ö Dienskag, 27. Auguſt 1920 5 — 9 1 + 8 * Bezugspreiſe; In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M.3.— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe aupt⸗Geſchäftsſtelle E60, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R.9, Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhoſſtr.6, W 19/20 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Regelmäßige Beilagen: Montag: Sport und Spiel Witkkag⸗ Ausgabe Mannheimer General Anzeiger Nr. 304— 140. Sahrgang a 0 7 5 5 5 8—— 5 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Voraus 259 90 einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. 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E..) aufgrund von Wetter⸗ berichten aus Südkalifornien und Arizona an, daß der Zeppe⸗ lin bei einer baldigen Abfahrt günſtige Wetterver⸗ hältniſſe vorfinden würde. Für Montag nachmittag und Dienstag vormittag noch Weſtwinde. Ueber die Fahrtrichtung äußerte ſich Eckener gegenüber Preſſevertretern, daß er ſich entſchloſſen habe, einen ſüdlichen Weg über El Paſo und New Orleans zu fliegen und von da wahrſcheinlich über Birmingham nach Waſhington und Philadelphia. Er betonte aber ausdrücklich, daß er abwarten müſſe, wie die Luftverhältniſſe ſein würden, wenn er El Paſo erreicht hätte und darnach würde er ſich für ſeine weitere Fahrt richten. Auf einem mehr nördlicheren Weg würde er wegen der hohen Gebirge größeren Schwierigkeiten begegnen, doch, wenn er es ratſam finden ſollte, würde er hinter El Paſo die Richtung über Canſas City, Chikago und Cleveland einſchlagen. Eckener drückte noch ſein Bedauern darüber aus, daß er nicht länger in Los Angeles bleiben könne, weil er die Zeitdauer der geſamten Fahrt ſo niedrig wie möglich halten und dann auch, weil er das Luft⸗ ſchiff nicht länger als notwendig am Ankermaſt belaſſen möchte. Lakehurſt, wo Eckener am Mittwoch abend(nachts MGC.) einzutrefſen hofft. Die Geſamtzeit der Fahrt würde dann 21 Tage betragen und einen Rekord darſtellen, der den bis⸗ herigen Rekord von 29 Tagen des Kapitäns John Mears im Jahre 1928 hinter ſich laſſen würde. Nachklänge von der dritten Etappe Dir. Eckener, der, wie jetzt bekannt wird, während der Fahrt über den Stillen Ozean zwei Tage ernſtlich krank war, wurde nach der Landung des Luftſchiffs in Los Angeles in einem Automobil nach einem Hotel im Innern der Stadt gebracht. Es war urſprünglich geplant, eine Erklärung von Seiten der Führung des„Graf Zeppelin“ über den Verlauf der Fahrt auszugeben, aber die ſchriftliche Erklärung, die Dr. Eckener geſtern abend vorbereitet hatte, ging ver⸗ Sozialdemokratie und Arbeitsloſenverſicherung Berlin, 27. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Verhandlungen im ſozialpolitiſchen Ausſchuß nehmen einen äußerſt ſchleppenden Fortgang. Ueber die wichtigſten Streit⸗ punkte iſt überhaupt noch nicht debattiert worden; man hat ſie vorſichtig gemieden. Schon am Mittwoch will ſich der Ausſchuß auf„Anfang September“ vertagen. Die ſozialdemokratiſche Parole„Immer langſam vor an“ ſcheint ſich, wie zu be⸗ fürchten war, durchzuſetzen. Die Arbeitsloſenverſicherungs⸗ reform ſoll hinausgezögert werden, bis die Ergebniſſe der Haager Konferenz vorliegen und ſich deren innerpolitiſche Auswirkung überſehen läßt. Das iſt das Ziel der ſozialdemokratiſchen Taktik. Im„Vorwärts“ liefert der Reichstagsabg. Stampfer einen ſehr intereſſanten„Beitrag zur Diskuſſion“. Heute abend verſammeln ſich nämlich die Berliner Parteifunktionäre zu einer Beſprechung über die Arbeitsloſenverſicherungs⸗ reform. Zweck des Stampferſchen Artikels iſt es, die Haltung der ſozialdemokratiſchen Reichstagsfraktion in dieſer Frage ſchon vorher zu rechtfertigen. So verſichert Stampfer, es ſei keine Rede davon, daß die Partei irgend welche Zugeſtändniſſe machen könnte aus Angſt vor einer politiſchen Kriſe. Beſtünde die Gefahr, daß ſich eine Mehrheit gegen die Sozial⸗ demokratie bilde, dann könnte es notwendig ſein, Konzeſſionen zu machen. Aber dieſe Gefahr, meint Stampfer, beſte nicht, denn eine Mehrheit gegen die Sozialdemokratie bedeute Kriſe Es ſei nicht denkbar, daß ſich die Partei in dieſer Frage überſtimmen laſſe, ohne die politiſchen Konſequenzen zu ziehen. Kriſe aber bedeute, da man keine andere Regierung zu bilden vermöge, Reichstagsauflöſung. Wahlkampf um die Arbeitsloſenverſicherungsreform gefällig? fragt Herr Stampfer ſpöttiſch. f Nach der taktiſchen die materielle Seite des Problems. Mit brutaler Offenheit erklärt Herr Stampfer, daß auch nach der geplanten Reform(die ja nur eine ſehr dürftige Teil⸗ löſung iſt) noch erhebliche Reichs zuſchüſſe erfor⸗ derlich ſein würden. Die Sozialdemokratie ſtehe alſo vor der Frage, wofür ſie die Verantwortung übernehmen ſoll: Für eine Minderung der Leiſtungen oder für ein Defizit des [lʒoren. Der Wind riß ſie ihm aus der Hand, als er ſich aus einem Fenſter der Führergondel hinauslehnte. Perſonen, die mit Dr. Eckener geſprochen haben, ſagten, daß er ſich ſehr begeiſtert über den Erfolg der Fahrt ausge⸗ ſprochen und der Ueberzeugung Ausdruck verliehen habe, daß der Beweis der Möglichkeit von Verwendung von Luftſchiffen im Transatlantikdienſt nunmehr erbracht ſei. Der Polarflieger Herbert Wilkins erklärte Preſſever⸗ tretern:„Es war eine angenehme und ſorgenfreie Fahrt, die mitzumachen ein Vergnügen war. Ehe jedoch ein regelmäßiger Verkehr mit Luftſchiffen erfolgreich durchgeführt werden kann, brauchen wir eine beſſere und weitgehendere Zuſammen⸗ arbeit der Wetterbüros und Meteorologen. Vor allem müſſen dem Luftſchiff Wetterberichte aus viel mehr Gebieten zur Ver⸗ fügung ſtehen. Ich beglückwünſche Dr. Eckener zu dem Erfolg des Fluges. Wir ſahen zahlreiche intereſſante Gegenden der Erde unter einem ungewöhnlichen und neuen Geſichtswinkel. Die nicht anbaufähigen Steppen Sibiriens, die regendurch⸗ weichten Wälder des Orients, die Wolkenbänke des Stillen Ozeans zählen zu den intereſſanteſten Erſcheinungen, die ich je ſah.“ Ehrliche Bewunderung auch in Paris Paris, 27. Aug.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Der zweite Triumph der Zeppelin⸗Weltumkreiſung ruft wiederum begeiſterte Anerkennung im franzöſiſchen Publikum und in der Preſſe hervor. Während der„Temps“ das große Ereignis mit der Zuſammenſtellung der letzten Mel⸗ dungen abtut, widmet das„Journal de Debats“ dem Luftſchiff, ſeinen Schöpfern und Führern wiederum an her⸗ vorragender Stelle eine von Unparteilichkeit und gufrich⸗ tiger Bewunderung eingegebene Würdigung.„Stim⸗ men wir ohne Zögern in den Begeiſterungschor ein, der von allen Seiten den Siegern entgegenbrauſt“, ſchreibt das Blatt. Der Triumph iſt wohlverdient. Er iſt die Frucht einer zielbewußten, hartnäckig durchgeführten Arbeit und großer Geldopfer. Allen den Tapferen, die vorher auf den Zeppelinen Opfer der Luft geworden ſind, allen Gelehrten, die die heute im großen und ganzen gelöſten Probleme ſtu⸗ dierten, dem Grafen Zeppelin, dem Anreger und Aufmun⸗ terer all dieſer Männer und ſchließlich der Mannſchaft des 127. Zeppelin bringen ihre Feinde von geſtern ihre vor be⸗ haltloſe Huldigung dar.“ Cotys„Ami de Peuble“ bezeichnet zu Beginn ſeiner gleichfalls ſehr freundlich gehaltenen Betrachtung die mit ſo großen Schwierigkeiten verbundene Ueberquerung des Stillen Ozeans kurzweg als die hervorragendſte Tat in der Geſchichte der Eroberung der Luft. Reichshaushalts. Herr Stampfer iſt um die Antwort nicht verlegen. Er vertritt die bequeme Auffaſſung, daß die finan⸗ zielle Leiſtungsfähigkeit des Reiches noch nicht erſchöpft ſei und er läßt deutlich durchblicken, daß die Sozialdemo⸗ kratie ihre Hoffnung auf den Noungplan ſetzt. Nach der Annahme des Poungplanes käme die allgemeine Finanz⸗ reform und es hieße ein Stück von ihr vorwegnehmen, wenn man jetzt ſoziale Leiſtungen mindern wolle, um den Reichs⸗ etat zu entlaſten. Mit anderen Worten: Die Sozialdemokratie verlangt, daß die Erleichterungen des YHoungplanes in erſter Linie der Sozialpolitik zugute kommen. Eine vorſichtige Finanzpolitik, verkündet Herr Stampfer, müſſe mit der Notwendigkeit, auch weitere Zuſchüſſe zu gewähren, als mit einer Tatſache rechnen. Was geht in Paläſtina vor? In einem Bericht des ſtellvertretenden Oberkommiſſars für Paläſtina an das engliſche Kolonialamt heißt es u. a, am Sonntag morgen habe in der Altſtadt von Jeruſalem Ruhe geherrſcht. In den neuen Vierteln ſeien gelegentlich Schüſſe gefallen und Häuſer in Brand geſteckt worden. Plün⸗ derungen und Gewalttätigkeiten ſeien in den jüdiſchen Außenvierteln erfolgt. Am letzten Samstag habe arabiſcher Pöbel die kleine Judenkolonie in Hebron angegriffen. 45 Juden und 8 Araber ſeien getötet, 59 Juden und 10 Araber ſchwer verwundet worden. Zurzeit befänden ſich 450 Juden in Polizeikaſernen. In der Stadt herrſche jetzt Ruhe. In den übrigen größeren Städten des Landes herrſche Aufregung, doch ſei es nirgends zu Ruheſtörungen gekommen. * * Newyork, 27. Aug. Vor dem Rathaus und dem briti⸗ ſchen Konſulat hielten 7000 Juden eine Proteſtkun d⸗ gebung gegen die Unruhen in Paläſtina ab. Die Demon⸗ ſtranten verlangten ein Eingreifen der ameri⸗ kaniſchen Regierung, da das Verhalten der engliſchen Beamten teilweiſe an den Vorkommiſſen ſchuld ſei. Weitere Proteſtkundgebungen ſind geplant. — Paris, 27. Aug. Geſtern nachmittag iſt, wie Havas aus Metz berichtet, ein Militärflugzeug kurz nach dem Start abgeſtürzt. Ein Unteroffizier kam ums Leben, ein anderer wurde leicht verletzt. Räumt das Rheinland beoingungslos! Vom britiſchen Brigadegeneral W. H. H. Waters, (früherer britiſcher Militärattache in Berlin) Kürzlich ſprach ich vor einer Verſammlung in einer großen engliſchen Stadt und fragte dabei meine Zuhörer: „Was würden Sie fühlen, wenn unſer engliſches Vaterland von fremden Truppen beſetzt und wenn halbwilde Afrikaner bei unſeren Frauen einquartiert wären?“ Ein ungeheurer Entrüſtungsſturm war die Antwort. Die Deutſchen fühlen genau dasſelbe, was wir Engländer unter ähnlichen Bedingungen empfinden würden, und darin liegt eine furcht⸗ bare Gefahr für Europa. 5 Seitdem Frankreich nach langen vergeblichen Be⸗ mühungen das Rheinland 1918 endlich in die Hand bekommen hat, ſuchen ſeine Politiker und Militärs die Räumung unter allen möglichen Vorwänden zu ver⸗ hindern. Ihr Hauptargument iſt der angebliche Zuſam⸗ menhang zwiſchen Reparation und Räumung, wohingegen der Vertrag von Verſailles deutlich bewetiſt, daß urſprünglich keinerlei Zuſammenhang zwiſchen der Reparationsfrage und der Rheinlandräumung beſtand. Bei den Verhandlungen im Haag haben die Franzosen allzu offen ihre Abſichten kundgetan, möglichſt lange im Rhein⸗ land zu bleiben— Vertrag hin, Vertrag her! Wenn man einigermaßen ehrlich ſein will, ſo muß man bekennen: jeder Reſt eines Vorwandes zur Aufrechterhaltung der Rheinland⸗ beſetzung wurde ſchon 1925 durch den Vertrag von Locarno und erſt recht nach deſſen Bekräftigung durch den Kellogg⸗ Pakt hinfällig. Zu genau derſelben Zeit, in der der Frie⸗ denspakt von der franzöſiſchen Regierung unterzeichnet werden ſollte, ſandte dieſe den General Le Rond, einen Vertrauten Fochs, nach Südoſteuropa, um zuſammen mit dem Diktator Polens, Pilſudſki, ein Komplott zur Losreißung der Ukraine von Rußland zuwege zu bringen; damit ſollte nicht nur Rußland, ſondern letzten Endes auch Deutſchland getroffen werden. Sir Auſten Chamberlain muß dieſen Plan genau gekannt haben, aber er hatte damals ſchon im Parlament geäußert:„Ich liebe Frankreich, wie ein Mann eine Frau liebt“— und er hätte nicht zum erſtenmal um Frankreichs ſchöner Augen willen die Intereſſen Europas ge⸗ opfert. 5 Die Franzoſen wollen ein Volk der Logik ſein; aus irgendwelchen unbegreiflichen Gründen hat man das mitunter auch geglaubt. Aber wo iſt in ihrem jetzigen Verhalten ein Fünkchen Logik zu erblicken? Immer haben ſie England in ſchärfſter Weiſe angegriffen, weil wir Engländer uns bei der Reparationsregelung nicht zurückſetzen laſſen, ſon⸗ dern unſere Intereſſen wahrzunehmen ſuchen. Sie erklären, daß England auf keinen Fall die Haager Konferenz wegen einer derart geringfügigen Summe auffliegen laſſen dürfe; wendet man aber dasſelbe Argument Frankreich gegenüber an, ſo ſchäumen ſie vor Wut und wiſſen ſich garnicht zu faſſen. Die franzöſiſche Politik hat die Räumungs⸗ und Reparations⸗ frage heillos durcheinandergeworfen, um ſo ihr Haupt ziel, die dauernde Beſetzung deutſchen Gebiets zu erreichen— ein Verfahren von gefährlicher Kurzſichtigkeit ohne eine Spur von Logik! Hätten die franzöſchen Politiker— und ihre britiſchen Kollegen— den geſunden Menſchenverſtand walten laſſen, ſo könnten wir heute ganz andere Fortſchritte verzeichnen. Ich keune Deutſchland ſeit nahe zu ſechzig Jah⸗ ren genau und weiß zu gut, daß das deutſche Volk von Herzen in Frieden und Eintracht mit ſeinen weſt⸗ lichen Nachbarn leben würde, wenn ſich die Sieger des Welt⸗ krieges nur einigermaßen vernünftig betragen hätten. Um zu dieſer Ueberzeugung zu gelangen, bedurfte ich nicht erſt der Verſicherungen zahlloſer Deutſcher aus allen Teilen des Reiches, aus allen Bevölkerungsklaſſen und den verſchieden⸗ ſten Parteien. Die Alliierten und beſonders die Franzoſen riſſen aber die Wunde immer wieder auf, bis die engliſchen Staatsleute endlich ihren Irrtum einſahen— ausgenommen einen unter ihnen, Sir Auſten Chamberlain! Frankreich hat es glücklich ſo weit gebracht, daß ſich ganz Deutſch⸗ land zutiefſt verletzt fühlt und daß die Hinzufügung nur weniger weiterer Ungerechtigkeiten einen neuen Krieg in weit ſchrecklicheren Ausmaßen als der vergangene ent⸗ feſſeln muß. Aus einem derartigen Konflikt, bei dem ſich Frankreich einer Vereinigung von Deutſchlan d und Italien gegenüberſehen würde(), dürfte es kaum allzu glücklich hervorgehen. Unter dieſem Krieg hätte jedoch nicht nur Frankreich zu leiden; vielmehr müßte ganz Europa die gefährlichſten Komplikationen fürchten. Eingangs erwähnte ich, daß die Erregung der Deutſchen durchaus auch vom Standpunkt des Engländers verſtändlich ſei, ſelbſt wenn die Beſetzung unauffällig und nicht ſo brutal vor ſich gegangen wäre. Es muß zugegeben werden, daß einige Deutſche ſich nicht ä einen Deut um die Beſetzung ihres Vaterlandes ſcheren, ſo lange ihr Profit nur unangetaſtet bleibt. Dieſe Herren ſind aber in verſchwindender Minder⸗ heit. Ferner legen viele Deutſche auf eine Rheinlandräumung durch die Engländer, wenn nicht die Franzoſen gleichzeitig abziehen, wenig Wert, weil ſonſt Frankreich ſeine ſchon über⸗ mäßig große Beſatzungsarmee verſtärken und ſich ſo eine noch ſtärkere Poſition ſchaffen könnte. Vor wenigen Tagen vertrat der Chefredakteur einer füh⸗ renden deutſchen Tageszeitung in einem Geſpräch mit mit dieſe Anſicht. Er wurde aber doch ſchwankend, als ich ihm in die Erinnerung zurückrief, daß die Franzoſen im Jahre 1924 ſich dem Druck der engliſchen Regierung— auch damals mit Maedonald an der Spitze— gefügt und das Ruhrgebiet ver⸗ 8 Sekte. Nr. 394 7 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 7. Auguſt 1929 laſſen haben. Die franzöſiſchen Staatsmänner merkten damals ſehr wohl, daß ſie bei weiterem Verbleiben im Ruhrgebiet nicht einmal moraliſche Unterſtützung von Großbritannien zu erwarten hätten, land zu neuen Streitigkeiten kommen würde. Jeder unparteiiſche Beobachter ſieht ohne lange Ueber⸗ legung, daß der wahre Friede nur durch ſofortige Noelle ſobald es zwiſchen Frankreich und Deutſch⸗ be⸗ dingungsloſe Räumung des Rheinlandes von allen fremden Truppen erreicht und geſichert werden kann. Wenn die britiſche Regierung feſt bleibt und die engliſchen Truppen zurückzieht, werden die Franzoſen mit der Zeit ſchon einſehen, daß ſie ſich zwiſchen zwei Stühle geſetzt haben. Es ſpricht ſo viel für die ſofortige Räumung, daß man ſich wundert, über⸗ haupt noch ein Wort darüber verlieren zu müſſen! Snowoen iſt mit dem„Höchſtangebot der Opfermächte nicht zufrieden Was verlangt England? Am Montag abend 8 Uhr gab die engliſche Delegation eine umfangreiche Erklärung an die Preſſevertreter, in der U. a. feſtgeſtellt wird, daß England zur Ausgleichung der ihm durch den Noungplan auferlegten Ver⸗ u ſte 37 Jahres zahlungen von je 48 Millionen Mark verlangen müſſe. Die übrigen Gläubiger hätten zu⸗ nächſt nur 21,6 Millionen, alſo etwa 45 Prozent, angeboten. Später habe man dann mündlich 28,6 Millionen, alſo 60 Pro⸗ zent, geboten und auch das letzte ſchriftliche Angebot halte ſich in dieſem Rahmen. Die Erklärung betont demgegenüber, daß England nach dem Noungplan etwa 100 Millionen aus den Zahlungen für die letzten fünf Monate nach dem Dawesplan zur Deckung ſeiner eigenen Kriegsſchulden für 1929 und 1930 zu erhalten habe. Da dieſe Regelung im Moungplan bereits enthalten ſei, könne man ſie nicht als neues Angebot der vier Mächte bezeichnen. Allerdings ſei es in Ordnung, ſie gegen die Verminderung des britiſchen An⸗ teils an der Verteilung der Annuitäten aufzurechnen. Der Wert dieſes Betrages würde aber, zu 5½ v. H. verzinſt, nur 6. Millionen ausmachen und nicht 7,2 Millionen, wie die Mächte behaupteten. Aus dem Ueberſchuß der letzten fünf Monate des Dawesplanes ſeien England anſtatt einer Kapi⸗ talſumme von 200 Millionen Jahreszahlungen zu je 14, Mil⸗ lionen, auf 37 Jahre verteilt, angeboten worden. An dem Ueberſchuß der erſten Annuftät, der 300 Millionen betrage, ſolle England aber nicht beteiligt werden; Deutſchlan d habe außerdem Anſpruch auf dieſen Ueberſchuß erhoben und das ganze Angebot ſei demnach von der deutſchen Zuſtimmung abhängig. Der Anteil Italiens an den Zahlungen der öſterreichi⸗ ſchen Nachfolgeſtaaten ſei mit 7 Millionen„offenbar garan⸗ tiert, obwohl die Natur dieſer Garantie nicht klar iſt“. Man erreiche alſo eine Geſamtſumme von 28,6 Millionen, alſo' 60 Prozent der engliſchen Forderungen. Dieſe Summe ſtelle ſich jedoch bei der Umrechnung der 100 Millionen auf der Baſis eines Zinsfußes von 5½ Prozent nur auf 27,4 Millio⸗ nen oder 57 Prozent der britiſchen Anſprüche. Was die ungeſchützten Annuitäten anlange, ſo müßte England nach dem Schlüſſel von Spa jährlich 120 Millionen Mark erhalten, während ihm nach dem neuen Plan nur 60 Millionen geboten würden. Dabei ſeien aber noch zwei bedeutſame Vorbehalte zu machen. Ein⸗ mal müſſe Deutſchland einer Aenderung der Beſtimmungen des Voungplanes zuſtimmen, damit die Summen für Verzinſung und Tilgung der Dawes⸗ anleihe geſichert würden, zum anderen müßten die übrigen Regierungen, die bei dem Angebot nicht beteiligt ſeien, ſich mit je 10 Millionen aus der ungeſchützten Annuität begnügen gegen 54 Millionen, wie ſie ihnen nach dem Schlüſſel von Spa zuſtünden. Die Erklärung ſchließt mit der Feſtſtellung, daß die britiſche Delegation das Angebot der vier Mächte als un⸗ angemeſſen bezeichnet habe. Abbruch der Konferenz? Eine Reutermeldung aus dem Haag beſagt, daß Grund zu der Annahme beſtehe, daß infolge der erneuken Ab⸗ lehnung Snowdens die Konferenz vor ihrem Ende ſtehe. Die vier Mächte hatten ihr Angebot als das letzte bezeichnet. Ein Schreiben Weſtarps nach dem Haag In ſeiner Eigenſchaft als Mitglied des Auswärtigen Aus⸗ ſchuſſes und als Vorſitzender der Deutſchnationalen Reichs⸗ tagsfraktion hat Graf Weſtarp an die Delegation im Haag ein Schreiben gerichtet, in dem die Veröffentlichung des Memo⸗ randums der deutſchen Sachverſtändigen verlangt wird. Graf Weſtarp verweiſt darauf, daß dieſes Verlangen auch von Dr. Streſemann als berechtigt anerkannt worden ſei. Wie Briand Paris informiert Seine Politik im Haag entſpricht vollkommen den Forderungen der ſranzöſiſchen Rechtskreiſe“ Paris, 27. Aug.