* 3 4 e 14 1 Freitag, 30. Auguſt Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Beieytl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R.9/1 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhoſſtr.6, chwetzingerſtr. 19/½0 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ Abdreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951. 24952 u. 24953 ogel i 5 Regelmäßige Beilagen: Seſetz 0 Montag: Sport und Spiel Diensta u. Nochl Donnerstag wechſelnd Alle Delegationen ſollen Briand bereits abgereiſt Den Haag, 30. Aug.(Von unſerem eigenen Ver⸗ treter] Die Befriedigung über das erreichte politiſche und finanzielle Konferenzergebnis läßt ſich in allen Dele⸗ gativonen feſtſtellen. Aus Paris kommen optimiſtiſche Berichte über eine„glänzende Fin anzkonjunktur“, die ſich aus dem Inkrafttreten des Houngplaues ergeben werde. Die Londoner Hochfinanz bekundet, wie die engliſchen Delegierten zu wiſſen glauben, große Zuverſicht und erwartet mit abſolnter Sicherheit einen raſchen und glatten Verlauf einer Teilmobiliſierung der ungeſchützten deutſchen Jahresleiſtungen. Als großer Erfolg Snowdens wird das Sachlieferungsabkommen bezeichnet, deſſen Nen⸗ regelung Deutſchland in keiner Weiſe ſchädigt und Englands Kohlenproduktion einem nicht zu unterſchätzenden Wiederauf⸗ ſchwung zuführt. Die unter dem Eindruck Newyorks ſtehende Amſterdamer Börſe ſteht im Zeichen einer ſtar ken Haufſe, die man hier als eine Vertrauenskundgebung für eine weitere finanzielle und wirtſchaftliche Verſtändigung auf dem Kontinent betrachtet. Was man hier nicht verſteht, ſind gewiſſe deutſche Zeitungs⸗ kommentare, die ungeachtet des unbeſtreitbaren politiſchen deutſchen Erfolges Mißmacherei betreiben und krampfhaft verſuchen, das überaus günſtige Ergebnis die Verſöhnungskommiſſion betreffend zu entſtellen. Die gauze holländiſche Preſſe ſpricht heute von dem glücklichen Konferenzreſultat, das Dr. Streſe⸗ mann erreicht habe. Die franzöſiſchen und engliſchen Unterhändler hätten zwar unangenehme Zwiſchenfälle leicht vermeiden können, aber dieſe nachträgliche Kritik könnte die Tragweite des günſtigen Konferenzergebniſſes nicht ab⸗ schwächen. 5 5 a Heute vormittag um 11 Uhr fand der Austauſch der Dokumente in der politiſchen Kommiſſion ſtatt. Folgende Schriftſtücke wurden ausgetanſch:t: 1. Ein Protokoll, das von ſämtlichen ſechs Mächten unter⸗ zeichnet wird und anſchließend ein gemeinſchaftlicher Akkord über die Verſöhnungskommiſſton. Dieſer Akkord enthält die Unterſchriften der fünf Locarnomächte Frankreich, Deutſch⸗ land, England, Italien und Belgien. 5 2. Ein franzöſiſch⸗engliſch⸗belgiſcher Brief über die Räu⸗ mung an Deutſchland gerichtet und mit drei von einander ge⸗ eneral 9 wechselnd: Aus der Welt der Cechnix Mannheimer Frauenzeitung Aus dem Kind . ²˙ ͤ 11111!!! — erland Freita über das Ergebnis befriedigt ſein trennten Aunexen verſehen, in denen das Räumungsver⸗ fahren und die Amneſtieverordnungen enthalten ſind. 3. Eine Antwortnote Deutſchlauds auf den franzöſiſch⸗eng⸗ liſchen Brief. Dieſe Dokumente ſollen heute abend publiziert werden. —= J + ou. 8 D. ocboß, 5. Gene * Hose. 5 D. eben um D 7 Sechume gortmons D Er S8en . elberleld Del boo bösss of. N N 2 8 05 4 ae, S Nie — b 9. 0 2 5* Se 5 88* 0 Ces = Mslmed 0 2 2 2. ee , ese 5 e. cen eee 25 2 7 8— 75 5, 5 ++ Tee, 5 2/%. 5 OH. Karte des beſetzten Gebietes In der Finanzkommiſſion iſt man gleichfalls mit der An⸗ fertigung der zu unterzeichnenden Schriftſtücke beſchäftigt. Wenn alles glatt geht, wird die öffentliche Schluß ſitzung am Samstag vormittag vor ſich gehen. abgereiſt. iſt für Sonntag angeſetzt. Ein Teil der deutſchen Delegation hat bereits Scheveningen verlaſſen. Vollſitzung mit Händedruck und Glückwünſchen Den Haag, 30. Aug.(Von unſerem eigenen Vertre⸗ ter.] Die Vollſitzung der politiſchen Kommiſſion wurde um 12,15 Uhr geſchloffen. Ueber die feierliche Unterzeichnung des Protokolls und der Briefe iſt folgendes mitzuteilen: Die Sitzung wurde von Jaſpar präſidiert. Zuerſt ſprach Henderſou, der mitteilte, daß die polftiſche Kommiſſivn zu einem einſtimmigen Beſchluß über Räumung und Ver⸗ ſöhnungskommiſſion gekommen ſei und daß auf Grund dieſes Beſchluſſes an Dr. Streſemann ein Brief gerich⸗ tet wurde. Dieſer Brief enthält die wörtliche Wiedergabe des Beſchluſſes über die Verſöhnungskommiſſion und die Geſamt⸗ räumung. Dr. Streſemann wurde von Henderſon hierauf er⸗ ſucht, ſein Einverſtändnis zu erklären, worauf der Reichsaußen⸗ miniſter die deutſche Antwort verlas. Dann wurden dieſe Do⸗ kumente gemeinſchaftlich unterzeichnet und nachher mit Händedruck und Glückwünſchen ausgetauſcht. Hen⸗ derſon verlas die Beſtimmungen über die Verſöhnungskom⸗ miſſion, die im weſentlichen mit dem bereits bekanntgegebenen Beſchluß übereinſtimmen. Das Dokument iſt von den Locarno⸗ mächten unterzeichnet. Am Schluß kam es noch zu einem amüſanten Vorfall. goldenen Füllfederhalter, mit dem die Schriftſtücke ſigniert wurden, und ſagte in ſeiner Anſprache an den belgiſchen Mini⸗ ſterpräſidenten, daß es ſich hier nicht allein um ein materielles Ergebnis, ſondern auch um ein Friedensſymbol handele. Zum Erſtaunen der Miniſter ſteckte aber Heuderſon den Füllfeder⸗ halter wieder in die Taſche, anſtatt ihn, wie man annahm, Herrn Jaſpar in die Hand zu drücken. Die an ihn geſtellte Frage, warum er das Geſchenk bei ſich behalte, beantwortete Henderſon damit, daß noch die Eingravierungen vorgenommen werden müſſen. In ſehr aufgeräumter Stimmung verließen die Miniſter den Binnenhof. Optimismus auch in Berlin I Berlin, 30. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) In Berliner politiſchen Kreiſen äußert man ſich, wie wir das be⸗ reits andeuteten, recht optimiſtiſch zu dem Ergebnis der Haager Konferenz. Alles in allem glaubt man konſtatieren zu dürfen, daß nunmehr endgültig Deutſchland ſeine politiſche und wirtſchaftliche Freiheit wieder erlangt habe. Der Rhein wird frei, die letzten Truppen ſollen bis Ende Juni 1930 die dritte Zone verlaſſen haben. Wohl wären damit unſere Wünſche nicht voll und ganz erfüllt worden, aber das Ergebnis ſei immerhin recht erfreulich. Wir haben eine Räumung der dritten Zone 4 Jahre vor dem Ablauf der Beſatzungsfriſt verlangt und haben 4 Jahre zugeſtanden erhalten. In der Saarfrage ſieht man in Kreiſen, die der Regierung nahe⸗ ſtehen, hoffnungsvoll in die Zukunft. Die urſprünglich von uns geforderte endgültige Regelung des Saarproblems noch vor dem Inkrafttreten des Poungplanes ſei zwar nicht er⸗ reicht worden, nach dem erzielten Uebereinkommen dürfte aber noch im Laufe des nächſten Jahres mit der Wiederher⸗ ſtellung der deutſchen Souveränität auch über die Saar zu rechnen ſein. Was die Kontrollkommiſſion anlangt, ſy wird hier nach wie vor der Standpunkt vertreten, daß an den beſtehenden Dingen durch die neuen Abmachungen nichts geändert werde. Als Beſtätigung für dieſe Auffaſſung in ge⸗ wiſſem Grade wird angeführt, daß Japan die neue Verein⸗ barung nicht mitunterzeichnete. Das zeige, daß es ſich um Abmachungen nur unter den Locarnomächten handele, nicht aber um irgend einen neuen Beſchluß oder gar die Neuſchaf⸗ fung irgend eines Organs durch die Haager Konferenz als ſolche. In der Frage des 300 Millionen Uberſchuf⸗ ſes hätten wir nachgeben müſſen, da unſer Standpunkt ſich nicht halten ließ. Der Moungplan ſelbſt hat über dieſen Be⸗ trag nichts beſtimmt und die juriſtiſchen Gründe, die die Ge⸗ genſeite für ihre Auffaſſung anzuführen vermochte, hätten ſich auf die Dauer als ſtärker erwieſen. Dafür könne als deutſcher Erfolg gebucht werden, daß von der von den Franzoſen verlangten und zwar ſchnellen Mobiliſation einer mehr oder weniger großen Anzahl un⸗ geſchützter Annuttäten nicht mehr die Rede geweſen ſei, vor allem nicht mehr in irgend einem Zuſammenhang mit der Räumungsfrage. Ueber die Reiſe der deutſchen Delegation ſind, ſoweit man hier unterrichtet iſt, vorläufig noch keine endgültigen Dispoſt⸗ tionen getroffen. Es iſt möglich, daß der Reichsaußenminiſter mit einem Teil der Delegation Montag wieder nach Berlin kommt, es könnte aber auch der Fall ſein, daß ſich Dr. Streſe⸗ mann unmittelbar nach der Beendigung der Haager Kon⸗ ferenz zur Völkerbundstagung begibt, f Kraftfahrzeug und Verkehr Neues vom Film Freitag: Wandern u i S Außenminiſter Briand iſt heute vormittag nach Paris Die Abreiſe des deutſchen Reichsaußenminiſters Henderſon präſentierte dem Vorſitzenden Jaſpar den Nr. 401— 140. Sahrgang Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.-M. 2 eklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, e usw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Aus aben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Alittwoch wechſelnd: Aus Feld und Garten Leben Mannheimer Muſikzeitung 2 Reiſen Aus Seit u England und Paläſtina Zu den blutigen Vorgängen im Heiligen Lande Von Dr. Artaſches Abeghian Paläſtina ſtellt heute den Schauplatz blutiger Vorgänge dar. Araber und Juden, geteilt in Feindeslager, zer⸗ fleiſchen ſich gegenſeitig. Der Landesherr aber, die britiſche Kolonialverwaltung, hat ſich die bequeme Rolle des ruhige Zuſchauers angeeignet. Hohen engliſchen Kolonfalbeamten ſind ja derartige Greuelſzenen nicht etwas Fremdartiges. Sie gehören in Indien zum Alltäglichen. Mohammedaner und Hindus, Bevölkerungsteile ein und desſelben Volksſtammes, maſſakrieren einander jahraus, jahrein, die britiſchen Herren aber beobachten ſie mit losgelaſſenen Händen. Den Grundſatz der alten Imperialiſten:„Teile und herrſche“ haben ſte ſich für die neue Zeit beſſer als andere angeeignet. Nicht anders verhält es ſich auch jetzt in Paläſtina. Und das Reſultat: In einigen wenigen Tagen ſind dort den Feindſeligkeiten mehrere hundert Perſonen beiderſeits zum Opfer gefallen. Man kann auch nicht ſagen, ob ſie die letzten ſein werden. Denn wenn auch inzwiſchen— ſehr verſpätet!— britiſche Streitkräfte aus verſchiedenen Teilen des Mittelmeeres in Paläſtina eingetroffen ſind, dennoch iſt es anzunehmen, daß der paläſtinenſiſche Kleinkrieg auf lange Dauer nicht ſtillſtehen wird. 5 Die ſog. Klagemauer in Jeruſalem hat den erſten und äußeren Anſtoß zum Ausbruch arabiſch⸗jüdiſcher Feindſeligkeiten gegeben. Sie iſt der einzige Ueberreſt des ſalomoniſchen Tempels, das einzige jüdiſche Heiligtum in Jeruſalem.„Klagemauer“ heißt es, weil ſich dort die from⸗ men Juden der Stadt zu verſammeln und an ihr den noch vor 2000 Jahren zerſtörten Tempel zu beweinen pflegen,. Das Unglück beſteht aber darin, daß die„Klagemauer“ räumlich zum höchſten mohammedaniſchen Heiligtum Jeruſalems ge⸗ hört. An Stelle des altjüdiſchen Tempels erhebt ſich nämlich ſeit Jahrhunderten die berühmte Omarmoſchee der Moham⸗ medaner. Dieſe ließen aber den andersgläubigen Juden höchſt ungern zu, das Gelände ihres Heiligtums zu betreten, Aus dieſem Grunde eutſtanden auch vor kurzem zwiſchen den Anhängern beider Religionsbekenntniſſe Mißhelligkeiten. Sie führten zu öffentlichen Kundgebungen und gaben zum Schluß Wären nun dieſe Anlaß zu den gegenwärtigen Vorgängen. i 0 Verwaltung unerwünſcht der paläſtinenſiſchen hielten ſie, im Gegenteil, den Ausgleich jüdtiſch⸗arabiſcher Streitigkeiten um eine— wenn auch heilige— Mauer für ihre Pflicht, hätten ſie von Anfang an zu einer ihrer erſten Aufgaben gemacht, die beiden Bevölkerungsteile ihres Man⸗ datslands miteinander zu verföhnen und ſie zur gemein⸗ ſamen Arbeit zu führen, wären auch weder Streitigkeiten um verſchiedene Objekte noch weniger aber blutige Zuſam⸗ menſtöße möglich geweſen. Eher iſt das Gegenteil der Fall geweſen. Anders iſt auch das Verhalten des Herrn engliſchen Oberkommiſſars und des Gyuverneurs von Jeruſalem nicht zu erklären. Amerikaniſche Bürger ſind im vollen Recht, wenn ſte in Maſſen öffentlich gegen die Ereigniſſe im Heiligen Lande proteſtieren, zumal dabei mehrere ihrer Staatsangehö⸗ rigen den Tod gefunden haben. Aber auch in der übrigen Welt haben die paläöſtinenſiſchen Ereigniſſe nur das Gefühl der Entrüſtung erweckt. Geſchähen ähnliche Fälle z. B. in China, wären ihnen dort nur ein paar Engländer zum Opfer gefallen, ſo wären auch britiſche Flug⸗ zeuge und Kriegsſchiffe ſchon am erſten Tage in Tätigkeit ge⸗ ſetzt worden— das unterliegt abſolut keinem Zweifel. Dies alles ſoll ſelbſtredend nicht heißen, daß die engherzigen Führer der arabiſchen und jüdiſchen Bevölkerung Paläſtinas ſchuldlos daſtehen: die einen als Angreifer und die anderen als Urheber gefährlicher Streitobjekte, beide aber als Werkzeuge eigenen Fanatismus und fremder Schaden ⸗ freude. a 5 Die Anfänge der britiſchen Paläſtinapolitik fallen in die Kriegszeit. Um die zahlreichen arabiſchen Stämme und Länder an ſeine Seite zu locken, um, andererſeits, den Schutz Aegyptens und der Verbindungslinie nach Indien ſicherzuſtellen, verſprach England 1916 den Arabern volle Unabhängigkeit nach dem Kriege, ſowie ihre Einigung unter der Dynaſtie Huſſeins, des derzeitigen Scherifs von Mekka und des zukünftigen Königs der„geeinten Araber⸗ länder“. Unter dieſen verſtand man freilich auch Paläſtina, Nr. 401 2. Seite, Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 30. Auguſt 1929 deren Bevölkerung ja ſeit Jahrhunderten vorwiegend arabiſch iſt. Andererſeits benötigte England im Kriege Geld und wieder Geld, aber auch allgemeine Sympathie. Beides hoffte es in Amerika, das Geld aber vorwiegend bei der dortigen füdiſchen Finanzwelt zu finden. Eine Gegen⸗ (lLeiſtung engliſcherſeits war freilich notwendig. Alſo ge⸗ ſchah es auch, daß 1917, noch während des Krieges die ſog. Balfour ⸗ Deklaration ausgerufen wurde. Danach ſollte Paläſtina zur nationalen Heimſtätte des jüdiſchen Volkes verwandelt werden. Als aber der Krieg zu Ende war, er⸗ hielten weder die arabiſchen Länder ihre völlige Unabhängig⸗ keit, noch wurde Paläſtina zur tatſächlichen Heimſtätte des Judentums, wenn auch die engliſche Regierung formell ihre heiden Verſprechungen nicht aufhoh. Huſſein wurde 1924 aus Hedſchas durch die Hand Ibn Sauds vertrieben. Seine beiden Söhne, Feiſal und Abdullah, wurden zu Strohkönigen von Jrak und Transjordauien, der nunmehr britiſchen Mandatsländer. Das eigentliche Arabien wurde, wenn auch formell unab⸗ hängig, doch zu einer der britiſchen Einflußſphäre im Orient. An die Einigung arabiſcher Stämme und Länder in einem Bundesſtaate dachte niemand mehr in London. Was endlich Paläſtina betraf, ſo wurde ihm zwar die Benennung des jüdiſchen Nationalheimes verliehen, in Wirklichkeit aber ver⸗ änderten ſich die dortigen realen Nationalitätenverhältniſſe nur ſehr wenig. Paläſtina zählt unter den Mandatsländern in die ſog. .-Gruppe. Zu ihr gehören außer ihm auch Syrien, Jrak und Trans jordanien. Das Mandatsrecht gehört zwar formell dem Völkerbunde, in ſeinem Namen aber wird es von England und Frankreich ausgeübt. Von dieſen in Syrien, non dem erſteren aber in den übrigen erwähnten Ländern. Erſt 1923 wurde Paläſtina offiziell als ein Mandatsland aus⸗ gerufen. An ſeiner Spitze ſtand in den erſten zwei Jahren Sir Herbert Samuel, ſelber ein Jude, eine den Zioniſten naheſtehende Perſon. Er iſt neben Lloyd George nach dem Tode Aſquiths der einflußreichſte Führer der liberalen Partei Englands. Er hat viel zum Fortſchritt Paläſtinas beigetragen, Hat auch die jüdiſche Einwanderungsbewegung begünſtigt, wenn auch nur im engeren Rahmen. Als Baldwin ans Ruder kam, mußte Samuel dem Marſchall Plumer Platz machen (1925). Dieſen intereſſierte Paläſtina ſtrategiſch und verkehrs⸗ techniſch mehr, als wirtſchaftlich und als das verhießene Nationalheim des Judentums. Sein Nachfolger iſt ſeit etwa einem Jahre Chancellor, ein echter britiſcher Bürokrat. Auch die dürftigen Vorteile für die füdiſche Sache erſchienen ſeinem Vorgänger und ihm ſelbſt zu viel. Die Eipwanderungsbewe⸗ gung wurde gedämpft. Die projüdiſche Politik Herbert Samuels wurde mit einer proarabiſchen erſetzt. Nun muß Chanſellor, wie es gemeldet wird, das Schickſal des früheren Oberkommiſſars in Aegypten Lloyd Lord teilen. Der erſte paläſtinenſtſche Oberkommiſſar muß die verworrene Lage im Heiligen Lande wieder in Ordnung bringen. Aus dem Geſagten geht hervor, daß die britiſche Paläſtinapolitik keine einheitliche und keine geradlinige geweſen iſt. Man iſt ſogar an den leitenden Stellen des Foreign Office nicht im klaren geweſen, ob Paläſtina wirklich zum nationalen Heim der Juden gemacht werden ſoll oder nicht. Daher auch die ganze politiſche Zickzacklinie. Trotz alledem muß hier die Tat⸗ ſache feſtgeſtellt werden, daß in der Nachkriegszeit auf dem Wege des wirtſchaftlichen und kulturellen Aufbaues von Palä⸗ ſtina viel geleiſtet worden iſt. Paläſtina iſt ein recht kleines Land. Es umfaßt im gan⸗ zen 10 000 Quadratmeilen Flächeninhalt. Dabei iſt es von Natur aus ſehr arm. Kaum die Hälfte des Landes iſt über⸗ haupt der Kultur zugänglich. Und nur ein kleiner Teil da⸗ von iſt der Wirtſchaft erſchloſſen worden. Beträchtliche Län⸗ dereien ſind mit Stein und Sand bedeckt, waſſer⸗ und waldlos. Dede und trübe ſehen ſte aus. Die Jahrhunderte währende Türkenherrſchaft hat noch mehr dazu beigetragen, daß das ſo⸗ wieſo arme Land noch mehr verwüſtet werde, daß die noch vorhandenen Ueberreſte alter Kultur und Wirtſchaft vernich⸗ tet werden. Dieſes Land zählt heute etwa 850000 Ein⸗ wohner. Davon ſind 650000 Araber und nur 110000 Juden. Zum größeren Teil ſind dieſe in den letzten Jahren eingewandert. Sie ſind meiſt in Städten kon⸗ zentriert. Ihnen verdankt auch die moderne Stadt Tel⸗ Awiw am Mittelmeer ihre Entſtehung, die einzige rein jüdiſche Stadt der Welt. Wenn auch ein Teil jüdiſcher Anſiedler in der Landwirtſchaft beſchäftigt iſt, gehört kaum 7 bis 8„ des paläſtinenſiſchen Grund und Bodens den Juden. In Induſtrie, Handel, Verkehrs⸗ und Schulweſen iſt ebenfalls viel geleiſtet worden. In Jeruſalem beſteht ſeit Jahren eine jüdiſche Unſverſität, Hunderte von Volksſchulen ſind eröffnet worden. 