Donnerstag, 15. Auguſt 1929 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich R⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle 6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R1.9/½11 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofftr.6, Schwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 19 Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951. 24952 u. 24953 Regelmäßige Beilagen: Geſetz u. Nocht Montag: Sport und Spiel Dienstag wech . Donnerstag wechſelnd: Mannheimer Frauenzeitung. Aus dem Kin Mitkag⸗ Ausgabe 2 G Hannheimer General Anzeiger elnd: Aus der Welt der Cechning Kraftfahrzeug und Verkehr Neues vom Film Freitag: Wandern u. Neiſen derlaud Nr. 374— 140. Sahrgang i Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Porauszahlung je einſg, Kolonelzeile für Allgem. Aielgen 0,40 M Nenamen 34.⸗M. Kollektiw⸗Anzeigen werden höher berechnet üs Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. gaben wird keine Verantwortung übernommen Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder 2 verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge urch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Mittwoch wechſelnd: Aus Feld und Garten Samstag: Aus Seit u. Leben Mannheimer Muſikzeitung Die Abfahrt in Friedrichshafen erfolgte heute früh.35 Ahr Stimmungsbild vom Start * Friedrichshafen, 15. Aug.(Eigener Drahtbericht.) Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ iſt heute früh.35 bei klarem Wetter zur zweiten Etappe ſeiner Weltfahrt geſtartet. Ueber den Auftakt zum Start liegt uns folgendes Stim⸗ mungsbild vor: Wieder eine herrliche ſternenklare Sommer⸗ nacht über der Zeppelinſtadt, ein Wetter ähnlich dem des letzten Amerikaſtarts. Auf den Straßen iſt auch nach Mitternacht kein Abflauen des Verkehrs zu bemerken. Unaufhörlich treffen Menſchen auf Autos und auf Motor⸗ rädern ein, die dem Aufſtieg des Luftſchiffes alles wohl. Vorausſichtlich wird das Luftſchiff gegen 9 Uhr Leipöig errichen und dann mit Kurs nach Berlin weiter⸗ fliegen. K Von Gera kommend überflog das Luftſchiff„Graf Zep⸗ pelin“ kurz nach 9 Uhr Leipzig. Vom Auguſtusplatz, der um.06 Uhr erreicht wurde, nahm das Luftſchiff über dem Mockauer Flughafen Kurs nach Nordoſten. 5 Der Startbericht eines Mannheimer Ohrenzeugen Radio in der Frühe Ein Mannheimer Rundfunkhörer berichtet uns über den Start des„Grafen Zeppelin“ in der vergangenen Nacht fol⸗ gendes: Dieſes Mal geſchah es wirklich durch Zufall. Als ich mich Mittwoch abend zu Bette begab, dachte ich nicht im ge⸗ ringſten daran, mitten in der Nacht aufzu⸗ ſtehen. Nebenbei bemerkt, wußte ich über⸗ beiwohnen wollen. Die Lokale, in denen es keine Polizeiſtunde gibt, können die warten⸗ den Gäſte kaum faſſen. Der größte Teil der Paſſagiere hat ſich nicht zur Ruhe begeben, und im Kurgarten⸗Hotel wird mit den An⸗ gehörigen und Freunden Abſchied gefeiert. Gegen einhalb vier Uhr morgens begaben ſich die Paſſagiere zum Werftgelände. Ganz Friedrichshafen war auf den Beinen, um ſeinem Luftſchiff die letzten Grüße mit auf die große Reiſe zu geben. In den Omni⸗ buſſen der Paſſagiere herrſchte eine ausge⸗ zeichnete beinahe ausgelaſſene Stimmung. Man läßt ſich auf der Fahrt zur Werft noch die letzten Zigaretten ſchmecken. Die Zahl der Autos, die auf den Straßen in der Nähe der Werft parken, ging in die Hunderte. Der Platz vor dem Haupteingang zur Werft war ſchwarz von Menſchen, ſodaß kaum ein Durch⸗ kommen war. Nach einigem Aufenthalt fuhren die Omnibuſſe durch die Menſchen⸗ menge dicht vor das Weſttor der Halle, das ebenſo wie das öſtliche weit offen ſtand. Die Maſchiniſten und die übrige Beſatzung be⸗ fanden ſich bereits in der Halle. Vor dem Eingang zur Hauptgondel verſammeln ſich nach und nach die Paſſagiere und die übrigen Bevorzugten, die Einlaß in die ſtreng behütete Halle gefunden haben. haupt gar nicht, ob die Abfahrt übertragen werden ſollte. Plötzlich wurde ich durch das raſche Anfahren eines Autos aus meinem Schlummer geweckt. Ich eilte ans Fenſter: Ein Krankenwagen ſtand vor dem gegen⸗ überliegenden Hauſe. Ich mußte natürlich ſchauen, wer da ſo ſpät geholt wurde. Nach dieſer Störung war mein Schlaf ge⸗ wichen. Ich ging in das Zimmer, in dem mein„geliebter Funkkaſten“ ſteht, ſchaltete ein in der Meinung, jetzt mal zu verſuchen, amerikaniſche Stationen zu bekommen, Was geſchah? Kaum hatte ich eingeſchaltet, hörte ich„Niggerſongs“. Aha, der US.⸗Sender iſt aber laut. Der Anſager kam:„Frank⸗ f Kaſſel, Stuttgart, Freiburg. Meine Damen und Herren. Es folgt nun. Oh, bloß Frankfurt! Nun kam mir Gottſeidank der rettende Gedanke, es könne ſich eventuell eine Reportage vom Start des L. Z. 127 an⸗ ſchließen. Ich ließ nun eine Menge Fox⸗ trötter, engliſche Walzer uſw. über mich er⸗ gehen. Endlich kur z nach 4 Uhr erhalte ich den beſtimmten Beſcheid von der Ueber⸗ tragung aus Friedrichshafen. Um.15 kommt der Anſager.„Die Vor⸗ bereitungen ſind ſchon ſo weit vorgeſchritten, daß mit dem Start in ca. 15 Minuten ge⸗ rechnet werden kann. Die 22 Paſſagiere ſind ſchon an Bord. Die Anhöhen ringsum find Bald ſteht die Menge dicht gedrängt, Kopf an a Kopf, um den zu denn Kabinen führenden Steg. Die Paſſagiere beſteigen unter ſcharfer Kontrolle das Luftſchiff. Inzwiſchen haben die Maſchiniſten die Mo⸗ toren zu einem noch⸗ maligen kurzen Probe⸗ lauf in Gang geſetzt. Um 7 angefüllt mit Hunderten von Zuſchauern. Dr Eckener erſcheint beglei⸗ tet von ſeiner Gattin. Hinter ihm folgt Kapt⸗ kän Lehmann. Beide verabſchieden ſich, als würden ſie nur eine Wochenendfahrt machen. Ein Teil der Taue fällt „ ſchon. In der Führer⸗ .11 Uhr werden die meiſten Ballaſtſäcke ab⸗ zehängt. Immer wieder müſſen die Poliziſten die Menge zurückhalten. Daun wird das Schiff ausgewogen. Man muß viel Waſſerballaſt ab⸗ geben. Um.23 Uhr wird die Holztreppe von der Gondeltür gezogen. Draußen beginnt der Morgen zu grauen. Endlich um.24 Uhr wird das Signal zum Ausfahren aus der Halle gegeben. Die letzten Abſchiedsworte werden zwiſchen den Siffsinſaſſen und der zurückbleibenden Menge gewechſelt. But.28 Uhr werden die Laufkatzen abgehängt und„Graf Zep⸗ pelin“ von der Halle weg mit dem Bug nach Südoſten ge⸗ drängt. Einige Minuten nach.30 Uhr ertönt das Kommando „Leinen ausſchären!. Das Schiff iſt frei. Es wird nochmals ausgewogen. Jetzt ſpringen die Motoren einer nach dem au⸗ deren an. Die Maſchinentelegraphen praſſeln. Die letzten Be⸗ fehle ſchwirren hin und her. um.35 Uhr kommt das Kommando„Luftſchiff hoch“. Die Haltemannſchaften ſtoßen mit gewaltigem Ruck den Schiffskörper in die Luft und langſam aber ſtetig hebt ſich das ſchwer beladene Schiff höher und höher, begleitet von den nicht enden wollenden Jubelrufen der Zurückgebliebenen. Ein letztes Winken von Bord zum Land und umgekehrt, dann ent⸗ fernt ſich„Graf Zeppelin“ in langſamer Fahrt nach Nord⸗ yſten. Die erſten Fahrtberichte Um.45 Uhr paſſierte das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ auf ſeiner Weltreiſe die Stadt Nürnberg in nordöſtlicher Richtung. * Um.45 Uhr überflog„Graf Zeppelin“ Hof, um.50 Uhr Bayrenth. Nach einem Telegramm von Bord hefindet ſich Die genaue Route des„Graf Zeppelin“ wird von den metereologiſchen Verhältniſſen abhängen. Wir haben die wahrſcheinlichſte Route Lady Drummond Hay, der einzige weibliche Paſſagier auf der Weltfahrt Amerika in Erwartung 2 Waſhington, 15. Aug.(United Preß.) Um den „Graf Zeppelin“ bei einer Landung auf amerikaniſchem Boden nach Möglichkeit behilflich zu ſein, werden auf An⸗ ordnung des amerikaniſchen Marineamtes au vielen Stellen Anker maſte errichtet, und zwar in Honolulu und Hawai, für den Fall, daß das Luftſchiff dieſe Richtung nehmen ſollte. Ferner wurde aus San Diego ein Ankermaſt nach Los Angeles gebracht. kabine noch alles dun⸗ eingezeichnet kel. Eben huſcht eine N Geſtalt darin herum: Dr. Eckener, der die letzten Anordnungen trifft. Die Wetterverhältniſſe ſind ſehr günſtig. abſichtigt, wie der Anſager ſagt, über Berlin, Königsberg, Leningrad zu fliegen. Die ruſſiſche Regierung hat Dr. Eckener gebeten, Moskau zw überfliegen. Ob er dem Wunſche nachkommt, liegt nur am Wetter. Die Aufregung der Zuſchauer ſteigt, iſt aber doch noch ziemlich ruhig, weil alle ſich mit dem Gedanken tragen: wird es ge⸗ Hungen? Aber er muß fa herum um den Erdball! Die Leiter zur Paſſagiergondel wird weggenommen. 2 Minuten ſpäter wird das Luftſchiff langſam, ſo daß man noch gut nebenher laufen kann, aus der Halle gezogen. Nach 4 Minuten iſt es im Freien, gegen Süden gerichtet. Noch hat ſich Begeiſterung nicht ganz entfaltet. Rufe ertönen. Waſſer⸗ ballaſt wird abgelaſſen. Nun kommt Leben in die Zuſchauer und Paſſagiere, alles winkt. Graf Zeppelin wird nach Oſten gedreht. Signale ſind gut hörbar. Alles ruft„Hurra“ dem im Dämmerſchein geſpenſtig wirkenden Luftſchiffe zu. Die letzten Kommandos zur Abfahrt werden gegeben. Das Publi⸗ kum ſtürzt trotz Polizet gegen die Paſſagiergondel zu. Der ſtolze Luftrieſe hebt ſich raſch vom Boden. 50—— 100 Meter. Soeben überfliegt er die neue, gleich darauf die alte Halle. Das ſtarke Motorengeräuſch iſt immer noch gut hörbar, trotz⸗ dem er ſchon den Blicken entſchwunden iſt. 0 Zum Schluſſe hörte ich noch als würdigen Abſchluß das Deutſchlandlied, aber nicht aus Friedrichshafen, ſondern vom Senderaum in Frankfurt. Wir wünſchen Dir,„Graf Zeppelin“, eine glückliche Fahrt! Dr. Eckener be⸗ eee eee eee dc ee 2. Seite. Nr. 374 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 15. Auguſt 1929 England als Gläubiger und Schuldner Von unſerem ſtändigen Korreſpondenten London, 13. Auguſt 1929. Wenn auch der Widerſtand des engliſchen Schatzamtes gegen den neuen Verteilungsſchlüſſel für die deutſchen Re⸗ parationen,, wie er durch die Sachverſtändigen im Young⸗ plan in Paris aufgeſetzt iſt, ſchon geraume Zeit bekannt war, ſo hat doch die Hartnäckigkeit, mit der der engliſche Finanz⸗ miniſter Snowden die finanziellen Forderungen Groß⸗ Pritanniens vertritt, die weiteren Kreiſe der europäiſchen Völker zum mindeſten überraſcht, insbeſondere da die techni⸗ schen Einzelheiten der Allgemeinheit wenig bekannt ſind. In folgendem ſoll eine kurze Darſtellung über die hiſtoriſchen Anſprüche Englands gegeben werden. Auf der Konferenz von Spa im Jahre 1920 einigten ſich die Alliierten über ihre Anteile an den zukünftigen deutſchen Reparationszahlungen, deren Geſamthöhe damals noch 132 bis 136 Milliarden Goldmark betragen ſollte. Theoretiſch hält Frankreich noch heute an dieſer Forderung feſt, da der Woungplan, der dieſe Summe tatſächlich abänderte, noch nicht ig Kraft getreten iſt. Die Prozentſätze waren da⸗ mals: Frankreich 52 v.., engliſches Weltreich 22 v.., Italien 10 v.., Belgien 8 v.., Serbien 5 v.., Rumänien 1 v.., Japan u v.., Portugal 4 v.., Griechenland“ v. H. Im Januar 1925 wurde in Paris im Hinblick darauf, daß Belgien auf Grund der Prioritätabkommen bereits vorzeitige Zahlungen erhalten hatte, der belgiſche Prozentſatz von 8 v. H. auf 4% v. H. er⸗ niedrigt und die reſtlichen 37 v. H. zwiſchen Frankreich und Großbritannien in dem Verhältnis der bisherigen Prozent⸗ ſätze aufgeteilt. Hierdurch erhöhte ſich der Anteil des engliſchen Weltreiches auf etwas über 23 v. H. England und die Dominions haben ſich dahin geeinigt, daß von dieſer Summe das Vereinigte Königreich 86,85 v. H. und die Dominions 13,15 v. H. als ihren Anteil erhalten ſollen. Dies wirkt ſich in den Spaprozentſätzen zu 20,3 v. H. für Groß⸗ britannien und 2,8 v. H. für die Dominions aus. 8 Das Schuldenabkommen zwiſchen England und Amerika vom 18. Juni 1923 ſetzt die Geſamtſchuld Groß⸗ britannſens an Amerika auf 4 Milliarden 600 Mill. Dollar feſt und ſieht vor, daß bei einem Zinsſatz von 3 v. H. bis zum Jahre 1932 und dann von 3½ v.., alljährlich eine ſtetig wachſende Summe zur Amortiſation zu zahlen iſt. Hier⸗ aus ergibt ſich, daß etwa vom Jahre 1933 ab die engliſchen Jahreszahlungen zwiſchen 185 250 000 Dollar und 178 240 000 Dollar ſchwanken. Das Verhältnis zwiſchen der urſprüng⸗ lichen Verſchuldung Englands an Amerika und der 1923 feſt⸗ geſetzten Verſchuldungsſumme, berechnet ſich auf etwa 82 v.., wenn man einen Zinsſatz von 4½ v.., wie er bei den meiſten amerikaniſchen Liberty Bonds üblich war, zugrunde legt. Amerika hat Frankreich ein Verhältnis von 49,6 v. H. und Italien ſogar ein Verhältnis von 25,9 v. H. zugeſtanden. Groß⸗ Hritannien iſt bei den Schuldenabkommen mit ſeinen Alliierten moch weiter gegangen und hat ſich mit einem Hundertſatz von 42,6 v. H. für Frankreich und nur 15,1 v. H. für Italien be⸗ gnügt. Dieſe Zahlen ſcheinen die engliſchen Kritiken an den engliſch⸗amerikaniſchen ſowie an den engliſch⸗interalltierten Schuldenabkommen zu rechtfertigen. England behauptet, daß es in dieſer Frage ganz un⸗ geheure Opfer gebracht habe, da logiſcherweiſe die Summen, von den Alliierten nicht zurückgezahlt werden, dem engliſchen Steuerzahler zur Laſt fallen. Entſprechend den Grundſätzen der Balfournote beſteht Großbritannien darauf, daß alle Einnahmen aus den Schul⸗ denzahlungen ſeiner Alliierten und den Reparationen die Jahreszahlungen an Amerika decken ſollen. Ein Beiſpiel: Im Jahre 1940 zahlt Frankreich an England 12% Millionen Pfund; Griechenland 400 000 Pfund; Italien 4% Millionen Pfund; Jugoſlawien 400 000 Pfund; Portugal 400 000 Pfund; Rumänien 275000 Pfund; die Alliierten insgeſamt alſo 18 475 000 Pfund. Fällig ſind an Amerika 185 535 000 Dollar, was etwa 38,25 Millionen Pfund entſpricht, ſodaß durch die deutſchen Reparationen 19775 000 Pfund aufzubringen ſind. Der Youngplan ſieht nun für das Jahr 1930/0 eine Zahlung von 442,5 Millionen Goldmark für das engliſche Weltreich vor, wovon 86,85 Prozent, d. h. etwa 18,8 Millionen an England bei der urſprünglichen Regelung zur Schuldendeckung gehen wür⸗ den. In dem darauf folgenden Jahre erhöht ſich der auf Eng⸗ land entfallende Anteil auf 457,1 Millionen Goldmark, wo⸗ durch ein kleiner Ausgleich geſchaffen wird. Die Schwierigkeit iſt die, daß die einzelnen Jahre, nach denen die verſchiedenen Zahlen berechnet werden, nicht einheitlich ſind, ſondern ſtets zu verſchiedenen Zeiten des Jahres beginnen. Und dieſer Um⸗ ſtaud geſtattet es dem Finanzminiſter im Haag, mit den Zah⸗ len zu jonglieren. Aber ſoviel geht hieraus hervor, daß an ſich die engliſchen Forderungen nach Deckung der Zahlungen an Amerika erfüllt ſind, daß jedoch der Anteil der Dominfens ſo gut wie gänzlich verſchwindet und ein Ueberſchuß für Eng⸗ land nicht verbleibt. England hat bis jetzt die Jahreszahlun⸗ gen an Amerika ſeit dem Jahre 1923 in den erſten Jahren voll aus der eigenen Taſche bezahlt. Späterhin ſetzten die Alliier⸗ ten⸗ und Reparationszahlungen ein, die jedoch den Geſamt⸗ betrag nicht deckten. Engliſcherſeits wird der Betrag, den Großbritannien ſelbſt an Amerika gezahlt hat, unter entſpre⸗ chender Zinſen berechnung auf etwa 200 000 000 Pfund geſchätzt. Nach den Grundſätzen der Balfournote erhebt England An⸗ ſpruch darauf, daß dieſe Summe irgendwie durch die einkom⸗ menden Zahlungen wieder gedeckt wird. Der NMoungplan iſt jedoch auf der Vorausſetzung aufgebaut, daß der engliſche Anteil an den Reparationszahlungen gerade hinreicht, um die Zahlungen an Amerika zu decken. Ausgenommen hiervon ſtud die Zahlungen der Jahre 1985 bis 1988, die einen Ueberſchuß darſtellen, da Großbritannien im Jahre 1984 die letzte Rate an Amerika zu zahlen hat. Eine Klauſel des Voung⸗ plaues ſteht vor, daß England ſeine Anſprüche aufgeben und ſie den Alliierten gutbringen ſoll, die ihrerſeits dieſe Summen auf Deutſchlands Laſten verrechnet. Die Summen, die das Britiſche Weltreich gemäß dem Moungplan aus den deutſchen Reparationen erhält, ſind jetzt geringer als 23 Proz. Das engliſche Finanzminiſterium be⸗ rechnet ſeinen jährlichen Verluſt auf 2,4 Millionen Pfund, während Frankreich 500 000 Pfund, Italien 1,75 Millionen Pfund, und Belgien 550 000 Pfund gewinnt. Die Herabſetzung der britiſchen Prozentualanteile erfolgt Unter anderem zugunſten Frankreichs, da Poincaré darauf beſtand, eine Summe von rund 50 Milliarden Frank möglicher Weiſe zu mobiliſieren, wogegen er Zugeſtändniſſe in der Frage der Rheinlandräumung machen wollte. Es wird alſo nach engliſcher Auffaſſung erneut eine Konzeſſion Englands an Frankreich verlangt, die zu den früheren Zu⸗ geſtändniſſen hinzutreten würde. Wenn Snowden nun heute dem Standpunkt verharrt, weitere Zugeſtändniſſe nicht 5 zu können, ſo bedeutet dies, daß er in Uebereinſtim⸗ 8* 5 38 2 Bis Samstag muß Einigung mit England erzielt ſein, ſonſt Konferenzabbruch Die Haager Jieberkurve Den Haag, 15. Aug.