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Ueber die geſtrige Unterredung des von Briand nach Paris e Kabinettschefs Leger mit den Mitgliedern er Regierung weiß„Echo de Paris“ mitzuteilen, Briand habe vor allem Wert darauf gelegt, ſeinen Kollegen durch Leger beſtimmte Zuſicherungen geben zu laſſen, daß die franzöſiſche Delegation im Haag bisher von den vorher auf⸗ gestellten Richtlinien in keiner Weiſe abgewichen ſei. Leger betonte in ſeinen Beſprechungen mit Nachdruck, daß Briand weder hinſichtlich des Poungplanes, noch der Frage der Rheinlandräumung ſeine Stellung verändert hat. Wenn auch Brtand, um ſeinen Verſöhnungsgeiſt zu bekunden, im Einverſtändnis mit den übrigen intereſſterten Mächten eine Verminderung der„verfügbaren“ Ueberreſte des Dawes⸗ planes zugeſtanden hat, ſo ſei doch der Poungplan als ſolcher in keiner Weiſe angetaſtet worden. In ſeinen Beſprechungen mit Streſemann hat Briand ſich geweigert, ein beſtimmtes Datum für die Räu⸗ mung der dritten Zone feſtzuſetzen, ſolange nicht eine Verſtändigung über die finanziellen Probleme erreicht wor⸗ den, die Durchführung des Youngplanes geſichert und ein Teil der deutſchen Schuld kommerzialiſiert iſt. Wenn Gene⸗ ral Guillaumat auf Veranlaſſung Briands ſchon jetzt unter⸗ ſucht hat, in welcher Weiſe eine frühere Räumung durch⸗ geführt werden könnte, ſo geſchah dies nur deshalb, um Briand die techniſchen Unterlagen für die Aufſtellung der Bedingungen zu geben, die er den Wünſchen der deut⸗ ſchen Delegation entgegenſtellte. Selbſtverſtändlich kommt eine frühere Räumung des Rheinlandes, bei der der franzö⸗ ſiſchen Sicherheit in vollem Maße Rechnung getragen werden muß, nur in Frage, wenn die franzöſiſchen Bedingungen für die Reparationsregelung genau erfüllt ſind. Was die Saar⸗ frage anbetrifft, ſo hat Briand jede Diskuſſion über dieſen Gegenſtand abgelehnt. Soweit die Informationen des„Echo de Paris“ über den Inhalt der Unterredungen Legers in Paris. Das nationali⸗ ſtiſche Blatt, das bisher Briand ſtets der Schwäche bezichtigte und ihm vorwarf, er habe im Haag die Intereſſen Frankreichs preisgegeben, verzeichnet dieſe Berichterſtattung Briands mit ſichtlicher Befriedigung, denn die darin ſtizzierte Haltung der franzöſiſchen Delegation entſpricht vollkommen den Forderungen der franzöſiſchen Rechtskreiſe. Sie läßt aber auch er⸗ kennen, welch große Schuld Frankreich zufallen wird, wenn die Konferenz ergebnislos zu Ende gehen und die Räumung der dritten Zone verweigert oder auf die lange Bank geſchoben wird. Nach der Ablehnung des Snowden übermittelten ſchrift⸗ lichen Vorſchlages kommt in den hieſigen Blättern wieder vielfach die Erwartung zum Ausdruck, Deutſchland werde in dem kritiſchen Zeitpunkt eingreifen und durch ein Zu⸗ geſtändnis die Konferenz vor dem Scheitern retten. Der „Matin“ ſchreibt:„Die deutſche öffentliche Meinung, die ſich an dem Streit der Gläubiger nicht beteiligt hat, erwartet nur eine Sache, die Räumung. Man kann lange ſagen, Snow⸗ den ſei der einzig Schuldige, die Deutſchen werden nicht ver⸗ ſtehen, daß man wegen einer Differenz von 20 Millionen Mark die Konferenz zum Scheitern bringen und die Rheinland⸗ beſetzung aufrecht erhalten wird. Vielleicht wird Deutſch⸗ land, wenn man es darum erſucht und wenn es dadurch die Räumungsfriſten abzukürzen gedenkt, durch ein Angebot dieſe Differenz ausgleichen. Aber es liegt nicht an Frankreich, dieſe Demarche zu unternehmen. Auch der Schatzkanzler wird dieſen Schritt nicht ausführen und es iſt nicht einmal ſicher, ob er mit einer ſolchen Löſung einverſtanden wäre. Aber es gibt im Haag genug Männer, die einen guten Willen haben und ſich mit einer Vermittlung befaſſen könnten.“ Der„Matin“ teilt ferner mit, daß Briand wahr⸗ ſcheinlich am Mittwoch nach Paris zurückkehren werde. Der„Petit Pariſien“ kommentiert die neue Ableh⸗ nung der Vorſchläge durch Snowden mit ſehr ſcharfen Wor⸗ ten:„Zwiſchen den Zeilen des engliſchen Communiqués kommt deutlich der Wille zum Ausdruck, die Konferenz abzu⸗ brechen. Dieſe Abſicht Snowdens iſt umſo augenſcheinlicher, als es im Rahmen des Youngplanes keine Konzeſſion mehr gibt, die Snowden nicht ſchon angeboten wäre.“ Man müſſe ſich fragen, meint der„Petit Pariſten“ weiter, ob Macdonald dieſe Politik Snowdens billigen werde, die bei allen gegenwärtig im Haag verſammelten Staatsmännern eine tiefe Empörung hervorgerufen habe. Auch„Petit Pariſien“ äußert die Hoffnung, daß die Deutſchen die Initiative ergreifen würden, um im letzten Augenblick die Konferenz zu retten, da ſie ſonſt Gefahr laufen, alle Vor⸗ teile zu verlieren, die ſie ſich von der Haager Konferenz ver⸗ ſprochen hätten. Wie ſteht's mit der Kontrollfrage und Räumung? Deutſche Abwehr Pariſer Tendenzmeldungen Den Haag, 27. Aug.(Von unſerem eigenen Vertreter.) In einem Kreuzfeuer der franzöſiſchen Rechtspreſſe und ge⸗ wiſſer deutſcher Blättergruppen ſtehend, ſah ſich die deutſche Delegation vor die unabweisbare Notwendigkeit geſtellt, auf gehäſſige und unrichtige Situationsſchilderungen ein⸗ deutig zu antworten. Unter Zugrundelegung tendenzibs ge⸗ färbter Aeußerungen des franzöſiſchen Außenminiſters ver⸗ öffentlichte man in Pariſer Zeitungen Mitteilungen über „den großen Erfolg“, den Briand und Hymans hinſichtlich der Geſtaltung des ſogenannten Kontrollausſchuſſes für as entmilitariſierte und geräumte Rheinland errungen en. f 8. Sieht man von der innerpolitiſchen Einſtellung dieſer Pariſer Preſſeberichte ab und ſchaltet man die offenbar für den franzöſiſchen Außenminiſter geltenden Beweggründe aus, durch die Rechtspreſſe nicht angegriffen zu werden, ſo läßt ſich erkennen, daß alles, was in den franzöſiſchen Zeitungen über die angebliche neue Kontrollkommiſſion erzählt wurde, auf reiner Phantaſie beruht. Gewiſſe deutſche Blätter ſind dieſer ſuggeſtiven Kraft der franzöſiſchen Propaganda wieder einmal erlegen. Auf der deutſchen Delegation wurden die aus franzöſiſcher Quelle kommenden Ausführungen über das„Kontrollkomitee“ nicht allein widerlegt, ſondern es wurden uns auch bemerkenswerte 8 Mitteilungen über den Inhalt des künftigen Sechsmächteent⸗ ſcheides in dieſer Frage gemacht. Es handelt ſich, wie win nunmehr aufs beſtimmteſte wiſſen, um eine Abmachung, dis die beſtehende Verträge nicht im geringſten antaſtet ung Deutſchland keine neuen, wie immer gearteten Leiſtungen auferlegt. Die in den Locarnoverträgen vorgeſehenen beiden Schiedskommiſſionen können von den beteiligten Staaten Frankreich, Belgien und Deutſchland ebenſo ange⸗ rufen werden wie der Völkerbundsrat, ſobald es ſich um ver⸗ meintliche Verletzungen der Artikel 42 und 48 des Verſailler Vertrages handelt. Deutſchland ſteht alſo jetzt das Recht zu, zwiſchen den Schiedskommiſſionen und dem Völkerbundsrat zu wählen. Alle Behauptungen der franzöſiſchen Rechtspreſſe und gewiſſer deutſcher Zeitungen, daß Abänderungen an den beſtehenden Verträgen zur Einſchränkung der deutſchen Hand⸗ lungsfreiheit vorgenommen worden ſeien, ſünd haltlos. Es wurde in den ſtundenlaugen Verhandlungen zwiſchen Briand, Henderſon, Streſemann, Wirth und Hymans ein harter Kampf geführt. Die briandiſtiſche Forderung einer verewigten Rheinland⸗ kontrolle, in der ein Franzoſe, ein Belgier, ein Engländer und ein Ita⸗ liener gegenüber einem Deutſchen ſitzen ſollten, wurde voll⸗ kommen entkräftet. Alle weiteren franzöſiſch⸗belgiſchen An⸗ träge konnten ausgeſchaltet werden. Daraus läßt ſich erſehen, daß in dieſer Frage ein klarer deutſcher Erfolg feſtzu⸗ ſtellen iſt. Selbſtverſtändlich iſt die Verwirklichung dieſer deut⸗ ſchen Erfolge von der finanziellen Regelung und von einem Akkord über die Räumungstermine abhängig. Heute ſoll Briand die mehrfach angekündigte und immer wieder ver⸗ ſchobene Mitteilung über den Schlußtermin der Ge⸗ ſamträumung machen. Die deutſche Delegation nahm ſodann Stellung zu den in der Weltpreſſe veröffentlichten Informationen des Inhalts, daß die deutſchen Kaſſen leer ſeien und es deshalb eine Kataſtrophe für Deutſchland bedeuten würde, falls am 1. September weitere Daweszahlungen geleiſtet werden müßten. Dieſe Berichte ſcheinen in den Vereinigten Staaten aus rein kapitaliſtiſchen Gründen einen ſehr unangenehmen Eindruck gemacht zu haben. Obwohl mehrfach von der deut⸗ ſchen Delegationen gegenteilige Erklärungen abgegeben wur⸗ den, halten franzöſiſche Blätter an der Behauptung feſt, Deutſchland ſei unbedingt gezwungen infolge der äußerſt ungünſtigen Finanzlage mit weiteren reparationspolitiſchen Zugeſtändniſſen die Verwirk⸗ lichung des Voungplanes zu erkaufen. Dem⸗ gegenüber ſteht nach den uns gemachten Mitteilungen feſt, daß der Etat bis zum 1. April 1930 auf Grund des Dawes⸗ planes aufgeſtellt iſt. Der deutſche Vorſtoß wurde deshalb unternommen, weil endlich einmal Klarheit über die wahre Aufgabe dieſer Konferenz geſchaffen werden ſollte und weil die deutſche Delegation es für notwendig hielt, ihre repa⸗ rationspolitiſchen Anſprüche, wie ſie ſich aus der Pariſer Sachverſtändigenkonferenz ergeben haben, anzumelden. Wie immer dieſe Konferenz ausgehen möge: es tritt am 1. Sep⸗ tember der Youngplan in Kraft. Die Konferenzlage beurteilt man an maßgebenden deutſchen Stellen trotz der ablehnenden Hal⸗ tung Snowdens als nicht ungünſtig. Schwere Ausein⸗ anderſetzungen zwiſchen Dr. Streſemann und Briand in der Räumungsfrage werden unvermeidlich ſein, obwohl auf franzöſiſcher Seite von„erheblichem Entgegenkommen“ ge⸗ ſprochen wird. Nachdem der engliſche Schatzkanzler dem „Höchſtangebot“ der vier Reparationsempfänger eine abſchlä⸗ gige Antwort beſchieden hat, werden weitere Offerten der gegen England ſtreitenden Opfermächte folgen. Ein holländiſches Blatt ſchreibt:„Von einem mit Früchten behangenen Apfelbaum iſt ein Apfel heruntergefallen. Um den allein wird jetzt geſtritten. Bedenkt man, daß es ſich um ein Objekt von rund 2% Milliarden Goldmark handelt, ſo st das Gezänk, das jetzt die Gläubigerſtaaten um 10 Millionen Goldmark führen, 5 ein tragikomiſches Schauſtück, wie es die Welt noch nie erlebt hat.“ Der engliſche Schatzkanzler faßte ſeine ablehnende Antwort auf das Angebot der vier Reparationsempfänger da⸗ hin zuſammen, daß es nicht anderes als eine Wiederholung früherer Vorſchläge darſtelle. In dem Angebot der vier Opfermächte werde auf ein deutſches Entgegen⸗ kommen hingewieſen und zwar darauf, daß Deutſchland eventuell geneigt wäre, auf ſeinen Anteil an den 300 Millionen Goldmark des Dawesüberſchuſſes zu verzichten. Snowden er⸗ klärt in ſeiner Antwort, daß ihm über dieſe Abſicht Deutſch⸗ lands nichts bekannt ſei. Ferner wird in dem bisher noch nicht veröffentlichten Angebot der vier Reparationsempfänger auf die Möglichkeit hingewieſen, daß eine Abänderung d. h. eine Umgeſtaltung des Zahlungsſchemas vorgenommen wer⸗ den könnte. Auch hierüber äußert auch Snowden in folgen⸗ dem Sinne:„Deutſchland hat bisher zu dieſer Frage keine Stellung genommen und ich glaube auch nicht, daß es auf derartige Vorſchläge eingehen wird.“ 150 Millionen Goldmark bezahlt Die am 26. Auguſt fällig gewordene zweite Halbjahresrate der Induſtriebelaſtung für das fünfte Reparationsjahr in Höhe von 150 Millionen Goldmark iſt friſt⸗ und ord⸗ nungsgemäß von der Bank für deutſche Induſtrieobligationen an den Generalagenten für Reparationszahlungen für Rech⸗ nung des Treuhänders für die deutſchen Induſtrieobligationen überwieſen worden. Ein Hochſtapler verhaftet — Berlin, 27. Aug. In einem der erſten Potsdamer Hotels verhaftete die Polizei geſtern abend den Hochſtapler Michael Galatzan, einen geborenen Ruſſen, der vornehmlich unter dem Namen Fürſt Michael de Galatzan aufzu⸗ treten pflegte. Zuletzt fungierte er als Entlaſtungszeuge im Holzmann⸗Prozeß. Er iſt Mitglied einer internationalen Bande, die in den letzten Jahren die großen Hotels und Luxusplätze der Welt unſicher gemacht hat. * Ueber 1 Millionen Reichs⸗ und Staatsbedienſteter. Nach der Finanzſtatiſtik über den Perſonalſtand der öffent⸗ lichen Verwaltung im Reich waren am 31. März 1927 beim Reich 121509, bei den Ländern 367 116, bei den Hanſeſtädten 40 887 Beamte, Anwärter und Angeſtellte tätig. Hierzu kommen noch 114105 Militärperſonen und 101 919 Arbeiter für dauernde Verwaltungszwecke.— Nach dieſer Zuſammenſtel⸗ lung ſind alſo im Reich und bei den Ländern 753 537 Per⸗ ſonen tätig. Die Zahl wird ſich beträchtlich erhöhen, wenn man das Perſonal der Reichspoſt, Bahn und der Gemeinden hinzurechnet. 2 75. 88 OOtens tag, den N. Auguſt 1029 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 394 35. Deulſcher Am Montag vormittag wurden die Verhandlungen des Deutſchen Weinbaukongreſſes mit der zweiten öffentlichen Sitzung in der Stadthalle fortgeſetzt. Es wurden zunächſt nach ein⸗ gehender Diskuſſion der Referate vom Sonntag die Ent⸗ ſchließungen verleſen, darunter die bereits mitgeteilte Entſchließung des Steuerausſchuſſes. In der zweiten vom Geſamtausſchuß angenommenen Entſchließung wird folgen⸗ des geſagt: Die wirtſchaftliche Lage des deutſchen Wein baues hat ſich neuerdings ganz erheblich verſchlechtert. Die Urſache iſt einmal die ſehr bedenk⸗ liche Stockung im Weinabſatz, die dazu geführt hat, daß ein großer Teil der Erzeugung der letzten Jahre noch unver⸗ kauft iſt, es infolgedeſſen unmöglich iſt, die Mittel zu be⸗ kommen zur Deckung der bereits aufgewendeten Produk⸗ tionskoſten ſowie für die weitere Aufrechterhaltung des Betriebes. Der Weinbau kommt dadurch in eine immer ſchwierigere Lage, die zu kataſtrophalen Folgen führen muß. Den Winzern geht der für die Aufrechterhaltung der Wirt⸗ ſchaft notwendige Ertrag verloren und es fehlen die Mittel für die Wiederanpflanzung. Es iſt unbedingt notwendig, daß raſch Maßnahmen getroffen werden, die dieſe ſchlimme Entwicklung aufhalten und die betroffenen Winzer in den Stand ſetzen, ihren Betrieb aufrecht erhalten zu können. Der Geſamtausſchuß des Deutſchen Weinbauverbandes be⸗ auftragt deshalb den Vorſtand unverzüglich Mittel und Wege in Vorſchlag zu bringen, welche für die Geſamthilfe wirkſam in Betracht kommen können. Insbeſondere ſollen Vorſchläge für die Milderung der Folgen der Froſt⸗ ſchüäden ſowie für die Wiederherſtellung und Neupflan⸗ zung der aufgefrorenen Weinberge gemacht werden. Im weiteren handelt es ſich darum, die durch Steigerung der Produktionskoſten unwirkſam gewordenen Zollſätze ab⸗ zuändern und Maßnahmen vorzuſchlagen, die geeignet ſind, den Abſatz der einheimiſchen Erzeugung im In⸗ und Ausland zu fördern. Durch verſchärfte und andere Mittel ſoll die reelle Weiner zeugung gegen die Konkurrenz unlauterer und minderwertiger Produkte geſchützt werden. Der Ausſchuß wünſcht außerdem, daß die Reichsregterung dringlich erſucht wird: 1. den Entwurf des neuen Weingeſetzes ſofort dem Reichsrat und Reichstag zugehen zu laſſen; 2. in Anbetracht der traurigen Lage des deutſchen Wein⸗ baues die Winzerkredite endgültig niederzuſchlagen; 38. den Beſtrebungen auf Wiedereinführung der Ge⸗ meindegetränkeſteuer keinerlei Folge zu leiſten. Dann wurden zunächſt die Referate fortgeſetzt. Dr. von der Heide n⸗Geiſenheim ſprach über den Nachweis von Obſtwein in Traubenwein, wobei er die früheren Verſuche hierfür aufzeigte, die aber bisher zu noch keinem durchſchlagenden Erfolg geführt hät⸗ ten. Lediglich das Sorbit⸗Verfahren von Werder habe prak⸗ tiſche Erfolge gebracht. Sorbit komme reichlich in allen Obſt⸗ weinen vor, aber nie im reinen Trubenwein. Hierdurch ſei endlich eine den reellen Weinbau und Weinhandel ſchwer ſchä⸗ digende Fälſchung unmöglich gemacht worden. Die im Steuerausſchuß und im Geſamtausſchuß des Deutſchen Weinbauverbandes verleſenen Entſchließungen wurden dann angenommen. Darauf behandelte der Direktor des Badiſchen Weinbau⸗ äinſtituts Freiburg, Dr. Karl Müller, das Thema: „Ergebnis der Unterſuchungen über Verbrennungserſchei⸗ nungen an Reben nach Anwendung von arſenhaltigen Mitteln“. Er führte dabei aus, es handele ſich vor allem darum, wirt⸗ ſchaftliche Mittel zu bekommen, die nicht zu teuer ſeten und entſprechende Wirkungen hätten. Die Verbrennungserſchei⸗ nungen nach Anwendung arſenhaltiger Mittel ſeien im all⸗ gemeinen auch in Baden im Jahre 1928 außerordentlich ſtark geweſen, ſo daß der Deutſche Weinbauverband ſich an die Re⸗ gierung wandte, um Mittel zur Ermittelung der Urſachen dieſer Verbrennungen zu erhalten. Die Mittel ſeien vom Reichsminiſterium für Ernährung und Landwirtſchaft ge⸗ geben und die Unterſuchungen dem Badiſchen Weinbauinſtitut übertragen worden, das einen eigenen Phyſiologen anſtellte, der zu ſehr intereſſanten, aber auch noch nicht abſchließenden n. Der Alltag in der Ehe Von Erwin Stranik Worte, die einmal geläufig wurden, vergeſſen viele Gene⸗ rationen nicht mehr. Die traurige Bemerkung vom„Alltag in der Ehe“ gehört zu dieſer Kategorie. Schon Urgroßeltern klagten darüber und unſere Enkel werden ſich in ſchwachen Stunden ebenfalls noch dieſer Ausflucht bedienen, um eine augenblickliche Troſtloſigkeit oder gar eine ſchon länger wäh⸗ rende gegenſeitige Entſpannung damit zu erklären ſuchen. Ob mit Recht, das ſteht dahin. Denn, daß der eheliche Alltag, der nichts anderes als Gleichförmigkeit, Monotonie, Beſchrän⸗ kung auf Kleinlichkeiten im Gegenſatz zu erträumter ſtändiger Beſchäftigung mit irgendwelchen großen Dingen bedeutet, aus der Ehe als ſolcher entſpringt, darf mehr als zweifelhaft er⸗ ſcheinen. Viel richtiger ſollten ſeine Urſachen in den Menſchen ſelber geſucht werden, um von ihnen aus dieſem Uebel, das oft alles Friedens Ende und jeglicher Zwietracht Beginn be⸗ deutet, in möglichſt bewußter Weiſe zu ſteuern. Unſere Zeit, die in den Beziehungen der Geſchlechter zu⸗ einander eine Reihe einſchneidendſter Reformen durchführt, die vor allem auf die Gleichſtellung von Mann und Frau in ſozialer Hinſicht hinauslaufen, verändert naturgemäß die Ehe auch dort, wo dieſe— glücklicherweiſe!