Donnerstag, 22. Auguſt 1929 Bezugspreiſe; In Mannheim u Umgebung frei ins Haus 3 Poſt monatlich.⸗M..— 255 1 Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderun ſchaſte⸗ en. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe t⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 178ʃ/71 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhoſſtr.6. chwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 18 Telegramm⸗ Abdreſſe. Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951. 24952 u. 24953 Regelmäßige Beilagen: Montag: Sport und Spiel Abend ⸗ Ausgabe 9 8 an U 6 In or Gon bral UI I. 1 br walt, Streiks, een uſw. e 05 keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od beſchränkte Ausgaben orläufige Die Pfalz als„Einfallstor für einen deutſchen Angriff“ Verakungen bis Mitternacht Den Haag, 22. Aug.(Von unſerem eigenen Vertreter.) In den Delegationen wurde bis weit nach Mitternacht über die Lage beraten, wie ſie ſich aus der geſtrigen Vollſitzung er⸗ geben hat. Es beſtätigt ſich, daß Frankreich, Eugland und Italien die vorläufige Rückkehr zu m Dawesplan für notwendig halten und gewiſſe Lechneriſche Kombinationen erdacht haben, um die auf Grund des Dawesplanes erfolgenden Mehrzahlungen nach Annahme des Noungplanes in Abzug zu bringen. Die Reparations⸗ empfänger, deren Solidarität gegenüber Deutſch⸗ land plötzlich wieder hergeſtellt zu ſein ſcheint, wollen um jeden Preis die proviſoriſche Einführung der Noungannuitäten verhindern, weil ſich für ſie daraus die bekannten Schwierig⸗ keiten bei der Verteilung der ungeſchützten deutſchen Jahres⸗ leiſtungen ergeben würden. Deshalb ſuchen ſie gemeinſchaft⸗ lich nach Zwiſchenlöſungen, ungeachtet der Tatſache, daß der Youngplan die Leiſtungsfähigkeit Deutſchlands bis zur äußer⸗ ſten Grenze beanſprucht und daß es eine Verhöhnung völkerrechtlicher Ethik bedeutet, ein derartiges Anſinnen an das deutſche Volk zu ſtellen, beſſen ehrlicher Verſtändigungswille ſich in finanzieller und politiſcher Hinſicht erwieſen hat. Dieſe Siegerſtaaten, die ſeit WMochen und Monaten einen grotesken Streit um 45—48 Mill. Goldmark pro Jahr untereinander führen, ſcheuen ſich nicht, nach fruchtloſen Zänkereien vom deutſchen Volke die nicht mehr tragbaren Dawesleiſtungen zu fordern. Es wird und darf ihnen aber nicht gelingen, ihre maßloſen Anſprüche durch⸗ zuſetzen. Die Haager Konferenz ſoll bekanntlich zur Liqui⸗ dierung der Nachkriegsprobleme führen und nicht zu einer Kataſtrophenpolitik, die nicht allein Deutſchland, ſon⸗ dern auch ganz Europa in wirtſchaftliche und finanzielle Wirren ſtürzen würde. Auf der deutſchen Delegation fanden Beratungen ſtatt, über deren Ergebnis ſich vorläufig ſagen läßt, daß die einheit⸗ liche Auffaſſung der hier anweſenden Miniſter in der Finanz⸗ frage ihre Bekräftigung fand. Zu der geſtrigen Beſprechung Briand⸗Streſemann erfahren wir noch von deutſcher Seite folgendes: Der franzöſiſche Außenminiſter erklärte, ſich mit den Belgiern über einen gemeinſchaftlichen Abzug der Beſatzungs⸗ truppen für Mitte September verſtändigt zu haben. Unter Hinweis auf die„Studien“ der franzöſiſchen Militärſachverſtän⸗ digen teilte Briand dem Reichsaußenminiſter mit, daß ge⸗ wiſſe„ſtrategiſche Punkte“ in der Pfalz über das Jahr 1931 hinaus beſetzt gehalten werden mit ſſe n, da ſie als „Einfallstore für einen deutſchen Angriff“ betrachtet werden. Daß in dieſer Sache das letzte Wort noch nicht geſprochen iſt, können wir auf Grund der uns von maßgebender deutſcher Seite erteilten Informationen als feſtſtehend anſehen. Auch die heutige Vormittagsſitzung verlief ſehr bewegt Den Haag, 22. Aug. treter] Die zweite Vollſitzung begann um halb 11 Uhr und dauerte bis 11,45 Uhr. In ſtrömendem Regen trafen die Hauptdelegierten im Binnenhof ein. Ein Maſſenaufgebot von Jburnaliſten umlagerte die zu dem Sitzungsſaal führende Freitreppe und harrte geduldig aus, bis die Diener den Schluß der Sitzung verkündeten. Ueber den Verlauf der heutigen Sitzung erfahren wir folgendes: Zuerſt ſprach der engliſche Schatzkanzler Snowden. Er proteſtierte gegen die in ber franzöſiſchen Preſſe veröffentlichten Informationen, denen zufolge er geſtern mit demſelben Nachdruck wie Briand ſich gegen den deutſchen Antrag ausgeſprochen habe. Snowden betonte, es ſei nicht Deutſchlands Schuld, wenn die Konferenz auf ein totes Geleis geraten ſei und es wäre ein ſchreiendes Unrecht, wenn man die Koſten für das Nichtzuſtandekommen einer Einigung zwiſchen den Gläubigern dem deutſche Volke auf⸗ bürden würde. Hierauf meldete ſich Dr. Streſemann, um eine kurze Er⸗ klärung abzugeben. Er teilte mit, daß die deutſche Delegation ſich vorbehalte, für den Fall eines Mißlingens der Konferenz die Abhaltung einer öffentlichen Sitzung zu verlangen, in der er als Reichsaußenminiſter den Hergang der Dinge ſchildern und die Verantwortlichkeit an dem Scheitern der Haager Regierungskonferenz feſtſtellen werde. Snowden unterſtützte dieſen Antrag mit dem Zuſatz, daß dieſe„tragiſche Schlußſitzung“ öffentlich ſtattfinden ſollte. Hierauf wurde nach einem Vorſchlag des Vorſitzenden Jaſpar die allgemeine Ausſprache abgeſchloſſen, denn die weit auseinander gehenden Standpunkte ſeien, wie Jaſpar ſich ausdrückte, unüberbrückbar. Zu dieſem Antrag des Präſidenten ergriff Briand das Wort Er erklärte, daß er den deutſchen Vorſchlag, ein Provi⸗ forium ab 1. September in Kraft treten zu laſſen, als das ſchlimmſte betrachte.„Dieſen Vorſchlag, ſagte Briand, könnten wir nur dann ernſtlich in Erwägung ziehen, wenn es keinen anderen Ausweg mehr gibt. Ich verzweifke aber noch immer nicht daran, daß wir eine wirkſame und endgültige Löſung erreichen. Machen wir noch einmal dieſen Verſuch und beſchließen, hier in einem kleinen Kreis das ganze Problem noch einmal durchzuſprechen, unter beſonderer Heranziehung Dentſchlands.“ 5 Mit dieſem Vorſchlag erklärten ſich ſämtliche Delegierte einverſtanden. Es wurde der Beſchluß gefaßt, ſofort in Pri⸗ vatbeſprechungen einzutreten und noch heute nachmittag findet eine Zuſammenkunft der Reparationsempfänger mit den beutſchen Hauptdelegierten ſtatt. Bis morgen nachmittag ſol⸗ len die Verhandlungen in einem Eiltempo, wie es die Konferenz bisher noch nicht erlebt hat, betrieben werden. Am Samstag wollen Henderſon und Snowden nach 5 5 London abreiſen Es wird angekündigt, daß die Schlußſitzung der Konferenz für Samstag in Ausſicht genommen iſt. Die Sitzung des politiſchen Ausſchuſſes mußte infolge der oben erwähnten Beratungen verſchoben werden. Man macht ſich bereits mit dem Gedanken vertraut, eine„Konferenz anf Reiſen“ zu organiſieren. Nach Einſetzung der Orgaui⸗ ſations⸗ und Ueberleitungsausſchüſſe könnten die weiteren (Bon unſerem eigenen Ver⸗ Verhandlungen teils in Montreux ober Evian, teils im Haag und London(Internationale Reparationsbank) ſtattfinden. Es könnte vielleicht bis zum Ende des Jahres dauern, bis die in den 98 81—84 des Voungplanes erwähnten und noch zu treffenden Vereinbarungen realiſiert würden. Für alle Fälle wird es notwendig ſein, die Arbeiten dieſer Ausſchüſſe noch am Schluß der Haager Konferenz ſicherzuſtel⸗ len. Wie uns der Reichsfinanzminiſter Dr. Hilferding heute mittag erklärte, läßt ſich eine pſychologiſche Entſpannung feſtſtellen, doch in materieller Hinſicht iſt keine Beſſerung der Lage zu beobachten. Die fremden Truppen am Rhein „,. 72 880%, 5 bee geocten⸗ Sser brücke 2 7 * 9 — 2 7 os frontosen besetete . cgebſete und funꝛdssscbe fonbpsgne nen, Cees en, von Besen fan James Oberlummamdbe Han Gehefcllommaondds bet engl u, be Cbeümmandos Dieſe Kartenſkizze möge als Illuſtratien zu den Räu⸗ mungsver handlungen im Haag dienen. Seit der letzten Beſatzungsverminderung im Herbſt 1927 hat ſich an der militäriſchen Lage im beſetzten Gebiet nur wenig geändert. Wie damals, ſo ſtehen auch heute noch insgeſamt rund 67 000 Mann im beſetzten Gebiet; von ihnen entfallen 54 750 Mann auf Frankreich, 6 700 auf England und 5550 auf Belgien. Die franzöſiſchen Truppen ſind zuſammengefaßt in der„Rhein Armee, die dem Oberbefehl bes General Guillanmat unterſtellt iſt; die Korpsbezirke der beiden franzöſiſchen Armeekorps ſind auf der Karte mit XXX und XXXII bezeichnet. Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei 1 je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Heute noch Abfahrt nach Amerika Tokio, 22. Aug.(United Preß.)„Graf Zeppelin“ wird, wie jetzt bekannt gegeben wird, vorausſichtlich heute um 22 Uhr(14 Uhr M. E..) zum Flug nach Amerika aufſteigen. Die Wetterbedingungen ſind günſtig. Der Miniſterpräſident und ſeine Gattin haben durch die Zeppelinpoſt einen Brief au ihren Sohn aufgegeben, der in Newyork an einer Bank an⸗ geſtellt iſt. Die Zeppelinleitung und das japaniſche Flugplatzkom⸗ mando ſtellen die von der japaniſchen Preſſe gemachten Ann gaben über die Auffindung eines blinden Paſſagier g an Bord des Luftſchiffes in Abrede. Alle Paſſagiere haben ſich an Bord begeben. Er iſt ſchon aus der Halle Bei Redaktionsſchluß erhalten wir noch folgende Funk⸗ Depeſche: Kaſimugaura, 22. Aug.(United Preß.)„Graf Zeppelin“ wurde um 21 Uhr 35(s Uhr 35 M. E..) aus der Halle geholt. Der Himmel iſt bedeckt, es herrſcht ein ziemlich ſtarker Wind von 6 Meter in der Sekunde. Im Norden ziehen Gewitter auf, es beginnt zu blitzen. Der Wetterbericht der Station Sendai ſagt, daß„Graf Zeppelin“ bei ſeiner Fahrt mit heftigen Regengüſſen rechnen muß. Deutſchland und Japan Von Dr. Paul Oſtwald Die glänzende Fahrt des„Grafen Zeppelin“ von Friedrichshafen nach Tokio und der begeiſterte Empfang, den Dr. Eckener und ſeine Fahrtgenoſſen in Japan gefunden haben, iſt Anlaß genug für uns Deutſche, ernſtlicher auch ein⸗ mal die deutſch⸗japaniſchen Beziehungen überhaupt zu über⸗ prüfen. Vor allem gilt es bei dieſer Gelegenheit, die deutſche öffentliche Meinung wieder einmal ſtärker darauf hinzuwei⸗ ſen, daß trotz des Verluſtes von Kiautſchou Japan auch als politiſcher Faktor an Bedeutung für uns nicht verloren hat und daß es deshalb für uns ſehr erfreulich iſt, wenn Japan wieder ein ſtärkeres politiſches Intereſſe für uns zeigt. Ja⸗ pan iſt Mitglied des Völkerbundes und des Völker bund⸗ rates, und ſeine Bedeutung in dieſer Beziehung iſt uns doch erſt wieder deutlich genug auf der Madrider Konferenz und auf der Haager Konferenz vor Augen geführt. Gewiß, die japaniſche Politik hat ſeit einigen Jahren klar genug zu er⸗ kennen gegeben, daß ſie nicht mehr, wie das noch bis 1920 der Fall war, gewillt iſt, ſich ſtärker in Europa zu engagjeren, ſondern daß ſie ihre volle Aufmerkſamkeit den oſtaſtatiſchen und pazifiſchen Vorgängen zuzuwenden ſich entſchloſſen hat. Aber das ſchließt nicht aus, daß Japan ſich im Völkerbund für uns einſetzen kann, daß es uns in Genf und auf ſonſtigen inter⸗ nationalen Konferenzen diplomatiſche Unterſtützung gewüh⸗ ren kann, die für uns umſo wertvoller werden muß, als Japan eben in Europa keine polttiſchen Ziele mehr verfolgt, ſondern als eine außenſtehende Macht eine durchaus o bjek⸗ tive Kritik an den europäiſchen Verhältniſſen geltend machen kann. Objektivität haben wir Deutſche wohl am wenigſten zu fürchten. Eine unbedingte Vorausſetzung dazu aber iſt, daß wir uns nicht damit begnügen, feſtzuſtellen, daß unſere kul⸗ turellen und wirtſchaftlichen Beziehungen zu Japan in fort⸗ ſchreitendem Maße ſich günſtig geſtalten, daß unſere politiſchen Beziehungen freundſchaftlich korrekt ſind, ſondern daß wir auch unſere Wünſche bezüglich einer größeren Anteilnahme des japaniſchen Volkes und ſeiner Regierung an unſerem politiſchen Schickſal ſtärker zum Ausdruck bringen. Daß der geeignete Reſonanzboden dafür fehlen könnte, brauchen wir nicht zu fürchten, denn er iſt durch die in der Nachkriegszeit immer enger gewordene kulturelle und wirtſchaft⸗ liche Zuſammenarbeit geſchaffen, wie vielleicht ſonſt nirgends in der Welt. Es ſei nur erinnert an die Gründung des Deutſch⸗Japaniſchen Inſtituts in Berlin und die des Japaniſch⸗Deutſchen Inſtituts in Tokio, es ſei erinnert an die zahlreichen Berufungen deut⸗ ſcher Gelehrter, Künſtler, Techniker nach Japan, es ſei er⸗ innert an die vielen neuen wirtſchaftlichen Verbindungen deut⸗ ſcher Firmen mit japaniſchen, die vor allem nach Abſchluß des Handels vertrages Platz greifen konnten. So hat ſich das deutſche Volk in Japan wieder ein ſtarkes moraliſches Plus erkämpfen können, und das Zutrauen zu uns iſt im japaniſchen Volke beſonders ſtark geſtiegen. Deutlich genug tſt dieſe deutſchfreundliche Einſtellung Japans doch beim Ah⸗ ſchted Dr. Solfs im vergangenen Winter zum Ausdruck gekommen. Es iſt immerhin bezeichnend, daß bei dieſer Ge⸗ legenheit der frühere japaniſche Botſchafter in Berlin ſich offen in einem Zeitungsartikel für die Rückgabe der Ko⸗ lonien an Deutſchland einſetzte. Für die uns wohl⸗ wollende Stimmung in Japan ſpricht auch die Tatſache, daß man dort gerade jetzt die Vorbereitungen für eine im Oktober ſtattfindende deutſch⸗japaniſche Woche trifft. Die Veranſtaltung entſpricht dem Wunſche einer Reihe japaniſcher Politiker, Wirtſchaftler und Gelehrter. Sie ſoll vor aller Welt die enge wirtſchaftliche und kulturelle Zuſammenarbeit der beiden Nationen betonen. Die Vorausſetzungen für eine politiſche Annähe⸗ rung ſind alſo durchaus gegeben. Und warum ſollten wir uns ſcheuen, an die Arbeit, die bisher geleiſtet worden iſt, politiſche Fäden anzuknüpfen? Treiben denn andere Nationen Kultur⸗ und Wirtſchaftspolitik nur um ihrer ſelbſt willen uns zu ganz uneigennützigen Zwecken? Die Abſichten der frau⸗ zöſiſchen Kulturpropaganda, um nur ein Beiſpiel zu neunen, ** nd doch wohl deutlich genug. Warum ſollte es uns verwehrt 2 , 2, Seite. Nr; Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 22. Auguſt 1929 ſein, dort, wo uns noch ein ſtarker kultureller und wirtſchaft⸗ licher Einfluß geblieben iſt, ihn nach der politiſchen Seite hin Auszuwerten? Die Frage iſt nur, wie man das politiſche Intereſſe des japaniſchen Volkes gewinnen kann. Denn auch die Begeiſterung, die der Zeppelin⸗Beſuch in Tokio geweckt Hat, darf uns nicht darüber hinwegtäuſchen, daß man in den verantwortlichen japaniſchen Kreiſen und erſt recht in der fapaniſchen öffentlichen Meinung von den ſchweren poli⸗ tiſchen Problemen, die uns beſchäftigen, nur ſehr geringe Vor⸗ ſtellungen hat, daß man dort von Rhein und Saar, vom polniſchen Korridor, von Oberſchleſien, von der Minderheitenfrage und anderen Angelegenheiten, die wir im Völkerbundsrat zur Sprache bringen müſſen, nicht allzu viel weiß. Auch die Japaner, die ſich mit deutſcher Lite⸗ ratur und Philoſophie, mit deutſcher Wiſſenſchaft und Technik beſchäftigen, ſtehen im allgemeinen unſerem politiſchen Leben fern. Vielleicht kann unſere diplomatiſche Vertretung in Ja⸗ pan manches tun, um dort von jetzt an mehr Verſtändnis auch für unſere wichtigen außenpolitiſchen Probleme zu wecken, Viel wichtiger aber erſcheint uns die Frage, ob es jetzt nicht an der Zeit wäre, in Japan wieder ein deutſches Organ ins Leben zu rufen, wie es bis zum Jahre 1914 die„Deutſche Japanpoſt“ war. Ein ſolches Organ könnte, wie es auch früher der Fall war, mit ſeinen zweiſprachig geſchriebenen Ar⸗ tikeln auch in die weiteſten javaniſchen Volkskreiſe dringen. Die Frage nach dem Be nis eines ſolchen deutſchen zu bejahen, ſchon deshalb, weil die Organs iſt unbedingt Kenntnis der deutſchen Sprache in Japan heute in einer weit größeren Anzahl von Berufen verlangt wird als früher, ſo daß ſich Engliſch und Deutſch bereits wie 518 verhalten, Die Zahl der Deutſchen hat in Japan wieder erheblich zugenom⸗ men. Sie iſt groß genug, um ein ſolches Blatt zu tragen. Schade, daß ein ſolches Organ ſeinen Einfluß nicht ſchon in dieſen Tagen ausüben kann, in denen durch die Fahrt des „Graf Zeppelin“ die Begeiſterung des japaniſchen Volkes für Deutſchland und die deutſchen Leiſtungen auf dem Gebiete der Technik und der Kultur zu einem beſonders hohen Grade ge⸗ ſteigert worden iſt. Auf jeden Fall aber iſt durch die Ereig⸗ niſſe der letzten Tage der Boden in Japan für die kommende Aufklärungsarbeit bereitet worden. Es gibt zwiſchen Deutſch⸗ land und Japan heute keine politiſchen Gegenſätze mehr. Zwiſchen beiden Ländern ſind engſte kulturelle und wirtſchaft⸗ liche Fäden geknüpft worden. Auf dieſem Boden kann jetzt auch die politiſche Freundſchaft gedeihen. Bei dem nun einmal vorhandenen, wenn auch gegenwärtig etwas verhüllten macht⸗ politiſchen Gegenſatz zwiſchen Japan und dem Angelſachſen⸗ tum kann es der pſtaſiatiſchen Macht nur willkommen ſein, wenn Deutſchland wieder an politiſchem Einfluß gewinnt und einer neuen Zukunft entgegengeht. Eine politiſche Annähe⸗ rung zwiſchen Japan und Deutſchland braucht alſo keines⸗ wegs auf Gefühlen zu beruhen, ſondern kann auf recht realen Erwägungen aufgebaut ſein. Vielleicht iſt die begeiſterte Aufnahme, die der„Graf Zeppelin“ in Tokio gefunden hat, ein vielverſprechender Auf⸗ takt. Vielleicht gelingt es, die Freundſchaft und Zuſammen⸗ arbeit die Deutſchland und Japan bisher auf kulturellem und wirtſchaftlichem Gebiete verbunden haben, auch auf das politiſche Gebiet auszudehnen. Dann hätte ſich der„Graf Zeppelin“ als Pionier beſonders verdient gemacht. Ruſſiſche Mißſtimmungen und Drohungen Moskau, 22. Aug.(United Preß.) Die Mißſtimmung in der ruſſiſchen Oeffentlichkeit darüber, daß„Graf Zeppelin“ ſo wenig Verbindung mit den ruſſiſchen Funkſtationen auf⸗ recht erhalten hat, wird noch vermehrt durch Meldungen, wo⸗ nach der Zeppelin es angeblich abſichtlich vermieden habe, die Hauptſtadt zu überfliegen und daß ſich ſogar Waffen an Bord befunden hätten, um gegebenenfalls gegen die Ruſſen in Gebrauch genommen zu werden. Dieſer Stimmung gibt die kommuniſtiſche„Pra wda“ in ſehr ſcharfer Weiſe Ausdruck. Unter Berufung auf angeb⸗ liche deutſche Blättermeldungen erklärt die Zeitung, an wohl⸗ informierten Stellen in Rußland hätte man die Angaben Eckeners immer bezweifelt, daß ungünſtige Winde ihn am Beſuch der ruſſiſchen Hauptſtadt verhindert hätten. Ein deutſches Blatt hatte erklärt, Eckener habe es glücklicher⸗ weiſe vermieden, mit den Bolſchewiſten in Berührung zu kommen. Daran knüpft die„Prawda“ die Frage:„Was . ſteckt dahinter, eine politiſche Demonſtration, die Hoch⸗ ae Der Frankfurter Verſi herungsfkandal Zweifelhafte Reltungsaktion Mitten in den Jubel f über den Welterfolg des„Graf Zeppelin“, mitten in die Hoffnungen eines Wiederaufbaus des deutſchen Anſehens und der deutſchen Wirtſchaft iſt ein graues Geſpenſt getreten: Der Rieſenſkandal der Frankfurter Allgemeinen Verſicherungs A. G. In Frankfurt a. M. und in Berlin tagen ſeit drei Tagen die Vorſtände der großen Banken, die Aufſichtsräte der Verſiche⸗ rungsgeſellſchaften, die Vertreter der Kredit⸗ und Induſtrie⸗ firmen, die ſich mit der Frankfurter Allgemeinen eingelaſſen hatten oder ſich doch mit ihr ſolidariſch fühlen, und die Span⸗ nung, mit der man dies Rettungsmanöver verfolgt, gibt der Teilnahme, die man bisher einer anderen verzweifelten Aktion, der Hagger Mbungplankonferenz, entgegenbrachte, nichts nach. Diejenigen Volkskreiſe, die nicht zu den Sozial⸗ verſicherten gehören, ſondern auf Privatverſicherungen, vor allem auf die Lebens verſicherungen angewieſen ſind, leben wohl allgemein in dem guten Glauben, daß die Ge⸗ ſellſchaften, nachdem die alten Policen in der Sturmflut der Inflation weggeſchwommen waren, ſich brapv und korrekt an die Vorſchriften des geſunden Verſicherungsgeſchäftes halten und entſchwundenes Vertrauen wieder mit allen Mitteln heben würden. Umſo erſchütternder wirkt jetzt, was Frankfurt bekannt wird. Eine Verſicherungsgeſellſchaft, die ſich ſtreng aus und gewiſſenhaft an ihre ſatzungs mäßigen Geſchäfte hält, kann nach menſchlichem Er⸗ meſſen gar nicht auf die ſchiefe Ebene kommen Was geſchah aber bei der Frankfurter Allgemeinen? Mau ging dort, nachdem das Verſicherungsgeſchäft auf die neue Goldgrundlage geſtellt war, weit über den urſprünglichen Aufgabenkreis hinaus. Grundſtückskäufe, Hausbauten, Wa⸗ renhäuſer, chemiſche Induſtrien und— nach berüchtigtem Muſter— Filmgeſchäfte wurden„hereingenommen“. Der ehr⸗ geizige Direktor Becker entwickelte ein Grün dungs⸗ fieber, gegen das ſich ſein Mitdirektor Dr. Kirſchbau m nur im Anfang wehrte. Dann ließ er ſich mitreißen. Nicht weniger als 13 Geſellſchaften mit beſchränkter Haftung wuchſen auf dem Mutterboden der geringes Eigenkapital und ſchluckten ungeheure Summen wis leichtſinnige Söhne und Töchter aus einem wohlhabenden Elternhaus. Da gab es eine Mönania, eine Antonia, Malakom, Teutonia, Neuland, Cura uſw. Noch vor etwa zwei Monaten ſollte in Berlin eine neue Grundſtücksgeſellſchaft der Frank⸗ furter Allgemeinen ins Leben gerufen werden. Als Geſchäfts⸗ führer der Tochtergründungen waren meiſt kleine Büro⸗ angeſtellte, Schreibmaſchinenfräuleins, aber auch ein Sohn Beckers, als Strohmänner eingeſetzt. Einer dieſer jungen Leute, der 28jährige Direktor der„Südweſtdeutſchen Bank A. G. in Frankfurt a. M iſt ſeit Sonntag früh ſpurlos verſchwun⸗ den. Seit der großen Deflationskataſtrophe, ſeit den Tagen, da das Reich Stinnes auseinanderbrach und zahl⸗ reiche andere Wirtſchaftskonzerne untergingen, war ein ſolcher Skandal nicht mehr da Es ſtellt ſich heraus, daß die Frankfurter Allgemeine Verſiche⸗ rungsgeſellſchaft Bürgſchaften in Höhe von nicht wenigerals 160 Millionen Mark übernommen hat. Sie wird jetzt bekanntlich, die unglückſelige Affäre wurde in den letzten Tagen eingehend im Handelsteil der„N. M..