11 rn Vonnerstag, 22. Auguft 1929 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten Poſtſcheckkoffto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R.0/1 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen. Waldhofftr.6, chwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951. 24952 u. 24953. 15 2 Aontag: Sport und Spiel Regelmäßige Beilagen: Geſet u. Recht n Dienstag wechſelnd: Aus der Welt der Cechnil Donnerstag wechselnd: Mannheimer Frauenzeitung Aus dem Kinderland Freitag: Wandern u. Neiſen Wiltag⸗ Ausgabe Mannheimer General Ameiger Kraftfahrzeug und Verkehr Neues vom Film Nr. 386— 140. Jahrgang 8 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelhele fir Allgem. Anzeigen 0,40 N. M. Netlamen 34.⸗M. 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In dieſem Moment ging das Schiff vorne hoch, wodurch die hintere Motorengondel auf die Erde gedrückt wurde. Die Hilfsmannſchaft hielt das Schiff feſt und brachte es ohne Zwiſchenfall in die Halle zurück. Eine vor⸗ läufige Unterſuchung hat ergeben, daß die Reparatur ungefähr 24 Stunden dauern wird. In einem Interview erklärte Kapitän Flemming über den Unfall:„Die Hilfs⸗ maunnſchaften hielten das Heck etwas zu ſtark nach unten. Daher ſchlug die hintere Gondel beim Verlaſſen der Halle auf die Türſchwelle auf. Der Boden wurde herausgeſchlagen und die Streben verbogen. Ich glaube jedoch, daß wir am Freitag morgen um 4 Uhr[(Don⸗ nmerstag 20 Uhr Me.) ſtarten können.“ Wie eine ſpätere Meldung beſagt, kann der neue Start des Zeppelin unter Umſtänden bis g u m Samstag oder ſogar bis zu einem päteren Tag verzögert werden. Es hat ſich jetzt herausgeſtellt, daß die Verbin⸗ dungen zwiſchen der Maſchinengondel und dem Kontrollraum zum Teil unbrauchbar gewor⸗ den ſind und daher genau überhölt werden mütſſen. 5 Die Paſſagiere verhielten ſich während der ganzen Zeit vollkommen ruhig, da ſie den Stoß, als die Gondel aufſchlug, kaum ſpürten. 8 Dr. Eckener hat bereits ein großes Quantum Eis be⸗ ſtellt, um die Lebensmittel an Bord friſch zu erhalten. Sobald das Unglück in Tokio bekannt wurde, verließen tauſende von Automobilen die Stadt nach dem Fluyplatz Kaſumigaura. 4 5 5 Ein blinder Paſſagier wurde bei der gründlichen Durchſicht aller Räume des Zeppelins, die während der Reparatur der beſchädigten Gondel vorgenommen wurde, von der Schutzmannſchaft gefunden. Auf eine bisher nicht aufge⸗ klärte Weiſe hatte er ſich in einen Vorratsraum ein⸗ geſchlichen und war dem Erſticken nahe, als man ihn auf⸗ fand. Er wurde in ärztliche Behandlung gegeben. Die Zahl der Paſſagiere beträgt wiederum 20. Von ihnen haben 17 die Fahrt von Friedrichshafen mitgemacht. An die Stelle von drei aus Deutſchland kommenden Japanern nehmen an der Fahrt nach Los Angeles drei japaniſche Marineoffiziere teil. Der Weg von Tokio nach Los Angeles hat eine Länge von rund 8600 Kilometer. Bei einigermaßen günſtigen Wetterverhältniſſen kann der Zeppelin dieſe Strecke in 84 Stunden zurücklegen, während die großen Paſſagier⸗ dampfer bei einer Geſchwindigkeit von 20 Seemeilen für die gleiche Strecke 17 Tage benötigen. a Die amerikaniſche und japaniſche Marine haben alle Vor⸗ bereitungen getroffen, um den Zeppelin während ſeiner Fahrt laufend mit Wetter nachrichten zu verſehen. Intereſſant iſt, daß der Zeppelin auf ſeiner Fahrtroute die ſogenannte Da⸗ tum sgrenze, den 180. Längengrad paſſieren wird. Das hat zur Folge, daß er bei Erreichen der Grenze, alſo voraus⸗ ſichtlich 24 Stunden nach ſeiner Abfahrt von Tokio, einen Kalendertag zweimal erlebt. Hilferdings unverzeihliche Finanzpolitik Berlin, 2. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Die unverzeihliche Finanzpolitik des Herrn Hilferding, der ſich die Löſung aller Schwierigkeiten von der Annahme des Moungplanes erhofft hat und im Falle des Scheiterns der Konferenz vor einem Vakuum ſteht, wirkt ſich in t mmer nachteiligerer Weiſe für die deutſche Dele⸗ gation im Haag aus. Es entſteht die Frage, was ge⸗ ſchehen ſoll, wenn keine Erleichterungen eintreten und die Zahlungen nach dem Dawesplan weiter geleiſtet werden müf⸗ ſen. Der Vertreter der„D. A..“ im Haag kennzeichnet die dann entſtehende Situation dahin: Sollten die von Dr. Streſe⸗ mann vorgeſchlagenen Anerbieten nicht durchkommen, dann ſtünde die Reichsregierung wahrſcheinlich vor der Unmög⸗ lichkeit, ihre finanziellen Verpflichtungen am 1. September zu erfüllen. Bankkredite und Reichs⸗ anleihen ſind kaum gangbare Wege. Es kann weiterhin poli⸗ tiſch zur Inanſpruchnahme der Schutzklauſel des Dawesplans der deutſchen Oſtgrenze immer dreiſtere Formen an. Polniſche Luftſpionage im deutſchen Oſten E Berlin, 22. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Während ſich die polniſche Preſſe in törichten Ver däch⸗ tigungen der Zeppelinexpedition nicht genug tun kann, nimmt die ſyſtematiſche Luftſpilonage über Wie der „Deutſchen Tageszeitung“ berichtet wird, hat jetzt ſogar ein Durch Feierlichkeiten, wie ſie ſelten einem ausländiſchen Gaſt in Japan zuteil geworden ſind, wurden Dr. Eckener und ſeine Zeppelin⸗Mannſchaft in Tokio geehrt.— Straßenbild aus der japaniſchen Hauptſtadt. Geſchwader von vier polniſchen Heeresflugzeugen das Dorf Paraſchin im Kreiſe Lauenburg überflogen. Die von Nord⸗ oſten nach Süden Kurs haltenden Doppeldecker gingen dabei teilweiſe ſo niedrig herab, daß die polniſchen Hoheitszeichen mit bloßem Auge erkennbar waren. Der Kaiſer von Japan F ĩ ði E ⁰w¹ A ³ ͥ́ W d ĩð kommen, ſo daß endlich mit einem radikalen Spar⸗ und Reformprogramm ernſtgemacht werden muß. Eins iſt aber ſicher: Die finanziellen und wirtſchaftlichen Unter⸗ laſſungsſünden der letzten Monate werden ſich bitter rächen an denen, die für ſie verantwortlich ſind. In außenpolittiſcher Beziehung bleibt ein großes Vakuum, eine Regierungskriſe iſt dann wahrſcheinlich. Wie der„Lokalanzeiger“ wiſſen will, plant Herr Wiſſell auch eine„Reform der Unfallverſicherung“. Der im Reichsarbeitsminiſterium ausgearbeitete Entwurf ſoll die Beſeitigung der Selbſtverwaltung der Berufsgenoſſenſchaften durch die Unternehmer vorſchlagen. Es ſollen Unfallverhü⸗ tungsausſchüſſe, die aus der gleichen Anzahl von Unter⸗ nehmern und Verſtcherten und einem unparteiiſchen Vorſitzen⸗ den beſtehen, gebildet werden. Die Ausſchüſſe ſollen die Un⸗ fallverhütungsvorſchriften beſchlteßen und die Durchfſührung der Unfallverſicherung überwachen. Der Entwurf hat alſo darnach die Tendenz, die Stellung der Gewerkſchaften zu ſtärken. Rußlands Japanpolitik Von Dr. Klaus Spitta Die räteruſſiſche Propaganda zur Bolſchewiſtierung Japans hat in jüngſter Zeit einige nicht unerhebliche Erfolge er⸗ rungen, die ſchon deshalb Beachtung verdienen, weil in ihnen die erſten Wirkungen einer ſyſtematiſch ausgeführten kom⸗ muniſtiſchen Infektion, gegen die man von Tokio aus jahre⸗ lang mit unzureichenden Maßnahmen anzukämpfen verſuchte, klar zutgge treten. Mit der offiziellen Anerkennung der Sowjetregierung verlor Japan gewiſſermaßen ſeine Immu⸗ nität gegenüber dem ihm von ruſſiſchen Agenten bisher nur tropfenweiſe eingeflößten Gift, nachdem es noch im Laufe der Vorjahre den Eindruck erweckt hatte, als werde es alle bolſche⸗ wiſtiſchen Machenſchaften auf japaniſchem Boden endgültig im Keime erſticken. Die verſtärkte Einwanderung von Räte⸗ ruſſen in Japan, die Errichtung zahlreicher bolſchewiſtiſcher Agenturen unter dem Pro⸗ tektorat der Sowjetbotſchaft in Tokio, ſowie die Durchſeuchung der unter japaniſcher Herr⸗ ſchaft nicht gerade zufriedenen fünfzehn Millionen Koreaner mit kommuniſti⸗ ſchen Gedankengängen ſind ja alles nur folge⸗ richtig weiter gewebte Maſchen im fernöſtlichen Propagandanetz der Somfets. Frau Kamew, die Vorſteherin des pan⸗ ruſſiſchen„Büros für Intellektuelle Propa⸗ »ganda im Ausland“, kann jedenfalls mit den bisher erzielten Ergebniſſen zufrieden ſein, ſoweit ſie ſich auf den Fernen Oſten und dort insbeſondere auf Japan beziehen. Moskau allein unterhält in den einſtigen Paläſten Ja⸗ ſikow, Straſtnai und Moroſow drei politiſche Propagandaſchulen, die jährlich Hunderte von Agenten für den oſtaſiatiſchen Propagandadienſt ausbilden. In Leningrad, Tſchita, Irkutſk und Wladiwoſtok ſind inzwiſchen Schulen zur Er⸗ lernung der oſtaſtatiſchen Sprachen gegründet worden, in denen beſonders eifrig fapa⸗ niſche Sprachſtudien getrieben werden. In Sowjetkreiſen trägt man ſich überdies mit dem Gedanken, der bereits beſtehenden Chine⸗ ſüſchen Univerſität in Moskau eine ähnlich geartete fapaniſche auf ruſſiſchem Boden folgen zu laſſen. Symptome einer ruſſiſch⸗japaniſchen Annäherung auf poli⸗ tiſchem, wirtſchaftlichem und kulturellem Gebiet laſſen ſich zur Genüg feſtſtellen. Ruſſiſche Kunſtausſtellungen in Tokio und Oſaka haben große Beachtung und eine gute Preſſe in Ja⸗ pan gefunden. Werke von Maxim Gorki und Tſchechow ſind in der japaniſchen Hauptſtadt mit erſtaunlichem Beifall auf⸗ genommen, japaniſche Schriftſteller und Schauſpieler in Mos⸗ kau mit ausgeſuchter Höflichkeit empfangen worden. Welche Verdienſte ſich der verſtorbene japaniſche Innnen⸗ miniſter und Direktor der Südmandſchuriſchen Bahn Baron Goto um den Abſchluß eines beide Partner befriedigenden ruſſiſch⸗japaniſchen Handels vertrages erworben hat, als er, vom Mikado perſönlich mit Verhaltungsmaßregeln verſehen, an der Spitze einer japaniſchen Delegation in Mos⸗ kau weilte, iſt viel zu wenig bekannt. Ruſſiſchem Einfluß wird auch die Ende Juli an den Oberkommandierenden der japaniſchen Truppen in der Mandſchurei ergangene Weiſung der Tokioter Regierung zugeſchrieben, keine chineſiſchen Trup⸗ pen⸗ und Munitionstransporte auf der ſüdmandſchuriſchen Eiſenbahn zu geſtatten und bewaffneten chineſiſchen Soldaten grundſätzlich das Betreten und Ueberſchreiten dieſer Bahnzone zu unterſagen. Erinnerlich iſt auch, wie wenig die Demarche Wang⸗Jun⸗Paos, des chineſiſchen Geſandten in Tokio, beim japaniſchen Außenminiſter Baron Schidehara gefruchtet hat, als die Nankingregierung Japan um die Uebernahme der Vermittlerrolle im ruſſiſch⸗chineſiſchen Konflikt erſuchte. Rein äußerlich betrachtet, wirkt der Kurswechſel der japaniſchen Regierung um ſo auffälliger, als Japan von der Innehaltung ſeines mandſchuriſch⸗mongoliſchen Programms bisher kaum weſentlich abgewichen iſt, ſich in den meiſten Punkten ſogar auf ihre ſtrikte Befolgung verſteift. In der Mandſchurei zum mindeſten treibt Japan eine ausgeſprochene Politik„auf weite Sicht“. Es hat unbeſchadet des Stirn⸗ runzelns ruſſiſcher und chineſiſcher Staatsmänner vor einiger Zeit ſechs neue Nebenanſchlüſſe zu dem der japaniſchen Kon⸗ trolle unterſtellten Teil der mandſchuriſchen Bahn gebaut, An⸗ ſchlüſſe, über deren rein ſtrategiſche Bedeutung ſowohl in Rußland als auch in China kein Zweifel mehr beſtehen kann. Dies gilt vor allem von der in aller Stille voriges Jahr gebauten Bahn nach TDſitſikar, die es den Japanern ermöglicht, in der weſtlichen Mandſchurei gegebenenfalls einem gegen die Ruſſen aufmarſchierten chineſiſchen Heere in den Rücken zu fallen. 5 Japan hält die ſüdmandſchuriſche Bahn für chineſiſche Truppen geſperrt, ſo daß von Südchina aus alle chineſiſchen Reſerven nur bis Mukden herangeführt werden können, es hat bei einem Konflikt alle ſtrategiſchen Vorteile eines ſich auf der inneren, alſo verkürzten Front Bewegenden auf ſeiner Seite. Es iſt damit zu rechnen, daß dieſer Zuſtand künftig noch zu eruſtlichen Reibereien zwiſchen Ching und Japan führen wird, wenn China mit aller Macht beginnt, ſich hier von dem beherrſchenden Einfluß der Japaner zu befreien. Denn die Verſuchung, die füdmandſchuriſche Bahn ebenso kategoriſch wie die oſtchineſiſche zu behandeln, liegt für die Nankingregierung nahe und wird lediglich durch das Vor⸗ handenſein japaniſcher Bajonette und Maſchinengewehrneſter längs dieſer Bahnlinſe unterdrückt. Die Mandſchurei 2. Seite. Nr. 386 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 22. Anguſt 1929 iſt für den Fernen Oſten, für Japan, China und Rußland, das unerläßliche Medium einer politiſchen und wirtſchaftlichen Verſtändigung, die eines Tages kommen muß und wird. Und es iſt klar, daß Japan dort Anſchluß ſucht, wo es am meiſten Entgegenkommen bezüglich der Regelung der man⸗ oͤſchuriſchen Frage findet, d. h. vorläufig bei Rußland. Eeuraſiſcher Imperialismus drängt Rußland immer wie⸗ der gen Oſten. Man irrt jedoch in Moskau, wenn man, ge⸗ ſtützt auf Augenblickser folge, glaubt, die Seele Japans durch eine weſensfremde Ziviltſatton, durch Ueber⸗ tünchung ſeiner bodenſtändigen Kultur, durch machtpolitiſche Verheißungen revolutionieren zu können. Mag noch ſo viel rotes Gift der bolſchewiſtiſchen Lehre in die Adern der Preſſe, Politik und Wirtſchaft des japäniſchen Volkes rinnen, mag die Idee des weltrevolutionären Kommunismus ſelbſt die Köpfe japaniſcher Staatsmänner eine Zeitlang entzünden und ver⸗ wirren, mag eine noch ſo klug geleitete ruſſiſche Außenpolitik den Gedanken eines panaſiatiſchen Zuſammenſchluſſes unter ruſſiſcher Aegide in Japan propagieren, die aſiatiſche Seele des Landes der aufgehenden Sonne wird in ihren Tiefen von all dieſen Sirenenklängen aus dem Weſten nicht berührt. Letzte Meldungen Die Senatswahlen in Frankreich — Paris, 22. Aug. Die Senatswahlen ſind für den 20. Oktober 1929 feſtgeſetzt worden. Es handelt ſich um die Erneuerung eines Drittels der Sitze der Senatoren. Dieſes Mal werden die Departements, deren Namen mit den Buchſtaben A bis G beginnen, wählen. Der Brand auf dem franzöſiſchen Dampfer„Paris“ — Paris, 22. Auguſt. Wie dem„Echo de Paris“ aus Le Hayre gemeldet wird, beſteht der Verdacht, daß die Feuers⸗ brunſt an Bord des Dampfers„Paris“ auf einen verbre⸗ cheriſchen Anſchlag zurückzuführen ſei. Dieſe Vermu⸗ tung wird begründet aus der Tatſache, daß der Brand an drei verſchiedenen Stellen ausgebrochen ſei. Banditen im Luxusauto — Paris, 22. Aug. Sechs Banditen, die kurz zuvor zwei Luxusautomobile geſtohlen hatten, überfielen im Park Mont⸗ ſpuris drei Spaziergänger, bedrohten ſie mit vorgehaltenen Revolvern und nahmen einem ſeine Börſe weg. Dann ver⸗ ſchwanden ſie eiligſt in den geſtohlenen Luxusautos. Litauiſcher Proteſt beim Völkerbund — Kowno, 22. Aug. Die litauiſche Regierung hat an das Völkerbundsſekretariat ein Telegramm geſandt, in dem nach Aufzählung der letzten Zwiſchenfälle an der polniſch⸗litauiſchen adminiſtrativen Linie gebeten wird, dieſe Zuſammenſtellung dem Völkerbund ſelbſt zuzuleiten. Der neue Zolltarif bringt 605 Milltonen Dollar ein — Waſhington, 22. Aug. Der Vorſitzende der Finanz⸗ kommiſſion des Senats, Smooth, erklärte, er ſchätze die Ein⸗ künfte des neuen Zolltarifs auf 605 Millionnen Dol⸗ Jar jähr flich, das ſeien 89 mehr als aus dem gegenwärtigen Zolltarif, aber 41 weniger als urſprünglich geplant. Wo ſind die Schweizer Flieger? — Newyork, 22. Aug. Ueber den Verbleib der Schweizer Ozeanflieger hat man hier bisher noch keine Nachricht. Im allgemeinen hat man die Hoffnung einer Rettung aufgegeben, da die Wetterverhältniſſe durch ſtarke Nebelbildung ungün⸗ ſtiger geworden ſind. Sämtliche Schiffe haben Befehl, nach den Fliegern Umſchau zu halten. Entscheidende A he im Haag Die geſtrige Diskuſſion war ſehr lebhaft und geht heute weiter Einstweilen heldenhaftes Schweigen“ Den Haag, 22. Aug.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Die entſcheidenden Abſchlußverhandlungen der Haager Konfe⸗ rens nahmen geſtern nachmittag ihren Anfang. Eingeleitet wurden ſie durch eine lange Ausſprache Briands mit Dr. Streſemann. Die Initiative, zu der ſich unſere Dele⸗ gation entſchloſſen hatte, bildete den Kern der zwiſchen dem franzöſiſchen Außenminiſter und Dr. Streſemann geführten Ausſprache. Die grundſätzlichen Auffaſſungen ſtanden ſich auch diesmal unverändert gegenüber. Dr. Streſemann erinnerte dabei daran, daß die Ratifizierung des Youngpla⸗ nes durch den Reichstag verknüpft ſei mit der Erfüllung der Genfer Beſchlüſſe, alſo mit der eheſten Räumung des beſetzten Gebietes. Briand wich von ſeiner mehrfach abgegebenen Erklärung: Die Löſung der politiſchen Fragen iſt der praktiſchen Ver⸗ wirklichung des Woungplanes unter zuordnen, nicht um ein Jota ab. Seine Vorſchläge über den Schlußtermin der Geſamträumung machte Briand von der reſtloſen Regelung der Reparationsverpflichtungen Deutſchlands und der Teil⸗ mobiliſierung der ungeſchützten Jahresleiſtungen ab⸗ hängig. Daß der QOuotenſtreit die Haager Regie⸗ rungskonferenz von Anfang an lähmte und alle Bemühun⸗ gen um die Erreichung eines befriedigenden Geſamtreſultates fruchtlos gemacht hat, darin ſtimmten die beiden Außenmini⸗ ſter vollkommen überein. Was Briand betrift, ſo gab er der Ueberzeugung Ausdruck, daß eine proviſoriſche Rege⸗ lung der finanziellen Fragen notwendig ſei, um den Quoten⸗ ſtreit aus der Welt zu ſchaffen und die Erledigung der Gen⸗ fer Beſchlüſſe vorzubereiten.„Ich glaube, daß wir in zwei Monaten über dem Berg ſind“, äußerte ſich Briand nach ſeiner Unterredung mit dem Reichsaußenminiſter. Anſchließend an die Konferenz Briand⸗Streſemann fand im Grand Hotel unter dem Vorſitz Henderſons eine Beratung der Außenminiſter Englands, Frankreich, Deutſchlands und Belgiens ſtatt. Hier bildete die in Punkt 3 der Genfer Reſolution er⸗ wähnte Feſtſtellungskommiſſion den Hauptgegen⸗ Der Schleier wiro Den Haag, 22. Aug.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Ueber den Verlauf der geſtrigen Vollſitzung werden uns von maßgebender deutſcher Seite folgende Einzelheiten mit⸗ geteilt: Dr. Streſemann verlas zu Beginn der Sitzung ein Dokument, das in eingehender Weiſe die bisherige Ent⸗ wicklung der Haager Regierungskonferenz ſchildert, eine ſcharfe, aber ſtreng ſachliche Kritik an der bisherigen Verhandlungsmethode enthält und den Nachweis erbringt, daß die Konferenz ſich in eine Reihe uferloſe und unfruchtbare Privatbeſprechungen, auflöſte. Das Hauptziel der Konferenz wurde in keiner Weiſe verfolgt und es wurde nichts getan, um die Durchführung der Genfer Vereinbarungen praktiſch vorzubereiten. Der Quotenſtreit ſei eine Angelegenheit, die Die Reform der Arbeitsloſenverſicherung Aus dem Entwurf des Reichsarbeitsminiſters . 2 Berlin, 22. Aug.