Bezugs preife: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus der durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei eptl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ 11 05 vorbehalten Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. aupt⸗Nebenſtelle Ri 97¹ Basse mamihaus) Geschäfte Bebenſtellen Waldhofſtr. 6, e 19/0 u. Meerfeldſtraße 1g Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944. 24945, 24951. 24952 u. 24953 Regelmäßige Beilagen: Abend ⸗ Ausgabe Mannheimer General Anzeiger Montag: Sport und Spiel Dienstag wechſelnd: Aus der Welt der Cechuile Kraftfahrzeug und Verkehr Neues vom Film Mittwoch wechſelnd: Aus Feld und Garten Geſetz u. Recht Donnerstag wethſelnd: Mannheimer Frauenzeitung. Aus dem Kinderland Freitag: Wandern u. Neiſen Samstag: Aus Zeit u. Leben Mauuheimer Muſilzeitung Nr. 377— 140. Sahrgang Anzeigenpreise nach Tarif, bet Vorauszahlung je einſp. Kolenelgelle für Allgem. Aizeigen 0,40. Netlamen 34.⸗M. Kollektiw⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. eppelinfahrt über Sibirien Taifune im japaniſchen Meere Tokio, 16. Auguſt.[United Preß.) Ueber dem Japa⸗ niſchen Meer herrſchen zur Zeit, wie die japaniſche Wetter⸗ warte mitteilt, Taifune, deren Ausläufer bis zur Höhe von Schanghai heranreichen. Man fürchtet, daß dadurch die Fahrt des„Graf Zeppelin“ behindert werden wird. Auch über ganz Japan wehen zur Zeit heftige Winde. Neueſie Standortmeldungen Mos k au, 16. Auguſt.(United Preß.]„Graf Zeppelin“ Überflog heute vormittag um 10,30 Uhr Wjatka in ſehr gro⸗ ßer Höhe. Die Sicht war ausgezeichnet. Es herrſcht ſchönes Wetter. Die Geſchwindigkeit des Luftſchiffes, das öſtlichen Kurs hielt, beträgt ſchätzungsweiſe 100 Km. in der Stunde. Moskau, 16. Aug.(United Preß.)„Graf Zeppelin“ hat kurz nach Mittag Mitteleuropäiſcher Zeit Per m, das er ſüdlich liegen ließ, paſſiert. Das Luftſchiff flog in etwa 1500 Meter Höhe. In hieſigen Luftſchifferkreiſen nimmt man an, daß Dr. Eckener die Route über Nordſibirien über Uſt Syſelſk nach dem Jeniſſeiſk⸗Fluß einſchlagen wird, wobei er faſt 2000 Km. über faſt gänzlich un bewohntes Gebiet fliegt, um ſchließlich über Jakutsk⸗Chabarowsk⸗ Wladiwoſtok Tokio zu erreichen. 7 2 2 220 2 28 7 2 2 1 ö* VVV: 8 urucbens h A 15„s 5⁰ 2 2 1 260 8 f 50 lg 5 3 30 7 2 5 e. 2 7 Die Streckenkarte Friedrichshafen— Tokio Veſprechung Briund-Streſemann Noch immer keine franzöſiſch-engliſche Einigung Wie ſteht's mit der Räumung? Den Haag, 16. Aug.(Von unſerem eigenen Vertreter.) „Die politiſche Geſamtlöſung ſcheint mir nicht möglich, wenn wir in der Beſeitigung der finanziellen Schwierigkeiten, die durch die Haltung Euglands entſtanden ſind, nicht einen Schritt vorwärts machen“, ſo erklärte Briand, als er um halb 12 Uhr das Auto beſtieg, um vom Hotel des Indes zum Oranje Hotel zu fahren, wo eine Beſprechung zwi⸗ ſchen dem franzöſiſchen Außenminiſter und Dr. Streſe⸗ mann ſtattfand, Dieſe Unterredung dauerte 1½ Stunden. Es wurde uns ſpäter von maßgebender deutſcher Seite mit⸗ geteilt, daß Gegenſtand dieſer Unterredung folgende Punkte waren: Erörterung der finanziellen Schwierigkeiten in der Ver⸗ teilung der deutſchen Reparationen und Räumungs⸗ verfahren. Zu dem erſten Punkt läßt ſich ſagen, daß Herr Briand auf den Verteilungsſtreit hinwies und mit Dr. Streſe⸗ mann die Frage erörterte, auf welche Art und Weiſe die Kon⸗ ferenz im Falle des Nichtzuſtandekommens eines Kompro⸗ miſſes mit England gehandhaßt werden ſoll. 8 In der Räumungsfrage hat Briand Mitte November als das Datum für die Räu⸗ mung der zweiten Zone angegeben und gleichzeitig mitgeteilt, daß die militäriſchen Sachverſtändigen momentan mit der Frage beſchäftigt ſind, bis zu welchem Datum die Räumung der dritten Zone durchgeführt werden könnte. Neuerdings betonte der franzöſiſche Außenminiſter, daß die politiſchen Löſungen mit der Inkraftſetzung des Ppungplanes untrennbar verknüpft ſeien. Dr. Streſemann wird heute nachmittag eine Unter⸗ redung mit dem engliſchen Außenminiſter Henderſon haben. Es iſt möglich, daß eine Sitzung der politiſchen Kom⸗ miſſton am nächſten Montag ſtattfindet. Im Hotel des Indes dauern die Sachverſtändigen⸗ beratungen fort und gleichzeitig verhandeln die Dele⸗ gationsführer der Reparationsempfänger, mit Ausnahme Englands. Eine Fühlungnahme mit Snowden iſt bis jetzt noch nicht zuſtande gekommen. Es verlautet, daß heute nachmittag ein Schreiben der Hauptdelegierten Frank⸗ reichs, Belgiens, Japans und Italiens an den engliſchen Schatzkanzler abgefaßt werden ſoll. In dieſem Schreiben ſoll die Konzeſſion enthalten ſein, die man England machen kann. Nach einer Aeußerung des franzöſtſchen Finanzminiſters Eheron wird man in den an England zu machenden Zu⸗ geſtändniſſen auf gewiſſe verfügbare Beträge hinweiſen, die bet der Durchführung des Poungplanes zugunſten Englands herausgeholt werden können, aber ausdrücklich erklären, daß eine Abänderung des Reparattonsplanes nicht möglich ſei. Der franzöſiſche Finanzminiſter bekundete einen ziemlich ſtarken Optimismus. Zur Stunde hält man die Ausſichten für eine Verſtändigung mit Snowden in franzöſiſchen Kreiſen für ſehr gering, doch läßt ſich nicht verkennen, daß in dieſer hartnäckigen Auseinanderſetzung zwiſchen den vier Repara⸗ tionsempfängern und England eine Methode angewendet wird, wie man ſie bei finanzpolitiſchen Verhandlungen ſchon öfter konſtatieren konnte. Die deutſchen Erſatzanſprüche J Berlin, 16. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) In der Preſſe ſind über die zu deckenden Beſatzungs⸗ ſchäden, die bekanntlich eine große Rolle bei den Räu⸗ mungsbeſprechungen im Haag ſpielen, die verſchiedenſten Kombinationen aufgetaucht. Es iſt u. a. behauptet worden, daß innerhalb der deutſchen Delegation in der Berechnung dieſer Summen ſtarke Differenzen beſtänden. Man hat auch Zahlen genannt. So ſoll angeblich das Miniſterium für die beſetzten Gebiete Beſatzungsſchäden für 250 Millionen Mark errechnet haben, während das Auswärtige Amt nur 60 Millionen feſtſtellte. 0 Von Berliner zuſtändiger Stelle wird dazu mit allem Nachdruck erklärt, daß keinerlei Differenzen nach der Richtung hin innerhalb der deutſchen Delegation beſtänden. Das Aus⸗ wärtige Amt ſei für die Berechnung der Beſatzungsſchäden nicht zuſtändig und habe auch gar keine Organe, dieſe Schäden feſtzuſtellen. Das ſei vielmehr Sache der Reichsvermögens⸗ verwaltung. Schon aus dieſem Umſtand ergebe ſich, daß Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen dem Auswärtigen Amt und dem Rheinminiſterium nicht beſtehen. Floſtenabrüſtung? Waſhington, 16. Aug.(United Preß.) Neue Vorſchläge über die Beſchränkung der Kreuzertonnage ſind von der engliſchen Regierung in Waſhington, wie an maß⸗ gebender Stelle mitgeteilt wird, gemacht worden. Wie ver⸗ lautet, handelt es ſich dabei um den Erſatz von 15 veralteten Kreuzern. Durch Annahme der Vorſchläge würde, wie es wei⸗ ter heißt, die Kreuzerfrage gegenüber dem Stand, den man auf der Genfer Konferenz im Jahre 1927 beſprochen hatte, noch erheblich herabgeſetzt werden. Die engliſchen Vorſchläge ſind an das Marineamt weiter⸗ geleitet worden, das dem Präſidenten über die Tragweite der Vorſchläge und ihre Wirkung auf die amerikaniſche Laudes⸗ verteidigung Bericht erſtatten wird. Die amerikaniſche Preſſe iſt durchweg der Anſicht, daß die Verhandlungen ſehr günſtig ſtehen und daß man damit rechnen kann, daß eine Einigung ſchließlich zuſtandekommt. Sie lobt den Mut und die Aus⸗ dauer der an den Verhandlungen beteiligten Staatsmänner und fordert das Publikum auf, die Ruhe zu bewahren, denn nichts könne den Erfolg der Verhandlungen, der der ganzen Welt zugute kommen würde, mehr gefährden, als unbeſon⸗ nene Ausbrüche einer verhetzten öffentlichen Meinung. Unterdeß gehen drei neue amerikaniſche Kreu⸗ zer ihrer Vollendung entgegen, während ſich zwei wei⸗ tere in Vorbereitung befinden. Auf hoher Fahrt Neue Rekordfahrten des„Grafen Zeppelin“ und der „Bremen“ Faſt gleichzeitig find die beiden Wunderwerke deutſcher Technik, die„Bremen“ und der„Graf Zeppelin“ zu großer Fahrt geſtartet. Am Mittwoch früh um 5,08 Uhr er⸗ tönte in Bremerhaven am Columbus⸗Peer das Kom⸗ mando„Alles los!“, und in majeſtätiſcher Ruhe ſetzte ſich Deutſchlands ſchönſtes, größtes und ſchnellſtes Schiff in Bewe⸗ gung. In Friedrichshafen ertönte um 4,35 Uhr am nächſten Morgen das Kommando„Hoch!“ und unter den Ju⸗ belrufen der anweſenden Zuſchauer ſtieg das Luftſchiff zur zweiten Etappe ſeiner Weltreiſe auf. Es iſt ein Zufall, daß dieſe beiden Fahrten nur um 12 Stunden voneinander getrennt, angetreten wurden. Aber es iſt kein Zufall, daß dieſe beiden Schöpfungen deutſchen Erfin⸗ dergeiſtes heute die ganze Welt aufhorchen laſſen. Deun in dieſen Großtaten der Technik, des Künſtlertums, der In⸗ genieurkunſt ſpiegelt ſich die Zähigkeit und Energie des deut⸗ ſchen Volkes wider, das um ſeine alte Stellung unter den Na⸗ tionen ringt. Vom verkehrspolitiſchen wie wirtſchaftlichen Standpunkt aus iſt ſelbſtverſtändlich die Schaffung des Rieſenſchiffes „Bremen“ die größere, bedeutendere Tat. Durch zielbewußte Arbeit iſt es gelungen, die Führung bei den Paſſagierfahrten über den Ozean wieder an Deutſchland zu bringen. Noch iſt der Plan nicht ganz ſo bewältigt, wie er vorgeſehen war. Einige Zwiſchenfälle, die nicht vorhergeſehen werden konnten, haben die programmäßige Aufnahme des regelmäßigen deut⸗ ſchen Schnelldampferverkehrs verhindert. Aber fieberhaft ar⸗ beitet man im Hamburger Hafen, um die„Europa“ wieder⸗ herzuſtellen, und gleichzeitig werden in den„Columbus“ neue Maſchinen eingeſetzt, ſodaß dieſer ebenfalls in den Wett⸗ kampf der ſchnellſten Schiffe eintreten kann. Allerdings iſt nicht mehr darauf zu rechnen, daß die Arbeiten an den beiden genannten Schiffen noch in dieſem Jahre vollendet werden. Doch hofft man beſtimmt, daß im Frühjahr ſowohl die „Europa“ wie der„Columbus“ in Dienſt geſtellt werden kün⸗ nen.. 7 ö Der Eindruck, den die erſten„Bremen“ ⸗Fahrten gemacht haben, iſt gewaltig. Es wird nicht allein die wunderbare Schnelligkeit des Rieſendampfers bewundert, ſondern große Begeiſterung hat auch die prächtige, geradezu märchenhafte Ausſtattung des Schiffes hervorgerufen. Selbſt den verwöhn⸗ teſten Anſprüchen wird in jeder Weiſe Rechnung getragen, und der Luxus der einzelnen Geſellſchaftsräume, der Apparte⸗ ments, der Kabinen und der zahlreichen beſonderen Einrich⸗ tungen ſtellt alles bisher Geſehene in den Schatten, ohne trotz⸗ dem aufdringlich zu wirken. Aber ebenſo wie wir in Gedanken der zweiten Fahrt der„Bremen“ nach Amerika folgen, warten wir auf jede Nachricht von dem„Graf Zeppelin“. Die gewaltige Strecke, die auf dem Flug von Friedrichshafen nach Tokiv überwunden wird, iſt die größte Entfernung, die ſich bisher ein Luftſchiff— garnicht zu vergleichen mit dem Flugzeug für einen zwiſchenlandungsloſen Flug geſetzt hat. 11000 Kilometer ſind zurückzulegen, und es kann leicht ſein, daß dieſe Strecke, die ſchon größer iſt als der vierte Teil des Erd⸗ umfanges, durch Kurswechſel verlängert wird. Ueberall, wo das Luftſchiff erſcheint, wird es ſelbſtverſtändlich mit größter Begeiſterung, Staunen und Bewunderung aufgenommen. Es iſt ein Sendbote Deutſchlands, ein Wahrzeichen für kühnen Unternehmungsgeiſt, zugleich aber auch ein Sendbote der neuen Zeit, für die Entfernungen bald nur noch eine unter⸗ geordnete Rolle ſpielen werden. Jahrhunderte, ja faſt Jahr⸗ tauſende alt iſt die Entwicklung des Schiffsweſens. Rund drei Jahrzehnte ſind der Förderung des Flugweſens gewidmet ge⸗ weſen. Da iſt es ſelbſtverſtändlich, daß viele Schönheitsfehler, vor allem auch bei der praktiſchen Ausnutzung der Luftſchiffe und Flugzeuge überwunden werden müſſen. Aber daß ſich hier eine ganz neue Entwicklung anbahnt, wird ſelbſt der größte Skeptiker zugeben. Die„Bremen“ und„Graf Zeppelin“ ſind auf hoher Fahrt. Pioniere einer neuen Zeit, zugleich aber auch Sendboten des deutſchen Volkes, das trotz ſchwerer Schickſalsſchläge nicht ver⸗ zagte, ja mit ungeheurer Zähigkeit den in den letzten andert⸗ halb Jahrzehnten verloren, gegangenen Boden wieder zurück⸗ gewinnen will und wird. Ein Kranz für die geſtorbenen deutſchen Gefangenen in Sibirien. Dieſen Kranz wird der„Graf Jeppellu? über einem Gefangenenfrledhof in Sibirten abwerfen. Er iſt von ehemaligen Gefangenen geſtiftet worden.

2 Sette. Nr./ Neue Mannheimer Zeitung[Abenb⸗Ausgabef Freitag, den 16. Auguſt 1029 Was geht in Venezuela vor? Zu dem Rebellenangriff auf Cumana unter deutſcher Flagge Ein eigenartiger Mißbrauch mit unſerer beutſchen Flagge iſt in den letzten Tagen in Venezuela getrieben worden. Nicht allzu weit von der Landeshauptſtadt Caracas, an der Küſte des Karibiſchen Meeres befindet ſich das Städtchen Cu mana, am Manzanares gelegen und von 9000 Einwohnern bevölkert. Völlig überraſchend tauchte dort ein Schiff auf, das die bdeutſche Flagge führte und ſetzte eine ſtärkere Abteilung aus, die ſich des Ortes zu bemächtigen verſuchte. Wie ſich herausſtellte, hatte man es mit Revolutionären zu tun, denen dann allerdings von herbeigeeilten Regierungs⸗ truppen eine ſolch empfindliche Niederlage beigebracht wurde, daß die Reſte auf ihr Schiff flüchteten und mit dieſem das Weite ſuchten. Militärflugzeuge ſind ſofort zur Verfolgung aufgeſtiegen, um das Räuberſchiff unſchädlich zu machen. Soweit der amtliche Bericht der venezuelaniſchen Regie⸗ rung. Weſentlich anders lauten die Nachrichten, die das Hauptquartier der Rebellen, deren Verbindungen nach Panama hinüberzuſpielen ſcheinen, ihren Anhängern in Colon hat zu⸗ gehen laſſen und die über New York an uns gelangt ſind. Da⸗ nach ſollen die Truppen der Regierung bei Cumana geſchlagen worden ſein(von einer Einnahme des Ortes iſt merkwür⸗ digerweiſe in dem Bericht nicht die Rede), die Schiffahrt auf dem oberen Orinoco, dem bedeutendſten Fluß des Landes, ſoll von 2000 Aufrührern blockiert werden, und außerdem ſollen die Rebellen über ein„Kriegsſchiff“ verfügen, das den Namen„Falke“ trägt und die Größe von 7000 Tonnen hat. Nach den neueſten Berichten handelt es ſich um den deut⸗ ſchen Dampfer„Falke“, der von den Rebellen ge⸗ ka-pert worden iſt. Welcher der beiden diametral auseinander gehenden Be⸗ richte die Wahrheit ſpricht, läßt ſich im Augenblick natürlich nicht ſagen. Klar iſt nur, daß in Venezuela wieder einmal verworrene Verhältniſſe herrſchen, die von uns mit Intereſſe verfolgt werden müſſen, da uns infolge der Handels⸗ beztiehungen viel an der Entwicklung des Landes liegt. Uebrigens iſt es nicht das erſte Mal, daß ſich in Venezuela ein ſolcher Fall ereignet, auch nicht das erſte Mal, daß dabei eine fremde Flagge mißbraucht wird. Erſt vor wenigen Wo⸗ chen erſchien, damals unter amerikaniſcher Flagge, ein Schiff vor der Inſel Curacao, auf der ſich nur eine einzige Stadt, Willemſtad, befindet. Ehe man es ſich verſah, war die Stadt von den Seeräubern genommen. Die bleine Gar⸗ niſon, es waren nur 80 Mann, wurde ſchnell überwunden, mehrere Bürger und Soldaten erſchoſſen, und der Komman⸗ dant, ein äußerſt energiſcher Mann, anſcheinend in ſeiner Wohnung überraſcht und als Gefangener hinweggeführt. Man iſt geneigt, derartige Seeräuberepiſoden in unſerer Zeit einfach für unmöglich zu halten, aber es handelt ſich im vorliegenden Falle um klar erwieſene Tatſachen, die ytelleicht ſogar einen viel tieferen Hintergrund haben. Vene⸗ zuela iſt ein Land, in dem politiſche Gärungen abſolut nicht zu den Seltenheiten gehören, und eine unbedingt energiſche Hand iſt erforderlich, um es im Zaume zu halten. Bisher war bdieſe auch vorhanden, denn an der Spitze ſtand als Präſt⸗ dent ſeit 1922 Gomez, ein Mann von beinahe 80 Jahren, der ein rieſiges Vermögen beſttzt, nach tyranniſchen Grund⸗ fätzen herrſchte und infolgedeſſen jeden Auflehnungsverſuch im Keime erſtickt hat. Da ſeine Amtsperiode ſieben Jahre währte, war in dieſem Jahre die Neuwahl eines Präſidenten erforderlich. Sie fiel wieder auf Gomez, wurde aber von dieſem nicht angenommen. Der Grund für dieſe Ablehnung liegt vermutlich darin, daß er ſeinem, allerdings im Lande ſehr unbeliebten, älteſten Sohn die Nachfolge in der Prä⸗ ſidentſchaft ſichern wollte. Es iſt daher nicht von der Hand zu weiſen, daß die jetzigen Ereigniſſe damit in Zuſammenhang zu bringen ſind, nachdem der energiſche Mann die Zügel aus der Hand gegeben hat. e Allerdings hat ſich Gomez nicht in das Privatleben zu⸗ rückgezogen, ſondern ſich zum Oberbefehlshaber des Heeres machen laſſen. Das Heer iſt zwar nur klein, es beſteht aus etwa 10000 Mann, die in zwanzig Bataillone In⸗ fanterie und acht Bataillone Artillerie gegliedert ſind. Die Bedeutung der Armee iſt aber doch weſentlich, beſonders da ſeit 1920 im Lande die allgemeine Wehrpflicht eingeführt iſt. Die bewegliche Reklame Von Oscar Bie Die Berliner Reklameausſtellung hat als lakat einen Kopf, der geſpalten iſt, auf der rechten Seite Auge, auf der linken Ohr. Nun, mit dem Ohr iſt es Gott ſei Dank glimpflich beſtellt. Akuſtiſche Reklame in der Ausſtel⸗ lung wäre ja gleichzeitig nicht zu ertragen. Das Auge herrſcht. Aber, wenn das Auge das Organ des Raumes iſt und das Ohr das der Zeit, ſo ſpielt das Ohr tatſächlich in unſerer Epoche eine viel größere Rolle als früher. Auch dieſe Ausſtellung, die naturgemäß ſtark in das Gebiet der Kunſt hinüber ſchweift, bringt die beiden großen Weltanſchauungen, die uns beherrſchen zum Gegenſatz: die räumliche Wirkung gehört der alten Auffaſſung an, die zeitliche der neuen. Die alte Reklame wirkt mit Faſſade, die neue mit Bewegung und Rhythmus. Die alte Stadt, deren Nachbildung uns beim Eintritt in die Ausſtellung empfängt, iſt auf Faſſade gedacht, die neue Stadt, die den Abſchluß bilbet, iſt ein rhythmiſches Schwingen von Lichtlinten, Lichtſormen, Lichtflächen, an ſich ruhig, aber von einer inneren Bewegung geſtaltet. Man muß nämlich den Gegenſatz des räumlichen und des zeitlichen Prinzips nicht zu ſchroff faſſen. Das zeitliche Prinzip äußert ſich nicht bloß in einer materiel⸗ len Bewegung, ſondern auch im Hervortreten des Rhythmus, der Funktion, des innerlich Tänzeriſchen, das in der Reklame⸗ wirkung ſeine bedeutende Rolle ſpielt. Die hiſtoriſchen Re⸗ klamen, deren Auswahl in den vorderen Sälen der Aus⸗ ſtellung muſeal ſehr gelungen iſt, ſind ſamt und ſonders ganz ruhige Schriftſtücke, ob ſte ein Schützenfeſt behandeln, eine Lotterie, einen Wunderdoktor, einen Gaſthof oder ſogar in einem Stück den Spott auf die Reklame ſelbſt, ſie ſind kunſt⸗ volle Muſterſätze der Druckerei oder der Kupferſtecherei, wie alle alten Dokumente wohlgeordnet im räumlichen Verhält⸗ nis von Bild und Schrift, keine ſchnellen Effekte, ſondern an⸗ getan für mußevolles Studium und langſame Entzifferung am häuslichen Tiſch. Die moderne Reklame dagegen, ſoweit ſie ſich graphiſch äußert, hat durchaus den Grundſatz eines rhythmiſchen Effektes zugunſten der weſentlichen Wirkung eines Hauptfaktors des angeprieſenen Gegenſtandes. Ob es die Linie iſt oder die Farbe oder ein beſonders betonter Teil des Objektes, der weſentliche Inhalt wird in dieſer ſo Zieht man in dieſer Beziehung Vergleiche mit Deutſch⸗ land, ſo ergibt ſich folgendes intereſſante Verhältnis: Deutſchland mit 63 Millionen Bewohnern 100 000 Soldaten, Venezuela mit 2½ Millionen Einwohnern 10 000 Soldaten. Was das Land Venezuela, das an der Nordoſtküſte Süd⸗ amerikas gelegen iſt, ſelbſt anbetrifft, ſo wurde es im Jahre 1498 durch Columbus entdeckt und erhielt ſchon damals ſeinen heutigen Namen, der eigentlich„Klein⸗ Venedig“ be⸗ deutet. Der Grund für die eigenartige Benennung iſt darin zu ſuchen, daß die Urbewohner der Küſte in Pfahldörfern leb⸗ ten. Das Land umfaßt heute die ſtattliche Fläche von über einer Million Quadratkilometern, iſt alſo doppelt ſo groß wie unſer Deutſchland vor dem Welt⸗ kriege; bei der geringen Bevölkerungsziffer ſind noch weite Strecken völlig unerſchloſſen. Die Bevölkerung beſteht zumeiſt aus Miſchlingen, nur 1 v. H. ſind Kreolen. Die Bil⸗ dungsſtufe iſt, obwohl im Lande auch eine Univerſität vor⸗ handen iſt, im allgemeinen ſehr niedrig, ſollen doch faſt drei Viertel aller Bewohner Analphabeten ſein. Mehrere Jahre vor dem Kriege iſt Venezuela einmal mit Deutſchland in ernſteren Konflikt geraten, der es ſogar geboten erſcheinen ließ, zur Wahrung unſeres Anſehens ein Kriegsſchiff zu entſenden, Die Angelegenheit wurde dann vor das Haager Schiedsgericht gebracht, wo der Fall, nachdem Deutſchlands Anſprüche als vollberechtigt anerkannt worden waren, bald beigelegt wurde. Der jetzige Vorfall hat zwar für uns politiſch in keiner Weiſe Bedeutung, denn es handelt ſich ja um Rebellen, die mit der deutſchen Flagge Mißbrauch trieben, aber es iſt zu hoffen, daß die venezuelaniſche Regierung, nachdem ſich ein ſolcher Fall zum zweiten Male ereignet hat, mit allen ihr zu Gebote ſtehenden Mitteln eine Wiederholung unmöglich macht, damit Ruhe und Ordnung im Lande herrſchen und der ſich meiſt in ausländiſchen, beſonders auch in deutſchen Hän⸗ den liegende Handel weiterhin entwickeln kann. * Wie dem„Newyork Herald“ aus Newyork gemeldet wird, befindet ſich der deutſche Dampfer„Falke“, der, wie gemeldet, venezuelaniſche Aufſtändiſche gelandet haben ſoll, und zwar in Cumana, zur Zeit in dem ſpaniſchen Hafen Trinidad. Die Ermittlungen darüber, ob die venezuelaniſche Regie⸗ rung ein Recht hat, das Schiff als Piratenſchiff zu be⸗ zeichnen und alle Regierungen aufzufordern, es zu beſchlag⸗ nahmen, ſind noch nicht abgeſchloſſen. Die Mannſchaft des Schiffes ſoll beim deutſchen Konſul proteſtiert und ausgeſagt haben, der Kapitän des Schiffes, Tipplitt, habe ſie ohne ihr vorheriges Wiſſen in dieſe venezuelaniſche Angelegenheit ver⸗ wickelt dadurch, daß er 325 venezuelaniſche Auswanderer, zum Teil aus Polen, nach CEumana brachte, die dort von den Auf⸗ ſtändiſchen mit Waffen verſorgt worden ſein ſollen. Zum ruſſiſch-chineſiſchen Konflikt Peking, 16. Aug.