7 Breitag, 6. Sepfember 1929 Bezugspreise: oder durch die Poſt monatlich Bei evtl. enderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe) forderung vorbehalten. 925 ofen telle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R. 9/11 Schwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, Regelmäßige Beilagen: * In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus .⸗M. 3.— ohne e ach⸗ eckkonto 17590 Karlsruhe. aſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr. 6, 24951. 24952 u. 24953 Montag: Sport und Spiel Geſetz u. Recht. Donnerstag wech! Dienstag wechselnd: Aus der Welt der Technik elnd: Mannheimer Frauenzeitung. Aus dem Kin Mittag- Ausgabe Der Völkerbund ſtellt Preisfragen Appell an Alle, dem Völkerbund neue Anregungen zu geben 5 Aufforderung zu einem internationalen Weiltbewerb Genf, 6. Sept.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Am vierten Tage der 10. Vollverſammlung wird die Preisfrage geſtellt, was der Völkerbund tun müſſe, um die Hoffnungen nud das Vertrauen, die man in ihn geſetzt habe, zu rechtferti⸗ gen. Es gibt viele Völkerbundspolitiker, die den Vorſchlag machen, einen internationalen Wettbewerb zu ver⸗ anſtalten, der klugen Köpfen Gelegenheit geben ſoll, der Genfer Jnſtitution einen ſicheren Weg der Entwicklung zu weiſen. Der belgiſche Außenminiſter Hymans machte in ſeiner geſtrigen Rede die Bemerkung, daß er bereits mehrere gute Schriften auf dieſem Gebiete kenne und teilte mit, die Staatenvertreter mit der Zuſendung geeigneter Lektüre in nächſter Zeit zu beglückwünſchen. Ganz ähnlich ſprach Briand auf dem Bankett, das den Ratsdelegierten von der Vereinigung der Völkerbundsjournaliſten gegeben wurde. „Forſchen Sie nach neuen Aufgaben, nach neuen Ideen, die der Völkerbund zur Diskuſſion ſtellen könnte. Unterſuchen Sie den von mir lanzierten, wenn auch nicht neuen Gedanken einer europäiſchen Föderation“, ſagte er uns. Dieſe freundliche Einladung zur Mitarbeit wird auch von anderen Ratsherren an die Preſſe gerichtet. Der ſpaniſche Botſchafter Quinones de Leon äußerte ſich über die Ur⸗ ſachen dieſes merkwürdigen Appells in folgender Weiſe: „Bisher ſtand der Völkerbund im Zeichen der Liquidie⸗ rung der großen Nachkriegsprobleme. Unter dem Einfluß Genfs iſt es ſchließlich gelungen, die heikelſten Nachkriegs⸗ fragen zu regeln und einer neuen Epoche des Zuſammen⸗ wirkens der Nationen die Bahn zu öffnen. Womit foll man wieder beginnen? Auf der diesjährigen Völkerbundsver⸗ ſammlung läßt ſich die allgemeine politiſche Eutſpannung als erſtes Reſultat der Haager Konferenz konſtatieren. Aber rein ſachlich geſprochen wird die Tagung wahrſcheinlich von äußerſt geringen Erträgniſſen ſein. Die Besprechungen zwiſchen den leitenden Staatsmännern können immerhin Nutzen bringen, ein wirklich neuer Antrieb fehlt jedoch dem Völkerbund.“ Briands Vorſchlag, die Möglichkeiten einer europäiſchen Jöderation zu prüfen, findet freundliche Aufnahme. Man Was ſagt London 8 London, 6. Sept.(Von unſerem Londoner Vertreter. Die Pläne Briands, die er in ſeiner Rede in Genf hinſichtlich der Zukunft Europas entwickelte, werden von der Londoner Preſſe nicht einheitlich beurteilt. Der„Daily Herald“, das Blatt der Arbeiterpartei, iſt der Ueberzeugung, daß die Rede einen erneuten Beweis dafür darſtelle, daß Briand und Mac⸗ donald darüber einig ſeien, gemeinſam den Weltfrieden zu ſuchen und ihn zu ſichern. Ein jeder Engländer und Franzoſe müſſe darauf ſtolz ſein, daß die Vertreter ihrer Völker die Führung ergriffen haben, um den internationalen Frieden herzuſtellen. Die beiden Länder hätten früher Seite an Seite im Weltkriege gefochten. Es ſei daher angebracht, daß ſte auch wache Kameraden um den Weltfrieden ſein ſollen. Der„Daily Expreß“ nimmt die Vorgänge in Genf zum Anlaß, um erneut die Notwendigkeit für England zu be⸗ tonen, ſich mit aller Energie der Organiſation des engliſchen Weltreiches hinzugeben. Das Weltreich ſei tatſächlich die einzige Möglichkeit für England, wenn es nicht zwiſchen zwei wirtſchaftliche Einheiten(Europa und Amerika) zermalmt wer⸗ den wollte. Der„Daily Telegraph“ befürchtet, daß hinter dem Ziele Briands eine Wiederbelebung des Genfer Protokolls vom Jahr 1924 ſtehen könnte und warnt Macdonald davor ſich auf dieſe ſchiefe Ebene zu begeben, die ihn ſchon einmal ſeine Stellung als Premierminiſter gekoſtet hat. Die Beſorg⸗ nis iſt umſo größer, als die Anſicht Maedonalds eine Aende⸗ rung der Ss 12 und 15 des Völkerbundsſtatuts herbeiführe. Es wird darauf hingewieſen, daß eine Aenderung der Artikelten⸗ denzen zu einer Reviſion der Verträge und ihrer Grenzen führen könnte. Das ſei der Grund geweſen, weshalb der frühere engliſche Außenminiſter Chamberlain ſich gegen eine Artikelsänderung geſträubt habe. Briands Panenropa⸗Pläne y Genf, 6. Sept.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Miniſterpräſident Briand teilte geſtern abend mit, daß er für den nächſten Montag die Hauptdelegierten der euro⸗ päiſchen Staaten zu einer Beſprechung einladen und ihnen den Vorſchlag machen werde, einen Studienausſchuß zu bil⸗ den, der ſich mit der Ausarbeitung des Projektes über die europäiſche Föderation befaſſen ſoll. Briand würd bei dieſer Gelegenheit den Wunſch zum Ausdruck bringen, auf der nächſten Vollverſammlung eine öffentliche Diskuſſion über die Frage der Bildung einer europäiſchen Konförde⸗ ration zu veranſtalten. Am nächſten Mittwoch reiſt Briand nach Paris. Ob er nach Genf zurückkehren wird, iſt fraglich. 0 weiß aber nur allzu gut, daß außer wirtſchaftlichen noch wich⸗ tige politiſche Schwierigkeiten zu beſeitigen ſind. Deutſchlands Souveränität iſt noch nicht reſtlos wiederhergeſtellt. Die Ver⸗ handlungen über das Saargebiet werden den Prüfſtein dafür bilden, ob die franzöſiſche Regierung wirklich bereit iſt, eine Löſung dieſer deutſch⸗franzöſiſchen Frage im Geiſte der Gerechtigkeit zu begünſtigen. Wenn ſie verſuchen ſollte, poli⸗ tiſche Preſſionsmittel bei dieſen Verhandlungen anzuwenden, ſo würde ſie nicht allein die Saarkonferenz zum Scheitern bringen, ſondern auch Völkerbundsfreunde und Vorkämpfer für eine wirkliche europäiſche Gemeinſchaft in wirtſchaftlichem und politiſchem Sinne ſchwer enttäuſchen. Briands Appell, die Vereinigten Staaten von Europa vorzubereiten, wird alſo in dem Verlauf der Saarverhand⸗ lungen auf ſeinen inneren Gehalt hin geprüft werden können. Dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten ſind auch die beſtehen⸗ den Verhältniſſe an Deutſchlands Oſtgrenze zu gut bekannt, als daß er die Notwendigkeit einer polniſch⸗deutſchen Verſtän⸗ digung überſehen könnte ohne die ein enger Zuſammenſchluß der europäiſchen Staaten undenkbar iſt. Wir glauben zu wiſſen, daß Dr. Streſemann in den nächſten Tagen Ge⸗ legenheit nehmen wird, um mit Briand eingehend über die Saarfrage und das deutſch⸗polniſche Verhältnis zu ſprechen. Ausſprache Matdonald-Streſemann-VBriand Genf, 6. Sept.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Ramſay Macdonald hat vor ſeiner Abreiſe Dr. Streſe⸗ mann und Briand zu einem Abendeſſen eingeladen. In zwangloſen Geſprächen unterhielten ſich die Miniſter über die Durchführung der Haager Beſchlüſſe. Macdonald erklärte, daß das engliſche Parlament den Voungplan Anfang Oktober ratifizieren werde. Die Unterzeichnung des neuen Re⸗ parationsſtatuts könne alſo Mitte Oktober im Haag ſtatt⸗ finden. Briand äußerte ſich dahin, daß die Räumung der dritten Zone noch vor dem 30. Juni 1930 vollzogen ſein könnte. Alles käme jetzt auf die Mobiliſierung eines Ab⸗ ſchnittes der deutſchen ungeſchützten Jahresleiſtungen durch die Internationale Reparationsbank an. Man ſprach auch da⸗ von, als Ort der Ratstagung im Juni 1930 Berlin zu wählen. zur Briand⸗Reode? Wann räumen die Franzoſen? Paris, 6. Sept.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Wie dem„Matin“ aus Straßburg gemeldet wird, wird mit dem Rückzug der franzöſiſchen Truppen aus dem Rhein⸗ land in den erſten Tagen des Oktober begonnen werden. Das erſte Infauteriebataillon, das aus dem Rheinland abzieht, wird in Weißenburg Garniſon nehmen. Das Fußjägerbatail⸗ lon, das ſich ſeit dem Waffenſtillſtand in dieſer Stadt befindet, wird am 6. Oktober von der Weißenburger Bevölkerung Ab⸗ ſchied nehmen. Der Zioniſtenführer in Genf Genf, 6. Sept.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Der engliſche Miniſterpräſident hatte kurz vor ſeiner Abreiſe eine Unterredung mit dem Zioniſtenführer Waizmann über die Metzeleien in Paläſtina. Waizmann erſuchte um die Zubilligung von Eutſchädigungsanſprüchen und ſtrikte Durchführung der Balfourerklärung. Macdonald wies neuerdings darauf hin, daß ein dreigliedriger Unter⸗ ſuchungsausſchuß eingeſetzt worden ſei, beſtehend aus einem Mitglied der Arbeiterpartei, einem Konſervativen und einem Liberalen, präſtdiert von dem Oberrichter Wallace Sha w. Waizmann wollte der Preſſe keine näheren Mitteilungen über ſein Geſpräch mit dem engliſchen Miniſterpräſidenten machen, da durch frühere Indiskretion Mißverſtändniſſe zwi⸗ ſchen der engliſchen Regierung und den Zioniſten entſtanden ſeien. Ewige Freunde durch Schüleraustauſch? 1 Berlin, 6. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Reichsinnenminiſter Severing gab geſtern in ſeinem Gar⸗ ten in der Wilhelmſtraße den 200 franzöſiſchen Austauſch⸗ ſchülern einen Tee. In einer Anſprache drückte Severing die Hoffnung aus, daß die Zeiten, in denen man ſich gegen⸗ ſeitig als Erbfeinde⸗ betrachtete, endgültig vorüber ſeien. Die Erbfeinde, ſo erklärte Severing pathetiſch, müßten Erb⸗ freunde, ja ewige Freunde werden. Der Weg zu dieſem Ziel führe über den Schüleraustauſch. Ich werbe, ſchloß Severing, nicht für Deutſchland, ſondern ſtelle feſt, daß in den Kreiſen, die die überwiegende Mehrheit des deutſchen Volkes vertreten, keine Revanchegedanken vorhanden ſind. Ich bitte Sie, dies zu Hauſe mitzuteilen. Die Auſprache wurde lebhaft aklamiert. oimor Soil. annheimer General Anzeiger Nr. 412— 140. Sahrgang Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonalzeile 15 Allgem. en 0,40 Neem Nellen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ aben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben Oder für verspätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Kraftfahrzeug und Verkehr Neues vom Film Mittwoch wechſelnd: Aus Feld und Garten derland Freitag: Wandern u. N eiſen Samstag: Aus Seit u. Leben Mannheimer Muſikzeitung Dr. Curtius über Haag Aus einer Rundfunkrede Am Donnerstag abend ſprach im Rundfunk auf der deutſchen Welle Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Curtius über die Haager Konferenz. Er machte etwa folgende Aus⸗ führungen: Er betonte anfangs, daß ſich das ganze Kabinett einſtim⸗ mig hinter die deutſche Delegation geſtellt habe, daß ferner der Reichspräſident, dem er bereits Vortrag gehalten habe, ſeine Genugtuung über die erzielten Ergebniſſe aus⸗ geſprochen habe, insbeſondere ſeine Freude über die damit erreichte Befreiung des beſetzten Gebietes, daß er ferner der Hoffnung Ausdruck gegeben habe, daß es gelingen werde, auch die noch offenen Aufgaben im erwünſchten Sinne zu löſen. Der Miniſter wies ſodann auf die außerordentliche Schwierigkeit hin, von der Haager Konferenz der Oeffentlich⸗ keit ein klares Bild zu geben, von einer Konferenz, die gleich zu Anfang mit einer heftigen Kriſe begonnen habe, in der dann die Gläubiger drei Wochen für einen Kampf unter⸗ einander in Anſpruch genommen ſeien, um die Löſung der entſcheidenden Fragen, um die es in der Hauptſache gegangen ſei, auf drei Tage und drei Nächte zuſammenzudrängen. Bereits habe man begonnen, von gewiſſen Seiten aus die Verwirrung, die dank der Schwierigkeit der Verhandlungen in der Oeffentlichkeit entſtanden ſei, auszuützen und aus innerpolitiſchen Gründen einen falſchen Eindruck über das wirkliche Ergebnis der Konferenz hervorzurufen. Es ſei daher dringend notwendig, gegenüber ſolchen Ver⸗ dunkelungsverſuchen den wirklichen Erfolg der Konferenz ins rechte Licht zu ſetzen. Der Miniſter gab ſodann einen hiſtoriſchen Abriß der Nachkriegsgeſchichte, d. h. der Bemühungen, nach Abſchluß der Kampfhandlungen den Krieg wirklich zu beenden und zu liquidieren. Der Friede von Verſailles ſei nicht Abſchluß, ſondern Tiefpunkt einer Entwicklung geweſen, von dem der Aufſtieg ausgegangen ſei, der in zäher Arbeit aber er⸗ rungen worden ſei und in regelmäßigen Etappen von fünf Jahren jeweils der Politik der deutſchen Wiederanfrichtung und Befreiung große Erfolge gegeben a Die politiſche und finanzielle Belaſtung des Ver⸗ ſailler Friedens ſei unbegrenzt geweſen. Insbeſondere ſei eine Begrenzung von Deutſchlands finanziellen Verpflich⸗ tungen, deren Beſtimmung die Aufgabe der Reparations⸗ Kommiſſion war, gar nicht abzuſehen geweſen. Unter den weiteren Etappen der Entwicklung hob der Miniſter ſodann das Londoner Ultimatum hervor mit ſeiner Belaſtung von 132 Milliarden, ferner Inflation, Ruhreinbruch und ſchließ⸗ lich Dawes⸗ Plan. Dieſer, 1924 ein weſentlicher Fort⸗ ſchritt und das Beſte, was damals zu erreichen war, habe den⸗ noch aus verſchiedenen Gründen eine für uns überaus ſchwer tragbare Regelung dargeſtellt. Die deutſchen Zahlungsver⸗ pflichtungen waren nicht begrenzt, weder nach ihrer Höhe (Wohlſtandsindex, der die Anforderungen um mehrere hun⸗ dert Millionen erhöht haben würde), noch nach ihrer Dauer. Dazu kam die ſpezielle Belaſtung der Reichsbahn und der Induſtrie, die Beſchränkung der deutſchen Souveränität durch die Kommiſſare und Treuhänder und insbeſondere durch den Reparationsagenten, deſſen Berichte oft für Deutſch⸗ lands nationales Selbſtbewußtſein ſchwer erträglich waren, Freilich habe der geminderten Selbſtbeſtimmung auch eine ge⸗ minderte Verantwortung der deutſchen Regierung für die Uebertragung der Zahlungen gegenübergeſtanden. Aber die Entſcheidung über die Schutzmaßnahmen für Deutſchlands Währung und Wirtſchaft, die der Dawesplan enthielt, ſtand allein den Gläubigern zu, die nicht geneigt waren, irgend etwas nachzulaſſen, ohne daß zum mindeſten eine ſchwere wirtſchaftliche Kriſe für Deutſchland vorhergegangen wäre. ö Als die gegenwärtige deutſche Regierung ſich im Jahre 1928 konſtitutiert habe, habe ſie ſich die folgenden großen Auf⸗ gaben auf reparations⸗ und außenpolitiſchem Gebiete geſtellt: Befreiung des Rheinlandes von der Beſatzung; Herab⸗ ſetzung und Begrenzung der deutſchen Reparations⸗ verpflichtungen; Befreiung der deutſchen Souveränität von den Kommiſſaren und Kontrollinſtanzen. Auf der Genfer Tagung im September vorigen Jahres habe man begonnen, an der Löſung dieſer Aufgaben zu arbeiten. Dabei habe man das gefährliche Zugeſtändnis ma⸗ chen müſſen, auch über die Frage einer Feſtſtellungs⸗ und einer Vergleichskommiſſion, einer Inſtanz alſo, mit der Frankreich eine Kontrolleinrichtung für das Rheinland habe ſchaffen wollen, in Verhandlungen einzutreten. Die Haager Konferenz ſei noch nicht beendet, ſie werde weitergehen und die Verhandlungen über die fraglichen Ein⸗ zelheiten würden ihren Abſchluß erſt im Oktober finden. Fer⸗ ner ſei eine wichtige Aufgabe noch nicht gelöſt: Die Wie⸗ dereingliederung des Saargebietes, über die die entſcheidenden Verhandlungen erſt in Zukunft würden geführt werden müſſen. Dennoch kann man bereits heute ſagen, und man muß es gegenüber den hervorgetretenen Abſichten einer Verdunkelung der tatſächlich erreichten Ergebniſſe offen und deutlich ausſprechen;: Die großen Ziele der Reichsregierung, ſoweit ſie bisher in den Verhandlungen zur Debatte ſtanden, ſind tatfäch⸗ lich in allen weſentlichen Punkten erreicht worden. Der Miniſter gar ſodann eine Darſtellung der finanziellen Ergebniſſe der Haager Konferenz. Da Deutſchland auf ihr als der Fordernde aufgetreten ſei, habe die Gefahr beſtanden, habe. 2 Seite. Nr. 42 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Frettag ben 8. September 1929 haß die Gegner in allen Punkten, in denen der Poungplan Spielraum für„ zwiſchen den Regierungen ge⸗ laſſen habe, deutſche Zugeſtändniſſe verlangen würden, eine Gefahr, die durch die Forderungen Snowdens auf Erhöhung der engliſchen Annuität erhöht worden ſei. Mehrmals ſeien die Gläubiger im Verlaufe der Verhandlungen an Deutſchland mit dem Anſuchen um eine Erhöhung der deutſchen Ge⸗ ſamtannuitä(t herangetreten und dabei regelmäßig mit Nachöruck zurückgewieſen worden. Lediglich für die Uebergangszeit habe die deutſche Delegation nach ſchwe⸗ rem Ringen Zugeſtändniſſe gemacht, von denen nur eins eine Abweichung vom Poungplan bedeute: die Veränderung in der Staffelung der ungeſchützten Annuität. Auch ſie, das müſſe gegenüber Verdrehungen betont werden, erhöhe weder unſere jährlichen Leiſtungen auch nur um einen Pfennig, noch ſetzt ſte den Durchſchnittsbetrag der ungeſchützten Annuität herauf. . Auf politiſchem Gebiet ſei erreicht worden, daß die Kom⸗ miſſare, Treuhänder und Kontrollinſtanzen endgültig beſeitigt und die Reparattonskommiſſion ihrer Rechte entkleidet werde. Dentſchland erreiche die völlige Wiederherſtellung ſeiner Souveränität. Das Schuldenabkommen, das es unter eigener Verantwortung abhzuſchließen haben werde, zeige keine weſentlichen Unter⸗ ſchiede zu den anderen großen internationalen Schuldenabkom⸗ men. Wirtſchaftlich bedeute dieſes Abkommen ſelbſt bei mini⸗ malſter Einſchätzung des Wohlſtandsindex' im Dawesplan eine Entlaſtung um eine halbe Milliarde und darüber, in den erſten fünf Jahren über 700 Millionen. Eine Erſparnis, die außer zur allgemeinen Entlaſtung der Wirtſchaft ſchließlich auch dazu führen werde, daß die Landwirtſchaft von der Til⸗ gung der Rentenmarkſchuld befreit werden könne. Die fremde Beſatzung verſchwinde bis ſpäte⸗ tens Ende Juni von deutſchem Boden, was nicht nur eine pſychiſche und wirtſchaftliche Entlaſtung des betroffenen Rhein⸗ landes, ſondern auch die Beſeitigung eines das deutſche Volk entwürdigenden Zuſtandes bedeute. Das deutſche Volk und der deutſche Rhein würden frei werden, und dies ohne jede Einſchränkung⸗ Die drohende Gefahr einer dauernden Rheinlandkontrolle ſei abgewehrt, man ſei keinerlei Verpflichtungen ein⸗ gegangen, die über die Abmachungen von Locarno hinaus⸗ gingen. Für die Befreiung des Saargebietes ſeien die Grundlagen gelegt worden, die Verhandlungen darüber wür⸗ den mit möglichſter Beſchleunigung geführt werden., Im Oktbr. werde die Haager Konferenz ihr Ende erreichen. Dann werde der Deutſche Reichstag zu entſcheiden haben, ob das deutſche Volk die Ergebniſſe der Arbeit der Reichsregierung Hillige. Kabineit Poungplan Oppoſition Berlin, 6. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Nicht mit Unrecht iſt der Regierung von den ihr naheſtehenden Krei⸗ ſen der Vorwurf gemacht worden, daß ſie ſich in dem Kampf um den Poungplan und deſſen politiſche Begleiterſcheinungen von der Oppoſition, die ſchon während der Haager Ver⸗ handlungen eine überaus rührige Tätigkeit entfaltete, den Wind habe aus den Segeln nehmen laſſen, anſtatt die Oeffent⸗ lichkeit beizeiten über das von der deutſchen Delegation im Haag in poſitivem Sinne Erreichte richtig aufzuklären. In der letzten Kabinettsſitzung unter dem Vorſitz Dr. Streſemanns iſt dann offenbar beſchloſſen worden, das Ver⸗ ſäumte nachzuholen. In Verfolg dieſer Aktion iſt dann die Erklärung Hindenburgs gefolgt, in der den deutſchen De⸗ legierten für ihre diplomatiſche Arbeit der Dank gezollt wird und geſtern hat in einem Rundfunkvortrag der Reichswirt⸗ ſchaftsminiſter Dr. Curtius die Haltung der deutſchen De⸗ legation zu rechtfertigen unternommen. Dieſe Gegenpropa⸗ ganda, gegen„die Irreführung der Oeffentlichkeit durch eine un unterrichtete Kritik“, wird, wie ſich denken läßt, von der Oppoſition als außerordentlich läſtig empfunden. Der Hugenbergſche„Tag“ verlangt, daß in einem Zwie⸗ geſpräch der Oppoſition auch hier Gelegenheit gegeben wird, ihre Argumente den Rundfunkhörern zu unterbreiten. Gleich⸗ zeitig kommt die deutſchnationale Preſſeſtelle in einer neuen Erklärung auf die Behauptung der Nationalliberalen Cor⸗ reſpondenz zurück, nach der Männer, die um Hugenberg ſtehen, an leitende Stellen in Paris ſehr viel weitergehende und gefährlichere Angebote gemacht hätten als dieſe von Hugenberg bekämpfte Politik der Verſtändigung. Das partei⸗ offtziöſe Blatt der Deutſchnationalen bezeichnet den Reichs⸗ außen miniſter als den eigentlichen Inſpirator dieſer Notiz und erhebt gegen Dr. Streſemann den Vorwurf, daß er die„Falſchmeldungen“ der Nationalliberalen Correſpondenz geduldet und in dieſen Zuſammenhang mit dem Außenmini⸗ ſter eines fremden Landes die öffentliche Meinung in Deutſch⸗ land irregeführt habe, um die dem Außenminiſter gleich⸗ zeitig unangenehme Oppoſition gegen den Pariſer Tributplan in Deutſchland herabzuſetzen. Die Antwort auf dieſen Vorſtoß wird, wie wir annehmen möchten, zu gegebener Zeit erteilt werden. Verhaftung des Hohenzollern ⸗Kapitäns' Auf s Beranlaſſung der Staatsanwaltſchaft wurde am Don⸗ nerstag in ſeiner Villa in Berlin⸗Lichterfelde der 55 Jahre alte Kapitän zur See a. D. und ſpätere Bankier von Sack zuſammen mit ſeinem Adoptivſohn Hans⸗Dietrich Hoepf⸗ ner von Sack feſtgenommen. Beide wurden in einem Wa⸗ gen nach dem Polizeipräſidium und nach kurzem Verhör nach Moabit gebracht. v. Sack war früher Kommandant der Jacht „Hohenzollern“ und hat den Kaiſer auf allen Reiſen begleitet, während des Krieges war er Kommandant eines Unterſeeboots. Ihm werden Vergehen gegen das Bank⸗ und Depotgeſetz zum Vorwurf gemacht. Der von ihm und ſeinem Sohn angerichtete Schaden ſoll ſich auf 305 000 Mark be⸗ laufen. v. Sack gründete 1926 in der Taubenſtraße in Berlin die Privatbank„von Sack u. Sohn“, die Spekulations⸗ und Effektengeſchäfte nicht tätigen durfte, weil ſte kein Depotrecht beſaß. Um dieſes Geſetz zu umgehen, hatten von Sack und Sohn einen alten abgebauten Bankbeamten Adolf Crux an⸗ geworben, der als alleiniger Inhaber firmierte. Von verſchie⸗ denen Kunden wurden der Privatbank Effekten ins Depot ge⸗ geben. v. Sack hat dieſe Effekten zum Teil bei andern Banken beleihen laſſen, zum Teil hat er ſie verkauft. Das Geld legte er in einer Aktiengeſellſchaft„Fihag“ in Vaduz im Fürſtentum Liechtenſtein an. Die Staatsanwaltſchaft iſt mit der Vernehmung der Be⸗ beſchäftigt, um feſtzuſtellen, inwieweit die Beſchul Die zeppelin⸗Ehrung in Friedrichshafen An dem anläßlich der glücklichen Heimkehr des Luft⸗ ſchiffes„Graf Zeppelin“ von ſeiner Fahrt vom württember⸗ alſchen Staatsminiſterium und der Stadt Friedrichshafen im Feſtſaal des Kurgartenhotels in Friedrichshafen am Don⸗ nerstag gegebenen Bankett nahmen u. a. der württember⸗ giſche Staatspräſident Dr. Bolz, der badiſche Staatspräſi⸗ dent Dr. Schmitt, Reichsverkehrsminiſter Dr. Steger⸗ wald, der Botſchafter der Vereinigten Staten Schur man, der japaniſche Botſchafter Nagacka, Miniſterialdirigent Brandenburg, die Beſatzung des Luftſchiffes und ſeine Fahrgäſte ſowie Vertreter der Werft teil. Staatspräſident Dr. Bolz begrüßte die Verſammelten und teilte mit, daß der Reichs präſident telephoniſch ſeiner Freude über die glückliche Heimkehr des„Graf Zeppelin“ Ausdruck verliehen habe. Miniſter Dr. Bolz gedachte ſodann des Grafen Zeppelin, der uns ſeinen Geiſt und ſein Werk hinterlaſſen habe, und ent⸗ bot einen freudigen Gruß den tapferen Führern, der treff⸗ lichen Beſatzung des Luftſchiffes und den unverdroſſenen Ar⸗ beitern, die in zähem Kampfe den„Graf Zeppelin“ geſchaffen haben. Alle ſtünden unter dem Eindruck der großen Tat und des großen Werkes. Dr. Bolz ſchloß: Wir wiſſen, daß wir am Anfang ſtehen und daß die Arbeit der kommenden Jahre noch vieles ebnen wird. Die Frucht der gelungenen Tat ſei der Entſchluß zu mutiger Weiterarbeit. Reichsverkehrsminiſter Dr. Stegerwald dankte ſodann im Namen des Reichspräſtdenten, der deutſchen Volksvertretung und der Reichsregierung der Beſatzung, den Konſtrukteuren und den Arbeitern, welche das Luftſchiff und die Motoren hergeſtellt und es auf der Weltumkreiſung be⸗ treuten. Er richte ſich vor allem auch an den leider nicht an⸗ weſenden Dr. Eckener, nicht nur, weil er die Verantwor⸗ tung für alles getragen, ſondern weil er ſich vor den Augen der ganzen Welt als Sonderbotſchafter größten Formats bewährte und als Botſchafter des Friedens und des völker verbindenden Geiſtes. Als ein ſchönes äußeres Zeichen der Wirkungen und der Tat ſehe er es an, daß die Herren Botſchafter der Vereinigten Staaten und Japans ſowie im Auftrage ſeiner Regierung der franzöſtſche Konſul in Stuttgart anweſend ſeien. Er wolle die Gelegenheit gleichzeitig benutzen, um ſeinen wärmſten Dank auszuſprechen für die große Hilfe und herzliche Auf⸗ nahme, welche das deutſche Luftſchiff gefunden habe. Den⸗ ſelben Dank richte er an die übrigen überflogenen Länder Rußland, Spanien und die Schweiz, welche ſo bereitwillig und tatkräftig ihre Hilfsmittel in den Dienſt des Zeppelinfluges geſtellt haben. Er glaube, daß der Flug dazu beigetragen hat, die freundſchaftlichen Beziehungen mit dieſen Ländern immer herzlicher werden zu laſſen. Zum Schluß gedachte der Miniſter auch des alten Grafen Zeppelin und brachte ein Hoch auf den Luftſchiffbau Zeppelin, die erfolgreiche deutſche Luft⸗ ſchiffbeſatzung ſowie alle Ingenieure und vor allem auf Dr. Eckener aus. 5 Botſchafter Dr. Schurman bezeichnete den Flug des Zeppelin um die Welt als eine epochemachende Leiſtung, die ſich als Inſpiration und wirkſame Anregung ſowie ein großes Vorbild für alle an⸗ deren Nationen erweiſen werde. Die Möglichkeit einer prak⸗ tiſchen Verwendung des Luftſchiffes als Verkehrsmittel ſei zweifellos erwieſen. Die ſchnelle Entwicklung der Dinge in der modernen Welt berechtige zu der Erwartung, daß in einigen Jahren Luftſchifflinien über alle Kon⸗ tinente und Meere des Erdballes einen regel⸗ mäßigen Dienſt verſehen. Deutſchland werde nicht nur kraft ſeines Vorſprunges auf dem Gebiete der Erfindungen, ſondern auch infolge ſeiner geographiſchen Lage im Mittel⸗ punkt der alten Welt berufen ſein, vollen Anteil an dieſer neuen Induſtrie zu nehmen. Schurman erinnerte an Köhl und Hünefeld und an die zwei großen neuen deutſchen Dampfer, von denen der eine ſchon das blaue Band des Ozeans für Deutſchland eroberte. Dieſe großen deutſchen Leiſtungen bringen Europa und Amerika einander immer näher. Kein Volk würdige den hohen Wert dieſer Leiſtungen richtiger und uneigennütziger als die Amerikaner. Die amerikaniſche Bewunderung der deutſchen epochemachenden Leiſtung ſei ebenſo rein und uneigennützig wie tief. Schur⸗ man trank auf das Wohl Eckenes ſowie der tapferen Offiziere und Mannſchaften des„Graf Zeppelin“. In der darauf folgenden Anſprache des Stadtſchultheißen von Friedrichshafen Schnitzler ſprach dieſer allen betei⸗ ligten Stellen ſeinen Dank aus für die Unterſtützung des Zeppe linunternehmens und damit auch der Stadt Friedrichs⸗ hafen, die beide ein unzertrennliches Ganzes bildeten. Wenn heute in ehrenvoller Weiſe der Erfolge der Zeppelinluftfahrt gedacht werde, ſo ſei es ein Akt der Gerechtigkeit, daß auch der Induſtrie gedacht werde, die die zum Betrieb der Luft⸗ ſchiffahrt notwendigen Motoren lieferte. Die Ehrung der Zeppelinluftſchiffahrt bedinge auch eine ſolche der Maybach⸗ . Der Gemeinderat habe deshalb dem verdienſtvollen Konſtrukteur, Betriebschef Dr. Karl Maybach, das Ehren⸗ bürgerrecht verliehen. Stadtſchultheiß Schnitzler brachte zum Schluß ein Hoch auf den neuen e der Stadt Fried⸗ richshafen, Dr. Maybach, aus. Der japaniſche Botschafter in Berlin ergriff ebenfalls das Wort: Wir alle wiſſen, mit welchem Enthuſiasmus das Luftſchiff in Japan empfangen wurde, und man darf wohl ſagen, daß dieſe mutige Tat die kulturellen Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Japan ganz gewaltig gefördert hat. Japan teilt die allgemeine Be⸗ geiſterung der Welt über dieſes einzigartige Erlebnis. Der deutſche Botſchafter in Waſhington von Prittwitz und Gaffron überbrachte die Grüße des Reichsaußenminiſters und gab ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß ihm Gelegenheit gegeben ſei, die Be⸗ ſatzung des„Graf Zepeplin“ zu ſehen und ihr ſeine perſön⸗ 1 8 Wünſche übermitteln zu können. Die Glückwünſche, die s Außenminiſterium, ſein Leiter und die deutſche Diplo⸗ 9 zum Ausdruck bringen, ſeien beſonders herzlich und warm. Die Glückwünſche der Deutſchen Lufthanſa über⸗ brachte Direktor Wronſki. Kapitän Lehmann über⸗ brachte unter dem ſtürmiſchen Beifall der Banketteilnehmer die Grüße Dr. Eckeners.„Wir ſind uns nicht bewußt, etwas Beſonders getan zu haben. Sehen Sie bitte dort nach dem Bildnis des Grafen Zeppelin und ſtimmen Sie mit mir ein in den Ruf: Der Zeppelingedanke, er lebe hoch.“— Dem Redner dankten ſtürmiſche Ovationen. Graf Brandenſtein⸗ Zeppelin bezeichnete ſchließ⸗ lich als nächſten Schritt, den der Luftſchiffbau tun muß und wird, den Verkehr über die längſten Strecken, insbeſondere iiber die Meere, einzurichten. Eckeners Verhandlungen in Amerika Aus Akron(Ohio), 5. Sept., wird gekabelt: Nach der geſtrigen erſten Beſprechung mit Vertretern der Newyopfer Bankhäuſer und der Goodyear Zeppelin Co. erklärte Dr. Eckener, daß die amerikaniſche und die deutſche Zeppelin⸗ Geſellſchaft ene gemeinſam den geplanten regel⸗ mäßigen Luftſchiffverkehr über den Stillen und den Atlantiſchen O zean aufllehmen werden, wenn auch noch kein beſtimmtes Abkommen getroffen ſei. Präſident Litchfield von der Goodyear Tire u. Rubber Co, gab der Anſicht Ausdruck, daß, nachdem man ſich über alle Einzelheiten geeinigt habe, noch immer zwei bis vier Jahre ver⸗ gehen würden, bis der Betrieb der Luftſchifflinien aufge⸗ nommen werden könne. Er und Dr. Eckener hätten alle Gin⸗ zelheiten eines die ganze Welt umſpan nenden Luft⸗ ſchiffverkehrs erörtert. Man nimmt hier an, daß außer den erwähnten Neworker Banken auch die Dollar⸗Schiffahrts⸗ linien an dem geplanten Unternehmen intereſſiert ſind. Litch⸗ field teilte auch mit, daß Knud Eckener in die Goodyear Zeppelinwerke eintreten werde, ſobald Dr. Eckener nach Friedrichshafen zurückkehre. Wie die Newyorker Times aus Akron berichtet, erklärte der Vizepräſtdent Hunſcher von der Goodyear Zeppelin Co., er erwarte, 8 die e die Aire bezüglich 925 Ein⸗ Ozean unterſtützen 95 0 99 8 0 5 ein begelnn bier Luftſchiffverkehr mit Hawai in Frage komme, da den dort ſtationterten Marinemannſchaften auf dieſe Weiſe Gelegenheit geboten werde, ſich weitgehende Erfahrungen bei der Landung großer Luftſchiffe anzueignen. Die Koſten der für den transpazifiſchen Dienſt zu bauenden Zeppeline werden auf 4 Millionen Dollar je Schiff veranſchlagt. In Hawai müßten Tanks für die Aufbewahrung des Heliumgaſes ange⸗ legt werden, das für die in den pazifiſchen Dienſt einzuſtellen⸗ den Luftſchiffe benötigt wird. Im Verlauf des Winters wird man ſich bemühen, vom Bundeskongreß mehrjährige Poſtkontrakte für die Zeppelinlinien zu erhalten. Neues Vombenattentat in Lüneburg z Lüneburg, 6. Sept. Vergangene Nacht gegen 1 Uhr explodierte neben dem Haupteingang zum Regie⸗ ruüngsgebäude mit gewaltigem Knall und großer Spreng⸗ wirkung eine Bombe. Ein Pfeiler des Kellergewölbes, in das die Bombe gelegt war, wurde herausgeriſſen. Einzelne Mauer⸗ ſteine flogen 25 Meter weit. Faſt ſämtliche Fenſter des Rat⸗ hanſes und viele Fenſter des Regierungsgebäudes ſind zer⸗ trüimmert. In dem über dem Kellergewölbe liegenden Büro des Bezirksausſchuſſes wurden ſtarke Verwüſtungen angerich⸗ tei. Ein Schreihtiſch verſank halb in der Fußbodenöffnung. Regierungspräſident Dr. Herbſt, der über dem ſtark gefähr⸗ deten Gewölbe ſchlief, blieb unverletzt. Von den Tätern fehlt noch jede Spur. Letzte Meldungen Schweres Automobilunglück— Zwei Perſonen nerbrannt — Stettin, 5. Sept. Nach einer Mitteilung der Land⸗ jägerei in Gartz a. d. Oder wurde heute vormittag auf der Chauſſee zwiſchen Gartz und Friedrichstal dicht bei Gartz ein Stettiner Kraftwagen aufgefunden deſſen heide Inſaſſen im Wagen verbrannt waren. Man nimmt an, daß es ſich um den Wagen der Beſitzerin des Hotels„Alte Poſt“ in Stettin und um den Chauffeur Dupke aus Züllchow handelt, der den Kaufmann Friedrich Lenecke aus Stettin von Berlin dorthin zurückbrachte. Der Reichstagsattentäter ſich ſelbſt geſtellt? — Berlin, 6. Sept. Die Voſſiſche Zeitung meldet aus Frankfurt a..: Bei der Statsanwaltſchaft meldete ſich heute abend der 30 Jahre alte Kaufmann Joſef Hiſt und ſagte, daß er es ſei, der das Bombenattentat auf das Reichs⸗ Vernehmung vor der Staatsanwaltſchaft ſagte er aus, daß er den Anſchlag aus politiſchen Zwecken verübt habe. Er gab an, daß ihn politiſcher Fanatismus zu der Tat veranlaßt habe. Er habe jetzt die Abſicht, für dieſe ſeine Tat einzuſtehen. Von ſeinen Komplizen hat er noch keinen genannt. Bei der Staatsanwaltſchaft haben die Ausſagen des Mannes einen ernſt zu nehmenden Eindruck gemacht. Schweres Straßenbahnunglück in Reichenberg — Reichenberg i. Böhmen, 5. Sept. Heute früh eut⸗ gleiſte auf der Straßenbahnſtrecke Oberhanichen Reichenberg in einer Kurve ein vollbeſetzter Straßen bahnwagen mit An⸗ hänger in voller Fahrt. Der erſte Wagen wurde umgeworfen und faſt alle Fahrgäſte wurden verletzt. Bis jetzt wurden drei Tote und 26 Schwer⸗ und Leichtverletzte feſtgeſtellt. Man nimmt an, daß der Zug zu ſchnell gefahren iſt. Pletſchkaitis an der deutſchen Grenze verhaftet — Eydtkuhnen, 6. Sept. Der Führer der litauiſchen Emigranten in Polen, Pletſchkaitis, wurde nebſt fünf ſeiner Anhänger am Donnerstag von deutſchen Landjägern zwiſchen Mehlkehnen und Kaſſuben verhaftet. Bei den Ver⸗ hafteten wurden zwei Gewehre, ſechs Revolver, ſechs Hand⸗ granaten, ſechs Bomben und viel Munition vorgefunden. Die Verhafteten gaben an, daß ſie ſeit zweit Jahren in Polen lebten und den Verſuch machen wollten, die Grenze nach Litauen zu überſchreiten, um dort Verwandte zu beſuchen⸗ Die Unterſchleife beim britiſchen Clearinghouſe — London, 6. Sept.„Daily Mail“ berichtet: Das Handels⸗ amt ſtellt eine amtliche Unterſuchung der Berichte über betrſt⸗ geriſche Manipulationen mit Aktien und Effekten an, die vom Clearinghouſe für Feindesſchulden verwaltet wurden. 22 Exploſionsopfer — Brescia(Italien), 6. Sept. Die Zahl der Todesvpfer bei der Exploſton in der Pulverfabrik von Caſtenedolo, über f g die geſtern berichtet wurde, hat ſich infolge Ablebens. 8 zagggeb nde in Berlin verkgt babe. Bel einer eingehenden] Schwerver! n erbat etzter auf . 1 ö ö N e neee ASS Frektag, den 8. September 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 412 Staͤotiſche Nachrichten Der Blitz ſchlägt ein „Beinah hät s dadrüben heut mittag gebrannt“, erzählt mir der Ober im Rheinkaffee, als man mit Kind und Kegel die angenehme Abkühlung des mittäglichen Regens genoß. Alſo das Reporterroß geſattelt und hinüber. Richtig: das Eckhaus der Rahnfelsſtraße und der Schwarz ⸗ waldſtraße hatte den Beſuch eines kalten Schlages. Das Kamin zeigt Spuren: das Geſims iſt ab geſchlagen und einige Dachziegel liegen zerbrochen in der Dachrinne. Im Hauſe ſelbſt hat der ungebetene Gaſt keine weiteren Ver⸗ wüſtungen angerichtet. Aus dem Unglück hat der Beſitzer aber eine Lehre gezogen, denn als ich ihn fragte:„War kein Blitzableiter auf dem Haus?“, da entgegnete er:„Nein, aber jetzt kommt einer drauf!“ So hat das Warnungsſignal ge⸗ wirkt. Dieſe kleine Erzählung mag alle Hausbeſitzer ermun⸗ tern, ſo frei am Rande liegende Häuſer durch Franklins geniale Erfindung zu ſchützen. Kein Blitz iſt immer doch noch beſſer als ein kalter! N 0 30,1 Celſius Soviel betrug geſtern die Höchſttemperatur(gegen 31,4 C. am Mittwoch). Viel Abkühlung hat das Gewitte r, das ſich geſtern nachmittag zwiſchen 2 und 3 Uhr über der Stadt ent⸗ lud, nicht gebracht. Die geſtrige Abendtemperatur war mit 22ů C. genau ſo hoch wie vorgeſtern. Heute früh zeigte das Thermometer 17,4 C. an(gegen 19 C. am geſtrigen Morgen). Das Minimum betrug in der vergangenen Nacht 17(17,8) E. Alſo auch hier ein ganz unweſentlicher Rückgang. Leider hat es geſtern nicht gründlich genug geregnet. Der Guß, den das Gewitter brachte, genügte nur, um den Staub zu löſchen. Für die Durchdringung des ausgedörrten Erdreichs war er zu kurz. Profeſſor Anton Albecker 1 Ein bekannter und beliebter Lehrer, Profeſſor Anton Al⸗ becker, iſt vorgeſtern abend nach kurzem ſchweren Leiden verſchteden. Im Jahre 1885 in Pforzheim als Sohn eines Oberwachtmeiſters geboren, beſuchte Albecker einige Jahre das Sasbachſche Inſtitut, um dann am Mannheimer Gymna⸗ ſium die Abiturientenprüſung abzulegen. An der Uuiverſität Heidelberg wioͤmete er ſich dem Studium der klaſſiſchen Philo⸗ fophie, der Geſchichte und der Archäologie. Nach gut beſtan⸗ denem Examen kam er als Lehramtspraktikant an verſchiedene Anſtalten in Mannheim wurde Profeſſor am Realgymna⸗ ſium 1 und war in den letzten Jahren am Gymnaſtum tätig. Das Wirken des Verſtorbenen, der ſich bei ſeinen Schülern großer Verehrung erfreute, ging weit über den Rahmen der Schule hinaus. Viele Jahre war er als Bezirksvorſteher der Armenkommiſſton ſegensreich tätig. Der Krieg ſah ihn, nach⸗ dem er aus dem Militärdienſt entlaſſen war, in aufopfernder Wirkſamkeit im Dienſte der Kriegsfürſorge. Um die Berufs⸗ organiſation hat ſich Albecker bleibende Verdienſte als führen⸗ bes Mitglied der Vereinigung der badiſchen Beamten erwor⸗ hen. Weite Kreiſe werden dem verdienten Mitbürger ein ehrendes Andenken bewahren. * Im Heim für männliche Obdachloſe in der Mittelſtraße ſinb im Monat Auguſt 2481 Perſonen beherbergt worden. Darunter waren 246 Badener, 2105 ſonſtige Deutſche und 130 Ausländer oder Staatenloſe. Nach Altersklaſſen entfallen auf Gäſte unter 16 Jahren 3, von 16—18 Jahren 76, von 1820 Jahren 525, von 20—50 Jahren 1685 von 50—65 Jahren 167 und über 65 Jahre 25. Der füngſte Gaſt war 15 Jahre 1 Mo⸗ nat, der älteſte 75 Jahre 1 Monat alt. Ledige und verwitwete Gäſte wurden 2438, verheiratete 43 beherbergt. Die tägliche Belegung betrug durchſchnittlich 80, die geringſte 53, die höchſte 111 Köpfe. Gäſte unter 21 Jahren waren es 802. * Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie. In der Don⸗ nerstag⸗Vormittagsztehung wurden von größeren Gewinnen ausgeloſt: Vier Gewinne zu je 5000 Mk. auf die Nummern 9858, 174 640; acht Gewinne zu je 3000 Mk. auf die Nummern 52 568, 61 361, 241 513, 359 112.— In der Nach⸗ mittagsztiehung: Vier Gewinne zu je 10 000 Mk. auf die Nummern 197 701, 338 058; zwei Gewinne zu je 5000 Mk. auf die Nummer 223 658.