9 5 KBreitag, 16. Auguſt 1929 2 Bezugspreiſe: In Mannheim u umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle E56, 2. Haupt⸗Nebenſtelle K.9/1 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofftr.6, e 19/20 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ Adreſſe Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 .: 5 Montag: Sport und Spiel Regelmäßige Beilagen: Gesetz n. Recht WMitkag⸗ Ausgabe launheimer Heneral Anzeiger Dienstag wechſelnd: Aus der Welt der Cechnik Kraftfahrzeug und Verkehr Donnerstag wechſelnd: Mannheimer Frauenzeitung Aus dem Kinderland Freitag: Wandern u. Nr. 376 140. Sahrgang Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei 11.40 f je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen -4.⸗M. 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Zur großen Enttäuſchung der Moskauer Bevölkerung ſandte Dr. Eckener an die Sowfjetrufſiſche Luftfahrtgeſellſchaft, die ihm Grüße und eine Einladung geſchickt hatte, einen Funkſpruch, worin er bedauert, daß die Witterungsverhältniſſe es dem Luftſchiff nicht erlaubten, Moskau zu überfliegen. Trotzdem blieben Freunde der Luftſchiffahrt, Zeitungskorre⸗ ſpondenten und Mitglieder der deutſchen Botſchaft wach, um auf die neueſten Nachrichten zu warten. Ruſſiſche Sympathien Moskau, 15. Aug.(United Preß Der„tapferen Be⸗ ſatzung des Graf Zeppelin“ ſandte der Verband der Radioamateure Sowfet⸗Rußlands auf dem Funk⸗ wege die herzlichſten Willkommgrüße. Das Telegramm ſchließt mit den Worten:„Viel Glück zur Fahrt; wir ſind in Ge⸗ danken bei Euch“. Gleichzeitig wird das Luftſchiff in dieſem Funkſpruch gebeten, die Verbindung mit den ruſſiſchen Funk⸗ ſtellen, während es über dem Sowjetgebiet iſt, aufrecht⸗ zuerhalten. 5 Die ſowjetruſſiſche Luftfahrtgeſellſchaft Oſſoa⸗ vfahim hat alle ihre Zweigſtellen, die auf der Strecke liegen, welche„Graf Zeppelin“ vermutlich überfliegen wird, an⸗ gewieſen, dem Luftſchiff, falls erforderlich, alle Hilfe an⸗ gedeihen zu laſſen. a Aus den vor dieſer neueſten Meldungen eingetroffenen VVV verzeichnen wird noch die folgen⸗ en: „Graf Zeppelin“ über Königsberg Der„Graf Zeppelin“ kam in Königsberg am Donnerstag nachmittag wenige Minuten vor 16 Uhr aus weſtlicher Rich⸗ tung in Sicht. Das Luftſchiff, das von vier Flugzeugen um⸗ kreiſt wurde, befand ſich um 16.15 Uhr über dem Kern der Stadt, wo es überall jubelnd begrüßt wurde. Nachdem das Luftſchiff eine Schleife über der Stadt ausgeführt hatte, nahm es Kurs in Richtung Nordoſt und entſchwand um 16.30 Uhr den Blicken. Die Berſchleppungslaktik der Sozialdemokrt Die Stadt Königsberg entſandte folgenden Funk⸗ ſpruch an den„Graf Zeppelin“: Die Hauptſtadt der vom Vaterlande abgeſchnürten Pro⸗ vinz Oſtpreußen grüßt den„Graf Zeppelin“. Allen Teil⸗ nehmern an der Weltfahrt unſeren Gruß.„Graf Zeppelin“ verbindet uns mit dem Vaterlande. Er befeuert mächtig unſeren Willen, mit ihm wieder vereinigt zu werden. Wir danken für ſein Erſcheinen über unſerer Stadt. Unſere Wünſche und unſere Hoffnungen begleiten ihn auf ſeiner Weltfahrt. Durch zähe Arbeit zum Sieg. Stadt Königsberg, Oberbürgermeiſter Dr. Lohmeyer. Der Zeppelin über Rußland — Kownd, 16. Aug. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ hat geſtern abend Litauen mit etwa 120 Kilometern Stunden⸗ geſchwindigkeit überflogen. Litauiſche Verkehrsflugzeuge ga⸗ ben dem Luftſchiff das Geleit bis Dotnuva. Um 19.30 Uhr wurde die lettiſch⸗litauiſche Grenze überflogen. — Hamburg, 16. Aug. Die Hapag teilt mit, daß ſich„Graf Zeppelin“ um 20 Uhr M. E. Z. nördlich von Polozk an der Düna befunden habe. — Riga, 16. Aug. Um 20.10 Uhr M. E. Z. hat der„Graf Zeppelin“ geſtern die lettiſch⸗ruſſiſche Grenze bei Kreslawka überflogen. Ein großes Ereignis für die ganze Welt y Paris, 16. Aug.(Von unſerem Pariſer Vertreter) Das franzöſiſche Publikum verfolgt mit großem Intereſſe die Weltreiſe des Zeppelin, über die die Preſſe ausführlich be⸗ richtet. Zwei Mörgenblätter, der„Matin“ und das„Jour⸗ nal“, veröffentlichen ausführliche Sonderberichte über die Einzelheiten der hiſtoriſchen Fahrt, die ihnen durch Funk⸗ ſpruch übermittelt werden. Der„Matin“ hat einen eigenen Korreſpondenten an Bord des Luftſchiffes.„Journal“ erhält ſeine Reiſeſchilderungen von einem deutſchen Journaliſten, der die Fahrt ebenfalls mitmacht. Auf den Straßen reißt man ſich morgens dieſe beiden Blätter faſt aus den Händen, da dle zur Arbeit gehenden Pariſer ſich in aller Eile über den Ver⸗ lauf der Reiſe des rieſigen Luftſchiffes erkundigen wollen, deſſen eindrucksvollen, ſicheren Flug ſie vor einigen Tagen mit eigenen Augen bewundern konnten.„Journal“ weiſt in einer redaktionellen Bemerkung auf die Großzügigkeit dieſer Welt⸗ reiſe hin, die mit dem deutſchen Luftſchiff unternommen wird Wenn auch dieſer Weltflug deutſch ſei, meint das Blatt, ſo ſeien die Pläne Dr. Eckeners doch ſo großzügig, daß die Reiſe ein großes Ereignis für die ganze Welt be⸗ deute und die ganze Menſchheit intereſſe. ken Die Reform der Arbeitsloſenverſicherung wird immer wieder hinausgeſchoben Gefährliches Spiel mit dem Feuer E Berlin, 16. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Man ſoll die Dinge ſehen wie ſie ſind: Die Ausſichten, daß über die Arbeitsloſenverſicherung eine Verſtändigung erzielt werden wird, ſind ſehr gering, obwohl das Kommuniqué über die geſtrige gemeinſame Beſprechung der Parteiführer mit den Kabinettsmitgliedern in der Reichskanzlei die Not⸗ wendigkeit eines beſchleunigten Verfahrens betont. Reichs⸗ arbeitsminiſter Wiſſell hatte trotz ſeiner wiederholten, im Reichstag gegebenen Zuſicherungen, ſein Verſprechen, bis zum 15. Auguſt, dem Tag des Zuſammentritts des Sozialpolitiſchen Ausſchuſſes eine Reformvorlage fertigzuſtellen, nicht ein⸗ gehalten. Materielle Gründe für eine ſolche Verzögerung laſſen ſich ſchwerlich anführen. Es handelt ſich lediglich darum, ob ſich das Kabinett zu einer baldigen Entſcheidung aufrafft. Daran aber ſcheint es immer noch zu fehlen. Man hat den alten Verlegenheitsausweg gewählt und fürs erſte einmal die Sache nochmals an die Parteien verwieſen. Eine Art interfraktioneller Ausſchuß, beſtehend aus den Partet⸗ führern und den Fraktionsſachverſtändigen, ſoll in den näch⸗ ſten beiden Tagen nochmals in Verhandlungen eine Verſtän⸗ digung herbeiführen, damit die Regierung auf ſolcher Grund⸗ lage endlich ihre Vorlage an den ſozialpolitiſchen Ausſchuß bringen kann. Herr Wiſſell hat ſich, wie wir hören, in der heu⸗ tigen Beſprechung lediglich darauf beſchränkt, in aller Kürze über das Sachverſtändtigengutachten zu referieren. In der Diskuſſion, die ſich an dieſes Referat ſchloß, iſt dann von einem Volksparteiler darauf hingewieſen worden, daß die Beratungen des ſozialpolitiſchen Ausſchuſſes ſich nur fruchtbar geſtalten können, wenn ihm ein Regterungsentwurf zur Unterlage dient. Es iſt in dieſem Zuſammenhang ver⸗ langt worden, daß der Regierung eine knappe Friſt geſtellt würde, in der ſie ihrer Ankündigung getreu, nun endlich die Borlage dem Ausſchuß zuzuleiten habe. Herr Gröner hat denn auch im Namen der Regierung die Bereitſchaft aus⸗ gedrückt, in möglichſt kurzer Zeit eine entſprechende Vorlage zu verabſchieden. Soweit könnte man ſich mit dem Ergebnis der heutigen Beſprechung zufrieden geben. Da indeß bei den beſtehenden ſtarken Meinungsdifferenzen damit gerechnet werden muß, daß die interfraktionellen Beſprechungen, die heute und Sams⸗ tag gepflogen werden ſollen, zu keiner Einigung führen wer⸗ den, iſt die Gefahr einer abermaligen Verſchleppung keineswegs aus dem Wege geräumt. Das günſtigſte wäre noch, daß das Kabinett ſich zur Annahme einer Vorlage ent⸗ ſchlöſſe, die auf der Baſis des Sachverſtändigengutachtens auf⸗ gebaut wäre. Allerdings müßte dann Herr Wiſſell ſehr be⸗ trächtliche Aenderungen an dem von ihm geplanten Entwurf vornehmen. Wenn auch der„Vorwärts“ nach den heftigen Vor⸗ ſtößen der letzten Zeit heute etwas mildere Saiten aufgezogen hat und auch in der geſtrigen Parteiführerbeſprechung die Sozialdmokraten, wie man uns verſichert, ſich verhältnis⸗ mäßig reſerviert verhalten haben, ſo iſt doch kaum anzuneh⸗ men, daß ſie ihre Verſchleppungstaktik aufgeben wer⸗ den. Es iſt gar zu offenkundig, daß ſie gerne noch einen Erfolg auf der Haager Konferenz einheimſen möchten, um darnach die Flucht aus der Regierung anzutreten. Dabei ſoll nicht überſehen werden, daß die vernünftigen Ele⸗ mente in der Sozialdemokratie ſich durchaus darüber im klaren ſind, daß eine verantwortliche Reichspolitik überhaupt nicht zu machen iſt, wenn nicht in Zukunft ganz durchgreifende Er⸗ ſparniſſe auf allen Gebieten, namentlich auf denen der Sozfalpolitik, durchgeführt werden. Sie wiſſen aber auf der anderen Seite, daß eine ſolche Politik ſie bet der Ar⸗ beiterſchaft aufs ſchwerſte diskreditieren würde und ſie ſind drauf und dran, die Schlußfolgerungen aus ſolcher Erkenntnis zu ziehen. Die finanzielle Lage des Reiches geſtaltet ſich immer kata⸗ ſtrophaler. Seit dem Auseinandergehen des Reichstages ſind wir weiter auf der abſchüſſigen Bahn hinabgeglitten. Nach unſerer Kenntnis darf ſchon jetzt als feſtſtehend betrachtet wer⸗ den, daß alles, was nach Annahme des Mungplan i an Erleichterungen eintreten würd gen Form n ſeiner Defizit des Jahres 1928 und das noch abzuwartende des Jah⸗ res 1929 reſtlos aufgezehrt werden wird. Beſonders troſtlos liegen die Dinge noch auf ſozialpolitiſchem Gebiet. Das gilt vor allem eben auch für die Arbeitsloſen⸗ verſicherung. Die Situation iſt die: Bei Annahme einer Höchſtziffer von 1,5 Millionen Arbeitsloſer wird, wenn nichts geſchehen ſollte, über die im Etat ſchon vorgeſehenen Mittel hinaus für 1929 ein Defizit von ungefähr. Milliarde Mark zu erwarten ſein. Käme ein Geſetz auf der Grundlage des Sachverſtändigengutachtens zuſtande, ſo würde dieſes Defizit ſich um etwa 150 Millionen vermindern, ſo daß dann immer noch ein ungedeckter Betrag von 100 Millionen bleiben würde, wobei es ſich wohlbemerkt um ein ſtändig wieder⸗ kehrendes Defizit handelt. Unter ſolchen Umſtänden iſt es geradezu die Pflicht der Regierung, unverzüglich die beſſernde Hand an das bisherige Syſtem anzulegen. Gewiß wird niemand verkennen, daß den großen politiſchen Entſchei⸗ dungen, um die es jetzt im Haag geht, augenblicklich der Ver⸗ rang gebührt. Das wieder rechtfertigt noch keineswegs die Bemühungen der Sozialdemokraten, die Neuregelung der Ar⸗ beitsloſenverſicherung auf die lange Bank zu ſchieben. Eine Kriſe im jetzigen Augenblick wollen natürlich auch ſie nicht. Sie ſollten ſich aber darüber klar ſein, daß ihre Sabotage⸗ politik gegen eine wirklich durchgreifende Reform der Arbeits⸗ loſenverſicherung eine gefährliches Spiel mit dem Feuer bedeutet. Bedenken hier, Bedenken dort Berlin, 16. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) In Zentrumskreiſen gibt man ſich, wie wir hören, der Hoffnung hin, daß die ſehr tiefgehenden Meinungsdifferenzen, die namentlich zwiſchen Volkspartei und Sozialdemokratie in der Frage der Arbeitsloſenverſicherung herrſchen, ſich doch noch dadurch würden ausgleichen laſſen, daß beide Parteien ihre Forderungen auf die Beſchküſſe des Sachverſtändigenaus⸗ ſchuſſes reduzieren. Dieſer Meinung ſcheint vor allem auch der Vorſitzende des ſozialpolitiſchen Ausſchuſſes, der Zen⸗ trumsabgeordnete Eſſer zu ſein, von dem auch die Anregung zu den interfraktionellen Beſprechungen am Freitag und Samstag ausgegangen iſt. a Die ſcharfe Kritik freilich, die das Sachverſtändigengut⸗ achten ſowohl von Arbeitgebern wie von Arbeitnehmern er⸗ fahren hat, läßt ein ſolches Kompromiß vorläufig noch als recht zweifelhaft erſcheinen. Großer Widerſtand würde ver⸗ mutlich bei den Sozialdemokraten und den Gewerkſchaften ſich geltend machen. Der volksparteiliche Führer Dr. Scholz hat übrigens bei der geſtrigen Konferenz in der Reichskanzlei ausdrücklich betont, daß er, falls die Regierung nicht his zum nächſten Donnerstag dem Ausſchuß ihren Entwurf vorgelegt hätte, die Volkspartei einberufen würde, um zu der neu⸗ geſchaffenen Lage Stellung zu nehmen. Nicht unintereſſant iſt, daß der Städtetag und die Kommunalverbände gebeten haben, vom Ausſchuß gehört zu werden. Sie befürchten offenbar, daß ein ſtarker Abbau der Arbeits⸗ loſenunterſtützung eine entſprechend geſteigerte Inanſpruch⸗ nahme der Kommunen zur Folge haben werde. Wie das B. T. erfährt, beſteht auch bei der Mehrheit der deutſchen Länderregierungen der Wunſch, zu der Reform der Arbeitsloſenverſicherung noch einmal Stellung zu nehmen. Es verlautet, daß am Dienstag vormittag eine Länderkon⸗ ferenz zuſammentreten wird. Mie verhält ſich das Zentrum? Berlin, 15. Aug.(Von unſerem Berliner Büro,) Der reichlich plumpe Verſuch des„Vor w ärts“, Verwir⸗ rung ins Zentrumslager zu tragen und die chriſtlichen Ge⸗ werkſchaften in der Frage der Arbeitsloſenverſicherung völlig ins Kielwaſſer der Sozialdemokratie zu ziehen, hat das ge⸗ rade Gegenteil bewirkt.„Der Deutſche“, das chriſtliche Gewerkſchaftsorgan, erklärt kühl, die chriſtliche Arbeiterſchaft hoffe allerdings, daß es ihr gelingen werde, in allen Parteien, in denen ſie Einfluß hat,„das Hinabgleiten in die Gedanken⸗ welt der Großkapitaliſten zu verhindern“, wie der„Vor⸗ wärts“ ſich ausdrückt. Das bedeute aber nicht, daß ſie Schleppenträger der Sozialdemokratie ſein wolle, Den chriſt⸗ lichen Gewerkſchaften komme es, wie der„Deutſche“ weiter ausführt, auf eine Geſamtreform, nicht auf eine Teilregelung an, wie ſie die Sozialdemokratie anſtrebe. Zum Schluß heißt es:„Eine ſoziale Politik machen wir bei der Reform der Arbeitsloſenverſicherung mit, aber keine ſo ztalde mo ⸗ kratiſche.“ 5 Die„Germania“, das Berliner Zentrumsorgan, be⸗ zeichnet das Kriſengerede, in dem ſich der„Vorwärts“ gefällt, als„reichlich inopportun“ und hängt der Katze die Schelle an, indem ſie bemerkt:„Will das ſozialdemokratiſche Organ etwa denen recht geben, die von der Regierungs müdigkeit der Sozialdemokratiſchen Partei munkeln und ihr die Abſicht zuſchieben, ſich nach dem Abſchluß der Haager Konferenz und vor Beginn der ſchwierigen finanzpolitiſchen Debatten aus dem Kabinett zurückzuziehen und das Feld vor Herrn Hugenberg zu räumen? In dieſem Falle müßte man die Beantwortung der Frage, was wird aus der Arbeitsloſenverſicherung, dem„Vor⸗ wärts“ überlaſſen.“ — f* Das Reichsmilchgeſetz. Der Reichsernährungsminiſter wird, wie wir hören, in nächſter Zeit dem Reichskabinett den Entwurf eines Reichsmilchgeſetzes vorlegen, nachdem die Ver⸗ handlungen mit den Länderregierungen im meſentlichen zu einer Eintgung geführt haben. l eee ee 8 2 Seite. Nr. 870 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 18. Auguſt 19289 Entſcheldende Kripis im Haag Bis morgen muß ſich die Lage klären Den Haag, 16. Aug.(Von unſerem eigenen Vertreter.) „Die Fiebertemperatur der Regierungskonferenz iſt im Stei⸗ gen begriffen, der Pulsſchlag iſt heftiger als geſtern“, ſagte Loucheur den Journaliſten, die ihn nach der einſtündigen Beſprechung der Hauptdelegierten Frank⸗ reichs, Italiens, Belgiens und Japans über den Stand der Verhandlungen fragten. Der franzöſiſche Handelsminiſter be⸗ kundete geſtern abend einen Peſſimismus, den man vielleicht als taktiſch notwendig bezeichnen kann. Aber die fachlichen Mitteilungen Loucheurs ließen deutlich erkennen, daß die vier Neparationsempfänger noch immer einen hartnäckigen Widerſtand gegen den engliſchen Anſpruch auf eine erhöhte Beteiligung an der ungeſchützten deutſchen Annnität leiſten. Loucheur gab zu, daß von den 82 Millionen Gold⸗ mark, d. h. die engliſchen Mehrforderungen, etwa ein Viertel aus den noch verfügbaren Reſtbeträgen des Dawesplanes herausgeholt werden könnten, unterſtrich jedoch mit großer Entſchiedenheit die„Unmöglichkeit“, an dem Annuitätschema irgend etwas ändern zu können. Seine Aeußerungen waren außerordentlich intereſſant, weil er auf beſtimmte Winke maßgebender amerikaniſcher Bankiers(Morgan und Lamont) hinwies, die in der Abänderung der fixierten Voungannui⸗ täten, wie überhaupt des Zahlungsſchemas, eine Torpe⸗ dierung des neuen Reparationsplanes erblicken und einer eventuellen Umgeſtaltung ihre Zuſtimmung verſagen würden. In dieſer Erklärung Loucheurs erkennt man bereits den wachſenden Einfluß der amerikaniſchen Hoch⸗ finanz auf die hier ſtattfindenden Verhandlungen. Es läßt ſich ſogar mit Beſtimmtheit ſagen, daß in den nächſten Tagen die Beeinfluſſung der amerikaniſchen Voungplanpartner den hier ſich vollziehenden Ereigniſſen eine wichtige, wenn nicht entſcheidende Wendung geben wird. Herr Loucheur richtete verſteckte Drohungen an den Schatzkanzler Snowden und erteilte ihm den Wink, ſich mit einer Abfin⸗ dungsſumme zu begnügen. Wie es ſcheint, lehnt Snowden die ihm zu Ohren ge⸗ kommenen Kompromißvorſchläge der vier Reparations⸗ empfänger ab. Deshalb wird man heute weiter nach einer Befriedigung Englands ſuchen müſſen. Nicht weniger als drei Beratungen der vier Hauptdelegierten Frankreichs, Italiens, Belgiens und Japans ſind angeſetzt. Gleichzeitig werden die Sachverſtändigen ihre Berechnungen fortſetzen. Für Freitag abend iſt eine Zuſammenkunft der vier er⸗ wähnten Delegationsführer mit Snowden in Ausſicht ge⸗ nommen. Miniſter Loucheur wurde auch die Frage ge⸗ ſtellt, ob es den genannten vier Reparationsempfängern in den Sinn gekommen ſei, von Dentſchland eine Art Kaufpreis für die beſchleunigte Geſamträumung zu verlangen oder mit anderen Worten: ſich die Abkürzung der Rheinland⸗ räumung bezahlen zu laſſen, um mit dieſer Summe einen Teil der engliſchen Mehrforderungen zu decken. „Das iſt barer Unſinn“, erklärte uns Loucheur. „Für möglich halte ich es jedoch, daß man bei der Verrech⸗ nung der Deutſchland zuſtehenden Entſchädigungsanſprüche zur Feſtſetzung einer verhältnismäßig geringen Globalſumme kommt. Es wäre auch nicht ausgeſchloſſen, daß durch die in der zweiten und dritten Zone verurſachten und den Be⸗ ſatzungsmächten anzurechnenden Beſchädigungen ein dicker Strich gezogen würde. Ueber dieſe Frage werden die Hauptdele⸗ gierten Frankreichs, Belgiens, Englands und Deutſchlands noch zu verhandeln haben.