1917 hatte man in Paläſtina keinen Begriff vom hiffskataftrophe Aus Los Angeles, 30. Aug. wird gemeldet: Der Tankdampfer der Standard Oil Company,„T. C. Dodd“ iſt in der Nähe von Pigeon Point mit dem im Küſten⸗ verkehr beſchäftigten Paſſagierdampfer„San Juan“ zu⸗ ſammengeſtoßen. Beide Schiffe ſollen im Sinken begriffen ſein. Der„San Juan“ hatte etwa 100 Paſſagiere an Bord. Ueber den Zuſammenſtoß laufen fortwährend Meldungen aus Los Angeles ein, die die größte Beſorgnis um das Schick⸗ ſal der Paſſagiere des„San Juan“ hervorzurufen geeignet ſcheinen. Der Perſonendampfer iſt faſt unmittelbar nach dem Zuſammenſtoß geſunken, ſodaß ſeine Beſatzung nicht ſämtliche Boote zu Waſſer bringen konnte. Boote des Tank⸗ dampfers, über deſſen Schickſal noch nichts Näheres bekannt iſt, rettete von einem der Boote zwei Kinder. Die Unglücksſtelle iſt weithin mit Schiffstrümmern be⸗ deckt, an die ſich ſchreiende und um ihr Leben kämpfende Menſchen klammern. Da der Zuſammenſtoß in der Nacht er⸗ rr 8 2 2 2 Die — FEC T Auto, heute verkehren dort deren viele. Die Engländer pla⸗ nen Haifa zu einem Welthafen umzugeſtalten, ſowie es zum Ausfallstor des Moſſulöls zu machen. Eine Eiſenbahnlinie ſoll Haifa mit Bagdad verbinden. Angeſichts ſeiner geographi⸗ ſchen Lage iſt Paläſtina für das geſamte Britiſche Reich von beſonderer Bedeutung. Es iſt wertlos, wenn ein Teil der engliſchen Preſſe und einflußreicher Kreiſe Klage erhebt über das paläſtinenſiſche Mandat als ein koſtſpieliges und gefahr⸗ volles. England wird nie Paläſtina räumen, ob am Ruder Baldwin ſteht oder Macdonald. Eröffnung der 6. Deutſchen Junkausſtellung Die Eröffnung der 6. großen Deutſchen Funkausſtellung wurde heute(Freitag) vormittag 11 Uhr mit einem Feſtkon⸗ zert des Berliner Funkorcheſters eingeleitet. Reichspoſt⸗ miniſter Dr. Schätzel führte in ſeiner Eröffnungsanſprache u. a. aus:„Die diesjährige Funkausſtellung ſteht im Zeichen neuer Großtaten der Technik und des Weltverkehrs durch die Rekordfahrt des deutſchen Schnelldampfers„Bremen“ und der Weltfahrt des Luftſchiffes„Graf Zeppelin“, Millionen deutſcher Volksgenoſſen konnten durch Rundfunk an dieſen Ergebniſſen perſönlich Anteil nehmen. Die deutſche Funkinduſtrie hat die techniſchen Mittel, deren ſich der Rundfunk bedient, ſchnell und dauernd vervoll⸗ kommnet. Eine neue größere Zukunftsaufgabe, das Fern⸗ ſehen, iſt der Verwirklichung nahegebracht. Der deutſchen elektrotechniſchen Induſtrie, die trotz wirtſchaftlicher Bedräng⸗ nis keine Mühe ſcheut, um mit der techniſchen Weltentwick⸗ lung im Gleichſchritt zu bleiben, gebührt beſondere Anerken⸗ nung.“ Mit dem Ausdruck des Dankes an die Stadt Berlin und an alle übrigen Mitwirkenden, ſowie mit beſten Wünſchen für den Erfolg, erklärte der Reichspoſtminiſter die Ausſtellung für eröffnet. Für die Stadt Berlin und für Ausſtellungs⸗, Meſſe⸗ und Fremdenverkehrsamt widmete hierauf Oberbürgermeiſter Böß Worte des Dankes den Vertretern der Reichspoſt, den Rundfunkorganiſationen und dem Verband der Funkinduſtrie für die Zuſammenarbeit zur Herſtellung des großen Werkes, das zum 6. Male ſich aufs neue bewähren werde. Als letzter Redner ſprach Dr. Erwin Michel, Syndikus des Ver⸗ bandes der Funkinduſtrie e. V. Zum Schluß des Feſtaktes, der auf den Rundfunk über⸗ tragen wurde, vereinigten ſich die Gäſte zum Rundgang durch die Ausſtellung. den Feuer in einer Holzwarenfabrik Gadebuſch(Mecklenburg), 30. Aug. Durch ein Feuer wurde heute in den frühen Morgenſtunden die Goldleiſten⸗ fabrik Kniepecke mit großen Holzvorräten und vielen Maſchi⸗ nen vernichtet. Der Brandſchaden beträgt etwa 100 000 J. Als Entſtehungsurſache des Brandes wird böswillige Brandſtiftung angenommen. in der kaliforniſch 90 Menſchen in Lebensg 77 en Kliſte fahr folgte, mußten die erſten Rettungsarbeiten bei Scheinwerfer⸗ licht erfolgen. Nach Angabe der Reederei befanden ſich Juan“ 45 Mann Beſatzung und 45 an Bord des„San Paſſagſere. 8 Dampferverkehr zwiſchen Amerika und Rußland Newyork, 30. Aug. Zwiſchen den Vertretern der Som⸗ hork, 0 jetunion in den Vereinigten Staaten Stamſhip⸗ Corporation iſt ein auf kommen abgeſchloſſen worden, wonach amerikaniſche Schiffahrtsgeſellſchaft einen regelmäßigen Dampferverkehr zwiſchen den Häfen der Vereinigten Staaten und den ruſſiſchen Häfen Odeſſa, Novo⸗Roſſiſk und Batum errichtet. Es werden monatlich zwei Dampfer verkehren. Die Reiſe wird 25 Tage dauern. Damit wird zum erſtenmal, ſeitdem die Vereinigten Staaten die diplomatiſchen Beziehungen zi Rußland abgebrochen haben, zwiſchen den beiden Ländern wieder ein Dampferverkehr eingerichtet. und der Export⸗ ein Jahr befriſtetes Ab⸗ 81354 Dleſe 7272770 ͥã ͤdddbTbßbßbßbPbfbPbPbTbTbTGTPTPböbGTbbbcc 5 f. 5 1 Die Rekordleiſtung des„Graf Jeppelin“ § London, 30. Aug.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die hervorragende Leiſtung des deutſchen Luftſchiffs„Graf Zeppelin“ wird in England allſeitig anerkannt. Die Erfah⸗ rungen, die dieſer Flug rund um die Welt gebracht hat, ſind von größter Bedeutung für die Entwicklung des Luftſchiff⸗ weſens im britiſchen Weltreich und haben die Stellung der Richtung in England weſentlich geſtärkt, die ſich für die Ver⸗ wendung von Luftſchiffen einſetzte. Es wird daher beſonders darauf hingewieſen, daß die Reiſe des„Graf Zeppelin“ das Gefühl der Zuverſicht über die zukünftige Entwicklungsmög⸗ lichkeiten endgültig hergeſtellt hat. Mit vermehrtem Inter⸗ eſſe ſieht man daher in England der Fertigſtellung der beiden engliſchen Luftſchiffe entgegen, in denen teilweiſe die bisheri⸗ gen Erfahrungen des Zeppelins ſchon verarbeitet ſind. So findet z. B. die Anſicht Dr. Eckeners, daß für die Flüge über die Ozeane ſtärker konſtruierte Schiffe notwendig ſind, ſchon Beachtung. Man hofft hier, daß das Luftſchiff einen neuen Abſchnitt in der Entwicklung der Verkehrsverbindun⸗ dungen innerhalb des engliſchen Weltreichs einleiten wird. Z. Zt. aber, ſo wird mehrfach zugegeben, bleibt die Tatſachs beſtehen, daß Deutſchland in der Luftſchiff⸗ fahrt führend iſt f und die Palme in der Hand hält. Nicht zu Unrecht weiſt auch die Preſſe darauf hin, daß viele Tauſende von Engländern geſpannt und voller Begeiſterung der Landung des Luftſchiffes im Rundfunk folgten. Wahrſcheinlich, ſo ſchreibt der„Daily Expreß“, werden ſie ſich der Zeit erinnert haben, wo andere Zeppeline einſt ihre Ankunft über England mit anderen Mitteln ſelbſt mitteilten. Die Leiſtung in Zahlen „Graf Zeppelin“ hat auf ſeiner Weltfahrt folgende Strecken zurückgelegt: f Lakehurſt— Friedrichshafen Friedrichshafen Kaſumigaura Kaſumigaura—Los Angeles Los Angeles—Lakehurſt 8 100 Em 54 Std. 40 Min. 11 247 km 101 Std. 49 Min, 9 653 km 79 Std. 59 Min. 4737 lm 51 Stb. 53 Min. 33 787 em 288 Std. 21 Min. Damit hat alſo das Luftſchiff genau zwölf JFahrtage benötigt. Die ganz unterſchiedlichen Zeiten für entſprechende Strecken offenbaren die große Schwierigkeit, die es bietet, mit einem Luftſchiff Fahrplan zu fliegen. Immerhin iſt die Durch⸗ ſchnitsgeſchwindigkeit doch ſehr beträchtlich. ö Die Korruption im„Arbeiterparadies“ Moskau, 30. Auguſt.(United Preß.) In Aſtrachan be⸗ ginnt der größte Senſationsprozeß, der ſich je unter der Sowjetherrſchaft ereignet hat. 129 Männer und Frauen, faſt die ganze Stadtverwaltung, ſtehen unter An⸗ klage der Beſtechung zu Gunſten privater Kaufleute und konter revolutionärer Machenſchaften. desſtrafe und es wird angenommen, daß die meiſten der Angeklagten derartiger Strafe nicht entgehen werden. Die Anklageſchrift bietet ein Bild übelſter Korruption. Der Vater der drahtloſen Telegraphie Zum 60. Geburtstag des Grafen Arco Graf Arco 60 Jahre alt! Einer der wenigen noch lebenden Pioniere der drahtloſen Technik feiert in voller Rüſtigkeit ſeinen ſechzigſten Geburtstag. Die große Bedeutung des Grafen Arco liegt in ſeiner Erkenntnis der praktiſchen Auswertungsmöglichkeiten von Erfindungen, die er dank ſeiner Energie und Tatkraft ſtets gefördert hat. Die Eutwicklung der drahtloſen Telegraphie und des Rund⸗ funks ohne die Mitwirkung des Grafen Areo iſt garnicht denk⸗ bar. Er gehört heute zu den führenden Köpfen der Welt der drahtloſen Technik, er iſt nicht nur Millionen deutſcher Rund⸗ funkhörer bekannt, ſondern genießt Weltruhm. Dem Knaben Georg Graf v. Arco, der am 30. Auguſt 1869 in Großgorſchütz in Oberſcheſien geboren worden iſt, hätte allerdings wohl niemand eine große Zukunft prophezeit. Denn er war, wenn man es milde ausdrücken will, ein mehr als mäßiger Schüler, und er ſelbſt gibt zu, daß er ſogar ein ſehr ſchlechter Schüler geweſen ſei. Allerdings iſt zu berückſichtigen, daß v. Areo ein humaniſtiſches Gymnaſium be⸗ ſuchte, das dem für techniſche Dinge ſich intereſſierenden Kna⸗ ben nur ſehr wenig Möglichkeiten bot, ſich auszuzeichnen, wo⸗ für er umſo ausgiebiger in Latein und Griechiſch geplagt wurde. Erſt als 20jähriger beſtand er das Abiturium und trat kurz darauf in das Heer ein, um die Offizierslaufbahn einzu⸗ ſchlagen. Drei Jahre lang war er akiv tätig, zuletzt als Leut⸗ nant im Gardeſchützen⸗Bataillon, aber dann ſagte ihm der militäriſche Dienſt nicht mehr zu. Er hatte ſich in ſeiner freien Zeit mit techniſchen Verſuchen beſchäftigt und trat dann auf den Rat von Profeſſor Riedler in ſein techniſches Konſtruktionsbüro ein, um ſchließlich die Techniſche Hochſchule in Charlottenburg von 18938 bis 1896 zu beſuchen. Hier machte er die Bekanntſchaft von Prof. Slaby, der damals gerade begann, intenſiv an funkentelegraphiſchen Verſuchen zu arbeiten. v. Arco, der ſich urſprünglich dem Maſchinenbauſtudium zugewandt hatte, kam dadurch faſt un⸗ freiwillig in dieſelbe Arbeitsrichtung. Währenddem trat er a EG,. äber, ohne jedoch die gemeinſchaftliche Arbeit mit Profeſſor Slaby aufzugeben. Beide zuſammen ſchufen das Slaby⸗Arcoſche Syſtem der offenen abge⸗ ſt immten Kreiſe am Sender und Empfänger. Faſt gleichzeitig hatte Profeſſor Braun die Technik des geſchloſſenen Schwingungskreiſes geſchaffen. Dieſes Syſtem wurde von Siemens u. Halske vertreten, das Slaby⸗ Axeoſche von der AEch. Alſo auch hier wieder der alte Kon⸗ kurrenzkampf der beiden großen deutſchen Elektro⸗Unter⸗ nehmen. Es kam zu Patentſtreitigkeiten, die aber ſchließlich eine ſehr glückliche Löſung durch die Vereinigung beider Grup⸗ pen fanden. Es ſei übrigens erwähnt, daß Kaiſer Wilhelm II. ſehr intenſiv die Funkentelegraphie gefördert hat und daß ſeinem Einfluß das Zuſtandekommen der Vereinigung zu ver⸗ danken war. Im Jahre 1903 entſtand die G eſellſchaft fürdrahtloſe Telegraphie(Telefunken), deren Chefingenieur und techniſcher Leiter Graf Arco wurde, der in dieſer Stellung noch heute als Direktor an der Spitze der Geſellſchaft ſteht. Als beſonderes Verdienſt Graf Arcos wird vom Techniker hervorgehoben: die Erkenntnis der Bedeutung der Arbeiten Max Wiens über Stoßerregung mittels Löſchfunkenſtrecke und deren tatkräftige Förderung. Durch die Ausnützung einer bis zu Schwingungszahlen muſikaliſcher Töne geſteiger⸗ ten regelmäßigen Funkenfolge gelang es, den Wienſchen Ge⸗ danken zur Vollendung zu bringen und dem tönenden Löſch⸗ funkenſender zur Ausbreitung über die ganze Erde zu ver⸗ helfen. Als bei der Weiterentwicklung der Technik die Vor⸗ teile der ungedämpften Wellen immer mehr hervortraten, war es wieder Arco, der zuerſt klar überblickte, welchen Wert die von Epſtein angegebene, von Jolly und Vallauri für nor⸗ male Periodenzahlen verwendete Methode der Freguenz⸗ verpſelfachung mittels gleichſtromgeſättigter Eiſentrans⸗ formatoren durch die Anwendung zur Erzeugung ſo hoher Frequenzen, wie ſie die Radiotechnik benötigt, erlangen würde. Durch ſeine Einſicht war damit der Weg zu einem neuen, mit dem Goldſchmidtſchen Hochfreguenz⸗Generator erfolgreich in Wettbewerb tretenden Maſchinenſender eröffnet, deſſen Weſen dadurch gekennzeichnet iſt, daß die Grundperiodenzahl eines Hochfrequenz⸗Induktors durch ſtatiſche Umformung mit⸗ tels Eiſenwandler in hohe und höchſte Frequenzen übergeführt wird. Auf dieſem Wege werden die langen im Ueberſeever⸗ kehr benötigten Wellen in einer oder zwei hintereinander⸗ geſchalteten Transformationsſtufen erhalten, wobei man zur Erzielung der erforderlichen Stromamplituden die Reſonanz abgeſtimmter Schwingungskreiſe ausnutzt. Arcos Tatkraft gelang es bald, dieſen Gedanken nach erfolgreichen Voxver⸗ ſuchen kleineren Maßſtabes in die Praxis umzuſetzen. Heute ſehen wir in der Großſtation Nauen, Arcos Lebenswerk, Rie⸗ ſenmaſchinen⸗Anlagen nach ſeinem mengen in Hochfrequenz umſetzen, die zur Umſpan⸗ nung des Erdballes ausreichen. Die Univerſität Straß ⸗ burg hat dieſe Leiſtung 1916 durch Verleihung des Ehren⸗ doktortitels an Arco gekrönt. Bei der weiteren, durch die Elektronenröhre beherrſchten Entwicklung der Radiotechnik hat Graf Arco, wenn auch weniger ſichtbar, fördernd mit⸗ gewirkt. Aber auch in der neuen Zeit ruht der raſtlos arbeitende Erfindergeiſt Graf von Arcos nicht. Mit beſonderer Liebe und Sorgfalt widmet er ſich dem Ausbau der Bildtelegraphie. Wie der Jubilar ſtets die Grenzen ſeines Könnens zugegeben hat, ſo zeigt er auch im Leben eine feine, ſtille, beſcheidene Art, die ihn gerade vielen ſo beſonders liebenswert gemacht hat. * 5 Sachverſtändigen⸗Ausſchuß für das Preßgeſetz. Für die Preßrechtskommiſſion beim Reichsminiſterium des Innern wurde ein Sachverſtändigenausſchuß gebildet, in den berufen wurden: Dr. jur. Martin Carbe, Generalbevollmächtigter der Firma Rudolf Moſſe; Aſſeſſor Scheue r, Direktor im Scherl⸗Verlag; Dr. jur. Feder, politiſcher Redakteur des Berliner Tageblatts; Paul Baecker; Univerſitätsprofeſſor Dr. Friedrich Kitzinger, Halle; Univerſitätsprofeſſor Dr. Fritz Stier⸗Somlo, Köln; Miniſter bes Innern a. D. Rechtsanwalt Wolfgang Heine; Juſtizrat Dr. Julius Ma g⸗ nus, Herausgeber der Juriſtiſchen Wochenſchrift, Berlin; Generaldirektor Wölck vom Deutſchen Buchdruckerverein (für die das Buchdruckgewerbe betreffenden Sonderfragen);: Dr. Heß, Generaldirektor des Börſenvere eus der Deutſchen Buchhändler(für die den Buchhandel betreffenden Sonder⸗ fragen), Darauf ſteht die To⸗ Prinzip Energie * * 1 1 u cn * A A Keri ei u. a u an u run ebe eee Fel 1 Freitag, den 30. Auguſt 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 38. Seite. Nr. 401 Städtiſche Nachrichten Falſche Sparſamkeit Gerade jetzt im Sommer hört man von Rundfunkhörern 5 vielfach die Aeußerung, daß ſie ihr Empfangsgerät über die Sommermonate abmelden wollen. Es ſind vielerlei Urſachen, die zu einem ſolchen Entſchluß führen können. In erſter Linie werden die atmoſphäriſchen Störungen, die im Sommer ſehr merkbar auftreten, angeführt. Einen richtigen Genuß hat man während der Abendſtunden ſehr ſelten. Bei vielen iſt das Sommerprogramm nicht auf der Höhe, wie ſie es gerne wün⸗ chen. Wieder andere halten es für Verſchwendung, die lau⸗ ſenden Kaſten zu bezahlen, da während der Reifezeit das Empfangsgerät doch unbenützt bleiht. Wird denn überhaupt etwas geſpart, wenn man für—3 Monate— denn dieſe Zeit kommt doch nur in Frage— den Apparat abmeldet? Die Antwort kann nur„nein“ lauten. a Vor allem iſt in Betracht zu ziehen, daß bei einer Abmel⸗ dung bei der Poſt die Empfangsanſchlüſſe entfernt werden müſſen. Die Hochantenne muß vom Dach heruntergeholt wer⸗ den. Der Erdanſchluß muß ebenfalls abmontiert werden. Die Koſten, die hierdurch verurſacht werden und die Wiederher⸗ richtungskoſten überſteigen bedeutend die Ausgaben, die man der Poſt gegenüber hat. Wer kein Netzanſchlußgerät hat, wird feinen Accu auf die Seite ſtellen müſſen. Die Ruhepauſe ſcha⸗ det aber den Platten ungeheuer. Setzt man ſeinen Apparat ganz außer Betrieb, wird man gut daran tun, den Accu wenig⸗ ſtens alle—5 Wochen friſch aufladen zu laſſen. Trotzdem er nicht benützt wird. Sonſt wird man ſpäter feſtſtellen müſſen, daß die Lebensdauer der Batterie nur noch eine ſehr geringe iſt. Die einzige Erſparnis wird bei der Anodenbatterie zu machen ſein, da dieſe während der Ruhepauſe nicht neu an⸗ geſchafft werden braucht. Wie man ſieht, ſind alſo die Erſpar⸗ niſſe bei einer Abmeldung für einige Zeit ſehr gering. Eine Stillegung des Radioapparates ohne Abmeldung iſt alſo in einem ſolchen Falle immer noch am billigſten. 000 Hermann Stratthaus Nach kurzem Krankenlager iſt geſtern hochbetagt ein be⸗ kannter und beliebter Lehrer, Rektor a. D. Hermann Stratt⸗ haus, verſchieden. Im Jahre 1845 in Schwetzingen geboren, begann der Verſtorbene im Herbſt 1864 ſeine Laufbahn in Peterstal bei Oberkirch. Als unſtändiger Lehrer weiterhin in Steinsfurt, Epfenbach und Ziegelhauſen tätig, wurde er am 1. Mai 1867 nach Mannheim verſetzt. Hier wirkte er un⸗ unterbrochen 52 Jahre ungemein ſegensreich als Hauptlehrer und Oberlehrer, Unzählige Schülerinnen gedenken dankbar der Lehren, die ihnen Stratthaus mit auf den Lebensweg ge⸗ geben hat. i Die Wirkſamkeit des Verſtorbenen erſchöpfte ſich aber micht im Beruf, dem er mit vorbildlicher Treue und Gewiſſen⸗ Haftigkeit ergeben war. Dem Luiſeninſtitut widmete er ſeine freie Zeit als Rechner. In der Armenpflege war er mehrere Jahrzehnte tätig. Ebenſo gehörte er der katholiſchen Kirchen⸗ gemeindevertretung und dem Vorſtand des Cäcilienchors der Jeſuitenkirche an. Stratthaus hinterläßt zwei Söhne, die bei der Reichseiſenbahn in verantwortungsvollſter Stellung tätig ſind, und eine Tochter, die als Handacbeitslehrerin an der Bieſigen Mädchenfortbildungsſchule wirkt. Vor drei Jahren Hürfte er an der Seite ſeiner geliebten Gattin im Kreiſe der Kinder und Enkel die goldene Hochzeit feiern. * Verkehrsſtörungen. Beim Einbiegen von der Breiteſtraße in die Planken entgleiſte geſtern nachmittag der An⸗ hängewagen eines Straßen bahnzuges der Linie 7, wodurch eine Verkehrsſtörung von etwa 5 Minuten entſtand. Perſonen kamen nicht zu Schaden.— Geſtern nachmittag brach auf der Beilſtraße an einem Möbelwagen das rechte Vorder⸗ rad, wodurch der Straßenbahnverkehr eine Störung von etwa 10 Minuten erlitt. 5 * Kröten und Fröſche ſoll man nicht aus dem Garten vertreiben, ſondern vielmehr froh ſein, wenn man ſolche im Garten hat, denn ſie ſind die heſte Gartenpolizei, die wir uns denken können. Schnecken, Käfer und wie die Schädlinge ſonſt noch heißen, werden mit Vorliebe von den Kröten und Frö⸗ ſchen gefreſſen. Daß ſie an die Früchte, z. B. an die Erd⸗ beeren, gehen, wie mancher Gartenbeſitzer heute noch behaup⸗ tet, iſt ein Aberglaube, der überall auf das eifrigſte bekämpft werden ſollte.— werden Sie empſinden, wenn Sie den Roman von dem Freiburger Dichter lesen, der von morgen ab in der NM. erscheint. Der ergreifende Orgelklang dieser Dichtung wird auch in Ihrem Herzen einen tiefen Widerhall erwecken 9 geiſtiger und körperlicher Friſche ſeinen 80. Geburtstag. Hotelratter Der Hauptdarſteller des Films, der Pavian Coco, ſtellt ſich auf der Redaktion vor Wenn die Schaumeſſe überm Neckar beginnt, machen alle möglichen Attraktionen Beſuche, Rieſen und Zwerge, dreſſterte Hunde und Katzen, Affen und Vögel. Heute vormittag ſtellte ſich der Pavian Coco vor, der im Rahmen eines hervorragen⸗ den Varietéprogramms auftritt, mit dem am morgigen Sams⸗ tag die neue Spielzeit im Apollotheater eröffnet wird. Coco, der an der Hand ſeines Herrn die Redaktion betrat, ſprang, als er ſeine Beſuchskarte abgegeben hatte, ſofort auf den Redaktionsſeſſel und nahm von hier aus die Huldigungen der ſich ſchnell anſammelnden Schar der Bewunderer entgegen. Wenn doch jeder Redaktionsbeſuch ſo manierlich wäre. Coed hatte keine Wünſche vorzubringen, ſchimpfte nicht, wurde nicht ausfällig, ſaß vielmehr recht wohlerzogen auf dem Stuhl, gab willig die Hand und gähnte nur einigemal, was durchaus be⸗ greiflich iſt, da ihn die Reiſe von Berlin hierher ſtark er⸗ müdet hatte. Coco, der aus Abeſſinten ſtammt, iſt 9 Jahre alt. Seit 7 Jahren befindet er ſich in Gefangenſchaft. Er iſt ſo intelli⸗ gent, daß er bereits nach zwei Monaten Lehrzeit mit ſeinem Herrn Marcel auftreten konnte. Coco iſt nicht wie ſeine Kollegen, die wir hier ſchon bewundert haben, auf Tricks dreſſtert, ſondern ſpielt eine Rolle in einem Sketſch. Erzogen wie ein Kind, zeigt er ein ganz beſonderes Talent für den Film. Mit den bekannteſten Prominenten iſt er ſchon auf⸗ getreten, z. B. mit Henny Porten in„Sybille Brandt“, mit Lya de Putti in„S. O..