Sauskag, 31. August 1929 Bezugspreiſe: In Mannheim u. umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich R⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei entl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Oaupt⸗Nebenſtelle R 1, 8/11 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.s, chwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951. 24952 u. 24953 — Seſetz u. Recht Mittag- Ausgabe 45 9 lannheimer General Anzeiger Regelmäßige Beilagen: Montag: Spork und Spiel Dienstag wechſelnd: Aus der Welt der Fochnih Kraftfahrzeug und Verkehr Neues vom Silm 8= Donnerstag wechselnd: Mannheimer Frauenzeitung. Aus dem Kinderland Freitag: Wandern u. Neiſen Samstag: Aus Seit u. Leben Maunheimer Muſilezeitung Nr. 402— 140. Sahrgang 4 Anzeigenpreise nach Tarif, bei 1 040 einſp. M. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40 eklamen —4.⸗M. 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Henderſon: Der Bericht des politiſchen Komitees wurde geſtern einſtimmig angenommen. Deshalb iſt ein Briefentwurf und ein Notenentwurf, der den Briefentwurf begleitet, vorbereitet worden, in dem die Vorkehrungen für die Durchführung des Werkes enthalten ſind, das von dieſem Komitee ausgeführt wurde. Ich habe jetzt die Ehre, Ihnen den Brief, der gemeinſam von den drei Beſatzun 98 mächten unterzeichnet wird, am Entwurf zu verleſen. Dieſes iſt der Brief au Dr. Streſemann: „Eure Exzellenz! Im Verlauf der Verhandlungen des politiſchen Komitees der Haager Konferenz haben die drei Beſatzungsmächte vereinbart, die Räumung des Rhein⸗ landes während des Monats September unter den in den angefügten Noten niedergelegten Bedingungen zu be⸗ ginnen. Die Zurückziehung der belgiſchen und britiſchen Truppen wird innerhalb dreier Monate vom Tage, an dem die Räumungsoperation be⸗ ginnt, vollendet ſein. Die franzöſiſchen Truppen wer⸗ den die zweite Zone innerhalb der gleichen Periode räumen. Die Räumung der dritten Zone durch die fran⸗ zöſiſchen Truppen wird unmittelbar nach Ratifizie⸗ rung des Voung⸗Plaues durch das deutſche und das franzöſiſche Parlament und ſeine Ingangſetzung be⸗ ginnen. Sie wird ohne Unterbrechung ſo ſchnell, wie es die phyſiſchen Bedingungen zulaſſen, fortgeführt und in jedem Fall ſpäteſtens innerhalb eines Zeitabſchnitts von acht Monaten vollendet, der nicht ſpäter als Ende In ni 1930 abläuft. Um die belgiſchen, britiſchen und franzöſiſchen Truppen zur Durchführung der Räumung innerhalb der obengenannten Friſten inſtand zu ſetzen, iſt es notwendig, daß die Reichsregierung die in den erwähnten angefügten Noten feſtgeſtellten Maßnahmen trifft. Wir würden Euer Exzellenz zu größtem Dank verpflichtet ſein, wenn Sie uns mitteilen würden, ob Sie mit dieſen Maßnahmen einver⸗ ſtanden ſind. Wir benutzen dieſe Gelegenheit, um Euer Exzellenz unſere vorzügliche Hochachtung zu übermitteln.“ Streſemanns Antwort Darauf verlas Dr. Streſemann den folgenden Brief: „Deutſche Delegation. Scheveniungen, 30. Auguſt 1929. Euer Exzellenz! Ich habe die Ehre, Ihnen den Empfang Ihres Schreibens vom heutigen Tage zu beſtätigen, das Sie im Namen Ihrer Regierungen an mich gerichtet haben. Die Reichsregierung nimmt Kenntnis von den Erklä⸗ rungen, die von den belgiſchen, britiſchen und franzöſiſchen Regierungen mit Bezug auf die Räumung des Rheinlandes abgegeben worden ſind und wonach die Räumung während des Monats September beginnt. Die belgiſchen und bri⸗ tiſchen Truppen werden innerhalb einer Friſt von drei Monaten, beginnend von dem Anfang der Räumungs⸗ operation, zurückgezogen ſein. Die franzöſiſchen Truppen werden die zweite Zone innerhalb der gleichen Periode räumen. Die Räumung der dritten Zone wird un⸗ mittelbar nach Ratifikation des Noung⸗Planes durch das deutſche und franzöſiſche Parlament und der Inkraftſetzung des Planes ſtattfinden. Die Räumung wird ohne Unter⸗ brechung durchgeführt und ſo ſchnell, als die phyſiſchen Be⸗ Bedingungen geſtatten, ſpäteſtens innerhalb einer Periode von acht Monaten, die jedoch nicht über Ende Juni 1930 ausgedehnt werden kann. Zu gleicher Zeit habe ich die Ehre, Euer Exzellenz die Zuſtimmung der Reichsregierung zu den vorge⸗ ſehenen Maßnahmen auszuſprechen, die in den drei An⸗ lagen Ihrer Note enthalten ſind und ſich mit einigen Fragen im Zuſammenhang mit der Räumung beſchäftigen. Der Brief iſt an die Außenminiſter Belgiens, Großbri⸗ tanniens und Frankreichs gerichtet. Vorſitzender: Da wir über die Texte der beiden Briefe einig ſind, ſo fordere ich die Außenminiſter Frank⸗ reichs, Großbritanniens und Belgiens auf, dieſe Doku⸗ mente zu unterzeichnen, die ſowohl in franzöſiſcher wie engliſcher Sprache vorbereitet ſind. Ich fordere ebenſo den deutſchen Außenminiſter auf, die Antwort der deutſchen Regierung zu unterzeichnen. Die Delegierten unter zeichneten Dokumente. darauf die auftauchen könnte, die iſt im beſonderen dem Vorbehalt Ent⸗ Ver⸗ Vorſitzender: Herr Henderſon wird jetzt den wurf über die Anwendung der Artikel 42 und 43 des ſailler Vertrages verleſen. Erklärungen des engliſchen Außenminiſters Henderſon: Die Unterzeichneten, entſprechend bevoll⸗ mächtigt, haben Kenntnis von den hier angefügten Noten ge⸗ nommen, die zwiſchen der belgiſchen, der britiſchen und der franzöſiſchen Regierung auf der einen Seite und der Reichs⸗ regierung auf der anderen Seite ausgetauſcht worden ſind, in Bezug auf die Räumung des Rheinlandgebietes, das von bel⸗ giſchen, britiſchen und franzöſiſchen Truppen beſetzt iſt. Nehmen Sie Kenntnis von den Vereinbarungen, die in Bezug auf dieſe Frage erreicht worden ſind; nehmen Sie weiter Kennt⸗ nis davon, daß im gemeinfamen Intereſſe zur Erleichterung einer freundſchaftlichen und zweckmäßigen Regelung irgend⸗ einer Schwierigkeit, die zwiſchen Belgien und Deutſchland oder zwiſchen Frankreich und Deutſchland mit Bezug auf die Beobachtung der Artikel 42 und 43 des Verſailler Vertrages deutſche, belgiſche und franzöſiſche Regierung dahin übereingekommen ſind, daß die Aufgabe zur freundſchaftlichen Beilegung aller Schwierigkeiten von den Funktionen erfüllt werden ſoll, die nach dem Schiedsvertrag heſtehen, der in Locarno am 16. Oktober 1925 von Belgien und von Frankreich ſowie Deutſchland abgeſchloſſen worden ſind. Dieſe Regierungen werden in Uebereinſtimmung mit dem Verfahren handeln, das feſtſteht, und mit den Rechten, die aus dieſem Abkommen hervorgehen. Wenn eine derartige Schwie⸗ rigkeit auftauchen ſollte, ſo wird ſie entweder der deutſch⸗hel⸗ giſchen oder der deutſch⸗franzöſiſchen Vergleichskommiſſion un⸗ terbreitet, je nachdem, ob die Schwierigkeit zwiſchen Belgien und Deutſchland oder zwiſchen Frankreich und Deutſchland er⸗ wächſt. 1 f Dieſes Abkommen berührt in keiner Weiſe die allgemei⸗ nen Vorkehrungen, die in ſolchem Fall anwendbar ſind, und unterworfen, daß das Recht des Rates und der Verſammlung des Völ⸗ kerbundes, In veſtigationen nach Artikel 213 des Verſailler Vertrages vorzunehmen unberührt bleibt. Es herrſcht weiter Einverſtändnis darüber, daß jede der Mächte, die den Locarno⸗Vertrag vom 16. Oktober 1925 zwiſchen Deutſchland, Belgien, Frankreich, Großbritanien und Italien unterzeichnet haben das Recht behält, jede Schwierfg⸗ keit zu jeder Zeit in Uebereinſtimmung mit Artikel 4 dieſes Vertrages vor den Rat des Völkerbundes zu bringen. Das vorliegende Abkommen und die Vereinbarung, die ſich auf die grundſätzliche Annahme des Planes bezieht, vom 7. Juni 1929, ſind wechſelſeitig unabhängig voneinander. Vorfſitzender: Meine Herren! Dieſes Dokument ſoll in franzöſiſcher und engliſcher Sprache von allen Außen⸗ miniſtern aller in Locarno vertretenen Regierungen unter⸗ zeichnet werden, d. h. von den Miniſtern Deutſchlands, Bel⸗ giens, Großbritanniens, Frankreichs und Italiens. Das Dokument wurde nunmehr von Dr. Streſe⸗ mann, Hymans, Henderſon, Briand und Grandi unterzeichnet. Hiſtoriſche Jüllfeder Henderſon: Meine Herren! Die Unterſchrift, die Sis gegeben haben, wurde mit einer Feder vollzogen, die uns heute morgen zum Geſchenk gemacht wurde; ich halte es für meine Pflicht, und glaube damit den Wunſch jedes Mitgliedes der Delegation, die an dieſer Konferenz beteiligt iſt, zum Ausdruck zu bringen, wenn ich den Vorſitzenden, Herrn Jaf⸗ par, den belgiſchen Miniſterpräſidenten, bitte, dieſe Feder als ein Zeichen unſerer Bewunderung über die Art, in der die Geſchäfte der Konferenz geführt hat anzunehmen. Vorſitzender: Ich danke, Herr Henderſon, Ihnen und allen für Ihre Zuſtimmung zu Herrn Henderſons Wor⸗ ten. Ich nehme dieſe wertvolle Gabe dankbar an nicht nur wegen ihres tatſächlichen Wertes, ſondern auch wegen ihrer ſymboliſchen Bedeutung. Denn ſie iſt das mat e⸗ rielle Zeichen eines großen Verſöhnungs⸗ und Friedensaktes zwiſchen den Völkern. Belgien iſt an einem ſolchen Ergebnis vielleicht mehr intereſſtert als irgend ein anderes Land. Ich werde immer dieſe Feder in meinem perſönlichen Beſitz behalten, und ſie wird durch das belgiſche Volk als ein unwiderlegbarer Zeuge eines bedeuten⸗ den Wendepunktes in der Geſchichte der weſtlichen Völker be⸗ trachtet werden. Henderſon: Ich möchte mich gegen Mißverſtändniſſe ſchützen, wenn ich dieſen Federhalter hiermit zurücknehme; denn ich tue das nur zu dem Zweck, um auf ihm eine geeignete Inſchrift anbringen zu laſſen. Der engliſche Räumungsbefehl London, 30. Aug. Wie das Kriegsamt ankündigt, wird der Abzug der Rheinarmee am 14. September d. J. beginnen und binnen drei Monaten beendet ſein. Das Kriegsminiſterium hat über die Zurückziehung der britiſchen Truppen aus dem Rheinland verfügt: Die Truppen werden ber Oſtende Dover befördert werden. Die Familien werden vor den Militärperſonen nach England zurückkehren. Die Heimbeförderung der Tiere erfolgt über Antwerpen Har⸗ wich. Das ſchwere Gepäck, der Proviant und der Wagenpark werden auf Kähnen den Rhein herunter fahren und dann zu Schiff nach verſchiedenen Häfen Englands gebracht werden. Heute Fertigſtellung des Schlußprotokolls Die am Freitag um 15 Uhr begonnene Sitzung des Finanzkomitees dauerte bis etwa 20.15 Uhr. In ihr wurde der Text des Schußprotokolls über die Regelung der finanziellen Fragen eingehend erörtert, doch konute die Beratung über dieſen Gegenſtand noch nicht zum Abſchluß gebracht werden. Von den beteiligten Regierungen wurde ihre Zuſtimmung zum Moung⸗Plan bereits ausgeſprochen. Hierbei wurden von mehreren Mächten, u. a. von Japan, Polen, England und Deutſchlan d, von den beiden letzt⸗ genannten in bezug auf die Regelung der zwiſchen beiden ſchwebenden Liqnidationsfragen, Vorbehalte vorgebracht, die jedoch die prinzipille Annahme des Noungplanes nicht beeinträchtigen. Eine längere Ausſprache ergab ſich ferner über die Errichtung der verſchiedenen Organiſationskomjitess, die die Ingangſetzung des VNoungplaunes vorbereiten ſollen. Hierbei wurde u. a. die Einsetzung eines beſonderen Aus⸗ ſchuſſes für die Ueberleitung der Dawes⸗Organiſation auf die Internationale Bank ſowie eines Juriſtenausſchuſſes für die Regelung der zahlreichen Rechtsfragen beſchloſſen. Die Dis kuſſion, an der ſich deutſcherſeits die Reichs⸗ miniſter Dr. Curtius und Dr. Hilferding beteiligten, war ſehr lebhaft. Ihr Fortgang war dadurch erſchwert, daß noch verſchiedene neue Texte zur Vorlage gelangten, von denen eine Anzahl Delegationen bisher keine Kenntnis hatte. Da ſich die Arbeiten ſehr in die Länge gezogen hatten, wurde beſchloſſen, daß das Finanzkomitee heute(Samstag) vormittag 10 Uhr erneut zuſammentreten ſoll. Bis dahin ſoll der endgültige Text des Schlußprotokolls fertiggeſtellt ſein. Zur Feſtſtellung der endgültigen Faſſung des Textes des Schlußprotokolls über die Arbeiten des Finanzkomitees trat am Freitag um 21.30 Uhr ein beſonderer Juriſtenausſchuß zuſammen. Die Vereinbarungen über die Sachlieferungen In der Frage der Sachlieferungen ſind die vorgeſehenen Vereinbarungen derart, daß der Reexport, an dem deut⸗ ſcherſeits kein Intereſſe beſteht(wie ſchon unter dem Dawes⸗ plan), in jeder Form verboten bleibt, alſo nicht nur in Form der Wiederausfuhr deutſcher Waren, ſondern auch der Sachlieferungen an ein drittes Land für Rechnung eines Re⸗ paratiousempfängers und der zweiten Uebertragung. Die Sachlieferungen im Falle eines deutſchen Moratoriums, an denen unter Umſtänden ein deutſches Intereſſe beſtehen könnte, werden der Zuſtändigkeit der internationalen Bank unterwor⸗ fen, in der ein beſonderer Ausſchuß mit Majoritätsvotum, Schiedsgericht uſw. über das Ausmaß der zuläſſigen Sachlie⸗ ferungen entſcheidet. Endlich iſt die Frage der engliſchen Kohlenliefe⸗ rungen an Italien dahin geregelt worden, daß ſich Ita⸗ lien zur Abnahme von je einer Million Tonnen Kohle für die nächſten drei Jahre England gegenüber verpflichtet— ohne unſere Zuſtimmung, da das außerhalb unſerer Kompetenz ſteht. Deutſcherſeits wird anſtelle der begreſſiven Sach⸗ lieferungen an Italien eine dem Geſamtwert entſprechende geichmäßige Jahreslieferung feſtgelegt, die im Au⸗ faug auf eine Verminderung der deutſchen Kohleulieſerungen um etwa.5 Millionen Tonnen hinausläuft. Doch bleiben die Geſamtqauoten erhalten, und Frankreich übernimmt, ſei es in Kohle oder anderen Gütern die italieniſche Quote, die anfangs durch die Verminderung frei wird, ſo daß ein Nach⸗ teil der deutſchen Volkswirtſchaft in ihrer Geſamtheit durch dieſe Vereinbarungen nicht eintreten wirt. 2. Seite. Nr. 402 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗ Ausgabe) Samstag, den 31. Auguſt 1929 Oeffentliche Schlußſitzung Den Haag, 31. Aug.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Heute vormittag ſoll die Ernennung der in den Ausſchüſſen arbeitenden Sachverſtändigen vorgenommen werden. Es wurde ein Unterausſchuß der Konferenz für die internationale Bank geſchaffen mit der Aufgabe, das von den Sachverſtän⸗ digen auszuarbeitende Bankſtatut zu prüfen und ſpäterhin zum Beſchluß der betetligten Regierungen zu erheben. Zur Klärung der Schuldenverhältniſſe zwiſchen den Nachfolgeſtaa⸗ ten und der Reparationskommiſſion wurde ein beſonderer Ausſchuß eingeſetzt. Die Diskuſſton über die Quotenvertei⸗ lung zwiſchen den fünf Gläubigerſtaaten verlief ſehr lebhaft. Snowden fühlte ſich veranlaßt, bedeutende Textänderun⸗ gen zu fordern und erklärte in einem beſonders lebhaften Ab⸗ ſchnitt der Kontroverſe, daß er noch eine Woche lang hier ſitzen werde, um Englands Rechte zu verteidigen. Auch zwiſchen dem engliſchen Schatzkanzler und dem Reichs ⸗ wirtſchaftsminiſter Curtius kam es bei der Prü⸗ fung des Textes der neuen deutſch⸗alltierten Finanzregelung zu einer ſcharf zugeſpitzten Auseinanderſetzung Dr. Curtius meinte, er ſei mit den ſchulmeiſter⸗ lichen Methoden des Herrn Snowden nicht einverſtan⸗ den. Der engliſche Schatzkanzler entgegnete:„Ich bedaure lebhaft, daß hier kein Schulmeiſter iſt.“ Wie erwähnt, wird heute vormittag die Finanzkommiſſion ihre Arbeiten fortſetzen. Wenn alles gut geht, ſoll das Schluß⸗ protokoll der Vollſitzung um 42 Uhr vormittags zur Para⸗ phierung vorgelegt werden. Ob die öffentliche Schlußſitzung noch veranſtaltet werden kann, iſt noch nicht beſtimmt. Von verſchiedenen Delegationen wird empfohlen, infolge Zeit⸗ mangels überhaupt auf eine öffentliche Schlußſitzung zu ver⸗ zichten. Vegeifterter Empfang Briands Aus Paris, 81. Auguſt, wird gemeldet: Miniſterpräſtdent Briand, der geſtern, von Haag kom⸗ mend, in Parts eingetroffen iſt, wurde bei ſeiner Ankunft auf dem Bahnhof von Mitgliedern des Miniſteriums, zahlreichen Parlamentariern und Diplomaten, darunter dem deutſchen Botſchafter von Hosſch, begrüßt. Von einer großen Men⸗ ſchenmenge wurde er vor dem Bahnhof mit Rufen:„Es lebe Brtand, es lebe der Frieden!“ empfangen. Den am Bahnhof anweſenden Journgliſten erklärte Briand, daß er Über das Ergebnis der Haager Konferenz ſehr zufrieden ſei. Der Katholikentag in Freiburg Wahl Dr. Marx zum Präſidenten Die erſte geſchloſſene Verſammlung bes Katholikentages begann am Freitag nachmittag, nachdem die Gruppen der Vertretertagungen im Laufe des Vormittags ihre Beratungen abgeſchloſſen hatten. Von der Reichsregierung nahmen an der geſchloſſenen Verſammlung die Reichsminiſter von Gusrard und Stegerwalbd tell. Als erſte Handlung nahm die geſchloſſene Verſammlung die Wahl bes Präſidiums bes bieszährigen Katholiken⸗ tages un. Zum Präſidenten wurde ber frühere Reichskanzler Marx und zu Vizepräſidenten Graf Markv Balleſtrem, der Reſchstagsabgeordnete Grſing und Frau Dr. Krap⸗ pel, Vorſitzende des Katholiſchen Frauenbundes, gewählt. Präſtdent Marz begrüßte mit warmen Worten den an⸗ weſenden Staatspräſidenten Schmitt und gedachte beſon⸗ erg der Stadt Freiburg, die in außerordentlich glänzender eiſe für den Empfang des Katholikentages Sorge getragen Mit beſonderer„ N gedachte der Präſident Altth des evangeliſchen Teils der Bevölkerung der Stadt. Die erſte öffentliche Verſammlung begann am Freitag abend um 8 Uhr in der großen Schwarz⸗ waldhalle, die trotz ihrer rieſigen Ausmaße die Beſucher kaum faſſen konnſe. Der Präſident des Katholikentags, Reichs⸗ banzler g. D. Dr. Marx, gab nach der Begrüßung der zahl⸗ veichen Ehreugäſte zunächſt einen Rückblick auf das vergan⸗ gene Jahr, gedachte des goldenen Prieſterfubiläums des Pap⸗ ſtes Pius XI. und ſprach dazu namens der Verſammlung die herzlichſten Glückwünſche aus. Weiterhin erinnerte er daran, daß az 11. Februar 1929 dem Papſt nach 60jähriger Gefan⸗ genſchaft wieder die völlige Unabhängigkeit von weltlicher Gewalt geworden ſei. Er erinnerte daran, daß auch die Katho⸗ Utkenverſammlungen Deutſchlands alles zur Herbeiführung dieſes Zieles getan hätten und daß keine Verſammlung nach 1870 vor übergegangen ſei, ohne daß nicht eine Reſolution zur römiſchen Frage angenommen wurde. Schließlich gedachte der Redner noch des Konkardats zwiſchen Preußen und dem päpſtlichen Stuhl und verwahrte ſich gegen Angriffe der Konkordatsgegner. Als eine Förderung des konfeſſtonellen Friedens begrüßte der Redner die Einigung der verſchiebenen Konfſeſionen in größeren Städten über die Arbeitsruhe am Fronleichnamstag bezw. am Karfreitag, ſowie die Bildung des ſogenaunten paritätiſchen Ausſchuſſes unter Leitung des Rsichsgerichtspräſtdenten Dr. Simons und des Reichstags⸗ abgeordneten Joos. Zum diesjährigen Katholikentag in Freiburg führte der Redner aus: Er habe ſich mit der Familie als Grundlage der menſchlichen und ſtaatlichen Geſellſchaft in ihren Be⸗ ziehungen zum modernen Leben zu befaſſen. Durch die Er⸗ leichterung der Eheſcheidung werde die Ehe als Grundlage der Familie größter Gefährdung ausgeſetzt. Der Katholiken⸗ tag müßte ſich einſetzen für die chriſtliche Erziehung der Kin⸗ der und das Gift der Zerſetzung durch Schmutzliteratur u. a. von ihnen fernhalten. Die chriſtlichen Eltern aller Konfeſſio⸗ nen mögen ſich die Hände reichen, um gemeinſam eine ſchir⸗ mende Mauer um den Glauben und die Seelen ihrer Kinder aufzurichten. Dem Präſidenten, deſſen Anſprache mit lebhaftem Beifall aufgenommen wurde, folgte als Redner der ſchweizeriſche Katholikenführer Nationalrat Joſeph Scherrer⸗St. Gallen, deſſen Thema lautete:„Die Aktivierung des Laien in der Kirche“. Er führte dazu aus: Der Sinn des von Pupſt Pius XI. geſchaffenen Laſenapoſtolats ſei die Verbrei⸗ tung, der Schutz und die praktiſche Auswirkung des Glau⸗ heus und der chriſtlichen Grundſätze im Leben des Einzelnen, der Familte und des Staates. Dem Laien ſei damit eine Verantwortung an Schickſalen der katholiſchen Weltkirche auferlegt, denn damit werde die Maſſe des Volkes von der Stellung des Nur⸗regiert⸗ſeins zum mithandelnden und mit⸗ verantwortlichen Subjekt erhoben. Die katholtſche Aktion müſſe den ganzen Menſchen umfaſſen. Latenapoſtel ſei, wer ine katholiſchen Grundſütze auch im praktiſchen Leben hoch⸗ poſtoliſcher Geiſt fordere, daß der Me⸗. r cher Ns Die zeppelin⸗ egeiſterung in Amerika Triumphzug durch New Mork Newyork, 30. Aug.