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Die Haager Regierungskonferenz hat ſich in private Be⸗ ſprechungen aufgelöſt. Mit Ausnahme des heute tagen⸗ den Juriſtenausſchuſſes, der die Rechtslage prüfen und ein Gutachten für die politiſche Kommiſſion ausarbeiten ſoll, fin⸗ den bis Samstag keine Verhandlungen in größerem Kreiſe ſtatt. Umſo intenſiver wird in den Delegationshotels gearbei⸗ tet. Die franzöſiſchen und engliſchen Finanzſachverſtändigen haben ſich in Zahlentabellen und Berechnungen vertieft, um aus dem Quotenkampf einen Ausweg zu finden. In einer ſtreug geheimen Beſprechung der Hauptdelegierten Frankreichs, Italiens, Belgiens und Japans, die im Hotel des Indes zwiſchen 5 und 7 Uhr ſtatt⸗ fand, wurde über den Verteilungsſchlüſſel verhan⸗ delt. Loucheur teilte den Journaliſten mit, daß ein wei⸗ terer Fortſchritt in der Richtung einer Annäherung noch nicht gefunden werden konnte. Heute werden die Beſpre⸗ chungen der genannten vier Delegationen in ſtreng vertrau⸗ licher Form fortgeſetzt und für Freitag iſt eine Zuſammen⸗ kunft mit den engliſchen Delegationsführern vorgeſehen. Loucheur erklärte, daß die Front der Vertreter Frankreichs, Belgiens, Italiens und Japans geſchloſſen ſei. Man beab⸗ ſichtigt, am Freitag dem engliſchen Schatzkanzler Snowden ein Ja mitteilen zu können, das den Anteil Englands an der Reparationsquote erheblich ſteigert. Lopucheur machte ſodann folgende Bemerkung: Prinzen ⸗Gaſtipiel in Den Haag, 15. Aug.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Im Ritterſaal regten ſich geſtern nachmittag franzöſiſche Jour⸗ naliſten ungeheuer auf, daß der Prinz Georg von Sachſen⸗Meiningen am Montag einer Sitzung der Finanzkommiſſion beiwohnte. Der Vorfall wird in fran⸗ zöſiſchen und belgiſchen Zeitungen als Senſation ausgeſchlach⸗ tet. In Wirklichkeit handelt es ſich um einen Zwiſchenfall, der bei den Delegationsführern große Heiterkeit erregte. Von maßgebender deutſcher Seite wird mir hierzu folgendes mit⸗ geteilt: Als den Mitgliedern der deutſchen Delegation am erſten Kouferenztag die orangegelben Eintrittskarten ausgeſtellt wurden, erſchien bei dem mit dieſer Angelegenheit betrauten Kanzleibeamten der Prinz Georg von Sachſen⸗Mei⸗ ningen. Er legte ein Empfehlungsſchreiben vor, das die Unterſchrift eines linksſtehenden deutſchen Politikers und Mitgliedes der deutſchen Delegation trug. Ohne wei⸗ teres erhielt er die Karte, die ihn zum Eintritt in die„ge⸗ heimen Sitzungen“, der finanziellen und politiſchen Kom⸗ miſſion berechtigte. Erſt am letzten Montag benutzte er dieſe Karte, um ſich zur Sitzung der Finanzkommiſſion einzufinden. Da er die Sitzordnung nicht kannte, nahm er zwiſchen zwei Mitgliedern der jſapaniſchen Delegation Platz. Von einem Japaner um ſeinen Namen befragt, ſtellte ex ſich als Prinz Georg von Sachſen⸗Meinungen vor. Der japaniſche Delegationsführer teilte dies auf einem Zettel dem General⸗ ſekretär Sir Maurice Hanken mit. Sofort wandte ſich der Engländer, ebenfalls in ſchriftlicher Form, an ein Mitglied der deutſchen Delegation, das ſich unverzüglich zu dem Prinzen begab um ihn auf die Unzuläſſigkeit ſeiner Hand⸗ lungsweiſe aufmerkſam zu machen. b Der Prinz erhob ſich ſofort und verließ den Sitzungsſaal. Die Delegierten unterhielten ſich noch einige Minuten über dieſen Vorfall. Der Prinz richtete geſtern ein Entſchul⸗ digungsſchreiben an den Staatsſekretär von Schubert, dem er die Delegiertenkarte beilegte. Wie verhalten ſic England und Amerika? § London, 15. Aug.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Es iſt bemerkenswert, daß die engliſchen Angaben über die Höhe der Schadenserſatzanſprüche der alliierten. Armeen weſentlich von den Berechnungen der deutſchen Preſſe ab⸗ weichen. Nachdem der„Daily Herald“ deren Höhe mit 10 Millionen Mark angegeben hatte, berechnet heute der „Daily Telegraph“ im Gegenſatz zu den Angaben deutſcher Zeitungen, die von 100 Millionen Mark ſprechen, den Ge⸗ ſamtbetrag auf etwa 30 Millionen Mark, und zwar für alle drei Armeen gemeinſam, wovon ungefähr 8 Millio⸗ nen Mark auf den engliſchen Anteil entfallen. Es ſcheint alſo, daß der„Daily Herald“ nur den Teil an⸗ gegeben hat, der ſich auf die Anſprüche gegen die engliſche Be⸗ ſatzungsarmee bezieht. Es zeigen ſich weiterhin keine An⸗ zeichen, daß die Engländer irgendwie geneigt ſind, in dieſem Punkte nachzugeben, ſie verlangen vielmehr nach wie vor, daß dieſe Angelegenheit durch Zahlung einer Abfin⸗ DDD mung mit vielen ſeiner Landsleute die geſamte finanzielle Politik in den letzten Jahren Englands gegenüber Frank⸗ reich nicht gutheißt. Nach ſeiner Anſicht hat England von den ihm zur Verfügung ſtehenden Mitteln niemals hinreichenden Gebrauch gemacht, um Frankreich die Politik aufzuzwingen, die einer ſchnelleren Regelung der europäiſchen Verhältniſſe im engliſchen Sinne notwendig iſt. Tatſächlich alſo verſucht Snowden, eine neue Phaſe in den Beziehungen zwiſchen England und Frankreich einzuleiten, die ſich eine ſchärfere Vertretung der engliſchen Intereſſen auf finanziellem und da⸗ durch auch auf politiſchem Gebiete zum Ziele geſetzt hat. tan kann die Frage aufwerfen, ob dieſe Wendung in der engliſchen Politik nicht reichlich vorſpätet iſt und ob Eng⸗ land nicht mehr erreicht hätte, wenn es nicht unter der Außen⸗ politik Ehamberlains allzuſehr den franzöſiſchen Wünſchen nachgegeben hätte. Dieſe Frage iſt jedoch müßig. Wohl aber kann die jetzige Geſtaltung Snowdens von grundſätz⸗ licher Bedeutung für die weitere Regelung finanzieller Fragen werden. Denn es iſt doch durchaus fraglich, ob der Noung⸗ plan das letzte Wort in der Frage der deutſchen Repa⸗ rationen darſtellt. Ein wichtiger Punkt der interalliterten Schuldenregelung „Falls es bis zum Samstag zu einer Verſtändigung mit Eugland nicht kommen ſollte, dann wird die Konferenz abgebrochen. Gelingt es uns aber, eine Einigung zu erzielen, ſo werden die Unterkommiſſionen ſofort ihre Arbeiten beginnen und das Ergebnis ihrer Tätigkeit im Laufe der Genfer Völkerbunds⸗ tagung den dort weilenden Miniſtern mitteilen. Die Fiebertemperatur der Konferenz möchte ich momentan auf 38 Grad ſchätzen, doch ich hoffe, daß die Fieber⸗ kurve bis zum Freitag zurückgehen wird.“ Im franzöſiſchen Delegationshotel geht es ſehr militäriſch zu. Nicht weniger als vier Generalſtabsoffiziere ſollen ſich den Kopf darüber zerbrechen, wie viel Zeit man be⸗ nötigt, um etwa 50 000 franzöſiſche Soldaten aus dem beſetz⸗ ten Gebiet in die Heimat abbefördern zu können. Außen⸗ miniſter Briand ſcheint für die für Samstag angekündigte Verlautbarung des Räumungsdatums nur noch die Rat⸗ ſchläge der franzöſiſchen Militärſachverſtändigen zu gebrau⸗ chen. Die Regierungskonferenz nähert ſich unzweifelhaft in finanzieller und politiſcher Hinſicht ihrem Schlußſta dium und dürfte nach Anſicht deutſcher Delegationsmitglieder An⸗ fang nächſter Woche beendet ſein. Innerhalb der deutſchen Delegation fanden geſtern nur interne Beſprechun⸗ gen ſtatt. Staatsſekretär Pünder verließ geſtern nach⸗ mittag den Haag, um ſich nach Heidelberg zu begeben, wo er dem Reichskanzler über die bisher geführten Verhandlun⸗ gen Bericht erſtatten wird. einer Geheimſitzung dungsſumme Aerledigt werden ſoll. Dies ſei eine amn⸗ gemeſſene Forderung dafür, daß die Alliierten ihr Recht auf weitere 5 Jahre Beſatzungsdauer aufgeben.„Daily Herald“ vermutet, daß hinter dem deutſchen Widerſtand Propaganda aus inneren Gründen ſtecke. Tatſächlich habe der deutſche Außenminiſter Dr. Streſe⸗ mann bisher noch keine offiziellen Einwände erhoben. Man dürfe nicht vergeſſen, daß der deutſche Außenminiſter Dr. Streſemann wie auch Briand ihre politiſchen Gegner haben, die auf den Sturz dieſer Miniſter hinzielten. Endlich müſſe man ſich ſtets vergegenwärtigen, daß die Räumung der Rheinlande von dem Standpunkt des allgemeinen Friedens und der Beruhigung Europas aus angeſehen werden müſſe. Der Fortgang der internationalen Verhandlungen im Haag, die, wenn alles gut geht, zu der Einſetzung von Unter⸗ komitees führen ſoll, wird allgemein in der engliſchen Preſſe als ein Erfolg Suowdens hingeſtellt.„Daily Herald“ geht noch weiter und bemerkt, daß es zwar ein Sieg Snow⸗ dens ſei, aber ein noch größerer Sieg des geſunden Menſchen⸗ verſtandes und des Grundſatzes fairer Verhandlungen. Der amerikaniſche Bankier Dam ont hat ſich endlich dahin entſchloſſen, trotz der mehrfachen Ein⸗ ladungen, die er erhalten hat, nicht nach dem Haag zu gehen. Dieſem Schritt kommt eine weſentliche Bedeutung zu, denn er bringt zum Ausdruck, daß die Regierung Hoover ſich noch nicht den Grundſätzen des Snowdenplanes angeſchloſſen hat und deshalb alles vermeiden werde, was ſo ausſehen könnte, als ob Amerika ſich irgendwie in eine Auseinanderſetzung zwiſchen ausländiſchen Regierungen einmiſche.. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“ erblickt in der zurückhaltenden Stellungnahme Amerikas ein beſonderes Kompliment gegenüber dem beſten Schulden zahler: Großbritannien. Amerika möchte es vermeiden, irgendwie Stellung gegenüber England zu nehmen. Zugzuſammenſtoß bei Breslau— Ein Toter, 10 Verletzte — Breslau, 15. Aug. Auf dem Bahnhof Brockau⸗Breslau fuhr in der vergangenen Nacht gegen 12.30 ein Triebwagen der Vorortſtrecke Breslau—Kattern in einen Perſonenzug, der von Oberſchleſien kam. Der Triebwagen wurde vollſtän⸗ dig zertrümmert. Der Führer des Triebwagens wurde ſchwer verletzt, der Zugführer konnte nur als Leiche geborgen werden. Von den Reiſenden wurde eine Perſon ſchwer und neun leichter verletzt. Die Schuld trifft anſcheinend den ſchwerverletzten Triebwagenführer, der das Halteſignal überfahren hat. Glücklicherweiſe befand ſich im hinteren Teil des Triebwagens nur ein Paſſagier, ſonſt wäre die Zahl der Opfer zweifellos höher geweſen. Flugzeugabſturz mit 5 Perſonen — Paris, 15. Aug. Ueber dem Waſſerflughafen von Marſeille iſt geſtern ein mit fünf Perſonen beſetztes Flug⸗ zeug abgeſtürzt. Man hat bis jetzt nur zwei der Inſaſſen ſchwer verletzt bergen können, die drei andern Inſaſſen be⸗ finden ſich unter den Trümmern des Apparates. ziehungen zwichen England und Rußland haben die Schul⸗ denverhandlungen zwiſchen beiden Ländern keinerlei Fort⸗ ſchritte gemacht. Die engliſchen Behörden berechnen die Ge⸗ ſamtſchuld Rußlands an England auf ungefähr 568 Mil⸗ lionen Pfund. Die Ruſſen habe eine Gegenrechnung aufgemacht— für erlittene Verluſte durch die Gegenrevolution und die engliſche Expedition in Rußland— und hoffen zu er⸗ reichen, daß, wenn einmal die Schuldenfrage zur Regelung kommt, die beiderſeitigen Anſprüche ſich gegenſeitig aufheben. Ob dies der Fall ſein wird, iſt ſchwer vorauszuſagen. Wenn aber das Beiſpiel Snowdens im Haag weiterhin als Muſter für die finanziellen Verhandlungen Englands gelten ſoll, ſo ſteht zu erwarten, daß England auch dieſem Schuldner gegen⸗ über ſeine Forderungen energiſch verteidigen wird. Sollten irgendwelche poſttiven Ergebniſſe zugunſten Englands erzielt werden, ſo würden dieſe automatiſch eine Rückzahlung auf den Geſamtzahlungsplan und auch auf die Höhe der deutſchen Re⸗ parationen haben müſſen. Sollte England mit ſeinen Stand⸗ vunkt Rußland gegenüber nicht durchdringen, ſo bleibt Deutſchland letzten Endes der Leidtragende. Ind inſofern iſt der Kampf Snowdens im Haag von einer Bedeutung, die über den Kreis der Alliterten hinausgeht. ſteht nämlich noch aus. Infolge des Abbruches der Be⸗ Donnerstag, den 15. Auguſt 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe] 2 2 1 . Sete S N tr. 3 Für Frieden und beſſeres Auf dem Weltreklamekongreß ſollte für die geſtrige vierte Hauptſitzung eigentlich Dr. Hugo Eckener das Ehren⸗ präſtdium führen, der aber infolge der Vorbereitungen zur Weltreiſe des„Graf Zeppelin“ dies Ehrenamt nicht über⸗ nehmen konnte. An ſeiner Stelle führte den Ehren vorſitz der frühere Reichsernährungsminiſter Graf von Kanitz, der in ſeiner Begrüßungsanſprache ſagte, daß hinter der fieberhaften und raſtloſen Arbeit und an dem auſcheinenden Wohlſtand in Deutſchland ſich doch immer die bange Frage verberge, ob Deutſchland der Preis des endgültigen Friedens beſchieden ſein werde.— Die Leitung der Tagung übernahm dann der letzte Präſident des International Advertiſing Aſſpeiation, C. King, Woobbridge, der die Reklame als die Weltſprache des Handels bezeichnete. Die fachliche Arbeit wurde mit einem Vortrag von Prof. Dr. Gmil Do vifat, des Direktors des Deutſchen Inſtituts für Zeitungskunde über das Thema:„Roklame und Journalismus“ eingeleitet. Der Sekretär in der Finanzabteilung des amerikaniſchen Handelsminiſteriums behandelte die Stömungen der inter⸗ nationalen Kapitalanlage.