97 * A Freitag, 6. September 1929 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus eder dürch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten 1 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle E62. OJaupt⸗Nebenſtelle K 1, 9,11 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.6, wetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 19 Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944. 24945, 24951. 24952 u. 24953 Regelmäßige Beilagen: Mannheimer General“ Montag: Sport und Spiel Geſetz u. Necht Abend ⸗ Ausgabe neiger Dienstag wechſelnd: Aus der Welt der FCechnik Kraftfahrzeug und Verkehr a Donnerstag wechſelnd: Mannheimer Frauenzeitung. Aus dem Kinderland Freitag: Wandern u. Neiſen Samstag: Aus Seit u. Leben Mannheimer Muſikzeitung je einſp. .⸗M. Reklamen .4 N. ⸗ H. Kollektio⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. 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Bevor Henderſon auf den rein völkerbundspolitiſchen Teil ſeines Exposés ein⸗ ging, ſprach er über das durchaus befriedigende Ergebnis der Haager Konferenz. Er betonte, daß die Beſetzungsmächte zu einer einmütigen Stellungnahme in der Räumungs⸗ frage gekommen ſeien u. hob beſonders hervor, wie ſehr ihn dieſe einmütige Löſung der Sicherheitsfrage beglückt habe. „Im Haag iſt der erſte entſcheidende Schritt vollzogen worden, der zum wirklichen Wiederaufbau Europas und zu einer ehr⸗ lichen Verſöhnungspolitik aller Völker führt“, waren Hender⸗ ſons Worte. Er ging ſodann auf das Völker bunds⸗ programm der Labourregierung mit beſonderer Ausführlichkeit ein. Die von ihm im Namen Großbritan⸗ niens und der Dominien geſtellten Anträge ſind folgende: 1. Das Völkerbundsſekretartat muß eine Ausbreitung im internationalen Sinne erhalten. Die Beamtenſchaft muß in ſozialer Hinſicht beſſer beſoldet werden und langfriſtige Pen⸗ ſionsverträge erhalten, aber auch einer entſprechenden Kon⸗ krolle unterſtellt werden. 2. Die Verallgemeinerung des obligatoriſchen Schieds⸗ gerichts bildet das Ziel der engliſchen Völkerbundspolitik, wie ſie durch die Arbeiterpartei vertreten wird.„Ueber die all⸗ gemeine Schiedsklauſel führt der Weg zur Sicherheit und zu⸗ gleich zur Abrüſtung', ſagte Henderſon. Die Einberufung der internationalen Abrüſtungskonferenz ſoll demnächſt ſtattfinden und auch Staaten umfaſſen, die nicht dem Völker⸗ bund angehören. Als wichtige Ergänzung der Sicherheits⸗ garantie betrachtet die Labourregierung die wechſelſeitige Finanzhilfe und den Ausbau der Kriegsverhütungs⸗ maßnahmen, wie ſie durch die deutſche Regierung im Sicherheitsausſchuß beantragt wurden. 8. Die Verſchmelzung des Kelloggpaktes mit der Völkerbundsſatzung bildet den Kernpunkt der gegenwärtigen engliſchen Völkerbundspolitik. Von dem engliſchen Kron⸗ juriſten Hurſt iſt ein Plan ausgearbeitet worden, der als Grundlage für den Ausbau des Völkerbundsſtatuts durch den Kriegsächtungspakt dienen ſoll. Pariſer Lob und y Paris, 6. Sept.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Einſtimmig vertritt die Morgenpreſſe die Anſicht, daß die geſtrige Rede Briands die bedeutendſte redneriſche Kund⸗ gebung war, die jemals in Genf gehört wurde. Briand wird als Heros des Friedens gefeiert. Von dem Glanz, in dem die Preſſe ihn erſcheinen läßt, fällt ein heller Schein auf ganz Frankreich, das man in etwas ungerechtfertigter Weiſe als Hüter, Schützer und Förderer des Friedens Lobpreiſt. Doch iſt der Triumph des Miniſterpräſidenten in Paris nicht ganz ungetrübt. Die Rechtspreſſe iſt zur Ironie bereit. Sie ſchildert Briand als den weltfremden Myſtiker, den idealiſtiſchen Träumer, der einem Hirngeſpinſt nachjage, ohne ſich bewußt zu ſein, daß dieſes Produkt ſeiner Phantaſie ſich niemals verwirklichen könne. Vorſichtige Politiker äußern auch Bedenken über die Rückwirkungen, die gewiſſe Aeuße⸗ rungen Briands im Ausland und beſonders in Deutſchland haben werden. Wie man aus Genf hört, iſt man ſchon jetzt in der öſterreichi⸗ ſchen und ungariſchen Delegation von einigen Bemerkungen des franzöſiſchen Miniſterpräſtdenten höchſt unangenehm be⸗ rührt worden und die italteniſche Delegation ſoll ſich derart über die Rede geärgert haben, daß ein Vertreter Frank⸗ reichs eine Demarche bei Scialoja unternehmen mußte, um einen franzöſtſch⸗italieniſchen Zwiſchenfall zu vermeiden. Die meiſten den Regierungsparteien naheſtehenden Blät⸗ ter äußern jedoch Genugtuung und Befriedigung für den Miniſterpräſidenten. Der„Matin“ ſchreibt:„Noch nie hat Briand einen ſo glänzenden Erfolg erzielt, als mit ſeiner geſtrigen Rede. Das war mehr als eine Rede, das war eine Tat! Wir erwarten von Briand, daß er den Völkerbund weiter auf dem Wege führt, den er geſtern gewieſen hat.“ Der„Petit Pariſien“ ſchreibt:„Briand wollte in dieſe Atmosphäre des Zögerns und der Zurückhaltung ein wenig Beruhigung bringen und dann die Vertreter der Völkerbundsſtaaten auf der ſteinigen Straße des Friedens mit ſich fortreißen. Man müßte der Rede Briands den Titel geben„Für den Frieden in Sicherheit“. Wenn Brand, ſo ſchreibt das Blatt, das Ziel genannt hat, den Frieden, ſo hat er doch gleichzeitig auch auf die hauptſächlichſte Bedingung hingewieſen, die Sicherheit.„Wir können beruhigt ſein. Das myſtiſche hat im Innern Briands das reale nicht übertönt.“ Die Hauptdelegierten Frankreichs, Italiens, Belgiens, Chinas und Dänemarks ſtimmten bereits dieſen engliſchen Vorſchlägen zu, die deutſchen Delegierten ſprachen am Schluß der Rede Henderſons ihre Bereitſchaft aus, ſich den genannten Staaten anzuſchließen. Das Expoſé des bri⸗ tiſchen Staatsſekretärs wurde ſehr oft von Beifall unter⸗ brochen. Namentlich die Vertreter Deutſchlands zollten den Vorſchlägen Henderſons lebhafte Anerkennung. Vor Henderſon ſprach als erſter Redner der finniſche Miniſterpräſident Prokope In ſeinen Ausführungen beſchränkte er ſich neben allgemeinen anerkennenden Worten für die Tätigkeit des Bundes im letzten Jahr auf zwei Hauptpunkte: 1. Wechſelſeitige Finanz⸗ hilfe im Kriegsfalle; 2. Ausbau des Internationalen Ge⸗ richtshofes. Der erſte Punkte iſt ein finniſcher Antrag, den Prokope ſchon im letzten Jahre vorbrachte und der dann in⸗ zwiſchen Anklang gefunden hat. Sein Antrag bezweckt, daß die in einen Verteidigungskrieg verwickelten Länder ſich wechſelſeitige finanzielle Hilfe leiſten. Mit Beifall wurde Prokopes Mitteilung aufgenommen, daß ſeine Regierung die Generalſchiedsklauſel unterzeichnet habe. Der Redner brachte dann einige Vorſchläge ein, die ſich auf den Ausbau des Haager Gerichtshofes zu einer oberſten internattonalen Inſtanz in allen Fragen beziehen. Aeber 3 Millionen Sklaven in den franzöſiſch⸗belgiſchen Kolonien Genf, 6. Sept.(Von unſerem eigenen Vertreter.) In der Kommiſſion zur Unterdrückung des Sklavenhandels machte Lord Robert Cecil einen ſcharfen Vorſtoß gegen die Fran⸗ zo ſen und Belgier. Auf Grund ſtatiſtiſcher Angaben, die dem britiſchen Kolonialamt vorliegen, teilte er mit, daß ſich in den afrikaniſchen Kolonien Frankreichs und Belgiens über 3 Millionen Sklaven befinden. Außerdem werde der Sklavenhandel von dieſen Gebieten nach Abeſſinien geduldet. Lord Robert Ceeil beantragte die Ein⸗ ſetzung einer Kommiſſton, die mit der Unterſuchung dieſer Zuſtände betraut werden ſoll. Der engliſche Vorſchlag wurde angenommen. In der Budgetkommiſſion wurde von dem Vertreter In⸗ diens der Antrag geſtellt, daß Boltvien und Paraguay die anläßlich ihres Konflikts vom Völkerbund verausgabten 138 000 Goldfranken zurückvergüten ſollen. Dieſer Antrag wurde abgelehnt. Der Völkerbund wird alſo die Koſten ſeiner Friedensvermittlung aus eigener Taſche bezahlen. Tadel für Briand „Echo de Paris“ iſt dagegen nicht ſehr begeiſtert. Das Blatt ſchreibt:„Briand erſchien als ein Mann, der höchſt peſſt⸗ miſtiſch gegenüber den Geſchicken ſeines Landes iſt. Er iſt überzeugt, daß Frankreich viel mehr beſitzt, als es mit eigenen Mitteln verteidigen könnte. Er möchte daher die Habe ſeines Landes durch einen Ausbau der internationalen Geſetzgebung ſichern. ö „Wenn es auf der Welt nur Schafe und Wölfe mit aus⸗ gebrochenen Zähnen gäbe, ſo wäre dieſe Zielſetzung gewiß weiſe und vorſichtig. Da es aber tatſächlich andere Völker gibt, die ſich bewußt ſind, daß ſie weniger beſitzen als ſie ſich mit Gewalt aneignen können, ſo ſind die Ideen Briands gefährlich, ja ſogar geeignet, Kriege herbeizuführen.“ a In ähnlich abſchwächender Weiſe äußert ſich der„Figaro“: „Die Enttäuſchungen, die unſerem Miniſterpräſidenten im Haag widerfuhren, haben ihn keineswegs in die Wirklichkeit zurückverſetzt. Der Frieden exiſtiert nur, wenn man ihn auferlegen kann. Snowden hat im Haag ſeinen Willen durchgeſetzt in vollem Bewußtſein, daß er da⸗ durch den Krieg nicht entfeſſeln werde. Warum: Weil Eng⸗ land noch für lange Zeit die Vorherrſchaft auf dem Meere haben wird.“ Wie lange braucht Ihr, um für den Krieg gerüſtet zu ſein, fragte man einſt einen Vorgänger Suowdens. Er antwortete lächelnd:„England iſt immer bereit“. Snow⸗ den hätte nicht anders geſprochen. Vielleicht erkennt Briand eine ſichtbare Vertiefung der öffentlichen Meinung. Er muß anerkennen, daß es kein Recht gegen die Welt gibt, als die Welt ſelbſt. Vielleicht wird er jetzt verſtehen, daß wir u m das Recht zu ſchützen uns nicht entwaffnen laſſen wollen.“ „Quoditien“ ſchreibt:„Der franzöſiſche Miniſterpräſi⸗ dent hat die Gewalt auf dieſer internationalen Tribüne ſo ie en e offen herabgeſetzt, wie er es im ſtillen für ſich dachte. Seine grüße Autorität erlaubt es ihm, die Wahrheit laut zu ver⸗ künden f „Ere Nouvelle“ meint:„Der franzöſiſche Miniſter⸗ präſident hat in Locarno ſich als Staatsmann mit Ideenkühn⸗ heit erwieſen. In Genf hat er gezeigt, daß er ein Staatsmann iſt, der ſich auch in Geduld üben kann.“ Der ſozialiſtiſche„Populaire“ ſchreibt:„Briands Rede ſei recht und gut, aber man müſſe jetzt auch Taten ſehen! Wovon man ſpricht Alle Welt ſpricht vom„Graf Zeppelin“. Durch ſeine in der Welt bisher einzig daſtehenden Leiſtungen hat er Ben Akibas Wort„Alles ſchon einmal dageweſen“ ad absurdum geführt. Die Engländer verkünden zwar, daß ſte in Bälde den Ruhm des Zeppelins in den Schatten ſtellen wollen durch zwei neue Rieſenluftſchiffe, die je 100 Perſonen zu faſſen ver⸗ mögen und u. a. mehr oder minder wichtigen Neuerungen auch eine Tanzdiele und einen Rauchſalon enthalten ſollen. Doch einſtweilen iſt das alles noch Zukunftsmuſik. Wenn es ſo weit ſein wird, werden wir die ſachlichen Fortſchritte auf dem Ge⸗ biete der Luftſchiffahrt genau ſo begrüßen, wie ſich jetzt die ganze Welt über die Erfolge unſeres deutſchen Luftſchiffes freut. Das wird uns durchaus nicht ſchwer fallen, denn ein weſentlicher Charakterzug des deutſchen Menſchen iſt bekannt⸗ lich ſein ſtarker Hang zur Objektivität und Sachlichkeit. Dieſe fachliche Einſtellung hindert jedoch nicht, daß auch wir Deutſche allen Perſön lichkeiten, die herausragen aus dem geſchwätzigen Meere der Mittelmäßigkeit, beſondere Beachtung entgegenbringen. Aus dieſem Grunde iſt auch Lloyd George, der während des Krieges lange Zeit Eng⸗ lands Miniſterpräſident war und als der Mann des knock out germany einer der grimmigſten Feinde Deutſchlands war, in jedem Dorfe und jeder Hütte bei uns bekannt. Seine markante Erſcheinung mit den langen weißen Haaren ſteht durch die vielen Bildveröffentlichungen jedem vor Augen. Dieſer Mann, der in einer der wichtigſten Epochen der Menſch⸗ heitsgeſchichte lange Zeit hindurch die ganze Weltpolitik ent⸗ ſcheidend beeinflußte, und der auch jetzt noch als Führer der engliſchen Liberalen eine nicht unbedeutende Rolle in der Politik des engliſchen Weltreiches ſpielt, hat ſich veranlaßt ge⸗ ſehen, zehn Jahre nach Friedensſchluß mit ſeiner Familie nach Deutſchland zu kommen. Während des Monats Auguſt hat er ſich längere Zeit in dem ſchönen Freu denſtadt im wütrttembergiſchen Schwarzwald aufgehalten. Als dann vor wenigen Tagen auch nach dort die Nachricht kam, daß„Graf Zeppelin“ von ſeiner Weltfahrt an dem und dem Tage wieder in ſeinen Heimathafen Friedrichshafen zurückkehren würde, da lockte es auch loyd George, einen dieſer ſilbernen deutſchen Luftrieſen, die während der Kriegsjahre ihm und ſeinen Landsleuten durch ihr plötzliches Erſcheinen über Eng⸗ land ſo manche ſchlafloſe Nacht bereitet hatten, einmal in aller Gemächlichkeit aus der Nähe zu beſichtigen. Gedacht, getan! Durch Vermittlung ſeines Freudenſtadter Hotels ließ er in Friedrichshafen anfragen, ob er für die Nacht vom Montag auf Dienstag dieſer Woche dort Unterkunft fin⸗ den könne. Bei dem ganz enormen Andrang, der in dieſen Tagen in Friedrichshafen herrſchte, machte das zwar große Schwierigkeiten, doch was tut eine Hoteldirektion nicht alles, um eine ſo prominente Perſönlichkeit wie Lloyd George bei ſich als Gaſt zu ſehen. Alſo erhielt Lloyd George eine zu⸗ ſagende Antwort. Doch als dann die Nachricht kam, daß „Graf Zeppelin“ erſt am Mittwoch früh in Friedrichshafen landen würde, machte Lloyd George von Freudenſtadt aus ſeine Zimmerbeſtellung rückgängig und erſuchte um Zim⸗ merreſervierung für die Nacht vom Dienstag zum Mittwoch. Und zwar verlangte er acht Zimmer, fünf Bade ⸗ zimmer und einen Salon für zuſammen 12 Perſonen⸗ Solcher Forderung in ſolchen Tagen vermochten jedoch die Hotels einer Stadt von etwa 10 000 Einwohnern auch beim beſten Willen nicht gerecht zu werden, zumal diesmal der aus ganz Deutſchland kommende Zuſtrom der Beſucher ſo ſtark war wie noch nie zuvor und die für die Nacht zuvor für Lloyd George mit vieler Mühe und Not frei gemachten Zimmer von den ordnungsgemäß angemeldeten offiziellen Vertretern des Reiches und der Länder, ſowie der auswärtigen Staaten, z. B. dem amerikaniſchen und dem japaniſchen Botſchafter belegt waren. Jedes auch nur halbwegs geeignete Plätzchen in den wenigen Friedrichshafener Hotels muß in ſolchen Zeppelin⸗ feſttagen als Schlafſtätte dienen. Von Leuten, die jetzt dort waren, wird uns erzählt, daß die allermeiſten Beſucher ge⸗ nötigt waren, im Freien zu übernachten. In raſch auf⸗ geſchlagenen Zelten oder in ihren Autos, von denen über 5000 gezählt wurden. Viel beſſer als die allermeiſten dieſer Be⸗ ſucher, unter denen ſicherlich auch ſehr viele prominente, reiche und verwöhnte Zeppelinbewunderer waren, hatte es Lloyd George und ſeine Familie. Er fand zwar nicht in Friedrichs⸗ hafen die gewünſchte Unterkunft, wohl aber im vornehmen Infelhotel im nahen Konſtanz. Wobei noch zu bemerken iſt, daß man Herrn Lloyd George mit ſeinen 66 Jahren eine mög⸗ lichſt begueme Unterkunft zwar durchaus gönnt. Schließlich ſollte aber auch er nicht vergeſſen, daß er nicht in einer golde⸗ nen Wiege geboren wurde, ſondern als Sohn eines beſcheide⸗ nen Landlehrers und dann großgezogen wurde bei einem Onkel, der das zwar durchaus ehrenwerte, im allgemeinen aber durchaus nicht der Verwöhnung Vorſchub leiſtende Hand⸗ werk eines Schuhmachers betrieb. Einem ſozialen Vor⸗ kämpfer, wie Lloyd George von Jugend an geweſen iſt, ſtände ſolche Selbſtbeſtnnung beſonders gut an. Doch wie dem auch ſei, von Konſtanz aus wäre es jedenfalls eine Kleinigkeit für ihn und die Seinen geweſen, zur Ankunft des„Graf Zeppelin“ nach Friedrichshafen herüberzufahren. Aus uns unbekannten Gründen verſchmähte er dies jedoch und reiſte Soweit wäre dies alles Privat angelegenheit eines Privatmannes, für die ſich die Oeffentlichkeit weiter nicht zu intereſſieren brauchte, wenn dieſer an ſich ganz unbedeutende Zwiſchenfall nicht von einem gewiſſen Teil der engliſchen Preſſe jetzt dazu benutzt würde, um in ſen⸗ ſationell aufgemachten Berichten Kritik an der Organi⸗ ſation des deutſchen Fremdenverkehrs zu üben. Das aber können wir nicht ruhig hinnehmen. Dieſe Legende dürfen wir nicht ſtillſchweigend wuchern laſſen. Die Organi⸗ N 8 8 2 der einen Seite will man eine durchgreifende Reform ohne 2. Seite. Nr. 413 Neue Mannheimer Zeitung(Abend ⸗Ausgabe) Freitag, den 6. Sten [Von unſerem eigenen Vertreter.) Ueber den Inhalt der zwiſchen der kleinen Entente beſtehenden militäriſchen Konventionen veröffentlicht das heutige„Jour⸗ nal de Gens ve“ ſehr wichtige Angaben, aus denen her⸗ vorgeht, daß ſich der tſchechoflowakiſch⸗ſüdſlawiſche und rumä⸗ miſch⸗iſſchechoflowaktſche Vertrag gleichzeitiggegen Ungarn richten. Beide Vereinbarungen beruhen auf der Grundlage des militäriſchen Zuſammenwirkens für den Fall, daß Ungarn einen„nicht hervorgerufenen Angriff“ gegen eines der Mit⸗ glieder der kleinen Entente richten würde. In Bukareſt fan⸗ den im April und Mai dieſes Jahres Verhandlungen ſtatt, denen Beauftragte der Generalſtäbe beiwohnten. General Nollet, das Mitglied des Oberſten franzöſiſchen Kriegs⸗ rates, nahm an dieſen Beſprechungen teil, deren Aufgabe es war, die militäriſchen Konventionen zu vertiefen und die von err ͤ ß ſation unſeres Fremdenverkehrs iſt in jeder Beziehung durch⸗ aus auf der Höhe und iſt bekannt dafür, daß ſie den An⸗ ſprüchen der ausländiſchen Gäſte oft noch mehr Rechnung trägt, als im Hinblick auf die deutſchen Beſucher recht und billig wäre. Alle ausländiſchen Beſucher, die in jährlich ſtei⸗ gendem Maße aus allen Ecken und Enden der Welt zu den Schönheiten unſeres deutſchen Vaterlandes herbeieilen, müſſen uns das, ſofern ſie ehrliche Leute ſind, rückhaltlos beſtätigen. Bei der überragenden Bedeutung, die ein internationaler Fremdenverkehr in Deutſchland nicht nur in wirtſchaftlicher, ſondern auch in politiſcher Hinſicht für eine beſſere Verſtändi⸗ gung der Völker hat, ſind wir ſtolz darauf, daß es ſo iſt. Durch tendenziöſe Berichterſtattung und Aufbauſchung eines an und für ſich ganz unbedeutenden Zwiſchenfalls wollen wir uns dieſen internatlonalen Ruf unſerer deutſchen Gaſtfreundſchaft nicht trüben laſſen. Deshalb zur Steuer der Wahrheit dieſe Zeilen. H. A. M. Am die Arbeitsloſen⸗Verſicherung Der ſozialpolitiſche Ausſchuß des Reichs ⸗ tages hat geſtern, wie berichtet, ſeine Beratungen bis zur Mitte dieſes Monats vertagt. Es ſoll dann die zweite Leſung der Regierungsvorlage über die Reform der Arbeits⸗ loſenverſicherung vorgenommen werden. Das Er⸗ gebnis der erſten Leſung war, wie man nach dem Verlauf der vorausgegangenen interfraktionellen Beſprechungen nichts anders erwarten konnte. In den Hauptpunkten der Vorlage, deren Erledigung man his zum Schluß wegen der allgemeinen Meinungsverſchiedenheit zurückgeſtellt hatte, ſind Beſchluß⸗ faſſungen überhaupt nicht zuſtande gekommen. Es handelt ſich dabei um die Frage der Beitragserhöhung, die Regelung der Wartezeit und die Behandlung der Saiſon⸗ arbeiter. In dieſen Punkten“ haben die Beſtimmungen der Regierungsvorlage keine Annahme gefunden. Es ſind aber auch alle dazu geſtellten Anträge mit wechſelnden Mehrheiten abgelehnt worden, ſodaß die erſte Leſung der Vorlage in den weſentlichen Punkten vollkommen negativ abſchließt. Das Ergebnis entſpricht den Meinungsverſchiedenheiten, die in den Hauptpunkten der Arbeitsloſenverſicherung zwiſchen den in der Regierung vertretenen Parteien obwalten. Auf Beitragserhöhung, auf der anderen Seite nur die Abänderung einiger Mißſtände, wobei man das ſicher zu erwartende Defi⸗ zit durch eine Beitragserhöhung zu decken verſucht, ſich davon abgeſehen aber darauf verläßt, daß die Reichskaſſe im Nytfalle wieder mit verlorenen Zuſchüſſen eingreift. Da dieſe Meinungsverſchiedenheiten nach den bisherigen Erfah⸗ rungen wahrſcheinlich nicht überbrückt werden können, ſo wird man auch von der zweiten Leſung der Vorlage im ſozialpoli⸗ tiſchen Ausſchuß kaum etwas anderes als einen negativen Ausgang erwarten können. Die einzige noch vorhandene Möglichkeit beruhte darin daß die Sozialdemokraten, die Demokraten, Zentrum und Bayeriſche Volkspartei ſich auß dem Boden einer Kompromißlöfung zuſammenfinden. Ge⸗ wiſſe Annäherungsverſuche nach dieſer Richtung ſind ſchon ge⸗ aggreſſiven Militärverträge ſoll dieſer Tage erfolgen. macht worden. teſt gegen die Proklamationen des Oberkommiſſa 8 Aggreſſive Militärverträge der Kleinen Entente V Genf, 5. Sept. jedem Staat zu ſtellenden Truppenkontingente uſw. feſtzuſetzen. Es wurde außerdem der Beſchluß gefaßt, eine einheitliche„alliierte Armee“ der kleinen Entente zu bilden, die im Kriegsfalle unter den Befehl eines Oberkommandierenden geſtellt werden ſoll. Der franzöſiſche Generalſtab lieferte zur Ausarbeitung dieſes Planes wichtige Ratſchläge, die ſich aus den Erfahrun⸗ gen des Weltkrieges ergeben haben. Die Veröffentlichung im Journal de Gensve iſt auf un⸗ gariſche Eingebung zurückzuführen. Wie Graf Apponyi den Preſſevertretern