— 1„ err *. 4 2 Mitkwoch, 21. Auguſt 1929 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirkſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. t⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Jaupt⸗Nebenſtelle E 1,9/11 aſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.6, chwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951. 24952 u. 24953 Regelmäßige Beilagen: Miktag⸗ Ausgabe 25 0 el Anzeiger Alontag: Sport und Spiel Dienstag wechſelnd: Aus der Welt der Technik Krafkfahrzeug und Verkehr Neues vom Silm 5 0 Geſetz n. Necht Donnerstag wechselnd: Mannheimer Frauenzeitung Aus dem Kinderland Freitag: Wandern u. Neiſen Samstag: Aus Zeit u. Leben Mannheimer Muſikzeitung Nr. 384— 140. Jahrgang Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Autenelele 5 Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks l usw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchräntte Aus aben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtänd iſt Mannheim. Mittwoch wechſelnd: Aus Feld und Garten Wir haben die Verſchleppungs politik ſatt und verlangen endlich Klarheit Deutſche Note an die Gläubiger Deu Haag, 20. Aug.(Von unſerem eigenen Ver⸗ treter.) Das ausſichtsloſe Gezänk der Gläubiger Deutſchlands und Briands Verſchleppungstaktik in der Regelung der Rhein⸗ landräumung hat die Haager Regierungskonfernz zu einem toten Punkt geführt. Die klar vorgezeichnete Linie: Durchführung der Genfer Reſolution, wurde unmittelbar nach den Generaldebatten in der Finanziellen und in der Poli⸗ tiſchen Kommiſſion von den Reparationsempfängern verlaſſen. Ohne Rückſicht auf die gegenüber Deutſchland eingegangenen Verpflichtungen verzettelten ſie 14 Konferenztage. Mit allerlei Verſicherungen wurde die deutſche Delegation hingehalten. So oft Dr. Streſemann in privaten Geſprächen eruſte Bedenken über die Haager Verhandlungsmethoden äußerte, ſo oft er Briand, Snowden und Henderſon auf die Gefahr aufmerkſam machte, die ſich aus einem Schei⸗ tern der Konferenz in wirtſchaftlicher und politiſchen Hinſicht für alle Beteiligten, aber ganz beſonders für Deutſchland er⸗ geben würde, bekam der Reichsaußenminiſter die Zuſicherung: „Die Gläubiger ſind ſich des Eruſtes der Situation bewußt und laſſen nichts unverſucht, um in der Quotenfrage einig zu werden.“ Es iſt uns bekannt, daß Dr. Streſemann nicht weniger als fünfmal innerhalb zwei Wochen einen ſtarken Druck auf die Außenminiſter Frankreichs und Englands aus⸗ geübt hat, um endlich die Regierungskonferenz auf den ihr vorgeſchriebenen Weg zu bringen. Der Gläubigerzank dauert aber ungeſchwächt fort und vergiftete die politiſche Atmoſphäre in ſolchem Maße, daß auch die Behandlung der zwiſchen Frank⸗ reich und Deutſchland noch zu regelnden Fragen ſchwer da⸗ runter leidet. Nach zwei Wochen fruchtloſer Diskuſſion hatte man den Eindruck, daß dieſe Konferenz ſich im Zuſt and völliger Auflöſung befindet. Unbedingt mußte ein dringlicher und in gewiſſem Sinne ultimativer Schritt unternommen werden, um den Hauptvertretern Englands, Frankreichs, Italiens, Belgiens und Japaus die ernſte Tragweite der Situation zum Bewußtſe in zu bringen. Dieſen Schritt hat Dr. Streſemann heute mittag in ſchriftlicher Form unternommen. Das Schreiben des deutſchen Delegationsführers an die einladenden Mächte bezweckt vor allem die Klarſtellung der Tatſache, daß man nicht nach dem Haag gekommen iſt, um in endloſen geheimen Debatten den Quotenſtreit auszutragen, ſondern daß es ſich um die Sicherung des Reparationsſtatutes handele, das auf der Pariſer Sachverſtändigenkonferenz entworfen und von fünf Staaten angenommen wurde. Die markanteſte Frage, die das Schreiben der deutſchen Delegation an die Hauptvertreter der fünf beteiligten Staaten richtet, lautet: Was ſoll geſchehen, wenn am 31. Auguſt der Dawes⸗ Plau erliſcht und am 1. September der Noung⸗Plan noch nicht in Kraft getreten iſt? Das Schreiben hebt gauz beſonders hervor, daß der Noung⸗ Plan die Grenzen der deutſchen Leiſtungsfähigkeit feſtgelegt hat. Eine Rückkehr zum Dawes⸗Plan iſt ausgeſchloſſen. Es droht eine ſchwere finanzielle, wirtſchaftliche und politiſche Kriſe, falls ſich die Gläubiger nicht zu einem gemeinſamen Be⸗ ſchluß aufraffen ſollten. Und wo bleibe die Durchführung der Genfer Beſchlüſſe? Deutſchland hat ein verbrieftes Recht auf die beſchleu⸗ nigte Rückgabe des beſetzten Gebietes. Die deutſche Delegation rät dringend und im Intereſſe des euro⸗ päiſchen Wiederaufbaues zu einer poſitiven Entſcheidung. In dem Schreiben wird vorgeſchlagen, am Mittwoch eine Vollſitzung aller Delegationen zu veranſtalten und in dieſer Sitzung die gegenwärtige Lage zu prüfen. Löſungsvorſchläge ſeien, wenn auch proviſoriſcher Natur, zu erörtern. Sollte England den Noung⸗Plan nicht annehmen, bliebe kein anderer Ausweg übrig, als der einer vorläufigen Regelung. Das neue Reparations⸗ ſtatut müſſe in Kraft treten, und zwar auf Grund eines Vor⸗ vertrages, dem ſpäter die endgültige Bindung aller beteiligten Staaten folgen würde. Die von Briand, Snowden, Adatſchi und Pirelli heute nachmittag geführten Verhandlungen dienten nicht allein dem Ziel, eine Annäherung zwiſchen den vier Reparations⸗ gläubigern und England herzuſtellen, ſondern ſie beſchäftigten ſich auch mit der Frage eines Proviſoriums, wie es der deutſchen Delegation vorſchwebt. Es iſt anzunehmen, daß der franzöſiſche Außenminiſter in ſeiner geſtrigen Unter⸗ redung mit Streſemann über die Abſicht der deutſchen Delegation bereits unterrichtet war, ehe er heute mittag mit Snowden konferierte. Bevor der frauzöſiſche Außen⸗ miniſter mit dem Italiener Pirelli zuſammenkam, hatte er eine zweiſtündige Ausſprache mit dem eng⸗ liſchen Schatzkanzler, bei der auch der Japaner Adatſchi anweſend war. Nach Beendigung dieſer Be⸗ ſprechung machte Briand einige launige Bemerkungen gegenüber den Journaliſten:„Es iſt weder zu einem Erdbeben noch zu Donnerſchlägen gekommen. Wir verſuchten unſere Standpunkte auszugleichen und warten auf das Gut⸗ achten der Fin anzſachverſtändigen.“ Snowden ſagte lakoniſch:„Die Temperatur war ziem⸗ lich kühl.“ Die Antwort auf den deutſchen Schritt — Haag, 20. Aug. Die um 8 Uhr abends bei der deutſchen Delegation eingetroffene Antwort des derzeitigen Koufe⸗ renzvorſitzenden, Jaſpar, ſetzt die deutſcherſeits gewünſchte Beſprechung der ſechs einladenden Mächte der Haager Koufe⸗ renz auf morgen nachmittag 5 Uhr im Anſchluß an die für 4 Uhr vorgeſehene Zuſammenkunft der Außen miniſter der 4 Rheinlandmächte feſt. London hat volles Verftändnis für den deutſchen Schrilt § London, 21. Aug.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Hier hat man volles Verſtändnis für den deutſchen Wunſch, durch eine Konferenz der ſechs Mächte zu einem greifbaren Ergebnis zu kommen, denn Deutſchland wüßte wirklich nicht, in welcher Lage es ſich befindet, ſo ſchreibt die„Times“. Die deutſche Delegation könne nicht nach Deutſchland zurückkehren, ohne ſich darüber klar zu ſein, ob Deutſchland gemüß dem Youngplan nach dem 1. September unter allen Umſtänden zu zahlen habe, oder ob der Dawesplan in Kraft bleibt, oder ob die Uebergangsperiode vom 1. April bis zum 31. Auguſt durch ein beſonderes Abkommen verlängert werden ſoll. Zu den Vorgängen im Haag werden hier folgende Einzelheiten bekannt: In der Unterredung zwiſchen dem engliſchen Schatzkanzler und dem franzöſiſchen Außenminiſter hat ſich Briand auf allgemeine Bemerkungen über die politiſche Atmoſphäre beſchränkt, in der der Ppungplan geboren wurde. Er wies darauf hin, daß bereits Erörterungen in der franzöſiſchen Kammer ſtattgefun⸗ den haben, daß der Moungplan die ſtillſchweigende Grundlage für die Ratifikation der franzöſichen Schuldenabkommen ſei. Snowden beſchränkte ſich auf kurze Zwiſchenbemerkungen und erinnerte an das franzöſiſche Memorandum, in dem die Zu⸗ ſage Poincarés über die Spa⸗Prozentſätze beſtätigt werde. Er müſſe— und hier ſcheint ein Zugeſtändnis Snow⸗ dens vorzuliegen— darauf beſtehen, daß der erſte der drei Punkte der britiſchen Forderungen, nämlich die Wieder⸗ Finanzſachverſtändige, die nicht wiſſen wieviel 2 2 iſt V Haag, 20. Aug.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Was die Arbeit der Finanzſachverſtändigen be⸗ trifft, ſo lieferte ſie bisher kein einheitliches Reſultat. Von einem engliſchen Sachverſtändigen wurde den Journaliſten folgendes geſagt:„Die einen behaupten, daß zweimal zwei vier iſt. Andere meinen, daß zweimal zwei ſechs iſt, und es gibt auch einige, die der Ueberzeugung ſind, zweimal 8 wei wäre acht. ſtehen.“ Für morgen erwartet man einen Mehrheits⸗ und einen Minderheitsbericht dieſer Finanzſachverſtändigen. Die vier Reparationsempfänger werden morgen vormittag zu⸗ ſammentreten, um zu einem Beſchluß zu gelangen, der dann in der erwähnten Vollſitzung bekanntgegeben werden dürfte. Außerdem findet vor der Vollſitzung der ſechs Delegatio⸗ nen eine Zuſammenkunft der Vertreter der drei Beſatzungsmächte und Deutſchland ſtatt. Gegenſtand dieſer Beſprechungen wird, wie wir erfahren, das Sachverſtändigen⸗Gutachten über die Feſtſtellungs⸗ und Verſöhnungs⸗Kommiſſion ſein. In franzöſiſchen Kreiſen wird mitgeteilt, daß es auch hier noch zu keiner Verſtändigung komme. l Zwei Vor⸗ ſchläge liegen vor. Der eine, engliſcher Herkunft, zielt darauf ab, die Verſöhnungskoenmiſſion in Zuſammenhang mit dem Völkerbund zu bringen, der andere, franzöſiſchen Urſprungs, enthält die Neugeſtaltung der in den Locarno⸗Verträgen vor⸗ geſehenen beiden Schiedskommiſſionen. Der deutſche Standpunkt beſchränkt ſich darauf, die techniſche Ver⸗ ſchmelzung der franzöſiſch⸗deutſchen und belgiſch⸗deutſchen Schiedskommiſſionen herzuſtellen. Daraus erſehen Sie, wie die Dinge! Aus franzöſiſchen Quellen kommen heute einige nähere Mitteilungen über die ſogenannten Räumungsſchwierigkeiten. Wie es ſcheint, haben franzöſiſche Militärſachverſtändige feſt⸗ geſtellt, daß an verſchiedenen Grenzpunkten des beſetzten Ge⸗ bietes und Oſtfrankreichs, namentlich an der elſäſſtſchen Grenze, ſtrategiſche Einrichtungen getroffen wur⸗ den, die ſich von franzöſiſchem auf deutſches Gebiet erſtrecken. Beiſpielsweiſe wird darauf hingewieſen, daß ein Schießplatz in dem franzöſiſchen Grenzort Bice auch auf deutſches Gebiet hinüberreicht. Derartige militäriſche Ein⸗ richtungen werden jetzt als Vorwand gewählt, um die„außer⸗ ordentlichen Schwierigkeiten“ des Räumungsverfahrens plau⸗ ſibel zu machen. Ob es richtig iſt, daß die Militärſachverſtän⸗ digen Frankreichs ſogar auf eine dauernde Befeſti⸗ gung gewiſſer Grenzpunkte beſtehen, iſt ſchwer nach⸗ zuprſtfen, doch ſind hierüber Gerüchte im Umlauf, die bisher nicht dementiert worden ſind. In vorgerückter Abendſtunde kommen auch die Italiener mit einem Rechtfertigungsſchreiben an die Preſſe zum Vor⸗ ſchein. Sie erklären, daß es unrichtig ſei, wenn man behaupte, Italien ſei bei der Pariſer Verteilung beſonders gut weg⸗ gekommen. Die italieniſche Kundgebung ſchließt mit einem Appell an alle beteiligten Staaten, das Werk des europäi⸗ ſchen Wiederaufbaues nicht zu verzögern. Wir befinden uns, wie aus dieſer Schilderung hervorgeht, am Vorabend des entſcheidenden Wendepunktes der Haager Konferenz. herſtellung der Spa⸗Prozentſätze erfüllt werde bezw. England ein Aequivalent bei der Verteilung der Jahreszahlungen ge⸗ gegeben werden müſſe. In dieſem Sinne hat Briand ver⸗ mittelnde Schritte bei der italieniſchen Delegation zugeſagt. Snowden hat mehrfach betont, daß eine zufrieden⸗ ſtellende Löſung nur erzielt werden könne, wenn Fraukreich und Italien beide bereit ſeien, ein Teil der ihnen im Poung⸗ plan zugeſtandenen Jahreszahlungen an England ab⸗ zutreten. Briand zeigte ſich zwar bereit, Konzeſſionen zu machen, aber er legte ſich auf keine einzelnen Bedingungen feſt und konnte weder die Höhe noch den Charakter der Zu⸗ geſtändniſſe angeben. Jedoch ergab die Unterredung, daß eine Verſtändigung zwiſchen dem britiſchen und dem franzöfiſchen Standpunkt nicht unmöglich iſt. Die im Poungplan feſtgeſtellten Rechenfehler beziehen ſich wahrſcheinlich auf die Art und Weiſe, in der die erſten 37 Jahreszahlungen an Frankreich zuſammenaddiert und dann das Mittel aus dieſen Zahlungen gezogen wurde. Dies ergibt im PYoungbericht 1046 500 Mk. Der tatſächliche Wert iſt aber rund 1 Milliarde Goldmark höher, ſo daß Frank⸗ reich ſtatt 52 Prozent, wie in Spa abgemacht, einen Anteil von 57 Prozent erhalte. Infolgedeſſen könnte, ſo ſchreibt der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph, eine Konzeſſion Frankreichs die Forderungen Großbritan⸗ niens und einiger kleiner Staaten völlig erfüllen. Ein ähnlicher Fehler, wenn auch nicht in gleichem Um⸗ fange, ſei auch bei der Berechnung der belgiſchen Durch⸗ ſchnittsfſahreszahlungen vorgekommen. Die Unterſuchung der finanzſachverſtändigen Regierungsbeamten hat folgendes Ergebnis gebracht: 1. Die Richtigkeit des engliſchen Anſpruches wurde anerkannt, daß infolge der Ppungplanverteilung England pro Jahr rund 48 Millionen Mark verliert.— 2. Die eng⸗ liſchen Sachverſtändigen ſtehen auf dem Standpunkt, daß das Delfhe ZfU N 2. Seite. Nr. 384 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 21. Auguſt 1929 Angebot der übrigen Alltierten nur rund 25 Prozent der bri⸗ tiſchen Forderungen erfüllt, während die anderen Alltterten der Anſicht ſind, daß die Zugeſtändniſſe 42 Proz, bedeuten. Hier beſteht alſo eine weite Kluft.— 3. England hat erfolg⸗ reich den Standpunkt vertreten, daß von den 50 Millionen Ueberſchuß aus der Liquidation des deutſchen Eigentums keine Rede ſei. Der Ueberſchuß ſei eine frag⸗ liche Größe, ſo daß er für Kompenſationen Großbritanniens nicht in Frage komme. Die Konzeſſionen Italiens hinſichtlich der deut⸗ ſchen Reparationskohle und ihres Rückexportes nach anderen Ländern werden engliſcherſeits als illuſoriſch angeſehen. Italien hat gewiſſe Angebote hinſichtlich ſeines Goldbeſtandes in der Bank von England gemacht, deren Zinſen eine jähr⸗ liche Summe von 8 Millionen Mark ergeben. Da jedoch frü⸗ here Anſprüche von dieſer Summe abgerechnet werden müſſen, ſo ſei das Angebot nicht ernſthaft genug, um von der britiſchen Delegation weiter erörtert zu werden. Italien habe alſo prak⸗ tiſch genommen bisher fich geweigert, Zugeſtändniſſe zu machen, ſo ſchreibt der„Daily Herald“. Zu den Verhandlungen über die Rheinlandfrage meldet die„Times“, daß ſich die„geographiſchen Vorbehalte“ Frankreichs anſcheinend darauf beziehen, daß ein kleines Gebiet in der ſüdweſtlichen Pfalz, das etwa ein Sechſtel der dritten Beſatzungszone ausmacht, länger von den franzöſiſchen Truppen beſetzt werden ſoll, bis gewiſſe fran⸗ zöſiſche Befeſtigungsanlagen durchgeführt ſind. Die franzöſiſchen Militärſachverſtändigen glauben, zu der Räu⸗ mung der dritten Zone wenigſtens ein Jahr benötigen zu mitſſen. Ferner verlange Frankreich von Belgien eine ſtärkere Beteiligung an der Beſetzung der dritten Zone nach der Räumung der zweiten. Anſcheinend wollen ſich die Bel⸗ gier jedoch darauf beſchränken, nur die Wache für den bel⸗ giſchen Oberkommandierenden der dritten Zone zu verſtärken. Geteilte Meinung in Frankreich * Paris, 21. Aug.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Dex Haager Korreſpondent des ſozialiſtiſchen Organs„Po⸗ pulafre“ hatte eine Unterredung mit einer beut⸗ chen Perſönlichkeit, die dank ihrer hohen Stellung einen guten Einblick in die gegenwärtigen diplomatiſchen Verhandlungen beſitzt und im beſonderen genau über die Beſprechungen hinſichtlich der Räumung des Rheinlandes auf dem Laufenden iſt. Dieſer Gewährsmann äußerte ſich dahin, daß man mit der Verzögerung der Räumungsverhandlungen die franzöſiſch⸗deutſche Annäherung nicht fördere. Die öffent⸗ liche Meinung in Deutſchland empfinde es ſehr ſtark, daß man ſeit fünf Jahren von der Räumung ſpreche und noch immer nicht dazu gekommen ſei, ein Datum feſtzuſetzen.„Für diejenigen, die die beutſch⸗franzöſiſche Annäherung als die Aherläßliche Vorbedingung für die Wiederaufrichtung Europas halten, iſt es betrübend, zu ſehen, daß die offizielle franzöſiſche Politik noch immer im Stadium des Taſtens ſteckt und die Annäherung als eine Art Unterwerfung auffaßt. Gewiß iſt die gegenwärtige Konferenz durch die von Snowden aufs Tapet gebrachte Fragen geſtört, aber man hätte die Regelung der politiſchen Fragen nicht von einer Verſtändigung über eine finanzielle Frage abhängig machen ſollen, der die Deut⸗ ſchen vollſtändig fernſtehen.“ „Populaire“ ſtimmt dieſer Kritik des deutſchen Ge⸗ währsmannes vollkommen zu. Nach ſeiner Auffaſſung ſtehen die franzöſiſchen Delegierten, die der Rheinlandräumung noch immer Schwierigkeiten in den Weg legen, unter dem Druck gewiſſer Kräfte, die eine Verſöhnung der beiden Völker verhindern wollen. „Populaire“ weiſt beſonders auf die Gefahr hin, Frankreich könnte nach Abzug der Engländer allein am Rhein bleiben. „Wenn die franzöſiſchen Truppen allein am Rhein gelaſſen merden, meint das Blatt, ſo wird man nicht mehr von einer Annäherung ſprechen können. Das wäre der Triumph der Rechtspolftik. Gleichzeitig würden aber die wichtigſten Inter⸗ eſſen Frankreichs und Europas der Machtpolitik ge⸗ opfert werden.“ Auch die linksbürgerliche„Volonté“ bemüht ſich, die Nutzloſigkeſit und die Gefahren einer weiteren Rheinland⸗ heſetzung darzulegen. Weder als Sicherheit Frankreichs, noch als Garantie für die Ausführung des Damwesplanes käme die Beſetzung ernſthaft in Betracht.„Man ſieht nicht ein, weshalb die franzöſiſchen Truppen nach Abzug der Engländer am Rhein bleiben ſollten. Dieſe Beſetzung bringt uns keiner⸗ lei Vorteile und ſchädigt im Gegenteil den Frieden, die Locarnopolitik und die europziſche Verſtändigung,“ ſchreibt „Volonuté“. Abgeſehen Pariſer Preſſe au ihrem unverſöhnlichen Standpunkt feſt, daß die Räumung von der Verſtändigung über den Voungplan abhängig ſei Und fufolge techniſcher Schwierigkeiten auf jeden Fall für die dritte Zone erſt im nächſten Frühjahr oder Som⸗ mer durchgeführt werden könnte. Der„Matin“ meint zwar, es ſet vernünftig, die Räumungsfriſten ſo viel wie möglich abzukürzen, aber unter keinen Umſtänden dürfe Briand von dem franzöſiſchen Parlament eine bedingungsloſe Räumung verlangen. Die Abſicht der Engländer, ihre Trup⸗ pen unabhängig von der Haltung der franzöſiſchen Regierung bald zurückzuziehen, wird von den Blättern als ein Manbver bezeichnet, durch das Snowden Frankreich vor der öffentlichen Meinung in Mißkredit bringen wolle,„Auf dieſe Komödie, ſchreſht Sauerwein im„Matin“, wird niemand hereinfallen. Wenn England wirklich ſo verſöhnlich iſt, ſo ſoll es doch vor⸗ erſt einmal ſeinen guten Willen mit der Annahme des Poung⸗ planes zeigen, denn England ſteht in dem Verdacht, das neue Zahlungsſtatut wegen einer erbärmlichen Preſtigefrage zu ſabotieren,“ von dieſen Linksblättern hält jedoch die Zwei deutſche Fremdenlegſonäre geflüchtet — Paris, 21. Aug, Nach einer Meldung des Petit Jour⸗ nal aus Algier ſollen zwei deutſche Fremdenlegionäre, und zwar der 25 Jahre alte Erich Schröder und der 24 Jahre alte Lupke, die ſich im Gefängnis von Orleaspille(Departement Algier) befanden, bei Ausübung von Gartenarbeiten ge⸗ flohen ſein. Die Nachforſchungen ſollen zwar einmal ihre Spuren feſtgeſtellt, jedoch nicht zu ihrer Feſtnahme geführt hahen, Eine amerſkaniſche Fliegerin abgeſtürzt — Phoenix(Arizona), 20, Aug. Die amerikaniſche Flie⸗ gerin Miß Mariel Criſſon, die an dem zurzeit ſtattfindenden amerikaniſchen Lufttag 4 Frauen teilnimmt, wurde heute etwa 10 Kilometer nör Ortſchaft Millton tot auf⸗ gefunden. Der zerſchmetterte ehrver der Fliegerin war in anem nicht geiffneten* tirm gewickelt. Meter davon lag das zerttr rte Flugzeug. Hundert Die Jeppelin⸗Feſtlichkeiten in Tolio Wie Aſſociated Preß aus Tokio meldet, ſind die Vor⸗ bereitungen für die Fortſetzung der Reiſe des„Graf Zeppelin“ fertig und das Luftſchiff iſt am Mittwoch nachmittag bereits ſtartbereit. Der Abflug ſoll, wenn die Wetter⸗ lage es zuläßt, Donnerstag mit Tagesanbruch ſtattfinden. Das Luftſchiff ſchlägt von Tokio einen Kurs ein, der es nörd⸗ lich der Hawai⸗Gruppe über den Stillen Ozean bis Seattle führt. Von da geht die Fahrt am amerikaniſchen Küſten⸗ rand entlang nach Los Angeles. ie zurückzulegende Geſamtſtrecke beträgt 5470 Meilen. .