„ 888 8 eee Wikkwoch, 28. Auguſt 1920 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M. 3.— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung ſcheſteelle Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R1.9,½11 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr. g, e 10/20 u. Meerſeldſtraße 13 Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951. 24952 u. 24953 Regelmäßige Beilagen: Abend ⸗ Ausgabe Mannheimer Genemal Anzeiger Montag: Sport und Spiel Dienstag wechſelnd: Aus der Welt der Technik Kraftfahrzeug und Verkehr Neues vom Film mittwoch wechselnd: Aus Feld und Garten Geſetz u. Necht Donnerstag wechſelnd: Maunheimer Frauenzeitung. Aus dem Kinderland Freitag: Wandern u. Neiſen Samstag: Aus Seit u. Leben Mannheimer Muſilezeltung Nr. 307— 140. Jahrgang Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. 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Der Generalſekretär der Konferenz, Sir Maurice Hankey brachte den Text der Vereinbarung, die bereits die Unterſchriften der Finanzminiſter Snowden, Chéron, Pirelli, Houtard und Adateis trug, den deutſchen Vertretern zur Kenntnis. Er wies darauf hin, daß zwei in dem Akkord enthaltene Punkte, nämlich das Verhält⸗ nis des ungeſchützten Teiles der Noungzahlungen zum ge⸗ ſchützten, ſuwie die Frage der Ueberſchüſſe in Verbindung mit den Beſatzungskoſten von der endgültigen Zuſtim⸗ mung Deutſchlands abhängig gemacht worden ſei. Reichsfinanzminiſter Hilferding 5 gab die Erklärung ab, daß es der deutſchen Abordnung in⸗ folge der Abweſenheit des Reichsaußenmini⸗ ſters Dr. Streſemann nicht möglich ſei, in eine Aus⸗ ſprache über die beiden erwähnten Punkte ſofort einzutreten. Dr. Streſemann habe ſich infolge der großen Anſtrengungen des Tages zur Ruhe begeben. Dr. Wirth machte den Vor⸗ ſchlag, die Sitzung der ſechs einladenden Mächte für heute vormittag 11 Uhr anzuberaumen und ſagte den Gläubiger⸗ ſtaaten zu, die entſcheidende Antwort Deutſchlands im Intereſſe des baldigen Abſchluſſes der Konferenz noch im Laufe des heutigen Tages mitzuteilen. Hierauf verließen die deutſchen Vertreter den Konferenzſaal. Als Reichsfinanzminiſter Hilferding mit Dr. Wirth und Dr. Curtius im Binnenhof erſchien, war ſein erſtes Wort:„Snowden hat ſich auf Koſten Deutſch⸗ lands mit den vier Reparationsempfängern a geeinigt“. Dr. Wirth machte uns ſofort darauf aufmerkſam, daß die Ausſprache über die an Deutſchland geſtellten Zumutungen ſehr hart ſein werde. Dr. Curtius nahm zu den von Deutſchland verlangten Opfern keine Stellung. Es ergab ſich aus der Erklärung Dr. Wirths und der Mitteilung des inzwiſchen vor den Journaliſten erſchienenen franzöſiſchen Handelsminiſters Loucheur ein auffallender Widerſpruch. Loucheur ließ durchblicken, daß die Deutſchen „eigentlich“ bereits akzeptiert hätten, da Dr. Streſemann in der Generaldebatte von einem Entgegenkommen an England geſprochen habe. Der eugliſche Preſſechef gab eine ganz ähnlich lau⸗ tende Erklärung ab. Den deutſchen Preſſevertretern machte Neichsfinanzminiſter Dr. Hilſerding folgende Mitteilungen: Zu Beginn wurde feſtgeſtellt, daß die Konferenz in eine Sack⸗ gaſſe geraten ſei. Dieſe rein negative Einſtellung hätte ohne weiteres zu einem Vertagungsantrag geführt, wenn nicht der Vorſitzende Jaſpar an Briand die Frage gerichtet hätte, ob es nicht möglich wäre, noch einmal einen Verſuch zur Rettung der Konferenz zu machen. Jaſpar ſtellte dieſelbe Frage an den engliſchen Schatzkanzler Snowden der ſich bereit erklärte, in einer abſchließenden Erörterung der zwiſchen England und den vier Reparationsempfängern entſtandenen Differenzen teilgunehmen. Bevor dieſe Diskuſſion aufgenommen wurde, ergriffen der Reihe nach Dr. Streſemann, Briand, Henderſon und Snowden das Wort. Der Reichsaußen⸗ miniſter betonte, daß, wenn von der Heiligkeit der Verträge und prinzipiellen Vereinbarungen geſprochen werde, Deutſch⸗ land wohl das Recht beſitze, an die Abmachungen zu erinnern, und auf die daraus ſich ergebenden Rechte hinzuweiſen. In Genf verpflichteten ſich die ſechs Mächte zu einer endgültigen und vollſtändigen Löſung der Reparationsfrage und Nach⸗ kriegsprobleme zu gelangen. Die gegenwärtige Situation ſei unerträglich geworden. Während das deutſche Volk auf die Einlöſung der ihm feierlich gegebenen Verſprechungen wartet, ſei im Haag eine Debatte entſtanden, die den Poungplan ge⸗ fährde. Bisher habe man nur die Stimme der Gläubiger ge⸗ hört und die Rechtsanſprüche Deutſchlands ſeien hei dieſem Streit der fünf Reparationsempfänger beiſeite geſchoben worden. Auf die in dem Angebot der vier RNe⸗ parationsempfänger enthaltenen an Deutſchland geſtellten Zn⸗ mutungen ging Streſemann nicht ein. Dann entwickelte Briand in einer ſehr wirkungsvollen Rede, die den Kellogg⸗ pakt verherrlichte, eine Anſpielung auf die Vereinigten Staaten von Europa enthielt und ſchließlich in einer ernſten Mahnung au die engliſche Arbeiterregierung gipfelte, den franzöſiſchen Standpunkt.„Wir wollen ein letztes Opfer bringen, um den Nonngplau in Kraft zu ſetzen, weil wir über⸗ zeugt ſind, daß die endgültige Regelung der Reparatiousfrage den Horizont friedlicher Zuſammenarbeitet weitet und uns die Möglichkeit gibt, das Werk der Verſöhung zwiſchen den Völkern erfolgreich zu vollenden. Die engliſche Arbeiterpartei hat auf ihr Programm das wirtſchaftliche Zufam⸗ men wirken aller Nationen geſtellt. Sie kann die Konferenz nicht zum Scheitern bringen, ohne gleichzeitig ihr eigenes Programm zu gefährden.“ Snowden bekräftigte Briands Worte inſofern, als er ſich für die ſofortige Wieder⸗ aufnahme von Einigungsverhandlungen ausſprach. Die deut⸗ ſchen Vertreter merkten, daß die fünf Mächte unter ſich zu ſein wünſchten. Die Miniſter verabſchiedeten ſich und erklär⸗ ten ſich bereit, auf telephoniſchen Anruf wieder nach dem Bin⸗ nenhof zu kommen. Ueber die weiteren Verhandlungen zwi⸗ ſchen den Vertretern der fünf Kreditorenmächte läßt ſich ſagen, daß ſie gruppenweiſe geführt wurden. Zuerſt verhandelten die Franzoſen mit den Italienern, dann die Engländer mit den Italienern und ſchließlich fanden ſich alle ſechs in der großen Vollſitzung zuſammen, nachdem die Grundlinien der finanziel⸗ len Einigung feſtgeſtellt worden waren. Der belgiſche Mi⸗ niſterpräſident Jaſpar und der japaniſche Hauptdelegierte Adatci vermittelten ſolange es notwendig war zwiſchen den verſchiedenen Partnern. Reichsfinanzminiſter Hilferding ſchloß ſeine Aus⸗ führungen mit den Worten:„Wir haben in allen Punkten freie Hand. Die deutſche Delegation hat zu den Vorſchlägen der Alliierten noch nicht Stellung genommen. England erreichte bis jetzt durch die Konzeſſionen der vier Reparations⸗ empfänger 78 Prozent ſeiner Forderungen“. Nach einer Erklärung des franzöſiſchen Preſſe⸗ chef s ſoll die deutſche Delegation die zur Auffüllung der engliſchen Anſprüche noch nötigen 77 Millionen Gold⸗ mark pro Jahr zugeſtanden und dafür die Garantie einer ſofortigen Räumung des geſamten Rheinlandes erhalten haben. Dieſe Mitteilung wird an maßgebender deutſcher Stelle als unzutreffend bezeichnet. Die grundſätzliche Einigung, aus der ſich die Zuſtimmung Englands zur Inkraftſetzung des Noungplans ergibt, ſollte nicht darüber hinwegtäuſchen, daß noch eine Reihe ſehr ſchwieriger und langwieriger Vorarbeiten geleiſtet werden müſſen, um das neue Reparationsſtatut in die Praxis überzuleiten. Die Einſetzung der Organiſations⸗ ausſchüſſe dürfte am Donnerstag erfolgen. Die pplitiſchen Fragen dürften heute nachmittag bereinigt werden. Auch die Feſtſetzung ſämtlicher Rüänmungstermine iſt nach Mitteilung der dentſchen Delegation für heute nach⸗ mittag zu erwarten. Wie viel mehr bekommt England, was ſagt Vriand? „ Den Haag, 28. Auguſt.(Von unſerem eigenen Ver⸗ treter.) Unmittelbar vor dem Schlußbericht der Finanzkom⸗ miſſion wird durch die verſammelten Preſſechefs der fünf Gläubigerſtaaten folgendes Reſümee über die erreichte grundſätzliche Einigung verlautbart: Die Vereinbarung umfaßt eine Neuregelung der Eng⸗ land zukommenden deutſchen Reparations⸗ und Sachleiſtungen. Im Verfahren des Noungplanes ſind Korrekturen vorgenom⸗ men worden, die noch der Zuſtimmung Deutſchlands harren. Dieſe Korrekturen ſichern England eine beſondere Annuität von 40 Millionen Goldmark zu. 36 Mil⸗ lionen dieſes Betrages werden durch ſofort verfügbare Be⸗ träge aufgebracht und ſind durch andere Gläubiger garantiert. Was die ungeſchützten Annuitäten betrifft, ſo erhält England 1. aus dem noch nicht verteilten Ueberſchuß der 660 Millionen Goldmark betragenden ungeſchützten Jahres⸗ zahlungen 18 Millionen Goldmark; 2. 42 Millionen Goldmark, die Deutſchland entſprechend einer noch feſtzuſtellenden Rege⸗ lung zur Erhöhung der ungeſchützten Annnitäten zahlen ſoll, ohne daß dadurch der Geſamtbetrag der deutſchen Schuld lalſo geſchützte und ungeſchützte Annnitäten zuſammen) erhöht wird; 3. 36 Millionen der durch die anderen Gläubigerſtaaten garantierten Beträge. Insgeſamt beziffert ſich demnach der Anteil Englands an der ungeſchützten Annuität auf 96 Mil⸗ lionen Goldmark; 4. die italieniſchen Staatseiſenbahnen werden während drei Jahren jährlich 1 Million Tonnen engliſcher Steinkohle auf dem freien engliſchen Markt zu dem aus Nachfrage und Angebot jeweils ſich ergebenden Preiſe beziehen. Ein engliſch⸗italieni⸗ ſches Sonderabkommen über Sachleiſtungen wird noch heute zur Unterzeichnung gelangen. Außenminiſter Brian d empfing heute vormittag um 10 Uhr die franzöſiſchen Jour⸗ naliſten. Er äußerte ſeine volle Zufriedenheit über das geſtern erzielte Reſultat und ſprach die Erwartung aus, daß Dentſchlands Zuſtimmung nicht lange auf ſich warten laſſen würde. In der heutigen Nachmittagsſitzung der politiſchen Kom⸗ miſſion wird der Entwurf über die zu ſchaffende Verſöh⸗ nungskommiſſion zu einem Sechsmächtebeſchluß er⸗ hoben und, wie bereits mitgeteilt, das Enddatum für die Räumung der dritten Zone mitgeteilt werden. Wie in franzöſiſchen Kreiſen erklärt wird, ſoll das äußerſte Datum für die vollſtändige Räumung des beſetzten Gebietes Ende Juli 1930 ſein. Briand wird noch heute Vormittag den An⸗ trag ſtellen, am Donnerstag vormittag die Schluß⸗ ſitzung der Haager Regierungskonfernez zu veranſtalten. Wie wir in deutſchen Kreiſen vernehmen, liegen die Hauptſchwierigkeiten in der Verſchiebung des Verhältniſſes zwiſchen dem geſchützten und ungeſchützten Teil der deutſchen Jahreszahlungen. In der Frage der Beſatzungskoſten ließe ſich die Verſtändigung mit den fünf Reparations⸗ empfängern leichter erzielen. * Ein Berufsausbildungsgeſetz. Dem Reichstag iſt jetzt der Entwurf eines Berufsausbildungsgeſetzes zugegangen, der eine umfaſſende geſetzliche Ordnung der geſamten Berufs⸗ ausbildung in Betrieben zum Ziele hat. Es handelt ſich in der Hauptſache um ein Rahmengeſetz, das der berufsſtändi⸗ gen Selbſtverwaltung der Beteiligten weiteſten Spielraum gewährt. Aus der heutigen Vormittagsſitzung Den Haag, 28. Aug.(Von unſ. eigenen Vertreter.) In der heutigen Vormittagsſitzung des Vollzugsausſchuſſes der ſechs Mächte waren auf deutſcher Seite Dr. Streſe⸗ mann, Dr. Hilferding und Dr. Curtius, ſowfe Staatsſekretär von Schubert anweſend. Die in der Eini⸗ gung der fünf Gläubigerſtaaten enthaltene und auf eine Mehrleiſtung Deutſchlands hinzielenden Punkte ſtanden zur Debatte. In einer Sitzung, die heute vormittag im Oranje⸗ Hotel ſtattfand, beſchloß die deutſche Delegation ganz entſchie⸗ den dagegen aufzutreten, daß die Beſatzungskoſten in⸗ nerhalb der zu verteilenden 300 Millionen Goldmark des Dawesplanesüberſchuſſes verlaufen. Die Sitzung des Vollzugsausſchuſſes dauerte bis 1 Uhr. Es wurde uns mitgeteilt, daß die Au sein anderſetzun⸗ gen außerordentlich ſchwierig ſeien und heute nachmittag um 3 Uhr ihre Fortſetzung finden werden. Im Lager der Gläubigerſtaaten herrſcht durchaus zuver⸗ ſichtliche Stimmung und man glaubt feſt daran, daß im Laufe des morgigen Tages die Schlußſitzung ſtattfinden werde. Der erſte Widerhall in Berlin ! Berlin, 28. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Auch in Berlin iſt das Haager Kompromiß nur in großen Umriſſen bekannt. Es ſcheint ſich darnach zu beſtätigen, daß es in der Hauptſache auf eine Umgruppierung des ungeſchütz⸗ ten Teiles der Annuitäten in dem Sinne hinausläuft, daß die Zahlungen der erſten Jahre erhöht und die der ſpäteren herabgeſetzt werden, die Geſamtſumme aber unverändert bleibt. Die ſtrittigen 300 Millionen für Beſatzungs⸗ koſten ſind ebenfalls in das Kompromiß einbezogen. Da⸗ gegen ſcheint die Frage des Erlöſes aus der Liquidation deutſchen Eigentums in England unberückſichtigt geblieben zu ſein. Es liegt nahe, daß das Fernbleiben Dr. Streſemanns in der heutigen Nachtſitzung auf taktiſche Erwägungen zurückzuführen iſt, da die Zu⸗ ſtimmung der deutſchen Delegation zu den Vereinbarungen der„Opfermächte“ von der Sicherung der politiſchen Forderungen Deytſch⸗ lands abhängig iſt. Man rechnet hier mit der Möglichkeit, daß die Vollſitzung nicht wie vorgeſehen morgen, ſondern vielleicht doch erſt am Frei⸗ tag ſtattfindet. In dem Falle würde die deutſche Delegation vorausſichtlich direkt nach Genf überſiedeln. Ob nur zunt Teil oder in ihrer Geſamtheit ſteht vorläufig noch dahin. Neuerdings wird uffenbar beabſichtigt, eine Kommiſſion im Haag zurückzulaſſen. In Berliner pyolitiſchen Kreiſen nimmt man an, daß die deutſchen Delegierten, wenn ihnen nicht mehr Zeit bleibt, nach Berlin zu kommen, viel⸗ leicht an einem dritten Ort mit dem Kabinett und den Partei⸗ führern zuſammenkommen werden, um ſie über die Ergeb⸗ niſſe im Haag zu orientieren. Während der Abweſenheit Dr. Streſemanns in Genf wird, wie nunmehr feſtſteht, Graf Bernſtorff die Führung der deutſchen Delegation übernehmen. Graf Beruſtorff weilt bekanntlich bereits als Vorſitzender der Waffenherſtellungskommiſſion in Genf. 2. Sette. Nr. 397 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe) Mittwoch, den 28. Auguſt 1929 Heute abend oder morgen früh Abſchluß der vierten Etappe Lakehurſt, 28. Aug.(United Preß.) wird hier für heute abend oder morgen früh erwartet. „Graf Zeppelin“ 125 Mann Marinetruppen und Seeleute treffen im Laufe des Tages ein, um die aus 275 Köpfen beſtehende hieſige Mann⸗ unterſtützen. Da man mit ſchaft bei der Einbringung des Luftſchiffes zu Die Vorbereitungen ſind faſt völlig beendet. einem Rieſenandrang von Schauluſtigen rechnet, ſind auch die Abſperrungsmaß⸗ 2 Arapahoe(Oklahoma), 28. Aug.