“ Der Standpunkt der deutſchen Delegation in dieſer von Loucheur berührten Entſchädigungsfrage geht dahin, daß es ſich für den Augenblick um eine Summe von rund 40 Mil⸗ lionen Goldmark handele, auf die Deutſchland bis zum 1. September 1929 einen berechtigten Anſpruch hat. Erſt nach der Räumung der zweiten und dritten Zone wird feſtzuſtellen ſein, welche Beſchädigungen Deutſchland den ehemaligen Be⸗ ſatzungsmächten anrechnen kann und welche es auf Grund des Pariſer Abkommens von 1925 ſelbſt zu decken hat. Heute über die Höhe dieſer Entſchädigungen zu ſprechen, iſt vollkommen ſinnlos, da man das Ausmaß der beim Abzug noch entſtehen⸗ den Schäden überhaupt nicht bewerten kann. Der engliſche Außenminiſter Henderſon wies in ſeiner Beſprechung mit Streſemann, Hymans und Briand darauf hin, daß er als Antwort auf die be⸗ ſchleunigte Räumung des Rheinlandes eine entgegen⸗ kommende Geſte Deutſchlands in der Entſchädi⸗ gungsfrage für zweckmäßig halte. Henderſon vertiefte jedoch dieſe Anregung nicht und deshalb ſind alle Angriffe, die in der deutſchen Preſſe gegen ihn erhoben wurden, grundlos. Bisher hat ſich der engliſche Außenminiſter auf den Stand⸗ punkt geſtellt, daß die beſchleunigte Geſamträumung des Rheinlandes ein untrennbarer Beſtandteil der Haager Kon⸗ ferenzergebniſſe ſein müſſe. Er ſelbſt ſteht in einem ſchwe⸗ ren Kampf mit den militäriſchen Faktoren Englands, die immer noch zur Verlangſamung der Rheinlandräumung drängen. Henderſon erklärte ausdrück⸗ lich, daß die engliſche Regierung dieſe Anſtrengungen des War Office erfolgreich entgegentrete. Wie wir weiter erfahren, ſcheint der 15. September als der Räumungsbeginn der zweiten Zone in Ausſicht genommen zu ſein. Ungefähr einen Monat dürfte es dauern, bis in der zweiten Zone der letzte alliierte Soldat verſchwunden iſt. Briand will die dritte Zone„ſukzeſſive“ räumen. Wie er ſich dieſes Verfahren vor⸗ ſtellt, wird er am nächſten Samstag in der Beſprechung der vier Hauptdelegierten mitteilen. Das Juriſtenkomitee be⸗ ſchäftigte ſich geſtern weiter mit der Rechtsfrage. Eine Linie für praktiſche Verhandlungen iſt bisher nicht ſichtbar ge⸗ worden. Am Samstag wird dieſer Ausſchuß zu einer neuen Beratung zuſammentreten. In der Saarfrage fanden bisher auf Grund der der franzöſiſchen Delegation übergebenen Verhandlungsvorſchläge nur zwei Beſprechungen ſtatt. Maßgebende deutſche Dele⸗ gierte haben die Ueberzeugung gewonnen, daß man auf fran⸗ zöſiſcher Seite nur ſehr zögernd in der Saarfrage vorzugehen beabſichtigt. Die Veſatzungsſchäden des Rheinlandes Die von engliſcher Seite angeſchnittene Frage der Ent⸗ ſchädigungsanſprüche für die Beſatzungsſchäden uſw. hat, ſo ſchreibt die Deutſche Diplomatiſch⸗politiſche Korreſpondenz, in der Preſſe vielfach eine irrige Behandlung erfahren. Es han⸗ delt ſich hier um diejenigen Anſprüche, die Deutſchland nach dem Pariſer Abkommen vom 5. Mai 1925 auf die An⸗ rechnung beſtimmter Beträge auf die bisher von ihm zu leiſtenden Daweszahlungen bezahlt, Dieſes Abkommen war motwendig, nachdem der Dawesplan die Anrechnung der Be⸗ ſatzungskoſten auf die Annuitäten nach dem 1. September 1924 feſtgeſetzt hatte. Eine andere Kategorie von ebenfalls nach dem Rhein⸗ landabkommen„Art. 6“ vorher an die Reichsregierung ge⸗ richteten Forderungen iſt trotz vielfacher Bemühungen bis heute nicht auf eine Rechtsbaſis analog dem Pariſer Abkommen geſtellt worden. Sie werden aus Haushaltungs⸗ mitteln beſtritten. Ueber die Höhe dieſer auf die Dawes⸗ Annuität anrechnungsfähigen Entſchädigungsanſprüche ent⸗ ſcheidet ein gemiſchtes Schiedsgericht unter dem Vorſitz des Holländers Patyn. Im PMoung⸗Plan ſind entſprechende Modalitäten nicht vorgeſehen. Man rechnet mit bisher offen⸗ ſtehenden und der Anrechnung auf die deutſchen Jahres⸗ leiſtungen fähigen Beträgen bis zum 1. September auf etwas über 40 Millionen Reichsmark. Um dieſe Summe handelt es ſich offenbar bei der in verbindlicher Form durch Henderſon in die Debatte geworfenen Anregung, wonach Deutſchland ſich für die frühere Räumung durch eine Geſte erkenntlich zeigen ſollte. Von deutſcher Seite iſt zunächſt der Gedanke in die Diskuſſion gebracht worden, dieſe Forderung zur Verein⸗ fachung des Verfahrens im Wege Ziffern genannt worden ſind, ſo beruht dies offenbar auf einer Ueberſehung der Tat⸗ ſache, daß nach Artikel 249 des Verſailler Vertrages Be⸗ ſatzungskoſten, alſo auch Beſatzungsſchäden durch Deutſchland zu kragen waren und daß demgemäß nach einem allerdings erſt erheblich ſpäter eingegangenen Entſcheid des gemiſchten Sthiedsgerichtes die bis zum 1. September 1924 entſtandenen, damals noch offenſtehenden Forderungen nicht unter die auf die Dawes⸗Annuitäten anrechnungsfähigen Beträge fallen. Schwarzmalerei Den Haag, 16. Aug.(Von unſerem eigenen Vertreter.) In der franzöſiſchen und engliſchen Delegation wird in ſchwärzeſtem Peſſimismus gemacht. Man ſteht kurz vor der Entſcheidung. Snowden äußerte ſich verſchiedenen ihm naheſtehenden engliſchen Preſſevertretern gegenüber da⸗ hin, daß er die Zuſammenkunft der Finanzkommiſſion am Samstag für zwecklos halte, falls bis dahin die engliſchen Anſprüche nicht entſprechende Befriedigung erhalten hätten. Briand, der von franzöſiſchen Journaliſten über den Stand der Dinge befragt wurde, zeigte große Beſorg⸗ näſſe. Der italieniſche Hauptdelegierte Grandi behauptet ſogar, die Konferenz würde am Samstag vertagt werden müſſen, da eine Verſtändigung nicht zuſtandekommen werde, i Die Morgenblätter äußern ſich wieder in ſehr ſcharfem Tone über die Haltung Snowdens auf der Haager Kon⸗ ferenz. Nach gewiſſen Informationen ſoll er ſich in Geſprä⸗ Wen in dem Sin ne geäußert haben, daß die ihm bisher unter⸗ 1 breiteten Vermittlungsvorſchläge für ihn vollkommen un annehmbar ſeien. Daher zeigt man ſich hier in Paris ziemlich gereizt und behauptet, aus dieſem Widerſtand des engliſchen Delegierten müſſe der Schluß gezogen werden, daß Snowden tatſächlich darauf ausgehe, den Youngplan zu durch⸗ löchern. Er werde dazu, ſo meint der„Matin“, von den nationaliſtiſchen Elementen, die ſogar ſeiner eigenen Partei ſchon verdächtig ſeien, gedrängt. Sie ſeien beſtrebt, eine Ver⸗ ſtändigung zwiſchen Frankreich und Deutſchland zu verhin⸗ dern, da ſie fürchten, England werde nach der Annahme des Poungplanes, der Rheinlandräumung und der wirtſchaftlichen und politiſchen Annäherung zwiſchen den beiden Ländern nicht mehr die Rolle des Schiedsrichters in Europa ſpielen können. Für den Fall, daß die Konferenz zum Scheitern kommt, verſpricht ſich der„Matin“ viel von den Genfer Verhand⸗ lungen zwiſchen Dr. Streſemann, Briand, Maedonald, Hen⸗ derſon und Lord Robert Cecil. Snowden werde dann nicht dabet ſein und man werde in einer beſſeren Atmoſphäre in höflichem Tone verhandeln, in dem Beſtreben, den dauernden Frieden in Europa aufzurichten. Peſſimismus auch in London § London, 16. Aug.(Von unſerem engliſchen Vertreter.) Die bisherige optimiſtiſche Auffaſſung über die Entwicklung im Haag hat einer peſſimiſtiſchen Stim mung Platz gemacht. Dennoch ſteht die Preſſe auf dem Standpunkt, daß Snowden unbeirrt der taktiſchen Manöver ſeiner Gegner an ſeiner Forderung im Grundſatze feſthalten ſollte. Nur im„New Leader“ findet ſich eine abfällige Kritik der feſten Haltung Snowden. Der„Daily Herald“ ſtellt die Gegenſätze im Haag ſo dar, als ob es ſich um einen Kampf des italieniſchen Faſzismus gegen die engliſche Arbeiterpartei handle. Ob dieſe Auffaſſung politiſch geſehen ſehr geſchickt iſt, muß dahingeſtellt bleiben, da berichtet wird, daß die Italiener bereit waren, Konzeſſionen in der Prozentſatzfrage zu machen. Das Angebot von 17 Millionen Mark, das ſich in der Haupt⸗ ſache aus Summen zuſammenſetzte, über die der Noungplan noch nicht verfügt hatte, wird engliſcherſeits als völlig ungenügend zur Befriedigung der engliſchen Anſprüche angeſehen, die ſich auf rund 2,5 Millionen Pfund pro Jahr belaufen. Die deutſchnationale Oppoſition J Berlin, 16. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) In einer Verſammlung die der„Bund für nationale Wirtſchaft und Werkgemeinſchaft“ geſtern im Rheingold abhielt, gab der ſattſam bekannte Oberfinanzrat Ban g, der deutſchnationale Reichstagsabgeordnete, die Kampfparole für das Volksbe⸗ gehren aus. Bang bezeichnete das Pariſer Sachverſtändigen⸗ gutachten als den Schlußakt der nationalen Selbſt⸗ preisgabe. Die Annahme des Mpungplaues würde bitterſte Not über Deutſchland bringen und das deutſche Volk in ewige Abhängigkeit ſtoßen. Auch das Schlagwort von der Ver⸗ ſklavung zweier Generationen fehlte natürlich nicht. Bang polemiſierte weiter auch unter heftigſten Angriffen gegen den Reichsaußenminiſter Dr. Streſeman n, dem er„pathalogi⸗ ſchen Haß gegen Hugenberg“ vorwarf. 8 7 Nobile in Verlin I Berlin, 16. Aug.(Von unſerem Berliner Bürv.) Seit einiger Zeit weilt General Nobile in Berlin. Nobile, der nach der Ueberfliegung des Nordpols mit dem von ihm kon⸗ ſtruierten Luftſchiff„Norge“ zum, italieniſchen National helden wurde und ſeit der Kataſtrophe der„Italia“ im vors⸗ gen Jahre verläſtert und verfemt iſt, lebt in ſeinem Berliner Hotel völlig zurückgezogen und von niemand beachtet. Einem Vertreter der„Voſſ. Ztg.“ gelang es, zu dem ge⸗ ſtürzten Volkshelden vorzudringen. Er ſchildert ihn als einen Alten, einen, der reſigniert hat. Der jetzt 44jährige iſt nur noch von dem Gedanken beſeſſen, ſeine Ehre wieder herzu⸗ ſtellen. Zu dem Zwecke ſchreibt er an einem Buche„Mit der„Italia“ zum Nordpol“, in dem er dokumentariſch getreu die Geſchichte der„Italia“⸗Kataſtrophe ſchildern will. Nobile iſt überzeugt, daß nach der Herausgabe ſeines Buches man ihm Gerechtigkeit widerfahren laſſen werde. Er hofft auch auf eine Sinnesänderung Muſſolinis, der ihm bekannt⸗ lich die Uniform fortnehmen ließ und ihn„infam kaſſiert hat“ Heute wird Nobile nach kurzem Aufenthalt Berlin ver⸗ laſſen. Er fährt nach Gotha, um dort über wiſſenſchaftliche Unternehmungen zu verhandeln. Italieniſche Marineoffiziere in Berlin — Berlin, 15. Aug. Admiral Rota und mehrere höhere Marineoffiziere der beiden italieniſchen Kriegsſchiffe„Piſſa“ und„Ferruccio“ trafen heute morgen in Zivilkleidung von Kiel kommend auf dem Lehrter Bahnhof ein. Admiral Rota und ſeine Begleiter wurden von Vertretern des Chefs der deutſchen Marineleitung und des auswärtigen Amtes, ſo⸗ wie von Vertretern der italieniſchen Botſchaft empfangen und begaben ſich ſodann in das Hotel„Kaiſerhof“. Raubüberfall auf eine Reichsbank⸗Zweigſtelle Am Donnerstag vormittag gegen 11 Uhr betrat ein Mann das Lokal der Reichsbank⸗Nebenſtelle in Muskau(Schleſien) und zog, nachdem er die Tür hinter ſich geſchloſſen hatte, mit den Worten„Hände hoch“ einen Revolver, den er auf den im Zimmer befindlichen Beamten richtete. Als der im Nebenzimmer ſich aufhaltende Reichsbankrat Böhme das hörte, gab er aus ſeiner Piſtole ſofort acht Schüſſe auf den Verbrecher ab, von denen einige getroffen haben. Der Verbrecher verließ flüchtend den Raum und ver⸗ ſchwand, ohne daß mau bisher ſeine Spur entdecken konnte. Polizei und Landjäger ſind auf der Suche nach dem ver⸗ wundeten Räuber, der nach der im Zimmer hinterlaſſenen Blutlache zu urteilen, ziemlich ſchwer verletzt ſein muß. Letzte Meldungen Schwere Meſſerſtecherei — Magdeburg, 16. Aug. In Gröbern bei Magdeburg kam es nach einer Geburtstagsfeier zwiſchen älteren Leu⸗ ten zu einer Meſſerſtecherei. Der Arbeiter Schrinner wurde durch Dolchſtiche getötet, ein anderer Arbeiter ſchwer verletzt. Der Meſſerheld und drei weitere Perſonen wur⸗ den verhaftet. Selbſtmord eines Liebespaares — Halle, 15. Aug. Heute haben ſich zwiſchen den Sta⸗ tionen Teutſchenthal und Eisdorf der Bahnſtrecke Halle Sangerhauſen eine 23jährige Arbeiterin und ein 20 Jahre alter Arbeiter vor einen fahrenden Perſonen zug ge⸗ worfen. Beiden wurde der Kopf vom Rumpfe getrennt. Nach einem bei den Toten vorgefundenen Zettel iſt ung lück⸗ liche Liebe das Motiv des gemeinſamen Selbſtmordes. Weitere Verhaftungen im Fall Rademacher — Berlin, 16. Aug. Die Oeffnung der Leiche des im Berlin⸗Breslauer Perſonenzug getöteten Chauffeurs Rade⸗ macher hat ergeben, daß Rademacher zwei Stiche in den Ober⸗ arm erhalten hat, deren einer die Schlagader traf und zur Verblutung führte. Bei dem Toten ſind Brieftaſche, Uhr, Ringe und Geld vorgefunden worden. In Breslau ſind zwei weitere Perſonen unter dringendem Mordverdacht vorläufig feſtgenommen und in das Gerichts⸗ gefängnis Frankfurt a. d. Oder übergeführt worden. Die Breslauer Mordaffäre Roſen — Breslau, 15. Aug. Die Wirtſchafterin Neu ma nn, die ſich unter dem Verdacht des Doppelmordes in Unter⸗ ſuchungshaft befindet, wird gegenwärtig im Unterſuchungs⸗ gefängnis durch den Gerichtsarzt Prof. Dr. Reuter auf ihren Geiſteszuſtand unterſucht und beobachtet. Mit dem Ab⸗ ſchluß der Unterſuchung und Beobachtung iſt vor Mitte des nächſten Monats zu rechnen. Dann wird der Sachverſtändige das Gutachten erſtatten, was gegen Ende des Monats Sep⸗ tember der Fall ſein wird. Erſt dann wird ſich entſcheiden, ob 1 1 7 die Wirtſchafterin Neumann Anklage erhoben wird oder nicht. Tödlicher Abſturz zweier Freiburger vom Matterhorn — Zermatt, 15. Aug. Heute ereignete ſich am Matter⸗ horn ein tödlicher Abſturz. Zwei Fräulein Schieß aus Freiburg i. Br., Töchter des Juſtizrats Schieß, hatten in Be⸗ gleitung des Oberländer Bergführers Kohler und des be⸗ kannten Alpiniſten und Förderers des Skiweſens Dr. de Beauclair, ebenfalls aus Freiburg i. Br. das Matterhorn beſtiegen. Beim Abſtieg ſtürzten unterhalb der/ Solvayhütte Dr. de Beauclair und eine der beiden jungen Damen Schieß, die am gleichen Seile gingen, 200 Meter ab und blieben tot liegen. Eine 12 Mann ſtarke Rettungskolonne iſt heute abend zur Bergung der Leichen von Zermatt abgegangen. Der Lohnkonflikt in der engliſchen Baumwollinduſtrie iſt wieder beigelegt 5 London, 16. Aug.(Von unſerem engliſchen Vertreter.) In ſpäter Nachtſtunde führten die Verhandlungen in Man⸗ cheſter zur Beilegung des Lohnſtreites in Lancafhire. Das Abkommen enthält 7 Punkte, wonach der Wunſch der Arbeit⸗ geber auf Herabſetzung der Löhne einem Schiedsſpruch unter⸗ worfen wird. Das Schiedsgericht ſoll aus 2 Vertretern der Arbeitgeber, 2 Vertretern der Arbeitnehmer und einem Un⸗ parteiiſchen beſtehen. Das Abkommen ſetzt feſt, welche Forde⸗ rungen der Arbeitgeber im einzelnen einem Schiedsrichter zur Entſcheidung vorgelegt werden ſollen. Es iſt vorgeſehen, daß die Arbeit in den Fabriken am Montag, den 19. Auguſt, wieder aufgenommen wird. Daß die Verhandlungen erfolgreich ver⸗ laufen ſind, iſt in erſter Linie dem permanenten Staatsſekretär im Arbeitsminiſterium Sir Horace Wilſon zu danken. Es wurde am Schluß der Sitzung lebhaft bejubelt. Arbeitgeber und Arbeitnehmer ſchüttelten ſich gegenſeitig die Hände, Er⸗ friſchungen wurden herumgereicht und es wurde auf Freund⸗ ſchaft und künftiges Wohlergehen der Induſtrie getrunken. 1 7 9 S o reer PFF 1 ſchönert. Von dem Strahlenglanz der Sonne umflutet, ragt an der St. Jacobuskirche in Mannheim⸗Neckarau wurde als in einer kalten Mainacht zur Welt kam und weil mit ihr die Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 978 Nr. 370 Freitag, den 18. Auguſt 1929 Eine Wendung im Straßenbau? Die Erotorpedo-Straßenkonſtruktion Schon vor einiger Zeit veröffentlichten wir einen Artikel über die Wirkungen der Straßenerſchütterun⸗ gen d ur ch Laſt wagen auf Grund damals angeſtellter wiſſenſchaftlicher Verſuche. Dieſer Tage haben nun neue aus⸗ giebige Prüfungen in Karlsruhe nach dieſer Richtung auf eigens nach dem Schneiderſchen Syſtem erbauter Straße ſtatt⸗ gefunden. Darüber liegen von verſchiedenen an den Prüfun⸗ gen teilnehmenden Sachverſtändigen zuſtimmende Artikel vor, von denen wir den nachſtehenden veröffentlichen. . Die fortwährend geſteigerte Verkehrstätigkeit auf den Straßen beſchäftigt ſeit vielen Jahren Wiſſenſchaft, Technik und Finanzwirtſchaft und zwingt dazu, neue Syſte me zu er⸗ ſinn est, die den heutigen Verkehrsverhältniſſen in jeder Beziehung Rechnung tragen. Kein Straßenbauſyſtem der Ge⸗ genwart hat aber bisher dieſe Bedingungen erfüllt. Die neue Erfindung des Ingenieurs Anton Schneider 5(Karlsruhe) des Erdtorpedoſtraßenbaues iſt beſtimmt, eine völlige Umwälzung auf dem Gebiet des ge⸗ ſamten Straßenbaus herbeizuführen. Bei dieſer Erfindung handelt es ſich um eine Eiſenkonſtruktion, die alle Vorzüge einer modernen Verkehrsſtraße erfüllt und dabei eine faſt unbegrenzte Dauerhaftigkeit bei billi⸗ gem Herſtellungspreis und kürzeſter Herſtellungszeit, rauhe Oberfläche und Staubfreiheit uſw. aufweiſt. Der Hauptvorzug der Erdtorpedoſtraßenkonſtruktion be⸗ ſteht aber in der faſt völligen Erſchütterungsfrei⸗ heit der Gebäude und bedeutet eine Aufhebung der die Ge⸗ bäude ſeither in ihrem Selbſtbeſtand ſo ſehr gefährdenden Er⸗ ſchütterungen. Die erſchütterungsfreie Straße verhindert die frühzeitige Baufälligkeit der Gebäude, der ſie ſeither durch forigeſetzte Erſchütterungen, verurſacht durch ſchwere Laſt⸗ fuhr werke uſw., ausgeſetzt waren, für die bisher keinerlei Abhilfsmittel beſtanden, und bereitet den berechtigten Klagen der Gebäudeeigentümer wie auch der Mieter ein Ende. Städtiſche Nachrichten Probeläuten der St. Petersglocken Das eiſerne Gerüſt im Glockenſtuhl des Turmes der neuen St. Peterskirche iſt ſoweit fertiggeſtellt. Die vier Glocken ſind anmontiert worden und hängen nun in luftiger Höhe. Am geſtrigen Nachmittag wurde das Probeläuten der einzelnen Glocken vorgenommen. Alles horchte auf, als die erſten Töne der Marienglocke erklangen. Als dann die an⸗ deren Glocken ihre Stimme erhoben, ſtanden die Paſſanten üüberraſcht und ſahen dem Schwingen der Glocken in dem Turm der neuen Kirche zu. Vor allem lauſchten die Bewoh⸗ ner der angrenzenden Straßen dem vollen Wohlklang. Als die Glocken zuſammen ſich vernehmen ließen, war jedermann auf das angenehmſte überraſcht von dem harmoniſchen Zu⸗ ſammenklang. Der Turm iſt von dem Gerüſt befreit. Die Geſamtanlage bietet mit dem freundlichen Außenputz ein ungemein wirk⸗ ſames Bild, das das reizloſe Stadtviertel, weſentlich ver⸗ das Zeichen des Kreuzes über das Häuſermeer. Die inneren Arbeiten werden bis Oktober beendet ſein, ſodaß dem feier⸗ lichen Einzug des Erzbiſchofs am 13. Oktober in die neue Kirche nichts entgegenſtehen wird. K. G. * * Kirchliche Perſonalnachricht. Vikar Georg Schmitt Pfarrkurat nach Wagenſchwend, Dekanat Mosbach, verſetzt. * 40 jähriges Geſchäftsjubiläum. Herr Albert Mayer, Inhaber der Buchdruckerei, Buchbinderei, Papier⸗ und Schreibwarenhandlung in L 12, 8 kann am morgigen Samstag auf das 40fährige Beſtehen ſeines Geſchäfts zurück⸗ blicken. Wir wünſchen Herrn Mayer, der trotz vorgeſchrit⸗ tenen Alters immer noch unermüblich in ſeinem Geſchäft tätig iſt, daß ihm auch in Zukunft beſte Geſundheit und wachſende Erfolge beſchieden ſind. handelt. Ein weiterer Vorzug liegt darin, daß die Straßenkonſtruk⸗ tion auf jedem Untergrund(Moorboden, friſch aufgeſchütteten Boden uſw.) ſofort benützbar erſtellt werden kann und daß nötig werdende Arbeiten unter der Straßenfahrbahn ohne Verkehrsſtörungen und ohne Aufgrabung des Straßenkör⸗ pers vorgenommen werden können. Die Erdtorpedoſtraßen⸗ konſtruktion iſt in den einzelnen Gliedern gelenkig und beweg⸗ lich federnd. Es werden drei Arten von Straßenſyſtemen ausgeführt: 1. Erdtorpedoautoſtraßen, 2. Erdtorpedolandſtraßen und 3. erſchütterungsfreie Straßen zur Vermei⸗ dung von Gebäudebeſchädigungen in den Städten und Gemeinden. Dieſe drei Syſteme werden jeweils ſtatik beſtimmt und in Eiſenbeton konſtruiert. Nach den Urteilen maßgebender Sach⸗ verſtändiger eignet ſich die Konſtruktion ſowohl in Ländern mit heißem, als auch in ſolchen mit gemäßigtem und kaltem Klima. Auf Anregung des Erfinders des neuen Straßen⸗ ſyſtems hat man in letzter Zeit an den Techniſchen Hochſchulen Karlsruhe und Stuttgart mit Hilfe der badiſchen Regierung wiſſenſchaftliche Erſchütterungsmeſſungen und praktiſche Prüfungen vorgenommen, die das überraſchende Ergebnis hatten, daß die Schneiderſche Erdtorpedoſtraßen⸗ bauweiſe allen modernen Anforderungen an den Verkehr auch in hygieniſcher und volkswirtſchaftlicher Hinſicht entſpricht. An einer in der Gemeinde Knielingen bei Karlsruhe vor dem neuen Schulhaus von dem Erfinder hergeſtellten Probe⸗ ſtraße wurden dieſe wiſſenſchaftlichen Verſuche vorgenom⸗ men, die alle Erwartungen bei weitem übertrafen und die den Beweis erbrachten, daß es ſich hier wirklich um ein allen An⸗ forderungen genügendes neues Straßen bauſyſtem Kommunalbeamten-Tagung Der Reichsbund der Kommunalbeamten und angeſtellten Deutſchlands hält vom 10.