7 . * 2 Samsfag, 24. Auguft 1929 Bezugs preiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt mee.⸗M.g.— ohne Beſtellgeld. Bei eotl. Aenderung der wirt chaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderun ſcheſteſtellek 1 ee 17590 Karlsruhe. gupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R1,9/%11 Ba ne Waldhofſtr.6, chwetzingerſtr. 19 20 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ Adreſſe: eneralanzeiger Mannheim Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Regelmäßige Beilagen: eue Mann Mannheimer General Anzeiger Atontag: Sport und Spiel Dienstag wechſelnd: Aus der Welt der Technik Kraftfahrzeug und Verkehr Neues vom Film Mittwoch wechſelnd: Aus Feld und Garten Geſetz u. Recht Donnerstag wechſeind: Mannheimer Frauenzeitung. Aus dem Kinderland Freitag: Wandern u. Neiſen Samstag: Aus Zeit u. Leben Mannheimer Muſikzeitung Abend ⸗ Ausgabe heimer Seilun. Nr. 301— 140. Jahrgang Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kalonelgeile für Allgem. 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Um 1 Uhr erſchien Handelsminiſter Loucheur und teilte den Journaliſten mit, daß die Finanzbeſprechungen endlich zu einer Verſtändigung in der Sachliefer u ngsfrage und zu einer engliſch⸗italteniſchen Einigung in der K ohlenlie⸗ ferungsfrage gekommen ſeien.„Jetzt gehe ich noch ein⸗ mal zu Snowben“, ſagte Loucheur.„Vielleicht werden wir morgen zu einer Einigung gelangen.“ Das Morgen ſpielt jetzt in allen Konferenzgeſprächen eine ſonderbare Rolle. Es kann ebenſo gut übermorgen und Mitte nächſter Woche be⸗ deuten. Die deutſchen Delegierten, die aus der Finanz⸗ beſprechung mit den vier Reparationsempfängern kamen, ſprachen mit der größten Seelenruhe von der Notwendigkeit, noch—7 Tage zu verhandeln.„Es kann auch bis zum 2. September dauern“, meinen ſie,„es kann aber auch anders kommen“, fügten ſie hinzu.„Z. B. läßt ſich anneh⸗ men, daß wir mit der ganzen Konferenz nach Genfüber⸗ ſtledeln und dort weiter arbeiten werden.“ Auf die Frage nach dem Stand der Konferenz ſagte ein deutſcher Delegierter, der den Verhandlungen über die Finanzfragen beigewohnt hatte: 5 e f„Niemand weiß, was los iſt.“ Kurz und gut, am Ende der dritten Konferenzwoche liegt Am Streſemann Am Ende? E Berlin, 24. Aug.(Von unſerem Berliner Bürb.) „Der Deutſche“, das Blatt der chriſtlichen Gewerkſchaften, * hatte am Donnerstag einen Artikel„Am Ende“ veröffent⸗ licht, in dem der Zuſammenbruch der deutſchen Außenpolitik feſtgeſtellt und eine entſcheidende Ein⸗ wirkung auch auf den innerpolitiſchen Kurs für notwendig erklärt wurde. Sozuſagen über Nacht wäre ein Umſchwung un der deutſchen öffentlichen Meinung gekommen. Es beſtehe heute eine Einheitsfront in der Ueberzeugung, daß die deutſche Verſtändigungspolitik mit Frank⸗ reich nutzlos und ohne Ausſicht auf Erfolg ſei. Es werde, hieß es, ſchon gut ſein, wenn andere Männer und Führer den Kurs ſteuern, der geſteuert werden müſſe. Für die Hugenbergpreſſe war dieſer Artikel natürlich ein gefundenes Freſſen. Sie legte ihn ſo aus, als hätten nun auch die hinter dem„Deutſchen“ ſtehenden Kreiſe ſich zu der pon Hugenberg betriebenen Oppoſitionspolitik be⸗ kehrt. Gleichzeitig wurde behauptet, daß der Reichsverkehrs⸗ miniſter Stegerwald dieſen Artikel inſpiriert oder ihn zum mindeſten gutgeheißen habe. Jetzt läßt Stegerwald er⸗ klären, daß er mit dem Aufſatz nichts zu tun habe und daß er deſſen Tendenz auch nicht billige. „Der Deutſche“ ſelbſt zeigt ſich bemüht, ſeine in der Tat ſehr ſcharf zugeſpitzten Darlegungen abzuſchwächen. Vor allem wendet er ſich gegen den Verſuch, von den Gruppen um Hugenberg zu einer„Kriſenpolitik“ nutzbar gemacht zu werden. Eine ſolche Kriſenpolitik, erklärt das Blatt, leh⸗ nen wir ab, und es bemerkt zum Schluß: „Die deutſchen Miniſter im Haag, in erſter Linie ihr Führer, der Außenminiſter, müſſen in dieſen Tagen die ſchwerſte Probe ihrer ſtaatspolitiſchen Einſicht beſtehen. Es iſt Gelegenheit, manche Fehler der Vergangenheit wieder gut⸗ zumachen, es iſt aber auch Gelegenheit, die alten Fehler allzu großer Nachgiebigkeit zu wiederholen und Illuſionen ſtatt Wirklichkeiten zu ſehen.“ 1152 Das klingt beträchtlich ſanfter als man es am Vortage las. Die Vorfreude der Hugenbergpreſſe, die in dem„Deut⸗ ſchen“ bereits einen Bundesgenoſſen begrüßen zu können glaubte, war demnach verfrüht. Abwehr eines Hugenberg⸗Telegramms Berlin, 24. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Zu einem Telegramm, das Herr Hugenberg an Dr. Streſemann nach dem Haag gerichtet hat, in dem er die deutſche Außenpolitik im allgemeinen, ihre Taktik im beſonde⸗ ren als falſch erklärt, ſchreibt die„Nationalliberale Corre⸗ ſpondenz: „Wenn Herr Hugenberg geglaubt hat, dadurch die Stel⸗ lung der deutſchen Delegation dem Ausland gegenüber zu ſtärken— und dies müßte der Sinn eines ſolchen Telegramms ſein— ſo hat er ſich leider geirrt. Seine und ſeiner Freunde Kundgebungen ſind durch ihre innerpolitiſchen Gegenſätze und ihre Häufigkeit für dieſen Zweck entwertet. Man weiß im Ausland und daheim, daß Hugenberg dasſelbe oder etwas ähnliches auch geſagt haben würde, wenn die Haager Konfe⸗ renz einen anderen Verlauf genommen oder überhaupt nicht ſtattgefunden hätte, eine Tatſache, die man bedauern muß, 25 alles auf loſen Schrauben. Alle Möglichkei⸗ ten bleiben offen und alle Prophezeiungen erſcheinen berechtigt. Deshalb werden auch an allen Ecken, wo ſich Journaliſten und Delegierte zuſammenfinden, Wetten abgeſchloſſen. Die Haager Reſtaurants wer⸗ den davon profitieren und es wird ihnen ſicher ſehr angenehm ſein, gleichgültig ob die Konferenz auffliegt oder nicht. Neben der Finanzberatung tagte heute vormittag auch wieder der Rat der vier Besatzungsmächte und Deutſchland. Ueber die juriſtiſche Geſtaltung der Kom⸗ miſſion und die Räumungsdaten wurde eifrig debattiert. Miniſter Wirth teilte uns mit, daß heute nachmittag wieder von den Räumungsterminen geſprochen werden ſoll. Der Kampf um die Räumungstermine iſt ſehr leidenſchaftlich, aber, wie Miniſter Wirth lächelnd hinzufügte,„ſehr freundſchaftlich“. Heute nachmittag wird der Vollzugsausſchuß der ſechs einladenden Mächte zuſammentreten, um den allgemeinen Stand der Dinge und die bisher in kleinerem Kreiſe erzielten Verhand⸗ lungsergebniſſe zu prüfen. Inzwiſchen raſen die Autos vom Binnenhof zu den italieniſchen Experten, die in ihrem Hotel an den Rechenmaſchinen ſitzen, um die„letzten Konzeſſionen“ zu ergründen. Im Grand Hotel ſitzt Herr Snowden in Erwartung zahlreicher Angebote, bald ſind es 30, bald 60 Prozent, die ihm von den vier Reparationsempfängern angeblich offeriert werden. Snowden hält aber an ſeinem Gkundſatz feſt. Wenn nicht alle Zeichen trügen, wird es am Wochenende noch zu einer ſtattlichen Reihe von Zahlenofferten an die Adreſſe des engliſchen Schatzkanzlers kommen. und ſeine Politik wenn man berückſichtigt, daß das Wort einer anderen und verſtändig geleiteten Oppoſition den Zweck, eine Stärkung der deutſchen Stellung herbeizuführen, erreicht hätte. Wie völlig irreführend die Behauptung Hugenbergs iſt, die deutſche Politik im Haag müßte unſerem Volk den Hohn der Welt eintragen, geht ſchon aus der ame⸗ rikaniſchen Preſſe hervor, um deren Gunſt ſich Hugenberg bekanntlich auf brieflichem Wege ſehr eifrig beworben hat.“ Weiter ſtellt die„Nationalliberale Correſpondenz“ feſt, daß die Meldung, Dr. Streſemann habe die Feſtſetzung der deutſchen Tributzahlungen vom September ab in Höhe der Moungannuitäten gefordert, ohne gleichzeitig die Räumung des Rheinlandes zu verlangen, ein Irrtum iſt. Gerade das Gegenteil iſt richtig. Anerkennung aus Newyork Newyork, 24. Aug.(United Preß.) Streſemanns Haltung im Haag findet bei der geſamten Newyorker Preſſe Anerkennung und Billigung. Die Blätter weiſen darauf hin, daß es ungerecht wäre, wenn Deutſchland die Daweszahlungen fortſetzen müßte und deutſche Gebiete noch weiter beſetzt gehalten würden, nur weil die Ententemächte ſich nicht über die Verteilung der deutſchen Zahlungen einigen könnten. Beſonders„Newyork Times“ führt aus, Stree⸗ könnten. Beſonders„Newyork Times“ führt aus, Streſe⸗ mann habe mit großer Geduld gewartet, bis ein Bruch der Konferenz gedroht habe. Dann habe er das Wort ver⸗ langt, wobei er„eine tiefe Bewegung unter den Betetligten hervorrief und ſich das Verdienſt zuſchreiben darf, die Kon⸗ ferenz wenigſtens noch ein wenig länger am Leben erhalten zu haben.“ 5 0 8 5 Das Blatt weiſt darauf hin, daß Streſemanns Aus⸗ führungen beſonders in Großbritannien Wirkungen haben müſſe, da die engliſche Preſſe die Gefahren nachdrücklich her⸗ vorgehoben habe, die ſich aus einer Vereitelung des Mpung⸗ planes ergeben müßten. Interparlamentariſche Woche in Genf Am Freitag wurde in Genf die Interparlamentariſche Woche eröffnet, an der die Mitglieder des Rats und der Ständigen Studienkommiſſion der Interparlamentariſchen Union teilnehmen. Neben der großen Ständigen Studien⸗ kommiſſion, die ſich mit politiſchen, juriſtiſchen, wirtſchaftlichen, finanziellen, ethiſchen, kolonialen, ſozialen und Wohlfahrts⸗ fragen befaßt, tagen vier Unterkommiſſionen. Dieſe Kom⸗ miſſionen haben ein umfangreiches Programm abzuwickeln. Es ſollen auch wichtige Beſchlüſſe über die Entwicklung des interparlamentariſchen Werkes gefaßt werden. 5 Geſtern tagte auch die Gemiſchte Unterkommiſſion für die Sicherheitsfrage. Andere Kommiſſionen befaßten ſich mit der Entwicklung des parlamentariſchen Syſtems, der Ver⸗ antwortlichkeit des Staates uſw. Am 29. Auguſt findet eine öffentliche Sitzung ſtatt, in der vor allem das Thema„Die Tragweite und die Folgen des Kellogg ⸗ Paktes“ behandelt werden ſoll. Mehrere be⸗ kannte Parlamentarier Europas werden in dieſer Sitzung 2. das Wort ergreifen. Rückblick und Vorſchau Das Trauerſpiel im Haag— Die„Opfermächte“ und ihre Opfer— Der ſtumme Beobachter Amerikas— Ohne Räu⸗ mungsgarantie kein Poungplan— Das deutſche Preſtige gilt uns mehr als Gold— Unſer Troſt in dieſem Tohuwabohn. Man ſoll den Tag nicht vor dem Abend tadeln! Auf Grund dieſer Erwägung typiſch deutſcher Gewiſſenhaftigkeit und weil man ja gar zu gern bis zum letzten Augenblick an die Erfüllung deſſen glaubt, was man gerne möchte, müſſen wir in den Mittagsſtunden des heutigen Samstag, in denen dieſe Zeilen den Weg in das Farbband finden, mit unſerem abſchließ enden Urteil über das Trauerſpie? im Haag noch zurückhalten. Freilich iſt kaum zu hoffen, daß in dieſen Weekend⸗Tagen bis zum Montag, an dem die offizielle Schlußſitzung ſein ſoll, auch nur noch einigermaßen wieder gutgemacht werden kann, was in den vergangenen drei Wochen völlig verfahren worden iſt. Auch alle Nacht ⸗ ſitzungen mit und ohne Vollmondſchein, alles jetzt zu ſchlechterletzt eingeſchlagene Eiltempo und auch der helden⸗ hafte Verzicht auf die geheiligten Traditionen des Wochen⸗ endes, werden an dem Fiasko der Konferenz kaum noch etwas ändern können. Der ganze Konferenzkarren war von Anfang an gar zu ſehr verfahren. Anfang ſchlecht, alles ſchlecht, kann man hier wirklich ſagen. Schon der Anfang s um Anfang war miſerabel. Man erinnere ſich nur an den Streit um den Konferenzort, der ſich bekanntlich bis kurz vor dem für den Beginn der Konferenz feſtgeſetzten Termin ausdehnte. Vielleicht wäre es wirklich das beſte ge⸗ weſen, die Konferenz in London abhalten zu laſſen und den Engländern damit den Gefallen zu tun, an dem der erſt un⸗ längſt wieder ans Ruder gekommenen Arbeiterpartei aus Preſtigegründen ſehr viel gelegen war. Wir Deutſche hatten bekanntlich nichts dagegen einzuwenden, doch Frankreich war ſtrikte dagegen. Im eigenen Lande wäre Snowden ſicher nicht ſo grob geworden wie im Haag. Die Pflichten des Gaſtgebers häten ihm Zurückhaltung aufgezwungen. So aber iſt Snow⸗ den im Haag von allen Staatsmännern derjenige geworden, der dort Schickſal geſpielt hat. Gewiß ſind die Gründe für die bisherige Ergebnisloſigkeit der Haager Konferenz in ſachlichen Gegenſätzen zu ſuchen. Soweit man jedoch Perſonen die Schuld an dem Fiasko zuſchreiben kann, iſt es Sn o w⸗ den. Was Chamberlain an Liebe für Frankreich zu viel hatte, hat er zu wenig. Als er zuerſt im Haag von ſich reden machte, haben wir unſere Freude gehabt an ſeinem unbeküm⸗ merten Auftreten, und nun iſt er derjenige, der durch ſeine Hartnäckigkeit die Konferenz drei Wochen lang mit jämmer⸗ lichem Feilſchen um die Beute in Anſpruch nahm und ſo die Beſchäftigung mit den Hauptfragen faſt ausgeſchaltet hat. Bei ihm können ſich die Staatsmänner der Gläubigerſtaaten dafür bedanken, daß ſie durch ihren kläglichen Beuteſtreit in der ganzen Welt blamiert worden ſind. Welche Hilfloſigkeit, welche Unfähigkeit hat ſich auf der Haager Weltbühne wochenlang aufgebläht! Im armſeligen Streit um perſönliche Vorteile vergeudete man die koſtbare Zeit und vergaß darüber völlig, daß man zuſammengekommen war zur„endgültigen Liquidierung des Krie⸗ ges“. Kleinigkeit, Habgier, perſönliche Eitelkeit und Angſt auf der ganzen Linie, nirgends ein großer Gedanke, der über die klägliche Gegenwart hinaus in eine beſſere Zukunft weiſt. Von uns Deutſchen aber, die wir ſchon ſeit zehn Jahren von ihnen ausgepreßt ſind und nach einem raffiniert ausgeklügel⸗ ten Syſtem noch auf viele weitere Jahrzehnte hinaus tribut⸗ pflichtig ſein ſollen, erwartet man„eine große Geſt“. Wegen der(in dieſem Falle lumpigen) 50 oder 100 Millionen Mark, die England mehr haben will, pfeift man auf Völker⸗ verſtändigung, Frieden, Verſöhnung und eine für alle gedeih⸗ liche Zuſammenarbeit in Europa. Ohne willig und fähig zu ſein zu opfern, legt man ſich groteskerweiſe ſelbſt den Namen „Opfermächte“ bei. Da aber weder Frankreich noch Italien ihren Beuteanteil kürzen laſſen wollen, verſucht man von den kleinen Mitläufern im Weltkriege den Opferſtock für England zu füllen, obwohl doch dieſe Kleinen mit der Abſicht nach dem Haag gekommen ſind, für ſich ſelbſt noch mehr heraus⸗ zuholen. Und als das alles nicht glückt, entblödet man ſich nicht, an das arme Deutſchland mit dem Verlangen nach weiteren Opfern heranzutreten. Um Deutſchland, das ſich ſelbſtverſtändlich aufs entſchiedenſte gegen ſolche Zumutung verwahrt, gefügig zu machen, und um die deutſche Delegation daheim in Mißkredit zu bringen, ſcheut ſich ein Mann wie der franzöſiſche Handelsminiſter Loucheur nicht, zu den übelſten Lügenmanövern ſeine Zuflucht zu nehmen. Ein Gllick nur, daß der engliſche Schatzkanzler Snowden etwas mehr Stolz hatte, als ſein franzöſiſcher Kollege und es ablehnte, ſein Land auf Koſten des ausgepowerten Deutſchlands oder der kleinen Balkanſtaaten zu bereichern. Der Vertreter Amerikas aber, der Vertreter des Landes, das die ganze Weltpolitik beherrſcht und das zu der Pariſer Sachverſtändigen ⸗ Konferenz den Miſter Owen Moung geſchickt hatte, den Mann, nach dem der jetzt zur Debatte ſtehende Plan benannt wird, ſitzt im Haag dabei, ſieht und hört ſich dieſes Trauerſpiel drei Wochen lang an, ohne den Mund aufzutun. Echt amerikaniſch! So machen es die Amerikaner anſcheinend immer. In Verſailles un⸗ ſeligen Angedenkens war es auch ſo. Erſt haben damals die Amerikaner unter Wilſons Führung ſo getan, als ob ſie der ganzen neuen Weltordnung ihren Stempel aufdrücken woll⸗ ten, und als es dann zum Klappen kam, überließ man alles den europäiſchen Alliierten. Der jetzige amerikaniſche Beob⸗ achter im Haag, ein Botſchaftsrat der amerikaniſchen Botſchaft in Paris, heißt übrigens auch Wilſon. Von dieſem Manne haben wir gewiß nichts zu erwarten, doch ſchließlich werden wir in dieſem Falle auch ohne ameri⸗ glücklicherweiſe nicht an einem Troſt, Länder feilſchen und ſich dabei nach Neue Maunheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) Samstag) den 24. Auguſt 1929 2. Seite. Nr. 391 kaniſche Rückenſtärkung feſt auf unſerem Standpunkt be⸗ harren, den uns die Not der Zeit zwingend vorſchreibt. Irgend welche weiteren Zugeſtändniſſen über den Rahmen des Poungplanes hinaus kommen für uns nicht in Frage. Zwar läuft unſere Politik in ihrer Grundeinſtellung darauf tnaus,„durch Opfer und Arbeit zur Freiheit“ zu kommen, aber ſchließlich hat auch das ſeine natürlichen Gren⸗ zen. Mit dem Moungplan ſind ſie erreicht. Die Oppoſitton dagegen in der Heimat iſt ſchon jetzt groß genug. Ohne gleich⸗ zeitige Garantien über den Endtermin der Räumung, kommt die parlamentariſche Annahme des Youngplanes überhaupt nicht in Frage. Statt aber auf dieſem Gebiete feſte Zuſagen zu machen, hat Briand auch diesmal im Haag die Räumung wieder in lächerlicher Weiſe verſchleppt. Wir verlangen, daß die franzöſiſchen Truppen jetzt genau ſo ſchnell aus dem Rheinlande herausgezogen werden, wie ſie hereingekommen ſind. Wir vermögen ganz und gar nicht einzuſehen, warum jetzt ein Jahr dauern ſoll, was damals nur Wochen gedauert hat. Briand aber in ſeinem pathologiſchen Mißtrauen faſelt auch jetzt noch davon, daß wir„die Pfalzals Einfalls⸗ tor nach Frankreich“ benutzen könnten und daß deshalb beſtimmte Teile der Pfalz noch längere Zeit beſetzt ſein müßten. Ein Staatsmann mit ſolchem lächerlichem Miß⸗ trauen gegen die Regierung ſeines Nachbarlandes möge uns gefälligſt verſchonen mit phantaſtiſchen Plänen von Errichtung der Vereinigten Staaten von Europa. Sonſt müſſen wir ihn für einen Betrüger oder Narren halten. Nach den Beobachtungen, die wir jetzt über die Hemmungs⸗ loſigkeiten auf der Haager Weltbühne gemacht haben, beſteht für uns wahrlich kein Anlaß ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Wie wir Streſemann kennen, wird er, bevor endgültig Schluß gemacht wird im Haag, vor dem Formu der ganzen Welt noch mit dem nötigen Nachdruck das zum Ausdruck bringen, was vom deutſchen Standpunkt aus über das Trauer⸗ ſpiel im Haag abſchließend zu ſagen iſt. Ob und was ſchließ⸗ lich als Ergebnis der Konferenz gebucht werden kann, ſteht noch dahin. Obwohl nur noch ein Tag uns vom Schluß der Konferenz trennt, iſt doch noch alles in der Schwebe. Wenn die andern Nationen, die ja nicht nur Gläubiger, ſon⸗ dern auch Schuldner ſind, mit der Inkraftſetzung des Mpungplanes warten können, können wir es auch. Um keinen Preis dürfen wir jetzt drängeln und dadurch bei übelmeinen⸗ den Leuten vielleicht den Eindruck erwecken, als ob wir es gar nicht abwarten könnten, unter die neue Knechtſchaft des Voungplanes zu kommen. im Vergleich zum Dawesplan bei der vorgeſehenen Neurege⸗ Lung einſparen, ſind gewiß kein Pappenſtil. Doch jetzt ſteht im Haag für uns noch etwas ganz anderes als Geld auf dem Spiel, nämlich das in jahrelanger mühſeliger Arbeit wieder gefeſtigte deutſche Preſtige und die Wiederherſtellung der deutſchen Souveränität. Die beiden Tage ſchwerſter Nervenbelaſtung, die uns bis zu den endgültigen Entſcheidungen im Haag noch beévorſtehen, werden auch vorübergehen. Inmitten dieſer quälenden Ge⸗ duldsprobe, dieſes internationalen Tohuwabohus, fehlt es der uns die deutſchen Herzen aufrichtet und die Augen mit freudigem Stolze in die Hhhe blicken läßt. Das iſt unſer„Graf Zeppelin“. Wäh⸗ rend im Haag die Staatsmänner um den Beuteauteil ihrer allen Regeln der Kuuſt blamieren, zieht hoch über all dieſen Widerwärtigkeiten und unberührt von ihnen, in erhabener Einſamkeit Deutſch⸗ lands Pionier der Luft ſeinen Weg über die unend⸗ lichen Wogen des Stillen Ozeans. Durch„Graf Zeppelins“ beiſpielloſe Kulturtat iſt Deutſchland von den europäiſchen Völkern, die augenblicklich im Haag eine ſo klägliche Rolle ſpielen, das einzige, das draußen in der Welt auch im guten Sinne von ſich reden macht. Ueber alle Länder und Meere der Welt nimmt„Graf Zeppelin“ ſeinen Flug und f alles, uber alles in der Wett!“ 5 rümpel, gelang es Diaghileff, Bilder wirkt dabei für den Gedanken der Völkerverſtändigung mehr als alle internationalen Konferenzen es bisher vermochten. So geſehen, glauben wir unſerer Genugtuung, unſerem Stolz über dieſe Weltfahrt des„Graf Zeppelin“ nicht beſſer zum Ausdruck bringen zu können als durch den Anfang des Deutſchlandliedes:„Deutſchland, Deutſchland tber H. A. Meißner. — Genf, 24. Aug. Die chineſiſche Regierung hat heſchloſſen, beim Völkerbund wieder eine ſtändige Delegation nach dem Muſter zahlreicher anderer Völkerbundsmftglieder einzurichten. Die Wiedereinrichtung dieſes Büros wird in den Kreiſen des Völkerbundes als ein Zeichen des wachſen⸗ den Intereſſes Chinas am Völkerbund lebhaft begrüßt. kalt. Die 500 Millionen Mark, die wir Tokio, 24. Aug.