wn Samsfag, 7. September 1929 * Bezugs preiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 19/11 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhoſſtr. 6, Fee en 19/20 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Regelmäßige Beilagen: Mannheimer General Anzeiger Montag: Sport und Spiel Dienstag wechſelnd: Aus der Welt der Technik Kraftfahrzeug und Verkehr Neues vom Film. Alittwoch wechſelnd: Aus Feld und Garten Geſetz u. Recht Donnerstag wechſelnd: Mannheimer Frauenzeitung. Aus dem Kinderland Freitag: Wandern u. Neiſen Samstag: Aus Seit u. Leben Mannheimer Muſikzeitung Mittag- Ausgabe n heimer öeikung Nr. 414— 140. Sahrgang Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei 1 0 einſp. 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Henderſon gab folgende Erklärung ab: 5 „Die ernſten Zwiſchenfälle, die ſich in dem Augenblick er⸗ eignet haben, wo ich von London abweſend war und mit dem Miniſterium keine Fühlung hatte, beziehen ſich auf die An⸗ wendung der Mandatsverpflichtungen. Seitdem habe ich aus⸗ führliche Informationen erhalten, über die ich Ihnen jetzt ein Reſumé geben werde. Bevor ich dies tue, lege ich Wert dar⸗ auf, zu erklären, daß die engliſche Regierung dieſes Mandat als Vormundſchaft betrachtet und es bedauert, daß ſich ſolche Zwiſchenfälle ereignet haben. Uebrigens hat ſchon Mini⸗ ſterpräſident Macdonald in ſeiner Rede vor der Vollverſamm⸗ lung die Stellung der engliſchen Regierung präziſiert. Was die Opfer der Metzeleien anlangt, kann ich noch folgende Mit⸗ teilungen geben: Bis zu dem Moment, wo die Ordnung voll⸗ ſtändig wiederhergeſtellt iſt, erſcheint es ſchwierig, vollſtändige Aufklärung über die Urſache der Metzeleien zu geben. Am 23. Auguſt ergriff der leitende Verwaltungsbeamte ſofort Maßnahmen, um aus den benachbarten Gebieten Verſtärkun⸗ gen heranzuholen. In der Nacht vom 23. zum 24. Auguſt brei⸗ teten ſich die Unruhen außerhalb Paläſtinas weiter aus. Meine amtlichen Informationen über dieſen Konflikt reichen bis zum 24. Auguſt. Damals waren a die Verluſte folgende: 86 Muſelmanen, 4 Chriſten, 109 Juden. In die Hospitäler wurden als verwundet ein⸗ gebracht: 12 Muſelmanen, 10 Chriſten, 183 Juden. Obwohl ich mit der Erklärung zögere, daß die Ordnung wieder hergeſtellt iſt, kann ich ſagen, daß die Beamtenſchaft Herr der Lage iſt. Ich möchte auf die Tatſache hinweiſen, daß der Belagerungszuſtand nicht proklamiert worden iſt. Die Anſtifter der Unruhen werden den zivilen Gerichten ausge⸗ liefert. Nichts deſtoweniger ſind beſondere Maßnahmen ge⸗ troffen worden, um unparteiiſche Gerichte einzuſetzen, die ſich wahrſcheinlich mit einer ſehr großen Anzahl von Fällen be⸗ ſchäftigen werden. Die Regierung hat bereits ein Expoſé gusgearbeitet, in dem alle auf die Urſachen der Metzeleien bezüglichen Angaben enthalten ſind. Eine Unterſuchungs⸗ kommiſſion iſt eingeſetzt worden. Die engliſche Regierung ver⸗ tritt den Standpunkt, daß irgend eine Abänderung der beſtehenden Mandatsrechte nicht zu läſſig iſt. Deshalb muß ſich die Unterſuchung ausſchließlich auf die Ihnen bekannten Vorfälle beſchränken.“ Der polniſche Außenminiſter Zaleſki er⸗ klärte, daß Polen, wo 3 Millionen Juden leben, mit den Ausführungen des engliſchen Staatsſekretärs für auswärtige Angelegenheiten durchaus einverſtanden ſei. f Wann verſchwindet der ſaarländiſche Vahnſchutz? V Genf, 7. Sept.