(United Preß.) Neue Vermittlungs⸗ verſuche zur Beilegung des ruſſiſch⸗chineſiſchen Streites dürf⸗ ten nach Meldungen aus Charbin bevorſtehen. Die chine⸗ ſiſche Regierung hat ſich nach dieſen Meldungen erneut an die fremden Mächte mit der Bitte gewandt, Rußland an die Ver⸗ pflichtungen zu erinnern, die es durch die Unterzeichnung des Kelloggpaktes auf ſich genommen habe und in dieſem Sinne auf das Zuſtandekommen einer Ausgleichs⸗ konferenz zu dringen. Sowohl die amerikaniſchen als auch die japaniſchen amt⸗ lichen Vertreter in der Mandſchurei erklären nunmehr auch ihrerſeits, daß die Meldungen über den Ausbruch von Feind⸗ ſeligkeiten zwiſchen den Ruſſen und Chineſen völlig unrich⸗ tig ſind. * Ungarn tritt dem Haager Statut bei. Im Sekretariat des Völkerbundes iſt die ungariſche Ratifikationsurkunde für die Fakultativklauſel zum Haager Statut eingetroffen, dem bisher insgeſamt 18 Staaten beigetreten find. Der Parteikampf um die Reform der Arbeitsloſenverſicherung E Berlin, 16. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Im Reichstag begannen am Freitag vormittag in Anweſenheit des Reichsarbeitsminiſters Wiſſell, des Reichsernährungs⸗ miniſters Dietrich und des Reichsverkehrsminiſters Dr. Stegerwald die in Ausſicht genommenen interfrak⸗ tionellen Verhandlungen der Regierungsparteien zur Frage der Arbeitsloſenverſicherungsreform. Zu Beginn der Beſprechung waren anweſend von den Sozial⸗ demökraten die Abgg. Wels, Dr. Hertz, Dittmann, Au f⸗ häußer, Großmann und Frau Schroeder ⸗Schleswig⸗ Holſtein, vom Zentrum die Abgg. Eſſer, Dr. Bell, Dr, Brüning, Dr. Drees, Rieſener, Gerig und Frau Teuſch, von der Deutſchen Volkspartei die Abgg. Dr. Scholz, Dr. Pfeffer und Hintzmann, von den Demo⸗ kraten die Abgg. Fiſcher⸗Köln, Lemmer und Tantzen, ſowie von der Bayeriſchen Volkspartei Abg. Leicht. Die interfraktionellen Verhandlungen wurden nach zwei⸗ ſtündiger Dauer unterbrochen. Sie ſollen im Laufe des Nach⸗ mittags fortgeſetzt werden. Die Beſprechungen, zu denen auch Staatsſekretär Dr. Popitz vom Reichsfinanzminiſterfum er⸗ ſchienen war, waren ſtreng vertraulicher Natur. Raubüberfall in Süsoflavien Zwei Tote, ſechs Verletzte Der Belgrader Kaufmann David Adamja, der mit ſeinem Automobil ſeine Familie aus der Sommerfriſche in Arandjelowatz abgeholt hatte, wurde Donnerstag nachmittag in der Nähe von Mladenovak, 30 Kilometer von Belgrad, von zwei maskierten und bewaffneten Stra ⸗ ßenräubern angehalten. Als Adamja Vollgas gab, um zu entkommen, feuerten die Räuber einige Schäſſe ab, durch die drei Inſaſſen des Automobils verletzt wurden, davon einer ſchwer. Adamja konnte jedoch mit ſeinem Wagen die nächſte Ortſchaft erreichen, von wo vier Polizeibeamte ſofort die Ver⸗ folgung der Räuber aufnahmen. Unweit des Tatortes ſtieß das Automobil der Polizeibeamten auf eine über die Straße gelegte Stein barrikade. Zugleich wurden von zwet vermummten Geſtalten, die hinter der Barrikade ſtanden und offenbar mit den geſuchten Straßenräubern identiſch waren, Schüſſe auf die Beamten abgegeben. Es kam zu einem regel⸗ rechten Feuergefecht, in deſſen Verlauf ein Beamter und einer der Angreifer getötet und zwei weitere Beamten verletzt wurden. Letzte Meldungen Vertrag über den ſtaatlichen Kraftwagen verkehr — Berlin, 16. Auguſt. Nach langwierigen Verhandlungen iſt, der„B..“ zufolge, zwiſchen der Reichs bahn und der Reichspoſt ein Vertrag über den gemeinſamen Betrieb won Kraftwagenlinien unterzeichnet worden. Der Vertrag, deſſen finanzielle Abmachungen ſich auf die nach dem 1. April eingerichteten und auf alle künftig neu zu betreibenden Linien beſchränken, iſt zunächſt bis zum Jahre 1934 abgeſchloſſen worden und ſoll die unwirtſchaftliche Konkurrenz zwiſchen den beiden öffentlichen Verkehrsgeſellſchaften ausſchalten. Sie wollte nur den Dom ſehen — Köln, 16. Aug. Auf dem Flugplatz Butzweilerhof traf geſtern mittag.15 Uhr mit dem fahrplanmäßigen Flugzeug der Deutſchen Lufthanſa die 72 fährige Engländerin Mrs. Hoareward ein, die erklärte, nur der Wunſch, einmal den Kölner Dom zu ſehen, habe ſie zu der Reiſe von London zum Kontinent veranlaßt. Die Dame hat nach Befriedigung ihres Wunſches um 3 Uhr die Heimreiſe nach England angetreten. Schwerer Flugzeugunfall in Hamburg — Hamburg, 16. Auguſt. Ein Schulflugzeug, das der Ham⸗ burger Verein für Luftfahrt erſt vor einigen Tagen erwor⸗ ben hatte, iſt heute früh gegen 8 Uhr unweit des Flug⸗ hafens abgeſtürzt. Der Pilot Reichert war ſofort tot, ſein Begleiter Rehm wurde ſchwer verletzt und liegt hoff⸗ nungslos darnieder. Das Flugzeug wurde völlig zerſtört. Die Urſache des Unfalls iſt noch nicht geklärt. geriſſen, künſtleriſch eingeheizt, ſinnlich übertrieben, zum Schwingen und zum Tanzen gebracht. Das iſt der große Un⸗ terſchied. Die alte Reklame ruht in ſich, die neue drängt aus ſich heraus. In dieſen Sälen herrſcht ein feuriger Strom einer leidenſchaftlichen Bewegung. Alles wird in Fluß ge⸗ halten. Belehrende Inſchriften ſchütten noch, eine dauernde Erregung aus über die Werbemittel, die ſich hier in einer ſcheinbaren Ruhe vorſtellen. Ebenſo die Schaufenſter. In der alten Stadt hängen die Schilder mit belangloſer Ruhe, liegen Schuhe und Perücken ſchläfrig hinterm Glas— das neue Schaufenſter, von dem einige geradezu glänzende Proben aus der Rei⸗ mannſchule vorhanden ſind, hat dieſe Unintereſſiercheit der Gegenſtände längſt überwunden, hat überwunden auch jenen Naturalismus ſcheinbarer Gebrauchsfertigkeit, den das Schaufenſter gleichzeitig mit der Bühne eine Zeitlang pflegte, hat endlich genau wieder wie die Bühne ſeine eigenen Geſetze gefunden, einen Raumrhythmus, eine Formenmuſtk, eine expreſſtoniſtiſche Abſolutheit, die ſich alle Objekte unterwirft, Schuhe, Stoffe, Papier, Parfums, ſogar die Würſte, die eine Zeitlang ſich zu lächerlichen Pyramiden in den Schaufenſtern der Schlächter geſteigert hatten. Bewegung und Rhythmus überall. Reklame wird auf den Straßen getragen, wandert auf die Kärtchenbeigaben, die zu Albums geſammelt werden, wird hier in kleinen Bild⸗ chen auf einer Waage verabfolgt, deren Arbeit alſo die reklamefreudigen Firmen zahlen. Schon ſurren Maſchinen, die uns eine kleine Druckerei vorführen, während die Druck⸗ maſchine des Gutenbergfreundes in der alten Stadt totgeblie⸗ ben iſt. Der Betrieb als ſolcher reizt für ſeine Artikel, Meuſchen bedienen ihn, Mädchen, wie Puppen angezogen, locken die Blicke, innerhalb der äußeren Ruhe der Ausſtellung rührt ſich leiſe die innere Bewegung. Bilderbänder rollen ſich auf und ab. Hände mit Reklamen drehen ſich, Filme werben amüſant für neue Erfindungen. Bunte Flächen am Boden und an der Wand erleuchten ſich in automatiſcher Wechſelung. Leuchtende Schriftrollen, eine der erfolgreichſten Bewegungs⸗ reklamen unſerer Zeit, prägen uns die Zeitlichkeit aller Ge⸗ ſchehniſſe und aller Mitteilungen ins Gedächtnis. Und nun bewegen ſich die Figuren ſelbſt. Keine rhythmiſche Beweglichkeit mehr, ſondern eine materielle. Schon zahlreiche Fabriken ſtellen die des kleinen Plakats aus der einfachen Mitteilung heraus⸗J Schema, wenn ein Schupo um ein Gilettemeſſer ſeine Ver⸗ kehrsgeſten abſolviert, oder Tänzerinnen auf Koffern und Zahnpaſten eine Kette um einen Stab werfen, die ſich und ſte ſelbſt wieder zurückrollt, oder ein Kerl einen Kühlſchrank mit werdender Schrift empfiehlt, um ſie wieder auszulöſchen und hinzuſchreiben— nun, das iſt für die kleinen Leute. Aufrei⸗ zender ſind Pariſer Modepuppen im Geſichtsſchnitt des Neu⸗ klaſſizismus, die in der Bewegung Effekte der Bekleidung und Entkleidung probieren. Der Clou iſt eine Polyglott genonnte Koſtümfigur, die in Verbindung mit einem verſteckt ſchreibenden Angeſtellten ſelbſttätig auf weiße Flä⸗ chen irgend welche Reklamen in allen Sprachen, auch mit Zeichnungen, hinzaubert. Das Zeitliche in der Reklame hat das Räumliche beſiegt. Auch die Zeitungen be⸗ nutzen den Bewegungstrick. Während eine große Zigaretten⸗ firma im alten, räumlichen Aufbau der Käſtchen die Zunahme ihres Abſatzes verſinnbildlicht, gibt ein Verlag durch wech⸗ ſelnde Beleuchtungen das graphiſche Bild ſeiner Verbreitung, zeigt ein anderer durch laufende Bänder die Organiſation ſeines Betriebes, ſtellt ein dritter ein bewegtes Panorama ſeiner Stadt auf, das die Sinne umwirbt. Der Zuwachs an beweglicher Reklame iſt erſichtlich. Er drückt den Willen der Zeit aus. Man benutzt nicht bloß Kunſt zur Steigerung der Wirkung, ſondern man folgt auch un⸗ willkürlich ihrer neuen Richtung. Das iſt die Aktualität der Ausſtellung, wie ſie unſereiner ſieht. Noch ſind die Mittel vielfach primitiv, aber der Weg iſt gegeben. Die Billa Napoleons auf Elba Wie aus Porto Ferrajo gemeldet wird, iſt die Villa, die Napoleon J. während ſeiner Verbannungszeit auf der Inſel Elba bewohnte, dem Einſturz nahe. Neben dieſer Villa hatte Fürſt Anatole Demidoff im Jahre 1851 ein Mu⸗ ſeum errichten laſſen, in dem er zahlreiche aus dem Nachlaß des großen Korſen erworbene Kunſtgegenſtände untergebracht hatte. Es war eine künſtleriſch ſehr wertvolle Sammlung, die Bildhauerarbeiten von Canova und Chauvet, Gemälde Jahre wurde die Villa Napoleons und das Muſeum von zahlreichen Reiſenden beſucht. Im Jahre 1872 ſtarb Fürſt Demidoff, und ſein Sohn Paul verkaufte die ganze in Porto Ferrajo untergebrachte Sammlung und kümmerte ſich dann nicht mehr um die Gebäude, die dem Zuſammenbruch ver⸗ berühmten und ſo vollendeten Entwicklung des großen und Reklamepuppe her, bisweflen noch in einem kindlichen fallen ſind, wenn nicht bald eingegriffen wird. 0 von Gerard, Gros, Vernet, Raffet und Charlet enthielt. Lange

* Kunſtſachverſtändige, Freitag, den 16. Auguſt 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend ⸗Ausgabe Stkädtiſche Nachrichten Muſikoöirektor Vollmer 70 Jahre Eine unſerer populärſten Perſönlichkeiten, der frühere Kapellmeiſter Max Vollmer, begeht am morgigen Samstag in erfreulicher geiſtiger Friſche und körperlicher Rüſtigkeit ſeinen 70. Geburtstag. Der Jubilar iſt allen Altmann⸗ heimern als langjähriger Dirigent der Grenadierkapelle be⸗ kannt. In dieſer Eigenſchaft iſt er Vielen noch in Erinnerung. Wenn er an der Spitze der Kapelle durch die Breiteſtraße zur Parade des Regiments im Schloßhofe zog, dann lief ihm ſo mancher Bub voran, der heute zum Manne gereift iſt. Als Vollmer kurz vor dem Weltkriege ſeinen Abſchied nahm, be⸗ gleiteten ihn die beſten Wünſche in den wohlverdienten Ruhe⸗ ſtand, der für ihn nicht zum völligen Verzicht auf jede Tätig⸗ keit wurde. Noch heute unterrichtet er zahlreiche Schüler, die aus ſeinen reichen muſikaliſchen Kenntniſſen viel Gewinn ziehen. Mit ihnen vereinigen ſich alle Kreiſe der Bevölkerung in dem herzlichen Wunſche, daß Herrn Vollmer noch ein recht langer Lebensabend in der bisherigen Rüſtigkeit beſchieden ſein möge! Sch. Entkleidete Plakatſäuſen „Juſt zur Zeit, da in Berlin der Reklamekongreß tagt, tut ſich auf dieſem Gebiete auch was in Mannheim. Die Plakat⸗ ſäulen werden gereinigt. Faſt zwei Zentimeter dick iſt die Schicht, die ſich im Laufe des Winters gebildet hat. Was wurde alles angekündigt! Elida⸗Cresme und Lichtſpielprogramme, Akademie⸗Konzerte und Senouſſi⸗ Zigaretten, Maslkenbälle und Hans⸗Reimann⸗Abende; Meſſen, Ausſtellungen, Veran⸗ ſtaltungen, alles buchte die geduldige Plakatſäule, Nichts ſtritt gegeneinander. Papier iſt brav. Eine ganze Chronik ließe ſich ſchreiben, wenn man die einzelnen Fetzen, die abgelöſt werden, lieſt. Was ereignet ſich doch alles in einer Stadt! Was er⸗ ſcheint wert, angeprieſen zu werden! Verraucht und verrauſcht ſind die Veranſtaltungen. Außer den Erinnerungen mahnt faſt nichts mehr an Sie. Nur hier ſind noch Reſte. Faſt zwei Zentimeter dick ſind ſie angewachſen täglich wurde das Alte überklebt, das Neue angekündigt. Mit einem Schlage wird alles entfernt. Und kaum iſt der Grund ſichtbar— mit einer leichten Tapete wird er überzogen— da ſtreicht der breite Pinſel des Plakatanklebers ſchon wieder über die Fläche. Neues wird angekündigt. Friedlich ſind ſie vereint: die mannigfaltigen Ideen der Menſchen. Das Ent⸗ fernen des Alten, das Ankündigen des Neuen iſt ein Symbol unſeres Lebens. Ein Zeichen, daß wir nicht roſten. e Ne * Schwerer Sturz beim Obſtbrechen. Ein 67 Jahre alter Werkführer aus Feudeunheim ſtürzte geſtern beim Obſt⸗ abnehmen ſo unglücklich aus 2 Meter Höhe von einer Leiter, daß er ſich den linken Unterarm brach. Der Ver⸗ unglückte fand Aufnahme im ſtädtiſchen Krankenhaus. * Armbruch beim Blumengießen. Eine 62 Jahre alte Hausangeſtellte ſtürzte geſtern, als ſie, auf dem Tiſch ſtehend, Blumen gießen wollte, herab und trug einen Bruch des rechten Unterarmes davon. Die Verunglückte wurde ins ſtädtiſche Krankenhaus aufgenommen. * Badiſches Konſularweſen. Der zum Generalkonſul des Königsreichs der Serben, Kroaten und Slovenen in München ernannte Dr. Velizar Ninbie iſt zur Ausübung konſulari⸗ ſcher Amtshandlungen in Baden vorläufig zugelaſſen worden. Verkehrs⸗Anfälle in Mannheim *Fylgenſchwerer Zuſammenſtoß. Die 16 Jahre alte Rad⸗ fahrerin, die, wie gemeldet, geſtern nachmittag zwiſchen Us und 1 2 mit einem Laſtauto zuſammenſtieß, erlitt durch den Sturz außer einer ſtarken Platzwunde am Hinterkopf eine ſchwere Gehirnerſchütterung, ſodaß ſie in bewußt⸗ loſem Zuſtande in das Krankenhaus verbracht werden mußte. Ueber die Schuldfrage werden von der Kriminalpolizei Feſt⸗ ſtellungen gemacht. * Knöchelbruch durch Anfahren. Gin 29 Jahre alter Kraft⸗ radfahrer, der geſtern, wie gemeldet, bei der Fahrt durch die Straße zwiſchen C und D 3 von einem Lieferwagen zu Bo⸗ 507 geworfen wurde, kam mit einem linksſeitigen Knöchelhruch von. f Der„Mailänder Dom“ zertrümmert Man erſchrecke nicht. Es handelt ſich nicht um das mar⸗ morne Original, ſondern um die Kopie, die ein junger Duis⸗ burger namens Erich Winkler mit der Laubſäge modelliert hat. Er brauchte dazu ca. drei Jahre, insgeſamt 3356 Stun⸗ den. Alsdann ſchloß er eine Wette mit einem Hamburger Kaufmann ab, daß er nach einer Europarundfahrt und einem Beſuch von 14 Staaten im Jahre 1930 in Hamburg eintreffen würde. Der Betrag der Wette lautete über 10 000 Mark. Bereits ſchon fünf Staaten hatte der Erbauer mit ſeinem Be⸗ gleiter beſucht, als die Europarundfahrt ein vorſchnelles Ende nahm. Etwa 2 Km. vor Soeſt wollten ſich zwei Autos über⸗ holen, als unſere beiden Duisburger gemütlich ihres Weges dahinzogen. Das Auto eines Brauereibeſitzers, deſſen Frau am Steuer ſaß, fuhr mit einer Geſchwindigkeit von etwa 60 Km. mitten in das Domfuhrwerk hinein. Der Glaskaſten und das geſamte Kunſtwerk waren ſofort ein Trümmerhaufen. So ſchnell iſt wohl noch kein Dom „Drum ſan ma luſtt“ „Drum ſan mer luſti, weil mer nuch ka Weiber ham“. Es iſt nicht leicht, Prophet zu ſein. Saß da im Frankenwalde in einer Wirtſchaft, wie die„Bayeriſche Rundſchau“ erzählt, ein luſtiges Kleeblatt junger Burſchen am Ecktiſch und widmete ſich dem Kartenſpiel. Einer prahlte mit ſeinen vielen„Brau⸗ ten“ und erzählte, daß er erſt in den letzten Tagen wieder eine habe ſitzen laſſen.„Drum ſan mer luſti, weil mer nuch ka Weiber ham“, fiel der Chor ein,— aber— das Lied war noch nicht zu Ende, da öffnete ſich die Türe und eine rorbuſte Bäuerin trat herein. Schnellen Schrittes trat ſie auf den Prahlhans zu, packte ihn beim Kragen und ſchüttelte ihn mit kräftiger Fauſt. Dann zog ſie ihn vom Stuhl mit den Worten:„Etz gehſte mit mir, Börſchle. Manſta, ich loß mei Kunela daham greina, daß ſa ruta Augn kriegt, weil ſich mei Schwiegeſu nimme ſeng läßt. Geh ner mit zu dein Madla!