Mitwoch, 21. Auguſt 1929 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ ane vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1,9/11 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.6, chwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 1 5 Montag: Sport und Spiel Regelmäßige Beilagen: Heſet p. Naht heidende Donnerstag wechſelnd: Mannheimer Frauenzeitung Aus dem Kinderland Abend ⸗ Ausgabe Haag Die heutige Vollderjammlung aller Delegierten wirft ihre Ethalken voraus Den Haag, 21. Aug.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Den Schwerpunkt in der heute Nachmittag ſtattfindenden Vollſitzung der Haager Delegierten wird die Erörterung der Frage bilden, welchen Reparationsverpflichtungen Deutſch⸗ land ab 1. September nachzukommen hat. Sämtliche Haupt⸗ delegierte haben im Haag den Standpunkt eingenommen, daß im PMoungplan die Grenze der deutſchen Leiſtungsfähigkeit erreicht iſt und dieſe ſolidariſche Erklärung ſchließt jedes Proviſorium aus, das auf der Grundlage des Dawes⸗ planes beantragt werden könnte. Im Youngplan wird folgendes empfohlen: Falls die Regierungen einen ſpäteren Zeitpunkt als den 1. September 1929 feſtſetzen, wird ein finanzieller Ausgleich dahingehend empfohlen, daß das nach dem neuen Plan vorge⸗ ſehene Zahlungsſchema trotzdem mit dem 1. Sept. beginnt und das nach dem Dawesplan vorgeſehene Zah⸗ lungsſchema am 31. Auguſt 1929 aufhört. Auf dieſen Text wird ſich die deutſche Delegation in der heutigen Ausſprache über die finanziellen Probleme ſtützen. Von franzöſiſcher Seite ſoll der Antrag geſtellt werden, die Dawes zahlungen proviſoriſch fort⸗ dauern zu laſſen, um ſie beim Inkrafttreten des Voungplanes in Anrechnung zu bringen. Viel Ausſicht auf Erfolg dürfte dieſem franzöſiſchen Antrag nicht beſchieden ſein. Die deutſche Delegation wird ſich in ihren Darlegungen noch darauf ſtützen können, daß der engliſche Schatzkanzler Snowden das Zahlungsſchema, ſoweit es Deutſchland be⸗ trifft anerkennt. Snowdens Oppoſition richtet ſich nur gegen die Verteilungsquote der deutſchen ungeſchützten Annuitäten. Vorbeſprechung der vier Alliierten V Den Haag, 21. Aug.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Die„vier Alliierten“ haben ſich heute mittag wieder an den Verhandlungstiſch geſetzt, um kurz vor der Zuſam⸗ menkunft, die heute nachmittag 6 Uhr ſtattfindet, eine An⸗ näherung der Standpunkte zu ſuchen. Vorher fanden Einzel⸗ beſprechungen zwiſchen den Finanzminiſtern Belgiens und Italiens mit Snowden ſtatt. In Konferenzkreiſen wird das Gerücht verbreitet, daß Italien gewiſſe Zugeſtändniſſe dem engliſchen Vertreter angeboten habe.. Die vier Reparationsempfänger verhandelten eine Stunde miteinander im Hotel des Indes. Um 1 Uhr wurde den Journaliſten vom franzöſiſchen Handelsminiſter Loucheur folgendes mitgeteilt:„Wir ſind bereit, England die Hälfte der geſtellten Forderung zu garantieren und werden Snow⸗ den einladen, auf dieſer Vergleichsgrundlage miteinander zu verhandeln. Sollte aber der engliſche Schatzkanzler damit nicht einverſtanden ſein, ſo ſind alle Einigungsverſuche in der Verteilung der Quote als geſcheitert anzuſehen. Es müßte in dieſem Falle ein vorläufiges Arrangement getroffen werden.“ Franzöſiſche Sabotage der Räumung y Den Haag, 21. Aug.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Die franzöſiſchen Militärſachverſtändigen ſind viel eifriger damit beſchäftigt, die Organiſation der dritten Zone nach Räumung der zweiten Zone zu ſichern, als die Frage der Geſamträumung praktiſch zu erörtern. Wie wir erfahren, verhandelten ſie geſtern mit belgiſchen Militär⸗ ſachverſtändigen über die Frage einer Heranziehung belgiſcher Abteilungen in der dritten Zone. Dadurch ſoll der Beſetzung „ein internationaler Charakter“ gegeben werden. Von fran⸗ zöſiſcher Seite iſt der Vorſchlag gemacht worden, dem belgi⸗ ſchen Mitglied der Rheinlandkommiſſion ein kleines militäri⸗ ſches Kontingent zur Verfügung zu ſtellen. Ein ähnlicher Antrag wie an Belgien ſoll von franzöſi⸗ ſcher Seite auch an England geſtellt worden ſein. Sabotage der Saarbefreiung Den Haag, 21. Aug.(Von unſerem eigenen Vertreter.) In deutſchen Delegationskreiſen herrſcht eine ſehr ſtarke Verſtimmung über die Art und Weiſe, wie Brian d und ſeine diplomatiſchen Mitarbeiter die Saarfrage be⸗ handeln. Als Dr. Streſemann dem franzöſiſchen Außen⸗ ntiniſter das Memorandum über die Regelung der Saarfrage zur Kenntnis brachte, erwiderte Briand, daß er durchaus bereit ſei, diplomatiſche Beſprechungen über dieſe deutſchen Vorſchläge in die Wege zu leiten. Am Tage nachher fand ein Beſuch des deutſchen Delegationsmitgliedes Dr. Fried⸗ berg bei dem franzöſiſchen Diplomaten Maſſigli ſtatt und zwar nach einer von Briand an Streſemann gerichteten Mitteilung in der ausdrücklich erklärt wurde, daß Maſſigli vom franzöſiſchen Außenminiſter die nötigen Inſtruktionen erhalten habe. Zum Erſtaunen des deutſchen Vertreters Dr. Friedberg erklärte jedoch Maſſigli, keine Weiſung von Briand er⸗ halten zu haben und nicht in der Lage zu ſein, über die Saar⸗ frage zu verhandeln. Friedberg teilte dies dem Reichsaußen⸗ miniſter mit, der ſich ſofort um Aufklärung an Briand wandte. Es wurde ihm mitgeteilt, daß Friedberg in ſeiner Ausſprache mit Maſſigli nicht den richtigen Weg gewählt habe und es wurde empfohlen, einen neuen Sachverſtändigen aus Deutſchland kommen zu laſſen. Frankreich werde ſich ebenfalls einen neuen Sachverſtändigen aus Paris kommen laſſen. Dr. Streſemann ließ unverzüglich Geheimrat Dr. Poſſe aus Berlin kommen und teilte Briand mit, daß der geeignete deutſche Sachverſtändige im Haag eingetroffen ſei. Briands Antwort lautete, es ſei unmöglich, einen Fachmann aus Paris kömmen zu laſſen und deshalb empfehle ſich die Vertagung der Saarverhandlungen auf einen ſpäteren Zeitpunkt. Englische Vorbereitung der Räumung Den Haag, 21. Aug.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Aus engliſchen Delegationskreiſen erfahre ich, daß zwiſchen dem britiſchen Kriegsamt und der holländiſchen Regierung Verhandlungen bezüglich des Rücktransportes der eng⸗ liſchen Beſatzungstruppen über holländiſche Hafen⸗ plätze eingeleitet worden ſind. Es ſoll vermieden werden, die britiſchen Soldaten über Frankreich oder Belgien zu be⸗ fördern. Wortmeldung zur Tagesordnung 5 1 Berlin, 21. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Brief des Reichsaußenminiſters an die Haager Konferenz⸗ mächte iſt vielfach ſo aufgefaßt worden, als ſei er nur durch die Sorge diktiert geweſen, daß wir am 1. September noch in Un⸗ kenntnis über die von uns zu leiſtenden Zahlungen ſein könnten. Dieſe Auffaſſung wird der tatſächlichen Lage jedoch nur in un vollkommener Weiſe gerecht. Der Wortlaut des Schreibens läßt keinen Zweifel darüber, daß es dem Führer der deutſchen Delegation darauf ankam, die Mächte daran zu erinnern, daß man doch im Haag ſich nicht verſammelt hätte, um irgend welche Nebenfragen zu löſen, ſondern, um die aus dem Poungplan ſich ergebenden Folgerungen zu ziehen. Inſofern bedeutet das Schreiben des Reichsaußenminiſters ge⸗ wiſſermaßen eine„Wortmeldung zur Tagesord⸗ nung“. Die Deutſchen wollen erreichen, daß England das Halbdunkel, das bisher über den Verhandlungen im Haag ſchwebte, verſcheuche und das eigentliche Programm wieder in den Brennpunkt der Erörterungen gerückt wird. Havas über die Anterredung Briand⸗Snowden Ueber die geſtrige Zuſammenkunft zwiſchen Briand und Snowden berichtet Havas aus dem Haag, daß im Laufe der 1½ſtündigen herzlich verlaufenen Unterredung eine Reihe von Mißverſtändniſſen aufgeklärt werden ſollte. Es habe jedoch nicht den Anſchein, als ob Snowden bereit ſei, auf die Vor⸗ ſchläge des alliierten Memorandums einzugehen. Es ſei ſeit langem kein Geheimnis mehr, daß Snowden den Anteil, den Italien nach dem Poungplan erhalte, als übermäßig hoch be⸗ trachte und daß er ihn herabſetzen möchte, um den britiſchen Anteil zu erhöhen. Es ſei anzunehmen, daß Snowden in die⸗ ſem Sinne ſich Briand gegenüber geäußert habe; es handle ſich um eine Art britiſcher Offenſire gegen Italien, auf die der italieniſche Außenminiſter übrigens ſchon geſtern abend reagiert habe. Frankreich habe ſich daran nicht betei⸗ ligt und ſein Vertreter im Haag halte es nicht für geboten, irgend einen Druck auf eine der Delegationen auszuüben, die, wie Frankreich ſeit Beginn der Konferenz, für die reſtloſe Annahme des Sachverſtändigenplanes eingetreten ſind. Es ſchließt jedoch die Möglichkeit aus, daß Frankreich bereit ſei, in den Durchführungsmoda⸗ litäten England entgegenzukommen Der Korreſpondent kündigt ſchließlich an, daß die vier Gläu⸗ bigerſtaaten in der auf morgen nachmittag einberufenen Zu⸗ ſammenkunft der ſechs einladenden Mächte Snowden ihren Standpunkt kundgeben werden. Snowden werde dann in voller Kenntnis des Umfangs und der Größe der Opfer, die die vier alliierten Staaten für die wirtſchaftliche Wiederher⸗ ſtellung Europas bringen wollen, ſich darüber zu erklären haben, ob er bereit ſei, ſeinerſeits ihnen auf halbem Wege entgegen zukommen, oder ob er es vorziehe, allein gegen alle auf ſeiner Unnachgiebigkeit zu beharren, und das Werk der Wiederannäherung, das im Haag ſeinen Abſchluß finden ſollte, zu gefährden. * 419 Arbeitsloſe in Frankreich. In Frankreich gibt es augenblicklich nur 419 Arbeitsloſe. Frankreich iſt alſo eines der wenigen glücklichen Länder Europas, in dem eine Arbeits⸗ loſigkeit nicht exiſtiert. Ar. 385— 140. Jahrgang 8 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Nane für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ 9 8 0 gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ — walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen u keinen der funden für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Dienstag wechſelnd: Aus der Welt der Technik Kraftfahrzeug und Verkehr Neues vom Film Mittwoch wechſelnd: Aus Feld und Garten Freitag: Wandern u. Neiſen Samstag: Aus Seit u. Leben Mannheimer Muſikzeitung Bravo, Herr Streſemann! Bravo, Herr Streſemann, daß Sie in den wochenlangen blamablen Beuteſtreit unſerer Gläubiger jetzt endlich Breſche geſchlagen haben! Das war eine Tat, für die Ihnen nicht nur alle Parteien Deutſchlands dankbar ſein müſſen, ſondern vor der man auch im Auslande Reſpekt haben muß. Denn durch das jämmerliche Gefeilſche, über das man die großen Hauptaufgaben der Haager Konferenz ganz vergeſſen zu haben ſchien, hatten die Einberufer der Konferenz ihr Preſtige auch bei ihren eigenen Landsleuten bereits arg in Mißkredit gebracht. Zwei volle Wochen hindurch hat unſere deutſche Delegation das tragikomiſche Hin und Her dieſes Beuteſtreits mit anſehen müſſen und iſt ſich dabei ſicherlich oft recht überflüſſig vorgekommen. Die Fragen, die uns be⸗ ſonders am Herzen liegen, wurden nur ſo nebenbei geſtreift. Allem Drängen Streſemanns gegenüber, uns endlich in der Räumungsfrage klaren Wein einzuſchenken, ſetzte Briand ſeine alte Verſchleppungstaktik fort. Alle paar Tage trieb man es zu einer neuen Kriſe, die einen ſachlichen Fort⸗ gang der Verhandlungen immer wieder hinauszögerten. So kam es, daß nun auch die dritte und letzte Verhandlungs⸗ woche bereits zur Hälfte zu Ende gegangen iſt, ohne daß wir zu irgend einem greifbaren Ergebnis dieſer mit ſo großen Hoffnungen beſchickten Konferenz gekommen wären Das iſt uns nun ſpät genug, aber immer noch nicht zu ſpät, zu dumm geworden. Wir haben nicht länger Luſt, bet dem Beuteſtreit unſerer Gläubiger nur die Statiſten zu ſein. Wir wollen endlich aus der Ungewißheit herauskommen und Gewißheit haben, denn ſelbſt eine enttäuſchende Gewißheit iſt immer noch beſſer, als eine dauernd quälende Ungewißheit. Sicherlich hat Streſemann durch ſeinen Vorſtoß nicht nur der deutſchen Sache, ſondern auch den Intereſſen der Gläubiger einen guten Dienſt erwieſen. Durch die Forderungen Snow⸗ dens hatten ſich Engländer, Franzoſen und Italiener ſo ineinander verbiſſen, daß ſie vermutlich zuletzt ſelbſt nicht mehr wußten, wie ſie ſchiedlich⸗friedlich auseinanderkommen ſollten. Ein Vermittlungsverſuch des holländiſchen Außenminiſters, der die beiden Hauptmatadoren Briand und Snow den zu ſich zum Frühſtück einladen wollte, um die Gegner dabet wieder einander näher zu bringen, mißglückte. Snowden hatte zwar die Einladung angenommen, ſagte dann aber im letzten Augenblick ab. Dem Japaner Adaci blieb es vorbehalten, das zu vollbringen, was der holländiſche Außenminiſter ver⸗ geblich verſucht hatten? Ihm gelang es, ſowohl Briand wie Snowden zu einer Ausſprache im Kreiſe der anderen Gläu⸗ biger zu bewegen. Dieſe Tatſache ſcheint uns inſofern beſon⸗ ders charakteriſtiſch zu ſein, als man daraus ſchließen muß, daß erſt ein Angehöriger der gelben Raſſe Aſients kommen muß, um die ſtreitenden Staatsmänner der beiden mächtigſter Staaten Europas wieder aneinander näher zu bringen. Vielleicht wäre allerdings auch der Vermittlungsverſuch des Japaners nicht geglückt, wenn alle Teilnehmer der Haager Konferenz nicht ſchon geſtern unter dem Eindruck der Aktion Streſemanns geſtanden hätten. Streſemanns Demarche hat ſicherlich weſentlich dazu beigetragen, die im Haag verſam⸗ melten Staatsmänner an die ſchwere Verantwortung zu erinnern, die ſie gegenüber ihren eigenen Völkern und im Hinblick auf die endgültige Liquidierung des Krieges haben, um die es doch im Haag in allererſter Linie gehen ſollte. Wie der durch Streſemann zur Entwirrung gebrachte Knäuel ſich nun weiter abſpinnen wird, bleibt abzuwarten. Einſtweilen hat er jedenfalls den Erfolg gehabt, daß ſämtliche Gläubigervertreter im Haag ſich ſofort bereit erklärt haben, heute nachmittag 5 Uhr zu einer allgemeinen Be⸗ ſprechung mit der deutſchen Delegation zuſammenzutreffen. Und das iſt ſchon ſehr viel wert, denn ſo kommen wir erſt einmal heraus aus der Periode des unfruchtbaren Beute⸗ ſtreits und der geheimen Beratungen der ſich ſtreitenden Gläubiger. Hierzu die Initiative ergriffen zu haben, iſt und bleibt, wie immer ſich das Endergebnis der Haager Konferenz auch geſtalten wird, das Verdienſt des deutſchen Reichsaußen⸗ miniſters. 5 H. A. M. 0 Zum rufſiſch⸗chineſiſchen Konflikt Moskau, 21. Aug.(United Preß.) Eine neue Mah⸗ nung des ruſſiſchen Außenkommiſſariats an China, die An⸗ griffe auf ruſſiſches Gebiet einzuſtellen und weitere weißgar⸗ diſtiſche Ueberfälle zu verhindern, iſt den Regierungsſtellen in Nanking und Mukden durch die deutſche Botſchaft übermittelt worden. Die Note zählt eine lange Liſte von Ueberfällen, Grenzüberſchreitungen und Beſchießungen ruſſiſcher Kanonen⸗ boote auf, wobei ruſſiſche Soldaten wie auch Zivilperſonen ge⸗ tötet und verwundet worden ſeien. Sie gibt zu, daß in ver⸗ einzelten Fällen auch ſowjetruſſiſche Soldaten die chineſiſche Grenze überſchritten hätten, aber das ſei nur geſchehen in der Zurückweiſung und Verfolgung von chineſiſchen Angreifern. Die Note betont ausdrücklich, daß China eine bedrohliche Lage an der ruſſiſch⸗chineſiſchen Grenze ſchaffe. Staatsſekretär Meißner in Newyork — Newyork, 21. Aug. Zu Ehren des mit der„Bremen“ eingetroffenen Staatsſekretärs Dr. Meißner gab General⸗ konſul von Lewinſki ein Abendeſſen im Deutſchen Verein. Unter den Gäſten befanden ſich viele Vertreter des Newyorker Deutſchtums. 