Mittwoch, 4. September 1929 Bezugspreiſe; In Mannheim u. umgebung frei ins Hau⸗ oder durch die Poſt monatlich.⸗ Mg.— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ Sau Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe aupt⸗Geſchäftsſtelle E65, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 129/11 Baſſermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen. Waldhoſſtr. 68, We ee 19/20 u. Meerfeldſtraße ia Telegramm⸗ Adreſſe Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944. 24945. 24951. 24952 u. 24953 Regelmäßige Beilagen: Aontag Sport und Spiel Geſetz u. Recht Pariser Abend ⸗ Ausgabe gegen Matdonald Engliſche Neuwahlen im November? Mißaunſt Genf, 4. Sept.(Von unſerem eigenen Vertreter.) In ſeiner geſtrigen Rede erklärte Ramſay Macdonald, daß die Verhandlungen mit Waſhington über ein engliſch⸗ameri⸗ kaniſches Seeabrüſtungsabkommen einen zufriedenſtellenden Verlauf nehmen. Die franzöſiſchen Delegierten ſcheinen zwar dieſe Erklärung des engliſchen Premiermintſters nicht zu be⸗ zweifeln, aber ſie äußern ihre Verwunderung darüber, daß Macdonald ſein Reiſeprojekt, in Waſhington die Schlußver⸗ handlungen ſelbſt zu führen, aufgegeben habe.(2) In Briands Umgebung bringt man auf Grund gewiſſer Londoner Stim⸗ mungsberichte den Verzicht Maedonalds auf ſeine Amerika⸗ reiſe damit in Zuſammenhang, daß maßgebende Perſönlich⸗ keiten der engliſchen Arbeiterpartei den dringenden Wunſch ausgeſprochen hätten, ſobald als möglich, aber ſpäte⸗ ſteus im November, Neuwahlen herbeizuführen. Die Ar⸗ beiterpartei könne auf ihre bisherigen außenpolitiſchen Er⸗ folge hinweiſen. Selbſtverſtändlich müßte vorher die Lage in Paläſtina eine weſentliche Beſſerung erfahren. Die Führer der Arbeiterpartei drängen Macdonald zu dieſer Taktik. Der engliſche Miniſterpräſident hält allerdings die beſchleunigte Herbeiführung von Unterhausneuwahlen nicht für zweckmäßig. In franzöſiſchen Delegationskreiſen wird die Anſicht ver⸗ treten, daß es aus wahlpolitiſchen Gründen nicht opportun wäre, der engliſchen Arbeiterregierung hier in Genf neue Erfolge in die Hand zu ſpielen.„Die engliſchen Konſervattven rechnen gerade jetzt auf die Unter⸗ ſtützung der bürgerlichen Parteien Frankreichs und würden es bedauern, wenn man dem Kabinett Mac⸗ donald die Möglichkett geben würde, ſich in der Wahlkampagne auf Genfer Triumphe der Arbeiterpartei zu berufen,“ äußert wan ſich in franzöſiſchen Kreiſen. Die franzöſiſche Delegation läßt ein Kabel des amerikani⸗ ſchen Staatsſekretärs Stimſon an die Preſſe mitteilen, des Inhalts, daß die engliſch⸗amerikaniſchen Seeabrüſtungsver⸗ Handlungen einen ſehr langſamen Verlauf nehmen und es wohl noch einige Zeit dauern wird, bis man zur Feſtſetzung der Parität gelangen werde. Aus dieſer Mitteilung des ame⸗ rikaniſchen Staatsſekretärs glaubt man in franzöſiſchen Krei⸗ ſen darauf ſchließen zu können, daß ſich Macdonald in ſeiner geſtrigen Völkerbundsrede doch etwas zu optimiſtiſch über den Stand der Verhandlungen geäußert hat. Reden eines Chineſen und eines Jänen Genf, 4. Sept.(Von unſerem eigenen Vertreter.) In der Vormittagsſitzung der heutigen Vollverſammlung er⸗ griff als erſter Redner der chineſiſche Hauptdelegierte Schar Shu Wuh das Wort. Er ſchilderte die Bemühungen Chinas, nach den kaum überſtandenen inneren und äußeren Wirren, ſich wieder in die Reihe der Großmächte einzugliedern. In dieſem Sinne habe China auch freiwillig die finanziellen Bindungen der früheren Regierungen übernommen. Von je⸗ her ſeien die Chineſen ein friedliebendes Volk geweſen. Doch während ſie noch vor zwei Generationen den Frieden um jeden Preis erkauft hätten, ſeien ſie jetzt zur Einſicht ge⸗ langt, daß unmögliche Friedensverträge nicht friedensfördernd ſein könnten. Deshalb müſſe er beſonders auf die im Ar⸗ tikel 19 der Völkerbundsſatzungen enthaltene Beſtimmung hinweiſen, die ſich auf die Abſchaffung von veralterten, gute Völkerbeziehungen ſchädigende Verträge bezieht. Der Völ⸗ kerbund habe bis jetzt von der Anwendung dieſes Artikels abgeſehen, doch ohne Furcht könne er zum Gebrauch ſeiner Vollmacht ſchreiten, denn er ſei nicht nur ein Bund ſtarker, ſondern auch gerechter Völker. Der däniſche Miniſterpräſident Stauning gab in ſeiner Rede einen Hinweis auf die Befeſtigung der Autorität des Völkerbundes. Um die Benachteiligung der . John Ramſay Macdonald und ſein Sohn Kleinſtaaten in den Kommiſſionen zu beſeitigen, empfahl er, Kommiſſionen einzuſetzen, die einerſeits aus Mitgliedern des Rates, andererſeits aber aus Mitgliedern beſtünden, die die Verſammlung ſelbſt gewählt hat. Die Eingliederung des Kelloggpaktes in die Völkerbundsſatzungen bezeichnete er als Stärkung des internationalen Zuſammenwirkens. Er kündigte an, daß die däniſche Regterung in den nächſten Mo⸗ naten dem Reichstag eine große Anzahl von Konventionen zur Ratifizierung vorlegen werde, darunter den Generalakt für Schlichtung und Schiedsgerichte ohne Vorbehalte, ferner die Konvention über den chemiſchen Krieg, den Privatwaffen⸗ handel und den Handel mit Opium, außerdem eine Anzahl von Arbeitsabkommen, auf deren Ratifizierung die Arbeiter⸗ klaſſe ungeduldig warte. Zur Abrüſtungsfrage bemerkte er, daß Dänemark im Rahmen feiner Neutralitätsverträge die Herabſetzung der Rüſtungen durchgeführt habe und fich von keiner Seite bedroht fühle. Er ſprach den Wunſch aus, die 10. Vollverſammlung möge eine Abrüſtungs⸗ verſammlung ſein. Hiermit ſchloß die Vormittagsſitzung. zur Heimkehr des„Graf Zeppelin“ Die Begrüßung in Friedrichshafen Nachdem heute vormittag 9 Uhr„Graf Zeppelin“ unter dem endloſen Jubel der Zuſchauermenge, dem Abſingen des Deutſchlandliedes und den Klängen des niederländiſchen Dankgebetes in die Halle gebracht worden war, wurden Schiffsführung und Beſatzung offiziell a begrüßt Zunächſt hieß Graf Brandenſtein⸗Zeppelin, der Schwieger⸗ ſohn des alten Grafen, das Schiff im Namen des Luftſchiff⸗ baues Zeppelin herzlich willkommen. Er beglückwünſchte Führung und Beſatzung zu dem, was ſie auf dieſer Fahrt um die Welt für Deutſchland wieder geleiſtet haben.„Dem Dank an Dr. Dürr, den Erbauer des„Graf Zeppelin und an ſeine Mitarbeiter fügte er den Dank für die Unter⸗ ſtützung hinzu, die die Reichsregierung, die württembergiſche 1 Saatsregierung und ferner Rußland, Japan und Amertka dieſer Fahrt zuteil werden ließen. Beſatzung und das ge⸗ ſamte Werftperſonal ſeien zu einer beſonderen Feier ein⸗ geladen, ſobald Dr. Eckener aus Amerika zurückgekehrt ſei. Zum Schluß drückte Graf Brandenſtein⸗Zeppelin dem Kapi⸗ tän Lehmann dankbar die Hand. Darauf nahm Reichsverkehrsminiſter Dr. Stegerwald das Wort zu ſeiner Begrüßungsanſprache. Er rief dem„Graf Zeppelin“ und ſeiner Beſatzung ein herzliches Willkommen in der Heimat zu.„Sie haben“, ſo führte der Miniſter aus,„eine Tat im höchſten Sinne de Wortes vollbracht, die weiterleben wird, nicht nur in der Geſchichte des Luftverkehrs, ſondern in der Geſchichte überhaupt. Das deutſche Volk hängt mit allen Faſern ſeines Herzens an dieſem Werk und wir alle ſchätzen uns glücklich, Ihnen die Gefühle der Bewunderung und des Dankes übermitteln zu dürfen, die das deutſche Volk beſeelen. Der württembergiſche Staatspräſident Dr. Bolz hieß das Luftſchiff im Namen ſeiner engeren Heimat will⸗ kommen, im Namen des württembergtiſchen Volkes und der württembergiſchen Staatsregierung. Der„Graf Zeppelin“ habe einem Volke, das ſich in Not befindet, ein Vorbild eiſer⸗ nen Willens gegeben. Das Luftſchiff ſei nicht das Werk eines Augenblicks, ſondern das Werk von Jahrzehnten. Es ſei auch nicht die Vollendung, ſondern nur ein ſiegreicher Anfang, aber gerade deshalb ſei es dem deutſchen Volke ein Vorbild be⸗ ſonders in der Geduld, die auch den kleines Schritt vorwärts, im Hinblick auf das Geſamtziel, wertet und anerkennt. Direktor Leisler⸗Kiep begrüßte den„Graf Zeppelin“ namens der Hamburg⸗Amertka⸗Linie, die ſtolz darauf ſei, daß ſie durch ihre weltumſpannende Orga⸗ niſation zu dem Gelingen der Fahrt habe beitragen können. Er dankte Dr. Eckener, den Kapitänen Lehmann, Flemming, Schiller und der geſamten Beſatzung, die er als Gäſte der Hamburg⸗Amerika⸗Linie nach Hamburg einlud. Zum Schluß hieß der Stadtſchultheiß von Fried⸗ imor Geitun Mannheimer General Anzeiger richshafen das Luftſchiff in ſeiner Hauptſtadt willkommen, mit der der Name Zeppelin auf immer eng verbunden ſei. Die deutſche Nationalhymne beſchloß die Begrüßungsfeier. [Weitere Meldungen Seite 2) Nr. 400— 140. Jahrgang Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Voraus 7 15 je einſp. Klenze für Allgem. Wegen.40.. ellamet -4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden Ua Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Go⸗ walt, Streiks, e ufw. eee 5 keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim,. Dienstag wechſelnd: Aus der Welt der Technik Kraftfahrzeug und Verkehr Neues vom Silm Mittwoch wechſelnd: Aus Seld und Garten „Donnerstag wechſelnd: Maunheimer Frauenzeitung Aus dem Kinderlaud Freitag: Wandern u. Reiſen Samstag: Aus Seit u. Leben Maunheimer Muſikzentung Reſpekt, Miſter Macdonald! Reſpekt vor den Führern der engliſchen Arbeiter⸗ bewegung, die zur Zeit als maßgebende Männer der engliſchen Regierung die Geſchicke des britiſchen Weltreiches leiten und gleichzeitig einen großen Einfluß ausüben auf die Geſtaltung der Weltpolitik. Sie verſtehen die ſchwere Kunſt, die hohe Politik populär zu machen. Im Zeitalter der Demokratien iſt dieſe Kunſt für die Rolle, die ein Volk in der Welt ſpielt, von allergrößter Tragweite. Der Erfolg, den Englands Schatzkanzler Snowden im Haag errungen hat, iſt ein eklatanter Beweis dafür. Uns allen iſt ja noch in lebendiger Erinnerung, wie ſehr Snowden durch ſein forſches Auftreten im Haag, das im ſchroffen Gegenſatz ſtand zu dem bis dahin üblichen leiſetreteriſchen Methoden der zukünftigen Diplo⸗ matie, die beſondere Aufmerkſamkeit nicht nur aller Teil⸗ nehmer der Haager Konferenz, ſondern der ganzen Welt zu feſſeln verſtand. Völlig verkehrt wäre es, ſein Auftreten ge⸗ ringſchätzend als Bluff, Schauſpielerei und Demagagie abzu⸗ tun. Der Mann wußte genau, was er wollte und hat für ſein Vaterland einen Erfolg erzielt, der ſich bis zu 80 v. H. in Zahlen ausdrücken läßt. Dieſer Engländer, der jedesmal auf zwei Krücken in den Konferenzſaal hineinhumpelte, hat den Haag wie ein Triumphator verlaſſen. Er hat es verſtanden, auch ſeinen parteipolitiſchen Gegnern Hochachtung und Sym⸗ pathie abzuringen. In den Glückwunſchtelegrammen, mit denen er überſchüttet wurde, kam das deutlich zum Ausdruck. Auch in Deutſchland ſind ihm lebhafte Sympathien entgegen⸗ gebracht worden, obwohl man raſch einſehen mußte, daß dieſer engliſche Staatsmann zwar nicht profranzöſiſch, aber ebenſo wenig prodeutſch war, daß er nichts weiter iſt und ſein will als ein Engländer. Unmittelbar nach dem Haag kam Genf. Allenthalben glaubte man, daß das vier Wochen in Atem gehaltene poli⸗ tiſche Intereſſe der großen Oeffentlichkeit an ſolchen inter⸗ nationalen Konferenzen nunmehr erſchöpft ſei. Dies umſo mehr, als man auf Grund der Erfahrungen, die man mit den neun vorhergegangenen Völkerbundsverſammlungen in Genf gemacht hatte, auch diesmal nicht mit irgend welchen Attrak⸗ tionen rechnen konnte. Doch unverhofft kommt bekanntlich oft. Schon die Meldung, daß 8 Miniſterpräſidenten und 18 Außen mintſter bei der Eröffnungsſitzung zugegen waren, fand ſtarke Beachtung und hob dieſe zehnte Jubi⸗ läumstagung über den bis dahin üblichen Rahmen hinaus Wie das ſo geht, rechnete man jedoch nicht damit, daß ſich in Genf irgend etwas beſonderes ereignen werde, bevor auch der deutſche Außenminiſter dort eingetroffen ſein würde, deſſen Ankunft nach wiederholter Verſchiebung für den heutigen Mitt⸗ woch angekündigt iſt. In dieſer Erwartung, die mehr im Unterbewußtſein nationaler Gitelkeit ſchlummerte, als ſachlich gerechtfertigt war, ſah man ſich jedoch getäuſcht. Die Engländer haben es in Genf ebenſo gemacht wie im Haag und gleich zu Beginn der Tagung durch eine raſche und groß angelegte Offenſive einen ſtarken Erfolg für ſich buchen können. War Snowdens Auftreten im Haag ſchon eine Sen⸗ ſation, ſo war es die geſtrige Rede des engliſchen Miniſter⸗ präſidenten in Genf erſt recht. Vielleicht war Macdonald nur deshalb nicht nach dem Haag gekommen, um jetzt in Genf der allgemeinen Beachtung umſo ſicherer zu ſein. Wie über⸗ etnſtimmend in allen Berichten gemeldet wird, fand die lange Rede, die Macdonald hielt, die„begeiſterte Zuſtim⸗ mung“, der ganzen, aus allen Nationen der Welt gemiſchten Verſammlung. Und das will fürwahr etwas heißen bei der Abgeſtumpftheit dieſer Staatsmänner, die ſeit Jahr und Tag daran gewohnt ſind, die Redekünſte der mit allen Waſſern ge⸗ waſchenen und in allen Sätteln gerechten Diplomaten aus aller Herren Länder über ſich ergehen zu laſſen. Wenn die Wirkung auf die zünftigen Diplomaten aber ſchon ſo ſtark war, dann iſt es weiter nicht verwunderlich, daß das mehr unbefangene Publikum auf den Tribünen ſich erſt recht be⸗ geiſterte. Schon die Tatſache, daß trotz der Bombenhttze, die auf den altmodiſchen Holztribünen des ziemlich primitiven Reformationsſaales beſonders beklemmend geweſen ſein muß, die Tribünen überfüllt waren, iſt für den, der dieſe politiſchen Begebenheiten und ihre Wirkung auf ein breites Publikum aus der Ferne beobachtet, beſonders intereſſant. Dies umſo mehr, als nach einem Genfer Stim⸗ mungsbild, das wir im heutigen Morgenblatt der„Köln. Ztg.“ finden, zehnmal ſo viel Damen wie Herren auf den Tribünen ſaßen. Mit Ferngläſern verfolgte man den Ver⸗ lauf der Verſammlung und ein wahres Trommelfeuer wurde aus den mitgebrachten Photos auf die Perſon des„ſehr ehren⸗ werten Herrn Macdonald, des erſten Vertreters des britiſchen Reiches“, gerichtet. Verkehrt und ungerecht wäre es, wenn man den ſenſatio⸗ nellen Erfolg, den Macdonald an dieſer Stätte, wo ſeit einem Jahrzehnt ſo unendlich viele Reden vom Stapel gelaſſen wur⸗ den, für ſich buchen konnte, mit oberflächlicher Kritik als rein demagogiſch abtun wollte. Die große programmatiſche Rede, die Macdonald hielt, wirkte umſo mehr, als er ſich nicht an ein von ihm oder anderen Leuten ausgearbeitetes Manuſkript hielt, ſondern in der Hauptſache aus dem Stegreif ſprach. Sie wirkte vor allem auch dadurch, daß er ſich auf Erfolge berufen konnte, die er nachweislich erreicht hat. Selbſt mit der Erörterung des Abrü ſtungs problems, von dem nach den vielen Enttäuſchungen gerade auf dieſem Gebiete kein Menſch mehr etwas hören mag, wenn nicht gleich⸗ zeitig Taten danebenſtehen, vermochte er die Verſammlung zu feſſeln, weil er eben etwas Neues vortragen und ſich auch hierbei auf die Erfolge berufen konnte, die er in ſeinen ſeit Monaten eifrig im Fluſſe befindlichen Verhandlungen mit Amerika auf dieſem für den Weltfrieden ſo ungemein wichtigen Gebiete erringen konnte. 2. Seite. Nr. 409 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 4. September 1929 So ſprach Macdonald als ein ehrlicher und erfolgreicher Mann. Und die Wirkung war ſicherlich nicht zuletzt aus dem Grund ſy beſonders ſtark, weil ſeine Zuhörer herausſpürten, daß hier im Konzert der Mächte ein Staatsmann die erſte Geige ſpielte, der weiß, was das bekannte Goethewort zu be⸗ deuten hat:„Wenn ihr's nicht fühlt, ihr werdet's nicht er⸗ jagen.