“ Gehorſam ging der junge Mann voraus, begleitet von der verehrten Schwiegermutter und gefolgt von dem Gelächter der Zecher. * * Ein Stelldichein veranlaßt die Alarmierung des Notruf⸗ kommandos. Vergangene Nacht wurde das polizeiliche Not⸗ rufkommando telephoniſch in ein Haus in der Nähe der Rhein ſtraße gerufen. Ein Einbrecher ſollte gefaßt werden. Fünf oder ſechs Mann ſtark, traf das Kommando ein, um einen jungen Mann vorläufig feſtzunehmen, dem eine Haus⸗ angeſtellte Gelegenheit gab, ſie in der Wohnung ihrer Herr⸗ ſchaft, die verreiſt iſt, zu beſuchen. Irgend ein Anlaß ver⸗ urſachte den Notruf. * Wer hat alte Halleſche Studentenſtammbücher? Zur Auf⸗ ſtellung der Geſchichte der Gueſtphalia zu Halle werden Stamm⸗ bücher und andere Dokumente, die ſich vielleicht in den Nach⸗ läſſen bereits verſtorbener Mitglieder der Gueſtphalia und anderer Halleſchen alten Verbindungen befunden haben, drin⸗ gend benötigt. Es kommt beſonders die Zeit von 1789 bis 1860 in Frage. Etwaige Mitteilungen erbittet E. Hammer, Ber⸗ Iin NW. 40, Scharnhorſtſtraße 33. * Schont ſeltene Pflanzen! Es kann nicht oft genug auf die Gedankenloſigkeit mancher Wanderer hingewieſen werden, bie ihre Freude an ſeltenen Kindern Floras nur durch Ab⸗ reißen und Nachhauſetragen der Blüten zeigen können. Ab⸗ geſehen davon, daß dieſe Freude durch ſchnelles Verwelken nur ſehr kurz iſt— mitunter werden die unanſehnlich gewordenen Pflanzen ſchon auf der Heimreiſe weggeworfen— zeigen dieſe„Naturverehrer“ eine ſeltene Kurzſichtigkeit. Handelt es ſich doch meiſt um ſeltene Pflanzen, die ſo vor der natürlichen Weiterverpflanzung zerſtört werden und nach und nach auss⸗ ſterben. Zur Zeit blühen die Enziane und etwas ſpäter ſterben. Zur Zei blühen die Enziane und etwas ſpäter auch die Silberdiſtel, die Freude vieler Schwarzwaldhöhen⸗ wanderer. Dieſe Pflanzen ſtehn unter geſetzlichem Naturſchutz, d. h. Abreißen, Kauf und Verkauf ſind ſtrafbar. Vielleicht hilft dieſe Erwägung bei manchen dazu, die Pflanzen ſich und anderen zur Freude leben und blühen zu laſſen. vernichtet worden. Es iſt verwunderlich, daß die Begleiter mit dem Leben davonkamen. Einer von ihnen wurde etwa 15 Meter fortgeſchleudert und trug einen tüchtigen Nervenſchock davon. Es iſt ausgeſchloſſen, daß das Kunſtwerk jemals wieder zuſammengebaut werden kann. Es iſt ſtark zertrümmert und viele Teile von den 3287 Einzelſtücken ſind nicht mehr vorhanden, da ſie Paſſanten als Andenken an ſich nahmen. Unſere beiden Domfahrer aber luden, was noch übrig war, ſchleunigſt auf ihren Wagen und brachten alles ſamt der Klage zu einem Rechtsanwalt, der ſich nunmehr mit der Angelegenheit befaſſen wird, da der Brauereidirektor, wie er ſelbſt erklärt hat, verſichert iſt und auch ſchon zugegeben hat, daß ſeine Frau in dem kritiſchen Augenblick die Herr⸗ ſchaft über den Wagen verlor. Als die beiden Wanderer mit dem Kunſtwerk durch Mannheim kamen, haben wir darüber berichtet. Schon da⸗ mals lag bei der Zerbrechlichkeit der Sehenswürdigkeit der Gedanke nahe, ob ſie ihr Ziel erreichen würden. Jagungen Vom 35. Deutſchen Weinbankongreß Stadtverwaltung und Bürgerſchaft wetteifern, dem 5. Deutſchen Weinbaukongreß, der in der Zeit von 23. bis 28. Auguſt in Offen⸗ burg tagen wird, einen würdigen Empfang zu bereiten. Mit einem Maſſenbeſuch von Intereſſenten aus allen Weinbaugebieten Deutſch⸗ lands iſt zu rechnen. Die öffentlichen Kongreßtagungen bringen eine Reihe belehrender Vorträge erſter Autoritäten auf dem Gebiete des Weinbaues, die in gleicher Weiſe für den Fachmann wie für den Nichtfachmann von Intereſſe ſein werden. Der Belehrung dient auch die von der Stadt Offenburg veranſtaltete allgemeine Wein fa ſch⸗ ausſtellung in den ſtädtiſchen Ausſtellungs hallen, die wäh⸗ rend der ganzen Kongreßzeit geöffnet ſein wird; ſie zerfällt in eine gewerbliche, eine wiſſenſchaftliche und eine kultur⸗hiſtyriſche Abteilung. Die gewerbliche Ausſtellung iſt von der geſamten für Weinßau und Kellerwirtſchaft arbeitenden Induſtrie reichlich beſchickt und bieter ein gutes Bild von ihrer Leiſtungsfähigkeit. Die wiſſenſchaftliche Abteilung, geleitet vom badiſchen Weinbauinſtitut in Freiburg, gibt einen Begriff von der umfangreichen und ſegensreichen Tätigkeit dieſes Inſtituts auf dem Gebiete der Verbeſſerung des Weinbaues und der Kellerwirtſchaft. In der kultur⸗hiſtoriſchen Abteilung hat die Stadt Offenburg den Verſuch gemacht, eine Art Muſeum des badiſchen Weinbaues zuſammen zu bringen, wozu Leihgaben von zahlreichen badiſchen Mufeen und von vielen Privaten zur Ber⸗ fügung geſtellt worden ſind. Auch das Vergnügungsprogramm iſt reich ausgeſtattet. Den Höhepunkt bietet der Feſtzug am Sonntag, 25. Auguſt, der den badiſchen Weinbau und die badiſchen Trachten zur Darſtellung brin⸗ gen ſoll. Die Stadt Offenburg ſelbſt, alle bekannten Weinorte der Ortenau, ferner die Rebgemeinden des Kafſerſtuhls, Markgräfler⸗ landes, der Seegegend und der Bergſtraße wirken zuſammen, den fremden Gäſten einen Begriff von der Bedeutung des Weinbaues im Lande Baden zu geben. In etwo 40 Feſtwagen und einer Angahl Trachtengruppen wird ſich der ſtattliche Zug durch die Straßen der Stadt bewegen. Am Montag, 28. Auguſt, findet eine ausgedehnte Koſtprobe der beſten badiſchen Weine ſtatt. Geſellſchafts⸗ fahrten werden die Kongreßteilnehmer mit den bekannteſten Reborten der Ortenau, des Bühlergebietes und des Kaiſerſtuhls bek innt machen. Ein buntbewegtes Leben bei Tanz und Muſik und Aus⸗ ſchank vorzüglicher badiſcher Weine wird während der Kongreßtage in der Winzerſtube und dem Weinzelt der Ausſtellung herrſchen. So darf die Stadt Offenburg erwarten, daß der Deutſche Weinbau⸗ kongreß eine entwicklungsvolle Propaganda für das badiſche Land, ſeine landſchaftlichen Schönheiten, vor allem aber für ſeine vortreff⸗ lichen Weine werden wird. by. * Gewerbehygieniſcher Vortragskurs in Heidelberg Im Anſchluß an ihre diesjährige Jahres hauptverſa mm lang veranſtoltet die Deutſche Geſellſchaft für Ge⸗ werbehygiene in der Zeit vom 19. bis 21 September in Heidel⸗ berg einen allgemeinen gewerbehygieniſchen Vor⸗ tragskurs mit Reſeraten über allgemeine Fragen und Grund⸗ ſätze der Gewerbehygiene, Rattonoliſierung und Gewerbehngiene, Bedeutung der Technik und der techniſchen Fortſchrütte für die Ge⸗ werbehygiene, elektriſche Unfälle und ihre Verhütung, gewerbliche Staubſchädigungen, gewerbliche Vergiftungen, gewerbliche Lürm⸗ ſchädigungen und Arbeitsſchutz für Frauen und Jugendliche; außer⸗ dem ſind Beſichtigungen gewerblicher Betriebe vorgeſehen. Nähere Auskunft erteilt die Geſchäftsſtelle der Deutſchen Geſellſchaft für Gewerbehygiene, Frankfurt a.., Platz der Republik 49. Das Muſeum der Fälſchungen Barnums Meerweib— Der verſteinerte Rieſe von Cardiff — Die Kroue des Saitaphernes— Die Flora des Leonardo da Vinci— Der gefälſchte Leibl Von Herbert Hünecke Intereſſierte engliſche Kreiſe planen allen Ernſtes in London die Errichtung eines Muſeums, das nur Fäl⸗ ſchungen ausſtellen ſoll, und zwar will man nur ſolche der Aufnahme würdig erachten, die einmal Wiſſenſchaftler und Sammlungsleiter und Oeffentlichkeit hinter das Licht führen konnten. Als Lieferanten für dieſes originelle Muſeum kämen in erſter Linie die Vereinigten Stagaten in Betracht, die in ihrer Sammelwut an Leichtgläubigkeit alle Liebhaber anderer Länder bei weitem übertreffen. Das New Norker Metro⸗ politan⸗Muſeum allein ſoll Gegenſtände beſitzen, die ins⸗ geſamt für mehr als zweieinhalb Millionen Mark erworben wurden, um ſich im Laufe der Zeit als mehr oder weniger geſchickte Fälſchungen zu entpuppen. Aus Amerika ſtammen auch die beiden Falſifikate, die zu ihrer Zeit die Oeffentlichkeit am meiſten beſchäftigten, nämlich Barnums„Meerweib“ und der„Rieſe von Cardiff“. Jeder, der damals die„hinreißend ſchönen“ Plakate der Bar⸗ numſchen Schau betrachtete, glaubte, er würde eine regel⸗ rechte Rheintochter bewundern dürfen. Er wurde aber etwas enttäuſcht, denn was ihm die Schauleitung vorführte, war die mumienhafte Leiche eines kleinen Scheuſals mit menſchenähnlichem Kopf und Oberkörper und einem langen Fiſchſchwanz an Stelle der Beine. Immerhin genügte auch dieſes Weſen, um jahrelang gewaltiges Aufſehen zu erregen. Schließlich aber ergab eine genaue Unterſuchung, daß dieſes beſtaunte Weltwunder eine außerordentlich geſchickte Zuſam⸗ menſtellung des Rumpfes eines jungen Affen mit einem kopfloſen Fiſch war, die ein japaniſcher Fiſcher in ſeinen Mußeſtunden vorgenommen hatte. Nicht viel weniger Aufſehen erregte ber„Steinrieſe von Cardiff“. Eines Tages wollte ein Farmer in Cardiff im Staate New Mork auf ſeinem Grund und Boden eine drei⸗ zehn Fuß hohe Steinfigur eines Menſchen gefunden haben. Der damalige Präſident der Cornell Univerſität nahm ſich des Falles an, unterſuchte den Steinkoloß, der anſcheinend viele Jaßhrtauſende in der Erde gelegen hatte, und teilte den aufhorchenden Amerikanern mit, es handle ſich um den ver⸗ ſteinerten Leichnam eines Rieſenmenſchen aus der Urzeit. Andere amerikaniſche Gelehrte ſchloſſen ſich dieſer Anſicht an, bis eines Tages nach Jahren entdeckt wurde, daß der Vater dieſes Urrieſen noch lebte und ein Zigarrenmacher in Binghamton war. Dieſer hatte zum Spaß den Rieſen aus einem Block herausgemeißelt, mit Tabakslauge und Schwefel⸗ ſäure„präpariert“ und dann mit Hilfe des befreundeten Farmers vergraben, um den Gelehrten einen Streich zu ſpielen. Daß die Wiſſenſchaft heute nicht mehr ſo leicht zu be⸗ trügen iſt, mußte der„Entdecker der neuſteinzeitlichen Fund⸗ ſtelle Gloze!“ erfahren. Seine meiſterhaften Fälſchungen wären wohl kaum enthüllt worden, wenn er ſich vorher über den Unterſchied zwiſchen den Fingerabdrücken eines Menſchen aus der Steinzeit und ſeinen eigenen unterrichtet haben würde. Frankreich beſitzt noch eine andere berühmte Fälſchung in der„Krone des Saitaphernes“. Dieſe, eine meiſterhaft gefertigte Haube aus Goldblech, wurde vom Partſer Louvre für 200 000 Franken erworben. Einige Zeit danach aber ſtellte es ſich heraus, daß die berühmte„Tiara“ nicht aus dem Altertum ſtammte, ſondern das Werk eines lebenden Gold⸗ ſchmieds aus Odeſſa war. Viel Aufſehen erregte auch ſeinerzeit die„Flora des Leonardo da Vinei“, die vom Berliner Kaiſer⸗Friedrich⸗ Muſeum angekauft wurde, um ſich gelegentlich einer ge⸗ naueren Unterſuchung als Aufbewahrungsort für eine alte Weſte zu entpuppen, die beſtimmt nichts mit dem großen Meiſter der Renaiſſance zu tun hatte. Im vergangenen Jahre wurde viel über die außer⸗ ordentlich geſchickten Fälſchungen des Italieners Donatelli geſprochen, der ſeinem Auftraggeber Dutzende von geahmten Schnitzereien des fertigte, die dann für ſchweres Geld nach Amerika gingen. In allerletzter Zeit gelang einem Schwindler ein ge⸗ ſchickter Betrug. Er verſah das Gemälde eines unbedeuten⸗ den Malers mit einem Namenszug Leibls, und der„Baye⸗ riſche Offizter“, den er für 750 Mark erworben hatte, fand für 150 000 Mark einen Käufer. Legion iſt die Zahl der kleineren Fälſchungen, und die neue Londoner Sammlung wird um die Beſchaffung paſſen⸗ der„Muſeumsſtücke“ ſicher nicht verlegen ſein. nach⸗ ausgehenden Mittelalters an⸗ Theater und Muſik Der Mannheimer Schubertbund gibt ſoeben ſein 12. Monatsblatt des laufenden, 8. Jahrgangs, heraus. Es iſt geradezu zu einer kleinen Mannheimer Illu⸗ ſtrierten“ geworden durch die ausgezeichneten deutſchen Landſchaften, die von dem Vereinsmitglied Julius Mit uch zur Verfügung geſtellt wurden. Die Bilder zeigen beſonders die Mannheimer Gegend, Pfalz und Odenwald und werden gewiß ihre Wirkung auf die zahlreichen Mitglieder des Vereins in dieſer Zeit des Wanderns und der Freude an der ſchönen Natur nicht verfehlen. Das Heft wird von zwei Wür⸗ digungen der beiden aus dem Verein ſoeben ausſcheidenden Dirigenten Erich Orthmann und Werner Gößling aus der Feder von Rektor Otto Mayer eingeleitet. Beide Artikel ſind mit Bildern geſchmückt, ebenſy die ſchöne Würdi⸗ gung, die Otto Kabus zu ſeinem 80. Geburtstag in dieſem Heft erfahren hat. 5 Würdigung der Heidelberger Feſtſpiele, In der deut⸗ ſchen Tagespreſſe haben auch dieſes Jahr die Heidelberger Feſtſpiele ein beſonders großes Echo gefunden und ſo war bie Nachbarſtadt berechtigt, eine kleine Broſchüre herauszugeben, die unter dem Titel:„Heidelberg als Feſtſpielſtadt“ die Urteile der Preſſe zuſammenfaßt. Wir bringen auszugs⸗ weiſe folgende Worte der Anerkennung und Würdigung: „Deutſche Allgemeine Zeitung“:„Es beſteht heute kein Zweifel mehr, daß ſich die Heidelberger Feſtſpiele endgül⸗ tig durchgeſetzt haben, daß ſie zu einem wichtigen und immer ſtärker wirkenden Kulturträger geworden ſind.“—„Ber⸗ liner Tageblatt“:„Was Weimar hätte werden müſſen, wieder einmal Sammelpunktdes deutſchen Geiſtes, Kulturhang Deutſchlands, wird nun nach dem Süden und Weſten des Reiches verlegt. Auch hier in dieſes Heidelberg, und wir Berliner müßten nicht ſo grauſam kluge Leute ſein(), wenn wir nicht ein neidlos freudiges Amen dazu ſagten.“—„Stuttgarter Neues Tag⸗ blatt“;„Heidelberg will nicht nur von ſeiner Vergangen⸗ heit zehren; es hat auch den Ehrgeiz, ſich als deutſches Kulturzentrum der Gegenwart zu behaupten. Aus dieſem Wollen ließ es ſeine Feſtſpiele werden— und heute legt es weithin ſichtbares Bekenntnis yor den Trägern deutſchen Geiſtes ab.“

4. Seite. Nr. 877 Neue Mannheimer Zeitung(Abenb⸗Ausgabef Freitag, den 16. Auguſt 1929 Von Veerenſammlern erſchlagen Freiburg, 16. Auguſt. Im Waldgebiet Föhren⸗ bach hat ſich geſtern zur Mittagsſtunde eine ſchreckliche Bluttat ereignet. Eine Kolonne von Beerenſammlern, die aus vier Männern und einer Frau beſtand, und Beeren ſuchte, hat einen 43jährigen Landwirt im Streit mit einer Bier⸗ flaſche erſchlagen. Es handelt ſich um den Landwirt Auguſtin Dorer von dem Hofe Eſchenbrunn. Ein Dorer zu Hilfe eilender Angehöriger kam leider zu ſpät. Die Beeren⸗ ſucher ſind unerkannt entkommen. Die Bevölkerung befindet ſich in großer Erregung, Wie weiter gemeldet wird, iſt die Bluttat viel ſcheußlicher, als die erſten Nachrichten vermuten ließen. Landwirt Dorer traf im Walde mit Beerenſammlern zuſammen, die völlig un⸗ reife Preiſelbeeren pflückten. Er machte ſie auf das Unſinnige ihres Tuns aufmerkſam, worauf der eine der Beerenſammler ihn mit einer Bierflaſche zu Boden ſchlug. Als ſich der Land⸗ wirt wieder vom Boden erheben wollte, ſchlugen die anderen mit Prügeln ſolange auf den bedauernswerten Mann ein, bis er regungslos am Boden liegen blieb. Er iſt nach zwei Stun⸗ den den Wunden erlegen, die ihm von den beſtialiſchen Men⸗ ſchen beigebracht wurden. Der Mörder konnte heute mor⸗ gen in Gutach im Breisgau feſtgenommen werden. Ueber ſeine Perſönlichkeit kann im Intereſſe der Unterſuchung eine nähere Angabe noch nicht gemacht werden. Anwetter in Freiburg Freiburg i. Br., 16. Auguſt. Das ſchwe re Un⸗ wetter im Breisgau hat die Ernte größtenteils vernichtet. Die von Sturm und Hagelſchlag betroffene Ge⸗ gend bietet ein trauriges Bild der Verwüſtung. Auf den Landſtraßen und Wegen wurden mindeſtens z wei Drittel der Bäume vernichtet. Zahlreiche Bäume wurden glatt am Boden abgeknickt und auf die Straße gewor⸗ fen. Teilweiſe wurde auch nur die Krone vom Sturm weg⸗ raſtert und weit in die Felder hineingetragen. Die zuſammen⸗ getragene Ernte wurde in alle Himmelsrichtungen zerſtrent. Die Erntewagen mußten im Stich gelaſſen werden; die meiſten von ihnen wurden umgeworfe n. Tauſende von Tomaten eee eee reer Aus dem Lande Rieſige Frühzwetſchgenernte * Wiesloch, 15. Aug. So reichlich auch die Pflaumenernte ausfiel, ſte wird doch von der Frühzwetſchgenernte noch über⸗ troffen. Die Bühler Frühzwetſchgen, die im Wieslocher Be⸗ zirk etwa das gleiche Klima vorfinden, wie in der Bühler Gegend, liefern faſt jedes Jahr Maſſenerträge Die Preiſe für Frühzwetſchgen ſind—8 Mark je Zentner. Auch die in zwei Wochen einſetzende Spätzwetſchgenernte verſpricht ſehr gut zu werden. * Tr. Ladenburg, 15. Aug. Heute wurden die erſten reifen Trauben, die dunkelblau maleriſch zwiſchen den Rebenblättern an der Hauswand des Hauſes Trippmacher ge⸗ reift ſind, geerntet. Die Frühburgunder⸗Reben, die, ſpalierartig gezogen, im letzten Jahre die ganze Hausfront bis zum Giebel umgaben, haben leider als ſehr empfindliche Edelrebe durch den ſtrengen Winter gelitten und ſind zum Teil erfroren. Die aber gut überwinterten Teile der Reb⸗ anlage entwickelten ſich gut und zeigen einen geſunden und ſchönen Behang dunkelblauer Trauben.— Noch immer fehlt jede Spur von dem 17jährigen Bäckerlehrling, der in Hebdesheim in der Lehre war und am 20. Juli in Ladenburg im Neckar badete und ſeitdem vermißt wird. Es beſteht die Möglichkeit, daß er in die Fremdenlegion geraten iſt. P. Schriesheim, 15. Aug. Dieſer Tage fand dahier unter Führung des Oekonomierats Doll aus Ladenburg eine Be⸗ sichtigung der Weinberge ſtatt. Man war überraſcht über den geſunden und reichlichen Behang der Reben. Es iſt dies nur dem Fleiß der Winzer und dem Wettergott zu ver⸗ danken, daß trotz des harten Winters wir mit einem ſolchen Herbſt beſchert werden. L. Doſſenheim, 14. Aug. Hauptlehrer Nagel konnte hier auf ſein 40 jähriges Dienſtjubiläum zurück⸗ blicken, aus welchem Anlaß ihm von Schulrat Sieber⸗Heidel⸗ berg ein Glückwunſchſchreiben des Unterrichtsminiſteriums überreicht wurde. Bürgermeiſter Böhler übermittelte die Glückwünſche der Gemeinde und Rektor Baumeiſter die des Lehrerkollegiums. * Forſt(A. Bruchſal), 13. Aug. Johann Kloſtermeier von hier geriet geſtern abend auf der Straße nach Hambrücken mit ſeinem Motorrad ins Schleudern. Die auf dem Sozius⸗ ſttz befindliche Frau Thereſe Bacher wurde dermaßen zu Boden geſchleudert, daß ſie heute vormittag im Bruchſaler Spital, wohin ſie von einem vorüberkommenden Poſtauto verbracht wurde, noch bewußtlos darniederlag. Der Motor⸗ radfahrer kam mit leichten Verletzungen davon.— Ein hie⸗ ſiger Maurer wurde bei Oberhauſen von einem Auto der⸗ art angefahren, daß er vom Rade ſtürzte und bewußtlos lie⸗ gen blieb. Der Automobiliſt fuhr weiter, ohne ſich um den Verletzten zu kümmern. * Döggingen, 15. Aug. Der 29 Jahre alte Landwirt Ernſt Preis ſtand vor ſeiner Mähmaſchine, als plötzlich die Kühe durchgingen und Preis umriſſen, wodurch der Unglück⸗ liche von der ſchweren Maſchine überfahren wurde und mit einer Tomatenpflanzung wurden von dem Hagel zu Boden ge⸗ ſchlagen. Beſonders großen Schaden richtete der Hagel in den Weinbergen an. An vielen Stöcken dürfte nicht mehr eine Traube hängen. Die wenigen Trauben, die nicht zu Bo⸗ den geriſſen wurden, ſind angeſchlagen und werden faulen. Die ganze Arbeit iſt vernichtet. An der Hauptbahnlinie zeigt ſich ein Gewirr von Drähten und umgefallenen Telegraphen⸗ ſtangen. Die Schäden an den Hochleitungen konnten noch nicht behoben werden, ſodaß heute morgen der Fernſprechverkohr geſtört war. In Furtwangen lagen die Hagelkörner bis zu 25 Zentimeter hoch. Der Schaden läßt ſich naturgemäß noch nicht überſehen. Nachbargebiete Eine Straße brennt * Landau, 15. Aug. Ein eigenartiger Brand entwickelte ſich heute in der Moltkeſtraße. Die Straße wird zurzeit geteert. Dabei fiel ein Teerofen um, der friſche Teer fing Feuer und im Nu ſtand eine große Fläche der Straße unter ſtarker Rauchentwicklung in Flammen. Die anuweſenden Straßenarbeiter konnten nach längeren Bemühungen das Feuer erſticken. Großfeuer * Altdorf(Pfalz), 16. Aug. Am Donnerstag abend ent⸗ ſtänd im Orte ein Großfeuer, dem ein Wohnhaus, zwei mit Frucht gefüllte Scheunen und eine Schmiede⸗ werkſtätte der Brüder Jakob und Ludwig Frey zum Opfer fielen. Die Löſcharbeiten wurden durch den Mangel an Waſſer— der Dorfbach iſt nahezu ausgetrocknet— ſtark beeinträchtigt. Die Feuerwehr mußte das Waſſer aus den zur Verfügung ſtehenden Ortsbrunnen herbeiholen. Zu dieſem Zwecke wurde von den Bürgern eine lange Kette ge⸗ bildet, über die das Waſſer in Eimern herbeigeſchafft werden mußte. Man konnte ſich nur auf den Schutz der anliegenden Gebäude beſchränken. Ein geſunder Schlaf * Groß⸗Gerau, 14. Aug. Ein junger Mann aus einem benachbarten Dorf hatte ſich auf dem Sportplatz richtig aus⸗ getobt und alsdann bis ſpät in die Nacht in einer Wirtſchaft gezecht. Da er das Fußballſpielen aber weit beſſer vertrug, als das Biertrinken, ſo wurde ihm nicht recht wohl zu Mute. Ehe er ſich zu Hauſe ſchlafen legte, wollte er ſich ein wenig erleichtern. Er beugte ſich zu dieſem Zweck aus dem Fenſter des erſten Stockwerks hinaus, bekam aber das Ueber⸗ gewicht und wäre hinabgeſtürzt, wenn er mit ſeiner Hoſe nicht am Vorreiber des Fenſters hängen geblieben wäre. Frei⸗ ſchwebend über der Tiefe bewies er, daß er gute Nerven hatte oder ſehr müde war. Denn er ſchlief ein. Um Mitter⸗ nacht hörten ihn Vorübergehende ſchnarchen. Nachdem ſie die abgeriegelte Tür zu ſeinem Zimmer aufgebrochen hatten, be⸗ freiten ſie ihn aus ſeiner unangenehmen Schlafſtellung. Der Hühnerdieb auf dem Motorrad sw. Kelſterbach, 14. Aug. In Höchſt a. M. wurde nachts ein Motorradfahrer angehalten, der einen Sack mit friſch ge⸗ ſchlachteten Hühnern bei ſich hatte. Während der Beamte mit der Feſtſtellung des Sackinhalts beſchäftigt war, flüchtete der Mann auf ſeinem Motorrad. Zum Glück hatte ſich aber der Beamte die Nummer des Motorrades gemerkt und der Täter, ein Gelegenheitsarbeiter aus Frankfurt, konnte dort feſtgenommen werden. Man vermutet, daß man nun den Täter hinter Schloß und Riegel hat, der in der letzten Zeit die Hühnerdiebſtähle im nördlichen Ried und der Main⸗ ſpitze, vor allem in der Geflügelfarm bei Walldorf verübt hat. * * Dürkheim, 15. Aug. Auf dem heutigen Obſtmarkt koſteten: Mirabellen 12—20, Birnen—18, Wäſſerlinge 16—18, Klappsliebling 22—24, Guyot 22—25, Aepfel—18, Pfirſiche ſchweren Verletzungen ins Krankenhaus verbracht werden mußte. ie wird das Wetter-Vorausſagen für n 8 Wetter werden? 