. 2 Mittwoch, 28. Auguſt 1929 Bezugspreiſe In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus odet durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſchecktonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle EG, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 120%½11 Baſſermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.6, chwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 2495124952 u. 24953 Ag.: f Montag: Sport und Spiel Regelmäßige Beilagen: Hezet u. echt Witkkag⸗ Ausgabe ä 8 aunheimer General Anzeiger Nr. 306— 140. Sahrgang Anzeigenpreiſe nach, bei 0 0 je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Neklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften füt beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. 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Um 8 Uhr Abends wurde ſie für 10 Minuten unterbrochen, um den Mini⸗ ſtern und den anweſenden zahlreichen Finanzſachverſtändigen Gelegenheit zu geben, ſich zu erfriſchen. * Den Haag, 27. Aug. 10,15 Uhr abends.(Von unſ. eigenen Vertreter.) Das große Ringen um die Löſung der letzten und entſcheidenden Konferenzkriſe iſt in vollem Gange. Oben im großen Sitzungsſaal des holländiſchen Senats ſind die Staatsmänner verſammelt und in den Seitenräumen ar⸗ beiten die Sachverſtändigen mit fieberhafter Eile. Unten ſind heute alle 200 Journaliſten, die den Ereigniſſen folgen, ver⸗ ſammelt. Ste feiern bei einem aus Zeitungen hergeſtellten Freudenfeuer den erſten Jahrestag des Kellogg⸗ paktes und vertreiben ſich mit Hochrufen und Liedern in allen Sprachen die Zeit. Poliziſten und Detektive halten es für gefährlich, das Verbrennen aller möglichen Zeitungen fort⸗ dauern zu laſſen und löſchten den Brand durch einen Eimer Waſſer. Der Präſident der niederländiſchen Preſſevereini⸗ gung freut ſich mit den aus allen Teilen der Welt herbei⸗ geſtrömten Kollegen über das nächtliche Feſt und aus einem der Fenſter richtet ſich die Linſe eines Photographen auf die Geſellſchaft der Journaliſten. Kurz nach 10 Uhr erſcheint Dr. Streſemann und nach ihm Dr. Wirth am Ausgang. Der Reichsaußen⸗ miniſter ſieht ſichtlich ermattet aus. Auf meine Frage, wie es mit der Konferenz ſtehe, erwidert er: „Wir nähern uns der Entſcheidung. Es geht um Sein oder Nichtſein des Ppungplanes. Das Schickſal der Konferenz ſteht jetzt auf dem Spiel und wird ſich noch heute nacht entſcheiden, denn jetzt ſitzen die Alliierten mit den Engländern beiſammen, um die letzten Möglichkeiten einer Einigung auszuſchöpfen.“ Dr. Wirth teilte uns folgendes mit:„Ich glaube, daß es zu einer Einigung kommen wird. Das Eis iſt ge⸗ brochen.“: Doch innerhalb der deutſchen Delegation herrſcht dieſer Optimismus nicht allgemein vor. Man mahnt uns auch zur Vorſicht. Die deutſchen Delegierten teilten uns mit, daß ſie auf einen telephoniſchen Anruf im Oranje Hotel warten. Sobald eine Verſtändigung zwiſchen den Alliierten und den Engländern erzielt ſein ſollte, die die Anweſenheit der deut⸗ ſchen Mitglieder notwendig macht, werden Dr. Streſemann und Dr. Wirth den weiteren Verhandlungen beiwohnen. Die letzte Phaſe des Haager Gläubigerſtreits Den Haag, 27. Aug., 11 Uhr abends.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Ueber den Verlauf der Beratungen er⸗ fahren wir folgendes: Es kam zuerſt das Angebot der vier Reparationsempfänger zur Verleſung. Auf Antrag des Vorſitzenden Jaſpar wurde beſchloſſen, nach einer allgemeinen Ausſprache den Vorſchlag an England zur Debatte zu ſtellen. Der franzöſäſche Außen miniſter ergriff im Namen der franzöſiſchen Abordnung und der übri⸗ gen Unterzeichner des Angebots das Wort. Er bediente ſich eines ſchriftlichen Expoſes und ſeine Ausführungen wurden von Loucheur und Chéron ergänzt. Briand faßte ſeine Rede in einem ſehr energiſchen, aber tiefbewegten Appell an England zuſammen. Er ließ die Möglichkeit einer weiteren Diskuſſion des Angebots der vier Reparationsempfänger offen. Nach dem franzöſiſchen Außenminiſter ſprach Dr. Streſe⸗ mann, um noch einmal in beſonders eindringlicher Form den Standpunkt Deutſchlands klarzuſtellen und an die Reparationsgläubiger die Mahnung zu richten, durch eine Verſtändigung das Inkrafttreten des Poungplanes zu ſichern. Sodann wurde in die Debatte des Vorſchlages der vier Reparationsempfänger eingetreten. Die deutſchen Vertreter zogen ſich zurück und nach ungfähr dreiviertelſtündigem Warten teilten ſie dem Vorſitzenden Jaſpar mit, daß ſie in ihr Hotel zurückzukehren wünſchten, aber einem telephoniſchen Anruf, den weiteren Ver⸗ handlungen beizuwohnen, gerne Folge leiſten würden. Auch die Belgier verließen den Sitzungsſaal, ſo daß Franzo⸗ ſen, Engländer, Italiener und Jaſpar beiſam⸗ men blieben. Dann begann die endgültige Ausſprache über eine eventuelle Erhöhung des Angebots an England. Jaſpar wirkte in dieſer hartnäckigen und gegen 11 Uhr nachts noch unentſchiedenen Auseinanderſetzung als Vermittler. Hen⸗ derſon gab ſeiner Genugtuung über die Ausſprache der Engländer mit den Franzoſen und Italienern mit den Wor⸗ ten Ausdruck:„Endlich iſt das Eis gebrochen.“ An die Deutſchen wurde nicht die geringſte Zumutung geſtellt, doch es liegt im Bereich der Möglichkeit, daß man an ſte im Laufe der heutigen Nacht oder morgen mit beſonderen finan⸗ ziellen Wünſchen herantreten werde. Nachtkampf um 15 Prozent Den Haag, 27. Aug., 11½ Uhr abends.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Die Verhandlungen zwiſchen den Fran⸗ zoſen, Italienern und Engländern fanden um 11 Uhr nachts ihren Abſchluß. Als die Vertreter Frankreichs und Italiens den Sitzungsſaal verließen, um Snowden mit ſeinen Sachverſtändigen Zeit zum Ueberlegen zu geben, ſagte uns ein italieniſcher Delegierter, der ſich in ſein Hotel begab:„Alles klärt ſich auf. Es iſt nochein Ringen um 15 Prozent, die den bereits zugeſtandenen 60 Prozent hinzugefügt werden ſollen, um Snowdens Widerſtand zu brechen.“ Es verbreitete ſich nach dem Weggehen der Deutſchen das Gerücht, daß Dr. Streſemann während der Abendſitzung einen Ohnmachtsanfall erlitten habe. Wie wir auf der deut⸗ ſchen Delegation erfahren, fühlt ſich der Reichsaußenminiſter zwar ſehr ermattet, aber es iſt unrichtig, daß er ohn⸗ mächtig geworden ſei und deshalb nach Hauſe zurück⸗ kehren mußte. Nach Mitteilungen italieniſcher Delegierter übt Henderſon einen mäßigenden Einfluß auf Snowden aus, wodurch die Konferenzlage eine weſentliche Beſſerung erfährt. In gutunterrichteten franzöſiſchen Kreiſen verlautet, daß man den Deutſchen als Entgegenkommen für die Preisgabe des Anteils an den Ueberſchüſſen des Dawesplanes einen früheren Räumungstermin für die dritte Zone angeboten habe. Dieſer Räumungstermin ſoll von Anfang Dezember bis Ende April 1930 laufen. Nach Mitternacht grundſätzliche Einigung „ Den Haag, 28. Aug., 12% Uhr.(Von unſerem eigenen Vertreter.] Um 12,20 Uhr haben die fünf Mächte ein grundſätzliches Uebereinkommen zuſtandegebracht und die deutſchen Delegierten gebeten, noch in der Nacht zur Fixierung der letzten Formulierungen nach dem Binnenhof zu kommen. Wahrſcheinlich handelt es ſich bei dieſem grundſätzlichen Uebereinkommen um die Auffül⸗ lung der 48 Millionen Goldmark, die die Eng⸗ länder unter Berufung auf ihr Recht, mit 22 Prozent am PNoungplan teilzunehmen, gefordert haben. Deutſchland und Italien haben die Konferenz gerettet Paris, 28. Aug.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die Nachricht, daß eine grundſätzliche Verſtändi⸗ gung zwiſchen den Gläubigerſtaaten zuſtandegekommen iſt, traf in Paris erſt gegen 1 Uhr nachts ein. Sie wird in großer Aufmachung an der Spitze der erſten Morgenblätter ver⸗ öffentlicht, jedoch find Einzelheiten über den er⸗ zielten Akkord noch nicht bekannt. Mau weiß uur, daß Italien und Deutſchland in letzter Stunde die Kouferenz vor einem kläglichen Scheitern gerettet haben. a Mit einem Schlag iſt ſo die ungeheure Spannung, die geſtern im Haag auf das höchſte geſtiegen war, gelöſt worden. Ueberall atmet man erleichtert auf und äußert lebhafte Be⸗ friedigung, daß im Haag endlich der Ausweg aus der Sackgaſſe gefunden wurde, doch wird trotz ihres friedlichen Ausgangs die Haager Konferenz mit ihren end⸗ loſen Streitigkeiten und der Verſchleppung der Verhaudlungen beim franzöſiſchen Publikum ein ſchlechtes Andenken hinter⸗ laſſen. 0 In den Morgenblättern ſind nur ſehr ſpärliche Kommen⸗ tare über die Verſtändigung zu finden, da die Berichte der Sonderkorreſpondenten zu ſpät eintrafen. Der„Matin“ meint, man müſſe (Fortſetzung Seite 2 hinter dem Leitartikel) Das Paläftina⸗Problem In den letzten Tagen kommen aus Jeruſalem Mel⸗ dungen von täglichen ſchweren Kämpfen zwiſchen Juden und Arabern. Ganze Nächte hindurch wird geſchoſſen, die Straßen ſind mit ſchwer bewaffneten Juden angefüllt, die ganze Stadt ſteht im Zeichen des Belagerungszuſtandes. Auch an anderen Orten in Paläſtina kam es verſchiedentlich zu ſchweren Zu⸗ ſammenſtößen, wobei es auf beiden Seiten viele Tote gab. Die polizeilichen und militäriſchen Kräfte ſind anſcheinend vollkommen ungenügend und nicht imſtande, die Ordnung aufrecht zu erhalten. England hat bereits fünf ſchwer armierts Kriegsſchiffe nach Paläſtina beordert, außerdem Militärflug⸗ zeuge entſandt, in denen kleinere Truppenabteilungen nach den Aufſtandsherden transportiert werden. Der geſamte Güter⸗ und Perſonenverkehr in Aegypten und Paläſtina iſt zur Beſchleunigung von Truppentransporten ſtillgelegt worden. Den urſprünglichen Anlaß zu den Feindſeligkeiten zwiſchen den Juden und Arabern gaben die Vorgänge an der ſogenannten Klagemauer am Gedenktage der Erobe⸗ rung Jeruſalems durch die römiſchen Truppen. Die Araber überfielen die betenden Juden und töteten einige von ihnen. Damit war das Signal zum Kampf gegeben. Das iſt jedoch nur der äußere Grund zu der blutigen Aus⸗ einanderſetzung zwiſchen Juden und Arabern geweſen. Dis tieferen Gründe liegen eigentlich ſchon mehrere Jahre zurück. Die Anfänge der paläſtinenſiſchen Frage ſind bekannt. Gegen den Willen der engliſchen Militärbehörden im Orient wurde eine„füdiſche Legion“ aufgeſtellt, die vom Jahre 1916 ab gemeinſam mit der Entente und den arabiſchen Streit⸗ kräften unter dem Kommando des damaligen Emir Faiſul, des jetzigen Königs von Meſopotamien, gegen die Tür ⸗ ken kämpften mußte. Im November 1917 erließ die engliſche Regierung dann die von Lord Balfour gezeichnete Deklara⸗ tion, die die Errichtung einer„Jüdiſchen Heimſtätte für das jüdiſche Volk in Paläſtin a“ als Kriegsziel Großbritanniens erklärte. Emil Faiſul war bis zum Jahre 1920 mit dieſer Erklärung einverſtanden, nicht aber, und hier beginnt der Kampf gegen den Judenſtaat, die eng⸗ liſche Heeresleitung in Aegypten, allen voran Lord Allemby, der bei der Einnahme Jeruſalems kaum fünf Wochen nach Veröffentlichung der Balfour⸗Deklaration eine Proklamation erließ, in der er die Exiſtenz dieſer Deklaration mit keinem Wort erwähnte und den Arabern die Befreiung Paläſtinas vom türkiſchen Joch mitteilte. Dadurch gewannen die Araber die Ueberzeugung, daß es England mit der ganzen Balfour⸗ Deklaration nicht ernſt ſei. Dieſe Ueberzeugung führte zu der Taktik der Noneorporation. Die Araber ſetzen ſeit 1918 ſo⸗ wohl der engliſchen als auch der jüdiſchen Politik in ſtarkes „Nein“ entgegen. Die Engländer haben ihre Verpflichtungen, die ſte mit der Gründung einer jüdiſchen Heimſtätte in Paläſtina auf ſich ge⸗ nommen haben, in keiner Weiſe erfüllt. Es hat überhaupt den Anſchein, als ob England dieſe Judengründung nur deshalb vorgenommen hat, um gegenüber den aufſtändiſchen Arabern ein Bollwerk zu beſitzen. Das Intereſſe Englands an Paläſtina iſt vornehmlich ein Oel⸗Intereſſe. Zu ihrer Politik in Paläſtina, die darauf abzielt, ſich in Zukunft der wichtigen Erdölgebiete zu bemächtigen, zumindeſt aber der Rohrleſtun⸗ gen, die aus den Erdölgruben zu den Hafenſtädten gelegt wer⸗ den ſollen, bedurften die Engländer der Hilfe der jüdiſchen Anſiedler. So wurden zuerſt Tauſende von Juden nach Pa⸗ läſtina gelockt, dann, als infolge außerordentlich ſchlechter wirtſchaftlicher Verhältniſſe und der immenſen Teuerung in Paläſtina die zioniſtiſche Sache einer Kataſtrophe entgegen⸗ ging, die Einwaderung für weitere Anſtedler außerordentlich erſchwert. Statt deſſen jedoch geſtattete die Mandatsregierung die ſtammweiſe erfolgende Einreiſe von englandfreundlichen Arabern über die Süd⸗ und Oſtgrenze von Paläſtina. Ein er⸗ bitterter Feind der Engländer, der König von Hedſchas, wies aus ſeinem Reich ſämtliche englandfreundlichen Arabet aus und dieſe ſiedelten ſich dann in Paläſtina an. Nicht Zioniſten, ſondern auch andersgläubige engliſche und neutrale Orientkenner warnten die Regierung des Mandatsgebiets und die Londoner Zentralregierung davor, daß die kritikloſe und zahlenmäßig unbeſchränkte Aufnahme von Arabern die öffentliche Sicherheit in Paläſtina ernſtlich gefährden würde. Die in Paläſtina anſäſſigen Araber hatten ſich bereits mit der Anſtedlung der Juden vertraut gemacht. Sie lebten in verhältnismäßig friedlichem Einvernehmen mit den jüdi⸗ ſchen Einwanderern und es ſchien, als würde ſich die engliſche Paläſtinapolttik doch noch bewähren. Nun haben feboch die neuen arabiſchen Zuzügler aus dem Reich des Königs von Hedſchas, die bedeutend kampfluſtiger und weniger ſeßhaft ſind, ihre in Paläſtina anſäſſigen Stammesgenoſſen wieder aufgeſtachelt und zu neuer aggreſſiver judenfeindlicher Polttik veranlaßt. Es iſt nicht abzuſehen, welches Enbe die verfehlte eugliſche Paläſtinapolitik noch nehmen wird. Auch den Engländern 4 2 Seite. Nr. 396 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 28. Auguſt 1929 dürfte es nicht angenehm ſein, wenn ſie fortwährend blutige Exzeſſe in ihrem Mandatsreich nieberſchlagen müſſen. Schließ⸗ lich ſind ſie ja doch verantwortlich dafür und müſſen dem Völkerbund Rechenſchaft darüber ablegen. In den letzten Jahren ſcheint überhaupt die Kolontalpoli⸗ tik Englands falſche Wege zu gehen. Die ſtändigen Kriſen, bie immer wieder in den engliſchen Kolonien und den Man⸗ datsländern auftauchen, erwecken den Eindruck, als ob Eng⸗ land ſeine frühere unantaſtbare Rolle als größtes Kolontal⸗ land der Erde allmählich einbüßen wird. Es wäre wünſchenswert, wenn ſich einmal der Völker⸗ bund der ganzen paläſtinenſiſchen Frage gründlich annehmen und ſich mit der Frage beſchäftigen würde, wie dieſes ſchwere Problem in Paläſtina gelöſt werden kann. Amtlicher engliſcher Vericht Das engliſche Kolonialamt gab am Dienstag abend einen Bericht heraus, wonach die engliſche Regierung nun⸗ mehr Herr der Lage in Paläſtina iſt und in Jeru⸗ ſalem und Jaffa Ruhe herrſcht. Abgeſehen von dieſen beiden Plätzen ſei das Land aber noch unruhig, da die Araber die zahlreichen überall zerſtreuten jüdiſchen Siedlungen un⸗ aufhörlich angreifen. Militäriſche Verſtärkungen ſind bereits in Paläſtina eingetroffen oder unterwegs, ebenſo fünf bri⸗ tiſche Kriegsſchiffe. Zwei Infanteriebataillone in Malta haben Befehl, ſich für den Notfall bereitzuhalten. Die Mel⸗ dung, wonach britiſche Truppen auf dem Wege von Haifa in Eiſenbahnzugen von Arabern angegriffen und entwaffnet worden ſeien, wird nicht beſtätigt. Nach einer Meldung des Oberkommiſſars wurden von den Arabern auch türkiſche höhere Beamte ange⸗ griffen, worauf ein Panzerwagen die Araber durch Gewehrfeuer zerſtreute. In Telaviv flohen die Araber beim Anrücken der Soldaten. Danach trat Ruhe ein, abgeſehen von vereinzelten Ueberfällen. In Haifa ſchuf das Einrücken der britiſchen Truppen am Montag zunächſt gleichfalls Ruhe, aber nach neueren Meldungen haben ſich dort doch wieder Un⸗ ruhen bemerkbar gemacht. Auch in Trans jordanien iſt die Lage nicht unbe⸗ denklich, wenn auch bisher keine Unruhen gemeldet ſind. Nach einer neueren Meldung des Oberkommiſſars griffen die Araber in den letzten Tagen das Judenviertel in Hebron an. Die Juden hatten einige Kolonien verlaſſen, die dann von den Arabern geplündert und verwüſtet wurben. Die füdiſchen Kolonien im Tale Esdralon und Jezreel wurden angegriffen. In Gaza wurden einige Juden getötet, andere verwundet. Die Beamten der Diſtriktverwaltung haben in der überaus ver⸗ antwortlichen Lage unſchätzbare Dienſte geleiſtet. Die Regie⸗ rung hat mit der Herausgabe von Nachrichten und Bulletins begonnen. Die auswärtigen Telegramme ſind keiner Zenſur unterworfen, aber in einzelnen Fällen haben die Telegramme Verſpätung bis zu 48 Stunden erlitten. Nach einer vorläufigen Zuſammenſtellung neueren Datums ſind in ganz Paläſtina 46 Araber, 4 Chriſten und 93 Juden getötet, 73 Araber, 12 Chriſten und 153 Juden ſchwer, 45 Araber, 27 Christen und 116 Juden leicht verwundet worden. CCTFETC1TCTCT..T1.10 0 ᷑ ˖!!! xy beſonders die Initiative Dr. Streſemanns anerk nen, dem es nicht nur gelungen ſei, die übrigen Delegierten zu überzeugen, ſondern auch ſeine eigenen Landsleute. Der „Ouoditien“ ſchreibt:„Jetzt werden die Vorkämpfer des Friedens an die Verwirklichung neuer großer Pläne gehen Können, für die der Noungplau nur das Vorſpiel bildet. Durch ſeinen zügelloſen Nationalismus hat Snowden gezeigt, wie ſchwer die Aufgaben dieſer von gutem Willen be⸗ ſeelten Männer iſt. Aber er hat auch gezeigt, daß mit hart⸗ väckiger Arbeit die ſchlimmſten Hinderniſſe überwunden wer⸗ den können.“ „Ere Nouvelle“ ſchreibt:„Wenn die Verſtändigung tatſächlich zuſtande gekommen iſt, ſo können wir uns über dieſes Ergebnis freuen und dem Verſöhnungsgeiſt des gefürchtetſten Gegners anerkennen. Wir können uns beglückwünſchen, daß die Vertretung unſerer nationalen In⸗ tereſſen dem Miniſterpräſidenten Briand übertragen worden iſt, der den Mut hatte, in der ſchmierigſten Situation noch die Hoffnung auf eines glücklichen Ausgang auszuſprechen und 17 Einigung trotz aller widrigen Umſtände durchgedrückt at.“ „Oeuvre“ bezeichnet den Akkord als einen Erfolg der Vernunft und des klaren Denkens, der keineswegs eine Nie⸗ derlage Englands darſtelle.„Die ſechs Mächte“, ſo ſchreibt „Deuvre“,„haben freimütig und ohne Hintergedanken und die Irrtümer einer veralteten Diplomatie vermeidend, er⸗ klärt, wir wollen den Noungplan, weil er zur endgültigen Feſtigung des Friedens führt. Die Konferenz mußte alſo zu einem Ziele führen. Nachdem wir die Gefahren eines Scheiterns verſpürt haben, iſt unſere Freude über das Gelin⸗ gen der Verhandlungen umſo größer geworden.“ Internationaler Feiertag am 27. Auguft? Ein Vorſchlag Streſemanns Haag, 27. Aug.