(United Preß.) Die Zahl der Fahr⸗ gäſte an Bord des„Graf Zeppelin“ haben, wie aus den an die Funkſtation S Otſchitſchi gerichteten Radiomeldungen her⸗ nee eine ſehr unruige Nacht durchmachen müſſen. Das Luftſchiff wurde vom Sturm hin⸗ und hergewor fen. Gleichzeitig beſtand die Gefahr, daß der Blitz das Schiff treffen könnte. Nur wenige Paſſagiere ſind zu Bett gegangen. Der Morgen war kalt und neblig, aber der Sturm ließ gegen 10 Uhr vormittags nach, jedoch blieb es noch immer ſehr Die Paſſagiere ließen ſogar während der Mahlzeiten ihre Pelzmäntel an. Beſonders leiden die drei japaniſchen Paſſagiere, die in Tokio an Bord gegangen ſind, die den heißeſten Sommer hinter ſich haben, den Tokio ſeit langem erlebt hat. Schiray, der Mitarbeiter von„Nippon Dempo“ teilt mit, daß ſeine Finger vor Kälte ſo klamm ſind, daß er nur mit Mühe ſchreiben kann. Er ſendet übrigens ſeine Funk⸗ ſprüche in japaniſcher Sprache, die aber phonetiſch in latei⸗ niſche Schriftzeichen feſtgelegt wird. Man erwartet, daß das Luftſchiff im Laufe des Abends Verbindung mit den Funkſtationen von Alaska aufnehmen und kurze Zeit darauf die erſten Inſeln an der Südküſte von Alaska ſichten wird. Schätzungsweiſe dürfte der Weg, den das Luftſchiff bis zur Landung in Amerika zurücklegen wird, 9500 Kilometer betragen und man rechnet damit, daß es etwa 85 Stunden dazu brauchen wird. Wahrſcheinlich wird es nicht in Los Angeles, ſondern in San Diego an den Ankermaſt gehen. Man rechnet jetzt damit, daß die Dandung am Montag nachmittag gegen 6 Uhr Mz. erfolgen dürfte. Neueſte Standortmeldungen „Graf Zeppelin“, die den Standort des Luftſchiffes mit 160 Grad 30 Minuten öſtlicher Länge und 41 Grad 5 Minuten nördlicher Breite angibt. In der Meldung heißt es weiter: „Wir machen 50 Knoten durch dichten Nebel“. Däniſche Anmaßung Ueber eine bdäniſche Taktloſigkeit berichtet die„Nordſchles⸗ wige Zeitung“:„Anläßlich einer. von Hand⸗ werkerdelegierten fand ein Ausflug nach Düppel ſtatt, wo ein hoher däniſcher Offizier ſprach. Dieſer führte u. a. in ſeiner Rede aus, bei Düppel ſeien die Gefallenen wenigſtens be⸗ graben worden. Im Weltkrieg hätten die Deutſchen die Lei⸗ chen zuſammengetragen, mit Petroleum übergoſſen und dann angezündet.(11) Weiter äußerte er, hoffentlich würden die Bäume um das Düppel⸗Denkmal bald ſo hoch wachſen, daß man das Denkmal nicht mehr zu ſehen brauche.(1) Die„Nordſchleswige Zeitung“ ſagt u. a. dazu:„Wenn der⸗ artige Aeußerungen an einem Ort wie Düppel, 85 im Som⸗ mer von Tauſenden von Touriſten, Dänen und Deutſchen, beſucht wird, dazu von einem höheren Offizier n werden, der hier in Nordſchleswig ſtationiert iſt, dann kann man ſich wirklich nicht wundern, daß man nicht zu einer Ueber⸗ brückung der deutſch⸗däniſchen Gegenſätze in Nordſchleswig kommt.“ Immer wieder Beſatzungszwiſchenfälle — Mainz, 24. Aug. Geſtern abend zechten mehrere eng⸗ liſche Soldaten mit Proſtituierten in einer Kneipe der Mainzer Altſtadt. Als ſie das Lokal anſcheinend in trunke⸗ nem Zuſtande verließen, lärmten ſie in den Straßen und be⸗ läſtigten die Paſſanten. Einwohner, die eine Dame die be⸗ läſtigt wurde, in Schutz nahmen, wurden von den Soldaten gleichfalls in tätlicher Weiſe ſchwer angegriffen. Die deutſche Polizei mußte einſchreiten. Nur mit Mühe gelang es ihr, die Soldaten in Sicherheit zu bringen und ſolange in Gewahr⸗ ſam zu halten, bis die benachrichtigte engliſche Gendarmerie zur Stelle war. Dieſe nahm die Soldaten feſt und brachte ſie in 1 Zum Tode Serge Diaghileffs Wie ein Blitz aus heiterem Himmel traf die Nachricht ein, daß Serge Diaghileff, der Unermübliche, der Schöpfer des kuſſiſchen Balletts, zugleich Mäzen und Manager von Weltruf, auf dem Lido bei Venedig, wo er zur Erholung weilte, plötzlich geſtorben iſt. Diaghileff bedeutet ein Kapitel in der ruſſiſchen Kuünſtgeſchichte, und ihm gebührt der Ruhm, die ruſſiſche Kunſt zu ihrer heutigen Weltgeltung gebracht zu haben. Ruſſiſche Künſtler Sänger und Tänzer waren vor 30 Jahren nur innerhalb der Grenzen ihres Vaterlands bekannt. Diaghileff war der erſte, der auf den Gedanken kam, Werke ruſſiſcher Maler und Muſiker, ſowie ruſſiſche Vortrags⸗ künſtler ins Ausland zu„exportieren“. Vor dieſem kühnen Schritt hat er ſich in Rußland einen Namen durch ſeine berühmte Ausſtellung von Bildern alter kruſſiſcher Meiſter erworben. Mit unermüdlicher Energie be⸗ reiſte Diaghileff das weite ruſſiſche Land, auf der Suche nach verſchollenen Kunſtwerken. Seine Mühe ſollte gelohnt wer⸗ den. In weitentlegenen Herrengütern, oft unter altem Ge⸗ namhafter ruſſiſcher Maler des 18. und der erſten Hälfte des 19. Jahrhunderts, die einen unſchätzbaren künſtleriſchen Wert hatten, zu entdecken. Die Ausſtellung, die im„Tauriſchen Palais“ in Petersburg ſtattfand, wurde nach Paris gebracht und erweckte dort in Künſtlerkreiſen berechtigtes Aufſehen. Nun hatte Diaghileff Mut, ſeinen Plan einer ruſſiſchen Saiſon in Paris zu ver⸗ wirklichen. Im Frühling 1908 fand die erſte ruſſiſche Saiſon, die jetzt zum eiſernen Beſtand der großen Pariſer Fremden⸗ ſaiſon gehört, ſtatt. Unter der Leitung keines Geringeren als Artur Nikiſch präſentierten ſich unbekannte ruſſiſche Muſiker und Darſteller, deren Namen heute einen Weltklang beſitzen, einem intereſſierten Publikum. Strawinſkl, heute der Führer der modernen Muſik, damals noch Konſervatoriumſchüler, erſchtien mit einer Ballettſuite„Der Feuervogel“, der heute zu einem teten Repertoireſtück großer Spernbühnen geworden iſt. wa, heute der Inbegriff der ruſſſſchen Ballettkunſt der Schwan“ zum erſten r . 5 8 ſeinen hellen, ſchmetternden, hohen Tönen. Schaljapin, der immer noch beſtbezahlteſte Sünger der Welt, riß das Audito⸗ rium durch ſeine bei einem Opernſänger bisher noch nie er⸗ lebte Darſtellungskunſt in einem Opernfragment zu begeiſter⸗ ten Ovationen hin. Ein junger Pianiſt, Boroffſkt, durch ſeine Turneen in Deutſchland bekannt und geſchätzt, einer der beſten Klavierſpieler der Gegenwart, feierte bei Diaghileff ſeine erſten Triumphe. In kurzer Zeit wurde die bisher un⸗ bekannte ruſſiſche Kunſt zu einem Faktor, der die europäiſche Kunſt befruchtete und beeinflußte, zumal die beſten ruſſiſchen Maler die Bühnenbilder der Diaghileffs„„ lteferten. Das erſte Auftreten des Diaghileff⸗Balletts in Berlin kurz vor dem Kriege geſtaltete ſich gleichfalls zu einem künſt⸗ leriſchen Ereignis erſten Ranges. Das Polizeipräſidium hatte allerdings gegen das ſogar in Paris als anſtößig empfundene Ballettfragment Claude Debuſſys,„Der Nachmittag eines Fauns“ ſtarke Bedenken. Diaghileff lud den Polizeipräſiden⸗ ten zu einer Privataufführung in die Krolloper ein. Der Berliner Polizeipräſident v. Jagow fand ſonderbarer Weiſe nichts Unanſtändiges in dem„gefährlichen Ballett“, das abends im Beiſein des Hofes und der kaiſerlichen Familie vor ſich ging, und mit großem Beifall aufgenommen wurde. Als der Krieg ausbrach, blieb Diaghileff in Franbreich und wurde wie Strawinſki, der ſeinen Wohnſttz gleichfalls nach Paris verlegt hatte, franzöſiſcher Staatsbürger. Urwüchſiges Ruſſentum ver⸗ einigte ſich bei ihm mit einer echt franzöſtſchen Kultur. Er teilte ſeine Zeit und ſeinen Aufenthalt zwiſchen Paris und London, bis nach Beendigung des Krieges der internationale Theatermarkt wieder offen lag. In ſeiner Jugend hat ſich Diaghileff auch um die deutſche Kunſt Verdienſte erworben, und zwar als eifriger Förderer des Wagnerſchen Kunſtwerks in Rußland. Nach Beendigung ſeiner Studien an der Petersburger Univerſität war Diaghileff in der Intendanz der Hofoper tätig. Es war eine Zeit, da Wagner noch auf ſtarke Widerſtände des an die italieniſche Oper gewöhnten ruſſiſchen Publikums ſtieß. Diaghileff ſetzte m. Aufführung Wagnerſcher bei er in der Perſon des Intendanten, Fürſt [wollende Unterſüung fand. Die Nachtfahrt im Landung in Amerika vorausſichtlich am Montag Nm. 6 Ahr M. E. 3. San Franzisko, 24. Aug. Die Funkſtation Mackay erhielt um 9 Uhr vormittags M. E. Z. eine Meldung vom terne nales Publikum von d Snobs 18 Kaen mit 18 e kt Bewitterſturm Tokio, 24. Aug.(United Preß.]„Graf Zeppelin“ hat um 18 Uhr Tokioter Zeit(10 Uhr M. E..) durch Funk⸗ ſpruch ſeine Poſition mit 168 Grad 30 Minuten öſtlicher Länge und 43 Grad nördlicher Breite angegeben. Die Ge⸗ ſchwindigkeit beträgt zur Zeit 100 Km. pro Stunde. Schweres Flugzeugunglück Vier Tote, zwei Schwerverletzte Aus Fulda, 24. Auguſt, meldet der Draht: Das Flugzeug D. 757 geriet bei Elm in der Nähe von Fulda plötzlich in Nebel und verunglückte in dem ber⸗ gigen Waldgelände. Hierbei kamen der Führer Bauer und drei Inſaſſen, der Amerikaner Joſef Groß aus Louisville und der Polizeioberwachtmeiſter Rückert aus Frankfurt a. M. und Fräulein Nau bauer aus Berlin ums Leben. Frau Rückert wurde ſchwer verletzt. * Abſturz eines polniſchen Militärfliegers — Marienwerder, 24. Aug. Geſtern abend ſtürzte, wahr⸗ ſcheinlich infolge Motorſchadens, über den Heimſtättenſied⸗ lungen Marienwerder ein polniſches Militärflugzeug ab. Der Führer, ein polniſcher Fliegerleutnant, wurde mit inneren Verletzungen dem Krankenhaus zugeführt. Das Flugzeug wurde beſchädigt. Der Amerikaflug über Grönland aufgegeben — Kopenhagen, 24. Aug. Aus Jvigut wird gemeldet, daß der ſchwediſche Flieger Ahrenberg ſeinen Plan, von Stock⸗ holm über Grönland nach Newyork zu fliegen, endgültig aufgegeben hat, angeblich in erſter Linie deswegen, weil die verſpätete Ankunft in Amerika es unmöglich machen würde, in dieſem Jahre wieder zurückzufliegen. Ein Ergebnis habe ihr Flug jedoch gehabt, es könne feſtgeſtellt werden, daß eine regelmäßige Flugroute über Grönland nach Amerika unter den jetzigen Verhältniſſen unmöglich ſei. Letzte Meldungen Betrügereien eines hohen Beamten in Kopenhagen — Kopenhagen, 24. Aug. Der Abteflungschef im Handels⸗ miniſterium, Arendrup, hatte vor einigen Tagen Selbſt⸗ mord begangen. Bei der Unterſuchung ſeiner Papiere wurde feſtgeſtellt, daß er ſich Betrügereien gegen den Staat hat zu⸗ ſchulden kommen laſſen. Dieſe Betrügereien, die ſeit 1928 von ihm ausgeführt wurden, belaufen ſich auf etwa 250.000 Kronen. Arendrup verwaltete im Handelsminiſterium die im Weltkrieg errichtete Seekriegsverſicherungskaſſe. Schiffszuſammenſtoß auf der Oſtſee — Stockholm, 24. Aug. Der deutſche Dampfer„Alvine“ ſtieß um Mitternacht in dichte m Nebel mit dem eſtniſchen Schoner„Evald“ zuſammen. Der Schoner ſprang ſofort leck. Der deutſche Dampfer nahm 10 Mann der Beſatzung des Schoners über und ſetzte ſeine Reiſe nach Stockholm fort, wo er beute früh eintraf. Das Wrack des„Evald“ treibt zur Zeit in den Stockholmer Schären. Franzöſiſche Alpiniſten abgeſtürzt — Paris, 24. Aug. Wie dem Matin aus Grenoble berich⸗ tet wird, ſind bei einer Beſteigung der Aiguilles⸗Spitze(2200 Meter) zwei Alpiniſten abgeſtürzt und ſchwer verletzt worden. Das gleiche Blatt berichtet, daß von zwei ſpaniſchen Berg⸗ ſteigern der eine bei der Beſteigung des Schieferfelſens über dem Lautaret⸗Tunnel ausgeglitten und abgeſtürzt iſt. Der Bergſteiger war ſofort tot. Pilzvergiftung — Dombro wa, 24. Aug. In dem Orte Radzyn ſtarb die ſechs köpfige Familie des Landarbeiters Hatuſch⸗ ee 3 928805 1 von 1 4 8 5805 den Aae segen poßten wegen Differenzen mit der Geliebten des Zaren, der Tänzerin Kſcheſſinskaja, verlaſſen mußte, ſchied auch Diaghileff aus dem ſtaatlichen Dienſt. Er gründete eine Kunſtzeitſchrift unter dem Titel„Welt der Kunſt“, in der er ſich gleichfalls für Wagner einſetzte. Die Dekorationen zu der Uraufführung„Götterdämmerung“ in Petersburg hat der Freund Diaghileffs, der ſpäter weltberühmt gewordene Maler Alexander Benois, nicht ohne ſeinen Einfluß entworfen. hg. Sommernächte Von Emil Felden Kurz, ſchwüle Sommernächte, da nie die Sonne ganz entſchwindet Im lichtdunklen Himmel blinkt hell und rein auf ſamt⸗ blauem Grunde Stern an Stern. Am fernen Horizonte zuckt fahler Wetterſtrahl am Himmel hin. In des Mondes meſſing⸗ farbenen Strahlen fluten Blumendüfte, berauſchende, der Atem der ſchlafenden Mutter Erde. Es flammen die weißen und blutroten Roſen, und die zackigbuntfarbenen Nelken ſchauen im Schlafe noch trotzig. Horch! Es rühren im lauen Waſſer des Teichs die grün⸗ lich ſchimmernden Fröſche, Geiſterhaft haſtet vorbei am Träu⸗ menden auf lautloſem Flügel die Fledermaus. Horch! Wie ſie eintönig zirpt, die ſchwarze Grille, voller Freude am Leben, lockend das Weibchen, in der kurzen ſchwü⸗ len Sommernacht. Horch! Noch ſchlägt ſie, die Nachtigall, klagend, daß bald ach gar bald vorbei des Lebens Luſt! Siehe, dort ſummet vorbei ein Käfer; und es ſucht mit ſeinem Lichtlein liebestoll Johanniskäfer die Genoſſin kurz⸗ taumelnder, wilder Liebe. Auf des Stromes glatten Fluten, darin ſich Sternlein ſpiegeln und Mond, gleitet leiſe vorüber der Kahn. Und im Jüngling entſteht ein Drängen und Sehnen, erzeugt vom Ueberfluſſe des trunkenen Sommerſegens und Glückes rings⸗ liehte ſummt leiſe dazu ein Lied, von der Liebe das Lied, das alte, ewig neue, das Lied vom Leben, das in brünſtigem Su⸗ 7 5 neues Leben wecken WII um. Töne der Sehnſucht entlockt er der Geige, und die Ge⸗ S n Ser- * 2 1 2 2 8 Samstag, den 24. Auguſt 1929 Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 391 Deut In welchem Zuſtande befinden ſich die deutſchen Kriegerfriedhöfe in Frankreich? So bin ich oft gefragt worden, wenn man Einzelheiten von mei⸗ ner Autobusfahrt über die Schlachtfelder von Verdun und durch die Champagne wiſſen wollte. Die Antwort klingt für alle, die den Weltkrieg mehr oder weniger aktiv miterlebt haben, vor allem für die vielen Badener, die den Vater, Bruder, einen Verwandten oder einen lieben Freund bei den jahrelangen blutigen Kämpfen im Weſten verloren haben, beruhigend. Alle Friedhöfe, die wir auf unſerer Reiſe be⸗ ſuchten, befinden ſich in einem guten Zuſtande. Der Wald von ſchwarzen Kreuzen wirkt zwar im Gegenſatz zu den weißen der Franzoſen düſter, aber die Ruheſtätten werden — das ſieht man auf den erſten Blick— von Leuten betreut, die Gefühl und Verſtändnis für deutſche Empfindungen ha⸗ ben. Waren nach Beendigung des Krieges die Gräberreihen von Gras überwuchert, ſo ſieht man jetzt, daß die Natur da⸗ von abgehalten wird, zu grünen und Unkraut wachſen zu laſſen, wo es nicht angebracht iſt. Dankbar haben wir, als wir an den Gräbern entlang ſchritten und ſo viele badiſche Namen laſen, unwillkürlich der Tätigkeit des Volks bun⸗ des Deutſche Kriegsgräberfürſorge gedacht, der in der Hauptfache dafür ſorgte, daß wir uns des Ausſehens der letzten Ruheſtätte unſerer Helden nicht zu ſchämen brau⸗ Deutſcher Friedhof bei Romagne chen. Im Laufe der Jahre wird ſicherlich noch manches ver⸗ beſſert werden. Wenn wir geſehen haben, daß auf viele franzöſiſche Gräber Blumen gepflanzt ſind, die ſich jahrelang halten, dann iſt der Wunſch nicht unberechtigt, daß dieſer grünende und blühende Schmuck dereinſt auch auf jedem deut⸗ ſchen Grabe zu finden iſt. Auf der Abbildung, die den Friedhof von Eeurey wiedergibt, iſt dieſer Grabſchmuck dentlich zu ſehen. Es ſind weiße Nelken. Wenn ſie in voller Blüte ſtehen, muß das Gräberfeld einen recht freund⸗ lichen Eindruck machen. Als wir am zweiten Tag unſerer Reiſe von Verdun aus über Clermont, St. Menehould und Suippes nach Reims fuhren, machten wir an dem Friedhof du Bois Puits Halt, auf dem 5324 Deutſche und 6375 Franzoſen ruhen. Der Fahrtleiter, Oberpoſtinſpektor Bachmann Karlsruhe, von dem die vier Abbildungen ſtammen, hat auch von dieſem rieſi⸗ gen Gräberfeld Aufnahmen gemacht, die ſich leider nicht zur Reproduktion eigneten. Der Friedhof, der rechts hart an der Straße liegt, iſt, wie ſchon der Name beſagt, von einem Wäld⸗ chen umgeben. Wenn man die Photographien betrachtet, glaubt man eine Winterlandſchaft vor ſich zu haben. Der Kreideboden ſieht wie Schnee aus. Ein breiter Kiesmittel⸗ gang teilt das Gräberfeld der Länge nach in zwei Hälften. Vorn liegen die Franzoſen, ein Wald von weißen Kreuzen, von denen jedes mit den franzöſiſchen Farben geſchmückt iſt, dahinter die Deutſchen. Wir haben keinen Kranz, keinen Strauß mitgebracht, aber in nächſter Nähe blühen Blumen in reicher Fülle. Und ſo liegt, als wir ſcheiden, auf dem Grabe e Helden in fremder Erde eines Offiziers ein Feldblumenſtrauß, der für die mehr als 5000 gilt, die hier ruhen, erlöſt von aller Erdenpein. Eine Lerche jubiliert. Sonſt feierliche Stille, die nur unterbrochen wird durch Schubert„Sanctus“, das unſere Reiſegeſellſchaft Ergriffen hat Jeder Abſchied genommen. anſtimmt. Nicht Gebeinhalle von Douaumont weit davon liegt rechts im Straßengraben der Tank, von dem wir ebenfalls eine Abbildung veröffentlichen. Das Un⸗ getüm, das den Engländern abgenommen wurde, iſt, wie das Eiſerne Kreuz zeigt, das es trägt, von unſeren Truppen weiterverwendet und ſchließlich hier liegen gelaſſen worden. Ein zweiter Tank iſt in nächſter Nähe zur Linken im Felde zu ſehen. Wie viele Gruppenaufnahmen mögen wohl ſchon hier geknipft worden ſein. a e Ein Tank im Graben an der Straße nach Reims Auf der Rückreiſe von Veroͤun haben wir noch zwei deutſche Friedhöfe aufgeſucht. Zunächſt, wie ſchon angedeutet, den von Ecurey, auf dem 650 Badener ruhen. Veran⸗ laſſung hierzu gab der Herr, der, wie die Abbildung zeigt, an einem Grabe ſteht, Oberpoſtrat Löffler ⸗ Karlsruhe, der Chef der badiſchen Kraftwagen⸗Abteilung, der die Reiſe zwar als Privatmann mitmachte, aber ihr durch ſeine Teilnahme doch einen gewiſſen offiziellen Charakter gab. Auf dieſem Friedhof ruht Herrn Löfflers Schwager. Ungemein ſchmerz⸗ lich berührt es, wenn man an einer Anzahl Kreuze das inhalt⸗ ſchwere Wort„Unconnu“ lieſt. Unbekannt in fremder Erde! Wie traurig. Der von einer Mauer umſchloſſene Friedhof wird von einem einarmigen Invaliden betreut. Eine anſehn⸗ liche Gabe war die Anerkennung für die Sorgfalt, mit der er die Ruheſtätten inſtand hält. In der Nähe entdeckten wir an der Straße unter einem Baume zwei geladene Gra⸗ naten, die man ausgegraben und hier niedergelegt hatte, eine Sorgloſigkeit, die uns unbegreiflich erſcheint. Aber wenn man bedenkt, daß in dieſer Gegend heute noch öfters ſchwere Un⸗ glücksfälle bei der Suche nach Schrott vorkommen, wird man dieſe Sorgloſigkei/ zwar nicht entſchuldigen, aber doch er⸗ klärlich finden.„Cimetiere militaire Allemand de Romagne 8,/L. Cotes“ ſteht auf der Tafel am Eingang des deutſchen Friedhofes von Romagne. 2200 Deutſche, in der Hauptſache Badener, ſind hier beer⸗ digt. Drei Blumenſträuße wurden von Verdun mitgenommen. Der erſte liegt auf einem Grab in Ecurey. Die beiden an⸗ dern ſchmücken hier das Grab eines 1ogers und eines 40ers. Auf der Abbildung ſehen wir im Vordergrund eine hölzerne Kapelle, die von unſeren Truppen zur Linken des Eingangs errichtet wurde. Dahinter dehnt ſich das Gräberfeld aus, das N 8 5 Der badiſche Friedhof von Ecurey ebenfalls ſorgſam gepflegt wird. Wenn es überall an der Weſtfront ſo iſt, dann dürfen wir zufrieden ſein. Tief⸗ empfundene Worte werden bei der Niederlegung der Blumen geſprochen. Und wieder erklingen die feierlichen Akkorde von Schuberts„Sanctus“. Der amecikaniſche Friedhof von Romagne. Welch ein Gegenſatz zu der Schlichtheit der deutſchen Ruhe⸗ ſtätten. Man glaubt eine vornehme Parkanlage vor ſtch zu haben. Zur Rechten der Straße, die durch den ſchönſten Fried⸗ hof an der Weſtfront führt, ſteigt das Gelände, friſchgrüner Raſen mit einigen Bäumen, bis zum Verwaltungsgebäude an, das die amerikaniſche Regierung für den Aufſichtsbeamten er⸗ richten ließ. In der Mitte eines gepflaſterten Platzes befindet ſich ein von Blumenrabatten umgebenes Baſſin, in dem Waſſer⸗ roſen blühen. Auf der anderen Seite ſteigt das ſchier unüber⸗ ſehbare Gräberfeld an, das von einem breiten Mittelgang der Länge nach in zwei Hälften geteilt iſt. 25000 Amerikaner wurden hier beigeſetzt, die Opfer des Anſturmes im Herbſt 1918 gegen die badiſche aktive 28. Diviſion, die einer zwanzigfachen Uebermacht fünf Tage lang ſtandgehalten hat, bis es General Perſhing gelang, links und rechts durch⸗ zubrechen. Nur wenige unſerer todesmutigen badiſchen Landsleute ſind damals dem Tode oder der Gefangenſchaft entgangen. Jedes Grab iſt mit einem weißen Marmorkreuz geſchmückt. Im Laufe der Jahre ſind etwa 10 000 Leichen nach Amerika überführt worden. Wieviel deutſches Blut mag wohl auch auf amerikaniſcher Seite gefloſſen ſein? Richard Schönfelder. Aehnlichkeiten Von Franz Karl Eudres Daß die Köpfe von Menſchen vielfach Tierköpfen ähnlich ſind, iſt eine altbekannte Tatſache. Die Aehnlichkeit iſt oft frappant, obwohl man nicht ſagen könnte, welche Linie nun ſpeziell dieſe Aehnlichkeit verurſache. Aber dieſe Aehnlichkeiten ſind nicht diskuſſtionsfähig. Es geht nicht an, einem Bekannten zu ſagen:„Sie haben einen herrlichen Schweinskopf.