. 14. Dienskag, 20. Auguſt 1929 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei eptl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Daupt-Nebenſteille R.9/1 Ae 10 0 l eren Waldhofſtr. 6, chwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951. 24952 u. 24953 .: Montag: Sport und Spiel Negelmäßige Beilagen: Geſetz u. Recht Wiktag⸗ Ausgabe 1 K Mannheimer General Anzeiger Dienstag wechſelnd: Aus der Welt der Technik Kraftfahrzeug und Verkehr Neues vom Film 0 Donnerstag wechſelnd: Mannheimer Frauenzeitung Aus dem Kinderland Freitag: Wandern u. Neiſen Samstag: Aus Seit u. Leben Mannheimer Muſikzeitung Nr. 382— 140. Sahrgang Anzeigenpreise nach Tarif, bei Vorauszahlung ſe einſp. Kolonetzeile für Allgem. 1.40.. Petlamen .4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere e⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder füt verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge urch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsstand iſt Mannheim. Mittwoch wechſelnd: Aus Feld und Garken Intereſſante Einzelheiten über Fahrtverlauf und Empfang d London, 20. Aug.(Von unſerem engliſchen Vertreter.) Die Londoner Preſſe widmet dem großen Ereignis der Fahrt des„Graf Zeppelin“ einen eingehenden Bericht, aus dem die folgenden Einzelheiten hervorgehen: Als ſich der Zeppelin Tokio näherte, flogen ihm 7 Flugzeuge entgegen, um ihn über die Stadt zu eskordieren. Unter dieſen befand ſich die „Europa“, mit der der verſtorbene Baron v. Hünefeld im vergangenen Jahr von Deutſchland nach Japan geflogen war. Der Zeppelin flog ſo niedrig über Tokio, daß man bequem ſeinen Namen leſen konnte. Auf den Dächern der Häuſer und wo ſonſt immer Menſchen hofften einen beſonders guten Ausſichtspunkt zu ha⸗ ben, ſtanden die Schauluſtigen dicht gedrängt. Faſt alle Deutſchen in ganz Japan hatten ſich in Tokio zum großen Ereignis verſammelt. Die meiſten von ihnen waren auf den Flug⸗ platz hinausgegangen, wo auch der deutſche Botſchafter und die Herren und Damen der Botſchaft erſchienen waren. Die Landung vollzog ſich ohne jeden Zwiſchenfall, dauerte aber bis in die Dunkelheit hinein, ſo daß der Zeppelin mit Hilfe von Automobilſcheinwer⸗ fern in die Halle hineingebracht werden mußte. Das geſchah 19 Uhr 7 japaniſche Zeit. Um 19 Uhr 30 wurden Dr. Eckener und die Paſſagiere offiziell von dem Verkehrsminiſter im Namon der japaniſchen Regierung empfangen. Der Marineminiſter empfing ſie mit militärt⸗ ſchem Salut. Die Muſiker ſtimmten die deutſche Nationalhymne an. Dr. Eckener ſandte daraufhin ein kurzes Be⸗ grüßungstelegramm an das japaniſche Volk, das die japaniſchen Rundfunkſtationen der ganzen Welt übermitteln wollten, wobei die Station Bandoeng in Java als Relais benutzt werden ſollte. Nach dem erſten Empfang wurde den Deutſchen zu Ehren der Shinto⸗ Willkommensgruß gereicht, der aus getrockneten Kaſta⸗ nien und Wein beſtand und das Mahl der Götter ge⸗ nannt wird. Es iſt dies eine alte Zeremonie der japaniſchen Feudalzeit. In privaten drahtloſen Telegrammen hatten die Paſſa⸗ giere in humorvoller Weiſe ihre Wünſche beſchrieben. Die einen wollten gern wieder rauchen, alle wünſchten ein Bad. Dr. Eckener aber ſagte, daß alles was er haben wolle, ein guter Schlaf ſei. 5 Ueber das Leben an Bord des Zeppelins gibt ein Artikel aus der Feder der Lady Dru mmond Hay einen lebhaften Bericht. Der ruhigſte Menſch an Bord war der ruſſiſche Profeſſor Kharklin, deſſen größter Wunſch es war, die zahlreichen Poſtkarten, die er geſchrieben hatte, auf Moskau abzuwerfen. Trotzdem er immer wieder mit der Schiffsbeſatzung in Verbindung trat und fragte, ob das Schiff denn nicht über Moskau gehe, wurde ſeine Hoffnung letzten Endes getäuſcht, da der Zeppelin wegen der Wetterverhält⸗ niſſe einen nördlicheren Kurs nehmen mußte. Kharklin war anſcheinend von der Sowjetregierung damit beauftragt, alles zu verſuchen, um Dr. Eckener zum Ueberfliegen von Moskau zu bewegen. Die Herren v. Perckhammer und Rickarts werden als die luſtigſten Herren der Geſellſchaft geſchildert, die in der Nacht Grammophon ſpielten und dazu fröhlich ſangen. In Rußland mußten die Paſſagiere es erleben, daß vielfach die Bauern Angſt hatten und in ihre Häuſer liefen. In einzelnen Fällen rannten Menſchen, die zufällig den Zeppelin ſahen, in ihre Häuſer und ihre Verwandten kamen heraus, in ſehr vielen Fällen aber kehrten ſie nicht wieder zurück, ſondern hielten ſich mit ihren Familien verborgen. Der Zeppelin über⸗ flog Jakutsk ſehr niedrig, und hier eilten die Menſchen auf die Straßen, um ſich das Wunder der deutſchen Technik anzu⸗ ſehen. Ueber dem Kirchhof warf der Zeppelin einen Kranz zu Ehren der deutſchen Gefallenen ab, die dort begraben liegen. Das Sichten der fapaniſchen Küſte verurſachte unter den Paſſagieren eine große Auf⸗ regung, nicht nur fühlten ſie, daß eine große Tat vollbracht war, ſondern ſpähten mit vollem Intereſſe nach den Schön⸗ heiten und Wundern der japaniſchen Inſel aus. Die wunder⸗ vollen Konturen der Hügel, die ſaftig grünen Felder, die eigenartig geformten Bäume, boten all die Schönheiten, die ſich die Reiſenden in ihrer Phantaſie vorgeſtellt hatten. Große Empfangsfeierlichkeiten ſind vorbereitet. Lebhafte Anerkennung auch in Frankreich V Paris, 19. Aug.(Von unſerem ſtändigen Vertreter.) Mit aufrichtiger Begeiſterung hat die Pariſer Bevölke⸗ rung die Nachricht von der glücklichen Landung des Zeppelins aufgenommen. Der wohlgelungene, kühne Flug über die öden Steppen Sibiriens bis an die Küſte des Stillen Ozeans bilde⸗ ten das Tagesgeſpräch, und die Blätter widmen der großen Fahrt des„Graf Zeppelin“ anerkennende Worte Der„Temps“ ſchretöt:„Der erſte Teil der Reiſe des „Graf Zeppelin“ um die Welt iſt glänzend beendet worden und bildet ein gutes Vorzeichen für die nächſte Etappe. Schon jetzt muß man vorbehaltlos die Leichtigkeit und Schnelligkeit be⸗ wundern, mit der die Verbindung zwiſchen Deutſchland und Japan hergeſtellt wurde. Die Fahrt bildet einen Beweis für die Sicherheit, die das Luftſchiff Dr. Eckeners zu bieten im⸗ ſtande iſt.“ Der„Intranſigeant“ äußert ſich ebenfalls ſehr an⸗ erkennend:„Vier Tage und zwei Stunden haben ausgereicht, um die 11000 Kilometer zwiſchen Friedrichshafen und Tokio zurückzulegen. Das iſt die ſchnellſte Verbindung, die je zwi⸗ ſchen Europa und Japan hergeſtellt wurde. 21 Paſſagiere mit einer Reiſegeſchwindigkeit von 110 Kilometern zu transpor⸗ tieren, das iſt unleugbar eine ſehr ſchöne Leiſtung.“ Der„Paris Soir“ ſagt:„Trotz Gegenwinden über den unbekannten Gegenden, trotz aller ſcharfen Klimawechſel iſt Dr. Eckener vollkommen Herr ſeines Rieſenluftſchiffes ge⸗ blieben. Es iſt noch zu früh, um ſich über die praktiſchen Folgen dieſer glänzenden Fahrt zu äußern, aber ſchon jetzt kann man ſagen, daß in den internationalen Luftverbindungen eine neue Aera angebrochen iſt.“ 8 Mit beſonderem Nachdruck und großer Wärme feiert das „Jpurnal des Debats“ in ſeinem Leitartikel die Leiſtung des Luftſchiffes und den Ruhm Dr. Eckeners. Ohne den ge⸗ Tingſten Anflug von Voreingenommenheit ſchreibt das ſonſt nach Los Deutſchland gegenüber nicht gerade wohlwollende Blatt:„Mit ſeiner eindrucksvollen Genauigkeit und Schnelligkeit hat„Graf Zeppelin“ die ungeheure Strecke Friedrichshafen Tokio zu⸗ rückgelegt. Man darf ſagen, daß die ganze Welt ſeit vier Tagen mit angſtvoller Spannung dieſer herrlichen Fahrt folgte, einer Fahrt hinauf zu den Sternen. Wie auch der zweite Teil dieſer beiſpielloſen Fahrt verlaufen mag, ein hoch⸗ bedeutſames, man darf ſagen unerwartetes Ereignis iſt bereits erzielt worden. Dr. Eckener und ſeine Mitarbeiter haben eine Standhaftigkeit und einen Schneid gezeigt, der des von ihnen erzielten Erfolges wert iſt. Sie machen ihrem Lande Ehre, ja mehr, ſie machen dem Mannesmut Ehre. Man darf auf Dr. Eckener nicht das alltägliche Wort anwenden:„Er iſt tapfer wie ein Soldat, der die Gefahr nicht kennt!“ Er kennt ſie und ſeine Kühnheit iſt um ſo bewunderungswürdiger.“ Weiterfahrt am Mittwoch abend Tokivp, 20. Aug.[United Preß.) Dr. Eckener kam hier vom Flugplatz Kaſumigaura um 9,45 Uhr vormittags (1,45 Uhr Mz.) an und machte ſeine erſten Beſuche im Verkehrs- und Marineminiſteriu m, um ihnen ſeinen Dank abzuſtatten für die Unterſtützung bei der Fahrt und bei der Laudung. Eine genaue Ueberprüfung des Luft⸗ ſchiffes ergab, daß die Motoren in beſter Berfaſſung ſind, ſo daß der Reſervemotor der nach Tokio geſchickt worden war, nicht benötigt wird. Ueber den genauen Termin der Abfahrt befragt, erklärte Kapitän Lehmann, daß der Zeppelin am Donnerstag um 4 Uhr früh, alſo nach mitteleuropäiſcher Zeit Mittwoch abend um 20 Uhr, zu der dritten Staffel der Weltfahrt Angeles aufſteigen wird. Manoͤſchurei Japan Korea Der ruſſiſch⸗chineſiſche Konflikt um die Oſtbahn iſt noch nicht abgeklungen. Auf beiden Seiten werden offenbar nicht nur Vorbereitungen für einen friedlichen Ausgleich der Ge⸗ genſätze getroffen. Die Sowjets mußten bereits zu tatkräftigen Maßnahmen ſchreiten, um der Neigung zur Meuterei bei ihren Grenztruppen im Fernen Oſten entgegen zu wirken. Die Kriegsbegeiſterung der Rotarmiſten, die als erſte bei einem bewaffneten Zuſammenſtoß mit China ihre Bruſt dem geſtern noch ſo brüderlich behandelten Feinde darbieten mütſen, iſt um viele Grade geringer als in Moskau. Noch iſt es nicht ſo weit, daß die Völker weit hinten in der Mandſchurei auf⸗ einander ſchlagen. Wir anderen aber können nicht überſehen, daß hier in den letzten Jahrzehnten vor dem Weltkriege er⸗ bitterte Machtkämpfe größten Umfanges ſtatt⸗ gefunden haben. Sowohl im chineſiſch⸗fapa⸗ niſchen Krieg von 1894/95 als auch im ruſſiſch⸗ japaniſchen Kriege ging es in allererſter Linie um Korea. Durch den Kampf gegen China kam Japan einer unerwünſchten Verſtär⸗ kung des chineſiſchen Einfluſſes in Korea zu⸗ vor und ließ China im Frieden von Schi⸗ monoſeki ausdrücklich die Unabhängigkeit Koreas, gleichbedeutend mit der Auslieferung des Landes an Japan, anerkennen. Dieſe Macht mußte dann ein zweites Mal nicht nur um die Mandſchurei, ſondern vor allem auch um Korea in den Krieg ziehen, den blutigſten der Geſchichte vor dem europäiſchen Kriege. Dieſer ruſſiſch⸗japaniſche Protektoratsver⸗ trag wurde damals in Korea ſchon als Auftakt der Einverleibung des Landes in Japan be⸗ trachtet. An ſcharfer Gegenwirkung hat es nicht gefehlt. Sie kam in blutigen politiſchen Morden und politiſchen Selbſtmorden zum Ausdruck. Bei der Verfolgung ihrer aſtati⸗ ſchen Politik hat ſich die japaniſche Regierung ſtets in aſtatiſchen Formen bewegt. Ihrem politiſchen Mord an Tſchangtſolin ſind zahl⸗ reiche Koreanerermordungen vorauf gegan⸗ gen. Japaniſche Soldaten raubten unter anderem einer koreaniſchen Kaiſerin das Le⸗ ben. Der Jahrhunderte alte koreanſſch⸗japa⸗ niſche Gegenſatz erreichte für europäiſche Be⸗ obachter den Gipfel gelegentlich des großen Erdbebens in Yokohama. Zur Ablenkung rebellionsgeneigter Maſſen genügte damals, im September 1923, die Hetzerfindung des japaniſchen Innenminiſters Goto über antifapaniſche Umtriebe, Lebensmittelraub und Brunnenvergiftung durch Koreaner zur Entfaltung von Koreanermaſſakern, die das Entſetzen der europäiſchen Augenzeugen zu ſcharfen Angriffen gegen Japan entfachten. Die intellektuellen Koreaner, voran die Studenten, haben ſich niemals mit der Beſitznahme ihres Vaterlandes durch Japan einverſtanden erklärt und ſehen in den Japanern überhaupt eine untergeordnete Raſſe, die nach koreaniſcher Anſicht erſt durch koreaniſchen Einfluß zur Kul⸗ tur gelangt und nur in der Uebernahme europäiſcher Militär⸗ einrichtungen den Koreanern zuvor gekommen iſt. Gelegentlich der zweiten Friedenskonferenz erſchienen 1907 im Haag drei koreaniſche Delegierte als Abgeſandte des Kaiſers, überreichten der Friedenskonferenz einen Pryteſt gegen den Protektoratsvertrag undd verlangten die Beteili⸗ gung an den Konferenzverhandlungen als Vertreter Koreas. Sie erreichten tatſächlich eine telegraphiſche Rückfrage über die Berechtigung ihrer Mandate bei ihrem Kaiſer. Der japaniſche Generalreſident Ito in Soeul fing natürlich das Telegramm ab und antwortete, daß Korea niemand nach dem Haag ge⸗ ſchickt habe. Da entleibte ſich dort der Delegterte Li Dun, um mit ſeinem Tode für die Unabhängigkeit ſeines Landes zu zeugen, ebenſo wie das vor ihm ſchon der Generaladfutant des Kaiſers mit vielen ſeiner Freunde bei der Herrſchafts⸗ übernahme der Japaner getan hatte. Auch Ito blieb auf dieſer dramenreichen Walſtatt. In Sveul ſelbſt konnte er ſich inmitten ſeiner Truppen ſicher fühlen, zumal unter der japa⸗ niſchen Gewaltherrſchaft eine große Anzahl der aktlpſten Prei⸗ heitskräfte Koreas ins Ausland geflüchtet war. Ohne ihre Heimat zu vergeſſen. Der Amerikaner Steven, der als ehemaliger, von den Japanern eingeietzter Angeſtellter im krreaniſchen Außenminiſterium in Amerika eine rührige Werbearbeit zugunſten einer Annexion Koreas dur ch Japan entfaltete, wurde von zwei Koreanern in Oakland bei San Francisco durch zahlreiche Schüſſe getötet. Ito er⸗ reichte das gleiche Schickſal auf dem Bahnhof von Tharbin durch den ruhig gezielten Schuß des Koreaners Dfung⸗Ken, als er ſich zu wichtigen diplomatiſchen Beſprechungen mit dem ruſſiſchen Finanzminiſter Kokowzow treffen wollte. Dieſer Vorgang führte zum Vollzug der Annexion Koreas. Es wurde von den Japanern in den alten koreaniſchen Ländernamen„Choſen“ umgetauft. Das heißt„Morgen⸗ ſtille“. Aber die Japaner ſuchten eher Kirchhofſtille über dem Lande zu verbreiten. Da es auf 229 000 Quadratkilometer über 20 Millionen Einwohner zu ernähren hat, gewährt es für Siedlungszwecke nicht den unermeßlichen Spielraum wie in der Mandſchurei, ſo daß die oſtaſiatiſche Koloniſationsgeſell⸗ ſchaft Japans hier vor einer außergewöhnlich ſchwierigen Aufgabe ſtand. Vielfach konnte ſie den erwünſchten Land⸗ beſitz für die Anſtedlung von Japanern und für die Aus⸗ beutung der reichen Bodenſchätze Koreas nur durch blutige Gewalt an ſich bringen. a Die Unabhängigkeitsbeſtrebungen der Koreaner erfuhren durch die Märtyrer der japaniſchen Politik immer neue An⸗ triebe und fanden Widerhall auch bei einem Teil der amerika⸗ 2. Seite. Nr. 382 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 20. Auganſt 1929 niſchen Miſſion, oßswohl Amerika als erſtes Land die Annexton Koreas gebilligt hat. Wilſons Schlagwort vom Selbſtbeſtim⸗ mungsrecht der Völker wurde auch von den Koreanern auf⸗ gegriffen. Im März 1919 kam es zu einer Demonſtration für die Unabhängigkeit Koreas im Pagoda⸗Park von Soeul bei gewaltiger Teilnahme der Bevölkerung unter dem friſchen Eindruck der Ermordung des alten Exkaiſers nebſt zweier Hofdamen durch arſenikvergifteten Reispudding. Li Sing⸗ Man wurde zum Präſidenten Koregs ausgerufen, mußte aber mit ſeiner propiſoriſchen Regierung bald nach Schanghai über⸗ ſiedeln. In Paris erſchien zur Friedenskonferenz der koreaniſche Delegierte Kim Kyun⸗Sik, ohne natürlich trotz der Berufung auf das Selbſtbeſtimmungsrecht zum Ziel zu kom⸗ men. Militäriſche Strafexpeditionen Japans in Korea haben ſeitdem nicht aufgehört. Im Zuſammenhang damit ſteht ein mißglücktes Bombenattentat im März 1922 auf den damaligen Kriegsminiſter, den kürzlich geſtürzten japaniſchen Miniſter⸗ präſidenten Baron Tanaka. Die Vorgänge in der Mʒand⸗ ſchurei haben auf dem heißen Boden Koreas neue Leiden⸗ ſchaftsausbrüche der Freiheitskämpfer hervorgerufen. Dieſe erſchweren naturgemäß die Lage der Japaner in der Mand⸗ ſchurei unter Verwicklung der Probleme in dem gewalti⸗ gen Balkan Aſiens, als der die Mandſchurei und Koxea zu werten ſind. Ernst Kuhnert. Vöswillige Phantaſien Berlin, 20. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Der volniſchen Preſſe iſt es vorbehalten geblieben, die Entdeckung zu machen, daß Dr. Eckener durch die Tokioter Fahrt einen Vorſtoß zur deutſchen Expanſion nach dem Oſten unternommen habe. Die törichten Perfidien der Warſchauer Blätter finden ihr Gegenſtück in den Kommen⸗ taren der„Roten Fahne“. Da lteſt man, daß mit der Reiſe des Zeppelin der„kriegshungrige deutſche Imperialismus“ ſich nach dem nahen und fernen Oſten vortaſten wolle. Daß das Luftſchiff mit Rückſicht auf das Wetter Moskau nicht angeflogen hat, iſt der„Roten Fahne“ ein Beweis für den ſowjetfeindlichen Charakter der Expedi⸗ tion. Damit nicht genug, wird noch der freche Verdacht aus⸗ geſprochen, daß der Zeppelin außer den legendären Maſchinen⸗ gewehren nicht wenige photographiſche Apparate und ſonſtige „uptiſtiſche Spionageapparate“ mitgenommen habe. Es lohnt ſich nicht, über ſolche böswillig en Phan⸗ taſien auch nur ein Wort zu verlieren. Der Widerhall in Amerika Newyork, 20. Aug.