(United Preß.) In einer Erklärung des deutſchen Außenminiſters Dr. Streſemann an die „United Preß“ regt er den Gedanken an den 27. Auguſt, den Geburtstag des Kellogg ⸗Paktes, zu einem internationalen Feiertag zu machen. Wie„United Preß“ erfährt, hat Briand in privatem Geſpräch ſeine Sym⸗ pathie für dieſen Gedanken ausgedrückt. Streſemann gab ſeine Erklärung nach einer Unterredung mit Herrn S. Levinſon aus Chicago, dem Vater des Gedankens, der zum Kellogg⸗Pakt führte, ab. Es wird für möglich gehalten, daß Präſtdent Hoover oder Staatsſekretär Stimſon ebenfalls ihre Zuſtimmung zu dieſem Gedanken äußern werden. Streſemann erklärt:„Am 27. Auguſt jährt ſich zum erſtenmal der Tag, an dem in Paris in feierlicher Sitzung der Pakt zur Aechtung des Krieges unterzeichnet wurde. Dem Akt der Unterzeichnung iſt am 24. Juli d. J. durch Hoo⸗ vers Proklamierung die Inkraftſetzung gefolgt. Inzwiſchen haben außer den Signatarmächten auch faſt alle anderen Staa⸗ ten den Beſchluß gefaßt, dem Pakte beizutreten. Er umfaßt ſomit ſchon heute nahezu die geſamte Kulturwelt. Mit dem Pakte wird der Krieg als Inſtrument der nationalen Politik zu einem Verbrechen geſtempelt und werden alle Nationen zur Auwendung von friedlichen Mitteln in ihren likten 1 et. Für die Entwicklung des Völkerrechts den. Aber die! lebendige Wirkſamkeit des Paktes und ſein Einfluß auf die praktiſche Geſtaltung der internationalen Beziehungen wird nicht allein von ſeinem juriſtiſchen Gehalt, ſondern in erſter Linie davon abhängen, was die Regierungen und die Völker ſelbſt aus ihm machen. Wenn die Regierungen und die Völker in ſich den Geiſt lebendig erhalten, von dem an jenem denk⸗ würdigen 27. Auguſt die Feier in Paris getragen wurde, dann wird die Geſchichte dereinſt in dieſem Tage einen Wendepunkt in der Entwicklung der Völker „Graf Zeypelins'“ erblicken können. Der Rhythmus unſeres heutigen Lebens iſt haſtiger, als er zu einer früheren Zeit war. Noch leichter als ſonſt gehen die Stimmungen feierlicher Feſte und die an ihnen aufleuchtende klare Einſicht wieder verloren im Drange der Geſchäfte des Tages. Der 27. Auguſt ſollte aber ein Ge den k⸗ tag ſein, der, wie dies noch bei keinem anderen Ereignis des politiſchen Lebens möglich war, alle Völker in dem Be⸗ wußtſein ihres gemeinſamen Intereſſes an der Erhaltung eines gerechten Friedens vereint.“ Amerikafahrt Kommende Nacht Ankunft in Lakehurſt s El Paſo, 27. Aug.[United Preß.)„Graf Zeppelin“ überflog um 7 Uhr nachmittags weſtamerikaniſcher Zeit(3 Uhr Mittwoch morgens Mz.), begleitet von einem Flugzeug⸗ geſchwader mit einer Geſchwindigkeit von ungefähr 80 Stundenkilometer die Stadt El Paſo. Eckener teilte durch Funkſpruch an die hieſige Handels⸗ kammer mit, daß er den ganzen Tag mit Gegen winden zu kämpfen gehabt habe, jetzt ſeien aber die Wetterverhältniſſe zufriedenſtellend. Von Los Angeles bis El Paſo habe das Luftſchiff eine Durchſchnittsgeſchwindigkeit von etwa 80 Km. gemacht. Er hoffe aber bei den zu erwartenden günſtigen Luftverhältniſſen die Geſchwindigkeit erhöhen zu können. Nachdem das Luftſchiff einige Minuten über der Stadt ge⸗ kreuzt hatte, ſetzte es ſeine Fahrt in ſüdöſtlicher Richtung fort. Von El Paſo gab Eckener auch nach Friedrichshafen die Nachricht, daß er in Lakehurſt vorausſichtlich am Mittwochſpät nachts ankommen und Samstag oder Sonntag morgen von dort zur Heimreiſe nach Deutſchland aufſteigen werde. Um 10 Uhr 10 nachmittags(Mittwoch 5 gens Mz.) überflog der Zeppelin die Or E Uhr 10 mor⸗ — n 2 Dee 2 Was will die öfterreichiſche Heimwehr? Der Bundesführer der öſterreichiſchen Heimatſchutzver⸗ bände, Dr. Steidle, äußerte ſich vor Preſſevertretern in Wien über die Pläne der Heimwehr in höchſt bemer⸗ kenswerter Weiſe. Darnach wolle die Heimwehr eine Reform der öſterreichiſchen Bundesverfaſſung herbeiführen, was nur durch eine grundlegende Aenderung des Syſtems verwirklicht werden könnte.„Den Zeitpunkt für unſere Aktion werden wir beſtimmen. Der Charakter derſelben wird von dem Widerſtand abhängen, den die Marxiſten uns entgegenſetzen. Treten ſie nicht freiwillig ab, ſo werden wir ſie zwingen. Wir ſind ſoweit, daß wir ſagen können, wir haben die volle Hand⸗ lungsfreiheit erreicht.“ Dr. Steidle erklärte weiter, daß im letzten Miniſterrat Bundeskanzler Streeruwitz ein allgemeines Aufmarſch⸗ verbot vorgeſchlagen habe. Er ſei aber mit dem Vorſchlag nicht durchgedrungen, da die Mehrzahl der Landeshauptleute nicht gewillt ſind, der Heimwehrbewegung Schwierigkeiten zu bereiten. Auf die Frage, wie er die Lage der Regierung Streeru⸗ witz beurteile, erwiderte Dr. Steidle wörtlich: „Ich erinnere an 1922 und an die Demiſſion des Mini⸗ ſteriums Facta in Italien vor dem Marſch Muſſolinis nach Rom. Dieſer Vergleich läßt ſich freilich nicht ganz auf die öſterreichiſchen Verhältniſſe übertragen. Gewiſſe Analogien ſind aber gegeben, und es iſt bezeichnend, daß in Wien das Kabinett Streeruwitz vielfach das Miniſterium Facta genannt wird.“ Ilugzeugabſtürze — Prag, 28. Aug. Bei den in der Nähe von Kreaſier ſtattfindenden tſchechiſchen Manövern ſtürzten drei Militär⸗ flugzeuge ab. Zwei Piloten wurden ſchwer verletzt, ein dritter getötet. — Boſton, 28. Aug. Kurz vor der Landung ſtürzte ein am Luftderby Philadelphia Cleveland beteiligtes Flugzeug aus etwa 250 Meter Höhe ab. Der Ptlot und ein Paſſagier wurden getötet, eine mitfiegende Dame ſchwer verletzt. Vier Todesopfer eines Flugzeugabſturzes — Newyork, 28. Aug. Aſſociated Preß meldet aus Cochabamba(Bolivien]: Ein von dem deutſchen Flieger Arthur Schneider geſtenertes Junkersflugzeng ſtürzte ab, fiel auf einen Straßenbahndraht und verbrannte. Der Führer, der Mechaniker und zwei Paſſagiere wurden getötet. Zur Flugzeugkataſtrophe bei Schlüchtern Aus Schlüchtern, 27. Auguſt, wird uns gemeldet: Die Unkerſuchung der Urſache des ſchweren Flugzeug⸗ unglücks. die von der Flugpolizei und der Lufthanſa aus Frankfurt geführt wurde, hat zu dem Ergebnis geführt, daß, wie man von vornherein annahm, der Pilot im ſtarken Nebel die Orientierung verloren hat und ſein Flugzeug direkt in die Buchen auf der Höhe des Landrückens hineinſteuerte. Der Landrücken erhebt ſich 500 Meter über dem Meeresſpiegel und bildet die Waſſerſcheide zwiſchen Rhein und Weſer, während das der Unfallſtelle nächſtliegende Dorf Em im Tale liegt. Gegen die Mittagszeit lag der dichte Ne⸗ bel nicht mehr in den Tälern, ſondern auf den Höhen. Das Flugzeug kam von Frankfurt her ſchon verhältnismäßig tief angeflogen, und als es auf dem Bergrücken in die Nebelſchicht ſtieß, bog der Pilot wieder um und machte drei oder vier Schleifen nach rückwärts, um dann aber der beobachtenden Be⸗ völkerung des Dorfes ſchnell aus dem Geſichtskreis zu ent⸗ ſchwinden. Einige Augenblicke ſpäter war aber ſchon das Un⸗ glück geſchehen. Großfeuer in einem Pariſer Obdachloſen⸗Keller V Paris, 28. Auguſt.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Geſtern abend um 49 Uhr brach in den Kellerräumen der gro⸗ ßen Pariſer Zentralhallen Feuer aus, das in den dort auf⸗ geſtapelten Holzkiſten und anderem Packmaterial reichlich Nahrung fand und bald einen ungeheuren Umfang annahm. Da jede Nacht eine Anzahl Obdachloſer heimlich in dieſe Keller ſchleicht und dort geduldet wird, fürchtet man, daß einige dieſer Unglücklichen in den Flammen umgekommen ſind, umſo mehr als zahlreiche Zuſchauer behaupten, verzwei⸗ felte Hilferufe aus den Flammen gehört zu haben. Die Polizei nimmt an, daß durch die Unvorſichtigkeit eines ſolchen Obdachloſen, der auf ſeinem Strohlager ſeine Pfeife rauchte, die Feuersbrunſt entſtanden iſt. Der Brand konnte erſt lange nach Mitternacht gelöſcht werden. Ortſchaft Wink in Texas, ungefähr 100 Km. öſtlich von El Paſo. Um 11 Uhr nächmittags(6 Uhr morgens Mg.) Carslbad in Texas und um 11 Uhr 25 Midland in Texas mit einer Stundengeſchwin⸗ digkeit von 90 Km. Fortſill(Oklahoma), 28. Auguſt.(United Preß.) Die hieſige Militärfunkſtation fing einen Funkſpruch Eckeners auf, in dem er mitteilt, daß„Graf Zeppelin“ nach Norden ab⸗ gebogen ſei und an der Grenze zwiſchen Texas und Neumexikoentlang fliege, um ein Sturmzentrum zu vermeiden, das über Texas herrſcht. Um 37 Uhr Mitt⸗ woch früh Mozz befand ſich das Luftſchiff in Richtung auf Clovis in Neumexiko unterwegs. Lakehurſt in Erwartung Waſhington, 28. Aug.(United Preß.) Zur Begrüßung des Zeppelins auf dem Flugplatz von Lakehurſt iſt vom ame⸗ rikaniſchen Marineamt der Konteradmiral Julian L. Latimer beſtimmt worden. Von der deutſchen Regie⸗ rung werden der ſich gerade in Amerika befindliche Staats⸗ ſekretär Meißner und die Mitglieder der deutſchen Bot⸗ ſchaft den ankommenden Zeppelin begrüßen. SS Vadiſche Politik § 25 der basdiſchen Verfaſſung Im Hinblick auf die Landtagswahlen im Herbſt war in einem Teil der Preſſe ein Streit über die Auslegung des § 25 der badiſchen Verfaſſung entſtanden. Die eine Seite vertrat die Meinung, daß eine Partei oder Wählergruppe nur dann einen Abgeordnetenſitz im Landtag erlangen könne, wenn ſie wenigſtens in einem Wahlbezirk mindeſtens 10 000 Stimmen erhält. Dieſe Auslegung wurde von der Gegenſeite lebhaft beſtritten, u. a, auch durch einen Aufſatz des Ober⸗ bürgermeiſters i. R. Stegriſt, der das Staatsminiſterium zur alsbaldigen Stellungnahme aufforderte. Wie nun dem „Karlsruher Tagblatt“ mitgeteilt wird, glaubt das Staat s⸗ miniſterium von einer öffentlichen Erklärung abſehen zu ſollen. Dagegen hat es dem genannten Blatt zufolge der Volksrechtspartei eine Antwort erteilt, dahingehend: „Das Staatsminiſterium ſteht, obwohl nicht verkannt werden kann, daß der Wortlaut des Art. 25 der badiſchen Verfaſſung die von Ihnen erwähnte und bekämpfte Aus⸗ legung zuläßt, im Hinblick auf die Entſtehungsgeſchichte des Ark. 25 auf dem Standpunkt, daß auch die Stimmen von Par⸗ teien oder Wählergruppen, die in keinem der Wahlkreise die Mindeſtzahl von 10000 Stimmen auf ſich vereinigen können, durch das ganze Land durchzuzählen und damit für dieſe Partei oder Wählergruppe zu verwerten waren. Dieſer Standpunkt wird beſonders angeſichts der durch das Geſetz zur vierten Aenderung des Landtagswahlgeſetzes vom 1. Juli 1927 geſchaffenen Rechtslage aufrecht erhalten. Nach den Verhandlungen des Landtags aus Anlaß der Aenderung des Wahlgeſetzes deckt ſich dieſe Auffaſſung der Regierung auch mit der des Landtags.“ Letzte Meldungen Die Beiſetzung Liman v. Sanders — Darmſtadt, 27. Aug. Auf dem Friedhof an der Nieder⸗ Ramſtädter Straße fand am Dienstag nachmittag unter Be⸗ teiligung vnd etwa 2000 Perſonen, darunter Abordnungen der Regiments⸗ und Kriegervereine mit Fahnen, die Bei⸗ ſetzung des verſtorbenen Generals der Kavallerie und wirk⸗ lichen Marſchalls Liman von Sanders ſtatt. Nach einer kurzen Trauerfeier in der Friedhofkapelle bewegte ſich der Trauerzug nach der Erbgruft der Familie Lim an. Hier gedachte zunächſt der Geiſtliche in ergreifenden Worten des verdienſtvollen Lebens Liman von Sanders', Die Bedeutung des Verſtorbenen um das Vaterland würdigten die ehemaligen Kommandeure der Leibdragoner, v. Hagen, und der Leib⸗ gardiſten, v. Weſterweller. Es folgte eine ganze Reihe von Kranzniederlegungen, u. a. für den ehemaligen Groß⸗ herzog. eee Bluttat eines Eiferfüchtigen — Erfurt, 27. Aug. In Battgendorf(Provinz Sach⸗ ſen, Kreis Weißenſee) erſchlug heute vormittag die Landwirts⸗ ehefrau Dittmar mit einer Axt die im gleichen Hauſe wohnende Frau Bach. Der Grund zur Tat iſt Eiferſucht. Die Raſende ſchleppte ihr Opfer in die Scheune, warf die bewußt⸗ loſe Frau Bach in die Spreu und verſtopfte ihr den Mund mit einem Tuch. Dann lief ſie zum Haus zurück, verbrannte 1000% Papiergeld und erhängte ſich. Frau Bach gelang es, ſich bemerkbar zu machen. Sie wurde in äußerſt bedenklichem Zuſtand ins Krankenhaus zu Kölleda eingeliefert. Drei Todesopfer durch Gasvergiftung — Remſcheid, 27. Aug. Beim gewaltſamen Eindringen in die Wohnung einer Witwe in der Wilhelmſtraße bot ſich den Hausbewohnern, die durch ſtarken Gasgeruch beunruhigt waren, ein ſchrecklicher Anblick. In ihren Betten fand man die Frau mitihren beiden Töchtern im Alter von 13 und 19. Jahren tot vor. Der Raum war dicht mit Gas gefüllt, das aus der Leitung des Gasherdes ſtrömte, deſſen Schlauch ſich während der Nacht gelöſt hatte. Die Wieder⸗ belebungsverſuche waren in allen drei Fällen erfolglos. Fürſorgeſtatiſtik — Berlin, 28. Aug. Die neue Fürſorgeſtatiſtik für das Rechnungsjahr 1927 ergibt, daß in dieſem Berichtsjahr 2% Millionen Perſonen von den zuſtändigen Behör⸗ den laufend unterſtützt wurden. In 21 Millionen Fällen wurden einmalige Unterſtützungen gewährt. Die Geſamtausgaben von über einer Milliarde Mark ergeben für den Kopf der Bevölkerung im Reichs durchſchnitt 16,44 Mark. Wr 3 e E e Seltene uon 3 * eee enen un n er⸗ 2 Mittwoch, den 28. Auguſt 1929 4 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 396 5 Vor uns liegt ein 22 Folio⸗Schreibmaſchinenſeiten ſtarker Schriftſatz, der geſtern in unſere Hände gelangte. Das Begleit⸗ ſchreiben iſt von den Bevollmächtigten des Herrn Karl Ehrath, den R. A. Dr. O. Metzger und Dr. E. Reb⸗ ſtein⸗Metzger, unterzeichnet. Darin wird mitgeteilt, daß Herr Ehrath gezwungen iſt, den i Reſtaurationsbetrieb des Roſengartens auf Ende Auguſt zu ſchließen. i Herr Ehrath lege Wert darauf, daß die Preſſe eingehend und objektiv über den ganzen Verlauf der Angelegenheit unter⸗ richtet ſei. In der Einleitung zu dem Schriftſatz wird aus⸗ geführt: Auf Wunſch der Stadt Mannheim hat Herr Karl Ehrath im Mai 1928 die Bewirtſchaftung des Roſengartens wieder übernommen. Es haben ſich alsbald Umſtände ergeben, die das Verlangen einer Minderung des Pa ch t⸗ zinſes berechtigten. Später kam der kataſtrophale Ausfall der geſellſchaftlichen Veranſtaltun⸗ gen im Winter 1928/9 hinzu. Durch die im Juni 1929 er⸗ folgte Eröffnung des wirtſchaftlich der Stadt gehörigen Palaſthotels Mannheimer Hof iſt der Reſtaura⸗ tionsbetrieb des Roſengartens vollends lahmgelegt wor⸗ den, ſo daß der Betrieb von Pächter Ehrath nur noch unter dauernden eigenen Verluſten aufrecht erhalten werden kann. Seit langen Monaten ſchweben daher Verhand⸗ lungen, die wir als die Bevollmächtigten des Herrn Ehrath mit der Stadtverwaltung geführt haben. Im Juli endlich ſchienen die Verhandlungen zum endgültigen Abſchluß zu kommen. Es war eine gütliche Verſtändigung auf der Baſis vorgeſehen, daß das Pachtverhältnis mit Herrn Ehrath auf Ende Juli 1929 gelöſt werden ſollte. Die Stadt ſollte Inventar und Waren vorräte über⸗ nehmen und Herrn Ehrath einen Nachlaß an der nach den urſprünglichen Pachtbedingungen errechneten Pacht ge⸗ währen. Der Roſengartenausſchuß hatte dieſe Löſung ſelbſt vorgeſchlagen und das Zuſtandekommen der Vereinbarung erſchien als geſichert, ſo daß auf Wunſch der Stadtverwaltung ſeitens des Pächters bereits die Kündigungen des Perſonals ausgeſprochen wurden. Da hat wider alles Erwarten der Stadtrat ſeine Zuſtimmung ver⸗ ſagt und der Roſengartenausſchuß ſelbſt hat darauf⸗ hin ſeine eigene Stellungnahme völlig geändert und jede gütliche VBerſtändigung abgelehnt, ſo daß nun die ordentlichen Gerichte, wo die Angelegenheit bereits anhängig iſt, zu entſcheiden haben, falls nicht vorher doch noch eine gütliche Verſtändigung möglich iſt, was doch ſicher im Intereſſe der Allgemeinheit und im Intereſſe der Stadt als der Eigentümerin der Wirtſchaftsbetriebe gelegen wäre. Aus den nun folgenden aktenmäßigen Darlegungen greifen wir zur Orientierung zunächſt heraus, daß nach den Pachtbedingungen der Pächter unter eigener Leitung und ohne an anderen Wirtſchaftsbetrieben beteiligt zu ſein, einen „ununterbrochenen, regelmäßigen, erſtklaſſigen Wirtſchafts⸗ betrieb“ führen muß, wozu er ſelbſt Inventar zu ſtellen hat. An Wein dürfen lediglich die ſtädtiſchen Regieweine zu den vorgeſchriebenen Preiſen abgegeben werden. Im Gegenſatz zur früheren Pachtzeit— Herr Ehrath war ſchon einmal Pächter vom 1. Juli 1921 bis 22. September 1926— wo ein feſter Betrag als Pachtzins vereinbart war, wurde diesmal ein Betrag von 5 Proz. des Rohumſatzes als Pachtzins feſtgelegt. Hierbei war man als ſelbſtverſtänd⸗ lich davon ausgegangen, daß der Umſatz ſich im ungefähren Rahmen der früheren Zeit halten würde, wobei der Prozent⸗ ſatz angemeſſen wäre. Mit der Bewirtſchaftung des Roſengartens ſteht es nun aber ſo, daß die Tages reſtau⸗ ration im Jahresdurchſchnitt genommen finanziell eben herauskommen kann, in der ſtillen Sommerzeit iſt es ein Zuſchußbetrie b. Der Aus⸗ gleich hierfür und der Gewinn des Wirtes ergibt ſich aus den Einnahmen der größeren geſellſchaftlichen Veranſtaltungen in der Winterſaiſon, insbeſondere bei den Maskenbällen. Des weiteren war bei Abſchluß des Pachtvertrages ſelbſtverſtändlich Vorausſetzung, daß der Roſengarten das einzige ſtädtiſche Reſtaurant dieſer Art war, und daß eigentlich nur hier feſtliche Veranſtaltungen ſtattfinden konnten. Der Roſengarten wurde für den Pächter zu einem ausgeſprochenen Verluſtbetrieb. Räumlichkeiten und Inventar waren bei der Ueber⸗ nahme in ſchlechteſtem Zuſtande, verſchmutzt und beſchädigt. Mit vermehrten Arbeitskräften, mit den ſchärfſten Reinigungsmitteln und in intenſivſter Arbeit mußte alles wieder allmählich in den Zuſtand verſetzt werden, wie es für ein Reſtaurant dieſer Art notwendig war. Für etwa 30 000 Mk. hat Herr Ehrath Wäſche, Silber und ſonſtiges In⸗ ventar zu dem übernommenen Beſtande neu hinzuerworben. Ein Teil dieſer Anſchaffung erfolgte extra im Hinblick auf das Feſt der Handelskammer und in der Erwartung, daß es zu weiteren großen Feſtlichkeiten benötigt werde. Herr Ehrath hat darum gebeten, daß man mit Rückſicht hierauf den Pacht⸗ zins erſt für die Zeit von 1. Juli ab erheben ſollte. Stadt hat dies abgelehnt. Die weiteren Ausführungen kommen alsdann auf die Ratten⸗ und Ungezieferplage zu ſprechen, die erſt nach längerer Zeit beſeitigt werden konnte. Mit Rückſicht auf die unvorhergeſehenen Aufwendungen, die Herr Ehrath zu machen hatte, wurde um Pachtnachlaß bis zum 30. September 1928 gebeten. Die Stadt lehnte dieſe Bitte ab und klagte im November den nach den Pachtbeſtimmungen errechneten Pachtzins ein. In der letzten Winterſaiſon hat ſich gezeigt, daß im Gegenſatz zu den früheren Jahren nur ganz wenige geſellſchaftliche Veranſtaltungen im Roſengarten ſtattfanden, und daß ſelbſt dieſe wirtſchaftlich ein durchaus negatives Er⸗ gebnis für den Wirt brachten. Schuld daran waren— ab⸗ geſehen von der Wirtſchaftslage— die viel zu teueren Preiſe der Stadt, und zwar ſowohl die Gebühren und ſonſtigen Vergütungen für Ueberlaſſung der Räumlichkeiten wie auch die vorgeſchriebenen Weinpreiſe. Ein charakteriſtiſches Beiſpiel bietet die Aeußerung des Vorſtandes des Vereins Liederkranz, daß dieſer Verein früher immer gerne zu Herrn Ehrath in den Roſengarten gekommen ſei und dies auch in dieſem Jahre wieder gerne ſo gehalten hätte, daß es ihnen aber durch das Verhalten der Stadt unmöglich ſei. Geradezu kataſtrophal war der Ausfall der Maskenbälle Die Umſatzziffern betrugen die Hälfte bis ein Drittel der früheren Normaljahre und nur ein Viertel des Jahres 1925. Damit aber war die Grundlage des Pachtverhältniſſes und der Pachtzinsbeſtimmung erſchüttert. Im Februar und März ſind die Bevollmächtigten an die Stadt herangetreten, um eine den völlig veränderten Verhältniſſen angepaßte Er⸗ mäßigung des Pachtzinſes zu erreichen. Das Einzige, wozu ſich die Stadt ſchließlich verſtehen wollte, war ein ein mali⸗ ger Nachlaß von 5000 /, unter der ausdrücklichen Be⸗ dingung, daß der Pachtzins umgehend bezahlt werde, gewährt wurde. Inzwiſchen nahte drohend ein weiteres Moment heran, das bei Abſchluß des Pachtvertrages gar nicht vorherzuſehen war, nämlich die Eröffnung des Palaſthotels Mannheimer Hof, das als ſchärfſte Konkurrenz gegen den veralteten Roſengarten betrieben wurde. Man ſchreckte nicht einmal vor unglaublicher Preisunter⸗ bietung zurück, die als zu teuer im Publikum und auch in der Preſſe beanſtandeten Weinpreiſe des Roſengartens beließ aber die Stadt. Der Pächter wurde auf den Sommer 1929 vertröſtet, der, dank des Entgegenkommens der Stadt in der Terraſſenangelegenheit, günſtige Ausſichten eröffnen würde. Wie verhielt es ſich damit? Der Inhaber einer hie⸗ ſigen Brauerei wollte auf ſeine Koſten vor dem Roſen⸗ gartenreſtaurant eine Terraſſe errichten zur geſteigerten Bewirtſchaftung im Sommer, eine Sache, die zweifellos aus⸗ ſichtspvoll war. Der Roſengartenausſchuß hat die Genehmi⸗ gung verſagt. Nichts beleuchtet greller die Situation, als I d Die der Ausſpruch eines Mitgliedes im Ausſchuß zur Begründung arum geht der Püchter des Noſengarten⸗Neſtaurants? der Ablehnung, man könne doch dem Stadthotel nicht auf ſolche Weiſe Konkurrenz machen! Ende Mai kamen die Verhandlungen in ein anderes Stadium. Durch die Stadt wurde angeregt, ob nicht die Löſung des ganzen Fragenkomplexes auf der Baſis zu erreichen ſei, daß das Pachtverhältnis alsbald aufgelöſt und ein Nachlaß auf dis vertragsmäßig errechnete Pacht gewährt werden ſolle. Unterm 26. Juni 1929 wurde Herrn Ehrath brieflich mitgeteilt, daß der Roſengartenausſchuß beſchloſſen habe, folgendes Ange⸗ bot zu machen: 1. Das Pacht verhältnis wird auf 31. Juli 1929 im gegenſeitigen Einverſtändnis gelöſt. 