—13. Oktober ſeine diesjährige Tagung in Mannheim ab. Zu der Tagung, die im Roſengarten ſtattfinden wird, werden über 1000 auswärtige Gäſte erwartet. Der 10. und 11. Oktober bringen interne Sitzungen der Bundesleitung, des Bundes⸗ vorſtandes und der Landesgewerkſchaften. Am 11. Oktober beſichtigen die Tagungsteilnehmer eine Reihe ſtädtiſcher Be⸗ triebe und Anſtalten in Mannheim. Am Abend des 11. Okt. wird ein Teil der Delegierten durch die Stadt im Ritterſaal des Schloſſes empfangen, während die übrigen Tagungsteil⸗ nehmer das Nationaltheater beſuchen. Der 12. Oktober bringt den eigentlichen Bundestag im Muſenſaal des Roſengartens. Geſchäftsführer Meurer⸗ Berlin ſpricht über„10 Jahre deutſcher und außerdeutſcher Beamtenbewegung“, Bundesdirektor Ehrmann Berlin über„Das kommunale Berufsbeamtenproblem“ und Bun⸗ desdirektor Schubert ⸗Dresden über„Das Geſetz über den Uebertritt von Beamten aus Anlaß der Steuervereinheit⸗ lichung“. Am Samstag abend veranſtaltet die Ortsgruppe Mannheim einen Feſtabend im Nibelungenſaal. Am Sonntag, 13. Oktober ſpricht der badiſche Miniſter des Innern, Dr. h. e. Remmele, über„Reichsreform und Selbſtverwaltung“ und Bundesdirektor Lenz vom Deutſchen Beamtenbund über „Die Verdrängung des Berufsbeamtentums“. Die Tagung findet am Sonntag nachmittag ihren Ab⸗ ſchluß mit einer Fahrt nach Heidelberg. Zwangloſe Fahrten in die Pfalz und in den Schwarzwald ſchließen ſich an. Die Komba⸗Tagung wird vorausſichtlich eine der größten Tagun⸗ gen werden, die in dieſem Jahr in Manheim ſtattgefunden haben. St..⸗A. * * Ueberfahren wurde geſtern nachmittag eine Radlerin von einem Laſtkraftwagen aus Maxdorf zwiſchen U 2 und U, Ecke Herſchelbad. Das Fräulein wurde ſo ſchwer ver⸗ letzt, daß es mit dem Sanitätswagen nach dem ſtädtiſchen Krankenhaus verbracht werden mußte. n Das Gaſthaus der Toten Ein Bild aus dem modernen China Von Georg Eſchenbach Herr Li, der Kantoner Großkaufmann, bot ſeinem deut⸗ ſchen Gaſtfreund eine ſchwere Importe:„Rauchen Sie, Ver⸗ ehrteſter, denn nach allen chineſiſchen Gerichten, mit denen ich vielleſcht Ihrem ſolcher Genüſſe ungewohnten Magen Kummer bereitet habe, wirkt eine gute Zigarre Wunder. Ich laſſe ſie mir täglich ſo wenig entgehen wie die Flaſche deut⸗ ſches Bier, die ebenfalls der Verdauung gewidmet iſt, wenn ich auch ſonſt den zeitweiligen Europäer, der ich zehn Jahre lang in Hamburg war, ziemlich abgelegt habe und wieder ganz Chineſe geworden bin.“—„Ich wunderte mich ſchon darüber, Herr Li. In Hamburg kannte ich Sie als den fort⸗ ſchrittlichſten Vertreter einer fortſchrittlichen Zeit, und hier Ihr Kantoner Haus mutet mich an wie ein Märchen, dem alle Unraſt des Lebens fremd iſt. Woran mag die Verände⸗ rung liegen?“—„Unſere Vergangenheit trägt die Schuld, lieber Freund. Seitdem es eine chineſiſche Geſchichte gibt, haben unſere Vorfahren ſo gelebt, und unſere Eltern erzogen uns in der alten Ueberlieferung. Wir wiſſen, daß ſie heute überholt iſt, und viele haben die Kraft— viele freilich auch die Pietätloſigkeit— beſeſſen, ſich von der Vergangenheit frei zu machen. Aber an neun Zehnteln unſeres Volkes iſt die moderne Zeit unbemerkt vorübergegangen. Glücklicherweiſe, möchte ich ſagen, und doch muß ich wieder angeſichts eines Falles, der ſich erſt kürzlich in meinem Freundeskreiſe zutrug, dieſes Anklammern an die Ueberlieferung beklagen. Ich weiß nicht, ob Sie ihn in Hamburg gekannt haben, meinen jungen Freund, den Doktor Jen Ko Dſen, der zwei Semeſter dort zubrachte. Vor einem Jahre kam er nach Kan⸗ ton zurück und fand eine Anſtellung als Aſſiſtent am Staats⸗ krankenhauſe. Ich ſah ihn öfter und wurde Zeuge der begin⸗ nenden Tragödie. Sie hieß Liu Sing. Ihr Deutſchen würdet den Namen wahrſcheinlich mit„Der Reif in der Frühlingsnacht“ über⸗ ſetzen. Ihre Eltern nannten ſie ſo, weil ſie als erſtes Kind Hoffnung auf den erſehnten Erſtgeborenen zunichte wurde. Sie dachten nicht, daß der Name eine tiefere Bedeutung fü das Mädchen haben ſollte, und glaubten nur ihrem Schmerz über die Geburt der Unwillkommenen poetiſchen Ausdruck verliehen zu hahen. Jen Ko Dſen liebte ſie. Nicht wie ein Chineſe die zu⸗ künftige Frau, die er ja vor der Ehe gar nicht kennt, ſondern wie Ihr Deutſchen Eure Mädchen, innig und mit beiden Füßen in der Welt ſtehend:„Wir haben ein Recht auf Liebe, Siu Sing, und mein Vater wird mich verſtehen.“ Doch ſein Vater verſtand ihn nicht. Er lebte noch in der Vergangenheit, er wollte nichts von den neuen Sitten wiſſen, die Ihr Weiße nach Sinkiang gebracht habt, und was er davon wußte, das haßte er. Er wohnte drüben in Kwangſi, weit hinten an der Grenze von Jünnan, und die Ereigniſſe der letzten beiden Jahrzehnte chineſiſcher Geſchichte waren unbemerkt an ihm vorüber gegangen. Nur mit Widerſtreben hatte er dem Sohn die Erlaubnis zum Studium in Europa gegeben. Nun war er zwar ſtolz auf ihn, den Doktor, doch als ihn Ko Dſen ſchriftlich um ſein Einverſtändnis zur Hetrat mit Liu Sing bat, da tobte der Alte. Er antwortete dem Sohn nicht auf deſſen Brief. 5 Zwei Monate ſpäter aber ſtand Jen Hſue Liang, ſein älteſter Sohn, in Kanton vor dem Bruder:„Ich bringe Dir die Braut, die unſer Vater für Dich gewählt hat. Hier iſt ſie.“ Er riß die Tür auf:„Komm, Yeh Ho Na La, hier iſt Dein Bräutigam und Herr.“ Da fuhr Jen Ko Dſen vom Stuhl hoch und vergaß die gewohnte Höflichkeit:„Bring ſie fort! Was ſoll ich mit dieſem klumpfüßigen Weſen? Ich liebe Liu Sing.“ Das Mädchen ſenkte ſtumm den Kopf. Der Bruder blieb ruhig:„Der Vater will es, Ko Dſen!“ Und die tauſend⸗ jährige Vergangenheit ſiegte über die Gegenwart. Gegen den Willen des Vaters kann ein Chineſe ſich nicht auflehnen. Hundert Vorfahren in ihren Gräbern würden ihm fluchen, und Ungehorſam iſt ſchlimmer als zehnfacher Mord. Jen Hſue Liang wußte, was in der Bruſt des Bruders vor ſich ging, und er ſagte:„Ich bringe ſie Dir in drei Tagen wieder. Rüſte bis dahin alles zur Feier.“ Er brauchte nicht wieder zu kommen. Jen Ko Dſen ſuchte mich auf und erzählte mir alles:„Ich habe mit Liu Sing geſprochen. Sie weiß, daß wir nicht gegen den Willen Der Schutzmann auf dem Motorrad Nun, der in voller Uniform Motorrad fahrende Schutz⸗ mann iſt keine Seltenheit mehr. Oft haben wir auch in „Illuſtrierten“, in der„Wochenſchau“ polizeiliche Ueberfall⸗ kommandos, ausgerüſtet mit Motorrädern, geſehen. Aber dieſer hier war von beſonderer Art. Er lenkte nicht ſelbſt — ſondern ſaß auf dem Sozius. Und ſein Fahrer war kein Kollege— ſondern ein Ziviliſt. Das kam ſo: Nahm geſtern abend gegen 9 Uhr an der Kreuzung Breite⸗ ſtraße und Warenhaus Kander ein jugendlicher Motorrad⸗ fahrer auf ſeiner funkelnagelneuen„Indian“ die Kurve zu ſcharf links, ſo daß er auf dem friſchgeſprengten Aſphalt den „Rang“ nicht mehr bekam— und fuhr ein altes Mütter ⸗ chen ſo an, daß es zu Boden fiel. Zur Ehre des Motorrad⸗ fahrers ſei's geſagt, daß er nicht nur, wie ſelbſtverſtändlich, ſein Motorrad gleich an den Bordſtein ſchob, ſondern ſich auch — noch ſelbſt benommen und bleich von dem Unfall liebevoll des glücklicherweiſe leicht gefallenen Mütterchens an⸗ nahm. In der belebten Straße große Menſchenanſammlung. Ein Teil ſtaut ſich um das Mütterchen, dem der Motorradler dauernd verſpricht:„Ich bring' Sie nach Hauſe; wo wohnen Sie denn?“, ein anderer Teil betrachtet das leicht am Nummernſchild lädierte Rad. Noch iſt kein Schutzmann da. Doch ein Kollege von der Benzinzunft erfaßt die Situation. Er kickſtartet an, gibt Gas, rattert los. Neckarbrückewärts. Nach einer Weile kehrt er zurück. Auf dem Sozius ein Schutz⸗ mann, der ſich ihm anvertraut hat. Er zückt das Buch— und alles verläuft jetzt wie üblich n—.— * * Der 80. Geburtstag des Studienrats a. D. Kabus gab Veranlaſſung zu vielerlei Ehrungen. Unter Führung des erſten Vorſitzenden des Schubert⸗Bundes Mannheim⸗Lud⸗ wigshafen, Rektor Otto Mayer, erſchien geſtern mittag eine größere Abordnung in der Wohnung des Jubilars und über⸗ reichte mit den beſten Wünſchen für einen glücklichen Lebens⸗ abend eine Erinnerungsgabe. Vor der Beglückwünſchung wurde der Weidtſche Chor„Sonntag iſts“ und nach den Dankesworten des Gefeierten Breus„Ewig liebe Heimat“ geſungen. Aus allen Kreiſen der Bevölkerung ſind dem be⸗ liebten Jubilar, der den Eintritt ins neunte Jahrzehnt ſeines reichgeſegneten Lebens im engſten Familienkreiſe beging, herzliche Glückwünſche zugegangen. * Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſeulotterie. In der Don⸗ nerstag⸗Vormittagsziehung wurden von größeren Gewinnen ausgeloſt: zwei Gewinne zu je 25 000% auf Nr. 379 325, vier Gewinne zu je 5000/ auf die Nrn. 15 604, 162 251, ſechs Gewinne zu je 3000/ auf die Nrn. 127 829, 157 914, 266914.— In der Nachmittags ziehung zwei Gewinne zu je 25 000/ auf Nr. 217 685, ſechs Gewinne zu je 5000/ auf die Nrn. 55 268, 163 334, 276 043, ſechs Gewinne zu je 3000/ auf die Nrn. 25 030, 296 337, 373 482.(Ohne Gewähr.) * Funkverbindung Deutſchland⸗ Mexiko. Am 5. Auguſt iſt eine unmittelbare Funkverbindung zwiſchen Deutſchland und Mexiko dem öffentlichen Verkehr übergeben worden, bei welcher Gelegenheit Begrüßungstelegramme zwiſchen dem Reichspräſidenten und dem Präſidenten der Vereinigten Stag⸗ ten von Mexiko und zwiſchen dem Reichspoſtminiſter und dem mexikaniſchen Miniſter für Verkehr und öffentliche Arbeiten gewechſelt wurden. Ueber die neue Funkverbindung können gewöhnliche, dringende, zurückgeſtellte(LC⸗), Preſſetele⸗ gramme, Funkbriefe und Wochenendtelegramme befördert werden. Die Wortgebühr beträgt: für gewöhnliche Tele⸗ gramme.00 /, für zurückgeſtellte(LC⸗) Telegramme.00 /, für Preſſetelegramme.45 J, für Funkbriefe(mindeſtens die Gebühr für 25 Wörter).60 /, für Wochenendtelegramme (mindeſtens die Gebühr für 25 Wörter).50 J. Gebührenfreie Wegangabe„via Transradio“, Veranftaltungen * Oeffentlicher Vortrag über Amerika in Heidelberg. Ueber das Thema„Wie Amerika das Europa von heute ſieht“ wird am kommenden Montag abend im Ballſaal der Heidelberger Stadthalle Hans von Kaltenborn, Schriftleiter des Brooklyn Dealy Eagle(Newyork), ſprechen. Hans von Kaltenborn hat vor we⸗ nigen Tagen in Berlin auf dem Weltreklamekongreß über„Weltſort⸗ ſchritt zum Frieden“ geſprochen und in der geſamten Preſſe beifälligſte Aufnahme gefunden. Die Friſche ſeines Vortrags, der optimiſtiſche Ton und das ſtarke und ehrliche Bekenntnis zum Weltfrieden werden hervorgehoben. Der Redner iſt bekannt als Freund Deutſchlands. (Weiteres Anzeige.) des Vaters heiraten dürfen. Sie will aber von mir eben ſo wenig laſſen wie ich von ihr. Erweiſen Sie mir den letzten Freundesdienſt und bringen Sie meinem Bruder mein Lebe⸗ wohl. Brennen Sie heute Nacht zwei Lampen vor Ihrem Hausaltar. Für Lui Sing und für mich.“— Ich konnte, ich durfte ihn nicht halten. Am anderen Morgen zogen ſie die kleine Liu Sing aus dem Kantonfluß. Ihr Geſicht war friedlich, und um ihren Mund ſtand noch ein Lächeln. Jen Ko Dſen haben ſte bisher nicht gefunden, und deshalb ließ ich das Mädchen nach dem Gaſt haus der Toten bringen, damit es dort in ſeinem Sarg den Bräutigam erwartet.“ „Nach dem Gaſthaus der Toten? Was iſt das?“ „Sie kennen es nicht? Wenn es Ihnen recht iſt, will ich es Ihnen zeigen.“ Die Rikſchas brachten die Freunde in die Altſtadt Kan⸗ tons zu einem mauerumgebenen Tempel. Ein alter Prieſter empfing ſie und führte ſich durch die hundert ſtillen Kammern des Gaſthauſes der Toten. Ein Sarg ſtand in jedem Zim⸗ mer, und Herr Li erklärte:„Hier bringen wir unſere Toten her, Frauen oder Männer, deren Gatten noch unter uns ſind. Ihr Deutſchen, die Ihr ſonſt ſo poetiſch ſeid, ſchreibt den Namen des lebenden Gatten auf den Grabſtein unter den des Toten und ſetzt dann ſpäter nur den Sterbetag ein. Unſere Verſtorbenen ruhen hier in ihren Särgen, in ihren Kammern und warten auf den Gatten. Und hier liegt Liu Sing.“ Ste waren in einen halbdunklen Raum getreten. Seiden⸗ ſtickereien hingen von den Wänden. Reichgeſchnitzte Hocker ſtanden in einer Ecke und in der Mitte des Raumes ruhte ein Sarg. Herr Li beugte ſich tief vor ihm zur Erde, und der Deutſche fühlte die Weihe des Ortes. Er ſah ſeinen Freund ein Teekännchen ergreifen, das auf einem kleinen Tiſch vor dem Sarge ſtand, und den Inhalt in ein Gefäß ſchütten, das der Prieſter trug. Dann füllte Herr Li das Kännchen mit friſchem Tee aus der Hand des Alten und ſtellte es zu dern Taſſe auf den Tiſch zurück. Er nahm bunte Wachsäpfel, ⸗Kirſchen und Aprikoſen aus einem Körbchen und wiſchte die Staubkörnchen ab. Ein Diener trat ein, eine Schale Reis iu der Hand. Er gab ſie Herrn Li, und der Freund der toten kleinen Liu Sing ſtellte das Gericht auf den Tiſch ünter den großen Strauß Lilien. Dann wandte er ſich zum Deutſchen: 4. Seite. Nr. 370 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabeſ Freitag, den 18. Auguſt 1929 Ortskartell des ſelbſtändigen Mittelſtandes In einer ſehr gut beſuchten Verſammlung fanden ſich, ſo wird uns geſchrieben, am Dienstag im Saal der„Liedertafel“ die Vertreter zahlreicher Berufsorganiſationen zuſammen zur Konſtituierung des Ortskartells des ſelbſtän⸗ digen Mittelſtandes. Der vorläufige Vorſitzende, Herr Rudolf Würth, gab der Verſammlung Kenntnis von den intenſiven Vorarbeiten und einen klaren Einblick in die Ur⸗ ſachen, die zu der Neugründung Veranlaſſung gegeben hatten. Insbeſondere verwies er auf die Tatſache, daß der gewerbliche Mittelſtand keinerlei Unterſtützung für die Wahrung ſeiner Belange gefunden habe, ſodaß die Zuſicherungen von allen Seiten nur Verſprechungen ohne Erfüllungen geblieben ſeien. Treffend ergänzt wurden dieſe Ausführungen durch Bäcker⸗ meiſter Albis Brugger und Geſchäftsführer Karl Fr. Schmitt, die ganz beſonders die Ausführungen des Ver⸗ ſammlungsleiters unterſtrichen, daß die Gründung des Orts⸗ kartells lediglich rein wirtſchaftliche Zwecke erfüllen ſoll und daß die Arbeit politiſch völlig neutral ge⸗ tätigt würde. Insbeſondere wurde aber ſcharf betont, daß die hie und da gehegte Vermutung, als ob es ſich um die Grün⸗ dung einer neuen Partei handeln könnte, eine Utopie ſei. In kurzen Worten läßt ſich der Zweck des Ortskartells dahin um⸗ ſchreiben, daß es lediglich als Hauptforderung die Anwendung des Art. 164 der Verfaſſung für das Deutſche Reich aufſtelle, wonach der ſelbſtändige Mittelſtand im Wege der Verordnung zu fördern und vor Ueberlaſtung und Aufſaugung zu ſchützen ſei. An die mit großer Aufmerkſamkeit aufgenommenen Aus⸗ führungen der Referenten ſchloß ſich die Beratung der Satzun⸗ nr r Kommunale Chronik „Regierungsſorgen“ eines Oberbürgermeiſters In einer Beſprechung mit Vertretern der Preſſe skizzierte der Darmſtädter Oberbürgermeiſter Müller kurz die Auf⸗ gaben, die von der Stadtverwaltung nach dem Ferienende in Angriff genommen und einer Löſung entgegengebracht werden müſſen. An der Spitze ſteht die feierliche Amtseinführung und Vereidigung Oberbürgermeiſter Müllers durch den Kreis⸗ direktor, nachdem die Gültigkeit ſeiner Wahl nicht mehr an⸗ gefochten wird. Am 17. November wird der Stadtrat neu gewählt werden. Im Zuſammenhang mit den bevorſtehen⸗ den Stadtratswahlen bringt man auch jetzt wieder in der Be⸗ völkerung der Durchführung der Beſchlüſſe des Stadtrates regeres Intereſſe entgegen. Da iſt vor allem die Erhöhung des Waſſergeldes von 23 auf 30 Pfg. ab 1. Auguſt, die in dieſem Monat zum erſten Mal durchgeführt wird, und die von ſeiten des Miniſteriums nur befriſtet genehmigt wurde„im Hinblick auf die beſondere Notlage der Stadt bis zum Ablauf des laufenden Rechnungsjahres“(d. i. der 1. April 1930). Durch dieſe befriſtete Genehmigung dürfte die Ausbalancierung des nächſtfährigen Haushaltsplanes nach Anſicht des Oberbürger⸗ meiſters auf große Schwierigkeiten ſtoßen. Ein nicht minder ſchwieriges Problem, das nächſtens zur Entſcheidung ſteht, iſt das der Gasfernverſorgung. In nächſter Zeit werden die verſchiedenen vorliegenden Angebote, darunter auch das neue Angebot der Süwega, eingehend ge⸗ prüft und aufgrund dieſer Prüfung die Entſcheidung gefällt. Wie dieſe für Darmſtadt ausfallen wird, kann man heute ſchon ungefähr ermeſſen, wenn man berückſichtigt, daß Oberbürger⸗ meiſter Müller nach eingehender Prüfung aller Unterlagen den Verzicht auf Eigenproduktion in Darmſtadt für ſehr be⸗ denklich hält und das Angebot der Ruhrgas A. G. an Darm⸗ ſtadt im Vergleich zu dem Angebot an Köln als nicht gerade günſtig bezeichnet. Auch die Rohrbruchgefahr bei großen Fern⸗ leitungen unterſtreicht er beſonders und die verſchiedenartig gelagerten Intereſſen innerhalb der Hekoga, die bedenklich ſtimmen müßten. Eine andere Sorge laſtet noch auf Darmſtadt: die Durch⸗ führung des Wohn ungsbau programmes, um die es ſehr ungünſtig beſtellt iſt. Das Bauprogramm der Stadt Darmſtadt wird in dieſem Jahre infolge der finanziellen Schwierigkeiten nicht durchzuführen ſein. Lediglich die 280 be⸗ gonnenen Wohnungen ſollen fertiggeſtellt werden, wobei noch eine Million Baukoſten aufgebracht werden muß. Eng mit „Eine Freundeshand muß der Toten jeden Abend das bereiten, damit ihre Seele die Kraft hat zum langen Warten auf den Liebſten.