8 Mittwoch, den 21. Auguſt 1929 2. Seite. Nra 8h e politf cht 2 Telegrammaustauſch zwiſchen dem Auswirkunt eon 5 7 japaniſchen und dem Reichskanzler Berlin, 21. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Japaniſche Miniſterpräfident hat an den Reichs⸗ kanzler zur Landung des„Graf Zeppelin“ in Tokio ein zußerſt herzlich gehaltenes Telegramm gerichtet, in dem er den Flug als eine Großtat der Wiſſenſchaft preiſt, die bei de Völker einander näher bringen wende. Der Reichskanzler hat, wie wir hören, bereits auf das Telegramm geantwortet und im Namen des deutſchen Volkes und der deutſchen Regierung für den Empfang des Luftſchiffes ſeinen Dank ausgeſprochen und die Hoffnung daran geknüpft, daß der Flug der Freundſchaft beider Völker dienen möge. Heute abend 8 Ahr M. E. 3. erfolgt die Abfahrt von Toko Tokio, 21. Aug.(United Preß.) Die japauiſche Regierung hat, wie verlautet, Dr. Eckener inoffiziell Japaus Unterſtützung bei der Errichtung einer Luft⸗ nerbindung zwiſchen Europa und dem fernen Oſten zugeſagt. Es handelt ſich dabei um Paſſagier⸗ und Luftpoſt verkehr. Die japaniſche Regierung wird an dem Unternehmen finanziell beteiligt ſein. Heute vormittag hielt Eckener einen Ru ndfunk⸗ norkrag, in dem er erklärte, daß die gegenwärtigen Flüge dazu dienen ſollten, Flugwege für den internationalen Luft⸗ ſchiffverkehr auszuproben. Er hoffe bald wieder Japan in einem größerend und noch beſſer ausgerüſteten Luftſchiff zu heſuchen. In einem Interview er⸗ klärte Kapitän Flemming vom„Graf Zeppelin“, der Flug von Friedrichshafen — Minuten bewältigt hatte. Der Dampfer, der eine Durch⸗ ſchnittsgeſchwindigkeit von 27,22 Knoten in der Stunde ent⸗ wickelt hatte, ha ſeinen eigenen Rekord um vier Stunden geſchlagen, aber er bleibt immer noch zwei Stunden hinter der„Bremen“ zurück. 5 8 22 165 5 2— Der Ozeanflug des Schweizerfliegers Das hieſige heizer Konſulat erhielt aus Halifax auf Neufundland Wetterſtationen längs 2 Uhr früh Méz Betriebsſtoff mitgenommen habe, s bis dahin feſtes Land erreicht haben. Die hieſigen Flugfachverſtändigen zeigen ſich um das Schickſal von Käſer und L ueſcher etwas beſorgt. Sie flug beſäßen. Der Urſprüngliche Plan der beiden Flieger ſei wohl geweſen, nach Neufundland zu fliegen, aber der Nebel und ſonſtige ungünſtige Witterungsverhältniſſe können ſie an der Innehaltung des Planes gehindert haben. Hier wohnen die Zeppelin⸗Gäſte in Tokio nach Tokio habe Dr. Eckener und ſeine Kollegen überzeugt, daß die künftigen Zeppelin⸗ Luftſchiffe um etwa 60 Pro⸗ d ent größer und ſchnel⸗ ler ſein müßten. Ferner müßten noch eine Reihe von Aenderungen getroffen wer⸗ den. So müßten das Steuer⸗ ruder und die Floſſen ver⸗ größert werden. Tauſende von Menſchen kommen ſtündlich an den Flug⸗ Platz von Kaſumigaura. Sie rüſten ſich, um die Nacht im Freien zu kampieren, um am Morgen Zeugen des Auf⸗ ſtiegeg ſein zu können. „Graf Zeppelin“ hat die Auffüllung mit Brennſtoff be⸗ endet und iſt jetzt völlig ſtarthereit. Der Aufſtieg erfolgt, wie gemeldet, morgen früh um 4 Uhr(heute abend 8 Uhr Mz.). Bis um 2 Uhr müſſen alle Paſſa⸗ giere an Bord ſein. Das Wetter iſt hier günſtig und,* wie die Meteorologiſche Sta⸗ ion mitteilt, kann das Luftſchiff wenigſtens für die erſte Hälfte der Fahrt über den Stillen Ozean mit günſtigen Winden rechnen. Sehr gute Fahrtleiſtung der, Mauretania⸗ Plymouth, 21. Aug.(United Preß.) Der„Maureka⸗ mia“ iſt es auch bei der Hetimreife nicht gelungen, der„Bre⸗ men“ das Blaue Band wieder zu entreißen. Das engliſche Schiff kam heute morgen 2 Uhr in Plymouth an, nachdem e die Keberfahrt in 4 Tagen, 17 Stunden und 49 Das eee ee, neue Imperial⸗Hotel in Tokio Man befürchtet ein Unglück — Newyork, 21. Aug. Der Flugplatz Rooſeveltfield war die Nacht über beleuchtet, obwohl keinerlei Nachricht über den Schweizer Flieger Käſer eingetroffen iſt. Man befürchtet ein Unglück. 5 Hochwaſſerkataſtrophe in Tähris — Teheran, 20. Aug. Durch Hochwaſſer wurden in Täbris 3000 Häuſer zerſtört. 100 Perſonen ſollen ums Leben gekommen ſein. * Letzte Meldungen Familientragödie 1 — Duisburg⸗Hamborn, 20. Aug. Eine Familientragöhle ſpielte ſich in der Nacht zum Montag hier in der Heerſtraße ab. Ein im erſten Stockwerk mit ſeiner jfungen Frau woh⸗ nender Ingenieur lag mit dieſer in Scheidung. Als am Montag morgen dem Bäcker nicht geöffnet wurde, wurde dte Polizei geholt. Beim Eintritt in die Wohnung bot ſich eim ſchreckliches Bild. Der Ingenieur lag mit einem Schuß in der Herzgegend tot in ſeinem Bette. Die Frau lag in einer großen Blutlache, noch lebend, vor ihrem Bett. Ein Revolver wurde neben ihr gefunden. Sie hat ſich offenbar ſelbſt in den Kopf geſchoſſen, zuvor aber ihren Mann getötet. Im Kran⸗ kenhaus ſtarb ſie kurz nach der Einlieferung. Ein ſeltſamer Racheakt Berlin, 21. Aug.(Von unſerem Berliner Büro,) Ein ner Ueberfall, deſſen Gründe noch nicht klar ſind, wurde geſtern nachmittag in einem Antiquitätengeſchäft verübt. Der Inhaber war zu Tiſch gegangen und in dem Geſchäft war nur der 15 Jahre alte Lehrling anweſend. Der zurück⸗ gekehrte Beſitzer des Ladens fand den jungen Mann ſchwer verletzt und völlig bewußtlos am Boden. Er gab, nachdem er ſich erholt hatte, an, daß zwei gut gekleidete Leute, die blaue Sonnenſchutzbrillen trugen, in das Geſchäft gekommen ſeien, angeblich um Möbel zu kaufen. Einer fragte im Laufe der Verhandlungen, ob der Chef zugegen ſei. Als der Lehr⸗ ling das verneinte, fielen ſie über ihn her, verſetzten ihm Fauſtſchläge ins Geſicht und ſchlugen auf den zu Boden ge⸗ ſtürzten jungen Menſchen ſolange ein, bis er bewußtlos wurde. Ein Johannisthaler Funkhaus niedergebrannt J Berlin, 21. Aug,(Von unſerem Berliner Bürp.) Geſtern abend wurde die Feuerwehr auf das Gelände der Verſuchsanſtalt für Luftfahrt in Johannisthal gerufen, wo das Funkhaus in hellen Flammen ſtand. Der Bau, in dem ſich hauptſächlich Funkgeräte befanden, brannte vollſtändig nieder, da die Feuerwehr viel zu ſpät alarmiert worden war. Es wird Brandſtiftung angenommen. Der Schaden iſt be⸗ trächtlich. Julius Barmats Berufung zurückgezogen Aus Berlin, 20. Auguſt, wird gemeldet: Julius Ba r⸗ mat hat ſeine gegen das Urteil des erweiterten Schöffen⸗ gerichts Berlin⸗Mitte, das gegen ihn am 30. März 1928 wegen aktiver Beſtechung in zwei Fällen eine Gefängnisſtrafe von. 11 Monaten ausgeſprochen hatte, zurückgezogen. Wie es heißt, wird daraufhin wahrſcheinlich auch die Staats ⸗ anwaltſchaft die von ihr eingelegte Berufung zurück⸗ ziehen, ſodaß die Verhandlung vor der Strafkammer des Landgerichtes I, deren Termin noch nicht feſtſteht, ſich nur noch gegen die Angeklagten Henry Barmat und Stachel richten wird. Das Urteil gegen die anderen Mitangeklagten iſt bereits rechtskräftig geworden. Jugoſlawiſche Geheimpolitik E Berlin, 20. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Vor kurzem iſt der Korreſpondent des„Berliner Tageblatt“ aus Belgrad ausgewieſen worden, weil er über die Vor⸗ gänge in Jugoflawien in einem der Regierung nicht geneh⸗ men Sinne berichtet hatte. Dasſelbe Los hat nun, wie der „Vorwärts“ mitteilt, auch den vom Sozialdemokratiſchen Preſſedienſt nach Belgrad entſandten Korreſpondenten getrof⸗ fen. Da ihm jede Nachrichtenübermittlung nach Berlin un⸗ möglich gemacht wurde, hat er, ohne die formelle Ausweiſung abzuwarten, Belgrad verlaſſen. Mitglieder eines Königshauſes, die betteln müſſen Kalkutta, 21. Aug.(United Preß.) Eine Eutſchetidungs⸗ ſchlacht in Afghaniſtan ſteht, wie Reiſende aus Kabul berichten, für die nächſte Zeit bevor. Bachai Sagua vo habe, ſo heißt es, eine ſchwere Machteinbuße dadurch erlitten, daß der Stamm der Waziris, der über 16000 Krieger verfügen ſoll, ſich Nadir Khan angeſchloſſen habe. Dieſer beabſichtige nunmehr, die Entſcheidungsſchlacht um den Beſitz von Kahul zu wagen. Wei⸗ ter erzählen die Reiſenden, daß me hrere Mitglieder der Familie Aman Ullahs, die von dem neuen Herr⸗ ſcher ausgeplündert worden ſeten, die bitterſte Not litten und ſogar gezwungen ſeien, in den Straßen Kabuls betteln zu gehen. m—— Dre Corot in ſeinem Altersheim (Von unſerem Pariſer Vertreter) Von dem unbeſtrittenen Meiſter der franzöſiſchen Land⸗ ſchaftsmaler Corot weiß Frau Virginie Demon⸗Breton, die Gattin des bekannten Malers, der einer der ehrerbietigſten Schüler des großen Künſtlers war, viel Intereſſantes zu berichten. Sie ſtützt ſich dabei auf die Briefe, die Demon an ſie richtete, als ſie noch ſeine Braut war. Ihr Verlobter war nach Arleux bei Douai gereiſt, wohin ſich Corot 1871 vor den Stürmen der Kommune aus Paris zurückgezogen hatte, um Ekinnerungen au die mit dem Meiſter verlebten Stunden Aufzufriſchen. Darüber ſchrieb er an ſeine Virginie: Jun dem Häuschen in Arleux, das nur ein Erdgeſchoß hakte, malte Corot, wenn der Regen niederrieſelte, die kleinen Mädchen, die er eine ſeiner Weſten oder ein anderes Stück ſeiner Garderobe anziehen ließ. Dieſe Bildchen ſtehen jetzt hoch in der Gunſt des Publikums und auch im Preiſe, aber ſie kommen doch an ſeine Landſchaften nicht im Entfernteſten heran. Meines Erachtens ſind ſie ausdrucks⸗ und reizlos. Der Meiſter ſelbſt betrachtet dieſe Arbeiten nur als Zeit⸗ veptreib, um ſich über die Stunden des gezwungenen Auf⸗ enthalts im Hauſe während der plätſchernden Waſſerfälle vom Himmel herab hinwegzutröſten. Sein wahres, großes Atelier war der Sumpf, wo er ſich vom erſten Morgengrauen an niederſetzte, um die Hütten am Rande des Waſſers unter hohen Pappeln und die in dem Röhricht angebundenen Kähne zu malen, die einen unter der Laſt des Torfs, den die Leute hier aus dem Sumpfe ſtechen, tief eingeſunken, die andern leer und leicht ſchwimmend, nur von den langen Stangen zurück⸗ gehalten, mit denen die Schiffer ſie fortbewegen. Wir ſchwam⸗ men oft mitten in das Motiv hinein, das er gerade wieder⸗ gah, und riefen ihm wie kleine Jungen zu:„Bitte, zeichnen Ste uns!“ 8 Wenn er mit ſeinen Fortſchritten an ſeinem Gemälde zufrieden war, zündete er ſeine ihm im Eifer ausgegangene Pfeife au und rief vergnügt:„So, mein alter Dupre, fetzt habe ich dich aber doch herunterbekommen!“ Weshalb er das ke, hat niemand erfahren; denn ſonſt war er ein aufrichtiger Fevehrers Dupres. Und oft fügte er hinzu, indem er ſich die 8 äter wird ma ſicher ſagen, der Corot wa Ich habe immer bemerkt, daß der Meiſter ungeheuer viel ſogenannten Gaude⸗Lack verwandte. In ſeiner Schachtel be⸗ fand ſich auch ſtets ein Raſiermeſſer. Bevor er zu ſeinen Pinſeln griff, ſchabte er alles leicht ab, was bereits an Farbe aufgelegt war, um die neuen Schichten, die er darüber legte, in die alten eindringen zu laſſen und das überſchüſſige Oel zu entfernen. Er war immer ſehr ſauber gekleidet, trug unentwegt einen grauen Filzhut und Halbſchuhe, die die blauen Strümpfe hervortreten ließen. Mit ſeinem alten, ehrlichen aber pfiffigen Geſichte machte er ganz den Eindruck eines biederen norman⸗ niſchen Landmauns. Ein herrlicher Mann, der immer jung blieb. Beim Nachtiſch ſtimmte er irgend ein harmloſes Bauernliedchen an, deſſen Kehrreim wir mitſingen mußten. Mitten drin ſtrich er ſich mit dem Finger über die Wange, und wenn er merkte, daß dieſe heiß wurde, hielt er mit dem Weintrinken ein. Niemaud hätte ihn dahin bringen können, auch nur einen Tropfen mehr zu ſich zu nehmen. Er ſah ſich nie im Spiegel an. Alle Spiegel in ſeinem Zimmer waren gegen die Wand gekehrt. Er wollte ſich nicht altern ſehen. Er war ein großer Improviſator. Am Morgen arbeitete er nach der Natur; aber dann um Mittag, wenn ſich die Bäume vom leuchtenden Himmel brutal abhoben, ließ er ſich die Lein⸗ wand in irgend einen Raum bringen und malte frei nach ſeiner Phantaſie. Beim Entwerſen rief er dann:„Jetzt bin ich der liebe Gott und ſchaffe. Am Vormittag war ich nur ein dummer Junge angeſichts der Natur... Da ein Sträuß⸗ chen Bäume. Da iſt ein Fluß mit viele Krümmungen Der Nil... Ach ſo, wir ſind in Aegypten. Da kommt ja auch ein Fellah, um Waſſer zu ſchöpfen.“ Sein Kohlenſtift zeichnete was er ſagte, und man ſah aus dem Chaos eine ganze Welt aufſteigen. Harmoniſch ergoſſen ſich darauf die Farben über das entſtehende Bild. Wunderbar! Aber wer ſich etwa vermaß, ihn nachahmen zu wollen, brachte nur fades und flaches Zeug zuſtande. Wie ſchnell verhallte ſein gutes Lachen! Du weißt ja, unter welchen Schmerzen er am 22. Februar 1875 in Paris ſein Leben aushauchte. Magenkrebs— damit iſt alles geſagt. Wenige Wochen zuvor hatten ſich die beſten Maler zuſammen⸗ getan, um ihm eine Ehrenmedaille zu ſtiften, die ihm alle Unſtausſtellungsjurys verweigert halten Einem Corot! es wäre zum K ranklachen, wenn es nicht ſo furchtbar deſchä⸗ gewählt. mend wäre. Und dieſer große Künſtler, deſſen Leben ſo ſauft und heiter verfloſſen war, mußte bei ſeiner Beſtattung Gegen⸗ ſtand eines unwürdigen Skandals werden, der von einem Prieſter herbeigeführt wurde. Ich ſehe noch, wie unter Füh⸗ rung Geérsmes alle Künſtler die Kirche verließen und dem geifernden Pfaffen zuriefen:„Herunter! herunter von der Kanzel!“ Die anderen Trauergüſte ſtürmten vor und wollten ihn herabreißen, denn er ſprudelte giftig:„Alle Künſtler ver⸗ bringen ihr Leben in Sünde und Unzucht, um die Religion zu verſpotten, aber im letzten Augenblicke rufen ſie doch angſt⸗ voll nach dem Prieſter, wie es dieſer Maler Corot tat 8 Einen ſolchen Schmähnachruf einem Manne in die Gruft zu ſchleudern, der ohne je zu rechnen, in Spenden und Almoſen ausgab, was er verdiente, der nie ſein Haus verließ, ohne Geld bei dem Portker zu laſſen, falls etwa Bedürftige nach ihm fragen ſollten„, das durfte wirklich nicht ohne Widerſpruch bleiben Neue Intendanten im Oſten. Zum Intendanten der Oſtpreußiſchen Bühne des Büdnenvolksbun des wurde aus einer großen Zahl von Bewerbern an Stelle des mit Ablauf der Spielzeit 1928/29 ausgeſchiedenen Inten⸗ danten Fritz Ritter Dr. jur. Nudolf Blu mner, Berlin, In Dr. Rudolf Blümner hat die Oſtpreußiſche Bühne einen in Theaterkreiſen ſehr bekannten, als Schau⸗ ſpieler und Regiſſeur befähigten Bühnenleiter erhalten, der eine reiche Praxis an Bühnen des Reiches, an den Reinhardt⸗ hühnen Berlin, wo er als Schauſpieler, Regiſſeur und als Lehrer an der Schauſpielcchule tätig war, ſowie an der Wiener Volksbühne hinter ſich hat. Beſonders hervorgetreten iſt Dr. Blümner auch im Laufe der letzten Jahrzehnte als Rezitator.