** Montag, 10. Auguſt 1920 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt 1 Bei evtl. Aenderung der wir forderu Saen g eee Waldhofſtr. 6, A .⸗M..— ohne 5 70 schaftlichen Verhältniſſe? ach⸗ 0 vorbehalten Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R.9/1 Heſſe ere 19/20 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ dreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 2495124952 u. 24958 Montag: Sport und Spiel Dienstag Regelmäßige Beilagen: Geſetz u. Necht WMorgen⸗ Ausgabe Jannheimer General Anzeiger wechſelnd: Aus der Welk der Technik Heute Landung in Tokio Neue Meldungen vom Aſienflug des„Graf Zeppelin⸗ Nr. 380— 140. Sahrgaug 2 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei 1 0 400 je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗M.Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mafinheim. Kraftfahrzeug und Verkehr Neues vom Film Mittwoch wechſelnd: Aus Feld und Garten Donnerstag wechſelnd: Mannheimer Frauenzeitung Aus dem Kinderland Freitag: Wandern u. Neiſen Samstag: Aus Zeit u. Leben Maunheimer Muſikezeikung Empfangs vorbereitungen in Japan Das japaniſche Marineamt hat die Marineſtationen Nokoſuka, Mai zura und Ominato angewieſen, einen Bereitſchaftsdienſt einzurichten, falls das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ irgendwelche Hilfe benötigt. Die Leitung des 5— 8 N Flughafens Kaſumigauru hat mitgeteilt, daß 1 1 nur Inhaber von Sonderausweiſen zum Flug⸗ 8 55 hafen zugelaſſen werden, bis das Luftſchiff ſicher 600.. 8. in der Halle untergebracht iſt. Dem Publikum wird — Dre d. D NRPB= ſpäter Gelegenheit gegeben, das Luftſchiff zu be⸗ 8 8 5 ſichtigen. e 42. AME. Sämtliche Sonntagsblätter wiöͤmen der Fahrt 3 2 Nd 2. des„Graf Zeppelin“ großen Raum. Sogar die . i 75— rot mandſchuriſche Frage und die Berichte über die —— 85 2 I e 755 Haager Konferenz ſind durch die Fahrtberichte des N 8 2 28„Graf Zeppelin“ verdrängt. Das Blatt„Niſcht⸗ * 5— f 2 niſchi Aſahi“ bringt Spezialberichte eines an Bord f AF RINA. e 8 55— des Luftſchiffes befindlichen Korreſpondenten. Die 07 8 führenden Lokalblätter haben je 30 Mann für die 5 105 N 0 6 705 8 dr 5 i Berichterſtatuung über die Landung angeſetzt. Die ſchwarze Linie zeigt den bis Sonntag mittag zurückgelegten Weg, Fahrt um die Erde noch Am wieviel Ahr Die 3 neueſten Depeſchen * Tokio, 18. Aug. Die Regierungsfunkſtation in Jwatſuki nordöſtlich von Tokio erhielt um 5 Uhr nach⸗ mittags Tokioter Zeit, letwa 9g uhr Sonntag vormit⸗ tags M3.) die folgende Meldung von Bord des „Graf Zeppelin“!: 5 „Befinden uns nahe Nikolaſewsk auf 55 Grad nörd⸗ licher Breite und 139 Grad öſtlicher Länge. Das Wetter iſt gut.“ Die Sachverſtändigen der Regierung nehmen an, daß das Luftſchiff den Kurs genau nach Süden nimmt und dabei dem 140. Längegrad folgt. Der„Graf Zeppelin“ dürfte a m Montag 2 Uhr nachmittags Tokioter Zeit is Uhr morgens Me.) nach etwa 100 Stunden Flug⸗ zeit von Friedrichshafen auf dem Flugfeld Kaſumi⸗ gaura bei Tokio eintreffen. Aunſcheinend hat das Luftſchiff um 9 Uhr heute morgen(1 Uhr Mz.) in der Gegend von Jakutsk ſeinen Kurs geändert. Die japaniſchen Korreſpondenten, die ſich an Bord be⸗ finden, haben durch Funkſpruch mitgeteilt, daß ſie etwa um Mitternacht Tokioter Zeit(a uhr nachmittags Meg.) japaniſches Gebiet zu erreichen hoffen. * Tokio, 18. Aug.(United Preß.) Die Poſition des „Graf Zeppelin“ war um 21 Uhr japaniſcher Zeit(Sonn⸗ tag 13 Uhr Mz.) 52 Grad 34 Minuten nördlicher Breite und 141 Grad 30 Minuten öſtlicher Länge, alſo im Tartaren⸗Sund, zwiſchen Sachalin und dem Feſtland, ſüd⸗ lic, von Nikolajewsk. d Auf dem Flugplatz Kaſumigaura wurden heute nach⸗ mittag von den Landungsmannſchaften unter dem perfön⸗ lichen Befehl des Kommandanten des Flughafens Konter⸗ admiral Iduhara, V geübt. Tokio, 18. Aug.(United Preß.)„Graf Zeppelin“ trifft nunmehr auf widrige Winde, die, wie die Funk⸗ ſtation Kaſumigaura um Mitternacht japaniſcher Zeit[Son n⸗ tag 16 Uhr Mz.) meldet, um dieſe Zeit 10 Stundenkilo⸗ meter betrugen. Das Marineminiſterium i ſt dau⸗ ernd in Verbindung mit dem Luftſchiff, das ſich um dieſe Zeit 1500 Km. von dem Flugplatz Kafumigaura ent⸗ fernt befand. Infolge der Wetterlage muß das Luftſchiff mit verminderter Geſchwindigkeit fahren, doch hofft man noch, daß es in den frühen Nachmittagsſtunden japaniſcher die unterbrochene Linie deutet den Weg an, den„Graf Zeppelin“ auf ſeiner zurücklegen will iſt oͤie Landung? Zeit(Montag früh—6 uhr Meg) in Tokio lan den wird. Um 22,55 Uhr japaniſcher Zeit(14.55 M3.) fing die japaniſche Funkſtation Wakkaui einen Funkſpruch des Luft⸗ ſchiffes auf, in dem dieſes meldet, daß es um 19.30 Uhr japa⸗ niſcher Zeit(11.30 Uhr MEZ.) Nikolajewsk paſſiert und kurz darauf in ſtarke Luftſtrömung geraten ſei, wodurch das Navigieren ſchwierig wurde. FJapaniſche Funkdepeſchen Die japaniſchen Funkſtationen haben am Sams⸗ tag die erſten Funkſprüche des„Graf Zeppelin“ aufgefangen. Die Regierungsſtation Ochiiſhi Hokkaido teilte um.50 Uhr ME. als Poſition des„Graf Zeppelin“ 63,3 Grad nörd⸗ liche Breite, 107,30 Grad öſtliche Länge mit.„Graf Zeppelin“ befand ſich um die angegebene Zeit ſo⸗ mit etwa 300 Km. vom Laufe der Lena entfernt. Das Luftſchiff hat ſeinen nördlichen Kurs beibehalten, der etwa 700 Km. nördlich des Bai⸗ kalſees liegt. Die Luftlinie vom Standort bis zur oſtaſtatiſchen Küſte be⸗ trägt etwa 1600 Km. Standortmeldungen — Hamburg, 18. Aug. Nach einer Mitteilung der Hamburg⸗Amerika⸗Linie befand ſich das Luftſchiff„Graf Zeppelin, um 5 Uhr nachmittags Mz. auf 68 Grad nördlicher Breite und 115 Grad öſtlicher Länge. An Bord iſt alles in Ordnung. — Friedrichshafen, 18. Aug. Nach einem bei der Werft eingegangenen Funkſpruch von Bord des„Graf Zeppe⸗ lin“ befand ſich das Luftſchiff Sonntag um 1 Uhr früh MEZ. 150 Km. ſüdöſt lich der Stadt Jakutsk am Lena. — Friedrichshafen, 18. Aug. Nach einem bei der Werft eingegangenen Funkſpruch hat das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ heute Sonntag früh 7 uhr ME. Port Afan an der Südweſtküſte des Ochotskiſchen Meeres erreicht. An Bord iſt alles klar. Port Ajan liegt in der Luftlinie etwa 2300 Km. von Tokio entfernt. i 5 i Die finanzielle Lage Verlins Zur Einführung von Schuldͤverſchreibungen der Stadt Berlin an der Berliner Börſe wurde eine Vermögens⸗ und Schuldenüberſicht der Stadt Berlin veröffentlicht. Darnach beträgt das Geſamtvermögen der Stadt, ausgeſchloſſen das Vermögen der Berliner Verkehrs⸗AGG. mit einem.⸗K. von 400 Mill. 4 2416 200 000 ,, gegenüber 1 983,2 Mill. am 1. Januar 1928. Davon entfallen auf Verwaltungsver⸗ mögen 514,1 Mill., auf Finanzvermögen 499 Mill. und auf Werksvermögen 1 403,1 Mill. 4. Demgegenüber betrug die Geſamtſchuld der Stadt Berlin am 31. März 1929 1031, Mill. 4. Im einzelnen Auf⸗ wertungsſchulden 126,9 Mill., neue Inlandsanlethen 187,9 —!. Der bekannte amerikaniſche Capt. Wilkins, die engliſche großen Fahrt kurz vor Leipzig. Mehrere Flugzeuge werden die Photographien des Luftſchiffes auf ſchnellſtem Wege nach allen Lan⸗ desteilen befördern. Die Wollerlage auf der Zeppelinſtrecke Ueber die Wetterlage auf der vorausſichtlichen Flugſtrecke des„Grafen Zeppelin“ wird vom Seeflugreferat der Deut⸗ ſchen Seewarte mitgeteilt: Das Hochdruckgebiet, das öſtlich von Mitteleuropa lag, verlagert ſich über Südweſtſtbirien hin⸗ weg nach dem Flußgebtet des oberen Ob. Das Luftſchiff, das ſich mehr oſtwärts bewegt, als dieſes Hoch, kommt immer mehr in den Bereich des oſtſibiriſchen Tiefs. Dieſes liegt zwiſchen 57 und 66 Grad nördlicher Breite und 110 und 125 Grad öſtlicher Länge und wandert langſam auf das Gebirgs⸗ land im Oſten der Lena zu. Es kann demnach mit trübe m Wetter und Regenfällen gerechnet werden. Auf der Rückſeite herrſchen auch Schauer mit örtlichen Gewittern. Ein Hochdruckgebiet lagert über dem nördlichen Ochotskiſchen Meer und zieht ſich nordweſtwärts zurück. Zwiſchen ihm und dem Lenagebiet herrſcht über Oſtſibirien eine ſchwache füdliche bis ſüdweſtliche Luftſtrömung. Ein Taifun, der vor der Mündung des Vangtſekiang über dem Oſtchineſiſchen Meer lag, wandert öſtlich an Jeſſo und den Kurillen vorbei in Mich⸗ tung auf das Bering⸗Meer. · 2 Journaliſtin Ladg Dru m⸗ mond⸗ Hay mit anderen Zeppelin⸗Paſſagieren am Frühſtückstiſch am erſten Morgen der Das Bild wurde im Poſtſack über Berlin abgeworfen Ueber dem Tataren-Sund — Tokio, 18. Aug. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ teilte dem Verkehrsminiſterium durch Funkſpruch mit, daß es ſich um 7 Uhr abends Tokioter Zeit(Sonntag 11 Uhr vor⸗ mittags Me). auf 53,58 Grad nördlicher Breite und 140 Grad öſtlicher Länge befand. Daraus geht hervor, daß das Luftſchiff den Weg längs des Tataren⸗Sund nimmt. Mill., Auslandsanleihen 354,5 Mill., Schuldſcheindarlehen 30,2 Mill., Hypotheken und Reſtkaufgeld 64,4 Mill, kurzfriſtige Schulden 249,4 Millionen. 5 Dampferzuſammenſtoß in ber Oſtfee — Stettin, 18. Aug. Der Bäderdampfer„Deutſch⸗ land“ wurde in der Einfahrt zum Papenwaſſer auf der Fahrt von Swinemünde nach Stettin am Samstag abend in der Dunkelheit von dem aus Stettin kommenden Dampfer „Alexandra“ gerammt und ſo ſchwer beſchädigt, daß das Schiff ſofort auf Grund geſetzt werden mußte Mehrere in der Nähe befindliche Schiffe eilten zu Hilfe und es gelang ihnen, die Fahrgäſte, unter denen ſich eine große Anzahl Schulkinder befanden, zu übernehmen. Ein polniſches Flugzeug brennend abgeſtürzt — Warſchau, 18. Aug. Geſtern vuarmittag geriet bei Jakorow in Nordpolen ein Flugzeug des 3. Fliegerregiments in der Luft in Brand. Das Flugzeug ſtürzte ab und wurde vollkommen zertrümmert. Die Beſatzung, ein Offizier und ein Unteroffizier, wurden auf der Stelle getötet. 11 Tote bei der Lodzer Eiſenbahnkataſtrophe — Lodz, 18. Aug. Die Eiſenbahnkataſtrophe in Lodz, wo zwei Züge, ein Güterzug und ein Militärzug zufammen⸗ ſtieen, hat 11 Todesopfer gefordert. Fünf Soldaten und drei Eiſenbahner waren ſofort tot und zwei Soldaten und ein Eiſenbahner ſtarben im Krankenhaus an ihren Ver⸗ letzungen. 2. Seite. Nr. 380 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗ Ausgabe] Monkag, den 19. Augekſt 1929 * 5 Sonntagsarbeit der Sachverſtändigen Den Haag, 18. Aug.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Noch eine Woche trennt uns vom Ende der Haager Regie⸗ rungskonferenz. Ueberblickt man die bisher erreichten Ver⸗ Handlungsergebniſſe in finanzieller und politiſcher Hinſicht, ſo kann man ſich des Gefühls einer ſchweren Enttäu⸗ ſchung nicht erwehren. Der Streit zwiſchen den Repara⸗ tionsempfängern laſtete vom erſten Tage an auf dieſer Kon⸗ ferenz, die weder techniſch noch politiſch genügend vorbereitet War, um die ihr zugeſchriebene Aufgabe: Liquidierung der Nachkriegsfragen, zu erfüllen. Was von deut⸗ ſcher Seite getan werden konnte, um eine praktiſche Verhand⸗ lungsgrundlage zu ſchaffen, iſt geſchehen. Unmittelbar nach dem Abſchluß der Pariſer Sachverſtändigenkonferenz legte der deutſche Botſchafter, Herr von Hpeſch, dem franzöſiſchen Außenminiſter konkrete Vorſchläge der Berliner Regierung vor und machte die Anregung, die Organiſationsausſchüſſe zur Durchführung des Poungplanes Mitte Juli an den Verhand⸗ lungstiſch zu ſetzen. Wir legten einen Plan vor, in dem die techniſche Geſtaltung der Regierungskonferenz klar umriſſen war. Alle unſere Vorſchläge bezeichnete man ſowohl in Paris als auch in London als„bemerkenswert und intereſſant“ Aber der Streit, der zwiſchen ben Regierungen Frankreichs und Englands ausgebrochen war und ſich bei Beginn der Haager Konferenz zu einem ſchweren Zerwürfnis ſteigerte, drückte die Hoffnung, trotz aller Schwierigkeiten vorwärts zu kommen, auf ein Minimum herab. Nach pierzehntägiger Dauer der Konferenz iſt man noch nicht einmal zur Einſetzung der Organiſationsausſchüſſe gekommen. Der Aufbau der In⸗ ternationalen Reparationsbank konnte von den Sach⸗ verſtändigen noch nicht in Angriff genommen werden, über die im Youngplan offen gelaſſene Frage der Deckung der Be⸗ ſatzungskoſten fehlt eine Vereinbarung. Selbſt wenn man in den—8 Tagen, die uns vom Konferenzende trennen, eine grundſätzliche Annahme des Voungplanes durch England) erreichen ſollte, wird man nicht imſtande ſein, das neue Re⸗ parationsſtatut am 1. September tatſächlich in Kraft treten zu laſſen. Die der Regierungskonferenz geſtellten finanziellen Aufgaben bleiben alſo unerledigt. Was den politiſchen Teil betrifft, ſo iſt es Briands Widerſtand zuzuſchreiben, daß wir uns noch im beſcheidenen Anfangsſtadium aller noch zu regelnden Fragen befinden. Der franzöſiſche Außenminiſter lehnt es vom erſten Tage an entſchieden ab, die politiſchen Probleme der Regierungskonferenz zu erörtern, falls nicht die Annahme des Poungplanes ſichergeſtellt wäre. Den Vertre⸗ tern Deutſchlands wurde dieſes Argument immer wieder ent⸗ gegengehalten, wenn ſie zur Erledigung der politiſchen Nach⸗ kriegsfragen drängten und auf die in der Genfer Reſolution enthaltenen Zuſagen hinwieſen. Es war ein entſchie⸗ dener Erfolg Streſemanns, daß wenigſtens die Privatbeſprechungen der drei Beſatzungsmächte mit Deutſch⸗ land zuſtandekamen. Hoffentlich wird Herr Briand ſich nicht länger hinter die„Vorarbeiten der militäriſchen Sachverſtän⸗ digen“ verſchanzen und endlich den Endtermin der Geſamt⸗ räumung dem Reichsaußenminiſter mitteilen. In der Räu⸗ mungsfrage ſind aber noch eine Reihe finanzieller Punkte (Entſchädigungsanſprüche) zu verhandeln. Vielleicht wird man erſt Ende September hierüber in Verhandlungen treten kön⸗ nen. Aeußerſt erſchwerend in der Erörterung der Geſamt⸗ räumungsbedingungen iſt Briands Vorbehalt, daß er im September vorigen Jahres nicht die Räumung der zwei⸗ ten und dritten Zone, ſondern nur die der zweiten Zone gemeint habe. Die deutſche Delegation liegt in einem ſchweren Kampf um die Durchführung der Genfer Beſchlüſſe und der Befriedung Europas. In der letzten entſcheidenden Konferenzwoche wird ſie ihre Kräfte aufs äußerſte anſpannen mſtſſen; ſie rechnet auf eine geſchloſſene innerpolitiſche Front, deren ſte mehr denn jemals in dieſem, Deutſchlands Wieder⸗ eee e eee ne aufbau entſcheidenden Augenblick, bedarf. Ihr Rücken zu fallen und einen Keil zwiſchen die Männer zu trei⸗ ben, die hier im beſten Ein vernehmen miteinander fetzt in den arbeiten, würde nur den Abſichten unſerer Gegner Vorſchub leiſten. Sicher iſt ſchon heute, daß der Reichsaußenminiſter auf der Genfer Vollverſammlung nicht die Gelegenheit verſäumen wird, vor den Mitgliedern der Genfer Inſtitution den Kampf, den Deutſchland auf der Haager Regierungskonferenz um ein neues und befriedetes Europa geführt hat, in klarer Geſtal⸗ kung zu ſchildern. Nachdem ſich die„pier Alliierten“ mit Snowden über die Einſetzung eines Prüfungsausſchuſſes der Herrn Snow den gemachten Zugeſtändniſſe geeinigt haben, ſind die Sachverſtändigen Sonntag ſofort an die Arbeit gegangen Man erwartet von ihnen bis Montag nachmittag ein Gutachten, in dem ziffernmäßig feſtgeſtellt werden ſoll, wie hoch ſich die Steigerung der engliſchen Reparationseinkünfte bewerten laſſe. Ob die Sachverſtändigen auch an die Quoten⸗ frage herantreten und die von Snowden geforderte erhöhte Beteiligung an den ungeſchützten deutſchen Jahresleiſtungen Mit Fanfarenſtößen kündigte vor Beginn der Haager Konferenz die polniſche Preſſe Polens Aufſtieg in die Reihe der Großmächte an, die bei den politiſchen Verhandlungen im Haag ein gewichtiges Wort mitzureden haben. Der polniſche Außenminiſter Zaleſki gebrauchte ſtarke Worte und teilte in kühnen Prophezeiungen mit, in welcher Weiſe er die Inter⸗ eſſen Polens im Haag zu vertreten in der Lage ſein werde. Die Aufnahme des polniſchen