„ 70 7 5 D 2 7 . Am morgigen Donnerstag geht die Fahrt über den Stillen Ozean nach Los Angeles weiter.— Unſer Bild zeigt das Wahr⸗ zeichen von Los Angeles, das mächtige Wolkenkratzer ⸗ Rathaus. Die Paſſagiere haben ihre erſte Nacht in Japan in zwei Hotels von Tokio verbracht und morgens die Stadt be⸗ ſichtigt. Am Dienstag morgen begannen die auf zwei Tage berechneten Feſtlichkeiten zu Ehren des Zeppelin⸗Beſuches. Dr. Eckener traf in Begleitung einiger Offiziere des Luft⸗ ſchiffes am Dienstag morgen in Tokio ein und ſtattete dem Verkehrs⸗, dem Kriegs⸗ und dem Marineminiſter einen offi⸗ ziellen Beſuch ab. Nachmittags fand im Htbiya⸗Park im Her⸗ zen der Stadt ein großer öffentlicher Empfang der Bürger⸗ ſchaft von Tokio ſtatt. Unter brauſenden Banſai⸗Rufer winkte die Menge mit unzähligen Fähnchen in den deutſchen und japaniſchen Farben. Ueberall in Tokio weht von den Häu⸗ ſern die Flagge der deutſchen Republik und die Gelegenheit wird gern ergriffen, die Erneuerung der Freund⸗ ſchaft zwiſchen Japan und Deutſchland zu be⸗ tonen. Mit großer Herzlichkeit wurde Dr. Eckener auch vom Premierminiſter Hamaguchy begrüßt, der ihm während des offiziellen Beſuchs ſeine Glückwünſche zu der bewunderns⸗ werten Leiſtung des Luftſchiffes zum Audruck brachte. Das Log buch des„Graf Zeppelin“ weiſt zahlreiche nene Rekorde auf, Wie Dr, Eckener mitteilte, ſind von Friedsrichshafen bis zum Augenblick des erſten Ueberfliegens der Luftſchiffhalle auf dem Flugplatz Kaſumigaura 11000 Kilometer in 99 Stunden, 40 Minuten zurückgelegt worden. Unter Einbeziehung der auf der Schleifenfahrt über Tokio und bei dem Abſtecher nach Vokohama zurückgelegten Strecke ſteigert ſich die Geſamtkilometerzahl auf 11200 Kilometer, die in 101 Stunden und 51 Minuten be⸗ wältigt wurde. Die Entfernung Berlin— Tokio beanſpruchte 95 Stun⸗ den und 55 Minuten, die Ueberquerung Aſiens 74 Stunden und 49 Minuten. Japan beſpricht alle Einzelheiten der Zeppelinfahrten, von den Kämpfen mit dem Wetter auf dem Atlantiſchen Ozean bis zu den Schwierigkeiten mit den blinden Paſſagieren. In Kaſumigaura ſorgt ein dichter Kordon von Matroſen um die eee Letzte Meldungen Neuer Bankſkandal in Berlin — Berlin, 20. Aug. Auf Veranlaſſung der Ueberwachungs⸗ abteilung einer Berliner Großbank wurde heute morgen der Bankdirektor und Aktionär der Berliner Kreditbank.⸗G., Theodor Radtke, in der Mohrenſtraße unter der Beſchul⸗ digung des Scheckbetrugs verhaftet. Radtke, der allein zeichnungsberechtigt iſt, konnte ungehindert und in beliebiger Menge Schecks ausſtellen, die er durch ſeine Mittelmänner in den Verkehr brachte. Zur Verhaftung des Bankiers Radtke wird noch bekannt, daß die Summe der von ihm in den Verkehr gebrachten un⸗ gedeckten Schecks auf Amerika ſich nach den bisherigen Er⸗ mittlungen auf 30000 Dollar beläuft. Bei ſeiner Be⸗ fragung erkannte Radtke ſeine Unterſchrift auf den Schecks an, erklärte aber, daß er imſtande geweſen wäre, Deckung zu beſchaffen. Demgegenüber iſt durch Nachfrage bei der New⸗ horker Bank feſtgeſtellt, daß dort lediglich ein Konto von 1 Dollar s Cent beſteht, daß alſo Radtke keineswegs in der Lage geweſen wäre, die großen Summen ſeiner Schecks abzudecken. Fliegertod — Rom, 21. Auguſt. Wie die Blätter berichten, ſtürzte bei einer Notlandung auf dem Militärflugſeld von Neapel ein Flugzeug ab. Durch den heftigen Aufprall kamen beide Piloten ums Leben, Erdbeben in Italien Rom, 21. Auguſt. Geſtern früh gegen 3½ Uhr wurden in den Städten Nordſtaliens ſtärkere Erdbeben verſpürt. Bis⸗ her iſt keinerlei Schaden gemeldet worden. 77... ͤ dd 7 . 4 1 5 nicht irgend ein behender Japaner ſchleichen kann. Von den Paſſa⸗ in Tokio vier aus. Luftſchiffhalle dafür ſich als ander Pa gieren des Luftſchiffes ſcheiden Dr. Stegerwald A. 5 Nis cee agen enn an den japaniſchen Verkehrsminiſter Anläßlich der Landung des Luftſchiffes„Graf Zeppelin“ in Tokio ſandte Reichsverkehrsminiſter Dr. Stegerwald dem kaiſerlich⸗japaniſchen Verkehrsminiſter folgendes Tele⸗ gramm: 2 8 Euer Exzellenz danke ich aufrichtig für die freundliche Ge⸗ ſinnung anläßlich der Landung des deutſchen Luftſchiffes „Graf Zeppelin“ in der Hauptſtadt des japaniſchen Kaiſer⸗ reichs. Auch ich hoffe von Herzen, daß der ſchöne Flug des Luftſchiffes die vielfachen gemeinſamen Intereſſen, die zwi⸗ ſchen unſeren Völkern beſtehen, und die auf dem Gebiet der Luftſchiffahrt beſonders ausſichtsreich zu ſein ſcheinen, för⸗ dern helfen werde. Für die freundſchaftliche Aufnahme und Hilfeleiſtung, die das Luftſchiff und ſeine Beſatzung in Tokio gefunden haben, geſtatte ich mir, Euer Exzellenz und allen beteiligten japaniſchen Behörden meinen tiefgefühlten Dank auszuſprechen. N 2817* N 2 Regelmäßiger Luftſchiffverkehr 72 8 a Berlin-Tolio? Seit langem ſchweben gemeinſame Verhandlungen mik dem Reichsverband der deutſchen Induſtrie, der deutſchen und der ruſſiſchen Regierung wegen eines regelmäßigen trans⸗ ſtbiriſchen Luftverkehrs Berlin Tokio nach den Vorſchlägen des Hauptmanns Bruns. Für dieſen Verkehr ſollen deutſche Zeppelin⸗Luftſchiffe verwendet werden. Wie wir erfahren, beabſichtigt der Berliner Magiſtrat, auf dem Flughafen Staaken, der von der Stadt zwecks Ausbau zum Zentralluftſchiffhafen erworben wurde, einen zweckentſprechenden hohen Ankermaſt zu errichten, der es ermöglichen ſoll, ſowohl die deutſchen, wie auch die großen demnächſt fertigeſtellten engliſchen Luftſchiffe, die den Verkehr zwiſchen England, Aegypten, Indien und Auſtralien her⸗ ſtellen ſollen, in ſicherer und geeigneter Weiſe zu befeſtigen. Die Finanzierung dieſes Ankermaſtes, der in ähnlicher Aus⸗ führung in Ismaila(Agypten), Karachi(Indien), Montreal (Canada) und anderen Orten vorhanden iſt, ſoll wie bei den Bauten auf dem Flughafen Tempelhoferfeld gemeinſam von Reich, Staat und Stadt durchgeführt werden. * Fluchtverſuch eines blinden Paſſagiers — Hamburg, 20. Aug. Der blinde Paſſagier der letzten Zeppelinfahrt Friedrichshafen—Newyork, der auf dem Damp⸗ fer„Turingia“ nach Deutſchland zurücktransportiert wurde, iſt nach einer Meldung des Hamburger Fremdenblattes kurz vor dem Hamburger Hafen über Bord geſprun⸗ gen. Er konnte von einem Baggertender aufgefiſcht werden und wurde nunmehr auf der„Turingia“ in feſtverſchloſſenen Gewahrſam genommen. Nach Meldungen des Hamburger Anzeigers hatte ſich der Stiefvater des jungen Mannes hierher begeben, um ihn in Empfang zu nehmen. Dies war aber nicht möglich, weil gegen ihn von der Staatsanwaltſchaft Konſtanz ein Haftbefehl vorliegt, ſo daß er dem Amtsrichter zugeführt werden muß. Kabinendieb auf dem Lloyddampfer Bremen“ Newyork, 21. Aug,(United Preß.) Ein Kabinendieb auf dem Lloyddampfer„Bremen“ wurde auf Veranlaſſung des Kapitäns Ziegeubein von der Polizei verhaftet. Es handelt ſich um den 30 jährigen Hans Barklage, der in Bremen als Paſſagier an Bord gegangen war und der be⸗ ſchuldigt wird, während der Fahrt den Mitreiſenden Schmuckſachen im Werte von 25000 Dollar ge⸗ raubt zu haben. Schon in Bremerhaven begannen einzelne Paſſagiere ihre Schmuckſtücke zu vermiſſen, doch die Schiffs⸗ detektive waren nicht imſtande ſie aufzufinden. Als die„Bre⸗ men“ hinter Cherbourg das offene Meer erreicht hatte, ließ der Kapitän Ziegenbein durch die Schiffsſtewards unauffällig alle Kabinen durchſuchen und dieſe entdeckten in Barklages Kabine unter deſſen Gepäck einen Stewardanzug. Der Verhaftete gab an, daß er den Plan zu dieſen Dieb⸗ ſtählen in dieſer Verkleidung auf einer früheren Seereiſe gefaßt habe. Die Newyorker Polizei vermutet, daß Berklage auch mit den nicht aufgeklärten Diebſtählen auf dem„Fevia⸗ than“ in ccc Die Beſatzung des„Land der Sowjets“ gerettet — Moskau, 21. Aug. Die Beſatzung des„Land der Sowjets“, das bei Tſchita in der Taiga notgelandet iſt, iſt nach Moskau zurückgekehrt. Die Flieger wollen den Flug auf der gleichen Route an einem der nächſten Tage wiederholen. Die Exploſion bei Bukareſt — Bukareſt, 20. Aug. Zu der Exploſion des Munitions⸗ depots im Fort Domneſti wird weiter gemeldet, daß ſich auf dem Fort 90 Mann, ein Hauptmann und zwei Offiziere be⸗ fanden. Ob Menſchenleben zu beklagen ſind, konnte noch nicht feſtgeſtellt werden. Der Sachſchaden beträgt piele Millionen Ley. Die Urſache der Exploſion ſoll auf übergroße Hitze zurück⸗ zuführen ſein. Attentat auf die mandſchuriſche Eiſenbahn — Charbin, 21. Aug. Geſtern abend wurde bei der Stadt Tapinlin die Lokomotive eines aus Charbin kommenden Zuges in die Luft geſprengt. Drei Zugbeamte wurden getötet. Wahrſcheinlich waren Bomben auf den Bahnkörper gelegt worden, 2 c Nachtrag zum lokalen Teil Ein Kanalarbeiter erſchießt ſeinen Schwiegervater Geſtern nachmittag gegen 5 Uhr kam es zwiſchen dem 28 Jahre alten Kanglarbeiter Johann Himſchütz und deſſen 55 Jahre alten Schwiegervater Heinrich Non neu macher in einem Garten an der Caſterfeldſtraße zu einem Streit, in deſſen Verlauf Himſchütz aus einer Piſtole einen Schuß auf ſeinen Schwiegervater abgab, wodurch dieſer derart ſchwer verletzt wurde, daß er bald darauf im Krankenhaus ge ⸗ ſtarben iſt. Der Täter hat ſich nach der Tat der Kriminal⸗ polizei geſtellt und wurde in Haft genommen. — 1 Mittwoch, den 21. Auguſt 1929 Neue Maunheimer Zeilung(Mittag⸗Ausgabe) Brief aus der Ferlenkolonie Jiabe Eltern! Heute kann ich Euch von einer ſehr ſchönen Tages⸗ wanderung erzählen. Kleinere Ausflüge in die ab⸗ wechſlungsreiche Umgebung von Gadernheim unternehmen wir häufig. Aber geſtern ſind wir ſchon früher als gewöhn⸗ lich aufgebrochen, um einen ſchönen Teil des nördlichen Oden⸗ waldes kennen zu lernen: Felſenmeer, Melibokus, Auerbacher Schloß, Fürſtenlager, Schönberg. Schon in einer knappen Stunde hatten wir Beedenkirchen erreicht. Von dort gings den Felsberg hinauf. Bald ſtanden wir vor dem Rieſenſchiff, einem gewaltigen Felſen von 12 Meter Länge in der Form eines Schiffes. Auch an einem Rieſenſarg kamen wir vorbei. Jetzt begann ein Rennen und Suchen, jeder wollte zuerſt das „Felſenmeer“ entdecken. Schon beim Aufſtieg hatten wir an den Hängen gewaltige Lager von Granitfelſen geſehen; aber jetzt ſtanden wir nor dem größten Felſenmeer, das ſich nach Reichenbach hinunter zieht. Wie im letzten ſtrengen Winter die Eisſchollen am Neckar und Rhein, ſo liegen hier die Felſen neben⸗ und übereinander und füllen die Schluchten, die talwärts ziehen. Bald begann ein Klettern und Krabbeln auf die Felſen. Jeder wollte der Vorderſte ſein bei dieſer Meereserforſchung. Die Pfeife des Kolonieführers rief uns zurück und wir verſam⸗ melten uns beim Altarſtein. Wir kamen ſpäter an einem großen Steinbruch vorbei und ſahen, daß die heutige Technik der Steinmetzen im Grunde die gleiche iſt. Nur wenn es gilt, einen großen Felsblock vom feſten Untergrund zu löſen, werden Sprengmittel angewendet. Nicht weit vom Altarſtein entfernt liegt die Rieſenſäule. Noch viele große und ſeltſam geformte Felſen ſind mit weißen Nummern verſehen und ſtehen unter Denkmalſchutz. Wir verzehrten fetzt unſere Frühſtücksbrote und dazu einen Ruckſack voll große Pflaumen, die wir mitgebracht hat⸗ ten, und freuten uns auf unſer nächſtes Ziel, den Meltbokus der mit ſeiner Veſupgeſtalt aus nicht zu weiter Ferne her⸗ übergrüßte. Am Ohlyturm vorbei hatten wir in einer ſtarken Stunde auf ſtetlen Wegen den Gipfel dieſes höchſten Berges im nördlichen Odenwald erreicht. Schon vor 150 Jahren wurde hier ein 21 Meter hoher Turm erbaut, der eine wun⸗ dervolle Fernſicht nach allen Richtungen bietet. Nach Weſten liegt die Rheinebene ausgebreitet: zahlreiche Dörfer und Städte zwiſchen dunkeln Tannenwäldern, lichtgrünen Wieſen⸗ flächen und fruchtbarem Ackerfeld. Bei klarem Wetter kann man die Türme von Mannheim und den Dom von Speyer mit bloßem Auge erkennen. Geſtern war es aber über der Ebene etwas dunſtig. Wie ſehr wir auch unſere Augen an⸗ ſtrengten, wir konnten die Türme unſerer Heimatſtadt hinter dem Dunſtſchleier nicht erſpähen. Sehr viel beſſer war die Ausſicht in entgegengeſetzter Richtung nach Oſten. In wun⸗ derbarer Klarheit ſahen wir die Täler und Höhen des Oden⸗ waldes: Felsberg, Knodener Kopf, Hohenſtein, den wohl⸗ bekannten Kriſenturm auf der Neunkircher Höhe und ganz in der Ferne den Katzenbuckel. Unmittelbar unter uns lag unſer mächſtes Ziel, das Auerbacher Schloß, davor Bensheim, Auer⸗ bach, Zwingenberg und nach Norden Jugenheim, Seeheim, Eberſtadt und Darmſtadt. Nach einem kleinen Imbiß ſetzten wir unſere Wanderung fort. Fröhliche Lieder ſingend gingen wir durch ſchattige Wäl⸗ der abwärts und in einer Stunde ſtanden wir ſchon im Zwinger einer ehemaligen Ritterburg, dem Auerbacher Schloß. Am inneren Burgtor ſieht man noch die Pechnaſe, aus welcher die Belagerten die ſtürmenden Feinde mit brennendem Pech ober ſiedendem Oel überſchütteten. Im Z30jährigen Krieg wurde die Burg zerſtört, war aber zum Teil noch bewohnt, Bis 1674 der franzöſiſche General Turenne das Schloß er⸗ ſtürmte und die dorthin geflüchteten Einwohner tötete oder als Gefangene mitnahm. Von da an iſt das ſchöne Schloß zur Ruine geworden. Vom Auerhacher Schloß gelangten wir durch das Hochſtädter Tal zum Fürſtenlager. Dies war früher eine fürstliche Sommerreſidenz und hat neben einer Anzahl ſchöner Gebäude prachtvolle Parkanlagen mit ſeltenen Bäumen. Uns intereſſierte am meiſten die rauſchende Mine⸗ ralquelle, die ehemals in großem Rufe ſtand. An dieſem„Ge⸗ ſundbrunnen“ löſchten wir unſeren heftigen Durſt; denn auf dem ganzen Weg vom Felsberg über Melibokus und Auer⸗ bacher Schloß war keine murmelnde Quelle und kein plät⸗ ſcherndes Bächlein zu finden, die unſere Gaumen erfriſcht hätten. Beſſer als Limonade ſchmeckte deshalb das friſche Mineralwaſſer des„guten Brunnens“ vom Fürſtenlager. Nach einer guten Viertelſtunde hatten wir dann das Schloß Schönberg erreicht. Durch den wohlgepflanzten Schloßgarten mit ſeinen Gewächshäuſern und ſeltenen Pflanzen gingen wir hinab zum Dorf gleichen Namens. Dort letzte Stärkung und kurze Raſt Wir waren am Ende unſerer Wanderung. Auf einer hohen Steinbrüſtung am Ufer der Lauter verzehrten wir den Reſt unſerer belegten Brote. In kurzer Zeit nahte ein Autobus der Linie Bensheim Lindenfels, der uns in einer halben Stunde durch das Tal der Lauter hinauf brachte in unſer ſchönes Ferienheim. In allen Ortſchaften, die wir durchfuhren, ſahen wir Steinhauerwerkſtätten, Steinſchleifereien und reiche Lager von fertigen und halbfertigen Grabmälern. Viele Menſchen der näheren und weiteren Umgebung verdanken ihr Brot und ihren Wohlſtand dem prachtvollen Granit und Syenit, der ſich in unerſchöpflichen Lagern findet. Dieſer Wandertag wird allen Koloniſten in lebendiger Erinnerung bleiben. Ich ſelbſt habe mir vorgenommen, die ganze Wande⸗ rung noch einmal auszuführen, wenn ich ſpäter einmal Geld verdiene. Herzl. Grüße Erich. Staͤdtiſche Nachrichten Brand bei Von& Reuther Ueber einen zweſten Fabrikbrand innerhalb weniger Tage iſt zu berichten. Geſtern abend kurz nach 8 Uhr brach aus unbekannter Urſache in der etwa 70 Meter langen Hydrantenhalle der Armaturen⸗ und Waſſermeſſerfabrik Bopp u. Reuther auf dem Waldhof Feuer aus, das ſich raſch ausbreitete, weil in der Halle viele geteerte Hydranten⸗ ſchieber lagerten. Zur Bekämpfung des Brandes rückte außer der um 8,13 Uhr alarmierten Berufsfeuerwehr die Freiwillige Feuerwehr Waldhof aus. Unter Mithilfe der Werkangehöri⸗ gen gelang es, den Brand auf ſeinen Herd zu beſchränken, der mit 13 Schlauchleitungen bekämpft wurde, wovon 6 von zwei Motorſpritzen geſpeiſt wurden. Erſt kurz nach Mitternacht konnte die Berufsfeuerwehr wieder abrücken. Die Frei⸗ willige Feuerwehr übernahm die Brandwache. Der Gebäude⸗ und Materialſchaden iſt ſehr bedeutend. * * Neubau der„Libelle“, Unter Leitung des Archttekt Platen wird das im Frühjahr abgebrannte Gebäude, in dem das Kabarett„Hibelle“ untergebracht war, wieder auf⸗ gebaut. Das Palaſt⸗Kafſee, das zu den ehemaligen Süga⸗Betrieben gehört, ſoll im Laufe des Monats September wieder eröffnet werden. Die Lokalitäten werden gegenwärtig einer gründlichen Renovierung unterzogen. Umfaſſende bau⸗ liche Veränderungen ſind nicht vorgeſehen. Lediglich das Büfett wird aus der Ecke im Parterre entfernt und nach rückwärts verlegt. Außerdem wird der bisherige Haupt⸗ eingang von der Mitte nach der Seite verlegt. An der Spitze des neuen Unternehmens, das die Bezeichnung„Bavaria⸗ Geſellſchaft“ führen wird, ſteht Baumeiſter Martin Geiſel. Die Leitung der Gaſtſtätten übernimmt der Schwiegerſohn des Herrn Geiſel, Herr van Jaak. * Zimmerbrand. Geſtern nachmittag entſtand im Hauſe Humboldtſtraße 20 durch Unvorſichtigkeit beim Ausſchwefeln eines Zimmers ein Brand, der bei Ankunft der um.59 Uhr alarmierten Berufsfeuerwehr durch den Wohnungsinhaber ſchon gelöſcht war. Die Fenſtervorhänge ſind verbrannt und zwei Matratzen angebrannt. Das Kohlenfuhrwerk als Verkehrsinſel Um eine Verkehrsinſel brandet ſtets der Verkehr. Ihr Name ſagt ſchon, daß ſie mitten in dem rauſchenden Strom des Großſtadtverkehrs gelegen iſt. Sie dient zum Schutze des die Straße überſchreitenden Publikums. Vor wild gewordenen Radfahrern und dahinraſenden Autos kann ſich der Fuß⸗ gänger Schutz ſuchend darauf flüchten. Manchmal dient die Verkehrsinſel auch als Treffpunkt Liebender. Denn erſtens iſt die Stelle leicht zu merken. Und zweitens befindet ſich auf einer Verkehrsinſel meiſtens eine Uhr, die für normaſe Menſchen die richtige Zeit anzeigt, für Liebende aber ſtels falſch geht. Es ſoll aber hier von einer Verkehrsinſel die Rede ſein. Von einer, wie man ſie nicht jeden Tag ſieht. Von einem Kohlenfuhrwerk. Ein Kohlenfuhrwerk kann doch keine Verkehrsinſel ſein, wird man gleich darauf einwenden. Und dennoch iſt es ſo. Brach geſtern früh einem ſolchen Wagen das Rad. Direkt an der Straßenkreuzung vor der Friedrichsbrücke, Vor dem Bahn⸗ hof Neckarſtadt. Ausgerechnet um 8 Uhr, während des ſtärk⸗ ſten Vormittagsverkehrs. Einſam wie eine Jnſel ſtand das wracke, hochbeladene Vehikel. Rundherum brandete der Ver⸗ kehr. In dieſem Falle konnte man wirklich von Glück ſagen, daß der Fahrzeuglenker nicht ganz rechts gefahren iſt. Mitten auf der Straße iſt ihm das Unglück paſſiert. So konnte wenig⸗ ſtens die Straßenbahn ungehindert verkehren. Eine unüber⸗ ſehbare Verkehrsſtockung wäre die Folge geweſen. Denn es dauerte eine geraume Zeit, ehe die verkehrshindernde Ve kehrsinſel verſchwunden war. 0 * * Selbſtmordverſuch einer Geiſtesgeſtörten. Am Montag abend verſuchts ein lediges 25jähriges Mädchen aus Mann⸗ heim ſich unterhalb der Rheinbrücke auf Ludwigshafener Seite zu er tränken. Die Lebensmüde, die ſeit längerer Zeit nervenkrank iſt und Geiſtesſtbrungen zeigt, wurde von einem Matroſen aus dem Rhein gezogen und der Polizei übergeben. * Ein Hauptgewinn von 300 000 Mk. gezogen. Am vierten Tag der 5. Klaſſe der Preußiſch⸗Süddeutſchen Klaſſenlotterie wurden in der Vormittagsziehung folgende Gewinne gezogen: 2 Gewinne zu je 300 000 Mk. auf die Nr. 220 280; 4 Gewinne zu je 10000 Mk, auf die Nummern 158 ki und 244 909; 2 Gewinne zu ja 5000 Mk. auf die Nummer 399 005, 6 Gewinne zu je 3000 Mk, auf die Nummern 120 411, 251 864, 399 039.