“ behandelt, aus dieſen Bürgſchaften mit Beträgen von ſchätzungsweiſe 45 bis 50 Millionen Mark in Anſpruch genommen. Ende Auguſt ſind 20 Millionen fällig. Da das Aktienkapital der Geſellſchaft 25 Millionen Mark beträgt, von denen 5 Millionen noch nicht voll ein⸗ gezahlt ſind, iſt natürlich auch dieſer Fonds verloren. Der Allianzkonzern hat nun glücklicherweiſe die Garantie für die Policen der Frankfurter Allgemeinen übernommen, damit die Verſicherten nicht auch noch ihr Geld verlieren. Aber der ſchlechte Eindruck auf das Ausland bleibt. Tau⸗ ſende von Wechſeln der zweifelhaften Tochtergeſellſchaften, mit dem Giro der Frankfurter Muttergeſellſchaft verſehen, ſind von erſten Akzepthäuſern der Londoner Cyti als Prima⸗Wech⸗ ſel genommen worden. Faſt ſämtliche große Schweizer Bank⸗ häuſer ſind als Geldgeber aufgetreten. Das Vertrauen iſt er⸗ ſchüttert. Wo war das Reichsaufſichtsamt für Privatverſiche⸗ rungen, als dieſe Geſchäfte eingeleitet wurden? Darüber wird noch zu reden ſein, trotz oder gerade wegen der lendenlahmen Allgemeinen. Sie verfügten meiſt über ein lächerlich 25 D näßigkeit eines degenerierten Militariſten, oder bloße Dummheit?“ Das Blatt gibt zwar ſeiner Sym⸗ pathie für das deutſche Volk Ausdruck, richtet aber umſo hef⸗ tigere Angriffe gegen dieſe„Imperialiſten ohne Imperium, die Militariſten ohne Heer und Koloniſatoren ohne Kolonien.“ Zum Schluß betont das Blatt, der Weg von Deutſchland nach Japan führe trotz allem doch über Moskau.„Wenn wir wollen, laſſen wir die Luftſchiffe durch, wenn nicht, dann——“ Letzte Meldungen Eine langgeſuchte Einbrecherbande verhaftet — Trier, 22. Aug. Seit Monaten machten Einbrecher, die ſich zu einer wohlorganiſierten Bande zuſammengeſchloſſen hatten, das Trierer Land unſicher. Beſonders die Stadt Trier wurde heimgeſucht. Viele Einbrüche konnten nicht aufgeklärt werden. Jetzt gelang es der Trierer Kriminalpolizei, einen Teil der Bande, fünf Männer, eine Frau, zu verhaften. Die Bande hatte ſich in Privatlogis der verſchiedenen Stadtteile verteilt und regelrechte gewerbliche Betriebe zum Verkauf der erbeuteten Sachen eingerichtet, Autounglück— 20 Verletzte — Plauen, 22. Aug. Der„Vogtländiſche Anzeiger“ meldet aus Wernensgrün, daß heute früh das fahrplau⸗ mäßige Auto der Linie Eibenſtock. Plauen bei Wernensgrün ſchwer verunglückt iſt. Beim Ausbiegen vor einem Radfahrer kam das Auto zu weit rechts und ſtürzte eine 15 Meter hohe Böſchung hinunter wobei es ſich dreimal überſchlug und gänzlich demoliert wurde. 20 Perſonen wurden dabei mehr oder weniger verletzt. Erklärun Aufſichtsamtes. Ein Schülererholungsheim in der Lüneburger Heide niedergebrannt — Lüneburg, 22. Aug. Im Haupt⸗ und Schlafgebäude eines mit mehreren hundert Schülern belegten Erholungs⸗ heims in der Lüneburger Heide brach aus bisher unbekannter Urſache ein Feuer aus, das ſich ſo ſchnell ausbreitete, daß das Heim bis auf die Grundmauern niederbraunte. Dank der Umſicht und dem Mut der Lehrer wurde eine Panik unter den meiſt aus Berlin und Hamburg ſtammenden Schülern ver⸗ mieden. Alle Kinder ſind gerettet. Die Schüler werden in den nächſtliegenden Ortſchaften untergebracht. Siegreicher Kampf Nadir Khaus — London, 22. Aug. Times meldet aus Lahore: Gene⸗ ral Nadir Khan teilt mit, daß er mit ſeiner Streitmacht der Emir von Kabul 2 Meilen von Garderz entfernt geſchlagen, 300 Gefangene gemacht und Gewehre, Munition und Vorräte erbeutet habe. f Erdſtöße auf Kreta — Athen, 22. Aug. Auf der Inſel Kreta wurden geſtern in kurzen Abſtänden mehrere Erdſtöße verſpürt. Menſchen⸗ leben ſind nicht zu beklagen, Bergwerksunglück in Bulgarien — Sofia, 22. Aug. Im Bergwerk Tvarditza kam es bei der Montage eines elektriſch betriebenen Ventilators zu einer Kohlenſtaubexploſion. Drei Arbeiter wurden ſofort getötet. Bei den Rettungsarbeiten erlitten zehn der Helfer Gasvergiftungen, denen ſie erlegen ſind. Künſtlervermögen und ihre Schickſale Wer heute für die Mindeſtgage von 250/ in Berlin ſchauſpielert, wer für 3/ Tageslohn Figurantin in einem Stück der Gattung Revue iſt, kann in zwei Jahren das Tau⸗ ſendſache verdienen: das Gold in der Kehle muß nur gehoben werden, das Ebenmaß der Glieder von dem rechten Mann verxmeſſen ſein. Die Wahrſcheinlichkeit, daß es ſo kommt, iſt micht viel größer als die, plötzlich einen unbekannten Onkel in Amerika phantaſtiſch zu beerben. Wie aber ſollten die jungen Künſtler mutig bleiben ohne die Hoffnung, die aus dem Blick auf den Glanz ihrer großen Kollegen erwächſt? Und es gibt ja auch Fälle, wo langſam, in mühſamer Arhebt, ganz ohne die Gunſt des Zufalls, der Ruhm heranreift und mit ihm das Konto. Engelbert Humperdinck, der Schöpfer von Hänſel und Gretel“, deſſen Geburtstag in die⸗ ſem Jahr zum 75. Mal wiederkehrt, hatte in ſeinem 42. Jahr den Punkt erreicht, wo er ſich von der Tagesfron als Lehrer Und Krittker zurückziehen konnte, um ganz ſeiner eigentlichen Arbeit zu leben. Richard Wagner hinterließ das be⸗ ſcheidene Vermögen von 42 971 /; für ſeine Witwe wuchs aus den 36 Millionen Aufführungstantiemen dann allerdings ein Vermögen von 7 Millionen heran. Caruſos Tochter erbte 3 Millionen. Gib deine Kunſt preis— das iſt ein altes Rezept, wenn die Kunſt Geld bringen ſoll. Fünfundneunzigjährig ſtarb in dieſem Jahr Oskar Fürſt, der Neſtor des deutſchen Brettls. Mit fünfzig Jahren ging er von ſeiner Propinz⸗ bühne zum Tingeltangel, ſang ſolche Lieder:„Ein Freund der Damen bin ich, Ich ehre ſie ſo innig, Mein Streben iſt tojours Nur das plaisir'amour“. Dafür bekam er 1200„ im Monat; ihm war unr über Karl Maxſtadt, der erſte deutſche Frackkomiker, mit 3000„ im Monat. Im Jahre 1895 debütierte Otto Reutter in den Düſſeldorfer Reichshallen mit 10% am Abend, heute iſt er Großgrund⸗ besitzer. Das einzige Berliner Kabarett, das ernſten literari⸗ ſchen und politiſch⸗ſatiriſchen Ehrgeiz hat, zahlt heute ſeiner beſten lund wirklich ſehr guten) Kraft 30/ für den Abend. a gehört ſchon etwas dazu, wenn man„ſeriös“ bleiben will. Wehre dich gegen die Konkurrenz— auch das iſt ein Gebot, dem ſich ſo leicht keiner entziehen kann. Jack Hyl⸗ ton, Herr des Jazzes, machte ſich in Brüſſel ſehr unbeliebt, weil er eine erfolgreiche Tänzerin aus dem Programm ſtrel⸗ chen ließ, in dem er ſelbſt auftrat, und einige Tage ſpäter auch noch einen berühmten franzöſiſchen Vartietékünſtler, nur weil der ein„Farbiger“ war. Es gibt eben nur wenige Künſtler, die nicht der einzige Star ſein wollen. Anton Rubin⸗ ſtein(18291894), nach Liſzt der größte Klavierſpieler, unterſtützte jeden Künſtler, deſſen er habhaft werden konnte. Für allgemeine wohltätige Zwecke gab er in ſeinen letzten dreißig Jahren 300 000 Goldrubel. Niecolo Paganint (17821840), der bedeutendſte Violinvirtuoſe aller Zeiten, war krankhaft geizig; nux einmal ſchien er das Gegenteil zu beweiſen, durch ein Geſchenk von 20000 Franken an den Komponiſten Hector Berlioz. Nach Jahrzehnten ſtellte ſich das aber als der ſchmachvollſte Beweis für ſeinen Geiz her⸗ aus: Paganini hatte eine Schenkung von anderer Seite wiſ⸗ ſentlich unter ſeinem Namen gehen laſſen, obgleich er damals ſchon ein Vermögen von 1½ Millionen J beſaß. Selbſtverſtändlich können auch Mäzene den Künſtlern zu einem Vermögen verhelfen. Der Nobelpreis aus den Zinſen von 44 Millionen Fr. hat ſchon rund dreißig Dichtern und Schriftſtellern wenigſtens einen Zuſchuß zu ihrem Vermögen oder einen Grundſtock gebracht, König Ludwig II. von Bayern hielt Richard Wagner gegen den Willen ſeiner Regie⸗ rung. Zum Bruch kam es erſt, als Coſima von Bülow für Wagner aus der Kabinettskaſſe 40 000 fl., die der Miniſter ihr trotz königlicher Anweiſung nicht ſchicken wollte, perſönlich holte und ſelbſt ſackweiſe in die Droſchke trug— wovon ſie ſelbſt erzählt. Wagner hatte noch in der Spielzeit 1927/28 allein in Deutſchland 1576 Aufführungen. Dafür brauchen heute keine Tantiemen mehr gezahlt zu werden, und wie hoch die Tan⸗ tiemen der modernen Komponiſten find, wird nicht verraten. Man bekommt aber eine ungefähre Vorſtellung, wenn man die Aufführungszahlen der beliebteſten Operetten bedenkt: Falls„Fideler Bauer“ 9717, Le hars„Luſtige Witwe“ 9661, Oskar Skraus'„Walzertraum“ 8961. eee Wo bleiben die Vermögen, die ſo aus der Kunſt wachſen? Was macht zum Beiſpiel Al Jonſon, der Jazzſänger des Tonfilms, mit den 200 000 Dollar, die ihm jeder Tonfilm bringt neben der Gewinnbeteiligung? Was macht Schal⸗ japin, der das gleiche Honorar erfilmt, was Titta Ruffo, der ein Jahresgehalt von 350000 Dollar beim Tonfilm ver⸗ dient? Oder Sigrid Ouegin, der allein eine kurze Kon⸗ zertreiſe in Amerika jährlich 400 000 Mark bringt, wozu noch die Gagen von der Metropolitain⸗Oper und der preußiſchen Staatsoper kommen? Und Laura La Pla ne, deren Stimme— beſcheiden mit 200 000 Dollar gegen Tonfilm⸗ Gefahren verſichert iſt? Und Richard Tauber, deſſen Nebeneinnahmen aus Schallplatten auf eine halbe Millton Mark im Jahr geſchätzt werden dürfen? Die Künſtler brauchen viel Geld zum Leben, ſie brauchen Geld für Reklame und Manager, ſie ſammeln Kunſtſchätze,— aber das Einkommen reicht weiter als nur zum Verbrauchen. Als Oscar Straus nach Amerika überſiedelte, ließ er ſeine Sachen verſteigern: der koſtbarſte Teppich brachte ihm aber nur 3900 Mark. Die großen Summen werden auf andere Weiſe beſchäftigt, und hierbei zeichnen ſich die Damen durch beſonderes Geſchick oder wenigſtens durch gute Beratung aus. Die bekannte Opernſängerin Frieda Hempel hat in Newyork die„Frieda⸗Hempel Incorporated“ handels⸗ gerichtlich eintragen laſſen: ihre Firma ſtellt her und vertreibt kosmetiſche Mittel. Lillian Giſh,„die Frau, die alle Herzen rührt“, beſitzt viele Aktien mehrerer großer Induſtrie⸗ konzerne, ſie leitet angeblich ſogar als Präſidentin dieſer Ge⸗ ſellſchaften die Vorſtandsſitzungen. Lon Chaney iſt Grund⸗ ſtücksmakler, John Gilbert finanziert eine Maſchinen⸗ fabrik, George K. Arthur hat ſein Geld in der Kolonial⸗ warenbranche untergebracht. Der früher ſehr bekannte Kom⸗ poniſt Alfredo Nardi ſtarb kürzlich als Straßengeiger in London. Maucher ſehr große Künſtler,— doch wenn wir beginnen, Namen zu nennen, dann gibt es kein Ende. Nur gerade jetzt lraf uns die Nachricht tief, daß der Witwe des kürzlich ver⸗ ſtorbenen großen Dirigenten Siegfried Ochs vom preußiſchen Staat und der Stadt Berlin ein Ehreuſold von je 2400 Mark im Jahr ausgeſetzt werden mußte. Immerhin, hier geſchah etwas, wenn auch wenig. Dem Komponiſten der * E W Eee. renne .. W nne . K een ee. e nn FFT U. e - Donnerstag, den 22. Auguſt 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abenb⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 387 Rechtsschutz des Ladenmieters Soeben iſt die angekündigte Denkſchrift der Haupt⸗ gemeinſchaft des Deutſchen Einzelhandels, die Vorſchläge über einen geſetzlichen Schutz der Laden⸗ mieter enthält, den zuſtändigen Reichsminiſterien über⸗ mittelt worden. Die Denkſchrift zerfällt in drei Hauptteile. Eingangs wird nachgewieſen, daß die Mißſtän de auf dem Gebiet des Ladenmietweſens nicht mehr als vor⸗ üübergehende Folgen der Freigabe der gewerblichen Räume in Preußen und in anderen Ländern anzuſehen ſind, ſondern als eine durch neuartige Verkehrs⸗ und Wirtſchaftsverhältniſſe hervorgerufene Dauererſcheinung, die dringend geſetzlicher Ab⸗ hilfe im ordentlichen Recht bedarf. Der zweite Teil der Denk⸗ ſchrift ſchildert geſetzgeberiſche Maßnahmen, die bereits im Ausland(England und Frankreich) den beſonderen Ver⸗ hältniſſen im Ladenmietweſen Rechnung getragen haben. Der dritte Teil enthält einen formulierten Geſetzesvor⸗ Städtiſche Nachrichten Großfeuer in Sandhofen Heute nachmittag kurz vor 1 Uhr bemerkte der kleine Sohn der Familie Boſſert in Sandhofen, daß es in der Fruchtſcheuer brannte. Er rief ſeiner Mutter:„Mama, da brennt'!“— aber trotz des Herzueilens und Verſuchs, mit Waſſereimern die Flammen zu erſticken, war es zu ſpät. Die raſch alarmierte Sandhofener Freiwillige Feuerwehr vermochte ebenfalls nicht des Feuers Herr zu werden. So blieb nur der Großfeuer⸗Alarm bei der Mannheimer Berufsfeuerwehr übrig, die mit einer Motorſpritze ausrückte. Branddirektor Voulant leitete perſönlich die Löſch⸗ anſtrengungen, die ſich auf das Retten der Nachbarſcheuer— die dank des umſichtigen Eingreifens gerettet wurde— be⸗ ſchränken mußte. Die zweiſtöckige Scheuer iſt total niedergebrannt und in ſich zuſammengeſtürzt. Der Schaden der Brüder Karl und Wilhelm Boſſert iſt bedeutend, barg doch die Scheuer— die vor vier Jahren im Februar ſchon einmal gebrannt hatte und wieder auf⸗ gerichtet worden war— die geſamte, zum Teil noch unge⸗ droſchene Ernte und die Futtermittel. Das Vieh konnte gerettet werden. Die Gebäude ſind zwangsverſichert, die ver⸗ brannten Vorräte nur zu einem geringen Teil. Bis gegen vier Uhr mußten die 5 Leitungen der Berufsfeuerwehr leine 75 Ztm. und vier 52 Ztm.⸗Leitungen) in Tätigkeit bleiben. — 1 1— * i Patrozinium. Anläßlich des Patroziniums der katho⸗ liſchen Pfarrkirche in Sandhofen findet am Sonntag vormittag ein feierlicher Hauptgottesdienſt mit Feſtpredigt und Segen ſtatt. Der Feſtgottesdienſt wird durch Vorträge des Cäciltenchores umrahmt. Patron dieſer Pfarrgemeinde iſt St. Bartholomäus. * Aenderungen im Schlafwagenverkehr Berlin—Baden⸗ Baden und Berlin— Karlsruhe. Aus betriebstechniſchen Grün⸗ den werden— wie die„Mitropa“ mitteilt— die Schlafwagen Berlin—Baden⸗Baden und Berlin— Karlsruhe im Schnellzuge D 2, ab Berlin Anhalter Bahnhof 21.56 Uhr, vorübergehend ab Frankfurt a. M. nicht mehr im D 2 über Heidelberg mit⸗ geführt, ſondern von dem D 78 übernommen, der über Man n⸗ heim läuft. Schlafwagenreiſende nach Darmſtadt und Wein⸗ Heim müſſen in Frankfurt a. M. in die Perſonenwagen(Kurs⸗ wagen) umſteigen. Reiſende nach Heidelberg können entweder in Frankfurt a. M. ebenfalls umſteigen oder mit dem D 78 über Mannheim nach Heidelberg fahren. Der Schlafwagen kann in dieſem Falle bis Mannheim benutzt werden. Die Fahrkarten ſind auch über dieſen Weg gültig. * Sturz von der Leiter. Ein 30 Jahre alter Maler, der geſtern in der Humboldtſchule bei Ausführung von Tüncher⸗ arbeiten von einer etwa 3 Meter hohen Doppelleiter ſtürzte, trug eine Quetſchung des Bruſtkorbes davon. Der Ver⸗ Aunglückte fand Aufnahme im ſtädtiſchen Krankenhaus. * Veichenländung. Bei Mainz⸗Kaſtel wurde aus dem Rhein die Leiche eines 15jährigen Burſchen aus Mannheim geländet. Die Leiche wurde von der Mutter, die nach Mainz reiſte, erkannt. Internationale, Pierre Dygeter, der in Armut in Paris lebte, wurde von der Räteregierung im„Haus der Veteranen der Republik“ eine Penſion und ein Plätzchen angeboten. Bei uns viel volkstümlicher als die„Internationale“ iſt der Schlager„Ein rheiniſches Mädchen beim rhei⸗ niſchen Wein“, der ſchon 1882 geſchrieben wurde; ſeinem Komponiſten aver Paul Hoppe, der jetzt ein reizender alter Herr ſt, hat das Lied 300 Mark eingebracht. „Ich küſſe Ihre Hand, Madame“ dürfte allein in einer Saiſon den tauſendfachen Ertrag gehaht haben. Die einen haben Pech,— wie machen es die anderen, daß ſie Glück haben? Nicht einmal die Leiſtung eutſcheidet. Es liegt nahe, bitter zu werden, auch wo es ungerecht iſt. Man ſprach mit einem jetzt ſehr gelobten und doch ſehr armen Geiger über Künſtlervermögen.„Nellini(der Name iſt fingiert) ſoll ja auch recht reich ſein?“, meinte man, und der Geiger antwortete:„O ja, er hat ſich ein ganz ſchönes Ver⸗ mögen zuſammen— gekratzt. Ali Weyl-Nissen. 0 Der Beſuch der Heidelberger Feſtſpiele. Der Beſuch der Heidelberger Feſtſpiele war in dieſem Jahre ſtändig ganz ausgezeichnet. In den meiſten Fällen war aus verkauftes Haus. Das ſtärkſte Kontingent der Feſtſpielbeſucher ſtellten die Ausländer, deren Zahl auf 60 vom Hundert der Ge⸗ ſamtzuſchauer mit ziemlicher Sicherheit geſchätzt werden kann. Immer wieder Diätkuren. Kaum iſt die aufſehen⸗ erregende Meldung über die Erfolge der Dr. Gerſonſchen Diätkur gegen die Tuberkuloſe, die von Geheimrat Prof. Dr. Sauerbruch, früher in München und jetzt in Berlin,„ent⸗ deckt“ und aufgegriffen wurde, durch die Blätter gegangen, ſo kommt die Nachricht von einer neuen natürlichen Heilmethode, die ähnliche Wirkungen, insbeſondere bei chroniſchen Krank⸗ heiten, haben ſoll. Man erzählt ſich ſogar, daß Dr. Gerſon vor Jahren durch Mittelsperſonen an den Schöpfer dieſer Heilmethode herangetreten iſt, um eine Verſchmelzung der beiden Kuren herbeizuführen. Es handelt ſich bei dieſer neuen Heilmethode um die ſogenannte„Saluskur“ des Münchner Arztes Dr. med. Otto Greither, der bereits 62 Jahre alt iſt und mehr als 35 Jahre ärztliche Praxis hin⸗ ter ſich hal. Zunächſt aber iſt nicht von einem Siegeszug der lſchlag der Hauptgemeinſchaft, der im weſentlichen im Bürgerlichen Geſetzbuch eine Regelung der Materie empfiehlt. Es ſoll in Zukunft die Kündigung von Laden mieten nur noch aus„wichtigem Grun de“ zuläſſig ſein. Der jetzt bereits auf anderen Vertragsgebieten übliche Rechtsbegriff des wichtigen Grundes ſoll aber für das Ladenmietweſen inſofern ausgedehnt werden, als er u. a. auch in Fällen dringenden Eigenbedarfs des Vermieters und bei Zahlungsverzug einer als angemeſſen feſtgeſtellten Miete an⸗ wendbar ſein ſoll. Wir erfahren, daß dieſe Denkſchrift über die Kreiſe des Einzelhandels hinaus ſtarke Beachtung findet. Die Haupt⸗ gemeinſchaft des Deutſchen Einzelhandels beabſichtigt, dem⸗ nächſt mit intereſſierten Abgeordneten und mit den zuſtändi⸗ gen Reichsminiſterien in Verhandlungen zu treten, um nach Möglichkeit die Erfüllung ihrer Forderungen auf geſetz⸗ geberiſchem Gebiet zu beſchleunigen. Slarke Zufuhr auf dem Wochenmarkt Gurken und Obſt vorherrſchend Das Bild auf dem Wochenmarkt hat ſich kaum geändert. Immer noch behaupten die Einmachgurken in großer Zahl das Feld. Ihr Preis bewegt ſich weiter nach unten. Heute konnte man 100 Stück ſchon für 50 Pfg. erſtehen. Auch bei den Zwetſchgen, die immer ſtärker angeboten werden, macht ſich ein weiterer Preisrückgang bemerkbar. 