(Ohne Gewähr.) Ein Beſuch auf Moorgut Sandtorf Der Kleingarten verein Mannheim⸗Neckar⸗ ſta dt, der Kleingarten verein Speyer u. der Klein⸗ garten verein Frieſen heim unternahmen am Sonn⸗ tag einen Ausflug nach Moorgut Sandtorf. Der Ausflug war lohnend, denn es ſtanden dort über 300 Sorten Da hlien in voller Blüte. Die gefällige Anordnung der Anlage in Form eines Sortimentsgartens für Dahlien, Stauden, Roſen, Blumenzwiebeln uſw. ermöglichte eine gute Ueberſicht über den derzeitigen Stand der Blumenzucht im Allgemeinen und der Dahlienzüchtungen im Beſonderen. Man ſah gute alte Sorten und hiermit im Wettbewerb die beſten neuen Züchtun⸗ gen des In⸗ und Auslandes. Tauſende von Dahlien ſind an⸗ gepflanzt und auf einem Verſuchsfelde ſieht man Dah⸗ lienſämlinge, die hier auf ihre Eignung zur Weiterzucht zwecks Erzielung neuer Sorten geprüft werden. Es ſind etwa 20 Sämlinge ausgezeichnet. Wenn man bedenkt, daß dieſe aus über tauſend Sämlingen ausgeleſen wurden, erkennt man die Schwierigkeit der Züchterarbeit. Eine Staudenanlage, gut mit Etiketten verſehen und in reicher Sortenauswahl an⸗ gepflanzt, ſtand zum Teil in ſchönſter Blüte. Beete mit Gladiolen und Canna ergaben ein ſchönes Bild. Man ſah ferner große Felder mit Stauden aller Art, mit einem Sorti⸗ ment Flieder in 30 Sorten, man ſah die Anzucht von Pflanzen aller Art aus Stecklingen und Samen und man ſah eine Gewächshausanlage mit verkaufsfertiger Ware in beſter Kultur. Die Schäden des kalten Winters 1928/29 ſind auch in dieſem Betriebe noch deutlich wahrnehmbar, denn eine Obſt⸗ anlage, die auf dem Eigengrundſtück des Beſitzers in Größe von etwa 36 Morgen angelegt und ſeit 6 Jahren gepflegt war, iſt faſt vollkommen zerſtört. Insbeſondere haben die Pfirſiche gelitten, von denen weit über 1000 tra g⸗ bare Bäume ausgerodet werden müſſen, teils durch Froſt, teils durch Haſenfraß vernichtet. Die bis jetzt beſchriebenen Anlagen ſind auf einem hoch⸗ gelegenen Grundſtück mit gutem Sandboden, umrahmt von Kiefernwäldern, direkt an der Station Sandtorf angelegt. Direkt anſchließend beginnt ein tiefliegendes Moorgelände. Der Beſitzer, die Firma Fritz Liefhol d, Samen⸗ und Pflan⸗ zengeſchäft G 2, 24, legt jedoch großen Wert darauf, einen großen Teil ſeines Samenbedarfes ſelber zu züchten und hat daher auf dieſem Moorgelände noch ausgedehnte Samenkulturen. Man ſieht Bohnen, Gurken, Salat uſw. in großen Flächen zur Samengewinnung angebaut. Das Moorgelände iſt, wie vielen Leſern noch bekannt ſein dürfte, von Herrn Liefhold in den Jahren 1913 bis 1916 urbar gemacht worden. Es wurde während des Krieges hauptſächlich Feldgemüſebau betrieben und die Erträge in größten Mengen an das damalige Mann⸗ heimer Lebensmittelamt abgeführt, um die Mannheimer Marktpreiſe durch Maſſenlieferung zu ſenken. Der Geſamteindruck der ganzen Kulturen iſt ſehr gut. Man glaubt ſich in einer ſchön angelegten Ausſtel⸗ lung zu befinden und es lohnt ſich wirklich, einen Herbſt⸗ ſonntag zu einem Spaziergang nach Moorgut Sandtorf zu be⸗ nutzen, zumal auch ein proviſoriſcher Wirtſchaftsbetrieb im Walde errichtet iſt. Jeder Garten⸗ und Blumenfreund findet genug Intereſſantes und Sehenswertes. Vor allem findet er eine Vergleichsmöglichkeit innerhalb eines großen Sortiments, wie ſie in gleicher Weiſe nirgends in weitem Umkreiſe geboten werden kann. K * Armbruch durch Ausrutſchen. Eine alte Frau, die geſtern nachmittag in der Kunſtſtraße einem Radfahrer aus⸗ weichen wollte, rutſchte aus und ſtürzte ſo ungeſchickt, daß ſte ſich den linken Oberarm gebrochen hat und nach dem Krankenhaus verbracht werden mußte. * Stenerfreier Zucker für Imker. Dem Beſtreben, der Landwirtſchaft in ihrer Geſamtheit ſowie den einzelnen Be⸗ rufszweigen in den ſie beſonders berührenden Nöten zu hel⸗ fen, iſt es dem Reichsminiſter für Ernährung und Landwirt⸗ ſchaft gelungen, die Imker noch in dieſem Herbſt in den Ge⸗ nuß der Steuerfreiheit des zur Bienenfütterung benötigten Zuckers zu ſetzen. Der Reichsfinanzminiſter hat im Verfolg dieſer Beſtrebungen an die Landesfinanzämter die Weiſung gegeben, daß den Imkern auf Antrag für das Kalenderjahr 1929 Zucker zur Bienenfütterung in einer Menge von 5 Kilo⸗ gramm für ein Bienenvolk unter beſtimmten Vorausſetzun⸗ gen ſteuerfrei abgelaſſen wird. Anhaltbare Fernſprechverhältniſſe im Bezirk Mannheim Unhaltbare Fernſprechverhältniſſe, die wohl wenigen be⸗ kannt ſein dürfte, herrſchen, ſo wird uns geſchrieben, kurz vor den Toren Mannheims. Man ſollte nicht glauben, daß in einem Wirtſchaftsgebiet Mannheim Heidelberg noch derar⸗ tige Zuſtände beſtehen. Wenn die Fernſprechverhältniſſe im Bezirk Mannheim ſich in jüngſter Zeit etwas gebeſſert haben, ſo kann man dies von den Orten Seckenheim und Friedrichs⸗ feld nicht ſagen. Es ſind dies zwei große Orte mit 7000 und 5000 Einwohnern, wirtſchaftlich ſtark mit Mannheim ver⸗ bunden und mit über 200 Fernſprechanſchlüſſen. Friedrichs⸗ feld gehört zum Fernſprechamt Seckenheim, ein Unding, das ſich auf die Dauer nicht halten läßt. An Sonntagen z. B. iſt es für beide Orte nur möglich, in der Zeit von vormittags —9 Uhr und von halb 12 bis halb 1 Uhr zu telephonieren. Die übrigen Stunden des Tages iſt es nicht möglich, ſelbſt in dringenden Fällen zu telephonieren oder gar wichtige Tele⸗ gramme fernmündlich aufzugeben. Von auswärts kann man überhaupt nicht erreicht werden. Man hat auch auſcheinend beim Fernſprechamt Seckenheim gar kein Intereſſe, den Be⸗ trieb ſo einzurichten, daß den berechtigten Intereſſen der Be⸗ völkerung Rechnung getragen wird. Man hat geglaubt, daß im laufenden Jahr für dieſe beiden großen Orte der Selbſt⸗ anſchluß mit Mannheim erfolgen wird. Man hört und ſieht aber nichts mehr davon. Die Bevölkerung verlangt mit Recht, daß nun endlich mit dieſer rückſtändigen Behandlung Schluß gemacht und die Möglichkeit geſchaffen wird, daß ſowohl der Fremde, der an Sonntagen nach dieſen Orten kommt, wie auch der Einheimiſche in der Lage iſt, Sonntags nach auswärts zu ſprechen und umgekehrt. Auch die Handelskammer Mannheim müßte ſich der Sache annehmen, um hier in Bälde Wandel zu ſchaffen, denn ſo kanns nicht bleiben in einem ſo eng ver⸗ knüpften Wirtſchaftsgebiet. * * Autounfall durch unvorſichtigen Radfahrer. In nächſter Nähe des Herſchelbades, zwiſchen U 2 und U g, kam geſtern in raſender Fahrt ein Radfahrer, der, nur nach links ſehend, trotz lauten Fernſignals nicht ein von rechts zwiſchen U 2 und T 2 kommendes Auto gewahrte. Erſt im allerletzten Augen⸗ blick ſich umſehend, verſuchte er noch ſein Rad herumzuwerfen, ohne bei ſeiner Schnelligkeit einen wuchtigen Zuſammenprall vermeiden zu können. Um den über ſein Rad geſtürzten Bur⸗ ſchen nicht zu überfahren, was gleichbedeutend mit ſicherem Tode geweſen wäre, riß die Fahrerin geiſtesgegenwärtig den Wagen ſcharf nach rechts. Dadurch kam aber der Wagen, der ganz rechts gefahren war, auf den glücklicherweiſe leeren Fußſteig und prallte gegen die dort befindliche Mauer, wo⸗ bei der Kotflügel zertrümmert, die Achſe verbogen wurde und der Reifen platzte. Die Fahrerin erlitt Verletzungen an Mund und Knie. Während ſie ſich Zeugen notierte, ver⸗ ſchwand der Burſche, als er das von ihm angerichtete Unheil ſah. Die Fahrerin brachte den kaum zu ſteuernden Wagen noch ſelbſt in die nächſte Reporaturwerkſtatt. * Vorſicht bei Annahme beſchädigter Reichsbauknoten. Seit einiger Zeit werden Noten in den Verkehr gebracht, die in betrügeriſcher Abſicht aus Teilen echter Reichsbanknoten der gleichen Werthöhe zuſammengeſetzt ſind. Dieſe Teile ſind daran zu erkennen, daß die einzelnen Teile durch Klebe⸗ ſtreifen verbunden ſind. Es wird deshalb allgemein vor der Annahme zufammengeklebter Noten gewarnt, da ſtets die Möglichkeit beſteht, daß es ſich um Fälſchungen handelt und der Empfänger Gefahr läuft, ſie bei der Reichsbank nicht um⸗ getauſcht zu erhalten. Es empfiehlt ſich, zuſammengeklebte Noten nicht anzunehmen, ſondern die Inhaber an die Reichs⸗ bank zu verweiſen. Wenn ſich die Zahlung mit ſolchen Noten unter verdächtigen Umſtänden vollzieht, iſt die Kriminalpolt⸗ zei zu benachrichtigen. Für die Ermittlung der Feſtnahme der Herſteller verfälſchter Noten pflegt die Reichsbank Be⸗ lohnungen bis zu 1000 Mk. zu gewähren. Veranſtaltungen * Sonderzüge der Rhein⸗Haardtbahn zum Wurſtmarkt. Allen Freunden echten und ungezwungenen pfälziſchen Volkshumors ſei der Beſuch des diesjährigen Wurſtmarktes warm empfohlen. Die zwiſchen Mannheim und Bad Dürkheim direkt verkehrende Rhein⸗ Haarobahn trägt durch einen äußerſt dichten Fahrplan ſelbſt dem ſtärkſten Verkehr Rechnung.(Weiteres Anzeige.) Das Nationaltheater beginnt:„Pigue Dame“ Das Jubiläumshaus am Schillerplatz ſpielt ſeinen erſten] auf Herz⸗Aß, womit er im Beſitz des Geheimniſſes zu ge⸗ Trumpf auf den Tiſch der beginnenden Saiſon:„Pique Dame“. Und gewinnt. Mitten in dieſem heißen Nachſommer griff die düſtere Welt dieſer Oper nach dem Hörer und trug ihn weit weg aus ſeiner Hitzferienſtimmung in ein ſeltſames Reich dunkler Leidenſchaften und Gewalten. Ein eindrucksvoller Beginn. 5 2 Tſchaikowſkys Oper„Pique Dame“— wir verweiſen auf die ausführliche Inhaltsangabe des Werkes im geſtrigen Mittagblatt unſerer Zeitung— zeigt den Abglanz der fran⸗ zöſiſchen Welt im alten Zarenreich. Vielleicht war gerade Tſchaikowſky, der Sohn einer franzöſiſchen Mutter, beſonders dafür geeignet, dieſe beiden Welten muſikaliſch miteinander zu verknüpfen. Dazu kam ſeine ſeit dem Kindesalter be⸗ tehende Vorliebe für Mozart, die ſeine Oper„Pique Dame“ mit beſonders reizvollen Stilelementen aus dem 18. Jahr⸗ hundert ausgeſtattet hat. Dem Text wohnt eine eigenartige dramatige Kraft inne, die auf Puſchkins atemraubende Novelle„Pique Dame“ zurückgeht. Dieſer gewaltige Abenteurer der Literatur, der Befreier von Rußlands Dichterſprache, in deſſen Adern von der Vaterſeite her afrikaniſches Blut kochte und deſſen Kopf eher dem eines Negers als dem eines ruſſiſchen Regierungs⸗ beamten glich, der er war, hat ſeine ganze unbändige Leiden⸗ ſchaft in den Atem dieſer Erzählung gelegt, und er weht in gleicher Stärke auch durch die Oper. Nur unterſcheidet ſie ſich von der Novelle Puſchkins durch die Art, wie Hermann, der Hauptheld des Stückes, dargeſtellt iſt. Während bei Puſchkin der Offizier Hermann nichts anderes iſt als ein Spieler, der nur zu lieben vortäuſcht, um hinter das Ge⸗ heimnis der drei glückbringenden Karten zu kommen, will er umgekehrt in der Oper nur aus Liebe ſich in den Beſitz des Kartengeheimniſſes ſetzen, das die Großmutter ſeiner an⸗ gebeteten Liſa, eine alte franzöſiſche Gräfin, bewahrt. Als er es auf geheimnisvollen Wegen erfahren hat, fällt der Spiel⸗ teufel über ihn her, und von ihm beſeſſen, weiſt er ſelbſt die Geliebte zurück, zu der ihm der Weg frei iſt, ſtürzt ſich an den Spieltiſch, gewinnt mit zwei Karten und ſetzt ſchließlich alles winnen glaubt,— aber er zieht Pique Dame; ſein Verderben iſt nicht mehr aufzuhalten. Pique Dame iſt der Uebername der Spielgräfin, deren Erſcheinung ihn ins Unglück ſtürzt. Die Rolle des Hermann, zweifellos eine der allerſchwerſten Tenorpartien der geſamten Opernliteratur, zeigte den neuen lyriſchen Tenor unſerer Oper, Boris Greverus, zum erſten Mal auf der Bühne, nicht nur unſeres Theaters, ſon⸗ dern der Bühne überhaupt. Die hochgewachſene Geſtalt die⸗ ſes jungen, in Rußland geborenen Sängers, beſitzt an ſich ſchon etwas Imponierendes, und als er ſich dann etwas freier geſungen hatte, konnte man die edle Bildung der Stimme, ihren weichen Klang und ihre empfindsvolle Färbung be⸗ wundern. Aus der ganzen Art, wie er den zwiſchen Glück im Spiel und in der Liebe hin und her taumelnden jungen Offi⸗ zier mit den düſteren Erlebniſſn aus einer geheimnisvollen Zwiſchenwelt nahezubringen wußte, ſprach ein außerordentlich feiner darſtelleriſcher Inſtinkt, der zeigte, daß hier ein echter Künſtler mit reicher Intuition der Bühne gewonnen wurde. 5 Tſchaikowſkys tiefe Empfindung, die durch ein Leben voller unglücklicher Liebe ſich in der Kunſt nur umſo ſtärker auslebt, blüht in dieſen Melodien der Liebe und des Leidens in wundervollen Farben auf. Es iſt die Muſik des ruſſiſchen Salons mit ſeiner franzöſiſchen Grazie, ſeiner moskowitiſchen Melancholie und ſeiner Myſtik des Alltags, die in allen Ge⸗ ſtalten der ruſſiſchen Kunſt und Dichtung weiterlebt. Mit⸗ geteilt wird dieſe Welt muſikaliſch durch das Orcheſter Tſchai⸗ kowſkys, das ſein eigentliches Ausdrucksmittel blieb, wenn er auch die Stimmen durchaus ſanglich behandelt hat. Hinzu kommt die Umgebung, in der dieſe Muſik entſtand; es iſt der Süden, Florenz, der hier die Glut der Leidenſchaften in die Sphäre des lyriſchen Ausdrucks hebt. Die„flebile dolcessa“, die Tränenſeligkeit der pathetiſchen Sinfonie Tſchaikowſkys lebt hier auf, im Grunde die gleiche ſeeliſche Stimmung, die Verdis„Traviata“ beherrſcht. Die Geſtalt der Liſa, von Margarethe Teſchemacher mit ſchönſtem lyriſchem Ausdruck und tiefer Empfindung in der blühenden Stimme geſungen, iſt die Partnerin Hermanns in der Liebe; die alte Gräfin ſeine ſeltſame Partnerin im Spiel. Dieſe galvaniſierte Leiche, die vertrocknete Zeugin aus der Welt Ludwigs XV., gehört zu den merkwürdigſten Figuren der Oper. Sie ſoll eigentlich von einer Altiſtin ge⸗ ſungen werden; aber man hatte die Rolle der neuen Sopraniſtin unſerer Oper, Edit Maerker, anvertraut, die eine außerordentlich feſſelnde Studie bot. Wie ſie das galante Zeitalter, die Welt der Jugend dieſer Spielgräfin in dem Monolog vor den Dienerinnen erſtehen ließ, wie ſie die Arie von Grétry„Je crains de lui parler“ aus der alten Oper „Richard Löwenherz“, ſang, war mit feinſtem Ausdruck und höchſter Delikateſſe wiedergegeben, trotzdem die Stimme an anderen Stellen durch ihren Timbre der Partie nicht ganz ent⸗ ſprach. 8 Der Rahmen, in dem ſich das Ganze abſpielte, war von Dr. Eduard Löffler höchſt ſtilvoll geſtellt. Die Farben und die Art, wie ſie aufgetragen waren, entſprachen der Muſik Tſchaikowſkys ſehr glücklich, während die Kompo⸗ ſttion des Raumes die Vereinigung des franzöſiſchen Parfums und der ruſſiſchen Luft ebenſo glücklich herſtellte. Der Spiel⸗ leiter Dr. Hein hatte das Ganze mit buntem Leben erfüllt. Das Textbuch iſt vielleicht eines der beſten Filmmanuſkripte, aber Hein hat noch ein ſeſſelndes Schauſpiel daraus gemacht. Von den übrigen Darſtellern ragt de Vries mit ſeinen Geſängen ſtimmlich beſonders hervor, Chriſtian Könker fingt einen vornehmen Flürſten. Margarethe Kloſe, die Wiedergekehrte, überraſcht mit einer Vervollkommnung im Klang ihrer Altſtimme, Guſſa Heiken iſt ihre reizende Part⸗ nerin in dem Zwiſchenſpiel. Nora Landerich, eine neue Spielaltiſtin, pointiert eine Gouvernante recht hübſch. Der Chor hält ſich ſehr gut. 5 Das Orcheſter muſtziert unter Orthman ns Leitung mit blühender Schönheit. Der Dirigent weiß ausgezeichnet die Singſtimmen hervortreten zu laſſen und dem inſtrumen⸗ talen Ausdruck Tſchaikowſkys dabei doch den ihm gebührenden Raum zu geben.— Das Publikum erwärmt ſich trotz der Hitze zuſehends für das Werk und ſpendet reichen Beffall, der am Ende alle Mitverantwortlichen an dieſer ſchönen Aufführung einſchließt. Dr. K. * 4. Seite. Nr. 412 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 6. September 1929 Aus dem Lande Karlsruhe und„Graf Zeppelin“ * Karlsruhe, 5. Sept. Wie ſehr ganz Karlsruhe an dem glänzenden Erfolg unſeres„Graf Zeppelin“ teilnimmt, ſah man an einem Gang durch die Straßen der Stadt, die in prächtigem Fahnenſchmuck erſcheinen. Abends hat die Stadt eine Fetter im Stadtgarten veranſtaltet, zu der ſich an⸗ nähernd 15000 Menſchen eingefunden hatten. Im Laufe des Abends richtete Oberbürgermeiſter Dr. Finter eine An⸗ ſprache an die Menge, in der er die Bedeutung der Wel des Zeppelins hervorhob. Redner gedachte dabei auch gentalen Erfinders des lenkbaren Luftſchiffs, des Grafen Zeppelin, und dankte den Männern, Dr. Eckener und ſeinen Getreuen, die das Werk bis zu ſeiner jetzigen Vollendung weitergeführt haben. Redner forderte zum Schluß zum Ge⸗ ſang des Deutſchlandliedes auf, das, von den Tauſenden ge⸗ fungen, dem Empfinden Aller Ausdruck verlieh. war umrahmt von Muſikvorträgen der Polizeikapelle, wobei Obermuſtkmeiſter Heiſig den neukomponierten„Zeppelin⸗ Marſch“ zu Gehör brachte. Der Sängerbund„Vorwärts“ und der Geſangverein„Concordia“ trugen weſentlich zur Ver⸗ ſchönerung der glänzend verlaufenen Kundgebung bei. Tödlicher Autounfall * Baden⸗Baden, 5. Sept. Zwei Baden⸗Badener Kurgäſte fuhren von Bühlerhöhe nach Baden⸗Baden bei Geroldsau mit ihrem Auto in ungeheurer Geſchwindigkeit den Abhang hinunter. Anſcheinend hatte die Steuerung verſagt. Das Auto überſchlug ſich und wurde zertrümmert. Die Inſaſſen, Dr. ing. Dietz⸗ Frankfurt a. M. und die Kapitänleutnants⸗ witwe Lambrecht, wurden herausgeſchleudert. Dabei wurde Frau Lambrecht getötet, während Dr. Dietz mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus Baden⸗ Baden geſchafft werden mußte. Ein Gaſthaus durch Blitzſchlag eingeäſchert * Freiburg, 5. Sept. In den Abendſtunden des Donners⸗ tag ging über Freiburg und Umgebung ein Gewitter pie⸗ der, das beſonders in den Außenbezirken eine heftigere Form annahm. In der Gemeinde Wittnau im Hexental ſchlug der Blitz in den Gaſthof„zum Hirſchen“ ein und zün⸗ dete. Bald ſtand das ganze zweiſtöckige umfangreiche An⸗ weſen nebſt Stallungen in hellen Flammen und brannte vollſtändig nieder. Das Vieh konnte noch rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden, während Inventar und Fahr⸗ niſſe verbrannten. Auch der vierte Rettungstrupp der Frei⸗ burger Feuerwehr beteiligte ſich an den Löſcharbeiten, was den Erfolg hatte, daß der Brand binnen kurzer Zeit auf ſeinen Herd beſchränkt werden konnte. Die Höhe des Schadens iſt noch nicht abzuſchätzen, dürfte aber ziemlich groß ſein. Der Feuerſchein war am Abendhimmel weithin ſichtbar. Durch Blitzſchlag eingeäſchert * Schonach, 5. Sept. Geſtern nachmittag ſchlug der Blitz in eines der größten Anweſen Schonachs, dem Hofe des Johann Kuner, ein und legte es in kurzer Zeit in Aſche. Außer dem Großptieh konnte Kuner nichts retten. Kuner war am 1. Auguſt aus ſeiner Verſicherung ausgeſchieden, die neue Verſticherung war noch nicht ganz geregelt. * * Heidelberg, 5. Sept, Geſtern nachmittag wurde hier im Neckarkanal die Leiche eines etwa 30 Jahre alten Mannes gefunden, der anſcheinend vor einigen Tagen beim Baden ertrunken iſt und deſſen Perſonalien bisher noch nicht feſt⸗ geſtellt werden konnten. Wahrſcheinlich hängt hiermit ein Kleiderfund zuſammen, den man am Dienstag etwa hundert Meter oberhalb der Leichenfundſtelle gemacht hatte. * Büchenau(A. Bruchſal), 2. Sept. Der 18 Jahre alte Auguſt Schwander iſt geſtern vormittag beim Baden im Rhein in Dettenheim bei Leopoldshafen ertrunken. Die Urſache iſt nicht bekannt. * Au a. Rh., 2. Sept. Am Brückenkopf ertrank geſtern nachmittag der ledige Metzger und Viehhändler Müller, 3. Zt. wohnhaft in Karlsruhe. Die Leiche konnte alsbald ge⸗ borgen werden. Man vermutet, daß der Verunglückte einen Herzſchlag erlitten hat. * Buggingen, 2. Sept. In der Nacht zum Samstag ver⸗ unglückte der 21 Jahre alte Wilhelm Fiſcher mit ſeinem Motorrad tödlich. Er hatte einen ſchweren Schädel ⸗ bruch erlitten, der ſeinen ſofortigen Tod herbeiführte. Ein mitfahrendes Mädchen wurde erheblich, jedoch nicht lebens⸗ gefährlich verletzt. tfahrt des Die Feier 300 Jahrfeier des Ludwig ⸗Georgs⸗Gymnaſiums 6 swW. Darmſtadt, 4. Sept. Die 300 Jahrfeier des [Ludwig⸗Georgs⸗Gymnaſiums hat 800 ehemalige Sehrer und Schüler dieſer Anſtalt in Darmſtadt verſammelt. Am Samstag nachmittag fand unter dem Vorſttz von Sani⸗ tätsrat Dr. Nöllner im Gartenſaale des Saalbau die Hauptverſammlung des Vereins L6G Darm⸗ 1 adt ſtatt, der zu entnehmen iſt, daß der Verein jetzt auf 760 Mitglieder angewachſen iſt und über einen Kaſſenbeſtand Dieſer Betrag ſoll als Stiftung zur Unterſtützung bedürftiger Eltern für ihre Kinder, dann aber auch zur Unterſtützung hilfsbedürftiger Schüler, zur Errichtung eines Landheims und zu ſonſtigen Zwecken verwendet wer⸗ den. Zum Vorſitzenden wurde wieder Sanitätsrat Dr. Nöll⸗ ner, zum 2. Rechnungsrat Dr. Krebs, zum Schriftführer Major a. D. Külp und zum Rechner Prof. Maſſing ge⸗ wählt. Der Begrüßungsabend und die Wieder⸗ ſehensfeier vereinte die„alten Knaben mit den Jungen“ zu einigen feſtlichen Stunden im Saalbau. Zu einer Kundgebung wuchs am Sonntag vormittag im Landestheater die von 17 400 Mk. verfügt. 