— Zum Intendanten des Landestheaters der Gren 8. mark Poſen⸗Weſtpreußen in Schneidemühl wurde der Direktor des Schleſiſchen Landestheaters in Bunzlau Albert Heineman gewählt. Heinemann iſt 46 Jahre alt. Er war als Schauspieler in Poſen, Stralſund, Wien, Linz und Bonn tätig. Dann war er 10 Jahre; lang Schauſpieler und Oberſiellefter am Stadttheater in Mainz. Seit 1923 leitete er das Schleſiſche Landestheater. In den Spielplan des Greuz⸗ marktheaters ſoll jetzt auch die Spfieloper aufgenommen werden. N 85 e 4 Daugd und jagdmüßiges Sthießen im Auguft Mittwoch, den 21. Auguſt 1929 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe] 2 8. Seite. Nr. 388 Die Blattzeit iſt vorüber. Mit der Minne des Rehwildes ſiſt's vorbei. Alte Erfahrungen haben ſich auch in den letzten Wochen beſtätigt: taxiert man im Allgemeinen den Beginn der Brunft um den 20. Juli herum und ihr Ende gegen den 12. Auguſt, ſo hängt doch das Springen der Böcke von ver⸗ ſchiedenen Umſtänden ab, vom Wetter und von der Anzahl des weiblichen Rehwildes insbeſondere. An manchen Tagen, ſo man den richtigen erwiſcht, ſpringen ſie ſogar, wenn man anſtatt des vorzüglichen„Buttolo“⸗Blatters die Nachahmung des Fiepens und des Angſtſchreies mit mehr oder weniger Fertigkeit auf dem Buchenblatt hervorzubringen verſucht, und hierbei Töne in die Natur losgelaſſen werden, auf die das Rehwild zu ſonſtiger Zeit ſehr ſauer reagieren und den Schau⸗ platz der Handlung in eiligen Fluchten und mit Spektakel verlaſſen würde. An anderen Tagen in der Brunft wird auch der geübteſte Jäger mit dem ſüßeſten Fiepen eines Schmal⸗ rehleins den erſehnten Bock nicht vor das Rohr bekommen, weil„er“ ſich in der Nähe ſeiner augenblicklichen Gefährtin niedergetan hat, und kein beſonderes Intereſſe an anderen Dingen ſeiner Umgebung nimmt. Beſonderes Künſtlerpech hat auch der Jäger, der ſich den alten Urian heranblattete, der ſich, mit tiefem Windfang nähernd, davon überzeugt, ob in der Gegend auch alles ſtimmt. Der Wind kräuſelt, der Bock wirft plötzlich auf und ſchmählend, ſchreckend ſpringt er ab. Des vergangenen Winters rauhe Hand erkennt man an der Gehörnbildung; zum Teil ſehr ſtarke Roſen tragen dünne und unſcheinbare Stangen. Der kalte Februar hat das Wachſen der Gehörne in ungünſtigſter Weiſe beeinflußt. Wirk⸗ lich gute Trophäen ſind in dieſem Jahr ſehr rar. Seit dem 1. Auguſt iſt nun auch die Jagd auf den Hirſch wieder auf. Mit fertiger Geweihbildung bietet ſein Anblick dem Jäger, dem es vergönnt iſt, in den hochſommerlichen Odenwald⸗Hirſchrevieren auf ihn zu weidwerken, eine Freude, die das Jägerherz pochen und höher ſchlagen läßt. Wer einen gut jagdbaren Hirſch ſtrecken darf, dem iſt Hubertus beſonders hold geweſen. Noch einige Wochen, und auch er tritt in die Brunft. 0 In den Feldrevieren, in der ausgeſprochenen Niederjagd, bietet das Weidwerk auf Hühner und Faſanen vom 1. September ab dem Jäger immer wieder neue Reize. Die Suchjagd mit dem guten Hühner⸗ und Vorſtehhund verlangt neben zielbewußter Ausdauer gute Schützen; wer durch Er⸗ fahrung weiſe geworden, iſt darüber im Bilde, daß man nicht in die Kette ſchießt, ſondern ſich jedesmal ein einzelnes Huhn „vorbindet“ und dieſem nachfährt. Dann bleibt, ſo lange die Hühner noch einigermaßen halten, wohl immer noch genügend Zeit, ein zweites Huhn zu beſchießen, ſofern das erſte fiel. Hierin liegt der Erfolg, und wenn der Hund dem Herrn dann die Doublette apportiert, geht es mit neuer Luſt und friſchem Eifer dahin, wo der Reſt der Kette eingefallen iſt. Ohne die vorzügliche Naſe eines Jagdoͤhundes iſt dieſer Zweig des Weid⸗ werks ein Unding. Ohne Hund wird man die Hühner, wie Faſanen in den meiſten Fällen überlaufen und nicht zum Schuß kommen, abgeſehen davon, daß geflügelte Hühner faſt nie zur Strecke kommen, ſofern der Hund fehlt oder verſagt. Es mehren ſich die Stimmen, die den Aufgang der Hühner⸗ jagd auf den früheren Termin, den 24. Auguſt, beſtimmt haben möchten. Man kann wohl ohne Uebertreibung be⸗ haupten, daß ſie damit den Nagel auf den Kopf treffen, ſoweit es ſich um Feldjagden der näheren Umgebung und des Flach⸗ landes handelt. Iſt erſt die Deckung fort,— und das iſt in den gedachten Jagden viel früher der Fall wie etwa im Schwarzwald, dann halten die Hühner nicht mehr und es iſt ihnen nur ſchwer beizukommen. Die Verwendung eines Drachens hängt hierbei auch nicht allein vom guten Willen, als mehr vom Winde ab und bleibt daher ein problematiſch Ding. Zur Freude der Weidgenoſſen ſei es verraten: es gibt dieſes Jahr Hühner, und es gibt Haſen. Wem es nicht ver⸗ gönnt iſt, im Waldrevier zu weidwerken, wird auch beim Jagen in niederen Revieren auf ſeine Koſten kommen und Freude erleben. Im Mittelpunkt des Intereſſes ſtehen die Kämpfe um die Badiſche Jagdmeiſterſchaft, die, vom Badiſchen Bund Deutſcher Jäger arrangiert, am 24. Der mechaniſche Menſch ſchreibt! Die Senſation der Welt⸗ Reklame Alle Reklameerrungenſchaften der Neuzeit werden auf der Schau des Welt⸗Reklamekongreſſes durch die Attraktion der ſchreibenden Puppe„Polyg lott“ übertroffen. In Lebens⸗ größe einer Großſtadtdame, auf einem Podeſt ſitzend, ſchreibt ſie faſt lautlos Worte, Sätze auf einen rieſigen Plakatbogen. Und zwar ſchreibt ſie, was ihr eine lebendige Hand„hinter der Szene“ in die Feder diktiert. Eine neue Attraktion fürs Schaufenſter! Steht dieſe Puppe im Fenſter und es kommt ihr jemand Bekanntes vor die Augen, ſo kann ſtie ihn ſchrei⸗ bend bitten, hereinzukommen. Denn ſie ſteht in engſtem Kon⸗ takt mit ihrem graphiſchen Mittler, der in nächſter Nähe oder auch in großer Entfernung zu ihr ſitzt und den Inhalt des Schreibens durch die eigene Niederſchrift beſtimmt. Danach ſchreibt die Puppe im Schaufenſter von den Augen aller Zu⸗ ſchauer, ganz ſelbſtändig je nach Belieben mit einer Feder auf einem Papierblock, oder mit Kreide auf einer Tafel, ſchreibt ohne jegliche Umſtellung in allen Sprachen der Welt, zeichnet Karikaturen, rechnet, macht die längſten geſchäftlichen Mittei⸗ lungen intereſſant, da die ſtaunenden Zuſchauer mit größter Spannung jedes Wort aus der Hand der ſchreibenden Puppe verfolgen und erwarten. Die ſchreibende Reklame⸗Puppe beſteht aus zwei weſent⸗ lichen Teilen: ein Teil iſt die eigentliche Puppe in beliebiger Größe, die ſich im Schaufenſter befindet und auf einem Papier⸗ block das alles ſchreibt, was ein Angeſtellter der betr. Firma im inneren Raum des Geſchäftslokals mit einem zweiten Apparat aufſchreibt. Es ſind alſo zwei Apparate vorhanden: ein Aufnahme ⸗Apparat im inneren Raume des Geſchäftslokals und ein Wiedergabe⸗Apparat, als Puppe verkleidet, im Schau⸗ fenſter. Beide Apparate ſind mittels Drahtzügen verbunden, die von beliebiger Länge ſein können und am Fußboden oder an den Wänden entlangführen. Jede mit der Schreibvorrich⸗ tung am Aufnahme⸗Apparat vollfüthrte Schreibbewegung wird mittels der Drähte an die Puppe weitergeleitet. Die Ueber⸗ tragung dieſer Schreibbewegungen geſchieht auf mechaniſchem Weg und werden keine ſonſtigen Energiequellen benötigt, als der übliche Kraftaufwand mit einem Bleiſtifte. Die Puppe und 25. Auguſt in Mannheim zur Austragung gelangen. Der kommende Samstag bleibt dem Wurftaubenſchießen der Meiſterklaſſe vorbehalten. Hierzu haben ſich von den Angehörigen dieſer Vereinigung, der faſt alle badiſchen Jäger angehören(etwa 4000) bei den vorausgegangenen Aus⸗ ſcheidungsſchießen etwa 40 für die Jagdmeiſterſchaft quali⸗ fiziert. Vorausſetzung zur Teilnahme hieran ſind 75 Treffer⸗ prozente bei einer Serie von 20 Tauben. Nach der bereits vorliegenden Teilnehmerliſte entſendet Freiburg, Karlsruhe, Vertheim und nicht zuletzt Mannheim ſelbſt ſeine ſchlacht⸗ erprobten Kämpen zum friedlichen Wettkampf. Wer beim Ende dabei ſein wird, kann heute noch kein Prophet verraten, da dieſe Schützen Leiſtungen aufzuweiſen haben, die durchweg ebenbürtig ſind. Wer die beſten Nerven hat, wird vorne ſein. Und es erſcheint angebracht, die Herren, die es in Mannheim angeht, darauf aufmerkſam zu machen, daß der Alkohol erſt hinterher beſſer als Abreagierungsmittel frommt wie vorher zum„Anreagieren“.(Ich werde mir das übrigens auch merken). Zum allgemeinen Verſtändnis diene die Erklärung, daß dieſe Wurftauben, in der Größe eines kleinen Untertellers, aus gepreßtem Aſphalt hergeſtellt ſind und auf das Kommando „Los!“ mit einer Schleudermaſchine in einem Höllentempo noch den verſchiedenſten Richtungen geworfen werden. Der Schütze ſteht 10, 12 bezw. 14 Meter hinter der Deckung, aus der die Tauben geſchleudert werden, und darf erſt mit der Waffe in Anſchlag gehen, wenn die Taube ſichtbar iſt. Wie in vielen Dingen, ſo auch hier: in der Kürze liegt die Würze, und die Jagdoͤfreunde, die den Standpunkt vertreten, man müſſe die Taube erſt ſchießen, wenn ſie ihren Kulminations⸗ punkt erreicht hat, werden bei dem Meiſterſchaftsſchießen zu anderer Anſicht gelangen. Abſoluter Schußwille und aller⸗ ſchnellſtes Schußtempo ſind neben der Vorausſetzung der per⸗ ſönlichen Ruhe unerläßliche Vorbedingungen für einen Er⸗ folg. Die Veranſtaltung beginnt am Samstag vormittag etwa gegen 12 Uhr auf dem Wurftaubenſtand bei Dehus, Frieſenheimer Inſel. Die„Badiſche Jagdmeiſterſchaft im Kugel⸗ ſchießen“ wird am Sonntag, 25. Auguſt, im neuen Schützen⸗ haus der Schützengeſellſchaft Mannheim in Feudenheim aus⸗ getragen. Die Vereinigung hat ihre laufenden Wildſtände und ihr Haus den badiſchen Jägern in kameradſchaftlicher Weiſe zur Verfügung geſtellt. Der Beginn des Schießens wird gegen 12 Uhr vorausſichtlich vor ſich gehen. Zur Teil⸗ nahme an dieſer Jagdmeiſterſchaft haben ebenfalls die ſchon erwähnten Städte ihre Mannen gemeldet, die ſich beim Aus⸗ ſcheidungsſchießen hierfür qualifizierten, nämlich Reſultate aufweiſen, die bei 10 Schuß mindeſtens 25 Ringe betragen. Geſchoſſen wird auf 60 Meter, und zwar jeweils 5 Schuß auf laufenden Rehbock und auf laufenden Keiler, nach den Scheibenbildern von Dr. Eilers mit einer Ringeinteilung von 1 bis 5. Die Bezirksgruppe Mannheim des Bad. Bundes Deutſcher Jäger wird mit ihren„Kanonen“ gut vertreten ſein. Es beſteht Ausſicht, daß die eine oder die andere Mei⸗ ſterſchaft nach Mannheim fällt und ein paar weitere der wert⸗ vollen Ehrenpreiſe von hieſigen Jägern errungen werden. Möge es bei der Preisverteilung am Sonntag abend im Feu⸗ denheimer Schützenhaus heißen: Mannem vorne! Weidmanns⸗ heil! Otto Dernen. * Die Störche rüſten zur Abreiſe! Schon in der letzten Woche konnte man bei uns in Baden die Flugübungen der Störche, die ſie vor ihrem großen Fluge über das Meer ver⸗ anſtalten, beobachten. Bald werden die Storchenneſter wieder verwaiſt ſein. Die frühen Reiſevorbereitungen der Störche ſind ein Anzeichen des bald herannahenden Winters. Der Weg zu den Winterquartieren iſt weit. Im äußerſten Süden von Afrika verbringen ſie die Zeit ihrer Abweſenheit. Leider gehen dort viele Störche elend zugrunde. Ihre Hauptnahrung ſind die Heuſchrecken. Außerdem werden große Sumpfgelände entwäſſert und urbar gemacht und tragen zur Verringerung der Nahrungsbaſts der Störche bei. Die Heuſchrecken werden jetzt in Südafrika mit Arſen vergiftet. Auch die Störche bekommen ſo das Gift mit der Nahrung, dem ſie raſch erliegen. Schließlich werden die nach dem Süden ziehenden Störche unterwegs vor allem auf dem Balkan, in Kleinaſien und Nordafrika durch die Bewohner abgeſchoſſen. gibt es ſofort in derſelben Schrift wieder. Hat die Puppe die Tafel mit Kreide vollgeſchrieben, ſo wiſcht ſie mit der anderen Hand die Schrift weg und kann dieſelbe Fläche ſofort wieder beſchreiben. Durch die unmittelbare Uebertragung der Schrift an die Puppe iſt eine ſehr große Vielſeitigkeit gegeben. Man iſt an keine Sprache, an keinen vorherbeſtimmten Text ge⸗ bunden. Der Reklamechef hat durch ſie die beſte Gelegenheit, ſeine Reklame inhaltsreich, witzig und unterhaltend zu geſtal⸗ ten. Zeitungsfilialen, wie Wettannahmeſtellen können die neueſten einlaufenden Telegramme durch dieſe Puppe ſofort im Schaufenſter kundgeben. In großen Kauf⸗ und Waren⸗ häuſern kann die Puppe eine Hauszeitung erſetzen, indem ſie über alle Vorgänge im Hauſe, wie Neueingänge von Waren und dergleichen, dem Publikum berichten kann. Der Eindruck der unbedingten Lebendigkeit der Puppe wird erweckt, da dieſe genau wie der Menſch ſchreibt, wobei ſie auch den Kopf in der Richtung der entſtehenden Schrift⸗ zügen bewegt, ſo wie es der Menſch beim Schreiben tut. In einer alten Kirche Von Karl Demmel Der Mariendom! Man reißt den Hut demütigſt vom Kopf, wenn man durch das ſpitzbogige Portal tritt. O, dieſe Steilheit des Domes! Dieſes Gewirr des Kreuzgewölbes, worin ſich die göttlichen Choräle gefangen haben. Vor dem Altar bebt das gottestrunkene Herz. Der Heiland am gol⸗ deuen Kreuz nickt einem zu. Immer iſt's als brauſe von der Orgel: „Ehre ſet Gott in der Höhe und Friede auf Erden Man wird Kind mit nativem Herzen. Vor Gottes Majeſtät ſinken wir Menſchen alle in die Knie. Und die da ſpotten, wiſſen nicht, daß Gott ſie dennoch liebt und nicht vernichtet. An den Wänden die Bilder alter Geiſtlicher. Der Name eines barocken Geiſtlichen weiß ein trauriges Erinnern, als eine Seuche durch die kleine Stadt ſchnob. Dieſer Gottesmann trat mutig in die Stuben, brachte alle Toten zu Grabe und blieb gefeit. 8 Im Mittelalter wurden hier am Hochaltar die heiligen Meſſen geleſen. Bis Luthers einfaches Chriſtentum auch die Seelen zur Einfachheit zwang. Koſtbar die geſchnitzte Kanzel. Stäaͤoͤtiſche Nachrichten Ferien zu Hauſe Wem Fortuna das nötige Kleingeld vorenthalten hat, der wird wohl oder übel gezwungen ſein, ſeine Ferien einmal zu Hauſe zu verbringen. Wenn man vielleicht ſelbſt zu den Zu⸗ rückgebliebenen gehört, iſt es eine angenehme Abwechſlung und zugleich eine Genugtuung, zu beobachten, wie die übrigen Leidensgenoſſen ſich ihren Sommer friſchenerſatz ſchaffen. 5 Schon in aller Frühe morgens ſieht man eine große Schar nach dem Strandbad radeln oder dampfern. Der Hausvater in Kniehoſen und Sporthemd iſt mit dem Badebündel und den Kindern bepackt. Die Hausfrau prangt im Schmuck des neuen Sommerfriſchenkleides— ganz wie auf der Badereiſe, um möglichſt jede Erinnerung, daß man zu Hauſe iſt, zu ver⸗ bannen. Zwiſchen den paar noch übriggebliebenen Weiden im Hintergrund des Strandes ſpannt ſich der Papa die Hänge⸗ matte, für die Mama mietet er einen Liegeſtuhl. Da liegen ſie den ganzen Tag und träumen, ſie ſeien am Nordſeeſtrand. Noch früher ziehen die Sportbegeiſterten weißbehoſt und weißberockt auf die Tennisplätze hinaus. Schon um 6 Uhr kann man ſehen, daß die Plätze im Stadion von Anhängern des weißen Sports gefüllt ſind. Wer Waſſerkuren braucht, kann ſeine Badereiſe 6 Wochen lang jeden Morgen zum Ballhaus machen, wo er ſelbſt das Kurkonzert nicht ver⸗ miſſen muß. Wer in gepflegten Parks ſeine Spaziergänge machen will, wie in Baden⸗Baden oder Wiesbaden, findet im Friedrichspark ſeine ideale Erholungsſtätte. Manchem genügt auch das noch nicht, ſie ziehen ſich tags⸗ über in den Odenwald zurück, gehen am andern Tag in die Pfalz, andere machen ſtatt der ins Waſſer gefallenen Mittelmeerfahrt eine verbilligte Ferienfahrten ach Rü⸗ desheim— alle aber leben von der einen Hoffnung: N ſch⸗ ſtes Jahr! 5 N * * Verleihung der Rettungsmedaille. Das badiſche Staats⸗ miniſterium hat dem Hilfsarbeiter Philipp Aumüller von hier, der unter eigener Lebensgefahr ein Mädchen vom Tode des Ertrinkens gerettet hatte, die badiſche Rettungs⸗Medaills verliehen. 