. Der bewegliche Lichtſtrahl verrät dem Zureiſen⸗ den ſchon von Ferne, daß er ſich Konſtanz nähert. Ein neuer Weg der Lichtreklame für Fremdenſtädte wurde mit der Schaffung dieſer Lichtwerferanlage beſchritten. Schluß des redaktionellen Teils die wundervolle goldklare Haarwaschseife für jedes Haar, auch als Shampeen Fi, O Hennig. 8 — 4 * 13 Mittwoch, den 14. Auguſt 1929 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 878 Aus der Pfalz Pfalzbeſuch des Reichsrates * Ludwigshafen, 13. Aug. Ende des Monats September kommt der Reichsrat in die beſetzten Gebiete. Der Beſuch dient der Orientierung über die Lage der Städte und Orte, der Induſtrie, des Handels und Handwerks und der Land⸗ wirtſchaft in der beſetzten Zone. Aus ſeinem Reiſeprogramm iſt u. a. bekannt, daß er am 25. September nach Kehl, am 29. September u. a. nach Bad Dürkheim und Sudwigshafen kommt. Am gleichen Tage, als der Reichsrat nach Ludwigs⸗ hafen kommt, beſucht auch der Wohnungsausſchuß des Deut⸗ ſchen Reichstages die Stadt. K 5 Dirmſtein(Pfalz), 12. Aug. Das alte Stamm⸗ und Familiengut Buchenauer Hof bei Waldangelloch(Ba⸗ den), das ſchon ſeit über 70 Jahre im Beſitze der Familie Benckiſer iſt, wurde an den Landwirt Eugen Mattern hier verkauft. * St. Martin, 11. Aug. Der 12jährige Sohn des Wein⸗ gutsbeſitzers Gg. Schreieck ſtürzte von dem am Hauſe an⸗ gebrachten Gerüſt, das zur Reparatur aufgeſtellt war, ab. Er brach dabei beide Arme und trug außerdem noch ſchwere Verwundungen am Kopfe davon. * Landau, 11. Aug. In der letzten Woche wurden von den Gendarmerteſtationen der Grenze im Bienwald wieder acht Legions kandidaten angehalten und den zuſtän⸗ digen Amtsgerichten zur Beſtrafung zugeführt. * Insheim(Pfalz), 12. Aug. Inmitten der Erntearbei⸗ ten auf dem Felde wurde der 67jährige Landwirt Ludwig Weiß von einem Hitzſchlag getroffen, an deſſen Folgen er nach wenigen Minuten verſtarb. Nachbargebiele Die Gurkenpflanzer ſtreiken * Abenheim(Rheinheſſen), 13. Aug. Am hieſigen Gurken⸗ markt ſind am Freitag die Pflanzer in den Streik ge⸗ treten, weil ſie den geforderten Preis von 3/ je Zentner Gurken nicht erhielten, während die Aufkäufer nur.75/ bezahlen wollten. Es wurde ſchließlich eine Kommiſſion zur Preisregelung eingeſetzt, die beſchloß, den Markt aufzuheben, ſodaß die Landwirte ihre Gurken wieder mit nach Hauſe nehmen mußten. Obwohl ſpät Abends mehrere Aufkäufer den von den Pflanzern geforderten Preis zahlen wollten, blieben die Landwirte auf ihrem Beſchluſſe beſtehen. Schauerlicher Fund * Bingen, 13. Aug. Als Arbeiter des Waſſerbauamtes an der Mündung der Nahe in den Rhein einen Motornachen reinigten, machten ſie eine ſchauerliche Entdeckung. Auf⸗ recht im Waſſer ſtehend fanden ſie, mit der Poſtuni⸗ form bekleidet, die Leiche eines Poſtſchaffners von hier. Der 45jährige Mann, der Frau und ſechs Kinder hinterläßt, hatte ſich geſtern früh aus ſeiner Wohnung entfernt angeb⸗ lich um ſeinen Dienſt beim Poſtamt aufzunehmen. Er ging ſtatt deſſen in den Tod. Beim Sprung in die Nahe blieb er im Schlamm ſtecken und ſtand ſo aufrecht im Waſſer. Das Motiv der Tat iſt Schwermut. * * Worms, 13. Aug. Der ledige Arbeiter Ludwig A b⸗ dorf von Wörth wurde von der Gendarmerie wegen Wild⸗ dieberei verhaftet und ins Gefängnis eingeliefert. Wie verlautet, ſoll er auch einer von denen ſein, die dem wegen Hehlerei bereits inhaftierten leöͤigen Händler Ludwig Schloß von Wörth Wild geliefert haben. * Bensheim, 11. Aug. Ein aus Frankfurt ſtammender, bei einer Familie in der Heidelbergerſtraße untergebrachter Pflegling von 16 Jahren ſtahl ſeinen Pflegeeltern 150 Mark und verſuchte mit ſeinem 17jährigen Freund die Fahrt über den großen Teich anzutreten. In Cuxhaven ereilte ſie jedoch ihr Schickſal. Sie wurden dort feſtgenommen und bei der hieſigen Polizei abgeliefert. Wie wird d 05 3¹ Sportliche Hindenburgſpiele der Polizei Wie alljährlich veranſtaltete die Polizei anläßlich der Wiederkehr des Verfaſſungstages ſportliche Wettkämpfe um die Plaketten des Reichspräſidenten. Zur Durchführung gelangte ein polizeilicher Fünfkampf(3000 Meter⸗Lauf, 300 Meter⸗Schwimmen, Weit⸗ ſprung, Schießen und Handgranatenweitwurf), ſowie eine große An⸗ zahl Einzelwettbewerbe in Leichtathletik, Schwerathletik und Schwim⸗ men. Außer dieſen vom Miniſterium des Innern angeſetzten Wett⸗ kämpfen wurde ein vom Badiſchen Polizeiſportverband ausgeſchrie⸗ bener beſonderer Polizeimehr kampf ausgetragen. Dieſer Mehrkampf iſt in ſeiner Art einzigartig und ſtellt große Anforderun⸗ gen an die einzelnen Teilnehmer. Dieſe mußten zuerſt bei der Ried⸗ bahnbrücke in voller Uniform den Neckar überſchwimmen, am Feu⸗ denheimer Ufer ſich umziehen, mit dem Fahrrad auf den Polizei⸗ ſportplatz fahren, und dort eine Reihe turneriſcher und ſportlicher Leiſtungen vollbringen. So unter anderem 400 Meter⸗Lauf, Hand⸗ granatenweit⸗ und Zielwurf, Uebungen am Reck und Pferd, Ueber⸗ winden von Hinderniſſen, uſw. Anſchließend hieran mußte mit dem Fahrrad weitgefahren werden bis zu den Schießſtänden auf dem Waloͤhof, wo zunächſt zwei ſchriftliche Aufgaben aus dem täglichen Dienſtbetrieb der Polizei und dann eine Piſtolenſchießübung gelöſt werden mußte. Die Siegerverkündung für die dienſtlichen Wettkämpfe wurde an⸗ läßlich der Verfaſſungsfeier der Mannheimer Polizei durch den ſtell⸗ vertretenden Polizeidirektor, Regierungsrat Peter vorgenommen. Die Siegerehrung für die Sieger am Poltizeimehrkampf des Poltzei⸗ ſportverbandes findet im Rahmen der Verfaſſungsfeier des Polizei⸗ ſportvereins Mannheim am kommenden Samstag, 17. Auguſt 1929 abends in der Turnhalle der Poltzeiunterkunft Neckarſtadt ſtatt. Die Ergebniſſe: Polizeilicher Fünfkampf: 1. Rottenm. Ohlhäuſer(ſilberne Plakette des Reichspräſidenten)); 2. Rottenm. Winter(bronzene Plakette); 3. Pol.⸗Wachtm. Hammel(Ehrenurkunde des Reichs⸗ präſidenten).— Badiſcher Polizeimehrkampf: 1. Pol.⸗Wachtm. Otto Hammel; 2. Rottenm. Fritz Heinzmann; 3. Rottenm. Joh. Ohlhäuſer; 4. Rottenm. Ludw. Winter; 5. Pol.⸗Wachtm. Adolf Aſal.— Die übrigen Wettkämpfe: 100 Meter⸗Lauf: offen: 1. Rottenm. Gg. Schmitt 11,9 Sek.— 200 Meter⸗Lauf: offen: 1. Rottenm. Otto Dammert 25,8 Sek.— 400 Meter⸗Lauf: offen: 1. Rottenm. Edw. Kaller 58,2 Sek.— 1500 Meter⸗Lauf: offen: 1. Rottenm. Wilh. Kern:41,63 Min.— 5000 Meter⸗Lauf: offen: 1. Rottenm. Ernſt Joſt 19:10,0 Min.— Hoch⸗ ſprung: offen: 1. Rottenm. Heinzmann 1,65 Meter.— Weitſprung: offen: 1. Rottenm. Ed. Keller 5,72 Meter.— Kugelſtoßen: offen: 1. Pol.⸗Wachtm. Eſchelbach 10,61 Meter.— Handgranatenweitwerſen: 1. Rottenm. Fr. Schön 56,60 Meter.— 100 Meter⸗Lauf: Altersklaſſe: 1. Pol.⸗Hauptwachtm. Emil Boos 13,4 Sek.— 1500 Meter⸗Lauf: Altersklaſſe: 1. Pol.⸗Hauptwachtm. Alb. Kaiſer:05 Min.— Hoch⸗ ſprung: Altersklaſſe: 1. Pol.⸗Hauptwachtm. Ad. Afal 1,50 Min.— Kugelſtoßen: Altersklaſſe: 1. Pol.⸗Oberwachtm. Furtwängler 8,65 Meter.— 50 Meter⸗Lauf: Aelteſtenklaſſe: 1. Pol.⸗Hauptwachtm. R. Zimmermann 8 Sek.— Kugelſtoßen: Aelteſtenklaſſe: 1. Pol.⸗Haupt⸗ wachtm. R. Zimmermann 7,53 Meter.— Dreikampf: offen: 1. Rotten⸗ meiſter Gg. Schmitt 120 Punkte— Altersklaſſe: 1. Pol.⸗Hauptwachtm. Ad. Aſal 89 Punkte.— Aelteſtenklaſſe: 1. Pol.⸗Hptwachtm. R. Zim⸗ mermann 28 Punkte.— Gewichtwerfen(Schwergew.): 1. Pol.⸗Wachtm. Eſchelbach 12,82 Meter. Hier konnte Eſchelbach den zur Zeit be⸗ ſteehnden Deutſchen Rekord von 12,26 mit 56 Zentimeter weiter über⸗ treffen.— Gewichtwerfen(Leichtgew.): 1. Rottenm. Rögner 14,27 Meter.— Hammerwerfen(Schwergew.): 1. Rottenm. F. Dammert 31,26 Meter.— Hammerwerfen(Leichtgew.): 1. Rottenm. Rögner 32,30 Meter.— Steinſtoßen(Leichtgew.): 1. Rottenm. Rögner 6,97 Meter.— Steinſtoßen(Schwergew.]: 1. Pol.⸗Wachtm. Eſchelbach 8,74 Meter.— 100 Meter⸗Bruſtſchwimmen: 1. Rottenm. Schenkel 138,4 Min.— 100 Meter⸗Schwimmen beltebig: 1. Pol.⸗Wachtm. Beck:27,8 Min.— 100 Meter⸗Rückenſchwimmen: 1. Pol.⸗Wachtm. Dietrich:89 Min.— 200 Meter⸗Schwimmen beltebig: 1. Pol.⸗Wachtm. Beck:22, Min.— 400 Meter⸗Schwimmen beliebig: 1. Pol.⸗Wachtm. Beck:24 Min.— 100 Meter⸗Bruſtſchwimmen: A..: 1. Pol.⸗Hauptwachtm. König:48 Min.— 100 Meter⸗Schwimmen belieb.: A..: 1. Rotenm. Benſching:40,4 Min.— Rettungsſchwimmen: 1. Rottenm. Fr. Bau⸗ mann:19 Min.— Streckentanchen: offen: 1. Rottenm. Saffrich 53,90 Min.— Kopfweitſprung A. H. über 30 Jahre: 1. Pol.⸗Hauptwachtm. König 13,15 Meter.— Kopfweitſprung A. H. über 35 Jahre: 1. Pol.⸗ Inſpekt. Buhles 13,04 Meter. Unſere Gegner in London Englauds Aufgebot für den Leichtathletikkampf Der engliſche Leichtathlstik⸗Verband gibt ſich die größte Mühe, ſeine wirklich beſten Vertreter für den am 24. Aug uſt im Stadion Stamford Bridge bei London ſtattfindenden Leichtathletik⸗Länder⸗ ter werden? 