8 Akademiſche Feier Das große Haus war faſt bis auf den letzten Platz beſetzt. Unter Muſikdirektor Wilhelm Schmitt brachte der In⸗ ſtrumentalverein zunächſt Karl Amand Mangolds Ouvertüre zu„Gudrun“ ganz ausgezeichnet zu Gehör. Ein Feſt⸗ und Willkommgruß entbot Oberprimaner Ellenberger. Dann ergriff der Leiter des Gymnaſiums, Oberſtudiendirektor Lauteſchläger, das Wort zur Begrüßung. Sein Gruß galt zunächſt dem Wirtſchaftsminiſter Korell als Vertreter des Staatspräſidenten und Kultusminiſters. Oberbürger⸗ meiſter Mueller dankte er für die Zuwendungen. Er be⸗ grüßte ferner die Vertreter der Landesuntverſttät Gießen, der Gymnaſien und Schulen, die Vertreter der Konfeſſionen, der Freunde des Gymnaſiums uſw. Staatspräſident Dr. Adelung hat der Schule aus Garmiſch⸗Partenkirchen die herzlichſten Glück⸗ und Segens⸗ wünſche telegraphiſch übermittelt. Ein Danktelegramm wurde an den Staatspräſidenten zurückgeſandt. Miniſter Korell entbhyt namens des Geſamtminiſteriums, aber insbeſondere für den Miniſter für Kultus⸗ und Bildungsweſen, der An⸗ N* 2. r rr ND Nachbargebiete Tod eines bekannten elſäſſiſchen Induſtriellen * Straßburg i.., 5. Sept. In Gebweiler ſtarb nach längerem Leiden im Alter von 75 Jahren der bekannte elſäſſiſche Großinduſtrielle Leo Schlumberger. Der Ver⸗ ſtörbene entſtammte einer altelſäſſiſchen Familie in Mül⸗ hauſen und ſtand an der Spitze der 1874 gegründeten Firma Nikolaus Schlumberger u. Co, in Gebweiler. Schlumberger war ein Sohn des früheren Präſidenten des Landesaus⸗ ſchuſſes von Elſaß⸗Lothringen, Jean von Schlumberger. Der Verſtorbene war Gründer und Ehrenpräſident des Elſäſſiſchen Automobilelubs. Ein Ehepaar mit dem Motorrade tödlich verunglückt * Straßburg, 4. Sept. Ein junges Ehepaar aus einem Dorf bei Molsheim begab ſich heute früh auf dem Motorrad nach Straßburg. Unweit der Stadt in einer ſcharfen Straßen⸗ kurve, die der Motorradfahrer auf der linken Seite zu neh⸗ men ſuchte, kam ihm plötzlich ein ſchwerbeladener Laſtkraft⸗ wagen entgegen. Das Paar rannte in voller Fahrt in dieſen hinein. Das Ehepaar war auf der Stelle tot. Der Ehe⸗ mann war 26, die Frau 22 Jahre alt. Sie hinterlaſſen drei minderjährige Kinder. rr 2 * Sw. Groß⸗Rohrheim, 5. Sept. Dieſer Tage wurde im Rhein die Leiche eines jungen Mannes geländet. Wie jetzt feſtgeſtellt wurde, handelt es ſich um den 28jährigen Geſchäftsführer Anton Deißler aus Oberkeſſelbach(Wgg), der in Ludwigshafen in Stellung war und dort vor den Augen ſeiner Braut in der Nähe des Strandbades ertrank. * ſyraukfurt, 4. Sept. Das Räumen der fremden Truppen beginnt. Es werden Maßnahmen für den Abtransport ge⸗ troffen. Das Reichsvermögensamt Wiesbaden ſchreibt den Verkauf von zwölf Kaſernen aus, und zwar in Königſtein, Bad Schwalbach, Idſtein tesbaden ⸗Schterſtein, ſtalt die herzlichſten Glückwünſche, der Stätte, die man nicht nur die älteſte, ſondern auch die zentralſte höhere Bildungs⸗ ſtätte Heſſens nennen dürfe. Für die Evangel. Landeskirche ſprach nach trefflichen Ausführungen des Oberbürgermeiſters der Stadt Darmſtadt, Mueller, der die Wünſche der Stadt und des Stadtſchulamtes zum Ausdruck brachte, Prälat D. Dr. Diehl, für die katholiſche Kirche Domdekan Prälat May, für die iſraelitiſche Religtonsgemeinſchaft Rabbiner Dr. Bienheim, für die Landesuniverſität Gießen Prof. Dr. Brüggemann, für die Techniſche Hochſchule in Ver⸗ tretung des Rektors Geh. Rat Prof. Dr. Dingeldey, für die heſſiſchen Gymnaſien Oberſtudiendirektor Altendorf⸗ Gießen, für die höheren Schulen Darmſtadts Oberſchulrat Ritſert, für den Heſſiſchen Philologenverband Studienrat Monjé, für den Verein„Ludwig⸗Georgs⸗Gymnaſium“ Dr. Noellner unter Ueberreichung der Urkunden der Stif⸗ tungen, für die Vereinigung der Freunde des humaniſtiſchen Gymnaſtums Geh. Rat. Prof. Dr. Walbe und ſchließlich für die Schüler des Gymnaſiums Oberprimaner von Pfi⸗ ſter. Oberſtudiendirektor Lauteſchläger ſprach Dank aus Allen, die zu dem Werk beigetragen. In ſeiner Feſtrede wies er auf die wertvollen Beiträge in dem Buche„Unter der Diltheykaſtanie“ hin. Ergreifend war das Gedenken an die Toten der Anſtalt. Das ganze Haus hatte ſich in Schweigen erhoben und die Muſik ſpielte„Ich hat einen Kameraden“. Den Schluß der Feier bildete die Ouvertüre zu einem Ritter⸗ ſpiel von Arnold Mendelſohn. i Der Abend brachte noch ein großes Erlebnis. Von Schüt⸗ lern der Anſtalt wurde die Komödie„Die Vögel“ von Ari⸗ ſtophaunes unter Spielleitung von Dr. Wilh. Malzan, und muſtkaliſcher Leitung von Stud.⸗Rat H. Kaiſer zur Auffüh⸗ rung und die Begleitmuſik von W. Peterſen zur Ur⸗ aufführung gebracht. Daß am Gymnaſium auch die Letbes⸗ übungen ſtark gepflegt werden, das zeigte die Turnſchau am Montag vormittag auf dem Hochſchulſtadton. Die Vor⸗ führungen waren von herrlichem Spätſommerwetter begün⸗ ſtigt und wurden von den ſehr zahlreichen Zuſchauern mit großem Intereſſe verfolgt. Den Abſchluß bildete ein ge⸗ ſelliges Betiſammenſein der Feſtteilnehmer nach⸗ mittags auf dem Oberwaldhaus. Biebrich, Dotzheim und Wiesbaden. Auch das ehemalige Garniſonslazarett und die Offiziersſpeiſeanſtalt ſtehen zum Verkauf. In der Nähe von Wiesbaden ſind allein vier Kaſernen verkäuflich. ,. 2 77 2 , e. 2 2 Zu beziehen in der Hauptnebenstelle RI, 9/11 den Nebenstellen Waldhofstr. ö, Schwetzingerstr. 19/0, Meerfeldstr. 13 u. dureh unsere Trägerinnen Schreib wie du ſprichſt! Ein Vorſchlag von Dr. Marianne Schiller Jahrelang haben wir uns in der Schule wöchentlich ein paar Stunden mit der Erlernung der Orthographie geplagt und jahrelang plagen ſich heute unſere Kinder mit deren Grlernung. Als Erwachſene holen wir uns— der eine öfter, der andere ſeltener— Blamagen durch falſch geſchriebene Wörter und falſch geſetzte Beiſtriche. Und warum und wozu das alles? Aus Reſpekt vor der Orthographie, aus Ehrer⸗ Pietung für die Rechtſchreibung. g Woher hat die Orthographie ein Recht auf dieſen Reſpekt, wozu dient die Rechtſchreibung, daß man ſie ehrfürchtig be⸗ handelt? Dient ſie etwa der Verdeutlichung? Wer wollte das vertreten, da wir alle ſtenographieren nach dem Prinzip: Schreibe wie du hörſt. Das Argument iſt ſo ſchlecht, daß es uns viel mehr als Gegenargument dient. Zur Deutlichkeit genügt es, wenn man nach dem genannten Prinzip ſchreibt. Niemand wird die Sätze:„ich bin im Bot gefahren“ und„ich habe den Boten geſchickt“ miteinander verwechſeln; wenn einer ſagt, er hätte die Solen durch, wird niemand dabei an ein Solebad denken und wenn jemand ſagt, daß er mit der Ale bohrt, wird niemand meinen, die Arbeit wurde mit dem bekannten Fiſch verrichtet. Beſſere Argumente! N Nun hören wir, die Sprachforſchung würde durch die be⸗ ſtehende Rechtſchreibung erleichtert; ſo deuten die Umlaute der richtig geſchriebenen Worte„Mädchen, Fräulein, Ständchen“ die Herkunft dieſer Worte von„Frau, Magd und Stand“ an, Ganz ſchön, nur bleibt es ja der Sprachforſchung unbe⸗ mommen, ihre Studien über das Jahr 1929 zurück ins Zeit⸗ alter der jetzigen Rechtſchreibung hinein fortzuſetzen. Zudem iſt ein Teil der Rechtſchreibung ſchon abgeſchafft. ian ſchreibt heute nicht Bureau, Café, Coſtume, ſondern: Büro, Kaffee und Koſtüm, man ſchreibt wie man ſpricht. Auch die Schreibmaſchine hält zu uns und hat einen Teil der Orthographie über Bord geworfen. Sie kennt nur mehr einfaches und doppeltes„“, während wir uns in der Schule mit rundem f(,8“), dem langen ſ(“), dem ſcharfen ſ(55. und dem doppel ſ(„“) plagen mußten. 5 . Man führe die Abſchaffung der Orthographie nur konſe⸗ quent zu Ende, ſchreibe neue Lehrbücher für den Unterricht, in denen nichts von Dehnungszeichen zu leſen iſt, alſo weder die Verdoppelung von Buchſtaben, noch die Setzung des Deh⸗ nungs„“, noch das„ie“ vorkommt, in denen vom„ß“ nichts zu leſen iſt und in denen alle Wörter klein geſchrieben ſind. AUngariſches Eintreten für deutſches Schrifttum. Die führende ungariſche Zeitſchrift auf politiſch⸗hiſtoriſchem und literariſchem Gebiet Magyar Szemle“(Ungariſche Rund⸗ ſchau), die unter der perſönlichen Leitung des Miniſterpräſi⸗ denten Grafen Stefan Bethlen ſteht und vom Uni⸗ verſitätsprofeſſor für Geſchichte Dr. Julius Szekfü redigiert wird, ſoll in ihrem Novemberheft d. Is. als eine Sondernummer für deutſche Wiſſenſchaft und Literatur herausgegeben werden. Den Hauptteil dieſes Sonderheftes werden allgemein unterrichtende Aufſätze über ausgewählte Gebiete der deutſchen Wiſſenſchaft und Literatur bilden. Außerdem ſoll das Heft in ſeinem zweiten Teil eine Bücherbeilage erhalten, die ſich aus Sammelberichten über die deutſchen Neuerſcheinungen zuſammenſetzt. Der Entſchluß der repräſentativſten ungariſchen Monatsrundſchau, eine ſolche kurz vor Weihnachten erſcheinende Sondernummer ausſchließ⸗ lich dem deutſchen Schrifttum zu widmen, wird in ungariſchen Kreiſen, wie wir hören, als ein ausgezeichnetes Unternehmen begrüßt und der Plan wird dahr auch von deutſcher Seite gern gefördert werden. 1 (Ein obdachloſes Muſeum. Das Städtchen Mosbach beſitzt ein beachtenswertes Muſeum mit einer reichhaltigen Auswahl von Erzeugniſſen der Mosbacher Fayeneefabrikation aus der Zeit des Carl Theodors. Daneben enthält die ſtädt. Altertumsſammlung bei Ausgrabungen gefundene Römer⸗ gräber, wertvolle Sachen aus dem mittelalterlichen Leben, Waffen aus der Franzoſenzeit und noch vieles andere Wert⸗ volle. Nur eines fehlt der Stadt: ein geeigneter Unterbrin⸗ gungsraum für dieſes ſtädtiſche Muſeum. Statt deſſen dient ein Raum im Erdgeſchoß des Rathauſes der Aufbewahrung der alten Sachen, ein Raum, in dem alles gufeinandergehäuft iſt und ſo nichts zur Geltung kommt. Es würde da⸗ gegen manchen Intereſſenten anlocken, wenn Mosbach endlich einen geeigneten öffentlichen Ausſtellungsraum für ſein Muſeum entdecken würde. a Auslands⸗Humor“) Der ſchüchterne Liebhaber „Peter, du erinnerſt mich an den Horizont— er kommt niemals näher.“ Abzahlungsgeſchäft „Leider kann ich meine Rate in dieſer Woche nicht be⸗ zahlen!“ „Das haben Sie ja in den beiden vorigen Wochen auch geſagt!“ i „Na, und? Habe ich nicht Wort gehalten“ 5 5(Berlingske Diden be Hundekauf Iſt dieſes Tier auch wirklich treu?“ 5 „Dafür garantiere ich! Ich habe ihn ſchon dreimal ver⸗ kauft und immer iſt er wieder zurückgekommen.“ (Paſſing Show] Kein Mangel a „Ich bin nicht empfindlich, ich lache über meine eigenen Fehler.“ „Da mußt du ja ein humorvolles Leben führen.“ f(Gutierrez * Mitgeteilt in den„Luſtigen Blättern“ Nr. 38. Was mancher nicht weiß Neun Zehntel aller Menſchen hören mit dem rechten Ohr beſſer als mit dem linken. 5 Die Fingernägel wachſen im Sommer ſchneller als im . und die der rechten Hand wachſen raſcher als die der inken. Kokain wurde zum erſten Mal vor vierzig Jahren als Droge eingeführt. Ein Grashupfer ſpringt 200 mal ſo weit als ſeine Körper⸗ länge beträgt, Ein Känguruhbaby iſt bei der Geburt nicht größer als der menſchliche Daumen. g Die Zahl der franzöſiſchen Fremdenlegionäre beläuft ſich zur Zeit auf rund 100 000 Mann. Davon ſind 60 000 Deutſchel (Aumoriſt! * e 1 9* N 5 1 0 Freitag, den 6. September 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Aus der Pfalz Ludwigshafens Glückwunſch 5 Ludwigshafen, 5. Sept. Die Stadt Ludwigshafen hat an die Beſatzung des„Graf Zeppelin“ folgendes Glückwunſch⸗ telegramm geſandt:„Dem heimgekehrten„Graf Zeppelin“, ſeinen Führern und ſeiner Beſatzung ſenden Stadtrat und Stadtverwaltung Ludwigshafen am Rhein in frohem Stolze herzlichſte Glückwünſche und Grüße. Wir verbinden damit die herzliche Bitte an Herrn Kapitän Lehmann, auch in dieſem Winter wieder zu einem Vortrag nach Ludwigshafen zu kommen. Kleefoot, Bürgermeiſter.“ Gewitter über der Unterhaardt Zwei Perſonen vom Blitz getötet Deidesheim, 5. Sept. Die heute nachmittag zwiſchen 1 und 2 Uhr über verſchiedenen Haardtorten. Gewitter entluden ſich beſonders heftig über den Orten Forſt und Deidesheim. Neben dem Schaden, der durch die Waſſermaſſen verurſacht wurde, wurden durch Blitzſchlag zwei Menſchen getötet. Als der 40 jährige Winzer und Stadtrat Adam Seyler und der 28jährige Arbeiter Ludwig Wittmann ſich zum Marlachgraben begeben wollten, um etwas nachzuſehen, wurden ſie kurz hinter Deides⸗ heim vom Blitz getroffen und beide auf der Stelle getötet. * * Speyer, 4. Sept. Die Regierung der Pfalz gibt den Landwirten, die Tiere auf der Weide Neumühle bei Winn⸗ weiler haben, bekannt, daß bis längſtens kommenden Sams⸗ tag die Tiere heimzuholen ſind, da bei der großen Hitze der Großnachwuchs aufhört, ſo daß die Ernährung der Tiere in Frage geſtellt iſt. Das Honorar wird von 60 auf 50/ herabgeſetzt, * Wachenheim, 5. Sept. Heute nachmittag entſtand in der Abteilung Steinkopf des Friedelsheimer und Gönnheimer Waldes ein großer Waldbrand, der durch die zu Hilfe gerufenen Ortsfeuerwehren von Wachenheim, Gönnheim, Friedelsheim und Neidenfels lokaliſtert werden konnte. Der Schaden iſt groß. Als Brandurſache wird Selbſtentzündung angenommen. * Edenkoben, 4. Sept. Der Malenga⸗Herbſt an der Oberhaardt hat in vollem Umfange eingeſetzt. Man rechnet mit einer Ernte in den Orten St. Martin, Alſterwetler und Maikammer von rund 200 000 Litern. Die erſten Moſt⸗ gewichte bewegen ſich zwiſchen 60 und 67 Grad nach Oechfle. Der Preis hat bisher 15 Mark für die Hotte(40 Liter) nicht überſchritten. Auch in anderen ſüdpfälziſchen Gegenden, be⸗ ſonders im Klingbachtal, hat die Leſe der roten Amerikaner⸗ reben eingeſetzt, * Elmſtein, 8. Sept. Geſtern nachmittag entſtand in der hieſtgen Kurpenſion Riesbäch ein Brand, deſſen Bekämpfung durch großen Waſſermangel ſehr erſchwert war. Die Feuerwehr mußte ſich darauf beſchränken, die Möbel zu retten. Der Stall iſt vollſtändig niedergebrannt, vom Wohn⸗ haus der obere Stock ausgebrannt und der untere Stock er⸗ heblich beſchäbdigt. Menſchen kamen nicht zu Schaden. Der Schaden wird auf 10 000 Mk. angegeben. Er iſt durch Ver⸗ ſicherung gedeckt. * Schweißweiler, 4. Sept. Der in den 20er Jahren ſtehende Auguſt Bock, Sohn des Waldhüters Georg Bock von hier, hat ſich in der verangenen Nacht auf dem hieſigen Friedhof am Grabe ſeiner Mutter erſchoſſen. Baoͤiſcher Genoſſenſchaftstag In Karlsruhe fand, wie mitgeteilt, am Samstag und Sonntag der Badiſche Genoſſenſchaftstag für Handwerk und Gewerbe ſtatt. Die Delegierten der verſchiedenen Genoſſenſchaften hatten ſich aus allen Bezirken Badens ſo zahlreich eingefunden, daß der große Eintrachts⸗ ſaal dicht beſetzt war. In ihren Kredit⸗ und Warengenoſſen⸗ ſchaften haben Handwerk und Gewerbe den Handwerkskam⸗ mern, Innungen, Gewerbe⸗ und Handwerkervereinen ein wertvolles und kräftiges Glied eingeführt, in dem ſich die Ge⸗ noſſenſchaften die großen Vorteile des zentraliſterten Ein⸗ kaufs, des gemeinſamen Verkaufs, der einheitlichen Organi⸗ ſation und Verwaltung ſichern, ohne die Selbſtändigkeit und die perſönliche Initiative des einzelnen Geſchäftsmannes auszuſchalten. Den Zweck und die Bedeutung des Genoſſen⸗ ſchaftsweſens klar zu legen, war die Aufgabe der bedeut⸗ ſamen Tagung, die heuer zum erſten Mal an die Oeffentlich⸗ keit trat. Die Verſammlung am Sonntag eröffnete der Ver⸗ bandsvorſitzende mit herzlichen Begrüßungsworten an die Delegierten und an die Vertreter der Behörden: Reg.⸗Rat Müller(Miniſterium des Innern), Reg.⸗Rat Lohr(Bad. Landesgewerbeamt), Stadtrat Dr. Müller, Präſident IJſenmann(Handwerkskammern), Landtagsabgeordnete Heurig, Heinzmann, Lang und Wilſer, Direktor Günther(Verbände ober⸗ und unterbad. Kreditgenoſſen⸗ ſchaften), die Direktoren Pfaff, Ewald und May von der Karlsruher Vereinsbank, Direktor Becker(Verband der Er⸗ werbs⸗ und Wirtſchaftsgenoſſenſchaften Heſſen, Darmſtadt). Reg.⸗Kat Müller überbrachte die Grüße des Miniſteriums des Innern. Präſtdent Jſenmann betonte, daß das Hand⸗ werk auch heute noch berufen ſei, ſeinen ſchöpferiſchen Geiſt, der durch das Großkapital zurückgedrängt wurde, zu wahren. Als ausgleichender Faktor im Wirtſchaftsbetrieb verdiene es den Schutz der Regierung. Im Mittelpunkt der Beſtrebun⸗ gen des Handwerks ſtehe die wirtſchaftliche Selbſthilfe durch Ausbau der Kredithilfe und des gemeinſchaftlichen Waren⸗ bezugs. In dieſer Beziehung haben die Genoſſenſchaften im letzten Jahr einen ſtarken Aufſchwung genommen(Zugang im Jahre 1920 300). Der Redner ſchloß ſeine packende An⸗ ſprache mit dem Wunſche, daß der genoſſenſchaftliche Geiſt im badiſchen Handwerk weiterblühen möge.(Beifall.) Stadt⸗ rat Dr. Müller überbrachte die Grüße der Stadtverwal⸗ tung Karlsruhe. In ſeinem Vortrag über „Handwerk und Genoſſenſchaft“ führte alsdann Prof. Dr. Stein nach einem hiſtoriſchen Rückblick über die Entſtehung und Entwicklung des Genoſſen⸗ ſchaftsweſens u. a. aus: Das Handwerk iſt nicht anders ge⸗ artet als der Arbeiter und Bauer; es ſei aber ſchwerer für die Genoſſenſchaft zu haben. Doch ſei heute feſtzuſtellen, daß es eine Reihe von blühenden und leiſtungsfähigen Handwerker⸗ genoſſenſchaften gibt. Hauptaufgabe jeder Genoſſenſchaft müſſe es ſein, daß ſie kaufmänniſch betrieben wird. An Stelle der Gleichmäßigkeit und Quantität muß die Qualität der Waren geſetzt werden. Mit Idealismus kann man wohl in den Zeiten der Not die Leute zuſammenhalten, auf die Dauer aber muß man nach geſchäftlichen Grundſätzen handeln. Eine Genoſſenſchaft kann nur proſperieren, wenn ihr täglich Geld zufließt. Geld iſt das Blut unſeres wirtſchaftlichen Körpers. Durch das Prinzip der Barzahlung ſind die Konſumvereine groß geworden. Die Genoſſenſchaft iſt keine Verſorgungs⸗ — oder Krankenheilanſtalt. Auf dieſem Prinzip fußt die deutſche Genoſſenſchaftsbewegung. Die kaufmänniſche Einſtellung des Handwerkers iſt gekennzeichnet nicht nur durch die Buchfüh⸗ rung, ſondern er muß auch kaufmänniſch denken lernen. Um voranzukommen, muß er ſich auf die neuen Lebensbedingun⸗ gen einſtellen, das Alte achten, das Neue aufbauen. Heute bilden ſich ganz neue Wirtſchaftsformen, nicht nur weil wir arm geworden ſind, ſondern weil die politiſche Lage auf die Wirtſchaft drückt. Jammern nützt nichts. Der Wille muß durchdringen. Nur das eigene Können hilft. Der Mittelſtand hat nur dann Sinn, wenn er ſelbſtändig iſt. Staat muß mit helfen, daß dem Mittelſtand ſeine Selbſtändig⸗ keit erhalten bleibt. Aus den Kaſſenſchränken des Staates erwächſt uns aber keine Hilfe. Es nützt uns nichts, wenn wir Staatsgelder bekommen, die in Form von Steuern erhoben wurden. Nur der wirtſchaftliche Zuſammenſchluß des Mittel⸗ ſtandes in Genoſſenſchaften kann uns Hilfe gegen die Ueber⸗ macht der Truſts und Kartelle bringen. Die Genoſſenſchaft iſt das Kartell der Mittleren. Wir müſſen den Konzernen gleich ſtarke Wirtſchaftsformen entgegenſtellen. So lange man keine Macht hat, kann man nur jammern und greinen. Wir müſſen die Wirtſchaft von unten aufbauen. Daher iſt die Gründung von Genoſſenſchaften nicht eine Sache des Idealis⸗ mus, ſondern ein planmäßiges, ſtetes Arbeiten. Nur durch die Zuſammenfaſſung aller Kräfte kommt man zur Macht, Wir müſſen den Willen zur Macht haben, enge zuſammen⸗ ſtehen und die Arbeitsmethoden nicht vermiſchen. Die Ge⸗ noſſenſchaften ſtehen vor einer ſchweren Aufgabe. Sie ſind kein Automat, wo man oben etwas hineinſteckt und unten etwas herauskommt. Sie müſſen erſt ſäen, wenn ſie ernten wollen. Das verlangt ſtetige Arbeit. Wollen iſt Schaffen. Wer nur will, erreicht nichts. Wollen iſt der Anfang des Ar⸗ beitens. Arbeit iſt der Helfer zum Erfolg und die beſte kur⸗ gemäße Behandlung des Peſſimismus. Darum: An dle Arbeit!