“, mit Lafayette in„Die Achtzehn⸗ jährigen“. Seine Glanzleiſtung war im Film„Hotelratten“, in dem er die Hauptrolle des geheimnisvollen Einbrechers „kreierte“. Mit verblüffender Schnelligkeit erfaßt das intellt⸗ gente Tier ſeine Aufgabe, bei der es ſich nicht um vorher ein⸗ ſtudierte Tricks handelt, vielmehr oft um ziemlich komplizierte Handlungen, wie ſie das Drehbuch oder der Einfall des Regiſſeurs erfordert. Wie oft wurde der ganze Vormittag für eine Aufnahme angeſetzt. In 20 Minuten war die Sache erlegt. Eine derartige Schnelleiſtung iſt aber auch nur möglich bei der Erziehung, die Cpeo genoſſen hat. a Coco, der bei der Aufnahme der Nahrung nicht wählerisch iſt— nur Fleiſch erhält er nicht— verſchmäht nach getaner Arbeit auch einen guten Tropfen nicht. Als ihn eines Tages der Regiſſeur der Henny Porten, Karl Fröhlich, in die Kantine des Film⸗Ateliers einlud, goß Coco in einer Viertel⸗ ſtunde drei halbe Liter Bier und fünf große Cognaes hinter die Binde. Wenn er einen Affen hat, iſt er von bezwingender Liebenswürdigkeit. In Geſellſchaft iſt er keineswegs befangen und zurückhaltend. Beim Feſt der 1000 Künſtler im Berliner Sport⸗Palaſt ſetzte er ſich einfach an den Tiſch des Miniſters des Innern, nahm ihm ſein volles Glas Wein weg und trank es aus, ging dann zum Oberbürgermeiſter Böß und machte es zum Gaudium aller Gäſte ebenſo. Dem Preſſebuch, das uns vorgelegt wurde, konnte entnommen werden, daß Coco ſchon die ganze Kulturwelt bereiſt hat. Während der nächſten vier⸗ zehn Tage wird er zu den Mannheimer Senſationen gehören, 5 * Jehensmüde. Geſtern vormittag verſuchte eine 20 Jahre alte Ghefrau in ihrer Wohnung ſich durch Einatmen von Gas das Leben zu nehmen. Sie konnte noch rechtzeitig au ihrem Vorhaben verhindert werden, Lebensgefahr beſteht nicht. Grund zur Tat noch unbekannt.— Ein 53 Jahre alter Wirt aus der Altſtadt verſuchte geſtern vormittag in ſeiner Wohnung ſich durch Einatmen von Gas das Leben zu nehmen. Lebensgefahr beſteht nicht. Grund zur Tat noch unbekannt. * Schwere Abſtürze in Neubauten. Ins Allgemeine Krau⸗ kenhaus wurden geſtern ein 57 Jahre alter Zimmermann, der auf einem Neubau in Neu⸗Oſtheim beim Legen von Ge⸗ hälk das Uebergewicht verlor, zu Boden ſtürzte und eine er⸗ hebliche Kopfverletzung davontrug und ein 19 Jahre alter Gipſer eingeliefert, der an einem Neubau in der Unterſtabt während der Arbeit vom Gerüſt abſtürzte, wobei er eine er⸗ hebliche Kopfverletzung, vermutlich Schädel ruch erlitt. * Eine Vergiftung zog ſich geſtern eine 21 Jahre alte Ko n⸗ toriſtin durch Einnahme einer zu ſtarken Doſts Schlaf⸗ tabletten zu. Die Erkrankte fand Aufnahme im ſtäbtiſchen Krankenhaus. * Einen Bruch des linken Fußes erlitt geſtern ein 21 Jahre alter Preſſer bei Verladearbeiten. Der Verunglückte wurde ins ſtädtiſche Krankenhaus verbracht. 8 * 80. Geburtstag. Herr Philipp Leonhard, wohnhaft H 4, 26, Veteran von 1870/1, begeht am morgigen Samstag in Gruß an den Walo Von Haus Bethge Du biſt immer wundervoll, Wald. Du ragſt voller Geheimniſſe, in deinen Dämmerungen weben unerklärliche Träume, aus deinen Wipfeln klingt das myſtiſche Raunen der verwehenden Welt. Du biſt das Wun⸗ derbare, das Ernſte, das Tröſtende, das Unabänderliche, das Rätſelhafte, die ruhige Größe, die Zuflucht der Bekümmerten. Du biſt zwar völlig unfühlend, wie alle Natur, aber dein ur⸗ altes Weſen wirkt ſänftigend auf unſer Empfinden, du hüllſt unſeren Schmerz in einen ſchirmenden Mantel, du biſt väter⸗ lich, brüderlich, allzeit ein Freund. (Du biſt unendlich mannigfach, ſmaragdgrün im Frühling, triefend von Gold im Herbſt, aber im Winter eine weiß flim⸗ mernde Viſton aus dem Land Phantaſie. Du biſt die Ruhe und doch voll Lebendigkeit. In deinen Zweigen hängen die Neſter der Vögel, die Leichen der Vögel, durchſchimmelt von Gewürm, modern in deinem Boden. Eichhörnchen ſchwingen ſich faſt fliegend von Aſt zu Aſt, zahllos die Käfer unter den Rinden deiner Bäume, zahllos die in die Tiefe deines Erd⸗ reichs gewühlten Behauſungen der Haſen, Kaninchen und Füchſe. In dir führen die Rehe ihr verſchwiegenes, ſelten be⸗ lauſchtes Daſein, ſchlummern unter den Blättern des jungen Holzes und huſchen rötlich durch die knackenden Zweige, um äſend hinauszutreten auf die bunten, blumigen, von Bienen und Faltern ſelig überſchwärmten Waldwieſen. Waldwieſen! Ihr ſeid die zauberiſchen, verſteckten Tep⸗ piche der Natur, in die alle blumige Lieblichkeit der Jahres⸗ zelten verſchwenderiſch eingewebt iſt. Wie ihr funkelt im Morgentau, ſonnenbeſchienen, diamantenüberſät, ganz zau⸗ beriſch, lächelnd und unberührt gleich den Stirnen jugendlicher Mädchen. Roſa Federnelken, weiße Schafgarbe, gelbe Butter⸗ blumen, braunroter Sauerampfer, lila Skabioſen, weißgelbe Margeriten und blaue Glockenblumen vereinigen ſich auf ſat⸗ tem Grün zu einem ſo harmoniſchen, anmutvollen Bilde, daß man meint, dieſe Herrlichkeit ſei der Widerſchein eines feen⸗ haften Himmels. Wald, dir gehört mein Herz. Mein Herz iſt angefüllt vom grüngoldenen Geflüſter deiner Zweige. Dir gehört meine Sehnſucht wenn ich ged uckt in den Straßen und Stuben der Großſtadt ſchleiche, und kommt der Frühling, ſo ſtürme ich zu dir hinaus, lagere mich an deinem ſonnigen Rande oder in deinem kühlen, moſigen Dunkel, lauſche auf das Geplätſcher des Baches, auf das hin und wider wogende Geſumme der In⸗ ſekten und die übermütigen Rufe der Vögel, ſehe die weißen Wolken wie ſtolz geblähte Segel majeſtätiſch über die unend⸗ lich blaue See des Himmels gleiten, ſauge mit Inbrunſt den harzigen Duft deiner Aeſte in mich ein, höre den Poſtillon im nahen Tale die alten Melodien blaſen und fühle beſeeligt nichts als: Wald, Wald, Wald. Wie rauſchen deine Wipfel! Im Rauſchen deiner Wipfel iſt ein Klang der Ewigkeit, wie im Rauſchen des Meeres. Als Knabe bin ich oft durch den Wald gewandert, ſtau⸗ nend, ſehnſuchtsvoll und feierlich,— er war mir die andachts⸗ reichſte Kirche, der geliebteſte Dom. Die letzten Stunden vor meinem Tode möchte ich ſchweigend im Wald zubringen, um⸗ geben von Ruhe, Frieden, Dämmerung und Einſamkeit. Gruß dir, geliebter Wald! Wandert die Wiener Operette aus? Aus Wien wird uns geſchrieben: In der letzten Zeit war in Wien das Ge⸗ rücht verbreitet, daß Berliner Theaterdirektoren mit Hilfe der ſtärkeren Kaufkraft der Reichsmark die gegenwärtig in Arbeit befindlichen hochwertigen Wiener Operetten für Ber⸗ lin aufgekauft hätten. Demgegenüber wird nun von Wiener informierter Seite mitgeteilt, daß die prominenteſten Komponiſten, wie Lehar, Kalman, Straus und Granichſtädten auch durch die verlockendſten Angebote aus Deutſchland nicht dazu zu bewegen waren, Wien untreu zu werden. Lediglich aus freundſchaftlichen Erwägungen heraus wurde das Urauf⸗ führungsrecht einiger Werke an deutſche Bühnen weiterge⸗ geben, trotzdem der Wiener Verlag Karczag ſämtliche Rechte auch auf dieſe Operetten erworben hat. So wurde die neue Leharoperette„Das Land des Lächelns“ bei Wahrung aller Rechte in freundſchaftlichem Einvernehmen mit den Brü⸗ dern Rotter dieſen zur Uraufführung überlaſſen. Die nächſte Novität Granichſtädtens dagegen wird ihre Urauffüh⸗ rung am Theater an der Wien erleben. Es iſt alſo unrichtig, daß die Muſikſtadt Wien gegenſſber der Kaufkraft der Mark reſigniert hat. gr, Anbekannte Goethe⸗ Zeichnungen Erwerbung durch das Weimarer Goethe⸗Muſenm Prof. Dr. Wahl, der Leiter des Weimarer Goethe⸗Hauſes, hat für das Gvethe⸗Muſeum eine große Zahl von Goethe⸗ Zeichnungen erworben, von deren Exiſtenz die Oeffentlichkeit bisher nicht unterrichtet war. Es handelt ſich um 34 Zeichnun⸗ gen(meiſt für Charlotte v. Stein), die ſich zuletzt im Beſitz des Sanitätsrates Vulpius, eines Nachkommens von Goethes Schwager Chriſtian Auguſt Vulpius, befanden. Die Bilder werden im Goethe⸗Muſeum, dem Sammelplatz der Dichter⸗ reltquten, ausgeſtellt werden, einige Zeichnungen, die Wart⸗ burgmotive zum Vorwurf haben, werden ſchon jetzt in der ſo⸗ eben eröffneten Ausſtellung des Etſenacher Kunſtvereins ge⸗ zeigt. Die Bilder ſind für die Kunſtforſchung von außerordent⸗ licher Bedeutung, weil auf zwet von ihnen heute nicht mehr erhaltene Teile der Warthurg gezeichnet ſind, Bilder vom Vortor und vom Pallas des Thüringer Grafen Friedrich(des Freidigen) waren bisher nicht aufzufinden; erſt die Goethe⸗ ſchen Zeichnungen, deren erſtaunlich reife Technik die Plel⸗ ſeitigkeit des Olympiers überzeugend dokumentieren, infor⸗ 9 5 jetzt über Ausſehen und Formen der vernichteten Bau⸗ werke. 8. Neue Dramen bekannter Autoren. Hermann Keſſer hat ein Zeitdrama in zwanzig Bildern vollendet,„Rota⸗ tion“, das während der kommenden Spielzeit zur Urauffüh⸗ rung gelangen wird.— Das neue Schauſpiel von Walter Haſenelever betitelt ſich Napoleon, greife ein“ Max Reinhardt wird als erſte Novität des Deutſchen Theaters das neue Schauſpiel von Bernard Shaw„Der Kaiſer von Amerika“, als deutſche Uraufführung herausbringen.— Direktor Barnowſky hat das muſika⸗ liſche Luſtſpiel„Umſteigen“ von Felix Joachimſſon, Muſib von Rudolf Nelſon, zur Uraufführung in Ber len erworben.— Arthur Schnitzler hat ſoeben ein neues drei⸗ aktiges Schauſpiel vollendet: Im Spiel der Sommer lüfte“, das im Herbſt in Buchform erſcheinen wird. Das Stück wird dem Vernehmen nach gleichzeitig in Berlin und in Wien zur Uraufführung kommen. i rt eigentlichen darnach feſtgenommen werden und hat auch ein Geſtänd⸗ Seite. Nr. 401 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 30. Auguſt 1928 Aus dem Lande Schulärztliche Pflege m. Heidelberg, 27. Aug. Dem Berichte des Schu ba rz ⸗ 4e s über das Schuljahr 1928/29 iſt u. a. zu entnehmen, daß die in dem vorjährigen Bericht hervorgehobene B eſſe rung in dem Ausſehen und dem Ernährungs z uſtand der Schulkinder angehalten hat und der Vorkriegs ſt a n d wieder erreicht iſt. Im letzten Jahre ſind S char lach und Diphtherie etwas häufiger aufgetreten. Von einer Epidemie kann aber nicht geſprochen werden. Auch im Erholungsheim Reidelbach kamen Scharlacherkran⸗ kungen vor. Segensreich hat wieder die Er holungsfür⸗ ſorge gearbeitet. Der Zahnpflege wird dauernd die größte Beachtung geſchenkt. Von 4633 unterſuchten Schulkin⸗ dern wurden 2703 inbezug auf das Gebiß geſund befunden. Bei einer Unterſuchung von 2 Klaſſen in einem Vorort wurde un der einen Klaſſe von 40 Schülern bei 30 eine Behandlung bleibend kranker Zähne für nötig erachtet, in der andern Klaſſe von ebenfalls 40⸗Kindern bei 21. Dieſes Ergebnis gibt zu denken, wenn man berückſichtigt, daß es ſich um—8jährige Kinder handelt. Von günſtigem Erfolg geweſen iſt die wei⸗ tere Durchführung der Kropfprophylaxe. * Tr. Ladenburg, 28. Aug. Heute verließ uns der Gendar⸗ merie⸗Wachtmeiſter Sickinger, der ſich in einer zehnjähri⸗ gen Tätigkeit die Sympathie der Bürgerſchaft erworben hat. Er wurde als Stationsführer nach Hottingen bei Säckin⸗ gen verſetzt. sch. Plankſtadt, 28. Auguſt. Der hier in der Siedlung wohnhafte 7 Jahre alte Knabe des Jakob Frey wurde an der Ecke Luiſen⸗ und Friedrichſtraße von einem Motorrad⸗ fahrer aus Oftersheim überfahren und am Kopf und Rücken erheblich verletzt, ſodaß er ſich in ärztliche Behandlung begeben mußte. * Gaggenau(Amt Raſtatt), 29. Aug. In der Nacht zum Mittwoch brannte das Nebengebäude des Gaſthauſes„Zur Volkshallel nieder. Das Feuer konnte auf ſeinen Herd be⸗ ſchränkt werden. * Baden⸗Baden, 29. Aug. Kanzleidirektor Karl derer iſt nach langer Krankheit gestorben. * Kappelrodeck bei Achern, 29. Aug. Stiftungsrat Bernh. Huber von den Höfen wurde am Montag abend von einem jugendlichen Motorradfahrer von Waldulm derart angefahren, daß er einen komplizierten Beinbruch und andere ſchwere Verletzungen erlitt. Er wurde ins Acherner Krankenhaus übergeführt. Der Fahrer, der keinen Führerſchein hatte, wurde verhaftet. * Aus dem Glottertal, 29. Aug. Der Schaden, der in den Reben durch das letzte Hagelwetter verurſacht wor⸗ den iſt, wird amtlich auf 70—90 Proz. feſtgeſetzt. Sehr ſchwer ſind der untere Schloßberg und der ganze Eichberg mitge⸗ nommen. Einzelne Rebbeſitzer erleiden einen Schaden bis zu 10000 Mark. Teilweiſe iſt auch mehr als die Hälfte des Obſtes durch Hagelſchlag vernichtet. * Blumegg, 29. Aug. Im Stühlinger Krankenhaus gebar Frau Ratſchreiber Scheu ihr 20. Kin d(ein Mädchen). Es 1 davon 16 Kinder. Zweimal brachte ſtie Zwillinge zur elt. * Stockach, 29. Aug. In Rorgenwies wurde die alte ODelmühle vollſtändig eingeäſchert. Der Schaden wird auf 20000 Mark geſchätzt. * Waldshut, 28. Aug. Der Brandſtifter, der den Brand des Schwarzwälderhofes in Detzeln gelegt hat, konnte bald Hol⸗ nis abgelegt. Es handelt ſich um einen früher bei Schwarz⸗ wälder beſchäftigten jungen Knecht. Motive für die Tat konnte er nicht angeben. * Ahauſen(Amt Ueberlingen), 28. Aug. Aus bis jetzt noch unbekannten Gründen erſchoß ſich geſtern abend der in der Unteren Mühle beſchäftigte Knecht Johann Ditſch. Er hatte vorher verſchiedentlich Drohungen des Erſchießens und des Hausanzündens ausgeſprochen. Der Revolverſchuß in den Hals führte ſeinen ſofortigen Tod herbei. Karl Ludwig Sand Hiſtoriſcher Roman aus der Zeit der erſten deutſchen Burſchenſchaft Von Daniel Feußner 60(Nachdruck verboten.) So vergingen die Tage allzu raſch, und das Bild nahte ſich ſeiner Vollendung, was Sand mit einem gewiſſen Un⸗ behagen feſtſtellte. 5 Eines Morgens brachte Kieſer einen friſchen Blumen⸗ ſtrauß und außerdem einen Monatsroſenſtock mit Knoſpen und erblühten Blumen auf das Zimmer. „Aah, ſchon wieder holde Kinder Floras,“ ſagte der Kranke gerührt.„Sie lieber, guter, treuer Freund können ſich nicht genug tun in Beweiſen Ihrer Liebe mir gegenüber.“ „Sie ſollen vergeſſen, wo Sie ſind! Denn Blumen geben ſogar einem Gefängnisraum ein freundlicheres Absſehen.“ „Das iſt richtig! Sie haben nach Kräften dafür geſorgt, daß ich häufig genug vergeſſen konnte, wo ich mich eigentlich befinde.— Sie können ſich gar nicht denken,“ wandte ſich Sand jetzt an den Maler,„was Herr Kieſer während meines Hierſeins für mich ſchon getan hat. Er behandelt mich, als ob ich ſein Kind wäre,— das Bewußtſein, dem Guten nie anders, als nur mit einfachen, dürren Worten danken zu können, peinigt mich geradezu.“ „Schweigen Sie ſtill!“ wehrte Kieſer ab,„Sie ſollen Ihrer Wunde wegen, doch nicht ſo viel reden...“ „Wer weiß, wie lange mir noch Zeit zum Sprechen bleibt.. Was vermag ein dem Tode Geweihter noch zu tun?— Doch wohl nur das Eine: ich kann die paar treuen Freunde, die bisher um mich waren und ſpäter um mich ſein werden, lehren wie man leidet ohne zu klagen, ſich ſelber und ſeinem Gotte treu bleibt und endlich in ihm ſtirbt.“ Rührung hinderte den Zuchthausverwalter am antwor⸗ ten. Er warf deshalb nur einen wehen Blick über den Kranken und ging raſch hinaus. Auch in den Augen des Malers ſchimmerten Tränen. Eine Pauſe entſtand. Sand legte ſich erſchöpft in ſeinen Stuhl zurück, und der Maler machte die letzten Pinſelſtriche an dem Bilde, „Die Arbeit iſt vollendet,“ ſagte er endlich und drehte Aus der Pfalz Polizeipräſident Mantel 7 : Speyer, 29. Auguſt. Polizeipräſident Mantel, der geſtern in München geſtorben iſt, entſtammte einer alten Forſtfamilie. Er wurde in Winnweiler am 13. Februar 1869 geboren. 1887 abſolvierte er das Gymnaſium St. Stephan in Augsburg, beſuchte ſodann die Univerſitäten München und Berlin, beſtand 1891 das Univerſitätsexamen, 1894 den juriſti⸗ ſchen Staatskonkurs und erhielt im Oktober 1898 ſeine erſte Anſtellung als Bezirksamtsaſſeſſor in Krumbach in Schwaben. Hier gelang dem jungen Beamten die ſchon vor einem Jahr⸗ hundert und dann ſpäter wiederholt verſuchte Vereinigung der Gemeinden Krumbach und Hürben. Die geeinte Stadt ehrte dieſen Erfolg durch Verleihung des Ehren bürger⸗ rechtes und benannte nach ihm eine ihrer Hauptſtraßen, die Verbindungsſtraße zwiſchen Krumbach und dem bisherigen Hürben. Sein Beruf führte ihn dann im Mai 1905 in gleicher Eigenſchaft nach Augsburg, als Regierungsaſſeſſor nach Lands⸗ hut und im Oktober 1909 als Amtsvorſtand an das Bezirks⸗ amt Nahburg in der Oberpfalz. Als er von dort im Dezember 1914 als Regierungsrat an die Regierung von Speyer be⸗ rufen wurde, zeichnete ihn die Stadt Nahburg durch Ver⸗ leihung des Ehren bürgerrechtes aus. Am Antritt der Stelle in Speyer wurde er durch freiwillig übernommenen Heeresdienſt gehindert. Im Frühjahr 1915 zum Major der Reſerve befördert, führte er an der Weſtfront verſchiedene Formationen der bayeriſchen ſchweren Artillerie und erwarb ſich u. a. das Eiſerne Kreuz Erſter Klaſſe. Als Referent der Regierung in Schwaben und Neuburg ab Mai 1918 war er neben den ihm zugeteilten Referaten als Stadtkommiſſar und 12. Mai 1923 in ſchwieriger Zeit direktion nach München berufen. * * Ludwigshafen, 27. Aug. In der großen Blies bei Mun⸗ denheim ertränkte ſich am Montag mittag eine 60jährige ledige Frau, die in letzter Zeit mehrfach Zeichen von Geiſtes⸗ geſtörtheit zeigte.— Am Montag ſtürzte in der Frankenthaler⸗ ſtraße ein 24jähriger Kraftfahrer. Er zog ſich eine er⸗ hebliche Gehirnerſchütterung zu. Sein Mitfahrer wurde nur leicht verletzt. * Rheingönheim, 27. Aug. Die Stiefbrüder Ludwig Böcker und Auguſt Lukas gerieten in einen Streit, wobei Lukas ſeinen jüngeren Bruder durch zwei Meſſerſtiche lebensgefähr⸗ lich verletzte. * Frankenthal, 28. Aug. In den Nachbarorten Heuchel⸗ heim und Beindersheim wurden dieſer Tage Gräber aufgedeckt. In Beindersheim wurde ein fränkiſches Grab als Präſident der Polizei⸗ gedeckt, das mehrere noch wohlerhaltene Tongefäße enthielt. Sämtliche Funde wurdem dem Hiſtoriſchen Muſeum der Pfalz geſchenkt. * Eiſenberg, 28. Aug. Dem 40 Jahre alten verheirateten Grubenarbeiter Heinrich hard wurde Dienstag abend durch Herabfallen von Tonmaſſen der Bruſtkorb ein⸗ gedrückt. Der Verletzte wurde ſofort in das ſtädtiſche Krankenhaus Ludwigshafen verbracht. * Annweiler, 27. Aug. In der Umgebung der Wirt⸗ ſchaftshütte auf dem Wingertsberg mußten am Sonntag Spaziergänger vor andringenden fliegenden Ameiſen die Plätze räumen. Der Aufſtieg zur Plattform des Trifels iſt nur denen möglich, die Luſt habe, durch die Schwärme am letzten Treppenaufgang hindurchzugehen. Droben liegen die Ameiſen ſchwadenweiſe. Das Heer der fliegenden Ameiſen iſt in dieſer Ueberzahl zu einer Plage geworden. * Lingenfeld, 27. Aug. Am Sonntag nachmittag er⸗ trank im Altrhein der 12 Jahre alte Knabe Alfons Meiſel. Er hatte einen Schlaganfall erlitten. * Dörrenbach(Pfalz), 27. Aug. Die 55jährige Witwe Maria Koch wurde auf der Treppe von einer Bewußtſeins⸗ ſtörung befallen und ſtürzte drei Meter, ſich mehrmals über⸗ ſchlagend, ab. Dabei trug ſie einen Schü delbruch und ſchwere innere Verletzungen davon. An ihrem Aufkommen wird gezweifelt. „Nun, wie gefällt es Ihnen?