8 „ Tödlicher Sturz vom Rad. Geſtern mittag wurde der 54 Jahre alte Seiler Paul Kabelmacher, als er mit ſeinem Fahrrad durch die Riedfeldſtraße fuhr, von einem Lieferwagen, der von dem Chauffeur Ludwig Buſch geſteuert wurde, angefahren und zu Böden geworfen. Der Verunglückte erlitt eine ſo ſchwere Kopfverletzung, daß er bald darauf im Krankenhaus ſtar b. Ueber die Schuldfrage iſt Unterſuchung eingeleitet. a * Lebensmüde. Geſtern vormittag verſuchte eine 25 Jahre alte Witwe in ihrer in den-Quadraten gelegenen Woh⸗ nung ſich durch Einnehmen von Tabletten das Leben zu neh⸗ men. Die Lebensmüde wurde nach dem Allgemeinen Kran⸗ kenhaus verbracht. Lebensgefahr beſteht nicht. Der Grund zur Tat ſoll angeblich Liebeskummer ſein. * Zum Brand bei Bopp u. Reuther iſt noch mitzuteilen, daß lediglich eine 80 Meter lange Rohgußlagerha Ie niedergebrannt, alſo nur Gebäudeſchaden entſtanden iſt, da das in der Halle lagernde Rohgußmaterial unverbrennbar iſt. Durch den Brand iſt der Fabrikationsbetrieb in keiner Weiſe beeinträchtigt worden. Nicht eine Werkſtatt iſt irgend⸗ wie in Mitleidenſchaft gezogen worden und nicht ein einziger Arbeiter wird brotlos. Der Brand hat lediglich baulichen Schaden verurſacht. 5 5 * Betriebsunſälle. Ins allgemeine Krankenhaus wurden geſtern eingeliefert: ein 51 Jahre alter Taglöhner, dem in einem Betrieb in der Schwetzingerſtadt beim Transport von Eiſenſtäben einige Stäbe auf den linken Arm fielen, wo⸗ durch er ſich eine erhebliche Quetſchung zuzog und ein 15 Jahre alter Kupferſchmiedlehrling, der beim Blechſchneiden die rechte Hand unter die Maſchine bachte, wobei ihm drei Finger abgeſchnitten wurden. * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feierte geſtern Herr Jean Riſſer, Vertreter der Harburger Gummiwarenfabrik Phönix, mit ſeiner Gattin Eva geb. Kloos, Heinrich⸗Lanz⸗ ſtraße 9 wohnhaft. Ein hölzerner Engel darunter bürdet ſeit Jahrhunderten die Prediger. Durch welche graufigen Zeiten trug der Marien⸗ dom ſein Erleben! Ruſſiſche Soldaten kampierten auf den Flieſen, zerſchlugen die Bänke zu Brennholz. Die Grena⸗ diere des Korſen machten ein Magazin für Heu und Stroh daraus. Verwüſteten das Pfarrhaus drüben, zerriſſen und zerſtampften die Bücher. Krieg! Grauſamer Krieg auch hier gegen Gott. Da ſtürzte dieſer Napoleon tief bis in die ein⸗ ſamſte Verbannung. 5 Staunend geht man durch die Kapellen. An einer, die dem Begräbnis dient, wachſen Fialen in die Myſtik des Domes. Tragen Namen zur Erinnerung an Heilige. Grabſteine auf dem Kirchenboden künden, daß darunter Tote ſchlafen. Immer höher ſtreben die Bogen aus den Kapitälen empor! So wie ſich die Seele zu Gott ſchwingt: Gotik! Gotik! Und der Menſch ſteht demütig und kann nur beten. Da wächſt ein Lied aus dem„Himmliſchen Luſtgärtlein“ des längſt ver⸗ geſſenen Johann Flitner auf, der im Kriege des Großen Kur⸗ fürſten mit den Schweden hier mutig trotz allen Kriegsleides auf der Kanzel ſtand, der darin die wunderſamſte Zeile ſchrieb, die alle Schönheit Gottes umfaßt: „Himmliſche Freude beharret ohn Ende.“ Victor Meyer ⸗ Theodor Curtius ⸗ Stiftung. Freunde, Schüler und Verehrer des Heidelberger Chemikers Theodor Curtius werden zu einer Spende aufgerufen, die der Beſchaffung eines würdigen, wenn auch einfachen Bronzebildes dienen ſoll. Aus den Ueberſchüſſen dieſer Spende hofft man eine Victor Meyer⸗Theodor Curtius⸗ Stiftung errichten zu können. Die Stiftung würde der Chemiſchen Geſellſchaft Heidelberg anvertraut werden. Vor drei Jahrzehnten war in Heidelberg eine Vietor Meyer⸗ Stiftung gegründet worden zur Erinnerung an den 1897 ver⸗ ſtorbenen Chemiker Victor Meyer, aus deren Zinſen gute, aus dem chemiſchen Inſtitut der Univerſität hervorgegangene Doktorarbeiten ausgezeichnet wurden. Die Stiftung war aus dem Ueberſchuß einer Sammlung für eine Büſte Victor Meyers entſtanden, iſt aber in der Inflation vernichtet wor⸗ den. Sie ſoll in obiger Stiftung neu aufleben. Man will beſonders gute Arbeiten Bedürftiger durch Zuſchüſſe in einer dem Examen folgenden Aſſiſtentenzeit belohnen. Nr. 385 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ansgabe! Mittwoch, den 21. Auguſt 1929 Immer wieder ber Wieder ein Pfä Freiburg, 21. Auguſt. Nachdem kaum die Mitteilungen über den des Mordes auf der Weißtannenhöhe„ſtark verdäch⸗ tigen“ Weilerbach(auch Weilacher) aus dem pfälziſchen Orte Albersweiler dahin richtig geſtellt worden ſind, daß der Ge⸗ nannte als Täter überhaupt nicht in Frage kommt, muß ſchon wieder eine auf einen gewiſſen Rudolf Herbel bezügliche Meldung, er ſei unbedingt des Weißtannenmordes ſtark ver⸗ dächtig, berichtigt werden. Es hatte in verſchiedenen Mittei⸗ lungen geheißen, Rudolf Herbel ſtamme aus Speyer, ſei in der Fremdenlegion geweſen uſw. Dieſe Tatſachen ſind richtig. Richtig iſt auch, daß naturgemäß die Staatsanwaltſchaft Frei⸗ Burg allen an ſie gelangenden Angaben nachgehen muß. Es wäre ſicherlich wünſchenswert, wenn die unentwegte Arbeit der Staatsanwaltſchaft zur Entdeckung des Täters führte. Die Oeffentlichkeit darf ſicher ſein, daß die zuſtändige Behörde es e Aus dem Lande Beim Baden ertrunken * Heidelberg, 20. Auguſt. Ein bei einem Karuſſellheſitzer in Wieblingen beſchäftigter 18jähriger Tiſchler aus Dettin⸗ gen iſt beim Baden im Neckar wohl infolge eines plötzlichen Krampfanfalles ertrunken. Seinen Verletzungen erlegen Adelsheim, 20. Auguſt. Der vor einigen Tagen auf der Landſtraße durch Zuſammenſtoß mit einem Auto ſchwer ver⸗ letzte Tünchermeiſter Ran zenberger iſt an den Folgen der erlittenen Verletzungen geſtorben. Tödlicher Verkehrsunfall * Niederbühl(A. Raſtatt), 20. Aug. Geſtern abend über⸗ fuhr ein Raſtatter Geſchäftsmann mit ſeinem Auto in der Nähe der Wirtſchaft„zum Engel“, ca. 40 Meter nach der Kurve bei der Rauentalerſtraße das 6jährige Töchterchen Elfriede des Händlers Stefan Hertweck und verletzte es ſchwer. Das Mädchen befand ſich in Begleitung ſeines jährigen Schweſter⸗ chen und ſaß in einem Handwagen. Das gjährige Mädchen kam mit dem Schrecken davon. Das verunglückte Kind ſtar b eine Viertelſtunde nach der Einlieferung ins Raſtatter Kran⸗ kenhaus. Freiburger Kraftwagen in der Schwe verunglückt * Freiburg i. Br., 20. Aug. Auf der imfahrt vom Klauſenpaßrennen iſt Dienstag vormittag der Kraftwagen des hieſigen Kaufmannes Ernſt Bu che, im Kanton Baſel⸗ land bei der Ortſchaft Waldenburg ſchwer verunglückt. Der Wagen geriet in die Schienen der ſog. Waldenburgbahn, kam dadurch ins Schleudern und fuhr auf der anderen Straßen⸗ ſeite gegen einen Hydranten. Durch den heftigen Anprall ſchlug das Auto um, wodurch der 11 Jahre alte Sohn des Kaufmanns Büche, der neben ſeinem am Steuer ſitzenden Vater Platz hatte, herausgeſchleudert wurde. Büche ſelbſt ſowie ſeine Frau und der ſeit einigen Jahren in Büches Dienſten ſtehende Chauffeur Hofele wurde unter dem Wagen begraben. Frau Büche war infolge ſchwerer Schädelver⸗ letzungen ſofort tot, während ihr Mann außer einigen ſchweren Kopfwunden mit leichteren Verletzungen davon⸗ gekommen ſein dürfte. Die beiden aus Waldenburg herbei⸗ gerufenen Aerzte ordneten die ſofortige Ueberführung ins Kantonsſpital nach Liestal an. Der Zuſtand des Chau f⸗ feurs, iſt lebensgefährlich. * L. Plankſtadt, 21. Aug. In feierlicher Weiſe erfolgte hier am Sonntag die Weihe der beiden neuen Glocken durch den Ortsgeiſtlichen Pfarrer Augenſtein unter Aſſt⸗ ſtenz der Kaplane Boos und Seßler. Die Feier wurde durch Darbietungen des Cäcilienchors ſehr wirkungsvoll umrahmt. n 9 N 8 Karl Ludwig Sand Hiſtoriſcher Roman aus der Seſt der erſten deutſchen Burſchenſchaft Von Daniel Feußner (Nachdruck verboten.) „Ich meine“, ſagte Sand beſcheiden,„ein jeder, von dem der Staat Bürgerpflichten fordert, müſſe auch Bürgerrechte haben. Wer dem Feinde gegenüber als Mann stehen, bluten und ſterben ſoll, der darf auch in der Verſammlung der Bür⸗ ger als Mann ſtehen, gelten und ſprechen. Sind die deutſchen Studenten nicht mit wahrer Begeiſterung zu den Fahnen ge⸗ eilt, um gegen den Napoleon zu kämpfen?“ „Sie machen keinen Unterſchied zwiſchen Begeiſterung und Pflicht,“ verwies der Staatsrat.„Wenn irgendwo ein Haus brennt, ſo eilt die Nachbarſchaft herbei, um den Brand zu löſchen. Tut ſie das aus Begeiſterung oder aus Pflichtge⸗ fühl? Gerade ſo hoch und nicht höher als dieſe Hilſeleiſtung ſchätze ich das Verhalten der deutſchen Studenten in den Kriegen gegen Napoleon ein, und ich beſtreite den jungen Leuten jedes Recht, auf irgend welchen Lohn zu pochen; denn ſie taten nur, was ſie mußten.“ „Aber auch die Pflichterfüllung ſollte nicht ganz ohne Lohn bleiben!“. „Das ſoll ſie auch nicht! Aber alles zu ſeiner Zeit. Die Studenten fangen erſt an, Menſchen zu werden und haben vorläufig nichts weiter zu ttun, als das lernen, was ſie in ihrem ſpäterem Leben gebrauchen. Daß ſie dies überhaupt können, wäre an und für ſich ſchon Lohnes genug. Statt deſſen ſtellen ſie aber ebenſo frech, wie unüberlegt Forde⸗ rungen an ihre Landesherrn und Regierungen, deren Er⸗ fütllung nichts anders als einen radikalen Umſturz aller be⸗ ſtehenden Ordnung bedeuten würde, und davor behüte uns der Himmel—— Nein, nein. der Unvernunft die Knute.“ Meſſerſcharf wurden die letzten Worte hervorgeſtoßen und Sand fühlte ſie gleich einem ſchmitzenden Peitſchenſchlag. Trotzdem war der höchſte Grad der Tatbereitſchaft in ihm aber noch nicht erreicht; denn noch hielt ihn etwas ab, den Dolch zu ziehen und ſein Opfer niederzuſtoßen. War das Grauen vor der blutigen Tat doch noch größer als der Wille hierzu? Oder hoffte er im letzten, im allerletzten Augenblick noch auf ein Wunder, das ihm auf irgend eine Weiſe den Dolch entwandt? Peißtannen⸗Mörder zer verdächtigt hier an nichts fehlen laſſen wird. Bezüglich des Herbel muß darauf hingewieſen werden, daß auch bei ihm die vorgebrach⸗ ten Verdachtsmomente durchaus unzureichend ſind, um ihn als mutmaßlichen Täter zu kennzeichnen. Schon das bisherige Ergebnis der gegen Herbel eingeleiteten Feſtſtellungen dürfte mit ziemlicher Sicherheit ergeben haben, daß lich leugnet, mit dem Weißtannenmord nichts zu tun hat. Zur Klarſtellung muß noch darauf hingewieſen werben, daß die zuſtändige Behörde gerade den in den letzten Wochen immer wiederkehrenden Berichten und Gerüchten in dieſer Angelegen⸗ heit fernſteht und daß ſie es als wünſchenswert erachtet, die Oeffentlichkeit nicht immer wieder durch Vermutungen irre⸗ zuführen und zu beunruhigen. Bei den zur Aufdeckung der Mordtat ſtändig fortgeſetzten Feſtſtellungen iſt es unvermeid⸗ lich, daß immer wieder einmal eine andere Perſon Kreis der Maßnahmen hineingezogen wird. in den F. AA ð v Bluttat im Eſchengrund 21. Aug. Die Ermittelungen zur Aufklärung darüber, wie ſich der Vorgang in Eſchenbrunn, der den be⸗ kannten bedauerlichen Ausgang nahm, zugetragen hat, ſind weiterhin im Gange. Es ſcheint richtig zu ſein, daß der noch in Haft befindliche Paul Karle aus Buttach dem Auguſtin Dorer die Bierflaſche nicht auf den Kopf geſchlagen, ſondern mit dieſer nach ihm geworfen hat, und zwar aus nächſter Nähe. Unbeſtritten bleibt aber wohl die Tatſache, daß Dorer, der ſich kaum erhoben hatte, von den beteiligten Perſonen dann niedergeſchlagen wurde, wobei es noch vollkommen unerwieſen iſt, ob er ſelbſt gegen die Beerenſammler mit einem Stock vorgegangen iſt oder nicht. Es iſt weiter einwandfrei feſtgeſtellt worden, daß die beteiligten Beerenſammler mehrere Stunden vor dem bedauerlichen Vorfall aus dem Walde ver⸗ wieſen worden ſind mit dem Hinweis, daß das Einſammeln von Preißelbeeren erſt nach dem 1. September geſtattet sel, daß ſie aber trotzdem in dem betreffenden Waldſchlag ver⸗ blieben. Man wird im übrigen gut tun, das einwandfreie Ergebnis der Ermittlungen abzuwarten. * ., Walldorf, 20. Aug. Schon ausgangs der Vorwoche wurden einige Partien von Frühho pfen geerntet und da⸗ mit der Saiſon der Hopfenzupfzeit begonnen, die dem Städt⸗ chen für einige Wochen immer einen beſonderen Anſtrich gibt. In dieſer Woche wird nun allgemein der Frühho von der Stange genommen. Die Samen zeigen eine ſchöne, zu⸗ friedenſtellende Entwicklung, ſind von friſchgrüner Färbung und griffiger Feſtigkeit. Auch das Lupin iſt in genügender Menge vorhanden. Der B hang iſt durchweg reich und gibt den Pflückern und Pflückerinnen tüchtig Arbeit. Obwohl ſchon einige Poſten verkauft ſind, wurden noch keine Preiſe genannt. Nach der Marktlage der altjährigen Hopfen zu ſchließen, dürften die Hopfenpreiſe in dieſem Jahre nicht den Erwartungen der Pflanzer entſprechen, ſind doch die Angebote alter Hopfen an der Börſe überaus groß, die Nachfrage da⸗ gegen ſo gut wie tot. Die Folge hiervon war ein enormer Preisrückgang, der wahrſcheinlich nicht ohne Wirkung auf den neuen Hopfen bleiben wird. r iſt auch die Stimmung der Landwirte, die ſich angeſi ge ke Berge mehr ve echen, ſehr ge zinken die Hopfer preiſe unter die des Vorjahres, ſo werden die prächtigen Hopfenwälder, die landwirtſchaftlicher Fleiß innerhalb weni⸗ ger Jahre auf unſeren Feldern hat erſtehen laſſen, wohl bald wieder, wie das ſchon einmal der Fall war, dem Pflug zum Opfer fallen. ' Eberbach, 20. Aug. Der am vergangenen Mitt och bei der Movsklinge in den Neckar gegangene Kaufmann J. Schlöſſinger von Mosbach konnte beim Breitenfeld, gegenüber dem Feuerbergtunnel, geborgen werden. Die Leiche wurde nach Mosbach überführt. ſchen Studentenleben befaßt, e) aber nicht, auf Forderungen auch nur einer Verbindung geſtoßen zu ſein, deren Erfüllung gleichbedeutend mit dem Umſturz der be⸗ ſtehenden Ordnung geweſen wäre. Nur Reformen werden erſtrebt. Mir fällt da gerade ein Grundſatz der Burſchen⸗ ſchaft ein alſo lautend:„Der Wille des Fürſten iſt nicht das Geſetz des Volkes, ſondern das Geſetz des Volkes ſoll der Wille des Fürſten ſein. Das klingt doch ſehr weiſe „Dem Ohr der jungen Brauſeköpfe mag es weiſe klingen. Im Grunde genommen iſt dieſe Forderung aber genau ſo töricht, wie diejenige, welche die Menſchen an den lieben Gott ſtellten, um das Wetter ſelber zu machen Nein, nein, junger Mann, ein Volk das glücklich ſein, glücklich werden will, muß politiſch unmündig, muß dem kirchlichen und politiſchen Des⸗ potismus unterworfen bleiben.“ „Iſt das wirklich Ihre feſte Ueberzeugung?“ „Meine feſte Ueberzeugung und bleibt es, ſo lange ich lebe.— Daß ſie richtig iſt, wird die Zunkunft lehren.“ goldenen „In der Unabhängigkeit des Geiſtes liegt des Geiſtes Freiheit, in der Bewahrung dieſer Freiheit eines Volkes Ehre,“ ſagte Sand mit Nachdruck! „Ei, ei,“ höhnte der Staatsrat,„ich glaube, Sie wollten ſich bei mir Belehrung holen! Statt deſſen fühlen Sie ſich bemüßigt, mir ſolche zu erteilen. Dafür muß ich aber danken, denn hinter mir liegt ein an Ehre, Ruhm und Erfolgen reiches Leben, an deſſen Eingangsſchwelle Sie erſt ſtehen Oder haben auch Sie ſchon etwas geleiſtet?