(United Preß.)„Graf Zeppelin“ überflog in großer Höhe und mit ſehr großer Ge⸗ ſchwindigkeit die Stadt um 10 Uhr 45 M. E. Z. Das Brauſen der Motoren hatte faſt die ganze Bevölkerung aus den Betten gelockt,(nach Ortszeit war es kurz vor 4 Uhr in der Frühe), die den Luftrieſen mit Tücherſchwenken und Hurrarufen be⸗ nahmen mit beſonderer Sorgfalt getroffen worden. Es ſoll ein Feſtzug zum Rat⸗ haus ſtattfinden, wo Oberbürgermeiſter Walker die Gäſte empfangen wird. Da⸗ ran anſchließend iſt ein Gabelfrühſtück im Hotel„Aſtor“ vorgeſehen. Vorläufig rechnet man damit, daß der Feſtzug am Freitag vormittag und das Ehrenmahl am Freitag mittag ſtattfinden wird. Falls das Luftſchiff jedoch heute abend bereits eintrifft, ſo können dieſe Feſtlichkeiten ſchon am Donnerstag ſtattfinden. Skandortmeldungen Newyork, 28. Aug.(United Preß.) „Graf Zeppelin“ wurde, wie aus Mem⸗ phäs in Texas gemeldet wird, dort kurz nach 2 Uhr(etwa 10 Uhr M. E..) geſichtet. 5 Has 838 Oklahoma, 28. Aug.(United Preß.) „Graf Zeppelin“ überflog um 2 Uhr 15 0 Uhr 15 M. E..) die Stadt Wel⸗ längton in Texas. Das Luftſchiff kam mit großer Ge⸗ ſchwindigkeit vorwärts, man nimmt an, daß es mit mindeſtens 110 Km. fuhr. Von Wellington aus überflog er die Grenze des Staates Oklahoma und nimmt jetzt offenbar direkten Kurs auf Canſas City, von wo aus das Luftſchiff, wie man annimmt, über Chicago weiterfliegen wird. Eckener hat alſo offenbar endgültig darauf verzichtet, die ſüdliche Route zu wählen. Quer über die Vereinigten Staaten Auf der jetzigen vierten Weltfahrt⸗Gtappe des„Graf Zeppelin“ werden ſeine Paſſagiere wahrſcheinlich das Inter⸗ eſſanteſte der ganzen Weltreiſe zu ſehen bekommen. Führt doch dieſer Flug über die märchenhaften Landſchaften von Nevada und Utah, über die wildzerklüfteten Rocky Mountains mit ihren grandioſen Naturſchönheiten, über den Nellowſtone⸗ Park, das größte Naturſchutzgebiet der Welt mit ſeinen Gei⸗ ſern, weiter über Kanſas, Miſſouri und Kentucky, den Negerſtaat. Das erhebendſte Schauſpiel wird für die„Zeppelin“⸗ Reiſenden wohl das Ueberfliegen der Rock Moun⸗ tatns bilden. Die Rocky⸗Mountains durchziehen die Weſt⸗ hälfte des nordamerikanſſchen Erdteils zwiſchen der mexikani⸗ ſchen Grenze und der Beringſtraße und bilden eine binnen⸗ ländiſche Gebirgskette, die durch ihre kahlen Felswände und Felſenſchluchten ſowie ihre ungeheuren Schutthalden und Blockmeere von hervorragender Naturſchönheit ſind. Die Herrlichſten Naturwunder des Gebirges bieten neben den Geiſern die berühmten Canons des Colorado, des Snake River, des Nellowſtone, des Grand⸗River, die die Ströme durch ihre hohen Waſſerfälle während der Tertiär und Quartärzeit eingegraben haben. Eine Durchquerung dieſer Schluchten zu Fuß oder ſelbſt mit Verkehrsanlagen iſt auf weiten Strecken vollkommen unmöglich, während die Gebirgs⸗ ketten meiſt auf zwar hohen, aber verhältnismäßig bequemen Päſſen zu überſteigen ſind. Im Staatsgebiet von Colorado erhebt ſich das ganze Gebirge der Rocky Mountains zu ge⸗ waltigen Höhen. Es heſitzt hier 109 Hauptgipfel von üher 4000 Meter Höhe. Zur Cherguerung cer lerelfiglen Sgolen ron Amed die Hauptſtadt der Quäker, Salt Lake Eity, die wahrſcheinlich grüßten. Die Stundengeſchwindigkeit des„Graf Zeppelin“ dürfte etwa 115 Km. geweſen ſein. Arkanſas, 28. Aug.(United Preß.)„Graf Zeppelin“ überflog um.05 Uhr(13,05 Uhr ME) die Grenze von Oklahoma und Kanſas, nachdem er um 5,50(12,50 Uhr MGEz) Ponca Eity in nördlicher Richtung paſſiert hatte. Das Luft⸗ ſchiff bewegte ſich hier in einer Stundengeſchwindigkeit von ſchätzungsweiſe 150 Km. vorwärts. Der Nellowſtone⸗Nationalpark, ein Gebiet, das den nordamerikaniſchen Staat Wyoming, Montana und Idaho durchzieht und nahezu ſo groß iſt wie das ehemalige König⸗ reich Sachſen, wurde durch amerikaniſche Kongreßakte im Jahre 1872 als öffentlicher Park und Erholungsſtätte für das Polk beſtimmt. Er beſteht aus einer durchſchnittlich 2400 Mtr. hohen flachgewellten Hochebene, durchſchnitten von tiefen Tä⸗ lern und umgeben von den gewaltigen ſchneebedeckten Teton⸗ und Windriver⸗Ranges, in die der große Nellowſtone⸗Lake, durchfloſſen vom Pellowſtone⸗River, tief eingebettet iſt. Das ganze Gebiet iſt der Schauplatz einer intenſiven vulkani⸗ ſchen Tätigkelt, 5 bis 6000 heiße Quellen treten im Yellowſtone zutage. Beſonders merkwürdig ſind die 70 Mammoth Hot Springs, die Obſidian⸗Felſen, das Norris Geiſer Baſin und der Exeelſior⸗Geiſer, der größte von allen (60-90 Meter), jedoch ſchon ſeit 1890 nicht mehr tätig. Der ganze Park ſteht unter Aufſicht des amerikaniſchen Kriegs⸗ miniſters. Im Sommer ſind hier Kavallerie⸗Abteilungen ſtationiert. Die Jagd auf die im Park befindlichen Tiere, darunter die letzten 600 amerikaniſchen Büffel, iſt nicht erlaubt. g In Newada werden die Paſſagierr des„Zeppelin“ die großen Waldungen an der Sierra Newa da, die in der Gegend des Tahohe⸗Sees in das Gebiet fällt, bewundern können. Newada iſt auch ein Hauptgebiet, in dem ſich die Mormonen niedergelaſſen haben. Die berühmteſte Sehens⸗ würdigkeit des Staates Uhta iſt der große Salzſee. In ihn ergießen ſich der Bären⸗ und der Weberfluß. Hier iſt auch vom„Graf Zeppelin“ überflogen werden dürfte. des Luftſchiffes wird vorausſichtlich auch über die größten amerikaniſchen Ströme, den Miſſouri, Ohio und Miſſiſſippi führen, an deſſen Ufern noch heute Neger⸗ Nomaden ſiedeln, die abends bei ihren Lagerfeuern die Jazz⸗Melodien im Urtext ertönen laſſen. Auch das Land, das faſt zur Hälfte nur von Negern beſiedelt iſt, Kentucky, wird„Graf Zeppelin“ ſtreifen, ein Gebiet, in dem noch heute trotz ſchärfſter Maßnahmen im geheimen die Sklaverei blüht. So werden die Paſſagiere des ſtolzen deutſchen Luftſchiffes auf der letzten Etappe der ſo glänzend verlaufenen Weltreiſe noch das Schönſte zu ſehen bekommen, das Amerika an land⸗ ſchaftlichen Schönheiten und Naturwundern zu bieten vermag. Eine Strecke von faſt 6000 Km. iſt zurückzulegen. Die Anruhen in Paläſtina Jeruſalem, 28. Aug.(United Preß.) ruhen in Paläſtina berichtet der Sonderkorreſpondent der United Preß, daß über Haifa vom Dienstag an der Be⸗ lagerungszuſtand verhängt und daß zwiſchen Haifa und Beirut aller Verkehr geſperrt iſt. Unter militäriſcher Be⸗ deckung iſt eine Abteilung jüdiſcher Arbeiter der Rodenieſky⸗ Salz⸗Werke am Toten Meere nach Jeruſalem abgegangen und eine Abteilung Soldaten nach Hebron, um die dortigen Flüchtlinge in Schutz zu nehmen. Die militäriſche Zen⸗ ſur wird ſtreng gehandhabt, nur militäriſche Telegramme dürfen befördert werden. Das Konſularkorps iſt zu⸗ ſammengetreten und hat beſchloſſen, daß jeder Konſul ſich an ſeine Regierung wenden ſoll, mit dem Vorſchlag bei der Man⸗ datskommiſſton vorſtellig zu werden, daß das Mandatsland Paläſtina dem engliſchen Kolonialminiſterium entzogen und dem Auswärtigen Amt unterſtellt würde. Nach einer Mitteilung der Londoner zioniſtiſchen Zentrale ſind ſtarke Beduinenſtämme aus Transjordanien bis Jericho vorgerückt, wurden aber dort von dem Emir zum Halten gebracht. Letzte Melsungen Seine 70 Jahre alte Ehefrau ermordet? — Berlin, 28. Aug. Unter dem Verdacht, ſeine 70 fäh⸗ rige Ehefrau hinterrücks eine Treppe hin⸗ untergeſtoßen und ſo ihren Tod verſchuldet zu haben, wurde heute der 72jährige, berufsloſe Reinold Schubert aus der Bugenhagerſtraße in Moabit feſtgenommen. Das Ehepaar lebte ſeit langer Zeit in Unfrieden, bei dem es ſich hauptſächlich um eine Erbſchaft in Höhe von 1000 Mk. drehte. Es iſt auch nicht ausgeſchloſſen, daß die Frau, die ſelbſt wegen Trunkenheit ſchon in einer Anſtalt war, in berauſchtem Zu⸗ ſtande ausgeglitten und geſtürzt iſt. Raubüberfall auf Kaſſenboten — Hannover, 28. Aug. Bei einem Ueberfall, der heute morgen auf dem Georgsplatz auf zwei Kaſſenboten der Lan⸗ desbank Hannover verübt worden iſt, ſind nach dem Polizei⸗ bericht 60000 Mark geraubt worden. Der Polizei⸗ bericht ſpricht nur von einem einzigen Täter, auf deſſen Er⸗ greifung eine Belohnung von 5000 Mark ausgeſetzt worden iſt. Der Kaſſenbote Koſchwitz liegt ſchwerverletzt im Kran⸗ kenhaus, 5 5 Im Gegenſatz zum Poltzeibericht wird von anderer Seite gemeldet, daß es ſich um drei Täter gehandelt hahe. Die Schüſſe ſeien von dem Chauffeur des zum Ueberfall benutz⸗ ten Wagens, einer dunkelfarbigen Limouſine, abgefeuert wor⸗ den und zwar ſei zweimal auf den Kaſſenboten Erdfelder geſchoſſen worden, der aber nicht verletzt wurde. Er ſoll dann mit einem Geldſack einen Schlag über den Kopf erhalten haben. 5 Schweres Motorradunglück— Zwei Tote — Wehlau, 28. Aug. In der Nähe von Allenburg ver⸗ ſuchte ein Motorradfahrer mit Sozius einen anderen in ſcharfer Fahrt zu überholen, wobei jedoch die Maſchine dem Vorfahrer in das Hinterrad hineinfuhr. Durch den Zu⸗ ſammenprall wurden alle drei in weitem Bogen von den Rädern geſchleudert. Der Führer des ſchweren Motorrades war ſofort tot. ſeinen furchtbaren Verletzungen. Kunſt und Wiſſenſchaft Berzelius“ 180. Geburtstag. Am 29. Auguſt jährt ſich zum 150. Male der Geburtstag des berühmten ſchwediſchen Chemikers Johann Jakob Freiherr von Berzelius. Er wurde(779 in Wäfverſunta geboren, ſtudierte in Stockholm Medizin und Pharmazie und wurde 1815 zum Profeſſor der Chemie an der Stockholmer Univerſität ernannt. Seine Ar⸗ beiten haben großen Einfluß auf die Weiterentwicklung der Chemie gehabt, namentlich ſeine Erforſchung der Geſetze, welche die Zuſammenſetzung der chemiſchen Verbindungen regeln und die zum Ausbau der Atomlehre führten. Eine von ihm 1818 herausgegebene Zuſammenſtellung ſeiner in zehnjähriger Arbeit durchgeführten Unterſuchungen ent⸗ hielt neben den Atomgewichten noch die Analyſen von etwa 2000 Verbindungen. Bei ſeinen Arbeiten verfeinerte Ber⸗ zelius nicht nur die vorhandenen analytiſchen Methoden, ſon⸗ dern gab gleichzeitig eine gauze Reihe neuer Methoden an, Weiter entdeckte er die neuen Elemente Zer, Thor und Selen; andere Elemente wie Silizium, Zirkon, Tantal ſtellte er zu⸗ erſt in freier Form dar. Auch auf die organiſche Chemie dehnte Berzelius ſeine Unterſuchungen aus. Er führte die Symbole für die chemiſchen Elemente ein und ſchrieb die erſten Formeln. Wichtig ſind auch ſeine Arbeiten über Selen, Fluorverbindungen, Sulfoſalze, Zyan verbindungen und Wein⸗ ſäure. Als Lehrer genoß Berzelius ſchon früh Weltruf. Sein ausgezeichnetes„Lehrbuch der Chemie“ wurde in alle Kultur⸗ ſprachen überſetzt. Seine von 1821 bis zu ſeinem Tode jähr⸗ Lich erſchienenen„Berichte über die Fortſchritte in der Phyſik und Chemie“ erreichten 27 Bände. Berzelius ſtarb am 7. Auguſt 1848 in Stockholm. Eröffnung der Danzig⸗Ausſtellung in Leipzig. Aus Leipzig wird uns geſchrieben: Am Vortage der Herbſtmeſſe wurde in Leipzig die Danzig⸗Ausſtellung des Deut⸗ ſchen Auslandsinſtituts in Stuttgart eröffnet. Das ſächſiſche Miniſterium hat für die Ausſtellung die Wandelhalle der Iniverſttät zur Verfügung geſtellt. Die feierliche Eröffnung ermöglicht hätten. Er gab einen feſſelnden Ueberblick über den Wirkungskreis und die Arbeit des Auslandsinſtituts, von der die Ausſtellung Danzig ein Teil ſei. Oberbürger⸗ meiſter Dr. Rothe ſprach namens des Rates der Stadt Leipzig ſeine Freude darüber aus, daß die Ausſtellung nach Leipzig gekommen ſei, wo ſie einen ſtarken Anziehungs⸗ punkt der Herbſtmeſſe bilden werde, Er dankte der ſächſiſchen Staatsregierung, die durch einen erheblichen Beitrag die Aus⸗ ſtellung gefördert habe. Der Vizepräſident des Danziger Senats Gehl überbrachte die Grüße der Freien Stadt Dan⸗ zig und wies darauf hin, daß die Ausſtellung Danzig des Deutſchen Auslandsinſtituts in überaus dankenswerter orga⸗ niſatoriſcher Tatkraft bisher in den Städten Stuttgart, Mün⸗ chen, Dresden, Berlin, Breslau, Hamburg und Hannover ver⸗ anſtaltet wurde. Er ſprach die Hoffnung aus, daß in dem packenden Rhythmus der Werbewirkung, von dem die Leip⸗ ziger Meſſe erfüllt ſei, auch die Danzig⸗Ausſtellung einbezogen und Vorteil daraus ziehen werde. Die Ausſtellung ſolle nicht nur für Danzig werben, ſondern darüber hinaus ein frei⸗ mütiges, rückhaltloſes Bekenntnis Danzigs zu der deutſchen Kultur⸗ und Volksgeminſchaft ſein. Miniſterpräſident Dr. Bünger hieß die Ausſtellung herzlich in Sachſen willkom⸗ men und erklärte ſie für eröffnet. Jakob Waſſermann beim Mannheimer Orcheſterjubiläum Wie wir bereits mitgeteilt haben, iſt für die Feier des 150jährigen Beſtehens der Muſikaliſchen Akademie des Mann⸗ heimer Nationaltheaterorcheſters am 28. September auch ein Bekenntuls zur Muſik aus dem Munde eines hervor⸗ ragenden Vertreters des deutſchen Schrifttums vorgeſehen. Nachdem man ſich mit einer Reihe von Perſönlichkeiten in Verbindung geſetzt hat, iſt es jetzt gelungen, Jakob Waſ⸗ ſermann dafür zu gewinnen. Waſſermann ſcheint beſon⸗ ders dazu berufen, als Redner in dieſem Fall aufzutreten. Durch ſetnen Muſtkerroman„Das Gänſemännchen“ hat er zehr dazu beigetragen, das Verſtändnuis für das Schöpfertum des Muſikers in unſerer Zeit zu vertiefen. Waſſermann hat and in der Aula der Univerſität ſtatt. Generalkonſul Wan⸗ 8 J Borſtandes des Deutſchen i ne Leopold Ziegler Goethepreisträger Der Philoſoph Leopold Ziegler, der jetzt am Boden⸗ ſee lebt, erhielt ſoeben den Frankfurter Goethe⸗ preis zuerkannt, der ihm die beträchtliche Summe von 10 000 Mark einbringt. Leopold Ziegler, nicht zu verwechſeln mit dem verſtor⸗ benen Straßburger Philoſophen Theobald Ziegler, iſt 1881 in Karlsruhe geboren. Er war dort zunächſt ein Schüler von Artur Drews, unter deſſen anregendem Einfluß er das ſchöne Buch„Der abendländiſche Rationalismus und der Eros“ ſchrieh; mit dem letzten Kapitel daraus promopierte er in Jena. Als Anhänger von Drews war es ihm nicht möglich, eine aka⸗ demiſche Lehrſtelle zu erhalten, trotzdem er nach und nach merklich von ſeinem erſten Meiſter abrückte. Er geriet immer mehr in den Bann Nietzſches. ö Seine„Florentiniſche Introduktion der Künſte“ gehört zu dem Feinſten, was unſer äſthetiſches Schrifttum beſitzt. Dann trat er nach dem Krieg mit dem ge⸗ waltigen„Geſtaltwandel der Götter“ hervor, in dem ſich auch die Sprache Zieglers zu höchſter Gewalt empor⸗ ſchwingt. Das anſchließende Buch„Der ewige Buddha“ und das zweibändige Werk vom„Heiligen Reich des Deutſchen“ waren von weniger ſtarker Wirkung. Vor kur⸗ zem zeigte er in einer Schrift„Der europäiſche Geiſt“ wiederum eine Wandlung in ſeinem Denken. Leopold Ziegler, der viel perſönliches Leid und manche Entbehrung durchgemacht hat, iſt mit der Zuerkennung des Goethepreiſes eine verdiente Ehrung geworden. Er gehört, die Fülle ſeiner Geſichte abgerechnet, zu den eigenartjgſten Mei⸗ ſtern der deutſchen Sprache. Sein Wiſſen iſt profund, ſeine Gedanken tief und weit. Die zahlreichen Freunde ſeines Werkes, zu denen auch wir uns rechnen, wünſchen ihm von Herzen Glück zu der Auszeichnung. Kk. 0 Der kleinſte Leierkaſten ber Welt. Der 24üährige eng⸗ liſche Inſtrumentenbauer James Jeffery Gilbert hat einen Leierkaſten konſtruiert, der mit einer Länge von 10 Zentimetern und einem Gewicht von nur 4 engl, Pfund der kleinſte Leierkaſten der Welt iſt. Im Repertoire enthält dieſes Muſikinſtrument 99 Vortragsſtücke. Die Fahrt Ueber die Un⸗ Sein Sozius erlag auf der Unglücksſtelle * A . c e n de e* 2 8 un co un * — r e e! r lee „ 1 1 Mittwoch, den 28. Auguſt 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3, Sekte. Nr. 397 Deulſche Funkausſtellung 1929 Neue Ausſtellungshallen— Radiotechniſche Neuerungen Noch während der Reklameſchau wird in Berlin auf dem Meſſegelände am Kaiſerdamm die große deutſche Funk⸗ Ausſtellung eröffnet. Zwei neue große Hallen, die etwa 8000 Om. Bodenfläche bedecken, ſind im Bau begriffen und ſollen für die Funk⸗Ausſtellung, die am 30. Auguſt be⸗ ginnt, ſchon in Gebrauch genommen werden. Die eine der Hallen wird während der ganzen Ausſtellung als Sende⸗ ſaal den Veranſtaltungen der Funkſtunde dienen. Die Er⸗ öffnung der Ausſtellung wird mit einem noch nie dageweſenen künſtleriſchen Gepräge vor ſich gehen. Das große Funkorcheſter wird durch eine Reihe von namhaften Künſtlern erweitert. Ein weltbekannter Dirigent wird die Leitung der Konzerte übernehmen, die über alle Sender Deutſchlands und Europas, ſowohl auf kurzen wie langen Wellen verbreitet werden. 