2. Auf die nach dem Vertrag zu zahlenden Pachtbeträge werden folgende Nachläſſe gewährt: a) für die Zeit vom 12. Mai 1928 bis 31. März 1929 zu⸗ ſammen 5000 /, b) für die Zeit vom 1. April 1929 bis 31. Juli 1929 ein Nachlaß von 50 v. H. 3. Das im Eigentum des Pächters Ehrath ſtehende Inventar wird zu ſeinem gegenwärtigen Wert von der Stadt bezw. vom Nachfolger Ehraths übernommen. Herr Ehrath hat eine Aufſtellung der zu übernehmenden Gegen⸗ ſtände mit Wertangabe vorzulegen. Die Rechnungsbelege über die Anſchaffung der Gegenſtände ſind beizufügen. Das Rechnungsamt wird dieſe Aufſtellung unter Beizug eines Sachverſtändigen prüfen. Das Gleiche gilt ſinngemäß für die Warenvorröte. 4. Herr Ehrath wird von den Verbindlichkeiten aus dem noch laufenden Sektlieferungsvertrag befreit. 5. Sämtlichen Angeſtellten des Reſtaurants iſt das Dienſt verhältnis auf 31. Juli 1929 bezw. bet Angeſtellten mit vierteljährlicher Kündigung auf 30. Sep⸗ tember 1929 zu kündigen. Bei letzteren Angeſtellten über⸗ nimmt die Stadt die Verbindlichkeiten des Herrn Ehrath für die Zeit nach dem 31. Juli 1929. Dieſes Angebot hat Herr Ehrath angenommen mit der Abänderung, daß der Preis für das zu übernehmende Inventar und die Warenvorräte ziffernmäßig feſt⸗ gelegt werden ſolle. Schließlich kam man am 15. Juli zu der Einigung, daß das Inventar zu 41000/ übernommen und die vorhandenen Warenvorräte bei Beendigung des Pachtverhältniſſes feſtgeſtellt und zu den Fakturenpreiſen übernommen werden ſollten. Der Stadtrat hat dieſe Eint⸗ gung nicht genehmigt. Aber auch der Roſengarten⸗ ausſchuß hat in ſeiner Sitzung vom 30. Juli den eigenen Vorſchlag völlig fallen laſſen und die von Herrn Ehrath ge⸗ ſchuldeten Pachtbeträge angefordert und zwar 1. den „bis zum 1. März 1929 rückſtändigen Pachtbetrag in Höhe von 13 602,25 /, abzüglich der guttatsweiſe durch Beſchluß des Roſengartenausſchuſſes am 26. März 1929, unter der Be⸗ dingung, daß der Reſtbetrag ſofort bezahlt wird, erlaſſenen 5000/ 8 602,35 /, 2. den für die Zeit vom 1. April bis 30. Juni 1929 zu zahlenden Pachtzins in Höhe von 3135,68. Eine Entſcheidung des Stadtrats, um die von Herrn Ehrath erſucht wurde, iſt mit der Bemerkung abgelehnt worden, daß kein Anlaß hierzu beſtehe, da der Beſchluß des Roſengarten⸗ ausſchuſſes den Abſichten des Stadtrats entſpreche. Was ſagt Dr. Cahn-Garnier zu dteſer Flucht in die Oeffentlichkeit? Wir haben, um nicht eine Partei einſeitig zum Wort kommen zu laſſen, den Beigeordneten Dr. Cahn⸗ Garnier, den Referenten des Roſengartens, aufgeſucht und ihn zur Meinungsäußerung aufgefordert. Deshalb nehmen wir erſt heute zu der Angelegenheit Stellung. Herrn Ehrath iſt, ſo wurde uns bei der Unterredung mitgeteilt, am 28. Auguſt auf 1. September gekündigt worden. Bis zur Stunde iſt noch kein Pfennig Pacht bezahlt worden. Wenn in dem Rechtfertigungs⸗Schriftſatz behauptet werde, daß Herr Ehrath ſtark gedrängt worden wäre, den Roſengarten raſcheſtens zu übernehmen, ſo ſei demgegenüber feſtzuſtellen, Hundert Mark Reiſegeld Von Erich Iſſer „ und dieſer Doktor Spieß wie er ſich wieder aufbläht.. Dieſer veritable Komparativ ſeines Namens Können Sie ſich einen vollkommeneren Spießer vorſtellen als ihn? Und dazu die junge, entzückende, lebensluſtige Frau Charlotte. Man faßt ſich an den Kopf, wie ſie es neben dieſem gräßlichen und pedantiſchen Schwätzer aushält... Hören Sie nur.. gerade ſchwätzt er wieder vom„Glück der Ehe“..“ Am Ecktiſche drüben führte Dr. Spietz wirklich das große Wort.„Ehenot.. Zunahme der Scheidungen.. Die Gefahr des Alltags.. ich lache nur, wenn Ihr mir damit kommt. Die Ehe iſt eine Kunſt, die gelernt ſein will. Aber wer ihr Meiſter iſt, der hat ſein Glück ſicher.“ Er lächelte ſelbſtgefällig. Er wußte, ja, man beneidete ihn um die ſchöne, um mehr als zwanzig Jahre jüngere Charlotte. „Na, wollen Sie uns nicht mal Ihr geheimnisvolles„Re⸗ zept“ verraten? Hier ſitzen lauter hoffnungslos verheiratete Leute, alſo alles gelehrige Schüler!“. Spieß lächelte geſchmeichelt und ſagte:„Nichts einfacher als das. Die ganze Formel lautet in drei Worten: Keine Ehe ohne Ferien. Na ja, ſchon unſer großer Moltke hat das ja ſo richtig erkannt: Getrennt marſchieren, nicht wahr? Ich für meine Perſon bin ſchon während der Hochzeitsreiſe darauf ge⸗ kommen: Reiſen macht ein Ehepaar am beſten jeweils ſolo. Denn erſtens mal gibt es für beide Teile unterwegs, wo ſie auf ſo engen Raum angewieſen ſind, immer beieinander, immer in der Gefahr alltäglicher Reibungen... was hab ich ſagen wollen? Ja, richtig: gibt es andauernd Konfliktſtoffe. Man will dem Alltag, wie es ſo ſchön heißt,„entrinnen“ und iſt ihm viel hoffnungsloſer ausgeliefert als zu Hauſe. Gewiß, Hochzeitsreiſen ſind ganz ſchön, aber ich, Dr. Spieß, behaupte, daß in vielen Fällen gerade die zweiſamen Flitterwochen den Keim zur Scheidung legen „Das iſt ebenſo richtig wie die Theſe, am Tage der Geburt eines Menſchen beginne bereits ſeine Agonte!“ unterbrach einer der Herren. 5 l „Laſſen Sie mich ausreden, bitte. Erſtens hatte ich geſagt. Und zweitens kann eine Frau nur in Abweſenheit ihres Man⸗ nes richtig den Wert des Geldes erkennen lernen. Wenn ich an meine Hochzeitsreiſe denke: Immer in die beſten Lokale, im Theater nur Erſter⸗Rang⸗Loge, und ohne Auto ging! bel Lottchen nu mal nicht. Ich bin dafür, mehr mit den Augen zu genießen, ſie ſchwärmt für ausgiebigen Konſum. Kaviarbrötchen beim Morgenbummel, zur Veſper Eisſchoko⸗ lade... was weiß ich. Schön, hab ich Lottchen geſagt, das nächſtemal führſt Du die Reiſekaſſe. Wirſt ſehen, wie weit Du damit kommſt. Sie ſchaut mich erſtaunt an: Ich denke, ich hab einen reichen Mann geheiratet?„Gewiß“, erwidere ich.„Aber ich denk: aus Liebe?“ Ihr könnt ruhig lächeln. Lottchen hat mich aus Liebe geheiratet. Gibt es glücklichere Leute als uns?“ „Aber ich habe mir ſchon im erſten Ehejahr gedacht: Du mußt ſte erziehen. Und als es dann mal eine kleine Kriſis gab, da hab ich ihr geſagt: Fahr mal ein bißchen weg, lüfte Dich tüchtig aus, es wird Dir ganz gut tun, mich mal nicht immer zu ſehen. Da haſt du 100 Mark. Das wird für'ne gute Woche in Tirol reichen.“ „Für ne Woche, Herr Doktor..“ „Ich komm länger damit aus, Lottchen. d nun Lottchen war nach vier Tagen wieder da. Ihr könnt Euch denken, wie ſelig ich war. Es gibt doch nichts Schöneres als ſolche kurzen Trennungen. Weil's eben nichts Schöneres gibt als das Wiederſehen.“ Dr. Spieß ſetzte ein Lächeln der Zufriedenheit auf. Er ſah ſatt und ſorgenlos aus und ſchaute im Kreiſe um, ob man ihn auch gebührend bewunderte.„Mit Frauen muß man um⸗ gehen können Tja tja tja tja. tja.“ meckerte er. „So habe ich denn Lottchen erzogen. Hundert Mark Reiſe⸗ geld für jede Ausſpannung.. Es iſt meine feſte Taxe ge⸗ blieben. Und Lottchen lernte, ſich damit zu beſcheiden. Ohhh. als ſte im vorigen Jahre nach Garmiſch fuhr, reichte ſie mehr als eine volle Woche mit ihrer Reiſekaſſe. Und wie be⸗ geiſtert ſie ſchrieb. Ich hatte ihr geſagt: Eine Frau, eine ſchöne Frau wie Du kann ganz ſparſam leben unterwegs. Macht ſich nicht jeder ein Vergnügen daraus, eine ſchöne Frau frei⸗ zuhalten? Etwa nicht? Wer läßt eine Dame zahlen?? Na alſo! Lottchen war der Mittelpunkt in ihrem Hotel. Sie ſchrieb von Autofahrten, ſie ſchwärmte, wie wundervoll ſie ſich „ausgetanzt“ habe. Ich bin ja natürlich Nichttänzer. Selbſt⸗ flüſternd. Kinder, ich ſag Euch, ſie war die entzückendſte, ge⸗ horſamſte, zufriedenſte Frau, als ſie heimgekehrt war. Ich hatte einen Engel für 100 Mark Reiſegeld. Und jetzt...“ „Wo iſt ſie jetzt?“ unterbrach einer der Zuhörer.„Iſt ſie wieder verreiſt...“ „Gewiß. Wieder mit 100 Mark. Der ganze Garmiſcher Kreis hat ſich in dieſen Tagen am Lido getroffen. Lottchen iſt ſeit vierzehn Tagen unten. Sie iſt eine wahre Künſtlerin im Sparen geworden! Ich bitt Euch? Vierzehn Tage Stdo mit einhundert Mark?“ Die Herren waren ſprachlos. „Na habt Ihr jetzt mein Rezept? Habt Ihr begriffen“ Dr. Spieß erhob ſich und ging hinaus. Tänzelnd und leicht. Er lächelte noch immer. So zufrieden war er mit ſich E Lange kam der Gotte Lottchens nimmer in den Klub. Das Leben bringt allerlei Abhaltung. Denn „Haben Sie auch gehört, daß Spießens ſich ſcheiden laſſen?“ „Das Muſterehepaar?“ „Was Sie nicht ſagen? Trotz des unfehlbaren Rezepts?? „Und der Ausſpannungsfahrten mit 100 Mark Reiſegeld?“ „. ja mei, das iſt ja grad: Am Lido ſoll Frau Lottchen vier Wochen geblieben ſein. Mit ihren hundert Mark. Aber bald darauf, da wollte ſie nach Aegypten. Wieder mit einem blauen Lappen. Und von dort. da iſt ſte überhaupt nimmer heimgekommen „Mit einem Vermögen von einhundert Reichsmark.“ „Was wollt Ihr. Zwei— Hörner ſind gut bezahlt damit.“ Seſlelle Zeile ee 4. Seite. Nr. 396 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 28. Auguſt 1920 daß Herr Ehrath ſich ſchon zu einer Zeit angeboten habe, als der Vorgänger Wagner noch feſt im Sattel ſaß. Eine Mei⸗ nungsverſchiedenheit zwiſchen Stadtrat und Roſen⸗ garten⸗Ausſchuß habe niemals beſtanden. Der Stadtrat habe die Einigung mit Ehrath abgelehnt, weil er die Abfin⸗ dung für die Abtretung des Inventars für zu hoch hielt. Auf die Konkurrenz, die dem Roſengarten durch das Palaſthotel erwachſen werde, ſei Herr Ehrath von Anfang an zur Genüge aufmerkſam gemacht worden. Herr Ehrath habe verlangt, daß die Stundung der Pacht bis 31. März 1930 erfolge und das Reſtaurant den kommenden Winter hindurch pachtfrei ſei. Auf dieſe Forderungen habe der Stadtrat nicht eingehen können. Was wird nun mit dem Reſtaurationsbetrieb des Roſengartens? Mau will wieder einen Pächter ſuchen. Bis er ge⸗ funden iſt, ſoll bei Veranſtaltungen im Roſengarten ein kaltes Büfett aufgeſtellt und Bier ausgeſchänkt werden. Das kann vom Palaſthotel aus erfolgen. Auch große Eſſen, wie z. B. das anläßlich des Parteitages der Deutſchen Volkspartei, werden im Nibelungenſaal in der Interimszeit ſtattfinden können. 8 Wir behalten uns vor, zu der für die Stadtverwaltung recht peinlichen Angelegenheit noch eingehender Stellung zu nehmen. Heute beſchränken wir uns darauf, unſer Bedauern darüber auszuſprechen, daß es nicht möglich war, im Inter⸗ eſſe beider Teile zu einer gütlichen Einigung zu ge⸗ langen. Herr Ehrath hat ja auf dieſe Einigung bis zum letzten Augenblick gehofft. Soviel iſt ſicher, daß die Voraus⸗ ſetzungen, unter denen Herr Ehrath den Reſtaurations⸗ betrieb des Roſengartens zum zweitenmale übernommen hat, in keiner Weiſe in Erfüllung gegangen ſind. Daran waren zumteil die Zeitverhältniſſe ſchuld, zu einem erheblichen Teile aber auch die Stadtverwaltung, die es nicht verſtanden hat, die Maskenbälle zu der Geldquelle zu geſtalten, die ſie früher waren. Dazu kam aber auch noch die unzeitgemäße Preis⸗ politik bei der Vermietung der Roſengartenſäle, die leider viel zu ſpät einer Reviſion unterzogen wurde. Sch. Skästiſche Nachrichten Tagung des Deutſchen Vereins für Schulgeſundheitspflege Am 19., 20. und 21. September findet in Mannheim die 24. Jahresverſammlung des Deutſchen Vereins für Schulgeſundheitspflege ſtatt. Das Programm ſteht einen Begrüßungsabend mit künſtleriſchen Darbietungen am 19. September im Roſengarten vor. Am 20. Septembet ſpricht im Verſammlungsſaal des Roſengartens Prof. Dr. Selter⸗ Bonn über das Thema„Richtlinien für den moder⸗ nen Schulhausbau“ und Stadtoberbaudirektor Zizler⸗ Mannheim über„Freiluftklaſſen“. Am 21. September referiert Schulleiter Gläſer⸗Leipzig über„Schulbank oder freies Schulgeſtühl“ und Stadtoberſchulrat Lohrer⸗ Mannheim über„Die allgemeine Bedeutung des Mannheimer Schul⸗ ſyſtems für die Organiſation des Volksſchulweſens“. Gleich⸗ zeitig finden die Anſchlußverſammlungen der Badiſchen Schul⸗ und Fürſorgeärzte und der Waldſchul⸗ lehrer am 22. Sept. im Palaſthotel„Mannheimer Hof“ ſtatt. * * Die Witterung im zweiten Vierteljahr 1929. Nach den Feſtſtellungen des ſtädtiſchen Statiſtiſchen Amts brachte als Ausläufer des ſtrengen Winters 1928/29 der A pril mit 7,45 Grad(10,42 Gr.) mittlerer Tagestemperatur noch⸗ mals dem Vorjahr gegenüber einen ſehr beträchtli ch en Wärmeausfall. Im Mai kehrte ſich das Verhältnis um: die mittlere Tagestemperatur betrug 15,38 Grad(12,45 Grad) und auch der Juni wies noch mit 17,60 Gr.(16,88 Gr.) eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr auf. Die abſolut niedrigſte Temperatur lag mit—4,5 Gr.(20 Gr.) am 19. April(10. April) weit unter der vorjährigen, andererſeits Überſchritt die abſolut höchſte Temperatur mit 29,5 Grad(28,0 Gr.) am 20. Juni(30. Juni) die letztjährige nicht Unerheblich, ſo daß die Temperaturſpannung mit 34,0 Gr. 26,0 Grad) diesmal weſentlich größer war. Die geſamte Nieder⸗ ſchlagshöhe des Berichtsvierteljahres hat mit 102, mm 158,0 mm) noch nicht zwei Drittel der vorjährigen betragen. Entmanganungs⸗ Abbruch In der Sackgaſſe im Jungbuſch herrſcht Hochbetrieb. Die ausgebrannte Lumpenzwick wird abgebrochen. Gerüſte ſind in die Höhe gewachſen. Zum größten Teil dazu dienend, Schutz nach unten zu gewähren. Mit Axt und Stemmeiſen wird den verkohlten Balken zu Leibe gerückt. Krachend legen ſie ſich zur Seite. Die ganz langen Stücke werden klein geſägt. Dann wird alles mit großem Gepolter in die Tiefe geworfen. Die Umfaſſungsmauern ragen rauch⸗ geſchwärzt, von Riſſen durchzogen, in die Höhe. Staub wir⸗ belt auf. Brecheiſen und Meiſel bohren ſich zwiſchen die Back⸗ ſteine. Einzeln werden ſie abgetragen. Dann wieder ſtürzt ein große Fläche mit großem Gepolter. Langſam nur ſchreitet die Arbeit vorwärts. Mit größter Vorſicht kann nur gear⸗ beitet werden. Menſchenarbeit wird durch Menſchenhände zer⸗ ſtört. Mit gemiſchten Gefühlen verfolgt man den Abbruch. Die Freude könnte größer ſein, wenn man die Gewißheit haben würde, daß mit dem Abbruch das feuergefährliche Aergernis verſchwinden würde. Wie ſchon gerichtet, wird aber die Lumpenzwick wieder aufgebaut. Die Anwohner werden aber hoffentlich vor den Aufregungen verſchont, die ſie bei dem Brande durchgemacht haben. Nicht oft genug kann betont werden, daß ein ſolcher Betrieb nach außerhalb der Stadt verlegt werden muß. Es iſt direkt unverſtändlich, daß die Ge⸗ nehmigung zu dem Bau erteilt worden iſt. Nach der öffent⸗ lichen Meinung richtet ſich ſcheinbar niemand. Die Hauptſache iſt ſcheinbar, wenn die baupolizeilichen Vorſchriften erfüllt werden. 0 * * Verwaltungsſonderzug nach Mannheim— Heidelberg Seebrugg. Am Sonntag, 1. September, verkehrt letztmals in dieſem Jahre der Sonderzug 4000 Mannheim—Seebrugg und zurück. * Feier des Verfaſſungstages. Die anläßlich des Repu⸗ blikanertages verſchobene Verfaſſungsfeier findet nun⸗ mehr, wie aus der Anzeige in dieſer Nummer hervorgeht, am kommenden Samstag Abend im Nibelungenſaal ſtatt. * Ein Raſenbrand entſtand geſtern vormittag bei der Windmühlſtraße durch vermutlich mit Feuer ſpielende Kinder. Das Feuer, das ungefähr 100 Qm. dürres Gras vernichtete, wurde durch die um 10.39 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr gelöſcht. Schaden iſt nicht entſtanden. * Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie. In der Diens⸗ tag⸗Vormittagsziehung wurden von größeren Ge⸗ winnen ausgeloſt: 2 Gewinne zu je 25 000 Mk. auf Nr. 280 883, 6 Gewinne zu je 10000 Mk. auf die Nrn. 65 055, 191 457, 206 787, 2 Gewinne zu je 5000 Mark auf die Nr. 316 167, 8 Gewinne zu je 3000 Mk. auf die Nrn. 26 191, 75 132, 339 670, 378 918; in der Nachmittags ziehung 6 Gewinne zu je 5000 Mk. auf die Nrn. 86 459, 165 245, 202 571, 6 Gewinne zu je 3000 Mk. auf die Nrn. 31 702, 68 933, 190 746.(Ohne Ge⸗ währ.) Kommunale Chronik Neubauprogramm der Berliner ſtädtiſchen Waſſerwerke Höchſtleiſtung von 1 Million Kubikmeter je Tag Die Berliner Finanz⸗ und Steuerdeputation hat dem vom Aufſichtsrat und der Direktion der Berliner Städtiſchen Waſſerwerke.⸗G. vorgelegten Bauprogramm über die Erweiterung der Waſſerwerksanlage in den Jahren 1930/32 zugeſtimmt. Das letzte von der Berliner Städtiſchen Waſſer⸗ werken.⸗G. vorgelegte Bauprogramm erſtreckte ſich auf die Jahre 1928 und 29 und bezweckte den Ausbau der Waſſerwerke auf eine tägliche Spitzenleiſtung bis zu 900 000 Kubikmeter. Die in dieſes Bauprogramm entfallenden Bauvorhaben ſind trotz der durch die ungewöhnlich lange Kälteperiode herbeige⸗ führten Arbeitsunterbrechung im Sommer dieſes Jahres im weſentlichen fertiggeſtellt worden. Die Steigerung des Waſſerverbrauches, die im Jahre 1928 den Höchſtkonſum von durchſchnittlich 225 Litern je Kopf und Tag erreichte, zwingt aber zu neuen Erweiterungen der Waſſerwerke, um in die kommenden Jahre mit einer genügend großen Waſſerreſerve hineingehen und einem eptl. eintreten⸗ den weiteren Steigen des Kopfverbrauchs entſprechen zu können. Das Bauprogramm zerfällt nach Art der auszu⸗ führenden Bauten in vier Gruppen: erſtens in ſolche Bauten, die zwecks Schaffung neuer Waſſermengen auszuführen ſind. Hierbei iſt beſonders an eine Erweiterung des Werkes Wuhl⸗ heide und den Ausbau des Werkes Tegel gedacht. Ferner gehört zu dem Bauprogramm der Ausbau und die Errichtung non Sammelbrunnen, Filteranlagen, Reinwaſſerbehältern, und Maſchinenanlagen in den vorhandenen Werken, drittens die Erweiterung vorhandener und die Hern ſtellung neuer Werkſtätten⸗ und Unterkunftsräume. Schließ⸗ lich umfaßt das Bauprogramm die Erweiterung des Rohr⸗ netzes im geſamten Stadtgebiet und die Verlegung neuer Hauptleitungen. Durch die in dieſem Bauprogramm enthaltenen Bauaus⸗ führungen ſoll die Leiſtung der Geſamtwaſſerverſorgung der Berliner Städtiſchen Waſſerwerke.