22—41, Tomaten 17—19, Pflaumen—11, Zwetſchgen—12, Rheineelauden—12. Anfuhr und Abſatz gut. Samstag, 17. Auguſt 1929 Fortdauer des Hochdruckwetters mit vorübergehenden Unterbrechungen durch Gewittertätigkeit. Wetter⸗Nachrichten der Badiſchen Landeswetterwarte Karlsruhe Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(.26 Uhr morgens). See- Luft. Tem- Se Wind 2 82 2 böde d ur S eee Wetter 8 8088 i ee 82 84 8 Richt. Stärke S Wertheim 151— 14 27 12 ſtill halbbed. Königsſtuhlſ 563 761,7 18 23 16 80 leicht heiter Farlsrude 120 76 1 28% 8 wolkenk. Bad.⸗Bad. 213 761,90 17 27 134 0„ wolkenl. Villingen 780 764,4 12 26 10 W„ 8 Feldbg. Hof 1275 Badenweil.— 762,2 16 28 14 NO leicht 1 St. Blaſien] 780 1125 9 O leicht 5 Höchenſchw.[—— é Das geſtern im ganzen Lande bei Höchſttemperaturen in der Ebene von 26.—29 Grad herrſchende heitere Wetter erfuhr nur im Gebirge kurze Unterbrechungen durch örtliche Wärme⸗ gewitter. In dem Rücken hohen Druckes über Mitteleuropa Reiſewelter in Deutſchland Nord⸗ und Oſtſee: Leichte Weſtwinde, wolkig. Geſtern: heiter, teils wolkig. Harz und Thüringer Wald: Wolkig, mäßiger Weſtwind. Geſtern: warm und vorwie⸗ gend heiter. Rhein⸗ und Weſergebiet: Leichte weſtliche Winde. Geſtern: warm und heiter. Fichtelgebirge, Erzgebirge und Sudeten: Heiter, leichte Winde. Geſtern: heiter und warm. Alpen: 8 Heiter und örtliche Gewitter. Flugwetter mäßig warm, teils Geſtern: warm und heiter. Höhen, über Süddeutſchland leichte bis mäßige Südoſt⸗ bis hat ſich über der Biskaya eine Teilſtörung entwickelt. Sie wird Gewitter bringen. VV N Weſtwinde. Schichtweiſe böig, im ganzen Reich vorwiegend Ueber Norddeutſchland friſche weſtliche Winde bis in große Sportliche Rundſchau Die deutſchen Ländermannſchaften Gegen England, Frankreich und die Schweiz Die Deutſche Sportbehörde ſah ſich gezwungen, auf Grund der letzten Leiſtungen der Aktiven, die zum Teil eine weſentliche Form⸗ ſchwankung zeigten, die bereits gegen England nominierte deutſche Vertretung in einigen Disziplinen zu ändern. Gleichzeitig gibt ſie die Namen der Leichtathleten bekannt, die die leichtathletiſchen Län⸗ derkämpfe gegen Frankreich und gegen die Schweitz beſtreiten werden. Es ſimd dies folgende: Gegen England: 4 mal 100 Yards⸗Staffel: Körnig⸗Charlottenburg, Dr. Wichmann⸗ Frankfurt, Eldracher⸗Fronlfurt, Schlöske⸗ Charlottenburg. 4 mal 440 Pards⸗Staffel: Kiſters⸗Düſſeldorf, bs⸗Hamburg, Storz⸗Halle, Engelhard⸗Berlin. 4 mal 880 Pards⸗Staffel: Engelhard⸗Berlin, Böcher⸗Chorlottenburg, Dr. Peltzer⸗Stettin, Müller⸗ Zehlendorf. 4 mal 1 Meile: Böcher⸗ Charlottenburg, Schilgen⸗Darmſtadt, Walpert⸗Berlin, Wichmann⸗Karlshorſt. Olympiſche Staffel: Dr. Peltzer⸗Stettin, Dr. Wichmann ⸗Frankfurt, Körnig⸗ Charlottenburg, Storz ⸗Halle. Die Olympiſche Staffel geht über 880, 220, 220, 440 Yards. 4 mal 120 Nards⸗Hürdenſtaffel: Troßboch, Weiß, Beſchetzniek, alle Berlin, Wel⸗ ſcher⸗Frankfurt. Weitſprung: Köchermann⸗Hamburg, Dobermann Köln. Hochſprung: Köppke⸗Stettin, Huhn⸗Jena. Stabhochſprung: Wegner⸗Halle, Köchermann⸗Hamburg. Kugelſtoßen: Uebler⸗Nürnberg, Schneider⸗Rüſſelsheim. Diskuswerfen: Hänchen⸗Berlin, Hoffmeiſter⸗ Münſter. 3 Meilen⸗Mannſchaftslauf: Kilp⸗Düſſeldorf, Petri⸗Ham⸗ burg, Helber⸗Stuttgart, Dieckmann⸗Hamburg. Gegen Frankreich: 100 Meter Lauf: Eldracher, Dr. Wichmann⸗ Frankfurt. 200 Meter Lauf: Eldracher, Dr ichmann⸗Frankfurt. 400 Meter Lauf: Büch⸗ ner⸗Magdeburg, Storz⸗Halle. 800 Meter Lauf: Müller⸗Zehlendorf, Dr. Peltzer⸗Stettin. 1500 Meter Lauf: Böcher⸗Charlottenburg, Wich⸗ monn⸗Karlshorſt. 5000 Meter Lauf: Helber⸗Stuttgart, Kilp⸗Düſſel⸗ dorf. 110 Meter Hürden: Troßbach⸗Berlin, Welſcher⸗Frankfurt. 4 mal 100 Meter⸗Staffel: Salz, Dr. Wichmann, Metzger, Eldracher, alle Frankfurt. 4 mal 400 Meter⸗Staffel: Dr. Peltzer⸗Stettin, Engel⸗ hard⸗Berlin, Storz⸗Halle, Büchner⸗Magdeburg. Hochſprung: Koepke⸗ Stettin, Roſenthal⸗Königsberg. Weitſprung: Dobermann⸗Köln, Kö⸗ chermonn⸗Hamburg. Stabhochſprung: Wegner⸗Halle, Köchermann⸗ Hamburg. Kugelſtoßen: Schneider⸗Rüſſelsheim, Uebler⸗Nürnberg. Diskuswerfen: Hänchen⸗Berlin, Hoffmeiſter⸗Münſter. Speerwerſenz Molles⸗Königsberg, Schlokat⸗Inſterburg. Gegen die Schweiz: 100 Meter Lauf: Körnig, Schlöske⸗Charlottenburg. 200 Meter Lauf: Körnig⸗Charlottenburg, Schlöske. 400 Meter Lauf: Krebs⸗ Hamburg, Single⸗Stuttgart. 800 Meter⸗Lauf: Kaufmann⸗Hannover, Tarnogrocki⸗Dresden. 1500 Meter Lauf: Walpert⸗Berlin, Schilgen⸗ Darmſtadt. 5000 Meter Lauf: Kohn⸗ Charlottenburg, Petri⸗Hamburg. 110 Meter Hürden: Weiß⸗Berlin, Steinhardt⸗Karlsruhe. 4 mal 100 Meter⸗Staffel: Körnig, Groſſer, Natan, Schlöske, alle Charlotten⸗ burg. 4 mal 400 Meter Staffel: Krebs⸗Hamburg, Single ⸗Stuttgart, Weiß⸗Berlin, Kaufmann⸗ Hannover. Hochſprung: Bonneder⸗Regens⸗ burg, Schwarzfiſcher⸗München. Weitſprung: Möller⸗Düſſelborf, Weiß⸗ Berlin. Stabhochſprung: Kieſow⸗Stuttgart, Stechemeſſer⸗Münſter. Kugelſtoßen: Hirſchfeld⸗Allenſtein, Weiß⸗Berlin. Diskuswerfen? Hirſchfeld⸗Allenſtein, Weiß⸗Berlin. Speerwurf: Weimann⸗Leipzig, Weiß⸗Berlin. Aus den Rundfunk⸗Programmen Samstag, 17. Auguſt Deutſche Sender Berlin(Welle 418), Königswuſterhauſen(Welle 1635) 20 Uhr: Heiteres Wochenende; anſchl. Tanzmuſtk. Breslau(Welle 253) 20.15 Uhr: Hin und Herl, Hörfolge: 22.80 Uhr: Tanzmuſik; 00.30 Uhr: Nachtkonzert. Frankfurt(Welle 390) 13.15 Uhr: Schallplattenkonzert; 16.15 Uhr: Konzert des Rundfunkorcheſters; 20.15 Uhr: Von Stuttgart: Konzert; 21 Uhr: Von Wien: Von den Salzburger Feſtſpielen: Serenaden; 22 Uhr: Spaniſche Lieder; anſchl. von Berlin Tanz. Hamburg(Welle 372) 20 Uhr: Liebe und Trompetenblaſen, eine heitere Blechmuſik; 22.30 Uhr: Konzert aus dem Cafe Wallhof. Königsberg(Welle 276) 20 Uhr: 600 Jahre einer oſtpreußiſchen Mittelſtadt Raſtenburg; 20.30 Uhr: Von Raſtenburg: 600 Jahr⸗ Feier; 22.30 Uhr: Tanzmuſik. Langenberg(Welle 478).30 Uhr: Brunnenkonzert; 18.05 Uhr: Mittagskonzert; 17.35 Uhr: Veſperkonzert; 20 Uhr: Luſtiger Abend; anſchl. Nachtmuſik und Tanz. Leipzig(Welle 259) 20 Uhr: Paul Nikolaus, Berlin, aus eigenen Schriften; 21 Uhr: Uebertragung von Wien: anſchl. von Berlin Tanzmuſik. München(Welle 533), Katkſerslautern(Welle 270) 14.30 Uhr: Schallplatten; 16 Uhr: Konzert; 19.30 Uhr: Luſtiges Wochenend; 20.50 Uhr: Robert⸗Koppel⸗Stunde; 22.45 Uhr: Tanz. Stuttgart(Welle 360) 12 Uhr: Schallplatten; 16.30 Uhr: Konzert; 20 Uhr: Aus dem Stadtgarten: Unterhaltungskonzert; 21[ihr: Von Salzburg über Wien: Serenade; 22. Uhr: Ludwig⸗Manfred⸗ Lommel⸗Abend; 23 Uhr: Von Berlin: Tauzmuſik Ausländiſche Sender Bern(Welle 403) 20 Uhr: Volkstümliche Trüberſtunde; 22.15 Uhr: Spätkonzert; 22.45 Uhr: Tanzmuſik. Budapeſt(Welle 550) 21 Uhr: Von Wien: Uebertragung der Salzburger Feſtſpiele: Konzert; anſchl. Zigeunermuſik. Daventry(Welle 479,2) 20 Uhr: Promenadenkonzert; 22.30 Uhr: Tanzmuſik. Daventry(Welle 1553) 20.30 Uhr: Vaudeville⸗(Variets⸗) Pro⸗ gramm; 22.15 Uhr: Klaviermuſik; 22.30 Uhr: Tanzmuſik. Mailand(Welle 501) 20.30 Uhr: Abendkonzert: Vokal⸗ und In⸗ ſtrumentalmuſtk; 23.15 Uhr: Tanzmuſik. Paris(Welle 1725) 20.15 Uhr: Abendkonzert. Prag(Welle 487) 20 Uhr: Konzert; 21 Uhr: Unterhaltungsabend; 22.25 Uhr: Jazzmuſik. Rom(Welle 441) 21 Uhr: Abendkonzert und Sendeſpiel. Wien(Welle 517) 20.15 Uhr: Jugoflawiſche Lieder; 21 Uhr: Aus dem Hof der Salzburger alten fürſterzbiſchöflichen Reſidenz: Serenade. Zürich(Welle 459) 20 Uhr: Volkstümliches Konzert; 21 Uhr: Von 11 1 von den Salzburger Feſtſpielen;.10 Uhr: anzmuſik. 5 2 fadio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz 6 2, 6— felephon 26547 Lautſprecher geht jetzt wieder flott, er war bei Radfo⸗Hetter⸗ gott! Täglich erhalten wir neue Anerkennungen von unſeren Kunden über die tadelloſe Wiedergabe ſelbſt der älteſten Laut⸗ ſprecher, wenn ſolche von uns aufmagnetiſiert wurden. Für nur.50/ ſollten auch Sie einen Verſuch machen, es lohnt ſich beſtimmt. 5 Chefredakteur: Kurt Fiſcher(im Urlaub) Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner— Feuilleton Dr. S. Ka yſer— Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Vermiſchtes: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles übrige. i. B. R. Schönfelder— Anzeigen u. geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim E 6, 2. Schluß des redaktionellen Teils Gelegenneltskauf! Echte Derlenschnur 429 Perlen,.45 mtr. lang, 4 mm starke Perlen, aus Privat- hand im Auftrag billig zu verkaufen 8406 Juwelier F. J. Kraut, 0 6. 3 8 i 7——— Moderne phys.-diät. Kuranstalt u. Erholungsheim. Nahe Strandbad. Arrt Deutsches Haus, das ganze Jahr besucht. Pens, v. 8. An, Prospekte frei 1 5

eren 8 0 Freitag, den 16. Auguſt 1929 — Neue Maunnheime 8 Mit dem Aulo dur oͤas Baoͤnerland Mit der Zunahme der Kraftwagen wächſt auch das Inter⸗ eſſe, fetzt zur Ferienzeit das Badnerland und insbeſondere den Schwarzwald mit ſeinen landſchaftlichen Schönheiten und ſeinen zahlreichen wechſelvollen Stimmungsbildern zu durch⸗ ſtreifen. Die empfehlenswerten und reizvollen Strecken ſollen hier unter Berückſichtigung der ſehenswerteſten Gegenden kurz angegeben werden, Bei den Vorſchlägen kommt es ſelbſt⸗ verſtändlich darauf an, welchen Ausgangspunkt man für die Fahrt wählt. Man kann am Bodenſee, in Baſel, in Pforz⸗ heim oder in Karlsruhe beginnen. Es dürfte ſich aber emp⸗ fehlen, von Norden her die Fahrt anzutreten. Das badiſche Unterland Von Norddeutſchland oder Frankfurt, vom Rheinland oder Mainz kommend, begrüßt uns zuerſt Badens größte Stadt Mannheim mit ihrem lebhaften Handels⸗ und In⸗ duſtrieverkehr, am Zuſammenfluß des Neckars mit dem Rhein gelegen. Im Oſten winken die Höhenzüge der Bergſtraße und des Odenwalds und verlocken zu einem Abſtecher nach dem landſchaftlich bevorzugten Heidelberg am Ausgang des Neckartales. Auf die Sehenswürdigkeit des Schloſſes im Rokokoſtil mit ſeinem prächtigen Park in Schwetzingen ſei ebenfalls hingewieſen. Beim Beſuch des Schloſſes in Bruchſal überraſcht nach der einfachen Bauweiſe des Ba⸗ rockſtils an der Außenſeite die prunkvolle Ausſtattung der Rokokoſäle im Innern. Ueber die Markgrafenſtadt Durlach gelangen wir nach kurzer Fahrt in die fächerartig gehaute Stadt Karlsruhe. Mancherlei Sehenswürdigkeiten dürf⸗ ten ſchon zu einem längeren Verweilen in der Landeshaupt⸗ ſtadt einladen. Der nördliche Schwarzwald Nun gehts dem eigentlichen Ziele der Fahrt entgegen, den tannenbewachſenen, luftigen Höhen des Schwarzwaldes zu. Nach dem Dunſt der Städte in der Rheinebene weht ſchon hinter Raſtatt ein friſcheres Lüftchen von den Bergen Her. Eine ſehr ſchöne, abwechſlungsreiche Fahrt auf guter Straße führt das Murgtal aufwärts über Gaggenau und Gernsbach, am Murgkraftwerk vorbei bei Forbach, über romantiſche Schluchten und Viadukte nach Rau⸗ und Schön⸗ münzach über Kloſterreichenbach nach dem bekannten Schwarz⸗ waldkurort Freudenſtadt. Eine andere Route geht nach Baden⸗Baden, von wo man die zahlreichen Höhenluft⸗ kurorte des nördlichen Schwarzwaldes berühren kann: hinauf zur Badener Höhe, dem Kurhaus Bühler Höhe, Sand, Plät⸗ tig, Hundseck und Hornisgrinde, dem höchſtgelegenen Gipfel des nördlichen Schwarzwaldes(1166 Meter). Eine idylliſche Straße führt vom Mummelſee zunächſt talabwärts, dann berg⸗ auf zum Ruhſtein. Von hier geht die direkte Autoſtraße nach Freudenſtadt, oder man kann über Ottenhöfen der Kloſter⸗ ruine Allerheiligen einen Beſuch abſtatten und über Oppenau Bad Griesbach und Bad Peterstal aufſuchen um dann über die Höhen des Kniebis und Bad Rippoldsau nach Wolfach und Hauſach zu gelangen. Der mittlere Schwarzwald und Bodenſee Eine intereſſante und lohnende Fahrt ſtellt die Strecke über das romantiſche Schwarzwaldſtädtchen Hornberg dar, von wo ſich die Straße längs der Schwarzwaldbahn durch das Tal der Gutach hinaufwindet. Man erreicht Triberg, das ſich in den letzten Jahren zu einem weltbekannten Kutort und Winterſportplatz entwickelt hat. Von Triberg zieht die Straße weiter bergan nach St. Georgen. Hier befinden wir uns auf der Hochfläche der Bagr und eilen über die ver⸗ ſchiedenen Höhenluftkurorte Peterzell Königsfeld und Vil⸗ lingen, Bad Dürrheim nach Donaueſchingen, wo der Urſprung der Donau liegt. Wer ſich den Bodenuſee zum Ziel geſetzt hat, ſteuert nun ſüdwärts nach dem Hegau, wo er in Engen ein veizendes Städtchen findet und die Hegauberge, den Hohen⸗Höwen, Hohen⸗Krähen, Hohen⸗Stoffeln und den Hohentwiel bei Sin⸗ gen emporragen ſieht. Von hier aus ſei der Beſuch des Rhein⸗ . ., , falls bei Schaffhauſen, in wenigen Minuten erreichbar, beſonders empfohlen. Man iſt hier auch nicht mehr weit bis zur Scheffelſtadt Radolfzell am Zellerſee und nach Kon⸗ ſtanz. Ein weiterer Vorſchlag geht auch dahin, von Radolf⸗ zell am nördlichen Ufer des Bodenſees entlang zu fahren, wo⸗ bei man das ſchöne Ueberlingen berührt, Meersburg be⸗ ſucht und weiter nach Friedrichshafen und Lin dau gelangt. Der ſüdliche Schwarzwald Zieht man es vor, den ſüdlichen Schwarzwald zu beſuchen, ſo gelangt man in abwechflungsreicher Fahrt über Täler und Höhen von Triberg über Schönwald nach Furtwangen, von da durch das vomantiſche Simonswälder Tal abwärts nach Waldkirch und Freiburg der Schwarzwaldhauptſtadt. Ganz tdylliſch fährt es ſich auch auf der Straße, die von Hornberg eee eee, oder Haslach im Kinzigtal abzweigt und über Elzach nach Freiburg im Breisgau führt. Freiburg als Stadt und ſeine Umgebung iſt bereits an anderer Stelle hervorgehoben worden. Es ſollen hier nur noch einige von den vielen Möglichkeiten erwähnt werden, die es geſtatten, auf guten Straßen mit dem Auto die ſehens⸗ werteſten Punkte des Südſchwarzwaldes zu erreichen. Vor⸗ weg ſei noch auf einen kurzen abendlichen Abſtecher nach dem Kaiſerſtuhl und Breiſach am Rhein hingewieſen mit der Rückfahrt bei herrlichſtem Ausblick nach den Höhenzügen des Schwarzwaldes durch das rebenbewachſene Markgräflerland nach Krozingen und Staufen, durch das Hexental nach Frei⸗ burg zurück. Leicht erreichbar iſt auch das Schauinsland⸗Gebiet, auf deſſen Zufahrtsſtraße alljährlich die großen Auto⸗Rennen ſtattfinden. Der Hauptanziehungspunkt des badiſchen Oberlandes iſt natürlich das Feldberg⸗Gebiet: Von Freiburg in öſt⸗ licher Richtung das Dreiſamtal aufwärts, durch das Himmel⸗ reich und das Höllental mit ſeinen ſchroffen Felſen hinauf zur 900 Meter hohen Hochfläche von Hinterzarten(höchſter Punkt der Höllentalbahn) und Titiſee. Dann führt die Straße der Dreiſeenbahn entlang nach Bärental(höchſte Sta⸗ tion 1000 Meter) und zum Feldberger Hof(Feldberggipfel 1500 Meter). Wer Zeit und Luſt hat, fährt hinab zum Schluch⸗ ſee, nach Menzenſchwand und St. Blaſien, dem herrlich ge⸗ legenen Luftkurort im ſüdlichen Schwarzwald; weiter durch den Hotzenwald(Höchenſchwand), das romantiſche Albtal hinab nach Albbruck und Waldshut im Oberrheintal, Oder man fährt über Bernau, der Heimat des Schwarzwaldmalers Thoma, und Präg nach Todtmoos, das Wehratal abwärts nach Wehr(Haſeler Höhle) und Säckingen. Eine andere Route zieht vom Feldberg das Wieſental hinunter nach Todtnau und Schönau, von da hinauf zum Belchen, auf den die höchſtgelegene Autoſtraße Deutſchlands führt(1400 Meter). Ueber Schönau geht es nach Schopfheim. Sofern man nicht nach Lörrach und Baſel fahren will, ſteuert man von Schopfheim in nördlicher Richtung wieder zum Schwarzwald hinauf und erreicht nach einer herrlichen Fahrt durch ſtolze Tannenwälder den Hoch⸗ blauen. Von dieſer letzten höheren Erhebung des Süd⸗ ſchwarzwaldes gelangt man nach dem idylliſchen Kurort Ba⸗ denweiler. Ueber Müllheim tritt man dann die Rück⸗ fahrt an. Zuſammenfaſſend iſt zu ſagen, daß die vorzüglichen Weg⸗ und Straßenverhältniſſe den ganzen Be⸗ reich des Schwarzwaldes dem Autoverkehr er⸗ ſchloſſen haben. Tankſtellen und Reparaturwerkſtätten befinden ſich an zahlreichen Stellen, die meiſten Hotels und Gaſthöfe ſind mit Garagen eingerichtet. Sicher wird in dieſem Jahre eine große Anzahl Auto⸗Touriſten in das Badner Fand kommen, um Gelegenheit zu nehmen, das weityer⸗ zweigte Straßengebiet des Schwarzwaldes bei lohnenden Autotouren kennen zu lernen. Die Harmonie von Tälern und Höhen, von Ebene und Gebirge, von Tiefland und Hoch⸗ land bietet dem Touriſtenverkehr ganz beſondere Reize. Auf der Fahrt durch das Land wechſeln oft die Stimmungsbilder mit der vielſeitigen Landſchaft, oft je nach Tages⸗ oder Jahres⸗ zeit. Die Romantik des Waldes, das Rauſchen der hohen dunklen Schwarzwaldtannen, das idylliſche Landleben, die Sehenswürdigkeiten der Städte, alle grüßen in ihrer Eigen⸗ art den Wanderer. Franz Albr. Mayer, Gonnige Jage am Bodensee Houſlan; Mainau MNeicßenau· Sohentwiel In das weite Becken des Schwäbiſchen Meeres, des größ⸗ ten Binnenſees in deutſchen Landen, ſind die Kulturen vieler Länder und Epochen eingeſtrömt. An dieſer Grenzſcheide zwiſchen Rheintal und Alpen, an der heute Deutſchland mit drei Ländern: Bayern, Baden und Württemberg, die Schweiz und Oeſterreich zuſammenſtoßen, war niemals eine Ab⸗ ſchließung möglich. Seit der Römerzeit war der Weg von der anderen Seite der Alpen her geöffnet, eine Geſchichte von mehr als 1000 Jahren iſt über die Uferſtädte hinweggegangen, und noch heute fühlt man, etwa in Konſtanz oder in Lindau, über den Paſtelltönen der Landſchaft die ſilbrige italieniſche Luft, die der Südwind herüberträgt. Von Oeſterreich weht eine heitere Lebensart übers Schwabenmeer, ſtammt nicht von dort auch die Kunſt, herrliche Mehlſpeiſen zu bereiten? (Verſucht es einmal in Bad Schachen!) Die Schweiz aber, als dritte im Bunde, gab das Beiſpiel der guten Gaſt⸗ freundſchaft. Da iſt in Konſtanz ein berühmtes Hotel, das einzige in Deutſchland, das aus einem ehemaligen Dominikaner⸗ kloſter entſtanden iſt. Auf einer Inſel liegt es, in⸗ mitten herrlicher Parkanlagen. Durch den unvergleichlichen romaniſchen Kreuzgang dieſes Kloſterhotels, durch den einſt in frommer Andacht die Dominikaner ⸗Mönche wandelten, promenieren heute internationale Touriſten. In Konſtanz ſollte man gegen Abend ankommen. Das Schiff, das von Friedrichshafen kommt, läuft in den lichterumkränzten Hafen, der auf einer Seite von dem hochragenden Zeppelin⸗Denkmal flankiert wird, Die Anlagen am Ufer ſind feſtlich beleuchtet. Heitere Menſchen luſtwandeln bei den Kläugen der Muſik, Die Luft weht ſo lau vom Seegeſtade gerüber, daß man auf einer Promenade im Mittelmeer zu ſpazieren glaubt. Wer Konſtanz in ſeinem Weſen erfaſſen will, ſollte eine ſtille Wanderung durch die nächtliche Stadt unternehmen. Hoch am Himmel ſteht der Vollmond und leuchtet in die Gaſſen und Gäßchen hinein, die ſich um das hochragende Münſter ſcharen. Ein paar weniger erfreuliche Bauten der Neuzeit werden mitleidsvoll durch die weitausgreifenden Schatten verdeckt, und es entſteht ſo dem Beſchauer ein Bild von hohem Reiz. Drüben, nach dem Hafen zu, der rlieſtge Kaſten des Konzil⸗Gebäudes, das alte Kaufhaus, das gegen 2* Hohentwiel Ausgang bes 14. Jahrhunderts errichtet wurde. Um 1417 tagte hier das Konzil von Konſtanz, das mächtigſte des Mittelalters, das Kardinal Colonna auf den päpſtlichen Thron hob und Johann Hus zum Tode auf dem Scheiter⸗ haufen verdammte. Die gewaltigen Hallen dieſes Hauſes ſchlteßen ſich ausnahmsweiſe noch zu recht ſpäter Stunde: Drinnen in dem eigentlichen Konzilium⸗Saale ein Bild von unvergeßlicher Wucht. Mächtige Balkenſäulen aus Eichenholz, das, ſo möchte man annehmen, die Ewigkeit überdauern wird, tragen das Ge⸗ wölbe; die wenigen Lampen, die den gewaltigen Saal er⸗ leuchten, laſſen den Raum im Halbdämmer noch mächtiger erſcheinen Am nächſten Morgen lachender Sonnenſchein am flim⸗ mernden Seegeſtade. Das kleine flinke Motorboot trägt herüber nach der Seeſpitze, wo Wilhelm von Scholz ſein Heim in ſchloßähnlichem Gebäude aufgeſchlagen hat, Ein etwa 1½ſtündiger Spaziergang oder eine einſtündige Dampfer⸗ fahrt führt zur fruchtbaren Inſel Mainau im Ueberlinger See. Das Schloß mit dem berühmten Park gehört heute der Königin von Schweden. Faſt füdländiſches Klima zauberte hier eine üppige Vegetation hervor. Unzählige Roſen blühen auf verborgenen Terraſſen, Palmen und Zypreſſen ſtehen im Glanz der Sonne, Orangen und Zitronen reifen hier, ſogar Bananenſtauden gelangen zur Blüte, Tags darauf ein faſt noch reizvollerer Ausflug nach dem Unter ſeſe. Der Dampf⸗ kutter trägt durch die Rheinmündung an das ſchweizeriſche Ufer, nach Ermatingen und nach Mannenbach, dann nach Gaienhofen. Hier hat Ludwig Finckh, der„Roſendoktor“, ſein Heim aufgeſchlagen. Brütende Sonnenhitze flimmert über den Waſſern und ſther der Landſchaft der grünen Matten. Die Inſel Reichenau mit ihren Spielzeugſchachtel⸗Bauten ſtreckt ſich lang und ſchmal in den See, Gatenhofen liegt wie im Schlummer. Ein köſtliches ver⸗ ſchlafenes Dorfidyll. Leicht geht es bergan; vereinzelte Häuſer

