in een n + Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich R⸗M..— ohne Beſtellgeld Bet evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ rung vorb Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. et⸗Geſchäftsſtelle.6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R.9, Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.8, chwetzingerſtr 19/20 u. Meerſeldſtraße 13 Telegramm⸗ Abdreſſe: Generalanzeiger Mannheim Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 2495124952 u. 24953 t. 7„Montag: Sport und Spiel Regelmäßige Beilagen 2 Geſeß u. Aecht Mittag- Ausgabe unheimer Seitung Mannheimer General Anzeiger Dienstag wechſelnd: Aus der Welt der Cechnik Kraftfahrzeug und Verkehr Neues vom Film 9 85 Donnerstag wechſelnd: Mannheimer Frauenzeitung Aus dem Kinderland Sreitag: Wandern u. Reiſen Samstag: Aus Seit u. Leben Mannheimer Muſikzeitung Nr. 406— 140. Sahrgang Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kalonelgeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Melamen 34.⸗M. 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Noch weiß man nicht, ob in der Saarfrage, die aufs engſte mit dem Kon⸗ ferenzthema verknüpft iſt, ſich der deutſche Standpunkt einiger⸗ maßen durchſetzen wird. Die von Regierung zu Regierung vereinbarten Verhandlungen ſollen ja ſchon in Genf durch einen Meinungsaustauſch Briand⸗Streſemann in Fluß ge⸗ Pracht werden. Auch über die Freigabe der engliſchen Siquidationserlöſe gehen die Erörterungen weiter. Grundſätzlich hat ſich die britiſche Regierung bereit gefunden, der Empfehlung des Poungplanes zu entſprechen und die Siquidationen einzustellen. Ueber den Umfang, in dem die Freigabe erfolgen ſoll, ſind indes noch langwierige Ausein⸗ anderſetzungen zu erwarten. Die Liquidationsgeſchädigten werden freilich gut tun, ihre Hoffnungen nicht allzu hoch zu ſpannen, denn nach der bisherigen Haltung Englands iſt kaum anzunehmen, daß ſich die Londoner Regierung zu der Heraus⸗ gabe des geſamten bisher aus der Liquidation erzielten Er⸗ löſes bequemen wird, während mit der Freigabe des bisher noch nicht liquibierten deutſchen Eigentums wohl gerechnet werden darf. 5 Einen breiten Raum in der Diskuſſion der Haager Ergeb⸗ biſſe nimmt ſchon jetzt die Frage ein, N ob die Taktik der deutſchen Delegation richtig war And ob ſich nicht unter beſſerer Wahrnehmung der polittſchen Konſtellationen ein für Deutſchland günſtigeres Ergebnis hätte erzielen laſſen. Der Hauptyvorwurf, der gegen die deut⸗ ſche Delegation erhoben wird, läuft darauf hinaus, daß ſie es nicht verſtanden habe, den Gegenſatz zwiſchen Frankreich und England zu Deutſchlands Gunſten auszunutzen. In den Kreiſen der deutſchen Delegation wird ſolcher Behauptung entſchieden widerſprochen. Man weiſt darauf hin, daß es ſich bei den franzöſiſch⸗engliſchen Differen⸗ zen um eine rein ziffernmäßige Streitfrage gehandelt habe, keineswegs etwa um eine Neueinſtellung zu den europäiſchen Problemen und ſo hat Herr Snowden namentlich in keiner Phaſe der Verhandlungen irgendwie die Abſicht bekundet, der Politik der Labour⸗Regierung eine gegen Frankreich gerichtete „Spitze zu geben. Inſofern alſo wäre es ein verhängnisvoller Irrtum anzunehmen, daß wir billiger davongekommen wären, hätten wir uns verleiten laſſen, mit Herrn Snowden durch dick und dünn zu gehen. Eins jedenfalls iſt unbeſtreitbar: Im Verlauf der Konferenz hat ſich immer deutlicher ge⸗ zeigt, daß die Verhandlungspraktiken der engliſchen Arbeiterregierung in keiner Weiße ſich vorteilhaft von den „impertaliſtiſchen“ Methoden anderer Gläubigerſtaaten i unterſcheiden. Bom Geiſt internationaler Arbeiterſolidarität, von dem allein Aunſere Sozialiſten ſchwärmen, war im Haag nichts zu ver⸗ ſpüren und es iſt immerhin eine bemerkenswerte Illuſtration dieſer Tatſache, daß bei der Beratung über die Sachleiſtungen der engliſche Delegierte eine Neuregelung dahin erſtrebte, daß, um es auf eine runde Formel zu bringen, 800000 Ar⸗ beitern im Ruhrgebiet das Brot genommen werden ſollte, damit 8000 oo engliſche Arbei⸗ ter in Südwales wieder eingeſtellt werden könnten. Es hat im übrigen nicht an Preſſionen von franzöſiſcher Seite gefehlt, die Deutſchen in einer Einheits⸗ front gegen England hineinzumanövrieren, ein Manöver, das ſich als ebenſo ſchädlich erwieſen hätte, wie wenn wir uns auf den engliſchen Karten feſtgelegt haben würden. uns genug, der ad hoc propagierten Briandſchen Pan⸗ europgidee, die ja wohl in Genf wieder ihre Auferſtehung erleben wird, mit kühler Skepſis zu begegnen. Weit eher könnte man ſich mit der vom engliſchen Handelsminiſter Graham ausgehenden und wohl als Gegengewicht zu Briands Vorſchlag in die Debatte geworfenen Anregung be⸗ freunden, durch eine allgemeine Zollſenkungsaktion die Befriedung Europas zu fördern. Ob, wie unſere Delegierten behaupten, in der Kontrollfrage ſich der deutſche Standpunkt 100prozentig oder mindeſtens 90prozentig durchgeſetzt habe, iſt vorerſt noch lebhaft umſtrit⸗ ten. Daß ein neues Kontrollorgan, wie Briand es wünſchte, vermieden wurde, bleibt zweifellos ein Gewinn. Die Delega⸗ tion erklärt, es ſet alles beim alten geblieben und die Feſtſtel⸗ lung, daß ſich die Befugniſſe der Schiedskommiſſionen des Lo⸗ carnovertrages auch auf die Artikel 42 und 43 des Verſailler Vertrages erſtrecken, ändert an dem bisherigen Zuſtand nichts. Trotz dieſer Interpretation bleiben ſtarke Zweifel beſtehen, ob durch die ausdrückliche Anerkennung des erweiterten Auf⸗ gabenkreiſes der Locarnokommiſſivnen nicht zu den franzöſi⸗ ſchen Ueberwachungsbedütrfniſſen eine neue gefährliche Hand⸗ habe gegeben iſt. Die Praxis wird zu erweiſen haben, in wie⸗ weit Frankreich und Belgien ihre Verſprechen, von dem hier verbrieften Recht ſchonenden Gebrauch zu machen, halten wer⸗ den. Bekanntlich iſt vor allem der Zentrumsführer Kaas ein leidenſchaftlicher Verfechter der Theſe, daß die Artikel 42 und 43 nicht in den Wirkungsbereich der Loearnokommiſſionen fal⸗ len. Die deutſche Delegation kann ſich demgegenüber darauf berufen, daß bei den Reichstagsverhandlungen über den Lo⸗ carnopakt in einer formulierten Zentrumserklärung ausdrück⸗ lich hervorgehoben wurde, daß„alle“ Streitigkeiten unter das Verfahren der Locarnokommiſſionen gehören— Kaas mit⸗ hin erſt nachträglich anderer Meinung geworden ſei. In ganz ähnlichem Sinne hat ſich übrigens auch Graf Weſtarp ſeinerzeit ausgeſprochen, der ſogar den einzigen Vorteil des Locarnovertrages in eben dieſer Tatſache erblickte. Es iſt augenblicklich ſchwer zu ſagen, wo die Grenzen des Erreichbaren im Haag lagen. Debet und Kredit der politiſchen Rechnung, die im Haag von unſeren Delegierten abgeſchloſſen wurde, werden noch eine gründliche Nachprüfung der parlamentariſchen Juſtanzen zu beſtehen haben. Das gilt von den politiſchen Vereinbarun⸗ gen ebenſo wie von der weit verwickelteren und in ihrer Ge⸗ ſamtauswirkung auch heute noch nicht erſchöpfend zu werten⸗ den wirtſchaftlichen Seite des Abkommens. Den un⸗ leugbar ſchweren finanziellen Opfern ſtehen als Plus, auch wenn man von der Vergleichskommiſſion abſieht, die Feſt⸗ ſetzung des Endtermins der Räumung gegenüber und der Umſtand, daß uns die freie Verfügung über den Reichs⸗ etat wiedergegeben, ſowie die Selbſt verwaltung von Reichbahn und Reichsbank wiederhergeſtellt iſt. Die Propaganda der Noungplan⸗Oppoſition Berlin, 3. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Der letzte Sonntag brachte eine Fülle von Kundgebungen gegen YVDoungplan und Kriegsſchuldlüge: Deutſchnationale Maſſenmeetings in Pommern und Schleſien, Stahlhelmparade in Brandenburg und Oldenburg, Heerſchau des Alldeutſchen Verbandes in Würzburg und vor allem Hugenbergs Cheruskerrede im Teutoburger⸗ wal d. An dieſer Hauptveranſtaltung ſollen nach einem Be⸗ richt des„Montag“ 10 000 Menſchen teilgenommen haben, die ſich bei flatternden Fahnen und ſchmetternder Marſchmuſik an Hugenbergs Kraftworten begeiſterten. Sucht man freilich in ſeinen und der anderen Redner Ausführungen nach etwas konkretem, dann ſucht man vergebens. Aus der immerhin realpoltiſchen Erkenntnis, daß wir„ein Volk ohne Schwert“ ſeien, weiß der Manager des Volksbegehrens gegen den Poungplan nur die blutleere Schlußfolgerung zu ziehen„und ſoll ſo unſerem Herzen ein neues Schwert für Deutſchland erwachſen“. Was hat man ſich darunter vor⸗ zuſtellen? In ähnlichen nebelhaften Andeutungen und in allgemein gehaltenen Wendungen bewegt ſich die ganze Rede„Der Freie Menſch auf freier Scholle, das iſt unſer Ziel“. Ein hköchſt vor⸗ treffliches Ziel, nur wie es erreicht werden ſoll, hat Herr Hugenberg mit keiner Silbe verraten. Er hat nicht einmal auch mur Andeutungen zu erkennen gegeben, mit welchen prak⸗ tiſchen Maßnahmen der Reichausſchuß für das Volksbegehren ſeinen Kampf einzuleiten gedenkt. Faſt möchte man den in hoher Wonne für Hugenberg, den Befreier, ſchier erſterbenden Berichterſtatter des„Lokanzeiger“ um ſeinen goldenen Opti⸗ mismus beneiden, wenn er zum Schluß den Eindruck zuſam⸗ menfaßt,„daß dieſer Tag ein Schritt vorwärts und aufwärts auf dem ſteinigen Pfade, den Deutſchland ſo notwendig gehe“, ſei.— Da können die Alldeutſchen in Würzburg wenigſtens noch ein Poſitivum vorweiſen. Ste fordern nämlich in einer Re⸗ ſolution einen Unterſuchungsausſchuß über die Vor⸗ gänge und Zuſammenhänge der Pariſer Sachverſtändigen⸗ tagung und der Haager Verhandlungen. Dieſer Ausſchutß werde dem Kabinett das den Weg der deutſchen Hoffnungs⸗ loſigkeit gehen will, das Handwerk legen und die heimlichen Künſte der Streſemann und Hilferding, der Breitſcheid und Bernhard ans Licht des Tages ziehen. Unterſuchungsausſchüſſe alſo— das iſt das Mittel, das die„nationale Oppoſttion“ zur Heilung der deutſchen Gebre⸗ ſten vorſchlägt. Saarkonferenz 5 am 15. Seplember in Paris y Genf, 3. Sept.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Wie uns von muͤßgebender franzöſiſcher Seite mitgeteilt wird, be⸗ ginnen die im Haag vereinbarten diplomatiſchen Beſpre⸗ chungen über die Saarfrage am 15. September in Paris. Es iſt jedoch auch zu erwarten, daß ſich die in Genf anweſenden Staatsmänner Deutſchlands und Frankreichs gelegentlich ihrer Zuſammenarbeit über dieſe Frage ausſprechen. Anlaß für Oeſterreich beruhigt ſich Die Verfaſſungsreform im Vordergrund (Von unſerem Wiener Mitarbeiter) Iſt es nur eine kurze Atempauſe oder kann bereits von einem Sieg der innerpolitiſchen Friedensidee ge⸗ ſprochen werden? Jedenfalls hat die Hochſpannung nachge⸗ laſſen, die Beruhigung der Gemüter macht erfreuliche Fort⸗ ſchritte und man hört es nicht gerne, wenn das böſe, alarmie⸗ rende Wort Bürgerkrieg, das vor 14 Tagen noch in aller Mund war, angewendet wird. Aber gemütlich iſt es trotzdem noch nicht und wer über ein feineres Gehör verfügt, der ver⸗ nimmt noch immer ein gelegentliches unterirdiſches Beben. Geſtern hat Bundespräſident Miklas in Graz eine Rede ge⸗ halten und der Bevölkerung feierlich und nachdrücklich ins Gewiſſen geſprochen.„Was ich wünſche und heiß erſehne“, ſagte das öſterreichiſche Staatsoberhaupt,„iſt das kräftige Er⸗ ſtarken der Gemeinſchaftstdee, die alle Glieder des Volkes, Bürger, Bauern und Arbeiter, verbinden ſoll.“ Vorläufig hat es damit freilich noch gute Wege, allein die Zeichen der Beſſerung melden ſich. Vor allem ſind die wohlgemeinten Bemühungen, die Re⸗ gierung aus ihrem Dämmerzuſtand herauszuziehen und ihr das richtige Gefühl ihrer Macht zurückzugeben, fruchtbar ge⸗ weſen. Weltbewegendes iſt zwar nicht geſchehen, aber der erſte Kabinettsrat, der nach dem unglückſeligen Zuſammenſtoß von Sankt Lorenzen ſtattfand, faßte immerhin einige Be⸗ ſchlüſſe, die das erwachende Selbſtvertrauen verraten. In Oeſterreich hatte ſich allmählich der merkwürdige Zuſtand her⸗ ausgebildet, daß die Verwaltung zwar nicht das Aktenſchrei⸗ ben und Reglementieren, doch wohl das energiſche Handeln, den unbeugſamen Schutz der Geſetze aufgab, während ein Großteil der Bürger ſich daran gewöhnte, das geltende Recht nicht allzuernſt zu nehmen. Wer kümmerte ſich zum Beiſpiel um die Beſtimmungen des Verſammlungsgeſetzes oder gar um das ſtrenge Geſetz zur Sicherung der Verſammlungsfrei⸗ heit, zur Abwehr alle Störungsverſuche? Wer hielt ſich ge⸗ wiſſenhaft an die Vorſchriften über die Verwendung von Waf⸗ fen und ſteckte, wenn er einen Revolver in die Taſche gab, vorſichtig auch den behörlichen Erlaubnisſchein zu ſich? Das alles ſoll in Zukunft anders ſein; die Regierung hat ihre Organe angewieſen, ihre Pflicht voll zu erfüllen und keine Mißbräuche zu dulden. Zu dieſem Zwecke werden allerdings auch die Landeshauptmänner— die gewählten oberſten Macht⸗ träger in den Provinzen—, denen die eigentliche Durchfüh⸗ rung der Verwaltung auvertraut iſt, wenigſtens auf einen Teil jener Eigenwilligkeiten verzichten müſſen, die ſie bisher gegenüber„Wien“, das heißt der Bundesregierung, zur Schau getragen haben. Man hat die Dr. Rintelen, Dr. Stumpf, Dr. Ender uſw. oft als Teilfürſten bezeichnet, doch ſelbſt die⸗ ſen hohen Herren kann ſich der Bundeskanzler als ſtark er⸗ weiſen, wenn er nur will. Auch ſonſt iſt die Staatsgewalt durchaus nicht ſo ohnmäch⸗ tig, wie viele anzunehmen ſchienen, als ſie hemmungslos gegen die Geſetze fündigten. Die Juſtiz funktioniert ja unge⸗ hemmt und unbeeinflußt durch die Strömungen der Zeit. Das Bundesheer, das im Sinne des Friedensvertrages ſogar über den gegenwärtigen Stand hinaus verſtärkt werden kann, ſteht feſt auf dem Boden der Verfaſſung, ebenſo die Gendar⸗ merie und Polizei. Die Heimwehren haben ſich zwar Mühe gegeben, den ehemaligen Bundeskanzler und derzeitigen Po⸗ lizeipräſidenten von Wien Johann Schober als einen der Ihren auszuſpielen und den täuſchenden Eindruck zu erwecken, als vermöchten ſie auf ihn ſogar bei einem Putſch zu rechnen. Deshalb brachten ſie in ihren Verſammlungen immer wieder lärmende Hochrufe auf ihn aus. Präſident Schober iſt jedoch ein Beamter der alten Schule und viel zu gewiſſenhaft und klug, um ſich in ein Abenteuer zu ſtürzen. Er hat mittler⸗ weile unzweideutig erklärt, daß er die Ordnung unter allen Umſtänden verteidigen würde und daß die vorhandenen Kräfte ausreichen, um einen Anſchlag gegen die Verfaſſung— mag er nun von rechts oder links kommen— ſieghaft abzuweiſen. Dieſe ſelbſtgewiſſen Feſtſtellungen haben auf die allzulaut ge⸗ wordenen Ankündiger des„Marſches auf Wien“ natürlich ſehr ernüchternd gewirkt. Das Kabinett Streeruwitz iſt eben kein Miniſterjum Facta, Wien iſt nicht Rom und Dr. Steidle, Dr. Pfrimer und Pabſt ſind keine Muſſolinis Rechtzeitig, ehe das Unheil noch heraufbeſchworen war, haben ſie vor ihrer eigenen Gottähnlichkeit Grauen empfun⸗ den und abgeblaſen. Die letzten Kundgebungen der Heim⸗ wehren lauten viel ruhiger und beſonnener; jetzt iſt nicht mehr davon die Rede, das Parlament über den Haufen zu werfen, ſondern man will ihm Gelegenheit geben, den Wünſchen des Volkes ſelbſt Rechnung zu tragen. Die Heim⸗ wehren vertreten nämlich die Anſicht, daß die Mehrzahl der Bürger mit der Verfaſſung vom Jahre 1920 unzufrieden ſei, daß dieſe bloß eine„Pſeudodemokratie“ begründet habe und daß daher kein Verlangen allgemeiner und lebhafter wäre wie die Forderung nach einer tiefgreifenden Verfaſſungs reform. Dies iſt die neueſte Phaſe der etwas ſprunghaften Entwick⸗ lung. Der ſtürmiſche Ruf der Heimwehren nach Verfaſſungs⸗ reform blieb jedoch nicht ohne Echo. Ver allem hat der Land⸗ bund, die kleinſte der drei Regierungsparteien, die Loſung aufgenommen, ſich zu eigen gemacht. Wäre es nicht am klügſten, ſo mag man in dieſen Kreiſen argumentiert haben, den Stürmern, die gegen die„alten verknöcherten Parteien“, gegen die„korrupte Parteiherrſchaft“ anrennen und viele 1914 hielt brave Bauernburſchen zu ſich hinüberziehen, zuvorzukommen, ihnen den Wind aus den Segel zu nehmen? Vor einer Woche der Landbund in einem ſteieriſchen Orte in Deutſch⸗ Feiſtritz, ei ammlung ab und bei dieſem Anlaſſe wurde mne Ber C D 1 1 9 8 2, Seite“ Nx 98 ä Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗ Ausgabe) Dienstag, den 3. September 1929 Die Räumung durch die Engländer Wie wir erſahren, ſind die engliſchen Beſatzungsbehörden augenblicklich im Bergiff, einen genauen Räumungsplan auf⸗ züſtellen. Es iſt beabſichtigt, am heutigen Dienstag oder mor⸗ gigen Mittwoch alle näheren Einzelheiten mit den deutſchen Behörden zu beſprechen. Es kommen für den Abtransport etwa 6200 Mann engliſche Truppen in Frage, und zwar aus den Zonen des rechts⸗ und linksrheiniſchen Brücken⸗ kopfes Mainz. Als erſte Städte ſollen Königſtein, Bad Schwalbach und Wies baden⸗ Biebrich von den Eng⸗ ländern frei werden, daran anſchließend Wies baden, Wiesbaden Schierſtein und Bingen. Nach den bisherigen Dispoſitionen kaun man damit rech⸗ nen, daß dieſe vorgenannten Orte bis etwa 23. November frei ſein werden. Bis 30. November hofft man, die engliſchen Be⸗ ſatzungstruppen aus Wiesbaden⸗Dotzheim und den Reſt der in Wiesbaden nach dem 23. November verbleibenden Engländer zurückgezogen zu haben. Mit dem 30. November würden alſo die engliſchen Beſatzungstruppen aus der rechts⸗ und linksrheiniſchen Mainzer Zone herausgezogen worden ſein. Glückwünſche des belgiſchen Miniſterrats Aus Brüſſel 3. 9. wird gemeldet: Miniſterpräſident Jaſpar und Finanzminiſter Hou⸗ tar tlerſtatteten geſtern im Miniſterrat Bericht über die Ar⸗ beiten der Haager Konferenz. Der Miniſterrat beglück⸗ wünſchte die Delegierten zu der von ihnen bei den Bera⸗ tungen eingenommenen Haltung und zu den für Belgien er⸗ zielten Reſultaten. Erklärungen Macdonalòs vor dem Völkerbund Heute Generaloiskuſſion über den Jahresbericht Genf, 3. Sept.(Von unſerem eigenen Vertreter.] Die Diskuſſion des Abrüſtungsproblems wird von der engliſchen Delegation auf der 10. Vollverſammlung des Völ⸗ kerbundes mit Nachdruck in den Vordergrund der Erörterun⸗ gen geſtellt werden. Die Mittagspauſe benutzte der engliſche Miniſterpräſident Macdonald, um vor der Preſſe einige wichtige Erklärungen abzugeben, die ſich ſowohl auf den Fort⸗ gang der Arbeiten zur Sicherung des Friedens durch Abſchluß des Kelloggpaktes als auch auf das Abrüſtungsproblem und beſonders die Seeabrüſtungsfrage als Teilproblem der Abrüſtung bezogen. Macdonald erklärte, in den Beſprechun⸗ gen zwiſchen ihm und dem amerikaniſchen Botſchafter Da⸗ weis wären alle geeigneten Vorſchläge geprüft worden, um die Verhandlungen über die Seeabrüſtung erfolgreich zu ge⸗ ſtalten. Die bisherigen Ergebniſſe rechtfertigten den Glauben, daß man zu einem guten Reſultat gelangen könne. Er müſſe aber darauf hinweiſen, daß es ſich dabei nicht bloß um eine Einigung zwiſchen Großbritannien und den Vereinigten Staa⸗ ten handele, denn damit ſei erſt der Anfang des Problems gelöſt. Ohne die Teilnahme der übrigen an der Seeabrüſtung intereſſierten Staaten werde man zu keinem Exfolg gelangen können. Das Abkommen ſoll nicht gegen irgend einen dritten Staat gerichtet ſein. Man wolle ſich haber auch nicht mit einem Abkommen begnügen, das praktiſch nichts zu bedeuten habe, ſondern wolle eine Regelung treffen, die eine wirkliche Ver⸗ ſtändigung herbeiführe. Zu der Frage der obligatori⸗ ſchen Schiedsgerichtsbarkeitsklauſel will Mac⸗ donald ſich nicht ſelbſt vorgreifen, weil er demnächſt über dieſen Punkt in der Vollverſammlung ſprechen werde. Er könne nur an die Erklärungen erinnern, die die Arbeiter⸗ partei während der Parlamentswahlen abgegeben habe. Da⸗ die Verfaſſungsrform auf die eigene Fahne geſchrieben. Mittlerweile erſchien auch eine Abordnung der Partei beim Bundeskanzler— ſie führte niemand Geringerer als der landbündleriſche Vizekanzler Schumy— um ein Schreiben zu überreichen, in dem verlangt wurde, daß die Regierung mög⸗ lichſt raſch, alſo etwa in 14 Tagen, dem Parlament den Ent⸗ wurf eines Volksbefragungsgeſetzes über die Verfaſſungs⸗ erneuerug vorlege. Neun Punkte gaben die Richtung der ein⸗ ſchneidenden Maßnahmen an. Der Landbund ſchlägt vor, die Befugniſſe des Bundespräſidenten— der fürderhin direkt vom Volk gewählt werden ſollte— zu erweitern, den Bundes⸗ rat in eine Ständekammer umzuwandeln, um dadurch„den erſten Schritt zur Einführung der ſtändiſchen Verfaſſung zu tun, die Rechte zwiſchen Bund, Ländern und Gemeinden neu zu regeln, das Wahlrecht zu ändern und das Heer, die Polizei ebenſo wie den oberſten Verfaſſungsgerichtshof zu„entpoliti⸗ ſteren“. Agrarpolitiſche Reformen, die„Entlaſtung der Wirt⸗ ſchaft durch die Aenderung der Sozialpolitik“ und die Ver⸗ ringerung des Steuerdruckes— auch das ſteht auf dem Wunſchzettel. Man ſieht der Landbund verlangt nicht wenig; alles, was bisher in den Dörfern als Wunſch laut geworden iſt, hat eben ſeinen Niederſchlag gefunden. Dadurch hofft man die Konkurrenz am beſten zu ſchlagen und zum Abhandeln⸗ laſſen bleibt genug Spielraum. Der Bundeskanzler hat die Forderungsliſte fehr freund⸗ lich entgegengenommen und verſichert, daß er die vorberei⸗ tenden Beratungen im Schoße der Regierungsparteien ein⸗ leiten wolle. Im übrigen dürfte er ſich geſagt haben: Kommt Zeit, kommt Rat. Jedenfalls wurde durch die Aktion des Landbundes ein Ventil geöffnet, durch das die gefährlichen Dämpfe entweichen können, Die Heimwehren wollen ja ab⸗ warten, was jetzt geſchehen wird und ſo iſt die Putſchgefahr wieder einmal vertagt. Der Nationalrat hat das Wort und er wird ſprechen müſſen, zumal da auch die Großdeutſchen für eine Umgeſtaltung wichtiger verfaſſungsrechtlicher Einrich⸗ tungen ſind und die Chriſtlichſozialen— beſonders die Leute um Dr. Seipel— gleichfalls ihre Reformwünſche haben. Frei⸗ lich, Umbau und Umbau iſt zweierlei. Die Hoffnung, aus der demokratiſchen Republik im Handumdrehen einen feudalen berufsſtändiſch organiſierten Staat machen zu können, iſt ſelbſtverſtändlich eitel. Bedarf doch jede gewaltloſe Erneue⸗ rung der Verfaſſung einer Zweidrittelmehrheit und damit der Zuſtimmung der Sozialdemokratie, die dem Weſen nach an den gegenwärtigen Rechtsformen ſtarr feſthält. Ob aber Neu⸗ wahlen eine entſcheidende Verſchiebung in der Verteilung der parlamentariſchen Kräfte bringen würden, erſcheint ſehr fraglich.