— In der Nachmittags ziehung wurden fol⸗ gende Gewinne gezogen: 2 Gewinne zu je 10000 Mk. auf die Nummer 302 384; 2 Gewinne zu je 5000 Mk. auf die Nummer 146 578; 14 Gewinne zu je 3000 Mk. auf die Nummern 51 976, 57 376, 99 923, 166 125, 308 177, 354 440, 359 984.(Ohne Gewähr.) * Schweinezwiſchenzählung. Am 2. September findet im ganzen Deutſchen Reich eine Schweinezwiſchenz i. lung ſtatt. Die Zählung iſt durch dringende Vorſtellungen der landwirtſchaftlichen Berufs vertretungen veranlaßt und vom Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft ange⸗ ordnet worden, obwohl erſt am 1. Juni eine Schweinegzwiſch zählung abgehalten wurde. Die volkswirtſchaftlichen Inter⸗ eſſen, die eine vierteljährliche Zählung des Schweinebeſtandes und ſeiner Altersgliederung dringend erforderlich machen, ſind allzuſchwerwiegend, als daß aus Rückſicht auf die mit der Zählung verbundene behördliche Arbeit auf die Zählung ver⸗ zichtet werden konnte. Es ſei an den Zuſammenbruch der Schweinepreiſe im Jahre 1927 erinnert, der die Landwirtſchaft ſehr ſchädigte. Ueberhaupt wieſen die Schweinepreiſe in den letzten Jahren außerordentlich heftige Schwankungen guf. Nur, wenn es mit Hilfe der Schweinezwiſchenzählungen mög⸗ lich iſt, ſich über die Entwicklung des Schweinebeſtands in kurzen zeitlichen Zwiſchenräumen zu unterrichten, kann eine Ueberproduktion an Schweinen oder einer zu ge⸗ ringen Nachzucht, die zu außergewöhnlicher Knappheft und übermäßig hohen Preiſen führen müßte, enſgegengetreten werden. Vereins nachrichten * Der Männer⸗Geſangverein Lindenhof hielt ſeine ordentliche Generalpverſammlung, die einen guten Beſuch aufzuweiſen hatte und ſehr harmoniſch verltef, im Lokal Rheinpark ab. Als 1. Vorſitzender wurde das lang⸗ jährige verdiente Mitglied Ph. Falter wiedergewählt, Die anderen Aemter wurden wie folgt beſetzt: 2, Vorſttzender Herr Jakoh Armbruſt, 1. Schriftführer Herr W. Pfizen⸗ maier, 2. Schriftführer Herr F. Altendorf, Kaſfter Herr Karl Joos. außer gewöhnlichen A 1 . Empfindlichkeit Von Hanna Erwin „Feinfühligkeit iſt ein Vorzug— Empfindlichkeit iſt eine Untugend des weiblichen Geſchlechtes, die leicht zu einer un⸗ heilbaren Krankheit werden kann!“ Mit dieſen Worten be⸗ gründete mir vor Jahren der Inhaber einer Großftrma ſeine Abneigung, auch nur eine einzige weibliche Kraft in ſeinen Büros zu beſchäftigen. Sehr liebenswürdig ſchlug er mir meine Bitte ab, eine bekannte junge Witwe, deren Tüchtigkeit und Intelligenz ihm doch bekannt waren, einzuſtellen.„Ich engagiere grundſätzlich keine Damen“, meinte er,„obgleich ich recht gut weiß, daß Frauen ſich für manche Zweige des Büro⸗ dienſtes, wie die Praxis ergeben hat, beſſer eignen, als Männer. Aber ſehen Sie— Ihnen kann ich's aufrichtig ſagen, denn Sie ſind nicht empfindlichl— ich habe noch keinen Chef oder Vorgeſetzten geſprochen, der mit weiblichem Perſonal arbeitete und nicht die gleichen Erfahrungen gemacht hätte, die auch mir nicht erſpart worden ſind. Leiſten können die Damen etwas— aber vertragen können ſie nichts! Das Will ſagen, um jede Kleinigkeit iſt ſo eine Epastochter auf den Fuß getreten, Tadel, auch berechtigten und durchaus fachlich ge⸗ meinten, nimmt ſie perſönlich übel, und gar wenn mehrere Vertreterinnen des ſchönen Geſchlechtes zuſammen arbeiten, iſt der Verdrießlichkeiten und Empfindlichkeiten kein Ende. Männer ſind vielleicht häufig nicht ſo anpaſſungsfähig, ſo ge⸗ wandt wie Frauen, aber— es arbeitet ſich beſſer mit ihnen!“ Stimmt das? Iſt das Urteil über uns gerechtfertigt? Leiden wirklich ſo viele von uns an der Untugend unange⸗ brachter Empfindlichkeit! Leider muß man dieſe Frage— häufig wenigſtens— bejahen, und es iſt nicht nur im Be⸗ rufsleben ſo, daß wir uns durch dieſe ſchlechte Angewohnheit, die leicht zum freſſenden Leiden wird, manche Erfolgs⸗ und Glücks möglichkeit ſelber verderben..„ „Es iſt ſo ſchwer, mit Frau H. auszukommen, ſie iſt ſo namenlos empfindlich!“ Dieſe Klage kann man namentlich bei irgendwelcher Gemeinſchaftsarbeit in Frauenvereinen, Wohlfahrtsorganiſatiynen u. a. ſehr häufig hören, aber auch im Familienkreiſe kennen wir alle den Typ der ewig Belei⸗ digten, die ſich beſtändig ohne Grund zurlckgeſetzt fühlt, die hiuler den harmloſeſten Bemerkungen verborgene Krän⸗ kungsabſichten wittert und von der fixen Idee— anders kann man es kaum nennen— beſeſſen iſt, daß man ſie überſteht, gering achtet, nicht leiden kann und dergl. mehr. Meiſtens entſteht dieſe Empfindlichkeit aus einem— wenn auch un⸗ eingeſtandenen— Gefühl der eigenen Unzulänglichkeit oder aus einem Mangel an Selbſtvertrauen. Nicht ſelten aber iſt ſie auch der Ausfluß eines überſteigerten Geltungswillens, dem nach Meinung der Empfindlichen nicht Genüge getan wird. Wie dem auch ſei: Empfindlichkeit iſt, genau wie Eiſer⸗ ſucht, eine Leidenſchaft, die mit Elfer ſucht, was Leiden ſchafft. Wieviele qualvolle Stunden, wieviele ütberflüſſige Tränen, Aufregung und Aerger bereitet eine„Empfindliche“ ſich ſelber, ebenſogut aber auch ihrer Umgebung! Und das einzige Reſul⸗ tat iſt— immer zunehmende Vereinſamung! Denn einen Menſchen, bei dem man, wie man ſo zu ſagen pflegt, jedes Wort auf die Goldwaage legen muß, ſtaht niemand gern; man bedauert ihn, nimmt vielleicht aus Höflichkeitsgründen Rückſicht auf ihn, aber man ſucht ihn nicht. Und ſo wird das, was zunächſt Einbildung war, mit der Zeit traurige Wirk⸗ lichkeit Laßt dieſe ſchlechte Angewohnheit nicht erſt Wurzel ſchla⸗ gen in Eurer Seele, liebe Schweſtern! Ihr Mütter aber, die Ihr die Anlage zum Uebelnehmen, zur unangebrachten Empfinblichkeit bei Euren Töchtern bemerkt, trachtet danach, ſie beizeiten auszurotten, indem Ihr die Kinder zur Sach⸗ lichkeit erzieht und ſie auch Tadel mit Ruhe und Freunblich⸗ kelt hinnehmen lehrt! Ihr räumt ihnen damit viele Steine aus ihrem Lebenswege! Entihronung der Venus? Was ſoll man heute dazu ſagen, wenn das, was Gene⸗ rationen ſchönheitstrunkener Menſchen durch die Jahrtauſende hindurch als ihr Idol verehrten, von hypermodernen Geiſtern verſpottet und in den Staub gezogen wird? Dieſes Schickſal droht zur Zeit der Venusſtatue von Milo, die in ihrer marmornen Pracht noch immer auf einem Sockel im Louvre thront und das Schönheitsideal der abendländiſchen Menſch⸗ heit nach wie vor verkörpert. Die Aufſeher des Louvre be⸗ haupten zwar, daß die Schar der Bewunderer dieſer Göttin ſtändig abnimmt, doch iſt dieſes verringerte Intereſſe wohl auf andere Gründe zurückzuführen, als ſie der bekannte Pari⸗ ſer Kunſthändler und Aeſthet Edouard Jones vor nicht zu langer Zeit ins Treffen führte. Sein Urteil muß als be⸗ fangen gelten, da er behauptet, die Venusſtatue ſchon ſeit ſeiner Jugend aus tlefſter Seele gehaßt zu haben. Sie hat nach ſeiner Anſicht zu lange Beine und allzu ſtarke Hüften. Sie iſt nicht einmal fähig, ſich ihr Brot als Mannequin zu verdienen. Sie benötigt ein volles Jahr härteſter Trainings⸗ arbeit und zahlreiche Paraffinbäder, um„eine normale Fi⸗ gur“ zu erhalten, Noch lauter als jener ſtößt jedoch Ray⸗ mond Duncan, Iſadoras Bruder, Altphilologe und Kunſt⸗ hiſtoriker, ins gleiche Horn:„Was griechiſch iſt, kann nicht ſy häßlich wie die Venus ſein. Sie iſt geradezu unerhört dick, aber ſte hat in der Perſon Homers einen guten„Manager“ gehabt. Ihr Halsumfang gleicht dem des franzöſiſchen Boper⸗ königs Georges Carpentier, doch ihr Rumpf iſt breiter und ihr Bizeps ſtärker als der ſeinige. Ihr Lebendgewicht muß ſchätzungsweiſe achtzig Kilogramm betragen haben und würde heute jede zwanzigjährige Franzöſin zur Verzweiflung trei⸗ ben. Sie muß entthront werden.“ e 4. Seite. Nr. 384 3 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 2. Auguſt 1929 Der geſund heitliche Wert unſeres Friſchobſtes Der Apfel, eine der edelſten Obſtgattungen, enthält viel Eiſen und empfiehlt ſich daher bei Bleichſucht zur Unterſtützung der Blutbildungen. Er iſt reich an Sauerſtoff, den er an das Blut abgibt, wodurch er die Lungentätigkeit bei aſthmatiſchen Zuſtänden erleichtert. Vor allem ernährt er die Milz und durch dieſe das Gehirn. Daher kommen die glänzenden Er⸗ folge, die durch eine Koſt aus Schrotbrot und Aepfeln bei Ner⸗ henkrankheiten erzielt wurden. Auch gilt der Apfel aus glei⸗ chem Grunde als Beruhigungs⸗ und Schlafmittel. Die Birne iſt ſehr nahrhaft und enthält viel Kalk für die Knochenbildung. Sie wird hauptſächlich durch den Spei⸗ chel und durch die Nieren ausgeſchieden. Darum treibt ſie ſtärker Harn als alles andere Obſt, beläſtigt aber, ſchlecht ge⸗ kaut, den Magen und Darm, verſtopft nicht nur dieſen, ſon⸗ dern bei ſchwacher Niere auch die Harnkanälchen. Pflau⸗ men(Zwetſchen) nähren ſehr. Sie wirken ſtark treibend auf den Darm, weshalb bei deſſen Reizbarkeit Durchfall entſteht. r Veranſtaltungen Familien⸗Ausflug der Freiw. Feuerwehr Wenn das Nationaltheater und das Apollo⸗Theater keine Vor⸗ ſtellungen geben, kann die Freiwillige Feuerwehr einen Familienausflug unternehmen. Kommandant Bäder ging von dem Sprichwort aus:„Warum in die Ferne ſchweifen, wenn das Gute liegt ſo nah!“ Weinheim mit ſeinem ſchönen Kaſtanienwald und gepflegten, langſam ſteigenden Waldwegen und Ausſichten ins Tal und zu den ſtolzen Burgen wurde von ihm gewählt und fand auch den Beifall ſeiner Mannſchaften. Mit Extrawagen der OE. wurde in Mannheim abgefahren. In Weinheim wurden die Ausflügler von der Weinheimer Feuerwehr⸗Kapelle empfangen. Nun gings mit klin⸗ gendem Spiel, voraus die Mannheimer Spielleute, in gemütlichem Marſchtempo, daß Alt und Jung gut mitkommen konnte, über den Judenbuckel durch den Wald. Im Saal„zum Felſenkeller“ war bald veges Leben und Treiben. Was mag denn nur in den großen Paketen ſein, die einige Feuerwehrleute auf den Schultern trugen? Bald war das Rätſel gelöſt. Sie enthielten außer den Säcken für Sackhüpfen, Reklametrompeten, Kinderfahnen, Bretzeln, Bilderbücher, Spielſachen, Ballons uſw. Die fleißige Feuerwehrkapelle und die Sängerabtet⸗ lung boten ihr Beſtes. Auch der Seiltänzer Knie lief über das Seil, ſogar mit einem Feuerwehrmännel auf der Schulter. Daß Kinder Sackhüpfen, iſt gang und gäbe, aber daß die zwei Dickſten und der Keinſte Feuerwehrmann im Sack um die Wette laufen, iſt doch ſelten. Als alle drei ſtürzten, und der Dickſte 2 Meter vor dem Ziel wie ein Faß weiterrollte und ſo den erſten Preis errang, kannte die Heiter⸗ leit keine Grenzen. Häußler iſt für ſolche Späſſe genügend be⸗ Lannt. Da auch Küche und Keller gut waren, fuhren die Wehrleute mit ihren Angehörigen um.30 Uhr in fröhlichſter Stimmung wie⸗ der nach Mannheim zurück. Dem Vergnügungskomiten muß alle Anerkennung ausgeſprochen werden. Kommunale Chronik Unerwarteter Ausgang einer Bürgermeiſterwahl Erdmannsweier(Amt Villingen), 19. Aug. Geſtern fand hier Bürgermeiſterwahl ſtatt, bei der auf den Ratſchreiber Andreas Götz 89, auf den bisherigen Bürgermeiſter Beſch 85 Stimmen abgegeben wurden. Götz wurde damit nach An⸗ ſicht der Wahlkommiſſion zum Bürgermeiſter gewählt. Aller⸗ dings wird die Bezirksaufſichtsbehörde zu der Wahl noch Stellung nehmen müſſen, da Götz genau die Hälfte aller Stimmen auf ſich vereinigen konnte und es zweifelhaft iſt, ob damit die abſolute Majorität der Stimmen auf ihn ge⸗ fallen iſt. Gleich nach Schluß des Wahlaktes begab ſich Bütrgermeiſter⸗Stellvertreter Hettich zum bisherigen Bürger⸗ meiſter, um ihm die Wahlakten zu übergeben. Dabei wurde er von Beſch mit Ohr feigen empfangen. ** P. Schriesheim, 20. Aug. Aus der jüngſten Gemein de⸗ ratsſitzung iſt zu berichten: Die Gemeinde wurde zur Landtagswahl am 27. Oktober in vier Abſtimmungsbezirke eingeteilt. Abſtimmungsvorſteher und deren Stellvertreter wurden ebenfalls vorgeſchlagen. Ein Sargverſenkungs⸗ apparat ſoll angeſchafft werden.— Für 2 abgängige Ziegen⸗ böcke erlöſte man 25 Mk.— Zur Vergrößerung des Ver⸗ ſuchsweinbergs im Gewann„Obere Kehkäcker“ ſoll ein weiteres Grundſtück erworben werden.— Der Ankauf von zwei weiteren Ziegenböcken wurde genehmigt. nächſten Zeit beſch ebenſo angenommen wie die Erwerbung eines Teilgrund⸗ Sie reinigen die Darmfalten. Da die Schalen leicht gären, veranlaſſen ſie Blähungen, Aufgetriebenheit des Leibes. Bei ſchwachem Darm ſollten daher die Pflaumen geſchält werden. Pfirſiche und Aprikoſen belegen die Magenwände, regen die Lunge an und vor allem die Leber zur Gallenabſon⸗ derung. Die Schale iſt beſonders wertvoll. „Weintrauben löſen und reinigen das Blut, Leber und Unterleib. Die Schalen enthalten anregenden Gerbſtoff; ſie werden im Magen ausgelaugt. Mandeln und Walnüſſe enthalten Blauſäure in ihren Schalen; darum belegen auch letztere leicht den Hals und Stimmbänder und veranlaſſen Heiſerkeit; ſie ſiind aber auch reich an Nervenfett. Haſelnüſſe ſind die feinſten und zuträglichſten Nüſſe. Ihnen nahe kommen die Bucheckern. Der Paradies apfel (Tomate) ſteht zwiſchen Obſt und Gemüſe; er dringt durch Lunge, Nieren und Milz und reinigt das Blut und die Nieren. Sanitas. Die Opelwerke bezahlen 90 v. H. der Rüſſelsheimer Gewerbeſteuer * Rüſſelsheim, 20. Aug. Die durch das Finanzamt Mainz kürzlich erfolgte Neuveranlagung der Gewerbeſteuern ergibt bezüglich der Opelwerke für das Steuerjahr 1929 betreffs des gewerblichen Anlage⸗ und Betriebskapitals einen Steuer⸗ wert von rund 52 Millionen Mark. In dieſe Steuerſchätzung iſt der Wert der Gebäude der Opelwerke nicht eingerechnet. Vergleicht man den Steuerwert des gewerb⸗ lichen Anlage⸗ und Betriebskapitals der Opelwerke mit dem Steuerwert der für die Kreisumlagen des Kreiſes Groß⸗ Gerau feſtgeſetzten Steuerwerte in Höhe von 62 Millionen Mark, dann ergibt ſich, daß die Opelwerke rund 90 v. H. ſämt⸗ licher Gewerbeſteuern in Rüſſelsheim und rund 80 v. H. der Gewerbeſteuern des Kreiſes Groß⸗Gerau zu zahlen haben. * * Darmſtadt, 20. Aug. Trotz ſcharfer Anſpannung der Finanzlage der Stadt war bisher davon Abſtand genommen worden, die Realſteuern zu erhöhen. Trotzdem ſteht Darm⸗ ſtadt gegenüber Mainz und Offenbach ſehr günſtig da. In Mainz beträgt die Grund⸗ und Gewerbeſteuer 63,6 Pfg., in Offenbach 60 Pfg., in Darmſtadt dagegen nur 31,2 Pfg. Die Ausſchlagsſätze der ſtädt. Gewerbeſteuer vom Gewerbekapital betragen für Mainz 75 Pfg., für Offenbach 65 Pfg., dagegen für Darmſtadt nur 57,4 Pfg. je 100 /. Die Gewerbeertrags⸗ ſteuerſätze betragen für Mainz 340 Pfg., für Offenbach 420 Pfg. und für Darmſtadt 226 Pfg. Allerdings wurde in Darm⸗ ſtadt das Waſſergeld mit Wirkung vom 1. Auguſt von 23 auf 80 Pfg. erhöht und mit Zuſtimmung des Miniſteriums der 2% v. H. der Friedensmiete überſteigende Betrag auf die Mieter umgelegt. Dieſe Regelung gilt nur für das Rech⸗ nungsjahr 1929/30 unter Berückſichtigung der finanziellen Notlage der Stadt. Kleine Mitteilungen Der Bürgerausſchuß Neckargemünd hatte in ſeiner letzten Sitzung ſich in der Hauptſache mit verſchiedenen Ankäufen von Grundſtücken zu beſchäftigen, die ſpäterhin be⸗ baut werden ſollen. Punkt 1 galt der Erwerbung von 30 Ar Gelände, auf dem zwei Neubauten mit je vier Wohnungen durch die Stadt erbaut werden ſollen. Hierzu wird ein Dar⸗ lehen von 85 000% aufgenommen. Punkt 2 ſieht die Er⸗ werbung eines rund 18 Ar großen Geländes zu einem Preis von 2,37/ je Quadratmeter vor. Dieſer Punkt wurde ſtückes für 6500 /, auf dem ſechs Kleinwohnungen erſtellt werden können. Dem Verkauf eines Siedlungshauſes für 10 000% wurde zugeſtimmt. Der Bürgerausſchuß Ettlingen hatte ſich mit einer Vorlage des Gemeinderats über die Ausführung von Not⸗ ſtandsarbeiten(Verbeſſerung der Hadbruchwieſen und Entwäſſerung der Karl⸗Friedrich⸗Straße) zu befaſſen. Nach lebhafter Debatte kam das Kollegium mit 31 gegen 22 Stim⸗ men zur Ablehnung. Dagegen ſtimmten die Fraktionen Ver⸗ einigte Liſte, die Wirtſchaftliche Vereinigung, ſowie der grö⸗ ßere Teil des Zentrums und der Bürgervereinigung. Bür⸗ germeiſterſtellvertreter Stöhrer machte darauf aufmerkſam, daß große ſoziale Sorgen das Gemeindekollegium in der gen werden.* 2 D 2 Tagungen Mitgliederverſammlung der pfälziſchen Drechſler Die Zwangsinnung für dos D rechſlergewer be der Pfalz hielt in der Altdeutſchen Weinſtube zu Neuſtadt a. H. ihre Mitgliederverſammlung ab, die von dem Vorſitzen⸗ den, Morgenrot⸗Kaiſerslautern, geleitet wurde. Hauptgegen⸗ ſtand der Beratungen war das Beſtreben, die Verwendung von Drechflerarbeiten im wirtſchaftlichen Leben und ganz beſonders im Werbeweſen wieder mehr zur Geltung zu bringen. Zu dieſem Zweck wurde im Mai d. J. auf dem Deutſchen Drechſlerverbandstag in Dresden, über den M ene r- Oggersheim berichtete, die Veranſtaltung eines ausſchreibens in die Wege geleitet. Nach 0 dem Vorſchlag des errn Sohmer aus Nürnberg wurde die An⸗ gelegenheit einem Ausſchuß von Kunſtſachverſtändigen übertragen, der bereits bis Herbſt d. J. mit den Preisaufgaben herausrücken will. Es ſollen die Spielwareninduſtrie, die Galanteriewarenindu⸗ ſtrie, die Kunſt⸗ und Baudrechſler, der Bund Deutſcher Architekten und die Beru rtbildungsſchulen hierfür intereſſiert werden. Zu den Koſten, die ſich auf etwa 20000 Mark beloufen dürften, bewilligt die Zwangsinnung Pfalz in ihrer heutigen Verſammlung einen Beitrag von 30 Mark. Weiter wurde die Bildung eines Schlich⸗ tungsausſchuſſes für Lehrlingsſtreitigkeiten beſchloſſen. Ohne drin⸗ genden Grund in einer Verſammlung fehlende Mitglieder ſollen künftig unnachſichtlich beſtraft werden. Tagung des pfälziſchen und ſaarländiſchen Gaſtwirte⸗ verbandes Aus Anlaß der Jahrhundertfeier tagten beide Verbände gemein⸗ ſam in St. Ingbert. Die Pfälzer waren etwa 400 Perſonen mit der Eiſenbahn und mit Autoomnibuſſen gekommen und wurden in der Stadt, wie auch von ihren ſaarländiſchen Berufskollegen freudig aufgenommen. Nach den üblichen Begrüßungsanſprachen ergriff der Präsident des Deutſchen Gaſtwirteverbandes, Reichstagsabgeordneter Kö ſter⸗Berlin, das Wort, um in großen Zügen die wirtſchaftliche Lage in Deutſchland zu ſchildern. Der Redner behandelte u. a. aus⸗ führlich die Steuerfragen, beſonders ſolche, die das Gaſtwirte⸗ gewerbe angehen. Er geißelte die Mängel des in Vorbereitung be⸗ findlichen Schankſtättengeſetzes, das auch das Konzeſſionsweſen regeln ſoll und die Polizeiſtundenfrage. Redner erblickt in dieſem Geſetz viele, durch nichts begründete Einſchränkungen der perſönlichen Frei⸗ heit. Auch biete das Geſetz viele Reibungspunkte, die beſſer vermie⸗ den werden. Als erfahrener Mann auf dem Gebiete des Gaſtwirte⸗ weſens wußte der Reoͤner, das Kind immer ſo mit dem rechten Namen zu nennen und erzielte damit Beifall bei ſeinen Kollegen. Zum Schluß betonte er noch die Notwendigkeit einer ſtarken Organiſation. Stürmiſcher Beifall lohnte den Redner. Damit war der geſchäftliche Teil der Tagung erledigt. Auf dem Feſtplatz wurde zur Feier der Jahrhundertfetier noch manches Glas getrunken auf die hoffentlich recht baldige Wiedervereinigung von Pfalz und Saargebiet im großen deuk⸗ 5 ſchen Vaterlande. Schluß des redaktionellen Teils so sagt die schöne Flimkünstlerin Vivian Gibson: „Denn Tax beseitigt In olgfachster Welse Härchen nd Haarflater und verschafft jeder Dame elne weile nnd glatte Haut.