“ Aus vielfältiger Erfahrung wiſſen wir ja alle, daß der Geiſt, der in einem Menſchen ſteckt, die Gedanken, die ihn beſeelen, für den Eindruck, den er auf ſeine Mit⸗ menſchen macht, für ſeinen Erfolg oder Mißerfolg letzten Endes viel mehr ausſchlaggebend ſind, als das was er redet, und wenn er ſeine Redekünſte in noch ſo geſchmeidiger Weiſe und mit noch ſo ſchönem Pathos vom Stapel läßt. Durch dieſen Geiſt, der Macdonald beſeelt und das ernſte und Ehrliche Wollen, von dem er erfüllt iſt, hat er ſogar das große Kunſtſtück fertig gebracht, die konſervative Partei ſeiner Landsleute, die auch jetzt noch einen ſtarken Einfluß Hat, für ſeine Politik zu gewinnen, nachdem ſie ihn vor fünf Jahren wegen ſeines Auftretens an derſelben Stelle, wo er geſtern einen ſolch ſenſationellen Erfolg erzielte, geſtürzt hatte. Im Intereſſe des Weltfriedens, der ja nach wie vor das Hauptziel aller Politik ſein und bleiben muß, wollen wir hoffen, daß diefer Geiſt und dieſes Wollen des engliſchen Premiers bis zur Erreichung dieſes höchſten Zieles ſo bleibt, wie wir ſie aus ſeiner geſtrigen Rede erſehen und empfinden. H. A. M. Das Reichskabinett zum Haager Ergebnis Wie bereits kurz gemeldet, trat das Reichskabinett Diens⸗ kagnachmittag zur Entgegennahme des Berichtes der deut⸗ ſchen Delegation über die Haager Konferenz zuſammen. In Vertretung des Reichskanzlers, der zu ſeiner völligen Wieder⸗ herſtellung vorausſichtlich noch drei Wochen in Bühlerhöhe weilt, führte Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann den Vorſitz. Er gedachte vor Eintritt in die Tagesordnung des Hinſcheidens der Schweſter des Reichspräſtdenten und gab dem in dem geſtrigen Beileidstelegramm des Reichskanzlers bereits bekundeten Mitgefühl des Reichskabinetts erneut herzlichen Ausdruck. Der Reichsaußenminiſter erſtattete dann als Führer der deutſchen Delegation Bericht über den Ablauf der Konferenz, der durch weitere Berichte der Reichsminiſter Dr. Hilfe r⸗ ding, Dr. Curtius und Dr. Wirth ergänzt wurde. Der Reichskanzler, dem am Sonntag durch Staatsſekretär Pünder in Bühlerhöhe ein eingehender Vortrag gehalten wurde, ließ in der Sitzung durch den Staatsſekretär ſagen, daß er der deutſchen Delegation auftichtigen Dank und An⸗ erkennung ausſpreche. Es ſei das Verdienſt der deutſchen Delegation, die Grundlage für eine erhebliche, ſich bald aus⸗ wirkende Milderung unſerer Laſten geſchaffen und die Wieder⸗ herſtellung deutſcher Staatshoheit nach innen und außen zu einem nahen Termin ſichergeſtellt zu haben. Die überwältt⸗ gende Mehrheit des deutſchen Volkes werde die endgültige Feſtſetzung der Räumung begrüßen. Das Reichskabinett pflichtete nach eingehender Aus⸗ ſprache der Ausdrucksweiſe des Reichskunzlers einſtimmig bei und gab insbeſondere ſeiner Genugtuung darüber Aus⸗ druck, daß das Sehnen des beſetzten Gebietes nach dem An⸗ brechen der Freiheitsſtunden ſeine Erfüllung findet. An der Sitzung nahmen alle Reichsminiſter mit Ausnahme des erkrankten Kanzlers, des in Urlaub befindlichen Reichs⸗ wehrminiſters Groener und des zum Empfang des Luft⸗ ſchiffes„Graf Zeppelin“ nach Friedrichshafen abgereiſten Reichsverkehrsminiſters Dr. Stegerwald teil. Dr. Streſemann ging in ſeinem Bericht lediglich auf die politiſchen Fragen ein, während die übrigen drei Miniſter über Einzelheiten referierten, die ihre Reſſorts beſonders an⸗ gehen. Mit irgendwelchen Maßnahmen aus Anlaß des Bomben⸗ anſchlages auf das Reichstagsgebäu dee hat ſich das Kabinett noch nicht befaßt, da die polizeiliche Unterſuchung noch nicht abgeſchloſſen iſt. Südſlawiſches Lob für Deutſchland V Genf, 4. Sept.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Der füdſlawiſche Außenminiſter Marinkowitſch empfing heute die Preſſe und nahm Gelegenheit, über die Ergebniſſe der H aa; get Konferenz zu ſprechen.„Die Tatſache läßt ſich nicht mehr beſtreiten, daß Deutſchland vom w ahren Geiſt pon Locarno erfüllt iſt und Dr. Streſemann von An⸗ fang an darauf verzichtete, die zwiſchen England und Frank⸗ reich aufgetauchten Schwierigkeiten auszunutzen. Die Haager Konferenz hat ein durchaus zufriedenſtellendes Ergebnis ge⸗ zeitigt und bedeutet einen großen Fortſchritt auf dem Wege zur Verſöhnung Europas“, erklärte Außenminiſter Marin⸗ kowitſch. Am die Reform der Arbeitsloſenverſicherung Berlin, 4. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Parteiführerbeſprechung über die Arbeitsloſenverſicherungs⸗ reform, die anfänglich heute vormittag ſtattfinden ſollte, iſt wegen der Fraktionsſitzungen verſchoben worden. Neben den Demokraten, die ihre Fraktion auf 10 Uhr beſtellt hatten, ver⸗ ſammelten ſich auch die Sozialdemokraten. Ob das Reichsrats⸗ plenum morgen oder übermorgen die Reform der Arbeits⸗ loſenverſicherung erledigen wird, ſteht vorläufig noch nicht ſeſt. Bisher jedenfalls hat das preußiſche Kabinett, das ſich ſeine Stellungnahme zu den bayriſchen Vorſchlägen im Aus⸗ ſchuß noch vorbehalten hatte, keinen endgültigen Beſchluß gefaßt. Kölling aus dem Dienſt ausgeſchieden Der aus dem Magdeburger Juſtizſkandal be⸗ kannte frühere Unterſuchungsrichter Kölling, der vom großen Diſziplinarſenat am Kammergericht wegen dienſtlicher Verfehlungen zur Strakverſetzung verurteilt war, iſt auf ſeinen Antrag vom preußiſchen Juſtizminiſterium aus dem Juſtizdienſt entlaſſen worden. Kölling, der von Magdeburg ſeinerzeit nach Bochum ſtraf⸗ verſetzt wurde und dort an einer Zivilkammer beſchäftigt wer⸗ den ſollte, hat ſeine Stelle in Bochum nicht angetreten, ſon⸗ dern ſich zunächſt krankheitshalber beurlauben laſſen. Noch während des Urlaubs hat er den Entlaſſungsantrag geſtellt. Kölling wird alſo ebenſo wie Landgerichtsdirektor Hoffmann, der in der Magdeburger Affäre ſein Berater war, nicht mehr welter im Juſtizdienſt tätig ſe in. N von der Anteilnahme des deutſchen Volkes. Ausdehnung von ſieben Kilometern erreicht hat. Nach 50 000 Kilometer Fahrt wieder daheim „Graf Zeppelin“ iſt von ſeinem Weltfluge wieder in dem Heimathafen eingetroffen. Das Luftſchiff hat den deutſchen Namen ruhmvoll um die ganze Erde getragen und es hat des⸗ halb den feſtlichen und herzlichen Empfang wohlverdient, den man ihm in Friedrichshafen bereitet hat. Dr. Eckener, dem das Hauptverdienſt an der Weltfahrt zufällt, konnte nur als abweſender Ehrengaſt gefeiert werden. Er iſt in den ⸗Ver⸗ einigten Staaten geblieben, um dort in wichtigen Verhand⸗ lungen ſeine Weltſchifſahrtspläue zu fördern. Man mußte ſich deshalb in Friedrichshafen ohne ihn behelfen Gewiß iſt dieſer Umſtand von allen herzlich bedauert worden. Aber wenn man will, hat der Notbehelf doch auch ſeine gute Seite. Zum erſten Male iſt der„Graf Zeppelin“ ohne die ſichere Führerhand Dr. Eckeners über den Ozean geſteuert worden. Trotzdem hat niemand an dem Gelingen der Fahrt gezweifelt und die glückliche Landung in Friedrichshafen hat bewieſen, wie gerechtfertigt dieſe Zuverſicht war. Dr. Eckener hat bereits Schule gemacht. Er hat Luftſchiff⸗Führer herangebildet, die gleich ihm ſich auf ihre Kunſt verſtehen und volle Selbſtändigkeit in der Luftſchiff⸗ Führung beſitzen. Im Hinblick auf die weitere Entwicklung der deutſchen Luftſchiffahrt iſt dieſer Umſtand von größter Be⸗ deutung und wenn die Feier heute abend in Friedrichshafen auch ohne Eckener von ſtatten geht, ſo kann man doch ſagen, daß nicht nur das nunmehr endgültig abgeſchloſſene Werk des Weltrundfluges, ſondern auch das Können der Luftſchiff⸗ Kapitäne den Meiſter lobt. Die Flaggen, die heute zu Hunderttauſenden in Städten und Dörfern Deutſchlands aufgezogen worden ſind, künden In der Tat iſt der 4. September 1929 in nationaler ſeiner Art ein Feiertag, deſſen wir mit Stolz gedenken dürfen. Dieſe freudige Genugtuung wird noch erhöht, wenn man ſich die Zahlen der Zeiten und Strecken vergegenwärtigt, die die Kennzeichen der Weltreiſe bilden. Der„Graf Zeppelin“ legte zurück: Von Lalehurſt nach Friedrichshafen 8 100 Km. in 55,30 Stunden, von Friedrishafen nach Tokio 11247 Km. in 101,50 Stunden, von Tokio nach Los Angeles 9 643 1 10 in 79,54 Stunden, von Los Angeles nach Lakehurſt 5300 Km. in 52,00 Stunden, zuſammen 34 300 Km. in 289,14 Stunden. Das ſind faſt genau 12 Tage. Um jedoch die ganze Leiſtung zu be⸗ rückſichtigen, müſſen noch die beiden Flüge Friedrichshafen Lakehurſt und Lakehurſt— Friedrichshafen mit rund 16 500 Kilometer zugezählt werden, ſo daß alſo das deutſche Luft⸗ ſchiff im Zeitraum von einem Monat eine Strecke von 50 800 Kilometern ohne jeden Zwiſchenfall zurückgelegt hat. Der„Graf Zeppelin“ wird in der Luftſchiffhalle Fried⸗ richshafen nicht auf ſeinen Lorbeeren ausruhen. Weiters Flüge ſind in der nächſten Zeit geplant, darunter Anfang Oktober eine neue Amerikafahrt. Das Schiff machte damit dem Manne Ehre, deſſen Namen es trägt, für den es auch kein Raſten und Roſten gab. Seine epochemachende Tat hat es hinter ſich. Es iſt als das Luftſchiff in den Heimathafen zurückgekehrt, das durch ſeinen Weltrundflug ein neues Zeit⸗ alter des Luftfernverkehrs eröffnet hat. Dieſen Ruhmes⸗ glanz wird es auch auf allen ſeinen weiteren Fahrten be⸗ gleiten. Glückwunſchtelegramm Hindenburgs Der Reichspräſident hat an den Luftſchiffbau Friedrichs⸗ hafen das nachſtehende Telegramm gerichtet: „Zum erfolgreichen Weltflug des Luftſchiffes„Graf Zeppe⸗ lin“ ſende ich Herrn Dr. Eckener und allen an dieſem bahn⸗ brechenden Werk Beteiligten in Anerkennung ihrer hervor⸗ ragenden Leiſtungen herzlichen Glückwunſch gez. von Hindenburg, Reichspräſident. Glückwunſch der preußiſchen Staatsregierung Miniſterpräſtident Dr. Braun hat an den Luftſchiffbau Zeppelin in Friedrichshafen folgendes Telegramm gerichtet: „Zur glücklichen Vollendung der Weltfahrt des„Graf Zeppelin“, die allgemein Bewunderung gefunden und das ganze deutſche Volk mit Stolz erfüllt hat, ſpreche ich Ihnen und allen Ihren Mitarbeitern, insbeſondere der hervorragen⸗ den Führung und Beſatzung des Luftſchiffes im Namen der preußiſchen Staatsregierung die herzlichſten Glückwünſche aus.“ Vadiſche Politik Das nicht vergeſſene Kehl Die Begriffſetzung„Räumung des Rheinlandes“ hat es im Laufe der Zeit mit ſich gebracht, daß man immer nur an die preußiſchen, heſſiſchen und bayeriſchen Gebietsteile gedacht hat, deren Räumung verlangt wurde, ohne ſich deſſen zu er⸗ innern, daß auch der Brückenkopf Kehl zum beſetzten Gebiet gehört. Wir Badener ſind es ja gewohnt, mauch⸗ mal etwas ſtiefmütterlich behandelt zu werden. Als wir während des Ruhrkrieges die das Land beſonders ſchwer ſchädigende Beſetzung Offenburgs erleiden mußten, machte der Offenburger Bürgermeiſter bei einem Beſuch in Berlin die merkwürdige Erfahrung, daß man in einem Reichsmini⸗ ſterium das badiſche Offenburg ins— Ruhrgebiet verlegte. Dieſer geographiſche Schnitzer wurde zwar in Zukunft nicht mehr begangen, aber es erwies ſich in der Folgezeit noch immer wieder als notwendig und angebracht, daß die badiſche Regierung, der Landtag und vor allem auch die kommunale Vertretung der Stadt Kehl ſelbſt immer wieder die Schick⸗ ſalsverbundenheit des Kehler Brückenkopfes mit dem be⸗ ſetzten Rheinlande in die Erinnerung der Zeitgenoſſen zurück- rief. Bei den Verhandlungen im Haag, die vor allem die vor⸗ zeitige Räumung der dritten Zone erſtrebten, hat man aber Kehl nicht vergeſſen. Wie hätte es auch anders ſein können, da von den vier Reichsminiſtern, die die Verhandlun⸗ gen zu führen hatten, zwei aus Baden ſtammen, Dr. Cur⸗ tius und Dr. Wirth. Umſo merkwürdiger iſt es daher, daß der„Berliner Lokalanzeiger“ eine engliſche Zeitungsmeldung aufgreift, nach der man es angeblich im Haag unterlaſſen habe, die Räumung des Kehler Brückenkopfes beſonders feſtzulegen. Der„Daily Telegraph“,— denn um ihn handelt es ſich—, hat ſich aber in der Sache geirrt, denn der Kehler Brücken⸗ kopf gehört zur dritten Zone. In Artikel 428, Abſatz 3 des Verſailler Vertrages heißt es ausdrücklich:„Nach Ablauf von 15 Jahren werden geräumt: Der Brückenkopf von Mainz, der Brückenkopf von Kehl und das übrige beſetzte deutſche Gebiet.“ Angeſichts dieſes klaren Wortlautes wäre es unſinnig geweſen, noch beſondere Verhandlungspunkte über die Räu⸗ mung des Kehler Brückenkopfes zu ſtipulieren. Die im Ver⸗ ſailler Vertrag für Kehl vorgeſehene Sonderregelung der Hafenarbeiten und Hafenbetriebsgemeinſchaften haben mit der Beſetzungsdauer gar keinen Zuſammenhang. Es war dies eine Uebergangsregelung, die bis zum Jahre 1927 gegolten hat. Den Antrag auf Verlängerung— der an ſich vorgeſehen war— hat Frankreich überhaupt nicht geſtellt. Seit zwei Jah⸗ ren ſind die Häfen von Kehl und Straßburg vollkommen ge⸗ trennt in Betrieb und Verwaltung. Irrtümer ſind überall möglich. Aber bedenklich iſt es, daß der deutſchnationale„Berliner Lokalanzeiger“ die Meldung des„Daily Telegraph“ dazu benutzt, gewiſſermaßen Schrittmacherdienſte für die Franzoſen zu unternehmen, daß ſie den Kehler Brückenkopf nicht zu räumen haben. Der Verſuch, der deutſchen Delegation etwas anzuhängen, iſt frei⸗ lich glänzend mißglückt. Bedauerlich bleibt nur, daß aus⸗ gerechnet ein„nationales“ Blatt ſich dazu hergibt, Argumente herbeizuſchaffen, die nicht einmal eine ſachliche Grundlage haben und die lediglich dem Zweck dienen ſollen, dem ver⸗ haßten innerpolitiſchen Gegner Schwierigkeiten zu bereiten. Als Muſterbeiſpiel falſch verſtandener Oppoſitionspolitik ſei daher dieſes Verhalten des„Lokalanzeigers“ feſtgenagelt. Als Badener freuen wir uns von⸗ganzem Herzen, daß die Leidenszeit Kehls und des Hanauer Landes ſpäteſtens am 30. Juni des nächſten Jahres ihr Ende gefunden haben wird und unſere Landsleute ſich dann der gleichen Freiheit er⸗ freuen können wie wir. Fr. Ungewöhnliche Hitze auch in Amerika Die ſeit einigen Tagen in den nordöſtlichen Staaten der Union berrſchende ungewöhnliche Hitze dauert an. In Newyork wurden geſtern 35 Grad Celſius gemeſſen. Es war dies der heißeſte Tag des Jahres undder heißeſte September⸗ tagſeit mehr als 50 Jahren. Von überall her werden Hitzſchläge und infolge der ungewöhnlichen Trockenheit Wald⸗ brände gemeldet. Im Staate Maſſachuſets werden mehrere Ortſchaften von einem Waldbrande bedroht, der eine Die Kataſtrophe von Buir Polniſche Forderungen In der polniſchen Preſſe war nach dem Eiſenbahnunglück von Buir eine Schadenerſatzforderung Polens in Höhe von 350 000/ angemeldet worden. Wie wir von unterrichteter Seite erfahren, handelt es ſich bei der Entſchädigungsforde⸗ rung, die das polniſche Verkehrsminiſterium für die Beſchädi⸗ gung polniſcher Eiſenbahnwagen bei dem Eiſenbahnunglück geſtellt hat, nicht um 350 000 /, ſondern um ebenſoptele Zlotys, alſo„nur“ 165 000. Bei der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft betrachtet man die Höhe dieſer Forderung als vollkommen ungerechtfer⸗ tigt, da es ſich bekanntlich nur um drei polniſche Wagen hau⸗ delt. Selbſtverſtändlich iſt die Reichsbahn bereit, der Leitung der polniſchen Staatsbahnen eine billige Entſchädigung zuzu⸗ erkennen. Außer der Eutſchädigungsforderung des polniſchen Ver⸗ kehrsminiſteriums ſoll einer Warſchauer Meldung zufolge noch auf diplomatiſchem Wege der Entſchädigungsanſpruch für die bei der Kataſtrophe verunglückten polniſchen Staats⸗ angehörigen vertreten werden. Angeblich will Polen für die durch das Unglück erwerbslos gewordenen polniſchen Staatsangehörigen und für die Angehörigen der tödlich Ver⸗ unglückten den zehnfachen Betrag eines Jahresein⸗ kommens fordern. Auch dieſe Anſprüche werden durch die Reichsbahngeſellſchaft einer genauen Prüfung unterzogen wer⸗ den. Soweit ſie rechtlich begründet ſind, dürfte ihnen entſpro⸗ chen werden. Allerdings iſt es notwendig, die Polen darauf hinzuweiſen, daß erſt die Unterſuchung der Reichsbahn über die Urſachen der Kataſtrophe beendet ſein muß, ehe die Scha⸗ denerſatzfrage erledigt werden kann. Genau in der gleichen Weiſe iſt Polen nach dem furcht⸗ baren Eiſenbahnungläck im Korridor verfahren. Nachdem vom polniſchen Verkehrsminiſterium damals alles verſucht worden war, ein Attentat als Urſache der Kataſtrophe hinzu⸗ ſtellen, hat es dann noch Jahre gedauert, ehe die Geſchädigten zu ihrem Rechte kamen. Die Feſtſtellungen eines deutſchen Blattes, daß als eigent⸗ liche Urſache des Unglücks bei Buir die Botſchafterkonferenz anzuſehen ſei, die die deutſchen Hinweiſe auf die ſchwere Über⸗ laſtung der Strecke und die Forderung nach mehrgleiſigem Ausbau ſtets abgelehnt habe, beantwortet die polniſche Preſſe mit einer ſcharfen Hetze. Ein Blatt geht dabei ſogar ſo⸗ weit,„vom Zynismus deutſcher Haſardiſten“ zu ſprechen und die deutſchen als Urheber der Eiſenbahnkataſtrophe hinzu⸗ ſtellen. Dabei iſt Polen ein Land, in dem Eiſenbahnunfälle an der Tagesordnung ſind, und zwar wegen des außerordentlich ſchlechten Zuſtandes. der polniſchen Eiſenbahnen, nicht nur des rollenden Materials, ſondern auch der Schienenſtränge, wie ja das furchtbare Unglück bei Dirſchau ſeinerzeit gezeigt hat. Während aber der Reichsbahngeſellſchaft die ſchweren Repa⸗ rationslaſten aufgebürdet ſind, durch welche jede Er⸗ höhung der Betriebsſicherheit außerordentlich erſchwert wird, beſchneidet Polen ſeine Ausgaben für die Eiſenbahn willkür⸗ lich zugunſten einer ſtarken Ausgabenſteigerung für ſein Heer. 210 Tote am amerikaniſchen Labour⸗Day — London, 4. Sept.„Daily Telegraph“ berichtet aus Newyork, die geſtrige Feier des Labour⸗Day war durch 210 Todesfälle gekennzeichnet. Mehr als 130 Menſchen kamen bei Kraftwageunnfällen ums Leben. 