(Von 165 Abgeordneten gehören 71 dem ſoztaldemo⸗ kratiſchen Lager an.). i 5 Iſt alſo vorläufig der Weg aus der Wirrnis dunkler Diktaturpläne zur parlamentariſchen Erledigung wieder ge⸗ funden worden, ſo kann der rettende Ausweg aus der ver⸗ worrenen Situation noch immer nicht wahrgenommen werden. Man verfiel daher auf ein eigenartiges Mittel, die Heimwehr⸗ bewegung gleichſam von innen heraus zu entgiften und dem PFaſzismus zu entfremden. Sie war in den letzten Monaten in demſelben Maße radikaler geworden, in dem das bäuer⸗ liche Element in der Ilthrung zurückgedrängt würde. Des⸗ halb hat der Niederöſterxeichiſche Bauernbund, eine Säule der chriſtlichſozialen Partei, den Entſchluß gefaßt, mit ſeinen 100 000 Mitgliedern den Heimwehren beizutreten, um auf ſie mäßigend einzuwirken. Der Einfluß von Dr. Pfrimer und Pabſt und vor allem das Darauflosgängertum der ehemaligen öſterreichiſchen Ariſtokraten und Offiziere ſoll durch bedäch⸗ tige, nüchterne Arbeitsmenſchen wie den Präſidenten der niederöſterreichiſchen Landwirtſchaftskammer Reither gemil⸗ dert werden. Ob dieſe Rechnung ſtimmen wird, bleibt ab⸗ zuwarten, deun die Maſſe der unmittelbaren Gefſolgſchaft gibt nicht allein den Ausſchlag. Uebrigens hat der Eintritt der Hunderttauſend in die Reihen der Heimwehr die Sozialdemo⸗ atie nur veranlaßt, ihren Anhängern zuzurufen, daß es ihre rin ſei angekündigt, daß die Arbeiterregierung die Fakultativ⸗ klauſel für die obligatoriſche Schiedsgerichts barkeit zu unter⸗ zeichnen beabſichtige, ſofern dieſe Klauſel anerkannt würde. Die wie immer außerordentlich reichhaltige Tagesord⸗ nung der Vollverſammlung wurde geſtern nachmittag von der Verſammlung angenommen. Dann wurde zur Bildung der ſechs Kommiſſionen geſchritten. Zu Präſidenten der Kommiſſionen wurden gewählt: 1. Rechtskommiſſion Scialoja(Italien), 2. Kommiſſion für techniſche und orga⸗ niſatoriſche Fragen Bundesrat Motta(Schweiz), 3. Kom⸗ miſſion für die Abrüſtungsfrage Beneſch(Tſchechoſlowakei), J. Kommiſſion für die Finanzfrage Graf Moltke(Däne⸗ mark), 5. Kommiffion für humanitäre Fragen O. Sulivan (Freiſtaat Irland), 6. Politiſche Kommiſſion Janſon (Belgien). Zum Präſidenten der Tagesordnungskommiſſion wurde der Führer der indiſchen Delegation Habib Ullah gewählt. Die indiſche Delegation wird in dieſem Jahre zum erſten Male von einem geborenen Inder geführt. Auch der holländiſchen Delegatton gehört ein farbiges Mitglied, ein Japaner, an. Für die Ehrenpoſten der ſechs Unterpräſi⸗ denten der Vollverſammlung wurden bei 44 Stimmabgaben gewählt: Streſemann und Briand mit je 42, Adatei und der litauiſche Außenminiſter Balodis mit je 41, Ma e⸗ donald mit 38 und der chineſiſche Geſandte in Waſhington Schao Schu Wuh mit 36 Stimmen. Die Eröffnung der Generaldiskuſſion über den Jahres⸗ bericht des Generalſekretariats des Völkerbundes beginnt Dienstag nachmittag 4 Uhr. Als erſter Redner iſt der eng⸗ liſche Premierminiſter Macdonald eingetragen. Dr. Streſemann wird für Mittwoch nachmittag 5 Uhr hier erwartet. Pflicht ſei, in gleicher Zahl dem Republikaniſchen Schutzbund zuzuſtrömen. Die zwei feindlichen Lager ſtehen einander eben nach wie vor grollend, haßerfüllt gegenüber; an die innere Abrüſtung wird vorläufig bloß von pazifiſtiſchen Träumern gedacht. Noch iſt das gegenſeitige Mißtrauen zu groß. Trotzdem haben die letzten zwei Wochen einen bedeu⸗ ſamen Fortſchritt gebracht: das ſo oft totgeſagte Parlament, das Mitte dieſes Monats zuſammentritt, ſteht im Zentrum des Intereſſes und nicht— die Möglichkeit eines e Der Rundfunk muß frei bleiben von Parteipolitik ! Berlin, 2. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.] Die trotz anfänglicher Ableugnungen zweifellos im Reichsinnen⸗ miniſterium beſtehende Abſicht, dem Staatsſekretär Bredow einen zweiten Rundfunkkommiſſar an die Seite zu ſetzen, ſtößt in allen politiſchen Lagern auf entſchiedenen Widerſpruch. Wie aus Mitteilungen einer naheſtehenden Seite unzweideutig hervorgeht, erſtrebt Herr Severing eine mehr zentral organiſierte Programmgeſtaltung der Rundfunkgeſellſchaften und zuglich eine ſtärkere politi⸗ ſche Durchſetzung des Rundfunks. Natürlich iſt es Severing dabei hauptſächlich um die Wahrung der Belange ſeiner eigenen Partei zu tun. Er möchte die Handhabe zu einer Beeinflußung des Rundfunks in ſozialdemokatiſchem Sinne erlangen und die Perſönlichkeit ſeines Miniſteriums, die er für den geplanten Poſten in Peto hält, dürfte ihm die Er⸗ reichung dieſes Zieles wohl verbürgen. Mit Recht weiſt in Abwehr ſolcher Tendenzen der Zen⸗ trumsabgeordnete Dr. Krone in der„Germania“ darauf⸗ hin, daß die Schaffung eines zweiten Rundfunkkommiſſars ſchon aus dem Grunde ſich völlig erübrige, als bei jeder Sendegeſellſchaft ſtändig ein politiſcher Ueberwachungsaus⸗ ſchuß tätig ſei, der für die Wahrung der ſtaatsbürgerlichen Be⸗ lange verantwortich ſei. In dem Ausſchuß ſind Reich und Länder vertreten und können ihre Wünſche durchſetzen, denn der Ueberwachungsausſchuß habe das Recht, die Abberufung jedes Vorſtandsmitgliedes der Sendegeſellſchaft durchzu⸗ drücken, der gegen die Richtlinien verſtoße. Das Hineinziehen der Parteipolitik, das die zwangsläufige Folge der Severing⸗ ſchen Neuerung wäre, lehnt Dr. Krone energiſch ab, wie über⸗ haupt alle Beſtrebungen, die den Anſchein erwecken, als ſei der deutſche Staat auf dem Wege, ſeinen Charakter als Staat des ganzen deutſchen Volkes zu verlieren.„Der Weg der Reform, wie er hier von hoher verantwortlicher Stelle ge⸗ plant wird, erklärt Dr. Krone zum Schluß, iſt ein Irrweg.“ Das iſt eine deutliche Abſage des Zentrums an Herrn Severing. Der Poliziſtenmörder— mehrfacher Raubmörder — Bad Ems, 3. Sept. Der an Montag vormittag in Nievern erſchoſſene Mörder des Emſer Polizeiwachtmeiſters Fetik iſt nach den bei ihm vorgefundenen Papieren der lang⸗ geſuchte mehrfache Raubmörder Vie luf, gebürtig aus Sprau (Niederlauſitz). Seiner Erſchießung war ein erbitterter Kampf voraus⸗ gegangen, in deſſen Verlauf der Beamte in ernſte Gefahr ge⸗ riet, ebenfalls erſchoſſen zu werden. Durch die Unterſtützung zweier Nieverner Einwohner konnte Vieluf überwältigt werden. Das japaniſche Flottenbauprogramm — Tokio, 3. Sept, Das Marineminiſterium hat ein Flottenbauprogramm ausgearbeitet, nach welchem innerhalb acht Jahren vier 10 000 Tonnen⸗Kreuzer, 15 große Torpedo⸗ zerſtörer und eine Anzahl U⸗Boote gebaut werden ollen. Heute ſchon Landung in Friedrichshafen? 2 Waſhington, 3. Sept.(United Preß.) Um 1 Uhr(Me.) gab„Graf Zeppelin“ dem Marineminiſterium ſeine Poſition mit 35 Grad 22 Minuten nördlicher Breite und 26 Grad 40 Minuten weſtlicher Länge an. Das Luftſchiff befand ſich alſo um dieſe Zeit ungefähr 1700 Km. weſtlich von Gibraltar. Um 23,45 Uhr(M3. Montagabend) fing der Dampfer „America“, wie der United Preß aus Newyork gemeldet wird, einen Funkſpruch des„Graf Zeppelin“ auf, in dem Kapitän Lehmann mitteilt, daß er verſuche, einem Sturm nord⸗ öſt lich der Azoren auszuweichen. Er werde daher etwas zurückgehen und dem Dampferweg entlang fliegen. In dem Telegramm war die Poſttion mit 140 Km. nordöſtlich der Azo⸗ ren bezeichnet. Auch wird darin der Grund des ſtundenlangen Schweigens der Funkſtation des„Graf Zeppelin“ angegeben. Der herannahende Sturm hatte ſo erhebliche elektriſche Stö⸗ rungen im Gefolge gehabt, daß weder etwas abgeſandt, noch etwas empfangen werden konnte. Ferner drückt Kapitän Lehmann in dem Funkſpruch die Hoffnung aus, ſpät am Dienstag oder Mittwoch früh in Friedrichshafen zu landen. Er beabſichtigt über Frankfurt a. M. hinwegzufliegen. Viele Schiffe ſtehen mit dem Luftſchiff in Verbindung, um ihm durch Uebermittlung von Wetternachrichten behilflich ſein zu können. Das Verliner Bombenattentat Ein Erlaß des preußiſchen Innenminiſters Der preußiſche Innenminiſter hat an die nachgeordneten Behörden einen Erlaß gerichtet, in dem es, dem Amtlichen Preußiſchen Preſſedienſt zufolge, u. a. heißt: Seit einer Reihe von Wochen wird die Oeffeutlichkeit immer wieder durch Sprengſtoffanſchläge beunruhigt, die ſchweren Sachſchaden verurſacht und auch Menſchenleben in Gefahr gebracht haben. Die häufigen Wiederholungen und die Gleichartigkeit der Vorbereitung laſſen die Annahme gerecht⸗ fertigt erſcheinen, daß es ſich um das planmäßige Vor⸗ gehen einer Gruppen radükaler Elemente han⸗ delt, die politiſche Unruhe zu verbreiten ſuchen. Die unter dem Schutze der Nacht getriebenen Machenſchaften können zwar das öffentliche Leben in keiner Weiſe erſchüttern, doch bedeuten ſie peinliche Störungen der Ordnung. Deshalb hat die Polizei in erſter Linie mit größtem Nachdruck und mit allen Mitteln zu arbeiten. Insbeſondere hat ſie ſich die Aufklärung dieſer heimtückiſchen Vorgänge und die Ermitte⸗ lung ihrer Zuſammenhänge zur Aufgabe zu machen. Die Be⸗ völkerung wird um eifrige Mitarbeit erſucht. Bombenattentat bei Nizza Drei Tote, zwölf Verwundete Aus Paris, 2. Sept. wird gemeldet. Unbekannte Täter ſchleuderten eine Bombe in eine Gruppe ehemaliger ſia⸗ lieniſcher Frontkämpfer, die in einem Gaſthauſe in Ls Mont⸗ Beron bei Nizza zuſammengekommen waren. Die meiſten Feſtteilnehmer hatten das Reſtaurant bereits verlaſſen. Etwa 20 Kriegsteilnehmer ſtanden jedoch noch vor dem Gaſthaus. In dieſe Gruppe wurde über eine Mauer hinweg plötzlich eine Bombe geworfen. Das Geſchoß explodierte mit furcht⸗ barem Krach.. Die Wirkung war entſetzlich. 2 Italiener wurden auf der Stelle getötet, während 12 audere mehr oder minder ſchwere Verletzungen erlitten. Eine junge Frau, die ebenfalls ſchwer verletzt wurde, ſagte aus, daß die Bombe ein etwa 30 Zentimeter langes zylindriſches Geſchoß geweſen ſei. 5 Die ſofort angeſtellten Nachforſchungen der Polizei haben noch zu keinem Ergebnis geführt. Selbſtverſtändlich muß an⸗ genommen werden, daß es ſich um ein politiſches Attentat handelt. 5 Inzwiſchen hat der Bombenanſchlag ein dritte s Todesopfer gefordert, da einer der Schwerverletzten ge⸗ ſtorben iſt. Die Nachforſchungn nach den Urhebern ſollen ergeben haben, daß es ſich um die Tat einer einzelnen Perſon handelt Verkehrsunfälle Zugunglück — Paris, 3. Sept. In der Nähe von Nantes ſtießen am Sonntag abend zwei Güterzüge zuſammen, wobei ein Teil der entgleiſten Wagen auf ein Nebengleis zu liegen kam, das kurz darauf von dem nach Dieppe fahrenden D⸗Zug paſſiert wurde. Bei dem Aufprall wurde der Lokomotivführer des D⸗Zuges ſchwer verletzt; mehrere im Zuge reiſende Engländer erlitten leichtere Verletzungen. Sie konnten nach Anlegung von Not⸗ verbänden die Reiſe fortſetzen. Autobus⸗Unglück— 40 Verletzte — Paris, 3. Sept. Im Vorort Villeneuf⸗St. Georges geriet am Montag morgen ein Autobus, der etwa 50 Arbeiter⸗ innen und Arbeiter zur Arbeitsſtelle brachte, in Brand. Es gab annähernd 40 Verletzte, teils durch Glasſplitter und Brandwunden, teils durch die entſtehende Panik. Der Brand ſoll durch eine Unvorſichtigkeit des Autolenkers entſtanden ſein. Brennende Güterzüge — Paris, 3. Sept. Im Güterbahnhof von Rennes ex⸗ plodierte ein Benzinwagen, wodurch drei auf Ne⸗ bengleiſen ſtehende Güterzüge in Brand gerieten. Die Löſch⸗ arbeiten waren wegen Waſſermangels ſehr ſchwierig. . Auto unter der Lokomotive— Vier Tote — Paris, 2. Sept. Vergangene Nacht wurde auf einem Eiſenbahnübergang bei Champigny(Marne) ein Perſonen⸗ auto von einer rangierenden Lokomotive erfaßt und zertrüm⸗ mert. Die vier Inſaſſen wurden getötet. Luſtmord an einer Greiſin — Detmold, 3. Sept. Ein Luſtmord an der 85 Jahre alten Frau Klemm im ſtädtiſchen Altersheim in Vage iſt ſchon geſtern aufgeklärt worden. Das Taſchentuch, mit dem die Greiſin erſtickt wurde, war völlig mit Blut durchtränkt. Die polizeilichen Ermittlungen ergaben, daß dieſes Taſchentuch einem 24jährigen Technikumsſchüler aus Haſpe in Weſtfalen gehörte, der ſeit Dezember 1928 das Technikum in Lage beſuchte. Der Luſtmörder geſtand, in der Trunken⸗ heit in das Zimmer der Greiſin geſtiegen zu ſein und die alte Frau vergewaltigt zu haben. Die Oboͤnktion der Leiche ergab, daß der Tod durch Erſticken eingetreten iſt. ö 1 r. . beweglich, ſchlaff und völlig gleichgültig auf der harten Holz⸗ Dienstag, den 3. September 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) . Seite. Nr. 406 Wenn man das große Los gewinnt! Plauderei von Die Bettelbriefe— Die will— Der Appell an Die Kehrſeite der Medaille Mädchen, das geheiratet ſein Seit einigen Wochen werde ich mit zahlreichen Druck⸗ ſachen bedacht. Der Abfender iſt faſt immer ein Lotterie⸗ kollekteur, der in Verkennung der wirklichen Tatſachen im Schriftſteller einen Kröſus vermutet und in mehr oder weniger überzeugender Weiſe klarzumachen verſucht, daß der Haupttreffer einer Lotterie gerade darauf wartet, von mir gewonnen zu werden. Zu meiner Schande muß ich geſtehen, daß ich mit der Glücksgöttin Fortuna bisher die ſchlechteſten Erfahrungen gemacht habe, wenn man von dem einzigen Treffer abſieht, der in einer Lotterie auf mich fiel und in einem Korſett beſtand, das anzuziehen ſich ſogar mein Dienſt⸗ mädchen mit aller Entſchiedenheit weigerte. Mein Lotterie⸗ pech läßt jedoch— immerhin ein schwacher Troſt— erfreuliche Rückſchlüſſe auf meinen Geiſteszuſtand zu, der ſich im Sinne der alten und noch nie beſtrittenen Wahrheit im diametralen Gegenſatz zum Spielerglück ſtellen ſoll. Es iſt daher immer⸗ hin mit der Möglichkeit zu rechnen, daß meine Klugheit mit meinem Lotteriepech ſteigt. Das bewußte oder unbewußte Sehnen jedes Loskäufers iſt meiſtens derart ſelbſtſüchtig ge⸗ färbt, daß ſich der Erwerber ſchon als Gewinner des erſten Preiſes ſieht und Pläne ſchmiedet, wie er den mehr oder weniger hohen Geldpreis, den Silberſchatz, die Villa oder das Auto am beſten verwerten kann. Ein Haupttreffer iſt gewiß eine ſchöne Sache. Der glück⸗ liche Gewinner iſt wochenlang im Mittelpunkt des öffent⸗ lichen Intereſſes. Sein Name ſteht in ſämtlichen Zeitungen und ſein Träger wird zu einer lokalen Berühmtheit. Aber der Hauptgewinn bringt auch eine Anzahl Unannehm⸗ Jichkeiten mit ſich, wie jede ſchöne Medaille, die häufig eine nicht gerade intereſſante Kehrſeite beſitzt. Vor mir liegt ein Stoß Briefe, vielleicht hundert an der Zahl, die mir der Ge⸗ winner des Haupttreffers einer ſehr populären Lotterie zur Verfügung geſtellt hat. Wenn man unbefangen und mit ſchmunzelndem Behagen den Inhalt der Briefe zur Kenntnis mimmt, ſo ſtellt man feſt, daß die breiten Maſſen die Anſicht vertreten, der Gewinner habe für ſeinen Treffer keine beſſere Verwertung, als ihn an minderglückliche Loskäufer zu ver⸗ teilen. Einige zwanzig Briefſchreiber erhoffen mit aller Zu⸗ verſicht, daß der„edle“ Gewinner ihnen ſofort Darlehen(lies Geſchenke) zur Verfügung ſtellt. Die erbetenen Summen be⸗ wegen ſich zwiſchen Mk. 10000 und Mk. 25, zuſammen⸗ gerechnet würden ſie die Summe des Gewinnes um mehr als das Doppelte überſteigen. Andere ſind beſcheidener, wie zum Beiſpiel jener Familienvater, der, bereits im Beſitze von acht Kindern, noch glücklicher Zwillingsvater geworden iſt und mit aller Beſtimmtheit auf ein Paket mit Wäſche oder Nah⸗ rungsmitteln rechnet. Auch der Kranke iſt natürlich ver⸗ treten, der den Gewinner des Haupttreffers für die einzige in Frage kommende Perſönlichkeit hält, ihm die Mittel zu einer Badereiſe zur Verfügung zu ſtellen. Selbſtverſtändlich fehlen auch die zahlreichen gemeinnützigen Inſtitute nicht, die kiloweiſe mit Proſpekten vertreten ſind und auf möglichſt hohe Zuwendungen rechnen. 5 Intereſſant iſt der Brief einer jungen Dame, die wörtlich ſchreibt:„Ich möchte Ihnen nur ſchreiben, daß ich eine furcht⸗ bare Wut auf Sie habe— warum?— weil Sie den Haupt⸗ treffer gewonnen haben, den doch ich gewinnen wollte. Ich kenne Sie nicht, mußte Ihnen aber obiges doch ſagen, alſo bitte nicht übelnehmen.“ Die Briefſchreiberin unterzeichnet mit„Ein ganz fremdes Mädel“, beeilt ſich aber ihre genaue Adreſſe anzufügen, damit das in dem Fremdſein begründete Manko bald ausgeglichen werden kann. Außer einer Anzahl teilweiſe recht deutlichen Heiratsanträgen lief auch ein Brief ein, der in einem bekannten Kurort zur Poſt gegeben wurde. Die Briefſchreiberinnen— es handelt ſich um zwei Damen geben ihrem Schmerz über den ihnen entgangenen Haupt⸗ treffer in bewegten Worten Ausdruck, der umſo bitterer ſei, als ſie aus Geldmangel am folgenden Tag die Heimreiſe an⸗ treten müſſen. Der Brief ſchließt mit der Aufforderung an den Gewinner, doch ſeinen Seelenzuſtand als Gewinner des Haupttreffers zu ſchildern. Mehrere Briefſchreiber vertreten allen Ernſtes die Anſicht, daß der„Glückliche“ die moraliſche Der Einzige Erlebnis von E. N. Peil die Frau. Der Schmerz des Mannes ließ ſie anſcheieend die Auf meinen Fahrten im ſübdlichen Italien bot mir die Reiſe in der dritten Wagen⸗Klaſſe der„Omnibuszüge“ häufig Gelegenheit, mit Leuten aus dem Volke zuſammen zu ſein. Bei dieſen kindlichen Menſchen, die ihre Gefühle frei und hemmungslos zum Ausdruck bringen, kann man Einblicke in das Seelenleben nehmen, wie ſte ſich ſonſt wohl nur dem Pſychbanalytiker bei ſeiner Forſcherarbeit bieten.