“ Auch ein Ballgeſpräch mit der Ein⸗ leitung:„Mein Fräulein, Sie gleichen ganz ungemein einer ſchönen Ente“ dürfte ſich, namentlich für Anfänger, durchaus nicht empfehlen. Man kommt da, wie meiſt im Leben, mit der Wahrheit nicht weit. Wahrheitsfanatiker gelten überal als geſellſchaftsunfähig. Der Menſch liebt es im allgemeinen nicht, mit einem Tiere verglichen zu werden. Doch gibt es Ausnahmen unter den Tieren meine ich. Man kann eine Dame unbe⸗ denklich mit einem Mäuschen, einem Häschen oder einer Libelle vergleichen, einen Herrn mit einem Adler oder einem Löwen. Auch die Biene läßt ſich, allerdings nur in bezug auf ihren Fleiß, heranziehen. Aber ſchon das edle Pferd iſt eine Beleidigung, obwohl viele Frauen Pferdeköpfe haben. Darf man das eigentlich ſo hinſchreiben?. i Ich kenne eine Dame, die ſieht aus wie ein Karpfen, wie ein melancholiſcher Karpfen ſogar. Aber ich kann ihr das nicht ſagen. Wogegen ſie entzückt wäre, wollte ich zu ihr ſagen„Du biſt wie eine Blume“, obwohl es ſehr merkwürdige Blumen gibt. a Beſonders merkwürdig und intereſſant war mir, der ich Tiere viel beobachtet habe, die charakterliche Aehnlichkeit mancher Menſchen mit Tieren. Was gibt es doch für Affen! Ich bin der glützliche Beſitzer eines Hühnerhofes und kann da in Muße und ländlicher Beſchaulichkeit meine Studien machen. Was doch dieſe Federbieſter den Menſchen ähnlich ſind!. Schon rein politiſch! Es herrſcht bei den Hühnern voll⸗ endete Demokratie, inſofern als alle Sitzſtangen gleich hoch ſind. Wehe, wenn ich eine Sitzſtange höher anbringen wollte als die andern. Es würde jeden Abend ein entſetzliches Ge⸗ kämpfe um die höhere Sitzſtange geben. Denn: wer auf der — höheren Stange ſitzt, kann den andern auf den Kopf machen. Und das ſcheint ein beſonderer Ehrgeiz bei den... Hühnern zu ſein. Es iſt das eine etwas rüde Form des geſellſchaft⸗ lichen Verkehrs, aber im Motiv doch ſehr menſchenähnlich. Der Kampf um die Sitzſtange erinnert mich im übrigen an die menſchlichen Kämpfe um Miniſterſeſſel. Wohl dem, der ſitzt! Und dann, ſelbſt auf der gleichen Stange: welche Unter⸗ ſchiede des Platzes! Die Demokratie iſt doch wohl nur etwas Anerzogenes. Ich meine natürlich bei den Hühnern. Die wärmſten Plätze ſind bevorzugt. Wer einen ſolchen Platz er⸗ obert hat, gackert zufrieden, hält die Unzufriedenheit der an⸗ dern plötzlich für revolutionär, pluſtert ſich auf und ſpielt den Geheimrat. Und wenn es auch nur ein altes Huhn iſt. Das Wichtigſte aber iſt die Verdauung. Der Egoismus feiert Orgien. Wenn es zu freſſen gibt werden alle Grund⸗ ſätze vergeſſen. Man pickt das Nebenhuhn auf den Kopf und die Geriſſenſten— ich ſpreche natürlich immer noch von den Hühnern— ſteigen in die Schüſſel, ſo daß die andern gar nicht heran können. Die Hühner nennen das Realpolitik. Welche Aehnlichkeiten! Dann wird ſehr viel gegackert. Zweifellos zu viel. So⸗ bald ſie nicht den Schnabel voll haben, gackern ſie. Sie gackern über den Himmel und die Welt, aber weder der Himmel noch die Welt ändern ſich deshalb. Und wenn ſie mit Mühe und Not ein Ei gelegt haben, benehmen ſie ſich, als hätten ſie die größte Tat der Weltgeſchichte hinter oder unter ſich. 5 Vom Liebesleben will ich— o, es iſt ſchrecklich ähnlich— nur eine Einzelheit berichten: Ich warf meinem Hahn einen großen Regenwurm vor. Er beſah ihn kritiſch mit einem Auge, als trüge er(nicht der Regenwurm) ein Monokel. Dann rief der Hahn ſeine Damen. Die ſtürzten ſich beſinnungs⸗ los auf den Wurm. Und der Gockel ſah zu, beobachtete ſcharf, welche der Damen ſeines Geſchenks ſich erfreute. Es war eine beſonders geſchickte und temperamentvolle Henne. Die packte den Wurm, raſte mit ihm ein paar mal im Hühnerhofe um⸗ her und ſchluckte ihn währenddeſſen. Bei dieſer Henne zog der Gockel ſeine Konſequenzen. Der Regenwurm unterſcheidet ſich zwar äußerlich von einem Brillantenkollier, aber doch nur äußerlich. Im übri⸗ gen beſtehen Aehnlichkeiten, die nicht wegzuleugnen ſind. 1 Die entſchiedenſte Aehnlichkeit aber ſcheint mir darin zu liegen, daß nach gemeſſener Zeit alles Gackern verſtummt, alle Regenwürmer verzehrt, alle Sitzſtangenkämpfe zu Ende ſind. Auf der Bratpfanne ſpielt das alles keine Rolle mehr, wie bei uns im Krematorium. In beiden iſt es ſehr heiß. Und das Huhn übertrifft hier den Menſchen bei weitem. Es iſt ſelbſt in gebratenem Zuſtande noch genießbar, was man als Kulturmenſch von ſeinem Mitmenſchen nicht mehr be⸗ haupten kann. i Aber Neue gackern und kämpfen um Sitzſtangen und verſchenken Regenwürmer mit deutlich erkennbaren Abſich⸗ ten... gleich als ob es keine Bratpfanne gäbe. Mannheimer Künſtler auswärts. In der Premiere von Leo Falls Operette„Madame Pompadour“, die am Frei⸗ tag abend in der Stuttgarter Sommeroperette(Württ. Landes⸗ theater, Kleines Haus) über die Bretter ging, ſang Franz Kugler vom Nationaltheater Mannheim die Tenor⸗ partie des Rene.— In der von der Pfälziſchen Landes⸗ gewerbeanſtalt in Kaiſerslautern veranſtalteten Ausſtellung „Ehmcke und ſein Kreis“ werden auch Arbeiten des Mann⸗ heimer Malers Huffert gezeigt. Der Fraukfurter Goethe⸗Preis im Rundfunk. Wie bekannt, wurde der letztjährige Goethe⸗Preis der Stadt Frank⸗ furt a. M. dem Philanthropen, Arzt und Künſtler Albert Schweitzer verliehen. Am 28. Auguſt ſoll nun der diesjährige Goethe⸗Preis der Stadt Frankfurt a. M. zur Verteilung ge⸗ langen, der Südfunk wird um 20.00 Uhr dieſen feierlichen Akt aus Frankfurt übertragen. Nach einem einleitenden Vortrag von Alfons Paquet folgt die Anſprache des (heute noch nicht genannten) Preisträgers. Eine Bernard⸗Shaw⸗Ausſtellung. Anläßlich der Er⸗ öffnung der Bernard⸗Shaw⸗Feſtſpiele in Malvern wird, wie die„B. B..“ mitteilt, in der dortigen öffentlichen Bißblio⸗ thek eine Bernard Shaw ⸗Ausſtellung veranſtaltet. Sie ent⸗ hält in der Hauptſache Photographien und Zeichnungen aus Bernard Shawſchen Dramen aus aller Welt, ferner die Büſte des Dramatikers von Rodin, mehrere Porträts ſowie eine Anzahl perſönlicher Theatererinnerungen, die in der Haupt⸗ ſache Bernard Shaw diesmal entgegen ſeiner meiſt ablehnen⸗ u Haltung bei ſolchen Anläſſen der Bibliothek ſelbſt zur Verfügung geſtellt hat. i 4 Seite. Nr. 391 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Samstag, den 24. Auguſt 1929 Lernt tanzen! Veredlung der ausländiſchen Geſellſchaftstänze in Deutſchland— Die Urſache der heutigen Tanzkrankheit im Ballſaale D Von Ludwig Pfirrmann Seit dem Weltkriege hat ganz Europa in allen Berufs⸗ tzweigen eine durchgreifende Umſtellung erfahren und ſo auch unſere Tänze im Ballſaal. Im Jahre 1919, als die Tanzwut am größten war, ſind Tänze aller Nationen und Arten wie Pilze aus der Erde geſchoſſen. Das war für den Tanzlehrer keine geringe Aufgabe. Tüchtige Tanzpädagogen kamen zu der Erkenntnis, Mittel und Wege ſuchen zu müſſen, um dieſen wilden Tanzarten ein Halt zu bieten. Die erſten Schritte waren Gründung von Tanuz⸗ Le hrer⸗Organiſationen in allen europäiſchen Län⸗ dern. Auch der Landesverband badiſcher Tanz⸗ lehrer wurde an Oſtern 1919 in Baden-Baden gegründet. Die Verbände machten es ſich in damaliger Zeit zur dringen⸗ den Aufgabe, durch Einführung von Tanzlehrer ⸗Fach⸗ ſchulen unter der Leitung tüchtiger Tanzpädagogen die wil⸗ den ausländiſchen Geſellſchaftstänze mit ihren unmöglichen Beinverdrehungen in eine ruhigere Art umzuformen. Um aber dieſen internationalen Geſellſchaftstänzen in ganz Eu⸗ ropa einen einheitlichen Tanzſtil zu geben, wurde im Mai 1926 in Paris im Waſhingtonpalaſt der Bund inter⸗ mationaler Tanzlehrer gegründet, wozu ſich über 100 Vertreter aus Verbänden europäiſcher Länder eingefunden hatten. Auch aus deutſchen Verbänden waren einige Ver⸗ treter anweſend. Der internationale Tanzlehrerbund mit dem Sitze in Paris ſoll jedes Jahr vor Beginn der Saiſon durch eine Fachſchule die Richtung der Tänze für ganz Europa heraus⸗ geben und nach dieſen Richtlinien ſollen dann die Tanzſchulen in allen Ländern unterrichten. Auch der Reichsverband deutſcher Tanzlehrer, an den die ſüddeutſchen Landes⸗ verbände Bayern, Württemberg und Baden angegliedert ſind, wurde am 26. Juni 1926 in Frankfurt a. Main mit dem Sitze in Berlin gegründet. Bis zum heutigen Tage wurde in den Verbänden unermüdlich an der Veredlung der ausländiſchen Geſellſchaftstänze gearbeitet und verſucht, die Tanzfiguren möglichſt ruhiger und vornehmer zu geſtalten. Stäͤdoͤtiſche Nachrichten Mannheimer Einwohnerbuch 1929 Der 93. Jahrgang des Mannheimer Ein⸗ wWohnerbuches iſt, wie aus der Anzeige in dieſer Num⸗ mer hervorgeht, ſoeben im Verlage der Druckerei Dr. Haas, G. m. b.., E 6, 2, erſchienen. Für die Behörden und die Geſchäftswelt, aber auch für den Privatmann iſt dieſe Nach⸗ richt von großer Wichtigkeit, da das Einwohnerbuch im Laufe der Jahre zu einem unentbehrlichen Nachſchlagewerk geworden iſt. In dem Beſtreben, den im Laufe des Jahres geäußerten Münſchen gerecht zu werden, hat der Verlag ſich zu verſchie⸗ denen Neuerungen entſchloſſen. So wird das Verzeichnis der Apotheken mit Sonntagsdienſteinteilung ſehr begrüßt werden. Verſchiedene Straßennamen wur⸗ den neu aufgenommen, hauptſächlich aus dem Gebiet der ſüd⸗ lichen Stadterweiterung und dem angrenzenden Stadtteil Neckarau. Der beiliegende neue Stadt⸗ und Gemar⸗ kungsplan gehört zu den Orientierungsmitteln, die eigent⸗ lich in jeder Familie und auf jedem Büro vorhanden ſein müßten. Die neuen Straßen ſind in dem Plan bereits verzeichnet und die Umbenennungen berückſichtigt. Auch das Straßen verzeichnis, das beſonders beigelegt wurde, dürfte viel benützt werden. Die Geſchichte der Stadt Mann⸗ heim, die den Text des dickleibigen Buches einleitet, wurde nuf den neuen Stand ergänzt. Die Reihenfolge des Inhalts iſt in der bewährten Ueberſichtlichkeit beibehalten worden. Nicht unerwähnt bleiben ſoll der Reklameteil, der vielen Fir⸗ men wieder Gelegenheit gab, ſich in empfehlende Erinnerung zu bringen. Der Preis des Einwohnerbuches, das in unſerer Haupt⸗ geſchäftsſtelle E 6, 2 und in der Geſchäftsnebenſtelle K 1, 9/11 käuflich iſt, beträgt wieder 20 RM. 5 5 Verkehrs ⸗Anfälle in Mannheim * Sturz vom Rade durch epileptiſchen Anfall. Geſtern nachmittag erlitt eine 39 Jahre alte Radfahrerin beim Befahren der Straßenkreuzung Auerhahn⸗ und Obere Ried⸗ ſtraße in Käfertal einen epileptiſchen Anfall. Die Erkrankte, die infolgedeſſen vom Rad ſtürzte, zog ſich am rechten Ober⸗ ſchenkel erhebliche Hautabſchürfungen zu. * Wenn man die Herrſchaft über das Rad verliert. Auf der Straße zwiſchen K 1 und 2 fuhr geſtern vormittag eine 16 Jahre alte Radfahrerin einen Perſonenkraftwagen an, wobei ſie vom Rad ſtürzte und ſich am rechten Knie erheblich verletzte. * Zwei Frauen durch Anfahren verletzt. Von einem Pferdefuhrwerk angefahren und zu Boden geworfen wurden geſtern nachmittag auf dem Bahnhofsplatz zwei an der Stra⸗ genbahnhalteſtelle wartende Frauen, wobei die eine an den Knieen Hautabſchürfungen davon trug und die andere eine rechte Hüftenprellung erlitt. * * Zur Aufklärung! Das Bezirksamt erſucht uns um Auf⸗ nahme folgender Zuſchrift: In der letzten Zeit ſind verſchie⸗ dene Fälle bekannt geworden, daß Perſonen, die Bohnermaſſen und ſog. Farb⸗Wachs⸗Beizen verwendet haben, an den Händen und auch am Körper Hautausſchläge(Ekzeme) bekommen haben. Dieſe Hautausſchläge ſind bei manchen hierfür beſon⸗ ders empfindlichen Perſonen durch die Wachslöſungsmittel der Bohnermaſſen und Beizen hervorgerufen worden. Es empfiehlt ſich, zur Vermeidung ſolcher Ausſchläge nach dem Aufſtreichen der Wachsbeizen oder Bohnermaſſen auf den Böden die Hände ſorgfältig mit Waſſer und Seife zu reinigen und dann mit Vaſeline oder Borſalbe einzufetten. * Ernannt wurde die Kanzleigehilfin Johanna Ritter bei der Staatsanwaltſchaft Mannheim zur Kanzliſtin. * Freiwillig aus dem Leben geſchieden iſt ein lediger, 38 Jahr alter, taubſtummer Schreiner, der ſich geſtern Tänze, wie 6⸗Schritt⸗Schleifwalzer Heute ſind dieſe internationalen Geſellſchaftstänze ſoweit, daß ſie, von ausgebildeten Tanzpaaren getanzt, ſehr ſchön und vornehm wirken. Auch unſere ſo beliebten alten deutſchen und Polka⸗ Rheinländer, müſſen heute wieder in allen Tanzſchulen gelehrt werden. Ebenſo halten unſere früher ſo beliebten Quadrillen Fran⸗ caiſe und Lanſier wieder vorſchriftsmäßiger und mit größerer Grazie und Anmut ihren Einzug in den Ballſaal. Die Urſache unſerer heutigen Tanzkrankheit liegt einzig und allein darin, daß ein ganz großer Teil der Tanzpaare keine moderne Tanzausbildung in einer geregelten, guten Mode⸗Tanzſchule hinter ſich hat und dadurch mit ihrer unvor⸗ ſchriftsmäßigen wilden Tanzart die Ordnung im Ballſaale ſtört und das ganze Tanzbild verunſchönt. Ein großer Teil der Zuſchauer, die meiſtens die Tänze nicht beurteilen können und die Tanzpaare mit ihren wilden Tanzfiguren beobachten, bekommen dann gegen dieſe Tänze eine Antipathie. Darum, liebe Eltern, wahrt wieder die alte Traditton, ſcheut die klei⸗ nen Ausgaben nicht, ſchickt Eure Kinder wie in früheren Jah⸗ ren in eine geordnete moderne Tanzſchule, nur dann wird das unanſtändige wilde Tanzen im Ballſaale ganz von ſelbſt auf⸗ hören. Der Beſuch einer geordneten modernen Geſellſchafts⸗ Tanzſchule iſt für alle jungen Damen und Herren jeden Standes ein unbedingtes Bedürfnis, da darin nicht nur alle heutigen modernen Geſellſchaftstänze ſtilgerecht gelehrt wer⸗ den, ſondern auch die ſo unbedingt nötigen Umgangsformen: Wer in unſerer fortſchrittlichen Zeit die heutigen modernen Geſellſchaftstänze und die ſo unbedingt nötigen geſellſchaft⸗ lichen Umgangsformen nicht beherrſcht, verliert ſehr viel an ſeinem geſellſchaftlichen Anſehen. Nicht nur für Damen und Herren jeden Standes und Alters, auch für Vereine, Geſell⸗ ſchaften, Korporationen, Klaſſen höherer Lehranſtalten iſt der Beſuch einer modernen Geſellſchafts⸗Tanzſchule ein unbeding⸗ tes Bedürfnis. a 2 i Das verſchwundene Fragezeichen Nun iſt an dem Frggezeichen doch wieder alles geſcheitert. Vermutungen, die über die geheimnisvoll bemalten Bau⸗ Die zäune geäußert worden ſind, ſind falſch geweſen. Mit dem Gas, Strom und Waſſer auf Pump iſt es nichts. Kaum waren 2 0— 8 2 1 die hoffnungsvollen Vermutungen gedruckt und in die Oeffentlichkeit gelangt, da regten ſich ſchon fleißige Hände. Die ganze Schrift wurde übermalt. Die drei Vierecke grinſen über die Straße. Da ſieht man wieder recht deutlich, daß man ſich nie zu früh über etwas freuen ſoll. Andererſeits ſollte man aber den Leuten keine Rätſel aufgeben, die zu ſolchen Gedankenſprüngen führen. 8 Voranſtaltungen Wiener Operettenſpiele der Wiener Operettenſpiele des Roſengartens beginnt. Mit den beiden Aufführungen der Operette„Alexandra“ am Samstag und Sonntag und der letzten Wiederholung des tollen Lachſchwanks „Bubiköpfe“ am Montag verläßt bereits eine Reihe von Solo⸗ mitgliedern Mannheim; neben den Damen Graß und Silbiger tre⸗ ten in dieſen Vorſtellungen auch die Herren Jäger, Marner, Mör⸗ wald, Pleß und Sunko zum letzten Male auf. Von Dienstag bis kommenden Sonntag eingeſchloſſen regiert Lehars„Frühling s⸗ mädel“ den Spielplan, die Damen Sieburg, Sitter, Wald, die Herren Duſchy und Engliſch in den Hauptrollen. Die Intendanz des Augsburger Stadttheaters hat ſeinerzeit offiziell Aufführungen von Lehars„Friederike“ von ſich gewieſen; weil ſie es ablehnt, Goethe als Operettenſigur auf die Bühne zu bringen(bravo! Die Schriftl.), und hat ſich für eine andere Neuheit Lehars, ſeine rei⸗ zende, von Schlagern reich erfüllte Kammer⸗Operette„Frühlings- mädel“ entſchieden. * FfFriedrichspark. Gine beſondere künſtleriſche Veranſtaltung iſt für das morgige Sonntag Abend⸗Konzert vorgeſehen. Die Parkdirek⸗ im Roſengarten. Die letzte Woche tion hat zur Mitwirkung Frau L. Homann ⸗Webau und Herrn A. Färbach, den früheren Heldentenor des Nationaltheaters, ge⸗ wonnen. Wir hören u. a. die„Gralserzählung“,„Freiſchütz“⸗Arie, des weiteren das Duett aus„Carmen“,„Unter dem Fliederſtrauch“ u. a. m. Bei der Beltebtheit der beiden prominenten Künſtler dürfte der Park am Sonntag mit einem Maſſenbeſuch zu rechnen haben. Nachmittags⸗ und Abendkonzert beſtreitet die Kapelle Becke r.(Stehe Anzeige im Mittagsblatt.) Jilm⸗Rundſchau Alhambra und Schauburg:„Der Graf von Monte Chriſto“ In der Zeit, in der es noch keinen Radio gab, war das Unter⸗ haltungsbedürfnis auf die Leihbibliotheken viel mehr angewieſen als heutzutage, und wer ſich in den betreffenden Katalogen umſah, konnte ſeitenlang die Romane von Alexande r Dumas aufgezählt ſehen. Es gab deren ſo viele, daß Dumas ſelbſt einmal, ſicherlich im Ernſt, geſagt hat,„ich habe ſie zwar mit meinem Namen gezeichnet, aber nicht geleſen.“ Dreihundertneunzig Bände zählte das Verzeich⸗ nis ſeines Verlegers, und das ſoll unvollſtändig geweſen ſein. Alexander Dumas war der Begründer des Senſationsromans und ſein Werk„Der Graf von Monte Chriſto“ die Begründung feines Weltrufs. Literariſchen Wert beſitzt auch dieſes Werk nicht, aher man bewundert die Phantaſte, mit der Dumas über die unmöglichſten Situationen und Zuſammenhänge hinwegtäuſcht, wie er die verſchie⸗ denſten Vorgänge miteinander verknüpft und für das Ganze die Spannung des Senſationellen bis zum Schluſſe wachhält. Immer wird mit romantiſchen Requiſiten gearbeitet; geheimnisvolle Schätze, abenteuerliche Flucht aus Gefängniſſen, Raub, Mord, Findelkinder, dazu der Reiz des Unbekannten, das alles ergibt eine bunte Miſchung, die den Leſer blendet und hypnotiſiert, bis er am Ende von all dem Geſchehenen kaum noch recht weiß, was denn am Anfang eigentlich paſſiert iſt. Die Franzoſen, die für einen ſolchen Miſchmaſch von Erzählun⸗ gen, der bis zu einem gewiſſen Grade dem Durcheinander der fran⸗ zöſtſchen Speiſekarte gleicht, eine beſondere Schwäche haben, wollten offenbar in ihrer neuen Filmproduktion an dieſem filmiſch bereits verwerteten Grafen von Monte Chriſto nicht vorübergehen. Sie haben jetzt einen Großfilm davon gedreht, der mit liebevoller Treue die Vielfalt der Romanereigniſſe nachzuweiſen verſucht und ſie im Bilde veranſchaulicht. Im Bilde; das iſt das Wichtige. Die Geſtalten, deren Schickſale man einſtens an langen Winterabenden mit fiebernder Spannung verfolgte, während auf dem Ofen der Waſſerkeſſel ſeine Begleit⸗ melodie dazu ſaug, tauchen wieder leibhaftig vor einem auf,— und in dieſer Leibhaftigkeit liegt ihre Gefahr. Die Phantaſie kann nicht über dieſe Bilder hinaus, ſie darf nicht frei herumvagabundieren wie im Roman, ſondern muß hübſch artig auf der Leinwand bleiben. Es wird alles ein bißchen zu realiſtiſch, was bei der Lektüre mehr traum⸗ haft war. Sehr ſchön ſind die Bilder, und es iſt ſchade, daß man ſie der landſchaftlichen Seite hin nicht viel mehr ausgenutzt hat. eht Marſeille, ſeinen Hafen und ſeine poetſſche Umgebung, die von der herrlichen Landſchaft der Provence ge⸗ im Chateau d' If, in deſſen Kerker der Gefangene Edmond Jenny Jugo hier heißt, am Schluß einer wahrt man leider zu wenig, für einen Augenblick nur die herrlichen Wölbungen des Pont du Gard, der viel zu raſch wieder verſchwindet. Die einzelnen Szenen ſind mit jener etwas umſtändlichen Reali⸗ ſtik gemacht, die ſogar bei den großen Romanſchriftſtellern der Frau⸗ zoſen auf die Dauer ermüdet; auch die Filmproduktion kann nicht aus der Haut ihrer nationalen Eigentümlichkeiten. Jean Angelo ſpielt mit Mosjukin⸗Miene den Edmond Dantes, der ſich ſpäter ſtolz und wohlhabend„Graf von Monte Chriſto“ nennt. Als ſeine Braut tritt Lil Dagover noch nicht beſonders in Erſcheinung; das wird wohl erſt im zweiten Teil erfolgen. Von deutſchen Darſtellern iſt noch Bernhard Götzke erwähnen, der den geheimnisvollen Abbe Faria ſpielt. Die muſikaliſche Begleitung verſucht mit der Lar⸗ moyance des Ganzen Schritt zu halten.— 2. Ufa⸗Theater:„Die Schmugglerbraut von Mallorca“ Nachdem Jenny Jugo durch die„Carmen von St. Pauli“ be⸗ kannt geworden iſt, hat ſie die Darſtellung ihrer ſchmuggleriſchen Talente auf das ſchöne ſpaniſche Baleareneiland Mallorca verlegt, wo ſie ein Trio von Männern verwirrt: zwei Fiſcher und einen Schmugglerhäuptling, der ſich allerdings erſt ſpäter als ſolcher ent⸗ puppt. Nachdem der eine von den Fiſchern im Schmugglerkampf fällt, bleibt ſchließlich nur noch der andere übrig, der mit Roſita, wie vorausſichtlich glücklichen Zukunft entgegenfährt. Dieſe ganze Belangloſigkeit gewinnt ledig⸗ lich durch die Aufnahmen der Inſel einen gewiſſen Reiz, vermag aber ſonſt in keiner Weiſe die Durchſchnittsproduktion der„Ufa“ zu über⸗ bieten. Jenny Jugo jongliert mit graziler Beweglichkeit durch dieſe inſulare Romantik.