— noch nicht zum „Problem“ geworden iſt. Die allgemeine wirtſchaftliche Not, die einen Großteil von Frauen zwingt, die Sorge um die Finanzierung eines geordneten Haushalts nicht ihren Män⸗ nern allein zu überlaſſen, ſondern durch eigene Arbeit des Kopfes und der Hände zum Beſtande des Heims beizutragen, Prof. en hat die Kameradſchaftlichkeit zwiſchen Mann und Frau geradewegs zu einer Selbſtverſtändlichkeit werden laſſen. Früher war es einmal Sitte, daß der Mann, ſo lange er Bräutigam war, ſeiner Angebeteten durch kleine Aufmerk⸗ ſamkeiten den Beweis ſeines ſtets noch lodernden Liebes⸗ feuers erbrachte, Das Mädchen wurde bis zu jenen Tagen, da ihr das Myſterium der Ehe aufging, verhätſchelt und verwöhnt. Dann, nach Vollendung der meiſt durch eine ſchöne Reiſe noch amüſanter geſtalteten Flitterwochen, ſetzte der— „Alltag“ in der Ehe ein. Der Mann mußte nun wieder ſei⸗ nem Berufe nachgehen, die Frau blieb allein zu Hauſe. Erſt Ergebniſſen gekommen ſei. Jedenfalls ſei zunächſt einmal feſtgeſtellt worden, daß die Art der Herſtellung der Kupfer⸗ kalkbrühe von weſentlicher Bedeutung ſet, ſe nachdem ein Kalküberſchuß oder zu wenig Kalk vorhanden ſei. Zu viel Kalk verbrenne die ſog. Cutucula, das feine Häutchen über dem Blatt. Durch die unverletzte Cutucula können die Gift⸗ ſtoffe nicht ſo raſch in das Blattinnere gelangen. Man ver⸗ wende entweder Arſenate oder Arſenite. Arſenite ſeien ſehr giftig, Arſenate weniger; allerdings hätten Arſenate auch weniger Wirkung. Es ſei geglückt, eine Arſenverbindung her⸗ zuſtellen, die nicht verbrennend wirke, weil ſie nur Spuren freier, in Waſſer löslicher Arſenikſäure enthalte. Es ſet nicht Aufgabe des Badiſchen Weinbauinſtituts, die Bekämpfungs⸗ mittel zu ſchaffen, ſondern nur, nach den Urſachen der Ver⸗ brennungen zu forſchen. Das letzte Referat hielt Oekonomierat Beck⸗Friedels⸗ heim. Er ſprach über die Winzergenoſſenſchaften in ihrer praktiſchen Arbeit Dieſe Genoſſenſchaften hätten anfangs den Widerſtand des Handels gefunden. Sie ſeien aber keine Gegner des Weinhan⸗ dels, ſondern durch ihre gute Kelter⸗ und Kellerarbeit ſowie ihre beſonders gepflegten, geſunden und reintönigen Weine erwerben ſie immer mehr das Vertrauen des reellen Wein⸗ handels. Der Referent forderte u. a. die baldige Herausgabe eines Weingeſetzes, in dem der Verſchnitt deutſcher Weine mit Auslandsweinen wie auch das Inverkehrbringen von Hybri⸗ denweinen verboten wird. Außerdem ſetzte er ſich für ſtrengſte Durchführung des Reblausgeſetzes ein. Mit einer Diskuſſion ſchloß die Sitzung ab. Nachmittags fanden ſich die Tagungsteilnehmer zu einer vom Badiſchen Weinbauverband veranſtalteten Probe badiſcher Na⸗ turweine, bet der über 60 Sorten badiſcher Weine gereicht wurden, zuſammen. he Nachrichten Der Herbſt naht Auf Schritt und Tritt ſpürt man die Nähe des Herbſtes. Es wird ſtill in Feld und Wald. Der Klang der Sicheln und Senſen in den Aehrenfeldern, das Lied der Schnitter iſt ver⸗ ſtummt. Das Gold der reifen Saaten iſt verſchwunden. Das ſtumpfe Grün der Rüben⸗ und Kartoffeläcker gibt den Fluren das Gepräges Ueber die Stoppeln geht der Pflug. Der Boden wird für die neue Saat vorbereitet. In den Höfen der Bauern ſummt die Dreſchmaſchine ihren einförmigen Sang. Eine gern gehörte Melodie. Die Weizen⸗ und Haferſäcke füllen ſich. Das ſchläfrige Mühlrad bekommt bald Tag und Nacht zu tun. Ein luſtiges Leben herrſcht in den Gärten. Spaten und Hacke haben vorläufig mehr Ruhe. Es geht an das Ernten der Aprikoſen, Pfirſiche, Zwetſchgen, Frühbirnen und Aepfel. Und, lieber Leſer, biſt du ein Freund des Zwetſchgenkuchens, ſo freue dich. So reichlich wie in dieſem Jahre haben noch ſelten die Zwetſchgenbäume ausgegeben. Dem Duft der Roſen und Nelken folgt die ſtolze Pracht der Dahlien und Aſtern. Dieſe eigentlichen Herbſtblumen prangen jetzt ſchon in den mannigfaltigſten Formen und Farben. Und die Gärt⸗ ner wetteifern, immer neue Arten zu züchten. Ein beſonderes Zeichen aber, daß der Herbſt nahe iſt, kann man in dem Verhalten der Vögel erblicken. Finken, Amſeln und Droſſeln laſſen ſelten mehr ihr Lied erſchallen. Umſo lauter macht ſich das mißtönige Kreiſchen der Eichelhäher bemerkbar, die in Feld und Wald herumſtreifen. In langen Reihen ſitzen die Schwalben auf den Telephondrähten, zwitſchern und zwatſchern, erheben ſich plötzlich wie auf Kommando, machen ein paar Flugmanöver und kehren wieder auf ihren alten Platz zurück. Wenn die Schwalben ſich ſammeln, pocht der Herbſt an die Türe. Die Sonne hat ihre ſengende Kraft verloren. Man ſucht die wohltuende, milde Wärme ihrer Strahlen. Der Abend wird ſchon merklich kühl. Friſch iſt die Nacht. In den Anlagen ſieht man ſchon blätterloſe Bäume. Es iſt die Ulme, die im Frühjahr zeitig ihr Blätterkleid beſtraft. bekommt, es aber auch bald wieder hergeben muß. In den grünen Saum des Waldes hat der Herbſt ſchon ſachte dies erſten bunten Farben gemalt. Der Sommer weiß, daß ſeine Zeit bald um iſt. Er rüſtet ſich zum Abſchied. Noch ein paar Wochen und der Herbſt wird wirklich Herrſcher ſein, nicht nur nach dem Kalender. A. W. Eine Schau kleingärtneriſcher Erzeugniſſe bot am Sonntag der Kleingarten verein Feuben⸗ herm auf dem Sportplatz an der Feudenheimer Allee. In dieſen heißen ſonnigen Sommermonaten hatte es der Klein⸗ gärtner nicht leicht, Früchte, Gemüſe und Blumen zur gedeih⸗ lichen Entwicklung, Reife und reicher Blüte zu bringen. Aber der Kleingärtner, ideal veranlagt, ſcheut keine Mühe und Ar⸗ beit. Es gibt für ihn keine eigentlichen Feierſtunden. Im Garten iſt immer Arbeit genug vorhanden, die er jedoch mit frohem heiteren Sinn gerne ausführt. Der Erfolg ſolch eifriger Tätigkeit bleibt nicht aus. Das zeigte die Aus ⸗ ſtellung, die in den Räumen des Sportplatzes untergebracht war. „Hab Sonne im Herzen und Blumen im Haus“ lautete ein Sinnſpruch eines Ausſtellers. Ein Blumenmeer ergoß ſich vor dem Beſchauer in ſo entzückenden, allen mög⸗ lichen Farben und Gliederung der einzelnen Arten, daß man ſich in die einſtige ſonnige Heimat der bei uns weiter ge⸗ züchteten und veredelten Kinder Floras verſetzt fühlen konnte. Vorherrſchend waren die Eeldahlien, die in allen neueren Züchtungen in farbenprächtiger Blüte er⸗ ſtrahlten. Aber auch alle anderen Blumenarten waren in großer Zahl und auserleſenen Exemplaren vertreten. Reich war auch die Schau von Obſt, Gemüſe, allen Küchenartikeln eßbarer Art vertreten. Als Einzelausſteller zeigte F. Jül ch ſeine Erzeugniſſe in Obſt. Zwei Feigenbäumchen mit reifen Früchten wurden beſonders beachtet; auch ein lebendes Bienenvolk war an dieſem Stand vertreten. Weitere Einzel⸗ ausſteller waren die Mitglieder Oehm, Emil Schröder und Dr. Stein, bei deren Ständen das Obſt ebenfalls vor⸗ herrſchend war. Es waren ſehr ſchöne Früchte in Edelobſt zu ſehen, die den Ausſtellern reiche Anerkennung brachten. Die Ausſtellung war am Sonntag ſehr gut beſucht. Bei tur⸗ neriſchen Aufführungen und Tanzreigen der Damenabteilung des Arbeiter⸗Turnvereins, Muſik und ſonſtigen Darbietungen unterhielt man ſich bis in die ſpäten Abendſtunden. Die be⸗ freundeten Kleingartenvereine waren durch Abordnungen ver⸗ treten. Vom Landesverband waren der 1. Vorſitzende 8. Lauppe und der Verbandsrechner Stelzer anweſend. Bei dem am Samstag abend vorausgegangenen Ban⸗ kett begrüßte der Vorſitzende E. Schröder die Erſchie⸗ nenen, worauf Dr. Stein einen lehrreichen Vortrag über den Zweck der Kleingärten hielt. P. Walter überreichte darauf Dr. Stein die Urkunde als Ehrenmitglied des Vereins. Kr. a * Nur eine Vormuſterung. Geſtern vormittag gab es plötzlich eine freudige Aufregung unter den Arbeits loſen, als es plötzlich hieß: es gäbe Arbeit. Schnell war der Schalter belagert, an dem hätte vergeben werden ſollen. Und wirklich etwas Wahres war an der Nachricht. Das Schluchſee⸗ ba uamt ſuchte Notſtandsarbeiter. Die Meldungen dienen allerdings nur für eine Vormuſterung— denn es iſt kein Wunder, daß bei der erſchreckenden Höhe der Maun⸗ heimer Arbeitsloſeziffer ſich weit über Bedarf Arbeitslose meldeten.. * Ein ſchwerer Verkehrsunfall ereignete ſich geſtern nach⸗ mittag am Paradeplatz zwiſchen E 1 und D 1. Beim Ueber⸗ queren der Straße verlor eine Radfahrerin die Geiſtes⸗ gegenwart in dem Moment, in dem die Straßenbahn vom Paradeplatz herkam. Ein Motorradfahrer, der aus der Richtung Börſe kam, wollte der Radfahrerin ausweichen, kam zu weit links und wurde von der Straßenbahn erfaßt und ſchwer verletzt. Die Radfahrerin kam ebenfalls unter die Straßenbahn zu liegen, doch ſind die Verletzungen nicht lebensgefährlich. * Schutz dem Igel! Die Regierung der Pfalz hat fol⸗ gende oberpolizeiliche Vorſchriften erlaſſen: Es iſt verboten, Igeln nachzuſtellen, ſie zu fangen oder zu töten. Soweit Igel halten, gilt für die dort verfügungsberechtigten Perſonen das Verbot nur inſoweit, als ihnen die Tötung der Igel unterſagt iſt. Weitere Ausnahmen können in beſonderen Fällen von den Bezirkspolizeibehörden bewilligt werden. Zuwiderhand⸗ lungen werden mit Geldſtrafen bis zu 150/ oder mit Haft abends, wenn der Gatte zurückkam, konnte die Gemahlin zu verleben. Freilich ſtimmte die Rechnung beinahe nie, denn der Mann hatte im Büro meiſt Aerger und dergleichen gehabt, er überſah infolgedeſſen die Sorgſamkeit des ihm bereiteten Nachtmahls oder nahm es als eine Selbſtverſtändlichkeit, blieb in ſeinen Gedanken eingeſponnen und rückte von ſeiner Frau, der er natürlich nicht alle ſeine Sorgen erklären konnte, weil er dazu zu müde war, um von Grund auf den Fall auszudeuten, ſyſtematiſch ab. Ungewollt vermutlich, aber doch in der Tat, trat allmählich jene Entfremdung ein, die früher ſo viele Ehen zu einem bloßen„Nebeneinander“ machte, während ſie doch als„Miteinander“ gedacht waren. Nun, dieſe Zuſtände ſind nicht roſig geweſen, jeder weiß dies aus eigener Erfahrung oder kann ſich hineindenken, doch es hat wohl keinen Sinn, heute noch die Vergangenheit mit guten Ratſchlägen korrigieren zu wollen. Die Gegenwart und Zukunft ſeien unſer Feld! Somit: Gibt es heute noch derartige Fälle, wie den oben geſchilderten?— Ja und nein. Wenn ja, dann muß man dem Manne ins Gewiſſen reden. Es ſteht nämlich, trotz aller gegenteiligen Beteuerungen, un⸗ umſtößlich feſt, daß ein Großteil der Männer die in den letz⸗ ten Jahrzehnten erfolgte Entwicklung der Frau eigentlich nicht genügend ernſt nehmen. Man weiß zwar, daß die Frauen jetzt mehr Schulen beſuchen als früher, nicht mehr nur kochen können, ſondern auch in den verſchiedenſten Büros beſte Dienſte tun, doch man pflegt über dieſe Dinge immer wieder hinwegzuſehen und, iſt man in guter oder böſer Laune, die Frau nur dort zu nehmen, wo man ſie nach über⸗ kommenen Ausſprüchen alter Herren früher ſtets zu nehmen pflegte: als Weibchen. Gewiß: die Frau will und ſoll in ihrer Ehe ganz als Weib erlebt werden, allein nicht nur als ſolches: die Entwicklung, die der Verſtand der Frau— und ich meine nicht der beſonders begabten, ſondern der Durch⸗ ſchnittsfrau— in letzter Zeit genommen hat, iſt phänomenal. Deſſen ſollten ſich die Männer immer bewußt ſein. Der Alltag in der Ehe bringt notgedrungen die Be⸗ ſchäftigung mit„Kleinigkeiten“ mit ſich. Männer, die ihren Berufen nachgehen, ſollten darum ihre Frauen in ihre Tätigkeit einführen. Die dummen Phraſen:„Ach, das verſteht doch eine Frau nicht!“— oder„Wie ſoll denn das eine Frau intereſſieren!“ könnten wirklich ſchon begraben werden. Eine Frau, die ihren Mann liebt, wird ſich immer in deſſen Gedankenwelt und Arbeitsfeld einzudenken ver⸗ ſuchen. Nimmt ſte auch nicht aktiv teil daran, ſo kann ſie doch ſein ſtiller Kompagnon ſein. Dadurch erhält auch ihre Denk⸗ tätigkeit eine Richtung und die Gleichheit der Wünſche beider Eheleute erhöht naturgemäß deren Gemeinſamkeit. Zweifellos haben ſich die ſchönſten Sätze nach einer ge⸗ wiſſen Ehebeſtandszeit abgeſprochen. Die Leere an Gefühl, die eintreten muß,— weil ja nicht alle Tage ganz nur mit Ge⸗ fühl vollgepfropft ſein können wie in den Flitterwochen, ſoll aber nun, um dem gräßlichen„Alltag“, die gegenſeitige Entfremdung, zu vermeiden, durch allmähliche Ausgleichung mit Intellekt wieder kompenſtert werden. Neben das Herz muß der Verſtand treten und zwar die beiderſeitige Achtung vor dem Verſtand, vor den Denkgebieten, mit denen ſich der Geiſt beſchäftigt. Frauen von heute arbeiten ja ihrerſeits ſelber gerne einer Verkalkung ihres Gehirns entgegen. An Stelle des üherflüſſig gewordenen Strickſtrumpfes tritt nun die Ba⸗ ſchäftigung mit einem ſchönen Buch, einer geiſtvollen Zeit⸗ ſchrift, man hört im Radio gute Muſik, lernt die eine oder andere Sprache, lieſt wohl gar fachliche Abhandlungen über dieſes oder jenes Gebiet— und ſchon bleibt der Geiſt rege, wird ſogar immer noch gelenker, geſchmeidiger, erfinderiſcher. Treibt der Mann in ſeiner freien Zeit gleiche Denktätigkeit, anſtatt ſich, wie einſtmals ſo gerne, ſtundenlange in ſeinem Stammcafé ſtumpffinnigſtem Kartenſpiel hinzugeben, dann finden ſich die Themen, über die man, nach es Tages Müh und Plage, gemeinſam und in Liebe diskutieren kann, ſtets von ſelber.„Alltag in der Ehe“ heißt geiſtige Verödung; durch Beſchäftigung des Verſtandes arbeitet man ihr entgegen. Und dem vernünftigen Mann wird es ſicherlich mehr freuen, abends jemanden zu Hauſe zu finden, mit dem er alle feine Hirn⸗ und Herzensangelegenheiten durchbeſprechen kann, als nur eine Frau, die ihm zwar die Filzſchuhe vorwärmt und das Nachtmahl ſchön garniert, der er aber auf ihre Frage: „Ja, was ſiehſt Du denn heute ſo bekümmert aus?“ mit einem tiefen Seufzer antworten muß:„Was nützt es, daß ich es Dir erzähle, Du verſtehſt die Sache ja doch nicht.“ ſich in Gebäuden, Hofräumen oder geſchloſſenen Gärten auf . Seite. Nr. 896 N Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Oienstag, den 77. Auguſt 188 340000 Kitometer mit der Eiſenbahn n Nummer 388 ber„N. M..“ ſtand, ſo wird uns aus Pem Leſerkreis geſchrieben, zu leſen, daß ein Arbeiter im Schwarzwald in 39 Jahren auf dem täglichen Weg zu ſeiner Arbeitsſtätte mehr als 100 000 Km. auf der Eiſenbahn zurück⸗ gelegt hat. Dieſe Leiſtung wird von dem bei den Süddeutſchen Kabelwerken in Neckarau ſeit 30 Jahren beſchäftigten Arbeiter Rudolf Maier, wohnhaft in Oberhauſen bei Waghäuſel, be⸗ deutend übertroffen. Herr Maier fährt ſeit 30 Jahren täglich von Waghäuſel zu ſeinem Arbeitsort, etwa 30 Km. Hin und zurück, macht dies täglich 60 Km., im Jahre zu 300 Arbeits⸗ tagen alſo 18 000 Km. und in 30 Jahren folglich 540 000 Km. Wahrlich eine Rekordleiſtung, zumal wenn man bedenkt, daß der Betreffende mit dieſer Kilometerzahl beinahe amal um die Erde hätte reiſen können. N * Brand eines Wohnwageus. Beim Betriebsbahnhof II an der Hochwieſenſtraße geriet geſtern nachmittag vermutlich durch mit Feuer ſpielende Kinder ein Wohnwagen in Brand. Das Feuer wurde durch die um 3,16 Uhr alar⸗ mierte Berufsfeuerwehr mit einer Schlauchleitung gelöſcht. Der Schaden iſt unbedeutend. * Sein 90jähriges Dienſtjubiläum feiert am morgigen Mittwoch Zugführer Michael Kolb. Paßprüfung in Kehl. St.„Kehler Zeitung“ wird in einem Erlaß des badiſchen Innenminiſters vom 12. Aug. 1929 darauf hingewieſen, daß jeder Reichsangehörige beim Ueber⸗ ſchretten der deutſchen Grenze nach und von Frankreich einen Paß beſitzen muß. Perſonalausweiſe genügen hierzu nicht. Lediglich die Bewohner des Brückenkopfgebietes Kehl können zum Beſuch der Stadt Straßburg mit ihrem Perſonalausweis üder mit einer von der franzöſiſchen Behörde ausgeſtellten Grenzkarte einreiſen. * Poſtſcheckverkehr. Ende Juli belief ſich die Zahl der Poſtſcheckkunden im Deutſchen Reich auf 966 816 gegen 964 586 Ende Juni 1929. Auf den Konten ſind im Juli 47, Mill. Gutſchriften über 6,82 Milliarden J und 22,8 Mill. Laſtſchriften über 6,82 Milliarden/ ausgeführt, ſo daß der Umſatz 54,5 Mill. Buchungen über 13,64 Milliarden/ betragen hat. Davon ſind bargeldlos 10,98 Milliarden /. Die Guthaben auf den Poſtſcheckkonten beliefen ſich Ende Juli auf 0,59 Mill. Mark und im Monatsdurchſchnitt auf 0,63 Milliarden J. Im Ueberweiſungsverkehr mit dem Ausland ſind 0,017 Milliarden Mark umgeſetzt worden. ö * Der Weinpreis auf dem Dürkheimer Wurſtmarkt. Der Wurſtmarktausſchuß hat für den Wurſtmarktverkauf Normal⸗ preiſe feſtgeſetzt. Der Schoppen 28er Weines wird einſchließ⸗ lich Bedienungsgeld in den großen Hallen 1,20 /, in den Weinſtänden 1,10/ koſten. Die Würſte zahlt man wie im letzten Jahre wieder mit 60 Pfg. das Paar. Wie früher wer⸗ den Weinausſchuß und Polizei bei den Wirten und Stände⸗ inhabern Weinproben entnehmen und auf ihre Reinheit prüfen laſſen. Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie. In der Mon⸗ tag⸗Vormittagsziehung wurden von größeren Ge⸗ winnen ausgeloſt: 6 Gewinne zu je 10000 Mark auf die Nrn. 157 241, 336 247, 341 384, 6 Gewinne zu je 5000 Mark auf die Nrn. 50 196, 58 277, 82 404, 4 Gewinne zu je 3000 Mark auf die Nrn. 21 329, 209 919, in der Nach mittagsziehung 2 Gewinne zu je 5000 Mark auf Nr. 61 619, 8 zu je 3000 Mk. auf die Nrn. 133 567, 152 122, 188 678, 229 189.(Ohne Gewähr.) * Warnung vor einem betrügeriſchen Schreibmaſchinen⸗ Reparateur. Ein angeblicher Schreibmaſchinen⸗Mechaniker, der ſich als Vertreter der Adlerwerke Frankfurt a. Mi aus⸗ gibt, treibt ſeit längerer Zeit Schwindeleien inſofern, als er Beſitzer von Adler⸗Schreibmaſchinen zur„gründlichen“ Re⸗ paratur der Maſchinen veranlaßt. Nachdem ihm gutgläubig die Maſchinen ausgehändigt worden ſind, gibt er ſie nach kur⸗ zer Zeit zurück und verlangt Zahlung von ca. 2030. In allen Fällen iſt dann feſtgeſtellt worden, daß an den Maſchinen überhaupt nichts gemacht worden iſt. Der Betreffende tritt unter den verſchiedenſten Namen auf, u. a. als Wördehoff, Wiedehoff oder Wiedekopf und Erſing und hat vor allem in Weſtfalen, der Rheinprovinz, in Württemberg und Baden eine ganze Reihe Perſonen und Firmen auf die oben geſchilderte Weiſe geſchädigt. Es wird vor dieſem Schwindler gewarnt und gebeten, ihn gegebenenfalls durch die Polizeibehörde feſt⸗ zuſtellen. Ne ſch Großbrände in Baden Großfeuer in Hemsbach Ein Wohnhaus und zwei Scheunen abgebrannt I Hemsbach(Amt Weinheim), 26. Aug. In der Nacht auf Montag brach in der hieſigen Bachgaſſe Großfeuer aus, dem das Wohnhaus des Arbeiters Adam Renz, ferner zwei mit Vorräten gefüllte Scheunen des Arbeiters Burckhardt und des Landwirts Adam Niſchwitz zum Opfer fielen. Das Vieh konnte glücklich aus den Ställen gerettet werden. Der durch Verſicherung gedeckte Geſamtſchaden iſt ſehr erheblich. Die Brandurſache iſt noch nicht geklärt. Gendarmerie hat eine Unterſuchung eingeleitet. Die Zwei Großbrände— Zwei Motorradzuſammenſtöße * Waldshut, 26. Aug. In Detzeln brannten die zwei Häuſer des Rehhaldenhofes, der dem Landwirt Schwarzwälder gehört, vollſtändig nieder. Die Be⸗ wohner konnten nur das nackte Leben retten. Das Vieh konnte in Sicherheit gebracht werden. Der Gebäudeſchaden —— Ein goldener Spätſommer⸗Sountag en. Vom Schwarzwald, 25. Aug. Der letzte Auguſtſonntag verlief in den Bergen voll Glanz und Sonne. Ein makellos blauer Spätſommerhimmel wölbte ſich von früh bis ſpät über die Gebirgsgefilde und in allen Gauen des Schwarzwaldes herrſchte regſter Touriſtenverkehr. Die Temperaturen ſtiegen am Tage nochmals bis über 20 Grad an, und ſelbſt in den Abendſtunden blieb es ſommerlich warm. Von einer eigent⸗ lichen Hitze konnte man aber doch nirgends ſprechen; nur in den niederen und mittleren Berglagen, namentlich in den ſonnenſeitig gelegenen Rebgebieten, lag brennende und pralle Sonne den ganzen Tag über und„kochte“ in wahrſtem Sinne des Wortes den edlen Rebenſaft. Für die Weinberge iſt die Witterung ideal und man verſpricht ſich in Winzerkreiſen einen vorzüglichen Herbſt. Die rebbeſtandenen Hügel wurden von vielen Wanderſcharen beſucht, desgleichen die Obſtgebiete des Landes, die bei dem herrlichen Spätſommer⸗Sonnenſchein einen beſonderen Anziehungspunkt bildeten. In vielen Tei⸗ len des Schwarzwaldes iſt mit einer ſehr reichlichen Obſternte zu rechnen, was ſchon daraus zu erſehen iſt, daß man ſehr viele Obſtbäume„ſtützen“ muß, damit ſie nicht unter der Laſt der reifenden Früchte zuſammenbrechen. Dieſer letzte Auguſtſonntag brachte fraglos den Höhepunkt der ſommerlichen Fremdenſaiſon, da ſich in den nächſten Ta⸗ gen zahlreiche Fremde anſchicken, abzureiſen. Aber für die Nachſatiſon, in der die Penſionspreiſe ermäßigt ſind, haben ſich doch ſchon wieder recht viele Gäſte angemeldet. Der Aus⸗ klang des Hochſommers iſt jedenfalls hoch erfreulich. Die großen Fremdenverkehrsplätze haben noch ſtarke Beſetzung aufzuweiſen; am Sonntag war überdies ein ungewöhnlich lebhafter Kraftwagenverkehr zu verzeichnen. Tauſende und Abertauſende von Autos, darunter auch zahlreiche vollbeſetzte Poſtomnibuſſe, durcheilten⸗ die Täler und Höhen des Gebirges. Von den Kuppen und Kämmen zeigte ſich eine prachtvolle Ausſicht in die nähere Bergwelt. Die Fernen waren infolge Dunſtes verſchwommen. Auf den oberſten Gebirgsplateaus macht ſich der nahende Herbſt ſchon langſam bemerkbar. Die Nächte ſind ſehr kühl. So fiel die Temperatur in der Sonn⸗ tagnacht bis unter 8 Grud auf den Gipfeln und auf 6 Grad in den engen Bergtälern des Hochſchwarzwaldes, wo es auch zu ſtarken Nebelbildungen gekommen iſt. ** I Weinheim, 27. Aug. Oberpoſtſekretär Georg Fath hier begeht heute ſein 40 jähriges Dienſt jubiläum. * Oftersheim 25. Aug. An einer Straßenecke wurde der 61jährige Maurer Auer von einem Unwohlſein befallen. Nach Hauſe zurückgekehrt, erlag der Mann einem Herz⸗ ſchlag. Hemsbach(Amt Weinheim), 26. Aug. Die achtjährige Frieda Koch, Tochter eines hier wohnhaften Lederarbeiters, lief beim Ueberqueren der Hauptſtraße in ein durchfahrendes, aus Berlin ſtammendes Perſonenauto hinein und wurde ſo unglücklich überfahren, daß der Tod auf der Stelle eintrat. Da das Auto in langſamem Tempo den Ort durchfuhr, ſo eint den Wagenführer keine Schuld zu treffen. N 2 2 l r— 8 Geheimniſſe der Kryplomneſie Ringe, die gefunden werden wollen 0 Wenn auch offiziell die dienſtliche Verwendung von Hell⸗ ſehern zur Aufdeckung von Verbrechen heute verpönt iſt, ſo bedient ſich doch das Publikum dieſer eigenartig begabten Menſchen nicht ſelten, um rätſelhafte Verluſte aufzuklären. Eine verhältnismäßig harmloſe und nicht ſelten glücklich ge⸗ öſte Frage lautet dahin, wo ſich ein verlorener Gegenſtand befinden möge. Der erfahrene Hellſeher oder Telepath ver⸗ ſucht zur Löſung dieſer Aufgabe in die Tiefen des Bewußt⸗ ſeins des Frageſtellers einzudringen, um dort eine Antwort auf die Frage zu entnehmen, die den Mitteln des Tages⸗ bewußtſeins unerreichbar iſt. Unſer Bewußtſein umfaßt als Ganzes genommen unvergleichlich viel mehr, als wir für den täglichen Gebrauch verwerten können. Das verborgene, aber nichtsdeſtoweniger vorhandene Wiſſen um Dinge und Vor⸗ gänge bezeichnet man als„Kryptomneſie“. Hat man bei⸗ ſpielsweiſe einen Ring verloren, ſo prägt ſich dieſer Vorgang irgendwie dem Bewußtſein ein; es kann ſein, daß er vom Skrahl der Aufmerkſamkeit erfaßt wird— dann würden wir den Gegenſtand ſofort wiederzuholen beſtrebt ſein— oder der Verluſt wird nur kryptomneſtiſch vermerkt. Das Tages⸗ bewußtſein erfährt erſt unter ganz anderen Umſtänden, z. B. wenn der Ring gebraucht wird, von dem Vorgang. Baronin Margit Veſzi⸗Mantica, Florenz, bexrich⸗ tet in der„Ztſchr. f. Parapſych.“ lehrreiche Beiſpiele. Sie weilte in Spezia bei der Familie des Bildhauers Vedres zu Gaſt und hatte das Unglück, auf einem Spaziergang in die Berge gwiſchen Felſen und Geröll einen mit kleinen Perlen beſetzten Lieblingsring zu verlieren. Es wäre ausſichtslos geweſen, die ganze Strecke planmäßig abzuſuchen. Zwei Tage lang war die Baronin vor Sehnſucht nach dem Ring faſt ver⸗ zweifelt, bis ſie am dritten Abend das ſonderbare Gefühl hatte, daß der„Ring zu ihr zurück“ wolle. Sie lief der ſie begleiten⸗ den Geſellſchaft voran in die Berge und blieb nach einer halben Stunde verzagt ſtehen in der Ueberzeugung, es habe Arklich keinen Zweck zu ſuchen. Da rief der Bruder ihrer eundir 5 int an: Ring lag vor ihnen einge⸗ 5 t 75 ſie erſt man de D N beträgt 40 000 Mk., der Fahrnisſchaden iſt außerordentlich hoch. Man vermutet, daß ein früherer Knecht das Feuer aus Rache gelegt hat. Ungefähr um die gleiche Zeit wurde in Oberwyhl das Anweſen des Meinrad Eckert, ein großes mit Stroh bedecktes Anweſen, ein Opfer der Flammen. Auch hier konnte nur das Vieh gerettet werden. Da ſich die Bewohner zur Zeit des Brandes auf einem Feſt in der Nähe der Ortſchaft befanden, mußten ſie erſt herbeigeholt werden. Der Gebäudeſchaden beträgt ca. 19000 Mk. Als der Land⸗ wirt Joſef Hofmann mit ſeinem Motorrad zur Brand⸗ ſtätte in Oberwyhl fahren wollte, ſtieß er mit einem anderen Motorrad unweit der Brandſtätte zuſammen. Beide Fahrer wurden ſchwer verletzt in das Krankenhaus Waldshut eingeliefert.— Heute morgen in der Frühe fuhr ein mit zwei Arbeitern der Lonzawerke beſetztes Motorrad beim Einbiegen in die Landſtraße nach Tiengen auf ein mit einem Arbeiter und einer Arbeiterin der Lonzawerke beſetztes Motorrad auf, Alle vier Perſonen ſtürzten zu Boden und wurden ſchwer verletzt in das Waldshuter Krankenhaus eingeliefert. e 2 Heidelberger Tierſchutzverein m. Heidelberg, 24. Aug. Während des Krieges und in ber Nachkriegszeit hat der Heidelberger Tierſchutzver⸗ ein ſchwere Zeiten durchmachen müſſen, hat aber durchgehal⸗ ten. Zur Zeit beherbergt das Tierheim etwa 30 Hunde. Ein Platz für Katzen wird demnächſt eingerichtet werden, Es iſt ſehr notwendig, denn gerade die Katzen ſind vielfach den roheſten Mißhandlungen und Verfolgungen ausgeſetzt, Da die Katze ſteuerfrei iſt, wird ſie viel mehr wie der Hund gehalten. Iſt man ſie leidig oder wird ſie krank, dann greifen nur zu viele Beſitzer zu einem geradezu barbariſchen 1 1 um ſie los zu werden. Anſtatt das Tier auf der Abdecker ſchmerzlos töten zu laſſen, ſetzt man es irgendwo, meiſtenteils an entlegenen Stellen des Waldes, aus, wo es dann lang⸗ ſam verelendet. Die Katze iſt ja— lautet die fadenſcheinige Entſchuldigung—„falſch“, darum verdient ſte kein beſſeres Schickſal. Die Leitung des Tierheims liegt in der bewährten Hand des Frlu. Klein, einer Dame, die unermüdlich mit warmem Herzen für das Wohl ihrer Pfleglinge beſorgt iſt und ſich damit, wie der Volksmund ſagt, längſt den Gottes⸗ lohn erworben hat. Der Tierſchutzverein macht natürlich auch energiſch Front gegen die Viviſektion. Es iſt durch ihn ſchon mancher Hund und manche Katze vor dem Seziermeſſer bewahrt worden, indem er ſolche Tiere einfach ankaufte. Lei⸗ der ſind die Mittel des Vereins recht beſchränkt. Mögen ſie ihm reichlicher wie bisher zufließen, damit er in die Lage ver⸗ ſetzt wird, ſeine auch ſehr volkserzieheriſche Aufgabe mit möglichſt gutem Erfolg auch weiterhin zu erfüllen. * * Bruchſal, 26. Aug. Der 23 Jahre alte Hermann Kar o⸗ lus geriet am Samstag nachmittag auf dem Fahrrad gegen das entgegenkommende Paketfuhrwerk der Poſt. Die Deichſel des Fuhrwerks ſtieß ihm derart in den Oberkörper, daß er gegen Nachmittag ſeinen ſchweren, inneren Verletzungen er⸗ legen iſt. * Weiher, A. Bruchſal, 26. Aug. Das Zjährige Kind der Familie Bader ſpielte auf dem Hof bei einer Großmutter und kam dem dort erſtellten neuen Scheunentor zu nahe. Plötz⸗ lich löſte ſich der obere Flügel des Tores und erſchlug das Kind. Es ſcheint, daß der Scheunenflügel noch nicht völlig an⸗ geſchlagen war und ſo das Unglück hervorgerufen wurde. L. Gemmingen, 25. Auguſt. Ein von Stehbach kommender Motorradfahrer konnte an einer Kurve ſein Rad nicht mehr weit genug zum Ausweichen zur Seite ſteuern, erfaßte den auf der Straße gehenden Guſtav Monninger und verletzte dieſen am Kopf und Fuß ſchwer. Die Schuld an dem Unfall dürfte das raſche Tempo des Motorradfahrers ſein. * Feldberg(Amt Müllheim), 25. Aug. Die mit Heu und anderen Vorräten gefüllte Scheune des Landwirts Hermann Grether iſt abgebrannt. Das Vieh konnte gerettet werden. Durch das Eingreifen der Müllheimer Motorſpritze wurde ein Uebergreifen des Feuers auf das ſtark gefährdete Wohnhaus vermieden. * Wuhlen(Amt Lörrach), 25. Aug. Beim Verſchieben von Eiſenbahnwagen in einem hieſigen Steinbruch erlitt der Ar⸗ beiter Auguſt Driuſſi eine ſchwere Quetſchung der linken Bruſt. Er iſt ſeinen Verletzungen erlegen. Ein weiteres Beiſpiel iſt inſofern noch intereſſanter, als die Baronin Veſzi⸗Mantica dabei ihre telephatiſche Gabe be⸗ nutzen konnte. Ein öſterreichiſcher Diplomat hatte auf einem Koſtümball in den Berliner Kammerſpielen die Roſette ſeines Ringes verloren, die einen großen von Brillanten umrahmten Smaragden enthielt. Schon ſtundenlang ſuchte er nach dem Juwel ohne Ausſicht, es bei der Fülle der Tänzer und Zu⸗ ſchauer des Balles jemals wiederzufinden. Frau.⸗M. meinte eine innere Stimme zu hören, die ihr mitteilte:„Warten Sie, ich will Ihnen den Smaragd gleich geben.“ Ohne recht zu wiſſen warum, eilte ſie in den Tanzſaal hinunter, ließ ihre Hand unter eine Muſikmappe gleiten, die unter dem Klavier lag— dort zog ſie die Roſette des Ringes mit dem Smaragd und den Brillanten hervor. Sie ſah ſie garnicht an, fühlte ſie nur zwiſchen den Fingern und lieferte ſie der ſtaunenden Gruppe um den Diplomaten auf der Freitreppe des Theaters ab. Ok. Ein nachgelaſſener Leo Fall Uraufführung in Hamburg Wien hat bereits den Vorzug gehabt, jenes Werk, das Leo Fall vor ſeinem Tode nicht mehr bühnenfertig zufeilen konnte, mit über hundertundfünfzig Vorſtellungen den deutſchen Operettenhäuſern vorweg zu nehmen. Jetzt kommt das Ham⸗ burger Operettenhaus mit der reichsdeutſchen Uraufführung in einer ganz pompöſen Aufmachung heraus. Nun, die „Roſen aus Florida“ werden auch in Hamburg gut ihre hundertundfünfzig Tage bleiben, zumal Erich Wolfgang Korngold, der das Werk bearbeitet hat, auch hier wieder am Pult ſitzt, nachdem er im Deutſchen Theater in Berlin „ſeine“„Fledermaus“ aus den Händen hat fliegen laſſen. Die bewährte Rita Georg iſt mit ihm aus Wien ge⸗ kommen und hat ſich in Franz Felix einen glücklichen Partner erkoren. Daß die Hamburger Premiere der Wiener in nichts nachſteht, das beſagen nicht nur Sänger und Dirigent, Bühnenbild und Regiſſeur, Koſtüme und Ballett, ſondern auch die endloſen Publikumsovationen, die auf die Darſtellerſchaft und beſonders Korngold herniederpraſſeln. Auch in Ham⸗ burg ſingt es fetzt„Wer kann die Frauen je ergründen“ un⸗ aufhörlich und erfolgbeſtärkt füllen ſich die Kaſſen des nich unbeliebten Hamburger Operettenhauſes. Kr. Theater und Muſik Neue Stücke. Drama unter dem Titel„Im Spiel der Sommerlüfte“ beendet.—„Das Grauen“, eine Zuchthaustragödie, hat Frank Arn au vollendet.—„Der Mann im Käſe⸗ laden, wie er lebt, ſtirbtund verarbeftet wird“, betitelt ſich eine Tragikomödie von Claus Guſtav Hollän⸗ der.—„Des Menſchen Leben hängt an einem Scrick“ betitelt ſich ein neues Stück von Fried yſch Licht⸗ necker.— Waldemar Kanter hat ein neues Schauſpiel „Das Geld“ vollendet.— Klaus Mann hat ein neues Spiel„Gegenüber von China“ beendet. Ein Arbeiter⸗Theater in Berlin. Am 28. September wird in der Plaza in Berlin mit dem Schauſpiel„Heer ohne Helden“ das neue Arbeiter⸗Theater eröffnet. Weiter ſind im Spielplan vorgeſehen„S. O. S.(„Kraſſin“ rettet „Italien“) von Friedrich Wolf. Das Schauſpiel bringt zum erſtenmal eine Zuſammenarbeit von Radio, Film und Bühne. Ferner:„Menſchen auf der Barrikade“ von Bela Balaſz. * Arthur Schnitzler hat ſoeben ein Das Theater im Zuchthaus. Die Beſtrebungen, in den Strafanſtalten Theatergaſtſpiele zu veranſtalten, ſind bereits ſo weit gediehen, daß jetzt mit einer Tournee durch ſämtliche Strafanſtalten in Deutſchland begonnen werden ſoll, die auf ein Jahr berechnet iſt. Die Künſtlerſchar, die unter der Leitung von Hans Tal ſteht, wird zum erſten Male am 15. September in Brandenburg auftreten. Literatur Ein preisgekröntes Eigenheim umſonſt! Das monatelang Muße ſehen erregende Preisausſchreiben für ein Eigenhaus der jungen Welt, der neuen Zeit, das„Velhagen u. Klaſings Monats hefte“ erlaſſen hatten, wird im Septemberheft der Zeitſchrift abgeſchloſſen. Den vom Verlage Velhagen u. Klaſing geſtifteten Preis von 10000 R. hat der Entwurf„Der Sonne zu“ des Architekten Karl Keppler in Stuttgart erhalten. 21 andere Arbeiten, darunter ſolche von namhaften Baumeiſtern, teilen ſich in den zweiten Preis. 40 Entwürfe werden mit Auszeichnung erwähnt. Das von der Deutſchland Bauſpar⸗Ach. geſtiftebe Baugeld von 28 000.& iſt durch das Los einem Arzt in der Gegend von Halle zugefallen. Er wirs ſofort mit dem Bau beginnen, denn er lebt ſeit Jahren in ſchwerſter Wohnungsnot. 1 1929 Dienstag, den N. Auguſt * er Zeitung(Mittoc⸗Kusgaheſ 2 r r 11 Neue Maunhe 8. Seide, Rer. 304 — Mainz, 28. Aug. Geſtern abend wurde ein Motor boot aus Weiſenau, das mit Ausflüglern beſetzt war, von einem Dampfboot gerammt. Das Motorboot erhielt ſchwe re Bruchſtellen am Bug. Der Inſaſſen bemächtigte ſich eine Pantk. Als das Boot Waſſer nahm, ſprangen 5 ſämtliche Inſaſſen über Bord und ſuchten ſchwim⸗ mend das Ufer zu erreichen. Soweit feſtgeſtellt werden ö konnte, haben ſich ſämtliche Mitfahrende gerettet. Es iſt aber N nicht ausgeſchloſſen, daß infolge der Dunkelheit und der über⸗ . aus großen Panik der eine oder andere ums Leben ge⸗ N kommen iſt. — 1 N J Todesſturz mit dem Motorrad ö 2: Ludwigshafen, 26. Auguſt. Beim Bahnhof Mutterſtadt ö verlor der 25 jährige Maurer Richard Reber von Mutter⸗ 5 N ſtadt geſtern früh die Herrſchaft über ſein Motorrad und rannte gegen eine Telegraphenſtange. Reber und der mitfah⸗ rende Fabrikarbeiter Thomas Leonhard wurden auf die Straße geſchleudert. Reber trug einen Schädelbruch davon, an 1 N dem er abends ſtar b. Leonhard erlitt leichtere Verletzungen. 0 Reber benutzte ein nicht zugelaſſenes Motorrad und beſaß — keinen Führerſchein. b Obſtgroßmarkt in Bad Dürkheim i 1 ⸗* Bad Dürkheim, 25. Auguſt. Beim Obſtgroßmaerkt . vom Samstag ergaben ſich folgende Preiſe: Mirabellen, 17 bis . 23, verſchiedene Sorten Birnen—17, Klapps⸗Lieblinge 2226, 5 Dr. Guyot 20—25, Andenken an den Kongreß 1824, William 655 Chriſt 22—25, Aepfel 1120, Pfirſiche 2532, Tomaten 68, 8 Zwetſchgen—11. Beim heutigen Markt wurden folgende ö 1 Preiſe erzielt: Mirabellen 1728, verſchiedene Sorten Birnen J.