Vertreters in den politiſchen Ausſchuß wurde von der Warſchauer Preſſe als eine Selbſt⸗ verſtändlichkeit hingeſtellt. Als dann im Haag die Dinge einen anderen Lauf nahmen, Polen keinen Platz in der poli⸗ tiſchen Kommiſſion erhielt, und auch bei den finanziellen Ver⸗ handlungen zuſammen mit den anderen Mächten der kleinen Entente einfach beiſeite geſchoben wurde, weil die zu klären⸗ den politiſchen Fragen wahrhaftig keine weitere Belaſtung durch politiſche Quertreibereien vertrugen, da wuchs in Warſchau die Enttäuſchung von Tag zu Tag. Aus der Kampfſtimmung der erſten Tage wurde über Nacht ent⸗ ſprechend dem beweglichen Temperament der Polen ein Katzenjammer ohnegleichen Das Bewußtſein von einer ſchweren Niederlage der polniſchen Außenpolitik breitete ſich lähmend über die geſamte öffentliche Meinung Polens. Seine Ausſchaltung von der Behandlung dex Rheinlandfrage, die doch für Polen eine Lebensfrage ſei und innig mit dem Problem der polniſchen Weſtgrenze zu⸗ ſammenhänge, wurde als ein Akt gegen die Sicher ⸗ heit Polens hingeſtellt. In der polniſchen Rechtspreſſe war man beinahe verſucht von einem bevorſtehenden Finis Polonige zu ſprechen. Als gar noch der Antrag Zaleſkis, ihm wenigſtens die Protokolle der politiſchen Verhandlungen aus⸗ zuhändigen, von dem engliſchen Generalſekretär der Kon⸗ ferenz glatt abgelehnt wurde, da verlor die polniſche öffent⸗ liche Meinung, beſonders auf der Rechten, jeglichen Halt und jegliches Augenmaß. Befürchtungen wurden laut, wie die, daß Polen nach der Räumung des Rheinlandes aufhöre ein Faktor der internationalen Politik zu ſein. Deutſchland werde nach polniſcher Auffaſſung, nachdem es im Weſten freie Hand erhalten habe, unverzüglich an die Reviſion ſeiner Oſtgrenze, über deren Unholtbarkeit man ſich wohl auch in Polen keinen Illuſionen mehr hingibt, herangehen und dieſe Frage zum Kernpunkt der deutſchen Außenpolitik machen. Mit Empö⸗ rung ſtellt der„Dziennik Polski“ feſt, daß Polen, nur wenig kleiner als Frankreich, im Haag eine Rolle ſpiele, nicht anders als die des kleinen Griechenlandes. Zaleſki müſſe, — erörtern werden, iſt noch unbekannt. Hinter dem Wandſch rm 3 einer Sachverſtändigenkonferenz läßt ſich möglicherweise 34 Entgegenkommen an England beſſer arrangieren als in 5 ſprechungen und in Noten, deren Inhalt ſehr raſch zur Kenn nis der Oeffentlichkeit gelangt. 5 a Die 5 Tage werden demgemäß on heftigen Auseinanderſetzungen zwiſchen den Reparations⸗ empfängern führen, wie ſie ſich auf der Partſer Sachverſtän⸗ digenkonferenz abſpielten. Ausſprache über die Saarfrage V Den Haag, 18. Aug.(Von unſerem eigenen Vertreter. Nach Mitteilungen, die uns von deutſcher Seite zugehen, ſoll die Saarfrage in Genf zum Gegenſtand eimer ein ⸗ gehenden deutſch⸗franzöſiſchen Ausſprache gemacht werden. Abgeſehen von der Tatſache, daß die ſaar⸗ ländiſchen Landesratswahlen den Beweis für ein Deutſch⸗ land günſtiges Ergebnis der ſaarländiſchen Volksab⸗ ſtimmung liefern, wird von deutſcher Seite auf Artikel 19 der Völkerbundsſatzungen(Nachprüfung unhaltbar gewordener Verträge) nachdrücklich hingewieſen werden. Frankreich ſoll zwecks Deckung ſeines Bedarfs an Saarkohle langfriſtige Ver⸗ träge und eine Beteiligung an den Gewinnen der Saargruben erhalten. Ein auf 5 Jahre zu befriſtendes Zollregime ſoll nötigenfalls ausgedehnt werden. N Bezüglich der im ſgarländiſch⸗lothringiſchen Grenzgebiet Warndt ſich befindlichen Kohlen lager iſt beabſichtigt, den preußiſchen Grubenfiskus in die franzöſiſchen Pachtver⸗ träge eintreten zu laſſen. Sachverſtändige ſollen über die hier angegebenen Punkte in Genf verhandeln. Das polniſche Fiasko im Haag ſo fordert das Blatt, ſcharf gegen dieſe nichtswür⸗ dige Behandlung Polens proteſtieren und evtl. die Konſequenzen ziehen. Die„Kränkung Polens“ im Haag ſei allzugroß. Wenn nun ein Linksblatt wie der„Robotnutk“ das Blatt der Sozialiſten, die Anſicht ausſpricht, daß Polen kein großes Intereſſe an der Haager Konferenz zu nehmen brauche, ſo erkennt man auf dieſer Seite die ſchwerwiegenden Folgen nicht, die beiſpielsweiſe die Erörterung der hochbedeutſamen Fragen der Kohlenpolitik im Haag auch für Polen haben könnte. Sollte es nämlich den Engländern gelingen die deutſchen Reparationslieferungen an Kohle weſentlich herabzuſetzen, ſo würden damit die deutſch⸗ polniſchen Wirtſchaftsverhandlungen ſachlich ſchwer gefährdet, da Deutſchland, das ohnehin ſchon infolge der kataſtrophalen Lage ſeiner Landwirtſchaft größere Mengen polniſcher Agrar⸗ erzeugniſſe nicht hereinlaſſen kann, bei Abbau der Repara⸗ tionskohlenlieferungen ſein Ueberangebot an Kohle auf dem Binnenmarkt noch durch weſentliche Einfuhrzugeſtändniſſe für polniſche Kohlen zu erhöhen befürchten muß. Gelänge es Deutſchland jedoch, den Ausfall an Reparationskohle durch die Erhöhung der Quote für Fertigwaren auszugleichen, dann wäre die deutſche Induſtrie nicht mehr in dem Maße wie bis⸗ her an der Ausfuhr nach Polen intereſſiert. Dann erſt würde ſich mit empfindlicher Deutlichkeit zeigen, wie verhängnisvoll für Polen die fortwährende Hinauszögerung der Wirtſchafts⸗ nerhandlungen mit ſeinem Nachbarſtaat, auf den es wirtſchaft⸗ lich angewieſen iſt, war. Polen wird dann erkennen, daß es in ſeinem eigenen Intereſſe zu einem früheren Zeitpunkt einen Schlußſtrich unter die politiſchen Kampf⸗ methoden gegenüber Deutſchland und gegenüber der deutſchen Minderheit im eigenen Lande hätte ziehen müſſen. Pirelli reiſt nach Rom Der italieniſche Delegierte Pirelli hat ſich vom Haag nach Rom begeben, um dort Muſſolini in der Frage der Eng⸗ land zu machenden Konzeſſionen und über den Stand der Konferenz einen Vortrag zu halten. Er wird am Montag abend(heute) im Haag zurückerwartet. * Deutſcher Flottenbeſuch in Riga. Anläßlich einer Aus⸗ bildungsreiſe wird in der Zeit vom 30. Auguſt bis 6. Septem⸗ ber die erſte deutſche Torpedoboot⸗Halbflottille auch die Häfen Riga und Libau beſuchen. Der Beſuch trägt jedoch nicht offt⸗ ziellen Charakter. Zum Mannheimer Orcheſterjubiläum Romain Rolland über die„Mannheimer Schule“ Die 150⸗Jahrfeter der Mannheimer Muſi⸗ kaliſchen Akademien rückt näher. Am 28. Sep⸗ tember wird ſie mit einem Feſtakt im Roſengarten er⸗ öffnet, der durch das„Feſtliche Präludium“ von Richard Strauß(Leitung: Erich Orthmann) eingeleitet wird. Nach den Anſprachen von Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich und Kultusminiſter Leers führt Felix Weingartner mit dem Nationaltheaterorcheſter die D⸗dur⸗Sinſonie von Joh. Stamitz auf, zum Schluß des Feſtakts Beetho⸗ venus Fünfte Sinfonie. Den anſchließenden geſell⸗ ſchaftlichen Teil, in dem von Mannheimer Damen ein Menuetttanz aufgeführt wird, ſoll eine Polonaiſe unter Weingartners Leitung eröffnen. Wahrſcheinlich wird auch Richard Lert als Dirigent bereits in dieſem Teil des Feſtes erſcheinen. Lert leitet dann das Erſte Konzert am 1. Oktober, für das als Soliſt Edwin Fiſcher gewonnen wurde. Am 29. September, alſo am Sonntag nach dem Feſtakt, ſpricht in einer Morgenveranſtaltung der Wiener Muſikſchrift⸗ ſteller Richard Specht über das Mannheimer Orcheſter und die Mannheimer Schule. Anſchließend werden durch ein Kammerorcheſter Werke von Cannabich und Mozart aufge⸗ führt. Am Nachmittag dieſes Tages findet im Nibelungen⸗ ſaal unter der Leitung von Felix Weingartner ein großes Konzert für die Minderbemittelten ſtatt. Aus dem weiteren Programm der Muſikaliſchen Akademien des Nationaltheaterorcheſters im Jubiläums⸗ jahr, in dem alle Dirigenten der letzten Jahre am Pult er⸗ ſcheinen, iſt das Freikonzert für die Abonnenten bemerkenswert. Als Dirigent dieſes Abends wurde Richard Strauß gewonnen. 5 5 Für den Feſtakt iſt außer den Begrüßungsanſprachen noch ein Bekenntnis zur Muſik aus dem Munde eines ſchriftſteller iſt und ſich durch ſeinen deutſchen Muſikroman „Johann Chriſtof“ wie durch ſeine Bücher über Beethoven, Händel uſw. ein bleibendes Verdienſt um die deutſche Muſik⸗ geſchichte erworben hat. Seine Antwort auf die Einladung erſcheint für die Weltgeltung der Mannheimer Muſikaliſchen Schule bezeichnend, weshalb wir ſie in deutſcher Ueberſetzung hier mitteilen; Romain Rolland ſchreibt u..: „Es tut mir ſehr leid, Ihrer liebenswürdigen Ein⸗ ladung nicht Folge leiſten zu können, aber meine Geſund⸗ heit erlaubt es mir nicht, öffentlich zu ſprechen. Ich be⸗ daure es umſo mehr, an der 150⸗Jahrfeier der Muſika⸗ liſchen Akademie nicht perſönlich teilnehmen zu können, als ich eine beſondere Zuneigung zu den alten Mannheimer Muſikern beſitze; es geht kein Jahr vorüber, in dem ich mich nicht mit einigen der geiſt⸗ und glutvollen(spirituelles et kougueuses) Sinfonien von Stamitz oder mit der ſchönen deutſchen Oper von Holzbauer(gemeint iſt „Günther von Schwarzburg“) beſchäftige, von der der junge Mozart einen nachhaltigen Eindruck bis zur„Zauber⸗ flöte“ bewahrt hat. Ich habe dieſen Werken einſt mehrere muſikaliſche Plaudereien gewidmet, als ich noch an der Sor⸗ bonne und am franzöſiſchen Inſtitut in Florenz war. Wenn ich alſo nicht durch das geſprochene Wort an Ihrer ruhmreichen Gedächtnisfeier der Mannheimer Schule teilnehmen kann, ſo will ich doch von Herzen meine Glück⸗ wünſche dazu ſenden. 85 8 Romain Rolland.“ Operette im Roſengarten „Die Königin“ von Oscar Straus Eine Lawinen ⸗ Operette; ſie ſpielt nicht umſonſt in der Schweiz. Ein republikaniſcher Präſident hat eine Königin geſtürzt, und dieſe, beim erſten zufälligen Zuſammentreffen, ſtürzt ſich auf ihn, ſtürzt ihn, und neues Leben blüht aus dieſem Maſſenſturz, bei dem die ſchöne, hoffnungsgrüne Schärpe des Herrn Präſidenten in Scherben geht. Der Text nimmt einen leiſen Anſatz zur Ironie, da und dort blitzt ein Fünklein echten Humors auf, aber ſchließlich bewerfen ſich Präſtdent und Exkönigin mit den gleichen geſprochenen und geſungenen Sentimentalitäten, die ſie in nichts von dem 1 an Romain Rolland gewandt, der ja eigentlich Muſik⸗ Das Stück hat nur eine Rolle, die es für ihren Teil in Luſtſpielnähe rückt; das iſt der Oppoſitionsmann Roſtaslo⸗ witſch, den Max Pallenberg in Grund und Boden ſpielt. Alexander Suako bemüht ſich in der Roſengartenvorſtellung, von dem Pallenbergſchen Wortverdrehungsgeiſt einen Hauch verſpütren zu laſſen; er wirkt ſehr komiſch und hat die Lacher auf ſeiner Seite. 2 Annie Siebury gibt die Exkönigin Helena. Sie ſingt gut; die Stimme beſitzt einen hübſchen Klang und wird, wenn man die außerordentliche Inanſpruchnahme dieſer Operetten⸗ leute bedenkt, mit Kraft und Ausdauer gebraucht. Die Reprä⸗ ſentation der Königin geſchieht mit denkmalhafter Monumen⸗ talität. Edwin Engliſch, ihr unermüdlicher Partner, ver⸗ leiht ſeinem Präſidenten eine gereifte Ueberlegenheit und weiß ihn damit über die Operettenſchablone hinauszuführen, in die dieſe Rolle vom zweiten Akt an wieder zurück verfällt. Das Buffopaar Ernſt Duſchy und Frauzi Sitte r, die auch als Kompagnonſachverſtändige für die Tanzerei zeichnen, heben ſich mit Geſchick und Erfolg von dem recht anſtelligen Chor der Tänzerinnen ab. Außer den Genannten umgeben noch ein paar ungefährliche Republikaner und Monarchiſten die Hauptdarſteller. * Oscar Straus, der in etwa zwanzig Jahren dreißig Operetten zuſammengeſchrieben hat, läßt in der Muſik zu dieſer Königin noch ein paar Fünklein ſeines inſtrumentalen Eſprits aufleuchten. Da gleitet ſo eine melodiſche Figur ein⸗ mal bis in die Fagottiefen hinunter, und man merkt immer noch, daß dieſer Straus einmal die geiſtvollſte Parodie nach Offenbach geſchrieben hat, die„Luſtigen Nibelungen“ Seine Erinnerung au eigene Werke reicht allerdings nur bis zum „Letzten Walzer“ zurück, den er im zweiten Finale mit einer kleinen Veränderung von drei Takten buchſtäblich zitiert. Gertrud Hrliezka, die unausſprechliche Dirigentin, demon⸗ ſtriert dieſe Muſtk am Pult mit fleißigen Bewegungen, und das ganz ausgezeichnete Orcheſter weiß danach zu ſpielen. Der Muſenſaal zeigte am Samstag abend einen ſehr guten Beſuch und ein aufnahmefreudiges, dacapoheiſchendes Publikum. K. ee * 8 ee 1 Montag, den 19. Auguſt 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 380 25 Jahre Gartenbau-Berein Sandhofen * Wenn ein Verein auf ein Bfjähriges Beſtehen zurück⸗ blicken kann, hat er das Bedürfnis, das Gründungsjahr feſt⸗ lich zu begehen. Umſo mehr iſt dies bei einem Gartenbau⸗ verein angebracht, denn dieſe Vereine haben während der Kriegs⸗ und Nachkriegsjahre bewieſen, daß ſie nicht nur ideellen Zwecken dienen, ſondern durch den Ertrag ihrer Gärten manchem Notſtand in der Ernährung der ſtädtiſchen Bevölkerung begegneten. Mit an der Spitze dieſer Vereine ſteht der Jubiläumsverein. Daß er ein Feſt würdig zu feiern verſteht, bewies das Feſtbankett im Saale zum„Morgenſtern“ am Samstag abend. Mit einem ſchneidig vorgetragenen Eröffnungsmarſch der Schützenkapelle Mannheim⸗Sandhofen(Dirigent W. Schneider) wurde es eröffnet. Nach einer Begrüßungsanſprache des 1. Vorſitzen⸗ den Hans Schneider hielt Stadtvikar Kölli die Feſtrede. In trefflichen Worten ſchilderte er die mühevollen Arbeiten des Kleingärtners, dem jedoch auch reichliche Gaben dafür zu⸗ fallen. Intereſſant war auch der Rückblick über den Verein. Weitere Begrüßungsanſprachen hielten der Reichs⸗ und Lan⸗ desverbandsvertreter Hauptlehrer Lauppe, Ortsverbands⸗ vertreter Eckhard und in Vertretung unſeres Oberbürger⸗ meiſters Oberbaurat Römer. Im Laufe des wohlgelunge⸗ nen Banketts wurden von Vertretern der befreundeten Klein⸗ gartenvereine ebenfalls beifällige Begrüßungen und Beglück⸗ wünſchungen zum Ausdruck gebracht. In erfreulicher Weiſe hat der Turnverein 1887 Sandhofen durch turneri⸗ ſche Darbietungen den Abend verſchönt. Namentlich waren es die Turnerinnen, die dabei den Vogel abſchoſſen. Die Ge⸗ ſangvereine„Aurelia“,„Sängerluſt“,„Sän⸗ gerbund“ und„Liedertafel“ erfreuten durch prächtig geſungene Chöre, wührend die Schützenkapelle durch präzis vorgetragenen Muſikpiecen erfreute. Die Gründer des Vereins wurden mit einem künſtleriſch ausgeführten Diplom geehrt. Es ſind dies: Kuhn, Wilhelm; Jungmann, Heinrich; Mors, Severin; Vogel, Hein⸗ rich; Schmitt, Andreas; Hennerich, Karl; Direktor en Vick; Frau Kommerzienrat Dr. Marie Clemm; Seitz, Jakob; Erſtes Mannheimer Strandfeſt „Kennen Sie Mannheim?“— iſt ein vielzitiertes Wort geworden. Und wirklich: es gibt noch mancherlei und ſchönes in Mannheim zu entdecken. So ging's mir gebürtigem alten „Mannemer“, als ich am Samstag abend mit der Droſchke durch den nächtlichen Waldpark fuhr. Wie herrlich ruhig iſt doch dieſe unſere Grünanlage, um die uns andere Groß⸗ ſtädte beneiden! Dieſe nächtliche Fahrt durch den ſchweigen⸗ den, tiefdunklen Wald gehört zu meinen ſchönſten Erlebniſſen! Nun kann man erſt die Liebhaberei der Engländer für große, weite Parks verſtehen— kam man ſich doch ſelbſt wie ein Lord vor, als der Einſpänner auf dem Wege trabte und die Lichter den Bäumen entlang huſchten.„Jeder Mannheimer einmal abends mit der Droſchke ins Strandbad!“— ſollte die Loſung ſein! 5 „Warum iſt es am Rhein ſo ſchön?