(United Preß.) Die geſamte New⸗ vorker Preſſe bringt ihre Anerkennung für die neue Leiſtung des„Graf Zeppelin“ zum Ausdruck. Deutſchland habe ſich durch die Schaffung des neuen, raſchen, zuverläſſigen und bequemen Verkehrsmittels neuen Ru hm erworben. „Newyork Times“ weiſt darauf hin, daß deutſche Technik und deutſche Geſchicklichkeit ſich am Montag doppelte Lorbeeren erworben haben, einmal durch die bewunderswerte Fahrt des Zeppelin und dann durch den Sieg auf der Regatta bei Marblehad. Dazu komme noch die Leiſtung der„Bre⸗ men“, durch die Deutſchland in den Beſitz des Blauen Ban⸗ des des Ozeans gelangt ſei. Das Blatt meint, den politiſchen Führern Deutſchlands ſei zwar der„Platz an der Sonne“ verſagt worden. Dieſes Manko würde jedoch wettgemacht durch die Stellung, die Deutſchland im Luft⸗ und Seeverkehr einnehme. „Herald⸗Tribune“ meint, wenn der Zeppelin den Reſt ſeiner Weltfahrt nach Friedrichshafen ebenſo gut zurück⸗ lege, wie die erſten Etappen, dann würden die Zweifler die Sprache verlieren. Die„World“ weiſt auf den Nutzen hin, den die ſtark verbeſſerte Wetterberichterſtattung für den Luftverkehr habe. 2 leparationspfand Die franzöſiſchen Verſchleppungsmanöver im Haag Ausſprache Briand-Streſemann * Den Haag, 20. Aug.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Feſtſetzung des Endtermins für die Rhein land⸗ räumung, Verſöhnungskommiſſion und deutſche Entſchädigungsanſprüche nach Abzug der Be⸗ ſatzungstruppen bildeten ſowohl den Gegenſtand einer bedeu⸗ tungsvollen Konferenz zwiſchen den Außenminiſtern Deutſch⸗ lands und Frankreichs, als auch das Thema der kurzen Be⸗ ſprechung zwiſchen den Außenminiſtern Henderſon, Briand, Streſemann und Hymans. Die Konferenz Briand—Streſemann fand im Oranje⸗Hotel ſtatt und dauerte 1“ Stunde. Auf der deutſchen Delegation wurden einige nähere Angaben über den Ver⸗ lauf der Miniſterbeſprechung gemacht, Die für geſtern an⸗ gekündigte Angabe des Endtermins für die Räumung der dritten Zone iſt auf Mittwoch verſchoben worden. Bis dahin erwartet man eine Klärung der finanziellen Ver⸗ handlungen, die bekanntlich einen entſcheidenden Einfluß auf die Regelung der politiſchen Fragen haben. Es wird von maßgebender deutſcher Seite darauf hingewieſen, daß es Briand unter den gegenwärtigen Umſtänden nicht möglich ſei, das Datum mitzuteilen, an dem die Geſamträumung end⸗ gültig vollzogen ſein werde. Briand befinde ſich neuerdings in einer ernſten politiſchen Lage und müſſe alles vermeiden, was zu einem Rückſchlag in der deutſch⸗franzöſiſchen Annähe⸗ rung führen könnte. Die Gefahr, ein neues Cannes zu er⸗ leben, ſei nicht ausgeſchloſſen. Die Folgen wären nicht allein fütr Briand, ſondern auch für die weitere Entwicklung der europäiſchen Friedenspolitik ſehr ernſter Natur. Der fran⸗ zöſiſche Außenminiſter ſtoße gegen die Auffaſſung der hier tätigen militäriſchen Sach⸗ verſtändigen, deren Anſicht dahin laute, daß die Rückgabe der dritten Zone mindeſtens ein halbes Jahr beanſpruchen müſſe. Es wird zwar von Briand zugegeben, daß die militäriſchen Sachver⸗ ſtändigen einen viel zu langen Termin fordern, er erkläre ſich aber außerſtande, dieſem Gutachten, hinter dem der franzöſiſche Generalſtab ſtehe, wirkſam entgegentreten zu können. Die bisher nicht erfolgte Annahme des Poungplanes und der un⸗ trennbare Zuſammenhang der finanziellen und politiſchen Prohleme erſchwere es dem franzöſiſchen Außenminiſter, ſchon heute bindende Zuſagen in der Räumungsfrage zu machen. Auch die diplomatiſchen Berater Byiands, insbeſondere der Direktor des Quai d' Orſay, Philipp Berthelot, lehnen die Verantwortung ab, falls Briand vor dem Inkrafttreten des Moungplanes und der Einigung über die Verſöhnungskom⸗ miſſtion den Schlußtermin der Geſamträumung preisgeben ſollte. In ſeiner geſtrigen Konferenz mit Streſemann führte Briand dieſe Argumente militäriſcher und diplomatiſcher Natur ins Treffen, doch machte er gewiſſe Andeutungen über die Datumsfrage. Wir glauben zu wiſſen, daß die Rückgabe der dritten Zone imMalihren An fang nehmen könnte.(1) Dr. Streſemann legte in ſeinen Ausführungen den Nachdruck darauf, daß es für Deutſchland viel wichtiger ſei, den Schlußtermin der Räumung als das Anfangs datum zu kennen. Er ließ es ſich auch nicht nehmen, Herrn Briand das Gutachten eines hier eingetroffenen deutſchen Militärſachverſtändigen zur Kenntnis zu bringen, des Inhalts, daß die dritte Ne Neuregelung der Arbeitsloſenverſicherung Der heftige Parteikampf um die Rogierungsvorlage Berlin, 20. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Geſetzentwurf der Reichsregierung zur Arbeitsloſen⸗ verſicherungsreform wird heute abend dem Reichsrat und gleichzeitig den Mitgliedern des ſozialpolitiſchen Ausſchuſſes mitgeteilt werden. Der Demokratiſche Zeitungsdienſt weiß bereits einiges aus dem Inhalt der Vorlage mitzuteilen. Darnach handelt es ſich bei den vorgeſchlagenen Aenderungen um vier Hauptpunkte und zwar um die Veränderung der Wartezeit, um die Anrechnung der Reuten, um die Neuord⸗ nung auf dem Gebiete der Krankenverſicherung und ſchließlich um die allgemeine Staffelung bei den Saiſonarbeitern. Durch dieſe vier Punkte und die zugleich in Ausſicht genommene Beitragserhöhung ſoll das Defizit von 297 Millionen gedeckt werden, es wird jedoch nicht ganz beſeitigt, vielmehr bleibt eine Lücke. Sie zu ſchließen, ſoll die Aufgabe des Reichstages und des Reichsrates ſein. Man ſieht, Herr Wiſſell hat ſich die Sache recht leicht gemacht. Die finanzielle Neugeſtaltung der Arbeitsloſenverſiche⸗ rung geht aus von einer Arbeitsloſigkeit von 11 Millionen Für die fünf Wintermonate vom 1. November bis 31. März iſt mit 1% Millionen Arbeitsloſen gerechnet. Der Geſamtaufwand für die Arbeitsloſenverſicherung wird auf 1119 Millionen beziffert. Davon ſind bisher ein⸗ gegangen 840 Millionen. Der Geſetzentwurf ſieht eine Bei⸗ tragserhöhung von„ Proz. vor, die auf 1% Jahre begrenzt ſein ſoll. Durch dieſe Beitragserhöhung werden jährlich 140 Millionen mehr aufkommen. Das gäbe dann insgeſamt 980 Millionen. Der Reſt muß durch Erſpar⸗ niſſe, wie ſie der Geſetzentwurf vorſchlägt, zu decken ſein. Die Neuregelung der Arbeitsloſenverſicherung ſoll mit dem 1. November in Kraft treten. Schon die recht unvollkommenen Mitteilungen des De⸗ mokratiſchen Zeitungsdienſtes laſſen erkennen, daß wichtige Streitpunkte offen geblieben ſind, über die man ſich im Kabinett nicht habe einigen können, und für die eine Löſung zu finden Herr Wiſſell nun wohl⸗ gemut dem Parlament überläßt. Schließlich taucht in dieſem Zuſammenhang die Frage auf, ob der Wiſſellſche Entwurf im Kabinett einſtimmig oder mit Mehrheit, d. h. alſo gegen die volksparteilichen Miniſter beſchloſſen worden iſt. Wie der Lokalanzeiger“ behaupten zu können glaubt, ſollen an der Beſchlußfaſſung lediglich die in Berlin weilenden Mitglieder des Reichs kabi Reichs kabinetts teilgenommen haben, mithin hätten alſo e volksparteilichen Miniſter Dr. Streſemann und Dr. Curtius nicht mitgewirkt, auch ſei der demokratiſche Mi⸗ niſter Dietrich in der Montagsſitzung des Kabinetts nicht anweſend geweſen. In dem Falle, daß die Angaben des„Lokalanzeiger“ zu⸗ treffend ſind, würde man es nur mit einem Kompromiß zwiſchen Zentrum und Sozialdemokraten zu tun haben. Bezeichnend für die Schwierigkeiten, die den Entwurf auf ſeinem weiteren Weg erwarten, iſt die Haltung des„Vorwärts“, der ſich krampfhaft bemüht, nachzuweiſen, daß die Vorlage in weſentlichen Punkten dem Sachverſtän⸗ digengutachten nicht gefolgt ſei. Es wäre überhaupt, meint das ſozialdemokratiſche Hauptorgan, und darin wird man ihm nur beiſtimmen können, ein durchaus unbegründeter Optimis⸗ mus, wollte man annehmen, daß mit der Einbringung der Regierungsvorlage die wichtigſte Stufe zur Bereinigung der Frage getan wäre. Die ſchwierige Stellung der deutſchen Delegation im Haag nicht durch eine innerpolitiſche Kriſe zu vermehren, hat bei der Geſtaltung der Regierungsvorlage und ihrer Annahme im Kabinett eine weſentliche Rolle geſpielt. Die Kriſe, deren Ausbruch damit im Augenblick vermieden werden konnte, bleibt latent. Mit allem Nachdruck erklärt der„Vorwärts“, daß die ſozialdemokratiſche Reichstagsfraktion ſich nach kei⸗ ner Seite hin gebunden habe und ſich in ihren Ent⸗ ſchließungen vollkommen freie Hand bewahrt habe. Das gleiche kann die volksparteiliche Fraktion von ſich behaup⸗ ten. Unter ſolchen Umſtänden ſtehen der Regierungsvorlage die ſchwerſten Kämpfe bevor. Verſchiedentlich hieß es, daß auch die Gewerk ſchaf⸗ ten ihre überſpannten Forderungen um ein paar Pflöcke zurückgeſteckt hätten. Der Vorſtand des Allgemeinen Deut⸗ ſchen Gewerkſchaftsbundes beeilt ſich, dieſer Behauptung ent⸗ gegen zu treten. Er will von einer Einigung im Kampf um die Arbeitsloſenverſicherung nichts wiſſen und bezeichnet alle Mitteilungen über ein Nachgeben der gewerkſchaftlichen Spitzenverbände als„ſyſtematiſche Falſchmeldungen“, Das gelte insbeſondere für die verlängerte Wartezeit, wie auch von der grundſätzlichen Senkung der Unterſtützung für ſolche Arbeitsloſe, die nicht eine Anwartſchaftszeit von 52 Wochen erreicht haben. Zum Schluß wird noch einmal kategoriſch ver⸗ ſichert, daß der ADG. zu einem allgemeinen Abbau der Verſicherungsleiſtungen nie ſeine Zuſtimmung geben werde. Da man andererſeits in Arheitgeberkreiſen ebenſo ent⸗ ſchieden die 4prozentige Beitragserhöhung nach wie vor ab⸗ lehnt, ſo ſind die Vorausſetzungen einer parlamentariſchen Einigung recht gering zu veranſchlagen. Zone ohne irgend welche Uebereilung luner⸗ halb zwei Wochen geräumt werden könnte. Den deutſchen Standpunkt: Keine Ratifizierung des Youngplanes ohne Räumungsgarantie, vertrat Dr. Streſemann in ſeiner geſtrigen Konferenz mit Briand mit großer Entſchiebenheit. Es kam auch die Haltung Englands in der Räumungs⸗ frage zur Sprache. Herr Briand meinte:„Iſt es nicht be⸗ dauerlich, daß zwiſchen Frankreich, Deutſchland und England eine Verſtändigung in der Räumungsfrage noch ausſteht und ſollte man ſich nicht bemühen, ein Kompromiß zu ſchaffen?“ Das Beſtreben des franzöſiſchen Außenminiſters richtet ſich ohne Zweifel darauf, die noch zur Verfügung ſtehenden Konferenztage für eine Beſeitigung der franzöſiſch⸗engliſchen Meinungsverſchiedenheiten in der Räumungsfrage zu be⸗ nutzen. Momentan ſchwebt ihm der Gedanke vor, Dr. Streſe⸗ mann für eine vermittelnde Aktion zu gewinnen. In der Beſprechung der Außenminiſter Fraukreichs, Englands, Deutſchlands und Belgiens wurde auch die Räumungsfrage erörtert. Als Briand erklärte, den Schlußtermin noch nicht nennen zu können, er⸗ hielt er von Henderſon eine etwas zugeſpitzte Antwort. Der engliſche Außen miniſter ſagte:„Für uns beſteht eine Trennung zwiſchen den finanziellen und den politiſchen Fragen. Wir ſind entſchloſſen, die engliſchen Truppen ſo raſch wie möglich vom deutſchen Boden zurückzuziehen. Regierung und öffentliche Meinung ſind in England darüber vollkommen einig.“ Briand entgegnete, daß er nicht in der Lage ſei, irgen! welche bindenden Abmachungen in der Räumungsfrage zu treffen, ſolange der Poungplan in der Luft hinge. Die Außen miniſter ſprachen ſodann über die Entſchädigungs⸗ anſprüche und nahmen die kurze Mitteilung Dr. Streſe⸗ manns zur Kenntnis. Wie wir erfahren, ſoll ſich der, Reichsaußenminiſter mit der Feſtſetzung einer Pauſchal⸗ ſumme einverſtanden erklärt haben. Briand ſchnitt ſodann den Punkt 3 der Genfer Beſchlüſſe(Feſtſtellungs⸗ und Verr ſöhnungskommiſſion) an. Er führte Beſchwerde darüber, daß der Juriſtenausſchuß infolge des Widerſtandes des deutſcher Vertreters noch immer nicht zu einer praktiſchen Verhand, lungsgrundlage gelangt ſei. Ausdrücklich wies Briand auf die Notwendigkeit hin, eine Kommiſſion ins Leben zu rufen die„diskret, ſchnell und ohne den beſchwerlichen Apparat des Völkerbundes“ Streitfragen erledigen könne, die aus der Ver⸗ letzung der Artikel 42 und 43 des Verſailler Vertrages ent⸗ ſtehen könnten. Vermutlich begründete Briand die Errich⸗ tung dieſer Kommiſſion mit beſonderen Wünſchen des franzö⸗ ſiſchen Generalſtabes.. Unmittelbar nach der Beſprechung der vier Außenminiſter traten die Juriſten Gaus(Deutſchland) und Frommageot[Frankreich) im Oranje⸗Hotel zu einer Beſprechung zuſammen. Bis Mitt⸗ woch ſoll ein Gutachten des Juriſtenausſchuſſes den Hauptver⸗ tretern der Beſatzungsmächte und Deutſchland vorliegen. Die finanziellen Verhandlungen nahmen den ganzen Nachmittag ihren Fortgang. Heute wird dann das am Samstag einge⸗ ſetzte Fünferkomitee der Finanzſachverſtändigen an die Haupt⸗ vertreter der Gläubigerſtaaten Bericht erſtatten. Loucheur gab geſtern abend vor der franzöſiſchen Preſſe folgende uns wörtlich übermittelte Erklärung ab:„Auch in ſeiner heutigen Unterredung war es Briand nicht möglich, dem Drängen des Reichsaußenminiſters nachzukommen und ſich auf einen Schlußtermin der Geſamträumung feſtzulegen. Die Annahme und Durchführung des Poungplaues bilden die beiden Vorausſetzungen für die Rückgabe des Rheinlandes, das wir als ein Reparationspfand betrachten. Dazu kommt, daß es für Frankreich eine Preſtigefrage iſt, nicht Hals über Kopf aus dem beſetzten Gebiet abzuziehen. Außerdem müſſe man bedenken, daß für die heimkehrenden 50 000 franzöſiſchen Soldaten die notwendige Unterkunft ge⸗ ſchaffen werden muß. Ich bin der Anſicht, daß die Räumung der dritten Zone ſtaffelmäßig vor ſich gehen ſollte.“ Die Zuſammenſtöße in Steiermark Die blutigen Zuſammenſtöße in St. Lorenzen haben bis⸗ her vier Todesopfer gefordert. Die Zahl der Ver⸗ Letzten wird mit 60 bis 200 angegeben. Eine genaue Feſt⸗ ſtellung iſt deshalb nicht möglich, weil ſich ein großer Teil der Verletzten wegen Ueberfüllung der Krankenhäuſer in Privat⸗ häuſer begeben hat. a Die Ermittlungen über die Schuld an den blutigen Vorfällen, die bisher noch keine Klarheit gebracht haben, wer⸗ den fortgeſetzt. Auf dem Wiener Sſtbahnhof und in einer großen Anzahl von Fabriken traten die Arbeiter wegen dieſer Vorgänge in einen wilden Streik. Das Zentralkomitee der Kommuniſtiſchen Partei fordert zur Ausrufung des Gene rl⸗ ſtreiks und zur allgemeinen Bewaffnung des Proletariats auf. Die Kommuniſten haben für die nächſten Tage große Proteſt⸗ verſammlungen in Wien einberufen. In der Wiener Rechts⸗ preſſe, die dem Sozialdemokratiſchen Schutzbun d die Schuld zuſchiebt, wird u. a. behauptet, daß der Schutzbund an ſeine Mitglieder bei Verſchärfung der Auseinander⸗ ſetzungen Infanteriegewehre verteilen ließ und daß es dadurch erſt zum Blutvergießen gekommen ſei. Wie weiter gemeldet wird, hat die Bundespolizei am Samstag in Wöl⸗ lersdorf bei Wiener⸗Neuſtadt ein Waffenlager des Schutz⸗ bundes ausgehoben und zwei Geſchütze, 4 Maſchinengewehre, zwei Minen ſowie 150 Gewehre beſchlagnahmt. Die ſozialdemokratiſche„Arbeiterzeitung“ ſtellt feſt, daß die republikaniſchen Schutzbündler von den Heim⸗ wehrleuten von vier Seiten umſtellt und in eine Feuer⸗ falle hineingelockt worden ſeien. Uebrigens ſeien die Schutzbündler vor ihrem Abmarſch nach St. Lorenzen von der Polizei nach Waffen unterſucht worden, Der Bundeskanzler Streeruwitz begab ſich ſofort nach Bekanntwerden der Zwiſchenfälle von Bad Piehl nach Wien und berief die Kabinettsmitglieder zuſammen, um über Maß⸗ nahmen zu beraten, die Zwiſchenfälle ausſchließen. Ein all⸗ gemeines Aufmarſchverbot der verſchiedenen Schutzverbände für das ganze Bundesgebiet und eine ſtrengere Handhabung des Waffenverbots iſt beabſichtigt. f * N 1 7 — — Dienstag, den 20. Augauſt 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 3 5. Lee. er. s Amerika und Vortrag von Hans von Kaltenborn⸗Newyork in der D. B. P. in Heidelberg Zu einer Jahreszeit, in der für Veranſtaltungen jeglicher Art nirgends ein beſonderes Intereſſe zu beſtehen ſchien, hatte für geſtern die Deutſche Volkspartei in Heidel⸗ berg einen Vortrag angeſagt, der ſich mit dem Thema be⸗ ſchäftigte:„Wie Amerika das Europa von heute ieht“, Als Reoͤner war der Hauptſchriftleiter des„Brooklyn Daily Eagle“, Hans von Kaltenborn, Newyork, ge⸗ wonnen worden, der ſoeben auf dem Weltreklamekongreß in Berlin über den„Weltfortſchritt zum Frieden“ geſprochen hat und damit überall einen ſtarken Widerhall fand. War es das Thema oder der Ruf, der dem