2 el Wetter ⸗Vorausſagen für Donnerstag, 15. Auguſt 1929 Fortdauer des heiteren und trockenen Spätſommerwetters. N Wetter⸗Nachrichten der Vadiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(.26 Uhr morgens). See. duft Tem S 8 Wind 8 82 höhe bra vera⸗ S S 8 Wetter 8 8 88 in m g S8 8 Nicht Stürte 8 Wertheim 151— 11 25 10 Jo leicht Nebel Königsſtuhlſ 563 765,8 17 21 15 80„ wolkenl. Karlsruhe 120 766.0 15 26 13 ſtill 5 Bad.⸗Bad. 219 765,7 16 24 121 8 55 Villingen 780 767,7 12 22 9 NO„ 0 Felbbg. Hof 1275 642,4 14 15 10 0 leicht 2 Badenweil.— 765,3 16 24 15 SW hleicht wolkenl. St. Blaſtien 780 12 22 9 75 5 Höchenſchw.—— ö Der hohe Druck iſt über uns hinweggezogen. Ein nach Süden vorgetriebener Ausläufer des isländiſchen Tiefs ruft einen Strom warmer Luft über Deutſchland und Holland her⸗ vor, in den heute bis nach England gelangte kühle Luftmaſſen einbrechen. Bei uns wird jedoch der Einfluß der Störung ſich nur im Norden des Landes durch vorübergehende Bewöl⸗ kungszunahme äußern. Reiſewelter in Deutſchland Nord⸗ und Oſtſee: Friſche Südweſt⸗ und Weſtwinde, wolkig. Geſtern: mäßig warm und wolkig. Harz und Thüringer Wald: Heiter, örtliche Frühnebel, leichte Südweſtwinde. Geſtern: warm und vorwiegend heiter. 2 Rhein⸗ und Weſergebiet: Leichte ſüdliche Winde, heiter. Geſtern: warm und heiter. Fichtelgebirge, Erzgebirge und Sudeten: Leichte Südwinde, heiter. Geſtern: warm und vorwiegend heiter. Alpen: Heiter, leichter Föhn. Geſtern: nachts kühl, tagsüber wol⸗ kig und mäßig warm. In den ersten zehn ſahren sollte jede Mutter ihr Kind aus- schlieglich mit der reinen, milden KINDER S EIFE weschen und baden. Das Find wird es hir einst danken, weil ihm dadurch später manche Sorge um die Erhal- W tung seines guten Teints erspart ö bleibt. Nives-Kinderseiſe ist über- 3 fettet und nach Aratiicher Vorschritt besonders für die empfindliche Ham U der Kinder bergestellt. wollen 8 11 sein. N nd W. Dae Sonnengebraunte, gesunde Haul NIVEA-CREIE ein. Und dann hinaus ins Freie, in Luft und Sonne. Nivea-Creme verstärkt die bräunende Wirkung der Sonnenstrahlen, sie vermindert die Gefahr schmerz- haften Sonnenbrandes, Aber froclten muß Ihr Körper Sie dürfen ihn niemals naß den Sonnen- 8 strahlen aussetzen. Und immer vorſtier einreiben! 25 Rundſchau kampf Deutſchland— England herauszufinden. Die Niederlage ge⸗ gen Frankreich in Paris haben die Briten noch nicht überwunden, und ſo laſſen ſie es nicht unverſucht, um gegen Deutſchland ſo günſtig wie möglich abzuſchneiden. Die engere Wahl hat der engliſche Ver⸗ band gezogen: 4 mal 100 Yards: London, Rangeley. 4 mal 400 Yards: Genn, Hanlon. 4 mal 1 Meile: Bell, Ellis, Thomas, Tomlin, Turner, Tym. 4 mal 880 Yards: Ellis, Guteridge, Hampſon Maſon, Thomas. 3⸗Meilen⸗Maunſchaftslauf: Aſhby, Beavers, Oddie, Wood, Other. 4 mal 120 Hürden: Burhgley, Finlay, Foley, Gaby, Neame. Hochſprung: Bradbrocke, Gordon, Turner. Weitſprung: Cohen, Livingſtone, Sartain. Stabhochſprung: Bond, Ford, Housden. Kugelſtoßen: Howland, Pridie, Woods. Diskuswerfen: Howland, Hertzog, Nokes, Pridie, Wallace. Olympiſche Staffel: Bird, Cramford, Dunckley, Ellis, Engelhart, Green, Hampſon, Hanlon, Heap, London, Simmons, Rangeley und Thomas. Abſchluß der Deutſchen Kraftſport⸗Meiſterſchaften Die neuen Meiſter im Ringen Den Abſchluß der deutſchen Schwerathletik⸗Meiſterſchaften im Stadtſaal zu Villingen bildeten die Titelkämpfe im griechiſch⸗römi⸗ ſchen Ringkampf, die durchweg ſehr ſtark beſetzt waren. Ohne Ueber⸗ raſchungen ging es auch diesmal nicht ab. So ſchied der Olympiaſieger im Bantamgewicht, Leucht⸗Nürnberg, bereits in der Zwiſchenrunde aus. Die Meiſterwürde ſicherte ſich hier ſein Landsmann Brendel, der im Finale du Cannſtatter Fiſcher bereits nach drei Minuten durch einen kraftvollen Hüftſchwung beſiegte. Im Federgewicht holte ſich Mater⸗Dortmund den Titel, da ſein Gegner Ohl⸗Groß⸗Zimmern in⸗ folge einer Verletzung dem Entſcheidungskampf fernbleiben mußte Viel Pech hatte auch Leichtgewichts⸗Europameiſter Sperling⸗Dork⸗ mund, der nach ſeinem zweiten Kampf wegen einer Verletzung zur Ausſcheiden gezwungen war. Von den alten Meiſtern konnten ſich Gehring⸗Ludwigshafen im Schwergewicht, Müller⸗Bad Kreuznach im Halbſchwergewicht und Krämer⸗Duisburg im Mittelgewicht wiede durchſetzen. Die Entſcheidungen ſelbſt gingen im Beiſein von ca. 600g Zuſchauern vor ſich. 4 —— Spielvereinigung 07— Rot⸗Weiß Frankfurt 575(:2) Im weiteren Verlauf ihrer Privatſpiele empfing die Spielver⸗ einigung 7 am Samstag abend die 1. Mannſchaft von Rot⸗Weiß Frankfurt. Während die Neuoſtheimer das Vorſpiel in Frankfurt mit:2 für ſich entſcheiden konnten, mußten ſie ſich diesmal mit einem Unentſchteden begnügen und entſpricht das Reſultat ganz den beider⸗ ſeits gezeigten Leiſtungen. 07 hatte für Halbrechts Erſatz eingeſtellt, der ſich gut bewährte; dagegen wies Rot⸗Weiß einige neue Kräfte auf, welche unbedingt zur Verſtärkung der Elf beitrugen.(Fuſion mit V. F. B. Frankfurt a..⸗ Rödelheim). Das Treffen wurde mit went⸗ gen Ausnahmen fair durchgeführt und hatte in Schiedsrichter Schwan von 08 einen gerechten Leiter. Wg. Aus den Rundfunk-Programmen Donnerstag, 15. Auguſt Deutſche Sender Berlin(Welle 418), Königswuſterhauſen(Welle 1635) 20 Uhr: Sende⸗Spiele; anſchl. Tanzmuſtk. l Breslau(Welle?5g) 20.15 Uhr: Hugo von Hofmannsthal in me⸗ mortam; 21.15 Uhr: Rundfunkmuſik; 22.30 Uhr: Tanzmuſik. Frankfurt(Welle 390) 12.30 Uhr: Schallplattenkonzert; 16.15 Uhr: Konzert; 20.15 Uhr: Gaſtſpiel des Enſembles der Heidelberger Feſtſpiele: Spiel des Lebens, Schauſpiel in vier Aufzügen; an⸗ ſchließend Schallplattenkonzert. Hamburg(Welle 372) 20.10 Uhr: Wagner⸗Konzert; 22.25 Uhr: Tanz. Königsberg(Welle 276) 20.55 Uhr: Spielmannsweiſen. Langenberg(Welle 473).30 Uhr: Brunnenkonzert; 13.05 Uhr: Mittagskonzert; 17.35 Uhr: Veſperkonzert; 20.15 Uhr: Von Frankfurt: Spiel des Lebens, Drama; anſchl. Konzertübertra⸗ gung aus dem Hotel„Zur Poſt“. 5 Leipzig(Welle 259) 20.15 Uhr: Von Frankfurt: Spiel des Lebens, Drama; 22 Uhr: Funkpranger. München(Welle 533), Kaiſerslautern(Welle 270) 16 Uhr: Konzert; 18 Uhr: Aus dem Reſidenztheater München: Münchener Feſtſpiele: Don Giovanni, Oper in zwei Aufzügen; 21.30 Uhr: Klavierkonzert. Stuttgart(Welle 360) 12 Uhr: Schallplattenkonzert; 16.15 Uhr: Von Frankfurt: Konzert; 20.15 Uhr: Meine Frau, die Hofſchau⸗ ſpielerin, Luſtſpiel in oͤret Akten; 22 Uhr: Schlagerſtunde. Ausländiſche Sender Bern(Welle 403) 20.30 Uhr: Italieniſch⸗ ungariſcher 22.15 Uhr: Spätkonzert. Budapeſt(Welle 550] 20 Uhr: Abenteuer, ein Hörſpiel von Ernſt Kugel; 21 Uhr: Leichte Muſik; anſchl. Jazzband. Taventry(Welle 479,2) 20 Uhr: Abendkonzert; 22.30 Uhr: Tanz. Dauentry(Welle 1559) 19.45 Uhr: Von Mancheſter: Tanzkonzert; 21 Uhr: Kabarett; 22.30 Uhr: Tanzmuſtik. Paris(Welle 1725) 20 Uhr: Abendkonzert.. Prag(Welle 487) 20 Uhr: Orcheſterkonzert; 21.35 Uhr: Konzert; 22.20 Uhr: Von Brünn: Militärkonzert. Rom(Welle 441) 21 Uhr: Sougnizza, Operette in drei Akten. Wien(Welle 517) 20.05 Uhr: Konzert des Wiener Sinfonieorcheſters. Zürich(Welle 459) 20 Uhr: Rhythmus der Großſtadt; 20.40 Uhr: Von Bern: Italieniſch⸗ungariſcher Abend. Radio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz 6 2, 6— feſephon 26547 Wenn Sie mit der Funktion Ihres Apparates nicht zufrieden ſind, ſo rufen Sie Tel. 26547 an. Wir ſehen Ihr Gerät nach, oft ſind es nur kleine Fehler, die den Empfaug beeinträchtigen und Ihnen die Freude am Radiohören nehmen; der Fachmann findet ſie raſch und Sie ſparen ſich Aerger und Verdruß. Chefredakteur: Kurt Fiſcher(im Urlaub) Verantwortlich für Politik: 5. A. Meißner— Feuilleton Dr. S. Kayſer= Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Vermiſchtes; Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles übrige 1. B. R. Schönfelder— Anzeigen u. geſchäftliche Mitteilungen; Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m 6,H. Mannheim E 6. 2 Cohen, Crawford, Ellery, Heap Simmons, Borland, Lord Burghley, Bird, Dunckley, Abend; r Sie doch haben. Drum reiben Sie Ihren Körper mit Dosen RM. o 20. 