“ „Noch nicht! Aber ich möchte gern etwas tun, was ich indes ohne Sie nicht kannn Einen Herzſchlag lang begegneten ſich die Blicke der beiden Männer. Da erhellte ein Erinnerungsblitz Kotzebues Gedächt⸗ nis, und einen Schritt zurücktretend rief er bleich vor Ent⸗ ſetzen: 5 „Ha, was iſt das?— Jetzt erkenne dh Sie! Sie ſind jener fanatiſche Student, der mir in einem Wirtshauſe Jenas ſchon einmal entgegentrat!“ g i a „Sie irren ſich nicht,“ ſagte der Jüngling düſter,„ich bins!“ „Was wollen Sie von mir?“ „Ihnen den Segen der deutſchen Jugend bringen, die Sie durch Ihre gottloſen, unſittlichen Schriften verführt haben.“ „Hinaus mit Ihnen! oder ich laſſe die Polizei holen.“ „Ich gehe ſofort, auch ohne die Polizei. Doch zuvor möchte ich Ihnen alles ſagen, was mein Herz bedrückt. Sie ſind ein ruſſiſchen Spion, ein Verräter Ihres Vaterlandes geworden und zwar um des ſchnöden Geldes willen Pfui über Exregung gewaltſam unterdrückend ſagte er mit he:„J i gehend mit dem deut⸗ Jo Geſinnung!! Aber Sie haben nicht bedacht, daß in den Aus der Pfalz Kraftrad gegen Kraftwagen— Ein Toter * Neuſtadt a.., 21. Aug. Geſtern abend ſtieß das Aut des von Neuſtadt kommenden Fabrikanten Klein aus Köln. mit dem auf dem Motorrad entgegenkommenden Kriminal⸗ kommiſſär Jahraus am Ort gang am Mettenheim in einer Kurve zuſammen. Jahraus, ein Neuſtadter, wurde tödlich verletzt. Er trug einen ſchweren Schädelbruch, einen Genickbruch und innere Verletzungen davon. Vom Motorrad geſtürzt * Weiſenheim a.., 20. Aug. Am Montag ſtürzte ein hie⸗ ſtger Motorradfahrer mit ſeiner Begleiterin von dem in voller 75 N Fahrt befindlichen Rad. Mit ſchweren inneren Ver⸗ etzungen wurden beide in das Frankenthaler Kranken⸗ aus gebracht. 8 1 * l 75 1 K “ Landau, 16. Aug. Aus Bingen wird gemeldet, daß dort die Leiche des Kaufmanns J. Weichſel aus Landau ge⸗ ländet wurde. Der Tote war mit feinen Kleidungsſtücken angetan. Es iſt noch nicht feſtgeſtellt, ob ein Selbſtmord oder Unglücksfall vorliegt. * Kaiſerslautern, 21. Aug. Die in Bobenheim a. Rhein bei Verwandten auf Beſuch weilende zehnjährige Marianne 1 7 1 Voll aus Kaiſerslautern wurde abends, als ſte ſtch auf dem Heimweg vom Friedhof befand, zwiſchen dem Turnplatz der und der Brücke von einem aus Worms kommenden Auto auf bis jetzt noch ungeklärte Weiſe erfaßt und zu Boden geſchleudert. Der ſofort zur Unfallſtelle eilende Arzt konnte nur den Tod der Bedauernswerten feſtſtellen, der durch den Bruch der Wirbelſäule ſowie eines linken Ober⸗ ſchenkelbruches und eines rechten Armbruches ſofort einge⸗ treten war. Das Gericht von Frankenthal nahm ſofort an Ort und Stelle den Unfall auf. * Ramberg, 19. Abg. An zwei Stellen der Gemeindege⸗ markung wurde ſtarkes Auftreten des Ha rtoffelkrebſes feſtgeſtellt. Die zuſtändigen landwirtſchaftlichen Aufſichts⸗ ſtellen haben Vorkehrungen zur Eindämmung dieſer, oft eine ganze Kartoffelernte vernichtenden Krankheit getroffen. * Dannſtadt(Pfalz), 19. Auguſt. In dem Anweſen des Landwirts Auguſt Frey brach nachts Feuer aus, dem die vollgefüllte Scheune und die umliegenden Wirtſchaftsgebände zum Opfer fielen, während das Wohnhaus nicht in Mit⸗ leidenſchaft gezogen wurde. Angeſichts der gefährlichen Si⸗ tuation würde die Ludwigshafener Berufsfeuerwehr glar⸗ miert, die jedoch wegen des herrſchenden Waſſermangels nicht in. Tätigkeit treten konnte. * Obermoſchel, 15. Aug. N D.. Der etwa 55fährige Kaufmann Karl Hörner Mundenheim verlor auf der ſteilen Lettweflerer Straße am Stadteingang die Herrſchaft über ſein ahrrad und fuhr gegen ein Haus, wobei er ſchwere Kopfverletzungen erlitt. Er wurde von der Sanitäts⸗ kolonne in bewußtloſem Zuſtande mit dem Sanitätsauto ins Krankenhaus nach Kreuznach verbracht. * Rülzheim, 20. Aug. Spaziergänger wurden im Walde von einem Millionenheer fliegender Ameiſen überfallen. Die Ueberfallenen mußten, durch ſchmerz⸗ hafte Biſſe gepeinigt, die Flucht ergreifen. In einem Falle mußte ärztliche Hilfe in Anſpruch genommen werden. * Thaleichweiler, 19. Aug. Das ajährige Kind des Peter Semar V. ſprang geſtern nachmittag auf der Hauptſtraße in bas Auto des Maſchinenhändlers Auguſt Geßner aus Dell⸗ eld und wurde ſo ſchwer verletzt, daß der To d bald darauf eintrat. Das Kind ſoll direkt in das Auto hineingelaufen ſein. * Zweibrücken, 19. Aug. Der 45 Jahre alte Baumeiſter Albert Witten mayer aus dem Stadtteil Bubenhauſen, der mit ſeinem Motorrad auf der Großſteinhauſer⸗Straße fuhr, wurde durch die Scheinwerfer eines entgegenkommenden Autos derart geblendet, daß er einen Jungen überfuhr und ſelbſt ſchwer zu Fall kam. Während der Junge mit leichteren Oberſchenkelverletzungen davonkam, flog Wittenmayer kopf⸗ über gegen einen Baum und trug neben erheblichen Kopfverletzungen einen Rippenbruch davon. meiſten Fällen der Verrat dem Verräter den Richter und Henker gebärt. Auch Ihnen hat er ſie geboren! Wie Sie — ſo müßten alle Judaſe ſterben.““ Bei den letzten Worten zog Sand blitzſchnell einen Dolch aus ſeinem linken Aermel, ſprang nahe an den Staatsrat heran, führte einen Stich nach deſſen Geſicht— was den geängſtigten Mann veranlaßte, ſeine Arme abwehrend zu erheben— und drückte ihm die kalte Waffe dann mehreremal in die linke Bruſt. Mit einem wimmernden Aufſchrei brach der Getroffene zuſammen. In dieſem Augenblick gellte es aus Kindermund zweimal „Papa! Papa!“ durch das Mordzimmer. ſchrocken wandte ſich der Mörder um und ſah ſich einem vierjährigen Knaben gegenüber Das Wunder, auf das er ſo lange gewartet! Aber leider, leider hatte es ſich um einige Sekunden zu ſpät ereignet. Denn wäre der kleine Alexander rechtzeitig, das heißt, ſo lange der Dolch noch in der Scheide ruhte, gekommen, Sand hätte es noch weniger als einige Tage früher Nadina vermocht, dem Kinde den Vater zu nehmen. Einen Augenblick ſtarrte er den jammernden Kleinen an, dann erwachte der Menſch wieder in ihm und ſofort beſchloß er, ſein Leben dem Kinde gleichſam zum Opfer zu bringen. Mit einer Gebärde des Abſcheus ſchleuderte er den Dolch, mit dem er den Vater niedergeſtochen hatte, von ſich, zog das kleine Schwert aus dem Rock und drückte es ſich einige Zoll tief in die linke Bruſt, worguf er wenige Schritte neben ſeinem Opfer zuſammenbrach. Auf das wilde Schreien des Knaben ſtürzten ſofort ein Bedienter und Kotzebues Tochter Emmi in das Zimmer. Sie hoben den Blutüberſtrömten auf, der noch ſoviel Kraft beſaß, ſich in das anſtoßende Zimmer führen zu laſſen, wo er aber zuſammenbrach und auf den Knien der Tochter verſchied. Sands Ohnmacht dauerte nicht lange. Bald kam er wieder zu ſich, ſtand auf, zog den Dolch aus der Wunde und taumelte unſchlüſſig aus dem Zimmer. Wäre er im Vollbeſitz ſeiner körperlichen Kräfte geweſen, und hätte der ernſtliche Wille zur Flucht beſtanden, dieſe hätte ſich wohl bewerkſtelligen laſſen. Denn die eine Tochter, der Bediente und das herbeigeſtrömte Hausgeſinde waren um den Sterbenden beſchäftigt. Kotzebues Frau und die andere Toch⸗ ter waren im Salon durch ihre Gäſte von der Schreckens⸗ ſzene zurückgehalten und die Köchin und die Stubenmagd, welche eben die Treppe heraufeilten und Sand ſahen, wichen bor deſſen borgehaltenem kleinen Schwerte ängſtlich zurück, ſchrieen laut um Hilfe und„haltet den Mörder!“ [Fortſetzung folgt) — 8 A N — 1 Mittwoch, den 2. Auguſt 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 388 Zwei Hundertmarkſcheine und ein Frauenmantel Eine köstliche Gaunergeſchichte wird aus Frankfurt a. M. ſcheine ganz plumpe ſchlecht gemachte Fälſchungen ſind. Den berichtet. Sie dürfte manche brave Ehefrau vielleicht nach⸗„Kamwalier“ ſucht jetzt die Kriminalpolizei und der Gatte der denklich ſtimmen. Schauplatz der Handlung iſt die Kanfektions⸗ niektlichen jungen Frau ſucht das geſchwundene Vertrauen, Sch abteilung eines großen Warenhauſes während der gerade ab⸗ i—— 5 5580 geſchloſſenen Saiſonausverkäufe. Ein hübſches, adrettes Frauchen probiert eine Anzahl Mäntel. Wie es immer geht, a die Mäntel, die Gnade finden könnten, ſind ſelbſt bei den Nachbargebiete reduzierten Preiſen zu teuer. An einem prachtvollen blauen Mantel mit Chinchillabeſatz hängt das Herz der jungen Frau, A Lampertheim, 10. Aug. Heute nachmittag ertönte erſt⸗ aber er ſoll 150 Mk. koſten, und nur den dritten Teil dieſer mals die Feueralarmſirene zu ihrem Zwecke. In der Scheune Summe, nämlich einen Fünfzigmarkſchein, hat der Ehemann des Adam Knecht in der Viernheimerſtraße war Feuer ſpringen laſſen, Gutmütig, mitfühlend und verſtändnisnoll ausgebrochen. Durch den herrſchenden Wind verbreitete ſich hört die Verkäuferin die ihr durchaus nicht neuartygen der Bfrand auf einen neuen Stallbau und die angrenzende Flagen an, aber ſie kann leider nicht helfen. In Neſem Scheune des Philipp Edinger. Die Wohnhäuſer konnten Augenblick tritt ein eleganter, älterer Herr, der Zeuge der durch energiſches Eingreifen der Feuerwehr in Gemeinſchaft Verhandlungen war, an die unglückliche Käuferin hean und mit anderen raſch herbeigeeilten Einwohnern gerettet werden, ſagt:„Ich bin ein alter Junggeſelle, der ohne jede, ſchlimme obwohl bereits das eine Feuer gefangen hatte. Durch den Nebenabſicht einem Mitmenſchen gerne eine Freu de macht Funkenflug war auch ein auf ber andern Seite der ſehr brei⸗ und 5 2575 die Mittel zur Verfügung ſtehen, zu dieſem ten Straße gelegenes Anweſen in Brand geraten, aber es ge⸗ elta be deer deten e ae e dernen . 3 8 0 d abgebrannt Die junge Frau iſt zuerſt perplex, dann etwas mißtrauiſch und ſämtliche in ihnen aufgeſtapelten Heuvorräte und die befangen. Der alte Herr lächelt mild.„Kämpfen Sie Ihre ganze Ernte vernichtet. Es wird Brandſtiftung ver⸗ Bedenken nieder,“ ſagt er„und trinken Sie mit mir im Er⸗ mutet. Die Polizei ſoll bereits einen dringend Verdächtigen friſchungsraum eine Taſſe Tee, dort will, ich Ihnen unauf⸗ feſtgenommen haben. fällig die fehlende Summe zur Verfügußg ſtellen.“ Wenige s Guſtavsburg, 20. Aug. An der Mainſchleuſe ſpielten Minuten ſpäter erhält der Kavalier der alten Schule von der zwei Kinder. Plötzlich fiel das 6jährige Kin d des Ar⸗ Dame den Fünfzigmarkſchein und ſchi bt zwei Hundertmark⸗ beiters Silberhorn ins Waſſer. Das andere Kind lief ſcheine in ihre Handtaſche. Dann verſchwindet er diskret, um weinend davon und wollte den Grund ſeines Jammers nicht die Dame nicht übermäßig lange zu kompromittieren. Glück⸗ angeben. Nach etwa einer Stunde wurde das ins Waſſer ge⸗ de ektt b ö fallene Kind aus dem Main gefiſcht. Wiederbelebungsverſuche Mantel und erfährt an der Kaſſe, daß die zwei Hundertmark⸗ waren ohne Erfolg. 2 e wird das Wetter werden? Weiter-Vorausſagen für Donnerstag, 21. Auguſt 1929 Noch bewölkt und beſonders im Süden zeitweiſe Regenneigung, nördliche Winde, Temperaturen wenig verändert. Wetter⸗Nachrichten Peiſewelter in Deutſchiand DDr 8 8 g 2 8 der Badiſchen Landeswetterwarte Karlsruhe Nord⸗ und Oftſee: Beobachtungen badſſcher Wetterſtellen(.26 Uhr morgens). Mäßiger Weſtwind, wolkig. Geſtern: mäßig warm, vor⸗ FCC 5. wiegend bedeckt. 5 0 Ae 5 5 2 1 in NN tur 858—— Wetter Harz und Thüringer Wald: m mm 50 S Richt. Stärke 3 9 33 5 5 — N— Leichter Weſtwind, wolkig, örtliche Regen. Geſtern: kühl Wertheim 181. 10 16 9 i bedeckt und trübe. f. Königsſtuy 563 705. 11 18 10 80 fkeicht wolkig 8 . 545 5 8 12 17 10 NNO 5 1 Rhein⸗ und Weſergebiet: ad.⸗Ba g. 2 1 0 4 0 4 5 2 Villingen 780 767% 18 1 8 5 78720 Regen Leichte Nordwinde, bedeckt, ſtrichweiſe Regen. Geſtern: Sato 1275 689% 4 7 4% No echt kühl und wolkig. ade gweil.— 765,3 12 17 11 ſtill bedeckt f f St. Hlaſten 780 10 16 10 5 en Fichtelgebirge, Erzgebirge und Sudeten: Söchenſchw. 8 5 g Leichte, örtliche verſchiedenen Winde, Regen. Geſtern: Hinter der abziehenden finniſchen Zyklone folgte ein Hoch⸗ kühl, Dauerregen. ruckgebiet, das, mit dem norddeutſchen Teilhoch zu einem Hoch über der Oſtſee, Südſchweden und Südweſtfinnland vereinigt, nach Oſten zieht. Der geſtern verflachte Keil des Azoren ⸗Hochs iſt, wieder etwas verſtärkt, bis nahezu Alpen: Leichter Nordweſtwind, bedeckt mit vielfach Nebeln. Geſtern: kühl und regneriſch. 18 den Rhein vorgedrungen und fördert an ſeinem Oſt⸗* abhang immer noch kühle maritime Luft über uns hinweg, 0 deren Bewegung durch tiefen Druck über Norditalien noch Flugwetter FR 3 Ar— 12— verſtärkt wird. Stau dieſer Strömung an den Alpen ruft Ueber ungeordneten, meiſt nördlichen, leichten Boden⸗ im Süden des Landes anhaltend ſtarke Bewölkung und winden, in der Höhe friſche, in Oſtdeutſchland und am Alpen⸗ Geſchäffiche Mitteilungen 5 Deutſche Spitzeuleiſtung im Tourenſport In vterzehntägtger Nonſtopfahrt bewältigte Chefredakteur Buchlß⸗ München auf Zweiliter Adler⸗Favorit Vierzylinder die Fahrt von Frankfurt nach Binedſik am Euphrat in Kleinaſten an der Gronge von Kurdiſtan, Meſopotamien, Anatolien und zurück nach St. Mo⸗ ritz, dabei rund d Kilometer auf teilweiſe vollkommen unweg⸗ ſamem Gelände zurücklegend, was einer Tagesfahrt von faſt 650 Kilometer enkſpricht. Fahrer wie Maſchine waren den unerhörten Anforderungen völlig gewachſen, doch könnte Buchli erſt einige Stun⸗ den nach Schluß der Zielkontrolle eintreffen, da re infolge eines türkiſchen Nationalfeiertages eine Zwangspaußfe von 26 Stunden einlegen mußte, die er bis auf 5 Stunden aufholen konnte. Vom Standpunkt des Tourenſportes muß die Leiſtung als ganz enorm und beiſpiellos bezeichnet werden. Adler hat damit wieder bewieſen, daß der Favorit der Wagen für aller höch ſte Reiſe⸗ leiſtungen iſt. SA g6 Aus den RNundfunk- Programmen Donnerstag, 22. Auguſt Deutſche Sender Berlin(Welle 418), Königswuſterhauſen(Welle 1638 20 Uhr: Sende⸗Spiele: Robert der Teufel, Oper in drei Teilen; anſchl. Tangmuſik. Breslau(Welle 253) 20.15 Uhr: Aus dem Reſtaurant„Südpurk“ Blasmuſik; 22.30 Uhr: Von Gleiwitz: Unterhaltungs⸗ und Tonzmuſik. Frankfurt(Welle 390) 12.30 Uhr: Schallplatten; 16.15 Uhr: Konzert; 19.30 Uhr: Von Stuttgart: Die Roſe von Stambul, Operette in drei Alten. Hamburg(Welle 372) 20 Uhr: Juhann Strauß⸗Mongert; ß Uhr: Gartenkonzert. Kömigsberg(Welle 276) 20.30 Uhr: Konzert. Langenberg(Welle 478).30 Uhr: Brunnenkonzert; 1805 Uhr: Miktagskonzert; 17.35 Uhr: Veſperkonzert; 20 Uhr: Vom Mennett zum Slowfox; anſchl. Konzert. Leipzig(Welle 259) 20 Uhr: Unterhaltungskonzert. München elle 593), Kalſerslautern(Welle 20 12.30 Uhr: Schallplatten; 16 Uhr: Unterhaltungskongert: 19.80 Uhr: Militärkonzert; 21 Uhr: Abendkonzert; 22.45 Uhr: Konzert und Tonzmuſik. Stuttgart(Welle 360) 12 Uhr: Schallplatten; 15.15 Uhr: Vun Frankfurt: Konzert; 19.45 Uhr: Aus dem großen Haus des Württ. Landestheate Stuttgart: Die Roſe von Stambul, Opevette in drei Akten; 22.15 Uhr: Gitarren⸗Duette. Ausländiſche Sender Bern(Welle 403) 20.80 Uhr: Abend klaffiſcher und romantiſcher Ouvertüren und Sinfonie⸗Sätze. Budapeſt(Welle 550) 20 Uhr: Konzert; 22.45 Uhr: Jazzband. Daventriy(Walle 479,2) 19.10 Uhr: Tanzmuſik; 20 Uhr: Vaude⸗ ville, Bartetévoxträge; 21 Uhr: Konzert; 22.50 Uhr: Tanzmuſik. Daventry(Welle 1553) 20 Uhr: Promenadenkonzert; 22.30 Uhr: Tanzmuſtk. Mallan d(Welle 501) 20.80 Uhr: La Baſoſche, Oper; anſchl. Tanz. Paris(Welle 1725) 20.05 Uhr: Abendkonzert. 