12 Pfg. für das Pfund war diesmal der niedrigſte Preis. Trauben, Aepfel, Pfirſiche und Mtrabellen haben ihren alten Preisſtand ſo ztemlich behauptet. Neue Kartoffeln, die gleichfalls wieder ein ſtarkes Angebot aufzuweiſen hatten, haben keine Preisänderung erfahren. Bohnen die in letzter Zeit auf dem Markt ſpärlich vertreten waren, kamen heute wieder reich⸗ licher zum Angebot. An Gemüſe iſt überhaupt in keiner Art Mangel. Der Bedarf kann in jeder Höhe gedeckt werden. Stark war heute auch die Zufuhr in Tomaten, die ſchon für 12 Pfg. das Pfund zu kaufen waren. Recht lebhaft ging es an den Geflügelſtänden zu, die eine Menge Geflügel zum Kauf ausgeſtellt hatten, wie es ſchon lange nicht mehr der Fall war. Das weitere Vordringen der verſchiedenen Herbſt⸗ blumen an den Blumenſtänden mahnt immer deutlicher an den bald herankommenden Herbſt. Vom Städtiſchen Bürv für Preisſtatiſtik wurden folgende Ver⸗ braucherpreiſe für ein Pfund in Pfg. ermittelt: Neue inl. Kar⸗ toffeln—6; Wirſing 18—20; Weißkraut 18—20; Rotkraut 2025; Blumenkohl, Stück 20—100; Karotten, Bſchl.—10; Gelbe Rüben 10 bis 12; Rote Rüben 10—12; Spinat 35—40; Mangold 10—15: Zwie⸗ beln 10—12; Grüne Bohnen 35—45; Grüne Erbſen 40—45: Kopf⸗ ſalat, Stück 10—15; Endivienſalat, Stück—15; Oberkohlraben Stück 810; Rhabarber 10—12; Tomaten 15—25: Radieschen, Bſchl. 10—12;: Rettich, Stück—15; Meerrettich, Stück 10—50; Schl. Gurken(groß Stück 15—.50; Einmachgurken, Stück 0,6—1,5: Sruppengrünes, Bſchl. —107 Peterſilie, Bſchl.—10; Schnittlauch, Bſchl.—;: Lauch, Stück -10; Aepfel 15—55: Birnen 12— 35; Trauben 4555; Zwetſchgen 12—25; Pfirſiche 20—55; Eierzwetſchgen 20—30; Reineclauden 1530; Johannisbeeren 25—40; Stachelbeeren 30—40; Aprikofen 3045; Pflaumen 12—25; Mirabellen 28—95; Grüne Nüſſe 18—25; Zitronen, Stück 10; Orangen 30—40; Bananen, Stück 18; Süßrahmbutter 210 bis 220; Landbutter 170—180; Weißer Käſe 50; Eier, Stück 1116; Aale 160—180; Hechte 160; Barben 100120; Karpfen 140; Schleien 180; Breſem 80—4100; Backfiſche 5060; Kabeljau 7080, Schellfiſche 70-80; Golobarſch 60—70; Seehecht 80—100; Hahn, geſchlachtet, Stück 250—550; Huhn, geſchlachtet, Stück 300750; Enten, geſchlachtet, Stück 550850; Tauben, geſchlachtet, Stück 80—120; Gänſe, geſchlachtet, Stck. 1200—1500; Rindfleiſch 120—190; Kuhfleiſch 80100: Kalbfleiſch 190 bis 150; Schweinefkeiſch 140160; Gefrierfleiſch 70—72; Reh⸗Ragout 100; Reh⸗Bug 150; Reh⸗Rücken und Reh⸗Keule 250. * * Mit der Hand in die Sandmiſchmaſchine geraten. Ein 30 Jahre alter Taglöhner, der geſtern beim Bedienen einer Sandmiſchmaſchine mit der linken Hand in die Maſchine geriet, trug ſo erhebliche Verletzungen davon, daß er in has ſtädtiſche Krankenhaus verbracht werden mußte. * Unfall im Rangierbahnhof. Ein 48 Jahre alter Eiſen⸗ bahnſchaffner, der geſtern im Rangierbahnhof beim Ueberſchreiten der Gleiſe von einer Rangierlokomotive erfaßt und zu Boden geworfen wurde, erlitt eine erhebliche Kopfverletzung. Der Verunglückte wurde ins ſtädtiſche Krankenhaus aufgenommen. * Aufgegriffen wurden geſtern abend in Ludwigshafen zwei 14jährige Mädchen aus Mannheim, die ſich herum⸗ ſtreuend dort aufhielten. Aeberhandnehmen der Fahrrasdiebſtähle Die Fahrraddiebſtähle nehmen in letzter Zeit wieder er⸗ heblich zu. Die Ermittlung der Täter und die Beibringung abhanden gekommener Fahrräder wird dadurch erſchwert, daß die Beſtohlenen nur ſelten in der Lage ſind, die Marke und die Nummer ihres Rades anzugeben. Jeder Beſttzer eines Rades ſollte ſich hierüber entſprechende Aufzeichnungen ma⸗ chen, um im Bedarfsfalle der Polizei oder Gendarmerie die notwendigen Angaben machen zu können. Ferner wird vor dem Ankauf von Fahrrädern, an denen die Fabriknummern ganz oder teilweie entfernt ſind, dringend gewarnt, da es ſich in den meiſten Fällen um geſtohlene Räder handelt. Abgeſehen davon, daß der Käufer das Rad ohne Entſchädigung wieder herausgeben muß, zieht der Ankauf dieſer Räder in der Regel auch die Verfolgung wegen Hehlerei nach ſich. Grundſätzlich ſollten gebrauchte Räder nur von perſönlich bekannten Per⸗ ſonen oder in einſchlägigen Geſchäften gekauft werden. Beim Landespolizeiamt in Karlsruhe kann auch jederzeit durch perſönliche oder fernmündliche Anfrage(Fernſprecher 6090/95) feſtgeſtellt werden, ob ein Rad als abhanden gekom⸗ men gemeldet iſt oder nicht. Nur durch gegenſeitiges Zuſam⸗ menarbeiten des Publikums mit Polizei und Gendarmerie iſt es möglich, den Fahrraddiebſtahl wirkſam zu bekämpfen. Verkehrs⸗Anfälle in Mannheim * Schädelbruch durch Sturz vom Motorrad. Geſtern abend ſtießen auf der Friedrichſtraße in Neckarau zwei Motor⸗ radfahrer zuſammen. Während der eine mit dem Schrecken davon kam, trug der andere durch den Sturz einen Schädelbruch davon. Der Verunglückte wurde ins All⸗ gemeine Krankenhaus verbracht. * Sturz vom Nade durch Anfahren. Geſtern nachmittag wurde auf der Alten Frankfurterſtraße ein 39 Jahre alter radfahrender Dreher von einem Motorradfahrer von hin⸗ ten angefahren und zu Boden geſchleudert. Der Verunglückte trug an der linken Hand und am rechten Ellenbogen erhebliche Hautabſchürfungen davon. * Zuſammenſtoß. Auf der Straßenkreuzung Luzenberg⸗ und Untere Riedſtraße ſtieß geſtern nachmittag ein Perſonen⸗ kraftwagen mit einem Motorradfahrer zuſammen. Durch den Zuſammenſtoß erlitt der Motorradfahrer eine erhebliche Riß wunde am rechten Knie. * Raub aus dem Schaufenſter. Ein unbekannter Dieb ver⸗ ſorgte ſich dadurch mit Kleidungsſtücken, daß er in der Nacht zum 19. Auguſt eine Schaufenſterſcheibe im Hauſe O 2, 2 ein⸗ ſchlug und einen Herren⸗Raglanmantel(blau Gabardine mit kariertem Seidenfutter), einen einreihigen Herren⸗Anzug (hell beige), zwei Knickerbockerhoſen, eine geſtreifte Hoſe und vier Herren⸗Oberhemden(Trikoline) herausholte. * Bobhnendiebſtahl. Dieſer Tage wurden vier Säcke mit grünen Bohnen im Gewicht von 3 Zentnern von einem Fuhrwerk auf der Straße von Heddesheim bis Mannheim entwendet. * Eilaufträge im Poſtſcheckverkehr. Wir möchten nochmals auf dieſe am 1. Auguſt in Kraft getretene neue Einrichtung im Poſtſcheckverkehr hinweiſen. Eilbehandlung kann ſeit dem 1. Auguſt bei Zahlkarten, Ueberweiſungen und Schecken gegen eine Gebühr von 1 Mark verlangt werden. Die Eilbehand⸗ lung beſteht darin, daß die beim Poſtſcheckamt bis 13 Uhr (Schlußzeit für Eilaufträge) eingehenden oder eingelieferten Zahlkarten, Ueberweiſungen und Schecke ſofort gebucht wer⸗ den. Das Verlangen der Eilbehandlung ſtellt bei Zahlkarten der Abſender durch den am oberen Rande der Zahlkarte nie⸗ derzuſchreibenden Vermerk:„Sofort gutſchreiben“; bei Ueber⸗ weiſungen und Schecken kann der Antrag ſowohl vom Aus⸗ ſteller als auch vom Empfänger, wenn dieſer die Ueberweiſung oder den Scheck vom Ausſteller erhalten hat, durch den auf der Ueberweiſung oder dem Scheck unten links anzubringenden und von ihm zu unterſchreibenden Vermerk:„Eilauftrag“ ge⸗ ſtellt werden. Es empfiehlt ſich, den Vermerk„Eilauftrag“ auch auf die Anſchriftſeite des Scheckbriefumſchlags zu ſetzen, in dem der Auftrag dem Poſtſcheckamt übermittelt wird. Die Gebühr trägt der Antragſteller. Sie iſt bei Zahlkarten außer der Zahlkartengebühr durch Aufkleben von Freimarken auf die Zahlkarte zu entrichten. Bei Ueberweiſungen wird die Gebühr vom Konto des Antragſtellers abgebucht; bei Schecken wird ſte, wenn der Ausſteller die Eilbehandlung beantragt, ebenf ills von ſeinem Konto abgebucht, hat aber der Empfänger des Schecks den Antrag geſtellt, ſo wird ſie bei der Auszahlung des Betrags einbehalten. 5 Saluskur die Rede, ſondern im Gegenteil, Dr. Greither hat ſich demnächſt vor der Strafkammer des Landgerichts Leipzig in der Berufungsinſtanz als„Kurpfuſcher“ zu verantworten, weil er nach der Anklage ſeiner Kur übertriebene Wirkungen nachrühme. Das Berufungsgericht hat ein umfangreiches Beweisverfahren angeordnet; etwa 4050 Zeugen, die durch die Saluskur Heilung oder Linderung erfahren haben, und 10 ärztliche Sachverſtändige werden einvernommen, ſo daß man auf den Ausgang dieſes mehr mediziniſchen wie juriſti⸗ ſchen Streites recht geſpannt ſein darf. ..... d Der Schriftſteller Artur Holüſcher 60 Jahre alt Artur Holitſcher, der bekannte Reiſeſchriftſteller, feiert heute am 22. Auguſt ſeinen 60. Geburtstag. Er ſtammt aus Budapeſt, war zuerſt Bankbeamter und reiſte dann ols Schriftſteller durch alle Weltteile, Nach dem Kriege beſchrieb Holitſcher beſonders die Zuſtände in Rußland und Oſtaſten Das Karlsruher Ehrendipiom für Hoover Die Techniſche Hochſchule Karlsruhe hat, wie bereits gemeldet, Herbert Hoover, dem Präſidenten der Ver⸗ einigten Staaten, ihre höchſte akademiſche Auszeichnung ver⸗ liehen, indem ſie ihn zum Ehrendoktor ernannte. Das Diplom lautet:„Die Badiſche Techniſche Hochſchule Fridericiana zu Karlsruhe verleiht im 104. Jahre ihres Be⸗ ſtehens auf einſtimmigen Antrag der Bauingenieur⸗Abteflung dem Präſidenten der Vereinigten Staaten von Nordamerika, Ingenieur Herbert Hoover, dem erſten Präſidenten des Amerikaniſchen Engineering Cpunecil, die Würde eines Doctor Ingenieur Ehrenhalber in Bewunderung ſeiner weitblicken⸗ den und erfolgreichen Ingenieurarbeit in allen Weltteilen. Herbert Hoover iſt einer der bedeutendſten un d führenden Ingenieure Amerikas im Berg⸗ bauweſen. Sowohl in ſeinem Heimatlande als in China, in Südafrika, in Ausſtralien, überall hat er als Ingenleur anerkannte wertvollſte Arbeit geleiſtet. Ihm iſt u. a. auch die für moderne Geſtaltung der Wirkſchaft bedeutungsvolle Förderung der Standardiſierung, d. h. Normung in Amerika zu verdanken, die auch auf die deutſche Induſtrie in vieler Beziehung anregend gewirkt hat. Sein wiſſenſchaftliches Intereſſe wird überdies bezeugt durch die vorzügliche Ueber⸗ ſetzung des berühmten Werkes„De re metallica“, die er mit Hilfe ſeiner gelehrten Lebensgefährtin Mrs. Hover veröffentlichte. Sein Führeranſehen in den Kreiſen der Ingenieure Amerikas bekundet ſich in ſeiner Wahl zum erſten Präſidenten des American Engineering Council, worin alle amerikaniſchen Ingenieurvereinigungen ihre Spitzen⸗ organiſatton ſich geſchaffen haben. Mit dieſer hervorragenden techniſch⸗wiſſenſchaftlichen Begabung vereinigt ſich in ihm eim gewaltiges Organiſationstalent, das nicht zuletzt den Grund zu ſeiner Erwählung durch das amerikaniſche Volk zum Staatsoberhaupt bildete. Aus dieſen Erwägungen heralt zählt nunmehr die Karlsruher Friderileſana ihn mit Stolz unter ihre erſten akademiſchen Bürger.“ —— 1 Seite. Nr. 887 Reue Mannheimer Zeitung[Abenb⸗Ausgabe) Donnerstag, den 22. Auguſt 1929 * Amateurs Die eigentliche Erntezeit des Amateur⸗ Photographen ſteht por der Tür. Urlaubs⸗ und Ferienfahrten bringen endlich die Erfüllung ſeiner ſtillen Wünſche und Hoffnungen. Leichte und ſchwere Aufgaben ſtellen ſich ein, die alle mit Ueberlegung angefaßt ſein wollen, ſollen ſie gelingen. Deshalb iſt die ſorg⸗ fältige Vorbereitung des geſamten Arbeitsmaterials ein dringendes Erfordernis, denn man bedenke, eine Aufnahme kann nie mehr unter den gleichen Verhältniſſen wiederholt werden. Man prüfe zu Hauſe Apparat, Objektiv, Kaſſetten nach, vergeſſe nicht Stativ, Lichtfilter, Dunkeltuch, Belichtungs⸗ tabelle, aber auch nicht Notizbuch und Bleiſtift einzuſtecken. Es empfiehlt ſich nur für den erſten Anſturm Negatiomaterial, ſeien es Platten oder Films, mitzunehmen, denn die Abſatz⸗ Organiſation der meiſten Negativpfabriken iſt heute derart, daß man ſein gewohntes Aufnahmematerial bei jedem Photo⸗ händler an jedem Orte kaufen kann. An kleineren Plätzen achte man allerdings auf die jeder Packung aufgeſtempelte Emulſionsnummer, damit man nicht alte Ladenhüter in die Hand gedrückt bekommt. Alte Nummern weiſe man aus Gründen der Sicherheit zurück. Iſt man gewohnt, die ge⸗ machten Aufnahmen entwickeln und die Bilder durch einen Photohändler machen zu laſſen, ſo läßt man auch das während der Reiſe tun, aber man ſehe ſich den Händler vorher genau an, denn leider nicht jeder, der ſich Photohändler nennt, leiſtet eine gute Arbeit. Lieber warte man damit, bis man an einen e 27 Kommunale Chronik Bürgerausſchußſitzung in Hockenheim Annahme des Voranſchlags 1929/0 seh. Hockenheim, 21. Aug. In der letzten Bürgeraus⸗ ſchußſitzung ſtanden 5 Punkte auf der Tagesordnung. Der 1. Punkt betraf einen Grundſtückstauſch, der notwendig wurde wegen Gewinnung von Baugelände. Der Gemeinde⸗ rat hatte beſchloſſen, das gemeindeeigene Grundſtück Lgb. Nr. 1908 mit 16 Ar 33 Qm. Ackerland im Augraben, im Steuer⸗ wert von 240 /, gegen das Grundſtück der Schulpfründe, Lgb. Nr. 438, mit 24 Ar 75 Qm. Ackerland in der Clamm, im Steuerwert von 247 /, ohne jedes Aufgeld abzugeben. Der Bürgerausſchuß genehmigte die Poſition.— Der 2. Punkt be⸗ traf einen Grundſtücksankauf. Invalide Jakob Schmetzer von hier beſitzt auf der Gemarkung Reilingen, im Gewann Stilberbuckel, das Grundſtück Lgb. Nr. 1707 mit 13 Ar 04 Qm. Ackerland im Steuerwert von 117, das er der Stadt zum Kauf angeboten hat. Das Angebot iſt für die Stadt günſtig, weil das Grundſtück neben einem ſtädtiſchen Grundſtück liegt und beide. Grundſtücke zuſammen an die Sandgrube am Schneiderrain, rechts der Speyererſtraße, angrenzen. Durch den Ankauf des Schmetzerſchen Ackers kann noch mehrere Jahre Sand und Kies aus der Sandgrube entnommen wer⸗ den. Der Gemeinderat hatte aus dieſen Erwägungen heraus beſchloſſen, das Grundſtück zum Preiſe von 200/ anzukaufen, was vom Bürgerausſchuß genehmigt wurde.— Der 3. Punkt betraf Rückerſatz von Kanalkoſten. Die Kanalkoſten von Grundſtücken mit gemeinſamer Einfahrt ſollen auf ſämtliche an dieſer gemeinſamen Einfahrt Berechtigten zu gleichen Tei⸗ len umgelegt werden. Auch hierzu gab der Bürgerausſchuß ſeine Zuſtimmung.— Der 4. Punkt betraf die Aufwertung von Darlehen der Karlsruher Lebensverſicherungsbank AG., vormals Allg. Verſorgungsanſtalt, Karlsruhe. Die Stadt⸗ gemeinde hat von dieſer Lebensverſicherungsbank Darlehen Son etwa 200 000% zur Erſtellung des Gaswerks aufgenom⸗ men. Nach Verhandlungen mit der Verſicherungsgeſellſchaft wird die Summe auf 800/ aufgewertet. Als Zinsfuß wur⸗ den 5 v. H. vereinbart, zahlbar ab 1. Januar 1926. Als Tilgungsquote wurden 1,5 v. H. im Jahr vereinbart, ſo daß die Aufwertungsſumme nach einem von der Gläubigerin noch aufzuſtellenden Tilgungsplan in etwa 30 Jahren getilgt ſein wird. Der Bürgerausſchuß ſtimmte zu.— Der 5. und letzte Punkt, der die meiſte Zeit in Anſpruch nahm, betraf die An⸗ eee eee. Ferienreiſe größeren Platz kommt, wo die entſprechenden Einrichtungen zur Verfügung ſtehen. Will man aber die Entwicklungs⸗ arbeiten nach Beendigung der Reiſe zu Hauſe ſelbſt vorneh⸗ men, ſo vergeſſe man ja nicht eine elektriſche Taſchenlampe mit rubinroter Birne mitzunehmen, denn dieſe findet man nirgend, ſie iſt aber eine große Bequemlichkeit bei improvi⸗ ſterten Dunkelkammern. Auf alle Fälle ſetzt man aber Bleiſtift, niemals Kopier⸗ ſtift, und Notizbuch in Tätigkeit. Da man doch wiſſen will, wo und wie die einzelne Aufnahme gemacht iſt, ſo verfährt man wie folgt. Jede Aufnahme erhält eine Nummer, die man bei Plattenapparaten auf die Kaſſette, bei Filmpacks auf den Filmpack und bei Rollfilms auf die Filmrolle notiert. Ehe die Aufnahmen entwickelt werden, ſchreibe man mit Bleiſtift die gleiche Nummer auf das Negativmaterial ſelbſt an den Rand. In ſein Notizbuch aber ſchreibe man z..: Aufnahme Nr. 1, Datum 10. 7. 29, Blick von A nach Z, vorm. 10 Uhr, ſchwach bewölkt, helles Filter Blende 12, ½ Sekunde. Hat nur die reine Aufnahme Intereſſe ſo läßt man die techniſchen Daten fort und notiert nur: Aufnahme Nr. 1, Datum 10. 7. 29, Blick von A nach Z. Auch die einzelnen Abzüge beſchriftet man in der gleichen Weiſe, bevor man ſie einem Album ein⸗ verleibt. Auf dieſe einfache Art und Weiſe legt man ſeine Ferienreiſe in einer geordneten Bilderreihe feſt und kann ſie ſpäter ohne Mühe und Koſten auffriſchen und neu erleben. nahme des Gemein devoranſchlags für das Rech⸗ nungsjahr 1929/30. An der langandauernden Ausſprache hier⸗ über beteiligte ſich eine ganze Reihe von Ausſchußmitgliedern. Bemerkenswert iſt, daß der Umlagefuß um 11 Pfennig herabgeſetzt werden konnte, was von der Bürgerſchaft jedenfalls mit Befriedigung aufgenommen werden wird. Nach längerer Debatte wurde ſchließlich der den Stimmberechtigten im Druck vorliegende Voranſchlag mit allen gegen die 4 Stimmen der Kommnuniſten gutgeheißen und genehmigt; die Kommuniſten ſtimmten dagegen, weil ihre zum Vor⸗ anſchlag geſtellten Anträge abgelehnt worden waren. Die heſſiſchen Kommunalwahlen :: Darmſtadt, 22. Auguſt. Einem Erſuchen des Miniſters des Innern entſprechend haben die drei Provinzialdirektionen die Kommunalwahlen einheitlich auf Sonntag, 17. November feſtgeſetzt. Die Offenlegung der Wählerliſten beginnt am Montag, 23. September. Als Endtermin für die Einreichung von Wahlvorſchlägen iſt Freitag, 18. Oktober feſtgeſetzt. * Ladenburg, 16. Aug. Aus der jüngſten Gemein de⸗ ratsſitzung iſt zu berichten: Das Geſuch des Karl Leyer in Mannheim um Erteilung der Erlaubnis zum Be⸗ trieb der Schankwirtſchaft„Zum Neckarſtrand“ wird dem Bezirksamt befürwortend vorgelegt.— Das Geſuch des Georg Riegler um Erlaubnis zum Betrieb einer Gaſtwirt⸗ ſchaft in ſeinem Hauſe Bahnhofſtraße 528 wird unter Ver⸗ neinung der Bedürfnisfrage an das Bezirksamt weiterge⸗ leitet.— Der Zuzug des Zollſekretärs Heinrichs in Mannheim wird im Tauſchwege genehmigt.— Die Arbeiten für den Umbau der Zehntſcheune als Spritzenhaus wurde im Submiſſionswege vergeben; die Maurerarbeiten an Maurermeiſter Karl Scherb und die Zimmerarbeiten an Zimmermeiſter Karl Maurer.— Als Erſatz für einen ab⸗ gängigen Zuchtfarren ſoll auf dem Zentralzuchtviehmarkt in Radolfzell, der im Monat September ſtattfindet, ein junger Farren angekauft werden.— Der von der Freiw. Feuerwehr bei der Rauch⸗ und Gasbekämpfung in der Drogerie Stenz geſtellten Wachmannſchaft wird als Vergütung der Tariflohn ſtädtiſcher Arbeiter gewährt.— Von der Mitteilung des O. A. für Leibesübungen und Jugendpflege über Erteilung des ſtädtiſchen Sportplatzes für die ſporttreibenden Vereine wurde Kenntnis genommen.