“ fragte zum Empfang die Muſik. Die Antwort fand man ſelbſt. Weil eine friſche Duft, das Spiel der Wellen und die Naturnähe uns Stadt⸗ menſchen immer wieder erquickt. Die dunkle Nacht erleuch⸗ teten Lampions, die rings um die Fahrradſtände und die Terraſſen des Reſtaurants„Streckfuß“ geſpannt waren. Ein buntes Bild in allen Regenbogenfarben! Eine treff⸗ liche Jazzkapelle muſizierte, daß es eine Luſt war. Zu den Liedern ſang alles mit: Die Gäſte— es war nicht übermäßig voll, denn das erſte Mannheimer Strandfeſt hatte ſich noch nicht herumgeſprochen— und das Perſonal, Eine einzige fröhliche Heiterkeit! * Draußen auf dem ſpiegelglatten Waſſer fuhren ein paar lampiongeſchmückte Kanus, weiter draußen kreuzte mit Voll⸗ Stäbtiſche Nachrichten Großfeuer bei Vögele Geſtern Nuchmittag brach in dem zweiſtöckigen Ma⸗ tertallager für die Gießerei der Maſchinenfabrik Joſeph Vögele AG. Feuer aus. Als die um.33 Uhr alarmierte Wache II der Berufsfeuerwehr eintraf, ſtand ſchon das Dach des etwa fünf Meter breiten und etwa acht Meter langen Gebäudes in Flammen. Vom Materiallager griff das Feuer durch eine Holztür auf eine angebaute etwa 80 Meter lange und zehn Meter breite offene Lagerhalle über, von der auf eine Länge von 40 Meter ebenfalls das Dach brannte. Das Feuer wurde mit fünf Schlauchleitungen, die von zwei Motorſpritzen geſpeiſt wurden, bekämpft, unterſtützt durch einen Löſchzug der Hauptfeuerwache. Der Brand iſt ver⸗ mutlich durch Selbſtentzündung von Putzbaumwolle ent⸗ ſtanden. Vernichtet wurden hauptſächlich Hanfballen und grö⸗ ßere Quantitäten Schmirgelleinen. Erſt um.56 Uhr konnte die Feuerwehr wieder abrücken. Der Gebäude⸗ und Material⸗ ſchaden iſt beträchtlich. Karl L Etoile 7 Ein bekannter und beliebter Mitbürger, der frühere Prokuriſt Karl'stoile, iſt am Samstag im 79. Lebensjahr verſchieden. Der Heimgegangene, der ſich um die Entwicklung der Freiwilligen Feuerwehr beſondere Verdienſte erworben hat, wurde 1851 als Sohn des badiſchen Gendarmerie⸗Ober⸗ wachtmeiſters Fr.'étoile in Konſtanz geboren. Er verbrachte ſeine kaufmäniſche Lehrzeit in Freiburg und machte dann als Kriegsfreſwilliger den Krieg 1870/71 beim 5. badiſchen Feld⸗ artillerie⸗Regiment mit, geriet beim Rückzug der badiſchen Truppen bei Dijon in Gefangenſchaft und erhielt das Eiſerne Kreuz und das goldene Sanitätskreuz. Im Jahre 1875 ſiedelte er nach Mannheim über. Drei Jahre ſpäter gründete er ein Zigarrengeſchäft im Hauſe der Mohrenapotheke an den Planken(O), das er erſt 1913 aufgab. Bei der Durlacher Hof⸗Brauerei war Letoile über 35 Jahre tätig. Als Prokuriſt trat er in den wohlverdienten Ruheſtand. Als Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr rückte er bis zum Ehrenadju⸗ tanten auf. Viele werden dem ſympathiſchen Manne ein ehrendes Andenken bewahren. Morosko, Marie; Mäder, Chriſtian; Reitter, Karl; Neppgen, Johann; Wehe, Tobias; Wernz, Jakob. Die Ausſtellung war in dem geräumigen Saal gut arrangiert und vorteilhaft überſichtlich aufgebaut. Der ganze Raum erſtrahlte in allen erdenklichen Blütenfarben von Dahlien, Roſen, Nelken, Aſtern, Gladiolen, Lilien, Chryſanthemen, Petunien, Phlox, Tageten, Montpretien, Löwenmaul, Strohblumen, Goldelfen uſw. Darunter waren Prachtexemplare, die bei dem heißen Sommer viel Mühe erforderten, ſie in ſolcher Schönheit zu züchten. In Gemüſe waren ebenfalls alle Sorten ausgeſtellt; die Früchte, die- zwiſchen den Blumen aufgelegt waren, erfreu⸗ ten ſicher das Herz der Hausfrau, ſo appetitlich ſahen ſie aus. Bohnen in allen Sorten und Größen, Wirſing⸗, Weiß⸗ und Rotkraut, Kartoffeln, Rotrüben, Gurken, Mangold, Rhabar⸗ ber, Kohlraben, Kopf⸗ und Endivienſalat, alle Küchenkräuter und nicht zuletzt die Tomaten in Rieſenſorten, wie Trauben⸗ tomaten, waren in großer Zahl vertreten. Auch Konſerven in Gemüſe und Obſt bekam man neben friſchem Obſt zu ſehen. Preiſe für ihre Erzeugniſſe erhielten 32 Ausſteller; die erſten neun fielen an die Vereinsmitglieder: Hauptlehrer Becker; Schneider, Hans; Martin, Jakob; Büttner, Stephan; Jakob, Heinrich; Kohlbrenner, Karl; Krammlinger, Karl; Rudiſile, Adolf; Eisheuer, Michael. Preiſe wurden ge⸗ ſtiftet: vom Reichsverband zwei; vom Landesverband zwei; vom Ortsverband zwei; von der Stadtgemeinde Mann⸗ heim drei. Eine weitere Anzahl Gaben wurde dem Verein von der Einwohnerſchaft Sandhofen überreicht; die überhaupt in dankbarer Weiſe den Jubiläumsverein unterſtützte. Was treue Blumenpflege bedeutet, zeigte ein Fuchſtenſtamm, den Jakob Wernz vor 25 Jahren als Hochzeitsgeſchenk erhielt, ferner erhielt vor 20 Jahren ein Mitglied bei einer Ver⸗ loſung ebenfalls eine Fuchſie. Beide Bäumchen zeigten ſich in voller Blüte. Alle Hochachtung! Am Sonntag wie am Vorabend war die Ausſtellung gut beſucht. Konzert, Geſang, Preiskegeln, Verloſung boten reiche Abwechſlung neben der Schau. Heute Montag kaun die Ausſtellung nochmals be⸗ ſichtigt werden. Kr. Tragiſcher Anglücksfall Der Landwirt Gölz von Mörlenbach, deſſen Tochter ſchwer erkrankt iſt und deſſen Sohn an den Folgen eines Mo⸗ torradunfalles im Krankenhaus ſchwer darniederliegt, erlitt am Samstag auf der Mannheimer Straße in Viernheim einen ſchweren Unfall, dem der 75 Jahre alte Greis bald darauf erlag. Er begleitete eine Mannheimer Transport⸗ firma, die mit einem Bulldogg und zwei Anhängewagen ſein Kleeheu nach Mannheim zu ſchaffen hatte. In der Nacht erlitt der Zug eine Panne, deren Ausbeſſerung ſich bis in die frühen Morgenſtunden hinzog. Ein gegen 5 Uhr aus der gleichen Richtung kommender Laſtwagen fuhr gegen den hinteren An⸗ hänger der Zugmaſchine, wodurch die beiden vorderen Fahr⸗ zeuge vorgeſchoben wurden. Dabei kam Gölz, der neben dem Bulldogg ſtand, unter dieſen zu liegen und wurde ſchwer ver⸗ letzt. Im Krankenhaus, wohin man ihn ſofort geſchafft hatte, erlag er mittags ſeinen ſchweren Verletzungen. * * Preußiſch⸗Süddentſche Klaſſenlotterie. In der Sa ms⸗ tag⸗Vormittagsziehung wurden folgende größere Gewinne gezogen: acht Gewinne zu je 5000/ auf die Num⸗ mern 17 285, 164 920, 177703 und 313 905, ſowie 14 Gewinne zu je 3000/ auf die Nummern 10 728, 23 417, 68 035, 100 939, 201 282, 202 977 und 269 363. In der Samstag: Na ch⸗ mittagsziehung fielen vier Gewinne zu je 5000% auf die Nummern 124 259 und 129 476, ſowie acht Gewinne zu je 3000„ auf die Nummern 4066, 209 138, 221 400 und 382 039. (Ohne Gewähr.) Aus dem Lande Der Steinbruch auf der Straße * Iſtein a. Rh., 16. Aug. Beim Legen der Abwaſſerleitung der Kinderſchule ſtieß man auf große Schwierigkeiten. Das geſamte Innerdorf Iſtein iſt auf Felſen gebaut. Die meiſten Wege führen über Felſen, ein Teil ſogar auf dem nackten Geſtein. Da die Röhren 80 Ztm. tief in den Boden gelegt werden müſſen, müſſen die Felsböden ausgeſpreugt werden. Das iſt wegen der leichten Bauart der alten Häuſer und wegen des ſtarken Verkehrs ordentlich ſchwierig, da die ſchmalen Wege nicht allzuſehr erſchüttert werden dürfen. Das Vorhandenſein eines nahe an die Oberfläche heranreichenden Felsbodens dürfte die Legung einer Waſſerleitung erheblich erſchweren und verteuern. * dampf die„Anita Maria, ebenfalls im vollen Lampion⸗ ſtaat glänzend und mit eigener Kapelle die Pauſen aus⸗ füllend. Paarweiſe ſaß man auf den Strandterraſſen oder im Reſtaurant und wartete auf den Clou, das Feuerwerk. Ein paar Unentwegte benützten die verlängerte Polizeiſtunde und bewegten ſich im Stranddreß: Badehoſen und Bade⸗ anzügen. Ein Schutzmann patrouilliexte auf und ab, damit niemand den Pyrotechnikern zu nahe käme. Gegen 410 Uhr(nach einem dreimaligen, ſeltſam anzu⸗ hörenden Pfiff) ſchoß die erſte Rakete in die Luft. Hundert⸗ fältiges„Ah“ und„Oh“. Sprühregen folgte und ergießt ſich in weitausſchweifenden Garben über den Strand. Ein prächti⸗ ges Schauſpiel. Von einem Nachen dicht am rechten Ufer be⸗ gann dann das Waſſer feuerwerk. Römiſche Lichter drehten ſich im Wirbel auf dem Waſſer und trieben langſam abwärts, pot-au-feu, ein für Mannheim neuartiges Feuer⸗ werkerkunſtwerk, erfreute mit ſeinem ziſchenden, ſprühenden Farbenſpiel. So wechſelte das Feuerwerk zu Waſſer und zu Lande ab. Bald erhellte es den dunkelblauen Himmel mit roten, gelben und grünen Sternen, bald das blaue Waſſer. Lauter Beifall dankte Herrn Bu ſ ch, der die Regie über das Brillantfeuerwerk hatte.„Auf Wiederſehen in 14 Tagen beim Volksſtrandfeſt!“ Damit fand der Feuerzauber ein Ende. Beim Jazz tanzten noch bis in die Nacht hinein die Strand⸗ nixen und Meerkönige. Von den Zementſtufen bot der Sän⸗ gerbund⸗Käfertal Liedergaben, die viel Anklang fanden. g 2 Am Nachmittag hatte Herr Streckfuß ungefähr 50 Schwerkriegsbeſchädigte bewirtet. Eine eole Tat, Ehre dem Gaſtgeber! ö V * Ueber den dritten Auguſtſonntag nur einige Zeilen. Jupiter Pluvius machte Miene, ſeine emſige Tätigkeit in der Nacht zum Sonntag, die den Sprengwagen zu einem Ruhetag verhalf, geſtern fortzuſetzen. Es ſah den ganzen Tag über recht bedrohlich aus. Aber erſt in der achten Abendſtunde ſprühte es einige Minuten ganz fein. Die Badeluſtigen ließen ſich durch die ungewiſſe Witterung nicht abhalten, wieder in Maſſen das Strandbad aufzuſuchen. Das Bedürfnis zu einer Abkühlung war vorhanden, da der Regen in der Nacht zum Sonntag keine Abkühlung brachte. Um 7 Uhr abends zeigte das Thermometer auf dem Paradeplatz noch 23 Grad C. an. Die Waſſerwärme betrug 19,5 Grad C. Der Ausflugs ver⸗ kehr war auf der Hauptbahn vormittags mäßig, ausge⸗ nommen Perſonenzug.11 Uhr, der nach dem Oberland dop⸗ pelt gefahren wurde. Der Nachmittagsverkehr geſtaltete ſich lebhafter, beſonders nach Heidelberg. Der Stadtbeſuchsverkehr hielt ſich in engen Grenzen. f * Hohes Alter. Am heutigen Montag vollendet Fräulein Anna Winterwerber ihr 94. Lebensjahr in beſter Ge⸗ ſundheit und Geiſtesfriſche. Unſere hochgeſchätzte Mitbür⸗ gerin ſtammt aus alteingeſeſſener Mannheimer Familie und beſchließt ihren Lebensabend in Mannheim, L. 3. * Lebensmüde. Am Samstag vormittag verſuchte eine 60 Jahre alte Frau, nachdem ſie ſich am Freitag aus dem hieſigen Bürgerhoſpital entfernt hatte, ſich in den Altrhein zu ſtür zen. Die Lebensmüde wurde von einem 45 Jahre alten Metzger von ihrem Vorhaben abgehalten und wieder ins Hoſpital verbracht. Grund der Tat: Nervenleiden. * Meſſerſtecherei. Ein 27 Jahre alter Taglöhner er⸗ hielt am Samstag abend von einem Unbekannten auf der Draisſtraße einen Meſſerſtich in die linke Bruſt⸗ ſeite. Der Geſtochene, der eine tiefgehende Wunde davon⸗ trug, ſchwebt in Lebensgefahr. Der Mann wurde ins Städtiſche Krankenhaus verbracht. ö * Eine Gehirnerſchütterung erlitt eine 28 Jahre alte Hausangeſtellte, die in der Seckenheimer Straße von einem Perſonenauto angefahren wurde. Es beſteht Le⸗ bensgefahr Die Verunglückte fand Aufnahme im Städ⸗ tiſchen Krankenhaus. * Sturz vom Wagen. Am Samstag ſtürzte das vier J. Wollenberg, 16. Aug. Goldene Hochzelt konnten hier geſtern Lazarus Löbmann und ſeine Ehefrau Fanny geb. Reiß begehen. Dem noch rüſtigen Jubelpaar gingen zahlreiche Glückwunſchſchreiben zu. * Triberg, 17. Aug. Im Zuſammenhang mit dem Ver⸗ faſſungstag hatte die Städtiſche Kurverwaltung die zweite Bengalbeleuchtung der Wallfahrtskirche mit Höhenfeuerwerk, die dieſen Sommer ſtattfand, auf den Vor⸗ abend des Verfaſſungstages feſtgeſetzt. Nachdem noch unter dem Einfluß der Hochnebelbildung vormittags Regen und Rieſeln niedergegangen war, hellte ſich das Wetter im Lauf des Tages ziemlich auf, ſodaß bei günſtigem trockenen Weller die Veranſtaltung gut vonſtatten gehen könnte. Wie immer fand das ſchöne Schauſpiel um das altehrwürdige Gotteshaus und den anſtoßenden Ortsteil mit dem Fachwerksbau des alten Mesnerhäusle weithin bei Fremden und Einheimiſchen ungeteilte Beachtung und Beifall. Das Höhenfeuerwerk mies Stücke von beſonderer Schönheit auf.— Iſt ſchon der allge⸗ meine Beſuch von Engländern dieſen Sommer bemer⸗ kenswert ſtark, ſo findet das ſchöne Laubſchaftsgebiet von Tyf⸗ berg auch Liebe bei den Campingelubs aus England, die in verſchtedenen Gruppen unterwegs ſind und ein Zeltleben führen. Im Gebiet der„Retſche“ hält ſich derzeit eine ſoſche Gruppe auf, die dort auf Vermittlung der Städt. Kurver⸗ waltung ein Lager von 20 Zelten bezogen hat. Der Auf⸗ enthalt iſt auf zwei Wochen bemeſſen.— Aus dem Saar gebiet werden Kinder der dortigen deutſchen Schulen eben⸗ falls in geſchloſſenen Wandergruppen dem Schwarzwald zu⸗ geführt, wobei Gedanken des nationalen Zuſammenhalts nicht zuletzt gepflogen werden. Seitens der Stadt⸗ bezw. Verkehrsverwaltungen wird den Kindern vielfach, ſo auch 9 17 5 Mahlzeit gewährt und ganz billige Unterkunft ver⸗ mittelt.. * Pforzheim, 16. Aug. Ein bekannter Vertreter der Pforz⸗ heimer Induſtrie, Friedrich Mayer, Mitinhaber der Präge⸗ Kunſtanſtalt B. H. Mayer, iſt 55 Jahre alt ge ſt or ben. * Villingen, 16. Aug. Bei dem geſtern abend über die Villinger Gegend niedergegangenen Gewitter ſchlug der Blitz in das Türmchen des Erholungsheimes Kirneck, das zum größten Teil zerſtört wurde. Außerdem wurde die Te⸗ lephon⸗ und Lichtleitung zerſtört, ſodaß auch die Umgebung ohne Licht war. 5 * Rielaſingen, 16. Aug. Der Arbeiter Konrad Klafber, der in der Scheune mit Garbenbinden beſchäftigt war, ſtürzte ztemlich hoch vom Gebälk ab und zog ſich dabei ſchwere Ver⸗ letzungen zu, denen er nach kurzer Zeit er lag. f * Müllheim, 17. Aug. Auf der Landſtraße nach Hach wurde Donnerstag abend der aus Seefelden ſtammende 62jährige Wilhelm Lengin tot, aufgefunden. Die äußeren Anzeichen des Verunglückten, der neben Kopf⸗ verletzungen noch Hautabſchürfungen auſweiſt, dürften dafür ſprechen, daß er das Opfer eines Autounfalles geworden iſt. Die Ermittlungen ſind aufgenommen worden. 5 * Steinenſtadt(Amt Müllheim), 17. Aug. Der 26 Jahre alte taubſtumme Leonhardt Schlecht ertrauk beim Baden im Rhein. Vor einigen Jahren ereilte den 19 Jahre alten Bruder das gleiche Schickſal. 7 Frickingen(Amt Ueberlingen), 17, Aug. Bei einem Gewitter ſchlug der Blitz vorgeſtern abend in das An⸗ 5 weſen des Landwirts Waibel. Die vom Wohnhaus durch einen Feuergiebel getrennte Scheune ging in Flammen auf, Die geſamten Heu, und Erntevorräte wurden vor⸗ nichtet. Ein Teil der Fahrniſſe und das Vieh konnten ge⸗ rettet werden. Der Schaden iſt groß, zumal der Beſitzer nur ſchwach verſichert iſt. Auf dem Brandplatz weilte neben der Frickinger Feuerwehr auch die Motorſpritze von Ueberlingen. Jahre alte Kind eines Taglöhners, das im Hofe eines Hauſes in 8 2 auf einem Wagen herumkletterte, herunter und zog ſich einen rechten Schlüſſelbeinbruch zu. Das Kind wurde in das Städtiſche Krankenhaus verbracht.. Tageskalender Montag, den 19. Auguſt Sommeroperette im Muſenſaal: Gaſtſpie! des Augsburger Sad theoters: Premiere:„Die Königin“.00 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra: Durchs Brändenburger Tor“ Ufa h eater:„Die Königin von Saba“— ch a u berg „Die Wochenendbraut“.— Capitol:„Det Schoigungs anwalt“ Scala:„Das Grabmal einer großen Liebe“- Ghür n Palaſt:„Die Frau, nach der man ſich ſehnt““— Palo st Theater:„Die Beute der Bankräuber“, 5 4 4. Seite. Nr. 380 Neue Mannheimer Zeitung[Morgen⸗Ausgabe) 9 * Freudenſtadt, 14. Aug. Der im balke erkehr wickelt. Beamte der ſtädtiſchen Hausverwalter. weiteren Ernte geſtört wurde. verweigerte Nachbargebiete Flucht aus dem Ortsarreſt In der Nacht zum 12. Auguſt wurde in die hieſige Kurverwaltung eingebrochen. Täter verurſachte die Türe des eiſernen Kaſſenſchrankes büro mit einem über zwei Meter en Holz⸗ ß en einzuſtoßen. Zur Spuhn der S 955 Fahrt. e, e Balken am vorderen Ende mit einem wollenen Teppich um⸗ eine ſteile Böſchung hinab. Polizei hörten Batrouillengang das verdächtige Geräuſch und weckten den vorgeholt werden. 