40 Perſonen ertranken, 6 wurden bei Flugzeugunfällen getötet, einige wurden er⸗ mordet und verſchiedene begingen Selbſtmord. Ein Toter, fünf Schwerverletzte durch Geſchützexploſion — Bukareſt, 3. Sept. Auf dem Zerſtörer„Mareſti“ explo⸗ dierte bei Schießübungen ein Geſchütz. Ein Matroſe wurde ſofort getötet, fünf weitere Matroſen erlitten ſchwere Ver⸗ letzungen. Ein Dampfer untergegangen— 28 Perſonen ertrunken — Manila(Philippinen), 3. Sept. Der Dampfer Mayvpn, der Eigentum der Manila⸗Eiſenbahn war, iſt geſtern nach⸗ mittag in einem Taifun im Ragaygolf au der Küſte der Jnſel Luzon untergegangen. Von den 37 Fahrgäſten konnten nur neun gerettet werden. . 0 T Nene Maunheimer Zeitung(Abenb⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 409 5 Sonnenüberflutet ſind Stadt und Land. Das Ende des Monats Auguſt und der Anfang des September hat uns eine Hitzewelle gebracht, die infolge ihres großen Ausmaßes als ganz anormal bezeichnet werden muß. Wenn auch warme und heiße Tage in den letzten Sommermonaten nicht zu den Seltenheiten gehören, iſt das Anhalten des ungewöhnlich warmen Wetters eine nicht häufig beobachtete Erſcheinung. Die Meteorologie, deren Vorausſagen, vom wiſſenſchaftlichen Standpunkt aus betrachtet, auf ſchwachen Füßen ſtehen, ſofern es ſich um einen längeren Zeitraum handelt, hat ſich dies⸗ mal wiederum geirrt. Die Wiſſenſchaftler erklärten, daß die größte Wahrſcheinlichkeit dafür beſtehe, daß dem Rekordwin⸗ ter ein verhältnismäßig kühler Sommer folgen werde. Ge⸗ radezu das Gegenteil iſt eingetreten. Wohl niemand wird ſich über zu geringe Hitze des Sommers 1929 beklagen können. Ja, den meiſten wird wohl, ſofern ſte ſich nicht gerade auf Urlaub befinden, die Wärme ſchon zu viel geworden ſein. Wie ungewöhnlich hoch die jetzigen Temperaturen ſind, geht aus einem Vergleich mit den mittleren Tem⸗ peraturen einiger europäiſcher Hauptſtädte hervor: Madrid 19,8 Grad Celſ. Berlin 14,7 Grad Celſ. Paris B„ 7 Rom 21,1„ 7 London 1 5 Petersburg 108„ 5 Kopenhagen 19,4„ 55 Konſtantinopel 20,0„„ Das heißt, daß es augenblicklich in Deutſchland etwa doppelt ſo warm iſt wie gewöhnlich um dieſe Jahreszeit. Es iſt auch kaum damit zu rechnen, daß ſchon in den nächſten Tagen ein Nachlaſſen der Hitze eintritt, wenn auch nicht mehr ſolche Rekordzahlen wie über 32 Grad Celſius im Schatten erreicht werden. Als beſonders unan⸗ genehm wird es empfunden, daß auch in den Nachtſtunden das heiße Wetter kaum nachläßt und die ſo erſehnte Abkühlung erſt in den Morgenſtunden für kurze Zeit eintritt. So begrüßenswert auch für das Einbringen der Getreide⸗ ernte das trockene und heiße Wetter war, ſo bedenklich ſteht es um die Obſternte aus. In manchen Gegenden Deutſchlands rechnet man infolge der langanhaltenden Trockenheit mit einem Ernteausfall um die Hälfte bis zu Dreiviertel. Das iſt überaus bedauerlich, zumal weder die Gärtnereien noch die Obſtzüchter und Landwirte im allgemei⸗ nen auf Roſen gebettet ſind. Freuen wird ſich lediglich der Winzer. Wenig erfreut über das warme Wetter ſind auch die Städtiſche Nachrichten Gedanken zur Rundfunkübertragung der Jeppelinlandung Die Eigenart des Rundfunks bringt es mit ſich, daß es möglich iſt, unmittelbarer Ohrenzeuge aktueller Geſchehniſſe zu ſein. Keine bedeutſame Veranſtaltung, keine ſportliche Leiſtung geht vorüber, ohne daß ſie nicht dem Höperkreis zu⸗ gängig gemacht wird, der ſich am ſtärkſten hierfür intereſſiert. So iſt Start und Landung jedes bedeutſamen Zeppelinfluges dem ganzen deutſchen Volke ſtets übermittelt worden. Daß aber heute die Landung nach dem Weltflug über ſämtliche deutſchen, öſterreichiſchen und ſchweizeriſchen Sender lief, war nur zu ſelbſtperſtändlich. Selbſt der Kurzwellenſender trug das bedeutſame Ereignis über die Weltmeere. Unſere Deut⸗ ſchen im Ausland ſollten auch an dieſem deutſchen Ereignis teilhaben. Es ſoll aber hier nicht von den Einzelheiten der Landung geſprochen werden. Wir haben bereits an anderer Stelle das ausführlich getan. Lediglich einige Gedanken mögen zum Ausdruck gebracht werden, die ſich beim Abhören der Uebertragung eingeſchlichen haben. Daß das Intereſſe für eine ſolche Uebertragung äußerſt rege iſt, bewies ein Gang durch die Straßen in der Frühe des heutigen Tages. Ueberall, wo man Antennendrähte über die Straßen und Dächer geſpannt ſah, konnte man aus den geöffneten Fenſtern Muſik oder die Stimme des Anſagers vernehmen. War ein Lautſprecher allzulaut eingeſtellt, konnte man bald eine Anzahl„Schwarzhörer“ auf der Straße Phänomen der verſpäteten Hitzewelle Beſitzer von Theatern ſowie die Theaterdirektoren. Allge⸗ mein gilt als Saiſonanfang der 1. September und die Hochflut der Theater⸗ und Filmpremieren hat in ſtarkem Maße eingeſetzt. Trotz der großen Mühe, die man ſich überall gegeben hat, laſſen die Tagesergebniſſe viel zu wünſchen übrig. Wem wollte man es verdenken, daß er hei dieſem warmen Wetter ſich nicht in geſchloſſenen Räumen, ſelbſt wenn ſie noch ſo gut ventiliert ſind, aufhält? Ermüdet von der Tätigkeit im Büro oder an der Arbeitsſtelle, ſucht jeder Erquickung und Erholung im Freien. So ſteht denn die Eröffnung der neuen Saiſon nicht gerade unter einem günſtigen Stern. Doch kann noch alles bis zur Hauptzeit wie⸗ der aufgeholt werden. Die neue Mode hat ſchon ihren Einzug gehalten. Die kurzen Kleider werden allmählich völlig verdrängt.„Drei⸗ geteilt“ iſt die Parole. Aber ebenſo wie man mit Sicherheit vorausſagen kann, daß ſich die neue Linie durchſetzen wird, muß man feſtſtellen, daß vorläufig die neueſten Schöpfungen meiſtens nur dann zu ſehen ſind, wenn ſie vorgeführt werden oder in den Schaufenſtern der großen Modehäuſer. Die Konfektion, die es in dieſem Jahre wirklich nicht gerade gut gehabt hat, erleidet einen weiteren Aufſchub des Herbſtgeſchäftes durch die zweite Hitzewelle, die die Verkaufsergebniſſe ganz beträchtlich beeinflußt, ſo daß in dem Augenblick, wo ſonſt das große Herbſtgeſchäft einſetzt, eine faſt völlige Geſchäftsſtille herrſcht. Auch hier eine ganz natürliche Erklärung: Das heiße Wetter gibt Gelegenheit, die Sommerkleidung noch reichlich auszunutzen, noch dazu, da unſere Damen mit den langen Kleidern nicht gerade in dem Augenblick anfangen wollen, wo es draußen warm iſt. Noch einmal muß allgemein der Kampf gegen die Hitze aufgenommen werden, für den man in dieſem Jahre ja reichlich Erfahrungen ſammeln konnte. Doch auch für die Hitze gilt der alte Satz„Des einen Freud'— des andern Leid.“ Das gilt für eine Reihe von Gewerben, denen die Verlänge⸗ rung der heißen Tage ſehr angenehm iſt: das Gaſtwirts⸗ gewerbe, ſofern es ſich um Gartenlokale handelt, und nicht zu vergeſſen die Kur⸗ und Badeorte, die auf dieſe Weiſe mit einer recht guten Nachſaiſon rechnen können. Wer aber ganz verzweifelt iſt ob der Hitze, ſei getröſtet: einmal wird es doch wieder regnen und im November iſt es beſtimmt wieder kühler! wahrnehmen. Jeder wollte auf ſeinem Weg noch raſch etwas aufſchnappen. Möglichſt die Landung ſelbſt vernehmen. Doch die Geduld der Hörer wurde auf eine lange Probe geſtellt. Daß das ſchon in der Eigenart des an keinen Fahrplan ge⸗ bundenen Fluges liegt, iſt ſelbſtverſtändlich. Doch es mag einmal offen ausgeſprochen werden, daß die Art, wie dieſe Reportagen gemacht werden, in keiner Weiſe mehr befriedigen kann. Wohl mag der Einwand gelten, daß man die Sachen ſchon zu oft gehört habe. Aber dies darf nicht die Ausfüh⸗ rung entſchuldigen. Man möchte jedem Hörer, der neu ſich einſchaltet, gerechnet werden und auch dieſem ſtets den Stand der Uebertragung wiſſen laſſen. Das darf aber nicht dazu führen, daß nach jeder Schallplatte die gleichen Worte wieder⸗ holt werden, daß in einer halben Stunde neunmal von dem nächtlichen Gewitter und dem jetzigen Sonnenſchein in Friedrichshafen berichtet wird, Auch darf es nicht vorkommen, daß 20 Minuten lang nach einem abgebrochenen Muſikſtück nur Arbeitsgeräuſche ertönen. Es hat dies alles bewieſen, daß es an Männern fehlt, die Reportagen ſo durchführen, daß jeder an ſeinem Apparat gebannt ſitzen bleibt, die auch in der Lage ſind, unvorhergeſehene Pauſen ſo auszufüllen, daß keine Lücke entſteht. Daß ſo etwas möglich iſt, wurde des Oefteren ſchon bewieſen— erſt geſtern wieder durch die Uebertragung aus Paris, die lebendige Bilder der Seineſtadt übermittelte. Aber trotz alledem wollen wir dankbar ſein, daß es überhaupt ermöglicht wird, ein derartiges Ereignis mitzuerleben. 2 * * Durch Sturz beide Arme gebrochen. Ein 19 Jahre alter Taglöhner, der geſtern auf der Rennwieſe beim Abnehmen eines Schildes von einer etwa 3 Meter hohen Leiter ſtürzte, brach ſich beide Unterarme. Der Verunglückte wurde ins ſtädtiſche Krankenhaus verbracht. . Die Theater beginnen Vom Kölner Reichshallen⸗Theater Den ſtädtiſchen Bühnen eine Woche vorausgehend, hat das Neichshallen⸗Theater die Saiſon eröffnet. Des immer größer und größer ſich geſtaltenden Riſikos wegen gedenkt, wie mir berichtet wurde loffiziell ſchweigt man ſich vorläufig betreffs aller Pläne grundſätzlich aus), Direktor Hünnes in dieſem Jahre erſtmalig kein eigenes Enſemble, für das bisher ſtets mur die Operette in Frage kam, zu verpflichten, ſondern lediglich auswärtige Geſellſchaften oder Künſtlergruppen zu kürzeren bzw. längeren Gaſtſpielen auf dieſem oder jenem Gebiete heranzuziehen. Den Anfang machte nun das von Piscator her bekannte Berliner Enſemble mit dem im Weltkriege an der amerika⸗ niſchen Weſtfront ſich abſpielenden Soldatenſtücke„Rivalen“ von Anderſon⸗Stallings in der Bearbeitungn Karl Zuckmayers. Trotz aller Reklame(wen ſollte gerade ihre Art nicht kopfſcheu machen?) ſind die Werte dieſes„Schau⸗ ſpiels“ ſehr beſcheidener Natur und, genau genommen vermag die dramatiſche Materie kaum zu intereſſieren, zumal heutigen Tags, wo man von dieſer und ähnlicher Gattung von Kriegs⸗ ſtücken nachgerade genug hat. Und nun gar dieſes bißchen, um ein franzöſiſches Soldatendirnchen als Liebes⸗ und Streit⸗ objekt eines Kapitäns und eines Sergeanten ſich drehenden, roh gezimmerter Handlung mit dem zumeiſt recht plumpen, öfters geſucht ordinären Dialog. Natürlich iſt es ohne Einblick in das Originalmanufkript nicht möglich, die von Zuckmayer vorgenommenen Aenderungen nach Art und Wert einzu⸗ ſchätzen. 5 Die Güſte boten ein treffliches Zuſammenſpiel, in dem Alwin Neuß(Kapitän Flagg, Hugo Fiſcher⸗Köppe (erſter Sergeant) und Jenny Kiefé(Germaine) mit lebens⸗ echten zielſicheren Geſtaltungen hervorragten. Daß die Herren ſich oßer an der amerikaniſchen Weſtfront ſchnodderigſten Ber⸗ liner Jargons bedienten, bedeutet allerdings einen groben Fehler. Der an den Aktſchlüſſen ertönende laute, aber nichts weniger als aus Enthuſiasmus des Geſamtpublikums ge⸗ borene Beifall ag der Darſtellung gutgeſchrieben 1 p. Oper in Düſſeldorf Die neue Spielzeit bedeutet den entſcheidenden Wen de⸗ punkt im Düſſeldorfer Theaterleben. Düſſeldorf heſitzt jetzt kein ſtädtiſches Schauſpiel mehr, ſon⸗ dern die Pflege des Schauſpiels iſt völlig dem Schauſpiel⸗ hauſe Dumont⸗ Lindemann anvertraut. Neben dieſem Hauſe ſteht weiterhin unter Generalintendant Iltz das Städt. Opernhaus, wie das alte Stadttheater jetzt amtlich be⸗ nannt iſt. Das Opernhaus eröffnete mit Wagners„Meiſter⸗ fingern“, die von Dr. Friedrich Schramm als ſzeni⸗ ſchem und Jaſcha Hohrenſtein als muſikaliſchem Leiter neu inſzeniert waren. Schöpfer des Bühnenbildes war Oskar Becker. Hervorſtechend bei dieſer Neuinſzenierung war es, daß man die Meiſterſinger als volkstümliches Spiel herausbrachte. Das Tempo, die Farben, die Bewegungen, alles war auf dies Friſchbeſchwingte, auf heitere Natürlich⸗ keit geſtellt, in der das Tiefmenſchliche, das Hans Sachs dar⸗ ſtellt, klar hervortrat. R I. „König Kuckuck“ in Dresden Der Kapellmeiſter des Dresdner Reſidenztheaters, Hein⸗ rich Kun z⸗Krauſe, hat eine muſikaliſche Komödie„König Kuckuck“ geſchrieben, zu der ihm Theo Halton das Textbuch gearbeitet hat und deren Uraufführung man in Willy Karls geſchickter Inſzenierung im Zentraltheater erlebte. Die Handlung dieſer Spieloper, die ſtark nach der Operette zuneigt, geht um 1750 in Frankreich vor ſich. Der Stoff wird zwar ſehr luſtig behandelt, iſt aber zu breit ausgeführt. Beſſer iſt jedenfalls die Muſik, aus der man den feinſinnigen, geſchmackvollen und muſikbeſchlagenen Tonkünſtler heraushört. Die Melodien fließen ihm leicht aus der Feder, und als Ken⸗ ner der Orcheſterwirkungen weiß er eine ebenſo wohltuende wie wirkungsvolle und charakteriſtiſche Muſik zu ſchreiben. In der Erſcheinung, in der Geſtaltung der Rolle iſt Mag⸗ dalene Witt als Herzogin zu rühmen; leider erfüllte aber Karl Hampe als Herzog nicht die Erwartungen der Zu⸗ hörer. Glänzend in darſtelleriſcher, wie in geſanglicher Hinſicht war Georg Wörtge in der heiteren Rolle des vermeint⸗ lichen Königs, eine Partie, die er mit einer Fülle komiſch wirkender Nuancen ausſtattete. Seine hübſche Partnerin, Charlotte Schaedrich führte in der Rolle ſeiner Braut ihre NE VEREIN-KALENDER 1 für dle Weche vom 7. bis 13. September eee ee eee ee — Wir bitten die verehrlichen Vereine, ihre Bekanntmachungen bis spätestens Freitag, den 6. September, mittags 1 Uhr in unserer Geschäftsstelle E 6, 2 aufzugeben, NEUE MANNHEIMER ZEITUNG Varrikadenkampf in der Ehe Unter den vielen Spottbildern und Spottdrucken, die zur Zeit der politiſchen Gärung in den Jahren 1848 und 1849 aus beiden Lagern, dem regierungsfreundlichen und dem republi⸗ kaniſchen, losgelaſſen wurden, befindet ſich auch ein Bilddruck, der einen wüſten Kampf zwiſchen Ehefrau und Ehemann dar⸗ ſtellt. Zwiſchen beiden iſt eine Barrikade errichtet und ſie dreſchen aufeinander wild los. Darunter ſteht, den damaligen politiſchen Strömungen entſprechend: Frau:„Du Stickſtäupers, bleib mer von der Barricade, ich will Dich nit mehr als Haustyrann., Kreiſcht, Ihr Kinner, wir wählen uns nen andern Vater, es lebe die Republik, es lebe Hecker, fort mit Dir Volleul! Die ruthe(rote) Fahne iſt uffgeſteckt, wag Dich nit bei mich, ſunſt haſte den Krach!“ Mann:„Frau, ſei ruhig, ſchwei norz, mer wolle uff der Stelle a neu Verfaſſung machen, raum die Barricgd aweg, Gottverdammich. Wanns Parlament ſu Sache erfährt, habe mer morge a Unterſuchungsdeputation hiewe, biſt de nit mit mer zufriede, ſo nehm der lieber ſtillſchweigens en Mitregent.“ Kindererholungsfürſorge Waldhof In den Sommerferien wurde wieder, wie dies alljährlich geſchieht, durch den Caritasverband in großem Umfang Kin⸗ dererholungsfürſorge durch Heimentſendungen ausgeübt. Ins⸗ beſondere aber iſt auch die Kindererholungsfürſorge in der Gartenſtadt Waldhof eine ſehr nutzbringende Ein⸗ richtung, die vom Caritasverband Mannheim geleitet wird. So wurde auch den armen unbemittelten Kindern Gelegen⸗ heit geboten, ſich der Ferien in ungetrübter Freude hinzu⸗ geben. Verpflegung und die Behandlung der zu betreuenden Kinder iſt ſehr gut. Die geſunde, kräftige Koſt machte ſich alsbald bei den bleichwangigen Kindern bemerkbar. Den Abſchluß der Ferienkolonie bildete eine ſchlichte Feier, die von dem 1. Vorſitzenden, Stadtpfarrer Kiefer, geleitet wurde. Die Erfahrungen mit dieſem Zweig der Caritas berechtigen zu guten Hoffnungen. Hat ſich doch dieſe caritative Einrichtung in den zwei Jahren des Beſtehens beſtehens bewährt und zugleich auf ſozialem Gebiete erfolg⸗ reich für die notleidende Bevölkerung gewirkt. Die umfaſſende Arbeit wird von Caritas⸗Rektor Dr. Glllmann in muſter⸗ hafter Weiſe geleiſtet. Ihm wie dem Leiter der Caritasver⸗ waltung, Stadtpfarrer Kiefer, wird der Dank der Kinder in reichſtem Maß geſichert ſein. K, G. . * Das Meſſer iſt kein Scherzartikel! Ins Allgemeine Krankenhaus wurde eine 17jährige Fabrikarbefterin eingeliefert, der ein Arbeitskollege im Scherz während der Eſſenspauſe ein im Heft feſtſtehendes Meſſer nachgeworfen hatte, ſo daß ſie eine erhebliche Verletzung davontrug. * Keine Bettelei auf dem Dürkheimer Wurſtmarkt! Wie das Bürgermeiſteramt mitteilt, find die Sicherheitsorgane an⸗ gewieſen worden, alle Perſonen, die während der Wurſtmarkl⸗ Feſttage— ſei es auf dem Feſtplatz oder im Stadtgebiet bettelnd angetroffen werden, rückſichtslos zur Beſtrafung dem Gericht zuzuführen. wohllautende Stimme und ihr graziöſes pikantes Spiel erfolg⸗ reich ins Treffen. Sehr gut waren auch Karl Sukfüll, Poldi Harlannd und Grete Echhardt. Prächtige Büh⸗ nenbilder hat Franz Gaudeck entworfen und originelle Tänze Gaſſert einſtudiert. Der Erfolg war groß, der Komponiſt, der Verfaſſer des Textbuches, der Schöpfer der Bühnenbilder und die Sänger und Sängerinnen der Hauptrollen wurden mit endloſem Beifall bedacht und mit Blumen förmlich über⸗ ſchüttet. g. I. Der jüngſte Filmſtar der Welt. Deutſchland ſteht zur⸗ zeit in dem glücklichen Ruf, den jüngſten Filmſtar der Welt zu beſchäftigen. Bobby Burns, deſſen erſter großer Film „Bobby, der Benzinjunge“ dieſer Tage zur Uraufführung kommt, iſt auf Grund ſeiner ſchauſpieleriſchen Leiſtungen in dieſem Film bereits von einer zweiten Film⸗Firma für meh⸗ rere Großfilme verpflichtet worden, in denen er die kragende Hauptrolle ſpielen ſoll.