— Die Lieferung von 350 Ztr. Füllofenkoks für die ſtädtiſchen Anſtalten wird den hieſigen Kohlenhändlern übertragen. Aus der Pfalz Dürkheimer Obſtgroßmarkt * Bad Dürkheim, 21. Aug. Auf dem heutigen Obſt⸗ großmarkt notierten: Mirabellen 1622, verschiedene Sorten Birnen—25, Wäſſerlinge 15—17, Klaps Liebling 2028, Guyot 2227, Aepfel 1020, Pfirſiche 20—32, Tomaten 12—15, Zwetſchgen—11 /. Anfuhr 350 Ztr. Abſatz gut. Zwei Legionskandidaten feſtgenommen * Zweibrücken, 21. Aug. Geſtern wurde in der Umgebung ein 21jähriger, lediger Kaufmann aus Eichlinghofen, Kreis Hörde(Weſtfalen), der als Angeſtellter eines Konſumvereins 600 4 unterſchlagen hat und ſich durch Eintritt in die Frem⸗ denlegion der Strafe entziehen wollte, feſtgenommen. In ſeiner Begleitung befand ſich ein 29 Jahre alter, lediger Ku t⸗ ſcher aus Wien, der gleichfalls in die Fremdenlegion wollte. Beide wurden wegen Paßvergehens in Unterſuchungshaft ge⸗ nommen. Hier und im Amtsgerichtsgefängnis Landſtuhl ſitzen damit, wie der„Pfälziſche Merkur“ meldet, z. Zt. 12 Mann, die ihr Heil in der Fremdenlegion ſuchen wollten. N * Grethen(Pfalz), 21. Aug. Der Laſtwagen der Möbel⸗ fabrik Eckel aus Kaiſerslautern ſtieß mit einem Langholzfuhr⸗ werk aus Gönnheim zuſammen, wobei das Haus von Heinr. Müller ſtark beſchädägt wurde. Der Laſtwagen wurde herumgeſchleudert und riß die eine Ecke des Hauſes ein. Der Laſtwagen wurde ſtark beſchädigt. Der Zuſammenſtoß verur⸗ ſachte auf der Kaiſerslautererſtraße eine zweiſtündige Ver⸗ kehrsſtockung. * Landſtuhl, 20. Aug. Der hieſige Bezirksgruppenführer der NSDAP., Robert Budel, der anläßlich des am 12. Mai d. Is. abgehaltenen Deutſchen Tages am Somstag von der franzöſiſchen Gendarmerie verhaftet und gefeſſelt in das Land⸗ gerichtsgefängnis Kaiſerslautern eingeliefert wurde, iſt wieder auf freien Fußgeſetzt worden. * Schaidt(Südpfalz), 21. Aug. Auf dem Wege zwiſchen Winden und Schaidt geriet der Motorradfahrer Willi V ogel gegen ein Laſtauto aus Schweighofen, das Marktwaren nach Landau transportieren wollte. Beide ſtießen heftig zuſam⸗ men; das Motorrad wurde zur Seite geſchleudert. Während Vogel mit leichteren Verletzungen davon kam, mußte ſein Mit⸗ fahrer Engelhardt ſchwer verletzt mit mehreren Brüchen in das Krankenhaus verbracht werden. Gerichtszeitung § Verurteilter Pfarrhauseinbrecher. Das Amts gericht Waldshut verurteilte den 18 Jahre alten Joſeph Eger aus Möggingen zu einer Gefängnisſtrafe von 1% Jahren. Der Angeklagte wollte zu Zuchthaus verurteilt werden, weil dann die Strafe kürzer ausfallen würde, da man ja für ein Jahr Gefängnis nur acht Monate Zuchthaus abzuſitzen brauche. Egers Spezialität waren Pfarrhauseinbrüche während des Gottesdienſtes. So fielen ihm im evangeliſchen Pfarrhaus in Dogern namhafte Gelder in die Hände. Ein Einbruch in das evangeliſche Pfarrhaus in Wolfenweiler mißlang ihm. Zehn Monate Gefängnis für leichtfertiges Fahren. Am 18. April gingen drei junge Leute von Butzbach abends die Straße nach Niederweiſel zu, und zwar ganz rechts. Plötzlich fuhr zwiſchen den beiden links gehenden ein Motorrad hin⸗ durch und ſchleuderte alle auseinander. Einer erlitt ſo ſchwere Verletzungen durch den Sturz auf die Fahrbahn, daß er als⸗ bald ſtar b. Die Verletzungen der beiden anderen waren nicht ſo ſchwerer Natur. Wegen fahrläſſiger Tötung und Körper⸗ verletzung war der Motorradfahrer, ein Handwerksmeiſter aus Bad Nauheim, von dem Schöffengericht Gießen zu zehn Monaten Gefängnis verurteilt worden. Die Straf⸗ kammer beſtätigte das Urteil. Auch ſie war der Auffaſſung, daß der Angeklagte in überaus leichtfertiger und rückſichtsloſer Weiſe darauf losgefahren war, ohne der Fahrbahn die erfor⸗ derliche Aufmerkſamkeit zu ſchenken. FFFPPTTTTfTCTCTGTCT0TGT0TCTGTCTCT0TCTCTCTCTCTCTCTCT0TCT0TCT0TTTTbTT Karl Ludwig Sand Hiſtoriſcher Noman aus der Zeit der erſten deutſchen Burſchenſchaft Von Daniel Feußuer 53(Nachdruck verboten.) Auch aus den Fenſtern ertönte derſelbe Ruf und lockte in wenigen Minuten eine Anzahl Perſonen vor das Haus, ſodaß in Karl Ludwig ein ſchneller Entſchluß reifte: Er zog den Todesſtoß aus der Taſche und entfaltete ihn, um ihn bekannt zu machen. Aber der kleine Dolch, mit dem er ihn an Kotzebues Haus hatte anheften wollen, war im Zim⸗ mer zurückgeblieben. So übergab er das Schreiben dem Be⸗ dienten, der ihm jetzt gleichfalls nachgeeilt kam, um die Wache zu holen. Dann hob er die Blicke zu den Fenſtern des Mord⸗ hauſes und ſagte:„Ja, ich habe es getan, ſo müſſen alle Ver⸗ räter ſterben.“ Hierauf wandte er ſich dem zugelaufenen Volk zu und rief mit lauter Stimme:„Hoch lebe mein deutſches Vaterland und im deutſchen Volke alle, die den Zuſtand der reinen Menſchlichkeit zu fördern ſtreben!— Obgleich ich Kotzbue ge⸗ tötet habe, bin ich doch kein gemeiner Mörder. Das Vater⸗ land forderte dieſe Tat und ich war auserſehen, ſie zu voll⸗ bingen. Ich gehorchte und werde— wenn es ſein muß— den Gehorſam mit dem Leben bezahlen.“ Nach dieſen Worten zückte er das kleine Schwert, ließ ſich auf ein Knie nieder und fuhr mit erhobener Stimme fort:„O, Gott, du haſts gewollt, haſt es zugelaſſen. ſei mir jetzt gnädig.. Das letzte Heil, das höchſte liegt im Schwerte, drück dir den Speer ins treue deutſche Herz, der Freiheit eine Gaſſe...“ Dann ſetzte er die Spitze der Waffe an die linke Bruſt und drückte ſie mit beiden Händen hinein, bis ſie feſtſaß. Langſam ſank er nornüber und blieb regungs⸗ los liegen. Erſt jetzt kam Leben in die Menge, die in dumpfer Be⸗ ſtürzung dem unbekannten Schauſpiel bisher tatenlos zuge⸗ ſehen hatte. Man ſprang hinzu, und ein Schuſtergeſelle zog ihm den aus der Bruſt emporragenden Dolch heraus, dem ein hoher Blutſtrahl folgte. In dieſem Augenblick gellte ein herzzerreißender Schrei Menge und ein junges, ſchönes Mädchen ſank einer teren Dame ohnmächtig an die Brut. „Die kann keen Blut ächtlich. Jetzt beugte ſich eine Hebamme über den anſcheinend Sterbenden, riß ihm die Weſte auf und rief nach Eſſig, der auch bald aus dem Kotzebueſchen Hauſe gebracht wurde. Die Frau wuſch die Wunde, worauf das ſtarke Bluten ſofort nach⸗ ließ; Sand drehte den Kopf etwas und ſtieß einen tiefen Seufzer aus. Unterdeſſen war die Wache herbeigeeilt, legte den Ver⸗ wundeten auf eine Tragbahre und brachte ihn nach dem All⸗ gemeinen Krankenhauſe 10. Kapitel Vor kaum einer halben Stunde hatte Sand den Weinberg geſund und ſchickſalsgläubig verlaſſen, und jetzt lag er blut⸗ überſtrömt auf einem Lager des Mannheimer Hoſpitals, an⸗ ſcheinend dem Tode verfallen. Als ihm die Kleider vom Leibe geſchnitten, zeigten ſich zwei querlaufende Schnittwunden, die in die Bruſthöhle ein⸗ gedrungen waren. 5 Sein Geſicht war erſchreckend bleich, die Lippen blau, Hände und Füße kalt und ſteif. Er atmete nur noch ein wenig und der Puls ſchien am Einſchlafen. Nachdem man ihm aber etwas warmen Wein eingeflößt hatte, wurden Atem und Herzſchlag wieder kräftiger, und die Gliedmaßen begannen ſich zu erwärmen. Gegen 548 Uhr kehrte das Bewußtſein ſo weit zurück, daß man glaubte eine Art Verhör mit ihm vornehmen zu können. Sprechen konnte er allerdings noch nicht, ſondern antwor⸗ tete nur durch Zeichen. Sein Exinnerungsvermögen mußte ihm in dieſem Augen⸗ blick aber ſchon klar zurückgekehrt ſein; denn auf die Frage, ob er Kotzebue ermordet habe, richtete er den Kopf ein wenig in die Höhe, und nickte kräftig und ſchnell. Dann verlangte er Papier und Bleiſtift und ſchrieb in kaum leſerlichen Zügen:„A. v. Kotzebue iſt der Verführer unſerer Jugend, der Schänder unſerer Volksgeſchichte und der ruſſiſche Spion unſeres Vaterlandes.“ In der darauf folgenden Nacht litt er heftige Schmerzen, von denen er glaubte, daß ſie durch Muſik betäubt werden könnten. Deshalb ahmte er mit der Hand das Streichen eines Geigenbogens nach und ſchrieb die Frage auf, ob der Auf⸗ ſeher nicht Violine oder Guitarre ſpielen könne. Dann ließ er ſich aus Kohlrauſchs deutſcher Geſchichte die Schlacht von Sempach vorleſen. i Am folgenden Morgen war auch ſein Sprachvermögen voll⸗ ſtändig zurückgekehrt, ſodaß er auf alle Fragen mündliche ſehen,“ meinte der Schuſter ver⸗ Antworten geben kvunte. . Jetzt zeigte eine genauere ärztliche Unterſuchung auch, daß die beiden Stiche, die er ſich beigebracht hatte, obgleich die Lunge verletzt, nicht unmittelbar tödlich waren, ſein Zuſtand aber doch die größte Aufmerkſamkeit erforderte. In den erſten Tagen befand ſich der Kranke in großer ſeeliſcher Erregung. Der Geſichtsausdruck wechſelte häufig: bald war ſein Auge düſter und wildrollend, bald ſanft und in Tränen ſchwimmend. Da man einen neuen Selbſtmordverſuch befürchtete, wur⸗ den ihm leichte Handfeſſeln angelegt. Nun trat auch ein ſtarkes Wundfieber ein, das am dritten Tag ſeinen Höhepunkt erreichte, dann allmählich abflaute und ſich am ſiebenten Tag gänzlich verlor. Nach zwei Wochen waren die beiden Wunden vollſtändig vernarbt, und der Kranke ſchien endgültig gerettet. Jetzt zeigte es ſich aber, daß ſich in der linken Bruſthöhle ein bedeutendes Extravaſat gebildet hatte, das ohne Operation den ſicheren und baldigen Tod zur Folge haben mußte Auf Befragen gab Sand ſofort ſeine Zuſtimmung zu dieſer Operation, die am 8. April durch den Heidelberger Chirurgen Chelius ausgeführt werden ſollte. Bevor der Profeſſor ſeinen wundärztlichen Eingriff be⸗ gann, fragte er den Kranken:„Wollen Sie leben?“ „Warum fragen Sie?“ 5 „Weil ein einziger gewaltſamer Atemzug während der Operation ihren ſofortigen Tod herbeiführen kann.“ „Ja, ich will leben, werde deshalb diefen tiefen Atemzug Unterlaſſen,“ 5 „Weshalb unternahmen Sie aber dann erſt den Verſuch, Ihrem Leben ein Ende zu machen?“ Eine Blutwelle färbte für einen Augenblick Sands toten⸗ blaſſes Geſicht, und er gab nicht gleich Antwort. Endlich ſagte er im Tone tiefſten Bedauerns:„Mein Selbſtmordverſuch war eine Feigheit und iſt das einzige, das ich an der voll⸗ brachten Tat bereue. Ich ſehe jetzt ein, daß ich leben muß.“ „Und warum wollen Sie auf einmal leben?“ fragte der Wundarzt. „Damit alle diejenigen, die mich haſſen, vor allen Dingen die Familie Kotzebue, dann aber auch die Juſtiz zu ihrer Genugtuung kommen.“ „Wenn Sie ſo denken, wollen wir ſofort zur Operation ſchreiten Der Chirurg durchſchnitt nun unterhalb der beiden Wunden zwiſchen der ſechſten und ſiebenten Rippe die Haut⸗ muskeln quer in einer Länge von anderthalb Zoll, drennte auch das Rippenfell und entnahm dieſer Oeffnung andert⸗ halb Pfund geronnenes Blut. (Fortſetzung folgt) — 19 1 Donnerstag, den 22. Auguſt 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 987 Schwere Verkehrsunfälle in Heidelberg * Heidelberg, 21. Aug. Der mit Arbeitern beſetzte fahr⸗ planmäßige Poſtomnibus ſtür zte um 7 Uhr morgens auf der Fahrt von Gaiberg hierher an einer abſchüſſigen Stelle den Abhang hinunter, blieb aber glücklicherweiſe an einer Tanne hängen. Ein Arbeiter erlitt Hautabſchürfungen, dagegen fiel einem Monteur aus Karlsruhe bei dem Ver⸗ ſuch, den Autobus wieder flott zu machen, ein Balken auf den Kopf. Der Mann wurde ziemlich ſchwer verletzt ins Krankenhaus gebracht.— Im Stadtteil Schlierbach rannte ein kleiner Opelwagen gegen einen Baum. Die drei Inſaſſen wurden herausgeſchleudert und trugen außer Armbrüchen ſchwere innere Verletzungen davon. Eine Perſon ſchwebt in Lebensgefahr. Der Lenker erlitt Quetſchwunden. Der Wagen iſt völlig zertrümmert.— Im Stadtteil Rohrbach ſtießen zwei Autos gegeneinander. Der Führer des einen wurde ſchwer verletzt, ein neben ihm ſttzendes Kind herausgeworfen, ohne jedoch größeren Schaden zu nehmen. Aus dem Lande Vom Starkſtrom getötet * Staufen, 21. Aug. Als in den heutigen Nachmittags⸗ ſtunden der aus Grunern ſtammende, in Krozingen wohnhafte Landwirt Schüle ſeine Schwiegereltern in Staufen beſuchte, um ſte zur Taufe ſeines Kindes einzuladen, waren dieſe mit Dreſcharbeiten beſchäftigt. Schüle wollte eine an der Stark⸗ ſtromleitung aufgetretene Störung beſeitigen, wobei er der Leitung zu nahe kam und auf der Stelle getötet wurde. Nicht aus dem Zuge hinauslehnen * Denzlingen, 21. Aug. Am Sonntag lehnte ſich ein jun⸗ ges Mädchen aus Simonswald aus dem Zuge hinaus und winkte Bekannten, die aus einem anderen Abteil herausſahen, Der aus der Gegenrichtung kommende Schnellzug ſchlug ihr die Hand zurück, wobei ihr das Handgelenk mehrfach gebrochen wurde. Die Bedauernswerte, die furchtbare Schmerzen litt, wurde in das Waldkircher Krankenhaus ge⸗ ſchafft. 1 Tr. Ladenburg, 20. Aug. Wie der Siebener⸗Ausſchuß der Laden burger Schulfreunde beſchloſſen hat, findet die Feier aller fünfzigjährigen Laden burger Schul⸗ freunde am 15. September ſtatt. Da treffen ſich alle Schul⸗ freunde und verleben in Erinnerung an die Schulzeit gemein⸗ ſam einen Hetmatſonntag. An die Beſichtigung der Stadt für die auswärtigen ſchließt ſich eine Wiederſehens⸗ feier mit reichem Programm im Bahnhof⸗Hotel an. Pflege des heimatlichen Geiſtes und der Zuſammengehörigkeit iſt die vornehmſte Aufgabe der Wiederſehensfeier der Fünfzig⸗ jährigen. Ladenburg war vorbildlich in der Einführung dieſer Feter, die eine Reihe benachbarter Gemeinden auch in ihr Programm aufgenommen haben. * Friedrichsfeld, 22. Aug. Doppeltes Familien⸗ unglück hat den in Friedrichsfeld wohnhaften Monteur Moßr betroffen. Deſſen Frau wurde am Freitag in das Mannheimer Diakoniſſenhaus eingeliefert, um ſich einer Gal⸗ lenſteinoperation zu unterziehen, die ſie aber nicht überſtand. Mohr verſtändigte ſeine in Schlierbach wohnende Mutter, die dort Leichenfrau iſt. Als die Frau geſtern zurückfuhr und in Ziegelhauſen aus der Elektriſchen ausſteigen wollte, wurde ſie von einem Motorradfahrer umgerannt und ſo ſchwer verletzt, daß ſie geſtorben iſt. * Heidelberg, 21. Aug. In der Abteikirche der Benedäiktinerabtei Stift Neuburg bei Heidelberg findet am Samstag, dem Kirchenpatron St. Bartholomäus, die Feier des Patrozin tum ſtatt. Benediktinerabt Graf Adalbert von Neipperg wird am Vormittag ein feier⸗ liches Pontifikalamt mit päpſtlichem Segen abhalten. Nach⸗ mittags feierliche Vesper. R. Möuchzell bei Heidelberg, 20. Aug. Der hier wohn⸗ hafte Lehrling Ludwig Schmitt reinigte bei ſeinem Lehr⸗ meiſter in Zuzenhauſen den Motor eines Autos. Infolge Kurzſchluß fing das Benzin Feuer, das auch auf die Kleider des Lehrlings übergriff und ſofort ſtand alles in Flammen. Nur durch raſches Zugreifen der noch in der Werkſtatt arbei⸗ tenden Leute konnte ein großes Unglück verhütet werden. Mit ſchweren Brandwunden wurde Schmitt nach dem Krankenhaus in Sinsheim verbracht. Lebensgefahr beſteht jedoch nicht. L. Wiesloch, 19. Aug. Entſprechend einem Antrag des Sängergaues Heidelberg, den Gau Heidelberg in Zukunft nur noch aus der Stadt Heidelberg ſowie den Vororten und den Gemeinden Ziegelhauſen, Neckargemünd und Schönau be⸗ ſtehen zu laſſen, fand hier durch die Gruppe Weſt Wiesloch⸗ Walldorf eine Verſammlung ſtatt, in der die Gründung eines neuen Gaues Wies loch⸗ Walldorf beſchloſſen wurde. Die Verſammlung war von Vertretern von 18 Ge⸗ ſangvereinen mit über 800 Sängern beſucht. Da der Anſchluß der aus dem Gau Heidelberg ausgeſchiedenen Vereine an einen der Nachbargaue ungünſtig geweſen wäfe, ſo erfolgte der Beſchluß der Gründung eines neuen Sängergaues Wies⸗ loch einſtimmig. L. Dielheim, 19. Aug. In der hieſigen Gemarkung hielt ſich ſeit einigen Wochen ein offenbar irgendwo entflogener grüner Papagei auf, auf den längere Zeit von Jung und Alt Jagd gemacht wurde. Da durch dieſe Jägerei erheblicher Schaden an Obſtbäumen angerichtet wurde, mußte letzten Endes der Vogel abgeſchoſſen werden. Karlsruhe, 19. Aug. Die in der Nacht zum 14. Auguſt ſeſtgenommenen Arbeiter Reinwald und Bauer aus Stuttgart haben nicht, wie es in einem Funkſpruch aus Stuttgart irr⸗ tümlich heißt, 100 000 Mark, ſondern Schmuckſachen und Geld im Geſamtwert von 6000 Mk. entwendet. Der Irrtum er⸗ klärt ſich daraus, daß man bereits außer Kurs geſetzte Zloty⸗ Noten noch für voll rechnete. Freiburg, 21. Aug. Der bet dem gemeldeten Zuſam⸗ menſtoß auf der Landſtraße Zähringen⸗Gundelfingen ſchwer⸗ verletzte Hilfsarbeiter iſt ſeinen Verletzungen er⸗ gen. * Erdmannsweiler, 21. Aug. Der bisherige Bürger⸗ meiſter Beſch beſtreitet, daß er den Wahlleiter geohrfeigt habe, gibt aber zu, daß es zwiſchen dem Wahlleiter und zwei anderen Männern in ſeiner Wohnung zu einem Handgemenge gekommen iſt. 8 * Villingen, 19. Aug. Ueber das Deutſche Athleten⸗ ſeſt wurden auf dem Feſtplatz trotz der zwei verregneten erſten Tage konſumiert: Etwa 300 Hektoliter Bier und 24 Ztr. Wurſt. Gaſtwirt Specker, der die Lieferung der Fleiſchwaren hatte, ſchlachtete einen Farren von neun Zentnern Schlacht⸗ gewicht, einen jungen Farren von vier Zentnern, einen Ochſen von acht Zentnern und 12 Schweine. Auch die anderen Metzger mußten noch Fleiſchwaren liefern. * Furtwangen, 20. Aug. Der an Epilepſie leidende Franz Muckle erlitt geſtern nachmittag einen Anfall, bei dem er it dem Geſicht auf den Boden zu liegen kam. Da dies nicht wurde, mußte Mucke es Riden, Nachbargebiete Die hungrige Großſtadt a.., 20. Aug. Im Monat Juli wurden im Frankfurter Schlachthof 22655 Schlachtungen vor⸗ genommen und zwar 3839 Rinder, 5569 Kälber, 12573 Schweine, 642 Schafe und 32 Ziegen. Der Auftrieb betrug im gleichen Monat 7500 Rinder, 7627 Kälber, 23 746 Schweine, 736 Schafe und 35 Ziegen, zuſammen 39 643 Tiere. Von den Rindern kamen aus Heſſen⸗Naſſau und dem Freiſtaat Heſſen 4559, aus Bayern 2506, aus Württemberg 246, aus Baden 142; von den Kälbern aus Heſſen⸗Naſſau und dem Freiſtaat Heſſen 4258, aus Bayern 8a4, aus Oldenburg 217, aus Han⸗ nover 1862, aus Hamßurg 237 und aus Schleswig⸗Holſtein 136; von den Schweinen aus Hannover 11031, aus Schleswig⸗ Holſtein 5854, aus Heſſen⸗Naſſau und dem Freiſtaat Heſſen 1632, aus Hamburg 131, aus Oldenburg 5026 und aus Bayern 71. 5 Zwei tödliche Unfälle * Mainz, 21. Aug. Ein junger Mann ſtürzte von einem Wagen ab. Er erlitt einen Schädelbruch, der ſeinen ſofortigen Tod herbeiführte.— Auf der Landſtraße nach Jbersheim ſcheute das Pferd eines mit vier Perſonen beſetzten Wagens. Das Fuhrwerk fuhr in ſchnellſtem Tempo querfeldein und überrannte dabei einen Kilometerſtein. Der Wagen ſtürzte um und die vier Inſaſſen wurden mehr oder weniger ſchwer verletzt. Ein 60jähriger Mann iſt den Verletzungen erlegen. Zwei Schweſtern als Kindsmörderinnen * Ravensburg, 21. Aug. Die beiden noch jugendlichen Töchter eines Maurermeiſters in Leutkirch befinden ſich zurzeit im hieſigen Unterſuchungsgefängnis. Sie werden be⸗ ſchuldigt, ihre außerehelich geborenen Kander getötet zu haben. Die eine Kindsleiche wurde in einem Bierkeller, die * Frankfurt andere auf der Hausbühne verſteckt aufgefunden. * * Oppenheim, 21. Aug. In der Nähe der Hafenmündung ſank ſein mit Sand beladenes Schiff. Vermutlich haben die itber das Schiff ſchlagenden Wellen eine weitere Belaſtung des Schiffes gebracht und hierdurch das Sinken bewirkt. * Nierſtein, 19. Aug. Die Entwicklung der Trau⸗ ben ſchreitet ſehr günſtig weiter. Es iſt faſt durchweg ein ſehr guter Behang zu verzeichnen. Vereinzelt wurden auch bereits reife Trauben feſtgeſtellt.— In günſtigen Jahren kann man zur Kirchweihe(1. Sonntag im Sept.) hier bereits„Neuen“ erhalten, in ſeltenen Jahren dagegen ſchon„Federweißen“. Wohl iſt in dieſem Jahre damit zu rechnen, daß die Reife ſo fortſchreitet, daß der„Neue“ zur Kirchweihe beſtimmt ausge⸗ ſchenkt werden kann. sw. Jugenheim, 20. Aug. Auf einer Ferienreiſe wurde Oberlehrer Weide von hier von einem Schlaganfall betroffen, der den Tod zur Folge hatte. Der Verſtorbene wirkte 14 Jahre an der hieſigen Volksſchule. Zuletzt war er Muſiklehrer am Realgaymnaſium in Darmſtadt. * Oſthofen, 20. Aug. Vergangene Nacht hat ſich ein jun⸗ ger Mann aus Oſthofen, der in eine Schlägerei und Meſſer⸗ ſtecherei verwickelt war, zwiſchen Oſthofen und Alsheim vom Zug überfahren laſſen. Er war ſofort tot. * Frankfurt, 19. Aug. In Frankfurt mehren ſich Gewalt⸗ tätigkeiten und Roheitshandlungen in erſchreckendem Maße Am Sonntag abend war das Bahnhofsviertel wieder der Schauplatz eines ſolchen Exzeſſes. In einem Bierlokal der Taunusſtraße hatte ſich ein junger Burſche, der angab, aus der Fremdenlegion entſprungen zu ſein, total betrunken und fing an, mit den Gäſten und der Bedienung zu ſtreiten. Er ergriff plötzlich einen Stuhl und hieb wie toll geworden um ſich. Auch den Geſchäftsführer griff er tätlich an. Doch gab ihm dieſer eine gründliche Abreibung und ſetzte ihn vor die Schwelle des Hauſes. Auf der Straße tollte der Wüterich weiter, der im Lokal einige Kellner und Gäſte blutig geſchla⸗ gen hatte. Eine große Menſchenmenge ſammelte ſich an, was den Mut des„Helden“ zu erhöhen ſchien. Dieſer zückte ſein ſtehendes Meſſer und ſtürmte wie ein Amokläufer erneut in das Lokal. Das inzwiſchen eingetroffene Ueberfallkommando konnte den Wütenden, der ſich mit dem Meſſer heftig zur Wehr ſetzte, nur mit großer Mühe überwältigen. Nun wird er wegen Körperverletzung, Sachbeſchädigung und Hausfrie⸗ densbruchs unter Strafe geſtellt werden. g Wetter-Vorausſagen für Zunehmende Bewölkung Wetter⸗Nachrichten der Badiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(.28 Uhr morgens). See- Luft- Tent⸗ S ind 2 8 9 böhe me eur e S. Wetter 8 88 m mm oc S8 s Richt. Stärke S Wertheim 1811 9 19 8 8 lleicht Nebel Königsſtuhlf 563 765.8 11 16 10 SW ſchw. 2 Karlsruhe 120 767,8 12 21 10 8 lleicht wolkenl. Bad.