— An einem ſehr heißen Nachmittag fuhr ich eine lange Strecke in ſolch einem von Staub, Rauch und Hitze erfüllten Abteil. Mein einziger Reiſegefährte, ein alter Mann, ſaß un⸗ bank. Das Kinn, von grauen Bartſtoppeln verunziert, ruhte auf den verſchlungenen Händen, die ſich auf den derben Griff ſeines großen Regenſchirmes ſtützten; die rotumränderten Augen ſtarrten blicklos auf die Wand ihm gegenüber. Tiefe Trauer lag über ſeiner ganzen Erſcheinung. Gegen den Abend ſtiegen mehrere Landleute lärmend und aufgeregt zu uns ein. Ich entnahm ihrer lebhaften Unter⸗ haltung, daß ſie von einem Begräbnis heimreiſten. Sie ſprachen davon, wie ſchön es doch ſei, ſeine Toten feierlich und wie es ſich gehört begraben zu können, und wie ſchrecklich es wäre, die im Kriege Gefallenen nicht daheim auf dem Friedhof liegen au haben. i 5 „Madonna“, ſagte eine dicke, ältere Frau und wiſchte ſich die Tränen aus den Augen,„kann man es denn überhaupt glauben, daß einer tot iſt, der geſund, mit Lachen und Singen n von uns wegging? Ich ſehe meinen Beppo immer noch, wie er am Gartentor ſteht und mir„a rivederci, mamma, mia! Knie, um die Hände frei zu bekommen. dieſer einen vergilbten Umſchlag, den er inbrünſtig küßte, ehe er daraus die verblaßte kleine Photographie eines vielleicht ſechzehnjährigen Jünglings hervorzog und ſie dem zunächſt hatte, an die anderen weiter, die ſich herzudrängten, die Hände darnach ausſtreckten und es unter bewundernden und teil⸗ nehmenden Worten betrachteten:„Oh, welch hübſcher Junge — Und ſo bald hat er ſterben müſſen— was für ſchöne Augen hat er— und ſo dichtes Haar— ach, der Arme!“ aus einer Hand in die andere ging. Nachdem alle es beſehen hatten, nahm er es wieder an ſich, drückte abermals andachts⸗ voll die Lippen darauf, bevor er es in der Brieftaſche und dieſe wieder in ſeiner Bruſttaſche barg. ſagte gutmütig die dicke Frau. neinende Bewegung.„Keine anderen Kinder“, murmelt er, „Luigi war unſer Einziger.“ Familien dieſer Gegend, wo man die Einſchränkung der Ge⸗ burten kaum kennt und ſie für eine große Sünde hält, iſt das er ganz klein war und ſo zart und fein in ſeiner Wiege lag, da ſagte ich zu Maria: wir— er ſoll Advokat werden oder gar Deputierter! er muß unſer Einziger bleiben, hab ich ihr erklärt, ſonſt haben wir nicht die Mittel, ihn ſtudieren zu laſſen und einen feinen Herrn aus ihm zu machen.“ Er ſeufzte tief und wiſchte mit der Hand die Tränen von] Laufe des Winters ſoll die„Comedie Francaiſe“ im Burg⸗ den naſſen „Maxig ſagte immer, der Himmel hat uns ſo ſchwer beſtraft, Otto Schwerin anſtändige Frau mit dem Darlehen— Das junge das gute Herz— Lotteriegewinn und Aberglauben der Aberglaube ſtark in Erſcheinung. zahl Petenten bitten den Gewinner, für ſie eines oder mehrere Loſe einer näher bezeichneten Lotterie zu erſtehen, in der rechnen zu können. Zahlreich ſind die poetiſchen Er⸗ güſſe. Ein gutgemeintes, aber ſchlechtgereimtes Gedichtchen ſoll abſchließend gebracht werden: Verzeiht, mein Herr, wenn ich ſtör! Doch ſchenken Sie mir mal Gehör, Seit Sie das große Los gewonnen, Iſt mir mein ſchöner Traum zerronnen.— Doch habe ich eine Bitte heut, Da ich in Geldverlegenheit, Wollt ich bei Ihnen Pump aufnehmen, Können Sie tauſend Mark abgeben?— Und Zinſen zahle ich Ihnen auch, Grad wie es bei den Banken Brauch, Ich zahle monatlich zurück, Das wär für mich ein Rieſenglück.— Mein Liebſter hat ein kleines Geſchäft, Nur Geldeingänge ſind heut ſchlecht, Es fehlet halt in allen Ecken, Die Schulden ſind ſchon nicht zu decken.— Es fehlt am ſchnöden Mammon Geld, Zum Bau an unſerer eignen Welt! O bitte, laſſen Sie ſich rühren! Mög' Sie ein guter Engel führen! * Das große Los gezogen g Geſtern nachmittag wurde unter großer Spannung der Zuſchauer im Sitzungsſaal der Generallotteriedirektion das große Los gezogen. Es fiel auf die Nummer 158 149. Auf dieſe Nummer entfallen in beiden Abteilungen je 500 000 Mark. Die Gewinner, die das Los in der J. Abteilung ſpielten, ſind Einwohner in Groß⸗Strehlitz in Oberſchleſien. Das Los wurde dort in Vierteln geſpielt, ſo daß jeder der Teilnehmer nach Abzug der Steuern noch 100 000 Mk. erhält. Die Gewinner in der II. Abteilung ſind Braunſchweiger, wo das Glückslos in Achteln geſpielt wurde, ſo daß jeder 50 000 Mark ausgezahlt bekommt. Außerdem wurden von größeren Gewinnen gezogen in der Montag⸗Vormittagsziehung 16 Gewinne zu je 3000 Mk. auf die Nrn. 43 539, 57317, 133 405, 207 841, 225 048, 240 750, 344 165, 361979; in der Nachmittags⸗ ziehung 4 Gewinne zu je 5000 Mk. auf die Nrn. 174 630, 215 051, 6 Gewinne zu je 3000 Mk. auf die Nrn. 13 720, 185 212, 192 727.(Ohne Gewähr.) 5 5 Skädtiſche Nachrichten Wenn Wenn die Milch zuſammenläuft, Man vor Durſt ſelbſt Waſſer ſäuft, Wenn die Menſchen furchtbar ſchwitzen, Täglich man muß Garten ſpritzen, Und der Waſſermehrverbrauch Schmerzt den Beutel und den Bauch, Wenn die Männer ohne Kragen Sich jetzt auf die Straße wagen, Und die Damen ohne Strümpfe, Statt zum Tee, zum Eis⸗Glock⸗Fünfe, Wenn man an der Ecke müde Eis ſchleckt aus der Waffeldüte, Wenn man nichts zu ſprechen weiß Als von Hitze— dann iſt's heiß! dieſer Schale doch erſt getrunken— ſeine zitternden Lippen konnten keine Worte mehr formen. „So habt Ihr einen Sohn verloren?“ fragte mitleidig eigene Trauer vergeſſen. Der Alte nickte. Er klemmte ſeinen Schirm zwiſchen die Der inneren Taſche ſeines Rockes entnahm er eine abgegriffene Brieftaſche und Sitzenden reichte. Der gab das Bild, nachdem er es beſehen Der Alte folgte dem Bildchen mit den Blicken, wie es „Ihr habt doch wohl andere Kinder, Euch zu tröſten“, Er machte mit dem Zeigefinger die charakteriſtiſche ver⸗ „Aber nein— der Einzige?“— In den kinderreichen nichts Alltägliches.— „Der Einzige“, wiederholte der Alte kummervoll.„Als Unſer Luigi ſoll es beſſer haben wie Aber Wangen.„Ja, ja, einen Herrn“, wiederholte er, weil wir ihm unſeren Willen zeigen wollten—“ Verpflichtung hätte, ihre Losſpeſen zurückzuvergüten. Einer fügt gleich ein Dutzend wertloſe Loſe bei. Natürlich tritt auch Eine ganze An⸗ ſicheren Hoffnung, dadurch ganz beſtimmt auf einen Treffer aus Irland“.—„Ein Drama ohne Titel“ betitelt Deutſchen Künſtlertheater angenommen wurde.— hätte der Liebe nicht Wenn kein Wölkchen ſteht am Himmel, Alles kriegt den Tropenfimmel, Wenn man nachts vor lauter Summen Nicht zum Schlummer konnte kummen, Wenn der Aſphalt wird elaſtiſch, Blaſen treibt das Hirn phantaſtiſch, Wenn am Leib die Kleider kleben, Alles will im Schatten leben, Wenn ſich alles ſehnt nach Kühlung In des Rheines Waſſerſpülung, Wenn die Haut ſich dunkler bräunt, Ohne daß es Schminke ſcheint, Ja ſogar ſich manchmal ſchält, Man ſich kratzt, was ganz verfehlt, Wenn die Onkels und die Tanten Auch ſchon alle badeſtranden, a Wenn man ſchon ſeit einigen Wochen Eier kann im Sande kochen— Oh, wenn nur ein Donnerwetter Käm für dieſe Hitz' als Retter— Oder ſogar betet leis Mal um Regen— dann iſt's heiß! N Arthur Lehmann. 36 Grad im Schatten! Ich fahre nach Ludwigshafen; Rheinbrücke rechts will ſch ausſteigen. N Dieſe Hitze! Dieſe Hitze! dem allgemeinen Lamento teil. Eben gehts donnernd über die Rheinbrücke:„Hier ſind i 56 Grad“, ſagt der Schaffner. 5 „Was?“ frage ich. Selbſt die beleibte Dame gegenüber, die ſich in die Spätſommerhitze mit letzter Ergebung ins Un⸗ abänderliche ſchickt, erwacht aus ihrem dumpfen Brüten. Sechsundfünfzig Grad?? 8 „Wie iſt das möglich; woher wiſſen Sie das?“ frage ich den Hitzeſchaffner.„ Der ſetzt ein verſchmitztes pfälzer Lächeln auf:„Ja jaz achtundzwanzig Grad links, achtundzwanzig Grad rechts gibt auf der Rheinbrücke: 561“ 6„ Rheinbrücke rechts ſteig ich aus, treffe einen Bekannten, der nach Mannem will, frage ihn:„Wiſſen Sie, daß es auf der Rheinbrücke links 28 und rechts auch 28 Grad hat?“ „Jawohl. Und?“ Der Andere ſieht micht etwas erſtaunt Auch der Schaffner nimmt an an. Da merke ich erſt, daß ich den Schaffnersſcherz ver⸗ patzt habe. 5 Habe ich ihn hier wenigſtens richtig erzählt? 12 5 * * Fahnen heraus! Wie die„Karlsr. Ztg.“ mitteilt, wer⸗ den aus Anlaß der Rückkehr des„Graf Zeppelin“ von ſei⸗ ner Weltfahrt die ſtaatlichen Gebäude bef laggt. Wir hoffen zuverſichtlich, daß ſich die Stadtverwaltung dieſem Vorbild anſchließt und die Fahnen, die anläßlich des Reichs⸗ bannertreffens an den ſtädtiſchen Gebäuden flatterten, wieder hiſſen läßt. Das gleiche gilt für die Privatgebäude. Fah⸗ nen heraus! Das muß auch für die Bürgerſchaft die Parole ſein, wenn die Nachricht eintrifft, daß„Graf Zeppelin“ glücklich in Friedrichshafen gelandet iſt. 1 8 * Umbau der Alhambra. Durch den Umbau, der zei bei den„Alhambra“⸗Lichtſpielen vorgenommen wiid, iſt die Verlegung des bisherigen Einganges für die Beſucher auf kurze Zeit erforderlich geworden. Seit geſtern befindet er ſich an der entgegengeſetzten Seite, alſo links. Der den Um⸗ bau leitende Architekt iſt Herr Anton Johner. * Leichenländung. Aus Worms wird uns gemeldet: Am 1. September wurde in den Vormittagsſtunden aus„dem Rheinſtrom, Gewann mittlerer Buſch, eine männliche Leiche geländet. Durch die erkennungsdienſtliche Behand⸗ b lung wurde feſtgeſtellt, daß die Leiche mit dem am 29. Auguſt beim Baden im Rheinſtrom bei Mannheim ertrunkenen Kauf⸗ mann Julius Keller, geb. am 5. Auguſt 1910 zu Mannheim perſonengleich iſt.„ * Einheitskurzſchrift im Staatsdienſt. Nach einem Be⸗ ſchluß des heſſiſchen Geſamtminiſteriums haben die in der Zeit vom 1. Oktober 1928 bis 31. März 1930 in den Vorbereitungs⸗ oder Probedienſt bei der Staatsverwaltung eingetretenen oder noch eintretenden Perſonen den vorgeſchriebenen Nachweis der Kenntniſſe in der Einheitskurzſchrift(mindeſtens 120 Silben in der Minute Leſen und mindeſtens 80 Silben in der Minute Schreiben) längſtens bis zum 31. März 1931 zu erbringen. 1 Schwerfällig erhob er ſich und zog unter dem Sitz ſeine Reiſetaſche hervor, in einer Hand trug er ſie, mit der anderer umklammerte er den Schirm. Er ging— der Zug hielt eben — auf die Waggontüre, die von außen geöffnet worden war zu. Doch bevor er die Stufen hinunter ſtieg, wandte er ſich nochmals um, und während er mit der Krücke des Schirmes mehrmals hart an ſeine Bruſt ſchlug, ſagte er, und ſeine Stimme war rauh von unterdrücktem Schluchzen:„Allein, ganz allein— leer das Haus— und ich bin Schuld daran ich, nur ich!“ 5 e 3 Käthe Dorſch als Hundertjährige. Die Rolle K a 0 Dor ſſchs,„Marietta“, in dem neueſten Bühnenwerk vo Oskar Strauß ſtellt die Künſtlerin vor eine intereſſante Aufgabe. Während ſie in den erſten vier Akten eine junge Schauſpielerin verkörpert, tritt ſie in dem letzten Akt als hundertjährige Frau auf! 1 Premieren im Reich. Für die Vereinigten Theater in Breslau hat Intendant Paul Barnay zur alleinigen Ur⸗ aufführung in der Spielzeit 1929/0 erworben:„Gere ch t keit für Holubek“, Tragikomödie von Georg Fröſch „Marius“, Komödie von Marcel Pagnol, in der deut⸗ ſchen Bühnenbearbeitung von Bruno Fran k. Das Wie⸗ ner Deutſche Volkstheater bringt am 7. September die Uraufführung von Georg Kaiſers neuem Stück „Hellſeherei“. Am gleichen Theater wird auch das Luſtſpiel„Hazard“ von Zoe Akin s uraufgeführt. Neue Stücke.„Clariſſe“ betitelt ſich ein neues Luſtſpiel von Stephan Kamare, dem Autor von„Leinen 9 der in Freiburg i. Br. zur Uraufführung a ein Werk von Joachim Brugge, lebt, und von Dr. Robert Klein 5.. betitelt ſich eine T komödie von Peter J. Sher wood. e Ein Wiener Gaſtſpiel der Comedie Francaiſe. A 0 theater in Wien eine Serie von Vorſtellungen geben, Verträge ſind bereits mit der Direktion des Die Burgtheaters. abgeſchloſſen worden. 9 Seite. Vr. 406 . Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 3. Seplemöer 1929 Eine nicht ganz ehrliche Geschichte oder: Wer ratet mir? Senn man telephonieren will, geht man auf die Haupt⸗ post. Dort ſind Automaten. Dafür braucht man aber ein Zehn⸗Pfennigſtück. Ich beſitze nur großes Geld und Brief⸗ marken. Darum ſtelle ich mich an den Briefmarkenautomaten und als ein nettes junges Fräulein ſich gerade bemüht, einen Zehner in den Automaten zu zwängen, biete ich ihr zwei nagel⸗ neue Fünf⸗Pfennig⸗Briefmarken an. Nun iſt mir und ihr geholfen. Soweit iſt die Geſchichte normal und alltäglich. Aber das dicke Ende kommt! Ich telephoniere. Mindeſtens fünf Minuten lang.„Faſſe Dich kurz“— iſt nicht für mich angeſchrieben. Wie ich nun sinhänge, wer beſchreibt meine erſtaunte Freude, fällt leib⸗ haftig mein Zehner wieder heraus. Ergo habe ich umſonſt telephoniert. Was ſoll ich nun tun? Den Zehner einwerfen, ohne Entgelt, das wäre Verſchwendung. Ein Beamter wird ihn nicht annehmen, wie ſollte er ihn denn buchen? Schließlich wäre es Beamtenbeſtechung! Ich habe den Zehner eingeſteckt. Schlankweg. Soll die Poſt mir auch einmal ein Geſpräch ſchenken. Aber, und die Gewiſſensbiſſe laſſen mich nicht ruhen, habe ich, lieber Leſer, recht getan? Oder was hätte ich kun ſollen? m⸗ Zur Familientragödie in Jeudenheim Den Berichten über den Doppelſelbſtmord der Eheleute Feldkamp in Feudenheim iſt folgende Erklärung nach⸗ zutragen: Der Beweggrund zur Verzweiflungstat war lediglich der, daß die Eheleute F. das gekaufte Haus infolge des Mieterſchutzes nicht bewohnen durften und durch Abtretung ihrer früheren Wohnung genötigt waren, anderweitig Woh⸗ nung zu beziehen. Beſonders eine nicht geahnte Wert⸗ zuwachsſteuer in Höhe von 1700 Mk.(neben der Grund⸗ und Erwerbsſteuer) hat finanzielle Sorgen bereitet, die an und für ſich zu ertragen geweſen wären, die ſich aber die Eheleute, die ſtets in guten Verhältniſſen lebten, ſo zu Herzen nahmen, daß ſeeliſche Depreſſionen den harten Entſchluß herbeiführten. * * feuer entſtand in der vergangenen Nacht vermutlich durch Wegwerfen eines brennenden Gegenſtandes im Anweſen Vandwehrſtraße 10. Die um 23.22 Uhr alarmierte Berufsfeuer⸗ wehr beſeitigte ſchnell die Gefahr. Der Schaden iſt gering. 5 Veranſtaltungen Abendkonzert im Friedrichspark Die Verbilligung der Eintrittspreiſe für die Konzerte am ver⸗ gangenen Sonntag hätte eigentlich dem Publikum Anreiz geben follen, dieſe recht zahlreich zu beſuchen. Die Beſucherzahl ging aber her das gewohnte Maß nicht hinaus, was ſehr zu bedauern iſt. Bon der drückenden Schwüle der Stadt iſt in dieſer Oaſe nichts zu verſpüren. Dann ſind die Leiſtungen der Kapelle Becker ſo hin⸗ beichend bekannt, doß es ſchon allein ein Genuß iſt, den Klängen zu lauſchen. Das Abendprogramm brachte Ouvertüre zu„Mignon“ von Thomas,„Aufforderung zum Tanz“ von C. M. v. Weber, Pilger⸗ chor und Lied an den Abendſtern von Wagner, Potpourri aus „Bettelſtudent“ von Millöcker, einen Straußwalzer, verſchledene Märſche und anderes mehr. Die Soliſten des Abends, Frl. Gretel Keller, lockte die Zu⸗ Hörer in ihre Nähe. Denn ihre Stimme veicht nicht bis zu den ent⸗ ſernteren Sitzgelegenheiten. Ihr warmer Sopran klingt hübſch und anſprechend, verliert ober in der Weite. Wenn wir der Künſtlerin einmal wieder im Saal begegnen, wird ſie dort ihre Zuhörer zwei⸗ ſellos noch mehr begeiſtern. Frl. Keller ſang Glöcklein im Tale aus„Euryanthe“ von C. M. v. Weber,„Ständchen“ von R. Strauß, KHußwalzer von Arditt, die Serenade„Ay⸗Ay⸗Ay“ von Lindemann. darauf gab es einen prächtigen Blumenſtrauß und zum Donk hörte man nochmals als Zugabe„Ay⸗Ay⸗Ay“. Vielleicht denkt man bei der nächſten Programmzuſammeunſtellung einmal daran, daß ſich ſog. „Sonderabende“ beim Publikum einer außerordentlichen Beliebtheit erfreuen. Die früheren Erfolge bei Wagner⸗Abenden, Operetten⸗ Abenden, Walzer⸗Abenden uſw. beweiſen das zur Genüge. Die der⸗ zeitige bunte, manigfaltige Ausſtattung des Programms ſei aner⸗ launt, denn man verſucht ſchließlich jeder Geſchmacks richtung gerecht zu werden. Aber etwas mehr Einheitlichkeit wäre ſehr wünſcheus⸗ wert. 8 A Der Floh auf dem Schafott Von Dr. W. Schweisheimer Es gibt allerhand Statiſtiken, heitere und traurige, rühr⸗ ſelige und komiſche, Verluſtliſten und Geburtsreihen. Man hat nachgewieſen und in die ſpaniſchen Stiefeln wiſſenſchaft⸗ licher Statiſtik geſchnürt: daß mehr Knaben geboren werden als Mädchen, daß es aber mehr alte Frauen gibt als alte Männer; daß die Zahl der Störche in Deutſchland ſtark ab⸗ immt und die Geburtenziffer dazu; daß eine Anzahl von In⸗ fektionskrankheiten, die unſere Altvorderen bedrängte, heute Rur noch dem Namen nach bekaunt ſind, daß ſte aber unter anderem Namen vielleicht doch exiſtieren, Warum ſollte alſy die wiſſenſchaftliche Statiſtik ſich nicht auch einmal mit jenen kleinen, gar nicht feinen Geiſtern be⸗ ſchäftigen, die Menſch und Tier bis aufs Blut und in dieſes hinein quälen, die zur großen Untertanenſchar des„Herrn der Wanzen und der Läuſe, der Flöhe, Ratten und der Mäuſe“ ge⸗ hören? Man braucht nur nachzuſehen, und es ergeben ſich hielleſcht ſeltſame Dinge,— Vorgänge im Kleinen, die zu gro⸗ ßen Schlüſſen berechtigen können. Ein Mannheimer Hautarzt, H. Loeb, hat ſich mit der Statiſtik des Vorkommens von Ungeziefer neuerdings be⸗ ſchäftigt, und was er fand, hat er in der„Münchner Medizini⸗ ſchen Wochenſchrift“ mitgeteilt. Er ſtellte feſt, daß auch bei Flöhen und Läuſen ein ganz erheblicher Geburtenrück⸗ gang beſteht. Vielleicht handelt es ſich aber auch um größere Sterblichkeit, jedenfalls iſt die Bevölkerungs bilanz bei jenen domeſtizierten Kleintieren negativ. Läuſe ſind in Hautkliniken und ſonſt bei ärztlicher Beobachtung weit ſel⸗ ener zu finden als in früheren Jahrzehnten. Der Floh aber, jener in den Gedichten der Romantik ſtändig wiederkehrende Geſelle, iſt überhaupt im Verſchwin den begriffen. Selbſt für den Hautarzt vergehen Wochen und Monate, bis er einen Flohſtich zu Geſicht bekommt, der Angreifer ſelbſt wird aum mehr geſehen. Es trifft dieſe Erſcheinung nicht nur für Verkehrsunfä Schwetzingen, 30. Aug. Auf der Landſtraße Neulußheim — Waghäuſel wurde das Pferd des Maurermeiſters Kraus aus Neulußheim von einem Laſtauto angefahren und ſo ſchwer verletzt, daß es ſogleich getötet werden mußte. Faſt zur gleichen Zeit und auf der gleichen Straße wurde ſein Bruder Jakob von dem gleichen Geſchick ereilt. Ein Perſonen⸗ auto fuhr das Gefährt, auf dem ſich der Bruder Jakob Kraus befand, von hinten an und das Pferd wurde ſo unglücklich er⸗ faßt, daß es mit gebrochenem Kreuz auf der Straße verendete. Wiesloch, 2. Sept. Heute früh ereignete ſich in der Nähe der Reichsbahnſtation Wiesloch⸗Walldorf ein Motorradunfall, dem der 23jährige Hausgehilfe Heinrich Hotz aus Mühlhauſen zum Opfer fiel. Hotz wollte mit dem Motorrad von Walldorf nach Mühlhauſen zurückkehren, verlor auf der Landſtraße plötzlich die Herrſchaft über das Rad, fuhr mit großer Ge⸗ ſchmindigkeit gegen einen Baum und erlitt mehrere Schädel⸗ brüche, die ſeinen ſofortigen Dod herbeiführten. * Raſtatt, 2. Sept., In der Nacht zum Montag war in der Karlsruherſtraße etwa hundert Meter unterhalb der Eiſen⸗ bahnunterführung in der Richtung nach Ettlingen der 21 Jahre alte Mechaniker Striebbich aus Moos(Amt Bühl) mit ſeinem Motorrad in dem neu aufgelegten Kies der Straße ins Scheudern geraten. Er kam dadurch vom Wege ab und f in voller Fahrt auf ein dort liegendes Teerfaß. Das is dem Lande Der badiſche Pilot Schneider in Bolivien tödlich verunglückt Ein von dem deutſchen Flieger Arthur Schneider ge⸗ ſteuertes Junkers⸗Flugzeug ſtürzte, wie mitgeteilt, in Cocha⸗ bamba(Bolivien) ab, fiel auf einen Straßenbahndraht und verbrannte. Der Führer, der Mechaniker und zwei Paſſagiere wurden getötet. Schneider, aus Bruchſal(Baden) gebürtig, war bereits früher zwei Jahre im Auftrage der bolivianiſchen Regierung tätig und wurde im Mai d. J. auf beſonderen Wunſch der Regierung von den Junkerswerken wieder nach Bolivien zurückberufen. Schneider erhielt als erſter Aus⸗ länder von der Regierung der Republik Bolivia den Kondor⸗ orden überreicht. Der Tod des tüchtigen Flugzeugführers wird in Baden wie im Reiche tiefes Bedauern auslöſen. * * Karlsrnhe, 2. Sept. Am Sonntag abend verunglückte der 7 Jahre alte Schüler Robert Marts im Strandbad Rappenwört tödlich. Er hatte einen an der Mündung des Altrheins ſtehenden Schleppkahn, der mit Schienen beladen war, beſtiegen, glitt auf einer Schiene aus, ſtürzte und brach ſich das Genick. Die Eltern des verunglückten Knaben, die 20 Meter von der Unfallſtelle entfernt waren, konnten erſt benachrichtigt werden, als der Junge ſchon nach der Sanitäts⸗ wache verbracht worden war und der Arzt den Tod feſtgeſtellt hatte. * Rußheim bei Karlsruhe, 30. Aug. In der Nacht zum Donnerstag ſchlug der Blitz in die Scheune des Land⸗ wirts Ludwig