(Stürmiſcher Beifall.) Der Vorſitzende dankte dem Referenten für ſeine gehaltvollen Ausführungen. In der anſchließenden Ausſprache wies Fecht⸗Karls⸗ ruhe auf die Schwierigkeiten des Waren bezug hin. Die Genoſſenſchaften führen einen ſchweren Kampf mit dem Reichswirtſchaftsminiſterſum. Wir ſind gezwungen, an unſerer paſſiven Handelsbilanz mitzuarbeiten, weil wir Wa⸗ ren aus dem Ausland beziehen müſſen, die es in Deutſchland gibt, von deren Bezug aber die Genoſſenſchaften durch dle Konzerne und Kartelle ausgeſchloſſen werden. Leppert⸗ Karlsruhe führte Klage über die ſteuerliche Belaſt ung des Gewerbeſtandes. Das Handwerk müſſe energiſch für eine beſſere Vertretung in den Parlamenten Sorge tra⸗ gen. Nach einem Schlußwort des Prof. Stein, worin er be⸗ tonte, daß das Klagen über den hohen Steuerdruck ſolange nichts helfe, als die Ausgaben nicht eingeſchränkt werden, ſchloß der Vorſitzende gegen 1 Uhr die harmoniſch verlaufene Tagung. Der Der Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat September Ahein Pegel] 30 81.3 4 5. 6. Imecar-Pegel] 50 f 51(8. 4 5 s. See 19505.281.201.2510 Mennheim.88288.70.65.850.81 Fehl 7572.5.8830 Jagitted 0,00.00 000 000 000 00 Maxau.284.134.9140.508,57 Maunbein..00 2,98 2,75.70.74.71 Faub 18708086.810,00.50 Köln.761, 711.241, 150145 1,11 —— 0 — . 5 1 * 2 — 4 8 In nl * DL SUMA n Ludwigshafen, dem blühenden Industrie. Zentrum der Pfalz, besuchten wir die Hausffauen. 63% der von uns befragten Hausfrauen erklärten, dass sie Suma fur jede Art Wäsche brauchen-zum Kochen der grossen Waäsche und zum warmen Wollsachen. Sie bestätigen, dass Suma b jenische Weise vom Schmutze vollkommen befreit hygi und Gewebe, Farben und Hande dabei schont. Suma bedeutet einen hervorragenden Fortschritt in der Haus- wirtschaft; es ist das, was die Hausfrauen tatsächlich verlangen. Nehmen Sie zum nachsten Waschtag 8319-86 Waschen von Farbigem und die Wasche auf befragten Hausfrauen gebrauchen 85 Nef, 5 5 SUNLIC HT GESELLSCHAFT A. G. MANNHEIM. Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Militärpolizeigericht Landau Das Militärpoltzeigericht Landau verurteilte den Kauf⸗ mann Joſef Dietz aus Mutterſtadt wegen unbefugten Waf⸗ fenbeſitzes zu 25 Mk. Geldſtrafe und zu fünf Tagen Gefäng⸗ nis. Dietz war bereits vor einigen Monaten im Abweſen⸗ heitsverfahren zu einem Monat und zehn Tagen Gefängnis ſowie zu 150 Mk. Geldſtrafe verurteilt worden. Sein Ein⸗ ſpruch wurde berückſichtigt und erneut gegen ihn verhandelt.— Weiter ſtanden unter Anklage der Gaſtwirt Philipp Bender und der Mechaniker Willi Kappel, beide aus Ludwigshafen, wegen Organiſierung eines Umzuges mit Pfeifen und Trom⸗ meln. Am 16. Juni d. Is. hatte die Ortsgruppe Ludwigs⸗ hafen des Arbeiter⸗Athletenvereins Ludwigshafen bei einer Veranſtaltung in Kaiſerslautern ein Trommler⸗ und Pfeifer⸗ korps aufſpielen laſſen. Die Angeklagten gaben an, ſie hätten von dem Verbot des gemeinſamen Spielens von Trommlern und Pfeifern nichts gewußt. Das Gericht verurteilte Bender zu ſechs Tagen Gefängnis und 100 Mk. Geldſtrafe, Kappel zu acht Tagen Gefängnis und 75 Mk. Geldſtrafe. Ein Prozeß über die„Etappe Gent“ Ein intereſſanter Prozeß um das bekannte Buch„Etappe Gent“ von Heinrich Wandt ſpielt ſich zur Zeit vor dem Darmſtädter Gericht ab. Der ſozialdemokratiſche „Heſſiſche Volksfreund“ brachte im Juli unter der Ueberſchrift „Graf Richard von Schwerin und die Etappe Gent“ einen Auszug aus dieſem Buch. Auf einen zwiſchenzeitlich einge⸗ gangenen Brief des Grafen Heinrich von Schwerin, den Ver⸗ trieb dieſes Buches künftig zu unterlaſſen, um unangenehme gerichtliche Auseinanderſetzungen wegen Beleidigungen und Verleumdungen zu vermeiden, folgte im Volksfreund ein Ab⸗ ſchnitt aus dem Buch„Etappe Gent“ unter der Ueberſchrift „Richard Karl Bernhard Graf von Schwerin“. Der Kläger Graf Richard von Schwerin hat nun gegen den„Heſſi⸗ ſchen Volksfreund“ einen Antrag auf eine einſtweilige Ver⸗ fügung geſtellt, daß dieſem unterſagt werde, weitere Abſchnitte aus dieſem Buche über den Graf Schwerin zu bringen. Gleich⸗ zeitig wurde gegen Wandt und den Agis⸗Verlag, der das Buch herausgibt, in Berlin Strafantrag geſtellt. Bei der Verhand⸗ lung vor dem Darmſtädter Gericht machte der Vorſitzende den Vorſchlag, der„Heſſiſche Volksfreund“ möchte den Abdruck weiterer Abſchnitte aus dieſem Buch unterlaſſen, bis die in Berlin ſchwebenden Verfahren zu einer Entſcheidung gekom⸗ men ſeien. Der Vorſchlag fand jedoch keine Zuſtimmung der beiden Parteien. Es ſtellte ſich heraus, daß für den verklagten Redakteur Geißlinger preſſegeſetzliche Verantwortung Redakteur Eckhardt übernahm. Um den beiden Parteien die Herbeiführung der Beweismittel zu ermöglichen, wurde der Termin auf den 11. Oktober verſchoben. Drohungen aus Verliebtheit ſind keine Nötigung Durch eine Zeitungsannonce hatte ein Juwelier aus Hanau eine Frau kennen gelernt. Die Bekanntſchaft wuchs ſich bald zu einem Liebesverhältnis aus, das ſpäter durch Verſtimmungen getrübt wurde. Der Juwelier fühlte ſich aber ſehr zu der Frau hingezogen, die aber deshalb nichts mehr von ihm wiſſen wollte, weil ſie bei einer Verheiratung mit dem Juwelier der Penſton verluſtig gegangen wäre, die ſie ſeit dem Tode ihres Ehegatten bezog. In Briefen verſuchte der verliebte Juwelier die Frau umzuſtimmen, und da ihm das nicht ohne weiteres gelang, drohte er ihr, ihre Briefe zu veröffentlichen. Die Frau ſuchte ſchließlich beim Staatsanwalt Schutz. Anfänglich hatte man bei der Behörde angenommen, daß der Juwelier die Frau erpreſſen wollte, ſo daß auch eine Anklage wegen verſuchter Erpreſſung erhoben wurde. Das brachte den Mann vor das Kleine Schöffen⸗ gericht Frankfurt. Die Verhandlung endete mit einer kleinen Beſtrafung des Angeklagten. Das Gericht hatte an⸗ genommen, daß der Angeklagte die Frau zur Fortſetzung des Verhältniſſes mit ihm nötigen wollte. Der Juwelier legte Berufung ein und erzielte nun vor der Großen Straf⸗ kammer ſeine Freiſprechung. Das Berufungsgericht war der Anſicht, daß der Angeklagte lediglich aus Verliebtheit die Briefe ſchrieb. Es gehe zu weit, wolle man darin eine Nötigung erblicken. * 8 Freiſpruch in einem tödlichen Autounglück. Der Kraft⸗ wagenführer Sch., von Seeheim gebürtig, verſieht die Stelle eines Kraftwagenführers zwiſchen Langen⸗Bahnhof und Lan⸗ gen⸗Stadt. Am 27. März d. Is. ſoll er fahrläſſig den Tod eines Elektromonteurs, der mit dem Motorrad aus einer Seiten⸗ ſtraße in die Bahnſtraße einfuhr, verurſacht haben. Er be⸗ hauptet eigenes Verſchulden des Getöteten, deſſen Ableben auf den Bruch ſämtlicher Knochen des Schädels zurückzuführen iſt. Das Urteil des Bzirksſchöffengerichts Darmſtadt erkennt auf Freiſprechung. Das Gericht hat ein Verſchulden verneint. § Verurteilung eines Kurpfuſchers. Der Heilanſtalts⸗ beſitzer Paul Miſtelſky, der ſich„Prof. Dr. med., im Aus⸗ land ernannt und approbiert“ nennt und ein großes ſogenann⸗ tes Heilinſtitut in Berlin betreibt, hatte ſich vor dem Schöf⸗ fen gericht Berlin wegen unſachgemäßer Behand⸗ lung einer krebskranken Frau zu verantworten. Die Sachverſtändigen, die in der Verhandlung vernommen wurden, erklärten, daß Miſtelſky durch die ſinnloſe Behand⸗ lung, für die er ſich von der Patientin 500 Mark im voraus hatte zahlen laſſen, das Leiden verzögerte, ſo daß die Opera⸗ tion erſt zu ſpät vorgenommen werden konnte. Ein unmittel⸗ barer körperliche Schade durch die Behandlung wäre allerdings nicht nachweisbar. Das Schöffengericht Berlin Mitte erkannte daher im Punkte der fahrläſſigen Körperverletzung auf Frei⸗ ſprechung, verurteilte jedoch Miſtelſky wegen Betrugs zu drei Monaten Gefängnis und 8000 Mark Geldſtrafe. In der Urteilsbegründung heißt es, daß der Angeklagte ein ge⸗ portliche Handball im Badiſchen Turnkreis Die Neugruppierung der Meiſterklaſſe Ausgleich in der Spielſtärke, vermehrter Spielbetrieb und nicht zubetzt die Berückſichtigung der Verkehrslage haben den Spielgus⸗ ſchuß des baädiſchen Turnkreiſes veranlaßt, dem Gedamken einer Neu⸗ ig der erſten badiſchen Tu rklaſſe im Hand hall Der Vorſchlag des Kreisſpielausſchuſſes geht tel⸗ und Südbaden) mit ſ chen E Berückſichti immer 1 Verhä Unzufriedene wird es 0 dern. Nach Ueberprüfeu tniſſe will es uns jedoch auch ſcheimen, als ob man Nordbaden ich etwas ſtiefmütterlich behandelt und die Erweiterung der relaſſe zu ſehr guf die Vereine im Süden des Landes zuge⸗ ſchnitten hat. A em guten Können einzelner Mannſchaften kann man kleinen Zw 1 en, ebenſo feſtſtehend iſt jedoch, daß der 2 ukt der i ire und nicht zuletzt auch die Spieldichte hr noch als in Mittelbaden, im Norden liegt. An dieſem Umſtand wird man bei der endgültigen Regelung, nicht achtlos vorbeigehen können. Auch die Zuteilung zu den einzelnen Gruppen dürfte nochmals einer Nachprüfung unterzogen werden müſſen, da den Vereinen aus Pforzheim⸗ Brötzingen und Durlach keineswegs zugemutet werden kann, ſtets ch Weinheim, Heidelberg bezw. Mannheim fahren zu müſſen, ebenſo wenig wie umgekehrt, wo Karls⸗ ruhe den Mittelpunkt der Gruppe 2 bildet. Auf den Wert oder Un⸗ wert einer Erweiterung der 1. Klaſſe ſoll hier nicht näher eingegangen f Eine nochmalige Ueberprüßung wird ſicher allen berechtigten inſchen Rechnung tragen. In der Zwiſſchenzeit haben die in enden Gaue entſprechende Ausſcheidungsſpiele durchge⸗ ſührt, um nehan dem an und für ſich aufſtiegsbevechtigten Gaumei⸗ ſtern, die reſtlichen Mannſchaften zu ermittebn. 8 Der Auf ſtieg im Mannheimer Gau teres jung n, wird m iſt nicht ohne wei⸗ zu klärem, da nunmehr auch die Vereine des früheren Bad. Pfalzgawes mit einbezogen werden müſſem. Um die Härte und Z! ſälligkeiten nach dem Pokalſohſtem zu vermeiden, hat man ſich auf eine Runde geeinigt, die auf neutralen Plätzen mit Punktwertung, 0 Rückſpiel ausgetragen wird. Trotzdem haben die ſeitherigen ſebe einen nicht gerade erhebenden Verlauf genommen, ſie bleiben 1 f gslämpfe. Vielfach endeten die meiſten mit einem 0 Die größte Ueberraſchung bedeuted wohl die:0 deis TV. 1846 gegen Hockenheim, die allerdi durch ein über Jahn Neckarau wieder wett geimacht wurde. Auch Unter 1 ſuchen ſeid. Der augenblickliche Dabellenſtand iſt: Spiele gew. un. verl. Punkte Turnverein 1846 3 2 0 1 4 Jachn Neckarau 9 9 0 1 4 Ta. Oftersheim 3 2 0 1 4 S 8 8 1 0 2 2 3 1 0 2 2 3 1 0 2 5˙8 2 kommenden Sonntags ſind deshalb von beſon⸗ Auf den Jahnplatz in Neckarau muß am Samstag e die Tgde. Ketſch dem TV. 1846 gegenübertreten. Wenn man auch den 1846ern die beſſeren Möglichkeiten einräumen muß, ſo geht auch Ketſch nicht ausſichtslos in das Spiel. Am Sonntag hat der Platz des 1846 ein Doppelſpiel. DV. Sandhofen— Tg. Oftersheim und Jahn Neckarau— TV. Hockenheim iſt die Paarung. Die erſte Begegnung iſt durchaus offen, während man in dier zweiten Jahn als Sieger erwarten Harf. R. G. Vereins-Mehrkampfmeiſterſchaften der Badiſchen Turner Immer größerer Beliebtheit und Anteilnahme erfreuen ſich in ben Vereinen der Deutſchen Turnerſchaft die Vereins⸗Mehr⸗ kampfmeiſterſchaften im Volksturnen. Soweit man bis jetzt feſtſtellen kann, hat auch die diesjährige Ausſchreibung ſtar⸗ kes Intereſſe und vermehrte Beteiligung gefunden, ein Zeichen der ſtets mehr um ſich greifenden vielſeitigen Betätigung. Die Lei⸗ ſtungsprüfung erſtreckt ſich für 1929 auf einen 7⸗Kampf aus 100 Me⸗ ter und 3000 Meter Lauf, Stabweitſprung und Hochſprung aus dem Stand, Diskuswerfen und Kugelſtoßen, ſowie einer 3 mal 800 Meter⸗ Staffel, wobei je zwei Leute gewertet werden, eine Teilnahme an mehr als 3 Uebungen aber nicht ſtatthaft iſt, die Staffel ausgenommen. Die Austragung der Vereinsmeiſterſchaft Badens am kommenden Sonntag erfolgt an vier Plätzen, wobei die einzelnen Turngaue bezirksweiſe vereinigt antreten. In Lörrach auf dem neuen Platze des Turnvereins v. 1862 treten unter Leitung von Brauchle, Schopfheim, der Hegau⸗Boden⸗ ſee, Markgräfler und Breisgau an. In Raſtakt, auf dem ehemaligen Platze der Polizei, vom Turnerbund Raſtatt vorbereitet, treffen ſich der Schwarzwald, die Ortenau, Mittelbaden und das Murgtal. Die Leitung hat Geier, Achern. i In Durlach ſtellt der dortige Turnerbund für den Karls⸗ ruher, Pforzheimer und Oberer Kraichgau ſeinen Platz zur Ver⸗ fügung, mit der Aufſicht durch Müller, Obergrombach. In Mannheim iſt die Platzanlage des Turnvereins v. 1846 auserſehen, unter der Leitung von Döring, Mannheim, die teil⸗ nehmenden Vereine vom Kraichgau, Bad.⸗Neckar, Neckar⸗Elſeng, Main⸗Neckar und Mannheimer Turngau aufzunehmen und die Durchführung zu ermöglichen. Um den Mehrkampf auch in den kleineren Vereinen zu fördern, hat der Volksturnausſchuß des X. Kreiſes, neben der Ausſchreibung zur Meiſterklaſſe, eine ſolche für eine A⸗Klaſſe(Vereine unter 500 Mitglieder) und eine B⸗Klaſſe(unter 200 Mitglieder) unter er⸗ leichterten Beſtimmungen ergehen laſſen. Gr. Flugſport Gordon Bennett⸗Preis der Lüfte Dieſer Tage verlaſſen vier deutſche Freiballonführer die Heimat, um ſich wach St. Louis zu begeben, wo am 28. September der Start zum diesjährigen Freiballon⸗Wettfliegen um den Gordon Bennett⸗ Preis erfolgt. Es ſind dies E. Leimkugel⸗Eſſen und G. Fröbel⸗ Chemnitz, die an Bord der„Stadt Eſſen“, ſowie Hugo Kaulen und Dahl, die an Bord der„Barmen“ ſein werden. Insgeſamt werden diesmal nur zehn Freiballons den Kampf um die begehrte internationale Trophäe aufnehmen, und zwar neben den beiden deutſchen, dreſ amerikaniſche mit dem vorfährigen Sieger Capt. Kepner, Marineleutnant Settle und Prof. v. Orman ols Füh⸗ rern, ein belgiſcher mit dem viermaligen Gordon BennettSieger Demuyte, ein argentiniſcher mit Bradley, ein däniſcher mit Leutnant Spenſtröm, ſowie zwei franzöfiſche Freiballons, deren Piloten noch nicht feſtſtehen. Hoffentlich haben unſere Ver⸗ treter mehr Glück als im Vorjahre, wo Kaulen mit der„Barmen“ nur wenige Kilometer von dem Amerikaner Capt. Kepner ge⸗ TV. Rundſt Die Straßenmeiſterſchaft der Wertpreisfahrer Metze⸗Dortmund erringt ben Titel Die Straßenmeiſterſchaft der Deutſchen Radfahrer⸗Union für Wertpreisfahrer wurde am letzten Sonntag mit dem„Großen Preis der Pfalz“ entſchieden. Die Wertpreisfahrer hatten im ganzen fünf Rennen zu beſtreiten, und zwar am 12. Mai: Straßenpreis von Thüringen, am 2. Juni: Großer Preis von Sachſen, am 28. Juni: Straßenpreis von Oſtdeutſchland, am 28. Juli: Straßenpreis von Weſtdeutſchland und am 1. September: Großer Preis der Pfalz, die nach Punkten gewertet wurden. Durch die Anrechnung einer doppel⸗ ten Punktzahl beim letzten Wettbewerb kam der Dortmunder Metze mit 47 Punkten an die Spitze des Klaſſements. Der vorher führende Berliner Stöpel kam in dieſem Rennen nur auf den ſiebten Platz und mußte ſich mit dem zweiten Platz im Geſamtklaſſement beſchei⸗ den. Die genaue Plazierung der Teilnehmer lautet: Deutſcher Union⸗Straßenmeiſter 1929: Metze⸗Do rtmund 47 P. 5 2. Stöpel⸗Berlin 46.; 3. Skieronſki⸗Berlin 45.; 4. Fuhrmann⸗ Eiſenach 24.; 5. Kaſper⸗Berlin 24.; 6. Altenburger⸗Dortmund 24.; 7. Nitzſchke⸗Chemnitz 22.; 8. Müller⸗Dortmund 20.; 9. Puſch⸗Dortmund 19 P; 10. Weck⸗Köln 17.; 11. Eſſug⸗ Dortmund 11.; 12. Weiß⸗Dortmund 8.; 13. Görne⸗Dresden 7.; 14. Gott⸗ wald⸗Berlin 6.; 15. Weyand⸗Chemnitz 5 Punkte. Boxen Freiluft⸗Boxkämpfe auf dem VfR.⸗Platz Wie bereits kurz berichtet, veranſtaltet der VfR. auf ſeinem Sportplatz bei der Eichbaumbrauerei am kommen den Sams⸗ tag einen nationalen Boxabend. Die techniſche Leitung der Kämpfe hat Wert darauf gelegt, nur ausgeglichenes Material in den Ring zu bringen, ſodaß die Gewähr für abwechſlungsreiche und inter⸗ eſſante Begegnungen gegeben iſt. In den Hauptkämpfen ſtarten die bekannten Meiſter des VfR., Nikolai, Schuler und Häuſſer. Erſterer iſt mit dem deutſchen Meerſter Mitzel⸗Mainz gepoart, während Schuler und Häuſſer gegen Heß⸗Darmſtadt bzw. Win ⸗ ter bauer ⸗ Frankfurt kämpfen werden. In den leichteren Ges wichtsklaſſen werden die Gegner des VfR. von der Boxabteilung des Fußballſportvereins Frankfurt geſtellt, ſodaß auch das Rahmenprogramm einen recht ſpannenden Verlauf nehmen dürfte. Eine beſondere Note dürfte ſchließlich der Abend noch durch einen Einladungskampf zwiſchen Schneider ⸗03 Ludwigshafen und dem bekannten Altmeiſter Gckert⸗Mainz erhalten. Der Boxring wird vor der Tribüne aufgeſtellt, ſodaß eine gute Sichtmöglichkeit geboten iſt. Auch für einwandfreie Beleuchtung der Kampfſtätte iſt Sorge getragen. Fußball Platzſperre beim FC. 08 Maunheim aufgehoben Vom Verein FC. 08 Mannheim wird uns hierzu geſchrieben: Die angezeigte Platzſperre iſt nicht erfolgt, da hierzu kein Grund vorhanden war, das Spiel iſt in Ruhe und Ordnung verlaufen, auch wurde nicht ein einziger Spieler von beiden Vereinen vom Platz geſtellt, folglich iſt von ſchweren Ausſchreitungen gar keine Rede. Das Publikum hat lediglich den ſchlechteſten Mann, den Schieds⸗ richter, angepöbelt. Dieſer ſah ſich veranlaßt, dem Verband einen unwahren Bericht zu überſenden, woraufhin donn eine vorläufige Sperre angeordnet wurde. Durch Bezirksurteil vom 29. 8. 29 wurde der Sachverhalt nachgeprüft und gleichzeitig die Sperre aufgehoben. Somit iſt der Platz unſeres Vereins freigegeben. Das vom Verband angeſetzte Spiel MF C. 08 gegen VfL. Mannheim ⸗ Neckarau findet auf dem Platze von 08 Mannheim ſtatt. 55000000 Pferdeſport Rennen zu Hoppegarten(5. September) 1. Askania⸗Rennen: 1. A. u. C. v. Weinbergs Gregor(D. Schmidt), 2. Doralide, 3. Negus. Tot: 18, Pl: 10, 13, 11. Ferner liefen: Servus, Oktober, Schelm, Iſola, Friederike. 2. Reichsſtern⸗Rennen: 1. Friedheims Quinze(E. Böhlke), 2. Heroine, 3. Maikrone. Tot: 42, Pl: 21, 14, 61. Ferner liefen Severus, Hebräer, Svengali, Fer aut fert, Samum, Teutobod, Me⸗ lot, Hulda, Gunſt, Sonate. g. Calvello⸗Rennen: 1. A. u. C. v. Weinbergs Palfrey(D. Tot: 15, Pl: 15, 24. Fer⸗ Schmidt), 2. Trunkenbold, 3. Lehnsherr. ner ließen: Tombur, Jagdpaſſion. N 4. Omnium⸗Ausgleich: 1. L. Klingers Agitator(J. Staudinger), 2. Teneriffe, 3. Holofernes. Tot: 173, Pl: 36, 18, 20. Ferner liefen: Andreas Hofer, Tintorette, Gutenberg, Mantegna, Pergola. 