“ Jede elegante Dame wird sich diese Worte zu Nutzen machen, denn Wie büßlich wirken Härchen, die auf Armen, Beinen oder Nacken sichtbar sind. ihre Entfernung hat früher den Frauen viel Mühe Semacht: die Anwendung des Raslermessers verbietet sich, da es kratzt, Pickel verursacht und die Härchen nur um so stärker nachwachsen lägt. Andere Depilatorien sind unbequem in der Anwendung und riechen schlecht. T A K X 1929 ist das ideale Mittel, das allen Ansprüchen genügt: es Kommt alz weiche Paste gebrauchsfertig aus der Tube und entfernt in fünf Minuten alle überflüssigen Härchen und Haarflaum. TAK T 1929 ist angenehm parfümiert und verwendbar bis zum letzten Tubenrest, daher sparsam im Gebrauch. TAK X 1929, das Product eines jahre- langen Studiums, übertriftt alles bisher Dagewesene. TAK V ist in allen einsehld gigen Geschuſten erfidltlick zum Preiss M..50 pro Tube. vertretung für Deutschland: A. Bornstein& Co., * zügliche Pparfümierung. endpar bis zum letzten die Haut nicht an. 5 Vom Eierhändler zum Dramatiker Zur bevorſtehenden Uraufführung eines jungen Amerikaners in Berlin Paris, im Auguſt(United Preß.) Walter Löwenfels war einer der erfolgreichſten Eier⸗ und Butterhändler der Vereinigten Staaten. Derſelbe Walter Löwenfels hat ein Luſtſpiel geſchrieben, das dieſen Herbſt in Berlin uraufgeführt wird. Hier hat man alſo ein Beiſpiel dafür, daß nicht nur lebeusuntüchtige Menſchen zu Dichtern und Philoſophen wer⸗ den. Walter Löwenfels iſt in ſeinem alten Berufszweige eine Autorität geweſen: über ganz Amerika verſchickte er Butter in Fäſſern, Butter in Stücken, goldfriſche Eier und ſämtliche Käſeſorten in⸗ und ausländiſcher Provenienz. Das Geſchäft blühte unter ſeiner Leitung, und er bezog das ganz hübſche Gehalt von jährlich 100 000 Mark. Aber trotz der ver⸗ lockenden Zukunftsausſichten rang ſich in ihm die Erkenntnis durch, daß er Dichter werden müſſe, und er hat es auch ge⸗ wagt, ſeinen Entſchluß durchzuſetzen. Eines Tages teilte er ſeinem Vater mit, er habe ſein letztes Ei verkauft und wolle nach Europa. Der entſfetzte Vater Löwenfels ließ Pſychiater kommen, um den Geiſteszuſtand ſeines Sohnes unterſuchen zu laſſen. Die Pſychiater aber fanden außer dem obligaten Oedipuskomplex keine nennens⸗ warte Störung und empfahlen Löwenfels ſen., ſeinen Sohn nicht; an deſſen Vorhaben zu hindern. Schweren Herzens ent⸗ ließ der Vater ſeinen begabten Partner und Sohn nach dem unbekannten Europa. Löwenfels ging nach Paris und beeilte ſich, alles Geſchäft⸗ liche zu vergeſſen. Bald hatte er ſich in die neue Atmoſphäre völlig eingelebt und die Frucht ſeines dreijährigen Pariſer Aufenthaltes iſt, neben einem Gedichtband, der in England bei Heinemann erſchien, ſein Luſtſpiel„Cruſade“(Kreuz⸗ fahrt), zu dem der bekannte moderne amerikaniſche Komponiſt George Autheil die Muſik ſchrieb. Das Stück, das in Deutſchland wahrſcheinlich unter dem Namen„Amerika, „Muſik“ geſpielt warden wird, erinnert in ſeiner dſtimmung an die„Dreigroſchenoper“ von Weill und 7 arbeit von Antheil gewinnen konnte, iſt Beweis gen künſtleriſche Abſicht und Qualität des Stückes. Löwenfels und Antheil haben, ähnlich den Verfaſſern der„Dreigroſchenoper“, verſchiedene bekannte Chanſons in ihr Stück aufgenommen und nach der muſikaliſchen wie nach der textlichen Seite ver⸗ tieft. Hauptgegenſtand der Satire iſt das heutige amerika⸗ niſche Großſtadtleben ganz allgemein, und insbeſondere das viel gerühmte Tempo dieſes Lebens.. „Cruſade“ iſt bereits in Buchform erſchienen, hat viel An⸗ erkennung gefunden und viel Aergernis erregt. Der junge, erſt 31jährige Autor iſt durch ſein Werk, über das ſeine alten Geſchäftsfreunde ſicherlich den Kopf ſchütteln werden, in Ame⸗ rika berühmt geworden. Im Herbſt gedenkt er ſeit drei Jahren zum erſten Male wieder nach Amerika zu fahren, wo ihn die literariſche Welt mit offenen Armen erwartet, für ihn aber wohl auch die Gefahr beſteht, daß ihn ſein Vater einer neuer⸗ lichen, ergebnisreicheren Pſychianalyſe unterwerfen läßt. G. K. Die Opernſängerin Meta Seinemeyer 7. In Dres⸗ den iſt, wie gemeldet wird, die Opernſängerin Meta Seinemeyer geſtorben. Sie litt an Blutvergiftung, die als Folgeerſcheinung einer ſchweren Grippe auftrat. Wie erſt jetzt bekannt wird, erklärte ſich die Tochter des Verwaltungs⸗ direktors der Dresdener Staatsoper Rauh bereit, eine Blut⸗ transfuſion vornehmen zu laſſen, um das Leben der hoch⸗ begabten Künſtlerin zu retten. Die Operation wurde vor⸗ geſtern vorgenommen, erfolgte aber leider zu ſpät. Eiffelturm und Pyramide Projekte amerikaniſcher Milliardäre Das geht nicht an, daß Paris einen Eiffelturm hat(der dreihundert Meter hoch und das höchſte Bauwerk der Welt iſt) und Aegypten dieſe Cheopspyramide lein antikes Bauwunder, um das es überall beneidet wird); das geht nicht an, daß dieſe beiden ſeltſamen Bauwerke in anderen Erdteilen ſtehen und daß Amerika da zuſehen ſoll. Amerika muß alſo einen Eiffelturm und eine Pyramide bekommen. Rockefeller wird den Eiffelturm bauen laſſen und Mor⸗ gan, ſein großer Konkurrent, wird dem Land eine Pyra⸗ Schon allein die Tatſache, daß Löwenfels die Mit⸗ mi de ſchenken. ug für die Rockefeller wird ſich den Bau zwei Millionen Dollar koſten laſſen; der amerikaniſche Eiffelturm wird alſo erheblich teurer werden als ſein franzöſiſches Original, das vor vierzig Jahren für 6,5 Millionen Frank gebaut wor⸗ den iſt. Der amerikaniſche Metallbau ſoll gleichfalls dreihun⸗ dert Meter hoch werden; aber der Rieſenbau ſoll nicht— wie der Pariſer— Reſtaurants und Cafés enthalten; auf ſeiner höchſten Plattform— dort befindet ſich in Paris ein Ausſichts⸗ ſaal und eine Funkſtation— wird der amerkaniſche Turm ein großes Obſervatortum erhalten für meteorologiſche und aſtronomiſche Zwecke; in den unteren Plattformen ſollen große Forſchungslaboratorien eingerichtet werden. Rockefeller will dieſes Bauwerk ſeinem Lande zu ſeinem nächſt jährigen Geburtstag ſchenken. Der Bauplatz iſt noch nicht genau be⸗ ſtimmt. Morgans Pyramide ſoll auf einer Ebene unweit von Kanſas City errichtet werden. Die Innenräume dieſer amerikaniſchen Pyramide ſollen gleichfalls von Forſchungs⸗ räumen und von einer großen Bibliothek ausgefüllt werden. Morgan hat erhebliche Geldmittel zur Durchführung ſeines Planes bereitgeſtellt. Vier Architekten ſind gegenwärtig damit beſchäftigt, die Pläne zu dem ſeltſamen Bauwerk auszuarbei⸗ ten.. 8 Zwei kleine Scherze Benetdenswert. Der Pfarrer hatte eine herrliche Predigt über die Schönheiten und Freuden des Ehelebens gehalten. Nach Schluß des Gottesdienſtes gingen zwei ältere Herren langſam und nachdenklich fort.„Es war eine ſchöne Predigt, die uns der Herr Pfarrer da gehalten hat,“ ſagte der eine.„Das war ſie in der Tat,“ ſagte der andere,„und ich wünſchte, ich wüßte ebenſowenig von der Sache wie er.“ * Ein Held. Zwei kleine Jungen kommen zum Zahn⸗ arzt. Der eine ſagt, als ſie in ſein Arbeitszimmer geführt wurden:„Es ſoll ein Zahn gezogen werden, und ich möchte keine Betäubung, weil wir es ſehr eilig haben.“„Das iſt aber mal ein tapferer kleiner Junge,“ ſagte der Zahnarzt, „welcher Zahn iſt es denn?“„Mach deinen Mund auf, Albert, und zeig ihm den kranken Zahn,“ ſagte der kleine Held. 5 8 1 u een 2 nenen e )%*ßFFFFFCCFCTCTCTC 0 * 5 . tätsauto den Verletzten nach Heidelberg, Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 884 Mittwoch, den 21. Auguſt 1929 Briefmarken-Allerlei Von Germaniens Mit einer Gedenkmarke der Vereinigten Staaten von Nordamerika ſchloß das letzte„Allerlei“. Mit einer Gedenk⸗ marke der Vereinigten Staaten von Nordamerika beginnt auch das neue„Allerlei“. Diesmal iſt eine elektriſche Glühlampe das Mittelbild der neuen Zwei⸗Centsmarke. Die Inſchrift:„Firſt Ediſons Lamp— Eleetrie Lights Golden Jubilee 18791929“ macht uns mit dem Grunde der Ausgabe bekannt. In Menlo Park bei New Vork, wo dieſe Marken auch zuerſt ausgegeben wurden, hatte Thomas Alwa Ediſon ſeit 1876 ſein Laboratorium. Vor fünfzig Jahren(1879) gelang es ihm dort die erſte Glühbirne zu konſtruieren, die noch heute ſich als zweckmäßigſter Licht⸗ ſpender erweiſt. Ediſon, dem die Welt noch manche weitere nützliche Erfindung dankt, lebt noch jetzt 82jährig.— Eine weitere Gedenkmarke in.S. A. wird bereits angekündigt. Sie feiert den ſpäteren Staatsmann General Sullivan. Luftpoſtmarken ſind z. Zt. in Amerika Trumpf. Deshalb beeilen ſich auch alle Mittel⸗ und Südamerikaniſchen Staaten möglichſt viele Neuausgaben für dieſe Mode zu ſchaffen. Ekuador ließ ſeine acht endgültigen Flugpoſtmarken bei der American Bane Note Co. in New York herſtellen.— Nicaragua berührt in ſeiner Hauptſtadt Managua ein von Miami in Florida dreimal wöchentlich nach Panama fliegendes amerikaniſches Poſtfluggeug. Eine 25 Cts.⸗Marke von Nicaragua erhielt ſelbſtverſtändlich den Aufdruck Correo Aereo 1929. Das beigeſetzte PA bedeutet Pan Americain Airways, die Fluggeſellſchaft.— Panama hat natürlich auch Luftpoſtmarken nötig. Hier ſind es drei. Die 10 Cts. Expreßmarke orange erhielt den Ueberdruck Correo Aereo. Eine 10 Cts. wurde durch Ueberdruck in eine 15 Cts. Flug⸗ poſtmarke und eine 20 Cts. Marke durch Ueberdruck in eine 25 Cts. Flugpoſtmarke verwandelt.— Auch Guatemala hat vier Flugpoſtmarken durch Ueberdruck geſchaffen. Intereſſanter iſt die Luftpoſtmarke Auſtraliens, eine 8 Pence, die uns ein Flugzeug über auſtraliſcher Landſchaft vorführt. Derartige Marken ſind vom Sammler lieber ge⸗ ſehen als Ueberdruckmarken. Ein Einblick in fremdes Volks⸗ leben geſtatten auch die neuen Marken Chinas, die am 1. Juni erſchienen ſind. Das Haus in der Mitte iſt das Mauſoleum in Nanking, das der Staat ſeinem erſten Präſi⸗ denten Dr. Sun jatſen erbaute. Flankiert wird es von Reisähren. Es ſind vier Werte, 1, 4, 10 Cts. und 1 Dollar. Für die Provinzen Kirin und Heilungkiang ſind die Marken aus Währungsgründen mit einem zweizeiligen Provinz⸗ mamenaufdruck verſehen. Aus Europa ſind nicht viel Neuheiten zu melden. In Frankreich wurde die Marke mit der Säerin zu 50 Cts. rot durch einen Aufdruck F. M.(Franchiſe Militaire) in eine Gebührenfreiheitsmarke für Soldaten verwandelt. Das polniſche Poſtamt im Hafen zu Danzig erhielt 25 Groszymarken in der neuen kleinen Wappenzeichnung mit Ueberdruck Port Gdanſk. Die Danziger Ausſtellungsmarken für die große Internationale Briefmarken⸗Ausſtellung um⸗ Aus dem Lande Tödliches Motorradunglück ch. Aglaſterhauſen, 20. Aug. Geſtern abend ereignete ſich bei der Einfahrt von Aglaſterhauſen nach Unterſchwarzach ein ſchweres Unglück. Dem fälligen Poſtauto, das ſehr ſcharf rechts führ, kam ein mit zwei Perſonen beſetztes Wanderermotorrad entgegen und fuhr unbegreiflicherweiſe auf das Auto auf. Der Lenker des Poſtautos hatte noch die Geiſtesgegenwart den Poſtwagen noch mehr nach rechts zu bringen, als er das Motorrad auf ſich zukommen ſah und verhütete ſo noch grö⸗ ßeres Unglück, denn ſo wurde der Beifahrer nicht vom Auto, das natürlich nicht ſofort ſtand, erfaßt. Der Motorradfahrer, der 27 Jahre alte Hermann Fiſcher, wurde auf den Kot⸗ flügel geworfen und erlitt einen doppelten Schäd eL bruch, eine ſchwere Bruſtquetſchung und einen Beinbruch. Das eine Ohrläppchen war vollſtändig weggeriſſen. Dr. Kal⸗ tenmaier leiſtete ſofort die erſte Hilfe. Dann brachte ein Sani⸗ wo er heute früh ſeinen ſchweren Verletzungen erlag. Der Verunglückte hinterläßt eine Frau mit 2 Kindern. Das iſt nun der zweite Unfall innerhalb einer Woche. Noch in der Nacht kam der Er⸗ kennungsdienſt von Mosbach und heute früh wurde die Er⸗ hebung fortgeſetzt, wobei photographiſche Aufnahmen gemacht wurden. Den Führer des Poſtautos trifft keine Schuld. Ein zweites Todesopfer des Maxauer Motorradunglücks * Karlsruhe, 20. Aug. Der 22jährige Landwirtsſohn Otto Wolf aus Weilderſtadt(Wttbg.), einer der verunglückten Motorradler bei Maxau, iſt jetzt ebenfalls geſtor ben, ohne das Bewußtſein wiedererlangt zu haben. Schlimmer Ausgang eines ehelichen Streites * Bruchſal, 20. Aug. Seinen Brandwunden er⸗ legen iſt ein Einwohner von Stettfeld, nachdem er wenige Stunden vorher noch einen Tobſuchtsanfall erlitt und ſich das Verbandszeug herunterriß. Der Bedauernswerte war dem Vernehmen nach mit ſeiner Ehefrau in Wortwechſel geraten, wobei dieſe ein Gefäß mit kochendem Waſſer ergriff und es dem Manne entgegenſchleuderte, ſo daß er mit ſchweren Ver⸗ letzungen in das hieſige Spital verbracht werden mußte. * R. Meckesheim bei Heidelberg, 20. Aug. In Oberhof war der Elektromonteur Heinrich Zapp mit Reparaturarbeiten an der Starkſtromleitung beſchäftigt. Dabei kam er mit den Drähten in Berührung, was ſeinen ſofortigen Tod zur Folge hatte. * Freiburg i. Br., 18. Aug. Geſtern morgen überfuhr das Auto eines Kenzinger Gaſtwirts infolge Verſagens der Steuerung zwei Radfahrer. Es handelt ſich dabei um die 28 Jahre alte kaufmänniſche Angeſtellte Anny Woltſki und den 15 Jahre alten Ausläufer Erich Bir melin, die in den Fahnenbergplatz einbiegen wollten und dabei von dem in übermäßigem Tempo heranfahrenden Auto erfaßt wurden. Das Auto geriet durch den Zuſammenſtoß aus der Fahrbahn und fuhr auf den Fahnenbergplatz, wo es noch einige Prome⸗ madenbänke umfuhr. Die beiden Verletzten wurden in die Chirurgiſche Univerſttätsklinik übergeführt. Dort konnte Fräulein Woltſki nach Anlegung eines Verbandes wieder ent⸗ laſſen werden, während Erich Birmelin ſchwerere Verletzun⸗ gen, insbeſondere einen Oberarmbruch erlitt. Sein Zuſtand gibt edoch nicht zu Beſorgniſſen Anlaß. faſſen drei Werte 10, 18 und 25 Pfg., die zum doppelten Nenn⸗ wert verkauft werden. In Oeſterreich iſt durch die Portverhöhung von 15 auf 16 Groſchen auch eine 16 Groſchen Nachportomarke not⸗ wendig geworden für dienſtliche Briefe, deren Portobetrag vom Empfänger eingezogen wird. Im übrigen hat Oeſter⸗ reich vor, ſeine Markenreihe von 1925 zu ändern. Gegen⸗ wärtig werden Landſchaftsbilderentwürfe geprüft. Vor Ende des Jahres dürfte die neue Reihe aber nicht fertiggeſtellt ſein. — In der Tſchecho⸗Slowaketi iſt eine 2 Kr. 50 im kleinen Format erſchienen, die anſtelle des bisherigen Bildes von„Karlſtein“ das Wenzeldenkmal vor dem National⸗ muſeum in Prag zeigt. Südflawien braucht Geld um in Paris ein Denk⸗ mal für die auf franzöſiſchem Boden gefallenen Serben zu errichten. Drei Werte(50 Para, 1 Dinar und 3 Dinar) Marken werden zu dieſem Zwecke mit entſprechendem Auf⸗ ſchlage verkauft. Es iſt ſchade, daß der Weltpoſtverein der⸗ artige Markenausgaben nicht unterbinden kann. Solange dies nicht möglich iſt müſſen die Sammler ſich ſelbſt helfen und die Ausgaben nicht kaufen. In Deutſchland ſind wieder Bildkarten er⸗ ſchienen, darunter vier des rührigen Mannheimer Verkehrs vereins, der ſchon im Vorjahre amtliche Bildpoſtkarten mit Mannheimer Anſichten veranlaßte. Für die Danziger Briefmarken⸗Ausſtellung iſt eine Bildkarte zu verzeichnen, die anſtelle einer Anſicht linksſeitig eine Karte des Gebiets der Freien Stadt Danzig bringt.— Die angekün⸗ digte Bildpoſtkarte des Fürſtentums Liechtenſtein mit der Anſicht von Schloß Vaduz iſt noch nicht erſchienen, dafür aber eine Ueberdruckkarte zu 10 Rappen auf der alten 25 Rappen⸗ karte. Damit werden die Beſtände dieſer unbrauchbaren Wertſtufe einerſeits aufgebraucht, andrerſeits der Mangel an 10 Rappenkarten ausgeglichen. Aus der Pfalz In die Schranke gerannt 2: Ludwigshafen, 20. Aug. Die Reichsbahndirektion Lud⸗ wigshafen teilt mit: Geſtern abend gegen 19 Uhr ſcheute am Bahnhof Bockenheim⸗Kindenheim, etwa 150 Meter vor dem Feldwegübergang, Poſten 2389, das Pferd eines mit zwei Per⸗ ſonen beſetzten Einſpännerfuhrwerkes und durchrannte die für einen von Grünſtadt kommenden Perſonenzuges geſchloſſene Schranke. Das Fuhrwerk wurde von dem letzten Wagen des vorbeifahrenden Zuges geſtreift, blieb jedoch ſamt dem Pferd und den Wageninſaſſen unbeſchädigt. Die Schranke iſt leicht Heſchädigt. 5 Tödlicher Motorradunfall * Waldböckelheim, 20. Aug. Der Sohn des Metzger⸗ meiſters Heddesheimer ſtürzte heute nacht mit ſeinem Motorrad auf der Straße von Steinhardt nach Waldböckel⸗ heim und erlitt tödliche Verletzungen. * * Waldfiſchbach, 20. Aug. Am Montag abend fuhr in der Nähe der Geiſelberger Mühle der Kaufmann Görk aus Kaiſerslautern, der mit ſeinem Auto, von Waldfiſchbach kommend, nach Kaiſerslautern unterwegs war, in einer S- Kurve die einige Meter tiefe Böſchung hinunter. Der Wagen überſchlug ſich mehrmals und begrub Görk unter ſich, der ſchwer verletzt hervorgezogen wurde. Er wurde mit dem Sanitätsauto nach dem Kaiſerslauterner Krankenhaus verbracht. Ergänzend wird zu dem Unglück noch gemeldet: Görk kam mit ſeinem Auto in raſchem Tempo aus Richtung Waldfiſchbach. Der Autoführer ſchnitt die in der Nähe der Mühle gelegene ſcharfe S⸗Kurve, als ihm plötz⸗ lich ein anderes Auto entgegenkam. Görk riß die Steuerung nach rechts und ſofort wieder links, um ein Umſchlagen zu verhüten. Bei dieſer Zickzackfahrt platzte plötzlich ein Hinter⸗ radreifen. Bei dem Unglück trug Görk eine ſchwere Gehirnerſchütterung, einen Schulterbruch und ſchwere Arm⸗ und Geſichtsverletzungen davon. Er war Dienstag früh noch ohne Bewußtſein. Nachbargebiele Todesfolge eines Unfalles * Mimbach(Saarpfalz), 20. Aug. Am 17. Auguſt unter⸗ nahmen Vorſtandſchaft und Aufſichtsrat des Brebacher Hütten⸗ konſumvereins mit Lieferwagen eine Autofahrt ins Bliestal. Am ſüdlichen Ortsausgange von Mimbach, in einer ſcharfen Kurve, fuhr das Auto in der Dunkelheit gegen einen Licht⸗ maſt, der umgeſtoßen wurde und hielt, nachdem auch der Gartenzaun umgeſtoßen war, in einem Garten. Hierbei wurde der 45 Jahre alte Hüttenarbeiter Karl Groſſe aus Gudingen derart ſchwer verletzt, daß er in der Nacht zum Montag ſtar b. Der Chauffeur, Ferdinand Weber aus Saar⸗ brücken, wurde verhaftet und in das Amtsgerichtsgefängnis Blieskaſtel eingeliefert. Mutter und Kind verunglückt * Darmſtadt, 19. Aug. Sonntag abend ereignete ſich an der Ecke Neckar⸗ und Rheinſtraße ein ſchwerer Unfall. Eine Frau, die mit ihrem Kinde die Straße überqueren wollte, wurde von einem Auto überfahren. Mit ſchweren Arm⸗, Bein⸗ und Kopfverletzungen wurde ſte in bedenklichem Zuſtand ins Krankenhaus gebracht. Auch das Kind hat anſcheinend erheb⸗ liche innere Verletzungen davongetragen. Mit 45 Perſonen in den Straßengraben 5 Zell k.., 20. Aug. Der Arbeitergeſangverein Mittel⸗ buchen bei Hanau machte mit zweit großen Automobilen einen Ausflug in den Odenwald. Auf der Heimreiſe kam es auf dem einen Omnibus unter den Fahrgäſten, die teilweiſe dem Alkohol zu ſehr zugeſprochen hatten, zu lauten Auseinanber⸗ ſetzungen. Während der Wagenführer die Lautſprecher be⸗ ruhigen wollte, ſtürzte der Wagen, in dem 45 Perſonen ſaßen, in einen oberhalb Zell befindlichen Straßengraben und einen Kartoffelacker. Auf der unten liegenden Seite des Wagens wurden alle Fenſterſcheiben zertrümmert und die Inſaſſen ſtürzten durcheinander, wobei viele durch Glas ſchor ben Schnittwunden erhielten. Aerztliche Hilfe war bald zur Stelle. Nach Anlegung von Notverbänden konnten die meiſten Fahrgäſte mit der Bahn nach Hauſe reiſen. Eingeſtelltes Ermittlungs verfahren * Frankfurt a.., 19. Aug. Anfangs Juni richtete der Landtagsabgeordnete der Wirtſchaftspartei, Dr. Rhode, an den Oberſtaatsanwalt in Frankfurt a. M. ein Schreiben, in dem er unter Bezugnahme auf die bekannten Vorgänge bei der Frankfurter Gasgeſellſchaft Anzeige gegen Generaldirek⸗ tor Tillmetz erſtattete. Die Staatsanwaltſchaft leitete hierauf ein Ermittlungsverfahren gegen Generaldirektor Tillmetz ein. Dieſes Verfahren iſt nunmehr, wie wir erfah⸗ ren, eingeſtellt worden. * sw. Bingen, 18. Aug. In der Nähe der Nahemündung wurde die Leiche des aus Rimbach i. O. ſtammenden Lud⸗ wig Weichſel geländet, der ſich aus Schwermut ertränkte. W. ſtand im 28. Lebensjahr. * + 0 Gerichtszeitung § Ein Toter wird verurteilt. Vor dem Arbeitsgericht hatte der Beifahrer J. eine Klage gegen einen Franz H. an⸗ geſtrengt. Die Ladung war dem H. regelrecht zugeſtellt wor⸗ den, jedoch war H. zu dem Verhandlungstermin nicht er⸗ ſchienen. Es ſtellte ſich heraus, daß er ſchon vor der Zuſtel⸗ lung der Ladung geſtorben war. Das Gericht erließ ein Verſäumungsurteil gegen den Toten. Als der Kläger die Frage aufwarf, was er denn damit gegen den Toten anfangen ſollte, äußerte der Vorſitzende zum Kläger:„Verſuchen Sie es nur einmal, es kann ſein, daß der Gerichtsvollzieher Er⸗ folg hat.