0,30,., 60 u. 420 Beine Einntuben: RN. O. u. 100 Nietr Vivea- Creme enthält das haui. Hflegende Euceri, und darauf be- 6. Seite. Nr. 378 Neue Mannheimer Zeitung(Abend ⸗Ausgabe) N Es iſt ein alter Erfahrungsgrundſatz, daß gerade die für das Gemeinwohl wertvollſten und nützlichſten Einrichtungen am ſchwerſten durchzuſetzen ſind, weil Gleichgültigkeit, Ge⸗ dankenloſigkeit und Eigennutz im Wege ſtehen. Doppelt be⸗ dauerlich ſind ſolche Hemmniſſe aber, wenn es ſich— wie in der hier zur Sprache kommenden Frage— um einen geradezu bahnbrechenden Schritt heimiſcher Kräfte, nämlich der deutſchen Technik handelt. Zum beſſeren Verſtändnis für das Kom⸗ mende ſei erſt einmal in einigen praktiſchen Fällen wie ſie jeder von uns ſchon unzählige Male erlebt hat, geſchildert, worauf wir hinauswollen. f Ein Knopf des neuen Anzuges iſt verloren gegangen. Wir gehen zum Schneider. Der ſucht in allen Schubladen, kraut ſich den Kopf und meint ſchließlich verlegen:„Gerade won dieſer Garnitur“ habe er„zufällig“ keinen Knopf mehr übrig aber in jedem Kurzwarengeſchäft würden wir ihn ja bekommen. Alſo auf dorthin! Im Kurzwarengeſchäft legt man uns bereitwilligſt mehrere Muſter vor, aber alle weichen non dem Anzugknopf etwas ab, nicht allzu auffällig zwar, aber dennoch— ſtörend. Man ärgert ſich und gibt, allerdings hier zu Unrecht, ſeiner Verſtimmung laut Ausdruck. Die Ver⸗ käuferin aber weiſt darauf hin, daß ihre Firma ohnehin„dle größte Auswahl“ hätte. Wenn ſie alle exiſtierenden Muſter führen wollte, würde wohl das Haus kaum reichen. Man ſolle ſich den Knopf dort herholen, wo man den Anzug gekauft habe. Was bleibt übrig? Mit einem Knopf herumzulaufen, der zu den übrigen nicht paßt, oder den Anzug mit völlig neuen Knöpfen verſehen zu laſſen. Ein Tintenfaß der wunderſchönen Schreibgarnitur, die man zu Weihnachten bekommen hat, iſt zerbrochen. Kein in Frage kommendes Geſchäft führt den paſſenden Erſatz. Man wendet ſich— unter Umſtänden höchſt ungern— an den Spender, um in Erfahrung zu bringen, wo er die Garnitur gekauft hat. Das entſprechende Geſchäft führt zwar keinen Erſatz, nennt aber die herſtellende Fabrik. Man ſchreibt dort⸗ hin und erfährt nach einiger Zeit, daß„leider“ das Glas nicht ſofort lieferbar ſei, weil dieſe Garnitur nicht mehr hergeſtellt werbe. Wenn man aber den Unterteil einſende, könnte das Glas extra angefertigt werden. Allerdings müßte man ſich auf eine Wartezeit von etlichen Monaten gefaßt machen. Man ſitzt in der Eiſenbahn und lieſt ruhig ſeine Zeitung. Plötzlich fällt einem ein ſchwerer Gegenſtand ſo hart auf den Kopf, daß man beinahe die Beſinnung verliert. Was iſt ge⸗ ſchehen? In einer Kurve iſt der Handkoffer eines Nach⸗ bars aus dem Gepäcknetz herabgeſauſt. Ein erbitterter Streit folgt: Iſt der Beſitzer des Unglücksgegenſtandes ſchuld, weil der Koffer für das Netz zu groß, oder die Eiſenbahn, weil das Netz zu klein war? Freilich, gäbe es nur Handkoffer einheit⸗ lichen Formats, dann könnten auch die Gepäcknetze entſpre⸗ chend eingerichtet werden. Tauſende von Beiſpielen dieſer Art ließen ſich anführen Sie lehren uns alle das gleiche, nämlich: Das tägliche Leben könnte plel bequemer, viel behaglicher und angenehmer und ſchließlich— viel billiger ſein, wenn das bereits völlig durch⸗ geführt wäre, was uns unſere Ingenieure ſeit einem Jahr⸗ zehnt mit ſo leidenſchaftlicher Begeiſterung predigen: Nor⸗ mung aller Einzelteile der Gegenſtände des täglichen Bedarfs. Es iſt eigentlich erſtaunlich, daß die Bedeutung dieſer ſo ſelbſtverſtändlich klingenden Forderung erſt in allerneueſter Zeit erkannt wurde. Genauer geſagt, während des Krieges, als es ſich erwies, daß die verantwortlichen Stellen die in Melit stets ist das Neue dem Alten vorzuxlehen. Viele neue Formen vermògen sich aber nur deshalb nicht durchzu- setzen, well sie von den aligewohnten abwelchten und nur abgelehnt werden, weil sie dem Üblichen„Geschmack“ nicht entsprechen. Der Schaden, der hierdurch der Allge- meinheil eriachst, ist nicht hoch genug einzuschetzen und zahlenma hig kaum auszudruchen. Struktur und Ausbildung die Grundſätze der Vereinheit⸗ lichung für alle Zwecke der Maſſenwirkung bis faſt zur äußer⸗ ſten Grenze zur Anwendung brachten, dieſe Grundſätze für die Kriegsvorbereitung der mechaniſchen Heeresausrüſtung während des Friedens völlig vernachläſſigt hatten. Da be⸗ gann man allerdings, das Verſäumte mit allen Kräften nach⸗ zuholen, vor allem, nachdem der Verein Deutſcher Inge⸗ nieure mit anerkennenswerter Energie die Führung auf die⸗ ſem Gebiet übernommen hatte und die deutſche Juduſtrie Normen ſchuf, deren Kennzeichen DIN noch heute beſteht, obwohl inzwiſchen die Ausdehnung der Normung auf faſt alle Gebiete des täglichen Lebens in der Bezeichnung„Deutſcher Normenausſchuß“ ihren Ausdruck gefunden hat. Die Bede tung dieſer Entwicklung iſt gar nicht hoch genug einzuſchätzen und es ſtellt ſicherlich eine berechtigte Feſtſtellung dar, wenn vor einiger Zeit, am zehnten Jahrestag deutſcher Normung, eine leitende Perſönlichkeit auf dieſem Gebiet den Satz prägte:„Die deutſche Technik habe mit der Gründung des Normenausſchuſſes den entſcheidenden Schritt vom GEigenſinn zum Gemeinſinn getan“ und hinzufügte, die deutſche Normung ſei der erſte greifbare Ausdruck dieſes Geſinnungswechſels. Nun werden ſicherlich viele, die bisher widerſpruchslos unſeren Ausführungen gefolgt ſind und die ungeheure Bedeu⸗ tung einer fortſchreitenden Normung erfaßt haben, meinen, alle Forderungen in dieſer Hinſicht könnten ſich doch wohl nur an die Adreſſe der Fabrikanten und beſtenfalls der Händler richten. Dem Verbraucher bleibe aber nur übrig, das zu nehmen, was man ihm käuflich anbiete. Sie haben nur in ſehr bedingtem Sinne recht. Gewiß haben die Ver⸗ käufer ein gewichtiges Wort mitzuſprechen, aber gerade ſie bringen einer planmäßigen Ausleſe in unſerer Güterer zeugung das größte Verſtändnis entgegen. Und die Zahl der Eigenbrötler unter ihnen nimmt von Tag zu Tag ab. Galt es doch früher, um nur ein Beiſpiel heraus. zugreifen, als beſonders klug, bei Herſtellung eines Gegen. ſtandes nur Einzelteile beſonderer Abmeſſungen zu verwen⸗ den, ſo daß der Käufer gezwungen war, ſich auch für alle Er⸗ ſatzbeſchaffungen an die gleiche Fabrik zu wenden. Solchen Grundfätzen vermögen heutzutage nur ganz große Unter⸗ nehmungen zu huldigen, die entweder eine Monopolſtellung in ihrer Brauche einnehmen oder über eine ſo große Organi⸗ ſation verfügen, daß ſie ſelbſt im kleinſten Ort Niederlaſſun⸗ gen mit hinreichendem Erſatzmaterial unterhalten können. Ein Raſierapparaft etwa, in den nicht die Klinge üblicher Größe, ein Grammophon zu dem nicht die über⸗ all käuflichen Platten paſſen, wäre heute ſchlechterdings un⸗ verkäuflich. Der Handel hat— von wenigen Ausnahmen ab⸗ geſehen das größte Intereſſe an allen Normierungs⸗ beſtrebungen, weil es ſelbſtverſtändlich einfacher iſt und pier weniger Kapital beanſprucht, wenn man nur wenige Waren jeder Gattung zu führen braucht, dafür aber ausſchließlich jene, die hinſichtlich Größe Form, Sorten Material(denn . eee auf dies alles erſtreckt ſich die Normierung) als die geeignet⸗ ſten erwieſen haben. Das letzte und entſcheidende Wort aber hat der Ver ⸗ braucher zu ſprechen alſo du, ich, kurz jeder von uns. Rein akademiſch betrachtet, müßte er ſich am lebhafteſten, ja geradezu leidenſchaftlich für die Normierung einſetzen. Denn letzten Endes iſt ſie ja Kundendienſt im allerhöch⸗ ſten Sinne. Wie ſieht es aber in der Praxis aus? Ge⸗ rade der Konſument bereitet vielfach die größten Hinderniſſe. Da ſind zunächſt einmal die Theorettker, die unter völliger Verkennung deſſen, worauf es ankommt, faſeln, hier ſeien unerſetzliche„Perſönlichkeitswerte“ in Gefahr, die mit er⸗ hobenen Händen vor der fortſchreitenden„Mechaniſierung des Lebens“ warnen. Nichts iſt unangebrachter als dies. Niemand denkt daran, den Spielraum des perſönlichen Wollens einzuſchränken oder gar der Kunſt Abbruch zu tun. Deſſenungeachtet iſt es viel wichtiger, daß die Hausfrau brauchbare, bequem zu handhabende, zweckmäßige und dauer⸗ hafte Wirtſchaftsgeräte für billiges Geld bekommt, als daß ſich in dieſen Geräten der mißverſtandene Stil früherer Jahr⸗ hunderte verkörpert. Und es iſt viel wichtiger, daß unſere breiten Maſſen ein Dach über den Kopf bekommen und daß ſie ſich unter dieſem Dach behaglich fühlen, als daß wir einen theoretiſchen Kampf um die Aeſthetik der Bauwerke ausfech⸗ ten der beſtenfalls Kunſtzeitſchriften füllt, aber keine Häuſer baut. Und es iſt das erfreulichſte Zeichen unſerer Kultur, daß ſie ihr Schönheitsideal über den Weg der Zweckmäßig⸗ keit ſucht. An gewiſſe Grundelemente iſt ja die Gütererzeu⸗ gung von jeher gebunden, ohne daß ſich daraus jene Erſtar⸗ rung ergeben hätte, die fetzt manchen plötzlich Angſt einjagt, Eine der älteſten Normen iſt das Format des Ziegels und es hat nicht gehindert, daß mit dieſem Element die ſchönſten und vielfältigſten Bauwerke geſchaffen wurden. Diejenigen aber, die mit Pfennigen rechnen und ſich daher für den größ⸗ ten Teil ihres perſönlichen Bedarfs mit Maſſenerzeugniſſen abfinden müſſen, haben das Recht zu verlangen, daß dieſe Maſſenerzeugniſſe wohlfeil und ſo wertvoll als möglich ſind. Die ernſteſte Mahnung aber ſei an die Gedankenloſen und die Gleichgültigen gerichtet. Erſchwert dem Handel nicht den Verkauf genormter Waren, ſondern— ganz im Gegen⸗ teil— zwingt ihn dazu, indem ſich eure Nachfrage mögllchſt nur auf ſolche erſtreckt. Fordert Treppengeländer, die keine Gefahr für eure Kinder bedeuten, Herdplatten— gleichviel welcher Firma—, deren Erſatzteile in jedem Laden erhält⸗ lich ſind.