Vortragenden vorauseilte,— kurz, der Ballſaal der Stadthalle zeigte einen ſo überraſchend guten Beſuch, daß man wieder einmal feſtſtellen konnte, wie wenig der Zeitpunkt und wieviel der Gehalt einer Veranſtal⸗ tung ſelbſt ausmacht. Der Redner, deſſen urdeutſche Abſtammung aus ſeiner ganzen hochgewachſenen imponierenden Erſcheinung ſpricht, und der trotz ſeiner amerikaniſchen Staatsangehörigkeit an dem deutſchen Leben und dem deutſchen Schickſal einen ſtarken Anteil nimmt, zeigte in freier feſſelnder Rede, deren Kenn⸗ zeichen eine ungewöhnliche Lebendigkeit des Vortrags war, wie das heutige Amerika von ſeinem Standpunkte aus ſich zu Europa verhält, das ihm viel ferner liegt, als die paar Tage Seefahrt auf dem Ozean es glauben machen können. Seit Waſhington ſeinen Landsleuten zugerufen hat„hütet euch vor verfänglichen Allianzen“, ſeit in der Monroe⸗Doctrin Amerika für die Amerikaner gefordert wurde, haben ſich die Vereinigten Staaten von einer Verbindung mit Europa ge⸗ fliſſentlich ferngehalten. In dieſer Haltung wurden und wer⸗ den ſie vor allem dadurch beſtärkt, daß ſie wirtſchaftlich völlig unabhängig ſind, alle lebenswichtigen Rohſtoffe finden ſich in Amerika und man kann den Grad, in dem es auf ſich ſelbſt beſchränkt bleiben kann, ermeſſen, wenn man hört, daß von 94 Milliarden Dollar Jahresproduktion nur 5 Milliarden Dollar den Export anzeigen. Das kann Amerika von Europa völlig unabhängig machen und ſo kümmert ſich denn auch der Amerikaner relativ ſehr wenig um die Sorgen der alten Welt, ganz im Gegenſatz zu unſeren Verhältniſſen, die auf Gedeih und Verderben von den„lieben“ Nachbarn abhängig ſind. Seit dem Kriege mit Spanien(1894) jedoch hat Amerika einſehen müſſen, daß es mit ſeiner einſeitigen Zurückhaltung doch nicht immer geht. Und ſo hat denn eine Strömung ein⸗ N Stkaͤoͤtiſche Nachrichten Ergänzung des Bürgerausſchuſſes Stadtverordneter Stutz hat ſein Amt als Stadtverord⸗ meter niedergelegt, weil er ſeinen Wohnſitz nach Karlsruhe verlegt hat. Gemäß 8 39 Abſ. 2 der Gemeindeordnung tritt an ſeine Stelle für die reſtliche Amtsdauer der nächſte Be⸗ werber der gleichen Wahlvorſchlagsliſte. Stadtverordneter Stutz war aufgrund der Wahlvorſchlagsliſte der Sozialdemo⸗ kratiſchen Partei vom November 1926 gewählt. Der nächſte Bewerber iſt Dreher Georg Fuchs, Käfertal, Garten⸗ ſtraße 14. Er tritt ſonach in den Bürgerausſchuß ein. * * Feruſprechauſchluß 902 für Brand⸗ und Kranken⸗ transportmeldungen. Seit Sonntag, 11. Auguſt iſt die Fern⸗ ſprechanſchlußnummer 02 für Brand⸗ und Krankentrausport⸗ meldungen eingerichtet worden. Die Nummer 02 iſt im ganzen Deutſchen Reich für Feuerwehrzwecke reſerviert und ſoll es jedem deutſchen Bürger ſofort und in jeder Stadt ermöglichen, Hilfe herbeizurufen. Die Nummer 02 iſt aus⸗ ſchließlich für Brand⸗ und Krankentransportmeldungen zu benutzen.— Mit dieſer Neueinrichtung wird nun endlich auch in Mannheim ein ſchon lange gehegter und von uns wieder⸗ Holt geäußerter Wunſch erfüllt. * Konſulariſche Vertretung Boliviens. Der zum bolivia⸗ niſchen Generalkonſul für das Deutſche Reich mit dem Amts⸗ ſitz in Hamburg ernannte Zuis Poſtigo iſt zur Ausübung Die rheumatiſche Tante Von Wilhelm Lichtenberg Tante Erneſtine wird demnächſt ſiebzig Jahre alt. Es wird ein ſchönes Feſt werden. Tante Erneſtine feiert am gleichen Tag auch ihren fünfzigjährigen Rheumatismus. Manche Leute behaupten, Rheumatismus ſei eine ſehr ſchwere und gefährliche Krankheit. Aber da Tante Erneſtine mit ihrem Rheumatismus demnächſt ſiebzig Jahre alt wird und dabei ſehr blühend ausſieht, glaube ich nicht recht an den Ernſt dieſes Leidens; wenigſtens nicht bei Tante Erneſtine. Denn bei ihr iſt es gar keine Krankheit. Nein. Rheu⸗ matismus iſt ihr nun ſchon ſeit fünfzig Jahren ſo eine Art Ehtromantie, eine geheimnisvolle Sterndeutung, eine proto⸗ kollterte Wettermacheret, ein Blick in die Zukunft. Und ſo. Es gibt nämlich kein Ereignis auf Erden, das Tante Erneſtine nicht auf Grund ihres patentierten Rheumatismus ſchon Wochen und Monate vorher weisſagen kann; wie eben eine andere Dame aus den Karten oder dem Kaffeeſud. Ich glaube nicht, daß ſie ihr Leiden jemals ernſtlich beläſtigte; aber ich weiß, daß es ihr ungezählte Vorteile im Laufe der Jahre brachte. Vor allem einmal ſetzt es ſie inſtand, uns alle— ihre ganze Umgebung— nach Herzensluſt zu turanniſieren. Wehe, wenn einer aufzumucken wagt!! Dann ſagt ſie ſehr piktert und totentſchloſſen:„So? Ihr wißt doch, ich habe meinen Rheumatismus— und das ſchadet mir... Unglaublich, was alles ihrem Rheumatismus ſchaden kann! Geöffnete und geſchloſſene Fenſter, Fahrten auf der Eiſen⸗, Straßen⸗, Hoch⸗ und Untergrundbahn, im Auto, in der Droſchke und im Flug⸗ zeug; natürlich auch Gehen, Stehen, Sitzen und Liegen. Kalb⸗ fleiſch iſt Gift für ihren Rheumatismus; desgleichen Rind⸗ Schweine⸗ und anderes Fleiſch. Aufregung ſchadet ihr und Langeweile, Geſellſchaft macht ihr Beſchwerden und Einſam⸗ keit— kurz, ihr Rheumatismus reagtert verläßlich auf alle Gegen⸗, Zu⸗ und Umſtände des täglichen Lebens. Ihr Rheu⸗ matismus zieht— wie man ſo ſagt— die weiteſten Kreiſe. konſulariſcher Amtshandlungen in Baden zugelaſſen worden. ſſcheint eine ſehr angenehme Krankheit zu ſein. Ich glaube, da verlohnt es ſich ſchon, ihn fünfzig Jahre lang auf die ſorgfältigſte Weiſe zu kultivieren. Rheumatismus geſetzt, die ſich der Welt außerhalb des Sternenbanners zu⸗ wandte. Durch eine geſchickte Politik verſtanden es die Eng⸗ länder, Amerika in den Krieg auf ihre Seite zu ziehen, aber der Ausgang des Krieges enttäuſchte die Amerikaner ſehr und als Wilſon unverrichteter Sache aus Paris zurückkehrte, war ein neuer Anlaß dazu gegeben, ſich wie früher ſo reſerviert wie möglich Europa gegenüber zu verhalten. Das dauerte an bis vor etwa drei Jahren. Seit dieſer Zeit iſt eine ſtarke Wandlung eingetreten und man ſieht überall in der Welt amerikaniſches Kapital und amerikaniſche Produktion auf⸗ tauchen, nicht nur in Deutſchland, ſondern auch, was höchſt merkwürdig erſcheint, in Sowjetrußland, das als ſolches für die amerikaniſche Regierung gar nicht beſteht, dem aber der amerikaniſche Geſchäftsmann ein beſonderes Intereſſe zu⸗ wendet, und mit dem er gerade jetzt wieder Millionenabſchlüſſe gemacht hat. Ford'ſche Automobile werden in rieſiger An⸗ zahl gerade in Rußland abgeſetzt. In Deutſchland iſt vor allem amerikaniſches Kapital als Kredit vorhanden und es war intereſſant, wie Kal⸗ tenborn zu dieſer lebenswichtigen Frage Stellung nahm. Er wies darauf hin, daß trotz der Kapitalzinſen, die ins Ausland wandern, dieſes amerikaniſche Geld doch mit tätig iſt am Aufbau der deutſchen Wirtſchaft, die trotz ihrer un⸗ erhört ſtarken Belaſtung nach dem Kriege einen Aufſchwung genommen hat, auf den der Deutſchamerikaner mit beſonderm Stolz blicke.— Das Verhältnis Amerikas zu England war eine Zeitlang bis zur Beſeitigung der iriſchen Frage etwas geſpannt, hat ſich aber vor allem auch in der Ausſicht auf eine Einigung in der Flottenfrage weſentlich gebeſſert. Dem Frankreich von heute ſteht Amerika durch den übertriebenen Nationalismus und Chauvinismus der Franzoſen nicht ſehr ſympathiſch gegenüber, während die Sympathien für Deutſch⸗ land vor allem auch durch die 30 Millionen deutſchſtämmiger Amerikaner im Wachſen begriffen ſind. Nach dem Vortrag beantwortete der Redner mit außer⸗ ordentlicher Schlagfertigkeit verſchiedene Fragen, unter an⸗ derem auch die nach Amerikas Stellung zum Völkerbund; er glaubt, daß nach einiger Zeit auch Amerika dem Völkerbund beitreten wird, falls dieſer eine ſeinem Namen entſprechende Rolle ſpielt. Der außerordentlich intereſſante, dankenswerte Abend nahm durch die feſſelnde Perſönlichkeit des Redners einen höchſt anregenden Verlauf und fand ſtärkſtes Intereſſe. F722 ĩ²ͥ?¹ẽc P.... Ermäßigung der Sagalmieten des Roſengartens Vom Städtiſchen Nachrichtenamt wird uns ge⸗ ſchrieben:„Um den Saalmietern des Roſengartens entgegen⸗ zukommen, werden ab 1. Oktober 1929 die Mieten für Ueberlaſſung der Roſengartenſäle auf die Vorkriegsſätze ermäßigt. Sonach beträgt die nor⸗ male Miete für den Nibelungenſaal 250/(ſeither 300%), für den Muſenſaal 150%(180 /) und für den Verſamm⸗ lungsſaal 50/(60 //]. Bei Verſammlungen von politiſchen und wirtſchaftl. Vereinigungen werden für den Nibelungen⸗ ſaal 200%(250%), für den Muſenſaal 130%(160%) und für den Verſammlungsſaal 40/(50%) erhoben. Bei Ab⸗ gabe der Säle zu Tanzveranſtaltungen beträgt die Miete, falls Eintrittsgeld erhoben wird, an Samstagen und Sonn⸗ tagen für den Nibelungenſgal 500%(600%) und für den Verſammlungsſagal 100%(120), bei allen übrigen Tanz⸗ veranſtaltungen für den Nibelungenſaal 375%(450%) und für den Verſammlungsſaal 75%(90%). Ferner werden die beſon deren Leiſtungen ſoweit als möglich nicht mehr im einzelnen berechnet, ſondern pauſchaliert.“ Endlich! werden alle Intereſſenten ausrufen. Endlich wird eine Forderung erfüllt, die wir im Intereſſe des Vereinslebens ſchon ſeit Jahren erhoben haben, ohne daß darauf im geringſten reagiert wurde. Es iſt bekannt, daß ſelbſt große Vereine den Nibelungenſaal nicht mehr mieten konnten, weil er zu teuer war. Für viel wichtiger als die Ermäßigung der feſten Mietſätze halten wir die Pauſcha⸗ lierung der beſonderen Leiſtungen. Der bis⸗ herſge Modus der Einzel⸗ Berechnung dieſer beſonderen Jedenfalls der der Tante Erneſtine. 5 Auch ſonſt ſtehen wir alle ſehr unter dem Diktat von Tante Erneſtinens Rheumatismus! Wir dürfen nichts unter⸗ nehmen, ohne vorher ihre Knochen zu befragen. Denn ihre Knochen ſind allwiſſend. Unheimlich, wie prophetiſch dieſe Knochen veranlagt ſind! Tante Erneſtine muß nur in Erfah⸗ rung bringen, daß wir einen Ausflug planen. Sofort iſt ſie da: „Kinder, was fällt euch denn ein? Heute regnet es ganz be⸗ ſtimmt noch!“ Wir ſehen uns an. Kein Wölkchen am Himmel. Wagen ſchüchternen Einſpruch:„Aber Taute Erneſtine— es iſt heute das ſtrahlendſte Wetter! Keine Spur von Regen Da kann ſie ordentlich bös werden, die Tante Erneſtinel!: „Was, keine Spur?! Das ſagt Ihr mir? Mir?? Wo mein Rheumatismus Meine Knochen ſagen mir, daß es regnen wird; und meine Knochen wiſſen, was ſie ſagen!!“ Wage es einer, Tante Erneſtinens Knochen zu des⸗ avouieren!! Man würde ſich bis auf die Knochen blamieren. Es würde ja auch nichts nützen. Das wiſſen wir nur zu gut. Alſo wird der Ausflug verſchoben, aufgegeben, begraben. Denn Tante Erneſtinens Knochen wittern immer Unheil. Es iſt nichts dagegen zu machen. Natürlich hat es an dieſem Tage nicht geregnet. Aber ihre Knochen bekennen ſich trotzdem nicht geſchlagen. Ihre Knochen haben Zeit— ſie können warten. Wozu hätte man ſonſt ſeinen Rheumatismus?— Es hat alſo nicht geregnet. Es regnet auch am nächſten Tage nicht; am dritten, vierten, fünften auch noch nicht. Vierzehn Tage lang regnet es nicht. Der Rheumatismus unſerer lieben Tante iſt unterdeſſen in Vergeſſenheit geraten. Endlich— am fünfzehnten Tage regnet es. Na ſchön, einmal muß es doch ſchließlich auch regnen. Was geſchieht aber? Am fünfzehnten Tage klingelt Tante Erneſtine bei uns an Triumphierend ſchreit ſie in die Muſchel:„Na, Kinder— was habe ich euch geſagt? Erinnert Ihr euch— damals, als Ihr die Partie machen wolltet? Es wird regnen, habe ich geſagt. Erinnert Ihr euch? Na und... Es regnet!! Was ich euch geſagt habe, Ha, auf meinen Rheumatismus kann man ſich verlaſſen. Der hat mich noch nie getäuſcht.“ Aber das iſt noch gar nichts! Schließlich Wettervorher⸗ ſage— das trifft auch die meteyrologiſche Verſuchsanſtalt bei⸗ Leiſtungen hat viel böſes Blut gemacht und weſentlich zu der ſteigenden Nichtinanſpruchnahme des Roſengartens beigetra⸗ gen. Wir freuen uns, daß nun endlich Remedur geſchaffen wird, vor allem auch im Intereſſe des Roſengartens, der ſa dazu errichtet worden iſt, daß er recht oft benützt wird. Großer Umſatz, kleiner Nutzen!— das muß künftizhin auch die Parole für die Bewirtſchaftung des Roſengartens ſein. Unter dieſem Geſichtspunkt hätten die feſten Mietſätze eine noch größere Ermäßigung erfahren ſollen. Aber abgeſehen davon iſt es erfreulich, daß in das bisherige unzeitgemäße Syſtem Breſche geſchlagen wurde. 'etoiles letzter Gang In der Leichenhalle des ſtädtiſchen Friedhofs nahm geſtern nachmittag eine kleine Trauergemeinde Abſchied von Carl Friedrich L' ͤstoile. Viele Angehörige der Freiwilligen Feuerwehr hatten es ſich nicht nehmen laſſen, dem verſtor⸗ benen Ehrenadjutanten das letzte Geleit zu geben. Organiſt Sturm begleitete auf dem Harmonium die Geſangs⸗ abteilung der Freiwilligen Feuerwehr unter ihrem Diri⸗ genten Baunach zu dem Choral„Ueber den Sternen“ von Flemming. Ein katholiſcher Geiſtlicher ſegnete die Leiche ein. Im Zuge marſchierte man zum offenen Grabe. Den Feuer⸗ wehrleuten voran ging neben dem Kommandanten Schlimm Branddirektor Voulant. Durch Stillſtand auf das Kom⸗ mando„Achtung“ ehrten die Feuerwehrleute zum letzten Mal ihren toten Ehrenadjutanten. Nach dem Gebet des Geiſtlichen folgten die Kranzniederlegungen. Als Erſter ſprach Kom⸗ mandant Schlimm für die Freiwillige Feuerwehr.„Kame⸗ raden, wir ſtehen hier am Grabe eines ehrwürdigen Veteranen der Feuerwehr. Im Alter von 79 Jahren iſt er von uns gegangen, ein Alter, das nur wenigen von uns beſchieden ſein wird.'étoile kannte nicht nur den Dienſt, er kannte auch die Kameradſchaftlichkeit. Er hat den Sängerbund inner⸗ halb der Feuerwehr gegründet. Seinem Wunſche gemäß haben ſeine Hinterbliebenen der F. F. von ſeinem Tode Nachricht gegeben. Wir wären auch ohne dieſen Wunſch gekommen. Als Zeichen der Dankbarkeit der Feuerwehr lege ich dieſen Kranz nieder.“ Direktor Bohrmann ſprach im Namen der Direktion der Brauerei Durlacher Hof. Mit tiefer Trauer ſtehe er am Grabe eines langjährigen Mitarbeiters, der über 35 Jahre ſeine ganze Kraft und Perſönlichkeit der Arbeit, die er liebte, geweiht hatte. Schon vor Jahren wollte man ihm ſeine wohl⸗ verdiente Ruhe gönnen, doch immer wehrte er ab: er konnte nicht raſten. Erſt bei der Verſchlimmerung ſeines Leidens trat er in den wahrhaft verdienten Ruheſtand. Für die Be⸗ amten und Angeſtellten der Firma legte Herr Stenzel eine Kranzſpende nieder.„Dem langjährigen Schützenbruder einen letzten Scheidegruß“, damit nahm durch ihren Vorſitzenden, Herrn Hofſtaetter, die Mannheimer Schützengeſellſchaft von 1744 Abſchied von einem lieben Menſchen. Damit war die Feier beendet. m. * * Temperaturſturz. Der Regen in der Nacht zum Sonn⸗ tag, noch mehr aber die Gewitter, die ſich offenbar wieder in der Umgegend entluden, haben einen ſehr erheblichen Temperaturückgang eingeleitet. In der vergan⸗ genen Nacht betrug das Minimum 11 Grad C. gegen 14,4 Grad C. in der Nacht zum Montag. Die Höchſttemperatur ging geſtern auf 20,8 Grad C. zurück. Am Sonntag betrug ſie noch 25,7 Grad C. Heute früh zeigte das Thermometer nur noch 12 Grad C. an gegen 14,8 Grad C. am geſtrigen Morgen. N * Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie. In der Mon ⸗ tag⸗Vormittagsziehung wurden von größeren Ge⸗ winnen ausgeloſt 2 Gewinne zu je 10000 Mk. auf Nr. 340 983, 4 Gewinne zu je 5000 Mark auf die Nrn. 258 003, 305 656, 10 Gewinne zu je 3000 Mark auf die Nrn. 10 486, 41 950, 44 744, 286 717, 379 784, in der Nachmittags ziehung 4 Gewinne zu je 5000 Mark auf die Nrn. 128 428, 359 273, 8 Gewinne zu je 3000 Mark auf die Nrn. 253 868, 297 642, 344 630, 377 379.