5 Der deutſchen Funk⸗Ausſtellung iſt wohl niemals mit größerer Spannung entgegengeſehen worden als in die⸗ ſem Jahre. Die deutſche Radioinduſtrie hat die denk⸗ bar größten Anſtrengungen gemacht, das noch mit mancherlei Mängeln behaftete Empfangsgerät zu einer derartigen Vervollſtändigung und auf eine derartige techniſche Höhe zu bringen, daß nun auch der Fern⸗ empfang unter ganz einfachen Bedingungen ermöglicht wird. Gerade im letzten Jahre haben ſich außerordentliche techniſche Umwälzungen vollzogen. Der Rundfunk iſt heute keine Angelegenheit des Technikers mehr. Der Ama⸗ teur iſt für die Entwicklung der ſerienmäßigen Rundfunk⸗ geräte nicht mehr ausſchlaggebend. Heute kommt es allein darauf an, Fernſtationen ohne alle Bedienungsſchwierigkeiten einſtellen zu können In dieſer Richtung wird die Funk⸗Ausſtellung Neuigkeiten bringen, die von größtem Wert für die Rundfunkhörer ſind. Auch die 3 2. iſt eee 8 W eee Stäoͤtiſche Nachrichten Dritter Brief aus der Ferienkolonie Liebe Eltern! Heute iſt der erſte Regennachmittag, den will ich benützen, Euch den verſprochenen Brief zu ſchreiben. Wir ſind nun drei Wochen hier und es tut uns jetzt ſchon ordentlich leid, daß wir in acht Tagen die ſchöne uns lieb und vertraut gewordene Gegend und unſer gaſtliches Ferienheim verlaſſen müſſen. Vom beſten Wanderwetter begünſtigt unternahmen wir faſt jeden Tag kleine Ausflüge 105 die herrliche Umgebung. Wir waren ſchon einige Male in Lindenfels, auf dem ausſichtsreichen Knoden, auf dem Hohenſtein, in Brandau, Lützelbach und des öfteren auf der Neunkircher Höhe. Die Beſteigung des Kaiſerturmes haben wir noch verſchoben, bis wir beſſere Ausſicht haben. Aber was uns bei unſerer Tageswanderung in der vorigen Woche auf dem Melibokus verſagt blieb, Tage auf dem Knodener Kopf geglückt: wir haben die Türme von Mannheim geſehen und N den ſchimmern⸗ den Rhein. a An einem der letzten Tage gingen wir nach Winterkaſten. Eine große Strecke weit war der Weg auf beiden Seiten mit dichten Brombeerhecke'n bewachſen, an denen ganze Büſchel glänzend ſchwarze, ſüße Beeren hingen. In kurzer Zeit waren die reifen Beeren verſchwunden und nach einigen. Tagen, wenn die Sonne einen Teil der vielen roten zur Reife gebracht hat, werden wir unſeren Beſuch wiederholen. In der Nähe von Winterkaſten beſichtigten wir die Eleono⸗ ren⸗Heilſtätte. Etwa hundert lungenkranke Mädchen und Frauen und ebenſoviele Kinder jeglichen Alters werden dort gepflegt. Die ſchönen Gebäude liegen mitten im Walde und ſind von prachtvollen Anlagen umgeben. Auf ſonnigen Ter⸗ raſſen und in offenen Liegehallen nehmen die Kranken Luft⸗ und Sonnenbäder. Eine frohe Kinderſchar, Knaben und Mäd⸗ chen in ganz weißen, leichten Anzügen, kam eben von einem i Spaziergang aus dem Walde zurück. Zwei Knaben durften iſt uns dieſer eine beſonders wichtige Aufgabe. Für den Ortsempfang iſt eine Hochantenne ſchon lange nicht mehr erforderlich, und man kann bekanntlich mit einem Dreiröhren⸗Empfänger an irgend einem kurzen Zimmerdraht einen vollkommen ausreichenden Laut⸗ ſprecherempfang bewerkſtelligen. Anders verhielt es ſich bis jetzt beim Fernempfang. Auch nach dieſer Richtung hin hat ſich inzwiſchen ein hochwichtiger Fortſchritt vollzogen und man muß auf der deutſchen Funk⸗Ausſtellung auf mancherlei Ueber⸗ raſchungen gefaßt ſein. In den Laboratorien der Berliner Firmen rüſtet man fieberhaft, um den letzten Neuheiten von Empfängertypen noch den endgültigen Schliff zu geben. Auch das Aus land, insbeſondere England, Frankreich und Hol⸗ land, wird ſich an der diesjährigen Funk⸗Ausſtellung noch viel ſtärker als im letzten Jahre beteiligen, und die deutſche In⸗ duſtrie iſt bemüht, unerwarteten Ueberraſchungen mit ebenſo großen„Schlagern“ zu begegnen. Die deutſche Funk⸗Ausſtellung dauert vom 30. Auguſt bis zum 8. September und wird nach den bisherigen Voranmel⸗ dungen von etwa 375 Ausſtellern beſchickt werden. Die Zahl der Aus sſteller hat gegenüber dem Vorjahre nicht zu⸗ genommen. Das iſt aber kein ſchlechtes Zeichen, ſondern ver⸗ rät nur den Geſundungsprozeß in der Radioinduſtrie. Die wirklich leiſtungsfähigen Firmen ſind geblieben, die Mit⸗ läufer aus der Zeit der Hochkonjunktur ſind inzwiſchen aus⸗ geſchieden. Die Schau über 200 000(ſchviele Beſucher zählte man im Vorjahr und man rechnet für die diesjährige Schau mit einer weſentlichen Erhöhung der Beſuchsziffer) wird drei Gebäude zur Unterbringung aller Ausſteller benötigen. Da die Funk⸗ Ausſtellung noch in die Zeit der internationalen Reklameſchau fällt, kann man mit Sicherheit annehmen, daß viele Beſucher, beſonders auch aus dem Ausland, es ſich nicht entgehen laſſen werden, auch die deutſche Rundfunkmeſſe 1929 zu beſichtigen. Cela. nach zwölfwöchentlicher Kür die Anſtalt verlaſſen und geheilt ins Elternhaus zurückkehren. Die Freude war aus ihren Geſichtern zu leſen. Wie werden ſich daheim die Eltern ge⸗ freut haben beim Anblick ihrer von Krankheit geneſenen Lieb⸗ linge. Uns führte der„Weinweg“ über die Neunkircher Höhe zurück zur Mutter Böhm, die uns ein treffliches Mittageſſen gerichtet hatte. Morgen gehen wir vorausſichtlich noch einmal hinüber an den Felsberg zum Ehrenmal, das der Odenwaldklub den Gefallenen in der Nähe von Reichenbach errichtet hat. Damit werden die größeren Wanderungen zu Ende ſein. Wir haben in dieſen letzten Tagen ſonſt noch manches zu tun. Droben am Waldrand in der Nähe der Modauquelle ſtehen Haſelbüſche, ſchwerbeladen mit Haſelnüſſen. Das letzte Mal waren ſie noch nicht ganz reif; aber bis Ende der Woche dürften die meiſten braun ſein und dann wollen wir unſere Taſchen füllen. Auch das Heidekraut muß geholt werden, von dem jeder einen ordentlichen Strauß an ſeinem geſchnitzten Stecken befeſtigt. Wir haben uns den Platz ſchon lange gemerkt, wo es am ſchönſten blüht. Es iſt ſchade, die Tage vergehen jetzt immer raſcher. Bald werden wir wieder in der Quadratſtadt und in den Quer⸗ ſtraßen jenſeits des Neckars herumſpringen. Aber Gadernheim mit ſeiner ſchönen Umgebung, mit ſeinen herrlichen Wäldern und prächtigen Ausſichtspunk⸗ ten werden wir ſo ſchnell nicht vergeſſen. Zwar iſt es dann vorbei mit den ſchönen Wanderungen, mit dem Rätſelraten an unſerm Ruheplatz, vorbei mit dem Krebsfang am Wieſen⸗ bächlein beim Sportplatz. Aber eine Hoffnung habe ich doch: es wird nächſtes Jaht auch wieder Sommer und vielleicht darf ich dann noch einmal mit in die Ferienkolonie. Auf frohes Wiederſehen! Erich. * * Jubiläumsfeier des, Altertums vereins. Das Abend⸗ feſt im Schloß iſt nun endgültig auf Freitag, 20. Septbr. feſtgeſetzt worden. Die Mitglieder erhalten in den nächſten Tagen Mitteilung. * Die Auflöſung des Witwen⸗ und Waiſenkaſſenvereins des Nationaltheaterorcheſters in Mannheim wurde vom Mini⸗ un des 3 5 Tagung der Geſellſchaſt für Soziale Reform Verhandlungsgegenſtand der 11. Hauptrerſa m m⸗ lung vom 24. bis 26. Oktober der Geſellſchaft für Soziale Reform in Mannheim iſt die Reform des Schlichtungsweſens und der wirtſchaftliche Wert der Sozial⸗ politik. Für die auswärtigen Kongreßteilnehmer findet eine Rhein⸗ und Hafenfahrt, ein Beſuch der Zellſtoffabrik Waldhof, der Wohlfahrtseinrichtungen der J. G. Farbeninduſtrie, Milchzentrale, Albrecht⸗Dürer⸗Schule, Gartenſtadt, Neue Siedlung für Kinderreiche und der Firma Brown, Boveri u, Cie. ſtatt. Im zeitlichen Zuſammenhang mit dem Kongreß iſt am 24. Oktober im Nationaltheater eine Aufführung der „Pique Dame“, am 25. Oktober„Der Kaufmann von Venedig“ vorgeſehen für die auswärtigen Kongreßteilnehmer. Außer⸗ dem iſt für den Spätnachmittag des 25. Oktober ein N 5 der Nachbarſtadt Heidelberg in Ausſicht genommen. 5 * * Unfall eines Mannheimer Autos bei Mutterſtadt. Unter Bezugnahme auf die Meldung im geſtrigen Abendblatt wird uns von dem Fahrer des verunglückten Wagens, in dem drei Damen und zwei Herren 1 mitgeteilt, daß der Unfall dadurch entſtanden iſt, daß das Mehlfuhrwerk, gegen das das Auto rannte, 1 0 ee geweſen iſt. Das Auto kam nicht von der Mutterſtadter Kirchweih, ſondern von , f * Todesſturz auf der Treppe. Am 24. August 0% 1115 um halb 8 Uhr, kam ein 32 Jahre alter lediger Bier⸗ brauer aus Leipzig in einer hieſigen Brauerei auf einer Treppe zu Fall, wobei er ſich ſchwere innere Ver. letzungen zuzog, denen er geſtern im Allg. Krankenhaus erlegen iſt. * Schwerer Bauunfall. Geſtern brach an einem Nellen in der Lange Rötterſtraße in dem Moment ein Laufger üſt zuſammen, als mehrere Bauarbeiter einen neun Zentner ſchweren Stein über das Gerüſt trugen. Hierbei wurde ein 18 und ein 51 Jahre alter Maurer erheblich verletzt und mußten in das Krankenhaus verbracht wer⸗ den. Unterſuchung iſt eingeleitet. * Schwere Stürze. Ins Allgemeine Krankenhaus wurden geſtern eingeliefert: Ein 54 Jahre alter Zimmermann, der beim Abnehmen eines Firmenſchildes vnd einer drei Meter hohen Leiter ſtürzte, wobei er im Geſicht er he b⸗ liche Verletzungen davontrug, und ein 30 Jahre alter Tag löhne r, der auf dem Schleuſenweg beim Legen eines Kabels in einen etwa zwei Meter tiefen Kabelſchacht fiel und ſich die rechte Hand brach. 1 * Vom Rade geſchleudert. Geſtern nüchmittag ſtieß 7 75 der Straßenkreuzung Bürgermeiſter⸗Fuchs⸗ und Langſtraße eine 29 Jahre alte„Radfahrerin mit einer Taxameter⸗ droſchke zuſammen. Die Radfahrerin wurde vom Rad geſchleu⸗ dert und erlitt dabei erhebliche Verletzungen am Kopf und rechten Fuß, die ihre Aufnahme ins Allg. Kränken 5 haus notwendig machte. e Erſchoſſen hat ſich ein 23 Jahre alter Nau wegen Krankheit und Schwermut in ſeiner elterlichen ob. nung in der Großen Merzelſtraße. 8 * Lebensmüde. Gef ſtern vormittag verſuchte ein verheira⸗ 5 teter 48 Jahre alter Schloſſer in ſeiner in der Ameri⸗ kanerſtraße gelegenen Wohnung ſich durch Einatmen von Gas das Leben zu nehmen. Lebensgefahr beſteht nicht. Grund zur Tat eheliche Familienzwiſtigkeiten. * Leichenländung. Aus dem Bellenkrappen wurde ge die Leiche eines 55 Jahre alten Kaufmanns, wohnha in der Neckarſtadt, geländet. Schwermut dürfte a e des freiwilligen Todes ſein. * Warnung. Der Reichsverband bildender Kunſtler, a Volksſtaat Heſſen, warnt ſeine Mitglieder vor einem Schwindler, der ſich Charles Wall nennt und als Kunſt⸗ maler Prof. Dr. Charles Wall auftritt, mit ſehr gewandtem Auftreten, meiſtens in Begleitung ſeiner jungen Frau ſcheint, mit der er angeblich zehn Wochen verheiratet iſt 1 ſich auf der Hochzeitsreiſe befände. Er verſucht durch Vi legung eines Handſchreibens des Prof. Lowith⸗München di Kollegen ſicher zu machen und an Hand eines Schecks der Hypotheken- und Wechſelbank über eine Dollaranweiſung ſprechende Vorſchüſſe zu erlangen, oder ſucht Kollegen zu wegen, ihm Bilder zum Verkauf nach Amerika und Engle zu übergeben. Der betreffende Wall oder Wahl hat den G verband München und eine Reihe dortiger und Frankft 25 Kollegen um hohe Beträge geſchädigt. e 5 gegen ihn 1 in 3 585 5 5 Flugverſuche in alter Zeit Von Eruſt Edgar Reimerdes Schon in uralten Zeiten waren die Menſchen von dem Wunſch beſeelt, den Vögeln gleich ſich in die Lüfte zu erheben, zu fliegen. Seltſame Geſchichten berichten von ſolchen frühen Flugverſuchen. Die griechiſche Sage erzählt, daß Ikarus, der mit ſeinem Vater Dädalos vermittels kunſtvoll durch Wachs zuſammengehaltener Flügel dem Labyrinth von Kreta entfloh, wo man die beiden gefangen gehalten hatte. Ikarus ſtürzte unweit Samos ins Meer, weil er trotz der väterlichen Warnung der Sonne zu nahe kam, die das Wachs ſeiner Flügel zum Schmelzen brachte. Nach dem altgermani⸗ ſchen Mythos gelang es Wieland, dem kunſtreichen Schmied, mit Hilfe ſelbſtangefertigter Flügel vom Hofe des böſen Königs Nidung zu entfliehen. Ob dieſen und anderen ſagen⸗ haften Flugverſuchen Tatſachen zugrunde liegen, läßt ſich nicht feſtſtellen, ganz unmöglich iſt es jedoch keineswegs. Der erſte Menſch, der ſich nachweislich ernſthaft mit dem Flugproblem beſchäftigte, war der berühmte Philoſoph, Mathematiker, Staatsmann und Feldherr Archytas von Tarent, ein Freund Platos, deſſen Hauptwirkſamkeit in die . von 400365 v. Chr. fällt. Nach langen vergeblichen Verſuchen gelang ihm die Konſtruktion eines Flugapparates, der die Form einer Taube hatte, mit„aura ſpiritus“ ge⸗ füllt war und ſich, allerdings ohne Beſatzung, frei in die Luft