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Die engliſche Delegation teilte dem Völkerbundsſekretariat mit, daß die 150 engliſchen Soldaten, die der ſaarlän⸗ diſchen Bahnſchutztruppe angehören, am 30. Sep⸗ tember heimbefördert werden ſollen. Eine ähnliche Maß⸗ nahme wird auch von belgiſcher Seite erwartet. Es er⸗ gibt ſich daraus die Notwendigkeit, den Ratsbeſchluß, auf Grund deſſen die ſaarländiſche Bahnſchutztruppe einen in⸗ ternationalen Charakter beſitzen muß, zu revidieren. Die franzöſiſche Delegation hält vorläufig daran feſt, daß die Zurückziehung der franzöſiſchen Soldaten der Bahnſchutztruppe erſt zum Endtermin der Geſamträumung des Rheinlandes vollzogen werden könne. Diplomatiſche Verhandlungen dürften bis zur nächſten Ratstagung über die Regelung dieſes den Völkerbundsrat direkt intereſſierenden Streitfalles Klärung ſchaffen. Die Verhandlungen über die Saarfrage werden hier in vollem Umfange vorbereitet. Als Delegationsführer Frankreichs wird der bekannte franzöſiſche Schwerinduſtrielle Peyrimhoff genannt. Auf deutſcher Seite kommen Staatsrat von Simſon, Dr. Solf oder Graf Hatzfeld in Frage. Den ſchwierigſten Verhandlungspakt bildet die Rückgabe der Saarkohlengruben an Deutſchland. Schon heute wird in franzöſiſchen Delegationskreiſen nach⸗ drücklich erklärt, daß eine privatwäirtſchaftliche Rege⸗ lung notwendig ſei. Demgegenüber richtet ſich unſer Ziel auf die Verſtaatlichung der Saarkohlengruben in dem rück⸗ gegliederten Gebiet. Von franzöſiſcher Seite werden auch Wünſche geäußert, das jetzt im Saargebiet tätige franzöſtſche techniſche Perſonal auf ſeinen bisherigen Poſten zu belaſſen. finden. ein der Kommiſſion für geiſtige Zuſammenarbeit über der⸗ Dr. Streſemann ſprach ebenfalls ſeine Zuſtimmung aus und gab der Hoffnung Ausdruck, daß ſich dieſe Vorfälle nicht wiederholen mögen. Er brachte ſeine völlige Uebereinſtimmung mit den Vorkehrungen der engliſchen Regierung zum Ausdruck. Der Reichsaußen⸗ miniſter wies mit Nachdruck darauf hin, daß die Mandats⸗ gebiete unabhängige Einheiten darſtellen, über deren Lage die Mandatmächte dem Völkerbund volle Rechenſchaft zu geben haben. In dieſem Zuſammenhang wies er auf das Tanganjika⸗ Mandat hin und betonte, daß nur unter beſonderen Umſtänden die adminiſtrative Verbindung Tangan⸗ jikas mit den engliſchen Kolonien Keyna und Uganda als zuläſſig betrachtet werden könne. Henderſon entgegnete, daß die engliſche Regierung vor der Durchführung einer derartigen Verwaltungsreform die Mandatskommiſſion und den Völkerbundsrat ſelbſt mit dieſer Frage befaſſen werde. Briand billigte die Ausführungen Henderſons über Paläſtina und äußerte dabei, daß die Kontrolle des Völker⸗ hundes über die Mandatsgebiete wirkſam gemacht werden kann. Damit fand die Debatte über die Metzeleien in Paläſtina und die Mandatspolitik ihren Abſchluß. Der Rat nahm nach längerer Debatte, an der ſich haupt⸗ ſächlich Henderſon, Streſemann und Briand be⸗ teiligten, die Verringerung der Ratstagungen von 4 auf 3 im Jahre an. Von nun ab ſollen die Ratstagungen Mitte Januar, im Mai und im September ſtatt⸗ Sie ſollen dafür eine längere zeitliche Ausdehnung erhalten. Geiſtige Juſammenarbeit? V Genf, 7. Sept.