5 Beim Eindringen in das Gebäude konnte bandes in ihre Wohnung verbracht. aber der Täter durch einen Notausgang, den er auch vorher geſichert hatte, ungeſehen entkommen und flüchten. Beute war ein nicht allzugroßer Geldbetrag, da er an der In engſter Zuſammenarbeit der hieſigen Sicherheitsorgane konnte der Täter ſchon eine Stunde ſpäter auf dem Gelände des hieſigen Hauptbahnhofes ergriffen und feſtgenommen Geldbetrag hatte er reſtlos im Beſitz. er jegliche Ausſagen ſeiner vorübergehenden Verwahrung wurde er gefeſſelt im gen an der oberen Haardt haben ihre Blüte beendet. Nach dem Fruchtanſatz iſt in dieſem Jahre mit einer vollen Ernte zu rechnen. Bekanntlich bieten die Kaſtanienwal⸗ dungen in den Walddörfern der Oberhaardt der Bevölkerung einen wichtigen Erwerbszweig. * Thaleiſchweiler, 13. Aug. Am Sonntag abend verun⸗ glückte in der Nähe der Fauſtmühle der Verſicherungsbeamte Nickel von Zweibrücken mit ſeinem Auto. Während der Nickel und ſeine Frau mußten erheblich verletzt unter dem umgeſtürzten Auto her⸗ auf einem e 8 Sie wurden nach Anlegung eines Notver⸗ * Zweibrücken, 13. Aug. Im Alter von 76 Jahren iſt Geheimrat'eil dt, ein geborener Zweibrücker, in Aſchaffen⸗ burg geſtorben. Geheimrat Wildt beſuchte hier das Gym⸗ naſium und machte ſeine Studien in München, Leipzig, Straß⸗ burg. Seine erſte Anſtellung fand er 1878 als Polizeianwalt Den erbentete in Kuſel, von wo er zunächſt nach Zweibrücken kam, um dann . euteten im Wechſel mit Landau, Neuſtadt und Frankenthal 1898 wie⸗ 5 Bei ſeiner Vernehmung der nach hier als Staatsanwalt zurückzukehren. 1901 wurde über ſeine Perſon. Zu er hier Landgerichtsdirektor, 1907 Rat am Oberſten Land⸗ gericht in München und 1909 Präſident am Landgericht Aſchaf⸗ Seine werden. * Edenkoben, 13. Aug. Die Ebelkaſtantenwaldun⸗ Aus den Nundfunk-Programmen Montag, den 19. Augziſt 1929 Montag, 19. Auguſt Berlin(Welle 418), 20.30 Uhr: Internationaler Deutſche Sender Königswuſterhauſen(Welle 1685) konzert; anſchl. Tanzmuſik. Breslau (Welle 253) 20.15 Uhr: Von großen Leidenſchaften; 21.15 Uhr: Neue Lieder. W̃ Frankfurt Stuttgart: K Kaſſel: ee ert; 20.15 Uhr: Sinfoniekonzert; 21.45 Uhr Militärkonzert. 390) 12.30 Uhr: Schallplatten; 16.15 Uhr: 12 755 Von Hamburg(Welle 372) 20 Uhr: Kammermuſtkſtunde; 21 Uhr: Der Stammgaſt, Poſſe in 1 Akt; 21. n A 8 5(Welle 276) 20 Uhr: Volkstümliches Konzert; 22.30 Königsberg Uhr: Heiteres auf 30 Uhr: Ein Abend bei Hagenbeck. Schallplatten. Langenberg(Welle 473).30 Uhr: Brunnenkonzert; 18.05 Uhr: Mittagskonzert; 17 2¹ Uhr: Volk und Leipzig(Welle 259) 35 Uhr: Veſperkonzert; 20 Uhr: Abendmuſik; Heimat. 20 Uhr: Der moderne Tanz in der Klovier⸗ literatur; 20.45 Uhr: Bunter Abend; anſchl. Tanzmuſik. München(Welle 12.30 Uhr: Schallplatten; 16 Uhr: Unterhaltungskonzert; 20 Uhr: 533), Kaiſerslautern(Welle 270) Gitarren⸗ und Mandolinenduo; 21.35 Uhr: Klavierkonzert. Stuttgart(Welle 360) 12 Uhr: Schallplatten; 16.15 Uhr: Konzert; 20 Uhr: Von Freiburg: Bilder aus Indien; 21.15 Uhr: Unter⸗ haltungskonzert. Ausländiſche Sender Programm⸗Austauſch: Orcheſter⸗ hieſigen Ortsarreſt im alten Wachthaus untergebracht, woſelbſt es ihm aber, trotz ſeiner Feſſelung, ſchon nach kurzer Zeit! gelungen iſt, Diebesgut, ſeine ſämtlichen Effekten und ein Teil ſeiner Klei⸗ der ſind aber ſichergeſtellt. ſich zweifellos um einen reiſenden gewerbsmäßigen zünftigen Einbrecher, der wahrſcheinlich vor wenigen Wochen auch die Kaſſe des Verkehrsvereins in Konſtanz um einen anſehnlichen Geldbetrag erleichtert hat. Reiſepaß lautet auf den Namen Alfons Kopietz, geb. 12. 4. 1901 in Königshütte. ſich am Sonntag nachmittag unfall. Der Dentiſt Adolf Blumer aus Münſter⸗Sarms⸗ heim wollte mit ſeinem Motorrad einen Radfahrer überholen, wobei er das Vorderrad des Motorrades des Gärtners Friedr. Rueß aus Heilbronn a. N. ſtreifte. Dieſer ſtürzte mit ſeiner ſich auf dem Soziusſitz befindlichen Frau auf die Straße, wo⸗ bei er eine ſchwere Gehirnerſchütternug erlitt und in das Binger Krankenhaus gebracht werden mußte, wo er kurze Zeit ſpäter ſtar b. Schnittwunden am Kopf. Krankenhaus Schrecken davon. fenburg. auszubrechen und erneut zu flüchten. Nach der Arbeitsweiſe handelt es Ein in ſeinem Beſitz befindlicher Landau überführt. beſtimmt. Motorradunglück auf der Hindenburgbrücke * Bingen, 13. Aug. Auf der Hindenburgbrücke ereignete ein ſchwerer Motorrad⸗ gelegt. aus Neuland vermißt. Seine Frau erlitt bei dem Sturz zwölf Sie wurde in das Rüdesheimer Der Dentiſt kam mit dem eingeliefert. 150 Metern abgeſtürzt. als Leiche geborgen werden. Klingenmünſter, 15. Aug. 8 50. a 5 1 0 Lingenfelder Luſtmörder Rem em, der ſich zurzeit Daventry(Welle 1553) 20 Uhr: Promenadenkonzert;.15 Uhr: Wie wir erfahren, iſt der in der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Klingenmünſter zur Beobach⸗ Mailand(Welle 501) 2 tung ſeines Geiſteszuſtandes befindet, als für ſeine Tat Paris(Welle 1725) 20.15 Uhr: Abendkonzert. voll verantwortlich befunden worden. den nächſten Tagen wieder nach dem Unterſuchungsgefängnis Wien(Welle 517) 20.05 Uhr: Engliſche und italieniſche Arten und Der Verhandlungstermin iſt noch nicht anch! Dar 5 * Frankfurt a.., 12. Aug. Der unter dem Verdacht der Unterſchlagung von Amtsgeldern in Unterſuchungshaft wei⸗ lende Stadtamtmann Kloſe hatte Haftbeſchwerde ein⸗ Dieſer Tage ſtand vor dem Landgericht Haftprü⸗ fungstermin an, zu dem Kloſe vorgeführt wurde. 8 5 Gericht lehnte es ab, den Haftbefehl aufzuheben.— Wie das Lautſprecher geht jetzt wieder flott, Polizeipräſidium mitteilt, werden ſeit dem 24. Januar die Hettergott! ie 9 Knaben Günther Jahnke aus Harburg und Heinz Voß wie neu nach dem Aufmagnetiſieren. 8 Die Eltern, die in großer Sorge Lautſprecher zu uns, es koſtet nur Mk. 1,50 und die kleine um das Schickſal ihrer Kinder leben, ſind der Meinung, daß die Knaben von Zigeunern und zum Betteln angehalten werden.— Wie aus Mellnitz (Tirol) gemeldet wird, iſt ein Touriſt namens Wilhelm Flach Kommunafpolitie u. Lokales: Richard Schönfelber s Sport und Vermischtes aus Frankfurt a. M. vom Ankogel aus einer Höhe von etwa Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles übrige: verſchleppt 1920 erfolgte die Penſionierung. Bern(Welle 403) 20.30 Uhr: Orcheſterkonzert des Stadtorcheſters 21 Uhr: Von Baſel: Karuſſell, Luſtſpiel in 3 Akten; 22.10 Uhr: Spätkonzert. Eröffnungskonzert a. d. Aſtoriatheater in Brixton; 29 Uhr: Tanz. 30 Uhr: Seugnizza, Operette. Er wird in Prag(Welle 487) 20.30 Uhr: Von Berlin: Internationales Konzert. Rom(Welle 441) 21 Uhr: Abendkonzert und Sendeſpiel. Lieder; anſchl. Tanzmuſik des Jazz⸗Orcheſters. Zürich(Welle 459) 20 Uhr: Aus den Werken Meyerbeers; 20.80 Uhr: Richard⸗WagnerͤKonzert; 21.30 Uhr: Unterhaltungskonzert des Hausorcheſters. Radio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz G 2, 6— ſelephon 26547 er war bei Radio⸗ Selbſt die älteſten Lautſprecher arbeiten wieder Bringen Sie Ihren Das Ausgabe lohnt ſich beſtimmt. wurden Chefredakteur: Furt Fiſcher(im Urlaub) Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner— Feuilleton Dr. S. Kayſer i. B. R. Schönfelder— Anzeigen u. geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, Der Verunglückte konnte nur ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim E 6, 2. — 2 Jeizt. Jö L usdge. Audi Hage Bee! 80 em Rohnessel ent und mittelstatt.... 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In 35 jähriger Tätigkeit hat uns der Verstorbene seine volle Arbeitskraft mit a Feuer ee ale e 5 5 unermüdlichem Fleiß, vorbildlicher Gewissenhaftigkeit und seltener Pflicht-. Schreibmaschinen 5 7 1 f 0 E treue gewidmet und sich unsere aufrichtige Wertschätzung erworben 5 5.., e. 5 175 Wir werden diesem bewährten Mann ein treues Gedenken allezeit bewahren Mannheim, den 17. August 1020 Bierbrauerei Durlacher Hof.-G. vorm. Hagen 91⁴⁰ Nachruf Herr Prokurisi Carl Friedrich Lẽtoile ist hochbetagt, nach einem arbeitsreichen, inhaltsvollen Leben im wohlver- dienten Ruhestande in ein besseres jenseits eingegangen Als ein Mann mit vornehmen, edlen Charaktereigenschaften, von herzlichem r Ned. Rai Dr. A. Hanser zurückgekehrt 5 Kalserring 38, part. 8 Intl. Jeröftantiehangen fler Staut Manheim Wegen Ausbeſſerung der Gleiskreuzung an der Friedrichsbrücke(Stadtſeite) müſſen am Dienstag, den 20. Auguſt von 21.00 Uhr bis Betriebsſchluß die Straßenbahnlinien 3 . eee und 5 vom i über 1 5 1 Waſſerturm zur Friedrichsbrücke un e U 5, 15, Nachlabversteigerung Linien 7, 10 und 16 vom Paradeplatz über Im Auftrage verſchiedener Erben ver⸗ Börſe und Luiſenring zur Friedrichsbrücke, ſteigere ich am 9132 ebenſo in umgekehrter Richtung, umgeleitet Mittwoch, 21. Auguſt 1929, werden. Die O. E..⸗Züge der A⸗Linie Nr. 60, vormittags 9 Uhr und nachmittags 27 Uhr 64 und 66 bezw. 65, 67 und 69 verkehren über im Verſteigerungslokal, U 5, 18, öffentlich] Paradeplatz und Luiſenring. 40 gegen bar an den Meiſtbietenden: Städt. Straßenbahnamt. 2 Büfetts, 1 Vertiko, 3 Diwan, 1 Sofa, ZwWangs versteigerung 2 Kleiderſchränke, 3 Kommode, 3 Trumeau für ee 5 Friſeure, 1 Näh⸗ tiſch, 1 Schreibtiſch, 1 Ausziehtiſch, Tiſche, Montag, 19. Auguſt 1929, nachm. 2 Uhr, Stühle, 1 Sofa mit 6 Stühle u. Tiſch, 4 Re⸗ werde ich im hieſigen Pfandlokal, Q 6, 2, gulator, 1 Triumphſtuhl, 1 Korbſeſſel, 1 Näh⸗ gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege maſchine, Spiegel, Bilder, 4 kompl. Betten öffentlich verſteigern: 9152 mit ſehr gutem Federbett, Waſchkommode u. 1 Klavier, 1 Vogelhecke(10teilig) mit 7 Nachttiſche mit'platten, Roßhaarmatratzen, Kanarienvögeln, 1 Zimmerbüfert, 1 goldene 1 Küchenſchrank, 1 Zinkbadewanne, 1 Gasbade⸗ Herrenuhr(14 kar.), 1 Photographen⸗ ofen, 1 Tafelwage, 1 kleine Dezimalwage, apparat, 1 Vitrine, 1 Rauchtiſch mit Mar⸗ Herrenkleider, Wäſche, Küchengeſchirre, vieler morplatte u. Einrichtung, 1 Lederklub⸗ Hausrat, 1 weißes Mädchenzimmer, 1 hell⸗ ſeſſel und Sonſtiges. geſtrichenes Schlafzimmer mit dreiteil. Spie⸗ Mannheim, den 17. Auguſt 1929. gelſchrank, Waſchkommode mit Spiegelaufſatz,. Keibs, Gerichtsvollzieher. 2 Nachttiſche, 1 reichgeſchnitzes kompl. Eß⸗. zimmer. N= schlichten Wesen, war er uns ein liebwerter Freund, Vorgesetzter und% Zwangsversteigerung Berater, dessen Name unauslöschlich bei uns fortleben wird Sein Andenken werden wir stets in hohen Ehren halten Mannheim, den 17. August 1929 d Prokuristen und Angestellten der Bierbrauerei Durlacher Hol.-. vorm. Hagen 9142 Dien e 2 NB. Die Möbel kommen vormittags, alles 0 den n. ane; übrige nachmittags zur Verſteigerung. 1 2 Diplom⸗Schreibtiſche, 2 Milchzentrifugen, . 2* a Ses f 51 U Erun 0 1 Motor(2 PS), 2 Motoren(3 u. 4 PS), Dienstag, 20. Auguſt 1929, nachm..“ Uhr, 2 Herrenzimmer, 1 Schlafzimmer, 1 Damen⸗ werde ich in Neckarau, Neckaranerſtraße 73, toilette, 2 Sack Weizenmehl, 1 Kiſte Würfel⸗ gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege zucker, 1 Perſonenauto(Vierſitzer), 1 Klavier, öffentlich verſteigern: 91501 Lederſofa, 2 Lederſeſſel, 1 Schreibmaſchine, 1 Klavier, 1 Sofa, 1 Kleiderſchrank, 2 Laden⸗ 1 Kredenz, 1 Rechenmaſchine, 1 Grammopfon, werde ich im hieſigen Pfandlokal, 6, 2, gegen bare Zahlung im Vollſtreckungs⸗ wege öffentlich verſteigern: 9148 iiſche. 1 Schreibpult, 1 Regal, 1 Liefer- 1 Raſterſtuhl, 1 Waren änder, 1 Druckapparat, J pritſchenwagen, Häckſelſchneide⸗Maſchine, 2 Kilowattmeter, 1 Liegenahl, 1 Multigraz J 2 Eisſchränke, 2 Ladentheken und Möbel verſchiedener Art Mannheim, den 19. Auguſt 1929. 8 Haberſetzer, Gerichtsvollzieher. Maunheim, den 17. Auguſt 1929. . Haberſetzer, Gerichtsvollzieher. Ne Zeitung ——— Maunhei: . [Morgen⸗ Ausgabe] Die Spiele am Samstag Deutſchland verliert überraſchend gegen Schweden— Beginn des Schwimmländerkampfes gegen Ungarn Der Samstag war für die deutſchen Schwimmer in Budapeſt ein ſchwarzer Tag. Sie büßten die 4 mal 100 Meter⸗Freiſtilſtaffel mit der das Schwimm⸗Ländertreffen gegen Ungarn begann, ein und verloren überraſchend auch das Waſſerballſpiel gegen Schweden mit 183 Treffern. Gegen Schweden hatte man dieſe Niederlage um ſo weniger erwartet, als die Schweden noch vor einer Woche von Deutſch⸗ land im Waſſerball 63 beſiegt wurden und weil die deutſche Mann⸗ ſchaft in ihren Spielen am Mittwoch und Donnerstag eine wirklich gute Form gezeigt hatte. Trotzdem beſteht noch die Hoffnung, mit zaſserbalt Eünderkurnter in 2 den zur Zeit führenden Ungarn gleichzuziehen, denn die Ungarn zeigten in ihrem Spiel gegen Frankreich, das ſie 10:6 gewanen, keines⸗ wegs überzeugende Leiſtungen. Ein Moment aus dem Spiel Ungarn— Schweden, das die Mabtaren 1 5 7 Die Tabelle weiſt zur Zeit folgendes Bild auf: 1 Ungarn 8 Spiele 26:9 Tore 60 Punkte 0 Deutſchland 8 11:9 5:2 5 5 Schweden 8„* 8211„ 988 „ Belgien 8 10:9„ 58„ f Frankreich 8 141„ 1 England 3 10718 118„ ö Deutſchland— Schweben 113(:0) Unter der Leitung des Schiedsrichters Hodgſon(England) ſpielten die Mannſchaften mit ihren ſtärkſten Mannſchaften. Es war ein an dramatiſchen Momenten reicher Kampf. Er begann damit, daß Gunſt einen Freiwurf zugeſpielt bekam, vorſchwamm und ein Tor für Deutſchland erzielte, das zunächſt vom Schiedsrichter anerkannt, dann aber unter den Druck des brüllenden, ſehr gegen Deutſchland einge⸗ ſtellten Publikums wieder annulliert wurde. Die Schweden wurden dann etwas überlegen und Bähre I eim Tor mußte bis zur Pauſe wiederholt rettend eingreifen. Nach dem Wechſel verſtärkte ſich der Druck der Schweden. Insbeſonders machte ſich der ſchnelle Arne Borg wiederholt ſehr unangenehm bemerkbar. Hinzu kam, daß die deutſche Verteidigung wiederholt zu weit aufrückte. Ste verhalf auch den Schweden durch Anderſſon zum Führungstor. Ein überraſchender Rückhandſchuß von Arne Borg brachte den zweiten Treffer und auf einen neuen Deckungsfehler der Deutſchen hin fiel durch Sandſtröm das dritte Tor für Schweden. Erſt kurz vor Schluß fand ſich die häufig von dem ſehr ſchwachen Schiedsrichter benachteiligte deutſche Mannſchaft wieder beſſer zuſammen und Amann konnte eine Vorlage von Bennecke das Ehrentor erzielen. Belgien— England:2(:1) Das von Dr. Nuß baum geleitete Spiel bewies wieder ein⸗ mal, daß ſich bie Engländer von Spiel zu Spiel verbeſſern. Die Briten dingen ſogar durch Hatfiel in Führung. De Pauw erzielte bis zum Wechſel für Belgien den Ausgleich. Nach der Pauſe ſetzte ſich Hie beſſere Technik der Belgier erfolreich durch. ö Ungarn— Frankreich 10:6(:4) Der außerordentlich ſpannende Kampf ſah auf beiden Seiten die ſtärkſten Mannſchaften in Aktion. Schiedsrichter war Delahaye (Belgien). Frankreich ging durch zwei Treffer von Vandenplandce in Führung und die durch das unfaire Spiel von Padou ſehr nervbßs gemachte ungariſche Vertretung hatte Mühe, bis zur Pauſe ein Un⸗ entſchleben von:4 zu erzwingen. Nach der Pauſe wurden die Un⸗ garn beſſer, wenn ſie auch nicht zu ihren beſten Leiſtungen aufltefen. Immerhin reichte es zu einem 10:4 Stege. Schwimmländerkampf Deutſchland— Ungarn 4 mal 100 Meter⸗Freiſtilſtaffel: 1. Ungarn(Wannie II:02, Min., Maſzoely:02,4 Min., Wannie 1 1202,83 Min., Dr. Baraun 59 Sek. für 100 Meter) Sieger in:06,4 Min.(Neuer europätſcher Rekord); 2. Deutſchland in:11,58 Min.