5. Prag(Welle 487) 20.25 Uhr: Orcheſterkonzert; 21.80 Uhr: Klavier⸗ konzert; 22.20 Uhr: Schollplattenkonzert. Ro m elle 441) 21 Uhr: Konzert ſinfoniſcher Muſik und Sende⸗ ſpiel; anſchl. Tanzmuſfik. f Wien(Welle 517) 20.05 Uhr: Konzert des Wiener Sinfonie⸗ Orcheſters: W Uhr: Tanzmuſik. a Zürich(Welle 459) 20 Uhr: C. A. Bernpuilli⸗Aenbd; anſchließend Wunſchkunzert. 3 Radlio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marteplatz 6 2, 6— Telephon 28547 Kennen Sie ſchon den neuen Saba ⸗ Empfänger Oekonom 4 Röhren? Saba Oekonom iſt ein Hochleiſtungsgerät von ganz hervorragender Qualität und koſtet in Luxusausführung nur Mk. 160.—. Sie müſſen ſich dieſen Apparat, der mit Ein⸗ knopfbebienung und ſämtlichen Neuerungen ausgeſtattet iſt, unbedingt vorführen laſſen. ——̃̃̃̃— Chefredakteur tur Fiſchen(im Urlaub) n 2 Ner antwortlich für Polttik: H. A. Meißner— Feuflleton Dr. S. Rayſer— Kommunalpolitik u. Lokales Richard Schönfelder Sport und Vormiſchtes⸗ ö Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles fibrige: .. R. Schönfelder Anzeigen u. geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Fa ud, 201 N 1 ib r. Die Wetterlag⸗ Ürfte auch Fin 5 18 Nyrdo tür eis. i 2 zeitweiſe Niederschläge Hervor. Die Wetterlage dürfte auch ö rand ſtürmiſche Nord⸗ bis Nordoſtſtrömung, meiſt wolkig. ſümtlich in Mannheim— Herausgeber, Drücker und Vorleger Druckerei Dr. Haas morgen ian weſentlichen die gleiche bleiben. Oſt deutſchland vereinzelt Regen. 1 ee Dr ieee eee eee eee ee 8 JJ. TTT Bei Nieren, Blasen- und Frauenleiden Harnsäure, Eiweiß, Zucker 1928: 22000 Badegaste Haupt- iiederlage n Mannheim; Wäümelm Müller zr. 4, 25 Tei. 21686 Heter Nixius G. m. B. H. Verbindungs-Kanal, Unkas Ufer s Tel. 257 96 Sohfiften kostenlos. 818 Lodles- Anzeige Gestern mittag 2 Uhr ist mein lieber Mann, Herr A. Max Maillanger nach vollendetem 65. Lebensjahre sanft entschlafen. Mannheim, B 5, 8, den 20. 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Hierbei handelt es ſich um Waren, die bereits in den zurückliegenden Monaten in den freien Verkehr getreten ſind, in der Außenhandelsſtatiſtik aber erſt bei der meiſt halbjährigen Zollabrechnung nachgewieſen werden(Kaffee, Kakao, Tee, Mineraltle uſw.) Ueber dieſe lediglich techniſch be⸗ dingte Erhöhung der Einfuhrzahlen hinaus, ergibt ſich eine tat ſäch⸗ liche Zunahme der Einfuhr im weſentlichen nur bei Lebensmitteln; und zwar iſt hier vor allem die Einfuhr von Getreide( 66 Mill. /) Kartoffeln, Butter, Obſt und Küchen⸗ gewächſen geſtiegen. Die ſtarke Zunahme der Getretide⸗ einfuhr erklärt ſich größtenteils wohl aus Voreindeckun g vor Inkrafttreten der Zollerhöhung am 10. Juli. Die Einfuhr von Rohſtoffen und halbfertigen Waren iſt um 28 Mill./ höher ausgewieſen als im Juni, tatſächlich aber wohl etwas zurückgegangen, wenn man nämlich die Einflüſſe der Zoll⸗ abrechnungen auf die Einfuhrnachweiſungen ausſchaltet. Die Einfuhr von Fertigwaren hat gegenüber dem Vormonat unbeträchtlich abgenommen. Die Ausf uhr iſt gegenüber dem Juni um 21 Mill./ geſtiegen. Zugenommen hat— im weſentlich ſatſonmäßig— die Ausfuhr von Rohſtoffen( 16 Mill.) und von Fertigwaren( 23 Mill. J) Bei Rohſtoffen entfällt die Zunahme überwiegend auf Kohlen, Koks und gewiſſe Düngemittel, bei Fertigwaren verteilt ſie ſich auf eine große Zahl von Waren. Die Ausfuhr von Lebensmitteln iſt um 17 Mill.“ zurückgegangen. Eine Abnahme ergibt ſich hier hauptſächlich bei Getreide und Zucker. Die wichtigſten Reparationsſachlieferungen im Jult 1929 ſind: aus der Gruppe Rohſtoffe und halbfertige Waren Steinkohlen mit 20,7 Mill., Koks mit 8,1 Mill., chemiſche Rohſtoffe und Halbzeuge 1,8 Mill.. Aus der Gruppe Fertigwaren, Maſchinen 8,0 Mill. I, Walzwerkerzeugniſſe und ſonſtige Eiſenwaren mit 7,0 Mill. /, Waſſerfahrzeuge mit 3,1 Mill. /, chemiſche Erzeugniſſe mit 3,0 Mill.„, Papier⸗ und Papierwaren mit 2,8 Mill. J. Das Abkommen Allianz-Frankfurter Weitere Bankenbeſprechungen Nachdem der Garantievertrag der Allianz für dtrekte Verſiche⸗ rungsgeſchäfte der Frankfurter Allgemeinen von deren Auſſichtsrat gebilligt wurde, wobei ſich die Allianz bereit erklärte, die Frankfurter Geſchäfte in Form einer neuzugründenden„Neue Frankfurter All⸗ gemeine Verſicherungs⸗AG.“ fortzuführen, ſind noch weitere Ver⸗ handlungen des Aufſichtsrates mit der Allianz notwendig, um dite Höhe der Entſchädigungen feſtzuſtellen, die von der Allianz aus den zu übernehmenden direkten Verſicherungsgeſchäften der Frankfurter zu zahlen ſind. Dieſe Summe ſoll von einem Schleds⸗ gericht feſtgeſetzt werden. Sie richtet ſich, wie wir erfahren, nach dem bei ähnlichen Vorfällen bei Verſicherungsgeſellſchaften üblichen Schlüſſel, der ſich aus 30—40 v. H. der Prämieneinnahmen zuſam⸗ menſetzt. Es ſind alſo hierbei immerhin mehr als 16 Mill./ zu erwarten. Neben dieſen Aktivpoſten iſt in dem Status der Frank⸗ furter, an dem fieberhaft gearbeitet wird und der wahrſcheinlich erſt im Laufe des Donnerstog in rohen Grundzügen überblickt wer⸗ den kann, vor allem der Faſſonwert der Frankſurter zu berück⸗ ſichtigen. Ueber deſſen Höhe iſt man wahrſcheinlich auf die Kulanz der Allianz angewieſen. Da die Alllanz, um einen völligen Zuſam⸗ utenbruch zu vermeiden, ſofort mit einer Garantieübernahme ein⸗ geſprungen iſt, ſind naturgemäß hier nur wenige Millionen als Faſſonwert zu leiſten. Neben dem Aktivvermögen der Frankfurter liegt vor allem ein ſehr erheblicher Aktivpoſten in den Tochtergeſell⸗ ſchaften, der, wie uns aus Verſicherungskreiſen erklärt wird, mit wenigſtens über 10 Mill./ anzunehmen iſt. Bemerkenswerterweiſe wurden die Tochtergeſellſchaften vor dem Zugriff der Al⸗ [tanz vorläufig geſchützt, ſie bleiben vielmehr vorerſt ſelbſtändig. Bekanntlich liegen bereits Beſtrebungen, ſo bei der Berlin⸗Preußiſchen vor, ſich aus der Kombination der Frankfurter Allgemeinen überhaupt loszulöſen. Während man im allgemenien noch keinen Ueberblick über den Status hat, glaubt man ihn eher als aktiv bezeichnen zu können. Immerhin iſt die Vermögenslage noch durchaus unüberſichtlich, ſo daß von einem frühzeitigen Optimismus noch abzuſehen iſt. Heute werden bei der Disconto⸗Geſellſchaft Berlin dite Banbbeſprechungen für Bildung des Stillhaltekonſor⸗ tiums fortgeſetzt. Dabei dürfte es zutreffen, daß 70 Mi Il.“ Verbind lichkeiten der Frankfurter Allgemeinen auf deutſche Groß⸗ banken und Banken und 40 Mill./ auf ausländiſche Forderungen entfallen. Das Garantiekonſortium hat alſo wenigſtens für die Aus⸗ landsforderungen einzutreten. Im übrigen verlautet gerüchtweiſe, daß der Michael⸗ Konzern dem Garantiekonſortium ernſtliche Schwierigkeiten bereiten ſoll. Die Schädigung bleibt abzu⸗ warten. Am Donnerstag iſt eine Preſſebeſprechung in Berlin über die Affäre der Frankfurter vorgeſehen. 18 Vergleichs verfahren Südweſtdeutſche Bauk AG. Frankfurt am Main beantragt. Wie wir erfahren, liegt als Ergebnis einer Be⸗ ſprechung über die Situation des Inſtituts der Beſchluß vor, das Vergleichsverfahren ſofort zu beantragen. * Unterſchlagung bei der Südweſtdeutſchen Bank.? Wie wir von maßgebender Seite, die mit der Ueberprüfung der Verhältniſſe bei der Südweſtdeutſchen Bank vertraut iſt, erfahren, iſt die Lage bei dem Inſtitut nach den verſchiedenſten Seiten hin ſehr ver ⸗ worren. Es liegen beſtimmte Anhaltspunkte für größere Unterſchlagungen vor. Man könne vorläufig mutmaßen, doß der am Montag flüchtig gegangene Direktor Sauerbre y di⸗ rekte Unterſchlagungen ſich habe zuſchulden kommen laſſen. Poſitives könne erſt nach Ausgang der Unterſuchung feſtgeſtellt werden. * Neue Verluſte der Deutſchen Edelſtahlwerke AG. in Bochum. Die dem Stahl verein naheſtehende Geſellſchaft, die bereits für 1927 8 bei 30 Mill. 1 Kapital 0,72 Mill./ Verluſt auswies, hat in 1929 von Monat zu Monat mit ſteigendem Verluſt gearbeitet. Mannheim nach ſchwachem Beginn wieder erholt Die on der geſtrigen Nachbörſe eingetretene Erholung, die auch an der Frankfurter Abendbörſe weitere Fortſchritte machte, über⸗ trug ſich auch auf die heutige Vorbörſe. Zu Beginn kral aller⸗ dings eine enttäuſchende Wendung ein und das geſamte Kursniveau mußte ſich, teilweiſe bemerkenswerte Abſtriche gefallen laſſen. Zur Begründung wurde angeführt, daß ſich in der bewußten Frankfurter Verſicherungsangelegenheit neue Komplikationen ergeben hätten und daß von einer Regelung vorerſt nicht die Rede ſein könnte. Auch die bisher ausſichtsloſen Verhandlungen im Haag trugen ihr Teil dazu bei. Im wweiteren Verlaufe wur⸗ den aber die geſtrigen Tiefkurſe faſt wieder erreicht und es ſtellten ſich Farben auf 217, Daimler auf 50, Dt. Linoleum auf 391 v. H. Zellſtoff Waldhof gaben auf 233 v. H. nach. Eine Ausnahme bi deten Mannh. Verſ.⸗Aktien, die R..— höher, à R/ 119.— ge⸗ ſucht blieben. Frankfurt ſchwächer Im Anſchluß an die freundlichere Stimmung der geſtrigen Abendbörſe bot auch im Vormittags verkehr der Markt ein Juverſichtlicheres Bild. Die Klärung der Situation bei der Frankfurter Allgemeinen trug im weſentlichſten zur Beruhigung bei. Für deren Aktien beſtand nach dem Zuſtandelommen eines ützungs⸗ konſortiums und dem geplanten Fortbeſtehen einer ſelbſtändigen Firma in Frankfurt weiteres Deckungsbedürfnis; doch neigte die Tendenz, als eine in Betracht gezogene Entſchädigungsſumme von Seiten des Allianz⸗Konzerns von 15 Mill. R. an die Frankfurter Allgemeine Verſicherungs.⸗G. bekannt wurde, die als ungenügend taxiert wird, wieder zur Schwäche. In erſter Linie hatten hierunter die Aktien des Unternehmens zu leiden. Man hörte einen Kurs von 170% gegenüber 200/ G. an der geſtrigen Abendbörſe. Die beſſere Beurtellung der Vorgänge im Haag trat jetzt wieder in den Hintergrund; auch konnte die feſtere geſtrige Newyorker Börſe keine Anregung bieten. Das Geſchäft war wieder ſehr klein, denn unter dem Einfluß der neueren Beurteilung der Lage, wovon der hieſige Markt ſelbſtverſtändlich immer wieder in ſtärkerem Maße be⸗ rührt wird, verhielt ſich die Spekulation ſtark Peer ot und ſchritt eher zu Abgaben. Auslandsaufträge waren ebenfalls kaum vorhanden, ſodaß auch hiervon die Börſe keine Anregung er⸗ hielt. Gegenüber der geſtrigen Abendbörſe waren zumeſt Ab⸗ ſchwächungen bis zu 2 v. H. zu verzeichnen. Stärker gedrückt eröffneten am Chemiemarkt J. G. Farben mit minus 2/½ v. H. Von Clektrowerten gaben A. E. G. 1 und Schuckert 8 v. H. nach. Für Chade beſtand dagegen einiges Intereſſe bei einer Beſſerung von 2.. Aſchersleben gaben 3, Rheinſtahl 2 und von Bankwerten Reichsbank 3% v. H. nach. Glanzſtoff verloren 37% v. H. Renten ſtill, jedoch zumeiſt leicht gebeſſert. Im Verlaufe war keine Beſſerung der Situation feſtzuſtellen. Vielmehr trat eine weitere Verſchlechterung ein. Frankfurter Allgemeine Verſ. wurden mit 150.“ Brief genannt. Auch die übrigen Märkte lagen erneut bis zu 1 v. H. ſchwächer. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 6 v. H. weiter leichter. Berlin abgeſchwächt Die Beruhigung, die geſtern beſonders an der Abendbörſe ein⸗ getreten war, ſetzte ſich heute vormittag und an der Vorbörſe weiter fort, doch wurde es kurz vor Beginn des offiziellen Verkehrs wieder etwas ſchwächer. Die erſten Kurſe zeigten dann kein einheit⸗ liches Ausſehen und lagen zum großen Teil z bis 2 v. H. unter den geſtrigen Mittagsſchlußlurſen. Montanwerte waren angeboten und gingen bis 2 v. H. zurück, dagegen waren Deutſche Linoleum, Chade und Hirſch⸗Kupfer bis 3 v. H. feſter. Deutſche Anleihen waren gut behauptet, Ausländer völlig geſchäftslos, Pfandbriefe N Auch für den Reſt des am 30. Sept. ſchließenden Jahres ſei nach der V. Z. mit Verluſten zu rechnen; die bereits früher aufgeworfene Frage einer Sanierung werde Ende des Geſchäftsjahres wohl wieder akut werden. 5 Rodi u. Wienenberger AG. für Bijouterie und Kettenfabri⸗ kation, Pforzheim.— Dividendeausfall. Der AR. beſchloß, der GV. am 16. Sept. vorzuſchlagen, den nach 17 600% Abſchreihungen auf Immobilien(wie i..) und 53 700(41 400), auf, Maſchinen und Geräte verbleibenden Reingewinn von 40 686„ zuſammen mit dem Vortrag von 70 411 J, alſo insgeſamt 111 097 vor u⸗ tragen. Eine Dividende wird olſo diesmal nicht verteilt(i. V. wurden aus einem Reingewinn von 153 286, einſchl. Vortrag 5 v. H. Dividende auf 1,60 Mill.% AK. verteilt). * Keine Aufgabe des Dampflokomotipbaus durch die AEG. letzter Zeit iſt in verſchiedenen Zeitungen wiederholt angeregt wor⸗ den, daß die AcG. den Dampflokomötivbau aufgebe. Die ACG. teilt hierzu mit, daß ſie keinen Grund hat, dieſer Empfehlung Folge zu leiſten, zumal ſie den Dampflokomotivbau, den ſie 1917 in Hen⸗ nigsdorf mit großem techniſchen Erfolg aufgenommen hat, in den Werkſtätten betreibt, in denen auch die elektriſchen Lokomotiven her⸗ geſtellt werden. 5 a * Hawege, Hausuhrenwerke G. m. b. H. Villingen. Dieſer be⸗ kanntlich vor kurzem von den Hausuhrenherſtellern gemeinſam ge⸗ gründeten Vertragsgeſellſchaft iſt nunmehr auch dte bisher allein noch fehlende Firma Thomas Ernſt Haller AG. in Schwennin⸗ gen beigetreten. Wieder Sfimmungsumſchwung- Nerpöſe und abgeſchwüthte Tendenz nicht unfreundlich. Am Geldmarkte war Tagesgeld mit—8 weiter leicht, dagegen lag Monatsgeld mit—107 aus, Warenwechſel nannte man mit 7 v. H. Nach den erſten Kurſen wurde es allgemein ſchwach. Man führte die Handelsbilanz für Juli als Hauptgrund dafür an, außerdem beunruhigte ein jedoch unbeſtätigtes Gerücht, daß das Reich erneuten Geldbedarf haben ſoll. Die Spe⸗ kulation ſchritt darauf zu Abgaben, die—3proz. Ver⸗ luſte zur Folge hatten. Schultheiß verloren ſogar 5 und Glanzſtoff über 6 v. H. Der Kaſſamarkt war bei Abgabeneigung des Pub⸗ likums durchweg ſchwächer. Der weitere Verlauf der Börſe blieb ſchwach. Man beobachtete an dog verſchiedenſten Märkten Exekutionen und führte eine Reihe non Gerüchten als Grund hierfür an. Vor allem beunruhigte ein Gerücht, nach dem eine alte Berliner Bankfirma geſtützt werden mußte und auch für Frank⸗ furter Rechnung Verkäufe getätigt wurden. Zudem machte ſich eine ſtärkere Verſteifung am Monatsgeldmarkt bemenkbar und man ſprach von ausländiſchen Geldkündigungen. Die Bönxſe ſchloß matt und zu den niedrigſten Tageskurſen bei—5prog. Verluſten gegen Anfang. Im Verlaufe tauchten Gerüchte auf, daß ſich bei den Ver⸗ handlungen mit den Gläubigern der Frankfurter Allg. Verſicherung Schwierigkeiten ergeben hätten.— Am Deviſen markt war es auch heute wieder ſehr hig; Dollars notierten gegen Reichsmark .1990. Die Schweizer Zinsſätze zogen leicht an, ſodaß ſich der Kurs für Zürich in Newyork von 1923%½ auf 1924 befeſtigen Ldonnte. Die übrigen europäiſchen Valuten kaum verändert, London 484.80, Paris 391% und Holland 4006, alles Newyorker Uſance. Das Geſchäft in Termindeviſen ſchrumpfte auf die kleinſten Umſätze zutſammen. Swapſätze Dollar gegen Reichsmark: 33 Stellen auf einen und 90 Stellen auf drei Monate. Berliner Metallbörſe 5 Kupfer? Brei 3 ink 24. 