“ Karl Ludwig antwortete nicht gleich, ſondern betrachtete aufmerkſam ſein Abbild, dann meinte er:„Hätten Sie mich vor dem dreiundzwanzigſten März gemalt, der Geſichts⸗ ausdruck wäre ein anderer geworden, nicht ſo leidend.“ „Ich habe einen Schwerkranken auf die Leinwand ge⸗ bannt das dürfen Sie nicht vergeſſen.“ Sand ſann ein Weilchen nach, dann ſagte er zaghaft: „Schon während der ganzen Zeit meiner Gefangenſchaft be⸗ drückt mich etwas ſehr. Ich hatte bisher aber noch nicht den Mut, mit irgend Jemandem darüber zu ſprechen. bob ich's jetzt darf?“ „Sprechen Sie! Ich werde Ihr Vertrauen rechtfertigen.“ „Ich liebte und liebe noch heute ein Mädchen mit edlem Herzen. Ihm hätte ich gerne eine Nachricht, einen Gruß übermitteln laſſen“ i „Wo wohnt die Dame?“ „Das iſt eben die Schwierigkeit, die Ihnen meine Bitte bereiten wird! Ich weiß nämlich ſelber nicht, wo ſich das Mädchen gegenwärtig befindet.“ Karl Ludwig erzählte nun von ſeinem Verhältnis zu Kathinka von Bezimo bis zum letzten Zuſammentreffen mit ihr in Darmſtadt und ſchloß mit den Worten:„Es iſt nicht unmöglich, daß ſich die beiden Damen noch in Mannheim be⸗ finden, und auf den Augenblick warten, mich ſprechen zu kön⸗ nen... Ich bezweifle aber ſtark, daß dieſer Augenblick je⸗ mals kommen wird. Um ſo mehr drängt es mich, ihnen durch einen Dritten ein Lebenszeichen von mir zu geben.“ „Das iſt keine leichte Aufgabe,“ ſeufzte Moosbrugger tief bekümmert. „Befinden ſich die Damen tatſächlich noch hier, ſo beſteht die Möglichkeit, ſie aufzufinden; ſind ſie aber abgereiſt, ſo weiß ich im Augenblick nicht, wo ſie zu ſuchen wären; und ohne einen beſonders günſtigen Zufall— an den Sie ja zwar nicht glauben— dürfte alles Suchen vergebens ſein. Doch was ich in dieſer Sache zu tun vermag, wird geſchehen; darauf können Sie ſich verlaſſen.“ „Ich danke Ihnen,“ ſagte der Kranke freudig bewegt. „Nun laſſen Sie uns ſcheiden. wahrſcheinlich auf immer..“ „Nein, nicht auf immer,“ widerſprach der Künſtler.„Das Bild muß noch hier bleiben, um zu trocknen. Wenn ich's ab⸗ hole, ſehen wir uns noch einmal.“ „Na, dann auf„frohes“ Wiederſehen..“ 14. Kapitel. Als das Bild ſoweit getrocknet war, daß es gefahrlos Staffelei ſo, daß der Kranke das Gemälde bei guter Be⸗ befördert werden konnte, erſchien Mopsbrugger im Zucht⸗ 5 haus, um ſein Kunſtwerk abzuholen. ſtändiger Landratskommiſſar tätig. Von dort wurde er am mit Tongefäßen, in Heuchelsheim ein römiſches Grab auf⸗ Nachbargebiete Sw. Erbach, 28. Auguſt. Vor einigen Tagen fiel ein neun jähriges Kind aus Beerfelden vom Sozius eines Motor⸗ rades. Das Kind iſt nun im Kreiskrankenhaus ſeinen Ver⸗ letzungen erlegen. * Frankfurt a.., 28. Aug. Der Schwimmeiſter Link vom Seedammbad in Bad Homburg vor der Höhe rettete vor einigen Tagen eine junge Dame, der die Kräfte ausgingen, vor dem Tode des Ertrinkens. Er hat damit inſofern einen recht beachtlichen„Rekord“ aufgeſtellt, als dieſe Rettung die fünfundzwanzligſte in einer 20jährigen Dienſtzeit als Schwimmeiſter darſtellt. :: Saarbrücken, 27. Auguſt. Auf der Schlackenhalde der Halberger Hütte in Brebach hat ſich geſtern ein tödlicher Unglücksfall ereignet. Bei Aufräumungsarbeiten in der Nähe des Schlackenberges löſte ſich plötzlich ein großes Stück erkalteter Schlacke und begrub einen 25 Jahre alten Ar bei⸗ ter unter ſich. Trotzdem der Verunglückte ſofort ins Kran⸗ kenhaus geſchafft wurde, erlag er kurz nach der Einlieferung ſeinen ſchweren Verletzungen. :: Limbach(Saar), 27. Auguſt. Auf das Laſtauto der Hom⸗ burger Karlsbergbrauerei, deſſen Führer den Wagen anhielt, um ſich ein ins Auge gedrungenes Inſekt entfernen zu laſſen, fuhr das Perſonenauto einer Saarbrücker Firma auf. Der Chauffeur des Wagens wurde ſchwer ver letzt, ein Schachtmeiſter der Firma getötet. Das Auto wurde voll⸗ ſtändig zertrümmert. * Mülhauſen i.., 27. Auguſt. Der unter dem Verdacht der Brandſtiftung in Stetten verhaftete 27 Jahre alte Dienſtknecht Wirth hat jetzt ein umfaſſendes Ges ſtändnis abgelegt. Er will das Feuer in dem Anweſen des Landwirts Butſch aus Rache gelegt haben. ö NN VEREIN-KALENDER für dle Weche vom 31. August bis 6. September N Samstag, 31. August Verein für Körperpflege v. 1886 E.., Maunheim: Großer Sportabend im Boxen und Ringen heute abend 8 Uhr im Ballhaus. Sonntag, 1. September Mutorfahrer⸗Club Mannheim E..: Badefahrt zum Speyerer Strandbad. Abfahrt 9 Uhr vormittags, Schillerſchule. Evangel. Volksverein, Waldhof: Familienausflug mit Muſik nach Gorrheim. Abfahrt: Endſtation Waldhof der Elektriſchen vormittags.25 Uhr. Sportverein Waldhof e.., gegr. 07, Mannheim⸗Waldhof: Nachmittags 3 Uhr Ligaverbandsſpiel gegen 08 Lindenhof. Deutſchnationaler Handlungsgehilfen⸗Verband: Ab 4 Uhr nachmittags geſelliges Beiſammenſein mit der Geſangs⸗ abteilung Worms im Kaufmannsheim. Dienstag, 3. September Deutſchnationaler Handlungsgehilfen⸗Verband: Monatshauptverſammlung im Kaufmannsheim. Mittwoch, 4. September Motorfahrer⸗Club Mannheim E..: Abendausfahrt zu Markmann, Hohenſachſen. Abfahrt abends 8 Uhr, Wohlgelegen. Bund der Saarvereine, Ortsgr. Mannheim⸗Ludwigshafen: 8% Uhr: Stammtiſch„Saalbau“, N 7. 7. Donnerstag, 5. September Motorfahrer⸗Club Mannheim E..: Mitgliederverſammlung im Ballhaus, abends.80 Uhr. — Nachdruck verboten.— Diesma Verwalter Kieſer, ſondern der Oberzuchtmeiſter Kloſter in Sands Zimmer. Da der Maler nicht wußte, wie der kranke Freund mit dieſem Beamten ſtand, blieb er ſehr vorſichtig in ſeinen Aeußerungen; vor allen Dingen ließ er kein Wort über die Nachforſchungen nach den beiden Frauen verlauten. Sand zeigte dem Zuchtmeiſter gegenüber aber das gleiche Zutrauen, wie er es gegen Kieſer zur Schau trug und redete ihn ſofort an:„Lieber Herr Kloſter, haben Sie keine Schere bei ſich?“ 5 a „Was wollen Sie mit einer ſo gefährlichen Waffe?“ ſcherzte der Beamte. „Das will ich Ihnen gleich ſagen: Mein neugewonnener Freund Moosbrugger ſoll von mir ein Andenken haben. Da ich aber ſo gut wie nichts beſitze, möchte ich ihm eine Locke meines Haares ſchenken, die Sie mir abſchneiden ſollen. Oder,“ wandte er ſich an den Künſtler,„iſt Ihnen nichts daran gelegen?“ „O doch!“ beeilte ſich der zu verſichern. Dank nehm' ich das außergewöhnliche Geſchenk an.“ „Bei mir habe ich keine Schere,“ warf Kloſter ein,„werde aber ſofort eine beſorgen.“ Als die beiden allein waren, ſagte Moosbrugger aner⸗ kennend:„Ich bewundere Ihre Geiſtesgegenwart. Sie haben den Oberzuchtmeiſter doch mit Abſicht aus dem Zimmer ent⸗ fernt. „Mit Abſicht?— Ach ſo! wollen. Sie irren aber. Ich ſprach meine Bitte ohne jeg⸗ lichen Hintergedanken aus. Denn das, was ich Ihnen noch zu ſagen hatte, hätte ich auch in Gegenwart Kloſters ausge⸗ ſprochen, allerdings etwas verſchleiert. Sie würden mich ſchon verſtanden haben. Nun wir allein ſind, macht es ſich aber beſſer. Alſo ich bitte Sie, einen Teil der Locke jenem Mädchen auszuhändigen, dem der letzte Schlag meines Her⸗ zens gilt, vorausgeſetzt natürlich, daß Sie es auffinden oder war Ihnen das Sucherglück ſchon hold?“ „Leider noch nicht! Obgleich ich ſchon über die Hälfte aller Mannheimer Gaſthöfe durchſtöberte, habe ich von den Geſuch⸗ ten doch noch keine Spur gefunden. Ich ſetze meine Nach⸗ forſchungen aber unentwegt fort.“ „Im Himmel will ich Ihrer Mühewaltung noch dankend gedenken.“ Sand konnte nicht weiterſprechen; denn ſoeben trat der Oberzuchtmeiſter wieder ein. a „Hier iſt das gewünſchte Schermeſſer,“ rief der heiter und trat an das Lager des Kranken heran.„Soll die Locke klein oder groß ſein?“(Fortſetzung folgt.) J begleitete ihn aber nicht—wie bisher— der „Mit größtem Jetzt weiß ich, wo Sie hinaus * = E Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Deulſches Aachen und das Aachener Canò Von Curt Hotzel „Urbs Aquensis, urbs regalis“,—„Stadt der Quellen, Stadt des Königs“ ſo beginnt die Sequenz des Heiligen Kai⸗ ſers Karl, ein Kirchengefang aus dem 13. Jahrhundert, mit dem Lobpreis der Stadt Aachen. Wie ein rieſiger Schatten ſteht die in die Sage gewachſene Figur Karls des Gro⸗ ßen über dieſer Stadt, die er aus einem römiſchen Militär⸗ poſten zur Krönungsſtadt erhob. Und ſie hat in ihrem älteſten Bezirk, dem Hügel mit Münſter, Rathaus und Markt noch heute etwas Königliches. Es iſt nicht das Gedränge von Häu⸗ ſern und Menſchen um die Pforten und Türme eines Domes, wie es gotiſche Städte charakteriſtert, es iſt die Ruhe, Würde, Vornehmheit eines Palaſtplatzes, einer Kaiſerpfalz, die vor allem den weiten Hof zwiſchen Münſter und Rathaus hier auszeichnet und Alt⸗Aachen das Gepräge gibt. Steht man am Abend hier, ſo verſinkt die Gegenwart im Dämmer der Schatten dieſer vorzeitlichen Mauern. Dann er⸗ ſteht wieder die Kaiſerpfalz, deren eine Saalapſis noch im Rathaus vermanert iſt, mit ihrem gedeckten Verbindungsgang zum achteckigen Münſter hinüber— Baulichkeiten, die in ihren Grundzügen recht glücklich aus der Zeit vor mehr als tauſend Jahren erhalten geblieben ſind. Aber am deutlichſten wird uns dieſe Gründungszeit Aachens, wenn wir in das Münſter ſelbſt eintreten Das Achteck mit ſeiner dreiſtufigen Architektur, ſeinem Hallen⸗ Umgang zu ebener Erde und ſeinen beiden Fenſterſtockwerken, atmet noch antikes Raumgefühl. Hier ſpürt man noch leib⸗ haftig das Walten Karls, des Rieſen, wie er durch die Jahr⸗ Hunderte im Bilde fortlebte. Noch heute ſteht der marmorne Thronſeſſel im Münſter, auf dem vor tauſend Jahren Charle⸗ magne, der große Karl, dem Gottesdienſte beiwohnte. In der Schatzkammer des Domes ſteht ſein in Silber und Gold geformtes Bildnis, eine Büſte, in der ſein Schädel als Religquſe verwahrt wird. Man trug dieſe Büſte einſt den mittelalterlichen Kaiſern entgegen, wenn ſie zur Krönung in die Stadt Aachen und ins Münſter einzogen. Um dieſe königliche Stadt, um Palaſt und Rathaus, Mün⸗ ſter und Markt gruppiert ſich die Stadt der Quellen. Unter⸗ halb des Münſterhügels ſpringen ſie, wo in bogigen Straßen e , . Der Dom zu Aachen die alten, doch jetzt auf die Höhe heutiger Anforderungen ge⸗ brachten Badhäuſer liegen, deren größtes ſchon im Namen einen Bezug auf den großen Kaiſer enthält. In ſeiner Nach⸗ folge haben hier Könige und Fürſten, Feldherren und Diplo⸗ maten, Dichter und Künſtler aller Völker Europas zu allen Zeiten Heilung geſucht. Ja, aus dem Mittelalter dringt die Kunde, daß es in den Bädern zu Aachen ſo fröhlich herging, daß ein geſtrenger Rat ſie zeitweiſe ſchließen mußte. Um 1400 wurden ſie wieder eröffnet. Und Albrecht Dürer hat hier ein Jahrhundert ſpäter manchen Stüber„verbadet und vertrunken“, wie ſein Tagebuch kündet. Dieſen hiſtoriſchen Charakter, den einer fahrtauſendalten Badeſtadt, hat ſich Aachen bewahrt. Heute noch iſt ſein Leben würdig feſtlich. In dem Stadtteil Burtſcheid erreichen die Quellen eine natürliche Hitze bis faſt 78 Grad — eine der heißeſten Naturquellen Mitteleuropas ſpringt alſo im Aachener Quellbezirk. Um dieſe Heilquellen, die nament⸗ lich bei rheumatiſchen Leiden Wunder wirken, an einem auch verwöhnteſten Anſprüchen genügenden Orte kur⸗ mäßig gebrauchen zu können, hat die Stadt Aachen das im Kriege vollendete neue Kurhaus errichtet. Ein idylli⸗ ſcher Kurpark ſchließt ſich an. Aber auch in der Innen⸗ ſtadt haben ſich die alten Badhäuſer und Kurhotels mit ihren unterirdiſchen Badeanlagen behauptet. Dort entwickelt ſich vor allem am Abend vor der prachtvollen klaſſiziſtiſchen Säu⸗ lenkolonnade des Eliſenbrunnens bei den Klängen der Unter⸗ haltungsmuſik ein buntes Treiben. i Auf dem ſchönen Aachener Turnſerplatz in der den alljährlich die Aachener Reit⸗TDuy Reltſport hat in dieſer auf großzügige Spers fin niere ſtatt. Der Lebenshaltung ſeit Grenyland Jahrhunderten bedachten Stadt naturgemäß eine hohe Tradi⸗ tion. Ausgedehnte Reitwege im Aachener Wald machen das Geländereiten in der ſchönen Umgebung zu einem Genuß. Dieſe Umgebung Aachens iſt zwar eng von der Reichsgrenze umzogen, aber garade noch ſo, daß der im Weſten der Stadt aufſteigende Aachener Wald zum Reichsgebiet gehört. Von ſeinen auf ſchönen Spaziergängen erreichbaren Höhen blickt man auf das maleriſche Stadtbild zurück, das auf der anderen Seite des vielgeſtaltigen Tals vom Lousberg mit ſeinem Bel⸗ vedere beherrſcht wird. Dort drüben auf dem Lousberge be⸗ findet ſich inmitten gepflegter Anlagen eines der ſchön⸗ ſten Freilichttheater Deutſchlands Ueber den Aachener Wald und weiterhin über das„Köpf⸗ chen“ geht heute der Weg in belgiſches Gebiet— für Reichs⸗ angehörige nur mit Paßviſum. Eine elektriſche Bahn führt über eine ſanft anſteigende Straße durch heiteres Weidege⸗ lände mit ſchönen Fernblicken nach dem Städtchen Eupen, dem Hauptort der abgetrennten deutſchen Kreiſe Eupen⸗Malmedy. Hier beginnt der Teil der Eifel, der unter dem Namen das Hohe Venn auch in die Litera⸗ tur eingegangen iſt. Gegenüber der weicheren Luft des Tals der heißen Quellen herrſcht in dieſen Bergen ein recht er⸗ friſchendes Gebirgsklima. Die deutſche Heide, heute noch allein zwiſchen Elbe und Weſer als ein einheitliches Landſchaftsbild erhalten, einſt als die troſtloſeſte Gegend verſchrien, iſt von Hermann Löns für das Naturempfinden des 20. Jahrhunderts als typiſch deutſche Landſchaft entdeckt. Die deutſche Heide iſt für die deutſche Landſchaft ebenſo charakteriſtiſch wie die Rheinberge mit ihren Burgen und Städten. Und wie dieſe Städte und Städtchen als ſchöne, verträumte, viel beſungene Stätten von allen ge⸗ kannt und geliebt ſind, ſo warten die Städte der Heide auf ihre Entdeckung. Sie ſtehen und wachſen in der Weite horizont⸗ loſer Ferne, unter dem Licht des endloſen norddeutſchen Him⸗ mels, vielen noch unbekannt, vielen aber ſchon eine jährliche Wallfahrt. Vielleicht werden wir in 100 Jahren kaum noch von Heidelandſchaften ſprechen können, vielleicht wird uns von dieſer verwunſchenen Naturſchönheit nur noch ein Schutzgebiet erzählen. Dann werden die Städte andere ſein. Heute aber, wo noch die Stille der Heidehügel und ⸗täler lockt, ſind ſie die Raſt und die Ruhe aller Heidewanderer, typiſch norddeutſche Stadtbilder mit urſprünglichem und ſelbſtändigem Leben, eruſt und gemütlich, ſchwerblütig⸗verſchloſſen und wieder ganz be⸗ haglich warm. Da iſt im ſüdlichen Teil der Lüneburger Heide die ver⸗ träumte und unerweckte Doruröschenherrlichkeit Gifhorns, bunt und hinter dunkeln Wäldern, ſatten Allerwieſen und Seen verborgen. Dieſe niederſächſiſche Kleinſtadt,eine uralte Zwingburg an der Slavengrenze, ein wichtiger Verkehrsplatz des Heerweges Rhein⸗Elbe, heute an der Eiſenbahnſtrecke Berlin Hannover— Köln gelegen, gilt als Eingangspforte zur ſüdlichen Heide und bietet in ſeinem Welſenſchloſſe eine vorzügliche prähiſtoriſche Sammlung und koſtbare Werke der Zunft⸗ und Gildenzeit. Löns verbrachte hier die letzten Jahre ſeines Schaffens und heſang immer wieder das wunderſchöne Land ringsum, den Wechſel von Heidehügeln, Wäldern, Seen, Dünen, Birken⸗ ſtraßen, die einſame Klausmoorheide, das verſchwiegene Tal der Fahlenheide und den Wohlenberg, eine altgermaniſche Opferſtätte. 5 Von Gifhorn wandert man über die Dünen der Allextäler nach Müden und dem Schmuckkästchen Wienhauſen, einem alten fürſtlichen Aebtiſſinnenſtift, bekannt durch die Wienhauſener Teppiche, das ſchon allein wegen ſeiner Architektur einen Be⸗ ſuch verdient. Wienhauſen iſt ſehr ſchnell von der alten Fürſtenſtadt Celle zu erreichen. Die ehemalige braunſchweigiſch⸗lüne⸗ burgiſche Reſidenz iſt die Gartenſtadt der Lüneburger Heide. Heute berühmt durch Trüller⸗Zwieback und modernſte Archi⸗ tektur. Im Mai erwacht dieſe Stadt. Da kommen aus der endloſen Heide die Autos, irgendwo tönt Muſik, aus abſeits gelegenen Gaſſen duften Flieder und Linden in alten Gärten, auf der Aller leuchten blanke Boote. Die ſchattigen Wege des Schloßparkes dienen den zahlreichen Referendaren zum Meditieren. Celle iſt die Stadt der Gärten, Parks, fürſtlicher Romontik. Hier begann die berühmte Ltebestragödie zwiſchen Sophie Dorothea und Königsmarck, dem letzten Sproß des ſchwe⸗ diſchen Grafengeſchlechtes und der Stammutter des hannover⸗ ſchen und preußiſchen Königshauſes. Hier ſtarb die verbannte Königin Karoline Mathilde von Dänemark nach ihrer tra⸗ giſchen Affäre mit Struenſee. Das herzogliche Schloß, die Schloßkapelle,„ein kunſtgeſchichtliches Unikum in Deutſch⸗ land“, wie der Maler Prinz Eugen von Schweden ſie nannte, der edle Renaiſſancebau des Rathauſes, die Stadtkirche, das Bomann⸗Muſeum, das Hoppener Haus, die Adelshöfe in ſchat⸗ tigen Gärten und die impoſante Barockaulage(heute Straf⸗ anſtalt) ſind bedeutſame Stätten niederſächſiſcher Kunſt und Geſchichte. Heinrich der Löwe baute im alten Gardenbau eine Burg, um die ſich die Heideſtadt Uelzen entwickelte, die heute an der Schnellzugſtrecke Berlin Bremen zum Zentrum eines ausgedehnten Gebietes geworden iſt. Von dem alten Stadt⸗ bild, das größtenteils durch den 30jährigen Krieg und eine Feuersbrunſt zerſtört wurde, ſind ſehenswert die Marien⸗ kirche, St. Gertrud⸗Kapelle, einige alte Bürgerhäuſer und der Stadtmauerreſt. Uelzen beherbergte während ſeines be⸗ rühmten Pferdemarktes Händler aus Frankreich und Däne⸗ mark. Die Umgegend, reich an prähiſtoriſchen Denkmälern, S2 5. S 9 eite. Ausflüge in andere Teile der Eifel ſind von Aachen aus leicht zu unternehmen. Als weiteres Ziel iſt Gerolſtein, der Eifelkurort, viel beſucht. Auf einer viertägigen Wande⸗ rung dorthin berührt man echte Eifellandſchaften mit ihren urtümlichen Orten. Auf guten Straßen kann man mit dem Wagen in wenigen Tagen dieſes ſtimmungsreiche, charakter⸗ volle Gebirgsland kennen lernen. 