5. Eintracht⸗Reunen: 1. Geſt. Alteſelds Gemma(E. Huguenin), 2. Machvoran, 3. Friderun. Tot: 32, Pl: 13, 11, 24. Ferner liefen: Faretra, Nobilitas, Cumä, Hella X. 6. Inder⸗Reunen: 1. Geſt. Pünsdorfs Sangeskönigin(A. Safdik), 2. Sturmhaube, 3. Garwhal. Tot: 50, Pl: 21, 30, 23. Ferner[iefen: Armin, Animator, Till Eulenſpiegel, Servgtrix, In nocenzia, Herea, Servatius, Marketenderin, Wechſelburg, Oſtſee. 7. Hutab⸗Rennen: 1. Geſt. Grabigs Conteſſa(H. Zehmiſch), 2 Glee⸗ trola, 3. Roſenlippe, Tot: 53, Pl: 18, 21, 32. Ferner liefen: Mima, Sebaſtiano, Uſurpator, Ledon, Servllla, Maurus, Norge, Irmingard, Ainata. Tageskalender Freitag, den 6. September Nationaltheater: Zum erſtenmal:„Der Verbrecher“..90 Uhr, Apollotheater: Varieté⸗Vorſtellung,.15 Uhr. Friedrichspark: Konzert.00 Uhr Lichtſpiele: Alhambra:„Der Leutnant ihrer Mapeſtät“.— Schauburg:„S. O..“— Capitol:„Die Liebe der Birtder Rott“.— Scala:„Stacheldraht“.— Glor ba:„Der Roman einer Lebedame“.— Pala ſt⸗ Theater:„Geheim. niſſe des Orients“.— Ufa⸗Theater:„Adieu Mascotte“. Sehenswürdigkeiten: Kunſthalle: Dienstag bis Sonntag: 10 bis 1 Uhr und 8 bis 5 Uhr:— Schloßmuſeum mit den Sonderausſtellungen: 150 Jahre Mannheimer Nationaltheater und Die politiſche Bewegung 1848/49. Geöffnet täglich v. 10—13 und 15—17 Uhr, Sonntags v. 11—17 Uhr durchgehend. Schloßbücherei:—1,—7 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völker⸗ kunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—1 und nachm. von—8 Uhr; Dienstag—5 Uhr; Mittwoch—5 Uhr; Freitag—7 Uhr.- Planetarium: Beſichtigung.00 Uhr. Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner— Feuilleton Dr. S. Kayſer— Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Vermiſchtes: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles übrige: I. V. R. Schönfelder— Anzeigen u. geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faube⸗, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas ſchlagen blieb. Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim E 6, 2. meingefährlicher Schade für die Oeffentlichkeit ſei. CCC Hlumenkohli Erbs Serstent grauem] eis e Ster- MVudeln Grbs MReis Hgrünkern Seis ulienne Japioka-· Julienne Gier Niebele Erbs Nchin ken. Kartoffel Seis M omaten Jomaten 5 Eier Sternchen&rbs Npeck Gchsen schwanz Kumford indsor usme. E ie fd 6 uppen genmechten gui ie werden aufrieden gein 1 1 1 1 4 Freitag, den 6. September 1029 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) „ Seite. Nr. 12 Das Goldland Sibirien Der Goldlieferant der Welt— Tollkühne Goldſucher — Die Schrecken Sibiriens— Sechszehnſtündiger Arbeitstag— Spiel und Alkohol— Pferde laufen auf Purpurſeide— Schmutz wird Gold Es ſind ſchon Jahre vergangen, ſeitdem wir das letzte Zehn⸗ oder Zwanzigmarkſtück in der Hand hielten, und eine Generation wächſt in Deutſchland heran, die überhaupt noch niemals gemünztes Gold geſehen hat. Das Gold, das im täglichen Geldverkehr fehlt, iſt, ſo unſichtbar es geworden iſt, doch— es klingt paradox— ein ſichtbares Zeichen dafür, daß wir ein armes Volk geworden ſind. Seltſam genug mag es aber ſcheinen, wenn wir aus einem Aufſatz von Wladimir Koſchewnikoff in der„Umſchau“ erfahren, daß diejenigen, die dieſes gleißende Gold im Schweiße ihres Angeſichts und oft mit Gefahr für Leben und Geſundheit aus dem Schoß der ſibiriſchen Erde zutage fördern oder aus dem Flußſand herauskriſtalliſieren, oft nicht wiſſen, was ſie mit ihrem Reichtum anfangen ſollen, den goldenen Segen geradezu zum Fenſter hinausſchütten, weil ihnen die Gelegenheit fehlt, ihre Schätze nutzbar zu machen. Stkbiriens Goldreichtum iſt längſt noch nicht erſchöpft und wird es auch in abſehbarer Zeit nicht ſein. Dies zum Teil nur wenig erforſchte Gebiet Sowjetrußlands iſt neben Trausvaal der größte Goldlieferant der Welt. Rußlands Goldausbeute betrug im Jahre 1910 nicht weniger als 64 240 Kilogramm. Die unruhigen Zeiten der Revolution brachten einen geradezu kataſtrophalen Rückgang auf 1744 Kilogramm im Jahre 1921 und auf gar nur 1424 Kilogramm im Jahre 1922. Seit fünf Jahren aber iſt wieder ein deutliches Anſteigen dieſer Zahlen ſeſtzuſtellen. Ein Wort von den Gefahren, die den ſibiriſchen Goldſucher auf Schritt und Tritt umlauern. Die Flüſſe, die von den Gebirgen herab in die Täler Sibiriens ſich ergießen, ſind meiſt nicht ſchiffbar. Wild und reißend eilen ſie dahin. Aber was kümmert das den, der vom„auri sacra fames“, wie der römiſche Dichter Horaz dieſen Wahn nennt, von der„fluch⸗ würdigen Gier nach dem Golde“ gepackt iſt! Er bindet ſich nicht ſelten an ein Floß feſt und vertraut ſich mehr als wagemutig der reißenden Strö⸗ mung an, die ihn vielleicht zu neuen Quellen des Reichtums trägt, oft aber auch ſeinen Körper unbarmherzig am Fels⸗ geröll zerſchellen läßt. Andere Bergleute ſcheuen nicht Wege von hunderten von Kilometern durch unbekannte Gegenden, um neue Goldadern zu ſuchen. Mancher von ihnen kehrt zu ſeinen Angehörigen nicht mehr zurück. Wilde Tiere haben ihn zerriſſen, die„Jäger auf den blauen Faſan“ haben ſeinem Leben ein Ende gemacht. Dieſe„Jäger“ ſind ein dunkles Kapitel. Es ſind Menſchen, die es ſich zur Aufgabe machen, den Goldſuchern ihre Schätze zu rauben, meiſt ſind es ſibtriſche Sträflinge, die aus der Gefangenſchaft entflohen ſind und nun dieſes traurige Gewerbe ausüben. So erzählt Koſchewnikoff, daß ein Goldgrubenbeſitzer, den dieſe gefähr⸗ lichen Burſchen in ihre Gewalt gebracht hatten, nackt an einen Baum angebunden und innerhalb einiger Nächte von Mücken und Stechfliegen, die gleich einer ſummenden Wolke ihn um⸗ ckreiſten, buchſtäblich ausgeſogen wurde. Räuber und Mörder, Stechfliegen und Mücken ſind des Goldſuchers Feinde, Bären in den Wäldern, Scharen von Schlangen in waſſerreichen Gegenden bedrohen ſein Leben. Im Flußfand wird am häu⸗ figſten Gold gefunden, aber dort ſind auch die Schlangen am gahlreichſten. Man ſtelle ſich nur einmal folgendes vor: in einer Siedlung ſibiriſcher Goldſucher hängte man in den Nächten die Betten unmittelbar unter der Decke des Schlaf⸗ raumes auf, um ſich ſo gegen die dort graſſterende Schlangen⸗ ſeuche zu ſchützen. Es gibt Goldſucher, die auf eigene Rechnung ihrem ſchweren Beruf nachgehen, andere, die ſich zu einer Erwerbs⸗ genoſſenſchaft zuſammenſchließen, und ſolche, die im Dienſte von der Regierung gehörenden Unternehmungen ſtehen. Goldwaſchmaſchinen ſind laut und dröhnend am Werk. Wie in einem deutſchen Kohlenbergwerk ſich die wertloſen Geſteins⸗ maſſen zu Bergen türmen, unter Tag aber die Stollen und Schächte immer tiefer in die Erde hineingetrieben werden, ſo ſieht man im ſibiriſchen Goldſuchergebiet die ausgewaſchenen Erdmaſſen in die Höhe ragen, je weiter die Bergarbeiter in das Erdinnere eindringen. Wohl erhält der Bergarbeiter einen ziemlich hohen Arbeitslohn neben einer ausgezeichneten Verpflegung, aber den gewaltigen Anſtrengungen ihrer Tätigkeit ſind nur Iſt das Erdinnere flüſſig? a r. Franz Simon, der Abteilungsleiter des Phyſikaliſch⸗ Sbeniſchen Juin der Univerſität Berlin hat aufſehen⸗ erregende Forſchungen über das Verhalten von Gaſen unter hohen Druck gemacht. Er ſetzte Heliunn einem D ruck von 6000 Atmoſphhären aus und erz e ein kriſtalliniſches Aggregat. Da im Erdinnern ein Druck von rund zwei Milliowen Atmosphären herrſcht, iſt es num zweifelhaft 005 das Erdinnere, wie man bisher annahm, flüſſig oder gar gasförmig iſt recht wenige gewachſen. Viele von denen, die im Schoße der Erde arbeiten, altern vorzeitig, Herzleiden und Rheumatis⸗ mus ſchwächen ihre Geſundheit in hohem Maße. Der ſtrenge ſibiriſche Winter zwingt zu langer Untätigkeit, darum muß im Sommer, in dem eine geradezu tropiſche Hitze herrſcht, das Verſäumte nachgeholt werden. Um vier Uhr in der Frühe beginnt die Arbeit und endet mit einer Mittagspauſe von einer Stunde erſt abends um neun Uhr, das heißt, der ſechzehnſtündige Arbeitstag gilt als Norm. Sechzehn Stunden ſchuftet der Bergarbeiter täglich unter Tage und muß froh ſein, wenn das Waſſer, das niemals aus den Schächten weicht, ihm dabei nur bis an die Knie reicht. Aber Feierabend iſt noch nicht Freizeit für ihn. Denn nach der Arbeit muß er häufig kommuniſtiſchen Vortrags⸗ und Dis⸗ kuſſionsveranſtaltungen beiwohnen, die von der Regierung e find, um Aufklärung unter den Arbeitern zu ver⸗ reiten. Dieſe Aufklärung, ſo nötig ſte in jenen wilden Gegenden Sibiriens iſt, ſo gering iſt dennoch ihr Erfolg. Geld hat die Bevölkerung in Hülle und Fülle, aber es fehlt ihr die Mög⸗ lichkeit, es nutzbringend zu verwenden. In den Goldgegenden kennt man Theater, Film und Radio kaum vom Hörenſagen. Deshalb ſucht man Erſatz im Spiel und Alkohol. Das Glücks⸗ ſpiel bringt Abwechſlung in das öde Einerlei, und hohe Ein⸗ ſätze gelten als ſelbſtverſtändlich. Am Billard verbringt man manche Stunde. Auf dem„goldenen Boden“ Sibiriens ge⸗ hörten im Winter früher prunkvolle Maskenfeſte nicht zu den Seltenheiten, bei denen man ſich mit koſtbaren Blumen ſchmückte, die der Eilzug aus dem ſonnigen Nizza heranbrachte. Die Sowjetregierung hat manches einfacher zu geſtalten ver⸗ ſucht. Aber immer noch denkt man zurück an die Schlitten⸗ fahrten in der Troika, dem Dreigeſpann, an die ſibiriſchen Rodelfahrten. Der Rodelſchlitten war ein Bärenfell, auf dem man von den Eisbergen in das Tal hinabrodelte. Monte Carlo und Aegypten wiſſen zu erzählen, welche gewaltigen Summen ſtbiriſche Goldgrubenbeſitzer dort früher bet ihren häufigen Winterreiſen zurückgelaſſen haben. Dieſe Gold⸗ millionäre im wahrſten Sinne des Wortes konnten es ſich leiſten, Rennen mit den berühmten Orlower Trabern zu ver⸗ ſtalten, bei denen die Pferde auf purpurner Seide liefen, mit der man die Rennbahn bedeckt hatte. Feſte feiert man noch heute im„goldenen“ Sibirien, und man feiert ſie recht gründlich. Dabei ſpielt der Alkohol keine kleine Rolle. Offtziell beſteht ein Verbot für den Freiverkauf von Alkohol. Daraus ſchlägt eine Schmugglerorganiſation Kapital, die am Alkoholgeſchäft nicht weniger als 1000 v. H. verdient. Aber es hört nicht zu den Seltenheiten, daß ein Arbeiter für eine Flaſche Schnaps das Zwanzigfache ihres eigentlichen Preiſes zahlt. Er kann ſich das leiſten, denn oft genug bringen ihm ſeine ſchmutzigen Stiefel und Kleider das Geld dafür ein. Die Bergarbeiter ſind nämlich geradezu ver⸗ ſeſſen darauf, mit möglichſt ſchmutzigen Stiefeln und Kleidern ihre Arbeitsſtätten zu verlaſſen. Zu Hauſe wird dann der Schmutz genau unterſucht und ausgewaſchen. Die Mühe iſt meiſt nicht umſonſt, wenn man auf dieſe Weiſe in den Beſitz einiger Goldkörner kommt. „Sibirien iſt goldener Boden“, ſagt man in Rußland. A. Fh. Ein italieniſches Duell Eine junge Londonerin, Fräulein Fletcher⸗Moſſop, iſt die unſchuldige Urſache eines Duells, das kürzlich zwei Ita⸗ liener an der Küſte des adriatiſchen Meeres ausgefochten haben. Einige Lond oer Blätter geben einen ausführlichen Bericht über dieſen Vorfall, der für die italieniſchen Anſchau⸗ ungen und Sitten recht bezeichnend iſt. Die Engländerin hatte in der Begleitung einer reichen Amerikanerin im Motorboot einen Ausflug von Briont nach Faſana unternommen. Faſana iſt eine kleine Stadt an der Feſtlandküſte des adriatiſchen Meeres und in weitem Umkreis wegen ſeiner vorzüglichen Hummer bekannt. Die beiden Frauen begaben ſich in ein kleines Reſtaurant, um dort das übliche Fiſchgericht zu ſich zu nehmen. Zu demſelben Zweck hielt ſich dort bereits eine Geſellſchaft von Italienern auf, darunter auch die beiden ſpäteren Duellgegner, der Nea⸗ politaner Volante und der Florentiner Luling. Während die beiden Geſellſchaften mit der Vertilgung der köſtlichen Hummer beſchäftigt waren, ereignete ſich ein Zwi⸗ ſchenfall. Vor dem Reſtaurant ſammelten ſich einige müßige Ortseinwohner, die offenbar ſehr luſtig aufgelegt waren und über die Fremden ſpöttiſche Bemerkungen machten. Die Szene war für die beiden Frauen entſchieden peinlich. Sie wurde aber noch viel peinlicher, als der vorerwähnte Florentiner Luling ſich von dem Tiſch der Italiener erhob und mit der raſch anwachſenden Menge eine heftige Auseinanderſetzung begann. Er hat Verwandte in England und hielt es deshalb wohl für ſeine beſondere Aufgabe, den Schutz der Engländerin und ihrer Begleiterin zu übernehmen. Da ſich von dem Tiſch der Italiener noch ein weiterer Gaſt zu ihm geſellte, und die Menge die Antwort natürlich nicht ſchuldig blieb, ſo gab es einen ſehr lebhaften Auftritt, der die Tafelfreuden empfindlich ſtörte. Der galante Ritter fand bei der Rückkehr an ſeinen Tiſch keine durchweg freundliche Aufnahme. Sein Freund Volante ſetzte ihm auseinander, daß ſein Benehmen keineswegs ein⸗ wandfrei geweſen ſei und daß man den beiden Fremden durch ruhiges Verhalten ſicher einen beſſeren Dienſt erwieſen hätte. Ein Wort gab das andere und die Folge war eine Duellforde⸗ rung, der der Zweikampf ſelbſt ſofort auf dem Fuße folgte. Volante hatte die Forderung angenommen, obgleich er niemals einen Säbel in der Hand gehalten hatte. Die zwin⸗ gende Etikette ließ ihm keine andere Wahl. Sein Gegner da⸗ gegen nahm als geübter Säbelfechter den Kampf auf. Der Verabredung gemäß ſollte der Zweikampf bis zur Kampf⸗ unfähigkeit des einen oder des anderen Gegners durchgeführt werden. Die Sache war alſo ernſt und man mußte nicht nur für Sekundanten, ſondern auch für einen Arzt ſorgen. Dieſer Notwendigkeit geſchah Genüge, während die beiden Gegner dem italieniſchen Brauche gemäß einen genauen Bericht über die Vorgänge zu Ppier brachten, die zu dem Zuſammenſtoß und zu der Duellforderung geführt hatten, eine Vorſichtsmaß⸗ nahme für den Fall eines tödlichen Duellverlaufs. Nun war alles für den Zweikampf bereit. Die Waffen Iteferte der Fechtmeiſter des Ortes. Mit entblößtem Ober⸗ körper ſtanden ſich die verfeindeten Freunde gegenüber, nur das Handgelenk durch Fauſthandſchuhe geſchützt. Des Waffengebrauchs völlig unkundig, hielt der eine den Säbel vor ſich wie einen Beſenſtiel, während der andere gewandt und angriffsluſtig gegen ihn vorrückte An ſeinem Siege war von Anfang nicht zu zweifeln. Zunächſt brachte er ſeinem Gegner eine blutige Kopfwunde bei, die um ein Haar„ins Auge gegangen“ wäre. Dann folgte ein Schlag gegen den Hals, der beinahe eine Schlagader getroffen hätte, eine Verletzung des Armes, eine klaffende Verwundung der linken Wange und der Naſe und ſchließlich ein blutiger Strich über die Bruſt. Der nächſte Vorſtoß des erbitterten Fechters mißglückte. Er ſollte die Hüfte des Gegners treffen, ſchlitzte aber ſtatt deſſen das Beinkleid auf und brachte der Sitzfläche eine klaffende Lücke bei. Jetzt ſchritten die Sekundanten ein und auch der Arzt ge⸗ bot Halt. Es war ein Ding der Unmöglichkeit, bei einer ſo ſchweren Verletzung des Beinkleides den Zweikampf fort⸗ zuſetzen, auch wenn der Träger dieſes Bekleidungsſtückes noch nicht als völlig kampfunfähig betrachtet werden konnte. In dieſer Anſicht ſtimmten die Sekundanten und der Arzt über⸗ ein. Das Duell wurde alſo abgebrochen und der Beſiegte ab⸗ geführt. Aber damit war das Duell noch nicht ganz zu Ende. Nach italieniſchem Brauche darf der Beſtegte an dem Tage des Zweikampfes nicht früher ſeine nächtliche Lagerſtatt aufſuchen wie der Sieger. Er hat auf dieſe Weiſe zu zeigen, daß er ungebrochen aus dem Duell hervorgegangen iſt. In dem vor⸗ liegenden Falle hielt es der völlig unverletzt gebliebene Sieger für nötig, ſeine Großtat mit ſeinen Freunden in der Hotelbar bis gegen vier Uhr früh zu feiern. Sein unglückliches Opfer mußte trotz ſeiner nicht ganz leichten Verletzungen ebenſo lange ausharren. Im übrigen konnten ſich weder der Sieger noch der Be⸗ ſtegte der unſchuldigen Urſache ihres Duells nähern. Denn die Engländerin hatte ſamt ihrer Begleiterin noch an demſel⸗ ben Nachmittag Brioni verlaſſen. Die geſtohlene Brücke von Schanghai 5 In Butte, Montana, wurde unlängſt ein Haus geſtohlen, in Budapeſt, Ungarn, wurde einſt eine Straße geſtohlen (nämlich das Pflaſter), in Schanghai aber wurde eine Brücke geſtohlen. Zwei chineſiſche Schutzleute ſahen unlängſt mit Intereſſe zu, wie eine Brücke, die über einen kleinen Bach an der Grenze der Fremdenſtadt führte, mit Stricken vor dem Publikum abgeſperrt wurde. Warnungstafeln wurden errich⸗ tet, die die Reparationsarbeiten ſchützen ſollten und auch die Paſſanten, damit ſie nicht in die Grube fallen, die um die Brücke immer tiefer wurde. Die ganze Nacht wurde ge⸗ arbeitet, eine große Anzahl von Holzbalken wurde aus dem Gerüſt der Brücke gelöſt, auf Flöße verladen, ſtromabwärts geſchickt. Die Schutzleute aſſiſtierten voll Eifer und Intereſſe. Bei Morgendämmerung hatten die Arbeiter ihr Werk vollendet, die Brücke abgebrochen, ſie verſtauten ihre Werk⸗ zeuge mit den letzten Balken im Floß und verſchwanden ſchließlich ſelbſt. Einige Tage ſpäter wollten die Vorgeſetzten der zwei Schutzleute, die neugieriger Natur waren, gern wiſſen, wann denn die neue Brücke gebaut würde. Da er⸗ führen ſie, daß die Behörden von der Abtragung der alten nicht die leiſeſte Ahnung hatten. Sie iſt inzwiſchen beſtimmt ſchon verſilbert worden. Maſſenſterben von Pinguinen An der ſüdafrikaniſchen Küſte ſterben die Pinguine als Opfer einer geheimnisvollen Seuche zu Tauſenden und Aber⸗ tauſenden dahin. Aus der Lambertsbucht, 200 Kilometer von Kapſtadt entfernt, wird berichtet, daß zahlloſe Pinguine tot an das Ufer geſchwemmt worden ſind. In der Nähe von Kap⸗ ſtadt ſind die Meeresufer ebenfalls mit den Leichen von Tau⸗ ſenden von Pinguinen bedeckt. Nach fachmänniſcher Anſicht wütet unter den Pinguinen eine Epidemie, die der Wiſſen⸗ ſchaft unbekannt iſt. In der Nähe der Kapküſte befindet ſich auf der Daſſen⸗Inſel ein Schongebiet für Pinguine. Es wer⸗ den dort während der Saiſon mehr als eine halbe Million Eier geſammelt. Sollte die Epidemie bis zu dieſer Inſel vor⸗ dringen, ſo würde ſte einen nicht wieder gutzumachenden Schaden anrichten. eee rr Nürnberg kauft das Pellerhaus 75 Das Pellerhaus in Nürnberg, einer der ſchöuſten deutſchen Spät⸗Renaiſſancebauten, ging durch Kauf in den ſtädtiſchen Beſitz über. Vorausſichtlich wird das Stadtarchiv von Nürn⸗ berg dort untergebracht werden 8. Seite. Nr. 412 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 6. September 1929 —— Jahrbuch des Deutſchen Genoſſenſchafts⸗Verbandes Der Deutſche Genoſſenſchaftsverband legt anläßlich des in der Zeit vom 8. bis 11. September ds. Is. in Stuttgart ſtattfindenden 66. Genoſſenſchaftstages das Jahrbuch für das Genoſſenſchaftsfahr 1928 vor. In einem allgemeinen textlichen Teil behandelt es die deutſche Wirtſchaftslage unter beſonderer Berückſichtung des deutſchen Genoſſenſchaftsweſens. Ein weiterer Teil berichtet über die genoſſenſchaftliche Geſamtbewe⸗ gung, während ein dritter Teil des Jahrbuches über den Deutſchen Genoſſenſchaftsverband und die geſchäftlichen Ergebniſſe der ihm angeſchloſſenen Genoſſenſchaften berichtet. In einem Anhang werden die Zweimonatsbilanzergebniſſe der Kreditgenoſſenſchaften ſo⸗ wie die Ergebniſſe der Monatsſtatiſtik der Warengenoſſenſchaft dar⸗ gelegt. Gegenüber dem Vorjahre hat der genoſſenſchaftliche Wirtſchafts⸗ bericht eine erhebliche Erweiterung erfahren. Als entſcheidend wird für die deutſche Wirtſchaft der Kapitalmangel angeſehen. Un⸗ ſicherheit und Wandel der innen⸗ und außenpolttiſchen