— Aus dem Beiprogramm mit der abwechſlungs⸗ reichen Wochenſchau iſt ein reizender Zeichenfilm und eine außerordentlich lehrreiche Naturaufnahme aus dem Leben der Feldratten mit beſonderem Lob hervorzuheben. Kommunale Chronik Tagung des Reichsſtädtebundes Die Tagung des Reichsſtädtebundes hat auf der zweiten Vollverſammlung als Ort für die nächſte Mitgliederverſamm⸗ lung Leipzig beſtimmt. Der geſchäftsführende Präſident des Reichsſtädtebundes, Dr. Haeckel, begründete dann die Entſchließung zum Finanzausgleich, in der darauf hin⸗ gewieſen wird, daß die Belaſtung der mittleren und kleinen Städte bis ins Unermeßliche geſtiegen ſeien und eine ſtärkere Berückſichtigung dieſer Städte bei der Ueberweiſung von Reichsſteuern verlangt wird. Die Entſchließung wurde gegen die Kommuniſten angenommen. Es heißt darin u..:„Der endgültige Finanzausgleich in Reich und Ländern darf nicht nur das einſeitige Ziel verfolgen, die Reichsfinanzen zu ſanie⸗ ren, und die an ſich erwünſchte Milderung einzelner untrag⸗ barer Steuerlaſten durchzuführen, ſondern muß zugleich den in beſonderer Notlage befindlichen mittleren und kleinen Ge⸗ meinden ein Exiſtenzminimum ſicherſtellen, das ihnen die Er⸗ füllung ihrer geſetzmäßigen Aufgaben ermöglicht. Dies kann erreicht werden durch zweckentſprechende Ergänzung der ge⸗ meindlichen Einnahmen, die nicht nur beſtimmten Gemeinde⸗ gruppen, ſondern allen mittleren und kleinen Gemeinden zu⸗ gute kommt, auf Gebieten, die eine ſtärkere Belaſtung ver⸗ tragen, ſerner durch ausreichende Beteiligung der Gemeinden an den großen Steuern in Verbindung mit einer ausgleichen⸗ den Verteilung dieſer Einnahmen, ſowie durch glei zeitigen gerechten Ausgleich der Polizei⸗ und Schullaſten innerhalb der Länder vornehmlich bezüglich der mittleren und höheren Schulen, die gerade die mittleren und kleinen Städte unver⸗ hältnismäßig ſtark belaſten und die die Erfüllung einer Kul⸗ turpflicht darſtellen, die eigentlich Aufgabe des Staates iſt. Im weiteren Verlauf der Mitgliederverſammlung wurde über die vorliegenden Entſchließungen zur Reform der Arbeitsloſenverficherung abgeſtimmt. Die erſte Abſtimmung war infolge falſcher Zählung ungültig. Im Hammelſprung wurde mit 298 gegen 285 Stimmen eine vom Zentrum beantragte ergänzte ſozialdemokratiſche Entſchlie⸗ ßung angenommen, die beſagt: Die Mitgliederverſammlung des Reichsſtädtebundes erkennt die Notwendigkeit einer Re⸗ form der Arbeitsloſenverſicherung an. Sie erhebt aber gegen jede nicht unbedingt notwendige Einſchränkung der Verſiche⸗ rungsleiſtungen die ſtärkſten Bedenken und warnt vor einer ſolchen durch die tatſächlichen Verhältniſſe nicht berechtigten Einſchränkung- Bundespraſſhent Dr. Belian ſchloß hierauf die arbeitsreiche Tagung mit Dankesworten an die Teil⸗ nehmer. 5 Städtiſcher Wohnungsbau m. Heidelberg, 23. Aug. Die Stadt hat eine neue Sied⸗ lung„Höllenſtein“ in Heidelberg⸗Kirchheim angelegt und vergibt jetzt die Wohnungen, und zwar zu recht billigen Preiſen. Es kommen in Betracht 6 Ein zimmerwoh⸗ nungen mit Küche(monatliche Miete 21—25 RM.), 71 Zweizimmerwohnungen mit Küche(monatliche Miete 34,50 36,50 RM.), 27 Zweizimmerwohnungen mit Wohn⸗ und Spülküche(monatliche Miete 41 RM.), 1 Dreizimmer⸗ wohnung mit Küche(monatliche Miete 47 RM.), 25 Drei⸗ zimmerwohnungen mit Wohn⸗ und Spülküche(monatliche Miete 51 RM.), im ganzen alſo 130 Wohnungen, wovon 12 für Schwerkriegsbeſchädigte vorbehalten ſind. Die neue Siedlung wird eine Muſterſiedlung ſein. Daß es der Stadt babel nicht um Geſchäftemacherei geht, bedarf keiner beſonderen Hervorhebung, geht aber auch ſchon aus der verhältnismäßig niedrigen Miete hervor. Die Lage der Stedelung iſt geſund und landſchaftlich ſchön. Bürgerausſchußſitzung in Freiburg * Freiburg, 22. Auguſt. Der Bürgerausſchuß er⸗ ledigte in öffentlicher und nichtöffentlicher Sitzung 12 Vor⸗ lagen, die in erfreulicher Kürze erledigt werden konnten. Von den 11 Vorlagen der öffentlichen Sitzung behandelten acht die Herſtellung von Straßen und den Beizug von Anlte⸗ gern zu den Straßenherſtellungskoſten. Es handelt ſich dabef um Straßen, die meiſt in dem neuen Klinikgebiet liegen. Von einigem Intereſſe war die Erwerbung von domäneneigenem Gelände durch die Stadt. Der Oberbürgermeiſter erklärte, daß die Stadt dem badiſchen Finanzminiſter für ſeine Förde⸗ rung der Angelegenheit zu Dank verpflichtet ſei. Bei der Vor⸗ lage über die Verlegung des Hölderle⸗Baches wurde die für Freiburg dauernd latende Strandbadfrage angeſchnitten Eine befriedigende Löſung ſei vorerſt nicht möglich, Man müſſe ſehen, eine ſchnellere Verbindung mit Breiſach und dem Rheine zu ermöglichen. In knapp dreiviertel Stunden war die öffentliche Sitzung erledigt. Punkt zwölf, der in geheimer Sitzung behandelt wurde, behandelte die Erwerbung von Kunſtgegenſtänden aus dem Beſitze eines Freiburger Bür⸗ gers. Die namentliche Abſtimmung ergab die Annahme. Schluß des redaktſonellen Teils Geſunde Kinderjahre, ſind das beſte Kapital, das Sie Ihren Kindern mitgeben können, Verabreichen Sie in der Milch Ovomaltine, die natürliche aus Malz⸗ extrakt, friſcher Milch und friſchen Eiern hergeſtellte Kraftnahrung. Jedes Kind verträgt ſie und nimmt ſie gerne. In Apotheken u. Drogerien vorrätig: 250 br. Büchſe.,.70 e ar...—. Gratisproben und Druckſachen durch: Dr. A. Wander G. m. 6.., Oſthofen⸗Rheinbeſen. Emsg 4 WT— r ene rere 4 4 1 i 3 W n F ont lie⸗ ing Re⸗ gen che⸗ ner ten auf eil⸗ 1 Samstag, den 24. Auguſt 1929 Neue Mannheimer Zeilung(Abend ⸗ Ausgabe . Site. Nr. 39 Aus den Mannhe Staatsanwalt Eine Schwarzbrennerei Einen heimatlichen Brauch ſuchte der aus Mußbach⸗ Müllen ſtammende Müller und Kaufmann Franz Joſef Walz in ſeinen jetzigen Wohnort Neulußheim zu verpflan⸗ zen. Aber der Betrieb von Geheimbrennereien iſt hier ſchon ſchwieriger als in den zerſtreuten Dörfern des Schwarzwal⸗ des. Die Gendarmerie ſtattete ſeinem Anweſen am 8. April einen Beſuch ab und fand eine ſehr gut eingerichtete Brenne⸗ rei zur Herſtellung von Branntwein. Die Maiſche beſtand aus Waizenkleie, Rohzucker und Gärſalz. Es wurde alſo Zucker gebrannt, das andere ſind nur Gärmittel. Die Gen⸗ darmerie fand im Keller noch 13 Sack Zucker. Ein Faß ent⸗ hielt 380 Liter Schnaps. Die ganze Anlage war zwecks Ge⸗ Heimhaltung in drei Räume verteilt. Der Angeklagte hätte durch eine frühere Strafe gewarnt ſein müſſen. Anfangs ſtritt er ab, überhaupt gebrannt zu haben, auch heute gibt er nur zu, gerade beim Anfange mit dem Brennen erwiſcht worden zu ſein. Er habe das Faß nur voll brennen wollen. Die Maiſche wollte er anfangs zum Füttern gebraucht und den Zucker zum Verkauf in ſeinem Laden im Keller verſtaut haben. Auf dem Gerichtstiſche liegt die Pumpe, mit der die Maiſche durch ein in die Wand gebrochenes Loch in den Brenn⸗ keffel im anderen Raume gepumpt wurde. Die Kühlſchlange will er in eine Senkgrube hinter den Brennräumen geworfen haben, aber ſie iſt dort nicht zu finden. Wahrſcheinlich iſt ſte gut aufgehoben für einen ſpäteren Betrieb. Alle anderen Einrichtungsgegenſtände wurden beſchlagnahmt. Die Mutter des Angeklagten hatte eine Brennerei und aus dieſer wurden Teile verwandt. Ein Inſtallateur, der als Zeuge vernom⸗ men wurde, hatte in den Brennräumen verſchiedene Arbeiten auszuführen, aber er will keine Ahnung davon gehabt haben, daß der Angeklagte Schnaps brennen wollte, weiß auch nicht, daß er Branntwein verkauft hat. Auch die Gendarmerie konnte von einem Abſatz nichts ermitteln. Vergebens ſucht der Vorſitzende auf den Angeklagten einzuwirken, daß er die Wahrheit eingeſtehe. Nach dem Gutachten des Zollinſpektors Treutler hätten die Betriebsräume ſchon wegen der Ver⸗ wendung von Zucker amtlich unter Verſchluß gelegt werden müſſen. Das Geſetz nimmt im Minimum als Brennzeit ein Viertelfahr an, wenn nicht ermittelt werden kann, wie oft und wie lange gebrannt wurde. Den Nachweis, daß er nicht ſo lange gebrannt hat, hat der Angeklagte im Gegenſatz zu dem gewöhnlichen Straßverfahren zu führen, wenn er nicht zum Vierfachen des Wertes der innerhalb eines Vierteljahres erzeugten Brennprodukte verurteilt werden ſoll. Der Gut⸗ achter rechnet vom 7. April bis 6. Mai zuſammen die Be⸗ reitung von 38 700 Liter Maiſche. Die Strafe iſt auf 53 187,80 Mark zu bemeſſen. Staatsanwalt Stallmann verweiſt auf den Geburts⸗ ort des Angeklagten; er ſtamme aus dem Lande der geheimen Schnapsbrenner. Er beantragte die Verurteilung zu der er⸗ rechneten Strafe und zu 2 Monaten Gefängnis, ferner die Einziehung der Einrichtung. Aus dem Lande Ein Kind totgefahren * Wiesloch, 28. Aug. Auf der verkehrsreichen Hauptſtraße wurde Donnerstag nachmittag das 2, jährige Kind des Tag⸗ löhners Sprenger von einem Perſonenauto überfahren und ſofort getötet. Das Kind wurde von ſeinem 7 Jahre alten Bruder geführt und lief in einem kurzen Augenblick von dieſem weg gerade in ein langſam daherfahrendes Perſonen⸗ auto hinein. Den Führer des Wagens trifft keine Schuld. * * Edingen, 23. Aug. Die Vorbereitungen zum Kirche n⸗ patronsfeſt St. Bartholomae der katholiſchen Pfarrkirche in Edingen haben mit einer ſehr gutbeſuchten religiöſen Woche begonnen. Kapuzinerpater Emmanuel aus Mainz hielt täglich Vorträge über„Religiöſe Ehen“. Den Abſchluß bildet das feierliche Patrozinium mit Feſtgottesdienſt und Ge⸗ meindefeter unter ſtarker Teilnahme der katholiſchen Pfarr⸗ gemeinde. Der Verteidiger des Angeklag⸗ imer Gerichtsſälen Erweitertes Schöffengericht. Vorſitzender: Amtsgerichts direktor Dr. Kley. Vertreter der Staatsbehörde: Stallmann ten, Dr. Katz ſen., übte Kritik an den geſetzlichen Beſtimmun⸗ gen, die verlangen, daß jemand etwas nachweiſen ſoll, was er nicht getan. Dazu ſei der Angeklagte doch gar nicht in der Lage. Es ſei unſinnig, hier eine Strafe von 53 000/ auszu⸗ ſprechen und hinterher im Gnadenwege um Erlaß der Strafe nachzuſuchen, weil ſie der Angeklagte nicht bezahlen könne, denn er beſitze nichts. Nicht das geringſte ſei auch über den Verkauf von Schnaps feſtgeſtellt worden. Eine Gefängnis⸗ ſtrafe halte er nicht am Platze bei der Tatſache, daß das Publi⸗ kum ſolche Vergehen gewöhnlich laxer auffaßt als andere ſtrafbare Handlungen. Wie der Sachverſtändige noch feſtſtellt, hätte die vorgefundene Zuckermenge noch zur Bereitung von 650 Liter Branntwein ausgereicht. Das Gericht ſprach eine Geldſtrafe von 53 187.80/ gegen den Angeklagten aus, evtl. für jede 100 // 1 Tag Gefängnis. Apparate und vor⸗ gefundene Rohprodukte werden eingezogen. Das Gericht hielt nicht die Möglichkeit für gegeben, die Strafe anders zu be⸗ meſſen. Denn die Strafe ſei nur dann in das freie Ermeſſen des Richters geſtellt, wenn der Angeklagte den Beweis führt, daß er weniger als ein Vierteljahr nur einigemale ge⸗ brannt hat. Großbetrieb in Beſtellzettel⸗Fälſchungen Zum zweiten Male wurde gegen fünf Angeklagte wegen einer großen Anzahl Fälſchungen von Beſtellzetteln verhan⸗ delt, nachdem die erſte Verhandlung zwecks weiterer Ladung von Zeugen vertagt werden mußte. Es handelt ſich um Leute mit faſt ausnahmslos ſtarken Vorſtrafen. Obenan ſtehen zwei Frauen aus Ludwigshafen, die Händlerinnen Anna Brandt und Anna Keller. Sie waren die Helferinnen der Unter⸗ agenten: Martin Ludwig aus Frankenthal, wohnhaft da⸗ hier, Johann Reis aus Ludwigshafen, Phil. Fries aus Rheingönheim. In einem Falle fälſchte die Brandt einen Be⸗ ſtellzettel auf den Namen einer Frau, der ſie vergeblich ein „Doktorbuch“(Der Weg zur Geſundheit) anbot. Sie erhielt dafür 7/ Proviſion. Martin ließ ſich bei der Leipziger Für⸗ ſorge⸗Verſicherung unter dem Namen eines in Straubing be⸗ findlichen Sträflings Jultus Kuffler in die Verſicherung auf⸗ nehmen, nur um 50/ zu ergattern, die er auf ſchwindelhafte Angaben erlangte. Die folgenden Fälle betreffen Maſſen⸗ fälſchungen auf die„Illuſtrierte Hauszeitung“, ein Schweizer Verſtcherungsblatt. Ohne Bedenken nahmen die Unterver⸗ treter alle Beſtellungen der Frauen an. Sie ſelber fälſchten ſolche nach Kräften. Es handelt ſich um eine Schädigung des Unternehmens um etwa 300 /, insgeſammt kommen etwa 100 Fälſchungen in Betracht. Es wären alſo bei Nichtannahme mildernder Umſtände wegen gewinnſüchtiger Fälſchung 100 Jahre Zuchthaus im Falle der Annahme einzelner Handlun⸗ gen auszuſprechen. Das Gericht ſprach gegen die durch.⸗A. Dr. Bergdolt verteidigten Angeklagten Brandt und Martin eine Gefängnisſtrafe von 5 bezw. 8 Mona⸗ n In den Ferien tödlich verunglückt * Wolfach, 23. Aug. Die 7jährige Margarethe Weiler aus Karlsruhe, die bei ihren hieſtgen Verwandten die Schul⸗ ferien verbrachte, lief beim„Fangerles“⸗Spielen in ein Auto hinein, das in mäßigem Tempo daherfuhr, jedoch nicht mehr rechtzeitig ausweichen konnte. Das Kind wurde überfahren und erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß es nach wenigen Stunden ſtar b. Den Autoführer trifft keine Schuld. * Heidelberg, 23. Aug. Entwendet wurde ein in der Anlage aufgeſtellter Perſonenkraftwagen Marke „Dixi“ mit dem Kennzeichen IV B 18 612.— Der vor einigen Tagen am Schloß abhanden gekommene ſchweizeriſche Per⸗ ſonenkraftwagen wurde in Mainz ermittelt. * Schönau, 23. Aug. Heute morgen brach vermutlich in⸗ folge Kurzſchluß im Hauſe des Maurermeiſters Rue b Feuer aus, dem der Schopf, der Stall und der obere Teil des Wohnhauſes zum Opfer fielen. Menſchen kamen nicht zu Schaden. Das Vieh konnte gerettet werden. Der Sachſchaden iſt erheblich. L Schwetzingen, 22. Aug. In einer einfachen Feier wurde die Grundſteinlegung in der Siedlung des Reichs⸗ bundes der Kriegsbeſchädigten vorgenommen. Der Vorſitzende der hieſigen Ortsgruppe, Georg Eichhorn, be⸗ grüßte die Gäſte, worauf die Urkunde in einer Metallkapſel eingemauert wurde. Die Urkunde ſelbſt nennt die Namen der ehrenamtlichen Kommiſſion, die die Vorarbeiten zu erledigen hatte, die an dem Bau und der Ausführung Beteiligten und ſchließt mit dem Namen dreier Urkundsperſonen, Als Ge⸗ ſchäftsführer des Gaues Mannheim dankte Herr Wagner für die tatkräftige Unterſtützung der Stadt Schwetzingen bei dem großen Werk. Im Namen der Stadtgemeinde übermittelte Bürgermeiſterſtellvertreter Stratthaus deren Glück⸗ wünſche. Die geſamte Siedlung wird etwa 12 Häuſer mit 45 Wohnungen umfaſſen. Der Aufwand je Haus beträgt 22 000. Die Arbeiten ſind in vollem Gange, ſodaß Mitte November die erſten Wohnungen bezugsfertig werden. 5 * Neulußheim, 28. Aug. Bei Ludwigshafen wurde die Leiche des in den öder Jahren ſtehenden Händlers Konrad Bühler von hier geländet. Ob Unglücksfall oder Selbſt⸗ mord vorliegt, bedarf noch der Aufklärung. 5 * Heidelberg, 23. Aug. In Leimen fiel das 3 jährige Töchterchen des Metzgermeiſters Brucker rücklings in eine Pfanne mit heißem Fett und zog ſich ſchwere Bran d⸗ wunden zu. Das Kind wurde in die Heidelberger Klinik verbracht und dürfte kaum mit dem Leben davonkommen. * Freiburg i. Br., 23. Aug. Ein 15 Jahre alter Lau d⸗ wärktsſohn, der ſich vor etwa 10 Tagen bei einem Sturz vom Rade unbedeutende Verletzungen am Ellbogen zuge⸗ zogen hatte, iſt an Wundſtarrkrampf geſtorben. * Wolfach, 23. Aug. Seit etwa acht Tagen iſt Wagner⸗ meiſter Wilhelm Zwick von Lehengericht ſpurlos ver⸗ ſchwunden. Durch unglückliche Geſchäfte kopflos gewor⸗ den, hat er ſich von zu Hauſe entfernt und von Karlsruhe ge⸗ ſchrieben, daß er aus dem Leben ſcheiden werde. Bis heute iſt nichts über ſeinen Verbleib und Aufenthalt bekannt. Nachbargebiete Schwerer Verkehrsunfall * Ludwigshafen, 24. Aug. Geſtern abend überrannte ein noch unbekanntes Auto auf der Oggersheimer Straße den Motorradfahrer Peter Eiſel aus Frieſenheim, wohnhaft Oppauer Straße 19, der auf dem Soziusſitz ſeinen 7 Jahre alten Sohn und ein 12jähriges Mädchen namens Padberg mitgenommen hatte. Der Motorradfahrer erlitt einen dop⸗ pelten Knochenbruch am linken Fuß. Die beiden Kinder ſind ſo ſchwer verletzt auf der Straße liegen geblieben, daß an ihrem Aufkommen gezweifelt wird. Das Privatauto überholte einen Lieferwagen und überrannte den aus ent⸗ gegengeſetzter Richtung kommenden Motorradfahrer, worauf es in voller Fahrt davonrannte. Gin anderer Motorradfahrer, der das Auto verfolgte, konnte es nicht mehr erreichen. Ein Beſatzungsſchuppen abgebrannt * Kaiſerslautern, 24. Aug. In der Nacht zum Freitag entſtand in einem Schuppen am Güterbahnhof ein Brand, der ihn vollſtändig zerſtörte. Der Schuppen gehört zu den An⸗ lagen des Proviantamtes der franz. Beſatzung und wurde von Soldaten als Küche benützt. f 5 An den Stichverletzungen geſtorben 2: Venningen, 23. Auguſt. Der am letzten Sonntag in ſei⸗ ner Wirtſchaft von dem Arbeiter Siegmund Lutz geſtochene Wirt Urſchbach iſt geſtern im Edenkobener Krankenhaus geſtorben. Wie bekannt, wollte der Verſtorbene einen Streit in ſeiner Wirtſchaft ſchlichten. Den Sohn ſchwer verletzt * Saarbrücken, 23. Aug. Geſtern mittag entſtand in einem Hauſe in der katholiſchen Kirchſtraße in Saarbrücken III ein folgenſchwerer Streit, zwiſchen dem Arbeiter E. und ſeinem etwa 20 Jahre alten Sohn. Im Laufe der Auseinander⸗ ſetzungen brachte der Vater ſeinem Sohne einen lebensge⸗ fährlichen Meſſerſtich in der Herzgegend bei. Beſin⸗ nungslos wurde der junge Mann ins Krankenhaus verbracht, während der Vater inhaftiert wurde, * 735 * Neuſtadt a. d. Höt., 22. Aug. Wie von gut unterrichteter Seite mitgeteilt wird, ſteht ſich der Weinhandel durch die gegenwärtigen Verhältniſſe zu der Neuerung gezwungen, ſich beim nächſten Herbſt nicht wie bisher den Trebermoſt, ſondern die ganzen Trauben anliefern zu laſſen. i * verfraut mit der Rührung weitverzweigter Betriebe, mit der Leitung gew innbringender Geschaſte, greifen bei anstrengenden Ron- K Seite. Nr. 891 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabef Samstag, den 24. Auguſt 1929 Der Sport am Conntag Verbandsſpiele, Länderkämpfe und Deutſche Meiſterſchaften Der Sport hat immer noch Hochſaiſon. Das beweiſt ein Blick af das Programm für das neue Wochenende. Da findet man einen ichathletikkampf Deutſchland— England, einen Schwimm⸗Länder⸗ mpf Deutſchland— Schweiz, da findet man verſchiedene Deutſche adſportmeiſterſchaften und andere Titelkämpfe, man findet zahl⸗ iche Sportfeſte und Rennen. Daneben nehmen die neuen Ver⸗ indsſpiele im Fußball und Handball natürlich einen breiten aum ein. Fußball Die ſüddeutſchen Verbandsſpiele ſehen diesmal lle acht Gruppen in Aktion. chlager., Faſt jede Gruppe hat auch ſchon ihren In der Gruppe Rhein trägt man folgende Spiele aus: VfR. Mannheim— Vis. Neckarau Sp.⸗Vg. Sandhofen— SV. Waldhof Mannheim 08 Phönix Ludwigshafen Sp.⸗Vg. Mundeuheim— FVg. Rohrbach Das wichtigſte und intereſſanteſte Treſſen findet auf dem OfR.⸗ latz zwiſchen Vf R. und VfL. Neckarau ſtatt. Bſct. greift zum eſten Male in den Gang der Verbandsſpiele ein. Beide Mann⸗ haften treten mit Erſatz an. Neckarau mußte zur allgemeinen eberraſchung am letzten Sonntag gegen Mundenheim in einem ußerſt harten Spiel einen Punkt abgeben. Obwohl man aus dem usgang des erſten Spiels noch keine Schlüſſe ziehen darf, muß zeckarau als Meiſter doch darauf bedacht ſein, weitere Punktperluſte u vermeiden. Vf., der ſich bei den Endſpielen um die Süddeutſche ketſterſchaft überraſchend gut hielt, ſtellt eine junge und ehrgeizige Mannſchaft ins Feld, die erſt am Sonntag in einem Privatſpiel Zusgezeichnet gefallen konnte. Es iſt ſchwer, augenblicklich einen Vergleich zwiſchen beiden Mannſchaften zu ziehen. Rein gefühls⸗ güäßig müßte Neckarau als die erfahrenere Mannſchaft einen kleinen JZorteil haben. Der Ausgang wird, wie auch ſchon in früheren Spielen, knapp ſein. Sandhofen empfängt Waldhof. Ob⸗ wohl es nicht leicht iſt, in Sandhofen zu gewinnen, iſt mit einem glatten Sieg von Waldhof zu rechnen. 08 Mannheim hat Zhönix Ludwigshafen zu Gaſt. Sandhofen mußte bereits Im letzten Sonntag die Punkte bei 08 laſſen, auch Phönix Ludwigs⸗ hafen wird ſich auf dem gefürchteten(8⸗Platz mit Punktverluſt ab⸗ inden müſſen. Sp.⸗Vg. Munden heim wird auf eigenem Platz mit dem Neuling F Vg. Rohrbach keine Mühe haben, die Punkte an ſich zu bringen. Handball Auch im Handball ſetzten nach und nach wieder die Verbands⸗ ſpiele ein. Für den 25. Auguſt ſind u. a. angeſetzt: Bezirk Main⸗Heſſen: Gruppe A: BfR. Schwanheim Rot⸗Weiß Darmſtadt, Darmſtadt 98— Kickers Offenbach, Polizei⸗SV. Darm⸗ ſtabt— Rot⸗Weiß Frankfurt, TSV. Langen— SV. Frankfurt, Gruppe B: Hoſſia Bingen oder Reichsbahn Wiesbaden— Mainz 05, Wormatia Worms— Polizei Wiesbaden, Hakoah Wiesbaden— Po⸗ lizei Worms, Kaſtel 06— Alemannia Worms; Gruppe Karls⸗ ruhe: Raſtatt— Phönix Karlsruhe, Pforzheim— Graben; Gruppe Freiburg: FC. Freiburg— FV. Offenburg, Kon⸗ ſtanz— Polizei Freiburg. Auch im Rheinbezirk macht ſich wieder ein größerer Spielbetrieb bemerkbar. Da die Verbandsſpiele erſt im Oktober beginnen, iſt den Vereinen Gelegenheit gegeben, ihre Mannſchaften bis zu dieſem Termin einzuſpielen. Am Samstagabend findet auf dem Phönix⸗ platz ein Auswahlſpiel zum Handball⸗Städteſpiel M an n⸗ heim— Ludwigshafen ſtatt. Die Aufſtellung der einen Mannſchaft(Möglichen) hat folgendes Ausſehen: Tor: Weigold 07; Verteidiger: Zillhart 08, Hoffmann Phönix; Läuferreihe: Ohrenberger Phönix, Morgen Vfg., Müller Waldhof; Stürmerreihe: Scherer(8, Baader 08, Höfling PS., Spengler Waldhof, Schmitz 07. Die andere lautet: Tor: Krotz Vſct.; Verteidiger: Weyrich VfR., Horn 07; Läuferreihe: Rittmann MTG., Benzler Phönix, Schwarzelbach 08; Stürmerreihe: Hoffmann PS., Haider Phönix, Kees Vf., Anke Waldhof, Lenz BfR. Ein weiteres ſehr wichtiges Spiel findet auf dem Pfalzplatz zwiſchen Pfalz und Neulußheim ſtatt. Es iſt ein noch rückſtändiges Verbandsſpiel vom vorigen Jahre und bringt endlich Klärung über die Abſtiegsfrage. Leichtathletik Länderkampf Deutſchland— England Länderkampf wird am Samstag auf der traditionsxreichen Bahn in Stamford⸗Bridge ausgetragen. Er ſetzt ſich in der Haupt⸗ ſache aus Staffeln zuſammen und ſtellt unſere Athleten vor eine ſchwere, keineswegs aber unlösbare Aufgabe.