“ § Gerichtstermin gegen Redlin. Gegenüber den Berliner Meldungen, daß der Gerichtstermin gegen den früheren Schatzmeiſter des Deutſchen Sängerbundes, Redlin⸗Berlin, bereits auf den 5. September feſtgeſetzt ſei, erfahren wir, daß ein Beſchluß des Gerichtes, an welchem Tage die Verhandlung ſtattfinden ſoll, bisher noch nicht gefaßt worden iſt. Voraus⸗ ſichtlich findet Mitte nächſten Monats eine Sitzung des Haupt⸗ vorſtandes ſtatt, in der ein Bericht erſtattet und auch die fünf⸗ gliedrige Unterſuchungskommiſſion zu Wort kommen wird, die auf dem Nürnberger Sängertag zu dem Zwecke eingeſetzt worden war, feſtzuſtellen, ob irgendwelche Verfehlungen füh⸗ render Mitglieder des Deutſchen Sängerbundes vorliegen. § Freiſpruch vor dem engliſchen Militärgericht. Kriminal⸗ kommiſſar Ball, der ſich vor dem engliſchen Militärgericht in Wiesbaden wegen Verſtoßes gegen die Rheinlandordon⸗ nanzen zu verantworten hatte, iſt freigeſprochen wor⸗ den. Ball hatte am 4. Auguſt im Wiesbadener Kurgarten ein Konzert ehemaliger Milttärmuſtker veranſtaltet. Das von der Beſatzung genehmigte Programm enthielt auch ein Potpourri, deſſen letzter Teil Klänge aus dem Deutſchlandlied brachte und beſonderen Beifall fand. Das Publikum hatte ſich erhoben und ſang die Takte der Nationalhymne mit. Einige ausländiſche Offiziere hatten darauf Anzeige erſtattet. Tageskalender Mittwoch, den 21. Auguſt Sommeroperette im Muſenſaal: Gaſtſpiel des Augsburger Stadt⸗ theaters: Premiere: Alexandra“,.00 Uhr. Friedrichspark: Nachmittagskongert.00 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra: Durchs Brandenburger Tor“.— Ufa⸗ Theater:„Die Königin von Saba“.— Schauburg: „Zwei Menſchen“.— Capitol:„Der Scheidungsanwalt“.— Scala:„Der Weg allen Fleiſches“.— Gloria⸗Palaſt z „Die Frau, nach der man ſich ſehnt“.— Pa laſt⸗ Theater: „Ihr zweites Leben“. Sehenswürdigkeiten: Kunſthalle: Dienstag bis Sonntag: 10 bis 1 Uhr und s bis 5 Uhr:— Theaterausſtellung im Schloß: Täglich geöffnet von 10 bis 1 Uhr und 3 bis 5 Uhr und Sonntags vorm. von 11 bis nachm. 5 Uhr. Schloßbücherei:—1,—7 Uhr.— Muſenum für Natur⸗ und Pölker⸗ kunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—1 und nachm. von—8 Uhr; Dienstag—5 Uhr; Mittwoch—5 Uhr: Freitag—7 Uhr.— Planetarium: Beſichtigung 3 Uhr; Vorführung 5 Uhr. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Auguſt Rhein Pegel] 14 15. 18, 17. 20 21. Neckar⸗Pegel] 14 15 18. 17 20 21. Baſel.870,84 0,770.00.991,48 5 f 1 Schuſterinſe!.45 1,44.37.48 202 2,17 Mannheim.97287.89 2,882.79.85 Kehl 469.50.88 2,88 4,50.26 Jaaſtfed(035.00.00 cr oo oe Maxau 4,20.284..174,65 Mannheim.022,96 2,86 2,87 3,04 Taub.831,81.80 0 00170 000 föln.85 1,89.87 1,80 1,85.25 Waſſerwärme des Rheins 18,0“ E. Chefredakteur: Kurt Fiſcher(im Urlaub) Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner— Feuilleton Dr. S. Kgayſer— Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Vermiſchtes; Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles fibrige⸗ i. B. R. Schönfelder— Anzeigen u. geſchäftliche Mitteilungen? Jakob Faude⸗ ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Hans Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim E 6, 2. G. Seite. Nr. 384 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 21. Auguſt 1929 Das Ende des Räubers Miloſav Krſtovit Mehr als zehn Jahre hatte der Räuber M iloſa v Krſtovie die wald⸗ und ſchluchtenreiche Umgebung von Prokuplje(Serbien) unſicher gemacht. Unzählige Räubereten hatte er verübt und mehr als 30 Mor de belaſteten ſein Schuldkonto— nicht ſein Gewiſſen. Denn in Serbien, wie Überhaupt auf dem Balkan gilt der Räuber noch in den weite⸗ ſten Volksſchichten nicht als gemeiner Verbrecher, ſondern als Mann, der„in die Berge gegangen iſt“, daß heißt, die Geſetze, denen er ſich nicht fügen will, abgeſchüttelt hat und auf eigene Fauſt mit dem Staate Krieg führt. Der Räuber oder„hajduk“ fühlt ſich ſelbſt nicht als Uebertreter der Geſetze, ſondern außerhalb aller Geſetze. Er erkennt eben die Geſetze nicht an. Miloſav Krſtovic hatte fahrzehntelang in den Waldſchluch⸗ ten um Prokuplje gehauſt, zahlreiche Scharmützel mit Gen⸗ armen glücklich beſtanden und war zum Schrecken eines gan⸗ zen Landſtriches geworden, als er in eine ihm gelegte Falle ging und überwältigt wurde. Nach kurzem Prozeß wurde er um Tode verurteilt. Er verſuchte auch gar nicht zu leugnen. Und vor wenigen Tagen wurde bei Belojin die Todesſtrafe vollzogen. Krſtovie ging furchtlos in den Tod. Wenn er nicht ein Räuber geweſen wäre, ſo müßte man ſagen, daß er noch am Richtplatz wahren Heldeumut bewies. a Als er am frühen Morgen am Richtplatz an die Grube ge⸗ führt wurde, in die nach einer kurzen Viertelſtunde ſein Leich⸗ nam gelegt werden ſollte, zuckte er mit keiner Wimper. Ruhig trat er hinein, und ließ ſich an den Pfahl feſſeln, der in bie Erde eingetrieben war. Nur die Augen ließ er ſich nicht ver⸗ binden, ſondern blickte geradeaus auf den Polizeikommiſſär, der das ausgefertigte Urteil in der Hand hielt, auf die Gen⸗ darmen und die zahlreichen Verwandten und Bekannten, die ihn auf den letzten Weg begleitet hatten. Das Urteil wurde verleſen. Ruhig rauchte der Räuber eine Zigarette, die ihm ein Gendarm in den Mund geſchoben hatte. Als der Prieſter herantrat und die Sterbegebete ſprach, unterbrach ihn der Verurteilte:„Mach's, Prieſter, kurzl“ Etwas verwirrt fragte der Geiſtliche, ob er noch etwas auf dem Herzen habe, das er ihm in der Todesſtunde anvertrauen wolle. Da lachte Krſtovie kurz auf und rief:„Leid iſt mir, Bruder, nur, daß ich nicht noch drei Leute umgebracht habe!“ Während der Prieſter entſetzt zurücktrat, erſcholl ein ſchar⸗ fes Kommando. Vier Gendarmen traten vor und hoben die Gewehre. Da rief der Hajduk einem ſeiner Bekannten zu, die die Richtſtätten umſtanden:„Ratko, Dich bitt ich, daß Du mich in die Grube legſt und ſie zuſchütteſt?“ Im nächſten Augen⸗ blick krachte die Salve. Getroffen hing der Hajduk am Pfahl, aber er lebte noch. Der Offizier kommandierte die zweite Salve. Noch immer lebte der Räuber. Das Blut quoll in Strömen über ſeine breite Bruſt und nur die Stricke hielten ihn aufrecht, aber die Augen blickten noch immer geradeaus in die Mündungen der Gewehre, die ſich zum drittenmale auf ihn richteten. Erſt die dritte Salve machte dem Leben Krſtovie ein Ende. h. Der vergeſſene Entdecker des erſten Telegraphen Den Namen des Malers Mo 1 ſe, der im Jahre 1887 den Morſetelegraphen erfunden hat, kennt ein jeder. Wer weiß es aber, daß 28 Jahre früher ein berühmter deutſcher Arzt, Mitglied der Münchener Akademie, einer der Begründer der modernen Anatomie, Samuel Sömmering, den Tele⸗ graphen bereits ſchon erfunden hatte. Allerdings, die Erfin⸗ dung des Profeſſors geriet gänzlich in Vergeſſenheit. Er war Eben ſeiner Zeit etwa vier Jahrzehnte vorausgeeilt. Heute aber, am 120. Jubiläumstage dieſes erſten vergeſſenen Tele⸗ graphen wird es nicht unintereſſant ſeln, die einzigartige Ge⸗ ſchichte dieſer Erfindung, bei der Napoleon die ausſchlag⸗ gebende Rolle ſpielte, zu erzählen. Es war im Jahre 1809 in München. Bei Graf Montgelas war eine große Abendgeſellſchaft verſammelt. Das Haupt⸗ geſprüchsthema bildete der Krieg zwiſchen Oeſterreich und Napoleon. Nur ſo nebenbei erwähnte ber Hausherr, daß ein franzöſiſcher Geiſtlicher namens Ehiape einen recht primi⸗ ten Telegraphen erfunden hatte. Der ganze Telegraph be⸗ ſtand aus einfachen Signalapparaten mit einigen Signal⸗ armen, die auf dem Wege in beſtimmten Abſtänden aufgeſtellt wurden. Mit Hilfe der Signalarme konnten dann die ver⸗ einbarten Zeichen von einem Apparat zum anderen erfolgen. Der Telegraph war primitiv, ſehr primitiv, aber Napoleon genügte er dennoch. Mit ſeiner Hilfe konnte ihn jene Mel⸗ — y d m. Auf Fliegerſchule Zu dem in der Mittags⸗Ausgabe vom Freitag, den 9. Auguſt erſchtienenen Artikel wird uns geſchrieben: Dem Baß. ⸗Pfälz. Luftfahrt⸗Verein wurde bereits im vergangenen Jahre vom Reichsverkehrs⸗Miniſterium die Genehmigung zur Ausbildung von Sportfliegern erteilt, der daraufhin eine Sportfliegerſchule errichtete. Geleitet wird dieſe Schule von dem behördlich anerkannten Fluglehrer Schlerf, dem der amtlich zugelaſſene Hilfsfluglehrer Chriſt zur Seite ſteht. Außerdem ſtehen eine Anzahl ehemaliger Kriegsflieger, die Heute noch aktiv in der Sportfliegerei tätig ſind, für den theo⸗ Tetiſchen Unterricht zur Verfügung. Daß die Ausbidung in der Vereinsſchule ſehr gewiſſenhaft und intenſiv erfolgt, be⸗ weiſt der kürzlich veröffentlichte Bericht, nach dem ſeit Be⸗ ſtehen der Schule(September 1928) bereits mehr als 1300 Schul⸗ und Uebungsflüge ohne jeden Unfall durchgeführt wurden. Sämtliche Schüler der Vereinsſchule ſind Herren, die im Berufsleben ſtehen und ihre Ausbildung während ihrer Freizeit erhalten. Der Schüler braucht alſo nicht wie auf einer öffentlichen Schule ſeinen Beruf auf—4 Monate zu verklaſſen, ſondern übt dieſen geſunden Sport abends nach Geſchäftsſchluß oder Sonntag morgens aus. Da die Ausbildung auf gemeinnütziger Grundlage erfolgt und das Ausbildungsperſonal ehrenamtlich tätig iſt, betragen die Ausbildungskoſten nur ein Viertel von dem, was ſonſt ein Schüler bei einer öffentlichen Schule bis zur Erlangung des A⸗Scheines aufwenden müßte. Grundbebingung für die Zulaſſung zur Schulung iſt die Mitgliedſchaft beim Bab. — Pfälz. Luftfahrt⸗Verein. Das Eiſenbahnunglück bei dung, die faſt den ganzen öſterreichiſchen Feldzug entſchied, ſtatt in ſechs Tagen ſchon in 24 Stunden erreichen. Nachdem Graf Montgelas dies erzählte, wendete er ſich an den Profeſſor und ſagte:„Sie ſind dafür bekannt, ein Napoleonfreund zu ſein. Sie müßten ſich recht eigentlich mit dieſem Problem befaſſen und einen elektriſchen Telegraphen konſtruieren, damit Sie auf dieſe Weiſe Napoleon helfen.“ Im erſten Augenblick wußte Sömmerin nicht, was er antworten ſoll. Er war ja ein guter Arzt, ein berühmter Anatom, aber ein Elektrotechniker war er nicht. Die Sache ließ ihn aber nicht ruhen. Er ging heim, begann ſich mit dem Problem gu beſchäftigen und bald war der erſte elektriſche Telegraph her⸗ geſtellt. Bei ſeinem Telegraphen wurden die Zeichen durch die galvaniſche Zerſetzung von Waſſer gegeben. In kurzer Zeit ge⸗ lang es ihm ſogar, ſchon auf 12 Km. zu telegraphieren. Und ſo war Napoleon ſchuld daran, daß ein Arzt den elektriſchen Telegraphen erfunden hat. Aber der Profeſſor hatte mit ſeinem Telegraphen nur wenig Glück. Erſt Morſe mußte im Jahre 1837 mit dem Morſetelegraphen kommen, und erſt er konnte mit einer Erfindung die Aufmerkſamkeit der Fachwelt auf ſich lenken. Aber auch Morſe war kein Elektrotechniker, ſondern ein Maler, ein armer, hungernder Maler. Es ging ihm ſehr ſchlecht, er konnte von ſeiner Kunſt nicht leben und wurde darum zum Entdecker des Morſetele⸗ graphen. Brandkataſtrophe auf Sumatra In Dufung Gunuerg Batu auf Sumatra hat ein großer Brand 400 Häuſer zerſtört. 4000 Perſonen ſollen hier⸗ durch obdachlos geworden ſein. Der Schaden wird auf eine Million Gulden beziffert. Ein Mann verbrannte, zwei andere wurden verwundet. Die Regierung hat ſofort Maßnahmen zur Fürſorge für die Opfer der Kataſtrophe ergriffen. ſchollenen Soldaten, Ein Juwelendieb der Pharaonenzeit Die Robert Mond ⸗Expedition hat in Aegypten eine tröſtliche Entdeckung gemacht: der Menſch iſt im Laufe der Zeiten nicht weſentlich ſchlechter geworden. Bei den Ausgrabungen in Armant am Nil, etwas oberhalb von Theben und Karnak, fand ſie nach der„United Preß“ in den Ruinen eines ganz einfachen Dienerhauſes eine koſthare Perlenkette. Die Kette war ſorgfältig verpackt und in einer Ecke des Hauſes verborgen. Daraus ſchließen die Forſcher, daß ſie vom Bewohner des Hauſes geſtohlen worden war, wofür auch der Umſtand ſpricht, daß man ähnlich koſt⸗ baren Schmuck in primitiven Häuſern dieſer Art noch niemals gefunden hat. Der Dieb wird wahrſcheinlich der Diener eines reichen Aegypters geweſen ſein. Noch einige weitere Funde bezeugen, daß der Diebſtahl im alten Aegypten wohl nicht zu den Seltenheiten gehört haben wird. Die Expedition grub nämlich Särge einiger heili⸗ ger Stiere aus und fand, daß die Köpfe mehrerer Stiere fehlten. Nun beſtand im alten Aegypten die Sitte, die Hör⸗ ner und auch einen Teil des Kopfes dieſer für heilig gehalte⸗ nen Stiere mit Goldplatten zu verzieren. Die Stierköpfe ſind wahrſcheinlich von Räubern abgeſchnitten worden, die ſich auf dieſe einfache Weiſe des Goldes bemächtigen wollten. Ein falſcher„Enoch Arden“ Aus Salzburg wird uns geſchrieben: Vor dem hieſigen Strafgericht hatte ſich ein falſcher„Enoch Arden“ wegen Be⸗ truges zu verantworten. Der 40jährige Johann Keß hatte in einer Pflegeanſtalt die Papiere eines im Weltkriege ver⸗ namens Johann Wieland, gefunden, eines Bauernburſchen aus dem Salzburgiſchen. Er infor⸗ mierte ſich unter der Hand genau über die Famtlienverhält⸗ niſſe des verſchollenen Johann Wieland, und erſchien dann eines Tages als der„totgeglaubte Sohn“ bei den hocherfreuten Eltern. Da Keß, der nie im Kriege geweſen war, durch einen Unfall Invalide geworden war, die Eltern Wielands aber wußten, daß ihr Sohn ſchwer verwundet in ruſſiſche Kriegs⸗ gefangenſchaft geraten war, ſo wurde ihm umſo leichter ge⸗ glaubt. Er hätte nun als wiedergefundener Sohn ein herr⸗ liches Leben haben können, wenn er nicht ſo frech geweſen wäre, ſich in Salzburg noch um eine Invalidenrente zu be⸗ werben. Da kam der ganze Schwindel auf und Johann Keß wurde zu 6 Monaten Kerker verurteilt. Statt ſich mit dieſer Strafe zu begnügen, appellierte Keß und der Staatsanwalt tat desgleichen, wegen zu geringen Strafausmaßes. Und der Staatsanwalt bekam recht. Johann Keß erhielt das doppelte Quantum: Statt 6 Monate ein Jahr! Dr. Gr. Kobesſprung eines Aryliſten Die große Sonntag⸗Galavorſtellung des Zirkus Kludsky in Bodenbach ſtand unter einem unglücklichen Stern. Im zweiten Teil des Programms, während der in ſchwindelnder Höhe erfolgten Produktion einer Trapez⸗ künſtlertruppe ſtürzte ein junger Artiſt aus einer Höhe von ſechzig Metern in das Netz. Er erlitt nur eine Fußver⸗ ſtauchung, und die Vorführung, die unter dem Titel„Das Spiel mit dem Tode“ im Programm ſtand, wurde fortgeführt. Der Vorfall ſcheint aber nicht ohne deprimierende Wir⸗ kung auf den Führer der Truppe, den italieniſchen Artiſten Marco Rigamonti aus Mailand, geblieben zu ſein, zumal ſich die durch den Abſturz ausgelöſte Aufregung des Publikums auch auf die Artiſten übertrug. Bei einem halsbrecheriſchen Saltomortale verfehlte Rigamonti den Fänger und ſtürzte mit ungeheurem Schwung in die Tiefe. Der Körper flog am Netz vorbei und der Artiſt blieb vor den Augen des vor Entſetzen wie gelähmten Publikums in der Arena liegen. Man trug ihn ſofort in die Garderobe und berief einen Arzt. Trotz ſo⸗ fortiger Hilfeleiſtung iſt Rigamonti ſeinen Verletzungen er⸗ legen. Zwiſchen Krokodilen und Elefanten Der franzöſiſche Forſchungsreiſende Poulain beſchreibt ſeine ungewöhnlichen Abenteuer im belgiſchen Kongo, die zum Teil an die Abenteuer des Baron Münchhauſen erinnern, da⸗ bei den Vorzug haben, wahr zu ſein. Das Gebiet des Albert⸗ Sees iſt für die Menſchen nur ſchwer zugänglich, da dort die furchtbare Fliege Zeze wütet. Dieſe Fliege wird deshalb ſo gefürchtet, weil ſie als Verbreiter der ſchrecklichen Schlaf⸗ krankheit gilt. Der Tierreichtum iſt deshalb ungeheuer. Poulain gelang es, auf einer flachen Piroge den Fluß Em⸗ lika, der aus dieſem See herausfließt, aufwärtszufahren. Seine Piroge war mit einem Motor verſehen, und in ſeiner Geſellſchaft befanden ſich einige Neger und mehrere Euro⸗ päer. Das Surren des Motors erweckte die Aufmerkſamkeit eines Krokodils, das ſich ins Waſſer ſtürzte. Das 6 Meter lange Tier hätte die Piroge beinahe umgeſtoßen. Die In⸗ ſaſſen eröffneten Feuer, ſahen aber zu ihrem größten Ent⸗ ſetzen, wie eine mehr als tauſendköpfige Krokodilmenge von Breslau . Bet dem Breslauer Vorort Brockau ſtieß in der Nacht zum 13. Auguſt ein Triebwagen gegen einen Perſonenzug, wobel ein Oberſchaffner aus Breskau getötet und 10 Perſonen zum Teil ſchwer verletzt wurden.— Unſer Bild zeigt die Unglücksſtätte mit dem zer⸗ 5 5 8 trümmerten Wagen und der zerſtörten Lokomotive. bieten. allen Seiten ſich dem kleinen Fahrzeug näherte. Der ganze Fluß war von Krokodilen voll. Kleine Tiere kletterten auf größere. Die Piroge war von einer feſten Mauer der ſchreck⸗ lichen Tiere umringt. Die Lage wurde kritiſch. Die Kroko⸗ dile drängelten das Fahrzeug in die Enge, verſuchten mit ihren gepanzerten Leibern den Motor zu zerſchlagen. Ein mörderiſches Feuer tötete zehn Tiere, die ſofort von ihren Artgenoſſen aufgefreſſen wurden. Inzwiſchen erſchienen Ele⸗ fantenherden mit der Abſicht, im Fluß ein erfriſchendes Bad zu nehmen. Die Elefanten ſperrten den Weg nach vorn, wäh⸗ rend der Rückzug von den Krokodilen geſperrt war. Drei volle Stunden dauerte der beinahe ausſichtsloſe Kampf. End⸗ lich zogen ſich die Krokodile zurück und gaben den Weg frei. Nur die Neger behielten während der ganzen Zeit ihre voll⸗ ſtändige Ruhe. Offenbar freuten ſie ſich der gefährlichen Lage, in die die Weißen geraten waren. Es iſt eine Strafe, ſagten die Neger, für das Wagnis, die Mondberge, wo ſich die Quellen des blauen Nils befinden, zu erreichen. Reklame in aller Welt Die Weltmacht der Reklame benutzt alle Möglichkeiten, die ihr ein Land und eine Kultur N So kann man in den Straßen Tokios Reklam et räge rinnen ſehen, die die maleriſche Tracht Altjapans den Erforderniſſen der modernen Reklametechnik entſprechend zu verwenden wiſſen. 2 8 Mittwoch, den 21. Auguſt 1929 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabef 7. Seite. Nr. 384 Sportliche Die Weltmeiſterſchaft der Dauerfahrer Der Franzoſe Paillard wird vor Linart und Krewer Meiſter. Sawall gibt auf Am Dienstag nachmittag konnte man in Zürich⸗Oerlikon endlich daran denken, den Endlauf zur Weltmeiſterſchaft der Dauer⸗ fahrer auszutragen. Zwar war auch diesmal der Himmel von ſchweren, dunklen Wolken behangen und zum Schluß des 100 Kilo⸗ mteter⸗Rennens gab es auch einen leichten Regen, immerhin konnte aber der Lauf glatt abgewickelt werden. Vorher gab die Rennleitung den 6000 Zuſchauern bekannt, daß bei einem Abbruch nach dem 50. Kilometer das Rennen gewertet werden ſolle. Der Endlauf geſtaltete ſich zu einem ungemein ſpannenden und wechſelvollen Kampf, der im Zeichen eines Fahrers, des franzöſiſchen Meiſters Paillard ſtand. Der Franzoſe war einwandfrei der beſte, der ſchnellſte Mann, der denn auch mit klarer Ueberlegenheit gewann. Der Titelverteidiger Sawall⸗ Deutſchland war augenſcheinlich indisponſert. Da er zudem auch noch einen Reifendefekt hatte, fiel er weit zurück und gab ſchließlich nach 88 Kilometer auf. Eine recht gute Rolle ſpielte wieder der alte Dinart, der auf dem zweiten Platz vor dem Deutſchen Krewer endete, der ſeinerſeits den Belgier Benoit auf den vierten Platz verwies. Das Ergebuis: 1. Paillard⸗ Frankreich(Weltmeiſter 1929) 100 Kilometer in :28.53 Std.; 2. Linart⸗Belgien:29.35.4 Std.