8 bez. Brief Geld bez. Brief Geld bez. 5 12 Januar—,— 148 75 148,0„ 46,50] 48,25.— 50 5049, Februar—.— 149,— 142,50—.— 46.50 46,25—.— 50 50 50. März—— 149,— 148.50 46.50 4650 46,50—.— 80,50 50. April—— 149.— 148 50—.— 46,5046 50—.— 50.80 50.— Mai 148,75 149,— 148.75—.— 46.78 46,50—.— 0 50 80.— Juni—.— 149,25 149,.——.— 46.75 46.50—— 50,78 80,— Juli—.— 149,50 149——— 46,75 46,75—— 50,75 50.— Auguſt—.— 147,25 146,25—.— 46,50 45.——.— 51.— 49.— Sept.—— 146,75 146.25—.— 46.50 46.——— 50.— 49.— Iltober—— 148— 147.50—— 46,50 46,25—.— 50.50 49.50 Nov.—.— 148.50 148.——.— 45,50 46,25—.— 50.50 49.50 Dez.—.— 148.75 148,50—.— 45,50 46,25 J—.— 80.50 49,50 Elektrolytkupfer, prompt, 170,75 Antimon Regulus 64 68 Orig. Hütten⸗Alumi ium 190.— Silber in Barren, per leg 12,00 78.75 dal. W̃ 194.— Gold, Freiverkehr, 10 gr. 28,00 28,20 Oü— Platin, dto, 1 gr. 5—10 345,.— Preiſe(ohne Edelmetalle) für 100 Kg Londoner Metallbörſe Metalle in L pro: 55 Si Anse 37740) ati Alumfn. In 8, Silber Unze ſtand. 187/40) fein. Platin Unze E U A. 100,C 100,0 20, 21. J do. Elertw. J 64,78 84,750 Queckſilben 22,2 22,25 Kupfer Kaſſa 74,15 74.80 Zinn Kaſſa 210,0 208.5 Antimon Reg 32,50 52,28 do. z Monate 74.79 74,80] do. 3 Monate 213.8 212,60Platin 13.85 14,5 Seilementſpr. 74, 78,75] do Settlemen 219,0 208,5 Wolframerz 38.—37.— Rupfer elektrol.] 84.75 84,75 do. Banka 222,0 220,5[Nickel Inland 175,0 175.0 do, beſt ſelesß 79 79 do. Straits 2183.5 209.0] do. Ausland 175,0 175.0 do ſtrong sh 110,0] 110% J Blei prompt 2285 28,— Silber 5 * Erhöhung der ſüddeutſchen Zinkblechpreiſe. Die Süddeutſche Zinkblechhändlervereinigung mit dem Sitz in Frankfurt a. M. hat ihre Preiſe mit Wirkung ab 20. Auguſt um 2,25 v. H. erhöht, nach⸗ dem ſie ihre Preiſe erſt am 9. Auguſtum rund 1,5 v. H. ermapigt hatte. In Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. bel Stückenotierungen in Mark je Stück 20. 5% Bab. St.⸗H. 27 75.— 7% Bab Kom. Gd 82.75 3% 8 hafenStadt 89,— 10% Mhm. Gold 101,0 89 .90 Gold 72, 8% Farben ds. 29 122,0 Badiſche Bank 160,0 Pfälz.Hypoth. B. 195,0 Mh, Ennetz. Bk. 148,0 Rh. Ereditbank. 121,2 Südd. Disconto. 130.0 Durlacher Hof 136,5 Eichbaum Gold 90.— 90, 21 1 82.75 Feſtverzinsliche Werte 5% Reichsanl. 87,25 5%„ 52,80 Ablöſungſch. U 10,75 „ohne. D. Wertb.(Wold!—.— D. Schatzanw. 29 % Schutzg. 14 4,65 87.25 52,50 11.20 9% ud wigsh. 2 10% Dim Gd. 28 101.0 85% 0* 27 7 85% Grkr. Mh. 29 15,50 5% Preuß. Kalt 6,70 5% Preuß. Rogg. 9,25 5% Südd. Feſtwd. 82% Grkr. M. abg.—.— % th. ⸗M.⸗Don 68.— % Had. Rom. Gd. 82, 75 8% Pfälzer--9 93,.— 9% th. Hop. 2. 2094.— „. K.-8 98.50 7%„-11 84,50 6%„„ 12-13 82. 6¼% Rhein. Lia 77,35 4½% Pfälz. Li 4½% Südb 12—.— „ eining. 873.50 4%% Pr, Z. B. Bio 72,25 Bank-Aktien Lich 75.—7 „28 90,.— 89,60 20 Ludwigsh. A. Br. 213,0 fälz. Preßhefe 136,0 chwartz Storch. 163,0 Werger Worms 192,0 Bab. Aſſekuranz 162.0 Continent. Verf. 80.— Mannh. Verſich. 117.0 .⸗G. f. Setlind. 64,— Brown, Boveri 136,5 Daimler⸗Benz Deutſche Linol. 301.0 Enzinger Union 86,.— Gebr. Fahr. J. G. Farben 218.0 Barmer Bankn 127.5 Bayr, Hyp. u. Wb. 148.0 Com. u. Privatb. 178,2 Darmſt. u. Nat. 272,5 Deutſche Bank 164,5 D. Effekten Bank 123.0 D. Hyp. u Wechſ. 127,2 D. Ueberſee⸗Bank 100.0 D. Vereinsbank—.— Disconto⸗Geſ. 156,0 Dresdner Bank 156,0 etall u. M⸗G—.— Mitteld Ed.⸗B.—.— Nürnbg. Verein—, Oeſt. Cred.⸗Anſt. 30,75 Pfälz. Oyp.⸗Bk. 135,0 Reichsdank 297,0 Rhein Creditbk. 121,2 Rhein Hyp.⸗Be. 146,0 Südd. Boden⸗K 157 0 Südd. Disconto 128.0 Wiener Bankver. 12.75 Württ Notenbk 181.0 Allianz 230,0 8 All. Vers. 148,0 Frkf. R. u. Mitv.—.— Maunh. Berſ.⸗G 118.5 Transport-Aktien Ang. D. Crebiib 128,0 125.2 Vabliſcht Dank 159,6189,5 pa 888 ——5 Straßb. 51 25 51.— 5 rankf. Bank 103,5 rkfrt. Hyp.⸗Bl. 140.2 Mannheimer Effektenbörſe 21. 163,0 192,0 162,0 80.— 119.0 Frankfurter Börſe 127,0 146.0 178 0 272,0 164.5 128.0 127.3 100.0 55 ordd. Lloyd. 112.0110 5 Oeſter. U. St. B 11,80 11.50 20, 10% Orkr. M. Bu. 125,0 15%„f 140,0 Karlsr.Näh, Hald 35.— C. H. Knorr 159,0 Konſerven Braun 73,— Mannh. Gummi 40.— Neckarſulm Fhrz.—.— Pfälz. Müblenw 151,0 Portl. Zem. Heid, 131.0 Rh. Elektr. A. G 150.0 Rheinmühlenw.—.— Südd. Zucker. 154,0 Wayß& Freytag 100,0 Zellſtoff Waldhf 284,0 Montan-Aktien Eſchwetl. Bergw. 198.7 Gelſenk, Bergw.—.— arp. Bergbau—.— lſe Bgb. St. A. 212,5 Kalt Weſteregeln 231,7 Klöckner 5 Mannesm.⸗R. 117,0 Mansfeld Akt 136,0 Otapt⸗Minen Phöniz Bergbau 106.0 Rhein. Braunk—.— Rheinſtahl 8 Salzw. Heilbr. 221 0 Tellus Bergbau 116.0 Bu. Laurahütte—. 2 Ber. Stahlwerke 118 2 Induſtrie-Aktien Eichb.-Mannh.—.— . 169,0 zwen München 285.0 Mainzer St.⸗A 220,0 Schöfferh. Bind Schwartz⸗Stor Werger 288,0 162,0 192.0 Accumulatoxren Adler Klever A. E. G. St.⸗A. 185.7 Aſchaff. Buntp. 152,0 Bd. Maſch. Durl. 142,0 Verein dtſch. Oelf. 68,— 8 Kali Aſchersleb. 226.5 2 KaliSalzdetfurth—— 63.506. Chade [Chamott. Annw 118.0 9 D. Gold⸗ u. S. Anf 140,0 „Ettling Spinn. 215.0 0 Goldanlethe.. 100,0 20,] 21. 20 5 20. Bad. Uhren.., Geſfürel.. Rein. Gebhech. 105,0 Bergm. Elektr..—.— Goldſchmidt Th. 74.50 Rheinelekt. V. A. 7750 Brem.⸗Beſig. Oel 62,50 Gritzner M. Durl. 59— 58.„ St. A. 149.0 Brown Boveri 136,5 Grün& Bilfinger 175,02 e D. 111.5 idelb. 182,0 181,5 ütgerswerke 82,.— 8 darftad 185.0 185.0 Pad e Men 83.— 10 432.5 Fine e 755 N Armat. 109,0 61.—] Hirſch Kupf. u. M. 189,0 80.— Hoch⸗ u. Tiefbau 97.— 9 a olzmann, Phil 104,0 olzverkohl.⸗Id 83.75 21. 105.0 77.50 148 5 11175 92 ilpert Schlincke Co. Hyg 89, Schnell pr. Frkthl. 61,— Schramm Lackf. 101,8 Schuckert, Nrbg. 225,5 Schuhf. Berneis 54.— e Seilinduſt-Wolff 64— e Siem& Halske——— Südd. Zucker 183.5 Chemiſche Alber! 61,15 Ch. Brockhues 80— 5 88 50,50 80.— Dt. Atlant.⸗T. 111,0 Ot. Eiſenhandel—.——.— 5 e 91,50 Dt. Erdöl.. 112.0 ungbans St. A.—— 62.— Kamm. Katlſersl 142.0 0 Karſtadt Rud.. 174,0 Klein, Sch. K Beck. 97.9 Knorr, Heilbr. 160,0 Konſerv. Braun 75.— 7 7 Kraus Cs. Bock. 50.50 5 Ver. deutſch. Oelf. 67,80 5 8 5 Vergt. Jute. 115.0 Lechwerzʒdke—, 106,5 Ver. Ultramarin.— Lahmener& Co. Ver. Zellſt. Berl. 108.0 Zubwigsb. Walz. 113,0 Vogtl. Maſch. St. 78 50 77.— Vofgt& Häffner—.—2 Volth. Seil. u. K. 68.— Dit Linoleum 308.0 Dt. Verlag. 218 0 Dresd.Schnellpr. 111,8 Dürkoppwerk St 24 Düſſel. Rat. Dürr 33. Dyckerh. e Widm.—— Tricot.Beſtabelm 60.50 Vet. Chem. Ind. 77.— Eisen Katſersl. 14.— Elektr. Licht u. K 205,0 Elektr. Lieferung 1670 Emag Frankf. 89,25 Sanne Anon 3130 0 linger Ma 2 110 15 215.0 215.0 2 75& Schleich 107,0 107.0 Fahr Gebr. Pirm— J. G Farben. 218,5 217.5 9%„ Bonds 2124.0 124,0 a Jetter 83,25 83,— Felt. Guilleaume— Seb Gas 126,0 126,0 Frkf. Pok.& Wit. 55.——.— Mainkraftwerke. Metallg. Frankf. 4 Mez Söhne 5 Miag, Mühld. Moenus St.⸗A.— Motoren Darmſt. Motoren Deuz 69.— 6 Motor. Oberurſ 105.0 50,— Wayß& Freytag 100.0 F. W. Wol 109,0 Zenſtoff Aſchffba. 158 9 8 Men 139.0 Neckarſulmer Fg.—.——.— Waldhof 285,5 Petersuntonßrf. 128,8 Pf. Nähm Kay. 21 Berliner Börſe SeAnatSer. 1 17,75 17,50 Feſtverzinsliche Werte 85 1 20— 19.75 Ufa(Freiverk.) 89.— Raſtatter Wagg, 14.— Darum. u..-B. 272,5 Dt. Aſtatiſche Bk. 65 75 Deutſche Bank. 165 0165, Dtſch.Ueberſeechk. 100,0 Disconto Comm. 150.7 Dresdner Bank. 156,5 Mitteld. Kredbk.—-—.— 5 Oeſterr. Creditbk. 30,75 Reichsbank 298,02 Rhein. Creditbk. 121,2 — Süddeutſch. Disc. 130,0 Frankf. Allgem Stück u 400—.— Induſtrie-Aktien Acrumulatoren— 184 2 Ablerwerjñte 49. Alexanderwerk 4250 Allg. Elektr.⸗G. 195,2 Alſen Portl.⸗Z. 183,8 6% Reichsanl. 29 87.50 0 21 Disch Ablöſgſch 1 52,80 Transport-Aktien ohne Ablöſgrecht 10,70 Schantungbahn.65 8 1 A f. Verkehrw 188 5 5% Bad. Kohlen—.—,— Allg. Lok. u. Str 107,7 82/0 Grkr. Mg. K. 15,70—.— Sid. Eifenbahn 122.2 5% Prß. Kaltanl. 6,72 apuag 119,0 5è8 Roggenwert. 10,.—1 Südamerika—.— 5% Roggenrentb 8,17 anſa Diſchift—.— 5% Landſch. Rog 8,50. Rordd. Lloyd. 111 0 Berein Elbeſchiſt. 24,50 Bank⸗Aktien Bank J. el. Werte 155 0 Bank Brauind. 158 0 Barm. Bankver. 128 2 Berl. Handelsg. 2085 9% Mexikanet 28.75 4% Türk. Ad. Anl. 3 85 4%„Bggd.⸗Eiſ!.50 0 955 2 1 8 11,80 % Bollobl. 1.75 00G 80h 12.10 75 EA 17 7 74 2 — 812888 184 81,75 Ammend Pap. 164.5 nhalt Kohl, 62, — 4½% Andt. Ser 77 Jom u Priptbk 178,2 Brown, Bop. C. 137.0 Charlott. Waſſer 106,2 5 EſſenerSteinkohl 189,7 Gaggenau.⸗A.. — 20 Aſchaffbg. Zellſt. 189.0 Augsb. N. Maſch. 88,25 Balcke Maſchin 121,0 Baſt Nürnberg 208,0 Berl.⸗Gub. Hut Braunk. u. Brikett 164.5 Bremer Vulkan 111,0 Bremer Wolle 169,7 Buderusciſenw. 78.25 Them. Heyden 75,25 hem Gelſenk.. 70,50 Chem Albert Conti Caoutſch. 165.2 Dalmler Benz 51,15 Deſſauer Gas 190.6 Diſch.⸗Atlant⸗T. 110,5 Deutſche Erdöl 118,0 Diſch. Gußſtahl.— Dtſche. Maſchfbr.. Itſche. Steinzg.—.— Deutſche Wollw. 18,71 Diſch. Eiſenhdl. 72,50 Deutſche Linol, Dürkoppwerke 24,65 Dynamit-Truſt 4 104,5 Elktr. Licht u. R. 208.5 Enzinger⸗ Union 86,75 Eſchw. Bergwerk 197,0 3590 Liſt& Co 88. J. G Farben. 218.5 Feldmühle Pap. 193,0 Faun& Guill.. 141,1 Frankfurter Gas—.— R. Friſter 184,5 Gebhard Textil. Gelſenk. Bergw. 186,7 Genſchow& Co 82.— Germ. Portl.⸗Z. 167,0 GerresheimGlaß 115,0 Ges. f. elkt. Unt. 409,7 Gebr. Gvedhardt 219.0 Goldſchmidt Th. 74,85 Gritzner Maſch. 35,50 Gebr Großmann 46.50 Grün K Bilfinger 175,0 J. P. Bemberg 310,08 Bergmann Elekt 225,52 279,52 Berl. Karls. Ind. 83,— Berliner Maſchb. 78,.— Br.⸗Beſigh. Oelf. 68,256 62,25 82,50 Concord. Spinn, 77.— Deuffchestabelw. 71,2572 308,58 Dresd.Schnellpr. 111,0 Dürener Metan 164.01 Elektr. Lieferung 166,01 42 Hindrichs&Auff. 89.85 5 Pbil (Kahla Porzenan 78, 5 C. H. Knorr 8 Araußck Cie. Lok 50, „ Kuffbäuſ.⸗ Hütte- 5 Lahmeher& Co. 172,0 Laurahütte 5 8 Schuhfab. 49. . 159.0 7 Lüdenſcheid Met 73.50 Mannesmann 116,6 Mech. Web Mez Söhne [Miag⸗Mühlen 5 Mix& Geneſt Oberſchl. Koksw. 05,1 Oſtwerke 20 ackethal Drahr 91.75 alleſche Maſch. 94.— ammerſ Spin 180.0 ann. M. Egeſt 37.— Feuer Gum 77. arpener Bergb. 142.0 Hartm Maſchin.—— Site dae 96.— ilpert Maſch. 110.0 Hirſch Kupfer Hirſchberg Hoeſch Eiſen 138.0 Hohenlohewerke 90,50 Holzmann 104,1 Horchwerke 85,— Ilſe Bergbau 215,0 M. Jüdel& Co. 162,0 Gebr Junghans 64.50 Kaliw. Aſchersl. 227,5 Farſtadt 8 Rlöcknerwerke 119,2 160,0 Nollm& Jourd. Gebr. Körting Kronprinz Met. 65,.— indes Els. 180,0 Carl Lindſtröm 342,0 2 bdewe& Co. 200,0 C. Lorenz 1 Magtrus.⸗G 18,75 Mansfelder Akt. 136,0 Markt- u. Kühlh. 132,0 Maſch-Buckau-W 120 0 Maximil Hütte 170,0 ind. 131.8 125,0 Motoren Deuß 80 Mühlheim Berg. 103.2 Neckarſulm. hr Oberſchl. E. Bed.25 Orenſt.& Koppel 8815 280.7 Gruſchwitz Teztil 58, j Pos Bergbau 107.0 on 7 Polyp 5 Rathgeber Wagg. 74,25 Leder 95.— f Nordd. Wollkäm. 133,0 18 20. AKheinfeld. Kraf 160,0 50 Rhein. Braunk. 284.2 Rhein. Chamotte 89,75 50 Rhein. Elektrizit 1515 5 ſütheinſtahl 6 Rlebeck Montan 184,0 50 Rückforth. Ferd, 69, 0 Sachſenwerk Salzdetfurth 50 Stem.& Halske 377 8 25 Stoęewer Nähm. 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Reisholz Papier Phosph. 28.— Südſee Ufa 287.5 64.— »„„„„ 0, . 6 DN e N 3 See e ö een 1 L- mungen des B. G. B. eine Einſchränkung erfahren. „Tötungen. — Mittwoch, den 2. Auguſt 1929 Neue Maunheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) NN rr 7e Seite: Nr. 885 5 ſftung des Autohalter Von Dr. jur. Hanns Waudrey⸗Berlin Die ſtetig zunehmende Zahl der Kraftfahrzeuge und die damit naturgemäß ſteigende Anzahl der Unfälle laſſen es von Intereſſe ſein, einmal genauer die geſetzlichen Beſtimmungen zu betrachten, nach denen eine Ausgleichung der durch die Un⸗ fälle herbeigeführten Schäden ſtattfindet. In Anbetracht der Gefahren, die der Automobilverkehr mit ſich bringt, haben hier auch die Vorausſetzungen für Schadenserſatzanſprüche der Geſchädigten im Verhältnis zu den grundſätzlichen Beſtim⸗ 1 Während im allgemeinen ein Verſchulden Vorausſetzung für jeden Schadenserſatzanſpruch iſt, iſt hier durch das Automobilgeſetz vom Jahre 1909 eine Erweiterung der Haftung erfolgt. An die Stelle des Verſchuldensprinzips tritt hier das Gefähr⸗ dungsprinzip, wie es erſtmalig durch die Inbetriebnahme der Eiſenbahnen notwendig wurde und im preußiſchen Eiſenbahn⸗ geſetz von 1838, das teilweiſe heute noch Geltung hat, zum Ausdruck kam. Mit der fortſchreilenden Entwicklung der Technik und der damit eng verbundenen des Rechts mußte auch das Gefährdungsprinzip eine Erweiterung erfahren. So wurde es unter anderem im Reichshaftpflichtgeſetz bei Un⸗ fällen in gefährlichen Betrieben und ſchließlich im modernen Luftfahrzeuggeſetz angewandt. Am wichtigſten aber iſt das Automobilgeſetz. a 5 Wer zwar rechtlich erlaubte, aber beſonders gefahrdrohende Handlungen vornimmt, ſoll ohne Rückſicht auf vorliegendes Verſchulden für aus dieſen Handlungen entſtehende Schäden haftbar gemacht werden. Das iſt der Grundſatz des Gefähr⸗ Hungsprinzips. Entſprechend haftet nach dem Automobilgeſetz der Halter eines Kraftfahrzeugs für alle bei dem Betriebe vorgekommenen Sachbeſchädigungen, Körperverletzungen und Eine Ausnahme von dieſer weitgehenden Haf⸗ tung tritt nur dann ein, wenn der Schaden auf ein unab⸗ wendbares Ereignis zurückzuführen iſt. Ein ſolches liegt nach dem Geſetz insbeſondere dann vor, wenn der Unfall durch das Verhalten des Geſchädigten, eines Dritten oder eines Tieres zurückzuführen iſt und außerdem der Führer jede nach den Umſtänden des Falles erforderliche Sorgfalt beobachtet hat. Daß dieſe Vorgusſetzungen vorgelegen haben, hat jedoch der Autohalter zu beweiſen, ſodaß den Geſchädigten ſelbſt eine Beweislaſt in dieſer Beziehung nicht trifft. Die Gerichte nehmen in dieſer Frage einen ſehr ſtreugen Stand⸗ punkt ein. So werden Unfälle, die durch Nebel, Näſſe oder Glätte herbeigeführt worden ſind, grundſätzlich nicht als un⸗ abwendbares Ereignis angeſehen werden können, da ſie durch geeignete Vorſichtsmaßregeln, wie langſames Fahren und Gleitſchutzvorrichtungen, verhindert werden können. Denn mach ſtändiger Rechtſprechung des Reichsgerichts iſt die im Automobilgeſetz erforderte Sorgfalt, nämlich jede nach den Umſtänden des Falles gebotene Sorgfalt, mehr als die allge⸗ meine Verkehrsſorgfalt des bürgerlichen Rechts. Sie erfor⸗ dert eine beſonders geſpannte Aufmerkſamkeit und Vorſicht, Verpflichteter iſt der„Halter“. Das iſt derjenige, der das Kraftfahrzeug in ſeinem eigenen wirtſchaftlichen Intereſſe benutzt und für ſeine Unterhaltung zu ſorgen hat. Wer daher das Kraftfahrzeug nur auf kurze Zeit geliehen oder gemietet hat und es nur vorübergehend benutzt, iſt nicht als Halter anzuſehen. Der Führer ſelbſt haftet nur dann, wenn er ſchuld⸗ haft gehandelt hat. Er muß aber ſeine Schuldloſtgkeit bewei⸗ ſen, wenn er ſich ſeiner Haftung entziehen will. Der Geſchä⸗ digte braucht daher im Prozeß gegen den Führer ein Ver⸗ ſchulden desſelben weder zu behaupten noch zu beweiſen. Da⸗ neben haftet der Führer auch ohne Verſchulden wie der Hal⸗ ter, wenn er eine Schwarzfahrt unternommen hat, Eine Schwarzfahrt liegt vor, wenn jemand ein Kraftfahrzeug ohne Wiſſen und Willen des Fahrzeughalters benutzt, Hierunter fallen, wie das Kammergericht ausführt, auch Abweichungen von einer beruflichen Fahrt, wenn