(Der Kurioſität halber ſei hier beiſpielsweiſe mit⸗ geteilt, daß es eine Firma gibt, die 285 Typen von Herd⸗ platten herſtellt! Iſt das wirtſchaftlich gedacht?) Muß die Bratpfanne in jeder Stadt ein anderes Format beſitzen? Wohl kaum, denn die rheiniſche Gans unterſcheidet ſich von der öſterreichiſchen im Format ebenſowenig wie der Haſe, mag er nun diesſeits oder jenſeits der tſchechoſlowakiſchen Grenze gefangen ſein. Wehrt euch gegen Kleiderſchränke, die genau ſoviel Tiefe haben, daß ſie für alle gangbaren Bügel— zu ſchmal ſind! Lehnt Porzellanſervice ab, die im Bedarfs⸗ fall nicht ſofort komplettiert werden können, Stühle, die mehr Leiſten aufweiſen, als zum Sitzen notwendig ſind(ſede über⸗ flüſſige Belaſtung bedeutet eine unnötige Verteuerungl), ver⸗ wendet nur Briefbogen, die in jeden Normalumſchlag paſſen lſchon mit Rückſicht auf die Poſtvorſchriften), kurz, lebt rationell, indem ihr rationelle Waren verwendet, denn: „Wirtſchaft tſt unſer Schickſal.“ Dr.⸗Ing. Paul Kohler. „—FFTTTTTTTT0T0T00T0T0T0T0T0T0T0T0T0TdTCT0TCTTTTT000T0T00T0T00T0TT0T0T0TPT0TPTPT0T0T0T0T0T0000T00T0bbbbbb Karl Ludwig Sand Hiltoriſcher Roman aus der Seit der erſten deutſchen Burſchenſchaft Von Daniel Jeußner (Nachdruck verboten.) „So mache einen anderen Vorſchlag, dem ich mich nach Möglichkeit anpaſſen werge.“ „Unter allen Umſtänden muß die Rückreiſe über Darm⸗ ſtadt angetreten werden.“ „Warum gerade über Darmſtadt?“ fragte die andere ver⸗ ſtändnislos.„Ich finde es langweilig, einen Weg zweimal zu benutzen.“ „In Darmſtadt hat es mir ſo gut gefallen, daß ich die Stadt ein zweites Mal beſuchen möchte.“ „Du haſt ſie ja nur bei Nacht geſehen, oder vielmehr nicht geſehen, alſo überhaupt keinerlet Eindruck von ihr ge⸗ wonnen.“ a „Trotzdem zieht es mich mit unwiderſtehlicher Gewalt dorthin,“ behauptete das Mädchen und errötete bis unter die Haarwurzeln. „Aah,“ ſcherzte Nadina,„du denkſt, jener Handwerks⸗ burſche der dir Sand vortäuſchte, könne noch dort ſein und ſich mzwiſchen tatſächlich in deinen Ludwig umgewandelt haben. Doch wie dem auch ſei, ich nehme den Vorſchlag an. Ueber Darmſtadt wird die Reiſe auch viel kürzer und billiger. Aber nach Heidelberg kommſt du zuvor doch mit?“ „Sehr gerne! Schon um Ludwigs Willen, dem ich recht iel von einer fremden Univerſttätsſtadt erzählen möchte. Zunächſt bleiben wir aber noch 2 Tage in Mannheim.“ „Gut! Ich bin einverſtanden. Unſer Reiſeplan würde ſich dann folgendermaßen geſtalten: Am 21. Fahrt nach Heidel⸗ berg, 23. wieder zurück nach Mannheim und am 24. Welter⸗ reiſe nach Darmſtadt..“ „Alſo in 5 Tagen werden wir in Darmſtadt ſein,“ ſagte Kathinka mit ſonnigem Lächeln und blickte träumeriſch vor ſich nieder.„Wären ſie doch ſchun um „Du, du,“ drohte die Aeltere,„ſo ein kleines Geheimnis ſcheinſt du doch vor mir zu haben.“ 40 N ehrung ſchon wieder die erſte Sünde geweſen. och an demſelben T ſchrieb a unbeobachtet einen Bri n Geliebten ne Rück N ſetzte dann aber ſcherzhaft hinzu: Augenblick jedoch einen Trunk ſchätzen, denn auf dem Marſche 6. Kapitel Als Sand ſich bis zu der Wohnung jenes Kameralbeamten durchgefragt hatte, erlebte er inſofern eine kleine Enttäu⸗ ſchung als er erfuhr, daß Kraus nicht zu Hauſe war. Er machte deshalb wieder kehrt und begab ſich nach dem Inneren der Stadt zurück, um in irgend einem Gaſthofe eine Erfriſchung zu ſich zu nehmen, Hunger hatte er zwar keinen, ſondern nur ſtarker Durſt quälte ihn und ließ das Verlangen nach einem erfriſchenden Trunke immer heftiger werden. Der Weg führte ihn an einem Wirtshauſe vorüber, in das er, wie von einer Ahnung getrieben, eintrat. In der Hauptſtube ſaßen viele Gäſte, die ſich lärmend unterhielten, was nicht nach Karl Ludwigs Geſchmack war. Deshalb betrat er ein Nebenſtübchen, in dem ſich nur ein kleiner Kreis von Herren befand, denen man aber ſchon auf den erſten Blick ihre Hochſchulzeit vom Geſicht ableſen konnte; denn hier redeten breite vom Wein ſtark gerötete Narben eine ernſt⸗deutliche Sprache. Der Jüngling bot höflich einen„Guten Abend“, machte dann aber Miene, ſich wieder zurückzuziehen, weil er glaubte, die Herren wären zu irgend einer Beratung zuſammenge⸗ kommen, und würden deshalb ſeine Anweſenheit als Störung anſehen. 5 Er kam aber nicht dazu; denn im ſelben Augenblick ſprang ein noch funger Mann von ſeinem Stuhle auf und rief:„Das iſt doch... das iſt doch Freund Karl Ludwig Sand aus Jena! Menſch, Bruderherz, wie kommſt denn du hierher nach Darm⸗ ſtadt? Haſt dich auf dem Wege nach Wunſiedel wohl ver⸗ laufen?“ Sand warf einen forſchenden Blick auf den Sprecher, und auch über ſein ernſtes Geſicht huſchte der Strahl des Er⸗ kennens.„Aah, Sartorius,“ ſagte er freudig bewegt und trat auf den ehemaligen„Gießener Schwarzen“ zu, um ihm die Hand zu reichen.„Das nenne ich eine Ueberraſchung gleich in der erſten Stunde meines Hierſeins!“ Dann wurde er auch den anderen Anweſenden vorgeſtellt, unter denen ſich noch einige Bekannte befanden wie der Advo⸗ kat Karl Heinrich Hoffmann. Nach der Begrüßung legte der Theologe ſein Ränzel vor⸗ ſichtig in eine Ecke und nahm auf dem dargebotenen Stuhl neben Sartorius Platz. Dieſer ſah den ſo plötzlich herein⸗ geſchneiten Freund noch immer mit lachenden Augen an, als hätte ihm das Staunen die Rede verſchlagen. Endlich fragte er:„Was macht mein Freund Karl Follen? — Gelt, das iſt ein Kerl? Der hat Euch in Jena gerade noch gefehlt!“ a „Ich ſchätze ihn ſehr!“ entgegnete Sand anerkennend, „Höher würde ich in dieſem eee der mich veranlaßte, dieſe Gaſtſtube aufzuſuchen. Alſo gebt mir zunächſt was zu trinken, hernach will ich Euch gerne Rede und Antwort ſtehen.“ Sartorius beeilte ſich, einen Schoppen Wein herbeizu⸗ ſchaffen. „Was führt dich eigentlich nach Darmſtadt?“ fragte Sar⸗ torius jetzt unvermittelt. „Das heiße Verlangen, Euch Brüder des Bundes der ehe⸗ maligen Gießener Schwarzen zu ſehen und zu begrüßen“, ſcherzte der Gefragte. „Das iſt ja ſehr löblich von dir und macht deiner Anhäng⸗ lichkeit und Wertſchätzung unſeres Bundes alles Ehre. Doch vermag ich nicht recht zu glauben, daß dies der einzige Grund deiner Reiſe iſt.“ „Nein, der einzige iſt es nicht“, entgegnete Karl Ludwig leiſe und ſchten ſich in Sinnen zu verlieren. Endlich fuhr er fort:„Ich befinde mich auf einer Reiſe durch das Vaterland, um es gründlich kennen zu lernen.“ „Aah, du Glücklicher! einmal haben könnte! Und wohin geht die Fahrt von Darm⸗ ſtadt aus?“ „Das weiß ich noch nicht genau. Weitere Pläne kann ich erſt machen, wenn mir eine Nachricht, die ich hier erwarte, wird zugegangen ſein. Entſpricht ſie meinen Wünſchen nicht, dann reiſe ich von hier nach Mannheim und Heidelberg, gehe unter Umſtänden aber auch über die Grenze.“ Das Geſpräch ſprang jetzt auf politiſches Gebiet über und befaßte ſich mit Fürſten und Königen, mit Miniſtern, Staats⸗ räten und Männern der Feder. Dabet fiel auch ganz bei⸗ läufig der Name„Kotzebue“. Sand nahm den Ball auf und ſagte gelaſſen:„Ich glaube, daß der Zwitterdeutſche, dieſer ruſſiſche Söldling nun doch bald reif iſt für das göttliche Strafgericht.“ „Hat ihn die heilige Feme vielleicht ſchon zum Tode ver⸗ urteilt?“ fragte der Advokat Hoffmann froniſch „Das weiß ich nicht!“ entgegnete der Theologe. Uebrigens möchte ich hier betonen, daß mir jegliche Geheimbündelei ein Greuel iſt; denn ſie tötet alles Handeln und hindert den Einzelnen, das zu tun, was er für Pacht halt Endlich ſchlen der Geſprächsſtoff erſchöpft zu ſein, und die feuchtfröhlichen Brüder dachten an den Aufbruch. Bei dem Kameralbeamten Kraus fand Sand das Geſuchte: Stille um ſich, Ruhe und Frieden in ſich. Fern von dem Stadtgetriebe könnte er den Gedanken nachhängen, die ihn immer noch am meiſten beſchäftigten. Dabei quoll ſein Herz über vor Dankbarkeit gegen Gott, der nun doch den klaren Willen bekundete, ſeine heißen Gebete zit erhören, ihn auf der friedlichen Bahn zu belaſſen, die er ſich als Lebensweg und von Frank nach Darmſtadt iſt mir die Kehle ausgetrock⸗ et wi uſand. Der brennende Durſt war es auch, 2—— Ziel erwählt hatte. (Fortſetzung folgt) Wenn ich das Vergnügen doch auch 4 4 1 eing. gebi: Stat. 1929 zählt Badiſe Pfälz. Rh. 5 19.8 Südd. Durla Eichbe Feſty 55% Re 50% Ablöſt D. We T Mittwoch, den 14. Auguſt 1929 Nene Mannheimer Zeitung(Abenb⸗Ausgabe] Das Goldabkommen Amerika-England Zuſammenarbeit der Notenbanken beider Länder Wir hatten bereits kurz gemeldet, daß amerikaniſche Banken an⸗ geblich der Bank von England einen Goldkredit ſtellt hatten, um der Bank von England die Möglichkeit zu geben, ſich gegen die ſtändigen Abzüge der engliſchen Goldreſerven durch die Bank von Frankreich zur Wehr zu ſetzen. Eine amtliche Beſtätigung dieſer Meldung war jedoch nicht zu erlangen. Wie der„Daily Tele⸗ graph“ nunmehr erfährt, hat Montague Norman Mac Donald erklärt, daß infolge ſeiner Vereinbarungen mit den Leitern der Federal Re⸗ ſerve⸗Banken in Newyork die Bank von England in der Lage ſei, jeden Verſuch des Auslandes, die engliſchen Goldreſerven weiterhin in Anſpruch zu nehmen, abzuwehren. Damit beſtätigt ſich, daß in der Tat ein Goldkredit von ſeiten Amerikas der Bank von England ge⸗ währt worden iſt. Durch dieſe Erklärung wird auch der Schleier, der bislang über der Newzorker Diskonterhöhung lag, gelüftet. Denn nunmehr kann es als ausgeſchloſſen gelten, daß die Newyorker Diskonterhöhung ſich gegen England richtete. Im Gegenteil läßt die Mitteilung Normans erkennen, daß ſeine Amerikareiſe mit dem Ergebnis einer engen amerikaniſch⸗engliſchen Notenbank⸗Zuſammenarbeit geendet hat, wo⸗ durch die Stellung Englands auf der Haager Konferenz eher geſtärkt ſein dürfte. 