(Von unſerem Berliner Büro,) Der Regierungsentwurf zur Arbeitsloſen⸗ nerſiche rung, deſſen Hauptinhalt zum größten Teil ſchon bekannt iſt, liegt jetzt im Wortlaut vor. Es iſt in der Parlamentsgeſchichte ein etwas ungewöhnlicher Vorgang, daß ein Entwurf gleichzeitig dem Reichsrat und dem ſozialpoli⸗ tiſchen Ausſchuß zugeleitet worden iſt. Die Regierung glaubt aber den beſonderen Umſtänden Rechnung zu tragen und dem Wunſch des Reichstags entſprechen zu müſſen. Endgültig zu der Vorlage Stellung nehmen kann der ſozialpolitiſche Aus⸗ ſchuß erſt dann, wenn die Entſcheidung des Reichsrats ge⸗ fallen iſt, die im Laufe der nächſten Woche zu erwarten iſt. Der Regierungsentwurf, der alle Merkmale eines Kom⸗ promiſſes trägt, verſucht eine Aufgabe zweifacher Art zu löſen. Er ſoll einmal Mißſtände beſeitigen, die ſich bei der Durchführung des Geſetzes herausgeſtellt haben und zum zweiten das finanzielle Gleichgewicht der Reichsanſtalt wieder herſtellen. Beides iſt dem Reichsarbeitsminiſter nun in bis⸗ her un vollkommener Weiſe gelungen. Zur Ausräumung der Mißbräuche war eine genaue Fixierung des Begriſſes der Arbeitsloſigkeit notwendig. Der iſt jetzt erfolgt und man hofft in Zukunft vermieden zu ſehen, daß Perſonen, die in Wirklichkeit keine Arbeitnehmer ſind, die Arbeitsloſenverſtcherung beziehen, Für nichtunſtändig Beſchäftigte ſowie Hausgewerbetreibende und Heimarbeiter enthält der Entwurf Sonder vor⸗ ſchriften, die den ſpeziellen Arbeitsverhältniſſen dieſer Gruppen entſprechen. Die Sperrfriſt ſoll künftig nicht wie bisher ſtarr auf vier Wochen feſtgeſetzt ſein, ſondern einen elaſtiſchen Rahmen von—8 Wochen bieten. Durch eine Reihe weiterer Vorſchriften wird die Kontrolle ver⸗ ſtär kt. Gegen das Unweſen der fahrläſſigen oder falſchen Beſcheinigung wird ſtrenge Beſtrafung eintreten. Gleich⸗ zeitige Abänderungen erfahren die Vorſchriften über die Wartezeit. Sie ſoll künftig nicht mehr allgemein ſieben Tage betragen, ſondern dem Familienſtand entſprechend ge⸗ ſtaffelt ſein. . In einem ſehr weſentlichen Punkte enthält der Entwurf eine Verſchlechterung des Sachverſtändigengutachtens. Er übernimmt nämlich nicht den Grundſatz, daß die Höhe der Arbeitsloſenunterſtützung allgemein von der Dauer der vorausgegangenen Beſchäftigung abhängig ſein ſoll. Ledig, lich für die Kategorie der berufsüblichen Arbeitsloſigkeit will er dieſen Grundſatz gelten laſſen. Wartegeld und Ruhegehäl⸗ ter ſollen in Zukunft auf die Unterſtützung angerechnet wer⸗ den, zumteil auch die Renten der Sozialverſicherung. Dagegen bleibt die Verſorgungsrente von der Anrechnung frei. Die Beiträge zur Kranken verſicherung der Arbeitsloſen, die aus Mitteln der Reichsanſtalt beſtritten werden müſſen, erden herahgeſetzt. Bei ſeinen echnungen iſt der Arbeits .5 enig gegangen wie der Sachverſtändigenausſchuß, nämlich von 1,1 Millionen Arbeitsloſer. Ihre Verſorgung beanſprucht. wie der Regierungsentwurf annimmt, eine Geſamtausgabe von 1119 Millionen Mark im Jahr Denen ſtehen Beitragseinnahmen von etwa 840 Mill. jährlich gegenüber. Es wäre alſo ein Jahres defizit von 279 Millionen Mark zu decken. Man rechnet nun ſo, daß durch Verlängerung der Wartezeit 25 Millionen Mark, durch die Anrechnung von Wartegeld und Ruhegehältern 16 Millio⸗ nen Mark, durch die Herabſetzung der Krankenkaſſenbeiträge 30 Millionen Mark und durch die Aenderung der Sätze bei. berufsüblicher Arbeitsloſigkeit 21 Millionen Mark, zuſammen alſo 92 Millionen Mark eingeſpart werden. Da⸗ durch würde ſich der Fehlbetrag auf 187 Millionen Mark vermindern. Die Erhöhung der Verſicherungsbeiträge um ½90, das Kernſtück der Vorlage, bedeutet eine Steigerung der Ein⸗ nahmen um 140 Millionen Mark. Es bleibt dadurch noch ein jährlicher Fehlbetrag von 47 Millionen Mark zu decken. Wie dieſe Lücke geſtopft werden ſoll bleibt zu⸗ nächſt den parlamentariſchen Inſtanzen überlaſſen. Dabei rechnet man für den kommenden Winter mit einem beträcht⸗ lich höheren Defizit von etwa 100 bis 110 Millionen Mark, da die Reform ſich erſt allmählich auswirken wird. Alles in allem ſtellt ſchon der Vorſchlag der Sachver⸗ ſtändigen keine grundlegende Reform des Geſetzes und noch weniger eine dauernde finanzielle Sanierung der Reichsan⸗ ſtalt dar. * Starker Widerſpruch Berlin, 22. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Torſo⸗Vorlage über die Arbeitsloſenverſicherungsreform fin⸗ det allenthalben, zum Teil geradezu vernichtende Kri⸗ tik. In der Tat hat wohl ſelten ein unzulänglicherer Geſetz⸗ entwurf die Miniſterien verlaſſen. Allgemein iſt man inner⸗ halb wie außerhalb des ſozialpolitiſchen Ausſchuſſes einiger⸗ maßen verwundert über das dürftige Referat des Herrn Wiſſell, der überhaupt darauf verzichtet hat, der Vorlage ſo etwas wie eine Begründung zu geben. Ein Stein des An⸗ ſtoßes bildet die Klauſel, die Herr Wiſſell in den Paragraphen über die befriſtete Beitragserhöhung eingeſchmuggelt hat. Dar⸗ nach ſoll die bis zum 1. März 1931 befriſtete Beitragserhöhung, falls die Reichsregierung nichts anderes verfügt, bis zum 28. Februar 1932 weiter gelten. Das bedeutet mit anderen Worten, daß die Regierung ſich das Recht ſichern will, die Befriſtung durch ein Ermächtigungs⸗ geſetz außer Kraft zu ſetzen. Es läßt ſich ſchon heute unſchwer vorausſehen, daß dieſe eigenartige Beſtimmung im Parlament nliebe ſinden wird. ſtand der Auseinanderſetzungen. Es ſteht nun feſt, daß bis Franzoſen eine Erweiterung der in den Locarnoverträ⸗ gen vorgeſehenen deutſch⸗franzöſiſchen und deutſch⸗belgiſchen Verſöhnungskommiſſionen fordern. Der deutſche Standpunkt läßt ſich dahin zuſammenfaſſen: Die Schiedskommiſſionen können techniſch miteinander verbunden und in Fällen, wie ſie in Artikel 142 und 43 des Verſailler Vertrages vorgeſehen, angerufen werden. b Briand ſtellte in der geſteigen Sitzung folgendes Beiſpiel zur Debatte: „Nehmen wir an, daß nach der Geſamträumung des Rhein⸗ landes vom Stahlhelm eine Uebung in der Eifel veranſtaltet wird. Wie würde in dieſem Falle eine Schieds⸗ kommiſſion funktionieren?“ Die Anſicht des franzöſiſchen Außenminiſters geht dahin, daß die beſtehenden Einrichtungen nicht hinreichen, um ſolche „Zwiſchenfälle“ wirkſam und raſch aus der Welt zu ſchaffen. Heute werden die Jukiſten verſuchen, ein Gutachten fertig⸗ zuſtellen, das am Freitag der für dieſen Zweck einberufenen politiſchen Kommiſſion vorgelegt werden ſoll. Nachdem dieſe Konferenz der Beſatzungsmächte mit Oeutſchland um 5,15 Uhr beendet war, begaben ſich die Außen⸗ miniſter zur Vollſitzung der ſechs Delegationen haben beſchloſſen, uns bis zur Entſcheidung heldenhafte s Schweigen aufzuerlegen“, ſagte Brian d, als er bei ſeinem Erſcheinen von den Journaliſten beſtürmt wurde, irgendwelche Mitteilungen zu machen. Das gleiche Wort be⸗ nutzte Reichsminiſter Curtius. Die Debatte wurde mit einer zweiſt ün digen Rede Dr. Streſemanus eingeleitet, Die Ueberſetzung erfolgte in die franzöſiſche und engliſche Sprache. Nach ihm ergriff Briand das Wort. Dann ſprach Snowden und mit einer Erklärung Dr. Streſemanns wurde die Sitzung abgeſchloſſen. Die Diskuſſion befindet ſich noch in vollem Gange und wird heute vormittag ihre Fortſetzung finden. ein wenig gelüftet Deutſchland nur indirekt berühre, aber man werde wohl nicht beſtreiten können, daß von deutſcher Seite eine Reihe prak⸗ tiſcher Schritte unternommen wurde, um die Beendigung dieſes Streits und damit die Annahme des Moungplanes durch England zuſtandezubringen. Sowohl in finanzieller Hinſicht als auch in politiſcher habe die deutſche Delegation ihr mög⸗ lichſtes getan, um die Haager Regierungskonferenz zu einem Erfolg zu führen. Die Annahme des Poungplanes ſei nicht allein für Deutſchland, ſondern für alle betefligten Staaten von großer wirtſchaftlicher Bedeutung. Die ab⸗ träglichen Folgen eines Scheiterns dieſer Konferenz würden ſich überall in ſtarkem Ausmaße geltend machen. Deutſchlands Vorſchläge in der gegenwärtigen kritiſchen Stunde gingen dahin, ſeine Zahlungen nach dem Noung⸗ plan zu leiſten und Streſemann empfahl dieſes Propiſo⸗ rium als den einzig gangbaren Ausweg. Er ſprach die Hoff⸗ nung aus, daß die Hauptvertreter ſich mit dieſem Vorſchlag grundſätzlich einverſtanden erklären mögen. Briand erwiderte dem Reichsaußenminiſter und ſuchte vor allem, die Schuld an dem unbefriedigenden Stand der Konferenz auf England zu ſchieben. Er betonte, daß Frankreich alle politiſchen Konzeſſionen nur dann ge⸗ währen könne, wenn der Poungplan zur Annahme und Durch⸗ führung gelangt ſei. Mit dem Vorſchlage Dr. Streſemanns, ein Reparationspropiſorium betr,, erklärte ſich Briand nicht einverſtanden. Hierauf nahm der engliſche Schatzkanzler Snowden zu dem deutſchen Vorſchlag Stellung. Er verhielt ſich ebenſo ablehnend wie der franzöſiſche Außenminiſter, Selbſt⸗ verſtändlich unterließ er es nicht, die England angetaue Un⸗ gerechtigkeit bei der Quoten verteilung in den Vordergrund zu rücken und damit die Schuld an dem drohenden Scheitern der Konferenz auf Frankreich zu ſchieben. Es wurde beſchloſſen, die Debatte heute fortzuſetzen. Bei allen Parteien herrſcht der Wunſch vor, ſo ober ſo eine Ent⸗ ſcheidung zu erreichen. Die Stim mung war äußerſt neryös, was um ſo begreiflicher war, da Briand und Snowden alle Argumente ins Treffen führten, um ſich von jeder Schuld reinzuwaſchen. So wie man zu Beginn der Konferenz von großen Opfern ſprach, hörte man geſtern nichts anderes aus dem Munde der Gläubiger Deutſchlands als: „Wir ſind nicht ſchuld, wenn dieſe Konferenz zuſammenbricht“. In der deutſchen Delegation wird die Auffaſſung vertre⸗ ten, daß die Standpunkte noch ſehr weit von einander entfernt ſind. Eine Hoffnung ſcheint aber noch vorhanden zu ſein. Sie liegt in der Annäherung der Ftaliener an England. Vielleicht wird der heutige Tag die Mög⸗ lichkeit ſchaffen, daß Snowden nach gewiſſen italieniſchen Zu⸗ geſtändniſſen für ein Propiſorium, wie es Deutſchland vor⸗ ſchlägt, empfänglich ſein könnte. Ohne Zweifel geht es jetzt um Biegen oder Brechen. Die deutſche Delegatlon ſteht in dem ſchwerſten Kampf, den ſie ſeit Verſailles zu führen hatte, Wie mir noch erfahren, ſind die juriſtiſchen Beratungen über Punkt 3 der Genfer Beſchlüſſe(Feſtſtellungskom⸗ miſſion) vertagt worden. In der Räumungfrage beſteht ein tiefgehender Gegenſatz zwiſchen Henderſon und Briand. Dieſe Tatſache ließ ſich in der geſtrigen Beratung der Vertreter der Beſatzungsmächte mit Dr. Streſemann klar erkennen. In der franzöſiſchen Delegation wurde geſtern abend erklärt, daß die Möglichkeit einer Verſtändigung noch immer vorhanden ſei, den Suowden habe ſich weniger unver⸗ ſöhnlich gezeigt, als es bisher der Fall geweſen ſei und ſogar den Wunſch ausgeſprochen, daß man noch in letzter Stunde zu einer Verſtändigung gelangen möge. * N in den Binnenhof. Die Vollſitzung dauerte bis 8 Uhr.„Wir 4 4 * Donnerstag, den 29. Auguſt 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) g. Seite. Nr. 386 Die ltere Stadt Die Stadt iſt richtiggehend leer geworden. Deutlich iſt zu merken, daß Ferienzeit iſt. Ueberall findet man Lücken. Merkt, daß eine Veränderung eingetreten iſt. Auf dem Ge⸗ ſchäftsweg begegnet man nicht den gewohnten Menſchen. Die Straßenbahnen, die zu Beginn und zu Ende der Geſchäftszeit überfüllt waren, ſind gähnend leer. Die Wenigen, die zur Arbeitsſtätte fahren, fühlen ſich fremd. Empfinden die Sehn⸗ ſucht nach der Ferne. In den Lebensmittelgeſchäften, in denen man ſonſt im Gedränge warten mußte, wird man gleich be⸗ dient. Dieſes Empfinden der leeren Stadt drückt ſtark auf 5 Stäbtiſche Nachrichten Neuerung an der Friedrichsbrücke Man wußte nicht recht, was los war in der Nacht zum Mittwoch. Warte ich z. B. am Marktplatz auf die Linie 5, um auf den Lindenhof zu fahren, da kommt höflich ein Schafſ⸗ ner aus dem haltenden OE G⸗Wagen(jawohl: Occhi) und ſagt:„Wollen Sie bitte bis zum Paradeplatz mitfahren!“ Warum ſollte ich der höflichen Einladung widerſtehen? Von den allerfalſcheſten Richtungen kamen dann die Wagen. Die 10, 8, 5, 6—. ſtie alle ſchienen ihren Kurs geändert zu haben. Doch es war nur für einige Stunden: die große Kreu⸗ s üng an der Friedrichs brücke wurde erneuert. Aber man blieb dabei nicht ſtehen, ſondern renopierte auch die ganze Verkehrsregelung an dieſer belebten Kreuzung. Die Fußgänger werden durch rot⸗weiße Lattenabſperrungen noch mehr gezwungen, im Knick über die Straße zu gehen. Die Fuhrwerke, Straßenbahnen uſw. aber können bis dicht an den verkehrsregelnden Schutzmann heranfahren. Und die⸗ ſer ſelbſt braucht nur noch den Fahrverkehr zu regeln, die Fußgänger bleiben außerhalb ſeiner regelnden Tätigkeit. Entlaſtet ſcheint nun in erſter Linie der Schutzmann zu ſein, aber die Fußgänger werden nun ſich ſelbſt überlaſſen, beſſer über den Fahrdamm„witſchen“, als wenn ſie immer erſt auf das Zeichen warten mußten. Die neue Regelung bringt ſo eine reibungsloſere und ſchnellere Verkehrsabwicklung wie bisher, die Stockungen und Kolliſtonen können vermieden werden—— allerdings, die Fußgänger müſſen kleine Um⸗ wege machen!— Der ominöſe Bretterzaun An der Ecke Langerötterſtraße und Kronprinzenſtraße ſteht ſeit einigen Tagen ein Bretterzaun. Auf der erſten Bretter⸗ wand ſteht auf weißem Grund mit blauer Schrift: 3 Monate Ziel. Ein Fragezeichen prangt hinter den Worten. Drei Vierecke ſind noch daneben gemalt. Was das wohl heißen ſoll? Wird hier wohl ein Geſchäft gebaut werden, das ſedem Käufer 3 Monate Ziel gibt? Das iſt aber auf dem kleinen Platz micht gut möglich. Oder eine Tankſtelle, bei der es Betriebs⸗ ſtoff auf Ziel gibt? Doch neben dieſer Holzwand ſteht noch eine. Mit roter Schrift iſt darauf zu leſen: 3 Schuß 30 Pfg. Aha, das gibt ſicher eine Schießhude, bei der man mit 3 Monaten Ziel drei Schuß für 30 Pfennig abgeben kann. Aber auf was denn? Da ſteht man nun mit ſeiner Weis⸗ heit. Neugierig ſchaut man hinter den Zaun. Bretter, auf⸗ geworfene Erde. Sonſt iſt nichts zu ſehen. Die anderen Ab⸗ ſperrbretter ſind nicht beſchrieben. Ob man wohl nach Ber⸗ liner Vorbild die Bauzäune ausſchmücken will und keinen Zeichner gefunden hat? Und kurzerhand eine Schrift ange⸗ bracht hat? Man ſucht weiter an dem kurioſen Bretterzaun herum. Da fällt der Blick auf die vorgeſchriebene Bauherr⸗ tafel. Wer wohl der Bauherr iſt? Das Städt. Waſſer⸗„ Gas⸗ mind Elektrizitätswerk baut eine Transformatoren⸗ ſtation! Ihr Leute freut Euch! Ihr bekommt in Zukunft euer Waſſer, euer Gas, euren Strom auf 3 Monate Ziel. Braucht keine Angſt mehr haben, daß euch gleich der Hahnen abgeſtellt wird, wenn ihr mal kein Kleingeld bei der Hand habt, wenn die Rechnung kommt. Nur die Inſchrift mit den Schüſſen iſt noch nicht ganz geklärt. Wer weiß, ob einem nicht noch der Rechnungsbetrag vorgeſchoſſen wird. Sozuſagen ein Vorſchuß. 3 Vorſchüſſe 30 Pfennig. Billiger kann es doch niemand machen. Wenn das nur alles wahr iſt. Denn auf der Bretterwand iſt ein großes Fragezeichen. Und an dieſem dummen Fragezeichen ſcheitern manchmal die ſchönſten Dinge. neuem Arbeitswillen. * e N n 2 e die Arbeitsluſt der Zurückgebliebenen. Man weiß nicht recht, was man beginnen ſoll. Am liebſten möchte man alles weg⸗ werfen und auch hinauseilen. Aber es geht nicht ſo, wie man möchte. Nicht lange wird es mehr dauern, dann iſt alles wie⸗ der anders. Die Stadt wird ſich wieder langſam füllen. Man wird die zurückgekehrten Menſchenmaſſen wahrnehmen kön⸗ nen. Begegnet wieder bekannten Geſichtern. Wird feſtſtellen können, daß der Aufenthalt in Luft und Sonne nicht ſpurlos vorübergegangen iſt. Mehr oder weniger gebräunt finden ſich die Abweſenden wieder ein. Alle aber neu geſtärkt und mit Beiſetzung von Jakob Linnebach Eine zahlreiche Trauergemeinde gab geſtern nachmittag dem unerwartet aus dem Leben geſchiedenen Ehren⸗Ober⸗ meiſter der Mannheimer Schmiede⸗Zwangsinnung Jakob Linnebach das letzte Geleite. Faſt alle Mannheimer Kollegen und ein Vertreter der Handwerkskammer waren zu der Trauerfeier erſchtenen. Nach dem Vortrage des Chorals „Beftehl Du Deine Wege.. durch Organiſt Blum zeich⸗ nete Vikar Schäfer von der Lutherkirche unter Zugrunde⸗ legung des Bibelwortes„Ein treuer Mann wird viel ge⸗ ſegnet“ den Lebenslauf des Verſtorbenen. Am 7. Auguſt 1855 zu Laudenbach an der Bergſtraße geboren, kam der junge Schmiedegeſelle Jakob Linnebach in den 8ber Jahren nach Mannheim und gründete dort das noch heute beſtehende Ge⸗ ſchäft. In der Handwerkskammer war er als Mitglied der Prüfungskommiſſton tätig. 1884 verheiratete er ſich; ſeine Frau ſtarb vor 1½ Jahren. Dieſer Ehe entſproſſen zwet Söhne und eine Tochter; der eine Sohn führt heute das Ge⸗ ſchäft. Genau ein Jahr vor ſeinem Tode erlitt Linnebach, der bis zuletzt rüſtig war, einen Unfall und die Folgen haben wohl ſeinen Tod durch Hirnſchlag mitverurſacht. Sein Fleiß und ſeine Tüchtigkeit ließen ſein Geſchäft aus kleinen An⸗ fängen herauswachſen, ſein Gemeinſinn ließ ihn das Amt eines Obermeiſters in ſeiner Innung bekleiden. Vor zwei Jahren wurde der damals 70jährige zum Ehren⸗Obermeiſter erkoren. Mit ihm geht ein Stück Alt⸗Mannheims dahin. Ein langer Trauerzug geleitete den verſtorbenen Meiſter zum Grabe. Nach dem Gebet des Geiſtlichen ſprach Schmiede⸗ Obermeiſter Friedrich Stark. Als man zu Anfang dieſes Jahres drei Kollegen zur letzten Ruhe geleitet hatte, glaubte man nicht, daß dieſes Jahr noch ein Trauerfall zu beklagen wäre. Das Schickſal wollte es anders. Stets hielt der Ver⸗ ſtorbene ſein Handwerk hoch. Seine Verdienſte um das Zu⸗ ſtandekommen der Zwangs⸗Innungen und die Gründung des Landesverbandes Badiſcher Schmiedemeiſter werden unver⸗ geſſen bleiben. Neben ſeiner Ehefrau fand Jakob Lin ne⸗ bach nun die letzte Ruheſtätte.——m— * * Konſularnachricht. Konſul Paul Baus hat aus Ge⸗ ſundheitsrückſichten ſein Amt als Norwegiſcher Konſul nieder⸗ gelegt. Zu ſeinem Nachfolger iſt von der Königlich Norwegi⸗ ſchen Regierung in Oslo Herr Guſtav Nie d, Sofienſtraße 14, Direktor der Rheiniſchen Elektrizitäts⸗Akt.⸗Geſ., für den Frei⸗ ſtaat Baden ernannt worden. * Raſenbrand im Strebelwerk. Geſtern nachmittag geriet auf dem Terrain des Strebelwerkes in der Diffenéſtraße etwa 400 Quadratmeter Raſen und Hobelſpäne in Brand. Beim Eintreffen des Löſchzuges der um.48 Uhr alarmierten Berufsfeuerwehr war der Brand ſchon durch Arbeiter ge⸗ löſcht. Schaden iſt nicht entſtanden. * Ein Ehrenkreuz des Badiſchen Kriegerbundes. Der Badiſche Kriegerbund hat ein Ehrenkreuz geſtiftet, das an Mitglieder des Bundes für 50jährige Mitgliedſchaft verliehen wird. Es beſteht aus einem in Gold gefaßten, weiß email⸗ lierten Kreuz, auf deſſen Mittelfeld der badiſche Greif mit der Zahl 50 eingelaſſen iſt. Gleichzeitig wurde auch ein Bundes⸗ ehrenkreuz 2. Klaſſe geſchaffen, das an Präſidialmitglieder und 1. Gauvorſitzende nach 10jähriger Tätigkeit und an 2. Gauvor⸗ ſitzende, Gauſchriftführer und Rechner, Gauleiter des Kriegs⸗ beſchädigten⸗ und Hinterbliebenenbundes, ſowie an 1. und 9. Vereinsvorſtände, Vereinsſchriftführer und Rechner nach 15⸗ jähriger Tätigkeit verliehen wird. Waldesruhe Es war zur heißen Mittagszeit, Da ging ich durch den grünen Wald, Es ſchläft der Wind, die Vöglein ruhn, Kein Stimmchen von den Zweigen ſchallt. 1 Gedämpfter Schritt auf weichem Moos. Im Laubdach ſpielt der Sonnenſchein. Zuweilen huſcht und läuft um Aſt Und Stamm ein blaſſer Flimmerſchein. Ein ſilberhelles Quellchen blinkt Und windet ſich in raſchem Lauf Durch Laub und Moos und ſchmiegt ſich bald In eines Weihers dunklen Schoß. Und rings am Ufer drängen ſich Die grauen Stämme, dicht geſellt. Sie ſtehen ſtumm im Kreis umher, Gleichſam als Hüter hingeſtellt. Still ruht der See. Ans Ufer hin 5 Ein leiſes Wellchen zittert kaum; Nur eine Wiſſerlilte nickt Zuweilen wie im Traum. Ein Stück vom blauen Himmelszelt Schaut ſtill in dieſe Einſamkeit. Hier wohnt die Ruh. Sie ſtört kein Laut, Kein Klang vom Lärm der Zeit. 8 A. Weber. * 4 Reiſeerleichterungen im beſetzten Gebiet. Auf erneute Schritte, die der Reichskommiſſar bei der Rheinlandkommtſſion unternommen hat, um für deutſche Geſellſchaftsfahrten ins beſetzte Gebiet Erleichterungen zu erwirken, hat die Rheinland⸗ kommiſſion jetzt mitgeteilt, daß für Geſellſchaftsfahrten eine Befreiung vom Perſonalausweiszwang auch weiterhin nur dann eintreten kann, wenn die Einreiſe vor⸗ her durch Vermittlung des Reichskommiſſars in Koblenz der Rheinlandkommiſſion angemeldet wird. Die Anmelbdefriſt iſt von zwei Wochen auf eine Woche herabgeſetzt worden. Preußiſch⸗Süddentſche Klaſſeulotterie. In der Mitt⸗ woch ⸗ Vormittags ziehung wurden von größeren Gewinnen ausgeloſt: vier Gewinne zu je 10 000 4 auf die Nrn. 62 412, 283 955, zwei Gewinne zu je 5000„ auf Nr. 366 577, ſechs Gewinne zu je 3000 4 auf die Nrn. 141 120, 164 900, 252 603; in der Nachmittags ziehung: zwei Gewinne zu je 10 000/ auf die Nr. 221 194, zwei Gewinne zu je 5000% auf Nr. 116 085, zwei Gewinne zu je 3000% auf Nr. 358 628.