(United Preß.) Der Empfang Dr. Eckeners und ſeiner Gefährten hier heute ſtand den früheren Begrüßungen der Beſatzung des„Graf Zeppelin“ an Herzlich⸗ keit und Farbenfreudigkeit um nichts nach. Dr. Gckener war von Waſhington aus im Flugzeug in Lakehurſt eingetroffen und dann in Begleitung von 15 Mit⸗ gliedern der Beſatzung des„Graf Zeppelin“ im Zuge bis nach Jerſey City gefahren. Hier beſtieg er den Newyorker ſtädtiſchen Dampfer„Macom“, der ihn zur Südſpitze der Halbinſel Manhattan, der City von Newyork, brachte. Hier wartete bereits eine lange Reihe Autos auf die Ehrengäſte, die dann in feierlichem Zuge zum Stadthaus, wo Ober⸗ bürgermeiſter Walker ſte offiziell empfing, geleitet wurden. Als die„Macom“ den Pier in Jerſey City verließ, ertönten die Dampfpfeifen aller auf beiden Seiten des Hudſon an den Piers liegenden Schiffe und die Sirenen aller in der Nähe befindlichen Fabriken. Die Ruhe kehrte erſt wieder, nachdem die„Macom“ auf der Newyorker Seite feſtgemacht hatte. Die Fahrt vom Landungsplatz bis zum Rathaus glich einem wahren Triumphzug. Ueberall waren die Straßen dicht beſetzt, und die Autos, in denen die Luftſchiffbeſatzung ſaß, wurden von den Fußgängern mit Konfetti und von den Bürohäuſern aus mit Papierſtreifen überſchüttet. Außer den verſtärkten Polizeimannſchaften wa⸗ ren 600 Soldaten verſchiedener Waffengattungen aufgeboten worden, um die Menge in Schach zu halten. Durch das furcht⸗ bare Gedränge iſt eine Reihe von Perſonen verletzt worden, und die Ambulanzſtationen, die ſchon mit einem geſchäftigen Tage gerechnet hatten, konnten ſich nicht über Arbeitsmangel beklagen. Bisher haben ungefähr 50000 Perſonen in Lake ⸗ hurſt den„Graf Zeppelin“ beſichtigt und man erwartet, daß noch Scharen von Beſuchern hier eintreffen werden. Das neue als Erſatz für das beim Start von Los Angeles beſchä⸗ digte Steuer iſt bereits eingeſetzt worden; auch haben Mecha⸗ niker bereits mit der Reparatur des geborſtenen Oelreſerve⸗ tankes in der Motorengondel hier begonnen. „Der Vote der Freunsſchaft!“ Bei der offiztellen Begrüßung Eckeners durch den Ober⸗ bürgermeiſter Walker betonte dieſer:„Sie ſind der Bote der Freundſchaft. Durch Ihren Flug haben Sie nicht allein Europa und Amerika näher zuſammen⸗ gebracht, ſondern haben ſogar den Fernen Oſten zu einem nahen Nachbarn der Vereinigten Staaten gemacht. Sie wer⸗ den immer als leuchtendes Beiſpiel für alle Luftpioniere da⸗ ſtehen.“ Im weiteren Verlauf ſeiner Rede wies Walker dar⸗ auf hin, daß in Newyork mehr Deutſche wohnen als in irgend einer anderen Stadt des Deutſchen Reiches mit Aus⸗ nahme von Berlin. Daher bedeute der Empfang für Eckener ſo viel wie ein Willkommen in einer zweiten Heimat. Auf die Begrüßungsrede antwortete Eckener:„Ich ſchätze, ſehr verehrter Herr Bürgermeiſter, beſonders Ihre Worte über die freundlichen Gefühle für Deutſchland. Sie bedeuten für mich einen weiteren Schritt in der herzlichen Ge⸗ ſtaltung der gegenſeitigen Beziehungen, denn ich weiß, daß el WN 8 EEE ieee N bleibe, daß feine Arbeit nicht nur ökonomiſch, ſondern auch ſittlich und ſoztal genügend bewertet werde. Als letzter Redner ſprach Univerſitätsprofeſſor Dr. Karl Adam⸗Tübingen über das Thema:„Die ſakramentale Weihe der Ehe“. Er führte dabei die Theſe aus, die chriſtliche Familie, die ſich in ihrer Art von jeder anderen Familie unterſcheide, ſet übernatürlich, weil die ſakramentale Weihe der chriſtlichen Ehe übernatürlich ſei. Das Problematiſche, Gefährliche, ja Dämoniſche, das der rein natürlichen Liebe zwiſchen Mann und Weib anhafte, könne dort nicht aufkommen, wo die natür⸗ liche Liebe in die übernatürliche Liebesgemeinſchaft Chriſti und ſeiner Kirche aufgenommen ſei. Es ſei eine ſpezifiſch chriſtliche Pflicht, nur jene Ehe einzugehen, die in leiblicher und geiſtiger Hinſicht geſunden Nachwuchs verſpreche. Die Aufbaufunktion der ſakramentalen Ehe ſei auch eine erziehe⸗ riſche, die chriſtliche Familie ſei der eigentliche Schöpfer der chriſtlichen Kultur. An den Papfſt und an den Reichspräſidenten v. Hin ⸗ den burg wurden Huldigungstelegramme abgeſandt. Mit einem von Hugo Rahner bearbeiteten geiſtlichen Volklied, dem Mariengruß„Es blühen drei Roſen auf einem Zweig“, gaben die Männerchöre dem Abend einen feierlichen Ausklang. — Einſturz⸗Kataſtrophe in Algier 100 Hausbewohner unter den Trümmern begraben Paris, 31. Auguſt.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Aus Algier wird berichtet: Kurz nach Mitternacht iſt geſtern im Stadtviertel der alten Präfektur in der Nähe des Hafens ein vierſtöckiges Haus eingeſtürzt und hat 22 Ar⸗ beiterfamilien unter ſeinen Trümmern ver⸗ ſchüttet. Das ſchlecht unterhaltene Gebäude wies ſchon ſeit einigen Tagen mehrere Sprünge auf, doch ehe man die nötigen Ausbeſſerungen vornehmen konnte, kam es zur Kataſtrophe. 100 Perſonen, darunter mehrere Kinder, wurden i m Schlafe vom Einſturz überraſcht und lebendigen Leibes begraben. 8 Die Rettungsarbeiten geſtalteten ſich ſehr ſchwierig, da gleichzeitig das ganze Stadtviertel in Dunkelheit verſetzt wurde. Zudem hinderten die zahlreichen Freiwilligen durch ihr unbeſonnenes Vorgehen die Arbeiten der zur Hilfeleiſtung herangezogenen Feuerwehr und Soldaten. Bis zum Abend wurden 9 Verwundete und 19 Tote geborgen. 7 Perſonen konnten ſich unverſehrt aus dem Schutt herausarbeiten. Die Geſamtzahl der Opfer dürfte ſich noch ſtark erhöhen, doch wird man den großen Umfang des Unglücks erſt erkennen können, wenn die Aufräumungsarbeſten vollendet ſind. Einige Nachbarhäuſer, die von italieniſchen Fiſchern be⸗ at ſind, wurden ſtark in Mitleidenſchaft gezogen und dro⸗ uſtürzen. r das Empfinden der Newyorker dem der ganzen amerikand⸗ ſchen Nation entſpricht. Ich hoffe, daß der Geiſt der Zu⸗ ſammenarbeit, welcher ſich während unſeres Fluges gezeigt hat, auch auf alle anderen Gebiete ausgedehnt werden möge.“ . Eckeners Pläne ö für einen Zeppelin⸗Transozeandienſt „Aſſociated Preß“ erfährt aus Akron(Ohio), daß Dr. Eckener im Laufe der nächſten Woche die Good Pear Tire and Rubber Company beſuchen und mit dem Präſidenten Litchfield und anderen Beamten der Geſellſchaft in Verhand⸗ lungen eintreten werde. Es dürfte ſich dabei um die Beſpre⸗ chng des Planes handeln, den Dr. Eckener bei ſeinem letzten Beſuch in Amerika Präſident Litchfield gegenüber dargelegt hat und der die Einrichtung eines Transozean⸗ Paſſagier⸗ und ⸗Poſtdienſtes mit Zeppelin⸗ Luftſchiffen betrifft. Es wird dabei an die Indienſt⸗ ſtellung von vier Luftſchiffen gedacht, von denen zwei in Akron und zwei in Deutſchland gebaut werden ſollen. Auch die Einrichtung eines Zeppelin⸗Luftdienſtes über den Stil⸗ len Ozean iſt bereits erwogen. Dr. Eckener hat vorgeſchlagen, die neuen Luftſchiffe in einer Größe von 6 Millionen Kubikfuß zu bauen. Sie wür⸗ den damit den„Graf Zeppelin“ an Größe übertreffen und ungefähr die Ausmaße der beiden Zeppeline erhalten, die zur Zeit in Akron für die amerikaniſche Marine gebaut werden⸗ Die Ladung für„Graf Zeppelin“ Als Ladung für die Fahrt von Lakehurſt nach Friedrichs⸗ hafen hat die Vereinigung der Geſchäftsleute Philadelphia 118 Frachtſtücke an Bord gegeben. Darunter befinden ſich ein Rundfunkempfünger als Geſchenk für König Alphons von Spanien, wiſſenſchaftliche und zahnärztliche Inſtrumente, Schlafanzüge für Damen, Kaniſter mit Oel, Gußformen und Grasmähmaſchinen. Alle dieſe Sachen werden nach Ankunft in Deutſchland in einem Berliner Geſchäft ausgeſtellt werden. An der Fahrt nach Friedrichshafen werden u. a folgende Paſſagiere teilnehmen: von Perkhammer, von Eſchwege vom Scherlverlag, Max Geiſenheyner von der„Frankfurter Zeitung“, Guſtav Kauder vom Verlag Ullſtein, der Hamburger Meteorologe Dr. Seilkopf, der Schweizer Oberſtleutnant Iſelin und der Leibarzt des ſpaniſchen Königs, Dr. J. Megias. Der Empfang in der Heimat Aus Friedrichshafen, 30. Aug., wird gemeldet: Die württembergiſche Staatsregierung und die Stadt Friedrichs⸗ hafen werden gemeinſam die Empfangsfeierlichkeiten für„Graf Zeppelin“ vorbereiten. Auch ein Vertreter der Reichsregie⸗ 918 wird erſcheinen, doch ſteht deſſen Perſönlichkeit noch nicht feſt. Um die Paſſagiere und die Beſatzung nach der Ankunft nicht zu ſtark zu beanſpruchen, werden nur kurze Begrüßungs⸗ anſprachen gehalten werden. Die eigentlichen Empfangsfeier⸗ lichkeiten finden an dem auf die Landung folgenden Tage im Rahmen eines Frühſtücks im Kurgarten⸗Hotel ſtatt. DDD Aulfobus⸗Kataſtrophe in Marokko 16 Tote und 15 Verletzte Paris, 31. Aug.(Wolff.) Wie der„Matin“ aus Oran meldet, iſt geſtern nachmittag in der Gegend von Tlem⸗ cen ein vollbeſetzter Autobus umgeſchlagen und in eine tiefe Schlucht geſtürzt. Bisher wurden 16 Tote und 15 Verletzte, alle eingeborene Marokkaner, die ſich nach Udſehda begeben wollten, feſtgeſtellt. Letzte Meldungen Der König von Schweden in Baden⸗Baden — Baden⸗Baden, 31. Aug. Der König von Schweden iſt mit Gefolge in Baden⸗Baden eingetroffen und hat im Hotel Stephanie Wohnung genommen. Kur des Reichstagspräſidenten — Bad Mergentheim, 30. Aug. Reichstagspräſident Paul Löbe hält ſich ſeit einer Woche in Bad Mergentheim auf. Er litt bei ſeiner Ankunft an einer akuten Gallenblaſenentzün⸗ dung, befindet ſich aber wieder auf dem Wege zur Beſſerung. Vorausſichtlich wird er ſich einem längeren Kurgebrauch unterziehen müſſen. Ein Schmelzofen explodiert — Bochum, 31. Aug. In einer Eiſengießerei in Brackwede explodierte ein großer Schmelzofen für Eiſen. Ein Teil des Werkes wurde in einen Trümmerhaufen verwandelt. Ein Arbeiter wurde getötet, drei weitere wurden ſchwer ver⸗ letzt. Das Unglück ſoll durch Exploſion von im Schrott be⸗ findlichen Sprengſtoff entſtanden ſein. Macdonald wird Poincaré beſuchen — Paris, 31. Aug. Der engliſche Premterminiſter Mae⸗ donald und die engliſche Delegation für die Völkerbundsver⸗ ſammlung werden bei ihrer Durchreiſe durch Paris Poincarse im Laufe des heutigen Tages einen Beſuch in ſeiner Wohnung abſtatten. 73 Todesopfer — San Franzisko, 31. Aug. Auf Grund der Reviſion der Paſſagierliſte des geſunkenen Küſtendampfers„San Juan“ werden 73 Perſonen vermißt. Man befürchtet, daß ſie alle umgekommen ſind. * * Eine deutſche Tageszeitung in Ching. Auf dem Wege zur Wiedergewinnung der Stellung, die die deutſche Preſſe im Fernen Oſten durch den Krieg verloren hat, iſt eine erſte Etappe erreicht worden. Am 1. Sept. wird in Eharbin in der Mandſchurei die erſte Nummer einer deutſchen Tageszeitung, der erſten deutſchſprachigen Tageszeitung im Fernen Oſten iiberhaupt, erſcheinen, die den Namen„Deutſch⸗mandſchuriſche Nachrichten“ führen ſoll. * Interparlamentaraiſche Union. Entſprechend einer Ein⸗ mentariſchen Union beſchloſſen, den nächſtfährigen Kongreß der Intergarlamentariſchen Union in London abzuhalten ladung der britiſchen Gruppe hat der Rat der Jnterparla⸗ 22 * . n n e — . t 1 u u I u u en Wenn neee Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 88 Vr 49 3. Selte. Nr. Eine achtzigjährige Erinnerung Rundgang durch die Revolution— Spießbürgertum ſſche 5 Das Mannheim von 1929 hat eine neue Gedenkta re eingeführt. Während es bisher üblich war, hiſtoriſche Ereig⸗ niſſe nach ganzen oder halben Jahrhunderten zu feiern, iſt man auf einmal dazu übergegangen, mit den Jahr⸗ 8ehnten zu jubilteren. Beim Durchblättern des hundert⸗ jährigen Kalenders für 1929 fand man nichts mehr, womit das durch das ſchöne Theaterjubiläum ſtadtpropagandiſtiſch offenbar noch nicht voll ausgewertete laufende Jahr noch ein⸗ mal durch Ereigniſſe aus der Vergangenheit hätte bejubelt werden können; ſo wurde denn die Zehnjahrestaxe einge⸗ ſchaltet, zwei Dezennien vom runden Hundert abgezogen, und plötzlich war die achtzigjährige Erinnerung an die Revolutionen von 1848/49 fertig. Vielleicht um zu zeigen, daß die Deutſchen ſchon da⸗ mals kein wirkliches Talent für eine richtige Revolution be⸗ ſaßen, hat man dieſe Erinnerung mit einem republikaniſchen Dag verknüpft. In Mannheim pflegen ſolche Dinge nicht ohne die dazu⸗ gehörige Lokalerinnerung vorüberzugehen, und ſo hat man denn wieder tief in die Geſchichtstruhe von Mannheim hineingegriffen und mit einigen Anleihen bei auswärtigen Archiven eine Ausſtellung zuſammengebracht, die neben der Theaterausſtellung einhergeht und den hiſtoriſchen Kennt⸗ miſſen wie den ausſtelleriſchen Fähigkeiten des Großſiegel⸗ Hewahrer von Mannheims hiſtoriſchem Gewiſſen, Herrn Pro⸗ Profeſſor Friedrich Walter, dem Direktor des Mann⸗ heimer Schloßmuſeums, und ſeinen emſigen Mitarbeitern alle Ehre macht. Drei Ausſtellungsräume des Muſeums und der ganze Korridor wurden ausge⸗ räumt, um den Repolutionsdokumenten, wie den Erinne⸗ rungen an das Frankfurter Parlament von 1849 Platz zu machen. Eine merkwürdige Revolutionsausſtellung, die in einem Schloß ſtattfindet! Da hängen dieſe Dokumente, die Bilder und Karikaturen, die Flugblätter und Aufrufe fein ſäuberlich gerahmt an den Wänden des kurfürſtlichen Schloſſes ſo artig und bieder nebeneinander, daß man nicht ohne weiteres mei⸗ nen könnte, hier die Zeugen des„tollen Jahres“ vor ſich zu haben, wie die 48er Zeit hieß. Eine ausgeſtellte Revo⸗ Iution. Vielleicht gibt es einmal, wenn auch nicht gerade nach ausgerechnet achtzig Jahren, ein Muſeum, das Arm⸗ binden der Soldatenräte, Maueranſchläge und andere Be⸗ ſchwichtigungen aus den Novembertagen des Jahres 1918 ausſtellt, möglich auch, daß man bis dahin ſolche Ausſtel⸗ lungen nur als Kurioſttäten derer von 1900 bis neunzehn⸗ Hundertundix betrachtet Das Vorſpiel der Mannheimer Ausſtellung: Die Aera Sand und Metternich. Karl Ludwig Sand, der gegen⸗ wärtig in unſerem Roman ſeine letzten Tage erlebt, hat hier die erſte Stimme in der vorrevolutionären Melodie bekom⸗ men. Sein Bild, von Moosbrugger gemalt— gerade iſt es auch im Roman fertig geworden— krönt die Dokumente, die ſich auf den Mörder des angeblich reaktionären Kotzebue beziehen. Das Hambacher Feſt und Erinnerungen an die höchſt mitleidige Betrachtung des„Deutſchen Bun⸗ des“ geleiten den Beſchauer weiter gegen das Jahr 48 zu, das dann mit ein paar 9 Mannheimer Fanſarenſtößen kräftig einſetzt. Einige pikante Einzelheiten aus der Zeit kurz vorher ſeien noch genannt; neben naiven Darſtellungen von der Februar⸗Revolution in Pris, die Satiren, die ſich auf den Johannistrieb König Ludwigs von Bayern, ſeine Liebe zu der Tänzerin Lola Montez beziehen, der man ein anmutiges Vaterunſer in den Mund legt, in dem ſie u. a. fleht:„Gib mir heut einen braunen, morgen einen blonden, übermorgen einen ſchwarzen Alemannen gib mir Champagner und Trüffelpaſteten, Faſanen und was es Gutes und Teures gibt.“ Eine aufreizende Dame, dieſe iriſche Abenteuerin, die eigentlich Roſanna Gilbert hieß. Die Münchener und die Berliner Vorgänge von 48 find dokumentariſch mitkomponiert; darauf beginnt, wie geſagt, der Mannheimer März 48. Es muß bunt zugegangen ſein in der quadratiſchen Stadt, in der ſchon früh allerhand Sonderausſtellung im Schloß— Dokumente zur 48er und politiſche Karikatur— Das Frankfurter Parlament— Ende der Bewegung republikaniſche Forderungen aufgeſtellt wurden. Man ſieht die Mannheimer Bürgergarde in gravitätiſchen Uniformen herumſtolzieren, bekommt einen Einblick in die Art, wie Guſtay Struve ſich als Redakteur des„Mann⸗ heimer Journals“(ſo hieß früher die„Neue Mann⸗ heimer Zeitung“) mit der Zenſur herumſchlagen mußte, wohnt der Auflöſung einer Bürgerausſchußſitzung im Bilde bei, deren Mitglieder als Kampfhähne dargeſtellt wer⸗ den— wie ſich die Zeiten ändern!— und wirft einen Blick in die Heidelberger Zeitung„Die Republik“, wobei man ſich daran erinnert, daß am 5. März 1848 in Heidelberg die Politiker des„Vorparlaments“ zuſammentraten. Einheit und Freiheit waren die Rufe die durch Mannheim ſchallten. Die Geſtalt Karl Mathys taucht auf, man ſieht, wie er ſich vor den Mannheimer Bürgern wegen der Verhaftung Ficklers vom Balkon des alten Rathauſes herunter verantwortet, bis ſchließ⸗ werden Sie den Beginn unseres neuen Romans von Hermann Eris Buss e: lesen. In der Abendausgabe beginnen wir damit. Sie werden bald erkennen, daß wir nicht zuviel versprachen. Die Lektüre dieses Romans ist ein lich die kurheſſiſchen Truppen einmarſchieren und von „rotbraunen Republikanern“ vertrieben werden. Dieſe rotbraunen Republikaner ſind in der Darſtellung des zeitgenöſſiſchen Bildes identiſch mit gewiſſen ſechsbeinigen Kleintieren, die eine zwickende Wirkung lohne Bajonette) ausüben, und damals die kurheſſiſchen Soldaten mit ihren Pickelhauben aus dem Mannheimer Zeughaus vertrieben. Dann wird das Heckerlied in den Dokumenten ange⸗ ſtimmt. Wie ein Räuberhauptmann ſteht er da, der Abenteurer⸗ Advokat, den es nach ſeinen blutigen revolutionären Händeln in den wilden Weſten trieb, bis man ihn, den Beſiegten von Kandern und Freiburg, zahm und bieder wiederſieht. Eine zeitlang waren die Heckerhüte auf den Köpfen der badiſchen revolutionären Bürger verboten, aber auf Pfeifen⸗ köpfen und Kaffeetaſſen haben ſie doch ihren Räuberhaupt⸗ mann von 48 dargeſtellt. Was für ein Spießbürgertum lag doch in dieſer Revolution! Deshalb iſt man ihr auch überall, ob von links oder von rechts, mit den im Grunde ja auch recht ſpieß bürgerlichen Mitteln der politiſchen Karikatur * a 2 e beigekommen, und wenn dieſe Ausſtellung einen Sonderwert für ſich in Anſpruch nehmen kann, ſo gewiß nicht durch die achtzigjährige Erinnerungswillkür, aber umſomehr durch die außerordentlich intereſſante Sammlung politiſcher Karikgtu⸗ ren, die hier die Wände zieren. Wie müſſen dieſe Bilder in einer Zeit gewirkt haben, die ſich noch nicht an allen Ecken und Enden ihre„Illuſtrierte“ kaufen konnte!. Nach Hecker erſcheint Struve, ſein Kampfgenoſſe, auf dem Plan. Sein erſter Revolutionsfilm läuft im September 48 ab. Seine offenbar recht anmutige Frau hat die Erinne⸗ rungen an dieſe Zeit geſchrieben; zur Erinnerung an dieſe Er⸗ innerungen hat man die Handtaſche von Frau Struve aus⸗ geſtellt, in der ſich gewiß weder Puder noch Lippenſtift befand. Ein ehrwürdiger Mannheimer Name aus der Zeit des ſich gebildeten Parlaments von 1849 iſt Friedrich Daniel Baſſermann, deſſen ſtete Forderung einer Verfaſſung zu den gewichtig⸗ ſten Stimmen der damaligen Zeit gehörte Den Erinnerungen an ihn begegnen wir mehrfach in der Ausſtellung. Einſt ging er nach Berlin, und als er zurückkam, ſagte er, er habe bort merkwürdige Geſtalten geſehen und dieſe Geſtalten tauchen, von geiſtvoller Künſtlerhand gezeichnet, in der bildlichen Zeit⸗ ſatire von damals auf. Hier erkennt man, was für Talente damals mit dem Griffel am Werk waren. Die Karikaturen zur Nationalverſammlung in Frankfurt von 1849, die ſich zum Beiſpiel auf den Blättern„ie Taten und Mein un⸗ gen des Herrn Piepmeyer“ zuſammenfinden, ſind eines Wilhelm Buſch durchaus würdig. Dieſer Herr Piep⸗ meyer, der beſte Beweis für die Spießhürgerlichkeit der gan⸗ zen Zeit, lehnt am Tiſch und überlegt,„ob es in Anbetracht der neueſten Ereigniſſe nicht beſſer ſeti, mit ſeinen Ueberzeu⸗ gungen etwas weiter nach links zu rücken“. Das iſt nicht nur inhaltlich, ſondern auch zeichneriſch höchſt amüſant. Gleich da⸗ neben ſieht man auch ein Bild, das die Frauenfrage der da⸗ maligen Zeit perſifliert: der Dienſtmädchenverein von Leipzig hält eine Verſammlung ab. So geht es mit den Karikaturen weiter, dazwiſchen wirft man einen Blick in den letzten Akt der Tragödie Robert Blums, der im Oktober 1849 in Wien erſchoſſen wurde. Dann beginnt das Frankfurter Parlament. Als wichtigſter Teil dieſer Sammlung, grünumrahmt und reichsfarben⸗bebändert, liegt hier das Original⸗Doku⸗ ment der Reichsverfaſſung vom 28. März 1849 auf, von der Bibliothek des Reichstags großmütig zur Ver⸗ fügung geſtellt. Man ſieht die Unterſchriften der Abge⸗ ordneten darunter. Ihre Bilder zieren die Wände, da⸗ neben die Karikaturen, die ſich auf dieſe Verſammlung be⸗ ziehen; unter dieſen erregen beſonder! din F rrt elne ner die Bewunderung des heutigen Betrachters. s Die badiſche Revolution von 1849 mit der Fluch des Großherzogs Levpold, den Geſtalten Brentano, Goegg, Struve uſw. taucht auf, die Kämpfe in und um Mannheim erſcheinen im Bild veranſchaulicht. Dann geleitet man die Bewegung durchs Muſchterländle von 1849, bis ſie im Jult dieſes Jahres in Raſtatt zuſammenhricht. Epilog: Das Standgericht in Mannheim. So endet die Revolution. Und die Ausſtellung. Dr. K. Kommunale Chronik ai Baden⸗Baden, 29. Aug. Nachdem der Bürger⸗ ausſchuß in ſeiner Sitzung vom 13. Auguſt die ſtadträtliche Vorlage über die Aenderung der Straßen⸗ un d Bergbahnfahrpreiſe, die eine Erhöhung für die Straßenbahn und eine Reduzierung für die Bergbahn vorſah, abgelehnt hatte, ließ der Stadtrat eine neue Vorlage aus⸗ arbeiten, in der die von den verſchiedenen Parteien geäußerten Wünſche Berückſichtigung fanden. Heute nachmittag fand nun im großen Rathausſaale unter dem Vorſitz des Bürger⸗ meiſters Elfner abermals eine Sitzung des Stadt⸗ parlaments ſtatt, in der die neue Vorlage zur Beratung ſtand. Nachdem dieſe vom Vorſitzenden begründet und vom Vorſtand des Stadty.