(Zwiſchenzelten: Schubert :08 Min., Dederichs:02 Min., Ahrend:03,5 Min., Heinrich 109,3 Min.) Deutſchlands zweite Niederlage in Budapeſt Ungarn ſchlägt Deutſchland im Waſſerball:1 und gewinnt den Schwimmländerkampf 30 Der Sonntag brachte dem deutſchen Schwimmſport in Budapeſt zwei klare Niederlagen. Das Waſſerballſpiel gegen Ungarn ging hoch mit 711 verloren. Die 4 mal 200 Meter⸗Staffel im Länderkampf ge⸗ wann Ungarn in der neuen Rekordzeit von:95,6, Ungarn ſiegte da⸗ durch im Schwimmländerkampf gegen Deutſchland mit:0 Punkten. Deutſchland kommt für den erſten Platz im Waſſerball nicht mehr in Frage. Der Sieg dürfte den Ungarn zufallen, die bisher noch keinen Punkt einbüßten und die wahrſcheinlich am Dienstag auch das letzte Spiel gegen Belgien gewinnen werden. Der Stand des Turniers 1. Ungarn 8 Punkte 33:10 Tore. 2. Belgien 5 Punkte 12:10 Tore. 3. Schweden 5 Punkte 10—12 Tore. 4. Deutſchland 4 Punkte 18:16 Tore. Frankreich 1 Punkt 15:28 Tore. 6. England 1 Punkt 10-19 Tore. Den Ereigniſſen des Sonntags wohnten 8000 Zuſchauer bei, die eie Tribünen des herrlichen Kalferbades bis auf den letzten Platz fullten. In der Hofloge ſah man u. a. den Reichsverweſer Horthy, viele Mintſter und Diplomaten, Vertreter der Kunſt und der Sport⸗ * 2 Adapeſt verbände. Die Zuſchauer nahmen wieder lebhaften Anteil an den Kämpfen und bejubelten beſonders den Sieg der Ungarn über Deutſchland, der übrigens dem gegenwärtigen Stärkeverhältnis der beiden Mannſchaften durchaus entſpricht. Ungarn ſchlägt Deutſchland:1(:0) Die beiden vollſtändig antretenden Mannſchaften fanden in dem Belgier Delahaye einen ausgezeichneten, diesmal immer ſehr kor⸗ rekten Schiedsrichter. Ungarn war ſofort überlegen und kam nach einem Fehler von Gunſt durch Nemed zum erſten Treffer. Nemed erhöhte oͤann kurz darauf auf 210. Die deutſchen Gegenangriffe ſcheiterten an dem hervorragenden ungariſchen Torwart. Kurz vor der Pauſe mußte ein Mann der Ungarn das Waſſer verlaſſen. Deutſchland kam daduch kurz nach dem Wechſel durch Benecke zu einem Gegentreffer. Als die ungariſche Mannſchaft wieder vollſtän⸗ oͤig war, beherrſchte ſte erneut das Spielfeld. Die Ungarn verſchärf⸗ ten das Tempo und holten ſich durch Nemed das dritte Tor. Der :0 gewannen. deutſche Sturm wurde wiederholt vergeblich umgeſtellt, immer wieder waren die Ungarn ſchneller und eher am Ball. Ein Doppler der Brüder Keſert und ein Treffer von Verteſy brachte das Ergebnis ſchließlich auf 711. Ungarus Sieg war verdient. In der deutſchen Mannuſchaft flel der Sturm faſt vollkommen aus. Nur Benecke und der Verteidiger Cordes konnten einigermaßen gefallen. Im 8. Wettbewerb des Schwimmländerkampfes Ungarn Deutſch⸗ land ſiegte Ungarn in 935,6 vor Deutſchland mit:50,2. Ungarn verlor durch Wannie 1(Zeit:26,2) gegen Schrader⸗Deutſchland(Zeit :29,2) Meter, Balk⸗Deutſchland(:28,2) büßte aber gegen Tarrody (226,5) 5 Meter ein. Dieſen Vorſprung vergrößerte Wannie 2(:24) gegen Gebert⸗Deutſchland 288,6) auf 13 Meter und Baramy⸗Ungarn erhöhte als Schlußmann in:17, gegen Heinrich⸗Deutſchland(223,6) den Vorſprung auf 25 Meter. Neue Rekordleiſtungen Der erſte leichtathletiſche Frauenländerkampf zwiſchen Deutſchlaud und England hat den deutſchen Damen einen ſchönen Erfolg ein⸗ gebracht. Sie ſchlugen die Vertreterinnen des britiſchen Reiches klar mit 53,5: 45,5 Punkten und ſtellten damit die Vormachtſtellung der deutſchen Damen in der europäiſchen Leichtathletik erneut unter Be⸗ weis. Während ſich die beiden Vertretungen in den Sprüngen ziem⸗ lich gleichwertig waren, bemerkte man in den Läufen eine leichte Ueberlegenheit der britiſchen Damen. Dafür waren aber die Deut⸗ ſchen im Kugelſtoßen, Speer⸗ und Diskuswerfen ganz klar überlegen. Der Kampf im Rheinſtadton in Düſſeldorf ging unter den denkbar günſtigſten Verhältniſſen vor ſich. Schönes, nicht zu warmes Wetter, begünſtigte die Leiſtungen. Die 30 000 Zuſchauer bekamen denn auch ſehr ſchöne Kämpfe und famoſe Leiſtungen, darunter auch einige neue Landesrekorde zu ſehen. Beſonders ſpannend waren die Kämpfe im Weitſprung, wo die engliſche Sprinterin Con nel gleich mit dem erſten Sprung auf 5,61 Meter kam, während Frl. Har⸗ gus nur 5,08 Meter und Frl. Grieme 5,31 Meter erreichten. Während aber Miß Connel ihre erſte Leiſtung nicht mehr verbeſſern konnte, kam Frl. Grieme ſpäter noch mit einem famoſen Sprung auf 5,69 Meter. Die Norddeutſche ſicherte ſich damit nicht nur den Sieg, ſie überbot auch den erſt kürzlich bei den Frauenmeiſterſchaften in Frankfurt aufgeſtellten deutſchen Rekord von Frl. Scharp⸗ Köln um 5 Zentimeter. Im Kugelſtoßen traten die Engländer nur mit einer Vertreterin an, da Miß Birchenough die Reiſe nicht mit⸗ gemacht hat und ein Erſatz nicht zur Stelle war. Die beiden erſten Plätze fielen mit großer Ueberlegenheit an unſere Vertreterinnen Heublein und Fleiſcher. Frl. Fleiſcher ſicherte ſich auch das Diskuswerfen. Ueber 800 Meter hatte Frl. Dollinger mit der Engländerin Chriſtmas hart zu kämpfen ehe ſie knapp in Front blieb. Bei 100 Meter führte Frl. Gelius bis zu 50 Meter, daun mußte ſie aber die beiden Engländerinnen paſſteren laſſen. Frl. Kellner ſpielte überhaupt keine Rolle. Den 200 Meter⸗Lauf holte ſich dagegen Frl. Lorenz⸗Frankfurt glatt. Die Vierer⸗Staffel ging durch ſchlechten Wechſel verloren. Die Schlußläuferin, Frl. Haux, holte zwar noch eine Strecke auf, konnte aber die Engländerinnen nicht ganz erreichen. Die Ergebniſſe: 100 Meter: 1. Walker⸗England 12,3; 2. Thompſon⸗England 19,7; 3. Gelius⸗Deutſchland 12,8; 4. Kellner⸗Deutſchland. 200 Meter: 1. Lorenz⸗Deutſchland 26,1; 2. King⸗England 238,8; 3. Schmidt⸗Deutſchland 26,7; 4. Weldon⸗England. 800 Meter: 1. Dollinger⸗Deutſchland:28,2; 2. Chriſtmas⸗England :23,8(neuer Rekord); 3. Stramm⸗Deutſchland 225,8; 4. Streater⸗ England. 80 Meter Hürden: 1. Hatt⸗England 12,3; 2. Haux⸗Deutſchland 12,61; 3. Connel⸗England 12,7; 4. Becker⸗Deutſchland. 4 mal 100 Meter⸗ Staffel: 1. England(Thompſon, Walter, Rid⸗ gley, Hiscek) 48:7; 2. Deutſchland(Gelius, Kellner, Lorenz, Haux) 48:9. Speerwerfen: 1. Hargus⸗Deutſchland 37,82 Meter; 2. Jakobs⸗ Deutſchland 34,78; 8. Weſteon⸗Egnland 25,12; 4. Connel⸗England 21,28 Meter. Diskuswerfen: 1. Fleiſcher⸗Deutſchland 37,05 Meter; 2. Heublein⸗ 25,28 Meter. Deutſchland 34,90 Meter; 3. Weſteon⸗England 34; 4. O⸗Kelly⸗England Das Withtigſte vom Sonntagsſport Leichtathletik— Frauenländerkampf DeutſchlandEng⸗ land in Düſſeldorf: Deutſchland gewinnt mit 53,5:45,5. E26 Internationales Sportfeſt in Charlottenburg: Diekmann⸗ Hannover ſtellt über 7500 Meter einen neuen beutſchen Rekord auf. 1 Die Schwimmeiſterſchaften der D. T. in Altona: Leiſtungen in allen Wettbewerben. . Die Fußballverbandsſpiele im Rheinbezirk ſind wieder im Gange: Die erſten Spiele: Neckarau ſpielt gegen Mundenheim unentſchieden 121— Waldhof gewinnt gegen Rohrbach:1 und 8 Mannheim gegen Sandhofen 31. 5 i Das Klauſenpaßrennen: Chiron auf Bugatti Schnellſter des Tages. Schöne * Caracciola auf Mercedes-Benz gewinnt in Belfaſt die Touriſt Trophy. 1 Die Raßweltmeiſterſchaften in Budapeſt: Sawall und Krewer bei den Dauerfahrern in der Entſcheidung. * Waſſerballturnier Das Internationale in Budapeſt; Deutſchland wird von Ungarn 71 geſchlagen und verliert den Schwimmländerkampf 023. Carattiola auf Mertedes⸗Benz gewinnt die Touriſt Trophy Das Rennen um die Touriſt Trophy des Royal Automobile Eluß von England endete, wie die„Frkf. Ztg.“ meldet, mit bem Stege des bekannten deutſchen Rennfahrers Caracctiola auf Mer⸗ cedes⸗Benz⸗Wagen, der faſt das ganze Rennen hindurch die Führung hatte. Zweiter wurde der Alfa⸗Romeo⸗Fahrer Campari. Als Dritter ging Naſh auf Auſtin⸗Rennwagen durchs Ziel. Der Ver⸗ lauf des Rennens war äußerſt ſpannend, da zum Teil mit ſehr großen Geſchwindigkeiten gefahren wurde. Ganz beſonders ſcharf war der Endkampf; die Sieger gingen mti einem nur ganz geringen Zeitunterſchied durchs Ziel. Trotz den häufig niedergehenden Regenſchauern wurden bemer⸗ kenswert hohe Geſchwindigkeiten erzielt, wobet Cara e⸗ cio la mit 124,4 Stundenkilometern die ſchnellſte Zeit des Tages fuhr und damit einen neuen Bahnrekord aufſtellte. Er durchfuhr die Strecke in:95,40 Std. Während des Rennens kam es infolge der durch den Regen hervorgerufenen großen Glätte der Bahn zu zahlreichen Unfällen, die aber faſt alle glimpflich verliefen. Eine ganze Reihe von Teilnehmern mußte wegen ver⸗ ſchiedenartigſter Defekte bereits vor Beenbigung des Rennens aus⸗ ſchetden.„ 0 Das deutſche Team wäre beinahe nicht zu dem Rennen zu⸗ gelaſſen worden, da die mit der Prüfung der Wagen beauftragten Schiedsrichter die Auspuffrohre der deutſchen Wagen um zwei Zoll zu lang fanden. Nur durch eine ſportliche Intervention des eng⸗ liſchen Rennfahrers Birkin, der erklärte, bei Ausſcheiden der Deut⸗ ſchen ebenfalls an dem Rennen nicht teilzunehmen, wurde das beutſche Team dennoch zugelaſſen. Deulſchland gewinnt den erſten Frauen⸗Länderkampf Deutſchland ſtegt im Frauen- änderkampf gegen England mit 33,5:45,5 Punkten Kugelſtoßen: 1. Heublein⸗Deutſchland 12,45; N. Fleiſcher⸗Deutſch⸗ land 11,78; 8. Weſteon⸗England 9,95 Meter. Weitſprung: 1. Grteme⸗Deutſchland 5,09 Mtr.(Rekord); 2. Connel⸗ England 5,61 Mtr.,; 3. Hargus⸗Deutſchland 5,36 Meter; 4. Mathhews⸗ England 4,64 Meter. Hochſprung: 1. O⸗Kelly⸗England und Braumüller⸗Deutſchland 1,515 Meter; 2. Milne⸗England 1,47 Meter; 3. Grieme⸗Deutſchland 1,42 Meter. Endergebuls: Rekordleiſtungen in Charlottenburg Das Amerikaſportfeſt in Charlottenburg Diekmann⸗Hannover läuft über 7500 Meter neuen deutſchen Rekord. Das 2. internationale Sportfeſt, das der S. C. Charlottenburg innerhalb kurzer Zeit auf ſeinem Platz an der Avus veranſtaltete, brachte wieder einen vollen Erfolg. 10 000 Zuſchauer ſahen wieder äußerſt ſpannende Kämpfe, die ihren Höhepunzt in dem Rekordlauf des Hannoveraners Diekmann über 7500 Meter fanden. Diekmann verbeſſerte den von Petri⸗ Hamburg mit 23:42,8 gehaltenen Rekorß ganz weſentlich auf 28:26, und auch die Plazierten Petri, Helber und Kohn blieben unter der alten deutſchen Höchſtleiſtung, während der polniſche Meiſter Petkiewez bei 5000 Meter aufgab. Die amerikaniſchen Gäſte zeigten ſich wieder von ihrer beſten Seite. Der Negerſprinter Tolan gewann die kurzen Strecken in glän⸗ zenden Zeiten jedesmal knapp vor Eldracher⸗Frankfurt, der trotz der Niederlage in Breslau zweifellos zurzeit der beſte deutſche Sprinter iſt. Bowen⸗U. S. lief über 300 Meter die ſchnelle Zeit von i 33,9 und gewann dabei ſehr leicht gegen den Magdeburger Büchner, der mit 34,2 den deutſchen Rekord erreichte. Die Zwiſchenzeit für 300 Nards wurde fälſchlicherweiſe mit 30,4 als neue Welthöchſt⸗ leiſtung bekonntgegeben, aber die Weltbeſtleiſtung wird ſeit 1921 von Paddock mit 30,2 gehalten. Die Ergebniſſe: 100 Meter: 1. Tolam⸗U. S. A. 10,4, 2. Eldracher⸗Frankfurt 0,5 Mtr. zurück, 3. Körnig 2 Meter zurück, u. Bowen ⸗U. S. A. 200 Meter: 1. Tolan 21,8, 2. Eldracher 21,5, 3. Körnig 2,8, 4. Borgmeier⸗Düſſeldorf. 300 Meter: 1. Bowen⸗U. S. A. 33,9, 2. Büchner⸗Magdeburg 34,2, 3. Storz⸗Halle. 800 Meter: 1. Dr. Peltzer⸗Stettin 156,4, 2. Kaufmann⸗Hannover :58, 3. Schwerdtfeger⸗Berlin 158,2. 1500 Meter: 1. Lermond⸗H. S. A.:04, 4, 2. Hollpapp⸗Stettin zehn Meter zurück, 3. Bolze⸗Hamburg. 7500 Meter: 1. Diekmonn⸗Hannover:26(neuer deutſcher Rek.), 2. Petri⸗Hamburg 23:27,5, 3. Helber⸗Stuttgart 29180, 4. Kohn⸗S. E. Charlottenburg 23:40. 200 Meter Hürden: 1. Rockaway⸗U. S. A. 24,5, 2. Dr. Wichmann⸗ Frankfurt 24,5(Handbreite zurück), 3. Facelli⸗ Italien. 400 Meter Hürden: 1, Facelli⸗Italien 53,6, 2. Dr. Peltzer⸗Stettin 50,4, 3. Ernſt⸗Eharlottenburg 57,1. Olympiſche Staffel: 1. Amerika 380,8, 2. Bar Kochba⸗Berlin 334,8, 8. S. CE. Charlottenburg 395,5. Diskus: 1. Hoffmeiſter⸗Münſter 48,18, 2. Hänchen⸗Berlin 22,10. Hochſprung: 1. Köpke ⸗Stettin 1,84, 2. Ladewig⸗Berlin 1,84, 8. Huhn⸗Jena 184(durch Stechen entſchieden). Stabhochſprung: 1. Sturdy⸗U. S. A..80, 9. 59,5: 45,5 Punkte für Deutſchland. Wegener⸗Halle 3,70, 3. Huber⸗Stuttgart 3,40 Meter. Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 19. Auguſt 1929 Der Voginn der Verbandsſpiele 5 Mit dem geſtrigen Sonntag wurde im ſübdeutſchen Ver⸗ band der Startſchuß zum großen Rennen des neuen Spiel⸗ kahrs gegeben. Noch nie ſeit Beſtehen des Verbandes wurden dis Vorſchlußrunde und das Endspiel um die Deutſche Meiſterſchaft ſo ſpät ausgetragen wie in dieſem Jahre. Noch iſt der Eindruck dieſer letzten, erbitterten Kämpfe kaum ent⸗ ſchwunden, ſo beginnen auch ſchon wieder die Verbandsſpiele. Ohne Sommerpauſe, und mit nicht geringer Belaſtung über⸗ mimmt ein großer Teil der Vereine die ſchwere Aufgabe, den letztjährigen Erfolgen eventuell weitere anzufügen, oder doch Den ſeitherigen Rang in den Plazierungen zu behaupten; eine Aufgabe, die durch oͤie notwendige Erneuerung, bzw. Umſtel⸗ lung mancher Mannſchaften infolge von Abwanderungen oder Erkrankungen ſicherlich nicht erleichtert wird. Die Gruppe Rhein, mun ebenfalls auf den vorgeſehenen Stand von 8. Vereinen gebracht, hat inſofern ein neues Geſicht erhalten, als die bei⸗ den alten linksrheiniſchen Pioniere 03 Ludwigs hafen und„Pfalz“ durch den Abſtieg ausgeſchieden ſind und das, Erſtmals in die Bezirksliga vorſtoßende Ro hrbach eine Neuerung in der Gruppe darſtellt. Ph ö nix⸗Ludwigs⸗ hafen und Mundenheim haben die ehrenvolle Aufgabe, den alten Ruf Ludwigshafens als Fußballſtadt in ſtark ge⸗ ſchwächter Poſttion Mannheim gegenüber zu verteidigen, das das rein zahlenmäßige Uebergewicht am Rhein von vorn⸗ herein beſitzt. Um die Mannheimer Vereine ſelbſt iſt ja vor⸗ Lpſt noch ein dichter Schleier gewoben, da gerade hier mannig⸗ fache Aenderungen in den Aufſtellungen zu erwarten waren, über deren Auswirkungen die erſten Kämpfe ja noch keinen definitiven Aufſchluß geben können. Während Vf. R. Man n⸗ Heim auch in dieſem Jahre das Glück hatte, dem Auftakts⸗ gefecht in der Runde beobachtend und rechnend zuzuſehen, hatte Neckarau in Mundenheim das Vergnügen, den Kon⸗ takt des vorjährigen Gruppenabſchluſſes drüben, mit dem Be⸗ ginn des neuen Spieljahrs herzuſtellen und Waldhof hatte das Verſuchskaninchen für den Zuwachs Rohrbach abzu⸗ geben. 08 Sandhofen verbiſſen ſich auf dem heißen Boden hinterm alten Gaswerk. Die gewohnte Spätſommer⸗ mielodie hat alſo auch am Rhein und Neckar wieder eingeſetzt, und ob ſie bereits ſchon Diſſonanzen ergeben hat, zeigen die Berichte. Allgemein hat man ja auf die ſeitherigen Favoriten auch für den geſtrigen Sonntag geſetzt, aber gerade die Anfangs⸗ ſpiele können in dem gewohnten hartnäckigen Einſetzen gerade Her mittleren Vereine der Gruppe unvorhergeſehene Ueber⸗ kaſchungen bringen. Selbſtverſtändlich können die Auftakts⸗ kämpfe den eigentlichen Maßſtab nicht abgeben; man kann wohl der Anſicht Ausdruck verleihen daß auch im neuen Spieljahr ſich der Kampf um die Spitze zwiſchen Neckarau, Phönix⸗ Ludwigshafen, Waldhof und...⸗Mannheim ab⸗ ſpielen wird, wobei es aber nicht ausgeſchloſſen iſt, daß auch ein anderer Verein für den dritten Tabellenplatz in Frage kommt. Das Abſtiegsgeſpenſt wird in dieſem Jahre ſeinen Spuk nicht ſo aufdringlich treiben als vorher, da drei, bezw. zwei Vereine für die Verſenkung in Frage kamen. Gut wäre es aber trotz allem, ſich nicht allzuſehr auf Rohrbach in dieſem Falle verlaſſen zu wollen, denn gegen das Erſchießen wird ſich auch der Schwächere nach Kräften ſträuben— mamenklich auf eigenem Boden. Die Verſchwommenhett der . Vorbereitungszeit der Vereine für die Ver⸗ Handskämpfe, wird zu Anfang vielleicht auch ſtärkere Schwan⸗ kungen in den Ergebniſſen der erſten Sonntage bringen. Feſt ſteht aber wohl, daß gerade die diesjährige Unſicherhetlt in den Taxierungen der Mannſchaften den Reiz der Treffen er⸗ höhen wird. Mag ſein, daß ſchon vom Start weg ein Verein Als Führender davonzieht, mag ſein, daß ſich die Kämpfe der Spitze bis zum Ende hinziehen. Es ſinb zu viele der Unbe⸗ Techenbarkeiten. Jede Mannſchaft kann noch durch Krankheit, Verletzung, Disqualifikation ete. auseingndergeriſſen werden, und darum wohl dem Verein, der durch Bereithaltung von guten Reſerven gewappnet iſt. Sie ſind unentbehrlich und eine weitblickende Vereinsleitung wird in erſter Linie hier ihren Hebel anſetzen.— Auf jeden Fall iſt es am Platze, auch heute noch einmal des 5 letztjährigen großen Geſamterfolges der Rheingruppe zu gedenken, die ſich wider Erwarten in eine Poſition hinein⸗ rang, die weit über die ſüddeutſchen Grenzen hinaus Beach⸗ tung und Auswirkung fand. Dieſer unbeſtreitbar ſtarke Er⸗ folg mag der Gruppe die Zuverſicht und den Glauben an ſich ſelbſt auch in dieſem Jahre erhalten! 