—17, Klapps⸗Lieblinge 2225, Dr. Guyot 20—25, Andenken f 0 an den Kongreß 1823, William Chriſt 2025, Aepfel 1119, 5 Pfirſtche 2624, Tomaten—8, Zwetſchgen 715. Von der Dreſchmaſchine getötet Geſtern iſt hier der Adam Breiner beim Dreſchen mit der Dreſchmaſchine töd⸗ f lich verunglückt. Breiner, der mit dem Einlegen der Frucht beſchäftigt war, wurde von dem ungeſchützten Getriebe der Dreſchmaſchine erfaßt und einige Male um die Antriebswelle geſchleudert. Er erlitt derart ſtarke Verletzungen am ganzen Körper, daß er nach ſeiner Einlieferung ins Pirmaſenſer Krankenhaus heute geſtorben iſt. Der 100 000. Kurgaſt in Wiesbaden : Wiesbaden, 24. Auguſt. Am Donnerstag wurde hier der der 100 000. Kurfremde gezählt. Es iſt ein Major a. D. aus Oſtpreußen, dem zum Andenken an den Wiesbadener Kuraufenthalt und als Feſtgabe ein Gemälde, das Kur⸗ Hausportal darſtellend, überreicht wurde. * * Venningen, 23. Aug. 125. Beerfelden k.., 25. Aug. Ein hieſiger Motorradfahrer, 0 9 der ſein 9jähriges Kind auf dem Sozius hatte, kam bei Lauer⸗ N bach mit ſeiner Maſchine zu Fall. Hierbei erlitt das Kin d ö 5 einen Bruch der Schädelbaſis. f* Darmſtabdt, 25. Aug. Der Transportarbeiter Johann 0 b Derch aus Pfungſtadt, der kurz vor der Hochzeit ſtand, ver⸗ ö 0 unglückte am Samstag abend an ſeiner Arbeitsſtelle ſo ſchwer, N daß an ſeinem Aufkommen gezweifelt wird Lerch war mit dem Ausladen von Waggons beſchäftigt und beim Verſchieben der . Waggons geriet er zwiſchen die Pfuffer. Er trug ſchwere innere Verletzungen und Bruſtguetſchungen davon und wurde von der Rettungswache ins Krankenhaus verbracht. 5 zw. Erfelden, 23. Aug. Im Altrhein vergnügten ſtch * einige junge Leute mit luſtigem Spiel. Plötzlich verſank * ein 20 jähriges Mädchen aus Crumſtadt in den Fluten. Es gelang, das bereits bewußtloſe Mädchen aus dem Waſſer zu ziehen. Wiederbelebungsverſuche waren erfolgreich. * Freudenſtadt, 25. Aug. Im Schotterwerk Baiersbronn wurde der W Jahre alte verheiratete Arbeiter Ernſt Faißt von der Transmiſſton erfaßt. Das eine Bein wurde ihm mehrmals gebrochen und der Körper ſeitlich furchtbar aufge⸗ riſſen. Seinen ſchweren Verletzungen iſt Faißt erlegen. * Schramberg, 25. Aug. Im benachbarten Dunningen . wollte die 22 Jahre alte Joſefine Flaig aus einem Schrank 1 ein Kleidungsſtück holen. Dabei fiel das im Schrank befind⸗ 1 liche Gewehr ihres Bruders um, und entlud ſich. Das Mäd⸗ chen ſank durch einen Kopfſchuß tödlich getroffen zu Boden. D Schwerer Schiffszu ſammenſtoß Landwirt . Raſende Beſatzungsantos * Mainz, 26. Aug. In den geſtrigen Abendſtunden wurde auf der Straße Mainz⸗Wickers ein radfahrender Touriſt von einem engliſchen Auto angefahren. Der Radfahrer, der ſich ſcharf auf der rechten Straßenſeite hielt, wurde von dem Beſatzungsauto überholt. Dabei ſtreifte das Auto das Fahr⸗ rad und ſchleifte den Radfahrer mit. Er liegt im Kranken⸗ haus; an ſeinem Aufkommen wird gezweifelt. Die Nummer des Autos konnte feſtgeſtellt werden.— Ein franzöſiſches Militärauto durchfuhr am Sonntag nachmittag kurz vor Mainz die Dorfſtraße nach Finthen. Dabei hielt es die vor⸗ geſchriebene Geſchwindigkeit des Ortes nicht ein, überfuhr ein Schwein und verletzte ein kleines Kind. * * Ludwigshafen, 26. Aug. Am Sonntag nachmittag ver⸗ ſuchte ein lediger 24jähriger Schuhmacher, durch Trinken einer giftigen Flüſſigkeit aus dem Leben zu ſcheiden. Der Verſuch mißlang. :: Oggersheim, 26. Auguſt. Das Kjährige Mädchen des hieſigen Gaſtwirtes und Holzhändlers Roth, das ſich am Freitag in einem Waſchkübel verbrühte, iſt an ſeinen ſchweren Verletzungen geſtorben. :: Laumersheim, 26. Auguſt. Nach langem ſchweren Lei⸗ den iſt am Samstag abend Pfarrer Friedrich Ritter ge⸗ ſtorben. Er ſtammte aus Lingenfeld, wurde 1884 zum Prie⸗ ſter geweiht und wirkte nach ſeiner Kaplanszeit als Pfarrer zuerſt in Gerbach, dann faſt 24 Jahre in Kübelberg und ſeit 1920 in Laumersheim. Goerichtszeitung Reichsbahn gegen Privatunternehmen Vor der Strafabteilung des Amtsgerichts Freiburg ſtan⸗ den u. a. zwei Fälle zur Verhandlung, die da ſie die Hebung des Verkehrs zwiſchen den Nachbarorten und der Amtsſtadt Lahr betreffen, auch für weitere Kreiſe Intereſſe haben. Schon faſt zwei Jahre lang herrſcht zwiſchen der Mittelbadiſchen Eiſenbahn und den Privatunternehmern ein Konkurrenzſtreit, Oeffentlichkeit, beſonders aber die darunter leidenden Ort⸗ ſchaften des Rieds— die Talorte haben inzwiſchen eine ihnen zuſagende Kraftwagenverbindung bekommen— faſt geſchloſſen hinter den Privatunternehmern ſtehen. Sie haben auch dieſer⸗ halb einen Verkehrsverband gegründet und die Unternehmer beauftragt, die Fahrten bis zur Erkämpfung der ſtaatlichen Genehmigung fortzuſetzen. Die Unternehmer der den Kraft⸗ fahrverbindungen von Meißenheim über Ichenheim nach Kür⸗ zell, Hugsweier und Lahr und von Ichenheim über Schuttern nach Schutterzell, Frieſenheim, Dinglingen und Lahr hatten Strafbefehle in Höhe von je 70/ oder 7 Tage Gefängnis und Koſten erhalten wegen unerlaubtem Betrieb einer genehmi⸗ gungspflichtigen Kraftfahrlinie. Sie machten in der Einſpruchs⸗ verhandlung geltend, ſie hätten auf ihr betr. Geſuch noch keine Antwort erhalten, beförderten laut öffentlicher Bekannt⸗ machung Perſonen u. Güter nur auf vorherige ſchriftliche oder mündliche Beſtellung, zudem handle es ſich um ihre Exiſtenz und den Fortbeſtand ihres Betriebes, den der Vater des einen Angeklagten ſchon vor der Inbetriebnahme der M. E. G. als Botenfuhrmann ausgeübt habe. Sie gingn durch Umwand⸗ lung in einen Kraftwagenbetrieb nur mit den Zettverhält⸗ niſſen. Das Gericht würdigte dieſe Gründe, zumal die betr. Gemeinden nur zum Teil von der Lokalbahn erfaßt werden und ermäßigte, da immerhin ein Verſtoß gegen die geſetzlichen „Beſtimmungen über Kraftfahrlinien vorliege, die Strafen auf je 10„ oder 2 Tage Gefängnis. 1 § Milch gepantſcht. Die Ehefrau Ella Schneider ſtand wegen Milchfälſchung vor dem Amtsgericht Kirchheimbolanden. Die Unterſuchung der Milch er⸗ gab die Hälfte Waſſerzuſatz. In Anbetracht dieſes Vergehens beantragte der Anklagevertreter einen Monat Gefängnis. Da die Angeklagte die Tat ohne eigenen Vorteil beging und gut beleumundet iſt, kam ſie mit 14 Tagen Gefängnis und 50 Mark Geldſtrafe und Koſtenzahlung davon. 5 Derr der ſchon einige Male die Gerichte beſchäftigte, in dem aber die Franzöſiſches Wilitärpoligeigericht Lanban Das franzöſiſche Militärpolizsigericht ver⸗ urteilte den Arbeiter A. Not hof aus Jubwigshafen wegen unbefugten Waffenbeſitzes zu einer Geldſtrafe 80 Mark und vier Tagen Gefängnis, den Arbeiter Heinrich Klein aus Neuſtadt a. H. wegen des gleichen Vergehens zu 5 Mark Geld⸗ ſtrafe und 4 Tagen Gefängnis und weiter in Abweſenheit wegen unbefugten Waffenbeſitzes den J. Heidenreich aus Rülzheim zu 30 Tagen Gefängnis und 150 Mark Geldſtrafe. Den zwei erſteren wurde für die Freiheitsſtrafen Bewäh⸗ rungsfriſt zugebilligt. 5 In der gleichen Sitzung beſchäftigte ſich das Militär⸗ polizeigericht mit einem geheimnisvollen Polen, einem Mecha⸗ niker Robert Seidel, gebürtig aus Birnbaum(Polen). Seidel wurde von den deutſchen Behörden beim Grenzüber⸗ tritt von Fraknreich wegen unbefugten Waffenbeſitzes und Paßvergehens feſtgenommen und befindet ſich gegenwärtig im Landgerichtsgefängnis Zweibrücken in Unterſuchungshaft. Die deutſchen Behörden baten die franzöſiſchen Stellen, den Inhaftierten ihnen zur Strafverfolgung zu überlaſſen. Der franzöſiſche Staatsanwalt betonte, daß die Franzoſen an dem Fall Seidel ein beſonderes Intereſſe hätten und ihn ihrerſeits abzuurteilen wünſchten. Auf Antrag des Staatsanwaltes wurde während der Dauer der Verhandlung gegen den Polen die Oeffentlichkeit ausgeſchloſſen und die Preſſevertreter des Sgales verwieſen. Bei Schluß der Verhandlung war lediglich zu erfahren, daß Seidel zu 25 Tagen Gefängnis verurteilt worden war. 8 ö * § Gefängnis für einen Gerichtsvollzieher. Vor dem Er⸗ weiterten Schöffengericht Pirmaſens hatte ſich der Vollſtreckungsbeamte Ludwig Stahl zu verantworten, weil er im Herbſt des vorigen Jahres in ſeiner Eigenſchaft als Gerichtsvollzieher wiederholt Gelder, die er von Schuldnern übernommen hatte, weder der Kaſſe noch den Gläubigern ab⸗ lieferte, ſondern für ſich behielt. Der Angeklagte leugnete jegliche Unterſchlagung, ſondern erklärte, daß er nicht wiſſe, wo die Gelder(es handelt ſich um etwa 3400 Mark) hinge⸗ kommen ſeien. Nach über einſtündiger Verhandlung kam das Gericht zu der Anſicht, daß ſich der Angeklagte in vollem Um⸗ fange ſchuldig gemacht hat. Seine Tat muß umſo verwerflicher bezeichnet werden, als er als Vollſtreckungsſekretär ein gewiß nicht alltägliches Einkommen von 12 000„ im Jahr hatte. Das Urteil lautete auf 1 Jahr Gefängnis. Es wurde Haftbefehl erlaſſen. 8 5 1 Tageskalender Dienstag, den 27. Auguſt Operettenſpiele im Roſengarten: Frühlings mädel“,.00 Uhr. Friebrichspark: Konzert.30 Uhr. 8 Lichtſpiele: Alhambra und Schauburg:„Der Graf von Monte Chriſto“.— Ufa⸗Theater:„Die Schmugglerbraut von Mallorca“.— Capitol:„Die Stunde der Entſcheidung“ Scala:„Ehebruch“.— Gloria:„Das närriſche Glück“.— Palaſt⸗ Theater:„Ihr zweites Leben“,— Pfalzban Ludwigshafen:„Die ſpaniſche Revue“. a Sehenswürdigkeiten: Kunſthalle: Dienstag bis Sonntag: 10 bis 1 uhr und z bis 5 Uhr: Theaterausſtellung im Schloß: Täglich geöffnet von 10 bis 1 Uh und 3 bis 5 Uhr und Sonntags vorm. von 11 bis nachm. 5 Uhr. Schloßbücherei:—1,—7 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und kunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—1 und nachm. vo Uhr; Dienstag—5 Uhr; Mittwoch—5 Uhr; Freitag 56—7 Planetarinm: Beſichtigung 3 Uhr.. 0 5 — Waſſerſtaudsbeobachtungen im Monat August 5 Rhein Pegel] 20. 21. 22 29. 24. 27. Neckar⸗Pegelſ 20 21 22 28.24.77 Daſel.90 481.2818, H% i NN ſe! 202 2,17 158.88.7615) Mannhelm.19.85 8,45.50 8,88 8,15 Fehl erlnen 2 60 3280500 fe f Je Jagſeſed 0005000.00 000 000 00 Maxau.174,65 4,91.70.68.43 5 7 13880 Mannheim 2,87 3,04 3,57 3,61 8,48.24 Taub 170.601,62.172,07 0 00 3 ſeöln.85.25.25.57 1,72 1,52 Waſſerwärme des Rheins 20,0“ E. Chefredakteur; Kurt Fiſcher(im Urlaub) 5 Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner— Feuilleton. Dr. S. Kayſe Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Vermiſcht Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles n i. V. R. Schönfelder— Anzeigen u. geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Fa ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim E 6 ee eee eee stets für die Ihren zu schaffeg, zu sorgen bereit, greifen in friedsamen Stunden . * 6. Seite. Nr. 394 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 27. Auguſt 1929 Frankfurter Beratungen des Aufſichtsamtes— Heute Aufſichtsratsſitzung Verhandlungen über das zatorium Wie aus Berlin berichtet wird, finden zur Zeit beim Reichs ⸗ uf ſichtsamt für Priv atverſicherung Beſprechungen ſtatt, an denen Vertreter der Frankfurter Allgemeinen und des Allianz⸗Konzerns teilnehmen. Die Verſammlung iſt weiter mit der Klärung der verſchiedenen Fragen im B rſicherungsgeſchäft beſchäf⸗ tigt. Eine endgültige Entſcheidung dürfte heute zu erwarten ſein, wo der Senat des Aufſichtsamtes zuſammentritt, dem drei aktive Mitglieder des Aufſichtsamtes und zwei Beiſitzer angehören. Unabhängig hiervon gehen die Banken ver handlungen weiter. Wie verlautet, haben etwa 50 v. H. der ausländiſchen Bankengläubiger dem St Uhalte⸗Konſortium ihre Zuſtim⸗ mung gegeben, während der Reſt auf der Bildung eines Garantie⸗ Konſortiums beſteht. Da aber bekanntlich das gegründete Abwick⸗ kungskonforttum nur in Tätigkeit tritt, wenn das Stillhaltekon⸗ ſortium zuſtande kommt, dem wieder die deutſchen Bankgläubiger mur dann zuſtimmen, wenn auch die ausländiſchen Bankgläubiger ſtillhalten, hat ſich an der Lage noch nichts geändert. Heute oder morgen dürfte fedoch auch hierüber vorausſichtlich eine Klärung in Ausſicht ſtehen. Wie wir fäitzung der erfahpen, findet heute eine Aufſichtsrats⸗ Frankfurter Lebensverſicherung in Frankfurt ſtatt Wahrſcheinlich dürfte hier über das weitere Schickſal des Unter⸗ wehmens, insbeſondere die Art des Anſchluſſes an den Allianz⸗ Konzern, beſchloſſen werden. Vormittags geht eine Aufſichtsrats⸗ ſitzung der Frankfurter Allgemeinen voraus. i Eine Berliner Aktionärgruppe hat bei der zuſtän⸗ digen Staatsanwaltſchaft gegen die beiden Hauptdirektoren der Frankfurter Allgemeinen, Direktor Becker und Dr. Kirſchbaum, Strafanzeige erſtattet. Die hieſige Skaatsanwaltſchaft teilt Hierzu mit, daß augenblicklich Beſprechungen ſtattfinden, die ſich mit dem Fall befaſſen. Was den Lehensverſlcherungs⸗Konzern der Fran k⸗ kurter Allgemeinen anbetrifft, ſo ſoll durch Einholung pon Konkurrengofferten die beſtmöglichſte Verwertung dieſer Intereſſen an Lebensverſicherungen ſichergeſtellt werden. Be⸗ züglich der Frankfurter Lebensverſicherungs⸗A ch. liegt eine Offerte über die Vereinigung dieſer Geſellſchaft mit der Allianz und Stutt⸗ garter Verein⸗Lebensverſicherungsbank AG. von letzterer vor. Eine Keberleitung der Frankfurter Lebens auf einen dritten Konzern dürfte kaum in Frage kommen, da die organiſatoriſche und rück⸗ werſicherungsmäßige Verbindung diefer Geſellſchaft mit der Frank⸗ furter Allgemeinen zu eng war. Bezüglich der beabſtchtigten Los⸗ Iöſung der Vereinigten Berliniſche und Preußiſchen ift zu ſagen, daß über die Mehrheit an dieſer Geſellſchaft nur mit Zuſtimmung der Frankfurter Allgemeinen verfügt wer⸗ W N Reichsbank weiter entlaſtet Nach dem Ausweis ber Reichsbank vom 23. Auguſt hat ſich in der dritten Auguſtwoche die geſamte Kapitalanla ge der Bank in Wechſern und Schecks, Lombards und Effekten um 197,0 auf 2 179,0 Millionen Reichsmark verringert. Im einzelnen haben die Be⸗ ſtände an Wechſeln und Schecks um 186,9 auf 2 020,4 Mill.., die Beſtände an Reichsſcheckwechſeln um 18,0 auf 29,1 Mill. Reichsmark und die Lombardbeſtände um 42,1 auf 43,7 Mill. R. abgenommen. Ain Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind 139,6 Mill..“ in die Kaſſen der Bank zurückgef lo ſſen, und zwar Hat ſich der Umlauf an Reichsbanknoten um 188,6 auf 4158, Mill. R. und der Umlauf an Rentenbankſcheinen um 1 auf 407,6 Mill..“ vermindert. Unter Berückſichtigung, daß in der Berichtswoche Rentenbankſcheine in Höhe von 2,2 Mill. R. getilgt worden ſind, haben ſich die Beſtände der Reichsbank an Rentenbank⸗ ſcheinen auf 32,8 Mill. R. verringert. Die fremden Gelder eigen mit 444,8 Mill..“ eine Abnahme um 7,9 Mill... Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen haben ſich um 36,3 auf 2 489,2 Mill. R. J erhöht. Im einzelnen ſind die Goldbeſtände um 25,8 auf 2177, Mil. R, die Beſtände an Heckungsfähigen Deviſen um 9,5 auf 312, Mill. R./ angewachſen. Die Deckung der Noten durch Gold allein beſſerte ſich von 50, v. H. in der Vorwoche auf 52,4 v,., diejenige durch Gold und deckungsfähigen Depiſen von 57, auf 59,9 v. H. Eiſenbahnſignalbauanſtalten Max Judel, Stahmer⸗Bruchſal Ach. in Braunſchweig. Wie verlautet, hat das am 80. September zu Ende gehende Geſchäftsjahr der Geſellſchaft bishehr eine befriedigende Weiterentwicklung gebracht, Dementſprechend darf unter den üb⸗ lichen Vorbehalten beim Anhalten der gegenwärtigen Geſchäftslage mit einer Dividende in mindeſtens der Vorfahreshöhe(9 v..) gerechnet werden. Elektro⸗ Zweckverband Mitteldentſchland. In der Frage der Beteiligung an der durch Um wand kun g des Elektro⸗Zweck⸗ verbandes Mibbeldeutſchland zu errichtenden kommu⸗ nalen Elektroverhand Miktteldeutſchland AG. iſt nun⸗ mehr die Entſcheidung zugunſten der Prea g gefallen. Es wird jetzt offiziell mitgeteilt, daß in der am 23. d. M. abgehaltenen Vorſtandsſitzung des Elektro⸗Zweckverbandes Mitteldeutſchland die ſchwebenden Fragen der Umleitung in eine Aktiengeſellſchaft unter Mitwirkung von Vertretern der Preag eingehend diskutiert wurde. Es ergab ſich eine grundſätzliche Klärung nach der Richtung, daß die Preag an dem Aktienkapital der zu gründenden Aktiengeſell⸗ chaft beteiligt werden ſoll. Die Einzelheiten der Durchführung des Gründungsplans werden mach Beſchlußfaſſung der Kreiskörperſchaften feſtgebegt werden. 8 Süddeutſche Telephonfabrik AG., Mannheim. Der veröffentlichte Abſchluß für 1927/28 und der für das ſechs umfaſſende Geſchäftsjahr 1928 zeigen bei einem Aktienkapital von 250 000% per Juni 1928 einen Ver buſt von 113 286 leinſchl. 101„ Vortrag) bezw. per 31. Dezember 1928 einen ſolchen von zu⸗ ſammen 129 121 /, der auf neue Rechnung übernommen wurde. In der Gewinn⸗ und Verluſtrechnung beträgt das Erträgnis per 81, Dezember 1928(30. Juni 1928) 10 271(80 298) /, denen an Ge⸗ neralunkoſten 26 107(142 359), gegenüberſtehen. In der Bilanz ſelbſt ſtehen den 123 521(195 084)/ Schulden auf der Aktipſeite Be⸗ ſtände mit 5 848(67 410), Bar⸗ und Bankbeſtand mit 6912(1 870) Mark, Forderungen mit 230 524(259 828), Vorauszahlungen mit 1614(87)/ gegenüber. Die Geſellſchaft gehört zum Konzern Tele⸗ phonfabrik vormals Berliner AG. * Majoritätenwechſel bei Hauſa Lloyd. Die Aktienmehrheit der Hanſa Lloyd werke AG. in Bremen(Kap. 5,4 Mill.) iſt in den Beſitz der Goliathwerke G. m. b. H. übergegangen. Deren erſt jetzt Monate HGeſchäftsfufhrer Borgward und Tecklenborg übernehmen die Leitung, während die bisherigen Vorſtandsmitglieder Allmers und Meyer in den An übertreten ſollen. Dieſe neuen Vorſtandsmitglieder der Hanſa Kloydwerke bildeten früher den Vorſtand der Bremer Karoſſeriewerke vormals Louis Gärtner AG., die i. V. liquidiert wurde. Anlagen und Einrichtungen dieſes Werkes würden dann von Borgward und Tecklenburg übernommen, die den Betrieb unter der Firma Goliathwerke G. m. b. H. fortſetzten und vorzugsweiſe den Bau von Elektrokarren betrieben. Der i. V. er⸗ zielte Reingewinn von 149 058, wurde vorgetragen, ſo daß eine Dinkdende nicht zur Verteilung gelangt, während für 1924 4 v. H. gezkihlt wurden. * Ammendorfer Papierfabrik Ammendorf bei Halle a. S.