⸗Kollegiums in befürwortendem Sinne beſprochen worden war, ſetzte eine ziemlich ausgedehnte Debatte ein, in deren Verlauf auch zur neuen Vorlage ver⸗ ſchiedene Abänderungsanträge geſtellt wurden. Dieſe wurden jedoch abgelehnt und ſodann die Vorlage mit 41. gegen 31 Stimmen angenommen. Nachdem die Tagesordnung er⸗ ledigt war, wurde die Sitzung um? Uhr geſchloſſen. e Sprichworte haben immer recht Eine wahre Geſchichte von Eckart Peterich „Nicht jedes Uebel kommt um zu ſchaden“— ſagt ein gutes altes italteniſches Sprichwort. Und wie das nun einmal bei guten alten Sprichwörtern iſt: es hat immer Recht. Als Italo Matavelli, der Kaſſierer einer Mailänder Seidenſpinnerei, am 11. Februar 1926 die Summe von 42 000 Lire, die ihm ſeine Firma für Lohnzahlungen übergeben hatte, in einem Taxa⸗ meter vergaß, dachte er, der Himmel bräche über ihm zuſam⸗ men. Und wirklich mit dieſem Tag begannen die drei ſchwer⸗ ſten Jahre ſeines Lebens. Zwar hatte der Prinzipal, der den treuen Beamten kannte, Nachſicht mit ihm. Er wurde auch weiter beſchäftigt. Aber nicht mehr als Kaſſierer. Darf man als Kaſſierer 42 Tauſend⸗Ltre⸗Scheine ſo mir nichts dir nichts in einem Taxi liegen laſſen? Und iſt dieſe Vergeßlichkeit un⸗ bedingt glaubwürdig? Die Polizei zweifelte. Die Kollegen zweifelten. Der Prinzipal zweifelte. Und für den armen Matavelli, der ſich nicht verteidigen konnte, begann eine ſchlimme, ſchlimme Zeit. Der Chauffeur des Taxameters wurde ausfindig gemacht. Er ſei, ſo berichtete er, gleich nachdem er Matavellt abgeſetzt hatte, von zwei Herren herangewinkt worden, die nach dem Domplatz fahren wollten, dann aber bereits in der Coreggiv⸗ Straße ausſtiegen. Mehr wußte er nicht. Mehr konnte er nicht ausſagen, was Matavellis Ehre und Stellung hätte ret⸗ ten können. Und ſo verſuchte es der Beamte auf einem andern Weg. An jedem Monatserſten, wenn ihm der Kaſſierer, ſein Nachfolger, die magere Summe auszahlte, die ſein Gehalt war, brachte er ein Drittel oder gar die Hälfte davon dem Prinzipal. Außerdem beſaß Matavelli noch 10 000 Etre auf der Poſtſparkaſſe, die er in jahrelanger Arbeit zuſammengetragen hatte; er wollte damit eine kleine Wohnung einrichten und die Koſten einer Hochzeit beſtreiten, die nahe bevorſtand. Mata⸗ velli trug auch dieſe Summe zu ſeinem Prinzipal, Er ſchrieb dem Mädchen, einem Mädchen vom Lande, daß er ſeit den Tagen der Kindheit liebte, daß ihm die Ehre mehr gelte als das Glück. Er erlebte, daß ſeine Braut einen anderen, einen alten Rivalen heiratete. Er erlebte alle Enttäuſchungen, alle Entbehrungen. mer 1929 war der volle Betrag von 42 000 tre zurückgezahlt. Bis dahin alſo war das Uebel nur gekommen um zu ſcha⸗ den. Aber in ſolch gutem alten Sprichwort ſteckt eine Wahr⸗ heit, die immer unter allen Umſtänden ſich beſtätigt. Man kann es ſogar umdrehn und ſagen:„Nicht jedes Glück kommt um zu nützen“ und es ſtimmt immer noch. Jedenfalls wird das durch die Geſchichte der zwei Sizilianer Vignales und Cardello bewieſen. Das waren zwei Tunichtgute und Pennbrüder, die das traditionelle Nichtstun ihrer ſonnigen Heimat auch im arbeitsſamen Mafland als einzigen Beruf auszuüben gedach⸗ ten. Dieſe Beiden fanden nun eines Tages— und zwar am 11. Februar 1926— eine Ledermappe mit 42 000 Etre, die jemand in einem Taxameter liegen gelaſſen hatte. Sie teilten dieſe Summe, die ſie eigentlich aufs Fundbüro hätten tragen ſollen, brüderlich untereinander. Dann ſchufen ſie ſich jeder das, was man eine Exiſtenz nennt. Vignales eröffnete ein Hemdengeſchäft, Cardello einen Barbierladen. Und das kleine Kapital— in deutſchem Gelde weniger als 10 000 Mark trug vielfache Frucht. Im Sommer 1929 waren Vignales und Cardello wohlſituierte Leute. Aber es iſt nie gut, wenn man eine Vergangenheit hat, über die die Polizei in ihren Akten Buch führt. Als der Po⸗ lizetkommiſſär Barone erfuhr, daß der Sizilianer Vignales, deſſen Hang zum Nichtstun er nur allzu gut gekannt hatte, ſelt geraumer Zeit ein wohlhabender Ladenbeſitzer war, beſchloß er die Quelle ſolchen Wohlſtandes näher zu unterſuchen. So erfuhr er bald, daß Vignales zu Beginn des Jahres 1926 ſei⸗ nen Freunden und Bekannten von einer Erbſchaft erzählt hatte, die er aus Sizilien erwartete; daß er dann das unver⸗ hoffte Glück mit einem großen Gelage gefeiert und einige Wochen ſpäter ſeinen Laden eröffnet hatte. Aber der Kom⸗ miſſär erfuhr noch anderes. Damals, als er ein reicher Erbe wurde, hatte Vignales in eben jener Correggio⸗Straße ge⸗ wohnt, von der in den Akten des Falles Matavelli die Rede war. Und ſchließlich erzählte man dem Kommiſſär noch, daß ſich unter Vignales' Freunden ein gewiſſer Cardello befinde, der zu gleicher Zeit wie jener von einer unerwarteten Erb⸗ ſchaft erzählt, ein Freudenbankett veranſtaltet und ein Bar⸗ biergeſchäft eröffnet hatte. Da wußte er genug. Die beiden Sizilianer wurden verhaftet. Sie leugneten. Aber ſie wurden inmitten einer großen Anzahl anderer Per⸗ Drei ſchwere, traurige Jahre. Aber im Som⸗ ſonen dem Chauffeur vorgeführt, der ſie an jenem Februartag des Jahres 1926 gefahren hatte und von dieſem ſofort erkannt. Ste wanderten ins Gefängnis. Aber nicht für allzu lange Zeit, denn es fiel den beiden wohlhabenden Ladenbeſitzern nicht ſchwer, die unterſchlagene Summe an Italo Matavellt zurückzuzahlen. An den armen, kleinen, tapferen Italo Ma⸗ tavelli. Dazu die Zinſen. Und dieſe Summe gehörte nun wirk⸗ lich ganz und gar dem Beamten. Sie bildete den Betrag, auf den ſein neues Poſtſparbuch lautete. Aber was war das alles gegen die Freude der vollkommenen, glänzenden Rechtferti⸗ gung? Gegen die Wiedereinſetzung des treuen Beamten in ſeinen alten Kaſſiererpoſten? Noch dazu mit doppeltem We⸗ halt. Was war das alles gegen die kleine, reizende Dienſt⸗ wohnung, die der dankbare Prinzipal feinem Kaſſterer zur Verfügung ſtellte, eine Wohnung, wie ſie ſich Italo für ſeine erſparten 10 000 Lire nie und nimmer hätte einrichten können? Italo Matapellt war ein guter Kerl. Er freute ſich auch am Glück der Anderen und vergaß im Handumdrehn die dret harten Jahre, die hinter ihm lagen.„Hat dies kleine Kapital nicht gute Zinſen getragen?“ fragte er oft ſeine Bekannten. „Zwei blühende Ladengeſchäfte wurden damit gegründet. Mich hat es glücklich gemacht. Was ich verlor hab ich doppelt wie⸗ derbekommen.“ a Wenn Italo Matavelli an dieſe Stelle ſeiner optimiſtiſchen Reden kam, pflegte er ſich zu unterbrechen. Und ein trauriges Geſicht zu machen. Da war etwas, was nicht zurückzugewinnen war: die Braut. Die geliebte Braut, die ein Anderer heim⸗ geführt hatte. Eines Tages ſah er ſie wieder. Sie war etwas rundlich. Etwas allzu rundlich. Sie ſah aus wie ſo eine lom⸗ bardiſche Landbraut nach dreijähriger Ehe ausſehen kann. „Nicht jedes Uebel kommt um zu ſchaden,“ dachte Italo 1„Und ſo alte Sprichworte haben eben doch immer Rech* 8 Vorträge über Schulweſen und Erziehungswiſſenſchaft in Amerika. Profeſſoren der Columbia⸗Univerſität Newyork werden vom 29. bis 31. Auguſt d. J. im Pädagogiſchen Inſtitut Mainz Vorträge über den gegenwärtigen Stand des amerikaniſchen Schulweſens und der Erziehungswiſſen⸗ ſchaft halten. Mit den Vorträgen ſind Film⸗ und Lichtbild⸗ Vorführungen verbunden. 0 7 4. Seite. Nr. 402 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 31. Auguſt 1929 Städtiſche Nachrichten Familientragödie in Feudenheim Zwei Tote Eine ſchreckliche Familientragödie hat ſich geſtern mittag in Feudenheim ereignet. Gegen 12 Uhr mittags hat ſich der penſionierte Polizeiwachtmeiſter Hermann Feldkam p ungefähr 500 Meter vom Eberbacher Platz gegen Ladenburg zn auf freiem Felde an einem Baum erhängt. Unweit davon er⸗ hängte ſich ſeine Ehefrau. Als die Selbſtmörder entdeckt wurden, war Feldkamp bereits tot, während ſeine Frau noch Lebenszeichen von ſich gab und in das Allgemeine Krankenhaus überführt wurde. Sie iſt dort gegen 7 Uhr abends ebenfalls geſtorben. Wir erfahren zu der Tragödie noch folgende Einzelheiten: Polizeiwachtmeiſter Feldkamp war vor drei Jahren im Alter von 52 Jahren penſtoniert worden, weil er den An⸗ ſtrengungen des Dienſtes nicht mehr gewachſen war. Er wohnte ſeit Jahren im Hauſe Schillerſtraße 32 in Feudenheim. Noch als er im Dienſte war, trug er ſich mit dem Gedanken, ein eigenes Haus zu erwerben. Dieſen Plan verwirklichte er auch und kaufte ein Haus in der Neckarſtraße. Als er im Juli dieſes Jahres ſeine Wohnung in der Schillerſtraße aufgeben mußte, weil der Hausbeſitzer die Wohnung ſelbſt benötigte, verſuchte er in ſein eigenes Haus in der Neckarſtraße zu ziehen. Einen deswegen angeſtreugten Prozeß verlor er. Er mußte darum wiederum in eine Mietswohnung in der Ilvesheimerſtraße ziehen. Für den Umzug bekam er ſeiner⸗ zeit von dem Hausbeſitzer in der Schillerſtraße 500 /. Eine weitere Forderung auf 25% wurde ihm jedoch abgeſchlagen. Die finanziellen Schwierigkeiten, in denen ſich Feldkamp be⸗ fand, vergrößerten ſich dadurch beſonders, daß er in eine Unterſuchung wegen Haſenwilderns verwickelt wurde und eine Verurteilung ihm eine ſtarke Verkürzung der Penſton eingetragen hätte. Dazu kommt eine Streitig⸗ keit mit ſeinem verheirateten Schwiegerſohn., über deſſen ſechsjährigen Sohn Feldkamp ſich unbefugt die Vor⸗ mundſchaft hatte geben laſſen. Der Enkel lebte ſchön ſeit Monaten bei ſeinen Großeltern im Hauſe. Außer der ver⸗ heirateten Tochter iſt noch ein 28jähriger, un verheirateter Sohn vorhanden. Die 50jährige Frau Feldkamp war in der letzten Zeit vollkommen zuſammengebrochen und deprimiert. Wie das Unglück geſchah, konnte noch nicht genau feſt⸗ geſtellt worden. Die wahrſcheinlichſte Verſion iſt, daß das Ehe⸗ aar Feldkamp gemeinſam das Haus verließ und dem nee Enkel zum Abſchied ſagte:„Bleib hier ruhig zen.“ Eine andere Verſton, die dadurch, daß die Ehefrau noch lebend abgenommen werden konnte, eine gewiſſe Wahr⸗ scheinlichkeit für ſich hat, iſt die, daß Feldkamp ſich zunächſt allein erhängte und, als Nachbarn der Frau die Botſchaft von dem Selbſtmord ihres Mannes brachten, dieſe ſich nun erſt erhängte. Der Schwiegerſohn., der in Mannheim mit ſeiner Frau wohnt, hat ſeinen Enkel zu ſich nach Hauſe ge⸗ nommen.—,— Direklor Vittoer W. Oppenheim von der Mannheimer Filiale der Dresdner Bauk iſt als Leiter der Filiale dieſes Inſtituts nach Leipzig be⸗ rufen worden und tritt bereits in den nächſten Tagen ſeine neue Stellung an. Direktor Oppenheim kam vor etwa g Jahren von Wiesbaden an die hieſige Dresdner Bank. Sowohl in den Kreiſen des Wirtſchaftslebens wie im Kundenkreiſe der Bank hatte er ſich ſehr ſchnell eine hochgeachtete Stellung erworben, ſo daß man ihn mit großem Bedauern nach wenigen Jahren wieder von Mannheim ſcheiden ſieht. Da Leipzig einer der größten Filialplätze der Dresdner Bank iſt, konnte Herr Oppenheim ſich dieſem Ruf nicht entziehen, obwohl er in Mannheim ſchnell heimiſch geworden war. Die Deutſche Volkspartei verliert in Direktor Victor W. Oppenheim einen treuen Parteifreund. Er war Mitglied des Ausſchuſſes des Mannheimer Ortsvereins. Sowohl in Wiesbaden wie in Mannheim hat er am parteipoitiſchen Leben regen Anteil ge⸗ nommen und die Beſtrebungen der Partei tatkräftig ge⸗ fördert. 1K * 40 jähriges Geſchäftsjubiläum. Am Montag kann Herr Och. Keller, T 4, 1, auf eine 40jährige Tätigkeit bei der Firma Hch. Eichenherr, Q 3, 18, zurückblicken. Aus dieſem Anlaß wurde dem Jubilar vom badiſchen Staatspräſidenten eine Ehrenurkunde übermittelt. r E e Programm der Verliner Reinhardt⸗Bühnen 1929.30 Die Rheinhardtbühnen werden in der kommenden Spiel⸗ zeit„Spuk“ von Gerhart Hauptmann,„Die Kreatur“ von Ferdinand Bruckner,„Phäa“ von Fritz von Unruh,„Der Streit um den Sergeanten Griſcha“ von Arnold Zweig,„Grunewaldmärchen“ von Stefan Großmann,„Das häßliche Mädchen“ von Felix Joa⸗ chimſohn zur Uraufführung bringen. 5 Die deutſche Uraufführung von folgenden Werken iſt vor⸗ geſehen: Bernard Shaw„Der Kaiſer von Amerika“, Tretiak ow„Brülle China“, A. P. Antoine„Die Feindin“, Géraldy und Spitzer„Der Unwiderſtehliche“, Achard„Zu Hilfe“ und Savoir„Er“. Außerdem werden Aufführungen von Hofmannsthal„Der Schwierige“, Georg Kaiſer„Kolportage“, Hamſun„Vom Teufel geholt“, Lons dale„Zur gefälligen Anſicht“, Lenormand „Die Namenloſen“, Guitry„Deſiré“ und Barry„Unter⸗ wegs nach Paris“ vorbereitet. Es werden für die Rheinhardt⸗Bühnen verpflichtet die Damen Elma von Bulla, Lili Darvas, Toni van Eyck, Gertrud Eyſoldt, Blandine Ebinger, Karin Evans, Chriſtine Grabe, Marianne Hoppe, Lucie Höflich, Herta von Hagen, Manon Hartſeil, Renée Köhler, Maria Krahn, Sidonie Lorm, Anni Mewes, Phoebe Monnard, Grete Mosheim, Lore Mos⸗ geim, Frida Richard, Silvia v. Rodenberg, Anna Katharina Solten, Sybille Schmitz, Leni Sponholtz, Helene Thimig, Ida Wüſt, Charlotte Ziegler und die Herren Hans⸗Deppe, Hans Fiebrandt, Willi Forſt, Max Gülſtorff, Guſtaf Gründgens, Jakob Gaertner, Günther Hadank, Haus Hinrich. Oskar Homolka, Oskar Karlweis, Paul Kemp, Viktor de Kowa, Wer⸗ ner Krauß, Reinhold Nietſchmann, Harald Paulſen, Richard Romanowſky, Jacob Sinn, Wladimir Sokoloff, Hans Thimig, Hermann Thimig, Hans Heinrich von Twardowſki, Guſtav Waldau, Otto Wallburg, Otto Wernicke, Eduard von Winter⸗ ſtein und Hans Zeſch⸗Ballot. Es werden Regie führen Max Reinhardt, lexis Granowſky, Guſtaf Gründgens, Richard Dep 1 rative Ausſtattung Erich Engel, Gerner und 5 und 60/ im Einzelfalle. Neue Stadtbaupläne in Luswigshafen Der ſtädtiſchen Baupflege in Ludwigshafen obliegt vorab die Wiedergutmachung alter Bauſünden. Die„Stadt der Ar⸗ beit“ hat ſich ja nicht(wie etwa Mannheim) nach vorbedachtem Plan entwickelt, ſondern man reihte während des früheren amerikaniſchen Wachstums einfach Baublock an Baublock, ohne beſondere Rückſicht auf die Forderungen der Geſundheit, Schönheit und des zunehmenden Verkehrs. Nachgerade wur⸗ den die Baublöcke von ihren Bewohnern mit Einbauten voll⸗ gepfropft, wie ſich beim gegenwärtigen Durchbruch des Vier⸗ tels am Lokalbahnhof den beleidigten Augen enthüllt. Dieſen neuen Verkehrsweg zur Rheinbrücke nach jahr⸗ zehntelangen Mühen der Aemter durchzudrücken, war nicht zuletzt das Verdienſt des, wie erwähnt, nach Mainz berufenen Stadtbaurats Hermann Graf. Er hinterläßt ſeinem Nach⸗ folger die Vergrößerung der von Graf äſthetiſch wie praktiſch gleich erfreulich geſchaffenen Millionenbauten wie des hoch⸗ modernen ſtädtiſchen Krankenhauſes und des Elektrizitäts⸗ Umſpannwerks. Die bedeutſamſte Hinterlaſſenſchaft ſind aber die weitere Ausgeſtaltung des Ebertparks, deſſen Architektur gleichfalls von Baurat Graf ſtammt, und des neuen Markt⸗ platzes. Für den Ebertpark ſehen die Pläne des Hochbauamts eine Erweiterung vor. Hin⸗ ter der Feſthalle(gegen Frieſenheim) wird ein Sportpark angelegt, vorläufig als U⸗förmiger Sportraſen gedacht, 8 l — Verkehrs⸗Anfälle in Mannheim * Durch Ueberfahren getötet. Geſtern abend wurde auf dem Neckarauer Uebergang ein Radfahrer von einem Lieferwagen einer hieſigen Speditionsfirma überfahren und getötet. Der Laſtwagen, der in einem unvorſchrifts⸗ mäßigen Tempo die Straßenbahn überholt hatte, fuhr den Radfahrer von hinten an und brachte ihn zu Fall. Der Laſt⸗ kraftwagen mußte ſehr dicht an der Straßenbahn vorbei, weil der Radfahrer auf der rechten Seite fuhr. Dabei ſtreifte er die Elektriſche, kam dadurch zu dicht an den Radfahrer, erfaßte ihn und überfuhr ihn. * Armbruch durch Zuſammenſtoß. In raſendem Tempo wollte geſtern vormittag am Kaiſerring ein Laſtauto vor der Straßenbahn noch ſchnell den Fahrdamm überqueren. Auf der entgegengeſetzten Seite von der Mollſtraße kam ein Pri⸗ vatauto ous Bingen. Die beiden Autos konnten noch von großem Glück ſagen, daß der Zuſammenſtoß, der ſehr heftig erfolgte, mit einem linken Armhruch des Laſtautoführers und mit Hautabſchürfungen des Privatautoführers endete. Der Beifahrer des Laſtautos lenkte das Auto weiter und der Verletzte ſuchte ärztliche Hilfe auf. * Ein Betrunkener verſchuldet einen Radlerunfall. Geſtern nachmittag ging ein Betrunkener in der Schwetzingerſtraße nicht vom Fahrdamm weg und ſtellte ſich einem 28jährigen Radfahrer in den Weg, der die Herrſchaft über ſein Rad ver⸗ lor, ſtürzte und den linken Oberarm brach. Paſſanten leiſteten die erſte Hilfe. * Unters Auto geraten. Geſtern nachmittag kam auf der Fahrſtraße vor der Güterhalle des Bahnhofs Neckarſtadt ein Radfahrer, der ein Auto überholen wollte, unter die Vor⸗ derräder. Der Mann wurde blutüberſtrömt und mit ſchweren „ mit dem Krankenwagen ins Krankenhaus über⸗ führt. * Umgefahren. Ecke Friedrichsplatz und Kaiſerring über⸗ fuhr eine ſehr ſchnell fahrende Radfahrerin eine 42jährige Frau, die einen Naſenbeinbruch und ſehr erhebliche Hautabſchürfungen davontrug. Die Radfahrerin fuhr uner⸗ kannt weiter. * * Maunheimer Ferienkinder kommen zurück. Unter Be⸗ zugnahme auf unſern Bericht in Nr. 398 wird uns vom Ver⸗ ein für Ferienkolonien Mannheim geſchrieben: Es handelt ſich bei der Organiſation nicht um den„Verein für Ferienerholung“, ſondern um den Verein für Ferien⸗ kolonien(B 2,). Der Aufwand für ein Kind beläuft ſich nicht auf 25 /, ſondern auf 70. Die Geſamtkoſten wurden— ſoweit ſie nicht durch Elternbeiträge gedeckt werden konnten— aus Vereinsmitteln ſowie Beiträgen der Stadt, des Kreiſes und der Arbeitsgemeinſchaft für Kindererholung e. V. be⸗ ſtritten. Die Elternbeiträge waren geſtaffelt nach den wirt⸗ ſchaftlichen Verhältniſſen der Eltern; ſie bewegten ſich zwiſchen . Linie Ernſt Schütte und Oscar Strnad tätig ſein. Die niſche Leitung liegt in den Händen von Franz Dworſky. Dra⸗ maturgen ſind Arthur Kahane, Haus Rothe und Dr. Franz Horch. Die Direktion führt Max Reinhardt, die ſtellvertretende Direktion Heinz Herald. Die neue Mufil Im„Handbuch der Muſikwiſſenſchaft“ iſt ein Werk im Entſtehen, das eine Zuſammenfaſſung der Muſtkkultur aller Zeiten bringt, und zwar in wiſſenſchaftlich⸗genauer und doch ſtets allgemeinverſtändlicher Form. Dem erſten Band iſt (letzt der zweite gefolgt, eine univerſelle Darſtellung der„Mo⸗ dernen Muſik ſeit der Romantik“ von Profeſſor Dr. Hans Mersmann⸗ Berlin. Je mehr ſich die moderne Muſik aus ihrer erſten chaotiſchen Anfangszeit zu einer Periode bewußter Geſtaltung und for⸗ mender Kraft durchringt, deſto mehr Boden gewinnt ſie und deſto mehr rückt ſie in den Brennpunkt des Intereſſes. Um ſo empfindlicher machte ſich bisher das Fehlen eines allgemein gültigen, von berufener Hand geſchriebenen Werkes bemerk⸗ bar, das in gleicher Weiſe dem ſchaffenden Muſiker und dem hörenden Muſtkliebhaber eine zuverläſſige Einführung in die Geſtaltungsprobleme und geſchichtlichen Fragen der zeit⸗ genöſſiſchen Muſik bieten konnte. Dieſem Mangel iſt jetzt ab⸗ geholfen. Prof. Dr. Haus Mersmann iſt einer unſerer beſten Kenner moderner Muſik und beſitzt in hohem Maße die Gabe, die Fülle muſikwiſſenſchaftlicher Einzelheiten, die alle das Ergeb⸗ nis genaueſter Forſchung ſind, zu einem groß geſehenen Ge⸗ ſamtbild der Muſik der Gegenwart zuſammenzufaſſen. So iſt hier ein Werk entſtanden, das nicht nur eine hiſtoriſche Ueber⸗ ſicht über das bisher Gewordene gibt, ſondern das den inner⸗ ſten Kern unſerer Muſik aufdeckt und zugleich überall die Beziehungen zur Vergangenheit klarlegt. Durch die plan⸗ mäßige Gliederung und die ſorgfältigſte Formulierung wird hier für jeden Gebildeten der Weg zum Muſikleben unſerer Zeit gebahnt. Sichtend und ordnend greift Mersmann in die gewaltige Maſſe des Stoffes, leuchtet durch die hiſtoriſchen Bindungen hindurch auf das ſtrukturelle Gerüſt der einzelnen mit tech⸗ nd Epochen, vermittelt ſo dem Leſer eine Ueberfülle der Halle durch Anbauten(Umkleide⸗ und Waſchräume) ver⸗ bunden. Das Mittelſtück der künftigen Anlage würde der bisherige Ebertpark als Schmuckpark bilden; auch der ſeit⸗ herige Sportplatz, wegen des harten Belags für Kampfſpiele wenig geeignet, wäre in die Bepflanzung einzubeziehen. Ge⸗ gen die Innenſtadt zu wünſcht das Projekt das Keilſtück, das zu acht Zehntel bereits Gemeindebeſitz iſt, als Volkspark verwendet, Raſen⸗ und Baumflächen, nach großzügigen angel⸗ ſächſiſchem Muſter, ſollen dem überbeſiedelten nahen„Hems⸗ hof“ Erholungsgelegenheit bringen. Ob dieſer ſchöne Gedanke ausführbar ſcheint, ſteht noch dahin. 