(Ohne Gewähr.) * Das Kirchenlied in der Schule. In einer Verordnung des Erzbiſchöflichen Ordinariats, die ſoeben im Amtsblatt des badiſchen Miniſteriums des Kultus und Unterrichts ver⸗ öffentlicht wird und am 1. September 1929 in Kraft tritt, weiſt auf eine Aenderung des bisherigen Lehrplans für den Kirchengeſang in den Volksſchulen hin, die durch die Neu⸗ herausgabe des„Magnifikats“ bedingt iſt. E rn nahe ſo gut wie unſere Tante Erneſtine. Manchmal ſtimmt's — und manchmal ſtimmt's auch nicht, und wenn's nicht ſtimmt, dann hat ſich eben das Wetter geirrt— und niemals die meteorologiſche Verſuchsanſtalt oder der Rheumatismus unſe⸗ rer lieben Tante. Tante Erneſtine ſagt auch Dinge voraus— alles zieht ſie ſich aus den Gelenken—, Dinge, die man höchſtens aus den Handlinien oder den Patiencekarten erfahren kann. Für die Tante genügt es, rheumatiſch zu ſein. Sie weisſagt Todesfälle, Familienzuwachs, ſowie Kataſtrophen aller Art auf Grund ihres Leidens. Sie hat ſich da ein lückenloſes Syſtem zurecht⸗ gelegt. Genaues kann man ja nicht erfahren. Aber ich glaube, wenn es im rechten Zeigefinger knackt, bedeutet das: Todes⸗ fall. Wenn die linke große Zehe zieht, kommt irgendwo was Kleines. Das rechte Knie hinwiederum kündigt Geldverluſt an. Ein Hexenſchuß aviſtert den bekannten Brief in der Abend⸗ ſtunde. Bei Zahnſchmerzen war Geld im Haus. Es muß ſo ſein! Denn wie ſollte ich mir ſonſt erklären, daß Taute Erne⸗ ſtine auf Grund ihrer rheumatiſchen Beſchwerden alles bis ins Kleinſte vorausſagt? Ob ihre Vorherſagen auch eintreffen? Ganz zuverläſſig. So zuverläſſig wie das Wetter. Nicht immer auf den Tag und die Stunde— aber es gab tatſächlich ſchon einen Todesfall in unſerer Familie, ein Kleines kam an, Geldverluſt ſogar ſehr häufig, der Brief in der Abendſtunde langte ein und einmal war auch ſogar Geld im Haus. Das war allerdings das wunderbarſte Mirakel ihres Rheumatis⸗ mus. Tante Erneſtine hat alles, alles, vorausgeſagt. Seit fünfzig Jahren hat ſie es ſchon vorausgeſagt. Und in den letz⸗ ten Monaten iſt es auch pünktlich eingetroffen. Man kann ſich denken— ſie iſt nicht wenig ſtolz darauf. l Wie ſie überhaupt nicht wenig ſtolz iſt auf ihren Rheuma⸗ tismus!! Alles könnte man ihr nehmen. Nur den Rheuma⸗ tismus nicht. Denn ihrem Rheumatismus verdankt ſie ihre überragende Stellung in der Familie. Erſchütternd war es, wie ſie unläugſt ſagte:„Ihr werdet ſehen, an dieſem Rheumatismus wird eure arme Tante Erue⸗ ſtine ſterben müſſen“ 9 Kein Zweifel, dieſe Vorherſage wird eintrefſen, wie alles, was von Tante Erneſtinens Rheumatismus kommt 5 Und ſo hoffen wir noch, ihren hundertſten Geburtstag feſern zu können. 5 4. Seite. Nr. 882 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Geſpräch mit einem Taxi-Chauffeur „Pfff..“ macht mein Vorderrad, dann war die Luft heraus. So etwas kann natürlich nur abends um halb 8 Uhr, wenn alle Läden geſchloſſen ſind, paſſieren. Dazu muß man außer⸗ dem auf dem Lindenhof wohnen und die Luft in der Nähe der Neckarbrücke das Rad verlaſſen. Pech kommt ſelten allein! Was tun? Laufen, das Rad durch die ganze Stadt, Linden⸗ hofüberführung ſchieben? Man ſchwitzt ſchon bei dem Ge⸗ danken, und zudem— ich habe nicht ſoviel Zeit. Die Straßen⸗ bahn nimmt Radler, die eine Panne haben, auch nicht auf. So bleibt nur übrig, das Rad in einen Taxi zu verfrachten und ſich ſelbſt zum Chauffeur auf den„Kutſchbock“(oh wie freuten wir uns als Jungens über dieſen Sitz!) zu ſetzen. So ge⸗ ſchah's. Durch die Breiteſtraße fahren wir mit viel Getute. Alle Augenblick muß der Chauffeur ſcharf bremſen, trotzdem er langſam und vorſichtig fährt. Ich knüpfe ein Geſpräch an. „Nun wie geht's Geſchäft?“—„Schlecht, ſehr ſchlecht. Wiſſen Sie, gerade jetzt im Auguſt, wenig Fremde in Mannheim.“— „Ja und die Einheimiſchen? Fahren die nicht?“—„Nein, im Gegenteil. Wer es ſich einigermaßen leiſten kann, kauft ein Auto. Auch auf Raten. Das iſt ja für die kleinen Geſchäfts⸗ leute rentabler, wie das Taxifahren.“—„Haben Sie viele Un⸗ koſten?“—„Ja, das iſt es ja. Wir müſſen jetzt im Auguſt genau ſo unſere Telephonbeamtinnen bezahlen. Der Wagen muß„im Schuß“ ſein. Und nach zwei Jahren ſind dieſe Wagen faſt nicht mehr zu gebrauchen. Da muß man ſchon gut verdient haben, bis ſo ein Wagen herauskommt. Und leben muß man doch ſchließlich auch. Ja, es iſt ſehr ſchwer für uns.“—„Sind eigentlich zu viele Taxis in Mannheim?“— „Nein, nein. Wir ſind hier im Verhältnis zu anderen Orten ſogar wenig. Aber, es wird eben zu wenig gefahren. Die meiſten Leute ſparen— wer wollte es ihnen verdenken?“ Ja, wer wollte es ihnen verdenken? Mittlerweile ſind wir an meiner Wohnung angekommen. Das Rad wird abge⸗ laden, die Taxe bezahlt. Lange muß ich aber noch daran denken, wie doch ſo viele Gewerbe, die äußerlich ſehr gut da⸗ zuſtehen ſcheinen, in Wirklichkeit ſchwer zu kämpfen haben D * * Arbeitsjubilaum. Auf eine 50jährige ununterbrochene Tätigkeit bei der Firma Fer d. Eberſtadt u. Cie. Nachf. .⸗G. konnte Packmeiſter Wilhelm Eugen Schwarz am geſtrigen Tage zurückblicken. Im Rahmen einer einfachen Feier ſprach Herr May dem Jubilar, der drei Generationen von Inhabern in ſeltener Treue gedient hat, den Dank des Hauſes aus und überreichte eine Ehrengabe und Geſchenke. Im Namen der Kollegen, die den Arbeitsplatz des Jubilars würdig geſchmückt hatten, ſprach Herr Schu bach zu Herzen gehende Worte. Ehrenurkunde des Herrn Reichspräſidenten und Anerkennungsſchreiben der Handelskammer bilden neben den Geſchenken der Kollegen eine ſchöne Erinnerung für den Jubilar. Kommunale Chronik Frankfurt vergibt Auslandsaufträge * Frankfurt a.., 18. Aug. Wie jetzt durch eine Au⸗ frage der Deutſchen Volkspartei bekannt wird, hat der Magi⸗ ſtrat der Stadt Frankfurt a. M. unter Umgehung der not⸗ leidenden deutſchen Wirtſchaft die bei den Frankfurter ſtäd⸗ tiſchen Schulen für Handferttgkeitsunterricht benötigten Schreinerwerkzeuge bei einer franzöſiſchen Firma beſtellt. Die Vergebung eines ſolchen Auftrages an das Ausland, obwohl die deutſche Werkzeuginduſtrie in dieſer Sparte führend iſt, wirft ein eigenartiges Bild auf das Ver⸗ antwortungsgefühl dieſer Kommune, das ſie gegenüber der auch mit kommunalen Abgaben ſtark belaſteten Wirtſchaft hat. Der Magiſtrat teilt hierzu mit, daß die Beſtellung auf Grund eines handwerklichen Gutachtens erfolgt ſei. Es iſt eigen⸗ artig, daß der Magiſtrat hier nicht den von der Reichsgewerbe⸗ ordnung vorgeſchriebenen Weg gegangen iſt und ein Gutachten der Handwerkskammer, die erſt kürzlich ſich darüber beklagte, daß ihre Hilfe in ſolchen Fällen nicht in Anſpruch genommen würde, eingeholt hat. . Dienstag, den 20. Augauſt 1929 Heimat- und Trachtenfeſt in Wolfach * Wolfach, 19. Aug. Das herrliche Schwarzwaldſtädtchen hatte in dieſen Tagen ſeinen ſchönſten Feſtſchmuck angetan, kein Haus, das nicht geziert und faſt keines, das nicht beflaggt geweſen wäre; denn es galt einer großen Sache zum guten Gelingen zu helfen: den Schwarzwälder Heimattag mit Trach⸗ tenfeſt. Schon am Samstag fanden ſich überaus zahlreiche Beſucher ein. Im Rathausſaal war eine hochintereſſante Ausſtellung von Gemälden einheimiſcher Künſtler und von Volkstrachten untergebracht, die am Mittag eröffnet wurde. Der Abend brachte ein glanzvolles Feuerwerk. Am Sonntag zeigte ſich ſchon vom frühen Morgen an ein großer Zuſtrom von auswärts, der ſich bis zum Mittag in einem hier noch nicht erlebten Maße ſteigerte. Es mochten wohl vor⸗ ſichtig geſchätzt gegen 15—20 000 Beſucher in der Stadt geweilt haben. Den Mittelpunkt bildete am Nachmittag der große 7 8 Nan Aus dem Lande Tödlicher Unfall eines Fuhrknechtes * Karlsruhe, 19. Aug. Am Samstag nachmittag kam der ledige 27 Jahre alte Fuhrknecht Johann Klein bauer aus Wollerfang in einem Hohlwege des Lerchenbergs beim Berg⸗ abfahren unter die Räder des mit Frucht beladenen Fuhr⸗ werks ſeines Dienſtherrn. Er wurde ſo ſchwer verletzt, daß er nach wenigen Minuten ſtar b. Der Tote hatte es unter⸗ laſſen, vor dem Befahren des abſchüſſigen Weges eine Sperr⸗ kette anzulegen. Er hatte nur die einfache Bremſe gezogen und ſich auf den hochbeladenen Wagen geſetzt. Als dann die⸗ ſer plötzlich ins Rollen kam, wollte er abſpringen und wurde dabei überfahren. * Großſachſen, 19. Aug. Der 86jährige Altbürgermeiſter und Landwirt Georg Peter Merkel beging heute mit ſeiner 80jährigen Gattin die dia mantene Hochzeit. Aus die⸗ ſem Anlaß überreichte Bürgermeiſter Mayer heute vor⸗ mittag dem Jubelpaare namens des badiſchen Staatspräſt⸗ denten eine Ehrengabe von 100 Mark und namens der Ge⸗ meindeverwaltung einen Blumenkorb. Die Freiwillige Feuer⸗ wehr überreichte dem Jubilar als ihrem Ehrenmitgliede gleichfalls eine Ehrengabe. Der hieſige„Sängerbund“ brachte ein Ständchen dar. Bei der kirchlichen Feier überreichte Pfarrer Schäfer⸗Kunſt dem Jubelpaare eine Prachtbibel. sch. Hockenheim, 18. Aug. Hauptlehrer Georg Renner feierte ſein 40 jähriges Dienſt jubiläum. Aus dieſem Anlaß überbrachten ihm am Morgen des Jubiläums⸗ tages mehrere Delegationen von Vereinen, ſowie die Schul⸗ kinder, herzlichſte Glückwünſche. Am Nachmittag überreichten ihm in feierlicher Weiſe Schulrat Strobel von der Schul⸗ inſpektion Mannheim, ſowie Bürgermeiſter Klein von hier ein Dank⸗ und Anerkennungsſchreiben des Miniſteriums des Kultus und Unterrichts. Wer die Arbeit eines Lehrers kennt und zu würdigen weiß, der wird es auch begreifen und zu ſchätzen wiſſen, was es heißt, 40 Jahre in der Schulſtube zu ſtehen. Zu eines Lehrers höchſter Befriedigung muß es ge⸗ reichen, ſeine ihm anvertrauten Schüler zu würdigen Glie⸗ dern der menſchlichen Geſellſchaft zu erziehen; in dieſem Sinne faßt auch der Jubilar ſeinen Beruf auf, den er nun ſchon eine längere Reihe von Jahren an der hieſigen Volks⸗ ſchule, zur vollſten Zufriedenheit ſeiner vorgeſetzten Behörde, ausübt. Möge es dem Jubilar vergönnt ſein, den Reſt ſeiner Dienſtzeit in guter Geſundheit und, wie bisher, in treuer Ar⸗ beit zum Wohle der Menſchheit, zu vollbringen. * Neuhauſen(Amt Engen), 18. Aug. Auf der Hohen⸗ kräherſtraße wurden nachts zwei Motorradfahrer im Straßengraben aufgefunden, von denen der eine bewußtlos war, während der andere erhebliche Fleiſchwunden hatte. Die beiden ſind vermutlich mit ihrem Rad bei ſtarkem Nebel gegen einen Baum gerannt. Sie ſtammen aus Neuhauſen. * Broggingen, 18. Aug. Der 36 Jahre alte Landwirt und Korbmacher Karl Haage erhängte ſich auf dem Speicher ſeiner Wohnung. Er lebte in ſehr guten Verhältniſſen und hinterläßt eine Witwe mit zwei Kindern. Man vermutet, daß er die Tat in einem Anfall von Schwermut begangen hat. großem Schneid die Brückenwag⸗Wehr. Trachtenzug von etwa 1500 Trachtenträgern und ⸗krüge⸗ rinnen. Es war ein ſeltenes, farbenprächtiges Schauſpiel, als die Trachtengruppen aus den Gemeinden des Kinzig⸗, Wolf⸗ und Gutachtales, den Schwarzwald herauf bis zur Baar, aus dem Harmersbachtal, Prech⸗ und Renchtal uſw. im Schmucke ihrer örtlich eigenartigen Trachten durch die Straßen zogen. 14 Trachtenkapellen ſorgten im Zuge für die nötige feſt⸗ liche Stimmung. Vor dem Rathauſe fand ein Feſtakt ſtatt, bei dem Landrat Dr. Leutwein, Bürgermeiſter Hämmerle, Juſtizminiſter Dr. Trunk und Verkehrsdirektor La⸗ cher von Heimatliebe durchdrungene Anſprachen hielten. Einen weiteren Höhepunkt brachte nach vier Uhr die„letzte Floßfahrt auf der Kinzig“. Acht alte Flößer lenkten unter den Jubelrufen der Tauſenden das große Floß von einem Ende der Stadt bis zum anderen und überfuhren damit mit Mordverſuch und fahrläſſige Körperverletzung * Raſtatt, 19. Aug. In der Nacht zum 19. Auguſt entſtand in der Wirtſchaft„zum Anker“ zwiſchen einem 41 Jahre alten Vulkaniſeur aus Oberluſtadt und einem 35 Jahre alten Reiſenden aus Tuningen ein Streit, der in Tätlichkeiten ausartete. Nachdem der Streit beendet und der Vulkaniſeur aus der Wirtſchaft entfernt worden war, erſchien er nach etwa einer halben Stunde wieder in der geöffneten Wirtſchaftstür und gab aus einem Revolver einen Schuß auf den in der Wirtſchaft ſitzenden Reiſenden ab, der jedoch fehlging, aber das Servierfräulein unter der linken Achſelhöhle traf und es erheblich verletzte. Bei der Verfolgung durch einen Polizeibeamten legte der Revolverheld auch auf dieſen an und bedrohte ihn mit Totſchießen. Er drückte die Waffe auch ab, doch blieb der Polizeibeamte infolge einer Ladehemmung un⸗ verletzt. Das Servierfräulein wurde im Krankenhaus operiert und der Täter verhaftet. * * Malſch(A. Wiesloch), 18. Aug. Ein von Wiesloch kom⸗ mender Arbeiter, der 22jährige Albert Beichel, hängte ſich an der Steigung an den Perſonenomnibus. In einem un⸗ beachteten Augenblick fuhr ein Auto von Mühlhauſen vorbei, während Beichel ſeine Fahrtrichtung änderte. Der Autofüh⸗ rer bremſte ſcharf und lenkte in den Graben, trotzdem wurde B. erfaßt und zu Boden geſchleudert. Mit ſchweren Kopf⸗ verletzungen mußte er in die Heidelberger Klinik ver⸗ bracht werden. sch. Staffort, 18. Aug. Zu dem ſchon gemeldeten Brand iſt noch zu berichten, daß das Wohnhaus ſchon in hellen Flam⸗ men ſtand, als die erſten Ortseinwohner anlangten. Der Be⸗ ſitzer war bei Ausbruch des Brandes, der an mehreren Stellen zugleich ausgekommen ſein ſoll, auf dem Felde. Im Wohn⸗ haus, das ſchon recht baufällig war, iſt ſämtliches Mobiliar verbrannt. Zum Glück iſt der Brandgeſchädigte gut ver⸗ ſichert. Die Urſache des Brandes iſt noch immer nicht feſt⸗ geſtellt; die Gendarmerie hat eine genaue Unterſuchung durch⸗ geführt. Ueber das Ergebnis iſt noch nichts bekannt geworden. * Rheinbiſchofsheim, 16. Aug. Ein vier Jahre alter, bei ſeinen Großeltern zu Beſuch weilender Knabe geriet bei der Heimfahrt vom Dreſchen unter den Erntewagen und wurde ſchwer verletzt Tageskalender Dienstag, den 20. Auguſt Sommeroperette im Muſenſaal: Gaſtſpiel des Augsburger Stadt⸗ theoters: Premiere:„Die Königin“,.00 Uhr. Friedrichspark: Konzert.30 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra: Durchs Brandenburger Tor“.— Ufa⸗ Theater:„Die Königin von Saba“,— Schauburg: „Zwei Menſchen“.— Capitol:„Der Scheidungsanwalt“.— Scala:„Der Weg allen Fleiſches“.— Glorta⸗Palaſt: „Die Frau, noch der man ſich ſehnt“.— Pal aſt⸗ Theater: „Ihr zweites Leben“. Sehenswürdigkeiten: n Kunſthalle: Dienstag bis Sonntag: 10 bis 1 uhr und s bis 5 Uhr: Theaterausſtellung im Schloß: Täglich geöffnet von 10 bis 1 Uhr und 3 bis 5 Uhr und Sonntags vorm. von 11 bis nachm. 8 Uhr. Schloßbücherei:—1,—7 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Bölker⸗ kunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—1 und nachm. von—8 Uhr; Dienstag—5 Uhr; Mittwoch—5 Uhr: Freitag—7 Uhr.— Planetarium: Beſichtigung 3 Uhr. Kunſt und Wiſſenſchaft Präſtdent Hoover Ehrendoktor der Techuiſchen Hoch⸗ ſchule Karlsruhe. Die Techniſche Hochſchule Karlsruhe hat den Präſidenten der Vereinſgten Staaten von Amerika, Hoo⸗ ver, auf einſtimmigen Antrag der Bau⸗Ingenieur⸗ abteilung in Würdigung ſeiner weittragenden und erfolg⸗ reichen Ingenieurarbeiten in allen Weltteilen zum Dr. ing. ehrenhalber ernannt. 5 Preisausſchreiben der Univerſität Leipzig. Die Univer⸗ ſität Leipzig ſtellt in Verbindung mit den Erträgniſſen der Dr. Walcker⸗Stiftung folgende Preisaufgaben, deren Bear⸗ beitung jedermann freiſteht und zu der auch ſolche Herren und Damen des In ⸗ und Auslandes zugelaſſen ſind, die keinerlei Beziehungen zur Univerſität Leipzig haben. Das Thema der erſten Aufgabe lautet:„Wirtſchafts⸗ f und Kriminalität.“— Hier ſoll verſucht werden zu zeigen, ob und inwiefern ein Einfluß der ver⸗ ſchiedenen Arten wirtſchaftlicher Kriſen und Nöte auf die Be⸗ wegung der Kriminalität nachweisbar iſt. Dabei ſind die wich⸗ tigſten und intereſſanteſten Verbrechensgruppen geſondert ab⸗ zufaſſen. Es genügt, die ſtatiſtiſchen Nachweiſe auf das Ge⸗ biet Deutſchlands zu beſchränken, doch ſollten die wichtigſten Ergebniſſe ausländiſcher, insbeſondere franzöſiſcher Forſchung mitverarbeitet werden. Das Thema der zweiten Aufgabe be⸗ handelt„Reparationslaſten und äußere Handelspolitik.“— Gedacht iſt hierbei an eine Unterſuchung, inwieweit die Ver⸗ ſuche zur Reparationszahlung neue handelspolitiſche Maßnah⸗ men, insbeſondere Schutzzollbewegungen geweckt haben, und welche Wirkungen von handelspolitiſchen Maßnahmen auf die tatſächlichen Möglichkeiten der Reparationszahlung ausgehen können und ausgehen. Für jede Preisaufgabe ſtehen 1500% zur Verfügung. Bei mehreren gleichwertigen Bearbeitungen kann das Preisgericht auf Teilung des Preiſes zurückkommen. Die Arbeiten ſind bis zum 1. Oktober 1930 beim Rektorat der Univerſität Leipzig einzureichen. St. ut Dr. Adametz' im Zuſammenhang mt dieſer Nachfolge genannt, die geſtern Tatſache⸗geworden iſt. Adametz dürfte inſofern der richtige Mann für dieſen Poſten ſein, als er noch bei Lebzeiten Edmunds mit dieſem zuſammenarbeitete und von ihm mit dem Geſchäftsbetrieb der Reinhardt⸗Bühnen vertraut gemacht wurde. Dr. Adametz wird in Kürze in Berlin ein⸗ treffen. 5 Lehrſtuhl für Preſſerecht an der Verliner Aniverſität An der Kaiſer⸗Wilhelm⸗Untverſität zu Berlin wurde eine Dozentur für Preſſerecht geſchaffen, die auf Antrag der juriſtiſchen Fakultät dem Mintſterial⸗Dirigenten im Reichs⸗ Reinhardt miniſterium des Innern Dr. Kurt Häntzſchel über⸗ e 5 tragen wurde. Das teuerſte Komma der Welt Mit den Kommas iſt das ſo eine Sache. Wo man ſie hin⸗ ſetzt, geben ſie einen anderen Sinn. Man kennt das be⸗ rühmte Spiel mit dem Satz:„Der Lehrer ſagt, der Schüler iſt ein Eſel.“ Stellt man das Komma um, heißt er:„Der Lehrer, ſagt der Schüler, iſt ein Eſel.