“ Der Deutſche nickte, denn alles erſchien ihm ſo natürlich, ſo ſelbſtverſtändlich im Dämmerdunkel des Raumes, in dem die kleine Liu Sing der Vereinigung mit Jen Ko Dſen entgegen ſchlummerte. Der Abend ſenkte ſich kühl über den warmen Frühlings⸗ kag, und kalter weißer Nebel drohte wie Reif, als die Freunde in den Hof zurück traten. An der Tür hielt Herr Li den Deutſchen zurück. Ein Gongſchlag zitterte durch den Tempel, und der Wind trug die ruhige, tiefe Stimme des Prieſters über die Mauern:„Kommt zurück in Euer Gaſthaus, Ihr Seelen der Toten. Wir ſchließen den Tempel für die Nacht. Das Mahl iſt bereitet, und hier findet Ihr Ruhe.“ Der Deutſche wußte nicht: war es der Wind, der wie leichter Atem an ihm vorüber ſtrich, war es Einbildung? Doch er nahm den Hut vom Kopfe, als Herr Li ſich vor der heim⸗ kehrenden Seele der kleinen Liu Sing tief zur Erde beugte. Theater und Muſil Sommernachtskabarett im Roſengarten. Die Operetten⸗ leute im Roſengarten haben die Geiſterſtunde offenbar be⸗ ſonders gern. Sie geben Mitternachtswalzer, Nachtvorſtel⸗ lungen und geſtern veranſtalteten ſie ſogar ein Sommernachts⸗ kabarett. Das klingt poetiſch, und das war es ſicher auch bei ſeiner erſten Aufführung im Ludwigshafener Ebertpark, aber trotz ſeines ſchönen Namens iſt der Mannheimer Roſengarten nicht vom ſommernächtlichen Duft der Bäume und Blumen durchzogen,— ſo kam es, daß der Beſuch der Kabarettvor⸗ ſtellung nicht ſtark war. Der Anſager ließ denn auch gleich zu Anfang zur Illuſion der Mitwirkenden das im Saale ver⸗ ſtreute Publikum in den vorderen Reihen Platz nehmen. Dieſer Anſager war kein anderer als Curt von Leſſen, der ausgezeichnete Wiener Komiker, dem in dieſem Kabarett Gelegenheit gegeben war, ſich auch einmal als Charakterſpieler von Rang zu zeigen. Dafür hatte man den Sketch„Opium“ gewählt, in dem Leſſen einen Chineſen mimt. Dieſer China⸗ mann wird zum betrogenen Betrüger und unterliegt der weißen Raſſe, die in dem Stück durch ein männliches und ein weibliches Weſen(Franz Marner und Maxiaune Merck) vertreten ſind. Dieſen darſtellexiſch ſehr eindrucksvoll ver⸗ anſchaulichten Opiumduft gab es zwiſchen Chauſons zu . Mahl gen und des Arbeitsprogramms ſich Männer aus allen Mittelſtandsparteien in dieſer Organiſation daß durch die Zuſammenſetzung des definitiven Vorſtandes die Gewähr geboten iſt, daß die T parteiliche iſt, frei heit auf religiöſem Gebiet. Vorwiegend beſteht des Kartells darin, die in den bürgerlichen Parteien ſtehenden Vertreter des Mittelſtandes für die Rechte des werktätigen Gewerbes, ſoweit ſie in der Verfaſſung verankert ſind, ganz beſonders aber im Artikel 164, zu intereſſieren und zu ſtützen, wenn ſich die Abgeordneten für dieſe Grundrechte einſetzen. Es ſollen alſo keine Sonderrechte gefordert werden, ſondern der Mittelſtand will nur aus dem Druck der auf ihm laſtenden Ausnahmegeſetze herauskommen und für ſich nur das bean⸗ ſpruchen, was andere Gruppen für ſich als ſelbſtverſtändlich in Anſpruch nehmen. Der neue Vorſtand des Ortskartells des ſelbſtändigen Mittelſtandes, der zuſammengeſetzt iſt aus den Herren Rudolf Würth, Hotel Union, Fritz Ibald, Bäcker⸗ meiſter, Oskar Frankenbach, Reſtaurateur, Gg. Schaub, Tapetenhandlung, Heinrich Schneider, Geſchäftsführer und Friedrich Krampf, Schreinermeiſter ſowie den Beiſitzern Kurz, Obersdorfer, Stark, Pförtner, Müller, Klingenberg, Rheinecker, Hellfrich und Blaſe, hat ein ſehr reiches Feld für eine ſegensreiche Betätigung im Intereſſe des Mittelſtandes. Die ſehr eindrucksvolle Verſamm⸗ lung fand erſt kurz vor Mitternacht ihr Ende. Schn. 5 N 8 N— eee der Geloͤknappheit hängt auch die immer wieder hinausgeſcho⸗ bene Inſtandſetzung des Palaisgartens men. Nun ſoll die Regierung an ihre Unterhaltungspflicht erinnert werden, da die Stadt ſparen muß, wo es irgend nur geht. Aus dieſem Grund wird auch der ſtädtiſche Wein ⸗ keller aufgelöſt. Das iſt nur ein kleiner Ausſchnitt aus den „Regierungsſorgen“ eines Oberbürgermeiſters. Aus dem Lande Schweres Unwetter bei Freiburg * Freiburg i. Br., 15. Aug. In den Abendſtunden ging in der Nähe von Freiburg i. Br. in der Gegend von Zährin⸗ gen, Gundelfingen, ein furchtbares Unwetter mit Hagelſchlag nieder. Der Sturm hatte auf der Land⸗ ſtraße nach Gundelfingen faſt 70 v. H. aller Chauſſeebäume umgeknickt. Ein großer Teil der Telegraphenſtangen auf der Strecke Freiburg— Offenburg wurde ebenfalls umgelegt. Der Verkehr war drei bis vier Stunden lang nahezu voll⸗ kommen geſperrt. Der gegen 7 Uhr von Freiburg abfahrende Hamburger Schnellzug geriet mitten in das Unwetter hinein. Die Wagen wurden durch die um⸗ ſtürzenden Telegraphenſtangen teilweiſe beſchädigt. Ein von Denzlingen nach dem Güterbahnhof abgehender Güterzug wurde durch die umgeſtürzten Maſten aufgehalten und ver⸗ wickelte ſich in den Drähten. Feuerwehr, Bereitſchaftspolizei und Einwohner waren mehrere Stunden hindurch mit den Aufräumungsarbeiten beſchäftigt. Von Freiburg ging ein Hilfszug ab. Gegen 11 Uhr konnte die Bahnſtrecke wieder freigemacht werden, ſo daß der Verkehr um dieſe Zeit wieder aufgenommen werden konnte. Perſonen ſind, ſoweit bekannt, glücklicherweiſe nicht zu Schaden gekommen. * * Wiesloch, 14. Aug. Geſtern abend fiel die Ketten⸗ reitſchule des Leonhard Oswald infolge Maſthruches um, wobei glücklicherweiſe nur eine Perſon verletzt wurde. Im ganzen ſollen ſich ſechs Perſonen darauf befunden haben. * Diersheim, 13. Aug. Unterhalb des Stromwärter⸗ hauſes wurden am Ufer des Rheins männliche Kleidungs⸗ ſtücke aufgefunden, die aber nichts enthielten, woraus die Perſönlichkeit des Eigentümers hätte feſtgeſtellt werden kön⸗ nen. Jetzt ſind ſie als einem Buchhalter aus Oppenau gehörend feſtgeſtellt worden, der ſich ohne Abſchied von zu⸗ hauſe entfernt und vermutlich den Tod im Rhein geſucht und gefunden hat. ſchnuppern; auch Curt von Leſſen und Franz als Chanſonniers mit einer hübſchen Auswahl bekannter und unbekannter Autoren auf. Annie Sieburg und Edwin Engliſch ſangen Operettenlieder; Gertrud Hrdliczka (das Unausſprechliche, hier wirds Ereignis) begleitete am Flügel. Das Publikum unterhielt ſich gut.* N Amerika verfilmt„Im Weſten — Neues“ nichts Erich Maria Remarque, deſſen Kriegsromon„Im Weſten nichts Neues“ aſtein in Deutſchland bereits eine Auflage von faſt 7c Ce Erenplaren erlebe, bat ſosben mit dem an ika kiſchen F maäßeßten Carl Laemmle einen Vertrag zwecks Verſilmung ſeines Buches abgeſchloſſen. für das Ortskartell an, die mit geringfügigen Aenderungen einſtimmig gutgeheißen wur⸗ den. Die Vorſtandswahl brachte das erfreuliche Ergebnis, daß bereit erklärten, nach beſtem Können mitzuarbeiten, ſo⸗ Tätigkeit des Kartells eine über⸗ auch von jeglicher Voreingenommen⸗ die Tätigkeit zuſam⸗ Marner traten P Schriesheim, 14. Aug. Am vergangenen Montag wollte der Dreſchmaſchinenbeſitzer Wilhelm Hölzel von hier ſeine Dreſchmaſchine aus dem Bauerngehöft des Ludwig Wilhelm Bauer von hier(Oelberg) abtransportieren. Dabet kam das Lokomobil ins Rutſchen und ſtürzte in den dort vorbeifließen⸗ den Mühlbach. Der Chauffeur Hölzels, Wilhelm Raule, wollte mit einem Motorrad in die Wohnung des Hölzel fah⸗ ren, um eine Winde zu holen, um das Lokomobil aus dem Bach zu ſchaffen. Raule mußte anſcheinend auf der Kreuz⸗ ſtraße ausweichen, dabei rannte er auf bis jetzt noch ungeklärte Weiſe gegen das Eckhaus des Kaufmanns V. L. Müller und zog ſich am Kopfe ſchwere Verletzungen zu. Der Verletzte wurde ins Akademiſche Krankenhaus Heidelberg überführt. Wie man hört, ſollen die Verletzungen nicht lebens⸗ gefährlich ſein. * Weisweil a.., 14. Aug. Die 69 Jahre alte Wwe. Barbara Haag hat ſich in einem Anfall von Schwermut im Altrhein ertränkt. Fiſcher fanden am Nachmittag die Leiche. * Offenburg, 15. Aug. In letzter Zeit ſind aus dem ſtädtiſchen Andreaskeller auf unerklärliche und geheimnis⸗ volle Weiſe elf Hektoliter des beſten Weines verſchwun⸗ den. Der Wein war zum Ausſchank bei den Winzerveran⸗ ſtaltungen des deutſchen Weinbau⸗Kongreſſes beſtimmt. * Wehr, 15. Aug. Der vermißte Kraftfahrer Emil Deutſchmann, über deſſen geheimnisvolles Verſchwinden berichtet wurde, hat ſich geſtern abend bei ſeinen Angehörigen wieder eingefunden. Er hat eine ſtärkere Stirnverletzung und Verletzungen an den Armen und Beinen. Er wurde bei ſeiner Heimkehr beſinnungslos und wurde in das Kranken⸗ haus Wehr verbracht. Er iſt noch nicht vernehmungsfähig. Man vermutet, daß Deutſchmann, der in Begleitung eines anderen Mannes ohnmächtig geworden und, als dieſer mit Hilfe an die Unfallſtelle zurückkehrte, verſchwunden war, in der Zwiſchen⸗ zeit wieder zu ſich gekommen iſt, ſich nach Hauſe zu ſchleppen verſuchte, dabei ſich verirrte und dann wieder ohnmächtig wurde. Deutſchmann iſt zurzeit noch nicht vernehmungsfähig. * Freiburg i. Br., 14. Aug. Im Vorort Betzenhauſen iſt an einem Stock einer Amerikaner⸗Hausrebe eine hohe Er⸗ tragsfähigkeit feſtzuſtellen. Der Stock trägt nicht weniger als über 400 geſunde Trauben. * St. Blaſien, 14. Aug. Von einigen Handwerksburſchen wurde kurz vor Häuſern ein vorüberfahrendes Poſtauts mit Steinen bombardiert. Dabei wurden mehrere Fenſterſcheiben zertrümmert, wodurch einige Reiſende verletzt wurden. Aus der Pfalz Freinsheimer Obſtgroßmarkt * Freinsheim, 15. Aug. Bei guter Anfuhr und gutem Beſuch wurden nur 900 Ztr. umgeſetzt. Zwetſchgen waren heute im Preiſe zum Teil zu niedrig, ſodaß ein großer Teil unverkauft blieb. An Preiſen wurden notiert: Aepfel 1218, Birnen 10—26, Mirabellen 15—20, Zwetſchgen—11, Pfirſiche 15— 22, Pertriko—12 und Tomaten 1521. Abſchluß der Queidersbacher Feſtſpiele * Queidersbach, 13. Aug. Die Queidersbacher„Wil⸗ helm⸗Tell“⸗Feſtſpiele fanden am Sonntag ihren Ab⸗ ſchluß unter Führung von Oberſpielleiter Franz Schwerdt ind Muſikdirektor Heinrich Geiger. Das Spiel hatte in dieſer letzten Vorſtellung— es waren im ganzen 14 Auffüh⸗ rungen— wiederum glänzenden Beſuch aus Nah und Fern. Wie ſeitens des Spielwartes in der Pauſe bekanntgegeben wurde, ſoll nun aufgrund des bisherigen Erfolges eine volks⸗ tümliche Nachſaiſon ſtattfinden. Dieſe Vorſtellungen ſollen bei herabgeſetzten Preiſen ſtattfinden. * * Schifferſtadt, 14. Aug. Bei mäßiger Anfuhr und guter Nachfrage notierten: Aepfel 1112, Pflaumen—5, Retine⸗ clauden—17, Zwetſchgen—8, Mirabellen 12, Rotkraut 13 bis 18, Weißkraut 1. Qual. 5694, 2. Qual. 34, Wirſing 611, Tomaten 12—18, Endivienſalat—6, Rettiche—7, Blumen⸗ kohl—31, Einleggurken 20—90 Pfg. je 100 Stück. * Haardt bei Neuſtadt, 14. Aug. Das hieſige Ferien ⸗ heim des kaufmänniſchen Vereins für Handel und Induſtrie (Sitz Wiesbaden)— das ehemalige als„Haardter Schloß“ be⸗ kannte Anweſen der Familie Clemm— mit ſeinem etwa 21 Morgen umfaſſenden Wirtſchaftsgelände plant über Winter einen Aus bau ſeiner Wirtſchaftsbaulichkeiten und eine Ver⸗ mehrung ſeiner Bettenzahl von 60 auf 100 Großer Erfolg der zburger Feſtſpiele. burg ſchreibt unſer Dr. Gr.⸗Korreſpondent: Die Aufführung des„Roſenkavalier“ unter Clemens Krau 5 Lei⸗ tung iſt das große Ereignis der Salzburger Feſtſpiele ge⸗ worden. Es war mit Lotte Lehmann als Marſchallin; Richard Mayr als Ochs von Lerchenau, Vera Schwarz als Octavian und Sophie— Adele Kern, Regie Waller⸗ ſtein eine Muſteraufführung, wie man ſie ſo leicht noch nicht geſehen hat. Ungezählte Hervorrufe gaben der Begeiſterung des Publikums Ausdruck. Das ausverkaufte Haus machte mit dem Glanz der Toiletten und ſeinem Zuſammenklang aller Weltſprachen einen wirklichen Feſtſpiel⸗Eindruck. Die Zahl der Beſucher der Salzburger Feſtſpiele ſoll ſich gegenüber dem Vorjahre bereits um 30 Prozent gehoben haben. Die Feſt⸗ ſpiele ſind, wie von unterrichteter Seite verſichert wird, für das Jahr 1930 bereits geſichert. Max R einhardt bereitet für das Jahr 1930 die Inszenierung eines neuen Werkes vor, welches er bisher noch nirgends wo anders zur Aufführung gebracht hat. Der Titel des Werkes wird noch geheim ge⸗ halten.— Die Schüler des Regieku rſes Max Reinhardts proben gegenwärtig auf Reinhardts Schloß Leopoldskron bei Salzburg das Stück„In Ewigkeit Amen“ von Anton Wild⸗ gans und Hermann Heinz Ortners„Sebaſtian⸗Legende“. Die Schüler übernehmen ſämtliche Rollen in den beiden Stücken und führen auch ſelbſt die Regie. Die beiden Stücke ſollen während der nächſten Woche im Schloßtheater von Leopoldskron im intimen Rahmen zur Aufführung gelangen. Max Reinhardt wird perſönlich den Aufführungen beiwohnen. gr. Aus Salz⸗ * Robakidſe, Grigol,„Das Schlangenhemd“. Ein Roman des georgiſchen Volkes. Mit einem Geleitwort von Stefan Zweig. Jena, Eugen Diederichs Verlag. Was des Coſters Ulenſpiegel für die Vlamen oder Reymonts Polniſche Bauern für Polen bedeutet, das iſt dieſer Roman für das georgiſche Volk. Mit faſt geheimnisvoller Kraft hat Robakidſe Geſchichte und Seele ſeines ſagenumwobenen Volkes für die Gegenwart geſtaltet. Zwiſchen London und Paris bis Rußland und bis zur religibſen Hingabe an ſein Volk ſind die phantaſtiſchen Abenteuer ſeines Helden geſpannt. Stefan Zweig ſchreibt im Geleitwort:„Aus nerſchollenen Legenden find feurige Streifen in den Teppich des Geichehens eingewebt; dann blitzt wieder grelles Zeitlicht heran; man ſieht die Automobile der Somfets über die Straße des großen Alexander raſen... Manche Kapitel möchte man vorgeleſen haben von einem Märchenerzähler. pan ginn ten, müd ſind zum kant weiß Ber Herl aber einn zu ſo d ſo v herb herb Trit laub Tag Mei Tou Ham Gau und ſehr imm nich! eini verſ heru ſcho: Hock nun und man nete kant tiſch nich gele verf den mag nich Men Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 876 HhBreitag, den 16. Auguſt 1929 8 Heidelberger Allerlei Wenn die Holunderbeeren beginnen, ſich rot zu färben, bann hat der Sommer ſeinen Zenith überſchritten. Es be⸗ ginnt das Herbſteln, noch nicht mit Pauken und Dromme⸗ ten, aber doch ſo, daß man's überall merkt. Schon fallen müde Blätter von den Bäumen, beſonders müde geworden ſind die Sträucher in den Anlagen, die teilweiſe ſich bereits zum Schlafengehen rüſten, das deutlichſte und wohl auch mar⸗ kanteſte Kennzeichen des alternden Sommers aber iſt der weiße Nebelflor, der frühmorgens die breiten Rücken der Berge einhüllt und über der Stadt lagert. Richtige, dicke Herbſtnebel ſind es noch nicht, dieſe weißen Florgewänder, aber ſie leiten ſo langſam zu ihnen über. Es herbſtelt nun einmal. Man merkt es auch auf dem Wochenmarkt. Von Tag zu Tag werden ihm immer größere Obſtm zugeführt, ſo daß man ſich eigentlich wundern muß, warum noch immer ſo viel ausländiſches Obſt auf der Bildfläche erſcheint. Es herbſtelt. Auf dem für Heidelberg ſo wichtigen Gebiete des Fremdenverkehrs herbſtelt es aber noch nicht. Man merkt auf Schritt und Tritt, daß der Auguſt der eigentliche Ferienmonat, der Ur⸗ laubsmonat iſt. Die Geſichter der Touriſten wechſeln von Tag zu Tag und ihre— Trachten dito. Es gibt immer noch Menſchen, die ſich in Sonderlichem gefallen. Und es gibt Touriſten, die ſich in den Kopf geſetzt haben, äußerlich den Hamburger„Geſchriebenen“ Konkurrenz zu machen und ihre Gaucho⸗Tracht in den Schatten zu ſtellen. Man will praktiſch und hygieniſch ſein, aber man nähert ſich dabei mitunter allzu⸗ ſehr dem Extrem. Und ſich in Extremen bewegen, iſt nicht immer kongruent mit dem Bekömmlichen. Immerhin iſt es nicht unintereſſant, die Muſterkarte der Touriſtentrachten einigermaßen zu ſtudieren. Der Salontiroler iſt ſo gut wie verſchwunden, er ſpukt nicht einmal mehr im Schwarzwald herum und man muß, wenn man ihn bewundern will, ſich ſchon hinüber in den Allgäu bemühen oder in das eigentliche Hochgebirge, wo er der wandelnde Beweis iſt, daß die Fauſt nun einmal nicht aufs Auge paßt und das, was dem„Bua“ und dem bajuwariſchen Holzfäller gut ſteht, nicht auf Jeder⸗ mann zugeſchnitten iſt. Dafür haben ſich in unſeren geſeg⸗ neten Breiten viele Jugendorganiſationen die engliſch⸗ameri⸗ kaniſche Pfadfindertracht zugelegt, die allerdings recht prak⸗ tiſch und auch recht kleidſam iſt. Ohne Wimpel geht's auch nicht mehr, ſelten aber geworden iſt die Zupfgeige, die man gelegentlich einmal auf dem Schloſſe hören kann, und faſt ganz verſchwunden ſind die wallenden, grellfarbigen Bänder, mit denen man ſich einſt behängen zu müſſen glaubte. Und das mag ein Zeichen deſſen ſein, daß der gute Geſchmack doch noch nicht ausgeſtorben iſt. Die Stadt Heidelberg tut für den Fremdenverkehr das Menſchenmögliche. Das ſtädtiſche Verkehrsbüro am Bahnhof iſt muſterhaft eingerichtet und verwaltet und es iſt keine bloße Kuliſſe, wenn da angeſchrieben ſteht: English spoken— On parle francais. Dem Briten oder dem Pankee, der ſich über dies und das erkundigen will, gibt der betreffende Beamte Auskunft in fließendem Engliſch. Der„Engländer“ wird auch Die deutſchen Zeitungsverleger empfangen die Reklamefachleute Ein Weltkongreß der Preſſe? Der Verein Deutſcher Zeitungsverleger ver⸗ anſtaltete geſtern einen Empfang im Hotel Eſplanade, zu dem zahlreiche Vertreter des diplomatiſchen Korps, an ihrer Spitze der Dpyen Nuntius Paccelli erſchienen waren. Neben Vertretern des Auswärtigen Amtes und der Preſſeabteilung der Reichsregierung nahm an dem Empfang eine große An⸗ ßahl ausländiſcher Reklamemänner teil, die aus Aulaß des Weltreklamekongreſſes in Berlin weil⸗ ten. Der Vorſitzende des Vereins Deutſcher Zeitungsver⸗ leger, Kommerzienrat Dr. Krumbhaar begrüßte die Gäſte und ſchloß ſeine Anſprache mit den Worten:„Die Augen der Welt ſind in dieſem Augenblick nach dem Haag gerichtet, wo die leitenden Staatsmänner vereinigt ſind, um mühevoll den Weg zu finden, der zur endgültigen Befriedung Europas führen ſoll. Sie iſt nur möglich auf dem Boden der Gerechtigkeit und der Gleichberechtigung der Völker. Wir Deutſchen leiden unter vielen, was wir als Ungerechtig⸗ keit u. als unvereinbar mit dem Geiſte der Humanität empfin⸗ den. An die Männer der Weltpreſſe richte ich die Bitte: Halten Sie ſtets auf Wahrheit und Gerechtigkeit!“ Der Botſchafter der Vereinigten Staaten von Amerika, Dr. Shurman, dankte im Namen des diplomatiſchen Korps und aller auswärtigen Gäſte für die Liebenswürdigkeit der deutſchen Gaſtgeber. Mareel Knecht vom„Matin“ in Paris dankte darauf für die franzöſiſche Delegation. Homer G. Backley, der Vor⸗ ſitzende des vorbereitenden Ausſchuſſes für die Weltaus⸗ ſtel lung 1933 in Chicago, machte die Anweſenden auf dieſe Ausſtellung aufmerkſam und knüpfte daran eine all⸗ gemeine Einladung zu dieſer Veranſtaltung. Die Chicagoer hofften ſogar, daß der nächſte Weltreklamekongreß in ihrer Stadt abgehalten werde. Der zweite ſtellvertretende Vorſitzende des Vereins Deut⸗ ſcher Zeitungsverleger, Kommerzienrat Dr. Dumont⸗Köln, den ganzen Tag über in Anſpruch genommen, viel weniger der„Franzoſe“, woraus man, ohne die Logarithmentafel zu Hilfe zu nehmen, ausrechnen kann, wo im Auslande die mei⸗ ſten Globe⸗Trotters gedeihen. Briten und Yankees— ſie ſtellen auch jetzt noch das Hauptkontingent der ausländiſchen Beſucher. Von dem allgemeinen Fremdenſtrom profi⸗ tiert aber nicht nur die Stadt, ſondern auch die Umgebung, beſonders das Neckartal. Neckargemünd und Neckarſteinach ſind richtige, gut beſetzte Sommerfriſchen geworden, die alles haben, was der Erholungsbedürftige braucht: Wald, Waſſer und kräftige, ozonreiche Luft nebſt guter, nicht zu teurer Verpflegung und Berge. Da iſt ja auch der Dils berg, der immer mehr Mode wird. Ein Darmſtädter, der ſchwer ſchwitzend ſeine zwei Zentner da hinaufſchleppte, ſagte, als er oben auf die romantiſche Landſchaft hinabſchaute:„Döß loß ich mer gefalle, wir Darmſtädter hawwen gar kää' Berge, net emol e klaaner Buckel.