5 Aug. Mü ß le. Die erſten Spiele Sp. Vg. Mundenheim— V. f. L. Neckarau 121 S. B. Waldhof— Rohrbach 821 8 Maunheim— Sp. Vg. Sandhofen:1 S. V. Waldhof— Rohrbach 811(:0) Ein Bombenergebnis, das leicht hätte höher ausfallen können. Das Intereſſe konzentrierte ſich weniger darauf, wie hoch Rohrbach verlieren werde, als vielmehr, welche Spielkraft Waldhof zum Auf⸗ takt präſentſeren werde. Man muß ſagen, daß die Waldhöfer gleich mit großem Geſchütz aufgefahren ſind, und mit dieſem Spiel eine ſtarke Breſche für ihre Ausſichten brachen. So auf dem Damm hätte man die Mannſchaft nicht erwartet. Wieder mit Bretzing und Brückl aber ohne Hauth antretend, lag Friſche in der Mannſchaft, die mehr ſplelte als kämpfte und das beſagt ſchon, daß Rohrbach in diefem erſten Bezirksligaſpiel nichts zu beſtellen hatte. Es wäre aber ver⸗ fehlt, aus dieſem Jungfernſpiel für den Neubing ſchon feſtſtehende Schliüſſe ziehen zu wollen. Auch dieſe Mannſchaft muß ſich nach dem überhaupt erſten Aufſtteg an die Spielſtärke der Mannheim⸗Lud⸗ wigshafener Vereine, wle auch an das Milieu gewöhnen, und nach Ueberwindung der erſten Befangenheit wird Rohrbach auch beſſeres leiſten. Alles iſt noch zu ſchulmäßig primitiv angelegt, die Technik im Ganzen noch nicht genug entwickelt und vor allem der ſichere Schuß nur ganz vereinzelt vorhanden. Das hängt aber mit der begreiflichen Unſicherhett zu Anfang zuſammen. Gegen Schluß zeigte die Mannſchaft ſchon ruhigere Angriffszüüige. Der Mittel⸗ läufer lerſte halbe Stunde), der Halbrechte und in Einzelheiten noch der Torwart wären zu erwähnen, der infolge Verſagens der ſchwachen Verteidigung machtlos Schüſſe paſſtieren laſſen mußte. Die wekteren Kämpfe werden der Mannſchaft auch mehr Routlue bringen. Waldhof, das mit dem vorausſichtlichen Wiedereintreten von Hauth durch Haber dann in der Läuferreihe noch wetter verſtärkt werden kann, repräſentierte eine ſchlagkräftige Elf. Der Geaner muß allerdings berückſichtigt werden. Was noch beſonders auffiel, waren die zahlreichen Fehlſchüſſe Brückls, bei allerdings auch ge⸗ funden Treffern und ſeine mitunter zu ſteilen Vorlagen an Walz. Halter am rechten Flügel mit ſeinem rationellen, ſachlichen Spiel wird bei weiterer Entwicklung der Mannſchaft ſicher nützen. Schäfer enthielt ſich des gewagten Aufrückens und ſchaffte mit Haher der erſt nach und nach warm wurde, gut. Walz, der zugvollſte und ß ballberba Nosſpiele erſt die Spiele gegen die Hauptrivalen ergeben. Rohrbach will ſofort Ernſt machen und drückt Waldhof von An⸗ ſtoß weg zurück. Dex offenbare Eifer des Neulings. Doch das Bild ändert ſich bereits in der zweiten Minute. Der erſte Vor⸗ ſtoß Waldhoſs mit Spiel Ofer— Pennig Brückl, ſetzt mit pla⸗ ziertem Eckenſchuß Brückls das erſte Tor. Walz knallt dann an die Netzſeite. Rohrbach erzielt die erſte Ecke, köpft dieſe ſchön, doch Rihm hält. Wieder Zuſammenſpiel; dieſesmal Halter— Brückl— Walz, mit unheimlichem Schrägflachſchuß Walz ſtellt 210. Durch⸗ ſpiel Brückl, der ſelbſt hätte ins Tor laufen können, verſchafft dem anlaufenden Pennig müheloſe Schußgelegenheit. Pennig ſchiebt ins leere Tor. Einen Handelfmeterball jagt Walz darüber, doch gute Flanke von Halter verwandelt Brückl ſchmiſſig und Flanke Walz ſetzt Ofer unmittelbar um. 510. Der erſte ſchöne und dlrekte Schuß des Linksaußen Rohrbach wird von Rihm ſehr aut gehalten. Pauſe. Kurz nach Seitenwechſel und Drängen Walbdhofs bringt ein Gegenzug des rechten Rohrbacher Flügels durch den Halbrechten Hummel, der unter dem ſich ſtreckenden Rihm hindurchſchießt, 5111. Die verſtärkte Verteidigung Rohrbachs hindert Waldhof nun merk⸗ lich im Schießen. Anderes wird verpulvert. Brückl funkt danach vehement in die binde untere Ecke. Einen Handelfmeter für Rohr⸗ bach ſchlägt Rihm ausgezeichnet ab und deckt den Ball. Ueber die Verteidigung hinweg, die maſſiert ſteht und dem Torwart die Aus⸗ ſicht verſtellt, zirkelt Brückl:1 und auf kurze Abwehr ſchraubt Pennig mit Kurzſchuß:1. Ein Straffernball Bretzings prallt an den Pfoſten. Walz verſtiebt dann einmal haarſträubend. Gegen Ende flaut das Spiel ab. Bei recht gutem Beſuch leitet Glöckner⸗ Pirmaſens recht annehmbar. A. M. 1908 Mannheim— Sp. Vg. Samdhofen 311(:0) Endlich wieder Verbandsſpiele. Die Leiſtungen ſind zwar nicht ganz die erwartet guten, aber da man den ganzen Sommer über ununterbrochen geſpielt hat, darf das nicht wundernehmen. Immer⸗ hin gab es bei dem Auftakt auf dem Lindenhofplatz einen flotten und wechſelvyllen Kampf, den die im Sturm und auch im Tor weit beſſer beſetzten Platzherren durch dieſe hier gezeigten kraſſen Unter⸗ ſchiede verdient gewannen. Die Stürmer waren äußerſt flink und überrumpelten die aufangs ſchlecht deckenden Verteidiger und Läufer ſywie den ſehr unſicheren Torwart, der die beiden erſten Tore auf dem Gewiſſen hat. Die Läuferreihe der Einheimiſchen war zumeiſt in der Deckung tätig, fand aber doch immer wieder Zeit, auch den Angriff zu unterſtützen. Ganz famos ſchlug ſich die Abwehr und hier insbeſondere Pabſt im Tor, der bis auf einen Elfmeter wirklich nicht zu ſchlagen war. Die Gäſte hatten ihre Hauptſtütze in der immer beſſer werdenden Läuferreihe, die ihrer Mannſchaft zu einer klaren Ueberlegenheit zu verhelfen wußte. Aber dennoch kamen die Gäſte nur zu einem ein⸗ zigen Treffer, da der Sturm ein ganz veraltetes Syſtem ſpielte und zudem vor dem Tor vollkommen hilflos war, ſich in Ueberkombi⸗ nation verlor und nur ganz ſelten zum Schuß kommen konnte. Schwach war insbeſondere der Rechtsaußen, während auch einige Umſtellungen keine Beſſerung zu bringen vermochten. Der ſchwächſte Mann war aber wohl Gentner im Tor, der nach zu vermeidenden Treffern auch noch unſicher wurde und weit unter ſonſtiger Jorm ſptelte. Das Spiel leitete Gättel⸗Kaiſerslautern mit vorbildlicher Umſicht. Die Platzherren kommen ſchon überraſchend ſchnell zu ibrem erſten Erfolg. Nach zehn Minuten fagt Teufel 2 einen ungemein wuchtigen Schuß aufs Gäſtetor. Gentner will den Ball fangen, be⸗ kommt das Leder aber nicht zu faſſen, der Ball ſpringt ihm über dte Hände ins Tor,:0. Sofort hat Lindenhof weitere Chancen und Aſſer kann auch bei einer wiederum ſchwachen Abwehr des gegneri⸗ ſchen Torwart ſofort zum zweiten Tor einſchießen. 210. Nach 20 Minuten iſt bereits der dritte Erfolg erzielt und damit das Spiel entſchieden; Teufel 2 iſt freiſtehend zum Schuß gekommen und fetzt den Ball unhaltbar in die Ecke,:0. Obwohl Sandhofen fetzt mächtig aufkommt und vor allem nach der Pauſe klar überlegen wird, kann ſich der unproduktiv ſpielende Sturm nicht durchſetzen. Es reicht nur zu eintgen Ecken. Erſt ein Handelfmeter— Aſſer hatte den Ball allerdings wohl nur mit der Bruſt berührt— verhilft den Gäſten durch Bayer 1, der unhaltbar verwandelt, zum Ehrentor, Gegen Schluß geht Lindenhof gegen die deprimiert nachlaſſenden Gäſte noch⸗ mals zum Angriff über, kann aber jetzt nur noch 5 Ecken 9 85 Sp.⸗Bg. Mundenheim—.. L. Neckarau 111 Einen leichten Vorgeſchmack von der Verbandsſpielſaiſon 1929/0 erhielt man bei obigem Treffen, das durch die Unfähigkeit des Schiedsrichters übermäßig hart durchgeführt wurde. Schiedsrichte⸗ Keck⸗Sulzbach konnte nicht überzeugen, ſeine unzähligen Fehlent⸗ ſcheidungen benachteiligten beide Mannſchaften und machte ſie und dle Zuſchauer nervös. Von den techniſchen Schönheiten des Fußballſpiels bekamen die 2500 Zuſchauer wenig zu ſehen. Man war beiderſeits aufgeregt und brachte es zu wenig geſchloſſenen Aktionen. Ueberraſchend ſchwach als Mannſchaftsganzes war der V. f. L. Neckarau, deſſen ſonſt gerühmte Kampfkraft nicht zu ſehen war. Zeilfelder wurde bereits nach 10 Minuten verletzt, was ſich naturgemäß nachteilig auf die Elf auswirken mußte. Ueberzeugen konnten lediglich Dern, Broſe der Erſatztorwart Haag, Kalſer und der alte eifrige Ott. Munden⸗ heim hatte ſeine Stützen in Deuſchel, dem Mittelläufer Hirſch und dem Rechtsaußen Seidel. Die Punkttetlung iſt nach den gezeigten Leiſtungen als gerecht zu bezeichnen. Das Spiel war durchweg ver⸗ teilt, verlief aber wenig anregend und wurde nach dem Wechſel übermäßig hart. In der 7. Minute konnte der.f. L. durch Schmidt in Führung gehen. Ein Elfmeter für die Gäſte konnte nicht verwandelt werden und bei ausgeglichenem Spiel konnten die Neckarauer ihren knappen Vorſprung halten. Nach dem Wechſel wurde das Spiel flotter, da⸗ für aber auch ſchärfer. Den verdienten Ausgleich buchten die Mun⸗ denheimer in der 37. Minute durch den Rechtsaußen Seidel. Byyg. Die Schwimmeiſterſchaſten der D. T. Entſcheidungen des Samstags Bei prächtigem Metter und lebhaftem Publikumsintereſſe nahmen am Samstag die Schwimm⸗Meiſterſchaften der Deutſchen Turner⸗ ſchaft in Altona ihren Anfang. Ein gelungener Auftakt der Meiſter⸗ ſchaftstage war am Abend vorher der Empfang der Schwimmer durch die Stadt Altona. Die Kämpfe am Samstag brachten bereits eine Reihe von Entſcheidungen, bei denen beſonders die ſüddeutſchen Schwimmer erfolgreich abſchnitten.. Die Ergebniſſe des Samstags Turner Waſſerball⸗Meiſterſchaft. Tg. Mühlhauſen ſchlägt TV. Iſerlohn 71(470). TB. Karlsruhe— Hamburger Turnerſchaft von 1816:4 (:). Mühlhauſen— Hamburger Turnerſchaft 11:1(:). Karlsruhe — Iſerlohn:0(:). Die Entſchetdung fällt im Spiel Mühlhauſen gegen Karlsruhe. 40 Meter Streckentauchen für Aeltere. 1. 89 Sek. 2. Schulz⸗Berlin 39,4 Sek. Mehrkampf für Aeltere bis 45 Jahre. Punkte. 2. Buſch⸗Halberſtadt 72,05 Punkte. Mehrkampf für Altere, 35—40 Jahre. 1. Hedler⸗Darmſtadt 110,5 Punkte. 2. Schäffler⸗Saarbrücken 109,70 Punkte. Springen für Aeltere. 1. Rehm⸗Hannover 7d Punkte. 2. Krollner⸗ Dortmund 73% Punkte. 100 Meter Bruſtſchwimmen für Aeltere. 1. Reiff⸗Stuttgart Terbrüggen⸗Aachen:41,1 Min. Kremer⸗Eſchwetler 1. von Loon⸗Kaſſel 72,70 196,3 Min. 2. Stanger⸗Berlin 1137 Min. 100 Meter⸗Bruſtſchwimmen. 1. 2. Teichmüller⸗Niederorb 143,9 Min. Springen für Aeltere. 1. Loon⸗Kaſſel 43,35 Punkte. Frankfurt a. M. 43,05 Punkte. Turnerinnen 50 Meter Bruſiſchwimmen. 1. Wachsmuth⸗Hamburg 85,0 Sek. 2. Hemmer⸗ 100 Meter Freiſtilſchwimmen. I. Weynell⸗Breslau:85 Min. 2. Fecht⸗Stuttgart 12439 Min. 95 35 Meter Streckentauchen. 1. Teſchke⸗Breslau 42 Sek. 9. Haugk teten. * Schwimmen Ouer duech den Vodenſee“ Der.. Romanshorn veranſtaltete am Sonntag das erſte inter⸗ nationale Schwimmen„Quer durch den Bodenſee“ auf der 12 Kilo⸗ meter langen Strecke Friedrichshafen Romanshorn. Der Start war am Sonntag vormittag in Friedrichshafen, das Ziel im alten Hafen von Romanshorn. Die Veranſtaltung war vom Wetter nicht begün⸗ ſtigt, es herrſchte ein ſtarker Weſtwind und hohe Gegenwellen beein⸗ trächtigten die Leiſtungen. Am Start fanden ſich 26 Schwimmer ein, von denen 8 unterwegs aufgaben. Die Ergebniſſe: Herren: 1. Bächthold⸗Arbon⸗Schweiz 3145; 2. Schwensky⸗ München:16; 3. Hoffſtätter⸗München 4728. 5 Damen: 1. Hürliman⸗Romanshorn 5180; 2. Wandt⸗St. Gallen 5243; 8. Dintheer⸗St. Gallen 6245. Pferdeſrett Frankfurt a. M.(18. Auguſt): 1. Preis von Schwanheim. Für Zweilährige. 3000, 1200 Meter. 1. A. und C. von Weinbergs Palfrey(O. Schmidt), 2, Negus, 3. De⸗ janeira. Ferner.: Elan, Delphi, Kybeele. Tot. 1810, Pl. 11, 11:10. 2. Eduard⸗von⸗Grunelius⸗Erinnerungs⸗Rennen. Ausgleich 2. Ghrpr. und 3500. 1800 Meter. 1. Stall Hagos Fabuliſt(Printen), 2. Mochroran, 3. Nobilitas. Ferner liefen: San Marco, Nemrod, . Dalibor, Perefekt, Szin⸗arany. Tot. 57:10, Pl. 28, 9, W 10. 3. Landgrafen⸗Rennen. Fur Zwetlührige. 15 000. 1200 Meter. 1. A. und C. v. Weinbergs Aulos(O. Schuidt), 12. Maſſo d' Arezzo, 12. Caleum. Ferner liefen: Charitas, Jlos, Rhapſodie, Teutonta. Tot. 20:10, Pl. 12, 14, 13:10. 4. Opanke⸗Jagdrennen. 3000. 4600 Meter. 1. F. Ruepprechts Cupido(C. Seiffert), 2. Fruſzi, 3. Durbanv. Ferner.: Songe'Or, Flotimel, Euphrot. Tot. 22:10, Pl. 14, 14:10. 5. Großer Preis von Frankfurt a. M. Ehror, und 38 000 J. 2100 Meter. 1. L. und W. Sklareks Lupus(Faynes), 2. Graf Iſolani, 3. Liederkranz. Frener liefen: Serapis, Altenberg, Meiſterpolter, Markgraf, Metrodorus. Tt. 12:10, Pl. 20, 183, 2110. 6. Verloſungs⸗Rennen. Ausgleich 3. 4000„. 1450 Meter. 1. Lt. M. Gerteis! Faire Nature(Zehmſch), 2. Maltheſerkreugz, 8. Miſſion. Ferner.: Nonne, Pau Robert, Saus Atout, Ballaſt, Mira 2, Gaffel, Markſtein, Albana, Juif Errant, Sonnengöttin, Brombeere. Tot. 82:10, Pl. 35, 15, 39210. 7. Freiherr⸗von⸗Biſſing⸗Erinnerungs⸗Jagdrennen. Ausgleich 2. Ehrpr. und 3500„, 3200 Meter. l. A. Baers und H. Soherrs Kabalia[Wehe), 2. Fäbnrich, 3. Mühelos. Ferner.: Falkner, Brom⸗ oscana, Marcion. Tot. 39719, Pl. 12, 12, 11:10. 5 dent, Venus IV, Schlehblüte, Lelkes, Philiſter, Romulus. Tot. 145:10, Pl. 26, W, 18:10, 4 2. Littoral⸗Hürdeurennen. 4200 4, 3000 Meter. 1. v. Schlot⸗ heims Rohrpoſt(Hauſer), 2. Viet, 3. Martonius Ferner liefen: Parademarſch, Comptendorf, Teja, Wiesbaden, Leuchtturm, Hella, Frundsberg. Tot. 30:10, Pl. 15, 27, 39:10. 5 3. See⸗Jagdrennen. Ausgleich 2. Herrenretten. 5000 J, 4800 Meter. 1. F. Gerteis“ Ny Friend(Et. v. Horn), 2. Alleluia, 3. Kutas. Ferner lief: Jende. Tot. 29110, Pl. 14, 14:10. f 4. Großer Karlshorſter Hürden⸗Ausgleich. Ausgleich 1. ö Ehrpr. u. 14 000 J, 8500 Meter. 1. Gebr. Röslers Marcellus(J. Pinter), 2. Lord Val, 3. Prellſtein. Ferner liefen: Anton, Mafeſtal, Radio, Kili, Pergola. Tot. 36:10, Pl. 12, 14, 12:10. 5. Parſifal⸗Jagdrennen. 3500, 4000 Meter. 1. E. S. Fürſten⸗ bergs Freier Wille(Hauſer), 2. Schlehblüte, Opponent. Ferner lies: Lichtſtrahl. Tot. 18110. 6. Eleazar⸗Jagbreunen. 9500, 3000 Meter. 1. v. Luphengſts Alkmene(Oſtermann), 2. Der Muck, 9. Beckmeſſer. Ferner liefen: La Paloma, Sonntagmorgen, Regan, Minute, Marlena, Kern, Cal⸗ vello 2, Hidigeigei. Tot, 84:10, Pl. 25, 16, 14710, 7. Preis von Bärfelde. Herrenreiten. 3000 1, 1600 Meter. 1. Landswerths Cardinal 2(v. Borckeſ, 2. Augendiener, 3. Eldon. Fer⸗ ner liefen: Bardes Bruder, Limanova, Kataſtrpphal, Stromer. Tot, 19:10, Pl. 14, 12, 16:10. 85 * Magdeburg(18. Auguſt): 1. Stabtpark⸗Jagdreunen. Verkaufsrennen. 2200, 3100 Meter. 1. A. von Dietzes Mildred, 2. Tullius, 3. Schäferburg. Ferner ke: Mucker, Turnei, Euterpe, Mohrenfürſtin. Tot. 74:10, Pl. 16, 24, 18:10. 2. Jungfern⸗Reunen. Für 815. 8 2200. 1000 Meter. 1. Dr. von Kleefelds Tamula(Böhlke), 2. Garwhal, 3. Märchenland. Ferner.: Anti Mala. Tot. 16210, Pl. 12, 20216. 8. e 2200. 18850 Metere. 1. O. Trauns Staub(Korb), 2. Dolores, 3. Norfana. Ferner.: Dalte, Chikoi, Grasnelke. Tot. 15:10, Pl. 12, 12210. 4. Großer Preis von Magdeburg. Ehrpr. und 8000 /. 2100 F Helldorffs Nareiß(Sajdik), 2. Verena, 8. Gemmo⸗ ot. 18:10. 5. Boruſſia. Ausgleich 2. Ehrpr, und 4000. 1600 Meter. 1. O. Blumenfelds und E. Samſons Rückkunft(Biſek), 2. Hauptmann, 3. Irmin. Ferner(.: Lichtblick, Perlenfiſcher, Schneeberg, Signora, Krönung, Edu. Tot. 81:10, Pl. 22, 22, 18:10. 6. Kreuzhorſt⸗Hürdenrennen. Ausgleich 3. 2700 l. 2800 Meter. 1. W. Jentſchs Sternkunde(Kränzlein), 2. Minka, 3. Ofterdingen. Ferner.: Sanballot, Falkenfeder. Tot. 28:10, Pl. 14, 18:10. 7. Preis vom Luiſengarten. Augsleich 3. 2500 Mtr. 1. O. Barſchs Phariſäer(Böhle), 2. Faulpelz, 3. Irländerin. Ferner liefen: Ruhr, Dede, Aufklärung. Hilligenlei. Tot. 16:10, Pl. 12, 18, 30:10. Düſſeldorf(18. Auguſt): 1. Preis vom Sittarder Hof. Für Dreijährige, 2800, 2000 Meter. 1. G. Muckels Franziskus(Klarmann), 2. Nichbotin, 3. Pax. Ferner liefen: Bayard, Laufefunge, Grießwart, Meſſala, Forbach, Bunte Welt, Arminius. Tot. 112210, Pl. 33, 86, 43:10. 2. Ludenberg⸗Jagdreunen. Verkaufsrennen, 2500. 3700 Mtr. 1. F. Denickes Wingolf(J. Hochſtein), 2. Sankt Anton, 3. Myfel⸗ kern. Ferner liefen: Noailles, Lohgerber. Dante. Tot. 54:10, Pl. 16, 14:10. 3. Preis von Schlenderhan. 3000 /, 1000 Meter. 1. F. Brügge⸗ manns Churfürſt(Goltermann), 2. Numantia, 3. Nix, 3. Orla. Ferner liefen: Ohio, Maharadſcha, Alida, Hannerich, Flortta, Frei⸗ maurer, Cypreſſe 2, Begonie, Albrunga. Tot.: 120:10, Pl. 36. 