“ Und ſchon iſt der Sinn ein anderer. Noch viel ſchlimmer erging es einem Be⸗ amten im Weißen Hauſe zu Waſhington, der um die Jahr⸗ hundertwende ein Geſetz abzuſchreiben hatte, in dem ange⸗ geben wurde, daß alle ausländiſchen Fruchtpflanzen(„all koreign fruit-plants“) zollfrei eingeführt werden dürften. Der Beamte ſetzte zwiſchen die beiden Worte kruit und plants keinen Bindeſtrich, ſondern ein Komma, wodurch der Wortlaut umgedreht wurde, denn nun waren alle ausländiſchen Früchte, Pflanzen uſw. zollfrei. Da nach den Beſtimmungen eber Fehler dieſer Art erſt nach Jahresfriſt aufgehoben werden darf, entſtand dem amerikaniſchen Staat innerhalb eines Jah⸗ res ein Verluſt von 3,5 Millionen Dollar. Das war das teuerſte Komma der Welt! mf. — Das Wiesbadener Staatstheater plant für die Ende Auguſt beginnende Herbſtſpielzeit zunächſt die folgen⸗ den Erſtaufführungen und Neuinſzenierungen. Im Großen Haus:„Zar und Zimmermann“,„Der Barbier von Se⸗ villa“,„Dantons Tod“. Das Kleine Haus eröffnet mit der„Dreigroſchenoper“, es folgen„Clavigo“, die komiſche Oper„Doktor und Apotheker“ von Dittersdorf ſowie„Tro⸗ janer“, Schauſpiel von Corrinth. Einen weitergehenden Ar⸗ beitsplan gibt die Intendanz bisher nicht bekannt, er wird einmal von Einfügung der neugewonnenen Kräfte in das Enſemble abhängig gemacht, andrerſeits ſollen Verhandlungen wegen ſonſtiger Neuerwerbungen noch in der Schwebe ſein. Eine ſtreng auß, das Weſentliche gerichete künſtleriſche Aus⸗ wahl, ein ſubtiles Empfinden insbeſondere für die Qualität der durch die Bedeutung Wiesbadens immerhin als reprä⸗ ſentativ geltenden Uraufführungen bleibt für die Ausgeſtal⸗ tung des Repertoires nach den Erfahrungen der vergangenen Spielzeit unbedingt zu wünſchen. 5 3 Dienstag, den W. Augauſt 1929 Neue Maunheimer Zeitung([Mittag⸗Ausgabe] 5. Seite. Nr. 382 Indische Dörfer der Anberührbaren und Heiligen Aus wüchſe des Kaſtenſtolzes— Die eidechſeneſſenden Korbmacher— Reſervatgebiete für Parias und Schweine Von G. W. Der Kraftwagen mit dem engliſchen Forſtbeamten am Steuer und ſeinem im Lande noch wenig bekannten Freunde neben ihm rollt auf gut unterhaltener Straße durch den in⸗ diſchen Wald. Kleine Dörfer ducken ihre niederen Hütten unter hohen Bäumen, weiße Augäpfel ſtarren aus dunklen Geſichtern den Europäern nach, Zebus ziehen einen primitiven Pflug durch das Feld, und dem Fremden atmen Frieden und Exotik entgegen. s Mitten im Wald öffnet ſich eine kleine Lichtung. Einfache, halbvollendete Hütten ſtehen auf ihr, und einige Inder arbei⸗ ten an den Strohdächern.„Eine neue Siedelung?“ fragt der Fremde den Forſtmann.„Ja, ein neues Dorf für Unberühr⸗ bare.“—„Unberührbare?“—„Jeder indiſche Ort hat eine Anzahl dieſer Parias, die kein Hindu einer höheren Kaſte be⸗ rühren, mit denen er aber noch viel weniger unter einem Dache haufen wird. Die Unberührbaren, die Unſauberen, leben ſtreng abgeſchieden von den anderen Dorfbewohnern. Wenn ihre Zahl wächſt oder wenn ſie einen geringen Wohl⸗ ſtand erreichen, ſo wird ihnen unfehlbar eines Tages das Dorfoberhaupt den guten Rat geben, mit Rückſicht auf die übrigen Einwohner ihre Zelte abzubrechen und ein neues Dorf zu gründen. Dazu gehört auch dieſe neue Zwangs⸗ ſiedelung.“ Tatſächlich ſind ſolche erzwungene Auswanderungen der Unberührbaren keine Seltenheit. Der Brauch reicht Jahr⸗ Hunderte weit zurück, und die Engländer ſehen keine Veran⸗ laſſung, ihn durch Verbote abzuſchaffen. Die Lage der Un⸗ berührbaren wird, wenn die üblen wirtſchaftlichen Begleit⸗ erſcheinungen der Entwurzelung langſam geſchwunden ſind, dadurch nur gehoben, weil die Parias dann unter ſich und nicht mehr der dauernden Mißachtung der höheren Klaſſen ausgeſetzt ſind. Neben dieſen Dörfern gibt es Siedelungen, deren Be⸗ wohner in den Augen der Hindus noch unter den Un⸗ berührbaren ſtehen Das ſind die Korbmacher. Ihr Handwerk iſt ſauber, ſie ſelbſt ſind kaum ſchmutziger als ein Angehöriger einer höheren Kaſte des einfachen Volkes, und doch meidet alles die Gemein⸗ ſchaft mit ihnen, weil der Glaube herrſcht, die Korbmacher lebten von den unſauberſten Tieren, von Eidechſen, Schlangen und Mäuſen. Dieſe Anſicht beruht ſicher nicht auf Wahrheit, und doch müſſen die Korbmacher von allen anderen getrennt in ihren armſeligen Dörfern hauſen, den kümmerlichſten, die Indien kennt. Ihre und der Unberührbaren Siedlungen haben ſtets den Schutz der Behörden genoſſen. Aber ſicher handelten dieſe nicht aus reiner Menſchenfreundlichkeit, denn in Schutzbriefen der. Großmogule werden die Reſervate für Parias mit denen für Schweine, Hühner, Korbmacher und andere unſaubere Lebeweſen in einem Atemzuge genannt. Aber ſelbſt Unberührbare und Korbmacher lehnen es ab, mit einer noch niedrigeren Kaſte zuſammen zu hauſen, die dem Inder der größte Greuel iſt, mit den von der Prieſter⸗ ſchaft Verfemten. Deren Schuld mag in den Augen eines Euxropäers lächerlich gering erſcheinen; der Fluch der Kirche laſtet aber auf ihnen, und aus jedem Dorf, in dem ſie ſich etwa anzuſtedeln verſuchen, werden ſie vertrieben. So bauen ſich die Verfemten ihre eigenen Niederlaſſungen. Dieſe ſind es, die dem Lande Zauberer, Wahrſager, Schlangenbeſchwörer, Dakoits(Räuber) und Mörder liefern, weil die Inder ſelbſt ihnen den Kampf gegen die Geſellſchaft aufzwingen. In ſol⸗ chen Dakoitdörfern nehmen auch die berüchtigten wandernden Verbrecherſtämme ihren Urſprung die bald hier, bald dort auftauchen, ſtehlen und rauben, und am nächſten Tage, bevor die Polizei eingreifen kann, im Urwald verſchwinden. In Letzter Zeit iſt es glücklicherweiſe gelungen, einige dieſer Hor⸗ den anzuſiedeln, ihnen Arbeit zu verſchaffen und ſie zu über⸗ wachen. Aber nicht nur dieſe verſchiedenen Pariakaſten haben ihre eigenen Anſiedelungen, ſondern es beſtehen auch ſtreng von allen anderen Indern abgeſchloſſene Dörfer mit fremdſtäm⸗ migen Bewohnern. So findet ſich bei Delhi in unmittelbarer Nähe des Grab⸗ mals des Großmoguls Humaynn ein Ort, deſſen Ein⸗ wohner ausnahmslos von Arabern abſtarn men, die einſt zum Bau des Mauſoleums von Meſopotamien dort⸗ hin verpflanzt wurden. Im Süden der Halbinſel beſtehen einige Dörfer neſtorianiſcher Chriſten, deren Vorfahren längſt vor den Portugieſen und Holländern als Kaufleute nach In⸗ dien kamen und dort Privilegien genoſſen, freilich auch von der anderen Bevölkerung gemieden wurden. Brandſtetter Eigenartig ſind auch die beiden israelitiſchen Kolonien im ſüdindiſchen Cochin, die weißen und die ſchwarzen Juden. Letztere, die den ſemitiſchen Typus noch rein erhalten haben, ſind wahrſcheinlich die Nachkommen mehrerer Famtlien, die aus der babyloniſchen Gefangenſchaft nach Indien flohen. Die weißen Juden ſtammen allem Anſchein nach von jenen zehn⸗ tauſend Israeliten ab, die nach der Zerſtörung Jeruſalems durch Titus in der Arabiſchen Wüſte untertauchten. Die bei⸗ den Kolonien leben ſtreng von einander abgeſchloſſen, nachdem ſie ſich in früheren Zeiten ſcharf bekämpft hatten. Im mohammedaniſchen Oſten des Landes finden ſich einige Dörfer, deren Einwohner die Nachkommen zwangs⸗ mäßig verpflanzter und konvertierter Hindus find. Dieſe Leute hängen wohl dem mohammedaniſchen Glauben an, Der König der Inſel Tabor im Stillen Meer, der aus Schweden gebürtige Charles Petterſſon, hat kürzlich ſeinen Freunden in Schweden brieflich erklärt, daß er nach Hauſe und nicht mehr über ſeine Untertanen in Tabor regieren möchte. Die ſchwarzen Untertanen ſind über dieſen Entſchluß ſehr betrübt, aber König Petterſſon iſt jetzt 65 Jahre alt und will ſeine Regierungslaſt nicht mehr tragen. Petterſſon ſtammt aus Gothenburg und vor ca. 30 Jahren verließ das Segelſchiff, auf dem er damals Matroſe war, die Küſte von Neu⸗Guinea. Als einzig Ueberlebendem gelang es Petterſſon bei dem Schiffbruch, den ſein Schiff erlitt, das Land der Inſel Tabor zu erreichen, deren Bevölkerung damals noch Menſchenfreſſer waren. Der große, baumſtarke Schwede wurde auch damals von den Kannibalen umringt, was ihm nicht ge⸗ ringen Schrecken einjagte als er bemerkte, daß ſie ihn verzeh⸗ ren wollten. Es glückte ihm jedoch, ſich aus dieſer peinlichen Affäre zu ziehen, indem er einige günſtige Augenblicke be⸗ nutzte, um der Tochter des Kannibalen⸗Häuptlings die Kur zu und bald den hingezogen war Petterſſon der Schwiegerſohn Das Ilugzeug im Die Villenkolonie der amerikaniſchen Millionäre in Weſt Beach in der Nähe von Beverley(Maſſachuſetts) iſt in großer Aufregung. Ihre Sommerreſidenz, eine der exklu⸗ ſivſten ihrer Art, iſt gegen die Außenwelt vollſtändig abge⸗ ſperrt. Trotzdem iſt es einem Einbrecher gelungen, in die Villa des Millionärs Hutchinſon einzudringen und dort Juwelen im Werte von einer Million Mark zu rauben. Er gelangte durch ein Fenſter im zweiten Stock in das Haus und ſchlich ſich in das Schlafzimmer der Frau Hutchinſon, wo ihm Uu. a. eine Perlenkette im Werte von 600 000 Mark in die Hände fiel. Die Frau wurde wach und ſah den Einbrecher hantieren, unterließ es aber aus Furcht, die Hausbewohner rechtzeitig zu alarmieren, ſodaß der maskierte Dieb unerkannt im dichten Nebel entkommen konnte. Nachträglich machte man noch die Entdeckung, daß der in dem Schlafzimmer aufbewahrte Revolver ſorgfältig von dem Dieb entladen worden war. Die Polizei zerbricht ſich den Kopf, wie der Einbrecher ſich die Kenntnis der Räumlichkeiten verſchafft haben kann. Es gibt nur die einzige Möglichkeit, daß der Dieb von der Luft aus Einblick in den Garten der Villa und in das Haus ſelbſt ge⸗ wonnen hat. Mit dieſer Annahme ſtimmt es überein, daß man in der vorigen Woche ein Flugzeug beobachtet hat, das mehrere Male ziemlich niedrig über das Villengrundſtück hinwegflog. Neben dem Führer ſaß ein Photograph, der von dem Haus und dem Garten eifrig Aufnahmen machte. Man vermutet, daß dieſer Vorgang mit dem Einbruch in engſter Verbindung ſteht. Die Millionäre, die die Villenkolonie be⸗ wohnen, zittern nun vor Luftangriffen. Die Polizei rechnet allerdings auch mit der Möglichkeit, daß einer von den zahl⸗ reichen Dienern den Einbruch verübt haben kann. Sollte aber die andere Annahme zutreffen, ſo würde dies beweiſen, daß das amerikaniſche Verbrechertum ſich immer mehr alle tech⸗ niſchen Hilfsmittel zunutze macht. Neuer Kirchenbauſtil Die neue Grundpvigs⸗Kirche in Kopen i b Stil erbaut. Man hat ihrer Faſſade die Form einer Kirchenorgel gegeben. enhagen iſt in einem beſonders neuartigen 1 machen. Dieſe ſchwarze Dame fühlte ſich zu dem jungen Schwe⸗ f haben aber in allen Einzelheiten den Ritus ihrer Hinduvor⸗ fahren beibehalten und werden deshalb von der übrigen Bevölkerung gemieden. Eigenartig ſind verſchiedene Dörfer, die nur von Heiligen bezw. deren Nachkommen bewohnt werden. Dazu gehören einige Anſiedelungen bei Fatehpurfikri, deren Einwohner ſämtlich von Kutub Sahib, einem angeblich höchſt frommen Hiudu, abſtammen. Allen in der Wahl ihrer Eltern weniger vorſichtigen Hindus iſt der Aufenthalt in dieſen Dör⸗ fern verboten. Nicht ſelten ſind auch Siedelungen anzutref⸗ fen, die ſich um einen lebenden Heiligen oder um deſſen Grab⸗ mal gebildet haben. Dort dürfen ſich nur ſolche Hindus nie⸗ derlaſſen, die geſonnen ſind, das gleiche Leben zu führen wie ihr Schutzpatron. Dieſe Heiligendörfer liegen oft an den großen Heerſtraßen und müſſen wohl oder übel den Kraft⸗ wagenverkehr der ungläubigen Weißen dulden. Stets weht aber eine Fahne vom Dorftempel, um den Europäern ſchon von weitem zu verkünden, daß deren Beſuch in dem Ort der Heiligen möglichſt abzukürzen ſei. Oder eine Standarte flat⸗ tert über einem einzelnen Hauſe, um allen, die es noch nicht wiſſen ſollten, zu zeigen, daß hier ein Prophet wohnt, der in ſeinem Lande doch etwas gilt.. König Petterſſon will aboͤanken des Königs, und das ſchwarze Volk mußte von der geplanten Feſtmahlzeit Abſtand nehmen. Als der alte König ſtarb, hatte Petterſſon 9 Kinder, und er wurde von den Untertanen zum König über Tabor er⸗ nannt. Die Schwarzen vergaßen, daß ſie eigentlich vor hatten, ihn aufzueſſen, denn König Petterſſon imponierte ihnen nicht nur durch ſeine rieſigen Kräfte, ſondern er verſtand es auch, den Kannibalen beizubringen, den Naturreichtum der Inſel praktiſch auszubeuten, ſo daß bald Wohlſtand in die Hütten einzog. Er legte Kopra⸗Plantagen an, die jetzt einen großen Teil des Weltverbrauches decken. Er ſelbſt wurde ein reicher Mann, die ſchwediſchen Freunde ſchätzen ſein Vermögen auf ca. 30 Millionen Kronen. Jetzt iſt aber König Petterſſon alt und will endlich in die richtige Heimat zurück. Er iſt bereits ſchon einmal in Schwe⸗ den als König geweſen. Da ſeine ſchwarze Frau damals ſchon tot war, nahm er als neue Königin ein Frl. Simpſon, die Tochter des Gaswerk⸗Direktors in Gefle, mit auf die Inſel im Stillen Meer, und auch ſie erwies ſich als gute Königin für die Schwarzen, weshalb jetzt auf ganz Tabor große Trauer herrſcht, daß der König und die Königin ihr Volk verlaſſen wollen. Dienſte des Einbrechers Mit dem Flugzeug zurück ins Gefängnis Ein ganz eigenartiger Kauz ſcheint der ehrenwerte Alexander Patton aus Los Angeles zu ſein. Wegen einer größeren Dummheit war er vor Jahren in das Gefängnis zu Jolſom gekommen. Weil es ihm aber dort nicht ſonderlich gefiel, ſo benutzte er die erſte Gelegenheit, um ſeiner vergitter⸗ ten Zelle Lebewohl zu ſagen und ſich ohne Abſchied zu ent⸗ fernen. Vier Jahre lang blieb Patton verſchwunden, und im Gefängnis dachte kaum noch einer an ihn. Kürzlich erſchien eines Tages über Folſom ein Flugzeug und landete unmittel⸗ bar vor dem Gefängnistor. Ein gut gekleideter Herr ſtieg aus, drückte dem Piloten dankbar die Hand, faßte ſeinen Koffer, trat auf den Tagespoſten zu, der höflich grüßte, weil er an eine unvermutete Reviſton oder etwas Aehnliches dachte, und ſagte höchſt unbefangen: Ich möchte wieder eingeſperrt wer⸗ den. Ich heiße Alexander Patton und bin vor vier Jahren ausgekniffen.“ Der Poſten glaubte, einen Verrückten vor ſich zu haben, aber er übergab den freiwilligen Gefangenen doch einem Kameraden, der ihn zum Direktor brachte. Dort wurde der Flugzeugreiſende tatſächlich als der entwichene Gefangene Patton erkannt. Auf die Frage, warum er jetzt ſo plötzlich und noch dazu mit einem Flugzeug in das Gefängnis zurückgekehrt ſet, antwortete Patton:„Die Gewiſſensbiſſe haben mich ge⸗ quält. Als ich es gar nicht mehr aushalten konnte, packte ich in aller Eile meinen Koffer, ſtieg in das nächſte Flugzeug nach dem Norden, weil mir die Eiſenbahn nicht ſchnell genug war, wechſelte es am nächſten Knotenpunkt, kam nach Sakra⸗ mento und mietete dort einen Privatflieger, um nur raſch hierher zu kommen.“ Der Direktor war von der plötzlichen Beſſerung des Sträflings ſo gerührt, daß er ſofort ein Geſuch um Erlaß der Reſtſtrafe für Patton einreichte. Golojagd in Griechenland Die griechiſche Preſſe erzählt die geheimnisvolle Geſchichte eines früheren, öſterreichiſchen Offiziers namens Kaswinſki, der im Jahre 1890 aus dem Dienſte ausſchied, um im Auf⸗ trag der türkiſchen Regierung geologiſche Meſſungen in Maze⸗ donien zu überwachen, eine Tätigkeit, für die er nach ſeiner techniſchen Ausbildung beſonders geeignet war. Im Verlaufe dieſer Arbeit entdeckte der Offizier in der Nähe des Dorfes Arret Giſſar eine Erzader, die einen ſtarken Goldͤgehalt auf⸗ wies. Der Fund blieb nicht geheim und es dauerte nicht lange, ſo ließ Sultan Abdul Hamid den öſterreichiſchen Offizier ver⸗ haften, um der türkiſchen Regierung die Ausbeutung der, Erz⸗ ader zu ſichern, Kaswinfki erklärte ſich bereit, die nötigen Angaben über die Lage der goldhaltigen Stelle zu machen, wenn man ihn freilaſſe. Die Türken gingen auf den Handel ein, merkten aber erſt nach dem Verſchwinden des Offisiers über die Grenze, daß ihnen falſche Angaben gemacht worden waren. Kaswinfki, der wieder in den alten Heeresdienſt ein⸗ getreten war, befand ſich nach dem Weltkrieg in der Lage völliger Mittelloſigkeit und beſchloß deshalb, die Goldſuche in Mazedonien wieder aufzunehmen. Er vermochte aber die Stelle nicht wiederzufinden. Er wandte ſich deshalb an die griechiſche Regierung, die ſich auch durch Gewährung von Mitteln an dem Geſchäft beteiligte. Aber alle Nachgrabungen blieben erfolglos. Kaswinſki wandte ſich nunmehr an eine kapitalkräftige engliſche Geſellſchaft, die nach ſeinen Angaben die Umgebung des Dorfes durchſuchte und vor kurzem tat⸗ ſächlich die goldhaltige Erzader wieder gefunden haben ſoll, Die Angelegenheit iſt aber noch in tiefes Dunkel gehüllt. Für Reise, Wanderungen und Wochenende vergeſſen Sie nicht die herrlich erfriſchend ſchmeckende Pfeffer⸗ minz⸗Zahnpaſte Chlorodont. Tube 60 Pf. und 1 Mk., und die dazugehörige Thlorodont⸗Zahnbürſte mit gezahntem Borſtenſchnitt von beſter Qualität, für Erwachſene.25 Ml., für Kinder 70 Pf., zur Beſeitigung fauliger, übel⸗ riechender Speiſereſte in den Zahnzwiſchenränmen und zum Weißputzen der Zähne. Erhältlich in allen Chlorodont⸗Verlaufsſtellen in der bekannten blau; weiß⸗grünen Original⸗Packung. 