mitteilte, wird über dieſe Militärkonven⸗ tionen der kleinen Entente, die nicht nur eine Bedrohung des Friedens in Oſteuropa darſtellen, ſondern auch gegen die Satzungen des Völkerbundes verſtoßen, hier eine Ausſprache ſtattfinden. Ein Proteſt Ungarns gegen dieſe N So ſcheinen die Sozialdemokraten nicht abgeneigt zu ſein, bei der zweiten Kommiſſionsleſung auf den Boden des demo⸗ kratiſchen Antrages zu treten, der die Grundſätze der Kri⸗ ſenfürſorge auf die Behandlung der Saiſonarbeiter an⸗ wenden will. Ob man ſich aber innerhalb der genannten Par⸗ teien auf eine Geſamtlöſung einigt, ſcheint heute immer noch ſehr fraglich. Kommt eine ſolche Einigung aber zuſtande, ſo wird ſie ſicher ſachlich unbefriedigend ſein. Ihre Annahme könnte dann unter Umſtänden mit einer ganz ſchwachen Mehr⸗ heit gegen die Deutſche Volkspartei und die anderen Parteien durchgeſetzt werden. Verſtändigen ſich aber die vier erwähnten Parteien nicht, ſo kann das Ergebnis auch im Plenum des Reichstags kaum ein anderes ſein, als es geſtern im ſozialpolitiſchen Ausſchuß geweſen iſt. Es wäre deshalb ſchon jetzt angebracht, daß die Regierung ſich der dringenden notwendigen Reform der Ar⸗ beitsloſenverſicherung mit viel größerer Entſchie⸗ denheit annähme als bisher, daß namentlich der Reichs⸗ finanzminiſter einmal etwas von ſich hören ließe und ſeiner eigenen Partei die Notwendigkeit einer durchgreifenden Re⸗ form klarmachte, die unter allen Umſtänden weiteren Reichs⸗ zuſchüſſen an die Arbeitsloſenverſicherung ein Ende macht. Die paſſive Haltung des Reichsfinanzminiſters iſt auf die Dauer mit einer verantwortungsbewußten Verwaltung der Reichsfinanzen nicht vereinbar. Letzte Meldungen Fund einer Bombe im Poſtamt Oſt 27 Berlin — Berlin, 6. Sept. Bei Prüfung des Schalterraumes und ſeiner Zugänge fand heute früh ein Beamter des Poſt⸗ amtes O 27 in der Magazinſtraße am Alexanderplatz in einem Korridor eine Blechbüchſe, die 23 Patronen und etwa ein halbes Pfund Holzwolle, mit Papierſtückchen bedeckt, enthielt. Aus dem ganzen ragte eine Spiralfeder heraus. Es iſt nicht verſucht worden, das Papier anzuzünden. Der Täter wurde anſcheinend geſtört. Nach Angabe von Sachverſtändigen, die den Inhalt der Büchſe unterſucht haben, hat der Täter ver⸗ mutlich nur die Abſicht gehabt, Unruhe zu ſtiften. Baron Höpfer von Sack aus der Haft entlaſſen — Berlin, 6. Sept. Die Vernehmung der geſtern verhaf⸗ teten Bankiers Höpfer von Sack und Sohn ergaben, daß der Vater an den Verfehlungen nicht in dem Maße beteiligt war, wie ſein Adoptivſohn. Während dieſer vorläufig in Haft be⸗ halten wurde, iſt der ältere von Sack wieder entlaſſen worden, da eine Verdunkelungsgefahr nicht mehr beſteht. Der neue Bombenanſchlag in Lüneburg f — Lüneburg, 6. Sept. Der Bombenanſchlag auf das hie⸗ ſige Regierungsgebäude iſt in genau der gleichen Weiſe inſze⸗ niert worden, wie ſeinerzeit der Anſchlag auf das Haus des Rechtsanwaltes Strauß. Durch die Exploſion ſind, wie jetzt feſtgeſtellt wurde, zahlreiche Waſſerleitungsrohre im Regie⸗ rungsgebäude beſchädigt worden, ſodaß mehrere Räume über⸗ ſchwemmt wurden. Bereits wenige Stunden nach dem An⸗ ſchlag war der Patrouillenwagen der Landeskriminalpolizei⸗ ſtelle Harburg in Lüneburg eingetroffen. Auch der Regie⸗ rungspräſident und der Polizeidezernent von Lüneburg hatten ſich bald nach dem Anſchlag am Tatort eingefunden. Bis zur Stunde haben ſich Anhaltspunkte, die zur Ermittlung der Täter führen könnten, nicht ergeben. Lloyd George von Junsbruck in die Dolomiten gereiſt — Innsbruck, 6. Sept. Aus Friedrichshafen kommend iſt Lloyd George geſtern abend hier eingetroffen, um nach kurzem Aufenthalt nach Cortina'Ampezzo weiterzureiſen. (Siehe hierzu den heutigen Leitartikel. D. Schriftl.) Kreuzer„Emden“ in San Diego 8 — San Diego(Kalifornien), 6. Sept. Zu Ehren des deutſchen Kreuzers„Emden“ fanden eine Reihe von Emp⸗ fangsfeierlichkeiten ſtatt, bei denen der deutſche Generalkonſul in San Franzisko, von Kentig, anweſend war. Die Beteili⸗ gung aus deutſchamerikaniſchen Kreiſen war eine überaus große. Am Montag tritt der Kreuzer ſeine Weiterreiſe an. Die Araber ⸗Scheiks werden verantwortlich gemacht Eine Verfügung des engliſchen Oberkommandanten in Paläſtina Jeruſalem, 6. Sept.(United Preß.) Für Angriffe auf jüdiſche Kolonien, Verwundungen und Plünderungen werden laut einer Verfügung des Oberkomman⸗ dierenden der engliſchen Streitkräfte in Paläſtina von nun an die arabiſchen Scheiks der in der Nähe dieſer Niederlaſſungen gelegenen Dörfer verantwortlich gemacht. Die Führer der Polizeikräfte in Nazareth und anderen Städten ſind angewieſen, dieſes den Scheiks der benachbarten ara⸗ biſchen Dörfern bekannt zu geben. Infolge der Haltung der Araber Preſſe des Landes zu einem Boykott arabiſcher Ar⸗ beitskräfte in den jüdiſchen Kolonien auf. Die Blätter führen Beiſpiele an, von denen Araber ihre jüdiſchen Arbeit⸗ geber angegriffen und getötet hätten. Ueber die Ausſichten der zukünftigen füdiſchen Ein⸗ wanderung nach Paläſtina und einer möglichen Abwanderung befragt, erklärte ein Mitglied der zioniſtiſchen Exekutive, daß die jüdiſche Bevölkerung Paläſtinas mit den Japanern zu vergleichen ſei. Wie die Einwohner Japans trotz der ſtets wiederkehrenden Erdbeben immer wieder am gleichen Orte ſich niederlaſſen, ſo würden die Juden mit der⸗ ſelben Hartnäckigkeit die zerſtörten Kolonien wieder auf⸗ bauen. Arabiſcher Proleſt . Jeruſalem, 6. Sept.(United Preß.) Ein ſcharfer Pro⸗ rs Chan⸗ fordert die jüdiſche cellor und die Maßnahmen der engliſchen Mandatsverwaltung wurde vom mohammedaniſchen Vollzugsausſchuß beſchloſſen. Der Vollzugsausſchuß beſteht aus 48 Mitgliedern, von denen jeder eine Bevölkerung von 25 000 Menſchen vertritt. In dem Ausſchuß befinden ſich auch Delegierte von den Grenzbezirken und ſogar aus Traunsjordanien. Die Sitzung des Aus⸗ ſchuſſes, die in den Räumen des Oberſten Mohammedaniſchen Rates ſtattfand, verlief ſehr ſtürmiſch. Es wurden die heftig⸗ ſten Angriffe gegen die Mandatsverwaltung erhoben, der man vorwarf, daß ſie die jüdiſchen Elemente ungebührlich gegen⸗ tber der arabiſchen Mehrheit des Landes bevorzuge, Zwei Delegierte wurden ernannt, die im Kolontalminiſterium in London als der vorgeſetzten Behörde des Oberkommiſſars den arabiſchen Proteſt überbringen ſollen. Ein zweiter Proteſt iſt an die Adreſſe der von der eng⸗ liſchen Regierung eingeſetzten Unterſuchungskommiſſion ge⸗ richtet. Ferner wurde ein Ausſchuß ernannt, der den Text eines Proteſttelegramms an den ſtändigen Mandatsausſchuß im Völkerbund ausarbeiten ſoll. Beſonders bittere An⸗ klagen wurden wegen der militäriſchen Maßnahmen gegen die arabiſchen Dörfer erhoben, in denen erklärt wurde, daß zahl⸗ reiche Unbeteiligte zu leiden hatten. Gleichzeitig wurde be⸗ ſchloſſen, eine zweitägige Sammlung für die Opfer der ara⸗ biſchen Unruhen zu veranſtalten. Von den Mitgliedern des Ausſchuſſes wurde ſogleich eine Summe von 70000 Mark ge⸗ zeichnet. Im Zeitalter der Angſt?/ Von Feroinand Bruckner Heute abend geht im Nationaltheater das Schauſpiel „Die Verbrecher“ von Ferdinand Bruckner in Szene. Wer dieſer Herr Bruckner iſt, weiß die deutſche Oeffentlichkeit noch immer nicht. Im folgenden geben wir einige Stellen aus einem Aufſatz, der im„Berliner Tage⸗ blatt“ erſchienen iſt. Die Redaktion des„B..“ verſah den Abdruck dieſes Aufſatzes mit folgender hochintereſſanter Vor⸗ bemerkung: Zu dem großen Rätſelraten, wer Ferdinand Bruckner eigentlich iſt, teilen wir zunächſt die amüſante Ge⸗ ſchichte der Erwerbung dieſes Aufſatzes mit. Herr Bruckner wurde durch einen Brief an ſeine in allen Redaktionen allgemein bekannte Wiener Adreſſe(wo er jedoch niemals an⸗ zutreffen iſt) gebeten, uns einen Aufſatz zu ſenden. Wenige Tage ſpäter kam eine telegraphiſche Zuſage aus Reims. Nach einigen weiteren Tagen wurde am Schalter der Redaktion diteſer Aufſatz abgegeben, und es iſt nicht verwunderlich, daß, kaum lag der Brief auf dem Redaktionstiſch, eine kleine Meute hinter dem Abgeber des Manuſkripts herſetzte; einer aus der Meute ſchwor, einen„großen, eleganten Herrn im Pelz“ ſchleunigſt in einem Taxameter verſchwinden geſehen zu haben. Die anderen aus der Meute kamen ergebnislos zuritck. Auf eine weitere Anfrage an jene Wiener Adreſſe, ob Herr Bruckner eines ſeiner Stücke ſchon geſehen habe, wurde umgehend mitgeteilt, unterſchrieben F. Bruckner, ja⸗ wohl, er habe in Deutſchland und Oeſterreich ſeine Stücke geſehen(Verbrecher“—„Krankheit der Jugend“), er hätte auch die Inſzenierungen ganz gut gefunden, aber es ſei nie⸗ mals das geworden, was er beabſichtigt hätte. Soviel wiſſen wir über Bruckner. Scheinbar iſt die Angſt, die Reaktion auf das Sichtbar⸗ werden einer Gefahr. In Wirklichkeit erweiſt ſich daun die Gefahr nur als eine ſekundäre, nachträglich hinzugenommene Urſache, und die Angſt immer nur als eine Angſt vor ſich ſelbſt. Die Gefahr kann Ihnen Furcht einjagen, eine plötzliche Gefahr kann Sie in Schreck verſetzen, niemals aber kann Sie die Angſt geradezu aus, weil Sie ſich ſtellen müſſen. Sie ehen den Gegner. Jene wirkliche Angſt aber ſieht nicht den Gegner, ſondern immer nur den Tod. Labile Geſchöpfe, alſo Menſchen, die in der Hauptſache mit ſich ſelbſt beſchäftigt ſind: Gymnaſiaſten und Frauen leben in der fortgeſetzten, ängſtlichen Erwartung einer Sache, die dadurch ſchon da iſt, auch wenn ſie nie kommt. Aus dieſer Angſt, vor ſich ſelbſt gibt es ſcheinbar keine Rettung, nur die Vernichtung des Selbſt. Solbſtmord heißt: endlich Schluß mit der Angſt. Wir Zurückgebliebenen ſpüren es genau, doch wir verſchweigen es vor uns ſelbſt, wieder nur aus Angſt, und ſo entdecken wir andere, ſelbſtbetäubende„Gründe“, die in Wirklichkeit jene ſekundären ſind, machen die Lehrer verantwortlich, wenn wir an der Bahre eines Schülers ſtehen, öder„die Nerven“ an der Bahre einer Frau. Verantwortlich aber ſind nur ſie ſelbſt, und, da man nie ſelbſt verantwortlich zein kann: verantwortlich iſt das Leben, wie ſie es ſehen, das pſychiſche Milieu einer Zeit, in der die Angſt eine Volks⸗ krankheit geworden iſt. Wir haben uns heute in eine Einſtellung verrannt, mög⸗ lichſt nur uns ſelbſt zu brauchen. Unſere geiſtige Ueberlegen⸗ heit hat das Leben zu einer Sache gemacht, an die wir bereits mit Seziermaſchinen herangehen können. Hier waren es die großen Enthüllungen der Literatur, die intuitiv, alſo viel raſcher, ſieht als die praktiſche Wiſſenſchaft, vor allem war es der franzöſiſche Naturalismus der achtziger Jahre, der die erſten chirurgiſchen Operationen vollführte. Er fand die Formulierung, das Herz ſei„ein Muskel“, weiter nichts. Heute wiſſen wir noch beſſer, was das Herz iſt, das Herz iſt es jeden⸗ falls nicht mehr. Dabei bedauern wir nicht die Rationaliſie⸗ rung des Herzens, nur die Entmündigung ſeiner Emanation, weil wir uns beigebracht haben, daß wir ſie nicht mehr brauchen. Die gleiche ſeeliſche Wühlarbeit hat zu den Illu⸗ ſionsverluſten geführt. Die Illuſion war jahrhundertelang imſtande, das Leben als eine Vorbereitungszeit auch dann lebenswert zu machen, wenn es eine Qual war. Ja, daun 28 noch viel mehr, denn in jeder Qual wittern wir, als Satz des ausgetrunkenen Bechers, die Freude, und dieſe Erwartung, wiewohl durch nichts begründet, nimmt uns die Angſt vor der Qual. Jetzt leben wir längſt nicht mehr angehängt an ein Jenſeits, an irgendein Zukünftiges, unſere geiſtige Ueber⸗ legenheit hat uns inſtand geſetzt, uns an uns kelbſt auzu⸗ hängen. Was macht es, wenn ſich unſer Blut dagegen ſträubt, durch das immer noch, und für alle Zeiten, die Urhorde Dar⸗ wins zieht? Unſer Geiſt wird damit ſchon fertig werden. Dann bricht das Blut plötzlich durch und ſchlägt den Geiſt mit der Keule des Urmenſchen nieder. Und die Angſt iſt wieder da, die ſtitzt ja im Blut ſeit den Zeiten, da wir noch Angſt vor dem Donner hatten. Dann zeigt es ſich, daß jede Augſt im Grunde Todesangſt iſt, und ſie graſſiert heute ſo, weil auch der Tod noch nie ſo nah war. Jede Angſt iſt überwindbar. Schon die Aussprache der Angſt laut vor ſich hin entlaſtet das Herz zumindeſt für einen Augenblick. Die Mitteilung an einen anderen Menſchen kann eine Angſt allmählich vollkommen verſcheuchen. Sehen, daß einer zuhört, ſetzt ſchon ein Stück Befriedigung au. Nur das erſte Wort iſt ſchwer, iſt ein Kopfſprung, dann hört man gar nicht mehr auf. Aus einem Menſchen, der in der ſeeliſchen Pubertät ſtecken geblieben iſt, das erſte Wort herausgeholt zu haben, heißt in den meiſten Fällen, ihm das Leben gerettet zu haben. Die Natur wird dieſer Epidemie einmal ein Ende machen, indem ſie die erſten Worte erzwingt. Sie wird den Lehrern den Vätern, den„Nerven“(meiſt ſind es die Männer) die Erleuchtung bringen, daß ein Menſch nur verſtummt, wenn er das Leben aufgibt. Es beſteht kein Zweifel, daß dem Menſchen nur gegeben wurde, zu reden, damit er mit ſich ſelbſt fertig werden kaun. Die Sprache hat es in herrlicher Eindeutigkeit zum Ausdruck gebracht, wenn ſie von einem, der redet, ſagt: er teilt ſich mit. Tatſächlich muß er ſich teilen, um erſt ein Ganzes zu werden, er muß ſich mit einem andern teflen. Die natürliche Reaktion auf dieſe Periode der Angſt wird, wenn nicht alles täuſcht, ein Zeitalter ſein, das in Mittei⸗ lungen ertrinken wird. Wie Menſchen, zuſammengepfercht in irgendeiner Gefahr, erſchrecken und verſtummen und plötzlich, wenn die Gefahr vorüber iſt, alle gleichzeitig zu ſprechen an⸗ fangen, ſo werden wir, wenn der Druck, unter dem wir ſtecken, vorüber iſt, alle gleichzeitig drauflosreden und der . 8* K ee S 1 8 werden konnte. Damals gab's noch keine Lindenhofüberfüh⸗ Freitag, den 6. September 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 413 Aus ber Geſchichte des Mannheimer Hauptbahnhofes Bei dem großen Intereſſe, das d Mannhei 8 a t g 3 e, das dem Mannheimer Haupt⸗ 5 der 5„ entgegengebracht d, ſi die nachfolgenden Ausführun 5 uz befon⸗ derer Aktualität. 1„-P Das e Mannheimer Bahnhofgebäude thront ſett dem Jahr 1876 in Neckarelz. Dorthin hat man es transportiert, als das Anwachſen der Bevölkerunt Söiffer und der ſtets zunehmende Verkehr in Mannheim zu einer Ver⸗ legung des ganzen Bahnhofs zwangen. Am Tatterſall war er geſtanden, bei der alten Haſenhüte. In weitem Bogen fuhren die Züge von Heidelberg her in die Bahnhofshalle ein. Hieß doch bis noch vor zwei Jahrzehnten das Hotel an der Ecke des Kaiſer⸗ rings„Alter Bahnhof“, natürlich als einfacher Gaſthof, und bewahrte ſo der Gegend die alte Treue. f Rund 90 Jahre ſind es jetzt, ſeitdem überhaupt in Baden eine Eiſenbahn fährt und zwar als erſte auf der Strecke Mannheim— Heidelberg. Im Jahre 1840 eröffnet, hatten die Arbeiten alſo vor 90 Jahren begonnen. Damals nahmen zwei große Einfahrtshallen aus Holz die hin⸗ und herverkehrenden Züge auf; zwei Lokomotiven beſaß die Bahn als erſtes Eigentum, den„Greif“ und den„Löwen“, die unſere Altvordern im Rock und Zylinder, wie es damals üblich war, nach der Neckarſtadt Heidelberg und wieder heim⸗ brachten. Tat es doch ſelbſt der Lokomotivführer nicht anders; er war ein Engliſchmann, bekam täglich einen Louisdor, fuhr nur in weißen Glaces, feingebürſtetem Zylinder und Gehrock auf ſeiner Maſchine, wo er die deutſchen Arbeiter anlernte. Als ſpäter der Güterverkehr eine Steigerung erfuhr und man genötigt war, die am Rhein eintreffenden oder dorthin abgehenden Güter zu transportieren, erſtand 1854 außerhalb des Stadtkanals rings um die heutige Ringſtraße eine Schleifbahn an der Kettenbrücke vorbei hinaus nach dem Rhein⸗ und Neckarhafen. Im Gebiet des Kaiſer⸗, Friedrich⸗ und Luiſen⸗ rings ſtanden nach außen zu noch keine Häuſer; dort begann die Bautätigkeit erſt um 1890. Da eine feſte Rheinbrücke da⸗ nals noch nicht vorhanden war, die den Perſonen⸗ und Güter⸗ verkehr vom bayriſchen Ufer vermittelt hätte, ſo ward 1864 eine Trajektanſtalt auf dem Rhein eingerichtet, wie wir dies heute noch auf dem Bodenſee bei Rorſchach ſehen können. Dort hat ein Dampfſchleppboot zwei oder mehr große Schiffe anhängen, auf die—6 beladene Eiſenbahnwagen auf Schienen geſtellt werden. In raſcher Fahrt bringt das Schleppboot dieſe Fracht nach Lindau oder Friedrichshafen, wo die Wagen aus den Schiffen herausgezogen und ohne Umladen in den bereit⸗ ſtehenden Güterzug eingeſtellt werden. So brachten damals die bayeriſchen und badiſchen Bahnen ihre Güterwagen herüber und hinüber und weiter fort an die Beſtimmungs⸗ ſtation.. Vor der Erbauung des heutigen Bahngebäudes gingen die Wogen in der Bürgerſchaft hoch. Man hatte die Vorteile eines Bahnhofs für die betreffende Gegend erkannt, und ſo kamen von den Eigentümern der Grundſtücke Wünſche und Verſammlungen zuſtande. Die einen wollten den Bahnhof am Frieörichspark haben, die andern an den Bau m⸗ ſchulgärten beim Schloß, die dritten vor dem Hei⸗ delberger Tor, alſo beim heutigen Waſſerturm, bis 1871 die Bauarbeiten auf dem jetzigen Bahnhofsplatz begannen und der Bahnhof 1876 in Betrieb genommen rung und keinen Neckarauer Uebergang, dafür aber befand ſich der Gitterbahnhof, namentlich der Rangierbahnhof neben dem Perſonenbahnhof auf der Seite des Lindenhofs. Der Neckarauer Uebergang kam vor 1890, und die Lindenhofüber⸗ führung erſtand erſt mit der reger werdenden Bautätigkeit in jener Gegend um das Jahr 1898. Nach dem Jahre 1890 machte ſich die Unzulänglichkeit des Bahnhofs äußerſt fühlbar. Neue Bahnlinien taten ſich auf, der Verkehr wuchs gewaltig und der Platz für die Perſonen⸗ züge erwies ſich als zu klein. Die Grundſtückſpekulanten ſpitzten ihre Ohren, Millionen waren zu verdienen, wenn man günſtig zufaßte. Aber unſer damaliger„Ober“⸗Beck arbeitete im Stillen. Erſt wenn er eine Angelegenheit für ſpruchreif hielt, dann trat er mit ſeinem fertigen Programm vor den Bürgerausſchuß. Aber ſo viel ſtand ſicher: die Oſt⸗ ſtadterweiterung und die Anlage der Straßenzüge durch An⸗ ſchüttung von Kies aus dem Gelände bei Friedrichsfeld deute⸗ ten darauf hin, daß dort etwas im Werk war. Auch trat dort ſchon die Unzulänglichkeit der einen Rhein⸗ brücke deutlich hervor, beſonders bedingt durch ſtrategiſche Maßnahmen. Man ſprach von einer neuen zweiten Rheinbrücke gegen Rheinau zu, und der weitſichtige Leiter des ſtädtiſchen Gemeinweſens, Oberbürgermeiſter Beck, blieb dauernd in Fühlung mit den ſtaatlichen Oberſtellen, griff ſelbſt vermittelnd und fördernd in die Verhandlungen ein, damit die Intereſſen Mannheims nicht nur gewahrt, ſondern erheb⸗ lich gefördert werden ſollten. So drang allmählich die Kunde durch, daß weit draußen in der Oſtſtadt die Neu⸗ anlage eines neuen Bahnhofs in Ausſicht genommen ſei. Bereits zogen dort die Grundſtückspreiſe bedeutend an, als verſchtedene Umſtände das Projekt hemmten und man zur Verlegung des Güterbahnhofs und des Rangierbahnhofs ſchritt, wodurch für die Erweiterung der Gleisanlagen und der Bahnſteige für den Perſonenverkehr erheblich Platz geſchaffen werden konnte. In jahrzehntelanger Arbeit ging das große Werk etappenweiſe vor ſich. Wir ſehen noch die Grab⸗ und Wühlarbeiten im Bahnhof zur Erſtellung weiterer Unter⸗ führungen, zur Errichtung neuer Bahnſteige, wobei beſonders auf die ſtarke Steigung zur Rheinbrücke Rückſicht genommen werden mußte. Hand in Hand damit folgte auch eine Vergrößerung der Aufnahmeräume im Bahnhof; Expreß⸗ und Eilgut verſchwanden aus dem Hauptgebäude, fanden Platz in neuen Häuſern. An ihre Stelle traten neue dringende Büro⸗ räume; Warteſäle und Bahnhoſwirtſchaften erfuhren Ver⸗ legung und Vergrößerung, kurz, ſchon damals fand ein gänz⸗ licher Umbau des alten Gebäudes im Innern ſtatt, ſo wie wir es die Jahre her geſehen haben. Doch auch das alles ſtellte ſich noch vor und nach dem Kriege als ein Proviſorium heraus. Mit der Zeit hatte auch die Bebauung des neuen Geländes im Oſten und Süden der Stadt weitere Fortſchritte gemacht, ſo daß im Intereſſe der Innenſtadt ſelbſt die Beibehaltung des Bahnhofs am jetzigen Platz als das Gegebene erſchien und man ſich zu einer gewal⸗ tigen Vergrößerung des alten Bahnhofgebäudes durchrang. Dazu aber mußte der ſchöne Schmuckplatz geopfert werden. Heute zeigt es ſich, daß bei Durchführung einer wohl durch⸗ gedachten Verkehrsordnung der noch vorhandene Bahnhofplatz genügt, um ſo mehr, da bei der Planlegung des inneren Aus⸗ baues die Verkehrspraxis in Rechnung geſtellt wurde. Durch das Vorrücken der Faſſade erhöht ſich die Geſamtgrundfläche um 1750 Quadratmeter, ſo daß das Bahngebäude allein 4850 Quadratmeter einnimmt. Dadurch iſt auf einige Jahrzehnte hinaus Platz geſchaffen. Wer weiß, wie ſich die Transport⸗ verhältniſſe in den nächſten Zeiten geſtalten! Das Auto iſt bereits vom Flugzeug überholt. Jeder Tag bringt neue Ueberraſchungen. Vielleicht bringen die Jahre eine große ineinandergreifende Verbindung von Flugzeug und Eiſenbahn, wodurch eine Verlegung des Bahnhofs dringend nötig fällt, Bleiben wir heute auf dem Boden des Beſtehenden, laſſen wir die Zukunft weiter ſorgen. S. J. Gun d. —— * Umfang des Pyſtſcheckverkehrs im Auguſt 1929. Zahl der Poſtſcheckkunden am Ende Auguſt: 44 044, Juli 44 064, mit⸗ hin Abgang 20. Auf den Konten ſind im Auguſt ausgeführt: 1885 166 Gutſchriften über 241 229 466 /, Laſtſchriften 907 297 über 242 785 714 /, Umſatz 2292 463, Buchungen über 484 015 180 /. Davon ſind bargeldlos beglichen 389 806 021. Durchſchnittliches tägliches Geſamtguthaben 22 444 783„. Im Ueberweiſungsverkehr mit dem Auslande ſind umgeſetzt 1067 820 l. * Falſche 10 Markſcheine. Der Heſſ. Finanzminiſter gibt den öffentlichen Kaſſenſtellen bekannt, daß falſche Reichsbank⸗ ſcheine zu 10% in Berlin aufgetaucht ſind und daß eine zweite Fälſchung der gleichen Scheine in größeren Städten des Ruhr⸗ gebietes verbreitet wurden. In beiden Fällen iſt das Papier weicher als das echte. Die Fälſchungen ſind größlich und die verwendeten Typen ungleich. Die Berliner Fälſchung dürfte im Steindruck, die im Ruhrgebiet im Buchdruck hergeſtellt ſein. Beide Arten tragen das Ausgabedatum vom 11. Oktober 1924. 