6. Seite, Nr. 377 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 16. Auguſt 1920 Augen aus dem Grün hervor. Ein Föhn hat ſich von ber Schweizer Seite her aufgemacht, ermüdend und Witterungs⸗ wechſel ankündigend. Wer auf der Inſel Reichenau iſt, fühlt das Verlangen, auch den Hauptſchauplatz der Ekkehard ⸗ Dichtung, den Hohentwiel, der ganz nahe liegt, zu ſehen. Man kommt in einer halbſtündigen Dampferfahrt nach der uralten Stadt Radolfzell und von dort zu Fuß in etwa zwei Stunden, mit der Bahn in einer Viertelſtunde, nach Singen. Zunächſt geht es langſam bergan, aber bald ſind erheblichere Stei⸗ gungen zu überwinden, bis man über ſich die gewaltigen Ueberreſte alter Befeſtigungen ſieht. Dann führt der Weg zu Ekkehard über verſchlungene Pfade zwiſchen Burgtrümmern an herrlichen Ausſichtspunkten vorbei. Zu Füßen des ſelt⸗ ſamen Bergkegels liegt hingebreitet das weite Schwabenland. Auf dem oberen Plateau bietet ſich ein prächtiger Ausblick auf die Nachbarberge, den Hohenkrähen und den Hohenſtoffeln. Drüben dehnt ſich der weite Spiegel des Bodenſees aus, und der Säntis liegt leicht verſchleiert mit ſeinen zackigen Um⸗ riſſen und ſeinen weiten Schneefeldern vor mir. Hier mag Frau Hadwig, die ſtolze, oft genug geſchritten ſein und Ekke⸗ hard, der gelehrte Virgil⸗Forſcher aus St. Gallen, Herr Spazzo, der bärbeißige, und vor allem auch Praxedis, die wunderſchöne Griechin, eine der leuchtendſten Geſtalten. So vergeht Stunde um Stunde. Mancherlei fröhliches Volk wandert den ſteilen Gipfel hinauf, viel deutſche Jugend aus allen möglichen Gauen, die leuchtenden Auges die Herr⸗ lichkeiten der Natur erſchaut und den Zauber der Stunde auf ſich einwirken läßt. Allmählich wird es Abend; Schatten ſenken ſich herab. Langſam ſteigen wir herab durch das alte Gemäuer. Auf der halben Höhe des trotzigen Felſenkegels unter Linden kurze Raſt vör dem kleinen Wirtshauſe, das Scheffel ſo oft Unter⸗ kunft gewährt. Singen liegt ſchon im Schlummer. Die Bahn gleitet hinaus, am Seegeſtade vorbei, zurück nach Konſtanz. Der Mond ſteht über dem See und hat ihn in ſein Licht ge⸗ taucht. Vom Schweizer Ufer leuchtet der ſchneebedeckte Säntis herüber. In den Uferſtädten verlöſchen die letzten Lichter. — Aus Bad ern und Nurorten Beſucherzahlen badiſcher Kurorte i Baden⸗ Badens Beſucherzahl im Mongt Juli hat gegen⸗ über dem Vorjahr ſtark zugenommen, ſie beträgt 13 226 Fremde(im Vorjahr 12620). Die Zunahme iſt auf das Konto des ſtärkeren Aus⸗ länderbeſuchs zu ſetzen, bei dem Niederlande, Vereinigte Staaten, England und Schweiz die größte Zunahme zu verzeichnen haben. Vom 1. Januar bis 31. Juli hatte. Baden⸗Baden insgeſamt 56 461 Be⸗ ſucher. Badenweiler zählte in berſelben Zeit vom 1. Januar bis 2. Auguſt 6868 Kurgäſte, darunter 1352 Ausländer, außerdem 1172 Paſſanten. Bühlerhöhe vom 20. Dez. 28 bis 31. Jult 29 insgeſamt 1263 Kurgäſte, davon 87 Ausländer und Herrenal h konnte bis 1. Auguſt 7295 Kurfremde buchen. Luzern düſtere Tage voll Rauch und fröſtelnder Näſſe auf u zern, am Vierwaldſtätter⸗ wärmende Sonne, blühende Wieſen, Wenn im Som ner Wenn noch der Großſtadt baſten, iſt in L ſee, der Frühling eingezogen; grünende Wälder laſſen den Winter vergeſſen. 1 N die Asphaltſtraßen glühende Hitze widerſtrahlen und quälender Staub die Atmoſphäre beſchwert, ſchwelgt Luzern in der reinen, kräftigenden Luft, die von den Bergen ſtrömt, laden die plätſchernden Wellen des kriſtallklaren Sees zum erfriſchenden Bade. Im Herbſt, wenn ſchon graue Nebel auf dem Tiefland laſten und rauhe Winde die fallenden Blätter vor die Fenſter wirbeln, tragen Sie unſere Berge, im be⸗ zaubernden Kleid der herbſtlich gefärbten Wälder, noch einmal empor zur ſtrahlenden Sonne, zum ewigen Licht. Dem Auktomobiliſten ſteht in Luzern ein großes Netz gut aus⸗ gebauter Straßen, die ihn auf die höchſten Päſſe und in unmittel⸗ bare Nähe der Gletſcherwelt führen, zur Verfügung. Immer mehr bildet ſich Luzern zu einem automoblliſtiſchen Zentrum erſten Ranges aus, denn von keinem anderen Ort der Schweiz aus laſſen ſich mit ſo wenig Aufwand an Zeit und auf ſo vorzüglichen Routen alle Sehenswürdigkeiten des Landes beſuchen. N 0 Luzern iſt das ſchweizeriſche Zentrum für den . Touriſten verkehr. Ausgezeichnete Verbindungen, in Geſtalt direkter Züge und durchlaufender Wagen, mit allen Großſtädten des Kontinents, bieten raſcheſte und ange⸗ nehmſte Reiſe nach und von Luzern. Dank ſeiner Lage im Mittel⸗ punkt der Schweiz und im Schnittpunkt aller wichtigen Verkehrs⸗ kinten bildet Luzern das natürliche Standquartter für Schweizer⸗ reiſen. Ferieuwanòerungen 7 Jage in 1. Tag: Bergzabern, Birkenhördter Linde 7 Klm., Silzer⸗ Linde 10 Klm., Finſtere Buche 13,5 Klm., Klingenmünſter 17 Klm. 2. Tag: Klingenmünſter 17 Klm., Ruine Landeck 18 Klm., Kreis⸗Irrenanſtalt 19,2 Klm., Madenburg 21,5 Klm., Kapelle 22,5 Klm., Ruine Trifels 27 Klm., Annweiler 30,5 Klm. 3. Tag: Annweiler 30,5 Klm., Albersweiler 35 Klm., Ornefels 40 Klm., Landauer Hütte 41 Klm., Ruine Scharfeneck 41,5 Klm., Drei Buchen 44 Klm., Heldenſtein 48 Klm. 4. Tag: Forſthaus Heldenſtein 48 Klm., Totenkopf 52,2 Klm., Hellerplatz 53,7 Klm., Erfenſtein 56,7 Km., Estal 60 Km., Mollenkopf 63 Klm., Lambrecht 70 Klm. 5. Tag: Lambrecht 70 Klm., Lambertskreuz 75 Klm., Sieg⸗ friedsbrunnen 77 Klm., Drachenfels 78,3 Klm., Forſthaus „Kehr Dich an nichts“ 82,5 Klm., Ruine Hardenburg 86 Klm., Ort Hardenburg 87 Klm. 6. Tag: Ort Hardenburg 87 Klm., Forſthaus Iſenach 94,5 Klm., Waſener Kreuz 99,5 Klm., Platte 101,5 Klm., Sippers⸗ feld 111 Klm. 7. Tag: Sippersfeld 111 Klm., Börrſtadt 113 Klm., Stein⸗ bach 116 Klm., Ruine Wildenfels 119,5 Klm., Moltkefels 122 Klm., Ludwigsturm 124 Klm., Donnersberg 126 Klm., Dannenfels 127,5 Klm., Kirchheimbolanden 135 Klm. Vom Bahnhof Bergzabern durch den Ort, dann links abzweigen, auf dem Philoſophenweg an mehreren Kurhäuſern vorbei mit Markierung weiße Scheibe durch ſchönen Wald mehrmals mit herrlicher Ausſicht auf Birkenhördt zur Birken⸗ hördter Linde(398 Meter), von hier mit blau⸗gelbem Strich rechts ab über die Fahrſtraße am neuen Landlöchel vorbei, bis man auf die Markierung blaue Scheibe ſtößt, man folgt nun dieſer an der Silzer Linde vorbei zur Finsberg Buche, hier verläßt man die blaue Scheibe und folgt nur noch der hin⸗ zugekommenen Markierung weißer Strich abwärts, anfangs durch Nadelholzwald, ſpäter durch Kaſtanienwald bis zum Kurhaus„Gleich“, hier vorbei und auf der Landſtraße nach dem nahen Klingenmünſter. Uebernachtungsgelegenheit. Am anderen Morgen wieder zurück zum Kurhaus„Gleich“ und mit weißem Strich rechts aufwärts zur Burgruine Landeck. Wirtſchaft; die Burg wurde im Mittelalter an Stelle einer kleineren geſchleiften Bergfeſte errichtet, 1689 wurde ſie zerſtört. Von dem Turm hat man prachtvolle Aus⸗ ſicht. Von da mit weißem Strich hinter der Kreis⸗Irren⸗ anſtalt vorbei, kurze Strecke auf Landſtraße bis zu einem Weg⸗ weiſer, hier links ab, bei dem am Wege ſtehenden Kruzifix mit weißem Strich aufwärts; bald kommt man zur Markie⸗ rung gelber Strich; man folgt dieſer, und gelangt aufwärts zur Madenburg. In dem Burghof iſt Wirtſchaft einge⸗ richtet; von dem guterhaltenen Turm hat man einen über⸗ raſchend ſchönen Ausblick. Die Burg ſtand ſchon im 11. Jahr⸗ hundert, ſie wurde mehrmals zerſtört, aber immer wieder er⸗ richtet; ihre endgültige Zerſtörung erfolgte 1689. Von der Madenburg mit gelbem Strich abwärts an einer am Fuße der Madenburg liegenden Kapelle vorbei, teilweiſe mit Ausſicht auf ſchattigem Waldwege um den Scharfenberg; unterwegs zeigt Wegweiſer aufwärts zu den Burgruinen Ane bos und Scharfenberg, von der Burg Anebos ſind nur noch ge⸗ ringe Mauerreſte vorhanden; ſie ſcheint im Mittelalter zer⸗ fallen zu ſein, die Scharfenburgruine wurde im 11. Jahrhun⸗ dert erbaut und im Bauernaufſtand 1525 zerſtört; weiter mit gelbem Strich an den Schloßäckern vorbei zur Ruine Tri⸗ fels; die Burg wurde im 11. Jahrhundert erbaut und 1602 durch Blitzſchlag und Feuer und im 30jährigen Kriege vollends zerſtört. Prachtvolle Ausſicht genießt man vom Turm, ſowie von der mit Schutzgeländer verſehenen Felsplatte. Wieder zu den Schloßäckern und mit Wegweiſer nach Annweiler. Uebernachtungsgelegenheit. Am 3. Tag weiter, rechts ab durch den Ort und auf Land⸗ ſtraße durch Queichhambach nach Albersweiler, hin⸗ Mit oͤem Auto ins Ausland Winke für die Einreiſe in die einjelnen Länder- Die warme Witterung hat nunmehr eingeſetzt unb damit zieht es dell Automobiliſten auch wieder in die Ferne. Mehr und mehr bürgert ſich auch bei uns in Deutſchland die Auto⸗ riſtük ein, was ſchon aus der außerordentlich geſtiegenen Nachfrage nach Triptyques und internationalen Führerſcheinen hervorgeht. Die Beſtimmungen der einzelnen Länder über Viſum, Aufenthaltsgebühren und die allgemeinen Fahrtvorſchriften find ſo verſchieden, daß ſie kaum ein Autouriſt reſtlos beherr⸗ ſchen wird. Im folgenden ſeien deshalb einmal die Einreiſe⸗ beſtimmungen für Automobiliſten und die wichtigſten Ver⸗ kehrsbeſtimmungen in den einzelnen Ländern, die für beutſche Autvuriſten in Frage kommen, kurz ſkizziert: Belgien: Rechts fahren, links überholen. Viſum für die Reiſenden erforderlich. Tägliche Aufenthaltsgebühr für den Wagen 10 Franken. Bulgarien: Rechts fahren, links überholen. Viſum für die Reiſenden erforderlich. Aufenthalt bis zu ſieben Tagen ge⸗ Pührenfrei. Dänemark: Rechts fahren, links überholen. Kein Viſum erforderlich. Aufenthaltsgebühren für Automobile bis zu acht Tagen 25 Kronen. Geſetzliche Haftpflicht iſt Vorſchrift. Soweit dieſe nicht bereits für das Ausland eingegangen, wird eine Prämie für die Dauer des Aufenthaltes in Dänemark erhoben. Die Geſchwindigkeit iſt auch auf den Landſtraßen beſchränkt. 50 Kilometer dürfen nicht überſchritten werden. Eſtland: Rechts fahren, links überholen. Viſum für die Reiſenden erforderlich. Einreiſegebühr 900 eſtländiſche Mark. Jeder Ausländer hat ſich innerhalb von ſechs Stunden nach ſeiner Ankunft bei der zuſtändigen Polizeiſtation zu melden. England: Links fahren, rechts überholen. Viſum für die Reiſenden erforderlich. Keine Aufenthaltsgebühren für den Wagen. Finnland: Rechts fahren, links überholen. erforderlich. Keine Aufenthaltsgebühren. Kein Viſum Holland: Rechts fahren, links überholen. Kein Viſum er⸗ forderlich. Aufenthaltsgebühren für den Wagen bis zu brei Tagen etwa ſieben Gulden.. Italien: Rechts fahren, links überholen. Kein Viſum er⸗ forderlich. Keine Aufenthaltsgebühren. Ballhupe neben dem elektriſchen Horn erforderlich. 4 Jugoflawien: Rechts fahren, links überholen. Viſum für die Reiſenden erforderlich. Keine Aufenthaltsgebühren für den Wagen. Lettland: Rechts fahren, links überholen. Viſum für die Reiſenden erforderlich. Lichtenſtein: Rechts fahren, links überholen. Kein Viſum erforderlich. Keine Aufenthaltsgebühren. Luxemburg: Rechts fahren, links überholen. Kein Viſum erforderlich. Keine Aufenthaltsgebühren. Oeſterreich: Links fahren, rechts überholen. Kein Viſum erforderlich. Aufenthaltsgebühren für den Wagen je nach der Dauer des Aufenthaltes zwiſchen 15 und 70 Schillinge. Polen: Rechts fahren, links überholen. Viſum für die Retſenden erforderlich. Keine Gebühren für den Aufenthalt des Wagens. Portugal: Links fahren, rechts überholen. Kein Viſum erforderlich. Keine Aufenthaltsgebühren für den Wagen. Neue baòiſche Werbeſchriſten⸗ Neckargemünd. die Perle des Neckartales. Wer einmal den verträumten Reig dieſes Städtchens geſehen hat, wird die Ueber⸗ ſchrift nicht überſchwänglich finden, die der Verkehrsverein Neckar⸗ gemünd ſeinem Proſpekt gegeben hat. Zu jeder Jahreszeit entzückt die liebliche Lage des Städtchens, das romantiſche Schaubild ſeiner Umgebung den Erholung⸗ und Ruheſuchenden. „„aber natürlich auch Freiburg, ſo heißt nämlich tatſächlich der offizielle Titel der übrigens recht anſprechend angelegten Werbe⸗ ſchrift. Gute Bebilderung und Beſchriftung zeichnen den Folder aus. Das beigelegte Verzeichnis der Hotels, Gaſthöfe, Fremden⸗ heime und Sanatorien Freiburgs mit Angabe der Unterkunfts⸗ möglichkeiten und Preiſe entſpricht einem allgemeinen Bedürfnis. der Naß ter dem Bahnhof über die Bahnanlagen, kurze Strecke links ab auf Landſtraße, dann mit weißem Strich rechts aufwärts, auf Feldweg zum Zimmerbrunnen. Mit Wegweiſer zum Orenfels und wieder zurück, weiter mit weißem Strich am Zimmerplatz und an der Landauer Hütte vorbei zur Ruine Scharfeneck, genauere Beſichtigung empfehlens⸗ wert; weiter zu den Drei Buchen und bald zum Forſt⸗ haus Heldenſtein; Uebernachtungsgelegenheit. Kleiner Abſtecher zu den Schanzen und Schänzelturm lohnenswert. Am anderen Morgen mit weißem Strich weiter, dann mit der hinzukommenden Markierung, blau⸗gelbem Strich, zum Totenkopf— Steinerne Schutzhütte. Von hier mit weiß⸗ rotem Strich abwärts durch das Hölliſchtal nach Erfen⸗ ſtein, und zur„Ruine Erfenſtein“, ſie wurde ſchon 1470 zerſtört; von hier hat man ſchöne Ausſicht, ebenſo zur gegen⸗ überliegenden, im 30jährigen Kriege zerſtörten Ruine Spangenberg, von da mit weiß⸗rotem Strich nach und durch Estal, dem Wegweiſer„Nach Weidental“ folgen, auf der Höhe ohne Wegweiſer rechts ab zum Mollenſtein, hier rechts aufwärts mit ſchwarz⸗weißer Scheibe über den Mollen⸗ kopf zum Taubenplatz, mit ſchwarz⸗weißer Scheibe durch Hoch⸗ wald über den kleinen Pflaſterberg um den Zigeuner⸗ kopf mit Ausſicht auf Neidenfels, abwärts nach Lambrecht. Uebernachtungsgelegenheit. Am 5. Morgen mit gelbem Kreuz aufwärts zum Lam⸗ bertskreuz.— Steinerne Schutzhütte.— Von da mit gelbem Strich links abzweigen, am Nadenbrunnen vorbei zum Sieg⸗ friedsbrunnen und dann mit blauem Strich zum Dra⸗ chenfels; hier hat die Natur verſchiedene Gewölbe, genannt Drachenkammern, geſchaffen, von der Plattform des Felſens hat man herrliche Rundſicht. Wieder etwas auf dem gekom⸗ menen Wege zurück und mit gelb⸗rotem Strich abwärts ins Tal über die Fahrſtraße und dann wieder aufwärts zum Jagdſtein, hier führt die Markierung zum Forſthaus „Kehr Dich an nichts“. Dies wurde im Jahre 1701 erbaut und im Jahre 1793 von den Franzoſen niedergebrannt. Von hier folgt man der Markierung gelbes Kreuz, das direkt zur Hardenburg führt, wurde 1215 erbaut und zerſtört 1794, vor hier abwärts nach dem gleichnamigen Ort. Uebernach⸗ tungsgelegenheit. Am 6. Morgen etwas auf Landſtraße aus Harden⸗ burg, dann links auf ſchönem ſchattigem Waldwege, der parallel zur Landſtraße läuft, an dem entgegenkommenden Iſenachbache entlang mit Blick auf das Forſthaus„Jägertal“ zum Forſthaus Iſenach. Von hier an einem Stau⸗ weiher, ſpäter an einem Bache entlang mit blau⸗weißem Strich durch das herrliche Iſenachtal zum Waſener Kreuz, da mit grünem Strich links ab über die Platte, dann mit weißem Kreuz rechts abzweigen(Achtung, Markierung teil⸗ weiſe ſchlecht, da viele Bäume gefällt wurden) über den Schnepfenberg; nachdem man etwa 7 Stunde dem weißen Kreuz gefolgt iſt, teilt ſich die Markierung, man folgt der rechts auf der Fahrſtraße abzweigenden nach Stppers⸗ felb. Uebernachtungsgelegenheit.* Am letzten Morgen ohne Markierung nach und durch Börrſtadt, am Bahnhof Börrſtadt vorbei und mit gelbem Strich durch Steinbach, beinahe am Ende Steinbachs biegt weißer Strich links ab, man folgt dieſem am„Reißender Fels“ vorbet zur Ruine Wilbenſtein, dieſe Burg wurde im Jahre 1321 erbaut und im 30jährigen Kriege zer⸗ ſtört. Von hier aus mit blauem Pfeil an der Gertruden⸗Ruhe vorbei zum Moltkefels, dann mit Wegweiſer zum Hirtenfelbd, von da mit weißem Strich zum Ludwigsturm, von dieſem höchſten Punkte der Pfalz genießt man prachtvolle Ausſicht. Vom Ludwigsturm mit rotem Strich zum Waldhaus— Wirt⸗ ſchaft— Mit rotem Strich abwärts zur Villa Donners⸗ berg, abwärts mit weißem Strich durch Dannenfels, durch ſchönen Hochwald, dann mit roter Scheibe an einer Schutzhütte vorbei, auf ſchmalem ſchattigem Waldwege, und zuletzt kurze Strecke auf Landſtraße, nach Kirchheimbolanden. Hier findet eine der ſchönſten Pfalzwanderungen ihr Ende. Wenn nur drei Tage zur Verfügung ſtehen, kann man die Wanderung in Annwetler(3. Tag) anfangen und in Harden⸗ burg(5. Tag) beenden. Von Hardenburg erreicht man in % Stunde Bad⸗Dürkheim, von hier kann man die Staats⸗ ober die Straßenbahn zur Rückfahrt benützen. Fl. Wanoͤervorſchlaͤge Tageswanderung Kailbach, Kailbachertor, Drehplatzbrücke, Seitzenbuche, Ernſttal, Waldleiningen, Heſſelbach, Kailbach Sad 85 14 nach Kailbach oder Neckargerach.20. auptbahnhof ab:.43 oder.52 Uhr; Eber. 0 f hr; Eberbach umſteigen, Kafl Vom Bahnhof mit der Nebenlinie 50, gelbem zwiſchen blauem Strich durch Kailbach etwas ab. Nach U. ain 19 1 Pfad rechts durch Wieſen abwärts und über einen Bach. Von da ohne Wegzeichen durch Wieſen hinauf zum Kailbachertor, ein Forſthaus, 10 Min. Schöner Buchenwald. Auf breiter Straße kaum merklich anſteigend. Links ein munterer Bergbach. Bei einer Biegung links(30 Miu.) über die badiſch⸗heſſiſche Grenze und die Drehplatzbrücke. Rechts Weg⸗ weiſer. Hier in nördlicher Richtung Uebergang auf die Hauptlinie 17, roter Rhombus. Den Waſſergrund gemächlich aufwärts, links aber⸗ mals ein rauſchender Bach. Nach 15 Min. verläßt die Markierung die ſchöne Straße, wendet ſich links, überſchreitet eine Brücke und geht auf einen Pfad über. Auf dieſem etwas ſteiler hinauf zur Seitzenbuche, Knotenpunkt, 34 St. Ueber die Straße(Wegweiſer) und auf der vorhin verlaſſenen Straße bequem hinab nach Ernſttal, 4 St. Daſelbſt ſehenswert die in allen Lokalen aufgehängten Ge⸗ weihe und ſonſtigen Jagdtrophäen. Mit der Hauptlizie 14, weißes Dreieck, direkt weſtlich durch ſchünen Tannenwald mit zum Teil mächtigen Baumrieſen und prächtigen Baumgruppierungen. Bei der Förſterei rechts, in den Leininger Wildpark und zum idylliſch ge⸗ legenen Schloß Waldleiningen, einer verkleinerten Nachbildung des Schloſſes von Windſor, ½ St. Das Schloß wurde von Fürſt Karl von Leiningen, der in der Kapelle ſeine letzte Ruheſtätte gefunden hat, von 1828 bis 1842 in engliſch⸗gothiſchem Stile erbaut. Der Wildpark um das Schloß hat einen Umfang von 12 Stunden. Mit gleicher Markierung auf Pfad rechts durch Wieſen aufwärts und durch eine Parktüre. Dieſe ſchließen! Nun im Buchenwald etwa/ St, ſehr ſteil, ſodann bequemer bergan zur Heſſelbacher Höhe. Durch zwei Parktore, wieder dieſe zumachen. Im Feld ab nach Heſſelbach, St. Südlich durch das Dorf mit der Nebenlinie 50, gelbem zwi⸗ ſchem blauem Strich. Gleich Wald. Durch die Höllklinge auf rauhem Weg nicht ſteil bergab. Rechts ein ziemlich wilder Bergbach. Später über dieſen und aus dem Wald. Links oben das Schöllen⸗ bacher Tor, ein Forſthaus. Nun durch ein ſaftiges Wieſental, links an einem munteren Bach hin, zuletzt rechts auf dem gleichen Weg wie morgens nach Kailbach, 14 St. Kailbach ab: 19.07, 23.02 uhr; Mann⸗ heim an: 20.48, 23.56 Uhr. 5 e 1 3