6. Seite. Nr,. 382 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 20. Augauſt 1929 Die Vorgänge bei der Frankfurter Allgemeinen noch ungeklärt Der Garantievertrag der Allianz angenommen/ Fort Stützungsaktion der Banken? Folgen in der Konſum In der geſtrigen Aufſichtsratsſitzung der Frankfurter Allgemeinen Verſicherungs⸗A.⸗G. iſt das Angebot auf Uebernahme der Garantie für normale Verſicherungsverpflichtungen durch die Allianz angenom⸗ men worden. Der Aufſichtsrat trat vormittags um 9 Uhr zu ſeiner Sitzung zuſammen, unterbrach dieſe um 1 Uhr, um 2½ Uhr wieder zuſammenzutreten und bis.30 Uhr zu tagen, ohne daß ein end⸗ gültiges Ergebnis über das Schickſal des Konzerns zuſtande kam. Nach Beendigung der Beratungen, die heute vormittag fortgeſetzt wer⸗ den, gelangte ein Kommunique zur Ausgabe, das ſolgendes beſagt: Durch das Kommunique vom Samstag iſt ungefähr zu überſehen, wie ſich die Verſicherungsgläubiger bei der Abwicklung ſtehen werden. Für ſie ſpringt der Alliauzkonzern ein, der die Garantie für die Fortführung der reinen Ver⸗ ſtcherungsgeſchäfte übernommen hat. Dieſe Garantie läuft bereits. Die bei der Frankfurter Allgemeinen Verſicherungs⸗ geſellſchaft eingehenden Prämienzahlungen uſ w. wer⸗ den al ſo ſchon jetzt von der Allianz angenommen, die andererſeits auch für Bezahlung der Schäden garantiert. Zu ihrer endgültigen rechtlichen Inkraftſetzung bedarf die Garantie jedoch noch der Zuſtimmung der verſicherten Gläubiger, die zu dieſem Zweck zu einer Gläubigerverſammlung einberufen werden müſſen. Selbſt⸗ verſtändlich iſt die Alltanz unter der Vorausſetzung eingeſprungen, daß ſich die Gläubiger hiermit einverſtanden erklären werden. Gbenſo muß ſich noch der Aufſichtsrat der Frankfurter Allgemeinen offiztell mit dieſer Regelung einverſtanden erklären. Immerhin wird die Alltanz in der Zwiſchenzeit, bis Aufſichtsrat und Gläubiger end⸗ gültig zugeſtimmt haben, die Zahlungen leiſten, die ſich aus dem laufenden Verſicherungsgeſchäft der Frankfurter Allgemeinen ergeben. Die verſicherten Gläubiger haben nach dem Geſetz im übrigen keine bevor rechtigten Forderungen durch ihre Verſicherungen mit Ausnahme der Lebensverſtcherung, bei der alle Rücklagen, Deckungen uſw. genau vorgeſchrieben ſind. Die anderen Verſicherungszweige verfügen nicht über dieſen geſetzlichen Schutz. Die Verſtcherungsgläubiger würden alſo, falls ſie das Angebot ber Allianz nicht annähmen, in die Maſſe kommen und enorme Ver⸗ Ii ſt e erleiden. Bei der jetzigen Regelung mit der Allianz iſt vor⸗ geſehen, den geſamten Verſicherungskomplex aus dem Konzern der Frankfurter Allgemeinen herauszunehmen und ſeine Verwaltung auf die Allianz zu übertragen, ſo daß die verſicherten Gläubiger keinerlei Einbuße erleiben werben. Dagegen ſind noch alle übrigen Fragen offen. Die Direktion erklärte dem AR., wie noch zu erfahren war, baß für die Prämienreſerve unbelaſtete Aktiven in erforderlicher Höhe vorhanden ſeten. Die Verhandlungen des AR. werden heute auch in der Rich⸗ tung der Bildung eines Konſortiums für die Be⸗ reitſtellung welterer Mittel zur Abwicklung der fälligen Finanzverpflichtungen fortgeſetzt. Man will ſich hierbei auch an die Reichsbank wenden, bamit dieſes Inſtitut gemeinſam mit den Banken, ähnlich wie ſeinerzeit beim Stinneszuſammenhruch, Mittel für eine Stützung zur Verfügung ſtellt. * Die Alltanz übernimmt, wie aus dieſen Mitteilungen hervorgeht, bie direkten Verſicherungsgeſchäfte. Was aus den übrigen Ge⸗ ſchäftszweigen des in den letzten Jahren auf große Machterwei⸗ terung bedachten Konzerns wird und wie die Verpflichtungen aus denen ſich löſen laſſen, iſt noch vollkommen ungewiß. Die Summen, die hier in Frage ſtehen, ſind noch in keiner Weiſe erfaßt. Ob die von einigen Blättern genannten 160 Mil l. 4 Verpflichtun⸗ gen der Wirklichkeit nahekommen oder ob die Beträge, wir möchten es im Intereſſe der geſamten deutſchen Wirtſchaft wünſchen, doch als niedriger ſich herausſtellen, wird erſt der in den nächſten Wochen auf⸗ zuſtellende Status zeigen. Stcher iſt, wie die„F..“ auch hört, daß nach der Ablehnung einer Hilfe durch die Großbanken mit der Mög⸗ lichkeit gerechnet werden muß, daß die Frankfurter Allgemeine ihren Verpflichtungen nicht nachkommen kann. Man will verſuchen, die Geſamtgläubiger dazu zu bewegen, ſich ſo lange zu gedulden. Wenn von den Beteiligten der Ausbruck auch vermieden wird, ſo iſt dies doch wohl praktiſch als Bemühung um ein Moratorlum aufzufaſſen. Ob dieſer Verſuch gelingen wird, darüber werden wohl die heutigen Verhandlungen Aufklärung bringen. Bei der Betrachtung des r%, denn als ein ſolche muß der Zuſammenbruch des Konzerns angeſehen werden, kann man ſich nicht des Eindrucks erwehren, daß das Reichsaufſichtsamt für Privatverſicherung der Entwicklung viel zu lange freien Lauf gelaſſen hat. Man hat dort offenbar gegenüber dem Einſchreiten bei einem großen Konzern ſo viel Hemmungen gehabt, daß man noch bis in die letzten Tage hinein etzung der Aufſichtsratsberatungen Kommt noch eine inanzierung/ Eine Erklärung der Karlsruher Leben ſich nicht entſchloſſen habe, eine Reviſion von Amts wegen durch⸗ zuführen. Das Reichsaufſichtsamt für Privatverſicherungen hatte zu der geſtrigen Aufſichtsratsſitzung einen Beobachter nach Frankfurt ent⸗ ſandt. Zu einem unmittelbaren Einſchreiten glaub das Ausſichtsamt aber keine Veranlaſſung zu haben, da die Gefahr, die den Verſicherten drohte, und die abzuwenden Sache des Amtes wäre, durch die Be⸗ reitſchaftserklärung der Allianz beſeitigt ſet. Auch das Aufſichtsamt iſt im einzelnen über die wahre Lage der Frankfurter Allgemeinen noch nicht im Klaren. Ein Konkurs, von dem bereits geſprochen wurde, könnte nur mit Genehmigung des Aufſichtsamtes durchge⸗ führt werden. Hierzu wäre außerdem die Entſcheidung des Spruch⸗ ſenats notwendig. Die Schwierigkeiten des Konzerns rühren vor allem adher, daß die Geſchäfts leitung der Frankfuter Allgemeinen Verſiche⸗ rungs⸗AG. kurzfriſtige Kredite aufgenommen hat, um mit ihnen langfriſtige Geſchäfte zu finanzieren. Dies zeigt ſich namentlich bei den Abſatzfinanzterungsgeſchäften der Tochter⸗ geſellſchaften; beiſpielsweiſe hat die Induſtrie⸗Kredit⸗AG. in der wchSeiz einen verhältnismäßig kurzfriſtigen Kredit von 10 Mill. Schweizer Franken unter Garantie der Frankfurter Allgemeinen aufgenommen,. Aus der Unzahl der Verluſtgeſchäfte ſind ferner über⸗ nommene Hypothekengarantien auf Frankfurter Grundſtücke hervor⸗ zuheben. Bezeichnend für die Verquickung der privatgeſchäftlichen Intereſſen der verantwortlichen Direktoren der Frankfurter Allgemeinen Verſicherungsgeſellſchaft mit den Intereſſen der Geſellſchaft ſelbſt iſt unter anderem, daß dieſe beiden Direktoren eine eigene Grund⸗ Grundſtücks⸗ und Hypotheks,Geſellſchaft namens Moenania aufgezogen haben, die in bedenklicher Weiſe Häuſer kaufte und Neu⸗ bauten errichtete, Die Objekte wurden dann von der Frankfurter Allgemeinen weitgehend hypothekariſch beliehen. Dieſe Geſchäfts⸗ gebarung reicht nachweislich bis in die Jahre 1923 und 1927 zurück. 0 Die Karlsruher Lebensverſicherungsbank A6. die dem Frankfurter Konzern angehört, bittet uns mitzuteilen, daß die Meinungen, die Schwierigkeiten der Frankfurter Allgemeine Verſicherungs⸗AG. beträfen unmittelbar und in gleicher Weiſe den geſamten Frankfurter Konzern, durchaus unrichtig ſei. Der Frank⸗ furter Konzern bſt dezentraliſiert, d. h. er beſteht in der Hauptſache aus einer Reihe vollkommen ſelbſtändiger befreundeter Geſellſchaften. Wenn eine von den Geſellſchaften, wie es jetzt bei der Frankfurter Allgemeinen eingetreten kſt, Verluſte erleidet, haftet ſie allein für dieſe Verluſte. Die Karlsruher Geſellſchaft erklärt:„Die dem Frankfurter Konzern angeſchloſſenen Verſicherungsgeſellſchaften ſind an den verluſtbringenden Finanzgeſchäften überhaupt nicht beteiligt. Sie ſind auch ſonſt an den Erfolgen oder Mißerfolgen der Frank⸗ furter Allgemeinen oder der von ihr gegründeten Finanzinſtitute nur durch ihren Beſitz an Aktien dieſer Geſellſchaft beteiligt. Und dieſer Beſitz iſt bei den Geſellſchaften im Vergleich zu ihrem geſamten Ver⸗ mögensbeſtand unbedeutend. Wenn zur Sicherſtellung der Verſiche⸗ rungsanſprüche der Frankfurter Allgemeinen ein Garantievertrag mit der Allianz als zweckmäßig erkannt worden iſt, ſo iſt damit noch nicht geſagt, daß auch dle übrigen Verſicherungsgeſellſchaften oes Konzerns dieſem Vorgehen folgen werden. Die Verſicherungsan⸗ ſprüche bei dieſen Geſellſchaften ſind durch bie natürlich in noller Hbhe und in den durch das Auſſichtsamt vorgeſchrievenen Werten vorhandenen Reſerven bis zum letzten Pfennig ſichergeſtellt. Außer⸗ dem haben ſie viele Millionen an freien Reſerven und Gewinn⸗ reſerven.“ . Durch den Zuſammenbruch der Frankfurter Allgemeinen iſt aber die ſogenannte Konſum finanzierung teilweiſe ins Stocken geraten. So muß, wie die„Deutſche Konfektion“ mitteilt, die Allgemeine Betriebskreditgeſellſchaft m. b. H. zu Berlin ihre Tätigkeit vorläufig einſtellen Dieſe mit einem AK. von 500 000% gegründete Geſ. finanzierte den Konſumkredit u. a. mit folgenden Städten: Berlin(Krebitgemein⸗ ſchaft Berliner Spezialgeſchäfte), Köln, Hannover, Frankfurt a.., Braunſchweig, Stuttgart, München. Außer größeren Spezialgeſchäf⸗ ten, die ſich zu Kreditgeſellſchaften zuſammengeſchloſſen haben, mobi⸗ liſiert auch eine Anzahl unbedeutender Abzahlungsgeſchäfte ihre Kre⸗ ditgeſchäfte durch die Allgemeine Betriebskreditgeſellſchaft m. b. H. Die Finanzierung der von den angeſchloſſenen Firmen erbffneten Publikumskredite erfolgte bisher in der Weiſe, daß die Allgemeine Betriebskrebit Gmb, die Forderungen mit den Avalen der Frank⸗ furter Allgemeinen bei Banken und auslänbiſchen Großbanken redis⸗ kontierte. Dieſer Weg iſt durch den Zuſammenbruch der Frankfurter Allgemeinen nun einſtweilen ungangbar geworden, ſo daß die Lll⸗ gemeine Betriebskredit Gmö., die mit ſteigenden Umſätzen und faſt verluſtfrei arbeitete, augenblicklich ſtill liegt. Die G. iſt bemüht, ſich neue Avale bezw. Diskontverbindungen zu ſchaffen. !!!!!! ẽ ũ VVVVdbdddddddßßßbbßwbdßbpbßwbßwbõã p TVTwTTTFTTTVTVTWWWTWTVTW Die Lage der Kraftfahrzeug-Indͤuſtrie Die Lage der deutſchen Kraftfahrzeuginduſtrie weiſt eine leichte Belebung auf. Die Zuſammenſchlußbewegung iſt nach wie vor im Gange. Poſitive Ergebniſſe ſind bisher jedoch noch nicht bekannt ge⸗ worden. Innerhalb ber Perſonenwageninduſtrie gehen die Verhand⸗ lungen nur ſehr ſchleppend vor ſich, während die Beſprechungen der Laſtkraftwagenfabriken erfolgreicher verlaufen. Auch die Motorrad⸗ induſtrie iſt nicht untätig, wie die zwiſchen den Wandererwerken AG. und den Neu Vereinigte Fahrzeugwerke abgeſchloſſene Fabrikations⸗ gemeinſchaft zeigt. Auch in anderen Ländern, insbeſondere in den Vereinigten Staaten, England, Belgien u. a. ſind ausſichtsreiche Zu⸗ ſammenſchlußbeſprechungen im Gange. Bemerkenswert iſt auch die Gründung einer„Verbraucher⸗Gemeinſchaft deutſcher Kraftfahrzeuge“, deren Ztel es iſt, die deutſchen Verbraucher für das deutſche Fabri⸗ kat zu gewinnen. Die Kraftfahrzeug⸗Außenhandelsbilanz des erſten Halbjahres 1929 zeigt, entſprechend der bisherigen Entwicklung ſeit dem Jahre 1927, einen weiteren langſamen aber ſtetigen Rücklauf der Einfuhr und eine etwas lebhafter ſteigende Ausfuhr. Die Handelsbilanz iſt bis auf einen kleinen Paſſtvpoſten beinahe ausgeglichen! In den einzelnen Gruppen des Kraftfahrzeuggeſchäftes war die Lage wie folgt: Der Abſatz in ſchweren ferſonen wagen ent⸗ ſpricht im Ganzen dem des Vormonates. Mittelſtarke⸗ und Klein⸗ wagentypen, meiſt mit geſchloſſenem Aufbau, waren dagegen lebhafter verlangt. Der gegenwärtige Beſtand an Perſonenwagen in Deutſch⸗ laub beträgt etwa 380 000 Stück, an Laſtkraftwagen ca. 140 000 Stück. Der bisherigen Entwicklung nach kommen auf rund dret in Deutſch⸗ land verkaufter Perſonenwagen ein Laſtkraftwagen, während beim Exportgeſchäft das Hauptkontingent von den Laſtkraftwagen geſtellt wird. In dieſer Gruppe war das Inlandsgeſchäft uneinheit⸗ lich, der Umſatz dem des Vormonates entſprechend, jedoch mit An⸗ zeichen bevorſtehender Belebung. Geſteigertem Intereſſe begegneten die Fahrzeuge von 1 bis 11 Tonnen Nutzlaſt. Auch in Kommu⸗ nal⸗ und Spezialfahr zeugen war das Geſchäft lebhafter. Elektrokarren und Krafträder waren im ganzen im bis⸗ herigen Maßſtabe verlaugt, nur der Umſatz in Krafträbern, die der Warenbeſörderung dienen, wies höhere Ziſſern auf * Vergleich bei der Volksbauk Zweibrücken. In dem vom Amts⸗ gericht Zweibrücken am 31. Juli 1929 beſchloſſenen Vergleichsverfah⸗ ren über das Vermögen der Volksbank Zweibrücken e. G. m. b. ö. zwecks Abwendung des Konkurſes, fand jetzt der Vergleichstermin ſtatt. Der vom Amtsgericht als Vertrauensperſon beſtellte Bank⸗ direktor Ernſt Zwick gab eine kurze Darſtellung der Lage der Bank, ihre Urſachen, der einmütig zuſtimmenden Stellung der General⸗ verſammlung und des Gläubigerausſchuſſes zu den Sanierungsvor⸗ ſchlägen, verbreitete ſich über die Frage der Sicherheit für die Erfül⸗ lung des Vergleichs, deſſen Annahme er warm empfahl. Die Prüfung der Forderungen und Vergleichszuſtimmung war bis 567 Uhr abends beendet. Von den 166 Genoſſen⸗Gläubigern mit einer Geſamtfor⸗ berung von 480 475,93„ ſtimmten 114, die 447 183,61 4 Forderungen vertreten, dem Vergleichsvorſchlag zu. Das ſind 73 v. H. der Ge⸗ noſſengläubiger mit über 90 v. H. ihrer Forderungen. Von den 455 ſtimmberechtigten Gläubigern, die nicht Genoſſen ſind und deren Ge⸗ ſamtforderung 494 705,09/ beträgt, haben 339 mit 431 055,7 1 fror⸗ derungen, d. ſ. über 74 v. H. mit über 87 v. H. der Geſamtforderung, dem Vergleichsvorſchlag ihre Zuſtimmung gegeben. Der Ver⸗ gleichsvorſchlag iſt demnach angenommen, Die große Mehrheit, die er gefunden hat, darf als günſtiges Zeichen für die Sa⸗ nierung der Genoſſenſchaftsbank gedeutet werden. * Keine Kapitalerhöhung bei der Brown, Boveri.⸗G. in Baden (Schweiz). Die o. G. der A. G. Brown, Boveri u. Co in Baden geſtaltete ſich inſofern intereſſant, was unſerem geſtrigen Bericht noch nachzutragen wäre, als die Verwaltung zu den Wünſchen um Auf⸗ wertung des nominellen Betrags des Aktienkapitals Stellung nahm. Die Mition wurde einſtimmig abgelehnt mit der Begründung, daß eine nominelle Wertſteigerung lediglich zu einer Senkung des Di⸗ videndenumſatzes führen müßte bei gleichbleibendem Ertrag. Ander⸗ ſeits würde ſie für das Unternehmen eine höhere Steuerlaſt zur Folge haben und damit einen Verluſt bedeuten. Die Verſammlung ge⸗ nehmigte einſtimmig Bericht, Rechnung und Bilanz und die Ge⸗ winn verteilung mit 9 v. H. Dividende. * Steppuhn Seilwerke.⸗G. Maunheim. Die mit einem A. von 150 000„ arbeitende Geſellſchaft veröffentlicht ihren Abſchluß für das abgelaufene Geſchäftsjahr 1928. Darnach ergibt ſich aus einem Warenkonto⸗Uleberſchuß von 244 247/ zuzüglich eines Vortrages von 595„ nach Tilgung der Unkoſten, Löhne und Abſchreibungen in Höhe von 242 424„ ein Reingewinn von 2409 J. In der Bllanz ſtehen Debitoren mit 116 540, Kreditoren und Akzepte in Höhe von 308 186 Mark gegenüber. Deutſche Tabakſlatiſtik .7 Milliarden Zigarren und 8,6 Milliarden Zigaretten im zweiten Vierteljahr i Die aus der Verſteuerung von Tabak und Tabakerzeuaniſſen ſich ergebenden Beträge haben in den Monaten April bis Juni eine Steigerung erfahren. Während im erſten Viertellahr 1920 Ein⸗ nahmen im Betrage von 161 Mill.& erzielt worden ſind, wird ür die Berichtszeit ein Aufkommen von 187 Mill.„ ausgewieſen. Bei Zigarren betrug der Steuerwert 46,4(38,8) Mill., bet 31 ga⸗ retten 126,5(109,1) Mill. 4. Die Menge der Zigarren erfuhr eine Steigerung auf 1696(1420) Stück. An Zigaretten wurden ins⸗ geſamt 8646(7469) Stück verſteuert. Dabet iſt intereſſant, daß von den 1,7 Milliarden Zigarren 28 v. H. auf Erzeugniſſe mit einem Kleinverkaufspreis von 10 Pfg., 26,3 v. H. auf Preisklaſſe von 15 Pfg. und 14,4 auf die Preisklaſſe von 20 Pfg. entfielen. Der Reſt ver⸗ teilt ſich in kleinen Ziffern auf die Preisſtufen von 9 Pfg. bis lube r 50 Pfg. Bei Zigaretten lag das Schwergewicht mit 56,0 v. H. bei der ö5⸗Pfg.