8 N wird. Städtiſche Nachrichten Wenn die Kaſtanien zweimal blühn In dem geſegneten Landſtrich, in dem wir leben, begibt es ſich jedes Jahr, daß einige bevorzugte Kaſtantlen um die Septemberwende zum zweiten Male zu blühen beginnen. Wer ein wenig mit offenen Augen die Bäume unſerer Stadt auf Straßen und Plätzen, in Gärten und Parks beobachtet, Hat ſtie bald herausbekommen. Da iſt es z. B. in jedem Jahrs wieder der erſte Baum auf dem Platz vor dem Zeughaus, gegenüber der Ecke von O4, ein im Vergleich zu ſeinen Baum⸗ kollegen nicht beſonders bevorzugtes Gewächs, das aber Jahr für Jahr mit einer Ueberfülle weißen Kerzen prangt. Auch in der Rheinſtraße, vor der lalten) Oberbürgermeiſtervilla und vor der Mädchenſchule grünt und blüht es von neuem. Ein anderer Blütenverſchwender ſteht zwiſchen Ballhaus und Schloß. Hier iſt die Naturpracht umſo auffälliger, als dieſe Kastanie inmitten anderer Bäume ſteht, die, wohl infolge der Kälte des vergangenen Winters, hoffnungslos eingegangen ſind. So ſtehen Baumtod, Blühen und Fruchttragen in engſter Nachbarſchaft nebeneinander. Der haſtende Großſtädter iſt ſich vielleicht gar nicht dieſes Naturwunders bewußt, das ſich Jahr für Jahr vor ſeinen Augen abſpielt. Er hat keine Zeit zum Nachdenken, noch weniger zum Beobachten, wie denn überhaupt die Fähigkeit der Menſchen, richtig zu ſehen, erſchreckend zurückgegangen iſt⸗ Und dennoch: iſt es nicht ebenſo eigenartig wie ſchön, daß hier zwei Naturvorgänge, Blühen und Fruchttragen auf dem⸗ ſelben Baum, ſich Jahr für Jahr wiederholen? Iſt es nicht eine Erfüllung von Wünſchen und Hoffnungen, die im Leben des Menſchen nie in Erfüllung gehen? Wir verwenden die Vollkräfte der Arbeit darauf, um einmal in den Genuß der Früchte zu kommen. Und haben wir ſie— vielleicht— er⸗ reicht, dann liegen die Kräfte brach, die wir einſt beſaßen. Es gibt eben nur das eine oder das andere, aber nie beides zu⸗ gleich. Aber die Kaſtante, um die ſich niemand kümmert, ver⸗ mags. Sie zeigt Kapital und Zinſen, Gehalt und Penſion und— ein noch ſchönerer Vergleich— ſie iſt Geliebte und Mutter zugleich. Sollten wir nicht dieſes zweite Blühen ſymboliſch neh⸗ men? Hofft nicht jeder, der im Berufe, in der Liebe oder ſonſtwie und ſonſtwo ein erſtes Blühen erlebt, den aber ein böſer Herbſt oder ein ſchauriger Winter um die Frucht ge⸗ bracht hat, auf ein zweites Blühen, eine zweite Liebe, ein zweites Erleben? 0 Weiße Kerzen im Herbſt, ihr ſeid Symbole unwelkbarer Hoffnungen, wirkliche bezaubernde Lichter in der Finſternis ſchwerer Gedanken. Ihr heißt uns hoffen! Kun o * * Nicht platoniſch. Von der Preſſeabteilung der badiſchen Regierung wird uns geſchrieben:„Auf die Bemerkung über die Schulferien zur Heimkehr des„Zep⸗ pelin“(Nr. 408 der„Neuen Mannheimer Zettung“, Seite J, die Anordnung des Herrn Unterrichtsminiſters habe nur platoniſchen Wert, da die Ferien der öffentlichen Schul⸗ anſtalten noch nicht zu Ende ſeien, teile ich Ihnen ergebenſt mit, daß Ihre Annahme nicht ganz zutrifft. In den Volks⸗ ſchulen auf dem Lande hat der Unterricht bereits wieder begonnen.“ n Znſammenſtoß zwiſchen Dieferauto und Motorrad. Heute vormittag ſtieß auf dem Luiſenring ein Lieferauto mit einem Motorrad in dem Augenblick zuſammen, als das Motorrad vom Ring in die Kirchenſtraße einbiegen wollte. Der Motorradfahrer, ein älterer Mann, wurde unter das Auto geſchleudert. Er trug eine ſtark blutende Hals verletzung davon und wurde mit dem Sanitäts⸗ wagen in das ſtädtiſche Krankenhaus verbracht. Das Motor⸗ rad wurde ſtark beſchädigt. * Warnung vor einem Hochſtapler. Der Hochſtapler Eugen Kuhn aus Weſtheim treibt ſich augenblicklich in der Pfalg herum. Schon während des Krieges hatte er in Karlsruhe die Offiziere der Garniſon zu täuſchen verſucht⸗ Als„Prinz Kund“ pumpte er, weil er„kein Kleingeld“ hatte, 100 Mark. Lange hatte man dann nichts mehr von ihm ge⸗ hört, bis er vor einigen Tagen in Altdorf unter dem Namen Schlick aus Neckarſulm auftauchte. Es ſteht zu befürchten, daß der Hochſtapler in der Pfalz ſeine Betrügereien fortſetzen Seele jene Entladung gewähren, die ihr nur die Zertrüm⸗ merung eines Götzen bereiten kann, die Verhöhnung, das Papperlapapp. Nichts ſtellen wir ſo gern bloß, wie unſere Angſt, wenn wir ſie nicht mehr fürchten. Es iſt unſere ein⸗ zige Rache. Es iſt aber vor allem die beſte Art, ſich ſelbſt bloßzuſtellen, ohne ſich etwas zu vergeben. Dieſes Bedürfnis, ſich ſelbſt bloßzuſtellen, ein natürliches und notwendiges Be⸗ dürfnis wie eine Waſchung, fördert die Regeneration, den Stoffwechfel der Erlebniſſe. Jeder Menſch muß ſich ab und gu klein machen, damit er von vorn anfangen bann. Freilich macht er ſich erſt klein, wenn er beſtimmt weiß, daß er es nicht mehr iſt. So machen wir uns klein mit unſerer überwun⸗ denen Angſt, malen ſie als ein Geſpenſt an die Wand, einen Kinderſchreck, über den wir nun mehr lachen können. So liegt nur eine Sekundenſpalt dazwiſchen, daß einer ſich tötef oder ſich auslacht. Gott gebe unſeren großen Zynikern, daß ſte hald lachen können. Auslands⸗Humor Feine Sache „Weißt du, wo kleine Jungen hinkommen, die ihr Geld nicht in die Sparbüchſe legen?“ „Ins Kino!“ (Gverybodys Weekly) * Kindergeſpräch „Wir behandeln unſere Erzieherin, wie wenn ſie zur Fa⸗ milie gehört.“ „Das dürfen wir nicht. lich ſein.“ Wir müſſen zu unſerer ſehr höf⸗ (Everybodys Weekly) 1 Schlechter Rat „Warum weinſt du denn, mein Junge?“ „Mutter ſagt, ich ſoll nicht über die Schtenen gehen, bevor die Straßenbahn vorbei iſt, und nun kommt keine (Kasper) * a Keine Ahnung „Komm morgen abend zu mir!“ Nalurgeſetze gegen Vegetarier Von Dr. h. e. R. Franes Wenn man auch auf die Frage, was das Leben iſt, noch immer keine Antwort weiß, ſo kann man doch ſchon immerhin jene andere, nicht weniger wichtige, wodurch ſich das Leben erhält, ganz treffend, ſogar ſchlagwortartig beantworten: Durch Stoffwechſel. Leben iſt Stoffwechſel. Austauſch, ſtete Auswechſelung von Gebrauchtem durch Neues, Brauch⸗ bares. Wobei das Neue ebenſo gute Gaſe der Luft(das iſt At⸗ mung) wie auch Flüſſigkeiten oder feſte Stoffe ſein können. Das iſt dann die Ernährung. Damit beantwortet ſich auch treffſicher und eindeutig ein Zweites, höchſt Wichtiges: Was dient unſerer Ernährung? Was ſollen wir eſſen: Antwort: Das, was wir ſind. Lebensſtoffe ſollen wir eſſen, Pflangen oder Tiere, jedenfalls Plasma und immer wieder Plasma, denn in der Einrichtung des anfmaliſchen Stoffwechſels kann nur aus Plasma wieder Plasma werden. Ja, wären wir pflanzlicher Natur, dann wäre der unſchuldsvolle Friedens⸗ traum der Rohköſtler und ſtrengſten Vegetarier verwirklicht, denn neun Zehntel der Pflanzen ſind die vollendetſten aller Rohköſtler, ſte leben ſodar eigentlich nur von der Luft, nämlich ihrer Kohlenſäure und dem Stickſtoff, den ſie daraus, aller⸗ dings auf Umwegen, beziehen, und dazu aus ein bißchen Mi⸗ neralſalzen. Kein Weſen mit animaltiſchem Stoffwechfel aber kann es entbehren, tote andere Geſchöpfe aufzuzehren, und damit allein iſt ſchon die Rohkoſt⸗ und Vegetarierfrage im Prinzip negativ entſchieden, ſo ideal auch ihre Vorſtellungen ſind. Die Lebensenergie ſtammt nur aus der Nahrung und iſt das Produkt einer ähnlichen Verbrennung, wie die Atmung eine ſolche darſtellt. Wie in einem Ofen werden bei dem Nah⸗ rungsſtoffwechſel die aufgenommenen Stoffe, die ſtets Eiweiß, Fette und Kohlenhydrate ſein müſſen, zu Waſſer und Kohlen⸗ ſäure ozydiert; das Eiweiß allerdings nur bis zu Harnſtoff und ähnlichen Verbindungen. Woher kann man nun Jett, Gi⸗ weiß, Stärkemehl und Zucker— denn das iſt das obige Rezept — nehmen? Oelhaltige Samen, Getreide und zuckerhaltige Früchte liefern alles reichlich, Brot und Hülſenfrüchte auch Eiweiß. Aber die Statiſtük des Phyſiologen zeigt, daß ein ſehr „Ich kann nicht— ich geh' zu Triſtan und Iſolde!“ „Nr ſie niit!“(Pitt⸗Panter) erheblicher Prozentſatz namentlich älterer Leute Pflanzen⸗ eiweiß und Pflanzenöle ſehr ſchlecht verdaut, und ſo wird es denn in der Praxis wohl auch in der kommenden Generation bei der althergebrachten Sitte von Europa bleiben, die Er⸗ nüßhrung durch gemiſchte Koſt, wenn auch unter weitgehender Bevorzugung von Früchten und Salaten zu beſorgen. Dem iſt auch der Organismus des Europäers, der doch ein Erbe der Eiszeit mit ihrer faſt ausſchließlichen Fleiſchnahrung, in ganz beſonderer Weiſe angepaßt. Sowohl durch das Gebiß, das im Vergleich zu Raubtieren und Huſtieren als den zwei Extremen von Fleiſch⸗ und Pflanzenfreſſern auf gemiſchte Nahrung hinweiſt, als auch durch die Darmlänge lalle reinen Pflanzenfreſſer haben einen relativ längeren Darm als der Menſch) und namentlich durch die Darmflora. Be⸗ kanntlich ſind alle höheren Wirbeltiere, ſogar ſchon Termiten, Ameiſen und Käfer, möaglicherweiſe vielleicht alle Tiere, außer⸗ ſtande, die Nahrung von ſich aus zu vordauen. Sie leben daher mit Bakterien zuſammen, denen meiſt in einem Stück des Darmes eine wohlige Heimſtätte bereitet iſt und die den Wie⸗ derkäuern die Arbeit der Zelluloſeverdauung, den Käfern die Holzverarbeitung, uns Menſchen namentlich die Eiweißver⸗ dauung abnehmen. Und da fällt der letzte Entſchetd durch die Natur ſelbſt. In unſerer Darmflora fehlen völlig die Zellu⸗ loſeverarbeiter! Wäre das nicht der Fall, dann wären Fichten⸗ holz und Zeitungspapier, ja, Gras und Laub die geeignete Menſchennahrung, ſo wie ſie die Weidettere, die rieſigen Ele⸗ fanten und das Heer der Infekten erhalten. Fragt man alſo mich als Naturforſcher, wie ich mich 8 dem modernen Problem des Vegetarismus und der Rohfkoſt ſtelle, ſo antworten an meiner Stelle die Geſetze unſeres Leibes: Einrichtung und Vererbung erlauben uns keine Ein⸗ ſeitigksiten und verweiſen uns auch in der Ernährung ebenso wie im ganzen Leben auf den Weg der Harmonie. f Heidelberger Feſtſpiele 1930. Intendant Hartung hat, wie wir hören, bereits eine Rethe von Abſchlüſſen für die Heidelberger Feſtſpiele 1980 getätigt. Es werden voraus⸗ ſichtlich Heinrich George, Eliſabeth Lennartz Charlotte Suſa und Eugen Klöpfer mitwirken. Der Spielplan, der in den nächſten Wochen feſtgelegt wird, ſoll außer dem tradi⸗ tionellen„Sommernachtstraum“ ein neues Werk von Gerhard Hauptmann enthalten. Die Stabt Heidelberg und das Land Baden werden vorausſichtlich auch für die Feſt⸗ ſpiele 1930 einen Dichterpreis guswerfen. 4 Seite. Nr. 11 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 6. September 1928 Wurſchtmarkt iſt Trumpf Nun wird es Ernſt mit dem Wurſtmarkt. Dürkheim lockt. Schon tagelang lächeln den Paſſanten die Plakate verführeriſch au. Schärfen einem immer wieder ein, daß ein Termin bevor⸗ ſteht, der nicht überſehen werden darf. Von den fieberhaften Vorbereitungen für die großen Tage merken wir nichts. Dürfen uns dann blos an den gedeckten Tiſch ſetzen. Aber nein— nicht bloß. Hübſch angezogen müſſen wir ſein, trotz Hitze. Aber leicht werden wir es uns machen dürfen. Dürfen es uus gemütlich machen. Genau wie im eigenen Heim. Denn wir find doch zu Hauſe— in Derkem, wie in Mannem. Weit bekannt iſt der Dürkheimer Wurſtmarkt. Um ihn aber noch weiter bekannt zu machen, um die noch abſeits ſtehenden Schäfchen auf das Götterfeſt aufmerkſam zu machen, funkten am geſtrigen Abend die Rundſunkſender Frankfurt, Kaſſel, Stuttgart und Freiburg eine Werbung in den Aether hinaus. Eine Werbung war es, wie viele andere auch. Wohl durch⸗ dachte Worte hörte man zur Einleitung von Dr. Dahlem, dem erſten Bürgermeiſter von Dürkheim, der in beredten Worten die Entſtehung des Wurſtmarktes, die Entwicklung und vor allem die Freuden und Genüſſe ſchilderte. Ein Neu⸗ ling wird ſich ungefähr ein Bild nun vom Wurſtmarkt bilden können, aber wie es wirklich zugeht, das läßt ſich eben nicht in Worten ausdrücken. Das muß man geſehen und miterlebt haben. Selbſt das Gedicht in Pfälzer Mundart, von Karl Räder gedichtet und vorgetragen, kann trotz aller Vorzüge und Feinheiten nicht die Stimmung hervorzaubern, die auf dem Feſtplatz herrſcht. Einen großen Schritt weiter kommt man ſtets mit Muſik. Das hat das den Schluß des Programms bildende Wurſtmarkt⸗Schlagerlied:„Du herzig's Mädel von der Pfalz, ſchenk ein der Heimat Wein“ bewieſen. Der Dichter und Komponiſt Dr. Eiermann ſang es mit Orcheſterbeglei⸗ tung. Wer bei dieſen Tönen nicht Sehnſucht nach dem Wurſt⸗ markt bekommen hat, dem iſt eben nicht zu helfen. Leider litt die Darbietung ſehr unter atmoſphäriſchen Störungen, die uns auf dem Wurſtmarkt hoffentlich verſchonen werden. Dieſer⸗ halb wollen wir uns aber keine Sorgen machen. Es wird ſchon recht werden. Die Hauptſache bleibt doch, daß es wieder einmal„wurſchtmarktelt“.(0 133. Bezwingung des Campanile di Val Monſanaia Wie uns aus Cortina'Amezzo(Dolomiten) mit⸗ geteilt wird, haben zwei Mannheimer, Herr Heinrich Höhl und Herr W. de Millas, am 29. Auguſt den Campanile dit Val Montanaia(karniſche Alpen) beſtiegen. Dieſer Turm, der von Herrn Höhl zum 133. Male bezwungen wurde, beanſprucht die ſchwierigſte Kletteret. Der Anmarſch erfor⸗ dert annähernd vier Stunden über ſteilſte Schutthalden hin⸗ weg. Die abſolute Höhendifferenz beträgt 1100 Meter. Zwei Stellen, eine Wand im unteren und ein Kamin im oberen Teil, ſind vollkommen exponiert und erfordern hohes techniſches Können. Wie uns Herr de Millas mitteilt, waren bei Ab⸗ gang des Schreibens weitere Klettereien in den„Cinque Torri“ in Ausſicht genommen. * * Lebensmüde. Geſtern vormittag verſuchte eine 43 Jahre alte Ehefrau in ihrer in den-Quadraten gelegenen Woh⸗ nung durch Einnehmen von Tabletten ſich das Leben zu neh⸗ men. Die Lebensmüde wurde nach dem allgemeinen Kran⸗ kenhaus verbracht. Lebensgefahr beſteht nicht. Grund zur Tat noch unbekannt. * Unters Fuhrwerk geraten. Geſtern nachmittag wollte auf der Jungbuſchbrücke ein 8 Jahre alter Schüler von dem in Fahrt befindlichen Kohlenfuhrwerk ſeines Vaters ab⸗ ſteigen, wobei er ausglitt und unter das Fuhrwerk zu liegen kam. Er trug am rechten Unterſchenkel und an der linken Ferſe erhebliche Verletzungen davon, die ſeine Auf⸗ nahme in das Krankenhaus notwendig machten. * Warnung vor einer Wohltätigkeitsbetrigerin. Eine Diebin, die ſchon im Jahre 1924/5 in Darmſtadt beſonders bei alten Leuten, in erſter Linie bei alleinſtehenden Frauen, am 16. Februar 1896 zu Ludwigsburg. In ihrer Begleitung befindet ſich in der Regel ihr—3 Jahre altes Mädchen. Sie ſucht gewöhnlich alte alleinſtehende Frauen in ihrer Wohnung bzw. in Altersheimen auf, um angeblich im Auftrage einer reichen Dame oder eines Wohlfahrtsinſtituts ein Geldgeſchenk zu überbringen. In einem unbewachten Augenblick, den ſie auf geſchickte Weiſe herbeizuführen verſteht und nachdem ſie ſich mit den örtlichen Verhältniſſen vertraut machte, ſtiehlt ſie ihren Opfern das letzte Geld. Es empfiehlt ſich, alte, allein⸗ ſtehende Frauen hierauf aufmerkſam zu machen. Beim Auf⸗ treten der Betrügerin, die vor etwa Jahresfriſt aus dem Zuchthaus entſprungen iſt, wird erſucht, auf ſchnellſtem Wege der Polizei Mitteilung zu machen. Die Kirſte iſt etwa 1,65 Meter groß, ſchmächtig, hat bleiches längliches Geſicht, trug zuletzt hellbraunen Mantel, ebenſolchen Hut und weiße imittierte Perlenhalskette. Partei⸗Nachrichten Die Jungmännergruppe der DVP. hatte für Dienstag abend ihre Mitglieder ins Nebenzimmer des Kaffee Gruber am Clignetplatz zu einer Mitgliederverſamm⸗ lung eingeladen. Trotz der großen Hitze fanden ſich die Mitglieder zahlreich ein. Auf der Tagesordnung war als wichtigſter Punkt die Winterarbeit verzeichnet. Die Ausſprache hierüber ſowie über die anderen Punkte war ſehr rege. Die Veranſtaltungen werden jeweils an dieſer Stelle bekannt gegeben. Am Samstag nachmittag— von 4 Uhr ab— treffen ſich die Mitglieder am Strandbad(oberhalb des zweiten Reſtaurants). Aus der Pfalz * Bad Dürkheim, 4. Sept. Nach der diesjährigen glänzen⸗ den Mirabellenernte, die in dieſen Tagen zu Ende geht, rücken nun Pfirſiche und Birnen in ſtattlicher Menge heran. Auf dem Dürkheimer Obſtgroßmarkt ſchwanken die täglichen Geſamtanlieferungen zwiſchen 200—400 Zentner, die ſich wohl auch auf dieſer Höhe über die ganze Ernte halten dürften. Dieſe Quantität könnte aber noch bedeutend größer ſein, wenn nicht die hieſigen Obſtgroßhändler ihren Bedarf direkt im Hauſe der Erzeuger aufkaufen würden. Im Idealfalle hätte man mit einer täglichen ſchätzungsweiſen Anlieferung von nicht unter 1000 Zentner rechnen können. * Neuſtadt a.., 5. Sept. Mit dem heutigen Tage haben die Volksſchulen den Beginn des Unterrichts auf 7 Uhr früh feſtgeſetzt, da wegen der großen Hitze der Nach⸗ mittagsunterricht nicht mehr durchzuführen war. * Weiſenheim a.., 5. Sept. Mittwoch früh brach im Anweſen der Wirtſchaft Neckarauer in der Freinsheimer Straße Feuer aus, das die Scheune und ſämtliche Neben⸗ gebäude vollſtändig niederlegte. Der Schaden iſt bedeutend. * Kubſel, 5. Sept. Hier wurde ein Verein zur För⸗ derung für Obſt verwertung für den Bezirk Kuſel und angrenzende Gemeinden gegründet. Zweck des Vereins iſt, den Mitgliedern durch Anleitung im Verpacken des Obſtes, Bereitſtellung von Verpackungsmaterial und Erſchließung von Abſatzquellen im Verkauf guten Obſtes behilflich zu ſein; aber auch für die Erzeugung bewährter Sorten zu ſorgen. Pack⸗ und Sammelſtellen ſind bereits in Kuſel, Theisberg⸗ ſtegen, St. Julian, Hundheim, Lauerecken, Odenbach und Rothſelberg errichtet, weitere ſollen noch in Wolfſtein, Alten⸗ glan und Rehweiler eingerichtet werden. * Kaiſerslautern, 5. Septbr. Am Mittwoch nachmittag wurde bei außerordentlich ſtarkem Beſuch das der Geſell⸗ ſchaft„Eintracht“ gehörende Geſellſchaftshaus am Friedrichsplatz zwangsverſteigert. Dabei wurden Gebote von 100—180 000 Mk. abgegeben. Zu letzterem Be⸗ trage wurde das Anweſen ausgeboten. Steigerer ſind die katholiſche Kultusgemeinde St. Martin und St. Maria in Kaiſerslautern. Der Bau iſt als neues katholiſches Vereins⸗ haus gedacht.— Der 25 Jahre alte Bühnenarbeiter Ludwig Kühn war heute früh mit Vorarbeiten an der eiſernen Be⸗ leuchtungsbrücke im hieſigen Stadttheater beſchäftigt. Beim Bohren mit einer elektriſchen Bohrmaſchine erhielt er durch das parallel zur Beleuchtungsbrücke laufende Berieſelungs⸗ 2 VEREIN-KALENDER für dle Woche vom 7. bis 13. September Samstag, 7. September Mannheimer Turnerbund Germania E. V. Samstag, 7..: Herrenabend,„Liedertafel“ kl. Saal, 49 Uhr. Beginn der Turnſtunden: Donnerstag, 12. 9. 1929. Verein für Raſenſpiele e.., Mannheim: ö V. f..⸗Platz, abends 729 Uhr Boxen, Freiluftkampf. Verband reiſender Kaufleute Deutſchlands, Sekt. Mannheim: Nachm..30 Uhr Vortrag d. Herrn Daubhäuſer v. Reichsverband deutſcher Schuhhandelsvertreter im Hotel National am Bahnhof. Wir bitten die Mitglieder, pünktlich zu erſcheinen. Der Vorſtand. Jugend⸗Wanderbund„Bergfreunde“, Mannheim:. Am 7. und 8. Sept. nächſte Wanderung: Weinheim—Stiefelhöhe Götzenſtein Weinheim. Wanderfrohe männliche Jugend will⸗ kommen. b. sonntag, 8. September Motorfahrer⸗Club Mannheim E. V.(D. M..) Wertungsfahrt. Ausſchreibung in der Geſchäftsſtelle anfordern. Treffpunkt 8 Uhr vormittags im Ballhaus. Sportverein Waldhof E.., gegr. 07, Mannheim⸗Waldhof: Nachm. 