⸗G. und die Fortleitungs⸗ und Abgabemöglichkeit auf rund 1 Million Kubikmeter pro Tag als Spitzenleiſtung erhöht werden. Nachdem die Höchſt⸗ förderung im Jahre 1929 einſchließlich der Waſſerverſorgung von Schöneberg und Steglitz am 23. Juli auf 808 000 Kubtik⸗ meter geſtiegen war, iſt bei dem Ausbau auf 900 000 Kubik⸗ meter je Tag nach dem vorigen Bauprogramm eine Reſerve je Tag von nahezu 100 000 Kubikmeter vorhanden, die bei der Erweiterung nach dem vorliegenden Bauprogramm auch bet weiterem Steigen des Tagesverbrauchs um weitere 100 000 Kubikmeter erhalten bleiben wird. Dieſe Reſerve iſt dann aus⸗ reichend, um auch unvorhergeſehenen Steigerungen des Waſſerverbrauchs mit Sicherheit begegnen zu können. Die Ausführung des neuen Bauprogramms erfordert im ganzen 21 Millionen /, die die laufenden Mitteln der Waſſerwerks ohne Inanſpruchnahme von Anleihen und ohne Tarif⸗ erhöhung aufgebracht werden ſollen. 6 i Um Groß⸗Ingelheim sw. Ingelheim, 25. Aug. Der Gemeinderat von Frei Weinheim beſchäftigte ſich mit der Frage des Zuſammen⸗ ſchluſſes der Gemeinden Frei⸗Weinheim, Nieder⸗ Ingelheim und Ober⸗Ingelheim und nahm hierbei zu der Denkſchriſt des Miniſteriums Stellung. Der Gemeinderat war einmütig von der Notwendigkeit des Zuſammenſchluſſes überzeugt und hat in einer Entſchließung Ausdruck gegeben, daß er mit den beiden Gemeindevertretungen in weitere Verhandlungen ein⸗ treten wolle. Bad Schwalbach hat einen neuen Bürgermeiſter * Bad Schwalbach, 26. Aug. In der letzten Stadtver⸗ ordnetenſitzung wurde Poltzeirat Engert aus Oberhauſen im Rheinland zum Bürgermeiſter von Bad Schwalbach gewählt. Damit wird die ſeit Februar dieſes Jahres ver⸗ waiſte Bürgermeiſterſtelle wieder beſetzt. Kleine Mitteilungen In Ettlingen ſtand als einziger Beratungsgegenſtand der Bürgerausſchußſitzung die Genehmigung des Dienſtvertrages mit dem neuen Gemeindeoberhaupt, Guſtay Kraft, z. Zt. Regierungsrat in Kehl, zur Beratung. Nach kurzer, aber heftiger Debatte wurde der Dienſtvertrag mit großer Mehrheit gegen die Stimmen der Sozialdemokraten und 1 Stimmenthaltung des Zentrums angenommen. Der neue Bürgermeiſter wird das Amt am 16. September an⸗ treten. Schluß des redaktionellen Teils Dle jugend- Schöne Fllm- KUnstlerin Fee Malten Pfolo Hionb ergfum schreibt über TAKE:„ich habe TAK kennen und liebon gal Die für 700, Frus rate anwendung überzeugte mich davon daß dieses Mittel ein Glück ist.“ Die Entfernung von Härchen und Haarflaum von Armen, Beinen und Jacken gehört zur Schönheitspflege jeder Dame. Die Anwendung des Rasiermesserg verbietet sich, da es kratzt und Pickel verurzacht. Andere Depllatorien riechen schlecht und sind unbequem im Gebrauch. TA K V in seiner neuen Zusammensetzung Übertrifft alles bisher Dagewesene. Es kommt gebrauchsfertig als keine Creme aus der Tub duftet angenehm, entfernt in 5 Minuten larchen und Haarflaum. T A K 7 wird nicht hart und bleibt verwendbar bis zum letzten Tubenrest; daher größte Sparsamkeit. Ein Versuch macht Sie für immer zur Anhängerin von TAK X. TAK V ist in allen ein clildũ gigen Geschäften erhdlitiek um Preise ben 41..50 pro Iube. feder, Tube ist ein Gafantiesc hein Bei gefugt. Genera- vertretung für Deutschland: A. Bornstein Co., Berlin G2. 2 85 Wortelle des TAK V 1929. Vorzügniche FParfümierung. r Rest!“ greiit unter Garantie die Haut nicht an. Kurzſchlußoperette im Roſengarten Genannt„Das Frühlingsmädel“ von Lehar Symboliſches Vorſpiel: Kurz vor Beginn der geſtrigen Vorſtellung, gerade als wir unſere Schritte zum Saal der Muſen lenkten, gab es vor dem Roſengarten einen lauten Krach. Er kam aus der Höhe; eine Bogenlampe hatte kurz geſchloſſen. Ein kleiner Platzregen von Funken und Scherben ging nieder. Alle Leute liefen zuſammen. Es war wieder einmal etwas los in Mannheim zur Saurengurkenzeit. E Noch erſchüttert von dieſem Ereignis begaben wir uns pflichtgemäß in die Operette, zum letzten Werk, das uns die Augsburger in ihrem Mannheimer Sommergaſtſpiel beſche⸗ den. Ein Zimmer mit zwo Schreibmaſchinen tut ſich auf; zu den Schreibmaſchinen gehören ebenſoviele Weaner Madln, zu dieſen die gleiche Anzahl Kavaliere. Zweimal zwei iſt ab⸗ züglich der Schreibmaſchinen fünf; es kommt nämlich noch eine ältere Bütrofurie dazu. 5 Soweit wäre die Sache alſo ganz ſchön und gut. Die zwei Kavaliere ſind ihres Zeichens Dichter und Komponiſt; ſie haben ein Singſpiel verbrochen, das das eine Tippmadel, die Hedwig, abſchreiben ſoll. Und jetzt kommt der Kurz⸗ ſchluß. Während ſie ſchreibt, geht nämlich auf einmal das Licht aus. Wie kann ein geſundes Mädchen, wenn auch voll⸗ ſchlank, ohne Licht weiterſchreiben! Ausgeſchloſſen. Vor der mit einemmal verdunkelten Bühne ſchließt ſich mit noch einem Mal der Vorhang. Der Dirigent verläßt ſeinen Pult. Der Vorhang geht noch einmal vor der Dunkel⸗ kammer auf. Schließt ſich wieder. Das Publikum iſt verdutzt. Was iſt geſchehen? Man wartet auf den Herrn in Zivil, der vor dem Vorhang erſcheint: Meine Damen und Herrn, ich muß Ihnen die Mitteilung machen, daß unſer Hauptdarſtoller durch die viele! Blumenangebinde einen kleinen Nervenſchock bekommen hat Auf ſo was wartet man. Aber es erfolgt 5 her alſo di dunkelte Bühne? Weshalb der 5 el: Kurzſchluß. D 5 Es war aber doch Kurzſchluß. Nicht auf der Bühne allerdings, kein elektriſcher alſo, ſondern ein kompoſitoriſcher. Bei Herrn Franz Lehar ſind ein paar Sicherungen des guten Geſchmacks durchgebrannt. Der Vorhang hebt ſich wieder— gottſeidank das Licht brennt noch— aber was in denn paſſiert? Plötzlich ſind wir in einem ganz andern Stück, Biedermeierkleider, Bohememuſik. Wahrſcheinlich fängt der Tenor jetzt an: Wie eiskalt iſt dies Händchen. Es ſind ſchon ganz andere Sachen geſtohlen worden als nur kalte Händelein von Puceini. Und allmählich, während da oben ſich die beiden Bieder⸗ meierpärchen neckiſch tummeln, erſt ganz opernhaft, dann ſingſpieleriſch und ſchließllich wie in einem putzigen Ver⸗ wechſlungsſchwänk,— da geht einem eine lange Kurzſchluß⸗ leitung auf: Was die jetzt mimen, iſt ja das Stück von dem Dichter und dem Komponiſten, das die Hedwig abtippen ſoll. Und dabei ſpielt ſichs nicht nur auf der Taſtatur ihrer Schreib⸗ maſchine, ſondern in ihrer tippſeligen Phantaſte ab. Wir habens immer gewußt: es gibt nichts phantaſtevolleres als ein Schreibmaſchinenfräulein. Nur die Phantaſie des Herrn Lehar hat unter dem Kurz⸗ ſchluß ſtark gelitten. Nachdem er im zweiten Akt mit ſeinen Opernanleihen auch nicht weiter gekommen iſt, verleugnet er im dritten wieder ſeine Biedermeierlichkeit, und kehrt zur Hopſaſſaoperette zurück. Nein, nein Herr Lehar, da machen wir nicht mehr mit. Die„Luſtige Witwe“ in allen Ehren, dem„Grafen von Luxemburg“ allen Reſpekt, aber dieſes Herumpfuſchen à la„Frühlingsmädel“ iſt eine faſt ebenſo große Kulturſchande wie das erbärmlichſte, gewiſſenloſeſte, einfältigſte Machwerk der letzten Zeit, die„Friederike“. Kurzſchluß. * eee.. D uſchyy zeigten ihre bewährte gefangliche, darſtelleriſche und tänzeriſche Munterkeit. Dazu kommt Georg Pipping, der ausgezeichnete Dirigent, der noch die möglichſte Delikateſſs aus der Leharſchen Verkalkung herausholte. Ade, ihr Augsburger; habet Dank für manche frohe Stunde in heißer Zeit. Und bringt nächſtesmal kein„Früßh⸗ k. lingsmädel“ mehr mit! Das Nationaltheater beginnt Im Nationaltheater haben die Proben zur neuen Spielzeit begonnen. Die Oper wird am Donnerstag, 5. Sept. mit der Erſtaufführung von Tſchaikowskys„Pique Dame“ eröffnen, der ſich zunächſt die Uebernahmen des„Zigeuner⸗ baron“ und des„Maskenball“ von Ende der vorigen Spielzeit anſchließen. Am 15. September wird Wilhelm Furtwängler eine Außer⸗Miete⸗Vorſtellung von„Lohengrin“ dirigie⸗ ren. Noch im September wird ferner die Wiederaufnahme von Wagners„Ring“⸗Werk mit„Sie gfried“ fortgeſetzt. Daran ſchließt ſich Anfang Oktober die Neueinſtudierung der „Luſtigen Weiber von Windſor“ von Nicolai an. Die Operette bereitet für das Neue Theater zu An⸗ fang Oktober den„Vetter aus Din gs da“ vor. Das Schauſpiel beginnt am 6. Sept. mit der Erſt⸗ aufführung von Bruckners„Verbrechern“. Das Neue Theater wird am 8. Sept. mit dem Volksſtück„Bürger und Junker“(„Bayriſch und Pfälziſch“) von Martin Schleich, neubearbeitet von E. L. Sta h eröffnet. Die Wiederaufnahme von Schillers„Räubern“ in der Jubi⸗ läums⸗Inſzenterung erfolgt am 11. Sept. im Nationaltheater. Daran ſchließen ſich als nächſte Erſtaufführungen des Schau⸗ ſpiels„Finden Ste, daß Conſtance ſich richtig verhält?!“ von Maugham und„Der arme Vetter“ von Barlach au. S Deutſche Kunſt im Ausland. Der Direktor des Muſeums für Kunſt in Detroft in Amerika, Prof. Valen⸗ tiner erwarb ein neues Gemälde von dem bekannten deut⸗ iſchen Maler Max Beckmann für ſein Institut. 3 1 — . Mkttwoch, den 28. Auguſt 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe 7 5. Nr. 398 Seite. Aus der Pfalz Schifferſtadter Gemüſeauktion * Schifferſtadt, 26. Aug. Bei ſehr guter Anfuhr und Ebeufolcher Nachfrage notierten: Zwetſchgen 47 Mirabellen 10—12,„. ö Aepfel 311, Birnen—14, Tomaten 46,5, Karotten 5, Wirſing—13, Rotkraut 9,5—11,5, Weißkraut 1. Qual. 47,25, 2. Qual.—3,5, Zwiebeln 5,5—6, Kopfſalat „Endivien—8, Rettiche—3, Blumenkohl 1355, Ein⸗ kegegurken 1060 je hundert Stück. . Obſtgroßmarkt Neuſtadt a. d. H. 8 90 Neuſtadt a.., 26. Aug. Auf dem heutigen Obſtgroß⸗ markt wurden je Kilo folgende Preiſe erzielt: Aprikoſen 50 bis 100, Aepfel 10—40, Birnen 846, Mirabellen 16—36, Pfir⸗ ſiche 40—90, Pflaumen.—20, Reineelauden 1224, Tomaten 1020, Zwetſchgen 10—24. Bei guter Anfuhr, lebhafter Handel und flotter Abſatz. * a 5 St. Martin, 26. Aug. Die ſonnenklaren Tage treiben die Reife der Trauben ſtark vorwärts. ſind viele reife Po rtugieſ ſin le rei ertrauben unter den Haus⸗ ſtöcken feſtzuſtellen. Beſonders rüſtig ſchreitet die Reife der Ma lenga⸗Trauben vorwärts. In Winzerkreiſen rechnet man mit dem Beginn des Malenga⸗Herbſtes bei an⸗ haltend gutem Wetter in etwa 10 Tagen. Nachbargebiete Das erſte Winzerinnen⸗Denkmal Deutſchlands in⸗ Stuttgart * Stuttgart, 25 Aug. Die Stadt Stuttgart kann den Ruhm für ſich in Anſpruch nehmen, das erſte Winzerin⸗ nendenkmal in Deutſchland errichtet zu haben. Das Denkmal ſtellt eine funge Frauengeſtalt mit einem ſchlafenden Kinde auf dem Arm dar, die ein mit Trauben, Früchten und dem Moſtkrug(Weinkrug) gefülltes Körbchen trägt. Es ſoll im nächſten Jahr anläßlich der 700⸗Jahrfeier der Stadt zur Aufſtellung kommen. Die Winzerin befindet ſich auf dem Heimweg vom Weinberg. Ihr ſpringt ein Spitzhund voran. Die Figur iſt 1,95 Meter hoch und wird von Bildhauer E. Kiemlen⸗Stuttgart geſchaffen. 7 850 x T Birkenau, 26. Aug. Der 26. Heſſiſche Delegtier⸗ bentag der Sanitätskolonnen vom Roten Kreuz war aus Heſſen und Baden äußerſt ſtark beſucht. Am Sonntag machmittag fand eine gemeinſame Uebung der Kolonnen Rim⸗ bach und Birkenau ſtatt, der der Leiter des heſſiſchen Sani⸗ tätsweſens, Geheimrat v. Hahn, beiwohnte. In der Schluß⸗ Erktik ſprach ſich der Provinzialinſpektor der oberheſſiſchen Sa⸗ uttätskolonnen, Sanitätsrat Dr. Hahn, über den Verlauf der Uebung, die das Verhalten bei einem Eiſenbahnunglück zum Gegenſtande hatte, ſehr anerkennend aus. 2: Saarbrücken, 27. Auguſt. Im Verlaufe eines Streites brachte geſtern abend der Arbeiter Auguſt Groß ſeinem 64 Jahre alten Vater einen ſchweren Meſſerſtich in die Lunge bei. Der alte Mann iſt lebensgefährlich verletzt. Der Unhold verletzte auch ſeine Schweſter durch einen Meſſer⸗ ſtich. Er wurde verhaftet. Rottweil, 23. Auguſt. Ueber den Tod der Joſephine Fleig, die angeblich durch eine aus einem umſtürzenden Ge⸗ wehr losgegangene Kugel getötet worden ſein ſollte, wird jetzt berichtet, daß der 18 Jahre alte Bruder Karl die Geſchichte mit der Selbſtentladung des im Schrank ſtehenden Gewehres erfunden habe. Der Bruder ſoll im Scherz auf ſeine Schweſter angelegt haben, wobei das Gewehr ſich entlud. Er wurde in Haft genommen. * Mülhauſen, 21. Aug. Unter dem Verdacht, das Gro ß⸗ feuer in Stetten gelegt zu haben, wurde der Acker⸗ knecht Eduard Wirtz von dort ve rhaftet und ins Unter⸗ ſuchungsgefängnis nach Mülhauſen verbracht. Durch ſein Be⸗ mehmen während des Brandes und andere Umſtände, hat er den Verdacht auf ſich gelenkt. Vor ſeiner Militärzeit war Wirtz vier Jahre bei dem Landwirt Butſch, bei dem das Feuer ausbrach, als Ackerknecht tätig. Nach ſeiner Militärzeit half er ihm wieder bei der Ernte. In der gleichen Nacht brannte die Scheune nieder. Man glaubt, daß er auch jenen Brand gelegt hat und noch verſchiedene andere. Die erbitterte Bevöl⸗ kerung wollte ihn lynchen. zen Angaben gemacht, daß er dem von Wagner im Tauſch Innerhalb des Dorfes 5 Eine Verhandlung vor dem Frankenthaler Schwurgericht, vor dem ſich der 26jährige Schloſſer Joh. Fichtenmayer aus Schifferſtadt wegen Mein eids zu verantworten hatte, zeigte, daß es unter dem Druck der Be⸗ ſatzung zu Straftaten kommt, die— im Grunde edlen Motiven entſprungen— den Gutmeinenden auf die Anklagebank und — wenn er nicht nachſichtige Richter findet— ins Zuchthaus bringen können. Der Angeklagte, ein ſtiller, verſchloſſener Menſch, der in redlicher Arbeit trotz ſeiner fungen Jahre eine eigene Werk⸗ ſtatt unterhält und als guter Ehemann und Vater ſeiner drei kleinen Kinder keine andere Leidenſchaft als die Jagd kennt, hat in einem Strafverfahren gegen den des Wilderns be⸗ ſchuldigten Taglöhner Karl Wagner in Schifferſtadt der Wahrheit gemäß dem vernehmenden Gendarmeriekommiſſär einen Zimmerſtutzen erhaltenen Drilling an einen P Waffenmeiſter verkauft habe, deſſen Name zu neunen er mit Rückſicht auf die dem Waff durch die Franzoſen drohende Beſtrafung verweit In der Hauptverhandlung gegen Karl Wagner am 20. 4. in Speyer erſchien Fichtenmayer jedoch nicht zur Verhandlung, da er am ſpäten Abend zuvor einen ſchweren Motorradunfall durch Hineinfahren in ein unbeleuchtetes Fuhrwerk gehabt und dabei Bein⸗ und Handͤbruch und Geſichts verletzungen erlitten hatte, alſo ſchwer darniederlag. Deshalb mußte Amtsrichter Dr. Lehnert⸗Speyer FJichtenmayer 16 Stunden nach dem ſchweren Unfall auf dem Krankenlager vernehmen. Bei dieſer Vernehmung hat Fichtenmeyer die Namensnennung des Dril⸗ lingskäufers wegen der Beſatzung auch weiterhin unterlaſſen. Aber entgegen der urſprünglichen Angabe Mannheim lund nicht Speyer) als den Wohnort des ungenannten Käufers be⸗ zeichnet. Das brachte ihn nun auf die Anklagebank. Nach der Verleſung der Anklageſchrift werden dem Ange⸗ klagten ſeine Angaben abgefragt, die er ohne Reönertalent und ſehr ungelenk macht. Fichtenmayer gibt an, er habe den Karl! Wagner einmal im Walde beim Schießen eines Haſen be⸗ obachtet. Den dabei benutzten Drilling habe Wagner ihm gegen einen Zimmerſtutzen eingetauſcht. Der Angeklagte hat den Drilling dann zur Reparatur nach Mannheim gebracht und ihn im November 1926 repariert und brüniert wieder abgeholt. Verkauft aber hat er ihn nach kurzem Gebrauch etwa im Januar 1927 an den Waffenmeiſter Hacker in Speyer, deſſfen Namen zu nennen er aber dem vernehmenden Gendar⸗ meriekommiſſär gegenüber, wie ſchon erwähnt, mit Rückſicht auf die durch die Beſatzung drohende Beſtrafung Hackers unterließ. Der Angeklagte kann ſich noch heute nicht erklären, weshalb er bei der Vernehmung auf dem Krankenlager Mannheim als den Wohnort des Käufers angegeben hat und glaubt, daß nur der tags zuvor erlittene ſchwere Mo⸗ torradunfall Schuld ſei, wenn er in einem Zuſtand der Un⸗ zurechnungsfähigkeit infolge Fieber und Schmerzen ſtatt Speyer Mannheim genannt hat. Merkwürdig iſt, daß der Angeklagte ſpäter in der Berufungsverhandlung gegen Wag⸗ ner Speyer als den Wohnort des Käufers bezeichnet hat. Der als Zeuge vernommene Nevierjäger Cyrillus Knecht⸗Schifferſtadt, der von der Nennung des Namens Mannheim im Protokoll gewußt hat, gibt an, dem Angeklag⸗ ten die berichtigende Angabe(Nennung von Speyer) in der Berufungsverhandlung ans Herz gelegt zu haben, worauf dann Fichtenmayer auch Speyer genannt hat. Der ſich er⸗ gebende Widerſpruch mit der ſeinerzeitigen Ausſage vor Amtsrichter Dr. Lehnert(auf dem Krankenlager) gab den Anlaß zur Erhebung der Anklage wegen Meineids. Der 62jährige Waffenhändler Peter Hacker ⸗Speyer gibt unum⸗ wunden den Kauf des Drillings zu, weiß aber im übrigen nicht zur Klärung des Anlaſſes der zeitlich zwiſchen zwei rich⸗ tigen Ausſagen des Angeklagten liegenden falſchen Ausſage zu machen. Als Zeuge vernommen, ſagt Gendarmeriekom⸗ miſſar Stock⸗Schifferſtadt aus, daß er am 21. Februar 1927 den Angeklagten vernommen habe, der ihm ſchon damals die Frage ſtellte, ob es nötig ſei den Käufer des Drillings(der in der Pfalz wohnte) zu nennen, wobei der Angeklagte den Schutz des Käufers gegen die Beſtrafung durch die Beſatzung im Auge gehabt hat. Zeuge Amtsrichter Dr. Lehnert⸗ Speyer hat bei der ſeinerzeitigen Vernehmung des Ange⸗ Ein Fahr Zuchthaus wegen Meineios Weil der Angeklagte einen Landsmann vor der Verfolgung durch die Beſatzungsbehörde bewahren wollte klagten auf dem Krankenlager den Eindruck gehabt, daß dieſer unter großen Schmerzen litt, hält aber die Ausſagen. bei klarem Geiſt gemacht. 8 a Das Gericht verzichtet auf die Vernehmung weiterer Zeugen. In ſeinem Plaidoyer hält Staatsanwalt Jung den Angeklagten der Eidesverletzung für überführt, billigt allerdings als Milderung das edle Motiv des Schutzes eines andern gegen franzöſiſche Beſtrafung zu. Andererſeits müſſe der Eid mit allen Mitteln gegen Verletzung geſchützt werden und deshalb beantrage er wegen Meineides die Mindeſtſtrafe von einem Jahr Zuchthaus, daneben drei Jahre Ehrverkuſt, Auferlegung der Koſten und Erlaß eines Haftbefehls. Der Verteidiger, Referendar Straub, ſtellt die Frage, ob der Angeklagte bei der fraglichen Vernehmung auf dem Kranken⸗ lager zurechnungsfähig war und ob er vorſätzlich falſch aus ſagte, und verneint beide Fragen zugleich 2 5 Zugeſtändnis des Anklägers, daß„die Zurechnun higkeit des Ange⸗ 5 klagten nicht ausgeſchaltet, ſondern nur gemindert geweſen ſei“, ſei ein Nonſens, denn die Minderung der Zurechnungs⸗ fähigkeit könne ſa gerade in dem Augenblick beſtanden haben, als Vereidigung oder die Ausſage erfolgte. Der Verteidiger appelliert an die Richter, nicht durch ein zu hartes Urteil einen Unbeſcholtenen zum Verbrecher zu machen und wegen einer fahrläſſigen Ausſage die Familienverhältniſſe des Angeklag⸗ ten zu zerſtören, drei Kinder von ſechs, vier und einem Jahr der Bezirksfürſorge zu verantworten. Er beantragt in erſter Linie wegen Unzurechnungsfähigkeit Freiſprechung, im Falle der Annghme der Zurechnungsfähigkeit aber die geringſte Strafe und bedingten Straferlaß, damit der Angeklagte die Geſtaltung ſeines Schickſals ſelbſt in die Hand gelegt be⸗ komme. Nach kurzer Beratug verurteilte das Schwurgericht den Angeklagten zu einem Jahr Zuchthaus unter Anrechnung der Unterſuchungshaft und erkannte ihm die bürgerlichen Ehrenrechte auf drei Jahre und die Zeugen⸗ fähigkeit auf Lebenszeit ab. Der Angeklagte bleibt in Haft. Ein Gnadengeſuch i * Frankenthal, 27. Auguſt. Zu der Verurteilung des Schloſſers Fichten meyer von Schifferſtadt zu einem Jahr Zuchthaus wegen Meineids iſt noch nachzutragen, daß das Gericht dem Angeklagten die Einreichung eines Gnaden⸗ geſuchs an den Miniſter empfohlen hat, das alle Geſchwo⸗ renen einmütig befürwortend unterſchreiben wollen. * f § Vier Jahre Gefängnis für eine ſchwere Bluttat. Der 51 Jahre alte Taglöhner Dominik Waibel, der ſeine 41 Jahre alte Frau an einem Morgen im Kuhgäßchen in Kon⸗ ſtanz mit einem Taſchenmeſſer in den Hals ſtach, woran ſie verblutete, wurde vom Schwurgericht Konſtanz wegen Körperverletzung mit nachgefolgtem Tode zu vier Jahren Gefängnis unter Zubilligung mildernder Umſtände ver⸗ urteilt. * Wohlverdiente Strafe. Der achtzehn Jahre alte Auguſt Führerſchein mit Kraftfahrzeugen, weswegen er ſchon mehr⸗ mals vorbeſtraft iſt, zwei Monate Gefängnis. Tageskalender Mittwoch, den 28. Auguſt Operettenſpiele im Roſengarten:„Frühlingsmädel“,.00 Uhr. Friedrichspark: Nachmittagskonzert.00 lthr. a Lichtſpiele: Alhambra und Schauburg:„Der Graf von Monte Chriſto“.