— Bobby Burns, Sohn eines in Ber⸗ lin wirkenden Filmfachmannes, wurde in Toronto(Kanada) gebopen, überſiedelte aber ſchon im Alter von zwei Jahren nach Berlin und hat ſich hier zum waſchechten kleinen Ber⸗ liner entwickelt. Jannings' erſter Tonfilm. In freier Bearbeitung von Heinrich Manns Roman„Profeſſor Unrath“ ſchreihen unter Mitwirkung Manns Karl Vollmöller und Karl Zuckmayer eine Tonfilmnovelle. wird dann unter der Regie von Joſef von Sternberg einem im Rahmen der Erich⸗Pommer⸗ Produktion der Ufa in Vor⸗ bereitung befindlichen Ufa⸗Tongroßfilm mit Emil Jannings in der Titelrolle zugrunde liegen. ö Die Vibel als Telegrammchiffer Ein Diplomat mußte lange warten, bis er vom ſchwe⸗ diſchen König das laug erhoffte Großkreuz des Guſtay Waſa⸗ Ordens erhielt, Einige ſeiner Kollegen, die von der Ver⸗ leihung ſchon vorher erfahren hatten und auch wußten, wie ſehnſüchtig ſie erwartet wurde, ſandten dem neuen Ordens⸗ ritter ein Telegramm, auf dem nichts weiter ſtand als: Matthäus, 11, 10.“ Der erſtaunte Empfänger ſchlug in der Bibel nach.„Als ſie den Stern ſahen, war ihre Freude groß“ lautete der zitterte Vers und nun wußte er, was das Bibel⸗ zitat bedeuten ſollte. Dieſe 4. Seite Nr. 40e Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabeſ Mfttwoch, den 4. September 1929 Wenn Jugendliebe ſtirbt Das Schwurgericht Frankenthal hatte einen Fall von verunglückter Jugendliebe abzuurteilen, die mit einem Totſchlag endete. Der 20jährige Schneidergeſelle Ludwig Kraml aus Ludwigshafen hat am 5. Juli ds. Is. ſeine Geliebte, das Dienſtmädchen Emma Eyer, erſtochen mit einem feſtſtehenden Meſſer, wie man es in Oberbayern im Stiefel trägt. Der Schneidergeſelle hatte ſich dieſe Waffe am Tage der Tat in eine Taſche hinten in die Hoſe genäht. Kreml hat ſeit fünf Jahren mit Emma ein Liebesverhältnis gehabt mit der feſten Abſicht, ſie zu heiraten. Und beide haben alle die Jahre hindurch in innigem friedlichem Verkehr zueinander geſtanden, bis Emma im April dieſes Jahres den 2jährigen Fuhrknecht Franz Bang aus Ludwigshafen hoch auf ſeinem Wagen erblickte und ihm ihr Herz ſchenkte, obwohl der ſchüchterne Franz Bang ſeinem Namen Ehre machte und vor einer Liebesaffäre bangte, denn erſt zwei Tage vor der Ermordung des Mädchens hatte er ihr einige Worte gegönnt. Das Mädchen aber war inzwiſchen des alten Lieb⸗ Habers überdrüſſig geworden, und wie das ſo iſt, es kam im letzten Jahre wiederholt zu Streitigkeiten. Als die E. Kraml dann am 3. Juli rundweg erklärte, ſie habe einen anderen obwohl ſie den anderen gar nicht hatte, ſondern nur wollte), war Kraml troſtlos und verſuchte es mit Drohungen und Bitten, ſie zum Treubleiben zu bewegen. Alles ohne Erfolg. Am 5. Juli erwartete Kraml mit der Ungetreuen eine Aus⸗ ſprache am Willerſinnweiher. Als ſie am Abend dort nicht er⸗ ſchien, ging er auf die Suche, erfuhr, daß ſie ſich mit dem Rade entfernt hatte und erwiſchte ſie am Ebertpark Hand in Hand mit Franz Bang. Dieſen ſtellte er zur Rede und erfuhr aber gleich von Franz, daß dieſer wenig an dem Mädchen inter⸗ eſſiert ſei. Nach erregtem Disput mit Franz und Emma geleitete er Emma nach Hauſe wo er dem Vater des Mäd⸗ chens von dem Vorgang Kenntnis gab. anſchließenden Streit(der Vater des Mädchens war fort⸗ gegangen) beſchimpfte das Mädchen ihn in ehrenrühriger Weiſe, zerſchnitt ein gemeinſam aufgenommenes Filmbild in ſeine und ihre Hälfte und ſagte ihm ihre Freundſchaft end⸗ gültig auf. In dieſer Erregung ſtach der Angeklagte das Mädchen nieder und lief davon. Das ihm nacheilende Mäd⸗ chen brach im Hauſe zuſammen und verblutete in weni⸗ gen Augenblicken, denn die Hauptſchlagader war ge⸗ troffen. Der Angeklagte gab in ſeiner Vernehmung die Tat ſelbſt⸗ verſtändlich zu, beſtritt aber den Vorſatz. Er kann jedoch nicht leugnen, daß er ſeine Geliebte am Tage zuvor mit Tot⸗ ſchießen und Totſtechen bedroht hat. Auch hat er ſich am Tage vor der Tat das erwähnte Futteral für das Meſſer in die Hoſe genäht und das Meſſer überhaupt erſt am Tage der Tat aus ſeiner Beſchäftigungsſtelle, wo es ſolange friedlich lag, weggenommen. Die Anklage ſah in der Tat eine Affekt⸗ handlung infolge ſeiner Eiferſucht und Aufregung. Der Zeuge Schneidermeiſter Jakob Stein aus Rhein⸗ gönheim ſtellt dem Angeklagten ein vorzügliches Zeugnis aus. Er ſei ein braver, fleißiger, ehrlicher und verträglicher Arbei⸗ ter allerdings„wie alle Schneider“ etwas nervös. Die Zeugin Frau Barbara Eyer, die Mutter des erſtochenen Mädchens, bekundet, daß ſie das Verhältnis von jeher gleich ihrem Manne beanſtandet habe und ſchildert den Vorgang am Tat⸗ abend. Der als Zeuge vernommene Vater des erſtochenen Mädchens, Maurer Jakob Eyer, iſt immer gegen das Ver⸗ hältnis zwiſchen den beiden geweſen. Nach ſeiner Meinung „iſt das nichts“ für Leute unter 21 Jahren. Er hat das Liebespaar am Todesabend vor dem Streit verlaſſen und bei der Heimkunft das Mädchen nur noch tot angetroffen. Die Zeugin Witwe Pfaadt, die Dienſtherrin der Getßteten, ſchilderte dieſe als ein braves Mädel und weiß nur, daß die beiden Liebesleute in innigſter Liebe miteinander verbunden maren. Zwei Tage vor dem Totſchlag habe ſie einen kurzen Wortwechſel zwiſchen den beiden gehört, veranlaßt durch die neue Bekanntſchaft des Mädchens. Aus dem Umſtand, daß die Liebesleute zuſammen ausgegangen ſind, hat ſie die Ver⸗ In einem ſich daran ſöhnung gefolgert. Am Tage vor der Tat hat ihr der An⸗ geklagte unter Tränen erklärt:„Die Emma iſt mir bös und wenn ſie mir bös iſt, hat das Leben keinen Wert mehr für mich“. Der als Zeuge vernommene Polizeikommiſſär Steuerwald⸗Ludwigshafen beſtätigt die bekannten Vor⸗ gänge bei der Feſtſetzung des Kraml, der nach ſeinem Geſtänd⸗ nis auf der Wache ſo erſchöpft geweſen ſei, daß er in die Arreſtzelle mehr getragen als geführt hat werden müſſen. Zeuge Fuhrmann Bang, der Nebenbuhler wider Willen, iſt von der Emma Eyer während eines Vierteljahres mehrfach gegrüßt worden, ohne ſich auf ein Geſpräch eingelaſſen zu haben. Erſt zwei Tage vor ihrem Tode ſtellte Emma den widerwilligen Franz, indem ſie ihm mit dem Rade nachfuhr und ſich mit ihm zum Bock hinauf unterhielt. Sie wußte ihn für den übernächſten Tag zu einem Stelldichein nur ſo zu bewegen, daß ſie ihm auch an dieſem Tage nachfuhr. Bei dieſem Zuſammentreffen kam dann der abgehalfterte Lieb⸗ haber hinzu und reklamierte ſeine Rechte. Nach dem Gut⸗ achten des Oberarztes der Frankenthaler Kreiskrankenanſtalt iſt der Tod des Mädchens nach dem zehn Zentimeter tiefen Stich, der die Schlagader traf, ſehr ſchnell erfolgt. Der Stich ſei abſolut tödlich geweſen. Der Staatsanwalt hielt an der Anſicht feſt, daß die Tötung mit Vorſatz geſchehen ſei. Das gehe aus den Drohungen des Angeklagten und aus dem Mit⸗ nehmen des Meſſers hervor. Die inneren Vorgänge ſeien nicht genau zu erforſchen. Aber man könne dem jugendlichen, unbeſcholtenen und gut beleumundeten Angeklagten zugute halten, daß er ſich nach fünf Jahren, in denen er dem Mädel gut genug war, verſchmäht ſah und in ſeiner Verzweiflung zu der Untat hinreißen ließ. Deshalb könne von einer Zucht⸗ hausſtrafe abgeſehen werden. Er beantragte fünf Jahre Ge⸗ fängnis, Haftbefehl und Verurteilung in die Koſten. Vertei⸗ diger Dr. Weiß plädierte, indem er die für den Angeklagten günſtigen Momente unterſtrich für eine milde Beſtrafung. Das Gericht verurteilte den Angeklagten zu vier Jahren Ge⸗ fängnis. Veranſtaltungen Feuerio⸗Herrenausflug Vergangenen Sonntag in früher Morgenſtunde patte ſich am Hauptbahnhof eine ſtattliche Anzahl Mitglieder des„Feuerio“ zum Herren ausflug eingefunden. Jeder Teilnehmer führte eine Doſis köſtlichen Humors, der Feueriopräſident eine ganze Kiſte voll mit ſich, um ſte bereits unterwegs zu öffnen. Zunächſt brachte das Dampfroß die frohe Schar nach Bühl, wo man Einkehr in der„Bett⸗ lad“ hielt. Die Feuerio⸗Hymne wurde unter Leitung des Präſi⸗ denten Bieber angeſtimmt und mehrere humorvolle Reden ge⸗ halten. Nachdem man ſich geſtärkt— die badiſchen Weine wurden na⸗ burgemäß hier bevorzugt— und der Präſident dem Wärte aus Dauk⸗ barkeit für die gute Aufnahme beim Abſchied einen Blumenſtrauß überreicht hatte, führte der Weg zu Fuß nach Eiſental, bei der rie⸗ ſigen Sonnenhitze etwas mühſam für die älteren Semeſter, aber ſelbſt der Senior des„Feuerio“, Herr Jean Gräber, marſchierte wacker mit dem Zuge. Immer wieder kam der bekannte„Feuerio⸗ Humor“, der noch durch die Teilnahme der Humoriſten Fritz Feg⸗ beutel, Toni Kuntz, Gaggſtatter, fr.— auch Fritz Wei n⸗ reich hatte ſich nach längerer Pauſe zur Freude aller dem Zuge angeſchboſſen— eine Bereicherung erfuhr, voll zur Geltung. In Eiſen bal, in der„Traube“, verweilte mam bei Speis, Trank und Geſang. Ratsmitglied Krumm übernahw die Stelle des Photographen und hiel die Geſellſchaft auf der Platte feſt. Einige Schwerenöter konnten es nicht unterlaſſen, ein nahegelegenes Tanz⸗ lokal aufzuſuchen. Da der Ausflug diesmal ohne Weib und Kind unternommen wurde, führte man hübſche Schwarzwaldmädchen zum Tang. Dann beſtieg man die bereitgeſtellten Autos, um im raſchen Tempo über Neuweiher nach Baden⸗Baden, in das führende Weltbad des Kontinents, mit ſeiner paradieſiſch ſchönen Lage zu ge⸗ langen. Die Iffezheimer Pferderennen ſchienen gerade beendigt zu ſein, als man in einer der dortigen Gaſtſtätten Einkehr hielt. Vor der Abreiſe in die Heimat trugen ſich noch recht ulkige Dinge zu. Schon die Bekanntgabe des ausgedehnten Tagesprogramms durch den Präſidenten erregte viel Heiterkeit. Einige Ratsmitglieder er⸗ laubten ſich den Scherz, zwei ihrer Kollegen etwas in Verlegenheit zu bringen; ſie ſorgten für Erweiterung der hutloſen Mode, denn zwei mitgeführte Strohhüte konnten die Heimat nicht mehr erreichen Nur zu raſch vergingen die ſchönen Stunden. Die Heimreiſe mußte von Baden⸗Oos angetreten werden. Kurz nach 9 Uhr: abends war die luſtige Geſellſchaft bereits wieder im Habereck'l⸗Lokal verſam⸗ melt, um bei einem guten Tropfen die herrliche Fahrt und die guten Eindrücke nochmals zu beſprechen. pb * Feier der Zeppelinlandung im Reunmieſen⸗Reſtanrant. Wie uns mitgeteilt wird, wirkt bei der Feier der Zeppelin Lan⸗ dung im illuminierten Garten des Rennwieſen⸗Reſtaurants der Mannheimer Sängerkreis unter Leitung des Kapellmei⸗ ſters Leger mit. Bei dem ſchönen Wetter iſt ein ſtarker Beſuch der Veranſtaltung zu erwarten. Brände in Baden Brandſtiftung— Der Täter ſtellt ſich der Gendarmerie * Untergrombach(Amt Bruchſal), 3. Sept. Letzte Nacht brach im Anweſen des Schneidermeiſters Konrad Krieger hier Feuer aus, wodurch Stallung und Schopf eingeäſchert wurden. Auch das Wohnhaus hat ſtark gelitten. Eine Ziege und das Federvieh verbrannten. Ein Arbeiter Kriegers hatte den Brand gelegt und ſich bereits der Gendarmerie geſtellt. Selbſtmordverſuch der Brandſtifterin * Villingen, 3. Sept. Die Urheberin der Brandſtiftung, der drei Häuſer zum Opfer fielen, Frau Anna Bantle, machte geſtern im Gefängnis einen Selbſtmordverſuch, indem ſie ſich eine Wunde am Hals beibrachte, die jedoch ungefährlich iſt. Die 28jährige Frau, Mutter von zwei Kindern, hat bereits vor einiger Zeit in der Wohnung des brandgeſchädigten Land⸗ wirts Grüßer einen Einbruch begangen, während die Leute auf dem Felde waren, und einen erheblichen Geldbetrag ent⸗ wendet. Ein Bauernhaus eingeäſchert, zwei Häuſer ſtark beſchädigt * Bad Dürrheim, 3. Sept. Heute abend brach in dem großen Bauernhauſe des J. Reich in der Schallſtatt Feuer aus. Als der Brand bemerkt wurde, ſchlugen die Flammen bereits zu dem Dach der Scheuer hinaus. Im Nu ſtand das ganze etwa 30 Meter lange Anweſen in hellen Flammen. Eine hohe funkenſprühende Feuerſäule war kilometerweit am nächtlichen Himmel zu ſehen. Da das Haus mit Schindeln be⸗ deckt war und völlig aus Fachwerk beſtand, war trotz des raſchen Eingreifens der hieſigen Feuerwehr nichts zu löſchen. Obwohl tiefe Windſtille herrſchte, begannen ſogar in der Nähe zwei weitere Häuſer zu brennen, die jedoch noch gerettet werden konnten. Erſt als die Villinger und Schwenninger Motorſpritzen eintrafen, konnte auch das Flam⸗ menmeer des eigentlichen Brandherdes niedergekämpft wer⸗ den. Gerettet wurde nur mit knapper Mühe das Vieh, außer einem vier Zentner ſchweren Mutterſchwein, das mitver⸗ brannte. Von dem Mobiliar konnte faſt flichts gerettet werden. Der Beſitzer befand ſich zur Zeit des Brandes noch auf dem Felde. Die Brandurſache ſteht noch nicht feſt, ebenſowenig die Höhe des Schadens. Immerhin verbrannten mehrere hundert Zentner Heu und Getreide. Gaſthausbrand durch Filmexploſton * Engen, 3. Sept. Am Sonntag nachmittag brach in dem Gaſthaus„zur Sonne“ im benachbarten Stetten Feuer aus, wobei die unteren Stockwerke, der Saal und die Wirts⸗ ſtube vollſtändig ausbrannten. Die Brandurſache iſt äuf Kurz⸗ ſchluß zurückzuführen. Ein wandernder Kinobeſitzer, der am Nachmittag und Abend eine Vorſtellung geben wollte, hatte ſeinen Apparat an die elektriſche Leitung angeſchloſſen, die dadurch überlaſtet wurde. Es entſtand Kurzſchluß, wodurch ein Film zur Exploſion gebracht wurde. Der Kinobeſitzer wurde aus dem Saal herausgeſchleudert und erlitt ſchwere Brandwunden. Auch einige ander Perſonen erlitten Brandwunden Wäre die Exploſion nur eine Viertelſtunde ſpäter entſtanden, ſo wäre ein furchtbares Unglück geſchehen, da die Kinder ſich zur Nachmittagsvorſtellung bereits verſam⸗ melt hatten und im Begriff waren, den Saal zu betreten. 1. * Stockach, 3. Sept. In der Nacht zum Sonntag brannte das Anweſen des Landwirts Keller in Hoppetenzell völlig nieder. Mitverbrannt ſind zwei Schweine und das Ge⸗ flügel, ſowie die Fahrniſſe. Geſamtſchaden 20 000 4. Brand⸗ urſache unbekannt.— In Wahlwies brannte in der Nacht zum Montag das von der Witwe Schatz bewohnte Wohnhaus des Schmiedmeiſters Joſeph Amann ſamt der angebauten Werkſtätte völlig nieder. Gerettet konnte ſo gut wie nicht werden. Geſamtſchaden 18 000 l.. TUI AN UND DIE FRAUEN 4 Roman von Hermann Eris Busse Es war Tag geworden inzwiſchen. Ein milchig dunſtiger Frühmorgen ſchwelte vor den Fenſtern. Brigitte reichte ihm die Hand, als er befangen ins Zimmer trat. Das Wort: Ver⸗ zeih! wollte ihm nicht über die Lippen, er küßte ſcheu ihre Fingerſpitzen. And dann, nach ein paar Atemzügen, ſagte er, daß er ſich entſchloſſen habe, fortzugehen. „Wohin, Tobias?“ „In die Schweiz.“ 5 Die Antwort war ſchon wieder prahleriſch. Brigitte unter⸗ drückte mühſam ein Lächeln. Tobias ſchwieg wieder verletzt. Sie frühſtückten fertig, ohne ein Wort zu reden. Dann ſagte die Frau, während ſie das Geſchirr vom Tiſche nahm:„Ich habe dir dein nötiges Sach gerichtet zum Wandern.“ Und ſie trug einen Ruckſack her mit Wäſche und Strümpfen, neuen Sachen aus des verſtorbenen Profeſſors Vorrat, ſie mochten dem ſchlanken Jüngling ſo gut paſſen wie dem hageren Alten; auch gab ſie ihm die Geige mit, die er bei ihr geſpielt hatte, und wollte noch heimlich Geld hinzufügen. Das ſchob er zurück, heiß errötend:„Ich hab'!“ Das fehlte noch, daß er mit dem Geld von zwei Gelieb⸗ ten zugleich in die Welt zog. Pfut Kuckuck! Lieber betteln gehen! Mit der Geige kam er ſchon weiter, vorerſt als Muſi⸗ kant. Er streichelte zärtlich ihr braunes Gehäuſe und zupfte die A⸗Saite an. „Komm wir ſpielen noch eins zum Abſchied.“ Sie hatte ſeuchtglänzende Augen. 5 Da ſpielten ſie einen jener ſchwermütigen, vor Schönheit kranken Walzer Chopins, die ſie auswendig konnten, und Tulipan fühlte die Seele des traurigen Komponiſten in der ſeinen aufgehen, weil auch ſie, wie er irgendwo geleſen oder geträumt hatte, an der Liebe einer Frau, der göttlichen George Sand, ihre Leiden entzündete. Noch während ſie ſpielten, brach eine Sonnenbahn durch den zerriſſenen Dunſt in die Stube und glitt auf Brigittens Hände. Tobias wurde plötzlich zuverſichtlicher. Der dumpfe Brand in der Kehle ließ nach. Sein Blut quoll hoch: er war ja jung und ſtark, er fuhr jetzt in die VBeite, und niemand, niemand hemmte ihn. Die Weißhand merkte nicht im breiten Forte eines Finale, welches bange Fragen im Innern überrauſchte, Tobias die Geige einpackte, Ruckſack und Stock nahm Soppeight bu Horen-Derlag. GAmbti., Berlin Grunewald und aus dem Zimmer ſtürmte. Als ſie geendet hatte, war er nicht mehr da, ohne Gruß und Dank auf und davon, ſie ſah ihn nicht einmal mehr in der dritten Wegſchlinge drunten, bis wohin ſie ſtets ſein Kommen und Gehen früher hatte be⸗ obachten können. „Böſer Junge,“ murmelte ſie und lächelte ſchmerzlich. Alle guten Lehren, die ſie ihm noch mitgeben wollte, mochte ſie nun in den Wind reden; Tobias ſelber trug nicht ſchwer daran, ſie hätten ihn auch nicht davor geſchützt, daß er tüchtig die Hörner anrannte, draußen ſeinen Hochmut ver⸗ lor mit dem letzten Heller und ſeinen Trotz mit der letzten Brotkruſte verzehrte. Dem würde ſchon das Leben den Meiſter zeigen! 