— Sir Benn⸗ London ſprach über„Reklame und Lebensniveau“. Nachdem noch einige weitere Redner über Themen auf dem Gebiet der Reklame geſprochen hatten, wurde dieſe Ver⸗ ſammlung geſchloſſen. Hauptverſammlung des Weltreklame verbandes In der ebenfalls geſtern abgehaltenen diesjährigen Jah⸗ resverſammlung des Weltreklameverbandes wurde der Ent⸗ wurf für eine Stad tiſche Nachrichten Platz der Feuerwehr Ueber die Friedrichsbrücke flutet der Verkehr. Plötzlich ohrenbetäubendes, langgezogenes Sirenengeheul. Nach allen Seiten ſtoppt der Schutzmann den Verkehr ab. Die Fuß⸗ gänger, die wiſſen, was das Signal zu bedeuten hat, beeilen ſich, den ſicheren Gehweg zu erreichen. Die anderen bleiben ſtehen. Wiſſen, daß etwas Ungewöhnliches geſchehen wird. Harven der Dinge, die da kommen werden. Die Straße iſt fret. Ueber die Brücke kommt die Feuerwehr geraſt. Für ſie iſt Platz geſchaffen worden. Nichts kann an dem verkehrs⸗ reichen Punkt ihre Fahrt hemmen. Die drei Wagen ſind vor⸗ beigeſauſt. Der Schutzmann gibt ein Zeichen. Langſam kommt der Verkehr wieder in Fluß. Die Knäuel entwirren ſich. Die Fußgänger ſetzen ihren Weg wieder fort. Nichts erinnert mehr an den Zwiſchenfall. 0 Brände in Mannheim 2 Hektar Walb vernichtet. Geſtern nachmittag brach im Käſtfertaleu wald, ungefähr 5 Kilometer vom Karl⸗ ſtern, aus unbekannter Urſache ein Brand aus. 10 Jahre alter Baumbbeſtand wurde in einem Umfang von 2 Hektar vernichtet. Unter Mithilfe der Freiwilligen Feuer⸗ wehren von Käfertal und Sandhofen, der Feuerwehr der Zellſtoffabrik und der Waldarbeiter wurde das Feuer von der um 3,18 Uhr alarmierten Berufsfeuerwehr mit Schaufeln und Spaten gelöſcht. Die Löſcharbeiten wurden nach Abrücken der Berufsfeuerwehr durch die freiwilltgen Wehren und die Arbeiter fortgeſetzt * Brand eines Lieferwagens. In der unteren Breite⸗ ſtraße geriet geſtern nachmittag infolge Fehlzündung ein Lieferwagen in Brand. Beim Eintreffen der um .18 Uhr alarmierten Berufsfeuerwehr war der Brand ſchon mit dem Terachlor⸗Handfeuerlöſcher gelöſcht. * Brand in der Waſchküche. Im Hauſe Parkring da ge⸗ riet geſtern nachmittag in der Waſchküche Brennmaterial in Brand. Die um 6,11 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr löſchte das Feuer mit der in der Waſchküche vorhandenen Waſſerleitung. me-Kongreß in Berlin der Welt herbeizuführen. 52, die höchſte 117 Köpfe. Verſtändnis der Nationen neue Verſaſſung der internationalen Organiſativn genehmigt. Die Aenderungen laufen darauf hinaus, daß die Führung des Verbandes nicht mehr ausſchließlich in Amerika liegt, ſondern daß der amerikauiſche Verband, der eng⸗ liſche Verband und der kontinentale leuropäiſche) Ver⸗ band in einem Gremium zuſammenwirken. Die endgültige Form der neuen Verfaſſung ſoll von einem propiſoriſch ge⸗ wählten Direktorium den einzelnen Landesverbänden zur ſpä⸗ teren Begutachtung vorgelegt werden. Der Präſident Noung⸗ green verlas unter lebhaftem Beifall einen Brief des deutſchen Reichsaußenminiſters Dr. Streſemann. Dieſer bedauert darin, daß ihn die Haager Verhandlungen gehindert haben, ſeine Zuſage der Teilnahme an dem Kongreß wahr⸗ zumachen. Er übermittelt dem Weltreklameverband herzliche Wünſche für guten Erfolg und weitere Fortſchritte. Im An⸗ ſchluß an die Verleſung des Briefes wurden Dr. Streſe⸗ mann lebhafte Ovationen dargebracht. Einſtimmig wurde eine Eutſchließung angenommen, in der es heißt:„Der Weltreklamekongreß er⸗ klärt feierlichſt als ſeine Meinung, daß Friede und inter⸗ nationales Einvernehmen notwendig ſind für den induſtriellen Fortſchritt und wirtſchaft⸗ liche Erfolge in der ganzen Welt. Dem Geiſt gemäß, der aus den Reden der Reklamefachmänner aller Nationen auf dieſem Kongreß klang, gelobt der internationale Rellame⸗ verband, daß er alle Bewegungen unterſtützen wird, die dahin arbeiten, dieſes große Ziel zu erreichen und dadurch zu helfen, ein beſſeres Verſtändnis und nähere Beziehungen zwiſchen allen Nationen Poſtbriefkaſten Die Poſtbriefkaſten bekommen alle der Reihe nach ein ſchönes neues Gewand. Ihre dunkelblaue Farbe hat ſich in ein freundliches Hellblau verwandelt. Doch bei manchen Kaſten hat man noch etwas extra getan. Hat ihre Vorderſeite mit einem gelben Strich eingefaßt. Warum das wohl ge⸗ ſchehen iſt? Ein Blick auf die Leerungstafeln bringt einen darauf. Durch Vergleiche begreift man. Die Käſten, bei denen gelber Strich gewählt wurde, haben Früh⸗ und Spät⸗ leerung, werden ſpät nachts und früh morgens geleert. Früher war ein gelber Kleks angebracht, auf dem zu leſen ſtand: Früh⸗ und Spätleerung. Heute muß man von ſelbſt darauf kommen, was die gelbe Auszeichnung bedeutet. Man freut ſich über das ſchmucke Ausſehen der Briefkaſten. Denkt aber im ſtillen darüber nach, wie wohl die Briefkaſten aus⸗ ſehen werden, die Schnelleerung haben ſollen. Aufgeſtellt ſoll⸗ ten ſie ja ſchon lange werden. Oder ſind ſie vielleicht ſchon da? Wir wiſſen es nur nicht. Das iſt aber nicht gut denkbar. Denn durch irgend ein Zeichen würden ſie ſich doch von den ganz gewöhnlichen Kaſten unterſcheiden. Wie es wohl aus⸗ ſehen wird? ** * Der Wohnungsbau in Mannheim. Der Rein zugang an Wohnungen betrug im Monat Juli 161(Zugang durch Neubau 157, durch Umbau 5, Abgang durch Umbau). Von den neugeſchaffenen Wohnungen ſind 145 Wohnungen mit —3 Zimmern und 17 Wohnungen mit 4 und mehr Zimmern. Es wurden im Monat Juli 25 neue Wohnungen erſtellt. Für 26 Neubauten und 1 Umbau, die ingeſamt 147 Wohnungen er⸗ gaben, wurde eine Baukoſtenbelhilſe bewilligt. 11 neue Wohn⸗ gebäude wurden von privaten Bauherren und 14 von einer gemeinnützigen Baugeſellſchaft erſtellt. * Im Heim für männliche Obbachloſe in der Mittelſtraße ſind im Monat Juli 25486 Perſonen beherbergt worden. Darunter waren 170 Babener, 2255 ſonſtige Deutſche und 121 Ausländer oder Staatenloſe. Nach Altersklaſſen entfallen auf Gäſte unter 16 Jahren 1, von 16—18 Jahren 146, von 18 bis 20 Jahren 540, von 2050 Jahren 1671, von 5065 Jah⸗ ren 169 und über 65 Jahre 19. Der füngſte Gaſt war 15 Jahre 11 Monate, der älteſte 74 Jahre 1 Monat alt. Ledige und verwitwete Gäſte wurden 2523, verheiratete 23 beher⸗ bergt. Entlauſungen mußten 64 vorgenommen werden. Die tägliche Belegung betrug durchſchnittlich 82,1, die geringſte Gäſte unter 21 Jahren waren es 889. * Von großem Glück konnte geſtern nachmittag ein Motorradfahrer reden, der, aus der Mollſtraße kommend beim Einbiegen in die Seckenheimerſtraße von einem in? tung Tatterſall fahrenden Laſtauto erfaßt und gegen einen in gleicher Richtung fahrenden Wagen der Linie 10 geſchler dert wurde. Nur der Geiſtesgegenwart des Straßenb führers, der ſeinen Wagen ſofort zum Stehen brachte, iſt es zu verdanken, daß der Motorradfahrer mit dem Schrecken davon kam. Das neue Motorrad mußte in die nächſte Re⸗ paraturwerkſtätte geſchafft werden. * Preußiſch⸗Süddentſche Klaſſenlotterie. In der Mit t⸗ woch⸗Vormittags ziehung wurden von größeren Gewinnen ausgeloſt 2 Gewinne zu je 5000% auf Nr,. 209 174, 10 Gewinne zu je 3000/ auf die Nrn. 137 410, 249 506, 271.878, 279 036, 352 434.— In der Nachmittags ziehung: 4 Ge⸗ winne zu je 5000/ auf die Nrn. 139 571, 387 821, 6 Gewinne zu je 3000/ auf die Nrn. 125 092, 172 945, 301090,(Ohne Gewähr.) Kommunale Chronik Griesheim erhält einen Berufsbürgermeiſter * Griesheim bei Darmſtadt, 14. Aug. In der letzten Ge⸗ meinderatsſitzung ſtand als einziger Punkt die Bürger ⸗ meiſterwahl auf der Tagesordnung. Nach lebhafter De⸗ batte wurde ein Antrag der Sozialdemokraten, einen Berufs⸗ bürgermeiſter zu wählen, mit deren Stimmen gegen die Stim⸗ men aller bürgerlichen Vertreter angenommen, während das kommuniſtiſche Gemeinderatsmitglied nicht anweſend war. * R Meckesheim bei Heidelberg, 12. Aug. Aus der jüngſten Gemeinderatsſitzung iſt folgendes zu berichten! Die Vorarbeiten zur Landtagswahl werden eingeleitet, Da auf dieſen Tag die hieſige Kirchweihe fällt, wurde vom Be⸗ zirksamt Heidelberg die Verlegung auf den dritten Sonntag im September oder den dritten Sonntag im Oktober vorge⸗ ſchlagen. Der Gemeinderat beſchließt, daß eine Verlegung des Kirchweihfeſtes in hieſiger Gemeinde wegen der Landtags⸗ wahl nicht dringlich ſei.— Dem Stadtbauamtmann Dörr z⸗ bach(Mannheim) wird für ſein Entgegenkommen, der Ge⸗ meinde einen Orts bauplan unentgeltlich zu verfertigen, geziemender Dank ausgeſprochen.— Der Hiebſatz im Ge⸗ meindewald im laufenden Wirtſchaftsjahr wurde um 50 fm. erhöht.— Mit dem Reichsbahnbauamt in Heidelberg wurde wegen Waſſerentnahme der Gemeinde aus der Bahnquelle ein Vertrag abgeſchloſſen.— Wie aus einer Zuſchrift des Reichs⸗ bahnbevollmächtigen für Privatbahnaufſicht an den Kreis Heidelberg zu entnehmen iſt, wird die Wiedereröffnung der Teilſtrecke Meckesheim ⸗Schatthauſen der Bahnſtrecke Meckesheim⸗Wiesloch, die im Jahre 1922 ſtillgelegt worden iſt, ernſtlich in Erwägung gezogen. Die Entſcheidung wird wohl in der nächſten Zeit zu erwarten ſein. Eine ff⸗ nanzielle Beteiligung ſeitens der hieſigen Gemeinde und hie⸗ ſigen Wirtſchaftskreiſe an den Koſten für Wiederaufbau und laufende Unterhaltung der Privatbahnſtrecke Meckesheim⸗ Schatthauſen⸗Wiesloch iſt bei der heutigen Wirtſchaftslage und Geldknappheit ausgeſchloſſen Kleine Mitteilungen Der Gemeindevoranſchlag von Waibſtadt für 1929/30 ſchließt mit einem ungedeckten Aufwand von rund 47000 Mk. ab. An Umlage ſind erforderlich 120 Pfg. vom Liegenſchaftsvermögen, 48 Pfg. vom Betriebsvermögen und 891 Pfg. vom Gewerbeertrag mit Kreisſteuer. In Waldhauſen(Bezirk Buchen) wurde mit 91 Stim⸗ men Anton Keicher zum Bürgermeiſter gewählt. Der Gegenkandidat, Wagnermeiſter Henn, erhielt 88 Stimmen. Die Gemeinde Adelsheim hat etwa 50 000 Mk. durch Umlage zu decken. Der Steuer fuß mußte gegenüber dem Vorjahre um 20 Pfg. erhöht werden. Der Hornberger Voraunſchlag war von den Sozialdemokraten und Kommuniſten mit Mehrheit deswegen abgelehnt worden, weil er Mittel für die Hornberger Höhere Bürgerſchule enthält, die die Linksparteten nicht bewilligen wollten. Der Bezirksrat hat daher der Stadtgemeinde die Auflage gemacht, innerhalb zwei Wochen einen vom Bürger⸗ ausſchuß genehmigten Haushaltplan vorzulegen, widrigen⸗ falls der Voranſchlag vom Bezirksrat feſtgelegt werden würde, Unter Vorſitz des Bürgermeiſterſtellvertreters Fleig wurde in Abweſenheit fämtlicher bürgerlicher Gemeindevertreter bei 29 Anweſenden die Gemeinderatsvorlage mit 25 gegen 4 Stim⸗ men angenommen. Darnach ſoll der Vertrag zwiſchen Stadt und Staat über die Bürgerſchule gekündigt und dieſe Schule aufgegeben werden. Unter dieſer Vorausſetzung iſt nun der Voranſchlag endlich unter Dach und Fach gekommen. Die Detektivin Von Irene Sack In England und Amerika hört man ſehr oft aus Frauen⸗ mund den Satz:„Ich werde Detektivin!“ Djeſer Beruf bietet dort eine ausſichts reiche, geſicherte Exiſtenz. Ich möchte er⸗ fahren, ob auch in Deutſchland die Möglichkeit beſteht, ihn zu ergreifen und wende mich um genaue Auskunft an ein Detek⸗ tiubü ro. Lektüre und Film läßt uns alles, was mit einem Detektir zuſammenhängt, von romantiſchem Schimmer umwoben er⸗ ſcheinen. Die Wirklichkeit ſticht merklich dagegen ab. Der De⸗ tektiy bewohnt nicht, gleich Stuart Webbs, dem Helden von der Leinwand, ein prächtiges Palais. Er logiert in einem Groß⸗ ſtadthaus, das ein nüchternes Geſicht hat. Ich ſteige zwei Trep⸗ pen hoch und klingle etwas zaghaft an einer dunklen Korri⸗ dortür. Auch das Büro der Detektei macht keinen geheimnis⸗ vollen, ſondern einen ſehr„ſachlichen“ Eindruck: Sofa, Diplo⸗ matenſchreibtiſch, der Prinzregent in Oel an der Wand. Die beiden Inhaber der Firma ſind anweſend, Sherlock Holmes, der Aeltere, etwas reſerviert, ſichtlich auf„Beobachtung“ ein⸗ geſtellt— Sherlock Holmes der Jüngere, aktiv, lebhaft, einen Verlobungsring an der Hand, den er trägt:„weil es ſeriöſer ausſieht für's Geſchäft!“ Ich höre:„Der Beruf der Detektivin iſt heute wohl der einzige Frauenberuf, der noch nicht überfüllt iſt. Die wenig⸗ ſten Frauen denken an ihn. Detektivinnen werden an den Detektivbüros ſelbſt ausgebildet, ſozuſagen„angelernt“. Sie finden dort dann eine Stelle als Mitarbeiterin, die zu Beginn der Laufbahn einen Monatsgehalt von 100 bis 150 Mark garantiert. Der Beruf iſt ausſichts reich. Erweiſt ſich eine De⸗ tektivin als geſchickt und zuverläſſig, ſo avaneiert ſie natürlich. Jeder Detektiv beſchäftigt weibliche Hilfskräfte. Wir ſtreben nun an, daß die Detektivin nach dem Vorbild des Auslandes trefflich die Maske der Freundſchaft zu tragen verſtehen und mit Diplomatie und Geduld arbeiten.„Muß man schießen lernen?“ frage ich. Sherlock Holmes der Aeltere und Sherlock Holmes der Jüngere lächeln a tempo,„Frauen werden nur zur ſogenannten„Vorarbeit“ verwendet, auf Erkundigungen und Beobachtungen geſchickt. Man stellt ſie nicht vor die Ge⸗ fahr. Die Nerven könnten doch verſagen. Dann wäre alles verloren.“ Das ſchmälert jedoch das Verbienſt der Frauen keines⸗ wegs. Es iſt auch nicht ſo einfach, einem Menſchen„nach⸗ zugehen“— ihn zu überwachen. Eine Detektivin braucht Ver⸗ harrungsvermögen, Die wichtigſte Eigenſchaft aber, die ſie auszeichnen ſoll, iſt Diskretion. Paſſtert eine Entgleiſung in dieſer Hinſicht, wird eins Detektivin unnachſichtlich entlaſſen. Erforderlich an Vorkenntniſſen ſind eine gute Allgemeinbil⸗ dung, Vertrautheit mit Fremoͤſprachen und Uebung im Photo⸗ graphieren. Der Schuldbeweis ſoll möglichſt„bildlich“ erbracht werden. Eine Detektivin darf keine perſönliche Note zeigen. Unauffällig, anpaſſungs⸗ und verwandlungsfähig ſein heißt für ſie die Parole. „Unſer Beruf iſt ſchwer!“ ſagt Sherlock Holmes der Aeltere. „Dazu hat das Publikum im Allgemeinen gegen uns ein ſtar⸗ kes Vorurteil. Es ſieht im Detektiv immer noch den Aben⸗ teurer oder den„Schnüffler“. Und doch iſt es unſer Beſtreben, den Menſchen zu helfen. Unſer Grundſatz lautet: Klarheit in Sachen der Lüge und des Betrugs! Wir verdienen unſer Brot ſo ehrlich wie andere auch. Vielleicht tragen dieſe Zeilen in der Zeitung ein wenig dazu bei, daß die Menſchen unſeren Stand künftig mit anderen Augen betrachten.“ Ich veranlaſſe meinen freundlichen Auskunftgeber, ein wenig aus der Praxis zu plaudern.