3 Uhr Liga⸗Verbandsſpiel gegen Mundenheim. Verein für Raſenſpiele e.., Mannheim:. V. f..⸗Platz, 5 Uhr nachmitt. Liga⸗Verbandsſpiel gegen Spiel⸗ vereinigung Sandhofen. Mannheimer Kann⸗Geſellſchaft e..: Nachm. 2 Uhr: 7. Interne Regatta— Kampfſpiele— Kenter⸗ Uebungen auf dem unteren Neckar. Ziel vor dem Bootshaus. Turnverein Mannheim von 1846: 5 9 Uhr morgens: Nordbadiſche Vereinsmeiſterſchaften der D. T.— 3 Uhr nachm.: Aufſtiegsſpiele Handball Turnverein Sandhofen— Tg. Oftersheim; Jahn Neckarau— T. V. Hockenheim. Dienstag, 10. September Männer⸗Geſangverein Eintracht E..: 5 Abends 729 Uhr: Singſtunde im Lokal Deutſcher Hof, Heinrich⸗ Lanzſtraße 3. Mittwoch, 11. September Motorfahrer⸗Club Mannheim E. V.(D. M..): Abendausfahrt nach Viernheim. Abfahrt 8 Uhr abds. Wohlgelegen. Donnerstag, 12. September Jngend⸗Wanderbund„Bergfreunde“, Mannheim: Jeden Donnerstag 20—22 Uhr Zuſammenkunft im Jugendheim, Luiſenring 49. Daſelbſt finden Spiel, Geſang und Wander⸗ belehrung ſtatt. b. Bad. Lehrerverband für deutſche Einheitskurzſchrift, E. VB.: Eröffnung neuer Anfänger⸗, Fortbildungs⸗ und Diktierkurſe, abends 720 Uhr im Gymnaſium bei der Kunſthalle. Lehrerverband, Kohler, Meßplatz 9. Freitag, 13. September Kurzſchriftverein Gabelsberger 1874: Hans⸗Thoma Schule, D 7. 22, 19.30 Uhr: Uebungsabend; An⸗ fängerkurs für Einheitskurzſchrift. — Nachdruck verboten.— EFF ĩ e f ˙ 0. 22 * Freinsheim, 5. Sept. Wegen Vornahme von Inſtand⸗ ſetzungsarbeiten wird die Bezirksſtraße 1, Strecke Freins⸗ heim Weiſenheim a.., vom 11. September ab auf die Dauer von etwa—10 Tagen für den Verkehr mit Fahr⸗ zeugen aller Art geſperrt. Die Umleitung erfolgt über Freinsheim—Erpolzheim—Staatsſtraße—Weiſenheim a. S. Schluß des redaktionellen Teils Gelegenheltskaui Echte Derlenschnur 429 Perlen,.45 mtr. lang, 4 mm starke Perlen, aus Privat- hand im Auftrag billig zu verkaufen auftrat, treibt erneut in Städten Süddeutſchlands ihr Un⸗ rohr einen elektriſchen Schlag und ſtürzte zu Boden. 8406 Juufeller F. J. Kraut, 0 6. 3 weſen. Es handelt ſich um die ledige Helene Kirſte, geboren! Wiederbelebungsverſuche waren ohne Erfolg. 8 eee ee eee ä— TUI PAN UND DIE FRAUEN 6 5 Roman von Hermann Eris Busse Tobias zerdrückte damals, halb prahleriſch, auch ſein Glas, warf es zu den Scherben des andern, ſtand rack auf und ging mit unſicheren Schritten in das Dunkel des Olivenhains hinein. „Rutſch mir den Buckel runter“, rief der andere noch lauthals ihm nach. Am nächſten Tag belachten ſie ihren Streit, und alles renkte ſich wieder ein; aber das Wort„Genius im Gipsver⸗ band“ vergaß Tobias nie mehr. IV. Tulipan, ganz und gar in ſeine Grübeleien verſunken, ſtieg und ſtieg, ja bog in traumwandleriſcher Sicherheit in den Wge ein, der aus dem Hain ſäulenſchlank gezogener Wachol⸗ derbäume auf die Jungbuchenhalde führte, die frei und licht vor dem alten Waldbeſtand ſich ausbreitete und deren Ichöne, anmutig gehügelte Fläche von einer Weißdornhecke umgeben war. Das Klappen einer Schere weckte den Verſunkenen; er fuhr in die Höhe und wußte: das iſt der Vater. Und ſo, als habe er rufen hören, reckte ſich über der Hecke drüben einer auf in weißen Hemdsärmeln und grünem Schurz, ein weißhaariger Mann, mit kupferig gegerbtem Ge⸗ ſicht und tief im Nacken ſitzendem Strohhut. Der hob die Hand vor die Augen und ſchaute dem Kommenden entgegen, wiſchte ſich dann über das Geſicht, als ſehe er nicht recht, ſtarrte noch ſchärfer her und wuchs und wuchs im Blick des Fremden feſt. Kein Wort fiel, kein Schritt ging. Plötzlich nahm der Alte ſeine Pfeife aus dem Mund, ſchob den Hut in die Stirne zurück und ging ohne Haſt, doch mit leiſem Schwanken an der Hecke innen entlang. Er ſah ſich nicht nach dem Fremden um. Tobias wußte, daß er erkannt war. Tränen ſchoſſen ihm auf. Er lief außen am Hag hin dem alten Manne nach. Sie kamen faſt gleichzeitig an die Lücke, die ein Tor bildete und den Weg in den Roſengarten entließ, der bis zum Hauſe führte. Der Alte trat hinaus. Er hob den Blick nicht, doch er wartete. Tobias würgte an einem Wort, er war wie ausgeblaſen, nichts fiel ihm ein, nur Tränen, nur Tränen. Er, der Junge, zeigte ſich ſo erbärmlich ſchwach! Der Alte hob die ſchweren buſchigen Lider und ſah's öffnete hilflos den Mund, als wolle etwas ſagen, und blieb dennoch ſtumm. Sopuright bu Horen-Derlag. Ambtl., Berlin- Grunewald Schwere Qual lag über den Männern, ihr Atem ging laut. Endlich ſprach Tulipan, der Jüngere, heißer vor Er⸗ regung:„Es hat mich endlich hergetrieben, Vater.“ Der Gärtner ſtraffte ſich:„Ich rief dich nicht.“ „Vater, du biſt alt, ich bin reif, laß uns zuſammen leben und ſchaffen.“ „Schaffen, du?“ Es klang bitter und feſt. war mehr in der Greiſenſtimme. Er wurde zuſehends ruhig, er wurde größer, der alte Mann, und breiter. Er ſpähte dem Jüngeren voll, ſcharf, hell ins Antlitz, keine Miene zuckte er nahm die Schere auf die flache Hand und wog ſie, als wolle er in ein Ziel werfen. „Du ſchaffen?“ Er lachte kurz. „Ja, ja, ernten kommſt du, ernten. wies mit den Augen zum Obſt hinüber. „Ernten iſt leicht, wenn's andere geſchafft, das haſt immer verſtanden, kommſt im Herbſt in die Gärten, die du im Früh⸗ ling gemieden.“ „Vater!“ „Sei ſtill, meiner Lebtag hab' ich nicht viele Worte ge⸗ macht, jetzt will ich reden. Die Mutter iſt nimmer da, liegt da drunten“, er wies mit knapper Geſte hinab.„Deine Mutter ſtarb um dich, iſt hundertmal geſtorben um dich, und — ſei ſtill— ich hab's gefühlt, ſie weinte um mich, weil ich dich nicht rief, weil ich dich nicht nannte. Aber ausgelöſcht warſt du und bleibſt. Hundertmal iſt ſie geſtorben um dich, und ich hab's leiden müſſen. Du warſt der Wurm, der uns am Leben fraß. Und ihre guten Worte und ihre Lieder, das nahmſt du mir. In den Briefen, die ſie verſtohlen ſchrieb, da ſtanden ſie. Das blutige Herz, wenn ſie es hätte können, es wäre im Briefumſchlag an dich gegangen. Ich war nicht mehr da für ihre Gedanken, das Eſſen und die friſche Waſch am Sonntagmorgen war die einzige Fürſorg auf mein Teil.“ „Aber“, der alte Mann ſenkte die Stimme, als rede er zu ſich allein wie eine Litanei oft Geſagtes hin,„aber ich hab's geahnt, damals ſchon, als er zwei Stund kaum auf der Welt war, da lag die Margret im Bett wie eine Meduſa, man wußte nicht, lachte oder weinte ſie, ihr Mund zitterte ſo komiſch, und ſie ſah mich an, als wäre ich fremd, nicht ihr Kein Zittern Alles iſt reif“, er * Mann, nicht der Vater. Vater', ſagte ſie nachher zu mir, als War ich's denn jemals? War nicht immer das Küchlein groß und ſtolz über den Alten erhaben, der im Schurz ſchaffte und ſchrundige Hände hatte vom Gottserdboden und vom Baſt? War ich ſein Vater? Die Blumen, ja, die haben beſtanden vor ihm, da hat der Vater was Rechts gemacht, die hat der Sohn genommen, leichtſinnig und gelüſtig, wie er die Weiber geholt hat, als noch kaum die Windeln trocken waren. Wenn ſie gebrochen waren, hat er ſie nimmer angeguckt. Eine Sünd, wie viele Frauenſchuh und Lilien ihm in der Vaſe verfault ſind! Aber gebrochen mußten ſie ſein— weil's ihn gelüſtete.“ Der Alte ſprach weiter und vergaß ganz, daß ihm einer zuhörte, zerfallen, erſchüttert, gepeinigt. Tobias machte keine Miene mehr, den vor Einſamkeit und Gram halb Irren zu unterbrechen. Er horchte ſtumm. Plötzlich blieb die fürchterliche Stimme aus. Der alte Mann wankte, ſchnappte nach Luft und ſank zuſammen. To⸗ bias kniete zu ihm nieder, faſſungslos vor Schreck und Schmerz. Er taſtete zum Herzen, es klopfte ganz ſchwach, da rief er ans Haus hinüber, jemand mußte ihn doch hören, jemand helfen. Er wurde ganz ruhig auf einmal, wie erlöſt, als er im ſcharf gemeißelten Antlitz des gefällten Vaters forſchte. Seine eigene Not blickte ihm daraus entgegen, eine ungeſtillte, ewige Sehnſucht, welcher der Vater die Form ge⸗ geben hatte, die er eben ſo ſtreng und wirr ſchilderte, dieſelbe ewige Sehnſucht nach der hohen, reinen Liebe. Indem kamen, ohne daß Tobias es gewahr wurde, zwei Geſellen gerannt, ſahen den Meiſter hilflos, griffen zu, den Fremden ganz überſehend vor Eifer und„Hab's denkt, daß es ſo kommt“, murrte der eine noch, während ſie den Ohn⸗ mächtigen ins Haus trugen. Tobias ſchritt benommen hinterdrein. Da ſtand die alte Magd Balbin ſchon vor dem Bett des Herrn und wuſch ihm das Geſicht mit Eſſig. Ihr Kopf wackelte noch unabläſſig hin und her, wie vor zehn Jahren, ſeit der Blitz bei ihr herunter⸗ gefahren war. Sie drehte ſich um, als Tobias in die Stube trat, und erkannte ihn nicht; denn ſie ſagte:„Ach, der Herr Doktor ſchon, es wird halt ein Schläglein ſein.“ „Ein Schlag, liebe Balbin, ein Schlag.“ Da ſtand ihr armer Kopf ſtill vor Schreck. „Herrjeſes, der Tobias, der Herr Tobias“, ſchrie ſie und wiſchte ſich über den glatten, grauen Scheitel, trocknete die Hände an der Schürze ab und fiel ſchluchzend dem Heim⸗ gekehrten an die Bruſt. „Fraule, Fraule,“ meinte Tulipan ergriffen,„ſeid doch ſtill, ſeid doch ſtill.“ beſänne ſie ſich endlich, wer ich ſei— Vater'!— 8 1(Fortſetzung folgt) Burgen ſchützen es nach allen Himmelsrichtungen. Eine von annhe imer Zei — tun — Emme Man erung am unteren Neckar Von Curt Unter den Seitentälern des Rheins iſt das Neckartal eines der ſchönſten. Namentlich in ſeinem unteren Teile, von Heidelberg bis Heilbronn, ſpendet es landſchaftliche Schönheit in verſchwenderiſcher Fülle. Romantiſche Städte, alte Schlöſ⸗ ſer, Burgen und Ruinen ſtehen an ſeinen Uſern, umſpielt von der Erinnerung an hiſtoriſches und ſagenhaftes Geſchehen früherer Jahrhunderte. Heidelber g, die„romantiſchſte deutſche Stadt“, zieht den Wanderer zuerſt in ihren Bann mit dem köſtlichen Bild ihrer Giebel und Gaſſen und Türme und i Ruine ſeines Schloſſes hoch über dem Neckar. Und wandert man weiter, daun leuchtet bald Neckar ge mün d. aus dem grünen Tale auf. 5 Eng die Gaſſen, bunt die windſchiefen, weinlaubumrankken Häuſer. Ein Kurioſum das Rathaus. Urſprünglich Kirche, baute man es im 18. Jahrhundert kurzerhand zum Rathaus um.— Wenige hundert Meter weiter umſpült der Neckar in Fühnem Bogen den Fuß des Dilsberges. Wie der Knopf auf einer Baskenmütze, ruht Dorf Dils ber g auf ſeinem ab⸗ geplatteten Gipfel. Vom jenſeitigen Ufer f 1 grüßt Neckarſtein ach. Vier ihnen das Schwalbenneſt— bietet den herrlichſten Ausblick im ganzen Neckartal. Das Städtchen hat faſt ſüdländiſchen Charakter. Groß und hoch führen die Brücken über die Steinach. Dies entzückende Stadtbild iſt der Auftakt zu einem köſtlichen Landſchaftserleb⸗ nis. Im dichten Laubwald öffnet ſich eine Lichtung und nur Durch den ſilberklaren Strom getrennt, liegt ein unverfälſchtes Stück Mittelalter vor dem Beſchauer. Ineinandergeſchachtelte Fachwerkbauten, am Ufer von einer Mauer ſchützend umzirkt, die gleichzeitig Fundament und Erdgeſchoß der äußeren, über⸗ hängenden Häuſerreihe bildet, ſchmlegt ſich die Stadt Hirſch⸗ Hor n dicht an die üppig bewaldeten Berge an. Das Zickzack eines Wehrgangs iſt in das leuchtende Grün geſchnitten und führt den Blick zum Schloß, deſſen weißer Renaiſſancebau durch das Ziegelrot des Bergfrieds eine eigenartige Note er⸗ hält. Auf halber Höhe ſteigen die kupfrigen Sandſteinpilaſter der, gotiſchen Kloſterkirche leichtbeſchwingt zum Himmel an. Herrlich der Blick von der breiten Terraſſe! Die Malktkirche iſt ein drolliges Zeugnis der ökonomiſchen Veranlagung der reichen Ritter von Hirſchhorn. An eines der beiden vorhan⸗ denen Stadttore— das Untertor— bauten ſie im Jahre 1630 einfach ein Kirchenſchiff an. Das Tor wurde zum Glockenturm, ohne ſeiner eigentlichen Beſtimmung entzogen zu werden. Noch heute führt die Hauptſtraße Hirſchhorns gleichſam durch die Kirche hindurch. Die ſurrenden Autos und der beſchauliche Wanderer, alle müſſen den Kirchturm paſſieren. Am anderen Ufer glitzert etwas Spitzes über die Baum⸗ kronen hinweg: der Dachreiter der Ersheimer Kapelle, der älteſten des ganzen Neckartales. Die Anfänge des Dorfes Ersheim reichen bis in das 8. Jahrhundert, bis in die Frankenzeit zurück Und jetzt wird Eberbach ſichtbar mit den wuchtig ragen⸗ den roten Sandſteintürmen ſeiner Hauptkirche. Auf viel⸗ gewundenem Steig gelangt man zu den Reſten der Kaiſer⸗ pfalz, trutzigen Mauern auf ſteilem Bergesvorſprung. Der Katzenbuckel, der höchſte Berg des Odenwaldes, in herrlichem Miſchwald gelegen, birgt eine der größten Koſtharkeiten: die zauberiſche Wolfsſchlucht. Hier goß der Freiſchütz ſeine töd⸗ lichen Kugeln. Es iſt, als klänge Karl Maria von Webers Ouvertüre in das Rauſchen des düſteren Waldes Am Ausgang der Schlucht liegt Schloß Zwingenberg, die größte und beſterhaltene Burg des Neckartales. In allen Farben leuchten ihre Bauten, die verſchiedenen Epochen ent⸗ ſtammen. Neckarelz iſt beinahe nur Rahmen für ſeine Kirche, ein ehemaliges Deutſchherrnhaus. Aus den Waſſern der Elz ſteigt ein maſſiver Steinkaſten, der an der einen Ecke, wie angeklebt, ein zierliches Türmchen trägt. Roſen ranken um die hohen unregelmäßigen Fenſter, Roſen um⸗ ſchlingen die Pfeiler der Zugbrücke, Roſen umhüllen die Barock⸗ figuren auf Brücken, Terraſſen, Roſen und abermals Roſen Leuchters blühen und duften ſonnentrunken in den ſchmalen Gängen des Kirchgartens: ein Rauſch der Roſen! Und ſo folgen Bild auf Bild, ein jedes neue Erlebwiſſe ſchenkend: Gundelsheim mit ſeinem Schloß, ehemaliger Sitz der Deutſchherren, Neckarzimmern, von der Burg Hornberg gekrönt. In ihren Fenſterhöhlen wohnen Schwalben und die plätſchernden Brunnen im Burghof erzählen von Götz Hirſchhorn am Neckar von Berlichingen mit der eiſernen Hand, der die letzten Jahre ſeines Kämpferdaſeins hier verlebte. Scharf gezackt ſchneidet Wimpfen ſeine eindrucksvolle Silhouette in den klaren Spätſommerhimmel. Vornübergebeugt, die Giebel von Riſſen und Sprüngen zer⸗ furcht, ſtehen die in den vielgewundenen Gaſſen, die f ter rührenden Raum⸗ n, aus jedem Spalt aber ſprießt das grünende Leben, auf jedem Dach liegt ein Teppich von Samt. Eingebaut in die Bogengänge der Kaiſer⸗ pfalz, ſtehen die Giebel ſimpler Bauernhäuſer. Hühner ſtol⸗ zteren durch romaniſche Bogenfenſter, aus nen in längſt vergangenen Zeiten Edelfrauen auf den Neckar blickten. Der Turm von Heilbronn, in dem Götz von Ber⸗ lichingen gefangen ſaß, ſchaut heute noch ſo drohend und finſter in die liebliche Landſchaft wie zur Zeit der Bauern⸗ kriege. Im Hof des ehemaligen D Deutſchherrnſchloſſes wieder glaubt man in einem italieniſchen Palazzo zu ſtehen. Käthchen, die Tochter des Waffenſchmiedes vnd Heilbronn, hat den Namen dieſer Stadt weithin bekannt gemacht. Zwei Käthchen⸗ häuſer werden dem Fremden gezeigt: ein alter, hoher Eckbau mit kühnem Erker am Markt, das andere ein kleines zier⸗ liches Häuschen, verborgen in einer Settengaſſe. Der Markt⸗ platz mit dem uhrengeſchmückten alten Rathaus, die gewaltige Kilianskirche aus grauem Sandſtein, der Heilsbronnen— Pate der Stadt—, ſte alle vereinen ſich zu einem feſſelnden Bild mittelalterlicher Stadtkultur. NR. D. V. Das Ferbſiklima ini Gwarwalò Von Profeſſor Dr. W. Peppler Es wird noch viel zu wenig beachtet, daß das Klima der Mittelgebirge, beſonders des Schwarzwaldes, in den Monaten September und Oktober ſich zum Kuraufenthalt ſehr eignet und gegenüber dem Frühling und Sommer entſchieden Vor⸗ züge beſitzt. Die hohe Wärme Sſüdweſtdeutſchlands, in dem die wärmſten Gegenden von ganz Deutſchland liegen, macht ſich beſonders im Herbſt ſehr vorteilhaft geltend. In der Rheinebene beträgt die Mitteltemperatur der 3 Herbſtmonate September, Oktober und November) noch ca. 10 Grad, womit ſie ungefähr der mittleren Jahrestemperatur gleichkommt. Die Temperaturen der unteren, nach der Rheinebene und nach Süden gerichteten Talausgänge liegt faſt ebenſo hoch. Ein weiteres ſehr günſtiges klimatiſches Moment iſt die ſehr ge⸗ ringe Temperaturabnahme mit der Höhe im Herbſt, ſodaß auch die mittleren und oberen Lagen des Gebirges ſich durch rela⸗ tiv hohe Wärme auszeichnen. Es iſt der Hauptvorzug des Herbſtklimas im Schwarzwald, daß die Temperatur weſentlich höher liegt als im Frühling, da die während des Sommers in den höheren Luftſchichten aufgeſpeicherte Wärme ſich ſehr lange erhält. Die allgemeine Beruhigung der Atmoſphäre im Herbſt, die eine charakteriſtiſche Eigenſchaft unſeres mitteleuro⸗ päiſchen Klimas iſt, begünſtigt dieſe Erhaltung der aufgeſpei⸗ cherten Sommerwärme im Luftmeere, der in der Regel erſt die Winterſtürme ein Ende machen. Während in der Rheinebene infolge der vom Boden aus durch die Wärmeausſtrahlung beginnenden Abkühlung der Herbſt ungefähr die gleiche Temperatur hat mie dar Frühling, wächſt im Gebirge mit zunehmender Höhe der herbſt⸗ liche Wärmeüberſchuß beträchtlich au. So iſt der Köntigſtuhl in nur ca. 500 Meter Hüöße nur um einen halben Grad wärmer als der Frühling. Der Hoch ⸗ ſchwarzwald, z. B. Kniebis, Todtnauberg und Höhen⸗ ſchwand dagegen um über 1 Grad. Wie die langjährigen Temperaturbeobachtungen der badiſchen meteyrologiſchen Stationen zeigen, iſt der September über 1½ Grad wär merals der Mai auf dem oberen Schwarzwald, und der Oktober um den gleichen Betrag wärmer als der April. Ja es kann bei ausgeprägten Hochdruckwetterlagen vorkom⸗ men, daß noch der November ruhige, ſonnige Tage von ge⸗ radezu ſommerlicher Wärme bringt. Natürlich gibt es von obiger Regel je nach der örtlichen Lage im Gebirge mehr oder weniger ſtarke Abweichungen. Der Wärmeüberſchuß iſt im allgemeinen um ſo größer, je freier die Gebirgslage iſt, alſo beſonders auf den Gipfeln und Kümmen des Schwarzwaldes, während ausgedehnte Hochflächen, Hochtäler, Keſſel und Mul⸗ den etwas tiefere Herbſttemperaturen aufweiſen, infolge der Anfammlung kalter Luftmaſſen, die ſich in den längeren Herbſtnächten durch Wärmeausſtrahlung der Erdoberfläche bilden. Das Klima zeigt alſo unter dem Einfluß des Ge⸗ birgsreliefs Klimaſchättterungen in gewiſſen Grenzen, deren Kenntnis für die Eignung einer Oertlichkeit zum heſebſtlichem Kuraufenthalt nicht belanglos iſt. Im allgemeinen laſſen ſich dieſe klimatiſchen Unterſchiede ohne weiteres durch die hrtlichen Lageverhältniſſe eines Kurortes! ichend über⸗ ſehen. Hochplateaus, Hochtäler mit ſchwachem Gefälle und Keſſellagen haben kontinentaleres Klima, das beſonders durch ſtärkere Tempe raturunterſchiede zwiſchen und Nacht charakteriſtert iſt; Kämme und Gipfellag haben mehr ozeaniſches Klima, das den Verhältniſſen freien Atmo⸗ ſphäre nahekommt; hierfür iſt gleichmäßigerer täglicher Wärmegang typiſch. Man wird im allgemeinen im Herbſt nach Süden gerichtete Hang⸗ und Berglagen zum Kuraufent⸗ halt bevorzugen, da die Nachttemperaturen höher ſind als bei reinen Tal⸗ und Keſſellagen, und auch die Nebelbildung geringer iſt. Dabei ſet aber darauf hingewieſen, daß die Hochtäler des Schwarzwaldes, beſonders diejenigen mit ſtar⸗ kem Gefälle ſich durch eine auffallende Ne mut aus⸗ zeichnen, eine Tatſache, die für die Kurortintereſſen ſehr günſtig iſt. Der größte Himatiſche Unterſchieß beſteht zwiſchen der Luv⸗ und Lesſeite des Schwarzwaldes, alſo der Weſt⸗ und Oſtſeite des Hanptgebirgszuges. 25 Die Veeſeite, beſonders die Hochfläche der Baar iſt weſent⸗ lich kälter als die Gebirgslagen in gleicher Höhe auf der Lupſeite, die dafür allerdings den vorherrſchenden Weſtwinden in ſtärkerem Maße ausgeſetzt iſt und mehr Niederſchlag erhält. Der Temperaturunterſchied zwiſchen Luv⸗ und Leeſeite iſt um ſo größer, je mehr im Herbſt die Jahreszeit vorgeſchritten iſt und kann im Oktober, wenn auf der Baar die Nachtfröſte infolge der Wärmeausſtrahlung des Bodens eintreten, be⸗ trächtlich werden. Am geeignetſten für einen Kuraufenthalt in den Monaten September und Oktober ſind die mittleren und evtl. die hohen Lagen des Schwarzwaldes oberhalb zirka 500 Meter, da dieſe im allgemeinen über die Nebeldecken hing! ten Nebelſchichten liegt im allgeme wochenlang faſt dauernd von Nebel be Höhe. Es kann in manchen Jahren vo ſchichten. Das Gebirge wird dann von reinen Höhenluft umſpült, die ſehr dur frei von Staub und Bakterien iſt, da Höhen in den Hochdruckgebieten herabge hat alle vorteilhaften Eigenſchaften haber durch das föhnartige Abſinken läßt bei größter Reinheit und Trockenheit die beſonders für den Hetlungsprozeß der Tuberkuloſe notweftdigen Strahlen⸗ arten ungehindert zum Boden gelangen. Der Unterſchied im Genuß des Sonnenſcheins iſt bet ſolchen Hochdruckwetterlagen zwiſchen Rheinebene und Hochſchwarzwald oft außerordentlich groß. 5 Es kann vorkommen, daß das Gebirge während—3 Mochen faſt täglich vollen Gonnenſchein genießt, während die Gbene infolge der den ganzen Tag andauernden Nebeldecken überhaupt keinen Sounenſchein erhält. Die Vor⸗ züge dieſer klimatiſchen Unterſchiede für das Gebirge brau⸗ chen nicht näher erörtert zu werden. Gerade im Herbſt und Spätherbſt iſt die Möglichkeit von Sonnenkuren in der reinen, trockenen Gebirgsluft beſonders wertvoll. Für die Ausnützung der Vorzüge der herbſtlichen Klima⸗ kuren im Schwarzwald iſt ferner die Tatſache günſtig, daß faſt in jedem Jahre die Monate September und Oktober eine oder mehrere Schönwetterperioden von längerer Dauer zit bringen pflegen, den bekannten Altweiberſommer. Dieſe Spätſommertage mit ihrer mäßigen, wohltuenden Wärme, der gedämpften, nicht übermäßigen Sonnenwirkung und der herbſtlichen Farbenpracht der Schwarzwaldlandſchaft, iſt zur Erholung und Beruhigung der Großſtadtnerven in beſon⸗ derem Maße geeignet. Die Wärmeperioden und Hochdruck⸗ wetterlagen des Herbſtes ſind ſo häufig und ausgeprögt, daß ſte ſogar in den langjährigen Mitteltemperaturen hervor⸗ treten. In Südweſtdeutſchland pflegt beſonders in der zweiten Hälfte des September eine Altweiberſommerperiode ſich ein⸗ zuſtellen, ſo beträgt z. B. in Karlsruhe die normale Tem⸗ peratur am 25. 