5* 0 Tobias, der Heimgekehrte, hatte erfahren, was ihm die ſtillen Gedanken der geliebten Frau angewünſcht, das war ja noch gelinde gegen das, was ihm in Wirklichkeit geſchehen war all die Jahre her. 5 Er ſtand vor dem Barockhäuschen, das ihm viel kleiner als damals und ſo verlaſſen und verlottert vorkam, als habe es ſeit Jahren niemand mehr bewohnt. Die grünen Läden waren zu, der Garten eine Widnis, die Gitter verroſtet, die Meſſingtafel blind; aber„Weißhand“ ſtand noch dort. Er verſuchte die Gartentüre zu öffnen. Sie kreiſchte wüſt und gab nach. Er ging den Hauptweg hinauf, der gänzlich zuge⸗ wuchert war. Ein Heer von Hummeln burrte empor, von den üppig blühenden Blumen geſcheucht. Im Brunnenbecken, wo er ſich die Hände waſchen wollte, war das Waſſer von einem Wirrſal blühender Kreſſe bedeckt, der Waſſerſtrahl fiel ganz dünn aus dem geſpitzten Mund des ſteinernen Fauns. Sollte Brigitte doch ſa ſein und noch ſchlafen? Träumte ſie villeicht immer noch von ihrer Liebe zu dem Knaben, daß ſie alles wuchern und welken ließ, wie er es verlaſſen? Was wußte er von ihr? Die Zeit konnte leicht ſtehen bleiben in dieſer anmutigen Einſiedelei über der Stadt und warum nicht im Daſein eines ſchönen Mädchens, das nicht mehr bieg⸗ ſam genug geweſen war, nach der erſten, ſpät gekommenen Liebe ſich in einer zweiten zu verjüngen und erſt recht zu finden? l Er klöpfelte an alle Läden, ſang leiſe: Brigitte, Brigitte dazu, holte die Flöte und blies halb wehmühtig, halb neckiſch, aber alles bieb ſtill. Tobias ging aus dem Garten, tippte ſich mit dem Finger gegen die Stirn und ſagte laut:„Ja, deinetwegen, du Eſel, bleibt die Zeit hier oben ſtehen! Dabei— dabei— ver⸗ trödelſt du hier den Morgen, weil du etwas feig hinaus⸗ ſchieben willſt!“ a III. In hartem Anſtieg durch eine ſteile Matte kürzte er den Weg ab zu den Gärten. Er kam an das Gelände des Vaters, die Baumſchulen begannen jetzt. Zunächſt das Stück mit den Koniferen, den Zypreſſen, Eiben, Edeltannen und Tujas, den Stechpalmbäumen. Die alte Weymutskiefer lebte auch noch und die Zeder vom Libanon, die der Urgroßvater gepflanzt haben ſollte. Tobias freute ſich, wie ſorgfältig und ſchön dieſer Park empfindlicher Bäume gehalten war, um manche Sorte neuer Edelinge bereichert. 8 Oh, da konnte er dem Vater tüchtig an die Hand gehen, er hatte in den großen Gärten und Parks vieler Länder manches geſehen und gelernt. Er blieb ſtehen und blickte zurück auf die entſchleierte Stadt. Der Morgen war ſo klar, daß man in die Straßenzüge ſah, die wie weiße Bänder durch das Häuſermeer liefen. Die Giebel und Türme von Toren und Kirchen ſtanden blank in ſtrahlendem Licht; lebendig durchhaucht vor dem ſeidig blauen Himmel ſchien der rötliche Sandſtein aus den heimatlichen Brüchen, aus dem der Dom gebaut war. Es ſchlug ſchon zehn Uhr. Die vielen Glocken der kirchenreichen Stadt feierten die Atempauſe des Morgens in einem ſelig ſchwingenden Reigen von hellen und dunklen Klängen. Um dieſe Stunde erlebte Tobias ſchon als Knabe ſtets das weſentlichſte Glücksgefühl der Ferien, wenn er drüben im Obſtgarten auf dem Rücken lag und flötete. Das war um ſpäte Oſtern immer ſchön geweſen oder um frühe Pfingſten, wenn die Bäume blühten. Ob der Aprikoſenhain noch an der geſchützten Mulde drü⸗ ben über dem Hohlweg ſtand? Der roſige Hain, der ſo zart und duftend über dem ſamtnen Gras vor dem tiefen Lenz⸗ himmelblau ſtehen konnte, wie er es nur noch in Japan ge⸗ ſchaut, damals, als er ſchon das Fieber in ſich ſpürte und ihn das Heimweh ſo rüttelnd packte? Da er verzweifelnd auf den blumigen Raſen ſank, im fremden Land der unſäglichen An⸗ mut, wo es nach Lack und Tee und Blüten duftete, und wo er wie ein toller Hund in das beizende Holz eines ſchlanken Stammes gebiſſen hatte! Daher floh die Geiſha vor ihm, die er um ihres ewigen Lächelns willen geliebt. Und der kleine Japaner mit dem ſchweren Kopf und dem ſäulenrunden Rumpf, einem geſchnitzten Buddoͤha gleich, reichte ihm höflich Tee, der giftig ſchmeckte und ſchläfrig machte, ſo daß er ſpäter in ſeiner Schiffskabine erwachte, ohne zu wiſſen, wie er dahin zurückgekommen war.(Fortſetzung folgt.] 2 0 N 28 Mittwoch, den 4. September 1929„ Vene Mannheimer Zeitung Etbenb⸗ Ausgabe B. Seite. Nr. 4 Mörderkaſte in Indien Aber auch Schmuggler, Falſchmünzer und alle anderen die von ihren Kameraden geköpft werden— Diebe als 5 Die gewaltige Inſtitution der Kaſte umfaßt nicht nur alle bürgerlichen Berufe und Gewerbe im Hinduismus, ſondern auch jene Schichten des Volkes, deren Tun und Handeln den Intereſſen der Allgemeinheit entgegengeſetzt iſt, bilden unter ſich ſtreng abgeſonderte Gruppen oder Kaſten. Es beſtehen in Indien, in den großen Hafenſtädten ſowohl als auch in den weltabgelegenen Gegenden im Innern des Landes, von der Bevölkerung anerkannte und oft ſogar unterſtützte Verbrecher⸗ oder Diebeskaſten. 5 Die ſtärkſte an der Zahl ihrer Mitglieder und wohl die am meiſten verbreitete iſt die Kaſte der Lumbadis oder Schmuggler. In größeren oder kleineren Banden durch⸗ ſtreifen ſie die Weſtern Ghats, von der Bombay⸗Präſident⸗ ſchaft aus bis hinunter zum Fürſtentume von Travanhore. Sie ſind ein fröhlicher, auffallend hübſcher Menſchenſchlag und ihre Hauptbeſchäftigung iſt der Salzſchmuggel. Die eng⸗ liſche Regierung hat wiederholt Verſuche gemacht, die Lum⸗ badis in Dörfern anzuſiedeln, aber trotz ſtrenger Bewachung iſt es nicht gelungen, ſie von ihrer Wanderluſt zu kurieren. Zur Zeit des Monſums aber, wenn die ſteilen Wege und Päſſe in den Bergen ungangbar ſind, begeben ſie ſich in die Städte und Dörfer und üben ſich im edlen Handwerk der Ein⸗ brecher. Einer eigentümlichen, ſtrengen Ueberlieferung gemäß dürfen die Lumbadis weder durch Fenſter noch Türen in ein Haus eindringen, ſondern ſie müſſen durch ein in die Mauer gebrochenes Loch dringen. Allerdings erleichtert die in den Tropen gewöhnliche Bauart, nach der die Mauern aus Lehm errichtet ſind, dieſe Arbeit. Ein alter Lumbadi erzählte mir einſt, daß das Los darüber entſcheidet, wer als erſter durch die Oeffnung ſchlüpfen ſoll. Der Mann iſt völlig nackt und mit Oel eingerieben, um ſein Ergreifen unmöglich zu machen. Seine einzige Waffe iſt ein krummes, ſichelähnliches Meſſer, wie es die Palmbauern zum Oeffnen der Kokosnüſſe benützen. Der Körper wird mit den Füßen voran durch das Loch geſchoben, und wenn im Hauſe den Kameraden dem Manne das Haupt ab und fliehen damit. Auf dieſe Weiſe ſoll jede Verfolgung einer Spur unmöglich gemacht werden. Auch die Lumbadikaſte iſt wieder in verſchiedene Unter⸗ kaſten eingeteilt, die jede ihren eigenen Gott beſitzt. Vor einem größeren Unternehmen werden dem Bilde der Gottheit Opfer dargebracht, meiſtens ein Hahn oder bei wichtigen Anläſſen auch eine Ziege, und im Falle des Gelingens ner⸗ ſpricht man der Gottheit einen Teil der Beute. Läuft die Ex⸗ pedition aber unglücklich ab, ſo wird das Bild ſeines Schmuckes beraubt, mit ſchmutzigen Lumpen umhüllt und unter Schmäh⸗ reden in einer mit Unrat angefüllten Grube vergraben. Am gleichen Abend wird vom Kurumba(weiſen Mann) des Stam⸗ mes eine neue Figur zur Würde der Schutzgottheit ernannt. Jeder Lumbadijüngling muß eine regelrechte Lehrzeit durchmachen und wird erſt nach Vollbringen einer beſonders kühnen Tat in den Rat der Aelteren aufgenommen. Im allgemeinen ſind aber die Lumbadi harmloſe, ſogar ſehr gaſtfreudliche Men⸗ ſchen. Vielerorts iſt es Sitte, einen Lumbadi als Türhüter oder Nachtwächter zu halten, weil durch deſſen Kenntniſſe der Diebesgewohnheiten und duch die Tatſache, daß kein Lumbadi das einem Kaſtengenoſſen anvertraute Gut ſchädigen würde, das Eigentum am ſicherſten geſchützt iſt. Bei den Lumbadi wie bei vielen Sttimmen der Dravida iſt es noch der Brauch, daß der junge Mann ſeine Braut ſich durch Raub erobern muß. Gefährlicher, aber glücklicherweiſe geringer an der Zahl, ſind die im Norden vom Dekkan, im Oſten von Bengalen, und in einigen abgelegenen Teilen der Provinz Birma wohnenden Naga. Wie die Lumbadi gehören ſie zur Kaſte der Pariah und ſind Draviad. Ihre Schutzgöttin iſt Kali, die Satti(Ema⸗ nation) Schiwas. Kurz nach der Regenzeit bringen ſie der Göttin ihre Opfer, und vor nicht langer Zeit noch waren ſie durch heiliges Gelübde verpflichtet, der blutigen Gottheit ein Mitglied ihres Stammes zu opfern, wenn es ihnen nicht gelang, eines Menſchen anderer Kaſte habhaft zu werden. Man ſagt ihnen nach, daß ſie das für die Göttin beſtimmte Opfer mit allen Bezeugungen der Ehrfurcht behandelten. Heute, wo das ſcharfe Auge der Regierung beſonders auf ſie gerichtet iſt, bieten ſie der Göttin in Ermangelung eines Men⸗ ſchen eine Ziege oder einen Ochſen als Opfer dar. Den übri⸗ gen Teil des Jahres ſind die Nagas friedliche Ackerbauern. Ein merkwürdiger Menſchenſchlag ſind die über die ganze Weſtküſte und den Dekkan zerſtreuten Tſchapperbhands, Der Vombenanſchlag Die Noröfront des Reichstags mit der Exploſionsſtelle Verbrecher ſind in Kaſten eingeteilt— Einbrecher, Portier ſchützen ſicherer Eigentum als alle Poliziſten die ſich teils zum Hinduismus und teils zum Iſlam bekennen, und deren Hauptgewerbe die Falſchmünzerei iſt, wie ihr Name es auch bezeugt. Ste ſind vor allen niederen Kaſten vielleicht die intelligenteſten, und in den letzten Jahren iſt es nicht nur der Heilsarmee gelungen, ſie in Dörfern an⸗ ſäſſig zu machen und in der Seideninduſtrie zu beſchäftigen, ſondern ſie ſchicken ihre Kinder auch in die engliſchen Schulen. Nichtsdeſtoweniger aber halten ſie die Tradition ihres Be⸗ rufes aufrecht, und ein fünfzehnjähriger Schüler antwortete mir einſt auf die Frage, warum er drei Tage in der Schule gefehlt habe,„er ſei mit ſeinem Vater auf einer Geſchäſts⸗ reiſe geweſen!“ Ich erfuhr ſpäter, daß ein größerer Poſten falſchen Geldes in Umlauf geſetzt worden ſei. Zu erwähnen iſt noch die Kaſte der Thugs oder Wür⸗ ger, die beſonders in den Tagen der Oſtindiſchen Kompanie ihr ſcheußliches Gewerbe ausübte. Die Kaſte oder Sekte iſt keineswegs verſchwunden, wie oft angenommen wird, nur die Methode ihrer Arbeit hat ſich geändert. Der Mord durch Er⸗ würgen, der durch die modernen Polizeiſyſteme oft aufgedeckt wurde, hat dem durch Vergiftung Platz gemacht. Am meiſten werden ganz junge Mädchen zu Opfermorden ausgeſucht und die indiſche Gerichtschronik weiſt heute noch eine erſchreckend große Zahl von Morden an Kindern weiblichen Geſchlechtes auf. Herr Paquin, der lebende Leichnam „Kein Zweifel iſt mehr möglich, ich bin geſtorben“, mur⸗ melte Herr Paquin, ehrſamer Bewohner einer Pariſer Vor⸗ ſtadt, verſtörten Geſichts vor ſich hin. Mehrere Stunden lang hatte er die betrübende Tatſache nicht glauben wollen, aber nun brachte man ihm ſchon den zwölften Kranz„anläßlich ſeiner Beerdigung“ ins Haus, und dabei war es noch nicht einmal Mittag. Herr Paquin, Abteilungsvorſteher in einem großen Geſchäft der franzöſiſchen Hauptſtadt, hatte gar nicht gewußt, daß er ſich bei ſeinen Untergebenen einer derartigen Beliebtheit erfreute, aber die zahlreichen Kranzſpenden mit anliegenden Beileidskundgebungen mußten ihn überzeugen. „Wenn ich nicht tot wäre, könnte ich mir wirklich etwas dar⸗ auf einbilden“, ſagte ſich Herr Paquin im Innerſten doch recht geſchmeichelt. Und mit Wohlgefallen dachte er daran, daß jetzt endlich, wo es zu ſpät war, ſeine beſſere Hälfte dahinter kommen würde, welch einen Schatz ſie in ihm verloren hatte. Ein Schutzmann brachte den„Verſtorbenen“ auf die Erde zurück. Der Beamte fahndete nach dem Mann, der in zahl⸗ reichen Blumengeſchäften der Stadt 12 Kränze beſtellt und dabei überall angegeben hatte, daß dieſe Beweiſe ehrenvollen Gedenkens für den angeblich verſtorbenen Abteilungs⸗ vorſteher aus einer Sammlung unter den Angeſtellten und Arbeitern ſeines Betriebes bezahlt werden würden. In jedem Falle ließ ſich dann der Spitzbube die Proviſton, ohne die in Paris kaum ein Geſchäft abgeſchloſſen wird, in bar auszahlen. Anfragen in Herrn Paquins Geſchäft, wo man von einer Kranzſpende natürlich nichts wußte und ſehr erſtaunt war, daß der vor kurzem noch höchſt lebendige Abteilungsvorſteher eines ſo plötzlichen Todes verſtorben ſein ſollte, führten ſchließlich zur Entdeckung des Schwindels. Eine Mohamedanerin läßt ſich von ihrer Frau ſcheiden Der Fall des„Hauptmanns Baker“, jener Engländerin, die als Mann auftrat, hat viel von ſich reden gemacht. Die Abenteuerlichkeit ihres Lebens verblaßt vor den Erlebniſſen einer indiſchen Mohammedanerin. Mit elf Jahren wurde die junge Kimat, eine Belutſchin, einem Hufſchmied in Khoſt an⸗ getraut. Gaffur, der Gatte, war nicht das Ideal eines guten Ehemannes, und ſchon nach einer recht kühlen Flitterwoche Alarm geſchlagen werden ſollte, ſchneiden die draußen ſtehen⸗ ließ ihn ſeine Frau im Stich. Weil es ihr aber als Mohamme danerin unmöglich ſein mußte, Arbeit zu finden, ſo ſtahl ſie einem Nachbarsjungen Kleider. Eine lange Wanderung brachte den neugebackenen Jüngling nach Boſtan, wo er Schafhirte wurde. Es gefiel dem jungen Kemal, wie ſich Kimat nun nannte, dort nicht beſonders und nach einem halben Jahr zog er weiter nach Multan. Dort blieb er drei Jahre bei einem Schafbeſitzer. Eines ſchönen Tages jedoch bekam Kemal einen greulichen Schrecken, denn er begegnete Gaffur, dem verlaſſe⸗ nen Ehemann. Glücklicherweiſe erkannte der Hufſchmied ſeine entlaufene Frau nicht, aber Kemal floh Hals über Kopf nach Sibi, wo er Eſeltreiber bei einem Bauunternehmen wurde. Im Laufe der nächſten Jahre wechſelte er verſchiedentlich den Arbeitgeber, doch blieb er ſeinem Treiberberuf treu. Gelegent⸗ lich einer Reiſe traf er die weinende Frau eines ſeiner frü⸗ heren Herren. Khainam, die Heulende erzählte ihm, ihr Mann habe ſich von ihr ſcheiden laſſen:„Ach, hätte ich doch nur einen ſo guten Gatten wie Dich, Kemal.