„Detektipſchülerinnen melden ſich piele. In erſter Linie Damen aus gutem Haus, die nichts zu tun haben. Darunter vielfach Damen bis zu ſechzig Lenzen. Und wiſſen Sie, was der Hauptgrund iſt, der die meiſten Frauen beſtimmt, Detektivin werden zu wollen? Sherlock Holmes iſt nicht gut auf uns zu ſprechen. Ich frage:„Welches ſind Ihre Hauptklienten?“„Männer! Frauen brauchen unſeren Beiſtand viel ſeltener. Die Männer ſtellen ſich„auf verbotenem Pfad“ ja ſo ungeſchickt und plump. Hin⸗ gegen das Ewig Weibliche! Alle Hochachtung! Das hält oft ein ganzes Detektiybürv in Atem.“ Beim Abſchted kommt mir unwillkürlich die Frage über die Lippen:„Für was haben Sie mich denn eigentlich gehalten, als ich zu Ihnen kam? Für eine werdende Detektiyſchülerin?“ „Nein— eher für eine junge Frau, die einen Ungetrenuen erwiſchen will!“ Ich verſpreche Sherlock Holmes, mich bei Bedarf beſtimmt an ihn zu wenden. Sind Sie ein guter Propagandachef? In Berlin tagen 5000 Reklamefachleute— Männer aus aller Herren Ländern, die ihr Publikum und den Weg zum Publikum kennen. Eignen auch Sie ſich zum Propaganda⸗ chef?— das iſt die Frage, die die Kölniſche Illuſtrierte Zeitung in ihrer neuen Denkſportaufgabe an den Leſer richtet. An Hand von fünf Bildern ſoll der Leſer ſeine Eig⸗ nung beweiſen. Vielleicht ſchlummern in ihm ungeahnte Talente, die er praktiſch verwerten kann.—„Rund um den Leitartikel“ nennt ſich eine Bilderſeite, die dem Leſer zeigen will, wie die Situationen, über die er ſo oft in ſeiner Zeitung geleſen hat, im Bild ausſehen. Den Werdegang Graf Arcos ſchildert eine weitere Seite unter dem Titel„Ein Pionier des Aethers“. Wir nennen dann noch„Abenteuer in der Luft“ mit ſenſationellen Flugzeugaufnahmen,„Hans auf der Aka⸗ demie— Bilder aus der Schule für Polizelpferde“, einen Automobilbilderbogen und ein Gedenkblatt für den Zeichner Zille und die ungekrönte Königin der Schwabinger Küunſtler⸗ welt, Kathi Kobus, deren beider Tod in der erſten Auguſt⸗ auch in den Polizeidienſt aufgenommen wird.“ 3 Ich erfahre, daß ſich Frauen ausgezeichnet zur Detektivin eignen. Sie ſollen gute Beobachtungsgabe entwickeln, vor⸗ Verbrecherverfolgung im Auto. Die Senſation lockt. Das Kino beeinflußt die Phantaſie. Die Enttäuſchung, als ich von ernſthafter Arbeit ſprach! Da gehen die meiſten wieder.“ hälfte gemeldet wurde.(Ueber den Bezug der Zeitung ſiehe die Anzeige) 2 5 3 3 7. F 4. Seite. Nr. 376 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, den 15. Auguſt 1929 Der Kräuter Zum heutigen Feſte 9 Nach einer alten Legende wurde die Gottesmutter Marta wenige Tage nach ihrem Tode wunderbarerweiſe in den Himmel aufgenommen; das Feſt der katholiſchen Kirche Mariä Himmelfahrt iſt dieſem Tag zu Ehren geſchaffen. Wie der Leichnam des Herrn von den Jüngern, ſo war auch der Leib Maria von den Apoſteln ſorgfältig in ein Steingrab ge⸗ bettet worden; aber als nach vier Tagen der Apoll Thomas die Grabſtätte beſuchte, ſiehe, da war der Leichnam der Maria verſchwunden, dafür war der Grabesraum über und über mit Blumen angefüllt. Dieſer Legende hat die Blumen⸗ und Kräuterweihe an Mariä Himmelfahrt ihre Entſtehung zu verdanken. De nach der Gegend trägt der Tag den Namen Büſchelfrauen⸗ tag, Büſchelfrauenſtrauß, Kräuterwiſch, Kräuterbüſchel, Würz⸗ wiſch oder Wihhenne. Mariä Himmelfahrt iſt der große Frauentag, der die Höhe des auf dem Haupte trägt, und zeigt ſich ſchon als uraltes Feſt. In Nordafrika hat ſchon St. Auguſtin, der Biſchof von Hipo, das Feſt in ſeiner Biſchofskirche gefeiert, während im Orient ſein Zeitgenoſſe Hieronymus von einer Feſtfeier an dieſem Tage in Bethlehem berichtet. Bei uns iſt der Auguſt, wenn die Ernte eingebracht iſt, der richtige Termin zu dieſer Feier; in Garten, Feld und Wald gelangen die Kräuter zur Reife; meiſtens ſind es Heilkräuter, die zu dem Strauß vereinigt werden. Die Kräuterweihe ruhend auf alten iſt eine deutſch⸗kirchliche Sitte, be⸗ vorchriſtlichen Vorſtellungen. Mit ihnen ſchaftspflanzen mit den Gottheiten, mit Donar, Freya, Bal⸗ dur, und als die heidniſche Religion von der chriſtlichen ab⸗ gelöſt wurde, ſetzte das Volk an die Stelle der heidniſchen Götter Ehriſtus, die Muttergottes und die Heiligen und ſchuf Pflanzenlegenden, in denen ſich ſinnige Naturbetrachtung und innige Frömmigkeit miſchen zu einem gemütswarmen Aus⸗ druck; Bräuche aus dem heidniſchen Volksleben und Sagen mahm man herüber in die milde Soune des Chriſtentums. Dieſer Aufgabe wurden die Biſchöfe in feiner Weiſe gerecht; ſie ſchonten die Volksſeele und entwurzelten doch den Aber⸗ glauben. Zu der Zeit nun, in der der Germane früher unter Zauberformeln die Kräuter ſammelte für allerlei Heilzwecke, felert nun die katholiſche Kirche Mariä Himmlfahrt, an deren hohem Feſttag das Volk mit einem Strauß von Heil⸗ und Nutzpflanzen zum Altar der Himmelsmutter tritt ihn weihen zu laſſen mit frommem Segenswort. Nun genügt es aber nicht, die Kräuter wahllos zu ſammeln. Der rechte Büſchelfrauenſtrauß muß neben etlichen Zier⸗ pflanzen 15 Blüten und Kräuter enthalten. In der Mitte des Straußes ſteht die ſtolze Königs kerze, das Symbol der hehren Schönheit der Gottesmutter. Ein alt⸗ payriſches Wallfahrtslied beginnt: Unſre liebe Frau zieht über Land, Hat den Himmelbrand in der Hand. Wir fallen ihr zu Füßen, Den Heiland ſoll ſie grüßen. Stundenweit ziehen vor dem Feſt die Buben nach den Plätzen, um eine ſchöne Königskerze zum Kräuterbüſchel des Schweſterleins beizuſteuern, aber auch die Schönheit und Seltenheit der anderen Kräuter erhöhen deren Wert. Wird doch das Mädchen, das den ſchönſten Büſchelfrauenſtrauß vor⸗ zeigen kann, im kommenden Jahr zur Führerin der Jung⸗ mädchen gewählt. Um die ſtolze Königskerze reiht ſich ein Kranz der ſchönſten Aehren des Feldes; da fehlt das Tauſendguldenkraut mit ſeinen roten Blüten nicht, das Johanniskraut, die Kamille, der Wermut, die Schafgarbe, das Farnkraut, der Baldrian, die Hirſchzunge, ſelbſt der giftige ſchwarze Nachtſchatten wird mit eingebunden. Je nach den Landſtrichen ändert ſich die Zuſammenſetzung des Kräuterbündels. Dem geweihten Strauß ſagt man eine wundertätige Wir⸗ kung zu, darum wird er zum Schutz im Hauſe aufbewahrt und in Ehren gehalten. Man hängt ihn in den Ställen auf, wenn er vertrocknet iſt, gibt auch mitunter erkranktem Vieh von den Kräutern zu freſſen oder ſchmückt damit die Herrgottsecke in der Stube. Man ſteckt den Strauß auf Saatfelder, ver⸗ brennt von den Kräutern während des Gewitters oder trägt einzelne Kräutlein bei ſich zum Schutz gegen Gefahren. Nach der Taufe legt man den Kindern geweihte Kräuter in das 8* 1 3 515 man 55 Haupt des Sommers wie eine Krone b wiſch Mariä Himmelfahrt Toten auf ein Kiſſen mit geweihten Kräutern oder ſtreute ſte in den Sarg. An Mariä Himmelfahrt ſchmückt ein Strauß mit Feldblumen die Kirche, ja mitunter werden ganze Korn⸗ garben zur Kräuterweihe gebracht und als unveräußerliches Gut in der Kirche aufbewahrt, bis die erſte Garbe der nächſt⸗ jährigen Ernte in die Scheune gebracht iſt. Das Mehl der geweihten Garbe aber verbackt die Bäuerin zu Marienbrot mit Mandeln und Roſinen, einem bei den Kindern ſehr belieb⸗ ten Gebäck. Von den Körnern bekommen auch die Hühner zu freſſen, damit ſie fleißig legen. Wo die Sitte der Kräuterweihe in reichem Maße geübt wird, da wird am Marientag die Kirche zu einem Haus der Kräuter und Blumen, und nach dem Buche Sirach lautet das Gebet:„Ich wuchs wie eine Zeder auf dem Libanon und wie eine Zypreſſe auf dem Berge Sion, ich wuchs wie eine Palme zu Kades und eine Roſenſtaude zu Jericho; ich wuchs wie ein ſchöner Oelbaum auf 951 Felde und wie ein Ahorn auf den Plätzen am Waſſer. Wie Zimmet und würziger Balſam gab ich Duft. Wie eine orleſene Myrrhe gab ich lieblichen Wohl⸗ geruch.“ d. Aus dem Lande Heidelberger Unfallchronik ml. Heidelberg, 13. Aug. Auffallend iſt es gerade nicht, wenn der Polizeibericht jeden Tag in ſtehender Rubrik eine war die Pflanzenwelt ſeit älteſter Zeit verwachſen. Die alt⸗ Anzahl von Kʒarambolagen von Kraftfahrzeugen germaniſche Mythologie verknüpft 1 Heil⸗ und Wirt⸗ mitteilt. Heidelberg hat verſchiedene Stellen, an denen leicht⸗ ſinnige Fahrer— und deren gil anrichten und ſelbſt erleiden können trotz Verkehrsſchutz⸗ mannes, der um ſeinen Dienſt an dieſen Plätzen nicht zu be⸗ neiden iſt, übrigens auch gegen den Leichtſinn machtlos iſt. Mitunter iſt es auch der Alkohol, der Anlaß zu Unfällen gibt. So iſt einem Kraftradfahrer von auswärts ein Rauſch, den er ſich hier zugelegt hatte, ſehr übel bekommen. Er kam auf der Wieblinger Landſtraße mit ſeinem raſend ge⸗ wordenen Töff⸗Töff zu Fall und blieb ſchwer verletzt liegen. Ein Sanitätsauto verbrachte ihn ins Krankenhaus. Es gibt Kraftradfahrer, die Überhaupt keine Rückſichten kennen. Wenn ſolche Leute unter fürchterlichem Radau den ſteilen Fußgängerweg zum Schloß hinauf⸗ und hinabraſen, dann dürfen ſie ſich nicht beklagen, wenn ſie eine mit dem feurigſten Paprika gepfefferte Strafe bekommen. ** * Heidelberg, 14. Aug. Ein verheirateter Arbeiter verübte durch Einatmen von Leuchtgas Selbſtmor d. Als Beweggrund der Tat wird Schwermut angegeben.— Aufge⸗ funden wurde am Werderplatz im hilfloſem Zuſtand ein 22 jähriger lediger Kaufmann. Er wurde ins Akademiſche Krankenhaus verbracht. * Wehr, 14. Aug. Samstag nacht begab ſich ein junger Mann von Wehr nach Rüttehof und iſt dort nicht angekom⸗ men. Am Sonntag morgen ſah ein Mann aus Alteuſchwand im Straßengraben den Mann bewußtlos liegen. Da er allein ihm nicht helfen konnte, ging er um Hilfe herbeizuholen. Als die Hilfe an den Platz zurückkehrte, war der junge Mann ſpurlos verſchwunden. An der Stelle, wo er gelegen hatte, fand ſich ein blutiges Taſchentuch und eine Windjacke. Die Gendarmerie in Wehr und die Wehrer Feuerwehr ſuch⸗ ten am Sonntag die ganze Gegend nach dem Vermißten ab, jedoch erfolglos. Auch eine am Montag auf Anordnung der Staatsanwaltſchaft Waldshut vorgenommene Poltzeiſtreife der badiſchen Polizei Waldshut blieb ohne Ergebnis. Das geheimnisvolle Verſchwinden des jungen Mannes hat in der Gegend erhebliche Aufregung verurſacht. * Titiſee, 13. Aug. Auf der Strecke Witznau⸗Bren⸗ den⸗Seebrugg verkehrt ſeit 12. Auguſt eine neue Kraftpoſt mit Anſchlüſſen von und nach Titiſee und St. Blaſten, ſowie von und nach Tiengen und Ühlingen. Fahrzeit 1% Stunde. * Konſtanz, 13. Aug. Am Montag fiel einer auswärtigen Dame auf der Fähre Konſtanz— Meersburg ihre Handtaſche mit 700„ Inhalt in den Bodenſee. Ein herbeigerufener Taucher von Konſtanz konnte ſich die noble Belohnung, die ausgeſetzt worden war, ziemlich mühelos verdienen. Der mutige Taucher iſt ein Mitglied des Schwimmvereins Hellas, der Sohn des Schuhmachermeiſters Eckert, der die anſehnliche Belohnung von 120% mit der Wiederauffindung der Taſche lurrdtente Gähnen als S Schönheitsmittel Gähnen mußt Du, Liebling, immer gähnen, denn ſoeben ſagt Geheimrat Liſt, daß das Gähnen ſo aus vollen Zähnen eigentlich ein Schönheitsmittel iſt. Nerven, Muskeln, die zu früh erſchlaffen, werden durch das Gähnen neu geſtärkt, werden ſich elaſtiſch wieder ſtraffen, ohne daß man ſelber etwas merkt. Nicht etwa, daß Du es nötig hätteſt: Deine Schönheit ſtrahlt noch hell empor! Aber, wenn Du Deine Falten glätteſt, bauſt Du ſchließlich für die Zukunft vor. Oder, haſt Du inſtinktiv empfunden, was ich von Geheimrat Liſt erwähnt, weil Du oft bei mir in ſtillen Stunden immerdar ſo abſichtsvoll gegähnt? Jetzt erſt weiß ich auch, warum Ihr Frauen Blücher leſt, die ſchlecht und inhaltlos, und warum auch die beſonders Schlauen Männer nehmen, die bedeutungslos: Eure Nervenſtränge konſerviert Ihr durch das Gähnen ſchon ſeit langer Zeit, und die Langeweile kultiviert Ihr um der Schönheit willen und aus Eitelkeit! Puck. i Juternationaler Kritikerkongreß? Unter der Leitung des Parlamentsmitgliedes und Präſidenten der rumäniſchen Aſſocition E. D. Faguré wird, wie der„Berl. Börſen⸗ burier“ mitteilt, am 15. September in Bukareſt der 3. Inter⸗ natlonale Kongreß für Theater⸗, Muſik⸗ und Literatur⸗Kri⸗ tik eröffnet werden. An der Tagung, an deren Vorbereitungs⸗ s nur zu viele— Schaden ihr 3. r 5 K Baſſermann⸗Jordan pfälziſche Spitzenweine gereicht wurden. Aus der Pfalz Von den Franzoſen verhaftet * Neuſtadt a.., 14. Aug. Der Gauführer der Nattonal⸗ ſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei, Lehrer Bürckel in Mußbach, wurde heute vormittag von franzöſiſchen Gen⸗ darmen in ſeiner Wohnung verhaftet und zur Verbüßung der ihm vom Mainzer Kriegsgericht zudiktierten Strafe ins Amtsgerichtsgefängnis Neuſtadt eingeliefert, nachdem er ſich geweigert hatte, die über ihn verhängte Geldſtrafe zu be⸗ zahlen. Blutiger 1 mit einem Ochſen * Hettenleidelheim, 13. Aug. Eine blutige Schlacht entſpann ſich heute 40 85 der Metzgerei der Wwe. Philipp Unterländer. Der Sohn der Geſchäftsinhaberin, Oskar Unterländer, hatte zuſammn mit dem in den 6ber Jahren ſtehenden Metzgergehilfen Weber in Eiſenberg einen Ochſen abgeholt. Als man dieſen im Schlachthaus mit der Schußvor⸗ richtung niederſtrecken wollte, hatte der Schuß nicht die er⸗ forderliche Wirkung. Der Ochſe wurde wild, riß ſich los und zerſtörte ſo ziemlich die ganze Schlachthauseinrichtung. Der Metzgergehilfe Weber erlitt hierbei jedenfalls durch einen Angriff des Ochſen einen Beinbruch und mußte durch ein Fenſter herausgezogen werden. Ein herbeigerufener Jäger konnte den Ochſen erſt mit der vierten Kugel nieder⸗ ſtrecken. ** * Freinsheim, Aug. Bei 1400 Ztr. Anfuhr, gutem Abſatz und, 125 1 rage wurden folgende Preiſe notiert: fel.——225 Birnen 10—26, Mirabellen 10—24, Zwetſchgen —16, Pfirſiche 10—35, Petriko—12, Tomaten 1521. * Deidesheim, 13. Aug. In dieſen Tagen beſuchte die Land wirtſchafts kammer des öſterreichiſchen Burgenlandes die Mittelhaardt, bei welcher Gelegenheit ihr in Deidesheim in den Kellern von Geheimrat Dr. von * Geinsheim, 13. Aug. Von ſachverſtändiger Seite wer⸗ den wir darauf aufmerkſam gemacht, daß in der Meldung über die Preiſe der Pfefferminz im Samstag Mittagblatt ein Irrtum enthalten iſt. Der Zentner Pfefferminz wird in der Großdrogenhandlung und beim Erzeuger z. Zt. mit—600 Mark gehandelt. * Oberſchlettenbach(Pfalz), 12. Aug. Am einem 11 Früch⸗ ten reich behangenen Apfelbaum kann man zur Zeit eine ſeltene Naturbegebenheit beobachten. Der Baum trägt neben den Früchten einen reichen Blütenſchmuck. * Pirmaſens, 13. Aug. Sonntag abend iſt es zwei Förſtern von Erlenbrunn gelungen, in der Nähe des Kettrichhofes zwei Wilddkebe und zwar die Arbeiter Leu hard und El ig von Niederſimten dabei zu betreffen, wie ſie eine au⸗ ſcheinend in der Schlinge gefangene Rehgeis nach Hauſe bringen wollten. Die Wilddiebe wurden verhaftet und durch die Gendarmerie ins Gefängnis nach Pirmaſens eingeliefert. Tageskalender Donnerstag, den 15. Auguſt Sommeroperette im Muſeuſaal: Gaſtſpiel des Kuuſß dug Stadb⸗ heaters:„Sommernachts⸗ Kabarett“ Uhr. Friedrichspark: Abend konzert.90 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Die Zirkusprinzeſſin“.