Reiß ein. Die alarmierte Ortsfeuerwehr mußte ſich darauf beſchränken, das Wohnhaus, deſſen Dach⸗ ſtuhl bereits Feuer gefangen hatte, zu retten. Die Scheune hrannte nieder und auch der Dachſtuhl und das Obergeſchoß des Wohnhauſes wurden durch den Brand ſchwer beſchädigt. Das Vieh konnte gerettet werden. * Höfen a. Enz, 1. Sept. Hier wollte eine Mutter einen Topf kochendes Waſſer vom Herde wegtragen, als der eine der beiden Henkel brach und der Inhalt ſich über das Ijährige Söhnchen, das am Boden ſpielte, ergoß. Das Kind ſtarb an den ſchweren Verbrennungen. * Gengenbach, J. Sept. In der Mittagsſtunde ertönte hier Feueralarm. Es brannte in der Klausmannmühle im Oberdorf. Als die Feuerwehr ankam, ſchlugen die Flammen ſchon hoch zum Dach hinaus. Ein großer Teil des Inventars konnte gerettet werden, auch das Vieh. Das Haus iſt beinahe ganz abgebrannt. Der Beſitzer Klausmann erlitt einen Ner⸗ venſchock und mußte ins Krankenhaus gebracht werden. Die Brandurſache iſt noch nicht bekannt. iſt das moderne hygieniſche Leben. Ein Flohzirkus wird in nicht ferner Zeit vielleicht als ſolche Seltenheit im Kleinen betrachtet werden, wie ſie heute im Großen eine Me⸗ nagerie von vorſintflutlichen Rieſentieren bedeuten würde. Wahrſcheinlich ſind die blutgierigen kleinen Tiere ſchon vor dem Kriege ſeltener geworden. Während des Krieges freilich mar ihnen eine Scheinblüte vergönnt, ſte waren Konjunktur⸗ gewinner großen Umfangs, und eigene Bekämpfungshäuſer, die„Lauſoleen“, mußten an den verſchiedenen Fronten zum Schutz der bedrängten Menſchheit eingerichtet werden. und mit jedem Jahr werden die Le⸗ unter denen Ungeziefer ſich Das iſt aber vorbei, bensbedingungen unerfreulicher, mohlfühlen könnte. Baden in jeder Form, Waſſerbad und Sonnenbad, gehört allmählich zum unentbehrlichen Tages⸗ leben jedes Menſchen. Dunkel und Staub, Winkel und Schmutz ſind die Brutſtätten des Kleingetieres; die Sonne bringt ſie an den Tag und damit in die ewige Nacht. Die Wiederent⸗ deckung der Sonne iſt ein Hauptverdienſt der modernen Hy⸗ giene. Unſere Zeit iſt die Epoche des laufenden Waſ⸗ ſe rs, es iſt der ſtärkſte Feind jeden Bakterien⸗ und Schmuütz⸗ tiergewinkels, vieltauſendfach wirkſamer als die konzentrier⸗ teſten Löſungen von Karbols und Lyſol und was ſonſt noch für Desinfektionsmitteln. Die moderne neue Sachlichkeit der Wohnungen rottet die Brutſtätten des Ungeziefers an der Wurzel aus. Aber einen Hauptſchlag hat ihm die moderne Kleidung verſetzt, namentlich die Tracht der Frauen. Nichts mehr von ſchweren Stoffen, die vom Hals bis zur Fußſpitze,— und in den Schleppen noch weit darüber hinaus— künſtliches Dun⸗ kel und ſchwere Lüftung ſchaffen,— Licht und Luft und Sonne kann an die Haut faſt des ganzen Körpers ununterbrochen heran und vernichtet alle Vorbedingungen für glückliche An⸗ ſiedelung von blutgierigen Böſewichtern. Und ganz beſonders ungünſtiges Milieu bildet für ſie das neuzeitliche Kurzhaar. Die Blütezeiten ſind allerdings ſchon lauge vorbei. Es waren die Zeiten der Allonge⸗ perücken, der großen künſtlichen Turmbauten aus Haa⸗ 0 fragte Reiſende und ſah ſich in Som⸗ ren in der Rokokozeit. Dieſe wertvollen Kunſtgebilde mußten D. ießen f nu ere Zeit vorhalten, von Auskämmen oder Desinfek⸗ 8 8 1 ut; ne Rede ſein, und ihr lebendiger Inhalt brachte 8 1 K 6. b 1 1 zur 7 5 5 1 l 3 A Eder 4 lied 1 i 8 am Platze liegen blieb. ille in Baden Motorrad überſchlug ſich, der Fahrer wurde herausgeſchlenz dert und erlitt einen ſo ſchweren Schädelbruch, daß der Ton ſofort eintrat. Mit ihm fuhr noch die 19 Jahre alte Anng Gantner aus Schwarzach, die mit ihrer Zwillingsſchweſter in Karlsruhe Geburtstag gefeiert hatte. Beide befanden ſch auf dem Rückweg. Auch ſie erlitt Verletzungen und wur ds nach Raſtatt zu ihrer Dienſtſtelle verbracht. * Freiburg i. Br., 1. Sept. An der Einmündung dy Waldſeeſtraße in die Günterstalſtraße ereignete ſich geſtern am frühen Nachmittag ein ſchwerer Zuſammenſtoß zwiſchen einem die Waldſeeſtraße herunterkommendey Motorrad aus dem Bezirk Neuſtadt und einem in Rich tung Günterstal fahrenden Perſonenauto aus dem Kanton Zürich. Das mit zwei Perſonen beſetzte Motorraß überholte ein anderes Motorrad und wollte in die Schweighoß ſtraße einfahren, ſtieß aber hierbei mit dem Auto zuſammen. wobei Fahrer und Beifahrer vom Rade geſchleudert und mit verſchiedenen Knochenbrüchen ſchwer verletzt lieget blieben. Die beiden Fahrzeuge wurden gering beſchädigt „St. Georgen bei Freiburg, 1. Sept. Auf der Landſtra 3g zwiſchen St. Georgen und Wolfenweiler verlor ein junges Motorrradfahrer heute nachmittag die Herrſchaft über ſein⸗ Maſchine. Er fuhr mit voller Wucht über den Straßenborh und ſtürzte ſo ſchwer, daß er mit einem Schädelbruch tos 5 Durch Brandſtiftung zwei Anweſen vernichtet * Villingen, 2. Sept. In der Nacht zum Sonntag wurd Villingen von einem Großfeuer heimgeſucht. Im Hauſß des Landwirts Grüßer brach Feuer aus, das mit un; heimlicher Geſchwindigkeit auf das Haus des Landwirts Theodor Hettich übergriff und auf der anderen Seite auf das Haus des Landwirts Ade. Nach kurzer Zeit brannten die beiden erſtgenannten Anweſen lichterloh. Ehe die Feuer⸗ wehr einſchreiten konnte, waren die Häuſer zerſtört. * L. Wiesloch, 2. Sept. Am Sonntag nachmittag wurde im Bürgerſgal des Rathauſes von den 74 anweſenden Wahlbe⸗ rechtigten aktiven Mitgliedern mit 63 Stimmen der votß Schweinfurth vorgeſchlagene Glaſermeiſter Ludwig Saue zum neuen Kommandanten der Feuerwehr ge⸗ wählt. * Kehl, 30. Aug. Am Ortsrand konnte man hier vor⸗ geſtern abend Millionen und Abermillionen fliegenden Ameiſen beobachten, die in drei Haufen wie eine dunkles Wolke nach der Kinzig in Richtung Auenheim und nach dem Rhein zu flogen. In ein Gehöft fiel ſolch ein Schwarm ein und im Nu waren die Gebäude und der Nußbaum ſchwarz von Ameiſen. * Offenburg, 31. Aug. Geſtern nachmittag ſahen Paſſan⸗ ten der Hauptverkehrsſtraße Offenburg⸗Windſchläg unter det Brücke einen Manu tot im Waſſer liegen. Er hatte offenbar auf der Brücke ausgeruht und war dann im Schlafe in den unter der Brücke durchfließenden Bach geſtürzt und erſtickt. Es handelt ſich um einen 69 Jahre alten Auguſt Berliner aus Braunsberg, von Beruf Zimmermann. * Waldkirch, 1. Sept. Geſtern wurden auf dem Fahrweg nach dem Kandel etwa 400 Meter unterhalb des Hotels von unbekannten Tätern große Steine gewälzt. Ein Motor; rad, das in den Abendſtunden hinauffahren wollte, geriet gegen die Steine und das Fahrzeug ſtür zte über die Böſchung. Glücklicherweiſe blieb die Maſchine an einem Baum hängen, ſo daß der Fahrer vor dem Abſturz in dis Tiefe bewahrt wurde. Der Motorfahrer, der zunächſt bes wußtlos war, kvunte ſich bald wieder erholen. * Rorgenwies(A. Stockach), 30. Aug. In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag brach in der von vier Familien be⸗ wohnten ſogenannten„Oehle“ ein Brand aus, der das Ge⸗ bäude bis auf den Grund einäſcherte. Da Waſſermangel herrſchte, konnte der Brand nicht genügend bekämpft werden, Die Bewohner retteten nur das nackte Leben. Es handelt ſich um die Familien Fridolin Ruf, Franz Ruf, Andreas Joos und Wwe. Muffler. Der Brandſchaden an Gebäuden und Fahrniſſen beläuft ſich auf 20 000.. Die Brandurſache iſt noch nicht ermittelt. Hinter all dieſen Dingen, die man oft ſcherzhaft darſtellt, ſteckt etwas ſehr Ernſtes. Es iſt nicht nur ein allgemeines Ekelgefühl vor kriechendem und fliegendem Ungeziefer, nicht nur ein inſtinktiver Widerwille, der nach energiſcher Be⸗ kämpfung drängt, ſondern es liegt auch begründete Furcht vor einer ernſthaften geſundheitlichen Gefahr zugrunde. Ungezie⸗ fer kann direkt Krankheiten von einem Menuſchen auf den anderen übertragen,— man denke nur an die Verbreitung des männermordenden Flecktyphus durch Läuſe während des Krie⸗ ges an der Oſtfront. Und wenn Flöhe auch nicht unmittelbar 0 gefährlich ſind, ſo iſt ihre Anweſenheit doch ein deutliches Zeichen dafür, daß ungeſunde, unhygieniſche Verhältniſſe be⸗ ſtehen, die allgemein zum Ausbruch von Krankheiten geneigt machen. Werden die Menſchen im Lauf der Meunſchheitsgeſchichte beſſer? Das iſt eine gewaltige Frage, und ſie wird verſchie⸗ den beantwortet, je nach der Einſtellung und der Weltauffaſ⸗ ſung, die der Beantwortende hat. Aber ſicher wird ihr Leben hygieniſcher,— und dieſe kleine Statiſtik an kleinen Lebe⸗ weſen beweiſt das wieder von neuem. Sie werden geſünder, an Körper und damit wahrſcheinlich auch au der Seele. Die Seele verliert vielleicht manche dämoniſche Einſtellungen, die ehedem Schauder und Mitgefühle erregten, aber dafür ge⸗ winnt ſie, in engem Zuſammenhang mit der Körperhaltung, an ſachlich reinlicher Weltanſchauung. Das äußert ſich bald auf engen und dunklen Gebieten, bald auf großen Lebeus⸗ ſtraßen,— und darin iſt wohl ein Anlaß zu begründetem Optimismus gelegen. Die Verbrecher kommen! In der Erſtaufführung der „Verbrecher“ von Ferdinand Bruckner im National⸗ theater ſind folgende neuverpflichtete Mitglieder beſchäf⸗ tigt: Annemarie Schradiek, Lilian Berley, Eva Fie⸗ big, Trude Hoch⸗Schönleber, Erich Muſil und Walter Rießlan d. Außerdem ſind die Damen Stieler, Ehre, Blankenfeld und Vielmetter und die Herren Fi⸗ nohr, Birgel, Simshäufer, Krüger, Alſter und Marx in größeren Rollen tätig. Bruckners Drama geht darauf aus, in charakteriſtiſchen Momentbildern aus einer Anzahl Kriminalfälle die Wirklichkeit des Lebens dem Schein⸗ bild der Gerichtsverhandlung gegenüberzuſtellen und ſo zum Nachdenken über die Unzulänglichkeit heutiger Methoden und Eleesbeſtimmungen des Strafrechts anzuregen. 5 K enen d ae n eee. r Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 3. September 1929 Kommunale Chronik de 55 Die ungeſetzliche Hausangeſtelltenſteuer 1 Mainz, 29. Aug. Die Stadt Mainz hatte zur Deckung ihres Deftzits eine Hausangeſtelltenſteuer eingeführt, wie dies von anderen deutſchen Städten geſchehen war. Gegen dieſe Steuer wurde in Mainz proteſtiert. Ein Rechtsanwalt unternahm es, für die Mainzer Bürgerſchaft gegen dieſe Steuer Klage zu erheben. Vor dem hieſigen Ver⸗ waltungsgerichtshof wurde nun geſtern vormittag das Urteil gefällt. In dieſem heißt es, daß aus geſetzlichen Gründen— da dieſe Steuer als direkte und nicht als indirekte Steuer anzu⸗ ſehen ſei, die Erhebung einer Hausangeſtelltenſteuer für Städte ungeſetzlich ſei und die Stadt Mainz nicht berechtigt ſei, von den Bürgern Hausangeſtelltenſteuern zu erheben. * doeh. Hockenheim, 2. Sept. Aus dem Gemeinderat iſt Zu berichten: Genehmigt wurde der Generalbebauungs⸗ pla n der Stadt Hockenheim nach dem vorliegenden Entwurf des Geometers Sauer. Als Baugebiet ſollen erklärt werden: 1. Das Gebiet links der Karlsruher⸗ und der Parallelſtraße bis zur Straße, die zum Waſſerturm führt. 2. Das Gebiet zwiſchen der verlängerten Komarſtraße links bis zur Unteren Hauptſtraße und der Reichsbahn, ſowie das Gebiet rechts der Kolmarſtraße. Die Ueberführungsſtraße ſoll bis zur Schwet⸗ zingerſtraße durchgeführt werden.— Der Gemeinderat be⸗ ſchließt die Einführung des orthopäidſchen Turnunterrichts in der hieſigen Volksſchule.— Die Gebühr für eingeführtes Fleiſch wurde wie folgt feſtgeſetzt: 1. Für die erſten 10 Kilo auf 30 Pfg.; 2. für je weitere angefangene 10 Kilo auf weitere 10 Pfg.— Für die Landtags w ahl am 27. Oktober d. Js. wird, die Stadt in 7 Stimmbezirke(bisher 6) eingeteilt; die Abteilungsvorſteher und deren Stellvertreter wurden be⸗ ſtimmt. RNMeilingen, 2. Sept. Am Freitagabend fand unter dem Vorſitz von Bürgermeiſterſtellvertreter Gemeinderat Krä⸗ mer eine Bürgerausſchußſitzung ſtatt, zu der 29 Gemeindeverordneten, alſo das knapp beſchlußfähige Kollegium anweſend waren. Die fünf Punkte umfaſſende Tagesordnung wurde in knapp zwei Stunden durchberaten und einſtimmig angenommen, wobei ſich die Debatte lediglich auf die zweite und letzte Vorlage beſchränkte. Die einzelnen Gegenſtände der Tagesordnung waren: 1. Vertragsabſchluß mit der Stadt Hockenheim bezüglich des von der Gemeinde Reilingen an die Stadt Hockenheim zu leiſtenden Teiles des durch die im Jahre 1927 durchgeführte Auwieſenentwäſſerung auf Gemarkung Reilingen und Hockenheim entſtandenen Koſtenaufwandes. 2. Ankauf von Straßengelände zum Preiſe von 1,50% fe qm zur Verbreiterung des Güterweges zur Erſchließung eines meuen Straßenzuges. 3. Abgabe eines Gemeindebauplatzes an Tüncher Karl Schell hier im Flächenmaß von 6,58 Ax an der Wilhelmſtraße zum Preis von 1,25/ je am. 4. Uebernahme won Gemeindebürgſchaften für folgende Neubauten bis zur Fertigſtellung der Bauten und zwar: a) Karl Schell, Tüncher, in Höhe von 7500, b) Georg Brecht, Ratſchreiber, in Höhe won 7000, e) Theodor Klein, Fabrikarbeiter, in Höhe von 5500. 5. Rückerſatz von Aufwendungen für den Spargel⸗ markt durch die Erhebung einer Gebühr von 1,50„ von ſämt⸗ lichen Spargelpflanzern der Gemeinde. Kleine Mitteilungen In Unterſcheidental(Amt Buchen) ging aus dem zweiten Wahlgang Gemeinderat Karl Schölſch mit 57 Stim⸗ men als Bürgermeiſter hervor. Der bisherige Bürger⸗ meiſter, Karl Scheuermann l, erhielt 40 Stimmen. In Roſenberg(Amt Adelsheim) wurde Landwirt und Gemeinderat Friedrich Schweizer mit 208 Stimmen zum Bürgermeiſter gewählt. Der ſeitherige Bürgermeiſter Graſer blieb mit 12 Stimmen in der Minderheit. In der Sitzung des Sinsheimer Bürgeraus⸗ ſchuſſes wurden eine Ergänzung der Gemeindebierſteuer⸗ ordnung und ein außerordentlicher Holzhieb von 2000 Feſt⸗ metern genehmigt. Letzterer läßt ſich umſo leichter ausführen, als ein Ueberſtand von etwa 4000 Feſtmetern vorhanden iſt. Der Bürgerausſchuß Donaueſchingen geneh⸗ migte den ſtädtiſchen Voranſchlag 1929. Dteſer ſtellt ein Bruttovermögen der Gemeinde in Höhe von 4315 000 RM. feſt. Das ſtädtiſche Reinvermögen beträgt 3 543 999 RM., die Ausgaben betragen 1150000 RM. Gegenüber dem Vorfahr ſind 40 000 RM. aufzubringen, was eine Erhöhung der ſtädtiſchen Umlage bedingt. Es werden künftighin erhoben an Steuern von Haus⸗ und Grundbeſitz 90 Rpf., vom Ge⸗ werbeertrag 6,75 bezw. 8,44 RM., an Bürgergenußauflagen 50 Rpf. Die Bürgermeiſterwahl von Erbmanns⸗ wetiler, nach der es zu dem bekannten Zwiſchenfall kam, iſt ergebnislos verlaufen. Ratſchreiber Götz hat zwar genau die Hälfte aller abgegebenen Stimmen erhalten, er hätte aber eine mehr gebraucht. Trotz der Ankündigung der Ortsbehörden und der Feierlichkeiten iſt alſo Götz nicht gewählt. Schreckenstat einer Wahnſinnigen * Mainz, 2. Sept. Geſtern nachmittag ſpielte ſich am Koſtheiner Mainufer eine e ntſetzliche Familtentra⸗ gödie ab. Die Gattin eines Bahnbeamten aus Koſtheim zog ihr Kind am Ufer völlig nackt aus und warf es in den Fluß. Dann entkleidete ſie ſich ſelbſt und ſprang ihrem Kinde nach. Herbeieilende Spaziergänger konnten die Schreckenstat nicht hindern. Die Frau und ihr Kind ver⸗ ſchwanden alsbald in den Fluten und konnten trotz aufgenom⸗ Aus der Pfalz “Ludwigshafen, 2. Sept. Nach den Berechnungen des Amtes für Wirtſchaft und Statiſtik Ludwigshafen a. Rh. be⸗ trägt die Inder ziffer für Ludwigshafen für Monat Auguſt 1929(Monatsdurchſchnitt) 157,1. Es iſt alſo gegen⸗ über dem Vormonat(159,9) ein Rückgang um 1,8 v. H. zu verzeichnen. * Oggersheim, 2. Sept. Gegen einen Telegraphenmaſt gefahren iſt Samstag abend ein mit drei Herren beſetztes Per⸗ ſonenauto von Ludwigshafen, und zwar an dem großen Bahn⸗ übergang bei Frankenthal. Der Fahrer wurde durch ein ent⸗ gegenkommendes Auto geblendet und verlor die Herrſchaft über ſeinen Wagen. Der Lenker, Hubert Kullman n, und Oberamtmann Pfeifel von Ludwigshafen erlitten Haut⸗ abſ firfungen und wurden ins hieſige Krankenhaus gebracht. Der dritte Inſaſſe namens Schmitt wurde nach Ludwigshafen in ſeine Wohnung überführt. * Bad Türkheim, 1. Sept. Auf dem am Sonntag vor⸗ mittag hier abgehaltenen Obſtmarkt koſteten: Mtrabellen 17 bis 22, Birnen 12 bis 17, Klappsliebling 18 bis 23, An⸗ denken an den Kongreß 17 bis 22, William Chriſt 18 bis 24, Aepfel 10 bis 18, Pfirſiche 22 bis 36, Tomaten 4 bis 7 und Zwetſchgen 10 bis 15 Pfennig. * Albisheim(Pfalz), 1. Sept. Der Reichstagsabgeord⸗ nete Oekonomterat Heinrich Janſon, Gutsbeſitzer in Albis⸗ heim, beging heute ſeinen 60. Geburtstag, Politiſch ge⸗ hört der Jubilar der Deutſchen Volkspartei an, die ihn in den Reichstag delegierte, dem er ſeit 1921 angehört. Zweibrücken, 1. Sept. Freitag früh erhängte ſich der 56fährige Schloſſermeiſter Wilhelm Gartner in ſeiner Werkſtätte in der Wallſtraße. In einem hinterlaſſenen Brief werden als Grund ſeines Selbſtmordes ſchlechte wirtſchaftliche Verhältniſſe, in denen er ſich befand, angegeben. Nachbargebiete * Viernheim, 1. Sept. Nach einem Familienſtreit zündete der Sodawaſſerfabrikant Johann Philipp Kirchner ſein Bett an und nahm ſich dadurch das Leben. Nachbarleute bemerkten das Feuer, eilten zu Hilfe, fanden aber Kirchner bereits tot vor. Sw. Lorſch, 1. Sept. Auf der Straße nach Bürſtadt ge⸗ riet in der Nacht vermutlich durch den Vergaſer ein Per⸗ ſonenauto in Brand. Das Feuer griff ſehr raſch um ſich, ſodaß in kurzer Zeit der Wagen völlig niederbraunte. Der Schaden iſt durch Verſicherung gedeckt. SW. Alzey, 1. Sept. Der Pferdehändler Mann von Albig fuhr in der Ortsſtraße in Albig mit ſeinem unbeleuchteten Fuhrwerk zu weit links. Der 19jährige Motorradfahrer Wilh. Hammenn von Albig ſtieß mit ſeinem Motorrad mit dem Fuhrwerk zuſammen und wurde ebenſo wie ſein Begleiter, der Volontär Joſ. Baumann von hier, auf die Straße geſchleu⸗ dert. Die beiden jungen Leute wurden ſchwer verl etz t in das hieſige Krankenhaus eingeliefert. * Arheilgen, 1. Sept. Der Männer⸗Geſang verein „Eintracht“ Arheilgen feiert in den Tagen vom.—7. Juli 1980 ſein 60 jähriges Beſtehen und veranſtaltet aus dieſem Anlaß einen großen Geſangswettſtreit. Die in Ausſicht ſtehenden hohen Geld⸗ und Ehrenpreiſe, worunter ſich zwei prachtvolle Preiſe aus Amerika befinden, ſowie die wertvollen Dirigentenpreiſe werden die Vereine von nah und fern veranlaſſen, an dieſem Wettſtreit teilzunehmen. sw. Darmſtadt, 1. Sept. In der Nacht zum Montag wurde auf der Straße Darmſtadt.—Meſſel der aus Traiſa ſtammende Wilh. Rinffry bei ſeinem Fahrrad bewußtlos aufgefunden. R. war in betrunkenem Zuſtand und bürfte wohl von einem Auto überfahren worden ſein. Er hat mehrere Rippenbrüche und wurde nach dem Krankenhaus verbracht. In der gleichen Nacht wurde in der Nähe des Monumentes der Schriftſetzer Willy Paul Radke von hier von einem Ge⸗ müſeauto aus dem Ried überfahren und ſehr ſchwer ver⸗ letzt. Radke ging über die Straße nach der Poſt, drehte ſich kurz um und lief wieder auf die Straße. Hierbei wurde er von dem Auto erfaßt. Eine Autodroſchke brachte den Schwerver⸗ letzten nach dem Stadtkrankenhaus. Nach den vorläufigen Jeſtſtellungen ſoll den Laſtautoführer keine Schuld treffen, mener Rettungsverſuche nicht mehr an Land gebracht werden, Man hatte beobachtet, daß die Frau dem Kinde ein Medika⸗ ment eingegeben hatte und ſich ſelbſt durch Genuß von Kognar beſinnungslos betrunken hatte. Im Laufe des heutigen Tages iſt die Leiche der Mutter geborgen worden, während die des Kindes bis fetzt noch nicht gefunden wurde. Nach den bis⸗ herigen Feſtſtellungen dürfte es ſich um einen Anfall von Geiſtesgeſtörtheit handeln. * Bensheim, 2. Sept. Das weithin bekannte Hotel„Deut⸗ ſches Haus“, das größte Hotel Bensheims, ging durch Kauf in den Beſitz eines Hamborner Kaffeehausbeſitzers über. * Frankfurt a.., 2. Sept. Als am Sonntag ein junger Mann von 28 Jahren namens Uhl die Allerheiligenſtraße übergueren wollte, wurde er von einem Privatauto erfaßt und überfahren. Er trug ſo ſchwer Verletzungen davon, daß er bald nach ſeiner Einlieferung in das Heiliggeiſthoſpital ſt ar b. * Mainz, 2. Sept. Beim Fußballſpiel auf einem Spiel⸗ platz vor dem ehemaligen Gautor erhielt der 29jährige Maſchinenſchloſſer Joſef Primbs aus Raunheim von einem Mitſpieler einen Fußtritt gegen den Kopf, ſo daß er bewußt⸗ los zuſammenbrach. Im Krankenhaus wurde ein ſchwerer Schädelbruch feſtgeſtellt. Der Zuſtand des Verletzten iſt lebensgefährlich. * Stuttgart, 30. Aug. Der Vertreter des Staatspräſtden⸗ ten hat die dem früheren Haltepunktvorſteher Jakob G3 3 von Böttingen wegen Mord im Zuſammentreffen mit ſchwerem Raub zuerkannte Todes ſt rafe unter Aufrecht⸗ erhaltung des übrigen Inhalts des Urteils des Schwurge⸗ richts Stuttgart vom 19. April 1929 im Wege der Gnade in lebenslängliche Zuchthausſtrafe umgewandelt. * Straßburg, 1. Sept. Auf der Landſtraße zwiſchen Wanzenau und Kilſtett iſt der 47 Jahre alte Eiſenbahner Auguſt Laß, als er ſich am Montag abend auf dem Heimweg nach Kilſtett befand, von einem Auto überfahren worden. Er war ſofort tot. Die Automobiliſten ergriffen die Flucht.