“ Die Verkleidete bekam angeſichts dieſer zutraulichen Lie⸗ beserklärung einen gehörigen Schrecken und heiratete die Verlaſſene in aller Form, weil ſie das Weib nicht mehr los werden konnte. Die jungen Gatten ſchlugen ihren Sitz in Die Irrfahrt Im Sandſturm von Zehn Jahre lang hielt das armeniſche Ehepaar Gurunian ſein älteſtes Kind, ein Mädchen, für tot, und nun plötzlich ſteht ihm die unfaßliche Freude bevor, die Verlorene wieder in die Arme ſchließen zu können. Eine lange Irrfahrt liegt hinter Archalus Gurunian, der Wiedergefundenen. Ihre Eltern lebten zu Beginn des Welt⸗ krieges in einem armeniſchen Städtchen an der ruſſiſchen Grenze. Die türkiſche Heeresleitung hielt es für angebracht, die unſicheren Kantoniſten, als welche die meiſten Armenier galten, in das Innere des Landes zu ſchaffen. Unter den Be⸗ troffenen befand ſich auch Gurunjan mit ſeiner Familie. Der Transport der Verſchickten wurde im armeniſchen Taurus von einem Sandſturm überfallen. Archalus' Mutter verlor über der Sorge um das Leben ihres halb erſtickten jüngſten Kindes ihre damals zwölfjährige Tochter einen Augenblick aus den Augen und ſah ſie nicht wieder. Das Mädchen, verwirrt durch den Aufruhr, der unter den türkiſchen Wachſoldaten u. den entſetzten Armeniern herrſchte, war in den Sandſturm hineingelaufen und blieb, als dieſer auf den Reichstag Das zertrümmerte Kellerfenſter an der Nordfront Harnai auf und lebten allem Anſchein nach in beſter Eintracht. Zu allem Glück meldete ſich noch ein alter Mann und behaup⸗ tete, Kemal ſei ſein verlorener Sohn. Schickſalsergeben wehrte ſich der Eſeltreiber nicht und wurde auf Wunſch ſeines„Vaters“ Soldat. Seine Dienſtpflicht hielt ihn öfters monatelang von ſeinem Hauſe fern, und als er eines Tages von einer Unter⸗ nehmung an der Grenze zurück kam, war das Liebesneſt leer. „Ich habe einen anderen gefunden, der noch netter iſt als Du“, ließ ihm die Treuloſe ſagen. Der ſtolze Soldat konnte dieſe Beleidigung nicht dulden, jagte hinter der Flüchtigen her, holte ſie ein, ſchleifte beide vor den Kadi und war ſchließlich gegen Zahlung einer Buße von 50 Rupien mit der Scheidung einverſtanden. Dieſe fand auch in aller Form ſtatt. Ein Jahr ſpäter hatte Khainam ihren neuen Gatten unter die Erde ge⸗ bracht und kehrte reumütig zu Kemal zurück. Die neuerliche Vermählung wurde durch einen Grenzaufſtand hinausgeſcho⸗ ben. Kemal mußte an die Front. Unterwegs aber wurde der Transportzug zur Entgleiſung gebracht und überfallen. Die Truppe konnte die Angreifer unter ſchweren eigenen Ver⸗ luſten zurückſchlagen. Unter den Verwundeten wurde auch der tapfere Soldat Kemal gefunden, dem die Meſſer der Auf⸗ ſtändiſchen übel mitgeſpielt hatten. Man brachte ihn ins La⸗ zarett und entdeckte den Betrug. Anſtatt aber, wie Kimat als Mohammedanerin es nicht anders erwartet hatte, ſchwer be⸗ ſtraft und geächtet zu werden, wurde ſie von der Heeresver⸗ waltung belobigt. Sie erhielt eine regelrechte Militärrente ausgeſetzt, ließ ſich nach ihrer Heilung in Harnai nieder und lebt heute wieder als Frau höchſt vergnügt und ſelbſt von ihren prüden mohammedaniſchen Landsleuten geachtet. einer Tochter den Eltern getrennt nachgelaſſen hatte, ſpurlos verſchwunden. Die Eltern mußten annehmen, ihr Kind ſei umgekommen. Nach Beendigung des Krieges wanderten die Gurunians nach Nordamerika aus und ließen ſich im Staate Wisconſin nieder. Ein Jahrzehnt verging. Da fand der Vater in einer in Amerika erſcheinenden armeniſchen Zeitung eine Liſte flüchtiger Landsleute, die auf Korfu lebten. Und plötzlich laser den Namen ſeiner verſchollenen Tochter, Archalus Gurunian. Sie ſollte als Teppichweberin auf der griechiſchen Inſel leben. Gurunian dachte zuerſt an eine merkwürdige Uebereinſtimmmung beider Namen, doch dann entſchloß er ſich zu einer ſchriftlichen An⸗ frage. Wer beſchreibt die Freude der Familie, als die Korfio⸗ ter Teppichweberin ſie in ungelenken Worten, die aber doch von der jauchzenden Seligkeit der Schreiberin zeugten, Vater und Mutter nannte? Dann erfuhren die Eltern vom Schickfal der Totgeglaub⸗ ten. Das Kind war in der Wüſte von türkiſchen Soldaten auf⸗ geleſen worden, die davon gehört hatten, der Armeniertrans⸗ port ſei untergegangen. Archalus wurde nach Konſtantinopel in ein Waiſenhaus gebracht, erhielt den Namen Harrie und ſollte Mohammedanerin werden. Dann aber ſchafften Be⸗ ſatzungstruppen ſie in eine franzöſiſche Anſtalt nach Kum⸗ Kapok. Dort blieb ſie nicht lange, ſondern kam unter dem Namen Zaruhi in ein anderes Waiſenhaus. Hier nahm ſich eine griechiſche Familie ihrer an und ging mit ihr nach Kanthi. Schließlich gelangte Archalus unter ihrem richtigen Namen nach Korfu, wo ſie ſich ihr Brot als Teppichweberin verdiente. Reiſe um die Welt vor 100 Jahren Wir ſtehen in dieſen Tagen unter dem tiefen Eindruck der Weltreiſe des Luftſchiffs„Graf Zeppelin“. Angeſichts dieſer Beſiegung der Entfernung durch den fortgeſchrittenen Typ des lenkbaren Luftſchiffs mag es intereſſant ſein, ſich zu erinnern, in welcher Zeit und unter welchen Bedingungen vor 100 Jahren eine Weltreiſe möglich war. Aus einer Zeitung von 1842 teilt W. Hahn in der„Umſchau“ folgende Einladung mit: Reiſeluſtigen, die Geld haben, bietet ſich jetzt eine Ge⸗ legenheit dar, die ſelten vorkommt. Ein däniſches Paketſchiff, das im Juni vom Stapel läuft, wird in dem Falle, daß ſich eine hinkängliche Anzahl von Paſſagieren(wenigſtens 20) meldet, eine Reiſe um die Welt unternehmen. Am 1. Oktober wird es bereit ſein, aus dem däniſchen Hafen Korſver auszulaufen, und nach einer Abweſenheit von zwei Jahren die Paſſagiere wieder in einem däniſchen Hafen ab⸗ ſetzen. Es nimmt ſeinen Weg über Portsmouth, Madeira, Rio, Buenos Aires, Valparaiſo, Lima, Guayaquil, die Sand⸗ wichinſeln, die Ladronen, Manila, Java, vielleicht auch Ceylon, Oſtindien, Iſle de France oder Madagaskar, das Cap St. Helena und die Azoren. Das Schiff wird von einem Offizier der däniſchen Marine befehligt werden und den Reiſenden alle wünſchenswerten Bequemlichkeiten darbieten. Freilich iſt der Preis, den ſie zu zahlen haben, ziemlich hoch, 5000„ Banco oder 2500 Taler, . Mittwoch, den 4. September 1929 Aenderungen zum Einkommenſteuergeſet Steuererleichterungen und Steuererſchwerungen Anläßlich der bevorſtehenden Herbſtveranlagung 1929 zur Einkommenſteuer ſind folgende Aenderungen des Einkommenſteuergeſetzes von beſonderer Bedeutung, die durch das Geſetz vom 29. Juni 1929 vorgenommen ſind. Es handelt ſich in erſter Linie um Steuererleichterungen, jedoch ſind auch verſchiedene Steuererſchwerungen zu vermerken. Nach dem Reichseinkommenſteuergeſetz war es bisher nicht möglich, den Verluſt eines Geſchäftsjahres dadurch ſteuerlich zur Anrechnung zu bringen, daß, wie bei dem früheren preußi⸗ ſchen Einkommenſteuergeſetz, der Veranlagung die drei⸗ fährige Durchſchnitts berechnung zugrunde gelegt wurde. Der Forderung aller Wirtſchaftskreiſe, einen etwai⸗ gen Verluſt des vorangegangenen Geſchäftsjahres ſteuerlich zu berückſichtigen, iſt bei der jetzigen Novelle zum Einkommen⸗ ſteuergeſetz im weſentlichen Rechnung getragen worden. Es iſt nunmehr zugelaſſen, daß der Verluſt vortrag und zwar nicht nur vom letzten Jahre, ſondern auch noch von dem dieſem vorangehenden Jahre vom Einkommen des laufenden Jahres abgeſetzt werden kann, ſoweit er nicht ſchon im direkt vorhergehenden Jahre berückſichtigt worden iſt. Hat beiſpielsweiſe der Steuerzahler im Jahre 1929 einen Verluſt von 6000 4 gehabt, dem für 1930 ein Ge⸗ winn von 3000/ gegenüberſteht, ſo kann er den Verluſt mit 3000% für 1930 verrechnen. Er bleibt infolgedeſſen nicht nur für 1980 ſteuerfrei, ſondern kann den Reſt von 3000 4 für 1931 in Anrechnung bringen. Selbſtverſtändlich kann er auch von dem für 1930 nachgewieſenen Gewinn den ſteuerfreien Ein⸗ kommensteil von 720/ ſowie die abzugsfähigen Sonder⸗ leiſtungen und die Familienermäßigungen in Abzug bringen, ſo daß ſich der anzumeldende Verluſt für 1931 noch um dieſe Beträge erhöht. Der Verluſtvortrag kann erſtmalig beider Herbſt⸗ veranlagung 1929 berückſichtigt werden, d. h. für Rech⸗ nungsjahre, die am 30. Juni 1929 abſchließen. Dies gilt alſo beſonders auch für die Landwirte. Jedoch kann das erſte Mal nur der Verluſt aus dem direkt vorangegangenen Jahr, nicht auch aus den dem letzteren vorangegangenen berückſichtigt werden. Die Anrechnung des Verluſtvortrages iſt an die Bedin⸗ gung geknüpft, daß der Steuerpflichtige Bücher im Sinne der 88 18, 28 Eink. St.⸗Geſ. führt. Nach 8 18 müſſen die Bücher den Vorſchriften des Handelsgeſetzbuches entſprechend geführt ſein; er bezieht ſich alſo auf Induſtrie, Handel und Gewerbe. 8 28 handelt von der Buchführung der Landwirte und verlangt, daß alle Geſchäftsvorfälle nach Klaſſen geordnet mit ihrem Geld⸗ wert einzutragen ſind, vor allen Dingen auch der Eigenver⸗ brauch und die Barentnahme für Privat⸗ und betriebsfremde Zwecke. Außerdem muß eine fährliche Inventur Aufſchluß über die Gegenſtände des Betriebsvermögens und die an ihnen eingetretenen Veränderungen geben. Sowohl die Bücher der mittleren und kleineren Gewerbe⸗ treibenden als auch die Bücher der Landwirte werden in den meiſten Fällen nicht den obigen Erforderniſſen entſprechen. Es iſt deshalb für dieſelben unbedingt notwendig, um ſich den Vorteil des Verluſtvortrages zu ſichern, möglichſt bald eine geordnete Buchführung einzuführen, ohne daß dieſe Buch⸗ führung jedoch eine doppelte zu ſein brauchte. Irreführende Reklame im Pelzhandel „Billige Pelze“—„Nur für Beamte“—„Einmaliges billiges Angebot“ Im Jahre 1924 unternahmen es die Inhaber der Neiy⸗ diger Pelzwarenfabrik Gebr. Stotzky(Moritz, Jafa und Albert Stotzky), außerhalb Leipzigs im Wege des Wandergewerbes Pelzwaren zu verkaufen. Dem Unterneh⸗ men ſchloß ſich noch der Kaufmann Diederich, ein früherer Oberpoſtſekretär, an, der bisher Pelzwaren der Gebr. Stotzky kommiſſionsweiſe verkauft hatte. Wie in anderen Städten wurde auch in Düſſeldorf zur Kundenwerbung in ge⸗ meinſchaftlich entworfenen Flugblättern und Zeitungsinſera⸗ ten zum Kauf von„einmalig billigen Pelzwaren“ aufgefor⸗ dert. In den Ankündigungen, die ſich hauptſächlich an Be⸗ amte richteten, hieß es u..:„Nur für Beamte! 3 Tage hilligſte Preiſe, größte Leiſtungsfähigkeit, höchſte Eleganz, konkurrenzloſes Augebot, bequeme Teilzahlungen! Der Um⸗ ſatz muß es bringen! Ausweispapiere vorlegen!“ Troß der Aufforderung, Ausweispapiere vorzulegen, erfolgte der Ver⸗ kauf an jeden Intereſſenten, der den Verkäufern zahlungs⸗ fähig erſchien. Verkauft wurde aber nicht die angeprieſene tabelloſe und elegante Ware, ſondern minderwertige Pelz⸗ gualitäten. Das Pelzwerk enthielt Riſſe, Löcher uſw. und die Verarbeitung war von der geringſten Art. Nachdem der Reichsbund der Deutſchen Kürſch⸗ ner in Leipzig ſowie einige Käufer, die ſich geſchädigt fühlten, Strafantrag gegen die Gebr. Stotzky geſtellt hatten, wurden die Angeklagten— auch der Kaufmann Diederich— vom Schöffengericht wegen Betruges zu je 3 Monaten Ge⸗ fängnis verurteilt. Ihre Berufung wurde vom Landgericht Düſſeldorf mit der Maßgabe verworfen, daß ſie nicht wegen Betruges, ſondern wegen Vergehens gegen 84 Unl. WG. zu e 3 Monaten Gefängnis verurteilt ſind. Zur Verurtel⸗ lung wegen Betruges reiche der Tatbeſtand nicht aus, weil ein rechtswidriger Vermögensvorteil der Verkäufer nicht nachgewieſen ſei. Unter Berückſichtigung des Umſtandes, daß die Angeklagten Ratenzahlungen bewilligten, ſeien ſie berech⸗ tigt geweſen, neben der Luxusſteuer einen 100 prozentigen Aufſchlag auf die normalen Preiſe des verkauften Waren⸗ genres zu berechnen. Der Kaufpreis ſtellte ſich als ange⸗ meſſen dar und die Kunden konnten etwas Beſſeres, als ſie erhielten, nicht erwarten. Dagegen habe eine Verurteilung aus 8 4 Unl. WG. zu erfolgen. Denn die Angeklagten haben zur Anlockung von Kunden irreführende Re⸗ klame gemacht. Das große Publikum mußte aus ihren öffentlichen Ankündigungen entnehmen, daß es ſich um ein Sonderangebot, um eine einmalige günſtige Gelegenheit han⸗ delte, Pelzwaren einzukaufen, bezw. f verter und günſtiger als in anderen Geſchäften. Dieſe Angaben ware ö ir die Abgabe gegen Teil⸗ er e vorde 0 — FVV Nach 8 56 Eink.⸗St.⸗Geſ. ſind Steuerermäßigungen bezw. Steuererlaß zuläſſig, ſoweit beſonders drückende wirtſchaftliche Verhältniſſe vorliegen, wie Krankheit, Ueberſchuldung, Be⸗ laſtung durch Kindererziehung. Dieſe Beſtimmung findet eine weſentliche Ergänzung dadurch, daß nunmehr eine Ermäßi⸗ gung oder ein Erlaß der Einkommenſteuer auch dann eintreten kann, wenn der Steuerpflichtige in dem vorangegangenen Steuerabſchnitt kein Einkommen bezogen und den Lebensunterhalt im weſentlichen aus ſeinem Ver⸗ mögen, insbeſondere aus Erſparniſſen, gedeckt hat. Dieſe Vorſchrift findet erſtmalig bei Veranlagungen für die im Kalenderjahre 1929 endenden Steuerabſchnitte Anwendung, alſo noch nicht für die bevorſtehende Herbſtveranlagung für 1928/29. Wenn alſo jemand im Jahre 1929 kein Einkommen hatte, ſondern von ſeinem Vermögen gelebt hat, ſoll er 1930 ganz oder teilweiſe einkommenſteuerfrei bleiben. Eigentümlicher⸗ weiſe gilt dieſe Vorſchrift jedoch nicht für diejenigen, die anſtatt vom Vermögen von geborgtem Gelde gelebt haben, was zweifellos eine unbillige Härte bedeutet. Im übrigen ſteht die obige Beſtimmung im Widerſpruch zur ſog. Verbrauchsbeſteuerung, nach welcher der aus Er⸗ ſparniſſen oder Schulden beſtrittene Verbrauch trotz nicht vor⸗ handenen Einkommens zur Einkommenſteuer herangezogen werden ſoll. Man darf geſpannt ſein, wie die Praxis und die Rechtſprechung ſich zu dieſem Widerſpruch ſtellen werden, und ob dieſe Beſtimmung nicht das Ende der Verbrauchsbeſteue⸗ rung bedeutet. Auf alle Fälle wird jemand, der 1929 zur Ver⸗ brauchsbeſteuerung herangezogen worden iſt, die neuge⸗ ſchaffene Vergünſtigung für 1930 in Anſpruch nehmen können. Eine Steuererſchwerung tritt dagegen für manche, insbe⸗ ſondere Lohnſteuerpflichtige, auf Grund des neuen Geſetzes ein. Das Nebeneinkommen eines der Lohnſteuer oder dem Steuerabzug vom Kapitalertrag unterliegenden Steuer⸗ pflichtigen, deſſen Geſamteinkommen 8000/ nicht überſtiegen hat, wird nach 8 89 Eink.⸗St.⸗Geſ. nicht veranlagt, wenn es nicht mehr als 500/ betragen hat; und nach 8 90 werden dieſe Steuerpflichtigen mit über 500% Nebeneinkommen nur mit letzterem veranlagt. Nach der Auffaſſung des Reichsfinanz⸗ hofs, der ſich damit im Gegenſatz zu der Auffaſſung des Reichs⸗ finanzminiſteriums befand, dürfte eine Veranlagung von Lohnſteuerpflichtigen auch dann nicht vorgenommen werden, wenn die Grenze von 8000/ deswegen nicht erreicht wurde, weil von dem Brutto⸗Einkommen nicht nur der einkommen⸗ ſteuerfreie Betrag von 720 /, ſondern auch die Familien⸗ ermäßigungen mit abgezogen wurden. In der vorliegenden Novelle zum Einkommenſteuergeſetz hat das Reichsfinanzminiſterium den von ihm vertretenen Standpunkt durchgeſetzt, indem dieſe die Zurechnung der Familienangehörigen ausſchließt, ſo daß nunmehr bei Be⸗ rechnung der Veranlagungsgrenze nur der ſteuerfreie Ein⸗ kommensteil abgezogen werden darf. Dies bedeutet unter Berückſichtigung der Tarifbeſtimmungen des Einkommen⸗ ſteuergeſetzes für die meiſten in Betracht kommenden Steuer⸗ pflichtigen eine Erſchwerung, da bei Nichtveranlagung dieſer Steuerpflichtigen von ihnen im allgemeinen weniger Steuern zu zahlen geweſen wären. Dr. C. warengeſchäft hätten Käufer die Pelze der von den Angeklag⸗ ten verkauften Qualität zu denſelben Preiſen erhalten kön⸗ nen. Daß ihre Angaben irreführend und geeignet waren, den Anſchein eines beſonders günſtigen Angebots hervorzu⸗ rufen, wußten die Angeklagten.— Die von den Angeklagten gegen die Urteil beim Reichsgericht eingelegte Repiſion hatte in der Hauptſache keinen Erfolg und wurde vom 3. Strafſenat des Reichsgerichts verworfen. Nur bezüglich des Angeklagten Albert Stotzky greift der Geſichts⸗ punkt der Verjährung durch, inſoweit iſt Aufhebung des landgerichtlichen Urteils und Einſtellung des Verfahrens er⸗ folgt. Zur Begründung wurde geſagt, daß ohne Rechtsirrtum feſtgeſtellt ſei, daß die unwahren Angaben der Angeklagten zur Irreführung des kaufenden Publikums geeignet waren. (3 D 473/28.