⸗Kloſſe. Es folgte mit 25,4 v. H. die 4⸗Pfg.⸗Klaſſe, mit 12,8 v. H. die 6⸗Pfg.⸗Klaſſe. 3 Bei ſeingeſchnittenem Rauchtabak betrug der Steuerwert 587(0 1 (525 000%) und die daraus berechnete Menge 106(96) To. Dle ent⸗ ſprechenden Ziffern betrugen beim Pfeifentabak 12(11,8) Mil, Dzap. 9937(9070) To., beim Kautahak 542 000(477 000] Rm. bzw. 6106 (54,0) Mill, Stück, beim Schnupftabak 321 000(unv.)„ zw. 545(547 Tonnen. Der Steuerwert der Zigarettenhüllen betrug 1,09 Mill., die daraus errechnete Menge 725 Mill. Stück. » RNiebeckſche Montanwerke A. in Halle. Gemäß den Beſtim⸗ mungen des mit der JG. Farbeninduſtrie abgeſchloſſenen Jc.⸗Ver⸗ trages gelangt für das Berichtsjahr 1928/29 eine Dividende von wieder 7,2 v. H. zur Verteilung. HV. 18. Sept. in Halle. ( Mannesmann⸗Automobil⸗Werk AG. in Remſcheid.— Ver⸗ gleichs verfahren beantragt. Das bekanntlich in Zahlungsſchwierig⸗ keiten geratene Unternehmen hat nunmehr offiziell beim Gericht An⸗ trag auf Eröffnung des gerichtlichen Verlgeichsverfahrens geſtellt. Der Betrieb, der bereits keilweiſe eingeſtellt worden war, ſoll zur völligen Stillegung kommen. 5 a „ Zuſammenſchluß in der deutſchen Bernſtein⸗Induſtrie Die Bernſteinfabrik Barankewitz u. Co. in Stolp in Pommern geht mit dem 1. Dezember ds. Is. in den Beſitz der Staat⸗ lichen Bernſteinmanufaktur in Königsberg über.— Mit der Uebernahme der Stolper Firma, neben der Staatlichen Bern⸗ ſteinmanufaktur die größte Bernſteinfabrik Deutſchlands, kommen an⸗ ſcheinend die Zuſammenſchlußbeſtrebungen in der Bernſteinwaren⸗ induſtrie zu einem vorläufigen Abſchluß. Die von der Staatlichen Bernſteinmanufaktur ausgehenden Zuſammenſchlußbeſtrebungen be⸗ gannen vor einigen Jahren. Zuerſt wurde die bedeutende Königs⸗ berger Firma(mit Niederlaſſungen in Berlin und Danzig) der preu⸗ ßiſchen Bergwerks⸗ und Hütten⸗Akt.⸗Geſ. angegliedert, wenig ſpüter folgten vier weitere große Firmen. Die letzte der größeren ſelbſtän⸗ digen Fabriken iſt mit der Stolper Firma in den Beſſtz der Staat⸗ lichen Bernſteinmanufaktur nunmehr übergegangen. Der Letter der Stolper Firma, Fritzke, erhält einen leitenden Poſten in Königsberg. Die gelernten Arbeiter der Firma werden, da der Stolper Betrieb ſtilgelegt werden ſoll, nach Königsberg übernommen werden. Gebrüder Großmann.⸗G., Brombach, bividendenlos. Nach bisher von der Verwaltung noch nicht beſtätigten Nachrichten ſoll bie Gebrüder Großmann A. G. in Brombach, Mech. Weberei, in dieſem Jahre auch wieber dividendenlos bleiben. Der Geſchäfts⸗ gang war im allgemeinen wenig befriedigend, obwohl die Firma ſeit einigen Monaten ihren Betrieb teilweiſe auf Baumwollwäſcheſtoffe umgeſtellt hat, worin der Geſchäftsgang befriedigend war. „ Spinnerei St. Blaſten AG., St. Blaſien(Schwarzwald).— Verluſtabſchluß. Das Geſchäftsfahr 1928 der mit 1 200 000% Ack. arbeitenden Geſellſchaft ſchlleßt nach verminderten Abſchreibungem von 65 021(i. V. 96 995)„/ mit 1665„ Verluſt(t. B. Rein⸗ gewinn 79 910). Die Geſchäftsunkoſten betrugen 354 404(438 890) Mark, Steuern erforderten 111 642(140 913) 4. Der Fobrikations⸗ überſchuß ging zurück auf 529 491(720 127) 4.— In der Bilan erſcheinen Grundſtücke, Gebäude, e e mit 496 882, Maſchinen und Fuhrpark mit 896 771 /, Kaſſe, Bankguthaben, Be⸗ teiligungen, Darlehen mit 40g 893„, Außenſtände mit 694 787 1 Warenvorräte ſtiegen auf 431 421(338 700). Demgegenüber ſtehen neben dem Ad. zwei Reſerveſonds zu je 120 000„(wie i..), ein Delkredere mit 10000 /, Rücklagen mit 10 045„“ und Bankſchulden und Lieferantenverpflichtungen per 1. Quartal mit 965 864 l. Mech. Baumwollzwirnerei Wälti u. Söhne, Unterlauchringen (Baden). Das Vergleichsverfahren über das Vermögen dieſer Firma wurde nach am 8. Juli 1929 erfolgter Beſtätigung des Vergreichs aufgehoben. :: Gebrüder Stollwerk AG. in Köln.— Unveränderte Dividende. Die Verwaltung beſtätigt, doß für das GJ. 1928/9 eine Diyfbende von unver. 9 v. H. zur Verteilung gelangt. Trotz weſentlicher Ab⸗ ſatzſteigerung kann elne höhere Dividende nicht verteilt werden, da die Konkurrenz im Berichtsjahr ziemlich ſtark war, ſo daß erhöhte Ausgaben für Reklame uſw. erforderlich waren und auch die Ver⸗ kaufspreiſe in Mitleidenſchaft gezogen wurden. Vergleichsverfahren und Konkurſe im Hanbelskammerbezirk Mannheim Eröffnete Vergleichsverfahren: Firma Strebel u. Weber, Großhandlung für elektrotechniſche Artikel in Mannheim, Meerfeld⸗ fraße 68, Inh, Hans Strebel und Heinrich Weber(Vertrauensperſon: Direktor a. D. Fritz Baumberger in Mannheim). Aufgehobene Konkursverfahren(nach Beſtätlgung des Zwangs⸗ 3 Kaufmann Georg Belzer in Mannheim, Meerlach⸗ aße 89. Zurückgewieſene Konkursverfahren(mangels e Ma x Stern, Inh. der Ariabne⸗ Parfümerie in Mannheim, f 8, 15/16. * Die amtliche Großhandelsinderziffer vom 14. Auguſt 1929. Die auf den Stichtag des 14. Auguſt berechnete Großhandelsinderziffer des Stattſtiſchen Reichsamtes iſt mit 137,9 gegenüber der Vorwoche (138,1) leicht zurückgegangen. Von den Hauptgruppen hat die Inder⸗ ziffer für Agrarſtoffe von 132,6 auf 192,3 nachgegeben. Die Index⸗ ziffer für Kolonialwaren war mit 129,1 unverändert. Die Inder⸗ ziffer für induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren iſt auf 131,4(131,7 zurückgegangen, während dieſenige für induſtrielle Fertigwaren mit 157,6(157,5) leicht angezogen hat. Der Weizeuansfuhrzoll Poleus verlängert. Im polniſchen Geſetzblatt erſchlen eine Verordnung, durch die der Ausfuhrzoll auf Weiten in Höhe von 20 Zl. je 100 Kg. bis zum 31. Auguſt d. J. verlängert wird. Man ſpricht von einer weiteren Verlängerung zunächſt bis zum 31. Oktober d. J. Deviſenmarkt Im heutigen Frühverleh notierten Pfunde gegen New Dorf 484.81 484, 775 Schweiz.. 25,21 25,20 Stockzolm.. 15,10 18,09 Baris.. 123.9 123.87 Holland.. 12.10 12,10 Radrid.. 33,08 88,.— Brüſſel. 4,87 34,860 Oste„„„ 1,20 18. Mailand. 92,76 92,72 Kopenhagen„18.21 19,21 Gegen Reichsmark wurden Dollar mit 419 9250 und Pfunde mit 2035 65 gehndelt Maunheimer Produktenbörſe Dle Kurſe verſtehen ſich per 100 Kile netto waggonfrei Mannheim mit Sack. zahlbar in RM Amtliche Preisnstlerungen vom 19 Auguſt 1929 Weizen 27 5/½7.75 Pfälzer Gerſte 24.—/5.— Weizenmehl 41,50 „, ausl. 29,4,— Futter⸗Gerſt, 20.28/21,25 Wbrotmehl— Roggen 21.25/½1.59 Mais a. Biſch. 21,50 1,75 Roggenmehl 30.50/88. „aus! 25,50/25,75 Biertreber 17.50/18. Welzenkleie 10,50 Hafer inſand 22,—/2,50 Wieſenheu 10,80/ 11.50 Raps—.— „ ausl. 22.26. Luz. ⸗Kleehen 11,20%7,— Ti ockenſchnitel 12.25 Brau- Gerſte 28—½4—Preßſiroh 4,90/5,.—[ Sopyaſchrot 20.50 dio ausl.— Geb. Stroh 4.—/4,70 J Rohzuckermel— Suͤddeutſcher Großmüßlenpreis ab Mühle. Meblpfeiſe mit Sack. Frachtenmarkt Duisburg-Muhrort- 19. Auguſt Das Geſchäft an der heutigen Börſe war äußerſt ſtill. Es wurde nur wenig Kahnraum für Verladungen eingeteilt. Die Fracht ging um 20 Pfg. zurück und notierte mit 1,60 1,80/ ab hier bzw. ab Kanugl nach Rotterdam. Das Berggeſchäft war ebenfalls fehr ruhig; eine Fracht wurde nicht notiert. Der Bergſchlepplohn notierte mit .01.50 4, der Talſchlepplohn blieb mit 12 Pfg. ab hier nach Rotterdam unverändert. 2 Dienstag, den 20. Augauſt 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgahe) 7. Seite. Nr 88 Aus der Pfalz Schweres Motorradunglück * Kaiserslautern, 19. Aug. Ein aus der Richtung Hoch⸗ ſpeyer kommendes, mit zwei Perſonen beſetztes Motorrad fuhr auf der Hochſpeyerer Chauſſee gegenüber dem Stabs⸗ gebäude der Kaſerne von hinten auf einen Jagdwagen auf. Das Rad war ſchlecht beleuchtet, außerdem waren die beiden Fahrer, wie uns berichtet wird, ſtark betrunken. Sie gehörten zu einer größeren Geſellſchaft aus dem Saargebiet. Durch den Anprall wurden ſie vom Rade und auf die andere Stra⸗ ßenſeite geſchleudert. Beide, mit Namen Schwehm aus Neunkirchen und Mater aus St. Ingbert, erlitten leichtere Verletzungen. Sehr viel ernſter verlief der Zuſammenſtoß für den Fahrer des Fuhrwerkes, den Lohnkutſcher und Fuhr⸗ werkbeſitzer Peter Schäfer aus Kaiſerslautern. Er wurde durch den Stoß vom Kutſcherſitz herabgeworfen und erlitt einen ſchweren rechtsſeitigen Rippenbruch und eine Gehirn⸗ erſchütterung. Weiſenheimer Obſtgroßmarkt * Weiſenheim a.., 19. Aug. Auf dem neuen Weiſen⸗ heimer Obſtmarkt koſteten: Zwetſchgen.50—.75, Pfirſiche 25—35, Aepfel 15—18, Birnen 1218, Mirabellen 12—16 je Ztr., Gurken per 100 Stück 60 Pfg. Anfuhr 600700 Ztr. Verkauf flott. Obſtgroßmarkt Freinsheim * Freinsheim, 19. Aug. Bei 1300 Zentner Anfuhr, guter Nachfrage und gutem Abſatz wurden am Sonntag folgende Preiſe verzeichnet: Aepfel 820, Birnen 10.28, Mirabellen —21, Zwetſchgen—10, Pfirſiche 1030, Pertriko—12, Tomaten 14—16. Bei 750 Zentner Anfuhr, gleichfalls guter Nachfrage und gutem Abſatz wurden am Montag an Preiſen notiert für Aepfel 12—18, Birnen 1428, Mirabellen 12.20, Zwetſchgen—9, Pfirſiche 16—30, Pertriko—10, Tomaten 1316 /. An beiden Tagen war guter Beſuch. * * Speyer, 16. Aug. Geſtern nachmittag 6 Uhr wurde bei Altlußheim die Leiche eines vor einigen Tagen im Rhein ertrunkenen 17jährigen Kaufmannslehrlings aus Jöhlingen bei Durlach geländet. Nachbargebiete Eröffnung einer Roſenausſtellung in St. Ingbert * St. Ingbert, 18. Aug. Im Rahmen der Jahrhundert⸗ feier wurde heute vormittag im Karlsbergſaale eine große Roſen⸗ und Blumenausſtellung eröffnet mit Unter⸗ ſtützung des Verbandes der Roſenvereine Pfalz und Saar. Dieſe Ausſtellung gehört mit zu dem Schönſten, was während der Jubiläumsfeierlichkeiten in unſerer Stadt geboten wurde. Großfeuer in Mainz⸗Koſtheim * Mainz, 17. Aug. Geſtern abend brach aus bis jetzt un⸗ aufgeklärter Urſache anſcheinend in einer mit Fertigwaren beſetzten Lagerhalle der Zelluloſefabrik Mainz⸗ Koſtheim Feuer aus. Mit raſender Geſchwindigkeit griff das Feuer auf die leicht entzündbaren Stoffe über. Mächtiger roter Feuerſchein zeigte ſchon von weiter Ferne den Brand⸗ herd an. Als die Berufsfeuerwehr mit zwei Löſchzügen an der Feuerſtelle erſchien, hatte das Feuer bereits auf die Tur⸗ binenhalle, den Maſchinenraum weitere Lagerhallen und auf das Büro übergegriffen und wütete mit vernichtender Gewalt. Mit Unterſtützung der Freiwilligen Feuerwehr Koſtheim wurde der Kampf gegen das Element mit 12 Schlauchleitungen aufgenommen. Da man eine weitere Ausdehnung des Feuers befürchtete, wurde auch die Fabrikfeuerwehr der Heddern⸗ heimer Kupferwerke, der Opelwerke, die Wiesbadener Feuer⸗ wehr und freiwillige Wehren von Guſtavsburg, Hochheim, Bi⸗ ſchofsheim und Mainz⸗Kaſtell alarmiert. Den vereinten Be⸗ mühungen der Feuerwehren gelang es, das Feuer zu lokali⸗ ſieren. Beſonders war es möglich, die Turbinenhalle vor der gänzlichen Vernichtung zu bewahren. Der Maſchinenraum, mehrere Lagerhallen, die ferſig waren, wurden teils durch Feuer vollſtändig zerſtört oder mußten unter Waſſer geſetzt werden. Die Büroräume, in denen ſich die neuen Pläne und Entwürfe für den Umbau des Werkes befanden, brannten faſt vollſtändig aus. Erſt gegen 2 Uhr morgens war die Haupt⸗ gefahr beſeitigt. Der entſtandene Schaden iſt ſehr bedeutend, doch größtenteils durch Verſicherung gedeckt. Der Betrieb er⸗ leidet eine mehrtägige Stillegung, bis der Hauptſchaden be⸗ hoben iſt, Gerichtszeitung 8 Früh verdorben. Unter dieſer Spitzmarke berichteten Fromm, der vom hieſigen Schöffengericht zu zwei Jahren zwei Monaten Gefängnis verurteilt wurde. Unter Bezug⸗ nahme auf den Bericht über die Gerichtsverhandlung wird Wert auf die Feſtſtellung gelegt, daß die Zuckerfabrik Wag⸗ Min a verhandelt, der im Alkoholrauſch einen Selbſtmord⸗ häuſel bzw. die Süddeutſche Zucker⸗Aktiengeſellſchaft mit dem Straßenheimer Hof in keinerlei Zuſammenhang ſteht und deshalb auch mit der ganzen Affäre nicht das Geringſte zu tun hat. 8 3 Jahre Zuchthaus für Rückfallsdiebſtahl. Der 30jäh⸗ rige Schloſſer Karl Ignaz Bühler aus Hockenheim, der be⸗ reits 10 Jahre hinter Zuchthausmauern verbracht hat, konnte das Stehlen nicht laſſen. Kaum in Freiheit, ging er wieder Sportliche Rad- und Motorraorennen in Rheingönheim Zum erſten Mal trafen ſich die Fahrer der Radfahrer⸗Intereſſen⸗ gemeinſchaft(BDR. und VD.) am 18. Auguſt zum gemeinſamen Start. Der gezeigte Sport war ſehr gut und fand bei den zahlreich erſchienenen Zuſchauern volle Anerkennung. Die Leitung war gut, ſodaß ſich die einzelnen Rennen in raſcher Reihenfolge abwickelten. Die Ergebniſſe: Eröffnungsfahren(Fliegerrennen über 1200 Meter): 1. Vorlauf: 1. W. Denzer; 2. F. Klein; 3. E. Keller. 2. Vorlauf: 1. E. Wolke; 2. G. Spreng; 3. H. Wagner 3 Vorlauf: 1. K. Maile; 2. G. Rappold; 3. E. Ehrhard. 4. Vorlauf: 1. Zürker; 2. Hönnig; 3. L. Dangel. 5. Vorlauf: 1. Ackermann; 2. Leichert; 3. Gruber. 1. Hoffnungslauf: 1. Gruber; 2. Wagner. 1. Zwiſchenlauf: 1. Wolke; 2. Klein; 3. Spreng. 2. Zwiſchenlauf: 1. Maile; 2. Hönning; g. Rappold. 3, Zwi⸗ ſchenlauf: 1. Ackermann; 2. Leichert; 3. Wagner. Hoffnungslauf der Zweiten und Dritten: 1. Klein; 2. Leichert. Endlauf: 1. E. Wolke⸗Frieſenheim; 2. K. Maile⸗Frieſenheim; 8. Ackermann⸗Mörlheim; 4, W. Leichert⸗Mannheim. Altersfahren(Punktefahren): 1. Rappold⸗Mannheim 14.; 2. Dobler⸗Ludwigshafen 11.; 3. M. Janſon⸗Frieſenheim. Jugendfahren: 1. Lauf: 1. Heidger; 2. Ackermann. 2. Lauf: 1. Wagner; 2. Braun. Endlauf: 1. Ackermann; 2. Hetdger; 3. H. Wagner. Motorradrennen: 1. Wetzler⸗Frieſenheim; 2. Ketterl⸗Oggersheim. Maunſchaftsfahren: Dieſes Rennen wurde ſehr ſcharf gefahren. 1. Leichert⸗Griebler⸗Mannheim 87.; 2. Denzer⸗Wagner⸗Ludwigs⸗ hafen 37.; 3. Grub⸗L. Dangel⸗Zweibrücken⸗Mörlheim 32.; 4. Rappold⸗Zürker⸗Mannheim⸗Dudenhofen 25.; 5. Maile⸗Keller⸗Lud⸗ wigshafen 22 P. Im Mannſchaftsfahren lieferten ſich die Fahrer ſcharfe Kämpfe. Vorſtoß folgte auf Vorſtoß. Die Mannſchaften Denzer⸗Wagner und Leichert⸗Griebler zeichneten ſich herbei beſonders aus, liefen ſchließ⸗ lich auch auf den erſten Plätzen ein. Der Sieg wurde Leichert⸗ Griebler zugeſprochen, da ſie die Schlußwertung gewonnen hatten. Europameiſterſchaften im Rudern Fünf von ſechs Titeln fallen an Italien Die Endläufe der Europameiſterſchaften im Rudern, die vor einer rieſigen Zuſchauermenge ausgetragen wurde, zeigte wiederum Italien als die erfolgreichſte Mannſchaft. In weitem Abſtand folgt Holland und die Schweiz. Die Ergebniſſe: Vierer mit Steuermann: 1. Italien 6715,35 2. Dänemark 618,6; 3. Schweiz:22,2; 4. Tſchechoflowakei; 5. Belgien; 6. Frankreich. Zweier ohne Steuermann: 1. Itolien:40,2; 2. Polen 646,8; 3. Belgien:08,4. 5 Einer: 1. Gunther⸗Holland:32,83; 2. Straka⸗Tſchechoflowakei 687,2; 8. Mengé⸗Belgien; 4. Polen. Zweier mit Steuermann: 1. Italien 704,8; 2. Frankreich:07; 8. Polen; 4. Belgien; 5. Spanien. Vierer ohne Steuermann: 1. Italien:56,8; 2. Holland:04, 2; 3. Polen:12,87 4. Belgien; 5. Tſchechoflowakei. Doppelzweier: 1. Schweiz(Schnetzler⸗Candeveau) 6211,8; 2. Ita⸗ lien:12,4; 8. Belgien:19,6; 4. Frankreich; 5. Polen. Achter: 1. Italien 554,8; 2. Jugoſlawien 600,2; 8. Polen 602,8; 4. Ungarn:03; 5. Dänemark 603,4; 6. Tſchechoflowakei:15 Min. ** Weitere Erfolge des Waſſerſportvereins„Vorwärts“ Einen glänzenden Abſchluß der diesjährigen Regattaſaiſon kann der Waſſerſportverein„Vorwärts⸗ Mannheim für ſich verbuchen. Auf der am Samstag und Sonntag ausgefahrenen Meiſterſchaftsregatta des Süddeutſchen Ruderverbandes in Frankfurt⸗Nied konnten die kampferprobten Mannſchaften des Mannheimer Waſſerſportver⸗ eins„Vorwärts“ aus nachſtehenden Rennen als Sieger hervorgehen: Meiſterſchafts⸗Vierer, Schüler ⸗ Vierer, I. Seutor⸗Vierer, Leicht⸗ gewichts⸗Vierer, Schüler⸗Achter. — mit Revolver und ſcharfen Patronen bewaffnet— erfolg⸗ reich auf Raub in verſchiedene Anweſen Neuenheims aus. Diesmal erhielt vom Schöffengericht Heidelberg Bühler 3 Jahre Zuchthaus und 3 Jahre Ehrverluſt, ſo⸗ wie 50 Mark Geldſtrafe wegen unbefugten Waffenbeſitzes. Der wir in Nr. 375 von den Verfehlungen des Kaufmanns Staatsanwalt hatte 4 Jahre Zuchthaus beantragt. §Folgenſchwerer Selbſtmordverſuch. Vor dem Schöffen⸗ gericht Hamborn wurde gegen den Bergarbeiter Franz verſuch unternahm. Er öffnete den Gashahn. Durch das ent⸗ ſtrömende Gas wurden drei Unbeteiligte, ſeine Stief⸗ und Schwiegermutter ſowie ſeine beiden Töchter Hedwig und Irmgard getötet. Er ſelbſt wurde, da er ſich in der Küche an das Fenſter geſchleppt hatte, nur betäubt und ins Leben zu⸗ rückgerufen. Das Urteil lautete auf zwei Jahre neun Monate Gefängnis für den Täter. Rundſchau Tennis⸗Turnier in VBad-Neuenahr Nachdem am Donnerstag durchweg unweſentliche Spiele erledigt worden waren, wurde es am Freitag beim Internationalen Tennis turnier in Bad Neuenahr bereits erheblich intereſſanter. Es berrſchte ein äußerſt reger Spielbetrieb, der vom Altmeiſter Kreuzer als routiniertem Turnierleiter in geordneten Bahnen gehalten wurde. Trotz der großen Hitze war auch der Publikumsbeſuch ſtark. Im Herren⸗Doppel haben die Paare Ohta⸗Maier und Bouſſus⸗ Du Plaix bereits die Schlußrunde erreicht. Ohta⸗Maier ſchlugen u. a. Kuhlmann⸗Berghaus 618,:7, während die Franzoſen über Hoffmann⸗Leyendecker ganz leicht:0, 620 hinwegzogen. Beim Her⸗ ren⸗Einzel ſind die Kämpfe noch nicht ſoweit gefördert, hier ſind noch Klopfer, Ohta, Du Plaix, Bouſſus, Maier, Kuhlmann und Uthmöller im Wettbewerb. Klopfer⸗Mannheim beſiegte den Franzoſen Joba 725,:6,:2, während Du Plaix von Knoop:1, 621 ausſchaltete. Imm Damen⸗Einzel ſiegte Frau Friedleben über Frau Ehri⸗ ſtians:2,:1, die Kölnerinnen Fiſcher, Peitz und Lutzmann kamen ebenfalls zu leichten Siegen. Beim Internationalen Tennis⸗Turnier in Bad Neuenahr wur⸗ dͤen in den Einzelſpielen am Samstag bereits die Vorſchlußrunden erreicht. Beim Herren⸗Einzel ſtehen ſogar in Bouſſus und Oha oͤie Teilnehmer am Endſpiel feſt. Bouſſus fertigte zunächſt Maier 62, 6˙2 ab und ſchlug dann in der Vorſchlußrunde Rogers 426, 612, 612, nachdem vorher Rogers den Rheinländer Kuhlmann 673,:2 ausgeſchaltet hatte. Ohta kam durch Siege von 611, 611 über Uthmöller und 076,:4,:1 über Du Plaix in die Schlußrunde.