— Von den verſchie⸗ denen. Sportfeſten verdient das in Straßburg Intereſſe, da hier zahlreiche ſüddeutſche Leichtathleten aus Frankfurt, Stuttgart, Mün⸗ chen und Pforzheim auf eine Ausleſe franzöſiſcher und ſchweizer Internationaler trifft. Die Hockeyleute des Rhein⸗Mainkreiſes tragen in Frankfurt leichtathletiſche Wettkämpſe aus. Mitteldeutſch⸗ lands Zehn kampfmeiſterſchaft wird in Halle durchgeführt. * Der 2= 22 S e Ein deutſcher Enoſieger im Europarundflug Pilot Morzik iſt der endgültige Sieger im Europarundflug der Nationen. Auch der Hünefeld⸗Gedächtnispreis ſowie viele ausländiſche Preiſe wurden ihm zuerkannt. Tennis Auf den Plätzen des Leipziger Sportelubs ſollen am Samstag und Sonntag die Deutſchen Seniorenmeiſterſchaften, die ſich an Spieler und Spielerinnen über 40 Jahre wenden, zum Abſchluß kommen. Von den Turnieren verdient in erſter Linie das „Internationale“ in Bad Homburg auf Grund ſeiner wirklich guten Beſetzung Intereſſe.— Frankreich und Italien tragen in Aix les Bains einen Länderkampf aus. Schwimmen Die Serie der großen ſchwimmſportlichen Veranſtaltungen des Monats Auguſt wird mit dem Länder kampf Deutſchland — Schwerz in München am Samstag und Sonntag fortgeſetzt. Deutſchland iſt hier durch eine rein ſüddeutſche Mannſchaft vertreten, dürfte aber trotzdem zu einem Siege kommen, da diesmal Kräfte wie Balk und Neitzel, die beim Kampf Süddeutſchland— Oeſter⸗ reich entbehrt werden mußten, mitwirken können. Der Länderkampf wird durch eine Reihe von gut beſetzten Einlagewettbewerben um⸗ rahmt. Die Kämpfe um die Deutſche Waſſerballmeiſter⸗ ſchaft werden mit dem Zwiſchenrundenſpiel Waſſerfreunde Han⸗ nover gegen Weißenſee Berlin fortgeſetzt. Motorſport Nach dem Abſchluß des Automobilturniers in St. Moritz bringt der Sonntag ſelbſt außer einigen Motorradbahm⸗ rennen(u. a. in Hannover) keine motorſportl. Veranſtaltungen von Belang. Das Buckower Dreieckrennen, urſprünglich für dieſen Sonntag angeſetzt, wurde abgeſagt. Anfang der nächſten Woche be⸗ ginnt dann das Kreuznacher Turnier. Rabſport Im Radſport gibt es wieder einige Meiſterſchafts⸗Wettbewerbe, So trägt die DRV. ihre Bahnmeiſterſchaften für Amateure und Wertpreisfſahrer in Frankfurt a. Main aus, die Concordia wickelt bei Nürnberg ihre nordbayriſche Einerſtrecken⸗ meiſterſchaft ab, während beim BDR. das Rennen„Rund um Berlin“ zugleich als Deutſche Meiſterſchaßt im Einer⸗ ſtreckenfahren gilt. In Berlin trägt außerdem der BD. ſeine Saalſportmeiſterſchaften(Saalfahren, Reigenfahren und Radball) aus. Neben einigen anderen Straßenrennen wie„Rund um Stuttgart“(VDRV.) und Zittau⸗Leipzig bleiben dann noch die Bahnrennen in Berlin(Olympiabahn) und der Start der deutſchen Dauerfahrer Krewer und Möller bei der Weltmeiſterſchaftsrevanche auf der Pariſer Prinzenparkbahn zu erwähnen. Pferdeſport Das Baden⸗ Badener Renn meeting bringt am Soum⸗ tag mit dem Fürſtenbergrennen einen ſeiner Höhepunkte. Weitere Galopprennen gibt es in Karlshorſt, Dresden und Mülheim⸗Ruhr⸗ Duisburg. . Beſtattung von Franz Freff Am Freitag wurde der Sportlehrer des V. f. R. Mannheim, Franz Freff, der am Mittwoch an den Folgen einer heimtückiſchen Krankheit geſtorben war, zu Grabe getragen. Der 2. Vorſitzende des V. f.., Herr Banzhaff, widmete dem verdienſtvollen Sportlehrer einen warmen, ehrenden Nachruf. Für die Leichtathletik⸗Abteilnng ſprach Dr. Schweitzer, für die Liga Herr Freimüller, für die Handballabteilung Herr Kees und für die Schwitzgöbelmannſchaft Herr Schwitzgöbel. M. F. C. Phönix war durch Herrn Hetz⸗ Jer vertreten, der Freff einen ehrenden Nachruf hielt. Für die Mannheimer Turnſportgeſellſchaft ſprach Herr Meurer, ber beſon⸗ ders den offenen Charakter und die ehrliche Kampfesweiſe des Ver⸗ ſtorbenen lobte. Der Polizeiſportverein ließ gleichfalls einen Kranz niederlegen. Das Liederhalle⸗Quartett ſang am Grabe. * Verlag Druckerei Dr. Naas a Mennheim, E 6. 2 Fernsprecher 24951 Die Belieferung an die Vorausbesteller erfolgt dieser Tage erer 52. e — 2 2 1 8 Samstag, den 24. Auguſt 1929 Nene Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 7 Seite. Nr. 391 Eröffnung des 35. Deutſchen Weinbau-Kongreſſes «Offenburg, 23. Auguſt. Der 35. Deutſche Wein⸗ bau⸗Kongreß in Offenburg wurde heute mit der Er⸗ öffnung der Deutſchen Weinfach⸗Ausſtellung begonnen. Zahlreiche Vertreter des Deutſchen Weinbauver⸗ bandes waren bereits anweſend, an ihrer Spitze ihr Präſident N e der Behördenver⸗ Schwörer ⸗ Dr. Müller ⸗ Karlsruhe. An der Spi treter war erſchienen Landeskon burg. Die Feier wurde eingeleitet durch de muſik Offenburgs unter Leitung ihres 5 ger vorbildlich geſpielte Meiſterſinger⸗Borſpiel. 2 f Oberbürgermeiſter Dr. Holler ⸗ Offenburg die Eröffnungs⸗ anſprache. Er betonte, daß es ihm eine Freude ſei, als erſten Akt des Deutſchen Weinbau⸗Kongreſſes die Eröffnung der Deutſchen Weinfach⸗Ausſtellung vornehmen zu dürfen. Red⸗ ner begrüßte dann die zahlreich erſchienenen Vertreter der Behörden und des Weinbauverbandes ſowie die Vertreter der Ausſtellerfirmen und gab dann einen Ueberblick über das in der Ausſtellung Gebotene. Er wies darauf hin, daß hier zum erſten Male das Material des Badiſchen Wein bau⸗ inſtituts in Freiburg zur Hebung und Beſſerung des hadi⸗ ſchen Weinbaues geſchloſſen gezeigt werde. In der kulturhiſto⸗ riſchen Abteilung ſei mit Fleiß alles zuſammengetragen, was über die hiſtoriſche Entwicklung des badiſchen Weinbaues im Verlaufe von hundert und mehr Jahren über das ganze Land verſtreut zu finden geweſen ſei. Mit einem Dankeswort an alle, die ſich um das Zuſtandekommen der Ausſtellung bemüht haben, und an die Preſſe ſchloß Oberbürgermeiſter Holler ſeine Ausführungen und erklärte die Ausſtellung für eröffnet. Der Präſident des Deutſchen Weinbau⸗Verbandes, Dr. Müller⸗Karlsruhe, wies auf die Bedeutung dieſer Aus⸗ ſtellung für den geſamten deutſchen Weinbau und insbeſon⸗ dere für den badiſchen Weinbau hin. Beſonders der badiſche Weinbau ſei der Induſtrie zu großem Dank verpflichtet, daß ſie trotz der großen Unkoſten, die Ausſtellungen verurſachen, ſich ſo zahlreich an dieſer Ausſtellung beteiligt habe. Alle wich⸗ tigen techniſchen Neuerungen, die für die Rationaliſterung des Weinbaues notwendig ſeien, würden gezeigt und wenn die Ausſtellung einen guten Beſuch erfahren würde, ſo würde das ſomohl im Intereſſe der Ausſteller als auch der Beſucher lie⸗ gen, die durch das in der Ausſtellung Gebotene wertvolle An⸗ regungen gewinnen könnten. Mit einem Hoch auf den deut⸗ ſchen Wein ſchloß Präſident Dr. Müller ſeine Ausführungen. Als Vertreter der Ausſteller ergriff Dr. Lier ke⸗ Berlin das Wort. Die Ausſteller ſeien der Einladung gern gefolgt. Da es an Exportmöglichkeit fehle, habe ſich die deutſche In⸗ duſtrie umſtellen müſſen. Auf der Gartenfach⸗Ausſtellung in Eſſen ſei⸗erſt kürzlich zum Ausdruck gekommen, wie wichtig die deutſchen induſtriellen Erzeugniſſe für die deutſche Land⸗ wirtſchaft ſeien. Indem die deutſche Induſtrie der deutſchen Landwirtſchaft die modernſten Geräte zur Verfügung ſtelle, helfe ſie ihr vorwärts. Dadurch werde hoffentlich auch die ſtädtiſche Bevölkerung nicht mehr ſo viele fremde Erzeugniſſe bevorzugen, ſondern ſich bei dem deutſchen Landwirt eindecken. Gerichtszeitung Hypnoſe oder Betrug? Die Wechſelgeſchäfte eines Berliner Anwalts Wie erinnerlich, erregte vor faſt Jahresfriſt der finanzielle und geſundheitliche Zuſammenbruch eines ſehr bekannten und angeſehenen Berliner Rechtsanwaltes großes Aufſehen, gegen den amtlicherſeits eine Unterſuchung eingeleitet worden war, weil Rechtsanwalt St. Wechſelverbindlichkeiten in Höhe von über 80 000/ eingegangen war. Inzwiſchen war es auch ge⸗ lungen, den rumäniſchen Kaufmann Leon Jacob zu ver⸗ haften, der Rechtsanwalt St. veranlaßt hatte, ihm die Wechſel gu girieren. Jacob war aus Berlin geflohen, nachdem er Schulden in Höhe von etwa 350 000% gemacht hatte. Der Rumäne wurde ſpäter in Brüſſel verhaftet und nach Berlin ausgeliefert, wo inzwiſchen die Vorunterſuchung gegen ihn eröffnet worden iſt. Der Unterſuchungsrichter hat ſich bei der Prüfung dieſer Angelegenheit vor allem mit der kriminalpfychologiſch ſehr in⸗ tereſſanten Frage zu beſchäftigen, ob die Behauptungen des Rechtsanwalts St. möglich ſein können, daß er unter der hypuotiſchen Einwirkung Jacobs geſtanden und nur aus dieſem Grunde ſich auf Geſchäfte eingelaſſen habe, die er bei klarem Verſtande niemals getätigt hätte. Der An⸗ walt, der einen ſehr geachteten Namen hat, und deſſen Praxis ihm ein durchaus geordnetes Leben ermöglichte, hat tatſächlich in keinem anderen Falle Wechſelgeſchäfte betrieben. Jacob war ihm durch einige Notariatsgeſchäfte bekannt geworden und übertrug ihm dann die Durchführung von Zivilprozeſſen, in deren Verlauf der rumäniſche Kaufmann Rechtsanwalt St. häufig aufſuchte. Die Angeſtellten des Anwaltes behaupten mun, daß ihr Chef jedesmal, wenn Jacob ihn beſucht habe, ein werſtörtes Weſen gezeigt habe, und daß er nach Beſuchen des Klienten noch längere Zeit faſt vbllie getſtesab⸗ weſen d geweſen ſei. Jacob habe, wie weiter von den Büro⸗ angeſtellten behauptet wird, dem Rechtsanwalt gegenüber ein überaus herriſches Weſen gezeigt, und er habe es, was ſonſt keinem anderen Mandanten gelungen ſei, fertig gebracht, den Anwalt mitten aus der Sprechſtunde oder auch zur Nachtzeit aus der Privatwohnung zu holen, wenn er eine Konferenz mit St. außerhalb des Anwaltsbüros wünſchte. Nach der Flucht des Rumänen iſt der Rechtsanwalt und Notar ſeeliſch voll⸗ kommen zuſammengebrochen und mußte mehrere Monate ein Sanatorium aufſuchen, um ſich zu erholen. Ob Dr. St. tatſächlich einem hypnotiſchen oder mindeſtens ſehr ſtark ſuggeſtiven Einfluß Jacobs erlegen iſt, ſoll jetzt durch die Gerichtsärzte ſeſtgeſtellt werden. Wie wir erfahren, beabſichtigt der Unterſuchungsrichter, noch Spesialiſten hinzu⸗ zuziehen, da es von dem Urteil der Aerzte abhängen wird, ob gegen Rechtsanwalt St. ein Verfahren wegen Betruges einge⸗ leitet wird. Jacob beſtreitet, daß er auf dem Wege der Hyp⸗ Das wünſche man insbeſondere für den deutſchen Wein. Mit einem Hoch auf Offenburg und ſeinen Bürgermeiſter ſchloß Dr. Lierke ſeine Ausführungen. Ein Rundgang beendete die Eröffnungsfeier. Die Gäſte waren von dem Gebotenen allgemein befriedigt; in allen drei Abteilungen konnten ſie reiche Anregungen finden. Ein Um⸗ trunk mit kleinem Imbiß in der Winzerſtube der Ausſtellung beſchloß den Eröffnungstag. Der Gang durch die Weinfachausſtellung hinterließ einen nachhaltigen Eindruck. Die drei Abteilungen bieten eine ſolche Fülle von Material, daß es kaum möglich iſt, auf einem kurzen Gang alle die Dinge in ſich aufzunehmen. In der gewerb⸗ lichen Abteilung haben die bekannteſten deutſchen Fir⸗ men für Weinbau und Kellerwirtſchaft die neueſten techniſchen Errungenſchaften auf dieſen Gebieten ausgeſtellt. Daneben haben die chemiſchen Großerzeuger ihre Dünger und chemiſchen Produkte, die für den Weinbau nötig ſind, plaziert. Die wiſſenſchaftliche Abteilung bietet ein geſchloſſenes Bild des fruchtbaren Wirkens des Badiſchen Weinbauit tuts in Freiburg unter Leitung ſeines Direktors, Dr. Müller⸗ Freiburg. Eine Unmaſſe von ſtatiſtiſchem Material gibt einen Ueberblick über die badiſche Weinproduktion und ihre Grund⸗ lagen. Daneben nimmt einen breiten Raum das Material über die Schädlingsbekämpfung ein. Beſonderes Intereſſe verdient naturgemäß die kulturhiſtoriſche Abtei⸗ lung, die aus öffentlichem und privatem Beſitz alles, was auf die Entwicklung des Weinbaus in Baden Bezug haben könnte, zu einem ſchönen Muſeum, dem man dauerndes Be⸗ ſtehen wünſchen möchte, vereinigt. Der Feſtzug Der am Sonntag aus Anlaß des Weinbaukongreſſes ſtatt⸗ findende Feſtzug wird eine ganz außergewöhnliche Ver⸗ anſtaltung ſein. Es ſind 60 verſchiedene Gruppen gemeldet. Die Wagen ſind zum allergrößten Teil in Offenburg her⸗ geſtellt worden. Eine große Schar von Künſtlern hat ſich bereitwilligerweiſe zur Verfügung geſtellt, um die Entwürfe zu fertigen. Das Offenburger Handwerk hat die Ausgeſtaltung übernommen. Ein Teil der Wagen wird aber auch von aus⸗ wärts nach Offenburg gebracht. Einzelne Gemeinden haben ſich beſonders angeſtrengt. So wird die Gemeinde Schutter⸗ wald einen eigenen kleinen impoſanten Feſtzug zeigen, der den Schluß der ganzen Veranstaltung bildet. Weinheim, 23. Aug. Der Verein Alt⸗Wein⸗ heim wird ſich an dem Feſtzuge anläßlich des 35. deutſchen Weinbau⸗Kongreſſes in Offenburg mit einer ſehr eindrucks⸗ vollen Gruppe beteiligen. Die Weinheimer Gruppe— be⸗ ſtehend aus 25 Mitgliedern des Vereins in alten Oden⸗ wälder Trachten, verſehen mit Bütten, Kübeln und ſonſtigen Weinernte⸗Gerätſchaften— wird ein 4½ Meter hohes Modell der Burgruine Windeck nebſt Rebabhang im 40. Feſtwagen des Zuges mit ſich führen. noſe ſich den Anwalt gefügig gemacht habe und behauptet vielmehr, daß Dr. St. für das Girieren der Wechſel von ihm eine gewiſſe Gewinnbeteiligung eralten habe. ** § Verurteilte Wilderer. Die Fabrikarbeiter Maſſer und Ertel waren in Pirmaſens angeklagt, dabei geweſen zu ſein, als der Fabrikarbeiter Eugen Wagner vor einigen Wochen von dem Jagsoͤbeſitzer Schwenk erwiſcht wurde, wie er auf dem Jagdͤgelände bei Fehrbach unbefugt die Jagd aus⸗ übte und bei dieſer Gelegenheit von Schwenk erſchoſſen wurde. Die Urteilsverkündung, zu der ſich das Publikum ſtark hinzudrängte, ergab die Verurteilung Maſſers und Er⸗ tels zu je fünf Monaten Gefängnis unter Anrech⸗ nung der Unterſuchungshaft. In der Urteilsbegründung wurde ausgeführt, daß dieſes hohe Strafmaß im Hinblick darauf berechtigt erſcheine, daß die Wilddieberei gerade in letzter Zeit un verhältnismäßig häufiger geworden ſei und man mit allen Mitteln hier entzgegenwirken müſſe. e ee Wetler⸗Nachrichten der Badiſchen Landeswellerwarte Karlsruhe Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(.26 Uhr morgens). See- Luft- Tem⸗ 8 2 8 8 Wind 2 7 höhe drr ver- e Wetter 8 8 in n, i S icht Stürte 838 58 Wertheim 151— 17 20 15 W leicht bedeckt Königsſtuhlfſ 563 768.11 18 18 1318 Nebel 805015 767.0 17 1688 eſcht bedeckt Bab.⸗Bad. 219 7678 16 20 15 ft 5 Villingen 780 769,7 19 18 124 15 7 Feldbg. Hof 1275 643,5 10 10 5 N„ Regen Badenweil.— 768,1 16 2 14 SN bedeckt St. Blaſien 780 19 1 111 W 1 bedeckt Hbchenſchw.—— Im Laufe des gestrigen Tages hatten wir bei Höchſt⸗ temperaturen von im Mittel 20 Grad in der Ebene nur noch geringe, ſtrichweiſe Niederſchläge, die von Ausläufern der großen, jetzt zwiſchen Island und Skandinavien liegenden Zyklone herrührten. Heute wird der Rücken hohen Druckes, den das Azoren⸗Hoch über Frankreich und Süddeutſchland bis zur Tſchechei vortreibt, durch den hinter der isländiſchen Zyklone her erfolgenden Kaltlufteinbruch unterſtützt und zu⸗ Wie wird das Wetter werden? Welter-Vorausſagen für Sonntag, 24. Auguſt 1929 Vielfach heiter und meiſt trocken, tagsüber wieder würmer, [Aus den Rundfunk⸗Programmen Sonntag, 25. Auguſt Deutſche Sender Berlin(Welle 418), Königswuſterhauſen(Welle 1635) .30 Uhr: Frühkonzert; 9 Uhr: Morgenfeier; 12 Uhr: Mittogs⸗ konzert; 20 Uhr: Sende⸗Spiele: Der Feldprediger, Operette in drei Teilen; anſchl. Tanzmuſik. 5 Breslau(Welle 253) 20 Uhr: Von Berlin: Der Felbdprediger, Operette in drei Teilen; 22.30 Uhr: Von Berlin: Tantzmuſik. Frankfurt(Welle 390).30 Uhr: Die Glocken vom Großen Mi⸗ chel, Uebertragung von Hamburg;.15 Uhr: Morgenfeler; 18.10 : Schallplattenkonzert; 17.30 Uhr: Von Kaſſel: Konzert; Uhr: Konzert des Rundfunkorcheſters; anſchl. von Berlin Tonzmuſik. Hamburg(Welle 372).05 Uhr: Hafenkonzert; 20 Uhr: F⸗D⸗Durz 23 Uhr: Aus dem Georgs⸗Palaſt. tönigsberg(Welle 276) 20 Uhr: 22,30 Uhr: Unte 8 Langenberg(We Katholiſche Morger Von Aa V zondo, kon 5 komiſche O t einem Akt; g Lelpzig(Welle 19.45 Uhr: Balle führung des einaktigen H 2. Mer haun en neue Oberke 8 München(Welle 583), Kaiſers l. 12 Uhr: Standkonzert; 16 Uhr: Ko bz ſtunde; 20,15 Uhr: Der Sonnenwendhof, 2 Aufzügen; anſchl. Tanzmuſik. Stuttgart(Welle 360) 8 U konzert; 11 Uhr: Morgen menadenkonzert; 15.30 Uhr: tärkonzert; 21 Uhr: Kurhaus Baden⸗Baden: 2 Ausländiſche Bern(Welle 403) 20.30 Uhr: Schweizer Komponiſtenſt Budapeſt(Welle 550) Studios, eine Rundft aventry(Welle 479 Daventry(Welle a Eva, Operette in drei Akten; el in fünf : Brunnen⸗ platz: Pro⸗ Uhr: Mili⸗ Aus dem 1 end; 22.15 Uhr: Wonzert des 0 22.15: Spätkonzert. f Tag aus dem Leben des krepue; anſchl. Zigeunermuſik. 21 Uhr: Abendkonzert. f 21.05 Uhr: Abendkonzert. Mailand(Welle 501] 20.31 Uhr: La Boſoche, Oper, 28 Uhr: Tanz. Paris(Welle 1725) 20.15 Uhr: Abendkonzert. Rom(Welle 441) 21 Uhr: Der Barbier von Seyilla, Oper in 8 Akt. Wien(Welle 517) 20.05 Uhr: Eine Liebesnacht, Operette in einem Vorſpiel und zwei Akten. 5 Zürich(Welle 459) 20 Uhr: Werner Hübner, Tenor, fingt italte⸗ niſche Arien und Schweizerlieder im Volkston; 21 Uhr: Gaſtſpiel Madlen Madſen. Radio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz 6 2, 6— felephon 26347 5 Halt! Sie haben vergeſſen, ſich den neuen Netzempfänger Paladin 20 anzuhören! Paladin 20, der Apparat wie er ſein ſoll. Sie brauchen nichts von Radio zu verſtehen, Sie brauchen nur die Steckdoſe und Paladin 20. Hören Sie ſich dieſes hervorragende Gerät bei uns an und bewundern Sie es,. Tageskalender Sonntag, den 25. Auguſt Dyerettenſpiele im Roſengarten: Alexandra“,.00 Uhr. Friedrichspark: Konzerte.30 Uhr und.00 Uhr(Geſangsſoliſtent Alfred Färbach, Frau Homann⸗Webau). Lichtſpiele: Alhambra und Schauburg:„Der Graf vom Monte Chriſty“,— Ufa⸗Theater:„Die Schmugglerbraub von Mallorca“.— Capitol:„Sklavin einer Ehe“.— Scg lar W— Gloria Palaſt:„Das närriſche Glück“,— d lLaſt⸗Theater:„Ihr zweites Leben“,— Pfalz b ai Ludwigshafen:„Die ſpaniſche Revue“,. 5 Sehenswürdigkeiten: Kunſthalle: Dienstag bis Sonntag: 10 bis 1 Uhr und 3 bis 5 Uhr: Theaterausſtellung im Schloß: Täglich geöffnet von 10 bis 1 Uhr und 3 bis 5 Uhr und Sonntags vorm. von ii bis nachm 5 Uhr.— Schloßbücherei:—1,—7 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völker⸗ kunde im Zeughaus: Sonntag vorm, von 11—1 und nachm. von—8 Uhr: Dienstag 38—5 Uhr: Mittwoch—5 Uhr: Freitag—7 Uhr. Planetarium:.00,.30,.00 Uhr Vorführungen,.00 Uhr Vortrag: „Sonnen im Weltenraum.“ Chefredakteur: Kurt Fiſcher(im Urlaub) Verantwortlich für Politik: 5. A. Meißner— Feuilleton! Dr. S. Kayſer= Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Vermiſchles Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gexicht und alles übrige: i. B. R. Schhnfelder— Anzeigen u. geſchäftliche Mitteilungen; Jakob aus 65 ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger; Druckerel Or. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. 5. H. Mannheim. E 6, 2. Reiſewelter in Deutſchland Nord⸗ und Oſtſee: Wolkig, Nordſee Regen, friſcher Südweſt, warm, Nordſee Regen, Oſtſe warm, heiter. Harz und Thüringer Wald: i Mäßiger Weſt, ſtrichweiſe Regen, bis in Mittellagen Nebel Geſtern: Warm und wolkig. 5 Rhein⸗ und Weſergebiet: f Schwacher Südweſt, wolkig, einzelne Flußnebel. Geſternt Kühl und zeitweiſe regneriſch. Fichtelgebirge, Erzgebirge und Sudeten: f Leichte, örtlich verſchiedene Winde, meiſt heiter. Geſternz Mäßig warm und wolkig. Bebe leichte Sübweſtwinde. 85 W Geſtern anhaltend kühl und meiſt trübe. 5. Nugwelter Ueber dem ganzen Reich im Innern leichte, an der Küſte ſchwache bis friſche Bodenwinde aus Südweſt bis Weſtſüdweſt, darüber durchgreifend ſtarke, an der Oſtküſte ſteife Südweſt⸗ ſtrömung. Tſchechei und Oeſterreich am Boden und in ganzer Höhe ſchwacher Oſt, in größerer Höhe nach Nordweſten drehend, entlang der Küſte Regenſchauer, im Weſten ſchon vielfach auf⸗ Geſtern: mäßig nächſt für morgen Ausſicht auf Beſſerung geben. heiternd, im Oſten noch wolkig, mäßig gute Sicht. 0 1 „ etud ſo beibriugolt clic clellee, Cee ge. ge Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Samstag, den 24. Auguſt 1929 Karl Ludwig Sand Hiſtoriſcher Roman aus der Jeit der erſten deutſchen Burſchenſchaft Von Vaniel Feußner (Nachdruck verboten.) „Ja, das wollen wir. Doch zuvor mußt du wieder völlig geſund und reiſefähig ſein...