— Ufa⸗ Theater:„Die Schmugglerbraut von Mallorca“.— Capitol:„Die Stunde der, Entſche dung 5 Scala:„Ehebruch“.— Gloria:„Das närriſche Glück“,— Palaſt⸗Theater:„Unterwelt“.— Pfalzbau Lubwigs⸗ hafen:„Die ſpaniſche Revue“. Sehenswürdigkeiten: 5 Kunſthalle: Dienstag bis Sonntag: 10 bis 1 Uhr und s bis 5 Uhr: Theaterausſtellung im Schloß: Täglich geöffnet von 10 bis 1 Uhr und 8 bis 5 Uhr und Sonntags vorm. von 11 bis nachm 5 Uhr.— Schloßbücherei:—1,—7 Uhr.— Muſeum für Nakur⸗ und Völker⸗ kunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—1 und nachm. von—5 Uhr; Dienstag—5 Uhr: Mittwoch—5 Uhr: Freitag 57 Uhr. Planetarium: Beſichtigung 3 Uhr; Vorführung und Vortrag!„Vom Nord⸗ zum Südpol“ 5 Uhr. Lãnder- und Ftadtewappen aller Erdteile in Gold. und Silberdruck: Die FREUDE des KURMARKRAUCHERS Va Sin all Gebot der Zů„ war: 55 JM Bürgschaſt leisten. 5 1 für eim sdliber unò oròentlict Tler Ek. N Wem Zum eister bestellter Marui — ward solches Recht u. bürgen in. feierlicher Zeremorile heur Kndet, 25 8 verbrięſt und versiegelt. Dee Bürgsch alen Arbeite Mie unserer n. Arbe , e,, a W ds(Lapp N 6 cl a dem. jedermarui erkennt KMR SPEZ HAL MAL E DON FEN-MICHU NG Iii —— 6 8 len 7 N. 2 7 J 5 N eib 7 1 Reprasentatlonspac ung für Geschenke und Feste, den Naucfi- und Schreibtisch fordern Sie KURMARK-PRIVATPAC KUNG.(ohne Ffebbauſscklag f 5 Ie 1 1 e 5 77 755 N 2 706. S f N r S e — — t 8 Kautzmann aus Konſtanz erhielt wegen Fahrens ohne * Seite. Nr. 396 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗ Ausgabe) Mittwoch, den 28. Auguſt 1929 Schwache Punkte unſerer Zugſicherung Zu den letzten Eiſenbahnkataſtrophen bei Loifarn und Bult Jun allgemeinen iſt das Syſtem der Zugſicherung ganz vortrefflich durchgebildet! Die Blockwerke verhindern es, daß Züge zuſammenfahren, und auf den Bahnhöfen mit ihren vielen Weichen wird durch wunderbar ausgedachte Stellwerke dafür geſorgt, daß die Züge richtig durch die Station geleitet werden, und daß auf dieſen auch das verwickeltſte Rangier⸗ geſchäft glatt abgewickelt werden kann. Aber es gibt nichts Vollkommenes, und ſo wird es auch nicht an Unglücksfällen bet den beſten Syſtemen fehlen. Darauf macht die neueſte Kataſtrophe aufmerkſam, die ſich am vergangenen Sonntag er⸗ eignet hat. Es gibt eben immer noch ſchwache Punkte bei der Zugſicherung. Gefährlich bleiben ſtets die Stellen, wo Umbauten am Oberbau vorgenommen werden. Im allgemeinen genügt es allerdings, wenn an den betreffenden Stellen ganz langſam und vorſichtig gefahren wird. Es gibt auch beſtimmte Signale, die neben den Gleiſen angebracht werden, um den Mann auf der Maſchine zu benachrichtigen, wo er das Tempo verlang⸗ ſamen muß, und wo er ſeiner Lokomotive keinen Zwang mehr aufzuerlegen braucht. Dieſe Signale beſtehen aus runden Scheiben, die an einem Stabe neben den Schienen in den Boden geſteckt werden. Sie zeigen auf der einen Seite ein 4 (Anfang) und auf der anderen Seite ein E(Ende). Es wird nun je eine Scheibe am Anfang und am Ende der kritiſchen Stelle ſo aufgeſtellt, daß die beiden& von der Strecke abgekehrt ſind, während die beiden E auf die Strecke ſchauen. 1 Kommt nun ein Zug an eine Stelle, wo gearbeitet wird, ſo erblickt der Lokomotivführer zunächſt ein A und weiß damit, daß er nun langſam fahren muß. Hat er dann die kritiſche Stelle durchlaufen, ſo erſieht er das nach innen gekehrte E der zweiten Scheibe, und er darf ſich jetzt entlaſtet fühlen. Die Umbauten werden natürlich ſtets ſo beſorgt, daß ein Zug an ſich noch von den Schienen getragen wird, wenn anders keine hohen Erſchütterungen durch zu ſchnelles Fahren verur⸗ ſacht werden. Es iſt jedoch ein Unterſchied, ob die ſchwere Maſſe Material, die ein-Zug darſtellt, mit der Geſchwindig⸗ keit von 90 oder von 5 Kilometer in der Stunde dahinfährt. Wird beim Zuge alſo das Tempo gebührlich verlangſamt, ſo wird im allgemeinen kaum ein Unglück eintreten, und nöti⸗ genfalls kann an der Arbeitsſtrecke eine rote Fahne aufgeſtellt werden, die den Zug überhaupt feſthält. Bei der Kataſtrophe von Buir iſt nun offenbar der Führer mit ſeinem Zuge zu ſchnell über eine Stelle gefahren, wo Umbauten ausgeführt werden, und er hat dadurch das Leben zahlreicher Menſchen vernichtet. Soll an einer Stelle beſondere Vorſicht angewendet werden, ſo pflegt man dem Be⸗ treffenden eine beſondere ſchriftliche Anweiſung zu geben, daß er da und da nicht mit Schnellzugsgeſchwindigkeit dahinraſen dürfe. Und das iſt offenbar auch dem Lokomotivführer des Paris Warſchauer D⸗Zuges gegenüber geſchehen, der ſich aber nicht daran gekehrt hat! Wie berichtet wird, hat der D⸗Zug an der kritiſchen Stelle in Buir eine Geſchwindigkeit von 90 Kilo⸗ meter in der Stunde gehabt, und feder Reiſende weiß, welch heftigen Erſchütterungen ſelbſt gut abgefederte Wagen bei dieſem Tempo unter Umſtänden ausgeſetzt ſind. Nun ſcheint aber bei dieſem Unglücksfalle noch ein anderer Umſtand bemerkenswert zu ſein. Wenn ein-Zug durch eine Station geleitet wird, ſo wird im allgemeinen der Weg ſo beſtimmt, daß er möglichſt gerade verläuft und der Zug nicht bei Weichen in einer Kurve fahren muß. Man denke ſich einen gradlinigen Schienenſtrang, von dem an einer Stelle tber eine Weiche ein Gleis etwa nach links abgezweigt iſt. Nun nennt der Eiſenbahner das gerade Gleis das Stamm⸗ gleis, das andere das Zweiggleis. Und es wird ſelbſt dem Laien einleuchten, daß man verſtändigerweiſe einen bedeut⸗ ſamen Zug immer möglichſt auf Stammgleiſen durch das Schienengewirr einer Station laufen läßt. Es geht die Fahrt dann„glatt“ vonſtatten, wenn auch bei den Weichen— ſelbſt wenn ſie nicht zum Ausweichen dienen— allerhand nicht ganz unerhebliche Stöße und Geräuſche verurſacht werden. Nun wird aber weiter berichtet, daß der unglückliche D⸗Zug wegen der Umbauten über ein Nebengleis in Buir geleitet worden iſt, was dem Führer Lockhaus bekannt geweſen ſein ſoll. Die Benutzung eines Nebengleiſes dürfte aber immer den Weg „gebogener“ machen und mag nun eine Weiche die Schuld an dem wohl noch nicht ganz geklärten Unglücksfall tragen oder micht, ſo darf ganz allgemein darauf hingewieſen werden, daß die Weichen kritiſche Stellen im Syſtem der Gleiſe ſind. Wer⸗ Zur furchtbaren Eiſenbahnkataſtrophe bei Buir Auf der Strecke Aachen—Köln entgleiſte der D⸗Zug Paris Warſchau. 13 Tote und ein roßer Teil Schwerverletzte waren die Opfer der Kataſtrophe, die auf eine zu große Ge⸗ chwindigkeit beim Ueberfahren einer in Reparatur befindlichen Weiche zurückzuführen iſt. Die Ungfücksſtelle bietet ein Bild furchtbarſter Zerſtörung. D- Zugwagen. den ſie mit Abzweigung überfahren, ſo wird eine verhältnis⸗ mäßig ſcharfe Kurve— wenn auch nur auf wenige Meter— durchfahren, und das muß unter allen Umſtänden mit weiſer Vorſicht geſchehen. Es iſt überhaupt ein Unding, die Ge⸗ ſchwindigkeit von 90 Kilometer auf nicht freier Strecke an⸗ zuwenden! Wie kritiſch Umbauten überhaupt ſein können, hat ſich auch vor einiger Zeit in Bayern bei einem großen Unglücksfall ge⸗ zeigt. Hier wurde ein Stellwerk umgeändert. dieſes nicht in Ordnung iſt, ſo ſtellt die Station einen Patten ten dar, der mit größter Sorgfalt behandelt werden muß Im angezogenen Falle hat es denn auch Verwirrung gegeben ſo daß eine Zugkataſtrophe die üble Folge war. Und das Unglück auf der Tauernbahn, die doch wirklich nicht gerade zu den Kleinbahnen gehört, da ſte den wichtigen Verkehr zwiſchen Salzburg und dem jetzt italieniſchen Trieſt vermittelt, läßt es höchſt wunderbar erſcheinen, daß man wich⸗ tige Strecken noch eingleiſig anlegt, ſo daß bei Lotfarn eine Ausweicheſchleife benutzt werden mußte. Natürlich mußte über kurz oder lang der Fall eintreten, daß ſtatt des Aus⸗ weichens ein Zuſammenſtoß erfolgte. Immerhin iſt die Gefahr für den Reiſenden nicht groß, wie das die Statiſtik der Unglücksfälle nachweiſt. Auch wenn jemand auf Schienen den ganzen Aequator entlang führe, Ein ſolches iſt gewiſſermaßen das Herz des ganzen Bahnhofes, und wenn daß er unbeſorgt reiſen könnte. wäre die Wahrſcheinlichkeit des Verunglückens doch ſo gering, H. Bour qui n. Das Geheimnis der„Marie Céleſte“ Der letzte Ueberlebende enthüllt nach faſt ſechs Jahrzehnten den wahren Tatbeſtand Von Hermann Peterſen Unter den unzähligen mit dem Schleier des Geheimnis⸗ vollen umgebenen abenteuerlichen Begebenheiten auf hoher See gibt es wohl keine, die lange Jahre hindurch die Ge⸗ müter ſo bewegt hat, wie die Auffindung und Bergung des engliſchen Seglers„Marie Céleſte“. Das Schiff war im No⸗ vember des Jahres 1872 von Newyork aus mit Kurs auf Gibraltar in See gegangen und wurde wenige Wochen ſpäter mitten auf dem Atlantik von dem britiſchen Schoner„Dei Gratia“, von der Beſatzung verlaſſen, angetroffen. Der Kapitän des letzteren, Moorhouſe, hatte, wie er ſpäter angab, da die„Marie Csleſte“ auf Signale nicht antwortete und überhaupt kein Lebenszeichen von ſich gab, ein Boot hinübergeſchickt. Auf Deck ſtanden fünf Sektkiſten und zwei Seeſäcke mit den Habſeligkeiten einiger Matroſen. Auf einem Schrank ſchlief eine Katze. In der Kombüſe brannte noch das Herdfeuer, in der Kajüte ſtand eine Mahlzeit für drei Per⸗ ſonen auf dem Tiſch, der Tee in den Taſſen war lauwarm. Alles an Bord ſchien in Ordnung, und gleichwohl war keine Seele zu finden. Die Beſatzung mußte das Schiff kurz vorher verlaſſen haben; doch obwohl ſie unmöglich weit ent⸗ fernt ſein konnte, war trotz eifrigen Abſuchens der See mit dem Glaſe keine Spur von ihr zu entdecken. Das verlaſſene Schiff wurde mit einer Priſenmannſchaft der„Dei Gratia“ nach Gibraltar gebracht. Der Bericht über ihre Bergung erſchien den Hafenbehörden ſo ungewöhnlich, daß eine beſondere Kommiſſion mit der Prüfung des Falles und der genauen Unterſuchung des Schiffes betraut wurde. Dabei glaubte man aus verſchiedenen Umſtänden ſchließen zu können, daß an Bord ein Verbrechen begangen war und die Täter dann in aller Eile das Schiff verlaſſen hatten. Aber die Wahrheit ließ ſich nicht feſtſtellen. Kapitän und Beſatzung der„Dei Gratia“ erhielten die beträchtlichen Ber⸗ gungsgelder ausgezahlt. Das Rätſel der„Marie Csleſte“ blieb ungelöſt, ihre Beſatzung verſchollen. Der geheimnis⸗ volle Fall lieferte ſeiner Zeit Stoff für unzählige abenteuer⸗ liche Geſchichten und hielt noch lange weite Kreiſe in Auf⸗ regung. Vor kurzem, nach 57 Jahren, iſt der Schleier, der das Geheimnis der„Marie Cöéleſte“ umgab, gelüftet worden. In Liverpool konnte der ehemalige Schiffkoch, John Pember⸗ ton, der heute 93 Jahre zählt, ausfindig gemacht werden; er hat die ganzen Vorgänge, die ſ. Zt. mit der Schwerer Anfall eines Jirkusartiſten In Regensburg hat ſich am Montag morgen bei dem dort weilenden Zirkus Sarraſanj ein ſchweres Unglück ereignet. Man war gerade dabei, den Reklameballon auf dem Zeltplatz zu füllen. Dabei riß ſich der Ballon plötzlich von ſeinem Halteſeil los und begann emporzuſteigen. Ein in der Nähe ſtehender Artiſt verſuchte den Ballon feſtzuhalten und rief weitere Hilfe herbei. Bevor aber andere Leute her⸗ beieilen konnten, ſtieg der Ballon mit dem Artiſten weiter in die Höhe. Man konnte vom Erdboden aus beobachten, wie der Artiſt noch verſuchte, die Reißleine zu ziehen, um den Ballon zur Entleerung zu bringen, aber die Leine war zu weit ent⸗ fernt und der Artiſt konnte ſie nicht erreichen. In etwa 100 Meter Höhe verließen den Unglücklichen die Kräfte. Er ließ das Seil los und ſtürzte herunter. Er fiel auf das Zirkuszelt, durchſchlug es und blieb mit ſchweren inneren Verletzungen bewußtlos in der Manege liegen. Sein Zuſtand iſt außer⸗ Auf dem Bilde die umgeſtürzten ordentlich bedenklich. Bergung des Fulda zu nahe an die Schiffes durch die„Dei Gratia“ in Verbindung ſtanden, ent⸗ hüllt. Die von dem Kapitän des britiſchen Schoners und feiner Mannſchaft angegebenen Tatſachen waren ſo außer⸗ gewöhnlich, daß ſchon damals der Verdacht aufgetaucht war, es könne damit nicht ſeine Richtigkeit haben. Wie ſich jetzt herausſtellt, iſt alle Welt in der Tat einem geſchickt angelegten und durchgeführten Schwindel zum Opfer gefallen, der völlig geglückt iſt und ſeinen Urhebern viel Geld eingebracht hat. Das Zuſammentreffen der beiden Schiffe mitten auf dem Atlantik und die„Bergung“ der„Marie Céleſte“ waren von ihren Kapitänen ſchon in Newyork verabredet worden, um den hohen Bergelohn einzuſtreichen, der dann unter den Be⸗ teiligten geteilt werden ſollte. Die„Marie Céleſte“ ging mit zehn Perfſonen an Bord in See, außer dem Kapitän Briggs und ſeiner Frau noch acht Matroſen. Frau Briggs hatte ein Klavier, das ſich eines Tages bei ſchwerer See los riß, ins Rutſchen kam und die Unglückliche ſo ſtark verletzte, daß ſie nach kurzer Zeit ſtarb. Der Kapitän, ſchon vorher an⸗ ſcheinend nicht ganz normal, verlor durch dieſen Schlag völlig den Verſtand und ſprang in einem Anfall von Geiſtesverwir⸗ rung über Bord. Ein weiterer Angehöriger der Mannſchaft, ein Matroſe namens Venholdt, wurde bei einem Streit ver⸗ ſehentlich über Bord geſtoßen und ertrank, bevor ihm Hilfe gebracht werden konnte. So waren von der Beſatzung der „Marie Celeſte“ drei tot; drei weitere deſertierten in der Nähe der Azoren in einem Boot, da ſie wegen des Todes Venholdts zur Verantwortung gezogen zu werden fürchteten. So blieben nur vier übrig, von denen drei zur Mannſchaft der„Dei Gratia“ gehört hatten, erſt in Newyork an Bord gekommen waren und nun von ihrem alten Schiff einfach wieder übernommen wurden. Die Priſenmannſchaft brachte die„Marie Céleſte“ nach Gibraltar; der von Kapitän Moor⸗ houſe vorgelegte Bericht über die Bergung, von allen ſeinen Matroſen beſtätigt, führte zur Auszahlung des Bergelohns. Obgleich ein verhältnismäßig großer Perſonenkreis von dem ganzen Schwindel wußte, iſt das Geheimnis doch Jahr⸗ zehnte hindurch von allen Beteiligten ſtreng gewahrt wor⸗ den. Die wirklichen Vorgänge wären wohl nie bekannt ge⸗ worden, wenn der Gedanke an ſein nicht mehr fernes Ende dem alten Pemberton nicht noch in letzter Stunde die Zunge gelöſt hätte, ſo daß nach mehr als einem halben Jahr⸗ hundert das„Geheimnis der Marie Céleſte“ endlich kein Geheimnis mehr iſt. Ein Haus wird geſtohlen Den Raub von Kindern, Automobilen, Vieh und Jung⸗ frauen hat Montana ſchon erlebt, aber bisher noch keinen Häuſerdiebſtahl. Das aber ſollte auch noch kommen, und es kam Der Sheriff von Butte ließ, wie die det, William F. Sullivan verhaften, ſtehendes Haus von vier Zimmern auf Rollen ſetzte, einige hundert Meter weit nach einem freiſtehenden Grundſtück transportierte und dort für 200 Dollar verkaufte. So groß „United Preß“ mel⸗ weil dieſer ein leer Leiſtung Sullivans war, beanſtandete man bei der Traus⸗ aktion, daß weder das Haus noch das Grundſtück ihm ge⸗ hörten. Die Eigentümerin des Hauſes, Frau Anna Walch, die ſeit einiger Zeit in Seattle lebt, war entſetzt bei der Nach⸗ richt, daß man ihr Haus mit allem Drum und Dran, ſo wie es ehemals ſtand, geſtohlen habe. Und mit einigem Recht machte ſie ſich Sorgen darüber, wer wohl ihr Haus nach ſeiner alten Stelle zurücktransportieren werde. Zum Flugzeugabſturz bei Fulda Die Trümmer des abgeſtürzten Flugzeugs nfolge dichten Nebels geriet ein Verkehrsflugzeug der Strecke Frankfurt a. M.— Berlin Baumkronen und ſtürzte ab. Der Pilot ſowie drei Paſſagtere wurden getötet, während ein weiterer Fahrgaſt ſchwer verletzt wurde. auch die allgemeine Bewunderung in Butte für die techniſche E eee e a . 12 Mittmoch, den 28. Auguſt 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 396 Aus dem Lande 5 Botſchafter Shurman abgereiſt Heidelberg, 27. Aug. Botſchafter Shurman, der während der letzten Woche hier weilte, hat geſtern mit ſeiner von einer Krankheit wiedergeneſenen Gattin Heidelberg ver⸗ laſſen. Herr Shurman hat am letzten Tage ſeines hieſigen Aufenthaltes noch das Radium⸗Sol⸗Thermalbad beſichtigt und ſich außerordentlich lobend über das Geſehene ausgeſprochen. Der Betrieb ſei, ſo äußerte er ſich, ein Beweis deutſcher Gründlichkeit und berechtigte zu den allerbeſten Hoffnungen für die Zukunft Heidelbergs. Ihren Verletzungen erlegen * Karlsruhe, 27. Aug. Frau Geh. Rat Albertine Seu⸗ bert, die geſtern von einem Laſtkraftwagen überfahren und ſchwer verletzt worden war, iſt im Krankenhaus geſtorben. * Oftersheim, 26. Aug. Das geſtern veranſtaltete Muſikfeſt nahm einen glänzenden Verlauf. Wohl ſelten ſah Oftersheim ein ſolches Maſſenaufgebot von Muſikkapellen wie geſtern nachmittag. Die Muſikkapellen reihten ſich um 2 Uhr zu einem Feſtzuge zuſammen, der ſich unter dem Jubel der begeiſterten Menge, die in langen Straßenfronten is zum Feſtplatz entlang ſtand, durch verſchiedene Orts⸗ ſtraßen bewegte. Auf dem Feſtplatze wurde ein abwechſlungs⸗ reiches Programm mit guten muſikaliſchen Darbietungen, Märſchen und Opernweiſen abgewickelt. Auch dem Tanzver⸗ gnügen wurde gehuldigt. Abends wurde ein Feuerwerk auf dem Feſtplatz abgebrannt und das Gefallenendenkmal be⸗ leuchtet. 8 * Ziegelhauſen, 26. Aug. Bei den Erdͤbewegungsarbeiten des Neckarkanalbaues ereignete ſich Freitag früh ein Be⸗ triebsunfall. Beim Heraufdrücken eines Transportes ent⸗ gleiſten einige Wagen und fielen um. Der hin⸗ terſte Wagen drückte die Wand der Maſchine ein, wodurch dem Heizer der rechte Fuß abgequetſcht und das linke Bein ge⸗ brochen wurde. In der orthopädiſchen Klinik in Heidelberg wurde ihm der Fuß abgenommen. * Walldorf, 25. Aug. Der hieſige Bauern verein unternahm am Dienstag eine Beſuchs⸗ und Beſichtigungs⸗ fahrt nach dem bekannten landwirtſchaftlichen Verſuchsgut Auguſtenberg der badiſchen Landwirtſchaftskammer. Unter der Führung eines Sachverſtändigen wurden den Teilneh⸗ mern die dort befindlichen Verſuchsanlagen, die ſich auf alle Zweige der Landwirtſchaft beziehen, gezeigt. Die Führung war umſo lehrreicher, als der theoretiſche Teil ſofort durch Anſchauungsunterricht ergänzt wurde und viele Winke für den eigenen Betrieb vermittelte. Auf der Straße nach Oftersheim wurde ein Motorradfahrer, ein Polizei⸗ wachtmeiſter aus Mannheim, aufgefunden, der mit ſeinem Motorrad angeblich auf ein unbeleuchtetes Fuhrwerk aufgefahren war und dabei ſtürzte. Glücklicherweiſe erwieſen ſich die Verletzungen des Mannes als nur leichterer Art.