8. V zur Verfügung ge⸗ * E. Lutz.⸗G. Darmſtadt, Maſchinenfabrik und Keſſelſchmiede. Entſprechend dem Antrag der Minorfitäts gruppe und dem folgenden Beſchluß der letzten.⸗V. wird nunmehr zum 11. Septbr. eine.⸗o..⸗V. einberufen, die über die A uf löſung der Ge⸗ ſellſchaft Beſchluß faſſen ſoll. Bekanntlich gelang es nicht, das Unternehmen wieder rentabel zu geſtalt da das Lokomobilgeſchäft im In⸗ und Ausland nicht mehr nutzbringend iſt und neue Projekte für andere Arbeitszweige infolge des Fehlens von Betriebsmitteln unmöglich geworden find. * Maſchinenfabrik Eßlingen AG. in Eßlingen.— Lokomotiv⸗ quote nicht veräußert. Die Geſellſchaft hat, wie ſie uns auf Anfrage beſtätigt, ihre Lokomotivquot e, die mit der Quote des Landes Württemberg identiſch ſei, nicht auf die Hohenzollern AG. übertragen, obwohl die Aktienmehrheit von Eßlingen ſeit längerer Zeit beim Haniel⸗Konzern liegt. Die übrigen Aenderungen bei der Hohenzollern AG. zum Kruppkonzern berühren vorläufig Eßlingen nicht. Dieſe Geſellſchaft hat vielmehr gemeinſam mit der württembergiſchen Regierung in Berlin den Antrag auf Erhöhung ſeiner jetzigen Quote von 1,1 v. H. geſtellt. Weiterem Vernehmen nach hat Eßlingen in letzter Zeit größere Lokomotivauf⸗ träge ſowohl aus dem Inland wie aus dem Ausland hereinbekommen. Folgen des Konkurſes der Getreidekreditbank AG. in Mainz. Nachdem die Bemühungen der im Anſchluß an den Konkurs der Getreidekreditbank AG. in Mainz inſolvent gewordenen Weizen⸗ mühle Karl Koch in Aſſenheim bei Friedberg um einen gußergerichtlichen Vergleich auf der Grundlage von 9040 v. H. bisher erfolglos blieben, werden vorausſichtlich die Gläubiger in einer Verſammlung Ende dieſer Woche dem Antrag zur Eröffnung des gerichtlichen Vergleichsverfahrens zuſtimmen. Man erwartet durch das gerichtliche Verfahren eine beſſere Quote. Kupfererzeinfuhr und Förderung im 1. Halbjahr Die Kupfererzeinfuhr Deutſchlands ſtand im erſten Halbjahr 1929 koch unter den Rückwirkungen der zu Beginn des Fab verzeichneten Metallhauſſe, da die in dieſer Periode getätigten Kontrakte bis in die Jahresmitte hinein zur Auslieferung gelangten. Die einheimiſche Kupfererzförderun gg findet zum über⸗ wiegenden Teile im Mansfelder Kupferſchiefer⸗Bergbau ſtatt, wo en, 918 Kapitalerhöhung des allruſſiſchen Naphthaſyndikats um 2 v. H. Das allruſſiſche Naphthaſyndikat hat bei der Sowjfetregierung die Erhöhung des Grundkapltals beantragt, was mit der Steigerung der Umfätze und den günſtigen Ausſichten für das nächſte Geſchäftsjahr begründet wird. Der genaue Betrag, um den das Grundkapital erhöht werden ſoll, ſteht noch nicht feſt, doch verlautet, daß die Er⸗ höhung 25 v. H. des gegenwärtigen Kapitals betragen wird. RMieſenfuſion in der amerikaniſchen Petroleum ⸗Induſtrie? Die Verhandlungen zwiſchen der Standard Oil und Vacuum. Einer Newyorker Meldung zufolge ſollen die zwiſchen der Standard Oil Company of Newyorß und der Vacuum Oil Company ſchwebenden Fuſtonsverhandlungen in den letzten Tagen zum Abſchluß gebracht worden ſein. Mit einer offtziellen Ankündigung des Zuſammen⸗ ſchluſſes der beiden Petroleumgeſellſchaften rechnet man in Newyork nach der Rückkehr des in Europa weilenden Präſidenten der Vacuum Oil und des Aufſichts ratsvorſitzenden der Standard Oil. Die beiden Geſellſchaften, die zuſammen über rund eine Milliarde Dollars Ak⸗ tiven disponieren, werden durch den Zuſammenſchluß eine über⸗ ragende Stellung im Schmierölgeſchäft erlangen. FJord-Aktien an der Berliner Vörſe Zur Berliner Börſe wurden ſoeben 6 Millionen R. Aktien der Ford Motoren Compagnie.⸗G. z u gelaſſen. Vom Geſamtkapital von 15 Millionen R./ liegen die reſtlichen 9 Mil⸗ lionen R. bei der Ford Compagnie Ltd. London. Der wenig aufſchlußreiche Proſpekt gibt an, daß in den Berliner Fordwerken jährlich 17500 Wagen ſowie Laſtwagenchaſſis und 4000 landwirtſchaftliche und induſtrielle Fordſon⸗ Traktoren zufammen⸗ geſtellt werden können. Dabei würden nur 351 Arbeiter und 76 An⸗ geſtellte infolge der heutigen modernen Arbeitsweiſe beſchäftigt. Der Abſatz an Wagen und Traktoren war im laufenden Jahr 1929 dem Reſt von bisher durchaus zufriedenſtellend. Die Umſätze betrugen 1925: 496 691.,, 1926: 17 089 130.“, 1927: 28 973 643 R. und 1928: 22 968 773 R. Dem Proſpekt iſt noch ein Zwiſchenſtat us der Geſellſchaft und auch der Ford⸗Kredit⸗Compagnie zum 31. Mat 1929 beigegeben. Eine Dividende wurde bisher nicht verteilt. Die ge⸗ ſamten Ueberſchüſſe von 1925 bis 1928 von 1573 525 R. wurden mit 500 000 R. der o. Reſerve, 1 Million./ der.⸗o. Reſerve und mit 73 525.. dem neuen Vortrag überwieſen. Sthwankendes Börjengeſchäft- Intereſſe jür Montangktienwerte hält an Mannheim gebeſſert, ſpäter nicht ganz behauptet Infolge der freundlicheren Stimmung, der ſich faſt alle euro⸗ päiſchen Börſen bemächtigt haben, hörte man auch hier vor hör s⸗ lich beſſere Kurſe; ſie waren zu Beginn gegen geſtern leicht erhöht, konnten ſich jedoch im Verlau fe nicht anz be⸗ haupten. Feſter waren Farben à 223, Wayß u. Freytag 100, Weſteregeln 236 und Zell Waldhof⸗Aktien à 237 v. H. Am Kaſſamarkt waren Veränderungen kaum feſtzuſtellen. Pfälz. Mühlen⸗Aktien ga⸗ ben auf 148 v. H. nach. Von Renten ſind Neubeſitzanl, zu erwähnen mit 11,25 v. H. Frankfurt nach Schwankungen gut behauptet Auch zu Beginn der heutigen Börſe war die Tendenz recht Freu udlich. Die feſten internationalen Börſen ſowlie die beſſeren Geldmarktverhältniſſe des In⸗ und Auslandes trugen in erſter Linie hierzu bei. Die Befürchtungen einer eventuellen Erhöhung der Londoner Diskontrate ſind ganz in den Hintergrund getreten und man neigt der Anſicht zu, daß die Bank daran ſetzen wird, um eine Hinauffetzung ihr Auch die etwas beſſeren Aus aus. Das Geſchäft von England alles es Satzes zu vermeiden. ſichten im Haag löſten eine Bruhigung war anfangs recht lebhaft; beſonders Spezilalwerte traten mit erheblichen Gewinnen etwas mehr her⸗ vor. Kurz nach Beginn des offiziellen Verkehrs, als di norgelege⸗ nen Aufträge zumeiſt erledigt waren, traten aber wieder kleine Abbröckelungen ein. Hiervon betroffen wurden Elektrowerte und vor allem Farbenaktien. Das Intereſſe, das für dieſe Werte beſtanden hatte, konzentrierte ſich jetzt auf den Mon ⸗ tanmarkt und die vorgenommenen Tau ſich o perationen führten zur Vernachläſſigung der vorgenaunten Märkte. Trotzdem waren im allgemeinen gegenüber der geſtrigen Abendbörſe zumeiſt noch Beſſerungen bis zu 1,5 v. H. zu verzeichnen. Am Eleßtromarkt lagen AE., Felten und Schuckert um 1 v. H. ſchwächer; Sie⸗ mens, Lahmeyer und Elektr. Lieferungen gewannen dagegen bis zu 1,5 v. H. J. G. Farben, die anfangs ca. 1 v. H. höher lagen, er⸗ öffneten vernachläſſigt und leicht gedrückt. Feſter lagen noch V Glanzſtoff mit plus 2 und Zell Aſchaffenburg mit plus 1,25 Banken gut behauptet, nur Reichsbankanteile gaben 2,75 v. 5 Am Montanmarkt traten ſtärker hervor Stahlverein mit p und Rheinſtahl und Gelſenkirchen mit je plus 2 v. H. Die übrigen Werte dieſes Marktes konnten bis 1,5 v. H. gewinnen. Renten ſtill, zumeiſt etwas höher. Im Verla ufe wurde das Geſchäft wieder ſehr ſtill, doch konnten ſich die Kurſe zumeiſt gut be⸗ haupten. Berlin feſter Verluſtes wieder einholen, auch für die übrigen Banken erhöhte ſich das Intereſſe. Die Börſe ſchloß meiſt 1 bis 2 v. H. über An⸗ fang, vereinzelt Die horker Uſance. ſchwächt, gegen Pfunde 33.07 891, Schweiz 1923 und Holland ſpaniſche Valuta lag eine Kleini 5 0. nach 33.01. Swapfätze Dollar gegen Reichsmark wie geſtern 30 Stel⸗ len auf einen und 85 Stellen auf drei Monate. Berliner Deviſen Diskentſätze: Reichsbank 7½, Lombard 8½, Privat 7½ v. h. Amtlich 13. Auguſt 14. Auguſt N Diskont in R⸗Mt für G. I B. G. L. B. M. I ſütze% Holland. 100 Gulden 168,03 J 16,87[168.06[ 168,42 168,64 5,5 Athen„ 100 Drachmen 5,42 5,43.42.43 5,465 9 Brüſſel 100 Belga= 500.⸗Fr. 58,81 58,43] 58,31 58,43 58,355 5,0 Danzig 100 Gulden 81.82 81,48 937831 21549 81,555 7 Helſingfors... 100 finnl. M. 10.538 10,558 10.541 10.581 10,512 7 Italien 100 Lire 21,938] 21,975] 21,93] 21,722,525 7 Südſlawien 100 Dinar 7,365 7,87 758690 7,879 7,858 7 Kopenhagen.. 100 Kronen 111,67 111,89 111,68 111,88 112,06 5 Liſſaben„„. 