1 Den neuen Marktplatz und ſeine Ränder hat Baurat Graf als Stadtforum ſkiz⸗ ziert. Im geographiſchen Mittelpunkt von Ludwigshafen er⸗ höbe ſich hier ſpäter einmal(wenn die Giuliniſche Fabrik ihre Bürohäuſer abgebrochen und vermutlich neben das Umſpann⸗ werk in einen Monumentalbau verlegt hat), als gemeinſames Rathaus für die Bezirke Süd und Nord, ein Hochhaus, ge⸗ lagert in die Ecke der jetzigen Verkaufskojen. Als niedrigerer Flügelbau ſchlöſſe ſich die neue Markthalle an, im Hinter⸗ grund des Marktes. Dieſer mächtigen Anlage müßte die Rand⸗ bebauung würdig angepaßt werden, zuvörderſt die beiden Fa⸗ briken an den gegenüberliegenden Ecken.— Weitſchauende Pläne, deren Verwirklichung noch im Zeitenſchoß ruht 8 * Ein Zimmerbrand entſtand in der vergangenen Nacht durch unvorſichtiges Hantieren mit einem Spirituskocher im Hauſe Weidenſtraße 9 in Neckarau. Das Feuer war beim Eintreffen der um 11.36 Uhr alarmierten Berufsfeuerwehr ſchon gelöſcht. Der Schaden beträgt etwa 60 Mk. * Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie. In der Frei⸗ tag Vormittagszie hung wurden von größeren Ge⸗ winnen ausgeloſt: 2 Gewinne zu je 75 000% auf Nr. 359 156, 6 Gewinne zu je 5000/ auf die Nrn. 60 982, 205 395, 293 3866, 4 Gewinne zu je 3000/ auf die Nru. 35 242, 110 112, in der Nachmittagsziehung 2 Gewinne zu je 10 000 4 auf die Nr. 47923, 2 Gewine zu je 5000% auf die Nr. 319 361, 10 Gewine zu je 3000/ auf die Nrn. 115 471, 128 186, 210 815, 232 137, 269 107.(Ohne Gewähr.) Veranſtaltungen * Billiger Sonntag im Friedrichspark. Die Parkleitung gibt für morgen einen billigen Sonntag bekannt, bei dem die Kapelle Becker das Nachmittags⸗ und Abendkonzert bietet. Für das Abendkonzert iſt als Soliſtin die Opern⸗ und Konzertſängerin Fr. Gretel Keller, Karlsruhe, früheres Mitglied des dortigen Landestheaters, ver⸗ pflichtet. Die Künſtlerin, die wiederholt in größeren Konzerten mit ſehr gutem Erfolg aufgetreten, verfügt über eine umfangreiche, mit anmutiger Natürlichkeit ausgeſtattete Sopranſtimme, die auch die ſchwierigſten Partien ſpielend überwindet. Den Parkbeſuchern ſtehen ſonach bei niedrigem Eintrittspreis genußreiche Stunden in Ausſicht. Tageskalender Samstag, den 31. Auguſt Operette im Roſengarten:„Frühlings mädel“..00 Uhr. Nibelungenſaal: Feſtabend,.00 Uhr. Friedrichspark: Konzert.30 Uhr. — Lichtſpiele: Alhambra und Schauburg:„Der Graf von Monte Chriſto:— Ufa⸗Theater:„Nachtlokal“.— Capi tol:„Die Stunde der Entſcheidung“.— Scala:„Die Car⸗ men von St. Pauli“.— Glorta:„Die Republik der Back⸗ fiſche“.— Palaſt⸗Theater:„Unterwelt“. Sehens würdigkeiten: Kunſthalle: Dienstag bis Sonntag: 10 bis 1 Uhr und 3 bis 5 Uhr:— Theaterausſtellung im Schloß: Täglich geöffnet von 10 bis 1 Uhr und 3 bis 5 Uhr und Sonntags vorm. von il bis nachm 5 Uhr.— Schloßbüchere:—1,—7 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völker⸗ kunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—1 und nachm. von—8 Uhr; Dienstag—5 Uhr: Mittwoch—5 Uhr; Freitag—7 Uhr. Planetarium: Beſichtigung 3 Uhr. neuer Erkenntniſſe und hilft ihm zu feſter Stellungnahme in den oft gegenſätzlichen Strömungen der Moderne. Die Eigenart der romantiſchen Muſik bis zum Impreſſio⸗ nismus und Expreſſionismus, die Vielheit und Gegenſätzlich⸗ keit der modernen Schaffensimpulſe erfahren ihre endgültige Deutung. Manche modernen Künſtler würden in ältere Kunſt⸗ ſtrömungen eingereiht und erſcheinen dadurch in neuem Lichte. Unparteiiſch und ſachlich werden die einzelnen Meiſter ge⸗ wertet. Die Stellung der verſchiedenen Muſikgattungen, wie Inſtrumentalmuſik, Oper und Lied, ſowie die nationalen Son⸗ derheiten der einzelnen Völker erfahren ihre ſichere Be⸗ grenzung. Wir erleben den Einbruch des Stofflichen in die muſika⸗ liſche Idee, wir werden durch eine Epoche bewußter Primitivi⸗ tät und ſcheinbar gänzlicher Geſtaltung geführt. Namen, wie Stravinſky, Hindemith, Schönberg, Krenek werden zu feſten Begriffen. Probleme der Harmonik, des Rhythmus und der Akuſtik werden eingehend behandelt, immer mit dem Ziel der Herausarbeitung der großen ſtilbildenden Faktoren. Das Schauſpiel kündigt an: Intendant Sioli hat das Werk eines bisher noch unbekannten Dramatikers, Wal⸗ demar Jollos,„Das Vergeſſen Gottes“ zur allei⸗ nigen Uraufführung im Nationaltheater Mann⸗ heim angenommen. Das volkstümliche Luſtſpiel„Bürger und Junker“(„Bayriſch und Pfälziſch“), mit dem am 8. September das Neue Theater eröffnet, iſt das Haupt⸗ werk des im vorigen Jahrhundert in Süddeutſchland ſehr populären Luſtſpieldichters Martin Schleich. Es ſpielt in der Karl⸗Theodor⸗Zeit Münchens und bringt pfälziſche Geſtal⸗ ten vom Hofe des Kurfürſten mit Münchener Bürgersleuten in Kontakt. So lag es nahe, zumal die Theaterneigung des Fürſten in einem Intermezzo geſtreift iſt, das Werk im Zu⸗ ſammenhang mit dem Theaterjubiläum an die Spitze der dies⸗ jährigen Aufführungen im Roſengarten zu ſtellen. Dr. Ernſt Leopold Stahl hat eine bereits in München und anderwärts erprobte moderne Bearbeitung geſchaffen. Die Inſzenſerung liegt in Händen von Wilhelm Kolmar. 8 „.. ere„„„. KK . R IN r e 1 e eee ee R rere „ e 3 O ge e Sr „ re e e // 6 8 Samstag, den 31. Auguſt 1929 e dee Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 402 Die neue Spielzeit des Apollotheaters Rückkehr zum Variete Die Direktion des Apollotheaters hat ſich, dem Beiſpiel im anderen Städten folgend, zu einer vollſtändigen Umſtellung des Betriebes entſchloſſen. Das Variete, das nach dem Kriege vollſtändig in den Hintergrund gedrängt wurde, weil nicht ge⸗ mügend erſtklaſſige Kräfte vorhanden waren, hält wieder ſeinen Einzug in den Raum, der ſeit ſeinem Beſtehen ſchon ſo viele Darbietungen geſehen hat, die als Gipfelleiſtungen auf artiſtiſchem Gebiet bezeichnet werden konnten. Wenn die Direk⸗ tion des Apollotheaters verkündet, die Deviſe für Mannheim and Umgebung müſſe ſein:„Alle 14 Tage jeder einmal ins Apollo!“ ſo darf man ſich auf etwas ganz Beſonderes gefaßt machen, weil der Pfälzer im allgemeinen und der Mannhei⸗ mer im beſonderen dafür bekannt iſt, daß er an ein Variete⸗ programm ſehr große Anſprüche ſtellt. Mit dem bisherigen Syſtem der Eintrittspreiſe iſt ebenfalls völlig gebrochen worden. Der kteuerſte Platz wird nicht mehr als 3 Mk. koſten. Für 1 Mk. erhält man ſchon einen numerierten Parkettplatz. Bei einer ſolch radikalen Preis reduzierung iſt die Gewähr dafür geboten, daß das Theater auf die große Maſſe der Bevölkerung die frühere Anziehungskraft ausübt und daß ſich vor allem die Variete⸗ Stammgäſte wieder einfinden, die in den letzten Jahren aus naheliegenden Gründen ausgeblieben ſind. Eine beſondere Zugkraft verſpricht man ſich von den Nachmittags vor⸗ ſtellungen am Mittwoch und Samstag zum Einheitspreis von 50 Pfg. und 1 Mk. Wenn dazu noch recht populäre Preiſe im Reſtaurationsbetrieb kommen, den Direktor Zacharias wieder in eigener Regie führt, dann darf man die Hoffnung hegen, daß das Apollotheater„das Theater für Alle“ wird. Aus dem Lande Zwei Anweſen eingeäſchert * Oberbaldingen, Amt Donaueſchingen, 30. Aug. In der vergangenen Nacht brach in der Scheuer der Gaſtwirtſchaft »zur Sonne“, Beſitzerin Witwe Frieda Held, aus unbekaunter Urſache Feuer aus, das ſich mit raſender Geſchwindigkeit auf das ganze Anweſen, darunter auch die Gaſtwirtſchaft, und auf das angebaute Anweſen des Landwirts Johann Held übergriff. Die Bewohner der Gaſtwirtſchaft konnten nur mit knapper Not ihr nacktes Leben retten. Beide Gebäude rannten in kürzeſter Zeit nieder. Die Motorſpritze von Donaueſchingen und die Wehren der umliegenden Gemeinden mußten ihre Tätigkeit wegen Waſſermangels bald einſtellen. Sämtliche Fahrniſſe wurden vernichtet. Der Geſamtſchaden an Gebäuden und Mobiliar beläuft ſich auf 72000 Mark. * D. Neckarhauſen, 30, Aug. Am kommenden Sonntag feiert der hieſege Männergeſang verein ſein 70 jähriges Jubiläum. Eingeleitet wird das Jubiläum durch ein Feſtbankett am Samstag abend im großen Feſtzelt, das ſich im gräflichen Neckargarten direkt am Neckar gelegen, be⸗ findet. Viele Vereine der Umgebung haben ihr Erſcheinen zu⸗ geſagt. Der Verein zählt heute 200 Mitglieder. Als erſte Vorſtände fungierten die Herren J. Spieß, Andreas Krauß und Franz Lend. Als erſter Dirigent leitete Lehrer Wollen⸗ ſchläger den Verein und führte ihn zu ansehnlichen Leiſtungen. Im Jahre 1865 fand die erſte Fahnenweihe ſtatt. 1899 trat der Verein in den Bad. Sängerbund ein. * Buſenbach bei Ettlingen, 29. Aug. Ein ſchwerer Unfall ereignete ſich geſtern mittag auf der hieſigen Ortsſtraße in der Nähe der„Sonne“. Der Landwirt Steppe kam mit einem beladenen Oehmdwagen den Berg herabgefahren und ging hinter dem Wagen, während ſein Sohn vorn beim Geſpaun war. Steppe kam nun plötzlich hinter dem Wagen hervor, um zu ſehen, ob vorn alles in Ordnung ſei. Im gleichen Moment kam ein Reiſender aus Durlach mit ſeinem Fahrrad den Berg hinuntergefahren, und beide ſtießen ſo heftig zuſammen, daß der Reiſende einen ſchweren Schädelbruch und Steppe einen doppelten Unterſchenkelbruch davontrug. Die Verletzten mußten nach Karlsruhe ins Krankenhaus übergeführt werden. * Baben⸗Baden, 29. Aug. Vorgeſtern morgen verunglückte kurz vor Sandweter durch Zuſammenſtoß mit einem anderen Motorrad der Krankenkaſſenbeamte Hüllen, der ſich mit ſeinem Motorrad von Sandweier nach ſeiner Baden⸗Badener Dienſtſtelle begeben wollte. Er wurde ſehr ſchwer am Bein und am Knie verletzt, ſodaß er nach dem Raſtatter Krankenhaus verbracht werden mußte. Auch der zweite Fah⸗ 1 5885 Verletzungen, während ſein Beifahrer unverletzt eb. * Fautenbach(A. Bühl), 28. Aug. Alfons Herr wurde beim Holzabfahren in den Waldeshöhen der Schwend(bei Waldulm) von einem Pferde ſo unglücklich ins Geſicht ge⸗ schlagen, daß er eine Gehirnerſchütterung und ſchwere Ver⸗ letzungen erlitt. * Eiſental bei Achern, 29. Aug. Der Rangierer Auguſtin Straub ſtürzte beim Zwetſchgenbrechen vom Baum und er⸗ litt ſchwere innere Verletzungen. Freiburg i. Br., 26. Aug. In einer Scheune bei Lehen wurde am Samstag ein Räuberlager entdeckt und ausgehoben. Es handelt ſich um eine Einbrecher bande, die die weſtliche Gegend von Freiburg unſicher machte und dort ſeit längerer Zeit ihr Lager aufgeſchlagen hat. Der Führer der Bande war ein Fremdenlegionär. Am Sonntag früh konnten zwei weitere Mitglieder der Bande, die ſich am Samstag in Sicherheit bringen konnten, in einem Gaſthaus geſtellt werden. * Schönau, 29. Aug. Der Mechanikerlehrling Albert Zäh aus Schönau, der am Samstag abend zwiſchen Holzinsaus und Aitern mit dem Auto auf der Heimfahrt vom Belchen einen Abhang hinunterſtürzte und dabei einen Schädelbruch erlitt, iſt in einer Freiburger Klinik den Verletzungen er⸗ Legen. Steinen i.., 28. Aug. Am Sonntag erlitt Kaufmann Wilhelm Reinfried auf einer Autofahrt in der Nähe der Wieſebrücke Steinen am Steuerrad einen Horzſchlag. Ob⸗ wohl es ihm noch gelang, den Wagen ſofort abzuſtoppen, rannte letzterer gegen einen Baum, wo er mit dem bereits verſtorbenen Beſitzer ſtehen blieb. * Zell a.., 20. Aug. Der ſchwerverletzte Mechaniker Karl Lehmann von Unterharmersbach, dem am Sonntag von einem Haslacher Laſtauto ein Bein zermalmt wurde, ſo⸗ daß es oberhalb des Knies amputiert werden mußte, iſt im hieſigen Krankenhaus an Wundſtarrkrampf geſtor ben. * Weil am Rhein, 27. Auguſt. Der Motorradfahrer Wendle von Lörrach, 28 Jahre alt, ſtieß mit ſeinem Motorrad bei Weil⸗Hinterdorf mit einem Laſtauto zuſammen. Das Motor⸗ rad wurde vollſtändig zertrümmert und Wendle ſo ſchwer ver⸗ letzt, daß ihm ein Bein unterhalb des Oberſchenkels am⸗ butiert werden mußte. 5 8 Die internationale Wo Oleander gewinnt leicht den Großen Preis von Baden⸗Baden Das war ein großer Tag, der in jeder Beziehung dieſes Prädikat verdient. Eine grandioſe Auffahrt. Auto um Auto gereiht, über 1% Stunden dauernd, eine Kette von Baden⸗Baden bis Iffezheim. Der rieſige Parkplatz iſt faſt zu klein und der Parkplatz der Clubtribüne ähnelt einer Ausſtellung zur Schönheitskonkurrenz. Alle waren gekommen, wer könnte die Namen und Berühmt⸗ heiten nennen, die hier zuſammengekommen waren, um Oleanders letzten Kampf und Sieg mitzuerleben. Die große ſchlanke Geſtalt des Königs von Schweden tauchte überall auf, man kann ſich kaum ohne ihn einen großen Pretstag vorſtellen. Ein leichter Wind machte ſich in der prallen Sonnenhitze angenehm fühlbar und die uralten Bäume des erſten Platzes ſpendeten wohl⸗ tuenden Schatten. Die Damenwelt zeigte ihr Intereſſe durch eine Toilettenpracht und Farbenſymphonie, die den Stolz allererſter Mode⸗ häuſer darſtellten. Ein reizender Kontraſt zu dem ſatten Grün der Natur. Die einleitenden Rennen brachten mit ihren ſchönen Kämpfen eine ſich ſtändig ſteigernde Stimmung und bereiteten ſo das große Ereignis vor. Kaum war das dritte Rennen gelaufen, da war der Führring Mittelpunkt allen Intereſſes. Ein Raunen geht durch die Menge und Avanti betritt vor ſeinem großen Stallgefährten Olean⸗ der den Ring. Aller Augen ſind auf ihn gerichtet, der ſich anſchickt, den Rekord der großen Kinezem zu erreichen. Oleander in vornehmer Ruhe bietet ſich ſo gut wie nie ausſehend den Blicken dar. Es iſt ja auch das letzte Mal, wo der ſtolze Prunus⸗Sohn nach Rennbahnruhm in Deutſchland trachtet, denn er geht an die Stätte zurück, wo er im Vorjahre nach unglücklichem Rennen im geſchlagenen Felde endete. Paris iſt die Stadt und Prix l' Arc Trivumphe heißt jenes Rennen, deſſen Lorbeer er begehrt; wir können getroſt auf ihn vertrauen, er wird der Aufgabe gerecht werden; wer ihm drüben den Lorbeer ſtrei⸗ tig machen will, muß das Rennen ſeines Lebens laufen. Das große Rennen In feierlichem Zuge begibt ſich das Feld vor die Tribünen. Nach kurzer Parade kantert Oleander vor Avanti zuerſt auf, dann Daphnis und zuletzt Serapis und Graf Iſolani. Feierlich ſtill iſt es geworden, da entläßt auch ſchon der Starter das Fünferfeld. Avanti iſt ſofort an der Spitze, neben ihm knapp zurück Serapis, dann folgt Daphnis vor Oleander und dem„Grafen“. Gegenüber hat Serapis nach langem Kampf die Spitze vor Avantt, der im Einlaufsbogen an dem geſchla⸗ genen Serapis vorbei geht. An der Einlaufsecke geht Oleander immer an ſeinem Führpferd vorbet und außen verſucht Graf Iſolani mit ihm aufzuſchließen. Schon gibt Blume Oleander den Kopf frei, und ſo ſehr ſich der Graf auch müht, Schritt mit ihm zu halten, muß er ſich in Nähe der Tribünen geſchlagen bekennen. Oleander kantert 4 Längen vor Graf Iſolant am Richter vorbei. Acht Längen hinter ihm der Franzoſe Daphnis. Orkanartiger Jubel bricht aus und zollt dieſer fabelhaften Lei⸗ ſtung Dank. Oleanders Rückkehr zur Waage iſt ein wahrer Triumph⸗ zug. Seine Leiſtung erſcheint erſt im richtigen Lichte, wenn man be⸗ denkt, daß Oleander 64 Kg. trug, über den ganzen Weg kanterte, nicht einen Moment ernſtlich angefaßt wurde und in der Zeit von 234,8 das Rennen beendete. Daß Graf Iſolani von ihm geſchlagen wurde, iſt gewiß keine Schande für ihn. Erſtens war Oleander in allerhöchſter Form, hat ſich gegen das Vorjahr beſtimmt um—6 Kg. verbeſſert und ö B 0 e in Baden Baden iſt für unſere Begriffe ein Ausnahmepferd. Nach ihm iſt der„Grafe unſer weitaus beſtes Pferd, was wir im Lande haben. Avpantt, der Zweite des St. Simon⸗Rennens, war mit Weile im Ziel von ihm ge⸗ ſchlagen. Mit einem Erfolge des Stalles Weinberg wurde der Tag ein⸗ geleitet. Merian gewann das Chamant⸗ Rennen ſicher gegen Galleria Reale und Chevalier. Denker, der leicht indispontert war, hatte nie einen guten Moment. Der Preis vom Alten Schloß brachte einen fabelhaften Endkampf zwiſchen Mantegna, Ina, Innker und Anteſignano, den Mantegna knapp gegen Ina und Junker gewann und den zweiten Erfolg für Blau⸗Weiß errang. Junker hatte am Start Boden ein⸗ gebüßt, ohne dieſen Zwiſchenfall wäre nur er der Sieger geweſen. St. Hubertus entſchädigte ſeinen Trainer für das Pech von Jun⸗ ker und gewaun den Dburg⸗ Ausgleich in netter Manier. St. Hubertus, der mit dieſem Erfolge ſeine Meiſterſchaft ablegte, ſollte noch beſſere Rennen gewinnen können. Beluga und Helmzier, die hinter ihm die Plätze belegten, konnten keinen Eindruck auf den Ste⸗ ger machen. Moukentoſh, der am Samstag das Badener Ausgleichsfagdrennen gewinnen konnte, bewies mit einem ſicheren Siege im Waſſer⸗ fall⸗Ausgleich, daß er aus gutem Holze geſchnitzt iſt. Schon mit der Geraden hatte er ſein Rennen jederzeit ſicher und verwies Felix eſto und Polaſchin auf die Plätze. Zwiſchen ihm und dem Zweiten lagen 2 Längen. Quelle, die bei ihrem erſten Start hier gefallen war, gewann das Heyden⸗JZinden Jagdrennen leicht gegen Kili und Fähn⸗ rich und brachte ihrem Trainer und Beſitzer den zweiten Erfolg des Tages. Bandola, die ihrer Klaſſe gemäß vor dieſen Gegnern kantern mußte, wurde erſtaunlicherweiſe einem Herrenreiter anvertraut, der das erſte Jagdrennen auf großer Bahn in ſeinem Leben ritt. Der etwas angejahrte Herr, der ſich ſpät anſchickt, Champion zu werden, verhalf denn auch ſeinem Pferde zu einem guten vierten Platz weit. hinter dem Sieger. Ob der Beſitzer von Bandola ſich wohl einen Witz erlauben wollte? Deſſen ungeachtet iſt Bandola für das Alte Badener Jagdrennen vorzumerken. Die Ergebniſſe: 1. Chamant⸗Rennen. 9000 J. 1000 Meter: (Bleuler); 2. Gallerig Reale; 38. Chevalier. Altmühl. Tot: 22:10; Pl.: 12, 12:10. 2. Preis vom Alten Schloß. 4800. 1600 Meter: Mantegna(Narr); 2. Ina; 3. Junker. Ferner liefen: ſignano, Original. Tot: 40:10, Pl.: 17, 16:10.. 3. Bburg⸗Ausgleich: 4500 1. 1400 Meter: 1. Geyers Hubertus (Haynes); 2. Beluga; 3. Helmzier. Fern. lief.: Weſterwald, Tenkros, Sans Atout, Saturn, Miſſion, Mazurka. Tot: 20:10, Platz: 11, 12, 18:10. 4. Großer Preis von Baden. Ehrenpreis u. 64 000. 2400 Mtr.: 1. Oppenheimers Oleander(Blume); 2. Graf Iſolani; 3. Daphnis, Ferner liefen: Avanti, Serapis. Tot: 10:10; Platz: 11, 12:10. 5. Waſſerfall⸗Ausgleich: 6000. 2100 Meter: 1. Frau Galtters Moukentoſy(Harris); 2. Felix eſto; 3. Polaſchin. Ferner liefen; . Pamphlet, Pronko, Caro Bube, Perfekt, FJulfeſt, Mal⸗ lorka, Hokobal. Tot: 97:10, Platz: 29, 18, 24:10. 0 3 7. Heyden⸗Linden⸗Jagdrennen. Ehrenpreis und 4500 J. 3400 Meter: 1. Geyers Quelle(Müſchen); 2. Kili; 3. Fähnrich. Ferner liefen: Glärniſch, Manon, Patristin, Okertal, Bandola. Tot: 37:10, Platz: 18, 16, 23:10. 1. Weinbergs Merian Ferner liefen: Denker, 1. Weinbergs Tarzan, Ante⸗ Der Sport am Conniag Länder⸗ und Meiſterſchaftskämpfe Der Schwerpunkt des Sports liegt diesmal am Wochenende bei den Leichtathleten, die nach zwei Fronten, gegen Frankreich und gegen die Schweiz Länderkämpfe austragen. Daneben intereſſtieren in erſter Linie die Fußball⸗Meiſterſchoftskämpfe, die am erſten Septemberſonntag in faſt allen deutſchen Landesverbänden im Gang ſind. Der beutſche Polizeiſport trägt ſeine Meiſterſchaften in Erfurt aus, Braunſchweig iſt traditionsgemäß der Schauplatz der Natlonalen Deutſchen Tenntsmeiſterſchaften, die immer mehr an Bedeutung ver⸗ lieren. Zahlreiche größere und kleinere Veranſtaltungen im Schwim⸗ wen, Rad⸗ und Motorſport, Rudern, Rugby, Pferdeſport, ſowie einige Tagungen ergänzen das Sportprogramm des Tages. Fußball Die Fußball⸗Meiſterſchaftsſpiele in Süddeutſchland brin⸗ gen diesmal mit Ausnahme von zwei Mannſchaften alle Bezirksliga⸗ vereine auf den Plan. In der Gruppe Rhein ſpielen: Vs. Neckarau— Phönix Ludwigshafen SV. Waldhof— 08 Mannheim Sp.⸗Vg. Mundenheim— VfR. Mannheim .⸗Bg. Rohrbach— Sp.