(Ohne Gewähr.) Beranſtaltungen Wiener Operettenſpiele im Roſengarten. Das Programm, das die Schluß⸗Woche der Operettenſpiele im Roſengarten einleitet., geſtaltet ſich abwechſlungsreich; der heutigen Aufführung von„Die Königin“ im Pfalz bau, folgt morgen, im Roſengarten„Die goldne Meiſterin“ als Volksvorſtellung, weiter Sams⸗ tag und Sonntag die letzten Aufführungen von„Alexandra“, Mittwoch die letzte Wiederholung des Schwanks„Bubiköpf el, Dienstag die Erſtaufführung von Lehars Operette Frühling s⸗ mädel“, das bis zum Saiſonſchluß am 30. d. Mts, auf dem Spiel⸗ Film⸗Runoſchau Palaſt⸗Theater: Tonfilm:„Verzeih mir“ Wegen der Kürze des Films wird wohl ebenfalls um Verzeihung gebeten. Doch es ſind uns ja Ton⸗Großfilme angekündigt und es wäre zu wünſchen, daß man nach dieſen verſchtedenen Koſtpröbchen etwas ſchmackhaft Zubereitetes zu ſehen und hören bekommt. Die Handlung des Filmes erinnert lebhaft an die Kinderzeit des ſtum⸗ men Filmes, aber da der Film wit ſeinem Titel ſchon um Verzeihung bittet, ſoll ihm auch wirklich verziehen ſein. Daß das Intereſſe des Publikums am Tonfilm äußerſt rege iſt, beweiſen die ausverkauften Häuſer. Doch es mag erwähnt werden, daß das Tonfilmpuhltkum ſich erſt erztehen muß. Man kann nicht mitten im Film in ſchallendes Gelächter ausbrechen, ſodaß die nachfolgenden Worte unverſtändlich bleiben. Auf dem Sprechtheater können die Künſtler eine Pauſe ein⸗ legen, bis ſich der erſte Sturm gelegt hat, während der Tonfilm un⸗ erbittlich weiterläuft. Das Publikum wird das innere Lachen lernen mſütſſen, um überhaupt einen Tonfilm aufnehmen zu können. Der Hauptteil des Programms beſteht aus zwei ſtummen Groß⸗ filmen:„Das zweite Leben“. Dieſer Film wurde bei der ſ. Zt. Erſtaufführung eingehend beſprochen. Im zweiten Film ſorgt Harold Lloyd für die Lachmuskeln, denn er macht die tollſten Sachen. Aber man lacht und amüſtert ſich. 22 Meine öffentliche Fernſprechſtelle Von Hans Bauer (Nachdruck verboten) Im Telefonbuch bin ich als Beſitzer eines Fernſprechers vermerkt, aber das Telefonbuch gibt die Wahrheit nur unvoll⸗ kommen wieder: Der Fernſprecher iſt Gemeineigentum, er gehört nicht mir, ſondern ſämtlichen Bewohnern der um⸗ liegenden Häuſer unter beſonderer Bevorzugung meiner Hausgenoſſen. Es hat ſich unter dieſen Umſtänden ein leb⸗ hafter Verkehr in meiner Wohnung entwickelt, der gegen neun Uhr morgens, wenn ich noch im Bett liege, beginnt, und erſt in den ſpäten Abendſtunden endet. Als meine zahlreiche Telefonkundſchaft ſich das erſte Mal meines Apparates, der längſt der ihre geworden iſt, bediente, richtete ſie unter ſchmeichleriſchem Lächeln die höfliche Frage an mich: „Darf ich vielleicht einmal telefonieren?“ Schmeichleriſches Lächeln und Höflichkeit ſind geblieben, aber die Frage ſelbſt lautet ſeit langem: „Ich darf doch mal telefonieren!“ Wenn ſie gegenüber der früheren formal auch nur mini⸗ mal abweicht, ſo hat ſie mit einer Frage lediglich noch den Tonfall gemeinſam: im übrigen iſt ſie durchaus rhetoriſch ge⸗ meint und nicht als Erforſchung einer Geneigtheit, ſondern als Feſtſtellung eines Gewohnheitsrechtes aufzufaſſen, das ſich herausgebildet hat. Das Telefon ſteht auf meinem Schreibtiſch und dieſer iſt mit mancherlei Papieren überſät: mit Privat⸗ und Ge⸗ ſchäftsbriefen, Zuſtellungsurkunden, Zahlungsbefehlen, Klage⸗ androhungen, die ſich in der Eile nicht mehr zuſammenraffen laſſen; aber das iſt auch nicht nötig. Aus den ſchielenden Blicken, die meine Telefonierer auf die papiernen Enthüller meiner finanziellen Verhältniſſe und privaten Verbindungen werfen, iſt unſchwer zu erkennen, daß ſie dieſe Art Lektüre keineswegs verſchmähen, ſondern als durchaus willkommene Komplettierung ihres Wiſſens betracht. Nach dem Telefonat bekomme ich zehn Pfennige auf den Tiſch gelegt. Dividſere ich die Anzahl der monatlich geführten Ge⸗ ſpräche durch die Koſten, die der Beſitz des Telefons mir monatlich verurſacht, ſo komme ich auf einen weit höheren Preis für das einzelne Geſpräch; aber ich habe es längſt auf⸗ gegeben, die Bewohner meines Hauſes davon zu überzeugen, daß ich keinerlei Vorteil aus dem Zehn⸗Pfennig⸗Stück ziehe, das ſie mir geben. Sie bringen nicht gerade mit Worten zum Ausdruck, daß ich mich an ihnen bereichere, aber ſie laſſen ſich doch deutlich anmerken, daß ſie in mir einen Ausbeuter ſehen, der unter nichtigen Vorwänden das Telefon⸗Monopol, das er rundum beſttzt, zu ſchäbigen Erpreſſungen mißbraucht und mit mühelos verdientem Geld ſich ein ſorgenfreies Leben verſchafft. Sie halten es unter dieſen Umſtänden für ſelbſtverſtänd⸗ lich, daß ich einen Teil meiner Schuld dadurch abzutragen verſuche, daß ich ſie an den Avvarat hole, wenn ſie telefoniſch begehrt werden. Da wird Herr A. aus Haus Nummer 8, vierte Etage, verlangt, Frau B. aus Haus Nummer 6, zweite Etage, Fräulein C. aus Haus Nummer 14, Parterre. Ich kenne ſie alle ſchon, bin trefflich bewandert im Bewohnerver⸗ zeichnis der Häuſer, und einige Stimmen im Apparat ſind mir ſchon vertraut geworden. Aber wenn mein Telefon es auch mit ſich bringt, daß der Teppich meines Arbeitszimmers abgetreten, die Ruhe meiner Wohnung vernichtet, meinen Beinen viel Lauferei zugemutet wird: ſeine Oeffentlichkeit bringt auch Vorteile. Ich darf das Fenſter geöffnet halten, wenn ich den Lautſprecher angeſtellt habe, und nach zehn Uhr noch in der Wohnung tanzen. Niemand gibt mir ſeine Miß⸗ ſtimmung darüber zum Ausdruck. Man will es nicht gern mit mir verderben. Man denkt ſich Situattonen aus, in denen die Verſagung des Telefons zu einem Schickſalsſchlag werden könnte. Allerdings iſt zu ſagen, daß ich auf den Lautſprecher pfetfe und mir einen Teufel aus dem Tanzen, gar dem nächt⸗ lichen, mache: Aber was tut man nicht alles für das Bewußt⸗ ſein, die Hergabe ſeines Telefons an den Empfang eines Gegenwertes geknüpft zu haben. Das lächerliche Zeppelin-Luftſchiff Keine Erfindung der Neuzeit war ſo heiß umſtritten wie die des lenkbaren Luftſchiffes. Gelehrte und Techniker er⸗ klärten den Menſchenflug für unmöglich, und die große Maſſe ſchloß ſich ihren Anſichten an. Es iſt gerade jetzt amüſant und lehrreich, ſich die zahlreichen Kartkaturen in Erinnerung zu rufen, die während der letzten drei Jahrzehnte in den Witz⸗ blättern erſchtenen ſind. Wie wenig Vertrauen man in den Anfangsjahren zum Luftſchiff hatte, zeigen die Karikaturen aus vergangenen Jahren, die die„Kölniſche Illu⸗ ſtrierte Zeitung“ in ihrem neuen Heft wiedergibt. Wie groß iſt der Abſtand zwiſchen dieſen Witzblatt⸗Illuſtrationen und den Bildern, die wir im gleichen Heft von der Weltretſe des Luftſchiffes finden.— Den Unterſchied zwiſchen euro⸗ päiſcher und amerikaniſcher Preſſe zeigt ein doppelſeltiger Bildartikel„Was man drüben lieſt“. Die manchmal kind⸗ lichen, dann wieder um jeden Preis ſenſationslüſterne Ein⸗ ſtellung amerikaniſcher Zeitungsleute wird dem Leſer beim Betrachten dieſer Bilder klar. Aktuell iſt ein Bildauffatz„Der Kampf um die Glühbirne“; feiert man doch augenblicklich in Amerika Ediſon, in England Swan, während der wahre Er⸗ finder der Glühbirne, der Deutſche Heinrich Göbel, bei dieſen Feſten ungenannt bleibt. Die Denkſportaufgabe lautet dtes⸗ mal„Und das 10. Wort?“(Ueber den Bezug der Zeitung ſiehe die Anzeige.) Ein wichtiger Staatsakt (Nachdruck verboten.) Das franzöſiſche Handelsminiſterium hatte neulich etwas ganz Großes vor, wie aus nachfolgender Verfügung des Prä⸗ ſidenten Doumergue hervorgehen dürfte. Da heißt es:. „Der Präſident der franzöſiſchen Republik verfügt auf Bericht des Hanbelsminiſters, nach Anhörung des Arbeits⸗ miniſters und des Miniſters für Penſionen, nach Aeußerung des Amtes für die Kriegsverletzten in Eracht des Artikels 18 des Geſetzes vom 25. April 1924 und der Ausführungs⸗ beſtimmungen vom 6. Auguſt 1927, in Verfolg des Artikels g des Geſetzes vom 18. Auguſt 1918, in Eracht des Dekretes vom 27. Auguſt 1927, modifiziert durch die Verfügungen von 7. März 1919 und 3. April 1926, in Verfolg des Fabfneit⸗ beſchluſſes vom 13. Januar 1928, daß Mlle. Jeanette Labou⸗ chere im Handelsminiſterium als Stenotypiſtin an geſtellt wird.“ In Frankxeich ſcheint der bekannte Schimmel gleich durch ſämtliche Aemter zu raſeu. Cubert. Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 22. Auguſt 1929 Tagung des Reichsſtädtebundes f Geſtern nachmittag tagten in Kiel Geſamtvorſtand und Hauptausſchuß des Reichsſtädtebundes unter dem Vorſitz des Bundespräſidenten Oberbürgermeiſter Dr. Bella n, um vor der großen Mitgliederverſammlung noch einmal die aktuellen Fragen der Kommunalpolitik durchzuſprechen. Zur Frage der Abänderung der preußiſchen Polizeivorſchriften wurde feſtgeſtellt, daß nicht eine weitere Schematiſterung, ſondern nur eine Beſchränkung der vielen Polizeivorſchriften Erleichterung bringen könne. Die Herausgabe eines Polizeiſtrafgeſetzbuches, das alle grundlegenden Beſtimmungen enthalte, ſei geeignet, 2 Kommunale Chronik Frankenthal baut Wohnungen 2: Frankenthal, 20. Auguſt. Die Wo hnungsnot in Frankenthal iſt außerordentlich groß und der Bedarf an Zwei⸗ und Dreizimmerwohnungen ſtändig im Steigen. Bei einer Einwohnerzahl von 26 000 ſuchen zur Zeit rund 550 Familien eine Wohnung. Wenn auch die Stadt und verſchiedene Bau⸗ genoſſenſchaften laufend Wohnhäuſer bauen, ſo kann eine fühl⸗ bare Linderung der Wohnungsnot aber doch erſt dann erreicht werden, wenn dem Markt jeweils eine größere Zahl Wohnun⸗ gen auf einmal zugeführt werden kann. Die hohen Zinſen und die niedrigen Auszahlungskurſe bei den erſten Hypothe⸗ ken, ferner das Fehlen zweiter Hypotheken zu noch tragbaren Bedingungen ſind wohl die größten Hemmniſſe der Bautätig⸗ keit. Trotzdem ſie 100 Neubauwo hnungen in Angriff genommen worden. Davon erſtellt die Stadt ſelbſt 32, die Ge⸗ meinnützige Baugenoſſenſchaft unter Förderung durch die Stadt(Hergabe von Baugrund, Darlehen) 50. Die Gemein⸗ Uützige Baugenoſſenſchaft für Werksangehörige der J. G. Far⸗ beninduſtrie baut, gleichfalls mit Unterſtützung der Stadt Frankenthal, 17 Wohnungen. Sämtliche 100 Wohnungen er⸗ ſtehen an der Mörſcherſtraße. Die von der Gemeinnützigen Baugenoſſenſchaft an der Pilgerſtraße geſchaffenen 12 Woh⸗ nungen ſind nahezu vollendet, Mit Unterſtützung der Stadt errichtet ferner die Gagfa an der Malerſtraße 24 Wohnungen, die Baugenoſſenſchaft des Bayeriſchen Verkehrsperſonals 12 Wohnungen am Saarbrücker Platz. Die private Bautätig⸗ keit liegt ganz darnieder. So ſind von dieſer Seite gegenwär⸗ tig nur 15 Wohnungsneubauten in der Durchführung begrif⸗ fen.— Trotz der Finanznot wird die Stadt am Siegfrieds⸗ brunnen ein neues Strand- und S ch wimmbabd her⸗ ſtellen laſſen. Die vorhandenen Weiher ſollen zuſammen⸗ gelegt, vergrößert und vertieft werden. Es ſind Abteilungen für Schwimmer und Nichtſchwimmer vorgeſehen. N Seckenheim, 20. Aug. Aus den letzten beiden Ge⸗ meinderatsſitzungen iſt zu berichten: Verſchiedene Anträge der Feuerwehr wurden genehmigt.— An dem Lehr⸗ kurs für Polizeiwachtmeiſter ſollen zwei Schutzleute teil⸗ nehmen.— Mit Rückſicht auf den ſtrengen Winter wird vom Erſatz des Wildſchadens des Jagdbezirks II abgeſehen.— Von dem Wirtſchaftsplan für den Gemeindewald wird Kennt⸗ nis genommen. Einwendungen werden nicht erhoben.— Beim alten Nebenbahnhof ſoll bis zur Schloßſtraße ein Geh⸗ weg angelegt werden.— Für die Landtagswahl wird der Ort wie ſeither wieder in fünf Bezirke eingeteilt. Die Wahl⸗ vorſteher bzw. Stellvertreter werden ernannt.— Zum An⸗ kauf von Brennmaterial wird den beiden Kinderſchulen ein Betrag bewilligt.— Der Verkaufsgeſellſchaft„Olex“ wird zur Aufſtellung einer Tafel nachträglich die Genehmigung gegen Zahlung einer einmaligen Genehmigungsgebühr erteilt.— Die Anſchaffung von zwei Näßhmaſchinen für den Hand⸗ arbeitsunterricht wird genehmigt.— Von der Einrichtung eines Zeichenſaales in der Schule wird abgeſehen.— Für den Schloßſaal wird ein Flügel angekauft.— Dem Turnverein ſoll vorbehaltlich der Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes, gegen einen noch feſtzuſetzenden Betrag evtl. durch Tauſch eines anderen Gebäudes der Bierkeller käuflich überlaſſen werden.— Das Fahren des Gießwagens wird ſofort aus⸗ geſchrieben. Brühl, 21. Aug. In der jüngſten Gemeinderats⸗ litzung wurde die Vereinbarung mit der Muſikkapelle Brühl über die zu leiſtenden Konzerte in der hieſigen Ge⸗ meinde im Rechnungsjahr 1929/30 unterſchriftlich vollzogen.— Die Wiederinſtandſetzung der Schultafeln in Brühl und Rohr⸗ hof iſt dem Tünchermeiſter Bernhard Langlotz hier zur Aus⸗ führung übertragen worden.— Wagnermeiſter Fritz Brixner eee ieee 2 8 5 d dieſem Ziel näherzukommen.— Ueber ein zu ſchaffendes Städtebaugeſetz referierte Vizepräſident Dr. Voigt, der darauf hinwies, daß der vorgeſehene Entwurf Beſtim⸗ mungen enthalte, die den Gemeinden jeden Einfluß auf die künftige Geſtaltung eines Städtebaugeſetzes entzögen. Die Frage des Finanzausgleichs behandelte der geſchäfts⸗ führende Präſident Dr. Haekel, der dagegen proteſtierte, daß man den Ausgleich zwiſchen Reich und Ländern haupt⸗ ſächlich auf Koſten der Gemeinden finden wolle.— Am Abend fand ein Empfang durch die Stadt Kiel ſtatt. erhielt Auftrag zur Lieferung von Hochwäſſerpfählen zur Er⸗ gänzung der Waſſerwehrgerätſchaften.— Das Geſuch der Firma Schütte⸗Lanz und der Frau Ella Bühler um Wieder⸗ eröffnung eines öffentlichen Kantinenbetriebs im früheren Kaſinogebäude wird befürwortet. Kleine Mitteilungen In der Gemeinderatsſitzung von St. Georgen wurde beſchloſſen, dem Bürgerausſchuß alsbald einen neuen Waſſerzinstarif, der ab 1. April 1929 in Kraft treten ſoll, vorzulegen. Da das Waſſerwerk nach den Beſchlüſſen des Gemeinderats und des Bürgerausſchuſſes kein Zuſchuß⸗ betrieb ſein darf, können die bisherigen Tarife nicht beibehal⸗ ten werden. Statt der bisherigen vier Klaſſen werden ſechs Klaſſen gebildet und hiernach die Pauſchalſätze auf 5, 12, 18, 26, 36 und 40 RM. feſtgeſetzt. Für das nach Waſſermeſſern gezogene Waſſer ſtellt ſich der Kubikmeter auf 31 Pfg. Dieſer Satz ermäßiat ſich für gewerbliche Großbetriebe bis auf 50 Prozent. Für alle Waſſermeſſeranſchlüſſe werden Mindeſt⸗ pauſchſätze berechnet, dagegen werden die bisherigen Zuſchläge und Waſſermeſſermieten weiter erhoben. ——— Aus dem Landt Staatsrat a. D. Karl Krems geſtorben * Karlsruhe, 21. Aug. Nach langem ſchwerem Leiden ſiſt im 77. Lebensjahre Staatsvat a. D. Dr. Karl Krems ge⸗ ſtorben. Mit ihm iſt ein hochverdienter badiſcher Verwal⸗ tungsbeamter heimgegangen. Geboren in Freiburg, ſtudierte er Rechtswiſſenſchaft, wirkte dann als Amtmann in Offen⸗ burg, als Oberamtmann und Amtsvorſtand in Pfullendorf, Engen und Donaueſchingen, um 1896 als Miniſterialrat in das Miniſterium des Innern berufen zu werden. 1904 ſehen wir ihn als Landeskommiſſär in Konſtanz, 1906 erfolgte ſeine Ernennung zum Miniſterialdirektor im Miniſterium des Innern. 1907 wurde er Vorſitzender des Landesverſicherungs⸗ amtes, Mitglied des Kompetenzgerichtshofes und zugleich Direktor des Waſſer⸗ und Straßenbaues. An der Spitze dieſer Behörde verblieb er bis zu ſeiner Zuruheſetzung im Herbſt 1919. ** * Schwetzingen, 21. Aug. In die Metzgerei und Wirtſchaft Georg Schneider wurde heute nacht ein Ein bru ch ver⸗ übt. Die Einbrecher plünderten die Wirtſchaftskaſſe, ſowie die in der Ladentheke eingebaute Kaſſe. Im ganzen haben die Einbrecher etwa 35 Mk. erbeutet. Außerdem haben ſie einen ganzen Rollſchinken mitgenommen u. ſich von den im Laden be⸗ findlichen Würſten einige Stücke abgeſchnitten. Die aufge⸗ brochene Wirtſchaftskaſſe wurde morgens in der Metzgerei ge⸗ funden. Die Unterſuchung iſt eingeleitet. — * Neulußheim, 21. Aug. Der etwa 23 Jahre alte ledige Heinrich Brömmer von hier wurde geſtern vormittag in Wieblingen von einem Auto überfahren und ſo ſchwer ver⸗ letzt, daß er ſofort in das Heidelberger Krankenhaus über⸗ führt werden mußte. Die Autofahrer raſten davon, ohne ſich um den Verletzten zu kümmern, wurden jedoch ſpäter geſtellt, da eine Frau ſich die Nummer des Kraftwagens notiert hatte. Der Lenker des Autos erklärte, daß er nicht gemerkt habe, jemanden überfahren zu haben! 8 * Heidelberg, 21. Aug. In der Nähe der Orthopädiſchen Klinik verlor auf der Schlierbacher Landſtraße der Lenker eines Perſonenwagens infolge eines Materialſchadens die Herrſchaft über ſein Fahrzeug. Der Kraftwagen fuhr in er⸗ heblicher Geſchwindigkeit gegen einen Baum. Die vier In⸗ ſaſſen wurden auf die Straße geſchleudert, wobei zwei Per⸗ ſonen ſchwer verletzt wurden. Die Verletzten wurden in die Orthopädiſche Klinik eingeliefert. 64. Vollverſammlung der Handwerkskammer Freiburg Freiburg, 21. Aug. In der 64. Vollverſammlung der Hand⸗ werkskammer Freiburg berichtete Direktor Eckert über die Durchführung der Handwerksnovelle in Baden. Die Vorarbeiten dazu ſeien in vollem Gange. Die Zahl der Kammermitglieder und Erſatzmänner wird unverändert blei⸗ ben. Die Wahl iſt geheim und direkt. Jeder Handwerker, der 21 Jahre alt iſt und in die Handwerkskammerrolle ein⸗ getragen iſt, kann wählen. Wählbar ſind ſolche Handwerks⸗ meiſter, die ſeit mindeſtens drei Jahren ohne Unterbrechung im Bezirk der Kammer ein Handwerk ſelbſtändig betreiben, das Recht der Lehrlingsausbildung beſitzen und 30 Jahre alt ſind. Die Kammer wird auch weiterhin ein berufsſtändiſches Organ bleiben. Ende des Jahres dürfte die Vollverſamm⸗ lung über die neue Kammerſatzung zu beſchließen haben. Ueber das Wahlverfahren der Geſellenausſchüſſe und das Stimmrecht dieſer Ausſchüſſe iſt noch nichts Endgültiges be⸗ ſtimmt. Nach einer Ausſprache berichtete Direktor Ecker! über Hemmniſſe und Schwierigkeiten im Hand⸗ werk. Er wies auf die Proteſtkundgebungen gegen die ſteuerliche Ueberlaſtung zu Anfang des Jahres hin. Der Leitſtern dabei ſei nicht Parteipolitik, ſondern Berufsſtand⸗ politik geweſen. Das Handwerk müſſe fordern ein für die Allgemeinheit geltendes Zuſchlagsſyſtem in der Einkommen⸗ ſteuer, um ſo zu erreichen, daß die, die heute die großen Aus⸗ gaben bewilligen, mit größerer Verantwortung an die Sache herantreten und ſelbſt daran mit zu tragen haben. Bedauer⸗ lich ſei, daß der Gedanke, die Gewerbeſteuer auf breitere Schultern zu legen, noch recht wenig Verſtändnis gefunden habe. Ebenſo wie die ſteuerliche Heranziehung der Unterneh⸗ mungen der öffentlichen Hand. Der Redner bezeichnet den Moungplan als ein großes Opfer, das nur bet gerechter Ver⸗ teilung der Laſten getragen werden könne. In der Arbeits⸗ loſenverſicherung müßten die zutage getretenen Mißſtände beſeitigt werden. Eine Ueberſpannung müßte unter allen Umſtänden vermieden werden. Um die ſchweren Zeiten zu überſtehen, müſſe das Handwerk ſtark und einig im Innern werden, dann könnte es geſchloſſen nach außen auftreten und mitwirken am Wiederaufbau des deutſchen Vaterlandes. * L. Mühlhauſen, 19. Auguſt. Die goldene Hochzeit konnte hier Landwirt und Altgemeinderat Karl Friedrich Krätz mit ſeiner Ehefrau Luiſe in einem zahlreichen An⸗ gehörigenkreis begehen. Pfarrer Sommer überreichte dem Jubelpaar ein Glückwunſchſchreiben des Erzbiſchofs von Frei⸗ burg und Bürgermeiſter Adam eines des Staatspräſidenten. * Philippsburg, 20. Aug. Geſtern wurde im Rhein eine unbekannte männliche Leiche geländet. Der Er⸗ trunkene iſt etwa 20 Jahre alt, Größe etwa 1,75 Meter. Die Leiche war bekleidet mit weißer Badehoſe mit roten Quer⸗ ſtreifen. Beſonderes Kennzeichen: große Narbe am linken Unterarm. * Gaggenau, 19. Aug. Durch einen Sturz von der Leiter erlitt der 49 Jahre alte verhetratete Blechner Tobias Bleck von Ottenau, Vater von 4 Kindern, einen jähen Tod. Morgen neul 1* Zu beziehen in der Hauptnebenstelle RI, 9/11 den Nebenstellen Waldhofstr 6, Schweteingerstr. 19½20, Meerfeldstr. 