“ Einige Tage vergingen und Kathinka hatte ſich ſo weit erholt, daß ſie aufſtehen und an den gemeinſamen Mahlzeiten teilnehmen konnte. Im Speiſezimmer ſtand ein altes Tafelklavier, auf dem ſie häufig ſpielte und zwar meiſtens aus dem Gedächtnis. Einmal durchſuchte ſie aber auch die auf dem Inſtrument liegenden Noten nach einem beſtimmten Muſikſtück. Bei dieſer Gelegenheit fiel ihr eine Zeitung in die Hände. Mehr mechaniſch als intereſſiert warf ſie einen Blick auf die erſte Seite. In den nächſten Sekunden weiteten ſich aber ihre Augen und ſtarrten mit wahrem Entſetzen auf die Druck⸗ zeilen; daun ließ ſie das Blatt fallen, krampfte die Hände zuſammen und brach ohnmächtig zuſammen. Nadina und noch einige andere Perſonen, die ſich in dem⸗ ſelben Raum befanden, liefen ſchnell herzu, hoben die Be⸗ wußtloſe auf und trugen ſie nach ihrem Zimmer. Hier kam das Mädchen bald wieder zu ſich, brach aber ſofort in herzzerreißendes Weinen aus. „Was haſt du eigentlich, Liebling?“ fragte Nadina mit mütterlicher Zärtlichkeit. „Die Zeitung... O, die ſchreckliche Zeitung,“ wimmerte Kathinka..„nun iſt alles aus“ Eine furchtbare Ahnung dämmerte in der Freundin auf, und ſie lief eilig hinab in das Speiſezimmer, wo ſtie ihre Augen ſuchend umhergleiten ließ. Auf dem Fußboden vor dem Klavier ſah Nadina eine Zeitung liegen, die ſie aufhob. Ein einziger Blick auf das Blatt, und ſie war im Bilde: es enthielt den ausführlichen Bericht über Sands Tat. Mit einem tiefen Seufzer legte ſie das bedruckte Papier aus das Inſtrument und ging mit ſchleppenden Schritten wieder hinauf zu der Kranken, die ſich vor Schluchzen noch immer nicht faſſen konnte. Mit der Hand ſtrich ſie der Weinenden liebkoſend über die bleiche Stirn und ſagte weich:„Die ſchwerſte Stunde und mit ihr die furchtbarſte Seelennot deines Lebens iſt über dich gekommen; ertrage ſie mit Würde und Ergebenheit; denn zu ändern iſt doch nichts mehr..“ „Warum haſt du mir nicht ſchon früher geſagt was du wußteſt?“ klagte die Unglückliche. „Weil ich dich ſchonen wollte; weil du vor Schreck wahr⸗ ſcheinlich geſtorben wärſt.“ „Ob früher oder ſpäter, das bleibt ſich gleich! Ich ſterbe ſo auch an der Wunde, die ich ſoeben empfing Und ich will auch ſterben; denn was ſoll mir das Leben ohne ihn, den Edlen, Reinen, den man nun doch töten wird, oder ſchon ge⸗ tötet hat.“ „Sand lebt noch,“ tröſtete Nadina,„aber er ſoll ſehr krank ſein.“ i „Wo befindet er ſich?“ „Er liegt... er liegt im— Hoſpital.“ „Kann ich ihn ſehen?“ „Niemand,— außer Arzt und Unterſuchungsrichter— darf zu ihm.“ „O Gott!“ betete das Mädchen,„vergib ihm ſeine Schuld und laß ihn ſterben, auf daß ihn andere nicht töten können. An demſelben Tage nimm auch mich zu dir.“ Kathinka hauchte dieſe Worte mit ſolcher Inbrunſt und bo, ein ſo rührendes Bild unwandelbarer Liebe, daß ſich Nadina nicht mehr halten konnte; mit einem Wehlaut warf ſie ſich über die Kranke und ließ ihre eigene, grenzenloſe Not in heißen Tränen ausſtrömen. g Durch dieſen ſchrankenloſen Ausbruch wilden Schmerzes wurde das Leid des Mädchens ein wenig gemildert und es fragte leiſe:„Warum weinſt du denn ſo ſehr?“ „Ich weine über Euch beide, die Ihr ſo gute Menſchen und nun doch ſo unglücklich geworden ſeid... Ich weine aber auch über mich und meine Schuld; denn dieſe iſt größer als die ſeine.“ „Wie meinſt du das?“ „Ich habe Sands Haß gegen Kotzebue, nachdem der mich verraten, geſchürt ja, ihn geradezu aufgefordert, mich zu Fächen Kathinka ſann ein wenig nach, dann ſagte ſie beruhigend: „Das braucht dich nicht zu beſchweren. Was Ludwig getan, das tat er aus eigener innerſter Überzeugung; darum trägt er auch die Folgen ſeiner mir unverſtändlichen Handlung ganz allein, als Mann und Held.“ „So vergibſt du mir meine Schuld?“ „Ich habe dir keine zu vergeben; denn dich trifft keine.“ „Und wendeſt dich auch nicht mit Abſcheu von demjenigen, der das Blut eines Menſchen vergoſſen hat?“ „Wie wenig du mich kennſt.. Sterben würde ich für ihn, ſterben will ich mit ihm, weil ich weiß, daß er meine Liebe und Treue verdient bis zum Tode.— Doch jetzt ſage mir alles, was du weißt; denn zweifellos iſt in den Wochen, die ſeit der Tat vergangen ſind, ſo manches an die Oeffent⸗ lichkeit gedrungen, was mich intereſſiert.“ „Man erfährt ſehr wenig,“ ſagte Nadina, die ſich wieder gefaßt hatte bedauernd,„denn die ganze Angelegenheit wird mit auffallender Heimlichkeit behandelt.— Beſtimmt weiß ich aber, daß Sand am 8. April operiert worden iſt. Er hat ſich nämlich— was du noch nicht weißt— zwei Stiche in die linke Bruſt beigebracht...“ „Um ſeinen Häſchern nicht lebend in die Hände zu fallen,“ unterbrach Kathinka die Erzählerin mit einer gewiſſen Be⸗ friedigung.„Doch nun weiter!— Aber halt, wie wird mir denn?“ Das Mädchen legte die linke Hand an die Stirn— und ſann. Jetzt hob ſich auch der letzte Schleier, der bisher über ihvem Erinnerungsvermögen gelegen hatte, und ſie fuhr fort: „Ich ſah Ludwig ja auf der Erde liegen, mit einem Dolch in der Bruſt, der ihm gerade herausgezogen wurde O, wie ſchrecklich! Noch ſehe ich den Blutſtrahl hochſpritzen. Ge⸗ nau ſo hatte ich ihn ſchon früher im Traume geſchaut.“ „Ja, ſo war es,“ beſtätigte Nadina.„Vor Entſetzen fielſt du mir ohnmächtig in die Arme.“ „So lange er lebt, will auch ich leben, doch nicht länger.“ „Nur nicht verzagen„„, vielleicht wird Ludwig wieder geſund und dann“ „Und dann?“ wiederholte das Mädchen mit ſtockendem Atem. „Dann werden Flucht verhelfen „O, wenn das daran „Und ich das meine 11. Kapitel Trotzdem der März ſeinem Ende entgegenging, ſah es im Fichtelgebirge nicht frühlingsmäßig aus; denn der Schnee⸗ berg trug noch ſeinen Namen als Mantel. Die Vögel ahnten die Nähe des Wunderknaben aber ſchon, der im flachen Lande ſeine Herrſchaft bereits angetreten und ſich anzuſchicken ſchien, auch die Berghänge zu erklettern; denn Droſſeln, Finken, Meiſen, Ammern und wie die befiederten Sänger alle heißen, probierten ihre Lenz⸗Einzugsweiſen in allen Tonarten, daß es gar lieblich klang, und die düſteren Fichtenwaldungen ihre Einſamkeitsſchwere etwas verloren. Jetzt warf auch ein größerer Vogel ſeine unſchöne, ble⸗ wir verſuchen, ihn zu retten, ihm gur möglich wäre!— Mein Leben ſetze ich cherd klingende Stimme in das Frühlingskonzert und rief laut und anhaltend:„Rätſch! Rätſch.“ Da dieſer blaugeſchilderte Hollenträger aber die Vor⸗ rechte des echten Sängers nicht genießt, ſondern ſeine Auf⸗ gabe eher darin beſteht, Poliziſt zu ſpielen und ſich für die Sicherheit der anderen Waldbewohner einzuſetzen, ſo mußte ſein„Rätſch! Rätſch!“ eine beſtimmte Urſache haben. Und ſo war es auch: Der Eichelhäher meldete die An⸗ weſenheit eines Menſchen, der auf heimlichem Waldweg in raſcher Gangart ſüdwärts dahinſchritt. Er trug einen dunklen deutſchen Rock mit einer roten wollenen Weſte, ſchwarze lange Beinkleider von Tuch, Schnürſtiefel und in der Rechten den Ziegenhainer. Dem Aeußeren nach mußte es alſo ein deutſcher Burſch von irgend einer Hochſchule ſein. Als der jugendliche Wanderer das Ende des Waldes er⸗ reicht hatte und eine kleine Stadt vor ſich liegen ſah, atmete er befreit auf, zog eine Karte hervor und verſuchte ſich zurecht⸗ zufinden. „Ja, es kann nur Wunſiedel ſein,“ murmelte er befrie⸗ digt, ſteckte die Karte wieder ein und eilte weiter, der Stadt zu, die er fünfzehn Minuten ſpäter— es war die vierte Stunde nachmittags— erreichte. Hier erkundigte er ſich nach der Wohnung des Juſtizamt⸗ manns Gottfried Chriſtoph Sand. Bald ſtand er vor dem geſuchten Hauſe, zog die Klingel und wurde von einem jungen Mädchen eingelaſſen, das ihn ſchüchtern nach ſeinen Wünſchen fragte. „Ich möchte Herrn oder Frau Juſtizrat Sand gerne ſpre⸗ chen,“ ſagte der junge Mann mit mühſam beherrſchter Ruhe. Noch ehe das Mädchen eine Antwort geben konnte, öff⸗ nete ſich die Tür zur Wohnſtube und eine ſchon ältere Frau trat heraus. 5 Einen Herzſchlag lang freudiges Stutzen; denn da der Beſucher genau ſo gekleidet war, wie ihr Sohn Karl Ludwig, hielt ſie ihn wegen des ſchlechten Lichtes, das im Flur herrſchte, für dieſen. Doch zweit Sekunden ſpäter erkannte ſte ihren Irrtum und fühlte in dem Augenblick, wie eine fremde, unheimliche Macht nach ihrem Herzen griff: Der vor ihr ſtehende junge Mann war ein Bote des Unheils, das ahnte ſie mit brutaler Gewißheit. (Fortſetzung folgt.) — 2c JJ. TTT D — 2 Ein * Overklürzt das tägliche Geschirr- abwaschen und Spülen ganz bedeutend. O macht alles viel Schmeller und gründlicher sauber. Sie müssen: einmal die herrlichen -Geschirre sehen] Wie sie blinken, glitzern, funkelnund gleißen Versuchen Sie C Saubern Siezauchialle anderen Hlausgeräte aus las orzeſſan Metall, Stein, S VAhres das Geschirrab waschen, S :.:.:.:... rf... Misnüsen pülen und Rëinigen mit C Marmor, Flolz usw., ganz he- sonders aber Mops, Bohner-, Putz-, Spül- und Scheuertücher, überhaupt alles, was Sies schnell sauber haben wollen, mit Uberall erhaltlich. Machen Sie sichis leicht durch 1 Ehfeffef( auf 10 Eiter 1 Eimer heißes Wasser. 4 * 23 4 ——.— 1 8 2. Samstag, den 24. Auguſt 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abenb⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 391 Mit lange behält Aiſchland das„blaue Band“ Schiffbaupläne der ausländiſchen Konkurrenz— 1931 wird das kritiſche Jahr ſein Von Arthur M. Quiſenberry 1 Die Rekordfahrten der„Bremen“ haben nicht nur beimſein bis anderhalh Jahre, wird die„Bremen“ Publikum, ſondern auch in Fachkreiſen des In⸗ und Auslan⸗ des die größte Begeiſterung hervorgerufen. Dennoch dienten ſte als unmittelbarer Anlaß für die Ankündigung ſchärfſter Konkurrenz. Faſt alle großen Schiffahrtsgeſellſchaften der Welt gaben bekannt, daß ſie ähnlich große oder auch be⸗ deutend größere und ſchnellere Schiffe bereits bauen bezw. in nächſter Zukunft bauen wollen als die„Bremen“. Noch ſind freilich dieſe Schiffe nicht fertiggeſtellt, und noch⸗haben ſie ihre Leiſtungsfähigkeit nicht erwieſen, man muß aber damit rech⸗ nen, daß in abſehbarer Zeit erneut um das„blaue Band“ ge⸗ kämpft werden wird. Neben Deutſchland werden an dieſem kommenden Kampfe Eugland, Frankreich, Italten und die Vereinigten Staaten teilnehmen. Die Schiffahrtsgeſellſchafter dieſer Länder halten die Leiſtung der„Bremen“ für den Anfang einer allgemeinen Bewegung die die beiden Küſten des Atlantiſchen Ozeans einander näher bringen ſoll. Aller⸗ dings geben ſie zu, daß die Leiſtung der Bremen zunächſt nicht überboten werden kann. Seit dem Kriege wurden auf der ganzen Erde nur rei Schäffe über 40 000 Tonnen gebaut: die„Bremen“, die „Europa“ und die„Iſle de France“. Die Cunard Linie, der die„Bremen“ das„blaue Band“ abgewann, beab⸗ ſichtigt eine neue„Ueber⸗Mauretania“ zu bauen, die Geſchwindigkeit mit luxurtöſer Ausſtattung verbinden ſoll. Außerdem läßt ſie die Maſchinen der„Mauretania“ umbauen, wodurch ſie eine Geſchwindigkeitserhöhung erhofft. Eine zweite engliſche Geſellſchaft, die White Star Line, hat bereits mit dem Bau des 60 000 To.⸗Dampfers„Oceanic“ Während die Maſchinen der„Bremen“ nur 96 000 Pferdekräfte entwickeln, wird die„Oceanie“ mit Maſchinen von 160 000 Pferdekräften ausgeſtattet ſein. Die Maſchinen der„Mauretania“ haben bloß 75 000 PS. Man hat im Augen⸗ blick den Bau der„Oceanic“ abgebrochen, um neueſte theo⸗ retiſche Ergebniſſe und praktiſche Erfahrungen bei der Voll⸗ endung des Schiffes noch verwerten zu können. Die United States Lines, die kürzlich von der Regterung an eine private Geſellſchaft verkauft wurden, laſſen ebenfalls zwei Paſſagterdampfer bauen, von denen man vorläufig nur ſopiel erfährt, daß ſte(ſelbſtverſtändlichl) die größten, ſchnell⸗ ſten und bequemſten Schiffe der Welt werden ſollen. Die French Line, die große Franzöſtſche Dampfer⸗ geſellſchaft läßt ein Flaggenſchiff bauen, das annähernd 50000 Tonneen Kapazität und über 300 Meter Länge haben wird. Auch Jtalſen hat den Entwurf zweier Ozean⸗ rieſen vollendet. Für die Navigatione Generale Intalina“ werden zwei Dampfer von je 45 000 Tonnen gebaut, die beide länger ſinb als bie„Bremen“ und die nach den urſprünglichen Plänen 28 Knoten Stundengeſchwindigkeit hätten haben ſollen. Angeſichts des großen Wettbewerbes iſt es ſehr wahrſcheinlich, daß die Schiffe auf 30 Knoten(56 Kilometer] Höchſtgeſchwindigkeßt umkonſtrutert werden. 8 Alle dieſe Schiffe ſollen im Laufe des Jahres 1981 fertig⸗ geſtellt werden. Bis zu jener Zeit, alſo noch min deſtens begonnen. das„Blaue Band“ vorausſichtlich behalteen können. Ob ſte dann von den neuen Schiffen übertroffen wird, das kann man heute noch nicht ſagen, es iſt aber ſehr unwahrſcheinlich, daß ſie ſich mit der viel größeren Kraft der „Oceanic“ wird meſſen können. Der Kampf um das„blaue Band“ der Ozeane hat erſt vor kaum hundert Jahren ernſthaft eingeſetzt, und führte ſchon in dieſer verhältnismäßig kurzen Zeit zu ganz erſtaunlichen Reſultaten. Der erſte Ozeandamp⸗ fer der Welt, die„Savannah“ trat am 28. Mai 1819 unter amerikaniſcher Flagge ihre Jungfernfahrt nach Europa an. Sie traf am 19. Juni in Liverpool ein und brauchte ſomit für die Ozeanfahrt 25 Tage. Für die damalige Zeit war das eine große Leiſtung, die aber die Konkurrenz noch zu keinem bedeutenderen Schritt veranlaßte. Erſt 1888 begann der Kampf um den Schnelligkeitsrekord. Die„Sirtus“ und die„Great Weſtern“ traten in raſchem Nacheinander ihre Jungfernfahrten an, und es gelang der„Great Weſtern“, den Ozean in 14 Tagen zu überqueren. Den nächſten Re⸗ kord ſtellte die„Britannia“ von Samuel Gunard au Sie brauchte für die Fahrt nach Amerika nur 10 Tage., All dieſe Schiffe waren noch Raddampfer. Erſt die Schiffe der amerikaniſchen Collins Line brachten wichtigere techniſche Neuerungen, und es gelang ihnen, die Dauer der Ozeanfahrt allmählich auf 8 Tage zu reduzieren. Allerdings gingen zwei Schiffe dieſer Geſellſchaft auf hoher See verloren. Dann kamen die Doppelſchraubendampfer, die Vorläufer der„Bremen“. Die Hamburg⸗Amerika⸗ Linie war es, die den erſten Doppelſchraubendampfer baute. Im Jahre 1900 errang ſie mit ihrer„Deutſchland“ die nur 5 Tage und 7½ Stunden zur Ozeanfahrt brauchte, das „blaue Band“, um es einige Jahre ſpäter an die„Luſitania“ und dann,(1907) an die„Mauretania“ zu vetlieren. Mit ihrer Rekordfahrt von weniger als 5 Tagen gewann dann die „Bremen“ das„blaue Band“ für Deutſchland zurück. Zuſammenarbeit in der Natur Inſekten als Pflanzendiener— Blätter als Von R. Wir Menſchen ſind ja gewöhnt, einander behilflich zu ſein, wir ſtellen auch Diener an, die Arbeiten für uns auszu⸗ führen, wir haben Schutzleute, die ſich um uns bemühen. So⸗ gar Tiere ſtellen wir in unſeren Dienſt. Genau ſo geht es im Reiche der Natur zu. Sowohl Tiere wie Pflanzen ſind in gewiſſen Fällen Bundesgenoſſen, auch ſie haben ihre eige⸗ nen Diener, und es geſchieht im Wunderreich der Natur ſehr oft, daß Tier und Pflanze aufeinander angewieſen ſind. Die gewöhnlichſte und bekannteſte Form der Zuſammenarbeit zwi⸗ ſchen Tier und Pflanze iſt, daß der Blütenſtaub der Blumen von Inſekten weggetragen und verſtreut wird. Dieſe Arbeit wird allerdings nicht unentgeltlich von Inſekten verrichtet, ſondern wird von der Pflanze„gut bezahlt“. Der Lohn für die Mühe beſteht in Honig oder in Samen, was den Inſek⸗ ten als Nahrung dient. Sogar eine derartig fachliche Er⸗ ſcheinung wie Reklame iſt in der Pflanzenwelt eine nicht unbekannte Erſcheinung. Blumen ſorgen für gute Reklame, um ſich die nötigen Diener zu ſichern, indem ſie mit leuchten⸗ den Farben und ſtarken Düften ihren Honig und ihren Blü⸗ tenſtaub preiſen. Die bunten Farben dienen als Schaufenſter für die kleinen Inſekten und zeigen ihnen, was hier zu holen iſt. Der größte Teil der Blumen, die ſich der Inſekten bei der Samenverſtreuung bedienen, arbeiten mit Bienen, Weſpen und Hummeln, andere dagegen halten ſich nur an eine gewiſſe Art und treffen Maßnahmen, um unbefugten und unerwünſch⸗ ten Beſuchern den Zugang zu ſich zu ſperren. So halten viele Erbſenſtauden ihre Blüten geſchloſſen und nur die große, ſchwere Hummel hat Kräfte genug, um den Honigſaft aus⸗ zuſaugen. 7 Es geſchieht des öfteren, daß ſich Blumen gegen kriechende a Inſekten ſchützen, die nicht in der Lage ſind, den Blütenſtaub auf längere Ent⸗ fernungen fortzuſchaffen. Bei vielen Pflanzen dienen für dieſen Fall Stacheln als Schutzwaffen. Ein eigenartiges Bei⸗ ſpiel intimer und gut organiſterter Zuſammenarbeit zwiſchen Pflanze und Inſekt für den Fall, daß es ſich um Blütenſtaub⸗ Transport handelt, gibt die Ducca, eine Wüſtenblume, die in öden Gebieten in Kalifornien vorkommt und ihr treuer 33 Großfürſten wollen erben In der in Newyork erſcheinenden ruſſiſchen Tageszeitung „Nowo Ruſſkoje Slowo“ hat der Rechtsanwalt Dudley K. Colear im Namen von 33 Großfürſten und Großfürſtinnen der Zarenfamilie Romanoff und Rechtsnachfolgern des er⸗ mordeten Zaren Nikolaus II. einen Aufruf an ſämtliche Ban⸗ ken, Geſellſchaften, Unternehmungen und Privatperſonen er⸗ laſſen, denen etwas von perſönlichem Eigentum und Vermögen des Zaren im Auslande bekannt iſt, dies den geſetzlichen Rechtsnachfolgern des Zaren umgehend zur Kenntnis zu brin⸗ gen. Ueber das Vermögen des ermordeten Zaren, das bet den ausländiſchen Banken hinterlegt ſein ſoll, gehen die abentenerlichſten Gerüchte um, und man kann kaum annehmen, daß ſte der Wirklichkeit auch nur im ent⸗ fernteſten entſprechen. Es muß daher ſehr bezweifelt werden, oß dieſes Vermögen überhaupt groß iſt, geſchweige denn, auf viele 100 Millionen Dollars geſchätzt werden kann. Jedenfalls Zum Gedächtnis der„Möwe Helden Dieſes Tvaditions⸗ und Gefallenendenkmal für den Hilfs⸗ kreuzer Albwe⸗— zugleich eine Ehrung für den ehemaligen Kommandanten der„Möwe“! Burggraf zu Dohna⸗Schlodien— wird am 25. Auguſt durch Admiral Zenker in Sprottau enthüllt. Das Denkmal iſt in Bronze ausgeführt iſt von der Bank von England feſtgeſtellt worden, daß ſich bei ihr keinerlei dem verſtorbenen Zaren beziehungsweiſe ſeinen Rechtsnachfolgern gehörende Summen befinden. Es ſcheint auch wenig glaubwürdig, daß in der amerikaniſchen Bank Guaranted Truſt Co. ſich ein großes Konto des Zaren befindet. Der Zar ſoll angeblich knapp vor Ausbruch des Welt⸗ krieges größere Poſten von amerikaniſchen Eiſenbahn⸗ aktien gekauft haben, die ſich in dem Safe des Zaren in der obengenannten Bank befinden und angeblich mehr als 100 Millionen Dollar wert ſein ſollen Dagegen ſpricht aber ſchon, daß der Zar bei Ausbruch des Krieges ſeine auf ausländiſchen Banken befindlichen Kapita⸗ lien zurückgezogen und dem Staat zur Ver⸗ fügung geſtellt hat. Wenn wirklich größere Kapitalien vor⸗ handen wären, ſo hätte die Mutter des Zaren und andere Glieder des Kaiſerhauſes nicht in die bekanntlich ſehr drückende finanzielle Lage kommen können, die u. a. den engliſchen und däniſchen Hof veranlaßt haben, pekuntär helfend einzugreifen. Neben den Gliedern der früheren Zarenfamilie Romanoff hat auch Anaſtaſta Tſchaikowſka, die ſich bekanntlich ftr eine Tochter des Zaren Nikolaus II. ausgibt, ſich als Erbbeanſpruchte gemeldet und zwar ſteht ſte auf dem Standpunkt, daß die geſamte Erb⸗ ſchaft einzig und allein ihr gehöre, da ſie die einzig überlebende Tochter des Zaren ſei. Dieſer Standpunkt der Tſchaikowſka hat nun zu einem Bruch zwiſchen ihr und ihrer Beſchützerin, der Großfürſt ein Kenia, die in Newyork mit einem amerikaniſchen Millionär verheiratet lebt, geführt. Die angebliche Anaſtaſia hat das Haus der Großfürſtin Kenia verlaſſen, aber eine neue Be⸗ ſchtttzerin in Frau Anny Jennings gefunden, der Gattin eines amerikaniſchen Großhanfhändlers. Auf das Erbe des ermordeten Zaren erhebt aber auch die Sowfetregierung Anſpruch, deren amerikaniſcher An⸗ walt, Mr. Charles Recht, dieſer Tage den amerikaniſchen Ge⸗ richten eine Denkſchrift überreicht hat, in der er beweiſen will, daß die geſamte Nachlaſſenſchaft des ermordeten Zaren, die ſich in ausländiſchen Banken befindet, als ruſſi⸗ ſches Staatseigentum zu betrachten ſei, und aus die⸗ ſem Grunde der gegenwärtigen Regierung in Rußland, der Sowjetregierung, zugeſprochen werden müßte. Es iſt bezeich⸗ nend, daß f in Newyork bereits große Wetten abgeſchloſſen wer⸗ den, wer von den amerikaniſchen Gerichten als Erbe des ermordeten Zaren anerkannt werde Uns will ſcheinen, daß auch nach Feſtſtellung der Tatſache, ob überhaupt Kapitalien von Bedeutung vorhanden ſind, die amerikaniſchen Gerichte nicht in der Lage ſein werden, den gordiſchen Knoten zu löſen. Wohnungen— Der Vogel als Zahnbürſte Bulwer Diener, der Nucca⸗Schmetterling. Die beiden ſind aufeinan⸗ der ſo angewieſen, daß ſie ohne Zuſammenarbeit garnicht exiſtieren können. Die Flugzeit des Schmetterlings tritt zu derſelben Zeit ein, da die Blume blüht und di die Blumen die Eier des Schmetterlings aufnehmen können. Der Schmetter⸗ ling fliegt nun zu der Nucca⸗Blume, knetet den Blütenſtaub zu einer kleinen Kugel und fliegt mit dieſer zu einer anderen Blume derſelben Art. Dort legt er die Kugel in den Kelch und zugelich ſeine Eier. Die Larven ernähren ſich von den Blumenſamen, was die Blume gut zulaſſen kann, da ſie eins ganze Menge Samen enthält und die Larven nur einen kleinen Teil davon verzehren. Angeſtellte Verſuche haben be⸗ wieſen, daß der Pucca⸗Schmetterling in ſeiner Rolle als W von anderen Inſekten nicht erſetzt werden unn. 25 Eine Inſektengruppe, die in beſonders vielen Fällen mit Pflanzen zuſammenarbeitet, iſt die der Bienen. Sie eignen ſich am beſten für die Rolle von Wächtern, da ſte mehr als andere Inſekten in der Lage find, unerwünſchte Be⸗ ſucher fernzuhalten. Deshalb haben viele Pflanzen Bienen als richtige Wächter in ihren Dienſt geſtellt. So z. B. die Vieia ſepium, eine Art Wicke. Die„Bezahlung“ beſteht in Lieferung von Honigſaft, wofür die Bienen andere Inſekten von der Blume fernhalten. Manche Pflanzen bezahlen ihre Bienenwächter damit, daß ſie ihnen freie Wohnung zur Ver⸗ fügung ſtellen. So beſitzt der ſogenannte Trompetenbaum, Cecropia, in ſeinem Stamm große Eingänge für Bienen, die den Inſekten als richtiges Hotel dienen. Die ſchwediſche Linde enthält in ihren Blättern kleine Winkel, in denen viele kleinere Inſekten freien Aufenthalt finden. Ste erhalten ſo⸗ gar freie Koſt in Form von Honigſaft und Eiweißſtoff, Mauch⸗ mal verrichten Bienen verſchtedenen Pflanzen Dienſte, indem ſie gleichfalls Blütenſtaub verſtäuben. Bienen ſammeln Blu⸗ menſamen, den ſte teils verzehren, teils verſtreuen. Auch zwiſchen Tieren untereinander iſt ſo eine harmoniſche a Zuſam menarbeit organiſtert. Auch hier rangteren Bienen an erſter Stelle; denn ſie ſind die intelligenteſten Vertreter der Inſektenwelt. Es iſt allerdings kein ſchöner Zug, Sklaven zu halten, die die ganze Arbeit aus⸗ führen, aber es zeugt von einem gewiſſen Scharfſinn, wenn Bienen andere für ſich arbeiten laſſen, um ſelbſt ihr Daſein freudig zu genießen. Dafur aber übernehmen Bienen den Schutz anderer ſchwächerer Inſekten. Vor allem darf ſich die Blattlaus der Protektion der ſtarken Biene er⸗ freuen. Bienen beſchützen die ſchwächere Blattlaus vor dem Angriff ihrer Feinde, wofür die Blattlaus ihre Beſchützer be⸗ zahlt. Die Bezahlung beſteht in einem Saft, den die Blatt⸗ 5 ausſcheidet und den die Bienen als Nahrungsmittel hoch ätzen. Sogar bei höheren Tieren iſt Zuſammenarbeit eine nicht ungewöhnliche Erſcheinung. Der ſogenannte Krokobtl⸗ vogel dient dem Krokodil als Zahnbürſte, indem er die Zähne des Ungeheuers mit ſeinem Schnabel von Speiſe⸗ reſten reinigt. Kleine Vögel, die ſich auf dem Rücken von Nil⸗ pferden und Elefanten aufhalten, bedanken ſich bei dem großen Tiere gleichfalls durch Reinigungsarbeiten. N General Diaz bei den Aebungen der Reichswehr⸗Pioniere Der zurzeit in Deutſchlanb weilende chileniſche General Diaz wohnte anfangs dieſer Woche den Uebungen einer Reichswehr⸗Pionter⸗ abteilung in der Nähe von Burg an der Elbe bei. Auch der Chef der deutſchen Heereslettung, General Heye, ſand ſich zu den Manboer 08415 Unſer Bild zeigt General Diaz(mitte), General Heye(rechts) am Elbufer. Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe) Maunheimer Wettbewerbe ö In Mannheim endet wohl kaum ein Wettbewerb, ohne daß in der Oeffentlichkeit nicht Stimmung gegen das Er⸗ gebnis gemacht würde. Auch die Entſcheidung über den Wett⸗ bewerb, der den Neubau der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe betraf, löſte Widerſpruch unter den Architekten aus, der in die Oeffentlichkeit getragen wurde. Dabei wird die Entſcheidung Hauptſächlich unter dem Geſichtspunkt angefochten, daß die Mannheimer großen Bauaufgaben nur von Mannheimer Architekten gelöſt werden müſſen. Mit Worten läßt ſich trefflich ſtreiten, dabei wird aber dem Bauherrn die Verant⸗ wortung für die Erſtellung eines wirtſchaftlichen Baues nicht abgenommen. Wer die Zeichen der Zeit zu deuten ver⸗ ſteht, wird der Forderung zuſtimmen, daß wir nicht nach bau⸗ künſtleriſchen Idealen, ſondern vor allen Dingen wirt⸗ ſſchaftlich und techniſch vollkommen bauen müſſen. Der Bau muß nicht nur ſchön, ſondern vor allen Dingen techniſch außerordentlich gut durchgebildet und mit dem geringſten Aufwand an Kapital gebaut ſein. Der Zinſendienſt für das Baukapital, wie auch die Bauzinſen müſſen auf einen Mindeſt⸗ betrag zurückgeführt werden, und dabei ſoll doch ein Höchſt⸗ maß techniſcher Vollkommenheit und Zweckmäßigkeit erreicht werden. Das Maß der Dinge muß die Wirtſchaftlichkeit ſein. Die Heranziehung des auswärtigen Architekten deutet darauf hin, daß unter den Preisrichtern Verſtändnis für eine hohe techniſche Leiſtung vorhanden war. Die techniſche Bei⸗ lage einer Frankfurter Zeitung lobte an dem Neubau der Frankfurter Ortskrankenkaſſe die geſchickte wirtſchaftliche Ver⸗ wendung des Eiſenbetons und die außerordentlich verſtänd⸗ nisvolle Zuſammenarbeit von Architekt und Ingenieur. Es deutet wohl eine Verkennung unſerer wirtſchaftlichen Lage, wenn man den Bauherrn an einen engen Kreis von Architek⸗ ten binden und ihm die Wahl eines Architekten unterſagen will, dem ein techniſch gut gelungener Wurf geglückt iſt. Wer durch die Mannheimer Bauten mit offenem Auge wandert, kann ſich leicht die Mannheimer Mieten ausrechnen. Daß aber die Mannheimer Mieten Spitzenleiſtungen darſtellen, wird immer bekannter. Wäre es angeſichts dieſer Tatſache nicht zu begrüßen, wenn die Mannheimer Bauherrn durch intenſives Studium der Baukonſtruktionen ſolche Spitzenleiſtungen ver⸗ meiden und den fortſchriftlichen, wirtſchaftlichen und techniſch vollkommenen Hausbau fördern? Dann wird man aber nicht perſönlich oder an Buchſtaben einhaken dürfen, ſondern man Bleibe ſachlich und diene der Sache und dem Fortſchritt. n. N Verkehrsregelung Ein reges Leben und Treiben herrſchte am Montag nach⸗ mittag zwiſchen 6 und 7 Uhr vor dem Hauptpoſtgebäude. Eine große Menge Schauluſtiger hatte ſich eingefunden und beobachtete, wie ein am Paradeplatz(Ecke Hauptpoſt) ſtehender Schutzmann ein Auto nach dem anderen, ſoweit ſie aus der Richtung Waſſerturm kamen, notierte. Etwa 30 Autos tn einer Viertelſtunde. Weshalb? fragten die Auto⸗ 101 vu vu, Nu us beni du„ N lenker. Ja das war weniger durchſichtig. In einem Teil der rechten Straßenhälfte wurden in einer Länge von etwa 10 Meter Straßenarbeiten verrichtet. Um hierauf aufmerkſam zu machen, war auf der einen Straßenſeite hart am Fußweg das bekannte Sperrzeichen mit 5 Punkten aufgeſtellt, das, wie meiſtens in Mannheim, dem Autolenker kundtut: Halt, hier darfſt du nicht fahren! Aber es war ja noch genügend Platz. Die Straßenbahngleiſe waren frei und dürfen ja, ſofern der Bahnverkehr nicht geſtört wird, ruhig befahren werden. Alſo los. Aber hier hatte der Fahrer die Rechnung ohne den Schutzmann gemacht, der nicht dort ſtand, wo der Hauptver⸗ kehr lag, nämlich auf den Planken zwiſchen P 2 und Pz ſo⸗ wie O 2 und O3, ſondern am Paradeplatz. Der Beamte be⸗ hauptete, daß das an die Seite gehängte Schild die ganze Straße in dieſer Richtung ſperre, obgleich es in ſolchem Falle unbedingt zwiſchen den Straßenbahnſchienen hätte ſtehen müſſen und nicht an die Seite geklemmt. Auch von den über⸗ raſchten Autolenkern aufmerkſam gemacht, änderte der eifrige Polizeibeamte weder ſeine Aufſtellung, noch die des War⸗ nüngszeichens. Das zahlreiche Publikum nahm, wie das im allgemeinen bei Autos nicht der Fall zu ſein pflegt, laut und vernehmlich die Partei der Aufgeſchriebenen und ſprach von Autofallen. Wir nehmen an, daß die Polizeibehörde doch wohl bei der überaus großen Zahl der Notierten ſtutzig werden wird und von ſich aus feſtſtellt, daß es ſich hier wohl doch nicht um eine Verfehlung der Autofahrer handeln kann, ſondern daß der Fehler an anderer Stelle zu ſuchen iſt. Ein Aufgeſchriebener. * Wieder einmal die Straßenbahn Da fahre ich von Mannheim⸗Nord auf den Wochenmarkt, um zu.. halt ich ſag's nicht. In Mannheim⸗Nord verlange ich einen Fahrſchein: Bezirksamt, alſo Umſteigeſchein. Es iſt Samstag, da brauch ich ein paar Pfennig Geld. Muß alſo nur auf die Sparkaſſe. Am Marktplatz angekommen, lade ich meine„Firma“ aus, gehe dann in einen Wagen der Linie 10, 16 oder 5.„Sie dürfen am Marktplatz nicht umſteigen; Paradeplatz müſſen Sie umſteigen!“ Jetzt fang ich an zu ſtreiten, trotzdem der Schaffner im Recht iſt. Unterdeſſen ſagt der Schaffner, daß ich an der nächſten Halteſtelle ausſteigen müſſe, wenn ich keinen neuen Schein löſe. Das kann ich nicht, denn ich habe kein Geld, ich will doch erſt holen, wenn ich noch kriege. Derweil iſt der Wagen an der Sparkaſſe ange⸗ kommen. Ich ſteige bereitwilligſt aus. Das Ziel iſt erreicht. Habe ich jetzt die Straßenbahn betrogen? Praktiſch oder menſchlich wohl nicht, juriſtiſch vielleicht; denn mein Schein lautet doch bis zum Bezirksamt bezw. Kaiſerring. Einmal habe ich die Straßenbahn doch betrogen. Da fuhr ich mit Um⸗ ſteigkarte aus Mannheim⸗Nord nach dem Paradeplatz, beſſer geſagt, ich habe an der Neckarbrücke das Ausſteigen verſäumt. Ich hatte verſchiedene Kleinigkeiten zu erledigen; in U 1, 7 2, 8 8, KR 3, O 2 und P 1. Das machte ich umgekehrt. Ich fing in P 1 an und landete in U 1, alſo wieder an der Neckar⸗ 7 r 222 User INMPBAU/ 9 aun Mornuſuuum Juilnn brücke. Dort ſtieg ich ein und fuhr weiter in die Bismarck⸗ ſtraße. Ganz anſtandslos. Doppelt gefahren von der Neckar⸗ brücke bis zum Paradeplatz. Lange Zeit habe ich ſehr ſchlecht geſchlafen. Ich glaube, daß dieſe Doppelfahrt mein Gewiſſen geplagt hat. Jetzt fiel mir ein, daß ich ſchon oft Fahrſcheine gelöſt habe, die auf viel größere Strecken gelautet haben und dieſe nur halb abfuhr. Seit der Zeit ſchlafe ich wieder ruht⸗ ger; das Gewiſſen beißt mich nicht mehr. Wäre wirklich etwas dabei, wenn man— gerade um der Lage der Breiteſtraße willen— ſagen würde: zwiſchen Meß⸗ platz und Schloß könnt ihr umſteigen, wo ihr wollt, oder, wenn das nicht geht, doch, um der ewigen Zänkereien willen, denn wie viele mußten wohl ſchon hören: Am Marktplatz dürfen Sie nicht umſteigen. Man ſollte geſtatten, wenigſtens an den Markttagen am Marktplatz umzuſteigen. Htt. ** Arbeitsamt Ich muß Ihnen vollkommen recht geben. Ueberall, wo man hinkommt, bei Staat und Stadt, aber auch in Privat⸗ geſchäften, ſieht man die verheiratete Frau tätig. Bei vielen Frauen iſt ja Arbeiten ein Muß. Aber denken wir einmal zu⸗ rück an die Zeit gleich nach dem Kriege. Da war ein Geſetz da, daß Mann und Frau nicht zuſammenarbeiten durften. Iſt unſere heutige Zeit nicht viel ſchlimmer? Wie manches Ehe⸗ paar geht ins Geſchäft und hat ein Einkommen von monatlich 400—700 Mark. Der Arbeitsloſe erhält wöchentlich je nach Stufe 15—18 Mark mit Frau und Kind und will und muß doch auch leben. So mancher Poſten wäre durch einen Familien⸗ vater zu beſetzen. Mein Mann war auch im Kriege und vier Jahre in engliſcher Gefangenſchaft. Durch allgemeinen Abbau iſt er auch ſchon ſeit Jahren arbeitslos. Eine Hausfrau. * Auch ein Standpunkt! Letzter Tage treffe ich in den Kaufhaus⸗Kolonnaden eine „Dame“, die ihrem Hund zuſieht, wie dieſer ſeine Notdurft verrichtet. Dieſes widerliche Bild ſieht man leider nicht ſelten. Ich ſage der Dame, daß dies durchaus ungehörig iſt, ſie ſolle ihren Hund zu dieſem Zweck auf die Straße weiſen. Hierauf bekam ich zur Antwort, ich ſolle mich darum nicht kümmern, dafür bezahle ſie ja ihre Hundeſteuer. Was ſagt die Polizei dazu? Derartige Verunreinigungen ſollten doch unbedingt beſtraft werden. Kein Hundefeind, aber ein Freund von Reinlichkeit. Schluß des redaktionellen Teils JKmstfliche Auger fertigen n. a. Ncitur u PSS ein F Ad. NMduiſer SS e Wiesbaden in Heidelberg Univerſitäts⸗Augenklinik vom.5is 4. Sept. Wird forfgesefzf Denken Sie immer daran: die Sperrer gctreder mad Kaufen Selbst 2A Gieser mMedrigem Prei- en ru die sg WAlfterrualit Ster Vor — Urrsere Seserrer Leer n berger E Aber Klelderr „„ SS PSC Kfi SCS Ielry PSC NKTISCKlSeiderr Rireerr Kir Ger Kleicdler r. StfricRKWerer Sollen msgliochsfresflos Aus Leer Kauff Verde. OOrr les Samstag, den 24. Auguſt 1929 D Bel Nieren-, Blasen un d Frauenlelden Harnsäure, Elwelg, Zucker 1928: 22 000 Badegäste 11. Seite. Nr. 391 Haupt-Miederlage in Mannheim: Wilhelm Müller jr. O4, 25 Tel. 216 836 Deter Rixius G. Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe) Verbindungs-Kanal, Unkes Ufer s Tel. 287 98 Sohtlften kostenlos. LI. ... Danksagung Für die uns anläßlich des Heimganges unseres Emil in so reichem Maaße erwiesenen Beileidsbezeugungen, Ehrungen und Kranzspenden, danken wir hiermit allseitig aufrichtig Mannheim(Viehhofstr. 7, z. Z. E 5, 16), 24. Aug. 1920 Im Namen der trauernd Hinterbliebenen: Anna Papsdorf Wwe. geb. Dörr Sloeif Karen Danksagung Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme bei dem Tode meiner lieben, unvergeßlichen Gattin Lina Behringer sagen wir allen herzlichen Dank. Ganz besonders danken wir Herrn Pfarrer Scheel vom Diakonissen- haus für die trostreichen Worte, sowie der Städt. Berufsfeuerwehr für den erhebenden Grabgesang Mannheim(Cannabichstr. 11), den 24. August 1929 Im Namen aller Hinterbliebenen: 1 Behringer, Karl, Beruisfeuerwehrmann Eelel- Bienen- Bekanntmachung Die gemäߧ 4 der Anleihebedingungen unſerer 5 igen Goldauleihe von 1923 auf I. November 1929 vorzunehmende Tilgung in Höhe von 1 des geſamten Goldmarkbetrags der ausgegebenen Teilſchuldverſchreibungen werkſtelligt. Eine Ausloſung auf dieſen Ter⸗ min kommt deshalb nicht in Betracht. Stuttgart, im Auguſt 1929. Ea225 nmendàusbau K. ZEVMHER& CIE. lieben guten zuzüglich des durch die vorjährige e F 7 168 Inhaber: F. Kei Tel. 31016 bon Anleiheſtücken erſparten Zinsbetrags 2 f wurde im Wege des freihändigen Ankaufs be⸗ Nöbelfèbrik 8874 LSdeneinrichtungen Neckar-Aktiengesellschaft Dr. Hir ſch. Dr. Kenz. 2 —— * Wegen Auflösung der Villa des Herrn B. verstei- gere ich aus ehem. kaiserl. Besitz Schloß Gratz U. à. öffentlich meistbietend: 9406 Empfangs- Salon I Flügel Grotian Steinweg Klavier Schlafzimmer Herrenzimmer Tochter- zimmer(weis)“ Wohnzimmer Speisezimmer g 1 Musikzimmer Barock und Biedermeier-Klein- möbel/ Piano Leder-Klubgarnitur 2 Klubsessel Bücherschrank Standuhr Oelgemälde(darunter Meister) wie Defregger, Spitzweg ete. Brillant- schmuck Gramola 1 Ferserteppich u. 4 Brücken Orientalisches Zimmer Frankenthaler- u. 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Die Ungewißheit über den Ausgang der Konferenz muß jede Initiative lähmen und wenn auch, was wir hoffen, Unſere Delegation Kraft und Wege finden wird, zu verhüten, daß der Streit der Gläubiger auf dem Rücken Deutſchlands ausgetragen wird, ſo bleibt als Alpdruck doch die Frage, was beieinem Abbruch der Kon⸗ ferenz werden ſoll. Denn nicht nur der Reichsfinanz⸗ miniſter Hilferding hatte ſich allzuſehr auf den Youngplan eingeſtellt, ſondern auch die Wirtſchaft begann, allerdings mit mehr Berechtigung, Hoffnungen auf die dringend benötigten Erleichterungen zu ſetzen. Wir können nicht mehr ſtillſchweigend dem Streit der Gläubiger zuſehen, ſondern müſſen mit allen Mitteln zu verhindern ſuchen, daßuns zu den freiwillig über⸗ nommenen Laſten noch das obendrein auferlegt wird, was der Engländer nicht tragen will. Mit Recht wurde bereits früher darauf hingewieſen— es muß jetzt vor dem Abbruch der Konferenz nochmals betont werden— daß der Schlüſſel zu einer wirklichen Löſung bei Amerika liegt, das ſich aber bisher konſequent abſeits gehalten hat und ledig⸗ lich auf eine Beobachtung des Streits unter ſeinen Schuldnern beſchränkte. Solange dieſe Haltung Amerikas andauert, wird nuch der Widerſinn andauern, daß ein verarmtes Land an reiche Länder exorbitante Zahlungen leiſten muß, daß dieſe Dänder an das reichſte der Welt einen großen Teil der Zah⸗ lungen weitergeben. Dieſer Widerſinn wird, ſolange er be⸗ ſteht, die weltpolitiſchen Beziehungen belaſten. Zu den Befürchtungen, die aus dem Gang der Haager Verhandlungen gezogen werden müſſen, kam nun noch das große Erſchrecken über den Zuſammenbruch der Frankfurter Allgemeinen. Man hatte angenommen, daß nach den Erfahrungen der Stinnes⸗Affäre und der nach⸗ folgenden Inflations⸗Bereinigungskriſe gewiſſe Geflogen⸗ heiten dieſer Zeit wahlloſen Verdienenwollens einer mehr verantwortung sbe wußten wärtſchaftlichen Tätigkeit Platz gemacht hätten. Der Fall Frankfurter Allgemeine hat jedoch gelehrt, daß die Erziehungsarbeit der wirtſchaftlichen Spitzenverbände wie der deutſchen Handels⸗ preſſe doch noch nicht überall den Niederſchlag gefunden hat, der geſamtwirtſchaftlich erwünſcht und in der heutigen Zeit dringend erforderlich iſt. Wir haben ſchon im Laufe der Woche die nötigen Anmerkungen zu dem Skaudal und im heutigen Mittagsblatt einen zuſammenfaſſenden kritiſchen Ueberblick gegeben, ohne daß über den Fall und ſeine recht unerfreulichen Nebenerſcheinungen bereits das letzte Wort geſprochen werden kaun. 5 Es iſt durchaus begreiflich, daß angeſichts der Haager Entwicklung und der Fravag⸗Angelegenheit die Börſe in Ma⸗ rasmus verfiel. Mehr noch als die Vorgänge im Haag mußte der Frankfurter Verſicherungszuſammenbruch auf das Bör⸗ ſengeſchäft einwirken, weil einmal nicht zu überſehen war, wie ſich der Fall auf die geſamte Wirtſchaft auswirken wird und zum anderen zeitweiſe eine der noch vorhandenen oder beſſer geſagt wiedererſtandenen ſtarke Stütze des Effekten⸗ und Kapitalmarktes in größter Gefahr ſchwebte. Denn bisher galt das Verſicherungsweſen als der unſpelula⸗ tiyſte Zweig der Wirtſchaft: Verſicherungsaktien hatten faſt Rentencharakter. Der Choc für Börſe und Wirt⸗ Shaft dußte darum umſo größer werden, weil die jetzt offenbar gewordenen hemmungsloſen Manipulationen der Fravag⸗ Direktion zeigten, daß ſich einzelne bisher angeſehene Perſön⸗ lichkeiten nicht geſcheut haben, mit dem Vertrauen der Ver⸗ ſicherungsnehmer und dem der Aktionäre ebenſoſehr wie mit dem Anſehen des deutſchen Kredites im Auslande ſchlechthin Schindluder zu treiben. Denn nichts iſt gefährlicher, als wenn ſichſchleichendes Mißtrauen bei Ver⸗ ſicherten und Akttonären ausbretten würde. Trotz allem traf dieſer Schlag die Börſe nicht ganz unvor⸗ bereitet. Endlich lüftete ſich das Dunkel, das bisher über den wochenlangen myſteriöſen Abgaben aus ſüd⸗ deutſchen Kreiſen, hauptſächlich in Elektropapieren. J. G. Farben und Ver. Glanzſtoff geſchwebt hatte. Die Börſe mußte alſo den deprimierenden Eindruck gewinnen, daß hier eingeweihte Kreiſe ihre Kenntnis des ſich vorbereitenden Kon⸗ gern⸗Zuſammenbruchs zu rechtzeitigen Poſitions⸗ Iſungen und Blankoabgaben benützt hatten. Hinzu kamen Beſorgniſſe der Börſe über etwaige Rückwirkun⸗ gen auf die ausländiſchen Intereſſenten am deutſchen Börſen⸗ geſchäft. Wie immer in ſolchen Fällen, konnte nicht ausblei⸗ ben, daß die nervöſe Unklarheit mit allen möglichen Gerüchten genährt wurde und daß die Baiſſe⸗Spekulation wieder Ober⸗ waſſer bekam. 8 All das wäre zu einem Teil zu vermeiden geweſen, wenn auch die Börſe ebenſo wie die Aufſichtsbehörde der nicht nur gelegentlichen Kritik an dem unklaren Ge⸗ ſchäftsgebaren der Fra vag ſchon früher etwas mehr Aufmerkſamkeit hätten angedeihen laſſen, wenn auch ſie, die in ſolchen Sachen doch durchaus nicht unerfahren iſt, den iuneren Zuſammenhängen etwas mehr nachgegangen wären. Wir haben es ſchon früher ausgeſprochen, daß in dem Fall Fravag ebenſo wie auch bei anderen Geſellſchaften ſtärkere Publizität erwünſcht iſt. Es kann nur zum Beſten der einzelnen Unternehmungen und der Geſamtwirtſchaft aus⸗ ſchlagen, wenn die deutſchen Unternehmungen und insbeſon⸗ dere die Verſicherungsgeſellſchaften durchweg den dichten Schleier etwas mehr lüf ten, den ſie noch vielfach über ihre Geſchäftsgebarung legen zu müſſen glauben. Die Luft der öffentlichen Kenntnis und Kritik hemmt unbegründetes Miß⸗ kauen, weckt aber auch rechtzeitig beſondere Aufmerkſamkeit, wo ſie am Platze iſt. Wenn wir von Amerika etwas lernen wollen, ſo muß es in der Frage der Publizität erfolgen. Die Kataſtrophe der Frankfurter Allgemeinen, die nur durch das Verſagen der Konkrollorgane des Aufſichtsrates und insbe⸗ ſondere auch des Reichsaufſichtsamtes eintreten konnte, muß aber auch, was hier nochmals betont werden ſoll, die ſtaat⸗ lichen Stellen, die doch dafür eingeſetzt ſind, um die unge⸗ heure Zahl der Verſicherungsträger zu ſchützen, wachrütteln und zu einer gründlichen Reform des Aktienrechts wie auch der behördlichen Aufſicht der Privatverſiche⸗ rung zwingen. Nur dann können ſo ſchwere Schäden vermie⸗ den werden, wie ſie hier Aktionäre, Geldgebern, dem ge⸗ ſamten Verſicherungsgewerbe und der geſamten Wirtſchaft entſtanden ſind. * Wenn auch die Börſe in den letzten Tagen relativ be⸗ trächtliche Widerſtandskraft bekundete, ſo wirkten andere Mo⸗ mente verſtimmend auf die Tendenzgeſtaltung ein. Die kritiſche Kaſſenlage des Reichs, die in dem Pro⸗ longationsbegehren für eine halbe Milliarde Reichsſchatz⸗ anweiſungen zum Ausdruck kommt, übte einen ſcharfen Druck auf den Kapitalmarkt aus. Die allerdings mehr ſaiſonmäßig bedingte ungünſtige Geſtaltung der Außenhandels ⸗ bilanz, die rückläufige Entwicklung des Ar⸗ beitsmarktes und die unüberwindbaren Widerſtände gegen eine Herabſetzung des Börſenſtempels und den Fortfall der Kapitalertragsſteuer, all das waren Mo⸗ mente, die recht nachteilig auf die ohnehin unter Druck ſtehende Börſe ſein mußten. Wenn trotzdem die Effekten⸗ N 2 2 2 Frankfurter Allgemeine Verſicherungs⸗ AG. An dem Rettungswerk wird nach wie vor fieberhaft gearbeitet. Die Beſtrebungen zielen darauf hin, nicht nur die Alltanz, ſondern auch andere Verſicherungs⸗ geſellſchaften zur aktiven Mitarbeit heranzuziehen. Im Laufe des heutigen Tages erfolgen weitere Erklärungen der Banken, in denen der Standpunkt der beteiligten Finanzinſtitute nochmals genau geſchildert wird. Es ſcheint die Abſicht zu beſtehen, auch über die geführten Verhandlungen der Banken den Beteiligten nähere Angaben zu machen. Man iſt der Auffaſſung, daß noch nicht ſämtliche Schwierigkeiten behoben ſind, ſondern die Beratungen noch einige Zeit andauern werden. * * Moratorium für die Landesgewerbebaunk. Die Gläubiger⸗ Verſammlung der Landes gewerbebank für Südweſt⸗ deutſchland hat beſchloſſen, der Geſellſchaft ein Moratorium von zunächſt mindeſtens einem halben Jahr zu gewähren. Der Auf⸗ ſchub bedarf noch der formalen Genehmigung durch die einzelnen Banken. Die Preußenkaſſe hat prinzipiell ihre Bereitwilligkeit zur weiteren Unterſtützung erklärt. Am 20. Auguſt betrugen die Buch⸗ verbindlichkeiten 10,40 Millionen. * Zuckerkreditbank⸗AG. zu Berlin.