100 Eskudo 18,78 18,82 18,78 18,82 17,48 6,5 Oslo 100 Kronen 111.69 111,91[111,69 111,91 111,74 8,5 Baris 100 Franken 16,40 16,4416, 40 16,445 16,445 3 Prag 100 flronen 12,413] 12.283] 12,41] 12.432 12,88 575 Schweiz.„ 100 Franken 80,655 80,815] 80,685 80,845 80,515 38,5 Sofia 00 Leva 3,034] 8,040].03 3,0 3,017 10 Spanien. 100 Peſeten[61,54 61,66 61,48 61,60 69,57 5 Stockholm.. 100 Kronen 112,84 112.56 112,505 112,58[112,05 355 Wien.. 00 Schilling 59.07 59,19 59,085] 59,205 58,79 775 Budapeft 100 Pengö= 12 500 Kr. 78,17 73,81 780189 73,32[ 72,89 8 Buenos⸗ Aires 1 Peſ. 1,759] 1,763].75 1,768 1,788 10 Canada... 1 Canad. Dollar 4,178 4,18 4,168 4176 45176 8 S 1,964] 1,968] 1,964].968 1,988 5˙ Kairo..„1 ägypt. Pfd. 20,85 20,90 20,86 20,90 20,81— Konſtantinspel... 1 türk. Pfd. 2,013.017].008 25015 2,130 10 London 1 Pfd. 20,36 20,876 20,336 20,876 20,393 5,5 New Vork.... I Dollar 4,195 4,2034 1955 4,2035 4,1780] 5 Rio de Janeirs. 1 Milreis 0,4975 0,4995 0,497 0,499 0,503 Uruguay 1 Gold Peſ. 1 4,126 4,134 l 4,116 4,124 1 4,821 * Nürnberger Hopfenbericht vom 14. Auguſt. Keine Zufuhr, 5 Ballen Umſatz. Tendenz ſehr ruhig. Für prima Hallertauerhopfen wurden 90—4100/ bezahlt. Berliner Melallbörſe die Erze in den Raffinerien der Mansfeld AG. verhüttet weeden, Wie erwartet, eröffnete die heutige Börſe in freundlicher Stim⸗ Kupfer. an wähvend die eingeführten überſeeiſchen Erze hauptſächlich in den mung. Neben den Hoffnungen auf die Rheinlandräumung war ber 5 bez. Brief Geld b bez. J Brief! Geld bez. J Brief Geld Anlagen der Norddeubſchen Raffinerie in Hamburg verarbeitet wer⸗ Hauptgrund für die Montanbewegung. Angeblich hatte hier das] Januar—— 18075 120,50—,— 48580 49 25—.— 1 3— den. Die Einfuhr von Kupfererzen und die Förderung von Kupfer⸗ Rheinland ſelbſt Nachfrage bekundet, während auf den übrigen Ge⸗ Februar—.— 121 1505 28 4950 4 minen im Mansſelder Bezirk beliefen ſich im erſten Halbjahr 1929 bieten nur kleine Kauforders zur Ausführung kamen. So lagen 1 50 e eee 40,50 4625—.— 30.50 49.— wie folgt(in Tonnen): deſe auch vernachläſſigt, aber nicht unfreundlich, während ſich das Pal—.— 151,25 150.75——.50 46,25—— 50.50 49. Monat Einfuhr Förderung Hauptintereſſe auf den Montanmarzbt konzentrierte. Bei Kursge⸗ Juni 151,50 151,50 151,50—.— 46,50 46.50—.— 50.— 45,50 des Mansfelder Bezirk“ winnen bis zu 4 v. H. war das Geſchäft recht lebhaft. Dann fielen Juli 151,75 151,75 151.50—.— 46,75 48,50—.— 50,50 49.50 Januar 44 907 74 200 noch Kunſtſeidenwerte mit—5,5proz. Steigerungen auf, während Auguſt]—.— 147,5 147,25—.— 46,75 46,——.— 5 175 Februar 40 637 68 300 Eiſenbahnverkehrsmittel um 5 v. H. und Svenska, angeblich auf Sept.—.— 13 50 1 5 20 18550 2 0 März 26 893 78 800 Londoner Abgaben, um 255 v. H. gedrückt waren. Anleihen ruhig, 1 1 14%%. s 49.50 April 57 710 77 300 Ausländer behauptet, Pfandbriefe uneinheitlich, teilweiſe freund⸗ 8 150.80 150.75 180,50—.— 465,50 46.25—— 500 49.50 Mai 37 583 72 900 licher. Der Geldmarkt zeigte auch in den Sätzen eine Erleichterung, Elettrolyttupfer 9 17¹.— 8 en eee 66— 70 Jun 5 49 277 5 80 550 1 5 Tagesgeld nannte man, mit 68,5. Monatsgeld mit 5 und Orig. Hütten⸗Aluminium 190,.— Silber in Barren, per leg 72·00 48,72 Außer im Mansfelder Bezirk findet— in allerdings ſehr ge⸗ Warenwechſel mit ca. 7,75 v. H. Nach den erſten Kurſen konnte dgl. Walz⸗,Drahtbarren 194,.— Gold, Freiverkehr, 10 gr. 28.00 29,20 eingem Umfange— noch am Niederrhein und im Freiberger Erz⸗ man Gewinnmitnahmen der Spekulation feſtſtellen, die anſcheinend Hüttenzinn, 99 v...— Platin, dto. 1.. 810 gebirgsbezirk Kupfererzbergbau ſtatt. von der geringen Beterligung außenſtehender Kreiſe enttäuſcht war. Reinnickel, 9899 v. H. 345,.— 1 Preiſe(ohne Edelmetalle) für 100 Ka — Andererſeits verſtimmte ein neuer Rückſchlag am Markte der Reichs⸗ Londoner Metaubörſe Metalle in E pro Iſgink prompt 9 2 5 D Rückgängiger deutſcher Schweinebeſtand. Nach„Wirtſchaft und bankanteile, die in ganz kurzer Zeit 3 v. H. einbüßten. Hiervon Süber Unze ſtand. 137/40 fein. latin finze W e 1557 1555 Statiſtik“ hat auf Grund der Schweinezwiſchenzählung am 1. Juni ausgehend gingen die Kurfe allgem. um—2 1 e Auch Mon⸗ 13. 14. J de. Elektw. 84.75 84.75 QAneckſtlber 22.2 22,25 1920 der Gefamtſtand an Schweinen gegenüber der Vorfahrs⸗ tanwerte 0 1 0 eee ee eee in Kupfer Kaſſa 74, 74.65 Zinn Faſſa 208,6 208.5 Antimon Reg 54.25 52. zin um e ao Stic abgenommen. Inegsſamt wurden an Der da nine an kleine Publikum eu enen in e ena e 8 de eee n e 14,50 18.85 1. Juni 1929 als in Deutſchland vorhanden 16 752 200 Schweine ge⸗ einzelnen Werten konnte man kleine Publtkumskäufe beobachten. Setiementſpt. 74, 14,35 do. Settlemen 208.5 208,2 Wolſramterz 45.50 41750 0 über 20 186 800 Stiick i 1988 und 20 105 000 am] Die nach 1 Uhr einſetzende erneute Befeſtigung machte im upfer elektrol. 94.75 84,75 do. Banka 229,5 220.2 Nickel Inland 478.0 175,0 ählt gegenüber 20 186 800 Stück am 1. Juni 192 pf 5 5 4 Dezember 1928. An der Abnahme ſind im Reichsdurchſchnitt alle weiteren Verlauf Fortſchritte, zumal das Geſchäft am Mon⸗ do beſt ſelec 79.— 79 do Straits 3325 2117] do, Ausland 178,0 175,0 Altersklaſfen wenn auch in verſchieden großem Umfange, beteiligt. tanmarkt noch lebhafter wurde. Reichsbank konnten einen Teil ihres do ſtrong sh 110,0] 110,0 Blei vrompt 23,25 23.35 Silber—.——.— 5: 1 W ieee n— Wb eee Dee— 2— 5 F 14. 13. J 14 18, J 14. 187 J 13, 18.14. 13. 14 18, J 14. Kurszeftel der Meuen Mannheimer Zeltung Dad. ahren.. e. 58, Peſfüren. 2000 e nein. Gedhe sch. 105.0 1050 uſchanpog. Heu., Gadget Draht 9. 93,50 Ngeinfeld. Kras 1650 168.0 Bergm. Elektr. 227,5 228,0 Goldſchmidt Ty. 74.65.75 Rheinelekt. B. A. 77,25 77,75 Augsb. N. Maſch. 85,.— 84, Halleſche Maſch 98,5996,— Rhein. Braunk. 288.7 286.0 Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten, bei Stückenotierungen in Mark je Stück Brem.⸗Beſig. Oel 63,— 1255 3 64,— 0 0 1 55 41155 115 Halde Maſchin, 122.0 122.0 Fan. 105 5 5 9805 e 1407 7800 N: 3 Drown Boveri 156.5 136,5 Grün& Bilfinger—— 174,0 Roeder, Gebr. D. 111, Baſt Nürnberg 208,0 2080 Dann. M. Egeſt. 38. 38.25 Rhein Elekirizit 149,7 150, Mannheimer Effektenbörſe Cement Heiden 183.2 132.2 Hand a Ren..25.25„ 8,68, Je Wenberg 21603200 Fee 6285 145 0 1465 ech We 4 755 18015 12570 12870 1 115 Hanfwerk Hufen 7 75.25 Bergmann Elek. 226.5 275 Forkm, Maſchſn.—.— Roſitzer Zucker„4529 44.80 ge Bad. St.-A 7,75, gudwiged A br. 213,0 218,0 10% Erkr. M. Uu. 9144950 C hade—.— 287.0 Hildert Armat 105,0 108,0 Schringsc o bg. erl.⸗Gub. Hut 276.0 2770 ebwigsßütte„94.7 94. Rückforth. Ferd. 6.—67.— JoBad Kom. Gd 82,75 82,75 Pfälz. Preßhefe 136,0 188,0 15%„„ BA 140,0 9 Chamott. Annw. 116,0 116,0 irſch Kupf. u, M. 139,0 134,0 Schnell pr, Feth 68.— 68 Berl. Karls. Ind. 79,50 81, flperl Masch. 105,7 11,0 Rütgerswerke 0 945 8% Lihafenstadt 88,— 89.— Schwartz Storch. 163,0 163,0 18r. Na 10 85,.— 33,.— Chemiſche Albert 61,— 61,50 1 5 15 Tiefbau 98— 98.— Scanner Lackf 101.0 1000 Berliner Maſchb. 78,— 80,75 Hindrichs Muff. 89.— 90„80,25 83.15 10% Pihm. Gold 101,0 101,0 Werger Worms 198,0 192,0 e 160,0 160,0 Cb. Srockbnes 81.— 81. eee e e eee e 3906 Braunkuörtkeu 1630 1045 e. Sachſenwerk.. 309.C 109.0 90% G15 7 17 8— Bad. Aſſekuranz 162.0 162,0 Konſerven Braun 76,— 792— Daimler Benz 30.— 51,— Holzverkobl.⸗ J 91,50—.— Schuhf. Berneis 54,— 54,— e 1125 1130 ect dee 8 97 5 Sar J 71540 170 8% Farben d. 2 125,0 125,0 Continent. Verſ. 80,— 80,— e 2.—. Di. Allan ⸗T. 11170 11.0 nag Erlangen 91,50 91.50 e 64,— 64,.— e r geſch Eſſen 129.0 134.2 Schubert Salzer 200 0 Mannh. Berſich. 121,0 121.0 1 550.0 1480 Seb 4109 145 Ad S A. 64.45—,— Südd. Zucker 152.0 153,2 Drown, Bop.&. 1370 137,0 Polt oe 19 5 5 5 8 1 2270 229,0 5 0 Ang 11 N 1 5 iſenw. 5 l. Holzmann 106, Schultheiß Path. 2940 295.0 Badiſche Bank 160,0 160,0 D. Gold⸗u. S. Anf 158,0 159,0 Buderusckiſenw. 78,50 75, 1 e 139. 204 1 fäl th. B. 188.0 136,0.⸗G. f. Seilind. 64— 64,— Portl. gem. Heid. 182,0 138.00 P. 801 8 384˙0 Kamm. Katſersl.— 142.0 3 Horchwerke 1684. iem.& Halske 380,5 384,7 JJJJ%J% e Ereditbank 121, 2 a.—15².— 8 W. 2 7 576 Sch.s r e 5 11 5 a 8 N 38,0 138. Sid. Sisconts 130.0 1300 Deuiſche Linel. 903.030 5 Südd. Zucker. 18250 152,0 Dtenb Schnee 12.041200 Knorr, Hellbr. 158,6 159,2 3 5 Aenzenk. 0 450 Ces duden Ko le. de Stoewer Nühm. 11 978 üdd. Disconto. 130,0 0 Enzinger Union 76,50 78,— Berein diſch Helf 69,— 69. Dürkoppwerdcßt 24.— 24,— Konſerv. Braun 74,— 75.— Per. Chem. Ind.—.— 78.— Chem. Albert. 62,25 62,25 Gebr Jungbans 64.— 68.8 Stolberger Binz 14751480 Dur! dot 136,5 186,5 Gebr. Fahr..— 18.— Wayß& Freytag 99.— 100,0 Düſſel. Rat Dürr 88,— 53.— Krauss Ca. Bock.—.— 48.— Ver. deutſch. Belf. 68.— 67,50 Concord. Spinn. 82.— 62.50 1 nan 78, 74.— Süd Immobil,. 