2— Freitag, den 18. Auguſt 1929 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe] 2. Seite. Nr. 877 Holel Stadt Strasburg Telephon 1402 bis 1405 Das führende Familienhotel in der Sophien-Allee. Allernächst den Bädern gelegen. Besitzer: F. Höllischer 8— Das ganze Jahr geöffnet. Rälbherbrenm Gasthof und pension zum Schwanen, althekanntes Haus Höhenluftkurort b. Freudenſtadt, Stat. Dornſtetten, 740 m U. M. Ringsumgeb. v. prächt. Tannenhochwald. Ebene, geſchützte Lage. Eig. Fuhrw. Mäß. Pr. Tel.⸗Amt i. Hauſe. Bes.: Max Ziefle. Hagold i Cath u. Rurh. Waldiult ſonn. Lage, 10 Min. v. d. Stadt, im Walde geleg. Behagl.einger Tages ⸗ räume u. Fremdenz. fl. Waſſer, Bad, Heizung, vorzügl. Küche. Penſ.⸗ Preis v 7.— an. Proſvekte gratis. Telephon 114. Beſ. Karl Freu! Laufen bach Murg asthof l. Pension Z. Lautenfelsen 400 m, Poſt Gernsbach im Murgtal. Tel. 84. Tannenwaldreich., ruhig, romantiſch. Gedeckte Veranda, Garten, Schwimmbad. Groß. Saal. Penſion RM..—. Vor. und Nachſaiſon billiger. 1 gut N 1 71 Hochschwarzwald Us 4 Hotel Neustädter Hof Nächſt dem Walde i ſtaubfreier Lage, beſtempfohlen. Familtenhotel. Mäßige Preiſe. Proſp. d. d. Beſ. Tel. 225. K. Fehrenbach Baiersbronn dandhase bens on Fiss Landhaus, Pension Elisabeth Schöne, ſtaubfr. Lage, nähe d. Waldes. Vorzügl. Betten. Neuzeitlich. eingerichtet. Gute Verpflegung, mäß Preiſe. Bef.: Eliſ. Fahrners Schwarzwald 81 Burg⸗ Calm abe Gasthaus zum Löwen raze 248 Nähe des Waldes.— Schöne, ſonnige Fremdenzimmer mit großer Teraſſe.— Gute Verpflegung.— Eigene Schlächterei.— Peuſionspreis„.50. Telephon 106. Beſitzer: Emil Hammer. 3 Grunbbae im Schwarzw., Ferien⸗Aufenthalt, Luftturort, 550m ü., inmitten herrlicher Tannenwälder, in ſonniger, ruhiger Lage. Pensjon zum Hirsch Telephon Unterreichenbach Nr. 27. Schöne Fremdenzimmer, Nebenzimmer, Flußbad, med. Bäder im Hauſe, Arzt 2 mal wöchentl. Penſions⸗ preis Mk..50 bei guter und reichlicher Verpfleguzig 8 Beſitzer: Gottlob Gaupp, Laudpoſt Calw? erren al Schwarz wald-Hoiel Israel. Haus] Telephon 1. gegenüber d. Kurhaus. Vorzügl. Verpfl. Groß. Lerrass. Café? Bad Liebenzeſl Hotel und Pension„Adler“ Erst. Haus am Platze mit fließ. warm. u. kalt, Wasser, Zentralhzg., erstklassige Verpfleg. Mäßige Preise, groß. parkart. Garten, Bader, Garagen. Gelegenheit zur Jagd u. Forellenfischerei. Telephon 53 Piospekte. Besitzer O. Bott, früher Küchenchef, 105 Hotel und Pension„Lamm“ in herrl. Lage, unmittelb. Nähe d. Waldes. Eigene Metzgerei, vorzügl Küche und Keller, Freundl. Zimmer, fließendes kaltes und warmes Wasser Zentralheizung. Maß. Preise. Großer Garten. Autogarage. Telephon 32. Prospekt durch den Besitzer A. Wohlleber. 25 Hotel-Pension„Ochsen“ in schöner, freier Lage m. groß. Gart. Erstkl. Küche, Fließendes kaltes u. warmes Wasser. Zentralheizung. Garage. Telephon 2. Prospekte durch die Bes.: Gebr. Emendörfer. 5 Hotel„Unteres Bad“ Pensionspreis Mark.— bis.—, Telephon 3. zwiſchen Dobel und Herrenalb Heusalz Gasthef und Penslon„Lröwen“ Anerkannt ſchöner Sommeraufenhalt! Hiefür bürgt: Ruhige, ſtaubfreie Höhenlage, erſtklaſſ. Verpfleg. z moderne Einrichtung. Penſionspreis Mk..50. Beſ.: 2 Faas. Billlger Kuraufenthalt im Schwarzwald Neusafz bei Herrenalb, 620 m fi. M. Familienpension Prachtv. Waldgeg., 4 reichl. Mahlzeiten M..50. Oarl Pfeiffer III 2 im Murgtal 800 mj Stat. Balersbronn Sri dGaöbenlufteurort.4. Frerge stadt 3 41 Altbek. Haus, dem Walde Gasthof und pension„Sonne“ zesendber gelesen, zehöne Fremdenzimmer, gute Küche, reelle Weine— Autovermietung Garage— Elektr. Licht, Bäder. Postautoverbindg. Baiersbronn Ruhestein(Haltestelle Sonne). Tel. Nr. 1. Paul Finkbeiner Wwòẽãe. Gasthaus u. 81„Ruhige, staubfr. Lage, nahe am Wald, Bad., Pens lo); Une Gute Verpflg. Tel. 13. Bes.: E. Galser WwWẽe s Sasbachwald Höhen⸗Luftkurort am Fuße der EN Hornisgrinde. Poſtautoyerbindg. mit Station Achern.— Gasthaus und Pension„Gaishölle“ a. Eing. in die bek. Gaishölle gel. Gut bürgl. Haus. Neuzeitl. eing. Penſ. v. 5% an. Tel. 251 Achern. Beſ. H. Nomer, Küchenchef.“ —- Hassenbrunn Hesselbach l Hldsterreichenhach te retten bach ent bern 0 Ain J 0. 1 Ink n' ſchöne Fremdenzim. m. vorzügl Betten, l. H. Polls.„U. Nl Ul aute Verpfl., Schwimm- u. Badeg. in. nüchſter Nähe von unſerem Hauſe. Autogarage. Telephon Nr 82.5 Höhenluftkurort, 9741120 m. Zentral gelegen, zwischen Feldberg u. Belchen. Geschützte, sonnige Lage, engumkränzt von herrlichen Tannenwaldungen. Täglich viermal Postauto verbindung Freiburg Schönau. Prospekte und Auskunft durch den Verkehrsverein r cn Gashaus u. Pensſon Zum Adler“ Schöne Fremdenzimmer— Warmwasser— Heizung.— Vorsaison, A 5.—, Juli und August S. 50. Tel Todtnau 88. Bes.: A. Hablitzel Schiltae h. Gasthof zum„Hirsch“ Schöne, ſtaubfreie Lage.— Gut bürgerliches Haus, 5 Minuten vom Bahnhof.— Direkt am Wald.— Mäßige Penſtionspreiſe.— Telephon 58. Beſitzer: Wilh. Heinzelmann. Lufikurorf Seelbach(Int lap (badiſcher Schwarzwald.) Erholungsbedürftige finden freundl. Aufnahme im Gaſthof„Zum Bären“. Idyll. geleg., rings mit Wald umgeben. Penſionspreis von&.— an bei vorzüglicher, beſter Verpflegung. Inhaber: A. Riehle. 5 Hirsau Gasthaus und pension„Waldhorn“ Gut bürgerl. Haus. Neu renov. Bekannt durch gute Küche u. Keller. Tägl. friſche Nagoldforellen.— Metzgerei.— Autogarage., Lufthuram Hegeldd danhof und Pension„Lum Löwen“ Neu renoviert. Erholungsbedürftige finden ſehr gute u. reichl. Verpflegung bei angenehmem Aufenthalt. Penſtonspreis Mk..— Autohalle, Privatgarten. Tel. 91. Beſ.: Franz Kurlenbaur, Koch. k Wildbad fete Nühler Brunnen Gut. bürg. Haus. Großer ſchatt. Garten. Anerk. vorzügl. Verpfleg. Penſion von„.00.00. Tel. Calw 24. Beſ.: Eug. Sattler. C AAA ⁵² ¶ EN W Al d Penſton..50 an. Autogaragen. Telephon 74. Bef. Exuſt Eiſele! 7 Idreiche G d, Od dad Ernsihofen I. üen. angenehm Aufenth, l. Gasthaus zur Post. Renovierte Lokalitäten. Erſtklaſſige Verpflegung bei eigner Metzgerei. Penſionspr. 4 Mahlzeit. u. 2. Frühſtück.50 Mk. Bei längerem Aufenthalt u. für Familien Sonderofferte. 8 Beſ. Axt, Telephon Amt Ernſthofen 3 0 500 m ü. d. M. Gaſthaus und Rortels hütte(Odenwalc) Penſton„Z u 9155 4 41 825 Schöne Fremdenzimmer— Bad im Hauſe. Penſtionspreis: 4 Mahl- zeiten 4 Mk. Etgene Landwirtſchaft. Oeffentliche Fernſprechſtelle 2 Beſitzer: Peter Siefert 1 bad. Odenwald NMudau loteFension Tamm Schöner Sommeraufenthalt! Habermannskreuz i nu. Sonaan Sehäter Gute Verpflegung, angenehme Zimmer. Penſionspreis von. 4. WM.an. Schöne Waldſpaziergänge. 20 Min v. Station Michelſtadt? im Hauſe (Odenwd.) 280 m hoch Fchbrombacn Luftkurort Gut bürgerl. Verpfleg. Volle Penſion einſchl. Nachmittagskaffee .20. Arzt am Platze. Kraftpoſt fünfmal zur Bahn, 4 Km. 1 Proſpekte durch den Verkehrsausſchuß. 88 Herrlicher Landaufenthalt. Beſte Verpflegung von an. beim Katzenbuckel t. Odenwald Höhenluktkurort Mülbhen„Penſton zum goldnen Engel“ am Walde liegend, ſchöne Spazierwege. Penſionspreis mit guter Verpflegung pro Tag.50 Mk. Poſt⸗Autoverbindung Melkenkur- Heidelberg Restaurant und Kaffee l. Ranges— Eigene Konditorei Größtes u. schönstes Terrassenrestaurant, vornehm eingerichtete Säle für Festlichkeiten. Weltberühmter Aussichtspunkt Lüuroctee ren-Brombachibd Angenehmer Familien⸗ und Ferienaufenthalt. Schöne, große Zimmer. Gute Verpflegung. Eigene Bäckerei. Ta. Apfelwein. Penſtonspreis.20 Mark. Autoverbindung nach Station Zell⸗ Kirchbrombach 5mal täglich. — Das führende Haus der auserlesenen Küche Heinrich Damm. Adam Schkfer- Gasthof und Pension„Grüner Baum“ direkt am Neckar, am Fuße der Minneburg. Schöne Fremben⸗ zimmer, großer Saal, Gartenwirtſchaft mit Kegelbahn. Wochen⸗ ende. Penſion.50 4..⸗K.⸗V.⸗Station. Telephon Nr. 2. Beſitzer: Frör. Feißkohl. 3 Besitzer: Vilhelm Ibrig. Stahlbad Rönig 1. Odenw. Kurhaus Gustav: u. Marienquellen Pension— 5 eigene Quellen für Bade- u. Trinkkuren bei Blutarmut, Bleichsucht, Nervosität, Schwächzustände, Gicht, Frauenleiden u. s. W. Arzt und Bäder im Hause, großer Garten, Liegekuren. Tel. 95. Bes.: Rärl Schuler Luftkurort Kirch- Brombach od Gasthaus u. Fenslon„Zum Odenwald“ Herrl., waldreichechegend. Volle Penſion, 4 Mahlzeiten, gute Betten. Heckarhäuserhof Sssthals 1 Flusterbachter Schöne Fremdenzimmer. Herrl., ſchattiger Garten, direkt am Neckar. Saal u. Nebenzimmer für Vereine und Geſellſchaften. Penſionspreis.50. Neuer Inh.: Nich. Böttinger, Küchenchef, Pro Tag.20%. J. L. W. Eiden müller, Tel. Amt Königt.O. Nr 29 ſt Hirſchh N. Gut Luftkurort Langenthal b dgl. Sans,Berzüs⸗ liche Küche, neueinger. Fremdenzimmer. Sonnige und ſchattige Liegewieſe am Bache mit Freibad. Volle Penſion(4 Mahlz.) 4 Mk. Beſitzer Weyrauch 77 Neustadt i Denw. bas thaus„Burg Breuberg Neu renoviert, ſchöne, luftige, beſteingerichtete Fremdenzimmer, Großer, ſchattiger Garten, direkt am Waſſer gelegen, Kahnfahrt, herrlicher Blick nach der Burg.— Ia. Küche und Getränke.— Penſionspreis bei vier Mahlzeiten.50—5 Mark.— Telephon: Amt Höchſt 25.. Beſitzer: A. Schneider. ist das führende Weltbad des Baden-Baden Kontinents Seine unvergleich- liche, paradiesisch schöne Lage in einem schon im Alter- tum gerühmten Talkessel mitten in der Wald- und Berg- romantik des Schwarzwaldes, seine einzigartigen Prome- naden(wohl die schönsten), seine für den Erholungs- suchenden geradezu idealen Luft- und Klima verhältnisse. die Heilerfolge seiner seit Jahrtausenden bekannten radio- aktiven, alkalischen Kochsalzthermen(68 Grad.) die bedeutenden sportlichen, die glanzvollen gesellschaftlichen and künstlerischen Veranstaltungen ziehen alljährlich über 80 000 Kurgäste aus allen Herren Länder nach Baden- Baden Seine Gaststätten beschäftigen ein Heer von aus- gesuchten Angestellten, die mit einer wahren Virtuosität in bezug auf Unterkunft und Verpflegung auch den höchst- gespannten Ansprüchen der Kurgäste gerecht werden Aber auch der weniger Anspruchsvolle ist in den zahl- reichen einfacheren Gaststätten gut und billig unter. gebracht Baden-Baden verdankt nicht zuletzt diese, Lastrosophischen Vollendung seinen traditionellen Weltruf Eine größere Anzahl bedeutender Fachärzte stehen zur Anordnung und Ueberwachung des Kurgebrauches(ins besondere bei Gicht, allen rheumatischen Erkrankungen. Neuralgien, besonders Ischias, Katarrhen der aberen Luft- wege) den Heilungsuchenden zur Verfügung. Das Kurhans ist in seiner luxuriösen innenarchitektonischen Ausgesta! tung ein Kulturdenkmal von hoher Bedeutung, Das große städtische Orchester, das von bekannten Dirigenten ge leitet wird. konzertiert während des ganzen Jahres meh mals täglich. Baden-Baden hat zwei städtische Tbeate mit ununterbrochener Spielzeit; das Schsuspielpersong] setzt ch aus ersten Kräften zusammen Der Sport in Baden Baden, besonders die Pferderennen, Auto-, Tennis. Tanzturniere, hat internationale Bedeutung. Heilbad Hoheneck/ Ludwigsburg Heute erschien im Heilbad Hoheneck der 30 000. Bade- gast dieser Saison. Die gute Heilwirkung der Bäder bei Gicht, Rheuma, Darm- und Magenleiden und Frauen- krankheiten wird in immer weiteren Kreisen geschätzt. Auch Ausländer aus Amerika, Polen, Schweiz ete, weilen in Bad Hobeneck zur Kur. Heiden(Schweiz) ist einer jener lieblichen Orte, die dem Fremden die Reize der Höhe und die Anmut des Wassers bieten können. Unweit von der Schnellzugs- und Schiffsstation Rorschach am Bodensee gelegen, ist Heiden in 25 Minuten Fahrzeit mit einer elektrisch betriebenen Zahnradbahn zu erreichen. Wer Ruhe, Kräftigung und Erholung sucht, ündet sie auf den löhen Heidens, wo er nordwärts auf den Bodensee scbaut und südwärts die Alpen schimmern sieht; auch der ausgedehnte Waldpark wird die Gäste immer wieder entzücken. Eine Reihe von Ausflugsorten liegen in der Umgebung Heidens. Wie überall in der Schweiz, so ist auch hier für eine glänzende Verbindung durch Babn und Autobusse gesorgt, wie auch das Verkehrsbüro da- für gesorgt hat, daß Heiden in das Netz der Spezial- Billette eingereiht worden ist. Rirch-Brombach in Denwal gt de. Hauptverkehrsstraße, ungestört vom lebhaften Autover- kehr, am Ostabhang der Böllsteiner Höhe. Ruhe und Ausspannung geben daher dem Erholungsuchenden bald die ersehnte Spannkraft zurück.— Kirch- Brombach ist ein altes Pfarrdorf, dem eine reiche geschichtliche Ver gangenheit anhaftet, wovon das Innere der Kirche mit dem sehenswerten Altarschrein ein beredtes Zeugnis ab legt. Gute Pensionen sorgen für behagliche Wohnung und Verpflegung. 8 Muggenbrunn Schon zu Anfang des Jahr- ö hunderts war Muggenbrunn dank seiner günstigen Lage als Stützpunkt zwischen Feld- berg und Belchen vielfach zum Sommeraufenthalt gewählt und auch beljebt. Manche Familie aus Mannheim hatte schon damals den idylliscchen, ruhigen Ort als Sommer- aufenthalt aufgesucht und sich dort Wohlgefühlt. Der Aufstieg oder die Fahrt von Freiburg über Kirchzarten, Oberried nach der höchsten Stelle der Paßstraße des Notschrei üht auf den Naturfreund einen überwaltigen- den Eindruck aus. Vom Notschrei abwärts nach Süden zu öffnet sieh das Tal und nicht weit liegt der Ort 1 uggenbrunn, fürsorglich eingebettet in einer engen Talmulde. Ringsum 200 m und höher als der Ort selbst sind bewaldete Höhenzüge, die herrliche Aussichtspunkte bieten. Nach Süden sind zunachst die Gründe und steilen Berghänge des Wiesentals. Weiterzu erblickt das auge bei klarem Wetter den ganzen Zug der Schweizeralpen, Rechts anschließend sind etwas nsher die langen Berg- rücken der Vogesen sichtbar, Wendet sich der Blick ost- Wärts, so erhebt sich aus den Tannenwaldungen heraus das Massiv des Feldbergs, Während sich auf der andern Seite westwärts die runde Kuppe des Belchen hervor- schiebt. Im Norden ist der Schauinsland. Die Höhen- wege Pforzheim Basel führen auf den Muggenbrunn um- gebenden Höhenzügen entlang und nur wenigemale läßt es der Wald zu, daß der Ort zu sehen ist. Das weiße Band der Landstraße belebt den Ort mit den an sanften Berglehnen, im satten Grün der Matten stehenden Schwarzwaldhäusern. Ein fleißiger und kerniger Volks- stamm versucht der Heimatscholle die küärglichen Er trägnisse abzuringen Die Handarbeit der Bürstenindu strie, die früher allseits beschäftigte und ziemlich Geld brachte, ist erstorben. Muggenbrunn bietet sich nun wie- der an al- Aufenthaltsort für Gesunde und Erholungs- N f ist der höchstgelegenste Kurort des bad. 1 Au Odenwaldes, liegt am waldumsäàumten Eingang des Mudtal, das zu einem der schönsten Taler, dem Uenglertstal nach Amorbach führt. Was Mudau seinen Reiz gibt, das ist die schöne Lage seiner ver- träumten Odepwaldeinsamkeit. Ringsum sind hohe herr- liche Walder. Unfern ist der berühmte fürstlich lef⸗ ningsche Wildpark mit seinen edlen Hirschen, seinen Wildschweinen, seinem roten Märchenschloß Wald- leiningen. Unfern ist die berühmte Ruine der einst 30 stolzen Wildenburg, wo Wolfram um 1200 den Parzival dichtete. Unfern sind die alten Wachtürme und Kastelle der römischen Mümlinglinie und die alte Kirche in Stein- bach, ein gotischer Bau aus dem 1300. Jahrhundert, der uns Dank der Denkmalspflege erbalten geblieben ist. Fern vom Getriebe der Großstadt, ohne jede Industrie, eignet sich Mudau vermöge seiner Höhenlage in wald⸗ reicher Umgebung besonders zum Erholungsaufenthalt für Nervöse, Rekonvaleszenten und Bleichsuchtleidende. In ozonreicher Höhenluft Wirkt die Waldruhe wohltuend auf die entkräfteten Nerven und mit neuer Schaffens- treude kehrt jeder in seinen tsglichen Beruf zurück. Mudau bietet reiche Gelegenheit zu abwecbhslungsreichen Spaziergängen und Ausflügen. Neustadt in ürnwal., 2 en en altes Städtehen im wei- ten, kruchthsren Tsl der„Blumenau“ gelegen. Ueber dem Ort thront aut steilem Kegel die mächtige und sebenswerte Burg Bräuberg, eine der besterhaltenen Burg anlagen Deutschlands. Gute Gasthäuser und Pensionen gehen dem Besucher eine gute Unterkunftsmöglſchkeit.

8. Seite. Nr. 377 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) — L urorfe und Reisen Freitag, den 16. Auguſt 1929 8 ., BBV ZUerER KUR RUFENTMATT fur Frühling, Semmer und Herbst Kursaal 6„ Strandbad Für prospełte ende mon sich an das offlzſelle VANRKSHNSsSURZ Ad SRUN NEN 2055 Aemmmmmmemdemammmammemmumdddedddamamaamumamedndedadddd 1 Unterägeri: Badhof 800 m— Linie Zürich-Zug-Luzern . Kurkaus Waldhelm Prospekte b Rerschach Schwelz 8iom „Hotel in Heiden Mineralbad und Kurpension. Altbek. Kurort mit ständiger Kurmusik. Pens.-Pr. Fr..50 an, bel 4 Mahlz. Schnakenfrei. Direkte Bahnwagen bis Rorschach am Bodensee. in der Geschäftsstelle der N. M.., E 6. 3, erhältlich 8262 Aussichtsreiche Lage. Qut bürgerl. Haus. Fbenslon Fr..- bis., Prosg. Bes, L. Henggeler Aummmmamdummdmmmadddddemddddadmddmemdennededdddddd Herhstaufenthalt bayr. Allgäu ond. 4. M. II b, Füssen. Herrl ſtaubfr. Lage, wunderbares Ge⸗ Weissensee bi geg. zw. wfronten⸗üſſen gegenüb. 2. Jaltengtein; Pens. Mahlz.).20% eig. Landwirtſch. Primateferz. Schäad⸗Waigel Sargans age: Pension Locher finden Feriengäſte, Erholungsbedürftige fortwährend freund⸗ liche Aufnahme. Schöne Zimmer. Prima Küche. 4 Mahlzeiten; Ostseebad Wustrow! ad Nordens Hoe Penſ.⸗Preis: 1. Hälfte Auguſt 6. 2. Hälfte.50. Vorzügl. Verpflegung Badhotel und Kurhaus Rössli Seewen a. Lowerzersee Seeſport, Heilquellen, Autogarage. Exkurſions⸗ Zentrum. Bekannt durch Ver⸗ pflegung. Heimeliger Ferienaufenthalt. Penſion Fr..50 bis 9. Proſpekte Fran C. Beeler Im Winter: Savoy Hotel Nervi⸗Gennas Herrlicher faanmelatembat im hiſtoriſch. Jaaſttal. ſehr viel Wald Licht, Luft. Fluß. u. Wan⸗ nenbad. Allerbeſtens 8 f 1 8 fl 0 Wildb anerkannte Verpfle⸗ and um 0 0 olg gung. Vier Mahl⸗ Linie Pforzheim Nagold- 480 m zeiten. Tag 4 41, Innere, Nerven, Frauenleiden, insbeson- M Decker, dere Störungen in den Wechselsahren, physik.-diätetische individuelle Behand- ſung, Entfettungskuren und Mastkuren, Erholungsstation, modern ausgestattet Asrztl, Leſtung: Geh. San.-Rat Ur. von Nocr den. 4 Widdern(Jagſt], Gaſthaus zum Adler. S258 Emo r echtzeſtige Sohönsf. Ferienaufenthaſt 4— in ruhiger Lage, bei beſter Verpflegun Zimmer Penſionspeels frs..— bis 5 8 bestellung Kur-NMotel Klausen in den Kurorten Unterschächen(Ur) 1000 m d. M. und Bädern pro Tag 5 Fr. it. Hl. Empfehlung A. Locher. 5 P. ZU SSTUNDEN VON NMANNHEIN Familje Walker. 8262 erspart viel Aerger! BADF SAISON IAH NEUEN„SCHWEIZ EN SFFBAD UID O BIS ENDE SFPTENHBER AUSKUNFT UND PROSPEKTFE GRATIS OFFIZIELLE VERKEHRNS-BURO LUZERN Karl Ludwig Sand Hiſtoriſcher Noman aus der Zeit der erſten deutſchen Burſchenſchaft Von Daniel Jeußner 48(Nachdruck verboten.) Hier erwartete ihn ſein Gaſtgeber— der ihm mit Sar⸗ tortus das Geleit geben wollte— bereits und erkundigte ſich freundlich nach ſeinem Befinden, und wie er geſchlafen habe. „Nicht beſonders,“ wich Sand aus,„letzte Nächte ſind dem friedlichen Schlafe abhold, weil ſie Reiſefteber erzeugen,— bei mir wenigſtens.“ „Ja, das ſtimmt!“ pflichtete Kraus bei,„Mtr geht es genau ſo... Nun ſag', wie hat es dir in meinem Hauſe gefallen?“ „Danke, ſehr, ſehr gut! So gut, daß ich dich bitte, mich — falls ich wieder nach Darmſtadt komme, erneut aufzu⸗ nehmen. „Mit dem größten Vergnügen.. Hoffentlich geſchieht dies recht bald.“ „Wie ernſt ich mit einer baldigen Rückkehr rechne, magſt du daraus erſehen, daß ich mein Ränzel mit dem geſtreiften Fuhrmannshemd und einigen ſonſtigen Wäſcheſtücken gleich hier laſſe..“ Sand ſchwieg und ſann ein Weilchen nach; daun fuhr er mit tiefer Bewegung fort:„Allerdings dürfen wir niht vergeſſen, daß unſer Leib ſterblich iſt; auch ſind Gottes Wege nicht unſere Wege Wie er mich aber führt, ſo gehe ich. Sollte eine Rückkehr nach hier nicht in ſeinem Plane liegen, ſo müſſen wir uns eben damit abfinden. In dleſem Falle bitte ich dich, das Ränzel an meine Mutter zu ſenden.“ „Das will ich gerne tun, hoffe aber beſtimmt, daß du es perfüönlich abholſt..