(3 Runden zurück); 3. Krewer⸗Deutſchland:30.50 Std. 6 Runden zurück); 4. Benbit⸗Belgien 1730:57 Stb.(7 Runden zurück).— Savall⸗Deutſchland beim 83. Klm. aufgegeben. Paillard hatte ſich durch ſeine glänzende Fahrweiſe die . der Zuſchauer erobert und wurde nach ſeinem Stieg ſtürmiſch gefeiert. Vom Verlauf des Rennens In der Reihenfolge Krewer, Paillard, Linart, Sawall, Beuvit traten die Endlaufteilnehmer auf der 333% Meter langen Oerlikoner Bahn zum Start an. Krewer erwiſchte als Erſter Anſchluß, während Paillard ſchlecht Anſchluß fand und gleich vom zweiten auf den vierten Platz zurückfiel. Innerhalb von zwei Runden hatte aber der mächtig antretende Paillard bereits die Spitze gewonnen. Krewer wurde nach einem zwei Runden lang währenden Kampf von Linart abgewieſen. Beim 10. Klm. führte Paillard mit 50 Meter vor Linart, 8 und 100 Meter vor Krewer, 120 Meter vor Sawall und 150 Meter vor Benobit. Bislang hatte man 18er Runden gefahren, aber burch ſtändige Angriffe Krewers auf Linart, wobei ſich der Deutſche erſchöpfte, kamen ſchließlich Runden von 15,3 Sekunden heraus. Nachdem der Franzoſe zuerſt an Benoit vorbeigegangen war, griff er auch Sawall an, aber der Deutſche gab dem Franzoſen unter dem Beifall des Publikums zunächſt noch eine Abfuhr. In der 132 Runde überſpurtete dann Benvit Krewer und ging dann auch auf Linart los. Unterdeſſen griff Paillard Sawall neuerlich an und ſchließlich gelang es ihm auch, den Titelverteidiger zu paſſieren, der nun ſichtlich den Mut ſinken ließ. Bei 50 Klm. lagen nur noch Paillard, Linart und Krewer in einer Runde. Krewer verausgabte ſich durch ſtändige Angriffe derart, daß er von Paillard überrundet werden konnte. Bei 60 Klm. waren Benoit bereits 2, Sawall 4 Runden zurückgefallen. Sawall hatte dann zum Ueberfluß auch noch einen Reifendefekt. Die Fahrt war ununterbrochen ſehr ſcharf, kurz vor dem 70. Klm. überrundete Paillard ſchließlich auch Linart. Bei 70 Klm. war der Stand des Rennens wie folgt: 1. Paillard; 2. Linart, 1 Runde; 3. Krewer 1½; 4. Bendit, 3 Runden; 5. Sawall, 11 Runden zurück. Zwiſchen dem 80. und 90. Klm. überrundete Paillard innerhalb einer Runde das ge⸗ ſamte Feld. Sawall ſtreckte beim 83. Klm., mit 18 Runden im Rück⸗ ſtand, die Waffen. 15 Runden vor Schluß hatten Paillard und Linart Motordefekt, beide Fahrer fanden aber ohne weſentlichen Terratn⸗ verluſt bei ihrem Erſatzſchrittmacher ſchnell Anſchluß. Krewer gab zum Schluß noch ſchöne Spurtrunden zum Beſten. Deutſchland gewinnt den Hoover⸗Pokal Die Amerikaner 57:48 geſchlagen Der Segelländerkampf Deutſchland— Amerika auf der Atlantikſtrecke be-i Marblehead wurde jetzt mit dem fünften und letz⸗ ten Wettbewerb beendet. Deutſchland ſiegte danach im Geſamtklaſſe⸗ ment mit 57:48 Punkten. Der letzte Wetbewerb ging um den vom Präſidenten Hoover geſtifteten Pokal. Obwohl die amerikaniſche Nacht Oriole(Miß Hovey) als Erſte über den Zielkurs lief, ſiegten die Deutſchen, da ſie mit ihren Booten„Glückauf“(Stinnes),„Kickerle“ (Raatſch) und„Katht“(Theede) die drei nächſten Plätze belegten und ſomit die meiſten Punkte erzielten. Damit errang auch Deutſchland den Hpover⸗Pokal, ebenſo fiel der von der Stadt Marblehead geſtiftete Pokal an das deutſche Boot„Kickerle“. Los Angeles rüſtet für die Olympischen Spiele für 1932 Das Stadion von Los Angeles wird im Jahre 1932 der Schauplatz der Olympiſchen Kämpfe ſein. Schon jetzt wird mit den Umbauten begonnen, um Sitzplätze für 125 000 Zuſchauer zu ſchaffen. Los Angeles rechnet mit Umbaukoſten in Höhe von 20 Millionen Mark. Teunis⸗ und Turnierclub Grün⸗Weiß Mannheim— Turnier⸗ gemeinſchaft Heilbronn:15 Der Tennis⸗ und Turnterclub Grün⸗Weiß Mannheim ſpielte am Sonntag in Heilbronn gegen die dortige Turniergemeinſchaft und verlor gegen deren ſtarkes Aufgebot mit 15:6 Punkten. Pferdeſport Rennen zu Frankfurt a. M.(20. Auguſt): 1. Preis vom Wolfsgarten: 1. A. u. V. Weinbergs Majordomus (O. Schmidt), 2. Galleria Reale, 8. Fortunatus. Tot: 22, Pl: 12, 13. Ferner lief: Jlos. 2. Junghof⸗Rennen: 1. F. Sträters Oberon II und J. Sechſers Dollar tot, 3. Formerin. Tot: 10:30, Pl: 15, 17. Ferner liefen: Miſſion, Trutzfeſte, Mareoni. 5 3. Feſta⸗Preis: 1. Frau J. v. Opels Delifee(D. Zehmiſch), 2. Nobilitas, 3. Otero. Tot: 48, Pl. 14, 16, 13. Ferner liefen: Reiher⸗ beize, Moeve, Fahnenweihe, Mallorka, Heilige Johanna. 4. Ferdinand von Willich⸗Erinnerungsjagdrennen: 1. Frl. H. Kirchhoffers Montagne Ruſſe(v. Holty), 2. My Lord II, 3. Lhaſg. Tot: 17, Pl: 13, 24. Ferner liefen: Songe'Or, Partiotin, Martell. 5. Alexander⸗Rennen: 1. Geſt. Weils Tantris(M. Schmidt); 2. Atlante, 3. Avitus. Tot: 57, Pl: 13, 10. Ferner lief: Schwarzdorn. 6. Hindenburg⸗Jagdrennen: 1. Heinr. u. Herm. Baumgärtners Bondola(Hm. Baumgärtner), 2. Marcheſa, 3. Simultant. Tot: 86, Pl: 25, 21. Ferner liefen: Sturm, Trapper. 7. Albert v. Metzler⸗Erinnerungsreunen: 1. Stall Hagos Fabuljſt (O. Schmidt), 2. Faire Nature, 3. Szin arany. Tot: 42, Pl: 18, 19, 19. Ferner liefen: Teukros, Redopp, Countryſide, Latina, Kipnis, Ma⸗ non, Troja, Albana, Mazurka. Nennen zu Grunewald 1. Havel⸗Rennen: 1. Friedheims Quellendorf(E. Böhlke), 2. ſolet, 3. Cuma. Tot: 26, Pl: 12, 12. Ferner liefen: Radame Altenhof. 2. Preis der Jungfernheide: 1. W. Scharrs Caprivi(Blu ere) 2. Mumm, 3. Morgenrot. Tot: 52, Pl: 22, 24. Ferner liefen: Oran, Finſterahorn, Mongole, Kadewitt, Roſenherzog, Honeska, Geralca, Greifenkrone, Servillia. 3. Preis von Konradshöhe: 1. D. v. Klitzings Malateſta(E. Hu, guenin), 2. Silberſtreif, 3. Tarnſchild. Tot: 40, Pl: 17, 19. Ferner liefen: Gero, Gilgemaſh, Mydear. 5 4. Preis vom Juliusturm: 1. M. Böhms Roderich(W. Printen 2. Iſchtar, 3. Prepared. Tot: 30, Pl: 14, 12. Ferner lief: Schloßuh. 5. Preis von Charlottenburg: 1. R. Hantels La Margna(Al, Bleuler), 2. Baiſer, 3. Feldjäger. Tot: 21, Pl: 11, 18. Ferney löefen: Peter, Sonnenſchein. 6. Preis von Tegel: 1. G. Hackebeils Boa(R. Kaiſer), 2. Oren⸗ burg, 3. Granit. Tot: 352, Pl: 84, 23, 22. Ferner liefen: Achmed, Flavius, Wegwart, Hanau, Marketenderin, Saharet, Princeß Maſcha, Das Mohrchen, Aſta, Orgie. g 7. Preis von Finkenkrug: 1. L. Jauſens Hellſeherin(Serbien, 2. Boruſſia, 3. Waiſenknabe. Tot: 189, Pl: 68, 58, 21. Ferner liefen! Erdgeiſt, Oſiris, Ping Pong, Funker, Canio, Lanz, Tantor, Vogar th⸗ mus, Erinnerung, Satrap. Literatur * Volkstümliche Uebungen. Ein Lehrbuch für Schule und Ver⸗ ein. Von Dr. Paul Maeder, Direktor des Inſtituts für Veihes⸗ itbungen an der Univerſttät Frankfurt a. M. Wilhelm Limpert⸗ Verlag, Dresden. 126 S. mit 110 Abbildungen. Es iſt immer zu begrüßen, wenn es ſich bei einem Buch über volkstümliche Uebun⸗ gen um den Niederſchlag einer perſönlichen praktiſchen Erfahrung handelt, wie es in dem vorliegenden Buche der Fall iſt. Der Ver⸗ faſſer ſchöpft aus etner langjährigen Erfahrung, die er in unterricht⸗ licher Tätigkeit an höheren Schulen, als Dozent an der Hochſchule für Leibesübungen und dann weiter hin als Leiter des Inſtitutes für Leibesübungen der Univerſität Frankfurt a. M. geſammelt hat. So iſt ein Buch entſtanden, das keine ausgeſprochene Tratningsanweiſung zur Erzielung von Höchſtleiſtungen ſein will und deshalb auch nicht die techniſchen Feinheiten und Künſteleien bis in die letzten Nuancen hinein verfolgt, ſondern ſich beſchränkt auf eine Hare und methodiſche Darſtellung deſſen, worauf es bei den einzelnen Uebungen ankommt. Dieſe Herausarbeitung des Weſentlichen iſt es, die das Buch ſu außerordentlich wertvoll macht, nicht nur für jeden Turnlehrer und alle, die es werden wollen, ſondern auch für jeden einzelnen, der eine knappe und klare Anleitung zur perſöbnlichen Leiſtungsſteigerung ſucht. Eine Reihe von äußerſt inſtruktiven Bildern, die teils nach Photographien ber beſten bdeutſchen Leichtathleten gezeichnet ſind, er⸗ höht die Anſchaulichkeit ungemein. * Hindernisturnen, eine Turnlehre von Thilo Scheller. Etwa 56 Seiten mit 30 Abbildungen. Wilhelm Limpert⸗ Verlag, Dresden ⸗A. 1. Der Kampf um das Gerätturnen hat uns neut Erkenntniſſe, Ziele und Wege fc Platos altes Wort„die Gymnaſtik ſei einfach“ gibt dem Gerätturnen in der Schule und im Kinderturnen das Gepräge. Das eigentliche Turnen wird unterbaut von einem ſpielhaften Tummeln an den Geräten. So ent⸗ ſteht dos Hindernisturnen. Daß diefe Lebensformen der Leibes übungen nicht in turnſprachlichen Uebungsbeiſpielen dargeboten wer⸗ den können, wollen wir nicht in erſtarrte Form zurückfallen, ist ohne weiteres einleuchtend. Und ſo bringt dieſes Büchlein eine friſch und ſpringlebendig geſchriebene Schilderung des Turnlebens, in deſſen Mittelpunkt das Hindernis ſteht. Ueber die Betriebsweiſe und die Lehrform iſt manches beachtliche Wort eingeſtreut. Ein Buch, aus dem man turnen kann, das man aber auch von Anfang bis zu Ende durchleſen kann und on deſſen Bildern vom Turner⸗ maler Walter Kramer man ſeine helle Freude hat. Es ſoll aber dieſes Buch kein Wegweiſer ſein, nur ein Weggefährte. Ein:„Sie, das iſt Freude, Leben, Bewegung“, an Stelle des„Man nehme einen Barren, fünf Matten uſw.“ Ein Führer an Stelle eines Rezeptes Das vom Wilhelm Limpert⸗Verlag ſein ausgeſtattete Büchlein wird begeiſterte Aufnahme finden. Landers und Site wap pen aller Erdlefle in Colli. ddt Sllbef fler Ie S 2 N 2 unn ö N Das eim jeden Spoche 90 e 0 80 Iaba werk: Solch marie Cappensdulò, bel. sich fnagel mit seinen Gen Gganelle E INA 8 hc ne= W 25 ö 57 ö 2* 7 5 5 72— 8 r, 0 A ee 50 HDE gef , — e 2. S 2 N 0 5 SBBA NN n N 9 2 5 ——— e eee e ene 8. Seite. Nr. 984 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Auguſt 1929 —— 4 Mittwoch, ben 21. eee Die Entſcheidung bei der Das Abkommen Allianz-Frankfurter Allgemeine perfekt Gründung einer„Neuen Frankfurter“ Nachdem ſchon geſtern mittag durch die Bildung eines„Still⸗ Haltekonſortiumms“ der Bankengruppe eine weſentliche Klärung in der Affäre der Frankfurter Allgemeinen Verſicherungs⸗A.⸗G. ein⸗ getreten war, iſt für das Verſicherungsgeſchäft die Entſcheidung ge⸗ fallen, um das ſich angeblich auch ausländiſche Intereſſenten, ſo die Londoner„Commereiale Union Aſſecuranee“(die 10000 Stück Ak⸗ tien der Frankfurter beſitzt) in letzter Stunde bewarben. Der in der Oeffentlichkeit bereits bekannte Garantie⸗ vertrag zwiſchen Allianz und Stuttgarter Berein Versicherungs.⸗G. und der Frank⸗ furter Allgemeinen Verſicherungs.G. iſt geſtern ſpät abends zum endgültigen Abſchluß ge⸗ o mmen. Danach übernimmt die Allianz und Stuttgarter Verein Verſicherungs.⸗G. die Garantien für alle Verpflichtungen aus dem direk⸗ ten Verſicherungsgeſchäft der Frankfurter Allge⸗ meinen, alſo aus der Feuer⸗, Waſſerleitung⸗ Schadens⸗ Ein⸗ Bruchdiebſtahl⸗, Aufruhr Glas⸗, Transports, Kraftfahrzeug⸗ Unfall⸗, Haftpflicht⸗ und Lebensverſicherung, außerdem auf dem Gebiete der Kreditverſicherung die Bürgſchaft für geſtundete Zölle, Steuern, Abgaben, Frachten, Spritmonopol, Kaufgelder, Lieferungs⸗ und Leiſtungskautionen. Prozeßkantionen, Holz⸗ Frankfurter Allgemeinen kautionen, Kohlenkaufgelder und Exportkreditverſicherungen. Nicht von der Gabauntie erfaßt ſind insbeſondere die mit der Abſatzfinanzierung zuſammenhängenden Geſchäfte, Hypothekenverſicherungen, Finanzgarantien und ſonſtige Kre⸗ dite und Verſicherungen. Damit ſind nicht nur ſämtliche Auſprüche der Verſicherten in den von der Garantie erfaßten Zweigen ſichergeſtellt, ſon⸗ dern es ſind auch die Vorbedingungen für eine ruhige Fortführung des Verſicherungs⸗ geſchäftes der Frankfurter Allgemeinen ge⸗ ſchaffen. Beabſichtigt iſt, den geſamten Verſicherungsbeſtand auf eine ſoſfort zu gründende vorausſichtlich „Neue Frankfurter Allgemeine Verſicherungs .-.“ zu beuennende G. zu überführen, deren wirtſchaftliches Zentrum in Frankfurt a. M. verbleiben wird. Hiermit iſt zu⸗ gleich die Möglichkeit für die Weiterverwendung des Per⸗ ſonals und der Außenorganiſation der Frankfurter Allge⸗ meinen gegeben. Ob ſpäter an eine Verbindung der beiden Geſellſchaften gedacht werden kann, wird von dem Ergebnis der Abwicklung der All⸗ gemeinen Frankfurter Verſicherungs.⸗G. a b⸗ hängen. Woitere Folgen des Frankfurter Berficherungskrachs Das badiſche Genoſſenſchaftsweſen ſchwer in Mitleidenſchaft gezogen Mit der Zahlungseinſtellung der Südweſtdeutſchen Bank Ac. in Frankfurt a. M. iſt die erſte Auswirkung der Schwierig⸗ keiten im Konzern der Frankfurter Allgemeinen Verſicherungsgeſell⸗ ſchaft eingetreten. Die Affäre zieht aber immer noch weitere Kreiſe. Wie wir ſchon kurz im geſtrigen Abendblatt meldeten, läßt ſich ſchon jetzt überſehen, daß auch faſt das geſamte badiſche un d mittelrheiniſche Genoſſenſchaftsweſen in Mit⸗ leidenſchaft gezogen iſt. Dieſe Genpſſenſchaften hatten ſeit Be⸗ endigung der Juflation trotz der vielen, einer ſolchen Verbindung ent⸗ gegenſtehenden Geſichtspunkte, eugſten An ſchluß an die Frank⸗ furter Allgemeine Verſicherung genommen. Im Laufe der Jahre ſind den Genoſſenſchaften erhebliche Millionenbeträge der Frankfurter zugefloſſen, die jetzt aus Anlaß des Zuſammenhruchs des Frankfurter Verſicherungs⸗Konzerns wahrſcheinlich zurückgezogen werden müſſen.. l Das babiſche und mittelrheiniſche Genoſſenſchaftsweſen ſteht damit vor der ſchweren Aufgabe des Aufbringens vieler Millionen, die plötzlich und unerwartet aus ihrem laufenden Geſchäft herausgezogen werden müſſen. Man muß die Frage auſwerfen, ob die jetzt notwendige Abwicklung der Verbindung mit der Frankfurter Allgemeinen Verſicherung für dieſe Genoſſenſchaften glatt ausläuft, woran in unterrichteten Kreiſen Herechtigte Zweifel beſtehen. In erſter Linie wird von dem Verſicherungskrach die hadiſche Ver⸗ bands kaſſe der Genoſſenſchaften, die jetzige Landesgewerbebank für Süd weſtdentſchlaud Ach. in Karlsruhe bekroffen werden. Dieſes Inſtitut wurde Ende der Inflation als Verbandskaſſe der babiſchen Mittelſtandsgenoſſenſchaf⸗ ten in Form einer Ach. gegründet und ſchloß ſich nicht der Preußen⸗ kaſſe als Spitzeninſtitut an, ſondern nahm geſchäftliche Fühlung mit der Frankfurter Allgemeinen Verſicherung. Die bald darauf einge⸗ tretene enge Liierung zwiſchen Genoſſenſchaften und Verſicherung ſtellte ein Nopum in der bisherigen Geſchichte des gewerblichen Ge⸗ noſſenſchaftsweſens dar. Die Frankfurter Allgemeine verſprach der Vandesgewerbebank, an deren Aktienkapital ſie maß geb⸗ lich beteiligt war und in deren Aufſichtsrat ſie die Führung Hatte, erhebliche Redis kontkredite, die die Preußenkaſſe und die Dresdner Bank(die allerdings mit Verhandskaſſen nicht arbeitet) ſeinerzelt nie hätten gewähren können. Dafür mußten die Gen oſ⸗ noſſenſchaften in ihren Kreiſen für die Frank⸗ furter Allgemeine werben, alſo als Verſicherungsagent auftreten. Die Genoſſenſchaften haben dieſe Funktion der Verſicherungsagentur bis zum heutigen Tage ausgeübt, ja auch in anderen Bezirken des Reiches gibt es Genoſſenſchaften, die mit der Frankfurter Allgemeinen ähnliche Rediskontabkommen getroffen haben und als Gegenleiſtung die Verſicherungsintereſſen dieſes Unternehmens weitgehend vertreten. So gibt es Genoſſenſchaften, die einen großen Stab von Angeſtellten eigens für die Bearbeitung der Verſicherungsvermittlungsgeſchäfte unterhalten. Derartige Geſchäfte liegen dem Genoſſenſchaftsweſen non Grund auf fern. Es fällt auf, daß nirgendswo die Befürchtung auftauchte, daß ſich die Frankfurter Allgemeine eines Tages an den Genoſſenſchaften desintereſſiert erklären könnte und ihre dorthin ge⸗ gebenen Millionenſummen zurückziehen würde. Der Frankfurter Allgemeinen lag ja nicht an der Förderung des Genoſſenſchaftsweſens, ſondern an der ihres eigenen privaten Verſicherungsgeſchäftes. Dieſer Fall der Herausnahme der aus dem Verſicherungsweſen ſtammenden Gelder aus den Genoſſenſchaften liegt jetzt zwangsweiſe vor. Um welche Summen es ſich dabei handelt, mögen einige Ziffern aus der Bilanz der Landesgewerbebank für Süd⸗ meſtdeutſchland in Karlsruhe zeigen, die man heute prak⸗ tiſch als Tochtergeſellſchaft der Frankfurter Allgemeinen anſehen muß und deren Vorſtandsmitglied Sauerbrey gleichzeitig Vorſtandsmit⸗ glied der am Montag zuſammengehrochenen Südweſtdeutſchen Bank A. G. in Frankfurt am Main iſt. Die Landesgewerbebank hat bei einem Kapital von 2,5 Mill. 4 Wechſelverbindlich⸗ ketten von 10 Mill 4 laufen, außerdem finden ſich bei ihr feſthbefriſtete Einlagen von Banken und Verſiche⸗ rungsgeſellſchaften im Betrage von 5,1 Mill. /, von Kreödltgenoſſenſchaften in Höhe von 6,8 Mill.. Schließlich ſind noch Kontokorrentein lagen uſw. von zu⸗ ſammen 3 Mill.„ vorhanden. Die Wechſel dürften zum Teil bei der Frankfurter Allgemeinen, zum anderen Teil bei der Preußen ⸗ kaſſe als Redis kontſtellen liegen. Das Wechſelengagement der Preußenkaſſe bei dem Juſtitut wird aber auf nicht mehr als 5 Mill./ geſchätzt. Erklärung der Laubesgewerbebank für Südweſt⸗ dentſchland Die Direktion der Landesgewerbebauk für Güdweſt⸗ deutſchland A. in Karlsruhe teilt nun zu der Angelegen⸗ Beit mit:„Alle Mitteilungen, daß die Landesgewerbebank für Süd⸗ weſtdeutſchland AG., Karlsruhe, mit Zweigniederlaſſung in Frink⸗ furt a. M. infolge der Vorkommniſſe bei der Frankfurter Allgemeinen Verſicherungsgeſellſchaft in Liquidation träte, entbehren jeder Grund⸗ lage. Die Landesgewerbebank befaßt ſich ausſchließlich mit der Pflege des Genoſſenſchaftsgeſchüftes und iſt an den Verluſtgeſchäften der Frankfurter Allgemeinen Verſicherungsgeſellſchaft oder der Südweſt⸗ utſchen Bank nicht beteiligt. Die verhältnismäßig geringe Beteili⸗ an dem At der Südweſtdeutſchen Bank in Frankfurt a. M. in 55 200. Exiſtenz der Landesgewerbebank nicht in elt ve er Ver 0 Lage der Bank inſofern geklärt hat, als eingehende Vorhand⸗ lungen mit der Preußiſchen Zentralgenoſſen⸗ ſchaftskaſſe in Berlin geführt wurden und dabei grundſätzliche Abmachungen getroffen worden ſin d. Das Ergebnis der Verhandlungen zwiſchen der Landes⸗ gewerbebank für Südweſtdeutſchland und der Preußenkaſſe ſchließt jede Beunruhigung für die Exiſtenzgrundlagen der Landesgewerbe⸗ bank aus. Die Preußenkaſſe hat eine allgemeine Reviſion durch die ihr naheſtehenden Treuhandſtellen angeordnet. Wenn die Ergebniſſe der Reviſion vorliegen, ſo werden weitere endgültige Beſchlüſſe ge⸗ faßt. Das alles ſchließt aber nicht die Tatſache aus, und ſie muß nach⸗ drücklichſt feſtgeſtellt werden, daß hier 8 altbewährte Prinzipien des ſoliden Genoſſenſchaftsgeſchäftes außer Acht gelaſſen worden ſind. Die Bank hatte ſeit ihrer Gründung übrigens nicht nur auch Genoſſenſchafts⸗ und Perſicherungsgeſchäfte gemacht, ſondern ſich auch auf alle möglichen ſpekulativen Unternehmen eingelaſſen und ſich, nachdem ihr Wirkungskreis zunächſt auf Baden heſchränkt war, bald auch auf mittelrheiniſche und weſtfäliſche Gebiete begeben. Da⸗ her ihre Firmenänderung in den jetzigen Namen, der urſprünglich Badiſche Landesgewerhebank A. G. lautete, Nachdem das Inſtitut anfangs nur die Frankfurter Allgemeine als Rediskontſtelle in Anſpruch nahm, ging ſie ſpäter auch mit Rediskontwünſchen zur Preußenkaſſe. Dem Eingreiſen der Preußenkaſſe im Jahre 1927 iſt es zu verdanken, daß das nicht genyſſenſchaftliche zum Teil ſpekulatiye— Geſchäft zu dieſem Zeitpunkt aus der Lan⸗ desgewerbebank herausgenommen und zu deſſen Weiterführung die Südweſtdeutſche Bank gegründet wurde, die ja inzwiſchen ihre Zah⸗ lungen einſtellen mußte. Die dennoch beſtehengehliebene enge ge⸗ ſchäftliche Verbindung der badiſchen Verhandskaſſe mit der Frankfur⸗ ter Allgemeinen Verſicherung wirkt ſich jetzt auf die badiſchen und mittelrheiniſchen Genoſſenſchaften verhängnisvoll aus, bei denen die Verbandskaſſe etwa 19 Mill, Außenſtände hat. Für die Oeffentlichkeit