9. 12.7 Grad, am 28. 3. 18.2 Grad und allgemein iſt der Temperaturabfall im September ſehr langſam. Auch im Schwarzwald iſt dieſer Wärmerückfall vorhanden, ſo beträgt die normale Temperatur in Höchenſchwand am. 9. .7 Grab, am M. 9..8 Grab. f N ind praktiſch großen * Eutunatlung das Meise und Fremòenvnerlehrs Nachſtehende intereſſante Darſtellung bietet einen Ueber⸗ blick über die Entwicklung des Reiſe⸗ und Fremdenverkehrs in den größten Städten und Fremdenplätzen in Baden wäh⸗ rend der letzten Jahre. 5 f 1925 1020 1927 Heidelberg 145 124 171 791 188 475 Mannheim 108 160 139 996 140 642 Freiburg 120 644 190 727 188 142 Konſtanz 116 180 98 497 110 019 Karlsruhe 118 878 1056 827 109 288 Baden⸗Baden 71 601 786 173 90 01 Pforzheim 84 197 82 834 33 940 Für den wirtſchaftlichen Wert bes Fremdenverkehrs ſind allerdings nicht die Beſucherzahlen, ſondern die Uebernach⸗ tungen, die ſich aus der Dauer des Aufenthaltes ergeben, ent⸗ ſcheidend. Hier ſteht Baden⸗Baden mit 704 597 Hebernachtun⸗ gen weitaus an der Spitze aller Städte und Frembenplätze Badens. ö Unter den obigen Zahlen ſind auch die Beſucher aus dem Ausland eingeſchloſſen. Hinſichtlich der Zahlt der Ausländer allein ergibt ſich für das Jahr 1928 folgende Refhenfolge der Städte: Heidelberg 38 779, Baden⸗Baden 2181, Freiburg 18 667, Mannheim 13 258 Karlsruhe 11973, Konſtauz 10 178, Pforzheim 3495. 6. Seite. Nr. 138 Neue Maunheimer Zeitung(Abenb⸗Ausgabe Freitag, den 8. September 1929 Brandenburg, oͤie taufenqͤjahrige Gtadͤt Von Alfred Karraſch Brandenburg a. d. Havel begeht in den Tagen vom., 7. und 8. September die Feier ſeines 1000jährigen Beſtehens. Brennabor! Keimzelle des Namens, den die Mark Bran⸗ denburg durch die Zeiten trägt. Brandenburg, alte Herzogſtadt der Askanier, lange vor Berlin⸗Cölln die erſte Stadt unter allen märkiſchen Städten. Die erſte märkiſche Stadt, die dem erſten Zollern ihre Tore auftat, ihm huldigte. An der breiten Steinbruſt des Plauer Tor⸗Turms, der noch ein Zeuge aus jenen Zeiten iſt, hat man den Einzug Markgraf Friedrich J. auf einem Bronzebild dargeſtellt. Und zu beiden Seiten prangt der alte Brandenburger Wahlſpruch: „Hie guet Brandenburg allewege!“ N Brandenburgs Portal, durch das man auf dem Wege vom Bahnhof ſchreitet, ſind die mächtigen Induſtriegebäude der großen Reichſteinſchen Fabrik. Ernſte Häuſer, die nüchterne Zweckmäßigkeit erbaut hat. Rieſige ſteinerne Finger von Schloten, Schuppen und Bahngleiſe, deren Spuren zum raſt⸗ loſen Herzen dieſer Fabrikſtadt führen. Eine Vorſtadt, die gleich in die heutige, hohe induſtrielle Betriebſamkeit Bran⸗ denburgs deutet. Millionen Fahrräder gingen und gehen von hier in alle Welt und dazu Kinderwagen und Autos! Eine breit⸗freie Straßenzeile iſt Brandenburgs Hauptſtraße. Links und rechts ſchöne Häuſer, Banken, Gaſthöfe, Wohn⸗ häuſer, Geſchäfte. So gleitet ſie bis zum Neuſtädtiſchen alten Rathauſe hinunter, vor dem, ein Käppi von Moos auf dem Kopf, mit erhobenem Schwert, als Wahrzeichen alten Blut⸗ bauns, uralt⸗privilegierter Gerichtsbarkeit dieſer Stadt, der ſteinerne Roland auch noch in dieſer Zeit über das Wirbeln des geſchäftigen Alltagslebens, ſeine ernſthafte, ſchweigſame treue Wache hält. Am edelgiebligen Kurfürſtenhauſe vorüber, jenſeits der Langen Brücke ragt, eine jähe und ſeltſame Ueberraſchung, der ſchlanke Turm der Johanniskirche mit ſeinem einzigen, wei⸗ ßen Uhrzifferblatt wie ein ſpitzbehelmter, ritterlicher Zyklop. Und dann die Dominſel! Die Arme der Havel halten ſie um⸗ ſchlungen. Mühlen rauſchen an den Brücken, die zu ihr füh⸗ ren. Hohe, mächtige Bäume ſtehen herum. Häuſer mit ehr⸗ würdigen, feierlichen Geſichtern, die das Alter riſſig gemacht hat. Eine Mauer, hinter der zwiſchen Bäumen das graue Dach und der Turm des Domes ſich hebt. Das Innere packt: Romaniſche Bogen, unter denen die ſchweigende Dämmerung verſunkener Jahrhunderte wohnt. Eine Treppe, fürſtlich breit, hebt ſich zum Altar, zum ſpäteren Anbau in edelſter Gotik empor. Ueberall Kleinodien der Kunſt in Fülle. Ueberm ſchönflügeligen Altar gemalte Glasfenſter. Unter der Kanzel ſteht Petrus, darüber Paulus, der mit erhobenem Schwert ins Kirchenſchiff blickt. Von dem Tuch am Kanzel⸗ pult leuchten die gekreuzten Schlüſſel, das Hoheitszeichen der Domherren. Dechant des Domkapitels iſt Reichspräſident von Hindenburg. Im feierlichen Kapitelſaal ſteht der reichgeſchnitzte Ehren⸗ ſtuhl, auf dem er an den Domkapiteltagungen teilnimmt. Wie reich iſt die Stadt Brandenburg an edlen Alter⸗ tümern! Kleine Gaſſen mit verhutzelten Häuschen, die Katha⸗ rinenkirche, das Ordonnanzhaus, das Altſtädtiſche Rathaus mit den bunten Wappenſchildern in ſeinen Blenden, mit ſei⸗ nem Turm, deſſen Abſchluß wie ein ritterlicher Turnierhelm iſt. Rundbäuchige nud kantige Türme, Reſte der Stadtmauer, ſein Neuſtädtiſches Rathaus, ſein Kurfürſtenhaus, ſeine Gott⸗ hardtkirche. Und ſein ehemaliges Kloſter St. Pauli, das jetzt von armen alten Weiblein bewohnt iſt. Wundervoll iſt hier der Kreuzgang. Im mächtigen Viereck läuft er um die wie pre verſonnen ſchweigſam⸗bedenkenden Bäume des Gartens. Grabmäler, ſteinerne Tafeln, zumeiſt mit dem Wappen des Todes, dem grinſenden Schädel über gekreuzten Knochen. Und ein mächtiges hölzernes Kruzifix mit einem packend natürlichen, leidvollen, todesſeufzenden Antlitz! ** Man ehrt dies Alte. Aber rund um dieſe Inſeln der Ver⸗ gangenheit pulſt das friſche Leben des Brandenburg von heute, Füadengd das emſig beſtrebt iſt, durch tüchtige Gegenwartsarbeit ſich ſei⸗ ner großen Geſchichte würdig zu erweiſen. R. D. V. Der Ausklang oͤer Gommer-Gaiſon In Baden- Baden Die Kurdirektion von Baden⸗Baden hat ſich der Mühe unterzogen, das bis zum 1. Juli d. J. vorhandene Zahlen⸗ material des Jahres 1929 ſtatiſtiſch zu bearbeiten und mit den vorjährigen Ergebniſſen, die für den gleichen Zeitraum eben⸗ falls neu zuſammengeſtellt werden mußten, zu vergleichen. Sie glaubt allen am Kurort Baden⸗Baden intereſſierten Kreiſen zu dienen, wenn ſie auf Grund eines einwandfreien Zahlenmatertals einer peſſimiſtiſchen Aufaſſung hinſichtlich der Entwicklung des Fremdenverkehrs entgegentritt. Allzu op⸗ timiſtiſche Hoffnungen zu dämpfen, liegt kaum Veranlaſſung Ser da heute jedem Einſichtigen die verminderte Kaufkraft unsrez deutſchen Beſucher verſtändlich geworden iſt. Stellt man dazu noch einen ungewöhnlich ſtrengen und vox allem langen Winter in Rechnung, der die für Baden⸗ Baden beſonders wichtige Frühfjahrsſaiſon in wirtſchaftlich bedenklichſter Weiſe verkürzte, ſo wird man nicht umhin kön⸗ nen, den Rückgang ſowohl der angekommenen Fremden wie vox allem den der durchſchnittlichen abſoluten und relativen Uebernachtungsziffern, der nur 0,2 Prozent beträgt und aus⸗ ſchließlich auf das Konto des Monats März zu ſetzen iſt, er⸗ klärlich und über Erwarten gering zu halten. Seine Gering⸗ fügigkeit ſollte zu der Hoffnung berechtigen, daß es, einiger⸗ maßen günſtige Witterungsverhältniſſe und das Ausbleiben politiſcher und wirtſchaftlicher Kataſtrophen vorausgeſetzt, ge⸗ lingen könnte, den Unterſchied noch im Laufe dieſes Jahres einzuholen und die anſteigende Frequenzkurve, die von der ſtändig wachſenden Beliebtheit und Anziehungskraft Baden⸗ Badens Zeugnis ablegt, wieder einzuſchlagen. Der vornehmlich durcheklimatiſche Einflüſſe im Vergleich zu 1928 ſehr ſchlechte Jahresanfang wird durch die abſoluten Uebernachtungszahlen der Monate Mai und Juni korrigiert. Dieſe Korrektur iſt ſo ſtark, daß die relative, auf die einzelne Perſon für das 1. Halbjahr berechnete Uebernachtungszahl nur noch einen unweſentlichen Rückgang von 0,2 Prozent aufweiſt. Von beſonderem Intereſſe dürfte die nachſtehende Grup⸗ pierung der angekommenen Fremden nach ihrer Staats⸗ angehörigkeit ſein: 1928 192⁰ v. 1..—30. 6 v. 1..—80. 6. Deutſches Reich 38 916 85 880 VVV c ĩͤĩĩ 62 52 JJ 57 51 Großbritannien und Kolonien 7243 847 Frankreich und Kolonien C 608 Hollond und Kolonien 3 1119 1259 Italien. 3 44 66 ene. 48 89 Vereinigte Staaten von Nordamerika eee 2082 )))) 298 336 eee 90 Rußland und Randſtaaten 146 155 Skandinav.e n 205 80⁵ %%%%VùT d 1988 991 Spanien und Portugal 20 83 men. 121 ))))))))))VVVVVTVTVTTTVTb((bC 19 16 ACC 55 58 Verſchiedene Länder und Staatenloſe. 29 220233 Insgeſamt 3 530 43 235 . Deutſche: 85,5 Proz. 88 Proz Ausländer: 145 Prog. 17 Pros Es ergibt ſich alſo ein Rückgang der deutſchen und ein Anwachſen der ausländiſchen Beſucher, die indeſſen bis zum Ende des Halbjahres den Ausgleich noch nicht herzuſtellen vermochten. Während im vorigen Jahre der deutſche Beſuch noch 85,5 Prozent ausmachte, iſt er im erſten Halbjahr 1929 auf 83 Prozent zurückgegangen, während dementſprechend der ausländiſche Beſuch von 14,5 Prozent im Jahre 1928 auf 17 Prozent im Jahre 1929 geſtiegen iſt. Da erfahrungsgemäß der Hauptſtrom der Ausländer erſt in den Sommermonaten in Baden-Baden eintrifft, ſo kann, trotz aller mit Vorausſagen gebotenen Vorſicht, mit einem weiteren Steigen des Anteils der Ausländer gerechent werden, der in Vorkriegszeiten etwa 25 Prozent des Geſamtbeſuches betrug. Bei den ausländiſchen Staaten ſtellen wir in erſter Linie die erhöhten Beſuchsziffern aus den Vereinigten Staaten von Nordamerika, dann aber auch aus Frankreich, den Nieder⸗ landen und Großbritannien feſt. * An der Oſfifee- Es iſt merkwürdig: Die„Saiſon“ ſchrumpft immer mehr zuſammen. Waren früher Juli und Auguſt die Monate der Hauptkurzeit ſo ſind jetzt an der Oſtſee nur noch vier, allenfalls fünf, höchſtens ſechs Wochen übrig geblieben. Wer in der zweiten Auguſthälfte kommt, iſt ſchon„Nachkurgaſt“. Das hängt nicht allein mit der ſchematiſch gleichmäßigen Fe⸗ rienverteilung in Deutſchland zuſammen, ſondern hat auch einen pſychologiſchen Grund: Man fürchtet, im Auguſt ſei das Wetter nicht mehr ſo ſchön, das Meer nicht mehr warm genug. Alle dieſe ängſtlichen Gemüter, wünſchte ich, hätten dieſe Spätauguſttage erlebt! Oft kühler an den Abenden, aber wundervoll gerade im Wechſel des Charakters von Tag zu Tag, ja vom Vor⸗ zum Nachmittag. Das hat der meiſt viel gleichmäßigere Juli nicht! Himmel und Meer verändern ſich überraſchend ſchnell, dem lindeſten Morgen folgt ein herrlich bewegter Vormittag, an dem eine Nordweſtbriſe das Meer antreibt, und nach dem Mittagsſchlaf ſtellt man erſtaunt feſt, daß es inzwiſchen geregnet hat, aber die Sonne bereits einen glücklichen Spätſommernachmittag mit ziehenden Wolken ver⸗ heißt. So iſt es heute— und morgen wird vielleicht das Le⸗ ben des Tages gerade amgekehrt ablaufen Dieſer Wechſel der Stimmung gehört zum Meer, dem ewig unruhigen. Der Spätſommer bringt noch eine Ueber⸗ raſchung für viele. Das Meer iſt im Durchſchnitt wär mer als im Juli. Es hat die Hitze des Sommers aufgeſpeichert, und gerade, wenn die Luft kühl iſt, erſcheint darum das Bad umſo angenehmer. Ich kenne Berliner Obſeebeſucher, die keineswegs zu den unentwegt Badenden gehören, hier am Meer aber zum Wochenend bis in den Oktober hinein aus⸗ giebig baden. Jetzt iſt hier die Zeit, um ſich wirklich zu erholen. Der Hochbetrieb iſt vorüber. Münchner Kirmes und Alt⸗Heidel⸗ berger Nächte an der Oſtſee ſorgen für Abwechſlung, wenn die nächtliche Promenade über die Seebrücke ins Meer hinaus, das ſilbern flimmert, beendet iſt. Auch die Kurkapelle ſpielt bis September morgens zur Brunnenkur, nachmittags zum Flirt und abends zur muſikaliſchen Illuſtration f fontäne in den neuen Kuranlagen. Wenn dieſe Unterhaltun⸗ der Leucht⸗ gen vorbei ſein werden, übernimmt das Meer wieder das Alleinrecht, täglich eine neue Sinfonie zu komponieren. An dem in Heringsdorf beſonders breiten Strande ſetzt jeder ſeinen Strandkorb, wie es ihm behagt; es herrſcht hier nicht, wie noch jetzt in manchen kleineren Bädern, die drang⸗ voll fürchterliche Enge, bei der ſchon an Burgenbauen kaum zu denken iſt. Man badet auch dort, wo es einem gefällt und kennt keinen Mode⸗ und keinen Anzugszwang. Es herrſcht hier der Geiſt der Duldung und des weiten Herzens, einer großzügigen, daher völlig unpoltttſchen Geſinnung, die dieſen charmanten Badeort kennzeichnet. Wie das Weſen Baden⸗ Badens in der Lichtentaler Allee ſeinen charakteriſtiſchen Aus⸗ druck gefunden hat, ſo hat Heringsdorf ſeine einzigartige Strandpromenade bis nach Ahlbeck, die durch ihre gepflegte Vornehmheit mit den weißen, in Grün gebetteten Privat⸗ villen, mit den alten knorrigen Kiefern und Tannenhecken die ſchönſte Promenade an der Oſtſee iſt. a Dr. Erich Mareus. Die Feiòe loht Ein roſenroter Schimmer deckt die weite Fläche. Ein Gluten und Glühen, ſoweit der Blick greift. Die Erinnerung an dieſes Bild haftet ewig in der Seele. In der Heide weht der Frühling, jetzt in den Monaten Juli und Auguſt, da all⸗ überall alles zum Reifen drängt. Jetzt hat ſie ihr Hochzeitskleid übergeſtreift. Die winzig kleinen Blättchen des Heidekrauts werden von der Fülle des blutenden Rots übertrumpft. Freitafel für alle. Langbeinige Käfer mit bunten Röcklein haſten über das Wunder hinweg, das ſie faſt nicht zu faſſen vermögen, da ſie ſolchen Glanz und ſolches Gleißen an ihr nicht gewohnt. Schillernde Schmetter⸗ linge, deren Tage ſo kurz bemeſſen, zittern durch die warme Luft. Millionen von Bienen erfüllen mit ihrem Geſumm die Heide. Ihr Rüſſel zieht ſüßen Nektar aus den nickenden Blütenglocken, dabei die Höschen mit Blütenſtaub beladend. Für ſie beginnt das Herbſten. Vielfältiger Beſuch des roten Meeres. Hier und da unter⸗ brochen von dem eintönigen Grau eines Hünengrabes, eines Zeugen aus längſt entſchwundener Zeit. Fremdlinge aus dem eiſigen Norden, Wanderblöcke, raunen von weiten Reiſen, bis ſie ein wärmeres Klima hier wohl oder übel abſetzte. f Von dort das Klingeln weidender Schwarzröcke, der Heid⸗ ſchnucken, die mit einfacher Speiſekarte ſich zufrieden geben. Ein paar Worte mit dem Strumpf ſtrickenden Schäfer ſind raſch gewechſelt. In der Heideſchenke winkt Atzung und Ruhe. Knorrige Eichen halten die Wacht an dem einſtöckigen, ſtroh⸗ gedeckten Heidekrug. Ein Heidedorf, eine Oaſe in der Heide. Ein Bächlein ſchafft Vegetation. Eichen und Erlen ſpiegeln in aller Be⸗ ſcheidenheit in ſeinem blanken Waſſer ihr Bild. Unſer ein wenig neidiſches Auge muſtert die lange Reihe von Bienen⸗ körben, die der ſtolze Beſitzer bald ihres goldgelben Schatzes erleichtern darf. Nacht eine beängſtigende Ruhe für zarte Gemüter. Der Mond geiſtert über die Landſchaft, der Nachtwind ſeufzt. Mären ſchwirren. Dann biſt du dem Herzſchlag der Heide nahe. Dann kannſt du ihre Seele erfühlen, Heideduft um⸗ fächelt deine Naſe. Jetzt gewinnt die Heide dich, und du ge⸗ winnſt ſie. Komm, wir wollen wandern! n Aus dem Innern von Jütland quillt die Heide, fährt in einem ziemlich geraden Strich durch Schleswig⸗Holſtein, ſpringt über die Elbe, um ſich weit in die Lüneburger Heide zu entladen, an die wir meiſt denken, wenn von Heide die Rede iſt. Doch ſeten die Dresdner und die Torgauer Heide nicht vergeſſen, während ſich weit oben im Nordoſten die Tucheler Heide dehnt. Annette von Droſte⸗Hülshoff, Groth, Greif, Storm, Gek⸗ bel verſuchten das Leben der Heide, der weitflächigen, in den Bann einiger Verszeilen zu ſchlagen. Blühende Heide! Bald iſt dein Leuchten begraben, Doch auch dann haſt du Anziehendes auszuſtecken Auch dann ziehſt du mit magiſchen Fäden. Lohende Heide! Duft wellt. Leben weht, Flüſtern geht. Rot, Rot, Rot Karl Witzel. Wand ervorſchläge Tageswanderung Hirſchhorn, Langental, Heddesbach, Wolfsgrube, Schönau, Neckarſteinach Sonntagsrückfahrkarte nach Hirſchhorn.10 l. .12,.00,.43; Hirſchhorn an:.36,.59,.09 Uhr. Vom Bahnhof gegen die Stadt. Bei der Brücke mit der Neben⸗ linie 45, blaurotes Kreuz, links durch die Bahnunterführung und rechts durch die letzten Häuſer von Hirſchhorn aufwärts. Rechts unten der Zuſammenfluß des Finkenbachs mit dem Ulfenbach. Gleich Wald. Hier wird die Markierung verlaſſen und mit dem erſten Weg rechts hinab ins Ulfenbachtal. Ueber dem rauſchenden Ulfenbach im Wald her, der ſich oftmals überſtürzend, ein ſchönes Wieſental durcheilt. Von der Richtung und dem Weg nicht abweichen, der Ulfenbach immer rechts. Trotz der Nähe von Hirſchhorn eine einſame, beſchauliche Wanderung. Bald über eine Waldwieſe. Sollte dieſe naß ſein, links um ſie herum und längs des Baches weiter. Nach 1½ St. rechts ab und aus dem Wald. Ueber dem Ulfenbach eine Fabrik. Auf Pfad in Wieſen etwas anſteigend, nach Langental noch 4 St. Daſelbſt rechts über den Ulfenbach und links auf der Straße nach Heddesbach. Nach dem Forſthaus rechts, den zweiten Feldweg rechts auf, kurz durch Wald an einer idylliſch gelegenen Mühle rechts vorüber und über den wilden Ulfenbach nach Heddesbach, ½ St. Nördlich mit der Neben⸗ linie 40, gelbrotes liegendes Kreuz, durch den Ort auf. Bei den letzten Häuſern wird das Wegzeichen, das gleich rechts im Feld ſteil an⸗ ſteigt verlaſſen und links auf der im vorigen Jahr erbauten Straße weitergewandert. In einem großen Bogen in mäßiger Steigung links um den Hang herum, wieder in den Wald. Links ſchöner Blick auf die ſehr ſteil abfallenden Berghänge des Ulfenbachtals von Hed⸗ desbach bis Langental. Vor zur Wolfsgrube, einem freien Platz mit Wegweiſerſtein, 1 St. Auch von hier ohne Markierung(Wegweiſer links des Wegs) direkt ſüdlich auf breiter Waldſtraße in prächtigem Buchenwald bequem bergab bis Schönau. Abermals von der Richtung und vom Weg nicht abweichen. Bei einer Biegung links der Bäcker⸗ mädelgedenkſtein und etwas ſpäter der Mönchbrunnen. Von dem Ge⸗ denkſtein erzählt ſich der Volksmund, daß an dem Platz ein Mädchen, das jeden Tag von Schönau nach Heddesbach Brot⸗ und Wecke trug, von ſeinem Schatz ermordet worden ſei. Nach Austritt aus dem Wald ſchöner Blick ins Steinachtal und auf Schönau. Bis dahin 9% St. Südlich durch das Städtchen mit der Hauptlinie 1, roter Strich. Beim Forſthaus etwas aufwärts und links in den Wald. Ueber der Steinach hin, die in einer Schlangenlinie gemächlich ein ſchönes Wieſental durchfließt. Beim Lindenbrunnen über eine Wald⸗ wioſe und nach einiger Zeit eine Schwenkuyg links, öſtlich. Weiter über dem Tal hin, an der Hinter⸗, Mittel⸗ und Vorderburg vorbei nach Neckarſteinach/ St. Daſelbſt ab: 18.05, 18.17, 19.18, 20.09, hier an: 19.06, 19.41, 20.21, 21.06 Uhr. F. Sch. Mannheim ab: Verantwortkich: Willg Müller * 9 5 wer 9 Frekkaß, den 8. 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Die zerstreute Bauart des die an die Berghänge angelehnten Landhäuser, der saftig grüne Talgrund, die vielen Parkanlagen und die hoch oben majestätisch thronende Burgruine bieten dem Auge einen Blick von entzückendem Farbenreich- tum. Der Ort selbst ist einerseits durch den städtischen mit andererseits durch einen Naturpark die stadt Schloßberganlagen, mit der Burgruine verbunden. Beide die Liebenzell herbstfarben, im Uferkranz von Rot und Gold, bietet ein Landschaftsbild von be- zwingender Schönheit. Am eindrucksvollsten genießt man Wo der Seespiegel 80 malerisch von Schweizer Alpenhöhen eingerahmt wird. Zur Zeit, herrscht dort noch voller Kurbetrieb, ja das lustige Strandtreiben im Familienbad entwickelt sich jetzt. da die kleinsten Gaste abgerückt sind, umso übermütiger Die Strandpromenade ist ausgebaut und wesentlich verlängert worden; eine weitere Ueber- raschung bietet den vielen Stammgästen die völlige Neu- gestaltung des„Freihofes“, dessen Zimmer nun Einzel- terrassen zum See hinaus besitzen und durchweg mit fließendem Wasser ausgerüstet worden sind.