— Er⸗ höhung des Grundkapitals. Der HV. am 25. Oktober wird eine Divldende von wieder 12 v. H. auf die Sta. und Er höhun 0 des Grundkapitals um 1 Mill./ Stel.(ſeither insgeſamt 4,036 Mill. J AK.) vorgeſchlagen. * Zuſammenſchluß in der Offenbacher Lederinduſtrie. Die Offen⸗ bacher Cheyrsauxr Leder fabrik J. Mayer u. Sohn in Ofſen⸗ bach und J. Feiſtman u u. Söhne in Offenbach werden fu⸗ ionſert, wofür allgemeine Rationaltſierungsgründe maßgebend ſeten. Zu dieſem Zweck wird Mayer u. Sohn in eine Famile n⸗ aktiengeſellſchaft mit 10 Mill..“ umgewandelt. Die Trans⸗ ion erfolgt über die von Mayer u. Sohn erſt kürzlich gegründete * imer Leder fabrik., die ihr Kapital von 500000 Mi böht. J tand und AR. der neuen Ach werden f vertreten ſei b. Allgemeine 5 den kann. Die Regelung der Karlsruher Lebensverſicherungs⸗ bank ſoll dadurch etwas präfudizert ſein, daß der Hauptſtock ihrer Rückverſicherungen bei der Münchener Rückverſicherungsgeſell⸗ haſt ruhte, die kapitalmäßig ſtark an dem Allianskonzern inter⸗ rt iſt. „Geſchäfte“ der Frankfurter Allgemeinen Während über die zhe der Verluſte, die bei der Frankfurter Allgemeinen Verſicherungsgeſellſchaft durch Beteiligung an dem Ver⸗ ſicherungsweſen fremden Geſchäften entſtanden ſind, bisher noch keine Klarheit herrſcht, dringen jetzt Nachrichten in die Oeffentlichkeit, aus denen der Schluß gezogen werden kann, daß ſich auch auf dem eigent⸗ lichen Geſchäftsgebiet der Geſellſchaft Vorgänge ereignet haben, die unbedingt einer Klarheit bedürfen. So iſt laut„F..“ jetzt erſt feſtgeſtellt worden, daß in der Transportverficherung eine ungenügende Deckung der Prämienreſerven im Ausmaße von —3 Mill. Mark vorhanden iſt. Dieſer Betrag muß aufgefüllt werden und belaſtet naturgemäß das ſreie Vermögen der Frank⸗ furter Allgemeinen. Ferner iſt im Konzern u. a. bei der Süd we ſtöeutſchen Bank in unzuläſſiger Weiſe über Kapitalien, auch über ein Depot, durch Weiterverpflichtung uſw. ohne Wiſſen der Be⸗ ſitzer verfügt worden. Das Bilanzbild der Frankfurter All⸗ gemeinen iſt durch Vorwegkompenſationen in einem hohen Mil⸗ lionenbetrag unwahr geſtaltet worden, ſo daß die Ver⸗ pflichtungen nicht in tatſächlicher Höhe in der Bilanz in Erſcheinung treten. Einen Teil ihres Aktienbeſitzes an der Vereinigten Berliniſchen und Preußiſchen Verſicherungs⸗AGG. hat die Frankfurter Allgemeine an einer Stelle in Pfand gegeben, bei der ſte hohe Kredite in Anſpruch genommen hat. * „ Südweſtdentſche Bank Ach. Frankfurt a. M.— Ein außer⸗ gerichtliches Moratorium. Wie aus Frankfurt gemeldet wird, hat ſich die neue zuſammengeſetzte Verwaltung dieſer Konzernbank der Frankfurter Allgemeinen Verſicherungs⸗AGG. entſchloſſen, von dem urſprünglich beabſichtigten gerichtlichen Aus gleluchs ver⸗ fahrens abzuſehen und zu verſuchen, mit den Gläubi⸗ gern des Inſtituts zu einem außer gerichtlichen Mora⸗ torium zu gelangen, deſſen Dauer identiſch ſein ſoll mit der für das— noch nicht zuſtande gekommene— Abwicklun gsſyndi⸗ kat betr. die Angelegenheiten der Frankkurter Allgemeinen vorzu⸗ ſehenden Arbeitsfriſt. Beſtimmend für dieſen Verſuch war, daß die Gläubiger der Südweſtdeutſchen Ban AG. zum ſehr großen Teil identiſch ſind mit den Firmen, welche im Abwicklungsſyndikat ver⸗ treten ſein werden. Mit den übrigen Gläubigern der Südweſtocut⸗ ſchen Bank werden Verhandlungen wegen Berteitts zu dem Mora⸗ torium geführt. 5 22 „AG. der Löhnberger Mühle in Niederlahnſtein. Be ⸗ triebe des Unternehmens, deſſen Aktlenmaforität beßanntlich an den Kampffmeyer⸗Konzern übergegangen iſt, ſollen laut„Daz.“ ſtlllgelegt und in Zukunft nur noch als Lagerräume benutzt werden, während die eigentlichen Mühlenbetriebe an den Nieder⸗ rhein verlegt werden ſollen. * Rudolf Karſtadt AG., Hamburg. Die Geſellſchaft hat beute einen langfriſtigen Vertrag mit der Metropolitan Chein Stores Company of Canada abgeſchloſſen, wonach der Kar⸗ ſta det Acc). die geſamten Einkäufe auf dem Konti⸗ ment für die kangdiſche Firma übertragen werden. Die Metro⸗ politan Chein Stores Co. iſt das führende Einheitspreisunternehmen in Kanada. 551 Die Zahlung der zweiten Halbjahres rate der Induſtriebelaſtung. Die am 25. bezw. 26. Auguſt 1929 fällig gewordene zweite Halbfahres⸗ rate der Induſtriebelaſtung für das fünfte Reparationsjahr in Höhe von 150 Mill. G. iſt friſt⸗ und ordnun emüß von der Bauk für deutſche Induſtrieobligationen an den Generalagenten für Repara⸗ tionszahlungen für Rechnung des Treuhänders für die deutſchen Induſtrieobligationen überwieſen worden. Leipziger Herbſt-Meſſe Ueber die Aus ſichten der eben beginnenden Herbſtmeſſe machte mir Direktor Bach vom Verband Deutſcher Waren⸗ und Kaufhäuſer, Verwaltungsratsmitglied des Leipziger Meßamts, folgende Mittei⸗ lungen: Es iſt außerordentlich ſchwer, Meſſe in einer Zeit Anſichten zu äußern, tiſch bewegt iſt. Von über die Ausſichten der Leipziger die wirtſchaftlich und polt⸗ der Durchführung des 2 und von dem Ausfall der Haager Konferenz hängt für das deutſche Wirtſchaftsleben unendlich ptel ab. Es unterliegt keinem Zweifel, daß mit dem Abſchluß der Pariſer Konferenz eine gewiſſe Erleichterung in den Wirtſchafts kreiſen Deutſchlands ſich bemerkbar gemacht hat, denn das Ergebnis dieſer Konferenz brachte gegenüber dem Dawes⸗Plan nicht unerheb⸗ liche Vorteile. Die Leipziger Herbſtmeſſe fällt nun gerade in die Zeit der Beratungen im Haag. Ein Aufſchwung im Wirtſchaftsleben kann in dieſer Zeit nicht erwartet werden, weil die Auswirkungen dieſer politiſchen Verhältniſſe nicht von heut auf morgen eintreten, ſondern immer nur ganz langſam in längerer Friſt zu erwarten ſind. Auch läßt ſich das Ergebnis dieſer Beratungen nicht vorausſehen. Im übrigen hat auch die Herbſtmeſſe noch niemals einen über die Maßen großen Erfolg gezeitigt, weil in logiſcher Entwicklung die Leipziger Herbſtmeſſe immer nur als eine Ergänzungsmeſſe praktiſch ſich ausgewirkt hat. Die Läger, die teilweiſe durch den Saiſon⸗Aus⸗ verkauf gelichtet ſind, ſollen friſch aufgefüllt werden, für den Weih⸗ nachtsbedarf werden noch ergänzende Aufträge gegeben und das Ge⸗ ſchäft hält ſich damit in einem beſtimmten Rahmen. Ob in dieſem Jahr der ungewöhnlich ſtarke Beſuch aus den Vereinigten Staaten das Geſchäft beſonders beleben wird, läßt ſich nicht abſehen. Der Welt⸗Reklame⸗Kongreß hat Tauſende von Ausländern nach Deutſch⸗ land gebracht, und es iſt zu erwarten, daß ein großer Teil dieſer Be⸗ ſucher die Leipziger Meſſe aufſuchen wird. Daß bet ſolchen Gelegen⸗ heiten noch zahlreiche Aufträge abfallen, hat ſich in der Vergangenheit gezeigt und es iſt zu erwarten, daß auch diesmal die Herbſtmeſſe nicht nur eine erhebliche Nachleſe für den Weihnachtsbedarf, ſondern auch eine ganze Anzahl von Exportaufträgen bringen wird. Bemerkenswert ſind auch die Ausführungen, die mir der bekaunte Großinduſtrielle Kommerzienrat J. Hohner von der Muſikinſtru⸗ mentenfabrik Matth. Hohner.⸗G. in Troſſingen machte: Die Leip⸗ ziger Herbſtmeſſe hat für die Exportinduſtrie nur eine relativ geringe Bedeutung, iſt aber wertvoll als Wirtſchaftsbarometer. Eine Vorausſage über den Verlauf der Meſſe iſt ſchwieriger denn je. Auch der kräftigſte Optimismus findet ſeine Grenze in der unbefrie⸗ digenden wirtſchaftlichen Geſamtlage. Eine nachhaltige Beſſerung iſt nur möglich, wenn die finanziellen Verpflichtungen Deutſchlands auf ein erträgliches Maß herabgeſetzt und auf eine ſichere Grundlage ge⸗ ſtellt werden. Ebenſo notwendig iſt, daß die in der Weltwirtſchaft verbundenen Staaten der törichten Politik der wirtſchaftlichen Ab⸗ ſchließung den Rücken kehren und vernünftige Handels ver⸗ träge miteinander abſchließen. Mancherlei Anzeichen laſſen auf eine langſame Beſſerung der Wirtſchaftslage ſchließen, und man darf deshalb hoffen, daß die Leipziger Herſtmeſſe ein einigermaßen befriedigendes geſchäftliches Ergebnis bringt. * 8 v. H. Frankfurter Schatzanweiſungen von 1929. Behanntlich gibt die Stadt Frankfurt a. M. 30 Mill. R/ 8 v. H. Schatzanwei⸗ fungen, auf Feingoldbaſis, rückzahlbar am 1. Okt. 1932, zu 100 v.., aus. Die Schatzanweiſungen werden in der Zeit vom 27. Auguſt bis 3. September 1929 zum Kurſe von 96 v. H. zur Zeichnung aufgelegt; die gezeichneten Stücke ſind am 12. Sept. 1929 abzüglich 8 v. H. Zinſen zu zahlen. Die Rendite ſtellt ſich auf zirka 9,67 v. H. Mitglieder des Übernahmekonſortiums und Zeichnungsſtellen ſind die Süd deutſche Disconto⸗Geſellſchaft AG. und die Rheiniſche Ere⸗ dit bank. Anbau land wirtſchaftlicher Erzeugniſſe im Deutſchen Reich 62,7 v. H. der Geſamtfläche in landwiriſchaftliche Nutzung genommen Nach den ſoeben im Statiſtiſchen Reichsamt zuſammengeſtellten Ergebniſſen der diesjährigen Anbauflächenerhebung ſind im Deutſchen Reich rund 29,37 Mill. Hektar— 62,7 v. H. der Ge⸗ (amtfläche in landwirtſchaftliche Nutzung genommen. Hiervon entfallen 20,58 Mill. Hektar auf Ackerland, 5,51 Mill. Hektar auf Wieſen und 2,58 Mill. Hektar auf Viehweiden. Die übrige Fläche von rund 700 000 Hektar beſteht zum größeren Teil aus Gartenland (rund 571000 Hektar), zum anderen Teil aus Obſtanlagen und Weinbergen(rund 48 000 Hektar bzw. 81 000 Hektar). Vom Ackerland iſt nahezu ein Drittel, nämlich 6,4 Mill. Hektar— 31,3 v. H. mit Brotgebreide(darunter 4,7 Mill. Hektar mit Roggen), faſt ein Viertel, nämlich 5,1 Mill. Hektar 248 v. H. mit Futler⸗ getreide, etwas über ein Fünftel(4,4 Mill. Hektar— 21,2 v..) mit Hackfrüchten und etwas über ein Zehntel(2,3 Mill. Hektar S 11,1 v..) mit Futterpflanzen beſtellt. Die reſtliche Fläche des Ackerlandes dient zu ungefähr gleichen Teilen dem Anbau von zülſenfrüchten, Garten⸗ und Handelsgewächſen(mit 1,4 Mill. Hektar 6,9 v..) ſowie(mit rund 1 Mill. Hektar= 4,7 v..) als Brache und Ackerweide. Gegenüber dem Vorfahre ergibt ſich bei den Getreidearten eine Abnahme des Weizen anbaues um 7,3 v.., während bei Roggen im ganzen eine Zu n ahme um 19 v.., bei Gerſte um 2,3 v. H. und bei Hafer um 1,1 v. H. eingetreten iſt. Etwas verringert hat ſich auch die Kartoffelan baufläche(um 0, v..) im Gegenſatz zu den übrigen Hackfrüchten, bei denen überall eine kleine Vergrößerung des Anbaues ſtattgefunden hat. Weiter zurückgegangen iſt der Anbau von Handelsgewüchſen(um 5,6 v..), darunter insbeſondere an Flachs und Hanf(um 9 bzw. 34,7 v..). Eine geringe Einſchränkung zeigt auch der Anbau von Futterpflanzen (um 2,8 v..), und zwar bei allen Arten mit alleiniger Ausnahme von Luzerne, bei der eine geringfügige Zunahme eingetreten iſt. Deviſenmarkt Im heutigen Früßverkehr notierten Pfunde gegen Nem- Pork. 484,88 483,75] Schweiz.. 25,191 25,181 Stockholm 5 18,09 aris. 12,86 123,86 Holland.. 12,10 12,09 Madrid.. 33.01, 32,96 Brüſſel. 34,88 84,87 Osls. 18,21 18,20 Sailand. 92,67 92,69 Kopenhagen 18, 2118,21 g Gegen Reichsmark wurden Dollar mit 419 90 und Pfunde mit 2085 75 gehndel! Berliner metallbörſe 26. 8 Rupfer Ve Zink . bez. Brief Geld bez Brief[ Geld bez. Brief Geld Januar Tas, Ti e ee eee Februar—,— 148,50 148,—]—.—47.— 46,50—.— 31.49.50 März—— 148,50 148,28—— 47.— 4,75—.—.— 49,50 April—— 148.75 149,0—— 47,46 7— 81.— 49,50 Mai—.— 149,75 148,50—.— 47,.— 46,7—— 81.— 49,50 Juni D 148,7 148,75—— 47. 48.75—.— 581. 49,75 Juli 148,75 148,75 148.75—.—[ 47,— 46,75—— 51,.— 49.75 Auguſt]. 147,— 145,—.— 4% 45.50—— 31.— 49, Sept. 15.75 145,50 145,25—.— 46,50 46,25—— 51. 99.— Oitober, 146.50 146 50 146,.——— 46,75 46,50—— 50.50 49.— Nov.. 14/— 147.25 14747 46,50—— 30.50 49.— Dez.—.— 148,50 148,28]—.— 47. 46,50—.— 51— 49, Elektrolntkupfer, prompt, 170,75 Antimon Regulus 64 69 Orig. Hütten⸗Aluminium 190,.— Silber in Barren, per kg 12,28 74.00 dgl. Walz⸗„Drahtbarren 194.— Gold, Freiverkehr, 10 gr. 28,0028, 20 üttenzinn, 99 v.. 8 Platin, dito, 1 ar—10 einnickel. 98—99 v.. 345,.— Preiſe(ohne Edelmetalle) für 100 Ke Londoner Mekallbörſe Metalle in E pro 1 5 88 i stand. 137 i e( Alumin..— 85.— Silber Unze ſtand. 13/40) fein. Platin Unze K 5 10050 10570 23, 26. J do, Elektw. 84,75 84,75 Queckſilber 22,50 22,50 Kupfer Kaſſa 74.— 78,95] Zinn Raſſa 219.8 209,5 Antimon Rea 32,25 52,50 do. 3 Monate 74,80 74,35 do. 8 Monate 214, 213,50 Platin 14.50 18.85 Setlementſpr. 74, 73,85 do. Seitlemen 210,5 209.2 Wolſramerz 37550 87, U ekir 4,75 84.75 do. Hanka 228.5 222,7Nickel Inland 175,0 175,0 ſelee 19 179— do. Straits 25.15 213.2] do. Ausland 175.0 175.0 1 01 1¹ Blei prompt 28,15[Silber———.— * Preiſe für Alumininm⸗Halbfabrikate. Die Grundpreiſe für Aluminium⸗Holbfabrikate ſind je nach Menge zwiſchen 242% und 257/ per 100 Kg. geſtaffelt. Beim Bezug von größeren Mengen in einer Sendung werden Rabatte von 5% bis 7 1 gewährt. Be⸗ ſtellungen im Gewicht von unter 100 Kg. bedingen einen Mehrpreis von 8 Mark. Mannheimer Produktenbörſe Die Kurſe nerſtehen ſich per 100 Kilo netto waggonfrei Mannheim mit Sack, zahlbar in RM Amtliche Preisnotierungen vom 28. Auguſt 1929 Weizen 20.75/21—[Pfälzer Gerſte 23,50/%.50 1 Weizenmehl 0] 39,50 „ ausl. 28,50/33, 80 Futter-Gerſte 20,—/21,.— Wibrotmehl— Roggen 21.— Mais a. Biſch. 21.— Roggenmehl 29.75/38. „ausl.— Biertreber 17.50/18.50 Weizenkleie 10,50 Hafer inländ. 21, 2,50 Wieſenheu 10, 80/11,50 Leinſaat 40, „ ausl. 21.—28.— Luz. ⸗Kleehen 11,20/17,—Tiockenſchnitzel 11.45 Brau⸗Gerſte 22 50% 50 Preßſtroh 4,80/5,.—DT Spyaſchrot 20,50 dto, ausl.— Geb. Stroh 4,—/4,70 J Rohzuckermel.— * Süddeutſcher Großmühlenpreis ab Mühle. Mehlpreiſe mit Sack, * Hamburger Kaffee⸗Wochenbericht vom 24. Auguſt.(„Heßkaffee“ Hamburg 35.) Auch in der abgelaufenen Berichtswoche verkehrte der Kaffeemarkt unter Schwankungen in feſter Haltung. Braſilien hat ſeine Preiſe mehrfach erhöht; auch die mittelamerikaniſchen Länder melden feſtere Märkte und lehnen Untergebote ab, Der Konſum fährt fort, ſeinen laufenden Bedarf zu ergänzen, lehnt es aber noch ab, ſich für längere Zeit mit Kaffee einzudecken. Da das Inland nur über kleinere Vorräte verfügt, kann mit fortlaufenden Käufen des Kon⸗ ſums gerechnet werden. * Rekordkaffee⸗Ernte in Braſilien erwartet. Nach den letzten Meldungen aus Braſtlien erwartet man im Staate Santos eine Rekordkaffee⸗Ernte. In Fachkreiſen wird erklärt, daß die Quantität der diesjährigen Kaffee⸗Ernte die Ergebniſſe eines nor⸗ malen Jahres um 100 v.., in einigen Bezirken ſogar um 280 v. H. überſteigen wird. Auch die Qualität der Ernte ſoll durchaus be⸗ friedigend ſein. Ausdehnung der Vaſeler Rheinkonvention Einbeziehung der geſamten ſchweizeriſchen Ein⸗ und Ausfuhr Anfang dieſes Monats kam bekanntlich zwiſchen einer Reihe größerer an dem Transport von und nach Baſel intereſſterter Rhein⸗ ſchiffahrtsgeſellſchaften eine Konvention für den Verkehr von und nach Baſel zuſtande, während für Straßburg noch verhandelt wurde. Dieſe Teilkonvention umfaßte jedoch lediglich zunächſt den Verkehr in Speditionsgütern, während Maſſengüter(Kohle, Erz uſw.] noch ausgeſchloſſen waren. Wir hören nun, daß die damaligen A b⸗ machungen nunmehr auf die geſamte ſchweizeriſche Ein⸗ unnd Ausfuhr ausgedehnt worden ſin d. Die Verträge ſind derart ausgedehnt worden, daß die nach Baſel fahren⸗ den Reedereien und deren ausländiſche Firmen gehalten ſind, den mach der Schweiz gehenden und von der Schweiz kommenden Verkehr nach Maßgabe des Vertrages zu bearbeiten. Die Geſtaltung der Frachten dürfte jedoch noch imer von den gerade bei Maſſengütern vorhandenen Außenſeitern beeinflußt werden. Man hofft jedoch, durch dieſe neuen Abmachungen eine Beſſerung der Frachten zu er⸗ reichen. Für Speditonsgüter iſt jedenfalls anläßlich der erſten Eini⸗ gung eine Frachtenerhöhung von 10—18 v. H. eingetreten. 25 Frachtenmarkt in Duisburg⸗Ruhrort vom 26. Auguſt Die Nachfrage nach Kahnraum war an der heutigen Börſe ſehr bering. Die Frachten erfuhren mit.40160%¼ keine Aenderung. Das Berggeſchäft war ebenfalls ſehr ruhig. Der Schlepplohn notferte mit.4010„ nach Mannheim und 12 Pf. für größere beladene Käbne ab hier nach Rotterdam. e un en e N * Preiswürdigkeit. 15. Schauſpiel. Rud. Kaiſer u. Herta Spindler . heit und Farben harmonie, Zweckmäßigkeit, Inneneinrichtung, Preis⸗ Monat Auguſt 1929. 10. Former Johann Zafe und Marie Laumann, Mengtag, den 27. Auguſt 1929 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 804 Aulfoturnier von St. Moritz Deutſcher Erfolg auf der ganzen Linie St. Moritz, 26. Auguſt Jetzt lacht die Sonne über St. Moritz und jetzt iſts wieder ein Sommer geworden, wie er ſchöner nicht ſein kann. Die Turniertage aber von Montag bis Freitag voriger Woche.. ſie waren troſtlos mit ihrem Wetter, und nur die Wochenend⸗Sonne rettete dies erſte Graubündner Autoturnier vor einer Wet e Was aber die Deutſchen auch während der Schlechtwettertage bei Stimmung hielt, war die Siegesſerie deutſcher Erf olge. Jeder, aber auch jeder in St. Moritz ausgetragene Wettbewerb wurde zum deut⸗ ſchen Erfolg. Erſt wars die Sternfahrt: die Mercedes⸗ Benz⸗Fahrer Gg. Zettritz und J. F. Weſſels ganz überlegene Sieger. Bernet auf Wanderer an dritter Stelle. Dann die Flachrennen.. Mercedes⸗ Benz⸗Siege in allen Wettbewerben, in denen Mercedes⸗Benz⸗Fahrer ſtarteten. Dann die Geſchicklichkeitsprüfung: Bernet auf ſeinem ſchon vfelbewährten Wanderer beſter im Tourenwagenwettbewerb, Burgaller(Berlin) Beſter im Sportwagenwettbewerb, Stuck beſter Rennwagenfahrer. Und dann kam das ſportlich⸗geſellſchaftliche Ereignis dieſes inter⸗ nationalſten der Autoturniere: die Schönheitskonkurrenz. Schiedsrichter aus der Schweiz, Italien, den USA., Ungarn und als einziger Deutſcher im 21 Männer⸗Gremium Hans Prahl(Baden⸗ Baden) waren zuſammengetreten, um über Linienführung, Stilein⸗ würdigkeit und Geſamteindruck inbezug auf Harmonie und Eleganz zu richten. Volle Hochachtung für das, was die Jury geſchaffen!