27, 11, 11:10. 4. Preis von Mydlinghoven. Ehrenpreis und 6000. 2000 Meter. 1. Stall Weismanns Linz(J. Staudinger], 2. Nobelmann, 5 8 Ferner liefen: Gebt Feuer, Gaükelei. Tot: 31:10, I. 20, 17210. 8 5. Lanvenburg⸗Jagdrennen. Ausgleich 3. 2500. 3200 Meter. 1. Gebr. Schuberts Germane(Hochſtein), 2. Sepp, 3. Rambla, 3. Nina. Ferner liefen: Baladera, Diadem, Narokkaner, Orma, Frrmal, Giralda, Lotteken, Lufanc Roskilde, Heliodora, Lola. Tot.: 71:10, Pl. 25, 92, 17, 8010. 6. Preis vom Römerhof. Ehrenpreis u. 3000. 1400 Meter. 1. Geſt. Lauvenburgs Helmzier(H. de Silvada Abren), 2. Ameno⸗ phis, 3. Paſtete. Ferner liefen: Excellenz. Tuckhühnchen. Prinz Eugen. Tot.: 122:10, Pl. 18, 15, 18:10. 7. Burg Röttgen⸗Ausgleich. Ausgleich 3. 2500, 1600 Meter. 1. Frau T. Schunks Mohrenpeter(Buge), 2 Eiſenbraut, 3. Woher. Ferner liefen: Scotch Whisky, Pinelle, Roſenrot, Mitgefühl, Arlette Protheus, Ahnburg, Königstreu. Tot.: 66:10, Pl. 20, 18, 45:10. — Cburpfalg Neckarau Südbeutſcher Meiſter der D... Ihurpfalz Neckarau ſchlug am Sonntag im Endſpiel um die Süd⸗ deutſche Meiſterſchaft der Deutſchen Jugendkraft den Deutſchen Mei⸗ use ſter Sparta Nürnberg mit 821(050). 5 ..—... KWT. K e 2 1008— 1 0 i — 0 Neue Mannhefmer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Seite Nr 380 Montag, den 19. Auguſt 10²⁰ Die Radwellmeiſterſchaften Meiſterſchaften der Straßenfahrer Georges Ronſſe⸗Belgien und Bertonazzi⸗Italten die neuen Meiſter— Die Deutſchen auf den Plätzen Bei gutem Wetter, das allerdings zeitweiſe durch Gewitter⸗Regen unterbrochen wurde, gelangten am Samstag auf einer 200 Kilometer langen Rundſtrecke mit Start und Ziel in Zürich die Weltmeiſter⸗ ſchaften im Straßenfahren zur Durchführung. Bei den Berufsfahrern vertetdigte der Belgier Georges Ranſſee ſeinen Titel mit Erfolg, in⸗ dem er ſeine Gegner im Endſpurt hinter ſich ließ. Auch das Rennen der Amateure wurde erſt im Ziel entſchieden, und zwar zu Gunſten des Italieners Bertonazzi. Von den deutſchen Kandidaten kamen Walter Hoffmann⸗Berlin und Oskar Thierbach⸗Dresden zwar in der Spitzengruppe ein, waren aber nicht ſpurtſchnell genug und mußten ſich mit beſcheidenen Plätzen begnügen. Hoffmann paſſierte als Achter, Thierbach als Zwölfter das Ziel, während ſein Klubkamerad Hert⸗ wig auf dem 15. Rang einkam. Das Rennen der Profis Zuerſt wurden die Berufsfahrer auf die Reiſe geſchickt, denen eine Stunde ſpäter das Gros der Amateure folgte. Bei den Profis lagen faſt alle Konkurrenten bis zum 50. Kilometer vor dem Ziel bei⸗ ſammen. Dann rückten Alfrerdo Binda, Georges Ronſſe und Nikolas Frantz ſowie der Italiener Frascarelli ab, zu denen ſpäter noch Mar⸗ cel Bidot, Dervaes⸗Belgien und F. Le Drogo aufrückten. Etwa 20 000 Menſchen waren am Ziel in Zürich verſammelt und erlebten ein prächtiges Finiſh. 100 Meter vor dem Bande zog der zweimalige Tour de France⸗Gewinner, Nikolas Frantz⸗Luxemburg den Spurt an und ſah ſchon als ſicherer Sieger aus, als der Titelverteidiger Georges Ronſſe mit einer letzten Kraftanſtrengung aufſchließen und ihn um doppelte Handbreite ſchlagen konnte. Bei den Amateuren war die Fahrt weit langſamer, ſodaß auch hier das Gros der Bewer⸗ ber faſt immer zuſammenlag. Eine fünfköpfige Gruppe hatte ſich 25 Kklometer vor dem Ziel von den Uebrigen abgeſondert, aber 18 Kilometer beſtand die Spitze ſchon wieder aus 20 Mann. Dann folgte ein neuer Vorſtoß, dem verſchiedene Bewerber jedoch nicht ſtandzuhalten vermochten. Immerhin paſſierte noch eine swölfköpfige Gruppe das Ziel. Aus dem erbitterten Endkampf ging der Italiener Bertonazzi vor ſeinem Landsmann Bertoni als Sieger hervor. An achter Stelle kam als erſter Deutſcher der Berliner Hoffmann über das Band. Die Ergebniſſe: Berufsfahrer: 1. Georges Ronſſe⸗ Belgien 6148,05, Stunden; 2. Nikolas Frantz⸗Luxemburg 648,05, Std.; 3. Alfredo Binda⸗Italien:48,05,8 Std.; 4. Dervaes⸗Belgien:48,06 Stunden; 5. Frascarelli⸗Jtalien 6148,06,2 Std.; 6. Bidot⸗Frankreich:49,05 Std.; 7. Le Drogo⸗Frankreich:49,05,2 Std.; 8. Bulla⸗Oeſterreich:01,24, Stunden; 9. Piemonteſi⸗Italien; 10. J. Bidot⸗Frankreich; 11. Wau⸗ ters⸗Belgien; 12. Hch. Suter⸗Schweiz; 13. Hofer⸗Schweiz; 14. Meyer⸗ Schweiz; 15. Franſen⸗Holland. Amateure: 1. Bertonazzi⸗ Italien:20,86,6 Std.; 2. Ber⸗ toni⸗Jtalien:20,36,8 Std.; 3. Bruſſy⸗Frankreich:20,37 Std.; 4. Riegg⸗ Schweiz:20, 37,2 Std.; 5. Aumerle⸗Frankreich:20,37,6 Std.; 6. Wan⸗ zenried⸗Sthweiz:20,39,7 Std.; 7. Lowagie⸗Belgien; 8. Hoffman n⸗ Deutſchland; 9. Hanſen⸗ Dänemark; 10. Caironti⸗ Schweiz; 11. Geſtri⸗Ftalten; 12. Thterbach⸗Deutſchland; 13. Stenes⸗ Ungarn; 14. Weſten⸗England; 15. Hertwig⸗Deutſ ch an d. Die Weltmeiſterſchaft der Dauerfahrer Die Vorläufe am Donnerstag— Krewer und Sawall im End⸗ lauf— Die Deutſchen gewinnen ihre Vorläufe Mit einem ſchönen Erfolg der deutſchen Teilnehmer endeten die Vorkämpfe zur Steher⸗Weltmeiſterſchaft, die am Donnerstag auf der Bahn in Zürich⸗Oerlikon ausgetragen wurden. Weltmeiſter Sawall gewann den erſten Vorlauf gegen Graſſin(Frankreich), Leddy(Hol⸗ land) und Toricelli(Italien); Krewer(Köln) ſiegte im dritten Vor⸗ lauf gegen Linart(Belgien), Schlehbaum(Holland) und P. Suter (Schweiz), während der zweite Vorlauf an den franzöſiſchen Meiſter Paillard vor Benoit(Belgien), Manera(Italien) und Läuppi (Schweiz) fiel. In den Endlauf am Sonntag kommen ſomit die bei⸗ den Deutſchen Krewer und Sawall, der franzöſiſche Meiſter Paillard, ſowie als ſchnellſte Zweite die Belgier Linart und Benvit. Die Ergebniſſe der Vorläufe: 1. Vorlauf— 100 Km.: 1. Sawall(Deutſchland):31,32, Std.; 2. Graſſin(Frankreich):81,44, Std.; 3. Leddy(Holland) bei 60 Km. wegen Raddefekt aufgegeben; 4. Toricelli(Italien) aufgegeben. 2. Vorlauf— 100 Km.: 1. Paillard(Frankreich):28,31,2 Std.; Inkernafionales Klaufenpaßrenn 2. Benoit(Belgien) ſchnellſter Zweiter in 1280,12, Stb. 8. Manera (Italien); 4. Läuppi(Schweiz). 3. Vorlauf— 100 Km.: 1. Paul Krewer(Deutſchland) 1280,41,8 Stunden; 2. Linart(Belgien):30,45, Std.; 8. Schlehbaum(Holland) 430 Meter zurück; 4. Paul Suter(Schweiz) aufgegeben. Zum Verlauf der Rennen Im erſten Vorlauf ging das Feld in der Reihenfolge Leddy, Toricelli, Sawall und Graſſin ab. Leddy fand ſchlecht Anſchluß und fiel bald auf den letzten Platz zurück. Sawall nahm ſchon nach wenigen Runden die Spitze, mit Graſſin im Gefolge. In dieſer Reihenfolge blieb das Feld lange Zeit dicht beieinander. Nach 60 Km. gab Leddy wegen eines Raddefektes auf, einige Kilometer wei⸗ ter ſtreckte auch Toricellt die Waffen. Einige Angriffe Graſſins auf den Deutſchen wurden von Sawall glatt abgewieſen. Am die Weltmeiſterſchaft der Steher Walter Sawall, der deutſche Rad⸗Chann pion. Die Vorläufe zur Steher⸗Weltmeiſterſchaft, die in Zürich aus⸗ getragen werden, brachten den Deutſchen einen großen Erfolg. Sawall und Krewer gewannen ihre Läufe. Der zweite Vorlauf wurde in der Reihenfolge Paillard, Benoit, Läuppi und Manera geſtartet. Auch hier ging ſchon bald der Favorit, nämlich der franzöſiſche Meiſter, in Führung. Auch ein Motordefekt beim 75. Kilometer machte dem Franzoſen nicht viel aus. Beim 86. Km. hatte Läuppi Motordefekt, der den Schweizer vom zwei⸗ ten auf den letzten Platz zurückwarf. Das Rennen war ſehr ſchnell. Im driten Vorlauf hieß die Reihenfolge am Start P. Suter, Linart, Krewer und Schlehbaum. Schon in der erſten Runde nahm Krewer, der glänzend Anſchluß fand, die Spitze, gefolgt von Linart. In der dritten Runde lag Suter bereits auf dem letzten Platz, vorübergehend konnte ſich der Schweizer bei einem Motordefekt Schlehbaums wieder auf den dritten Platz vorſchieben. In der 98. Runde überrundeten Krewer und Linart den Schweizer zum erſtenmale, in der 104. Runde zum zweitenmale und in der 110. Runde zum drittenmale. In der 132. Runde gab dann Suter auf. Nach dem 75. Km. fielen ſchwere Regentropfen, jedoch konnte der Lauf glatt zu Ende geführt werden. Krewer verteidigte ſeine erſte Po⸗ ſition bis zum Schluß ſicher. Infolge ſtarken Regens konnte die Weltmeiſterſchaft der Dauer⸗ fahrer am Sonntag nicht zum Austrage kommen. wird nunmehr am Montag nachmittag zum Austrag kommen. en Der Samstag⸗Wellbewerb— Stuck wieder in ſieghafter Fahrt Klauſenpaß, 17. Auguſt, Regenſchauer, als das Rennen begann Sonnenſchein als es endete,— ſportfrohe Stimmung aber vom Anfang bis zum Ende, ſo ging dies VII. Internationale Klauſenrennen vonſtatten. Die Be⸗ teiligung war gut, international, ſportlich erſtklaſſig, und organiſato⸗ riſches Muſterſtück war erneut die Organiſation. Einen Preſſedienſt, ſo vorbildlich, wie ihn Dr. Schmidlin von der veranſtaltenden Sektion Zürich des Automobilelubs der Schweiz aufzieht und durchführt, gibts bei keiner anderen europäiſchen Veranſtaltung. Wir Deutſche waren bei Ausgabe der erſten Preſſe⸗Mitteilungen enttäuſcht. Die Veranſtalter meldeten(was jedoch nur für die Samstag⸗Wettbewerbe galt): Butenuth auf Hanomag ſtartet nicht, Wilhelm auf BN ſtaret nicht, Freiherr von Michel⸗Raulino auf Auſtro⸗Daimler ſtartet nicht, Gneomar von Natzmer auf Stoewer ſtartet nicht, Graf Arco auf Mercedes⸗Benz ſtartet nicht. das war bedauerlich. So wurde denn der erſte Klauſenrenntag zu einer zwar ſportlichen, aber für die Deutſchen weniger intereſſanten Angelegen⸗ heit. Und nur daß Haus Stuck, der beim Freiburger Bergrekord ſchwer Geſtürzte, wieder erſchien, daß er auf einem erſt in der Nacht vom Freitag zum Samstag in Glarus eingetroffenen Auſtro⸗Daimler zwiſchen Abſchluß des Motorradrennens und Start der Sportwagen eine Trainingsſtrecke fuhr— und mit gewohntem Schneid und ſieges⸗ ſicherem Draufgängertum!— das war für die Deutſchen das Ereignis des Tages. Trotz regennaſſer Straßen wurde vorzüglich gefahren. Den erſten neuen Klauſenrekord gabs in der Motorrad⸗Beiwagenklaſſe. Hier war es der Deutſche Lang(Cannſtadt), der auf ſeiner Ludwigsburger Standard⸗Maſchine den beſtehenden Klauſenpaß⸗Seitenwagenrekord ſchlug. Seine Leiſtung war ſportlich Glanzleiſtung und techniſche Spitzenleiſtung. In der 350 cem Soloklaſſe fuhr Hand ley auf Motoſacoche ein hervorragend ſchneidiges Rennen. Der Deutſche Mühlbacher auf Victoria blieb auf der Strecke; Grund unbe⸗ kannt.. 8 Im Tourenwagen wettbewerb fuhr Dr. Karrer (Zürich) auf Bugatti ein gewohnt ſchneidiges Rennen und wurde gegen Buzio auf Lancia Klaſſenſieger. In der Klaſſe der großen Tourenwagen bewies das ſchweizer Fabrikat Martini wie⸗ der einmal ſeine vorzügliche Eignung für Bergſtraßen. Gacon auf Martini wurde Klaſſenſieger; es folgten drei weitere Martini⸗ Fahrer; ferner liefen Lorraine⸗Diedrich, Mathis, Chrysler, Elcar, Schmohl auf Spa fuhr im Tunnel gegen die Felswand; die Inſaſſen ſeines Wagens blieben unverletzt. Biwiller ſtartete auf einem 8 Liter Chrysler im Alleingang; weder der Martini noch der Chrysler kamen aber annährend an Caracctolas Tourenwagenrkordzeit von Haus Stuck wieder im Rennen Der beim Freiburger Bergrekord geſtürzte Rennfahrer Haus Stuck iſt wieder hergeſtellt 15 ſiegte bereits im Klauſenpaß⸗ eunen 1927(17:43:08) heran, ſodaß dieſer Mercedes⸗Benz⸗Klauſenrekord weiter beſtehen bleibt. 7 Die Ergebniſſe des erſten Tages: Motorräder bis 100 cem: 1. Liaudois⸗Paris auf Liaudois 47:46, Minuten(Alleingang); bis 250 em: 1. L. Divorne⸗Schweiz auf Condor 20:57 Min., 2. O. Zehnder⸗Schweiz auf Zehnder 21108 Min., 3. J. Zuber⸗Schweiz auf Condor 22203,4 Min., bis 350 cem: 1. W. L. Handley⸗England auf Motoſacoche 17:57, Min.(beſte Zeit des Tages), 2. Hänni⸗Schweiz auf Condor 18:18,2 Min., 3. K. Gall⸗ Ludwigsburg auf Standard 18:28,2 Min. Beiwagenmaſchinen: bis 350 cem: 1. G. Frey⸗Schweiz auf Stan⸗ dard 23:28,8 Min.; bis 600 cem: 1. H. Lang⸗Cannſtatt auf Standard 202278 Min.(neuer Rekord), 2. Grohmann⸗Innsbruck auf Victoria, 3. Stärkle⸗Schweiz auf Scott 21:13 Min.; bis 1090 em: 1. Amort⸗ Frankreich auf Styl'ſon 22:28 Min.(Alleingang). Nationales Rennen für Automobile(Tourenwagen) bis 750 cem: 1. Buchwald⸗Schweiz auf Dixi 24:87,8 Min.; bis 1100 cem: 1. Die Meiſterſchaft Schneider⸗Genf auf Derby 22242,2, 2. Gilera⸗Itallen auf Fiat 24:10, Minuten; bis 1500 cem: 1. Keller⸗Schweiz auf Alfa Romeo 1090 Minuten; bis 2000 cem: 1. Petley⸗Lauſanne auf Lagonda 291le Minuten; bis 3000 cem: 1. J. Karrer⸗Zürich auf Bugatti 21:28, Minuten, 2. Buzio⸗Schweiz auf Laneig 22:41,4 Min.; bis 5009 cem: 1. J. Gacon⸗Schweiz auf Martini 20:15,2 Min.(beſte Zeit der Tourenwagen), 2. Berli⸗Schweiz auf Martini 21:18,8 Min., J. Giger⸗ Schweiz auf Martini; bis 8000 cem: 1. Billwiller⸗Schweiz auf Chrysler 23:10,4 Min. Der zweite Tag Louis Chiron⸗Paris auf Bugatti ſiegt in neuer Rekordzeit. Klaſſenſiege der Deutſchen Der zweite Tag des 7. Internationalen Klauſenpaßrennens ließ ſich in jeder Hinſicht gut an. Entgegen dem ſchlechten Beſuch am Samstag erfreuge ſich das Schweizer Bergderby am zweiten Tage eines überaus regen Zuſpruchs. Zudem war auch das Wetter wett⸗ acs günſtiger als am Vortage. Zunächſt wurden programmäßig die noch reſtlichen Kategorien der Motorräder auf die beſchwerliche Reiſe geſchickt. Die Fahrer befanden ſich hier in richtiger Rekordlaune, denn in ſämtlichen drei Klaſſen wurden die bisherigen Höchſtleiſtun⸗ gen bedeutend verbeſſert. In der ½ Liter⸗Klaſſe kam der Ludwigs⸗ burger Gall auf Standard zu ſeinem zweiten Rekordſieg. Die beſte Zeit vollbrachte aber zweifellos der Schweitzer Cereſole auf Harley Davidſon, der trotz eines Sturtzes in der vorletzten Kurve ſeine Maſchine in der neuen Rekordzeit von 17:22 Min. durch das Ziel brachte. In der Klaſſe bis 750 cem ſteuerte K. Stegmann aus Neuölsnitz ſeine BMW. Dann wurde das Ergebnis des Rennens der Solomaſchinen bis 175 cem bekannt gegeben, während für die Kategorie bis 125 cem der Sieger erſt ermittelt werden kann, wenn die dret in Frage kommenden Maſchinen von der eidgenoſſiſchen Materialprüfungsanſtalt auf ihren genauen Zylinderinhalt nachge⸗ prüft worden ſind. 5 Das Rennen der Sportwagenklaſſe ſchien anfangs durch das Wetter geſtört zu werden, da ſchwere Nebelſchwaden die Sicht er⸗ ſchwerten. Bald klärte ſich das Wetter jedoch auf, ſodaß man ohne Sorge ſtarten konnte. Die beſte Zeit in dieſer Klaſſe erzielte Graf Kalnein auf Bugatti mit 17:58,83. Das Hauptintereſſe konzen⸗ trierte ſich natürlich auf den Start der Rennwagen. Der Held des Tages war der Franzoſe Louis Chiron auf Bugatti, der die 21,5 Klm. in der neuen Rekordzeit von 16:42,4 ausfuhr und den alten, von Roſenberger gehabten Rekord von 17:17 bedeutend ver⸗ beſſerte. Ganz hervorragend war wieder der deutſche Berg⸗ meiſter Hans von Stuck auf Auſtro⸗Daimler; er fuhr ohne Training ſeinen neuen Wagen in der ausgezeichneten Zeit von 16:45,6 über die Strecke. Die Ergebniſſe: Motorräder bis 175 cem.: 1. Grandfean⸗Schweiz auf Allegro 20:42,2; bis 500 cem: 1. K. Gall⸗Ludwigsburg auf Standard 17:24 (Rekordzeit); 2. Martinelli⸗Genf auf Motoſacoche 18:15,6; 8. Brehm⸗ Schweiz auf Moſer 18:21,6. Bis 750 cem: 1. Stegmann⸗Neuölsnitz auf BMW. 17:42,6(Rekordzeit); 2. Hubacher⸗Schweiz auf Sarolea 21:12. Bis 1000 cem: 1. Cereſole⸗Schweiz auf Harley Davidſon 17:22 (beſte Zeit der Motorräder); 2. Heine⸗Schweiz auf Harley Davidſon 18:46. Sportwagen bis 750 cem: 1. Vinatier⸗Paris auf Roſengart 23:09,8; 2. Butenuth⸗Hannover auf Hanomag 30:24,4; 8. Hertenſtein⸗ Karlsruhe auf Dixi 40:09,3. Bis 1100 cem: 1. Lepicard⸗Frankreich auf Donnet 39:56,4; 2. Kirchhofer⸗Schweiz auf Samſon 442:40. Bis 1500 cem: 1. Burgdaller⸗Berlin auf Bugatti 18:57,4; 3. Natali⸗Italien auf Alfa Romeo 19:87. Bis 2000 cem: 1. Keßler⸗Zürich auf Alfa Romeo 18:34,6; 2. Eſcher⸗Zürich auf Bugatti 18:54,4. Bis 3000 cem 1. Graf von Kalnein auf Bugatti 17:57,8(beſte Zeit der Sportwagen) Bis 5000 cem: 1. Gacon⸗Schweiz auf Martini 20:07,6; 2. Caſpar⸗ Schweiz auf Martini 20:54,4; 3. Gider⸗Schweiz auf Martini 20:54, 4. Berlin⸗Schweiz auf Martini 21:31,3. Bis 8000 cem: 1. Prinz zu Leiningen⸗Amorbach auf Mereedes⸗Benz 18:23, 4; 2. Billwiller⸗Schwelz auf Mercedes⸗Benz 18144. Rennwagen bis 750 cem: 1. F. C. Meyer⸗Stuttgart auf Da W 23:58,3. Bis 1100 cem: 1. Clorici⸗Mailand auf Salmſon 2088,27 2. Evans⸗Zürich aef Amilear 22:28,8. Bis 2000 cem: 1. de Sterlich⸗ Italien auf Marſerati 18:16; 2. Münz⸗Schweiz auf Bugatti 22:51; 8. Stuber⸗Schweiz auf Bugatti 2312,63. Bis 3000 cem: 1. L. Chiron⸗ Paris auf Bugatti 16:42,(neuer Rekord) beſte Zeit des Tages). Bis 5000 cem: 1. Hans von Stuck auf Auſtro⸗Daimler 16:45,8; 2. Roſenberger⸗Pforzheim auf Mercedes⸗Benz 17293,2. —— ¾ Tennismeiſterſchaften von Heſſen in Bad Nauheim Froitzheim⸗Dr. Buß Sieger im Herrendoppel Das Wetter am Samstag vormittag war bei dem Bad Nau⸗ heimer Tennisturnier verhältnismäßig gut, wenn auch vorüber⸗ gehende Gewitterregen niedergingen. Am Nachmittag dagegen war die Witterung ausgezeichnet. Weniger befriedigend iſt noch immer der ſchwache Beſuch, den das Turnier findet. 