— Küche und Keller rechtfertigen den alten Ruf des Kurhauses von Bad Schachen und machen im Verein mit der luxu- riasen Ausstattung des ganzen Hotels und dem behag⸗ 88 Aufenthalt im Hause allen Gästen das Scheiden Schwer. Wildberg Städt- den beid 1299515 Wildberg, bergischen eine Perle des württem⸗ Schwarzwaldes, liegt in rings um. em schénen Tal der mittleren Nagold. Hoch über dem schmucken Städtehen steht auf einem steilen Bergvor- sprung das althistorische Schloß, das jetzt zu einem neu- Bodensee in Spät- zeitlichen Sanatorium ausgebaut worden ist, ohne an seiner Romantik vergangener Zeiten verloren zu haben. Wildberg ist als Luftkurort vorbildlich: Schöne, leicht erreichbare Wälder locken zu Spaziergangen in die Um- gebung. Für den Sportlustigen sind viele Möglichkeiten geboten. Die Nagold gibt Gelegenheit zu Flußbädern und Kahnfahrten, sowie zur Ausübung des Angelsports. Auch Iagdlustige können befriedigt werden. Wildberg ist als Schnellzugsstation der Linſe Pforzheim Freudenstadt leicht zu erreichen Für die Unterbringung der Kur- zäste sorgen eine Reihe von gut eingerichteten Gasthöfen and das neuzeitlich baute Sanatorium im Schloß 8. Sekte. Nr. 413 Neue Mannhefmer Zeitung(Abend⸗Ausgabey Freitag, den 6. September 1929 Aus dem Lande . Abſchied von Stadtpfarrer Pfiſter Kg. Friedrichsfeld, 5. Sept. Eine anſehnliche Trauer⸗ gemeinde der katholiſchen Pfarrbezirke Baden⸗Lichtental, Friedrichsfeld und Oftersheim gab dem verſtorbenen Geiſt⸗ lichen auf dem Friedrichsfelder Friedhof das letzte Ehren⸗ geleit. Nach den kirchlichen Trauerzermonien widmete Kap⸗ lan Bauer⸗Baden⸗Lichtental dem verſtorbenen Stadtpfarrer einen tiefempfundenen Nachruf. Des weiteren ſprachen Pfarrer Bürgle⸗ Friedrichsfeld und der Geiſtliche von Oftersheim tiefbewegte Worte am Grabe des Entſchlafenen. Bürgermeiſter Becherer⸗ Friedrichsfeld legte namens der Gemeinde einen prächtigen Kranz nieder. Stadtpfarrer Peter Pfiſter war ein einfacher und ſchlichter Menſch, dabei von nie verſagender Zuverſichtlichkeit, von ſtarkem Pflichtgefühl und einer geradezu vorbildlichen Lauterkeit der Denkart. Der Brandgeſchädigte rettet die Kinder der Brandſtifterin * Villingen, 5. Sept. Bei dem durch die Ehefrau Bantle am Samstag gelegten Großfeuer gerieten ihre beiden minderjährigen Kinder in Gefahr zu verbrennen. Als die Flammen bis zum Dach hinaufſchlugen, ſprang die Branbſtifterin im Hemd ans Fenſter und rief auf die Straße hinunter, es brenne und ihre Kinder ſeien in Gefahr. Dann Itef ſie aus dem Hauſe, ohne ſich um ihre Kinder anzunehmen. Der in den Wer Jahren ſtehende Sohn der Familie Grüßer Hegab ſich zweimal in das brennende und qualmende Haus und rettete unter eigener Lebensgefahr das eine der Kinder vom Tode des Verbrennens. Als er hörte, daß noch ein Kind ſich im Zimmer befinden ſollte, lief er noch einmal in das brennende Haus, konnte jedoch das Kind nicht finden und kehrte zurſtck. Glücklicherweiſe hatte dieſes ſich allein den Weg ins Freie geſucht. N st. Aus dem Neckartal, 8. Sept. Die Ohmderute iſt beendet. Die meiſten Landwirte mußten zuerſt ein Teil der Getreideernte mit der Dreſchmaſchine ausdreſchen, um Platz für das Ohmd zu ſchaffen. Das Stroh wurde ins Freie geſetzt. Das Druſchergebnis beim Getreide iſt mittel, der Strohertrag gut. Arbeitsreiche Wochen liegen hinter unſern Landwirten. Schon beginnt die Frühobſternte. Zurzeit werden die Frühäpfel und Birnen gebrochen. Die Händler bezahlen für die Aepfel 6 bis 7 Mk. und für Birnen ö bis 6 Mk. je Zentner. Die Zwetſchgen reifen auch langſam. Aber ſie ſind dieſes Jahr durch das ſtändig wechſelnde Wetter bis zu 80 Prozent wur⸗ mig, ſodaß ſie für menſchlichen Genuß kaum zu gebrauchen ſird. Sie müſſen zu Schnaps eingeſchlagen werden. Mira⸗ hellen liefern einen guten Ertrag. Das Spätobſt zeigt einen ſolchen Behang auf, daß man kaum einen Baum ohne Stützen ſieht. Die prächtige Sonne wird dazu helfen, daß wir dieſes Jahr ein gutes Qualitätsobſt bekommen. Dasſelbe iſt von den Weinreben zu berichten. Ueberall eine Fülle von geſunden, gut entwickelten Trauben. Beſonders die deutſchen Edeltrau⸗ Den zeichnen ſich hierin aus. Aber auch die Amerikaner haben lange, ſchwere Henkel. Dieſe werden für Haustrunk verwen⸗ det. Die Früh kartoffeln werden ausgemacht und kommen auf den Markt. Ungeheuer war die Ernte an Bohnen. Der Preis betrug—11 Mk. je Zentner. Tabak, Spätkartoffeln, Futterrüben, Zuckerrüben weiſen einen geſunden Beſtand auf. Die Gurken liefern eine Rekordernte. Warm und feucht war genügend vorhanden. Auf allen Bahnhöfen wer⸗ den ſie wagenweiſe eingeladen und kommen in die Gurken⸗ ſchälereien nach Jagſtfeld, Gundelsheim, Binau, Asbach, wo ſie durch Mädchen und Frauen in Akkordarbeit geſchält wer⸗ den. Die Pflanzer erhalten für Schälgurken—3 Mk. je Zentner und für Eſſig⸗ und Salzgurken 40 bis 60 Pfennig je hundert Stück. * Breiſach, 5. Sept. Die Leiche des am Dienstag nach⸗ mittag im Rhein ertrunkenen Müllheimer Realſchulprofeſſors Bronner konnte an der gleichen Stelle gefunden werden, an der Bronner untergegangen war. Die Leiche wies ſchwim⸗ mende Stellung auf, wodurch die Vermutung beſtätigt wird, daß Bronner einem Herzſchlage erlegen iſt. * Freiburg, 5. Sept. Im Ziegelwerk Uffhauſen bei Frei⸗ burg wurde ein Arbeiter von einer einſtürzenden Lehm⸗ wand verſchüttet. Er konnte nur als Leiche geborgen werden. Vor dem franzöfſiſchen Militärgericht in Mainz als Berufungsinſtanz hatte ſich der 48jährige Feld⸗ ſchütze Rudolf Wannemacher aus Zweibrücken wegen be⸗ leidigender Haltung gegen die Beſatzungsmacht zu verantwor⸗ ten. Der Feldſchütze hatte am Abend des 21. Juni ds. Is. ge⸗ ſehen, daß zwei franzöſiſche Soldaten ein 18 jähriges Mädchen auf den Armen trugen und mit ihm in einem Gebüſch ver⸗ ſchwanden. Auf die Hilferufe des Mädchens eilte der Feld⸗ ſchütze herbei, worauf die Soldaten, zwei Sergeanten, flüchtig gingen. Der Feldſchütze brachte das Mädchen, eine Geiſtes⸗ ſchwache, auf die Polizei, woſelbſt ſie den Vorfall ſchilderte. Später erzählte das Mädchen den Vorfall in derſelben Weiſe. Die beiden Sergeanten beſtritten bei ihrer ſpäteren Gegen⸗ überſtellung jede Gewaltanwendung. Die franzöſiſchen Be⸗ hörden drehten daraufhin den Stiel herum und klagten den Feldſchützen an. Das Militärgericht in Landau verurteilte ihn am 1. Auguſt d. J. wegen ſchwerer Beleidigung der Be⸗ ſatzungsmacht zu einem Monat Gefängnis und 100 Mark Geldſtrafe. In der Begründung des Urteils wurde ausgeführt, daß die Verurteilung des Feldſchützen notwendig geweſen ſei, angeſichts der Preſſeartikel(), die kurz nach dem Zwiſchenfall veröffentlicht wurden und eine gröbliche Beleidigung der Rheinlandarmee darſtellten. Gegen das Urteil legte der Verurteilte Berufung ein. Die Zeugin machte bei ihrer Vernehmung einen ſehr geiſtesſchwa⸗ chen Eindruck. Sie wurde trotzdem vereidigt, war aber nicht zu bewegen, irgend eine Ausſage zu machen. Aus den Bekun⸗ dungen der Mutter ging hervor, daß nach den damaligen Er⸗ klärungen der Tochter eine Vergewaltigung angenommen werden mußte. Die Sergeanten beſtritten auch weiterhin, Ge⸗ walt angewandt zu haben. Der Felodͤſchütze blieb bei ſeiner Behauptung, daß das Mädchen um Hilfe gerufen habe und will noch geſehen haben, daß es ſich wehrte. Der Vertreter der An⸗ klage beantragte Verwerfung der Berufung. Der Verteidiger des Angeklagten, Rechtsanwalt Dr. Führ⸗Landau, bean⸗ tragte die Freiſprechung Wannemachers. Schon die Flucht der beiden Sergeanten habe bewieſen, daß ſie ſich ſchuldig gefühlt hätten. Nicht der Feldſchütze, ſondern die beiden Soldaten ge⸗ hörten auf die Anklagebank. Das Gericht verurteilte Wanne⸗ macher ebenfalls zu einem Monat Gefängnis und 100 Mark Gelbdſtrafe und ſprach wegen Fluchtverdachts die ſofortige Verhaftung aus. Wie in erſter Inſtanz wandte ſich auch das Berufungsgericht in ſcharfer Weiſe gegen die deutſche Preſſe und behauptete, daß der Vorfall in tenden⸗ ziöſer Weiſe gegen die Beſatzungsmacht ausgenutzt und dieſe in gröblichſter Art beleidigt worden ſei. Die„Pfälziſche Rundſchau“, eine im beſetzten Gebiet er⸗ ſcheinende Zeitung, kommentiert das Tendenz⸗Urteil ausführ⸗ lich. Es gibt, ſo bemerkt das Ludwigshafener Blatt u.., Dinge, für die dem mit dem natürlichen Maßſtabe meſſenden Zeitgenoſſen einfach jedes Verſtändnis fehlt. Das hat uns wieder einmal das franzöſiſche Appellationsgericht in Mainz bewieſen, als es nicht nur die Berufung des Feldhüters Wannemacher in Zweibrücken verworfen hat, ſondern ihn im Gerichtsſaal verhaften ließ, damit er die ihm in Landau zudiktierte Strafe von einem Monat Gefängnis verbüßen ſoll. Wir Pfälzer erinnern uns ja alle noch ganz genau der Vor⸗ gänge in Zweibrücken, als damals der Feldhüter bei einem Gang durch die Gemarkung Hilferufe eines Mädchens hörte, ihm zu Hilfe eilte und dabei zwei Franzoſen feſtſtellte, die we⸗ gen Notzuchtsverſuchs bann vor Gericht ſich zu verantworten hatten und vom Kriegsgericht auch wegen Erregung öffent⸗ lichen Aergerniſſes diſziplinar beſtraft wurden, Kurz darauf wurde Wannemacher dann in Landau vor Gericht geſtellt, weil er durch die Anzeige, die er ſeiner vorgeſetzten Behörde über den Fall erſtattete, die franzöſiſche Armee beleidigt hätte und das Landauer Kriegsgericht erkannte auf einen Monat Ge⸗ fängnis, eine Strafe, die man in Mainz nicht nur beſtätigte, ſondern die die Mainzer Richter noch dadurch zu verſchärfen glaubten und es für notwendig hielten, daß ſie die ſofortige Verhaftung des Feldhüters anordneten. Ein deutſcher Beam⸗ ter, der aufgrund ſeines Dienſteides verpflichtet war, Anzeige über ſeine Beobachtungen der vorgeſetzten Behörde zu machen, Wie wird das wird alſo auch jetzt im Zeichen der Haager Konferenz und angeſichts der doch vor der Tür ſtehenden Räumung * 2 2 etter werden? Weiter-Vorausſagen für Samstag, 7. September 1929 Nach ſtrichweiſen Gewittern Kühlung, aber keine nachhaltige Verſchlechterung des allgemeinen Witterungscharakters. Wekter⸗Nachrichten a der Badiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(.26 Uhr morgens). l e höhe E e 1 etter 3 8 m 0 90 Richt. Stärke E 5 Wertheim 181— 15 ſtill Nebel Königsſtuhlſ 568 763.3 18 leicht heiter Karlsruhe 120 763,5 17 SW„ heiter Bad. ⸗Bad. 218 768,6 16 0„ wolkenl. Villingen 780 764,6 13 W leicht 8 ö Feldbg. Hof 1275 642,1 15 W. wolkenl. adenweil.— 768,5 20 8 SW leicht 5 St. Blaſten 780 111 2 ſt ill ö„ wolkenl. Bad Dürrh.[—— 14 8 1 Auch der heutige Tag wurde mit über 30 Grad Höchſt⸗ temperatur in der Ebene zu einem Tropentag. Nachmittags And nachts traten örtliche Hitzegewitter auf, deren Bildung durch Zunahme der Luftfeuchtigkeit begünſtigt wurde. Ueber dem Biltikum iſt infolge Verſchärfung der Temperaturgegen⸗ sätze(Zufuhr kontinentaler Warmluft aus Süden und klare⸗ rer Luft aus Nordweſten) ein ausgedezutes Tiefdruckgebiet entſtanden, das die Witterung Europas in weitem Umkreiſe unter ſeinen Einfluß gebracht hat. Für unſer Gebiet von Bedeutung iſt der Einbruch polarer Luft über England und Nordſee, der zu einer durch gewiſſe Einflüſſe eingeleiteten Abkühlung mit nachfolgender Hochdruckswetterlage über Mitteleuropa führen wird. Meiſewelter in Deutſchland Nord⸗ und Oſtſee: Meiſt trübe, ſtrichweiſe Regenſchauer, bei friſchen Nord⸗ Weſt⸗Winden. Geſtern: von Nord⸗Weſt her Wetterver⸗ ſchlechterung mit Abkühlung. Harz und Thüringer Wald: Wolkig bis heiter, bei leichten Weſt⸗Winden. Geſtern: warm bis ſchwül, ſtrichweiſe Wärmegewitter mit Ab⸗ kühlung. Rhein⸗ und Weſergebiet: Heiter, leichte Süd⸗Weſt⸗Winde. Geſtern: warm und meiſt heiter mit örtlichen Wärmegewittern. Alpen: Meiſt heiter, leichte Süd⸗Winde. witter, ſehr warm. Flugwelter Geſtern: ſtrichweiſe Ge⸗ Die Wetterlage in Deutſchland iſt gegenwärtig durch einen en Nord⸗Weſten her vordringenden Kaltlufteinbruch gekenn⸗ zeichnet, läugs deſſen Front ſtrichweiſe Gewitterbildungen vorhanden ſind. Die Front hatte um 8 Uhr heute früh Nord⸗ weſtdeutſchland überquert. Die Höhenwinde haben ziemlich einheitlich weſtliche Richtung und nehmen hinſichtlich der Ge⸗ ſchwindigkeit vom Süd⸗Weſten des Reichs bis zum äußerſten Nord⸗Oſten, wo bis zu 25 m pro Sekunde herrſchen, erheb⸗ lich zu. Jort mit der franzöſiſchen Militärjuftiz! des beſetzten Gebietes vom franzöſiſchen Militär⸗ gericht noch ins Gefängnis geworfen, lediglich weil er ſeiner beſchworenen Dienſtpflicht nachgekommen iſt. Grotesker hat ſelten eine Militärjuſtiz durch ihr Wirken die Abſichten des Außenminiſters ihres Landes verhöhnt, als es im Mainzer Juſtizſaal von den Richtern geſchah, die anſcheinend glaubten, das Preſtige der Armee ſtände höher als die ſtaatsmänniſche Einſicht des Mannes, der nun einmal die Geſchicke Frankreichs politiſch zu leiten hat. Herr Briand hat wahrlich in Mainz einen recht ſchlechten Kommentator gefunden und er darf ſich dort bedanken, wenn im ganzen beſetzten Gebiet ſich allmählich der Eindruck feſtſetzt, daß Frankreich eine recht zweiden⸗ tige Rolle zu ſpielen immer wieder für gut befindet. Oder glaubt man etwa in Mainz und Paris, daß ſolche Methoden geeignet ſind, die Atmoſphäre zu ſchaffen, die allein eine fried⸗ liche Entwicklung in Europa garantiert? Wir haben ſchon ſeit Jahr und Tag auf den Widerſinn hingewieſen, der darin liegt, daß die Beſatzungsjuſtiz immer wieder den Verſuch macht, deutſche Beamte dafür zu beſtrafen, daß ſie lediglich ihrer be⸗ ſchworenen Dienſtpflicht nachgekommen ſind und können heute angeſichts des Mainzer Spruches nur wiederholen, was die pfälziſche Sozialdemokratie in den letzten Tagen als Folge der Haager Beſchlüſſe gefordert hat: Schluß mit der Mili⸗ tärjuſttz! Die Atmoſphäre iſt genug ver⸗ giftet! Todesſirahlenprozeß Muſchis Hauptentlaſtungsbeweis ins Waſſer gefallen Bruehahns Hauptentlaſtungsbeweis, der zur Vertagung geführt hatte, iſt buchſtäblich ins Waſſer gefallen. Der An⸗ geklagte wollte einen Schreiner geladen haben, der ihm das Rollſchränkchen herſtellte und der mit eigenen Augen wahr⸗ genommen habe, daß er, Bruehahn, die vielen Wertpapiere dort verwahrte. Der Schreiner ſollte ſich in Auſſig in der Tſchechoſlowakei aufhalten. Von dort iſt nun der Beſcheid ge⸗ kommen, daß der gute Mann 1923 in der Elbe ertrunken ſei. Der Angeklagte macht immer wieder geltend, daß er beſtohlen worden ſet, als er in Berlin war, und daß die zur Verſtei⸗ gerung gelangten Sachen nur einen Teil ſeiner Habe gebildet haben. Man erfuhr in der kurzen Verhandlung am Donners⸗ tag, die nur anberaumt war, um den geſetzlichen Erforderniſſen zu genügen, daß der Angeklagte gegen ſeine Haushälterin einen Herausgabeprozeß betrieb, den er auch gewann. Die Sachen waren dem Frankfurter Spediteur überſchrieben, der ſie auch verſteigern ließ, aber nur einen Teil des Verſtei⸗ gerungserlöſes erhielt, weil mittlerweile zwei Gläubiger des Angeklagten ebenfalls Anſprüche auf den Erlös geſtellt hatten. Jetzt prozeſſiert der Spediteur mit jenen zwei Leuten um die volle Verſteigerungsſumme. Dafür, daß die Wohnungsein⸗ richtung eine ſehr gute und wertvolle war, hat B. ſeinen frit⸗ heren Angeſtellten K. als Zeugen benannt, der auch Kenntnis von den Wandsbecker Angelegenheiten und der zur Verſtei⸗ gerung gelangten Wohnung beſitzen ſoll. Der Angeklagte be⸗ nannte die Berliner Wohnung des Zeugen, aber der Zeuge konnte dort nicht ermittelt werden. Nun ſoll verſucht werden, ihn telephoniſch im Warenhaus Wertheim laden zu laſſen, wo er angeblich beſchäftigt war. Die Verhandlung wird am Frei⸗ tag fortgeſetzt. Aus den Rundfunk-Programmen Samstag, 7. September Deutſche Sender Berlin(Welle 418), Königswuſterhauſen(Welle 1685) 20. Abend; anſchl.: Tanzmuftk; 00.30 Uhr: Heiteres zur Nacht. Breslau(Welle 258) 20.30 Uhr: Hiſtörchen vom Schlager; 22.35 Uhr: Tanzmuſtk. Frankfurt(Welle 390) 18.15 Uhr: Schallplatten; 16 Uhr: Von Baxcelono: Führung durch die Internationale Weltausſtellung Barcelowa; 20 Uhr: Von Stuttgart: Engliſche Lieder; 20.45 Uhr: Von Stuttgart: Wieder daherm; auſchl. von Berlin Tanzmuſik. Hamburg(W. 372) 20 Uhr: Wochenend⸗Konzert; 22.40 Uhr: Tanz. Königsberg(Welle 276) 20 Uhr: Von Berlin: Bunter Abend; 22.80 Uhr: Tanzmuſik. Langenberg(Welle 478).30 Uhr: Brunnenkonzert; 13.05 Uhr: i Mittagskonzert; 17.35 Uhr: Veſperkonzert; 20 Uhr: Zuſtig. Abend; anſchl. Nachtmuſik und Tanz München(Welle 5s), Kaiſerslautern(Welle 20) 12.30 Uhr: Schallplatten: 16 Uhr: Unterhaltungskonzert; 19.80 Uhr: Grüß Euch Gott Alle miteinander; 20.20 Ahr: Hiſtoriſche Märſche; 21.20 Uhr: Funk⸗ Kabarett; 23 Uhr: Tanzmuſtk. Stuttgart(Welle 360) 12 Uhr: Schallplatten 1680 Uhr: Tantz⸗ mufik; 20 Uhr: Engliſche Muſtk; 20.45 Uhr: Wieber daheim, Die erſten Tage nach den Ferien; anſchl. von Berlin Tanz muſtk. Ausländiſche Sender Bern(Welle 408) 20.35 Uhr: D' Probterzyt, Emmentollſches Mund⸗ arbſtück in drei Akten; 22.30 Uhr: Spätkonzert; anſchl.: Tanz. Budapeſt(Welle 550) 19.45 Uhr: Kabarettabend; anſchließend Zigeunermuſtk. Daventry(Welle 487,2) 20 Uhr: Variets⸗Vortrag; 21.20 Uhr: Abendkonzert einer Militärkapelle; anſchl. Tanzmuſtk. Daventry(Welle 1559) 20 Uhr: Promenabenkonzert; 22. Uhr: Danzmuſik. Mailand(Welle 501) 20.90 Uhr: Abendkonzertf 28.18 Uhr: Tanze Prag,(Wellegs7) 20 Uhr: Unterbaltungsabend; 28 Uhr; Jazz. Rom(W. 441) 1 Uhr: Abendkonzert und Sendeſpiel; anſchl Tanz. Wien(Welle 517) 20.05 Uhr: Operettenaufführung: Polkenblut, Operette in drei Bildern Zürich(Weile 489) 20 Uhr: Volbstümliches Konze rk. Radlo-Spezlalhaus Gebr. Hettergott Marktplatz 6 2, 6— felephon 28547 Achtnug Gaſtwirte! Unſere modernen Radibapparate mit eingebautem Kraftverſtärker bieten Ihnen trotz des billigen Anſchaffungspreiſes fämtliche Möglichkeiten des RNadioemp⸗ fanges ſowie der hervorragenden lautſtarken Uebertragung von Schallplatten. Sie ſind rückſtändig, wenn Sie nicht wie Ihre Kollegen für die Unterhaltung Ihrer Gäſte durch gute Muſik ſorgen. Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: 5, A. Meißner— Feuilleton Dre. S. Kah ſer Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Verniſſchtes: Will Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles öriget l. B. R. Sch Infelber— Anzeigen u. geſchäftliche Mitteilungen! Jakob ß au e. zmtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und erlegen Drackexeſ Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m b. H. Mannheim 8 6, 2 e eee . e 1 0 F f 0 l 1 f 0 b 8 7 0 5 5 1 5 5 8 1 Freftag, den 8. September 1929 Neue Mannheimer Zeitung[Abenb⸗Ausgabe] 9. Seite. Nr. 418 Nachbargebiete Ein Stadtrat als Opfer des Verkehrs 4 Groß⸗Gerau, 5. Sept. Der Stadtrat Philipp Diehl wurde geſtern nachmittag, als er mit dem Fahrrad noch vor einem Auto auf die rechte Straßenſeite wollte, angefahren und zur Seite geſchleudert. Diehl blieb mit einem ſchweren Scha delbruch und einem Schlüſſelbeinbruch bewußtlos liegen und wurde ins Krankenhaus verbracht. Er hat das Bewußtſein noch nicht wiedererlangt. Der Schrecken der Konfektionsgeſchäfte Seit einigen Wochen werden die Fra nkfurter Kon⸗ fektionsgeſchäfte durch ein ganz raffiniertes Schwindlerpaar heimgeſucht, ohne daß es bisher ge⸗ lungen iſt, die Gauner zu erwiſchen. Die Kriminalpolizei vermutet, daß es ſich um„Zugereiſte“ handelt, die, wenn ihnen der Frankfurter Boden zu heiß geworden iſt, ihr Tätigkeitsfeld wieder nach außerhalb verlegen. Jedenfalls ſollen die einſchlägigen Geſchäfte vor dieſen gefährlichen Ver⸗ brechern ausdrücklich gewarnt und ihr Trick verraten werden. In einem Konfektionsgeſchäft erſcheinen zwei hochelegante Damen, die wie Mutter und Tochter wirken. Da ſie einen auserleſenen Geſchmack an den Tag legen und ſich für Neu⸗ heiten intereſſteren, bemüht ſich das Perſonal um die gute Kundſchaft und bald liegen Dutzende von Kleidern, Mänteln und anderen meiſt ſehr wertvollen Garderobeſtücken vor den beiden Diebinnen. Denn es handelt ſich um raffinierte Laden⸗ diebe. Sie wählen nach langem Beſichtigen zwar verſchiedene — n. ͤ Kleidungsſtücke aus, haben es aber inzwiſchen verſtanden, eine ganze Anzahl andere Sachen am Körper zu verbergen und„bargeldlos“ mitzunehmen. Wenn dann am kommenden Tag die gekauften Sachen mit Qutttung unter der an⸗ gegebenen Adreſſe vorgelegt werden, merken erſt die Ge⸗ ſchäftsleute den Verluſt, denn die Adͤreſſe iſt fingtert. Die ältere Schwindlerin wird als groß, kräftig und vornehm wirkend geſchildert und ſoll etwa 40—45 Jahre alt ſein; ſie nennt ſich Frau Dr. Mayer. Die zweite iſt etwas kleiner, 1,65—1,68 Meter groß, 26—27 Jahre alt und gibt an, Frau Förſter zu heißen. Beide Namen ſind natürlich auß 80 Hoteleinbrecher * Herrenalb, 4. Sept. Eine aufregen de Verbre⸗ cherfeſtnahme hat ſich hier ereignet. Ein Faſſaden⸗ kletterer hatte ſich ein dortiges Hotel als Objekt auserko⸗ ren. Er ſtieg auf die Veranda ein, wo er im erſten Zimmer ſich 10/ aneignete, ohne daß er von dem dort ſchlafenden Herrn bemerkt wurde. Nach dieſer mageren Beute ſetzte er ſeine Tätigkeit im nächſten Zimmer fort, wo ihn das Ver⸗ hängnis ereilte. Der betreffende Herr erwachte anſcheinend an einem Geräuſch, ſchaltete raſch das Licht ein, ſprang aus dem Bett und erfaßte mit großer Geiſtesgegenwart den Ver⸗ brecher, den er mit eiſernem Griff ſolange feſthielt, bis Hilfe herannahte und der Verbrecher feſtgenommen werden konnte. Er iſt inzwiſchen an das Amtsgericht Neuenbürg eingeliefert worden. Bei dem angeſtellten Verhör zeigte ſich erſt, daß die Landjägermannſchaft einen ſchweren Jungen ge⸗ faßt hatte. Im Jahre 1926 erhielt er wegen verſchiedener Vergehen eine Zuchthausſtrafe von 10 Jahren, die er in einem oſtpreußiſchen Gefängnis zu verbüßen hatte. Er brach aber Deulſchlands Sieg im Länderkampf gegen Frankreich Der 200 Meter⸗Lauf, den Dr. Wichmann⸗Deutſchland vor Eldracher⸗Deutſchland gewann. 