— Beim Damen⸗Einzel ſind Frau Friedleben, Frl, Peitz, Frl. Krah⸗ winkel und Frl. Stitz die„letzten Vier“. Die Ergebniſſe der Viertel⸗ finals lauteten hier: Friedleben⸗Rademacher:2,:0, Petitz⸗Fiſcher 621,:3, Krahwinkel⸗Behlem ohne Spiel, Stitz⸗Lutzmann:0,:6, 674. Im Herren ⸗Doppel brachten die Viertelfinals die folgenden Reſultate: Statz⸗Kümpers Dr. Makobi⸗Rogers 618. gi,:5, Ohta⸗ Mater—von der Heide von Olſt:0, 614, Uthmöller⸗Windthorſt Joba⸗von der Heide 14:12,:2, Bouſſus⸗Du Plaix-—wvon der Heibe⸗ Mulden:4,:1. Geſchäftliche Mitteilungen 4, Aufklärungstage über Fußleiden und ihre Heilung veranſtaltet die hieſige Firma Schuhhaus Neher, Mannheim, P 5, 14, Enge Plan⸗ ben, vom Mittwoch, den A. bis Samstag, den 24. Auguſt inkl. Die Vorträge werden völlig koſtenlos von einem namhaften Fußexperten gehalten und ſind nach Bedarf mit Fußunterſuchungen, wie auch Meſſungen mit patentterten„Pediſana“⸗Apparaten verbunden. Jeder⸗ mann iſt daraufhin in der Lage, vorhandene oder in Entſteh ung begriffewe Fußleiden mit zweckentſprechenden orthopädiſchen Mitteln ſyſtematiſch zu beheben oder abzuwehren, ausgenommen Spezialfälle des Chirurgen uſw. Die an anderer Stelle diefer Zeitung bereits angekündigte„Pediſana“⸗Demonſtration der Firma Schuhhaus Neher ſoll der Allgemeinheit den richtigen Weg weiſen. 92³8 Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Auguſt Rhein Pegel 13 1415. 18. 17 20 Heckar-Megelſ 18 14 15. 16. 17 30. Jaſel 5,50.87 0 84.77 0 0000.80 Schuſterinſel 1,48.45 1,44 1,37.4802 Mannheim.97.97291 2,98 2,884.79 ehl.59.802,58.582,58 2,.60 Jagſtfeld 0,480,835 0,00.00 0,000,050 Maxau.82 4,264.28.16.15.17 Naunheim.04.02.962,96.90287 Faub.781.831.8118 0 C000 00 Köln.32.85 1,89 1,37.301,85 . dd TTT 8 Chefredakteur; Kurt Fiſcher(im Urlaub) 5 Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner— Feuilleton. Dr. S. Kay ſer Kommunalpolitik u. Lokales: Richard S chönfelder— Sport und Vermiſchtes! Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles übrige: i. B. R. Schönfelder— Anzeigen u. geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haag Neue Mannheimer Zeitung G. m.. Mannheim E 6, 2. Schöne Wohnung, eigener Garten, Gesundheit und Glück— wie hat er das alles geschafft? Er ver- stand seine Zeit einzuschätzen und in Arbeit und Vergnügen richtig auszuwerten. Das Mittel hierzu war sein Auto, der Opel 4 PS. Er brachte ihm Erfolg bei der Arbeit, Freiheit in der Natur, Freude am Leben. Besuchen Sie unseren nachsten Vertreter. Er gibt auch Auskunſt über die günstigen Opel ZTahlungs bedingungen. wird Sie überzeugen. 15 ERF OLC! Automobilbesitzer zu sein ist in unserer Zeit kein Luxus mehr; das Auto, mit allen seinen Annehm- lichkeiten, wurde zur praktischen Notwendigkeit. Wer sich das überlegt, wird einsehen, daß auch er einen Opel besitzen muß. Eine Probefahrt von 15 Minuten Freis ſab Veri) von RM 2100 an. Bei RA tãglichem Mehroerdienst maclit ar seins Unterhaltungs kosten bereits baralilt. 7. Seite, * Nr. 382 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabef Dienstag, den 20. Augauf 1929 Achten ee Verkündete: Monat Auguſt 1929 2, Monteur Peter Geis u. Anna Sommer Maler Friedrich Köhler u. Emma Walter Eiſendreher Martin Reger u. Eliſabeta Becker Kaufmann Karl Otto und Katharina Kromm Schuhmacher Ludwig Klein u. Erna Link Müller Georg Kapp u. Anna Treiber Zahnarzt Dr. med. dent. Siegfried Wiedinger und Dr. med. dent. Erika Brunn Schloſſer Robert Krieg u. Maria Weihbrecht Packmeiſter Joſef Stumpp u. Julie Lutz Friſeur Jakob Selig u. Karola Schmitt Sackhändl. Emanuel Löb u. Minna Goldſtrom 8. Lehrer Hans Mader u. Luiſe Roth Stuckateur Aug. Faltermayer u. Anna Herbig Kaufm. Ludwig Fiſcher u. Franziska Seiwert Spengler Oskar Reiſigel u. Katharina Falter Kaufmann Guſtav Krähmer u. Hilda Galm Bäckermeiſter Frͤr. Heß u. Emma Rinderknecht Fuhrmann Joh. Kütterer u. Marg. tidtke Kaufmann Karl Murſchel u. Lina inger Betriebsleiter Frdr. Lipskoch u. Wilh. Duemke Laborant Ludwig Thren u. Maria Werner Metzger Heinrich Supp und Irma Eckert Oberſtadtſekretär Gg. Creuzbauer u. Joh. Leeb Schreiner Karl Dubois u. Anna Müller Holzarbeiter Max Scharff u. Suſ. Schuhmacher 6. Holzdreher Wilh. Bäuerle u. Stefanie Heßler geb. Hörth Magazinarbeiter Gg. Branz u. Eliſ. Kleinkopf Kaufmann Otto Storck u. Käthchen Schuppel Kraftwagenf. Adam Metz u. Eliſe Helmſtädter Regiſtrator Otto Moſis u. Joſefine Vogel Kaufm. Karl Hunſicker u. Franziska Schmidt Bauarbeiter Ludwig Gomminginger u. Fran⸗ ziska Schuhmacher Arbeiter Albert Fütterer u. Frieda Janz „Monteur Karl Schmitt u. Eliſabetha Engert Zimmermann Markus Noe u. Joh. Helmſtätter Maſch.⸗Former Val. Noe u. Anna Scheuermann Klavierſtimmer Auguſt Neuſchäfer u. Barbara Hafner geb. Hoffmann Schloſſer Eugen Zingraff u. Eliſabetha Rödel „Gipſer Joſef Nullet u. Anna Leidig geb. Halter Korreſpond. Helmut Zabel u. Klara Graubner Kaufmann Jakob Brunn u. Katharina Schreml Emmy Dunkel 8 Getraute: Monat Auguſt 1929 6. Gipſer Otto Mann u. Katharina Seezer Prediger Karl Sauer u. Elfriede Lange Kaufmann Leonard Seckel u. Klara Föll Kaufmann Karl Silbernagel u. Eliſabeth Mack Kaufmann Heinrich Schill u. Sofie Nagel Schloſſer Albert Schmitt u. Elſa Remmele Direktor Dipl.⸗Kaufm. Heinrich Utermühl und Eliſabeth Herrwerth „Kaufmann Arthur Brunner u. Marie Löchner Muſiklehrer Otto Hartmann u. Doth Bankdirektor Karl Klingelhöfer u. Lotte Kann Lehrer Karl Ohneck u. Maria Schäffner Techniker Joh. Renner u. Amalia Niedermaier Kaufmann Hugo häfer u. Hermine Röſe Lehrer Eckardt Schuricht u. Hertha Seuberlich Schloſſer Johann Stadtmüller u. Marta Götz Rottenmeiſter Math. Stumpf u. Eliſabethe Metz Aut hweißer L. Schmeckenbecher u. L. Fiſcher 1 t Paul Hecht u. Maria Männer 1 iß u. Eliſabetha Beiner er Karl Roſenberger und 0 Straßenbahnſchaff Maria Scheib Arb. Theodor Acker u. Roſa Helfert geb. Blum Schmied Kaſpar Bauder u. Eliſa Streib Zementeur Fridolin Becker und Thekla Wienczkowſky geb. Schönung Schreiner Simon Beſt u. Hedwig Schöck Schmiedemſtr. Karl Brandt u. Thereſia Blöſch Kraftwagenf. Wilhelm Braun u. Luiſe Fiſcher Preſſer E. Frey u. Marg. Stapf geb. Helmling Kaufm. Willy Göhler u. Maria Hammer Schloſſer Karl Grokenberger u. Kath. Waibel Arbeiter Albert Holl u. Suſanna Zimmermann Maurer Oskar Kern u. Barbara Large Glaſer Richard Kling u. Hilda Herdner Lehrer Peter Merdes u. Irma Hiller Ing. Friedrich Metzger u. Ilſe Wozikowſki Kaufm. Hermann Pfirmann u. Lina Galm Packer Friedr. Renner u. Joſephina Hörnle Schreiner Karl Schauder u. Emma Sigmaunn Kaufm. Joſef Schermer u. Marie Kümmerle Schloſſer Gg. Schöll u. Karol. Keck geb. Stieber Zementeur Albert Thumm u. Anna Weber Arbeiter Wilhelm Weber u. Marie Jäger Zementeur Joh. Weinhart u. Frieda Kölmel Kraftwagenf. Hans Weiß u. Hermine Heitmann Buchdrucker Frz. Bendel u. Ottilia Egenberger Eiſendreher Jak. Bertholdt u. Kath. Hagendorn Geborene: Monat Juli/ Auguſt 1929 24. Feldhitter Joſef Biereth 1 S. Erwin Helmut Rechtsanw. Dr. 1 S. R DN 28. Elektrotechn. Albert Kübler 1 S. Hans Walter Milchhändler Arnold Gottfr. Chriſtmann 1 S. Karl Friedrich Rechtsanwalt Dr. fur. Philipp Wilhelm Zutt 1 S. Jürg Ottmar Adolf 26. Muſiker Wendelin Joſef dw. Kiſſel 1 S. Rolf Direktor Hans Willy E. Wenk⸗Wolff 1 S. Uwe 27. Arbeiter Georg Konr. Graf 1 S. Helmut Hans Mechaniker Johann Helbig 1 T. Annemarie Maurer Otto Weber 1 T. Elfriede Bierbrauer Anton Bittl 1 S. Werner Karl Arbeiter Auguſt Paul Puſtal 1 T. Hildegard Käthchen und 1 T. Ruth Helene Chemiker Dr. phil. Konrad Bernh. Pfaundler 1 T. Brigitte Urſula Auguſte 28. Metzger Heinrich Otto Ditſch 1 T. Hannelore Elfriede Margot Kaufmann Jakob Löb 1 T. Marianne 29. Kaufmann Johann Kalb 1 T. Johanna Luiſe Studienrat Friedrich Held 1 T. Elſe Gertrud Adolf Fr. Roth 1 S. Alfred Guſtav Joſef ſchreiner 0 ſtian Schul 1 T. Gerda S Theod. Nickel 1 S. Theodor Rolf Sch Im Kolb 1 T. Selma Kaufmann Fritz Eilender 1 T. Luiſe 31. Fuhrmann Konrad Decker 1 T. Lore Eliſabeth . 3 Gipſer Robert Klier 1 S. Hans Wilhelm Polizeiwachtmeiſter Johann Hetzel 1 S. Valent. Fritz Wolfgang „Kfm. Georg Grieſer 1 T. Renate Maria Thereſe „Milchhändler Friedrich Wilhelm Kaiſer 1 S. Heinrich Karl Friedrich Poſtſchaffner Wilhelm Schmitt 1 T. Hannelore Schloſſer Karl Emil Ehmann 1 S. Hubert arb. a. D. Joh. Ad. Bartmann, 64 J. 5 M. Schloſſer Fr. Mehler 1 S. Alexander Wolfgang Werkmeiſter Emil Grüninger 1 S. Werner Tüncher Phil. Karl Jäger 1 T. Elfriede Anni Kanzleiaſſiſt. Karl Nik. Oehlſchläger 1 S. Herm. „Schloſſer D. Straßburger 1 T. Elſa Lea Emilie Friſeur Thomas Heel 1 T. Thea Roſa Kfm. Greg. E. Türkheimer 1 T. Ingeborg Lilly Kfm. Robert Junker 1 S. Gottfried Ferdinand Arbeiter Philipp Glaſer 1 T. Sonja Eliſabeth Schloſſer Wilhelm Raßler 1 T. Annemarie Modellſchreiner Joh. Weber 1 S. Werner Joſef Kraftwagenführer Guſtav Mohr 1 S. Werner Georg Martin Wagenführer M. Mittenbühler 1 T. Herta Erna Schuhmacher Simon Haaf 1 T. Rosmarie Paula Schriftſetzer Wilh. Wann 1 S. Herbert Adolf Arbeiter Guſtar Adolf Lenz 1 T. Lieſe Lore Arbeiter Oskar Schumann 1 T. Johanna Lina Gärtner Wilhelm Henk 1 T. Emilt F. Hammer 1 T. Giſela Marg. Veron. nerich 1 T. Marta. 1 BD e 2 2 8 K * 5 Schloſſer 6. Arbeiter Friedrich Ullr Geſtorbene: Monat Auguſt 1929 8. led. Schuhmacher Adolf Kunzer, 31 J. 4 M. Schloſſer Emil Oskar K. Meiſezahl, 38 J. 1 Elfriede Groſch, 15 Min. Anna geb. Eckert, Ehefrau Stahl, 30 J. 8 M. „Taglöhner Chriſtian Helferich, 60 J. 5 M. Katharina Marta geb. Weintz, Ehefr. des Tag⸗ löhners Johann Beedgen, 62 J. 11 M. led. Verkäufer. Luiſe Elſa Göpfert, 28 J. 10 M⸗ Elſa geb. Svergel, Ehefrau des Gipſers Georg Herzberger, 46 J. 7 M. 5 Pauline geb. Seeder, Ehefr. d. Fabrikarbeiters Georg Jakob Greulich, 60 J. 9 M. Marta Traber, 1 M. 11 Tg. 5 Katharina Chriſt. geb. Klinger, Ehefr. d. Stadt⸗ arbeiters a. D. Joh. Ad. Bartmann, 64 J. 5 M. Arbeiter Wilhelm Zutavern, 50 J. 5 M. Rentenempfänger Jakob Volk, 83 J. 1 M. Kaufmann Auguſt Emil Mayer, 62 J. 5 M. Emma geb. Herold, Ehefrau des Straßenwarts Heinrich Nägele, 27 J. 3 M. Kaufmann Emil Albert Wieße, 61 J. 1 M. Katharina geb. Hoffmann, Wwe. d. Taglöhners Ambroſius Kraus, 59 J. 9 M. Milchhändler Karl Michael Wolf, 59 J. 8 M. Erwin Peter Henkel, 5 M. 16 Tg. Kaſſierer Stefan Auguſt Süß, 37 J. led. Ankerwickler Karl Nauerz, 28 J. 2 M. Helmut Glatz, 11 J. 8 M. Barbara Margareta Berberich, 1 J. 10 M. Kaufmann Heinrich Pflieger, 37 J. „Hauptlehrer a. D. Auguſt Knobloch, 70 J. 4 M. led. Gendarmeriewachtmſtr. Jak. Müller, 30 J. „Maria Hilda geb. Nonnenmacher, Ehefrau des Muſikers Karl Backhaus, 40 J. 2 M. Maria geb. Münch, Wwe. d. Wirts Joſ. Herpel Maria Eliſabeth geb. Bauer, Witwe des Werk⸗ meiſters Eruſt Faſſot, 69 J. 6 M. Frieda Amalte geb. Haſenfuß, Ehefr. d. Hafen⸗ oberinſpektors Hans Böhm, 54 J. 11 M. Privatmann Johann Geiger, 80 J. 10 M. Bäcker Ernſt Steiert, 58 J. 10 M. Babette geb. Eggersdörfer, Witwe des Tünchers Johann Hertel, 79 J. Willi Schmitt, 2 Tg. Urſula Frieda Hahl, 1 J. 3 M. 12. Maria Gertruida Stadhouders, 10 M. 15 Tg. Flora Eliſabeth Worms, 14 J. 3 M. Lieſelotte Emma Herrmann, 6 J. 4 M. 13. Invalide Herm. Stef. Benj. Jörger, 66 J. 7 M. 14. Anita König, 45 Min.. Anna geb. Schimmel, Ehefr. d. Kohlenhändlers Antonius Hauſer, 63 J. 9 M. eee eee 8 N des Heizers Hugo 1 22 1 S 1 — K 1, 12, II, freie Lage elegant möbl. Wohn⸗ 90— f u. Schlafzimmer mit 5 Todes Anzeige ca. 25 qm, beſte Verkehrslage, Nähe 1 5 elektr. Ilcht, Bad u. 0 platz, mit beſchlagnahmefreier 3 Zimmerwohn. Telephonbenützg. zu 5 Unser ſſeber Vater und Groß vater, Herr 5 mit Küche, 400 /, ſpät. 1. Oktbr. 29 zu ver⸗ vermieten. 24541 mieten. Angebote unter H E 150 an dies Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes. 4595 2 f Alkob Linmeb 8 8 35 Sauber mähl. Zim. 2 Nähe Waſſerturm und Stadthotel 5 L. zu verm. b. ö arf. Eichendorff⸗ 0 Schmiedemelsier L 2 1 en kraße 153, 2. Stuck. 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Auguſt 1929 — an Werktagen vormittags von—12 Uhr— beim Friedhofamt, Rathaus N 1, Zimmer 13 zu ſtellen; ſpäter einkommende Anträge wer⸗ den nicht berückſichtigt. Denkmäler mit Fundamenten, Einfaſſungen und Pflanzungen auf Gräbern, deren Er⸗ haltung nicht beantragt wird, ſind bis ſpäte⸗ ſteng 31. Auguſt 1929 zu entfernen; nach Ab⸗ lauf dieſer Friſt wird der Friedhofausſchuß über die nicht entfernten Materialien geeig⸗ nete Verfügung treffen. 10 Mannheim, den 1. Juli 1920. Der Oberbürgermeiſter. Arbeitsvergebung. Zimmerarbeiten(keine Treppen) für Neubau Mädchenfortbildungsſchule. Nähere Auskunft Baubüro Ecke Hugo⸗Wolf⸗ und Weberſtraße, wo Ausſchreibungsbedingungen, ſoweit vor⸗ rätig, erhältlich. Einreichungstermin für die Angebote: Donnerstag, den 29. Anguſt 1929, vorm. d. Uhr, Rathaus N 1, Zimmer 124. 2⁰ 5 Hochbauamt. Morgen ſrüh auf der Freibank Kuhfteiſch. Anfang Nr.. 5 38 Aus Palast-Café- * Sonderverkauf 85 4589 Zwei große, schön möblierte Zimmer mit Balkon, Schlaf⸗ u. 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Nr. 982 Ab heute dienstag 1 i A stumme Filme und 1 Ton Der erste Fim: Pola Neri in dem Großfilm: Planes Rauf ut Hleie Im: Libe und Entsagung 1 0 a. Mensch H. Kaxfberekttgung Wellhentnen Heckel TIWeites Leben 1 188 2 3 Ein ergreifendes Gesellschaftsdrama in 8 Akten. eee Gratin Esterhazy u. Olaf Fjord. 0 3, 10. 7„ Prächtige Bilder von Rom und aus 840¹ Der]ůelte Fim: den malerischen Bergen, herrliche Aufnahmen. Mach dem fioman von Richard Voss. Vorkriegs- Berlin, Mobilmachung Krieg Inflation, Einzugaman-Ullahs.. u. eine reiche Fülle patriotischer Momente. Im Himmelswinen Harold LIO Syd 6 Akte zum Totlachen. Der dritte Film: Zu Anfang der Saison der erste Kaufe Henrenkleider ſchube, Plandschelne Finkel, G 5, 5 Tel. 25474. 8168 Kind wird in gute Pflege genommen. Daſ. möbl. Zimmer zu verm. Käfertal⸗Süd, Rup⸗ pertsbergerſtr. 21. B35 76 Ausserdem: Der fliegende 0 Hierzu die Lachkiste: „Die Wochenendbrauk- Ein entzückendes Lustspiel voll Liebe, Humor und Sonnenschein, mit 5 Elga Brink, Werner Fütterer. Hoch Gibson dien sie auf unsere Sommempresse d. unnachahmlichen Cowboydarsteller 5 Atemraubende Bravourstücke kühner Reiter Attacken ver- folgt der Zuschauer mit sieht- Hehem Vergnügen. 8275 ORGEL= SOLO jeweils bei Programm- Beginn 725 N N55 5 „Verzeih mir Ein Tonfilmspiel nach dem gleichnamigen Lied: „Verseinh mir und sei wleder gut.““ In den Hauptrollen: Fritz Schulz. Beit Bird. Anfang:.30,.00,.25,.13 Uhr, DAs bester anale e erlvat ranr Schule ee Heinrich Ungeheuer& Sohn Ab heuie bis einschl. Donnersiag Mannheim Laurentiusstr. 17a 5 Em 0 1 dan 1 f 1 98 8 Tanzkurs ginn Der König aller Charakter-Dar- Montag, den 2 September abende 5 Uhr. teller und Hauptdarsteller der Anmeldungen zuseder Tageszeit in f 8 10 meiner Wohnung. 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