— Die große Hitze der letzten Tage hat es mit ſich gebracht, daß der Mangel eines Bades wieder deutlich hervor⸗ tritt. Leider ſind die Verhältniſſe in Walldorf ſo ungünſtig gelagert— da ein Bach fehlt—, daß ſich die Errichtung eines Freibades nur unter ganz beträchtlichen Aufwänden ermög⸗ lichen ließe. Da dies infolge der ſchlechten finanziellen Lage der Stadt vorläufig unmöglich iſt, ſo wäre wenigſtens zu wünſchen, daß durch die Errichtung eines Brauſe⸗ und Wannen bades im Sommer die erſehnte Kühlung und im Winter die hygieniſche Reinigung bringen könnte. Bei einer Gemeinde von der Größe Walldorfs ſollte die Errich⸗ tung einer Badeanſtalt kein Riſiko bedeuten, auch wenn ſtie von privater Seite erſtellt würde, wie das ja in verſchiedenen Nachbarorten bewieſen wurde. * Eberbach, 26. Aug. Der mit Mähen beſchäftigte Landwirt Karl Haaß aus Schollbrunn wurde von einem gerade aus dem Gefängnis entlaſſenen Landſtreicher überfallen. Da ſich aber der Landwirt kräftig wehrte, mußte der Angreifer flüchten. Er konnte in Schollbrunn feſtgenommen werden. * Sand(Amt Kehl), 26. Aug. Hier wurde ein Land⸗ wirt, der ſchon längere Zeit im Verdacht der Schwarz⸗ breunerei ſtand, verhaftet. Seine Brennutenſilien hat er unter dem Heu verſteckt gehalten.. Stetten a. k.., 25. Auguſt. Am Rathaus werden zur Zeit Wiederherſtellungsarbeiten vorgenommen. Dabei löſte ſich vom Dachgeſims eine etwa 10 Zentner ſchwere Steinmaſſe und burchſchlug das ganze Gerüſt. Der 69 Jahre alte Flaſch⸗ nermeiſter Joſef Klett wurde in die Tiefe geriſſen und erlitt ſchwere, jedoch nicht lebensgefährliche Verletzungen. Die übrigen auf dem Gerüſt beſchäftigten Arbeiter kamen mit leich⸗ teren Verletzungen davon. * Vom Feldberg, 23. Aug. Der Feldberg, der ſchon für ſich ins Feld führen darf, das höchſte Reiſebüro und das höchſte Wahllokal in Deutſchland zu ſein, gleicherweiſe auch der höchſte Winterſportplatz in ſeiner Art, wird die Reihe dieſer Attribute vervollſtändigen, indem er auch das höchſte Familienbad ſein eigen nennen wird. Es klingt faſt undenkbar, daß man 1300 Meter hoch eine ſolche Gelegenheit finden wird, aber der Zug der Zeit, die nach Waſſer und Licht und Juft drängt und dafür die Form des Familienbades be⸗ vorzugt, iſt der Schöpfer des Werdens, das der Feldbergerhof durchführt. Wenige Minuten vom Hotel an der Waldgrenze, wo es den Karl Egon⸗Weg zum Feldbergſee hinab und zum großen Skiſprunghügel führt, wird die Planierung einer Fläche durchgeführt, die die erwähnte gemeinſame Bade⸗ gelegenheit inmitten der alpinen Flora dieſes höchſten Schwarzwaldgipfels bieten wird. Für Kinder wird eine be⸗ ſondere Planſchwieſe vorgeſehen. Als weitere Anlage baut das Haus, das in bieſem Herbſt auf ein Beſtehen von 50 5 geitrückblickt, auch mehrere Tennisplätze in gleicher *Blumegg bei Waldshut, 26. Aug. Am Samstag nach⸗ mittag kam das jüngſte Kind des Landwirts Karl Bauſch, während es neben zwei ſchwerbeladenen Erntewagen ſeines Vaters herlief, zu Fall und wurde vom zweiten Wagen über⸗ ſahren. Dabei drückte das eine Vorderrad dem Kinde den Knochen des rechten Oberſchenkels ab. a Die internationale Woche in Baden-Baden Ladro gewinnt überlegen das Zukunfts⸗Rennen Im Mittelpunkt der Ereigniſſe vom Dienstag ſtand das Zu⸗ kunfts⸗Rennen, für das eines ber beſten franzöſiſchen Pferde in Falſacapa aufgeboten wurde. Von großem Nimbus umgeben ging er als heißer Favorit an den Start. Sein Landsmann Trois Epis III war noch nicht gelaufen, aber von dieſer hochgezogenen Stute war kaum die Rede. Nur wenige glaubten, daß wir das Rennen im Lande behalten würden, wenn es auch alle innerlich wünſchten. Faſt ſtill, ja gedrückt wurden unſere Vertreter im Führ⸗ ring gemuſtert, ſie hatten ſchließlich noch nichts großes geleiſtet, wenn auch Ladro, der ſich gegen die Andern wie ein Dreijähriger ausnahm, ſein Debut zu einem leichten Stege geſtalten konnte. Allgemein wurde der mit Scheuklappen gezierte Falſacapa zum Favoriten erhoben. Das Rennen ſelbſt geſtaltete ſich zu einem großen Triumpf für die deutſche Zucht, es bewies, daß wir in dem Sieger Ladro ein Pferd der Extra⸗Klaſſe beſitzen, das den großen Franzoſen in einer Art abkanterte, die niemand vor dem Renen für möglich gehalten hätte. Wenn ihm Falſacapa auch 7 Pfund geben mußte, ſo war er doch um weit mehr geſchlagen, denn man kann ſich ja nicht auf die 3½ Längen die zwiſchen Beiden im Ziele lagen feſtlegen, denn Blücher hätte auch noch weiter gewinnen können. mit.13,3 Minuten, daß es eine wirkliche Prüfung war! Es gibt für Falſacapa auch nicht die geringſte Entſchuldigung, er hatte ein glattes Rennen und war am Start mit am ſchnellſten auf den Beinen, Die Leiſtung von Ladro iſt ſehr groß, wenn man bedenkt, daß er noch in Frankfurt huſtete und deshalb ſchärfſte Arbeit vermieden wurde. Die Spannung war auf dem höchſten Punkt angelangt, als das Feld vor den Tribünen erſchien. Einzeln kanterten die Pferde auf. Selbſt der in großen Sätzen dem Start zueilende Ladro konnte die Stimmung nicht heben. Maſſa d' Arezzo ſah blendend aus, aber alles war eben in deutſcher Gründlichkeit auf den Franzoſen eingeſchworen. Ein erlöſendes Ab ging durch die Menge, als die Bänder hoch⸗ ſchnellten. Maſſo d' Arezzo hatte ſofort eine klare Führung an den Rails vor Falſacapa und Trois Epis III die auf gleicher Höhe lagen vor Ladro der klar dahinter lag und Rhapſodie. im Feld. Am Knick lag Maſſo d' Arezzo klar vor Falkacapa, Trois Epis III und dem in der Mitte des Geläufes galoppterenden Ladro. Hier griff Falſacapa den Führenden ſtark geritten an. Da ſchnellte auch ſchon Ladro auf der Außenſeite in gewaltigen Sätzen am ganzen Felde vorbei und hatte bereits in Höhe der Tribünen ſein Rennen ſicher. Falſacapa konnte nicht einen Moment mit dem Sieger Schritt halten, der in grandioſer Zeit am Richter vorbei flog. Brauſender Jubel umbrandete Ladro als er vor dem Felde ſeinem ſtolzen Triumph entgegenzog. Und noch einmal brach der Jubel los, als Bleuler glücklich lächelnd den Sieger zur Waage zu⸗ rückritt. Kaum fand Ladro Raum durch die freudig erregte Menge.— Ein großes Ereignis gehört der Vergangenheit an. Schon der Auftakt des Tages war ſenſationell. Hier entpuppte ſich Winkelried als ein Flieger von Klaſſe und raſſelte die 1000 Meter des Kinczem⸗ Rennens in 1,00,8 herunter. Er war am ſchnellſten, flott und ſoviel auch Askari und Boniburg ſich Mühe gaben, konnten ſie nicht verhindern, daß Winkelried als leichter Sieger vor ihnen einkam. Die Zeit beweiſt Letztere ging ſofort Auch im Sachſen Weimar⸗ Rennen nahm Grabſch, der hier in blendender Form reitet mit Grenadier ſofort das Rennen auf, ließ keinen ſeiner Gegner über ſeine Gurten kommen und ge⸗ wann in großem Stile gegen Aritus und Rebell, die beide trotz gutem Laufens nie eine Sieges⸗Chance hatten. Im Oos⸗ Ausgleich war durch den leichtgerichteten Felix⸗ eſto der erſte Erfolg der Oeſterreicher fällig. Er lag ſtändig hinter dem führenden Palmeri vor dem Favoriten Meiſterpolier, ging ausgangs des Einlaufbogens in Front und hatte noch genug in ſich, um dem ein großes Rennen laufenden Skalde bis ins Ziel ſicher zu halten. Meiſterpolier, der ſtets nur an der Spitze ſein Beſtes gibt, kam nie vom örftten Platz weg ung enttäuſchte ſtark. Für das Merkur ⸗ Rennen erſchien ein ſtattliches Feld von 14 Pferden am Ablauf. Nach gutem Start nahm Somali vor Bonheur, Szin⸗arany, Pompejus und Träumer die Spitze, die an⸗ dern dichtauf mit Nemrod am Schluß. Somali kam vor Hoffnung 1 und einem kämpfenden Rudel den Einlauf herunter. In der Diſtauz löſte ſich Aſſuan vom Felde los, kämpfte ſich treu an die Beiden heran und gewann noch ſicher auf der ihm ſchon reichlich weiten Strecke vor Hoffnung II und Somalt, der ſich ſcheinbar etwas über⸗ pacet hatte. Sein Beſitzer mußte das ganze Rennen zulegen, um ihn im Stalle behalten zu können. Die Senſationsquote von 282:10 zahlte der Sieger Coun⸗ tryſtde im Favorite⸗Jagdrennen für das 17 Pferde ausge⸗ wogen wurden. Countryſide hatte das gleiche Rennen im Vorfahre gewonnen, lag ſtets auf einem guten Platz im Felde, wurde an den letzten beiden Sprüngen nach vorn gebracht und konnte auf der Flachen dem weit enteilten Geſelle den bereits ſicheren Sieg ent⸗ reißen. Letzterer hatte bald die Spitze genommen, lag am Waſſer⸗ graben ſchon Längen vor dem Felde und kam mit großem Vorſprung über die letzten Sprünge. Er war aber eine Idee zu ſchnell gegon⸗ gen, im Einlauf verließen ihn ſeine Kräfte und ein faſt ſicherer Sieg wurde ihm im letzten Moment entriſſen. My Lord JI1 endete weit dahinter auf dem dritten Platz. Die Ergebniſſe: 1. Kineſem⸗Rennen. 6000 J. 1000 Meter: 1. Geſt. Röttgens Win⸗ belrled(Grabſch), 2. Askari, 3. Boniburg. Ferner liefen: Fern⸗ länder, Lykaſte, Ota. Tot: 42:10, Pl: 19, 19:10. 2. Sachſen⸗Weimar⸗Rennen. 10 000. 2100 Meter: 1. Butzkes Grenadier(Grabſch), 2. Avitus, 3. Rebell. Ferner liefen: Hector, Junker. Tot: 42:10, Pl: 12, 12:10. 3. Oos⸗Ausgleich. 8000 J. 1800 Meter: 1. Graf A. Seilerns Sankt Felix(Zehmiſch), 2. Skalde, 3. Meiſterpolier. Ferner liefen: Favorit, Palmieri. Tot: 57:10, Pl: 29, 39:10. 4. Zukunftsrennen. 29 000 /. 1200 Meter: 1. A. und C. v. Wein⸗ bergs Ladro(Bleuler), 2. Falſacapa, 3. Maſſo d' Arezzo. Fer ger liefen: Trois Epis III, Rhapſodie. Tot: 34:10, Pl: 13, 12:10. 5. Merkur⸗Rennen. 4500 /. 1600 Meter: 1. Stall Hönwalts Aſſuan(Huguenin), 2. Hoffnung II, 3. Somali. Ferner liefen: Träumer, Grapillon, Pompejus, Hokobal, Caſanova, Malvolio, Oberoull, Nemrod, Bonheur, Szinarany, Tramontana. Tot: 84110, Pl: 30, 26, 55:10. 6. Favorite⸗Jagdrennen. 4500. 3600 Meter: 1. J. Sechſers Countryſide(Deſchner), 2. Geſelle, 3. My Lord II. Ferner liefen: Kätherl III, Grapillon, Preſomptueux, Atalante, Helleſpont, Numerp, Jende, Froher Mut, Florimel, La Jasmin, Pasmanvar, Goldat, Esküszegö, Alls Well, Durbano. Tot: 282:10, Pl: 59, 22, 70:10. Tennis-Städtekampf Mannheim-Paris Die Franzoſen führen am erſten Tag mit:0 Diesmal ſind die Franzoſen Gäſte der Mannheimer Tennisſpie⸗ ler, die Trikolore weht als Zeichen freundlichen Willkomm vom Klub⸗ haus. Es ſind illuſtre Gäſte; da iſt Bouſſus, der fünftbeſte der führenden Tennisnation der Welt, der nach den Deutſchen Meiſter⸗ ſchaften auch in Bad Homburg Endſieger wurde. Man wird nach der⸗ artigen Erfolgen bald von den fünf„Musketteren“ reden, ſehen doch manche Kenner in ihm den berufenen Nachfolger eines Cochet, alſo den ſpäteren Weltmeiſter.— Duplaix iſt der zehnte der franzöſi⸗ ſchen Rangliſte und ſchon aus dieſem Grunde gleichfalls ein Spieler von gutem Können. Er hat nicht die Schnelligkeit und Wendigkeit ſeines vier Jahre jüngeren Partners, iſt aber mit erſt 26 Jahren vor allem, was Vielſeitigkeit ſeiner Schläge anbelangt, noch ſehr ver⸗ beſſerungsfähig. Im Doppel iſt er heute bereits ein Spieler von internationalem Format. Bei unſeren Spielern konnte man zunächſt wieder die in dieſem Jahr ſehr gute Form von Ofa ns feſtſtellen. Er hatte nicht die gleiche Sicherheit wie in ſeinem ſiegreichen Kampf gegen den Japaner Ohta, aber er griff trotz reichlichen Pechs immer wieder unentwegt an, ließ ſich nicht von ſcharfem Spiel abbringen und hatte auch im zweiten Satz eine ganz große Erfolgsſerte aufzuweiſen. Famoſe Längs⸗ und Diagonalſchläge brachten manchen ſchönen Erfolg, aber die kurzen Stopbälle des Gegners wurden von ihm meiſt zu kurz oder weit zu⸗ rückgeſchlagen und koſteten zahlreiche Punkte. Ofan iſt gewohnt, die Entſcheidung auf möglichſt ſchnellem Wege zu ſuchen, ein langwieriges Vorbereiten liegt nicht in der Natur ſeines Spiels. Er wird aber an guten Tagen, und die ſind in dieſem Jahr erfreulicherweiſe nicht ſel⸗ ten, jedem Gegner von Klaſſe zu ſchaffen machen, ſofern dieſer ihn nicht eben mit kurz geſetzten Schlägen aus dem Schlag zu bringen weiß.— Lorenz hat ſich auf den Mannheimer Plätzen jetzt ſchon beſſer, eingelebt, ſein Spiel gegen einen Spieler der Weltrangliſte war eine famoſe Leiſtung. Zunächſt mußte er ſich allerdings an das variations⸗ reiche Spiel ſeines Gegners gewöhnen, dann kam er aber immer beſſer in Form. Seine Schläge hatten Länge, ſeine flachen Rückhand⸗ diagonalbälle machten dem Gegner viel zu ſchaffen. Im zweiten Satz war er klar überlegen und auch im dritten zunächſt äußerſt ſicher, bis der Franzoſe mit einem grandioſen Endſpurt ihn doch noch bezwingen konnte, die Senſation doch nicht zur Tatſache wurde. Drei wechſelvolle Kämpfe Mit dem Einzelſpiel Duplaix— Ofan“ nehmen die Begeg⸗ nungen des Dienstag ihren Anfang. Der Franzoſe findet ſich über⸗ raſchend ſchnell mit den Platzverhältniſſen ab und holt ſich den erſten Satz mit 614 trotz guter Gegenwehr von Ofank. Auch der zweite Satz ſteht Duplaix alsbald mit:1 klar in Front. Dann aber wendet ſich das Blatt; Ofan* hat fetzt größere Sicherheit erlangt und holt Punkt um Punkt auf und gibt kein Spiel mehr ab, ſodaß er den zweiten Satz mit 614 an ſich bringen kann. Im dritten Satz ſind ſich die Geg⸗ ner bis zwei Beide ebenbürtig, ja Oſan* hat die beſſeren Chancen, aber mit manchem Ball Pech. So kommt Duplaix als der ſtcherere Spieler langſam aber ſicher auf und mit 62 zum Gewinn des Wett⸗ kampfes. Bei der zweiten Begegnung iſt der Deutſche Meiſter Bouſſus ſeinem etwas nervöſen Gegner Lorenz zunächſt immer leicht über⸗ legen. Stets kann er den entſcheidenden Ball an ſich bringen und mit :2 alsbald den erſten Satz buchen. Jetzt hat aber Lorenz eine glän⸗ zende Erfolgsſerie zu verzeichnen. Der Berliner iſt im zweiten Satz ungemein ſicher, während Bouſſus auf dem etwas glatten Platz nicht ſchnell genug iſt; Lorenz treibt ihn von Ecke zu Ecke und erläuft ſelbſt die ſchwierigſten Bälle. So holt er ſich den zweiten Satz mit 612 und liegt auch im dritten mit:1 und:2 klar in Führung. Aber Bonſſus gibt ſich noch nicht geſchlagen, holt mit zäher Energie Spiel um Spiel auf, greift am Netz an, riskiert viel und auch glücklich und kann nach glänzenden Leiſtungen 516 in Führung gehen. Noch einmal ſcheint ein Steg von Lorenz wahrſcheinlich; ein kurzes Nachlaſſen Bouſſus genügt, um dem Berliner eine:6⸗Führung zu ermöglichen, aber jetzt wird auch Lorenz nervös und Bouſſus zieht wieder gleich und ſichert ſich mit den beiden nächſten Spielen den Endſieg; die Senſation iſt gerade noch ausgeblteben. Im Doppelſpiel zwiſchen Bouſſus⸗Duplaix und Dr. Buß⸗Lorenz gab es zunächſt eine gelinde Enttäuſchung. Die Franzoſen, die ſehr gut harmonierten, fanden kaum nennenswerten Widerſtand und gingen nach glattem:0⸗Steg im erſten Satz auch im zweiten ſchnell mit:2 in Führung. Dann aber hatten ſich die Deut⸗ ſchen zuſammengefunden und jetzt kam es zu einem wirklich herrlichen Ringen, bei dem jeder Punkt heiß umkämpft war. Dr. Buß⸗Lorenz holten bis fünf Beide auf, mußten ſich aber dann doch, wenn auch ehrenvoll, 715 dem beſſeren Zuſammenarbeiten der Franzoſen beugen. Die Ergebniſſe: 5 Herreneinzelſpiele: Duplaix— Ofan*:4,:6,:2. Bouſſus— Lorenz:2,:6,:7. Doppelſpiel: Bouſſus⸗Duplaixr— Dr. Buß Lorenz 610, 775. Heute Mittwoch werden wiederum drei Begegnungen ſtattfin⸗ den, die gleich großes Intereſſe beanſpruchen. Das genaue Programm lautet: 4 Uhr: Duplaix— Klopfer..45 Uhr: Boufſus— Dr. Buß. .30 Uhr: Bouſſus⸗Duplaix— Dr. Buß⸗Ofank. H. B. Schach Abſchluß im Karlsbader Schachturnier Nimzowitſch Sieger Das Karlsbader Schachturnier hat jetzt ſeinen Abſchluß gefunden, Als Sieger aus dieſer Veranſtaltung ging Nimzowitſch hervor, der ſeine letzte Partie gegen Tartakower überlegen gewann, während Spielmann gegen Mattiſon nur remiſierte. Capablanca gewann gegen Maroczy, Becker—Bogoljjubow, Yates gegen Johner, Caual gegen Miß Menſchik, remis endeten die Partien Euwe gegen Rubin⸗ ſtein, Grünfeld gegen Vidmar, Treybal gegen Thomas, Marſhall gegen Colle und Sämiſch gegen Gilg. Der Stand am Schluß des Turniers war folgender: 1. Nim⸗ zowitſch 15, 2. und 3. Capablanca und Spielmann 14%, 4. Rubinſtein 135%, 5. bis 7. Becker, Euwe und Vidmar je 12, 8. Bogolfubow 11½, 9. Grünfeld 11, 8. und 10. Canal und Mattiſon 10%, ferner Colle, Mariczy, Tartakower und Treybal je 10, Sämiſch und Yates 97, Johner und Marſhall 9, Gilg 8, Thomas 6 und Menſchik 3 Punkte. Fünfzigſtes Regatta⸗Jubiläuqm 5 Eine der älteſten deutſchen Regatten in Deutſchland, die Emſ err Regatta kann im nächſten Fahr auf ein fünfzigjähriges Beſtehen zurückzublicken. Sie verdankt ihr Entſtehen dem regelmäßigen Beſuch Kaiſer Wilhelm., dem zu Ehren der Frankfurter Ruderverein von 1865 und der Kölner Ruderelub am 25. Juni 1875 die erſte Regatta auf der Lahn zu Bad Ems veranſtalteten. Für das vierrudrige Aus⸗ leger⸗Gigbootrennen hatte der Kaiſer einen Preis geſtiftet, der bis 1883 als Ehrenpreis jedes Jahr neu gegeben, 1884 aber in einen Wan⸗ derpreis umgewandelt wurde. Der Preis kam, Ausnahme der Jahre 1878, 19151919 jährlich zur Austragung und fiel 27 mal nach Frank⸗ furt a.., 10 mal nach Mainz, 3 mal nach Köln und je einmal nach Kaſtel, Koblenz, Ludwigshaſen, Mannheim und Utrecht. Er iſt der älteſte und zugleich der einzige Preis Wilhelm., der heute noch ausgefahren wird, und hat daher für den Ruderſport ein großes hiſtoriſches Intereſſe. Seit vier Jahren hat der Reichspräſtdent von Hindenburg das Protektorat über die ſeitdem bedeutend ausgeſtaltete Ruderregatta übernommen. „ . /g lerbrigſl. dd duuie lch 7 6 16 8. Seite. Nr. 396 Mittwoch, 28. Auguſt 1929 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) den Frankfurter Stellungnahme und Forderungen des Deutſchen Aktionär⸗ vereins Auf Einladung der Geſchäftsſtelle Frankfurt a. M. des Deut⸗ ſcch en Aktionärvereins in Berlin hatte ſich geſtern abend im Sitzungsſaal der Frankfurter Handelskammer eine ſehr große Anzahl 5 Frankfurter Bankiers und auch Vertreter von Aktionärintereſſenten, insbeſondere auch ein Vertreter ausländiſchen Aktionäre eingefunden. .⸗A. Dr. Otto Eisner(Frankfurt a..) referierte hauptſächlich über die juriſtiſche und wirtſchaftliche Tragweite der Beſtrebungen der Schutzvereinigung unter Berückſichtigung des Zuſammenbruchs der Frankfurter Allgemeinen Verſicherung. 