— 17. Juni 1929.) Der Ehemann der Klägerin ſchloß am 13. Apriß 1927 mit einer Verſicherungsgeſellſchaft in Mannheim einen Unfallverſicherungsvertrag mit einer Verſicherungs⸗ ſumme von 30 000 RM. ab. Die Verſicherung galt auch für Unfälle, die den Verſicherten als Fahrgaſt eines öffent⸗ lichen oder privaten Verkehrsmittels(Eiſenbahn, Straßenbahn, Automobil, Schiff, Motorboot und andere dem Perſonenverkehr dienende Verkehrsmittel) treffen. Dabei iſt die Frage, ob ſich die Verſicherung auch auf Unfälle beim Sport erſtrecken ſoll, verneint worden. Die Klägerin verlangt Aus⸗ zahlung der Verſicherungsſumme, indem ſié behauptet, daß ihr Mann am 6. Auguſt 1927 beim Ueberqueren der Elbe mit einem Klepperfaltboot in der Nähe von Roßlau ertrunken ſei. Um eine Sportausübung habe es ſich bei dieſer Fahrt nicht gehandelt. Die beklagte Verſicherungsgeſellſchaft hält der Klage entgegen, daß der Verſicherte überhaupt nicht ertrunken, ſondern ins Ausland verſchwunden ſeiz außerdem ſei das Faltboot kein Verkehrsmittel und der Ver⸗ ſicherte nicht„Fahrgaſt“ geweſen; der behauptete Unfall würde auch bei einer Sportausübung erfolgt ſein. Die Klage iſt in allen Inſtanzen— Landgericht und Kammergericht zu Berlin und Reichsgericht—abge⸗ wieſen worden. Aus den Entſcheidungsgründen: Das Kammergericht hat ſowohl den Eintritt des Unfalls ſelbſt, Frage nach dem Zuſammenhang mit einer Sport⸗ ingeſtellt gelaſſen, indem es den Anſpruch der Was iſt eine Villa? Die Anſicht der Steuerbehörde Die Frage, was eine Billa ſei, iſt wohl nicht von allen Finanzämtern gleichmäßig entſchieden worden. Um dieſen Begriff klarzulegen, hat der Reichsfinanzminiſter im einem Erkaß vom 22. Mai 5. J. einige ſteuerlich wichtige Ausfüh⸗ rungen gemacht, denen wir folgendes entnehmen. Gegen die Einheitswertfeſtſtellungen für Villen ſind be⸗ ſonders zahlreiche Einſprüche in den Fällen eingelegt worden, in denen ein von dem Eigentümer und ſeiner Familie allein bewohntes einfach ausgeſtattetes Grundſtück bei der Einhetts⸗ bewertung 1928 als„Villa“ angeſehen worden iſt. Bereits in einem früheren Runderlaß(III V 1650, hat der Reichsfinanz⸗ miniſter erklärt, daß zwar unter den Begriff der Villen keineswegs nur Luxusbauten fallen, andererſeits jedoch ſolche Grundſtücke nicht als Villen anzuſehen ſind, deren Gebäude ihrer äußeren Geſtaltung und inneren Einrichtung nach, ob jektiv angenommen, lediglich das nackteſte Wohnbedürfnis be⸗ friedigen, wie z. B. beſcheidene Arbeiterwohnhäuſer. Bei den Einſpruchsentſcheidungen ſollen jetzt die Finanz⸗ ämter daher den Standpunkt vertreten, daß diejenigen Grund⸗ ſtücke, deren Gebäude nach der örtlichen Anſchauung als typiſche Wohnhäuſer von Arbeitern und kleineren Angeſtellten anzuſehen ſind, nicht unter den Begriff der Villa fallen. Da⸗ gegen ſpricht die Tatſache allein, daß ſich an ein Einfamilien⸗ haus auf beiden Seiten weitere derartige Häuſer auſchließen (Reihenhäuſer) noch keineswegs gegen die Behandlung dieſer Häuſer als Villen. Damit haben alſo die Hauseigentümer die Möglichkeit, an Hand des Erlaſſes(8 3540/2244) auf die richtige Einheitsbewertung der Einfamiltenhäuſer, Eigen⸗ heime uſw. zu achten. Neues über Erſotzraumſtelſung und Räumungsfriſten bei Arteiſen Im Regelfalle wird bei Räumungsklagen dem Mieter eine angemeſſene Räumungsfriſt mit Recht gewährt. Dieſe Uebung kann aber dann zu erheblichen Mißſtänden Anlaß geben, wenn der Mieter dieſe Friſt in unangemeſſeuer Weiſe ausnutzt, vor allen Dingen dann, wenn er mit alten Mietrückſtänden in erheblichem Zahlungsverzuge bleibt. Bei der laufenden Miete iſt allerdings jetzt ſchon der Vermieter nach 8 6 Abſ. 5 des Mieterſchutzgeſetzes geſichert. Hiernach kann der Vermieter Streichung der Erſatzraum⸗ klauſel verlangen, wenn der Mieter ſein Verhalten, das An⸗ laß zu der Räumungsklage war, auch noch nach dem Urteil fortſetzt. Dieſe Sicherung, die jetzt ſchon der Ver⸗ mieter hat, erſtreckt ſich aber nicht auf alte Mietrückſtände. Um den Vermieter hiergegen zu ſichern, iſt jetzt das Landgericht in Hamburg auf folgende Klauſel gekommen, die im Intereſſe des Vermieters, Fällen aber ſicher auch im Intereſſe des Mieters liegt. Es wird nach dieſer Klauſel die Zwangsvollſtreckung von der Sicherung ausreichender Erſatzräume abhängig gemacht. Dieſe Einſchränkung der Zwangsvollſtreckung fällt aber fort, falls der Mieter den alten Mietrückſtand nicht bis zu be⸗ ſtimmter Friſt bezahlt. Daß dieſe neue Klauſel im Urteil im Intereſſe des Vermieters liegt, leuchtet ohne weiteres ein, Sie liegt aber auch im Intereſſe des Mieters, denn ſehr oft wird dem Mieter auf dieſe Weiſe Erſatzraumſtellung zugebil⸗ ligt, was ſonſt nicht der Fall wäre, wenn er ſich bereit er⸗ klärt, alte Mietrückſtände auf dieſe Weiſe zu zahlen. In allen Fällen, es mag dies nicht der Regelfall ſein, in welchen alte Mietrückſtände vorhanden ſind, gibt dieſe neue Klauſel des Landgerichts Hamburg einen gangbaren Weg an, Unbillig⸗ keiten zu vermeiden. Da mit Recht allgemein die Rechtſprechung der Hamburger Gerichte als vorbildlich angeſehen wird, ſo iſt es vielleicht möglich, unter Hinweis auf dieſe neue Praxis der Hamburger Gerichte, auch bei uns dieſer Klauſel Geltung und Einführung zu verſchaffen, Rechtsanwalt Dr. Otto Simon-Mannbeim. * Einen Fortbildungskurſus für gemeinnützige Rechtshilfe ver⸗ anſtaltet das Sozfale Muſeum in der Zeit vom 16. bis 28. September 1929 in der Frankfurter Univerſität. Der Kurſus, für deſſen Unterricht erprobte, mit der Rechtsberatungspraxis vertraute Juriſten gewonnen worden ſind, tiſt in erſter Linie für Leiter und Mitarbeiter von Arbeiterſekretariaten, Frauenrechtsſchutz⸗ ſtellen, Rechtsauskunftsſtellen, Volksbüros, Wohlfahrts⸗ und Jugend. üämtern und ähnlichen gemeinnützigen Einrichtungen beſtimmt. Ge⸗ werbsmäßige Rechtsberater ſind ausgeſchloſſen. In 84 akademiſchen Doppelſtunden, die Vortrag mit Ausſprache verbinden, werden ſol⸗ gende Stoffe behandelt: Bürgerliches Recht, Zivilprozeß, Arbeits⸗ recht, Tarifvertragsrecht, Betriebsrätegeſetz, Arbeitsprozeßrecht, Kün⸗ digungsbeſchränkungen und neuere Entſcheidungen im Sozialver⸗ ſicherungsrecht. Nähere Aukunft erteilt das Soziale Muſeum E. V. in Frankfurt a.., Univerſität. 5 Das JFaltboot als Verkehrsmittel Unfall mit dem Faltboot und Unfallverſicherung als„Jahrgaſt⸗ Klägerin auf alle Fälle deshalb für unbegründet anſieht, weil ein Klepperfaltboot kein Verkehrsmittel ſei und der(an⸗ geblich) Verunglückte nicht Fahrgaſt geweſen ſei. Dem KG. iſt im Ergebnis beizupflichten. Nicht zutreffend iſt allerdings die Anſicht des Kammergerichts, daß Verkehrsmittel nur ſolche Beförderungsmittel ſeien, die dem allgemeinen Verkehr dienen. Denn nach den Verſicherungsbedingungen der Beklagten fällt weffellos auch das Ueberfahren⸗ oder Angefahrenwerden durch einen Radfahrer, der ſein eigenes Rad fährt, unter die Ver⸗ ſicherung, obgleich auch hier die Verletzung mit einem Ver⸗ kehrs⸗ oder Transportmittel in Zuſammenhang ſtehen ſoll. Der Verſicherte verunglückte aber, als er ſein eigenes Falt⸗ boot unter Mitnahme einer anderen Perſon ſelbſt ruderte. Unter dieſen Umſtänden kann er aber nach allgemeinem Sprachgebrauch nicht als„Fahrgaſt“ angeſehen werden, Dieſer Begriff deutet auf ein gewiſſes Fernſtehen von dem Verkehrs⸗ mittel und ſeiner Bedeutung. Als weſentliches Unter⸗ ſcheidungsmerkmal zwiſchen dem Fahrgast und dem Nichtfahrgaſt bei Benutzung eines Verkehrsmittels iſt der Gegenſatz zwiſchen dem Halter des Verkehrsmittels(im Sinne von 8 7 K., 8 833 BGB.) und der von dem Verkehrsmittel entgeltlich oder unentgeltlich beförderten Perſon anzuſehen. Wer in einem eigenen Faltbvot fährt und dieſes ſelbſt rudert und dabei einen anderen mitnimmt, iſt auf keinen Fall„Fahr⸗ gaſt“. Schon daraus ergibt ſich die Abwelſung der Klage. (VII 57628.— 31. Ma 1929.) Verantwortlich: Chefredakteur Kurt Flche r in manchen 0 . Desgeg gr e GS * 17 Mittwoch, den J. September 1929 Neue Maunheimer Zeitung(Abend ⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 409 Aus dem Lande Liebestragödie „ Märkt, Amt Lörrach, 3. Sept. Hier wurden eine männ⸗ kiche und weibliche Lei che aus dem Rhein geborgen. Es handelt ſich um ein Liebes paar aus Baſel, das anſcheinend gemeinſam in den Tod gegangen iſt. Die Leichen müſſen ſchon ſeit mindeſtens 4 Wochen im Waſſer gelegen haben. Urſprüng⸗ lich ſcheinen ſie zuſammengebunden geweſen zu ſein. Sie wieſen Schuß⸗ oder Stichwunden in der Bruſt auf. Die bei⸗ den Leichen wurden als die des 40 Jahre alten Taglöhners Emil Chriſt aus Kappel, Kanton Solothurn, und der 38 Jahre alten Seidenweberin Emilie Pleß aus Baſel identi⸗ fiatert. * Heidelberg, 3. Septbr. Am heutigen Vormittag wurde Hier oberhalb der Friedrichsbrücke die L eiche des am Sonn⸗ tag abend zuſammen mit einem anderen ertrunkenen Bäcker⸗ meiſters Eugler aus dem Neckar geländet. * Heidelberg, 3. Sept. Am Ufer des Wehrkanals fand man heute vormittag die vollſtändige Kleiderausrüſtung eines unbekannten Mannes, was darauf ſchließen läßt, daß dieſer im Wehrkanal gebadet hat und dabei ertrunken iſt. Der Neckar hat in unſerer Gegend binnen zwei Tagen fünf Menſchenleben gefordert. * Neckargemünd, 3. Septbr. Geſtern gegen abend er⸗ trank hier beim Baden im Neckar der 47 Jahre alte Haupt⸗ lehrer Fritz Birmele. Seine Leiche wurde einige Stunden ſpäter gefunden. Birmele hinterläßt Frau und vier Kinder. eh. Neckarbiſchofsheim, 2. Sept. Den hieſigen Gurken⸗ pflanzern wurde von den Abnahmefirmen der Preis für hundert Gurken auf 20 Reichspfennige feſtgeſetzt. Ein ſehr mäßiger Preis, bei dem es ſich nicht mehr lohnt, Gurken zu bauen, denn es kommt noch hinzu, daß die Pflanzer die größ⸗ ten Schikanen haben beim Abliefern. Hier kam es vor, daß Pflanzer die ſorgfältig ausgeleſenen Gurken, die beanſtandet wurden, in den Straßengraben ſchütteten. Die Leute werder ſicherlich im nächſten Jahre wieder Gurken bauen. L. Eppingen, 2. Sept. Im Alter von 53 Jahren iſt hier Oberlehrer Adolf Kühn geſtorben. Der Verſtorbene war ſeit 15. Auguſt Auguſt 1924 an der hieſiger Schule als Ober⸗ lehrer tätig und hat ſich ſtets als ein hervorragender Päd⸗ agoge gezeigt. Auch der Ortsgruppe der„Badiſchen Heimat“ war er ein emſiger Förderer. Er iſt einem Herzleiden er⸗ legen. In Zaiſenhauſen geboren, hat er in folgenden Orten gewirkt: Gölshauſen, Ruit, Treſchklingen, Mühlbach. * Pforzheim, 3. Sept. Samstag abend ſprang ein 33 Jahre alter Goldarbeiter namens Otto Dietz aus dem zweiten Stock der Wohnung eines Bekannten in der Güterſtraße 23 auf die Straße. Er brach beide Beine. Sportliche Nuno ſchau Fußball im Kreis Südheſſen Am Sonntag haben auch im Kreiſe Südheſſen die Verbandsſpiele wieder begonnen. Und zwar gab es ein volles Programm. Alle Vereine beteiligten ſich,(d. h. ſollten ſich beteiligenſ, am Start, Aber in letzter Minute wurde oͤgs Spiel Heppenheim— Horch⸗ heim von der Behörde abgeſetzt, da der Heppenheimer Verein keinen Platz zur Verfügung hatte. Dafür waren aber die anderen angeſetzten Kämpfe wirklich intereſſant. Das größte Intereſſe be⸗ anſpruchte natürlich die Begegnung zwiſchen dem vorjährigen Meiſter Olympia Worms und ſeinem Namensvetter Lor ſch. Die bisherigen Begegnungen waren immer ſehr intereſſant. Auch beim diesmaligen Kampfe blieb die Spannung niemals aus. Wenn auch Worms mit:1 das Spiel gewinnen konnte, ſo war dieſer Sieg nur ein Glücksſieg, denn das Ergebnis könnte genau ſo gut umgekehrt lauten. Aber die Lorſcher Stürmerreihe, die ein hilfloſes Bild ab⸗ gab, konnte die zahlreichen Torchancen nicht verwerten. Kurz vor Schluß war der Ausgleich noch möglich, aber auch dieſe Gelegenheit wurde verſäumt. Die erſte Hälfte verlief torlos. Zwar hätte Worms W———-—— 1 30000 Dollar Angebot— aber der Amateur⸗Meiſter bleibt unbeſtechlich Bobby Jones, dem volkstümlichen amerbkaniſchen Ama⸗ teur⸗Golfmeiſter bot eine Filmgeſellſchaft 50 000 Dollar ſitr die Mitwirkung! in einem Golffilm an. Jones ſchlug das lockende Angebot aus, da eine ſolche Ausnützung ſeines Rufes als Golfſpieler mit feiner Amateur⸗Eigenſchaft nicht in Einklang zu bringen ſei. Ein vorbildlicher Sport mann— oder eine Reklame? Wie wird das Wetter werden? Wetter-Vorausſagen für Donnerstag, 5. September 1929 Keine weſentliche Aenderung Welter⸗Nachrichten der Vadiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(.28 Uhr morgens). 2 See-] Neft, Tem f S 2 2 803 58. md ar Wette: 3 f 888 mn m ee S3 8% 8 Rich Stürte 8 Wertheim 151— 1531 14 ſtill wolken. Königsſtuhlſ 563 760,7 20 28 19 80 leicht wolkenl. Karlsruhe 120 760,9 19 32 17 ſtill 5 Bad. ⸗Bad. 218 760,7 17 32 185 5 Villingen 780 762,3 14 28 116 0 leicht 5 Feldbg. Hof 1275 640,3 18 21 15 NW heiter Badenweil.— 760,5 18 29 15 80 leicht wolkenl. St. Blaſien 780 11 29 10 SW 5 heiter Höchenſchw.—— Eine flache Welle fallenden Druckes hat ſich von der Vorderſeite einer über dem Ozean liegenden Zyklone abgelöſt und iſt auf den Kontinent übergetreten. Eine durchgreifende Aenderung des bisherigen Witterungscharakters wird dadurch vorausſichtlich nicht erfolgen, da wir vorderhand im Bereiche der aus dem mitteleuropäiſchen Hochoruckgebiet abſinkenden Luft verbleiben werden. Reiſewelter in Deutſchland In ganz Deutſchland, mit Ausnahme der Küſtengebiete, wo beſonders an der Nordſee leichte Bewölkung aufgetreten iſt, hat das heitere bis wolkenloſe Wetter unverändert ange⸗ halten. Die Temperaturen ſtiegen geſtern im Süden bis nahe an 30 Grab, in den mitteldeutſchen Gebirgen auf durchſchnitt⸗ lich 25 Grad. Meiſt herrſchen ſchwache Winde bis Windſtille vor. Im Rheingebiet und Harz kam es vereinzelt zu Gewitter⸗ bildungen. Flugwelter In ganz Deutſchland ſind die Windverhältniſſe in Boden⸗ höhe noch ziemlich ungeordnet. Faſt allerorts wehen nur ſehr leichte Winde. Die Sicht iſt daher meiſt durch Dunſt ge⸗ trübt. In der Höhe zwiſchen 500 und 1000 Meter verläuft quer durch Norddeutſchland eine Windſcheide, nördlich dieſer, an den Küſten friſche weſtliche bis nordweſtliche Winde wehen, während üblich von ihr die ſüdliche bis Süd⸗Oſt⸗Richtung vorherrſchend geblieben iſt. Allgemein herrſcht noch wolken⸗ loſes und am Mittag ſommerlich warmes Wetter, mit Neigung zu örtlichen Gewitterbildungen. eee ſchon zu einem Erſolg kommen können, aber der den Wormſern zuge⸗ ſprochene Elfmeter ging direkt auf den Torwächter. Die 2. Hälfte ſteht gleich zu Beginn ein ſchönes Spiel der Wormſer Mannſchaft, in der erſten Viertelſtunde fallen kurzhintereinander die beiden Tyre. Dann verſchuldet der Wormſer Verteidiger ein Eigentor. Mächtig arbeiten nun die Platzmannſchaft um wenigſtens gleich zu ziehen, aber nichts will gelingen. 585 5 Ein ebenſo wichtiges Spiel ging in Pfiffligheim vom Stapel, wo der Platzverein mit dem Bf. Lamperthei m die Klingen kreuzte. Dieſes Spiel wurde äußerſt hart durchgeführt. Schon in den erſten Minuten geht Ve. in Führung. Pfiffligheim drängt nun leicht, bringt aber vor der Pauſe nichts mehr zuwege. Aber die zweite Spielhälfte ſteht wieder im Zeichen der Gäſte, die aber mehrere Gelegenheiten nicht verwerten konnten. Dann kommt die Platzmannſchaft zum verdienten Ausgleich. Doch Lampertheim gibt alles her und kann dann noch ein Viertelſtunde vor Schluß durch einen weiteren Treffer den Sieg ſicher ſtellen. Der Liganeuling Herrus heim mußte nach Ho ch heim umd holte ſich dort die erwartete Niederlage.:1 iſt zu hoch, wenn man bedenkt, daß die Platzherren nicht einmal mit vollſtändiger Mann⸗ ſchaft ſpielten. Beſonders unangenehm machte ſich bei dem Neuling das unfäfre Spiel bemerkbar. Bei dieſer Mannſchaft iſt daher auch der erſte Platzverweis wegen Tätlichkeit zu regiſtrieren. Der andere Liganeuling der FV. Hofheim empfing den FV. Biblis. Von keiner Mannſchaft ſah man ein Zufammenſpiel, doch war die Technik auf Bibliſer Seite nicht zu verkennen und weit aus⸗ geprägter als beim Gegner. Das Spiel endete torlos. Olympia Lampertheim hatte Beſuch in dem VR. Bü r⸗ ſtad t. Die Gäſte ſind nur noch ein Schatten von dem was ſie voriges Jahr waren. Der Sturm äußerſt ſchwach und ſchußunſtcher. Zeicht und ſicher konnte Lampertheim einen:2 Sieg buchen.— F Aus den Rundfunk-Programmen Donnerstag, 3. September Deutſche Sender Berlin(Welle 418), Königs wu ſterhauſen(Welle 1635) 19.30 Uhr: Zur Unterhaltung; 20 Uhr: Zeitberichte; Aus der Haager Konferenz; 21 Uhr: Streichquintette; anſchl. Tanzmuſik. rankfurt(Welle 390) 12.30 Uhr: Schallplatten; 16.15 Uhr: Von Stuttgart: Konzert; 20 Uhr: Zeitberichte VIII.; 20.50 Uhr: Von Bad Dürkheim: Rheinpfalzſtunde: Dürkheimer Wurſtmarkt; 21.25 Uhr: Unterhaltungskonzert; auſchl. von Stuttgart: Unter⸗ haltungskonzert. nigsberg(Welle 276) 20 Uhr: Sinfonie⸗Konzert; 21.20 Uhr: Sendeſpielbühne: Zum 60. Geburtstag des Dichters F. Salten. Langenberg(Welle 473).90 Uhr: Brunnenkonzert; 13.05 Uhr: 0¹⁰ 84 Mittagskonzert; 17.35 Uhr: Veſperkonzert; 20.30 Uhr: Leichte Muſik; anſchl. Konzertübertragung aus dem Baſtei. a München(Welle 533), Kalſerslautern(Welle 270) 12.30 Uhr: Schallplotten; 16.30 Uhr: Unterhaltungskonzert; 19.28 Uhr: Nürnberger Sendung: Konzertſtunde; 19.45 Uhr: Erſtauf⸗ führung: Heimliche Hochzeit, Luſtſpiel in drei Akten; 21.15 Uhr: Unterhaltungskonzert des Rundfunkorcheſters. Ausländiſche Sender Bern(Welle 403) 20.30 Uhr: Konzert des Kurſaalorcheſters; 21 Uhr: Aus galanter Zeit; 22.15 Uhr: Spätkonzert. Budapeſt(Welle 550) 20.10 Uhr: Cello⸗ und Klavierſonaten; 22.90 Uhr: Zigeunermuſik. Wien(Welle 517) 20 Uhr: hr: Felix Salten⸗Abend; anſchl. Tanz muſik Zürich(Welle 459) 20 Uhr: Jakob Schaffner lieſt aus eig. Werken. Radio-Spezialhaus Gebr. 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Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. 5.., Mannheim E 6, Schluß des redaktionellen Teils Geſchäftliche Mitteilungen Wie entſtehen unſere Urteilev Es gibt eine ganze Angahl Vorurteile, die anſcheinend nur ſchwer ausrottbar ſind; ſie ſtützen ſich nicht auf Tatſachen, ſondern auf vorgefaßte Meinungen. Ein ſolches Vorurteil beſtand z. B. bis zum Kriege ziemlich allſſemein gegen Margarine. Es iſt merkwürdigerweiſe auch heute noch nich/ ganz verſchwunden. Daß es ſich dobel um ein Vorturteil handelt, geht zur Genüge daraus hervor, daß man dieſe Abneigung nur bei Menſchen anzutreffen pflegt, die Margarine nicht aus eigener An⸗ ſchauung kennen; ſie haben ſie wohl hundertmal unbewußt gegeſſen, aber ſie ſträuben ſich gegen ihre bewußte Verwendung. Da eine gute Margarine kaum von Butter zu unterſcheiden iſt, gibt es für dieſes Vorurteil nur eine plauſible Erklärung, und das iſt— es klingt paradox— ihr wiedriger Preis, der z. B. für die führende deutſche Marke,„Rama im Blauband“, nur 1 Mark pro Pfund beträgt. Wie ſehen an dieſem Beiſpiel, daß es nichts ſchaden kann, un von Zeit zu Zeit daraufhin zu revidieren, ob ſie auch ſachlicher Nach⸗ prüfung ſtandhalten oder reif ſind, in die Rumpelkammer zu wandern. S4 Verantwortlich für Politik: Atofk 1 Lander- und Stadtewappen aller Erdteile in Cold- und Silberdrucſt: Die FREUDE des KURMARK-RAIUC — Nun Wos Gas Uler ke lobet aber seiner ¶ eis schr selber. lou. also viel. Reòens ur Auffieberis urg b ee Acklei e Güte einer Nlare Jeòdmedes Dort st I vel anò doch. u werug. um HURMARR SPEZLIAAA-MAFEDONEN-MSCH UNO N 2 Er- U. Me, 22 2 V/ i, N L 2 Aus 7 2 —— —— „ e . . 