— In Eberbach bei Wörth brannten letzte Woche drei mit Erntevorräten gefüllte Scheunen nieder. Unter dem Verdacht der Brandſtiftung wurde der 25 Jahre alte Johann Cblad aus Batzendorf verhaftet. Es ſoll ein Racheakt wegen verſchmähter Liebe vorliegen.— In Oberhergheim ent⸗ ſtand zwiſchen dem 44 Jahre alten Landwirt Joſeph Meyer und einem erblindeten Onkel wegen eines Hundes ein Streit, Schließlich miſchte ſich der 68 Jahre alte Großvater Joſeph Meyer in den Streit und ſchlug mit einem Strang nach dem Sohn. Darauf gab der Enkel einen Schuß auf den Großvater ab, der die Lunge durchbohrte und den Tod durch Verbkuten herbeiführte. * Mülhauſen, 1. Sept. In Heimersdorf erhielt der 65 Jahre alte Landwirt Federſpiel beim Füttern einer Kuh einen Tritt gegen den Leib, an deren Folgen er im Krankenhauſe verſtarb. Tageskalender Dienstag, den 3. September Apollotheater: Varieté⸗Vorſtellung,.15 Uhr. Friedrichspark: Konzert.00 Uhr. 5 Lichtſpiele: Alhambra und Schau bur g:„Der Graf von Monte Chriſto:— Ufa⸗Theater:„Nachtlokal“.— Ca p tol:„Das Schloß der Liebe“.— Scala:„Die Carmen von St. Pauli“,— Gloria:„In den Händen der Polizei“,— Palaſt⸗Theater:„Geheimniſſe des Orients“, Sehenswürdigkeiten: Tunſthalle: Dienstag bis Sonntag: 10 bis 1 Uhr und g bis 5 Uhr: Theaterausſtellung im Schloß: Täglich geöffnet von 10 bis 1 Uhr und 3 bis 5 Uhr und Sonntags vorm. von 11 bts nachm. 5 Uhr.— Schloßbücherei:—1,—7 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völker⸗ kunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—1 und nachm, von—8 Uhr; Dienstag—5 Uhr; Mittwoch—5 Uhr: Freitag—7 Uhr.= Planetarium: Beſichtſgung:.00 Uhr. B———— Chefredakteur! Kurt Fiſche! 5 a Verantwortlich für Politik: H. A. Mei ßner— Feuilleton Dr. S. Kayſer Kommunalpolitik u. Lokales: Rſchar d S chönfelder Sport und Vermiſchtes; Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ghmer Gericht und alles nbrige: 1 B. R. Schönfelder— Anzeigen u. geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Fa u ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drücker und Verleger: Druckerel Dr. Haazß Neue Mannheimer Zeitung G. m... Mannheim k 6, 2. Schluß des redaktionelſen Teils Geſchäftliche Mitteilungen * Die beſten Reklamefilme. In dem 1. Internationalen klameſilm⸗Wettbewerb Berlin hat das Preisgericht unter Vorſitz des Reichskunſtwarts Dr. Redslob aus den 52 gemeldeten Filmen 12 Filme preisgekrönt. Aus der Gruppe Werbekulturſilme wurden nur 3 Filme ausgezeichnet. Der Film„In zwei Minuten durch die Re⸗ Kaffee Hag“, hergeſtellt von den Döring Film⸗Werken, Hannover, in Gemeinſchaft mit der Kaffee Hag wurde preisgekrönt. Dieſer Film wird im Herbſt zur Vorführung gelangen. Em i556 Nene Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 3. September 1929 Der Er mißt das Flugriſiko Kein Freund des Fliegens, mann, der„Graf zeppelin“ den Weg weiſt aber ein Helfer Amphibienflugzeugen gehört die Zukunft, prophezeit er „Navigation“ iſt ein ſchönes Wort, was gehört aber alles Fazu, den Zeppelin l N oder ein Flugzeug durch die Lüfte zu navigieren? Neben dem ſelbſtverſtändlichen flugtechniſchen Können auch die genaueſte Kenntnis der meteorbologiſchen Verhältniſſe! Kein Flieger wagt ſich heute in die Luft hinaus uhne genaue Karten und ohne die neueſten Wetterberichte, die ihm nur der Fachmann liefern kann. 5 Zur zuſammenfaſſenden Darſtellung ſolcher Wetterberichte und Wetterkarten gehört ein ungeheurer Apparat an Mit⸗ Arbeitern, Nachrichtenquellen und ſtatiſtiſchen Daten, über die Nütr die größten meteorvlogiſchen Inſtitute der größen Staa⸗ ten verfügen. Die Verarbeitung der einlaufenden einzelnen Wettermeldungen iſt ſo umſtändlich und wird durch ſoviel Verſchiedene Zwecke beſtimmt, daß innerhalb der großen meteo⸗ Tologiſchen Juſtitute wieder eine Arbeitsteilung eintritt. Einige Meteorologen bearbeiten die Meldungen mit Rückſicht auf die Bedürfniſſe der ſeefahrenden Schiffe, andere liefern dem Flugverkehr die unentbehrlichen Daten über die Luft⸗ verhältniſſe. Einer der führenden Luftfahrtſpezialiſten unter den Meteorologen iſt Dr. James K. Kimball, der Leiter des meteorologiſchen Inſtituts von Newyork. Ihn bitten die Ozeanflieger um Rat, wenn es ſich um Feſtlegung der Flug⸗ route und der Abflugszeit handelt, und unter ſeiner Leitung wurden die meiſten erfolgreichen Ozeanflüge durchgeführt. wis begleitet er die Flieger mit den neueſten Wektermeldungen, und bisher hat er noch nie einen ſeiner Schützlinge über den Ozean„verloren“. Kimballs Wetterkarten und Kimballs Meldungen ſind mitbeſtimmend für die Route des„Graf Zeppelin“ über dem amerikaniſchen Feſtland, und er wird es ſein, der dem Luftſchiff von Newyork aus die beſte Flugroute angibt. D Kimball vertrat ſchon lange vor der letzten Amerika⸗Europa⸗ Rekordfahrt des„Graf Zeppelin“ die Meinung, daß Stürme für den Ozeanflieger öfters nützlich als ſchäblich ſeien. Das gilt beſonders von Flügen in denn dieſe Richtung ſtimmt mit der vorherrſchenden Wind⸗ kichtung über dem Atlantiſchen Ozean überein. Wenn ein Luftſchiff oder ein Flugzeug nicht gerade durch den Mittel⸗ punkt des Sturmgebietes fliegt, ſondern etwas ſüdlich von ihm, ſo kann es durch den Sturm nur in der Erreichung ſei⸗ nes Zieles gefördert werden. a„Die Meteorologen halten im allgemeinen nicht viel von der Fliegerei“, meint Dr. Kimball. Er ſelbſt iſt kein Freund des Ozeauflugweſens, 99 85 die Gefahren ſind bei 5 heu⸗ tigen Konſtruktion von Luftſchiff und Flugzeug immer noch zul groß.„Wir haben verſucht, jeden der Ozeanflieger von ihrem Vorhaben abzubringen“, erzählt Dr. Kimball.„Trans⸗ aklantiſche Flſige ſind vorläufig noch viel zu unſicher. Wenn aber Flieger darauf beſtehen, O zu überfliegen, ſo weſt⸗öſtlicher Richtung, den Ozean geheuer verfahrens [Wiſſenſchaft in tungsnachrichten beſagen, glaubwürdig, aber die ſpaniſche Preſſe zitiert ſogar die bleibt uns nichts anderes übrig, als ihnen jede nur mögliche Unterſtützung zu geben. Unſer Wetterdienſt iſt heute noch nicht hinreichend ausgebaut, um regelmäßige Ozeanflüge zu ermöglichen. Wir müßten uns mit Wetterberichten aus un⸗ großen Gebieten verſorgen laſſen. Nur allmählich können wir unſer Wirkungsfeld auch auf dieſe Gebiete erwei⸗ tern, aber es iſt einfach eine Geldfrage, wann der atlantiſche Wetterdienſt auch zu Flugzwecken vollſtändig befriedigend wird arbeiten können.“ Vom Ozeauflug der Zukunft wird man in erſter Linie großen Kraftüberſchuß verlangen müſſen und dann auch noch die Fähigkeit, auf ſtürmiſcher 812 nieder⸗ gehen und der Gewalt der Wellen Widerſtand leiſten zu können. Ozeauflugzeuge müſſen ſeetüchtige Amphibienft üg⸗ zeuge ſein. Kimball, der Ozeanflüge von Lindbergh, Chamberlin, Lottt, Aſſolant und Lefevre, Schlee und Byrd Br ock und noch einigen anderen Fliegern geleitet hat, iſt der Mei⸗ nung, daß es niemals eine einzige 1 5 ehende Flugroute her dem Ozean geben werde. Wohl werden die Luftſchiffe und Flugzeuge von ungefähr eine beſtimmte Flugroute inne⸗ halten, dieſe Route wird aber niemals ſo weitgehend feſtleg⸗ Nur kurze bar ſein, wie die Fahrtroute der Ozeandampfer. ö l zeit kann der Flieger ſeine Richtung ohne Abbiegen ein⸗ halten, und ſchon ſehr bald zwingen ihn die Lüfte dazu, Stürmen und ſtarken Winden n ſo zu lavieren, daß er in ſeinem Fortkommen nicht gehemmt, ſondern durch ſie ge⸗ fördert werde. Nicht der gerade Weg iſt dem Flieger der kürzeſte, auf mauchmal recht beträchtlich ausſehenden Um⸗ wegen kann er viele Stunden Flugzeit ſparen und oft gerade durch dieſe Brennſtoff und Materialerſparnis die Bezwingung Ozeans mit knapper Not durchführen. Radio weiſt ihm hierbei den Weg, und mit Recht hält es Dr. Kimball für ſträflichen Leichtſinn, wenn ſich Ozeauflieger heute noch ohne Nadibausrüſtung über den Ozean hinauswagen. Sie ſind nicht zwiſchen des nur von der kaum entbehrlichen ſachkundigen Führung ab⸗ geſchnitten, ſondern im Falle eines Unglücks auch von jeder Hilfe Und ſelbſt wenn man ſie nach langem Suchen findet, was ja leider keineswegs bei allen verunglückten Ozean⸗ fliegern der Fall geweſen iſt, bleibt es eine Zumutung an die übrige Menſchheit, wenn die Flieger ſelbſt die Hilfsaktionen durch Fahrläſſigkeit erſchweren. Wunderarzt oder Kurpfuſcher? Lahme gehen, Blinde Die Wiſſenſchaft Wunderbare Heilungen Aufregung aus San Spanien befindet ſich in einer greuzenloſen über die ſenſationellen Heilerfolge eines Arztes Sebaſtian, des Doktors Aſuero, der die verſchieden⸗ artigſten Krankheften mit Hilfe eines geheimnisvollen Reiz⸗ der Naſenſchleimhäute kuriert haben ſoll. Auch andere ſpaniſche Aerzte, ſelbſt Vertreter der mediziniſchen Portugal und Argentinien haben, wie Zei⸗ durch Anwendung des gleichen Ver⸗ Es erſcheint kaum Namen von Leuten, die nach der Aſueroſchen Methode von allen mög⸗ lichen Krankheiten, ſelbſt von Taubheit, Blindheit und von der fahrens außergewöhnliche Reſultate erzielt. P e geheilt wurden. Dr. Aſuero iſt der Mann des Tages geworden. Er erhält, nach 15„Münch. Ztg.“, täglich 1000 bis 1500 Briefe oder Poſt karten, die ſich zu Bergen in ſeiner Wohnung aufſtapeln, weil er keine Zeit hat, die Zuſchriften zu leſen. Die Bewohner der Stadt verauſtalteten ihm zu Ehren einen Fackelzug. Man ſandte ihm ganze Wagenladungen von Blumen ins Haus und überreichte ihm eine Dankadreſſe, die von 35000 Leuten unter⸗ zeichnet war. Aus Amerika, dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten, traf ein Angebot von 200 000 Dollar ein, das aber Dr. Aſuero zur Freude ganz Spaniens ablehnte. Als der Wunderarzt ſich kürzlich nach Bilbao begab, ſtei⸗ gerte ſich die Bede der Menge zum Paroxismus. Man umlagerte ſein Haus Tag und Nacht, brach in brauſende Vivatruſe aus, jedesmal, wenn er am Feuſter ſich zeigte; Allerlei aus aller Welt Die Entführung einer lebenden Puppe— Das Hündchen und ſein Freund, der Rabe— Die weiße Negerin Horniſſen überfallen die Polizei In New York hat ſich eine Kindesentführung abge⸗ ſpielt, die zwar die Eltern des entführten Kindes in Schrecken und Angſt verſetzte, aber eine harmloſe Löſung fand. Vor dem elterlichen Hauſe ſpielte auf dem Raſen ein kleines zweieinhalbjähriges Mädchen unbeaufſichtigt. Die kleine neun⸗ jährige Tochter eines Gelehrten hatte ſchon immer bedauert, uur eine aus Pappmache gefertigte Puppe zu beſitzen und kein richtiges kleines Kind. Als ſie nun die kleine Gloria Allein ſpielen ſah, kam ihr der Gedanke, ſich dieſe lebendige Puppe anzueignen. Sie nahm das freundliche Kind auf den Arm, um es ſpazieren zu tragen, und entfernte ſich mit dem kleinen Ding mehr und mehr von deſſen elterlichen Hauſe. Allmählich wurde das Kindchen der kleinen Selma, ſo hieß die Neunjährige, zu ſchwer, und ſie beſchloß, ſich einen Wagen zu verſchaffen, um Gloria darin zu fahren. Und ſie hatte Glück Bor einem Laden ſtand wirklich ein leerer Kinderwagen, die fürſorgliche Mutter hatte ihr Kleines mit in den Laden ge⸗ nommen, um es nicht unbeaufſichtigt auf der Straße zu laſſen. Selma ſetzte Klein⸗Gloria in den Wagen und fuhr ſie nun⸗ mehr ſpazieren. Sie war beglückt, endlich ein lebendiges Kind zl beſitzen und laufte der Kleinen ſogar von ihrem eigenen Gelde, das ſie bei ſich hatte, ein Kleid und ein Paar Strümpfe. Inzwiſchen hatten aber die entſetzten Eltern die Polizei be⸗ Hachrichtigt, die nun eifrig nach dem Kinde und ſeinem Ent⸗ führer ſahndete und am Spätnachmittag die kleine Selma als Kindesentführerin feſtſtellte. Klein⸗ Gloria wurde zu ihren Eltern wohlbehalten zurückgebracht. Selma aber muß wieder mit ihren Pappmache⸗ oder Celluloidpuppen ſpielen. N Unmenge Erzählungen über Tierfreund⸗ Tatjache, daß Hund und Katze ſich gut ver⸗ tragen, iſt nicht unbekannt. Die Freundſchaft aber, die ſich zwiſchen einem Terrierhündchen und einem Raben heraus⸗ gebildet hatte, dürfte doch wohl ſo eigenartig ſein, daß ſie des Erwähnens wert iſt. Auf einem Gutshoſe in Oſtpreußen war Es gibt eine ſchaften, auch die eine junge Terrierhündin und ein Rabe in dem gleichen Stall aufgewachſen. Die beiden Tiere nahmen ihre Mahl⸗ zeiten aus der gleichen Schüſſel, und„Ninette“ duldete ſogar, daß der Rabe ihr die beſteu Stücke Fleiſch ſortnahm. Wenn ſich„Ninette“ ſonnte, daun vollführte der Rabe auf ihrem Rlicken die drolligſten Hüpfereien und Spaziergänge. In dieſem Frühjahr verſchwand nun der Rabe, und die Terrier⸗ hündin war unglücklich über den Verluſt ihres Freundes. Sie ſüchte ihn vergeblich auf dem ganzen Gutshöfe, fraß ſchlecht und magerte ſichtlich ab. Um ſo größer war ihre Freude, als der Rabe unläugſt in ſeine Heimat zurückkehrte. Er kam ſundern brachte ſich noch ſeine Frau und Junge mit. * Immer wieder einmal dringt aus fernen Erdteilen zu uus die Kunde, daß weiße Kinder oder Frauen von Großaffen geraubt oder von wilden Eingeborenenſtämmen entführt wor⸗ d aber nicht allein, drei eben flügge gewordene ſind Meiſt 3 man nie wieder etwas von dieſen un⸗ N 5 ie Nach E. 5 nahmen damals au, daß dieſer Raub ein Racheakt war für die Entweihung eines Begräbnisplatzes der Mabris bei dem Bau einer neuen Eiſenbahnſtrecke. Alle Nachforſchungen aber waren vergeblich. Das Kind blieb verſchwunden. Kürzlich nun ſah ein Verwandter der Familie Perret, der die Geſchichte des Kindesraubes kannte, unter den Maoris eine weiße Frau, die große Aehnlichkeit mit ſeiner Familie aufwies. Er forſchte nach und ſtellte feſt, daß es ſich tatſächlich um das da⸗ mals geraubte Kind handelte. Das Kind hatte bei den Mgoris die primitiven Sitten dieſes Völkerſtammes angenommen, ſprach nur deren Sprache, hatte auch einen Maori geheiratet und konnte ſich gar nicht mehr an ſeine europäiſche Abſtam⸗ mung erinnern. „Er fürchtet ſich vor der Fliege au der Wand“ iſt eine bekaunte Redensart, durch die das Gebahren eines Schwäch⸗ lings bezeichnet wird. Wenn aber die Fliege eine Horniſſe iſt, und wenn dieſe Horniſſe nicht friedlich an der Hand ſitzt, ſon⸗ dern mit unzähligen anderen Horniſſen einen Schwarm bildet, ſo vermag dieſer Horniſſenſchwarm ſelbſt tapfere Männer, die mit Revolvern und Gummiknüppeln ausgerüſtet ſind, in die Flucht zu ſchlagen. Und ſo geſchah es auch jüngſt, als Poli⸗ zeibeamte und Detektive in Newyork in der Nähe des Bronx Rivers die Leiche eines dort gefundenen Mannes unterſuchen wollten. Ein Horniſſenſchwarm überfiel ſie, hinderte ſie daran, die Unterſuchung fortzuſetzen und jagte ſie in die Flucht, Erſt nachdem die Tiere durch Rauch vertrieben worden waren, konnten die Beamten der Staatsgewalt ihre Tätigkeit fort⸗ ſetzen. (des Luftſchlſſs Die Gedenkmünze zur Zeupelin-Weltfahrt fmarkſtückgröße in Bronze 8 s früheren ſehen, Taube hören— Der Liebling des Volkes vor einem Rätſel feierliche Bankette wurden veranſtaltet, und die Kunde ſeiner täglichen Wunderheilungen war in aller Munde. Die Blätter ſtimmten Lobhymnen an. Mau ſprach von evangeliſtiſchen Szenen und erklärte den Arzt aus San Sebaſtian für den größten Zeitgenoſſen der Welt. Von einem ergreifenden Vorfall wurde berichtet: Bei einem Spaziergang in der Umgebung von Bilbao kam Dr. Aſuero in ein Dorf, in dem ein völlig gelähmtes Kind ſeine Aufmerkſamkeit erweckte. Er ließ es vor ſich bringen, unter⸗ ſuchte es und ging dann mit ihm in ein in der Nähe liegendes Haus. Wenige Minuten ſpäter kam das Kind völlig aufrecht gehend wieder aus dem Gebäude heraus. Die Dorfbewohner fielen auf die Knie und geleiteten den Wundermann feierlich in die Stadt zurück. Was iſt nun Wahres au all dieſen phantaſtiſchen Erzäh⸗ lungen? Ein bekannter ſpaniſcher Mediziner, Profeſſor La⸗ 0 o a, ſtellt Aſuerb in einem Artikel in der Zeitung„Sol“ als Quackſal ber und Schwindler hin und erklärt ſeine Schein⸗ erfolge durch Maſſenuſuggeſtion, der gegenüber das tief religiös ranlagte ſpaniſche Volk beſonders empfänglich ſei. ablehnenden Kritik erklären ſich ve Im Gegenſatz zu dieſer aber begeiſterte Anhänger des Aſueroſchen Verfahrens. Sie weiſen darauf hin, daß der Arzt aus San Sebaſtian ein wiſſenſchaft⸗ lich gebildeter und ſtaatlich approbierter Mann ſei, den der Borwurf eines Kurpfuſchers und Betrügers wohl zu Unrecht treffe. Ein Arzt namens Gijon zählt 40 nach der Aſueroſchen Methode behandelte Krankheitsfälle auf, von denen 38 von zu⸗ friedenſtellendem Heilerfolg begleitet waren. Und doch hau⸗ delt es ſich dabei um ſonſt völlig unheilbare Krankheiten, vor allem halb⸗ und ganzſeitige Lähmungen. Zahlreiche medi⸗ ziniſche Vereinigungen in verſchiedenen ſpaniſchen Städten haben ferner die Aſueroſche Methode geprüft, das Verfahren als durchaus wiſſenſchaftlich begründet erklärt und ihre Kolle⸗ gen gebeten, vorerſt ſelbſt Verſuche anzuſtellen, bevor ſie ein Urteil darüber abgäben. Nur das Aerztekollegium von Cordova lehnte Aſueros Heilverfahren als kurpfuſcheriſch ab und leugnete ſeine wiſſenſchaftliche Bedeutung. Aſuero tat nichts, um die Vorwürfe auf ſchriftſtelleriſchem Wege zu entkräften. Im ſtillen ſuchte er ſeine Methode zu vervollkommnen, und gerade in dem Augenblick, als ſeine Widerſacher ſchon zu triumphieren glaubten, wurde jetzt wieder ein neuer rätſelhafter Heilerfolg bekannt. In Barcelona lebt ein halbgelähmter Mann, der nur an Krücken zu gehen ver⸗ mochte. Er ließ ſich von Aſuero behandeln. Noch am ſelben Tag ſahen ihn ſeine Freunde geſund und munter auf beiden Beinen und ohne Stock durch die Straße gehen Täglich kommen ähnliche Nachrichten aus allen Teilen des Landes. Die Wiſſenſchaft ſteht vor einem Rätſel. Das leichtgläubige Volk aber iſt zu begeiſterten Parteigängern des Wunderarztes aus San Sebaſtian geworden. Es war un⸗ möglich für die Wiſſenſchaft, ſich weiterin paſſiv zu verhalten. In Madrid wollen die ärztlichen Kapazitäten Spaniens dem⸗ näichſt zuſammenkommen, um den Fall eingehend zu prüfen. Ganz Spanien harrt erwartungsvoll des Urteils dieſes Aerzte-Konſiliums. Nur die Unentwegten gehen dem Ereig⸗ nis zweifelnd entgegen und verweiſen auf den Spruch der Univerſität Salamanca, die einſt einen Größeren als Schwind⸗ ler und Narren hinzuſtellen beliebte. Ob nun aber der Arzt aus San Sebaſtian ein zweiter Chriſtoph Columbus iſt, das wird die Zukunft lehren. „Graf Zeppelin“ prägt die Preußiſche Staats⸗ Und Silber. Außerdem gelangen — zur Ausgabe. eine ganze Reihe von andern ſpaniſchen Medizinern als S M, Ber 3. Sey her 2 5 7 5 —— Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 208 irheit uber„Kruschen in Deutschland„Neo-Kruschen-Salz“ genannt! Seine weltanerkannte Wirkung auf den menschlichen Organismus, sein Nutzen für die sesundheit und das allgemeine körperſiche Wohlbefinden — 5 Em aligemeinen pflegt der sachliche, objektive Kriti! j der Beantwortung der Frage, ob ein e Wertvoll 35 Zu prüfen, ob und in welchem Umfange es dem betreffenden Fabrikat gelungen ist, sich die Snerkennung weitester Kreise nicht nur in einzelnen Ländern, Sondern nationalen Märkten, d. h. in der Welt, zu verschaffen, denn Welteingeführtheit bedeutet Weltanerkennung von Aualität und Wirkung. Deshalb soll an dieser Stelle erklärt werden: „Kruschen“ ist ein chemisch⸗ mineralisches Erzeugnis von Außer- nter Reinheit und Feinheit, das sich Während einer langen Reihe von Ahren in allen Ländern der Hrde Aauerndes Srofen Absatz geschaf- Len hat und in dessen gewaltigem Verbrauch über die ganze Welt die beste Bestätigung für seinen Wert umd seinen großen Nutzen für die menschliche Gesundheit liegt. Wo das Wort„Kruschen“ in der Welt ertönt, dort versteht man darunter Gesund- heit, Wohlbefinden und damit: Elasti- zität, Körperliche und geistige Frische: Wer eine Reise durch alle fünf Erdteile, durch Europa, Amerika, Asien, Afrika oder Australien unternimmt, er wird in fast allen Ländern dieser Erdteile fest- stellen, daß„Kruschen“ überall als her- vorragendes Mittel zur Regulierung der Verdauung, zur Beseitigung von Verstopfungen und deren üblen Folge erscheinungen beliebt ist. „Kruschen“— in Deutschland„Neo- Kruschen- salz“ genannt— ist die Nach- bildung der wirksamen und wasserlöslichen Bestandteile der natürlichen Bittersalzquelle Vunge 5, einer alten Naturquelle in der Graf. nchaft Hssex. Der öffentlich angestellte Handels- Chemiker und gerichtlich beeidigte Sachver- Ständige für das Kammergericht Berlin, Herr Dr. Oskar Makowka, hat persönlich die Vange- Mineralquelle an Ort und Stelle untersucht und die Uebereinstimmung der darin enthal- tenen wirksamen Bestandteile mit„Neo- Kruschen Salz in einer weiter unten abgedruckten Urkunde bestätigt. Die Bittersalztherapie hat eine fast 200. jährige Entwickelung kinter sich, und das von dem Botaniker Grew gegen Ende des 17. Jahr- hunderts in den Heilquellen von Epsom ent- deckte Bittersalz(Magnesiumsulfat) wurde schon damals unter der Bezeichnung„Epsomer Salt“ als mildes Abführmittel in klinischen Gebrauch genommen. Schon die damalige Zeit hatte erkannt, dal geregelte Ver- dauung und normaler Stuhlgang von entscheidendem Einfluß auf mn Allgemeinen Gesundheits- Zustand des Menschen waren. Aeuber- Hehe Reinigungsmittel allein genügten nicht, um den Körper auch innerlich in Ordnung zu halten, und die nauers Zeit schenkt der Säu- berung der Därme und des gesamten Ver- Adaunngsapparates allergrößte Beachtung. Vergleicht man dock mit Recht die mensch- Hehen Verdauungskanäle mit einem Schorn- stain. Ist ein Schornstein verstopft, weil er von den aus Heizung und Verbrennungsprozeß Körper auswirkt. Der 4 it lei 5 ct. ppetit leidet darunter, das Verlangen nach krischer Nahrungszufuhr wird geringer, eine. körperliche Erschlaffung stellt sich ein, und der Mensch fühlt lich das ganze innere System, die einzelnen Organe werden in Mitleidenschaft gezogen und arbeiten nicht regelmäßig, kurz, der ganze Mensch ist nicht richtig zu gebrauchen. 