5 Bisher habe man bei den von den Verwaltungsbanken geführten Verhandlungen lediglich von dem Schutz der Verſicherungsnehmer und der Großgläubiger— die ja zum großen Teil identiſch mit den Ver⸗ waltungsbanken ſeien geſprochen. Ueber die ungeheuren Verluſte, die die Aktionäre erlitten haben, ſei man ſtillſchweigend hin weggegangen. Es ſeien auch nicht einmal Andeutungen gemacht worden, daß man gewillt ſei, die in den Kreiſen der Aktionäre angerichteten Schäden wieder gut zu machen oder auch nur zu mildern. Wenn das nicht geſchehe, ſo würde der deutſche Emiſſionskredit im Ausland, der ohnehin ſchon notgelitten habe, gänzlich unterbunden. Es würde ferner in Deutſch⸗ land ſelbſt das ohnedies geſunkene Vertrauen zur deutſchen Aktie völ⸗ lig verſchwinden. Wenn irgendwo, ſo müſſe man im vorliegenden Fall ſowohl von einer moraliſchen als auch von einer juriſti⸗ ſchen Verantwortun g gegenüber den Aktionärkreiſen mittel⸗ bar oder unmittelbar ſprechen. Aus dieſen Gründen erwarte man in den Kreiſen der geſchädigten Aktionäre von den Verwaltungsmitglie⸗ dern bezw. den im Auſſichtsrat vertretenen Inſtituten entſprechende Einſtellung. Das von der Schutzvereinigung erſtrebte Ziel könne bei dem außerordentlichen Umfang und der Bedeutung der Angelegenheit nur durch eine zentrale Zuſammenfaſſung aller Ak⸗ tionärintereſſen erreicht werden. Es ſei beabſichtigt, möglichſt bald einen Antrag auf Ein beru⸗ fung einer a. o. H. ⸗V. zu ſtellen. In dieſer ſoll die Ein⸗ ſetzung eines Reviſtonsausſchu ſſes beantragt werden, da⸗ mit auch die Aktionäre in alle in der letzten Zeit in der Geſell⸗ ſchaft getätigten Geſchäfte Einblick gewinnen, um aufgrund dieſer Feſtſtellung ihre Anſprüche zu erheben. Schließlich ſei noch zu prüt⸗ fen, ob nicht das Reich wegen Verletzung der Aufſichts⸗ yflicht zur Verantwortung und zu etwaigem Schadenerſatz heran⸗ gezogen werden könne. Dr. R. S. Black(Hamburg) unterſtrich als Vertreter auslän⸗ diſcher Aktionärintereſſen die Ausführungen des Vor⸗ redners, indem er beſonders betonte, daß die Erre gung unter den ausländiſchen Aktionären außerordentlich ſtark ei, und daß man im Auslande, wo ja erhebliche Aktienvakete ruhten, als ſelbſtverſtändlich annehme, daß in dieſem Fall die Ver⸗ waltungs banken den Schaden wieder gut machen. Es ſei für die ausländiſche Mentalität un fa ß bar, daß die Wieder⸗ gutmachung des von den Aktionären gleichſam als mündelſicher ge⸗ haltenen Papiers auch nur diskutiert werden könne, nachdem erſt vor ein paar Monaten an der Züricher Börſe aufgrund eines von zehn deutſchen Großbanken unterſchriebenen Proſpekts erhebliche Beträge Allgemeine dieſer Aktie zu einem Kurſe von über 1200 ſchweiz. Franken je nom. 400 untergebracht ſeien. Insbeſondere ſei dies unverſtändlich, weil ſich der Vorſitzende der Berliner Wertpapierbörſe als beſonderer Ver⸗ trauensfaktor unter den Vertretern der Großbanken im Aufſichtsrat der Geſellſchaft befinde. Anſchließend wurde ein Arbeits aus ſchu ß Herren gebildet: Prof. Max Apt(Berlin), Dr. R. S. Black(Ham⸗ burg), Direktor Berliner(Weſtbank, Frankfurt a..),.⸗A. Dr. Eisner(Frankfurt a..), Dr. Paul Gerſtner(Berlin), Senator Pick Stuttgart), Fabrikant Ludwig Pohl(Frankfurt). Außerdem ſoll noch als Vertreter des Vorſtands des Vereins der Frankfurter Pri⸗ vatbankiers Bankier Theodor Schleſinger, Mitglied des Frankfurter Börſenvorſtands, in den Arbeitsausſchuß geſandt werden. Die AR.⸗Sitzung brachte noch keine ziffernmäßige Klärung. Geueralverſammlung am 30. September Im Aufſichtsrat der Frankfurter Allgemeinen Verſicherungs⸗AG. wurden die bisherigen Feſtſtellungen der mit der Prüfung des Sta⸗ tus der Geſellſchaft und ihrer Konzerngeſellſchaften beauftragten Kommiſſionen vorgetragen. Die Unterſuchung ergibt noch kein ziffernmäßiges Bild der Lage. Der Agi. und die GV. ſeien durch unrichtige und un vol lſtändige Berichte und Bilanzen getäuſcht worden. Diejenigen Vorſtandsmit⸗ glieder, deren Verantwortlichkeit bereits ſeſtgeſtellt werden konnte, ſind entlaſſen worden. Eine ao. GV. ſoll zum 30. September 1929 einberufen werden. Der AR. hofft, bis dahin zuverläſſige Unter⸗ lagen für die Beurteilung der Vermögenslage zu erhalten. Allianz übernimmt die geſamten Aktien der Frankfurter Leben Die Verhandlungen über den Verkauf der Aktien der Frankfurter Lebensverſicherungs⸗ A G. an die Al⸗ lianz und Stuttgarter Lebensverſicherungs⸗AG. haben zu dem Er⸗ gebnis geführt, daß dieſe die geſamten Akbien der Frank⸗ furter Lebensverſtcherungs⸗AcG. unter voller Wahrung aller Rechte der Verſicherten übernimmt. Die Frankfurter Allgemeine Veſiche⸗ rungs⸗AG. erhält von dem Kaufpreis 1,8 Millionen bar und eine Reihe von Forderungen aus dem Vermögen der Frank⸗ furter Lebensverſicherungs⸗AG. Bei der Staatsanwaltſchaft noch keine Anzeige eingelaufen Von der Juſtizpreſſeſtelle Frankfurt wird mitgeteilt: aus folgenden Die in verſchiedenen Zeitungen angekündigte Strafanzeige einer Berliner Gruppe von Aktionären iſt bisher bei der Staats⸗ anwaltſchaft in Frankfurt a. M. nicht eingegangen. Der Staatsanwaltſchaft liegen überhaupt keine Anzeigen vor, aus denen beſtimmte Tatſachen ſich ergeben und aus denen ſich Anhalts⸗ punkte für den Verdacht einer ſtrafbaren Handlung entnehmen laſſen. Die Staatsanwaltſchaft arbeitet mit Unterſtützung der Polizei an der Aufklärung der Sache. Sie ſteht dabei in engſter Fühlung mit allen Stellen, die mit der Prüfung des Status der Frankfurter Allge⸗ meinen ſowie ihrer Tochtergeſellſchaften und an der Prüfung der außerordentlich unüberſichtlichen und verwickelten allgemeinen Ge⸗ ſchäftslage des Konzerns beſchäſtigt ſind. Erſt wenn die mit größter Beſchleunigung im Gange befindlichen Arbeiten zu einer gewiſſen Klärung geführt haben, wird ſich vorausſichtlich zeigen, ob ein greifbarer Verdacht für beſtimmte ſtraf bare Handlungen beſteht, welcher Art dieſe ſtrafbaren Handlungen ſind und wer von den Beteiligten als ſtrafrechtlich Verantwortlicher in Betracht kommt. Nach dem Direktor der Süsdweſtdeutſchen Bank AGG. Sauerbrey, der ſich durch ſeine Flucht beſonders verdächtig gemacht hat, wird energiſch gefahndet. Auf 6 Einwohner entfällt eine Kapitalverſicherung Ueber 10 Millionen Kapitalverſicherungen Welchen Umfang das Verſtcherungsgeſchäft— trotz der ſtarken Ausdehnung der Sozlal verſticherung— angenommen hat, beweiſt die Tatſache, daß die Zahl der bei den privaten und öffentlichen Verſicherungsunternehmungen abgeſchloſſenen Kapital verſicherungen (Todesfall, Erlebensfall, Riſiko⸗ Sterbekaſſe⸗, Ausſteuer⸗, Spar⸗ verſicherungen uſw.) von 5,9 Millionen am 31. 12. 1927 auf 10,4 Mill. am 30. 6. 1929 geſtiegen iſt. Das Anwachſen der Prämieneinnahmen aus bdieſen Kapitalverſicherungen zeigt die tene i 5 nzahl d. Anzahl d. Kapital⸗ Prämien⸗ Kapital⸗ Prämien⸗ verſich. einnahm. verſich. einnahm. in Mill 31. 12. 1927 5,9 88,0 31. 10. 1928 8,6 108,4 28. 2. 1928 6,5 94,0 31. 12. 1928 9,1 103,3 30. 4. 1928 6,8 102, 28. 2. 1929 9,5 114,7 30. 6. 1928 7,9 92,7 30. 4. 1929 10,1 121,5 31. 8. 1928 8,3 102, 380. 6. 1929 10,4 114,5 Der größte Teil der Kapitalverſicherungen entfällt auf die pri⸗ naten Verſicherungsgeſellſchaften. Von den Mitte des Jahres 1929 laufenden 10, Millionen Kapitalverſicherungen entfielen beiſpiels⸗ weiſe 9,4 Millionen auf die privaten Verſicherungsgeſellſchaften und nur wenig mehr als 1 Million auf öfffentliche Verſiche⸗ rungsanſtalten. Die Prämieneinnahmen der privaten Verſicherungs⸗ geſellſchaften ſind ungefähr neunmal ſo groß wie die der öffentlichen Verſtcherungsanſtalten. . Kapitalerhöhung der Commercial Inveſtment Truſt Corp. Bet der Commercial Inpeſtment Truſt Corp. Amerikas be⸗ deutendſtem unabhängigen Kreditfinanzierungs⸗Unter⸗ nehmen und Muttergeſellſchaft der Citag(Berlin), beantragt der AR., wie aus Newyork gekabelt wird, die Stel, auf der Baſis:2 neu zu ſtückeln. Zu dieſem Zweck wird eine Geneh⸗ migung zur Erhöhung des fetzt zwei Millionen Stück betragenden Stammaktienkapitals auf 7 500 000 Stück beantragt. Von 1. Januar 1930 an wird die Aktiendividende auf die neuen Aktien auf 6 v. H. anſtatt der jetzt gezahlten 4 v. H. ſeſtgeſetzt, während gleichzeitig eine Bardividende von 1,60 Doll. per Stück entſprechend den bisher auf die alten Aktien gezahlten 4 Doll. gewährt wird. Der Aufſichtsrat genehmigt ferner den Verkauf von 50 000 alten Stammaktien an Dillon, Read u. Co. * Sübddeutſche Holzwirtſchaftsbank und Heſſ. Staat. Die Heſſ. Staats forſtver waltung iſt mit nom. 8000/ bei der Süd⸗ deutſchen Holzwirtſchaftsbank beteiligt. Die Bank hat in ihrer letzten „V. beſchloſſen, ihr Aktien kapital von 1,2 Mill./ auf min⸗ deſtens 2 bis 2,4 Mill.„ zu erhöhen. Die Erhöhung wurde not⸗ wendig durch die ſtändige Zunahme der Geſchäftstätigkeit, den fort⸗ währenden Zuwachs an Beziehungen mit Firmen, die ſich für ihre Rundholzkäufe des nun ſchon allgemein gebräuchlichen Finanzierungs⸗ verfahren bedienen. Eine Regierungsvorlage erſucht den Finanz⸗ ausſchuß um beſchleunigte Beſchlußfaſſung über den Bezug der jun⸗ gen Aktien in der angeforderten Höhe von 8000% zu einem Aus⸗ gabekurs von 106 v. H. * Aufwertung der Stahlwerk⸗Becker⸗ Obligationen. Wie wir erfahren, hat nunmehr die Aufwertungsſtelle des Amts⸗ gerichts Krefeld ihr Urteil bezüglich der Aufwertung der Stahl⸗ werk⸗Becker⸗Obligatlonen von 1912 und 1916 ergehen laſſen. Die Stahlwerk Becker AG. hatte den Antrag geſtellt,, daß die fraglichen Obligationen, deren normale Aufwertung 15 v. H. betragen hätte, ilberhaupt nicht aufgewertet zu werden brauchen. Die Auſwertungs⸗ ſtelle hat nunmehr entſchieden, daß die Obligationen mut 5 v. H. oufzu werten ſind. Gegen dieſes der Stahlwerk Becker AG. ziemlich weitgehend entgegenkommende Urteil der Aufwertungs⸗ inſtanz wird, wie wir hören, der Obligationärvertreter Beſchwerde einreichen. Reiß u. Martin AG. in Berlin⸗Reinickendorf. Die zum Richard Kahn⸗Konzern gehörende Geſellſchaft weiſt einſchl. Verluſtvortrag aus 1927 für das Jahr 1928 einen Geſamtverluſt von 9 64 00%% aus. Die GV. genehmigte den Abſchluß und beſchloß, zur Deckung der Unterbilanz das A K. von 1,205 Mill. auf 241000 herabzuſetze n. Gleichzeitia wird! das AK. wieder den Betrag von 1,205 Mill.„erhöht. Die neuen Aktien werden run r Richard Kahn Gmb ſtehenden Kon⸗ 1 n und alten Aktio Ve. 8 0 1 5 5 Zur A 5 Mach 55 8. 5 t. 1 0 90 55 8 3 2 5 „ Eiſenwerke Gaggenau Ac. in Gaggenau. Die Geſellſchaft be⸗ ruft auf den 14. Sept. eine ao. GV., die über Abänderung des Kapitalerhöhungsbeſchluſſes der ao. GV. vom 29. Dezember 198 auf Zulaſſung und Feſtſetzung von Sacheinlagen Beſchluß faſſen ſoll. * keine Aufechtungsklage bei Buſch Optiſche erhoben. Wie jetzt aus Rathenow berichtet wird, hat die Oppoſitionsgruppe(Franz Rapſch, Optiſche Fabrik in Rathenow), die in der letzten GV. der Emil Buſch Ac, Optiſche Induſtrie in Rathenow gegen verſchiedene Punkte der TO. Proteſt eingelegt hatte, die Anfechtungsklage innerhalb der geſetzlichen Friſt nicht eingereicht. * Ausdehnung des Glühlampenkartells in Italien. Wie ge meldet wird, hat die Osram im Verein mit der Philipps A. und der Vereinigten Glühlampen⸗ und Elektrizitäts⸗Ac.(Neupeſt) ſbeben mehrere itallenſſche Glühlampenfabriken, die dem internationalen Kartell nicht angehörten, hdßäuflich er; worben. Auch die Göiſon Italiana(Mailand), die ſchon ſeit geraumer Zeit in Beziehungen mit der General Electric ſteht, iſt an dieſer Transaktion beteiligt. Zwiſchen den genannten Geſellſchaften und der am italieniſchen Markt gleichfalls intereſſierten Oeſterreichiſchen Glühlampenfabrik(Watt AG., Kre⸗ menezky) ſind hinſichtlich der Belieferung des italieniſchen Abſatz⸗ gebietes neue Vereinbarungen zuſtandegekommen, die geeignet er⸗ ſcheinen, die Rentabjflität des ſtalienſchen Glühlampengeſchäftes zu heben. * AG. für Dentalinduſtrie, Jaden⸗Baden.— Mitteilung gemäß 5 240 GB. Die mit einem AK. von 200 000/ ausgeſtattete Ge⸗ ſellſchaft, die für das Geſchäftsjahr 1927/8 einen Geſamtverluſt von 58 159% auswies, ſchließt das Jahr 1928/9 mit einem weiteren größeren Fehlbetrag ah, der der Verwaltung Veranlaſſung gibt, der am 16. September ſtattfindenden o. GV. Mitteilung gemäߧ 240 HGB über den Verluſt von mehr als der Hälfte des Aktienkapftals zu machen. Die GV. ſoll über die zur Sanierung eingeleiteten Maßnahmen oder über die Liquldation der Geſellſchrft Beſchluß faſſen. Die Geſellſchaft beabſichtige, ihren Sitz von Baden⸗Baden nach Karlsruhe zu verlegen. * Singer u. Co., London.— Wieder 12,5 v. H. Dividende und 5 (7,5 v. H. Bonns. Die engliſche Automobilfirma ſchließt 1928⸗29 mit einem Reingewinn von 173 922(171 222) Pfund. Einſchließlich 69 421 Pfund ſtehen 243 343 Pfund zur Verfügung. Die Divi⸗ dende auf die 7 v. H. VA. erforderten 21181 Pfund. Die Verwal⸗ tung ſchlägt vor, auf die StA. wieder 127 Dividende zu verteilen und einen Bonus von 5 v. H. gegen 77 i. V. zu vergüten. 89 218 Pfund werden vorgetragen. * 30 v. H. bei Inſolvenz Seidenhaus Eduard Schott, Frankfurt. Nachdem die Vermögenslage der Inſolvenz bei der Firma Eduard Schott ein gerichtliches Vergleichsverfahren nicht geſtattete, iſt nun⸗ mehr die Garantie des Kaufmanns Louis Hirſch in Frankfurt für de notwendige 30prozentige Quote ſichergeſtellt worden. Die Gläu⸗ biger ſollen 15 v. H. ſechs Wochen nach Inkrafttreten des Vergleichs, weitere 15 v. H. ſechs Monate darnach erhalten. Es iſt beabſichtigt, das Frankfurter Geſchäft durch eine neu zu gründende GmbH. fort⸗ zuführen. Die Zukunft der Eduard Schott hängt von der Annahme oͤes gerichtlichen Vergleichsverfahrens ab. * Ammendorfer Papierfabrik.— Bezugsrecht:1. Wie bereits gemeldet, ſchlägt die Geſellſchaft eine Kapitalerhöhung um 1 Mill./ vor. Hierzu verlautet fetzt, daß die neuen Aktien den Aktionären in vollem Umfang zum Bezuge angeboten werden ſollen, ſo daß ſich ein Bezugs rechts verhältnis von:1 ergibt. Ueber den Emiſſionskurs wird erſt kurz vor der auf den 25. Okt. einberufenen 9. GV. Beſchluß gefaßt werden. * Verkauf der Kukirol⸗Fabrik nach Amerika? Die Gerüchte, daß die Kurkirol⸗Fabrik in Bad Salzemen für 2,5 Mill. /, an ein amerikaniſches Konſortium verkauft worden ſei, eilt den Tatſachen voraus. Wie die Firma mitteilt, ſind amerikaniſche Intereſſenten mit Kaufabſichten an die Kukirol⸗Fabrik herangetreten. Darüber haben auch bereits Beſprechungen ſtattgefunden. Welches Ergebnis die Verhandlungen haben werden, laſſe ſich zurzeit noch nicht vor⸗ ausſagen. H. u. P. Sauermann AG. Kulmbach. Aus einem Reingewinn von 57 755(59 213)„ ſollen zunächſt nach den Vorſchlägen der Ver⸗ wältung dem Reſervefonds wieder 20000/ zugeführt werden. An die Aktionäre ſoll eine Dividende von 8ieder 5 v. H. zur Ausſchüt⸗ tung gelangen. Einem Bruttogewinn vön 1,51(1,45) Mill. 4 ſtehen Handlungss und Betriebsunkoſten von 1,5(1,41) Mill.„ gegenüber. 8 e halten ſich mit 55 233/ im Ausmaß von denen es Vor ac Co rp. Matbes, Ceeil Adler und R. . Sauermann A. Mitchell von Rückgang der franzöſiſchen Außenhandelsbilanz im Juli im Juli 1929 von 815,7 im Juni auf 358,04 0 im zurückgegangen. Gewichtsmäßig betrug die Einfuhr im Juli 1929 5 061 835 Tonnen, d. h. 1 173 920 Tonnen mehr als im Juli des Vor⸗ jahres. Die Ausfuhr zeigt im Juli 1920 mit 3 741 476 Tonnen gegenüber der Vergleichszeit des Vorjahres eine Erhöhung um 426564 Tonnen. Gegenüber den erſten ſieben Monaten des laufenden Jahres ergibt ſich mithin eine Einfuhr von 35 267,21 Mill Fr. (30 270,28 Mill, Fr. in der entſprechenden Zeit des Vorjahres) und eine Ausfuhr von 28 906,86(20 172,99) Mill. Fr. Das Defizet der Ausfuhrbilanz hat ſich im Vergleich zum Vorjahre in den erſten ſteben Monaten des Jahres 1029 von 1077,29 auf 6270,33 Mill. Fr. erhöht. — * Prolongation der 145 Millionen Reichsſchatzanweiſungen fir vier Monate. Wie aus Berlin gemeldet wird, ſind die ſeinerzeit von dem bekannten Bankenkonſortium übernommenen 145 Millionen Reichsſchatzanweiſungen, die am 30. September fällig werden, zum Lombaröſatz der Reichsbank(8,5 v..) für pier Monate prolongiert worden. * Die Arbeitsloſenverſicherung im Juni erſtmalig ohne Zuſchüſſe. Die Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſiche⸗ rung kann zum erſtenmal im Jahre 1929 für den Monat Juni einen kleinen Ueberſchuß verbuchen in Höhe von 0,938 Mill.„ noch der Monat Mai erforderte einen Monatszuſchuß von 20,55 Mill. J. Die Geſamteinnahmen der Reichsanſtalt betrugen im Juni 70,86 Mill. l, die Geſamtausgaben 69,9 Mill., davon 58,57 Mill.„ für die regu⸗ läre Arbeitsloſenverſicherung, 15,209 Mill.„ für die Kriſenunter⸗ ſtützung und für Maßnahmen zur Beendigung der Arbeitsloſigkeit. Die Koſten der Reichsanſtalt und der Arbeitsämter betrugen 8,104 Mill.„(Vormonat 7,928), ſie ſind ſchon ſeit einiger Zeit im ſteten Steigen begriffen. Der Geſamtbeſtand Ende Juni iſt naturgemäß nach wie vor ein Minusbeſtand, und zwar werden 225,4 Mill.% Gefamtbeſtand(Minus) gezählt, bei der Hauptſtelle als Notſtock (Minus 272,4 Mill. I. 2: Braudſchadenſtatiſtik für Juli 1929. Die bei den Mitglieds⸗ geſellſchaften der Arbeitsgemeinſchaft privater Feuerverſicherungsge⸗ ſellſchaften in Deutſchland im Monat Juli 1929 für das Deutſche Reich angefallenen Schäden betragen insgeſamt 12 471 268. Im gleichen Monat der Vorfahre betrugen die angefallenen Schäden in 1928 11995 259, in 1927 6 961.560. Die Geſamtſumme der in den vergangenen Monaten Januar bis einſchließlich Jult os. Js. ange⸗ fallenen Schäden beträgt ſomit im Deutſchen Reiche 82 678 503, gegen eine angefallene Schadensſumme in den gleichen Monaten der Vorjahre 1928: 68 861 508 J, 1927: 50 501 474. “Der deutſche Lokomotivvertrag mit Rumänien unterzeichnet Am Sonntag wurde der Vertrag über die Lieferung von 100 Loko⸗ motiven durch eine deutſche Gruppe, zu der neben der Allgemeinem Elektritzitätsgeſellſchaft die Henſchel u, Sohn AG., Kaſſel, gehört, an die rumäniſchen Staatsbahnen unterzeichnet. Der Vertrag ſieht eine Lieferung bis zu Ende Februar 1930 vor, wobei als Termin der 31. Dezember, 31. Januar und der 8. Februar für Teillieferungen vorgeſehen ſind. An deutſcher zuſtändiger Stelle konnte eine Be⸗ ſtätigung der Meldung nicht erhalten werden, da die betreffenden Sachreferenten ſich zurzeit noch in Rumänien befinden und eine Nachricht von dort über die Unterzeichnung der Verträge in Berlin noch nicht vorlag. * Die engliſchen Goldreſerven. Nach dem Wochenausweis der Samuel Montagu u. Co. beliefen ſich die Gol dreſerven der Bank von England am 14. Auguſt auf 139 444 263 Pfund gegen 140 180 545 Pfund in der Vorwoche. Infolge der für Eng⸗ land ungünſtigen Geſtaltung der deutſchen und franzöſiſchen De⸗ viſenkurſe ſind weitere Goldabzüge erfolgt. Der Nettoverluſt bis zum 21. ds. Mts. belief ſich auf 2695 237 Pfund Sterling. In der Zeit vom 12.—19. Auguſt wurden 867 355 Pfund Sterling aus Süd⸗ afrika eingeführt und 1027 526 Pfund Sterling nach Amerika expor⸗ tiert. Die Zuſammenſetzung der indiſchen Goldreſerven ſtellte ſich am 31. Juli 1929 wie folgt: Gold 2 152 334 Pfund Sterling, britiſche Schatzwechſel 6 043 975 Pfund Sterling, andere britiſche und Domi⸗ nien⸗Sicherheiten 31 802 058 Pfund Sterling. Hoher Auslandsabſatz von elektriſchen Maſchinen Im erſten Halbjahr 1929 konnte ein Ausfuhrüberſchuß von elektriſchen Maſchinen im Werte von rund 40 Mill..