“ „Das hoffe auch ich, und zwar innerhalb von vier oder fünf Tagen Noch waren die beiden mit dem Frühſtück nicht ganz fertig, als Sartorſus erſchlen, um— wie verſprochen— dem Freunde das Geleit zu geben. Eine Viertelſtunde ſpäter verließen die drei Darmſtadt in der Richtung Beſſungen, um die Bergſtraße zu gewinnen. Es wurde auffallend wenig geſprochen was ſeinen Grund in Karl Ludwigs großer Schweigſamkeit hatte, gegen die der geiſtreiche Sartorius mit dem ganzen Aufgebot ſetner Be⸗ redſamkeit vergebens ankämpfte. Der junge Theologe war zu ſehr mit ſeinen eigenen ſchweren Gedanken beſchäftigt, um einer heiteren Plauderei aufmerkſam folgen zu können. Kurz vor Eberſtadt verabſchiedete ſich Kraus, um den Rückweg anzutreten, und die beiden Freunde ſchritten nun raſcher dahin. Inzwiſchen war die Sonne im Begriff, hinter dem Oden⸗ wald emporzuſteigen, und hatte ihrem Liebling, dem Meli⸗ bokus, bereits eine goldene Kappe übergeſtülpt; ein wunder⸗ voller Anblick, der Sartorius die Zunge löſte und zu be⸗ geiſterten Ausrufen veranlaßte. „Steh nur, Karl,„ſagte er warm und mit entſprechender Handbewegung“„wie ſchön der Morgen, wie wunderbar unſere Umgebung, wie herrlich die Welt iſt! Die Frühlings⸗ ſonne hat dem alten, lieben Odenwald ein Prunkgewand an⸗ getan, einen Goldſchleier übergehängt, daß er vor Freude er⸗ glüht wie ein junges Mädchen beim Nahen des Geliebten. Das gerade Gegenteil biſt du. Dort lachendes, leuchtendes, flammendes Leben und bei dir Stumpfheit der Sinne, Welt⸗ abgewandtheit, Todestrauer. Du machſt den Eindruck wie jemand, der zum Sterben bereit iſt und auch zum Sterben geht.. So weit ſind wir aber noch nicht! Vor uns liegt die Welt! Und was für eine Welt: himmliſchſchön, gottvoll, genußverſprechend... Lockt ſie dich gar nicht? Willſt du völlig im Asketentum verſinken?“ Sand machte einen ſchwachen Verſuch zum Lächeln, der aber mißlang, und ſeine Stimme klang brüchig, als er ſagte: „Ich liebe die Welt mehr als du ahunſt, ich zeige es nur nicht, weil die Zeit— trotz der herrlichen Umgebung und des wundervollen, ſonnigen Frühlingstags— mir nicht dazu an⸗ getan ſcheint, Jubelhymnen anzuſtimmen. Mich beſchäftigen ſchwerwiegende Dinge. Erſt wenn ſie hinter mir liegen, wenn ich meiner Zeit Genüge getan, werde ich Gelegenheit finden, mich zu„freuen“. „Bisher habe ich geglaubt, zu den Menſchen zu gehören, die leicht begreifen. Du haſt mir aber ſpeben bewieſen, daß ich mich irrte; denn ich verſtehe dich nicht.“ „Das glaube ich gerne! Auch andere würden mich nicht verſtehen, und Ihr alle werdet mich vielleicht niemals ver⸗ ſtehen. Doch laſſen wir dies unerquickliche Forſchen nach Dingen, die noch in der Entwicklung begriffen... Was ich dir geſtern ſagte, möchte ich jetzt noch einmal erwähnen:„Ver⸗ ſuche nicht das Bild von Sais zu entſchleiern.— Wenn du aber imſtaude biſt, meinen Gedanken eine andere Richtung zu geben— und ſei es auch nur für kurze Zeit— will ich dir danken— Halte dies aber nicht für leicht!“ Sartorius ſann ein Weilchen nach, daun entgegnete er mit gemachter Heiterkeit:„Paß mal auf, wie ſchnell ich dich auf andere Gedanken bringe. Mir iſt nämlich in dieſem Augenblick ein Einfall gekommen, zer nur vom Himmel ſtam⸗ men kann, und den auch in freudig begrüßen wirſt.“ eee „Alles was vom Himmel kommt, empfange ich mit offenem Herzen und dankbarem Sinn.. Rede weiter!“ „So höre! Wie du weißt befinden wir uns in dem ſchönen Odenwald. Fällt dir bei Nennung dieſes Namens gar nichts ein?“ „Gar nichts!“ erwiderte Sand mehr mechaniſch als ſinnend. „Ich werde deinem Gedüchtnis ein wenig nachhelfen.“ „Ja, tue dass Sartorius warf noch eine ſehnſuchtgeladenen Blick über das Gebirge und deklamierte dann mit volltöniger Stimme: einige Strophen aus dem Nibelungenliede. In Sands Geſicht zuckte aber kein Muskel, und kein Aufleuchten ſeiner Augen verriet, daß irgend welche Saiten in ſeinem Inneren zum Schwingen gebracht worden waren. Der andere rezitſerte deshalb weiter, ſchwieg aber end⸗ lich und forſchte nach dem Eindruck, den die Verſe auf den Freund gemacht. Erſt jetzt begann Sand intereſſiert aufzuhorchen, drehte das Geſicht dem Vortragenden zu, und in ſeiner Seele begann es langſam zu dämmern. In ſeinen Augen glomm ein merk⸗ würdiges Feuer und anſcheinend freudig bewegt rief er: „Aah, das Nibelungenlied...“ „Na endlich!“ lachte der Andere.„Biſt du ſchwer von Begriff! Schon an der erſten Zeile hätte ich das gewaltige Epos erkannt.“ 3 „Zu jeder andern Zeit ich auch! Nur heute nicht, weil ich deine Verſe wohl dem äußeren, nicht aber mit dem inneren Ohr vernahm. Doch ſprich, weshalb deklamierſt du mir ge⸗ rade Teile aus dem Nibelungenlied?“ „Deine Frage bezeugt, daß du noch immer nicht ganz im Bilde biſt. Weißt du denn nicht, daß wir uns im Odenwald auf den Spuren des erſten Teils dieſer gewaltigen Dichtung befinden? Hier ſpielt ſich die große Jagd ab, die eigens dazu veranſtaltet wurde, den ſonnigen Helden Siegfried meuch⸗ lings zu erſchlagen! Bei Grasellenbach wird noch heute eine Quelle gezeigt, bei der Tronje Hagen Krimhildens Mann rücklings erſchlagen haben ſoll.“ „Ja, ja, du haſt recht,“ entgegnete Karl Ludwig ſinlend, „im Odenwald war's. Wir befinden uns alſo tatſächlich auf durch die Mythologie gewelhtem Boden; ich geſtehe gerne, daß mich dies ſtark intereſſtert.“ Die beiden Wanderer unterhielten ſich nun eingehender über den Inhalt des Nibelungenliedes. Sand ſchien wie aus⸗ gewechſelt. Es war dem beſorgten Freunde alſo tatſächlich gelungen, den Aermſten dem finſtern Bann, der ihn gefangen hielt, zu entziehen, daß er ſich ſelbſt und ſeine große innere Not für kurze Zeit vergaß (Fortſetzung folgt) 9 7 rr r,,..,,

ö 5 1 Freftag, den 18. Auguſt 1929 S er Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Nr. 377 52 9. Seite. lszeitur Internationaler Hopfenbau-Kongreß Deutſche Ekuheitsfront für Hopfenſchutz Am erſten Tage des vom 15. bis 17. Auguſt in Friedri hshafen tagenden Hopfenbaukongreſſes wurde deutſcherſeits eine C in U eit s ron“ für Hopfenſchutz hergeſtellt. In der a. o. Mitgliederverſammlung des Deutſchen Hopfenbauverbandes be⸗ handelte Geſchäftsführer Schloder beſonders die Notwendigkeit des Hopferherkunftsbezeichn ungsgeſetzes. Es ſoll nun im Herbſt an den Reichstag kommen. Die deutſche Hopfenanbaufläche erreiche heute erſt 0. 70 v. H. der Friedensanbaufläche, während Saatz ſeine Anbaufläche über den Friedensanbau ver⸗ größert, Südſlawien von 2700 Hektar 1925 auf 12000 Hektar 1928 ausgedehnt habe. Die Einfuhr ausländi ſchen Hopfens iſt dementſprechend ſtark geſtiegen, umgekehrt die deut ſ che Ausfuhr faſt bis zur Bedeutungsloſigkeit auf dem Weltmarkt geſunken. Dieſe große ausländiſche Ein⸗ fuhr iſt hauptſächlich darauf zurückzuführen, daß der gute deutſche Qualitätshopfen immer mehr mit billigem ausländiſchem gemiſcht werde. Dabei kam man auf den bekannten Prozeß gegen die Hopfen⸗ großhandelsfirma Jakob Kahn in Nürnberg zu ſprechen. Die Hopfenſiegelung genüge bei ihren heutigen Uſancen nicht mehr den Bedürfniſſen des gegenwärtigen Wirtſchaftslebens. Die Hinauszögerung des Herkunftsgeſetzes müſſe als ein Verbrechen am Hopfenbau bezeichnet werden. Ein Hopfenſchutzzoll genüge zwar gegenüber übermäßigem Wettbewerb anderer Edelhopfen, dagegen könne nur ein Herkunftsgeſetz gegen die preis ver⸗ derbende Konkurrenz minderwertigen auslän⸗ diſchen Hopfens, der im Inland faſt nur zu Miſchzwecken ver⸗ wendet würde, nützen. Der vorliegende Geſetzentwurf trage allen am Hopfen ban 1 intereſſierten Kreiſen Rechnung. Die baldige Annahme des Geſetzes im Parlament drückt folgende Entſchließung aus:„Die Vertreter ſämtlicher deutſcher Hopfen⸗ baugebiete und Organiſationen richten einſtimmig an Reichs regie⸗ rung und Reichstag erneut die dringende Bitte, mit größtem Nach⸗ druck darauf hinzuwirken, daß das ſeit geraumer Zeit vorliegende Hopfenherkunftsbezeichnungsgeſetz baldigſte parlamentariſche Erledi⸗ gung findet. Eine weitere Verſchleppung wäre für den ſchwer um ſeine Exiſtenz kämpfenden deut⸗ ſchen Hopfen bau nicht mehr tragbar. Es wird der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß nach der Verabſchtedung durch den Reichstag das Geſetz mit ſofortiger Wirkſamkeit in Kraft geſetzt wird, ebenſo die Ausführungsbeſtimmungen, ſo⸗ daß der deutſche Hopfenbau bis ſpäteſtens nächſtes Jahr in den Ge⸗ nuß des Hopfenſchutzes treten kann.“ Konzern Frankfurter Allgemeine Verſicherungs⸗A. Eine Bilanz für 1928 Zu der Konzernbereinigung der Frankfurter Allgemeinen Ver⸗ ſicherungs⸗AJ. wird noch gemeldet, daß die vom Auſſichtsrat ernannte Delegation, die ſich mit den erwähnten Vorgängen zu beſchäftigen hatte und aus Dr. Hahn(Deutſche Effekten und Wechſelbank, Frankfurt a..), Rotſchild(Deutſche Bank, Frankfurt a..) und Bodenheimer(Danat⸗Bank, Berlin) beſteht, am 21. Auguſt wieder zuſammentritt. Alsbald iſt die Beſchlußfaſſung des geſamten Aufſichts rates, der bisher noch nicht getagt hat, zu erwarten. Nachfolgend eine vorliegende Bilanz für 1928, die den ganzen jetzt noch dezentraliſterten Konzern umfaßt und von der Frankfurter Allgemeinen aufgeſtellt wurde: Paſſiva:.⸗K. 53 580 000 /¼, Kapitalreſerven 9 984 539 /, Spezialreſerven 970 293 /, Prämien⸗ veſerven 116 326 211 ,, Prämienüberträge 43 847 067 /, Schaden⸗ reſerve 19 372 536 /, Paſſiven⸗Hypotheken 960 276 /, Gewinn⸗Reſer⸗ ven der Verſicherten 24 560 690 1, Guthaben anderer Verſicherungs⸗ unternehmungen 16 088 944 ,, Guthaben von Agenten 1451 303%, Rückſtellung für Verwaltungskoſten 4 590 948„/, ſonſtige Reſerven 6856 889„, Aufwertungsreſerven 78 455 572 /, ſonſtige Paſſiva 7078 659 und Gewinn 18 723 733 /.— Aktiva: Forderungen an die Aktionäre 17 340 000 /, Grundbeſitz 29 314 650 /, Hypotheken uſw. 91 783 096 /, Schuldſcheinforderungen an öffentliche Körperſchaften 15 574 505 /, Wertpapiere 34 359 405 /, Betetligungen 19 999 050 /, kurzfriſtige Forderungen 114136 /, Darlehen auf Verſicherungs⸗ ſcheine 5 509 237 /, Guthaben bei Banken 18 024987 /, Guthaben bei anderen Verſicherungsunternehmungen 33 479 201 /, Ausſtände bei Generalagenten 290 607 804, rückſtändige Zinſen und Mieten 1913 894, Kaſſe und Poſtſcheck 1 161 526 /, geſtundete Prämien 25 520 530, Inventar 459 006 /, ſonſtige Aktiva 3 281011/ und Aufwertungsſtock 78 455 572. Die Geſamtbilanzſumme beläuft ſich ſomit auf 402 847 610 J. : Otavi⸗Minen⸗ und Eiſenbahngeſellſchaft in Berlin. Wie der De D. von unterrichteter Seite hörl, iſt der Geſchäftsgang beim Otavi⸗Kongern auch im neuen Jahre günſtig. Der Kupferpreis hat bekonntlich eine gewiſſe Stabilität erkangt, ſodaß die Preiskalkula⸗ tionen auf längere Sicht gemacht werden können. Bezüglich der in der letzten HV. angeregten Londoner Börſeneinführung ſteht die Verwaltung noch weiterhin auf ihrem ablehnenden Standpunkt. CC AAA * Bauxittruſt.⸗G. in Zürich.— Südſlawiſche Tochtergeſellſchaft gegründet. Unter Mitwirkung der Otavi Minen und Gi ſen⸗ bahn⸗Geſellſchaft und der Vereinigte Alumin u m⸗ Werke.⸗G., die bekanntlich an der Bauxittruſt.⸗G. in Zürich maßgeblich beteiligt ſind, hat dieſe in Agram die mit einem Aktien⸗ kapital von 4 Mill. Dinar ausgeſtattete Continentale Bau⸗ rit⸗, Bergwerks⸗ und Induſtrie.⸗G. gegründet. Dieſe Tochtergeſellſchaft iſt eine reine Verwaltungsgeſellſcha 1250 in der ſä jugoſlawiſchen Intereſſen(Options⸗, Pacht⸗ und ämtliche Bergrechte) der Bauxittruſt.⸗G. zuſammengefaßt ſind. Der Auf⸗ ſichtsrat wird in der Hauptſache mit jugoflawiſchen Perſönlichkeiten beſetzt werden. * Wieder Zunahme der deutſchen Roheiſenerzengung im Juli. Nach der Statiſtik beträgt die Roheiſenerzeugung im Juli insgeſamt 1203 510 To. gegen 1164958 To. im Vormonat Juni und 1035 594 Tonnen im Juli 1928. In den erſten ſieben Monaten 1929 betrug die Roheiſenerzeugung 7772 314 To. gegen 7621974 To. in derſelben Zeit des Vorjahres. Im Juli waren an Hochöfen vorhanden 186 (unverändert), in Betrieb befindlich 103(unverändert), gedämpft 15 (14), in Reparatur befindlich 39(40), zum Anblaſen fertigſtehend 29 (unverändert). Maſchinenfabrik Gritzner AG. in Durlach Eine Verwaltungs⸗Erklärung Die Verwaltung erklärt zu dem Kursrückgang der Aktien des Unternehmens, daß die Fahrradabteilung dem Abſatz nach nur eine nebenſächliche Rolle ſpiele und am Geſamt⸗ ergebnis ohne erheblichen Einfluß wäre. Allerdings liege auch die Nähmaſchinenbranche, der Hauptzweig des Unternehmens, in dieſem Jahre nicht günſtig, bleibe aber im Umſatz nicht hinter dem Durchſchnitt der letzten drei Jahre zurück. Die Vereinbarungen wegen Uebernahme der Fabrikation, die bisher ſchon ſeit zwei Jahren mit der Deutſchen Nähmaſchinen fabrik vor m. Joſef Wertheim A. G. Frankfurt/ M. beſtehen, ſind nun auch auf die Firma Friſter u. Roßmann A. G. Berlin erweitert worden. Dieſe Abmachungen erſtrecken ſich auf die Uebernahme der Fabrikation und des geſamten Vertriebsapparates der Berliner Firma. Die Verwaltung betont noch, daß in der Nähmaſchinen⸗ branche die Ergebniſſe der letzten drei Monate entſcheidend ſeten, ſo daß eine endgültige Vorausſage über den Verlauf des Jahres 1999 heute noch nicht gemacht werden könne. Wothenſchluß-Glatiſtellungen schwächen ab Mannheim abwartend Die heutige Börſe eröffnete gegen geſtern kaum verändert, was wohl mit denn ſeit einigen Tagen im Haag eingetretenen Stillſt and zu begründen ſein dürfte. Kleine Kursbeſſerungen waren in der Minderheit. Weſteregeln zogen auf 238 und Dt, Linoleum auf 910 v. H. an, was für dieſe eine Steigerung von 4 Punkten gegen geſtern bedeutet. Weiter leicht gebeſſert Pfälz. Mühle⸗Aktien. Schwächer unter anderem Farben⸗Aktien mit 223 v. H. Der Kaſſamarkt war wenig verändert, nur Frankf. Allg. Verf. gaben ſtark nach, ohne daß eine Notiz zuſtande kam. Man ſpricht von größeren Verluſten in der Abteilung des Abzahlungs⸗Verſ.⸗Geſchäftes. Auch gegen Schluß konnte keine Belebung Platz greifen im Hinblick auf den heutigen Wochenſchluß. Frankfurt unſicher und ſchwächer Zum Wochenſchluß zeigte die Börſe ein unſicheres Aus⸗ ſehen. Verſtimmt war man über neue Schwierigkeiten im Haag und das weitere Nachgoben der Aktien der Frankfurter Allgemeinen Verſicherung. Die Spekulation verhielt ſich zurückhaltend und ſchritt, nachdem in den letzten Tagen verſchiedentlich ganz be⸗ trächtliche Gewinne erzielt wurden, zu Gewinnmitnahmen und Glatt⸗ ſtellungen. Infolge Fehlens von Aufträgen war der Markt nicht recht aufnahmefähig, ſo daß ſich gegenüber der geſt⸗ rigen Abendbörſe zumeiſt Verluſte bis zu 2 v. H. einſtellten. Nur für einige Werte konnte ſich etwas Intereſſe erhalten. Auch der Montan markt war heute vernachläſſigt; nur für Gelſenkirchen, Phönix und Stahlverein beſtand etwas Intereſſe bei geringfügig gebeſſerten Kurſen. Glanzſtoffaktien waren erneut angeboten und 3 v. H. niedriger. Am Farbenmarkt lagen J. G. Farben im Angebot mit minus 116 v. H. Banken ſtill und behauptet, nur Reichsbankayteile etwas anziehend. Renten ſtill, Ablöſungsſchuld weiter leichk erhöht. Int Verlaufe war das Geſchäft im allge⸗ meinen ſehr ſtill. Die Kurſe gaben zumeiſt auf weitere Reali⸗ ſatiönen um Bruchteile eines Prozentes nach. Nur Reichsbank und Zell Waldhof traten bei Beſſerungen bis zu 1 v. H. etwas hervor. Am Geld markt war Tagesgeld 8,5 v. H Berlin rückgängig Im Augenblick bringt jeder Tag für die Gffektenmärkte eine ver⸗ änderte Situation, das heißt nicht börſentechniſch, f ern was die wirtſchaftlichen und politiſchen Momente bet. end geſtern der Millionenkredit der Bank von England als Hauſſemoment da war, mußte naturgemäß heute das Dementi der beteiligten Stellen ernüchternd wirken. Auch die Nachrichten aus dem Haag lauteten ziemlich peſſimiſtiſch und man macht ſich bereits mit dem Gedanken einer Vertagung vertraut. Dieſe ſich täglich widerſprechenden Nach⸗ richten über den Verſtandlungsſtand erinnern ſehr an die Zeit der Pariſer Verhandlungen, wo die Meinung der Preſſe ebenfalls täg⸗ lichen Schwankungen ausgeſetzt war. Trotzdem zeigten die erſten Kurſe heute eine bemerkenswerte Widerſtandsſähigkeit, und ein⸗ tretende Verluſte betrugen nur in den ſeltenſten Fällen mehr als 1 v. H. Das Geſchäft war wieder klein, ſelbſt der Wochenſchluß hatte keine ſtärkere Realiſierungsneigung zur Folge. Durch ſeſte Haltung fielen Reichsbank plus 2 v.., AG, plus 1½ v.., MAG“ plus 2 v. H. auf. Bei letzteren ſetzten ſich anſcheinend die ameri⸗ kaniſchen Aufläufe fort und die Gerüchte von einer Sanuierungsmög⸗ lichkeit im Verhältnis von:1 erhielten ſich. Schwache Veranlagung hatten Glanzſtoff(minus 4 v..). Anleihen feſter, Ausländer geſchäftslos, Pfandbriefe teilweiſe etwas gebeſſert. Der Geldmarkt lag in ſich weiter etwas verſteift, Tagesgeld 624 bis 89“, v. H.(ver⸗ einzelt nur noch 67 v..), Monatsgeld 910 v.., Warenwechſel ca. 7% v. H. Nach den erſten Kurſen wurde es dann vor⸗ übergehend feſter und das Geſchäft ſpätex ſetzten aber anſcheinend doch nahm an Lebhaftigkeit zu, wieder Wochen ſchluß⸗ Klattſtellungen ein, denn die Kursentwicklung wurde uneinheitlich und eher ſchwächer. Berger blieben G. 0 Deutſche Waffen und Julius Siemens verloren dagegen 2 v.., etwas ſeſter. nzſtoff lagen um weitere 2 v. H. gedrückt. 2 rr Auch Glan Der Kaſſamarkt war uneinheitlich, das Geſchäft hielt ſich weiterhin in ſehr engem Rahmen. Frankfurter Allg. Verſicherung waren auf die angeblich großen Verluſte ſtark angeboten und wurden Strich Brief notiert. Man taxierte den Kurs ca. 740 gegen 885. Im weiteren Verlauf wurde das Geſchäft noch ruhiger, die Spekulation nahm weitere Wochenendglattſtellungen vor, durch die ſich neue Verluſte ergaben. Die Schlußkurſe lagen bis zu 2 p. H. unter Anfang. Siemens, Bemberg verloren 3,5, Salzdebfurth gegen geſtern 5 v. H. Nur Berger und Zell Waldhoff blieben, jedoch nicht zu den höchſten Tageskurſen, gefragter und ſeſter.— Die Kurſe am Deviſenmarkt waren faſt unveränder Berliner Deviſen Diskontſätze: Reichsbank 7½, Lombard 8½, Privat 7% v. 5. Amtlich 15. Auguſt 16. Auguſt Parität Diskont in Re für G. I. B. G. I B. M. Iätze Holland.. 100 Gulden 168,01 J 168,35 168.00 168,40 168,84 8,8 . 100 Drachmen 5,425 5,435.43.44.485 9 Brüſſel 100 Belga= 500 P. Fr. 58,305 38,425] 58,325 88,44 56,355.0 Danzig.. 100 Gulden 81.82 51,48 81,381,498 81.585 7 Helſingfors... 100 finnl. M. 10.543 10,588 10.53 10.58 10,512 7 Italien..„ 100 Lire 21,935] 21,975] 21.921,97 22,028 7 Südſlawien„. 100 Dinar 7,86 75 7,863] 7,878 7,855 1 Kopenhagen.„„„ 100 Kronen 111,68 111,88 111.67 111,89 112,06 5 Liſſabon„„„„ 100 Eskudo 19,77 18,81 18,78 18,80 17,48 8,5 Oslo„„„ 100 Kronen 111.69 111,91 111,69[111,91 111,74 875 Paris„„„ 100 Franken 16,405 16,448] 16,41[ 16,45 16,445 3 Prag 00 Kronen 12,411] 12.481 12.418] 12.483 12,38 8,5 Schweiz. 100 Franken 80,57 80,83 80,675 30,885 80,818 85 Sofia 100 Leva 3,034] 3,040.034] 3,040 3,017 10 Spanien. 100 Peſeten 61,58 61,65 61,51 61,63 69,57 5 Stockholm... 400 Kronen 112,88 112.58 112,38 112,58 112,05 48 Wien.. 100 Schilling 59.07 39,19 59,08 59,20 58,79 77⸗5 Budapeſt 100 Pengö= 12 500 Kr. 73,17 3,31 73.18[ 73,32 72,89 8 Buenos⸗Aires 1 Peſ..759] 1,769] 1,758.762 1,786 10 Canada... 1 Canad. Dollar 4,168 4,178 4,168 4,174 4,1764— a I en 15958] 1,962] 1,958].962] 1,986] 8˙% airo.„ 1 ägypt. Pfd. 20,88 20,90 20,88 590 20,91— Konſtantinspel.„„ türk. Pfd. 2,005].009] 1,998] 2,002] 2,130 10 Lonbonr n 1 Pfd. 20,838] 20,878 20,888 20,878 20,893] 8,5 New Vork. 1 Dollar 4,1948.2025 4195 4,203 4,1780 8 Rio de Janeiro„„ 1 Milreis.497 0,499 0,497 0,990,508 Uruguay. 1 Gold Peſ. 4,106 4,114.106] 4,114 1 4,821 Berliner Mekallbörſe ——ůůĩv—5v5*————— Kupfer Blei 1 16 8 bez. Brief] Geld bez.! Brief Ge J bez 7 Geld Januar.]—.— 149.50 149, 46,25 46,25 46,.—,— 50.50 49,50 Februar—.— 149,0 149,——,— 46.25 46,—-. 50,50 49,50 März—— 149,75 149,25—.— 46.25 46,——.— 50,50 49,78 April—.— 149,75 149,25—.— 46,25 46.— 50,50 49,75 Mai—— 149,75 142,50—.— 46,25 46, 50.50 49,75 Juni—.— 150,— 149,80—.— 48,25 46.— 50.25 49, 75 Jui.—.