6 im Juni d. J. aus und trieb ſich ſeither in Deutſchland her⸗ um, immer von Einbrüchen lebend, wobei ihm hin und wie⸗ Maikammer von rund 200 000 Litern. Die erſten Moſt⸗ 50 000 Mark ſtädtiſche Gelder unterſchlagen * Stuttgart, 5. Sept. Wie die„Schwäbiſche Tagwacht“ hört, beläuft ſich die Geſamtſumme der Unterſchlagungen beim Städt. Tiefbauamt nach den bisherigen Feſtſtellungen auf etwa 50 000 4. In der Hauptſache waren falſche Rech⸗ nungen für nicht ausgeführte Pfläſtererarbeiten ausgeſtellt worden. N * Kirnſulzbach(Nahe), 5. Sept. Im Waldbezirk zwiſchen dem Schlößchen und Fiſchbach entſtand in 15 jährigem Fichten⸗ beſtand, wahrſcheinlich durch Funkenflug, ein Brand. Rund 1000 Stämme fielen den Flammen zum Opfer. * Mülhauſen, 2. Sept. In der Nähe des Mülhauſer Bahnhofs wurde die verſtümmelte Leiche des 64 Jahre alten Chriſtian Eberlin aus Ballrechten am Kaiſerſtuhl aufgefunden. Er hatte ſich offenbar vom Zuge überfahren laſ⸗ ſen, da ein Unfall nach dem Befund als ausgeſchloſſen er⸗ ſcheint.— An der Ilzacher Straße in Mülhauſen wurde ein Küf ermeiſter von einem Auto überfahren und getötet, Sportliche Rundschau Aus der Badiſchen Turnerſchaft Der 2. September⸗Sonntag iſt den badiſchen Bereins⸗ Mehrkampfmeiſterſchaften im Volksturnen, die in 4 Gruppen, in Lörrach, Raſtatt, Durlach und Mannheim vor ſich gehen, vorbehalten. Neben dieſer, die geſamte Turnerſchaft Badens intereſſierenden Kreisveranſtaltung kommt das mannigfaltige turne⸗ viſche Leben u. a. durch die Turnhallenweihe des TV. Gottma⸗ dingen, wo gleichzeitig im Kunſtturnen Ausſcheidungskämpfe des Hegau⸗Bodenſee⸗Gaues ſtattfinden, zum Ausdruck. Außer⸗ dem hat der Hegau⸗Bodenſee⸗Gau einen Jugendturnwartelehrgang in Singen, der Neckar⸗Elſenz⸗Gau einen ſolchen für Schülerturnwarte auf dem Dils berg, und eine Jugendwarte⸗ verſammlung der Gau Mittelbaden in Raſtatt. Die Spielerſchar des X. Kreiſes trifft mit dem Abſchluß der Sommerſpiele bereits die erſten Vorbereitungen zu den Winterſpiel⸗ reihen. In Karlsruhe iſt ein Lehrabend für Handball vor⸗ geſehen, in Pforzheim mit der Spielwarteverſammlung ein Schiedsrichterlehrgang. Auch von der Ortenau kommen die Spielwarte in Oppenau, vom Neckar⸗Elſenz⸗Gau in Neckar⸗ ſteinach zuſammen. Daneben laufen bereits Aufſtiegsſpiele für die Meiſterklaſſe im Handball, dte für die kommende Runde eine Neueinteilung erfahren ſoll. Gr. Literatur * Vom Siun der Leibesübungen. Delphin⸗Verlag München. An einer Stelle des Buches ſchreibt der Verfaſſer, daß hier der Verſuch gemacht worden ſei, die Leibes, übumgen ins Menſchenleben, in ſeine Ziele und Streben einzu⸗ reihen. Man kann ohne weiteres behaupten, daß dieſer Verſuch als durchaus geglückt und als glücklich zu bezeichnen iſt. In klarer, überzeugender Weiſe behandelt Dr. Matthias das Weſen der Leibes⸗ übungen und die Einwirkungen der Leibesübungen auf die einzelnem Entwicklungsſtufen des menſchlichen Lebens. Man gewinnt einen Einblick in den körperlichen und geiſtigen Geſtaltenwandel des Menſchenlebems. Das Kind wird durch die Schulſtunden eingeengt, der Bewegungsdrang wird unterdrückt. Richtig angewandte Leibes⸗ übumgen ſchaffen einen Ausgleich. Der Verfaſſer verſtehht es, den Leſer mit den ſeeliſchen und körperlichen Aufgaben in der Reife⸗ und Nachreifezeit bekannt zu machem. Die Verantwortung für die rich⸗ tige Erziehung der Jugend iſt ſchwer. Das Werk gibt wertvolle An⸗ haltspunkte, die ſowohl Eltern als auch Lehrern am alle ymeiſten, da ſie die Könder doch nicht alle genau kennen lernen können— in der Jugenderziehung unte rſtützen können. Trotz der verhältnismäßig 1 Darlegungen wird kein Leſer das Werk ohne Gewinn beiſeite egen. Von Dr. Eugen Matthias. .— m r eee eee Dede Fmietungen Wirtschaft Ia. Lokal, per bald zu verp. Näheres W. Looſe. Immobil., U*6746 Erste große Mannheimer Dalnl-Dacelei- Mondor mit großem Umſatz, beſte Lage, aus familiär. Gründen auf 10 Jahre mit Vorkauſsrecht 4 2 f me er komplett zu monatlich, 350.— einſchließlich mit reichl. Zubehör 5 Zimmer⸗Wohnung per 1. 10. 29 zu ver⸗ u. Mädchenkammer, pachten.(Goldgrube.) Erſtkl. Bäcker, die Neuoſtheim, per 15. über, 20 000.— in bar verfügen, wollen Eil⸗ 1 853305 angebote einreichen unt. U M 157 an die Ge⸗ Angebote 7 57955 R ſchäftsſtelle d. Bl. Horcher Papierkorb. 6691 Por Sofort Zu velpachten ſchäftsſtelle ds. Blatt. gutgehende Wirtſchaft in verkehrsreicher Lage einer Vorſtadt von Mannh. an tüchtige, kautionsfähige Wirtsleute. Tauſchwohnung iſt erwünſcht. 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Kobellſtr. 28. 2 Tr. rochts.* Bd2 „Weshalb denn so miſs gestimmt?“ „Na ja, ich weiß nicht, was mit mir ist.., ich bin nicht richtig auf dem Posten, immer müde und abgespannt,— es ist ja auch kein Wunder, von früh bis spät ist man im Betrieb, Tag für Tag drängt sich die Arbeit mehr und mehr, aber was hilft's? Es muß ja gemacht werden, das ist ja auch nicht so wichtig!“ „Nein, gerade Ihr Wohlbefinden ist die Hauptsache. Sie unterschatzen die Wirkung solch ungesunden Innenlebens in mit ver- brauchter Luft angefüllten Geschaftsràumen, wie es die Großstadt allerdings mit sich bringt. Es heiſst eben: Rechtzeitig etwas für die Gesundheit tun, Ihrem inneren System eine Hilfe geben zu regulärem Arbeiten, zu guter Verdauung und nor- malem Stoffwechsel. Was Sie brauchen ist Kruschen, das rund um den Erdball be- kannte Gesundheitssalz auf mineralischer Grundlage. Kruschen sorgt in milder, nicht reizender Form für regelmaßigen Stuhl- gang. Kruschen säubert die Därme von den Folgen schlechter Verdauung oder gar Verstopfung, d. h. von aufgespeicherten Massen, die bei längerem Verweilen im Darm sogenannte Darmgifte bilden, deren schädliche Wirkung das reguläre Ar- beiten des ganzen Organismus und des normalen Stoffwechsels behindert, wo- durch natürlich die allgemeine Leistungs- fähigkeit ungünstig beeinflußt wird. Sie besitzen in i Weoruschen Salz die denkbar bequemste Handhabe, Ihr inneres System in Ordnung zu halten. Sie noch heute mit Kruschen, es bedeutet für Sie: Wohlbefinden, Beginnen Elastizität, kõ liche und geistige Frische, Steigerung Ihrer Leistungsfähigkeit und Lebensfreude. 1 Originalglas reicht für 100 Tage und kostet M..— in Apotheken und Drogerien. Lehnen Sie Nachahmungen ab. Achten Sie auf den Namen Neo- Kruschen- Salz und die gelb schwarze Packung. Kruechen fer ane h in eber 4 En egen Beigeschmack. 10. Seite. Nr. 413 Neue Mannheimer e eee[Abend⸗ Ausgabe) 8 N 2 Eik 77 0 Reingewinn von 3 752% B. 2345) l. Amerikaniſche Intereſſen am Niederrhein a 8 0 h l, e e i, Die jetzt auftauchenden Mitteilungen über Errichtung einer Steuern auf 26 21 871) 1 105 Dubipſe(neu) auf 32 215— wird. neuen weſtdeutſch n Zweigfa br ik der Fo 15 M otor In der Bilanz wurden Grundſtücke und Gebäude auf 190 800 11 25 1509 b AG. 5 1 be 2255 e 1 e br 1 e e abgeſchrieben(i. 203 543), Maſchinen und Geräte auf 21 der Verluſtabſchluß. Die erſt fetzt bekann erdende Company Ac. in Berlin verdienen beſondere Beachtung, weil ſich 54 Einrichtung ouf 6 350(7002) J, Debitoren betr ig 30. 11. 28 zeigt nach 16 188/ Abſchreibungen einen Ver luſt von am Niederrhein bereits ein Zentrum amerikanti⸗ ſcher Wirtſchaftsexpanſion herausgebildet hat. Die mutungen, daß der Fordkonzern aller Vorausſicht nach ſich in Neuß am gthein niederlaſſen würde, haben hohe Wahrſcheinlichkeit für ſich, zumal auch von der Neußer Stadtverwaltung die Tatſache, daß Ver⸗ handlungen geführt werden, zugegeben wird. Die günſtige Verkehrslage der Stadt Neuß mit ihrem ausgebau⸗ ten neuen Hafen hat bereits andere amerikaniſche Unternehmen nach dort gelockt. So iſt von der Standard Sanitary Man u⸗ farturing Cy. Pittsburg(USA), die mit einem Stamm⸗ kapital von 4 Mill./ Ende 1928 gegründete Deutſche Stan⸗ dard G. m. b. H. für ſanitäre Anlagen nach Neuß verlegt worden. Es handelt ſich hier um eine umfaſſende Produktionsanlage für die Herſtellung von Babewannen, Waſch⸗ und Spülbecken, die die Fabri⸗ kation nunmehr im Oktober aufnehmen ſoll. Tatſächlich inveſtiert ſind nach Angaben von beſtunterrichteter Seite allein in dieſem Werk bis⸗ her etwa 25 Mill.„. Die Zahl der zur Zeit beſchäftigten Arbeiter beläuft ſich auf 1500, ſoll aber demnüchſt auf 2500 geſteigert werden. Neben dieſem Unternehmen beſteht in Neuß die europäiſche Fa⸗ Frikationsniederlaſſung der amertkaniſchen Inter natio⸗ nal Harveſter Cy., die bekanntlich landwirtſchaftliche Maſchinen, Traktoren uſw. herſtellt und zurzeit über 3000 Arbeiter beſchäftigt.— Daneben iſt zu erwähnen die Zweigſabrik der American Ra⸗ dlator Company, die ebenfalls etwa 1500 Arbeiter beſchäftigt. (Das amerikaniſche Stammunternehmen hat ſich im Februar 1929 mit der Standard Sanitary Manufacturing Cy. fuſiontert; eine Zuſam⸗ menlegung der beiden Neußer Niederlaſſungen iſt aber bislang noch nicht erfolgt.) Als weiterer amerikauniſcher Konzern hat die Stan⸗ dard Oil Company of Newyork zur Verwaltung großer Petroleumtankanlagen ſowie zum Handel mit Schwer⸗ und Leichtölen die nunmehr mit 4 Mill.„ Stammkapital ausgeſtattete amerikaniſche Petroleumanlagen G. m. b. H. in Neuß etabliert. Ver⸗ * Eine engliſche Linoleumfuſion. Zwei Itrmen der engliſchen Dinoleuminduſtrie bündigen ihre bevorſtehende Fuſion an: die Barry Oſtlere an d Shepherd Std.,(Ak. Eſt. 1 Mill.] und die Linoleum Manufacturing Co. Lid.(AK. Oſt. 600 000). Beide Firmen hatten wie die F 3. mitteilt, in den letzten Jahren gute Geſchäftserfolge zu verzeichnen; ſie verteilen während mehrere Jahre 25 v. H. auf ihre Stel.(die erſtgenanwte abzüglich, die letztgenannte frei von Steuer). Die Linoleum Manufacturing Co, iſt die auf⸗ nehmende Geſellſchaft bei einem Umtauſch vom:11. Nach Durch⸗ führung der Fuſton bſt eine Aktienbon us zemiſſtion vorgeſehen, und zwar ſollen für je fünf Aktien der Linoleum Manufacturing Co. zwei neue SA. gewährt werden. Kein Kampfwagen der Opelwerke. Die Opelwerke teilen uns mit: Es beſtehtenicht die Abſicht, außer dem 4 PS. und 8 PS.⸗Wagen einen neuen Kleinwagen für die kommende Saiſon auf den Markt zu bringen. Ebenſo ſind alle Mittetlungen über eine Preisſenkung aus der Luft gegriffen. Die Autopreiſe neigen im Gegenteil, wie die Beiſpiele zeigen, ſogar zu einer Erhöhung. Im beſonderen liegt in der Klaſſe der Kleinwagen für Opel kein Anlaß zu irgend welchen Preisreduzterungen vor. Ueber eine Stillegung des Werkes iſt in Rüſſelsheim nichts bekannt. Das Werk arbeitet nach wie vor nur um den laufenden Bedarf zu decken, hat aber die Belegſchaft ſatſonmäßig reduziert, um die Beſtände bei den Händlern auf nor⸗ maler Höhe zu halten. * Die Fuſton in ber Offenbacher Leberinduſtrie genehmigt. Die G. V. der Mülheimer Lederinduſtrie in Offenbach genehmigte den Fuſtons vertrag mit der Firma J. Mayer u. Sohn, Leder fabrik in Offen bach. Die Firma ändert ihren Namen in J. Mayer n. Sohn Lederfabrik A. G. um. Das Aktien⸗ apltal wird um 9,5 auf 10 Mill. 4 erhöht. Der Auf⸗ ſichtsrat beſteht nunmehr aus: Paul Hirſch(Vorſttzender), Fabrikant Heinr. Feiſtmann und Aſſeſſor Dr. Walter Stern; der Vor⸗ ſtand aus: Herren Robert Hirſch, Karl Stern, Otto Feiſt⸗ mann und Max Weil, ferner aus den Herren A. Mamroth und S. A. Kreuſch als ſtellvertretende Vorſtandsmitglieder. Fuſion und Kapitalserhöhung erfolgen rückwirkend ab 1. Juli 1929. Die Bilanz verzeichnet bei 10 Mill./ AK.(in Mill.%) 7,1 Kreditoren gegen 5,51 Debitoren, 1,55 Waren, 0,93 Wechſel, Kaſſe und Effekten und 2,42 Grundſtücke, Gebäude und Maſchinen.— In der anſchließenden AR.⸗ Sitzung wurde der bereits gemeldete Zuſammenſchluß mit der Firma J. Feiſt ma un u. Sohn in Offenbach/ M. genehmigt, der mit Wir⸗ kung am 15. September 1929 erfolgt. In der obigen Bilanz ſind die durch dieſen Zuſammenſchluß ſich ergebenden Aenderungen noch nicht enthalten. 85 i 00g eee 375 für Hoch⸗ und Tiefban Freiburg 000) 1, 245(400 339) /, Vorräte 1 blieb neben dem AK. die Krobſtoren ermäßigben ſich auf 0 10 000) 4 Auf der teſerve mit 21000% unverän 8 713(410 249) /.— Do aus Er 1927 76 ährige Verluſt 15 160 774/ wurde durch das Aktionäre mit 010, auf 68 764/ reduziert, 59„(der vo [Konto Kreditoren dazu traten als Neuverluſt in 25/8 weitere 7 395). Abſchwächungen auf der ganzen Linie Mannheim ſchwach Auf ſchwächerer Aus landsbörfſe und unter dem Druck der weiber andauernden Ges 8 s loſigf e bt war die Börſe heute für Aktie nwerte. gennant, lktie ging per Kaſſe auf 22 rproz K ben auch Wald⸗ tnelektra, Süd⸗ ten lagen Oel⸗ hof und 1 zucker un Von Neben verein wieder ſeſter und gingen mit 72 um. Von Verſicherungsaktien gaben e. er⸗ N ig auf 110 nach. Bank⸗ und Brauerei⸗ werte 6. e gaben 8 v. H. Mann⸗ heimer 0 5 Rach. er Schluß war für Aktien etwas 9015 Frankfurt unſicher. Zu Beginn der heutigen Börſe griff erneut große Unſicherheit Platz. Gerüchte neuer Inſolvenz im Reiche ſowie aus dem Aus⸗ lande tauchten auf, was das Vertrauen der Kuliſſe in die weitere Entwicklung der Börſe ſtark erſchütterte. Die Folge waren A b⸗ gaben in größerem Umfange. Bei den Vorgängen im Konzern der Vaterländiſchen und Rhenania glaubt die Börſe doch ſchlimmere Auswirkungen erwarten zu müſſen, was nicht zur Ten⸗ denzſtärkung beitrug. Nachteilig empfunden wurden ferner die ſtar⸗ ken Kurseinbrüche an der geſtrigen Newyorker Börſe. Obwohl die Glanzſtoff⸗Verwaltung doch noch eine beruhigende Meldung ausgab, war dieſes Papier heute doch ſtärker angeboten und faſt 9 v. H. ſchwächer. Es ſollen Schwierigkeiten bei Glauzſtoffirmen im Aus⸗ lande aufgetreten ſein, wodurch die Intereſſenten dieſes Papiers be⸗ ängſtigt wurden. Ordres vom Auslande waren wieder kaum einge⸗ troffen, vielmehr ſoll die Schweiz ſtark als Abgeber aufgetreten ſein. Gegenüber der geſtrigen Abendbörſe betrugen die Kursverluſte durch⸗ ſchnittlich bis 27 v. H. Stärker abgeſchwücht waren Deutſche Linol mit minus 6 v. H. J. G. Farben mit minus 3 v. H. Montanwerte lagen uis 3 v. H. niedriger. Von Kaliwerten eröffneten Weſteregeln 4% und Aſchersleben 3½ v. H. ſchwächer. Renten umſatzlos. Im Verlaufe wurden die Abgaben wefter fortgeſetzt. Bei der geringen Aufnahmefähigkeit neigte die Tendenz weiter zur Schwäche bei erneuten Verluſten bis zu 2 v. H. Glanzſtoff ver⸗ loren erneut 5 v. H. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 7% v. H. wieder knapper. Berlin ſchwach, ſpäter uneinheitlich Nachdem geſtern in Newyork nach der monatelangen Aufwärts⸗ bewegung ziemlich unerwartet ein ſtarker Kurseinbruch erfolgte, der jauptſächlich mit der Rekordhöhe der Maklerdarlehen und dem 5 Tage nach dem Ultimo immer noch nicht enkſpannten Geldmarkte zuſam⸗ memhängt, waren im heutigen Vormittagsverkehr für den hieſigen Markt kaum anderes als Abſchwächungen zu erwarten. Die zeitweiſe geſtern ſchon bekannten ungünſtigen Momente wirkten nach und veranlaßten die Spekulation zu weiteren Abgaben. Der Kreis der Baiſſiers wird immer mutiger und größer, da es ſich krotz anserer Anſicht einiger Großbanken gezeigt hat, daß die Ware immer wieder zu niedrigen Kurſen zwrückzube kommen iſt. Bei fehlendem In⸗ und Auslandsintereſſe(man ſprach ſogar im Gegenteil von Auslands⸗ abgaben an einigen Märkten) zeigten die erſten Kurſe Rückgänge bis zu 5 v. H. im Durchſchnitbl. Auf die Botriebseinſchränkung bei Bemberg verloren dieſe 1. und Glanzſtoff 10 v. H. Auch in Nordwolle ſetzten ſich die Abgaben fort, mam wollte wiſſen, daß dieſes Unternehmen ſehr hohe Bawkverpflichtungen habe. Bemerkenswert ſchwach waren ferne ietz minus 8,25 v. H. Selbſt die in der letzten Zeit widerſtandsfähigen Montanpapiere mußten ſich heute 1 bis 2proz. Rückgänge gefallen laſſen. Anleihen abbröckelnd, Aus⸗ länder behauptet, Pfandbriefe uneinheitlich und faſt geſchäftslos. Gelömarkt ziemlich unverändert. Tagesgeld 8 bis 10,25, Mo⸗ natsgeld 9,25 bis 10,25, Warenwechſel ca. 776 v. H. Auch im Ver ⸗ laufe gaben die Kurſe weiter wach. Man beobachtete einige über gute Auslands verbindungen verfügende Privatbanlhäuſer als Ab⸗ geber und kombinierte daraus Auslandsverkäufe, Ein weiterer Kursrüchgang um 4 v. H. bei Nordwolle verſtimmte ebenſo wie die auch im Verlaufe ſchwache Veranlagung des Marktes der Waren⸗ hausaktien. Farben konnten ſich anſcheinend auf Sbützungskäuſe, ſpäter relativ gut behaupten, am Montanmarkte ſetzten ſich ſogar gegen die Anfangskurſe leichte Erholungen durch. Bemberg erholten weiter ſchwach. Vaterländiſche und Rhenania verloren 25, Frau⸗ kona⸗Rlückverſicherung ſetzten ihre Abwärtsbewegung fort. Im wet⸗ teren Verlaufe konnte ſich eine Belebung nicht durchſetzen, die Kursgeſtaltung blieb uneinheitlich. Auf Deckungen erholten ſich ver⸗ ſchledene Werbe, wie z. B. Tietz, Reichsbank, Rheinſtahl und Che⸗ miſche Gas um—3 v. H,, dagegen lagen die Schlußkurſe im all⸗ gemeinen ca. 1, zum Teil 2 v. H. unter Anfang. Deviſen gegen Reichsmark lagen ziemlich unverändert, der Dollar notierte.2015. London.8475, Schweiz 1924, Holland 4006,50 alles Newyorker Uſanee Swapfätze Dollar⸗ ⸗Reichsmark lagen ziemlich feſt, auf einen Momat 34 nach 30 Stellen, auf drei Monate 82,30 nach 80 Stellen. Berliner Depiſen Diskontſätze: Reichsbank 7½, Lombard 8½, Privat 7 ½ v. 9. Amtlich 5. September 5. Septembei[Parität Diskont in R⸗M fiir G. I B. G. I. B. M. I ſätze 5 . 100 Gulden 168.17 162,51 168,16 l 168,50 J 168,84 5,5 100 Drachmen.42.485] 5,429] 5,435 5 8 100 Belga= 500.⸗Fr. 38,315 85,438 88,81] 58,23 88,355 870 Sang„ 100 Gulden 81,345 81,505 81.32, 81,48 81.5 Helſingfors 100 finnl. M. 10.547 10.567 10.546 10,566 10,512 7 Italien. 100 Sire 21,98, 21,99 21e 21,99 22,025 Südflawien. 100 Dinar[7876 7,390 7878] 7,87.355 Kopenhagen... 100 Kronen 111.71 111,98 111,69 11,1 12,08 5 bon 100 Eskudo 18,78 18,82 18,77 18,81 17,4 8,5 .„ 100 Kronen 111,75 111,95 111.67 111,89 111,74 5,5 aris... 00 franken 18,4% 154 16,42 16,48 16,445 3 5 12.427] 12.447 12.421] 12.441 12,88 5,5 1 80,79 80,95 80,78] 80,84 80,518] 3,5 WWF..04 3,050] 3,03 3,040 3,017] 10 NBR 10„ Feſeten 61.61 61,93 61,78 61916957 5 baß sk: e 9 112,39. 112,81 112,39 112.61 112,05 455 100 0 959,115] 59,225 59.08 39,20 85,79.5 Ibaben 100 Pengs 12 500 78,22%] 73,39 78,215 738,38 72,89 8 Buenos⸗Atres 5 8 Bef.759 1,768] 1,760 1,784] 1,786 10 Cangda 1 Cunad 4,171[4,179 4,1701 4,70 4,176— Japon 4,958.962 988] 1,982 1,986 5˙8 Rats 1 ügypt. 20,865 20,906 20,866 20,908 20,91— bene„„1 türk. Pfd..20 2,24 2,028].027 2,130 10 London 1 Pfd. 20,845 20,885 20,321] 20,881] 20,393] 5,5 New Hor 1 Hollar 41975 4,2058 4,197 4,05 4,1780 6 Rio de Janeiro. 1 Milreis 0,2975 0,995.4975 0,4998 0,509 Uruguay 1 Gold Pes. I 4,091.099 4,096 4,104.821 * Frankfurter Produkteubörſe vom 6. Sept. Bei ruhiger Teudenz kamen folgende Notierungen zuſtande(alles ubrige geſtrichen); 25.90— 25.40, Roggen 20.15, Sommergerſte 21.50, Hafer inl. 1919.50, ausl. 18,7519, Mais 20.7521, Weizenmehl Südd. Spezial 88.—839, niederrh. 38—39, Roggenmehl 29.25— 30.50, Weizenkleie 11.10, Rog⸗ genkleie 10.75 J. Berliner Mekallbörſe 6. 9 KRünfer Blei IHE 1 bez. Brief Geld bez. Brief Geld bez. Brief Geld 1 5 183,.— 154.— 184,— f—.—48,— 4,, 51.— 49,50 Februar 154.25 154,50 154,25—.—48.— 427,25—— 51.— 50. März 154 50 154,50 154,50—.— 48,.— 47,50—— 51.— 50. Aprif 158,.— 155,— 154,75]—.— 48,.— 47,80—.— 51.— 50. Mal 135,25 155,50 155,.——.— 48.— 47.50—— 51,.— 50. Jun 155,25 155,50 155,25—.— 48, 47.50—— 51.— 59.— Juli 158, C Auguft. 155,50 155,50 155,80—.— 48,.— 47,50—— 51.— 50,28 Sept.—— 153,.