erhob. Wie der bekannte römiſche Geſchichtsſchreiber Sueto⸗ nius berichtet, konſtruierte in Rom zur Zeit Neros ein Mann 8 Fahrzeug, mit dem er vor verſammeltem Volk in die Lüfte aufſtieg. Er ſtürzte jedoch ab und fand den Tod. Dieſer ungenannte Mann war der erſte Luftſchiffer, von dem die Kunde auf uns gekommen iſt. Seit dieſer Zeit hörte man jahrhundertelang nichts mehr von Flugverſuchen, erſt zur Zeit der Entdeckung Amerikas iſt wieder von ſolchen die Rede. Großes Aufſehen erregte da⸗ mals Giovanni Danti aus Perugia, der mit einem von ihm angefertigten Flugapparat, beſtehend aus 2 rieſigen Flügeln, 50 Meter weit e ſein ſoll. Da man mit den Verſuchen, en, keinen Erfolg gehabt hatte, na, von richtigen Auſchauungen geleitet, 55 55 Gedanken, ein von: lufkleer⸗ 1 Me. tallkugeln getragenes Flug chiff zu konſtruieren, um damit die Lüfte zu durchſegeln. Lana veröffentlichte über ſeine Er⸗ findung ein ganzes Buch, das heute zu den größten Seltenhei⸗ ten gehört. Pater Bartholomeo Lourenco de Gusman fertigte aus Leder einen großen Ballon an, den er mit heißer Luft füllte. Am 8. Auguſt 1709 gelang es ihm, auf dem Hofe eines Hauſes in Liſſabon mit ſeinem Luftſchiff 200 Fuß hoch auf⸗ zuſteigen. Bei einem zweiten Verſuch, dem König Johaun V. von Portugal beiwohnte, hatte er jedoch weniger Glück, denn ein Windſtoß drängte den Ballon gegen den Giebel des könig⸗ lichen Palaſtes, ſo daß er zerſtört wurde. Gusman blieb zwar unverletzt, würde aber wegen ſeiner„teufliſchen“ Künſte unter Anklage geſtellt und des Bündniſſes mit dem Böſen L verdächtigt. Nur durch ſchleunige Flucht ins Ausland entging der kühne Erfinder dem Schickſal, als Zauberer verbrannt zu werden. Die erſten erfolgreichen Luftſchiffer waren die Brüder Montgolfier, die am 5. Juni 1782 in Annonay ihre mit warmer Luft gefüllte„aeroſtatiſche Maſchine“, die ſog. Mont⸗ golfiere, zum erſtenmal aufſteigen ließen. Die Begeiſterung über dies Ereignis war ungeheuer; ein Freund der Erfinder, Faujas de Saint Fond, fühlte ſich ſogar veranlaßt, ein 300 Seiten ſtarkes Buch über die Möglichkeiten der Ausnutzung des Luftballons zu ſchreiben. Das merkwürdige Werk, das auch ins Deutſche überſetzt wurde und ſehr ſelten iſt, enthält Ausblicke in die Zukunft der Luftſchiffahrt(Ueberfliegung des Ozeans, Fahrt zum Nordpol ete.), die größtenteils bereits erfüllt ſind. Im Auguſt 1782 unternahm ein Rivale der Brüder Mont⸗ golfier, der Phyſiker Profeſſor Charles, auf dem Pariſer Marsfelde ſeinen erſten Verſuch mit einem mit Waſſerſtoff gefüllten Ballon, der ſog. Charliere. Damals graſſierte in Frankreich, genährt durch die Verſuche der Montgolfiers, Charles und Pilatres de Roziers, der am 21. November 1783 feine längere Luftreiſe unternahm, ein wahres Ballonfieber. Immer wieder erſchienen neue Erfinder auf dem Plan. Am 80 Dezember 1783 machte Roberts in Paris einen Ball on⸗ arbeiten. noch zahlreiche andere Verſuche mit Lenkballons unternommen 70 Dover, 1 Pilatre de Roziers 575 70 Begl ite Romain bei dieſem Unternehmen den Tod gefunden hatte Seit dem Ende des 18. Jahrhunderts häuften ſich die Verſuch mit Freiballons; viele betrieben die Luftſchiffahrt als nendes Geſchäft und unternahmen Aufſtiege gegen Entgelt Anfang der öbiger Jahre des vergangenen Jahrhundert verſuchte man von Amerika aus den erſten Flu nach Europa. Zu dieſem Zweck wurde ein großer Ba gebaut und mit allen Kureisenſchaften dn za e ee, N ausgeſtattet. aus begann, nahm 9 25 Besen bereits ein naliſt teil. Der Aufſtieg ging glücklich von ſtatten ſchon merh e Fabre zerſtörte ein„Wind J Nachdem bie 8 der 5 in 0 Sin glückt war, ging man an die Löſung des Problems der k barkeit des Luftſchiffs, die man ſich allerdings leichter vor⸗ ſtellte, als lte. in. war. 1852. der ra gefährlichkeit dadurch gemindert wurde, daß man ſie tief u dem Ballon aufhing und mit Haarſieben umgab. Die ſchwindigkeit dieſes lenkbaren Zuftſchiffes betrug—3 N ete Lenkbah on, an deſſen Propellerſchraube 8 Ma 00 derſelben Zeit„„ 8 1 11 dem Ballon 1 fal geſpeiſte Gaskraſtmaſchine war. verwandte Tiſfſandier 1883—84 Elektror folgten ein Jahr ſpäter Renard und Krebs, denen es 18 erſt gelang, auf der Abfahrtsſtelle zu landen. Seitdem flug; am 7. Januar 1785 ftberflog rd, zuſammen mit dem Amerikaner Jeffries, e e! Kanal von Calais worden, aber erſt dem Grafen Zeppelin 1 die e a des ſcnwiertgen Problems gelingen. 25 4. Seite. Nr. 397 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 28. Auguſt 1029 2 7 Wein, Weib Vor dem Schwurgericht Frankenthal nahm die vierte Tagung Montag vormittag unter Vorſitz des Land⸗ gerichtsdirektors Dr. Fetſch ihren Anfang mit der Verhand⸗ lung des erſten anſtehenden Meineidsfalles. Angeklagt wurde die ehedem in Gimmeldingen als Hebamme tätig geweſene 30 jährige Tünchersehefrau Barbara Höfler geb. Flockerzi in Appenthal bei Ellenſtein. Im Eheſcheidungsprozeß der Zeugin Auna Schey in Neuſtadt a. Höt. hat die Angeklagte unter Eid beſtritten, bei einer Geburtstagsfeier in Gimmel⸗ dingen die Küſſerei zwiſchen der Schey und dem Zeugen Brenner Karl Schneider beobachtet zu haben, obwohl ſie auf dem gleichen Sofa ſaß. Ferner hat ſie beſchworen, von ehe⸗ brecheriſchen Beziehungen zwiſchen der Schey und dem Wein⸗ reiſenden Hiszting aus Neidenfels nichts zu wiſſen, obgleich die Schey— oh dieſe Weiber— ihr hinterher von einem in⸗ timen Vorgang erzählt haben ſoll, einem Vorgang, den übri⸗ gens die Zeugin Frau Neumann aus Gimmeldingen durch das Aſtloch des Küchenfenſters beobachtet haben will. Die beiden Frauen hatten ſich als Ausrede zurecht gemacht, daß Hissting als ein guter Bekannter vor ſeiner Abreiſe nach Amerika lediglich einen Abſchiedskuß erhalten habe. In der Vernehmung blieb die Angeklagte Frau Höfler bei der Behauptung der Unkenntnis der Küſſerei der Schey mit Schneider, muß aber im Falle Hiszting zugeben, von der Zeugin Schey über deren Küſſerei mit dieſem Weinreiſenden unterrichtet worden zu ſein. Der bei der Geburtstagsfeier im Funkeln, fenſterloſen Zimmer heftig umküßte Zeuge Karl Schneider aus Deidesheim gab zu, mit einer Flaſche Likör auf dem„Kampfplatz“ erſchienen zu ſein. Auf Fragen des Vorſitzenden nach der Anzahl der im Verlauf der fröhlichen Unterhaltung nach links und rechts ausgeteilten Küſſe er⸗ klärte der Zeuge lächelnd:„Na, du lieber Gott, das weiß ich nicht“. Seine Ausſage ließ unzweifelhaft, daß die in ſeinem anderen Arm geweſene Angeklagte die Küſſerei mit der Zeugin Frau Schey geſehen haben muß. Die Zeugin Frau Anna Schey will nur ein, höchſtens zwei Küſſe empfangen haben. Der Vorſitzende:„Nun, Sie waren doch bis Mitternacht bei⸗ einander; wenn da nur zwei Küſſe herausgekommen ſein ſollten, das wäre ein biſſel wenig.“ Die Zeugin weiß nicht beſtimmt, ob die Angeklagte ſich davon überzeugt habe, daß „der Mund Schneiders in Richtung auf den Mund der Zeu⸗ gin“, alſo zum Kuß gezückt geweſen ſei. Der Schwiegervater der kußbeteiligten Zeugin Schey, Chriſtian Schey aus Gimmeldingen, hat den Vermittler zwi⸗ ſchen Sohn und Schwiegertochter geſpielt, bis ihm die Ver⸗ höhnung ſeines Sohnes über die Hutſchnur ging, ſodaß er durch ſeine Ausſage die Anklage ſtützte. Dieſe ausführliche Ausſage entrollte das bekannte Bild von der ſcheinglücklichen Ehe, die nach ohnehin ſchwachem Zuſammenhalt eines Tages durch Leichtfertigkeit in die Brüche geht. Hier lag ſie auf Seiten der Frau. Nun lehnte ein beleidigter Großvater vor den Schranken des Gerichts ſein Enkelchen als„einen zweiten Hissting“ ab und prangerte die Schwiegertochter an. Die Zeugin vor dem Aſtloch, Frau E. Neumann aus Gimmel⸗ dingen, ſchilderte ihre Beobachtungen mit höchſtem Ernſt. Als Frau Schey„in verdächtiger Weiſe“ ihre Fenſterladen ſchloß, faßte ſie vor einem Aſtloch Poſten, ſah 10 Minuten lang hin⸗ durch. Um auch anderen etwas zu gönnen, holte ſie die Zeugin Frau Luiſe Hollenbach zu Hilfe, für die ſich neben dem Durch⸗ blick noch„ein Ritz“ fand. Die Zeugin Hollenbach hat aber bald fluchtartig das Feld geräumt, entſetzt,„daß ſo etwas vor⸗ kommen könne.“ Der Schaumweinreiſende Auguſt Hiszting, der Freund der angeklagten Frau Höfler, gab zu, Frau Schey, ſtatt bei ihr Waſſer zu trinken, nach heftigem Sträuben geküßt zu haben. Mehr nicht....! Zeuge Amtsrichter Schneider aus Neuſtadt hat im Neuſtadter Prozeß von der Angeklagten Höfler die Ausſage erhalten, die zur Erhebung der Anklage führte. Er beſtätigte nochmals die damals protokollierten Ausſagen. Als Sachverſtändiger vernommen, ſtellte Arzt Dr. Lehner ⸗Neuſtadt, der bei ihm als Hebamme tätig ge⸗ weſenen angeklagten Höfler das beſte Zeugnis aus bis zu dem Karl Ludwig Sand Hiſtoriſcher Noman aus der Seit der erſten deutſchen Burſchenſchaft Von Daniel Jeuß ner 58(Nachdruck verboten.) Zwei Sträflinge, die ihn beaufſichtigten und pflegten, ge⸗ wannen den immer freundlichen und dankbaren Gefangenen, der nie klagte und ſelten eine Bitte ausſprach, ſo Uieb, daß ſie ihm jeden Wunſch von den Lippen ablaſen, und durch den Verkehr mit dieſem außerordentlich frommen Jüngling, von dem ein heiliger Friede, ein nie wankendes Gottvertrauen ausging, ordentlich gebeſſert wurden. Ja, auf die ganze Strafanſtalt wirkte dieſe edle Menſchlichkeit, die in Karl Lud⸗ wigs Krankenzimmer ihren Urſprung hatte, im guten Sinne und ließ Mitleid in den Herzen der hartgeſottenen Böſe⸗ wichter wach werden, welches ſo weit ging, daß, wurden ſie Unter ſeinem Fenſter vorübergeführt, ſie die Arme hoben, um den Kranken durch das Raſſeln ihrer Ketten nicht zu beun⸗ ruhigen. Auch der Zuchthausverwalter und der Oberzuchtmeiſter konnten in Sands Nähe ihre Rührung nicht verbergen. Ja, ſelbſt das Gericht behandelte ihn mit Achtung und Teilnahme, und eine großherzogliche Weiſung verbot ausdrücklich jede Anwendung von körperlichen Zwangsmitteln, die das geltende Staatsedikt noch geſtattete. i Jedesmal mit den die Wunde behandelnden Aerzten— alſo zweimal am Tage— erſchien auch die Unterſuchungskom⸗ miſſion, um den Kranken, ſoweit es deſſen Zuſtand erlaubte, zu vernehmen. In der erſten Zeit diktierte Sand ſeine Antworten ſelbſt zut Protokoll, damit ſie buchſtäblich niedergeſchrieben würden. Hierdurch wollte man Klarheit über ſeinen Geiſteszuſtand gewinnen. Am 12. April erklärte er aber, außerſtande zu ſein, noch weiter zu diktieren. Die Unterſuchung über den Mord ſelbſt ſchritt raſch vor⸗ wärts, denn durch Sands offenes Geſtändnis lag der Tat⸗ beſtand nach allen Seiten klar, und es zeigten ſich keinerlei Spuren einer Schuldverwicklung. verzweigten revolutionären Anſchlags, vielleicht um die be⸗ und Geſang Zeitpunkt, an dem bis heute noch nicht geklärten Beſchwerden gegen ſie bekannt geworden ſeien. In ſeinem Plädoyer erachtete Staatsanwalt Jung ſo⸗ wohl im Falle Schey⸗Schneider als im Falle Schey⸗Hiszting den Beweis bewußten Falſcheides für erbracht und beantragte Beſtrafung der Höfler mit 17 Jahren Zuchthaus. Verteidiger Aſſeſſor Lintz⸗Neuſtadt a. Hot. meint, dieſer Beweis ſei im Fall Schneider keinesfalls erbracht, da niemand beweiſen könne, daß die Angeklagte die Küſſerei zwiſchen der Schey und Schneider geſehen habe, da der Raum in myſtiſchem Dunkel gelegen ſei und niemand behaupten kann, ſie geſehen zu haben. Er bezeichnet ihre Ausſage, daß ihr von geſchlechtlichen Be⸗ ziehungen zwiſchen der Schey und Hiszting nichts bekannt geweſen ſei, als der Wahrheit entſprechend und nicht als falſche Ausſage. Auf die falſche Frageſtellung habe die Angeklagte ſeiner Zeit richtig geantwortet, daß ihr davon nichts bekannt. ſet. Der Verteidiger beantragte Freiſpruch, für den Fall aber, daß das Gericht Fahrläſſigkeit anehmen ſollte, beantragt er Bewährungsfriſt bezw. Straferlaß. Das Gericht zog ſich dann zur Beratung zurück und verkündete ſchließlich folgendes Urteil: Frau Höfler erhält wegen fahrläſſigen Falſcheid 8 Monate Gefängnis. Bewährungsfriſt wird verſagt. Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Um einige Gramm Damenur terwäſche und vier Meter Hemdeiſtoff Auch mit gebrauchten Damenunterhöschen, Hemoͤhoſen und Hemdenſtoff von einigen Mark Wert müſſen ſich die Rich⸗ ter befaſſen. Von Staatswegen, weil es der Staatsanwalt verlangt. Anziehen darf man eine Hoſe ſchon, aber nicht in einen Koffer packen. In dieſem Falle iſt es Diebſtahl. Das Mädchen, das vor dem Einzelrichter Dr. Leſer erſchien, be⸗ teuert aber wieder und wieder, es habe die Wäſche von den Logisleuten, einem Heizersehepaar, gekauft und der Frau 3 Mark dafür gegeben. Der Hemdenſtoff ſei ihr in den Koffer aus Schabernack hineinpraktiziert worden. Die Tochter der Eheleute, die in der Verhandlung hinausgewieſen wurde, weil ſie in die Verhandlung als Zuhörerin eingriff, hatte in des Mädchens Koffer herumgeſtöbert und die Wäſche darin gefun⸗ den. Später nahm auch die Mutter in Gegenwart des Kri⸗ minalbeamten Einſicht in den Koffer. Die Angeklagte macht in der Weiſe, wie ſie den ganzen Vorgang erzählt, einen durch⸗ aus glaubwürdigen Eindruck. Und ſie behauptet, ſie habe gicht geſtohlen, ſondern ſie ſei beſtohlen worden. Die Ehefrau, die die Anzeige erſtattet, wird als Zeugin vernommen. Sie Kuß vereidigt werden. Aber wenn ſie etwas anderes ſagt, was ſie vorher behauptet, dann läuft ſie Gefahr, ſelbſt wegen falſcher Anſchuldigung auf die Anklagebank zu kommen. Die alte Eidesmiſere! Als die Zeugin vereidigt iſt, praſſelt ſie los. Das Mädchen kämpft vergebens gegen ihren Wortſchwall von Beſchuldigungen. Der geduldige Richter macht ſchließlich dem rhetoriſchen Zweikampf durch Verwarnungen ein Ende. Das Mädchen verfällt in Weinkrämpfe und läßt den Kopf ſchwer auf die Anklagebank ſinken. Der Richter ſagt ihr:„Ich kann Ihnen nicht helfen, die Zeugin hat einen Eid geleiſtet, ſie muß die Wahrheit ſagen.“„Aber es iſt nicht wahr, ich hab nichts geſtohlen“, jammert ſie. Der Richter kann über die Straf⸗ prozeßordnung nicht hinaus, ſie läßt eine freie Würdigung der Beweislage aufgrund pfychologiſcher Erfahrungen nicht zu. Sie kennt keine Komplexe, die die Ausſagen ſo vieler Zeugen als fragwürdig erſcheinen laſſen, weil ſie an das einmal Be⸗ hauptete feſt und ſicher glauben, obwohl es unwahr iſt. Der: Richter verkündet der Angeklagten, daß er das Strafmandat auf 20 Mark anſtelle von fünf Tagen Gefängnis herabgeſetzt hat und belehrt ſie mehrere Male, daß ſie Berufung einlegen kann. Mehrere Male unterbricht ſie dieß Begründung mit den Worten:„Ich habs nicht getan, ich hab nichts geſtohlen.