3 u. durch unsere Trägerinnen Was wird aus der Emelka? Unſer Münchner R⸗Mitarbeiter ſchreibt uns: Die ruhige und ſtete Aufwärtsentwicklung, die den Werde⸗ gang der Münchner Emelka in den letzten Jahren gekenn⸗ zeichnet hat, iſt in den letzten Monaten einer Unſicherheit gewichen, die— zumal in München— die Oeffentlichkeit be⸗ unruhigt. Finanztechniſch findet dies ſeinen Ausdruck in der Kursgeſtaltung der Emelka⸗Aktien, die in den letzten Monaten ſtark gefallen und jetzt ſeit einiger Zeit nahezu unverkäuflich ſind. Das mag ſeinen Grund einmal darin haben, daß die Emelka unerquickliche Prozeſſe führen mußte, zum anderen und vornehmlich wohl in der Befürchtung der Dividenden⸗ loſigkeit für das abgelaufene Geſchäfts jahr. Aber nicht eigentlich das intereſſierte die um die kulturellen Dinge Beſorgten, man iſt vielmehr über die Nachrichten be⸗ ſtürzt, die vom Verkaufe großer, entſcheidender Aktien⸗ pakete nach Amerika, beſonders an die Fox Film Cor⸗ Poration mit ziemlicher Beſtimmtheit kolportiert wurden. Es iſt ja ſicher, daß von Seite einiger Großaktionäre, unter denen ſich auch das Deutſche Reich mit ſeinen 500 000 Mk. Emelka⸗ Beſitz befinden ſoll, mit der Fox in Unterhandlungen getreten worden iſt, und daß dieſe Unterhandlungen noch immer weitergeführt werden. Die Sorge, ausländiſcher Einfluß könnte die bisher rein deutſch geleitete Emelka auf uner⸗ wünſchte Wege führen, hat kürzlich zu einer Anfrage an die bayeriſche Regierung geführt. Die Staatsregierung wies in ihrer Antwort auf die bekannten Urſachen der vielfach beobachteten Ueberfremdung deutſcher Wirtſchaftsunterneh⸗ mungen hin, vor allem auf die deutſche Kapitalarmut, die zur Aufnahme fremder Gelder zwinge. Sie verſprach auch wei⸗ terhin Verhandlungen, um„eine gedeihliche Weiterentwick⸗ der Emelka und gleichzeitig eine Wahrung der iſchen Intereſſen zu e aber ſie bekennt ſtaatlichen Mitteln einen Inzwiſchen iſt zwiſchen der Emelka und der Tobis ein Zuſammenſchluß erfolgt, als deſſen Frucht ſehr bald mit der Tonfilm⸗Herſtellung auf dem Emelka⸗Gelände Geiſel⸗ gaſteig begonnen werden und die Einrichtung der Tonfilm⸗ Apparatur in 22 der Emelka⸗Theater erfolgen wird. Was nun die Fox⸗Angelegenheit betrifft, ſo wird der Außenſtehende die„Gefahr“ nicht für ſo brennend erachten können. Wäre ſie es wirklich, dann würden die daran intereſſierten Kreiſe doch die Wertminderung der Emelka⸗Aktien auf dem inneren Markte nach Möglichkeit hintanhalten. 2 Film⸗Feſtwochen in München. Wie auch im vorigen Jahre, ſo finden heuer in den Sommermonaten in den Rathaus⸗Lichtſpielen zu München, einem der großen hie⸗ ſigen Ufa⸗Theater, ſogenannte Fil m⸗Feſtwochen ſtatt, die den in der letzten Zeit etwas arg breitgewalzten Feſtſpielge⸗ danken nun auch auf die Kino übertragen. In dieſen Wochen werden in wechſelnden Programmen die Spitzenfilme der letzten beiden Jahre vorgeführt und daneben als„Kulturfilm“ ein bayeriſcher Heimat⸗Bildſtreiſfen gezeigt. Dieſe Vorfüh⸗ rungen bedeuten einen guten Dienſt am Kunſt⸗Film. Sie zeigen das hohe Niveau gewiſſer Leiſtungen der Weltproduk⸗ tion, indem ſte Arbeiten wie„Zirkus“ Chaplin, die franzö⸗ ſtſche„Johanna von Orlean“, den leider bolſchewiſtiſch ſtark propagandiſtiſchen, filmiſch aber ausgezeichneten Ruſſenfilm „Sturm über Aſien“ neben deutſche Meiſterleiſtungen ſtellen, wie ſie Bergners„Liebe“, Fritz Langs„Der müde Tod“ u. v. a. bedeuten. Der Erfolg dieſer„Feſtſpiele“ iſt allerdings recht mäßig. Die gute„Idee“ wird ja vom Publikum nicht bezahlt, und die meiſten Kinobeſucher haben die allbekannten Bildſtreifen bereits in den Vorortkinos zu erheblich niedrige⸗ ren Preiſen geſehen als das„Feſtſpiel⸗Kino“ ſie fordert. Der materielle Einwand gegen Veranſtaltungen dieſer Art liegt ja darin, daß jede Vorführung eines Films im Sinne der Qualität eine Art Premieren⸗Leiſtung iſt. Für die Freunde es Kunſt⸗Films waren die erneuten Darbietungen der be⸗ ten Spitzen⸗Werke natürlich höchſt genußreſch. Weisheit über das Buch Von Max Jungnickel In einer kleinen norddeutſchen Stadt gibt's neben einer Zuckerfabrik, einer Gedenktafel für einen vergeſſenen Hau⸗ degen aus dem Befreiungskriege auch eine Art Stadtbiblio⸗ thek. Eigentlich iſt das nur eine Stube im Rathaus. Jeden Mittwoch und Samstag iſt dieſe Bibliothek auf zwei Nach⸗ mittagsſtunden geöffnet. Das Rathaus hat an und für ſich etwas von verdroſſener Würdigkeit. Ein alter, lichtloſer Kaſten, ganz ohne Bau⸗ meiſterherrlichkeit; nur ſo hingeſetzt, damit die Leute in der Stadt ſich anmelden und Geburts⸗ und Heiratsurkunden ver⸗ langen. Nebenbei müſſen ſie dort auch ihre Steuern berappen. Aber die Tür zur Stadtbibliothek! Ja, das iſt doch etwas ganz anderes. Eine ſchwere, eiſerne Tür, wie zu einem Geldſchrank paſſend. Und über die Aufſchrift„Stadtbihliothek⸗ hat einer groß und eindringlich hingemalt:„Kommſt du zu a mir, biſt du bei dir!“ ö Liegt nicht in dieſer Zirkelweisheit die ganze Gewalt des Buches? Ich muß bekennen, daß ich noch nie ſo treffend über das Buch habe reden hören. Der ganze Glanz, die Weſenhaf⸗ tigkeit, die Magie und Herzensmacht und Seelenkraft des Buches; alles liegt in dieſer Weisheit beſchloſſen:„Kommſt du zu mir, biſt du bei dir!“ Ich weiß nicht, was es in dieſer kleinen Stadtbibliothek für Bücher gibt, aber dieſer Satz läßt ahnen: daß die Bücher⸗ ſammlung wie eine Gemeinſchaft von Königen, Propheten, Halbgöttern, Gauklern und Narren ſein muß. Und dann fielen mir die Preisausſchreiben ein, die von Vereinen, Stif⸗ tungen und Zeitungen unternommen werden, um einen kur⸗ 15 ſchlagenden Satz zu finden, der für das notleidende Buch wirbt. „Kommſt du zu mir, biſt du bei dir!“ Das iſt der Satz, der geſucht wird. Ich habe nie eine ſchönere Weisheit über das Buch geleſen. N * . den 22. Auguſt 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 386 Nachbargebiete Ein entſetzliches Autounglück— Zwei Tote 1* E bach i.., 21. Aug. Am Samstag nachmittag er⸗ kignete ſich unweit von hier ein entſetzliches Autounglück. Ein Auto, das von einer Dame geſteuert wurde, wollte einem Motorradfahrer ausweichen. Anſcheinend von der Sonne ſtark geblendet, fuhr die Dame in den Straßengraben; das Auto überſchlug ſich und begrub die Inſaſſen unter ſich. Die Dame, der der Hals durchſchnitten wurde, war ſoſort tot, ebenſo blieb ihr Maun tot am Platze. Es geht zu Ende mit den Gurken * Biblis, 20. Aug. Der Markt, ſoweit man von einem ſolchen ſprechen kann, iſt nicht mehr allzu ſtark belebt und es zeigen ſich bereits die erſten Spuren der kühlen Nächte. Es fehlte in dieſem Jahre ſehr an dem dämpfig warmen Morgen⸗ tau, und ſo gibt es jetzt ſchon ſtatt der Tauſende nur noch Hunderte von Gurken auf den einzelnen Morgen Land. Die Ware iſt zwar noch immer geſucht, jedoch wird trotz der schlechten Beſchickung des Marktes auch jetzt kein höherer Preis erzielt. Im allgemeinen wird der Zentner mit—4 Mark bezahlt. Dies kommt hauptſächlich daher, daß die Gurke bei ſchlechtem Wachswetter weit minderwertiger iſt und für die ſogenannten Krüppelgurken nicht der Preis bezahlt wird wie für die erſtklaſſige Ware, die zu Anfang der Ernte abgeſetzt wurde. Die ſogenannten Zentnergurken werden für 33.50 Mk. je Zentner verkauft. Tödlicher Fauſtſchlag * Neckargartach(OA. Heilbronn), 20. Aug. Kurz vor Mitternacht gerieten vor einer Wirtſchaft der 22jährige Schloſſer Adolf Wildenſtein und der 26jährige Arbeiter Hermann Zerrer, der angetrunken war, in Streit. Zerrer wurde tätlich, ſo daß ſich Wildenſtein mit Fauſthieben zur Wehr ſetzte. Dabei traf er auch in das Geſicht des Zerrer, der ſofort zuſammenbrach und nach wenigen Minuten tot war, Ein dem Zerrer zu Hilfe eilender Arbeiter wurde von Wildenſtein bewußtlos gebot. Wildenſtein wurde feſtgenom⸗ nien. Die Frage, ob er in Notwehr gehandelt hat, iſt noch nicht geklärt. * Oppenheim, 21. Aug. Der 31 jährige Viehhändler Mar⸗ tin Löwenſtein aus Schornsheim(Rheinheſſen) befand ſich mit ſeiner jungen Frau auf der Hochzeitsreiſe und beſuchte ſeinen Onkel in Frankfurt a. M. Hier traf Löwen⸗ ſtein nachts ein Herzſchlag, dem er ſofort er lag. * Heppenheim, 19. Aug. Auf der Straße von Heppenheim nach Fürth i.., in der Kurve oberhalb Kirſchhauſen, ſtieß ein Motorradfahrer mit einem Opelwagen zuſammen. Der Motorradfahrer und ſein Beifahrer wurden ſchwer ver⸗ letzt und blutüberſtrömt in das hieſige Hoſpital gebracht. Das Auto rannte die vier Meter hohe Böſchung hinab, ohne ſich jedoch zu überſchlagen, ſo daß die Inſaſſen mit leichteren Verletzungen davonkamen. Der Wagen wurde dagegen ſtark heſchädigt und mußte abgeſchleppt werden. * Groß⸗Rohrheim, 19. Aug. Die Hammerau iſt ein Riedgelände, das eine Ausdehnung von—6 Kilometern in der Länge und von 1 bis 3 Kilometer in der Breite hat, zwar guten Boden beſitzt, aber wegen denkbar ſchlechter Zufahrts⸗ möglichkeiten bisher nur wenig landwirtſchaftlich genutzt wer⸗ den konnte. Nunmehr iſt mit Unterſtützung der Regierung eine gute Zufahrtſtraße geſchaffen worden, die das Ge⸗ lände in weit beſſerem Maße der Kultivierung zugängig machen ſoll. Die Straße wird in den nächſten Tagen in An⸗ weſenheit von Regierungsvertretern feierlich dem Verkehr übergeben. sW. Darmſtadt, 21. Aug. In der letzten Zeit werden außer⸗ halb der Stadt fortgeſetzt Haſendiebſtähle verübt. Da⸗ Hei handelt es ſich aber eigentlich nicht um Diebſtähle, ſon⸗ dern vermutlich um einen Hund, der nach Durchbeißen des Drahtgitters in die Einfriedigungen gelangt und dann die Haſen totheißt und zum Teil gleich auffrißt. Auf die gleiche Weiſe wurden in der Nacht zum Montag in der äußeren Kranichſteinerſtraße an einem Platz 10, an einem anderen Platz 13 Haſen totgebiſſen und teilweiſe gefreſſen. Den Be⸗ ſitzern iſt ein Schaden von 250300/ entſtanden. * Mainz, 20. Aug. Am oberen Zahlbacher Weg, in der Nähe des Forts Stahlberg, wurde bei Erdarbeiten ein ganz erhaltener römiſcher Soldatengrabſtein gefunden, auf dem die Grabinſchrift noch gut erhalten iſt. Er konnte vom Muſeum geborgen werden, Es iſt der Grabſtein eines Mannes namens Sterio, der der Kohorte der Räter und Vindelicier angehörte. Von dieſer Truppe gab es bisher nur zmei Steine, einen literariſch überlieferten aus Worms und einen Mainzer, der ſeit langen Jahren im Mannheimer Muſeum ſteht. Die Form des Grabſteins und der Wort⸗ laut der Inſchrift beweiſen, daß er dem erſten Jahrhundert n. Chr. angehört. * Straßburg i.., 18. Aug. Auf dem Lagerplatz der Kohlenfirma Kronberg& Co. im Straßburger Rheinhafen wollte der 60 Jahre alte Arbeiter Anton Florence mit einem Sack Kohlen das Eiſenbahngeleiſe überſchreiten, wurde aber von einer herankommenden Lokomotive erfaßt und zur Seite geſchleudert. Im Spital iſt er geſtorben.— In Hagenau iſt die Autogarage des Michael Antoni, Gaſtwirt und Autofuhrunternehmer, in der Falkenhofſtraße niedergebrannt. Der Schaden beträgt 300 000 Fr. Fünf Autos, meiſt Laſtwagen, ſind verbrannt. * Baſel, 19. Aug, In Mutenz löſten ſich aus bisher unbekannter Urſache vier Weidlinge, die führerlos den Rhein hinunter fuhren. In einem von ihnen ſaßen vier ſpie⸗ lende Knaben. Drei Pontonieren gelang es, die Boote unter großen Schwierigkeiten an das Ufer zu holen, obwohl die Boote ſchon waſſergefüllt waren, und ſo die Knaben zu retten. Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Großes Schöffengericht. Vorſitzender: Amtsgerichtsrat Vetters. Vertreter der Staatsbehörde Staatsanwalt Dr. Trunk Um Lappalien Die ganze Art ſeiner Diebſtähle und Betrügereien läßt bei dem 29 Jahre alten ledigen Schloſſer Georg Mohr von hier den Schluß zu, daß er ein beſchränkter dummer Menſch iſt. Durch Zechbetrügereien machte er ſich jetzt zum Rück⸗ fälligen. Trinkt am 3. Juli d. J. in einer Wirtſchaft 17 Glas Bier, raucht wie ein Backofen und zum Schluß kommts heraus, daß er keinen Pfennig in der Taſche hat. Kellnerin und Wirt geben ſich mit der Verſicherung zufrieden: er hat einen eigenen Kraftwagen. Morgen wird er bezahlen. Er kommt auch am anderen Tage wieder. Trinkt drei Glas Bier. Hat wieder kein Geld. Noch heute wird er bezahlen. Zeigt einen Führerſchein vor, den er auf ſeinen Namen ge⸗ fälſcht hat. Er hat ja keine Ahnung von Autolenken. Dieſen Schein will er am linksſeitigen Brückenaufgang in der Garage gefunden haben. Die Zeche wartet noch heute auf Begleichung. Am 5. Juli begleitet er abends einen Bekann⸗ ten nach Hauſe und erleichtert ihn vor K 7, 17 um ſeine Uhr. Der Angeklagte gab heute alle dieſe Straftaten glatt zu, nur nicht, daß er auch den Führerſchein geſtohlen hat. Der Staats⸗ anwalt hält den Angeklagten für das Zuchthaus reif, begnügt ſich aber noch einmal mit einem Antrage auf 1 Jahr Gefäng⸗ nis. Wegen Fundunterſchlagung, Urkundenfälſchung, Betrug und Diebſtahl ſprach das Gericht eine Gefängnisſtrafe von acht Monaten gegen den Angeklagten aus. Der Vorſitzende bedauert den Mangel einer Verwahrungsanſtalt, in die der Angeklagte eigentlich gehört. Kommt er wieder, dann gibt es Zuchthaus. Abzahlungsbetrüger Er ſpiele Geige, ſagt der 27 Jahre alte Friſeur Albert Etiſenhauer aus Hammelbach. Aber er hätte plötzlich Neigung zu einem Harmonium bekommen. Er kaufte es auf 2222 0 Gerichtszeitung Vergleich im Straßburger Aufwertungsprozeß Nachdem der Hauptausſchuß vor einigen Tagen von dem Vergleich im Straßburger Aufwertungsprozeß ohne Erinne⸗ rung Kenntnis genommen hat, ſtimmte nunmehr auch der Stadtrat Kaiſerslauteru in ſeiner letzten geheimen Sitzung dem Vergleich zu. Die Stadtgemeinde Kaiſerslautern ſtand ſeit September 1927 im Prozeß mit der Aktiengeſellſchaft für Boden⸗ und Kommunalkredit in Straßburg, die für ihr im Jahre 1916 gewährtes Darlehen von einer Million Mark eine Aufwertung von 25 v. H. verlangte. Der nun am 28. Juni zuſtande gekommene Vergleich ſieht folgende Be⸗ dingungen vor: 1. Die Stadt zahlt eine 127prozentige Aufwertung, die abzüglich der bereits erfüllten Goldmarkleiſtungen noch 110 685,70 Mk. beträgt, nebſt 5 v. H. Zinſen hieraus vom 1. Januar 1926 an. 2. Die bis zum 31. März 1929 rückſtändigen Zinſen in Höhe von 17 986,48 Mk, werden zum Kapital geſchlagen, ſo daß ſich eine Geſamtſchuld ergibt von 128 672,18 Mk. 3. Dieſer Geſamtbetrag iſt vom 1. April 1929 an mit 5 v. H. jährlich zu verzinſen und in fünf gleichen Jahresraten von je 25 734,43 Mk. bis zum 1. Juli 1933 zu tilgen. 4. Jeder Teil trägt ſeine eigenen Koſten. Die Gerichts⸗ koſten werden geteilt. Gewerbsmäßiges Verbrechertum Das Erweiterte Schöffengericht Frankfurt verurteilte den Maſchiniſten Karl Sie ling wegen fortgeſetz⸗ ten Rückfalldiebſtahls zu drei Jahren Zuchthaus, drei Jahren Ehrverluſt und Stellung unter Polizeiaufſicht. Der Angeklagte hatte im Mai d. J. etwa 30 Fahrräder geſtohlen, die er für 12 und 20 Mark je Stück im Pfandhaus verſetzie. Es kam vor, daß S. an einem Tage bis zu drei Räder ſtahl. Die Räder nahm er von der Straße fort. Es handelt ſich bei dem Angeklagten um einen Mann, der ſchon oft und auch er⸗ heblich vorbeſtraft iſt. Aus der Fülle der Fälle ſchloß das Ge⸗ richt, daß der Angeklagte dem gewerbsmäßigen Verbrechertum anheimgefallen ſei und verſagte ihm mildernde Umſtände. Die Gemeingefährlichkeit der Handlungsweiſe des Angeklag⸗ ten rechtfertigte auch Stellung unter Polizeiaufſicht. Poſtgehilfiunen wegen Amtsverbrechens vor Gericht Das Erweiterte Schöffengericht Gießen ver⸗ handelte gegen drei frühere Poſtgehilfinnen und den Vorſteher des Poſtamts Lich wegen Amts ver⸗ brechens. Die weiblichen Angeklagten wurden beſchuldigt, eingegangene Fernſprechgebühren mit geringeren Beträgen verbucht und die Differenzen zur Deckung von entſtandenen Fehlbeträgen verwendet zu haben. Dem Vorſteher wurde zur Laſt gelegt, daß er die Beamtinnen zu dieſen Unterſchlagun⸗ gen und Falſchbuchungen verleitet habe. Nach der umfang⸗ reichen Beweisaufnahme beantragte der Staatsanwalt Ver⸗ urteilung der drei Poſtgehilfinnen zu der Mindeſtſtrafe von je ſechs Monaten Gefängnis. Bezüglich des Vorſtehers er⸗ klärte er, er könne den Beweis für deſſen Schuld nicht als voll erbracht anſehen und ſtellte die Entſcheidung in das Er⸗ meſſen des Gerichts. Nach längeren Ausführungen des Ver⸗ teidigers ſprach das Gericht eine Beamtin frei gegen die zwei andern erkannte es auf die beantragte Strafe von je ſechs Monaten und gegen den Vorſteher auf zehn Monate Gefängnis. Trotz einiger Bedenken habe das Gericht die Ueberzeugung von der Schuld dieſes Angeklagten gewonnen. In den ersten zehn ſahren sollte jede Mutter ihr Rind aus- schließlich mit der reinen, milden i IVE A KINDER a S EIF E waschen und baden. Das Kind wird es ſhr einst danken, weil ihm dadurch später manche Serge um die Erhal- turig seines futen Teints erspart bleibt. Nivea- Kinderseiſe ist über- lettet und nach ärztlicher Vorschrift A dosonders fur die empfindliche laut — der Kinder hergestellt. wolle sein. de Win, A Fonnengebräunte, gesunde Haut NIVEA-CHPEPII ein. Und dann kinaus ies Freie, in Luſt und Sanne. Nivea-Creme verstärkt die bräusende Wirkung der Sonnenstrahlen, sie vermindert die Gefahr schmerz haften 7 Aber fracken muß ie Strahlen aussetzen, WM Hlegende Kuceri, und darauf be. M run lilire 5 Abzahlung zu 235/ bei Spiegel& Sohn, obwohl es ihm ganz ausſichtslos erſcheinen mußte, in Hammelbach beim Raſieren ſo viel zu verdienen, daß er 30% Raten monatlich zahlen konnte. Und Bubiköpfe kann man wohl in dem hohen Odenwaldorte zählen. Das Inſtrument wanderte ſchon nach kurzer Zeit in das Pfandhaus und er erhielt als Pfandgeld 30. Es kam zur Verſteigerung und ein Kaufliebhaber erſtand das Harmonium für 42 /. Ein nettes Geſchäft: der Angeklagte muß nun den vollen Preis des Harmonjſums zah⸗ len, das ein anderer für 42/ halb geſchenkt erhalten hat. Die Luſt zum Harmoniumſpielen erſcheint aber in einem ganz anderen Lichte beim Kauf eines zweiten Inſtrumentes bet der Firma Ferd. Schwab hier auf Ratenzahlung. Schon an⸗ dern morgens wanderte er ins Pfandhaus, von dem er 30% erhielt. Seitdem er voriges Jahr nach Verbüßung einer ſchweren Strafe entlaſſen wurde, iſt dieſe Beſchaffung von Geld auf dieſe Weiſe ſeine Spezialität. Vorher verkaufte er Anzahlungsräber. Noch eine Anzahl Strafverfahren gleicher Art ſchweben gegen ihn. Es iſt wohl ſo, wie er verſichert, daß ihn der Fluch ſeiner Vorſtrafen nicht mehr auf geordnete Wege kommen läßt. Er hat ſeine Eltern ſeine eigne Familie zu unterſtützen. 10 Monate iſt ſein Kind alt, ein zweites unterwegs. Appelliert an das Mitleid. Sein Verteidiger Dr. Schifferdecker⸗Pfeiffen berger legt wieder den Finger an die Wunde, daß die menſchliche Geſellſchaft ein härterer Richter als die Juſtiz ſelbſt iſt. Nur die Not habe den Angeklagten zu den Straftaten geführt. Das Gericht ſprach eine Gefängnisſtrafe von 8 Monaten aus. E. ſitzt ſchon zwei Monate in Unterſuchungshaft, weil er dreiſtdumm leugnete, mit albernen Ausreden kam. Das hat er nun davon: die Unterſuchungshaft wird ihm nicht ange⸗ rechnet. l W eee § Rückfalleinbrecher vor Gericht. vor dem Mainzer Schöffengericht ſtanden der vielmals vorbeſtrafte Kraft⸗ wagenführer Joſef Man ow aus Wiesbaden und der eben⸗ falls vorbeſtrafte Gärtner Walter Krauſchner aus Wies⸗ baden. Es war ihnen zur Laſt gelegt, in der Nacht vom 8. bis 9. April in eine Filiale der Bezugsgenoſſenſchaft Rhein⸗Main m. b. H. in der Wallauſtraße gewaltſam eingebrochen und Waren im Werte von zirka 200 Mk. und einen Geldbetrag von zirka 40 Mk. geſtohlen zu haben. Manow ſtand dabei zuerſt Schmiere, half dann aber nachher beim Fortſchaffen der Wa⸗ ren. Das Gericht erkannte gegen beide Angeklagten wegen ſchweren Diebſtahls auf eine Gefängnisſtrafe von je zwei Jahren, abzüglich vier Monate Unterſuchungshaft. Fageskslender Donnerstag, den 22. Auguft Friedrichspark: Konzert.30 Uhr. Lichiſpiele: Al ßam bra: Durchs Braubenburger Tor“.— Ufa⸗ Theater:„Die Könſgin von Saba“,— Schauburg: „Zwei Meuſchen“.— Capitol:„Der Scheidungsanwalt“. Scala:„Der Weg allen Fleiſches“.— Gloria⸗Pal aſſt: 85 3 Glück“.— Palaſt⸗ Theater:„Ihr zweites Leben“. Sehens würdigkeiten: Kunſthalle: Dienstag bis Seuntag: 10 816 1 Uhr uns 8 big 5 Uhr: Theaterausſtellung im Schloß: Täglich geöffnet von 10 bis 1 Uhr und 3 bis 3 Uhr und Jonntagtg vorm. von 11 bis nachm 5 lthr. Schloßbücherei:—1,-7 Ut.— Kuſenm für Natur⸗ und Völker⸗. kunde im Zeughans: Jonntag vorm. von 11—1 und nachm volt 85 Uhr; Dienstag—3 Uhr: Miltwech 8— Uhr; Freitag-7 Uhr. Planetarium: Beſichtigung 5 Uhr. Waſſerſtandsbesbachtunzen im Monat Anguft Aden Pegel 15. 14 If 7 H Ir Bene L 15. 