18 D e 1 ne — 2 9 — e —— n R epflaen tarlanspaækung für Geschenls und Feste, den Naucli- und Schreibtisch fordern Sie K URMARK-PRIVATPAC KUNG.(ohne Freisaiſfocſil) 1 Neue Mannheimer Zeitung(Abeud⸗Ausgabel Mittwoch, den 4. ember 1929 Die Quellen des kommunalen Kredits Die Gemeinden als Kreditnehmer bei Privatbanken Nach den vor kurzem veröffentlichten weiteren Ergebniſſen der Meichsfinanzſtatiſtik entſtammte die ſeit der Währungsſtabiliſierung aufgenommene Neu verſchuldung der Gemeinden und der Gemeinde⸗ werbände nach dem Stande vom 31. März 1028 von insgeſamt 4095, Millionen/ ſolgenden Quellen: 1. Auslaudsgelder: Wertpapiermarkt u Milltonen Sonſtige Mittel, 4 26,6 Millionen Zuſammen: 323,9 Millionen 2, Inlandsgelder: 1. Kapitalmarkt: Wertpapiermarkt(Einzelan leihen) Mittel der Boden⸗ ung Kommunalkredit⸗ J Mittel der Sparkaſſeen 381,1 Millionen I Milltonen 1 Millionen 829,2 172.0 Mittel der Verſicherungsanſtalten.. 100,3 Millionen/ Sonſtige Mittel 8 58,2 Millionen Zuſammen: 1624,8 Millionen 1 2. Geldmarkt: Wertpapiermarkt(Schatzanweiſungen) 13,0 Millionen“ Depoſiten⸗ und Girogeld er, 1049,3 Millionen/ Sonſtige Mittel 204,2 Millionen 1 Zuſammen: 1266.5 Millionen 2891,3 Millionen J Summe der Inlandsgelder: Von den 1049 Millionen 1 Depoſiten⸗ Girogeldern ent⸗ ſtammten 408,0 Mill. den Girozentralen, 202,0 Mill.„ den Spar⸗ kaſſen und 348,4 Mill.„ den privat⸗xechtlichen Banken. Daraus ergibt ſich alſo die bemerkenswerte Tatſache, daß die Gemeinden in recht erheblichem Umfang Kreditnehmer auch bei Privatbanken ge⸗ weſen ſind. und * „ Das Kommunaldarlehensgeſchäft der Sparkaſſen⸗ und Giro⸗ organiſation. Insgeſamt ſtellen ſich die ſeitens der Sporkaſſen⸗ und Girvorganiſation den Kommunen zur Verfügung geſtellten Mittel Ende 1928 auf rund 2,8 Milliarden 4. Ende März 1929 betrug die⸗ ſer Gefamtkredit 3,118 Milliarden; er ſetzt ſich wie folgt zuſammen: 4. Vangfriſtige Darlehen aus Anlelhemitteln(Sammelanuleihen der Sparbaſſen⸗ und Girvorganiſation) 940 Mill. 1, 2. Langfriſtige Schuldſcheindarlehen der Glrozentralen und Sparkaſſen 1020 Mill. Mark, 3. kurzfriſtige Kommunalkredite der Girozentralen und Spar⸗ kaſſen 105 Mill. /, insgeſamt 3115 Mill. J. Die dem Deutſchen Sparkaſſen⸗ und Giroverband angeſchloſſenen Gelbinſtitute hatten demnach Ende März d. J. ca. 40 v. H. des Kommunalkredits über⸗ Haupt(ſoweft ſtatiſtiſch nachweisbar) zur Verfügung geſtellt.— Den von der Sparkaſſen⸗ und Girvorgantſation insgeſamt gewährten Kummunalkredit wird man nach vorſichtiger Schätzung Ende 1929 auf rund 3,350 Milliarden/ anſetzen können. „ Bankhaus Warburg in Holland. Die Firma M. M. War⸗ burg u. Co. errichtet im Einvernehmen mit der Internatio⸗ mal Manhattan Company in Newyork, dem Emiſſions⸗ und Effekteninſtitut der Bank of the Manhattan Company und der In⸗ ſternational Aseeptance Bank Inc. in Newyork unter dem Namen Warburg u. Co, in Amſterdom eine Filiale in Form einer Kommanditgeſellſchaft, deren perſönlich haftende Geſellſchafterin die Hamburger Firma iſt. Die Geſchäftsleitung wird von den bei⸗ den Mitinhabern des Hauſes, Dr. Ernſt Splegelberg und Erſch M. Warburg ſowie Leonard Keeſing und einigen Mitarbeitern der Ham⸗ burger und Newyorker Häuſer ausgenbt. Es iſt ein Belrat ge⸗ bildel, dem als Vorſitzender Max M. Warburg und als ſtellver⸗ tretender Vorſitzender Karl M. Warburg⸗Newyork und Dr. Fritz M. Warburg⸗Hamburg angebbren. * Verſchärfung der Lage bei der Frankfurter Allgemeinen. Die geſtern gemeldete Möglichkeit des Zahlungsverbobes durch das Reichs auffſichtsamt iſt fehr aktuell geworden.“ Es blellbt noch durch⸗ aus abzuwarten, ob die heutigen Verhandlungen in Berlin mit den engliſchen Bankengläubigern den Beililtt diefer Gruppe zum Still⸗ haltebonſortium ermöglichen, da bis zum Augenblick die von Pro⸗ feſſor Lehmann in London geführten Verhandlungen ſo gut wie ergebnislos blieben. Die deutſchen Banken müſſen ſich naturgemäß weigern, eine beſtimmte Gruppe von Gläubigern bevorzugt zu be⸗ Lienen, da ſie die Höhe dleſes Riſtkos ſeloſt nicht über nahmen können. Jan übrigen erſolgte der Beitritt der Mehrzahl der Gläubiger zum Stillhaltekonſortium unter der Vorausſetzung, daß niemand bevor⸗ Fußzt bedient wird. Auch iſt die Frage der Regelung der Anſprüche der Frankfurter Bankiergläubigergruüppe noch ungeklärt. Der ge⸗ aneldete ſchweizeriſche Forderungsanſpruch, der ſich im nüchſten Monat auf 250 000 Fanken erhöht, ſowie nach einer Meldung Hie Frage des fehlenden Depots bei der Südweſtdeutſchen Bank., ſtehen noch offen. Selbst bei der Annahme, daß London zuſtimmt, ſei die Geſamtlage ſehr ſchwierig geworden und die Möglichkeit des Jahlungsverbotes durch das Reichsguufſichtsamt näher gerücht. Grube Leopold AG., Köthen⸗Anhalt.— Verkauf der Wittkop⸗ * Nockſtroh⸗Werke Ach.— Dividendenausfall. Die Geſellſchaft weiſt für 1928/29 einen Rohertrag von 1,3 li. V. 1,47) Mill. 4 aus, dem Unkoſten mit 9,81(0,81) Mill., Zinſen mit 0,15(0,08) Mill. A, Abſchreibungen mit 0,24(0,31) Mill./ gegenüberſtehen, ſo daß ſich einſchl, 0,18(0,10) Mill./ Vortrag ein Reingewinn von wieder 0,35 (0,35) Mill. J ergibt, der im Hinblick auf die allgemeine Geldknapp⸗ heit, den langſamen Eingang der Außenſtände uſw. auf neue Rech⸗ nung vorgetragen werden ſoll li. V. 5 v. H Dividende). Die Ge⸗ ſamtverſandziffer blieb gegen das Vorjahr zurück, mit dem bisheri⸗ gen Verlauf des neuen Geſchäftsjahres iſt die Verwaltung dagegen zufrieden. * Adlerwerke vorm. Heinrich Kleyer.— Arbeitereutlaſſungen aus Saiſongründen. Die Adlerwerke, die noch vor etwa zwei Monaten im Rahmen ihres Arbeitsprogramms in erheblichem Umfange Neu⸗ einſtellungen vornehmen konnten, wollen die ſaiſonmäßige Vermin⸗ derung der Belegſchaft in dieſem Herbſt etwas ger inger halten als im Vorjahre. Die Belegſchaft ſoll diesmal in weiteren Abſtän⸗ den um rund 20 v. H. eingeſchränkt werden, wührend für den Re ſt polle Beſchäftigung vorliegt. Trotz freundlicher Grund Maunheim ſchwächer Das einzig ungünſtige Moment, der etwas weniger günſtige Ausweis der Reichsbank, wurde kaum beachtet, weil die außen⸗ politiſche Lage zuverſichtlicher beurtellt wird und am Glanzſtoffmarßt nach den letzten Kurseinbußen eine gewiſſe Beruhigung eingetreten war. Ebenfalls freundlich kommentiert wurde der Monatsboricht der Dresdner Bank. Um ſo mehr war man enttäuſcht, als die Börſe gegen geſtern ſchwächer eröffnete und ſich auch im weiteren Verlaufe kaum erholen konnte. Niedriger naunte man vor allem Farben, Dit. Linoleum, Rheag, Weſteregeln und Zellſtoff Waldhof⸗ Aktien, während C. H. Knorr 1 v. H, gewinnen konnten. Ebenfalls gut behauplet ſüddt, Zucker, Der Schluß wor unſtcher. Frankfurt zurückhaltend In Nachwirkung der Vorkommniſſe am Glanzſtoffmarkt war das Geſchäft an der Efſektenbörſe wieder ſehr klo in. Aufträge waren auch kaum vorhanden. Die Grundſtimmung war jedoch all⸗ gemein wieder etſvas freundlicher und zuverſichtlicher, da überwiegend günſtige Momente neue Hoffnungen aufkommen ließen. Auch tauchten wieder erneute Vermutungen auf, daß infolge der günſtigen Geld⸗ marktnerhältniſſe evtl. an eine Ermäßigung des Reichsbankdiskonts gedacht werden kann. Im Gegenſatz zu den übrigen Märkten war die Umſatztätigkeit in Montanwerten etwas lebhafter. Gelſen⸗ kirchen gewannen 2, Klöckner, Phönix, Rheiniſche Braunkohlen und Stahlverein—1 v. H. Otavi⸗Minen plus 4 M. Rheinſtahl etwas vernachläfſigt und leicht nachgebend. CThemiewerte lagen durch⸗ weg knapp gehalten. Am Elektromarkt überwog kleines An⸗ gebot. Zu erwähnen waren noch am Banken mar kit Reichsbank⸗ anteile, die zur erſten Notiz ſtärker angeboten waren und 6 v. H. verloren. Ein ſtichhaltiger Grund war nicht zu erkennen. Renten ſtill, Ablöfungsſchuld mit Option etwas gebeſſert. Nach den erſten Kurſen war die Umſatztätigkeit mintmal; die Kurſe lagen leicht ge⸗ drückt. Die Abwärtsbewegung der Reichsbankanteile verſtimmte, Am Geldmarkt war Tagesgeld 69: v. H. l Berlin ſchwach Wie geſtern, eröffnete die offizielle Börſe auch heute nach einem freundlicher en Vor mittags verkehr wieder ruhiger und meiſt ſchwäche r. Einige günſtige Momente, wie die Feſtigkeit der Auslandsbörſen und beſonders des Newyorker Platzes, die ſtei⸗ genden Kupferpreiſe, die ſich aus dem guten Klöckner⸗Bericht er⸗ gebende beſſere. Beurteilung der Lage der Montangeſellſchaften, nach unten zeigende Gelbſätze üſw. konnen nämlich gegen dle Order⸗ loſigkeit nicht aufkommen und das Nachlaſſen des Auslandsinter⸗ eſſes löſte bei der Börſenſpekulatton, wenn auch relativ geringe Abgabeneigung aus. Ein weſentlicher Unſicherheitsfaktor waren nor⸗ börslich zu beobachtende ſtärkere Schwankungen am Kunſtſeiden⸗ markt, verſchiedentlich rechnete man heute vormittag mit einer offi⸗ ziellen Stellungnahme der Glanzſtoff,⸗Verwaltung, doch iſt eine ſolche nach unſeren Informationen nicht zu erwarten. Die erſten Kurſe zeigten keine einheitliche Tendenz. Den ſtärbſten Verluſt hatten 28 Reichsbonkanteile, die 5,5 v. H. niedriger eröffneten und gleich nach der Notiz unter die 300⸗Grenze nachgaben. Geld eher leichter, Tages⸗ * Das Zeichuungsergebnis der neuen Frankfurter Schatz auweiſungen. Von dem vom Bankenkonſortium ſelbſt übernommenen Betrage von 15 Mill./ entfiel auf die Frankfurter Gruppe ein Betrag von rund 7,5 Mill, /, Dieſer Betrag wurde aber in der Höhe von etwa 10 Mill.“ gezeichnet, ſodaß die Frankfurter Banken⸗ gruppe ihre Option auf den ihr zuſtehenden Betrag auf weitere 15 Miu./ Splionsanleihe bereits übernommen hat. Das geſambe Zeichnungsergebnis ſteht aber noch aus, da in Berlin noch kein Re⸗ ſultot vorliegt. Ob dieſe ſo gut wie in Frankfurt ausgefallen iſt, bleibt abzuwarten, da z. B. das Zeichnungsergebnis auf die Braun, ſchweiger Schatzanweiſungen ſehr ſchlecht war, da deren 10 Mill. 1 neue Schatzanweiſungen nur etwa zur Hälfte gezeichnet wurden. * Gute Beſchäftigung der Wormſer Lederinduſtrie. Die Leder werke in Worms zeigen eine gute Beſchäftigung infolge etwas ſtiümw ker einſetzenden Herbſtbedcrfes in der Schuhinduſtrie. Schwarze Leder ſind ſowohl in Lackleder als auch in Boxkalf und Chevreagux gut ge⸗ Auch farbige Leder werden noch in anſehnlichen Mengen be⸗ ſonders für Herrenware gekauft, Man rechnet mit einem weiteren Anziehen des Geſchäftes, wenngleich die allgemeine wirtſchaftliche Depreſſion das Geſchüäft hemmt und zu größter Vorſicht Veranlaſſung gilt. Doe erz aren Pretſe ſind gedrückt und man ſucht vorwiegend billigere Lederſortimente zu kaufen. mmung ohne Geſthäft und ſchtvächer kulation nahm im weiteren Verlaufe erneut Vorkäufe vor, durch die ſich weitere Verluſte ergaben, gegen Schluß ſchritt aber die Börſe wieder zu Deckungen, ſo daß die letzten Kurſe zuan Teil auf An⸗ fangsniveau, zum Teil 2 v. H. höher bezw. ſchwächen lagen. Glanz⸗ ſtoff erholten ſich um 3 v.., Bemberg um v. H. Depifen ſind wieder etwas angeboten, der Dollar London umperändert.9480 Holland 4006,50, Schweiz feſter nach 1924,25, Paris 391 6 nach 391,23, alles Newyorker Uſanee. mindeviſen gegen Reichsmark ſind ebenfalls angeboten. Berliner Deviſen diskontfätzer Reichsbank 7½, Lombard 8½, Privat 7 ½ v. 9. mottert.20185, 1924,50 Ter⸗ Amtlich 3. September 4. September[Parität Diskont in R⸗M Jfitr G3 G... M. ſätze 0 Holland. 100 Gulden 168.18 16,50 168,13 168,47 168,84 5,5 Athen 100 Drachmen.48.44 5,43] 58,44 54851 2 Brfiſſel 100 Belga= 500 Pr. 58,82 58,42 38,.32 69,43 58.355 5,0 Dans 100 Gulden 81,36 51,52 81.85 51,51 ss Helſingfors. 100 finn. M. 10.544 10.584] 10.542] 10,52 10,5121 7 Italien 100 Lire 21,98, 2499 21.94 21,985] 22,0288 7 Südſlawien, 100 Dinar 7,978 7,387 7,876] 7,890].8850 7 Kopenhagen.. 100 Kronen 111.72 111,94 111,0 111,92 112.06 5 Liſſabon. 100 Eskudo 18,75 18,79 18,718, 955 Del„„100 Kronen 111,74 111,96 111.73 111,95 111.74 5,5 Paris„„ 100 Franken 16,42, 18,4 18,42 16,46 16,448 3 Bag nen 12.425 12.445 12,425 12.445 12,88 575 Schweiz...... 100 Franken 80,76, 80,92 68,76 89,82 80, Sofia„„„ 100 Vena].035 3,0410 9038 3,041 8,017] 0 Spanten. 100 Peſeten 61.79 61,1678 611 89,87 8 Stockholm... 100 Kronen 112.40 112,62 112,88 112,60 112,05 45,5 Wien„ 100 Schilling 39,09 59.21 59,095 39,215 38,79 775 Budapeſt 100 Pengb= 12 500 Kr. 78.20 73,34 73,18 78,82 72,89 8 Buenos⸗ Aires 1 Peſ..759 1,763] 1,759] 1,768 1,786] 10 Canada... 1 Canad. Dollar.168 4,174 4168 4178 4,176— arr..959.965] 1,958 1,982 1, 5˙ Rao„ 1 ügypt, fd. 20,87, 20,01 20,87] 20,01 20, Ponſtantinopel.„. 1 türk. Pfd..006] 2, 010 2,015].010 2,130] 10 Londoeon I Pfd. 20,348 20,888 20,325 20,385 20,98 555 New Pork.. 1 Dollar 41884208 4,197 4,205 4,1780 6 Rio de Janeiro.. 1 Milreis 0,4975 0,4995.4998 0,07. 0,503 Uruguaͤ g 1 Gold Pef..101 4,109 4,101 J 4,109.821 Berliner Mekallbörſe .9 Kupfer, Blei un 2 bez. Brief celd bez. Brief! Geld bez. Brief J Geid annular f„ 190.50 1½%/„ 48, 77,50[.0 40,0 Februar— 188,50 158,-. 48. 47,50—— 580,75 49.75 März 5—.— 475 47,50—— 5 9,78 April—.— 47,5 47.80—.— 1. 48.75 Mal—.— 48.— 470—— I 49,18 Juni—.— 48, 47.75- 31.„.— Juli.—.— 48,.— 475—— 1s Auguſt ö—— 48,.— 47,5— 5150 51. Sept. 8 475 4775 47,0—— 50.. Oltober—.— 47½5 47,50—.— 50.80 48.89 Nov. 157.—— 47% 4750—— 21.— 48.80 Dez. 157.50 158.— 157,50[—.— 48, 47,50 1. 51.— 49, Elektrolntkupfer, prompt; 17¹.— Antimon Regulus 6869 Orig. Hütten⸗Aluminſum—.— Silber in Barren, per kg 11.80 78.28 dgl. Walz⸗ Drahtbarren 194.— Gold, Freiverkehr, 10 gr. 28,00— 29,20 Hüttenzinn, Dr ß,— Platin, dio, 1 gr. 610 Reinnickel, 9899 v. H. 350.— Preiſe(ohne Edelmetalle) für 100 Kg Zink prompt 24,15 44,48 Alumin. Inl 9 do. 2 Londoner Metallbörſe metal in F pro 5 Aus! 790 100,0 Silber Unze ſtand. 187/40) fein. Platin Unze E f e enn 2, 4. J do. Cletbv. 84, 78 852“ Ousckſldes 2,20 28,50 Beteiligung. Die Geſellſchaft hat ihre maßgebende Beteiligung an Aupfer fas 5 75*. 0 25 5 der B. Wittkop A G, für Hoch⸗ undeſefbau, Berlin, mit. tier e 1 8. bo wa 78760 0 5 ode eee 555 220 ee 13.85 79580 angemeſſenem Nutzen an eine der Darmſtädter und Nakionalbank Reis u. Martin 32 p. H. ſchwächer. Frankfurter Allg. Verſicherung] Seilementſpr. 77.50 78,85 do. Seitlemen 204.5 206,0 Wolframerz 36.— 38.— naßheſtehende Intereſſentengruppe veräußert. Der bisherige Ge⸗ waren ebwas ſchwücher angeboten, Vaterländiſche und Phenanig Kupfer elektrol. 9,75 85.25 do. Banka 214½% 219,[Mickel Inland 175,0 175.0 1 8 f. 5 5225 5 g 5 5 g N 5 5 Danke 5 J„. ſchäftsgang in den verſchiedenen Teilen des Betriebs weiſt gegen⸗“ waren ſtark angeboten, Deutſche Bank nahm die herausſommende] do beſt ſelee 79,500 85,75 do, Strait. 298.8 310.0 do. Ausland 175,0 178.0 über dem Vorfahre eine Belebung und Verbeſſerung des Nutzens auf. Ware(ea. 500 Stick auf, der Kurs lag 15„/ ſchwücher. Die Spe⸗ do ren in 110 C6 110,0 J Blei drompt 28.80 23,85[Silber. f 1 8, 4. 3. 4 3. 4 8. 3 Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung as. uren,,. Feſſarel 21700 Rein. Gedhe Sch. 105,0 10570 Achaßbg. Zeug. 172.0 172.0 5.4. nad.. 2 n 195,„„ 8 f ackethal Draht 94.85 94.25 ſtcheinfeld Kraf 160,5 160.8 Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten, bei Stückenotierungen in Mark je Stück Sa 63,50 a8 2 755 61.— e 1 0 Buds f Male 84,50 84,75. 5 1880 1725 0 10 ein. Braunk. 70,8 272.7 7 2 5 2 b*— 0. 5. Mannheimer Effektenbörſe Brown Boveri 136,5 187.0 Grün& Bilfinger—— 178,8 a 9905 110.0. 729.0 Hang M. Egeſt 50 40.80 Rhein. Ele ttetelt. 97 27 Cement Heidelb. 191512178 88,8 5/ Hb.⸗Wien Gum J 50 77788 Rheinſtagl 80.6129. 9.%. 9617185 3. J. 4%„ Karſtadt 185,0 185.0] Hacd s Ren. 83.— 88,— Ferdeden Fler 2270 2275 Harpener Vergb. 146,7 480 Rebel Won 188 gel Bad. St. U. N 75,— 75, Lubwigsh. A. Br. 218.0 213,0 10% Krk. M. n, 129,0 120,0 Chade 46 4170 453.5 Fanfwerk. Füſſen 76,— 77.— ergmann Elek. 277,825·5 Harm Maſchim= llt guck an 1867 13952 7% Jad Rom. Gd 82,78 6,75 Pfalz. Preßhefe 185,077 18 A 185,0 135,0 Chamott. ll 781178 Pilrere Arat 14,8 112 Schunga go. 9g.. Berk. Karts. And. 3 81735 Pedwigehütte: 100,2 lee dae ee 2% pafens abt 6.— 98. bbarh Stench 183.0 88,0 2 11 1 Had.— 387 Fhemiſch her 0 5260 irſch eupfen M. 1380 141.0 Schneller de e Alper Mac 11251127. 1 1 1 70 50 Werger Worms 192,0 192,0 C. rauar ald 11.0 1620 Kö. 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