dadurch die von dem Auto⸗ führer vorgenommene Fahrt im Zeitpunkt des Unfalls einen völlig veränderten Charakter angenommen hat und aus dem Rahmen des ihm hinſichtlich der Fahrt erteilten Auftrages herausfällt. Neben dem Chauffeur haftet auch bei einer Schwarzfahrt der Halter, wenn er dieſe ſchuldhaft ermöglicht hat. Eine wichtige Vorſchrift enthält das Automobilgeſetz zugunſten der Allgemeinheit inſoweit als es ausdrücklich be⸗ ſtimmt, daß Unfälle, die auf Fehler in der Beſchaffenheit des Kraftfahrzeuges oder auf ein Verſagen ſeiner Vorrichtungen zurückzuführen ſind, niemals als unabwendbares Ereignis im Sinne dieſes Geſetzes angeſehen werden dürfen. Gerade hierin kommt das Geführdungsprinzip ſtark zum Ausdruck, in⸗ dem ganz ohne Rückſicht auf ein Verſchulden aus dieſen Grün⸗ den herbeigeführte Unfälle den Kraftfahrzeughalter erſatz⸗ pflichtig machen. Im Gegenfatz zu dieſer ſtarken Ausdehnung der Haft⸗ pflicht ſind nur noch wenige Einſchränkungen gemacht worden. So ſind für die Höhe des zu erſetzenden Schadens gewiſſe Hüchſtgrenzen feſtgeſetzt, über die hingus Schadenserſatzan⸗ ſprüche nicht mehr auf das Automobilgeſetz geſtützt werden köunen. Im Falle der Tötung oder Verletzung eines Men⸗ ſchen beträgt die Höchſtſumme, zu welcher der Kraftfahrzeug⸗ halter verurteilt werden kann, 25 000 RM. Kapital oder eine jährliche Rente von 1500 RM., bei Verletzung oder Tötung mehrerer Menſchen bei demſelben Unfall 75000 RM. Kapital oder eine jährliche Reute von 4500 RM., bei Sachbeſchädigun⸗ gen 5000 RM. Aber dieſe Höchſtſummen beziehen ſich wie bereits hervorgehoben, nur auf Anſprüche, die allein auf das Aotomobilgeſetz geſtützt werden, bei denen mithin der Geſchä⸗ digte dem Schadenſtifter ein Verſchulden nicht nachzuweisen braucht. Iſt dies jedoch möglich, ſo können über dieſe Höchſt⸗ ſummen hinaus Anſprüche auf die Vorſchriften des B. G. B. über unerlaubte Handlungen geſtützt werden. Nach 8 823 B. G. B. iſt nämlich derjenige zum Schadenserſatz verpflichtet, der schuldhaft Leben, Körper, Geſundheik oder Eigentum eines an⸗ deren verletzt. Hier fehlen jegliche Höchſtſätze, ja es kann ſo⸗ gar bei Körperverletzungen oder Geſundheitsbeſchädigungen auch für den Nichtvermögensſchaden eine billige Entſchädigung in Geld als Schmerzensgeld verlangt werden. Dieſer ideelle Schaden fällt nämlich nach herrſchender Meinung und auch Aach der Anſicht des Reichsgerichts nicht unter das Aotomobil⸗ geſetz, da er lediglich ein Anſpruch aus Deliktshaftung iſt. Der auf das.. B. geſtützte Auſpruch gegen den Auto⸗ halter hat jedoch für den geſchädigten Dritten den großen Kagel, daß der Halter zunächſt einmal haftet, ſich aber von ſeiner Haftung dadurch befreien kann, wenn er beweiſt, daß er bei der Auswahl des ſchadenſtiftenden Chauffeurs die nötige Sorgfalt bewahrt hat. Dieſer Beweis wird ihm faſt immer gelingen, Dann haftet nicht mehr der Halter, ſondern nur noch der Chauffeur, womit dem Geſchädigten naturgemäß wenig gedient iſt. Eine weitere Ausnahme ſetzt das Automoblilgeſetz feſt für Kraftwagen, die eine Geſchwindigkeit von 20 Km. in der Stunde und auf ebener Bahn nicht überſchreiten können. Hier findet, ebenſo wie bei den Kleinkrafträdern, das Auto⸗ mobilgeſetz überhaupt keine Anwendung, da der Geſetzgeber eine beſonders ſtarke Gefährdung des Publikums nicht äner⸗ kannt hat. Auch dann tritt eine Schadenserſatzpflicht nur nach den Grundſätzen des bürgerlichen Rechts ein, wenn das Fahrzeug zur Beförderung des Verletzten, Getöteten oder der beſchädigten Sache diente oder der Verletzte beim Betriebe des Fahrzeugs tätig war. Auch hier iſt nicht das Gefähr⸗ dungsprinzig, ſondern das Verſchuldensprinzip Grundlage eines Schadenserſatzanſpruches. Wie bei allen Schadenserſgatzauſprüchen, ſo findet auch beim Automobilgeſetz der§ 254 B..B. Anwendung. Danach mindert ſich die Höhe des Schadenserſatzanſpruches verhält⸗ nismäßig, wenn auch ein Vexſchulden des Geſchädigten den Schaden mitverurſacht hat, je nach dem Grade, wie der Scha⸗ den vorwiegend von dem einen oder dem anderen Teile ver⸗ urſacht worden iſt,. Die Anſprüche auf Grund des Automobilgeſetzes ver⸗ jähren in zwei Jahren von dem Zeitpunkt an, in welchem der Erſatzberechtigte von dem Schaden und von der Perſon des Erſatzpflichtigen Kenntnis erlangt. Die Verjährung iſt jedoch gehemmt, ſolange zwiſchen dem Erfatzpflichtigen und dem Er⸗ ſatzberechtigten Verhandlungen über den zu leiſtenden Scha⸗ denserſatz ſchwehen, bis der eine oder der andere Teil die Fortſetzung der Verhandlungen verweigert. Außerdem ver⸗ liert der Erſatzberechtigte ſeinen Anſpruch aus dem Auto⸗ mobilgeſetz, wenn er nicht ſpäteſtens innerhalb zwejer Monate nach ſeiner Kenntnis von dem Erſatzpflichtigen dieſem von dem Unfall Mitteilung macht und der Erſatzpflichtige in dieſer Zeit auch nicht auf andere Weiſe von dem Unfall Kenntnis erhalten hat. Stützt der Verletzte ſeinen Anſpruch wegen Verſchuldens auf die Vorſchriften des bürgerlichen Rechts, o tritt die Verjährung erſt nach Ablauf von drei Jahren ſeit Kenntnis von der Tat und der Perſon des Erſatzpflichtigen Einer vorherigen Anzeige bedarf es hier nicht. Für die Zukunft werden dieſe geltenden geſetzlichen Be⸗ ſtimmungen kaum ausreichen, um der Allgemeinheit einen genügenden Schutz gegen die durch den zunehmenden Verkehr mit Kraftfahrzeugen drohenden Gefahren zu gewähren. Die durch die Vervollkommnung und Entwicklung der Technik ſtetig anwachſende Zahl der Kraftfahrzeuge und vor allem auch die Verbilligung derſelben erlauben es immer mehr und auch weniger zahlungskräftigen Perſonen, ſich ein Kraftfahrzeug anzuſchaffen. Durch die in letzter Zeit auch im Automobil⸗ handel ſtark aufgekommenen Abzahlungsgeſchäfte unter Eigen⸗ tumsvorbehalt des Verkäufers wird dieſe Gefahr noch erhöht. Hier iſt übrigens der Käufer ſchon„Halter“, trotzdem er noch nicht Eigentümer iſt. In dieſer Entwicklung liegt aber zwei⸗ fellos eine Gefahr, da in ſolchen Fällen eine genügende Ent⸗ ſchädigung der durch die unvermeidlichen Unfälle Verletzten in vielen Fällen in Frage geſtellt ſein wird. Das Automobil⸗ geſetz gibt hier zwar Schadeuserſatzanſprüche in reichlichem Maße, die ſogar beim Vorliegen eines Verſchuldens nach dem B. G. B. theoretiſch überhaupt nicht begrenzt ſind, ſorgt aber andererſeits nicht dafür, daß dieſe Anſprüche auch verwirklicht werden. Zwar werden in den meiſten Fällen wegen des hohen Riſikos Haftpflichtverſicherungen zur Abwälzung der Hafk⸗ pflichtanſprüche abgeſchloſſen. Aber eine Pflicht der Krafk⸗ fahrzeughalter, ſich gegen ihre geſetzliche Haftpflicht durch eine Verſicherung zu decken, beſteht nach unſerem geltenden Rechte nicht. Das iſt ohne Zweifel eine Lücke. Hier könnte nur eine Rechtspflicht zum Abſchluſſe einer Verſicherung oder ein zwangsweiſer Zuſammenſchluß ſämtlicher Teilnehmer am Kraftfahrzeugverkehr zu einer Art Berufsgenoſſenſchaft als Gefahrengemeinſchaft helfen, lung der Schadenserſatzanſprüche der Geſchädigten müßte ſich dieſe Genoſſenſchaft durch Umlagen verſchaffen, wodurch für die Kraftfahrzeughalter kaum eine größere Belaſtung enk⸗ ſteht, als ihnen durch die Prämienzahlung an eine Ver⸗ ſicherungsgeſellſchaft erwachſen würde. Eine Abſtufung der Höhe der Beiträge nach einzelnen Gefahrenklaſſen je nach der Art der Kraftfahrzeuge wäre auch hier am Platze, ebeuſo ein Rückgriffsrecht der Genoſſenſchaft auf den Schadenſtifter, wenn dieſer ſchuldhaft gehandelt hat, Das würde auch gleich⸗ zeitig die Verſuchung zu leichtſinnigen Fahrten einſchränken. Auf irgendeine Weiſe müßte jedoch die Allgemeinheit gegen die mit einer zukünftigen ſtärkeren Zunahme des Kraftfahr⸗ ein, zankauszug und zeugverkehrs verbundenen Verkehrsunfälle geſchützt werden. muerpflicht N Kann das Finanzamt den Kontoauszug eines Steuerpflichtigen verlangen? Nach 8 177 Rial O, ſind alle Perſonen, Körperſchaften und Behörden, ſoweit ſie Tatſachen bekunden können, dem Finanz⸗ amt auskunftspflichtig, lediglich mit der Einſchränkung, daß es ſich um ein eine beſtimmte Perſon betreffendes Steuerauf⸗ ſichts⸗ oder Steuerermittlungsverfahren handeln muß. Da⸗ mit iſt auch das Bankgeheimnis praktiſch auf⸗ gehoben. Die Finanzämter machen bei der Veranlagung zur Ein⸗ kommen⸗ und Vermögensſteuer von dieſer Vor⸗ ſchrift ſehr häufig Gebrauch, indem ſie die Banken um Ueber⸗ laſſung von Kontbauszügen beſtimmter Steuerpflichtiger er⸗ ſuchen. Eine Bauk hatte hiergegen Beſchwerde erhoben mit der Begründung, daß ein vom Finanzamt angeforderter Konto⸗ auszug nichts anderes ſei als die Vorlage des Geſchäfts⸗ buches, die nach 8 185 RAO. von der Genehmigung des Lan⸗ desfinanzamtes abhängig ſei. Da im übrigen der Anfangs⸗ termin für die Kontoauszüge nicht genannt ſei, fehle dem Verlangen auch die erforderliche Beſtimmtheit. Der Reichs fänanzhof hat in ſeinem Urteil(III A 114½)0 die Rechtsbeſchwerde der Bank verworfen, indem er ſich auf den Standpunkt ſtellt, daß das Verlangen des Finanzamts nach dem Kontvbauszug eines ſteuerpflichtigen Kunden unter§ 177 RAO. und nicht unter§ 185 RA., der eine Genehmigung des Landesfinanzamtes vorausſetzt, fällt, Auf Grund des 8 177 RAO. ſei die Steuerbehörde zur Ein⸗ forderung von Kontvoauszügen beſtimmter Kunden bei den Banken berechtigt. Nach dieſem Paragraphen ſind die Aus⸗ kunftspflichtigen zur Auskunft über Tatſachen verpflichtet, die in einem Steuerermittlungsverfahren für die Feſtſtellung von Steueranſprüchen von Bedeutung ſind. Sie haben die Aus⸗ kunft nach Form und Inhalt ſo zu erteilen, wie es das Finauzamt nach den Geſetzen und Ausführungsbeſtimmungen vorſchreibt, Es iſt alſo unzufreffend, wenn die Bank mit ihrer Rechtsbeſchwerde unter Anziehung des 8 185 RAO. die Auskunft auf beſtimmt zu bezeichnende Rechtsvorgänge be⸗ ſchränken will. Es genügt vielmehr zur Anwendung des 8 177 RAO. der Umſtand, daß die Bewegungen auf dem Bank⸗ konto eines Kunden Tatſachen ſind und, ſofern dieſe Tat⸗ ſachen für die Feſtſtellung von Steueranſprüchen in einem Steuerermittlungsverfahren von Bedeutung ſind, hält ſich das Finanzamt im Rahmen des Geſetzes, wenn es die Auskunft in Form eines Konto⸗ auszuges verlangt. Es kann auch keine Rede davon ſein, daß ein ſolcher Kontoauszug gleichbedeutend wäre mit der Vorlegung der Geſchäftsbücher ſelbſt. Denn letzteres be⸗ deutet die Offenlegung einer Urkunde, während die Ueber⸗ reichung eines Konthauszuges gleichbeden⸗ tend iſt mit einer ſchriftlichen Zeugenausſage. Zwiſchen beiden unterſcheidet das Geſetz ſehr ſcharf. Dies er⸗ gibt ſich auch aus der Begründung zu 8 185 RAS. Danach bedeutet die Berechtigung, die Vorlegung von Urkunden zu verlangen, das weitergehende, mit erhöhten Kautelen um⸗ gebene Recht, weil dieſes die Nachprüfung der Richtigkeit der Auskünfte ermöglicht. Gerade hinſichtlich der hier in Frage ſtehenden Behandlung der Geſchäftsbücher hebt die Begrün⸗ dung hervor, daß nach 185 RAO. die Vorlegung ver⸗ langt werden könne, während die Auskunftspflicht ſtherihren Inhalt ſchon nach§ 177 RAO. beſtehe. Der Kontoauszug einer Bank iſt aber nichts anderes als eine Auskunft über den Inhalt der Geſchäftsbücher. Auch der von der Bauk erhobene Einwand, daß das Vier⸗ langen des Finauzamtes au Unklarheit leide, ſei ſachlich aht begründet. Es könne gerade für ein Bankinſtitut nicht zwei⸗ felhaft ſein, daß die Forderung, einen Kontvauszug über das Guthaben eines Kunden an einem beſtimmten Stichtag vor⸗ zulegen, ſich nicht auf die Offenlegung aller Vorgänge der Geſchäftsverbindung erſtrecke, ſondern nur den Stand des Kontos an dem Stichtag erfragen wollte. Daher ſei auch die Angabe eines Anfangstermins für den Kontoauszug bedeu⸗ tungslos und der dahingehende Einwand des Klägers müſſe als unbegründet zurückgewieſen werden. 5 Der Aufforderung des Finanzamtes, Kontoauszüge vor⸗ zulegen, iſt alſo regelmäßig zu entſprechen, wenn die geſetz⸗ lichen Vorausſetzungen vorliegen, d. h. wenn es ſich um die Er⸗ mittlung von Steueranſprüchen gegen eine beſtimmte Perſon handelt und die Verhandlungen mit dem Pflichtigen nicht zum Ziele führen oder keinen Erfolg verſprechen. f Wertſachen vorzulegen, die für den Steuerpflichtigen per⸗ wahrt werden, oder Einſicht in Behältniſſe zu gewähren, die dem Steuerpflichtigen zur Aufbewahrung von Wertgegey⸗ ſtänden überlaſſen ſind, kaun nur verlangt werden, wenn dies erforderlich iſt, um die Wahrheit zu ermitteln oder wenn Ge⸗ fahr im Verzuge iſt. Das Finanzamt kann in ſolchen Fällen die Bank anweiſen, dem Steuerpflichtigen während einer an⸗ gemeſſen kurzen Friſt nur in Gegenwart eines beamten Zutritt zum Schließfach zu gewähren oder das Deppt auszuhändigen. Jlugverſicherung Kunſtflüge ſind von der Verſichexung ausgeſchloſſen Die Klägerin iſt die Witwe des om 31. Mai des bei Halle a. S. rungs⸗A. G. in Berlin, Zahlung der Verſicherungsſumme ſenen Luftfahrtverſicherung ihres verſtorbenen Mannes, Daz; Landgericht Halle a. S. hat die Klage abgewieſen, das Ober⸗ landesgericht Naumburg g. S. hat ihr ſtattgegeben,. Auf die beim Reichsgericht eingelegte Repiſion der Beklagten hat auf Abweiſung der Klage erkannt. Aus den reichsgerichtlichen Entſcheidungsgründen ergibt Ohne Rechtsirrtum hat das Oberlandesgericht im gegenwär⸗ tigen Falle angenommen, daß der Verunglückte R. den Unfall bei einem Kunſtfluge erlitten hat. Er hatte am gleichen Tage bei denen er Kunſtfigurxen ausführte; auch bei dem letzten Fluge, der ſeinen Tod kurze Zeit nach Ausführung einer Kunſtfigur durch Abſturz herbefführte, hatte er von vorn⸗ herein die Abſicht gehabt, Kunſtfiguren zu fliegen, 0 erhöhte Unfallgefahr, für die auch die außergewöhnliche Ner⸗ nicht nur für die Zeit, in der gerade eine einzelne Kunſtfigur ausgeführt wird. Sie ſetzt vielmehr ſchon mit dem Wor⸗ des Kunſtfliegens ein und endet in der Regel erſt mit Beendigung des Fluges. Deshalb kann der Ausſchluß Gefahrenhaftung ſich nicht nur auf die Zeit des Fliegens de ob der Unfall während des Kunſtfluges überhaupt— also zwiſchen Aufſtieg und Abſtieg des Flugzeuges— erfolgt ist, (VII. 44½9.— 5, Juli 1920.) 5 Die nötigen Mittel zur Erfül⸗ Fiuauz⸗ jetzt der 7. Zivilſenat des höchſten Gerſchtshofs das Urteixß des Oberlandesgerichts aufgehoben und gleich dem Landgericht ſich, daß nach 8 18 Nr. 5 der Allgemeinen Bedingungen der Beklagten Kunſtflüge von der Verſicherung ausgeſchloſſen ſind. ſchon mehrfach von dem Flugplatz aus Flüge unternommen, AB einzelnen Figuren beztehen; vielmehr kommt es darauf au, N einem Kunſtfluge tödlich verunglückten Flugzeugführers R in Sie fordert von der Beklagten, einer Verſiche⸗ von 20000 Mark auf Grund der zu ihren Gunſten abgeſchloſ⸗ Die ſtark venanſpannung des Fliegers eine Rolle ſpielt, beſteht aben Mittwoch, den 21. Auguſt 1929* Neue Mannheimer Zeitung(Abeud⸗Ausgabe) Nie letzten Reste Die letzten Reste Die letzten Reste Tollmosseie Wirtstoffen Künstterdruck Reine Wolle, regulärer für Jumper etc., tegu- indanthren, regulärer reis bis.80 Mk. later Preis bis.75 Mk. 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