5 Untersuchungs befund (Auszugsweise Wiedergabe) des Ohemischen Laboratoriums Fresenius in Wiesbaden vom 17. August 1929 Analysen- Kontrolle No. 647: hrem Wunsche entsprechend haben Wit einige Originel- Packungen ihres Erzeugnisses„Nee Kruschen Salz“ untersucht. Unsere Untersuchung läßt erkennen, daß die zur Herstellung von„Neo-Kruschen-Salz“ verwandten Bestandteile durchaus rein sind und irgendwelche schädlichen Beimengungen nicht enthalten. Die Art der Verpackung von„Neo-Kruschen-Salz“ bietet Gewähr für den hygienisch einwandfreien Zustand des Salzes. Die Zusammensetzung von„Neo-Kruschen-Salz“ entspricht im Verhaſten der einzelnen Kationen und Anionen der Zu- sammensetzung des natürlichen Quellsalzes, welches man aus der Bittersalzquelle Vange No. 5, Essex, erhalten könnte. Es ist deshalb damit zu rechnen, daß eine Lösung von „Neo Rruschen Salz“ analoge therapeutische Wirkungen ausüben wird wie eine entsprechende Lösung des Vange auellsalzes. gez. Or. Ludwig Fresenius, An die Kruschen-Ssſz G. m. b. H. Berlin N 65 regel- Und wie einfach ist es doch, durch„Kruschen“ für die Entleerungen treten pünktlich ein, der Mensch fühlt sich 838 1 15 der Druck im Leib ist verschwunden, ein a 550 11 1 Je fi der Be aglichkeit und des Wohlseins tritt an Stelle inter- frieden, hat außerdem blasse, fahle Gesielisfarbe 77 8 1% een Veen e r 10 der Mage it sei ürlie 78715 einen krankhaften Eindruck. Darunter leidet selbstverständ-. Nahrun b gutubr eee Par l, hrungszufuhr meldet. Daraus folgert neben gesteigerter Seistiger und körperlicher Leistungs fähigkeit auch vermin- derte Veranlagung zu Erkältungen, Krankheiten usw. Viele Menschen vertreten die völlig irrige Auffassung, daß der Mensch nur zu essen und zu trinken braucht, um zu leben, sie achten oft gar nicht auf ihren Kör- per, d. h. sie leben in einem gewissen Schlendrian dahin, arbeiten in ihrem Beruf auch sehr häufig noch in engen Räumen mit vielen Menschen dicht zusammengepfercht, haben wenig Gelegenheit zu körperlicher Bewegung, atmen infolge dessen wenig frische Luft ein, und die gans natürliche Folge ist: Träge und schlep⸗ bend arbeitendes Inneres, verdan⸗ ungsstörungen und Stoffwechsel- Beschwerden. „Kruschen“ hat die Annehmlichkeit, ohne jeden Beigeschmark zu sein, und ist des- halb leicht einzunehmen, und zwar in kleinen taglichen Portionen von 4 Teelöffel nach Be- lieben in einem Glase warmen Wassers, einer Tasse Kaffee oder Tee, am besten Stunde vor dem ersten Frühstück frühmorgens auf nüchternen Magen.„Kruschen“ ſöst sich kast augenblicklich vollständig auf— evtl. ein Wenig umrühren— und kann ohne jede Scheu auch von Menschen genom- men Verden, die sonst sehwer ein nehmen, da es überhaupt nicht 28 schmecken ist.— Diese kleinen Portionen „Kruschen“ kosten pro Tag 3 Pfennige, em Originalglas„Kruschen“ enthält 100 Tages- Portionen und kostet Mark.— in Ap theken und Drogerien. Es darf wohl als richtig angenommen werden, daß derseſbe Mensch, der für ein trockenes Brötchen beim Bäcker 3 Pfennige zahlt, auch für die Erhal. bung des kostbarsten Gutes, das der Mense besitzt, nämlich der Gesundheit, einen gleichen Betrag aufzuwenden bereit ist. Gesundheit bedeutet doch Allen, Geld im Vergleich damit nichts Besonders wichtig ist„Kruschen“ für die Frauenwelt: Fast alle Frauen leiden ständig an Stuhl- verstopfung und daraus folgernden Sof, wechselstörungen,— ganz besonders in der Zeit der Schwangerschaft, wo die werdende Mutter mit besonderer Sorgfalt auf reine Säkte in ihrem Körper bedacht sein sollte. Diese Zeit bringt schon eine Reihe natürlicher Beschwerden mit sich,— wenn dann auck noch der Stuhlgang in Unordnung ist, leidet das Allgemeinbefinden in verstärkte Maße. Aehnlich verhält es sich in den 0 gefürchteten Wechseljahren. Besonders in dieser für viele Frauen schweren Zeit schafft„Kruschen“ angenehm empfundene Erleichterung durch seine mild ableitende, Dlutreinigende und allgemein wohl- tende Wirkung.— Von weiterer sehr günstiger Wirkung ist„Kruschen“ gegen Fettleibigkeit, d. h. gegen übermäßigen, unnatürlichen und äußerst be- schwerlichen Fettansatz, der ja im wesentlichen und in angesammelten Rückständen und Schlacken 9 mäßig gesäubert ist, se treten Störungen ein. Gleich- rtl verhält es sick mit den Darm- Kanälen des Menschen. Wenn aus der täglichen Nahrungszufuhr Reste und Rückstände länger als notwendig im Darm verbleiben bzw. sich dort festsetzen, dann treten Zersetzungen ein, die für den Darm selbst außerordentlich schädlich sind, die aber außerdem einen Zustand mit sich geordneten Stuhlgang zu sorgen, die Verdauung in gutem Fluß zu halten, Verstopfungen zu vermeiden,— dann ist zumeist der ganze Mensch in Ordnung, ist guter Stimmung, hat Lust und Liebe zu seinen Unternehmungen, ist frei von Hemmungen und inneren Störungen, sieht gesund und blühend aus, hat einen lebhaften Gesichtsausdruck, kennt keine Schlaff- heit und Müdigkeit und ist Anstrengungen gewachsen. Durch „Kruschen“ wird der Darm zu regulärer Arbeit angeregt, der Mehrzahl aller Fälle nur dadurch gefördert wird, daß seit langer Zeit das innere System, die Ordnung in Verdauung und regulärem Stoffwechsel vernachlässigt bzw. nicht hin⸗ reichend beobachtet wurde. Wird die Verdauung angeregt und in normale Bahnen geleitet, so kommen bei vernfuftiger Lebensweise zumeist auch die Fettmassen in Bebegung und werden langsam abgebaut. Dafür leistet „Kruschen“ hervorragende Dienste, da es auch bei dauerndem Gebrauch, d. h. bei Durchführung einer„Ent- bringen, der sich ähnlich wie eine Vergiftung im ganzen, 1 2 Auf Veranlassung der Firma Kruschen-Salz G. m. b. H. be- Stät ige ich hiermit, daß ich die Zusammensetzung von Neo Krus chen Salz in meinem Haboratorium geprüft und festgestellt habe, daß Neo Kruschen Salz die virksamen und 16sIichen Bestandteile des der natürlichen Bitter- sa1z quelle Vange No. 5 persönlich entnommenen Mineralvassers enthält und demgemäß die künstliche Nachbildung dieser Mineral- Salze darstellt. angestellter, bdeeidigter Handels- Chemiker im Bezirk des chemallgen NIIIII n Menschen in der W 3 e mif„Kruschen“. Tettungskur daheim“, für die am besten g Teelöffel in der üblichen Weise aufgelöst wird, keine Veberanstrengung bzw. Ermattung oller Er- schlaffung einzelner Organe zur Folge hat, sondern neben dem allmählichen Abbau der Fettmassen sehr bekömmlich und von milder nicht reizender Wir- kung sowie erfrischend, blutreinigend und zesundheitsfördernd ist. Im a- gemeinen kann eine gleichartige oder ähnliche Wirkung nur durch den Besuch ausländischer Bäder erzielt werden, doch was machen alte die- jenigen Menschen— es ist wohl ohne weiteres anzunehmen, daß es sich um die Mehrheit handelt— die aus wirtschaftlichen Gründen nicht in der Lage sind, in solche mit verhältnismäſig großem Kostenaufwand verbun- dene Bäder und Kurorte zu reisen? Gerade für diese Dabeimgebliebenen empfiehlt sich eine Trinkkur mit„Kruschen“, die dem Verdauungs- prozeß sehr dienlich ist, da es der Aufspeicherung und Stauung von trägen Kotmassen in den Därmen vorbeugt. „Rruschen“ ist auch von besonderer Wichtigkeit für Menschen, die an „Hämorrhoiden“ leiden, Letztere entstehen bekanntlich dadurch, dag verhärtete Kotmassen in den Därmen die Venen um den Mastdarm herum er- weitert haben, so daß sich Knoten bildeten, die überaus schmerzhaft sind. Deshalb sollten gerade Menschen, die mit Hämorrhoiden behaftet sind, zuerst für weichen, dünnbreiigen Stuhl sorgen, was durch den Gebrauch von„Kruschen“ auf dem denkbar angenehmsten Wege bewirkt wird. Mit Strenge ist allerdings darauf zu achten, daß wirklich„Kruschen“ verabfolgt wird, wenn„Kruschen“ verlangt wird, denn„Kruschen“ ist in der ganzen Welt unzählige Male nachzuahmen ver- sucht worden, unter anderem auch mehrfach in Deutschland, wodurch die Verbraucherkreise vielfach irregeleitet wurden. rst vor kurzem hat die böchste richterliche Instanz des Deutschen Reiches, das Reichsgericht in Leipzig, die Geschäftsführer des Stuvkamp-Salzuerkes in Hamburg wegen unlaute- ren Wettbewerbs, begangen durch die Nachbildung der „Kruschen“- Reklame, zu vollem Schadenersatz, Rech- nungslegung und Auskunfterteilung an die Hersteller von„Kruschen“ verurteilt. Das Urteil hat inzwischen volle Rechtskraft erlangt. Man weise deshalb„Gleichartiges“ oder„Ebenso Gutes“ zurück und verlange ausdrücklich„Kruschen“, das in Deutschland unter der amtlich registrierten Bezeichnung„Neo- Kruschen-Salz“ zur Lieferung gelangt und in gelbem Einwiekler mit schwarzem Aufdruck verpackt ist, und auf dem in Form einer Siegelmarke der Ladenpreis von Mark.— vorgedruckt ist. i „Kruschen“ auf den Frühstückstisch jeder Familie: „Kruschen“ im Hause haben und„Kruschen“ täglich gebrauchen, heißt:„Gesundheit, Wohlbefinden und damit Wohlstand und Glück daheim.“ elf nehmen fäglich ihr„Kruschen“, beginnen auch Sie noch Sie erweisen Ihrer Gesundheif einen großen Dienst! Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe] Dienstag, den 3. September 1929 & Seite. Nr. 406 Gerichtszeitung Eine Schmugglerbande vor Gericht Einem ausgedehnten Schmugglerbetrieb war die Kölner Zollbehörde auf die Spur gekommen. Auf drei verſchiedenen Wegen maren die unverzollten Waren, in der Hauptſache Hummer, Kaffee, Konſerven, Kognak, Tabak und Liköre, nach Köln in den Vertrieb eines Großkaufmanns van Ecken ge⸗ floſſen, teils mit Hilfe von Schlafwagenbedienſteten, die die Waren im Schlafwagen verſteckt über die Grenze ſchmuggel⸗ ten und in Köln oder in Aachen der Frau des Kaufmanns oder deſſen Dienſtmädchen ablieferten. Zuletzt war van Ecken auch direkt zum Einkauf nach Paris gefahren und hatte dort die teuren Feinkoſtwaren ſeinen Helfern zur Beförde⸗ rung übergeben. Einen anderen Teil ſeiner Schmuggeleien bezog er durch eine Molkerei in Aſtenich in dem abgetretenen Gebiet Eupen⸗Malmedy. Deſſen Leiter Wilhelm Hochgraewe werſtaute die Waren in Eierkiſten, verſteckte ſie liſtig mit einigen Lagen Eiern und verzollte die ganze Sendung dem⸗ gemäß. Im Auto wurde ſie ſo über die Grenze und nach Düren in das Geſchäft ſeiner Tochter oder nach Köln gebracht. Weine, Sekt und Liköre bezog van Ecken von einem Aachener Kaufmann, der ſie ſich wiederum von belgiſchen Soldaten aus deren Kantine beſorgen ließ. Der Aachener ſelbſt oder ſein Kutſcher brachten das Schmuggelgut dann nach Köln. Für die bis Ende 1926 unverzollt eingeführten Waren war van Ecken ſchon im Verwaltungsverfahren beſtraft worden. Er hatte aber trotzdem den Betrieb nicht eingeſtellt, und durch die abermalige Entdeckung des Schmuggels waren nun auch alle ſeine Helfer in Aachen, Aſchenet und Düren feſtgeſtellt wor⸗ den. Nach dreitägiger Verhandlung wurden die Angeklagten vor dem erweiterten Schöffengericht Köln wegen Zollhinterziehung, Hinterziehung des Monvpolausgleiches, der Schaumwein⸗ und Tabakſteuer bezw. der Beihilfe dazu oder der Zollhehlerei beſtraft. Die Geſamtſtrafe lautete gegen van Ecken auf 5561 Mark bezw. 110 Tage Gefängnis, gegen ſeine Frau auf 17628 Mark, gegen das Dienſtmädchen auf 8814 Mark bezw. 44 Tage Gefängnis gegen W. Hochgraewe auf 135 122 Mark, gegen deſſen Bruder auf 57 106 Mark, gegen die Dürener Schweſter auf 17596 Mark und gegen den Aachener Kutſcher auf 8650 Mark bezw. 40 Gefäugnis. Der Wert der geſchmuggelten Waren in Höhe von 115 607 Mark muß erſetzt werden. ** § Schwurgericht Konſtanz. Der 51 Jahre alte Taglöhner Dominik Waibel, der ſeine 51 Jahre alte Frau auf offener Straße mit einem Taſchenmeſſer in den Hals ſtach, woran ſie verblutete, wurde vom Schwurgericht Konſtanz wegen Körperverletzung mit nachfolgendem Tode zu 4 Jahren Gefängnis unter Zubilligung mildernder Um⸗ ſtände verurteilt.— Wegen Totſchlag hatte ſich vor dem Schwurgericht der 22 Jahre alte Landwirt Richard Hoher aus Unterſtenweiler zu verantworten, der den 21 Jahre alten Dandwirtsſohn Riedmaier angeſchoſſen und dabei ſo ſchwer ver⸗ letzt hatte, daß Riedmaier ſtarb. Das Urteil lautete auf 5 Jahre Gefängnis. * Rührende Anhänglichkeit. Nach längerer Verhandlung verurteilte das Schöffengericht Berlin⸗Charlotten⸗ burg den Schneider Wilhelm Mätzig, wegen Betruges und wegen Führung eines falſchen Namens zu ſechs Mo⸗ naten Gefängnis. Der Angeklagte hatte nach ſeiner letzten Haftentlaſſung an den Inhaber großer Konfektions⸗ häuſer Briefe gerichtet, in denen er ſich als„Amtsgerichtsrat Dr. Stolzenberg, M. d.“ und„Vorſitzenden der Gefange⸗ nenfürſorge“ ausgab und um Spenden zur Unterſtützung ent⸗ laſſener Strafgefangener bat. Er führte ſeine Taten auf den geſchäftlichen und geſundheitlichen Zuſammenbruch zurück. Da er bereits mal wegen Eigentums⸗ und Sittlichkeitsdelikten beſtraft worden iſt und immer behauptete, unter krankhaften Trieben zu handeln, waren auf Veranlaſſung ſeiner Verteidi⸗ ger zwei mediziniſche Sachverſtändige geladen worden. Sie bekundeten, daß der Angeklagte zwar nicht geiſteskrank ſet, ſo daß der 8 51 für ihn nicht in Anwendung käme, daß man es aber doch mit einem großen Phantaſten zu tun hätte. Auch im Gefängnis hätte er immer phantaſtiſche Märchen erzählt. Vor allem führe er ſeinen Geſchäftszu⸗ ſammenbruch darauf zurück, daß er behaupte, früher Hof⸗ ſchweider geweſen und von dem vergangenen Kaiſer Wil⸗ helm nicht bezahlt worden zu ſein. Sechstagefahrt⸗Kritik Schlußwort zur Internationalen Motorrad ⸗Sechstagefahrt Vor dem Negativen das Poſitive: 58 deutſche Fahrer, davon 52 auf deutſchen Maſchinen, waren zur erſten Internationalen Motorrad⸗ Sechstagefahrt, die auf dem Kontinent ſtattfand, geſtartet. 43 von ihnen haben dieſen Wettbewerb beendet. 39 dieſer Fahrer erhielten Auszeichnungen, 39 Fahrer auf deutſchen Maſchinen,— und nur vier der deutſchen, ans Ziel gelangten Fahrer trafen ſo ſtrafbepunktet ein, daß ſie keine Auszeichnungen mehr erhielten. Das iſt ein für die Qualität der deutſchen Fahrer und Maſchinen und Reifen ſehr günſtiges Ergebnis,— umſo höher zu bewerten, als dieſe inter⸗ nationale Sechstagefahrt ja im Zeichen willkürlicher Bevorzugung der Engländer einerſeits und unerhörter Benachteiligung der Deut⸗ ſchen andererſeits ſtand. D⸗Rad, Horex, Standard, Triumph und Zündapp waren die Siegermarken jener deutſchen Fahrer, die mit der goldenen Medaille die höchſte Auszeichnung erhielten. Je drei Ardie und BMW Fahrer, je zwei NSu, Schüttoff, Zünd⸗ app, DaW und Göricke⸗Fahrer und je ein Diamant, Standard, Triumph und Viktoria⸗Fahrer erhielten ſilberne Medaillen, drei DW, zwei NSu und ein BMW⸗Fahrer verdienten ſich die bronzene Medaille, und zwei Diamant, ſowie je ein DKW, Hecker, NSU, Standard und Zündapp⸗Fahrer Sechstagefahrtdiplome. Von den 39 deutſchen Preisträgern hatten 25 ihre Maſchinen mit Continental be⸗ reift, 11 mit Excelſior, je einer mit Dunlop, Peters Union und John Bull. Deutſche Reifen waren alſo am deutſchen Motorrad⸗Sechstage⸗ fahrt⸗Erfolg mitbeteiligt. Ja, es war ein deutſcher Sechstagefahrt⸗Erfolg, für Fahrer, Ma⸗ ſchinen, Reifen! Er iſt umſo höher zu bewerten, als er unter Er⸗ ſchwerniſſen errungen wurde, wie ſie noch keine internationale Motor⸗ rad⸗Veranſtaltung gebracht hat. Denn— vom Münchener Start weg merkte man offenkundig einſeitige Intereſſennahme der Fahrtorgani⸗ ſation für die Engländer. Die Unterbringung der Deutſchen ließ zu wünſchen übrig... man quartierte ſie weit vom Start und Ziel ein... man riß die Fabrikmannſchaften auseinander und ließ z. B. jjeden der Zündappfahrer in einem anderen Hotel oder Privatquartier wohnen.. man richtete„Geheimkontrollen“ nur an den erſten beiden Fahrtagen ein, bis die deutſchen Favoriten Strafpunkte wegen an⸗ geblich zu frühen() Kontrollpaſſierens erhalten hatten.— Man hatte zu dem Engländer, Herrn Applewith, ſoviel Vertrauen, ihn allein, ohne jeden anderen Zeitnehmer, ſolche Geheimkontrollen aus⸗ üben zu laſſen... man lehnte den Einſpruch der Oberſten Motor⸗ radſportbehörde Deutſchlands, vertreten durch Kroth und Frucht mit der Begründung ab, gegen Zeitnahme ſeien Proteſte unzuläſſig. man lehnte die Proteſte deutſcher Fahrer gegen dieſe Zeitnahme⸗Will⸗ kür eines als unfehlbar geprieſenen engliſchen Funktionärs(und engliſchen Parteimanns) ab. man verweigerte Auskünfte, unter⸗ richtete die Preſſe höchſt mangelhaft... man regierte nach Belieben,— die Herren der Fahrtleitung fehlten nicht bei den offiziellen Empfän⸗ gen und zierten die Bankettiſche.. nur eine klare, zweifelfreie Ver⸗ anſtaltung ohne Fehl und Tadel, ohne Mißtrauen und ohne Anlaß zu ſcharfer Kritik...