“ erzielt wer⸗ den. Der Außenhandel mit elektriſchen Maſchinen hat ſich ſeit 1925 in der folgenden Weiſe entwickelt. Es betrug: Die Einfuhr: Die Ausfuhr: in Mill. R. 192 I. Halbjahr 2,4 24,8 II. Halbfahr 3,5 27,0 1026 J. Halbjahr 4,2 30,8 II. Halbjahr 4,1 29,2 1927 I. Halbjahr 4,8 32,0 II. Halbjahr 6,8 30, 192²⁸ I. Halbjahr.8 47.8 II. Halbjahr 7,4 49,3 1929 I. Halbjahr 5,6 45,7 Die Einfuhr ausländiſcher Erzeugniſſe, die an ſich hinter der Aus ⸗ fuhr deutſcher elektriſcher Maſchinen ſtark zurückbeibt, iſt etwas ſtärker geſtiegen als dieſe. „ Um die Verlängerung des Drahtſeilverbandes. Wie wir von zuständiger Seite erfahren, ſind bereits ſeit einiger Zeit Be mü⸗ hungen im Gange, den Ende dieſes Jahres ablaufenden Ver trag des Drahtſeilver bandes Eſſen zu verlän⸗ ge rn. Es iſt damit zu rechnen, daß es zu einer Verlängerung des Verbandes kommen wird, obwohl zur Zeit von einer Reihe von Mitgliedern Schwierigkeiten in der Quptenfrage gemacht werden. In der Konſtruktion des Verbandes dürften wohl kaum weſentliche Veränderungen eintreten. Für die Aufnahme der offiziellen Ver⸗ längerungsverhandlungen iſt die zweite Hälfte des Septembers in Ausſicht genommen. Die vor einiger Zeit gegründete Ausfuhrkon⸗ ventfon für Drahtſeile iſt noch nicht wirkſam und wird auch vor⸗ ausſichtlich por der endgültigen Verlängerung des Verbandes kaum zu dem beabſichtigten Gebilde ausgeſtaltet werden. Sie beſteht dem⸗ nach zunächſt ledigluch in der Form, daß die Ausfuhr in allen ihren Bedingungen den Mitgliedern freigegeben iſt. Die augenblickliche Geſchäftslage beim Drahtſeilverband iſt nicht weſentlich verä dert. Während noch im Monat Mat an die Mitglieder etwa 66 v. H. der Quotenſätze zugewieſen wurden, belaufen ſich die Zuweiſungen ſeit Junf ds, Is. unverändert auf 70 v. H. 25? Eutwicklung des engliſchen Kunſtſeidenaußenhandels. Die engliſche Einfuhr von Kunſtſetdengarnen belief ſich im Juli auf 135 884 lbs. gegenüber 183 013 lbös. im Juli 1028. Während der erſten ſteben Monate des laufenden Jahres wurden insgeſamt 1035 952 lbs. eingeführt gegenüber 1 729 985 lbs. in der Vergleichszeit des Jahres 1928. Ausgeführt wurden im Juli 675 350 lbs, gegenüber 879 390[hs im gleichen Monat des Vorjahres. Die Einfuhr von Kunſtſeiden⸗ 1 nach England ſtellte ſich im Juli auf 288 616(t. V. 194 246) 8. portmenge von 1833 063(. B. 1 568 965) lbs. Ausgeführt wurden im Juli 120 477(51 974) lbs. und in den Monaten Januar bis Juli 599 094 882 539) lbs. Die Einfuhr von Kunſtſeidengemiſchten Ge⸗ weben betrug im Juli 679 888(430 791] lös. und in den erſten ſteben Monaten 5 207 309(4 100 050) lbs. Der Export erreichte im Fult 1310 349(1 214 373) lbs. und in den Monaten Januar bis Juli 7 692 786(8 991 980) lbs. Deviſenmarkt Im beutſgen Frühverkehr astierten Pfunde gegen Neim-⸗Vorl 484.75 494,50 Schweiz. 25,18 25,19J Stockholm. J 18,09 18.10 Paris 123.88 128.86 Solland. 12.09 12,10 Madrid. 32796 52 Briſſe 34,87 44,88 Oslo. 8,20 180 e Sailond 92.69 92,71] Kopenhagen. J 18.21 18,20 Geaen Reichsmort würden Dollar mit 419 90 und Pfunde mtt 2035 75 gehndelt Frachtenmarkt Duisburg-Muhrort 27. Auguſt Die Lage an der heutigen Börſe brachte gegen geſtern keine ſettherigen Stand. weſentliche Aenderung. Frachten und Schlepplöhne behaupteten ihren Für die erſten ſieben Monate 1929 ergibt ſich eine Gefſamtim⸗ * N . r eren Menne enn e mene n enen enen er een 2 Li, ae 8 r „freier Getränke. Mittwoch, den W. Auguſt 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 818 Für Mannhei Ludwigshafen und um⸗ 5 gebung eingeführter 9508 Veſtreter gesuent am Verkauf von Limonade⸗Eſſenzeu, Grundſtoffen und Sole an Mineralwaſſer⸗ fabriken und andere Herſteller alkohol⸗ Hohe Proviſton. Angebote unter NR 187 an die Ge. ſchäftsſtelle ds. Blattes. DD e ee — g 277700 Herren und Damen die ſchon a. Tees, Geſundheitskur., Nährmittel, „Aerztebücher uſw. gearb. hab.(jed. nicht Bed. „ſof. geſucht für einen wirkl. leichtverk. Artik., bei dem ſehr groß verdient wird. Gewähre höchſte Proviſ. u. Speſenzuſchuß u. wöchentl. Bollabrechn. Vorzuſtell.—1 u.—6 Uhr bei 5047 Generalvertr. Karl Röder, J 3. 13, pt. Wesushen zum baldigen Eintritt jungen Plakatmaler der ſowohl in Schrift als auch in figürlichem Zeichnen Tüchtiges leiſtet und eine längere Tätigkeit in modern. Kaufhäuſern nachweiſen kann. Schriftliches Angebot mit Zeugnis⸗ abſchriften u. 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Englische Tourist- Trophy drianc) 17. August Caracciola auf Mercedes- Benz Kom- pressor Sportwagen gewinnt dieses grögte und schwerste Rennen des Jahres gegen die Elite der internationalen Marken und Fahrer, Caracciola fährt beste Zeit des Tages und schnellste Runde in Rekordzeit. Automobilweche St. Moritz 21. 25. August(Schweiz) Mercedes- Benz gewinnt den Großen Preis von St. Moritz in allen Kategorien. Sieger der outen-Wagen: Hirte auf Mercedes- Benz Kompressor Modell K. Sieger der Sportwagen: Momberger auf Mercedes- Benz Kompressor- Sportwagen 88. Sieger der Rennwagen: Rosenberger auf Mercedes-Benz-Rennwagen. Sternfahrt 1. Preis G. Zettritz, Berlin auf Mercedes- Benz Typ Nürburg mit 2800 km Luftlinie. 2. Preis q. F. Wessels, Bremen auf Mercedes- Benz Typ Stuttgart mit 2800 km Luftlinie. Schönheits wettbewerb In Konkurrenz mit den bekanntesten Weltmarken. bewertet von einer international zusammenge- setzten qury vor einem sachverständigen Publikum aus allen Ländern der Welt erringt Mercedes-Benz glänzende Erfolge: Mercedes- Benz bestbewerteter Wagen mit Serienkarosserle. Mercedes-Benz bestbewerteter Wagen mit Spezialkarosserie Mercedes-Benz erhält vier von fünf verteilten Goldenen Plaketten mit besonderer Auszeichnung Mercedes-Benz erhält sechs von vierzehn Goldenen Plaketten O Zuverldssigſeit, Schnelligleit, Zuecimdssigleit ode: Schiònlieit, immer ist Mereedes-Benz die führende Weltmarkel DalMTER-BENZ AKTIEN GESEITIScMHAFT Verkaufstelle Mannkeim, P 7, 24— Fernruf 32455 Vertretungen: Darmstadt: Motorwagenverkaufsbüro Otto Heinrich Graf Hagenburg, Elisabethenstr. 34.— Heidelberg: Gebr. Mappes, Brückenstr. 47. Kaiserslautern: Torpedo- Garage G. m. b.., Mannheimerstr. 9 110 Landau: Dipl.. Ing. H. Kaul O Co. Neustadt a, d..: Dipl.-Ing. H. Kaul Co./ Pirmasens: C. Louis Bähr, Hauptstr. 94 Worms: Georg Herwehe, Motorfahrzeuge, Römerstr. 32 u. 3 95 10. Seite. Nr. 396 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 28. Auguſt 1929 Leipziger Herbſt-Meſſe Wie ſich die geſchäftliche Entwicklung geſtalten wird, läßt ſich noch nicht überſehen; im allgemeinen können die Hoffnungen nicht zu hoch geſpannt werden, da die Wirtſchaftslage unüberſichtlich und die Konjunktur rückläufig iſt. Die Geſchäfte in Deutſchland gehen ſchlecht, aber auch aus den benachbarten Ländern hört man viele Kla⸗ gen. Der Geldmangel zwingt zu ſparſamen Dis⸗ pofitionen. Unter dieſem Eindruck haben die Ausſteller vielfach die Frage ventiliert, ob es zweckmäßig für die Induſtrie ſei, nicht mehr die Herbſtmeſſe, ſondern allein die Frühjahrs⸗ meſſe zu beſchicken So hat z. B. der Reichsverband für Büroinduſtrie mit Berufung die ſchwierige Wirtſchaftslage von der Beſchickung der diesjäh Herbſtmeſſe abgeraten, was aber nicht hindert, daß etwa 200 Ausſtell auf der Bürobedarfsmeſſe vertreten ſind. Auf dem Preſſeabend in der Harmonie wies Meßamtsbirektor Dr. Köhler mit Recht darauf hin, daß die Herbſtmeſſe ſtets ihre Bedeutung für das Weihnachtsgeſchäft hat, wenn auch nur als Nachleſe, da die Hauptbeſtellungen be⸗ reits zur Frühjahrsmeſſe erledigt zu werden pflegen. Auf der Tech⸗ niſchen Meſſee kann hauptſächlich die Baumeſſe die Herbſt⸗ ausſtellung nicht entbehren, da es ſich hier um Deckung des Matertial⸗ bedarfs für die im Frühjahr beginnende Bauperiode handelt. Was den Export betrifft, ſo kommen aus manchen Ländern die Kauf⸗ leute lieber im Herbſt als im Frühjahr nach Deutſchland, ſo z. B. aus Südamerika, von wo die Herbſtmeſſe regelmäö größeren Zuzug ver⸗ zeichnen kann. Dieſe Pläne, die Leipziger Herbſtmeſſe fortfallen zu laſſen, find auf die gedrückte Wirtſchaftslage und den Wunſch, Speſen zu ſparen, zurückzuführen; es iſt aber nach allem was man hört, 5Jllig ausgeſchloſſen, daß die Herbſtmeſſe fort⸗ fallen wird. Eine der großen Leipziger Sondermeſſen, die Deutſche Sportartikelmeſſe, ſtaud ſogar vor der Frage, ob ſie ſich überhaupt noch an der Meſſe be⸗ tetligen ſolle. Der Reichsbund ber deutſchen Sportartikelfabrikanten hatte die Entſcheidung dieſer Frage durch eine ſchriftliche Rundfrage vorbereitet. In ſeiner Hauptverſammlung, die in Leipzig geſtern ſtattfand, hat nun die überwältigende Mehrheit ſich für Betbehaltung der Sportmeſſe in Leipzig aus⸗ gesprochen, deren Zuſammenfaſſung im Ringmeßhaus ſich bis⸗ her glänzend bewährt habe. Allerdings erwartet man im Hinblick auf die gedrückte geſchäftliche Lage, daß die Meſſeleitung den Ausſtellern in verſchiedenen Punkten entgegenkommen werde. Die Meßausſteller ſind bisher mit Rückſicht auf die gegen⸗ wärtige Wirtſchaftslage im allgemeinen zufrieden, wenn die Einkäufer eine leidlich normale Bedarfsdeckung vornehmen, und der Abſchluß zu Preiſen und, Bedingungen erfolgt, die ihnen einen annehmbaren Ausgleich zwiſchen den Intereſſen der Ausſteller und Einkäufer ſichert. Infolge der Geloknappheit wird meiſtens nur in kleinen Poſten gekauft Am meiſten intereſſteren noch Neuheiten, von denen der Einzel⸗ handel ſich einen Anreiz auf die Kaufluſt der Konſumenten verſpricht. Die Ausſtellungshäufer ſind gut beſucht, beſonders entwickelt ſich reger Verkehr auf der Textilmeſſe und in den Keramiſchen und Glas⸗ Ausſtellungen. Die Por zellanbranche hat für die Herbſtmeſſe große Anſtrengungen gemacht, um günſtig abzuſchneiden und Auf⸗ träge hereinzubekommen. An der Textilmeſſe ſind 780 Aus⸗ ſteller beteiligt. Auch ausländiſche Textilfirmen haben die Meſſe gut beſchickt, beſonders aus Oeſterreich, England, der Schweiz und ſchechoſlowakei. Die Textilinduſtrie beklagt ſich bitter über die deutſche Zollpolttik für Textilfabrikate, die im Gegenſatz zu den immer mehr steigenden Arbeitslöhnen und Steuerabgaben die Ver⸗ dienſtmöglichkeiten ſehr verringert. Man glaubt aber doch, auf befrie⸗ digende Abſchlüſſe rechnen zu können, da infolge der Saiſonausver⸗ käufe ein großer Bedarf nach neuen Textilwaren beſteht. In dem großen Meßpalaſt„Specks Hof“ ſind die Ausſteller von Leder⸗, Ga⸗ lanterie⸗, Luxus⸗ und Edelmetallwaren zufrieden; ſehr günſtig ent⸗ wickelt ſich das Geſchäft in Beleuchtungskörpern. Die Ausſteller be⸗ tonen, daß ſie mit nicht allzu großen Erwartungen zur Meſſe gekom⸗ men und angenehm enttäuſcht ſeien. In dieſem Hauſe rechnet man mit einer durchaus normalen Herbſtmeſſe. Auf der Techniſchen Meſſe beſteht lebhafte Nachfrage nach neuartigen Spezialmaſchinen für die Nahrungs⸗ und Genußmittel⸗ Induſtrie. Die Hygienemeſſe verzeichnet heute Exportaufträge. Auch Büromaſchinen finden regen Zuſpruch. Für Werkzeugmaſchinen und Holzbearbeitungsmaſchinen zeigt ſich lebhaftes Intereſſe. In derſel⸗ ben Halle iſt diesmal eine Muſtertiſchlerei ausgeſtellt, die im Betriebe vorgeführt wird und viele Beſucher anzieht. Auf der Bau⸗ meſſe kann die deutſche Marmorinduſtrie Exportaufträge buchen, beſonders nach Südafrika. Auch für Feldbahn⸗Material lie⸗ gen gute Aufträge vor. Wie auch auf der Techniſchen Meſſe Neuheiten allgemeinen Anklang finden, das beweiſt der ſtarke Beſuch der Halle 3, wo die deutſchen Erfinder eine bemerkenswerte Schau veranſtaltet haben. 5 Deutſche Blei- und Kupfererzeugung im Juli von Original⸗Hüttenweich⸗ ſtellte ſich, wie der ntausſe der deutſchen Metall⸗ b, der Berechnungen des ſtatiſtiſchen Bü⸗ ros der Metallgeſellſchaft AG. Frantfurt M. mitteilt, im Juli 1929 auf 8 154 To. gegen 8 To, im Monat Juni. Die deutſche Kupfe ten produktion betrug auf⸗ grund der Berechnungen des ſtatiſtiſchen Büros der Metallgeſellſchaft AG. Frankfurt a. M. im Juli 1929 4352 To. über 4661 To. im Juni. Die deutſche Kupfer⸗Raffinadeproduktion(Raffinade⸗ und Elektrolytkupfer) betrug im Juli 9752 To. gegen 9910 To. im Juni. * Freundlicher Kupfermarkt. kartells In den emeldungen wird darauf bilität auch n tſchen Kreiſen des Kupf den Kupfermarkt rech ewieſen, daß das Kartell erhin aufrecht zu erhalten. werden die Hauſſ beurteilt. Es Pre — 1 rebt iſt, die Tagesumſätze am Berliner Markt haben in der vergangenen Woche zei Höhe von 2000 Tonnen erreicht. Das Geſchäft wird als f In den Vereinigten Staaten belaufen ſich die 1 9 und 3000 To.; ſie ſollen ſogar an einem Tage der letzten Woche bis auf 4500 Tonnen ſti Nach der amerikaniſchen Kupferſtatiſtik wieſen die nadekupfer Ende v. M. eine Zunahme um 14 600 To. ſte eine Abnahme um 12 000 Tonnen auf. * Um die Stützung der Roggeupreiſe.— Ausgeſtaltung des Ver⸗ mahlungszwangs für Weizen? Den Vorſchlägen auf Einführung eines Vermahlungszm 8 für eht das Mühlen⸗ gegenü uch durch ſolchen gewerbe ablehnend un⸗ da Zwang der Roggenübe Inland untergebracht werden könnte. A ich Vorſchlag, ein beſtimmtes Quantum Roggenmehl und Weizenmehl zu miſchen, wodurch zweifel⸗ Mehrverbrauch an Roggen erzielt werden könnte. duſtrie hält die Ausgeſtaltung des Vermahlungs⸗ zu einem Beir ſütr erforderlich, haltung der periodi rage mit ihren der Preisauswirkungen vermieden könnte. 1 werden Vom deutſchen Röhrenverband. Der Röhrenverband teilt mit: tige Meldung verbreitet wurde, daß Ebenſo wie kürzlich die unrichtis im Röhrenverband die Verbandsregie 90 v. H. der Mitgliederumſätze erfordere, während in Wirklichkeit die Umlage noch nicht einmal 1,2 v. H. beträ wird jetzt von derſelben Stelle die unrichtige Be⸗ hauptung ve tet, daß der Ablauftermin des Röhrenverbandes unter Ignorierung der Oeffentlichkeit in aller Stille um zwei Jahre vordatiert worden ſei. Meldung iſt in allen Teilen frei er⸗ funden, Der deutſche Röhrenverband läuft unverändert bis zum 31. 3. 1932. Gewiſſe Eventualitäten hinſichtlich Einſchränkung oder Ab⸗ kürzung dieſes Termins ſind aus verſchiedenen offiziellen Anläſſen der Oeffentlichkeit bekanntgegeben worden. Was bezweckt der Zuſamenſchluß ber Verbrauchs zucker Fabrikanten Während die internationalen Beſprechungen über bie Löſung der großen Zuckerfragen über den toten Punkt nicht himvegkommen wollen, hat man ſich in Deutſchland zu dem Zwecke zufammen⸗ gefunden, um wenigſtens eine Teillöſung der ſchwebenden Probleme zu erzielen. In den nächſten Tagen wird die offizielle Gründun der„Vereinigung für Verbrauchs zuckervertellung vollzogen, die eine Sanierung der Verhältniſſe auf dem inner⸗ deutſchen Markt herbeiführen ſoll. Der Hebel, den dieſe Organi⸗ ſation anfetzen wird, um die Rückkehr ähnlicher kriſenhafter Zu⸗ ſtände wie bisher unmöglich zu machen, ſoll an der Regulie⸗ rung derjenigen Zuckermenge angreifen, die die Fabriken jeweils zum Verkauf herausbringen dürfen. Da man ungefähr die Bedürf⸗ niſſe des innerdeutſchen Marktes kennt, wird gewiſſermaßen eine Reſtriktions politik betrieben, die ſich aber von Einſchrän⸗ kungsmaßnahmen im internationalen Verkehr dadurch unterſcheidet, daß das Geſetz den Preisausſchlag nach oben über 21% uw⸗ möglich macht. Was zunächſt die rechtliche Grundlage des neuen Ver⸗ bandes anlangt, ſo iſt hierfür die Formeiner Gmb H. gewählt worden. Es handelt ſich hier nicht etwa um kartellmäßige Ab⸗ machungen, auch nicht um ein Verkaufsſyndikat, ſondern es wird im Rahmen des ge n jede einzelne deutſche Zuckerfabrik ihre Selb⸗ ſtändigkeit behalte: Bezeichnend für den Gefſt dieſer Organiſation iſt das Unterblerben von Kon ventionalſtrafen und anderer Druckmittel, die ſich ſonſt bei derartigen Organiſationen finden. Man darf mit hoher Wahrſcheinlichkeit annehmen, daß es dem neuen Verbande gelingen wird, Angebot und Nachfrage nicht zu fürchten, unter die Räder eines deutſchen Kartells zu ge⸗ langen, das ihm die Preiſe dlktiert, vielmehr dürften die Zucker ⸗ preiſe in Zukunft größere Stetigkeit aufweiſen, die ihrerſeits wieder günſtige Rückwirkungen auf den Geſchäftsumſatz haben dürfte. Der neuen Vereinigung ſind etwa 100 Fabriken an⸗ geſchloſſen, deren jede ein beſtimmtes Abſatzkontingent für den In⸗ landsmarkt erhalten wird. Vorläufig wird das Kontingent aus den Produktion zebniſſen der einzelnen Fobriken in den letzten 5 Jahren feſtgeſetzt. Die endgültige Kontingentierung erfolgt erſt auf Grund der Produktionsziffern des kommenden Zuckerjahres 1929/0. * Die preußiſchen Sparkaſſen im Juli. preußiſchen Sparkaſſen für den Monat Juli lagenreinzuwachs von 70,6 Mill. 4. Einzahlungen von insgeſamt 398,4 Mill./ und Zinsgutſchriften von 0,8 Mill.„ ſtanden Rück⸗ zahlungen von 327,8 Mill./ gegenüber, ſodaß ſich der Einlagen⸗ beſtand Ende Juli auf 5 088,6 Mill./ erhöhte. Im Giro⸗, Scheck-, Kontokorrent⸗ und Depoſttenverkehr übertrafen die Rückzahlungen mit 2 343,7 Mill./ die Einzahlungen in Höhe von 2 328,1 Mill. I. Der Einlagenbeſtand iſt ſomit auf 896,6 Mill.„ zurückgegangen. Die Einlagenſtatiſtik der verzeichnet einen Ein⸗ Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Auguſt Rhein Pegel 21.22 23. 24 27 20 Necar⸗Begelſ 21 22 23 24. 27 20. Bafel II 28 Lig di 10 755 Schuſterinſel[2,17.83 831.75 15748 Mannheim.95.45 8,50.88.45.08 Kehl.26.06.00 201 2,7. 2,89 Jagſtfeld 0,00.00 0,00.60] 0000.00 Maxau.65 4,914.70.68.480436 Mannheim.04.57.51 2453.24.20 Jaub.80.8242 17.072020 00 köln.25.25 1,52.72.621,59 Waſſerwärme des Rheins 21.0“ C. 8 Chefredakteur; Kurt Fiſcher(im Urlaub) Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner— Feuilleton Dr. S. Kayſer Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Vermiſchtes; Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ghmer— Gericht und alles übrige: i. B. R. Schönfe[der— Anzeigen u. geſchäftliche Mitteilungen: Jakob 85 aude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger; Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m... Mannheim E 6, 2. n 2 Iodes-Anzeige Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß mein lieber Mann, Herr Franz Crimm Schneidermeisſer nach kurzem Leiden im 61. Lebensjahre entschlafen ist Maunheim(Rheinhäuserstr. 15), den 27, August 1929 In tiefer Trauer: Frau Antonie Grimm nebst Locher Loni sanft Die Beerdigung findet am Donnerstag. den 29. August nachmittags 2 Uhr von der Leichenhalle aus statt. Von Beileidsbesuchen bitten wir Ab- 4 stand nehmen zu wollen. 8 9 Freitag, den 90. Auguſt, vorm 10 Uhr u. nachm. 3 Uhr verſteigere ich im Auftrag des Herrn Direktor E. u. a, anderem hochherrſchaftlichem Beſitz 9498 im Kasino N 1. 1 Marktplatz folgende Mobiltare und Kunſtgegenſtände: 1 0 1 Schlafzimmer mit Roßhaarmatratz. u Federbetten, 1 Speiſe⸗ zimmer, 1 mod. Herrenzimmer, Biedermeier ⸗ Möbel, antik, 1 Flügel, faſt neu, erſte Marke, 2 Klaviere, ant. Kommoden, Vitrinen, mehrere Kleiderſchränke, Mädchenbetten, Sofas, Tiſche, Schreibmaſchine, Klubmöbel, Nähtiſche, Grammophon 5 mit Platten, Truhe, antike Barock⸗Stühle, Lüſter, Ständer⸗ ber lampen uſw. 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Der Ober bürgermeister: Dr. Heimerich. — 8 VN een 2 5 Ahlelten een 0 Beseelen gen gangen le — 9 N. 8 5 5(Sg, nalen moe, Sachen, Aue, creo Vertreter: ult gart, Postfach 64 Baden-Baden Tel. 624 Waldhotel u. Erholungsheim Fisch Kultur Vielen Wünschen entsprechend habe ich mich ent- schlossen, auch im Wimtfer mein Haus offen zu halten. Die Lage meines Hauses eignet sich so recht für Nervöse, Herzkranke, Ruhe und Erholungsbedürftige. Ab J. Sept. reduzlerie Preise. Bäder im Hause, Diätküche, Liegehalle. Lelfender Alz: Beslizerin: Dr. med. L. Binswanger. Frau da Lischke. S¹⁰ in das rechte Gleichgewicht zu bringen und auch der rüben⸗ enden L zu ihrem Rechte zu verhelfen. Berückſic man, daß pro Zentner Zuckerrüben teilweiſe.20 ,, in anderen Fällen.60 /, ja ſogar.80„ bezahlt wurden, ſo kann man den Ruf nach Vereinheitlichung in den Uebernahmepreiſen. durch die Zuckerfabriken begreifen. Der Konſument aber hat . e 119414 22K r T e 0 c cc Mittwoch, den 28. 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