— 130,—.— 428,— 45—-—(—— 50. 8. Sltober“. 152.50 150,0 48,—..— 8. Nov.. 18550 152.50 152,50—— 48,.—.— 1 89. Dez. 155,50 158.75 153,50]—.— 48,48— 581 49,50 Elektrolyt ipfer, prompt, 172.— Antimon Regulus 65 69 ü Aluminium 190,.— Silber in Barren, per*g 11,80— 78.28 3e, Drahtbarren 194.— Gold, i 10 gr. 28, 0028,20 Hütkenzinn, 00 v. D.— Platin, dto. 1 K—10 Reinnickel, 9899 v. H. 350.— Preiſe(ohn Edelmetal e) für 100 eg Londoner MRefallbörſe Metalle in 8 pro t dane del 8 3 Si tand. 187 in. f 7 Silber Unze ſtand. 187/40) fein. Platin Unze E Aust, 100,0 100.5 5, 6. J do. Elektw. 85,25, 88,25 Ouetkſtiber 22,50 22,80 Kupfer Kaſſa 78.15 76,25 Zinn Kaſſa 207,0 205.0 Antimon Reg. 52,50 52,28 dy. 3 Monate 79,15 77,28 do. 3 Mongte 211. 0 209,2 Platin 18.85 14,50 Setlementſpr. 11 75 75,15 do. Setttemen 208, 70 205, Wolſramerz 88.— ſtupfer elekirol. 89,25 85.25 do. Banka 220,2 218,5[Nickel Inland 175, 17570 do. beſt ſelee 82. 75 80.50 do, Straits 210.7 209,0] do,. Ausland 175,0 175, do ſtrong su 110,0 110,0] Blei prompt 23,65 23,85 Silber—.——.— :: Neue Zinkblechverteuerung. Der Zinkwalzwerksverband hat 1. Br. Nach 28 725( f. B. 20 114)% Abschreibungen erzielte die mit ſich gegen ihren Anfangsburs um 8 v. H. Aan Kaſſamark' zeigte geſtern den Zinkblechgrundpreis erneut um 0,50„ je 100 Kg. herauf⸗ 500 000„/ Ack. arbeitende Geſellſchaft im Geſchäftsjahre 1928 einen ſich ſtärkere Zurückhaltung. Verſicherungsaktien lagen auch heute geſetzt. i Kurszeitel der Neuen Mannheimer Zeitung bes. uten 5 geſtret, 28e d me gesogeg. 08 o 105 vf plage genß. u rde gage Hie nenen are 16,88 Bergm. Elektr. 228,5—— Goldschmidt Th. 74.— 74.— Rheinelekt. B. A. 81— 81. Aged. meſch 64,50 84,80 Hageſche Maſch. 98,50 95, Aden. Braunk. 2710268, Aktien und. Auslandsanleihen in Prozenten, bei Stückenotierungen in Mark je Stück Brem.⸗Befig. Bei 8880 69750] Gritzner M‚durl. 62.— 88.50 81. A. 1510 119 0 Balcke Maſchin, 120,5 120,0 Hammer Spin 180.9130. f e 5078 1 6 0 Efferen örſe Brown Boveri 138,0 137.5 Grün& Bilfinger 173,5 178,0„.1100 110,0 Baſt Neürnverg 2070 2070 1 Gi 178 835 ee Elektrizit 1290 94439 Cement Heidelb 131,5 129,0 9. 15 5 5 Pb.⸗Wien Gum. 77. ei 5 5. 6, 0 Kerftabt 1850 185,0 5 Wer e 5 7585 Penne 70 5 Harken d Acc 147˙0 Abeveh Nene 15 1394 8 8% Bab. St.⸗AH. N 78,.— 75.— gudwigsh. N. Dr. 219.0 219.0 12 60m g. 120, Chäde. 255,0 449.5 Hier! 2 n 11575 112.5 Schtinck co. Fb Derl.Gub. Hut 270,0 275.0 1 5 51 hin.—— 5 5 Zucker 45.80 458.50 1% Bab Kom. Gd 82,75 82,75 Pfälz. Preßhefe—.—. 1%„„ BA. 185,0 135,0 Chamott. Annw. 117,5 117.0] Pi tl 5 9. Hbg Berl. Karls. Ind. 81, 78, Pedwig hütte 108,0 102,9 Hückforth⸗ 15.805 57.50 208 deten dat 58. merh der Je 10 0 eh Hal 58 25— Cberſch ider 8e 88 e350. 550 5 e ag 700.0 Serliner Man 55. 79,78 79.88 Hide akt 9955 50 erer 0 4. f 22 36.— 5 9755 0 r 8 b 80 „ 3 85 0 Werger Worms 192,0 192,0 E. b. Knox 14— 162,0 Ch. Brockhues 80.— 80. Pelzer Phil. 104.0 Schu e Nebg. 39200 228,0 Sch O 54 164,4156,0 14070 Saen 1085 108,8 7%./ ̃ ⁵ ä. 0, ann Umm 4 1 2 Sei in duſt. o—„—**„ 11 88. 55. 1 60% Far en Bds. 20 127,0 1240 Kanu ere 7275 1 75 Neckurfülm 2.— 5 een 10 Jung Erlangen 91,80 91,50 Siem& Hals 88.— Bremer Wolle 165,0 1887 deſch Eſſen. 136,0 5 855 Sage 2800 279,0 öl Müßkens 18750 184,0 D Erdöl. s 18 Junsbans.. 68,25 68.25 Südd. Zucker„159.0 1590 Gren Bod a. 4230 fs Fehenehewerke 90810 Shuthe ba 28102270 Aal oed d. 4650 12500 AG. f. Seils, 94 68 Portl Jem. Heid. 181,8 131,0 O. Golden Ang 49.482 5 Lanm Kaisersl. 143.9 142,0»V f Horch 08 5. Sen 8. 120 8893 0 1„.—— E 0 22 0 5 1 1 5—— m Ah. Hhpoth. 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Farben 288,8 881,0 Zellstoff Waldhof 240,0 286,0 Dockerb. E Widm 8,— 88,— Vergt Jule 115,0 118,0 Conil Cabutſch. 165,2 162,7 Kapla Porzenag 78, 0 Südd Immobil. 78. s g l. 5 5. 106,2 106,0 Ver. Uitramaxig. 150.0 8 Fallw Aſcherst 110 10„ Zucker 158.0 158.7 Fraukfurter Börſe Eiſen Kaisersl. 12 12 85 meyer 8 80.— 171.0 Ver. Zellſt. Berl. 110,0 aimler Benz 51,50 50,— Karſtadt.. 179.3 9 asg Berliner 45.— Elektr. Licht u. K 113.5 215.0] Sudwigsb. Walz, 115,0 115,0 Vogtl⸗Maſch. St. 78 507. Deſſauer Gas 19258 193,5 11558 Elöcknerwerke. 5 2 8 f 85 8 2 Thoerls Oelfgor 91. 9— Feſtverzinsliche werte Bag dg len 145.0414 5 Atontan-Aktien Elektr. Seſerung 300.50] Mainkraftwoerke 38 Belt. e 518 Deldlſche Erde 555 10 1 5 2775 10 Ab 17 81470 3j» p» ¶,,,. 50% 22 83,95 Darfst, u. Nat 274,0 278.0 Feſſene den 143,0 Ener Maſch.1087— Mies Sehne„ 50 50,— Wayß a Freytag 100,7 101.2 Deulſchetabelw. 69,1569,— Krauß Ele. 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Buckau W 2 end 5 l 7567.50 Reichsdank. 797,5 298, BRnLaurabütte 68.65.— He Reſchsant. 287.50 87,50 Transport⸗Aktien Iiſck-Ueberſee dr. 100,0 190,0 J 0 Faden 50 200 0 Mazimil. Hütte 1107 1210 Willen Guß. 50, 9— 955 ab- Kom. 62.—., bein Sup. B 145,0 1450 8er Stabtwerke 120.4. Hic 10 70 28 Je. 1388 1 1570 Raa Var 405,0 450 Pes bed Lind. 130 8810 1 Verein 14 C 1100 182. 8 5 5 5 5 antu Dresdner Be 0 5 77 1 8 92 80% Pfälzer..9 92,78 92,75 g. 157.0 156.0 e Ach f. Verkehr. 136,0 185 0 Mitteld. Kredhk. enn. des 999 0 1 14501357 1110 8400 597 505 ad 5805 286.0 Wee Has. A. 58486750 Sudd rents 1295 935 Induſtrie-Aktien 8% Bad. Robten.— c. 9 1 0 1220122 9 Feen 20 1 1100 Lalee Mr& Genen 188 1350 Brart Minen 18. tene 12.751275 8% Grkr. M9. K. 15,.— 14,80 50 ifenbahn 22,0 Reichsbank 0 5 5 a 7 F. en— Bie Nobendt 48000 1802 Eichd-Mannh Saeed Kallaar 0,7 870 Lerag 119. 117 5 Rhein, Credit 1990 055 Daggenan.- A... Mübibebm Perg, 15 105.0 Kreiverketzrs-Rurſe 29%„„ 084. 4 5 ennie 160.0186. 8% Roggen wert. 9,50.50 Ellbamerita 18750 180,5 Süddentſch. Dise. 120,0 129,0 Gebhard Textil 101 8 5 0 geiergb. J. Habs 2428 245 eee Antanz 280,0 299,0 Löwen München 205,0 288,0 8 Roöggenren 6,14 8,16 anſa Dichiſf 159.0 158.0 Franſ. Allgem Gelſenk. Bergw. 146,0 24, Reckarſum. rz—— Ruſſendank.80.88 e hein. gig 77,78 78,50 Frankf An Berſ. 125,0 1220 Mainzer St. A 218,0 220.0 8% Lundſch. Ros,„ 8550 Nerbd. Lloßd 1e 8100 Stüc u 400. 145.0122 0 Genſchod& Co, 88.— 8250 dlordd.Wollkäm. 185,2 3 deutſche Petrol 80, 80 40% Wel Aich 75.— 75,50 5. Ming., e Schöfferz. Bindg. 402.0 282.0 Werein Elbeſchiff. 25,50(28.80 duſtrie-2kti Germ. Portl.⸗8. 167,0 104,0 Operſchl. E. Bed. 96, 84, Fele gal 1. 245,0 218,0 J Südb Lig 74.— 78.50 annh. Verf... Sarverd⸗ Steg 182,0 162,0 8% Mexikaner 25.— 25, 1 Induſterie⸗ en Gerresheimchlas 11570 115,0 Sberſcht. Koksw. 108,7 1040 dler Kalli %% Meining. K 78,80 73.50 Werger 191.5 191.5 4% Türk. Ad. Ant 80 78 Bank⸗Alktien Accustulgteren 18,0 188 Gef. f. ekt. Unt. 18,8 213,0 Orenſt.& Koppel 67,7887. Diamond 28.80 25.50 e..die Fe 72/25 Transport⸗Aktien 49„Bagd.⸗Eiſi 740 7g Adlerwerke. i841,— Gebr. Goedhardt 229.5 227.0 Sſtwerke 230.0 Hochfrequeng 163,0 1650 Accumulatoren—-.%„ 750 Ban J. el Werte 159 21510 Alexangerwerk 44— 4— Holdſchmidt Th. 74,7 57.5 10 3.. Aktien ap 120,0 A. 0.5041, 4%„ uni. Aar 1210 12,19 Bank Srauinb. 181 5 184 7 Allg. Elektr.⸗G. 195,0 132 7 Gritzner Masch. 62.— 59,25 e 110 1000 None 5 8 0 Straßb. 54— 54. A. E. G. St.⸗A. 194.7 192,0% Zollobl. 1911 7 80.45] Worm. Bankver. 126 5125 0 Alſen Portl. Z. 184.7 182, Gebr. Großmann 44.— 44.— Polypho Sloman Salpet. 80, 81. u 911245 Nord. Lond. 3 111 7 A. chaff Buntp. 144,0 148.0 4 Log 1% 185 Berl Handels 2090 208% e 127/182 Grun Bilfinger 143.11731 Rath. Ble 74 25 75,— Südſee Phosph. 28.— 295 . a 8 5 80 5. 5147,15 Cons. u. 179.0 1770 Anhalt 5 Gruschwitz til 66,50 69.50 Reishols P. eli 90 . 5 3 8—— 8 Freitag, den 6. September 1929 4. Seite. Nr. 413 Mein lieber Mann, unser guter Vater und Großvater Heinrich Friedberger ist nach kurzer Krankheit am 4. ds. Mts im 59. Lebensjahr Sanft entschlafen Mannheim, den 6. September 1920 im Namen aller Hinterbliebenen: Mlara Friedberger geb. Salm und Minder Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabef f . — — 9904 2 Die Beisetzung hat im Sinne des Verstorbenen in aller Stille stattgefunden Beileidsbesuche dankend verbeten Unser Seniorchef, Herr Heinricd Friedberger ist am 4. ds. Mts. nach kurzer Krankheit plötzlich verschieden Wir verlieren in dem Verblichenen einen allzeit loyalen und gütigen Vorgesetzten, der uns allen durch sein ernstes Pflichtbewußtsein und rastlosen Fleiß vorbildlich bleiben wird 9902 Sein Andenken werden wir stets in hohen Ehren halten Mannheim, 6. September 1929 Das Personal der Fa. Heinrich Friedberger Croßhandlung in Schreinerartikeln u. Holzwaren Junger, perfekter Iodes-Anzeige geb. Pllz Joh. Pilz Meine liebe Schwester, Frau Elise Brauer WVe. ist am 4. Sept. von einem sanften Tod erlöst worden Mannheim(U,), den 6. September 1929 Bushhalter übernimmt Erledig. der Buchhaltung ein. kleineren Geſchäftes als Nebenberuf. Angebote unter 8. P Nr. 41 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. B3744 r 4² Winteräpfel gebroch., Ja. haltbare Ware, hat bis Sams⸗ abzugeben II tag vorm. Flory. Langſtr. 28, Wer Die Einäscherung ist heute in aller Stille erfolgt beſorgt Kolli⸗Lieferun⸗ gen in gedeckt. Schnell⸗ wagen?(10, 20 und 30 Pfund.) Angebote an Fernſprecher 208 97. *6684 Mannheimer Sängerkreis E. V. Unseren Mitgliedern die schmerzl. Trauerkunde von dem unerwarteten Hinscheiden unseres Sangesbruders Herrn Bauamtmann Heinrich Elzer Hndet Samstag. 7 Die Beerdigun Sept., W 3/½ Uhr von der Fried- hofkäpelle Aus statt 9938 Wir bitten unsere Mitglieder um rocht zahlreiche Beteiligung Mannheim, den 6. September 1929 Der Vorstand Sorte Wolff LI SSV WOlff ge. Dor Vermäahlfe 865 Mertrmeirm, den 7. Sepf. 1829 Serfelclerr. g BScelirisfr. 74 Sri lr Treuur: Sernisfeqg, 2, Sept. 12. Uhr, 8 Gerneirdetieuis Neuester 5 90 Lucie Adelle Mayer Harry Georg Heß, VERLOBTE Mannheim, den 6. Sepfe . 39 Friseur 6704 mer 1929 J 82, 9. UBERRAScHEND Sch WMRKU N OHNE HERZKIOPEE Se dene rtsedaft aer daft zu pachten. Nachweisbarer guter Umſatz iſt Bedingung. Gefl. ausführl. Angebote unter 2 161 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. 2719 Parterre gelegener grober Lagerraum mit Büro evtl. mit Wohnung zu mieten geſucht. 9990 Angebote unter U p 149 an die Geſchäfts⸗ ſtelle oder Telephon 20472. 3 Timmer-HMohnung mit Bad von Anilinbeamten geſu ch t. Angebote unter V T 95 an die Ge ſtelle dieſes Blattes. Ingenieur Kurt Helm ſtein, iſt zum ſprechend der Erhöhung geändert. vandelgregiſezefnträge a) vom 2. September 1929: Deutſche Hydroldid Geſellſchaft mit be⸗ ſch ränkter Haftung, Mannheim. Friserich Milek iſt nicht mehr Geſchäf Diplom⸗ „Pf illweißen⸗ ihrer beſtellt. eke Heidelberg⸗Mann⸗ Geſchäf Portland Genen heim ⸗ rt Ak tiengeſellf 75 heim, tiederlaſſung, helberg. Die Generalverſammlun Juni 1020 hat die Erhöhung des zu 5 100 000.“ beſck Herbert Hoffmann ſchränkter Haftung, rundkapitals um bis oſſen. Geſellſchaft mit be⸗ Mannheim. Der Geſell⸗ ſchaftsvertrag iſt am 21. Auguſt 1929 feſtge⸗ ſtellt. Gegenſtand des Unternehmens iſt: Der Handel mit Kohlen und ſonſtigen Brenn⸗ toffen aller Art. Die Geſellſchaft iſt berechtigt, an ähnlichen Unternehmungen zu be⸗ teiligen, ſolche zu erwerben und zu vertreten. Her⸗ 1 20 000 R. //. Mannhei im, Das Stammkapital beträgt Hoffmann, Kaufmann, 0 Wenn mehrere G ſo wird die Gef hrer oder durch meinſchaft mit einen Geſchäftsführer Geſell⸗ wenn nicht Geſchäft ührer in Ge Der berechtigt, die de auch beſtellt 5 18 Als vertreten. 1 iſt . 1 aft elk öſtändig hrere Geſchäft 275 Reich Moltke⸗ ſchen ſellſchaft 9 75555 nur im 0 tslokal: iger veröffentlicht. Geſch 6. Herbert Hoffmann, Mannheim, Die Firma iſt erloſchen. b) vom 4. September Heinrich Huttel, Geſellſchaft mit beſchränk⸗ ter Haftung g, Mannheim. Stammkapital iſt gemäß dem Beſchluſſe der Geſellſchafter⸗ verſammlung vom 26. Juli 1929 75 5000 R./ erhöht und beträgt jetzt 15 000 R Der Ge⸗ ſellſchaftsvertrag iſt durch Veſchlez der Ge⸗ ſellſchafterverſammlung vom 26. Juli 1929 ent⸗ des Stammkapitals Als nicht eingetragen wird ver⸗ öffentlicht: Die Gef ellſchafterin Schloſſer meiſter Heinrich Huttel Ehefrau, Anna geborene Haug in Mannheim, hat an die Geſellſchaft eine Forderung durch Gutſchrift aus der Gewinn⸗ verteilung für 1928, einſchließlich des Vor⸗ trages für 1927. Sie bringt hiervon den Teil⸗ betrag von 5000 R./ derart in die Geſellſchaft ein, daß damit ihre neue Stammeinlage von 4000./ und die neue Stammeinlage des In⸗ genieurs Willy 125 5 in Mannheim⸗Neckarau von 1000 R. /Z als geleiſtet gelten. Lurch& Cie. Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Mannheim. Die Prokura des Theo⸗ dor Lamm iſt erloſchen. Reemtsma Eigarettenfabriken Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Zweigniederlaſſung Mannheim in Mannheim als Zweignieder⸗ laſſung der Firma Reemt Eigaretten⸗ fabriken Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung in Altona⸗ Bahrenfeld. Der Geſellſchaftsver⸗ trag iſt am 11. Juni errichtet. Gegen⸗ ſtand des Unternehmen: Die Fortführung der in dieſe Geſellſchaft umgewandelten „Reemtsma.⸗G.“ und der übrigen nach Maßgabe des ſellſchaftsvertrages vom 11. Juni 1929 einzubringenden Unternehmungen (Georg A. Jasmatzi.⸗G. in Liqu. zu Dres⸗ den, Fabrikatflonsbetrieb der orientaliſchen Tabak⸗ und Eigarettenfabrik Yenidze, In⸗ haber Hugo Ztletz, G. m. b. H. zu Dresden, Grundſtücksgeſellſchaft Rungeſtr. 2224 G. m. b. H. Berlin, n ſtücksgeſellſchaft Kölln a. Spree G. m. b. H. Berlin, Zigarettenfabrik Kreyſſel G. m. b. 5. in Wies sbaden, Zigaretten⸗ 5 Konſtantin, Kom manditgeſellſchaft zu Dresden), ſowie die Verarbeitung von Ta⸗ baken und der Handel damit, die Herſtellung und der Vertrieb von Eigaretten und über⸗ haupt jegliche Betätigung in Induſtrie, Handel und Gewerbe. Innerhalb dieſer Grenzen iſt die Geſellſchaft zu allen Geſchäften und Maß⸗ nahmen berechtigt, die zur Erreichung des Ge⸗ ſellſchaftszweckes notwendig oder nützlich er⸗ ſcheinen, insbeſondere zum Erwerb und zur Veräußerung von Grundſtücken, zur Beteili⸗ gung an fremden Unternehmungen gleicher oder verwandter Art, zur Errichtung von Zweig nfeberlaffungen an alley Orten des In⸗ und Aus slandes, ſowie zum Abſchluß von In⸗ tereſſengemeinſchaf mit anderen Geſellſchaften. 8 Stammkapital beträgt 30 000 000.. Geſchäftsführer ſinnd: Hermann Reemtsma zu Altona⸗Bahrenfeld, Philipp F. Reemtsma zu Altona ⸗ Bahrenfeld, Eruſt Friedrich Gütſchow zu Dresden, David Schnur zu Berlin, Alwin Reemtsma, Kurt Heldern, beide zu Altona ⸗ Bahrenfeld, Carl Böttner, Dres 38805 Die Geſellſchaft wird, wenn ſie nur einen Geſchäftsführer(Vorſt and) hat, durch dieſen vertreten. Sind mehrere Geſchäfts⸗ führer(Mitglieder des Vorſtandes) beſtellt, ſo kann die Geſellſchafterverſammlung einem oder mehreren Geſchäftsführern das Recht zur Alleinvertretung(Alleinvertretungsberechtigte Mitglieder des Vorſtandes) und dieſes Recht auch widerrufen. Im übrigen erfolgt die Ver⸗ tretung durch 2 Geſchäftsführer(Mitglieder des Vorſtandes) oder durch einen Geſchäfts⸗ führer(Mitglied des Vorſtandes) in Gemein⸗ ſchaft mit einem Prokuriſten. Die Geſchäfts⸗ führer Hermann Reemtsma, Philipp F. Reemtsma, Ernſt Friedrich Gütſchow, David Schnur ſind berechtigt, die Geſellſchaft für ſich allein zu vertreten. Als nicht eingetragen wird veröffentlicht: 1. Der Geſellſchafterin N. V. Handel Maatſchappy Caland 15 Amſter⸗ dam ſteht an dem Vermögen der durch Gene⸗ ralverſammlungsbeſchluß vom 8. Juni 1929 aufgelöſten Reemtsma Aktiengeſellſchaft zu Altona⸗Bahrenfeld auf Grund der genehmig⸗ ten Beteiligungsbilanz ein Anteil von ius⸗ geſamt 12 468 000 R. zu. Sie beteiligt ſich bei der neuen Geſellſchaft mit dieſem Anteil am Vermögen der aufgelöſten Geſellſchaft in voller Höhe, nur daß eine in bar zu ver⸗ gütende Spitze von nom. 700 R Stamm⸗ aktien zu 3202 ausbezahlt wird. Sie über⸗ nimmt demgemäß von dem Stammkapital der neuen Geſellſchaft eine Stammeinlage von 12 468 000 R. /. Diefſe Einlage iſt durch die Beteiligung der N. V. Handel Maatſchapvij Caland mit ihrem Vermögen an der aufge⸗ löſten Geſellſchaft geleiſtet. 2. Die Geſell⸗ ſchafterin Georg A. ea Aktiengeſellſchaft in Liquidation zu Dresden bringt in Anxech⸗ nung auf ihre Sena von 13332 000 1929: 2 verträgen R.— außer den unter 6 und 7 erwähnten zeiſtungen— das ihr gehörige Geſchäft zur Herſtellung und zum Vertrieb von Cigaretten, das ihr geſamtes Vermögen enthält, auf⸗ grund der auf 1. Januar 1929 aufgeſtellten, dem Geſellſchaftsvertrag beigefügten Bilanz mit allen Aktiven und Paſſiven und dem Firmenrecht dergeſtalt in die neue Geſellſchaft ein, daß das Geſchäft als vom 1. Januar 1920 au für die neue ſellſchaft geführt gilt. Der t s Einbringens iſt auf 12 562 000 N. t, ſodaß die ammeinlage dieſer Ge⸗ hafterin in dieſer Höhe damit geleiſtet iſt. Die Geſellſchafterin Orientaliſche Tabak⸗ d Cigarettenfabrik enidze, Inhaber Hugo „ Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung zu sden bringt von ihrem Geſchäft denjenigen Teil in die neue Geſellſchaft ein, welcher der Fabrikation dient, und zwar aufgrund der dem Geſellſchaftsvertrag beigefügten Ein⸗ bringungsbilanz nach dem Stande vom 1. Ja⸗ nauar 1929 dergeſtalt, daß alle Nutzungen und Laſten daraus mit dem genannten Tage auf die neue Geſellſchaft übergehen. Der Wert dieſes Einbringens iſt auf 1 700 000 R. feſt⸗ geſetzt, ſodaß ihre Stammeinlage in gleicher he damit geleiſtet iſt. 4. Die Geſellſchafterin Grundſtücksgeſellſchaft Rungeſtraße 22—24 Ge⸗ ſellſchaft mit beſchränkter Haftung zu Berlin überträgt ihr ganzes Vermögen mit Aktiven und Paſſiven, dem Grundbeſitz und dem Firmenrecht auf die neue Geſellſchaft. Die Einbringung erfolgt aufgrund der dem Ge⸗ ſellſch. ftsvertrag angeſchloſſenen Bilanz vom 8 ember 1928, und zwar dergeſtalt, daß die Nutzungen und Laſten von dieſem Tage an auf die neue Geſellſchaft übergehen. Der Wert dieſes Einbringens iſt auf 1 100 000 R. feſtgeſetzt. Die Stammeinlage dieſer Geſell⸗ ſchafterin in gleicher Höhe iſt damit geleiſtet. 5. Die Geſellſchafterin Grundſtücksgeſellſchaft Kölln an der Spree Geſellſchaft mit beſchränk⸗ Haftung z u Berlin überträgt ihr ganzes mögen mit Akt iven und Paſſiven, dem Undbeſitz und dem Firmenrecht auf die neue Geſellſchaft. Die Einbringung erfolgt auf⸗ grund der dem Geſellſchaftsvertrag angeſchloſ⸗ ſenen Bilanz vom 31. Dezember 1928, und zwar dergeſtalt, daß die Nutzungen und Laſten von dieſem Tage an auf die neue Geſellſchaft übergehen. Der Wert dieſes Einbringens iſt auf 1 400 000 R./ feſtgeſetzt und die Stamm⸗ einlage dieſer Geſellſchafterin in gleicher Höhe iſt damit geleiſtet, 6. Die Zigarettenfabrik Kreyſſel G. m. b. H. in Wiesbaden bringt für Rechnung ihrer alleinigen Geſellſchafterin Georg A. Jasmatzi Aktiengeſellſchaft in Ligui⸗ dation ihr geſamtes Vermögen nach dem Stande vom 1. Januar 1929 und mit Wirkung von dieſem Tage an gemäß der dem Geſell⸗ ſchaftsvertrag beigefügten Bilanz ein. Der Wert dieſes Einbringens iſt auf 20 000 R./ feſtgeſetzt und auf die Stammeinlage der Georg A. Jasmatzi Aktiengeſellſchaft in Liqui⸗ dation angerechnet. 7. Die Zigarettenfabrik Conſtantin Kommanditgeſellſchaft zu Dresden bringt für Rechnung ihrer perſönlich haften⸗ den Geſellſchafterin, der Georg A. Jasmatzi Aktiengeſellſchaft in Liquidation, im Einver⸗ ſtändnis der Kommanditiſtin, der Firma Sarasvati G. m. b.., ihr geſamtes Ver⸗ mögen nach dem Stande vom 1. Januar 1929 aufgrund der dem Geſellſchaftsvertrag bei⸗ gefügten Bilanz und mit Wirkung vom ge⸗ nannten Tage an in die neue Geſellſchaft ein. DerWert dieſes Einbringens iſt auf 750 000 R./ feſtgeſetzt und auf die Stammeinlage der Georg A. Jasmatzi Aktiengeſellſchaft in Liquf⸗ dation angerechnet. Die öffentlichen Bekannt⸗ machungen der Geſellſchaft erfolgen im Deut⸗ ſchen Reichsanzeiger. Geſchäftslokal: O 7. 1. Stephan Rupprecht Nachf., Mannheim. Luiſe Gehrig, Mannheim⸗ Käfertal, iſt als Prokuriſtin beſtellt. Heinrich Friedberger, Mannheim. Karl Friedberger Ehefrau, Ella geborene Michel in Mannheim, iſt als Prokuriſt beſtellt. Robert Glock, Mannheim. Inhaber Robert Glock, Kaufmann, Mannheim. Max Scholem, Mannheim. Das Geſchäft iſt mit Aktiven 9 N und ſamt der Firma von Max S holem auf deſſen Ehefrau, Regina geborene Iſaae in Mannheim über⸗ gegangen, die es als alleinige Inhaberin unter der bisherigen Firma weiterführt. Der Uebergang der in dem Betriebe des Geſchäfts begründeten Verbindlichkeiten iſt bei dem Er⸗ werbe des Geſchäfts durch Regina Scholem geborene Iſage ausgeſchloſſen. Zahn& Volz, Mannheim. erloſchen. Erich Paul, Mannheim. Die Firma iſt er⸗ loſchen. 101/102 iſt Die Firma iſt Amtsgericht Mannheim. 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