⸗Bad. 213 766,9 12 20 8 0„ 25 Villingen 780 770,3 7 135 4 N 5 5 Feldbg. Hof 1275 641,7 8 8 5 N 7 5 Badenweil.]— 768,1] 12 18 12SW„ 2 St. Blaſien] 780 5 12 3 ſtill. Höchenſchw.—— Die geſtrige Witterung ſtand noch unter dem Einfluß der kühlen Nordſtrömung. Ein kleines Teilhoch bringt heute morgen faſt durchweg wolkenloſes Wetter. Von Weſten her rückt jedoch unter dem Einfluß einer großen Aktlantiſchen Zyklone, die bereits herbſtlichen Charakter zeigt, erneut Be⸗ wölkung und ein Regengebiet heran. Wir werden bald wieder anklonale Witterung bekommen. 5 & Offenbach a.., 21. Aug. Im nahen Lämmerſpiel wurden ſeit geraumer Zeit Enten geſtohlen, ohne daß es ge⸗ lang, den Täter zu ermitteln. Dieſer Tage kamen nun wieder 13 Enten abhanden. Ein Fremder wurde beobachtet, wie er den Enten nachſtellte. Die Nachbarn wurden alarmiert und dem Dieb nachgeſtellt. Dieſer zog jedoch, in die Enge ge⸗ trieben, ſeinen Revolver und feuerte planlos auf ſeine Verfolger ab, um ſchließlich unerkannt im Walde zu ent⸗ kommen. Aus den Rundfunk-Programmen Freitag, 23. Auguſt Deutſche Sender Berlin(Welle 418), Königswuſterhauſen 20 Uhr: Walzer. Breslau(Welle 253) 20.15 Uhr: folge in Lebensläufen. Frankfurt(Welle 390) 12.15 Uhr: Schallplatten; 16.15 Uhr: Hausfrauen⸗Nachmittag; 17.30 Uhr: Von Stuttgart: Konzert; 20.45 Uhr: Das Märchen, eine kitſchige Begebenheit; anſchl.: Der Mörder, eine ärgerliche Begebenheit; 22 Uhr: Walter⸗ Niemann ⸗Stunde. Hamburg(Welle 372) 20 Uhr: Ut de Ort Slogen, Neederbütſch Schauſpiell in 4 Akten; 22.15 Uhr: Konzert a. d. Regina⸗Palaſt. Königsberg(Welle 276) 20 Uhr: Unterhaltungskonzert; 22.30 Uhr: Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſik. Langenberg(Welle 473).30 Uhr: Brunnenkonzert; 13.05 Uhr: Mittagskonzert; 17.35 Uhr: Veſperkonzert; 20.45 Uhr: Sommer⸗ feſtſpiele des Weſtdeutſchen Rundfunks: Talfun, Drama in vier Akten; anſchl. Nachtmuſik und Tanz. Leipzig(Welle 259) 20 Uhr: Orcheſterkonzert; (Welle 1635) Schickfale gebündelt, eine Hör⸗ 21 Uhr: Fahrt ins All, Hörſpiel in 4 Szenen; anſchl. Unterhaltungs⸗ u. Tanzmuſik. München(Welle 533), Kaiſerslautern(Wen 270 1120 Uhr: Schallplatten; 12.50 Uhr: Konzert; 16 Uhr: Nach⸗ mittagskonzert; 18 Uhr: Orgelkonzert; 21 Uhr: Kammermuſik. Stuttgart(Welle 360) 12 Uhr: Schallplatten, 16.15 Uhr: Konzert; 20 Uhr:„Der Bauer ſpricht“. 5 Ausländiſche Sender Bern(Welle 403) 20.30 Uhr: Konzert; 21 Uhr: dann Spätkonzert. Budapeſt(Welle 550) 20.10 Uhr: Opernabend, dann Schallplatten und Zigeunermuſik. Daventry(Welle 1553) 21 Uhr: tauchen, Varietévorträge. Mailand(Welle 501) 20.30 Uhr: Sinfoniekonzert; Canzſunk. Paris(Welle 1725) 20 Uhr: Schallplatten, dann Abendkonzert. Prag(Welle 487) 20.30 Uhr: Klavierkonzert, dann Militärmuſik von Brünn; Tanzfunk. Rom(Welle 441) 21 Uhr: Das Land der Glocken, Operette. Wien(Welle 517) 20.05 Uhr: Muſikaliſche Humoresken. Zürich(Welle 459) 19.50 Uhr: Schweizer Lieder; 20,30 Uhr: zert, dann bunte Stunde. Radio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz 6 2, 65— felephon 26547 Wollen Sie Ihre Anlage ſelbſt prüfen, wollen Sie über den Stand Ihrer Batterien unterrichtet ſein? Soll Ihre Station immer empfangsbereit ſein, dann kaufen Sie unſer Univerſal⸗ Meßinſtrument Voltmeter 6/120 V. zu nur Mk..50. Sie ſparen viel Aerger. Ihre Akkumulatoren werden innerhalb 24 Stunden geprüft und geladen, Leihbatterien ſtehen unſeren w. Kunden zur Verfügung. 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Rhein⸗ und Weſergebiet: Leichter Südweſtwind, wolkig. bewölkt. Alpen: Windſtill, bedeckt, örtliche Nachregen. kühl und regneriſch. Flugwetter 5 Nordweſtlich der Linie Karlsruhe Berlin Rügenwalde leichte, füdliche Bodenwinde, darüber durchgehend mäßiger bis friſcher Südweſt. Südöſtlich obiger Linie ſchmale Zone mit Windſtille am Boden und leichte ungeordnete Höhen winde. Weiter nordöſtlich leichte nördliche Bodenſtrömuſta, da yſtber ſtarke böige, Nordweſt⸗ bis Nordwinde, von Weſten Regen⸗ „ ſonſt meiſt heiter bei in der Ebene ſchlech⸗ Südweſtwinde. a Geſtern: kühl, Geſtern: mäßig warm, Geſtern: anhaltend 6. Seite. Nr. 387 Donnerstag, den 22. Auguſt 1929 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabeſ Werdet Imkerinnen Ein lohnender und befriedigender Frauenberuf Hart wie nie zuvor greift das Schickſal in das Leben der heute Lebenden. Wer Kraft und Mut in ſich fühlt, wird ſchnell nit klugem Sinn erfaſſen, wie er ſein Schifflein auf ſturm⸗ bewegten Wellen ſteuern muß, den Zagen, Hilfloſen aber wollen wir verſuchen helfen. Nicht alle Nerven ertragen das Berufsleben einer Stenotypiſtin, Telegraphiſtin, Buchhalterin ete. Mehr Sonne, mehr Naturfreiheit wünſcht ſo manches, bis auf wenige Tage im Büro feſtgehaltene junge Mädchen, manche Frau, und das iſt auch für die Geſundheit und das Emporwachſen einer kräftigen Generation unbedingt erfor⸗ derlich.„Folgt mir nach“, rufe ich deshalb den erwerb⸗ ſuchenden Frauen und den jungfrohen Mädeln zu,„werdet Imkerinnen!“ Weil dieſer Beruf verhältnismäßig verein⸗ zelt bis jetzt ausgeübt wird, will ich ausführlicher auf ſeine Schilderung eingehen. Gärtnerinnen wurden ſchon viele, aber wenn der Beruf befriedigen ſoll, ſo darf der Körper nicht zu zart ſein. Der Beruf der Imkerin erfordert in erſter Linie Geduld, Gewiſſenhaftigkeit und geſchickte Pflegehände, weniger körperliche Kräfte. Keine Kleintierzucht kann ſich mit der Bienenzucht meſſen, ſie iſt nicht nur ſachlich⸗materiell, ſondern auch ſeeliſch befriedigend. Die Beſchäftigung mit den Bienen wirkt erzieheriſch; man lernt ſich beherrſchen! Ich möchte weiter von den Bienen erzählen, von ihrer Hilfsbereitſchaft, ihrem Aufopferungsſinn, der ganzen Poeſie, die uns in ihrem Leben entgegentritt, drum lieben wir dieſe Weſen, die uns nicht nur ernähren, ſondern auch geſunden laſſen und ein Nahrungsmittel für uns liefern, wie es kein zweites gibt; denn Honig hinterläßt keinen Rückſtand im Magen, ſondern tritt, wie er iſt, blutaufbeſſernd, die Herz⸗ tätigkeit anregend, in unſeren Körper. Die Anwendung des Honigs in Küche und Haushalt, die Bereitung des germa⸗ niſchen Mets iſt vielfach vergeſſen, laßt dieſe Kenntniſſe wieder aufleben! Wir brauchen keinen Auslandshonig, unſere Fluren bieten genug und ſogar von größerer Güte und Feinheit. Als ganz junge Frau half ich erſt meinem Mann bei der Bienenzucht, nicht aus Intereſſe an den Bienen, nein, ich ſchalt ſogar weidlich auf dieſe Liebhaberei. Es ſind jetzt über 30 Jahre her; wie ſchnell fand ich mich hinein, und als der Krieg meinen lieben Mann nahm, ſtand ich als Erbin auf ſeinem Muſterbienenſtand, übernahm alles und meine Kinder lern⸗ ten in den Kriegsjahren keinen Hunger kennen.— Gebunden und vollſtändig in Anſpruch genommen iſt man nur in der Schwarmzeit, welche hier Juni und Juli iſt, ſonſt kann man, namentlich wer nahe bei ſeinen Ständen wohnt, immer im Haushalt nach dem Rechten ſehen oder noch Gartenbau trei⸗ ben. Der Winter, Oktober bis März, iſt ganz frei und läßt Zeit für Nebenbeſchäftigung, je nach Begabung. Ob man nun ein Pachtgrundſtück oder ein Beſitztum hat, beides braucht kein erſtklaſſiger Boden zu ſein; es iſt jedoch ratſam, Beeren⸗ Obſt⸗ und Roſenkulturen anzulegen, um gewinnbringend jedes Erdenfleckchen ausznützen. Das Okulieren der Roſen, ſowie das Vermehren des Beerenobſtes habe ich deshalb in meinen Lehrplan mit aufgenommen. Eine große Kapitalsanlage gehört zur Imkerei nicht, man kann nach und nach vergrößern, erweitern und faſt alles ſelbſt ferti⸗ gen; man muß eben nur praktiſch ſein. Selbſt bei Mißernten wird ſich das Kapital noch annehmbar verzinſen.— Die Frau eignet ſich ſchon deshalb am beſten für dieſen Beruf, weil alles ſehr ſauber und ruhig gehandhabt werden muß. Nun zur Hauptſache, wonach wohl ſchon manche Leſerin dieſer Zeilen ängſtlich geforſcht hat:„Aber die Stiche!!“ Die Frage iſt berechtigt, ſieht man doch oft Männer, im Krieg ge⸗ weſene ſogar, vor einem Immlein ausreißen. Ich habe im letzten Sommer drei Stände bearbeitet, den meinen, einen von einem verſtorbenen und einen von einem erkrankten Im⸗ ker, und ich habe nur vier Stiche bekommen; vor ihnen ſchützt die„Kleidung der Imkerin“ ſowie das richtige Verhalten. und die Obſtverwertung Je nach Gegend und Art der Imkerei ſind Einnahmen von Honig, Wachs, Schwarm⸗ und Königinnenverſand zu verzeich⸗ nen. Wer außerdem vielleicht Kunſtwaben preßt für be⸗ kante Imker, erzielt noch kleine Nebeneinnahmen, die wir für die Allgemeinheit allerdings nicht in Betracht ziehen können. Immerhin kann man den Beruf als Exiſtenzmöglichkeit be⸗ zeichnen, da nach gutem Bienenhonig ſtets Nachfrage iſt. * Nun möchte ich jedoch noch eins bemerken: So einfach, wie der Laie ſich die Bienenzucht vorſtellt, etwa: Man ſetzt die Bie⸗ nen hin, ſchleudert nachher, und der Verdienſt iſt da,— nein, ſo einfach darf man ſich die Sache nicht denken! Es gehört ein In unſerer Kinderzeit hatte unſere Mutter, um erzieheriſch auf uns einzuwirken, die Figur eines kleinen Jungen namens Georg erdichtet, der ein Ausbund aller Tugenden war und uns bei jeder paſſenden Gelegenheit als Beiſpiel und Vorbild hingeſtellt wurde.„Georg hätte dies nie getan“, hieß es da wohl, oder„Georg ſchont immer ſein gutes Sonntagszeug“ Georg machte keine Flecken aufs Tiſchtuch, hatte immer ſaubere Fingernägel, machte ſeine Schularbeiten ohne Auf⸗ forderung, erledigte bereitwillig Kommiſſionen für die Mutter, beaufſichtigte ohne Murren die kleinen Geſchwiſter und war bei alledem von bezaubernder Höflichkeit und Liebenswürdig⸗ keit.„An Georg ſollt Ihr Euch ein Beiſpiel nehmen“, ſagte die Mutter oft,„der iſt viel artiger als Ihr“.— Anfangs hörten wir dieſe Lobpreiſungen ſchweigend und nicht ohne Be⸗ ſchämung an, aber gar bald wich dieſes Gefühl dem eines herz⸗ haften Widerwillens gegen ſoviel Tugend und mein jüngſter Bruder ſprach uns allen aus der Seele, als er eines Tages den dringenden Wunſch äußerte, dieſem Georg einmal zu be⸗ gegnen.„Was würdeſt Du denn tun?“ forſchte die Mutter und ſie war nicht wenig überraſcht, als prompt die Antwort kam:„Ich würde ihn mal ganz fürchterlich verhauen!“ Darauf verſchwand das Idealbild Georg in der Verſenkung und Mutter erfand andere Methoden, um unſer rauhen Sitten zu veredeln. Dieſe kleine wahre Geſchichte zeigt zur Genüge, wie vor⸗ ſichtig man damit ſein muß, Kindern andere Kinder, gleich⸗ zeitig ob exiſtierend oder nicht, als Modell hinzuſtellen. Gewiß, ohne Beiſpiel und Vorbild kommen wir nicht aus in unſerem Streben, unſere Kinder zu tüchtigen und guten Meuſchen zu erziehen, aber es iſt eine ſehr wehtige Frage, wie man ihnen Beides nahebringt. Das Ungeſchicklichſte, was man tun kann, iſt z. B. ihnen andere Kinder als Vorbild hin⸗ zuſtellen.„Sieh einmal Hänschen B. an oder Urſula.“, ſagt wohl die Mutter zu ihrem Sprößling.„Wie wohlerzogen und artig ſind die! Wie flott wiſſen ſie zu antworten und wie lieb und offen gucken ſie einen dabei an! So nett und ſauber ſehen ſie aus— ja, das ſind wirklich wohlerzogene Kinder, an denen Du Dir ein Beiſpiel nehmen könnteſt!“ 7 Nun ſind vielleicht dies geprieſene Hänschen oder die rei⸗ zende Urſula ganz geriſſene Rangen, die einen gewiſſen Schliff haben, ſich Erwachſenen gegenüber als Tugendbolde zu be⸗ nehmen verſteßen und dabei voller Streiche, wenn nicht ſchlim⸗ merer Eigenſchaften ſtecken. Mutter weiß das nicht, und ihre Kinder ſagen ihrs nicht, denn man hat ſie— mit Recht— ge⸗ lehrt, daß Klatſchen häßlich iſt. Aber ſie nehmen dieſen Lob⸗ geſang ſtillſchweigend hin als das, was er iſt, nämlich eine Verkennung der Tatſachen, ſie wundern ſich vielleicht etwas, daß Mutter nicht ſchärfer ſieht, und unwillkürlich erwächſt ihnen daraus eine vielleicht erſt unbewußte und allmählich Frauenüberſchuß und Heiratsausſichten Von Ina Wolters „Meine Tochter muß einen Beruf ergreifen“, hört man jetzt ſo manche Mutter ſagen,„denn einen Mann bekommt ſie ja doch nicht!“ Selbſt wenn die größten Schwierigkeiten, die ſich heutzutage einer Ehe in den Weg ſtellen, nämlich Woh⸗ nungsnot und Erwerbsunſicherheit, beſeitigt würden, ſo ſind die Ausſichten des jungen Mädchens von heute,„unter die Haube zu kommen“ doch ſehr geringe! Denn wir haben ja in Deutſchland nach dem Kriege einen ſo großen Frauenüber⸗ ſchuß, daß die Heiratsausſichten für unſere Töchter ſchlechter als je find! Alſo ſoll ſich unſere Tochter nach einem guten Be⸗ kuf umſehen, der ſie ernährt und ihr einen Lebensinhalt gibt, wenn ſie ledig bleibt. Wenn die vorſorgliche Mutter dies ſagt und dies Ziel ver⸗ folgt, ſo handelt ſie gut und vernünftig, und jedenfalls iſt es ſo für Mutter und Tochter beſſer, als wenn ſich beide nach dem üblichen Verfahren früherer Zeiten reſigniert und fruchtlos hinſetzen und auf den Freier warten, der nicht kommt. Aber kann er wirklich aus zahlenmäßigen Gründen nicht kommen? Sind der Frauen bei uns z. Zt. tatſächlich ſo viele, daß ihre Heiratsausſichten dadurch ernſtlich beeinträchtigt werden? Ein Blick in das ſtatiſtiſche Jahrbuch gibt hierüber intereſſante Aufſchlüſſe. Einen gewiſſen Frauenüberſchuß hatten wir auch ſchon vor dem Kriege. Im Jahre 1907 z. B. kamen in Deutſchland auf 1000 männliche Einwohner 1027 weibliche. Das trat aber nicht ſo in Erſcheinung, weil die meiſten Frauenüberſchüſſe ſich naturgemäß in den Großſtädten ergaben, wo u. a. viele junge Mädchen teils aus Ausbildungs⸗, teils aus Erwerbsgründen (als Hausaugeſtellte ete,] zuſammenſtrömten. Auf dem Lande war das Zahlen verhältnis der beiden Geſchlechter annähernd gleich bezw. günſtiger, wie dies übrigens auch heute noch der Fall iſt, und in den mittleren und kleinen Städten, namentlich den Landſtädtchen, überwog ſogar nicht ſelten das männliche Geſchlecht. Heute iſt das anders: Die Kriegsverluſte haben den Frauenüberſchuß bedeutend erhöht und die wie nach jedem Kriege auch diesmal zu beobachtende größere Geburtenzahl [männlichen Nachwuchſes hat das Mißverhältnis wohl beſſern, doch keineswegs ausgleichen können. Nach dem Ergebnis der letzten deutſchen Volkszählung kommen z. Zt. auf 62,3 Millio⸗ nen Einwohner etwa 32,2 weibliche; 1000 männlichen Deutſchen ſtehen demnach durchſchnittlich 1068 weibliche gegenüber. Im Gegenſatz zur Vorkriegszeit ſind aber jetzt die Frauen der Mittel⸗ und Kleinſtädte am ungünſtigſten daran. In ver⸗ ſchiedenen Großſtädten, namentlich in denen des Induſtrie⸗ gebietes, iſt ſogar das umgekehrte Verhältnis zu beobachten. So iſt z. B. in Bochum, Mühlheim, Gelſenkirchen, Duisburg der Mann in der Ueberzahl(je 1000 Männer und je 977, 999, 956 bezw. 963 Frauen). Ob dieſe Städte nun deshalb ein Do⸗ rado der Eheſchließungen ſind, bleibt dahingeſtellt. Der tiefere Grund dieſer Zahlenverſchiebungen wird wohl in der heutigen größeren Schwierigkeit für weibliche Kräfte liegen, in den Großſtädten Arbeit zu finden, ſowie in den mannigfachen Be⸗ rufsveränderungen der männlichen aus dem gleichen Grunde und in deren Zuſammenſtrömen in den Induſtriezentren auf der Suche nach Arbeit. Intereſſant iſt die Tatſache, daß in Sachſen, ja in Sachſen, wo bekanntlich die ſchönen Mädchen auf den Bäumen wachſen, ihrer auch am meiſten gedeihen——— d. h. Sachſen hat den größten Frauenüberſchuß! Aber das alles braucht uns immer noch nicht zu entmutigen. Wenn man nämlich dieſes ganze Problem des Frauenüberſchuſſes unter Berückſichtigung des Lebens⸗ bezw. Heiratsalters betrachtet, ſo ergibt ſich eine über⸗ raſchende Tatſache: 1910 fand ſich zahlenmäßig für jede ſiebente heiratsfähige Frau kein Mann im paſſenden Alter. 1925 da⸗ gegen ergab ſich ſchon, daß für jeden 23. Mann keine Frau da war, und es iſt vorauszuſehen, daß ſich dieſes Verhältnis in einigen Jahren noch weiter zu Gunſten der heiratsluſtigen Mädchen und zu Ungunſten der heiratsluſtigen Junggeſellen verſchieben wird. Von anderen Faktoren, als den rein zahlen⸗ mäßigen abgeſehen, ſind alſo die Heiratsausſichten für die jun⸗ gen und jüngſten Generationen ünſerer Töchter keineswegs als ſchlecht zu bezeichnen! reiches Wiſſen dazu, um ſich ſelbſt vor Schaden zu ſchützen, eine läſſig oder verkehrt betriebene Imkerei bringt natürlich nichts ein. Unbedingt muß eine genügende Ausbildungszeit darangewandt werden, um nachher erfolgreich die Imkerei— evtl. mit Roſen⸗ und Beerenobſtkulturen— betreiben zu kön⸗ nen; denn es iſt nicht ratſam, durch eigenen Schaden erſt nach und nach klug zu werden; kommt ernſter Erwerb in Frage, ſo müſſen wir feſten Grundſtein legen. Die erſte deutſche Im⸗ kerinnenſchule befindet ſich in Weimar, Bürgerſchulſtraße 4, und ich rate, ſich von dort Proſpekte ete. kommen zu laſſen. Es iſt ein ſtolzes Bewußtſein, tritt man in ſein Bienenhaus und ſagt ſich: Hier iſt Dein Reich, Dein Eigentum, hier walteſt Du und leiſteſt poſitive Aufbauarbeit, nicht nur für Dich, ſondern auch für die Geſamtheit Deines Volkes! Darum ſchließe ich mit der Wiederholung des Rufes an meine Schweſtern, mit dem ich dieſe Zeilen begann: Werdet Imkerinnen! Clara Meller, „Andere ſind viel artiger als Du Was man Kindern nicht ſagen ſoll ſchärfer werdende Kritik an ihrer Autorität auch in anderen Dingen. Oder aber, die Lobſprüche ſind berechtigt. Dann iſt aber zehn gegen eins zu wetten, daß die Kinder das ihnen vor⸗ gehaltene Beiſpiel nicht leiden können. Sie hätten ſich viel⸗ leicht von dem Kinde ſelber beeinfluſſen laſſen, wenn man es ihnen nicht ſo geprieſen hätte. So aber regt ſich prompt der Widerſpruchsgeiſt; und ſie bezeichnen jenes, das ſie ſonſt viel⸗ leicht ganz gut leiden konnten, als„Zierlteſe“ oder„Tugend⸗ michel“. Es wird alſo gerade das Gegenteil von dem erreicht, was die Mutter beabſichtigte. Kinder ſollte man überhaupt nicht miteinander vergleichen. Denn man bildet ſie auf der anderen Seite auch leicht zu Phariſäern heran, die ſich ihrer Eigenſchaft als„Vorbild“ ge⸗ nau bewußt ſind. Nichts Häßlicheres, als wenn man ſolch einen kleinen Tugendſpiegel ſozuſagen im Gefühl der eigenen Vortrefflichkeit einherſtolzieren und ſich über Klaſſengenoſſen oder Geſchwiſter bewußt oder unbewußt, mit Worten oder in Gedanken erhaben ſieht! Da geht die Kindlichkeit verloren, und ſo werden oft jene Vortrefflichen gezüchtet, die ſpäter im Leben alles beſſer wiſſen, und können ſich von ganzem Herzen unbeliebt machen! Beiſpiel und Vorbild müſſen durch Tat und Weſen, aber unabſichtlich durch Gewohnheit wirken, nur ſo können ſie nützen. Das ſollten ſich auch die Mütter geſagt ſein laſſen. Es hilft ihnen nichts, wenn ſie ſelber z. B. eine ihnen fremde und zwangvolle Poſe einnehmen, um vor ihren Kindern als Vorbild dazuſtehen. Kinder ſehen ſcharf und wiſſen ſehr wohl Echtes von Unnatur zu unterſcheiden. Erzieht Euch ſelber beizeiten zu großen Gewohnheiten, die Ihr ganz ohne Abſicht übt, dann werden ſich Eure Kinder am eheſten ein Beiſpiel an Euch nehmen! M. G. Frauenleben- Frauenſtreben Ein Abendgymnaſium auch für Frauen iſt in Berlin er⸗ öffnet worden. Die Teilnehmerinnen müſſen abgeſchloſſene Volksſchulbildung nachweiſen können, im Berufsleben ſtehen und dürfen nicht unter 18 Jahre alt ſein. Das Schulgeld be⸗ trägt halbjährlich 10 Mark. Bücher ete. werden bei Bedarf unentgeltlich beſchafft. Anmeldungen an das Luiſen⸗Ober⸗ lyzeum Berlin, Ziegelſtraße 12. Ein Altersheim für Krankenpflegerinnen hat die Gruppe Bayern der Berufsorganiſation für Krankenpflegerinnen im 5. Wohlfahrtsverband in München errichtet. 