— Ufa 47 Theater:„Metropolis“.— Schauburg:„Tempo! Tempo!“ — Capitol:„Im Lande Aman Ullahs“— Scala „Der feſche Huſar“.— Gloria⸗Palaſt:„Samba“.— Palaſt⸗Theater:„Die Beute der Bankräuber“. Sehenswürdigkeiten: Kunſthalle: Dienstag bis Sonntag: 10 bis 1 Uhr und 8 bis 5 Uhr:— Theaterausſtellung im Schloß: Täglich geöffnet von 10 bis 1 Uhr und 3 bis 5 Uhr und Sonntags vorm. von 11 bis nachm 5 Uhr.— Schloßbücherei:—1,—7 Uhr.— Muſenm für Natur- und Völker⸗ kunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—1 und nachm. von—5 Uhr; Dienstag—5 Uhr; Mittwoch—5 Uhr: Freitag—7 Uhr. Plauetarium: Beſichtigung 3 Uhr; Vorführung 5 Uhr. Schluß des redaktionellen Teils Heikwirkend S109 Peter Rixlus 8. m. b. l, Mannheim, fel. 26786 l. 97 Wilhelm Müller jun., U 4, 25, 1 21636 erbeten ſich auch die e rie 0 beteiligt, werden Delegationen aus dreizehn Nationen teilnehmen. Aus Deutſchland werden u. a. erwartet: Prof. Springer, Dr. Albert Körber, Dr. Bernh. Diebold und Dr. U. A. Naumann aus Oeſterreich Prof. E. Deczey, Dr. E. Lothar und Prof. R. Specht. Die Gewinnerin f des„ugendpreiſes deutſcher Erzähler“ Lily Hohenſtein(Darmſtadt) 1 für ihren Roman„Das Kind und die Wundmale“ den Jugendpreis deutſcher Erzähler, der alljährlich in Höhe von 10000 Mark verteilt wird. Wo Kü Mit dem Tonfilm haben die Herſteller wirklich rechte ſſe wie Granaten knallen Sorgen. Er bleibt ſo lange in den Kinderſchuhen ſtecken, bis er ein ausgewachſener Mann iſt. Und wer weiß, ob man ihn dann nicht gleich zu Grabe tragen wird. Je beſſer die Auf⸗ nahmeapparate werden, deſte deutlicher geben ſie jedes Ge⸗ räuſch wieder. Leider fedes, und leider ſo laut und deutlich, wie man ſie garnicht hören möchte. Längſt müſſen alle Dar⸗ ſteller Gummiſohlen tragen, denn drei Männer auf dem Parkett hören ſich an wie eine Kapallerieattacke. Die Frauen müſſen ſich die Nägel rund ſchneiden, weil ſpitze Nägel auf Tuch ſich wie ein Gewitter vernehmen laſſen. Wer die Naſe putzt oder huſtet, wird gleich rausgeworfen, denn man kann doch nicht in jedem Film einen Kanonenſchlag gebrauchen. Alle Tiſche ſind mit Filzbelag verſehen, denn wenn je⸗ mand auch nur einen Bletſtift hinlegt, meint man, es habe einer mit dem Ambos auf den Hammer geſchlagen, Kaffee und Tee wird nur noch ohne Zucker ſerviert, weil die in die Taſſen fallenden Stücke dem Gewehrgeknatter nicht unähnlich ſind. Niemand darf Schmuck tragen, der nicht feſt anliegt, weil raſchelnde Perlen und ſonſtiges Geſchmeide ein furcht⸗ bares Getöſe hervorruft. In Hollywood wird Schmuck für Tonfilme aus Gummi geliefert. Neulich kam jemand auf die Szene und hatte einen Schlüſſelbund in der Taſche. Später in der Wiedergabe hörte es ſich an, als trüge er eine eiſerne Rüſtung. Ein richtiger Kuß knallt wie eine Granate, und als kürzlich ein Film vorgeführt wurde, mußte man eine Szene neu drehen laſſen, weil hier ſechs Statiſten Suppe gegeſſen hatten und ſich das anhörte, als habe das Mikrophon direkt neben dem Niagara⸗Fall geſtanden. Heidelberger Ehrendoktor. Dem Geheimrat Hettner⸗ Heidelberg iſt an ſeinem 70. Geburtstag das Ehrendoktor⸗ diplom der naturwiſſenſchaftlich⸗mathematiſchen Fakultät der Univerſität überreicht worden. 1 5 von dem Piloten Chriſt, in eleganten Kurven über dem Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe] Hans Maler E. Hoffstaetter Wilh. Reichert Ruderlehrer Gwinner Steuer: F. Bauer E Gutav Maier H. Herbold Karl Aletter Photo: H. Bechtel, Mannheim rnst Gaber Die Meister des R. V.„Amicifia““ Mannheim Der Empfang der Ruderer Die 3 Meiſterſchaften, die die Mannſchaft des RV. Amicitia Mannheim am Sonntag auf der Meiſterſchafts⸗ regatta in Grünau bei Berlin erringen konnte, ſind in der deutſchen Rudergeſchichte eine einzig daſtehende Leitung. Dieſe Leiſtung wurde beſonders von der ſportbegeiſterten Mannheimer Bevölkerung freudig anerkannt. Wie groß die Anteilnahme der Bevölkerung war, zeigte am Mittwoch abend der Empfang der Meiſterruderer bei ihrer Ankunft in Mannheim. Um 6 Uhr 57 ſollte der Zug mit den Ruderern aus Berlin eintreffen. Lange vorher war der Bahnhofsvorplatz on erwartungsfreudigen Zuſchauern dicht umſäumt. Die Polizei hatte hervorragend abgeſperrt, ſo daß ſich der ganze Empfang reibungslos abwickelte. Der Bahnhof hatte die Flagge der Amicitia gehißt. Kurz vor Eintreffen des Zuges nach 7 Uhr kreiſte ein Klemm⸗Daimler⸗Flugzeug des Badiſch⸗Pfälziſchen Luftfahrtvereins, geführt Bahnhof und warf Blumen ab. Die Kapelle Mohr und der Trommlerchor der Deutſchen Jugen dkraft hatten vor dem Eingang Aufſtellung genommen. Als der Zug ein⸗ fuhr, ſetzte die Muſik ein. Die Meiſterruderer erſcheinen am Ausgang Laute Hurrarufe, die von der harrenden Menge auf⸗ genommen werden, kündigen das Erſcheinen der Ruderer an. Das Deutſchlandlied, von der Muſik angeſtimmt, wird be⸗ geiſtert mitgeſungen. Einen ſolchen Empfang hatten die Melſterruderer nicht erwartet. Die Autos mit den Ruderern kommen nur langſam durch die Straßen der Stadt. Der endloſe Aufzug bewegt ſich durch den Kaiſerring, am„Cafaſb“ vorbei, über den Strohmarkt, durch die Planken und bei Schmoller nach dem Ring, durch die Colliniſtraße mit dem Ziel Bootshaus. Dem Zug voraus reiten 3 Reiter, dann folgt der Trommlerchor der Deutſchen Jugendkraft, die Kapelle Mohr und die Abordnungen der verſchiedenen Sport⸗ vereine. Mannheimer RC. und VfR. ſind mit ihren Fahnen vertreten. In allen Straßen wird den Ruderern durch die erſtaunlich zahlreiche Zuſchauermenge freudig zugejubelt. Der Zug der Ruderer durch Mannheim bis zum Bootshaus gleicht einem Triumphzug Nicht nur die Sportvereine, ſondern auch ſtaatliche und ſtädtiſche Behörden hatten Abordnungen entſandt. Die Stadt⸗ verwaltung war durch Oberſtadtbaurat Römer, die Stadt⸗ räte Dr. Wittſack und Groß und Stadtverordneten Walther vertreten. Der Ortsausſchuß für Leibesübungen hatte die Herren Dr. Perſon und Stalf entſandt. Am Sporthaus hatte ſich gleichfalls eine nach tauſenden zählende Menſchenmenge angeſammelt, die den Meiſterrude⸗ rern wieder einen überaus herzlichen Empfang bereitete. Langſam war die Dunkelheit hereingebrochen, als die erſten Ruderer den Vorplatz des Ruderhauſes betraten. Böllerſchüſſe und Raketen knallten in die Stille, freudige Rufe und Winke, die Ruderer hatten das Bootshaus erreicht. Die Ehrung vor dem Bootshaus machte auf alle einen tiefen Eindruck. Nachdem Fräulein Maier einen Prolog geſprochen hatte, ergriff der Schrift⸗ führer Herr Camphauſen das Wort zur Begrüßung der Ruderer. Er führte u. a. aus: „Geſtatten Sie mir zunächſt den deutſchen Meiſtern, ihrem Lehrer, ihrem geiſtigen Führer und ihrem Obmann beim 9 treten unſeres Heimes nochmals einen herzlichen Willkom⸗ mengruß zuzurufen. Sodann begrüße ich herzlichſt die Ver⸗ treter des badiſchen Staates und der Stadt Mannheim die Vertreter aller befreundeter Ruder⸗ und der ſonſtigen Sports⸗ vereine Mannheims und Umgebung und die Vertreter der Preſſe. Ich ſpreche Ihnen allen namens des Vorſtandes des Mannheimer Rudervereins Amicitia unſeren herzlichſten Dank aus, daß Sie gekommen ſind, an unſerer Freude über die wunderbaren Erfolge unſerer Sentoren teilzunehmen und mit uns zuſammen den Mannſchaften einen ihren Erfolgen entſprechenden Empfang zu bereiten. Ich danke auch beſon⸗ ders der Bevölkerung Mannheims für den jubelnden Emp⸗ fang und die Anteilnahme an unſeren herrlichen Erfolgen und auch ganz beſonders unſerer heimiſchen Preſſe für ihre uns in ſo reichem Maße gewährte Unterſtützung und ihre prompte und ausführliche Berichterſtattung. Der 11. Auguſt 1929 iſt ein Ehrentag ſonder Ausmaß für den Mannheimer Ruderverein Amicitia ſowohl als auch für die Ruderſportgemeinde Maunheim⸗Ludwigshafen und nicht zuletzt unſerer lieben Vaterſtadt Mannheim. Mit 3 Meiſterſchafts⸗Siegen, ein Ereignis, das in den vielen Jahrzehnten des Beſtehens des deutſchen Ruderſportes von keinem Verein, von keiner Mannſchaft erzielt worden iſt, kehren Mannheims Ruderer von der klaſſiſchen Regattaſtrecke in Berlin⸗Grünau zu ihrem Heim am Neckarſtrand zurück. Die Erfolge des Jahres 1928, in dem wir berufen waren, mit der beſten deutſchen Achter⸗Mannſchaft Deutſchland bei den Olympiſchen S; n zu vertreten und die Erfolge des Jahres 1929, die erkennen ließen, wie die Mannſchaft in ihrer Zuſammenſetzung im Achter ſowohl als auch einzeln in den beiden Vierern von Regatta zu Regatta reifer wurde, mach⸗ ten es dem Vorſtande und der Ruderleitung zur Pflicht, den Wurf nach den Meiſterehren zu wagen. Der große Wurf gelang. Tagesgeſpräch der letzten Tage und Wochen. Amieitig iſt überragender deutſcher Meiſter. Fragen wir uns, wie wir zu dieſen Erfolgen kamen, ſo müſſen wir mit tiefſter Dankbarkeit anerkennen, daß in der Mannſchaft ein Geiſt, ein Wille vorhänden war und dieſer Geiſt und dieſer Wille waren auf Sieg eingeſtellt. g Kameradſchaft und Treue umſchlang unſere Ruderer und gerade dieſe Faktoren ſind es, die wieder den Geiſt und den Willen ſtählten, um das zu erreichen, was erreicht wurde. Unendlicher Dank gebührt Euch Ihr tapferen Mannen und Euerem Ruderlehrer Fritz Gwinner. Dank aber auch 1 5 Spielt Spiele Mannheims . 16 Meiſter und ihren L Der Name Mannheimer Ruderverein Amieitia war Amteitta und zum deutſchen Ruderſport gehen mußte, um die Amicitia auf die heute erreichte Höhe zu führen und deſſen Werk die Erfolge der letzten Jahre und die Meiſterſchaften des Jahres 1929 nun gekrönt haben.— Ich möchte es bei dieſer Gelegenheit nicht unterlaſſen, auch noch beſonders darauf hinzuweiſen, daß trotz der An⸗ forderungen an die Senioren die Ausbildung unſeres Nachwuchſes nicht hintangeſtanden oder ver⸗ nachläſſigt worden iſt. Auch unſere Junioren, die berufen ſein werden, neben unſeren alten Kämpen den blau⸗ weiß⸗blauen Farben neue Eichenzweige zu verſchaffen, haben ſich in der abgelaufenen Regattazeit unter der Leitung unſeres lieben Fritz Gwinner erfolgreich geſchlagen und ebenſo unſer jüngſter Nachwuchs, unſere Jugend⸗ und Schüler Ruderer. Auch ſie nehmen an den Erfolgen des Jahres 1929 regen Anteil. Ich ſchließe mit nochmaligem heißen Dank an unſere geſamten Rennmannſchaften in Sonderheit an die dreifachen hrer und laſſe dieſen Dank ausklingen in den Ruf, unſere deutſchen Meiſter, ihr Lehrer, ihr geiſtiger Führer, unſere liebe Vaterſtadt Mannheim und unſer deut⸗ ſches Vaterland: Hipphipphurra! Spontan erklang das Deutſchlandlied von weſenden mitgeſungen. Stadtrat Groß überbrachte die Grüße der Stadt Mann⸗ heim. Er hieß die Meiſterruderer mit warmen Worten in der Vaterſtadt willkommen und ſprach ihnen den Dank für die großartigen Leiſtungen aus. Beſonders erfreulich ſei es, daß ſteben Ruderer der Mannſchaft geborene Mannheimer ſeien und die zwei, die für die„Amieitia“ rudern, ſich als Mann⸗ heimer fühlten. Die Siege haben den Namen Mannheim in weiten Kreiſen bekannt gemacht. 9 U allen An⸗ dem geiſtigen Führer unſerer Amicitia, unſerem hochverehr⸗ ten Ehrenvorſitzenden, Herrn F. L. Schumacher, der in unbeirrbarer Weiſe den Weg gegangen iſt, den er Dank ſeiner großen Exfahrungen und ſeiner unendlichen Liebe zur Herr Pfeffer ſprach dann für den Mannheimer Regatta⸗ Verband. Als alter Ruderer fand er die rich⸗ tigen Worte für eine herzliche Begrüßung. Der Sieg ſei über⸗ wältigend, und in einem ſolchen Ausmaße ſeit Jahrzehnten Die Ruderer kommen . 8. Seite. Nr. 374 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 15. Auguſt 1929 in der deutſchen Ruderei noch nicht erzielt worden. Die Erfolge ſeien neben dem reſtloſen Einſatz jedes einzelnen Rubderers auch der verdienſtvollen Arbeit der Ruderer, des Ruberlehrers Gwinuer und des geiſtigen Führers der„Ami⸗ eitta“, Herrn Schumacher, zu verdanken, der unbeirrt ſeinen Weg zum Erfolg gegangen ſei. Die heutige Jugend kehre ſich dem Ruderſport deshalb ab, weil hier die Erfolge erſt nach jahrelanger Arbeit reifen. Rudern verlangt Disziplin und Unterordnung. Weite Kreiſe des deutſchen Volkes wollen das Wort Unterordnung nicht hören. Die Erfolge der„Amieitia“ geben jedoch zu der Hoff⸗ nung Anlaß, daß das großartige ſportliche Vorbild, dem Ruderſport neue Anhänger zuführen möge. Mit einem be⸗ geiſtert aufgenommenen Ruderruf ſchloß der Redner ſeine ein⸗ drucksvollen Ausführungen. Sportredakteur Müller(Neue Mannheimer Ztg.) ſprach im Namen der Tagespreſſe. Er ging, nachdem er kurz die Ehrung der Rudermannſchaft der„Amicitia“ durch die Ueber⸗ reichung der Sportplakette hatte, auf den großartigen Erfolg der Amieitia⸗Ruderer näher ein. 9 Mann und 3 Meiſterſchaften ſei ein Ereignis, wie es der deutſche Ruderſport noch nicht aufzuweiſen hatte.