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Vor kurzer Zeit iſt der Bericht eines jungen deutſchen Landwirtes bekannt geworden, der ſich in der amerikaniſchen Landwirtſchaft betätigt hat und ſeine Erfahrungen, die ſo ganz andere ſind, als innerhalb unſerer deutſchen Landwirtſchaft, veröffentlicht. Das hervorſtechendſte Merkmal der Landwirt⸗ ſchaft in Amerika iſt die nahezu vollendete Mechaniſie⸗ rung der Landbeſtellung, der Saat und der Ernte. Zwei Gründe ſind hierbei beſtimmend: Einmal fordern die ganz anders gearteten Bodenverhältniſſe und das Klima die Maſchinenarbeit, zum anderen iſt die amerikaniſche Landwirt⸗ ſchaft durch den Mangel an menſchlichen Arbeitskräften ge⸗ zwungen, ſich zu mechaniſieren. Die klimatiſchen Verhältniſſe in Amerika, vornehmlich in dem weſtlichen Kanada, kennzeichnen ſich dadurch, daß ein ausgeſprochenes Kontinentalklima herrſcht. Es ſind hier alſo ſtreuge Winter mit viel Schnee und heiße Sommer zu verzeich⸗ nen, mit langen Sommertagen, mit langen, bis Ende Juli rei⸗ chenden Regenperioden und mit trockenen Erntemonaten, die von Auguſt bis Anfang Oktober reichen. Der Uebergang vom Sommer zum Winter iſt ſehr plötzlich, und die ſchnell auftre⸗ tenden gewaltigen Schneeſtürme machen dann jede Arbeit im Freien unmöglich. Die verhältnismäßig kurze Zeit währende günſtige Witterung für das Einbringen der Ernte, den Druſch und die Vorbereitungsarbeiten für das kommende Frühjahr fordert gebieteriſch die Unterſtützung der Maſchine. Die Pflugarbeit im Frühjahr, die erſt im Mai einſetzt, iſt von der bei uns gewohnten grundverſchieden. Die kurzen Wochen, die hierfür zur Verfügung ſtehen, werden in maſchinellen Ge⸗ waltarbeiten ausgenutzt. Man verwendet ausſchließlich 1½ bis zwei Fuß tiefgehende, zwei⸗ oder dreiſcharige Kulturpflüge, die meiſt mit acht Pferden je Pflug beſpannt werden. Größere Wirtſchaften pflügen nicht mit Geſpannen, ſondern mit Trak⸗ toren, die gleich zwei Pflüge und Eggen ſchleppen und den Acker in einem Zuge ſaatfertig machen. Unmittelbar dahinter folgt die Drillmaſchine mit tieriſchem Zug oder Maſchinenzug. Das Saatgut wird tiefer als bei uns in die Erde gebracht, weil bis in den Juni hinein Nachtfröſte auftreten. Eine Dün⸗ gung findet nicht ſtatt. Bei wechſelnder Frucht werden die Fel⸗ der ununterbrochen beſtellt. Bei Weizenwirtſchaft legt man zwiſchen zwei Fruchtjahren ein Brachjahr ein. Mit dem Ein⸗ bringen der Saat iſt die Hauptarbeit bis Ende Juli getan. Die Heuernte beginnt mit der letzten Juliwoche und iſt in überraſchend kurzer Zeit durch die nahezu vollſtändige Maſchinenarbeit erledigt. Das Heu wird nicht nur mit der Maſchine geſchuttten, geharkt und gewendet, ſondern auch aufgeladen. Hierzu dienen beſonders konſtruierte, fahrbare Elevatoren, die das Heu erfaſſen und auf den Wagen beför⸗ dern. Menſchliche Arbeitskräfte ſind dabei ſoweit wie mög⸗ lich überflüſſig. Es iſt für unſere Verhältniſſe kaum glaub⸗ lich, wenn der Berichterſtatter feſtſtellt, daß er mit dem Be⸗ ſitzer der Wirtſchaft allein eine Farm von 640 Ackern Größe bearbeitet hat, von denen rund 300 Acker unter dem Pfluge waren. Auch die Saatbeſtellung hat der Bauer mit einer Hilfskraft allein durchgeführt. Die 300 Acker waren in 3½ Wochen eingeſät. Dabei wurde mit dem Traktor gepflügt und geeggt und mit den Pferden gedrillt. Von Mitte Auguſt bis Mitte September iſt die Ernte im Gange. Man rechnet von der Saat bis zum Schnitt im Süden Kanadas etwa 90 Tage, bis der Weizen völlig gereift iſt) bei uns kann man mit rund den doppelten Tagen rechnen. Die kurze Zeit des Erntens läßt ſich nur unter ausſchließ⸗ licher Verwendung des Bindemähers einhalten. Es gibt drüben keinen Bauern, der nicht ſeine Bindemaſchine hat. Die Maſchine leiſtet in etwa drei Wochen rund 300 Acker Schnitt. Hinter der Maſchine werden die gebundenen Gar⸗ ben ſofort in Hocken geſtellt und nach Beendigung des Schnit⸗ tes auf dem Felde gedroſchen. Die Dreſchmaſchine wird meiſt in Genoſſenſchaften angeſchafft. Die Garben ſtakt man direkt vom Wagen in die Einwurföffnung der Dreſchmaſchine ab. Stroh, Kaff und Streu werden ausgeblaſen. Strohſchober ſind drüben nicht üblich. Nach der Ernte werden die großen un verwendbaren Strohhaufen verbrannt. Das gedroſchene Getreide wird von der Dreſchmaſchine unmittelbar in hohe dichte Kaſtenwagen geleitet und gelangt von hier in die Speicher oder nach der Bahn. Das Entleeren der Wagen geſchieht mit großen Saugrohren, wozu je Wagen nur wenige Minuten nötig ſind. Angeſichts des großen Leutemangels erhalten die amerikaniſchen Landarbeiter Löhne, die nach unſeren Be⸗ griffen geradezu phataſtiſch ſind. Einige Löhne werden hier intereſſieren: Ein Vollarbeiter oder Vollknecht— karmhelp wird er drüben genannt— bekommt im Monat etwa 50—60 Dollar= 210250 /, bei freier Station und Kleidung. 8 1588 In der Ernte ſteigern ſich die Löhne außerordentlich,—5 Dollar = 1620% für den Tag gelten als normal. reichen Gegenden werden ſogar—8 Dollar 29—33/ für den Tag bezahlt. Dieſe hohen Entſchädigungen erklären ſich auch damit, daß ein ſehr ſtarker Wechſel unter den Landar⸗ beitern ſtattfindet. Die Leute laſſen ſich nur durch hohe Löhne und durch das Vorhandenſein von Maſchinen und maſchi⸗ nellen Einrichtungen zum Bleiben bewegen. In beſonders Zum Schluß intereſſieren in dieſem Zuſammenhange noch einige bemerkenswerte Feſtſtellungen über die amerikaniſche Viehwirtſchaft. Auch hier hat man ſich in großzügiger Weiſe mechaniſiert und von der unzulänglichen, menſchlichen Arbeitskraft unabhängig gemacht. Sehr viel beſchäftigt ſich der amerikaniſche Landwirt mit ſeinem Vieh dabei nicht. Kühe, Pferde, Schafe und Schweine ſind das ganze Jahr im Freien in großen, eingezäunten Koppeln, aus denen die Kühe abends zum maſchinellen Melken zuſammengetrieben werden. Auch im härteſten Winter bleibt das Vieh draußen; kaum daß es bei beſonders ſchlechten Witterungsverhältniſſen die wenigen errichteten Schutzhütten aufſucht. Durch dieſe naturbedingte Lebensweiſe der Tiere hat mau durchweg einen prächtigen, geſunden Viehſtand, in dem kaum Krankheiten vorkommen. Landwirtſchaftlicher Pflanzenſchutz im Auguſt Wo ſich bei der Ernte Feldmaus kolonien zeigen, da räuchere man ſie ohne Verzug aus, denn zum Herbſt ſind es ſchon wieder mehr geworden. War Som mergetreide ſtark von der Fritfliege befallen, ſo vermeide man die Schäl⸗ furche, weil die aus den ausgefallenen Körnern entſtandenen Pflänzchen von der Fliege angenommen werden. Mitte Sep⸗ tember pflügt man dann alles unter. Wer im Wick⸗Roggen⸗ gemenge Fritfliegenſchaden vermeiden will, ſäe die Wicken um den 20. Auguſt, den Roggen aber erſt Ende September. Soll gegen die Nematoden, Stockälchen oder Draht⸗ würmer der Boden desinfiziert werden, ſo empfiehlt Dr. Hiltner das Humuskarbolineum. Gegen die Krautfäule der Kartoffeln ſpritze man vorbeugend mit Kupferkalkbrühe, be⸗ ſonders wenn ſich Spuren der Krankheit zeigen. Die Zucker⸗ rübe als echtes Kulturgewächs hat viele Feinde: Gegen den Rübenroſt und die Blattbräune hätte man ſchon im Juli vor⸗ beugend mit letztgenannter Brühe ſpritzen ſollen. Die 22⸗ füßige Afterraupe der Blattweſpe vernichtet man durch eine Seifenlöſung oder durch Kalk⸗ bzw. Thomasmehlſtaub. Gegen die Nematpde, die die Rüben müdigkeit verurſacht, gibt es noch keine erfolgreichen direkten Gegenmittel. Kühn hat mehrere Sommerrübſen⸗Saaten hintereinander vorgenom⸗ men, während Müller und Molz Zichorien anbauen. Starke Kali⸗ und Kalkgaben ätzen viele Nematoden zu Tode. Das⸗ ſelbe gilt auch von den Engerlingen auf Wieſen. Die Schnackenlarven der Moorböden, die ſogen.„Wieſenwürmer“, ſammeln ſich in Fanggräben. Schließlich räumen Star⸗ kolonien gehörig damit auf, wenn Anſiedlungen in der Nähe ſind, denn der Star dehnt die Nahrungsſuche nicht wei⸗ ter aus, als unbedingt nötig iſt. 8 Der Obſtgarten im Anguſt Die Ernte des Frühobſtes beginnt. Frühobſt etwa acht Tage vor der eigentlichen Reife pflücken. Am Baum ge⸗ reiftes Sommerobſt wird in der Regel breiig oder mehlig. Erſt auf dem Lager werden die Früchte vollſaftig und ſchmackhaft. Maßnahmen gegen den Erbſenkäfe Das ſicherſte Mittel gegen dieſen Vorratsſchädling iſt der Schwefelkohlenſtoff. Man häufelt die Erbſen pyramidenför⸗ mig zuſammen und bedeckt ſte daun mit einem Lappen, der mit Schwefelkohlenſtoff getränkt wurde. Die Käfer werden in kurzer Zeit ſamt ihren Larven reſtlos abgetötet. Der Schwefelkohlenſtoff ſchadet der Keimfähigkeit nicht. Nach der Behandlung breitet man die Erbſen ſo lange möglichſt flach aus, bis der Geruch des Bekämpfungsmittels verſchwunden Man kann das Saatgut auch in einem geſchloſſenen Gefäß Auf ein Liter iſt. der Schwefelkohlenſtoff⸗ Einwirkung ausſetzen. mit eh] b) 300 gr. 28% Stiokstoff, 14% Phosphorsäure, 14% Kali der fideale Volldünger für fopfpflanzen, Blumen alle Gartenfrüchte und Rasenflächen. Sehnelles Wachsfum, groge Blühfähigkelt, noche Ernten, groge Naltborkelt Original-Packungen: N 8) 100 gr. Dose RN. 0 50 e Dose BN. 120 o Siesss N n 8 8 0 0 enhendhungen, Drogerien, Blumengeschaſte, alten oncere einschlägige Geschsfte. Jür die Kleintierzucht Unſere Hühner im Auguſt Im Auguſt ſetzt der Federwechſel auf dem Hühner⸗ hofe ein. Während die Mauſer bei einzelnen Hühnern nur langſam vor ſich geht, verlieren manche Hühner die Federn ſozuſagen„über Nacht“. Die Fütterung iſt jetzt den erhöhten Anforderungen des Körprs entſprechend zu geſtalten. Unter das Weichfutter ſind jetzt mehr als ſonſt Fleiſch⸗ und Fiſch⸗ mehl ſowie Knochenſchrot zu mengen. Garneelen dürfen auch nicht vergeſſen werden. Die Hennen aber, die als Zuchttiere bezw. als Legerinnen mit dieſem Jahre ausgedient haben, werden noch vor der Mauſer der Küche überwieſen oder als Schlachtgeflügel verkauft. Sie vorher noch mäüſten zu wollen, lohnt ſich nicht. Die zum Schlachten beſtimmten Hähnchen können mit Erfolg vorher gemäſtet werden, be⸗ ſonders wenn ſie als Jungfernhähne gehalten, d. h. nicht mit Hennen zuſammengekommen ſind. Im Auguſt werden auch viel von ihnen zu Kapaunen gemacht. Für größere Geflügel⸗ zuchtbetriebe iſt dies ohne Zweifel angebracht, während es für kleinere bäuerliche und ſtädtiſche Haushaltungen nur be⸗ dingt zu empfehlen iſt. Jetzt werden auch viele Eier„kon⸗ ſerviert“. Die Truthühner beenden im Auguſt meiſt ihr zweites Gelege und haben dann die Abſicht, zum zweiten Male zu brüten, was aber nicht geduldet werden ſollte, da eine ſolche Spätbrut nicht einmal zum Schlachten tauglich wird. Puterhähne, die zweimal zur Zucht verwendet ſind, ſollten nun zum Schlachten veräußert werden. Ein Durch⸗ halten bis zum Frühjahr lohnt ſich nicht. Landwirtschaft, Obſt und Gemüſeb au Obſtwildlinge veredeln: zunächſt Steinobſt, dann Birnen und zuletzt Aepfel. Fallobſt täglich aufleſen und verwerten. Beim Steinobſt alle faulen Früchte pflücken bzw. ſammeln und ver⸗ nichten. Sie bergen den Pilz der Monfliakrankheit. Für Winterobſt beginnt die Hauptentwicklungszeit. Darum tüchtig wäſſern und, wo nötig, noch düngen. Vergorener Tauben⸗ und Hühnermiſt iſt vorteilhaft, aber nur bei Bäumen mit mäßiger Triebkraft. Bei ſtarkwüchſigen Sorten hat Stickſtoff⸗ düngung zu unterbleiben, weil ſonſt die neuen Triebe nicht mehr ausreifen. Am Spalier Triebe anheften. Beim Pfirſich Gummiflußſtellen bis auf das geſunde Holz aus⸗ ſchneiden und die Wunde mit Baumwachs verſtreichen. Beim Wein die Geiztriebe nicht ausbrechen laſſen; bis auf ein Blatt entſpitzen. Bei frühen Sorten die Trauben freiſtellen zwecks beſſerer Einwirkung der Sonne. Erdbeeren zur Kräf⸗ tigung tüchtig düngen. Neue Beete anlegen. Beſte Zeit datzu die zweite Auguſthälfte. An Himbeeren alle abgetragenen und ſchwachen Ruten entfernen, zwiſchen den Reihen graben und düngen. Der Gemüſegarten im Auguſt Hacken und Jäten nicht verſäumen, ebenſo reichliches Be⸗ wäſſern. Vom Kohl die Raupen ableſen. Tomaten beſchneiden. Folgeausſaat von Spinat wird gut für den Herbſt. Auszu⸗ ſſäen ſind noch: Salat, Radies, Kerbel, Teltower Rübchen. Ge⸗ pflanzt werden: Salat, Kohlrabi, Endivien, Perlzwiebeln und Grünkohl. Anfang Auguſt können in geſchützten Lagen noch frühe Buſchbohnen ausgelegt werden. Bei günſtiger Witte⸗ rung geben ſie noch zum Herbſt zarte Schoten, andernfalls verbeſſern ſie als Gründüngungspflanzen auch den Boden. Für die Küche werden geerntet: Blumenkohl, Wirſing, die letzten Erbſen. Buſchbohnen, Gurken, Bleichſellerte, Zwiebeln. Einzäunung ausbeſſern und ſtreichen. Miſtbeetfenſter und Deckmaterial nachſehen und lagern. Erbſenreiſer, die im nächſten Jahre noch tauglich ſind, bündeln und unter Dach bringen. Peterſtlie für den Winter in Töpfe oder Käſten pflanzen. Rhabarber tüchtig jauchen. Winke für den Schrebergäriner Erbſen rechnet man 50 eem Schwefelkohlenſtoff. Die Be⸗ gaſung dauert etwa 10 Minuten. Dann wird gelüftet. Auch eine Temperatur von 50 Grad Celſtus tötet dieſen Schädling. Es iſt aber ſchwer, eine gleichmäßige Wärme in dieſer Höhe praktiſch herzuſtellen. Jedenfalls iſt dieſe Methode an das Vorhandenſein einer Darre gebunden und es muß ſtreng darauf geachtet werden, daß die Grenze von 50 Grad nicht überſchritten wird, weil ſonſt die Keimfähigkeit ge⸗ bezw. zerſtört wird. Im übrigen verlaſſen die Käfer und ihre Lar⸗ ven das Saatgut, ſobald 40 Grad Wärme erreicht ſind. Es wäre alſo möglich, ſich auch mit dieſer Temperatur zu begnü⸗ gen und die Tiere nach dem Auswandern geſondert zu fangen. Befallene Erbſen können von gutem Saatgut leicht da⸗ durch getrennt werden, daß man die Körner in ein Becken mit kaltem Waſſer ſchüttet. Die guten Körner ſinken zu Boden, während das Unbrauchbare oben abgeſchöpft werden kann. Gärtners Schädlingskampf Im Auguſt ſammle man alles Fallobſt und vernichte das wurmſtichige; auch am Baum ſelbſt ſollte man Aepfel und Birnen, die an der Monilia⸗ und Phytophthoraſäule leiden, beſeitigen. Die Obſtmaden gehen jetzt an Fanggürtel und Madenfallen. Dieſe ſind daher öfters nachzuſehen. Die Larven der Birnblattweſpe und die Räupchen des Goldafters müſſen abgeſammelt und die Larven der Kirſchblattweſpe an niehrigen Bäumen durch Kalkſtaub oder Schwefel bekämpft werden. In den Kohlfeldern muß man jetzt auf die Weiß ⸗ lingsraupen achten bezw. deren Eier zerdrücken. Der große Kohlweißling legt ſeine Eier in Häufchen ab, der kleine dagegen einzeln an die Unterſeiten der Blätter. Schneller und ſicherer als das Zerdrücken wirkt das Bepinſeln mit Spiritus. Gegen die Raupen ſpritzt man mit warmem Waſſer von 55 Grad Celſius oder einer Schmierſeifenlöſung von 2 v. H. oder einer Miſchung, die auf 100 Liter Waſſer 2 Kg. Kalk und 3 Kg. Kochſalz enthält. Schließlich hilft mehr⸗ maliges Beſtäuben mit Thomasmehl. Die Natur unterſtützt den Raupenkampf des Menſchen durch die Arbeit der Schlupfweſpen. Wo an den Weiß⸗ lingspuppen die Häufchen gelber Wollpüppchen zu ſehen find, da ſchütze man ſie; denn daraus entſtehen die nützlichen Schlupfweſpen. Ja ſogar ausländiſche Arten verſucht man in Deutſchland einzubürgern. Verantwortlich Franz Kircher . — ö 13 nl — F Mttwoch, den 14. Auguſt 1929 und Schwager am oberen Luisenpark 1. nach einem arbeitsreichen Leben. Mannheim, den 14. August 1929 Herr Kaufmann In tiefer Trauer: Cerirud Wanner geb. Langeloh Custa Wanner u. Frau geb. Fer Richard Wanner u. Frau geb. Mündel Und 2 Enkelkinder. Sonntag, den 11. August starb im fast vollendeten 70. Lebensjahre mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder Christoph Wihhelm! Die Einäscherung fand auf Wunsch des Entschlafenen in aller Stille statt. 9. Seite. Nr. 378 Chef, Nadsrul Am vergangenen Sonntag verschied unser hochverehrter Herr Curistoph Wit elm Winner Der Entschlafene ging vollständig auf in der Arbeit, immer mit dem eisernen Willen, das von ihm vor 46 jahren ge- gründete Unternehmen weiter auszubauen und zu fördern. Er war uns so ein leuchtendes Vorbild zu gewissenhafter Pflichterfüllung. Seine stete Sorge und sein warmes Ver- ständnis für das Wohl seiner Angestellten und Arbeiter erkennen wir dankbarst an Sein Andenken werden wir bleibend in Ehren halten Die Angestellten und Arbeiter der Firma C. W. Wanner D. Herrn i. ſchw.⸗ weiß. Pullover, der dkl. Ponykopf am Sonntag Mitropa Köln⸗Mainz gegen⸗ überſaß. f. freundl. Hilfe a. d. Wege gedankt. Ed320 2 Ui eparatoren,Aeinigund Eduard Schramm Mannheim 33.11 Tel. 30478 Auto- Verleih an Selbſtfahrer jede beliebige Ze 5 Tel. 32 auf it. 8998 Tüchtiger Kaufm. als Teilhaber zwecks Ausbau des Geſchäftes Vertretung, mit einig. Tauſend/ geſucht. 5 Angeb, u. N H 60 lan die Geſchſt. 44098 gefühlten Dank Danlesagung Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme an dem schweren Verluste der uns ge- troffen hat, sagen wir allen unseren tief- Aglasterhausen, den 14. August 1920 Im Namen der trauernden Familien: Wibelm Lechner jr. und Frau Lydia geb. Henninger Amtliche Bekanntmachungen Nach Mitteilung des Kreisamts Bensheim wird während der Erntezeit die Provinztal⸗ ſtraße Lampertheim⸗Worms für den Verkehr mit Laſtkraftwagen geſperrt. annhei m, den 9. Auguſt 1920. aürksamt— Abt. V. . nenynsfrkend und ebenen N KNolnizen Lusen * L. i oA hs Nen nent Filialen in allen Sad. Feilen Neueröftnet: Feudenheim, Hauptstr. 69. Automarkt [Aut 2⸗4 Sitzer gut erhalten, gegen bar zu Kaufen gesucht. Angeb. unter N C 55 an die Geſchäftsſtelle ds. Blattes. 085 . ² A ½. Uerrolet Lieforkastenwagen in gut. Zuſtande, neu bereift, weg. Anſchaf⸗ fung eines größeren Wagens billigſt zu verkaufen.* 4104 Telephon 231 74. Höhenluftkur gr. Tannenhochw., reine Luft, gute oſt. Penſ.⸗Pr. .50. Ev. Pfarrhaus Mönchweiler b. Höhen⸗ luftkurort Königsfeld, Schwarzwald. 8948 Arbeilsvergebung. Für unſere Siedlung in der Garteuſtadt Waldhof ſollen die Tüncherarbeiten im öffentlichen Wettbewerb vergeben werden. 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