77 Zimmer bezw. Kleinwohnungen wurden im Herbſt vorigen Jahres bezugsfertig und 72 in dieſem Sommer. Nach dem Muſter der Kleinrentner⸗Altersheime in anderen Städten nimmt das Altersheim auch alte und bedürftige Kleinrentner auf, die ihre größere Wohnung zur Verfügung ſtellen. Ein Verein kinderreicher Mütter hat ſich in Amerika gebildet, der ausreichende Erholungszeit für überlaſtete Haus⸗ frauen und Mütter durch Mithilfe kinderloſer Frauen erſtrebt. Der Verband der heſſiſchen Krankenkaſſen hat in Als⸗ bach a. B. ein Frauenerholungsheim errichtet. Das „Haus Hirſchpark“, ein kleiner Herrenſitz mit 17 Morgen Land, wurde zu einem freundlichen Heim umgebaut, das 54 Erholungsbedürftigen auch für den Winter Aufnahme bietet. Rund 30 weitere Gäſte ſind in Alsbach ſelbſt in Privatquar⸗ tieren untergebracht. Die Koſten für den Bau, ungefähr 250 000 Mark, ſind durch Pfennigumlagen von Arbeit⸗ nehmern und Arbeitgebern im Verhältnis von 2 zu 1 auf⸗ gebracht worden. Schluß des redaktſoneſſen Teils Deutsche Frauen arbeitet nur mit den besten deutschen SSHNE R. Zu verlangen in jedem einschlägigen Geschüft⸗ Erkorderlicken Falles werden auf Wunsch von der Firma Sarl Me à SBhne A.-,, Freiburg i. 8. Berugnquollen zufgegoben- Donnerstag, den 22. Auguſt 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 387 Sportliche Abſchluß des Budapeſter Turniers Ungarn Turnierſieger.— Schweden Zweiter von Deutſchland.— Deutſchland ſchlägt am letzten Tage England 61 In Budapeſt wurde am Dienstag das große Waſſerball⸗Länder⸗ turnier abgeſchloſſen. Ungarn, deſſen Turnierſieg bereits am Sonn⸗ tag ſicherſtand, holte ſich noch einen fünften Sieg, indem es Belgien ganz überlegen mit 711(:0) Treffern ſchlug. Schweden ſicherte ſich den zweiten Platz durch einen:2(:1) Sieg über Frankreich. Auf den dritten Platz kam Deutſchland, das diesmal Blank im Tor ſtatt Bähre J und Protze im Sturm für Kühne ſpielen ließ und mit einer recht guten Leiſtung England 611(:1) ſchlug. Die Endplazierung iſt: 1. Ungarn 40:11 Tore, 10:0 Punkte; 2. Schweden 15:14 Tore, 718 Punkte; 3. Deutſchland 24:17 Tore, 6˙4 Punkte; 4. Belgien 13117 Tore,:5 Punkte; 5. Frankreich 17:28., :9 Punkte; 6. England 12:28 Tore,:9 Punkte. Die Kämpfe des letzten Tages wurden durch einen Gewitterregen verzögert. Trotzdem füllten wieder 5000 Zuſchauer die Tribünen des Kaiſerbades. Der durchaus verdiente Turnierſieg der Ungarn löſte natürlich wieder einen ſchwer beſchreiblichen Jubel aus. Mit einem von der Stadt Budapeſt am Abend gegebenen Bankett fand die Ver⸗ anſtaltung ihren Abſchluß. Deutſchland— England:1(31) Die deutſche Mannſchaft war umgeſtellt. Für Bähre I ſpielte der Nürnberger Blank im Tor, der ſich ganz ausgezeichnet hielt und mit das Hauptverdienſt am Zuſtandekommen der klaren Tordifferenz hat. Kühne war im Sturm durch Protze(Hellas Magdeburg) aus⸗ gewechſelt. Blitz(Belgien) hatte die Spielleitung und gefiel dies⸗ mal. Energiſche Angriffe der Engländer in den erſten Minuten ſcheiterten an Blank. Amann verwandelte eine Vorlage von Protze zum deutſchen Führungstor. England lag wieder im Angriff, konnte aber Blank nicht ſchlagen. Ein Alleingang von Bennecke brachte das zweite Tor, wenig ſpäter erhöhte Cordes auf:0. Kurz vor dem Wechſel kamen die Engländer dann noch durch ein für Blank un⸗ haltbares Tor zum Ehrentreffer. Nach der Pauſe ſchoß Protze auf Vorlage von Gunſt einen vierten Treffer. Bei England ſchied der indisponierte Sutton aus und Deutſchland ſtellte Protze freiwillig heraus, um das Kräfteverhältnis wieder auszugleichen. Zwei Treffer von Bennecke ſtellten ſchließlich das Endreſultat von:1 her. In der deutſchen Mannſchaft gefielen diesmal bis auf Bähre II alle Leute, die Geſamtleiſtung war recht gut. Schweden— Frankreich:2(:1) Die Schweden kamen durch die große Schnelligkeit ihres Arne Borß und dank der ausgezeichneten Arbeit des Torhüters Naumann, der kaum zu ſchlagen iſt, zu einem verdienten Sieg. Ungarn— Belgien:1(:0) Die Ungarn waren in dieſem, von Dr. Nußbaum ⸗Deutſch⸗ land geleiteten Spiel zwar ſchwächer als beim Treffen gegen Deutſch⸗ land, blieben aber trotzdem immer ganz klar überlegen. Verteſſi und Keſerü II, der heute der beſte Mann der Magyaren war, ſtellten das Ergebnis bis zur Pauſe auf:0. Dieſelben Stürmer erhöhten dann auf:0. Belgien kam durch Lippens zum Ehrentor, mußte ſich aber dann noch zwei weitere, von Nemeth und Hommonay erzielte Tore gefallen laſſen. Meden⸗Schlußſpiele in München Der Deutſche Tennis⸗Bund hat jetzt den Spielplan für die Vor⸗ ſchluß⸗ und Schlußrunde der Medenſpiele feſtgeſetzt. An einem noch nicht beſtimmten Termin treten in Berlin die Bezirke III(Rot⸗ Weiß) und IV(Berliner Tennisverband) an, während die Bezirke& (Bayern) und XII(Baden) ihre Vorſchlußrunde am 14. September in München beſtreiten. Die Schlußkämpfe ſteigen bereits einen Tag ſpäter, alſo am 15. Septbr., ebenfalls in der bayeriſchen Metropole. 82 undſchau Der neue Schützenwellmeiſter Joſias Hartmann(Schweiz) beendeten internati Sieg und damit den Titel eines Zur errang bei dem ſoeben ner in Stockholm den Weltmeiſters 1929. onalen Schützen — Steherweltmeiſterſchaft Paillard⸗ Frankreich ſiegte im Kampf um die Radwelt⸗ meiſterſchaft über 100 Km., die auf der Zürich⸗Oerlikoner Zementbahn ausgetragen wurde, überlegen gegen ſeine Geg⸗ ner, von denen der Tjtelvertei frühzeitig au diger Sawall⸗Deutſchland chie d. Tennis Teunisturnier in Bad Homburg Die für das internationale Tennisturnter in Bad Homburg, das vom 22. bis 28. Auguſt ſtattfindet, vorgenommene Ausloſung ergab ſolgendes Bild. Im Herren ⸗Einzel ſpielen in der oberen Hälfte Bouſſus, Heydenreich, Hartz, Dr. Buß und in der unteren Hälfte du Plaix, Klopfer, Kuhlmann, Remmert, Lorenz und Froitz⸗ heim. Wenn nicht alles trügt, ſo iſt hier die Wiederholung des Ham⸗ burger Meiſterſchaftskampfes zwiſchen Bouſſus, dem neuen deutſchen Meiſter, und Altmeiſter Frpitzheim zu erwarten. Vorausſetzung iſt, daß Froitzheim ſeine körperliche Indispoſition überwunden hat. Im Damen⸗Einzel überragen in der oberen Hälfte Frau Fried⸗ leben und die Hamburgerin Hoffmann, während in der unteren be⸗ kannte Spielerinnen wie Schomburgk⸗Leipzig, Frau Richter, Frl. Menges und Frl. Wenzel⸗Frankfurt, ſowie Frl. Horn⸗Wiesbaden und die Düſſeldorferin Vormann ſtehen. Die Favoriten im Herre n⸗ Doppel um den Wanderpreis des Lord Dewar ſind in der oberen Hälfte Bouſſons—du Plaix, denen ſich Lorenz Kuhlmann, Klopfer Hartz u. a. zugeſellen und unter dem Strich vor allem Froitzheim Dr. Buß, wie hier auch das Paar Goſewich Remmert Beachtung ver⸗ dient. Das Gemiſchte Doppel ſieht als Favoritin Frau Fried⸗ leben Kuhlmann, die ihr erſtes Spiel gegen Menges—du Plaix zu beſtreiten haben. Der Sieger aus dieſer Begegnung tritt dann gegen den Sieger aus dem Treffen Hoffmann⸗Lorenz— Krug⸗Klopfer an. Sollte Bouſſus tatſächlich zuſammen mit Frau Schomburgk das Ge⸗ miſchte Doppel beſtreiten, dann dürfte dieſem Paar in der unteren Hälfte kein gleichwertiger Gegner entgegentreten können. Unſchlagbar ſollte im Damen ⸗Doppel eigentlich Frau Friedleben und Frau Schomburgk ſein. Den weiteren Paaren Richter— Hoffmann, Men⸗ ges—Vormann fehlt doch immer noch die Reife, die hier zu einem Endſieg notwendig iſt. Leichtathletik Finnlands Athletikmeiſter Zum Teil ganz ausgezeichnete Leiſtungen gab es bei den fin⸗ niſchen Leichtathletik⸗Meiſterſchaften in Wiborg. Sjßoeſtadt erzielte im 110 Meter⸗Hürdenlaufen einen neuen Landesrekord mit 15,3 Sek., aber auch die übrigen Leiſtungen können ſich ſehen laſſen. So warf Järvinen den Speer 66 Meter weit, während Wahlſtaedt die Kugel faſt 15% Meter weit ſtieß. Die neuen Meiſter ſind: 100 Meter: Kouponen 10,8 Sek.; 200 Meter: Järvinen 22,5 Sek.; 400 Meter: Huhta 51 Sek.; 800 Meter: Larva:57,63 Min.; 1500 Meter: Helgas 403,1 Min.; 5000 Meter: Loukola 14:48,7 Min.; 10 000 Mtr.: Loukola 31:22,4 Min.; 110 Meter Hürden: Sjoeſtadt 15,3 Sekunden(Rekord); 400 Meter Hürden: Mattileinen 55,5 Sek.; Kugelſtoßen: Wahlſtaedt 15,40 Meter; Diskus: Kenttä 43,77 Meter; Speer: Järvinen 66,17.; Hammerwerfen: Pörhöllä 48,4 Meter; Weitſprung: Topelius 7,08.: Hochſprung: Wahlſtaedt 1,85 Meter; Dreiſprung: Tulikoura 14,66.: Stabhochſprung: Lindroth 3,80 Meter. Franz Freff geſtorben Mit Franz Freff iſt ein bekannter Mannheimer Sportmann aus dem Leben geſchieden. Vor längerer Zeit zog er ſich eine ſtarke Er⸗ kältung zu. Eine Operation ſollte ihm Linderung von ſeinem Leiden bringen. Die gelungene Operation berechtigte zu den beſten Hoffnun⸗ gen. Ueberraſchend kommt daher heute die Nachricht von dem Tode des erſt 28jährigen Sportmannes. Franz Freff war jahrelang aktives Mitglied der Leichtathletik⸗ und Handballabteilung des Vereins für Raſenſpiele Mannheim. Seit drei Jahren war er hauptamtlich angeſtellter Sportlehrer für dieſe Abteilungen. Seinen Bemühungen iſt es zu verdanken, daß der B. f. R. ſowohl in Hand⸗ ball als auch in Leichtathletik zu guten Erfolgen kam. So konnte die Leichtathletikabteilung im vergangenen Jahre den Wanderpreis des Laufes„Rund um den Friedrichsplatz“ gewinnen und dieſen Sieg auch in dieſem Jahr wiederholen. Die Erfolge der Handballabteilung unter der tatkräftigen Führung von Freff ſind bekannt. Freff war ein ehrlicher und überzeugter Sportmann, der nur für ſeine Sport⸗ idee lebte. Nicht nur der Verein für Raſenſpiele hat durch den To) von Freff einen großen Verluſt erlitten, auch wir verlieren einen geſchätzten Mitarbeiter. IJodes- Anzeige Unser lieber Vater, Schwiegervater und Großvater, Herr i Hermann Goethert entschlafen ist heute nach längerem Leiden sanft Mannheim(Hch. Lanzstrage 23/25), den 22. August 1929 Die trauernden Hinterbliebenen; Elisabeth Goeibert Natharina Funle Bernhard Brick u. Frau lara geb. Goethert Heinrich Nexer u. Frau Linel geb. Goethert 3 Enkelkinder vom Krematorium aus statt Die Feuerbestattung findet am 24. August 1929, nachmittags 2 Uhr 14901 Nach kurzer Krankheit entschlief sanft lieber Schwager, Onkel und Grobhonkel, Herr Wibelm Scherr tief betrauert von seinen Verwandten und Freunden im 60. Lebensjahre Unser Im Namen der Familie: Herbert W. Scherr Heidelberg, Mannheim, Bingen am Rhein den 22. August 1929 9342 Miet- Gesuche Laden m. kl. Wohg. innerh. Ring, Laufſtr., v. ſol⸗ vent. Mieter, kindl., geſucht. Angeb. u. W X 100 an die Geſchſt. 3963 Karlsruher Lebensversicherungsbank.-G. Ursprung 1835 Lebens-, Aussteuer- und Studiengeldversicherungen Gesamtvermögen Ende 1928: 56¼ Millionen RM. Darunter freie Reserven: 17 Vorsichtig ausgewählte, den Kapftalanlagen unter Ausschluß von Finanzierungsbeteiligungen. Millionen RM. 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Dabet iſt ohne Zwetfel als großer Gewinn zu buchen, daß a lle Schäden von den Verſichterten ſelbſt abge⸗ Wandt geblieben find. Es hatte bereits in den letzten Tagen ein Anſturm von Kündigungsandrohungen auf die Agenturen der Frankfurter Allgemeinen eingeſetzt. Weiter kann ohne Zwetfel die Neuregelung auf der Plusſeite die Tatſoche buchen, daß die große Verficherungsorganiſation mit ihrer Beamtenſchaft und ihren langjährigen Agenturen erhalten bleibt. Unterdeſſen hat nun das große Aufräumen begonnen, das Wochen und Monate, wenn nicht gar ein gutes Jahr für ſeine Erle⸗ digung beanſpruchen wird. Bei den Geſchäften der Frankfurter Allgemeinen Verſicherung handelt es ſich zumeiſt um ſehr kom⸗ plizterte und zur Zeit noch garnicht recht zu überſehende Ge⸗ ſchäfte. Erſt die genaue Aufrechnung aller Aktiven und Paſſiven wird zeigen, ob der Konkurs angemeldet werden muß oder ob eine Liquidierung oder gar eine Fuſion mit der neugegründeten Geſell⸗ ſchaft möglich bleibt. Das Schickſal der neuen Geſellſchaft wird alſo in erſter Linie von den Ermittlungsergebniſſen abhängig ſein Es bleibt möglich, daß die Allianz die neue Verſicherungsgeſellſchaft aufkauft. In dieſem Falle würde die jetzt übernommene Reſerve als Anzahlung auf die Kaufſumme zu gelten haben. Das direkte Geſchäft der alten Frankfurter Verſicherungsgeſellſchaft, das heißt die Summe aller abgeſchloſſenen Verſtcherungen, wird mit 35 Mil⸗ ltonen veranſchlagt. Ohne Sicherungen hat die Allianz vorerſt 12 Millionen zur Verfügung geſtellt erhalten, die in erſter Linie aus den eingegangenen Prämien ſich zuſammenſetzen. Heute Nachmittag wird der Reichsverband der Privatverſicherungen Beſchluß darüber faſſen, uh er die Rückgarantie übernehmen will. Eine Anzahl der Finanz⸗ geſchäfte der Frankfurter Allgemeinen ſollen übrigens auf ganz reeller und geſunder Grundlage erfolgt ſein, ſo daß man hier und da an⸗ nimmt, ein Konkurs werde ſich vermeiden laſſen. Gläubiger lagen In der Disconto Geſellſchaft in Berlin ſind heute vor⸗ mittag unter dem Vorſitz des Kommerzienras Frank zahlreiche Baukgläubiger und auch eingie andere Großintereſſen⸗ ten an der Frankfurter Allgemeinen Verſicherungs AG., auf Ein⸗ ladung des vr ereitenden Stillehaltekonſortiums zuſammengetreten. In der Sitzung, die zur Zeit noch immer andauert, nehmen an⸗ nähernd 100 Perſonen teil. Nach mehrſtündiger Dauer der Gläubiger⸗ verſammlung wurde ſie in den frühen Nachmittagsſtunden vorüber⸗ gehend kurz unterbrochen, um alsbald von neuem wieder von neuem aufgenommen zu werden. Da die Verhandlungen zur Zeit noch andauern, waren Angaben über ihre Ergebniſſe bisher nicht zu erhalten. Den Gläubigern wurde zunächſt ein Ueberblick über die ganze Lage gegeben, wobei man vor allem zahlenmäßig die in⸗ und ausländiſchen Verpflichtungen des Konzerns zu erfaſſen ſuchte. Dar⸗ nach ſoll verſucht werden, die anweſenden Bankvertreter namentlich ſoweit ſie unmittelbar fällige Forderungen beſitzen, eben⸗ falls zum Stillehalten zu veranlaſſen. Der Kaufpreis der Allianz In Ergänzung unſerer geſtrigen Mitteilung über die Verhand⸗ lungen betr. den Kaufpreis der Allianz, der ſich bekanntlich nach dem gewiſſen Schlüſſel für ähnliche Transaktionen bei Verſicherungen rich⸗ tet, ſoll ſich ergeben haben, daß ein Preis von 15 Millionen die Geſamtentſchädigung der Allianz, alſo ſowohl für die Uebernahme des Verſicherungsgeſchäftes, als auch für den Faſſonwert bdarſtellt. Gläubiger und Aktionäre werden alſo inſofern eine Enttäuſchung er⸗ leben, als man urſprünglich als Grundlage der Verhandlungen hierfür eine bedeutend höhere Summe erwartet hat. Allerdings ex⸗ folgt, wie uns beſtätigt wird, noch eine getrennte Abſchätzung und Bewertung der Rückverſicherungsverträge der Frankfurter Allgemei⸗ nen mit 810 Mill. J. Die Bewertung dieſer Rückverſicherungsver⸗ träge ſetzt aber die Löſung der Verbindung mit der alten Frankfur⸗ ter Allgemeinen und ihre Ueberleitung auf die Neue Frankfurter All⸗ gemeine, die bekanntlich ganz der Allianz gehört, voraus. Es iſt in⸗ ktereſſant feſtzuſtellen, daß dieſe Kaufabmachungen tatſächlich endgültig find. Auch die.⸗V., die naturgemäß die Beſchlüſſe zu ſanktionieren Hat, dürfte gegen den als vielſeitig für Gläubiger und Aktionäre un⸗ günſtigen Kaufvertrag letzten Endes nichts ausrichten können, da ſich weiterem Vernehmen nach die Allianz ein Vorkaufsrecht eigenen Aktien der Frankfurter Allgemeinen geſichert hat und dazu auf die noch weitere 4 Mill.„ nominell, die eine ausländiſche Verſicherungs⸗ geſellſchaft beſitzt, gleichfalls ſo gut wie feſt erworben hat. Während demnach der Beſitz der Allianz an Frankfurter Allgemeine Aktien vor⸗ läufig auf 60 v. H. des geſamten Frankfurter Kapitals zu ſchätzen iſt, wird die Uebernahme weiterer kleiner Aktien von der Allianz erſtrebt, ſo daß in der ao..⸗V. die Allianz mit Sicherheit über die notwen⸗ dige Majorität der Stimmen ſelbſt verfügen wird. Damit iſt alſo der abgeſchloſſene Kaufvertrag nicht gefährdet. 22; Abſchlußerwartungen. Bei der Maſchinen fabrik Augs⸗ burg⸗Nürnberg Ac. erwartet man trotz der Schwierigkeiten der deutſchen Großmaſchineninduſtrie im In⸗ und Auslandsabſatz die Verteilung der Vorjahresdividende von 6 v. H. Bei der Zeiß⸗ Ikon AG. erwartet man für das am 30. Sept. ablaufende GJ. 192829 die Verteilung von wieder 6 v. H. Dividende. * Zellſtoffabrik Waldhof zu Maunheim⸗Waldhof. Wir verweiſen auf den Proſpekt der Geſellſchaft anläßlich der Einführung von 10 Mill./ neuen Stammaktien zum Han del an dee n B rſen zu Berlin, Frankfurt, Köln und Man nheim im Anzeigenteil der vorliegenden Nummer. Der Geſchäftsgang des elf d. J a 5. res war nach der Proſpektmitteilung be fried igen d; über die Ergebniſſe des Geſchäftsjahres laſſen ſi chzur Zeit noch keine ge⸗ naueren Angaben machen. l * Bettriebsſtillegung der Gußwerke AG. Frankenthal— Auf⸗ tragsmangel. Die Geſellſchaft beabſichtigt ihren Betrieb am 1. September zu ſchlisßen. Sämtlichen Ageſtellten wurde be⸗ reits zu dieſem Termin gekündigt. Von den Arbeitern ſollen zum gleichen Termin die meiſten zur Eutlaſſung kommen: nur ein gerin⸗ ger Bruchteil wird bei den Aufraumungsarbeiten Verwendung fin⸗ den. Das mit 400 000%.⸗K.(das erſt im Oktober 1928 um 100 000% erhöht wurde) äusgeſtattete Werk beſchäftigte ungefähr 270 Arbeiter. Als Grund der Maßnahme wird Mangel an Aufträgen angegeben. Anhaltende Anſicherheit der Vörſen Mannheim unausgeglichen Die Börſe bekundet einen Marasmus, der kaum noch zu über⸗ bieten ſein dürfte. Die Ueberempfindlichkeit iſt faſt unerträglich und plötzliche ſtarke Kursumſchläge nachoben und unten ſind die Felge davon. Geſchäftsloſigkeit und Ordremangel tragen ihr Teil dazu bei. Trotz eher etwas günſtigerer Nachrichten aus dem Haag waren vorbörslich ausgeſprochen ſchwache Kurſe zu hören. bekannt wurde, Als dann zu daß England den Discont Daimler waren mit 0 Linoleum auf 298, Weſteregeln auf 229 und Zellſtof Waldhof auf 232 v. H. nach⸗ gaben. J. G. Farben unverändert. Lebhafteres Geſchäft entwickelte ſich in Maunh. Verſ.⸗Aktien, die mit 119.— R. umgeſetzt wurden. Frankfurt unſicher Die heutige Börſe war recht unſicher, da die Situation im Haag als ernſt angeſehen wird. Ferner verſtimmten der unſicher⸗ Verlauf der geſtrigen Newyorker Börſe ſowie die neuerlichen Gold⸗ abflüſſe der Bank von England. Doch konnte die Verſtimmung kein größeres Ausmaß annehmen, da in London wieder von einer Dis⸗ konterhöhung abgeſehen wurde. Die ſtark abgeſchwächten Kurſe im Vormittags verkehr lagen daraufhin zum Teil wieder etwas erholt, ſodaß gegenüber der geſtrigen Abendbörſe die Kursge⸗ ſtaltung nicht einheitlich war. Die Glattſtellungen der Spekulation waren zwar etwas eingedämmt aber es zeigte ſich auch kaum Unternehmung ſt, ſo daß ſich das Geſchäft in kleinſtem Rahmen bewegte. Die beſſeren hleſigen Geld⸗ marktperhältniſſe fielen kaum ins Gewicht. Stärker unter Druck lagen im Zuſammenhang mit den wierigkeiten innerhalb der Deutſchen Viscoſe⸗Konvention J. G. Farben, doch konnte ſich auch dieſes Papier ſpäter im Anſchluß an die wieder etwas gün⸗ ſtigere Beurteilung der allgemeinen Lage etwas beſſern, ſo daß der anfängliche Verluſt faſt wieder ausgeglichen wurde. Am Elektro⸗ markt lagen Ac. und Siemens bis 1,5 v. H. feſter, während Schuk⸗ kert, Lahmeyer und Geſfürel bis 1 v. H. einbüßten. Etwas ver⸗ mehrtes Intereſſe beſtand für Montan werte. Hier waren Har⸗ pener mit plus 3 v. H. fführend. Phönix lagen 1, Gelſenkirchen 15 und Mannesmann. v. H. feſter. Stärker vernachläſſigt eröffneten von internationalen Werten Spenska mit minus 3/ und Chade mit minus 1,50% Am Banken markt war die Tendenz nnein⸗ heitlich. Reichsbank plus 1,5 v.., dagegen Barmer Bank, Com⸗ merzbank und Dresdner Bank bis minus 1 v. H. Renten ſtill. jedoch gut gehalten. Im Verlaufe wurde das Geſchäft auf Deckungen etwas lebhafter; bis jetzt unbeſtätigte günſtigere Nachrichten aus dem Haag ſtimmten zuverſichtlicher, ſodaß ſich das Kursniveau allgemein um ca. 1 v. H. heben konnte. Frankfurter Allgemeine wurde mit 150/ genannt; in dieſer Angelegenheit iſt man beruhigter. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 6 v. H. unverändert. 5 l Berlin ſchwächer, ſpäter freundlicher Nach der rückgängigen geſtrigen Frankfurter Abendbörſe konnte man im heutigen Vormittagsverkehr durchweg Abgabe⸗ neigung feſtſtellen, die Kurſe wurden mehrere Prozent ſchwächer geſprochen. Die Vorbörſe brachte dann weitere Ver luſte, kurz vor Beginn zeigte ſich aber eine geringe Deckhungsnei⸗ gung der Spekulatſon, die geſtern aufgrund zahlreicher Ge⸗ richte Blankoabgaben vorgenommen hatte. Zudem glaubte man, auch Interventionen beobachten zu können, oder man hegte vielmehr die Hoffnung, daß die Banken hierzu ſchreiten werden. Die erſten Kurſe zeigten daher nicht das ſchwache Ausſehen der Vorhörſe, ſie lagen aber doch immerhin—2, vereinzelt bis 3 v. H. unter geſtrigem Mittagsſchluß. Die Unſſcher heit, die ſeit Tagen die Börſe beherrſcht, verhinderte aber auch heute eine Belebung. Die Bereiterklärung der Banken, die am 30. Sept., fälligen 140 Mill. Reichsſchatzanwerſungen zu prolongieren, blieb ohne jede Wirkuno, dagegen nahm man die Anleiheverhandlungen der Stadt Berlin geteilt auf. Der Ultimo machte ſich u. a. ebenfalls ſchon bemerdbar, man alaubt, daß Prolongationgeld im gleichen Umfange wie im vorigen Monat zur Verfügung geſtellt werden wrd. Tagesgeld war mit 5,5—8 leichter, dagegen lag Monatsgeld mit 9,25 10,5 v. H. —.— wieder feſter. Die Nachfrage ſoll ziemlich erheblich ſein. Waren⸗ wechſel nannte man mit 7,75 v. H. Deutſche A n IU ehen lagen un⸗ einheitlich, Neubeſitzanleihe ſchwächte ſich ſtark ab, Ausländer waren gut gehalten. Am Pfandbrieſmarkt herrſchte faſt völlige Geſchäfts⸗ loſigkeit bei eher abbröckelnden Kurſen. Im Verlauf wurde es etwas freundlicher, da die erwarteten Exekutionen au blieben und für den Montanmarkt einiges Intereſſe beſtand. Es ergaben ſich—2proz. Gewinne, Polyphon konnten ſich ſogar um 4 v. H. erholen, auch Neubeſitz lag etwas feſter. 5 5 5 Am Kaſſamarbt hielt die Zurückhaltung des Publikums an. Die Kursgeſtaltung war uneinheitlich. Frankfurter Allgemeine waren bei kleinſtem Umſatz mit 146/ ſchwächer, Continentale Lino⸗ leum wurden heute erſtmalig notiert. Der Kurs ſtellte ſich für die alten Aktien auf 307,50, für die jungen Aktien auf 298. Die freund⸗ lichere Tendenz hielt bis zum Schluß an, doch waren die letzten Kurſe auf Realiſationen der Tagesſpekulation wieder niedriger, ſte lagen aher zum großen Teil—2 v. H. über Anfang. Hamburg Süd, Deutſche Linoleum, Schuckert, Berger und Reichsbank waren ca. 3 v. H. feſter. Montane blieben gefragt.— Am Deviſenmarkt waren die Kurſe bei kleinen Umſätzen faſt unverändert; Dollar no⸗ tierte.1990, Schweiz lag weiterhin feſt 1924,75, nach 1924 Newyorker Ufance. London 484.80, Paris 391,50, Holland 4007 alles gegen Kabel⸗ dollar. Swapfätze unverändert 33 Stellen auf einen und 90 Stellen auf drei Monate aus⸗ Mannheimer Produktenbörſe vom 22. Aug.(Eigenbericht) Der heutige Produktenmarkt verkehrte in ruhiger Haltung. Aus⸗ landweizen wurde augeboten(alles in.] zu 29.33; inl. Weizen zu 2727,25; inl. Roggen 2121,25: ausl. Roggen 25; inl. Hafer 21,50 bis 22,50; ausl. Hafer 21,5023; inl. Braugerſte 2325; pfälz. Malz Futte f. 2 Mais auf Bezugſchein 21,25; Biertreber 2 2 2 177 18,50; Rapskuchen 187 Soyaſchrot 20; Trockenſchnitzel 11,7512; bad. Grünkern 40—55; Raps 42; Weizenmehl ſüdd. 39—40; Weizen⸗ brotmehl 31—32; Roggenmehl 60—70proz. 20—92; Weizenfuttermehl 11,75; Weizenkleie feine 10,25; Roggenkleie 11. Viehmarkt in Mannheim vom 22. Auguſt. Zufuhr insgeſamt 6 Stück. Im einzelnen wurden zugeführt und Lrlöſt für 50 Kg. Lebendgewicht in 1 103 Kälber, b) 7680, e) 68—74, d) 6064 1 Schaf, b) 52— 56; 110 Schweine, b) 9192, c) 92—93, d) 9091; 782 Ferkel und Läufer, bis 4 Wochen 28—33, über 4 Wochen 36—467 Läufer 4858.— Marktverlauf: Mit Kälbern mittelmäßig, geräumt; mit Schweinen ruhig, Ueberſtand; mit Ferkeln und Läu⸗ fern lebhaft. Berliner Metallvörſe 22. 8 Kupfer Blei 3 bez. Brief Gel bez. Brief Geld Januar 148.— 148,754 ,. 46,50] 45,20 Februar—.— 149,.— 142,25—.— 46.50 46,25 März—— 149,— 148,75—-.— 46.50 46,25 Apriſ—.— 149,25 149——.— 46,5046 25 Mai—.— 149,50 149,— 46.50 48.50 46,25 Juni—.— 149,50 149,— 46.50 46.50 Juli, 148,28 149,50 14925—— 46,75 45,50 Auguſt—.— 147,50 146,.——.— 46,50 45,50 Sept.— 146,75 146.25 46 25 46.25 46,28 Oltober 148.— 148 25 147,25— 46,50 46,25 Nov. 148,50 148.75 148,50—— 46,5 46,25 Dez.„ 148.50 148,50 J 46,25 486,50 46,25 Elektrolytkupfer, prompt, 170,75 Antimon Regulus 64 68 Orlg. Hütten⸗Alumt ium 190.— Silber in Barren, per kg 172,00 78.78 dal. Walz⸗„Drahtbarren 194.— Gold, Freiverkehr, 10 gr. 28,00 29,20 Hüttenzinn, 99 v. H. Platin, dto. 1 gr.—10 Reinnickel, 98.99 v. 5. Preiſe(ohne Edelmetalle) für 100 Kg Londoner Metallvörſe Metalle in E pro t 5540 99. Silber U ſtand. 137/40) fein. i 5 2 ilber Unze ſtan 140) fein. Platin Unze E do. Ausl. 100 100,0 do. Elektw. 84, 75 84,75 Queckſilber 22,28 22,25 Zinn Kaſſa 208.5 209,8] Antimon Reg 7225 52.50 do. 3 Monate 212.6 i 1 213. 60Platin 14,0 do. Settlemen 208,5 249,7 Wolframerz 37 750 f do. Banka 220.5 221,[Nickel Inland 175.0 175,0 do, beſt ſeler 78 79—[ do. Straits 209.0 213.2] do. Ausland 175.0 175,0 do ſtrong sh 110,0 110,0 Blei prompt 28.—„. Zink prompt Alumin, Inl ö 21. 22. Kupfer Kaſſa 74.80 74.— do. 3 Monate 14,80 74.75 Setlementſpr. 78,75 74. Kupfer elektrol.] 84,75 84.75 22,85 Silber— r—————— Rurszeitel der Neuen Mannheimer Zeitung Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. bei Stückenotierungen in Mark je Stück Mannheimer Effektenbörſe 22. 1 22 21. Ludwigsh. A. Br. 213,0 fälz. Preßhefe 136,0 chwarß Storch. 168,0 0 Werger Worms 192,0 192.0 Bad. Aſſekuranz 162,0 182.0 Continent. Verſ. 80.8 Mannb. Verſich. 119.0 21. 8% Bad. St. UH. 2775, 7% Bab ſtom. Gd 82,758 9% U hafenstadt 89,— 8 10% Möom. Gold 101,0 3%„ Gold 90,— 9 9550 Gold 72.— 6% Farben dds 2d 122.0 Badiſche Bank 160,0 Pfälz.Hypoth. B. 185.0 Ah. Hypoth. Bt 148,0 Rh. Ereditbank 121,2 Südd. Disconto 190.0 Durlacher Hof 136,5 Eichbaum 1. 21. 10% Grkr. M. BA. 125,0 15%„ BA 140,0 Karlst.Räh. Hald 35,— C. H. Knorr 159,0 Konſerven Braun 73. Mannh. Gumm 40,.— Meckarſulm Fhrz. Pfälz. Müblenw 151,0 Portl. Zem. Heid. 131,0 Rh. Elektr..⸗G 150,0 Rheinmühlenw.—.——. Südd. Zucker 158,0 Verein diſch Oelf 68, Wanß& Freytag 99— Zellſtoff Waldhf 238,0 — 2 8 .⸗G. f. Seilind. 64.— Brown, Boverf 186,5 Daimler⸗Benz 50.— f Deutſche Linol. 301.0 Enzinger Union 86,— Gebr. Fahr J. G. Farben 217,0 217,0 Frankfurter Börſe Darmer Bankv. 127, 126.5 Bayr. Hyp. u. Wb. 148.0 0 Com. U. Privatb. 1789 0 Darmſt. u. Nat. 272.0 Deutſche Bank 164.5 D. Effekten Bank 123.0 D. Hyp. u Wechſ. 127,7 D. Ueberſee⸗Bank 100,0 D. Vereinsbank— Disconto⸗Geſ. 150,0 4 b 8. 010g Dresdner Bank 158,7 81.: 1 2 1 eh 2 85 0 5 g rkfrt. Hyp.⸗ 0 85% Grkr. Mh. 29 15.— Metall u. M-.—.— r 15 5 8% Preuß. Malt. Rite d. 8.———— fein Necder 8. 50% Preuß, Mogg..25 Nürnbg. Verein— hein. Braunk———.— 8% üdd⸗Jeſtwb. Heſt. Ered.⸗Anft. 2978 Mheinſtahl 99.— 282.0 Montan⸗-Aktien Eſchwetl. Bergw 196.7 Gelſenk. Bergw. 135,2—.— arp. Bergbau—.—— lſe Bgb. St. A. 212,0 Kali Aſchersleb. 227.0 Kali Salzdetfurth—.— 5 Kali Weſteregeln 234,22 Klöckner. 112,0 Mannesm.⸗R. 115.2 7 103.0 Mansfeld Akt—.——.— Feſtverzinsliche Werte 8% Reichsank 67,25 „„u.50 Uöſungſch. 1 11.20 2 ohne... D. Wertd.(Gold! D. Schatzanw. 20—.— % Schutzg. 14 4,85 Diedudwigsh. 20 72².0 164.0 [Ettiing Spinn. 215,0 9% Grkr. M. abg.—.— 3% Ry..⸗Don 68,— 2% Bad. Kom. Gd. 82, 75 85% Pfälzer 29-9 93,— 93 eh. Hop.. 25 94. 6½% Rhein. Sia 77,85 4½%% Pfalz. Lig. 75,— %%% Südb vr 82.— 72,80 74,50 b eining L 78.50 27-10 73.50 72.— Pfälz. Op. ⸗Bl. 135.0 Reichsdant 298,0 Rhein Creditbk. 121 2 Rhein Hyp.⸗Bk 145.0 Suüdd. Boden⸗C 157,0 Südd Disconto 128,0 Wiener Bankver. 12.75 Württ Notenbk 161,5 Allian n 280,0 Fe. N All. Vers. 150,0 185,0 297.0 1210 145,0 157 0 128.0 12.75 161.5 280,0 150,0 kf. R. u. Mitv.—.— Maunh. Berf.⸗G 110.0 Transport⸗Aktien 118 0 Salzw. Heilbr. 2218 Tellus Bergbau 116.0 BVKu.Laurahütte.50 Ver. Stahlwerke 115.5 Induſtrie-Aktien Eichb.⸗Manngh.. enninger K. Sr.—.— Schöfferh. Bind Werger öwen München 285.0 Mainzer St.⸗A. 217,0 285.0 Schwartz⸗Storch 102,0 192, 21. Bad. Uhren Bergm. Elektr..— Brem.⸗Beſig. Oel 62,80 Brown Boveri 1586.5 187.0 Tement Heidelb. 131,5 „ ftarſtadt 185,0 Chade 484.5 Chamott. Annw. 118.0 CThemiſche Albert 61.— Th. Brockhues 80.— Daimler Bens 90. Dt. Atlant.⸗T. 111,0 Dt. Eiſenhandel—.— Di. Erdöl.. 112.0 D. Golde u. S. Anft 149,0 Dit Linoleum 302.0 2 Geſfürel.. 210.0 Goldſchmidt Th. 78,107 Gritzner M. Durl. 55. Grün& Bilfinger 175,0 175,0 Haid& Neu 33, Hanfwerk. Füſſen 75.— 75. ilpert Armat 108,0 irſch Kupf. u. M. 133,0 80— Hoch⸗ u. Tiefbau 97.— e olzmann, Phil 105.0 80,28 Holzverkohl.⸗Id 83.— 8 11.0 Jung Erlangen 91,50 1120 unghans St. A. 62.— 447 Kamm. Kalſersl 142.0 —.— f. Rud.. 17. de gegaa 219.24 0 Kian Sch Sec 97 Dresd Sch nenpr 111.0 111,6 Knork, Hellbr. 160,0 Durkeon wer 2, Konſerv. Braun 75,.— Düſſel. Rat. Dürr 53. 8 Dyckerh. Widm— Kraus Ca. Lock 49.75 Lechwerke 106,5 14.— Lahmeyer& G0.—.— Sudwigsh. Walz. 113.0 21. Rein. Gebhesch. 105,0 Rheinelekt. B. A. 77.50 0 St. A. 148 5 Roeder, Gebr. D. 111.5 Rütgerswerke 82,— Schlinckæco. Hg 89, Schnellpr. Frkthl. 61.— 61 Schramm Lackf. 101,0 Schuckert, Nrbg. 224 5 Schuh. Berneis 54— Seilinduſt. Wolff 64,.— Siem e Halske—.—— 5 Sübd. Zucker 154,0 115.0 Tricot. Beſtaheim 60,80 Ver. Chem. Ind. 78,— Ver. deutſch. Oelf. 57.50 Vergt. Jute 115,0 Ver. Ultramarin 152.7 Ver. Zellſt. Berl. 108,1 Ba e St. 77.— 7 Bofgt& Häffner 222.0 Volth. Seil. u. K. 62.— 6 Eiſen Katſersl. 14.80 Elektr. Licht u. K 204,0 Elektr. Lieferung 8 Emag Frankf. 83, Enzinger⸗ Union 68. Eßlinger Maſch 37,85 Mainkraftwerke 108.1 i 123•0 2 Sbhne. 50,— 5 Miag, Mühld.—.. Weil 1090 Moenus St.⸗A. 27.— 27.— 3 ren e—.— Motoren Deutz 69.— genſtoff A 8. 55 bf 1580 1295 Motor, Oberurſ. 107,0—.—„Memel 139,0 Neckarſulmer Fg.. Waldhof. Petersuntonßerf. 121.5 121,5 ufa(Freiverk.). 89.— Bf. Näbm Kagf 28,— 24 78 Raſtalter Waga 14.—14.— Berliner Börſe Fe AnatSer. N 17,50 17,25 1 l 19,75 20.— 55& Schleich 107,0 ahr Gebr. Pirm— 1[e. 35 G Farben 2275 9%„Bonds 2 124,0 9 Jetter 88, Felt. Guilleaume— Sal Gas 126,0 Irkf. Pok. 4 Wit. 155.— Darraß. n..-B. 272,0 Dt. Aſtatiſche Bk. 65.25 Deutſche Bank 165, Dtſch.Ueberſee Bk. 100.010 Disconto Comm. 151,0 151, Dresdner Bank 155,5 Mitteld. Kredok.—.— Deſterr. Creditbk. 30.75 Reichsbank 296 2 Rhein. Creditbk. 121,2 Süddeutſch. Dise, 180,0 Feſtverzinsliche Werte Goldanleihe. 100,0 6% Reichsanl. 2887,50 87.50 Diſch-Ablöfgſch. 1 52,50 52,40 ohne Ablöſgrecht 11,15 10,70 5% Bad. Kohlen 89% Grkr. Mh. K.—— 5% Prß. Kalianl. 6,72 5% Roggenwert. 10.— Transport-Aktien Schantungbahn.70 G f. Verkehrw 184,2 Allg. Lok. u. Str. 158 5157.5 Suüdd. Eiſenbahn 122.2 119.0 0 Aicgg dg weng—— Sale Maſchin 121,0 279.0 5 Bert Karle Ind. 83,28 fi. Petoenſ aaf Br.⸗Beſigh. Oelf 68,25 Dtſche. Maſchfbr.—.— Deuiſche Linol, 2¹ 22. 21 21 1740 Hacethal Draht 92.50 92.78. Rheinfeld. Rraf 160 Augs aſch. alleſche Maſch. 94,5095— Rhein. Braunk. 7920 ammerf Spin 130.0 180.0 Rhein. Chamotte 9 75 f ann. M. Egeſt 37.80 35.— Rhein. Elektrteit 179.8 Ferner Gum 79,88 Rheinſtahl 122.0 arpener Bergb. 148.0 Riebeck Montan 134 2 Hartm Maſchin.——- Roſiter Zucker 45 50 . 96.50 Rückforth. Ferd. 9. ilpert Maſch. 110 7 Rütgerswerke 98. Hindrichs& Auff. 89,85 l Sachſenwerk 102.2 irſch Ku, 135 5 Sai 9 1 Feder 9e 95.— S 10 1870 165% 895 Eiſen 132.0 Schuberts Salzer Brown, Bov. EC. 137 0 ohenlohewerke 92,— Schuckert& Co. Buderuséiſenw. 78.75 5 Phil Holzmann 104.1 Schultheiß Paßh. 33 Cbartatz Wasser 106,0. Oichwerke.80 Sinne u.., Chem. Heuden 75.— 7 Je Bergbau 214.0218 Staer Kamm. 2 1239 Shen daten 80, e e e 0 Steewel Fün em Albert 62,80 ebr Junghans 62.50 8 3 Concord. Spinn. 76.50 8 Stolberger Zink 18 f Conti Caculſch. 163,1 Kahla Porzellan 78. Sudd Immob il. ſtaliw. Aſchersl. 1285 2 Gucker ft 5 Datmler Benz 51, Karſtadn 1178 0 90 Deſſauer Gas 190,6 F 112,0 8 Seien Diſch.⸗Atlant⸗T. 111 5 C. H. Knorr 16.0 hoerks Oelfabr. 92 5. Deuiſche Erdül 112,0 11l. Kolm& Jourd. 47.50 ,. Tietz Leonard 200 Otſch. Gußſtahl.„ Gebr. Körling 82.— Transradis 1441440 Deutſchegabelw. 72,15 Nraußck Cie. Lor 50.— Varztner Papter 122.2 , Fronpriaz Met. 64 50 B. B. Frkf Gummi 75, Ruffhäuf.⸗ Hütte.—, Ver. CEhennharl 71,80 5 971 5 Lahde 0 B. Diſch Nickelw 1608, S e 9. Hlanzſt. Eb. 294 Lindes Eis 188,0 155,0 C. Suse 08 1 1 B. Stahlwerke 116.1 Carl Lindſtröm 840.0 DStahl v. d 178.6 Dürkoppwerke 24.65 24, Lingel Schubfab. 49,25 50,— Der. Ult rn der 152 Dynamſt⸗Truſ 103.0 103, L. Loewe& Co. Vogel Telearnpß 75.25 Eiekrr giekerung 163,7 46,2 Lüdenscheld Her 12. oe ler Res 1550 Elktr. Licht u, K. 208,0 e Balg& Haeffner 422 222,0 Enzinger⸗unſon 86,7587, Magtrus A. G 18, Baſt Nürnberg 208,0 8. P. Bemberg. 310,0 ergmann Elekt. 224.0 Berl.⸗Gub. Hut 279.5 Berliner Maſchb. 77,25 Braunk. u. Brikett 184,2 Bremer Vulkan 111,0 Bremer Wolle 165,2 Dtſche. Steinzg. 208.0 Deutſche Wollw. 19.752 Diſch. Eiſenhdl. 72,85 304 0 Dresd.Schnellpr. 111.0 Dürener Metall 164.0 2 Gaggenau W. A. Eſſenersteinkohl 188,513 j J G. pabene 827— „G. Farben. 218.7 Feldmühle Bap 191,0 Felten,& Guill.. 189,5 Frankfurter Gas—— R. Friſter 133,5 Gebhard Textil.—— S oggenrentk 8,14 50% Bandſch. dog 9% Mexikaner 25,75 4% Türk. Ad. Ant. 5,80 %, Bogd.„& Frankf. Allgem. Stück u 00-— Induſtrie-Aktien Accumulatoren 184213 Adlerwerfſtfe 80 Alexanderwerk 32.— 1 orbd. loyd. 1116 Verein Elbeſchiſt 24.50 Bank-Aktien ant J. el. Werte 184 2 7,50 11788 Bank Braulnd 155, Ang. Elektr. ⸗G 104 0 1 SBarm Bankver, le7 8128 5 0 5 Derl Handelsg. 204 7 5 5 5 152 25*— elsg. 8 mien 5 5 1 Weintzt 176 015 5 üazelt dent, s ee Andt.80 Com. U 5 1 180 0 Gebr Großmann 16 80 188.0 Grun c Bilfinger 175,0 80,— Gruſchwitz Teztil 8, Gelſenk. Bergw. 136,0 Genſchow& Ko 82.— Germ. Portl.⸗B. 167,2 Gerresheimchlas 113.5 Ges. f. elkt. Unt. 210.5 Gebr. Goedhardt 20,0 Goldſchmidt Th J, Geitzner Maſch..80 4 2 Eſchw. Bergwerk 198.7 198.0 Mannesmann 116.6 Mansfelder Akt. 185.2 83. Maſch.Buckau. W. 16 218,0 Maximii 1 190, Mech. Web 139, Mez Söhne —— Miag⸗Mühlen 133.0 Miz& Geneſt 1370 61.— Neckarſulm. hrz 143% Oberſchl E. Her 7. 9 116“ Sderſchl Kotew 1050 20 Orenſt.& Roppel 220 1 oppel 38 Müßhldeim Berg. 103.0 1721 52,78 Phöniz Bergbau 10 46.50 Polyphon 8 175.2 d 65,15 fieis Markt- u. Kühlh. 182,0 Hütte 480 ind. 1811 49,50 124.0 Motoren Deutz 1 15 Nordd.Wollkäm. 137.0 Duwerke 230 U 5 Wanderer Werke 70.50 20 ab Verein 106.“ 0 Freiverkehrs⸗Murſe Weſteregel Alkal. 236. Wiesloch Tonw. Wiſſener Metall 118.2 Wittener Gußſt, ellſtoff Waldhof 237.“ tai Minen 64.— Petersb. J. Habt 2,2 Ruſſenbank 80 Deutſche Petrol. 60.— 3 2070 dler Kal—— Diamond 26,— Fanden 164,0 rügershall* Ronnenberg 1 Sloman Salpet. 80, 14.25 on Bapſet 0 üdſer Phosph, 28. Wicking⸗Cement 184, 8 Ua * * en enn n ꝗꝶS898 ³· VPE enn. eee . 3 Deionnerstag, den 22. Auguſt 1920 nene Mannheimer Zeitung[erbenb⸗ Ausgabe) . Seite. Nr. 387 N b b . Eel1s T 4 12 9 5 15** 7 * fe 8. f Die Zellſtofffabrik Waldhof iſt als Aktiengeſellſchaft im Jahre 1884 1 errichtet worden und hat ihren Sitz in Mannheim, ſie iſt berechtigt, 1 Filialen oder ſonſtige Zweigniederlaſſungen an anderen Orten zu 7 errichten. 3 25 Die Geſellſchaft hat zum Gegenſtand die Erzeugung und den Ver⸗ 7 kauf von Holzzellſtoff und ſonſtigen Papierhalbſtoffen und von Papier 10 jeglicher Art. Sie kann ſich auch mit der Beſchaffung und der Erzeu⸗ 8 agung von dieſem und ähnlichem Zweck dienenden Rohmaterialien, * mit der Weiterverarbeitung der Produkte und Zwiſchenprodukte be⸗ 7 faſſen. Sie kann ſich bei in duſtriellen Unterneh⸗ ö mungen beteiligen und ſolche erwerben, auch wenn . dieſe nicht in unmittelbarem Zuſammenhang mit den Hauptprodukten und ſonſtigen Erzeugniſſen 9 ſte hen. 9 Das Grundkapital betrug urſprünglich 4 750 000; es wurde bis 5 zum Jahre 1923 auf/ 403 000 000 erhöht, beſtehend aus/ 8 000 000 i 7% kumulativen Vorzugsaktien Lit. A,/ 55 000 000 6 kumulativen 5 Vorzugsaktien Lit. B, einſchließlich, 25 000 000 Schutzvorzugsaktien, 8 und/ 400 000 000 Stammaktien, einſchließlich, 200 000 000 Schutz⸗ 37 bw. Vorratsſtammaktien. 1 Die außerordentliche Generalverſammlung vom 20. Dezember 1924 hat beſchloſſen: a die 8000 Vorzugsaktien Lit. A auf 8000 Aktien à K, 70= N 560000 1. p) die 30000 Vorzugsaktien Lit. B auf 30000 Aktien à N60=„ 1800000 e) die 25000 Vorzugsaktien Lit. B auf 25000 Aktien a NN= 25000 d) die 200000 Stammaktien im Verhältnis von 10:1 auf 7 e ee,=„20000000 15 und von den 200 000000 Schutz⸗ bzw. Vorratsſtammaktien e e] 50000 Vorratsſtammaktien auf 50000 Verwertungs⸗ n j=„5 000000 2 1) 150000 Stammaktien auf 150000 Aktien à NA. 1 2„ 150000 t. insgeſamt 77 27535 000 5 umzuſtellen. 5 Durch Beſchluß der außerordentlichen Generalverſammlung vom 15 23. September 1927 wurde das nunmehrige Reichsmarkkapital um N. 7 140 000 auf R. 34 675 000 erhöht, und zwar durch Ausgabe von 200 auf den Namen lautenden 7 kumulativen Vorzugsaktien Lit. 4 zu je R. 700 und 70 000 auf den Inhaber lautenden Stammaktien zu je R. 100. Die mit der Kapitalserhöhung vom 23. 9. 1927 geſchaffenen 2 R. 2000 000 Vorratsaktien ſind zum Erwerb der finn. Mark 1 50000 000 Stammaktien der Oſakeyhtib Waldhof Aktiebolag in Kex⸗ 0 halm mit herangezogen worden. Ueber dieſe Beteiligung wird unten 25 ausführlich berichtet. 1 Die ordentliche Generalperſammlung vom 5. Juni 1928 hbeſchloß, 27 die auf R. 60 umgeſtellten Vorzugsaktien Lit B Nr. 190 000 in * 6000 neue Vorzugsaktien Lit. B Nr. 16000 zu R. 300 umzutauſchen 1 und xeſtliche R. 25 000 Vorzugsaktien Lit. B Nr. 3000155000 zu R. i mit den Nr. 600131000 zu verſehen. Der Beſchluß iſt in⸗ 75 zwiſchen durchgeführt worden.: 3. Durch Beſchluß der außerordentlichen Generalverſammlung vom „ 10. Dezemßer 1928 wurde das Grundkapital unter Ausſchluß des 5 8 geſetzlichen Bezugsrechtes der Aktionäre zur Stärkung der Betriebs⸗ 55 mittel ſowie zur Ausdehnung der Beteiligungen um R. 10 700 000 g. auf R. 45 875 000 erhöht, und zwar durch Ausgabe von 1000 auf den 1% Namen lautenden 77 kumulativen, zu 1157 rückzahlbaren, mit fechsfachem Stimmrecht für je R. 70 in den be⸗ kannten örei Fällen ausgeſtatteten, vom 1. Jauuar 5 1929 ab dividendenberechtigten Vorzugsaktien Lit. A zu je R. 700 e And 100 000 auf den Inhaber lautenden, vom 1. Jannar 1929 aß! 5 dividenden berechtigten Stammaktien zu je R. 100. 5 Die neuen Vorzugsaktien Lit. A, die mit den gleichen Rechten 5 wie die bisherigen 7% kumulativen Vorzugsaktien Lit.& ausge⸗ 5 ſtattet ſind wurden den Beſitzern der bisherigen Vorzugsaktien Lit.& 5 zum Kurſe von 100 7% überlaſſen und zwar wurden auf je R. 700 8 bisherige Vorzugsaktien Lit. 4 R. 700 neue Vorzugsaktien Lit.& 5 gewährt. 