„Als man die Meldungen“, ſo fuhr der Redner fort,„zur Meiſter⸗ ſchaftsregatta las, mag ſich mancher Zweifel eingeſchlichen ha⸗ ben, ob drei Rennen nicht über die Kraft der Ruderer gehen würden. Man mußte ſich aber ſagen, die Leitung der„Ami⸗ eitia“, Ruderlehrer Gwinner, und nicht zuletzt die jungen Ruderer ſelbſt, wiſſen genau, was ſie wollen und wie weit ſie mit ihren Kräften gehen können. Selbſtbewußtſein, Energie und ein unbeugſamer Kampfeswille, geſtützt von dem un⸗ erſchütterlichen Vertrauen des Vereins und der Ruder⸗ anhänger halfen zuſammen, um dieſe bis jetzt un⸗ erreichte Höchſtleiſtung zuſtande zu bringen. Solche Leiſtungen ſind nur in einem Verein möglich, in dem ein Mannſchaftsgetſt und ein Kameradſchaftsgeiſt herrſcht, der berwindbar ſcheinende Schwierigkeiten bewältigen kann. cher können, nein müſſen ſogar, die Meiſter auf ihre Tat ſtöolz ſein. Aber noch viel größer iſt der innere Gewinn der Meiſterſchaften, nämlich der, nicht nur ſich, dem Verein, der Stadt Mannheim, ſondern der ganzen deutſchen Ruderwelt ein Vorbild ſportlicher Leiſtung geſchaffen zu haben, das pielleicht mit dazu berufen iſt, dem deutſchen Ruderſport neuen und weiteren Aufſchwung zu geben. Nachbargebiete Das Ende der Mainzer Spionageaffäre :: Mainz, 14. Auguſt. Vor ungefähr acht Monaten wurden verſchiedene Angeſtellte und Arbeiter der Reichspermögens⸗ ämter Mainz und Koblenz unter der Beſchuldigung verhaftet, Einbrüche in franzöſiſche Wohnungen, Diebſtähle von franzöſiſchen Militärakten begangen und Skizzen von einem neuen Infauteriemaſchinengewehr und einer neuen Gasmaske angefertigt zu haben. Infolge der langen Unterſuchungshaft und vielen Vernehmungen erxlitten verſchiedene der Verhaf⸗ teten Nerpenzuſammenbrüche und mußten ins franzöſiſche Militärlazarett übergeführt werden. Nach Abſchluß der Vor⸗ Unterſuchungen und Zuſtellung der Anklageſchriften, fanden Verhandlungen der deutſchen und franzöſiſchen Regierung Über einen Austauſch von Spionageverdächtigen auf beiden Seiten ſtatt. Seitens der franzöſiſchen Regierung wurden die Akten über den Spionagefall angefordert. Nach mehrfachen Verhandlungen kam jetzt der Beſcheid, daß die Verhafteten freigelaſſen werden ſollen. Um Anſammlungen und Kundgebungen zu vermeiden wurde beſtimmt, daß die Verhaf⸗ teten heute morgen zwiſchen 6 und 8 Uhr in aller Stille aus dem Unterſuchungsgefängnis freigelaſſen werden ſollten. Die Freigelaſſenen ſind: der ßajährige Verwaltungsoberinſpektor H. Kratz, der 30jährige Hausverwalter A. Schmitt, der 47fäh⸗ rige Heizer Joſ. Mocker, der 48jährige Kaſernenwärter Joh. Seegräber, der 43jährige Jean Reynders, ſämtlich von der Reichsvermögensverwaltung Mainz, ferner die 37. und 48fäh⸗ rigen Verwaltungsoberſekretäre M. Schmitt und J. Kohaupt und der 52jährige Verwaltungsaſſiſtent W. Klees von der Reichsvermögensverwaltung Koblenz. Weiter wurde der 37jährige Reiſende Fritſch aus Düſſeldorf freigelaſſen, aller⸗ dings mit der Einſchränkung, daß er bis 28. Auguſt das beſetzte Gebiet zu verlaſſen hat. Gerichtszeitung Das Züchtigungsrecht des Lehrers Der 271ährige Hauptlehrer K. K. aus O. hatte ſich wegen mehrerer Verſtöße gegen 8 67 des Badiſchen Schulerlaſſes von 1904 über das Züchtlgungsrecht des Lehrers zu ver⸗ antworten. Einige Tage vor Pfingſten dieſes Jahres mußte ein achtſähriges Mädchen, das zu der von K. unter⸗ richteten Klaſſe gehörte, in die Univerſitätsklinik eingeliefert werden, wo es am Pfingſtſonntag ſtar b. Der Sektionsbefund ergab ſtarke Mittelohreiterung ſowie Entartung der Leber und Niere. Das Kind ſoll nach Angabe der Mutter, an dem Tage, als die Krankheit des Kindes in Erſcheinung trat, geſagt haben, es ſei vom Lehrer geohrfeigt worden. Eine Anklage wegen Körperverletzung mit nachgefolgtem Tode wurde von der Staatsanwaltſchaft nicht erhoben, da von zwei Sachverſtändigen übereinſtimmend bekundet wurde, daß es völlig unmöglich ſei, daß die Krankheit des Kindes durch eine Ohrfeige verurſacht ſein könnte. Sy beſchränkte ſich demnach die Anklage auf Ueberſchreitung des Züchtigungs⸗ rechts. Zugleich verhandelt wurden drei frühere Fälle, we⸗ gen welcher K. vor zwei Jahren vom Kreisſchulamt einen ſtrengen Verweis erhielt. Geladen waren vom Heidelberger Schöffen⸗ gericht elf Zeugen, darunter die Eltern der mißhandelten Schülerin, zwei Aerzte und der K. vorgeſetzte Oberlehrer Sch. Zunächſt wurde in die Verhandlung über das verſtorbene Mädchen eingetreten. K. leugnete, das Kind geohrfeigt zu haben. Er habe ihm nur„über die Wange geſtrichen“, um es zum Lauterſprechen zu ermuntern, da es immer nur ſehr leiſe Antworten gab. Zeugen, die die Wahrnehmung der Ohrfeige geſehen haben, konnten nicht benannt werden. Zwei Mit⸗ ſchüler ſagten vielmehr zu Hauſe ihren Eltern, ſie hätten nicht geſehen, daß der Lehrer ihre Mitſchülerin ges ch la⸗ gen hätte. Der nach Auftreten der Krankheit zugezogene Arzt will ebenfalls von der Spur eines Schlages nichts habe feſtſtellen können. Eine feine Rötung des Trommelfells ſei auf Mittelohrentzündung zurückzuführen geweſen. Das Ge⸗ richt glaubte demnach in dieſem Falle den Beweis für eine Ueberſchreitung des Züchtigungsrechts nicht für erbracht und 1 It. 1 N..“ in dieſem Punkte den Angeklag⸗ en frei. der Stadt Mannheim geſtreift hat die Einwohner veranlaßt, zum Empfang zu erſcheinen. Sie wollen auf dieſe Weiſe ihr ſportliches Gemeinſchaftsgefühl und ihre Dankbarkeit für die ſportliche Großtat zum Ausdruck bringen. Man ſpricht heute viel von Tiefen⸗ und Breiten⸗ wirkung des Sportes. Wie ſo mancher ehemals exkluſive Sport heute durch die Arbeit der Preſſe zum volkstümlichen wurde, ſo hat auch die deutſche Sportpreſſe alles getan, um zu ihrem Teile für die Anerkennung und Bedeutung des herr⸗ lichen Ruderſportes zu wirken. Darum iſt es der Wunſch der geſamten Mannheimer Preſſe, daß es bei der Amicttia immer vorwärts geht. Genau wie unſer Vaterland ſich wie⸗ der beſtimmt emporarbeitet, genau ſo wird auch die Amicitia die einmal errungene Sonderſtellung im deutſchen Ruderſport zu halten und zu verteidigen wiſſen. Wei⸗ tere Erfolge für die Amieitia, das ſei der Wunſch des heutigen Abends.“ Ehrungen durch Vereine Der V. f. R. Mannheim ließ durch das Verwaltungs⸗ ratsmitglied Banzhaf mit anerkennenden Worten einen Lorbeerkranz überreichen. Auch Herr Böhnert(os Mann⸗ heim) ehrte die Meiſterruderer mit einem Lorbeerkranz. Der T. V. 46 Mannheim hatte bereits am Dienstag einen prächtigen Lorbeerkranz überreichen laſſen. Den Dank der Ruderer übermittelte der Obmann Fauth. Er führte aus, daß die Mannſchaft zwar mit einem Empfang gerechnet habe, durch den großartigen und feierlichen Empfang von der Mann⸗ heimer Bevölkerung jedoch ſeien ſie alle überraſcht geweſen. Dieſer Empfang habe der Amieitia bewieſen, daß ihre Leiſtungen bei der Bevölkerung anerkannt werden, das ſei der ſchönſte Lohn für die harte Arbeit. Im Geſellſchaftsraum der Amieitia entwickelte ſich dann ein lebhaftes Treiben. Der Saal war feſtlich ausgeſchmückt. Auf der Bühne waren die prächtigen Ehrenpreiſe, die die Amieitia in dieſem Jahr errungen hat aufgebaut. Lange noch ſaßen Gäſte und Vereinsmitglieder beiſammen, um die Mann⸗ ſchaft und die Siege zu feiern. Glückwünſche auswärtiger Vereine und Freunde wurden verleſen. Der Tag wird für die geſamte Mannheimer ſchichte und beſonders für die Amteitia Mannheim hat verſtanden ſeine würdig zu empfangen und zu feiern. Sportge⸗ unvergeßlich ſein. erfolgreichen Sportleute U- von dem altbekannten Erziehungsinſtrument des Rohrſtocks in allzu ausgiebiger Weiſe Gebrauch gemacht. Er ſchlug damit zwei Knaben im Alter von neun Jahren, die Verleumdungen über ihn aus⸗ In zwei weiteren Fällen hatte K. geſprochen haben ſollen, dermaßen auf das Geſäß, daß noch nach mehreren Tagen, bei dem einen ſogar noch nach acht Tagen, Striemen und die bekannten vielfarbigen Flecke wahrzunehmen waren, Der Kreisſchulrat, dem einer der Knaben vorgeführt wurde, war entrüſtet über dieſe Mißhand⸗ lung und erteilte K. einen ſcharfen Verweis. Die Eltern der Knaben ſagten aus, daß ihre Kinder nachts auf dem Bauche liegen mußten, da ein Rückenliegen mit den größten Schmer⸗ zen verbunden geweſen wäre. Etwas die Schwere der Miß⸗ handlung abſchwächend wirkt jedoch der Umſtand, daß der eine der Beiden nicht in der Schule fehlte und ſtundenlang auf der harten Schulbank ſaß, ohne Schmerzen verlauten zu laſſen. In weiteren Fällen hatte K. reichlich Kopfnüſſe ausgeteilt. Auf Vorhalten des Vorſitzenden ſagte K. aus, er habe von ſei⸗ nem Vorgänger eine diſziplinloſe Klaſſe übernehmen müſſen, die nur durch große Strenge wieder hätte ins richtige Gleis gebracht werden können. Hierin ſtimmte ihm der als Zeuge geladene Oberlehrer Sch. bei, der im übrigen dem An⸗ geklagten das Zeugnis eines pflichteifrigen Lehrers ausſtellte. Das Gericht hielt in fünf Fällen Mißhandlung für erwie⸗ ſen. Es verurteilte den Angeklagten unter Billigung mildern⸗ der Umſtände, zu ſe 10 Mark Geldſtrafe, an deren Stelle bei Unbeibringlichkeit je vier Tage Gefängnis treten. Sportliche Rundschau Die Verbandsſpiele der Gruppe Rhein 18. Auguſt: Mundenheim— Bf. Neckarau; Waldhof— Rohrbach; Monnbeim 08— Phönix; Ludwigshafen— Sandhofen. 25. Auguſt: Mannheim 08— Phönix; Sandhofen— Waldhof; Mundenheim— Rohrbach; Vfg. Mannheim— Neckarau. 1. September: Waldhof— Mannheim 98; Mundenheim— Vf.; Neckarau— Phönix; Rohrbach— Sandhofen. 8. September: Waldhof— Mundenheim; Vfg.— Sandhofen; Mannheim 08— Neckarau; Phönix— Rohrbach. 15. September: Mundenheim— Phönix; Neckarau— Sandhofen; Rohrbach— Mannheim 08; Waldhof— Pf. 22. September: Mannheim 08— Bf.; Phönix— Waldhof; Sandhofen— Mundenheim; Rohrbach— Neckarau. 6. Oktober: Sandhofen— Phönix; Waldhof— Neckarau; BR. Rohrbach; Mundenheim— Mannheim(8. 13. Oktober: VfR.— Phönix. Tennis Tennisländerkampf Deutſchland— England Deutſchland ſiegt mit 811 Punkten Auch der Schlußtag brachte den deutſchen Vertretern in dem Ländertenniskampf der Berufsſpieler zwiſchen Deutſchland und Eng⸗ land, der in Bad Ems zur Durchführung gelangte, Erfolge auf der ganzen Linie. Wie an den vorhergegangenen Tagen war auch am Sonntag der Beſuch außerordentlich ſtark. Die Kämpfe nahmen einen ſpannenden Verlauf. Ein prachtvolles Treffen gob es zwi⸗ ſchen dem deutſchen Paar Bartel⸗Nüßlein und den Engländern Dear⸗ Jeffery. Die Engländer wehrten ſich hartnäckig, mußten aber ſchließ⸗ lich doch den Deutſchen den Sieg mit 678, 10:12,:5,:4 überlaſſen. Im Einzel fertigte Hermann Richter ſeinen Gegner D. Mas cell überlegen mit:4,:2,:0 ab, während Becker⸗Wiesbaden über den Engländer Read leicht mit 611,:1, 621 triumphierte. Nach Abſchluß der Kämpfe wunde der deutſchen Mannſchaft vom Direktor der ſtaat⸗ lichen Kur⸗ und Brunnenverwaltung der geſtiftete Goldpokal überreicht. Schießſport Schieß⸗Sport am Verfaſſungstag Anläßlich des Verfaſſungstages veranſtaltete die Schützengeſell⸗ ſchaft„Diana“ Mannheim⸗Waldhof auf ihren Schießſtänden im Kä⸗ ſertaler Wald unter ihren Mitgliedern ein wohlgelungenes Verfaſ⸗ ſungs⸗Feſt⸗Schießen, wobei gute Ergebniſſe erzielb wurden. Unter reger Beteiligung auf den einzelnen Scheibengattungen ertzbelten auf: Verfaſſungsfeſtſcheibe: 1. Claus, 2. Toch, 3. Kurmayer, 4. Frauns⸗ dorfer fr., 5. Cahn. Gens eee 175 Meter: 1. 2. Piſter 3. Aus. Feldmeiſterſcheibe 800 Meter: 1. Claus, 2. Cahn. Wehrmannmeiſter 175 Meter: 1. Fraunsdorſer jr., J. Krücken. Piſtole: 1. Fraunsdorfer ir. Kurmayer, fr., 2. Schön, Jagd: 1 Kurmayer. einkaliber: 1. Toch. Der Stolz auf die Leiſtungen Mannheimer Sportleute Vierzylinder⸗Limouſine an. Staffellauf„Rund um den Friedrichsplatz“ VfR. Mannheim nach Proteſt Sieger Gegen den Hauptlauf des„Staffellaufs Rund um den Fried⸗ richsplatz“, der am 25. Mai 1929 von der erſten Rennmannſchaft der Monnheimer Turnſportgeſellſchaft gewonnen wurde, legte damals der VfR. wegen ſatzungswidriger Vorkommniſſe beim Veranſtalter oem hieſigen Ortsausſchuß für Leibesübungen, Proteſt ein. Dem Einſpruch wurde nach ſorgfältigen Unterſuchungen der vorgebrachten Einwände ſtattgegeben, und der erſten Rennmannſchaft des VfR. den Sieg, und damit den Wanderpreis des Verkehrsvereins Mannheim zugeſprochen. Pferdeſport Rennen zu Köln a, Rh.(14. Auguſt): 1. Deſir⸗Reunen. F. Zwei, 3000 l, 1200 Meter: 1. Frhr. S. A. „ Oppenheims Amalfi(Varga), 2. Hohenſyburg, 3. Grane. Ferner lief: Giftmiſcher. Tot: 15, Pl: 10, 10710. 5. 2. Namouna⸗Rennen. 3000 J. 1800 Meter: 1. Dr. Claſſens Aug⸗ apfel( Haynes), 2. Anteſignano, 3. Drachenburg. Ferner liefen: Salzig, Leitſtern, Marcheita. Tot: 96, Pl: 28, 17, 18:10. 5 8 3. Fauſt⸗Rennen. 3000. 1200 Meter: 1. G. u. W. Eichholzs Teufelsjunge(Pinter), 2. Saalburg, 3. Mohawk. Ferner liefen: Meute, Numantia, Brunſtzeit, Dixi. Tot: 138, Pl: 29, 17, 5210. 4. Doru⸗Rennen. F. zweij. Stuten. 4500 J. 1000 Meter: 1. Haupt⸗ geſt. Altefelds Charitas(E. Huguenin), 2. Mafalda(Varga), 3. Mauerzinne. Ferner liefen: Sternkarte, Wildlocke. Tot: 24, Pl: 14, 1210. 8 5 5. Großer Preis von Köln. Ehrpr. u. 30 000 1. 2200 Meter: 1. M. J. Oppenheimers Graf Iſolani(Grabſch), 2. R. Haniels Lateran(Bleuler), 3. L. u. W. Sklareks Lupus(Haynes), 4. Frhr. Oppenheims Markgraf(Varga). Ferner lief: Tantris. S. A. v. Tot: 16, Pl: 11, 12:10. 6. Weißdorn⸗Rennen. Weinbergs Boniburg Ausgl. II. 4500 1. 1600 Meter: 1. O. (Zimmermann), 2. Arabella, 3. Gebt Feuer und Eminenz töt. R. Ferner liefen: Bundestreue, Feuerprobe, Daland, Reiherbeize. Tot: 149, Pl: 36, 20, 15, 18:10. e 7. Wallenſtein⸗Rennen. 4500 /, 2900 Meter: 1. Gebr., Janſſens Nobelmann(Zimmermann), 2. Leiſtung, 3. Lariba. Buße, Föhn II, Sennefagd, Le Fanfaron. Tot: 34, Pl: 21, 88, 35 Nennen zu Karlshorſt(14. Aug.) 1. Schüler⸗Hürdenrenuen. Für Dreijährige. 3500. 2000 Meter. 1. Dr. v. Rogtſters Sigmar(It, v. Götz), 2, Alſterſtern, 3. Vici. Ferner liefen: Winska, Sontra. Tot.: 33, Pl.: 21, 28:10. 2. Graf Zech⸗Jagbrennen. Herrenxreiten. 3500. 4000 Meter. 1. A. v. Platens Girant(Hr. v. Borcke), 9. Kermak, 3. No Friend. Ferner lieſen: Kif Kif, Stummer Teufel. Tot.: 34. Pl.: 14, 12:10. J. Ehrengarb⸗Hürdenreunen. Ausgl. 2. 4200 4. 3000 Meter. 1. Hptm. P. Bührers Lord Val(M. Oertel), 2. Pergola, 3. Pe⸗ riander. Ferner liefen: Neuland. Tot.: 38. Pl.: 18, 20:10. 4. Mataboren⸗Jagdrennen. Ausgl. 1. Ehrenpr. u. 8500. 3400 Meter. 1. Dr. E. Neumann u. H. Sameks Eisläuſer(H. Müſchen), 2. Trutzig, 3. Turmalin. Ferner liefen: Schwalberich, Ottogebe, Mannestreue(gef.), Freier Wille(gef.). Tot.: 38. Pl.: 15, 15, 18:10. 5. Probe⸗Reunen. Für Zweljährige. 3000 4. 1000 Meter. 1. P. Roſenthal u. M. Schönemanns Iſchtur(B. Thielemann), 2. Marketenderin, 3. Jagdpaſſſon. Ferner liefen: Lorenz, Ordnungs⸗ finn, Silvius, Ararat, Sahaxet, Ilſchen, Chimu, Wechſelburg, De⸗ janeira, Hekla. Tot.: 31. Pl.: 20, 28, 61:10. 6. Frondeur⸗Jagdreunen. Herrenreiten. 3500 J. 4000 Meter. 1. Et. v. Metzſchs Merkur 2(Hr. v. Borcke), 2. Tullius, 3. Venus 4 (ausgebrochen). Nur drei liefn. Tot.: 10:10. 7. Waldfrieb⸗Jagbreunen, Für Dreijährige. 4200 J. 3000 Mtr. 1. C. v. Hammachers u, O. v. Mitzlafſs Corrida(St. v, Holtey), 2. Polydor, 3. Stirus. Ferner liefen: Dirſchau, Shalimar, Soda, Caſtor. Tot.: 21. Pl.: 11, 11, 18:10. Geſchäftliche Mitteilungen * Wir glauben, der reklamebetrelbenden Geſchäftswelt, die neben anzieht, durch den Hinweis dienlich zu ſein, daß mit dem 1. 1. 1980 die Propaganda in ben Ufa⸗Theatern und damit auch imUfa⸗Palaſt Im Pfalzbau“ unſerer Stadt eine neue e— Die Univerſum⸗Film Aktlengeſellſchaft bat ſich mit der Alg Anzeigen⸗ Aktiengeſellſchaft zuſammengeſchloſſen, um durch fach⸗ und ſachgemäße Vorführung von Reklamefilmen und Dlapofitiven etwas wirklich Vollkommenes für die Reklameverbraucher zu leiſten. Die Ufa übernimmt den Vertrieb von Werbeſilmen aller Art, die Ala die Darbietung der Diapaſittyreklame. Gleichzeitig kann die Ala auch für die Ufa Aufträge zur Herſtellung und zur Vorführung von 1 0 8 annehmen, Auskünfte erteilen die oben genannten irmen. * Citroen⸗Preisſenkung. Im geſtrigen Inſeratenteil Fündigt Eitroen⸗Köln einen neuen um R. 400,— ermäßigten Preis für ſeine 4 Die fünfſitzige Eitrven⸗Luxus⸗Limpuſine koſtet alſo jetzt nur noch R. 4550.