— Wieder 12 v. H. Dividende. Bekanntlich ſchlägt die Geſellſchaft der GV. am 31. Aug. die Vertei⸗ lung einer Dividende von wieder 12 v. H. vor. Nach der Gewinn⸗ und Verluſtrechnung wurden aus dem Effekten⸗ und Konſortialgeſchäft 181 462(161 994) /, aus Wechſeln, Deviſen, Zinsſcheinen und Sorten 568 447(531 846)„ und aus Zinſen und Proviſionen 546 468(548 661) Mark vereinnahmt. Dagegen erforderten Verwaltungskoſten (691677) 4 und Abſchreibungen 6107(6188) ,. Unter Beru gung des Vortrages aus dem Vorjahr von 3041/ verbleibt ein Bewinn von 612 572(558 041) /. Hieraus ſollen 125 000(75 000) d der geſetzlichen Reſerve und nach Berückſichtigung der Dividende 7572 Mark vorgetragen werden. Nach dem Vorſtandsbericht haben ſich die Geſchäfte der Bank in befriedigender Weiſe fortentwickelt. Der Kun⸗ denkreis konnte erweitert werden. Die unbefriedigenden Verhält⸗ niſſe im Inland und auf dem Weltzuckermarkt, die den Verkauf von Zucker zeitweiſe ſchwierig geſtalteten, haben dazu beigetragen, daß Kredite in umſangreicherem Maße und auch auf längere Termine in Anſpruch genommen wurden als in den Vorjahren. An Kam⸗ pagne⸗ und ſonſtigen größeren Zuckerkrediten wurden 80 300 000, (78 500 000%] der Kundſchaft zur Verfügung geſtellt. In der Bilanz zeigen Wechſel eine Erhöhung auf 1 686 435(1 063 415)„ und Noſtro⸗ guthaben bei Banken und Bankfirmen auf 2 720 698(988 693) /. Laugfriſtige durch Bürgſchaften geſicherte Darlehen an Zuckerfabriken gingen von 10 246 953 auf 9 470 438/ zurück. Gedeckte Debitoren ſtiegen auf 4 465 158(3 134 763) /, während ungedeckte um ein ge⸗ ringes auf 949 586(1546 267)% ſich ermäßigten. Unter Paſſiven erſcheinen Kreditoren mit 12055 046(8 897 564) l. Der deulſche Außenhandel im Juli 1929 Im Juli hat bekanntlich ſowohl die Ausfuhr wie die Einfuhr zugenommen. Die Einſuhrzahlen ſind ſehr viel mehr in die Höhe gegangen als die Ausfuhr, infolgedeſſen entſteht für den Juli wieder eine Paſſivität von rd. 130 Mill.„ im reinen Warenverkehr. Dazu kommt ein Einfuhrüberſchuß an Gold von faſt 200 Mill. I. Die Steigerung der Einfuhr liegt der großen Hauptſache nach auf dem Gebiet der Lebensmitteleinfuhr. Sie iſt, wie die amtliche Er⸗ läuterung der Außenhandelszahlen angibt, großenteils Jadurch be⸗ dingt, daß im Juli, als dem erſten Halbfahrsmonat, Zollabrechnungen im Niederlageverkehr ſtattfinden, ſodaß im Juli ſtets eine ungewöhn⸗ liche Erhöhung eintritt. Außerdem hat die Einfuhr von Getreide um 66 Mill./ zugenommen, beilweiſe bedingt durch Voreindeckungen vor dem Inkrafttreten der Zollerhöhungen ab 10. Juli. Die Veränderungen der übrigen Ein⸗ und Ausfuhrgruppen ſind verhältnismäßig unbedeutend. Sp. Der dleutsche Außenhanclel— Lin fainonen kA) 4 2 2 25 1200 5 7 , 2 ,,. 5, Einfuhr⸗ N 0 1 9 f f. 800 5 e Ferfievferent Ruff. 8. 3* 183 f N. 14 8 flucht kein größeres Ausmaß annahm, ſo nur darum nicht, weil die Engagements ohnehin in den letzten Monaten weit gehend abgebaut waren. Zu all dieſen unerfreulichen Faktoren kommt nun wieder die Sorge um die bevorſtehende Tariferhöhung der Reichsbahn. Das Reichskabinett hat ſich bekanntlich bisher geweigert, dem Antrag auf Tariferhöhung der Reichs⸗ bahn die Genehmigung zu erteilen. Inzwiſchen haben aber weitere Beſprechungen ſtattgefunden mit dem Ergebnis, daß eine Entſcheidung nicht vor dem 15. September getroffen wird. Die Tariferhöhung ſcheint nach der Entwicklung der Dinge, ſeitdem der Reichsbahngeſellſchaft im April durch Schiedsſpruch eine Lohnerhöhung aufgezwungen wurde, un⸗ vermeidlich geworden zu ſein. Trotzdem muß man heute noch fragen, ob es wirklich kein Mittel gibt, um den Ausfall wettzumachen. Die Fracht⸗ und Perſonentarife der deutſchen Reichsbahn ſind bekanntlich die höchſten Europas, ſie liegen z. B. in Frankreich bis zu 40 v. H. unter den deutſchen. Aber darüber wird wohl allgemeine Klarheit herrſchen, daß jede Tariferhöhung in irgend einer Weiſe auf den Konſumenten abgewälzt wird und ſich auf tau⸗ ſend Gebieten auswirken muß. Handel und Indu⸗ ſtrie tun gut daran, ſich beizeiten auf die Tariferhöhung ge⸗ faßt zu machen, um ſich vor unliebſamen Ueberraſchungen zu bewahren. Es ſei aber nochmals feſtngeſtellt, daß auf dieſe Weiſe die ſchwierige Lage der Wirtſchaft nur vergrößert und die Möglichkeiten für ein Ueberwinden dex beſonders kriti⸗ ſchen Lage in den nächſten Monaten nicht unerheblich ver⸗ ringert werden Kurt Eh me 1 Margarine-Intereſſengemeinſchaſt Engere Einkaufsverſtändigung Margarine⸗Truſt Lever Bros Bereits ſeit geraumer Zeit hat man in London davon geſprochen, daß zwiſchen dem holländiſch⸗engliſchen Margarine⸗Truſt und dem Lever Bros. ⸗Konzern Abmachungen beſtünden, ſich im Ein ⸗ kauf von Kopra keine Konkurrenz zu machen. Andeutungen der beiderſeitigen Leitungen, die im Verlauf der letzten Aktionärverſammlungen gemacht worden ſind, laſſen den Schluß zu, daß in der Tat eine ſolche Intereſſengemeinſchaft beſteht. Eine Ver⸗ ſchmelzung der beiderſeitigen Margarinefabriken bezw. die Lostreu⸗ nung der Margarineabteilung des Lever Bros.⸗Konzerns und ihre Angliederung an den Margarine⸗Truſt iſt wohl wiederholt erwogen worden, dürfte jedoch auf abſehbare Zeit praktiſch nicht zur Durch⸗ führung gelangen. Die jüngſte überraſchend ſchnelle Kurs ſteige⸗ rung in den Stammanteilen der Schweſtergeſellſchaften des Mar⸗ garine⸗Truſts, Margarine Union Ltd. und N. V. Unie, wird nun mit einer geplanten Erweiterung der beſchriebenen Intereſſengemein⸗ ſchaft in Beziehung gebracht. Die in dieſem Zuſammenhang aufgetauchte Behauptung, daß die bisherigen Verträge den Margarine⸗Truſt gebunden haben, nicht die Seifenfabrikation aufzunehmen, ſolange Lever Bros. keine Mar⸗ garine fabrizierten, beruht auf einem Mißverſtändnis, da der engliſche Konzern bereits ſeit vielen Jahren ziemlich bedeutende Mengen Pflanzenfette für Nahrungszwecke herſtellt und abſetzt. Die geplanten neuen Abkommen ſollen ſich allerdings auch in größerem Ausmaß mit der Regelung des Abſatzes in den fertigen Fabrikaten befaſſen. Es iſt ferner beabſichtigt, wie im Mittagsblatt ſchon gemeldet, den großen amerikaniſchen Konzern Procter, Gamhle u. Co., Cincinnati, in die Intereſſengemeinſchaft aufzunehmen. Die jüngſte Europareiſe des Präſidenten dieſer Geſellſchaft, der ſich zuerſt in Amſterdam aufhielt, und jetzt in England weilt, wird hiermit in Zuſammenhang gebracht. Für den Lever Bros.⸗Konzern würde eine Verſtändigung mit dem bedeutendſten amerikaniſchen Konkurrenten beſonders eine Milderung des Wettkampfes auf dem kanadiſchen Markt zur Folge haben. 1 8 8 * 5. p. H. Dividende bei der Deutſchen Orientbank. In der.⸗V. der Deutſchen Orientbank AG. wurde beſchloſſen, aus der aufgrund des Kriegsſchädenſchlußgeſetzes erhaltenen Entſchädigung 1 Mill. (700 000%) der Spezialreſerve zuzuweiſen. Von dem Reingewinn von 838 264(837 840% wurden wieder 500 000 4 als öproz. Divi⸗ dende verteilt und 300 000%(wie t..) der Spezialreſerve zugewie⸗ ſen, wodurch die offenen Reſerven 3,3 Mill./ erreichen. Der Reſt von 38 264% wurde vorgetragen. * Die neue Zellſtoffabrik in Kexholm. Nach Mitteilung der Ver⸗ waltung ſoll die neue von Zell Waldhof in Finnland er⸗ richtete Fabrik eine Kapazität von insgeſamt 120 000 Tonnen erhalten, doch ſollen zunächſt erſt 60 000 Tonnen hergeſtellt werden. Von der bisher größten Zellſtoffabrik in Finnland, die ſich in Ens befindet, werden jährlich 45 000 Tonnen Zellſtoff produziert. Die ge⸗ ſamte Produktion ſoll nach Deutſchland, England und Italien abge⸗ ſetzt werden. Das Rohmaterial wird hauptſächlich aus Rußland be⸗ zogen werden(was indeß von der finnländiſchen Holzveredlungs⸗ induſtrie bezweifelt wird). Die Fabrik wird Aufang 19831 in Betrieb geſetzt und zirka 800 Arbeiter beſchäftigen. Die Stromverſorgung wird durch ein eigenes Kraftwerk erfolgen, da ſich dadurch der Strom billiger ſtellen wird, als wenn er vom Ima⸗ tra⸗Kraftwerk bezogen werden würde. * Schwarzwaldwerke Heinrich Lanz Gmb. in Maunheim. Die bereits im Oktober 1928 in Zahlungsſchwierigkeiten geratene Geſell⸗ ſchaft(Moratorium mit 100 v.., zahlbar in 4 Raten nach 6, 9. 12 und 15 Monaten) hat bekanntlich am 18. Juli erneut das gericht ⸗ liche Vergleichsver fahren beantragt. Die Geſenſchaft unterbreitet nunmehr ihren Gläubigern einen Vergleichs vor ⸗ ſch l ag, wonach Kapitalforderungen bis 200 4 oder auf dieſen Be⸗ trag ermäßigte Forderungen örei Monate nach Vergleichsbeſtätigung voll befriedigt werden. Die Gläubiger mit mehr als 200% Forde⸗ rungen ſollen 25 v. H. erhalten und zwar 10 v. H. nach drei Mo⸗ naten, 15 v. H. weitere drei Monate ſpäter, 25 v. H. und 20 v. H. je weſteve drei Monate ſpäter. Sofern die Schuldnerin mit einer Rate länger als zwei Wochen im Rückſtand bleibt, ſoll die Geſamtforderung wieder aufleben. 5 Spinnerei und Weberei Steinen AG. in Steinen in Baden. — Verluſtabſchluß. Die mit einem AK. von 3 Millionen Mark aus⸗ geſtattete Geſellſchaft weiſt für das Geſchäftsjahr 1928 einen Ver⸗ Iuſt von 568 307,(i. V. Reingewinn 169 533) aus, der laut Be⸗ ſchluß der Hauptverſammlung vorgetragen wird. Der Bruttvoertrag wird mit 618 404(418 528)/ bewertet. Sämtliche Unkoſten, Steuern, Zinſen uſw. werden in einem einzigen Poſten, Generalunkoſten mit 1194 941/ angegeben, ſodaß ein Vergleich mit dem Vorfahre nicht gut möglich iſt. Die Bilanz weiſt Warenvorräte mit 1819 645 (1982 828) /, flüſſige Mittel mit 21384(25 107)/ und Debitoren mit 2061823(i. V. nicht ausgewieſen) aus. Auf der Paſſipſeite ſtehen der Reſervefonds mit 27810(22 104), und Kreditoren mit 5 561 836(2 694 555)„ zu Buch. Vergleichsverfahren und Konkurſe im Handelskammerbezirl Mannheim Eröffnete Vergleichs verfahren: Firma Lederzentrale S chwetzingen, Alleininhaber Hermann Scheiffele, Kaufmann in Schwetzingen(Vertrauensperſon: RA. Dr. Katzenſtein in Schwetzin⸗ gen).— Firma N. u. J. Zatzkis, Tabakwarengroßhandlung in Maunheim, G 3, 2, Inhaber: Nathan und Iſidor Zatzkis in Mann⸗ heim(.: Bücherreviſor Sally Idſtein in Mannheem). Eingeſtellte Konkursverfahren(mangels Maſſe): Firma Süße Quelle“ W. Künkler u. Co., offene Handelsgeſellſchaft in Mannheim, Pozziſtraße 5.. Mannheim, D 5, 10. Aufgehobene Konkursverfahren(nach Schlußtermin und Schluß⸗ verteilung]: Firma Karl Schmitt, Lebensmittelgroßhandlung in Gewiſſe . 2 59 * * — euduſtrie der bedeutendſte Samstag, den 24. Auguft 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe] 13. Seite. Nr. 801 Metallverbrauch der Auto-Induſtrie Verdreifachung des deutſchen Bedarfs Neben ber Elektrizitätsinduſtrie Beſchäftigung iſt daher von größter Bedeutung für die Entwicklung an den Metallmärkten entfallen doch etwa 10 v. H. des Metall⸗ konſums auf dieſe Induſtrie. a welch großer Teil des Mehrverbrauchs an Metallen in Amerika auf 5 der dor⸗ Im Jahre 1928 wurden in den 5 4357000 Autos produziert, d. h. 28 v. H. mehr als im Vorjahre, während die Menge der hierfür wer wandten Metalle ſogar um 34.8 ſtiſeeg, da na⸗ mentlich die Benutzung von Aluminium in der Autoinduſtrie zu⸗ genommen hat. Im einzelnen entwickelte ſich der Metallkonſum der amerikaniſchen Kraftfahrzeuginduſtrie in den letzten Jobren ſetendermaen(in Tonnen): 21 2 5 1926 1927 1928 Kupfer 47 000 102 800 99 000 125 000 Aluminium 11 000 24 300 0 34 000 Zink 11 000 21 300 31 500 Zinn 5 700 16 000 20 000 Blei 4 600 16 700 17 000 Zuſammen 79 900 181 100 169 400 227.500 Aus vorſtehender Ueberſicht ergibt ſich, daß die Verwendung von Aluminium und in geringerem Maße von Zink auf Koſten der⸗ jenigen der anderen Metalle, namentlich des Kupfers, zugenommen hat. Trotzdem nimmt die amerikaniſche Automobilinduſtrie 13 v. H. des geſamten Kupferverbrauchs der Vereinigten Staaten auf, wäh⸗ rend 23 v. H. des dortigen Konſums an Zinn und ſogar 27 v. H. desjenigen von Aluminium auf die Kraftfahrzeugproduktion entfallen. Angeſichts der geringeren Bedeutung der Automobilinduſtrie in Deutſchland iſt naturgemäß auch der Anteil dieſer Induſtrie am deutſchen Metall⸗ verbrauch weſentlich geringer. Legt man aber einen entſprechenden Gebrauch von Metallen per Kraftwagen zugrunde, ſo errechnet ſich der Metallkonſum der deutſchen Automobilindu⸗ ſtrie im letzten Jahr auf etwa 7800 To. gegenüber erſt 2650 To. im Jahre 1926. Innerhalb von zwei Jahren hat ſich der Metallverbrauch der deutſchen Autoinduſtrie demnach verdrei⸗ facht, iſt alſo weit ſchneller als derjenige der amerikaniſchen Kraft⸗ fahrzeuginduſtrie gewachſen. Nürnberger Hopfenmarkt Am Nürnberger Hopfenmarkte läßt die Nachfrage nach 1928er Hopfen jetzt mehr und mehr nach und es iſt in dieſer Woche hierin nur noch ein Umſatz von 30 Ballen zu verzeichnen, dem eine Zufuhr von 15 Ballen gegenüberſteht. Die Preiſe für 1928er Hopfen ſind weiter zurückgegangen und ſtehen bei der großen Abgabewilligkeit der Eigner ſehr zu Käufers Gunſten. Bei Wochenſchluß notierten (Notterungen ſind durchweg nur nominell in/ per Ztr.): Prima Mittel Geringe Markthopfen 6070 5060 4050 Gebirgshopfen 60—70—— Hallertauer 90—100 7085 60.95 Hallertauer Siegel 90100 7085— Württemberger 80100 6075—.— Das Hauptintereſſe am Hopfenmarkt erſtreckt ſich jetzt auf die diesjährigen Tettnanger Frühhopfen, von denen in dieſer Woche ca. 120 Ballen zum Markt gekommen ſind. Mit geringen Ausnahmen ſind dieſe Hopfen von glattgrüner Farbe, beſter Beſchaffenheit, trok⸗ ken und von großem Brauwert. Wenn auch das Einkaufsgeſchäft ſich entſprechend der gegenwärtigen allgemeinen ruhigen Marktlage gleichfalls ruhig abwickelt, ſo wurden doch die geſamten Zufuhren in diesjährigen Hopfen täglich meiſt ſchlank geräumt. Die dafür bezahlten Preiſe bewegen ſich zwiſchen 95 und 120 /. Offizielle Marktnotierungen wurden bis jetzt noch nicht aufgeſtellt. Im Laufe der Woche kam auch ein Poſten Hallertauer Notpfkücke herein, der von einem Brauer zu einem nicht bekannt gewordenen Preiſe über⸗ nommen wurde. Von der kommenden Woche ab er ch die Notierungen für diesjährigen Hopfen. Marktſchlußſti! abwartend. Schafft Sanierungsbanken für gefährdete Firmen Beachtliche Vorſchläge aus den Kreiſen des deutſchen Einzel handels Die zahlreichen Zuſammenbrüche altrenommierter Firmen haben die Santerungsfrage in den Vordergrund des öffentlichen Intereſſes gerückt. Man empfindet es als einen unerträglichen Zuſtand, daß finanziell gefährdeten Firmen immer nur zwei Wege zur Sanierung offen ſtehen: die Privatperſon und die von den Großbanken ins Leben gerufene Treuhandgeſellſchaft. Die Sanierung durch Privatperſonen iſt größtenteils nicht im⸗ ſtande, eine dauernde Geſundung der notleidenden Firma herbei⸗ zuführen. Erfahrungen haben bewieſen, daß es Perſonen, die in Zei⸗ tungsinſeraten ihre Hilfe anbieten, größtenteils weniger auf eine dauernde Feſtigung der hilfeſuchenden Firmg als auf ein möglichſt hohes Sanierungshonorar ankommt, das überdies noch im voraus fällig iſt. Außerdem ſind die Bedingungen, unter denen die Unter⸗ ſtützung gewährt wird, ſo ſchwere, daß ſie den verſchuldeten Kaufmann in noch größere Schulden hineinſtürzen, an denen er viele Jahre hin⸗ Das Bild der Wirtschaft 1 1 1 2 1 5 Umsatz 14.— 1 11 Nlikarelen RNA 13 r E verkehr 2 12 11 U 10— 1 abrechnungsverkehr N. ger Reichsbank— 9 9. 1 Gesamte 27 8. Reichsschulc— 3. E Finanzen u. Geld verkehr N a 6. 5 Selcddumlauf 8 3 Neue Wechsel N N 47 f Wirtschaftskreclite dar Notenbank 1 7 n 1 N 1 Re — f Reichs E E e e e LL ISSS S abe 1 1 7 1 1 U . 8 Parlaments zur durch abzuzahlen hat. Er kommt alſo vom Regen in die Traufe, uns der offenkundige Zuſammenbruch zahlreicher Firmen, deren Paſſiva durchaus nicht übermäßig groß waren, und ſich bei einigermaßen ge⸗ ſchickter Finanzierung ſelbſt unter den gegenwärtigen Wirtſchaftsver⸗ hältniſſen auf einen normalen Stand reduzieren ließen, beweist Sie geringe Wirkſamkeit dieſer„Wirtſchaftsfanitäter“. Aber auch die von den Großbanken ins Leben gerufenen Treu⸗ handgeſellſchaften vermögen den Anforderungen der Gegenwart nur zum. Teil gerecht zu werden. Dieſe Inſtitute ſind teuer. Viel zu teuer für die große Zahl der kleineren und mittleren Betriebe, die unter der mangelnden Kaufkraft am ſchwerſten zu leiden haben. Es ſind nun einige Vorſchläge zur Gründung von„Sanierungs⸗ ſprache durch die Spitzenverbände an die zuſtändigen Stellen der banken“ gemacht worden. Man beabſichtigt nach gemeinſamer Aus⸗ Finanzwelt mit einem endgültigen Projekt heranzutreten. Zunächſt wird vorgeſchlagen, ſich an die Handels⸗ und Kreditbanken zu wenden und ſie um Aufnahme der Sanierungstätigkeit in ihren Arbeitsplan zu erſuchen. Gegen dieſe Idee wird mit Recht geltend gemacht, daß die Sanierung eines Betriebes keine Tätigkeit ſet, die man„neben⸗ bei“ ausüben könne. Der ganze Betrieb des unterſtützten Geſchäftes müſſe überwacht werden, jede kaufmänniſche Handlung, Jahresbilanz ete, müſſe mit Hilfe des Sanierungsinſtitutes durchgeführt werden, ſo⸗ daß es der ganzen Kraft eines verſierten Kñaufmanns bedürfe, um keine halbe Arbeit zu leiſten. Sodann tritt man für die Gründung unabhängfger Sanierungs⸗ inſtitute für kleinere und mittlere Betriebe ein, die ſich ausſchließlich dieſer Tätigkeit zu widmen haben. Solche Inſtitute erfordern ein relativ geringes Kapi denn die ausgeliehenen Gelder kommen zu⸗ meiſte relativ ſchnell wieder ein und überdies würden ſie auch durch Pfänder ſichergeſtellt werden. Die Durchführung der Sanierungen würde in Händen von erfahrenen Kaufleuten liegen, deren Spezial⸗ gebiet die Wirtſchaft des kleinen und mittleren Betriebes iſt. Sie hätten alsdann auch die weitere Geſchäftsführung des ſanierten Be⸗ triebes zu überwachen und den Geſchäftsgang in geordnete Verhält⸗ niſſe zu lenken. Die führenden amerikaniſchen Emiſſionshäuſer im erſten Halbfahr 1929 Die vier führenden Emiſſionshäuſer in Wall Street waren im erſten Halbjoahr 1929 laut„Doremus News Service“ Harris Forbes u. Co., die National City Co., Dillon Rea d u. Co. und die Chaſe Seeurities Corporatton. Als Führer von Anleiheſyndikaten legte Harris Forbes u. Co. in dieſer Zeit 195,4 Mill. Dollar neuer Anleihen auf, die National City Co. 195,4 Mill., Dillon Read u. Co. 125 Mill., die Chaſe Securities Corp. 121,4 Mill. Dollar. Bei Zuſammenrechnung derjenigen Emiſſionen an denen dieſe Häuſer entweder als Führer oder als Mitglieder eines Anleihekonſortiums beteiligt waren, ſtand die National City Co. mit 454 Mill. Dollar an erſter Stelle, während Harris Forbes u. Co. 446,7 Millionen, Rillon Read u. Co. 210 Millionen und die Chaſe Securities Corporation 235,4 Millionen Dollar emittierten. Im zweiten Quartal 1929 waren die vier bedeutenſten Führer von Anleiheſyndikaten dͤͤke National City Co. mit 98,6 Millionen, Lehman Bros. mit 86,5 Millionen, Halſey Stuart u. Co. mit 81.5 Millfonen und Dillon Read u. Co. mit 53,6 Millionen Dollar. * Ein Getreidehandelsmonopol für Oeſterreich? Im geſtrigen Miniſterrat iſt der Bundesminiſter für Land⸗ und Forſtwirtſchaft in einem Referat über die Notlage der öſterreichiſchen Landwirtſchaft für die Einführung eines Getreudehanzels⸗Mono⸗ polls eingetreten. Dieſe Frage wird beim Zuſammentritt des Beratung gelangen. 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