5 Von den neuen Stammaktien wurden R. 3 200 000 zum Kurſe 8 0 von 200 7 von einer Bankengemeinſchaft unter Führung der Süd⸗ 0 deutſchen Disconto⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim, übernommen mit 0 der Verpflichtung, dieſe den bisherigen Stammaktionären derart zum ö Bezuge anzubieten, daß auf je 10 alte Stammaktien zu je R. 100 7 eine neue Stammaktie zu R. 100 zum Kurſe von 200 7 zuzüglich 20 Börſenumſatzſteuer bezogen werden konnte. ö* Die weiteren R. 6 800 000 Stammaktien wurden von der gleichen g ö Bankengemeinſchaft übernommen mit der Verpflichtung, hiervon 7⁵ 1 R. 5 720 000 Stammaktien zur Sicherung der den Vorzugsaktionären . 4 und Obligationären der untenerwähnten finniſchen Geſellſchaft zu⸗ 0 3 ſtehenden Umtauſchrechte zur Verfügung zu halten und die reſtlichen 5 N 7 1 5 080 000 zur Verfügung der Geſellſchaft zu Verwertungszwecken N zu halten. 5 80 Der Dividendenanſpruch aus dieſen R./ 6 800 000 ruht bis zum „0 Zeitpunkt ihrer Verwertung. 5 .0 Die gleiche Generalverſammlung beſchloß ferner, die bisherigen 85 Nummern 320001470000 der 150 000 Stammaktien über je R. 1,.— zn dite Nummern 420001570000 abzuändern. 1 5 1 Das Grundkapital beträgt nunmehr R/ 45 375 000, eingeteilt in 90 9200 auf den Namen lautende Vorzugsaktien Lit. 4 19200 275 8 davon Nr. 1- 8000 zu je KM 70, 0 25 i Nr. 80019200 zu je N 700, 8 6000 auf den Inhaber lautende Vorzugsaktien .0 Lit. B zu je Ru 300 Nr. 16000, . 25000 auf den Inhaber lautende Vorzugsaktien 75 5 Lit. B zu je KM 1 Nr. 600131000, — 420 000 auf den Inhaber lautende Stammaktien 92 zu je NM 100 Nr. 1420000 und 758. 1850000 auf den Inhaber lautende Stammaktien 2 „ 5 zu je K 1 Nr. 420001570000. 11 Die Vorzugs⸗ und die Stammaktien tragen die fakſimilierten 95 Unterſchriften eines Auſſichtsratsmitgliedes und zweier Vorſtands⸗ 85 5 mitglieder. Die Stammaktien Nr. 200001420000 tragen außerdem die 30 Hand ſchriftliche Unterzeichnung eines Kontrollbeamten. 8 .5 Die urſprünglich über je., 1000 lautenden Vorzugsaktien Sit. A ſind mit dem Stempelaufdruck:„Umgeſtellt auf R/ 70.— Siebzig Reichsmark“, die urſprünglich über je P 1000 lautenden Vorzugsaktien Lit. 8 mit dem Stempelaufdruck:„Umgeſtellt auf Ra 1, Eine Reichsmark“, die urſprünglich über je P/ 1000 lau⸗ tenden Stammaktien mit dem Stempelaufdruck:„Umgeſtellt auf N. 100,— Hundert Reichsmark“ bzw.„Umgeſtellt auf R/ 1,— Eine Reichsmark“ verſehen worden. 5 1 5 Die 7% kumulativen Vorzugsaktien Lit. A gewähren gemäß Beſchluß der Generalverſammlung vom 23. September 1927 für je R. 70 in den Fällen der Beſetzung des Aufſichtsrats, Aenderung der Satzung und Auflöſung der Geſellſchaft 6 Stimmen, in allen anderen Fällen 1 Stimme; ſie ſind unter Ausſchluß des geſetzlichen Bezugs⸗ rechtes einem unter Führung der Slcödeutſchen Disconto⸗Geſellſchaft .⸗G., Mannheim, ſtehenden Konſortium, welchem außer der ge⸗ nannten Bank Mitglieder des Vorſtandes und Auſſichtsrates der Geſellſchaft ſowie dieſer naheſtehende Perſonen angehören, zum Kurſe von 100 7 überlaſſen worden und innerhalb des Konſortiums vertragsmäßig für die Dauer des Beſtehens der Vorzugsaktien gebunden. Die Uebertragung de 5 E en 8 r Vorzugsaktien Lit. A bedarf der Zu⸗ stimmung des Aufſichtsrates der Geſellſchaft, deren Erteilung ohne Angabe von Gründen verweigert werden kann. Auf die Vorzugs⸗ aktien entfallende Sonderſteuern trägt die Geſellſchaft. 8 Die Vorzugsaktien Lit. K erhalten eine nachzahlbare Vorzugs⸗ n 7, die e Lit. B eine ſolche von 6 7. Lit. B hat eine Stimme. 5 . 15 5 Recht, die Vorzugsaktien Lit.& und 1 teilweiſe nach mindeſtens ſechsmonatiger hlung von 1157 ihres Nennbetrages zu⸗ Gewinnanteile einzuziehen. Die General⸗ ung der Vorzugsaktien Lit. r Verfügung ſtehenden Rein⸗ Geſellſchaft erfolgen ſoll. Bei Vorzugsaktien ſteht den tien Lit. A und Lit. B er Abſti 8 b mung nziehung nach den für ver⸗ PROSPEKT über Reichsmark 10000OOO neue Stam 100000 Stück über je Reichsmark 100 Nr. 320001420000 offfabrik Waldhof Zu Manheim Waldhof. Herabſetzung des Grundkapitals maßgebenden geſetzlichen Vorſchriften ſtattſindet. Im Falle der Liquidation der Geſellſchaft erhalten die Vorzugs⸗ aktien Lit. A und Lit. B aus dem Liquidattonserlöſe, bevor eine Aus⸗ ſchüttung an die Stammaktien erfolgt, einen Anteil bis zur Höhe von 115.7 des Nennwertes zuzüglich etwa rückſtändiger Vorzugs⸗ gewinnanteile, während der darüber hinaus ſich ergebende Liquida⸗ tionserlös den Stammaktien allein zufällt. Bei der Liquidation haben die Vorzugsaktien Lit. A und die Vorzugsaktien Lit. B unter ſich gleichen Rang. Die Generalverſammlungen finden am Sitze der Geſellſchaft ſtatt. Der Vorſitzende des Aufſichtsrats kann in Ausnahmefällen einen anderen Verſammlungsort, jedoch nicht außerhalb Deutſchlands, be⸗ ſtimmen; die Geſellſchaft hat ſich bereit erklärt, als Verſammlungs⸗ orte außer Mannheim nur zu wählen: Berlin, München, Frankfurt a.., Stuttgart, Köln und Til ſit. In den Generalverſammlungen gewähren je R/ 70 Vorzugsaktien Lit.& in den oben angeführten drei Fällen 6 Stimmen, ſonſt 1 Stimme, je R/ 60 Vorzugsaktien Lit. B Nr.—6000 eine Stimme, jede Vor⸗ zugsaktie Lit. B Nr. 6001—31 000 und jede Stammaktie eine Stimme, einerlei ob die Aktien voll eingezahlt ſind oder nicht. Es ſtehen ſomit in den Fällen gemeinſamer Abſtimmung der verſchiedenen Aktien⸗ kategorien den 450 000 Stimmen der R. 42 000 000 Stammaktien Nr. 1 maktien Nr. 16000 295 000 der Verwaltung zur Verfügung ſtehende Stimmen der R./ 1 400 b00 Vorzugsaktien Lit. A Nr. 1— 9200, der R. 25 000 Vorzugsaktien Lit. B Nr. 600131 000 und der R. 150 000 Stamm⸗ aktien Nr. 420 001570 000 zu je R/.— gegenüber. In den Fällen, in denen die Vorzugsaktien Lit. A einfaches Stimmrecht gewähren, vermindert ſich die Zahl der der Verwaltung zur Verfügung ſtehen⸗ den Stimmen um 100 000. Die Gewinnanteile der letzten fünf Jahre ſtellten ſich wie folgt: 192% auf R/ 5360 000 Vorzugsaktien Lit. A, auf R. 1 800 000 Vorzugsaktien Lit. B, auf R. 20 000 000 Stammaktien; auf R/ 560 000 Vorzugsaktien Lit. X. auf R/ 1 800 000 Vorzugsaktien Lit. B, auf R. 20 000 000 Stammaktien 8 auf.,“ 560 000 Vorzugsaktien Lit. K, auf R. 1825 000 Vorzugsaktien Lit. B, auf R./ 25 150 000 Stammaktien: auf.,“ 560 000 Vorzugsaktien Lit. K, Lit. B, Dit. A. Ott. B, 245 auf R. 1825 000 Vorzugsaktien auf R. 25 150 000 Stammaktien: auf./ 700 000 Vorzugsaktien auf./ 1825 000 Vorzugsaktien 129⁵ 705 67 1928 bis 420 000 zu je R. 100 und der R. 1 800 000 Vorzugsaktien Lit. B 196% auf R. 30 150 000 Stammaktien. * 2) Darunter Bankguthaben Guthaben bei Tochtergeſellſchaften„ 752 130,1 ) In der Hauptſache Beteiligungen wie unten angegeben. Akfva Bilanz am 31. Dezember 1928 essa Nach denehmigung duroh Nach penehmlgung durch dle beneralwersammlung ils generalversammlung .—— NR NN N N Liegenſchafttn 5 842 248,79 835 107,09 Aktienkapital: Fabrikgrundſtücke, Eiſenbahn⸗ und Kai⸗ Vorzugsaktien Lit. K KM 700909, 5 Glase, 1965 353,64 1834 790,48 do.„ B 18900, 1 850 112 f benen 9190 55 370047 Stammaktie.213900— 34675000,— 34 675 000% Vorräte und Waldungen?“n) 90¹ 5 144,6 Reſerve fonds 10486 868,85 10486 868,88 bien); 188 e e, Anlelben ö 97˙——k— 16504759 19859 475,9 Avale. R 5242096, 57 ra es Lreditoren: 286337445 286837145 Wechſel 7777) ² 441 706,6 441 403.26 Rückſtellung für Löhne, Frachten, Anleihe⸗ Kaff 55„ 100 423,39 100 428,39 ern,*. 4321123, 10 4821 128,10 Borausbezahkte Zinſen, Verſicherungs⸗ Pachtverrechnung m. Tochtergeſellſchaften 437271. 487271.— prämien uw e 656 416,88 656 416,88 FFF 95280 5242096, 5 0 8 Effekten und Beteiligungen).. 10890 694,17 10890 694,17 Dr. Carl Clemm⸗Stiftung„ 189 460,59 25 5 Dr. Carl Clemm⸗Stiftung K 189 460,59 8 5 Geh. Rat Haas⸗Stiftung 8571,48 28 8 N Geh. Rat Haas⸗Stiftung.„ 8571748— 5 Invaliden⸗Alters⸗u.Hinter⸗ N Invaliden⸗Alters⸗u. Hinter⸗ bltebenen⸗Unterſtützungs⸗ a 11 bliebenen⸗Unterſtützungs⸗ 8 I— 0 8 kaſſq.„687 801.97 5 8 J(u.— für den folgende Verwen⸗ dung vorgeſchlagen wird: Abſchreibungen N 9543052,14 8 Zuweiſung z. Invaliden⸗ Alters⸗ 55 Kc bliebenen⸗Unterſtütz⸗ 85 Fugs kaſſee 50000, 150 000% 7% Divid. a. RN 70000. 8 Vorzugsaktien Lit. K 49000, 6% Dividene d. NH 825 600 Vorzugs⸗ aktien Lit. 3„ 109500, 18 /% Dividende a. K 80 150 000 Stamm aktien„ 4020009, 4½% Zinſen auf Genuß⸗ 5 rechte R 590000„ 28550. 1½% Tilgung aufGeunß⸗ rechte KM 590000„ 8850. 4213 900, RM 7 906 952.14„ Vortraganeue Rechnung. 376 685,01 376 685,01 * 8283 637,15 a 10149708454 97954 032,40 101 497084,54 97954 032,40 ) Fertigwaren und Halbfahrikate B 3 823 245,89 a 0) Anleihe von 1900, davon noch im Umlauf N 11550. Rohſtoffe und Betriebs materialien„ 7647 979,45 1 1% 5„ 209 700,.— V*„1908,„ 5 8 1100. ie 5 55 5 5 4493,16 . NA 6 040 240% 1 1022,.185,04 ſowie das ſpäter erwühnte in England aufgenommene Darlehen zu 8 und einige Hypotheken, die teils mit 5% teils mit.5 5 rl 1982 zinſen und früheſtens zum 1. Januar 1982 bzw. zum 1. kündbar ſind. ) Darunter Bankſchulden N 9 848 88999, Schulden an Tochter ⸗ geſellſchaften 8 163 779 48. K 290970 0 ) Darunter R 512 046,16 Aufſichtsratstantieme.— ) Darunter NM 4802 764.— laufende und aus dem Vorfahr rückſtändige Steuern. Nach dem Stande vom 31. März 1929 weiſen folgende Bilanz⸗ poſten weſentliche Veränderungen auf: Aktiva, 1. Anlagen nach Abzug der Abſchreibungen per 31. Dezember 198„„„„„. 23 018 085.18 2. Vorräte und Waldungen 24 810 126.24 „ ****— 7 darunter Holzvorräte., 12 798 112.12 DD 838 337.64 3, Bebihre ns 6 darunter Bankguthaben.., 23 275 085.95 Forderungen an Tochter⸗ 5 geſellſchaften„ 2619 270.56 Die Erhöhung des Bankguthabens hängt mit der Transaktion Kexholm und der Kapitalerhöhung zuſammen. 4. Kaſſe, Wechſel, vorausbezahlte Zinſen, Steuern uſw.„ 2019 149.26 5. Effekten und Beteiligungen„% 11372 102.02 a Paſſiva. 1. Anleihe Ri 18 958 800.90 2 e,, de darunter Bankſchulden., 1488 095.87 „Schulden an Tochtergeſellſchaften„ 15 900 018.08 (hängt mit der Transaktion Kexholm zuſammen) 3. Rückſtellungen für Löhne, Berufsgenoſſenſch. uſw.„ 5 308 284.28 Die Geſellſchaft beſitzt die überwiegende Mehrheit des: ., 3 000 000 betragenden Aktienkapitals der Papyrns.⸗G., Maunheim⸗Waldhof i — Bilanz am 31. Dezember 1928. Aktiva. Grundſtücke und Fabrikanlagen.“, 4 241 896.84 J. Abſchreib ungen 700 324.07 R./ 541 572,77 R. 8 541 572.77 2 die Paſſiva. Aktienkapital. e, 3 000 009.— Rücklagen——. 4 11 ˙ œAQm 4 301.50 Schuldverſchreibungen„„„„ 3„ 1263.85 Gläubiger. 5 5„ 0„ 8 8 2* 27 523 007.92 1 R. 3 541 572.77 80ll Gewinn- und Verlusfrechnung am 31. Dezember 1928 N 0 Unkoſten, Gehälter, Gewinnanteile, Verſicherungs⸗ Gewinnvortegg 300 Peiteige 1„„ 2 8 85 10554 79,66 Ueberſchuß auf Warenkonto und Ertrag aus Effekten? 2840887 Steuern und Umlagen)[ 48970361 7 l Gewinnſaldo.„ 00——· ↄͤ O 8283 637.15 23784 852,82 VVVVVJVTUTVTTVTTVTVTVVTVTCCCTCTCTCTTTTT R. 4 000 900 betragenden Aktienkapitals der Coſeler ö 123 784852, ) Darunter Ertrag aus Effekten und Beteiligungen N 222 588,30. Gewinn⸗ und Verluſtrechnung am 31. Dezember 1928. ö Soll. 1 1 Abſchreibungen auf Fabrikanlagen n., 700 824. 5 Haben. 1 5 „.% 700 Pachteinnahmen 5 Celluloſe Papierfabriken.⸗G., Berlin Bilanz am 31. Dezember 1928. 5 Aktiva,. Grundſtücke und Fabrikanlagen R. 9 044 608.834232 1 „. Abſchreibungen 623 121.16., 2421 482. Schuldner * 0 0* 60*** 8*—— 2 Paſſiva. 5 Aktienkapital! RR. 4 000 og, Reiß nnd 8 a RN 4400 0 Gewinn⸗ und Verluſtrechnung am 31. Dezember 1928. i S9 ll.. Abſchreibungen auf Fabrikanlagen., 628 12 i Habe n. f Pachteinnahmen f 628 121.1 ., 1 000 000 betragenden Aktienkapitals der Papierfabrik Weiß fſtein.⸗G., Dillweißenſtein N Bilanz am 31. Dezember 1928. 8 5 Aktiva.„ Grundstücke und Fabrikanlagen. R./ 966 334.91 0 J. Abſchreibungen 124 413.59 R/ 2—* 0„ Schulten! f i * Pafſiva. 5 Aktienkapital ˖„„%% R. 1 000 000.— CHVV˖VVVVVV(VVCVCV VVV 17 605.70 Anleihen„„%% M Ä.—« 14 719.21 R. T 582 52. 40. Sefte. Nr. 387 Reue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 22. Auguſt 1929 Gewinn⸗ und Verluſtrechnung am 31. Dezember 1928. Soll. Abſchreihungen auf Fabrikanlagen Haben. R. 124 413.59 CJJ%%%%00! md R. 124 413.59 Die Zellſtofffabrik Waldhof hat zur Vereinfachung der Geſchäfts⸗ führung die Fabrikbetriebe der vorgenannten drei Geſellſchaften ge⸗ pachtet. Die Pachtſummen ſind in der jeweiligen Höhe der Ab⸗ ſchreibungen der Geſellſchaften feſtgeſetzt. Die Zellſtofffabrik Waldhof hat den Aktionären der Geſellſchaften die mindeſtens gleiche Divi⸗ dende gewährleiſtet, die auf die eigenen Aktien verteilt wird. Außer⸗ dem iſt die Zellſtofffabrik Waldhof an ausländiſchen Geſellſchaften mit zuſammen hfl. 200 000, Lire 1575 000, nkr. 600 000 und ckr. 250 000 beteiligt, ſie beſitzt ferner eine Reihe weiterer, kleinerer Beteiligun⸗ gen, die nur in einzelnen Fällen 50% des betreffenden Kapitals überſteigen. Ueber die neue ausländiſche Beteiligung iſt folgendes zu berichten: Die Gründung der Oſakeyhtib Waldhof Aktiebolaget mit dem Sitze in Helſingfors wurde am 3. November 1928 vom Finniſchen Handels⸗ und Induſtrie⸗Miniſterium genehmigt. Die Eintragung der Geſell⸗ ſchaft in das Handelsregiſter erfolgte am 19. November 1928. Neben einer geſchäftsführenden Direktion beſteht ein Verwal⸗ tungsrat von 7 Mitgliedern. Das Tätigkeitsgebiet des Unternehmens umfaßt nach dem Ge⸗ ſellſchaftsvertrage die Fabrikation und den Verkauf von Zellſtoff, die Herſtellung und den Vertrieb von Gegenſtänden aller Art bei denen Holg als Rohmaterial dient, oder die mit dem Haupttätigkeitsgebiet ſonſt im Zuſammenhang ſtehen. 3 5 Die Jahresleiſtung des Unternehmens iſt auf 60 600 Tonnen 2 1000 kg Sulfitzellſtoff projektiert, deren Abſatz auf dem Weltmarkt exfolgt, da bekanntlich die finniſche Zellſtofferzeugung den dortigen Bedarf weit überſteigt. Von dem finn. Mark 120 000 000 betragenden Aktienkapital der Oſakeyhtiö Waldhof Aktiebolag hat die Zellſtofffabrik Woldhof finn. Mark 60 000 000 Stammaktien zu übernehmen, während die Firma Helbert, Wagg& Co., Limited, finn. Mark 60 000 000 8% kumulative, zu 110/ in toto zum oder nach dem 31. Dezember 1931 rückzahlbare Vorzugsaktien übernimmt und der finn ſchen Geſellſchaft eine An⸗ leihe in Höhe von& 498 000 gewährt, die zu 7% verzinslich und in jährlichen Amoctiſationen, beginnend mit dem 31. Dezember 1931 und endigend am 31. Dezember 1945, zum Kurſe von 102%% rück⸗ zahlbar iſt. Die engliſche Gruppe hat ſich als Leiſtungen der Zell⸗ ſtofffabrik Waldhof die Garantie für die 8“ Dividende der Vor⸗ zugsaktien während der Bauzeit der finniſchen Fabrik und für ein volles Geſchäftsjahr nach Beendigung der Bauzeit ausbedungen, ferner die Garantie der Zellſtofſſabrik Waldhof bezüglich des Kapi⸗ tals und der Zinſen der& 498 000 Anleihe, ebenfalls beſchränkt auf die Dauer der Bauzeit und für ein volles Geſchäftsfahr nach Be⸗ endigung der Bauzeit. Außerdem hat die Zellſtofffabrik Waldhof folgende Umtauſchrechte zu gewähren: je finn. Mark 10 000 Vorzugs⸗ 0 2 r aktien der finniſchen Geſellſchaft ſind auf die Dauer von 10 Jahren nach Ablauf der Garantieperiode der Zeuſtofffabrik Waldhof in R. 400 Zellſtofffabrik⸗Waldhof⸗Stammaktien, je E 600 Obligationen der finniſchen Geſellſchaft gegen R. 4000 Zellſtofffabrik⸗Waldhof⸗Stamm⸗ aktien auf die Dauer von 10 Jahren, beginnend mit der Ausgabe der Obligationen, umtauſchbar, Das bedeutet, daß den Vorzugsaktio⸗ nären der finniſchen Geſellſchaft der Umtauſch ihrer Aktien in Zell⸗ ſtofffabrik⸗Waldhof⸗Stammaktien zum Kurſe von rund 260, den Obligationären der finniſchen Gefellſchaft der Umtauſch ihrer Obli⸗ gationen in Zellſtofffabrik⸗Waldhof⸗Stammaktien zum Kurſe von rund 300% geſtattet wird. Dieſe Umtauſchkurſe gelten ſo lange, als das Stammaktienkap tal der Zellſtofffabrik Waldhof nicht über R. 42 000 000 erhöht wird, es ſei denn, daß eine über diefen Betrag hinausgehende Kapitalserhöhung Angliederungszwecken dient. Sonſt ſind, falls Emiſſionen über R. 42 000 000 hinaus zu Kurſen unter 260 bzw. 300% erfolgen, Modifikationen der Umtauſchkurſe in Aus⸗ ſicht genommen. Zur Sicherung der Umtauſchrechte ſämtlicher Vor⸗ zugsaktien der finniſchen Geſellſchaft ſind nom..“ 2 400 000 Stamm⸗ aktlen der Zellſtofffabrik Waldhof und zur Sicherung der Umtauſch⸗ rechte ſämtlicher Obligationen nom R. 3 320 000 Stammaktien der Zellſtofffabrik Waldhof erforderlich. Der finniſchen Geſellſchaft ſtehen ſomit rund R. 12 600 000 aus r Uebernahme ihres Aktien⸗ kapitals und etwas über R. 1 000 aus dem Erlös der Obli⸗ gationenonleihe zur Verfügung. öſtverſtändlich ſind von dieſen Beträgen die mit der Geſellſchaftsgründung und mit der Ausgabe der Obligationen verbundenen, jedoch nicht übermäßig hohen Koſten in Abzug zu bringen. Die Zellſtofffabrik Waldhof hat ſich durch die ſtatutariſchen Beſtimmungen der finniſchen Geſellſchaft'nſichtlich des Stimmrechts ſowie durch Vereinbarungen mit der Firma Hel⸗ bert, Wagg& Co., Limited, London, die Maforität der finniſchen Ge⸗ ſellſchaft geſichert. Außerdem ſteht der Zellſtofffabrik Waldhof allein die Rente aus den Stammaktien zur Verfügung. Die Projektierungsarbeiten für den Bau der neuen Fabrik in Kexholm find in vollem Gange. Mit den eigentlichen Bauarbeiten wird mit Eintritt der von klimatiſchen Einflüſſen abhängigen Bau⸗ periode begonnen werden. Die Geſellſchaft hat Ende 1925 durch Vermittlung der Direction der Disconto⸗Geſellſchaft, Berlin, in Verbindung mit der Firma Helbert, Wagg& Co., Ltd., London, ein langfriſtiges, hypothekariſch geſichertes Darlehen in England aufgenommen, das ſich auf 1 000 000 beläuft(zur Zeit noch im Umlauf& 948 809.15.). Es iſt mit 6½%„ verzinslich und im Laufe der Jahre 1927 bis 1. Januar 1946 in jährlichen Raten zurückzuzahlen. Vom 1. Januar 1933 ſteht der Zellſtofffabrik Waldhof das Recht zu, den dann verbliebenen Reſt vorzeitig zurückzuzahlen. Die Fabrikation betrug: a) bei der Geſellſchaft Zellſtoff 1926 230 166t Papier 1926 26 888 t 1927 286 303 t 1927 27094 t 1928 258 523 c b) bei den Tochtergeſellſchaften Zellſtoff 1928 29614 t Papier 1928 55 516 1927 32710 t 1927 60 559 1928 32097 t 1928 62 197 t Die Geſellſchaft beſchäftigt in ihren verſchiedenen Abteilungen (ohne Tochtergeſellſchaften) zur Zeit rund 300 Beamte und 4000 Arbeiter. Im übrigen wird hinſichtlich der Zuſammenſetzung des Vor⸗ ſtandes und des Aufſichtsrates und ſeiner Bezüge, der Bekannk⸗ machungen. des Geſchäftsfahres, der Vertetlung des Reingewinnes, der Einlöſung der Gewinnanteil⸗ und Zinsſcheine, des Grundbeſitzes und der Beſchreibung der Werksanlagen der einzelnen Abteilungen, ſowie der Verbände, denen die Geſellſchaft angehört, auf die Ver⸗ öffentlichung des Proſpektes der Geſellſchaft vom November 1928 im Reichsanzeiger Nr. 275 vom 24. November 1928, im Berliner Börſen,⸗ Epurier Nr. 549 vom 23. November 1928, in der Neuen Badiſchen Landeszeitung Nr. 600 vom 24. November 1928, in der Frankfurter Zeitung Nr. 28 vom 11. Januar 1929 und in der Kölniſchen Volks⸗ zeitung Nr. 26 vom 11. Januar 1929 verwieſen. Der Geſchäftsgang im laufenden Jahre war bisher befriedigend: über die Ergebniſſe des Geſchäftsjahres laſſen ſich zur Zeit noch keine genaueren Angaben machen. Mannheim Waldhof, im Auguſt 1929. — worden. 1928 27542 t ffene Stelle — K. Hontorist firm in Buchhaltung, von Großhandlung in Kleinſtadt Nähe Mannheims geſucht. Alter 18—20 Jahre. Handgeſchriebene Angebote mit Lebenslauf u. Gehaltsanſprüchen unt. T J 11 an die Geſchäftsſtelle dſs. Bl.* 4573 Für eine eingeführte Wäſcheagentur(Laden⸗ geſchäft) wird eine geſchäftstüchtige, Kautionsfähige Person mit entl. Hilfskraft geſucht. JK 187 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. Berſicherungsbürv ſucht zum ſofort. 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