wirft ſich die Frage auf, wie ſich die Ab⸗ wickelung dieſer Verbandskaſſe, die ihre genoſſenſchaftliche Außen⸗ ſeiterſtellung ſchon durch ihre äußere Geſtalt als Aktiengeſellſchaft zum Ausdruck brachte, nun auf die einzelnen Genoſſenſchaften aus⸗ wirken wird. Wetterhin ſollte die Preußen kaſſe nicht zögern, den Umfang ihrer Beteiltgung an der Affaire be⸗ kanntzugeben und ſchließlich muß man ſich fragen, weshalb der Deutſche Genoſſenſchaftsverband ſeit Jahr und Tag unterſtützt hat, daß die Kreditgenoſſenſchaften weitgehend mit der Frankfurter Allgemeinen Verſicherung zuſammenarbeiten und ſich ſo zu Verſicherungsagenten degradieren ließen. Dem Betreiben des Deutſchen Genoſſenſchaftsverbandes dürfte es mit⸗ zuzuſchreiben ſein, daß ſich jetzt in Baden und am Mittelrhein, aber auch in anderen Bezirken des Reiches(man nennt uns z. B. Schle⸗ ſien und Berlin), bei ſehr vielen Genoſſenſchaften Schwierigkeiten einſtellen dürften. Irgendeine und ſelbſt die größte private Ver⸗ ſicherung hat noch nicht die Fähigkeit, als genoſſenſchaftliches Spitzen⸗ inſtitut zu fungieren. Dieſe Aufgabe erfüllen die Preußenkaſſe und die Genoſſenſchaftsabteilung der Dresdner Bank. Preußenkaſſe und Dresdner Bank haben nicht nur privatwirtſchaftliches Verdienſt⸗ intereſſe, ſondern die Aufgabe der zielbewußten Förderung des mit⸗ telſtändiſchen Genyſſenſchaftsweſens. Selbſtverſtändlich hätten dieſe beiden Inſtitute nicht ſo freigebige Kredite wie der Verſicherungs⸗ konzern bewilligt, der ja ſeinen Verdienſt an dem Geſchäft mit den Genoſſenſchaften in erſter Linie in der Förderung ſeines Verſiche⸗ rungsgeſchäftes erblicktne. Vor Gründung der Landesgewerbebank für Südweſtdeutſchland, deren Direktor Sauerbrey von der Südweſtdeutſchen Bank ſoll jetzt geflüchtet ſein, waren die badiſchen Genoſſenſchaften in finan⸗ ziellem Geſchäftsverkehr ausſchließlich mit der Genoſſenſchaftsabtet⸗ lung der Dresdner Bank, Erſt ſeit Beſtehen der badiſchen Verbands⸗ Die Reichsſteuereinnahme im Juli Das Aufkommen des Reiches an Steuern, Zöllen und Abgaben hat im Monat Juli 1029(alle Angaben in Millionen Reichsmark) betragen: Für Beſitz⸗ und VBerkehrsſteuern 805,5, für Zülle und Verbrauchs abgaben 3344, n alſo 1 138,9. Das Mehraufkommen gegenüber den Vormoniten erlkärt ſich bei den Beſitz⸗ und Verkehrsſteuern aus den im Juli ewöhnlich erhobenen viertelfährlichen Vorauszahlungen und Ab⸗ chlußzahlungen für 1929. Bei den Zöllen und Verbrguchsabgaben 1 die Mehreinnahme aus den im Juli fälligen Abgoben aus dem Zoll. 5 Für die Monate April dis Juli des laufenden Jahres ſtellen ſich die Eingänge aus den Beſitz⸗ und Verkehrs ſte ue rn auf 22280, aus Zöllen und Verbrauchs abgaben auf 989,6, zufſammen alſs auf 9 275,5. Der Voranſchlag für das ge⸗ 3 Finanzjahr beträgt 9 823, ſodaß im erſten Drittel des laufen⸗ en Rechnungsjahres 167,2 mehr aufgekommen ſind, als das Drittel des Boranſchlages beträgt. Da hierin Borousgahlungen uſw. ent⸗ halten ſind, können Schlüſſe auf eine etwaige Ueberſchreitung des Geſamtaufkommens nicht gezogen werden. Befriedigendes Ergebnis bei Görlitzer Waggon. Die Wag⸗ gon⸗ und Maſchinenbau⸗ AG., Görlitz, berichtet, daß 1928/29 im e e eine Stockung im Fabrikationsprogramm ſich nicht ganz habe vermeiden laſſen. Auch die Abteilung Maſchinenbau ſei durch die allgemeine wiriſchaftliche Lage ungünſtig beeinflußt worden. Trotzdem wurde infolge der inzwiſchen beendeten Umſtellung ein 1 ent erzielt. Der Reingewinn iſt allerdings 41 4,10) Mill. e er genügt aber zur Aufrecht⸗ ung von wieder 10 v. H. Dipidende, dg diesmal die i. B. ge⸗ malige 5 ven 19 p. H. auf die 3,66 Mill.„ Bor⸗ Aus 1 Bilanz iſt bemerkenswert, daß die 1 0 n Mill. 6,77 auf 2,68, ebenſo wie anderer⸗ erhe Anzahlungen(0,38 gegen 4,06) ſtark zurück⸗ kaſſe iſt dieſe Ver indung gelöſt und Rediskontuſchluß an genoſſen⸗ ſchaftsfremde Kreiſe geſucht worden. Seitdem hatten, wie geſagt, im erſter Linie die Frankfurter Allgemeine Verſicherung und erſt au zweiter Stelle die Preußenkaſſe enge geſchäftliche Beziehungen zun Verbands kaſſe der badiſchen Genoſſenſchaften. Im Intereſſe der Ge⸗ noſſenſchaften iſt zu hoffen, daß ſich ruhig und ohne Erſchütterungen eine Klärung der Sachlage finden läßt. Die Verluſtguellen der Frankfurter Allgemeinen Die bisherigen Mitteilungen über die Rieſenverluſte der F. A.., die zu dem Finanzkrach führten, müſſen befremden, da der Anſchein erweckt wurde, als ob die Hauptverluſtquelle in der Ab⸗ ſatz finanzierung zu ſuchen ſei. Ueberraſchenderweiſe iſt jedoch hier nur ein verhältnismäßig minimaler Ver luſt gegeben. Da⸗ gegen brachten die Fin anzgeſchäfte der F. A. V. ſelbſt und ihrer Konzernbank, der Südweſtdeutſchen Bank., die eigentlichen Ver⸗ luſte, die im Augenblick noch immer nicht zu überſehen ſind, deren Höhe aber beſtimmt über 15 Millionen liegen dürfte. Wie wir weiter zuverläſſig erfahren konnten, hat die In duſtrie⸗ Kredit G. m. b. H. 1928 in ihrer Tätigkeit von 1927 auf 1928 einen Verluſt von 15 Millionen/ abgeſchrieben. Zur Zeit beträgt dieſer, den Verluſtvortrag mit einbezogen, etwa 4 Mill. /. Nach ſchärfſter Prüfung und Berückſichtigung der vermeintlichen Ausfälle hätte ſich dieſe Zahl bei einem normalen Geſchäftsverlauf bezw. bei einer zeit⸗ gewinnenden Liquidation auf rund 2 Mill.„ vermindert. Das Ueber⸗ raſchende iſt hierbei, daß die F. A. V. allein aus ihrer Bürgſchafts⸗ tätigkeit bisher noch in keiner Weiſe in Anſpruch genommen worden iſt. Vielmehr hat die Induſtrie⸗Kredit G. m. b. H. der F. A.., ihrer Muttergeſellſchaſt, einen Betrag von 3,6 Mill.„ausgeliehen, den ſte naturgemäß ſich ſelbſt erſt bei Banken und im Auslande beſorgte. Die eigentlichen Verluſte liegen bemerkenswerter Weiſe viel weiter zurück und auf anderem Gebiete. Hierüber kann mitgeteilt werden, daß bereits im Stabiliſierungsfahr, alſo ſchon vor 45 Jahren, Ernſt Dumcke(der Sohn des verſtorbenen Gene⸗ raldirektors) als Wiener Filialdirektor im ſogenannten Südso ſt⸗ geſchäft 4 Mill.„ Verluſte hatte Um dieſe auszugleichen begann ſchon damals die F. A. V. Finanz Nehengeſchäfte zu machen, die aber überwiegend verluſtbringend waren. So verlor ſie, der Oeffentlichkeit bisher gleichfalls unbekannt, im ſogenannten Spritgeſchäft 1926 auf 1827 2 Mill.. Die Verſuche, die bis⸗ herigen Verluſte zu tilgen, brachten durch Finanzgeſchäfte weitere Verluſte von mindeſtens demſelben Geſamtbetrage. Dabei iſt verwun⸗ derlich, daß beiſpielsweiſe die Kautionsabteſlung nicht wußte, welche und in welcher Höhe Finanzierungsgeſchäſte von der Finauß⸗ abteilung und der Südweſtdeutſchen Bank gemacht worden waren.— Die Südweſtdeutſche Bank Ach. hat augenblicklich 16,3 Debitoren gegenüber 16,2 Kreditoren aufzuweiſen. Ein endgültiger Status liegt noch nicht vor; bei dem Inſtitut ſind erhebliche Abſchreibugen und Ausfälle abzubuchen. Die Geſamtperbindlichketten des Konzerns erreichen, wie ſchon gemeldet, rund 160 Mill.„. Dabei verteilt ſich das Einzel⸗ obligo etwa wie folgt: Induſtrie⸗Kredit G. m. b. H. 35 Mill., All⸗ gemeine Betriebskredit G. m. b. H. 20 Mill. /, Bayeriſche Verkehrs kredit⸗G. m. b. H. 20 Mill. /, die beiden ausländiſchen Tochterfinan⸗ gierungsgeſellſchaften(Nadiſeo⸗Amſterdam und Societa per il Com⸗ mereio a rate in Genua) mit zuſammen 5 Mill.„, der Debewa⸗ Konzern mit 14 Mill.„, der Richard Kahn⸗Konzern mit 4 Mill. Kautionen und Garantien(Zölle, Sprit, Lieferungen, Leiſtungen) mil 20 Mill. //, Hypothekengarantien mit 30 Mill. /, Südweſtdeutſcht Bank Ach. mit 8 Mill.& und die Bank⸗Kommandite Kahnheimer u. Co. mit 2 Mill.. * Der Eindruck im Auslande in der Schweiz Daß der Zuſammenbruch der Frankfurter Allgemeinen auch in der Schwelz unliebſames Auffehen erregt, iſt nicht weiter erſtaunlich, Die Titel wurden als einzige ausländiſche Verſiche⸗ rungsaktie Mitte Dezember 1928 durch die Schweizeriſche Kredit⸗ anſtalt und die Eidgenöſſiſche Bank an der Züricher Börſe ein⸗ geführt(Einführungskurs 1250 Fr.). Die Vorgänge ſind um ſo betritblicher, als bisher die Aktie der Frankfurter Allgemeinen als erſtklaſſiges Anlagepapier gegolten hat. Auf Verfügung des Börſenkommiſſars an der Züricher Börſe wird die Notierung der Abtien der Frankfurter Allgemeinen an der Zütricher Effektenbörſe bis auf weiteres eingeſtellt. Die Allgemeine Verſicherungs AG. in Bern, die mit der Frankfurter Allgemeinen Verſicherungs⸗Ac. in gewiſſen Geſchäftsbezlehungen ſteht, teilt mit, daß die Berner Geſellſchaft an den verluſtbringenden Geſchäften der Frankfurter Allgemeinen in keiner Weiſe beteiligt iſt. Auch wenn die Frankfurter Allgemeine gänzlich zuſammenbrechen ſollte, ſo würde die Berner Geſellſchafk ihren Betrieb in unveränderter Weiſe fortführen. Sie iſt nicht im geringſten von der Frankfurter Firma abhängrg, da ſich die Mehrheit ihres Kapitals in ſchweizeriſchen Händen befindet. und in Holland Die Schwierigkeiten im Konzern der Frankfurter Allgemeinen Verſ.⸗AG. haben an der Amſterdamer Börſe einen äußerſt pein⸗ lichen Eindruck gemacht, Die„Frankfurter“ galt dort als ein ſolides Unternehmen; es war indeſſen in Amſterdam bekannt, daß die Geſellſchaft ſich in ſpekulative Geſchäfte eingelaſſen hatte. U. a. wurden in Amſterdam von ſeiten Berliner Grundſtücksmakler wie⸗ derholt Hypotheken auf deutſche Grundſtücke zu hohen Zinſen ver⸗ langt, wobei die„Frankfurter Allgemeine“ als Bürge auftrat. Deſer Art von Geſchäften ſtand man äußerſt ſkeptiſch gegenüber, und die Zahl der getätigten Abſchlüſſe ſoll nicht groß geweſen fein. Die An⸗ gelegenheit wird bereits jetzt in gewiſſen Börſenkreſſen als eine Antireklame für das deutſche Verſicherungsweſen ausgebeutet. 2 gegangen ſind, was im Zuſammenhang damit ſteht, daß i, V. mehrere größere Aufträge fertiggeſtellt waren, aber erſt im folgenden Ge⸗ ſchäftsſahre abgellefert wurden. Von den übrigen anzzahlen intereſſieren noch 2,21(2,80) Außenſtände, etwa unverändert 1,32 Banbguthaben, 38(4,39) Kreditoren, 0,84(0,33) Akzeptverpflich⸗ tungen. Für das laufende Geſchäftsjahr wird unter Umſtänden mit einem günſtigeren Ergebnis gerechnet. Eine 30⸗Millionen⸗Anleihe der Stadt Frankfurt, Der Magi⸗ ſtrat der Stadt Frankfurt hat geſtern beſchloſſen, 30 Mill.. 8proz, dreifährige Schaßzanweiſungen der Stadt Frankfurt zu 9g v. H. aufzunshmen und das hierfür vorliegende Angebot der Konſoptien Preußiſche Staatsbank, Mendelſochn u. Co. und Frankfurter Bank aufzunehmen. Die Anleihe dient zur Ab⸗ deckung fällig werdender Verbindlichkeiten.— Das verelnigle Ban⸗ kenkonſortium umfaßt insgeſamt 35 Banken. 15 Mill./ follen feſt begeben werden. Daneben erhält die Stadt Frankfurt das Recht einer Option auf weitere 15 Mill.. Deviſenmarkt Im heutigen Frübverfehr notierten Pfunde gegen New-⸗ Dort 484,78 484,75 Schweiz.. 25,20 25,20 Stockholm,„18,09 18,09 Paris,„123,82 129,82 Hellans. 12,10 12,10 Madrid. 88. Brüſſel. 34,87] 34,860 Oslo 18,20 18,20 Mailand. 2,72] 92,72 Kopenhagen 18,20] 18,2 Gegen Reichsmark wurden Dollar mit 419 90 und Pfunde mit 2035 78 gehndelt * Nürnberger Popfenbericht vom 20. Auguſt. 20 Ballen Zufuhr 1020er Hopfen, 6 Ballen Umſatz. Tendenz unverändert kuhig. Es wurden bezahlt für Markthopfen 40 und für lodder Tettnanger Hopfen 100—120. Frachtenmarkt Duisburg- Ruhrort 20. Auguſt Die Lage an der heutigen Börſe erfuhr gegen geſtern keine Aenderung. Die Frachten tal⸗ wie bergwärks, ebenfo die Schlepp⸗ löhne erfuhren keine Aenderung. 0 * 4 ee t G e — 51 9 . 1 rene s 8 = Seen 1 Irsee eee o An 741 rr Ferme u one ern e 1 Mittwoch, den A. Auguſt 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe] 9. Seite. Nr. 384 700 Fahre Leipziger Meſſe 39 Meßpaläſte.— Stadt der Technik.— Schau der Auslands propaganda.— Banmeſſe.— Sonderzüge Die Leipziger Meſſe, heute eine der größten Einrichtungen des Welthandels, kann auf ein mehr als 700 jqähri ges Beſtehen zurückblicken. Schon in den alten Dokumenten aus dem 12. Jahr⸗ hundert wird der Leipziger Markt erwähnt und im 15. Airbun dert hatte die Meſſe für das geſamte deutſche Wirtſchaftsleben bereits eine ſolche Bedeutung erlangt, daß ſie als Neichsangelegenheit erklärt und mit allen ihren Einrichtungen unter den Schutz des Reiches geſtellt wurde. 5 Die Geſchichte der Leipziger Meſſe iſt immer eng mit der Entwick⸗ lung der Stadt Leipzig verbunden geweſen. Sie hat Kriege und ſchwere Zeiten kommen und gehen ſehen, aber ſich trotz allen Fähr⸗ niſſen und Nöten immer ſiegreich behauptet. Veränderten Zeiten hat ſich die Meſſe ſtets geſchickt anzupaſſen gewußt. Als in der Mitte des 19. Jahrhunderts die vollkommene Umgeſtaltung der Produktions⸗ und Verkehrstechnik neue Grundlagen der Wirtſchaft ſchuf, erfüllte die Leipziger Meſſe die veränderten Forderungen der Zeit durch ihre 1 von der„Warenmeſſe“ zur modernen„Muſter⸗ meſſe“ Als Muſtermeſſe hat dann die Leipziger Meſſe eine ſtändi ge Aufwärtsentwicklung erfahren, ſodaß ſie heute als die erſte und größte Muſtermeſſe der Welt und als eine wichtige Einrichtung des deutſchen und internationalen Wirtſchaftslebens daſteht. Die Leipziger Meſſe mit mehr als 10 000 Ausſtellern iſt eine vollkommen univerſale und internationale Muſterſchau Kaum gibt es noch eine meſſefähige Induſtrie, die nicht auf ihr ver⸗ treten oder eine Ware, die nicht auf ihr zu kaufen iſt. 39 prächtige Meßpaläſte in der Innenſtadt von Leipzig bergen die Waren der Muſtermeſſe. Man findet auf ihr nicht nur die Erzeugniſſe der deut⸗ ſchen Induſtrie, ſondern in nationalen Meßhäuſern und in Landes⸗ ausſtellungen die Haupterzeugniſſe fremder Länder. Draußen auf dem Gelände der großen Techniſchen Meſſe und Baumeſſe am Völkerſchlachtdenkmal führen in 16 rieſigen Hallen die größten und leiſtungsfähigſten Firmen Deutſchlands die modernſten techniſchen Errungenſchaften der verſchiedenſten Induſtriezweige lückenlos vor. Daneben ſind alle für den Baumarkt wichtigen Er⸗ zeugniſſe ausgeſtellt. Hier, in der„Stadt der Technik“ findet man auch die Kollektivausſtellungen großer induſtrieller Branchenver⸗ hände, die zum Teil in eigenen Hallen ihre Fabrikate zur Schau ſtellen. im l Anklande. am Beben Tardfübzer! Tann: Auf den letzten Vorkriegsmeſſen betrug die Zahl der geſchäft⸗ lichen Meſſebeſucher rund 20 000. Während der letzten Jahre iſt ſte bis zu 200 000 zu jeder Meſſe geſtiegen. Die Zahl der ausländiſchen Beſucher während der letzten Meſſen ging bis zu 30 000. Darunter war nicht nur das europäiſche Ausland, ſondern auch Ueberſee bis nach China, Japan und Auſtralien vertreten, * Die Leipziger Herbſtmeſſe 1929 findet vom 25. bis 31. Auguſt ſtatt. Abweichend davon hat, wie auch bereits bei den früheren Meſſen, die Textilmeſſe eine kürzere Dauer. Sie iſt für den 25. bis 28. Auguſt angeſetzt; auch die Sportartikelmeſſe dauert nur bis zum 29. Auguſt. Die Muſtermeſſe wird ſich im großen und ganzen in der gleichen Weiſe präſentieren, wie im letzten Frühjahr, wenn auch die Ausſtellungen des Auslandes, wie ſtets im Herbſt, ſehr zurücktreten. Die Muſtermeſſe wird folgende Geſchäfts⸗ zweige umfaſſen: Beleuchtungskörper, chemiſche, pharmazeutiſche und kosmetiſche Artikel, Edelmetalle, Uhren und Schmuckwaren, Glas, Porzellan und Keramik, Metallwaren, Haus⸗ und Küchengeräte, Kunſt⸗ und Kunſtgewerbe, Kurz⸗ und Galanteriewaren, Lederwaren und Reiſeartikel, Möbel und Korbmöbel, Muſikinſtrumente, Nah⸗ rungs⸗ und Genußmittel, Süßwaren, Papierwaren, Bürobedarf, Schuhe und Leder, Spielwaren, Sportartikel, Textilwaren, Ver⸗ packung und Reklame. Die Anmeldungen für die einzelnen Branchen der Muſtermeſſe laufen etwa in dem gleichen Umfange ein wie zur vorjährigen Herbſt⸗ meſſe, ſodaß die Ausſtellerzahl in dieſem Herbſt hinter der des Vorjahres nicht zurückſtehen dürfte. Von den nationalen Meßhäuſern kann zur Herbſtmeſſe das Oeſter⸗ reichiſche Meßhaus in der Hainſtraße auf ein zehnjähriges Beſtehen zurückblicken. Aus dieſem Anlaß ſei darauf hingewieſen, daß von etwa 260 öſterreichiſchen Ausſtellerfirmen weit über die Hälfte im Oeſterreichiſchen Meßhaus ausſtellen, und zwar beſteht die Aus⸗ ſtellerſchaft in der Hauptſache aus drei großen Gruppen: der öſter⸗ reichiſchen Lederwareninduſtrie, dem Kunſtgewerbe und der Strick⸗ warenbranche. f Im Rahmen der Reklame⸗Meſſe im Ringmeßhaus veranſtaltet das Leipziger Meßamt eine Schau, an der es an Hand ſeiner eigenen Tätigkeit zeigt, wie man eine Propaganda, insbeſondere eine ſolche 8 Auf der ö Techniſchen Meſſe werden⸗ wie in jedem Herbſt, die geſchloſſenen Ausſtellungen des Vereins Deutſcher Werkzeugmaſchinenſabriken, des Vereins Deut⸗ ſcher Maſchinenbauanſtalten und des Hauſes der Elektrotechnik nicht ſtattfinden. Dagegen iſt in Halle 11 des Geländes der Techniſchen Meſſe eine umfangreiche Werkzeugmaſchinenſchau vor⸗ geſehen. Beachtlich iſt hier auf der Techniſchen Meſſe auch die Gruppe Maſchinen und Apparate für die Nahrungs⸗ und Genußmittel⸗In⸗ duſtrie, die hauptſächlich Fleiſchereimaſchinen, Kühl⸗ und Kälte⸗ maſchinen und Maſchinen zur Bearbeitung von Süßwaren umfaßt und in Halle 6 untergebracht iſt. In Halle 6 wird man dann noch Ausſtellungen der Radtiotechnik vorfinden. In Halle 4 ſind ſanitäre Einrichtungen und Apparate und in Halle 3 Erx⸗ findungen und Neuerungen untergebracht. Für dieſe Neuheiten macht ſich ein außergewöhnliches Intereſſe bemerkbar. Die Halle 5 enthält Kleinelektrotechnik und die Halle 12 Eiſen⸗ und Stahlwaren. Beſon⸗ ders hervor treten in Halle 12 noch Fahrräder und Motorräder, wozu noch Kleinlieferwagen und Spezialwagen kommen. Neu auf der Techniſchen Meſſe wird eine Sonderausſtellung ſein, die alle Bedarfs⸗ artikel, Zuchtgeräte und Futtermittel für Geflügel⸗ und Kleintier⸗ haltung umfaßt. Für ſie ſind die Hallen 2 und 3 des Ausſtellungs⸗ geländes in Ausſicht genommen. Bemerkt ſei noch, daß die Meſſe für buchgewerbliche Maſchinen und Materialien wieder im Deutſchen Buchgewerbehaus ſtattfindet. Die Baumeſſe dem gleichen Umfange wie zur Frühjahrsmeſſe ſtatt, und zwar ſteht ihr die im Herbſt neugebaute Baumeſſehalle und das um⸗ fangreiche Freigelände zur Verfügung. Mit der Techniſchen Meſſe und Baumeſſe ſind eine Anzahl Sonderveranſtaltungen verknüpft, die ihre Anziehungskraft erhöhen. Es ſind in erſter Linie zu nennen hauwiſſenſchaftliche Vorträge über Baufinanzierung und rationelles Bauen. Um den Beſuch der Leipziger Meſſe zu erleichtern, werden wieder aus allen Teilen des Reiches Sonderzüge zur Herbſtmeſſe fah⸗ ren, die ihren Benutzern eine Fahrpreisermäßigung von mehr als A des Fahrpreiſes gewähren. Für die Auslandsbeſucher der Leip⸗ ziger Herbſtmeſſe beſtehen Fahrpreisermäßigungen in den verſchie⸗ denſten Ländern. Auch genießen ſie Fahrtvergünſtigungen auf deut⸗ ſchen Bahnen. St. Amerikaniſche Automobilproduktion.— Erhebliche Steigerung im erſten Halbjahr. Die Automobilproduktion der Vereinigten Stgaten belief, ſich in den erſten 6 Monaten d. J. auf g 425 000 Wagen. Im Vergleich zum erſten Halbjahr 1028 bedeutet das eine Steige vung um rund 47 v. H. Die Schätzungen für die Pro⸗ duktion des zweiten Halbjahres 1929 belaufen ſich, wie aus Newyork . 5 2,4—2,5 Mill. e findet in Wir erfüllen hierdurch die traurige Pflicht, unsere Kollegen von dem Ableben unsers langiährigen Mitgliedes Max Maillanger „Zur Wolkschlucht“ in Kenntnis zu setzen. Wir werden demselben stets ein ehrendes Andenken bewahren Gasfwirle- Vereinigung, freie Innung Mannheim Der Vorsfand Die Beerdigung findet am Donnerstag, d. 22. Aug., nachm. 3 Uhr von der Leichenhalle in Mannheim aus statt und ersuchen wir die Kollegen um zahl reiche Beteiligung Mbatpenon Scheuern ie Lensch Schöner Landaufenthalt mit 4 Mahlzeiten zu Haus Nr. 25 Mk,.