5 Im Herren⸗Einzel um die Meiſterſchaft von Heſſen ſteht Froitzheim bereits in der Schlußrunde. Er fertigte Richter⸗Nürn⸗ berg, der ſtark vom Glück begünſtigt war, 612,:7 ab und blies auch gegen Claß⸗Darmſtadt in der Vorſchlußrunde ſicherer Sieger. Das Damen⸗Einzel um die Meiſterſchaft von Heſſen ſteht Frl. Hammer⸗Würzbura in der Schlußrunde. Frl. Hammer ge⸗ wann mit großer Sicherheit gegen Frau Ewald:0,:1, die vor⸗ her Frl. Huck mit:1,:2 ausgeſchaltet hatte. Die Vorſchlußrunde in der unteren Hälfte wird von Frau Nadler⸗Nürnberg und Frl⸗ Zint, die ſich gegen Frau Kunze erſt nach hartem Kampfe mit 68, :1 durchſetzen konnte, beſtritten. Es wurde bereits der erſte Satz, der mit:2 an Frau Nadler fiel, geſpielt, doch mußte man wegen fortſchreitender Dunkelheit das Spiel abbrechen und auf Sonntag vormittag verlegen. Erwartungsgemäß blieb im Herren⸗Doppel das beſſer eim“ geſpielte Paar Froitzheim⸗Dr. Buß Sieger mit 624, 611,:3 über Goſewich⸗Richter. Froitzheim befand ſich zwar nicht in beſter kör⸗ perlicher Verfaffung, hatte jedoch in Dr. Buß einen ausgezeichneten Partner. 5 Im Gemiſchten⸗Doppel kamen Frl. Hammer⸗Dr. Buß nach glattem Sieg gegen Erwen⸗Zint in die Schlußrunde. In der oberen Hälfte beſtreiten Froitzheim⸗Eliel, die Leefeld⸗Mikhailoff urit:6,:3, 614 aus dem Rennen warfen, mit Ewald⸗Goſewich das Vorſchlußſpiel. N Dagegen ſind die Spiele im Damen ⸗Doppel noch nicht über die zweite Runde, mit Ausnahme des Paares Frau Kunze⸗ Ewald, gekommen. Hier konnten die Darmſtädterinnen Frl. Seuf⸗ fert⸗Fiſcher zwar das Paar Baer⸗Huck 612, 672 ſchlagen, unterlagen dann aber gegen die Favoriten Nadler⸗Hammer. l Weitere Eutſcheidungen Zeitweiliger Regenſchauer verzögerte auch am Sonntag das Bad Nauheimer Tennisturnjer, da nur zwei Spielplätze zu be⸗ nutzen waren. Im Herren⸗Einzel hat Altmeiſter Froitzheim in⸗ folge körperlicher Indispoſition geſtritten, ſodaß das Vorſchlußſpiel zwiſchen Dr. Buß und Gyſewich gleichzeitig als Entſcheidung gilt. Das Damen⸗Einzel um die Meiſterſchaft von Heſſen holte ſich er⸗ wartungsgemäß Frl. Hammer⸗Würzburg, die im Endſpiel bleibt, 81 Nadlex⸗Nürnberg abfertigte und zwar mit 673,:1. Frau kadler hat ſich vorher gegen die Frankfurterin Frl. Zint nach an⸗ ſprechendem Spiel mit:2,:6 erfolgreich durchgeſetzt. Der End⸗ ſieg im Gemiſchten Doppel ſiel an Frl. Hammer⸗Dr. Buß, dle gegen Elice⸗Froltzheim mit 613, 614 ſiegen konnten, nachdem Elice⸗ Froitzheim in einem Dreiſatz⸗Spiel das Paar Ewald⸗Goſewich ab⸗ gefertigt hatten. Die Schlußrunde im Damen⸗Doppel wird von Frau Nadler⸗Hammer, die gegen Sievert⸗Dumur:0,:2 gewinnen konnten und von Frau Leefeld⸗Zint, die gegen Schönleber⸗Kränzler und gegen Kunze⸗Ewald erſolgreich abſchnitten, beſtritten. Die letzten Entſcheidungen Das Schlußſpiel im Herren⸗Einzel um die Meiſterſchaft von Heſſen ſah Dr. Buß durch fein Aberlegenes Netzſpiel 5 ten Sieger gegen den Frankfurter Goſewich mit 622,:8. 611. Das Damen⸗Doppel endigte erwartungsgemäß mit einem Sieg der Würzburgerin Frl. Hammer⸗Frau Nadler⸗Nürnberg gegen das Frankfurter Paar Leefeld⸗Zint, die leicht 618, 571 geſchlagen würden. 8. Seite. Nr. 880 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 19. Auguſt 1920 Landesbank für Haus⸗ und Grundbesitz Eröffnung des Geſchäftshauſes der Jweigſtelle Mannheim Das ſchmucke Heim, das ſich die Zweigſtelle Man n⸗ heim ber Landesbank für Haus⸗ und Grund⸗ beſitz e. G. m. b. H. durch den Umbau des Anfang 1926 er⸗ worbenen Hauſes L. 2, 2 geſchaffen hat, wurde Samstag mit⸗ tag mit einer ſchlichten Eröffnungsfeier ſeiner Beſtimmung übergeben. Hierzu hatten ſich mit den Mitgliedern des Auf⸗ ſichtsrates und des Vorſtandes Generaldirektor Dr. Meltzer von der Badiſchen Girozentrale, Direktor Ries von der Bank für Hausbeſitz, Handel und Gewerbe in Ludwigshafen, Stadtrat Groß, Präſident der Handwerkskammer, Herr K. Barber als Vertreter der Handelskammer, Oberjuſtiz⸗ rat Mayer als Vertreter der Notartate, Rechtsrat Nie⸗ derſee, Direktor des Grundbuchamts, Stadtv.⸗V. Rhein⸗ ecker als Vertreter des Gewerbevereins und Handwerker⸗ verbandes, die Vertreter der Preſſe und die bauleitenden Ar⸗ chitekten, Architekt Ludwig Sator(B DA.) und Dipl.⸗Ing. Auguſt Sator, eingefunden. Stadtrat A. v. Au Präſident der Landesbank für Haus⸗ und Grundbeſitz, be⸗ grüßte in dem im Hochparterre gelegenen Hauptgeſchäftsraum Herzlich die Erſchienenen, um im Anſchluß daran einen Rück⸗ blick auf die Gründung und Entwicklung des Unternehmens zu werfen. Der Tag der Uebergabe des umgebauten eigenen Heims ſei ein Tag der Freude und der Ehre, auf der andern Seite aber auch ein Tag der Werbung für das Unternehmen. Als in den erſten Dezembertagen des Jahre 1924 in Karls⸗ ruhe die Bank gegründet wurde, in einer Zeit, in der man wenig Verſtändnis für neue Bankgründungen hatte, konnte man ſich darauf berufen, daß der Wunſch hierzu aus den Kreiſen des Hausbeſitzes und des Mittelſtandes geäußert wurde. Die Entwicklung des Unternehmesn, das nicht in dem Beſtreben in Leben gerufen wurde, den beſtehenden Ban⸗ ken Konkurrenz zu machen, habe fa auch gezeigt, daß es einem wirklichen Bedürfnis entſprach. Am 3. April 1925 wurde im Hauſe C 2, 25 die hieſige Zweigſtelle eröffnet. Der winzige Raum, den der Grund⸗ und Hausbeſitzerverein abtrat, umfaßte nur 12 am. Im April 1926 erfolgte die Eröffnung der Zweigſtelle Freiburg, im Mai 1926 die der Zweigſtelle Pforzheim. 1928 wurde eine kleine Zweigſtelle in Sinsheim ins Leben gerufen und am 1. Auguſt 1928 wurde Einzug in die Zweigſtelle in Kehl ge⸗ halten. Der Umſatz des Geſamtinſtituts ſtieg von 6,5 Mill. 4 im Jahre 1924 auf 81 Mill. 4 im Jahre 1927 und auf 115 Mill.„I im Jahre 1928. Das erſte Halbjahr be⸗ rechtigt zu der Hoffnung, daß auch im Jahre 1929, trotzdem es ein Jahr der Kriſe iſt, ein weiterer Fortſchritt zu verzeichnen ſein wird. Für die Zweigſtelle Mannheim ſei der Tag wirk⸗ lich ein Tag der Freude, wenn man auf hre Entwicklung zurückblicke. Nach der Herrichtung konnten die eigenen Ge⸗ ... ͤ ͤ yd ſchäftsräume, die im Vergleich zu der Unterkunft in C 2, 25 groß zu nennen waren, im April 1928 in L 2, 2 bezogen wer⸗ den. Der Umſatz der Zweigſtelle Mannheim be⸗ trug im Jahre 1925: 1,09 Mill. /, 1926: 7632 000 J, 1927: 26 413 000 4, 1928: 37 Mill. /. Dieſe Umſatzſteigerung zeige, daß der Kundſchaft nicht mehr länger zugemutet werden konnte, ſich mit den bisherigen Räumlichkeiten zu begnügen. Und ſo kam der Auſſichtsrat nach Prüfung der Verhältniſſe zu dem Beſchluß, den Vorſchlag des Redners zu akzeptieren, das geſamte Hochparterre des Hauſes L 2, 2 der Bank zu überlaſſen und die Geſchäftsräume des Grund⸗ und Haus⸗ beſitzervereins in den zweiten Stock zu verlegen. Herr v. Au ſchloß ſeine Anſprache, indem er allen Perſön⸗ lichkeiten herzlich dankte, die an dem Umbau in irgend einer Weiſe beteiligt waren, den Mitgliedern des Aufſichtsrats, insbeſondere Herrn Kreis, den beiden bauleitenden Archi⸗ tekten und allen Firmen, die bei dem Umbau ihre Leiſtungs⸗ fähigkeit von neuem gezeigt haben, nicht zuletzt dem Leiter der Zweigſtelle Mannheim und Mitglied des Vorſtandes des Ge⸗ ſamtinſtituts, Direktor Walter v. A u, der bei der Geſtaltung und Einrichtung der Räume viel Umſicht und Geſchmack be⸗ wieſen habe. Briefliche Glückwünſche, von denen die bemer⸗ kenswerteſten verleſen wurden, hatten u. a. geſandt die Rhei⸗ niſche Hypothekenbank, die Berliner Bank für Handel und Grundbeſitz, die Genoſſenſchaftsatbeilung der Dresdner Bank in Frankfurt a. M. und die Badiſche Bank in Mannheim. Herr v. Au ließ ſeine Ausführungen in dem Wunſche gipfeln, daß das Inſtitut auch in Zukunft blühen und gedeihen möge. Handwerkskammerpräſident Groß ſprach die Glückwünſche der Handwerkskammer und aller An⸗ weſenden in der Erwartung aus, daß die Hoffnungen, die in die Entwicklung des Unternehmens geſetzt werden, voll in Er⸗ füllung gehen. Herr Barber ſchloß ſich dieſem Wunſche im Namen der Handelskammer an. RA. Dr. Weingart, der Vorſitzende des Aufſichtsrates, bemerkte, er halte es für ſeine Pflicht, zu erklären, daß die außerordentlich günſtige Entwicklung der Bank in erſter Reihe nicht etwa den günſti⸗ gen Umſtänden zu verdanken ſei, ſondern der außerordentlich gewiſſenhaften, fleißigen und am Erfolg intereſſierten Arbeit des Vorſtandes und der Beamten. Man habe das Anrecht, nach außen zu zeigen, wie ſehr man dieſe Tätigkeit anerkenne. Daraus ſei auch in erſter Reihe der Gedanke hervorgegangen, dieſe neuen Räume zu ſchaffen. Er möchte den Tag nicht vorübergehen laſſen, ohne namens des Geſamtaufſichtsrates zu erklären, daß man außerordentlich ſtolz und zufrieden mit der Arbeit des Vorſtandes und der geſamten Beamtenſchaft ſei und daß man den innigen Wunſch hege, noch möglichſt lange mit den jetzigen Beamten und Mitgliedern des Vor⸗ ſtandes zuſammenzuarbeiten. Uebergabe des Geſchäftshauſes durch Architekt Ludwig Sator Architekt Zudwig Sator warf einen Rückblick auf dle Baugeſchichte, wobei er die Schwierigkeiten ſchilderte, die der Räumung des Hauſes L 2, 2 von den Bewohnern ſich in den Weg ſtellten. Aber die Energie, die Herr v. Au bet der Erwerbung an den Tag legte, habe auch dieſe Hemmniſſe überwunden. Herr Sator übergas das neue Heim ſeiner Be⸗ ſtimmung mit dem Wunſche, daß die Bank weiter wachſen, blühen und gedeihen möge zu Nutz und Frommen der Ge⸗ noſſen. Der Rundgang Die Sandſteinfaſſade des Hauſes, die den Eindruck eines Neubaues macht, wurde ausgebeſſert und abgewaſchen. Ledig⸗ lich die Architekturformen machen darauf aufmerkſam, daß das Haus in den 9oer Jahren des vorigen Jahrhunderts er⸗ richtet wurde. Im Treppenhaus ſind zwei von Bildhauer Gelb geſchaffene ſinnreiche Reliefs angebracht, auf der rech⸗ ten Seite Haus⸗ und Grundbeſitz, auf der linken Seite Ge⸗ werbe und Induſtrie ſymboliſierend. Der Hauptgeſchäfts⸗ raum der Bank, in den man im Hochparterre zur Rechten gelangt, iſt nahezu 100 Quadratmeter groß. Für die Schalter und Arbeitspulte wurde braungebeizte Eiche gewählt. Die einfach⸗gediegene Einrichtung entſpricht nach der techniſchen Seite den Anforderungen der Neuzeit. Zur Linken gelangt man in das einfach und doch repräſentabel ausgeſtattete Sprechzimmer des Vorſtandes! Eine Treppe führt in den Souterrain zu der 28 Quadratmeter großen Treſor⸗ anlage mit einem 18 Quadratmeter großen Vorraum, den Waſchtoiletten und Abortanlagen für das Perſonal. Im zweiten Stock befindet ſich das Direktionszimmer, das Geſchäftszimmer des Grund⸗ und Hausbeſttzervereins, ein Sitzungszimmer für den Vorſtand und ein Zimmer, in dem R. A. Dr. Weingart jeden Donnerstag Sprechſtunde für die Mitglieder abhält. Dieſe Funktion übt er nun ſchon ſeit 20 Jahren aus. R. A. Schaaf wechſelt jetzt mit ihm ab. Das Geſchäftszimmer enthält vom früheren Beſitzer her eine ſehr ſchöne Holzdecke und Wandtäfelung. Die Beſucher wer⸗ den ſich hier ebenſo wohl fühlen wie in den anheimelnden Bankräumen. Von den Schwierigkeiten, die ſich dem Umbau entgegenſtellten, kann man ſich einen ungefähren Begriff machen, wenn man hört, daß der Mieter im dritten Stock erſt am 16. Juli ausgezogen iſt. Die Wohnung hat nunmehr Frl. Amannn, die langjährige Sekretärin des Grund⸗ und Hausbeſitzervereins, inne. In den vierten Stock ziehen nach der Räumung der Hausmeiſter und der Kaſſenbate ein. Die Zweigſtelle Mannheim der Landesbank für Haus⸗ und Grundbeſitz hat mit dem Umbau des Hauſes ein Heim erhalten, das auf Jahrzehnte hinaus allen Anforderungen genügen wird. Möge es— das iſt auch unſer herzlichſter Wunſch— dazu beiträgen, daß ſich die Bank in der bisherigen Weiſe gedeihlich weiter entwickelt. Ueber die an dem Umbau beteiligten Firmen orientiert die Kollektivanzeige in dieſer Nummer. Sch. lee, für meine nicht ein und Be Hr. i 2 Wäſche nur Perſil und nichts anderes. Ich habe dieſes aus⸗ gezeichnete Waſchmittel in langen Jahren gründlich erprobt und weiß, daß es in jeder Hinſicht vollkommen und tadellos iſt. Ich laſſe mich auf Empfehlungen wie„ebenſo gut wie Perſil“ oder„beſſer als Perſil“ kann nur mit Aberzeugung 1 nalpackung. — Neuer Telenhonanschluß Landesh . Sammelnummer 22151 Nach beendelem Umbau L 25 2 Wle det in unsetfem Hause. 2 2 befinden sich unsere Geschöftsrdume Zwelgstelle i Haus- u. Grundbesitz. Unssre Geschäftsstelle befindet sich as Nliontag, den 10. August wieder im Hause der Lande sbank für Haus- und Grundbesltz e. G. m. b. H. L 2. A II. Stock Haus- und Grundbesitzerverein e. V. * ä Am Umbau waren folgende Firmen beteiligt: — und Bauleitung upw-id Sg TO. Ausbiele b. P. A. Vibes. 0 Dipl.Ing. AUGUST SAT OR, Architekt, Viktoriastr. 10 Badische Pfälzische ee G. m. b. H. Inhaber: Joseph Kreis Karl-Benzstraße 16. Vereinigte Privat⸗Telefon- Gesellschaften G. m. b. H. MANNHEIM/ FEERNSPRECHER 228 55 AUISFUHRUNG DER Sachse O Rothmann d Anstrich⸗ Arbeiten Feine Lackierungen Lieferung der Traverth- und Marmorarbeiten. Telephon 334 Ul. TELEFON-ANLAGE Telephon 266 12% Rosengartenstr, 20. 5 August Köstner SCHIFFER S JAKOB WENZ Bildhauerei, Steinmetz- und Kunststeingeschäft Geldschrank- u. Tresorbau 7 3 5 Tel 175 g D 1, 3 Paradeplatz el. 31083 ee Lieferung der Panzertüre, sowie der gesamten Stahlkammer Einrichtung Ausführung von sämtl. Maler- und Tüncherarbeiten Telephon 25320 GS MEERSTETTER Gipser- und Stukkateurgeschãft Leitergerũsthau u. Verleihanstalt Burgstr. 41 Otto Fähler Tel. 33563 Gipsermeister Ausführung sämtlicher Gipserarbeiten FPRANZ GELB Bildhauer Schloß rechter Flügel f 1 Pestalozzistr. 3 Telephon 50575 Andreas König i Inh. Otto Raabe Daſbergstr.-8 Telephon 30764 Wiben Q7. 8 Telephon 33347 5 Kakertalerstt. 21 Jean Schwind Telephon 51279 f ee 10 Telephon 228 10 Max Oppermann Johann Nellinger Betz O Co. 5 Lange Rötterstr. 74 Telephon 33384 Fahrlachstr. 9 Telephon 32938 A 3. 7a Tel. 23300 K. Dauer, G. m. 5. H. Josef Gerlach Jakob Werre 5 5 Gabelsbergerstr. 5 Telephon 23362 Eichelsheimerstr. 19 Telephon 21647 5 Lache Bärenklau 13.3 Telephon 337 85 Heinrich Ballweg Q 7. 28 Telephon 33561 85 Karl August Roth 1 Lange Rötterstr. 2028 Tel. 21136 SulzEx, ee G. m. b. H. * 3. 7 Telephon 2425/57 Mohr D Federhaff Fried ichsfelderstr.-15 Telephon 36021 7 L D 5 Telephon 21668 f SOEHIE FINK Wwe. 85 2. 3 Telephon 26040 JOSE KREBS Friedrichsfelderstr. 38 Telephon 3049.96 OHANNES ROTH Hebelstr. 0 Telephon Aan 8 N 5 Nb Leet eee eee eee f 85 orf LANDES, MANNHEIM 1 8 5. 5 10. Seite. Nr. 380 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗ Ausgabe] Montag, den 19. 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