⸗Vg. Sandhofen Den ſchwerſten Gegner hat VfL. Neckarau in Phönix Ludwigshafen. Phönix hat durch den glatten:1 Sieg über 8 Monnheim gezeigt, daß er in dieſem Jahr gleich zu Anfang der Verbandsſpiele in Schwung gekommen iſt. Neckarau konnte trotz beſſeren Spiels gegen BfR. nicht recht überzeugen. Es iſt jedoch anzunehmen, daß Neckarau auf eigenem Platze keinen Punkt ab⸗ geben wird und knapp gewinnt. S V. Waldhof ſpielt auf eigenem Platze gegen 08 Mannheim. Wenn der Gegner nicht zu leicht genommen wird, muß Waldhof das Spiel gewinnen. Einen ſehr ſchweren Gang hat Bf R. nach Mundenheim zu machen. Mun⸗ denheim hat bis jetzt noch kein Spiel verloren, Neckarau konnte mit Glück einen Punkt retten, Rohrbach wurde mit:1 abgefertigt. VfR. muß am Sonntag ſchon ein gonz gutes Spiel liefern, wenn er gegen Mundenheim gewinnen will. F. ⸗Vg. Rohrbach wird auch das erſte Spiel auf eigenem Platze gegen Sp. Vg. Sandhofen verlieren, denn Sandhofen gab am letzten Sonntag gegen Waldhof nur einen Punkt ab. 5 Leichtathletik Das Experiment der Deutſchen Sportbehörde, die Leichtath⸗ letik⸗Länder kämpfe gegen Frankreich und gegen die . Schwelz an einem Tage auszutragen, iſt in den letzten Jahren geglückt, diesmal iſt aber der deutſche Doppelerfolg nicht ſo ſehr ſicher. Beide Kämpfe werden im Auslande ausgetragen. Auf Frankreichs Repräſentative treffen die deutſchen Vertreter in Paris, die Eidgenoſſen ſtellen ſich unſeren Leuten in Zürich zum Kampf. Während wir die Schweizer auch mit einer zweiten Mannſchaft noch einmal klar ſchlagen dürften, wird es in Paris nicht leicht halten, zu einem Siege zu kommen, denn die Franzoſen haben ſich in einer Reihe von Wettbewerben ſtark verbeſſert. Der beſſere Durchſchnitt der deutſchen Leichtathletik ſollte uns aber doch noch einmal einen, wenn auch knappen Sieg bringen.— Erfurt iſt der Schauplatz der Deutſchen Polizei⸗Meiſterſchaften, in Frankfurt iſt für den 1. September ein Staffellauf„Rund um die An⸗ lagen“ angeſetzt und in Berlin kommt ein Marathon ⸗Gehen tber 42,2 Kilometer zur Durchführung. Tennis Eine höchſt überflüſſige, kaum noch beachtete und nur ſehr müßig beſetzte Einrichtung ſind die Nationalen Deutſchen Ten⸗ nismeiſterſchaften, die in dieſen Tagen in Braunſchweig ausgetragen werden. Amerika iſt mit ſeinen Tennismeiſterſchaften in Foreſt Hill jetzt bei den Doppelſpielen angelangt. Handball Auch im Handball ſind fetzt in allen Gruppen des ſüoddeutſchen Verbandes und darüber hinaus auch in faſt allen Landesverbänden der Deutſchen Sportbehörde im Gang. Schwimmen Die Süddeutſche Waſſerball⸗Meiſterſſchaft iſt fetzt bis zur Zwiſchenrunde gediehen, die am Sonntag mit den beiden Spielen SV. Göppingen— 1. FC. Nürnberg und Bayern 07 Nürn⸗ berg gegen Jungdeutſchland Darmſtadt zur Durchführung kommt. In Paris gibt es ein großes internationales Schwimmfeſt, bei dem end⸗ lich auch das ſchon lange mit Spannung erwartebe Den ell Borg— Taris verwirklicht werden ſoll. Rudern Eine recht gute Beſetzung hat die Lahn ⸗Herbſtregatta in Gießen gefunden. Arn Tagungen Auch am grünen Tiſch iſt man diesmal bef den Sportverbänden tätig. Der Deutſche Hockey⸗ Bund ruft ſein Präſistum nach Berlin zu einer Sitzung zuſammen, während der Verband Mit⸗ teldeutſcher Ski⸗ Vereine eine Haupt⸗Vertreterverfſamm⸗ lung in Gersfeld(Rhön) abhält. 5 Nach Abſchluß der Deutſchen Woffmeiſterſchaften begtunt am Samstag in Franifurt a. Matin ein Golf⸗Dlinderkampf Weutſch⸗ land- ungarn. ö Motorſport i s Von den motorſportlichen Veranstaltungen des Sonntags ſind zu erwähnen das Kreuznacher Automobil⸗Turnier, das Rleſengebirgs⸗ rennen bei Schreiberhan, das 12 Stundenrennen in Genf und das Oberfoch⸗Bergrennen. Pferdeſport 952 Das große Baden ⸗Bobdener Mee ting findet am Son n⸗ 2 tag ſeinen Abſchluß. Weſtere Galopprennen gibt es in Dresden, Dortmund, Königsberg.. Rabſport Neben den Bahnreunen in Berlin(Rennen der„Fünf Trümpfe“ auf der Olympiabahn mit Sawall, Krewer, Lewanow, Ma⸗ ronnier, Toricelli), Breslau, Hannover, Stettin und Michel ſta ch (Amateure) ſind wieder zahlreiche Straßenrennen angefetzt, von denen die Concorbla⸗ECinerſtreckenmeiſterſchaft auf der Landſtraße bei Münſter i.., der Große Opelpreis der faz(Bone), Rund um Nürnberg, und der Große Straßenpreis von Aachen Erwähnung verdlenen. Waſſerſtands beobachtungen im Abein Pegel 2427% 2% 20 31. Aedar-Wegel 24. 27 2629 80 1. 0 2.78 078.88.15.06 3,02.98 288 0,00 0,06 0e o, 00,0, 00 ö, 50 .85 Mannheim .53 Jagſtfeld 18 Verantwortlich für Politik: 5. K. Kommuna 5 8 Willy Schluß des redaktionellen Teils Geſchäftliche Mitteilungen * Tanz ſchule Schmidlonz⸗Weinlein. Die Inhaberin der in 1 7 Stadt auf das 5 Tanzſchule L. Sahib ronz, 5, 11, hat ſich, um allen Wänſchen und Anforderungen auf dem Gebiete der modernen Geſellſchaftstänze, mit Herrn K. R. Wein⸗ Lein, der durch ſeine Erfolge in ea. 60 großen nationalen umd internationalen Tangturnieren in den Großſtädten und Bübern wie B. München, Frankfurt, Köln, Stuttgart, Baden⸗Baden, Wies baden, Bad Nauheim, Norderney u. a. m. Augſthin bekannt geworden, vereinigt.(Näheres ſiehe Anzeige]. Die Brille der Nacht. Schaufenſter der Firma Gebr. e Erfindung, die u 4 Manes, Monnbeim. P 4, 12, iſt zur Bert die nen Robot⸗Leuchthrille zu ſehen. Die praktiſche Verwendbarkelt für den Automobiliſten und Motorradfahrer und jeden anderen Be⸗ ruf iſt ſo vielſeitig, daß die Robot⸗Leuchtbrille heute ein notwendiger und dringender Bedarfsartikel und eine der wertvollſten Erfin⸗ 55 iſt. 5 5„ für Baden, Pfalz W. in in Mannßeim,„. 8 eu . g he heutige Anzeige im Ehriſtuskirche: 8 Predigt, Vikar Grimm; 10 Predigt, Pfr. Dr. Hoff. Nr. 402 6. Seite. Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 81. Auguſt 1029 Aus der Pfalz Weinverſteigerung in Kallſtadt 9. Aug. Mit einer gewiſſen Spannung ſah en Weinausgebot des Win zer vereins Kallſtadt entgegen, nachdem ſeit Monaten das Verkaufsge⸗ ſchäft im Weinhandel durch ſchlechte Abſatzverhältniſſe und Geld it faſt vollkommen lahm gelegt war. Die Be⸗ fürchtung auf einen ſchlechten Verlauf zerſtreute ſich, als man die vielen Kaufintereſſenten im Saal verſammelt ſah. Der Verlauf war ⸗ ſehr raſch. Eine flotte Steigluſt bei zufrieden⸗ ſtellenden Geboten belebte die Verſteigerung von Anfang bis zu Ende, ſodaß auch für die Spitzen des Jahrganges 1928 ſehr hohe Preiſe erzielt wurden. Im ganzen umfaßte das Aus⸗ gebot 18 Stück, 12 Halbſtück und 3 Viertelſtück naturreine 1928er Weine. Es war dies das erſte Ausgebot der wieder⸗ Heginnenden Weinverſteigerungen an der Mittelhaardt. Für 1000 Liter wurden bezahlt: 12203430 l. Ein Kind vom Zuge überfahren und getötet * Lauterecken, 30. Aug. hof Lauterecken unterhaltun Heute vormittag wurde im Bahn⸗ 17jährige Kind des Gehilfen im Bahn⸗ ienſt Mehler durch eine Rangierabteilung dem abgeſch Wegübergang, Poſten Nr. 3038, über⸗ fahren und getötet. Das unbeaufſichtigte Kind war unter den Schranken durchgeſchlüpft und in die Rangierabteilung hineingelaufen. ** * Ludwigshafen, 30. Aug. Am Freitag morgen wurde hier ein lediger, 20jähriger Metzger aus dem Saargebiet feſtgenommen, der beſchuldigt wird, bei einem Bauern in der Nähe von Heidelberg einen Einbruch ausgeführt zu haben. Im Beſitz des Feſtgenommenen befanden ſich nahezu 800. Vermutlich ſtammt das Geld von dem Diebſtahl. * Frankenthal, 29. Aug. In den Nachbarorten Heuchel⸗ heim und Beindersheim wurden dieſer Tage Gräber aufgedeckt. In Beindersheim wurden ein fränkiſches Grab Urit Tongefäßen, in Heuchelheim ein römiſches Grab aufgedeckt, das mehrere noch wohlerhaltene Tongefäße enthielt. Sämt⸗ liche Funde wurden dem Hiſtoriſchen Muſeum der Pfalz geſchenkt. N * Dörrenbach(Pfalz), 28. Aug. Auf der Straße zwiſchen Bergzabern und Dörrenbach wurde der auf der Heimfahrt begriffene Fuhrmann Martin aus Dörrenbach von einem Perſonenauto angefahren und gegen ſeinen eigenen Wagen gedrückt. Er kam unter das Fahrzeug und erlitt ſchwere Verletzungen. Das Perſonenauto fuhr, ohne daß ſich deſſen Lenker um den Schwerverletzten kümmerte, eiligſt davon. * Elmſtein, 27. Aug. Im Walde von Speyerbrunn ereig⸗ nete ſich ein bedauerlicher Unglücksfall. Beim Holzfällen für einen Wegneubau wollte der Waldarbeiter Philipp Roth von Mückenwieſe einen in der Krone verhängten Baum löſen. Der Baum ſtürzte herab und traf Roth. Mit ſchweren Verletzungen am Kopf und auf dem Rücken, ſowie einem Beinbruch mußte Roth in bedenklichem Zuſtand ins Krankenhaus nach Neuſtadt geſchafft werden. Geſundheitsgefahr durch den Roxheimer Altrhein Roxheim, 27. Aug. Die in den letzten Wochen hier auf⸗ getretenen zahlreichen Ruhrerkrankungen gaben dem Gemeinderat Veranlaſſung, ſich in ſeiner letzten Sitzung mit den Geſundheitsverhältniſſen des Ortes zu beſchäftigen. Dabei kamen die unhaltbaren Zuſtände zur Sprache, die die Bevölke⸗ rung durch Ausdünſtung und Verſchmutzung des Altrheines geſundheitlich bedrohen. Der Gemeinderat konnte ſich dabei auf ein Sachverſtändigengutachten ſtützen, in dem es heißt: „Die Geſundheit der Umwohner iſt aufs ſchwerſte bedroht“. An die Staatsregierung in München wurde das dringende Erſuchen um baldige Abhilfe gerichtet. Pfälziſche Weinhändlerſitzung * Neuſtadt g.., 28. Aug. Unter dem Vorſitz des Kom⸗ merzienrats Karl Stolleis aus Gimmeldingen tagte heute nachmittag hier gemeinſam der Verein für den Pfälzi⸗ ſchen Weinhandel Neuſtadt/ Haardt und der Wein⸗ händlerverein Landau. Nach längerer Ausſprache wurde einſtimmig beſchloſſen, daß im diesjährigen Herbſt nur noch friſche Trauben anſtatt Rebmoſt gekauft werden ſollen. Wie in der Verſammlung mitgeteilt wurde, iſt vom württembergiſchen Weinhändlerverband ein Schreiben einge⸗ laufen, wonach dieſer einen gleichen Beſchluß gefaßt hat und die Pfälzer erſucht, auf dem gleiche Wege vorzugehen. Der Weinhandel will ſich alſo dagegen ſchützen, daß ihm im Herbſt unter dem Moſt eptl. Obſtmoſt oder Zuckerwaſſer verkauft wird. Die Ausführung des Beſchluſſes bleibt einer Kommiſ⸗ ſion überlaſſen. Sie beſteht aus dem Vorſtand der beiden Verbände, aus Weinhändlern und Weinkommiſſionären aller Weingebiete der Pfalz. Die Bauern ſollen ihre Trauben beim Kommiſſionär abliefern, der eine Vermahlung der Trau⸗ ben vornimmt. Ob die angelieferten Trauben nach Gewicht bezahlt werden, oder ob das Gewicht nach Logel umgerechnet wird, ſtellt die Verſammlung den einzelnen Bauern anheim. Zum Schluß wurde beſchloſſen, allen Weinbauorganiſationen von der Entſchließung Kenntnis zu geben. Starke Quartierlaſten in der Südpfalz * Landau, 28. Aug. Durch die Südpfalz bewegen ſich z. Zt. wieder große franzöſiſche Marſchkolonnen auf dem Wege zu dem franzöſiſchen Truppenübungsplatz Bitſch. Die Dörfer empfinden die Einquartierung während der in vollem Gang befindlichen Erntearbeiten beſonders hart. Die Gemeinde Steinweiler erhielt 18 Offiziere, 60 Unteroffiziere, 460 Mann und 73 Pferde, die Gemeinde Rohrbach bei Landau 4 Offiziere, 14 Unteroffiziere, 60 Mann und 11 Pferde und am folgenden Tage 13 Offiziere, 36 Unteroffiziere, 380 Mann und 31 Pferde. Für die nächſten Wochen ſind weitere Truppen⸗ Einquartierungen angemeldet. * * Landau, 27. Aug. Dem Polizeiamt Landau wurde mit⸗ geteilt, daß einer der Einbrecher, die in der Nacht zum 23. März in das katholiſche Pfarrhaus eindrangen und außer wertvollen Schmuckſachen etwa 2000 Mk. Bargeld mitnahmen, in Kreuznach feſtgenommen wurde. Es handelt ſich um das Mitglied einer Einbrecherbande, die längere Zeit in der Pfalz und in Heſſen Raubzüge ausführten. Der Feſtgenom⸗ mene, der ein Geſtändnis abgelegt hat, heißt Karl Anton Velten, geboren 1896 in Kreuznach, zuletzt in Köln wohnhaft. Seine Komplizin, die Joſephine oder Sofie Meurer, geborene Kreß aus Schweinsheim, iſt noch flüchtig. e Nachbargebiete 0⸗Jahrfeier des Ludwig⸗Georg⸗Gymnaſtums in Darmſtadt sw. Darmſtadt, 30. Aug. Auf die vor einigen Wochen verſandten Einladungen zur 300. Jahrfeier des Ludwigs⸗ Georgs⸗Gymnaſiums hin ſind die Anmeldungen in ſo großer Zahl eingegangen, daß ſchon heute eine ſtarke Beteiligung am Feſte geſichert erſcheint. Es iſt indeſſen anzunehmen, daß auch von denen, die bisher nicht geantwortet haben, noch viele an der Feier teilzunehmen beabſichtigen(oder wenigſtens die Feſtſchriften und Feſtpoſtkarten beziehen möchten). An dieſs ergeht erneut die dringende Bitte, die der Einladung beige⸗ gebene Antwortkarte ſorgfältig ausgefüllt ſpäteſtens zum 15. Auguſt einzuſenden, damit die Feſtleitung ſich rechtzeitig für einen ungeſtörten und reibungsloſen Verlauf der Feier erforderlichen Ueberblick verſchaffen kann. Ob ſpäter eintref⸗ fende Anmeldungen berückſichtigt werden können, iſt fraglich; wer ſich ſelbſt vor unangenehmen Enttäuſchungen bewahren will, tut gut daran, die Anmeldefriſt einzuhalten. Bezüglich der Feſtfolge ſei ergänzend mitgeteilt, daß die Predigt im kath. Feſtgottesdienſt Oberſtudienrat i/R. Geiſtlicher Rat Prof. P. Laufer, der langjährige katholiſche Religionslehrer der Anſtalt, halten wird. Die„franzöſiſche Stadt“ Saarbrücken * Saarbrücken, 27. Aug. Dieſer Tage iſt bei der Stadtver⸗ waltung Saarbrücken ein Schreiben eingegangen, das die Adreſſe trägt„An den Maire der Stadt Saarbrücken! In dieſem Briefe wird die Verwaltung der Stadt Saarbrücken aufgefordert, einen Zuſchuß für den Bau des neuen franzöſiſchen Nationaldenkmals, das irgendwo in Frankreich errichtet werden ſoll, zu leiſten. Der„Maire“ wird in dem Schreiben erſucht, unverzüglich mitzuteilen, ob er höchſtperſönlich in der Lage ſei, das Protektorat der Sammlung zu übernehmen und ſie ſelbſt zu leiten. Falls ihm dies infolge dienſtlicher Behinderung nicht möglich ſei, wird er aufgefordert, ein Komitee zu bilden und deſſen Mit⸗ glieder namentlich nach Paris zu melden. Abſender des Schreibens iſt das franzöſiſche Miniſterium des Innern. Es hieße Eulen nach Athen tragen, wollte man dieſen Brief des franzöſiſchen Innenminiſteriums eines langen und eingehen⸗ den Kommentars würdigen. Die ganze Faſſungi verrät die naive Denkweiſe des Abſenders, der ſich ſcheinbar immer noch nicht der unumſtößlichen Tatſache bewußt iſt, daß das Saar⸗ gebiet ein rein deutſches Land iſt und daß das Sgargebiet und insbeſondere die Stadt Saarbrücken an der Errichtung eines franzöſiſchen Nationaldenkmals ebenſowenig Intereſſe hat, wie ein Eskimo am Turmbau zu Babel. * * Igelsfeld, 90. Aug. In geiſtiger und körperlicher Friſche feierte geſtern unſer Ehrenbürger und Altbürger⸗ meiſter Karl Friedrich Gies ſeinen 90. Geburtstag. Ge⸗ meindeverwaltung, Bürgermeiſter und Gemeinderat brachten in einer Glückwunſchadreſſe die Verehrung der Gemeinde zum Ausdruck Dem Jubilar wurde ein Silberbecher mit Widmung überreicht. Auch Staatsminiſter Stützel und das Landwirtſchaftsminiſterium hatten ihren Glückwunſch darge⸗ bracht. Das letztere würdigte beſonders die Verdienſte des Altbürgermeiſters um den pfälziſchen Weinbau. cee eee —— 8 Gottesdienſt⸗Ordunng Evangeliſche Gemeinde Sonntag, den 1. September 1929. In allen Gottesdienſten wird eine Kollekte für die Diaſpora⸗ emeinde Buchen erhoben. Trinitatiskirche: 620 Konkordienkirche: 10 3 Vikar Fleig. redigt, Pfarrer Roſt; 10 Predigt, Pfr. Roſt. redigt, Kirchenrat von Schvepffer; 6 Predigt, Neu⸗Oſtheim: 10 Predigt, Vikar Dr. Barner. Landeskirchliche Gemeinſchaft„Bethesda⸗ Heim“, L 11. 4. Sonntag vorm. 10.30 Kinderſtunde; nachm..30 Jugendverein; abends.15 Gemiſchte Verſammlung.— Dienstag abend.15 Männerſtunde, zugleich 8 Uhr Evangeliſations⸗Vortrag Baubüro Almenhof.— Mittwoch abend.15 Gebetſtunde, zugleich 8 Evangeliſationsvortrag Pfingſtberg, Oſterſtraße 30.— Donnerstag nachm. 4 Frauenſtunde; abends.15 Bibelkränzchen für junge Mädchen von 15—18 Jahren. Evangeliſche Gemeinſchaft, U 3. 23. Sonntag.30 und 4 Predigt, Prediger Sauer; 11 Kindergottesdienſt.— Mittwoch abend.15 Bibel⸗ u. Gebetsverſamml.— Donnerstag abend 8 Jugendandacht. Südbdeutſche Vereinigung für Evangeliſation u. Gemeinſchaftspflege (Landeskirchl. Gemeinſchaft), Lindenhofſtr. 34. Sonntag abend 8 Friedenskirche:.30 Predigt, Vikar Dr. Schütz. Johanniskirche: 10 Predigt, Vikar Schropp. n 10 Predigt, Vikar Grimm; 11 Kindergottesdienſt, Vikar Grimm. Melauchthonkirche: 10 Predigt, Pfarrer Heſſig, hl. Abendmahl. Neues Städt. Krankenhaus: 10.30 Predigt, Pfarrer Kiefer. Diakoniſſenhaus: 10.30 Predigt, Pfarrer Scheel. Heinrich⸗Lauz⸗Krankenhaus: 10.30 Predigt, Vikar Karle. Feudenheim:.30 Predigtgottesdienſt, Pfarrer Mutſchler. Käfertal: 10 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Luger. Matthäuskirche Neckarau:.30 Predigt, Pfr. Maurer; 10.45 Kinder⸗ gottesdienſt Nordpfarrei, Pfarrer Maurer; 1 Chriſtenlehre Nord⸗ pfarrei, Pfarrer Maurer. Rheinau: 9 Gottesdienſt am Pfingſtberg⸗Wald(verlängerte Oſter⸗ ſtraße), Vikar Ziegler;.45 Predigt. Sandhofen:.30 Hauptgottesdienſt, Birar Kölli; 7 Abendgottesdienſt in den Behelfsbauten Vikar Kölli. Pauluskirche Waldhof:.30 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Lemme; 10.45 hl. Abendmahl. Wochengottesdienſte: Trinitatiskirche: Mittwoch vormittag 7 Morgenandacht. KRonkordienkirche: Donnerstag abend 8 Bibelbeſprechg., Vikar Karle. Diakoniſſenhaus: Mittwoch nachm.—5. Baſler Miſſionsfrauenverein. Vereinigte evangeliſche Gemeinſchaften. Evangl. Verein für innere Miſſion A. B. Stamitzſtraße 15(Inſp. Stöckle): Sonntag 3 allgemeine Verſammlung. Donnerstag.15 Bibelſtunde.— K 2. 10: Sonntag 8 Verſammlung. Dienstag 8 C. V. j. M. Donnerstag.15 Bibelſtunde.— Schwetzingerſtr. 90 (Stadtmiſſionar Olpp): Sonntag.00 Verſammlung. Donnerstag .15 Bibelſtunde.— Neckarau, Fiſcherſtraße 31(Stadtmiſſionar Welk): Sonntag.00 Verſammlung. Dienstag.15 Bibelſtunde.— Rheinau, Däniſcher Tiſch: Sonntag 3 Verſammlung. Mittwoch.15 Bibelſtunde.— Bellenſtr. 52: Sonntag 8 Verſammlung. Freitag .15 Bibelſtunde.— Sandhofen, Kinderſchule(Stadtmiſſ. Keidel): Sonntag 4 Sandhofen Verſammlg. Dienstag 8 Waldhof, Mittwoch .30 Sandhofen Bibelſtunde.— Feudenheim, untere Kinderſchule: Sonntag 8 und Mittwoch.15 Bibelſtunde.— Käfertal, Gemeinde⸗ haus: Sonntag 8 Verſammlung. Weitere Veranſtaltungen(Sonn⸗ Evangeliſationsvortrag. Montag 8 Mitgliederſtunde. Mittwoch 8 Bibelſtunde.— Samstag.15 Männerſtunde.— Jugendbund für E.., a) junge Männer: Sonntag.30 und Dienstag.15; b) junge Mädchen: Sonntag 4 und Donnerstag 8. Adventgemeinde, J 1. 14. Sonntag abend 8 Vortrag.— Mittwoch abend 8 Bibelſtunde.— Freitag abend 8 Jugendſtunde.— Samstag vorm. 9 Sabbatſchule; 10 Predigt. Blankreuzverein Mannheim I, Meerfeldſtr. 44, Hinterhs. Sonntag abend 8 Evangeliſation.— Montag abend 8 Bibel⸗ und Gebet⸗ ſtunde.— Mittwoch nachmitt. 4 Hoffnungsbundſtunde für Kinder; abends 8 Blaukreuzverſammlung.— Samstag abend 8 Jugend⸗ bund für junge Männer. Serein für Jugendpflege e. V.„Haus Salem“, K 4. 10. Sonntag 2 Sonntagsſchule; 3 Jungmännerkrets; 4 Jugendverein für jg. Mäd⸗ chen; 8 Evangeliſationsverſammlung.— Dienstag 8 Gebetſtunde.— Mittwoch.30 Jungſchar: 8 Männerſtunde.— Donnerstag 4 Frauen⸗ ſtunde: 83 Blaukreuzverſammlung. Die Heilsarmee, O 1. 15.— Sonntag vorm..30 Heiligungs⸗Ver⸗ ſammlung; Sonntag und Mittwoch 8 Heilsverſammlung; Freitag 8 Heiligungs⸗Verſammlung.— Sonntags⸗Schulen: Sonntag 11 und .30 Mittwochs 5: Donnerstag 4 Liebesbund. Methodiſten⸗ Gemeinde Eben⸗Ezer⸗ Kapelle, Augartenſtraße 26. Sonntag vorm..30 Predigt, .45 Sonntagsſchule; nachmitt..15 Waldgottesdienſt, Bahnwarts⸗ häuschen Friedrichsfeld⸗Süd.— Dienstag 8 Männerverſammlung. Mittwoch 8 Bibelſtunde. Katholiſche Gemeinde. Obere Pfarrei(Jeſuitenkircheß). Sonntag 5 Frühmeſſe; von 6 an Beichtgelegenheit; 6 hl. Meſſe;.45 hl. Meſſe;.30 Singmeſſe mit Monatskommunion der Schulkinder;.30 Hauptgottesdienſt mit Predigt u. Amt; 11 hl. Meſſe mit Predigt; nachm.—3 Corporis⸗ Chriſti⸗Bruderſchaftsandacht mit Segen, zugl. Jubiläumsbetſtunde. St. Sebaſtiannskirche— Untere Pfarrei. Sonntag 6 Frühmeſſe und Beginn der Beichtgelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe m. Predigt; .30 Prozeſſion, Hochamt u. Segen; 11 Kindergottesdienſt m. Pred.; .30 Corporis Chriſti⸗Bruderſchaftsandacht mit Segen. Heilig⸗Geiſt⸗Kirche. Sonntag 6 Frühmeſſe und Beginn der Beicht⸗ ktagsſchulen, C. V. j.., Jungfrauenvereine) ſind bei jeder Station zu erfahren. gelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.90 Predigt u. Amt; 11 Singmeſſe; 2 Corp.