“ An„Buckeln“ fehlt es im Neckargelände allerdings nicht; ſie verleihen ihm ja auch gemeinſam mit dem dort unten noch in urſprünglicher Beſchaffenheit dahinfließenden Fluſſe ſein reizendes Gepräge. Mit einem gewiſſen Wehmut beobachtet der Heidelberger den Abbruch des Neuen Kollegienhauſes, mit dem, wie hier berichtet wurde, ſoeben begonnen worden iſt. Das Bild, das der Untverſitätsplatz bisher bot, iſt hiſto⸗ riſch geworden. Es hat ſich dem Bürger wie den Studenten ſo eingeprägt, wie die Silhouetten des Schloſſes, wenn es auch nicht ſo großartig war, wie die klaſſiſchen Ruinen, die den Schloßberg krönen. Aber es war einfach in ſeiner Art und doch oder vielleicht gerade deshalb eindrucksvoll. Der monu⸗ mentale Eingang genügte, um einen der Bedeutung des Ge⸗ bäudes würdigen Eindruck hervorzurufen. Eine Merian würde ſich beeilen, dieſes Bild zu ſtechen und ſpäteren Gene⸗ rationen zu überliefern. Heutzutage hat man es bequemer. Ein Knips des Photographen und der Akt iſt erledigt. Das alte hiſtoriſche Bild verſchwindet, um durch ein neues erſetzt zu werden. Durch ein großſtädtiſches? Heidelbergs Entwicklung hat ja ein raſches Tempo eingeſchlagen, das der Großſtadt zuzueilen ſcheint. Aber will Heidelberg Großſtadt, will der Heidelberger Großſtädter werden? Nein, beileibe nicht! Die Großſtadt Heidelberg würde ihre Patina verlieren, ihre Romantik, ihr Antlitz. Einer allsu ſtürmiſchen Entwicklung nach der induſtriellen Seite hin ſtehen auch gewichtige Hinderniſſe entgegen. Es gibt in der Ebene — und nur ſie kann hier in Betracht kommen— wohl Gelände genug, das induſtriellen Zwecken nutzbar gemacht werden könnte, aber es iſt zu teuer. Wer bauen will, kann davon er⸗ zählen. Nein, Heidelberg will bei aller geſunden und zuträg⸗ lichen Entwicklung bleiben, was es war und iſt: die feine Stadt, die die ihr von der Vergangenheit überkommenen koſt⸗ baren und idealen Güter hütet und pflegt als treuer Sach⸗ walter. M. 2b DDT richtete folgende Worte an die Verſammelten:„Wir dürfen nicht nur als einzelne Länder arbeiten, ſondern wir müſſen in Kontinenten kämpfen.(Lebhafter Beifall.) Erſt muß man in dieſem Sinne national, dann aber darüber hinaus an die geſamte Menſchheit denken. Es ſollen nicht wieder 25 Jahre vergehen, bis wiederum die Männer der Preſſe aus aller Welt einmal ſo zuſammen kommen, wie es heute geſche⸗ hen iſt, ſei es in Berlin, in Paris, Chicago und wo es ſonſt auch ſei. Hätten wir vor 15 Jahren die Möglichkeit einer per⸗ ſönlichen Ausſprache und einer Verſtändigung unter den Preſſeleuten gehabt, wäre das furchtbare Unglück des Welt⸗ krieges nicht über die Völker hereingebrochen. Daß ein ſolches Unglück nicht wiederkehrt, dafür müſſen wir Zeitungsleute ſorgen.“ ö Hierauf erhob ſich Botſchafter Shurman und unterſtrich in engliſcher Sprache den Gedanken dieſes Weltkongreſſes der Preſſe. Es werde jetzt die Aufgabe aller derer, die ſich für dieſen Gedanken einſetzen, ſein, es nicht bei einer Bankett⸗ rede bewenden zu laſſen, ſondern dem Gedanken eine planvolle Ausgeſtaltung zu geben. Schlußſitzung Die geſtrige Schlußſitzung des Reklamekon⸗ greſſes wurde eingeleitet durch eine Anſprache des frü⸗ heren Reichsverkehrsminiſters Dr. Krone. Dann hielt Ehriſtian Kupferwerk einen Vortrag über„Internationale Bekämpfung des Plagiats in der Text⸗ und Bildreklame“. Nachdem noch einige Mitglieder des Kongreſſes zu Worte ge⸗ kommen waren, gab Präſident NMounggreen unter leb⸗ haftem Beifall der Verſammlung die Abſendung eines Fun k⸗ ſpruches an Dr. Eckener bekannt. Der Präſident gab dann einen Rückblick über die vergangene Tagung und ſchloß ſeine Ausführungen mit einem herzlichen Dank an Deutſch⸗ land und den Worten:„Auf Wiederſehen“. Reichskanzler a. D. Dr. Luther antwortete mit einer Rede, in der er betonte, er ſei überzeugt, daß der Dank des Präſtdenten überall in Deutſchland Widerhall finden werde. Man hoffe in Deutſchland, daß durch dieſe Tagung viele neue Freundſchaften geſchloſſen worden ſeien, die Raum und Zeit ſtberdauerten. Im Haag werde zur Stunde noch über die Wege zu einer fortſchreitenden politiſchen Befriedung der Welt debattiert. Dabei könne es nicht unerwähnt bleiben, daß ſich die Zukunft der Menſchheit nicht auf eine Gewaltordnung aufbauen laſſe, ſondern nur auf einer Ordnung menſchlicher Gerechtigkeit. Dr. Luther ſchloß mit den Worten:„Möchten die großen Aufgaben, vor die die Gegenwart durch die um⸗ ſtürzleriſche Entwicklung von Technik und Wirtſchaft geſtellt iſt, in uns und unſeren Nachkommen ein Geſchlecht finden, das nicht kleiner iſt als ſeine Zeit.“ 7 biete Nachbarg Die Induſtrie klagt über zu viele Feſte * Groß⸗Geran, 14. Aug. Die Kelſterbacher Kun ſt⸗ ſeide fabrik hatte durch Vermittlung des Kreisamtes die Gemeinden im weiten Umkreis, faſt ein Dutzend, bitten laſſen, ihre Kirchweih auf ein und denſelben Tag, den letzten Sonntag im Auguſt, zu verlegen. Begründung: An und nach den Kirchweihtagen fehlen immer viele der Arbeiterinnen im Betrieb und ſtellen den normalen Gang der Fabrikation oft in Frage. Alle Gemeinden bis auf Mörfelden haben das Anſinnen abgelehnt. Auch der Mörfelder Gemeinderat hat nachträglich ſein Einverſtändnis zurückgezogen. Begründung: Die Geſchäftswelt würde dadurch geſchädigt. Was ein Häkchen werden will * Mainz, 15. Aug. In letzter Zeit wurden in den Bad e⸗ anſtalten auf dem Rhein fortgeſetzt aus den Kleidern der Badegäſte Geldbeträge geſtohlen. Die Kriminalpolizei hat einen neunjährigen Knaben ermittelt, der bei einem derartigen Diebſtahl betroffen wurde und dringend verdächtig iſt, auch die übrigen Badehausdiebſtähle begangen zu haben, :: Mainz, 15. Aug. Am Samstag nachmittag wurde beim Stellwerk 1 auf Blockſtelle Werlau in Kilometer 121,8 der Strecke Bingerbrück—- Koblenz der 35jährige Motorradfahrer Willt Auſtermühle aus Laaken bei Barmen von dem Eil⸗ güterzug 6237 überfahren und ſofort getötet. Auſtermühle iſt ledig und von Beruf Maſchinentechniker. Die Unterſuchung über den Vorfall, der ſich am Schrankenübergang ereignete, iſt eingeleitet. * Ab Lampertheim, 14. Aug. Der Dachdecker Hans Stein ſtürzte geſtern gegen Abend von einem Neubau in der Roon⸗ ſtraße aus ungefähr 12 Meter Höhe herab. Er fiel dabei auf einen Steinhaufen und zog ſich eine Armverletzung und Ab⸗ ſchürfungen im Geſicht zu, die jedoch glücklicherweiſe nicht ernſter Natur ſind.— Als die Mitglieder der Wohlfahrts⸗ deputation geſtern abend nach einer Sitzung das Rathaus verließen, wurden ſie auf der Straße von einer Anzahl Er⸗ werbsloſer angehalten, beſchimpft und einige dem Arbeiter⸗ ſtand angehörige Mitglieder herumgezerrt und ſogar ge⸗ ſchlagen. Die Anrempelung dürfte für die Betreffenden ein eruſtes Nachſpiel haben. * Freudenſtadt, 14. Aug. In Pfalzgrafenweiler fuhr ein mit zwei Perſonen beſetztes ſteuerfreies Motorrad mit Vollgas gegen eine Mauer. Die beiden Fahrer erlitten ſchwere Schädelbrüche. * Nieder⸗Wöllſtadt, 13. Auguſt. Heute nacht wurde der Schmied Otto Claus aus Groß⸗Bottwar bei Marbach in Württemberg in der Nähe des Bahnhofs Nieder⸗Wöllſtadt von einer Lokomotive angefahren und getötet. Anſchek⸗ nend hatte der Getötete den Bahndamm als Fußweg benutzt und das Herannahen der Lokomotive überhört. ö Gerichtszeitung Gefängnis wegen Nichtabführung von Kranken⸗ verſicherungs⸗ Beiträgen f Wie in Frankfurt, ſo hat auch das hieſige Amtsgericht auf Autrag der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe gegen eine größere Anzahl von Arbeitgebern wegen Nichtabführung von Beiträgen zur Kranken⸗ und Arbeitsloſen⸗ verſicherung Geldſtrafen im Einzelfalle bis zu 1200 Mark und in zwei Fällen Gefängnisſtrafen von 1 bezw. 2 Monaten verhängt. In beiden letzteren Fällen handelt es ſich um Beiträge in Höhe von 1400 bezw. 2300 Mk., die von den Inhabern eines größeren Werkes ſowie einer Speditions⸗ firma vorenthalten wurden. * Aus den Mannheimer Gerichtsſälen. Unſer Bericht in der geſtrigen Abendnummer iſt unter„Darlehens Be⸗ trügereien eines Polizeihauptwachtmeiſters“ nachtrüglich dahin richtig zu ſtellen, daß der Staatsanwalt eine Gefängnisſtrafe von acht Monaten(nicht 2 Monaten) beantragt hatte. Die Verteidigung hatte Rechtsanwalt Dr. Wein del. * Beſtätigtes Todesurteil. Der Ferienſtrafſenat des Reichsgerichts verwarf die Reviſion des 23 Jahre alten Maurers Johann Dippl, der am 4. Juli vom Schwur⸗ gericht Paſſau wegen Mordes zum Tode und wegen ver⸗ ſuchten Mordes zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt worden war. Dippl iſt überführt und teilweiſe geſtändig, am 5. Mai in einem Einzelgehöft bei Paſſau zuerſt die Großmutter ſeines unehelichen Kindes auf beſtialiſche Weiſe ermordet und dann ſein vierjähriges Kind auf nicht minder ſcheußliche Art förmlich abzuſchlachten verſucht zu haben. i die alle gern mögen. Rapidflocken sind hochwertiges Getreide, berstend von einer Fülle wichtiger Aufbaustoffe, die nicht dick machen. Sie die staubsicheren Pakete— ohne Spelzen— mit dem Gut- schein für schwerversilbertes Besteck. Quaker Autlidloden. In-5 Minuten 256 Beendet das lange Stehen am Herd an heißen Tagen mit Quäker Rapidflocken. Blitzschnell tafelfertig eine leichte, nahrhafte Speise, Verlangen Abwechbsleng heiße Tage** 5 Obstsuppe mit Rapidflocken(für 4 Personen): In 1½ Liter Obstsaft 75g Quaker Rapidflocken 3 Minuten kochen, das Obst hineingeben, heiß oder kalt über gerösteten Semmelbröckchen an- richten. Billiger Auflauf(für 4 Personen): 300 g Quaker Rapidflocken in 1 Liter Wasser mit 100 g Zucker und etwas Zitronenschale 3 Minuten kochen; aus- kühlen, 2 bis 3 Eigelb und den ge- schlagenen Schnee hineingeben, in aus⸗ gebutterter Form backen. NI 70 Nene Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Frettag, den 16. Auguſt 1520 1 der Trauben und Reben zufrieden; an der Moſel und Saar Nadel 4 ſtarke Hlee 2 5 5 der ſpäter einſetzende Regen vorteilhaft 1 Preisdruck ſich eher noch verſtärkt. Beſonders klagt man über den [mangelnden Abſatz in der Pfalz und in Rheinheſſen. In der Jahres⸗ e Celluloſe bei 146 v. H. liegt. Es verſammlung des Landwirtſchaftlichen⸗Konſumvereins Guntergblum dere Schwierigkeiten möglich geweſen,(Rheinh.) erklärte der Vorſitzende, der 1928er Wein ſei eingelagert hmen, wobei man die jungen Aktien worden und könne jetzt nicht abgeſetzt werden, die Verkaufsmöglich⸗ v. H. den alten Aktionären an⸗ keit ſchwinde immer mehr, oer jetzige Zeitpunkt ſei der kritiſchſte, dem Spanne iſchen neuen und alten man ſeit zwanzig Jahren im Weinbau erlebt habe; ein gemeinſamer ſtark Gebrauch gemacht Bericht der neun badiſchen Handelskammern für das zwette Viertel⸗ ter darauf hingewieſen, fahr 1929 verzeichnet weiter abgeſchwächte Preiſe, die teilweiſe an Zellſtofſinduf den Tiefſtand des Jahres 1926 heranreichen. b gedrückten i letzten Uebergängen für die 1000 Liter in den haben er an der Mittelhaardt aus den Gemarkungen, Forſt, Engliſch-deutſche Verflechtung in der Papier-Induſtrie e een oe en der, gentle ge ge der in ſehen Ende vorigen Mon bekannt gewordene Eindringen i e d Paper Mills amals erh ſcharf zirka 80 derke.- apitals S öchte. Ferner kommt noch hinzu, da en für die Schleſiſche ber hier Ausfuhr igland b * * , an der unt. Haardt Weißwein 7501000, Rotwein 600 bis 700 /; in Rheinheſſen für 1200 Liter 198er 700—900 /, in dem Oſtbezirken 1000—1200 /, für Portugieſer Rotwein 630—650 /; im Rheingau bei kleinen Umſätzen für die 600 Liter 600—900%, tation jedenfalls ſo, daß die Verwal⸗ beſſere Sachen bis zu 1200 /; am Mitte Irhein für die 1000 Lit. ten nicht mehr Herr im Hauſe ſind, 1928er Riesling⸗Gewächſe 100—1400 J, 1927er 11001500; an der Fruppe ihre Vertreter in die Auf⸗ Nahe für 1200 Liter 1928er 8001000, beſſer bis 1200 A. An der gen dies für die deutſchen Aktionäre Ahr blieben die Gebote unter den Geſtehungskoſten, an der Moſel im gegenwe man aber den 1 Uſtoffkartell zu bt finden müſſen, der nicht eine Augenblicklich liegt die der ſchleſiſchen Geſe die en 7 1 lle äte entſendet. wird, kann natürlie gen Zeitpunkt nur ſchwer und Saar erfolgten nur vereinzelte Umſätze, wobei für das Fuder ſagt werden. Es iſt wohl mö„ daß die Combined Purp von 960 Liter 1928er 900 bis 1500„% und mehr erzielt wurden. In e Ausſchüttungen bei den deutſchen Tochtergeſellſchaften Wert Baden blieben die Preiſe knapp behauptet, in Fr anken ſind ſie was d deutſchen Atkionären zugute kommen würde. Von weiter zurückgegangen weil ſich die Nachfrage verringert hat. Je nach iner deutſchen Seite, die offenbar gut unterrichtet iſt, wurde aber Lage und Art nannte man in Franken und Württemberg 0 its, vielleicht nicht mit Unrecht, darauf hingewieſen, daß die bei kleinſtem Geſchäft die 100 Liter 1928er Konſumweine mit 90 bis 45 dung erſch Pulp auch direkten geſchäftlichen Verkehr mit den Tochter⸗ 135 /. U. ß nämlich flegt und an dieſen z. B. in Form von Warenliefe⸗-⸗ eee 555— N 1 M* 11 Arte iſſe 65 oö Je- 2. 72 2 zen t. Man wird abwarten müſſen, ob dieſe Be⸗ Waſſerſtandsbeobachtungen im Mouat Auguſt ziehungen führen, der Muttergeſellſchaft Sondergewinne itiger Schmälerung der E ffen bei gleich ſſe bei den] Rhein Pegel 9 10 13. 14 H.—— 0. Jun ellſchaften bei handelt es ſich zweifell um einen 15 f 3 1 5 0 7 80 N 2 N Dividende Aktionäre nicht aus dem Auge verlieren 5.70.80 0,90.8, b 0,70 a 8 8755 5 e 0 ge heren Schuerinſel 1.44137 Mannheim 1 1 1 daß der Kehl 2. ieee eee 5 n n Maxau 4. a Mannheim.08 i 1 0 Moes 1 5 221* Neue Autokampftarife der Reichsbahn. Im Wettbewerb mit] Laub 182000.85 ö Die deutſche Reichsbahn im Jul dem Laſtkrafkwe nb ö ein 1 Aus nahm etorif als K 150 Köln 11.80.30.67 135 158,187 5 0 Der Güterverkehr bei der Deutſchen Reichsbahn über⸗ für Kupferdra n Geltung getreten. Im Getreidetarifkampf wird Waſſerwärme des Mheins 20,0 EC. ſtieg im Juli den Verkehr 3 v. H. Geſtellt Roggen nacht gt.— Der Automobilkampftarif 4 wird bis Ende. des Vormonat im Juni mit Auguſt 1930 verlängert. Der Benzolausnahmetarif iſt mit dem 10. ztag berechnet er⸗ Auguſt in völlig neuer Faſſung eingeführt worden. Der Rübenroh⸗ (Vormonat: zuckerausnahmetarif 119 wird bis Auguſt 1930 verlängert. Der Aus⸗ ber dem nahmetarif 6 für Steinkohlen wird mit dem 1. Oktober 1929 nen (arbeits⸗ herausgegeben werden, da in letzter Zeit eine gange Reihe von Aen⸗ zme von derungen vorgenommen wurden. Mit dem 1. Oktober kommen z. B. würde auch eine Reihe Waſſerumſchlagſtellen in Fortfall. der im Juli a its 5 5 ellung von 15 von 0,7 v. H. ntſtellung von 31 igt ſich ei chnitt 1 ür den Arbeitsta monat zwar *Die Goldverkäuſe der Bank von England nach Amerika. Die geſtern von der Bauk von England verkauften 1 055 384 Pfund Ster⸗ ling Barrengold gehen nach den Vereinigten Staaten von Amerika. * Was wird aus den Köln⸗Frankfurter Kohlenfeldern? Vor eini⸗ 0. ger unter Ausnutzung der ermäßigten ger Zeit wurden Meldungen über Verhandlungen betr⸗ der Abſtoßung rpreiſe wurde fortgeſetzt. Der Koksverkehr nach Fankreich, oder Aenderung der Beſitzverhältniſſe der Köln⸗Frankfurter Kohlen⸗ burg und Steiermark wie auch der Wiedergutmachungskohlen⸗ felder bei Roſſenray dementiert. Tatſächlich ſchweben aber ſeit Wochen Italien und Frankreich hielten ſich auf Vormonats⸗J Verhandlungen der Felderbeſitzer mit Städten wie Berlin, Eſſen, rſand künſtlicher Düngemittel übertraf den des Vor⸗J Hamburg uſw. über eine beſtmögliche Verwertung der dem Vorjahr zurück, Für die übrigen Kohlenfelder, was eine Entlaſtung des Millionenengagements sine uch aus )jer Güter wurde m im Juli übertraf den des Vormonats dem Aus dziſſern an. Der. mit 11 für die beiden Städte Köln und Frankfurt bedeuten würde. Offenbar 7 ie nf 85 i e e e en will man ein gemiſcht⸗wirtſchaftliches Unternehmen 1 ers 1 In ſamt 10 en 92 27 G 6079, Juli 110 8.[zur Ausbeutung dieſes Kohlenfelderbeſitzes grün⸗* 18 L.* jaamt— 92 or na 9, 5 N„ 8 75 8 1 0 Na 2 überplanmäßige Züge gefahren. Ueber die Bekriebs⸗ den. Welchen Erfolg dieſe Bemühungen endgültig haben werden, iſt werden folgende Ziffern gegeben. Die Zugkilometer⸗ noch nicht zu ſagen. Es ſoll auch ein Angebot des Thyſſen⸗ Perſonenverkehr nahm auf 38 078 000(35 807 000) und Konzerns zwecks Erwerbes der Kohlenfelder vorliegen. br auf 22 786 000(21 474000) im Vergleich zum Vor⸗* Die International Nickel Corporation of Canada zahlt höhere . f geſamt wurden 61 942 000(57 781 000) ZugktlometerVierteljahrsdividende. Der Halbjahrsgewinn des Unternehmens geleiſtet. Die Wagenachskilometerleiſtungen erhöhten ſich auf ins⸗ wird mit 2247 635 Dollar angegeben. Auf die Common Shares wird geſamt 2828 Mill.(2042 Mill.). Davon entfielen auf den Perſonen⸗ eine Dividende von 74 Cents verteilt, die Viertelfahrsdividende verkehr 1045(949) Mill. und den Güterverkehr 1774(1684) Mill. wird von 20 auf 25 v. H. erhöht. Auf die G.(die bekanntlich durch Die Fin anzergehniſſe des Monats Ju ni haben auf der Verſchmelzung der International Nickel Co. of Canada Ltd. und der Einnahmenſeite 464 066000/ betragen. Davon erbrachte der Pere] Mond Nickel Co. entſtanden iſt) entfallen bekanntlich über 80 v. H. ſonen⸗ und Gepäckverkehr 136 481 000/ und der Güterverkehr der Nickelerzeugung der Welt. 203 584 000 l/. Auf der eren Seite erf en Betri d Un⸗„ a je Fir 2995 5900 155 160 andeven Seis erforderten. und An.* Neue ägyptiſche Zigarettenfabriken in Deutſchland. Die Firma terhaltung 323 009 A, und Erneuerung der Bahnanlagen 75 f 5 f N ih 5 1 7 35 Unter Berückſichtigung des Dienſt der Reparations⸗ M. Melachino u. Co. in Kairo plant, ihre ägyptiſchen e e det a eee 1ör 1 iche ns Zigaretten in umfangreichem Maße in Deutſchland her⸗ VVV 1 99 5 10 e Kaen zuſtellen. Es iſt beabſichtigt, in mehreren deutſchen Städten Wowie der Vetten, Laſezn ernderet eie waſernehn gaben Fabriken zu errichten, in denen auschließlich deutſches Perſonal Juni 461 950 000, A. e W beſchäftigt werden ſoll. Wie in Kairo, London und Newyork ſoll die et dies eine Einnahmeſteigerung um 19 Mill.„, wovon 11 Mill.] Aufſicht über die Produktion einem Sachverſtändigen der Firma bark auf den Güterverkehr entfallen. Den höheren Einnahmen obliegen ö den auf der Aus enſei öhere 9 5 ür 81 8 8 2 5 2 ff)).