“ Der Laie hätte das Mädchen freigeſprochen, der Richter urteilt aber aufgrund des Geſetzes. Die Zeugin wurde vereidigt. Alſo hat das Mädchen geſtohlen. Punktum. Er kann nicht anders. fohlene Tat einer geheimen FJeme handle. Demgegenüber erklärte Karl Ludwig:„Ich habe die Tat allein gedacht und auch ausgeführt! Kein Dritter hat auf mich eingewirkt. Um niemand in den Verdacht des Mitwiſſens zu bringen, habe ich in einem Schreiben meine Entlaſſung aus der Burſchenſchaft verlangt.“ Als man ihm aber keinen Glauben ſchenkte, ſagte er dem Richter rundheraus:„Soweit die Unterſuchung meine eigene Perſon und deren Verantwortung anbetrifft, habe ich ſtets die Wahrheit geſagt und werde ſie auch weiterhin ſagen. Will man aber meine Freude mit verdächtigen, ſo ſollen Sie wiſſen, daß ich Sie abſichtlich und mit Fleiß irreführen werde.“ „Das dürfen Sie nicht!“ entgegnete der Richter freundlich⸗ ſtreng.„Sie ſchädigen ſich dadurch ſelber und trüben das klare Bild, das wir bisher von Ihnen gewonnen haben.“ „Ich darf alles!“ ſagte er ein wenig härter, als es ſonſt ſeine Gewohnheit war,„denn ich befinde mich im Kriegs⸗ zuſtande.“ 5 „Gegen wen?“ „Gegen die beſtehenden Gerichte und ihre übergeordneten Stellen, die deutſchen Regierungen. Denn was in meiner Sache vor ſich geht, iſt letzten Endes kein Akt des Rechts, ſon⸗ dern einer der Politik.“ „Wie ſchon ſo oft, irren Sie auch hier wieder. In Ihrem Falle laſſen ſich Politik und Recht nicht voneinander trennen, weil beide den von Ihnen begangenen Mord verurteilen.“ „Nennen Sie die Tat wie Sie wollen, ich habe ſie für das Höchſte des Vaterlandes getan, und Gott hat ſie zugelaſſen. Deshalb glaube ich mich gerechtfertigt und ſtraflos.“ „Wir wollen Sie aber den begangenen Mord vor göttlichen und menſchlichen Geſetzen rechtfertigen?“ „Mit meinem Gott und ſeinen Geſetzen finde ich mich ab, wenn ich allein bin. Das Ergebnis gehört nicht hierher.“ Am andern Tag leitete der Richter das Verhör mit dem Verleſen eines anonymen Briefes aus Berlin ein, der an das Mannheimer Polizeibüro adreſſiert war. Das Schreiben lautete:„An den Meuchelmörder Sand! Nichtswürdiger, infamer Meuchelmörder, ich weiß um die ganze Sache; ein Eid, mir auf ſchändlichſte Weiſe entriſſen, bindet meine Zunge. Aber wenn du nicht alles nach Leſung dieſes Schreibens bekennſt, ſo werde ich es bekannt machen. Bekenne und rette einen Unglücklichen von einem Meineide. Aber noch einmal ſchwöre ich dir, daß ich ſogleich meinen Eid breche und alles angebe, wenn du es nicht tuſt.“ ds Züge, die ſich beim Hören der erſten Sätze ver⸗ tert hatten, hellten ſich allmählich wieder auf; ja, ſie glitten ar hinüber in ein ſpöttiſches Lächeln, und er ſagte ruhig: den Aus dem Lande leg. Edingen, 27. Aug. Nachdem die Vorbereitungsvor⸗ träge der vergangenen Woche durch Pater Emanuel⸗Mainz von Erfolg waren, feierte die ganze Kirchengemeinde am letzten Sonntag das Feſt des hl. Bartholomae, des Schutzpatrons dieſer Pfarrkirche. Der feierliche Feſtgottes⸗ dienſt, eingeleitet durch Glockengeläute, nahm in der ſchön geſchmückten Pfarrkirche einen weihevollen Verlauf. Die Feſt⸗ predigt des Paters Emanuel ⸗ Mainz war der chriſtlichen Familie gewidmet. Stadtpfarrer Frank, Ortsgeiſtlicher von Edingen, zelebrierte dann das feierliche leyitierte Hochamt unter Aſſiſtenz zweier Geiſtlicher. Auch diesmal verherrlichte der Cäctlienchor durch würdigen Chorgeſang die Liturgie. Beſonders ergreifend für die Pfarrmitglieder war die Schlußfeier am Abend.! Wieder war das Gotteshaus dicht gefüllt. Aus berufenem geiſtlichen Munde hörte die Gemeinde der Verkündigung Chriſtus des Königs. Pfarrer Frank nahm dann die Weihe der Familien an das Herz Jeſu vor. Andacht und Segen waren der Ausklang der denkwürdigen Patroziniumsfeier. 5 Bretten, 27. Auguſt. In der Nacht auf Montag fing auf unerklärliche Weiſe am oberen Waldrande zwiſchen Flehingen und Gölshauſen ein Motorrad Feuer und verbrannte vollſtändig. Vorbeikommende Motorradfahrer aus Bruchſal fanden nur noch glühende Trümmer vor. Bei den Löſch⸗ verſuchen zog ſich der Führer ſchwere Brandwunden am linken Arm und Bein zu, während ſein Mitfahrer mit dem Schrecken davnokam. Die Urſache dürfte Vergaſerbrand ſein. Ein von Bretten herbeigeholtes Auto verbrachte die Fah⸗ rer in ihre Heimatorte. * Neumühl(Amt Kehl), 27. Aug. Der in der hieſigen Mühle beſchäftigte Arbeiter Schneider aus Memprechts⸗ hofen wollte mit einem Stock den Treibriemen auf das Rad der Dreſchmaſchine auflegen, erhielt jedoch von dieſem einen ſolchen Stoß auf die rechte untere Bruſthälfte, daß er mit ſchweren inneren Verletzungen ins Krankenhaus nach Offen⸗ burg verbracht werden mußte. Dort iſt er geſtor hen. * Schollach, 27. Aug. Der ledige Johann Georg Laule, der Bruder des Beſitzers des Hirtenhofes, wurde im Hofweier ertrunken aufgefunden. Ob Selbſtmord vorliegt oder Unglücksfall, iſt noch unbekannt. * Pforzheim, 27. Aug. Am Samstag nachmittag hat man in einem Garten hinter dem Friedhof einen in den 40er Jahren ſtehenden Fabrikanten erhängt aufgefunden. Aus der Pfalz Säureattentat * Ludwigshafen, 28. Aug. Am Dienstag abend wurde hier die 26jährige Ehefrau eines Kaufmanns von einem Un⸗ bekannten verfolgt und plötzlich angeſprochen. Als die Frau auf die Worte des Unbekannten nicht reagierte, beſpritzte dieſer ſie mit einer ätzenden Flüſſigkeit. Dabei erlitt die Frau Brandwunden am Hals. Ihre Kleidung wurde ſtark beſchädigt. Der Täter entkam. Abſturz eines franzöſiſchen Militärflugzeuges * Limburgerhof, 27. Aug. Heute Mittag 12.15 Uhr ſtürzte hier das franzöſtſche Milttärflug zeug Nr. S 307 infolge eines Motorſchadens a b. Es ging im Mutterſtadter Wald nieder. Der Inſaſſe kam mit leichten Verletzungen davon. Beim Niedergleiten riß das Flugzeug einige mittelſtarke Tannenbäume um. Schluß des redaktionellen Teils E- Rege Landerungen und Wochenende vergeſſen Sie nicht die herrlich erfriſchend ſchmeckende Pfeffer⸗ minz Zahnpaſte Chlorodont. Tube 60 Pf. und 1 Ml., und die dazugehörige Chlorodont⸗Zahnbürſte mit gezahntem Borſtenſchnitt von beſter Qualitat, für Erwachſene.25 Ml., für Kinder 70 Pf., zur Beſeitigung fauliger, übel⸗ rlechender Spelſereſte in den Jahnzwiſchenränmen und zum Weißputzen der Zähne. Erhältlich in allen Chlorodont⸗Verlaufsſtellen in der bekannten blau⸗ weiz⸗grünen Original⸗ Packung. „Teilen Sie dem närriſchen Kauz mit, er ſolle ſeinen Eid ruhig brechen.“ N „Nun kommt etwas,“ knüpfte der Richter das Verhör wie⸗ der an,„über das Sie ſich wahrſcheinlich ſehr freuen werden. Ihre Eltern haben nämlich ein Geſuch an uns gerichtet, in dem ſie bitten, Ihre Mutter und einem Ihrer Brüder zu erlauben, hierher zu kommen, um Sie zu ſehen und ſprechen zu dürfen. Die Kommiſſion hat das Geſuch genehmigt.“ Mit einem heftigen Ruck ſchnellte Karl Ludwig ſeinen ſtechen Körper in eine ſitzende Lage, eine ſeine Röte überzog das bleiche Geſicht, ſeine Augen ſtrahlten, und die Stimme bebte vor freudiger Rührung, als er rief:„So darf ich meine teure Mutter, ehe ich ſterbe, doch noch einmal ſehen! O Gott, ich danke dir für dieſe große Gnade.“ „Es iſt aber ein Vorbehalt dabei,“ fuhr der Richter fort, „die Unterredung darf ſich nur auf elterliche und kindliche Dinge beziehen und „Und?“ fragte der Kranke atemlos. a „Und ein Kommiſſionsmitglied muß zugegen ſein.“ „Was... Ein Kommiſſionsmitglied.. 12“ rief der Kranke mit ſolcher Heftigkeit, daß ihn die Bruſtwunde mehr ſchmerzte als ſonſt, und er unwillkürlich die Rechte darauf preßte; der freudige Strahl ſeiner Augen war erloſchen und hatte einer unheimlichen Starre Platz gemacht, das Geſicht wurde totenblaß, langſam ſank der Körper in die Kiſſen zurück und die Augen ſchloſſen ſich. Nach einem Weilchen öffnete er ſie aber wieder, richtete den Oberkörper mühſam auf, hob die rechte Hand wie zum Schwure in die Höhe und ſagte:„Wehe denen, die kein mit⸗ leidiges Herz haben, denen das Verſtänduis für wahre Menſchlichkeit, für chriſtliche Barmherzigkeit, für Seelengröße fehlt, deren Gefühle zwiſchen veralteten, vermoderten Geſetzes⸗ paragraphen, die die vermorſchten Fürſtenthrone ſtützen und ſchützen müſſen, verknöchert ſind.“ In der nächſten Sekunde ſank er kraftlos auf ſein Lager zurück und ſchloß die Augen. Im Zimmer herrſchte ſchwüles Schweigen; denn die Worte des Enttäuſchten hatten auf die Herren den tiefſten Eindruck gemacht, und ſie konnten ſich eines unbehaglichen Gefühls nicht erwehren. 5 „So haben wir Sie noch nie geſehen!“ unterbrach der Rich⸗ ter einigermaßen verwundert die düſtere Stille.„Der einzelne trägt keine Schuld an dieſer Härte. Die Kommiſſion hat ſo beſchloſſen und der Beſchluß iſt wahrſcheinlich unabänderlich. Wollen Sie Ihre Mutter alſo im Beiſein eines Beamten empfangen oder nicht?“ (Fortſetzung folgt.) 8 ä Mittwoch, den 28. Auguſt 1929 eue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 397 Motorrad- Sechstagefahrt Die erſte Etappe Die Internationale Sechstagefahrt für Motorräder hat am Mon⸗ tag mit 168 Teilnehmern in München ihren Anfang genommen. Sie iſt die bedeutendſte der bisher ausgefahrenen Internationalen Sechs⸗ tagefahrten, denn weil die„Six Days“ bisher auf England beſchränkt waren, hatte dieſer ſportklaſſiſche Wettbewerb nie ſo ausgeſprochen internationale Beteiligung wie diesmal. 5 Innerhalb einer Stunde waren die 168 Sechstagefahrer auf dem Weg. Anfangs ging es noch, die bayeriſchen Straßen ſind ja gut, und ſo wurde ſcharf aufgedreht, obwohl ja nur 40 Km. Durchſchnitt zu hal⸗ ten waren. Die Fahrer aber wußten: die Schwerſtprüfungen kommen am Keſſelberg, deſſen alte Fahrſtrecke es zu bewältigen galt. Beſon⸗ ders die Ettaler Bergſtrecke war unerhört ſchwierig. Ueber Geröll ging es hinweg, Treppenſtufen galt es zu bewältigen und außer⸗ ordentlich ſteil war die Strecke. Angeſichts dieſer Hemmniſſe bejubelte die zahlreich erſchienene Sportſchaar alle, die das Kunſtſtück vollendet hatten, die Kammhöhe zu erreichen. Beſonders lebhaft begrüßt wur⸗ den natürlich die deutſchen Fahrtteilnehmer. Auf dieſer Schwerſt⸗ ſtrecke erwieſen ſich die Engländer, durch die Sechstagefahrten in ihrer Heimat trainiert, als die beſten. Von deutſchen Fahrern waren es nor allem Trapp auf Viktoria, Soenius auf BMW, Baylon auf BMW und Rüttchen auf Standard, die dieſe Schwerſtſtrecke hervor⸗ ragend ſchafften. Sportredakteur Günther Fabian, der im Auftrag ſeiner Zeitung dieſe Fahrt begleitet, zeigte ſich als echter Sports⸗ mann. Er fuhr, um die Schwierigkeiten der Fahrt ſelbſt nachzuprü⸗ ſen, am erſten Fahrtag eine Zündapp⸗Maſchine und bewältigte ſelbſt die Ettaler Geröll⸗Strecke mit großem Schneid. Ziemlich erſchöpft langte Hanni Köhler auf dem Berggipfel an. Die teilnehmenden Engländerinen dagegen ſchienen durch die Hemmniſſe ber engliſchen N S r 2 9 3 N Wie wird das Sechs⸗Tagefahrten ſchon geſchult und kamen ſtaunenswert gut über Geröll und Treppenſtufen. Die Zündappfahrer fuhren glänzend. Nur Hieronymus hatte das Pech, mit Verſpätung einzutreffen, weil ein⸗ mal der Magnet ſeiner Maſchine nicht wollte und die Verſpätung auf der ſchwierigen Bergſtrecke vor Garmiſch nicht mehr einzuholen war. Bis zum Tagesziel Garmiſch⸗Partenkirchen waren 11 Fahrer aus⸗ geſchieden. Und zwar die Schweizer Condor⸗Mannſchaft Wuillemin, Norand, Divorne, Angelt Angelo; der Holländer van Kooten auf Harley⸗Davidfon, der Däne Rheinhardt auf Rudge⸗Withworth, der Engländer Welch auf Supreme und Wallis auf Dunelt, der Rumäne Aſſam auf Seott, ein nachgemeldeter Italiener und der Deutſche Schirmer auf Schliha. Die Beiwagenfahrer hatten es auf den Berg⸗ ſtrecken am Keſſel⸗ und Ettaler Berg am weitaus ſchwerſten. Ihre Maſchinen blieben rettungslos am Ettaler Berg hängen, mußten ge⸗ ſchoben werden und oftmals mit fremder Hilfe von der Strecke ge⸗ räumt werden. Auffallend war, wie ſchnell engliſche und italieniſche Fahrer Pfade auf der Geröllſtrecke fanden, auf denen ſie ihre Ma⸗ ſchinen vorwärtsbringen konnten, während manch deutſcher Fahrer erſt durch Zuruf von den Zuſchauern aus auf ſolche befferen Möglich⸗ keiten aufmerkſam gemacht werden mußte, Insgeſamt aber kann der erſte Fahrtag zu der Hoffnung berechtigen, daß die 58 deutſchen Fah⸗ rer die Internationale Sechs⸗Tagefahrt gut und erfolgreich beenden werden. Die Verteilung der Fahrzeuge auf die einzelnen National⸗ ſtaaten iſt ja bereits in den Vorberichten mitgeteilt worden. Heute ſei feſtgeſtellt, daß von den 53 deutſchen Sechstagefahrern 49 Con⸗ tinental⸗ und Exeelſtor⸗Reifen, 2 deutſche Dunlop und 1 engliſchen John⸗Bull Reifen fahren. Die große Mehrzahl der Engländer fährt engliſche Dunlop⸗Reifen. Mit Ausfall der Schweizer Condor⸗Mann⸗ ſchaft iſt heute die erſte Fabrikgruppe ausgeſchieden. Doerschlag werd r en? e en etter Welter-Vorausſagen für Donnerstag, 29. Auguft 1929 Teils heiter, teils wolkig bei weſtlichen Win Wotter⸗Nachrichten der Badiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(.26 Uhr morgens). * See⸗ Luft⸗ Det 8 8 Wind 5 2. 5 1. böge drs pera⸗ B Wetter f 8 88 m m e Sc Nicht Starte 88 55 Wertheim 1511— 1828 12 ſtill wolkenl. Königsſtuhlf 563 761.2 19 23 17] 8 leicht wolkenl. Se, ad.⸗Bad.. 25 eiter Villingen 780 764,6 14 27 11 leicht wolkenl. Feldög. of 1275 640, 15 21 14] sw friſch beiter Badenweil.— 762,1 22 27 18„ leicht beiter St. Blaſien 780 12 29 101 0„ wolkenl. Höchenſchw.