⸗Chriſti⸗Bruderſchaftsandacht m. Segen. Liebfrauenkirche. Sonntag von 6 an Beichtgelegenheit;.80 Fruh⸗ meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Amt u. Predigt; 11 hl. Meſſez .30 Sakramentale Bruderſchaft. Katholiſches Bürgerſpital. Sonntag.30 Singmeſſe mit Predigt. St. Peter⸗ u. Paulskirche Feudenheim. 15. Sonntag nach Pfingſteng .30 Beicht; 7 Kommunion;.30 Schülergottesdienſt; 10 Haupt⸗ gottesdienſt; nachm. 2 Corporis⸗Chriſti⸗Bruderſchaft. Herz⸗Jeſukirche Neckarſtadt⸗Weſt. Sonntag 6 Frühmeſſe und Beichte; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt mit Amt; 11 Kindergottesdienſt; abends 7 Roſenkranzandacht mit Segen. St. Bonifatiuskirche Neckarſtadt⸗Oſt. Sonntag 6 Frühmeſſe m. Beicht⸗ gelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Amt mit Predigt; 11 Singmeſſe mit Predigt;.30 Herz⸗Jeſu⸗Andacht.: Städtiſches Krankenhaus. Sonntag 6 Frühmeſſe mit Anſprache;—8 Beichtgelegenheit;.15 Singmeſſe und Predigt. St. Jakobuskirche Neckarau. Sonntag.45 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Hochamt; 11 Singmeſſe mit Predigt; 2 Herz⸗Jeſu⸗ Andacht mit Segen. St. Franziskuskirche Waldhof. Sonntag 6 Beicht; 7 Kommunion⸗ meſſe mit Frühpredigt;.30 Amt und Predigt in der Kapelle der Spiegelfabrik;.30 Predigt u. Amt; 11 Singmeſſe und Homilie in Kapelle der Spiegelfabrik; 2 Corporis⸗Chriſti⸗Bruderſchaft. St. Joſefskirche. Sonntag 6 hl. Meſſe u. Beichte; 7 Austellung der hl. Kommunion(keine hl. Meſſe); 8 Singmeſſe m. Predigt; 10 Hoch⸗ amt; 11.15 Singmeſſe mit Predigt; 2 Corporis⸗Chriſti⸗Bruderſchaft m. Segen;—8 Jubiläumsbetſtunde, zugl. Andacht der Ehrenwache. St. Laurentiuskirche Käfertal. Sonntag.80 Beichtgelegenheit; 7 Aus⸗ teilung der hl. Kommunion; 9 Hauptgottesdienſt; 11 Schülergottes⸗ dienſt; nachm 2 Veſper. St. Bartholomäuspfarrkirche Sandhofen. Sonntag.30 Beicht; 7 Aus⸗ teilung der hl. Kommunion;.30 Schülergottesdienſt mit Predigt und Kommunion; 10 Singmeſſe;.30 Corporis⸗Ehriſti⸗Bruderſchaft. St. Antoninskirche Rheinau. Sonntag.30 ee.2 Spendung der hl. Kommunion;.15 Amt mit Predigt; 11 Schüler⸗ gottesdienſt; abends 7 Corp.⸗Chriſti⸗Bruderſchaftsandacht m. Segen. St. Aegidiuskirche Seckenheim. 15. Sonntag nach Pfingſten:.15 Früh⸗ meſſe;.15 Hauptgottesdienſt, anſchl. Chriſtenlehre für Jünglinge: .30 Corporis⸗Chriſti⸗Bruderſchaft. Ilvesheim. Sonntag.15 Frühmeſſe;.30 Hauptgottesdienſt; 1 Nach⸗ mittagsandacht. Herz⸗Jeſukirche Wallſtadt. Sonntag.30 Beichtgelegenheit;.30 Früh⸗ meſſe;.90 Hauptgottesdienſt: Predigt u. Amt;.80 Bruderſchafts⸗ andacht mit Segen. Alt⸗Katholiſche Semeinde[(Schloßkirche) Sonntag vormittag 10 Deutſches Amt mit Predigt. Die Chriſtengemeinſchaft, Bewegung für religiöſe Ernenerung. Sonntag vorm. 10 im Vortragsſaal D 11. 21, part.: Die Menſchen⸗ weihehandlung und Predigt.— Dienstags und Freitags früh 9 Menſchenweihehandlung in der Kapelle des Heinr.⸗Lanz⸗Kranken⸗ hauſes, Lindenhof. Joie beste Kernseife Schont dle Wäsche 9 Sperrt Telt und Cel dlichts kann bel Wäsche Kernselfe ersetzen. Alle Selfenpuver. alle Waschmittel enthalten deshalb 8 Selfe, jedoch wesentlich Weniger. 7 950 n fung ente allet d Heiten-Fahräder Ja. Markenfabrikat, Mk. 78.— per Stück. leger, Fahrradlampen mit Batterie, M. I. 50 p. Stück L. 7. 8 Madenda, Nähmasapinen- u. Fabrradt- Vertrieb Sete 224 08. S7 Große Merzelstraße 27. 59261180 DD reparter! 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Gerade wie echte Freundſchaften von Menſch zu Menſch ſelten ſind, ſo auch Freundſchaften zwiſchen Menſchen und Büchern. Ich ſage: Freundſchaften! Bücherfanatiker, Bücher⸗ narren gibt es leider zahlreicher als Bücherfreunde. Wir müſſen ſie ſuchen. Oft vermuten wir ſie bei Bekannten oder Menſchen, die uns beſonders klug erſchienen ſind; betreten wir dann aber deren Heim, ſo finden wir nichts, was wie ein Buch ausſieht, oder wir finden einen dicken ſchwerfälligen Bücherſchrank, hinter deren Glastüren Reihen von gold⸗ bedruckten Buchrücken glänzen, doch nichts hat den Anſchein, als ob die Eigentümer dieſes klotzigen Kaſtens Umfang mit den dicken oder zierlichen Bänden hätten. Und uns über⸗ kommt wieder einmal das ekelnde Gefühl, das wir ſtets vor allen Scheinweſen haben: man will uns eine Kenntnis der Klaſſiker vortäuſchen, doch ſchiebt man ſie beiſeite, ſo kommt nur eine Liebe zu den Skatkarten oder zum Kegelſpiel heraus. Am beſten wäre es, man vernichtete alle Bücherei, die unge⸗ nutzt bleiben. Was ſoll das Papier in unſeren Zimmern, dieſer Staubfänger, wenn er doch nur Ballaſt iſt? Suchen wir alſo nicht nach dem Beſitz von Büchern, ſondern nach dem einen Buch, mit dem man Umgang hat. Beſſer iſt, man hat ein Buch im Kopf, im Herzen, als tauſend Bücher ungeleſen im Schranke. Damit will ich nun freilich nicht ſagen, daß man überhaupt keine Bücher kaufen ſolle. Im Gegenteil: wer es kann, ſoll ein regelmäßiger Bücherkäufer ſein. Er tut damit nicht nur ein gutes Werk gegen ſich allein, ſondern auch gegen ſeine Zeit und deren Kunſt. Sagen ihm die gekauften Bücher nicht zu, mag er ſie verſchenken. Nichts iſt beſſer, als Bücher, die wan⸗ dern, auf denen viele Augen ruhen. Iſt ihr Inhalt voller Se⸗ gen, ſo ſät das eine Exemplar tauſendfachen Samen aus. Schon darum muß man Bücherkäufer ſein, um das eine Buch oder die mehr oder weniger große Anzahl Bücher zu fin⸗ den, womit man Umgang haben will. Es iſt nicht leicht, mit Büchern Freundſchaft zu ſchließen. Auch bedrucktes Papier hat ſeine Launen. Manches Werk, das einem bei der erſtmaligen Lektüre perſönlich wert geworden iſt, hat beim zweiten Leſen ein ganz anderes Geſicht. So geſchieht es denn dem echten Bücherfreunde, daß er ſeine Sammlung Bücher fortwährend ſichtet und durchlieſt. Dann bildet ſich ſchließlich das heraus, was kein zweiter haben wird: die wirklich ſubjektive Bücherei, zu der man in allen Stunden des Lebens tritt, um ſich Troſt zu holen oder glücklich zu ſein, um heiter zu werden oder Rat zu erfragen. Wenn man Bücher nur äußerlich beſitzt, kann man nicht mit ihnen umgehen. Es kennzeichnet den Protzen, wenn der Kaſten voller Bücher iſt, das Hirn ſie aber nie kennen lernte. Bei allem Umgang mit Büchern gilt eine Hauptregel: die schlechten Bücher lies, wenn irgend möglich, nur einmal; dazu iſt natürlich nötig, daß man gleich beim erſten Leſen der Wertloſigkeit eines Buches inne wird; und zum anderen: die guten Bücher lies ſo oft du kannſt. Denn es iſt etwas anderes, ob du Grimms Märchen als Kind in dich aufnimmſt, oder ob du als reifer Mann oder reife Frau hineinſchauſt. Wenn man dies vergleichende Leſen ein und desſelben Buches zu verſchiedenen Lebenszeiten getan hat, dann weiß man etwas mehr von dem Buche und— von ſich ſelbſt. Hat man ſeine ſeine Auswahl von Büchern getroffen, ſo betrachte man ſie auch ganz als ſein Eigentum. Das heißt: man ſcheue ſich nicht, beim Leſen Striche an den Rand zu machen, Stellen hinzuzuſchreiben. Lieſt man das Buch zu einer anderen Stunde einmal wieder, ſo hat man ein tiefes Wieder⸗ erleben ſeines eigenen Ichs; man erfährt dann den Fortſchritt und den Abſtand von jenem Zeitpunkt, in dem man die erſten Bemerkungen ſchrieb. Oder wie mancher tote Freund oder Verwandter lebt nicht unmittelbar vor uns auf, wenn wir ein Buch in die Hand nehmen, wohinein er ſeine zarten oder feſten Zeichen, ſeine Gebanken geſchrieben hat! Eine Wirklich⸗ keit, nähere Unterhaltung mit einem Verſtorbenen gibt es gar nicht. So überbrückt das Buch den Abgrund zwiſchen Diesſeits und Jenſeits So kann ſich nun jedes gute Buch mit der Zeit eine kleine Gemeinde bilden, die die Sehnſucht der Dichter iſt, eine kleine Zahl von Menſchen die ſich untereinander verwandt und ver⸗ bunden fühlen, die ſich durch das Mittel des Buches hindurch verſtehen und kennen. Sie ſind nicht Vielleſer, die aufnehmen ohne ihr Gedächtnis damit zu beſchweren, keine Leſer, die die Zeit durch Umwenden von bedrucktem Papier totſchlagen, keine Leſer, die Unterhaltung ſuchen, ſondern echte Jünger des Lebens, Gläubige der Kunſt. Die Kirchenkunſt des 20. Jahrhunderts Von Rolf Laihmann Rund fünfhundert Jahre iſt die Kirchenkunſt ſchon zur Winkelexiſtenz verdammt. Nicht ſo ſehr die Muſik, als gerade Malerei, Plaſtik und Architektur. Die Verkapſelung ihrer ſelbſt nach außen hin, die ſkeptiſche Scheu vor allen weltlichen Neuerungen, hat ſie klein, unerſchöpflich werden laſſen. Und wie war doch die allgemeine Einſtellung der Künſte bis ins 16. Jahrhundert? Kirchlich. Faſt ausſchließlich kirchlich! Aber gerade dieſe Hochblüte der Kirchenkunſt ſchien die Kräfte der weltlichen Kunſt hochzureißen, denn aus ihr, aus dem religiöſen Monumentalwerk heraus, entwickelte ſich die Welt⸗ ſtellung der Kunſt, der Allgemeinkunſt, wie wir ſie ſeit dem Barock kennen. Der einſt ſo eigenherriſche, ſelbſtändige Kir⸗ chenſtil wird von einem Häuflein Unſchöpferiſcher ehrfurchts⸗ vhll weitergebildet. Damit aber ſetzt auch ſeine Verflachung ein. Die großen Künſtler, die wahrhaft ſchöpferiſchen Meiſter gelangen entweder aus ſich heraus nicht in den engen Kreis der kirchlichen Kunſt oder die Kirche verſchließt ſich ihnen aus Pietäts⸗ und Traditionsrückſichten. Auf dem Gebiete der Muſik zeigt ſich im 19. Jahrhundert ein Ausnahmefall: Anton Bruckner. Verwaiſt, von ſeg⸗ nenden Kleingeiſtern betreut, ſteht die Kirchenkunſt abſeits und erlebt den glorioſen Aufſchwung der Klaſſik und Romantik, dann aber auch den Zerfall und Zerſetzungsprozeß des begin⸗ nenden zwanzigſten Jahrhunderts und damit der weltlichen Kunſt. Sie, die Kirchenkunſt, hat ja eine ſtiliſtiſche Auflöſung alter Kräfte nicht mehr nötig. Sie iſt mit der Zeit ſo in ſich zuſammengeſchrumpft, daß ſie nach neuen Formen und In⸗ halten verlangt. Selbſtverſtändlich: einen ganz neuen Kunſt⸗ ſtil, der ihre Tradition von oben nach unten kehrt, kann ſie nicht billigen. Sie iſt aber geneigt, im zwanzigſten Jahrhun⸗ prüfen. wieder in den Intereſſenkreis der breiten Kunſtgemeinſchaft rückt, daß ſich auch ein neuer Stilwille— bis ins 19. Jahr⸗ hundert waren es gerade in der Architektur mehr oder weni⸗ dert ſich den ſchöpferiſchen Männern im öffentlichen Kunſt⸗ leben zu nähern, ihre Anregungen und Produktion zu über⸗ Tatſache iſt, daß mit dieſem Augenblick die kirchliche Kunſt zer loſe Varianten überlieferter Bauformen, die realtſiert wurden— geltend macht. Nicht nur in der Architektur: in der kirchlichen Glasmalerei und auf allen Gebieten des auf Religion abgeſtimmten Kunſtgewerbes. Man braucht nur einen Blick auf die unverdroſſene Arbeit der Staatsſchule für angewandte Kunſt in München(Metallklaſſe Prof. Fritz Schmidt) zu werfen, um zu erkennen, welch hohes Niveau bereits die Arbeiten einer neuen Kirchenkunſt darſtellen. Ein⸗ fachheit, Glätte, religiöſer Ernſt ſpricht hier das Wort. Die Idee der Sachlichkeit tritt hier hinter die Vornehmheit des plaſtiſchen Ausdrucks.(Meßgeräte und Kruzifix). Von hohem künſtleriſchem Wert und religiöſer Zweckerfüllung ſind auch die Entwürfe des Offenbachers Rudolf Koch, die Walter Schönwandt(Gießen) ausführt(u. a. Taufbecken, Abendmahl⸗ geräte). Ebenſo iſt der außerordentlich geſchmackvoll produ⸗ zierenden Cilli Buſcher⸗München nur zu wünſchen, daß ihre erleſenen Entwürfe und Ausführungen(Applikationsſticke⸗ reien) baldigſt Schule machen. Das gleiche gilt auch von dem Aachener A. Wendling. Ganz neuartige und beachtenswerte Arbeiten liefert Fritz Möhler in Schwäbiſch Gmünd(u. a. Kelche in Edelmetall gehämmert, Knauf mit farbigen Gruben⸗ ſchmelzemaillen; oder Altarſchellen in Hammerarbeit mit Gravierung). Die Entwürfe Theodor Wendes⸗ Pforzheim (Silberne Taufbecken ete.) wollen hier nicht zurückſtehen. Und es ſcheint ſich auch die Offenbacher Leinenſtickerei ernſtlich um einen neuen Stil kirchlicher Wandteppiche mit Erfolg zu mühen. Die Hausaltarkunſt iſt gleichfalls im Wandel be⸗ griffen. Ob jedoch die Primitivität des Einfalls der Koſtbar⸗ keit der Ausführung überlaſſen bleiben kann, wie es ſich an einem ſehr intereſſanten Beiſpiel Durner⸗Seitz: Hausaltar — Silber mit Gold, Emaille und Bernſtein⸗Schnitten auf Ebenholzſockel zeigt, das iſt abzuwarten. Jedenfalls fehlt es nicht an überzeugenden Neuerungen und Anregungen für die kirchliche Kunſt der Gegenwart. Sie ſind mannigfaltiger und ſtärker als je. Kommt eine harmoniſche Zuſammenarheit zwiſchen wahrhaft ſchöpferiſchen Künſtlern unſerer Zeit und der Kirche zuſtande, ſo dürfen wir die beſten Hoffnungen auf die kirchliche Kunſt des zwanzigſten Jahrhunderts und ihre Entwicklung ſetzen. Vom ſogenaunten Schund und Schmutz. Der R eich s⸗ innenminiſter hat dem Reichstag eine Denkſchrift über die praktiſchen Erfahrungen bei der Durchführung des Geſetzes zur Bekämpfung von Schund⸗ und Schmutzſchriften übermittelt. Darnach ſind auf Grund der Rechtſprechung der drei Prüfſtellen, der Berliner und Münchener Prüfſtelle und der Oberprüfſtelle in Leipzig, bis zum 31. Mai dieſes Jahres 63 Schriften in die Liſte der Schund⸗ und Schmutzſchriften aufgenommen worden. Bei der Würdigung dieſes Ergeb⸗ niſſes, ſo heißt es in der Denkſchrift, muß berückſichtigt wer⸗ den, daß die Tätigkeit der Prüfſtellen nicht auf ihrer eigenen Initiative beruht, ſondern durch Antragſteller angeregt wird. Als Antragſteller ſind bisher tätig geworden die preußiſchen Miniſter des Innern und für Volkswohlfahrt, der württembergiſche Innenminiſter, der ſächſiſche Wohlfahrts⸗ miniſter und die Landesjugendämter Hamburg, Düſſeldorf, Berlin, Wiesbaden, Lübeck, München, Dresden, Breslau und Lippe. In der Denkſchrift wird weiter feſtgeſtellt, daß dis Vorarbeiten der Antragſteller nicht durchweg glücklich waren. Die Zahl der Anträge, die auf dem Grenzgebiet zwiſchen Schundliteratur und ernſten unbedenk⸗ lichen Erzeugniſſen liegen, ſei verhältnismäßig groß. Jur übrigen wird angenommen, daß die Verleger von Schund⸗ und Schmutzſchriften ſich auf das Geſetz eingeſtellt haben und bemüht ſeien, Konflikte zu vermeiden. Es ſei daher verfehlt, nur in dem zahlenmäßig geringen Ergebnis die Wirkung des Geſetzes zu erblicken. Ein endgültiges Urteil könne zur Zeit aber noch nicht abgegeben werden. ö Erfüllte aftrologiſche Prophezeiungen 5 Von Dr. Wilhelm Moufang Iſt Aſtrologie Unſinn? Dieſe Frage wird heute vielfach aufgeworfen und findet je nach der perſönlichen Eenſtellung eine unterſchtedliche Antwort. Meiſt fehlt es dabei den Ur⸗ teilenden an genauerer Kenntnis deſſen, was die Aſtrologie leiſten kann oder ſchon geleiſtet hat. Ein beſonderes Kapitel, deſſen Lektüre ein gewiſſes Ur⸗ teil über das erlaubt, was die Aſtrologie als prognoſtiſche Wiſſenſchaft leiſten will, bilden die aſtrologiſchen Prophe⸗ zeiungen, unter denen es ſehr merkwürdige gibt. Auch in früheren Zeiten, die der Aſtrologie gerade ſo ſkeptiſch gegen⸗ überſtanden wie das 20. Jahrhundert, wurden dieſe Vorher⸗ ſagen vielfach von ungläubigen Gegnern provoziert. Einer der berühmteſten mittelalterlichen Bekämpfer der Aſtrologie war Pico della Mirandola, Fürſt von Concordia. Ihm ſtellten unabhängig voneinander drei verſchiedene zeit⸗ genöſſiſche Aſtrologen das Horoſkop, laut dem er das 36. Lebensjahr nicht erreichen würde. Vielmehr ſollte er, wie die Prophezeiung lautete, am 17. November 1494 ſterben. Entgegen aller Erwartung fand er an dem bezeichneten Tage, ſogar zur angegebenen Stunde den Tod, als gerade Karl VII. von Frankreich ſeinen Einzug in Florenz hielt! Wer den Schleier der Zukunft auch nur etwas zu lüften vermag, hat vor ſeinen Zeitgenoſſen manches voraus. Darum war die Aſtrologie auch lang genug gerade den Staaten⸗ lenkern als Hilfe ſo beſonders willkommen. Charakteriſtiſch iſt da beiſpielsweiſe der Fall Richelieus. Der berühmteſte Aſtrologe der Barockzeit war Jean Bap⸗ tiſte Morin de Villefranche, Arzt und Mathematiker von Hauſe aus, ſeit 1630 Profeſſor an der Sorbonne. Richelieu zog ihn als vertrauten Berater zu ſich auf Grund folgender Begebenheit: Henri'Effiat, ein vornehmer Ariſtokrat, er⸗ bittet von Morin die Deutung ſeines Horoſkops. Morin zögert.'Effiat nennt ihn einen Schwindler. Da bricht der Sternkundige ſein Schweigen und prophezeit dem Edelmann und Günſtling des Königs ein gewaltſames ſchimpfliches Ende.'Effiat hohnlacht. An offener Tafel erzählt er Mo⸗ ins unwahrſcheinliche Weisſagung. Als alle ſich darüber luſtig machten, ſah nur einer ernſt und nachdenklich drein: Richelieu. Was geſchieht drei Jahre ſpäter? Auf offenem Markte wird'Effiat, der in Ungnade gefallen war, enthauptet! Die Prophezeiung war erfüllt. Da läßt Richelieu Morin zu ſich rufen. Seit dieſem Tage benutzte der große Staatsmann ſtets den aſtrologiſchen Rat des Gelehrten in ſchwierigen politiſchen Lagen. Auch dieſer Fall iſt gut beglaubigt.— Es mutet als modernes Seitenſtück dazu an, wenn es wahr iſt, was man ſich erzählt: daß nämlich in gleicher Weiſe heute Muſſolini ſich des aſtrologiſchen Rates eines gewiſſen Roscoli in Mailand zu bedienen pflege, dem er ſchon manchen wichtigen Hinweis für die Zweckmäßigkeit feiner politiſchen Maßnahmen verdankte. Manche richtige Prophezeiung von Aſtrologen läßt ſich ſpäter ſchwer ſicherſtellen, weil zuvor nicht im Drucke erſchie⸗ nen war. Wir haben aber auch aus unſeren Tagen eine Reihe von unbezweifelbaren Zeugniſſen, die hierher gehören. So hat die Aſtrologin Frau M. A. von der Meden in München den Tod von Kurt Eisner, der bekanntlich am 21. Februar 1919 ermordet wurde, bereits Ende 1918 auf den Tag genau und mit den einzelnen Umſtänden auf Grund des Horoſkops prog⸗ noſtiziert. Die Vorausſage lautete dahin, daß Eisner auf einem Weg außerhalb ſeines Hauſes durch ein Attentat von der Hand des Adels fallen werde. Der Tod werde durch Er⸗ ſtickung und Kopfverletzung eintreten. Eisner bekam durch Graf Arco am angegebenen Tage zwei Schüſſe auf der Straße. Einer zertrümmerte die Hixn⸗ ſchale und der zweite ging durch die Lunge mit Bluterguß in die Luftröhre. Dadurch trat der Erſtickungstod ein. Die Prognoſe ſtimmte alſo bis in Einzelheiten. Die Prophezeiung der Aſtrologin war mehreren Dutzend Perſonen z. T. ſchrift⸗ lich vorher mitgeteilt worden. Eisner ſelbſt wußte nichts davon. Ueber den Tod Friedrich Eberts ſchrieb bereits 1922 Brandler⸗Pracht in ſeinem Buche„Geſtirneinflüſſe und menſch⸗ liches Geſchick“: Es bleibt nur noch übrig, auf die unglücklichen Konſtellationen in dieſem Horoſkop hinzuweiſen, die jedenfalls auf einen plötzlichen gewaltſamen Tod deuten. kann der Verfaſſer nur den Wunſch äußern, daß er ſich dies⸗ mal in ſeiner Prognoſe geirrt hätte. Aber da den Aſtrologen immer der Vorwurf gemacht wird, die Prognoſen erſt nach den Ereigniſſen zu veröffentlichen, hält er es für ſeine Pflicht, Perſönlich eee 5 VPV dieſe Ausſage hier niederzulegen, um die Wahrheit der Aſtro⸗ logie zu beweiſen. Auch hier haben die Ereigniſſe dem Aſtrologen recht ge⸗ geben. Allerdings trat der Tod am 17. Februar 1925 nicht durch ein Attentat ein, woran man 1922 wohl am eheſten bei einem gewaltſamen Tod dachte, ſondern an den Folgen einer Blinddarmentzündung und»operation, alſo einem gewalt⸗ ſamen Eingriff von der Hand des Arztes. Einen ſolchen Deutungsſpielraum laſſen die Prophezeiungen ja häufig Ebert ſoll ſein Horoſkop gekannt und bei ſich getragen haben. Aber wer will es wagen, hier von Suggeſtion oder dergleichen zu ſprechen? Wir können hier nicht mehr Fälle aufführen, ohne weit⸗ ſchweifig zu werden. Es iſt aber genau zu belegen, daß von deutſchen Aſtrologen in den letzten zehn Jahren Todeszeit und Todesart auch für Stinnes, für Helfferich und andere Zeit⸗ genoſſen in Veröffentlichungen oder gegenüber einem beſtimm⸗ ten Perſonenkreis lange vorher bekannt gemacht worden ſind. Angeſichts ſolcher Tatſachen läßt ſich die Aſtrologie nicht mit einer Handbewegung als Unſinn abtun, wie es manche gerne möchten. Die angeführten Beiſpiele ſind für den Un⸗ voreingenommenen wohl Beweis genug für die Möglichkeit, aus dem Horoskop konkrete zukünftige Umſtände von Be⸗ deutung zu erkennen. Insbeſondere die Todesprognoſe iſt einer der brauchbarſten Prüfſteine, denn ein Todesfall läßt ſich nicht abſtreiten. Merkwürdigerweiſe werden von Aſtro⸗ logen aber auch Prophezeiungen gemacht, die eine Mehrheit von Perſonen betreffen, z. B. hinſichtlich zukünftiger Witte⸗ rung, über kommende geſchichtliche Ereigniſſe uſw. Obwohl hier ein recht unſicherer Boden iſt und ſolche Prophezeiungen dem geſunden Menſchenverſtand zu widerſprechen ſcheinen, gibt es auch hier überraſchende Prognoſen zu verzeichnen. So 3. B. eine Prophezeiung des aſtrologiekundigen Kardinals Pierre d' Ailly, der im neunten Jahrhundert bereits bie fran⸗ zöſiſche Revolution in einem ausführlichen Traktat auf das Jahr genau vorhergeſagt hat. Wilhelm von Humboldt, der auf dieſe Vorherſage zu ſprechen kommt, ſagt dazu, alle die⸗ jenigen, die das Geheimnisvolle und Unbegreifliche zu ner⸗ ſpotten beliebten, ſollten ſich ſolcher Tatſachen erinnern. Daun würden ſie wohl einſehen, daß es mehr Dinge zwiſchen Himmel und Erde gibt, als unſere Schulweisheit ſich träumen läßt! 8. Seite. Nr. 402 Samstag, den 31. Auguſt 1929 N Engelbe Zur 75. Wiederkehr ſeines Geburtstages am 1. 