(Die deutſchen Turnterveranſtalter mögen ſich ein Beſpiel nehmen!) Es gab nicht mehr 50 und mehr erſte Preiſe, ſondern es wurden als höchſte Anerkennung„Goldene Plaketten mit Auszeichnung“, als zweithöchſte Anerkennung„Goldene Plaketten“ danach ſilberne Plaketten und bronzene Plaketten verteilt. Merecedes⸗Benz, die Siegermarke von St. Moritz, war hier weitaus in Front! Nur fünf Wagen wurden vom Preisgericht der höchſten Auszeichnung für würdig befunden. Vier Mercedes⸗ Benz⸗Wagen ſund zwar der reguläre Achtzylinder, Typ Nürburg, und SSc⸗Wagen) erhielten dieſe höchſten Auszeichnungen. Ton aus⸗ ländiſchen Wagen waren Rolls Royce, Hiſpano⸗Sutza, Lincoln, Studebaker, Cadillac, Packard, Minerva, Iſotta Frachini, Stutz, Chrysler, Bugatti, Fiat, Lancia, Martini, Panhard⸗Levaſſor mit im Wettbewerb geweſen. Sechs Mercedes⸗Benz⸗Wagen der Typen Nür⸗ burg, SS, K und des Typs Stuttgart erhielten die gweithöchſten Auszeichnungen; goldene Medaillen, weitere 10 Mercedes-Benz ſil⸗ berne Medaillen, ſodaß faſt jeder Mercedes⸗Benz preisgekrönt wurde, — einſchließlich der zwei Mercedes⸗Benz, die bronzene Plaketten erhielten, ſogar leder Mercedes⸗Benz. Und was bei Mercedes⸗ Benz beklatſcht und beſtaunt wurde von allen den internationalen Gäſten des Engadin, das war nicht nur die karoſſerietechniſche und maſchinelle Vollendung, ſondern die ja entſcheidend mitbewertete Wenn man daneben die teuren Amerikaner ver⸗ glich(gewiß, ſie waren formſchön und bequem) oder den altbacken ausſehenden Rolls Royee oder die zu ſilberverputzten Iſotta Frachini, dann kam man zu der freudigen Ueberzeugung: die deutſche Auto⸗ mobilinduſtrie hats geſchafft! Sie hat durch Kataſtrophenjahre hin⸗ durch unermüdlich geſchafft, und iſt auch manch' Werk zugrunde ge⸗ gangen,— die ſich durchgeſetzt haben, haben geſiegt.. geſtegt auf der ganzen Linie, in Qualität, in Formſchönheit, in Bequemlichkeit, in der Preisgeſtaltung! Das trifft auch für die mit 2 ſilbernen und 4 bronzenen Plaketten preisgekrönten Adler, das trifft auch auf die blitzſauberen, ſchmiſſigen Wanderer(2 ſilberne Plaketten) und auf den köſtlich ſchönen, preis⸗ gekrönten Maybach zu. Das waren Wagen, die beklatſcht wurden,— waren Wagen, die vor kritiſcher internationaler Welt den Beweis erbrachten, was deutſche Autofabriken zu leiſten vermögen. Kein anderes Fabrikat, keine Autoinduſtrie eines anderen Landes hat vor der abſolut fachlichen Jury von St. Moritz ſolche Anerkennung er⸗ halten, wie die deutſchen Marken: Mercedes⸗Benz(insgeſamt 22 — Mertedes-Venz überlegen in Front Es gab auch Lieblinge des Publikums, und daß die Ueberwiegend aus Schweizern beſtehende Kommiſſion bei ungefährer Karoſſerie⸗ gleichheit unbewußt den Schweizer Beſitzern den Vorzug gab, iſt ja nur verſtändlich. Weſſels' überragend ſchöner, ſchon ſo vielfach preis⸗ gekrönter Mercedes⸗Benz SSͤ⸗Wagen(Cabriolet) brachte es z. B. „nur“ zur Goldenen Medaille, während die noch höhere Bewertung dem artgleichen Mercedes⸗Benz eines Schweizer Beſitzers zuteil wurde. Mit der ſchönſte Wagen war der von Frau Els Voelter (Stuttgart) vorgeführte Mercedes⸗Benz des Typs Nürburg. Der meiſtbeklatſchte Schönheitskonkurrent aber war Emil Janning; er fuhr einen blendend ſchönen Mercedes⸗Benz⸗K⸗Wagen. Goldene Plakette mit Auszeichnung erhielt außer den 4 Mer⸗ cedes⸗Benz nur noch ein Iſottg Frachint, goldene Plaketten außer den 6 Mercedes⸗Benz nur noch 2 Iſotta Frachini, 2 Packard, 2 Minerva, 1 Lincoln. Und daß auch bier auf dem Turnierplatz der auto⸗ freudige Annoncenmayer wieder ſein Zelt aufgeſchlagen hatte und jeder Schönheitsfahrerin und den deutſchen Preisträgern ſchöne Buketts in die Hand drückte, ſei als angenehm empfundene Liebens⸗ würdigkeit anerkannt. Der Sonntag brachte das Bergrennen auf der halsbrecheriſchen Bernina ⸗Paßſtrecke ab Poſchiavo. Dieſe Strecke iſt die ſchwerſte und gefährlichſte Bergrennſtrecke Europas. Und dies Bergrennen gab Ausſchlag für die Geſamtwertung. Ergebnis: alle drei„Großen Preiſe von St. Moritz“ wurden von Mercedes⸗Benz gewonnen! Hirthe(Berlin) auf Mercedes⸗Benz⸗K⸗Waagen(ſerienmäßigem Tou⸗ renwagen des Typs 24/00/40 PS) gewann den Großen Preis für Tourenwagen, Momberger(Frankfurt/ M) auf Mercedes⸗Benz⸗SSK⸗ Wagen gewann den Großen Preis für den beſten Sportwagenfahrer, Roſenberger auf ſeinem alten Mercedes, Baujahr 1914, der„Groß⸗ mutter“ mit Vierzylinder⸗Motor und nachträglich eingebautem Kom⸗ preſſor den„Großen Preis“ für Rennwagen. Deutſcher Sieg alſo auf der ganzen Linie, denn alle dieſe Fahrer fuhren Continental, und andere erfolgreiche deutſche Fahrer auch Peters⸗Union und Dunlop. Das ſchnellſte, ſchneidigſte Bergrennen aber fuhr wieder ein⸗ mal Stuck auf ſeinem Auſtro⸗Daimler Rennwagen. auf dies Zuſammentreffen: Stuck— Chiron— Caracciola. Chiron rammte mit ſeinem Bugatti bei der Durchfahrt durch das einzige an der Bergrennſtrecke gelegene Dorf eine Wand. Erfolg: der Wagen blieb mit drei Rädern ſtehen; das vierte war abgeriſſen. Chiron blieb unverletzt. Caracetola hatte Differenzen mit der Rennleitung und ſtartete nicht. Stuck aber fuhr wieder einmal ein herzerfriſchend ſchneidiges Rennen! Er iſt doch der große Meiſter der Bergſtrecken! Zweitſchnellſter aller Fahrer war der Schweizer Bekgmeiſter Stuber (Bern)] auf Bugatti, drittſchnellſter Roſenberger; der ob ſeines über⸗ legenen Sieges im Flachrennen und guten Fahrens im Geſchicklich⸗ keitswettbewerb Turnierſieger ſeiner Klaſſe wurde. Momberger auf Mercedes⸗Benz ſchlug Prinzen Leiningen, gleichfalls auf Mereedes⸗ Benz, wobei anzuerkennen iſt, daß der Prinz trotz ſeiner vor 14 Tagen beim Gabelbach⸗Sturz erlittenen Verletzungen hervorragend ſchneidig fuhr. Erfolge von deutſchen Fahrern im Bergrennen? Hirthes gro⸗ ßer Tourenwagenſieg, Rolf von Dojmis Mercedes⸗Benz⸗Erfolg im Rennwagenwettbewerb, und des Müncheners Steinweg überlegener Klaſſenſieg auf BRC in der 1100 cem. ⸗Klaſſe.„Deutſcher Sieg auf franzöſiſchen Wagen“, ſagte mir Steinweg bedauernd, aber er hofft, bald auf deutſchem Fabrikat ſtreiten zu können. Denn das haben Alpenfahrt und Klauſenrennen und St. Morttzer Autowoche klar und deutlich gezeigt: die große internationale Sport⸗ welt erwartet Deutſche im Wettbewerb auf deutſchen Wagen. Was deutſche 11 aber zu leiſten n das haben dieſe brei Wettbewerbe ſonnenklar bewieſen. Der deutſche Turniergaſt verläßt St. Moritz daher mit dem freudigen Bewußtſein: hier haben deutſche Fahrer und hier haben deutſche Fabrikate wieder einmal aller Welt bewieſen, was deutſcher Sportgeiſt ſchafft, und daß wieder Zeichen Man hatte ja ſo gewartet Preisträger bei 22 vorgeführten Wagen!), Adler, Wa n derer und M any bach. 75 überragender Qualität iſt das„made in Germany“! 5 a Doerschlag Tennis Wettkämpfe Paris-Mannheim Die Mannſchaft des Racing⸗Club und Stade Francais iſt am Montag abend, geführt von Comte Rochaid, von Homburg kommend, in Mannheim eingetroffen. Der lunge Bouſſus iſt unbeſtreithar ein Spieler, der zur allererſten Weltklaſſe gehört. Er hat außer der Internationalen Meiſterſchaft in Hamburg den Goldpokal in Neuen⸗ ahr und den Wanderpreis des Prinzen Adalbert innerhalb der gewonnen. In Hamburg ſchlug er hintereinander Bergmann, Dr. Deſſart und den tſchechiſchen Spitzenſpieler Menzel, Froitzheim und Oha, Gegen letzteren gewann er auch nochmals beim Turnier in Neuenahr, beide Male ohne Satzverluſt. Beim Internationalen nier in Prag verlor er gegen Cochet erſt knapp im 5. Satz 715 und Tilden benötigte in Wimbledon ebenfalls fünf Sätze, um den Wider⸗ ſtand des Franzoſen zu brechen. Froitzheim hat gerade in den letzten Tagen die Anſicht geäußert, daß in Bouſſus der kommende Welt⸗ meiſter ſteckt und daß er in ganz kurzer Zeit ſeine Landsleute über⸗ flügelt hat. Während Bouſſus ein ausgeſprochener Angriffsſpieler iſt, Ategt die Stärke ſeines Partners Du Plaix bei deſſen Sicherheit, an der ſchon viele gute Spieler, zuletzt Kuhlmann in Homburg, zu- grunde gegangen ſind. Das Doppelpaar Bouſſus⸗Du Plaiy war in Neuenahr gegen Ohta⸗Maier, die in Mannheim noch in beſter Er⸗ innerung ſtehen, in Bad Homburg gegen Froitzheim⸗Buß beidemale ohne Satzverluſt ſiegreich. Bouſſus iſt Anfang der 20er Jahre, er hat die franzöſiſche Weltreiſe zuſammen mit Borotra und Bg gemacht und ſteht zurzeit im Heeresdienſt. zöſiſchen Mangliſte. Der genaue Spielplan iſt heute wie folgt: 4 Uhr: Du Plaix Plaix—Buß⸗Lorenz. Jonaeiſteſchafteſchteßen des Bad., Bundes Deutſcher Jöger E. V. Karlsruhe⸗Mannheim abgehaltene Meiſterſchaftsſchießen Störung. Die Ergebniſſe lagen, erheblich unter den Erwartungen, mit denen man auf Grund der vorausgegangenen Uebungsſchießen gerechnet hatte. wiederholt 28 und 29 Tauben von 30 geſchoſſen, Meiſterſchaft mit 25 Tauben von Gött⸗Freiburg gewonnen Beim Kugelſchießen wurden im Training von den Mann⸗ heimer Favoriten wiederholt 40 und 42 Ringe erreicht und beim volle Preis, um den nur eine knappe Stunde ſpäter gekämpft wur nach Mannheim fallen könnte. Aber auch hier kam es anders. Milk 33 Ringen ſiegte Wilh. Müller⸗Karlsruhe knapp vor e der 31 ſchoß. ſtimmungsgemäß demjenigen Mannheimer Schützen zufiel, Geſamtergebnis die höchſte Punktzahl aufwies, war toter Kampf zwiſchen Felder und Dörzbacher, die beide 43 Punkte erreichten. einen kurzen Kopf mußten ſich hier Dernen und Dehus mit 42 Rin⸗ gen als geſchlagen bekennen und der prunkvolle Ehrenpreis wurde fenige von Dörzbacher war. Die Ergebniſſe: „Wurftaubenmeiſterſchaft: 1. Gött⸗Freiburg 25 Tauben, ben eres arlsruhe 24 Tauben, 3. Steiner⸗Karlsrühe 23 Tauben, Henn⸗Wertheim 22 Tauben, 5. Peter⸗Mannheim Müller⸗Karlsruhe 21 Tauben, 75 Felder⸗Mannheim 20 1 Maushardt⸗Mannheim 20 Tauben, Dörzbacher 20 Tauben. 1 Meiſterſchaft auf laufende Wildſcheiben(Kugelſchießen): 1. Wilh. Müller⸗ Karlsruhe 33 Ringe, 2. Gött⸗Freiburg 31 Ringe 5 Jos. Karle⸗Mannbeim 26 1 9 Steiner⸗Karlsruhe 26 Ringe, Dernen⸗Mannheim 25 Ringe, 6. Dr. Michel⸗Bretten 240 Ringe, 7. Felder⸗Mannheim 23 Ringe. Ehrenpreis des Mannheimer Jagd⸗ Clubs: 1. Felde r a 0 heim 43 Punkte, 2. Dörzbacher 43 Punkte, 3. Dernen⸗Mannhei! 5 e 4. Dehus⸗Mannheim 42 Punkte, 5. eee 40 Punkte. Waens 3 Schloſſer Frie Bäck. Jul. 15. Hauptl. Rud. Bautechn. 8. Kfm. Oskar Hauck u. Eliſe Schudt Ing. Alexius Bungard u. Luiſe Bernet Eiſendreher Karl Wagner u. Eliſe Schwab Eiſendreher Joh. Stipp u. Anna Curtial 9. Hafenarbeiter Joſ. Probſt u. Helena Spohn eizer Peter Appel u. Johanna? Moba Berſ.⸗Beamter Hams Hörner u. Lina Beierle Monteur Herbert Keucher u. Lina Volkmar Vertreter Oskar Kratzer u. Bianka Bianchi Schloſſer Max Pfattheicher u. Elſa Beuchert Elektromont. Otto Lorch u. 1 Köhler Ing. Heinrich Brenneiſen u. Frida Fehn a Schloff. 9 8 5 Scherer u. Mathilde Schimmer 10. Schrein. Schöll u. Johanna Schellenberger Schloſſer Adar Becker u. Emma Eiſenmann Kfm. Karl Ballmann u. Marta Maier Regiſtrator Karl Jehn u. Anna Rink 12.. Joſef Fuchs u. Roſa Scheitl Küfer Guſtav Schäfer und Lina Wurſter Milchhol. Ad. Senges u. Emma Patenſchneider e G. Stadel u. Eliſe 8 8 e Bäckermſtr. P Klamm, geb. retha Burck Arbeiter Jan Schloſſ. Wilh. Schloſſer Gg. Sichler geb. Schloſſer Karl Joh. Fuchs u. Eliſabet Schuhmacher Arbeſter Adam Groß u.. Eink. Walter Gerſtel und Erna Simon Amalie Brenner Hilfsarb. Hch. Rottenmeiſter . Bauarb. Matth. Baumann u. Ida Meier Schuhm. Joh. Lauermann u. Hedwig. 16. Müller Friedr. Bräuninger u. Maria Schmitt Arbeiter Joſef Gruber und Hedwig Berger Inſtruktor Gottlieb Wolff u. Lutiſe Dorn Poſthelfer Karl Graſek und Berta Hager Arbeiter Ernſt Sees und Katharina Poth Hilfsarb. Joſ. Bieſemann u. Eliſabeth Daub Getraute: 80. 7. Weingutsbeſ. 2. Maler Rudolf Renate Mar Betriebsleiter Monat Auguſt 1929. Erika eb. Zywica 125 Karl Wittermann w. Magdalene Nun 13. Vertr. K. Baumeiſter u. Antonia Gaiſelmann Schreiner Alb. Friedr. u. Katharina Beil Spengler Heinrich Roll u. Adelheid Freund Lehrer Alb. Schönig u. Emilie Trenker Maierhöfer u. Katharina Reinhard Schneidermeiſter Otto Hartmann u. Eduard Hocke u. Kfm. Alfred Schütt u. Bäckermſtr. Karl Zahn u. Emilie Gallion Bankbeamt. E. Volksſchulhauptlehrer Friedr. Höhn u. Landwirt Johann Jakob Müller und Marga⸗ 17. Gerüſtbauer Aug. Bayer u. Mechaniker Karl Bittner u. Techniker Hch. Breunig und Helena Wagner Kfm. Otto Fuchs u. Magdalena Huwig Kfm. Karl Gekeler u. Luiſe Wohlgemuth Former Ed. Gerard u. Johanna Stumpf Arb. Jak. Hettrich u. Katharina Sturm , N Schreiner Richard Kirſten und Anna Georgi, K. Neuefeind u. Sophie Irlstorfer Schneider E. Offenhäuſer u. Monat Auguſt 1929. 1. Friſeur Nikolaus Renate 8. Reifſender Sally Frankfurter 1 S. Gr Nahrungsmittelchemiker Doktor der wiſſenſchaften Jakob Geuer 1 T. Hedwig Magdalena Klara Arbeiter. Syveng 1 S. Walter e 4* 0 Franz Schmitting 1 Reichsbahnoberſekretär Joſef Winfried Karl Leo. 5. Kfm. Georg Spengler 1 S. Kfm. Ernſt Kling 1 T. Elifabe drich Wyriſch u. Meta Karl Fuchs u. Hedwig Schneider Katharina Helene Kuntz Babette Oefelein Haumeiſt. Joſef Johann Poro Dietmar Defieber u. Eliſabeth Funke h. Roßrucker u. Hilda Defieber Maria Raimund b Julius Kohlenhändl. K. Moſer 1 S. Techn. Joh. Angert 12. Former Joh. Schmidt 1 T. Polſterer Ant. Kfm. Ludwig Köhler 1 T. Arbeiter Max Freidel 1 T. N. 7 Artiſt Georg Odenwälder 1 hanug Maria Baumann Auguſt J Eliſabetha Euler Hilda Holzwarth Grzeſik u. Antonia Janarek Hammer u. Katharina Lederer Mechant 2 0 Hertel u. Marta Huch zechaniker Heinrich Braun 1 Zementeur Jof. Hindrichs u. Frieda Karcher u. Margareta Nikolaus Ruth Auguſte 8. Schloff. G. Kohl 1 T. Senner Schloſſer K. Schmidt 1 S. Ka; . Prokuriſt Karl Friedrich Létoile 78 9551 5 M e d ee e ee eee VVV Poſthelfer Jul. Netſcher u. elene m 0. Im und Glifabetha Arbei erb. Baur 1 N Helene Hathari ranz ielfendac 3 515 Joh. Gutſchalk u. 9298 1 9 87 e N 5 1 ehe Cheiſttan e 700 iltpe ie 50 9. 1A 8 e Schloſſer Ludwig Bopp u. iſe Metzger und Regina au hilipp Metz 50 41 See 2. Manrer u. Eliſe Weber N Gasedr I 5 Pauline anner Polizeihauptwachtmeiſter Karl Stüdle 1 S. Wagenmeiſter Hermann Söhner 3 J. 6 M. Karl Friedrich Georg Malermſtr. Alfr. Malzahn u. Maria Karolus Duchbind. Frieda Schneider Bankbeamter Karl Friedrich Pfiſte ver u. Katharina er 5 Michael Scheurich und Sophie Margot Geborene: Mathilde Wilhelmine 10. Kfm. Julian Keltz 1 S. Arn Zollbetriebsafſaſtent Heinrich Horſt Günther 11. Malermſtr. Adam Schmitt 1 Landwirt Gg. Stein 1 12. Former Karl Schlär 1 75 Jo Wagenführer K. Eyer 1 S. E Jyſ. muten 1 S. Joſef Gerh. Heiß 1 S. Klaus Werner Ehriſtian Leopold Jordis 1 T. 10 Friedrich Ludwig Herold 1 T. ich Natur⸗ gareta N Thereſ 14. Schloſſer A Jordan 8 Glaſermſtr. Otto Maſſino 1 S. Erich Otto Arbeiter Georg Schnell 1 S. Adolf Reſervelokomotivführer Rupert Straub 1 S. Mechaniker Auguſt Julius Ott 1 S. Werner Rita Luiſe Agathe Luiſe Magdalena Moosbauer 1 S. Rudolf Anton Erika Kfm. Paul Högner 1 T. Edith Lieſelotte g Kfm. Ernſt Eug. Hans Buchler 1 S. 1 Irttz Guſt. Hofmann 1 T. Elvtra e W Reicherdt 1* Poſthelf. Jof. Eiſenring 1 T. Lieſelotte Angela Edeltraude Marig Magdalena f Schmied Oskar Albrecht eee 1* Syn 5 Kaufmann Kurt Hollidt 1 Te Kfm. Gug. Arth. Haffner 1 D. Annibert Lene T. Ellen T. Martanne Mathilde Schreiner Jakob Raunſer 1 S. Gottlieb Karl 13. Kraftzwagenführer Ferd. König 1 T. Anita Maſchinenformer Robert Hoffmann 1 T. Mar⸗ ſi Edelgard Margareta T. Käthe Berta eſtorbene: Trautwein 1 S. Geſtorbene:; Monat Auguſt 1929 95 13. Charlotte Mathilde Erna Krämer 2 M. 18 Ta. 1 Ertedrich Willy Heinz Kammer 1 M. 19 Tg. i Arbeiter Johann Held 44 J. 11 M. Gärtner Georg Peter Reiß 80 J. 1 M. 85 14. Babette geb. Oppenheimer, Ghefr. d. Kaufm. Iſidor Metzger 53 J. 7 M. 2 Hans Karl Hofmann 1 1 Konditor Joſef led. berufsloſe Joſef Wirthwein, 5 J. 6 M. 15. Eva Margareta geb. Heckmann, Ehefrau des Schuhmachermſtr. Karl Götz 71 J. 8 M. Friederike Katharina geb. Edelmamn, des Kfm. Georg Kalbfleiſch 62 J. 2 M. led. Verkäuf. Margarete Berta Kammer 24 Jahre 10 Monate 9 Fräſer Andreas Martin Fütterer 65 FJ. 6 M. Paulina geb. Ullmerich Ehefr. d. e Albert Kaufmann 73 5 8 5 Ilſe Mangold 2 M. 1 Wilhelmina geb. Schmiol. Ehefrau 30 drm. 5 Ludwig Gomminginger 52 J. 5 Privatmann Arnold Wurz 82 J. 6 M. 16. led. berufsl. Anna Herd 31 J. 3 M. Eliſe geb. Stein, Witwe des Prof. mülheim Wilcken 74 J. 1 M 1 1 mbka 1 S. Joſef Karl Friedrich ſtargareta Emilie T. Sonja Jo⸗ D. Lilli ore Eliſab. Luiſe rl Konrad Rentenempf. Peter Fohr 91 J. Friedrich Karl Eiſinger 1 Tg. 18. Maria Thereſta geb. Wolf, et 12 Zoll fit a. D. Jakob Beckenbach 79 J. 2 M Günther Theodor Reinhard Kurz 45 Min Eliſabetha geb. Wilding, Ehefrau des Polizei hauptwachtmeiſters Hch. Seitz 38 J. 3 M.