——* Der Südoſtſturm an dem Oſtrand der atlantiſchen Zyklone hat die heutigen Morgentemperaturen im ganzen Reich um —4 Grad hinausgetrieben. Schon geſtern wurden in der Ebene bei ſaſt überall wolkenloſem Wetter 2829 Grad Höchſt⸗ temperaturen gemeſſen. Das Auftreten der kühleren mari⸗ den, ſirichweiſe Gewitterregen, etwas kühler, timen Luft auf dem warmen Südoſtſtrom führte heute über Frankreich zu Gewittern. Auch bei uns wird es beim Ein⸗ treffen der Weſtſtrömung, die durch die in oſtnordöſtlicher Rich⸗ tung weiterziehende Zyklone zu uns gefördert wird, zu wei⸗ terer Bewölkungszunahme und einzelnen gewitterartigen Regen kommen. Meiſeweller in Beutſchland Nord⸗ und Oſtſee: Heiter, friſcher Südweſt, Cranz 18 Grad Waſſertempera⸗ tur. Geſtern: warm und heiter. Harz und Thüringer Wald: Heiter, leichte, örtlich verſchiedene Winde, Geſtern: warm und heiter. Rhein⸗ und Weſergebiet: Schwacher Südwind, heiter. heiß, heiter. a Fichtelgebirge, Erzgebirge und Sudeten: Heiter, ſchwacher Südweſt. Geſtern: warm und heiter. Alpen: Heiter, leichter Südwind. Geſtern: Geſtern: warm, Tallagen warm und heiter. Aus den Rundfunk-⸗Programmen Donnerstag, 29, Auguſt Deutſche Sender Berlin(Welle 418), Königswuſterhauſen(Welle 1635) 20 Uhr: Aus der Städt. Oper Charlottenburg: Madame Butterfly Tragödie einer Japanerin, anſchließend Tang muſik. Breslau(Welle 259) 20 Uhr: Uebertragung von Berlin, 22.48 Uhr: Von Gleiwitz: Tanzmuſik. Frankfurt(Welle 390) 12.30 Uhr: Schallplattenkonzert, 16.15 Uhr: Konzert, 20 Uhr: Der Gaſſenhauer, ſeine Pſychologie und Faſzinationskraft. Hamburg(Welle 372) 20 Uhr: Herr Bummerlunder, Volkskomödie in vier Akten, 22.25 Uhr: Tanzfunk aus dem Wiener Caf. Königsberg(Welle 276) 21.05 Uhr: Nordiſche Lieder, 21.40 Uhr: Kammermuſik. Langenberg(Welle 473) 07.30 Uhr: Brunnenkonzert, 13.05 Uhr: Mittagskonzert, 17.35 Uhr: Veſperkonzert, 20 Uhr: Aus der Stadthalle Elberfeld: Sommerkonzert des Städt Orcheſters, anſchließend Konzert. 5 Leipzig(Welle 259) 20 Uhr: Wiener Walzer, 21.18 Uhr: Humor der Weltliteratur. München(Welle 533), K 3 iſerslautern(Welle 270) 12.30 Uhr: Schallplatten, 16 Uhr: Konzert, 20 Uhr: Abendkonzert des Rundfunkorcheſters,.15 Uhr: Luſtige H. Reimann ⸗Stunde. Stuttgart(Welle 360] 12 Uhr: Schallplatten, 16.15 Uhr: Von Frankfurt: Konzert, 20 Uhr: Uebertragung von Frankfurt, 00.30 Uhr: Italieniſche Nacht. Ausländiſche Sender Bern(Welle 403) 20.30 Uhr: Richard⸗Wagner⸗Ahend, 21 Uhr: Von Baſel: Duette. Budapeſt(Welle 550) 20.15 Uhr: Schallplattenkonzert: von Verdi, anſchließend Zigeunermuſik.* Daventry(Welle 479,2) 19.30 Uhr: Abendkonzert, 21.15 Uhr: Eine ländiſche Reyue: Too⸗Ral⸗l⸗Oo⸗Ral⸗l. Ay. 22.15 Uhr: Tanzmuſik. Daventry(Welle 1553) 20.25 Uhr: Zwei Sendeſpiele: 1. Der Pierrot einer Minute, 2. Der Mann mit der Blume im Mund, 22.30 Uhr: Tanzmuſiß. Mailand(Welle 501) 20.31 Uhr: Abendkonzert, anſchl. Tanzmuſtk. Paris(Welle 1725) 20 Uhr: Abend konzert, Prag(Welle 487) 20.25 Uhr: Konzert des.⸗J.⸗Orcheſters, u Uhr: Von Brünn: Slawiſche Stunde, 22.90 Uhr: Schallplattenkonzert. Rom(Welle 441) 21 Uhr: Abendkonzert. Wien(W. 517] 20.05 Uhr: Konzert des Wiener Sinfonieorcheſters. 2 Uhr: Tanzmuſik. Zitrich(Welle 459) 20 Uhr: Konzert des Hausorcheſters, 20.30 Uhr: Slawiſche Volkslieder und Lieder im Volkston. Traviata, 2 — adio Spez Marktplatz 8 2, 6— ſelephon 26547 Halt! Sie haben vergeſſen, ſich den neuen Netzempfänger Paladin 20 anzuhören! Paladin 20, der Apparat, wie er ſein ſoll. Sie brauchen nichts von Radio zu verſtehen, Sie brau⸗ chen nur die Steckdoſe und Paladin 20. Hören. Sie ſich dieſes hervorragende Gerät bei uns an und bewundern Sie es. 8— Chefredakteur: Kurt Fiſcher(im Urlaub) Verantwortlich für Politik: H. A. Melßner— Feuilleton Dr. S. Kͤayſer Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder Sport und Vermſſchtesz Willy Müller— Handelsteil; Kurt Ehmer— Gericht und glles Ubrige: i. V. R. Schönfelder— Anzeigen u. geſchäftliche Mittellungen: Jaköb Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drücker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeſtung G. m. b. H. Mannheim E 6, 2 0 Tlauerbfeie Am 26. August entschlief in die unsere innigstgeliebte Mutter, geb. Friedberg im 84. Lebensjahre Schwester und Tante, Frau Emma Herrmann Mannheim Haardtstr. 22), 28. Aug. 1929 Die trauernden Hinterbliebenen ewige Ruhe Großmutter, wollen Die Beerdigung hat in der Stille stattgefunden Von Kondolenzbesuchen bitten wir absehen zu letert Ufluckerei Ol. ae Sohnell G. m. b.., E 8. Amtl. Veröffetlichungen aer Stadt Mannheim Verſteigerung des Obſterträgniſſes der ſtäbt. Obſtbäume(Aepfel, Birnen und Zwetſchen] Donnerstag, den 29. Auguſt 1929, vormittags 9 Uhr. Zufammenkunft beim Niederbrückel, Gemarkung Neckarau. reitag, den 30. Anguſt, vormittags 9 Uhr, Zufammenkunft Ende der Neckarſtraße, Ge⸗ markung Feudenheim. Samstag, den 31. Aug., vormittags 9 Uhr, uſammenkunft am Zwetſchengraben bei der ilhelm⸗Wörthſtraße, Gemarkung Sandhofen. Montag, den 2. Seplbr., vormittags 9 Uhr, Zuſammenkunft Obſtgarten beim Zwetſchen⸗ graben, Gemarkung Wallſtadt. 25 Städt. Gutsverwaltung. Zyvangs versteigerung Donnerstag, den 29. Auguſt 1929, nach⸗ mittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal Q 6. 2 hier gegen bare Zahlung im Vollſtreckungs⸗ wege öffentlich verſteigern: 1 Auto D. F.., 8121 PS., 1 Mathiswagen 6/24 PS. und ver⸗ Ichiedene Möbel. 9590 Mannheim, den 28. Auguſt 1929. 1 Träumer. Gerichtsvollzteher⸗Amtsvz. Laubfrösche eingetroffen.*5471 Aquarium Nullmeyer. Q. 6, III. Haulstoe können bald e. Eigen⸗ heim bekommen, wenn Sie meine Zährigen Anteile v. der D. B. S. Darmſtadt erwerben. Zuſchriften unter F N Nr. 14 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Blatt. erbeten.* 5497 Kinderloſes Ehepaar nimmt 5370 K u a ben in ante Pflege, ſpäter für Eigen. Augeb. u. D U 71 an die Geſchſt. gegebenen Impflokalen geſetzten 5 Waldhof, Franziskushaus, Speckweg 8, am Die Nachſchau geſchieht jeweils am gleichen E Ur i e k Dr. Eirshausen, Frauenatzt M G. 11 Ea 198 N Impfung in den Vororten. Die unentgeltliche Impfung wird in den bei den nachſtehenden Vororten jeweils an⸗ zu den jeweils feſt⸗ Flugplatz: Casino Tel. 25383 Der wegen schlechtem Wetter am 22. Aug. ausgefallene Sonderabendl mit dem Opernsänger Hans Bahling kindet morgen Donnerstag, den 29. August bei jedem Wetter statt. Eintritt frei Tischbestellung erbeten. 9522 Zeiten durch vorgenommen: In Fendenheim, zum Ochſen, Hauptſtraße 70, am Donnerstag, den 5. 9. 29, nachm. 434 Uhr; Käfertal, zum Pflug, Ladenburgerſtr. 1, am Freitag, den 6. 9. 1929, nachm. 23—4 Uhr; Rheinau, Badiſcher Hof, Relafsſtraße 118, am Samstag, den 7. 9. 1929, nachm.-4 Uhr; Sandhofen, zum Karpfen, Obergaſſe 4, am Montag, den 9. 9. 1929, nachm. 723—4 Uhr; Neckarau, Prinz Max, Maxſtr. 1, am Diens⸗ tag, den 10. 9. 1929, nachm.—4 Uhr und Mittwoch, den 11. 9. 29, vorm. 1011 Uhr; den Bezirksarzt II Mittwoch, den 11. 9. 29, nachm. 31 Uhr. Tag und zur ſelben Zeit der folgenden Woche. Foſien-Rundfahrten jeweils nachm. 2 Uhr ab Paradeplatz Donnerstag; Schriesheimer Hof, Peterstal, Heidelberg.— Fillag: Freinsheim, Lindemanns⸗ Aube, Dürkheim.— Samstag: Fürth, Lindenfels, jeweils ca.-3 Stunden Aufenthalt. Vorbestellungen: Mannh. Omnibus-Verk.-CGes, m. b.., 0 1. 4 cel. 314 20) und Verkehrsverein N 2. 4 Aenderungen vorbehalten. Hensheimm.. 9524 Geimpft müſſen werden: 1. Jedes Kind vor dem Ablauf des auf ſein Geburtsjahr folgenden Kalenderjahres, ſo⸗ ſern es nicht nach dem vorzulegenden ärzt⸗ lichen Zeugnis die natürlichen Pocken überſtanden hat;. 2. ältere impſpflichtige Kinder und Zöglinge, welche noch nicht oder ſchon ein⸗ oder zwet⸗ mal, jedoch ohne Erfolg, geimpft wurden. Aus einem Haus, in welchem anſteckende Krankheiten, wie Diphterie, Fleckfieber, über⸗ tragbare Genickſtarre, Keuchhuſten, ſpinale Kinderlähmung, Maſern, natürliche Pocken (Blattern), roſenartige Entzündungen, Schar⸗ lach oder Typhus herrſchen, dürfen Impflinge zum allgemeinen Termin nicht gebracht werden. 5512 Die neuesten SPrechplatten leihweise ee Phoneleih enk Möchenfl. wech- delndler Zustellg. Die Kinder müſſen zum Impftermin mit reingewaſchenem Körper und mit reinen Kleidern erſcheinen, Mannheim, den 27. Auguſt 1929. S — Autoverleih an Selbstfahrer 2 Sitzer ab 15.— Mk. pro Tag O 7, 19, Telephon 33095 * S1 Bad. Bezirksamt— Pol.⸗Dir. D. Automarkt? Gelegenheitskauf! Ehrysler⸗Limouſine(M. 52) wegen Wegzug äuß. billig geg. bar zu verkauf. Anzuſeh, bei Thoma& Häringer, Viehhofſtr. 5. 5513 Mendez eagrimoache 8/8, in tadelloſem Zuſtand, preiswert zu verkaufen. Angebote unter N U 190 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 95²⁰ et. 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Aeltestes Sprachiustitut am lalae Verlang en Sie Prospe hi 8400 Neue Maunheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) Hefftſche Kunſtmühle A in Mannheim Im abgelaufenen Geſchäftsjahr ergibt ſich nach 119 592(100 869) Mark Abſchreibungen und nach Abzug ſämtlicher Gewinnanteile etnſchl. 23 060(26 258)/ Vortrag ein Reingewinn von 214.148 253 060)% verbleibt. Delkrederekontb ſollen 30 000(20 000) zugewieſen(i. V. noch 50 000/ au die geſetzl. Reſerve) und auf das .⸗K. von 1,6 Mill. J, wie von uns ſchon angekündigt, wieder 10 v. H. Dividende verteilt werden. In der Bilanz erſcheinen u. a. Kaſſe und Wechſel mit 0,24(0,64) Mill., Debitoren mit 2,44(1,98), Warenvorräte mit 4,19(5,80), Effekten und Beteiligungen mit 0,45(0,32), dagegen Kreditoren mit 5,98(7,99) Mill. J. Die Bilanzſumme ſenkte ſich von 10,03 auf 9,05 Mill. J. Bekanntlich ſoll die.⸗V. dem Vorſtand die Ermächtigung geben, einen Fuſionsvertrag abzuyſchließen mit der J. S y ber⸗ berg.⸗G., Köln⸗Mülheim, nach dem das Vermögen dieſer Geſellſchaft unter Ausſchluß der Liquidation auf die Hefftſche Kunſt⸗ mühle.⸗G. übertragen werden ſoll, wobei für je 2000 R./ Aktien von Syberberg je 1000 R./ Aktien der Hefftſchen Kunſtmühle ge⸗ währt werden. Zur Beſchaffung der für die Durchführung des Fuſionsvertrages erforderlichen Mittel ſoll das Aktienkapital um nominell 600000 Rauf 2,2 Millionen RJ e r⸗ höht werden. Die neuen Aktien ſollen ab 1. April 1929 dividenden⸗ berechtigt ſein. Darüber hinaus ſoll eine weitere Erhöhung dez Grundkapitals um 40000 0 R/ ſtattfinden. Die neuen Aktien ſollen unter Ausſchluß des geſetzlichen Bezugsrechts der Aktionäre an die Deutſche Mühlen vereinigung.⸗G. Berlin zu einem Kurſe von 115 v. H. gegeben werden. Die Ausſichten werden als noch gänzlich unüberſichtlich bezeichnet, es ſei aber zu hoffen, daß die beabſichtigte Verſtändigung unter den Mühlen behufs Regelung des Abſatzes eine Beſſerung der Geſamtloge der Mühleninduſtrie herbeiführen wird. Reichsaufſichtsamt genehmigt Aebernahme⸗ vertrag Frankfurter Allgemeinen⸗Allianz Heute vormittag trat der Spruchſenat des Reichs⸗ aufſichts amtes für Privatverſicherungen zuſam⸗ men, um ſeine Entſcheidung über den zwiſchen der Frankfurten Allgemeinen Verſicherungs.⸗G. und der Allianz geſchloſſenen Vertrag wegen Uebernahme der Sachver⸗ ſicherungen der Frankfurter Allgemeinen zu treffen. Man hat zu der heutigen Sitzung auch bevollmächtigte Vertreter der beiden Geſellſchaften geladen. Dieſe ſollen unter Umſtänden etwaigen Ab⸗ änderungswünſchen ſofort protokollariſch zuſtimmen, um eine Ver⸗ tagung des Senats und damit eine Verzögerung der Angelegenheit zu vermeiden. Das geſtern getroffene Abkommen zwiſchen der Frank⸗ furter Lebensverſicherungsgeſellſchaft und der Al⸗ tanz liegt dem Senat noch nicht zur Begutachtung vor. Zu dieſem Zweck wird, ſobald der Vertrag in den Händen des Amtes iſt, eine neue Sitzung des Senats einberufen werden. Wie wir hören, wurde in der heutigen Sitzung des Reichs auf⸗ ſüchts amtes für Privatverſicherungen dem Vertrag Frank⸗ furter Allgemeine⸗Allianz⸗Konzern zugeſtimmt. Auch die neu⸗ gegründete Neue Frankfurter Allgemeine Verſicherungs Ac. wurde zum Betriebe zugelaſſen. Der Kaufpreis für Frankfurter Leben Nach dem Zuſtandekommen des Ueberganges der Frankfurter Lebens auf die Allianz und Stuttgarter Lebens unter völliger Wah⸗ rung der Intereſſen der Verſicherten kann mitgeteilt werden, daß ſich der Kaufpreis der Allianz nur auf 100 v. H. der Aktien ſtellt, da verſchiedene Werte bei der Frankfurter Lebens ge⸗ fährdet ſind. So wurde ein Effektenbeſtand von 7. Mill. /, der ſich vielleicht auf 9,4 Mill.“ erhöht, der Frankfurter Lebens zur Verpfändung zu 75 v. H. bei der Südweſtdeutſchen Bank AG. hinterlegt. Die Hausbank des Konzerns hat dieſe Be⸗ ſtände zur Geldͤbeſchaffung weiter verpfändet. Desgleichen wurden unkorrekterweiſe über Bankguthaben bei der Geſellſchaft über gemeinſchaftliche Konten mit der Frankfurter Allgemeinen verfügt. Hieraus dürften ſich Ausfälke ergeben. Dadurch erklärt ſich auch der Kaufpreis der Aktien ſeitens der Allianz von nur 100 v.., der aber nur durch Konkurrenzangebote auf das Geſchäft der Frankfurter Lebens überhaupt erzielt wurde, da urſprünglich die Allianz nur 50 v. H. geboten hatte. Im übrigen wird die Frankfurter Lebens nicht als neue ſelbſtändige Geſellſchaft weitergeführt, ſondern geht auf dem Fuſionswege auf die Allianz und Stuttgarter Lebens über. Letztere wird zu dieſem Zwecke ihr Kapital erhöhen. mehr verfügen konnte. Ein neuer Geldgeber hat ſich offenbar ſo ſchnell nicht gefunden, um das Kontingent abzulöſen. * Es dürfte von Intereſſe ſein, daß mit der Reviſion und der Aufſtellung des Status der Frankfurter Allgemeinen Ver⸗ ſicherungs AG. die Süddeutſche Reviſion⸗ u. Treu hand⸗ AG. in Mannheim beauftragt iſt. J. G. Monſon u. Co., Frankfurt a. M.