5. Sehr intereſſant find die Ausflüge von Aachen ins hol⸗ ländiſche Gebiet, Provinz Limburg, hinüber. Der Ort Vaals auf holländiſcher Seite iſt noch wie ein Vorort von Aachen, die Sprache iſt deutſch, der Charakter der Bauten aber ſchon typiſch holländiſch. Das tritt noch viel ſtärker in Heerlen hervor, das nach dem Kriege erſt zum Hauptort des neu erſtandenen Limburger Kohlenreviers aufgewachsen iſt. Ein faſt völlig neues Städtchen mit ausgeprägtem Wohl ſtandscharakter und viel Geſchmack in den Bauten. Gera zu vorbildlich ſind die Wohnſiedlungen der Gruben. Di guten holländiſchen Genußmittel ſind zum Tagesgebrauch hier billig zu haben. Man kann ſo einen Tag in dieſem eigen⸗ artigen Kulturlande verbringen und abends mit der Klein⸗ bahn wieder nach Aachen zurückkehren. E* Aachen iſt immer noch eine der weſentlichſten und charak⸗ tervollſten Städte Deutſchlands und dabei doch eine ausge⸗ macht europätiſche Stadt— eine Eigenart, die ihr ja auch ihre älteſte Geſchichte als Stadt Karls des Großen n * 6 Glẽòͤte aoͤer Jeide Gifhorn, Celle, Uelzen, Soltau, Lüneburg— Von Heinrich Droege weiſt noch impoſante Steingräber(Kahlstorf und Lehmke) auf. Alte Heerſtraßen führen von Uelzen in das Land hinaus, das roſenrot im Sommer von den Hügeln brennt und das mit alten Wacholdern, Kiefernforſten, ginſterumlohten Birken⸗ wegen, mit romantiſchen Wieſentälern und Heidebächen und ſtolzen Niederſachſenhöfen wohl das abwechſlungsreichſte Ge⸗ biet der Lüneburger Heide iſt. 1 Lüneburg: alter Kran mit Kaufhaus„Heringshaus“ Um Soltau, einen bedeutenden Kreuzungspunkt alter Straßen und rührigen Induſtrieort, dehnt ſich breit und tief das braune Land. Die Landſchaft, die um Soltau ihren Charakter am reinſten noch bewahrt hat, hat ſeit der Entdeckung der Seide die Künſtler immer wieder angezogen. Manches ſchöne Heide⸗ bild iſt hier gemalt worden. Soltau felbſt, ein behaglicher und gaſtlicher Ort, iſt den Soldaten durch das nahegelegene Münſterlager in mehr oder minder guter Erinnerung. Von Soltau aus kann man günſtige Wanderungen unternehmen in den bekannten Wilfeder Naturſchutzpark mit der höchſten Erhebung der Heide, dem Wilſeder Berg, nach Fallingbostel mit den ſieben„Steinhäuſern“, zum Toten Grund und nach dem reizvoll gelgenen Müden. Wer einen Abend in Lüneburg verbracht, hat dieſe Stadt lieb gewonnen und wird immer wiederkehren. Selt⸗ ſames Licht brennt in der Abendröte aus ſchwarzrotem Ge⸗ mäuer alter Jahrhunderte und leuchtet wie der Schein ſchö⸗ ner Sagen und dunkler Geſchichte. Mons, Pons, Fons(Berg, Brücke, Quelle) ſind Alt⸗Lüneburgs Wahrzeichen. Die alte Hanſeſtadt der Heide mit dem Schütting, der alten Ratsmithle, mit dem Fürſtenfaal, der Kanzlei und der Körkammer im Rathauſe, mit den vielen Handelshäuſern und dem nahen Kloſter veſtaliſcher Jungfrauen, dem ſtillen Kloſter Lüne, iſt eine der ſchönſten und intereſſanteſten Städte Norddeutſchlands. Wer dieſe Städte der Heide ganz verſtehen will, muß durch as Land ringsum wandern, durch die Heide, Täler auf und Täler ab, weißſchimmernden Birkenſtraßen entlang, an Moore vorbei und über die weite Flucht der Ebene. Nicht nun im hohen Sommer iſt das Land hier ſchön. R. DV. 6. Seite. Nr. 401 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Frektag, den 30. Auguſt 1029 O MWand ern, Wandern, meine Luft 921 Iſt doch ein ſchönes Lied, das vielgeſungene, vom wan⸗ dernden Müllerburſchen, denn es enthält alles, was das Wan⸗ dern dem Menſchen ſchenkt: Die enge Verbundenheit mit f Waffer, Ste und Rädern, alſo mit der Natur, den Drang en zum Schauen und Genießen,— denn es gibt ſo manche noch nicht marſchierte Straße, ſo manchen ungekoſteten Wein— die Freude an Berg und Tal und den friſchwehenden„Odem Got⸗ tes“. Darum lieb ich dieſes Lied, es iſt nicht verlogen ſen⸗ timental, es erzählt nicht vom„Scheiden müſſen“, ſondern es redet ſo friſch und unbekümmert, in einfacher Sprache, wie wohl ein junger Müllerburſche vor ſeiner erſten frohen Fahrt in die Welt reden würde. So froh und unbekümmert ſoll deshalb auch allgemein der Wanderer hinausziehen, wenn er Freude und Luſt erfahren Will, ſo, als ob er die erſte Entdeckungsfahrt in ſeinem Leben macht. Dann bleibt die reine, unverfälſchte Freude nicht aus. Denn das Wandern bringt uns wieder zurück zur Mutter Erde, die wir Kulturmenſchen gar ſo leicht vergeſſen lernen. Darum ziehen wir aus den Aſphaltflächen, den Steinwürfeln und Drahtwirrniſſen der Städte heraus in die natürliche Man⸗ nigfaltigkeit der Erde. Dort ſchauen wir nicht nur voll ſeligen Entzückens die wechſelnden und doch ſo harmoniſchen und aus⸗ geglichenen Formen unſeres Planeten, nein Schritt für Schritt erfühlen wir ſie, unſer ganzer Körper wird Auge und genießt die Schönheit der Mutter Natur, und vom Boden her ſtrömt in ihn hinein eine neue, geſunde Kraft wie dem Antäus einſt. „Wer recht in Freuden wandern will“, der öffne alle Zu⸗ gänge zu Herz und Sinn recht weit. Eindrücke von nie empfun⸗ dener Schönheit kommen von allen Seiten her, froh, jauchzend, als ob ſie lange gewartet hätten, bis ſie endlich ein Menſchen⸗ herz beglücken durften. Du ziehſt ein liebliches offenes Tal am frühen Morgen hinauf. Obſtbäume laſſen dich vorüber⸗ wandern, nicht ohne dir freigiebig ihren Schattenſchirm gegen die erſte Morgenſonne anzubieten. Sie rufen dir zu: Komm wieder und werde unſer Gaſt! und zeigen dir in unverhülltem Stolz ihre Früchte, die ſich der Reife entgegen runden und fär⸗ ben. An ſtattlichen Bauernhöfen geht der Weg vorbei, aus deren Schornſteinen ſich luſtig leichter Rauch zum Himmel wirbelt und uns verrät, daß dort der Morgentrank gebraut wird, aus deren Fenſter rote Geranien und kokette Fuchſien nicken. Dann hört der frohe Wandergeſell ein leis erzählendes Murmeln, aus hölzerner Brunnenröhre ſchickt ihm Mutter Erde den Frühtrunk, kühl und erquickend. Die Berge, die anfangs weit und ausladend Aecker und Wieſen umſpannten, rücken jetzt enger und enger zuſammen, als wollten ſie dich umarmen. Der dunkle Tannenwald kommt dir eutgegen, ein Bergbach windet ſich geſchwätzig durch die Enge des . Tales Vor dem Wanderer aber wachſen die dunklen, ſchlauken Schwarzwaldrieſen empor wie Orgelpfeifen eines wunder⸗ baren Werkes, das nur einer ſpielen kann, der es geſchaffen. Ein ſchmaler Pfad, mit einer federnden Schicht abgefallener Nadeln bedeckt, führt dich unter dem kühlen Schattendach hinauf in eine nicht abzuſchätzende Höhe. Ueber dir ſiehſt du die ragenden Stämme, deren Vettern in früheren Zeiten als ſtolze Maſten hinaus in die Welt zogen. Ja das iſt ja das Märchenreich Hauff's, hier trieb ſich der Holländermichel mit den hohen Stulpſtiefeln und der langen Flößerſtange umher, hier ſchwebten die wohlriechenden Tabakwölklein aus der Glaspfeife des gütigen„Schatzhauſers im grünen Tannen⸗ wald.“ Der Wald iſt heute noch ein Märchenrevier, bald glaubt man im fröhlichen Bezirk des Schatzhauſers zu ſein, bald trägt dich der Schritt bergan durch das finſter⸗romantiſche Gebiet des Holländermichels und mit frohem Aufatmen begrüßt du die freie Höhe im Sonnenlicht, die endlich erreicht iſt. Noch wenige Schritte und ein Rundblick von zauberiſcher Schönheit belohnt den Wanderer für die Mühe des Aufſtiegs. Da liegt die gewaltige alemanniſche Landſchaft im Feiertagsgewand und voll Feſtesſtimmung. Das Antlitz der Berge, die auf den Menſchen im Tal ernſt und feierlich⸗würdevoll herabſchauen, iſt ein anderes geworden. Sie begrüßen den Höhenwanderer frei und freundlich als einen der ihren, enthüllen ihm in heite⸗ rem Selbſtbewußtſein ihre majeſtätiſche Schönheit, und zärt⸗ Mie war aͤie oͤiesjaͤhrige Gommerſaiſonꝰ On Bayern und Heiòelberg In der letzten Ausgabe der„Deutſchen Verkehrsblätter“ hatten wir über die erſten Frequenzergebniſſe der Sommer⸗ ſaiſon an der Oſtſee und im Schwarzwald berichtet. Jetzt liegen auch aus Bayern ſowie aus Heidelberg die erſten Be⸗ richte vor. Südbayern halte infolge der ungünſtigen Witterung bis zum Juni ſchwächeren Verkehr als im Vorjahr, doch beſſerte ſich ſeit Mitte Juni die Frequenz bedeutend und hat jetzt wieder überall die Höhe des Vorjahres erreicht. Im Gegenſatz zu früheren Jahren iſt Mitte Juli der Fremdenver⸗ kehr nicht abgeflaut, ſondern hat ſich bis Anfang Auguſt in⸗ folge dauernden Nachſchubs für die abreiſenden Gäſte gut ge⸗ halten. Die Uebernachtungsdauer iſt allerdings faſt überall zurückgegangen. Die Ausſichten für die Spätſommer⸗ und Herbſtſaiſon ſind gut. Aus Nordbayern berichtet Nürnbe 1g, daß bis Mitte Auguſt bereits die Zahl der Beſucher während des„Dürerjahres“ um rund—10 v. H. überſchritten iſt. Intereſſant iſt in dieſem Zuſammenhang, daß die Heidel⸗ berger Feſtſpiele ſehr gut beſucht waren; man ſchätzt allein den Anteil der Ausländer auf 60 v..! Der allgemeine Fremdenverkehr in Heidelber g iſt etwas zurückgegangen. In den erſten 7 Monaten d. J. wurden 128 876 Fremde gegen⸗ über 182 268 in derſelben Zeit des Vorjahres gezählt. Davon waren 105 845(i V. 110 831) Inländer und 23 031(t. V. 21.437) Ausländer, alſo 4,8 v. H. Inländer weniger und 7,9 v. H. Ausländer mehr! Die Bilan; des ¶ Nroler Fremòenverkehrs Mau ſchreibt uns: Tirol hat heuer kein gutes Fremden⸗ jahr gehabt. Es iſt eine Tatſache, daß der Fremdenbeſuch, von einzelnen bevorzugten Plätzen abgeſehen, heuer um 20 bis 30. v. H. gegen das Vorjahr zurückgeblieben iſt. Als Ur⸗ ſachen führt man verſchiedene an, ſo die viſafreie Ein⸗ reiſe der Reichsdeutſchen nach Italien ſowie die hon italieniſcher Seite gebotenen Reiſebegünſtigungen. Das fällt gewiß ſchon etwas ins Gewicht, denn Tirol iſt von ahr zu Jahr me if das reichs deutſche Bi e und grade dieſes benutzte b Frage, die ſi lich anſchmiegend an ihre Kraft offenbaren waldige, weich⸗ geſchwungene Täler nie gezeigte Reize. In das Auge drängt ſich eine ſtarke, gewaltige Weite und läßt das Herz frohlocken: Wie biſt du doch ſo ſchön, o du weite, weite Welt! So wird aus dem Wandern ein beglücktes, ſeliges Schauen, und der Genuß des Schauens wird noch er⸗ höht durch das Bewußtſein, ihn in körperlicher An⸗ ſtrengung erarbeitet zu haben Berg und Tal, Wald und Fluren, Fels und Boden, Baum und Blume ſind dem Wanderer weſensverwandt geworden. Es iſt das gegenſeitige Freudeverhältnis zwiſchen Gaſtgeber und Gaſtfreund herausgewachſen, der Menſch der Kultur und Zivi⸗ liſation, des Großſtadttempos und des gefühlloſen Materialis⸗ mus hat den Weg zur Natur zurückgefunden. Ein anderes, nicht minder wertvolles, aber wird ihm noch dazu geſchenkt. Man könnte es einfach nennen: Er lernt nicht nur Land, ſon⸗ dern auch die Leute dieſes Landes kennen. Er trifft dort Menſchen wie er ſelbſt iſt, und doch wieder ganz anders, Men⸗ ſchen, deren ganzes Weſen, aber auch deren Ausdrucksformen in ihrer ureignen Landſchaft verankert ſind, Leute in Tracht und Sprache und Sitten landſchaftsgeboren. Wohl offenbaren ſie nicht den Enthuſiasmus, den der Wanderer ſelbſt ob der hun⸗ dertfältigen Pracht der Landſchaft zeigt, aber in Wort und Ge⸗ baren ſchwingt eine tiefe, inbrünſtige Liebe zu ihrer ſtolzen Heimat; nimm ſie in ihren eigenartigen Schwarzwaldtrachten, mit ihrer verinnerlichten Sprache in die Straßen und Häuſer der Stadt; dort werden ſie zwar Staunen und Bewunderung erregen, aber hineingeſtellt in ihre Berges⸗ und Tannenheimat erſt offenbart ſich dem Wanderer ihr ganzer Gemütswert. Dort klingen Trachten und Mundart und die Schönheiten der Berge, das Geborgenſein der Täler, der Atem der Wälder und das Leuchten der Sonne zu einer gewaltigen ſymphoniſchen Melodie zuſammen, die zu Herzen geht, die nie verhallt und dem nordiſchen Beſucher noch lange nachher, wenn er in ſeiner Heimat weilt, ein herzliches„Grüß Gott“ als Widerhall ent⸗ luckt. Doch ſoll man nicht etwa glauben, daß des Wanderns Ge⸗ winn und Nutzen nur in Gefühlsimpreſſionen beſtehe. Deu dauerhafteſten und nachhaltigſten Lohn trägt der Geiſt heim in einer Ergänzung der Bildung auf allen Gebieten Sehr wohl läßt ſich fachliches Wiſſen mit der Romantik ver⸗ einen. Betrachtungen über den geologiſchen Werdegang ge⸗ waltiger Bergmaſſive, tief eingeſchnittener Schluchten und weich und weit ausgebreiteter Täler tun der Begeiſterung an ihrer Pracht nicht den geringſten Abbruch. Geſchichtliche und kunſthiſtoriſche Bewertung alter Städte und ihrer Bau⸗ und Kunſtwerke entkleidet ſie nicht ihres romantiſchen Zaubers, und die Kenntnis der Stammesbildung der Bewohner, ihrer Arbeits⸗ und Lebensbedingungen gibt dem gefühlsmäßig auf⸗ genommenem Bild ihres Weſens noch mehr Abrundung und Sicherheit, Und wenn nach frohem Wandertag ein Wirtshaus am Wege mit kühlem Wein dir Raſt und Ruhe bietet, mag dich das Wandergeſchick nun in ein liebliches gewerbetreibendes Schwarzwaldtal getragen haben, wie das der Feldbergstochter Wieſe oder der floßbefahrenen Kinzig weiter im Norden, oder mag dich eine Rheinlandſchaft aufgenommen häben, breit und flächig und mit eilenden Schiffen wie der nördliche Oberrhein, oder gewunden und waldgeſäumt zwiſchen Schweizer Jura und Schwarzwald hindurch ſtrömend der Hochrhein bei der frohen Stadt der„Liebe und des Trompeterblaſens“ ſitz geruhſam nieder und trink im funkelnden Rebenſaft noch einmal den Zauber der Landſchaft in dich hinein, lauſche den Lauten ihrer Mundart verſtändnisvoll und gewogen und trage ſo Land und Leute in dir heim, das iſt Wandern, die„freie Burſchenluſt“. Dir wird es ergehen wie Scheffel, dem fröhlichen Sänger von Liebe und Wein und du wirſt nach deinem Wanderleben ſeinen Worten zuſtimmen: „Bin ſeitdem ein flüchtger Wandrer.— Doch noch oft durch die Erinnerung Zieht ein Rauſchen wie vom Bergſee, Wie von Tannenwipfeln, wie von Heimat— Liebe— Jugendtraum.“ (Der Trompeter von Säckingen.) die Reiſeerleichterung nach dem Süden, um einen Teil der Ferien auch von Tirol aus noch zu einer Südlandsfahrt zu verwenden, während ſich bisher der Fremdenſtrom zum Vor⸗ teil des Nordtiroler Fremdenverkehrs an der italieniſchen Grenze geſtaut hatte. Dieſelben Beobachtungen hat übrigens auch die Schweiz in dieſem Jahre gemacht. Schließlich iſt als Konkurrent auch bereits das billige Südfrankreich aufgetreten. Aber auch die wirtſchaftliche Lage in Deutſch⸗ land hat den Tiroler Reiſeverkehr ungünſtig beeinflußt. Unter dieſen Umſtänden hat man nach langer Zeit in Tirol wieder angefangen, ſich nach Gäſten umzuſehen, nach denen man Jahre lang garnicht gefragt hatte, das ſind die Osſterreicher ſelbſt und vor allem die Wiener. Mit einem Male macht man jetzt in Tirol die Entdeckung, daß die Wiener in den Tiroler Sommerfriſchen ein immer mehr ver⸗ ſchwindender Typus ſind. Und man wirft die Frage auf, wie das kommt. Da iſt es nun ganz intereſſant, daß ein Tiroler ſelbſt, der Bürgermeiſter von Velderwildbad, in der„Reichs⸗ poſt“„Ernſte Mahnungen eines Sachverſtändigen“ an ſeine Tiroler Landsleute richtet. Manches drückt er ja nur durch die Blume aus, aber wer zwiſchen den Zeilen leſen kann, wird über ſeine Meinung nicht im unklaren bleiben. Da ſind zu⸗ nächſt für den Wiener die hohen Koſten der relativ weiten Reiſe. Dann iſt es beim Wiener der herrſchende Badetrieb, der an den Seen des Salzkammergutes und Kärntens eine be⸗ quemere und billigere Befriedigung findet. Endlich aber be⸗ ginnt ſich im übrigen Oeſterreich eine Meinung über Tirol herauszubilden, die der Gewährsmann zwar euphemiſtiſch als„Vourteil“ bezeichnet, die aber taſächlich weit verbreitet iſt: Man werde in Tirol mit den Preiſen über⸗ halten. Man will entdeckt haben, daß man in Tirol effektiv in„Mark“ rechne, wobei die armen Schilling⸗Währunger nicht mittun können. Es gab einmal eine Zeit,— freilich lang iſts her,— da war Tirol noch ein billiges Land und damals iſt auch der Grundſtein zu ſeiner Bedeutung für den Fremden⸗ verkehr gelegt worden. Heute ſind die Oeſterreicher ſelbſt aus Tirol ſchon ausgeſchaltet, und wenn es ſo weiter geht, werden auch die Reichsdeutſchen es ſich ſchon überlegen müſſen, ob ſie eine Reiſe nach Tirol noch mit ihrem Geldbeutel ver⸗ einbaren können. Ob die Tirolet aber au Engländern und e einen ausreichenden Erfatz finden, das iſt eine ſich ſelbſt beantworten müſſen. Dr. Gr. Wand ervorſchlage Tageswanderung a Mosbach, Lohrbach, Fahrenbach, Weisbach, Schollbrunn, Neckargerach Wanderkarte Nr. 28, Mosbach oder Wimpfen.60 /. Bahnhof ab: .12,.36 Uhr; Mosbach an:.56,.25 Uhr. Vom Bahnhof gegen die Stadt zu mit der Nebenlinie 58, rotem zwiſchen gelbem Strich. Bei der erſten Weggabelung, rechts ein Brunnen, links hinter und der Bahn entlang. Ueber die Elz und über die Bahn. Beim Bahnwartshaus, links auf Zickzackpfad direkt nördlich etwas ſteil bergan, durch Gärten in den Wald. Schöner Blick auf Mosbach und ins Elztal. Bequemer aufwärts zu einem Weg. Jetzt eben. Links geſchwenkt und bald rechts auf eine ſchöne Waldſtraße. Dieſe unterliegt mehreren, aber geringfügigen Schwan⸗ kungen, verläßt den Wald nach etwa 17% Std. und fällt allmählich nach Lohrbach ab,„ Std. Beſichtigung des Schloſſes mit ſeinen Erkern, aus dem 16. Jahrhundert, lohnend, jetzt Förſterei. Mit gleichem Wegzeichen und in gleicher Richtung durch den Ort auf zu den letzten Häuſern. In einem Hohlweg abwärts, rechts auf Pfad über einen Bach und auf zum Weiler Ziegelhütte, 20 Min. Im Feld noch kurz anſteigend in den Wald. Bald auf breitem Weg auf gleicher Höhe aus dem Wald und nach Fahrenbach, 40 Min. Weſtlich durch den Ort bis zum Waſſerbehälter. Hier endigt die Nebenlinie 53. Ohne Wegzeichen über den Weg und in der Verlängerung gleich im Wald abwärts ins Seebachtal. Ueber das Waſſer. Kreuzung mehrerer Wege. Von der Richtung und dem Weg nicht abweichen. Der rauhe Weg ſteigt gleich mäßig an. Bald links der Bäckerſtein. Nach dem Volksmund hat daſelbſt ein Metzgtzerburſche aus Weisbach ſeinen Nebenbuhler, einen Bäckergeſellen aus Fahrenbach erſtochen. Jetzt ſchöner Buchenwald. 10 Min. durch Feld, nach Weisbach, 4 St. Nördlich durch den zerſtreuten Ort und über den Weisbach. Bei der nächſten Wegkreuzung weſtlich im Ort weiter und abwärts zur Weis⸗ bach. Links Wieſen. Nach ½ St. im Wald eine Kurve, links über den Weisbach. Kurz im Wald auf, ſüdlich über dem Tälchen hin und vor nach Schollbrunn,. Std. Auch ſüdlich durch Schollbrunn, ohne Wegzeichen, bis zum Kriegerdenkmal. An dieſem rechts vorbei und im Ort abwärts. Durch Feld zu Schälwald und einer Waldwieſe. Links auf Pfad über dieſe wieder auf einen Waldweg. Vom Weg und der Richtung nicht abweichen. Zuletzt rechts Feld und links ein ſchönes Tannenwäldchen. Schöner Blick auf die Minneburg und die Neckargeracher Kirche. Auf Pfad abwärts zur Straße und rechts vor nach Neckargerach, 3 St. Neckargerach ab: 18.21, 19.22, 20.36, 22.07 Mannheim an: 20,21, 21.06, 22.30. 23.56 Uhr. F. Sch. Aus Bad ern und Aurorten Kanderſteg als Ferienſitz Vor 100 Jahren ſtand am Kanderſteg ein ſchlichtes Gaſthaus, die Säumer und Troßknechte komen und gingen; vor fünfzig Jahrer promenierten und botaniſierten ſchon ſtädtiſch gekleidete Geſtalten rut Tal und auf den Höhen, die engliſchen Bergherren erſtürmten unter Führung wetterfeſter Talleute die umliegenden Bergſpitzen. und das Wandern und Reiſen über die Päſſe wurde große Mode; heute brauſen die Schnellzüge der Berner Alpenbahn aus dem Unter⸗ land herauf; halten ungeduldig und brummend in Kanderſteg an, um gleich darauf in ſauſender Fahrt durch den Lötſchbergtunnel dem Simplon entgegenzueilen. Das iſt das Merkmal der heutigen Zeit: genau ſo bequem wie man im roten Mitropa⸗Wagen von Berlin nach Mannheim, von Mannheim nach Baſel fährt, durchſauſt man im direkten Wagen die ſchöne Schweiz, die ſchwellenden Matten und lächelnden Täler bis hinouf in das Hochtal von Kanderſteg⸗ 5 Wer vor dem Druck der ſchwülen Stadt in die Berge geflohen iſt, will nicht auf die gewohnten Bequemlichkeiten ſeiner Lebenshaltung verzichten. Das gilt für Kanderſteg und jeden ſchweizeriſchen Höhen⸗ kurort, und hier, wie überall, ſind die Hotels mit dem neueſten Komfort ausgeſtattet. Die Tennisplätze und Anlagen, die Prome⸗ naden und Bergwege verroten ſorgfältige Pflege. Die ausgedehnte Talebene von Kanderſteg bietet eine Menge von abwechflungs reichen und müheloſen Spaziergängen durch ausgedehnte ſchattige Wälder und grüne Matten und Weiden, eine Tatſache, die namentlich auch ältere Leute zu ſchätzen wiſſen. 