— Schmiedemſtr. Jakob Linnebach 72 J. Anna geb. Wagner, Ehefr. des Oberzugführers Jakob Schuler 61 J. Ling geb. Stafber,. d.. Mor Heinrich Felber 55 J. 1 M 55 19. Jofefine geb. Belz, geſchd. von Sdreiner Em 5 Scheuermann 73 J. 5 M. 5 Arbeiter Konrad Dilger 60 J. 6 M. Anna geb. Bock, Ehefr. d. Schloſf. Karl Mobr Rechtskonſulent Guſt. Ad. Wilhelm Eppinger 54 J. 3 M. 20. Katharina geb. Reuther, N des Taglö n Georg Schorſch, 96 J. 9 M. Wirt Anton Max Joſef Auguſt 1 65 Jahre 6 Monate N Götterer 1 T. Hi W060 58 o Ludwig Herbert 1 S. hanna rich Ludwig letzten zwei Wochen gegen ſtärkſte in⸗ und ausländiſche Konkurrens 8 80 ur Du Plaix iſt 26 Jahre alt und ſteht an zehnter Stelle der fran⸗. Das am 24. und 25. Auguſt von der Bezirksgruppe Mannheim verlief reibungslos und ohne Die Mannheimer Vertreter hatten beim Training nun wurde die 5 Probeſchießen am Sonntag hatte man den Eindruck, daß der wert⸗ 7 Der Preis des Mannheimer Jag d⸗ Clubs, der be⸗ N der im Um Felder zuerkannt, deſſen Geſamtleiſtung eine eee als die⸗ 22 Tauben,. Wehrle 58 J. 5 155 Oppengeimer⸗.45 Uhr: Bouſſus Lorenz,.30 Uhr: ee 9 8 8 8. Seite. Nr. 394 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Otenstag, den N. Auguſt 1929 Der plaſtiſct Vor kurzem führte man im Rivoli⸗Theater in Newyork einem Kreiſe geladener Gäſte eine neue Erfindung vor— den Parambunt Magna Film— die geeignet erſcheint, die geſamte Filmproduktion in neue Bahnen zu lenken, ähnlich wie erſt vor gar nicht langer Zeit die erſten Verſuche mit Dialog⸗Filmen. Der Magna⸗Film projiziert ein Bild auf die Leinwand, das die geſamte Breite ber Bühne zum erſten Mal ausfüllt und die jahrelangen Vorarbeiten zum plaſtiſchen Film endlich mit Erfolg zu krönen ſcheint. Die vorgeführten Szenen zeigen das Ufer eines Sees, einne Landſchaft und beſtanden im übrigen aus vier Akten mit Sprech⸗ und Geſang⸗Einlagen. Das Ganze dauerte über eine Stunde; die Zuſchauer beſtanden aus Journaliſten, Bankiers, Wiſſenſchaftlern und Filmfachleuten. Die auf einen 56 wm breiten Filmſtreifen aufgenommenen Bilder wurden auf eine Leinwand projiziert, die 40 Fuß breit und 20 Fuß hoch war, während der ſonſt übliche Filmſtreifen nur 35 mm breit, und die normale Biloͤgröße, wie ſte ſonſt im Rivoli⸗Theater ge⸗ zeigt wird, 17 Fuß breit und 19 Fuß hoch iſt. Der Magna ⸗Film iſt das Reſultat 15 Jahre zurückliegen⸗ der Verſuche, die Adolph Zukor bereits begonnen hatte. Im Jahre 1914 begann Mr. Zukor zuſammen mit Edwin S. Porter(fetzt beratender Ingenieur der Internationale Projection Company) die erſten Vorarbeiten zur Verwirk⸗ lichung des plaſtiſchen Films, d. h. des dreidimenſtonalen Films(mit erweiterter Tiefe). Dieſe erſten Experimente wurden jedoch bei dem großen Brand im Jahre 1915 vernich⸗ det, und die daraus reſultterenden Aufregungen zwangen Mr. Zukor damals, zeitweiſe ſeine Pläne zur Verwirk⸗ lichung des Breit⸗ Films aufzuſchieben. Aber niemals hat Zukor ſeinen Traum aufgegeben, eines Tages einen Film mit plaſtiſcher Wirkung vorzuführen. In der vergangenen Woche wurde ihm die Erfüllung zuteil. Der Paramount⸗Magna⸗Film iſt über das Experimentier⸗ Stadium längſt hinaus. Die Vorführung von„Vou're in the Army now“, mit dem bekannten Variets⸗Star Johnny Burke in der Hauptrolle, iſt nunmehr zur Vorführung in allen Theatern fertiggeſtellt, und die erſte öffentliche Auf⸗ führung wird ſchon in den nächſten Wochen am Broadway ſtattfinden. g Zum erſten Male wurde die Oeffentlichkeit auf die Mög⸗ lichkeit des verbreiterten Films am 6. Dezember 1926 auf⸗ merkſam, als Paramount den Film„Old Jronſides“ mit dem Magnoſkop vorführte. Die ſich plötzlich verbreiternde Lein⸗ wand übte eine elektriſterende Wirkung auf das Publikum aus. Nach dieſer Erfindung, die Zukor und Lorenzo del Riccio zu danken iſt, begannen ſie mit der Vorarbeit zum Breit⸗ Film. D Film it Del Ricqcio leitete die Arbeiten, die von ſeinem Aſſiſtenten⸗ ſtab in Hollywood und Newyork ausgeführt wurden. Und gerade in dem Augenblick, als Kameras und Linſen für dieſen Breit⸗Film umgeändert worden waren, brach die große Ton⸗ film⸗Aera aus, die ſie erneut vor ein Problem ſtellte. Man ging ſofort an die Errichtung eines neuen Laboratoriums in Aſtoria, L.., in dem während der letzten zwei Jahre mit Macht an der Vervollkommnung des Magna⸗Films gearbei⸗ tet wurde. Der verbreiterte Film an ſich iſt nichts Neues, er wurde bereits vor 38 Jahren gezeigt, aber der Paramount⸗Magna⸗ Film bietet die erſte Chance zur kaufmänniſchen Auswertung. Bereits 1896 führte Profeſſor Latham in Newyork einen Breit⸗Film, 2 Zoll breit und 3,4 inches hoch, vor. Eingedenk dieſer allererſten Verſuche ſtellte Mr. Zukor nun unter Be⸗ rückſichtigung der allgemeinen Lage folgende drei For de⸗ rungen für den Breit⸗Film auf: 1. Durch ſeine Benutzung darf keine Veränderung der Geräuſch⸗Apparaturen erforderlich werden. 2. Die Leinwand darf nicht ſo hoch ſein, daß der Rang eines Durchſchnitts⸗ Theaters den oberen Teil des Bildes abſchneidet. 3. Die Vorführung des Breit⸗ Films darf nur ganz geringfügige Aenderungen an der Projektions⸗Maſchine erfordern, um den Theaterbeſitzer pekuntär ſo wenig wie möglich zu belaſten. Nach dieſen Vorſchriften ſchuf del Riceio den Magna⸗ Film. Er iſt 56 min breit und 19,5 wm hoch. Der Tonfilm⸗ ſtreifen erſcheint auf dem Magna ⸗Film in der gleichen Art wie auf dem gewöhnlichen Filmſtreifen. Die Projektions⸗ Vorrichtung iſt ſo eingerichtet, daß der gewöhnliche Vor⸗ führungs⸗Apparat in wenigen Minuten für die beſonderen Zwecke umgeändert werden kann. Nach Anſicht del Riceios wird der Magna⸗Film eine voll⸗ ſtändig neue Technik in der Regieführung zur Folge haben, da der Regiſſeur nunmehr in der Lage ſein wird, durch den vergrößerten Linſenwinkel eine Handlung ohne Unterbrechung oder Schnitte durchzuſpielen. Während die Winkel in vielen Fällen den photographi⸗ ſchen(optiſchen) Reiz des Films erhöht haben, hat die durch bedingte Unterbrechung der Handlung eine gewiſſe Rückwir⸗ kung auf die Aufmerkſamkeit der Zuſchauer ausgeübt. Durch den Magna⸗Film kann eine Handlung ohne Unterbrechung vorgeführt werden, was beſonders bei Filmen mit Muſik⸗ einlagen von Bedeutung iſt, wo es zahlreiche Enſemble⸗ Szenen aufzunehmen gilt. Der Film„Pou're in the Army now“ wurde in den Paramount Studios in Long Island gedreht. Man plant jetzt die weitere Herſtellung von Paramount⸗Magna⸗ Filmen, und Jeſſe L. Lasky, der Vizepräſtdent der Paramvunt, hat bereits angeordnet, eine Anzahl von Mechanikern heranzu⸗ bilden, die zu dieſem Zweck neue Kameras und Einrichtungen ſchaffen ſollen. Der neue Weg zum Iilm Deutſchlands erſte Filmhochſchule Wie lange iſt es her, daß es noch an dem primitivpſten Leit⸗ faden für angehende Filmnovizen fehlte? Wie lange, daß all die ſo bitter notwendige graue Theorie nur durch Hören⸗ Sagen vermittelt wurde? Man lernte, während man ſpielte, und der tobende Regiſſeur herrſchte ſchrankenlos über Novizen und Stars. Dem Zeitalter des tobenden Aufnahmeleiters hat der Tonfilm ein jähes Ende geſetzt. Jetzt heißt es den Mund halten, und der erbitttertſte Schreier darf nicht mehr muckſen. Ein neues Zeitalter des Films iſt angebrochen, und an der Schwelle dieſes neuen Filmzeitalters, das alles bis⸗ herige zugleich rechtfertigt und umſtößt, ſteht der Wunſch nach akabemiſcher Zuſammenfaſſung all deſſen, was ein moderner Filmnovize oder Tonfilmnovize unbedingt wiſſen muß. Vom preußiſchen Kultusminiſterium wurde soeben eine Denkſchrift über eine zu errichtende Film⸗ hochſchule aus ſtaatlichen Mitteln und unter ſtaat⸗ licher Aufſicht herausgegeben. Der Plan iſt nicht neu. Aehn⸗ liches wurde ſchon oft gefordert und verworfen. Sogar im preußiſchen Landtag iſt vor einigen Jahren ein Antrag auf Schaffung einer ſolchen Lehrſtätte geſtellt worden. Hunderte von Fragebogen wurden an die Induſtrie und an Prominente verſchickt, Wiſſenſchaftler, Theaterleute, Regiſſeure und nam⸗ hafte Schriftſteller wurden um ihre Meinung befragt. Außer⸗ ordentlich wertvoll war ſchließlich das Material, das von der ſtädtiſchen Arbeitsvermittlung für Filmdarſteller in Berlin geſammelt worden iſt. Viele Hunderte von Komparſen und Darſtellern wurden dort über die Art und Weiſe befragt, wie ſie ſich ihre Vorbildung verſchafft haben, über welche Gegen⸗ ſtände ſich dieſe erſtreckt und wo die meiſten und folgenſchwer⸗ ſten Lücken auftreten. Ein ähnliches Inſtitut, deſſen Einrichtung und Grundlage zum Vergleich hätte herangezogen werden können, beſteht zur Zeit nur in Rußland. In Moskau wurde vor vier Jah⸗ ren die Hochſchule für Filmkunſt begründet. Sie hat eine außerordentlich intereſſante Entwicklung genommen und iſt in ihrem ſyſtematiſchen Aufbau ein ausgezeichnetes Vorbild. Der Direktor dieſer Moskauer Filmhochſchule, Profeſſor Solfſki, der unlängſt einige Wochen in Berlin weilte, iſt gebeten wor⸗ den einen ausführlichen Bericht über ſein Inſtitut aus⸗ zuarbeiten. Dieſer Bericht, dem eine Tätigkeitsüberſicht über die vier Jahre, die dieſe Schule exiſtiert, beigefügt iſt, hat das Kultusminiſterium ſchließlich bewogen, die Idee einer Film⸗ Hhochſchule in die Sphäre praktiſcher Wirklichkeit zu leiten. Die Notwendigkeit eines einheitlich geſchulten Nachwuchſes wird gerade von der Filminduſtrie immer mehr anerkannt. Dem Talent ſind innerhalb dieſer zwangsläufigen Vorbildung alle Möglichkeiten geboten, ſich nach der einen oder anderen Seite zu orientieren. Faſt ebenſo wichtig wie Begabung iſt aber gerade für den Film der Zukunft ein hochgebildeter chſchnitt von Sprech⸗ und Spielkomparſen, Enſembleſpieler von Haus aus auf ihre künftigen Aufgaben gedrillt N ihrer theoretiſchen und praktiſchen Diſziplinen über die Vor⸗ ausſetzungen alles rein Geſchäftlichen hinaus ein endgültiges ſoziales und artiſtiſches Niveau zu geben. Dieſe Zentraliſation wird als erſte ſehr wohltätige Folge eine Generalkontrolle aller beſtehenden Filmſchulen haben. Nach dem Kriege und beſonders in der Inflationszeit wuchſen die Filmſchulen wie Pilze aus der Erde, ohne daß ſich der Staat im mindeſten um dieſe vielfach recht zweifelhaften Un⸗ ternehmen kümmerte. Jeder verkrachte Filmregiſſeur, jeder ausgediente Schauſpieler eröffnete eine Filmſchule unter irgend einem klangvollen Namen, legte ſich einen Profeſſoren⸗ titel zurecht und ſtellte eine langatmige Aufzählung all der Talente zuſammen, die durch ſeine Schule zu ihrem heutigen Weltruhm gelangt ſind. In kürzeſter Zeit wurde eine voll⸗ ſtändige Beherrſchung des Metiers garantiert und in den mei⸗ ſten Fällen eine ſofortige Anſtellung bei großen Filmunter⸗ nehmen in Ausſicht geſtellt. Beſchwerten ſich enttäuſchte Ge⸗ müter nachher über dieſen Unfug, dann wurde ihnen achſel⸗ zuckend mitgeteilt, daß ihr Talent leider nicht gehalten, was es verſprochen, und Talent ſei ja die Vorausſetzung für alles weitere. Es waren zu einem großen Prozentſatz reine Schwin⸗ delunternehmen, denen jede Vorausſetzung für eine Lehrtätig⸗ keit auch noch ſo primitiver Art fehlte. Durch dieſe Unterneh⸗ men wurde Mißtrauen gegen die Filmſchule in die breiteſten Kreiſe getragen. Die Filminduſtrie⸗Vertreter zuckten die Achſeln, wenn man nur das Wort Filmſchule erwähnte. Inzwiſchen ſind die Anforderungen an den Ein⸗ zelnen durch die neuen Erfindungen auf dem Gebiete des Films ins Ungeheure gewachſen. Kein Regiſſeur der Welt iſt mehr imſtande, einem Filmneuling im Verlauf von wenigen Stunden das Notwendigſte einzutrichtern. Ganz abgeſehen davon iſt man gerade in Induſtriekreiſen zu der Erkenntnis gekommen, daß Hunderttauſende Meter Film geſpart werden können, wenn die unzähligen Fehlerquellen, die aus man⸗ gelnder Vorbildung herrühren, ausgemerzt würden. Die kommende Hochſchule des Films ſoll zu einem Teil vom Staat, zum anderen von der Induſtrie finan⸗ ziert werden. Ihre Lehrtätigkeit wird vor allem vier geſchloſſene Abteilungen umfaſſen: Regie, Darſtellung, Kamera und Technik. Die Abteilung für Darſtellung wird ſich in be⸗ ſonderen Gruppen mit Mimik und Sprachlehre befaſſen. Der Tonfilm verlangt vom Einzelnen ja nicht nur eine kultivierte Sprachtechnik, ſondern eine Art optiſchen Sprechens, d. h. die Mundbewegungen müſſen viel deutlicher akzentuiert werden, als dies beim gewöhnlichen Sprechen der Fall iſt. Der Unterricht ſoll in der Weiſe vor ſich gehen, daß der Schüler ein Hauptfach wählt und ſich mit den übrigen Ab⸗ teilungen ſoweit vertraut macht, daß ihm ſtets der Ueberblick über das Ganze ermöglicht wird. Der Darſteller z. B. wird ſich alſo auch mit Regieproblemen und techniſchen Kenntniſſen traut machen müſſen. a Ob der Beſuch dieſer Filmhochſchule wie in bligatoriſch gemacht werden kaun, bleibt vorläufig . Für den Ausnahmefall muß immer Platz ge⸗ * laſſen werben. Und der Ausnahmefall wirb ſein Ziel ſtets auch ohne Filmhochſchule erreichen. Jedenfalls wird der Filmkünſtler der Zukunft eine ganz andere Lehrzeit durchmachen müſſen als ſeine Kollegen aus der Vergangenheit. Er wird ſeine Zeit nicht in Kaffeehäuſern, ſondern in Lehrſälen zubringen und vom Film als Geſamt⸗ kunſtwerk über alles rein Handwerkliche hinaus eine Ahnung haben. 4 Walter F. Erig. 2— 1 Verpflichtungen Von Greta Garbo Greta Garbo, augenblicklich unbeſtritten die popu⸗ lärſte Filmſchauſpieberin, wird ſich, ſobald ihre nächſten Filme beendet ſind, an die Ausarbeitung verſchiedener Vorwürfe machen, die ſie gern verfilmen und für ihre beſonderen Zwecke umarbeiten möchte. Sie geht alſo unter die Film⸗ autoren. Filmſtar zu ſein— das heißt, ſich ungeſchriebenen Geſetzen fügen zu müſſen. Filmruhm verpflichtet. Es gibt ſo viele Dinge, die zwar nicht klipp und klar verboten ſind, doch die man einfach nicht tun kann, weil— nun ja, weil man eben der „Typ“ iſt. Der Typ Greta Garbo. Der Typ der weiblichen Frau. Ich möchte einmal eine Jungensrolle ſpie⸗ len, mit langen Hoſen herumlaufen und mir gar nicht ähnlich ſein. Es iſt nicht möglich. Ich habe Verpflichtungen. Meinem weiblichen Typ gegenüber, mit dem ſich der Begriff meines Namens deckt. Was für viele meiner jungen Kolleginnen ſelbſtverſtändlich iſt, kommt für mich nicht in Betracht. Ueber⸗ mut, Laune, Ausgelaſſenheit darf ich mir eventuell in meinem unbeobachteten Privatleben leiſten, in deſſen Nähe ſich kein Photograph oder Interviewer aufhält. Ich bin der Oeffent⸗ lichkeit gegenüber verpflichtet, unerhört ſeriös zu erſcheinen— ich glaube, ſeriös iſt das einzig richtige Wort dafür— weill die Oeffentlichkeit mich ſo haben will. Ich möchte eine Jungensrolle ſpielen. Ich träume davon, Oscar Wildes Dorian Gray zu verkörpern. Ich ſehe die größten dramatiſchen Möglichkeiten in dieſer Rolle, aber ich denke praktiſch genug, um nicht zu wiſſen, daß der größte Teil des Publikums über eine ſolche Rolle zumindeſt befrembet wäre. Damit meine ich das amerikaniſche Publikum. Bei euro⸗ päiſchen Zuſchauern würde ich aller Wahrſcheinlichkeit nach ſogar Erfolg haben, wenn ich den Dorian Gray ſpielen würde. Ein amerikaniſcher Filmproduzent jedoch, dem ich das An⸗ ſinnen ſtellen wollte, mich als Dortan Gray herauszubringen, würde unbedingt außer ſich geraten. Ich könnte ihm ſeinen Widerſtand auch nicht verdenken, denn wenn die Oeffentlichkeit von einer Schauſpielerin weiblichſte Weiblichkeit verlangt, muß dieſes Verlangen erfüllt werden. Das Publikum iſt ja nicht für uns da, ſondern wir für das Publikum. Ich wünſche mir ſo ſehnlichſt, den Dorian Gray im Film darzuſtellen, vorausgeſetzt natürlich, daß ich in der Rolle überzeugen könnte und nicht wie ein Mäd⸗ chen in Jungenskleider wirken würde. Ich bin mir klar darüber, daß dieſer Herzenswunſch nie⸗ mals in Erfüllung gehen wird. Denn, wie geſagt, man hat Verpflichtungen. (Aus dem Engliſchen von Guſti Schidlof.) 8 Filmnachrichten Lon Chaneys Erkrankung. Lon Chaney, der die Haupt⸗ rolle in dem großen Fremdenlegionsfilm der Metro⸗Gold⸗ wyn⸗Mayer„Die Trommel klingt“ ſpielen ſollte, hat von einer kürzlichen Influenza⸗Erkrankung einen Rückfall erlitten und muß ſich einer Operation unterziehen, die ihn einige Monate lang von jeder Filmarbeit fernhalten wird. Da die Vorbereitungen für die Aufnahmen zu dem genann⸗ ten Film ſo weit fortgeſchritten ſind, daß ein Aufſchub der Filmaufnahmen ſehr große Koſten verurſachen würde, hat Chaney beſchloſſen, auf ſeine Mitarbeit an dem Film zu verzichten und hat für die zwei wichtigſten Rollen Wallace Beery und Erneſt Torrence vorgeſchlagen. Der Film wird unter der Regie George Hills mit der geänderten Beſetzung gedreht werden. Molnars„Olympia“ als Sprechfilm wurde in Los An⸗ geles einem geladenen Publikum vorgeführt und errang einen Senſationserfolg, der in erſter Linie John Gilbert, dem Haupt⸗ darſteller, galt.„Olympia“ iſt Glberts zwefter Sprech⸗ film, und man iſt ſich allgemein einig darüber, daß er ſich, ganz abgeſehen von ſeiner einzigartigen ſchauſpieleriſchen Lei⸗ ſtung, als ein Sprechſchauſpieler allererſten Ranges entpuppt hat. Seine Partnerin iſt Catherine Dale Owen, eine bekannte Newyorker Bühnenſchauſpielerin, auf deren Entdeckung für den Film die Metro⸗Goldwyn⸗Mayer ebenfalls ſtolz ſein darf. — John Gilbert befindet ſich übrigens mit ſeiner Gattin Ina Claire augenblicklich in Paris und wird vorausſichtlich auch Deutſchland einen Beſuch abſtatten. Haydn, Liſzt, Lenau im Film„Auferſtehung eines Volkes“ betitelt ſich ein zurzeit in Arbeit befind⸗ licher Film nach einem Manuſkript von Bea Brandt. Der Irm ſchildert den Anſchluß der Deuſſchen im ehemaligen Deutſch⸗Weſtungarn(heute Burgenland) an Oeſterreich und zeigt in hiſtoriſchen Epiſoden die aus dem Burgenland her⸗ vorgegangenen Kulturgrößen: Joſef Haydn, Franz Liſtt und Nikolaus Lenau. 5 Filme für die Nachwelt. In Cambridge, im ame⸗ rikaniſchen Staate Machachuſette, dem Muſenſitz der Har⸗ vard⸗Univerſität, iſt ein großes Filmarchiv an⸗ gelegt worden. Die Auswahl iſt mit großer Sorgfalt getrof⸗ fen worden. Es wurde beſchloſſen, den Anfang mit 12 amerikaniſchen und ausländiſchen Filmen zu machen, die von einer Kommiſſion ausgewählt und zur Aufbewahrung für ſpätere Zeiten, für würdig befunden worden ſind. Aus⸗ ſchlaggebend war angeblich allein der künſtleriſche Wert der Filme. Es iſt intereſſant zu erfahren, daß von den zwölf Filmen zehn amerikaniſchen Urſprungs und Jwei deutſchen Urſprungs ſind, nämlich Variete und Walzertraum. Im erſtgenannten Film iſt Emil Jannings der Haugtdarſteller, in dem letzteren ſind die Hauptdarfteller Mady Chriſttaus und Willi Fritſch. Gedreht wurden die Filme von Dupont bezw. Ludwig Berger. Nr 1 — — * Lung verpflichtet ſind. Skenskag, den 27. August 1920 Neue Männheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgaße) 9. Sekte. Nr. 394 Wieviel 2 in die Heimat Anfangszeiten: Jugendliche haben fach Mit dnenddahen Jahn helden kehrt der ehemalige Schiffsleuinant und spätere Sträfling des Castel dif, Edmund Dantes, von der geheimnisvollen Insel Monte Christo zurück erste seine Freunde zu belohnen. Seine Erlebnisse, seine Kämpfe gegen Intrigen und seine Abenteuer 0 1 schildert Alexander Dumas in dem Roman„Der Graf von Monte Christo“, dessen Handlung die des gleichnamigen Films darstellt, welcher noch heute, morgen und übermorgen in der Alhambra und Schauburg gezeigt wird. Qu. Lil Dagover, Jean Angelo und Bernhard Götzke spielen die Hauptrollen. — um nun fürs Im Bei programm u. a. noch Kunden an. 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