17 20 1 J 00 aſel 8 5 f ö ö 5. Mannheim.12.89 2,85.781.95.45 aber 188 95 406 Jef.60.00 700 1h Maau 7. N 5 191 0 Nannbeim 2 5 3,570 Laub 15 g 0⁰ öln 1 5 5 5 Maſſerwärme Chefredakteur: Kurt Fiſcher(im Urlaub) 5 Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner— Feuilleton Dr. S. Kah ſer Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder Sport und Vermiſchtes: Willy M 11[ler— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles übrige; i. B. R. Schönfelder— Anzeigen u. Seele e Mitteilungen: Jakob Zan de ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. H. Mannheim E 6, 2 Schluß des rebaktionellen Teils Seſchaftliche Mittellungen * Der Neu- und Erweiterungsbau der Fa. Gebr. Rothſchild, Mannheim, Breiteſtr. X 1, geht ſeiner Vollendung entgegen. Z. Zl. werden die»Schaufenſter des alten Baues den neuen angepaßt, ſodaß nach Außen wie im Innern ein einheitliches Gebilde zu Tage krkkt Der innere Ausbau wird klar und überſichtlich. Die Firma bleibt voll und ganz innerhalb der Textilbranche, nur werden die einzel⸗ nen Abteilungen je nach dem ſich herausgeſtellten Bedarf erweitert. Das kaufende Publikum wird derzeit ſtaunen über die Bequemlich⸗ keit der mehr als 5000 Quodratmeker großen Verkaufsräume. Zwei hochmoderne Aufzüge werden den Verkehr zwiſchen den einzelnen Stockwerken vermitteln. Etne Paſſage von 11 Meter Tiefe ſorgt einſchließlich der Schaufenſter an der Straßenſette für genügend Ausſtellungsmöglichkeiten. Mit einem Wort: Der Bau der Firm Gebr. Rothſchild, Mannheim, wird durch ſeine impoſante Geſtaltung das Stadtbild bereichern. Die Einwohnerſchaft Mannhelms, ſowir ſolche der nüchſten und weiteren Umgebung bekommt durch diefes Unternehmen eine außerordentlich gute Einkaufsgelegenheit. Aus einem vermehrten Verkehr wird saber auch die Geſamtwirkſchaft Mannheims Vorteile zietzen können. 1 N Sie doch haben. Drum reiben Sie Ihren Körper init Besen Ni, 6 20, 9. 0, 0, u. 126 Ferne Annuben; 8 NA. O. d u. 100 a 8. Ihr Körper 5 ürfen ikn niemals na den Sonnen- Und immer vorler einreihen! Nur Wied. Creme enthält das haut. 7 7 4 einzigartige Mir kung. 6. Seite. Nr. 386 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den. Auguſt 1929 um micht mehr ertrinken Ein„unverſinkbarer Reltungsapparat⸗ Noch vor kaum Jahren war eine Amerikafahrt ein kühnes Wagnis hiff war mehrere Wochen unter⸗ wegs und oft kam es vor, daß es ſeinen Beſtimmungsort nicht erreichte. Es wurde das Opfer irgend einer Kataſtrophe und ging mit Mann und Maus unter. Heute iſt eine Amerika⸗ fahrt zu etwas Alltäglichem geworden. Sie dauert nur einige wenige Tage und die Schiffe gelangen ſicher an ihr Ziel. Aber auch noch heute paſſieren Kataſtrophen. Selbſt den ſtolzeſten Ozeanrieſen kann das Schickſal des Untergangs ereilen, ganz zu ſchweigen von den kleineren Schiffen, den vielen Fracht⸗ dampfern und den unzähligen Motorbooten. Bei ſolchen Schiffskataſtrophen ertrinken viele Paſſagiere trotz aller Rettungsapparate und Rettungsgürtel, die an Bord mitge⸗ führt werden. So war es bis heute. Nun ſoll es anders werden. Aus Italien kommt eine aufſehenerregende Nachricht, die gleich⸗ bedeutend iſt mit dem Tod des Ertrinkungstodes. Die Nach⸗ richt beſagt nicht mehr und nicht wenig als daß es dem Mailänder Ingenieur Serafino de Faver is gelungen iſt, einen„unverſinkbaren Rettungsapparat“ zu erfinden. Einen Rettungsapparat, mit deſſen Hilfe Menſchen, die nicht ſchwimmen können, ſchwimmen und ſich ſtundenlang auf der Oberfläche des Waſſers halten können. „Der unverſinkbare Menſch“; die Nachricht klingt wie ein unwahrſcheinliches Märchen, iſt aber dennoch wahr. Der Erfinder hat nicht nur einen neuen Rettungsapparat konſtruiert, ſondern vor geladenem Publikum und zahl⸗ reichen Preſſevertretern auch prak ſch bewieſen, daß Menſchen mit ſeinem Apparat ausgerüſtet, nicht ertrinken können. Vor einigen Tagen geſchah es zum erſten Male, daß man des Schwimmens unkundige Menſchen in das tiefe Waſſer eines oberitalieniſchen Sees hineinwarf, ihrem Schickſal über⸗ lien und ſie erſt vier Stunden ſpäter lachend und wohl⸗ behalten aus dem See herausfiſchte. Im blauen Waſſer des Lago Maggiore fand die denkwürdige Vorführung ſtatt,. Serafino de Faveris erſchien am Ufer des Sees in Beglet⸗ tung von vier Herren und einem 16jährigen Mädchen, denen die Aufgabe zuteil wurde, einige Stunden lang Schiffbrüchige zu ſpielen. Der Erfinder nahm einen der unverſinkbaren Rektungsapparate in die Hand und erläuterte den verſam⸗ melten Gäſten, auf welchem Prinzip dieſer aufgebaut und wie einfach und ſicher ſeine Handhabung iſt. Der Rettungsapparat entpuppte ſich als ein gewöhnliches,„plumpes Leinenkleid“, das man bei Autorennfahrern und Aviatikern vorzufinden pflegt. Der einzige Unterſchied iſt, daß dieſes Kleid, aus waſſerdichtem Stoff hergeſtellt, innen einige aneinander⸗ gereihte Luftkiſſen aufweiſt. Naht die Gefahr, ſo ſchlüpft man ſchnell in das Kleid hinein, bläſt die Luftkiſſen auf und im nächſten Augenblick iſt der Schiffbrüchige in einen wahren Duftpanzer eingehüllt. Er kann nun auch im gefährlichſten Ge⸗ wäſſer nicht untergehen, die Luft hält ihn an der Oberfläche. Der Schiffbrüchige muß nur barauf achten, daß er ſeinen Kopf über Waſſer hält. Der ſo Ausgerüſtete fühlt ſelbſt die Kälte des Waſſers nicht, denn die Luftkiſſen als ſchlechte Jſolatoren verhindern die Abkühlung des Körpers. Nachdem der Ingenieur dies alles erklärt hatte, zogen ſich die fünf Verſuchskaninchen den Rettungsanzug an und be⸗ ſtiegen mit dem Erfinder und einigen Journaliſten ein Wolkenkratzer mit 100 Stockwerken? Sie ſind möglich, aber unwirtſchaftlich, ſagt Wir befragten Irwin S. Chan in, den Erbauer des 65 Stockwerke hohen Newyorker Chanin⸗Buil din g, ob er Wolkenkratzer von 100 Stockwerken für möglich halte. „Vom techniſchen Standpunkt bieten Gebäude mit 100 Stockwerken keine Schwierigkeiten“, erklärte Chanin.„Aus wirtſchaftlichen Erwägungen muß man aber auf ihren Bau verzichten weil ihr Beſitzer ſo hohe Mieten verlangen müßte, daß niemand ſie bezahlen könnte.“ 5 „Eine weitere Schwierigkeit bildet der Umſtand, daß die Geſchwindigkeit der Fahrſtühle in Amerika durch Geſetz auf 200 Meter pro Minute beſchränkt iſt. In einem Gebäude von 100 Stockwerken würde man viel ſchnellere Fahrſtühle brau⸗ chen, was wiederum eine Aenderung des beſtehenden Geſetzes nötig machen würde. Außerdem würden die Koſten dteſer ſchnellen Fahrſtühle die Mieten erheblich verteuern. Eine Ruſſiſche Kriegsſchiffe Motorboot. Das Bot fuhr bis in die Mitte des Sees. Dort angelangt, ſprangen die Fünf, nachdem ſie die Kiſſen in ge⸗ brauchsfähigen Zuſtand gebracht hatten, ins Waſſer. Es war ein aufregender Augenblick. Alle im Boote An⸗ weſenden waren ſich im Klaren darüber, daß, wenn der neue Rettungsapparat verſagte, die fünf Menſchen in größter Lebensgefahr ſchweben würden. Alles verlief programmäßig. Die ins Waſſer Geſprungenen tauchten erſt unter, kamen aber ſofort zum Vorſchein und begannen untereinander eine lebhafte Unterhaltung. Der einſetzende leichte Wind trieb ſte langſam ab und das Motorboot hatte nur die Aufgabe, ihnen zu folgen. Etwa vier Stunden vergingen. Es wurde inzwiſchen Abend. Die Zuſchauer am Ufer waren ſchon unruhig, ſte hatten die„Schiffbrüchigen“ aus dem Auge verloren, konnten ſte nirgends mehr ſichten, und glaubten ſchon, es ſei ein Un⸗ glück geſchehen. Da plötzlich blitzten in der Ferne fünf ſchmale Lichtſtreifen auf. Das Publikum am Ufer atmete erleichtert auf. Die„Schiffbrüchigen“ gaben Lebens⸗ zeichen von ſich. Zur Ausrüſtung des neuen Rettungspan⸗ zers gehört nämlich auch ein Miniaturſcheinwerfer, der durch eine waſſerdichte elektriſche Batterie geſpeiſt wird. Dieſe Batterien reichen für dreißig Stunden aus. Und da ihr Licht auf ziemlich weite Entfernung ſichtbar iſt, bieten ſie eine faſt ſichere Gewähr, daß den Hilfeſuchenden die Hilfe auch tat⸗ ſächlich zuteil wird. Nachdem die„Schiffbrüchigen“ gerettet waren, berichteten ſie über ihre Eindrücke im Waſſer. Sie fühlten ſich abſolut ſicher und geborgen und dachten nicht einen Augenblick daran, daß ihnen etwas geſchehen könnte. Während der vier Stunden mußten ſie einige Male die Luftkiſſen mit neuer Luft auffüllen. Mit Hilfe eines Schlauches gelang dies ohne jede Mühe. Am Ufer angelangt, erklärte der Erfinder, daß er dem⸗ nächſt ſelbſt ins Waſſer gehe und ſich in dem naſſen Element dreißig Stunden lang aufhalten werde. Bei der Vorführung waren auch Vertreter der verſchiedenſten Behörden zugegen und die Regierung beabſichtigt, dieſe„unverſinkbaren Kleider“ ſowohl bei der Kriegs⸗ und Handelsflotte, als auch auf den Flugzeugen einzuführen. Die Flieger ſollen gleich in dieſen Anzügen ihre Apparate beſteigen. Müſſen ſie dann auf dem Waſſer notlanden, ſo ſpringen ſie einfach aus ihrem Apparat heraus und ſind gerettet. Zwei polniſche Flieger, Adam Koraleſik und Vlademir Kliß, die demnächſt einen Rom New⸗ hork⸗Flug verſuchen wollen, werden ſchon mit dieſem neu⸗ artigen Rettungskleid ausgerüſtet ſein. D1.— Von originellen Spitzbuben Jack, der Probierer— Das Porträt des Toten— Der geleimte Bücherwurm—„Unſchuldige“ Brillantengauner Nicht nur wer eine Reiſe tut, kann etwas erzählen, ſon⸗ dern auch derjenige, der daheim bleibt, der ſogar 35 Jahre lang das Amt des Hüters über dieſenigen ausübt, die zwangs⸗ weiſe eine mehr oder minder„ſitzende“ Lebensweiſe vorziehen. Hören wir einmal, was ein amerikaniſcher ehemaliger Ge⸗ fängniswärter über ſeine„Pflegebefohlenen“ ausplaudert. Man weiß es ja ſchon längſt, daß hinter Gefängnismauern oft Menſchen leben, die eine eigenartige Begabung beſitzen, die ſie leider nur nicht in einer der Menſchheit nützlichen Weiſe angewandt haben. Die wenigſten werden etwas von„Jack the Sampler“ wiſſen. Und doch iſt er in Amerika nur einer von vielen. Sampler heißt„Probierer“. Wie oft lieſt man in Zeitungen auch bei uns in Deutſchland, daß Intereſſenten ein Gegen⸗ ſtand, hier iſt es ein photographiſcher Apparat, dort ein Grammophon, hier ein Konverſationslexikon, dort gar ein Kinderwagen oder etwas anderes, auf einige Tage zur Probe unentgeltlich und unverbindlich zugeſandt wird. Nun„Jack the Sampler“ ließ ſich von allen möglichen und unmöglichen Firmen das, was ſie als Probeſendung anprieſen, ins Haus ſchicken, aber nur, um alles ſo ſchnell als möglich zu jedem annehmbaren Preiſe zu. verkaufen. Er lebte ſozuſagen von Proben. Dazu war er einer der eifrigſten Beſucher der Lebensmittelausſtellungen, von denen faſt allwöchentlich in Newyork die eine oder andere ſtattfindet. Da ſchleppte er dann alle möglichen Sachen von dort weg und verkaufte, was er ſelbſt nicht gebrauchen konnte. Schließlich aber wollte unſer Jack ſelbſt„Unternehmer“ werden. Am Ende der Fünften Avenue in der Gegend des Negerviertels mietete er eine billige Wohnung; elegante Briefbogen mit hochklingenden Firmennamen und mehreren Telephonnummern waren bald der Erbauer des größten Wolkenkratzers weitere Schwierigkeit bildet, daß man zur Abwicklung des Verkehrs in ſolchen rieſenhaften Bauten eine ſehr große An⸗ zahl von Fahrſtühlen benötigen würde, die einen bedeutenden Teil der Bodenfläche einnehmen müßten und wiederum ver⸗ teuernd auf die Mieten wirken würden.“ „Die Entwicklung des Wolkenkratzers und des Fahrſtuh⸗ les iſt eng miteinander verknüpft. Der erſte Fahrſtuhl in Newyork wurde 1859 gebaut. Er war noch äußerſt primitiv, und erſt zehn Jahre ſpäter, als man bedeutend höhere Häuſer baute, wurde auch die Konſtruktion des Fahrſtuhles verbeſſert. Dieſelben Schwierigkeiten, die durch die Frage der Fahrſtühle in Wolkenkratzern von 100 Stockwerken entſtehen würden, machen ſich bereits heute in den großen Wolkenkratzern be⸗ merkbar, ſodaß die Höhengrenze der Wolkenkratzerbauten be⸗ reits heute erreicht ſein dürfte.“ beſuchen Swinemünde J 1 b Mit n Verſpätung liefen in dem 5 F on eg pfiſcher Konteradmira⸗ Ne 19785 Swinemünde die beiden ruſſiſchen r Befehlshaber der deutſchen Oſtſee⸗ ich a gedruckt und verkündeten, daß er eine große Anzahl von Fein⸗ koſt⸗ und Delikateſſen⸗Geſchäften eröffne. Großhändler in ganz Amerika wurden nun in Briefen um Zuſendung von Proben mit Preisangabe erſucht. Die Unkoſten lohnten ſich; denn ein Strom wertvoller Erzeugniſſe ergoß ſich in Jacks „Geſchäftshaus“. Das ging, ſolange es eben ging. Dann kam man hinter den Betrug, und jetzt muß„Jack the Sampler“ Gefängniskoſt probieren. Ein anderer Gefangener betätigte ſich mit großem Erfolg als„Dead Man Shoes“. Er las grundſätzlich in den Zei⸗ tungen nur die Todesnachrichten. Vermutete er, daß der Ver⸗ ſtorbene vermögend geweſen und plötzlich oder nach kurzer Krankheit geſtorben ſei, dann ſprach er im Trauerhauſe vor und bat um eine Photographie des Herrn X. Er war recht erſtaunt, zu erfahren, daß dieſer geſtorben ſei, da er ihn doch beauftragt habe, ihm nach ſeiner Photographie eine Paſtell⸗ zeichnung zu liefern. Die trauernden Hinterbliebenen glaub⸗ ten, den Wunſch des Toten erfüllen zu müſſen, und der Be⸗ ſucher erhielt die Photographie mit einer Anzahlung von einigen Dollars. Für zwei bis drei Dollar ließ er dann die Photographie vergrößern, um ſchließlich ſich von der Familie mit zehn bis fünfzehn Dollar entſchädigen zu laſſen. Als der Schwindel aufgedeckt wurde, konnte man feſtſtellen, daß der Gauner auf dieſe Weiſe wöchentlich im Durchſchnitt 100 Dollar alſo 420 Mk. verdient hatte. Der„Boockworm“ ſchlug aus ſeiner ausgezeichneten Kenntnis der Weltliteratur Kapftal. Sein Spezialgebiet war die Fälſchung ſeltener Erſtausgaben von literariſch wertvollen Büchern, für die ihm Kenner tauſende von Dollars zahlten. Er brauchte zwar viel Zeit und Mühe, um ein Buch um hunderte von Jahren älter zu machen, aber ſeine Arbeit lohnte ſich doch. Als er beim Einband eines Buches einen Leim benutzte, der zur Zeit, da das Original wirklich erſchie⸗ nen war, noch nicht erfunden war, kam man hinter den Schwindel. Der Betrüger iſt alſo der Polizei im wahrſten Sinne des Wortes auf den Leim gegangen. Einer, den man im Gefängnis„Colonel Sparkler“ nannte, hatte mehrere Neworker Juweliere um tauſende von Dollar betrogen, ohne daß man genau genommen ihm ein Verbrechen vorwerfen konnte. Er arbeitete mit einem Freund zuſammen. Dieſer kaufte in einem erſtklaſſigen Juwelen⸗ laden einen der ſchönſten Brillanten, den er auch mit zehn⸗ tauſend Dollar bezahlte. Beim Verlaſſen des Geſchäfts ver⸗ gaß er nicht, Namen und Adreſſe anzugeben. Acht bis zehn Tage ſpäter zeigte nun„Colonel Sparkler“, der ſich aber jetzt Henry de Boauville nannte, in demſelben Geſchäft den Stein vor, und verlangte für ſeine Gattin ein genaues Duplikat. Er war ſehr ungehalten, als man es ihm nicht geben konnte, und beſtand auf der Forderung nach dem gleichen Stein, auch wenn er 50 000 Dollar koſten würde. Der Juwelier, der ſich des jüngſt verkauften Steines erinnerte, wandte ſich nun an den Kumpan, der ihm ſchließlich den Brillanten für 25 000 Dollar zurückverkaufte. Er büßte zwar 15000 Dollar oder mehr als 60 000 Mark dabei ein, aber es winkte ihm ja dafür ein Gewinn von 25 000 Dollar(105 000 Mk.). Als er nun in dem Hotel, wo„Henry de Boauville“ angeblich abgeſtiegen ſein wollte, telephoniſch nach dieſem fragte, wußte keiner etwas von einem Gaſt dieſes Namens, und dem Juwelier wurde es klar, daß er um 15 000 Dollar beſchwindelt worden war. P. Ein Zwerg Perkeo in Gendarmenuntform Der Gendarmeriewachtmeiſter Dumitru Vaſilache im kleinen rumäniſchen Orte Mahaileni hat ſtets Durſt. Da ſeine ſchwache Löhnung nicht ausreicht, ſeinen rieſenhaften Durſt zu ſtillen, muß er auf eigene Fauſt die Weinbauern brandſchatzen, was ihm nicht ſchwer fällt, denn die Richter ſind weit und im Dorfe iſt er der Herr. Und ſo treibt er's immer ärger. Wer ein Faß Wein im Keller hat, der iſt bei Tag und Nacht vor dem Beſuch des Wachtmeiſters nicht ſicher. Und wehe dem, der ihn nicht gaſtfreundlich aufnimmt! Aber einmal trieb er's doch zu arg und dies koſtete ihm den Kragen. Er hatte erfahren, daß ein Bauer ein Faß Wein gekauft und in ſeinen Keller eingelagert hatte. Am Abend desſelben Tages erſchien er ſchon bei dieſem Bauern:„He, Freundchen, du haſt deinem Nachbarn Weizen geſtohlen!“ Der erſchrockene Bauer bemühte ſich, den geſtrengen Herrn Wacht⸗ meiſter von ſeiner Unſchuld zu überzeugen, und um ihn mil⸗ der zu ſtimmen, ſetzte er ihm einen Krug voll Weines vor, dann einen zweiten und dritten. Und als das nichts half, einen vierten und fünften. Die ganze Nacht zechte der Herr Wachtmeiſter in der Hütte des verzweifelten Bauern und als er ſich am Morgen ſchwankend auf den Weg machte, da war im Faſſe, das 21 Liter hielt, nicht ein Tropfen mehr! Dies⸗ mal aber erſtattete der Bauer die Anzeige. Der Wachtmeiſter, der von einem guten Freund davon Wind bekommen hatte, machte ſich aus dem Staube. Sy erſchien er nicht bei der Verhandlung und die Richter bedauerten nur, den Mann nicht ab ord der„Aurora“, um mit dem e f katroſen abzuſchreiten, kennen gelernt zu haben, der in einer Nacht ein ganzes Faß austrinken konnte. r n o g 8 ore eee 0 ——— n ere nee eg. „ F K P Die Geſamtzahl der Unterſtützten ſtieg um 342 oder 0,8 v. H. Donnerstag, den 22. e 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 386 Wirlſchaftl liches Soziales Die Lage am füdweſtdeutſchen Arbeitsmarkt Nach Mitteilung des Landesarbeitsamtes für Südweſt⸗ Deutſchland liegen nach den Berichten der Arbeitsämter für die Zeit vom 1. bis 7. Auguſt alle Anzei chen dafür vor, daß in dieſem Sommer keine weitere Beſſerung der G e⸗ e des Arbeitsmarktes zu erwarten iſt. Die Aufnahmefähigkeit der von Jahreszeit und Witterung 8 abhängigen Saiſongewerbe iſt mit Ausnahme der Landwirt⸗ ſchaft ſchon ſeit Wochen erſchöpft und auch in den beiden wichtigſten Konjunkturgruppen, der Metall⸗ und der Holz⸗ induſtrie, iſt der Beſchäftigungsſtand im Sinken. Nach der Beendigung der Getreideernte, in der viele Arbeitsloſe aus faſt allen Berufen Beſchäftigung gefunden haben, wird mit einer erheblich erhöhten Beanſpruchung der Unterſtützungs⸗ einrichtungen zu rechnen ſein. Der Stand der Hauptunter⸗ ſtützungsempfänger am 7. Auguſt war folgender: In der verſicherungsmäßigen Arbeitsloſenunterſtützung 32 960 Per⸗ ſonen(23 444 Männer und 9516 Frauen), in der Kriſenunter⸗ ſtützung 7975 Perſonen(5959 Männer und 2016 Frauen). Von 40 593 Perſonen(29 110 5 1 15 11483 Frauen) auf 40 935 Perſonen(29 403 Männer, 11 532 Frauen. Im Geſamt⸗ bezirk des Landesarbeitsamtes Südweſtde utſchland kamen am 7. Auguſt auf 1000 Einwohner 8,1 Hauptunterſtützungsem⸗ pfänger gegen 8,0 am 31. Juli. 8 Tagungen Tagung der bayeriſchen Juſtizamtmäuner Der Landesverband der bayeriſchen Juſtizamt⸗ männer hielt dieſer Tage im Pfalzbau in Ludwigshafen ſeine Jahrestagung, die erſte in der Pfalz, ab. Die drei erſten Tage waren internen Ausſchußberatungen vorbehalten. Ein Be⸗ grüßungsabend vereinigte etwa 300 Tagungsteilnehmer. Der Vor⸗ ſitzende, Juſtizoberinſpektor Rückert⸗ München, feierte die Verbun⸗ benheit Bayerns mit der Pfalz und dem Saargebiet und betonte, die Kundgebung ſolle in erſter Linte Zeugnis davon ablegen, daß das deutſche Volk und die deutſche Beamtenſchaft ſich eins fühlen mit den unterdrückten Stammesbrüdern im beſetzten Gebiet und daß wir alle den Tag herbeiſehnen, wo das beſetzte Gebiet frei ſei und das Saar⸗ gebiet ohne jede fremde Kontrolle zurückgegeben werde. Die vierte Mitgliederverſammlung wurde durch den Vorſitzenden Rückert eröffnet. Den Geſchäfts⸗ bericht und dem Bundesprogramm iſt zu entnehmen, daß ſich der Lan⸗ desverband für die Erhaltung des Berufsbeamtentums einſetzt. Es ſet der innige Wunſch der Verbandsleitung, daß für die Pfälzer Kollegenſchaft die Tage der fremden Herrſchaft gezählt und die Mor⸗ genröte der Freiheit ſobald wie möglich auftauchen möge. Der Ver⸗ band zählt gegenwärtig 2880 Mitglieder. In ſtandespolitiſcher Hin⸗ ſicht ſeten die Beſtrebungen der deutſchen Beamtenſchaft auf Schaffung eines einheitlichen Reichsbeamten⸗ und Beawtenvertretungsgeſetzes tatkräftig unterſtützt worden. Der Gedanke der Vereinheitlichung dteſer Geſetze ſei zu verwirklichen. Hinſichtlich der Vorbildung wird das Bundesprogramm auf Einführung des Abitur gebilligt. Recht und Rechtspflege ſeien volkstümlicher, einfacher und billiger zu ge⸗ ſtalten, damit die Kluft zwiſchen Recht und Volk beſeitigt werde. Juſtizoberſekretär Purzer, der zweite Vorſitzende des Verbandes, hielt dann einen Vortrag über das Thema„Ur kundsbeamte und Rechtspflege“. In der Nachmittagsverhandlung gelangten mehrere Ent⸗ ſchließungen zur Annahme. Zur Beſoldungsfrage wird erwartet, daß die an