88 8 1929.— Von Ali Weyl⸗Niſſen, Berlin Engelbert Humperdinck hat mit ſeiner Märchen⸗ oper„Hänſel und Gretel“ ſo viel äußeren und kulturför⸗ dernden Erfolg gehabt, weil ſie— unmodern war, als ſte am 23. Dezember 1893 in Weimar uraufgeführt wurde. Das Werk gehört jetzt mit Recht zum eiſernen Beſtand jeder guten Opernbühne. Aber als der Komponiſt die Oper zur Uraufführung anbringen wollte, wurde ſie ihm von mehreren Kapazitäten abgelehnt, eine angeſetzte Aufführung in Mün⸗ chen mußte ausfallen, endlich erreichte der ſehr begeiſterte Komponiſt und Weimarer Dirigent Richard Strauß eine Nachmittagsaufführung in Weimar; der Intendant, der die abrung wagte, bewilligte aber nicht 1 neue Deko⸗ rationen. Der erſte Erfolg war auch nur matt, doch bald mehrten ſich die Aufführungen, und nach drei Jahren war der Kompo niſt berühmt, bekam den Profeſfortitel und ver⸗ diente an ſeiner Oper ſo gut, daß er ſeine Stellung als Muſik⸗ lehrer und Kritiker in Frankfurt am Main aufgeben und ſich an den Rhein nach Boppard zurückziehen konnte, um ganz der Kompoſition zu leben. Damals war die große Zeit der Wagner⸗Nachfolger ſchon vorüber, und die italieniſchen„Veriſten“ herrſchten in der Oper: Es ging ungemein natürlich und blutrüſtig auf den Bühnen zu, Mascagnis Cavalleria ruſticana und Leoncavallos J Pagliaceci waren die erſten Stücke dieſer Gattung, die aus dem Volksleben ſchöpfte und nichts mehr liebte, als ſchlag⸗ kräftige Handlung und kraſſen Schluß. Dagegen wurde nun durch den Wagemut von Richard Strauß das innige deutſche Märchenſpiel geſetzt. Es ſchob einen Riegel vor gegen die Auswüchſe der ſenſationellen Leidenſchaftsaktion. Darin liegt ſeine Bedeutung und zum Teil ſein Erfolg begründet, wenn auch Humperdinck dem Realismus ſeiner Zeit in den Szeuen aus dem armen Milieu ſehr entgegen kam. Aber auch um ihrer ſelbſt willen hatte die Oper Erfolg. Nicht weil ſie ſo ſchöne bekannte Volkslieder verwendet, es ſind eigentlich nur zwei:„Suſe, liebe Suſe“ und„Ein Männ⸗ lein ſteht im Walde“. Mit noch ſchöneren Liedern hätte Lin anderer eine viel ſchwächere Oper ſchreiben können. Wie Humperdinck die Melodie⸗Perlen eingefaßt hat, das gerade macht den Hauptreiz und den Wert ſeiner Oper aus. Der Stil der Oper iſt im Grunde Wagners Stil, aber ein zur Ausarbeitung eines unwagneriſch feinen Filigranes von Motivgeweben verwendeter, und Humperdinck hat ſich ſeine Nalyltät und echte Kindlichkeit zu bewahren gewußt gegen alles Waaneriſche Pathos. Der Weg zum„Hänſel und Gretel“ war nicht eigentlich arm an Erfolgen. Die Familie, in der Humperdinck am 1. September 1854 in Siegburg im Rheinland geboren wurde, hatte Muſikverſtändnis, der Sohn wurde früh von der Mutter nach Bonn mitgenommen, wenn es dort gute Muſik gab. Auf dem Gymnaſtum in Paderborn ſchon führte er mit ſeinen Kameraden eigene Kompoſttionen auf, 1871 feierte er die Rückkehr der ſiegreichen Truppen mit einem Marſch, der als ſehr ungewöhnlich getadelt wurde. Der junge Mann g mußte ſich dem Baufach widmen, aber er hat nichts gebaut als das Spritzenhaus im rheiniſchen Dorf Seligenthal. Schon 1872 durfte er auf das Kölner Konſervatorium. Für ein Streichquartett bekam er 1876 das Frankfurter Mozart⸗ ſtipendium von je 400 Gulden rheiniſch auf vier Jahre, ging davon nach München, 1879 erhielt er den M Mendelsſohnpreis mit der angenehmen Verpflichtung, einige Jahre in Italien zu ſtudieren; als dieſes Stipendium 100 war, bekam er 6000 Mark aus der Meyerbeerſtiftung. In Neapel beſuchte er Richard Wagner, wurde als Jünger angenommen, in Bay⸗ reuth mußte Wagners„Hümpchen“ ſogar, als er Bühnen⸗ dienſt hatte, zum„Parſival“ etwas dazu komponieren, weil ern Umbau länger 8 als das Muſikzwiſchenſpiel. Wagner ſtarb, die Preiſe waren aufgezehrt,— ſeltſamer⸗ weiſe fanden alle Geſuche um Dirigentenſtellungen Ableh⸗ nung; der Kompoöniſt wurde in ſeiner Not Muſikberater des Kanonenkönigs Krupp und ging ſchließlich 1885 als Konſer⸗ vatoriumslehrer nach Barcelona. Dort führte er Beethoven ein. 1887 kam er voll Heimweh wieder nach Deutſchland, lebte in Köln, Bonn, Mainz und Frankfurt und unterrichtete u. a. Richard Wagners Sohn Siegfried, der wie er ſelbſt zu⸗ nächſt einen techniſchen Beruf ausgeübt hatte. In dieſer Zeit ſchrieb er für die Kinder ſeiner Schweſter Adelheid kleine Tänze,— aus denen entwickelte ſich„Hänſel und Gretel“, ſeine Schweſter ſchrieb den Text. Humperdinck blieb daun dem Fach treu, das ſich einmal bewährt hatte. Er ſchrieb für Hausaufführungen mit Geſang und Klavier„Die ſieben Geislein“(1897). Im nächſten Jahr kamen die„Königs⸗ kinder“, ein Melodram; es hatte erſt Erfolg, ſeit es zehn Jahre ſpäter, als Oper umgearbeitet, in Newyork aufge⸗ führt worden war. Das Märchenſpiel„Dornröschen“(1902) enttäuſchte, ebenſo die komtiſche Oper„Heirat wider Willen“ (1905), von welcher der Komponiſt ſelbſt nicht viel hielt. Aeußere Erfolge wurden ihm recht gleichgültig. Inzwiſchen war Humperdinck 1900 nach Berlin berufen worden als Vorſteher einer akademiſchen Meiſterſchule für Kompoſition und Mitglied des Senats der Akademie der Künſte. In Berlin kam er mit dem jungen Regiſſeur Max Reinhardt zuſammen und ſchrieb ihm Muſtken zu Stücken von Shakeſpeare, Ariſtophanes, Maeterlinck und Vollmöller. Nach einer ſehr ſchweren Krankheit 1912 erklärte er, nun zur Erholung eine Operette komponieren zu wollen, es wurde nichts Rechtes daraus. Aber ſelbſt eine gelungene Operette hätte nicht viel ändern können an dem Bild, das von Hum⸗ perdinck feſtſtand, als er am 27. September 1921 in Neuſtrelitz die Augen für immer ſchloß, Als echter, kluger und ehrlicher Muſiker hielt er ſich von aller operettenhaften Effekthaſcheret fern. Er war nicht nur ſelbſt Schöpfer, ſondern auch Wegbereiter. Sein„Hänſel und Gretel“ hat für Pfitzner, Kienzl und d' Albert die Bahn ge⸗ ebnet und die Poeſie des Kinderlebens für die Bühne entdeckt. Humperdincks Kinderoper wird noch lange leben, ſchon fetzt hat ſie die meiſten Opern überdauert, die nach Wagner ent⸗ ſtanden ſind. Von einer alten und einer neuen Orgel Von Hermann Schnellbach, Mannheim Zu meinen ſchönſten Bubenerinnerungen zählt der Sonn⸗ ktagsgottesdienſt meiner heimatlichen Dorfkirche. Wenn die Orgel ertönte, ergriff es unſer kindliches Gemüt immer aufs neue, und die Ehrfurcht vor dieſem klingenden Wunderwerk erlitt auch keine Einbuße, da wir helfen durften„Blasbalg treten“ Da war ſo ein köſtliches Original, Vorſänger und Blasbalgtreter in einem, und ich entſinne mich noch gut, wie er das Geſangbuch in der Hand die Bälge trat— und ich und andere ihm halfen— und dabei ſeine umfangreiche Stimme erſchallen ließ. Oder ich ſaß auf der kleinen Empore„der Bordkirche“, wo man dem Spiel des Organtſten ſo gut zu⸗ ſchauen konnte, wie ſeine Finger über die Taſten glitten, wie er an verſchiedenen Knöpfen hantierte und ſogar mit den Füßen dem Holze klangvolle Bäſſe entlockte. Ein Wunder⸗ werk dünkte uns Buben die kleine alte Orgel, Zauberlehr⸗ linge waren wir ſelbſt in dem verſtaubten Reich der Käſten, die durch unſern Fußdruck und das Gewicht unſeres Körpers (wir fuhren ja mit auf und nieder) ſich hoben und ſenkten, mit Krächzen und Stöhnen, und der Organiſt war der große Zauberer Heute ſitzt man in der Kirche, dem Konzertſaal, dem Kind und läßt die Orgelmuſik auf ſich einſtrömen, die herrlicher iſt als die einer alten Dorforgel, aber, ſo ſehr auch die Technik der Orgelbaukunſt vorgeſchritten iſt, die Andacht einer ver⸗ gangenen Zeit, die die unſcheinbare Dorforgel auslöſte, wird ihre glänzende Schweſter unſerer Tage kaum übertreffen. Die Orgel darf nicht Wundermaſchine werden, ſie ſoll ihre alte Macht der Seelenberückung behalten, mag ihr Gehäuſe noch ſo geiſtberückend gebaut ſein. Wir haben in Mannheim ſchöne und große Orgeln, es ſei nur an die gerühmte Orgel der Ehriſtuskirche in der Oſtſtadt gedacht. Nun hat auch Lud⸗ wigshafen eine neue Orgel bekommen und zwar im Vereins⸗ haus der Farbeninduſtrie Aktiengeſellſchaft, die an Pracht und Größe die Orgel der Chriſtuskirche übertrifft und mit der Orgel, die zut Zeit im Dom zu Paſſau fertiggeſtellt wird, das arößte Orgelwerk darſtellt. Wenn die Generationen der Männer und Frauen, die der alten Dorforgel gelauſcht haben, heute vor einer modernen Orgel ſäßen, oder beſſer, das Spiel einer ſolchen— da die Orgel ſelbſt oft unſichtbar iſt— hörten, müßte ihnen dieſe Klangfülle und Klangſchönheit wie eine unbegreifliche Muſtk erſcheinen, die da aus den ſilbernen Pfeifen der ſichtbaren oder aus dem vergoldeten Gitterwerk der unſichtharen Orgel herausſtrömt. Noch mehr würden ſie ſtaunen, wenn ſie nur einen Blick in das Innere der modernen Orgel und den Zau⸗ jeltiſch des Moiſters, der ſie bedt ent, werfen könnten. Die gelhei Technik würden garnicht begreif ar 85 a ch Pfei vo kleinſte anderſtehen und außer der Verſchiedenheit der Größe würde die der Form und Konſtruktion ſie an ihre alte Orgel er⸗ innern. Aber dann würden ſie nicht mehr mitkönnen, die Eleganz, Zweckmäßigkeit und Präziſion der Inneneinrichtung der Orgel, der Windladen wie der Spieleinrichtung ſelber würde ihr alt⸗ modiſches Hirn nicht faſſen. Sie würden nur die Köpfe ſchüt⸗ teln, die Männlein und Weiblein, wenn man ihnen erzählte, wie eine heutige Orgel aus etwa 6000 Pfeifen beſtünde, etwa 100 Regiſter zählte und wie ſte zuſammen das ſchöne Gewicht von ein paar hundert Zentern bildeten. Wie allein die Auf⸗ zählung der vollſtändigen Dispoſittion mit ihren über 150 Namen die Druckſeite eines Buches ausmachte und wie neben den Pfeifen auf der einen Seite feierliche Trompeten und Poſaunen, auf der andern Seite Oboen und Hörner da ſind. Ja, wie man„Zungenſtimmen“,„gemiſchte Stimmen“, das Rauſchen einer„Meereswelle“, das Tönen einer„Himmllſchen Geige“, das Erklingen einer„Himmelsſtimme“ vernähme, zu denen dann noch ein Spiel großer Glocken ſeine Klänge aus der Höhe herunterſchickte, was übrigens gar keine richtigen Glocken ſeien, ſondern aufgehängte und angeſchlagene Bronzeröhren. Noch weniger würden unſere Altvordern der Anlage des Spieltiſches und ſeiner Bedienung folgen können. Sie wür⸗ den wohl eben wieder Klaviaturen für die Hände oben, für die Füße unten, erkennen, ebenſo die Regiſtertaſten zur Seite. Aber daß durch das Niederdrücken einer einzigen Taſte über zweihundert Pfeifen zum Erklingen gebracht werden können und wie ſie zum Erklingen gebracht werden, das würde ihnen ein Rätſel bleiben. Denn von der Elektrizität, der großen Helferin, würden ſie ja nichts wiſſen! Und falls ſte nach ihrer Meinung nach den vielen Männern Ausſchau halten müßten, die in ſchwerer Arbeit die Bälge bedienten— da hatten ſie es als Buben doch leichter— ſo würden ſie auch wieder bloß die Köpfe ſchütteln, wenn ſie hörten, daß das ohne Menſchenhilfe alles elektriſch gemacht würde und daß der Spieltiſch einer heutigen Orgel mit ſeinen über 100 Regiſter⸗ taſten und über 500 Zugknöpfen über 3000 elektriſche Kontakte enthielte. Sie ſollten nur das Innere des Spieltiſches ein⸗ mal ſchauen, dieſes ungeheure aber höchſt ſinnvolle Gewirr elektriſcher Leitungen! Das würde ſchließlich den Menſchen einer vergangenen Zeit das größte Rätſel an dem modernen Orgelwerk bedeuten: daß da Einer ſitzt und auf Taſten und Knöpfe drückt, die den Druck durch ein Netz von Drähten weiterleitet, wodurch plötzlich eine wundervolle Muſik er⸗ und daß die N des Kab 1 etwa der f 1 betrüge, alſo eine Strecke 80 fen nach Heldel⸗ Im Bruckner⸗Land Von Profeſſor Dr. Grüninger, Triberg, Vorſitzender des Bad. Bruckner⸗Bundes Zum J. Badiſchen Bruckner⸗Feſt(.—10. November d. J. in Karls ruhe) In Oberöſterreich, nicht weit von Linz entfernt, wo ſanfte Höhenzüge, mit Laub⸗ und Nadelholz bewachſen, die obſtreichen, fruchtbaren Täler begrenzen, wo der Zauber der Landſchaft ſo unwiderſtehlich zum Gemüt ſpricht, erhebt ſich eines der allerherrlichſten Klöſter, das Auguſtinerchorherrenſtift St. Flo⸗ rian, mit ſeiner unvergleichlichen Barockkirche. Es iſt die Stätte, die Bruckners zweite Heimat war. Dort wuchs er als Sängerknabe heran, und an der großen Orgel, überſtrahlt vom farbenfrohen Licht, das von der kunſtreich bemalten Decke in reicher Fülle niederfließt, regten ſich die Schwingen des Genius zum Abdlerfluge in die erhabenſten Höhen heiliger Tonkunſt. Was er dort, verſunken in die Erlebniſſe des Gotteshauſes, fühlte und in mächtigen Improviſationen ausſtrömen ließ, durchtönt ſein ganzes Schaffen. Der heilige Grundklang iſt das Fundament aller ſeiner Werke, ob ſie für die Kirche oder den Konzertſaal beſtimmt ſind. Weil von dieſem heiligen Ort ſeine Kunſt ihren Ausgang nahm, wollte Bruckner im Tode dorthin zurückkehren. So hat er es im Leben ſtets gewünſcht, und ſo beſtimmte er in ſeinem Teſtament. Nach der ſtillen Gruft unter der großen Orgel ſehnte ſich ſein Herz aus dem Lärm der Großſtadt Wien, die ihm dreißig Jahre lang den Kelch der Leiden reichte, Arbe kung, Verkennung, Mißachtung. Zu dieſer ehrwürdigen Stätte geleitete mich ein treuer Führer, Herr Aigner, den innige Freundſchaft mit dem Mei⸗ ſter verbunden hatte und der ſeit Bruckners Lebzeiten noch in St. Florian iſt. Mein lieber Führer, der mir mit warmen Worten viel Wertvolles und Schönes von ſeinem großen Freunde erzählte, dem er heute noch mit der glühenden Be⸗ geiſterung des Jünglings angehört, begleitete mich zur Orgel, wo er ihm bei ſeinen Improviſgtionen regiſtriert hatte, ins„Bruckner⸗Zimmer“, wo die beſcheidenen Reliquien des einſtigen Beſitzers Bruckners zu ſehen ſind: Der Flügel, das eiſerne Bettgeſtell, der Seſſel, ein Kruzifix u. a. Auch in das herrliche Wäldchen auf der Anhöhe hinter dem Stift über den ſogenannten„Bruckner⸗Weg“ und auf alle anderen„Lieblings⸗ platzerl“ des Meiſters führte er mich. Von all dem, was mir Herr Aigner aus ſeinem perſön⸗ lichen Verkehr mit Bruckner zu erzählen wußte, ſei hier nur eine Begebenheit erwähnt, die ſeine Meiſterſchaft im Orgel⸗ ſpiel beweiſt. Nur ſeine Zeitgenoſſen ſind ja imſtande, ſeine Orgelkunſt zu ſchildern, da er für dieſes Inſtrument nichts ge⸗ ſchrieben hat, was uns einen Begriff von der Größe und Er⸗ habenheit ſeiner Gedanken und ſeiner Orgeltechnik gibt. Der Orgelmeiſter Lohr aus Budapeſt, einer der größten ſeiner Zeit, improviſterte auf der Orgel in St. Florian. Drun⸗ ten ſaß Bruckner neben dem Regens Chori des Stiftes. Nach⸗ dem Lohr geendet hatte, ſagte der Chorregent zu Bruckner; „So und nicht anders ſpielt man Orgel!“ Wahrſcheinlich, um ſeinen Ehrgeiz zu ſtacheln. Bruckner verließ ſeinen Platz, eilte die Treppe hinauf und begann nun ſelbſt zu improvi⸗ ſieren, ſo überwältigend, ſo unvergleichlich, wie Herr Aigner ſagte, daß ihn der Budapeſter Meiſter nach dem Spiel an der Orgelpforte knieend erwartete, um ihm ſeine Ehrfurcht und Bewunderung auszuſprechen. Stets habe Bruckner in den Spielpauſen während des Gottesdienſt die Orgelbank verlaſſen, um, neben der Orgel ſtehend, zu beten, und niemand durfte wagen, ihn dabei zu ſtören. Neben dem religtöſen Erlebnis iſt es vor allem aber auch die Landſchaft St. Florians und Oeſterreichs überhaupt, die in ſeinen Werken wiederklingt. Welcher Meiſter hat den Zauber der Natur feiner und überzeugender ſprechen laſſen als Bruckner in ſeiner„romantiſchen“ Sinfonie! Auf dem „Bruckner⸗Weg“ ging er oft mit ſeinem Freunde, dort hat er dem Sang der Vögel gelauſcht und hinausgeſchaut auf den bunten Wechſel von Feld und Wald, auf all die Pracht ver⸗ ſchwenderiſcher Fülle der reichen Landſchaft, die das Auge be⸗ glückt. Mehr als einmal hat er dort auf dem„Bankerl“ ſitzend das„Zizibeh“ der Waldmeiſe gehört, das im erſten Satz der „Romantiſchen“ unſterblich geworden iſt. Von St. Florian, dem lieben, ſtillen Ort des Friedens, nahm ich Abſchied mit der tiefen Ueberzeugung, daß die Wärme und überguellende Güte, die aus den Werken Bruck⸗ ners in die Seele des empfänglichen Hörers ſtrömt, der un⸗ mittelbare, natürliche Ausfluß der Stimmung iſt, die dieſe Kirche, die mächtigen Räume und Barockpracht des Stiftes, dieſes Landſchaft und nicht zuletzt auch dieſe guten Menſchen wecken. Bruckners Kunſtwerk iſt der überzeugende Ausdruck ſeiner Weltanſchauung, aber auch der Inbegriff alles deſſen, was uns den Oeſterreicher und ſein ſchönes Land liebenswert macht. Es ſei noch eine andere ſtille Bruckner⸗Stätte genannt, die ich befuchte. Zwei Schnellzugsſtunden von Linz entfernt liegt Vöcklabruck in Oberöſterreich, wo der Meiſter in ſeinen Ferien oft und gern weilte. Dort leben noch zwet ſeiner Neffen, und in aller Stille ſchafft dort Profeſſor Max Auer, der ſelbſtloſe, opferfreudige, hochbegeiſterte Bruckner⸗Apoſter, der Gründer der internationalen Bruckner⸗Geſellſchaft. Ebenſo beſcheiden wie in St. Florian ſind auch die Bruckner⸗Relt⸗ quien, die Profeſſor Auer und die Neffen beſitzen: Einige Hüte des Meiſters, das Doktordiplom, die Taſchenuhr und als einzige Koſtbarkeit ein Kruzifix aus Elfenbein mit zwei Leuchtern und die Brillantnadel, die Bruckner für die Schöpfung ſeines wundervollen Streichquintetts, ſeiner ein⸗ zigen Kammerkompoſition, gewidmet wurde. Aber ſein Werk wird unſterblich ſein. Bedeutende Diri⸗ genten und Künſtler haben ſich die würdige Wiedergabe ſeiner Werke zur Lebensaufgabe gemacht, und eine Schar begeiſterter Vorkämpfer durch Wort und Schrift hat die Majeſtät ſeiner Schöpfungen und die Größe ſeiner ſeltenen Perſönlichkett um ſich geſammelt. Die große internationale Bruckner⸗Geſellſchaft und Brucknerbünde in Städten und Län⸗ dern haben ſich gebildet und ſind noch im Werden. Ein Haupt⸗ ziel aller iſt der Gedanke, einſt ein Feſtſpielhaus für Bruck⸗ ner erſtehen zu ſehen, wie Bayreuth das ſeinige für Wagner beſitzt. Wo wäre ein würdigerer Ort für die Ausführung eines ſolchen Planes als in St Florian, im Schatten des i r Stiftes, dem toten Meiſter zunächſt! Ein ſchöner um aller ſelner Verehrer! WI AAA r 1 Samstag, den 31. Auguſt 1929 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗ Ausgabe) 9. Seite. Nr. 402 Todes-Anzeige Unser liebes, herzensgutes Mütterle, Schwägerin und Tante Frau Elise Zeitler geb. Spiegel ist heute im Alter von 58 Jahren heimgegangen Ludwigshafen a. Pech., den 30. August 1929 In unsagbarem Leid: Else umd Walter Leiiler Familie Hd. Spiegel Büro- und Lagerräumen Die Beerdigung findet Montag, 2 Uhr nachmittags, von der Friedhofhalle Ludwigshafen aus statt ebote unter K I 25 an die Geſchäftsſt. d. Bl. 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August 1929 Schwache Produktenmärkte Zunahme der ſichtbaren Vorräte in USA, günſtige k Ernteſchätzung bewirken größeres Angebot /Süddeutſche Getreidemärkte Ruhiger Tabakmarkt 5 Mannheim, 29. Aug. 1929. Die Tendenz am Weltmarkte für Getreide war die ganze Woche hindurch vorwiegend ſchwach, und die Preiſe eif Rotterdam haben gegenüber der Vorwoche eine Herabſetzung über einen holländ. Gulden erfahren. Beſtimmend für die ſchwache Tendenz an den überſeeiſchen Getreidemärkten war die Zunahme der ſichtbaren Vorräte in den Ver⸗ Linigten Staaten um rund 7,5 Mill. Buſhels, ſowie ſchwache Meldungen aus Buenos Aires, günſtige Wetterverhältniſſe in Kanada und eine Schätzung des argentiniſchen Exportüber⸗ ſchuſſes von etwa 55½ Mill. Buſhels. Das Angebot an der Chicagoer Terminbörſe ſoll recht bedeutend geweſen ſein, während für den Export nur wenig Kaufaufträge vorlagen. Der kanadiſche Farmerpool iſt ſeit einigen Tagen wieder am Markte und ermäßigt, genau wie die freien Ablader, ſeine Offerten entſprechnd den ſchwächeren Kurſen. In Weizen lagen heute Angebote vor per September⸗Abladung in Manitoba 1 zu 15,60, Nr. II 15,25, III 14,95, Nr. IV 14,20, Nr. V 12,85, Nr. VI 11.