(),. j Zu beziehen in der Hauptnebenstelle R I, 9/11, in den haltung der Reichsbahnanlagen gegenüber. Der verbleibende Reſt⸗ Vom deutſchen Weinmarkt len Waldhof 8 betrag von 2,1 Mill.„ dient zur weiteren teilweiſen Wiederauſſül⸗ i 8 Nebenstellen Waldhofstraße 6, Schwetzingerstraße 19/20 lung des Vortrags aus 1928. Wie es noch heißt, wird die Aus⸗ In Südweſtdeutſchland iſt der dringend notwendige Regen recht⸗ und Meerfeldstraße 13, sowie durch unsere Trägerinnen 2 J 2 W* 5 55 J 2 70 5 6 7 gabenſeite in den nächſten Monaten wegen Nachholung dringender zeitig eingetreten, hat Stock und Beeren erfriſcht und die Entwickelung 8 A ten auf dem Gebiete der Unterhaltung und Erneuerung eine der Reben gefördert. Wo nicht Winterfröſte und Schädlinge als Hin⸗ e weitere Steigerung erfahren. Der Mehrbedarf an Perſonal durch dernis entgegenſtehen, iſt auch die Traubenentwickelung weit voran. bili. Steigerung des Perſonenbeſtandes von 728 494 Köpfen Ende Mai auf In Baden⸗Würktemberg iſt der Stand der Reben namentlich im be* 1 741 784 Köpfe Ende Juni iſt in der Hauptſache auf die Einführung]Neckar⸗ und Jagſttal befonders gut, in Franken„hängen“ die Beeren Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles übrige 2 des Sommerfahrplans, auf die Stellung von Urlaubsvertretern und] bereits, in der Rheinpfalz haben ſich die Ausſichten in manchen Be⸗ i. B. R. Schönfelder— Anzeigen u. geſchäftliche Mittellungen: Jakob Faude, i inſtellung von Zeitarbeitern bei der Bahn unterhaltung infolge zirken durch den Springwurm, den Heuwurm und Peronoſpora ver⸗ ſämtlich in Mannheim derausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas er Bautätigkeit zurückzuführen. ſchlechtert, im Rheingau und am Mittelrhein iſt man mit dem Stand Neue N Zeitung G. m.5. Mannheim k 6. 2 1 .. c j K Statt besonderer Anzeige g Iodes-Anzeige Heute nacht verschied nach schwerem Leiden meine liebe Mutter Berta Fchenk i Frieda Kalbfleisch Wwe. geb. Minhoſer geb. Edelmenn ist unerwartet Freitag, den 9. d. M. entschlafen 8 885 e Mannheim(Untere Clignetstr. 10), den 15. Aug. 29 Käſhe Leux geb. Kalbfleisch 48 Meine liebe Frau, die Mutter meines Söhnchens Die Beisetzung fand nach erfolgter Ueberfũhrung in aller Stille statt b Sch K 15 Die Beerdigung findet am 17. August nachm. 2 Uhr Jaco En 75 von der Leichenhalle Mannheim aus statt im Namen der in tiefer Trauer Hinterbliebenen Berlin CCCCCCCCTCTCTCTCTCTCTCTCTCTCTCTCTCTCTCTCTT Mannheim, Mittelstr. 56 45 Danksagung Für die vielen Beweise innigster Teilnahme, sowie 8* 6 ui der schönen Blumen- u. Kranzspenden, anläßlich 5 Von der Reise zurück Ant. Jeröffentiehungen lor Fat Mannheim des Hinscheidens. unseres lieben, guten Vaters und Der 42 5. Zu vergeben ſind 6000 Schulbadehandtücher. Großvaters. Herrn 8 75 q D F 25 F N MN MN Angebotsvordrucke können beim ſtädt. Mate⸗ Johann Ceiger N Jens uu 80 99 155 1155 e sagen wir auf diesem Wege unsern herzl. Dank. Bes. ö a 8 9 nd 8 erden. Dank den ehrW.Niederbr. Schwestern, den Schwestern ha Hlidastr. 9 Ems!/ Eröffnungstermin Montag, den 2. Sept. 1929, vom Allgem. Krankenhause, sowie der Roten-Kreuz zeug 8 le de vorm. 11 Uhr. Zuſchlagsfriſt 4 Wochen. 86 Schwester für ihre liebevolle Pflege. Auch sei pesond Wb — Mannheim, den 14. Auguſt 1929. bedankt die Kapelle Geiger für die erhebenden Weisen i 81s BSden in. beim letzten Gange ihres Kameraden 1 nat, des gesteht se . Von der Raise zurulex ſind Ste Ihre Hühneraugen 5 8 a nmhei m, den 15, August 1929 4266 I 14 o 2 und Hornhaut los durch einrich Geiger u. Fam., Georg Geiger u. Fam 2 Prd-Dosg M..90 1 Pra. Dr. E. F. SSh äber. Nieden eb. Gei 5 u. 2 5 I. Ls f Pra- ps, K. 8 Nr 1 meine Radikal⸗Tinktur 8 8— 2 9 8 a—— 88 J Facharzt für Hautkrankheiten N 18 J b. Gel 8* 1E E R 1 M 1. 1(m1) Telephon 2274 Flaſche 75 Pfg argoretes Jung geb. Geiger u. Fam. Fixtalen zn Led Stadtte sien 8 Storchen- Drogerie, Marktplatz, H 1, 16* Neueröffnet: Feudenheim, Haup tstr. 69. 1 9 . 0 Freitag, den 18. Auguſt 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 7. Seits. Nr. 378 Der Sport am Sonntag Das Sportprogramm des Sonntags erhält diesmal ſeine beſon⸗ dere Note durch den Beginn der Fußball⸗Meiſterſchafts⸗ ſpiele in den ſüddeutſchen Gruppen. Damit zieht der Fußball fetzt wieder das Hauptintereſſe der Sportgemeinde auf ſich. Allerdings hat er zur Zeit noch in wichtigen Vorgängen auf anderen Sport⸗ gebieten Konkurrenz. So gibt es diesmal noch einen Leichtathletik⸗ Länderkampf Deutſchland England für Frauen, einen Schwimmlän⸗ derkampf Deutſchland Ungarn, die Schwimmmeiſterſchaften der DT., Rad⸗Weltmeiſterſchaften der Steher und eine ſtattliche Anzahl weiterer Sport⸗Veranſtaltungen. Ein ganz nettes Programm, auch diesmal wieder. Fußball Beginn der Punktekämpfe Von deu 64 ſüddeutſchen Bezirksligavereinen fehlt am erſten Meiſterſchaftsſonntag allerdings noch ein Teil. Zahlreiche Mann⸗ ſchaften hatten mit einem derart frühen Beginn der Meiſterſchafts⸗ ſpiele nicht gerechnet und waren bereits zu Privatſpielen verpflichtet. So hat die Gruppe Main diesmal überhaupt noch keine Verbands⸗ ſpiele, ſie beginnt erſt acht Tage ſpäter und auch in anderen Gruppen iſt das Spiel⸗Programm noch recht ſchmal. Spielen werden: In der Gruppe Rhein: Sp. Vg. Mundenheim— Vfe. Neckarau; S. V. Waldhof— F. Vg. Rohrbach; 8 Mannheim— Sp. Vg. Sandhofen. Neben den Verbandsſpielen gibt es diesmal noch zahlreiche Freun d⸗ ſchaftsſpiele. Radſport Aus der Fülle der radſportlichen Veranſtaltungen des Sonntags heben ſich zwei Ereigniſſe beſonders hervor: Die Steher ⸗Welt⸗ meiſterſchaften in Budapeſt mit ihrem Endlauf am Sonntag und der Amateur⸗Länderkampf Deutſchland Ungarn in Budapeſt. In beiden Kämpfen haben wir begründete Hoffnungen, die deutſchen Vertreter in Front zu ſehen. Von den weiteren Veranſtaltungen ſind erwähnenswert die großen internationalen Fliegerkämpfe in Köln, das klaſſiſche BDR.⸗Straßenrennen „Rund um München“ und die Nordbayeriſche Straßenmeiſter⸗ ſchaft der VdV. Leichtathletik Die Serie der Länderkämpfe, die von der Deutſchen in dieſer Saiſon ausgetragen werden, ſetzt am Sonntag mit dem Länderkampf der Frauen Deutſchland— England ein. Wenn unſer Frauenſport in Europa einen Gegner hat, dann heißt der allein England. In dieſem Kampf werden unſere Damen beweiſen müſſen, daß ſie in Europa wirklich dominierend ſind. Dieſen Beweis zu führen wird nicht ſehr leicht ſein, denn die Briten ſchicken eine Vertretung, die ſehr ſtark iſt.— Beim„Internationalen“ des S C. Charlottenburg trifft eine Anzahl unſerer Beſten auf ſtarke Ausländer, von denen beſonders die Amerikaner zu be⸗ achten ſind. Der ſcheinbar unbezwingliche Negerſprinter Tolan hat ſogar einen Weltrekordverſuch über die 100 Meter angemeldet. In Frankfurt hält der Süddeutſche Rugby⸗Verband ſein leichtathletiſches Meeting ab, Stuttgarter Kickers und VfB. Stuttgart tragen einen Klubkampf aus und daneben gibt es noch„Nati o⸗ nale“ in Beuthen und Braunſchweig, ſowie die ſchwediſchen Metſterſchaften. Sportbehörde in Düſſeldorf Schwimmen Der Monat Auguſt bildet den Höhepunkt der Schwimm⸗Saiſon. In dieſem Monat gibt es ein großes Ereignis, einen Länderkampf und eine Meiſterſchaft nach den anderen. Diesmal ſtehen die Schwimm Meiſterſchaften der Deutſchen Turner⸗ ſchaft in Altona und ein Schwimm⸗Länderkampf Deutſchlan d Ungarn im Rahmen des Waſſerball⸗Länderturniers zu Budapeſt im Vordergrund des Intereſſes. Damit ſind aber die ſchwimmſportlichen Veranſtaltungen des Sonntags keineswegs erſchöpft, denn es können noch das internationl beſetzte Schwimmen„Ouer durch den Bodenſee“, die Deutſchen Strom Meiſterſchaften in Glogau, ſowie verbandsoffene Schwimmfeſte in Mainz(Un⸗ dine), Spindlersfeld und Danzig, ſowie ein Klubkampf in Darmſtadt zwiſchen Jungdeutſchland Darmſtadt und dem Erſten Wiener Amateur⸗Schwimmklub verzeichnet werden. Rudern Mit der am vergangenen Sonntag durchgeführten Meiſterſchafts⸗ regatta iſt die eigentliche Ruderſaiſon abgeſchloſſen. Es folgen jetzt noch die Herbſtregatten, auf denen aber die erſten Mann⸗ ſchaften fehlen. Diesmal gibt es neben den uns weniger intereſſieren⸗ den Europameiſterſchaften in Warſchau Herbſtregatten in Rüſſelsheim(Mittelrheiniſche) und Radolfzell, ſowie den Frankfurter Stadtachter. Tennis Im Tennisſport erſchöpfen ſich diesmal am Wochenende die Er⸗ eigniſſe in den allerdings recht gut beſetzten Turnieren zu Bad Nauheim und Bad Neuenahr. Motorſport Im Motorſport ziehen ebenfalls einige größere Veranſtaltungen die Aufmerkſamkeit auf ſich. etwas zu langſam iſt, läßt zu wünſchen übrig. Da iſt zunächſt das klaſſiſche Klauſen⸗ in den Brüdern Rademacher die ſtärkſten vaßrennen, bei dem auch diesmal wieder die Deutſchen ſtark ver⸗ treten ſind. Da ſind ferner die Motorradbahnrennen in Hamburg, das Ratisbona⸗ Bergrennen bei Regensburg und die Fahrt„Durch Schleſiens Berge“ zu erwähnen.. Handball Wie im Fußball, ſo nehmen auch in Handball bereits am 18. Auguſt die Meiſterſchaftsſpiele zum Teil ihren Anfang. Angeſetzt ſind u. a. die folgenden Spiele: Gruppe Main: SV. 98 Darm⸗ ſtadt— Rot⸗Weiß Darmſtadt; Sp. Vg. Arheilgen— TSV. Langen; Rot⸗Wetß Frankfurt— Schwanheim; Gruppe Heſſen: Polizei Worms— Mainz 05; Polizei Wiesbaden— Kaſtel 06; Alemannia Worms— Hakoah Wiesbaden. Pferdeſport Galopprennen gibt es am Sonntag in Frankfurt a.., Magdeburg, Karlshorſt, Düſſeldorf und Bremen. Beginn des Waſſerball⸗Turniers in Budapeſt Feierliche Eröffnung des Turniers— Deutſchland ſchlägt Belgien Das Länder⸗Waſſerballturnier in Budapeſt fand om Mittwoch⸗ vormittag durch Empfänge beim Reichsverweſer Horthy, beim un⸗ gariſchen Kultusminiſter Grafen Klebelsberg und beim QOberbürger⸗ meiſter von Budapeſt, Rigzka, ſeine feierliche Eröfnung. Die Kampf⸗ ſtätte, das ſchöne Budapeſter Kaiſerbad, iſt für die ganze Veran⸗ ſtaltung ſchon ſeit über einer Woche ausverkauft, trotzdem man noch Tribünen für 3500 Zuſchauer eingebaut hat. Das Turnier iſt für Budapeſt ein geſellſchaftliches Ereignis erſten Ronges. Vor den Eingängen des Kaiſerbades flattern auf rieſigen Maſten die Flag⸗ gen der beteiligten Nationen Ungarn, Deutſchland, Schweden, Frank⸗ reich, England und Belgien. Nachmittags wurde im Kaiſerbad das Turnier durch eine Anſprache des Reichsverweſers Horthy eingeleitet. Vorher ſprachen noch der Prä⸗ ſident der„Fina“, Drigny⸗Paris und der Präſident des ungariſchen Schwimm⸗Verbandes, Fodor. Die Kämpfe ſelbſt nahmen vor überfüllten Tribünen mit der Begegnung Deutſchland— Belgien 418(:0) ihren Beginn. Deutſchland trat mit der Mannſchaft Bähre I, Cordes, Gunſt, Benneke, Amann, Bähre II und Kühne an, Belgien ſtellte ſeine ſtärkſte Vertretung. Schiedsrichter des außerordentlich hart⸗ näckig und bis an die Grenzen des Erlaubten geführten Kampfes war der Ungar Dr. Beleznay. Deutſchland ſpielte in der erſten Halbzeit gegen die ſtechende Sonne, kam aber ſchon nach kurzer Kampf⸗ handlung durch Amann, der eine Vorlage von Gunſt verwandelte, zum Führungstor. Wenig ſpäter lenkte Bähre II eine Vorloge von Amann zum zweiten Treffer ein. Das Spiel nahm daraufhin be⸗ reits an Härte zu. Eine Glanzleiſtung von Amann, der einen Weit⸗ ſchuß von Gunſt mit dem Bein einlenkte, brachte den Deutſchen, die in der erſten Halbzeit klar überlegen waren, noch vor der Pauſe ein drittes Tor ein. Gleich nach dem Wechſel wurden verſchiedene deutſche Spieler durch die ſehr hart ſpielenden Belgier verletzt. Trotzdem gelang es Bähre II, noch ein viertes Tor zu ſchießen. Donn wendete ſich aber das Blatt. Amann wurde herausgeſtellt und Belgien kam durch Mathien zum erſten Gegentor. Wenig ſpäter mußte Gunſt das Waſſer verlaſſen und ein von Decombe verwandel⸗ ter Strafſchuß brachte Belgien den zwelten Gegentreffer ein. Die Deutſchen wurden immer langſamer und ſo kamen die Belgier durch Bouwentz noch zu einem dritten Treffer. Dann ſtellte die deutſche Mannſchaft noch einmal um, Benneke ging in den Sturm, das Spiel wurde wieder beſſer, doch kom gleich darauf der Schlußpfiff. Die weiteren Spiele: Ungarn— Schweden:0(:0) Die Schweden, bei denen Arne Borg ein auffällig paſſives Ver⸗ halten zeigte, hatten während des ganzen Spieles nichts zu beſtellen. An den Torerfolgen der Ungarn hatten Teſerü I, Verteſſi und Nemeth den Hauptanteil. Das Spiel wurde von Dr. Nußbaum⸗ Deutſchland korrekt gelentet. Der ungariſche Sieg löſte natürlich großen Beifall aus. 5 England— Frankreich:5(:1) Die Ueberraſchung des Tages. Die Engländer waren bis zur Pauſe klar überlegen, ſie wären zweifelsohne auch zu einem Siege gekommen, wenn ſie der belgiſche Schiedsrichter Blitz nach dem Wech⸗ ſel nicht ſtändig ſtark benachteiligt hätte. Der Schiedsrichter fiel ſchließlich auch beim Publikum in Ungnade. Zum Schluß gab es ein Pfeifkonzert. Deutſchland ſchlägt Frankreich:3 Unſere Waſſerball⸗ Internationalen halten ſich in Budapeſt gut. Während unſere National⸗Sieben vor zurzem in den Länderkämpfen gegen Frankreich und Belgien noch geſchlagen wurde, hat ſie jetzt in Budapeſt beide Länder hintereinander geſchlagen. Die Monn⸗ ſchaft iſt in vorzüglicher Form, lediglich Kühne, der ſchwimmeriſch Wenn unſere Mann⸗ ſchaft ſich ſo weiter hält, hat ſie auch gegen Ungarn, gegen das ſie wohl in die Entſcheidung kommt, keine ſchlechten Chancen, obwohl Stützen fehlen. Am Donnerstag wurde Frankreich:8(:2) geſchlagen Dem Kampf wohnten wieder 9500 Zuſchauer bei, die lebhaften An⸗ teil an den Vorgängen nahmen und an Beifall für die ſiegreichen Deutſchen nicht ſparten. Die deutſche Sieben ſpielbe in der gleichen Aufſtellung wie gegen Belgien. Sie ging ſofort zum Angriff über und kam ſchon in der erſten Minute durch Kühne zum erſten Treffer. Wenig ſpäter konnte Bähre II eine Vorlage von Kühne zum zwei⸗ ten Treffer verwandeln. Amann erhöhte auf:0. Ein Verteidi⸗ gungsſehler von Cordes verhalf den Franzoſen durch Vandenplance zum erſten Gegentreffer. Padou ſpielte gewohnheitsgemäß faul und wurde herausgeſtellt. Ein neuer Verteidigungsfehler von Cordes brachte den Franzoſen— wiederum durch Vandenplance— das zweite Tor ein. Nach der Halbzeit wurde die deutſche Mannſchaft noch ſchneller. Amann erhöht auf:2. Dann fiel nach einer glän⸗ zenden Kombination Cordes⸗Benneke⸗Kühne⸗Amann durch den Letz⸗ bepen ein fünfter Treffer. Bennecke ging in den Angriff vor und ſchoß gleich das ſechſte Tor. Als Bähre 1 herausgeſtellt wurde, kouun⸗ ten die Franzoſen in das leere deutſche Tor einen Strafſchuß pla⸗ zieren. Nachdem auch noch Amann herausgeſtellt war, ſpielten die Deutſchen nur noch mit fünf Monn, trotzdem konnten ſie aber das Ergebnis halten. Schiedsrichter war Delahaye⸗Belgien. Ungarn— England 919(:2) Obwohl die Ungarn in dieſem Spiel einige Erſatzleute aus⸗ probierten, waren ſie ſtändig hoch überlegen. Bei England war nur ein Mann wirklich erſtklaſſig, und zwar der bekannte Freiſtil⸗ ſchwimmer Sutton. Schiedsrichter Backlund⸗Schweden. Belgien— Schweden 313(:8) Die Schweden waren anfangs überraſchend gut, ſie kamen ſchon bald durch Erik Anderſſon zu 2 Treffern. Arne Borg erhöhte nach einem Alleingang auf:0. Mathieu verhalf den Belgiern vor der Pauſe zu einem Gegentor. Nach der Pauſe ſtellten die Belgier um, Copiters brachte das Ergebnis auf:2 und ein Eigentor der Schweden ergab das:3. Beide Mannſchaften waren ſehr langſam, Belgien zudem noch„foul“. Schiedsrichter Dr. Nußbaum⸗Deutſchland gut. Die Rahmenkämpfe brachten keine erwähnenswerte Ereigniſſe, da die beſten Schwimmer diesmal dem Start fernblieben. Erwähnenswert iſt nur die Tatſache, daß der ungariſche Nachwuchs im Freiſtil glänzende Zeiten ſchwimmt. Am Freitag iſt Ruhetag Der Samstag bringt die Fortſetzung des Tuxnters mit den Spielen Deutſchland Schweden, Ungarn— Frankreich und Belgien England. Außerdem beginnt der Schwimm⸗Länderkampf Deutſch⸗ land Ungarn. Die Tabelle des Länderturniers Deutſchland 2 Spiele 10:6 Tore:0 Punkte Ungarn 2 1628„:0 5 England 2 5:14„ 1·8 15 Frankreich 3 81„ 128 3 Schweden 28 30„ 135 Belgien E 3 118 1 Rasoſport Radrennen in Rheingönheim Auf der Radrennbahn Ludwigshafen⸗Rheingönheim treffen ſich zum erſten Male die Fahrer der neugeſchaffenen Radfahrer⸗Inter⸗ eſſengemeinſchaft(Bund Deutſcher Radfahrer und Vereinigung Deut⸗ ſcher Radſport⸗Verbände) am kommenden Sonntag zum gemeinſamen Start bei Fliegerrennen und Mannſchaftsfahren nach Sechstageart. Es beteiligen ſich demnach Rennfahrre vom Bund Deutſcher Rad⸗ fahrer, Deutſche Radfahrer⸗Unton, Deutſcher Rad⸗ und Motorfahrer⸗ Verband„Concordia“ und Rad⸗ und Motorfahrer⸗Landesverband für die Pfalz, Baden, Südheſſen und Saargebiet— vorm. Pfälz. Rad⸗ fahrer⸗Bund. Die Meldungen ſind dementſprechend reichlich. Bei oͤieſem erſtmaligen Zuſammentreffen der Rennfahrer aus den ein⸗ zelnen Verbänden ſind äußerſt ſcharfe Kämpfe zu erwarten, da die Fahrer doch gewiſſermaßen ihre Farben vertreten. Dies wird ſich hauptſächlich in dem 2 Stunden⸗Mannſchaftsfahren zeigen. Neben den Radrennen laufen noch intereſſante Motorradrennen.(Näheres ſiehe Anzeige.) Tageskalender Freitag, den 16. Anguſt Sommeroperette im Muſenſaal: Gaſtſpiel des Augsburger Stadt⸗ theaters: Bruder Straubinger“(Volksvorſtllg.) 8 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Die Zirkusprinzeſſin““— ufa Theater:„Die Königin von Saba“,— Schauburg: „Tempo! Tempol!“.— Capitol:„Der Scheidungs⸗Anwolt“.— Scala:„Dos Grabmal einer großen Liebe“.— Gloria: Pala ſt:„Die Frau, nach der man ſich ſehnt“.— Palo ſt⸗ Theater:„Die Beute der Bankräuber“. Sehenswürdigkeiten: Kunſthalle: Dienstag bis Sonntag: 10 bis 1 Uhr und 8 bis 5 Uhr:— Thegterausſtellung im Schloß: Täglich geöffnet von 10 bis 1 Uhr un bis 5 Uhr und Sonntags vorm. von 11 bis nachm. 5 Uhr.— Schloßbücherei:—1,—7 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Pölker⸗ kunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—1 und nachm. von—85 Uhr; Dienstag—5 Uhr; Mittwoch—5 Uhr; Freitag 56—7 Uhr.