den Landtag gerichteten Eingaben bei ſpäterer Nachprüfung der Beſoldungsoronung Berückſichtigung finden, Die Stellungnahme zur Juſtizreform und Vorbildungsfrage lautet:„Die Mitgliederverſammlung billigt die Beſtrebungen des Bundes deutſcher Juſtizamtmänner in der Frage der Juſtizreform. In landesrechtlicher Hinſicht, insbeſondere auf dem Gebiete der fretwilligen Gerichtsbarkeit, begrüßte ſte die Stellungnahme des bayeriſchen Landtages auf Erweiterung des Dienſtgebietes der ge⸗ hobenen mittleren Juſtizbeamten geſtellt werden, ferner im Hinblick Vereinfachung und Verbilligung der Staatsverwaltung notwendig, durch den Ausbau der Entlaſtungsgeſetzgebung dem Urkundsbeamten und Rechtspfleger weitere richterliche Geſchäfte zuzuweiſen und gleich⸗ zeitig einfachere Geſchäfte auf nachgeordnete Beamte zu übertragen. Die Vor⸗ und Ausbildung der Beamten⸗ und Beamtenanwärter des gehobenen mittleren Dienſtes muß nach einheitlichen Grundſätzen des Reiches erfolgen. Die Mitgliederverſammlung hält mit Rückſicht auf die geſteigerten Anforderungen, die jetzt und in Zukunft an den ge⸗ ohbenen mittleren Juſtizbeamten geſtellt werden, ferner im Hinblick auf das hohe Maß der Verantwortlichkeit und Selbſtändigkeit ſeiner Dienſtleiſtung eine ſchuliſche Vorbildung als Vorausſetzung für den Eintritt in den gehobenen mittleren Juſtiz⸗ und Strafanſtaltsverwal⸗ tungsdienſt für notwendig. Als ſolche wird das Reifezeugnis einer neunklaſſigen Mittelſchule für erforderlich erachtet. Alle Rechte der derzeit vorhandenen Beamten und Beamtenanwärter müſſen gewahrt bleiben. Hinſichtlich der Geſchäftsbelaſtung weiſt die Mitglieder⸗ verſammlung auf die außergewönlich große Geſchäftsbelaſtung und den Perſonalmangel in den Geſchäftsſtellen— insbeſondere auch in den Rechnungsführungen— der Gerichte und Staatsanwaltſchaften hin und bittet die bayeriſche Juſtizverwaltung dringend, dieſem Zu⸗ ſtand durch eine Vermehrung der Beamtenſtellen und die Aufnahme von Beamtenanwärtern ſobald wie mög⸗ lich zu beſeitigen. Die Geſchäftsbelaſtung der Amts⸗ und Landgerichte hat nach der Feſtſtellung des Juſtizminiſteriums um 38 v. H. zuge⸗ nommen, die Beamtenſtellen ſind aber nur um 2 v. H. vermehrt wor⸗ den. Die Mitgliederverſammlung hält eine alsbaldige Neuordnung und Vereinfachung des gerichtlichen Kaſſenweſens für unbedingt er⸗ Aus der Pfalz Gefährliche Straßenkurven in Oggersheim Von den Abgeordneten Diſſinger und Fink iſt mit Unter⸗ ſtützung der pfälziſchen Abgeordneten der BBP. folgende kurze Anfrage eingereicht worden:„Im Zuge der äußerſt ſtark belaſteten Staatsſtraße Ludwigshafen⸗Oggersheim, Mut⸗ terſtadt, Oggersheim Bad Dürkheim, Oggersheim⸗Franken⸗ thal befinden ſich innerhalb der Stadt Oggersheim beim Rat⸗ haus und beim Eingang in die Dürkheimer Straße ſcharfe Kurven. Hierdurch wird der Verkehr außerordentlich er⸗ ſchwert und gehemmt und die Verkehrsſicherheit ſtark ge⸗ fährdet. Mit Zunahme der Kraftfahrzeuge hat ſich der Zu⸗ ſtand immer mehr verſchlimmert, ſo daß nun gründliche Ab⸗ hilfe zur dringendſten Notwendigkeit geworden iſt. Sind der Staatsregierung dieſe Verhältniſſe bekannt und iſt ſie bereit, die zur Verbeſſerung der Verkehrslage geeigneten Verhand⸗ lungen zu betreiben bezw. die erforderlichen Maßnahmen baldigſt durchzuführen 95 a a ** Lambsheim, 0. Aug. Am Montag brannte die Scheune des Landwirts Wilhelm Schmahl bis auf die Umf fungsmauern nieder. Als Entſtehungsurſache wird Einheitsverband der Radfahrer Der erſte Verſuch in Rheingönheim ah Schon lange Jahre wird an der Schaffung eines Einheitsverban⸗ des der Radfahrer gearbeitet, ohne daß es aber bis heute gelungen wäre, dieſe dringend notwendige Einheit zu ſchaffen. Man verhan⸗ delte und tagte mit dem Reſultat, daß man ſich immer wieder unver⸗ richteter Dinge trennte und die Schuld an dem Nichtzuſtandekommen dem Gegner zuſchob. Es hat nun den Anſchein, als ob an der ſüd⸗ weſtdeutſchen Ecke Mannheim⸗Ludwigshafen(Baden, Pfalz, Heſſen) ein Generalangriff zur Schaffung des Einheitsverbandes unternom⸗ men würde, ob allerdings mit Erfolg, muß die nächſte Zeit lehren. Wer in der letzten Woche die Ankündigungen zu den Rheingön⸗ heimer Radrennveranſtaltungen verfolgte, wird vielleicht bezüglich der wohlklingenden Abkürzung„R. J..“ vor einem Rätſel geſtanden haben. Was bedeutet und was heißt R. J..? Des Rätſels Löſung war bald gefunden: Veranſtalter der ſonntäglichen Rennen auf der Rheingönheimer Radrennbahn war die„Radfahrer⸗Inter⸗ eſſen⸗Gemeinſchaft“. Aus dem Bedürfnis heraus, dem Rad⸗ ſport zu nützen und zur Vereinigung zu verhelfen, wurden nach eini⸗ gen Vorbeſprechungen der in Frage kommenden Verbände Bund Deutſcher Radfahrer, Deutſche Radfahrer⸗Union, Rad⸗ und Motor⸗ Radf.⸗Verb.„Concordia“, Pfälz. Radfahrer⸗Bund die Richtlinien zur Gründung der Intereſſen⸗Gemeinſchaft feſtgelegt und nach verſchie⸗ denen Verhandlungen angenommen. Man war ſich darin einig, daß eine Hebung des Radſports unerläßlich iſt, ſoll er nicht, bedingt durch die äußeren widrigen Umſtände, ins e kommen. Die Ver⸗ treter des B. D. R. einerſeits und der V. D. R. V. andererſeits waren ſich raſch darüber einig, daß eine gemeinſame Zuſammenarbeit dem Radſport nur von Nutzen ſein kann. Ideale Sportauffaſſung trugen nicht wenig dazu bei, daß Richtlinien geſchaffen wurden, die brauchbar und von Nutzen ſein müſſen. Der Hauptzweck der Intereſſen⸗Gemeinſchaft iſt die Vereinheitlichung des deutſchen Radſports, Hebung des Sports auf allen Gebieten einem Verband zum andern. Wie lange ſchon wird an dieſer gewaltigen Aufgabe gearbeitet und welche Mühe und Arbeit wurde bisher leider nutzlos geleiſtet. Man tagte, ſchuf Richtlinien, tagte wieder, brachte Aenderungsvorſchläge uſw., zu guter letzt trennte inan ſich aber immer wieder unverrichteter Dinge. Wer der ſchuldige Teil, ob B. D. R. oder V. D. R.., an dem Nichtzuſtandekommen der Einigung war, ſoll hier nicht erörtert werden. Man glaubte bei den letzten Verhandlungen die Einigung vollztehen zu können; aber auch dieſe Verhandlungen, die ſo verhei⸗ ßungsvoll begonnen hatten und nahe vor dem Abſchluß ſtanden, bil⸗ deten nur ein Trugbild. 0 5 Nicht weniger als 12 Radſportverbände beſtehen in Deutſchland. Will man den Radſport aber ordnungsgemäß und ideal durchführen, ſo wird man wohl einſehen, daß dieſe Verhältniſſe in der heutigen Zeit unhaltbar ſind. Es iſt und bleibt ein Rätſel, warum man nicht zu einem Einheitsverband der Radfahrer— ähnlich wie den Deut⸗ ſchen Fußball⸗Bund, Tennisbund, Ruderverband uſw.— kommen kann und vielleicht auch nicht kommen will? Sollte es nicht doch mög⸗ lich ſein, mit gutem Willen, Idealismus und Hintanſetzung klein⸗ licher Eigenwünſche die lang erſehnte Einigung zu ſchaffen zum Wohle und weiteren Gedeihen des Radſports? Um dieſen Einheitsbeſtrebungen mehr Nachdruck zu verleihen, wurde in unſerer ſüdweſtdeutſchen Ecke die„Radfahrer⸗Intereſſen⸗ Gemeinſchaft“ ins Leben gerufen. Vielleicht trägt dieſe Gemeinſchaft dazu bei, die führenden Perſönlichkeiten der Verbände zu veranlaſſen, ſich endlich in einem Verband zu vereinigen. Der Nadſport trat gerade in dieſem Jahre nicht wie früher an die und Uebertrittsregelung von Oeffentlichkeit. Während noch im vergangenen Jahr eine große An⸗ zahl gut aufgezogener Straßenveranſtaltungen zur Durchführung kamen, ſchweigen in dieſem Jahre die Radſportvereine mit ganz we⸗ nigen Ausnahmen. Der Grund iſt in den finanziellen Schwierig⸗ keiten zu ſuchen, mit denen faſt jeder Radſportverein in der heutigen ſchweren Zett zu kämpfen hat. Straßenrennen bringen bekanntlich nur ganz geringe Einnahmen, die aber bet weitem nicht ausreichen, um die Auslagen für Preiſe, Genehmigungsgebühren uſw. zu decken. Viele, ſehr viele Radſportler zogen ſich vom Straßenrennſport zurück, nachdem ſie einſehen mußten, daß das Ausüben des Straßenrenn⸗ ſports zu koſtſpielig und zur Ausübung des Bahnſports leider keine Gelegenheit vorhanden iſt. Das kürzlich durchgeführte Straßenren⸗ nen Mannheim— Karlsruhe— Mannheim brachte den Beweis, daß die Teilnehmerzahlen des Vorjahres bei weitem nicht erreicht können. Die vielen Zwiſchenfälle, die auf der Landſtraße eintreten können, veranlaſſen gleichfalls viele Fahrer, ſich von den Straßen⸗ rennen zurückzuziehen. Anders verhält es ſich bei Bahnveranſtaltungen Hier konzentriert ſich der Kampf auf einige hundert Meter. Da Bahn⸗ veranſtaltungen nur bei günſtiger Witterung ſtattfinden können, braucht der Fahrer auch mit den Unbilden des Wetters nicht zu rech⸗ nen. Auf der Radrennbahn, die einen ganz anderen Fahrboden auf⸗ zuweiſen hat als die Landſtraße mit ihren Unebenheiten und Tücken, ſind Defekte geringer und dadurch die Unterhaltungskoſten niedriger. Unzählige Fahrer aus unſerer Umgebung haben erklärt, daß ſie ihren Radſport ſofort wieder ausüben, ſobald Mannheim eine Radrennbahn erſtellt. Im Gegenſatz zu den Straßenrennen bringen Bahnveranſtal⸗ tungen zahlendes Publikum, ſodaß der veranſtaltende Verein ſeine Unkoſten decken kann. Reklame, Preiſe, Fahrtentſchädigungen und Genehmigungsgebühren ſind nicht gering und können natürlich bei den geringen Nennungsgeldern eines Straßenrennens nie gedeckt werden. Selbſt ein Verein, der mit irgend einer Jahrradfabrik in Verbindung ſteht, wird bei Abhaltung eines Straßenrennens, zu dem die Preiſe geſtiftet werden, nie ſicher ſein, ob er nicht mit einem Fehl⸗ betrag ſeine Veranſtaltung abſchließt. Auch für die Zuſchauer und die Anhänger des Radſports ſind die Bahnrennen bei weitem intereſſan⸗ ter, da ſie die ganzen Kämpfe ſehen und den Verlauf eines Rennens leicht verfolgen können, während ſie bei Straßenrennen nur einen kurzen Teil des Rennens beobachten können. In dem Fehlen einer günſtig erreichbaren Radſportſtätte haben wir indirekt den Grund, warum der Radſport zur Zeit ſtagniert. Die ſtändige Ungewißheit: ob überhaupt eine Radrennbahn erſtellt wird, hat viele, ſehr viele Radſportler dieſem Sport entzogen. 5 Jahre ſind ſeit den letzten Bahnrennen in Mannheim verſtrichen und heute noch erinnert man ſich gerne aber mit Wehmut den herrlichen Kämpfen, die auf dem Oval der Luiſenparkbahn ausgefahren wurden. 5 Jahre wer⸗ den nun ſchon Verhandlungen geführt, 5 Jahre finden Beſprechun⸗ gen über den Bau einer neuen Radrennbahn ſtatt, ohne daß aber etwas poſitives erreicht worden wäre. Wohl beſteht in Mannheim ein Rennbahnverein(gebildet aus den Verbänden V. d. R.., B. d. R. und Solidarität), aber auch dieſer hat es bis heute nicht fertig gebracht, Mannheim die ſehnlichſt gewünſchte Radrennbahn zu ſchaffen. Sicher wären die Radſportler dankbar, wenn wenigſtens vorerſt eine Aſchenbahn geſchaffen würde, die mit den Jahren leicht auszubauen wäre. Die Fahrer hätten wieder Gelegenheit ihren Sport auszu⸗ führen und Mannheim könnte auch auf dieſem Gebiet mit einem Fremdenzuſtrom rechnen. Ein gewaltiger Vorteil in dem Bau einer Aſchenbahn gegenüber einer Zementbahn liegt darin, daß die Koſten bei weitem geringer ſind. Hätte man früher vielleicht eine Aſchenbahn ſtatt eines Projektes wie die Elberfelder und Züricher Rennbahn in Erwägung gezogen, wer weiß ob Mannheim nicht ſchon längſt eine Radrennbahn hätte? Man wird vielleicht ſagen, daß in unſerer Um⸗ gebung(Rheingönheim und Dudenhofen) ſich zwei Radrennbahnen befinden, die von den Radſportlern Mannheim⸗Ludwigshafens be⸗ nutzt werden können. Auch Vereine könnten dieſe beiden Bahnen benützen, wenn das finanzielle Riſiko nicht wäre. ſowohl die Rheingünheimer Bahn als auch die Bahn bei Dudenhofen viel zu abgelegen, um leicht von den Intereſſenten erreicht werden zu können. Der, große Zeitverluſt und die Koſten mögen dazu beitragen, daß die Veranſtaltungen in Rheingönheim trotz des größtenteils ge⸗ 5 enen a Sports keinen n werden iswerten Erfolg 1. Tatſächlich iſt aber Ludwigshafen, Heidelberg, Doſfenheim, leicht, daß die von der„R. J..“ abgehaltenen Bahnrennen eine Beſſerung ſchaffen. Sportlich ſtand die erſte Veranſtaltung auf hoher Stufe. Es gab intereſſante Kämpfe auf der ganzen Linie und 11 liche e verliefen einwandfrei. Die Schaffung einer Radrennbahn in Mannheim iſt aber uner⸗ läß lich, ſie würde den Vereinen endlich wieder Gelegenheit zur Be⸗ tätigung geben und eine Hebung und Belebung des Radſports ſchaffen. Die früheren Zeiten des Radſports werden dann ſicher wie⸗ der kommen. Verhütung des Verbands⸗ und ewigen Bereinswechſels Auch auf dieſem Gebiet muß unbedingt Abhilfe geſchaffen werden. Bisher war es mit keinen Schwierigkeiten verbunden, wollte man aus irgend welchen Gründen von einemVerein in einen andere übertreten Sollte ein Fahrer wegen irgend eines ſportlichen Vergehens zur Rechenſchaft gezogen oder beſtraft werden, ſo entzog er ſich ſeiner Strafe dadurch, daß er zu einem anderen Verband übertrat. Unzählige Fälle könnten regiſtriert werden, wo Fahrer vom B. d. R. zur D. R. U. oder umgekehrt wechſelten. Heute hat man wohl Beſtimmungen be⸗ züglich des Vereinswechſels geſchaffen, ideal ſind aber die Verhältniſſe noch nicht. Auch dieſe Mißſtände würden durch Schaffung eines Verbandes verſchwinden. Wenn die hier geſchaffene Radfahrer⸗Intereſſen⸗Gemeinſchaft den Grundſtock zur Schaffung des deutſchen Einheitsverbandes bilden konnte, hätte ſie ein Werk vollbracht, das nicht hoch genug einzuſchätzen wäre. Geht man mit Idealismus ans Werk, vielleicht wird das ge⸗ ſteckte Ziel zum Wohle des Radſports erreicht! Am vergangenen Sonntag hielt die„R. J..“ auf der Rheingön⸗ heimer Radrennbahn ihre erſten gemeinſamen Bahnrennen ab, an denen ſich Fahrer der Verbände B. d.., D. R., Concordia und Pfälz. Radf.⸗Bund beteiligten. Sportlich war die Veranſtaltung ein voller Erfolg. Die Beteiligung von Fahrern aus allen Verbänden war überaus ſtark, der Beſuch hätte allerdings wieder beſſer ſein dürfen. Den weiteren gemeinſamen Veranſtaltungen wäre ein durch⸗ ſchlagender Erfolg ſchon im Intereſſe der guten Sache zu e Beg. 11. Kongreß des Oberrheiniſchen Schachbundes Unter ſtarker Beteiligung aus Baden und der Pfalz wurde am Mittwoch nachmittag der 11. Kongreß des Oberrheiniſchen Schachbun⸗ des im Saale des Kaufmannsheimes C 1, 10 eröffnet. In allen drei 1— Meiſterturnier, Haupt⸗ und Nebenturnier— werden 6 Runden geſpielt, von denen die letzte am Sonntag vormittag zur Ausſpielung gelangt, wonach dann am Sonntag nachmittag die Preis⸗ verteilung ſich anſchließt. Am Frühnachmittag des Mittwoch fand zunächſt die Ausloſung zum Meiſterturnier ſtatt, deſſen Sieger ſich nebſt dem Wanderpreiſe den Titel des Meiſters vom Oberrhein bis zum nächſten Kongreſſe erwirbt. Der letzte Träger dieſes Titels iſt Rutz ⸗ Karlsruhe, der denſelben gegen die übrigen Anwärter aus 5 Karlsruhe, Mannheim, Heidelberg, Ludwigshafen zu verteidigen haben wird. Im einzelnen geſtaltete ſich der„„ Eröffnungsakt„ wie folgt: Ju dem ſehr ſtimmungs voll 8 Saale bes Kaufmannsheimes eröffnete Dr. Staeb be, der erſte Vorſitzende des Schachklubs Mannheim mit herzlichen Begrüßungsworten in Ver⸗ 5 tretung des am Erſcheinen verhinderten Bundesvorſitzenden Prof. Rheiner⸗Karlsruhe den Kongreß. Turnierleiter Kann„Maundeim gab darauf über die techniſchen Einzelheiten Aufſchluß und teilte mit, daß am Sonntag der Beginn der Kämpfe ſtatt um 9 Uhr bereits um 8 Uhr vor ſich geht, da am Sonntag 2 Uhr bereits die Preisver⸗ teilung ſtattfindet. Zu Mitgliedern des Schiedsgerichtes werden Baron Tereſtſchenko⸗Karlsruhe, Dr. Staeble⸗Mannheim u. Fleißner⸗ Ludwigshafen beſtimmt. Um ½4 Uhr wurde die Auslofung für die Meiſterklaſſe vorgenommen. Danach beteiligen ſich an der Konkurrenz um den Titel eines Meiſters vom Oberrhein und um den Wander⸗ preis folgende 10 Amateure: Theo Weißinger, M. Eiſinger jr., Rob. Rutz und Robert Scheibe vom Schachklub Karlsruhe, Dr. Egon Meyer, Hugo Huſſong, Hans Ruchti vom Schachklub Mannheim, Klucker und Ebeling vom Schachklub Freiburg i. Br., Regie⸗ rungsbaurat a. D. Pfützner vom Schachklub Heidelberg. zu iſt zu bemerken, daß Baron von Tereſtſchenko⸗Karlsruhe zwar zum Kongreſſe erſchienen, aber im letzten Augenblicke von der Beteiligung am Meiſterturnier zurückgetreten iſt. Am Donnerstag früh wird di zweite Runde im Meiſterturnier und die erſte Runde im Haupt⸗ und Nebenturnier geſpielt. Am Hauptturnier beteiligen ſich 36 und am Nebenturnier 32 Spieler. Die Geſamtbeteiligung beträgt ſomit 78, und zwar aus Karlsruhe, Freiburg i. Br., Pforzheim, Mannhe Gaggenau und Feudenhe Für Donnerstag abend iſt ein Blitzturnier in 3 Klaſſen mit Preiſ eingelegt. Ueber das Stattfinden oder den Ausfall der Generalve ſammlung wird erſt noch Beſchluß gefaßt werden. Dem Oberrhe ſchen Schachbunde gehören 31 Vereine mit über 900 Mitgliedern a Die Paarung in der erſten Runde des Meiſterturniers iſt folgen Klucker⸗Freiburg gegen Pfützner⸗Heidelberg, Theo Weißinger⸗Karl ruhe gegen Dr. Meyer⸗Mannheim, Scheibe⸗Karlsruhe gegen Ebelii Freiburg, Ruchti⸗Mannheim gegen Eiſinger ir.⸗Karlsruhe, Mannheim gegen Rutz⸗Karlsruhe. Die Erſtgenannten weiße Feld. Pferdeſport 1 Rennen zu Düſſeldorf(21. Aug.) 1. Preis vom Dracheufels: 1. H. Bleicherts Feuerroſe( 2. Blumenkönig: 3. Curator. Tot: 89, Pl: 17 17,. Ferner lieſe Freoͤchen, Lonetta, Janette, 1 1 Schneiſe. 2. Preis der Loreley: Eichholz Teufelsfunge(Zimmerm! n 2. S..; 3. Annchen. Tot: 01 Pl: 14, 17, 12. Ferner liefen: Liebe zauber, Brunftzeit, Maikater, Freimaurer, 1 3. Preis vom Rhenſer Königsſtuhl: 1. Gebr. 1 Trappi (J. Pinter); 2. Maharadja; 3. Grießwart. Tot: Pl: IB 5 liefen: Paroli, Arminius, Geeſtländerin, ge, Schloßgrä Preis vom Mänſeturm: 1. Abteilung: lieg 25 Leibwache; 3. Königstreu. Tot: 23, Pl: 0 liefen: Le Fanfaron, Mauerbrecher, Golfſtton, rafſchaft, 2. Abteilung: 1. Ebbeslohs Brigant(Hofron); 2. Coralle; g. Wachte könig. Tot: 119, Pl: 19, 12, 20. Ferner liefen: Heldin non Gaet Opafka. Desdemona, Lolfach. 5. Rheinſagen⸗Preis:(. Geſt. Halfenhofs Okertal 185 Pfei 5 Brotverdiener; 3. Leiſtulig. Tot: 82, Pl: 20, 15, 19. Ferner 115 Montezuma, Fu, Heruler, Woge, Marokkaner, Magnus. 795 rear el glei. 1. Berrys Postillon(Heller); 5 57. 5 97 5 32.. 8 Dun 2710 e g 2 Für die Gesundheit 1 Peter Rixius 6. m. 55 fl., Mannheim, Tel. 2579 nen e jun., UA, N Fernsprechei 8. Seite. Nr. 386 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 22. Auguſt 1929 Die Vereinigung bei der Neue Frankfurter gegründet 5 Geſtern wurde nun in Fortgang der Sicherungsmaßnahme des reinen Verſicherungsgeſchäftes in Frankfurt die„Neue Frank⸗ furter Allgemeine Verftcherun g 8= AG.“ gegründet. Auf dieſe Geſellſchaft wird bekanntlich der Verſicherungsbeſtand der alten Frankfurter übergeführt. Das Aktienkapital beträgt 5 Mill. 4 mit 25proz. Einzahlung und geht vollſtändi gin den Beſitz der Allianz und der Münchner Rückverſiche⸗ ruugs⸗Geſellſchaft über. Die Direktion beſteht aus den Herren Dr. Hans Heß und Direktor Eduard Hilgard, beide non der Allianz, ſowie Direktor Heinrich Schumacher von der alten Frankfurter Allgemeinen. Der Auffichts rat beſteht aus Generaldirektor Dr. Kuno Schmitt als Vorſitzender(Allianz), Generaldirektor Kommerzienrat Dr. Max Geor gii(Aufſichtsrats⸗ voxſttzender der Allianz! und Dr. Wilhelm Kießkalt, General⸗ direktor der Münchener Rückverſicherung. Zur Betriebsführung be⸗ darf die neue Geſellſchaft der Zulaſſung durch das Rei ch 8⸗ aufſichtsamt, die durch Senatsentſcheidung zu erteilen iſt. Dieſe Zulaſſung iſt bereits von der Allianz beantragt, und nach Lage der Dinge beſteht kein Grund zu der Befürchtung, daß ſie nicht erteilt wird. Von anderer Seite verlautet, daß die Genehmigung des Reichsaufſichtsamtes bereits vorliegt. 