3 Allein das Schönſte der Sommerfriſche in den Bergen läßt ſich nicht ſtandardiſieren: die täglichen Ausflüge und Wanderungen, das zeitloſe Verweilen auf windumfächelten Höhen, in kühlen Wald⸗ ſchlüpfen und an den ſingenden Bergbächen haben Kanderſteg ſo be⸗ liebt gemacht. Denn wer an einem friſchen Morgen, ein Buch unter dem Arm, Rauchzeug und Mundvorrat in der Taſche, in die nächſte Umgebung hinauszieht, dem wartet ein köſtlicher Tag. Do gibt es ganz in der Nähe den kriſtallklaren Oeſchinenſee, in dem ſich die wilde Pracht der Gletſcher und Flühe ſpiegelt; oder den Blauſee, mit ſeinen geiſterhaft am Grund dahinkriechenden Tannenſtämmen. Schmale Schlenderwege brechen überall in die blumigen Alpen⸗ weiden, in die harzdurchdufteten Tannenwälder ein, vom hemvoſten Felsblock nickt die Alpenroſe, hoch an den Flühen jodelt ein Hirte, und ſo lange die Sonne dieſes kleine Paradies durchſtrahlt, ſteht die Zeit ſtill. f Aber neben der eigenen, urwüchſigen Bergwelt beſitzt Kanderſteg überdies ein abgeſchloſſenes Bergtal für ſich, deſſen Bevölkerung noch an die alte Ueberlieferung glaubt und mit Sitten und Gebär⸗ den die gute, alte Zeit feſtgehalten hat: in wenigen Minuten fährt man durch den Lötſchbergtunnel hinüber in das Lötſchental. Ja, ſelbſt die raſche Fahrt auf den Gornergrat bei Zermatt, den Abſtecher durch den Simplon ins Ennetbirgiſche, hinab zur Palmenbucht von Streſa oder durch das rauſchende Centovalli nach Locarno ſchenkt ein Aus⸗ flugstog dem Gaſte Kanderſtegs.— In 6 D⸗Zugſtunden iſt Kanderſtet von Mannheim aus zu erreichen. 5 Literatur- * Badnerland Schwarzwald Auguſtheft. Im Fluge durch die kulturellen und sportlichen Veranſtalkungen in Baden und durch die Landſchaften und Städte voll ſommerlicher Reize führt das vornehme Verbandsorgan des Badiſchen Verkehrsverbandes den willig folgen⸗ den Leſer. Die Heidelberger Feſtſpiele, das geiſtige Erlebnis Tau⸗ ſender in dieſem Sommer, finden eine verſtändnisvolle Würdigung in Wort und Bild. Die Iſſezheimer Rennen der Großen Baden⸗ Badener Woche werden in erläuternder Vorbeſprechung behandelt und durch ein lebensvolles Bild illuſtriert. Ueber Freiburgs großen Bergrekord, die Fahrt auf den Schauinsland, wird in einem durch zwei intereſſante Aufnahmen gebilderten Artikel berichtet. Dazwiſchen grüßen Bilder von den Schwarzwaldhöhen und aus dem badiſchen Frankenlande. Die Barockpracht des großen Feſtſaales in Schloß Favorite bei Raſtatt ruft Feſtſtimmung wach. Von Heimatliebe und Pforzheimer Lanoſchaft reden prächtige Bilder der Goldſtadt und begeiſterte Worte. Eine lehrreiche Abhandlung erzählt in feſſelnder Form von den Porzellanſchätzen des Mannheimer Schloßmuſeums. Lachendes Leben und köſtliche Waſſerfreuden im neuen Karlsruher Rheinſtrandbad werden dem Leſer vor Augen geführt und leiten über dann zu den amüſanten Zeitbildern aus bad iſchen Fremdenorten, die eine lebendige Vorſtellung von dem fröh⸗ lichen. Treiben in den bekannten Kurorten vermitteln. Ein Heft, das den Querſchnitt durch Badens Veranſtaltungen und Orte in ſel⸗ tener Lebendigkeit zeigt und die hohe Stufe offenbart, auf der die aparte Verkehrsſchrift„Badnerland— Schwarzwald“ ſteht. Probehefte können vom Badiſchen Verkehrsverband Karlsruhe bezogen werden, *„Jeder muß mal Stuttgart ſehen!“ Unter dieſem Weckruf bringt ſbeben die neue illuſtrierte Werbeſchrift„Das ſchöne Schwa⸗ benland“(Stuttgart) ein Sonderheft heraus, das berufen iſt, jeder⸗ mann die landſchaftlichen und großſtädtiſchen Schönheiten, die künſt⸗ leriſche und wirtſchaftliche Entwicklung dieſer aufſtrebenden füd⸗ deutſchen Großſtodt zu vergegenwärtigen. Schon das prächtige Titelbild(Blick auf das Württ. Landestheater) verrät den biloſchönen Charakter dieſer Städte⸗Werbe⸗Ausgabe. Der kexykliche Inhalt 3⸗ prachig(deutſch, engliſch und franzöſiſch) von Stadtamtmann H. Sſchöſck dürfte beſonders auch im geſamten Ausland eine gute Wer⸗ bung für dieſe einzigartige Wald⸗ und Gartenſtadt bedeuten.(Ver⸗ lag. Verlags⸗ und Druckerei⸗Geſellſchaften m. b. H. Stuttgart. *„Der kleine Führer durch Stuttgart“, das bekannte hübſche, mit ſorgſam ausgewählten Bildern reichlich ausgeſtattete, gelbe Büchlein iſt im Verlage der Firma Fr. Schaumann in der fünften Auflage nen erſchienen. Dieſer, wie bisher, von Guſtayr Ströhmfeld bear⸗ beitete Führer gibt zuverläſſige Winke für den Aufenthalt, zeigt Stuttgart in Landſchafts⸗ und Geſchichtsſpiegel, als klimatiſchen Früßh⸗ jahrs⸗ und Herbſtkurort, beſchreibt alle der Underhaltung und Be⸗ ſchanung dienenden Sehenswürdigkeiten und geleitet in Beſichti⸗ aunasgängen durch die Stadt wie zu ſchönen Ausflugszielen. Verantwortlich: Willy Müller 3 T 5 . 8 Freitag, den 80. Auguſt 1929 Seiem- Aufentfaaalt! b. Calw, Württemb. Schwarzwald, 601 M. ü. d. M. Allhurg Kalfee u. Pension Wentsech Angenehmer Aufenthalt, nahe beim Walde.— Gute, reichliche. Verpflegung.— Penſionspreis ab 1. September.— Mark Calden(Nagoldtal) Gasthof z. Bären d. d. Nagold geleg., in nächſt. Nähe des Waldes. Altbekannt. Haus Eig. 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Die Ausgeſchloſſenen können aber beruhigt ſein. In der ganzen Verhandlung kommt kaum ein Wort vor, das die öffentliche Sittlichkeit gefährden kann. Der Angeklagte hat in dem Eheſcheidungsprozeß der Eheleute Drechsler unter Eid die Beziehungen mit der Ehefrau Drechsler geleugnet und ausgeſagt, mit ihr nur zwei Aus⸗ fahrten gemacht zu haben. Insbeſondere hat er eine Auto⸗ fahrt nach Kaiſerslautern und Pirmaſens mit ihr beſtritten. In der Vorunterſuchung iſt laut Anklageſchrift feſtgeſtellt, daß der Angeklagte ſeit mehreren Jahren mit der Ehefrau Margarete Drechsler in Ludwigshafen ein Liebesverhältnis Anterhielt. Anfang vorigen Jahres leitete deren Ehemann, der Iſolierer Drechsler⸗Ludwigshafen, einen Eheſcheidungs⸗ prozeß ein, in dem der Angeklagte am 24. April 1928 als Zeuge ehewidrige Beziehungen mit der Beklagten beſtritt. Ja ihre Wohnung ſei er nur fünf⸗ oder ſechsmal zum Einkaſſke⸗ ren von Geldern gekommen. Nur zweimal vor zwei Jahren habe ex mit ihr eine Autofahrt nach Oppau gemacht. Auch Hätten ſtie nicht Blumenkörbe und Buquets ausgetauſcht. Er habe ſie nicht am 25. 11. 27 telephoniſch geſprochen, an jenem Tage, an dem ſie von ihrem Ehemann fortging. Trotz ſeiner unter Eid gegebenen Ausſage ſprach das Gericht im Maf die⸗ ſes Jahres die Eheſcheidung als alleiniges Verſchulden der Ehefrau Drechsler aus und ſtellte feſt, daß die Ehefrau Drechs⸗ ler mit Prohaska die Ehe gebrochen habe. In der Vorunterſuchung blieb Prohaska bei ſeinen Aus⸗ ſagen und bezeichnete die ihn belaſtenden Ausſagen mehrerer Zeugen als Racheakt. Weil er ſich von den Freunden, die nun als Belaſtungszeugen gegen ihn auftreten, gelegentlich bel Auseinanderſetzungen losgeſagt habe, habe man erklärt, man werde ihn ſchon gründlich hineinlegen und meineidig machen. Daraus erkläre ſich das Treiben, das man gegen ihn ver⸗ anſtaltete. In den Augriffen gegen ihn ſieht der Augeklagte Angriffe abgeſplitterter Parteileute gegen die KPD. Wie niederträchtig man gegen ihn vorgehe, beweiſe der Um⸗ ſtand, daß man ſchon jetzt vor einer Verurtellung über feinen Poſten verfügen wolle. Der Prozeß habe ſelbſtverſtändlich politiſchen Hintergrund. Im Verlauf ſeiner Ausſagen über ſeine Beziehungen zu der Zeugin Margarete Drechsler bleibt der Angeklagte bei den früher gemachten Ausſagen und be⸗ ſtreitet, daß es zwiſchen ihm und der Drechsler zu Intimitäten gekommen ſei. Aber Feindlichgeſinnte hätten ſchon früher durch fingierte Telephonanrufe ihn auf ein Verhältnis mit der Drechsler hineinlegen wollen. Der Ehemann der Drechs⸗ lex habe mit ihm gemeinſame Sache machen wollen, damit Drechsler von ſeiner Frau loskomme. Der Angeklagte be⸗ streitet bei dieſer Gelegenheit, die Zuſage gemacht zu haben, daß er im Falle einer Vernehmung in dem Eheſcheidungs⸗ prozeß ſein Zeugnis verweigere und dadurch eine Eheſchei⸗ dung erleichtern ſolle. Der Angeklagte gibt aber zu, mehr⸗ mals in der Wohnung der Drechslerſchen Eheleute geweſen zu ſein, fedoch nur um die ſchlechteingehenden Inkaſſogelder Drechslers abzuholen. Als erſter Zeuge wird der Ehemann Drechsler ⸗Lud⸗ wigshafen vernommen. Er bekundet, ſeine damalige Frau mit dem Angeklagten zuſammen in der Wohnung angetroffen und ſpäter den Angeklagten zur Rede geſtellt zu haben, ohne aber ein Zugeſtändnis zu erreichen. Die Zeitungsträgerin Frau Pauline Schieder⸗ Ludwigshafen will dem Zeugen Brüm⸗ mer einmal Kenntnis davon gegeben haben, daß ſte gelegent⸗ lich der Abgabe der Zeitung die Drechsleriſche Wohnung ein⸗ mal verſchloſſen gefunden, nach Beſorgung mehrerer anderer Kunden aber etwa 20 Minuten ſpäter den Angeklagten das Drechslerſche Haus habe verlaſſen ſehen. Der Zeuge Heinrich Brümmer Ludwigshafen iſt mit Prohaska früher im Par⸗ teihütro tätig geweſen. Er kann ſich der vorerwähnten Angabe der Frau Schieder nicht mehr genau erinnern, will aber von dem Verhältnis zwiſchen Prohaska und Frau Drechsler ge⸗ Hört und Prohaska Beſonnenheit ſchon mit Rückſicht auf die Partei angeraten haben. Die Frau dieſes Zeugen hat als Putzfrau das Büro des Angeklagten gereinigt und den öfteren Beſuch der Frau Drechsler im Büro auffällig gefunden. Auch glaubt ſie, gelegentlich weiblicher Anrufe an Prohaska die Stimme der Frau Drechsler erkannt zu haben. Einer der Hauptbelaſtungszeugen iſt der gleich dem Zeugen Brümmer aus der KPD. ausgeſchiedene Bauarbeiter Auguſt Mohr⸗ Dubwigshafen. Er will als Zeitungsträger einmal im Jahre 1926 bei einem Blick durch eine lichte Zelle in der Mattſcheibe des Büros des Angeklagten dieſen und Frau Drechsler in verfänglicher Stellung beobachtet haben. Der Angeklagte be⸗ ſtreitet entſchieden, daß eine derartige Situatton im Büro be⸗ ſtanden habe und meint, eine ſolche hätte auch garnicht unter den geſchilderten Verhältniſſen beobachtet werden können. Einer der Belaſtungszeugen, der Zeuge Brümmer, bezeich⸗ net auf Grud eines früher einmal von ihm gemachten Ver⸗ ſuches, durch die Mattſcheibe etwas zu beobachten, eine erfolg⸗ reiche Beobachtung als unmöglich, zumal es in dem fraglichen Zimmer immer ziemlich dunkel war. Der Angeklagte be⸗ Hauptet einen Racheakt des Zeugen Mohr, der im Jahre 1924 von ihm eine Ohrfeige empfangen habe und deshalb nicht gut auf ihn zu ſprechen ſei. Der Zeuge Arbeiter Friedrich Baumgärtner gibt an, im Februar 1928 aus der KPD. ausgeſchloſſen worden zu ſein. Als er noch Funktionär der Partei war, will er nach der Trennung der Frau Drechsler von ihrem Mann von Pro⸗ haska gelegentlich einer Unterhaltung erfahren haben, daß dieſer an der Affäre beteiligt war. Der Zeuge hat dem An⸗ geklagten geraten, vor Gericht ſeine Ausſagen über die Be⸗ ziehungen zu Frau Drechsler zu verweigern. Nach kurzer Mittagspauſe wurde Frau Neſſer⸗Lud⸗ wigshafen als Zeugin dafür herangezogen, daß Frau Dr. mit Prohaska telephoniert und mit ihm Zuſammenkünfte gehabt habe, kann aber nur ſagen, daß Frau Dr. zwar von ihrer Wohnung aus mit irgend jemand telephoniert habe, mit wem aber, wiſſe ſie nicht. Sie habe Prohaska niemals im Hauſe geſehen, ſondern nur gelegentlich auf der Straße im Geſpräch mit Frau Dr. Frau Drechsler wird un⸗ veretdigt vernommen. Sie gibt auf den Vorhalt, daß ſtie ihrem Mann am Trennungstage erklärt habe, Prohaska warte ſchon auf ſie, die Auskunft, ſie habe ihren Mann nur an⸗ führen wollen. Sie habe garnicht daran gedacht, Prohaska anzurufen und habe mit ihm keine Beziehungen gehabt. In⸗ zwiſchen iſt auch der nach Ludwigshafen zur Erkundung ent⸗ ſandte Amtsrichter Dr. Weiß mit dem Zeugen Mohr wie⸗ der eingetroffen. Er bekundet zunächſt, daß er im Franken⸗ thaler Eheſcheidungsprozeß des Ehepagres Drechsler den An⸗ geklagten als Zeugen vernommen habe. Dabei habe er ihn zwar auf ſein Zeugnisverweigerungsßrecht aufmerkſam ge⸗ macht, allerdings unterlaſſen, ihn darüber aufzuklären, daß er auch den Eid ablehnen könnte. Der Zeuge erſtattet dann Bericht über ſeinen Befund bei der iugwiſchen vorgenommenen Beſichtigung 8 des alten Büros. Nach ſeiner Anſchauung habe man durch die kleinen lichten Stellen der Mattſcheibe damals die Situation überſehen können. Ebenſo wie der Belaſtungszeuge Brümmegs ſind auch die Zeugen Reinhardt und Schiefer der Meinung, daß man durch die Scheibe nicht habe hindurch ſchauen können. Der Zeuge Bäcker Albert Wildgrube⸗Ludwigshafen be⸗ kundet, Baumgärtner habe, als er ſich über ſchmutzige Motive beſchwerte und ihm das ſchmutzige Vorgehen gegen Prohaska entgegengehalten wurde, erklärt, den Kerl machen wir noch meineidig. Der Staatsanwalt entrollt nochmals ein Bild der Vorgänge, die zur Erhebung der Anklage gegen Prohaſka wegen des Verbrechens des Meineids geführt haben. Es müſſe entſchteden Stellung dagegen genommen werden, daß die ganze Sache auf das politiſche Gleis geſchoben werde, mit der Aus⸗ rede, daß es ſich beim Keſſeltreiben gegen Prohaſka um Rach⸗ ſucht handle. Der Staatsanwalt hält den Angeklagten für überführt, bewußt einen Meineid geſchworen zu haben. Die Strafe ſei jedoch zu ermäßigen auf Grund des§ 157 des St.⸗ .⸗B., weil dem Angeklagten nicht das Recht der Verweige⸗ rung der Eidesleiſtung plauſibel geweſen ſei. Außerdem komme dem Angeklagten zugute, daß er nicht vorbeſtraft ſei. as r je wird Wenn dieſe Umſtände nicht mitſprächen, würde eine Zucht⸗ hausſtrafe von eineinhalb Jahren angebracht ſein. Auf Grund des§ 157 ſei dieſe aber zu ermäßigen, und zwar auf ein Drittel, alſo auf 6 Monate Zuchthaus, die der Staatsanwalt in eine Gefängnisſtrafe von 9g Monaten umzuwandeln bean⸗ tragt. Außerdem ſollen dem Angeklagten 2 Monate der Un⸗ terſuchungshaft angerechnet werden. Der Haftbefehl ſei auf⸗ recht zu erhalten. Verteidiger Dr. Weil⸗ Ludwigshafen be⸗ antragt Freiſpruch. Das Urteil lautete wegen fahrläſſigen Falſcheid auf 6Monate Gefängnis abzüglich 2 Monate Unterſuchungshaft. Die bürgerlichen Ehrenrechte werden dem Angeklagten nicht ab⸗ erkannt. Gerichtszeitung Eiferſüchtige Rivalinnen Die Eiferſuchtstat der Frau Böswetter, die am 10. Juni ihre Rivalin Frau H. und einen Wachtmeiſter mit Salzſäure ſchwer verletzte, hat ihr Nachſpiel vor dem Schöffengericht Berlin⸗Mitte gefunden. An⸗ geklagt war die 30jährige Arbeiterin Hedwig Böswetter wegen verſuchter und vollendeter gefährlicher Körperverletzung. Die Frau, die ſeit einiger Zeit geſchieden iſt, war mit dem im ſel⸗ ben Hauſe wohnenden H. befreundet. Seiner Frau erzählte ., daß Frau Böswetter ihm ſtändig nachlaufe und ihn nicht in Ruhe laſſen. Einige Tage ſpäter mußte Frau H. ſehen, wie ihr Mann mit ſeiner Freundin auf der Straße zuſammenſtand. Sie ging auf beide mit der Bemerkung zu:„Ich denke, Ihr kommt nicht mehr zuſammen“. Da Frau Böswetter ſie nur höhniſch angrinſte, ſchlug die eiferſüchtige Frau ſie ins Geſicht. Schon damals mußte Frau Böswetter Salzſäure bei ſich ge⸗ tragen haben, denn Frau.'s Kleidung war nach dieſer Be⸗ gegnung von einer Säure verdorben. Am nächſten Tage tra⸗ fen ſich die beiden Frauen wieder auf der Straße. flüchtete in einen Keller, da ſie ſah, daß Frau Böswetter einen Gegenſtand nach ihr warf. zuſammen die Angeklagte verfolgte. Dieſe ging die Treppe zu ihrem Hauſe herauf, und als ſie ſah, daß ihr der Beamte und ihre Feindin folgten, drehte ſie ſich um und goß dem Wachtmeiſter Salzſäure ins Geſicht. Auch Frau H. wurde noch verletzt. Der Wachtmeiſter trug ſchwere Schäden am Auge davon und mußte ſich zur Rettungsſtelle begeben. Nach ſehr kurzer Beweisaufnahme verurteilte das Schöffengericht die Angeklagte wegen gefährlicher Körperverletzung zu vier Monaten Gefängnis unter Anrechnung der Unter⸗ ſuchungshaft. * :: Mainz, 29. Auguſt. kongreß fanden ſich die ſtaatlichen Weinkontrolleure aus Deutſchland zuſammen und gründeten zur beſſeren Wahrung der Intereſſen der Weinkontrolleure den Verband hauptamt⸗ licher Weinſachverſtändigen Deutſchlands mit dem Sitz in Mainz. In den Vorſtand wurden gewählt: J. Becker⸗Mainz, Rauſch⸗Mainz und Puls⸗Speyer. Als Ziele des neuen Ver⸗ bandes werden bezeichnet einheitliche Durchführung der Wein⸗ kontrolle über ganz Deutſchland, Ueberführung der vertraglich We gleichmäßige Beſoldung und Vorrückungs möglichkeit. Wetter-Vorausſagen für Samstag, 31. Auguſt 1929 Fortdauer der warmen, zeitweiſe ſchwülen Witterung, örtliche Gewitter. Wotter⸗Nachrichten der Badiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(.26 Uhr morgens). See. Luft Tem 5 2 2 3 höhe 1880 pera⸗ E 88 3 5 Wetter 38 828 m mum ee S8 S Richt Stärke S Wertheim 151 15 ſtill bedeckt Königsſtuhlf 5637 20] N leicht halbbed. Karlsruhe 1207 17 ſtill 15 Bad.⸗Bad. 213 27 15 ſtill 5 Villingen 780 25 12 NW leicht heiter Feldbg. Hof 1275 12 18 W„ balbbed. Badenweil. 7 16 ſtill wolkenl. St. Blaſien] 780 27 12 0 fei 5 Höchenſchw.— Nach dem Durchzug der Gewitter in den geſtrigen Mor⸗ genſtunden blieb der Tag, von einzelnen Strichregen abge⸗ ſehen, heiter. Seine Höchſttemperaturen blieben ca. 2 Grad unter denen des Vortags. Die Nacht brachte örtliche Wärme⸗ gewitter. Heute morgen liegt die geſtern am Nordrande der Nordſee vorbeigezogene Zyklone ſchon vor dem Bosniſchen Buſen. Der Rücken hohen Drucks, der geſtern die Verbin⸗ dung des Azorenhochs mit der ruſſiſchen Antizyklone herſtellte, iſt in mehrere Teilhochs zerfallen. Er wird welter abbauen, da eine neue atlantiſche Zyklone, die heute vor Irland an⸗ gelangt iſt, ihre Ausläufer nach dem Feſtland ausfendet. Bis zum Eintreffen dieſer Störung werden wir das bisherige Wetter behalten, wobei die geringen Druckunterſchiebe über Mitteleuropa das Zuſtandekommen von Gewittern fördern werden. Reiſewelter in Deutſchland Nord⸗ und Oſtſee: 2 Nordſee wolkig, Oſtſee heiter, leichter Nordweſt. Gestern warm, meiſt heiter. Harz und Thüringer Wald: Heiter, leichter Nordoſt. Geſtern heiß, meiſt hetter. Rhein⸗ und Weſergebiet: g Heiter, leichte, örtlich verſchiedene Winde. Geſtern: heiß, a mieiſt heiter. Fichtelgebirge, Erzgebirge und Sudeten: Heiter, heiter. Alpen: Heiter, leichter Föhn. Geſtern: Heiß und vorwiegend heiter. 5 Flugwetter Ueber dem ganzen Reich leichte, ungeordnete Bodenwinbe, darüber ſchwache, ungeordnete, im Innern meiſt nördliche, an der Küſte mäßige weſtliche Strömung. Erſt in größeren Höhen lagſam durchgreifende allgemeine Weſtſtrömung. Meiſt heiter bei mäßiger Sicht. Gegen Abend, beſonders im Gebirge, ört⸗ liche Gewitter. EINFACH und schnell gekocht In 3 bis 5 Minuten gar gekocht— die Sommersorgen der Hausfrau behoben mit diesen schnell bereiteten Quäker Rapid- flocken. Hochwertiger Hafer, sonnengetränkt, eigens präpariert, eine schmackhafte Ab⸗ wechslung für den täglichen Tisch. Sehr Zu haben in nahrhaft, nicht dick machend, leicht ver- daulich und angenehm auch im Sommer. Die ganze Familie liebt diese Speise. in staubsicheren Paketen— ohne Spel⸗ zen— mit dem Gutschein für schwer⸗ versilbertes Besteck. jedem Lebensmittelgeschäft * F e 15 76 8 NEUE RGSTLICHE GERICHTE Tomatensuppe(für 4 Per⸗ sonen): 40 Gramm Quäker Rapidflocken in! Liter Wasser und ½ Liter Tomatenmark 3 bis 5 Minuten kochen las⸗ sen; Pfeffer, Salz, 20 Gramm Butter und etwas Fleischex⸗ trakt hinzugeben. Flockenschnitten zu Salat (für 4 Personen): 250 Gramm Quaker Rapidflocken mit 4 EßBlöffeln Wasser, 2 bis 3 Eiern, 1 Teelöffel Kümmel, 1 EBlöffel Fett, geriebener Zwiebel und etwas Salz mischen; mit feuch⸗ tem Messer dünne Schnitten formen, in heiſßem Fett knusp⸗ rig backen. 