— 150,25 150,.— 46,25 46,2546, 25 50. 50.— Auguſt.]—.— 146,75 146,25—.— 46,25 45,50 51.— 48 50 Sept.—— 147,25 148,50—.— 46,25 45,75 50,50 48.— Oltober.[—.— 148.25 147,25—,— 46,25 48,.— 50.25 49.— Nov..—,— 148.— 149,——.— 46,25 46, 50,50 49,— Dez.—,— 149.50 148,50]—,— 46,25 48,.— 50,50 49,50 Elektrolytkupfer, prompt, 170,75 Antimon Regulus 5468 Orig. Hütten⸗Aluminium 190,.— Silber in Barren, per eg 71,78 73,50 dgl. Walz⸗, Drahtbarren 194.— Gold, Freiverkehr, 10 gr. 28,00— 29,20 Hüttenzinn, 99 v. H.— Platin, dto, 1 r—40 Reinnickel, 98—99 v. H. 345,.— Preiſe(ohne Edelmetalle) für 100 Kg Zink prompt Alumin. Inl. do. Ausl. Queckſilber Antimon Reg. Platin Wolſramerz Nickel Inland do. Ausland Silber Londoner Mekallbörſe metalle in E pro! Silber Unze ſtand. 187/40) fein. Platin üUnze 15.186, dy. Eſektw. 84.75 84,75 78,55 78.98 Zinn Kaſſa 208,5 209.2 74,50 74,75 do. 8 Monate 212.6 218,2 78,50 78,75 do. Settlemen 218,8 209,0 84.75] 84,75 do. Banka 220,5 221.0 79— 79. do, Straits 212.0 212 5 110,01 110% J Blei prompt 23,05 22,95 8 24,80 Kupfer Kaſſa do. 3 Monate Setlementſpr. Kupfer elektrol. do, beſt ſelec do ſtrong sh —.— — . Kurszeitel der Neuen Mannheimer Zeſtung Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten, bel Stückenotierungen in Mark je Stück Maunheimer Effektenbörſe 16. J 15. - Judwigsh. A. Br. 218,0 Pfälz. Preßhefe 186,0 Schwartz Storch. 168.0 Werger Worms 192.0 Bad. Aſſekuranz 162,0 Continent. Verf. 80, 80 Mannh. Verſich, 121,0 15. 5% Had. St.⸗A. 1 75,— 7% Bad Kom. Gd 82,75 Seeg hafen Stadt 89,.— 89 10% Mhm. Gold 101,0 80% 4 Gold 90.— „ Gold 72.— 6% Farben ds. 2 425,0 15, 10% Arkr. M. B. 128,0 125,0 18%„„ A 140,0 Karlsr.Näh. Hatd 35.— C. H. Knorr.. 189,5 Konſerven Braun 78,— Mannh. Gummi 41,— Neckarſulm Fhr—-.—. Pfäls. Müblenw 150.0 151,0 Portl. Zem. Heid, 182,0 Rh. Elektr..⸗G 151,0 151,0 Rheinmühlenw.—.— Südd. Zucker 158,0 Verein f 68.— 6 163,0 192,0 Badiſche Bank 160,0 * 2 1 11 140 0 „Hypoth. Bk. 1 1 .⸗G. f. Seilind. 54.— Brown, Boveri 138,5 Daimler⸗Benz 52,.— 8 Deutſche Linol. 306.0 Enzinger Union 78,— Gebr. Jahr. 15,.—15.— J. G. Farben 228,5 Frankfurter Börſe 8 r. Hp. u. 5 5 Privatb. 181.2 Darmſt. u. Nat. 276,5 Deutſche Bank 167.0 166,7 D. Effekten Bank 128.7 —— D. Hyp. u. Wechſ. 127,0 .90 D. Ueberſee⸗Bank 100,0 D. Vereinsbank—.— Disconto⸗Geſ. 152,0 Dresdner Bank 158,5 Neat Bank. 108,5 rebitbank 121, dd. Disconto. 130,0 Wayß& Freytag 101.0 Zellſtoff Waldhf 237,0 Durlacher Hor 186,5 Eichba 15 um Montan-Aktien Eſchweil. Bergw 195,5 Gelſenk. Bergw. 140,2 arp. Bergbau—.— lſe Bgb. St. A. 218,0 Lali Aſchersleb. 232.0 KaliSalzberfurth 898,0 Kali Weſteregeln 236,5 Klöckner Mannesm. R. 120.0 Mansfeld Akt 136.2 Otavt⸗Minen. 65,25 Phöniz Bergbau 108.0 108,4 Rhein. Braunk.-. Rheinſtahl.—. Salzw. Heilbr. 222,0 Tellus Bergbau 116,0 Bet u. Laurahütte—.— Ver. Stahlwerke 117,5 Feſtverzinsliche Werte 87,50 52,25 11,75 82% Reichganl. 87,50 8%„ 51. Ablsſungpch. l.. 10.60 2 D. Schaganw. 29. 4% Schutzg. 14 4,97 edudwigsh. 29—.— 10% Mhm. Gd. 28 104,8 5„29 89,50 %„ 5% Grkr. Mh. 29 15.— 8% Preuß. Kali—.— 5% Preuß, Rogg..25 5% Südd. Feſtwd 2,04 2,04 9% Grkr. M. abg... 89% ch ⸗Wk.⸗Don 68,50 15% Bad. Rom. Gd. 92,75 88% Pfälzer--9 98,— 93,— eth. Hop. 24. 294. %„ R.-8 99,50 %„„-11 84,50 8%„„„12-12 82,.— 6 ¼% Rhein. Lig 77,.— 4% Pfälz. Lig. 75,50 48% Südb Lig 74,50 %%Meining. 874.15 ele Br. S. B. vie 72.90 Trans port-Aktien Bank- Aktien 8 Ang D, Creditb 126.0 128.0 Vabiſche Zank 159,1 159.6 rkfrt. Hyp.⸗Br. 140,0 140,0 etall. u. M⸗G.—.——.— Mitteld. Cd.⸗B..—.— Nürnbg. Verein—,— Oeſt. Cred.⸗Anſt. 90,80 Pfülz. Oyp.⸗Bk. 135,0 Reichsbank. 300,0 Rhein. Creditbk. 121.5 Rhein. Hyp.⸗Bk. 149,0 Sudd. Boden⸗G. 157,0 Südd, Disconto 129.0 Wiener Bankver. 12.75 Württ. Notenbe 181,0 181.2 Autan 227,5 228,5 5 a—.— 700,0 Induſtrie-Aktien Eichd.⸗Mannh.—, enninger K. St. 170,0 wen München 284.5 Mainzer St.⸗A 221,0 Schöfferh. Bindg. 290.0 Schwartz⸗Stor Werger irkf. R. u. Mito,—.—— tannh. Berſ.⸗—.— 163,0 190,0 Accumulatoren.— 121. Adler Klever. 29. 50% A. E, G. St.⸗A. 201.2 114.0 Aſchaff. Buntp. 154.0 11.50(Bd. Maſch, Durl. 140,0, edaß 5 eidelb. Straßb. 51,.— orbd. Lloyd. 114 0 DOeſter.⸗U. St. 8 11 50 15. Bad. Uhren Bergm. Elektr.—.—. Brem.⸗Beſig. Oel 63,— 69.— Brown Boveri 156.5 187.0 Cement Heidelb. 188,5 „ Karſtadt 189,0 Chade 2 187.0 485,0 Thamott. Annw. 116,0 117,0 Chemiſche Albert 61.15 Th. Brockhues 81.— Daintler Benz 53 50 Di. Atlant.⸗T. 113,0 Dt. Eiſen handel—.— Dt. Erdöl.. 114.7 D. Gold⸗u. S. Anſt 184,0 Dt. Linoleum 320,0 Dt. Verlag 217.0 50 112.0 Dürkoppwerk St 24.— Düſſel. Rat. Dürr 53 Duckerh.e Wim— 155 16, — 105,% 5 15. Rein. Gebhersch. 105,0 Geſfürel. Rheinelekt. B. A. 77 einelekt. B. A. 7725 St. A. Goldſchmidt Th..80 Gritzner M. Duri. 59,— 60 Grün& Bilfinger—.— Haid& Neu.. 33, Hanfwerk.Füſſen 75,.— Hilpert Armat. 108,0 irſch Kupf. u. M. 134,0 och⸗ u. Tiefbau 98. olzmann, Phil. 106.0 olzverkohl.⸗Jd—— 85 112⸗0 1 5 Erlangen 91,50 unghans St. A. 62.456 Kamm. Kaiſersl. 143,0 Farſtadt Rud.. 177,0 Klein, Sch.& Beck.—— 96. Knorr, Heilbr. 188,0 Konſerv. Braun 75,.— Krausch. Jock. 48,25 Ver. deutſch. Oelf. 67,50 7 Vergt. Jute. 115,0 Lechwerkte Ber. Ultramarin. 155,0 184.0 38 S Co. 1720 Ver. Zellſt. Berl. 109,0 Zubwigsh. Walz. 117.5 Vogtl.Maſch. St. 78.— Voigt& Häffner 222.0 Mainkraftwerke 10/0 Voltb. Seil. u. K. 62.— 62.— Metallg. Frankf. 124,5 2 Mez Söhne. 50. Miag, Mühlb. 127.5 Moenus St.⸗A. 30,— Motoren armſt. 58,— Motoren Deutz 75.— 2 . 488 f e Zenſtoff Aſchffos 186,2 1260 Motor- Oberurf. 165.2 105,0 Ben Mente 1890 Neckarſulmer Fg.—.—. 8 Waldhof 237.5 289,7 Petersuntonßrf. 125.0 128,5 Bf. Nähm Kay. 20.—. Berliner Börſe Sender 19,65 „„ II 20,25 20,15 Roeber, Gebr. D. 111,51 Rütgerswerke 88,.— 188,0 8 r 89,.— Schnellpr. Frkthl. 63.— Schramm Lackf. 101,0 Schuckert, Nrbg. 280.6: Schuhf. Berneis 54.— Seilinduſt. Wolff 64,— Siem.& Halske—— Südd. Zucker 156,7 Tricoß Beſigheim 60,50 Ber. Chem. Ind. 79,75 Eiſen Kaiſersl. Elektr. Licht u. K 208,5 208,5 Elektr. Sieferung, 189 2 Emag Frankf. 83,— Ehinger Union 81.— Eßlinger Maſch 95.— Ettling. Spinn. 215,0 aber& Schleich 107,0 1 5 Gebr. Pirm— J. G Farben. 224,1 5%„ Bonds 2 126,0 9 5 Jetter 83,.— Wauyß& Freytag—.— W. Wol 109,01 elt, Guilleaume— runkfurter Gas 126,0 1.). 89.— kf, Pol.& Wit..—155.— A Raſtatter Wagg⸗ 14.— Darm. u. N.-B. 278,5 2762 Dt. Aftatiſche Bk. 656,568.68 Deutſche Bank 167, 166.2 Otſch. Ueberſee Bk. 100,0 Disconto Comm. 152,4 Dresdner Bank, 157,5 157,0 Mitteld. Kredbk.—.— Oeſterr. Creditbk.—.— Reichsbank. 299 6 fein. Creditbk. 122,0 Süddeutſch. Disc. 120,0 130, Frankf. N 8 Stück u—.— Induſtrie-Aktien Acrumulatoren— Ablerwerklne 49— 49 Alexanderwerk 42,50 Allg. Elektr.⸗G. 202.0 Alſen Portl.⸗Z. 195,2 Ammendf. Pap. 162 0 Unßhalt Kohl. 62,25 Feſtverzinsliche Werte Goldanleihe. 6% Reichsanl. 2887,50 Dtſch.Ablöſgſch.! 52.— ohne Ablöſgrecht 11.60 5% Bad. Kohlen 18,.— 80% Grkr. Mh. K.—.— 5% Prß. Kalianl. 6,70 5% Roggenwert. 10. 5% Roggenrentb. 8,14 5%(andſch Rog,.50 Trans port-Aktien Schantungbahn Ach f. Berkehrw 189,5 Allg. Lok. u. Str 162 0 Süd. Elſenbahn 125 5 apag 2 „Südamerika 187,0 186 0 14 — ö So anſa Diſchiff 162,5 163,0 ordd. Lloyd, 114.5 5 Berein Elbeſchiff 21.15 Bank⸗Aktien Bank J. el. Werte 155 2 Dank f Brauind. 161,0 Harm. Bankvper. 128.0 Berl. Handelsg. 210 0 Tom u Priotbk 181,2 2 3% Mexikaner 26,.— 4% Türk. Ad. Anl. 6,05 405„Bagd.⸗Eiſ 7,50 %„ 4% 4 unif. Anl. 11,90 4% Zollobl. 1911.45 400 ⸗Fr.-Log 12, 10 4¼% And. Ser 18. SSS S S8 209 5 181% — 9 Balke Maſchtn, 122.0 Braunk. u. Brikett 185,0 Sr.⸗Beſigh. Oelf 68,35 9 Dresd. Schnellpr. 112,0 [Saggenau.⸗A.—.—. 16. 15 15, D Hackethal Draht 93.25 einfeld. raf 163 0 84,25 Halleſche Maſch. 95,50 98.— Rhein. Braunk. 287.0 ammerſ Spin.—.— 130.0 Rhein. Chamotte 59.755 ann. M. Egeſt. 37.50 38.75 Rhein Ebert 151.0 .⸗Wien Gum. 79,75 Rheinſtahl 126,7 Harpener Bergb. 150.0 Riebeck Montan 128.0 279˙0 Hartm. Maſchin.. Roſttzer Zucker 46.15 85. Hane Wai 95.85 Rückforth. Ferd. 67. 55 9 8 95 19710 Rütgerswerkel 84.75 See uff. 80 80 Sachſenwerk 109.6 63,25 18 Kupfer 135 5 Salzdetfurth 930391. 15. Aſchaffdg. Zelt. Augsb. N. Masch. 84,25 Baſt Nürnberg 208,0 8. P. Bemberg 322,0 ergmann Elekt. 228.5 Derl.⸗Gub. Hut 278,0 Berl. Karls. Ind. 84, Berliner Maſchb. 80,25 Bremer Vulkan 112,0 Bremer Wolle 165,0 Brown, Bop.& F. 1837.01 Buderusciſenw. 75,50 Charlott. Waſſer 108.5 Them. Heyden 76,50 Them Gelſenk.. 72,50 Chem Albert 682,256 Concord. Spinn 78. Conti-Caoutſch. 168,0 167.5 Daimler Benz 53,50 Deſſauer Gas. 194,7 194,6 Dtſch.⸗Atlant⸗T.—, Deutſche Erdöl 114,8 Biſch. Gußſtahl.—.— Deutſchetabelw. 72,25 Dtſche. Maſchför.—— Dtſche. Steinzg. 211,0 Deulſche Wollm. 19.— Diſch. Elſenhdl. 72. Deufſche Linol, 315 5 irſchberg Leder 96.50 Sarotti 1856.2 Schubertek Salzer 285,0 Schuckert& Co, 280.5 Schultheiß 05. 287,0 Siem.& Halske 388,0 128,0 deſch Eſſen.. 134.5 ohenlohewerke 90.— Phil. Holzmann 105.5 J. Si 92.25 84,75 15 Bergbau 215,7 „Jübdel& Co. 108.8 Gebr Junghans 63.50 63,50 Kahla Porzellan 74,25 Sah Aſchergl. 112005 arſtadt Teleph. Berliner 51.50 Rlöcknerwerke. 114,5 92 T0 kl Oelfabr. 92 35 Rnorr 5 905 30 Tietz, Leonhard 214.8 ollm& Jourd. 49,.— Transradio„148, Sebr. Körting 65.— i 50. 50.—. Barziner Papier 122.5 i B. B. Frkf Gummi 78, ſtronprinz Met. 68.75 „ Hütte 48.— Ver. Chem. Charl. 68.— e B. Dich Nickelw 160.0 gahmeger& C0. 178.7 9. 9 0 Elbf. 410,0 e 3 128, Stoehr Kammg. 188,5 Stoewer Rähm 9— Stolberger Zink 149.8 Südd 1 4 Zucker„1545 Laurahütte 68, ,. G. Br.—.— indes Eis. 1582 e Carl Lindſtröm 845.0 BStahl v. b. Zug. 178,0 Lingel Schuhfab. 40. 4, Ber. Ultramarin 1840 106,5 T Loewe& Co. 200,0 709,0 Vogel Telegraph 76,50 „F. Loren. 139.0 159.0 Vogtländ.Maſch 80.— Züͤdenſcheid Mer 73,35 78.75 Goſgt e Haeffner 222 1 1355 10 Wanderer Werke 78,35 Mansfelder Akt. 186.7 ene Markt- u Küblb. 181,5 182, Wiesloch Ton 2 Masch Buck au. W 120 0 Wiſſener Mesa 116.5 [Naximil. Hütte 175,0 Wittener Gußſt. 50, Nes en 1885 1 85 9 Verein, 109,5 Dürener Metal 16840 Dürkoppwerke 24.80 Dyngmit-Truß 105,5 Elektr. Lieferung 169,8 Elktr. Licht u. K. 209,0 Enzinger⸗Union 83, Eichw⸗ Bergwerk 196,8 Eſſenerstelnkohl 124.0 ahld. Liſt& 6 83. . Farben. 224,0 eldmühle Pap 194,0 elten& Guill.. 142,5 rankfurter Gas—— Frlſter 135,0 Mez Sb 50 Aiag⸗ Willen 129 eu to tadaldboi 2865 Mix& Geneſt 1480 Motoren Deuz. 7,75 74,75 Müßlbeim Berg. 105,0 105.0 Neckarſulm. Ihr Nordd. Wollkäm. 140,2 Oberſchl. E. Bed 86,30 Sberſchl Roksw. 1075 dler Kalt ee. Orenſt.& Koppel 88.75 89.— Diamond 26.15 Oſtwerke 5 233.0 Lechreegh. 164,0 Phoniz Bergbau 5 22 25 1 1 10600 Ronnenberg..— abi nen 65,80 55,50 Freiverkehrs⸗Murſe Aa Habk.20.20 uſſenbank.45 Deutſche Petrok, 60,— elbburg 212, Gebhard Textil.—.— Gelſenk. Bergw. 139,7 Genſchow& Co. 83. Germ. Portl.⸗g. 187,0 Gerresheimchlas 114.0 Geſ. f. elkt. Unt. 211,0 212,0 Gebr. Goedharbt 218.0218, Goldſchmidſ Th. 78,85 74,8 Gritzner Maſch, 60.— Gebr Großmann 48.50 ö N ug Sloman Salvet. Grün& Bilfinger 173.5 Rathgeber Wagg. 74,50 g Sud„ 29.— Uruſchwiz Textu 34. Neis holz Papf, e N 989 .

10. Seite. Nr. 377 Neue Mannheimer Zeitung(Abend ⸗Ausgabe) Freitag, den 16. Auguſt 1929 16 Dienstag, den 13. August 1929, starb im vollendeten 80. Lebensjahre unser lieber Vater, Schwiegervater und Großvater Herr Ceorg Reih 0 Privaimann Mannheim, den 16. August 1929 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Dipl.-Ing. Phailzpp Reih Lortzingstraße 12 5 1 4 77 3 4. 3 zun Spangenschun„lena“ Schnürschuh„Ulrika Schnürschuh„Julika Otig. Goodyear Welt, Orig Goodyear Welt, Orig. Goodyear Welt, beige Kalbleder, mit 14 90 beige Kalbleder, be- 14. 90 9 beige Kalbleder. 9 5 50 braun Boxcalf Paar quemer Absatz, Paar orblood Boxcalf, Diese drei entzückende Modelle beweisen Ihnen erneut unsere n dae Faſt neues Schlafzimmer eiche, gebeizt, 2 Meter breit, mit weiß. Mar⸗ mor, ſpottbillig zu verkaufen. Zu erfr. Danksagung Für die vielen Beweise inniger Teinahme und die vielen Blumenspenden bei dem Hinscheiden meines lieben Mannes, unseres unvergehlichen, treubesorgten Vaters, Schwiegervaters und Großvaters N 15 5 E 7. 15. 1 Tr., links— 5* g J I Zäh 8 5 5 Feſreit f AKT. GES. SS MANN HEIN SEITE STR. Onanmn Zahrimmger sen. npeihpufte 5 Atensahrank Beccktert“ Sie itte unser Schuh- VV sagen wir allen Verwandten, Freunden und Bekannten g a ö a 3 3 herzlichen Dank. Besonders Dank den Beamten und i 8 8 5 eee eee 2 gde e 0 der Arbeiterschaft der Rheinschiffahrtsgesellschaft Näheres 1 Köhler, H 7, ga eee eee ee ee eee Mannheimer Rhein- ung Hafenkahrten 4 J g Erstes großes Srandſgst Furs Pbrnepek nne 8 0 55„unt beat e gonna, 7 bt: Rüthesneim u. zurück NM..— am 17., 18. und 19. August, jeweils abends nach Badeschluſ Dienstag, 7 Uhr: Rüdesheim ung zurlek. f.— Adfahrtsteſſe Rheinbrücke(Jewels 3 Std. Aulenthaf l Uhr zurdek 17. August 35 Uhr nachm.: Gesellschafiliches Beisammen- sein der Schwerkriegsbeschä- 5 Vorverkauf: Verkehrstereln u. Kremer, Paradeplatz. 9070 Gut erhaltenes 2 ſitzia. dligten auf der Terrasse Ninenabdeang ind besgetteſegond 8 8 Höbelkäufer! vorm. Fendel und dem Gesangverein Frohsinn. Mannheim, den 16. August 1929 — Die trauernden Hinterbliebenen N preiswert zu verkau⸗ fen. Näheres 4288 Köhler, H 7, Ia. an die Geſchſt. 14308 ab 920„„ Großes Brillauſfenetwerk, aus Das von mir seit vielen Jahren unter der Fa. Th. Sfraube Kompl. Schlaſzimmer, Speiſezimmer, Herren⸗ 9 Eleg. Kinderwagen gelührt von der Mannhéimer ü Billie; Stk.„ 5 8 8 zimmer, Küchen, Einzelmöbel, Kleinmöbel, geführte gut erh., ſof. billig zu Kunstkeuerwerkerei Bus ch eee 5 peil „Feinkosi-, WIld-, Geflügel- u. Fischgeschäfi“ verkaufen. 4299 18. August: Konzeri, liellenische Nachi m. N 15 Alfons Weber. Mhm., Prämierung d. lum. Paddel wird unter meinem Namen„H. v. Sainſ George Waldhofſtr. 45. boote. Beielligung freigestellt 19. August: Fortselzung. Motto: Am Rhein in unveränderter Weise in melnem flause O0 7, 29 (Kunststraße) weitergeführt. lch bitte das mit bisher erwiesene 5 beim Wein; Rheinlieder Vertrauen auf mein neues Unternehmen zu übertragen. 4821 Kinper-Auto, 1 oder Für Fahrgelegenheit ist gesorgt! 2ſitzig, ebenſo Hollän⸗ de kaufen geſucht Dazu Meavyer-hier Oggersheim. r zu kaufen geſucht. i Tel. 50172 Hch. V. Saint George 0 7, 29 W 9 5 4 1 95 5 1 Tekrasseh-Restaurant, Streck 10 deen ſchäftsſtelle. 425 C ο e DeeDee pARK-KAFFEERESTAURANT HAARLASS-HEIDFELBERG Eigene Konditorei Holzarten, prachtvoll. Modellen, Qualität Ta., bei großer Auswahl u. bequemſter Teilzahlg., eventuell ohne Anzahlung* 4800 Heinrich Freinkel F 2, S(r MerKplelz) Freie Lieferung.— Koſtenloſe Lagerung.— Langlährige Garantie. 5 Febenlber Hauptbahnhof G. f 2 Büro- oder Lagerräume per 1. September d. J. zu vermieten. Näheres O 4. 9 b, 2. Stock. 9084 Miet Gesuche Laden Erslkleussige Küche mögl. mit—3 Zim. ⸗ Die aus meinem Tuchlager entstandenen 5 E 8 5 2 15 1 1 Wohnung, innerhalb V1, 20a, part. 5 Italienische Nacht des Ringes, zu miet. Sehr ſchön möbl. Zim⸗ f geſucht. Angeb. u. P mer ev. mit Klavier⸗ für Anzüge und Hosen 5 Samstag, IF. und Sonntag, 18. August 1929 1 5 i 15 Naenschelbeil 85 Es lohnt sich 8 10 de gute dualltätsarbeit meiner modernen Schlaf Zimmer zu besichtigen, in Mahagont Afrik. Blmnbaum Kanad. Goldhirke Finisch Goldblrke Afrik, Rosenholz HKaukas. Nußbaum U. prachtvolle Eiche herabgesetzten preisen g 15 8 geeignet, gebe zu ab 48145 August Weis Werkstatt! zirka 80 am zu mie⸗ ten. geſucht. Nähe Bahuh., Tatterſall od. Seckenheimerſtr. B3550 Angebote unter P fühsch möbl. Zim. ſofort zu verm., eptl. mit Penſion. Secken⸗ heimerſtr. 31, 1 Tr. r. Neuzeitlich erbante ab 8 Uhr 5 fertigt vom 15.8. 15.9 Dr. Franz Fellner Tenor vom Heidelberger Stadttheater singt Lieder und Arien ab 4 und 8 Uhr Jamen-Kostüme von 15 N. an Hamen-Rlelde7 von 6 M, an bamen-Hänts“ von 9 M. ag; Mädchen- u. Knaben-Anzüge von 9 M. an Spezlalltät: Starke Damen. Garantie guter Sltz. Tuchhaudlur 2 Ch f f M Nr. 14 an die Ge. Bor e, auch für Mo⸗ Große Vortelle 5 Gesells allsianz im Frefen ſchäftsſtelle ds. Blatt. torräder, zu vermiet. Aged. unt. 99555 an d. besch. bleten meine niederen Preise NI, 7, III. St. DPVerstsrkte Kapelle The Bürgermeiſter⸗Fuchs⸗ 8 f 9 49. Eintritt frei! Wo kann Padbelboot ſtraße 36.* 4289 Ebenso große Auswahl in eleganten— 8 in d. Nähe des Mheins 5 rere an den Lindenhof u untergesteſſt werd. hänllertes Auer Herren- und Spelse- Zimmer Reformküchen— la Klubmöpel ROB. LEIF FER obil c kökerer Aartal b au die Geld. 3 Schreck. N 2, 2, III. 5 a * an die Ge 295* 4285 f 1 * Sede ed 5 2(Autobegleiterin] 1 0 6 1 U 0 7 Velkaufe ales Anwesen 3 a 55. Obfekte, an 1. od. W eb Angeb. mit Preis⸗ ſof. od. 1. g. zu verm. Suche für meine Jeroen Schön möbl. Zimmer. Stelle auszu⸗ a eptl. mit 2 Betten an leihen. 3881 5 per ſofort v. Lebens⸗ 19 S in Nähe Meßplatz, mit Hinterh 800 e e ee 19 Jahre, Stelle in Näh pplatz, Hinterhaus, 800 qm groß. eſucht Nang gutem Hauſe für tags⸗ Hof, Autogarage für 2 Wagen, 2 große, nen fol. Herrn zu verm. Angeb. unt. k g 18 95 Bz5ds über. Dieſelbe kann umgebaute Räume, einer davon weiß ge⸗ b. Harm. Ege. Rötter⸗ 9 121 an die Ge⸗ 5 Nr. 20 an ble 6. nähen. bügeln u. ſer⸗ pläctelt mit Baſſerablauf, Kraft⸗ und Licht. feubau-Wohnungen Fraße 100. Ir. Cato A ſchäftsſtelle d. Bl. vieren und war als anſchluß, für jeden Betrieb geeignet, bei nied⸗ 2 3 und 4 Zimmer 55 9 1 ieee K 1 1 ſchäftsſtelle ds. Blatt. Zimmermädchen tätig, riger Anzahlung billigſt zu verkaufen. ein Kap A 0 5 5 f 8 Angebote unter Q A Nr. 28 die G B3554/55 Telephon Nr. 334 95. mit eingerichtet. Bad, Schön möhl. Zimmer aber Ihre er an die Ge Warmwaſſerbereitung, komb. Herd, an An⸗ geſtellte, d. in Mann, heim wohnberechtigt ſind, zu vergeb. Keir Koſtenzuſchuß. Anfragen unter 0 Nr. 148 befördert die Geſchäftsſtelle ds durch talent, gute Persönlichkeil Ausdauer, Energie, Rede- Garderobe Steſlendesüche Junge Lontoris tin gewandt in all. Büro⸗ arbeiten ſow. Schreib⸗ maſchine u. Stenogra⸗ phie(100 Silben) ſchäfts ſtelle. B3557 Automarkt Trockener Lagerraum m. el. L. ſof. od. auf 1. 9. zu v. b. Grethel, II 13, 1, 4 Tr. 417 Sehr gut möbl. Zim. mit el.., an beſſ. H. od. D. p. 1. 9. zu vm. Rheinvillenſtr. 7, 3 Tr. 1000 Mark von Selbſtgeber gegen gute Sicherheit und hohen Zins zu 5 1 7 geſucht. B355 Angebote unter 5 S Nr. 20 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle ds, Blatt. in der Altſtadt, ca. 100200 qm, Blattes. 88327 14313 verschafft sich bei unserem lach sofort Siena 5 Angeb. u. P X 25 z u mieten geſucht N 8 f 1 kauf.: 77 2 8 f GAOSS-UNTERNENMEN an die Gef. 22909 10 e* Amer Schön möbl. Zimmer eine Gebildet. Mädchen“ Sitzer. 74291 ſtelle dieſes Blattes. 907 0 m. el. L. an ſol. be⸗ 19 J. 1 beſer Angeb. mit Angabe 5 5 Küche Bad, in ruhig. N„. Familie, mit all. Ar⸗ des Preiſes. Baufah⸗ 90 8 Lage Feudenheims b U A4, 28, 3. St. rechts Dauer existenz beiten geg et, gegen ner rr, 95850 91 Gren vertrau efond. ge⸗ 8 beziehbar, zu vermiet. 7 mit hohen Bezügen. ſchickt in Kunſtwirke⸗ Fr 7 an die Ge⸗ Ieraume oder Werkstätte Nöberes durch 53555 1 betonſert, m. Waſſer⸗ Telephon 307 48. Brau Ne möglichſt möbl. ſoſort ablauf u. Feuerung, rei ſow. mod. Schön⸗ ſchäftsſtelle ds. Blatt.. g Nur wirklich strebsame Saen ac f i Herren auch Damen e n get dee b. Weges, zn dict lag, dun n gerede, eie kassierte en die ches gu lentasehe wollen kurz gehaltenen 8 dei Famitkenanſcktuß m. neuer Prilſche bil, Zuſchr. unt N 388 e ſofort zu mieten ge⸗ Möbliertes Zinmer mit kleinem Lager. Ja Badeanzug u. it 8. e E. 8888 8 ür 1 Be⸗ ohne Vergſtt. Zuſchr. 5 74813 an Ala-Haaſenſtein& ſuchl. Ang, m. Preis- auf ſof. zu om. Pfalz. 81 108 e ee andtuch. Gegen re Gſchſt.]„ 5* 40, Baubüro. 8 560 Televbnn 58. 5 4195 die Geſchſt. 14801 4806 ie N 4247 3887 1 e Vogler. 8 angabe n. b U Fiat platz 5. Edinger. Auge unt. 5 3 abzugeben