5 Keine Reichsbankhilfe Inzwiſchen hat auch die bereits angekündigte Fühl ungnahme der Stützungs banken mit der Reichsbank ſtattgefun⸗ den. Die Reichsbank hält ſich natürlich auf dem Laufenden über die Fortſchritte, die bei der Rettungsaktion für die Frankfurter erztelt werden. In Berlin glaubt man jedoch nicht, daß es zu einem aktiven Eingreifen der Reichsbank, etwa durch einen Stützungskredit kommt. Bis zur Stunde hat eine Geſamtſitzung des Direktoriums, die dieſe Frage zu entſchei⸗ den hätte, noch nicht ſtattgefunden. Wir erinnern bei dieſer Gelegen⸗ heit daran, daß ſich auch 1925 bei der Abwicklung des Stinnes⸗Zuſam⸗ menbruches die Reichsbank nicht direkt an der Stützungsaktion der Banken beteiligt hat. Nachgeſuchte Rückgaranlie beim Reichsverband Wenig Neigung Die Banken ſind auch an den Reichsverband der Pri⸗ vatverſicherungen herangetreten mit dem Erſuchen, für die non den Banken übernommene Garantie von 40 Mill./ eine Rück ⸗ garantie in Höhe von 20 Mill. zu übernehmen. Sie haben dieſe Forderung damit begründet, daß das Verſicherungsgewerbe ein leb⸗ kaftes Intereſſe an der ruhigen Abwicklung der Geſchäfte bet der Frankfurter Allgemeinen habe, haben auch betont, daß bei einer Ver⸗ teilung dieſer Garantie auf die Privatverſicherungsgeſellſchaften das Riſikp der einzelnen Unternehmen nur ſehr gering ſein würde. Es ſet auch anzunehmen, daß bei einer ruhigen Neue Verflechtungen in der internationalen Elektrizitätswirtſchaft Das kürzliche Eindringen ber General Electric Co. in die AGG. ſcheint die Sofina veranlaßt zu haben, auch ihrerſeits ein neues Ausdehnungsprogramm zur Durchführung zu bringen. Nach⸗ dem vor einigen Dagen unter ihrer Führung eine neue kanasoiſche Holding⸗Geſellſchaft ins Leben getreten iſt, ſcheint nunmehr das Ab⸗ kummen zwiſchen der Elecetrie Bond and Share td. und der Heinemann⸗ Gruppe Wirklichkeit zu werden. Das Schwergewicht der beiden Gruppen beruht auf einer Kontrolle von außeramerikaniſchen Elektrizitätsunternehmen, und zwar ſowohl von Apparatebaufirmen wie in noch größerem Maße von Stromliefe⸗ rungs⸗ und Verkehrsunternehmen. Die Electrie Bond and gare Ot, kontrolliert die Amerlcan and Foreign Power Co., die ihrerſeits an einer Anzahl von Unternehmen im fernen Oſt en, in Kanada, in Latein⸗Amerika und in Europa beſonders intereſſtert iſt. Die Heinemann ⸗Intereſſen befinden ſich ungefähr in denſelben Gebieten. Mehrfach beſtehen bereits enge Verbindungen, beſonders, was bie Chade⸗Geſellſchaft, Compania Hiſpano⸗ Americana de Electric id as betrifft. Zwiſchen letzterer und der American and Foreign Power Co, haben ſich in füngſter Zeit freundſchaftliche Beziehungen herausgebildet, ſodaß eine Fuſton nicht ausgeſchloſſen erſcheint. Was die Eleetrie Bond and Share Ltd. be⸗ trifft, ſo hat ſie ein beachtliches Paket an Soſina⸗Titeln erworben, dem ſicherlich ein weiterer gegenſeitiger Austauſch von Aktien ſolgen wird, Bon den beiden Gruppen ſind Verhandlungen aufgenommen über den Erwerb engliſcher Intereſſen, wo die Heinemann⸗Gruppe Bisher nicht vertreten war. Uebrigens werden die Vermutungen eines Zuſammenſchluſſes zwiſchen Heinemann und Siemens mit dem Bekanntwerden der vorliegenden Pläne hinfällig, denn die American and Foreign Power Co. unterhält ſeit langem die engſten Beziehungen zur General Electrie Co. Von Siemens ſagt man, daß ich Beziehungen zu einer weiteren amerikaniſchen Gruppe anbahnen. * Vereinigte Ultramarinfabriken AGG. in Köln. Für das am 30. Juni 1929 beendete Geſchäftsjahr ſoll vorausſichtlich wieder eine Dividende von 12 v. H. auf die St.⸗A. und von 6 v. H. auf die .⸗A. gewährt werden. Es verlautet, daß der Geſchäftsgang im Be⸗ richtsjahr nicht unbefriedigend geweſen ſet. * Glauzfäden Ach. Elberfeld.— Verluſtabſchluß. Die zum Konzern der Vereinigte Glaunzſtoff⸗ Fabriken AG. ge⸗ Hörende Geſellſchaft ſchließt das Geſchäftsfahr 1928 bei 325 425 636 665%] Abſchreibungen mit einem Ver luſt von 454 725(i. V. Gewinn 24 401)/ ab, der ſich unter Verrechnung des Gewinnvor⸗ troges aus 1927 auf 430 393/ ermäßigt. Der Verluſt hängt zu⸗ ſammen mit der Umſtellung in der Petersborſer Fabrik, deren Pro⸗ duktion im letzten Jahre vollſtändig auf die bereits früher dort her⸗ geſtellte Celta⸗Seide eingerichtet worden iſt. An der Auswertung der Celta⸗Patente iſt bekanntlich auch eine franzöſiſche Gruppe inter⸗ eſfiert, die möglicherweiſe auch an den Einführungskoſten teilnimmt. Im übrigen werden im Berichtsfahre die gedrückten Preiſe für die von dem Unternehmen bis dahin hergeſtellte Viscoſe⸗Seide den Ab⸗ ſchluß beeinflußt haben. In der Bilanz werden bei unverändertem Akbienkopital(2 Mill.%) die Kreditoren mit 3 594 168(1337 398) 1 ausgewieſen. Andererſeits Debitoren mit 504 296(286 085) 4, Bankguthaben mit 28 302(i. V. Bank⸗ und Kaſſenbeſtände 148 889) l, Beteiligungen 50 185(55 434)„ und Vorräte mit 1094 986(855 313) Mark, während die Patente auf 1 1 abgeſchrieben ſind. Neben den eingangs erwähnten Abſchreibungen erſcheinen auf dem Anlage⸗ konto knsgeſamt 546 896, Neuzugänge und 794013% Abgänge. Für Heide Poſten fehlen eingehendere Erläuterungen. Die Schluß werte ſtellen ſich bei Grundſtücken und Gebäuden auf 2275 990(2 007 651) 4 und Anlagen und Utenſilien auf 1199 180(2 040 000)&. * Wieder 8 v. H. Dividende bei Charlottenburger Waſſer. Laut „B. L..“ iſt bei Charlottenburger Waſſer⸗ und Induſtriewerke A.., 2 Berlin, für 1928/29 wieder mit 8 u. H. Dividende zu rechnen. Der Verluſt an Verſorgungsgebieten an die Stadt Berlin konnte durch erhöhten Waſſerverbrauch zum Teil ausgeglichen werden. * Gienauth⸗Werke Hochſtein Ach. Die 6. o. G. der Gienanth⸗ Werke Hochſtein Ach. genehmigte die Regularien. Der Reingewinn in Höhe von 4 298„ wird auf neue Rechnung vorgetragen. Vor⸗ ſtand, Prüfungsausſchuß und Aufſichtsrat wurde Entlaſtung erteilt, Major a, D. Naumann wurde in den Aufſichtsrat wiedergewählt. Aſtrawerke Ac. in Chemnitz.— 15 v. H. Dividende. Die Geſellſchaft weiſt für das am 31. März abgelaufene Geſchäftsjahr 1998/29 einen Bruttogewinn von 1161 448(980 800)„4 aus, wovon Weſchäftsunkoſten, ſozrale Laſten und Steuern 622 568(507 140) und Abſchreibungen 179 704(127 708), erſorderten, ſo daß ein Rein, gewinn von 359 176(345 951)& verbleibt, aus dem eine von 10 auf 15 v. H. erhöhte Dividende auf die Stammaktlen und von ebenfalls 12( u. H auf die Vorzugsaktien verteilt wird. Es ſei dank der Abwicklung Frankfurter Allgemeinen Verluſte wohl kaum ſicheinſtellen könnten. Bei dem Reichsverband der Privatverſicherungen wird darüber heute eine Sitzung ſtattfinden, bei der aber wegen der Kürze der zur Ver⸗ fügung ſtehenden Zeit natürlich nicht alle Verſicherungen vertreten ſein können. Soweit bisher von uns feſtgeſtellt werden konnte, be⸗ ſteht aber keine große Neigung auf ſeiten der Privatverſiche⸗ rungsgeſellſchaften eine derartige Garantie zu übernehmen, und zwar aus dem Grunde, weil die Privatverſicherungen auf dem Standpunkt ſtehen, daß mit der Annahme des Garantievertrages zwiſchen der Allianz und der Frankfurter die Intereſſen der Verſicherten in wei⸗ teſtgehendem Umfange gewährleiſtet ſeien, und daß eigentlich kein Grund dafür einzuſehen ſei, daß die Verſicherungsgeſellſchaften für die Auslandsverpflichtungen der Frankfurter eine Garantie überneh⸗ men ſollten, die doch gerade durch die Weitergabe von Wechſeln uſw. der Banken im Ausland entſtanden ſeien. Das ſei lediglich Sache der Banken, aber nicht Sache der Verſicherungsgeſellſchaften. Die Verſicherungsgeſellſchaften ſeien außerdem Treuhänder für ihre Ver⸗ ſicherten. Man könne von ihnen nicht verlangen, daß ſie für Geſchafte eintreten ſollen, die nicht im Rahmen ihres Geſchäfts lägen und von ihnen auch nicht gemacht würden. 5 Debewa ſchließt anderweitige Garantieverträge. Von der Köſter⸗Debewa⸗Gruppe erhalten wir folgendes Kommunigquee: Die in einigen Zeitungen aufgetauchten Verſionen, daß unſere Gruppe Gläubigerin oder Schuldnerin der„Frankfurter Allgemeinen“ ſei, entſpricht nicht den Tatſachen. Zutreffend iſt lediglich, daß die Frank⸗ furter Allgemeine für uns auf Grund unſerer Außenſtände Garan⸗ tien übernommen hat, i denen die Frankfurter Allgemeine noch niemals einen Verxluſt erlitten hatte, ſondern ſtets die Prämie voll verdiente. Für die Abdeckung der Garantien iſt wie bisher durch unſere regelmäßigen Eingänge aus Beamtenforderungen genügend Vorſorge getroffen, da wir ſtets eine zehnfache Ueberdeckung gegen⸗ über dem ſeit fünf Jahren durchſchnittlich eingetretenen Ausfall (2 v..) als Sicherheit reſerviert haben. Für evtl. ſpäter benötigte neue Garantieleiſtungen ſind entſprechende Abkommen mit einer anderen erſtklaſſigen Verſichexungsgeſellſchaft bereits abgeſchloſſen, ſo daß das Aval der„Frankfurter Allgemeinen“ ſchon jetzt lange vor Fälligkeit nicht mehr benötigt wird und ſofort abgelöſt werden kann. Unſer Betrieb wird durch die Vorgänge bei der„Frankfurter Allge⸗ meinen“ in keiner Weiſe berührt, auch werden alle Vorbereitungen für die Eröffnung fünf neuer Filialen im Herbſt dieſes Jahres und weiterer fünf Filialen im Frühjahr nächſten Jahres wie bisher fortgeſetzt * Erklärung der Hammonia. Wie die Hammonia Allgemeine Ver⸗ ſicherungs.⸗G., Hamburg, die in den Berichten über die Vorkomm⸗ niſſe bei der Frankfurter Allgemeinen Verſicherungs.⸗G. wiederholt genannt worden iſt, mitteilt, wird ſie durch die Vorgänge bei der Frankfurter Allgemeinen in keiner Weiſe in Mitleidenſchaft gezogen, da die Hammonia weder Anteile des Aktienkapitals der Frankfurter Allgemeinen, noch deren verſchiedenen Unterinſtituten beſitze. Die Frankfurter Allgemeine habe lediglich nicht ganz ein Drittel des zur⸗ zeit 9,8 Mill.& betragenden Aktienkapitals der Hammonta im Beſitz. Die Hammonia werde alſo durch die Vorkommniſſe bei der Frankfur⸗ ter Allgemeinen in keiner Weiſe berührt und ſetze ihren Betrieb in unveränderter Form fort. 25 = regen Nachfroge nach den Erzeugniſſen der Geſellſchaft gelungen, den Umſatz weſentlich zu erhöhen und trotz der gedrückten Wirtſchaftslage den Kundenkreis beträchtlich zu erweitern. Die Geſellſchaft war im laufenden Jahr bisher aut beſchäftigt. Nole u. Towne Mannfacturing Co. Stamford[uS.)— Neue Ausdehunug. Das Unternehmen, das bekannklich ausgedehnte Intereſſen in der deutſchen Schloßinduſtrie beſtitzt, u. a. die größte Schloßſabrif Damm u. Ladwig in Velbert, die Vereinigte Riegel⸗ und Schloßfabriken Ach. in Velbert⸗Elberfeld, die Dulv AG. in Velbert⸗Elberfeld, die Rhei⸗ niſche Türſchließer fabrik Boge u. Kaſten Gmb. in lingen und ſchließlich noch eine Tochtergeſellſchaft der Firmo Damm u. Ladwig, die Bran kaer GEiſen wer ke A G. in Branka b. Troppau, hat nunmehr auch die größte engliſche 275 Zylinderſchloßfabrik, die Firma Vaughan in Wool⸗ verhampton erworben. Im übrigen ſcheinen weitere Anglie⸗ derungen von deutſchen Werken geplant zu ſein. Damit bekommt die Rattionaliſierungstendenz in der euxopäiſchen Schloßinduſtrie einen neuen Antrieb von dieſer Seite. Man erwartet als Auswir⸗ kung dieſer Vorgänge auch eine Annäherung zwiſchen dem deutſchen Zylinderſchloßverband und der in England beſtehenden Konvention, der acht der größten engliſchen Zylinderſchloßfabriken angeſchlo ſen ſind. Laut DB. werden am 25. Oktober in Berlin bereits gemein⸗ ſame Beſprechungen zwiſchen den deutſchen und engliſchen Zylinder⸗ ſchloßfabrikonten ſtattfinden. * Gardineufabrik Plauen in Plauen. Der auf den 10. Oktober einberufenen HB. wird für 1928/9 die Verteilung einer Dividende von 10(i, V. 12) v. H. in Vorſchlag gebracht. Laut BBZ. iſt der Auftragseingang zur Zeit gut und findet die Muſterung weiterhin günſtige Aufnahme, * Richard Strauß jun. Spitzenhandels⸗Ach. in Frankfurt a. M. Unter dieſer Firma wurde eine neue Textilgeſellſchaft mit 250.000/ Kapital gegründet, Es wirkten hierbei mit die offene Handels⸗ gefellſchaft gleichen Namens in Frankfurt a. M. und die Holländiſche Textile Export Co. J. L. Laſſen im Hoag. Aktiven und Paſſiven der Rechtsvorgänger werden nicht übernommen. Der Auſſichtsrat des neuen Unternehmens wird ſich wie ſolgt zuſammenſetzen: Kommer⸗ zienrat Gerſon Simon und Alfred Simon in Berlin, ferner in Frankfurt a. M. die Herren Dr. Otto Hüttenbach, Rechtsanwalt Dr. Michel Grünbaum und Peter Speyer(Vereinigte Uniformfabriken). * Zuckerfabrik Jütlich, Alex. Scheller u. Co. in Jülich. Von der Verwaltung wird beabſichtigt, der.⸗B. eine Erhöhung der Divi⸗ dende von 6 auf 6% p. H. vorzuſchlagen. i Kapftalinveſtierungen in der inlernagtlonalen Kunftſeide-Induſtrie Der„Mancheſter Guardian“ veröffentlicht eine Statiſtik über die Kapitalinveſtierungen in der internattonalen Kunſtſeideninduſtrie, der er einige bemerkenswerte Mitteilungen über die internationale Verflechtung hinzufügt. Im April 1929 waren in den Vereinig⸗ ten Staaten und Kan da 63 Mill. Kſtrl. inveſtiert gegen 45,38 Mill. Eſtrl. im Januar 1928. An zweiter Stelle ſtand England mit 46 bezw. 17,5 Mill. Eſtrl. Es folgten Ftalien mit 22, bezw. 20,9 Mill. Sſtrl., Deutſchland mit 11 bezw. 9,9 Mill. Sſtrl., Fran k⸗ reich mit 11,35 bezw. 8,15 Mill. Sſtrl. und an ſechſter Stelle Hole land mit 7,7 bezw. 4,3 Mill. Sſtrl. Die geſamten Kapital⸗ tinveſtierungen haben ſich demnach von 114, Mif. Eſtrl. im Januar 1928 auf 172,5 Mill. Lſtrl. im April 1928 erhöht. Die erhöhten Ziffern ſind größtenteils auf Kapitalserhöhungen von Courtaulds, Glanzſtoff, Bemberg und Rhodfaſeta zurückzuführen. Die Geſamt⸗ einlagen der amerikaniſchen Kapitaliſten im Ausland betragen 2 Mill. Sſtrl. Die Inveſtierungen der enropäiſchen Kapltaliſten in die ame⸗ rikauiſche Kunſtſetbeninduſtrie belaufen ſich auf etwa 88 Mil. Kſtrl. Das amerikaniſche Kapital hat ſich bemnach nur mit etwa 9975 Mill. Sſtrl. in zer Kunſtſeibeninduſtrte beteiltgt, Die Kapftals⸗ einlagen in der eugliſchen Kunſtſetdeninduſtrie erhshen ſich unter Hinzurechnung der Inveſtierungen in ber ausländiſchen Kunſtſeiden⸗ induſtrte auf 69,5 Mill. Lſtrl. Heutſchland hat große Kunſtſeiden⸗ intereſſen in Oeſterreich, Ftalten, Holland, England, Frankreich, Ru⸗ mänſen, Japan, der Tſchechoſlowaketl und den Vereinigten Stagten, die mit etwa 18,5 Mill. Kſtrl. beziffert werden können. Man kann ale eine neue Tabelle aufſtellen, aus der die Kapitalinveſtie⸗ rungen jedes Landes in der internationalen Kunſtſeiden⸗ induſtrie erſichtlich ſind. In dieſer Tabelle würde England mit 6995 Mill. Lſtrl. die erſte Stelle einnehmen. Auf Amerika mit 30,75 Weill. Eſtrl, ſolgen Deutſchland mit 28,9 Mill, oſtrl. Italien mit 19,1 Peill. Iſtrl., Holland mit 11,95 Mill. Sſtrl. und Frankreich mit 8,1 Mill. Iſtrl, Die Ziffern für Belgien lauten 4,95 Mill. Eſtrl., für Japon 3,15 Mill Iſtrl, und für die Schweiz 1,7 Mill. Kſtrl. Die Arbeitsmarktlage im Reich Erſtmalig leichte Verſchlechterung In der Berichtswoche vom 12.—17. 8. überwogen erſt⸗ malig die ungünſtigen Einflüſſe. Die Richtung, die ſich in den einzelnen Landesarbeitsamtsbezirken durchſetzte, war nicht einheitlich. In Brandenburg trat noch eine ſpürende Entlaſtung ein. Auch in Oſtpreußen und Pommern ging die Arbeits⸗ loſigkeit weiter zurück. In der Mehrzahl der Landes ⸗ arbeitsämter überwog die rückläufige Bewegung. In Sachſen drückte vor allem die ungünſtige Lage in der Metallindu⸗ ſtrie und im Spinnſtoffgewerbe auf den Markt. Die Zahl der Haupt⸗ unterſtützungsempfänger in der verſicherungsmäßigen Arbeitsloſen⸗ unterſtützung(bekanntlich keineswegs die Geſamtlaſt der Arbeitsloſig⸗ keit) dürfte am 15. Auguſt um etwa 4000 über der Zahl am 31. Juli (710 000) liegen. Aus einzelnen Berufsgruppen iſt folgendes hervor⸗ zuheben: Der Bedarf der Landwirtſchaft an Erntearbeitern blieb hinter dem Vorjahr nicht unerheblich zurück. In der Induſtrie der Steine und Erden kam es in den Saiſonbetrieben ſtellenweiſe zu einem unerwartet frühen Kampagneſchluß; vor allem litt oͤie Steininduſtrie. In der Metallwirtſchaft hat ſich in einigen Bezirken, ſo in Brandenburg, Nordmark, Rheinland, Mit⸗ teldeutſchland und Südweſtdeutſchland die Arbeitsloſigkeit noch le icht erhöht; im allgemeinen blieb die Lage ſchwankend und un⸗ einheitlich. Der landwirtſchaftliche Maſchinen bau war noch recht aufnahmefähig, doch dürfte hier bald der ſaiſonmäßige Rück⸗ ſchlag eintreten. Die Lage in der FPahrrad⸗ und Automobil ⸗ induſtrie hat ſich in einigen Bezirken etwas gefeſtigt. In der che miſchen Induſtrie hat ſich die günſtige Beſchäftigung im allgemeinen behauptet; im Spinnſtoffgewerbe war in einigen Gewerbearten eine leichte Belebung ſpürbar. Im Holz⸗ und Schnitzſtoffgewerbe hat ſich nach Fertigſtellung von Wohn⸗ hausneubauten die Nachfrage nach Bautiſchlern, Anſchlägern und Maſchinenarbeitern ſchwach gehoben; im ganzen blieb der Markt jedoch noch ſehr belaſtet. Im Nahrungs⸗ und Genußmit⸗ telgewerbe ſchritt die ſaiſonmäßige Belebung fort. Im Be⸗ kleidungsgewerbe ſtieg die Herbſtſaiſon der Konfektion im allgemeinen weiter an. Der Beſchäftigungsgrab im Baugewerbe blieb ungefähr der gleiche. Im Verkehrsgewerbe war der Markt nach Beendigung der Reiſezeit etwas ruhiger. 1 * 1 116 300 Arbeitsloſe am 12. Auguſt in England. Die Ge⸗ ahl der Arbeitsloſen am 12. Auguſt in England ſtellt ſich auf ) Perſonen. Gegenüber dem 1. Auguſt d. J. bedeutet dies ein Mehr von 15 171, was auf die Ausſperrung im Baumwollgebiet zurückzuführen iſt. Gegenüber dem gleichen Tage des Vorfahres iſt jedoch eine Verminderung der Arbeitsloſen um 144 859 Perſonen sie ſtzuſtellen. ſamt * Voraus ſichtlich wieder Rückforth⸗Dividende. Die Geſellſchaften des Stettiner Rückſorth⸗Konzerns ſind zur Zeit gut beſchäftigt. Die Brauereien konnten ihren Ausſtoß vergrößern. Laut Voſſ. Ztg. iſt mit mindeſtens der gleichen Dividende wie im Vorjahre für ſie zu rechnen. Die Fried. Rückforth Wwe. Ac. wird bei befriedigendem Geſchäftsgang nach öreijähriger Dividendenloſigkeit in dieſem Jahre einen Gewinn ausſchütten. Das Gleiche gilt wahrſcheinlich bei der Spitzengeſellſchaft des Konzerns, der Ferd. Rückforth Nachf. AG., die ſeit der Umſtellung des Aktienkapitals auf Reichsmark bisher ohne Dividende geblieben iſt. * Steigender Kaliexport. Der Auslandsabſatz des Deutſchen Kali⸗ ſyndikats hat in dieſem Jahre eine weitere Steigerung aufzuweiſen. Die Kaliausfuhr belief ſich imerſten Halbjahr 1929 laut amt⸗ licher Handelsſtatiſtik auf 541032 To. Rohſalze im Werte von 35,4 Mill.„ gegen 485 844 To. Rohſalze bezw. 29 Mill.„ in der gleichen Zeit des Vorjahres und 478 039 To. Rohſalze im Werte von 26,5 Mill. Mark im erſten Halbjahr 1927. Die Exporte nach den Vereinigten Staaten, dem wichtigſten Auslandsmarkte des Kaliſyndikats, ſind gegenüber dem Vorjahre um 4902 Ty. geſtiegen, nach Polen um 32 335 Tonnen, nach der Tſchechoſlbwakei um 2888 To., nach England um 7726 To., Schweden 7057 To. und Dänemark um 10 868 To., dagegen nahm die Ausfuhr nach Holland, die in der erſten Hälfte des Vor⸗ jahres bereits um 2837 To, zurückgegangen war, weiter um 6952 To. ab. * Einigung in der Oſtaſienfahrt.— Hapag und Lloyd teilen. Wir haben bereits verſchiedentlich auf die Notwendigkeit für unſere bei⸗ den Großreedereſen hingewleſen, aus der gegenwärtigen Spannung zu einer Atmoſphäre des beſſeren Verſtändigungswillens zu gelangen. In dieſem Zuſammenhang haben wir auch die Verſtändigung in der Londonfaßhrt beſonders begrüßt. Als weiterer Schritt auf die⸗ ſem Wege mag die unſeres Wiſſens fetzt zuſtandegekommene Ein k⸗ gung in der Oſtaſienfahrt zu betrachten ſein. Hapag und Lloyd haben ſich fetzt nämlich, wie wir hören, auf eine gleich ⸗ mäßige Teilung des deutſchen Anteils untereinander ver⸗ ſtändigt, nachdem bislang über dieſe Frage Meinungsverſchieden⸗ heiten beſtanden. Obwohl dos Objekt an ſich kaum ſehr bedeutſam iſt— die Anteile waren ziemlich ausgeglichen— mag die Tatſache immerhin als Symptom für den Willen genommen werden, ſich über kleinere Differenzen im Intereſſe des geregelten Dienſtes hin⸗ wegzuſetzen. Deviſenmarkt Im heutigen Frühnerlen! notierten Pfunde gegen Nem- Pork 484, 75 484,85] Schweiz... 25,20 25,19 Stockholm 18,09 18,10 Paris. 123,82 123.860 Holland.. 