— — Planetarium: Beſichtigung 3 Uhr. 8. Seite. Nr. 376 Freitag, den 18. Auguſt 1929 e— — Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Tagung des Reithsverbandes Deutſcher Makler e. B. Anregungen Der 11. Deutſche Maklertag in Düſſeldorf begann mit einer öffent⸗ lichen Sitzung, zu der ſich mit den Mitgliedern aus dem ganzen Reich zahlreiche Vertreter der am Grundſtücks⸗ und Hypothekenverkehr be⸗ teiligten Behörden und wirtſchaftlichen Verbände eingefunden hatten. Der Vorſitzende, Handelsgerichtsrat Charlet(Berlin), erinnerte an den erſten Deutſchen Maklertag, der vor 25 Jahren in Köln ab⸗ gehalten wurde. Seitdem ſei durch den Zuſammenſchluß mancherlei exreicht worden, und der Verband werde heute auch in wirtſchaftlichen Fragen gehört. Der Makler ſei der Mittler, der zwiſchen den Par⸗ teten ſtehe, nicht als notwendiges Uebel, ſondern als ein wichtiger Faktor der Wirtſchaft. Beigeordneter Dr. Füllenbach, der Vertreter der Stadt Düſſeldorf, wies darauf hin, daß die Städte, durch die Verhältniſſe gezwungen, ſich ſtärker als früher an der Wohnungswirtſchaft beteiligen müßten und den Makler a Is Helfer begrüßten. Die Reihe der Vorträge wurde durch krtttſche Betrachtungen des Immobilien⸗ und Kapitalmarktes von Herrn F. W. Sohn(Berlin) eröffnet, der ſich hierbei gegen die übertriebene Bodenpolitik mancher Gemeinden wandte. Eine Reihe von Kommunen ſei heute, unbeſchwert von allen ſteuerlichen Abgaben, der beherr⸗ ſchende Faktor im Grundſtückshandel. So habe Berlin in den letzten fünf Jahren 3700 ha Grund und Boden für rund 80 Mill./ erwor⸗ ben, und die Stadt Hannover habe im vorigen Jahr 513 Morgen für 1,85 Mill.„ gekauft und hiervon 43 Morgen gleichfalls wieder zu 1,85 Mill.„ verkauft. Auf dem Kapitalmarkt werde die faſt hoff⸗ nungsloſe Lage durch die zeitliche Kriſe am Markt der langfriſtigen Kredite noch erſchwert. Der Abſatz von Pfandbriefen und Kommunal⸗ obligationen an das Ausland, der in den letzten fünf Jahren rund 13 Milliarden ausmachte, ſei vollkommen ins Stocken geraten, und der Inlandsabſatz ſtagniere gleichfalls. Es ſei daher die Frage zu prüfen, ob man nicht neben der Befreiung von der Kapi⸗ talertragsſteuer vorübergehend zum neunpro⸗ dentigen Pfandbrief zurückkehren ſolle. Die Lage auf dem Grundſtücks⸗ und Hypothekenmarkt ſei der Geſamtlage Deutſch⸗ lands nach der Inflation vergleichbar. Aber genau wie Deutſchland ſich wieder emporgearbeitet habe, werden hoffentlich auch für die Grundſtückswirtſchaft bald wieder beſſere Zeiten kommen. In ſeinem Vortrag über die Steuervereinheitlichung und Steuervereinfachung für Grundſtücksver kehr und Grundſtücksertrag ſtellte Dr. Merzbacher(Stutt⸗ gart) feſt, daß das geplante Steuervereinheitlichungsgeſetz, ſoweit die Gehäudeentſchuldungsſteuer und die Werterhaltungsſteuer in Frage kommen, eine Nachfolge der Hauszinsſteuer mit all ihren Ungerechtig⸗ keiten und Mängeln darſtelle. Der Vortragende legte einen Geſetz⸗ entwurf vor, bei dem verſucht wird, die Steuer nach Leiſtungsfähigkett und wirtſchaftlicher Zweckmäßigkeit durchzuführen. Zur Beſeitigung Arbeitslosigkeit In Frankreich kaum zu ſpüren— Nachfrage in der Schweiz— und Vorſchläge der Wohnungsnot ſei eine Wohnungsnotſteuer zu erheben in der Weiſe, daß der leiſtungsfähige Grunbbeſitz mit erheblichen Ueber⸗ ſchüſſen ſtärker herangezogen werde als der Hausbeſitz mit kleinen, reparaturbedürftigen Wohnungen. Zum Schluß forderte Dr. Merz⸗ bacher, daß die Regierung zunächſt durch Sachverſtändige aus der Wirtſchaft ſich die Grundlage für einen gedeihlichen Ausbau der Ge⸗ bäudeentſchuldungsſteuer geben ließe, weil ſich mit weit geringerer Belaſtung derſelbe Ertrag erzielen laſſe, ohne daß der Grundſtücks⸗ verkehr und der Grundſtückswert auf Jahrzehnte hinaus dadurch ver⸗ nichtet werde. Ueber Liquidation der Aufwertungsgeſetzgebung ſprach Kaufmann Löffler(Frankfurt a..). Hierbei ging er eingehend auf die Frage der Rückzahlung bzw. Verlängerung der Aufwertungs forderungen ein. Der für die Rück⸗ zahlung notwendige Betrag wurde auf 6 Milliarden/ geſchätzt. Am ſchwierigſten dürfte die Rückzahlung der Aufwertungshypotheken von Privatperſonen, Stiftungen uſw. ſein, bei denen es ſich ſchätzungs⸗ weiſe um einen Betrag von 2 Milliarden„ handle, weil hier auch zum Teil zweite Hypotheken in Frage kämen, deren Sicherheit durch den Rangvorbehalt beeinträchtigt würde. Es müſſe angeſtrebt wer⸗ den, die Aufwertungsverpflichtungen in reguläre, den allgemeinen geſetzlichen Beſtimmungen entſprechende Schulden umzuwandeln. Jeder Schuldner müſſe ſich künftig um eine Verlängerung oder ander⸗ weitige Beleihung ſelbſt bemühen, wenn er zur Rückzahlung nicht in der Lage ſei. Unzweckmäßig wäre es, ſämtliche Aufwertungshypothe⸗ ken auf einen neuen Fälligkeitstag zu verlängern. Alles ſpreche für einen ſchrittweiſen Abbau in beſtimmten Zeitabſchnitten, wobei der Hypotheken⸗ und Geldmarkt in der Lage wäre, die Um⸗ ſchichtung ohne Störungen zu bewältigen. Vielleicht könnten nach 3 Jahren zunächſt die Privathypotheken in die freie Wirtſchaft über⸗ geführt werden, nach einem weiteren Zeitraum die Inſtitutsgelder. Bei jeder Regelung müßte jedoch die Zinsſatz der Aufwer⸗ tungshypotheken den im Jahre 1932 üblichen Zins ⸗ sätzen angepaßt werden und dieſe Zinsſatzerhöhung gleich⸗ mäßig für alle Hypotheken in Kraft treten, gleichgültig ob die Nicht⸗ rückzahlung auf den bisherigen Beſtimmungen oder neu eingeführten beruhe. Schuldner von Tilgungshypotheken dürften nicht beſſer ge⸗ ſtellt werden als andere Schuldner. Mit dieſer Regelung müſſe zwangsläufig die Hauszinsſteuer ab 1. Januar 1932, ge⸗ gebenenfalls auch früher, auf den Höchſtſatz von 900 v. H. herabgeſetzt werden. Bei der ganzen Regelung dürfte nicht außer acht gelaſſen werden, daß der Gläubiger 75 v. H. ſeiner Forderungen endgültig verloren habe, während dem Eigentümer auf Koſten des Gläubigers die Möglichkeit verſchafft wurde, ſeinen Grundbeſitz zu halten und eines Tages ſein Vermögen voll wiederzuſehen. Heute beginnen die Beratungen von Fach⸗ und Ver bands ⸗ frogen in geſchloſſenen Verhandlungen. das Weltproblem Deutſchland, Rußland und Eugland am ſtärkſteu betroffen Frankreich und die Schweiz ſind die europäiſchen Staaten, in Stellenfuchende— weiſt dagegen Italien im Mat die verhältnis⸗ denen Arbeitsloſigkeit ein bereits überwundener Standpunkt iſt, während ſonſt faſt alle Völber, Deutſchland, Rußland und England an der Spitze, unter dieſen böſen Folgeerſcheinungen des Krieges und ſeiner Nachwehen ſchwer zu leiden haben. Namentlich das lau⸗ fende Jahr hat in Deutſchlamd eine ernſte Verſchlechterung der Arbeitsmarktlage aufzuweiſen. Der erſte Monat 1929 zeigte eine Arbeltsloſenziffer von etwa 2 Millionen, das heißt 11,8 v. H. aller Verſicherten gegen 8,1 v. H. im Vorfahre. Die Ziffern ſtiegen im Februar auf 2,4 Millionen, um im März auf 2,2 Millionen zu fallen. Immerhin hatten wir im März den erſchreckend hohen Prozentſatz o. 18 v. H. gegen 7,4 v. H. ber gleichen Zeit des Vorfahres. Im Sommer läßt die Arbeitsloſigkeit erfahrungsgemäß ſtets nach, in⸗ folge der größeren Bautätigkeit und der landwirtſchaftlichen Arbeits⸗ möglichkeiten. Trotzdem haben ſich die traurigen Verhältniſſe in bedenklicher Weiſe auf die Kaſſenlage der Reichsanſtalt für Arbeits⸗ vermittlung und Arbeitsloſenverſicherung ausgewirkt.— Ihre Ein⸗ nahmen betrugen im erſten Viertelfahr 205 Millionen, die Ausgaben dagegen waren mehr als doppelt ſo hoch, nämlich 459,5 Millionen, das waren 36,5 v. H. mehr als in der entſprechenden Zeit des Vorfahres. Aber die Arbeilsloſigkeit, ein ſchwacher Troſt, iſt in⸗ ter national. Wir entnehmen die folgenden Ziffern der vom Stat. Reichsamt herausgegebenen Zeitſchrift„Wirtſchaft und Sta⸗ tiſtik“ Danach hat ſich auch in Rußland die Arbeitsmarktlage im letzten Jahr ſtark verſchlechtert. An 281 Arbeitsbörſen zählte man im Februar diefes Jahres 1 703 500 Arbeitsloſe gegen 1 482 800 der entſppechenden Zeit des Vorjahres. Davon entfielen allein auf Moskau 291 200. Das bedeutet eine Steigerung gegenüber dem Jahre 1928 um ein Viertel. In Groß⸗ Britannien betrug nach der letzten Statiſtik im Juni dieſes Jahres die Zahl der ver⸗ ſicherlen Erwerbslosen 1112 800= 10 v. H. aller Verſichertem. Im Kohlenbergbau iſt der Prozentſatz beſonders hoch, 18 v. H. aller Berg⸗ arbeiter waren beſchäftigungslos. In ganz Frankreich erreichte dagegen die Zahl der Arbeit⸗ ſuchenden einſchließlich der Unterſtützten im März dieſes Jahres knapp zehntauſend, während das viel kleinere Belgien im Laufe des ſtrengen und anhaltenden Winters die außergewöhnliche Höhe von etwa 11,4 v. H.= 71000 aufwies. Die Zahl iſt jedoch in den letzten Monaten auf etwa 14 481 zurückgegangen. Auch in Hol ⸗ land betrug z. B. im Februar 1929 die Zahl der erwerbsloſen Verſicherten 20 v.., Ende April dagegen nur noch 3,5 v. H. Oe⸗ ſter reich unkerſtützte im April 1929 167 107 Erwerbsloſe, im Mai nur noch 130 476, davon entfielen ouf Wien etwa 57 000. Während in der Schweiz ſich ein direkter Mangel an gelernten Arbeitern Hemnterkbar macht, der ſich neuerdings ſogar auf ungelernte Arbeiter mäßig hohe Zahl von 227 000 Erwerbsloſen auf, die Tſchecho⸗ lowakel Anfong April 50 000, Polen im April 120 000 mit fal⸗ lender Tendenz, Schweden Anfang Mai 36 000 12 v.., und das kleine Dänemark rund 90 000. Glücklicher iſt der Staat New Vork, wo im März und April dieſes Jahres ein Beſchäftigungsgrad von 99 v. H. erreicht wurde. Beſonders in der Metall⸗ und Maſchineninduſtrie ſowie in der chemiſchen Induſtrie hat ſich der Bedarf an Arbeitskräften im Laufe der vergangewen Monate geſteigert. Es hat ſich alſo in erſter Linie das alte Europa mit dem Problem der Arbeitsloſigkeit aus⸗ einanderzuſetzen. * Wie ſich das deutſche Arbeitsloſenheer zuſammenſetzt Es iſt bekannt, daß in dieſem Winter infolge der gedrückten Wirtſchaftslage und infolge des ſtrengen und lange andauernden Froſtes die Arbeitsloſigkeit ſehr viel höher geweſen iſt als in den vorhergehenden Jahren. Es iſt auch bekannt, daß zwar im Lauf des Frühjahrs ein ſtarker Rückgang eingetreten iſt, daß aber immerhin auch jetzt in der Jahresmitte die Erwerbsloſenzahlen noch weſentlich höher liegen als im vorigen Jahre. Weniger deutlich pflegt die Oeffentlichkeit unterrichtet zu ſein über die Zuſammenſetzung des großen Heeres der Arbeitsloſen. Den Hauptanteil ſtellt nach wie vor die große Gruppe der„Haupt⸗ unterſtützungsempfänger“ in der Arbeitsloſenverſicherung, von denen nur ein kleiner Teil durch Notſtandsarbeiten beſchäftigt werden kann. Während aber dieſe Unterſtützten der Arbeftsloſenverſicherung bei Eintritt beſſerer Arbeitsbedingungen der Zahl nach raſch abnehmen, ändert ſich die Zahlder Unterſtützten in der Kriſenfürſorge nur wenig und gerade in den letzten Monaten hat ſie beträchtlich zugenommen. Sehr wichtig iſt auch die Betrachtung der Kurzarbeiterzahlen. Ein Vergleich der auf Voll⸗Arbeitsloſe umgerechneten Kurzarbeiter zeigt deutlich die wett größere Verbreitung der Kurzarbeit im Lauf des letzten Jahres im Verhältnis zu dem Jahre 1927. Auch heute ſcheint die Kurzarbeit in der Induſtrie immer noch weitere Verbreitung zu finden,— damit auf ein Strecken der vorhandenen Arbeit hin⸗ deutend. Ein gewiſſer Teil Arbeitsloſer kann ſtändig aus verſchiedenen Gründen der Arbeitsloſenunterſtützung nicht teilhaftig werden; das Statiſtiſche Reichsamt ſchätzt dieſe Gruppe auf etwa 10 v. H. der Hauptunterſtützungsempfänger aus der Arbeitsloſenverſicherung. Bet den Arbeitsnachweiſen erſcheinen die Zahlen der Arbeit⸗ ſuchenden ſtets etwas höher als die Summe der bisher genannten Gruppen, weil erfahrungsgemäß dort immer noch ein Teil Bewerber als arbeitslos geführt wird, der inzwiſchen bereits Beſchäftigung überträgt— auf 1000 Arbeiter und Angeſtellte kamen nur etwa vier gefunden hat. Sp. e .2 2.2 N 5 3 .0. Die Arbeitslosiskeit 7 885 0 258 5 ö. in Deutschland—— 5 2. 206 2..6 . 1 0 27 0 7 25,4 485 N Arbeitsuchende bel den 7 8 15 8 r. 2 en 5 1 .0 N A Arbeitanschweisen 7..0 .8 7. 1—. ö 5* 178 116 e 8 dlielnt unterstützt 7 N. 2 e 18 ** ein unters 8 7 3 7* 14 e N Erwerbslose 5— 5. 14 . 7/ umgerechnet .2 4 4— 9 12 dere .0 2 850 5 10 0,8, 7 e 2 0,8 .. 00 2, f N . 2,. 7 Arbeitslese, Hau tante: Silltzung enn nge:. 2 8 .4 VV., e 2, Ne e 2.⁴ 02 8 25 2 ,,, 93 8 1881 118 15 8 8 8 N 0 5 1 22 2 1 8 2 Steigerung des Teeverbrauchs Der Teeverbrauch iſt in Deutſchland im Gegenſatz zu anderen Ländern verhältnismäßig gering. Während Deutſchlands jährlicher Kaffeeverbrauch z. Zt. etwa 300—350 Mill..“ beträgt, macht der Teeverbrauch nur etwa 20—25 Mill. R. J, alſo nicht einmal den zehn⸗ ten Teil, aus. Immerhin iſt auch der Teeverbrauch, ähnlich wie der Kaffeeverbrauch, in den letzten Jahren ſtändig geſtiegen. Es wurde nämlich an Tee dem Wert und der Menge nach eingeführt: Wert Menge: in Mill. R. in Tauſend dz 192⁵ 1. Halbjahr 7,0 19,9 2. Halbjahr 7,2 21, 1926 1. Halbjahr 8,1 21,4 2. Halbjahr 8,0 24,4 1927 1. Halbjahr 9,1 25,8 2. Halbjahr 9,5 26,0 1928 1. Halbjahr 11,8 28,6 2. Halbjahr 10,6 24,8 1929 1. Halbjahr 14,1 5 31,8 Die höchſten Teeimportziffern ſeit der Währungsſtabiliſterung ſind gerade in der erſten Hälfte des laufenden Jahres erreicht wor⸗ den. Gegenüber 1924 und 1925 hat ſich der Teeverbrauch ungefähr verdoppelt. Frankfurter Allgemeine zu der Aufgabe der Automobil verſiche⸗ rung. Zu der ſchon im geſtrigen Abendblatt gemeldeten Konzern⸗ bareinigung teilt die Verwaltung nunmehr folgendes mit: Wie be⸗ kannt, hat ſich die Frankfurter Allgemeine Verſicherungs AG in den letzten Jahren durch Tochtergeſellſchaften im Abſatzfinanzierungs⸗ geſchäft betätigt, in erſter Linie bei der Finanzierung von Kraft⸗ fahrzeugen. Maßgebend für die Intereſſennohme war die Erwägung, auf dieſem Wege der Geſellſchaft ein größeres Automobilverſiche⸗ rungsgeſchäft zuzuführen. Dieſe Erwartung wurde zwar anfangs nicht getäuſcht, aber ſpäter blieben, da die Kraftfahrzeugverſiche⸗ rungsabteilung die unzureichenden Prämien der Konkurrenz nicht mitmachen wollte, die erhofften Erfolge aus. Da ſich auch wegen der allgemeinen Kapitallage Deutſchlands die bezüglich einer verhäll⸗ nismäßig biillgen Refinanzierung der Kredite gehegten Erwartungen fert geraumer Zeit nicht mehr erfüllt haben, hat ſich die Geſellſchaft entſchloſſen. dieſen Geſchäftszweig aufzugeben. * Großkraftwerk Mannheim.⸗G. Die o..⸗V., die auch über die ſchon gemeldete Kapitalerhöhung um 2 auf 6 Mill. R. Beſchluß faſſen ſoll, wird jetzt auf den 12. September einberufen.(Siehe auch Anzeigenteil.) * Mundlos AG. in Magdeburg— Wieder dividendenlos. Der Aufſichtsrat der Mundlos AG., Nähmaſchinenfabriken, Magdeburg, beſchloß, den Reingewinn von 57 449(55 853)„ nach Abzug von 6000„ Aufſichsratsgewinnanteilen mit 51 400(47 608)/ vorzutra⸗ gen. Im abgelaufenen Jahr wurden die Rationaliſierungsarbeiten im weſentlichen durchgeführt. Das vorliegende Ergebnis iſt hierdurch ſtark beeinflußt, da die Umſtellungskoſten dem Betrieb entnommen ſind. Dieſe Arbeiten wurden ohne Vergrößerung der Verpflichtun⸗ gen durchgeführt. Es war ſogar möglich, das Akzeptkonto von rund 70 000/ ganz abzudecken. Um für Vergrößerungszwecke vorzuſor⸗ gen, iſt ein Nachbargelände in Größe von rund 10 500 am erworben. Die Nachfrage nach den Nähmaſchinen iſt in Anbetracht der allge⸗ meinen ruhigen Geſchäftslage als befriedigend zu bezeichnen. Ab⸗ ſchreibungen betrugen 84027(69 263) /. In der Bilanz zum 30. Juni erſcheinen u. a.(alles in Mill.): das Werk 1,45(1,40), Schuldner 1,85(1,38), Warenbeſtände mit 9,82(1,09), Gläubiger 1/04 (1,15). Das Aktienkapital wird unverändert mit 2,4 ausgewieſen. Akzepte(i. V. 0,07) werden nicht mehr ausgewieſen. *Der Streik auf dem Neunkirchener Eiſenwerk. Nach einer Mit⸗ teilung des Neunkirchener Eiſenwerks ſind die in den wilden Streik getretenen Arbeiter als entlaſſen anzuſehen. ö * Erhöhter Verluſt ber Nitritfabrik AG., Berlin. Das Unter⸗ nehmen ſchließt das Geſchäftsjahr 1928 mit einem Verluſt von 988 710(841 657)/ ab, ſodaß faſt die Hälfte des Kapitals von 2,005 Mill.„ verloren iſt. iDe Reorganiſation der Betriebe hot Fort⸗ ſchritte gemacht. Die Umſätze ſeien höher als im Vorfahr geweſen und haben ſich im laufenden Jahr um weitere 2) v. H. erhöht. Der Betriebsüberſchuß beträgt 0,26 Mill./(i. V. kleiner Betriebsver⸗ Luft).„ beanſpruchten wieder 0,15 und Zinſen 9,24 (0,15) Mill. J. „ Baumwollſpinnerei Arlen.— Betriebsſtillegung. Vergangene Woche iſt ein Teil der Belegſchaft der Baumwollſpin nere und Weberei Ach. Arlen zur Entlaſſung gekommen. Man be⸗ fürchtet, daß weitere Entlaſſungen in Kürze nachfolgen und ſchließ⸗ lich die ſchon ſeit über einem Jahr prophezeite vollſtändige Still⸗ legung des Betriebes nachfolgen wird Auch die Baumwollſpinnerek in Singen wurde vom gleichen Schockſal betroffem. Beinahe 100 Jahre ſind ſeit der Gründung des Unternehmens, das die erſte in⸗ duſtrielle Siedelung der dortigen Gegend war, vergangen. Ueber 200 Arbeiter kommen durch den letzten Abbau zur Entlaſſung. Dank der auſhltbhenden Großinduſtrie in Singen(Maggiwerke, Fitting⸗ werke, Aluminiumwalzwerke) kann die Belegſchaft zum größten Teil untergebracht werden. Die alte Baumwollſpinneref Singen wurde bereits im Sommer 1927 ſtillgelegt. Das Geſchäftsjohr 1928 der Baumwollſpinnerei und Weberei AG. Arlen ſchloß mit einem Ver⸗ luſt von rund 300 000 l. n Kapitalherabſetzung der Landshuter Kunſtmühle C. A. Meyers Nachfolger.G. in Landshut. Der A. R. beruft eine.o. H. B. auf den 2. September, die über eine Herabſetzung des A. K. um 1 Mill. auf 800 000/ Beſchluß faſſen ſoll. Es iſt beabſichtigt, die im Beſitze der G. befindlichen 20000% V. A. und weitere 180 000„ St. A. zu vernichten. Die G. iſt bekanntlich in den letzten beiden Jahren divi⸗ dendenlos geblieben. Zuletzt wurde ein Verluſt von 59 710 vorgetragen. Haus Neuerburg AG. Merzig(Saar)]. Die ſaarländiſche Toch⸗ tergeſellſchaft der Haus Neuerburg Gmbß. weiſt im Geſchäftsfahr 1928 nach 93 769 Fr. Abſchreibungen einen Reingewinn von 0,61 Mill. Fr. aus(0,46 i..). Mit dem Vortrag aus 1927 ergibt ſich ein Gewinnſaldo von 9,99 Mill. Fr., der wieder vorgetragen wird. Aus der Bilanz: Aktienkapital 1 Mill. Fr., Reſerven 0,9(0,5) Mill. Franken, Verpflichtungen 2,64(2,25) Mill. Fr. Dagegen werden an flüſſigen Mitteln 2,7(1,99) Mill. Fr. ausgewieſen. Grundſtücke, Gebäude, Maſchinen uſw. ſtehen mit insgeſamt 0,49(0,56) Mill. Fr. zu Buch, Waren und Materialbeſtände 2,3(2,43) Mill. Fr. * Arbeitsaufnahme in Lancaſhirer Baumwollgebiet? Von einer führenden Perſönlichkeit in der Lancaſhirer Baumwollinduſtrie wird mitgeteilt, daß große Wahrſcheinlichkeit dafür beſteht, daß am kom⸗ menden Montag wieder eine größere Anzahl der ſtillgelegten Be⸗ triebe geöffnet werden kann. Im Laufe des heutigen Mittwoch hielten die Vertreter der beiden großen Arbeitgebervereinigungen eine Sitzung ab und am Donnerstag wird eine gemeinſame Beratung zwiſchen Arbeitgeber⸗ und Arbeitnehmerorganiſationen folgen, der große Bedeutung beigemeſſen wird. Man hofft nun ernſtlich, daß ſich eine Möglichkeit für eine ſchiedsgerichtliche Einigung des Kon⸗ fliktes bieten wird. Mannheimer Produktenbörſe Die Kurſe verſtehen ſich per 100 Kils netto waggonfrel Mannheim mit Sack. zahlbar in RM Amtliche Preisnotierungen vom 15. Auguſt 1029 Weizen 27.— 725 Pfälzer Gerſte 24,50/5.59 Weizenmehl 40,78 . 29.—½34.— Futter- Gerſte 20,25/½1,25'brotme— Roggen 21.25/.50 Mals a.'ſch. 22,25 Roggenmehl 29.59/83. „ aus! 25750 Biertreber 18. /½19,.