—, ein erſtaunlich niedriger Betrag für einen Wagen, deſſen Schnelligkeit, Dauerhaftigkeit und Schön⸗ Nauf eines Citrvens iſt Brenn⸗ illig iſt. heit als vorbildlich anerkannt ſind. Der um ſo vorteilhafter, als dieſer Wagen. 5 ſtoff bentztigt und daher auch im Betriebe ungewöhnli Zu beziehen in der Hauptnebenstelle R I, 9/11, in den Nebenstellen Waldhofstrage 6, Schwetzingerstraße 19/0 und Meerfeldstraße 13, sowie durch unsere Trägerinnen Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Auguſt Ahein Pegel]. 10 13. 14 15. Necar-Pegel 6. 9 10 13 4 15. Baſel 185[.79080 0,0.85 0,64 f Schuſterinſe! 1,43 1,42.411.484 1,44 Mannheim.90.972.812.7027 281 Fecht.81 2,582.58 288 2,80 2,53 Jagftfeld.80.340.000, 480.88 0,00 Maxau 4,814.28 4,17 424,26.28 Maunbeln 3,08.032.888,54 3,62 2,86 Taub.69.820 00.78 1380 00 Asli.82.80.89.32.35 1,89 Waſſerwärme des Rheins 20,0“ C. DHB BBB Chefredakteur: Furt Fiſchen(im Urlaub) Detantwortlich für Politik: H. A. Meißner— ffeullleton Di. S. Kagſer Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Vermiſchtes: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles ſibrige i. B. R. Schönfelder— Anzeigen u. geſchäftliche Mittellungen: Jakob 85 a ude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Pr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m..5. Mannheim E 5, 2 der ſelbſtverſtändlichen Anzeigenwerbung auch die Kinoreklame hex⸗ 4 Donnerskag, den 18. Auguſt 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe/ e Ne 8 1 ee 5 Schwester, Schwägerin und Tante 0 Frau Bertha Metzger 9 geb. Oppenheimer Isidor Metzger Fritz Metzger wurde uns heute ganz unerwartet im 54. Lebensjahre entrissen Mannheim(E 2, 13), Weinheim, Offenbach, Michelstadt, Groß-Zimmern, den 14. August 1929 Ludwig Metzger u. Frau Irma geb. Grũnebaum 1 Richard Metzger Meine liebe Frau, unsere un vergebliche Mutter, Schwiegermuttei 5 . — 6 lrene Metzger Die Beerdigung findet Freitag, den 16. August, nachm, 16 Uhr vom israelitischen 85 Friedhof aus statt 9044 8 Oestern abend entschllef sanft nach kurzem schwerem Leiden unsere Frau hochverehrte 3ertha Metzger Sie war uns stets ein Vorbild rastloser Tätigkeit und ihr Wesen war er. füllt von einer seltenen Herzensgũte, die sie uns allezeit unvergeßglich macht Wir betrauern aufrichtig ihren allzufrühen Heimgang und werden ihr An- denken hoch in Ehren halten Das P ersonal der Firma Metzger& Oppenheimer Mannh eim, den 14. August 1929 ZwWangsperste gerung Freitag, den 16. Anguſt 1929, nachmittags 2 Uhr werde ich im hieſigen Pfandlokal Q 6. 2 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 9028 Zwei neue Stau bfauger u. a. m. Mannheim, den 14. Auguſt 1929. Weber, Obergerichtsvollzieher. Versieigerung Freitag, den 16. August, nachm. 2 Uhr verſteigere ich Verſchaffeltſtraße 38, V. gegen bare Zahlg.: Küchenſchränke, Tiſche, Kleider⸗ ſchränke, vollſtänd. Betten, Waſchtiſche, Nacht⸗ tiſche, Uhr(Regulat.), Waſchmaſch., Bettſtelle, Federbetten, Waſchzuber, Diwan, Gasherd Nähmaſchine, Vertiko u. verſch. Küchengeräte. Julius Scheuber, beeid. Verſteigerer. Die beste Iechulter (täglich frisch) nur Hl. J.- per 4j Pfl. Aan Thüringer. 0 7. 4 Heidelbergerstraße 80 vertrag in 8 17 Abſatz 3(Stimmrecht der Vor⸗ 7. Seite. Nr. 374 Fleanebal Wollmatratz. nit fel 26.5 Kapokmatrats.„ 75. Schoner Patentröste Chalselongues Ohaiselonguedeek. 8. Mod Diwan, Klubart. 3831 100.— u. 125. Steinbock p 5, 4 Hig. Polster- Werkst. Kin u g Monate alt. wird in Pflege gegeben. Angeb. u. 5 V 166 an die Geſchſt. 54101 Danlsagung Beim Hinscheiden unserer unvergeßlichen, teueren Entschlafenen, Frau Helene Eichenberg sind uns so viele Beweise herzlicher Teilnahme entgegengebracht worden, daß es uns unmöglich ist, jedem einzelnen zu danken. Wir bitten daher auf diesem Wege unseren tiefgefühltesten Dank aussprechen zu dürfen Mannheim, 12. August 1929 54031 Auto⸗, Bahn⸗ Stadt⸗ möbeltransporte von 8 den Wagenmeter beſorgt Prommers⸗ berger. Schimperſtr. 1 Tel. 516 94.* 4123 Die ſielirauernden Hinterbliebenen Arbeitsvergebung. Glaſerarbeiten für die Einfachwohnungen an der Waldſtraße und am Ulmenweg. Nähere Auskunft im Rathaus N 1, Zim⸗ mer 133, in der Zeit von 10 bis 12 und von 5 bis 6 Uhr. Dort liegen die Zeichnungen und die Ausſchreibungsunterlagen auf. Oeffnung der Angebote: Dienstag, den 20. Auguſt 1929, 10 Uhr, im Rathaus N 1 Zimmer 124. Zuſchlagsfriſt bis zum 4. Sep⸗ N Von der Reise zurück Dr. Rich. Weiß Arzt für innere Krankheiten Qu 2. 8 Em 80 Tel. 31870 tember 1929. Hochbauamt. 20 Morgen früh auf der Freibauk Kuhfleiſch, Ohne Nummer. 2 Wegen Vornahme von Walzarbeiten wer⸗ den nachfolgende Kreiswege für Fuhrwerke mit über 3 To. Geſamtgewicht geſyerrt: 1. Kreisweg Nr. 1 zwiſchen Ilvesheim und Ladenburg vom 14. bis 21. Auguſt. Um⸗ leitung des Verkehrs über Kreisweg 1a, 1b und 3; 2. Kreisweg Nr. 2 zwiſchen Käfertal und Viernheim vom 19. bis 25. Auguſt. Um⸗ leitung des Verkehrs über Heddesheim. Zuwiderhandlungen werden gemäߧ 366 Ziffer 10 R. St. G. B. mit Geld bis zu 150 R./ oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. 17 Mannheim, den 13. Auguſt 1929. Bad. Bezirksamt— Abt. V. Lager- Näume ca. 9oh am groß, in beſter Lage Mannheims, Nähe Hauptbahnhof gelegen, mit Geleiſeanſchluß, ab 1. Oktober 1929 preiswert zu ver⸗ mieten. Näheres unt. E D 174 öch. die Geſchäftsſtelle d. Bl. 9026 Handelsregiſtereinträge vom 14. Auguſt 1929: Schwarzwaldwerke Lanz Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Mannheim. Die Pro⸗ kura des Rudolf Richter iſt erloſchen. Rombach Kohlenhandelsgeſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung in Mannheim, Zweig⸗ niederlaſſung, Sitz: Oberhauſen(Rhld.). Die rokura des Kaufmanns Auguſt Benſeler iſt erloſchen. Daimler⸗Benz Aktiengeſellſchaft Mannheim in Mannheim als Zweigniederlaſſung der Firma Daimler ⸗Benz Aktiengeſellſchaft in Berlin. Durch Beſchluß der Generalverſamm⸗ lung vom 20. Juni 1929 iſt der Geſellſchafts⸗ 8 4 helle, grosse Biürordume mit Toreinfahrt u. großem Keller als Lager⸗ raum Nähe Schloß zu vermieten.* 4094 Telephon Nr. 267 79. 12 5 ro-* N Lagerräume große und helle Räume, im Hinterhaus 9 des Hauſes 8774 Böckstraße 7 ganz oder geteilt zu vermieten. HNeinrieh Freiberg Immobilien⸗ und Hypotheken ⸗ Büro Tel. 31464. 8 6. 21. Tel. 304 3g. 8 keine mit zwei Nebenzimmer nebſt Wohnung ſofort zu verpachten. 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Auguſt 1929 iſt ſofort zu zahlen. Wer dieſe Friſten verſäumt, hat 10 v. H. jährlich Verzugszinſen zu entrichten und die mit hohen Koſten verbundene Zwangs⸗ vollſtreckung zu erwarten. Eine beſondere Mahnung ſedes einzelnen Säumigen erfolgt — nicht. Zahlung iſt auf den bereits behändigten allem Zubehör Julius Wolff(R. D..] Forderungszettel zu leiſten. Kaſſenſtunden: Immobilien, Mannheim, 0 7. 22. Ga 9 an den übrigen Werktagen von 8— 13 Uhr und von 715—16 Uhr; bei den Gemeinde⸗ in den m. beſonderem Glasverſchluß, Vorplatz, Küche, Rathäuſern ausgehängten Anſchlägen. Klegant möbliert, zu vermieten. 4 43 Stadtkaſſe. bei der Stadtkaſſe Samstags von—12 Uhr, 2 Zimmer- Wohnung ſekretariaten der Vororte nach den N 5. 1, 2. St. kiuks. Zwangs- Verstelgerung. Freitag. 16. Aug. 29, nachm. 2 Uhr. werde ich im hieſigen Pfandlokal. Q 6 Nr. 2 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 1 Klavier, Möbel und Verſchiedenes. Mannheim, 14. 8. 29. 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Dieſe für die Erfüllung der Deutſchland auferlegten Reparationslaſten ſo wichtige Frage iſt bereits in Paris von den Sachverſtündigen in einem für Deutſchland wenig günſtigen Sinne geregelt worden. Sie legten die deutſchen Sachlieferungen für das erſte Jahr des Young Planes auf höchſtens 750 Mill. 4 ſeſt. In jedem folgenden Jahre ſollen ſich dann die Sachlieferungen um 30 Mill.„ vermindern, um nach einem Ablauf von 10 Jahren ubllig zu verſchwinden. Sachlieferungen nach dieſem Zeitpunkte ſind nur noch möglich im Falle des in Kraft tretens der Moratoriums⸗ klauſel, die Deutſchland das Recht auf die Abgeltung ſeiner Verpflich⸗ tungen durch weitere Sachlieferungen gibt. Sonſt darf Deutſchlaud nach Ablauf der 10 Jahre Sachlieferungen nur noch leiſten, wenn ein Gläubigerland ein Sonderabkommen darüber mit Deutſchland trifft. Dieſe Regelung der Sachverſtändigen auf der Pariſer Konferenz bedeutet für Deutſchland bereits eine kaum tragbare Ein⸗ ſichränkung der Sachlieferungen. Es beſteht nun die Gefahr, daß dieſe Regelung der Sachlieferungen eine neue Ver⸗ tunderung zu Ungunſten von Deutſchland erföährt, und zwar durch die Haager Regierungskonferenz, deren Aufgabe es iſt, eine Annahme des Partiſer Sachverſtändigenplanes von den Re⸗ gierungen der beteiligten Länder zu erreichen. Auf dieſer Konferenz haben die Vertreter Englands das Problem der Sachlteferungen, wie es im Houng⸗Plan bereits feſtgelegt war, erneut aufgerollt. Sie ſpra⸗ chen ſich gegen die Sachlieferungen aus, vornehmlich gegen die deut⸗ ſchen Kohlenlieferungen auf Reparationskonto. Sie machen der eng⸗ liſchen Induſtrie auf ihren Ausfuhrmärkten Konkurrenz und ver⸗ drängen ſie von dieſen Märkten. Die kritiſche Lage des eng liſchen Bergbaues und der engliſchen Induſtrie ſei nicht zuletzt auf die Wirkungen der deutſchen Sachlieferungen zurſckzuführen. Die Tatſache der engliſchen Wirtſchaftskriſe, insbeſondere der Kriſe des engliſchen Kohlenbergbaues, iſt nicht zu leugnen. Die eng⸗ Uſche Kohlenkriſe iſt aber nicht auf die deutſchen Kohlenlieferungen über Reparationskonto zurückzuführen. Die Kohlenkriſe be⸗ ſteht nicht nur in England. Sie beſteht in allen Kohlenlän⸗ dern; ſie iſt eine Kohlenweltkriſe, die ſich bereits in der Vor⸗ kriegszeit deutlich angekündigt hat. Die Veränderungen, die der Weltkrieg mit ſich gebracht hat, hat natürlich die Kohlenkriſe um ſo ſtärker hervortreten laſſen, da ſie auch die Kohlenweltlage weſentlich Heeinflußt haben. Die Verſtärkung der Kohlenkriſe hat man darin zu erblicken, daß in der Nachkriegszeit Länder, die vordem Kohlen in ſtarkem Maße eingeführt haben, dazu übergingen, die eigene Koh⸗ len produktion weſentlich auszudehnen und daß ferner der Malmedie 4 Co., Maſchinenfabrik AG. in Düſſeldorf Sanierungsvorſchläge genehmigt— Uebergang der Aktien⸗ f mehrheit an Th. Kieſerling u. Albrecht Solingen In der o, H.., in der 6 Aktionäre mit 1918 500 4 Aktienkapital vertreten waren, wurde ohne Erörterung der bekannte Verluſtabſchluß genehmigt und beſchloſſen, das Aktienkapital im Verhältnis 21 auf 1 Mill./ herabzuſetzen und dann wieder bis zu 1,5 Mill./ zu er⸗ höhen. Die Verwaltung wies auf die allgemein ſchlechte Lage der deutſchen Maſchineninduſtrie hin, die ſich beſonders bei Malmedie aus⸗ wirke. Es ſei neuer Wettbewerb entſtanden und ein Teil der Ver⸗ braucher habe die eigene Fabrikation aufgenommen. Das Auslands- geſchäft laſſe kaum noch einen Nutzen. Es ſei daher notwendig, den Betrieb entſprechend den heutigen Beſchäftigungs möglichkeiten um⸗ zuſtellen. Die Verwaltung habe die Gelegenheit wahrgenommen, einen Teil des Grundbeſitzes an die Stadt und an eine private Firma zu verkaufen. Hierbei ſei allerdings ein Verluſt von 250 000 nicht zu umgehen geweſen, Die neuen Aktien werden zu parti über⸗ nommen und nehmen ab 1. Juli an der Dividende teil. Die Koſten der Kapitalerhöhung trägt die Geſellſchaft. Nachdem die Mehrheit des Aktienkapitals an die Maſchinenfabrik und Eiſengießeret Th. Kie⸗ ſer ling u. Albrecht, Solingen, übergegangen iſt, die der verwandten Maſchinenbranche angehört, iſt ein entſprechender Aus⸗ tauſch zwiſchen beiden Geſellſchaften vereinbart worden. Aus dem At, find ausgeſchteden Bankler Siegfried Bater, Berlin und Fabri⸗ kant H. Bleichert, Düſſeldorf. Als Vertreter der Mehrheitsgruppe wurden in den Aufſichtsrat gewählt die Fabrikanten Robert und Franz Kieſerling, Direktor Kurt Hoelzer und Dr. H. Riſſe, ſämtlich in Solingen. Die Verwaltung teilte mit, daß die neue Kupplung in der Eiſen⸗ und Elektrizitätsinduſtrie guten Eingang gefunden habe und daß mit dieſer neuen Kupplung auch die Motoren des„Graf Zeppelin“ ausgerüstet ſeten. Die Verwaltung hoffte, auf verkleiner⸗ ter Grundlage erfolgreich arbeiten zu können. Osram fabriziert in Schweden. Nach Stockholmer Blätter⸗ meldungen beabſichkigk die Os vam⸗Geſellſchaft, die vor einem Jahr die Aktienmafoxttät der Elektrawerke erwarb, in Schweden eine eigene Glühlompen produktion aufzu⸗ nehmen. Der Generaldirektor der Osram⸗Geſellſchaft habe in einem Zeltungsinterview erklärt, daß die Elektrawerke bis zum Januar auf die Glußlampenproduktivn umgeſtellt ſind und dann den ſchwe⸗ diſchen Markt mik Osram⸗Lampen beliefern können. Wie der DH D. hierzu von Verwaltungsfeite der Osram⸗Geſellſchaft erfährt, iſt die Nachricht in der vorliegenden Form nicht ganz zutreffend. Die Glektrawerze haben bisher Glühlampen utter dem Namen„Kungs⸗ Lampe“ fabriziert. Es iſt lediglich eine Umbenennung in Osram⸗ Lampe beſchloſſen, wie auch eine Fixmen⸗Aenderung der Elektrawerke in„Schweölſche Osram⸗Geſellſchaft“ vorgenommen werden ſoll. * Fries u, Höpflinger Ach. Die Geſellſchaft beruft nunmehr eine gb, HW auf den 6. September ein, in der der Vorſtand zum Abſchluß des bekannten Vertrags mit der S. K. F. Norma AG. ermächtigt werden ſoll, wonach der S. K. F. Norma AG. das geſamte Vermögen der Geſellſchaft unter Ausſchluß der Liquidation gegen Gewährung von Aktien der S. K. F. Norma Ach. übertragen wird. Die S. K. F. Norma wird ihre Firma in Vereinigte Kugellagerfabriken AG. ändern. * Keine Stillegung der Singer Nähmaſchinen A5. Die zuſtändi⸗ gen Behörden haben mit der Verwaltung der Singer Nähmaſchinen Ac, eine Vereinbarung getroffen, wonach ſich die Stepenitz⸗Genoſſen⸗ ſchaft mit Unterſtützung des Landrats verpflichtet, die Ufer der Stepenitz in Ordnung zu bringen. Zu dieſem Zweck wird ihr von der Singer AG. eine Beihilfe von 5000, zur Verfügung geſtellt. Die Geuyſſenſchaft verpflichtet ſich außerdem, der Singer Ach. zu annehm⸗ barem Preiſe eine Grundfläche zur Ablagerung der Sandmaſſen zu überlaſſen. Die erſtrebte Einigung iſt alſo Wirklichkeit geworden. Splange die Erweiterungsarbeiten des Singerhafens andauern, wird gebaggert. Die Werksdirektion wird bei Eintreffen des Baggers ihren Stillegungsantrag bei der Regierung zurückziehen. * Aktiebolaget Kreuger u. Toll in Stockholm.— Neues Berliner Börſenpapier. Auf Grund eines Proſpektes ſind 81250 000 Kronen Schuld verſchreibungen mit§proz. Verzinſung und Zuſatz⸗ Verzinfung, belde ab 1. 