12,10 12,10 Madrids— 33.01 Brilſſel 35% 24,80 Oele.. 18.20 18,21 Mailand 92,72 92,6/ Kopenhagen 10,20 18,21 Segen Reichsmark wurden Dollar mit 419 90 und Pfunde mit 2088 75 gehnd elt Karlsruher Produktenbörſe vom 21. Auguſt Abteilung Getreide, Mehl und Futtermittel. Die Geſamtlage hat ſich wenig geändert. Mit kleinen Schwankungen iſt die Stimmung ruhig geblieben. Auch das Mehlgeſchäft hat ſich noch nicht belebt. Die Anfuhren an neuem Getreide ſind größer gewor⸗ den, Abſchlüſſe finden einſtweilen nur vereinzelt ſtatt. Futtermittel ſind ſtill. Süddeutſcher Weizen 2727,50; deutſcher Roggen 20,7521; Braugerſte 22,25—24; Futtergerſte, deutſche Sortiergerſte und bezugs⸗ ſcheinpflichtige ausländiſche 18—21; deutſcher Hafer, gelb oder weiß, je nach Qualität 20,50—21,50; Plata⸗Mais, bezugsſcheinpflichtig 2 bis 21,50; Weizenmehl, Mühlenforderung 40,75; Roggenmehl, 55⸗ bis 65proz., ſüdd. Mühlenforderung 3232,75; Weigenbollmehl(Futter⸗ mehl), je nach Fabr. 12,50—13(Spezialfabrikate entſprechend teurer): Welzenkleie, fein 10,50—11; Weizenkleie, grob 1111,50 Biertreber, je nach Qualität, prompt 18—19; Malzkeime, je nach Qualität 1718; Trockenſchnitzel, loſe 12—12,75; Rapskuchen, loſe 18,818,580; Erd⸗ nußkuchen, 85 227 Kokoskuchen, je nach Fabrikat 20,75 21,25; Sofa⸗ ſchrot, ſüdd. Fabrikat 20,75—21,25, Leinkuchenmehl, je nach Fabrikat 2525,25; Speiſekartoffel: gelbfl..758,25, weißfl. 725.— Rauhfuttermittel: Loſes Wieſenheu, gut, geſund, trocken 9, 5197 Luzerne, je nach Quslitzt 10,59—11; Stroh, örahtgepreßt, e nach Quslität 978050. Ales per 16⁰ Kilo.— Abteilung Weine und Spiritusſen: Lage unverändert. * Stand der Getreidekulturen in Auſtralien. Das Internatio⸗ nale Sandwirtſchaftsinſtitut in Rom erhielt von der auſtraliſchen Regierung ein Telegramm, nach dem der Saatenſtand durch Regen⸗ fälle eine Verbeſſeruntz erfahren hat. Die Kondition der Felder wird als ziemlich gut erachtet in den Staaten Victorie und Neu⸗Südwales, als ſehr gut in Weſtauſtralien, dagegen als unter dem Durchſchnitt ſtehend in Sttdauſtralien. Frachtenmarkt Duisburg-Nubrort 21. Auguſt Das Geſchäft war an der heutigen Börſe etwas reger. Die Frachten erfuhren im großen und ganzen keine Aenderung. Nur notierte die Berg⸗Kanalfracht.90—.— Mark Baſts Mannheim. Die Schlepplöhne ölbeben unverändert. [Weitere Handels nachrichten ſtehe Seite 10) „ e e Nr n m men. ae r ̃. * — 1 8 Doftfterstag, den 22. Auguſt 1929 9. Seite. Nr. 885 arbeiters, der uns durch seine Tätigkeit große der Wir machen die schmerzliche Mitteilung, daß der Prokurist unserer Einkaufs- Abteilung Ludwigshafen Herr Johannes Schullner gestern unerwartet während seines Urlaubs verschieden ist in dem Entschlafenen betrauern wir den Verlust eines wertvollen Mit- seine ausgezeichneten Charaktereigenschaften stets unser vollständiges Ver- trauen verdient und genossen hat Wir werden ihm stets ein ehrenvolles Andenken bewahren Ludwigshafen a. Rh., den 21. Die Direktion I. G. Farbenindustrie Aktiengesellsdkalt DPD Dienste leistete und durch August 1929 Freiwillige Feuerwehr Manmheim Unser Kamerad und langjähriges Verwaltungsratsmitglied sowie Vertrauensmann, Herr Heinrich Sckonder Inhaber der Auszelohnung für 12, 20 und Abfehrge Dlenstzelt, Sowie des Ehrenkreuzes des Badischen Landesfeuerwehr-Verbandes ist seinem schweren Leiden erlegen Die Feuerbestattung findet am Freitag, den 23. August Antreten 2 Uhr 1929, nachmittags /3 Uhr statt. am Krematorium Wir bitten die Kameraden der Freiw. Feuerwehr Mann- heim, sowie die befreundeten Wehren dem verstorbenen Kameraden, der das Vorbild eines pflichttreuen Feuer- wehrmannes war, die letzte Ehre zu erweisen Mannheim, den 21. August 1929 16 Schlimm, Kommandani JS Karen. Georg Creuzbauer Odbersfedisekreſdr Harm Creuzbauer eb. Leeb Vermählle Mannheim, den 22. August 1929 C Langerötterstraße 28.. r Verreisf Ea 196 Verfr. Dr. Durrer, Kalserring 46 prechsfunden: 911,—6 Tel. 320 40 Ant. Leröfkentüchungen der Stadt Raunen Morgen früh auf der Freibank Kuhfleiſch. Anfang Nr. 200. 38 1 Hämorrhoiden können nachweisbar in kurzer Zett ohne Operation dauernd geheilt werden. Aerztl. Sprechſt. in Mannheim Rheinhäuſerſtr. 18, 1 Tr. jeden Montag u. Donnerstag, von 9 bis 1 und von 2 bis 5 Uhr. Edsi18 Iodes-Anzeige Nach kurzer schwerer Krankheit verschied un- erwartet am 21. August vorm. 4 Uhr unser lieber, guter Mann und Vater, unser Sohn, Schwiegersohn, Bruder, Schwager und Onkel llerr EImiI Papsdorl Eisenbahn- Assisfenf im 33. Lebensjahre Mannheim(Viehhofstr.), Trauerhaus: E 5, 16, den 22. August 1929 Für die trauernden Hinterbliebenen: Aenne Papsdorl geb. Dörr Die Feuerbestattung findet Freitag, 23. August 1929, nachmittags 2 Uhr statt 6810 Von Beileidsbesuchen bitten wir Abstand zu nehmen IJodes-Anzeige Nach längerem schweren Leiden, versehen mit den l. Sterbesakramenten, hat Gott unseren Ib. Sohn, Bruder und Schwager F Tal Frellf zu sich genommen Mannheim, M 2, 18, den 21. August 1929 In tiefer Trauer: Familie Nik. Freff Familie Arth. Bernhardi Die Beerdigung findet Freitag nachm. 1¼½ Uhr von der Leichenhalle aus statt. Trauergottesdiengt Samstag früh 7 Uhr Jesuitenkirche getert UfUbckerei Dl. Haas schnell G. m. b.., E 6. 2 Trauerbriefe Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) MUR CONEL A AENA T. 4 Lielerautos. 1 Auszugtisch Mannheim, F 4, 1 8 16 Schaufenster kostenlose Auto-Abholung zwecks zwangloser Beslohtigung Fordern Sie gratis Jubiläums- Handkatalog Nr. 26 Autelieferung allererts frel Nausl 110/80, Gegr. 1903 1 Bufett echter Ledersitz Das groe Möbel-Kaufhaus mlt mehr als 700 lobschrelben wird er sich wundern, welch herrliche Neueinrichtung Sie sich freß schwieriger Wirtschaftslage geleistet haben. wird er sein, daß dies nur möglich Wer denk Kupfermenns sprich wörtlich billiger Preise und grohzügiger Kreditbewilligung nach amerikanischem Vorbild. Das gut Bürgerliche Wohnzimmer Corrat ca. 30 Stück prachtvolle Modelle versch. 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Auguſt 1929 Oel-Revolutionen Die Beherrſcher des Weltölmarktes 7 lution Die neuerliche Revo in Venezuela, bei der beka lich der deutſch naten ſympathiſiert, ſoll geſtürzter it der nordamerikaniſchen Oelkör tändiſchen haben ſich zum Ziel elfelder in eigene ſtaatliche Regie Es handelt ſich alſo hier um einen Oel⸗Freihe nenhang mit dieſem neuen Oelkrieg dürfte eit Darſtellung des Oelbeſi in der ganzen Welt das der Allgemeinheit erwecken. Der Aufſtand in Venezuela. hinter dem ſich Oelintereſſen verbergen, die Umgruppierungen und neuen Formen der Mo⸗ nopole, bewirken, daß ſich immer ſtärker das Bedürfnis eines Freiheitskampfes gegen die Oeldiktatoren geltend macht. Uns intereſſieren dieſe Problme allerdings nur als Leidtragende, zumal die Oelproduktion ganz Europas heute kaum noch irgendeine Bedeutung im Weltölverbrauch hat. Das gewaltigſte Oelgebiet der Erde liegt zur Zeit inner⸗ halb der Grenzen der Vereinigten Staaten von Amerika. Wenn die U. S. A. nicht ſchon auf anderem Gebiet die Welt heherrſchten, ſo könnte ſie dieſe Herrſchaft leicht mit Hilfe ihrer ewaltigen Oelquellen begründen. Etwa 70 v. H. der geſamten 3 produktion an Petroleum kommt heute ſchon aus den gten Staaten und zwar aus drei Oelgebieten. Aus lteſten Kalifornien und aus den beiden neueren, Teras und Oklohama, in denen man ſo gewaltige Oelquellen entdeckt 5 die Oeffentlichkeit damals von einer Oelſintflut ſprach. Nach den Vereinigten Staaten war lange Zeit hindurch wenigſtens Rußland das zweite größte Oelproduktionsgebiet. Aber auch das iſt jetzt zu Ende. Der kleine mittelamerikaniſche Staat Venezuela hat das aroße Rußland überflügelt und iſt im vergangenen Jahr zum zweitarößten Oelproduzenten der Welt aufgerückt. Erſt an dritter Stelle folgt nunmehr das ruſſiſche Oelgebiet um Baku. Das ſind die drei großen, wich⸗ tigen Oelquellen der Erde gegenüber denen die kleineren Ge⸗ biete wie Mexiko, Perſien, Rumänien. Niederländiſch⸗ Indien, Columbien, Peru, Argentinien⸗ Britiſch⸗ Indien und Polen nur eine geringe Rolle ſpielen. Viel intereſſanter aber noch als dieſe Verteilung der Oel⸗ quellen auf der Erde iſt die finanzielle Gruppierung der Oel⸗ könzerne, die in keiner Weiſe den politiſch⸗geographiſchen Grenzen entſpricht. Gleich an erſter Stelle ſteht die große amerikaniſche Standard Oil Geſellſchaft. Ihr gehört zwar ein großer Teil der amerikaniſchen Oelquellen, aber ſie iſt nicht Alleinherrſcherin auf amerikaniſchem Boden. ſondern beſitzt eine große, ſchwere Konkurrentin. Die Standard Oil Geſell⸗ ſchaft hat ſich aber auch nicht damit beanügt. in den Vereinig⸗ ten Staaten ſich einen großen Oelbeſitz zu ſchaffen, ſie iſt viel⸗ mehr beſtrebt, überall in der Welt ihre Herrſchaft über die Oel⸗ quellen auszudehnen. Die ſtärkſte Gegnerin der Standard Oil Geſellſchaft iſt eine enaliſche Geſellſchaft, die Royal Dutch Shell⸗Company. Sie beſitzt ebenfalls in Menge von Oelquellen und zeigt ſich auch ſonſt in der ganzen Welt als ernſte Konkurrenz der amerilkaniſchen Geſellſchaft. In Venezuela zum Beiſpiel, dem neuen Oelgebiet der Erde. find die aroßen Oelquellen etwa zu aleichen Teilen zwiſchen beiden Gruppen— Standard und Shell— aufgeteilt. Erſt in den letzten Jahren konnte die Shellgruppe ſich ein gewiſſes Uebergewicht ſichern, ſowohl in Bezug auf die Zahl der Quellen als auch in Bezug auf die Größe der Produktion. Demgegenüber iſt die Standard in Mexiko faſt die Allein⸗ herrſcherin und hat in den letzten Jahren ſich auch in Peru und Columbien die Vorherrſchaft geſichert. Zur engliſchen Shell⸗Geſellſchaft ſtehen in engen finan⸗ ziellen Beziehungen einige andere engliſche Geſellſchaften, die 8.— 75 2 r 2 fal 4 . Gasherde fene cle Heſten den Vereinigten Staaten eine aroße ſomit gewiſſermaßen zum Konzern gehörig gezählt werden müſſen. Da iſt zunächſt die Anglo⸗Perſian⸗Company, die ſich im Alleinbeſitz der perſiſchen Quellen befindet. Sie ſteht in engem Zuſammenhang mit einer zweiten engliſchen Geſell⸗ ſchaft, der Burmah⸗Oil⸗Company, die die Ausbeutung der indiſchen Oelfelder betreibt. Außer den finanziellen Be⸗ ztehungen zu dieſen beiden engliſchen Geſellſchaften beſitzt die Royal Dutch Ü⸗Compauy außerhalb Amerikas ihre Haupt⸗ quellen in Niederländiſch⸗Indien und in Serawak auf Borneo. Hier liegt auch die Gründungsbaſis dieſes Konzerns. Hier lagen einſtmals die bedeutendſten Oelquellen der Welt, bis man Amerika entdeckte. Die Royal Dutch iſt auch in Rumä⸗ nien beteiligt und ſtändig beſtrebt. ihren Beſitz in Amerika noch zu erweitern. Die dritte große Oelgruppe ſind heute die Sowjetruſſen. Der ſtaatliche Oelquellenbeſitz wird heute in Rußland durch drei große Truſts hewirtſchaftet, die in letzter Zeit die Ten⸗ denz einer Verſtändigung mit der Standard Oil gezeigt haben. Wo ſonſt noch unabhängige Gruppen von Oelproduzenten exiſtieren, ſind ſie ziemlich bedeutungslos. So hat das fran⸗ zöſiſche Kapital in Polen in den galiziſchen Oelquellen einen gewiſſen Beſitz, der jedoch gegenüber der Weltproduktion kaum ins Gewicht fällt, ebenſowenig wie die ſtaatliche Oelproduk⸗ tton in Argentinien. Aber in Südamerika machen ſich mehr und mehr Beſtre⸗ bungen zu der Verſtaatlichung des Oelbeſitzes bemerkbar. Südamerika hat erkannt, daß es in immer größere Abhängig⸗ keit von Nordamerika geraten muß, wenn ſeine Oelquellen weiter im Beſitz der nordamerikaniſchen Oelmagnaten blei⸗ ben, deshalb ſind alle Kämpfe, die zurzeit in Mittel⸗ und Süd⸗ amerika geführt werden, letzten Endes Oelkämpfe. Schon damals, als Mexiko ſeine Oelquellen verſtaatlichen wollte, haben die amerikaniſchen Oelmagnaten ſchleunigſt eine gegen revolutionäre Partei geſchaffen, ſie mit Geld und Waf⸗ fen ausgerüſtet, um ihren Oelbeſttz zu ſchützen. Dasſelbe Ma⸗ növer geſchieht eben wieder in Venezuela. Bisher iſt es dem Oelkapital überall gelungen, durch finan⸗ zielle Knebelung— man gab den Regierungen große Auleihen — die Beſtrebungen zur Verſtaatlichung der Oelquellen in Südamerika zu verhindern. Ob das allerdings auf die Dauer gelingen wird, iſt außerordentlich zweifelhaft. S9 Eines der großen Oelzukunftsprobleme iſt noch das Moſſulgebiet. Hier liegen noch große unerſchloſſene Oel⸗ quellen als Reſerven, für die deutſches Kapital einſtmals ſtarkes Intereſſe beſaß. Heute ſtreiten ſich Franzoſen und Engländer um dieſe Oelquellen oder vielmehr um die Röhren⸗ leitungen, auf denen dieſes Oel zur Küſte geführt werden ſoll. Auch hier ſtehen noch ernſte Konflikte bevor. Coha. C. G. Maier Ach für Schiffahrt, Spedition und Kommiſſion in Mannheim Neuer Verluſtabſchluß Berlin, 20. Auguſt. Der von der ordentlichen Hauptverſammlung bereits genehmigte Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1928 weiſt eiuſchl. Verluſtvortrag aus 1927 von 123 966, einen Geſamtver lu ſt von 129 182/ aus. Einnahmen aus Frachten, Spedition und Son⸗ ſtigem belaufen ſich auf 1021 651(419 286)„, Handlungsunkoſten, Be⸗ triebsunkoſten, Havarien und Reparaturen, Löhne und Zinſen erfor⸗ derten 921 985(340 219)/ und Abſchreibungen 104 882(99 685) 1. In der Bilanz erſcheinen u. a. Bank⸗ und Poſtſcheckguthaben mit 81262 (40 093) /, Debitoren mit 676 701(599 629) J, denen bei unveränder⸗ tem Aktienkapital von 1,5 Mill./ Hypotheken mit 545 557(612 200) Mark und Kreditoren mit 703 899(666 764)/ gegenüberſtehen. gebracht, Reichsbahn und Tarif-Publizitätspflicht Wie die Süddeutſche Zeitung berichtet, ſoll die Reichsbahn ben abſichtigen, 8 6 der r e ee e der eine Bekanntgabe ſämtlicher Tarife und Frachtſätze und ein Gleichbehandlung aller Verkehrstreibenden verlangt, aufzuheben, Ob dieſe Nachricht in vollem Umfange zutriſſt, konnte bis 185 nicht nachgeprüft werden. Es ſcheint fedoch die Abſicht vel der Reichs⸗ bahn zu beſtehen, dieſen§ 6 mindeſtens inſoweit aufzuheben als er die Kraftwagenta betrifft. Im Wettbewerb mit den Krafke wagen wirkte ſich die Publitzitätspflicht der Reichsbahn für dieſe beſonders ſchädigend aus, da die Konkurrenten der Reichsbahn feder⸗ zeit in der Lage waren, die bekannten Tarife der Reichsbahn zu unterbieten. Das oben genannte Blatt weilſt darauf hin, daß die Reichsbahn mit der Beſeikigung des 8 6 lediglich eine Gleichſtellung mit ihren Wettbewerbern erſtrebt, daß aber andererſeits eine Un⸗ durchſichtigkeit der deutſchen Tarifverhältniſſe eintreten würde, die jede Sicherheit der Kalkulation für den Verfrachter über den Haufen werfe. Es ſei daher erforderlich, daß über einen ſolch entſcheiden⸗ den Schritt zuvor alle Kreiſe der deutſchen Wirtſchaft eingehend ge⸗ hört werden. 0 Eine Holdinggeſellſchaft der Spenska Handelsbanken und Kreuger u. Toll. Spenska Handelsbanken und Kreuger u. Toll haben gemeinſam eine Holdinggeſellſchaft gebildet, die die Kontrolle über zehn führende Sägewerke und Zellſtoffmühlen in Nordſchweden übernehmen ſoll. Das iſt der größte Holzinduſtrie kon ⸗ zern Schwedens, der ungeheure Waldgebiete beſitzt und eine Jahresproduktion von 450 000 Tonnen Standardſägeholzware kon⸗ er Exportwert des Konzerns wird auf 110 Millionen Zweck der neuen Organiſation iſt die Ratio⸗ naliſierung 1 ſierung der ſchwediſchen Weltproduktions⸗ induſtrie durch inter notionale Zuſammenarbeit in der 2 nutzung der 9 der. * Noch keine Vorausſagen der Gebrüder Großmann in Bromb Zu der Notiz, daß auch das laufende Geſchäftsjahr bei der Gebri Großmann Ac. in Brombach wiederum dividendenlos bleiben würde. erfährt WTB.⸗Handelsdienſt aus Verwaltungskreiſen, daß irgenn welche Voräusſagen heute noch gar nicht möglich ſeien. Allgemein könne ja die Lage in der Textilbranche nicht als gut angeſprochen werden und vor allen Dingen habe man unter den erzielbaren ſchlechten Preiſen zu leiden. Um aber irgend ein abſchließendes Ur⸗ teil zu fällen, ſei der augenblickliche Zeitpunkt noch als verfrüht zu bezeichnen. Geſtiegene Radiogewinne in Amerika. Die Radio Cor⸗ poration of America verzeichnet für die erſten ſechs Monate dez laufenden Jahres einen Nettoüberſchuß von 4 990 487 Dollar gegenuber 4524 779 Dollar in der gleichen Zeit des Vorjahres. * Fuſiyn Paramount⸗Famous Players Laſky Corp. und Warner Brothers Pictures Co.? Newyorker Meldungen beſogen, daß zwi⸗ ſchen der Paramount Famous Players Laſky Cor p. und Warner Beths. eine Fuſion zustandegekommen iſt. Die finanzielle Baſis des Aktienaustauſches iſt 14 Paramount für 1½ Warner Brothers Anteile.. Die Selbſtändigkeit der beiden Geſell⸗ ſchaften bleibt erhalten, lediglich die Theater werden gemeinſam von einer Tochtergeſellſchaft der Paramount verwaltet. Die beiden Pret⸗ ſidenten treten wechſelweiſe in den Aufſichtsrat der anderen Geſell⸗ ſchaft ein. Eine offizielle Beſtätigung dieſer Meldung liegt noch nicht vor. 1 Neue Ausdehnung der Margarine⸗Uuie. Wie die„Dag.“ er⸗ führt, hat der holländiſche Margaxinetruſt jetzt auch die Marg rrine⸗ fabrik Schmutz u. Loh in Duisburg, die bisher ſtark mit der Margarineunion konkurrierte, übernommen. trolliert. Kronen geſch * Nürnberger Hopfenbericht vom 21. Auguſt. Keine Zufuhr. 10 Ballen Umſatz 1928er Hopfen. Mit geſtern Nachmittag 20 Ballen Um⸗ fatz 1929er Hopfen Tendenz ruhig. Es wurden bezahlt: für 1929er Hallertauer Hopfen 50—70 und für Tettnanger Hopfen 95—110. Erhöhte Weltzuckerproduktion. Das Landwirtſchaftsinſtitut ſchätzt die Zuckerproduktion der Welt auf 30 070 000 gegen 28 310 000 Tonnen in der vorigen Kampagne. * Vom Inte⸗Markt Berlin, 21. Auguſt. Rohjute. Tendenz am Robjutenmarkt ſtetig. Firſts koſten: Neue Ernte: Aug.⸗Sept.⸗ Verſchiffung Eſtr. 33.10— je To., Sept.⸗Okt.⸗Verſchiffung Sſtr. 82.12/80 e Tonne. *Der Zementabſatz im Juli. Nachdem im Junt wider Erwarten ein Rückgang des Zementaßſatzes gegenüber dem vorhergehenden Monat eingetreten wor(auf 836 000 To.), hat, laut Mitteilung des Deutſchen Zement⸗Bundes, der Jult, wie ſaiſonüblich, eine Zunahme und zwar auf 867000 To. der neuesten Modelle eingetroffen. Die Auswahl ist enorm! Marktwaagen Neszer-putl maschinen zu Ausnahmepreisen Ppgise sind äuferst niedrig kalkuliert! Können Sie bereits hei der, geringen Anzahlung von nur 10, M an erwerben. Erstklassiges Material Hochwertige Praisions- 5 arbeit, Verlangen Sie Kostenlos unseren Katalog Mifg-FABRAMH-VERKAUFsTELk: Mannheim, E 3, 13 u. F 2, 11(Filiale) Albert Joachim jr. 8 LADEN Zu vermieten Pfingſtbergſiedlung. Großes, leeres Schöne 5 5 2 88 2. eben duch Am rah, Mähffertes Zimmer Schön mäbl. Ammer 3 Zimmer, Küche, Bad, Manſarde,/ 110.—. Ferner in guter Oſtſtadtlage elegante Sechs⸗ zimmerwohnung mit Heizung und allem Zu⸗ behör,/ 375.—. Sowie div. and. Wohnungen, auch im Tauſch. Julius Wolff(R. 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Und der Tonfilm wird doch ſiegen! — ſondern Verfilmung der Sprache. lers in Mimik und Sprache hergeſtellt— und durch die erzwungene kleine Fläche(meiſt auf den Mund) wirken die Pointen viel ſtärker und direkter, wie bei der Sprech⸗ hühne⸗— Fritz Schulz, der Operettentenoriſt, erweiſt ſich als ein vorzüglicher Tonfilmſprecher— keine Nuance geht verloren. Wie lebendig werden jetzt ſolche Szenen, wie das Schenken einer Zigarre an den Fabriknachtwächter. Wenn man das„Danke ſchön, Herr Direktor!“ auch wirklich hört. Konzentration auf eine Negri zeigt ihr intereſſantes Können. das den großen Andrang vollauf verdiente! baun nuch: En Maroldt lloyd; lm Pela Negri fin Anfang.30, 3 45, 5. O5,.25,.20 Uhr Palast. Theater! das gepfropft volle, 1 Nn Lesen Sie bite diese Alles sagende Krifik der Volksffimme: Nicht die(gewiß beſtechen⸗ überfüllte Haus und der ſtarke Beifall am Ende, haben mich in dieſer Ueberzeugung die reſtlos gelungene Nun iſt die Einheit des Spie⸗ Nein— der Tonfilm wird Der Sxketſch iſt modern, revueartig zuſammengeſtellt— man wird daran ſeine Freude haben.— — Dazu erſchüttert Harold Lloyd in„Ums tmmelswillen“ die Zwergfelle, Pola Ein Program m, 157187 liehen Lustspiel u heute das große— i Dolores del Rio sklavin einer The Die Leiden einer jungen, reichen Frau, die sich von einem Intriganten um ihr Lebensglück betrügen ließ. Ake der kanten Tollkopf in einem herr- I algen on lan mit Sensationen T bandhen de dt Jonne m fl. öh. L. H ö Um Anf. 4½ 6½ 8½ Uhr Oeffnung 4 Uhr wert IAN es anerkannt erstklass, sehr preis- Scharf& Nauk Piano; und Flügelfabrik Bequeme Teilzahlung. 6 4, 4 Mannheim 4 4. 4 Da mu man dreitürig, 180 em Mehrere prachtvolle, kompl. 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