— Beabſichtigte Be⸗ triebsverlegung. Wie von gutunterrichteter Seite verlautet, head ſichtigt die bekannte Firma J. G. Mouſon u. Co., Frankfurt a. M. (Seife und Tollettenartikel), ihren Betrieb demn ä ch ſt nach auswärts zu verlegen. Jedenfalls iſt bekannt geworden, daß die Firma nach den verſchiedenſten Richtungen hin Unterhand⸗ lungen wegen eines Geländekaufs führt. Die Zahl der in den Mouſon⸗Werken beſchäftigten Perſonen beläuft ſich auf insgeſamt etwa 1000 Köpfe. Tendenzumſchwung i Haager Einigung und reibungsloſer Ultimo ſtimulierten Maunheim relativ kräftig erholt Ueber Nacht hat die Börſe ein anderes Geſicht bekommen und wenn auch die Umſätze ſich noch nicht merklich vergrößert haben, be⸗ wirkten die geſtrigen letzten Nachrichten aus dem Haag eine relativ kräftige Erholung auf der ganzen Linie. Beſonders profi⸗ tieren konnten Farben mit 222 v.., Deutſche Linoleum 308 und Weſteregeln 240 v. H. Auch Zellſtoff Waldhof und Süddt. Zucker⸗ Aktien höher. Angeboten hingegen waren einige Verſtcherungs⸗ Aktien. Der Kaſſamarkt zeigte wenig Veränderungen. Die Ten⸗ denz bis gegen Schluß kann man als behauptet bezeichnen. Frankfurt feſt Nachdem die geſtrige Abendbörſe noch ein vecht luſtloſes Ausſehen bot, ſchlug die Tendenz im heutigen Vormittagsverkehr um, denn von der nicht ſo raſch erwarteten Einigung im Haag ging eine ſtarke Anregung aus. Die Börſe wurde von einem in letzter Zeit immer mehr um ſich greifenden Druck befreit und man konnte bei der Spekulation eine zunehmende Unternehmungs⸗ u ſſt beobachten. Dieſe wurde aber noch gefördert durch reib loſe Ueberwindung des Ultimos, weshalb die Kuliſſe auch ſchon aus dieſem Grunde zu Neuengagements ſchritt. Das Geſchäft war in Spezialwerten recht lebhaft, obwohl Auslandsordres kaum vorgelegen haben ſollen. Wenn auch nähere Einzelheiten über den Ausgang der Haager Konferenz noch nicht bekannt waren, neigte man doch der Anſicht zu, daß für Deutſchland der Weg zu einer Beſſerung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe geebnet ſei. Gegenüber der geſtrigen Abenoͤbörſe betrugen die Kurs ⸗ beſſerungen bis zu 6,5 v. H. Stärker bevorzugt waren am Elektromarkt Siemens mit plus 7,75 v.., Geſfürel 6,5, Licht u. Kraft 4, Bergmann 5,5 v.., während die übrigen Werte dieſes Marktes bis zu 3,5 v. H. gewinnen konnten. Auch für Deutſche Linoleum mit plus 7 v. H. machte ſich verſtärktes Intereſſe gel⸗ tend. Am Chemiemarkt eröffneten J. G. Farbeninduſtrie 4,25 v. H. höher; Scheideauſtalt und Rütgerswerke bis zu 3 v. H. höher. Von Zellſtoffwerten lagen Aſchaffenburger und Waldhof je 2 n. H. höher. Am Montanmarkt waren die Umſätze etwas orößer. Rheinſtahl gewannen 4,25, Mannesmann 4,75, Klöckner⸗ Werle 3,75, Phönix 3,25, Gelſenkirchen 3,5 und Vereinigte Stahl⸗ werke 2,5 v. H. Kallwerte waren ſtark geſucht und 6,5 v. H. höher. Schiffahrtswerte zogen bis zu 2 v. H. an. Am Bankenmarkt betrugen die Beſſerungen bis zu 1 v. H. Auch Im Verlaufe blieb die Umſatz⸗ tätigkeit in Spezialwerten weiter lebhaft. Die Nebenmärkte traten aber etwas zurück. Man konnte zumeiſt weitere kleine Gewinne feſtſtellen, nachdem vorübergehend die Kuliſſe zu Gewinn⸗ mitnahmen geſchritten war. Am Geldoͤmarkt war Tagesgeld mit 6 v. H. unverändert. Berlin lebhaft und feſter Die heutige Börſe ſtand nach der Einigung im Haag vor einer vollſtändig veränderten Situation. Schon im Vormittags ver⸗ kehr konnte man ſeitens der Spekulation Deckungs⸗ und Rückkaufs⸗ neigung beobachten, und zu Beginn der offiziellen Börſe lagen dann auch Kauforders der Provinz und des Auslandes vor. Wie groß dieſe waren, läßt ſich natürlich nicht genau feſtſtellen, denn es war bei den erzielten Kursgewinnen zu berückſichtigen, daß einmal die Reports hinzukamen, andererſeits das Hauptintereſſe auf leere Märkte fiel und Limite ſehlten. Natürlich zog man auch andere vor⸗ liegende Momente zur Begründung der Aufwärtsbewegung heran, man verwies auf die guten Eiſenberichte, auf die höhere Kohlenför⸗ derung im Juli, auf die zuverſichtlichere Stimmung der Leipziger Herbſtmeſſe, auf die 4⸗ monatliche Verlängerung der Reichsſchatz⸗ anweiſungen, auf eine Meldung von einer bevorſtehenden Zulaſſung deubſcher Werte in Paris uſw., doch das Hauptmoment war die poli⸗ tiſche Entſpaunung. Bei manchmal ſogar vielleicht als etwas exal⸗ tiert zu bezeichnenden Kurſen, betrugen die Gewinne nach Abzug des Reports im Durchſchnitt—4 v. H. und bei einigen Spezial⸗ werten—8 v. H. Von den beiden heute erſtmalig per Termin ge⸗ handelten Papieren Braubank und Hotelbetriebsgeſellſchaft gewannen Reuten bis zu ½ v. H. feſter. Stimmung durchaus freundlich blieb, wurde die Kursenktwich⸗ lung bei nachlaſſendem Geſchäft uneinheitlich. 5 Die Tendenz des Kaſſamarktes war im Einklang mit der übrigen Börſe ebenfalls feſter. Man konnte im Durchſchnitt—5. proz. Beſferungen feſtſtellen. Frankfurter Allgemeine erholten ſich wieder um 30/ bei einem Umſatz von 50 Stück und Geldrepar⸗ tierung. Im weiteren Verlauf wurde es wieder lebhaf⸗ ter, beſonders da die feſte Haltung einiger Spezialwerte anregte. Farben, in denen angeblich ein großes Dekouvert beſtehen ſoll, zogen bei großem Umſatz 2 v. H. an, Otavi waren auf Londoner Käufe vorübergehend 2/ höher, Velten, Elektroaktien, Montane, Schiffe, Kali⸗ und Spritaktien lagen bis 3 v. H. über Anfang, Reichsbank gewannen ſogar 4 v.., Polyphon und Stöhr 4,5 v. H. und Kunſt⸗ ſeideaktien—7 v. H. Die Börſe ſchloß durchaus freun d. lich und ziemlich lebhaft. Deviſen gegen Reichs⸗ mark waren ziemlich unverändert. Der Dollar notierte 4,1995. Holland war angeboten 400694 nach 4007 Schweiz 1925 nach 192575 London dagegen etwas feſter 4,8481 nach 4,8477, alles Newyorker Uſance. Swapſätze Dollar ⸗ Reichsmark unverändert, 1 Monat 33. 3 Monate 92 Stellen. Berliner Deviſen Diskontſätze: Reichsbank 7½, Lombard 8½, Privat 7½ v. H. Amtlich 27, Auguſt 28. Auguſt[Parität Diskont in R⸗M für 6.2.. 2. M. te Holland.. 00 Gulden 1168.13[162,47 168,08 168,42 168,84 8,8 Athen. 100 Drachmen.425].485 5,425 5,485.485 9 Brüſſel 100 Pelga= 500.⸗Fr. 38,33 38.45 58,325 58,455 88,355 8,0 Danzig.. 100 Gulden 81,33 81,49 81.35 61,51 81,555 7 Helſingfors... 100 flunl. M. 19.541 10.551 10.589 10,559] 10,512 7 Italien 100 Lire 21,94] 21,985 21,935] 21,975] 22,028 7 Südflawien„„. 100 Dinar 7,370.384] 7,870 7,384] 7,858 7 Kopenhagen...„. 100 Kronen 111.67 111,89 111,66 111,88 112,06 5 Liſſabon„„„„„ 100 Eskudo 18,80 18,84 18,80 18,8. 17,48 65,5 Oslo„„„„. 100 Kronen 111,69 111,91 111.69 111,91 111,74 5˙5 Paris„„„„. 100 Franken 16,41 16,45 16,42 16,48 16,448 3 Prag 00 Kronen 12.427 12.447 12,427] 12.447] 12,38 5,5 Schweiz.„ 100 Franken 80,78 80,92 80,735 30,895] 89,515.5 Sofie deen.032 3,038 3,032] 3,038] 3,017] 10 Spanien 100 Peſeten 61,69 61,81 61,69 61,81 89,57 5 Stockholm.. 100 Kronen 112,35 112,57 112,84 112.56 112,05 45,5 Wien. 100 Schilling 59,08 59.20 59.075 39,195] 88,79 7,5 Budapeſt 100 Pengö= 12 500 Kr. 73,17 73,31] 78,175] 78,315 72,89 8 Duenos⸗Aires 1 Peſ..758.762 1,758 1,762] 1,786 10 Canada.... 1 Canad. Dollar 4,187] 4175 4,164.172 4,176— Dpnn.956.960] 1,960] 1, 5 5˙⁸ Kairo.. 1 ägypt. Pfd. 20,88 20,90 20,88 20,90] 20,914— Nonſtantinopel.. 1 türk. Pfd. 2,001] 2,005] 2,.004] 2,180] 10 London 1 Pfd. 20,837] 20,877] 20,335 20,875 20,398 5,5 New Hort. 1 Dollar 41955 4,2035 4,198 4,208 4,1780 6 Rio de Janeiro.. 1 Milreis 0,497 0,99.487 0,499.505 Uruguay.. 1 Gold Peſ. J.106].114 J 4,101 1 4,109 1 4,821 Berliner Metallbörſe 55 Küpfer Blei Zink 28. 9. bez.] Brief] Geld 5 bez. Brief] Geld[ bez. Brief I Geld Januar]—,— 148. 14/0—.— 47,50] 47,25.—.2 28, Februſe—— 148.— 14 75—.— 47,50 47,5—— 80.50 49,75 März—— 148,25 148,25—.— 47.50 4725—— 30.50 49,75 April 148,25 149,25 148.25—.— 47,0 47,25—.— 50.75 49,78 Mai—.— 148,50 148,50—.— 47.0 47,25—— 50,75 49,75 Juni—.— 148,50 148,50—.— 47,50 47.25—.— 81,— 50,.— Juli.—.— 149,75 148 3057.50 47,50 47.25—— 81.— 80. Auguſt“—.— 146,75 144,50—.— 47, 46,50—— 30.— 48, Sept.—.— 145,75 145.——.— 47,25 46,75—.— 50.— 48.50 Oktober—.— 146 75 146,——.— 47,50 47,——.— 50.50 49, Nov.—.— 147.25 148, 4s 4% 300 49. Dez. 148,50 147.50 147,25 47 50 47,50[ 47,25 l—.— 50.50 4, Elektrolytkupfer, prompt, 170,75 Antimon Regulus 6458 Orig. Hütten⸗Aluminium—.— Silber in Barren, per kg 72,—.78 dal. Walz⸗„Drahtbarren 194.— Gold, Freiverkehr, 10 gr. 28,00—28,20 Hüttenzinn, Oe v...— Platin, dto. 1 g Tr—10 Reinnickel, 98.99 v. H. 350.— Preiſe(ohne Edelmetalle) für 100 Kg beſonders letztere gegen geſtern ganz erheblich(plus 6,5 v..). A n⸗ 8 5 ink prompt 24,85 25,28 * leihen freundlicher, Ausländer überwiegend befeſtigt. Geld e d e l ee Aan In 5 8 Neue Folgen aus dem Frankfurter Fall unverändert leicht, Tagesgeld—8, Monatsgeld 9,25—10,5, Geld über 5 do. Ausl. 100,0 85 55 5 1 58 898 1. 1 Ultimo—11 v.., Warenwechſel ohne Umſatz. Infolge der hohen 5277 28. do. Elektw. 34.75 84,75 Queckſtlber 22550 22,80 Aus dem Zuſammenbruch der Frankfurter Allgemeknen wird jetzt erſten Notierungen zeigte ſich im Verlaufe bei der Spekulation Nei⸗ aupfer Kaſſa 78,78 28.88 Finn Kaſſa 209.5 205.5 Antimon Reg. 889 8,28 noch eine zweite Inſolvenz bekannt. Die Automobilfir ma 55„ 1 f 585 Abe bn do. z Monate 74,80 74,60] do. 8 Monate 212.5 212, Platin 18.85 14,50 ch 8* 9 gung zu Gewinnmitnahmen, und die Kurſe bröckelten zunächſt meiſt S 5 ö 1 2 ö Wolf, C. W. Kreß in Frankfurt mußte ihre Zahlungen ein⸗ 6 1 led e 0 00 55 2 Setlementſpr. 78,75 28,75 do. Settlemen 208,5 208,0] Wolſramerz 87.50 36,50 C. W. in 8 1 J 1 9. ab. Dann ſetzte ſich wieder eine ſeſtere Welle durch, die außer] Kupfer elektrol.] 34.75 84,75 do. Banka 221.5 Nickel Inland 175,0 175.0 ſtellen, do ſie infolge Stilliegens der Frankfurter Induſtrie⸗ von eintreffenden Orders durch Meldungen von feſteren Auslands-] do beſt ſelee 79.— 79.— do Straits 212.0] do. Ausland 2 175.0 Kredit Gem b. H. über ihr dortiges Diskontkreditkontingent nicht] börſen getragen wurde. Obwohl auch im ſpäteren Verlaufe die l do ſtrong sh 110,0 110,0 Blei prompt 25,25 Silber—.——.— *— TWGCGTTTTTTTT———————Tb 25 e e rer, 3———— Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung JJ 2 1080 1 550 ö 5 2 2 U m 9 5 1 3 Geſdſchuudt 25. 5 12 5 Rhetnelekt. V. A. 78.30 105,2. 185 Hacketdal Draht 93.15 94.— kiheinfeld. Kraf 160,0 1610 Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten, bei Stückenotierungen in Mark je Stück Brem„Beſig. Del 68,— 63,50 Gritzner M. Durl. 57.50 57.50 5 St. A. 150 7 180.2 ugsb. N Ma ch. 89,.— 84,— 1 8 Maſch. 95. 97.— Rhein. Braunk. 280,0 282.0 1 0 2 5. el 63, 5 a 7 5 2 Balcke Maſchin 120.7 12 Hammerſ Spin. 180.0 180.0 Rhein. Chamotte 59.— 89. Brown Boveri 137.0 137,0 Grün& Bilfinger 774,0 Roeder, Gebr. D. 109,0 109.6 e ſchin, 120,7 120,7 Mannheimer Effektenbörſe e e 0 0 Kütgerswerke 79,80 83.— 505 Nürnberg.—. 206,0 8 S 3„ 1250 1283 27 2 27.28 27, 28.„ Karſt 55 5 6185.0 Said& Neu. 33,.— 35,„P. Bemberg„305,0 308,0 5 148 e 00„ 5 N ed Se 2 Sadwigsd A. Br. 213.9 23.910) Grkr, M. G 110 1280 gpede. 421.0 4300 Hanfvert Fuſſen. 70, Ber S 2700 785 Farben Maschen e ee 7 Ses Rom. end 87s 82.75 Pfalz. Preßbefe 130.0 138,0 18% F 140,0 140,0 Chamott. Annw 118,0 118,0 Hiper. Armat 1110 111,0 Schungeco. Hog. erl. Karts Hut, 29.0 279,5 Hedwigshütte 96,75 96.50 Rückforth. Ferb. 68.— 69. 8% D hafen stadt 39,— 89.— Schwartz Storch. 163.0 163,0 2 Chemiſche Albert 80,.——.— Hirſch Kupf.u. M. 133,0 136,0 Schnellpr⸗Frkthl. 61.— 61.— Berl. Karls. Ind. 81,.— 82. 805 ert Maſ 110.0 1100 Kater 1 88.— 200 eee, Geld 1010 1010 Werger EBorms 192.0 192.0 Karter öt ald 0 1890 Cb. Brochnes.——.— Poche n Tiefbau 977— Schramm Lac. 10,0 10.0 Berliner dalchd. 18 78.65 Findriche kuf. 80.65 80, re„ 60,8883.— 8%„ Sold 90,— 90. a eee. f Petzvertetl. 9b 88. 8060 Schuß denne 51.5 227.5 BreBeſtch. Belf 63.5 8825„btss 8s.— Sachſenwerk.. 1050 1065 8%„ Sold 72.— 72. Bad. Aſſekuranz 162,0 162.0 en.— Datmler Benz 90.50 51, Holsverkohl.⸗Id 83.—-83.— Schuh. Berneis 58,.— 53,— Br.⸗Beſigh. Oelf 63.75 68,25 Hirſch Kupfer 13772 198,0 Salzdetfurtd 388.0 892.0 Se orben Bd. 2 122.0 122.0 Continent. Verſ. 60— 80.— Mannb. Gummted,—— Dt. Atlant.⸗T. 111,0 1140 10 Seilinduſt Wolff 64,— 84.— Bremer Vulkan 119,0 110.0 Hirſchberg Leder 94.50 95.— Sarotti 1872 1872 Mannb. Berſich. 113.0 115.0 a 1510 10 Dt. Eiſenhande—.——.— a e 99.50 91,50 Siem.& Halste—.— 382.5 Bremer Wolle 162.0 162,5 Hoeſch Eiſen 132.2 185,0 Schuberts Salzer 280,2 287.0 Gadiſche Bank 160.0 180.0 Piäls Müblenw 151,0 151, Dt. Erdöl. 110,2 115,1 9„ 680.— 68,— Südd. Zucker 156,0 157.1 Drown. Bop.&. 1870 1837,0 Hohenlohewerke 98, 93,— Schucert& Eo. 220,5 2288 Selz Hepath. B. 135.0 135,0.-G... Seilind 64— 64,— Portl. gem. Heid. 181,0 131,0 O. Golden. 5 Anß 146,0 749.0 Kamm. Kaisersl. 148.0 148.0 N 0. Stem. 5 82. 290.0 888.8 Ah. Hopoth. Br. 145, 5 Brown, Boveri 136,5 186.5 Rh. Elektr..-G 150,0 150.0 55 Werl 259.8 508.0 Karſtadt Rud..—,— 180,0 Trient. Beſtabeim 60,80 60.30 Cparlott. Waſſet 108,0 107, orchwerke— 90.— 3 5. 740 888,0 Rh. Crebitbank 121,0 121.0 er⸗Benz 81.— 52.— Abeinmühlenw.—.. Dresd Saen 229.9 Klein, Sch.& Beck. 99,.— 89, Chem. Heyden. 73,— 75,25 Ilſe Bergbau 215,0 216.0 Stoehr Kann 4280 Süd. Disconto 128.0 128.0] Deutſche Lino. 300.0 848,0 Süd. Jucker 155,5 187,0 Dürkoppwerk St. 1. 15 Knork, Heilbr. 161.0 162.0 Chem Gelſenk. 7,.— 74, M. Jüdef& Co. 161,7 181,7 Stoewer Na.131,7188.2 Enzinger Union 86,— 85,— Perein diſch Self 88.— 858.— Dußſel. Nat. Dirt 8— f Fonſerv. Braun—,— e Ber. Chem. Ind. ,. 18.— Chem Albert 0,75 61,25 Gebr Junghans 61,— 82,25 Stolper e e e Durlacher Hof 136,5 186,5 Gebr. Fahr... Wayß& Freytaggd.— 100,0 Dae e 51.— Krause. Sock——. Ver. deutsch. Self. 67.80 68.— Concord Spinn. 75.50 78.50 7 5 olberger Zink 142.2 1487 Eichbaum„e J. G. Farben. 217,0 222,0 Sellſtoff Waldhf 232,0 236.0 Pockerb.„„( Vergt. Jute. 115,0 115.0 Conti-Cadutſch. 165,7 168.0 Kahla Porzellan 77 17 Süd. 1 73.65 78. 3 5 Lechmerls. 106,5 107,0 Ber. Ultramarin. 158.7 158,0 Kaliw. Aſchersl. 226.5 288,0 Zucker 156.0 1570 Frankfurter Börſe Eiſen Katſersl. 559—.— udmeees dag. Tre ger Jeuſt Bert 105,0 les W Wag 1955 120 Farſtadr. 13 3188·0 Telepb. Serkiner.80 49.— . 8 e ee 5 Elektr. Sicht u. 2 205,5—.— wigsb. Walz. 115,0 115,0 Vogtl.Maſch St. 77.— 76 50 Deſſauer Gas. 168,5 194,0 Klöcknerwerke 113,0 118,0 Thoerls Oelfabr 92.— 92.— Festverzinsliche werte Farmer Bano 149,444] Montan-Aktien Elektr. Sieferung. 169,0 Boigt& Häffner—.— 221,5 Otſch.⸗Atlant⸗T. 110 5 113,0 C. H. Knorr. 162.0 162,0 Tſetz, e 5 180 or. Hyp. u. Wb. 143,0 144,0 kleine deſerung 5 83.— Mainkraftwerke. 106,5 107,0 Volth. Sell. u. K. 62.— 61.— Deutſche Erdöl. 112,0 115,0 Rollm.& Jourd..—— 50 Tlez, Leonhard 202,5 204,5 dee Reichsanl. 872835. Com. u. Brivatb. 176.5174 Eſchwell. Bergw 186.7 198.7 N— Metallg Frankf. 1225 1732 5 Diſch. Gußſtah... Gebr. Körting——88,%/5 Transradio 144,180 8 N 51.85 82,3, Darmſt. u. Nat. 21.9 228.0 Gelſent Bergw..——.— Eßlinger Maſch Mes Sohne. 50, 50. Wayß e Freyt Deuiſcheſkabelw. 71.— 74,75 Krauß Cie. Sor. 49, 49.50 Varztner Papier 122. 1210 Waeete 10.75 9850 Deutſche Bank 168,5 164,7.. 2180 Elling Spinn. 215,0 215,0] Miag, Mühlb.—— 122.5 8 0 9 Diſche. Maſchfbr.———— Kronprinz net... 58, 5.— 25 ohne—.— 85.50 5 1 Ilſe Bgb. St. A.—,— 216, 8 5 Moenus St.⸗A. 28 28 8. 0 Diſche. Steinzg. 206,0 206,0 Kyffbäuſ.e Hütte 48,15 48,15 Der Chem Eharl. 78 72.—. e ä 5 5 50 Kali Aſchersleb. 227.0 2520 Fade de 107,0 106,5 Motoren Darmſt. 5— 8— e d—.— 19.35 e 0 98 10 B. Dtſch. Nickelw. 163.5 165.0 „Schatzanwm 8 ee Heberſce Banz 100.0 100˙0 KaliSalzdetfurth 384,0 355.0 Fahr Gebr. Pirm„ 5 Motoren Deus 68.— 68. 5 iſch. Eiſenhdl. 72,15 72,50 Lahmeger& Co. 170.5 172,0 8. Glanzſt. Elbf. 389,0 891.8 e Schuß 1s 80 468 D eee aaf 0 160.0 Kal Westeregeln 281,0 289.0 365 Farben 138.5 1255 Mster. Oberurf 105.0 10700 Zeno dener. 1390 139 0 Dereas ind 300 5 505,5 Leude ü 1898 800 8. una 87 endelgeg. 