—] Weizenkleie 10,80 Hafer inländ 22.22.50 Wieſenhen 1010,80 Raps—.— „ augl. 22.—24.— Luz. ⸗Kleeheu 11, 11,80 Dockenſchnitzel 12.25 Brau⸗Gerſte 23 25/6— Preßſtroh 5,5, Soyaſchrot 20.50 dio ausl.— Geb. Stroh 4,60/5.— I Rohzuckermel.. Suüddeutſcher Großmühlenpreis ab Mühle. Meblpreiſe mit Sack. * Nürnberger Hopfenbericht vom 15. Auguſt. Zufuhr 8 Ballen Tettnanger Frühhopfen, Umſatz 10 Ballen. Tendenz ruhig. Es wurde bezahlt: prima Hallertauerbopfen 90 und Tettnanger Früh⸗ hopfen 120 4. Frachtenmarkt Duisburg-Muhrort- 15. Auguſt Die Lage an der heutigen Börſe erfuhr gegen geſtern keine Aen⸗ derung. Bergreiſen wurden nicht abgegeben und es wurde iufolge⸗ deſſen auch keine Fracht notiert. Die Talfrachten blieben unver⸗ ändert, ebenſo die Schlepplöhne. (Weitere Handelsnachrichten ließe Felle W * 5— 2 * Freitag, den 16. Auguſt 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Der Deulſchland wird automatisiert— Lang iſt ſie vorbei, die automatenloſe, die ſchreckliche Zeit. Wir haben wieder ſolides Hartgeld, wir haben wieder Meſſing⸗ groſchen, die, in einen magiſch ewig⸗hungrigen Schlitz geſteckt, die märchenhafteſten Dinge in unſere Hände zaubern. Lang ſchon wieder gibt es Automatenreſtaurants, Kaugummiſpeier und noch viel mehr als man ſich einſtmals träumen ließ. Die vierteljährlichen Berichte des„Reichsverbandes der Deutſchen Automateninduſtrie“ laſſen eine faſt unglaublich ſcheinende Zunahme der Automaten aller Art in Deutſchland erkennen. Während man vor einem Vierteljahr erſt hundert⸗ tauſend ſolcher Apparate in Deutſchland zählte, ſind es jetzt deren hundertdreißigtauſend geworden, alſo eine Zunahme von 30 000 in drei Monaten. Vor dem Kriege gab es in ganz Deutſchland 40000 Automaten. Wenn es im gleichen Tempo weitergeht— und die Automateninduſtrie iſt ſehr optimiſtiſch! dann wird in ein paar Jährchen die erſte Million voll ſein. Eine ſo unverhoffte Proſperität des Automatengeſchäftes wäre natürlich nicht möglich, wenn nicht unſere Zeit auf tauſend und mehr Gebieten der Automatiſierung zuſtrebte. Sie erklärt ſich vor allem durch die unendliche Vielfältigkeit der Automaten gegenüber früher. Es vergeht kaum ein Tag, ohne daß ein neuer Automat patentiert würde. Schon in der nächſten Zeit ſollen ganz neuartige Apparate zur Aufſtellung gelangen. Apparate, wie man ſie bisher, we⸗ nigſtens in Deutſchland, noch überhaupt nicht geſehen hat. Bisher war der Automat immerhin auf beſtimmte Artikel be⸗ ſchränkt. Es gab Automaten für alle Arten von Süßigkeiten, für Streichhölzer, Zigaretten, Anſichtskarten. Poſt⸗ und Eiſen⸗ bahnbehörden haben ſich in den letzten Jahren ebenfalls öfters der Automaten bedient. So gibt es Automaten für Fahrkarten aller Art, Bahnſteigkarten, Poſtkarten, Briefmarken u. a. Der Berliner Zoologiſche Garten beſitzt das erſte voll⸗ kommen automatiſche Poſtamt der Welt Dann kamen die neuartigen Wiegeautomaten, die eine Karte mit Gewicht und Datum verabfolgten und ſchließlich der Triumphzug des Photomaton, ein techniſches Wunder, das man noch vor kurzer Zeit für unmöglich gehalten hätte. Das alles ſoll aber nur ein Anfang ſein. Der Automat wird vor nichts Halt machen. Eine kurze Friſt noch und man wird zu jeder beliebigen Tages⸗ und Nachtzeit alles nur Er⸗ denkliche vom Automaten verabfolgt bekommen. Zuerſt ſind Verbeſſerungen auf dem Gebiete des automatiſchen Photo⸗ apparates vorgeſehen. Eine engliſche Fabrik wird binnen kurzem einen Apparat herausbringen, der Bilder in Natur⸗ farben liefert. Ebenſo wird man bald einen Wiegeapparat be⸗ wundern können, der zu gleicher Zeit eine Photographie des Gewogenen ausfolgt. Es wird ein ſcharfes Bildchen ſein, das auf der Rückſette wie bisher Gewicht und Datum trägt. Auch die Leiſtung des Photomaton ſoll verbeſſert werden. Er wird künftig bis zu zwanzig Bildchen in verblüffend kurzer Zeit liefern. Das Bedürfnis nach dem Automaten erwacht erfahrungs⸗ gemäß beſonders in jener Zeit, zu der die Geſchäfte geſchloſſen haben, alſo am Abend und in der Nacht. Hunderttauſende von Angeſtellten ſind der Möglichkeit beraubt, ſich nach Geſchäfts⸗ ſchluß in den Beſitz allerhand wichtiger Bedarfsartikel zu ſetzen. Es iſt ein Uebereinkommen mit dem Einzelhandel ge⸗ plant, das, wenn es zuſtandekommt, eine kleine Revolution bedeuten wird. Vor jedem größeren Geſchäft ſollen Automa⸗ ten zur Aufſtellung gelangen, die alle wichtigen Artikel, die Automat der fa lend 2 Das automatiſche Warenhaus das betreffende Geſchäft führt, gegen den Einwurf von Geld⸗ münzen ausfolgen werden. Beſonders Lebensmittel aller Art wird man künftig nach Geſchäftsſchluß durch den Automaten bekommen. Man wird ein Pfund Reis erhalten, gemahlenen Kaffee und Zucker aller Art. Beſonders die großen Warenhäuſer werden ſich mit einem Kranz von Automaten umgeben, die nicht nur Lebensmittel verabfolgen, ſondern auch andere wichtige Dinge wie Zwirn, Garn, Schnürſenkel, Kurzwaren, Kragen, Knöpfe, Taſchentücher, Kämme und alles, was man nur nach Geſchäfts⸗ ſchluß noch benötigen könnte. In England erfreuen ſich Straßenautomaten, die in der Nacht warme Speiſen verabfolgen, ſteigender Beliebtheit. Allerdings erfordern ſolche Automaten, die neben belegten Brötchen auch warme Würſtchen und Beefſteaks verabfolgen, beſonderer Wartung. Auch die Zeitungsautomaten werden ſich nach amerikani⸗ ſchen Erfahrungen raſch einbürgern. Man hat ſchon auto⸗ matiſche Zeitungsjungens konſtruiert, die ſogar den Namen der Zeitung aus rufen und in der Nacht Flackerreklame machen. Derſelben Apparate bedienen ſich ſelbſtverſtändlich auch illu⸗ ſtrierte Wochenſchriften und Magazine. Das vollkommen automatiſche Warenhaus iſt kein Traum mehr, geſchweige denn eine Utopie. Die moderne Automaten⸗ technik kennt kein non possumus mehr. Vielleicht wird ſchon im nächſten Jahrzehnt das erſte große Warenhaus eröffnet, wo keine menſchliche Hilfskraft mehr zu ſehen iſt, keine Ver⸗ käuferin, kein Abteilungsleiter mehr. Trotzdem wird es in dieſem ſchweigenden Haus ſehr lebhaft zugehen. Man muß ſich durchaus nicht vorſtellen, daß es mit dem ganzen ſinn⸗ verwirrenden bunten Zauber des Warenhauſes dann auf ein⸗ mal ein Ende hat. Daß man ſich ausnahmslos vor lang⸗ weiligen Kaſten aufſtellen und ſein Geldſtück in den Schlitz werfen muß. Nein, der Kunde wird wie bisher von ſach⸗ kundiger Hand bedient werden, nur daß dies keine menſchliche Hand mehr ſein wird, ſondern das ſtählerne Glied eines Robots, eines Maſchinenmenſchen. Der Robot wird un⸗ erſchütterlich freundlich und aufmerkſam ſein, nie wird ſeine ſchlechte Laune den Geſchäftsgang ungünſtig beeinfluſſen. Er wird den Wunſch des Kunden höflich anhören, er wird zwei oder drei Meter Stoff abſchneiden, er wird Krawatten vorlegen und Spielwaren verpacken. In engliſchen Warenhäuſern ſind ſchon verſchiedentlich ſolche Verſuche mit Robots gemacht worden. Sie haben ſich bewährt und haben zum Teil dank der Neugierde des Publi⸗ kums beſſere Geſchäfte gemacht als ihre lebenden Kollegen. Iſt das das Ende? Menſch gegen Automat? Oder wird vielleicht die Zukunft erweiſen, daß kein Automat der Welt, kein Robot und kein Maſchinenmenſch auch nur annähernd das„keep smiling“, das ſervice⸗befliſſene Lächeln einer hüb⸗ ſchen Verkäuferin zu erſetzen vermag? Wie dem auch ſei, dem Automaten gehört die Zukunft. Es wird noch eine geraume Weile dauern, bis wir automaten⸗ geſättigt ſind. Von den glänzenden Geſchäften der Automaten⸗ induſtrie geben einige Zahlen Auskunft. So betrug der Um⸗ ſatz des letzten Jahres über 50 Millionen Mark. Die Reichs⸗ bahn erhält als Pachtgeld für 12000 Automaten das hübſche Sümmchen von 1,7 Millionen Mark. Ein Warenautomat bringt jährlich durchſchnittlich 195 Mark ein, eine Perſonen⸗ waage rund 600 Mark. Walter F. Erig. „Sündenbock ein neuer Veruf Die Ehetragödie eines Sündenbocks— Täglich Die Ehefrau Es iſt gewiß keine beneidenswerte Aufgabe, den Sünden⸗ bock zu ſpielen, das heißt mit andern Worten, die heiße und böſe Suppe auszueſſen, die andere gekocht haben, und die Verantwortung für ihre ſchlechte Kochkunſt zu übernehmen. Und doch gibt es Leute, die den Beruf eines Sündenbocks ſogar gegen Bezahlung ausüben. Sie dürfen ſich aber dann nicht wundern, wenn ihr eigenartiger Beruf die ſeltſamſten Verwicklungen zur Folge hat, wie kürzlich dies in einer Ehe⸗ ſcheidungsverhandlung vor dem Gericht in B. zutage trat. Das Ehepaar, um das es ſich in dem Eheſcheidungsprozeß handelt, bietet an und für ſich kein beſonderes Intereſſe. Mann und Frau ſind einfache Leute, die ziemlich unbekannt ſind und in beſcheidenen Verhältniſſen leben. Wenn nun die Frau verlangte, daß die Ehe wegen Grauſamkeit des Mannes geſchieden werden ſollte ſo war auch das nichts Beſonderes, denn ſolche Klagegründe ſind in Scheidungsprozeſſen alltäg⸗ lich. Die Aufmerkſamkeit der Oeffentlichkeit erregte dieſer Fall aber dadurch, daß der Beruf des Mannes ſchuld an ſeiner Grauſamkeit war. Dieſer Beruf machte ihn ſo rabtat, daß er, ſobald er nach getaner Arbeit ſein Heim betrat, an⸗ fing zu toben und zu wüten und ſeiner Frau das Leben ge⸗ radezu zur Hölle machte. Dieſe erklärte, ſchon wenn ihr Mann die Wohnungtür öffne, beginne er zu brüllen. Er rede ſich regelmäßig in eine ſolche Wut, daß er wie wild auf ſie losſpringe und blindlings auf ſie einſchlage. Als „Corpus delicti“ wies ſie auf ein blaues Auge und Flecke in den Regenbogenfarben auf den Armen hin. Der Richter bemühte ſich, die Verſöhnung der feindlichen Gatten herbeizuführen. Schließlich gebe es doch, ſo meinte E Meinungsverſchiedenheiten in jeder Ehe. Man müſſe nicht alles ſo tragiſch nehmen. Ein Streit in der Ehe ſei doch ebenſowenig außergewöhnlich wie etwa die Feiertage im Jahre. Dieſer Anſchauung widerſprach die Frau mit der Be⸗ hauptung, daß ſchließlich Oſtern, Pfingſten und Weihnachten zuſammen nur dreimal im Jahre gefeiert würden, während ihr Gatte ſie faſt täglich ſchlage. Auch mit einem Verſprechen, daß ſich der Beklagte beſſern würde, wollte ſich die Klägerin nicht zufrieden geben. Sie meinte:„Bei dem Beruf meines Mannes iſt das unmöglich“ Erſtaunt fragt der Richter:„Was hat denn das mit dem Beruf Ihres Mannes zu tun?“ „Sehr viel. 8 Er iſt nämlich Sündenbock in einem der größten Waren⸗ häuſer der Stadt.“ Der Richter wird aufgeklärt und erfährt, daß der„Sün⸗ denbock“ in einem Warenhauſe verpflichtet iſt, für alle Fehler und Verſtöße des Perſonals die Schuld auf ſich zu nehmen. Ein Kunde beſchwert ſich bei dem Geſchäftsführer; ſchon drückt Dieſer auf einen beſtimmten Knopf, und der„Sündenbock“ friſtlos entlaſſen— Die aufgeſpeicherte Wut als Opfer erſcheint auf der Bildfläche. Er muß eine Strafpredigt über ſich ergehen laſſen, die nicht von ſchlechten Eltern iſt, wie der Berliner ſagt, und wenn ſeine Schuld gar zu groß iſt, dann wird er in Gegenwart des gekränkten Kunden„friſtlos auf der Stelle entlaſſen“. Man fühle ſich nur einmal in eine ſolche Sündenbock⸗Seele hinein. Er ſitzt geduldig in ſeinem Zimmer und wartet, bis ihn die Glocke des Geſchäftsführers ruft. Und dann ergießt ſich eine ganze Flut von Scheltwor⸗ ten über ihn, der er gebeugten Hauptes, mit zerkniſchter Miene und ſchlotternden Knien ſtandhalten muß. Wenn er über⸗ haupt zu Worte kommt, dann nur, um Beſſerung für die Zu⸗ kunft zu verſprechen. Nicht immer hat er ſich in gleicher Weiſe zu verhalten. Auch dafür beſteht ein beſtimmles Schema über das ihn von vornherein die Zahl der Glocken⸗ töne aufklärt, die ihn herbeirufen. Man hat die Einrichtung des Sündenbocks deshalb getroffen, weil es doch in großen Geſchäften nicht immer möglich iſt, auf eine Beſchwerde des Kunden hin ſofort den Schuldigen zu ermitteln. Auch wer⸗ den dadurch große Unterſuchungen wegen Kleinigkeiten erſpart. ö Die Kunden aber ſind zufrieden, wenn ſie ſehen, daß jemand für das angebliche Unrecht, das ihnen angetan worden iſt, zur Verantwortung gezogen wird. Sicherlich bleiben ſie auch weiter die Freunde eines Geſchäfts, in dem man ihnen ſo ſchnell Genugtuung verſchafft hat. Doch kehren wir nunmehr zu„unſerem Sündenbock“ zurück. Als die Ehefrau den Richter über den eigenartigen Beruf ihres Gatten aufgeklärt hatte, kam nun auch der Ehe⸗ mann ſelbſt zu Worte. In ſchlichten Worten erzählte er von dem Martyrium ſeines Berufes, wie groß die Qualen ſeien, die er in ſeinem Amte tagtäglich erleide. In ihm ſammle ſich eine ungeheure Summe von Wut bei den ungerechten Beſchimpfungen, die er über ſich ergehen laſſen müſſe. Hier fiel die Klägerin dem Mann ins Wort:„Ja, das rächt ſich dann abends an mir. Wenn er nach Hauſe kommt, läßt er den Zorn, den er den Tag über angeſammelt hat, an mir aus; er brüllt, flucht und ſchlägt um ſich. Ich will endlich Ruhe haben! Ich will auf jede Unterſtützung verzichten, aber dies Hundeleben mache ich nicht mehr mit.“ Als die Frau ſo ener⸗ giſch redete, da zuckte der Mann ſichtlich erſchreckt zuſammen. Man ſpürte ordentlich, daß die energiſchen Worte der Frau auf ihn die Wirkung hatten, die die„Sündenbockreden“ des Geſchäftsführers im Warenhaus täglich auf ihn ausübten. Das Ehepaar wurde wegen Grauſamkeit des Gatten ge⸗ ſchieden, und es machte einen mehr als grotesken Eindruck, als der„Grauſame“ ſcheu wie ein geprügelter Hund ſich leiſe von dannen ſchlich. Freuen wir uns, daß man berufsmäßige und bezahlte Sündenböcke in Deutſchland noch nicht kennt; denn die Ge⸗ ſchichte ſpielt in New Vork. Der beleidigende Totenſchein In dem Barnsley⸗Becket⸗Krankenhaus zu Barusley in England ſtarb die Frau eines dortigen Arbeiters Bailey. Der Gatte war aber ſehr erſtaunt und beleidigt, als er auf dem Totenſchein ſeiner Frau Eliza als Todesurſache„chro⸗ niſche Alkoholvergiftung“ angegeben fand. Dieſe Beſcheinſ⸗ gung, die Frau Bailey zu einer notoriſchen Säuferin ſtempelt, war von dem Arzte des Krankenhauſes, Dr. Gorinkle, ausgeſtellt worden. Da Frau Bailey als eine ſehr ordentliche und durchaus mäßige Frau bekannt war, ſo ſtreugte der Ehe⸗ mann wegen der in dem Totenſchein ausgeſprochenen Beleidi⸗ gung ſeiner Frau, die auch auf ihn zurückfiel, Klage gegen den Arzt des Krankenhauſes an und ſetzte es durch, daß die Leiche exhumiert und nochmals auf die Todesurſache hin unterſucht wurde. Der Arzt, der dieſe Unterſuchung aus⸗ führte, ſtellte feſt, daß Krebs im Verein mit großer Herz⸗ ſchwäche die Todesurſache gebildet hatte. Dieſer Befund wurde noch unterſtützt durch die Ausſage eines Dr. Chapple, der Frau Bafley vor ihrer Aufnahme ins Krankenhaus behandelt hatte und bekundete, daß er ſelbſt Frau Bafley wegen ihres ſchwachen Herzens Alkohol zur Stärkung verordnet habe. Das Gericht kam daher zu einer Verurteilung des angeklagten Arztes, und der Vorſitzende machte der Leitung des Kranken⸗ hauſes noch beſonders den Vorwurf, daß es in dieſem Falle grob fahrläſſig gehandelt habe. Eine eleltriſch geladene Pflanze Elektrizität aus Waſſer und Luft gewinnen wir nicht erſt ſeit heute und geſtern. Der indiſche Naturforſcher Sir Jadagis Chunder Boſe hat, wie ſchon ſeinerzeit die Monatsſchrift „Wiſſen und Fortſchritt“ darauf hingewieſen hat, elektriſche Spannungen in Pflanzenzellen entdeckt. Man iſt ſogar dazu gekommen, in der Pflanzenwelt eine Hochſpannungspflanze feſtzuſtellen. Sie führt den Namen Phytolaca eleetrieg und die elektriſchen Entladungen dienen ihr gewiſſermaßen als Schutzwaffe. Wenn wir den Verſuch machen, einen Zweig dieſer Pflanze abzubrechen, dann können wir eine eigenartige Erſcheinung beobachten. Wir glauben, eine geladene Leydener Flaſche berührt zu haben: einen ſo kräftigen elektriſchen Schlag erhalten wir. Doch das iſt nicht alles. Nähert man ſich mit einem Kompaß der Pflanze auf etwa 8 Schritt, dann kann man beobachten, daß die Magnetnadel deutlich abgelenkt wird. Daraus ergibt ſich, daß die Pflanze ein elektromagnetiſches Feld beſtitzt. Die Erſcheinungen ſind nicht zu allen Tages⸗ zeiten gleich ſtark. In der Nacht befinden ſich die elektro⸗ magnetiſchen Zuſtände näher dem Nullpunkt; ihre ſtärkſten Wirkungen zeigen ſich etwa um 2 Uhr nachmittags. Nicht ohne Einfluß auf die elektriſchen Erſcheinungen iſt die jeweilige Atmoſphäre. Es iſt intereſſant zu wiſſen, daß vor einem Ge⸗ witter die Schläge, die von der Pflanze ausgehen, ganz be⸗ ſonders ſtark und heftig ſind. 5 Immer wieder offenbart ſich uns die Natur in neuer Ge⸗ ſtalt, immer wieder gibt ſie uns zu erneuter Bewunderung Gelegenheit. Was die Schutzfarbe für viele Tiere iſt, das be⸗ deutet für die Phytolaca electrica ihr Hochſpannungsvermögen, Ein Schutzmann besticht das Publikum Der Schutzmann William H. Foren in Haverhill (Maſſachuſetts U. S..) hat, wie die„United Preß“ meldet, eine eigene Methode erdacht, die es ihm erleichtert, in der Gegend der Schulen Ordnung zu halten. Er verſprach ſämt⸗ lichen Kindern der Stadt eine hübſche Ueberraſchung, falls ſie ſich ein Jahr lang brav und ordentlich benehmen würden. Die Kinder haben ihm tatſächlich geglaubt, und ein ganzes Jahr gab es keinen Grund zu Klagen. Und der gute Schutz⸗ mann hat die Kinder nicht enttäuſcht. Am Ende des Jahres machte er mit 800 Schulkindern einen Ausflug und bewirtete ſie alle. Ein kühnes Räuberſtück Eine Unverſchämtheit ſondergleichen, die ſich jedoch ge⸗ lohnt hat, haben Banditen in New Orleans verübt, Mitten in der Stadt ſtand ein Pan zerwagen in dem rund 42 000 Dollars in Münz en transportiert wurden. Wagen und Geld gehörten der Hibernia Bank und Truſt Company. Die Räuber, ſieben an der Zahl, befanden ſich in einem Auto⸗ mobil, das dem Panzerwagen den Weg verſperrte. Ehe die beiden darauf befindlichen Wächter begriffen, was geſchehen war, ſprangen zwei ſchwer bewaffnete Räuber auf die beiden Seitenbretter des Panzerwagens, riſſen die Wächter von den Sitzen und warſen ſie über Bord. Ein dritter Räuber nahm das Steuer und fuhr los. Die anderen Räuber hielten die beiden Wächter eine Weile in Schach und ſchwangen ſich dann in ihr eigenes Automobil, in dem ſie ebenfalls entkamen, Vorläufig hat die Polizei von den Tätern noch keine Spur Atalieniſcher Flottenbeſuch in Kiel Oben: Schulkreuzer„Pifa“ Unten: Kreuzer„Francescd Ferruceiv“ Im Kieler Hafen traf ein itolieniſches Kreuzergeſchwader zu einem offiziellen Marinebeſuch ein. Die Stadt legte zu Ehren der ausländiſchen Gäſte Flaggenſchmuck an. Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgäbe] Freitag, den 16. Auguſt 1929 Damen-Strümpfe Kstl. Waschseide, größten- teils hochwertiges Material(repassiert) zum Aussuchen Kstl. Seide oder Seidenflor, wertvolle Qualitäten mit kleinen Fehlern, oder echt Mako, besonders schwer edelste Kstl. Seide, eine Qualität von beson- derer Maschenfeinheit und Elastizität, II. 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