— pro Tag. Frau Friebr. Hetzel Lebende 8 Ind Tatelkrohge Stück von 15 J an Frische See- und Efe, Se lebende Fluß fische 0 1 N Ain 2 Emi50 Moderne Rüchen Nie wiederkehrende Gelegenheit zu jedem annehmbaren Preis zu verkaufen bei 9282 Anton Oetzel, P 3,2 92 1. Etage In jeder Ausführung Drudtsachen llefert prompt Druckerei Dr. Haas, G. m. b.., Mannheim E65, 2 wird v. jung. Ehepaar in gute lieben. Pflege genommen. 4720 Zu erfr. in d. Geſchſt. Vervielfältigungen aller Art, Nachtragen v. Büchern übernimmt ſchnellſtens u. billig Schüttau bei Herd, J 7, 18, part. Bi387 Zum Ferienaufenthalt in Konſtanz ſchöne Privatzimmer m. 2 Betten zu verm. Preis.50 pro Perſon mit Früh⸗ ſtück. Frau Fre Frey, Gebhardſtr. 25. 4689 Int Bröffepblehungen der StadtRaubeln utgehenge Mrise Leere U. mähf. Zim. Wohnungen vermietet und ſucht Schwetzingerſtr. 16. a. 5 3 Zimmerwohng. in ein. gr. Landort in der Nähe Mannh., gute Lage, für jedes Tatterſall Tel. 335 40 Feldwegſperre. e 1 be bis 14792 Das Betreten der Feldwege iſt Unbefugten 1 5 00 S zer 1. Sept. od, ſpät. zu 3 verboten. Das Betreten der Feldgemarkung Mit„Bundeskegelzahn ehen 0 e efigliter vermieten. 81 941 6 hl. 71 e g g Bierumſatz, an jüngere, tüchtige Wirtsleute, 5 fü immer zur Nachtzeit(22 Uhr bis 4 Uhr) iſt Jeder⸗ mögl. Metzger, g ünſtig zu verpachten. ee e 0 0 195 mann, auch den Beſitzern von Grundſtücken, Tauſchn 1 3 31 er übt an die Geſchäftsſtelle. ung. an beſf. Herrn, verbolen. Zuwiderhandlungen werden gemäß ee 11 1 11 Ge⸗ N. wo g. Reif,, ſof, zu v. 5 145 Ziffer 2 des Polizeiſtrafgeſetzbuches be⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes. 8896 Im Zentr. der Stagt, Adreſſe in d. Geſchſt. ſtraft. Das Verbot gilt bis 30. Novbr,. 1929. a 5 5 3. Stock, für 1. Okt. B3590 Mannheim, den 16. Auguſt 1929. eine 4702 5 1 Der Olerbürgermeiſter. esgerraum 4 Aimner-Wofnung]„er eg run, 7 1 15 8 vrit Büro, zuſ. 185 am, Voreſufahrt 1177 Rur an ruh. verträgliche ſepax. Ging. el. Licht, eſchlofſen. Geöffnet 1 N 91e 1. Septbr. zu vermieten durch 44527 Angeb. m. näh. An⸗ zu vermieten. B3570 lichen fande sam lelen in J de., er Weiter U. 48, Teleuh a e gebe in wie e ee e amtlichen änderſammelſtellen in. F ftaltsstſtraße 14 und Schmetzingerſtr. 111. Städt. Leihamt. Arbeitsvergebung. Eutwäſſerungsarbeiten für die Erſtellung von Einfgchwohnungen an der WMaldſtraße, Nähere Auskunft im Rathaus N 1, Zimmer Nr. 133, in der Zeit von 10 bis 12 und von 5 bis 6 Uhr. Dort liegen die Zeichnungen und die Ausſchreibungsunterlagen auf. Deffnung der Angebote: Mittwoch, den 28. Auguſt 1929, 9 Uhr, im Rathaus N 1, e 124. Zuſchlagsfriſt bis 17. Sept, 29. 20 Hochbauamt. Zwang sverſteigerung, Donnerstag, den 22. Aug. 1929,. 2 Uhr werde ich im hieſigen Pfandlokal& 6. 2 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 1 neues Eßbeſteck, 1 Klayier, ein Grammophon, 1 große Trommel, 1 Kühl⸗ Une 1 Mandelmaſchine, 1 Dampf⸗ 1 keſſel, 1 Wärmeſchrank ete., 4 Perſonenautos verſch. Marken. Anſchließ. an Ort u. Stelle: 1 Rundſchleifmaſchine mit Motor u. ſonſtigem Zubehhr, 2 Drehbänke. 9278 Mannheim, den 20. Auguſt 1929. Zollinger, Obergerichtsvollzieher. B ii r o ſchöne, helle Räume, parterre, eytl. zu vermieten. Nähe Börſe und Adreſſe zu erfragen in der Ge⸗ 8885 3 und 2 zuſammen Amtsgericht. 5 ſchäftsſtelle dieſes Blattes. Schönster Lage Feudenheims Iumeronnan mit Bad u. ſonſtigem Zubehör bis 1. Setze zu vermieten. Wohnungsberechtigung erforderlich Angebote unter v K 62 an die Geſchäfts⸗ Kalte dieſes Blattes. r 2 Zimmer und ſſüche am J enn an beſſ., ält. u. kinderloſes Ghepaar 82115 zu vermieten. 9274 . H. Geiſinger& Co.(R. D..) N 7. 12 eie, Tel. 284 62/88. ſtaſurwein baus! 2 Zei gut münl. Zimmer 5(Wohn⸗ u. Schlafzimmer) in gutem Hauſe u. 5 beſter Lage zu vermieten; el. Licht, Zentral⸗ 2 heizung. Seipio⸗ San s, Site- Beate 47, Nb weißen Lamm! en l.—25 e 54 2 Inhaber: dakoh Breyer, Frankenthal 2 1 10 Schöner Sueyererstraße 31. 9094 4 L L a 0 9 · 22 ſchöne Büroräume, Ad heute Prelsabsdlag: 4 ſep. Eing., n. a N 1 1 elkt. Licht, fl. Waſſer, zu vermieten. eignet 2 Rotwein au 39 fil. 10 ar 3 zu vermieten. Näher. ſich auch ſehr aut für 2 Weigwein ab 35 pfg. ½ Ltr. 3 5 e ½ 1 Tr. 005 Bürs. 5 5 5% 2. N—— B3591 8 f 1 54 0 ff Ib 7—— Zum Ausschank Nat 3 bemüfl. möhl. Aim.. e e ee Lese ume per 1. 9. zu vermiet.] beſchlagnahmefrei zu Suter und bester Lagen 54 2 3.—7, 3 Tr. links Ae teten* 4719 D ο* 4672 Näßh. Langſtraße 64. Schöne 3 Zimmer-Wohnung (Neubap bei Garten⸗ ſtadt Waldhof! mit Küche, Bad, großer Veranda ete. zum 1. Oktober zu vermiet. Zu erfragen in der Geſchäftsſtelle. Böß599 Schön. leer, Zim. mit el. L. an anſt. alleinſt. Hrn. o. Dame zu um. Gontardſtr. 29, 4. St. B3593 Lindenhof 2 leere Zimmer mit Notk. in aut, Haufe a. 1. 9. zu v. Ang. u. J F 176 an d. Geſchſt. — 234 2 ſchbne große. leere 2 i m mer hoch, evtl. m. 1 an heſſ. Miet. nahe Schloß u. Theg⸗ ter, ſowie gr. Lager⸗ keller evtl, m. Büro zu vermieten. 3947 Angeb. u. J f 175 an die Geſchäftsſtelle Schönes leeres Zimm. in gut. ruh. Hauſe zu vermieten. 788 B 6, 17, 3 Treppen Schön mähl. Zummer mit el. Licht ſofort zu vermieten.* 4716 M 5 Nr. 11. Möbliertes Zimmer ſep., zu verm. 4723 F 3 Nr. 13. Sehr gut mä. Zim. mit el. L. an beſſ. H. Od. D. p. 1. f. zu um. Nheinvillenſtr. 7, 3 Tr. B 3581 Möbliertes Zimmer 3u vermieten.* 4675 H 7. 18, prt. Vorderh. bein Luiſeuring. Nähe Waſſert, beſt. H. gut möbl. Schlaf⸗ Wohnz. ev. fed. all. 15 verm., el. L, Badben. Anfr. Telephon 219 43 4634 Hafenſtr. 30. 2. Hths. ſchöner heller aum, ca. 100 qm., ganz o. get., zu vm. Näh. 2. Stock, Vohs. B3580 Möbliertes Zimmer nahe Bahnh. p. 1. 9. zu permieten. B3607 Hch.⸗Lauzſtr. 33, II. Oſt ſta dt Gr. ſchbn 12 Zim. mit Badben. p. 1. 9. 5 vermieten. B9613 eberſtraße 11. pt. r. Fut möbl. Zimmer (2 Betten) ſofort zu vermieten.* 4712 Adreſſe in d. Geſchſt. 1 ſchönes gr. Zimmer mit 2 Betten an zwei Freundelinnen) su verm..50 p. Woche. Luiſenring 52. 1 Tr. rechts.* 47904 deren günstiger Preis es gestaftef, in agem Haushalt Slektriseh L Mschen. Stromverbrauch em Wa schiag 20-0 pfg Me SIHseHIB Ig e Gesel El Auf Wunsch Retenzehlung. Mele werbe d Frdafe Weschmeschigen⸗ fabrik Ueutschlends Mennbeim, 0 5. 3 Fernruf 234 38 N le ee 5 See e use. aten n 44 —. 5 5 Vertreter: WII 8 itte, Senner, Vestfach 64 10 Werkstattbetrieb! Modern eingericht., gut beſchäftigie Schloſſer⸗ werkſtatt mit Lagerräumen in günſtig geleg. Stadtteil Mannheims iſt in andere Hände zu geben. Es bietet ſich hier Gelegenheit zum Betriebe einer Auto ⸗ Reparaturwerkſtatt mit Lackiererei. Staubfreie Räume vorhanden bezw. leicht einzurichten, Reichlich, Platz für die Errichtung bon Autoboxen. Für die Auf⸗ nahme eines Kraftverkehrunternehmens beſt. geeignet, da 2 Laſtwagenzüge, Tankvorrichtg. u. Reparaturgerät mit übernommen werden können. Anfragen unter G V 141 an die 155 ſchäftsſtelle dieſes Blattes. Verkaufe N. 8. U. Pony. 350, M. Arko, 350 com, 380.„ Hegker, 550 com, 720.„ Hecker, 300 cam 320.„ N. 8, U. 1000 com 200,„ Seeger. 4688 Grabenstr. 5, Näne Lulseneing. 10. Seite. Nr. 384 Mittwoch, den 21. Auguſt 1929 Neue Mannheimer Zeftung(Mittag⸗Ausgabe) Nur e 8 und eee Besucht den 1 8 deutschen Die lezte Tage Durchs Brandenburger Tor Die Wochenendbraut Der erste Eile POLA NEGRI in ihrem besten Großfilm finbau-Aon Offenburg mit Fritz Kampers mit klga Brink, Werner Fütterer, Curt Vespermann 2. Der ienenda Tunbuy 2. Zwei Menschen mit Hoco Gibsen 3,.20, 8 Uhr Nach dem Roman von Rich. Voss 3..30,.10 Uhr merken Sie sieh: Freitag, den 23. August 19291 Das grosse Filmereignis in der Alhamota und 2 Der neu verfilmte floman von Alexander Dumas: Der Graf von Monte Christo bei jeder Nhgeinkaffer Heute Mittwooh ahd..30 Uhr Sonderkonzert Friis Fegbeutel Witterung 9276 mit Wein-Fachausstellung vom 24. bis 28. August 1929 Sonntag, 25. August Großer historischer Festzug Montag, 26. August, nachm. 3 Uhr Wein-Kostprobe badischer Naturweine 9160 HERBST IOO 10 Jae TSrZsctulle Sfüindebeek N 8 928 Die Jubiläumskurse beginnen am: .,., 15. September und 1. Oktober. Gefl. Anmeldung rechtzeitig erbeten. Cosp. kostenlos— Telephon 2008 TAMZ- Schule Helm D 6,83 fel. 31917 Neue Kurse beginnen Freſtag 30, August. 91⁵ Buchbinderei itbernimmt laufend Arbeit, auch für Fabriken. — 85 An J G 177 an 5 8* 4787 Frliz Schulz El ergrelfendesgesellschaffsdrama in S Akten Der zweite Film: Harold Tioga 6 Akte zum Totlachen Der dritte Film: n 5„ der erste „Verzelh mir...“ Ein Tonfiimspiel nach dem gleichnamigen Lied „Verzein mir und sel wieder gut“ In den Hauptrollen: Anfang:.30,.00,.25,.15 Beiſy Bird Versandfirma ucht für ſofort oder ſpäter gewaudte Herren oder Damen nicht unter 23 Jahr., ſympathiſches Ausſehen, zur Wahrung ihrer Intereſſen eines groß auf⸗ gezogenen Kundendienſtes. Für ſtrebſame Be⸗ werber bietet ſich die beſte Gelegenheit fitr unbedingtes Vorwärtskommen. Die Bezahlg. iſt gut, bei Gignung langfriſtige feſte Anſtellg. Branchekenntn. nicht erforderl., Einarbeitung erfolgt. Vorzuſtellen Mittwoch—5, Donners⸗ 11—2 Uhr M 2. 17, part. links. S23 upbaue Beamte die ſich noch rüſtig fühlen, leichte rbeit außerhalb des Hauſes zu übernehmen, gesucht. 97a Schriftl. Angebote unter V X 55 an die Geſchäftsſtelle ds. Blattes. Junge, perfekte is e us e zur Aushilfe evtl. Dauerſtellg. ſof. geſ. B3612 D draisſtr. 66. hrſiches Mädohen Perfalte hne mit gutem Auffaſ⸗ ſungs vermögen, per 1. Oktober od. früher 5 nicht unt. 18., auf J 8 8 U 6 0 5 a5. 15. 9. geſucht. a Mädchen, welches im Angebote unter J Nähen bew. iſt bevor⸗ K Nr. 171 an die Ge⸗ zugt. Bundſchuh, ſchäftsſtelle. 2987 Lenauſtr. 30. 9 475 20 Beck⸗Nebinger. Pg, 13 Suche beſſ. Herrſchafts⸗ Jüng. Frau od. Frl. 1 ſof, u. zum f. Samstag u. Sonn⸗ 1. 9. Helene Färber, tag zum Servieren gewerbsmäß. Stellen⸗ geſucht. Adreſſe in d. vermittlung. Eds! Geſchäftsſtelle. 94729 Jarsseherungsg 510 99 Reviſor, 36., mit 5 85 Geſchäftsſtellen⸗ betrieb, dem Kaffen⸗ und Buchhaltungsweſen vollkommen vertraut, wünſcht ſich in Mann⸗ heim oder Ludwigshafen zu verändern, in gleicher Poſition od. als Bürovorſteher, Kaſ⸗ ſterer od. erſter Buchhalter. Stellungswechſel iſt weg. Domizilwechſel erwünſcht. Kautions⸗ fähig. Angebote unter V L 63 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes.* 4711 Lebensstellung Von erſtklaſſ. Wäſche⸗ u. Tapiſſeriefabrik zum Vertrieb an den Verbraucher gut eingeführte Vertreter(nnen) egen hohe Entlohnung geſucht. Perſönliche Vorſtellg. am 21. u. 22. Auguſt von—5 Uhr nachm. Schloß⸗Hotel, M 5.—9.* 4700 aber nur ſolche, die in den betr. Branchen gelernt haben und länger tätig waren, in Dauerstellung gesucht. Ang. u. J B 172 an die Geſchäftsſt. d. Bl. — Fräulein perfekte Stenotypistin mit guten Kenntniſſen in Buchhaltung, zum baldmögl. Eintritt geſucht. Angebote unter A M 733 befördert Rudolf Moſſe, Mannheim. Emi Sauberes, flott. Ser⸗ vierfräulein geſucht. Weinſtube Haas. Ludwigshafen a. Rh., Heinigſtr. 58.* 4703 Haupt⸗ oder neben⸗ beruflich* 4693 -20 Mk. täglich können redegewandte Herren und Damen leicht verdienen. So⸗ fort Geld auf d. Hand Angeb. an Schließ⸗ ſuch 275. Hauptpoſt Ludwigshafen a. Rh. Fröblerin für nachmittags zu 2 Kindern geſucht. Tüchtiges, in Küche Hausarb. erfahr. Faleinmädohen in auten Haushalt z. 1. 9. od. 15. 9. geſucht. Adreſſe in d. Geſchſt. 4671 u. Tüchtiges NMädehen ko⸗ Saub., zuverl. Frau u cht Monats⸗ ſtelle bei ſtundenw. Bez.,—4 Std. vorm. Dhauffeur 26 J. alt, verh., ſucht Stellung auf Perſo⸗ nen⸗ od. Lieferwagen. e 58 Fahr⸗Angeb. unt. H U 165 praxis vorh. Kaution 8 k. 44667 kann geſtellt werden.] an die Geſchſt. 436 Angeb. u. V 0 66 4 an die Geſchſt. 4721] Jüngeres, ehrliches n deren Maelchen Tüchiige Miotorrad-Fahrer acht Stenung in 2 8 1 eigen. Maſchine, Haushalt, evtl. auch ſucht Beſchäftigung zu klein. Kind. Näh⸗ Tonhäutoninnen irgend welcher Art. e e ngeb. r Adreſſe in der Ge⸗ für Kleiddersfoffe 5 Geſchſt 155 ſchäftoſlelle 5 4708 Strümpfe. Merrenwäsche L r 8/38, in tadelloſem Zuſtand, preiswert zu verkaufen. Angebote unter B Q 186 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 9050 4 U 1 0 4 PS. Opel⸗Vierſitzer 4 PS. Opel⸗Limonſine 7/34 PS. Opel⸗Lim. 10/0 PS. Opel⸗Lim. „Peugeot“, offener 4 ſämtl. Wagen neueſte Sitzer, guter Läufer u. Bergſteiger, öfach gut bereift und ver⸗ Modelle, in gut. Zu⸗ ſtand, in allen Teilen ſteuert bis Ende 1929, für nur 500/ ſamt faſt neuwert., reift, ſpottbillig Steuer zu verkaufen, evtl. Teilzahlg. An⸗ zugeben. Bg596 Opel⸗Vertretung zuſehen heute u. mor⸗ gen von—6 Uhr. Siegle& Co. Parkring 17 part. * 4730 G. m. b.., Mannheim, Augartenſtraße 31. Telephon 274 93/94. Aut o 4 Sitzer modern, für reſtl. Wechſel abzug. Näh. Hebel. K 2, 24. 4736 1. Lieferwagen Studebaker 13/5, To., fach bereift, neu überholt, zugelaſſ. und verſteuert, billig zu verkaufen. 44679 Jakob Halter, 25 55 welches bürgerl. 9 8 5 Fran Di, Hein, ſchen kann u. Haus⸗„ Tgarren. each Uhlandſtr. 48.„4705 arbeit mit verrichtet, Wörthſtraße 26. t. Verkehrs! ſofor“ geſuch. ie e e eee 1 5 0 75 f 5 A Ade raſchentſchl Intereſf. verläſſiges, ſauberes, G? Nr. aden. N ö„zu verk. Angeb. u. U kinderliebendes Televbon 232 48 5/18 Innensteuer 5 32 an die Geſchſt. Tücht. Monats kran geſucht. Seckenheimer⸗ Madchen nicht unter 18., erf. im Nähen u. Plätten. Limousine B3001 N. S.., fahrbereit, Börigke-Fahrrat für„ 900.— zu ver⸗ kauſen.. für Mk. 20.— zu ver⸗ kaufen. Schwetzinger⸗ Frau Slegfr. Strauß, Lachne ſtraße 112. II. rechts. nerſtr. 11. B8609 B3008 . Spohn i. ſtraße 147, III. 4691 Daſelbſt ſchwere 5 ank verkäuflich. Bautentrocknungl Heißluft⸗ ee Pat., für die Austrocknung von Elektromotor, in beſtem Zuſtande, mit zuge⸗ Seiten Rohrſyſtem preiswert abzugeben.— Leitſpindel⸗Dreh⸗ Anfragen unter G W 142 an die Geſchäftsſtelle dss. Bl. Wer zieht nach Köln? Biete ſchöne 3 Zimm., ., B. in gutem Vor⸗ ort Kölns. Suche in Mannheim—5 Zim. mit Zubeh. Gefl. An⸗ gebote u. F G& 3065 Neubauten mit 8970 alte, ſeriöſe Firma, Eyped., Karlsruhe. Rurzwarmgmngesrhäft in badiſcher Großſtadt, krankheitshalber zu verkaufen. Angebote unter Nr. 7283 an die Invalidendank Ann.⸗ durch Rudolf Moſſe, Frankfurt a. M Emz! —2 Z. Sof, geſucht: 0 Geboten; Wohnung. 0 Mod. neue 4 Zim. ⸗ 1 Wohg. mit Manf. u. Alt eingeführtes Kolonialwaren- l. Delikat.-Geschäft mit beſchlanfr. Wohg. ſof, zu verk. Zentr. Angeb. erbet. u. V M 64 an die Geſchſt. * 4714 Notorrad mit Sozius, el, Licht u. Horn, bill. zu verk. Joachim, F 2, 11 4726 Motorrad 500 cem., engliſche Maſchine, gut erhalten, billig zu verkaufen. 4652 Roſer, Parkring 47. Seltene Gelegenheit! Damen-Frisiersalon kompl. einger., mit Dauerwell⸗Apparat f. 1500/ auf Teilzahlg. zu verk., evtl. ohne Anzahlung.* 4715 Adreſſe in d. Geſchſt. elpponbeiskauk! Markenschreib- maschine neuwertig, wird zum halben Preiſe geben bet AEd-Deutsche Werke.-., Q 7. 23 2 bis 3 gute Fäſſer 325 u. 229 tr. Inh., pro Str. 18 Pfg., zu verkaufen. Rückert, Gartenfeldſtr. 6. 4690 an die Geſchſt. Zubehör, gute Lage, Wiete 110 l. 1 Eilangeb. u. 2 Nr. 161 an d. Gesch 3 Zimmer-Wohnung Küche mit Laden od. Magazin ſofort ge⸗ ſuch t. Angebote unt. 0 a. d. Geſchäfts⸗ ſtelle öͤſs. Bl. but erhalt. Küche preiswert für 70 ¼ abzugeben.* 4650 Kepplerſtr. 48, 2. St. * 4650 Garten Nähe Schön angel. ſof. zu verkauf. Erlenhof.* 4633 Angeb. u. H R 162 an die Geſchäftsſtelle. 3 Zimmerwohng geg. 2 Zimmerwohnung zu tauſchen geſucht. Zen⸗ trum. Ang. u. V& Nr. 53 an die Geſchſt. 4683 Ein moderner grüner Kinderkastenwagen wenig gebraucht, bill. zu verkaufen. 4626 Gamber, Rheinhäuſer⸗ ſtraße 41, 2. Stock. Kinderbett Beſchlagnahmefreie -3 Zimmerwohng. u. Kinderbadewanne. zu fn geht weiß u. g. erh., desgl. 5 autom. Gasbabedſen G 7. 12 1 Treppe zu verkaufen. Koch, B3584 Rich.„Waanerſtr. 29. Junges Ehepaar ſucht beſchlagnahmefreie 2 Zimmer wonng. Angebote unter V * 4722 Noch wenig gebrauchte Kopiermaschine (Fabrik. Deutſche Ma⸗ J Nr. 61 an die Ge⸗ ſchinenenbau⸗Vertr.⸗ ſchäftsſtelle.* 4709 Geſ., Berlin) preisw. abzugeben. Ang. unt. Aelteres, kinderloſes J D 174 115 Geſchſt. Ehepaar ſucht 4701 30 8 N. 1 Ammer u. Küche gi 110 vol. 4 1 8 V Oranke Nr. 59 an die Ge⸗ zu verkfn. M 3, 7. ſchaätsſtelle.. B3608 2 ahne A mit Balk. u. kl. Küche in hübſcher Gegend u. gutem Hauſe zu ver⸗ mieten. Beſichtigung 3 Gebrauchtes Motorr al zu kaufen geſucht. Steuerfrei bevorzugt. bis 727 Uhr. in der Geſchſt. Adreſſe Angeb. 3939 unter U Q 43 * 4660 B3600 E 3. 1. 1 3 Frdöl. möbl. Zimmer an ſoliden Herrn ſof. oder ſpäter zu verm. 4699 Eleg. möbl. gr. Bit Bad u. Tel., zu um. O 7, 24, 3. Er. rechts *4717 Mäbſiertes Zimmer 90, auf 1. 9. zu vermieten. M 3. 7 B3614 Anſtänd. Zimmerkol⸗ lege geſucht.* 4731 F 7, 24 bei Rey. Ein leeres Zimmer Mitte der Stadt, eine Treppe hoch. zu vm. Angeb. u. H p 164 an die Geſchſt. 4642 eee eee eee Pyivnt- ner Beschäfts-Haus in nur guter Lage bei größ. Anzahlung zu kaufen gesucht. Erb. dir. Angeb. unt. P E 7 a. d. Geſchäftsſt. Bago Haus in Rippenweier, mit ſchöner Ausſicht, er⸗ baut 1926(6 Zimmer, Küche u. Keller), mit Waſſerleitg. u. elektr. Licht, eingebaut. Stall mit Heuſpeicher, an⸗ gebautem Backofen u. großem Garten billig zu verkauf. Näh. bei Joſeph Morell, Mann⸗ heim, O 4. 14. B3604 Herrſchaftl. Wohnhaus nrit Zentralhzg., beſte L. Heidelbergs, freiw. Wohnung. mit 60 7 Steuerwert zu verk. Anzahl. 1015 000 l. Angeb. u. P H 4038 an R. Moſſe, Heidelb. Emzi Sonder- Angebot Hecker 550 cem dap. kompl., Licht Bosch- horn, Kilometer- zähler 1080.- Mk. bis auf weiteres. Hecker, steuerfrei 8 k. Generalvertreter Nord- Baden- Pfalz Karl Seeger Grabenstr. 5 Tel 26203 Nähe Luisenring Phofo- Ledertaschen kaufen Sie ſehr billig in der 8658 Storchen- Drogerie, Marktplatz. H 1, 16. abe bedient u. überwacht jederzeit B3517 Frohmüller, R 7, 28 Groß. bunt gefleckter Zug hun (verr. Dogge] entlauf. Gegen Belohng. ab⸗ ee* 4735 9 Kaltenborn, J 2. 13—14. Hypotheken! 18 günstig und billig r Schmut. 4, Tel 21230 S185 5 2 8 5 2 34 Meine nächſten 1 5 79 545 29 217 in Sftleno graph gut be⸗ ab⸗ Tebensnitelges chat eytl. geeignete Räume mit Wohnung geg. bar zu kaufen oder zu mieten geſucht. Angebote mit Preis u. Bedingungen unter V F 58 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes.* 4697 0 955 jg. 19995 31.) mit 5j. gut erzog. Kind (Mädel) zu miet. geſ., am liebſt. bei kinderlof. Ehepaar od. alleinſt. Frau, wo gute Behandl. garantiert iſt. Angebote unter V N 65 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes.* 4718 Schöne 3 Zimmer-Wohnung Küche u. Bad. in aut. Wohnlage bis 1. 10. Junges Ehepaar, kin⸗ derlos, ſucht 4692 3 Zimmer u. Küche zu mieten geſucht. Stadtlage. Drgl.⸗K. vorhanden. Angebote m. Preis Angeb. mit Preisang. unter J D 56 an die erbeten unt. K 2 170 an die Geſchſt. Bl. Geſchäftsſtelle ds. 4706 erbeten. 24692 O ſtſtadt, Nähe Friedrichsring ſauber möbl. Zimmer 55 35/ an ſol. Hrn. Frl. zu vermiet. Abrefe in der Geſchſt. * 4694 Möbliertes Zimmer an berufst. Arb. ſof. zu verm. Pflügers⸗ neee, 2 5 St. r. Frl. möhl. Zimmer an ſol. Herrn per 1. u. Maſchinenſchreiben beginnen am 2. Sept. Tages⸗ u. Abendkurſe.— Mäßiges Honorar. Kürzeſte Ausbildungszeit.— Erſte Referenz. Far Erfolg garantiert. Spezial⸗Kurſe zur Welterbildung, auch für Schüler, die nicht bei mir gelernt haben. Pxrilwale lnstitut Weis Telephon 24033 Bismarckplatz 19 9292 f insiſtut Dr. Büchler, Rastatt(Baden)) Lerta bis Oberprima/ Roalschule mit Latein. Schiilerheim. 1 Vorbereitung z. Abitur. Kleine Klaſſen. Individuelle Behandl. Beſtänd. Aufſicht. Sept, zu verm. Akade⸗ mieſtraße 15.3 Tr. 54698 Sorgfält. Erzlehung. Gute Verpflegung. Nrotbekte.— 8 3 Em29 Der Graf ber neu verfilmte Roman von Alexander Dumas: on Monte Cho