Verhältniſſe haben auch die Genoſſenſchaftswirtſchaft im Berichtsjahre beeinflußt. leber das Wettbewerbsabkommen zwiſchen Banken, Sparkaſſen und Genoſſenſchaften wird geſagt, daß es innerhalb des Rahmens des Möglichen und Erreichbaren Nutzen für die Beteiligten, ſowie Stiche⸗ rung von Sitte und Brauch des anſtändigen Geſchäftsmannes gebracht Habe. Die Verſtändigungsverhandlungen zwiſchen Dresdner Bank, Preußenkaſſe und Deutſchem Genoſſenſchaftsverband ſeien noch im Gange Bei der Größe der Schwierigkeit der Aufgabe müſſen ſelbſtverſtändlich alle Vorbedingungen, Vorausſetzungen, Folgerungen der möglichen Löſungen gründlich unterſucht werden, damit die gefundene Löſung auch von vornherein die Gewähr für die Dauer und den Erfolg ihrer Arbeit biete. Wie die Verhandlungen zwiſchen Dresdner Bank, Preußenkaſſe und Deutſchem Genoſſenſchaftsverband erfüllt waren von dem Geiſt und der Geſinnung des gegenſeitigen Verſtändniſſes und dem Willen, zu einer ſachlich gerechtfertigten Verſtändigung zu kommen, ſo ſeien auch die Verhandlungen in dem Ausſchuß von dem Geiſt genoſſenſchaftlicher gemeinſamer Verantwortung und geſchäft⸗ licher Sachlichkeit getragen. Von den mit dem landwirtſchaftlichen Notprogra ij m zuſammenhängenden Maßnahmen war das ſtädtiſche Genoſſen⸗ ſchaftsweſen nur mittelbar betroffen. Es ſeien die gewerblichen Zentralkaſſen im Durchſchnitt 1928 wie 1929, ſelbſt in den Zeiten hoher Anſpannung, unterhalb der Linie ihres Kreditkontingents bei der Preußenkaſſe geblieben. Die zunächſt für die oſtelbiſchen Gebiete ein⸗ geführte Betriebs kontrolle, die unter den landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften zu ſcharfen Auseinanderſetzungen führte, haben die gewerblichen Genoſſenſchaften kaum berührt. Am Scheuer kon⸗ zern ſeien von den Warengenoſſenſchaften der Edeka⸗Verband der Kolonialwarenhändler und der Erdeba⸗Verband der Bäckergenoſſen⸗ ſchaften wegen des Getreide⸗ und Mehlgeſchäftes intereſſiert und auch mit Sitz und Stimme in den Aufſichtsräten der beiden den Scheuer⸗ konzern bildenden Geſellſchaften vertreten. Von den Wandlungen durch die Bildung des landwirtſchaftlichen Einheits⸗Verbandes ſei das gewerbliche Genoſſenſchaftsweſen bisher nur wenig berührt. Das Intereſſe des Handels, ſich der genoſſenſchaft⸗ lichen Wirtſchaftsform zu bedienen, habe in letzter Zeit zugenommen. Die genoſſenſchaftlichen Klagen gegen die Großhan⸗ delskartelle und gegen die Syndikate beſtehen auch im Be⸗ Lichtsfahr fort. Wenn die Reichsregierung an eine Neuordnung des geſamten Kartellproblems herangeht, werden die Genoſſen⸗ ſchaften nicht vergeſſen, ihre Anſprüche anzumelden. Eine Mitwir⸗ ung beim Bauſparen kommt für die gewerblichen Kreditgenoſſen⸗ ſchaften nicht in Betracht. Anders ſtehe es damit, daß ſie aufgrund ihres ausgedehnten Banknetzes den Geld⸗ und Ueberweiſungsverkehr für Bauſparkaſſen und Bauſparer und deren Lieferanten unb Bau⸗ handwerker ausführen. Die Entwicklung der genoſſenſchaftlichen Or⸗ ganiſatſon des Deutſchen Genoſſenſchaftsverbandes behandelt ber letzte Abſchnitt des Jahrbuches. Er läßt erkennen, daß das gewerb⸗ liche Genoſſenſchaftsweſen in ſeiner Entwicklung im Berichtsjahr weiter fortgeſchritten iſt. Bilanz wie auch Umſatzziffern haben ſich erhöht. Bei den Kreditgenoſſenſchaften, deren Mitglieder ſich aus allen deutſchen Berufsſtänden paritätiſch zuſammenſetzen, hat das Betriebskapital Ende 1928 im Durchſchnitt je Genoſſen⸗ ſchaft 88 v. H. der Vorkriegszeit erreicht. Die Ziffer iſt im erſten Halbjahr 1929 weiter angeſtiegen, bis Ende Juni 1929 kann man die geſamten Mittel der gewerblichen Krebitgenoſſeuſchaften mit 1,8 Milliarden annehmen, davon entfallen auf eigene Mittel 280 Mill. 4; 1,5 Milliarden 1 und einſchl. der Kredite aus weitergegebenen Wechſeln 1,65 Milliarden 4 ſind im genoſſenſchaftlichen Kreditgeſchäft angelegt. Eine Aufteilung der Kredite ergibt, daß die gewerblichen Kreditgenoſſenſchaften in ihrer Kredithingabe voll und ganz im Dienſte des Mittelſtandes ſtehen. Die Warengenoſſenſchaften haben Ende 1928 ein Geſamtkapital von 252 Mill.„ und einen Umſatz von 1070 Mill.„. Bei den Bau⸗ genoſſenſchaften haben die Neubauten die Ziffern des Vorjahres ütber⸗ ſchritten. Von den Mitgliedern ſind rund 42 v. H. mit Wohnungen verſorgt. 0 Die land wirlſchaſtlichen Genoſſenſchaften 1928 Der etwa 65 v. H. der landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften um⸗ faſſende Reichsverband der landwirtſchaftlichen Genoſfſenſchaften der im Laufe dieſes Jahres im Ein heits⸗ verband aufgehen wird, ſtellt in ſeinem Bericht für 1928 feſt, daß die Geſamtorganiſation, der Anfang 1928 85 Zentralgenoſſenſchaften, 12 924 Spar⸗ und Darlehenskaſſen, 4002 Bezugs⸗ und Abſatzgenoſſen⸗ ſchaften, 3224 Molkereigenoſſenſchaften und 59350 ſonſtige Genoſſen⸗ ſchaften angehörten, ſiſich allen Hemmungen zum Trotz“ weiterhin aufwärts entwickelt habe. Das Ergebnis der 25 Zentralkaſſen wird, da dieſe„faſt burchweg“ mit Gewinn abgeſchloſſen haben, als im allgemeinen günſtig be⸗ zeichnet. Wieviele Kaſſen mit Verluſt abgeſchloſſen haben, iſt dem vorliegenden Auszug nicht zu enthehmen. Die Aktiva betragen 538,40(i. V. 511,50) Mill /, die Paſſiva 537(507,96) Mill. /, der Ueberſchuß alſo 1,40(3,54) Mill. 4. Der Umſatz betrug 31,25 (29,78) Md.. Die Geſchäftsguthaben der Genoſſen haben ſich auf 78,7(75,8) Mill.„ erhöht. Das eigene Betriebskapital ſtieg auf 91,49(85,78) Mill./ Ueber den Stand der Verſchuldung der Genoſſenſchaften bei den Zentralkaſſen liegen Mitteilungen bis⸗ her nicht vor. Die Ergebniſſe der 24 Hauptgenoſſenſchaften werden im allgemeinen durchaus zufriedenſtellend, teilweiſe ſogar günſtig ge⸗ nannt. Mit Ausnahme von zwei Stellen, deren Verluſte einen „Schlußſtrich unter die Nachwirkungen der Inflationszeit“ darſtellen, haben die Hauptgenoſſenſchaften mit Gewinn abgeſchloſſen, der insge⸗ ſamt 1,8 Mill.(i. V. 1,85 Mill., Verluſt) beträgt. Der genoſſen⸗ ſchaftliche Waren bezug belief ſich auf 89,45(t. V. 86,36) Mill. Ztr. im Werte von 382,69(380,34) Mill. 4. Der Abſatz landwirt⸗ ſchaftlicher Erzeugniſſe ging mengenmäßig zurück auf 16,46(17,41) Mill. Ztr., der Wert ſtieg auf 185,43(171,47) Mill. /. Auf Getreide entfielen davon 19,87(12,91) Mill. Ztr. im Wert von 172,92(152,84) Mill. Die Entwicklung des Molkereigenoſſenſchaftsweſens hat auch 1928 angehalten. Die bei den Molkereigenoſſenſchaften eingelleferte Vollmilchmenge iſt auf 3,60(3,345) Milliarden Kilogramm geſtiegen. Steigende Umſatzzahlen weiſt wiederum die genoſſenſchaftliche Vieh⸗ verwertung auf, die i. V. durch die Gründung der genoſſenſchaftlichen Reichsviehverwertungs⸗G. m. b. H. Berlin ihre Reichsſpitze gefunden hat. Dieſe hat die einheitliche Marktbeſchickung ſeitens der Genoſſen⸗ ſchaften ſichergeſtellt, der Viehabſatz ſtieg um mehr als ein Drittel auf 1,5 Mill. Stück im Werte von 217,3 Mill. I. Auf den Gebieten des Eter⸗, Obſt⸗ und Gemüſe⸗Abſatzes ſind, teil⸗ weiſe im Anſchluß an das landwirtſchaftliche Notprogramm, wichtige organiſatoriſche Arbeiten durchgeführt worden. Der Aufbau von 20 Eierabſatzzentralen für das ganze Reich begriffen. iſt in Durchführung Das Lebensverſicherungs⸗Geſchäft im Juni und Juli 1929 Neue Ausdehnung Der Verband deutſcher Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaften gibt folgende Zahlen aus dem Geſchäftsverlauf der ihm angeſchloſſenen privaten Lebensverſicherungsgeſellſchaften in der Zeit vom 1. Juni bis 31. Juli 1929 bekannt. Die in Klammern angegebenen Zahlen ſind Vergleichszahlen der der Berichtszeit vorangegangenen beiden Monate April und Mai 1929. Am Ende der Berichtszeit ſtanden bei 46(44) inländiſchen Geſellſchaften in Kraft: in der großen Lebensver⸗ ſicherung 2 441 046(2 057 001) Verſicherungsſcheine über 10(9,4) Mil⸗ liarden„ Verſicherungsſumme, in der kleinen Lebensverſicherung 4064 846(8 887 910) Verſicherungsſcheine über 1,6(1,5) Milliarden& Verſicherungsſumme. Die Durchſchnittsſumme für den Verſicherungs⸗ ſchein in der großen Lebensverſicherung betrug 4104,25%(4575,50), in der kleinen Lebensverſicherung 398,20%(3996,45). Die Geſamt⸗Prä⸗ mieneinnahme des laufenden Jahres belief ſich bis zum Ende der Be⸗ richtszeit(ſteben Monate) auf 329,6 Mill./(223,9). Ausgezahlt wur⸗ den in der Berichtszeit(2 Monate) an Verſicherte und deren Hinter⸗ bliebene: an fällig gewordenen Verſicherungsſummen 15,3 Mill. (15,7), an Gewinnanteilen 8,1 Mill./(4,8), an ſonſtigen Leiſtungen 2,6 Mill.(2,2). Die zur Deckung der Verpflichtungen beſtimmten Kapitalanlagen(Hypotheken, Wertpapiere, Darlehen, Grundbeſitz uſw.) betrugen bei ſämtlichen unterſuchten 40 Geſellſchaften am Ende der Berichtszeit 1,2 Milliarden 4(1,1). * Münchener Rückverſicherungs⸗ Al., München. Die Geſellſchaft teilt mit, daß ſie an den Kreöitverſicherungen der Vaterländiſchen Kredätverſicherungs AG. ebenſowenig wie an denen der Frambfurter Allgemeinen Verſicherungs AG. als Rückverſicherer beteiligt iſt. Die Gefellſchaft hat ihr Intereſſe an der Deutſchen Kreditverſicherung auschließlich auf die von ihr im Jahre 1927 gegründete Hermes⸗Kre⸗ Ottverſicherungs⸗Bank in Berlin konzentriert, die von Anfang an ihr Geſchüſt unter Verwertung der jahrzentelangen Erfahrungen ihrer Mut tkergeſellſchaft aufgebaut und in den 12 Jahren ihres Beſtehens under der Leitung des Direktors Erzſelder eine gute Entwicklung ge⸗ nommen hat und auch im laufenden Jahr trotz der beſtehenden Wirt⸗ ſchaftskriſe bisher ein befriedigendes Ergebnis aufzuweiſen in der Vage iſt. Von den Verlusten der eingangs genannten Geſellſchaften werden daher die Münchener Rück und der Hermes nicht berührt. * Kapitalerhöhung Kuhlmann genehmigt. Im der HV. der Etab⸗ liſſements Kuhlmaun, Paris, wurde de kürzlich vertagte Kapitalerhöhung auf 312,5 Mill. Fr. genehmigt. Gleichzeitig wurde der Ant, ermächtigt, das Kapital auf 400 Mill. Fr. zu erhöhen. Wie der Vorſitzende erklärte, hat die gegenwärtige Transaktion zum Ziele, der G. die Kontrolle über ein bedeutendes gleichartiges Unter⸗ nehmen zu ſichern. * Schweigſame Glanzſtoff⸗ Verwaltung. Angeſichts der ſcharſen Kursrückgänge in den Aktlen der Vereinitzten Glanzſtoſfabriken AG., Elberfeld, hatte die Verwaltung ein Kommuniqus in Ausſicht ge⸗ ſtellt, das jedoch bis jetzt ausgeblieben iſt. Man iſt in Börſenkreiſen Anſicht, daß in dem demnüchſt zu erwartenden Proſpekt der„All⸗ ie Kunſtziide Unſe“ auch ausreichende Angaben über Ver⸗ ide Glapzſtöſff enthalten ſind, die vielleicht noch bet Ausgabe des Proſpektes erweitert werden. :: Betriebseinſchränkung bei Bemberg. Wie wir hören, hat ſich die J. P. Bembevg Ach. Barmen zu gewiſſen Betriebs eim⸗ ſchränkungen genßtigt geſehen, und zwar wird man die Betriebe du; wur noch an Tagen der Woche arbeiten laſſen. Arbeiter⸗ enlaſſungen ſind nach Angabe der Verwaltung im weſentlichen ver⸗ mieden worden. Die Verwaltung begründete die Betriebseinſchrüm⸗ kung mit der regelmäßigen ſpanmerlichem Stille im Textilgeſchäft, in⸗ deſſen ölirfte anzunehmen ſein, daß, da gerade in den letzten Wochen perſchiedentlich von einer leichten Belebung in der weſbdeutſchen Tex⸗ tilinduſtrie die Rede wär, auch die ſpezielle Lage des Kunſtſeiden⸗ warbtes mit ſür die Einſchränbungen maßgebend geweſen ſein mag. * Die Arbeiterentlaſſungen bei Hirſch⸗Kupfer. Wie die Divef⸗ tion auf Wnſfrage mitteilt, iſt mit einer Stillegung des Ilſenburger Werkes der Hirſch⸗Kupferwerke entgegen anders bautendem Nach⸗ richten nicht zu rechnen. Die Arbekterenblaſſungen bei dieſem Werk ſind darauf zurückzuführen, daß die Produktion auf das Mefſſing⸗ werk übergeführt wird. :: Hanſa⸗Automobilwerke AG., Varel. Die Geſellſchaft ſchließt 1928 mit einem Verluſt ab, der vorgebragen werden ſoll.(J. V. wur⸗ den 18 066% Reingewinn vorgebragen). Das Bild der Mirtſchaft Handel und Verkehr f ö eee rkehr. Ai, tkm A 1 ee ee 4 1„ N .0 1 1 1 5 WS .6* Wogengteſſuns cer Relepebbrhn, — ee 8* A urg, T 1000 f, r N* N zamt- Einf 9— NA. N 5 10 2 N infubtüderschuß e e 1 1 Rene Wareneinfuhr 7880 11 1* 5 N Seeverkehr in Ham 7 0 used- 000 f urg, 78 7 800 N.—— 8 . 0 2 2 8. 7.* 700 79 75 1* Assa en e 1 Snnhelm-kucw., Eingans, 7000 1 Einnahmen— Relchsd gin, Nin * . N. —* 7 * 0* N Seeverkehr In- 0 . Stettin, 1000: — Eingens, Eine Schätzung der volkswirtſchaftlichen Geſamtumſätze Im Jahre 1928 rund 216 Milliarden R. Das letzte Viertelfahrsheft des Inſtituts für Konjunkturforſchung enthält intereſſante Schätzungen über die volkswirtſchaftlichen Um⸗ ſätze des Jahres 1928. Danach haben betragen(in Milliarden R/): Wirtſchafts⸗ der verſteuerte der nicht ver⸗ der Umſatz gruppe Umſatz ſteuerte Umſatz insgeſamt I. Binnen handel: Einzelhandel 2³ 5 30 Handwerk 13 2 15 Gaſtwirtsgewerbe 5 1 6 Großhandel 18 89 50 Landwirtſchaft 8 5 18 Induſtrie 60 10 70 Sonſtige Berufe 5 1 6 184 56 190 II. Außen handel: Einfuhr— 14 14 Ausfuhr. 12 12 rund 216 Läßt man den bekauntlich umſatzſteuerfreien Außenhandel un⸗ berückſichtigt, ſo beträgt der nicht verſteuerte Umſatz etwa 2 Fünftel des verſteuerten. Der nicht verſteuerte Umſatz umfaßt vor allem den „reinen Handel“(Kommiſſionsgeſchäfte uſw.), den„Einfuhranſchluß⸗ handel“, den Eigenverbrauch der Landwirtſchaft und die Kleinſt⸗ umſätze. :: Styewerwerke Alz. vorm. Gebr. Stoewer, Stettin— Kapital⸗ erhöhung. Die Geſellſchaft die dieſer Tage die Aufnahme der Divi⸗ denzahlung mit 6 v. H. ankündigte, beantragt Kapitalerhöhung um 0,47 auf 2 Mill. A. „Der Kampfwagen von Opel. Schon ſeit einiger Zeit ſind Ge⸗ rüchte im Umbauf, wonach die Adam Opel AG. unter dem Einfluß und mit der Unterſtützung der General Motors Corpo⸗ ration ihr kleinſtes Modell durch Verbeſſerung werd vor allem Verbilligung zu einem ausgeſprochenen Kampf⸗ wagen ausgeſtalten wolle. Nun kommt erſtmals eine präziſe Nachricht darüber, und zwar aus Amerika. Laut Newyorker Funk⸗ ſpruch meldet die„New York Times“, daß Opel in den nächſten Monaten“ d. h. alſo wohl rechtzeitig füür die nächſte Früh ahr s ſalſon) ein neues Modell herausbringen wolle mit einem etwas ſtär keren Motor als ſeither(5/25 gegen ſeither 4/0 PS). Genonnt wird dazu ein Preis für einen etwas beſſer ausgeſtatteten Wagen, der gegenüber dem seitherigen eine Verbilligung um nicht weni⸗ ger als rund 900/ oder etwa 30 v. H. bedeuten würde. Es bleibt abzuwarten, ob ſich die Nachricht in dieſer Form beſtätigt. :: Eine Mathis⸗Filiale in Kehl. Ins Kehler Handelsregtiſter ließ ſich öͤte Firma Deutſche Mathis Automobilwerke Gmb.., deren Geſellſchaftsvertrag Ende Juni ds. Is. feſtgeſtellt iſt, eintragen. Gegenſtand des Unternehmens iſt die Herſtellung und der Vertrieb von Automobilen ſowie der Generalvertrieb der Erzeug⸗ niſſe der Firma Mathis Speists Anonyme in Straßburg, der Ver⸗ trieb von Autozubehör und«erſatzteile ſowie Ausführung fämtlicher Reparaturen an Automobilen. Die Geſellſchaft iſt berechtigt, andere ühnliche Unternehmungen zu erwerben und ſich an ſolchen zu be⸗ teiligen. Das Stammkapital beträgt 50 000 l. „ Zahuräderfabrik Augsburg.— Mindeſtens Vorjahresdividende. Die Geſellſchaft, die bereits im vorigen Jahre ihre Dividende von 7 auf 9 v. H. erhöht hatte, hat in dem am 30. Juni abgelaufenen Geſchäftsfahr ſo günſtig gearbeitet, daß nach unſeren Informationen mit mindeſtens derſtce Divldendenausſchüttung zu rechnen iſt. 2: AGG. Papierfabrik Hegge— Verluſt des halben Aktienkapftalsd Die Geſellſchaſtt, die bereits das Jahr 1927⸗28 mit einem Verluſt von 296 571/ abſchloß, hat in dem am 31. Juli abgelaufenen Geſchäfts⸗ jahr ſo ungünſtig gearbeitet, daß wach dem Br. der Verluſt auf ebwa 700 000% bei einem AK. von 1,512 Mill.„ angewachſen iſt. Es wird ſich als notwendig erweiſen, daß die veralteten Anlagen vollſtämdſig abgeſchrbeben werden, und es beſteht die Wahrſchein lichkeit einer Sanierung durch eine ſcharſe Zuſammenlegung des Aktien⸗ bapfbals. mn Die Abwicklung bei Küchel⸗Rothmaun. Wie wir hören, haben dite Bemſthungen dez Treuhänders zur Herbeiführung von Ve v⸗ gleichen bei den 80 ſogenannten Konzernfirmen des Konzerns Küchel⸗Rothmann in der letzten Zeit beſſere Fortſchritte ge⸗ macht. Bei 15 Firmen ſind die Vergeliche bereits perfekt, bei 28 bis 30 weiteren ſind die Zuſtimmungen der Gläubiger bereits geſichert und das Einverſtändnis der Gläubigerkommiſſionen eingeholt. Man hofft, in kurzer Zeit auch von den wenigen ausſtehenden Gläubigern die Zuſtimmung noch erhalten zu können. Heute werden weitere Kommiſſionsſitzungen ſtattfinden, denen die bereits ausgearbeiteten Vergleichsvorſchläge für die reſtlichen Konzernfirmen mit Ausnahme von 10 Firmen vorgelegt werden ſollen. Die Geſamtquote im Küchel⸗Rothmann⸗Konkurs wird übrigens wahrſcheinlich etwas nmteöriger ſein als man urſprünglich gehofft hatte(5 bis 6 v..). Die Reſte des Warenlagers ber Firma Rothmann in Gelſenkirchen ſind inzwiſchen verwertet worden, und zwar hat ſie die Firma Vollmer u. Herzberger in München⸗Gladbach für 450 000 4 übernom⸗ men. Das Lager der Firma Küchel, das etwas geringer iſt als das Rothmann⸗Lager, hofft man ebenfalls in Kürze verwerten zu können. Damit würde dann die Hauptarbeit der Abwicklung erledigt ſein und es würde ſich nur noch um die Vergleiche bei den Konzernfirmen handeln. Rückgang ber Spartätigkeit Die Spartätigkeit der Bevölkerung hat ſoweit ſie in ben Zahlen der Sparkaſſen zum Ausdruck kommt, im laufenden erſten Hal b⸗ fahr beträchtlich abgenommen. Die Einzahlungsüber⸗ ſchüſſe bei den Sparkaſſen ſind in der erſten Jahreshälfte u met wa 20 v. H. gegenüber dem Vorfahre zurückgeblieben. Dleſe Entwicklung iſt, wie das Inſtitut für Konfunkturforſchung ſchreibt, bemerkenswert, weil die Spartätigkeit gerade in Zeiten geöͤrückter Konjunkturlage anzuſteigen pflegt, während ſie in einer Periode des Konjunkturaufſchwungs und ber Hochkonfunktur abnimmt. Die Spar⸗ tätigkeit iſt nun trotz Verſchlechterung der Konfunkturlage von 1928 auf 1929 geſunken. Einmal dürfte die Witterung im Winter die Ein⸗ kommensverwendung tiefgreifend verändert haben, während vor allem im April und Mat das mit dem Steigen der Deyiſenkurſe be⸗ einträchtigte Vertrauen in die Mark zu einer Zurückhaltung der Spartätigkeit geführt haben mag. Auch die ungewöhnlichen Kredit⸗ ſchwierigkeiten der letzten Monate dürften einen Teil der Sparer zur Verwendung von Spargeldern im Betrieb gezwungen haben. Depiſenmarkt Im zeutigen Frühverkehr notierten Pfunde gegen New-Dork. 484, 81J 454,88] Schweiz 28 190 Stochelm. 18.09 Paris, 128,88 123˙88 9 5 12,1 1240 Madrid 3255 32.89 Briiſſel.. 34,88 84,87 Oslo 15.21 18,20 Mailand. 92,70 92.67 Kopenhagen 18,21 18,21 Gegen Reichsmark wurden Dollar mit 420.17 und Pfunde mit 2036,65 gehandelt Kehler Hafenverkehr im Auguſt. Im Monat Auguſt ſind im Kehler Hafen 285 Schiffe eingelaufen, die 148 972 Tonnen Wu ren brachten. Die höchſte an einem Tage angekommene Schiffszahl war 26 am 5. Auguſt mit 12 736 Tonnen Ladung. Abgegangen ſind in der gleichen Zeit 182 Schiffe mit 35 934 Tonnen Ladung. * Rheinhafenverkehr Baſel. Der Baſler Rheinhafen verkehr war auch im Auguſt ziemlich lebhaft mit einem Geſamtumſchlag von 69 624 Tonnen gegen 9915 Tonnen im Auguſt des letzten Fahre. Die Bergfahrten vollzogen ſich durchweg auf dem Hüningerkanal, dagegen fuhren etwas mehr als die Hälfte aller Schiffe auf dem offenen Rhein zurück, da ſie infolge geringer Talfahrt nur wenig Tiefgang hatten. : Weitere Erhöhung der belgiſchen Kohlenpreiſe. Die belgtſchen Kohlenverbände erhöhten erneut die Kohlenpreiſe um—10 Fr. die Tonne je nach Qualität. 