1. 1028(Zinſen und Zuſatzzinſen jeweils am 1. Juli für das vorangegangene Jahr, erſtmalig am 1. Juli 1929 für 1028 zahlbar) der Aktiebolaget Kreuger u. Toll in Stockholm zum Handel und zur Notierung an der Berliner Börſe zugelaſſen worden. Die Ütmrechnung findet auf Beſchluß der Zulaſſungsſtelle mit 112.50.%/ für je 100 Kronen ſtatt. Die Ausſichten der Aktie⸗ bolgget Kreuger u. Toll für das laufende Jahr(i. V. 25 v. H. Divi⸗ dende) ſind günſtig. * Zuckerkrebit Ac. in Berlin. In der Bilanzſitzung des AR. e engliſche Kohlenkeſſe und die deutjchen Sachlieferungen Notwendige Feſtſtellungen zu den Vorgängen auf der Haager Konferenz Verſailler Vertrag neue Staaten mit eigener großer Kohlen⸗ produktton ſchuf, die mit den ſeitherigen Kohlenausfuhrländern auf dem Weltmarkte in Wettbewerb traten. Wir erinnern nur an Hol⸗ land, das vor dem Kriege ein ſtarkes Kohleneinfuhrland war. Es beſaß im Jahr 1913 eine eigene Kohlenproduktion von 1,8 Mill. Ton⸗ nen. Im Jahre 1928 hat es aber die eigene Kohlenproduktion auf nicht weniger als 10 Mill. Tonnen erhöht. Wir erinnern ferner nur an das neuerſtandene Polen. Polen iſt auf eine Kohlenausfuhr angewieſen. Sie bildet einen weſentlichen Faktor in dem polniſchen Außenhandel. Polen hat ſich insbeſondere in den nordiſchen Ländern einen Abſatzmarkt geſchaffen, und hier ſowohl England als auch vor allem Deutſchland zurückgedrängt. Schon hieraus ergibt ſich, daß die Kohlenkriſe eine internationale Kriſe iſt, von der alle alten Produktionsländer betroffen werden. So iſt ſowohl die engliſche als auch die deutſche Kohlen aus⸗ fuhr zurückgegangen. Erſtere betrug 1928: 54,54 Mill. Ton⸗ nen gegen 77,91 1913, letztere 36,1 gegen 45,4 Mill. Tonnen lohne Braunkohle. Immerhin hat der deutſche Kohlenabſatz auf dem Welt⸗ markte nicht ganz ſo gelitten wie der engliſche. Es iſt dem deutſchen Kohlenbergbau in einzelnen Ländern gelungen, ſeinen Vorkriegsabſatz annähernd aufrechtzuerhalten, teilweiſe ſogar auch zu erhöhen. Wenn hierzu auch die Reparationskohlenlteſerungen teilweiſe beigetragen haben, ſo muß man bedenken, daß der anfängliche Zwang zu Repara⸗ tipnskohlenlieferungen den deutſchen Bergbau gerade zur Aufgabe alter ausländiſcher Abſatzmärkte veranlaßt hat, in die der engliſche Kohlenbergbau eintreten konnte. Wenn er ſich gegen⸗ über der übrigen Auslandskonkurrenz nicht in dem gewünſchten Maße durchſetzen konnte, ſo beweiſt das ferner, daß der engliſche Kohleubergbau zu einem Teile die Urſachen auch bei ſich ſelbſt ſuchen muß und daß er in erſter Linie zu einer durchgrei⸗ fenden Moderniſierung, Rationaliſierung und Konzentration ſchreiten muß. Auf keinen Fall haben aber die deutſchen Reparattonskohlenlieferungen ſeine ſchlechte Lage veranlaßt. Im übrigen iſt doch auch bereits auf der Pariſer Sachverſtändigen⸗ konferenz klar zum Ausdruck gekommen, daß Deutſchland, wenn es nicht mit Sachlieferungen leiſten darf, doch auf die Dauer nur Reparationen zahlen kann aus echten Ausfuhrüberſchüſſen. Dazu gehört eine weſentliche Stei⸗ gerung der deutſchen Ausfuhr, alſo eine Verſchärfung des deuiſchen Wettbewerbes auf den Weltmärkten. Wenn ſich die Reparationsgläubiger ſchon jetzt über die deutſchen Sachlieferungen beklagen, wie werden ſie ſich erſt ſpäter verhalten? Die logiſche Folge wäre, daß ſie dann auch auf die Reparationen ver⸗ zichten müßten. CFF Oberrheiniſche Tonwerk⸗ und Baubedarf⸗Ac., in Heppenheim a. d. Bergſtr. Die Geſellſchaft erzielte in dem am 21. Dezember 1928 abgelaufenen Geſchäftsjahr einſchließlich 2513„ Vortrag aus 1927 einen Bruttogewinn von 274 950 /; hiervon erforderten Handlungs⸗ unkoſten 114814 /, Steuern 43 689 /, Verſicherungsbeiträge 3 051 1, Abſchreibungen, 57 201 /, ſodaß ein Gewinn von 56 105, verbleibt, woraus auf die 588 960/ Aktienkapital eine Dividende von 8 v. H. zur Ausſchüttung kommt. An Aktiva ſind vorhanden: Grund⸗ ſtückskontpo 100 624, Gebäudekonto 195 780, Maſchinen⸗ und Inventar⸗ konto 216 670, Effektenkonto 5 240, Debätorenkonto 85 965, Kaſſakonto 743, Bankſcheckkonto 40, Warenbeſtandskonto 2 186, Warenbeſtands⸗ konto 163 489 /, denen an Paſſiva gegenüberſtehen: Aktienkapital 589 960, Reſervefonds 11113, Kreditoren 122 430, Dividenden 1 079, elkrederekönto 5 000, Gewinnvortrag aus 1927 2 514, Gewinn 1928 53 591. * Rheinmühlen⸗Acß. in Düſſeldorf⸗Reisholz— Starker Gewinn⸗ Rückgang. Die zum Illkirchener Mühlen⸗Konzern gehörige Geſellſchaft ſchließt das Jahr 1928 mit einem gegenüber dem Vorjahr ſehr ſtark zurückgegangenen Reingewinn von nur 11 629(93 076) 2 ab, der vorgetragen werden ſoll. Der Warenüberſchuß einſchließlich Vortrag ermäßigte ſich auf 565 454(695 628)„1. Demgegenüber erfor⸗ derten Unkoſten 489 975(528 349)„ und Abſchreibungen 63 850 (74 203), Der Bericht begründet das magere Ergebnis mit dem Umſtand, daß die jeweils auf teurer Preisbais eingekauften Getreide⸗ mengen nicht zu entſprechenden Verkaufspreiſen realiſiert werden konnten, ſo daß der an ſich ſchon beſcheidene Nutzen im Müllerei⸗ geſchäft ausbleiben mußte. Die Bilanz zeigt eine Verminderung der Geſamtſumme von 2,3 auf 1,7 Mill.. Den auf 0,72(1,21) Mill. 1 zurückgegangenen Gläubigern ſtehen gleichfalls ſtark ermäßigte Be⸗ ſtünde von 0,74(1,23), Schuldner von 0,5(0,32) und Wechſel von 0,4 (0,11) Mill. 4 gegenüber, Obwohl von dem laufenden Geſchäfts jahr Lage der Maſchinen-Induſtrie Weitere leichte Belebung des Auslaudsgeſchäfts— Leichte Abschwächung der Inlandbeſtellungen Vom Verein Deutſcher Maſchinenbau⸗Anſtalten, dem Spitzenver⸗ band der deutſchen Maſchineninduſtrie, wird uns geſchrieben: Im Juli zeigte der Auftragseingang im Auslandge⸗ ſchäf t eine leichte Beſſerung, dagegen trat im Inlandgeſchäf⸗ obwohl die Anfragetätigkeit der Der Beſchäftigungsgrad bliel Wochenarbeitszeit. die Werkzeug⸗ eine leichte Verſchlechterung ein, Inlandkundſchaft etwas reger war. unverändert, ebenſo die durchſchnittliche Von den einzelnen Maſchinengruppen zeigten maſchinen eine leichte Beſſerung im Auslandgeſchäft. Das Inland⸗ geſchäft war unbefriedigend. Der im allgemeinen weiter flaue Ge⸗ ſchäftsgang in Textilmaſchinen wurde durch die in einigen Zweigen herrſchende Saiſonſtille noch verſchärft. Das Landmaſchinengeſchäfk zeigte eine Belebung. Bei Kraftmaſchinen überwogen im Ausland⸗ geſchäft die ungünſtigen Meldungen, im Inlandgeſchäft hielten ſich die günſtigen und ungünſtigen Meldungen etwa die Waage. Un⸗ zureichende Auslandaufträge bei ziemlich befriedigenden Inlandauf⸗ trägen waren bei Pumpen und Kompreſſoren feſtzuſtellen. Bei den Hütten⸗, Stahl⸗ und Walzwerksanlagen war das Inland häft weiter ſchwach, das Ausfuhrgeſchäft einigermaßen zufriedenſtellend. In mechaniſchen Fördermitteln lieſen in befriedigendem Umfang Beſtellungen aus dem In⸗ und Ausland ein. Ungünſtig war Geſchäft im Apparatebau. das aus Amſterdam ver⸗ * Ausdehnung des Margarinekonzerus. Wie aus A 0 lautet, hat die Margarine Unie mi z der Waſſan ans niklyk Fabriek in Wormeerveer ein Abkommen g fen, auf Grund deſſen letztere ihren Betrieb einſtallen ſoll. Es ſchwindet alſo wieder eine der wenigen Margarinefabriken. die außerhalb des Konzerns der Margarine Unie ſtehen. Es ſei nicht bekannt, was mit den in der Fabrik beſchäftigten Arbeitern ge⸗ ſchehen werde. Auch der Schuh- Großhandel organiſiert ſich Wie verlautet, ſind Beſtrebungen im Gange, eine Anzahl von Firmen der Schuh⸗Großhandelsbranche zu einer Edn⸗ kaufsorganiſation mit dem Sitz in Berlin zuſammenzufaſſon. Man geht wohl kaum in der Annahme fehl, hierin ein Pa 1a! lLeln gebilde zu jenen Organiſatlonen zu ſehen, die bereits in der Lederinduſtrie im Häuteeinkauf manches Erſprießliche geleiſtet haben. Zudem aber zwingt auch der Wirrwarr im deutſchen Schuh⸗ Großhandel und die dadurch hervorgerufenen großen, Angriffsflächen für die ausländiſche Konkurrenz, durch Zuſammenfaſſung des Groß⸗ handels dem Eindringen der fremdländiſchen Ware ſoweit als möglich einen Riegel norzu ſchie ben. Daß auf dieſem Wege zweifellos Erfolge ſich erzielen laſſen, geht aus Mel⸗ dungen hervor, wonach der Einfuhr ⸗Ueberſchuß Deutſchlands und feiner Schuhhandelsbilanz im erſten Halbfahr 1929 eine erhebliche Abnahme erfahren hat. Es mag ſein, daß hierbei die geſchwächte deutſche Konſumkraft, die Umorganiſation der tſchechiſchen Abſatz⸗ politik(Bata) ein Wort mitgeſprochen haben, Ein Hauptverdienſt hieran gebührt aber ohne Zweifel der ſtrafferen Zuſammenfaſſung der am Schuhhandel beteiligten Kreiſe, * Stenerausſchuß des Deutſchen Induſtrie⸗ und Handelstages. Wie wir erfahren, trat am Dienstag der Steuerausſchu ß des Deutſchen Induſtrie⸗ und Handelstages zu einer internen Sitzung wegen wichtiger Tagesfragen in Berlin zuſam⸗ men. In der Haupkfache dürfte die Diskuſſton den Fortfall der Kapital sertragsſteuer betroffen haben. Bekanntlich liegt immer noch ein Antrag auf Beſeitigung dieſer Steuer, ergänzt durch die Bankier⸗Vereinſgung gemeinſam mit anderen Spitzenver⸗ bänden vor. Es ſcheint nun nicht ausgeſchloſſen, daß dieſe Be⸗ ſtrebungen ſoweit gediehen ſind, daß dieſe Angelegenheit beim Wie⸗ derzuſammentritt des Reichstags ernſtlich in Fluß kommt. „ Südafrikaniſcher Einfuhrzoll auf deutſchen Zucker? Nach einer Meldung aus Kapſtadt erklärte Miniſterpräſtdent Hertzog im Abgeordnetenhaus zu der Abſicht dex Regierung, eie beſon dere dung aus Kapſtadtplzsf umlhwy bfſfkpz enialx rögove umlhwy öfn Einfuhrabgabe für deutſchen Zucker zu ſchaffen, daß der Wortlaut des Handelsvertrags mit dem Deutſchen Reich der Regierung hierzu die Möglichkeit gebe. Wie es heißt, iſt dies dis erſte Andeutung über das Beſtehen einer derartigen Klauſel, deren genauer Wortlaut noch nicht bekannt gemacht wurde. Frachtenmarkt Duisburg-Muhrort- 14. Auguſt Das Geſchäft an der heutigen Börſe war wiederum ſehr ſtill. Die Kohlentransportgeſellſchaft konnte nur ganz vereinzelt Kahn⸗ raum einteilen. Die Fracht blieb mit 1,80 baap. 2 ab Kanal nach Rotterdam unveränderk. Auch das Berggeſchäft war außerordentlich ſtill. Der Satz von 1,90„ konnte heute nicht mehr erzielt werden. Die Bergſracht wurde heute mit 1,80, notiert. Der Bergſchlepp⸗ bereits ſieben Monate verfloſſen ſind, enthält der Bericht darüber keine poſitiven Angaben. lohn erfuhr keine Aenderung, der Talſchlepplohn ſchwächte etwas ab und wurde mit 12 Pfg. notiert. Das Bild der Wirtſchaſt e 28— N a N Atdelts lose“ 5 5 7 Krisenunter 0060 8 ö 00 Ar. SSilsts llche Ronkurse. N 5 0 2 0 6 0 V Moflsrbsitslose 10 d. e 12— 5 * f(3 1 0 2 9. bod W une 5 % „ 5— 3—Kurzarpelter 2 1— 1 N U Hoopoch- arbeit und Erwerb 8 CCC 8 Umsatz der Rensünivereine— (Ans. 3 8 wndenſehn * gel. Afelter, fa 6 Sperteasbengini — 2 parkasßengeinlagen(MArel.. N 4 0 1 r 2 2 wurde beſchloſſen, für das am 30. Jun] zu Ende gegangene Geſchäfts⸗ r 1928 uf das A n 4 Mill.„ aus einem erhöht i n G. B. ſög g ine D. n d. n ein⸗ m eee er Devisenmarkt Im heutigen Frühverkeh aptterten Pfunde gegen Mew⸗ Dort 483,78 484,95] Schwetz.. 25,21 25,21 Paris. 123.98 128,98 Holland..„ 12,10 12,10 Arlfſel. 34,88 34,86 Oslo 18,20 19,2) Mailand 92,780 92,760 Kopenhagen„19,20 18,21 Gegen Reichsmart wurden Dollar mit 419.90 und Pfunde mit 2038.— gehandelt Die engliſche Handelsbilanz im Juli Am Dienstag wurde die Handelsbilanz Englands für den Mo⸗ nat Juli veröffentlicht. Danach betrug der Import 93 550 98 Pfund, was zwar eine Zunahme von 2053 296 Pfund gegen den Juni, aber gegenüber Juli 1928 eine Abnahme um rund 2 Millionen Pfund be⸗ deutet. Der Export betrug 66 519 691 Pfund, was eine Zunahme von 10 620357 Pfund gegenüber dem Vormonat und eine ſolche von 5 684 504 Pfund gegenüber dem Juli vorigen Jahres darſtellt. Be⸗ ſonders bemerkenswert ſind die Steigerungen des Exports von Koh, len um 1 448 135 Pfund, von Eiſen⸗ und Stahlfertigfabrikaten ur! 890 259 Pfund, von Maſchinen um 499 156 Pfund, von Garnen und- Spinnerei⸗Erzeugniſſen um 705 702 Pfund. Die Abnahme des Im⸗ ports entſtand hauptfächlich durch die Mindereinfuhr von Getreide und Mebl(2 626 3570) und von Wolle(.658 305) Pfund. Für die erſten ſieben Monake dieſes Jahres zeigte der Import mit 698 226 fat Pfund eine Abnahme um 2489 161 Pfund gegenüber dem Vorfahr und der Export für den gleichen Zeitraum mit 425 261977 Pfund eine Zunahme um 9 144939 Pfund gegenüber dem Vorfahre. 19,10 16,10 Stockholm 106 83.47 83.0 Madrid * Einfuhrverbot für Roggen⸗ und Weizenmehl nach Polen. In Warſchau iſt eine Verordnung des Miniſterrats erſchienen, wonach die Einfuhr von Roggen⸗ und Weizenmehl nach Polen bis auf weiteres verboten iſt. Vor der Erhöhung des franzöſiſchen Hopfenzolls? Die fran⸗ zöſiſchen Hopfenproduzenten haben von der Regierung angeſichts der befonders fühlbaren Konkurrenz eine Erhöhung des Hopfenzolles von 125 auf 250 Franken je 100 Kilogramm gefordert. * Die tſchechoſlowakiſche Hopfenausfuhr. Im Juni 1929 betrug die tſchechoſlowakiſche Hopfenausfuhr 2765 Zentner, die Einfuhr 59 Zentner. Die Hauptabnehmer waren Deutſchland, Belgien, Frank⸗ reich, Oeſterreich, die Balkanländer, der Kongo und Großbritannien. Seit Anfang September 1928 find insgeſamt 120 000 Zentner Hopfen ausgeführt und 10 508 Zenbner eingeführt worden. Die Sagzer Hopfenernte kündigt für dieſes Jahr eine größere Hopfenernte an als im Vorfahr. * Vam Jutemarkt. Berlin, 14. Auguſt. Rohfute: Der Rohſutemarkt iſt feſt. Friſts koſten: Neue Ernte, Aug. ⸗Sept.⸗Ver⸗ ſchiffung, Lſtr. 32.10½— je To; Sept.⸗Okt.⸗Verſchiffung Itr. 32.10 je To, Fabrikatemarkt in Dundee. Die Tendenz am Gewehemarkk iſt allgemein freundlich bei anziehenden Prelſen; auch das Garngeſchäft hat ſich gebeſſert. Deutſcher Markt: Von⸗ 81555 der Verbraucher log Nachfrage vor, ſodaß der Umſatz befrie⸗ igend war. * ö f 5 . Neue Mannheimer Zeftung(Mittag⸗Ausgabe) AN 988 Nauf u E Hlete Ann Ab heute 8 [Niesen Programm eee Sr Unsefe àusgesuchten 1 Spielpläne kennt, Wer weiß, J 5 5 D 9 1 det de state ochster fl 15 Heckel 1 te Ochster Füümkupst drei unerhö 86 2 ist, der het sich àuch in alonellen ETS hn. dieser Woche für Marry 1. Erlebnis: b 9 3, 19. Lledtke, FritzKampers Der Daumen d. ingenleurs 81017 2. Erlebnis: und Herm. Picha ent- 5. Der Mann Schleden, der wird auch in mit der gespaltenen Lippe Neellen wert 3. Erlebnis: für getragene diesen Tegen Besucher der „Alhembra“ sein und Der sterbende f ANZUGE Sheriod Holmes zahlt S174 Dpeste PAtty- Film BRHYN N , i Telephon 28 608. Auto- Verleih an Selbſtfahrer auf jede beliebige Zeit. Bg499 Tel. 330 95. 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