— das vermochten ſie nicht zu ſchaffen! Von der Abfaſſung des Programms an bis zur Organiſation des die Fahrt abſchließenden Einſtundenrennens bei Genf war alles irgendwie fehlerhaft. Der engliſche Junktivnär, dem die Liſten⸗ führung oblag, zottelte hinterher und wollte alles allein machen. Als es über den kleinen St. Bernhard ging, wurde ſein Wagen ſauer, er zuckelte mit einer Autodroſchke mit großer Verſpätung hinterher. Am Spätabend des Fahrtags nach Pallenza traf ein Telegramm von ihm ein, er habe Flüeln erreicht und wolle die Nacht durch weiterfahren als ich kurz vor der Fahrerkolonne die italieniſch⸗franzöſiſche Grenze auf dem kleinen St. Bernhard erreichte, war dort noch keines der Fahrer⸗Triptyques eingetroffen... als ich auf der Fahrt von Cha⸗ moniy nach Genf Frankreich verließ, mußte ich am franzöſiſchen Zoll dolmetſchen, weil den Fahrern Eintritt nach Frankreich nicht be⸗ ſcheinigt worden war... Telephon⸗ und Telegraphenämter in den Etappenſtädten hatten keine Ahnung vom Kommen der Sechstage⸗ Fahrer und waren dann dem Anſturm kaum gewachſen.. das Genfer Reiſebüro hatte unerfreuliches Durcheinander geſchaffen... aktiv tätige Kräfte fehlten... die Herren ehrenamtlichen Fahrtleiter maren den mangels organiſierter Vorbereitung an ſie herantretenden Anſprüchen nicht gewachſen. Ob wir denn nicht bedächten, welche großen Schwierigkeiten es bei dieſer Fahrt durch vier Länder zu überwinden galt und warum dieſe Fahrt in allen Ländern ſo ſchlechte Preſſe habe, fragte mich am Genfer Ziel der Schweizer Fahrtleiter. Antwort: weil bei genügender Vor⸗ bereitung, bei genügender Objektivität und bei genügend Perſonal organiſatoriſcher Erfolg möglich geweſen wäre. So aber wahrſcheinlich ein Mißerfolg, eine einſeitige Intereſſen⸗ veranſtaltung! Wie ſolche internationale Fahrt durch viele Länder tadellos und ein⸗ wandfrei durchgeführt werden kann... der AD Ac hat es ja mit ſei⸗ ner Motorrad⸗Länderfahrt 1929 durch die Tſchechoſlowakei, Ungarn, Rumänien, Ungarn, Tſchechoflowaket zur Genüge bewieſen! Unter den engliſchen Siegern finden wir Fahrer, die auf den Etappen als Fahrer mit Strafpunkten angegeben worden waren. Ihnen ſind alſo die Strafpunkte geſtrichen worden. Auch ein ſchon als ausgeſchieden gemeldeter iſt Sieger. Deutſche Fahrer wollten nicht mehr und nicht weniger, als Annullierung der in den Solo⸗ geheimkontrollen des Engländers Applewith ihnen zudiktierten Ver⸗ frühungs⸗ oder Verſpätungs⸗Strafpunkte.„Abgelehnt!“ Es iſt ſchwer, keine Satire zu ſchreiben! Das aber hatte dieſe Sechstagefahrt bewieſen: ſo darf keine mehr vonſtatten gehen! Mögen wir Deutſchen wegbleiben, und die anderen allein fahren laſſen! Daß wir es können, daß die deutſchen Motor⸗ räder es ſchaffen, daß ſie ſchnell, ja die ſchnellſten und ausdauernſten ſind, das haben ſie ja bewieſen. Deshalb an die Herren vom ADA und DM und au die Oberſte Motorradſportbehörde der Appell: entweder— oder! Keine Halb⸗ heiten! Wenn mitmachen,— dann gleichberechtigt und in der Ge⸗ ſamtorganiſation ausſchlaggebend. Sonſt daheimbleiben. Die Mehrzahl der Begleitwagen mit OMB⸗ Vertretern und Preſſevertretern war deutſchen Urſprungs Die deutſchen Wagen waren ſtets zur Stelle. Die drei Mercedes⸗ Benz hatten ſchon die Internationale Alpenfahrt und manch' andere Strapazen hinter ſich... der Horch 8 des Sportpräſidenten Kroth und der Stoewer⸗Achtzylinder des ADA waren immer fahrbereit, ſchnell und zuverläſſig, der Wanderer, Hanſa und die beiden kleinen DaW⸗Wagen jagten über die Alpenpäſſe und über Schlagloch⸗ und Schotterſtraßen, ohne Panne, in großer Fahrt. Von den Auslands⸗ wagen der Fahrtleitung konnte man das zum Schaden der Veranſtal⸗ tung leider nicht ſagen. Zum Schluß ein paar Feſtſtellungen: Die ſchlechteſten Straßen: in Italien. Staub bis zur Qual! Die beſten Straßen: vor Chamonix und vor Genf. Der ſchwerſte Paß: der Kleine St. Bernhard. Die ſchwerſte Prüfung: auf dem Ettaler Berg. Der ſchwerſte Fahrtag: der fünfte Tag auf lextra aus⸗ gewählten) Schlachloch⸗ und Schotterſtraßen Savpyens. Der ſchönſte Etappenort: Pallanza. Das komfortabelſte Hotel: Des Thernes in Brides les Bains. Der unerfreulichſte Empfang nebſt Nepp: Gotthard⸗Hoſpiz. Der größte Natureindruck: in Chamonix zu Füßen des Mont Blanc. Slegfried Doerschlag. im St. Tennis Teunisländerkampf England Ungarn . Englaud führt:2 Im weiteren Verkaufe des Tenntsländerkampfes England— Ungarn ſiegte von Kehrling mit 611,:0 gegen Hughes, das engliſche Paar Colyer⸗Ilqueham über Frau Schreder⸗Baittrock mit 672, 624 und der Engländer Lee gegen den Ungarn Pakacs 216,:6, 628. Das Dameneinzel zwiſchen Ilqueham und Frau Schreder endete mit einem Siege der Engländerin mit:1, 614. Damit führt England Überlegen mit:2 Punkten. Flugſport Schneider⸗Pokal mit Totaliſator Der Royal Aero⸗Club von Englond gibt bekannt, daß beim Waſſerflugzeugrennen um den Schneider⸗Pokal am 7. September in Portmouth ein Totaliſator aufgeſtellt wird. Bei einem Mindeſt⸗ einſatz von 10 Shilling kann man außer auf den Geſamtſieger auch noch auf die vorausſichtlichen Durchſchnittsgeſchwindigkeiten— von 270 Meilen in der Stunde oufwärts— wetten. Die fünf italie⸗ niſchen Piloten ſind mit ihrem Material in England eingetroffen und haben ſich nach kurzem Aufenthalt in London nach der Marine⸗ flugſtation Calshot begeben, wo ſich auch das Trainingslager der Engländer befindet. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat September Rhein Pegel] 2728 20. 80 81.8 gleckar⸗Pegel] 27 282980 81 8. Haſel Tc 1 lc l 0 7807 ce ö Schuſterinſei.57.48 1,47.48.35 1,9 Mannheim.15.05.02.98.89 2,70 Kehl.75.69.52.58.58.30 Jagſtfed.066,00 0,00.00 0500 000 Maxau.4804.86.80.28.13.01 Mannhein.24.20.103,00.962,76 Caub.02.96.90.87 0 C0 0 00 Köln.62.59.52.76.71.70 Waſſerwärme des Rheins 23.5 C. Karl Ludwig Sand Hiſtoriſcher Roman aus der Seit der erſten deutſchen Burſchenſchaft Von Daniel Feußner (Nachdruck verboten.) Sie ſahen ſich aber getäuſcht. In Sands Angeſicht zuckte kein Muskel, und ſeine Augen waren forſchend auf den Ver⸗ künder des Urteils gerichtet, als erwarte er noch eine weitere Mitteilung. Der Stadtdirektor unterbrach auch bald das Schweigen und fragte:„Haben Sie noch etwas einzuwenden?“ „Gegen das Urteil ſelbſt nichts! Es iſt ſo ausgefallen, wie ich es erwartete. Ich möchte aber noch etwas zu Proto⸗ koll diktieren.“ „Herr Aktuar, ſchreiben Sie!“ wandte ſich von Jagemann an den betreffenden Beamten, der ſich ſofort fertig machte, und Karl Ludwig diktierte: „Dieſe Stunde, in der ich mein Schickſal erfahren habe, erſcheint mir willkommen. In der Kraft meines Gottes will ich mich faſſen; denn ich habe ſchon oft und deutlich bekundet, daß unter menſchlichen Leiden mir kein dem gleich dünkt, als das iſt, zu leben ohne dem Vaterlande und den höchſten Zwecken der Menſchheit leben zu können. Ich ſterbe gern, wo ich nicht in meinem Leben frei für meine Idee wirken darf. Ich nähre die Hoffnung, durch meinen Tod denjenigen zu ge⸗ nügen die mich haſſen und wiederum die zu befriedigen, mit denen ich die Geſinnung teile. Willkommen erſcheint mir der Tod; denn ich fühle in mir noch die Kraft, in Gott zu ſterben, wie man ſterben ſoll.“ Als Sand ſchwieg, fragte der Stadtdirektor:„Sind Sie fertig?“ „Ich habe nichts mehr zu ſagen.“ 63 „Das iſt der Pfingſtſonnabend. Alſo bin ich am heiligen Pfingſtfeſte ſchon ein Erlöſter..“ „Sie haben alſo noch faſt drei Tage zu leben. Während dieſer Zeit iſt es Ihnen erlaubt, Beſuche zu empfangen.“ „Wirklich? Ein großes Entgegenkommen und verpflichtet mich zu vielem Danke. Freilich werde ich von dieſer Ermäch⸗ tigung kaum Gebrauch machen; denn diejenigen, die mir die Liebſten ſind, wohnen zu weit ab, als daß ſie noch rechtzeitig benachrichtigt werden könnten, und hier in der Stadt beſitze ich ja wohl keine Freunde. Wer mich aber ſehen und ſprechen will, ſoll mir willkommen ſein... Doch halt, einen Sonder⸗ wunſch betreffs der Beſucher, habe ich doch: ich wünſche den Mann zu ſprechen, deſſen Schwert mich vom Leben zum Tode bringen ſoll... Wer iſt es?“ „Der Scharfrichter kommt aus Heidelberg und heißt Witt⸗ mann, er wird rechtzeitig benachrichtigt werden, daß Sie ihn vorher ſprechen können.“ Mit Händedruck verabſchiedeten ſich die Herren von dem Kranken und verließen den Raum. 16. Kapitel. Die Nacht vom 18. zum 19. Mai ſchlief Sand bis in den hellen Morgen hinein. Die Gewißheit ſeines nahen Todes hatte ihm die Ruhe nicht zu rauben vermocht. Im Laufe des Vormittags erſchien der Zuchthausverwal⸗ ter mit einem fremden Manne in ſeinem Zimmer, der ein etwas ſcheues, verlegenes Weſen zur Schau trug. „Wen bringen Sie mir denn da?“ fragte Karl Ludwig ohne jegliche Erregung. „Dieſen Herrn haben Sie zu ſprechen verlangt,“ ant⸗ wortete Kieſer mit ruhigem Ernſte. „Ich habe ihn zu ſprechen gewünſcht...?“ „Der Herr iſt aus Heidelberg und heißt Wittmann.“ Da huſchte ein freudiges Aufleuchten über das bleiche Geſicht des Kranken, und er rief, als gelte es den beſten Freund zu begrüßen:„Seien Sie mir herzlich willkommen und treten Ste näher!“ 5 Wittmann folgte— wenn auch zögernd— der Aufforde⸗ rung, kam an Sands Lager heran und ließ ſich auf einen Stuhl nieder. Der Jüngling ergriff ſofort ſeine Hand und drückte ſie 5 ſie auch während der ganzen Unterhaltung 5 f fre 8 25 5 5 3 8 1 5 „Entſchuldigen Sie,“ begann er freundlich,„daß ich Sie hierher bemühte! Ich wollte Sie nur bitten, mir Verhaltungs⸗ maßregeln für morgen zu gehen.“ f „Erfaßt Sie in meiner Nähe nicht ein kalter Schauer?“ fragte der Scharfrichter in einem Tone, der ſeine Nieber⸗ geſchlagenheit deutlich verriet. „O nein!— Wenn mich in Ihrer Nähe etwas erfaßt, ſo iſt es nur Mitleid mit Ihnen ob Ihres überaus ſchweren und auch undankbaren Berufes; denn von keinem der Men⸗ ſchen, denen Sie die Tore in die Ewigkeit öffnen, erhalten Sie einen Dank... Sie ſehen, ich kann noch ſcherzen.. Aber was iſt das? Ich fühle ja beutlich, wie Ihre Hand zittert! Warum denn?“ „Einen ſolchen Gleichmut, eine ſolche heilige Ruhe habe ich noch nicht kennen gelernt, überhaupt nicht für möglich gehalten. Tiefes Mitleid hat mich ergriffen.“ „Für den Menſchen, der wahres Gottgefühl mit wahrer Lebensweisheit vereinigt, hat der Tod keine Schrecken mehr. Durch meine Ruhe und Sterbensfreudigkeit will ich Ihnen Ihre Aufgabe erleichtern. An mir ſoll es nicht fehlen, bleiben Sie nur ſtark und hart.“ „O, daß ich gerade Ihr Henker ſein muß,“ ſeufzte der Mann qualvoll.„Das erſte Mal, daß ich vor mir ſelber Abſcheu fühle.“ „So gehen Sie denn in Gottes Namen und nehmen Sie im Voraus meinen Dank dafür, daß Sie mich von dem Jam⸗ mer des irdiſchen Daſeins erlöſen! Auf Wiederſehen morgen an... an der Pforte der Ewigkeit.“ „Gott ſei mit Ihnen,“ ſagte Wittmann tief gerührt und verließ den Raum. i „Wer iſt jetzt an der Reihe?“ fragte Sand wenige Minuten ſpäter den zurückgebliebenen Verwalter. „Draußen warten noch einige Studenten.“ „Kennen Sie Ihre Namen?“ fragte Karl Ludwig etwas erregt. „Der eine nannte ſich Siegfried aus Jena.“ „Siegfried aus Jena!?“ Wie ein Jubelruf erklang es durch das Zimmer.„So iſt alſo doch der Freund zum Freunde gekommen, um ihm ein Troſtwort zu überbringen. Eilen Sie, ihn einzulaſſen..“ 8 Kieſer entfernte ſich und erſchien eine Minute ſpäter mit hart anmutete. einem hochgewachſenen Jüngling, deſſen Geſicht merkwürdig d(Fortſetzung folgt.) * ee. ae u * u e Dienstag, den 3. September 1929 * Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 9. Seite. 5 der Sternenhimmel im Sepfember Die Blenrarten ſtellen die ſüdliche und nördliche Hälfte des im September ſichtbaren Abendhimmels dar. Sie ſtunmen in der Gegend von Mannheim am Anfang des Monats gegen 22 Uhr, Mitte des Monats gegen 21 Uhr und Ende des Monats gegen 20 Uhr am beſten mit dem wirklichen Sternenhimmel überein. Der September⸗Abendhimmel bringt das erſte Winter⸗ ſternbild zu Geſicht. Tief im Nordoſten ſteigen— zunächſt in den ſpäten Abendſtunden— die Plejaden empor, die den bekannten Winterſternbildern vorausziehen. Die ſpäte Nacht und der frühe Morgen zeigen ſämtliche Winterſternbilder und damit einen Himmel von ſolcher Schönheit, daß man ſchon einmal eine Unterbrechung des Nachtſchlafes gegen 4 Uhr früh dazu benutzen ſollte, ſich an dieſer Pracht zu erfreuen, die durch die hellſtrahlenden Planeten Jupiter und Venus noch erhöht wird. Jupiter kommt Anfang des Septembers noch am ſpäten Abend, Ende des Monats aber ſchon 2 Stunden nach Sonnenuntergang über den nordßſtlichen Horizont empor und bleibt ſtändiger Gaſt des Abendhimmels bis weit in das nächſte Frühjahr hinein. Die Plejaden findet man jetzt am beſten von der Capella aus, die als hellſter Stern in mäßiger Höhe im Nord⸗ oſten ohne weiteres auffällt. In etwa gleicher Höhe über dem Horizont finden wir im Weſtnordweſten den Arcturus. Beide Sterne von nahezu gleicher Helligkeit laſſen ſich jetzt vorzüg⸗ lich in bezug auf ihre Farbe miteinander vergleichen. Der Arcturus erſcheint dabei weſentlich gelber als die auch leicht gelblich gefärbte Capella, die Licht von faſt genau gleicher Beſchaffenheit wie unſere Sonne ausſtrahlt. Die Wega, der dritte Stern nullter Größe am Abendhimmel, ſieht dagegen rein weiß aus. Im Dreieck Arcturus⸗Capella⸗Wega ſteht der große Bär letzt in ſchönſter Stellung. Wie die nebenſtehende Stizze der ganzen Sternfigur zeigt, läuft der Bär, der ja eigentlich eine Bärin iſt, nämlich die in eine ſolche verwandelte Nymphe Calli⸗ ſto, in natürlicher Haltung von links nach rechts über dem nörd⸗ lichen Horizont dahin. Die Skizze läßt deutlich erkennen, daß der Himmelswagen nur eine Teilfigur des ganzen großen Sternbildes iſt. Allerdings ſtellt der Wagen den eindruck⸗ vollſten Teil des ganzen Sternbildes dar, der ſchon von jeher zu einer Sternfigur zuſammengefaßt worden iſt. Die alten Römer ſahen in e den 7 Sternen des 8 Himmelswagens 7 Ochſen, die Korn dreſchend ihre fe⸗ ſten Kreiſe durch⸗ liefen, wobei ſie von dem Ochſen⸗ knecht, dem Sterne „ Arcturus, ange⸗ trieben wurden. 5 Bevor wir uns von der nördlichen Hälfte des Him⸗ mels abwenden, ſuchen wir uns rechts über der Capella den Algol im Perſeus auf, der als veränderlicher Stern am 13. Sep⸗ tember kurz nach 23 Uhr und am 16. September kurz nach 20 Uhr leicht zu beobachtende Lichtminima auſweiſt. Im Perſeus ſind noch die beiden prächtigen, mit bloßem Auge wahrnehmbaren Sternhaufen erwähnenswert, deren Ort auf der Sternkarte der nördlichen Himmelshälfte durch in be⸗ zeichnet iſt. Unſchwer gekangt man von dort aus auch zu dein großen Andromedanebel, der jetzt außerordentlich günſtig ſteht und deſſen Ort durch ein N angegeben iſt. Folgt man der An⸗ dromedaſterne von Oſten nach Süden zum Quadrat und Sechseck des Pegaſus und geht über dieſe hinaus, ſo gelangt man zu den Sternenbildern des Adlers und Schwans, die zur Zeit wohl die ſchönſten des Abendhimmels ſind und die ganz oder zu großen Teilen in die Milchſtraße eingebettet ſind. Die Sterne des Schwanes bilden ein großes Kreuz. Am Kopf des Stammes ſteht der Deneb, der Hauptſtern des ganzen Sternbildes. Er iſt eine rieſige Sonne, die faſt 10000 mal ſo viel Licht ausſendet wie die unſrige und 500 bis 600 Lichtjahre von uns entfernt iſt, wobei jedes Lichtjahr zu rund 10 Billionen Kilometer zu rechnen iſt. Der nächſte Stern am Kreuzſtamm, von dem auch die beiden Arme aus⸗ gehen, iſt weſentlich ſchwächer, er übertrifft aber unſere Sonne noch immer 200 mal an Leuchtkraft. Seine Ent⸗ fernung beträgt 230 Lichtjahre. Der unterſte Stern des Kreuzſtammes erſcheint ſchon in kleinen Fernrohren doppelt, der eine dieſer beiden Sterne iſt wohl 1000, der andere nur 350 Lichtjahre von uns entſernt. Weſentlich näher ſind die beiden dem Stamm am nächſten ſtehenden Sterne der Kreuz⸗ arme, ſie ſind nur durch 60—70 Lichtjahre von uns getrennt. Vom Schwan aus finden wir leicht noch das Sternbild des Cepheus und in ihm den Granatſtern, der als der roteſte Stern unſeres nördlichen Himmels angeſehen wird. Ein Opernglas läßt die rote Färbung des dem bloßen Auge wenig auffallenden Sternchens erkennen. Ganz tief im Südweſten leuchtet in immer ſchwächerem Lichte der Saturn, augenblicklich der einzige große Planet am frühen Abendhimmel. Seine Sichtbarkeitsdauer nimmt ſtändig ab, ſo daß der Planet allmählich aufhört eine auf⸗ fallende Erſcheinung unſeres Abendhimmels zu ſein. Blickrichtung nach Süden Danksagung Beim Heimgang meines lieben Gatten, unseres teuern Vaters, Schwiegervaters, Großvaters und Onkels Wurde uns 80 viel herzliche Teilnahme erwiesen, daß es uns unmöglich ist, jedem Einzelnen persönlich zu danken Wir bitten deshalb, auf diesem Wege unsern innigsten Dank entgegennehmen zu wollen Mannheim, den 3. September 1929 Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen: Theresia Stratthaus Versteigerungshalle Rheinhäuserstraße 16 Tel. 33706 Ab heute großer Freihandverkauf im Auftrage aus b 6282 herrſchaftlichem Beſitze: und Gegenſtände aller Art, wie 1 modernes Eichen ⸗ Schlafzimmer, 1 dito Gold⸗Birke, 1 prachtvoll. Tochterzimmer, 1 Schlafzimmer hell Eiche, 1 Schlafzimmer weiß, 3 Chaiſelongues, 2 2 di Fompl. Betten, 5 Kleider⸗ u. Wäſcheſchränke, 10 Zimmer⸗ u. 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September 1929 Handelszeitung 8. Deutſcher Getreidehandelstag Preußiſcher Handelsminister Dr. Schreiber gegen Getreidemonopol— Möglichkeiten der eigenen Kapitalbildung Auf dem 8. Deutſchen Getreide handelstag in Mag⸗ deburg nahm der preußiſche Handelsminiſter Dr. Schreiber zur allgemeinen Wirtſchaftslage und beſonders zu Fragen der Getreide⸗ wirtſchaft Stellung. Der Miniſter wandte ſich zunächſt dem Problem der Getreidewirtſchaft zu. Er gab ſeiner Genugtuung darüber Ausdruck, daß die auf die Errichtung eines Getreidemonopols abzielenden Pläne der verſchtedenen politiſchen Parteien nicht zur Durchführung gelangt ſind und erklärte, daß gerade Getreide, ein Artikel, der ſo differenziert ſei nach Sorte und Qualität, der ſo empfindlich reagiere auf Lagerungsverhältniſſe und Behandlung, und deſſen Wertbeſtimmung ſo eng verbunden ſei nicht nur mit den Ern⸗ ten, ſondern auch mit den Bedarfsverhältniſſen der ganzen Welt, beſonders wenig geeignet erſcheine für die händleriſche Be⸗ tätigung öffentlicher Stellen und ihres beamteten Apparates Der Miniſter ging ſodann auf geſamtwirtſchaftliche Fragen ein. Er führte u. a. aus, daß die Abdeckung der im Auslande ſeit Feſtigung der Währung kontrahlerten Schulden ſowie die Tilgung der Reparationslaſt auf die Dauer nur möglich er⸗ ſchein e durch eine allgemeine Senkung der Lebenshal⸗ tung des deutſchen Volkes, was aber unter allen Umſtänden vermie⸗ den werden müſſe. Vermeidbar ſei eine ſolche Entwicklung jedoch nur, wenn es Deutſchland gelinge, durch eigene Kapitalbildung die Unabhängigkeit von ausländiſchen Kreditmitteln und eine Sen⸗ kung des allgemeinen Zinsfußes zu erreichen. Aus dieſem Grunde erachtet es der Miniſter für eine entſcheidende Notwendigkeit, die Atempauſe, die der Noung⸗Plan laſſen wird, voll aus⸗ zu nutzen, um die Kapitalbildung in Deutſchland in ſtärkerem Umfange zu ermöglichen, als es bisher der Fall war. Von beſonderer Wichtigkeit ſei es, daß dem Eigenkapital der Unternehmungen eine angemeſſene Vermehrun ermöglicht werde. 