2 * 1 6 Freitag, den 6. September 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 3 Der Deviſenmarkt im Auguſt „„ 2 22 0 Das e 925 ee ſehr ruhig, Kunſlſeiden 5 Dämmerung Obe Kursſchwankungen vollzogen ſich in engen Grenzen. Der ö Dollar beherrſ chte das Feld. Infolge der andauernd Der kataſtrophale Kursrückgang in den Aktien der meiſten Kumſt⸗ ſichern und allen läſtigen Außenſeitern von vornherein den Lebems⸗ Serben, e e erhöhte ſich das europäiſche ſeidenunterwehmungen hat ein ſehr ſtarkes Rauſchen im deutſchen faden abtzuſchn eden, haben ſich dann de e 2 55 1 9 755 81 510 entſprechenden Valuten gingen in Newyork Blätterwalde zurr Folge gehabt. In den letzten Tagen jagten ſich[ ganzen Welt an den A de eee e 11 1 10 Der holkändiſche Gul de n behielt die im vorigen Bericht lich die Artikel und Abhandlungen über die Lage der Kunſtſei⸗ m a ch ungen getroffen, 25 e nene ee noch 0 feſtgeſtellte Tendenz bei und ſchwächte ſich von 40,11 bis 40,05 weiter denind uſtrie, die Situation im Glanzſtoſf⸗Konzern uſav., wobei man kompliziert ſind, daß ein Einblick von außen baum Och 1 ab? er dürfte jetzt aber ſeinen Tiefſtand erreicht hoben. In der den Leſern mehr Gerüchte als Berichte vorſetzte. Dem auf⸗ Die uralte Wirtſchaftsregel, daß die Konju nktbur 120 5 ſchweizeriſchen Valuta war die Bewegung gering. Der merkſamen Beobachter iſt es aber ſchon lange Zeit hindurch klar, daß ganzen Welt wellenförmig verläuft, und daß auf eine Periode des den Banken von der Nationalbank gegebene Rat, die kurzfriſtigen ſich die Lage auf dem Kunſtſeidenmarkt weſentlich verändert hat. Die] Auftriebs ein Rückſchlag erfolgt, hat ſich nun aber auch in der Kunſtz⸗ Kur dige inguſchränken, verurſachte eine kleine Steigerung von 19,24 Börſen, die für derartige Konfunkturwendungen einen ſtark ausge⸗ ſeideninduſtrie gezeigt. Durch den ſtarkon Ausbau der Anlagen, von 919 Vr e geboten 1 0 5 1 80 prägten Spürſinm haben, konnten dieſe Entwicklung ſchon ſehr früh⸗ denen ein großer 1 ſogar erſt. Zeit b 9,02 auf 3,01 gegen den Dollar. Infolgedeſſen hörten die frinzö⸗ zeitig erkennen und haben entſprechend reagiert, die Abtien der Ver⸗ iſt, hat die Kunſtſeideninduſtrie der Welt jetzt 1. 8 5 ſiſchen Goldkäufe in London auf. einigten Glanſtoff ⸗ Fabriken ſind in den letzten Tagen von 400 kapazität erlangt, die ſich plötzlich als größer erweiſt, als der Da die beſtimmt erwartete Londoner Diskonter b ö⸗ auf 340 v. H. geſtürzt. Dies iſt aber nur das Ende einer Entwick⸗ Bedarf, der möglicherweiſe in der Zukunft eine weiter abſtei⸗ hung bis fetzt ausblieb, konnte ſich der erhöhte Kurs des e ng⸗ lung, die ſich ſchon ſeit langer Zeit angebahnt hat. Anfang April] gende Entwicklung nehmen wird. Lediglich in gewiſſen hochwertigen liſchen Pfunde 8 von 4,8530 nicht halten. Er ging unter] des Jahres 1928 bewegte ſich der Kurs noch auf der ſtolzen Höhe von Spezialgarnen könmnem immer noch Preiſe erzielt werden, die einen Schwankungen bis 48470 zurtia wodurch die Gefahr einer Diskont⸗ ca. 720 v..; damals fehlte es nicht an Stimanen, nach denen die befriedigenden Nutzen laſſen. Die Verſchlechterung des Verhältniſſes n f,, 19 85 abzüge zunächſt nicht zulaſſen. Auch die internen Abwoacungen der] werde. Dieſer Wötkmismus, der von einſichtigen Kreiſen ſchon da⸗ züten hat naturgemäß zu einer ungünſtigeren 1 5 i 10 Bank von England mit den Federal⸗Reſerve⸗Banks dienen der Bei⸗ mals als volllommen alhwegig bezeichnet worden iſt, hat ſich nun als Die Preis abſchläge, die vom Ietzten Herbſt ab bis fetzt 8 g behaltung der jetzigen Diskontrate, im Gegenſatz zur kin inz⸗ äußerſt verfehlt erwieſen, und die Börſe hann zu ihren zahlreichen ſind, waren nicht unbeträchtlich und haben trotzdem nicht zu einer Be⸗ politiſchen Loge. Enttäuſchungen einen weiteren Fehlſchlag hinzubuchen. lebung des Marktes beigetragen. Nun iſt ja allerdings zu berück⸗ 2 Pula die Reichs mark ſchwachte ſich im Berichtsmonat ab, Es iſt natürlich nicht zu beſtreiten, daß die Kunſtfeideninduſtrie] ſichtigen, daß die techniſchen Fortſchritte und die Ratlonaliſterungs⸗ 975 1 6250 pon 4,1900 auf 4,2020, wozu neben dem etwas er⸗ſchon burze Zeit nach der Stabiliſierung eine Hochkonfunktur maßnahmen den Produgenten Preisnachläſſe ermöglichen, ohne daß eee ole Nee ee erlebt bat, wie ſie laum jemals in einer Branche vorhanden war. die Verötenſtſpanne in gleichem Verhältnis ſinkt. 1. 4. 5 53 en ian—— 7 777 5 8 Ao! Safe ca 5 7 0 Fre 2 1 0 75 6 ſchwung eintritt, kann auch nicht mit einer Steigerung der europäl⸗ Es herrſchte eine geradezu koloſſale N achfrage nach Kunſtſeiden⸗ Selbſtverſtändlich haben die Kunſtſeide⸗Konzerne in dem fettem ſchen Deviſenkurſe und einer Senkung des europäiſchen Zins⸗ erzeugniſſen, wobei naturgemäß die Moderichtung oͤſe Hauptrolbe] Jahren ſehr ſtattliche Reſervepolſter angeſammnelt, die ihnen niveaus gerechnet werden. ſpielte. Da es damals nur verhälbnismäßig wenig leiſtungsſähige] die Umſtellung auf die mageren Jahre ganz bedeutend erleichtern Die Schiffsverluſte 1928/29. Lloyds Regiſter berechnet den Unternehmungen gab, deren Produktion zunächſt erheblich geringer werden. Unter dieſen Umſtänden wäre es theoretiſch durchaus mög Tonnageabgang der Welthandelsflotte im Jahre 1928/29 mit 1,3 als der Bedarf war, konnten Prei ſe erzielt werden, die mehr als lich, daß die Geſellſchaften des Glanzſtoff⸗Konzerns— und das Mill. Bot T. 783 586 BRT. wurden abgewrakt, 531 000 BRT. gingen einen zufriedenſtellenden Gewinn ließen. Angeſichts der ſtarken dürfte die deutſchen Aktionäre beſonders intereſſieren— gleich hohe e 1 1 uk uch lan d iſt die 13 01 15 ein. Blüte in dieſer Branche war es für die Produzenten außerordentlich Dividenden wie in den letzten Jahren verteilen werden. Ob aber 5 r e e ee A en Vea derben 1 1 1 5 1 5 n a N die rückläufkge Konjunktur nicht eine ch e 2 an Während der durchſchnittliche Anteilſatz der Verluſte auf die Ge⸗ 0 aſtiſchen Aus ba 3 9 n pr 5 u k on ⸗ politik empfiehlt, iſt eine Frage, mit der ſich die Verwaltungen ſeßr ſomtounage der Welthandelsflotte 0,77 v. H. beträgt, iſt er für die benutzt wurden. Um ihre ſtarke Machtposition nach Möglichkeit zu eingehend zu beſchäftigen haben werden, deutſche Flotte 0,41 v. H. Hierbei iſt zu berückſichtigen, daß Deutſch,/. ee 2. ĩͤ 2 2 a 0 land etwa 75 v. H. ſeiner Vorkriegstonnage erreicht hat. : Die Papier⸗, Pappen, Zellſtoff⸗ und Holzſtoff⸗Induſtrie im bevorſtehende Herbſt⸗ und Winterſaiſon nach Berlin gekommen ſind. Hopfenernte Reilingen. Die Hopfenernte geht allmählich ihrem Auguſt. Nach dem Monatsbericht des Zentralausſchuſſes der Papier⸗, Aeußerſt lebhaft iſt das Geſchäft in Lautſprechern, Verſtärkern und Ende entgegen. Der Stand der Anlagen war durchgehend befrie⸗ Pappen⸗, Zellſtoſſ⸗ und Holzſtoffönduſtrie hat ſich die Marktlage und Zubehör. Auch die Zahl der aus dem Ausland zum Beſuch dieſer digend; nur der Regen hätte bei der Reife nicht fehlen dürfen, da dementsprechend auch die Beſchäftigung im Monat Auguſt gegenüber Fachausſtellung gekommenen Einkäufer und Intereſſenten iſt gegen⸗ die Durchbildung der Samen vielfach noch beſſer ausgefallen wäre, dem Vormonat nicht weſemtlich geändert. Die Betriebswaſſerverhält⸗ über dem Vorfahr ganz erheblich geſtiegen. Die Ausſteller wiſfen Aber abgeſehen davon, iſt das Reſultat mengen⸗ und güte ⸗ niſſe haben ſich noch verſchlechtert. durchweg über viele neuangeknüpfte erfolgverſprechende Abſatzver⸗ mäßig zufrieden ſtellend. Nicht ſo der Preis, der in den : Der prozentuale Rückgang der Schuheinfuhr aus der Tſchecho⸗ bindungen mit dem Ausland zu, berichten. Bei dem glänzenden letzten Tagen einen Tiefſtand von 45 bis 50/ erlangt hat und in ſlowakei. Aus der deutſchen Schuh⸗Außenhandelsbilanz für Juli Verlauf, den die Aus ſtelbumg bisher genommen hat, iſt zu zer⸗ der Geſchichte des Hopfenbaus ein Minimum darſtellt. Von einer iſt auf Grund vom Fachberechnungen noch nachzutragen, daß die Ein⸗ warten, daß auch die letzten Ausſtellungstage eine weitere Steige⸗ Gewinnrente iſt keine Rede mehr; denn der Preis lag ſchon bei fuhr von Lederſchuhwerk gegenüber Juli 1938 paarmäßig um 71,8 rung des Beſuches und Geſchäftes mit ſich bringen. 60/ ſchon unter den Geſtehungskoſten. Das Betrübliche iſt aber, v. H. zurückgegangen iſt, während die Ausfuhr eine Steigerung um daß trotz dieſes Schleuderpreiſes der Handel nicht in Fluß kommen 44,6 v. H. aufwiſes. Leichtes Lederſchuhwerk, das hauptfſächlich aus der will und die Hopfen bei den Pflanzern täglich durch die ungeheure Tſchechoſlowakei eingeführt wird, und das paarmäßig mit 73,5 v. H. Mannheimer Produktenbörſe Togeshitze an Gewicht verlieren und dabef oft um 90 bis 40 v. H. an der Geſamteinfuhr partizipiert, iſt im Juli 1929 mit 76,6 v. H. Die Kurſe verſtehen ſich per 100 Kilo netto waggonfrei Mannheim mit Sack, zahlbar in RU. zurückgehen. Mit dem in den letzten Jahren einſetzenden Auf⸗ weniger eingeführt worden, als im Juli 1928. Der Anteil der Amtliche Preisnotierungen vom 5, Sept, 1829 f„„ ſſchwung des Hopfenbaus iſt es mit den Rückſchlägen der beiden letz⸗ Tſchechoflowakei an der geſamten Lederſchuheinfuhr Deutſchlands in Weizen 1 32 Pfälzer Gerſte 28.—/4.— J Weizenmehl 0 88,80/88 75 ten Jahre vorüber, wenn nicht ſeitens der Hopfenpflanzerorgani⸗ den erſten ſieben Monaten des Jahres 1920 betrug 76,6 v. H. und„ ausl. N FJutter⸗Gerſt!' 18,—/19.— Wibrotmehl 55 ſationen im Verein mit den Landwirtſchaftskammern der hopfen⸗ an der Einfuhr von leichtem Schuhwerk 79,9 v. H b Roggen 2 Mais a. Biſch. 21.— doggenmehl 29. ½,— bauenden Länder Wege gefunden werden, die den einheimiſchen * 55„9 v. H. 8 aus— Biertreber 17,50/18,50 Weizenkleie 10,75/11,— Hopfen gegen den Import der Auslandsware ſchützen Herkunfts⸗ 7 1 2: Zur Antragsſperre für die Kleinſchiffer⸗Nothilfe— Keine Hafer inländ. 20, 21.—Wieſenheu 11,40/12,50 Lein ſaat 1. eſetz und Abfatzkonkin ſentierung dürften wohl die ge ebenen Schutz⸗ * neuen Mittel. Nachdem die für das Wirtſchaftsfahr 1928.29 als Klein⸗„ ausl. 19.50 20,50 Luz. ⸗Kleeheu 11.80/12,— Teockenſchnitzel 12,25[Keles 1 Abſatz 51 dt 5 515 fl 1918 f 29455 ö ö ſchiffer⸗Rothilſe gewährten 2 Millionen„ Reichskredite und 3 Mill. Brau⸗Gerſte 22—/28— Preßſtroh 4,8005, Soyaſchrot 1 42050 maßnahmen ſein die ſich die Hopfenpflanzer ſobald wie gen Mark verbilligte Darbehen aus öffentlichen Mitteln durch die drez] dto ausl. Geb. Stroh 4.—/4,70 J Rohzuckermel.— werden erkämpfen müſſen, wenn ſie nicht gegen den böhmiſchen un Schiffs pfandbrief⸗Inſtitute in Berlin, Hamburg und Duisburg ſeit!' Suöddeutſcher Großmühlenpreis ab Mühle. Meblpreiſe mit Sach, ſlowakiſchen Hopfen unterliegen wollen. längerer Zeit voll verausgabt ſind, iſt feitens des Reichswirtſchafts⸗* Hopfenmarkt Walldorf, 4. Sept.— Kataſtrophale Entwicklung.* Obſt⸗ und Gemüſemarkt Weinheim vom 5. Sept. Aufuhr ſehr miniſteriums und der zuſtändigen Länderminiſterien die Gewährung Die Lage auf dem hieſigen Hopfenmarkt iſt in den letzten Tagen ſtark, Nachfrage lebhaft. Erlöſt wurden je 100 Pfund(in RJ: weiterer Mittel abgelehnt worden. Die verbilligten Darlehen ſind kataſtrophal. Trotzdem die Preiſe am Ausgang der vergangenen Birnen 1. Qual. 10—26, 2. Qual.—10; Aepfel 1. Qual.—14, mit 2 v. H. 98 v..) Auszahlung) und 4 v. H.(100 v. H. Auszah⸗ Woche von 70/ bis auf 45 gefallen ſind, beſteht bei den 2. Qual.—7; Zwetſchen 78; Mirabellen 12—15; Pfirſiche 20—48: lung) jährlich zu verzinſen und in 10 Jahren zurückzuzahlen. Händlern, die von ihren Auftraggebern 1 5 N af Ge⸗Stangenbohnen 10—14; Tomaten 46. * Außerordentlicher Erfolg der Berkiner Funkausſtellung. Der ſchäftsabſchlüſſen erhalten, weder Luſt noch Intereſſe, äufe zu 5 5 a 5. Beſuch der diesjährigen„Großen Deutſchen Funkausſtellung Ber⸗ tätigen. Es iſt begreiflich, wenn die Hopfenpflanzer bei dieſen* Neue Kupferblechpreiſe. Der Entwicklung der Marktlage ent⸗ lin 1929“ übertrifft ſelbſt hochgeſtellte Erwartungen. Beſonders er⸗ Preiſen nicht einmal die Geſtehungskoſten decken können. Von der ſprechend, hat die Verkaufsſtelle des Kupferblechſyndikats, Kaſſel den freulich iſt die Feſtſtellung, daß faſt die geſamlte deutſche Händlerſchaft, völligen Abſatzſtockung werden auch viele Arbeiter betroffen, die zur Grundpreis ſüür Kupferblechfabrikate mit Wirkung vom 5. September ja ſelbſt kleine Radiohändler aus dem Reich, zwecks Einkauf für die Erntezeit als Hopfenſtopfer für einige Zeit gute Verdienſte hatten.! d. J. auf 234/ pro 100. Kg, feſtgeſetzt. eee eee eee Bettenkauf er e e Seit ca. 40 lehren erfreuen wir uns in weiten Kreisen Mannheims und Umgebung des gröhten Vertrauens, weil Es* stels unser Grundsatz wor, nur gediegene und einwandfreie Ware zu günstigsten Preisen zu verkaufen. 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Seite Nr. tte Neue Mannheimer Zeitung[(Mittag⸗Ausgabeſ Freiteg, den 6. September 1929 Da öffnete die Weihe und Macht des Augenblickes auch 17. Kapitel.. 0 bei dem Jüngling den Quell des Wehes; behutſam zog er die Gegen ſechs Uhr abends ließ ſich Sand an den Tiſch ar 1 1 and Geliebte an ſich und taufte ſie mit ſeinen Tränen. führen, um die letzte Abendmahlseit einzunehmen. N So ſaßen ſie eine Weile wortlos beiſammen und wagten Er hatte ſich ſein Lieblingsgericht, Spargel, beſtellt. Als Hiſtoriſcher Noman 88 1 atmen, und es entſtand eine Stille wie im Vorhof 5 5 95 i e f r Seligen plötzlich Meſſer und Gabel wieder weg und fag 8 5 dus der Jett der eren deutſthen Bur thenſchaſt Jetzt wurde leiſe die Tür geöffnet und Kieſer trat ge⸗ 1 8 1 Sie, bitte, noch einen Stuhl neben mich.“ 1 Von Daniel Seußuer räuſchlos ins Zimmer. Er ſah auf den erſten Blick, daß ihn„Für wen ſoll dieſer?“ fragte der Verwalter verſtändnislos. 90(Nachdruck verboten.) ſeine Ahnung nicht getrogen. 5.„Für meine Mutter“, erwiderte Karl Ludwig gans „Wenn ich mit meinem Leben das Eure friſten könnte Da wurden auch die Schmerzensſeligen der Wirklichkeit ernſt..„Ja, ich glaube, daß Sie mich nicht verſtehen„ ich in jedem Augenblick wäre ich bereit, es dahin zu geben,“ ſagte Nadina mit düſterem Ernſte und erhob ſich, um wieder zurück⸗ zutreten. „Wir würden das Opfer gar nicht annehmen! Zu nahe fühlt die Seele ſchon den Quell, dem ſie entfloſſen, allzuver⸗ lockend klingt aus himmliſchen Gärten das Ruhe verheißende Lied, und wer einmal, vom Hauch der Ewigkeit umwittert, verſchmäht das Luſt⸗Glück, das die irdiſche Welt ihm bietet. Doch nun genug vom Vorgeſchmack des Himmels, noch hat die Erde uns im müden Arm, noch müſſen wir der Stunde Rechnung tragen, die wahrhaft groß und wichtig iſt; wir wollen es noch einmal recht bewußt tun, wollen plaudern über die Zeit, wo uns die irdiſche Welt noch als Himmel erſchien, von den Tagen, die das Aufſpringen der knoſpenden Liebes⸗ roſen gebracht, von unſerer erſten Begegnung auf der Kunitz⸗ burg, die doch ſchon die zweite war, was mir in dieſem Augen⸗ blick klar geworden iſt; denn unter dem Burſchenrock des Lud⸗ wig von Renſky aus Königsberg ſchlug das reine Mädchenherz einer Kathinka von Bezimo.“ „Ach Ludwig“, flehte das Mädchen,„erinnere mich nicht an jene entſchwundene himmliſche Zeit, ſonſt wird mir die Stunde der Gegenwart allzu bitter und qualvoll, laß mich lieber weiter koſten die Vorfreude der Herrlichkeit des ewigen Friedens.“ „An dir, Geliebte, haftet noch etwas Erdenſchwere. Von mir iſt ſie bereits abgefallen, und ich kann mich ſchon ſo hoch erheben, um mit den Dingen, die faſt jedes Menſchenherz mit Alttern und Zagen erfüllt, in heiterer Ruhe zu ſpielen.“ Als Karl Ludwig ſchwieg, konnte ſich das Mädchen nicht länger beherrſchen; es ſenkte den Kopf, ſchlug die faſt durch⸗ ſichtigen Hände vor das bleiche, holdſelige Geſichtchen und brach wiedergegeben und mußten an den Abſchied denken. „Geliebte, wir müſſen jetzt ſcheiden!“ flüſterte Sand zärt⸗ lich.„Knie nieder, ich will noch einmal für dich beten.“ Ganz mechaniſch glitt das Mädchen zur Erde und neigte ergeben das Haupt, und Karl Ludwig legte ſeine Rechte auf ihren Scheitel und betete inbrünſtig. Nun trat auch Nadina wieder näher und hob die Him⸗ melsblume auf; denn ſie ſah, daß die noch vorhanden geweſene letzte Lebenskraft aufgebraucht war. Sie reichte dem Jüngling in wortloſer Bewunderung und Trauer zugleich die Hand und führte das edle Mädchen lang⸗ ſam hinaus, ſetzte es auf den vor dem Zuchthaustor harren⸗ den Wagen und fuhr mit ihm nach Hauſe.—— —— Während ſich in Sands Zimmer dieſer edelſchmerz⸗ geſättigte, erſchütternde Abſchied zweier ſich über den Tod hin⸗ aus liebenden Menſchen vollzog, eilte ein Gerichtsdiener flu⸗ chend und ſchimpfend durch die Straßen Mannheims, weil er ſich außerſtande ſah, den ihm gewordenen Auftrag auszu⸗ führen. Er ſollte nämlich einen Wagen zu des Verurteilten letzter Fahrt leihen, wurde aber überall abgewieſen. Dies hatte ſeinen beſonderen Grund: Die verbreiteten Nachrichten über Sands Geſundheitszuſtand ließen nämlich glauben, es bedürfe der Schärfe des Schwertes nicht mehr, um ſein verwirktes Leben zu enden. Dann war die Teilnahme für den Kranken aber auch ſo groß und allgemein, daß die plötzliche Bekanntmachung über Tag und Stunde ſeiner Hin⸗ richtung unter dem Volke eine bedenkliche Erregung ſchuf, die ſich zunächſt darin äußerte, der Regierung jeden Beiſtand— alſo auch das Leihen eines Wagens— zu verſagen Der Regierung blieb nichts anderes übrig, als einen bekomme aber manchmal ſolche Schrullen, die andere zum Lachen reizen. So hören Sie denn! Meine Mutter war eine große Liebhaberin von Spargel. Drum ſoll ſie heute— wenn auch nur im Geiſte— als mein Gaſt neben mir ſitzen.“ Wortlos kam Kieſer dem ſonderbaren Wunſche des Ver⸗ urtetlten nach; brachte einen Stuhl, auch einen zweiten Teller mit Beſteck und ſtellte beides an den gewünſchten Platz. Sand legte einige Spargelſtangen auf den Teller ſeines unſichtbaren Gaſtes, faltete dann die Hände und betete— doch nicht wie ſonſt— aus tiefſtem Herzen, mit eigenen Worten 5 ſondern er ſprach ſein Kindergebetchen:„Komm Herr Jeſu, ſet unſer Gaſt und ſegne, was du uns beſcheret haſt.“ Dann aß er mit ſolchem Appetit, als befände er ſich bei irgend einem Feſtmahle. a 1 Nach Beendigung des Eſſens bat er den väterlichen Freund:„Nun führen Sie mich an das Fenſter, ich möchte die Sonne noch einmal ſehen; denn wer weiß, ob ſie mir morgen ſcheint.“ 8 Lange und mit tiefer Bewegung ſchaute der Jüngling hin⸗ aus in das mailiche Grün, dann richtete er die Blicke nach dem Himmel und flüſterte:„Strahlende Sonne, Auge des ewigen Gottes, wie deuchſt du mir heute ſo ſchön, heute, wo ich vielleicht zum letzten Male deine göttliche Pracht bewundern darf.. Ich grüße dich, leuchtendes Leben“ Gleich darauf kamen drei Geiſtliche, mit denen er ernſte religiöſe Geſprüche über Zeit und Ewigkeit führte und ſie dann bat, noch einmal mit ihm und für ihn zu beten. Bei ber Verabſchiedung bat er die Geiſtlichen:„Wenn es Ihnen nicht zu viel Umſtände macht, kommen Ste morgen, be⸗ vor ich meine letzte Fahrt antxete, noch einmal zu mir.“ Die Herren verſprachen es. (Fortſetzung folgt) ee —— in faſſungsloſes Weinen aus. 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