8 Frau H. Paſſanten, die dieſen Vorfall beob⸗ 5 achtet hatten, holten einen Schutzpoliziſten, der mit Frau H. Nach dem Offenburger Wein hau⸗ angeſtellten Kontrolleure in das Beamtenverhältnis und leichter Südweſt. Geſtern: warm, vorwiegeng 4 18 Freitag, den 30. Auguſt 1929 Neue Maunheimer Zeitung(Abeud⸗Ausgabe) Nr. 401 9. Seite. Sportliche Moderner Fußball Von Auguſt Müßle Der Vorſprung der Engländer, als der einſt haushoch dem Kon⸗ tinent überlegenen Fußballer, iſt in den letzten zwei Jahrzehnten eingeholt worden, was in der Hauptſache wohl die Folge der tech⸗ niſchen Höherentwickelung des Fußballſpiels, nicht nur auf dem europätſchen Feſtland iſt. In Ueberſee, namentlich in den ſüdameri⸗ kaniſchen Staaten ſind England Gegner erwachſen, über deren tech⸗ niſches Können und Schlagkraft nur ein Zuſammentreffen mit den Vertretern des Mutterlandes im Fußball die letzte Enthüllung bringen könnte. Das Fernbleiben Englands an den letzten Olym⸗ piſchen Spielen hat diefe hochintereſſante Möglichkeit durchkreuzt. In techniſcher Hinſicht ſind die deutſchen Spitzenmannſchaften auf eine Stufe gelangt, die kaum viel höher zu treiben iſt. Auch die beſten Trainer können auf dieſem Gebiet kaum mehr viel zu tun haben. So wichtig nun die Technik(Ballbeherrſchung) als einer der Hauptpfeiler des Fußballs iſt, ſo hat die neuere Entwickelung doch dargetan, daß die geiſtige (taktiſche Beherrſchung) des herrlichen Raſenſpiels eigentlich doch das Wichtigſte, und die Technik nur die— allerdings unentbehrliche— Handlangerin iſt. Die Umänderung der Abſeitsregel vor Jahren hat der heutigen Auffaſſung des Fußballs eine wi neue Richtung gegeben, indem ſie ſowohl den Stil des Angrif den der Verteidigung umſtellte. Heute, wo nicht mehr abſolut z wei Verteidiger zu überwinden ſind, und ſich die Abſeitsregel auf den Torwart mit einem Verteidiger beſchränkt, wäre es ein Unding, den Apparat wie ihn einſtens z. B. der K. mit ſeinem berühmten Innentrio ins Werk ſetzte, benutzen zu wollen. Zur Ueberwindung der drei Schlußſpieler war damals das Innenſpiel von hohem Wert und wenn es auch heute nicht vollkommen zu entbehren iſt, ſo iſt ſeine ehemalige Bedeutung eben doch dahin. Heute haben die Flügel erhöhte Bedeutung mit dem Auf⸗der⸗Lauer⸗liegen in einer Stellung, die früher abſeits war, wie auch in der größeren Möglichkeit, die Verteidigung im Kurven auf ſich zu ziehen, da eben das Innentrio⸗ ſpiel, dieſe Aufgabe nicht mehr im alten Umfang zu betreiben braucht. Weit freieren Lauf und Bewegung haben die Flügel durch die ge⸗ änderte Abſeitsregelz es iſt nur logiſch mit guten Flügeln dieſe Spiel⸗ erleichterung auch zu nützen. Weſentlich beſſer geſtellt als früher ſt ud auch die beiden Ver bin de r, die ſich mit ausgefeilter Innen⸗ kombination nicht mehr ſo zu befaſſen brauchen und ihr Augenmerk mehr auf den Schluß, als den eigentlich entſcheidenden Akt lenken können. Auch dem Freiſpielen der Flügel wie der Sturmmitte kann von den Verbindern mehr Aufmerkſamkeit geſchenkt werden. Der Mittelſtürmer hat dafür gegen früher die verſchärfte Aufgabe, ſeine Flügel immer wieder ins Feuer zu ſchicken, denn die Umklammerung der Verteidigung iſt immer noch das gefährlichſte Mittel, Unruhe und Unſicherheit in die gegneriſche Tordeckung zu tragen. Eine weſentliche Vereinfachung (rationellere Spielweiſe) hat alſo die neuzeitliche Angriffs ⸗ weiſe erfahren, die Torgelegenheiten ſind leichter herauszuſpielen als früher, woraus wieder folgert, daß dem Schluß, zumal als Träger des Sieges, ganz beſondere Pflege zukommen muß. Er iſt der Höhepunkt der techniſchen, aber auch zugleich der gei⸗ ſtigen Beherrſchung des Spiels und felbſt die Internationalen aller Länder ſind nicht immer ſouverän darin. Die Läuferreihe ſteht ebenfalls unter dem Druck der ver⸗ einfachten Abſeitsregel. Hier iſt es vor allem der Mittelläufer, der aus den oben angeführten Gründen auf Flügel bedienung mehr angewieſen iſt als früher, zugleich aber auch auf zweckmäßige Steilvorlogen für die Innen bedacht ſein muß, die heute oft jehr günſtig zu ſtehen vermögen und durch die Entlaſtung vom alten Innenſpiel mehr Schußmöglichkeiten erhalten. Einſchneidend iſt auch das Verhalten des Tordeckungstrios durch den modernen Fußball beeinflußt worden. Es liegt auf der Hand, daß durch die größere Bewegungsfreiheit des heutigen An⸗ griffs, der nur den Torwart und einen Verteidiger betr. Abſeits vor ſich zu haben braucht, der Torhüter unter eine weit größere Belaſtung, und in weit größere Gefahr geſtellt wird. Erſte Forde⸗ rung für jede gute Mannſchaft iſt ein er ſtklaſſiger Torwart. Er wird weit mehr zum Herausgehen gezwungen als früher und hat ſomit ſchwierigere Berechnungen zu beſtehen. Ruhe und Kalt⸗ blütigkeit, bei beſonderer Entſchloſſenheit in kritiſchen Lagen werden heute mehr verlangt als früher. Die Verteidigung iſt nicht mehr in der Dage, wie ehe⸗ dem ſo unbeſorgt aufrücken zu können; Staffelung iſt wichtige Forderung. Ebenſo iſt das Zurückſpielen zum Torwart weit nöti⸗ ger. Deviſe:„Ball weg“ herrſcht heute gleichfalls mehr(bei aller⸗ dings gleichzeitiger Beachtung des Zuſpiels), denn Zögern erlaubt die heutige freiere Möglichkeit der Sturmſtellung auf keinen Fall. Auch zu viel Kopfſpiel iſt(wegen ſeiner kurzen Reichweite) heute beſonders gewagt. Die Verſtändigung unter den drei Schluß⸗ leuten iſt gleichfalls von höherer Bedeutung. Ueber das Flachſpiel ſind keine Worte zu verlieren. Es iſt ideale Grundforderung und hat ſich unter wirklich führenden Vereinen heute als Selbſtverſtändlichkeit eingebürgert, weil, wenn präziſe durchgeführt, es das ſchnellſte, alſo auch das erfolg ⸗ verſprechendſte iſt. Von ſeiner Schönheit ganz zu ſchweigen. Die geiſtige Beherrſchung des Fußballſpiels, alſo auch die Tak⸗ kk hat ſich als wohl wichtigſtes Moment des modernen Fußballs— wenigſtens in den intellektuellen Fußballkreiſen— durchgeſetzt und der Gehalt eines Spieles, ſeine Vertiefung hängen im weſentlichſten von dieſer hervorragendſten, aber auch ſchwierigſten Forderung ab. Die taktiſche Einſtellung auf die gegneriſchen Einzelkräfte und Spielweiſe, die Anpaſſung an Bodenverhältniſſe tige 18, wie Rundſchau (Schlamm, Schnee uſw.) wie die taktiſche Einſtellung auf den ein⸗ zelnen Kampf und deſſen Zerteilung bieten ſo viele Möglichkeiten, geiſtige und Willensfähigkeiten zu entfalten, daß ſie ſelbſt dem Laien einleuchten. Und nicht ſelten, oder gar meiſt, iſt der Sieg für den Kenner am ſchönſten, der durch die geiſtigen(taktiſchen) Eigenſchaften einer Mannſchaft errungen wurde. Gerade heute werden Siege im Fußball in der Hauptſache mit dem Kopfe und nicht mit den Beinen errungen, denn in blanker Technik ſind ſich viele Mannſchaften gleich. 5 1285 Leichtathletik Genehmigte Höchſtleiſtungen Deutſche Sportbehörde hat die nachſtehenden, bei den Meiſter⸗ ſchaftskämpfen in Breslau und Frankfurt erzielten Leiſtungen als neue Deutſche Rekorde anerkannt: Männer: 5000 Meter: 15:00 Min. Kilp⸗Düſſeldorf 20. 7. in Breslau; 4 mal 100 Meter: 40,8 Sek. SC. Charlottenburg(Körnig, Groſſer, Nathan, Hermann Schlößke) 22. 7. 29 in Breslau; 4 mal 1300 Meter: 16 lottenburg(K. Schmidt, Kohn, Sujatta, Böcher)? Stabhochſprung: Breslau; Zehnkampf: 5 Punkte Kurt Weif in Breslau; Frauen: 80 Meter Hürden: 12,4 Sek. R. Becker⸗Bran⸗ oͤenburg Berlin am 21. 7. 20 in Frankfurt a. Main; 4 mal 100 Meter: 49 Sek. SV. 1860 München(Kellner, Karrer, Holzer, Gelins) 21. 7. 29 in Frankfurt a..; Weitſprung: 5,65 Meter Schlarp⸗Poſt SV. Köln 21. 7. 29 in Frankfurt a..; Kugelſtoßen: 12.85 Meter G. Heublein⸗ S 7. 29 in Frankfurt a. M. 9 Min. SC. Char⸗ 7. 29 in Breslau;: 3,99 Meter Wegner⸗Vfe. 96 Halle am 21. 7. 29 in ß⸗Berliner SC. 22. 7. 29 Sus. Barmen 21. 8— a 1 Frankfurter Schüler- und Jugend⸗Negatta Frankfurter Herbſtregatta ährigen Meldungen zu der am Sonntag, den 8. Sep⸗ tember, zwiſchen Gerbermühle und Obermainbrücke ſtattfindenden Schüler-, Jugend⸗ und Herbſtregatta ſind den Verhältniſſen ent⸗ ſprechend recht befriedigend ausgefallen. Zu ſämtlichen Rennen ſind Meldungen abgegeben worden, fodaß alle Rennen bis auf die Alt⸗ herren⸗Rennen ſowie den Troſtachter der Herbſtregatta, zu denen je nur ein Verein meldete, ausgefahren werden. Bemerkenswert iſt die Teilnahme der Favorite⸗Hammonta⸗Hamburg an den Jugend⸗ rennen ſowie der Kaſteler Rudergeſellſchaft, der Mannheimer Amicitia, des Miltenberger.⸗Kulb und der Stuttgarter Ruder⸗ geſellſchaft an der Herbſtregatta. Nachſtehend das Meldungsergebnis, geordnet nach der Anordnung der Startverloſung. Schüler⸗ und Jugendregatta Erſter Jugend⸗Gig⸗Vierer: Mainzer RV.; Jugendabt. Favorite Hammonia Hamburg; Frankfurter.; Rel. Naſſovia Höchſt. Schüler⸗Vierer: Germania⸗Wanderpreis: Jung⸗Germania Frank⸗ furt, Mannſchaft Laux; Frankfurter RV.; Jung⸗ Germania Frank⸗ furt, Mannſchaft Ullrich. Schüler⸗Gig⸗Vierer: Offenbacher Undine; Hanauer Jung⸗Germanig Frankfurt; Schülerriege Mainzer RV. Zweiter Jugend⸗Gig⸗Vierer: Jung⸗Sachſenhauſen Frankfurt; RV. Hellas Offenbach; Offenbacher Undine; Frankfurter RG. Ger⸗ mania; Frankfurter RV.; Frankfurter Rel.; Hanuger RG. 79; Mainzer RV. Frankfurter RG. Oberrad; Offenbacher RV.; Ju⸗ gendabt. Favorite Hammonia Hamburg(2 Abteilungen). Ingend⸗Gig⸗Vierer: Normalgewichts⸗Vierer: Frankfurter RG. Germania; Frankfurter RV.; Rel. Griesheim; Offenbacher Undine, Mannſchaft Inſel; Offenbacher Undine, Mannſchaft Siggekog; Frank⸗ furter RG. Oberrad. Die die RG. 79; Schüler⸗Gig⸗Achter: Jung⸗Germania Frankfurt; Frankfurter RV. Mannheimer Amieitia. Jugend⸗Gig⸗Vierer für Anfänger: Rel. Griesheim; Jung⸗ Sachſenhauſen Frankfurt; Mainzer RV.; Frankfurter Rel.; Flörs⸗ heimer.; Offenbacher Undine; Frankfurter RG. Oberrad; Frank⸗ furter RV. Jugend⸗Gig⸗ Achter: Offenbacher RV.; Jung⸗Sachſenhauſen Frankfurt; Jugendabt. Favorite Hammonia Hamburg; Mainzer RV.; Offenbacher RV. Hellas; Frankfurter RV.; Offenbacher Un⸗ dine; Hanauer RG. 79. Das Meldeergebnis ſieht eine Beteiligung von 16 Vereinen, 47 Booten mit 138 Ruderern, und die Schüler⸗ und Jugendregatta eine Beteiligung von 15 Vereinen, 39 Booten mit 279 Ruderern. Altherren⸗Gig⸗Vierer: Frankfurter RV. fällt aus. Mainpokal: Einer: Frankfurter Rieß.(Dimpfl); RG. Oberrad (Paul); Frankfurter Rö. Germania(Joniſch); Kaſtel. RC.(Hartrath) Herbſt⸗Vierer für Inngmannen: Kaſteler RG.; Offenbacher RG. Undine; Frankfurter RV. Herbſt⸗Vierer für Jungmannen für Vereine unter 100 Mit⸗ glieder: Univerſität Frankfurt; Miltenberger Rel.; Kaſteler RG. Doppelzweier ohne Steuermann: Mainzer Rc.(Holler, Peukert); Frankfurter Rüß. Oberrad(Paul, Neumann); Hanauer RG. 79 (Möller, Herbert). Altherren⸗Nierer: Frankfurter RV. 2 Boote fällt aus. Herbſt⸗Ciner: Hochheimer RV.(Leuſchen]: Univerſttät Frank⸗ furt(Steup]: Ofſenbacher RV.(Böhm): Rat. Naſſovig Höchſt(Stuth); Mainzer RV.(Apel]: Rſpty. Teutonia Frankfurt(Schaffert). Troſt⸗Vierer: Mildenberger Rͤl.; Stuttgarter.; Kaſteler .; Frankfurter RV. Offenbacher RG. Undine; RV. Fechenheim: Flörsheimer RV. Serbſt⸗Ackter: Mainzer.: Kaſteler RG. Troſt⸗Einer: Hochheimer RW.(Lenſchen]: Offenbacher Undine (Hartwig); Offenbacher RV.[Böhm]; Univerſität Frankfurt(Steup); Rſpy. Teutonig Frankfurt(Schaffert!: Kaſteler RG.(Hartrath). Altherren⸗Achter: Frankfurter RV. fällt aus. Troſt⸗Achter: Frankfurter RG. Germania fällt aus Großkampf auf dem VfR.⸗Sportplatz Am Samstagabend wird nach längerer Pauſe die erſte Kampfſtaffel der Boxabteilung des VfR. mit ihren mehrfachen Mei⸗ ſtern einen Kampfabend durchführen, zu dem aus Frankfurt, Mainz, Darmſtadt und Ludwigshafen erſte Kräfte gewonnen wurden. Nach⸗ dem auf der Platzanlage des VfR. durch elektriſche Beleuchtung die Lichtverhältniſſe als gut anzuſprechen ſind, iſt für die einwandfreie Abwicklung der einzelnen Kämpfe Gewähr gegeben. e N Literatur * Taktik des Handballſpiels. Lehrbuch des Handballſpiels von Karl Schelenz. Wilhelm Limpert⸗Verlag Dresden A. 1. Einer der beſten deutſchen Handballſpieler hat hier das fehlende Handball⸗ Lehrbuch geſchrieben. Aufgrund ſeiner reichen, praktiſchen Erſah⸗ rungen hat er es verſtanden, jede einzelne Phaſe des Spiels ſo ein⸗ gehend und ſachverſtändig zu be ideln, daß es auch dem Nichthand⸗ ballſpieler möglich iſt, ſi theoretiſch mit dem Handballſport ver⸗ traut zu machen. Die 32 vielfeldſkizzen mit genauen Erläute⸗ rungen erleichtern das Einarbeiten in dieſe Sportart. Schelens hat nichts unberückſichtigt gelaſſen. Gerade für die kommende Hand⸗ ballzeit dürfte das Buch Spielern und Zuſchauern wertvolle Dienſte leiſten. Der Schiedsrichter. Lehre im Spielrichterweſen für Turn⸗ ſpiele. Von W. Braungardt, Spielwart der Deutſchen Turnerſchaft. Wilhelm Limpert⸗Verlag Dresden A. 1. In äußerſt überſichtlicher Weiſe behandelt der Verfaſſer die verſchiedenen Turnſpiele. Zuerſt behandelt er ausführlich das Schiedsrichterweſen in jeder Einzelheit. Schon dieſes Kapitel ſtellt ein kleines Lehrbuch für ſich dar. Amk⸗ liche Formulare zeigen dem Schiedsrichter die während und nach dem Spiel einzuſchlagenden Wege. Schlagball, Fauſthall, Handball, Schleuderball und Fußball ſind klar und zweckmäßig behandelt. Die entſprechenden Spielregeln ſind praktiſch erläutert, Spielfeld⸗ und andere Skizzen tragen zu beſſerem Verſtändnis bei. Jedem Verein kann das Buch von Braungardt nur empfohlen werden. — Aus den Rundfunk-Programmen Samstag, 31. Auguſt Deutſche Sender A i Welle 418 Königs wuſterhauſen(“Welle 1635) 885 20 Ahr“ Nes. Schallplatten ⸗Konzert, 20.30 Uhr: Aus dem Haus der Funkinduſtrie: Große Kleinkunſt. Breslau(Welle 253) 20.15 Uhr: Abendunterhaltung, 22.30 Uhr: Tanzmuſik. Frankfurt(Welle 390) 13.15 Uhr: Schallplatten, 16.15 Uhr: Kon⸗ zert, 19.30 Uhr: Die Macht des Schickſals. Hamburg(Welle 372) 20 Uhr: Konzert am Wochenende. Königsberg(Welle 276) 20 Uhr: Großer bunt. Abend aus Berlin Langenberg(Welle 473) 20 Uhr: Luſtiger Abend. Leipzig(Welle 259) 20 Uhr:„Iſt Mr. Brown zu verurteilen? anſchließend Tanzmuſik. München(Welle 533) 19.30 Uhr: Dominik Löſcher feiert ſein 30jähr. Bühnenjubiläum, 21 Uhr Alte Schlager, anſchließend Konzert. Stuttgart(Welle 360) 10.45 Uhr: Kurkonzert von Badenweiler, 12 Uhr Schallplatten, 15 Uhr: Konzert, 16.30 Uhr: Konzert, 20 Uhr: Bunter Abend. Ausländiſche Sender Bern(Welle 403) 20.30 Uhr: Konzert, 21 Uhr: Rich. Strauß⸗Stunbe, 22.15 Uhr: S Buda pe ſt(Welle 550) 20 Uhr: Schauſpielaufführung. Daventry(Welle 479,2) 20 Uhr: Variete⸗Programm, Abenoͤkonzert. Daventry(Welle 1558) 20 Uhr: Promenadekonzert, Tanzmuſik. Mailand(Welle 500,1) 20.31 Uhr: Abendkonzert. Paris(Welle 1725) 20.15 Uhr: Abendkonzert. Prag(Welle 487) 19.30 Uhr„Die Waſſernixe“. 5 Rom(Welle 441,1) 21 Uhr: Abendkonzert und Seudeſpiel. Wien(Welle 517) 20.10 Uhr: Aus volkstümlichen Opern. Zürich(Welle 439) 20 Uhr: Stockerſepps Unterwaldner Bauern⸗ kapelle, 20.30 Uhr: Zweites Züricher Blumenfeſt. 21.20 Uhrs 23.15 Uhrt Radio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz G 2, 6— ſelephon 26547 Wie lange haben Sie Ihren Lautſprecher ſchon in Gebrauch? Was, ſchon 2 Jahre, und noch nicht aufmagnetiſiert? Kein Wunder, wenn Sie keinen reinen Empfang mehr haben. Bringen Sie Ihren Lautſprecher ſofort zu uns und scheuen Sie nicht die kleine Ausgabe von 1,50 J. Es rentiert ſich. — ̃ Chefredakteur, kurt Fiſchen Em Urlaub) l Verantwortlich für Politik:§. A. Meißner— Feuilleton Dr. S. Kah ſer— Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Ve miſchtes: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles übrige: i. B. R. Schönfelder— Anzeigen u. geſchäftliche Mitteilungen; Jak ob Faube, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m... Mannheim E 6, 2. Schluß des redaktionellen Teils Geſchäftliche Mitteilungen Vertreter⸗Tagung. Im Harmonieſaal in Mannheim fand eine Tagung aller ſüddeutſchen Vertreter der National Regiſtrier Kaffen Geſellſchaft ſtatt. Im Verlaufe dieſer Tagung wurden die neueſten Modelle der National Kontroll⸗Kaſſen vorgeführt. Es iſt erſtaunlich, was dieſe neuen Nationalkaſſen alles leiſten. Dieſelben verdienen wirklich mit Berechtigung die Bezeichnung„Weltwunder“. Für dos kleinſte Detailgeſchäft bis hinauf zum großen Kaufhaus und für das kleinſte Reſtaurant bis hinauf zum großen Hotelbetrieb kann jetzt von der Nationalkaſſengeſellſchaft ein„maſchineller“ Kaſſterer und Buchhalter geliefert werden, der abſolut zuverläſſig arbeitet, ſelbſt in Abweſenheit des Chefs, durch den neuartigen automatiſchen Sicherheits⸗Endſummen⸗Druck. Die auf der obigen Verſammlung vorgeführten Modelle können ab heute in dem Mann⸗ heimer Muſterlager, M 1, 2, beſichtigt werden. 9608 Gelegenheitskauf! Fchte Perlenschnur 429 Perlen,.45 mtr. lang, 4 mm starke Perlen, aus Privat- hand im Auftrag billig zu verkaufen 840 Juwelier F. J. Kraut, 6 6. 3 1 Siait besonderer Anzeige liebe, treubesorgte Mutter, Schwägerin und Tante Frau Maria Menzel Wie. geb. Jung ist uns nach kurzem, schweren Leiden am 29. Aug, um 16 Uhr, plötzlich entrissen worden Mannheim(Uhlandstraße), den 30. August 1929 Paula Fohr geb. Menzel Ludwig Fobr Die Feuerbestattung findet am 381. August, nn 51 Uhr im Krematorium statt 5 Unsere Schwester, Für die uns beim FHinscheiden meines lieben Mannes, unseres guten Vaters und Großvaters bewiesene Teilnahme danken Wir herzlich eg0 Mannheim, den 30. August 1929 lm Namen der Hinterbliebenen: Ida Blom WV. Total- Ausverkauf zu äugerst billigen Preisen, bis *. 50% Ermäßigung Bielefelder Waschehaus am Strohmarkt O 4, 7 am Strohmarkt Seres ſiefert Drucksachen one Druckerei Dr. Haas, G. m. h.., E.2 Freitog den 30, Anguſt 1929 7 8 Hefftſche Kunſtmühle A in Mannheim Fuſton mit J. Syberberg⸗Köln und Kapitalerhöhung um 1 Million // genehmigt 0 In der heute von Gen.⸗Dir. H. Hecht geleiteten o..⸗V. von dem.⸗K. von 1,60 Mill./ 1 502 200/ durch 4 Aktionäre ver⸗ treten, davon 1 492 000„ durch die Deutſche Mühlenver⸗ einigung Ac. in Berlin(Scheuer⸗Konzern). Die.