28..25 Disconto-Geſ. 180,8 Ile Albaner:: III. Sepufnech. Jetter 82,80 88. Nedarſulmer f„ Waldhof. 234.0 Durenr Metof 131, 18:5 Cart india 8880 8830 Ueber 15480 Ihm Gd. 25 101,5 101,5 Dresdner Bank 156,0 157.5 Mannesm.⸗R. 117, 122, N ö. 5 e 5580 3580 Fange e Guhlad⸗ 8 0 Be. dne 1 1800 175.0 „„ 5— rant. ant 103.5 104,0 Mansfeld Art.. 156,0 Jrantfurter Gas 123,0 121,0 Petersuntongef. 121. 12650 Gehe ben 2.— ff— eam Laß 1050 10.0 E. Loewe a Co. 190,5 201,8 Bogel Lelenranß. 2845 78.78 8. re Frefrt. Pyp.⸗Bk. 140,0 140.0 Otavi-Mi.25 Frkf. Pok. 4 Wit.. 55. Pf. Nähm. Kay. 20.15 20 50 faſtatter Wagg 14.—14.— 411 5„„IK. Lorenz 159,0 160.0 Bo en Masch 77.50 7775 6% Grkr. Mh. 23—.— 14,80 Metall. u. M-— ä—.— Phönig Bergbau 107.0 103.7 8 5 8 Kiter. Eich u. 78 25772 159,0 Lüdenſcheid Met 75,.— 77.50 Volgl 4 Haeffner 222. 222.0 8% Preuß, Kal!.25.25 Aulre 1——.——. bein. Braunk 279.0—.— Berliner Börſe i 85 Magirus.-G. 19. 20,— Wanderer Werke 70.— 70 1 9 Nu 8. e ee 2 2 5 5 1 r 5 17 5. und deu.. Heſt Cred.⸗Anſt. 80 75 8078 Abemm fahl. 123. 128.2 Festverzinsliche Werte F Anateer 1 17,20 J, 20] Serpng,.. 29210 8)9 Een Serntßt.0 150 Nandfaber Art 185.0 1355 Weſterege Alzal 230 2290 . Pfälz. Oup.⸗Bk. 184,7 138,0 Salz. Heilbr. 47, 2170 3 8% i 19.85 19.60 Dt. Aflariſche Pr. 98.02.75 Eſienersteinkobt 14,5 148,0 Markt. u. Kuhl. 129,0 1290 Wicing Cemem 1297 1880 6% rtr. N. abg.... 55„Tellus Bergbau 116.0 116.0 Goldanleihe. 1100.0 5 Deutſche Bank. 184,0 164 0 ld. Siſt& Ko 82 580 87 25 5 8 8 0„Wiesloch Tonw. 43.25 43.50 eld. N. Don 68. 68.— Reichsdant 294,908, Bg u. aurahüne 88.50.(/ Reichsank. 28 87,80 87.0 Cr ort-Akti Diſck. Ueberſee k. 100.0 100,0] Fate d. Lift s Ko 82,50 82 28 maſch. Buchau W 110.9 119.0 Wiſſener Metal 120,0 1180 0 Apein Eredidt. 1210 1210 Ber Stablwerke 120 0 Diſch Adlöſgfche l 57 10 52,30 Transport-Aktien Disconto Comm 150,5 1510 J. G. Farben 211.0 222,0 Maxime Hütte 173,7 178,0 Wittener Gußſt. 47,— 47, ff„J ebne Aplsigrech 10.80.— Scgantungdahn 69..65 Dresdner Zank. 156 0 152,0 Selten c Gut 1409 1420 Mes Sone 18680 165.2 geugofſ Verein 108 8 108,9 d O r 2. 3894.—.— Süd Boden-. 188.0 188 9 1 5 uc jene nehew 187) 188 0 Nirteld grebe.. s Frankfurter Gas.. Mlag⸗Müßlen 12250 123.7 Jello Baldbei 282.5 288.0 ed. On. A. 25 V4, Südd. Disconto 128,0 128.0] Induſtrie-Aktien 5% Bad. Nohlen—,—. Allg. Lok. u. Str 157 918,0] Seſterr.Creditbk. 9075 80,75 ff Friſter 135,5 138,5 Mix& Geneſt 189, 1397 Start Minen 64.— 57,18. e K..898,80 98.50 Wiener Bankver. 12.75 12.75 80% Grkr. Mh. K.—,—,— Südd. Eiſenbahn 122.2 122.0 Reichsbank 2975 308, g 8 Motoren Deutz e 1 5 8 7% ie 11 84,50 84.50 Württ Notenbk 181,0 181,0 Eichd.⸗Manng.. erb. Kaliant..78 8,78 Hapug. 1160 119,2 8 123,120 Gaggenau U. N. 1, Mühlbeim Berg.. 60,50 Freiverkehrs-Kurſe % 12-1582.—82. Henninger. Su. 183.5 188.5 8e Roggenwert..00] 8,50 f. Südamerika. 184.0. Süddeutſch Disc. 180.0 130.6 Gebhard Textil 103.0 191.2 reis pee b 208 2,10 3 h Anlan, 230,0 231.0 Löwen München 285,0 289.0 S otoggen rents. 8,18.13 Panſa Dſchiff—— 159.0 Frantf. Allgem Helſen Serge 9 4205 Regarfume gr,. Fußende 1080 108 4½%% Rhein. Lig 78.— 5 Frankf. An Pers. 125,0 187,0 Mainzer St.-A., Landſch Ros 9,50. Rorbd. Lloyd 110 7 118 0 Stüc u 40——. SGenſchow& Es 80,75 82.— Nordd. Wollfäm. 1377 130.5 52 an 1784 55 89 80 s Pfalz, Lig. 74.— Frkf R. u. Mito———.— Schöfferh. Sindg. 285,0 281,0 Serein Elbeſchiff. 28.5025.— 2 Germ. Portl.-B. 167,0 187,0 Operſchl. E. Bed gg 5 Hadid N 2120 218.0 en 80 Manag., Bert ec ins ns: Schwarz'sterch 18 0181.0 de, means 2880 5 Induſtrie Aktien Herresbeimchlaß 1450 115 0 Sberſchl. Kotsw 1030 10 1 Adler gan r e eee 2„ ank. Aktien Accummtalores. Gef. f. elke Unt 58.0 4110 Drenſt.& Kopoel 6)„ 80“ Diamond 25.50 28.50 . N 5 N 15 5 Adlermerfrt i Gebr. Goedyardt 19,0 280.0 Sſtwerke 229.5 235 2 Hoch 165.0 168.0 5 74 Bank J. ei Wert: 49 0 Alerauderwert 44,50 Goldſchmidt Th 18,35 78,50 5 825 V Hank Brauind 188, Aus Eier. doe. Sniener Maſch. 53.50 88.— ppanie Bergbau 107,5 109.5 Rontenbden.—.— Darm Bankuer.— Alſen 1 85 5 5 n 1 85 44. Polyphon—.——.—. 80,— 80.— a mend Pap. 105 9 le run K Bilfinger 175,2 173.2 RathgeberzWagg. 72,2878.— Sn 1 Wa be ea eee e e 1 1 17 54 eee 8 3 8 ——+ Mittwoch, den 28. Auguſt 1929 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe) 7. Sette. Nr. 397 Licht in der ländlichen Die Vorteile und Möglichkeiten, die die elektriſche Kraft dem Landwirt bietet, ſind in der diesjährigen Münchener Wanderausſtellung der Deutſchen Landwirtſchaftsgeſellſchaft im„Elektrodorf“ zuſammegneſtellt worden; der„Elektrohof“ der früheren Ausſtellungen iſt inzwiſchen, den techniſchen Fortſchritten entſprechend, zum Dorf erweitert worden. Was in dieſem Idealdorf an elektriſch betriebenen Geräten gezeigt wird, vom Bügeleiſen und Futterdämpfer bis zur Melk⸗ maſchine oder zum elektriſchen Dreſchſatz, kommt natürlich in ſeiner Geſamtheit nicht für jedes Bauerngut in Frage; in den meiſten Fällen iſt der ländliche Großbetrieb der Elektri⸗ ſizierung zugänglicher als der Kleinbetrieb, jedenfalls was die größeren und teureren Maſchinen und Geräte betrifft; viel hängt auch von den Tariffätzen des in Frage kommenden Landgebietes ab, wenn wohl andererſeits auch nicht daran zu zweifeln iſt, daß bei ſtärkerer Elektrifizierung auch die Tarife kleiner werden, der Betrieb ſich alſo verbilligt. Der Sinn des„Elektrohofes“ und ähnlicher Ausſtellun⸗ gen iſt jedoch nicht, alles Elektriſche als für jeden Einzelfall als geeignet hinzuſtellen, zu ſchematiſtieren. Der elektriſche Strom bietet aber ſo verſchtedenartige Vorteile, die einzeln oder zuſammen für die Wirtſchaftlichkeit des Kleinbetriebes ſich günſtig auswirken können, daß auch für den abgelegenſten — und darum meiſt tariflich ungünſtig gelegenen— Zwerg⸗ betrieb Anwendungsmöglichkeiten vorhanden ſind, und wäre es auch nur die elektriſche Beleuchtung. An ſich ſchon iſt die Stärke der Beleuchtung in gewiſſer Weiſe ein Maßſtab für die Ziviliſation, in der Stadt wie auf dem Lande. Eine gute und richtige Beleuchtung iſt aber auch in wirtſchaftlicher Be⸗ ziehung vorteilhaft, ſie erleichtert die Arbeit und verkürzt ſie, ſie hebt auch die Arbeitsfreudigkeit; denn myſtiſches Halb⸗ dunkel mag zwar gemütlich ſein, es arbeitet ſich aber beſtimmt angenehmer, beſſer und gefünder im richtig abgeſtimmten und verteilten Licht. Man hat aber auch die Möglichkeit, die Beleuchtung un⸗ mittelbar in den Dienſt der Wirtſchaft zu ſtellen. Auf einer württembergiſchen Geflügelfarm ſind im letzten Winter Ver⸗ ſuche gemacht worden, die den Einfluß der Beleuchtung auf die Legetätigkeit der Hühner bewieſen haben. Man hat mit Hilfe der künſtlichen Beleuchtung den kurzen Wintertag ver⸗ längert, die Freßluſt der Hühner erregt und auf dieſe Weiſe die Eierproduktion unmittelbar geſteigert. In Legehallen für—300 Hühner hatte man je 6 Glüh⸗ lampen zu 40 Watt eingebaut, die mit Hilfe eines Schalters gemeinſchaftlich ein⸗ und ausgeſchaltet werden konnten. 6 wei⸗ tere Glühlampen zu 15 Watt mit blaugefärbten Gläſern ſoll⸗ ten den Hühnern Dämmerlicht vortäuſchen. Die künſtliche Dämmerung kann auch durch teilweiſes Ausſchalten der Lampen erreicht werden oder durch den Einbau eines regu⸗ lierbaren Widerſtandes vor ſämtlichen Lampen. Die Wär⸗ terin, deren Aufgabe das Ein⸗ und Ausſchalten bei dieſen Ver⸗ ſuchen war, kann natürlich auch durch eine automatitſche Schaltuhr erſetzt werden, wenn es ſich um größere Hühner⸗ farmen handelt. Man arbeitete im allgemeinen mit einer künſtlichen Beleuchtungszeit von 2 Stunden und einer„Däm⸗ merung“ von 10 Minuten. Das Ergebnis war eine Steige⸗ rung des Eierertrages von 25—35 v.., wobei die tägliche Futter⸗Mehraufnahme jedes Tieres zwiſchen 1520 Gr. lag. Man hat ſo mit verhältnismäßig billigen Mitteln eine Steigerung der Eiererzeugung in den Wintermonaten er⸗ reichen können, in denen die Eierpreiſe ja bekanntlich am höchſten ſind. Die Koſten waren nicht groß, trotz des verhält⸗ nismäßig hohen Tariſpreiſes von 40 Pfennig für die Kilowatt⸗ ſtunde. Sie betrugen,— der ganze Geflügelhof hatte ungefähr Wirtſchaft v. H. oder ein Achtzigſtel des Verkaufspreiſes. Welche Be⸗ deutung eine Erhöhung der Eiererzeugung, und damit ver⸗ bunden eine Steigerung der Geflügelhaltung überhaupt, für die deutſche Wirtſchaft hat, erſieht man daraus, daß im Jahre 1927 für etwa 276 Millionen/ Eier und für 45 Millionen, Geflügel eingeführt worden ſind, alſo faſt 5 Milliarde als Gegenwert für Eier und Geflügel ins Ausland abgewandert iſt. Die Möglichkeit einer Steigerung der Inlanderzeugung mit verhältnismäßig ſo einfachen Mitteln iſt deshalb durchaus beachtenswert, und gerade der Landwirt weiß ja, daß viele Wenig ein Viel machen, und daß aus vielen kleinen Beträgen ſehr ſchnell Millionen werden können, die im Lande bleiben. Daß die Eiererzeugung auf dieſe Weiſe weniger von Jahreszeit abhängig werden kann als bisher, iſt ein wei Gewinn, umſo mehr, als die Technik ja heute ſchon ei von Brutapparaten geſchaffen hat, mit deren brüten der Eier ebenfalls zu jeder beliebigen möglich iſt, alſo vielleicht zum Jahresanfang, Sommer groß gezogenen Hennen bereits im& legen beginnen. Es gibt heute ſchon elektriſch betr e Brut⸗ ſchränke mit einem Faſſungsvermögen bis zu 16 000 Ei Bei derartigen Apparaten wird durch beſondere Wärme⸗ akkumulatoren in Form von Waſſerbehältern dafür geſorgt, daß kurze Stromunterbrechungen, die auf dem Lande vorkom⸗ men können, ſelbſt dann nicht die ganze Brut verderhen, wenn ſie mehrere Stunden dauern. Dipl.Ing. A. Lion, Berlin 75 2 Der Gäriner ohne Jahreszeit Kalifornien, das ſonnendurchglühte Land der Filmſchön⸗ heit— Hollywvod— Paſadena und rieſengroße rotbäckige Aepfel, pflaumenrunde blaublütige Trauben, das ſind die Be⸗ griffe, die wir uns von jenem Paradies auf Erden machen. Ein herrliches Klima und ein reicher Boden. Wuchernde Schönheit und zahlloſe Luxusgärten Gärtnereien, in denen Wunderwerke der Flora gezüchtet werden. Dort iſt man ſeit Jahrzehnten an der Arbeit, durch raffinierte Okulierung un⸗ wahrſcheinlich ſchöne Roſen zu züchten, vor allem die blaue Roſe, von der bereits Generationen fabeln. Jeder Blumen⸗ liebhaber kennt den Namen Luther Burbank, den kaliforni⸗ ſchen Gartenkünſtler, der in ſeinem langen Leben herrliche Blumengebilde ſchuf, die heute ſeinen Namen tragen, der durch geſchicktes Pfropfen und Kreuzen die Natur zur Her⸗ gabe ihres Schönſten und Gdelſten nötigte. Man mag ein⸗ wenden, daß er ſeine Erfolge in erſter Linie dem ſo überaus günſtigen Klima zuzuſchreiben habe. Und ſicher trifft dies zu, ohne das Verdienſt des Mannes irgendwie zu ſchmälern; aber bei ſinnreicher Anwendung moderner Technik iſt es auch in einem weniger günſtigen Klima möglich, ähnliche Erfolge zu erzielen. So hat Juſtin Chriſtofleau, der franzöſiſche Luther Bur⸗ bank, ſeit Jahrzehnten ſchon elektriſche Vorrichtungen geſchaf⸗ fen, die ſeine Früchte und Blüten zu in unſerem Erdteil ungekannter Schönheit wachſen laſſen. Er ozoniſierte elektriſch ſeine Tretbhäuſer, er belichtete ſeine Pflanzen, vor allem aber verſuchte er ſich ſchon früh an der elektriſchen Bobenbehetzung, die jetzt erſt auch in Deutſchland zu großen Betriebsproben angewandt wird. Es handelt ſich dabei um den günſtigen Einbau von elek⸗ triſchen Heizdrähten mit paſſender Iſolierung unter die Erd⸗ krume, wodurch eine gleichmäßige Erwärmung bewirkt wird. Hierdurch will man in verbeſſertem und ſtärkerem Maße die Einflüſſe auf den Nährboden ausüben, die ſonſt durch kunſt⸗ volle Dung⸗ und Miſtpackungen erreicht werden. Man erſetzt alſo die ſchwer kontrollierbare chemiſche Wärmeentwicklung durch elektriſch erzeugte. Als Wärmeiſolierunterlage nimmt man am beſten eine Schicht zerſtoßener Holzkohle, die ein un⸗ wirtſchaftliches Abwandern der Wärme in die tieferen Boden⸗ ſchichten verhindert, ſo daß die zugeführte Wärmemenge aus⸗ ſchließlich dem pflanzennährenden Oberboden zukommt. Die Heizkabel, die meiſt eine Länge von 50 Metern haben, ſind mit Aſbeſt, Oelpapier und einem nahtloſen Bleimantel iſo⸗ liert. Mit ſolchen Vorrichtungen, die Chriſtofleau bereits ſeit Jahrzehnten in Betrieb hat, erzielt man jetzt allenthalben gute Erfolge. In Sachſen, Mitteldeutſchland, an der Oſtſee und auch im Ausland, wie Norwegen, Schweden und Ame⸗ rika beſtehen bereits Anlagen, die mit Hilfe der elektriſchen Wärme vorzügliche Frühgewächſe, Spinat im Januar, Erd⸗ beeren im März, herausbringen. In naher Zukunft wird die gut geführte Gärtnerei ohne elektriſch beheizte Warmbeete überhaupt nicht mehr denkbar ſein. Für die Kleintierzucht Anſere Hühner im Seplember Bei jeder ſich bietenden Gelegenheit muß der Hühner⸗ beſitzer Muſterung abhalten, d. h. ſich ſowohl die bisher gehabten Zuchttiere als auch die Nachzucht daraufhin anſehen, ob ſie noch für die Fortzucht zu gebrauchen ſind, bezw. ob das Junggeflügel es wert iſt, in den Zuchtſtamm eingereiht zu werden. Bet den bisherigen Zuchthühnern muß er ſich, ſchon ehe ſie in den Federwechſel treten, darüber klar ſein, damit die auszumerzenden alsbald der eigenen Küche überwieſen oder zum Verkauf gebracht werden. Andererſeits iſt dement⸗ ſprechend der Ankauf neuen Junggeflügels nicht weiter hinauszuſchieben, einmal deswegen nicht, weil jetzt noch unter vielen Tieren eine Auswahl getroffen werden kann, zum andern auch deshalb, weil jetzt die Preiſe für ſie noch verhält⸗ wechfel befindet, wiſſen, wo es bleiben ſoll. Demgemäß iſt vor allem der Scharraum in Ordnung zu halten. Er iſt auch, weil die Hühner ſich dann in ihm viel aufhalten, fleißig zu desinfizieren. Auguſt und September ſind die beſten Monate zum Einlegen der Eier. Die Truthühner werden, ehenſo wie die Haushühner, auch in dieſem Monate noch auf die Felder getrieben oder gefahren. Sie ſtiften dort durch Vertilgen von Unkraut und Unkrautſamen, Kerbtieren, Ge⸗ würm, Schnecken u. a. Nutzen, der gar nicht zu berechnen iſt. Freilich muß ſich ihr Beſitzer abends, wenn die Tiere nach Haufe kommen, durch Befühlen des Kropfes— Stichproben! überzeugen, ob ſie wohl gesättigt ſind. Andernfalls iſt ein Zuſchuß an Futter nötig. Jetzt brechen bei den Junghähnen als Zeichen ihrer Mannbarkeit die roten Fleiſchknötchen am Kopfe und Halſe hervor. 0 ä——j— 800 Hühner,— etwa den Gegenwert von 3 Eiern bei einer nismäßig niedrig ſind. 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