5 Der deutſchen Wirtſchaft war bisher die Konkur⸗ renz mit dem Auslande durch Ueber beſteuerung unnötig erſchwert, und die Bildung des notwendigen Kapitals, namentlich für die Landwirtſchaft, das Handwerk, die kleinere und mittlere Induſtrie und den Handel, unmöglich gemacht. Die Erleichterung, die Rütkſchlag im Die Verkehrslage auf dem Rhein war im Berichts⸗ monat— wenigſtens in der erſten Hälfte— weiterhin belebt. Die im Vormonat berichtete Aufwärtsbewegung ſetzte ſich zunächſt in er⸗ freulichem Maße fort. Ihren Höhepunkt erreichte ſie etwa innerhalb des zweiten Drittels des Berichtsmonats. Seitdem trat jedoch, nach dem Bericht der Niederrheiniſchen Induſtrie⸗ und Handelskammer Dulsburg⸗Weſel zu Duisburg⸗Ruhrort, ein Rückſchlag ein. Die Frachten ſanken teilweiſe unter den am Vormonatsende erreichten Stand. Eine Beſſerung iſt noch nicht wieder eingetreten. In ſozialpolitiſcher Hinſicht herrſchte während der Berichtszeit Ruhe. Nachdem inzwiſchen auch die Tarifſtreitigkeiten in der Kanalſchiffahrt zum Abſchluß gekommen ſind, iſt nunmehr in der weſtdeutſchen Binnenſchiffahrt der Friede wieder hergeſtellt. Der Waſſerſtand war im Berichtsmonat aber im großen und ganzen dennoch ziemlich gleichmäßig. War der Waſſerſtand im allgemeinen als verhältnismäßig günſtig anzuſpre⸗ chen, ſo ließ er dennoch keine volle Abladung der Kähne nach Straß⸗ burg zu. Leichterungen waren jedoch nicht nötig, da die Kähne mit Gebirgstiefgang bis Straßburg durchfluten konnten. Die Verladung von Brennſtoffen aller Art hielt ſich berg⸗ und talwärts ziemlich auf der gleichen Höhe wie im Vormonat. Im Rhein⸗Herne⸗Kanal war der Verkehr zeitweiſe ſo ſtark, daß der für die Einfahrt beſtimmte Leerraum mehrfach tagelang auf Abholung warten mußte, ſehr zum Schaden der davon betroffenen Schiffseigner, deren Beſchwerden meiſt erfolglos waren, weil die Schleuſen trotz verlängerter Arbeitszeit den Andrang in normalen Friſten nicht immer bewältigen konnten. In Rotterdam war das Geſchäft zu Beginn des Berichts⸗ monats flau, ſodaß es vorkam, daß man an dieſem Platz Kahnraum annahm, der leer nach der Ruhr geſchleppt wurde. Trotz gleichbleiben⸗ der Anfuhr von Gütern von der See, konnte ſich der Rotterdamer Frachtenmarkt jedoch im weiteren Verlauf der Berichtszeit wieder beſſern. Neuerliche Kahnraum⸗Annahmen der oben genannten Art wurden dadurch unterbunden. Am Oberrhein war das bemerkenswerteſte Ereignis die am 8. ds. Mts. erfolgte Beilegung des ſeit drei Monaten andauernden Ausſtandes der Hafenarbeiter in Straßburg. Die Streikenden haben die Arbeit zu den alten Bedingungen wieder aufgenommen. Die Erz⸗ transporte ab Straßburg haben ſeitdem in vollem Umfange wie⸗ der eingeſetzt. Der Verkehr nach Baſel, der infolge der Hin⸗ derniſſe in Kembs, aber auch wegen des ungünſtig gewordenen Waſſer⸗ ſtandes ganz über den Hüninger Kanal geleitet wurde, mußte ab 15. ds. Ms. eingeſtellt werden, da ſeitdem die Reinigungs⸗ arbeiten am Kanal im Gange ſind. Die Güter, die nicht in die ver⸗ fügbaren Kanalſchiffe umgeſchlagen werden konnten, mußten infolge⸗ deſſen, da die Rheinſchiffe die Wiederaufnahme des Kanalverkehrs nicht abwarten können, mit der Bahn weiter verfrachtet werden. Auf dem Rhein⸗Ruhrfrachten markt war während der erſten Hälfte der Berichtszeit gegenüber dem Vormonat eine erfreu⸗ liche weitere Feſtigung der Frachten zu beobachten. Die Notierungen an der Ruhrorter Börſe brachten verſchiedene Erhöhungen. Um die Mitte des Berichtsmonats, beſonders aber in dem letzten Drit⸗ tel, ſetzte jedoch ein mer klicher Rückgang ein, der durch ſtarke Verminderung der Anfuhren, verbunden mit einer Beſſerung des Waſſerſtandes, verurſacht wurde. Dadurch erfuhren die Frachten gegenüber den Notierungen um Monatsmitte an mehreren Tagen eine Herabſetzung. Die Fracht Rhein⸗Ruhrhäfen/ Mann⸗ heim notierte am 3. ds. Mts. 1,75 bis 1,80„ bei ganzer Lade⸗ und Löſchzeit, ſpäter.75. Am 8. ſtieg ſie auf.90, verharrte auf die⸗ ſer Höhe bis zum 13., und dann zunächſt wieder auf.80„ und ab 23. ſogar auf nur.50,(alles bei ganzer Lade⸗ und Löſchzeit) zu ſin⸗ ken. Am 12. ſowie 20. und 23. ds. Mts. wurden Kokszuſchläge von 15 bezw. 20 Pfg. notiert. Für Verladungen ab Kanalſtationen wurden 15 bis 20 Pfg. mehr bezahlt; im letzten Monatsdrittel erhob man hier ebenfalls Kokszuſchläge, und zwar in Höhe von 20 Pfg. An Tages⸗ mieten wurden daneben ab Rhein⸗Ruhr⸗Häfen in der erſten Monats⸗ hälfte Sätze von 7 Pfg.(am.) und 7½ Pfg.(am 12.) feſtgeſtellt. Ab Kanalſtationen wurden Tagesmietſätze am., 14., 21. und 28. notiert, ſie betrugen 6, 8,7 und 635 Pfg. Die Notierung Rhein Ruhr ⸗ Häfen Rotterdam nahm einen gleichartigen Verlauf. Sie eröffnete mit.60/ einſchließlich Schleppen, verblieb in dieſer Höhe bis zum 7. ds. Mts., bewegte ſich dann vorübergehend bis zum 18. ſtetig auf der Höhe von.80„, um am 19. auf.60& und ab 22. auf den am Vormonatsende erreichten Stand von.40/(alles einſchließ⸗ lich Schleppen) zurückzugehen. Für Kanalplätze wurde 20 Pfg. Zu⸗ ſchlag gewährt. Die Notterung Rheinzechenhäfen/ Rotterdam lag 5 Pfg. unter der ab Rhein⸗Ruhrhäfen. Auf dem Schlep-ppmarkt war gegenüber dem Vormonat die Lage im allgemeinen ungünſt iger. Schon bei Monatsbeginn war es im Schleppgeſchäft ziemlich ſtill. Die Beſchäftigungs möglichkeit für zwar wechſelnd, ein gee 0 ar, D 1 von Ruhrbaſen deim betrug bei en 98 05 55 3 5 5 der DNoung⸗Plan im Ausmaße von zunächſt etwa 800 Mill./ ge⸗ währt, muß nach der Meinung des Miniſters ausgenutzt werden zur Beſeitigung der 100 Mill. I Renten bankſchulden, die die Landwirtſchaft trägt, und der 300 Mill., die bisher In⸗ duſtrie und Handel neben allen anderen Steuern als ſogenannte In ⸗ duſtriebelaſtung aufzubringen hatten. Weitere weſentliche Steuererleichterungen, die wohl wünſchenswert ſeien, ſind angeſichts des traurigen Standes der Reichsfinanzen kaum wahrſcheinlich. Um ſo notwendiger ſei es aber, den breiten Maſſen des Volkes und beſonders den mittleren Wirtſchaftsſchichten durch weitgehende Um⸗ bauten des Steuerweſens eine größere Möglichkeit zu Er⸗ ſparniſſen zu geben. Das gegenwärtige Steuerſyſtem wirkt ſol⸗ chen Erſparniſſen direkt entgegen durch Ueberſpannung der Einkommenſteuer für alle Einkommens⸗ ſtufen und durch die Auferlegung der Gewerbe⸗, Ertrags⸗ und Gewerbe⸗Kapitals⸗Steuer, die bei der finanziellen Not der Gemeinden zu einer zweiten Ein⸗ kommensſteuer ausgeartet iſt. Es ſei deshalb ernſtlich in Erwägung zu ziehen, ob nicht ein gänzlicher Verzicht auf die letztgenannte Steuer und eine Senkung der Einkommenſteuer unter Heraufſetzung des ſteuerfreien Exiſtenzminimums möglich ſeien. Eine Deckung der entſtehenden Ausfälle werde ermöglicht durch Mehrbeſteuerung des Alkohols und des Tabaks. Der Miniſter verwies in dieſem Zuſammenhange darauf, daß bei⸗ ſpielsweiſe England aus der Beſteuerung des Alkohols etwa 2,7 Mil⸗ liarden„gewinne, während Deutſchland, das 50 v. H. mehr Ein⸗ wohner hat als England, noch nicht einmal 900 Mill., alſo den drit⸗ ten Teil, auf dieſem Wege vereinnahmt. Ohne auch nur annähernd die engliſchen Steuerſätze zu erreichen, kann Deutſchland aus dieſem Steuerobjekt ſoviel mehr gewinnen, daß der Geſamtausfall der Ge⸗ werbeſteuer voll ausgeglichen werden kann. Aus der Beſteuerung des Tabaks werden gegenwärtig in Deutſchland etwa 900 Mill./ erhoben. Oeſterreich gewinnt aus dieſer Steuerquelle vergleichsweiſe etwa das Doppelte und die engliſchen Steuerſätze auf Deutſchland angewandt, ergäben nicht weniger als 2,5 Milliarden /. Zweifellos ſind alſo hier noch erhebliche Reſerven vorhanden, die aber nicht durch Vermehrung der Ausgaben abſorbiert, ſondern zu einer fühlbaren Senkung der Einkommenſteuer verwandt werden ſollten. Mheinverkehr Das Umſchlagsgeſchäft in den Duisburg⸗Ruhr⸗ borter Häfen war nach wie vor außerordentlich ſchlecht, ſodaß die Umſchlagsbetriebe mit wenigen Ausnahmen an einer ſehr ſtarken Be⸗ ſchäftigungsloſigkeit litten. Die Getreideankünfte waren in der erſten Hälfte des Monats etwas lebhafter, ließen aber nach deſſen Mitte der⸗ artig nach, daß die durchſchnittliche Beſchäftigung als ſehr gering be⸗ zeichnet werden muß. Auch Maſſengut kam nur in ſehr geringen Mengen an. Die Stückgutankünfte waren dagegen befriedigend. Abſatzfinanzierung der Fravag in der Abwicklung Nachdem die regulären Geſchäfte der Frankfurter In du⸗ ſtrie Kredit⸗Gmbß. mit Unterſtützung der Disconto⸗Geſellſchaft und der Danat auf den Weg ruhiger Liquidation unter pfleglicher Behandlung der Außenſtände gebracht worden ſind, richten ſich die gleichen Bemühungen auch auf die Abwicklung der anderen, ebenfalls recht bedeutenden Abzahlungsftnanzierungsfirmen des Favag⸗Kon⸗ zerns, der Allgemeinen Betriebs⸗Kredit⸗G. m. b. H. in Berlin(die übrigens auch in Frankfurt a. M. ſtarke Intereſſen entwickelt hat) und der Bayeriſchen Verkehrskredit⸗ G. m. b. H. in München. Die Geſamtverpflichtungen der Berliner G. m. b. H. dürften laut F. Z. etwa 16 Mill., die der Münchener etwa 20 Mill. R. betragen. Im weſentlichen beſteht dabei die Bürgſchaft der Frankfurter Allgemeinen. Bei der Frank⸗ furter Induſtrie⸗Kredit⸗G. m. b. H. war jüngſt bereits der Ver⸗ pflichtungsſtand mit 36 Mill..“ genannt worden. Die Auswahl der Geſchäfte ſcheint im Durchſchnitt, ſoweit die bisherigen Feſtſtellungen ergeben haben, in München günſtiger zu liegen als teilweiſe bei der Berliner G. m. b. H. Immerhin hofft man, daß die noch in Gang befindlichen Verhandlungen bei beiden Firmen die Möglichkeit ruhiger Abwicklung zulaſſen werden. Margarine Anion⸗Lever Zuſammenſchluß grundſätzlich perfekt Wie aus London gemeldet wird, wird dort ein offizielles Kommu⸗ niqué ausgegeben, wonach ſeit einiger Zeit zwiſchen dem Konzern der Margarine⸗Unie und der Lever Brothers Ltd. Ver⸗ handlungen gepflogen wurden mit der Abſicht, ein vollſtändiges Zu⸗ ſammenarbeiten herbeizuführen, was nach Ueberzeugung der Ober⸗ leitung beider Konzerne nicht nur im Intereſſe aller Aktionärgruppen der betreffenden Geſellſchaften, ſondern auch im allgemeinen Intereſſe der Konſumenten ſei. Als Ergebnis dieſer Verhandlung wurde heute ein proviſo⸗ riſcher Vertrag unterfertigt, wonach zur Erreichung die⸗ ſes vollſtändigen Zuſammenarbeitens das Stammkapital der Lever Brothers Ltd.(Eſt. 2,4 Mill.) mit dem Aktienkapital der Margarine Union Ltd.(die mit der holländiſchen N. V. Margarine Unie auf das engſte verbunden iſt) ab 1. Januar 1930 zuſammengelegt wird unter Wahrung der Gleich berechtigung beider Gruppen in der Geſchäftsführung. Dieſe Zuſammenlegung werde jedoch in dem Geſchäftsgebaren beider Konzerne keine Aenderung herbei⸗ führen. Mit der Einzelausarbeitung der Grundſätze dieſes provi⸗ ſoriſchen Vertrags iſt man bereits beſchäftigt, doch dürfte das längere Zeit in Anſpruch nehmen. Weitere diesbezügliche Mitteilungen könn⸗ ten bis zur Fertigſtellung des endgültigen Vertrages nicht gemacht werden. —— * Oppoſtition in der Neckarſulm⸗G.⸗B. Die o..⸗V. der NS U. Vereinigte Fahrzeugwerke AG. in Neckarſulm genehmigte gegen zwei Stimmen eines Aktionärs den bekannten Abſchluß für das abgelaufene Geſchäftsjahr und beſchloß, den erzielten Reingewinn von 122 750/ vorzutragen. Der Aktionär gab zu allen Punkten der Tagesordnung Proteſt zu Protokoll. In Beantwortung ver⸗ ſchiedener Anfragen führte Direktor Gehr aus, daß ſich der Um ſa tz im abgelaufenen Geſchäftsjahr auf 36,5 Mill.„ belaufen habe. Der Geſchäftsgang in den acht Monaten des laufenden Jahres ſei durchaus zufriedenſtellend geweſen, ſo daß ſelbſt, wenn der ſaiſon⸗ mäßig bedingte Auftragseingang jetzt einſetze, mit einem an neh m⸗ baren Ergebnis gerechnet werden könne. Die mit 11513 823/ ausgewieſenen Warenvorräte umfaßten ſämtliche Roh⸗ materialien, Halb⸗ u. Fertigfabrikate. Die Eigenfabrikate ſeien dabei mit 3,5 Mill.„ bewertet. Ziffern über den Erlös aus dem Verkauf der Schapiro⸗Unternehmungen könnten nicht angegeben werden, da es ſich hierbei um gegenſeitige Verrechnungen und Vereinbarungen handele, die mit der Sanierung im engſten Zuſammenhang ſtänden. Der gegenwärtige Kurs der Aktien dürfe nicht als Maßſtab für deren inneren Wert angeſehen werden, wie ein Vergleich mit anderen Un⸗ ternehmungen der Branche(Wanderer uſwi) beweiſe. Die Minder⸗ bewertung der Aktien hänge mit der allgemeinen Kapital⸗ und Geld⸗ kriſe zuſammen. * Mechaniſche Baumwoll⸗Zwirnerei vorm. Gebr. Denzler, Kemp⸗ ten. Die Geſellſchaft ſchließt das Eſchaeetaer 1928/29 mit einem VBerbuſt von 58 359„(i. V. 4 v. H. Dividende aus 43 114/ Ge⸗ winn). Von dem Verluſt werden 9114/ aus dem Gewinnvortrag und 7000„ aus der Reſerve gedeckt. Der Reſt von 42244/ wird vorgetragen, In der Bilanz erhöhten ſich Kreditoren auf 297 545 88885„, andererſeits verminderten ſich Debitoren auf 308 315 288 und rät lil 28 2 Maximilianshütte Zum Verkauf des Röchlingſchen Aktienbeſitzes an ein Finanzkonſortium Wie bekannt, beſtand bereits ſeit einigen Monaten beim Rö ch⸗ lingkonzern die Abſicht, ſeinen Aktienbeſitz in Höhe von etwa 51 v. H. des 22,5 Mill./ betragenden Aktienkapitals der Ma x⸗ hütte abzuſtoßen. Angebote lagen von verſchiedenen Seiten, ſo auch aus dem Auslande(Arbed). vor. Wie wir ſchon im geſtrigen Abendblatt mitteilten, find die Verhandlungen nunmehr zu einem Abſchluß gelangt und zwar tritt ein inländiſches Finanzkonſortium als Erwerb auf. Da das Kapital der Maxhütte 22 Mill. beträgt, ſo wurde verhandelt um die Summe von etwa 11 220 000 4. Wie ver⸗ lautet, dürfte dieſer Betrag aber nicht ganz erreicht ſein. Immerhin wurde, wie ergänzend von beteiligter Seite mitgeteilt wird, von dem genannten Konſortium die Maforität bei einem weſentlich über 180 v. H. liegenden Börſenkurſe zu etwa 200 v. H. übernommen, d. h. es mußte ein Betrag von rund 22 Mill., von dem Uebernahmekonſortium aufgewendet werden. Der genaue Betrag war nicht in Erfahrung zu bringen. Durch die Uebernahme des Aktienpaktes durch ein in⸗ inländiſches Finanzkonſortium der zwei D⸗Banken anhöhren, iſt zu⸗ nächſt verhindert worden, daß die Aktien in aus ländiſch, Hände übergehen, was um ſo beachtlicher iſt, als es ſich, wie bereits erwähnt, um die Maſprität handelt. Bekanntlich waren be⸗ reits ſeither zwei Belgier im.⸗R. vertreten, die, wie wir erfahren, dieſem auch weiterhin angehören werden. Die Frage der Verwertung des Aktienpaketes durch das Konſortium iſt, wie wir weiter hörn, noch völlig offen. 5 Die nun erfolgte Uebernahme durch deutſche Intereſſenten ſtellt alſo nur ein Proviſorium dar. Ob ſich hieraus einmal etwas Aehnliches in Süddeutſchland entwickeln wird, wie in Mitteldeutſch⸗ land die Mitteldeutſchen Stahlwerke und im Weſten die Ver. Stahlwerke, läßt ſich heute natürlich noch nicht vorausſagen. Die Möglichkeit beſteht jetzt jedenfalls. Umſomehr, als die Handels⸗ beziehungen von Röchling zu Maxhütte, die ſogenannten Werkshan⸗ delsintereſſen unverändert beſtehen bleiben. Auf keinen Fall aber ſtellt das oben genannte Uebernahmekonſortium ein Vorkonſortium für die Vereinigten Stahlwerke oder Mitteldeutſchen Stahlwerke dar. eine ſolche Transaktion ſteht, wie verſichert wird, keineswegs zu er⸗ warten. Der Grund für den Röchlingkonzern, ſich ſeines Beſitzes an Maxhütte zu entledigen, dürfte darin zu ſuchen ſein, daß ſ. Zt. Röchling beträchtliche Kredite von Reich und Preußen erhalten hat; der Erlös aus der jetzigen Transaktion ſoll offenbar dazu dienen, den Konzern finanziell zu entlaſten. Die Ab⸗ gabe der Maxhütte läßt fernerhin den nachdrücklichen Willen Röch⸗ lings auf ſtrengſte Konzentration auf ſeine Saarwerke und ⸗Intereſſen erkennen. Es dürfte eine Maßnahme der Vorſicht, ein Vorbereiten Röchlings auf die Zukunft des Saargebietes ſein, deſſen politiſche Entwicklung in nächſter Zeit in ein akuteres Sta⸗ dium treten wird. Daß für das Aktienpaket des Finanzkonſortiums ſich von den verſchiedenſten Seiten Intereſſe zeigen dürfte, ſcheint gewiß. Die Maxhütte iſt neben der Ilſeder Hütte das einzige große deutſche Eiſenhüttenwerk, das auf eigenen Erzen ſitzt und über eigene Stollen verfügt. Die Erzgerecht ſame der Geſellſchaft hat eine Flächen⸗ ausdehnung von 52,985 Hektar, die Seinkohlengerechtſame von 8 preußiſchen Maximalfeldern überdeckt rund 1750 Hektar. „Leichter Rückgang der Großhandelspreiſe. Die auf den Stich⸗ tag des 28. Auguſt berechnete Großhandelsinderziffer des Statiſtiſchen Reichsamts iſt mit 137,9 gegenüber der Vorwoche(138,0) nahezu un⸗ verändert. Von den Hauptgruppen hat die Inderziffer für Agrar⸗ ſtofſs um 0,3 v. H. auf 192,0(Vorwoche 132,4) nachgegeben. Die Inderziffer für Kolonialwaren hat um 0,4 v. H. auf 130,2(129,7) angezogen. Die Inderziffern für induſtrielle Rohſtoffe und Halb⸗ waren ſowie für induſtrielle Fertigwaren ſtellten ſich unverändert auf 131.4 und 157,5. 8 * Rückgang der Konkurſe. Nach Mitteilung des Statiſtiſchen Reichsamtes wurden im Auguſt 1929 durch den Reichs anzeiger 739 (im Juli: 845) neue Konkurſe— ohne die wegen Maſſenmangels abgelehnten Anträge auf Konkurseröffnung— und 492(518) er⸗ öffnete Vergleichsverfahren bekanntgegeben. Deviſenmarkt Im heutigen Frühverkehr notierten Pfunde gegen New-⸗Dork 494,81 484,82] Schweiz 28,18 28,19 Stockholm 18,09 18,10 Paris.. 128.88 123,94 Holland... 12,10 12,10 Madrid. 3296 32,80 Brüſſel. 34,86] 34,89 Oslo. 138,21 18,20 Sailand.. 92,70] 92.70 Kopenhagen. 18.21 18,21 Gegen Reichsmark wurden Dollar mit 419 90 und Pfunde mit 2035, Mannheimer Produkteubörſe Die Kurſe verſtehen ſich per 100 Kilo netto waggonfrei Mannheim mit Sack, zahlbar in RM Amtliche Preisnotierungen vom 2. Sept. 1929 gehndelt Weizen 25.75½6—J Pfälzer Gerſte] 28.50 /24.50 J Weizenmehl 89.— „ ausl. 28,—/3,.— N 18,.—/19.—'brotmehl— Roggen 20.75 als a.'ſch. 21.— Roggenmeh! 29.—/83.— „ ausl.— Biertreber 17,50 /18,50 Weizenkleie 10,80 Hafer inländ. 20, 1,50] Wieſenheu 11,40/12,50 Leinſaat 40.— „ ausl. 19.—20.— Luz.⸗Kleeheu 11,80/12,— Tiockenſchnitzel[ 11.75 Brau⸗Gerſte 22 50/28 50 Preßſtroh.80/85, Soyaſchrot 200 dto. ausl.— Geb. Stroh.—/4,70 J Rohzuckermel.— * Süddeutſcher Großmühlenpreis ab Mühle. Mehlpreiſe mit Sack. * Berliner Roggendurchſchnittspreis. Der durchſchnittliche Ber⸗ liner Börſen⸗Roggenpreis für 1000 Kg. betrug in der Woche vom 12. 8. bis 17. 8. 1929 ab märkiſcher Station 191,3 l. a * Obſt⸗ und Gemüſe⸗ Großmarkt Weinheim a. d. Bergſtr. vom 2. September. Bei ſehr guter Anfuhr und reger Nachfrage wurden für die 100 Pfund erlöſt: Birnen 1. Qualität—18, 2. Qualtität—8; Aepfel 1. Qualität—16, 2. Qualität—8; Zwetſchen—8; Stangen⸗ bohnen—16; Tomaten—5. Berliner Mekallbörſe 2. 9 Küper Blei n f bez. Brief Geld bez. Brief Geld bez. rief Geld Januar= T eee eee Februar]—,— 151,— 150,50—.— 47.75 47,25—— 50.— 48,80 März—— 151,— 150,75—.— 47.7547,—.— 49,75 48.75 Apri! 151,.— 151,25 150,75—— 4778 475—.— 49.75.75 Mal—.— 151,25 151.——..— 47,75 47.25—.— 49.75 48, 78 Juni—.— 151,25 156,25—— 4775 47.25—— 30.— 49,50 uli. 151.25 151,50 151,50—.— 47,75 47,50—.— 50,25 49.50 Auguſt.[—.— 151,50 151,50—.— 48,— 47,50—— 50.50 49,50 ept. 148,.— 148,.— 148,—.—48.—47.— 47.50 88.— 37.25 Oltober—.— 148— 148,.——.— 47,75 47,25—.— 48.50 47,50 Nov..— 149.50 148,50]—.— 47,75 47,25 J—.—[ 49.— 48,.— Dez. 150.25 150.— 150,.——.— 47,75 47,25 l—— 49.25 48,75 Elektrolytkupfer, prompt, 17¹.— Antimon Regulus 65 69 Orig. Hütten⸗Aluminium— Silber in Barren, 155 kg 11,75 73.50 dal. Walz⸗Drahtbarren 194.— Gold, Freiverkehr, 10 gr. 28,00— 28,20 Hüttenzinn, 90 v.. 5 Platin, dto. 1 Kr. 810 Reinnickel, 98—99 v. H. 350,.— Preiſe(ohne Edelmetalle) für 100 Kg Londoner Metallbörſe Metalle in E pro iin prompt 24,28 24,15 Silber Unze ſtand. 167/40) fein. Platin Unze E Alumin. Inl 1 95.— do. Ausl. 90,0, 100,0 80, 2. do. Elektw. 84,75] 84,750 Queckſilber 22,50 22,50 Kupfer Kaſſa 74.85 75,25 Zinn Kaſſa 209.0 206,5 Antimon Reg. 52,28 52,50 do, 8 Monate 25,80 75,75] do. 3 Monate 212, J 210,50Platin 14,50 13.85 Setlementſpr. 74,50 75,25 do. Seitlemen 209,0 206,5 Wolſramerz 38,.— 15 1 Kupfer elektrol. 84,75 84.75 do. Banka 222.5 220,0 Mickel Inland 175, 175,0 do. beſt ſelec 79 50] 79.—] do. Straits 213.0 210.5 do, Ausland 175,0 175,0 do ſtrong sh 110,0 110,0 Blei prompt 28,25] 23,500 Silber—.— Preisinderziffer der„Metallwirtſchaft“. Die Preisindexrziffer der„Metollwirtſchaft ſtellte ſich am 28. ds. Mts. auf 185,2(Durch⸗ ſchnitt 190913= 100), blieb alſo gegen die Vorwoche unverändert. Für die einzelnen Metalle wurden nach dem Preisſtande von 28. ds. Mts. folgende Einzelinderziffern errechnet: Kupfer 127,9(21. Aug. 127,0); Blei 146,9(146,1); Zink 102,7(104,7): Zinn 114,0(112,1) Aluminium 132,0(132,0); Nickel 107,7(107,7) u. Antimon 98,7(98,7). Terminumſätze an der Berliner Metallbörſe. Die Umſätze im Terminverkehr an der Berliner Metollbörſe betrugen im Auguſt 1929 für Kupfer 2850(im Juli 2120) To., für Blei 1980(2650) To. und 112 r 2 0 Uu. W220 1282— 1 r kr n U e E27 2 — Dienstag, den 3. Nr. 406 September 1929 Neue. Zeitung 5 11. Seite. Nur für Erwachsene! Täglich der große deufsche 1* Farbenfilm: keneimnisee 8 es Orients Ein zum Teil farbiges Märchen aus 7000 u. Nacht in 11 wundervollen Akten. Der Walter Ruttmann⸗- Toni uk l in ele Ein Tonfim-Lustspiel In eien IR debe kühler Aufenthalt) der Zweiſe Teil des neu verſilmien Meisterwerkes von Alex. Dumas: „Der Graf von Monte Christo“ Großes Filmschauspiel in 8 Akten in den Hauptrollen: LIL DAGOVER/ JEAN ANGELO Beginn: 3, 3, 7 und 8 Uhr. Jugendliche Raben Zutritt! 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