— hfl. eif Rotterdam. In Rotterdam disponible Manitoba⸗Weizen werden bis zu 0,50 hfl. für die vorſtehenden Grade billiger offeriert. Für Bahia⸗Blanca⸗ Weizen 79 fg. in Rotterdam eingetroffen und fällig, verlangt man 11,80, für 79 Kg. Baruſſo per September 12, und für Hardwinter II per September⸗Verſchiffung 12,60 hfl. eif Rot⸗ terdam. Auch Roggen hatte ſchwachen Markt. Für Nord⸗ weſtern Roggen Il per Auguſt, verlangt man 10,55—10,60 und für La⸗Plata⸗Roggen 74/75 Kg. September⸗Verſchiffung 10,0 bis 10,48 hl. eif Rotterdam; doch beſteht hierfür am hieſigen Markt kein Intereſſe, da genügend Inlandsware angeboten iſt, Gerſte lag in Auslandsware ruhig. Donaugerſte 60/61 Kg, ſeeſchwimmend, iſt zu 9,15, La⸗Plata⸗Gerſte 62 Kg., per September zu 9,20 und 65 Kg. ſchwere Ware zu 9,35 hfl. offe⸗ riert. Hafer hatte ebenfalls ruhigen Markt. La⸗Plata⸗fag⸗ Hafer 46/47 Kg., September⸗Verſchiffung iſt zu 8,65 und La⸗ Plata⸗Clipped⸗Hafer 71/2 Kg. zu 9,15 hfl. eif Rotterdam an⸗ gebpten. Mais verkehrte in Chicago, Buenos Aires und Liverpool die ganze Woche hindurch in ſchwacher Haltung. Die Preiſe waren rückläufig. Für ſeeſchwimmenden Plata⸗ Mais verlangt man 9,90—10. September⸗Abladung 10, Oktober 10,10, November 10,15 und Dezember⸗Verſchiffung 10,35 hfl. eif Rotterdam. An unſeren füddeutſchen Märkten herrſchte in allen Getreideſorten ruhtger Verkehr. Inlands wei⸗ zen wird von allen Gegenden dringend angeboten.„Wetter⸗ auer⸗Weizen war heute ſogar zu 25,80 R. franko Maunheim vergebens angeboten. Für bayeriſchen Weizen verlangte man 26, für mitteldeutſchen Weizen 77/78 Kg. 26 und für pomme⸗ riſchen und mecklenburgiſchen Weizen 77/78 Kg. 25,80 R./ per 100 eg. eif Mannheim. Zu dieſen Preiſen wurde aber ſo gut wle nichts unternommen. Einzelne Waggonladungen fanden zu 25,50.“ Käufer. Auch Roggen hatte vollkommen ver⸗ nachläſſigten Markt bei weiter nachgebenden Preiſen. Für hierländiſchen Roggen verlangte man heute 20,25—20,75 R. /. anadiſche Wettermeldungen und günſtige argent. ruhig/ Befriedigende Hopfeuernte kein Intereſſe und an der hieſigen Börſe kam keine Notiz zu⸗ ſtande. Hafer lag ebenfalls vollkommen geſchäftslos und die Preiſe haben einen weiteren Rückgang erlitten. Die Notiz für alten Inlandshafer ſtellte ſich am heutigen Börſentage auf 20,50— 21,50, für neuen auf 19,50—20 und für Auslandshafer, je nach Qualität, auf 20,7522 R/] waggonfrei Mannheim. Auch das Gerſten geſchäft kommt nicht in Fluß. Zu den großen Vorräten in alter Braugerſte und Malz, hergeſtellt aus Gerſte vorjähriger Ernte, kommt nun auch eine große Obſternte, wodurch die Möglichkeit beſteht, daß der Bierkon⸗ ſum wegen des billigeren Obſtweines nachlaſſen wird. Ba⸗ diſche, würtembergiſche, Tauber⸗ und Frankengerſte wird zu „50 und Pfälzer Gerſte, je nach Qualität und Her⸗ kunft, zu 23,25 24,50 R. franko Mannheim offeriert. Futter⸗ gerſte gab im Preiſe ebenfalls nach und man notierte ſie heute mit 18—19.. Mats verkehrte in Uebereinſtimmung mit den ſchwächeren Auslandsmärkten gleichfalls in ruhiger Haltung. Die Preiſe der Vorwoche konnten ſich nicht behaup⸗ ten und für hier greifbaren Plata⸗Mais verlangte man heute 20,75 Ray, rheinſchwimmender Plata⸗Mais blieb zu 12,50 hfl. eif Mannheim käuflich. In Futtermitteln liegt das Geſchäft weiter ruhig und die Umſatztätigkeit iſt klein. Maßgebend für die ruhige Haltung am Futtermittelmarkte waren die verhältnismäßig hohen Preiſe für Futtermittel im Vergleich zu den Gereide⸗ preiſen. Durch dieſe Spannung ziehen es die Landwirte vor, ihrem Vieh Schrotgetreide zu verfüttern, anſtatt die verhält⸗ nismäßig hohen Preiſe für Futtermittel anzulegen. Man verlangte heute frei Waggon Mannheim für feine Weizenkleie 10,50, für grobe 11,25, für Malzkeime 16,25—17,50, für Bier⸗ treber 17,2518, für Trockenſchnitzel 1212,50, für Hafer⸗ ſchalenmelaſſe 1111,25, für Torfmelaſſe 10,25—10,50 und für Soyaſchrot 20,25.. Mehl hatte weiter ſchleppenden Verkehr. 22.7529 22,75—29 M Die Mühlen haben den Großmühlenpreis für ſüddeutſches Weizenmehl, Spezial Null, auf 38,75 bis 38,50/ reduziert, hatten aber auch zu dieſem Preis keine Abnehmer, da die zweite Hand zu 38% als Abgeberin am Markte war. Süddeutſches Weizenaus⸗ zugsmehl 42,50—42,75, ſüddeutſches Weizenbrotmehl 32,50 bis 32,75 und ſüdeutſches Roggenmehl 28,50 32,50 l, je nach Aus⸗ mahlung, waggonfrei Mühle. Die Hopfen ⸗Pflücke hat jetzt in allen Anbaugebieten eingeſetzt und das Ergebnis befriedigt ſowohl qualitativ als auch quantitativ. Die bis jetzt gebotenen Preiſe ſind aber für die Pflanzer unbefriedigend, da ſolche, wie man hört, noch nicht einmal die Erzeugungskoſten decken ſollen. Bezahlt wuvden in Baden 5070/ ab Erzeugerſtellen. Im Tett⸗ nanger Anbaugebiet ſchwanken die Preiſe zwiſchen 70—90% und für Hallertauer⸗Hopfen zwiſchen 110—120% per Zentner. Die Pflanzer ſind im Verkauf ſehr zurückhaltend. Bei Tabak hat man im Schneidegutgebiet mit der Ernte von Haupt⸗Tabaken bereits begonnen. Die Sandblatternte iſt durchweg zufriedenſtellend ausgefallen. Die Marktlage iſt per 100 Kg. franko Mannheim. Für Auslands roggen beſtand Die Konjunktur Ende Auguft 1929 Guter Auslaudsabſatz der Produktionsmittelinduſtrien hohem Grade vom Auslandskapital abhängig Das Inſtütut für Konjunkturforſchung gibt in ſei⸗ nem neueſten Viertellahrsheft(Heft 2, Jahrgang 1929) die folgende Konfunkturdiagnoſe: „Der Geld⸗ und Kapitalmarkt hatte ſich während der Frühjahrsmonate ſtark verknappt. Inzwiſchen ſind die Sätze am Geldmarkt leicht geſunken. Die Reichsbank hat ihre Deckungsreſerven wieder auffüllen können. Eine nachhaltige Erleichterung iſt aber nicht eingetreten. Der Kapitalmarkt bleibt unergiebig; die Effektenkurſe gehen weiter zurück. Obwohl im Zuſammenhang damit der Inlandsabfatz ge⸗ hemmt iſt, halten ſich produktlon und Beſchäftigungs⸗ grad doch noch auf ziemlich hoher Stufe. In wichtigen Probuktionsmittelinduſtrien ſchafft guter Auslandsabſatz gegenwärtig und wohl auch in der nächſten Zeit einen gewiſſen Aus ⸗ gleich. Beeinträchtigt iſt die gewerbliche Bautätigkeit, die in der Ausfuhr kein Ventil findet. Dasſelbe gilt von den Verbrauchsgüter⸗ induſtrien; dieſe behaupten ſich jedoch, zumal übermäßige Lager⸗ beſtänbde kaum noch vorhanden ſind. Im übrigen wird der Arbetits⸗ markt immer noch durch Saiſontendenzen geſtützt. Da dle deutſche volkswirtſchaftliche Produktion fürs erſte durch die geſpannte Lage des Kapitalmarktes ge⸗ hemmt bleibt, iſt ihre Konjunktur gegenwärtig in beſonders hohem Grad vom Auslands kapital abhängig. Nach der welt⸗ wirtſchaftlichen Lage iſt es aber kaum erlaubt, an dieſe Tatſache be⸗ ſonder sgroße Erwartungen zu knüpfen, wenngleich der Abſchluß der Reparattonsverhandlungen gewiſſe Impulſe geben könnte.“ Stagnierende Konſumgüter» ſteigende Produknonsmittelausfuhr Der Außenhandel verharrt nach dem füngſten Wochen⸗ bericht des Inſtliuts für Konfunkturforſchung in ſeinen bisherigen Tendenzen; verhältnismäßig ſtabile Einfuhr v. Rohſtoffen, Halb⸗ und Fertigwaren ſowie allmählich anſteigende Fertigwaren⸗ ausfuhr. Dieſes Bild ergibt ſich deutlich, wenn man die ſaiſon⸗ mäßigen und zufälligen Schwankungen in den Außenhandelsergeb⸗ niſſen ausſchallet. Die Einfuhrſeite zeigt dann, daß ſich der Be⸗ dorf der deutſchen Volkswirtſchaft an aus ländi chen Waren in den letzten Monaten ziemlich konſtant gehalten hat. Die Ausfuhr an Induſtrieerzeugniſſen dagegen ſteigt, wenn auch neuerdings etwas langſamer als im vergangenen Jahr. Die 1 0 der Ausfuhr erſtreckt ſich jedoch nicht auf die Waren aller Induſtrlezweige. Im weſentlichen vermbgen nur die Produktivnsmittelinduſtrien ihr Auslandsge⸗ ſchäßt ſtärker ans zudehnen; die Verbrauchsgüter ⸗ induſtrien müſſen ſich— ebenſo wie u. a. auch in Großbritan⸗ nien und in den Vereinigten Staaten von Amerika— in der Haupt⸗ jache auf die Aufrechter haltung des bisherigen Umfangs des Auslandsgeſchäfts beschränken. Dobei ſtößt die Ausfuhr von Verbrauchsgütern offenbar auf wachſende Schwierigkeiten, ſo daß hier gegenüber dem Vorfahr guch einzelne Rückgänge eingetreten ſind. Bei der Produktionsmittelausfuhr machen ſich dieſe Hemmungen weniger ſtark bemerkbar. Jedenfalls ſind für die erſten? Monate des zufe Januar bis Juli 192 5 ſtz Die fenden 0 Jahres gegenüber den Monaten i r bei Verbrar ruhig. ſchafft Ausgleich/ Produktion aber in beſonders der eigenen Produktionsanlagen führt dort zwangsläufig zu einer Verdrängung der Konſumgütereinfuhr zugunſten der Einfuhr von Rohſtoſſen, Halbwaren und Produktionsmitteln. Für die deutſche Ausfuhr wurde dieſe Tendenz vorläufig noch durch die Reparations⸗ ſachliefſerungen, die ſich überwiegend auf Produktionsmittel erſtrecken, verſtürkt. Steigende Produktionsmittelpreiſe, finkende Konſumglterpreiſe Der Rückgong der Fertigwarenpreiſe, der Ende 1928 eingeſetzt hat, ſetzt ſich neuerdings nur noch bei den Konſum⸗ Rüferpreiſen fort. Die Produktionsmittelpreiſe ſte igen. Dieſe verſchiedenartige Bewegung iſt ein Spiegelbild der Lage in den beiden Induſtriegruppen: Verhältnismäßig hohe Be⸗ schäftigung infolge ſteigender Ausfuhr in den Produktionsmtttel⸗ induſtrien, gedrückte Lage bei ſtagnierendem Export in den Ver⸗ brauchsgüterinduſtrien. Die Steigerung der Inderziffer für Pro⸗ duktionsmittel iſt in der Haupt e durch die Preiſe für gewerollche Arbeitsmaſch'nen bedingt. Dazu hat die Entwicklung der Roh ⸗ ſtüoffpreiſe beigetragen, die Preiſe für Gleßereirohelſen, Guß⸗ eiſen und Edelſtahl haben angezogen. Es iſt ſedoch anzunehmen, daß die von der Rohſtofffeite her zu Preiserhöhungen drängenden Tendenzen ſich kaum hätten durchſetzen können, wenn ſich nicht der Abſatz etwas belebt hätte. Da die verhältnismäßig hohe Betrlebsaus nutzung in den Produktlonsmittelinduſtrien gegenwärtig übérwiegend eine Folge erhöhten Exports iſt, ſo iſt wohl auch die feſte Tendenz der Pro⸗ dukttlonsmittelpreiſe zu einem großen Teil als Auswir kung des lebhaften Ausfuhrgeſchäftes anzuſprechen. Dem ſchlep⸗ penden Abfſatz der Verbrauchsgüterinduſtrien entſpricht die anhal⸗ dende Abwärtsbewegung der Konſumgltterpreiſe. Vor allem Preiſe für Gardinen und Wirkwaren, Stoffe, Hauswäſche und Schuhe baben in den letzten Mongten nachgegeben. Gleichzeitig ſind die Preiſe der Rohſtoffe für die Verbrauchsgütererzeugung geſunken. Wenn dabei zum Teil auch Weltmarkteinflüſſe mitſpielen, ſo muß wiegenden Tell als Auswirkung der 9 5 markt betrachten. Verſchärft wird dieſe Tendenz der Export von Verbrauchsgütern ſtagniert. Mitte rung und Eiſenbahngüterverkehr noch dadurch, daß den Eiſenbahngüterverkehr, daß Wagengeſtellung und Güterverkehr der Reichsbahn durch die außergewöhnlichen klimati⸗ faſt keine Aehnlichkeit mit Witterung aufweiſt. mit dem Verlauf in Jahren Anſtieg, der im Mai ſeinen Höhepunkt erreichte und im ganzen bis die man die rückläufige Tendenz der Konſumgüterpreiſe doch zum über⸗ Abſatzſtockung auf dem In! inds⸗ Im einzelnen bemerkt das Inſtitut für Konſunkturforſchung über ſchen Verhältniſſe des letzten Winters ſo ſtark und nachhaltig beein⸗ flußt worden ſind, daß ihre Bewegung in den erſten 6 Monaten 1929 normaler Auf das tiefe Abſinken infolge der Kälteeinwir⸗ kungen im Januar und Februar ſolgte im März und April ein ſteiler Junt mehr als einen Ausgleich des Transportausfalls gebracht hat. A. Riebeck ſche Montanwerke.⸗G. in Halle Wie ſchon kurz mitgeteilt, wird gemäß den Beſtimmungen des mit der J. G. Farbeninduſtrie beſtehenden Intereſſengemeinſchafts⸗ vertrags wieder 7,2 v. H. Dividende ausgeſchüttet. Der nach Ab⸗ rechnung mit der J. G. Farben verbleibende Roh gewinn erhöhte ſich auf 9,5(8,3) Mill.. Abſchreibungen wurden erhöht mit 5,65(4,38) Mill.„ vorgenommen. Einſchließlich 0, Mill./ Vor⸗ jahrsvortrag verbleibt ein Reingewinn von 4,28(4,28) Mill. J. Die Bilanz zeigt im allgemeinen keine größeren Veränderungen. Die Bilanzſumme hat ſich etwas verringert auf 86. Es werden u. a. ausgewieſen(in Mill.): Bergwerkseigentum und Kohlenabbaurechte 19(19,4), Grundſtücke 5,9(5,6), Betriebsanlagen 69(6,9), Maſchinen und Betriebseinrichtungen erhöht auf 28(19,4), Eiſenbahnanlagen auf 2,4(); Neubauten erſcheinen mit 1(6,6), Schuldner vermindert mit 11,9(13,6), Waren und Materialien erhöhen ſich auf 3,7(3,5), Wertpapiere und Beteiligungen erſcheinen kaum verändert mit 8,64 (8,67). Anderſei ſind u. a. Hypothekenſchulden mit 2,14(1,96), Gläubiger mit 22,8(26,4) ausgewieſen. Im Berichtsjahr ſind 7970 155 To. Kohle gegenüber 7150 227 To. im Vorjahr gefördert und 1 725 380 To. Briketts gegen 7 587 936 To. im Vorfahr hergeſtellt worden. Für Neuanlagen ſind, unter ückſichtigung der Erlöſe für die Abgänge, im vergangenen Jahr insgeſamt 4 216 641/ aufgewandt worden. Hierzu treten die Auf⸗ wendungen aus den Vorfahren, nämlich: aus den Jahren 1927/29 mit 19 800 225 /, aus dem Jahre 1926/27 mit 8 018 542 /, aus dem Jahre 6 mit 3 589 544 /, das ſind in den vier Jahren 35 624 954. 3. B. bei Zement, der Transportausfall in der kalten Jahreszeit nicht voll ausgeglichen werden konnte. In der Wagengeſtellung für land⸗ wirtſchaftliche Produkte(Getreide und Mehl, Kartoffeln und Zucker) ſowie für Düngemittel konnte dagegen ein voller Ausgleich erreicht werden; die von Saiſonſchwankungen bereinigten Halbjahrsdurch⸗ ſchnitte liegen bei dieſen Gütern für das erſte Halbjahr 1929 ſogar etwas ber denjenigen der vorhergehenden Halbfahre. Der Traus⸗ port von Düngemitteln erreichte eine bisher nicht feſtgeſtellte Höhe. Stärker als die Wagengeſtellung insgeſamt haben die von Saiſon⸗ ſchwankungen bereinigten Halbjahrszahlen der beförderten Güter⸗ mengen und der Einnahmen aus dem Güterverkehr zugenommen. Dies beruht bei den erſtgenannten auf dem großen Anteil der Kohle an den beförderten Gütermengen, bei den letztgenannten auf der Tariferhöhung vom Herbſt v. J. und der erhöhten mittleren Verſand⸗ weite. Die Zunahme dieſer Verſandweite(164 Km. im Duyrchſchnitt des erſten Halbjahrs 1929 gegenüber 153 und 154 Km. in den voran⸗ gegangenen Halbjahren) entfällt lediglich auf das erſte Vierteljahr 1929(176 Km.) und iſt weſentlich dadurch bedingt, daß die Eiſenbahn in den Monaten Januar bis März einen großen Teil der ſonſt von der Binuenſchiffahrt bewältigten Transporte mit übernehmen mußte. Im Durchſchnitt des zweiten Vierteljahrs ging die mittlere Verſand⸗ weite mit 152 Km. noch etwas unter den Durchſchnitt des Vorjahrs zurück. 1 Im Jult iſt ſowohl die arbeitstägliche Wagengeſtellung ins⸗ geſamt als auch die für Düngemittel, Zement und Kohle leicht zu⸗ rückgegangen, während ſich die für landwirtſchaftliche Produkte ſal⸗ ſonmäßig gehoben hat. In der rückläufigen Bewegung bei den vor⸗ genannten Reihen dürfte vielfach nur ein Rückſchlag auf die For⸗ eierung der Transporte in den auf die kalte Zeit folgenden Monaten zu erblicken ſein. 5 „ Hohe Schlußabfindung der Bayeriſchen Vereinsbank. Die Bayeriſche Vereinsbank, München, macht für ihre Vorkriegs⸗ pfandbriefe ein von der bayeriſchen Stagtsregierung gebllligtes Schlußobfindungsangebot derart, daß einſchließlich der Teil zus⸗ ſchüttung vom Jahre 1927 29 v. H. zur Ausſchüttung kommen; die Reſtauszahlung erfolgt mit 8 v. H. in 4, proz. iquldations⸗ Goldpfandbriefen der Bank, mit 1 v. H. in bar. Dieſe hohe Aus⸗ ſchüttung ließ ſich nicht zum wenigſten dadurch ermöglichen, daß die Bayeriſche Vereinsbank freiwillig ſehr beträchtliche Zuſchüſſe aus ihrem eigenen Vermögen leiſtete und den vorhandenen„Bodenſatz“ (d. f. die dinglich nicht geſicherten oder nicht vollwertigen Forde⸗ rüngen der Teilungsmaſſe) mit 100 v. H. übernimmt. „ Süddeutſche Rückverſicherungs⸗AcG. in München.— 8 v. H. Dividende. Die.⸗V. genehmigte den Abſchluß für 1928, der bei einer Geſamtprämlen einnahme von 15 857 884(13 880 962) Mark, wovon 7 106 284(5 912 875)/ für eigene Rechnung gehalten wurden, einen Reingewinn von 263 963(192 018)„ ergibt. Die Verſammlung beſchloß, hieraus auf das eingezohlte AK. eine Divi⸗ dende von 8 v. H. zur Ausſchüttung zu bringen, während i. V. der Reingewinn größtenteils vorgetragen wurde. Das Geſamt⸗ kapital ſoll baldigſt an der Münchener Börſe wieder eingeführt wer⸗ den. Die Durchführung der Maßnahme hänge jedoch davon ab, ob infolge des internationalen Charakters der Rückverſicherungsgeſchäfte durch Erweiterung des Betriebes eine Kapitalerhöhung not⸗ wendig werde, wobei die jungen Aktien gleichzeitig zur Einführung gelangen ſollen. Der Antrag auf Erhöhung des Grundkapitals um 400 000„ mehrſtimmige VA. wurde abgeſetzt, bis eine Klärung der gegenwärtig ſchwebenden verſicherungsaktien rechtlichen Fragen her⸗ beigeführt iſt. * Uebergang der Krebitverſtcherung der Frankf. Allgemeinen auf die Hermes. Zu der bereits gemeldeten Genehmigung der zwiſchen der Frankfurter Allgemeinen Verſicherungs.⸗G. und der Allianz und Stuttgarter Verein Verſicherungs.⸗G. über die Uebertragung des Verſicherungsbeſtandes der Frankfurter Allgemeinen auf die Allianz abgeſchloſſenen Verträge durch das Reichsaufſichtsamt wird noch mitgeteilt, daß die übernommene Kreditverſicherung durch Ver⸗ trag vom 28. Auguſt 1929 mit Genehmigung des Senats von der Allianz auf die Hermes Kreditverſtcherungsbank A. G. übertragen worden iſt. Wegen eines Zahlungsverbots bei der Frankfurter Allgemeinen hat lediglich ein unverbindlicher Meinungs⸗ austauſch ſtattgefunden. *Hohenzollern⸗Krupp.— Eine neue Phaſe der Verhandlungen. Wie die KZ. von unterrichteter Seite erfährt, kommt nach neueren Verhandlungen gegebenenfalls auch die Uebernahme der Aktienmehr⸗ heilt durch Krupp in Frage, während bisher nur von der Uebertra⸗ gung der Lokomotivquote die Rede war. Nach dem bisherigen Ver⸗ lauf der Verhandlungen erſcheint jedoch die Stillegung der Betriebe unvermeidlich, mag nun eine Uebertragung der Lokomotivquote oder die Uebernahme der Aktienmehrheit erfolgen.— Das geſamte Aktjenkapftal von 5,4 Mill. befindet ſich faſt ganz im Beſitz eines Zweiges der Familie Haniel. Die in fremdem Beſitz befindlichen Aktien werden auf etwa 50 000„ geſchätzt. * Dividendenermäßigung bei Glaugſtoff? Im Zuſammenhang mit dem Kurzrückgaug der Aktien der G. verwekſt man auf die Fuſion Enka— Glanzſtoff, durch die ein weſentlich höheres Kapital entſteht, ferner auf die noch immer den Markt drückende Verwertung des Bezugsrechtes. Nach Lage der Dinge iſt lt.„Dag.“ die Möglichkeit nicht von der Hand zu weiſen, daß die Dividende eine Ermäßigung erfahren werde. * Salubra⸗ Tapetenfabrik A. Grenzach(Baben]. Dieſe bekannte Fabrik abwaſchbarer Tapeten(.⸗K. 1 Million /) hat ihren Namen geändert in„Salubra⸗Werke AG. Grenzach“. Deviſenmarkt Im heutigen Frühverkeh notierten Pfunde gegen New, Por! 484,81] 484,68 Schweiz 25,18] 25,18 Stockholm 18 18 Paris. 123.88 123.87 Holland 1210 1200 Madre 5 5285 3201 Brüſſel. 84588 34,8 Oslo. 18.1 18.20 5 Lailand 92,70 97,65 Kopenhagen„ 18.21 18,21 Gegen Reichsmark wurden Dollar int 319 90 und Pfunde mit 208575 gehndelt * Obſt⸗ und Gemüſe⸗ Großmarkt Weinheim a. d. Bergſtr. vom 29. Auguſt. Bezahlt wurde für je 100 Pfund: Birnen 1. Qualttät 1018, Birnen 2. Qualität—10, Aepfel 1. Qualität—12, Aepfel 2. Qualität—8, Zwetſchen—9, Reineclauden—7, Mixabellen 812, Pfirſiche 10—40, Stangenbohnen 14—20, Tomaten—6. An⸗ fuhr ſehr ſtark, Nachfrage gebeſſert. — * u e o= n d 0 r 14 Am à unn mum 1— IS re Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 11. Seite. Nr. 402 2* a III III 7 e erer ee eee ee rene Faſt vener, weißer 8* b neute samstag In beiden Theatern der große Erfolg totder her! Nur noch heute bachmittage 2 Uhr und Der zweiſe u. leſzie Teil des neu verfilmien dice abeugeh Ae und morgen abends 11 Uhr 4 a ſehen von 10—12 Uhr. Meisterwerkes von Alexander Dumas: 45820 L 3, 93. morgen Sonntag 75 8 a 5 vorm. 11 Uhr, finden 4 g aber ö 5 1 l Jagdſtiefel 5 ein ganz wuchtiger Kriminal- rel fpfkstümlehe Versteuungenn 1 melee Eroßfüm in 8 Aſcken. 20 F(schluß fell)„ 88 5 5 Großes. gebrauchte NTũ . 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