⸗V. genehmigte die Regularien und Ausſchüttung von wieder 10 v. H. Dividende; trag gelangen 24 148 /. Zum Zwecke der Vereinfachung der Geſchäftshandhabung wurde der Vorſtand ermächtigt, mit der J. Syberberg Acc. in Köln⸗Mülheim, deren Mühle bereits ſeit nahezu 2 Jahren durch die Hefftſche Kunſt⸗ mühle AG. pachtweiſe betrieben wird, einen Fuſtons vertrag in der Weiſe abzuſchließen, daß für je 2000% Aktien der J. Syber⸗ berg AG. 1000/ Aktien der Hefftſchen Kunſtmühle AG. gewährt wer⸗ Vernehmen nach iſt für Dienstag, ſpäteſtens Mittwoch nächſter Woche eine Verſammlung für die Großgläubiger zu erwarten, der der end⸗ gültige Status vorgelegt wird. zwiſchen den eben erwähnten Frankfurter mittleren und Kleingläubigern, die vor allem Monatsgeld an den Konzern gegeben haben, eine Organiſation, die vollen Einblick in die Verhältniſſe der Frankfurter Allgemeinen und Mitwirkungsrecht bei der Abwicklung der Geſchäfte ſowie das Prüfungsrecht der Reviſions⸗ berichte, genau wie die beteiligten e verlangt. Südweſtdeutſche Bank A. G. Der Status bei der Südweſtdeutſchen Bank A. hören, wahrſcheinlich dieſen Samstag fertiggeſtellt. liegt zur Zeit noch nicht vor. Die Gläubiger des Inſtituts ſetzen ſich mit über 90 v. H. aus Großgläubigern zuſammen. Dieſe werden zunächſt 111 ihren Forderungen gleichfalls für einige Monate ſtillhalten müſſen, um eine ruhige, möglichſt wenig . e zu ermöglichen. Die Zuſage faſt ſämt⸗ licher Großgläubiger für das Stillhaltekonſortium liegt bisher ſchon vor, wodurch auch das erſtrebte außer gerichtliche gleichs verfahren ſo gut wie gewährleiſtet iſt. Jeden⸗ den. Das geſamte Vermögen der J. Syberberg AG,. geht ſonach auf falls dürften die inſt⸗ und Kleingläubiger bevorrechtigt, d. h. mög⸗ die Hefftſche Kunſtmülle über, wobei die Grundſt tücke u. G de von lichſt ſofort befriedigt werden. Ueber die zu erwartende Qupte Syberberg mit 239 262/ und das übrige Vermögen mit 36% Großgläubiger ſind noch keine beſtimmten Angaben möglich. Weiterem bewertet wurden. Zur Durchführung der Fuſion beſchloß die GV. antragsgemäß die Erhöhung des.⸗K. auf 2,20 Mill./ durch Ausgabe von 600 Stück ab 1. April 1929 gewinuberechtigter Inhaberaktien zu je 1000 /, die zum Umtauſch der Syberberg⸗Aktien Verwendung finden derart, daß auf nom. 2000/ Syberberg⸗Aktien nom. 1000/ Hefftſche Aktien gewährt werden.— Ferner beſchloß die GV. das.⸗K. um weitere 400 000 4 auf 2,60 Mill. rhöhen, die unter Ausſch des geſetz⸗ n 5 ö 8 978 lichen Bezu 9 118 N 10 5 de 5 5 eu 5 chen Mt 91 en⸗ e 115 75 i Verde len die nls än eu, zugs rech u de 0 0 gen der letzten Tage konnten heute z. B. gute Fortſchritte we reinigung AG. zum Kurſe von 115 v. H. übernommen werden, machen. Besonders feſt lag der Kaltmarkt mit Weſtereg zeln mit 245 ſodaß die Geſellſchaft unter Umgehung ſonſt üblicher Bankproviſionen v. H. e ſind auch Dt. Linoleum mit! H. und Zell 460 000/ neue Betriebsmittel erhält. Ak mi Auch Farben mit H. me erklich Ein Aktionär, der 15 Stimmen vertrat, legte gegen die Ge⸗ gebe„Kleine n en während des welteren Ver⸗ mehmigung der Bilanz, den Fuſionsvertrag und die Kapitalerhöhung lauſes folgten erneute Beſeſtigungen, ſo daß die heutige Tendenz Pro teſt ein. Er warf ſich als Vertreter der Kleinaktlonäre auf, als feſt zu bezeichnen iſt. vögleich bie Verwaltung feſtſtellte, daß von dem Kapital nur noch 28 000„ außenſtehen und von dieſem B e der größere Teil bei der Verwaltung läge Trotzdem ſprach der Opponent von Vergewal⸗ tigung uſw. der Kletnaktionäre, bis er— ale rbings nach Schluß der GV. in wenigen Minuten ſeinen Beſitz zu einem von ihm angeſtrebhten und wohl annehmbaren Kurſe verkauft hatte. Er zog munmehr nachträglich ſeine Proteſte zurück, ſodaß die Beſchlüſſe der GV. als einſtimmig angenommen gelten können. Das Kapitel Kleinaktionäre und Verwaltung iſt gewiß nicht erfreulich in Deutſch⸗ land aber ſolche grotesken Ausſchläge nach der anderen Seite ſollten unterbleiben. Sie ſchaden ſonſt nur dem leider oftmals nur zu be⸗ rechtigten Wünſchen der Kleinaktionäre nach größerer Berückſichtigung khrer Intereſſen. Von Intereſſe war eine Mitteilung des Vertreters des Scheuer⸗ Konzerns in der Diskuſſion, nach der wohl kaum in abſehbarer Zeit im deutſchen Mühlengewerbe mit einem höheren Satz als von 10 v. H. Dividende zu rechnen ſein dürfte Der Aufi chts rat wurde ergänzt durch Zuwahl von Direktor Dipp(Deutſche Rentenbank⸗Kreditanſtalt), Direktor Schaub (Preußiſche Zentralgenoſſenſchaftskaſſe), Direktor Brozio(Deutſche Mühlenvereinigung AG., Berlin) und Direktor Dr. Mandel (Direktion der Diseonto⸗Geſellſchaft, Berlin). Frankfurter Allgemeine Der Stand des Stillhaltekonſortiums Das am Freitag morgen vorliegende Ergebnis handlungen über die Bildung des Stillhaltekonſortiums zeigt nach ünſeren Informationen, daß die geſtrigen Meldungen Über die Er⸗ weiterung des Konſortiums teilweiſe verfrüht und auch von den Ver⸗ handlungspartnern zu optimiſtiſch angeſehen war,. Erreicht wurde gisher nur, daß von den ausländiſchen Gläubigern nur die mit geringen Forderungen vertretene hol⸗ ländiſche und von nennenswerten Auslandsgläubigern vor allem die Schweizer Gruppe faſt reſtlos dem angeſtrebten Moratorium zuſtimmte. Dagegen ſtehen immer noch die heiden Großgruppen der engliſchen Gläubiger und im Ge⸗ genſatz zu der geſtrigen Auffaſſung auch der franzöſiſchen Gläubſger noch aus. Beſonders erklärte der Vertreter der franzöſiſchen Gruppe in ſeiner geſtrigen Beſprechung, daß weitere Rückſprachen notwendig ſeien und daß eine unmittelbare Beitrittserklärung nicht zugeſagt werden könne. Immerhin hofft tauchte auch der Verdacht auf, daß es ſich hierbet nur um ein Ba man im Laufe der nächſten Woche das Stillhaltekonſortium] manöver handele, da zweifelsohne noch aſepaſttt onen beſtän endgültig bilden zu können. An der Zuſammenſetzung der in⸗ die billig Deckung ſuchen. Bei den Kunſtſeidenwerten ländiſchen Gruppe hat ſich ſeit dem Vortage nichts geändert. 5 e., wi 7 ſich bei Organiſation der Gläubiger 2% Die Biltung des Stillhalleronſortiums ſchelnt auf neue Schwie“„nz Die erwarteten großen Käufe am Kasama rz pließen aue i. 0 l und es zeigte ſich nur für verſchiedene Werte Publikums g rigkeiten zu ſtoßen, denn es bildet ſich, 0 wir erfahren, beſonders Trotzdem waren 1 proz. Neffe e zu e I. 8 5 3 29, 80, 30, Geſfürel... 214.0—, Rein Gebhesch. 105 0 105,5 Goldſchmidt Tg. 74.50 75,50 Mheinelekt. V. A. 80,— 81, Gritzner M. Durl. 97.— St. A.— 3 Grün&Bllfinger 173,0 Roeder, Gebr. D. 109,5 5 109 5 Rütgerswerke 84,— 86,40 Die Depotverwaltung waren In. der bisherigen Mitteilungen über die unkor e rekte Depotver waltung betr. wird jetzt der Austauſch vom f innerhalb von Konzernfirmen beſtätigt, wobei die Vorſtände jedenen Konzern ⸗Untergeſellſchaften der 6 Südweſtdeutſchen ihr schriftliches Einverſtändnis zur i von gegeben haben— Poſten von etwa 2,5 Mill. R. Aktien der inkfurter Lebensverſicherungs.⸗G., daneben bauptſächlich Pfand⸗ briefe und andere Depotbeſtände. Auch eigene Wertpapiere hat man zur Geldbeſchaffung weiter ver p fändet. Inwieweit die Leiter der Konzernfirmen in Perſonalunion ſich berechtigt glaub⸗ ten, ſolche Anlagen zur Geldbeſchaffung zu verpfänden, bleibt der Unterfuchung vorbehalten. Es ſcheint, als ob hieraus eine traf 9 rechtliche Berfolgung ſchwierig ſein werde. Tatſächlich habe man bisher eine direkte ſtrafbare Handlung noch nicht feſtſtellen (önnen. Zuf iöige Stellen betonen, daß aus dieſen unkorrekten Depotverwaltungen Geſchädigte au ßerhalb des Konzerns der Frank⸗ furter Allgemeinen nicht vorhanden ſeien. Kurseinbruch in Glanzitoffaktien hemmt Aufwärtsentwicklung nicht Ee um—2 v. H. ermä Ni⸗ —2 5 9. anziehen. Schu⸗ Kalt gingen um 45, H. zurück Stolberger Gewir 11. von 6 v. H. ſeſt. Das Bezugsrecht kohle wurde heute zum zweitenmal mit 20 v. H. notiert. Perliner Depiſen Diskontſätze: Reichsbank 7½, Lombard 8½, G. iſt, wie wir Ein genaues Bild damit die Nennvor⸗ in * Ver⸗ Während 1 4 hei 9 f. er 1 ſtaunheim feſter ßigten N n kann ma lete ren Verlauf det Papiere ſich a uüptete, konnten 1 8 alzer, Polyphe Se im das ned wet war auf dem Werte ca. zdethfurth, 88 Die Haager Konſere e iſt geneig* n wohl als beendet anſehen. Die des Voungplanes bei ihrer Be⸗ erunge rgrund zu ſbe Be 1 um 10 und Glan töſtoff um 21,5 v. ö it einen lagen he tniſch großem He bei Privat 7¼ v. 5. Diskont ſätze Frankfurt feſt 0 en Abendbörſe übertrug ſich man konnte endgültige Die Feſtigkeit an der geſte den heutigen Vormittagsverkel texeſſenkäuſe bemerken. Die ließ eine vermehrte Unternehmungsluſt ar war auf allen Märkten lebhaft bei Be gegenüber der geſtrigen Abendbörſe. n auch die feſte geſtrige Newyorker Börſe und die und e trotz des heutigen Zahltag c Jandsordre ſollen in größerem nf fange eingereſen 0 Kurz vor Begin n des offiziellen Marktes kam aber in Glanz aktien ziemliches. rial an den Markt; ein ſtichhaltiger Grund war nicht zu erkennen. te übrigen Marktgeébiete wurden hiervon beein⸗ flußt une die hoben Anfangs skurſe konnten ſich nicht behaupten; aber deſſen ungegchtet verbl ben zu den erſten Kurſen immer noch beach⸗ tenswerte Gewinne. Süddeutſche Zucker weiter. gt und h Ver. Glanzſtoff lagen stark im Angebot mit minus 5,5 v. H. Re ben weiter etwas feſter. Im Verlaufe blieb die Emfaßtätigk eit immer noch recht lebhaft. Die Spebulatton ſchritt aber im Gefolge der 0 ächeren Veranlagung der Glanzſtoff⸗Aktien— es wird von einer Dividendenreduzterung bei Hieſer Geſellſchaſt geſprochen— zu Ab⸗ gaben, ſodaß Verluſte bis zu 1 v. H. eintraten. Glanzſtoff erneut 5,5 p. 8. ſchwächer. Die 6 undſtimmung der Börſe blieb freundlich und zuverſichtlicher. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 7 v. H. etwas geſuchter. auch auf 1 weitere Regelung im ftommen. erungen ohne. E Amtlich In⸗ in Haag Das Geſchäft 29. Auguſt 30, Auge . L. G. 1 Parität M für M. Ane Henan 855 vien Lopenha gen 100 Krol one n 100 Eskudo f 100 Kronen „„„ 100 Franken 100 Kronen 100 Fra nen 1027 2 n N „„„„„464% „5 dapeſt 100 Peng Buenos⸗ Ates 1 5 5 Canada... I Canad. Feier 4,1624172 4,164 ee 1 Den Rall 1 ägypt. Pfd. Vonſtantinopel.„„I türk. id. eee New Vork Dollar 1555 Rio de Janeiro„„ 1 Milxeis 0,4975 1„ 1 Gold Pef..101.109[4,101 4,10] 4,321 Berliner Mefallbörſe 5uifrR 8555. bez. Brief held —.— 50.50 Berlin nicht einheitlich Schon zum off täkellen Beginn der heutigen Börſe hatte man das Störungsmoment vorhanden ſein 2 denn N bchet es Gefühl, daß, irge 95 ein gegen die ſehr feſten vollbebaupt 8 kurſe a 1 kamen. 5 aber wieder kum darauf ziehen. Von Bormittagskburſe, war die Ten den; 8 aben ſich zwar gegen die geſt 0 ne, zumal K ige, zur s erſter Linie beſtand N t nur vom Aus lande, 1 beſchränkte, evtl. vor einem ſtürmiſchen 6 vürde, konnte aber nicht die R Bewegung ſelbſt e f nur in langſamei Ausländer ge markt war Bier der Bankenver⸗ bez. Brief he Publi⸗ zurückzu⸗ ſe erwartet icht ist es für die wenn ſich die Kursſteigerungen Auch Anleihen ware u feſter, 0 freund Der Geld ⸗ 1 leicht, Ta tsgeld 9,25—10,5, Geld über Ultimo 9 11 p.., War ch ohne Umſatz. Gleich nach Ne ſetzung der erſten Kurſe erfolgte ein K uürseinbruch am Glanzſtoß markt, der die freundliche Tendenz der übrigen Börſe ſtark beeinträchtigte. Man wollte von einer notwendigen Dividenden⸗ reduktion bei dieſer Geſellſchaft wiſſen und konnte größere eines Privatbankhauſes dieſem Papier beobachten. Alle wie es ein und vie Ale for und Tempo tslos al iv 11 Antimon Regulus 2 Silber in Barren, per kg Gold, 1 10 gr. Platin, dito. 0 Preiſe obne Edelmetalle) für 100 Ku Zink prompt 24,85 24,28 Alumin. Inl.—.— 905 do. Ausl. Jueckſilber Antinton Reg. latin 3 98— 85 Wolſramerz 38, Ricke Inland 15, 1755 do, Ausland 17570 175.0 Silber 5 8 Walz⸗,Drahtbarxren Hülttenzinn, 00 v. 88 Reinnickel. 98.99 v. H. 350, Londoner Metallbörſe Metalle in g pro! Silber Unze ſtand. 137/40) fein. Platin Unze E 29.80, do. Elektm. 64.75 Kupfer Kaſſa 4 75 74.5 Zinn Kaſſa 208,5 do. 3 Monate 74,78 78, 95 do, 3 Monate 20378* Setlementſpr. do, Settlemen 208.0 Kupfer elektrol. do, Banka 22170 222.5 do beſt ſeler do, Straits 212.0 do ſtrong sh Blei prompt 28, 151 28,28—.— Kw„FFFFTTTT0T0T—TTT——TTT——————. 20 gheinteld. Kral 16 in tben, betrugen die den übrigen 110,0 1100 Kurszeitel der Neuen ſſanndolmer ene Anden und Auslandsanleiden in Prozenten, bel Stückenotterungen in Mark je Stück Bergm ele 333 ee Afkebtenoge Brem.⸗Beſig. Oel 68.80 Brown Boveri 185.5 18— 50 Kom. Gd 82, 75 82.75 5% bafenstabt 89, Tement Heidelb, 180,5 30. Karſtadi 185,0 99— 100% Mhm Gold 101,0 8 ⁰ 120, Cbade. 438.0 .50 0/185, Chamott. Annw.— 725 85% Farben ds. 2 122,0 29. elt. 171.0 Augsb... dach. 33,80 Balcke Maſchin, 120,7 Baſt Nürnberg 207.0 J. B. Bemberg 913, 0 Bergmann FElekt 228.8 50, 20 175 Hacethal Draht.25 88,— 84,65 Halleſche Maſch. 97,50 120.5 Hammer Spin. 130.0 N fa 59 7 20750 Hann, M. Egeſt. 38 368 Rhein. Elektrizit 122. 303˙0.sWien Gum. 78,50 Rheinſtahl 179,50 230,7 Parpener, Bergb. 150,5 1510 5 7 186.0 0 708˙ 308 Hartm. Maſchin.. ofttzerl Zucker 40- Bett Korlz Ing, 9. 8. 8 edeſgeh ls e. 58 codec Kaneres Ferd. 40 Berliner Maſchb. 79,75 67,25 Qilnert Maſch. 111.0 106,0 Rälgerswer 64.5 Braunk. u. Brikett 162,5 a Hindrichs Kuß. 38,88 iss Br.⸗Beſigh. Delf. 63,25 irſch Kupfer 1380 Sellinduſt. Wolff 64.— 64.— Bremer Vulkan 111,0 egen, Leder 95.50 f Siem.& Hals 291,8„Bremer Wolle 182,0 8055 Elſen„135.7 Südd. Zucker 1575 Brown, Bov.& K. 137.0 ohenlohewerke— 9 Buderusctiſenw. 76,00 bil e 94 orchwerke— 8 Ille Bergbau 218.0 M. Jüdel& Co, 160,5 Gebr Junghans— 63 Rahla Porzellan 77725 3¹ Aſchaffbg,.? 8 n Rhein. Braunk, 282 — nn S Haid& Neu. 39. Hanftwerk, uten 77.25 Upert Armat. 130 011,0 Hirſch Kupf. u. M. 1 5 1 u. Tiefbau 5 50 f 28, gubwigsh. A. Br. 213. 0 Eee, M. ON. 145 5 Stash Preßheſe 130, 0 136,0 15%„ BA 140 chwartz Storch,. 168.0 1 5 Karlst. Na 15 555— Werger Worms 192,0 8. 85 N 1600 Senn en ge 0 fen Ga Mann. be 8c its fal hin i Portl. Zem, Heid. 131,0 Ih. Elektr..⸗G 152,8 153.5 Rheinmühlenw.—.——.— Südd. Zucker„ 157/018 Verein dtſch⸗Oelf. 68,.— 6 Wanß& Ireytag 109.0 Zellstoff Waloh 287,0 29. 80% Bad. St.⸗ A U 78, 5 68.— Schlin cso. dg. Schnollpr.Frkthk. 62. Schramm Lackf. 100,0 100,0 Schuckert, Nrbg. 228.5 235,5 Schuhf. Berneiß 55.45 181 38.— Chemiſch he Albert 61.80 101.0 Ch. Brockgues 74,— 40,.— 15100 olzmann, Pgil 107.4 olzverkobl.⸗Id Sachſenwerk— is Salzdetfurth 998 6 408 158 eg: . Benz 91.80 52775„ t. Allan ⸗T. 112.0 116,2 Dt. Eiſenhandel— 3 nag Erlangen 91,50 Di, Exdöl 11802 2 Juneau Sl. A. 63.— D. Gold⸗ u. S. AUnß 15 151.0455, Dt. Linoleum 9 Dit. Verlag Dresd Schnell Dürkoppwerk Dilſſel. Rat. W 2 Dyckerh. K Widm Sarotti 1364 Schuverts Salzer 788 Schuckert& Co. 3 Schultheiß 1 288. 7 Siem.& Halske 125 7 Sinner.⸗G. Stoehr Kammg⸗ 1 5 Stoewer Nähm. Stolberger Bini mmobtl. — — Habiſche Bank 160,0 Pfälz.Hypoth. B. 135.0 Rh. Sdnez, Bk. 148,0 Rh. CErediibank 121.0 Südd. Disconto. 128. 0 Durlacher Hof 188,0 Eichbaum 187,5 222 .⸗G. f. Selling. 64.— Brown, Boveri 186,5 Dalmler⸗Benz 52.— 8 Deutſche Linol. 886.0 0 Enzinger Union 85,— 63,.— Gebr. Fahr J. G. Farben 224,722, 0 Kamm. Kaiſerst 143,0 Karſtadt Rud.. 180.0 Klein, Sch. Beck. 100, 1 20 Rnork, Heilbr, 162.5 Konſetv. Braun 75,.— 75. Kraus co. Lock. Lechwerke 3 Triebt.Beſtabeim 60,50 Charlott. Waſſer 107.0 Them. Heyden„73,50 Chem Gelfenk. 74.— 00 2 Ver. Chem. Ind. 80,— Ver. deutſch. Oelf. 68.— Vergt. Jute 115,0 Chem. Albert 80 Concord. Spinn, 76.75 Conti Caoutſch. 167,7 ** Frankfurter Börſe Barmer Bank 128,0 126,5 Bayr., Hyp. u. Wb. 145,0 Com. u. Privatb. 179 0 Darmſt. u. Nat. 273.0 Deutſche Bank 166.5 D. Effekten Bank 128.2 D. Hyp. u. Wechſ. 124,7 D. Ueberſee⸗Bank 100.0 D. Vereinsbank Diseconto⸗Geſ. 151,2 Dresdner Bank 158,5 8 89 Bank 104,0 0 Feſtverzinsliche Werte 8% Reichsganl. 67,40 8% 1 52,25 Ablöſungſch 1 15 11.25 L. Wertb.(Gold ae—.— D. N N—.— 4% Schutzg. 14—.——.— eedudwigsh. 29—.—— 10% Müm. Gd. 28 101, 5 8%„„20 91,.— 81.— 9%„. 8% Grkr. Mh. 214,80 30% Preuß, Kali—.— 50% Preuß. Rogg. 9. 2⁵ 5% Südd. Feſtwo.—. N M. bg Rh. M. ⸗Dyn. 68, 2568.25 % ad. Kom. Gd. 82,25 99% Pfälzer--9 93,.— Montan⸗Aktien Eſchweil Bergw 196, 17 Gelſenk, Bergw. arp. Bergbau 5— Ilſe Bgb. St. A. 216,0 Kali Aſchersleb. 5 5 KaliSalzdetfurth 395,0 —— Falt Weſteregeln 23955 5 158,5 Klöckner 1148 160,0 Mannesm.⸗R. 120.7 104.0 Mansfeld Akt—.— 166,0 123.2 124.7 99.65 rkfrt 929. 18657 7 ſtetall. u.—.— Mitteld. 955 28—.— Nürnbg. Verein—,— Oeſt. Cred.⸗Anſt. 30,75 Pfälz. OHyp.⸗Bk. 135.0 Reichsban? 910,0 Rhein. Ereditbr. 121.012 Rhein. Hyp.⸗Bk. 145,0 145, l 8 Südd. Boden⸗C. 157.0156 0 ehh. Hon. 20 2584, Südd. Disconio, 120.0 -8 98,50 Wiener Bankver. 12.75 5 deegn 84,50 Württ. Notenbk 161.0 1810 8 6½% Nhein. Lig 78, 10 4%% Pfülz. Lig. 74,.— 4½%% Südb du 78 50 1 W br. B. B. 80 72,— Transport⸗Aktſen 8 iat cgumula logen Adler Klenen Bank. Aktien 1 5 8 0 1 1 Nas D. Greditb Lab 18 81880 2 Nord. DN 5 152 2 18 0 e 180 Maſch. Durl 132.0145 Otavt⸗Minen Phöniz Vergbau 100.9 9 Rhein. Braunk Mheinſtahl 126,7 0 Salzw. Heilbr. 217.0 Tellus Bergbau 116, 0 Bu. Laurahütte— Ver Stahlwerke 69,25 111.0 131.5 217 0 117.0 122 2 Induſtrie-Aktien Eichb.⸗Manng.. 5 1 168.5 wen München 285,0 Mainzer St.⸗A. 215,0 Schöfferh. Bindg. 283.0 Schwartz⸗Storch 162,0 Merger 191.0 Altan; 5,0 1 19 All. erl. 150 0 kf. R. u. Mito.—.—— 885 Maunh. Verf. 112.0 72.25 Eiſen Katſersl. 12.59 Elektr. Licht u. K 213,0 Elektr. Lieferung 169,5 Emag Frankf.— Enzinger⸗Union 85.— Eßlinger Maſch. 39,25 Ettling. Spinn. 215,0 1& Schleich 106,5 ahr Gebr. Pirm 10,— 608. G. Farben 3%„ Bonds 2712775 Feinmech. Jetter 88,— Felt. Guilleaume 1 40, 5 en Gas 128 0 Frkf. Pok.& Wit 55.— 225.0* Feſtverzinsliche Werte 100 61 U 87 e 7 anl. 28 asc 5 grecht 11. 15 5% Bad. Kohlen 18, 8% Grkr. Mh. K. 14,51 8% Prß. Kaliank. 6,76 5% Roggenwert..50 5% Roggenrentb..14 8% dandſch Rog, 8,50 9% Mertkaner 27,15 4% Türk. Ad. Ank. 65— 2 an„Eis.60 .490 42 Unit. Ant. 12.— Von nie Anat. Ser. 17, 80 1 1 8 1911 140 Sahmeper& Co.— 9750 8 Ludwigs. Walz, 115.0 0 Mainkraftwerke. 107,0 Metallg Frankf. 125,0 Mez Söhne„ 30.— Mig, Mühlbd. 80 Moenus St.⸗A. 25,—— Motoren Darmſt. 55,— Motoren Deutz 8. 50 f Motor. Oberurſ. Neckarſulmer Fg.—.— Petersuntonßerf. 125.0 Pf. Nähm Kay 20.50 Senait. II 17,85 80„I 19, 50 Transport⸗Aktien Schantungbahn.75 Ach f. Verkehrw.—.— Allg. Lok. u. Str. 157,0 5 e 12.1 1010 .„ Sida merit anſa'ſchiff 111,8 bd. Lloyd, 114.7 Verein Elbeſchiff. 25,15 Bank- Aktien Dank J. el Wert: 17 Bank f Brauind. 128 Barm. Bankver. 208 Berl. Handelsg. 179. Com. u. Bri 278,5 Berliner Börſe 1 544 0 0 127,5 20 18. 175.80 19.40 [Dresdner Bank. Ver- Ultramarin. 154.0 Ver. Zellſt. Berl. 108,0 Vogtl.Maſch. St. 76.— Vogt& Häffner 221.5 reytag 100.0 N 8 W. 109.0 Zellſtoff Alete. 156,7 „Memel 3 Waldhof— Ufa(Freiverk.) 89.— Raſtatter Wagg, 14.— Darm. Ot. Aſtatiſche Bk. 166 Deuiſche Bank. 100.1 Otſch. Ueberſee Bk. 152,2 Disconto Comm. 158,0 125.0 Mitteld. Kredbk. 31.— Oeſterr. Creditbk. 308,0 Reichsbank Ahein. Frevitbk. 130.0 Süddeutſch. Disc. 150,0 Frankf. Allgem Stüc u 400 150.0 Induſtrie⸗- Aktien Aecumulataren 136.4 Adlerwerke 34 50 Aleranderwerk 2, Aug Elektr. ⸗ G. 1870 Alſen Portl. Z. 177,7 Ammendf. 2 5 162.2 82,25 Volth. Seil. u. K. 61.6 8. N. B. 64. 2 5 „121,2 160 0 189 0 248.0 90.— 15.— 274,0 3 Diſch.⸗Atiant⸗T. 115 0 9550 9 a e Pap 191,7 Frankfurter Gas—.— 5 R. Friſter 186,5 1389.0 )aggenau.⸗A.—.— [Gebhard Textil idi Th Grizner Maſch. Grun hilfinger 173,5 Süd, 0 7 ucker 158“ Teleph, Berliner e025 2 Thoerls Oelfabr. Tietz, Leonhard 206. Transradio 148 87 Papier 121. Faliw. Aſchersl. 185 5 karſtad! 1832 klödnerwerke 1100 C. H. Knorr. 162.0 Rollm& Jourd. 46.— Gebr. Körling 68. 74,50 Krauß Cie., Lok 49,75 —. fronprinz Met., 56. 8 Ruffhäuſ. Hütte 48.— Lahmeher c Co. 172.9 )JLaurahütte 65, Linde's Eis. 189,5 Carl Lindſtröm 835.0 „Lingel Schuhfagb. 50.505 115,0 L Loewe& Co. 201 5 . Lorenz 189 Lüdenſcheld Mer 77, 920 Magirus.⸗G „ Mannesmann 120,0 [Mansfelder Akt. 137.518 Markt- u. Kühlb. 120,0 180,0 Maſch. 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