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Wie ſich die Tſchechoſlowakei, Rumänien und Südſlawien die gei⸗ ſtige Zuſammenarbeit vorſtellen, zeigt eine Be⸗ ſchwerde, die geſtern nachmittag von dem Vertreter Ungarns in der 2. Kommiſſion eingebracht wurde. Dieſe Kommiſſion iſt damit beauftragt, alles zu tun, um das geiſtige Zuſammen⸗ wirken zwiſchen den europäiſchen Nationen zu fördern und dadurch die friedlichen Beziehungen zu feſtigen. Ungarns Delegierter führte nun Klagen darüber, daß nach den genann⸗ ten Staaten der kleinen Entente verſchickte Fachzeitſchriften und wiſſenſchaftliche Werke teils nach Ungarn zurückbefördert, teils vernichtet werden. Er rief die Kommiſſion an, um dieſem unzulänglichen Verfahren ein Ende zu machen. Zum allgemeinen Erſtaunen ſtellte ſich der Vertreter Frankreichs, Herr Loucheur, auf die Seite der Vertreter der kleinen Entente und gab die kurioſe Erklärung ab, daß artige Klagen, wie ſie Ungarn hier vorbringe, nicht dis⸗ kutiert werden könnte. Er erſuchte den ungariſchen Dele⸗ gierten, ſeine Beſchwerde zurückzuziehen. 8 Von ungariſcher Seite wurde dieſem Wunſche Loucheurs auch Folge geleiſtet, doch hinzugefügt, daß es ſich hier nicht um eine Minderheitenfrage handele, ſondern um den Appell eines souveränen Volkes an den Völkerbund. Saarverhandlungen Streſemann-Möchling Auch zur jetzgen Tagung des Völkerbundsrates iſt eine ſaarländiſche Delegation unter Führung des ſaar⸗ ländiſchen Induſtriellen, Kommerzienrat Röchling, in Genf eingetroffen. Im Hinblick auf die kommenden deutſch⸗ franzöſiſchen Verhandlungen über die Löſung der Saarfrage, die auf der Haager Konferenz in Ausſicht genommen war, iſt beabſichtigt, zwiſchen Dr. Röchling und ſämtlichen ſaar⸗ ländiſchen Parteien und Dr. Streſemann über den gan⸗ zen Fragenkomplex zu verhandeln. In Kreiſen der Saar⸗ delegation iſt man der Anſicht, daß die deutſch⸗franzöſiſchen Saarverhandlungen kaum vor Anfang Oktober beginnen werden und daß ſich die Verhandlungen außerordentlich ſchwiertg geſtalten werden. Auch die Saardelegation iſt der gleichen Meinung wie die deutſchen zuſtändigen Behörden, daß der künftigen Verwaltung der Kohlengruben im Saar⸗ gebiet durch eine gemiſchte Geſellſchaft mit deutſcher und franzöſtiſcher Beteiligung nicht zugeſtimmt werden darf. Unter keinen Umſtänden dürfe eine Regelung getroffen werden, die, auch etwa in verſteckter Form, die Möglichkeit eines franzöſiſchen Einfluſſes auf die Saarkohlengruben offen ließe. Für die Uebernahme der Kohlengruben komme nur das Reich oder der preußiſche Staat in Frage. Die Saar⸗ delegation wendet ſich auch gegen die Bildung einer Geſell⸗ ſchaft, an der die Franzoſen beteiligt ſeien, da eine ſolche Regelung von der geſamten Saarbevölkerung, hauptſächlich von der Arbeierſchaft, als untragbar angeſehen werde. Wei⸗ ter iſt man in der Saardelegation darüber enttäuſcht, daß während der Haager Verhandlungen eine Regelung über die Zurückztehung des Bahnſchutzes aus dem Saar⸗ (Fortſetzung Seite 2 hinter dem Leitartikel) Gefühl iſt Alles Gedanken zu den Genfer Minderheiten⸗Verhandlungen Von Eckart Peterich Die große Rechnung iſt abgeſchloſſen. Wenigſtens vor⸗ läufig. Die Milliarden⸗Schulden, mit denen unſer Weltteil die fünf blutigſten Jahre ſeines Daſeins bezahlt, ſind„ver⸗ rechnet“. Die Haager Konferenz, auf der die Staatsmänner im Schatten der finanziellen Sachverſtändigen ſtanden, hat jenes Konto der Kriegsbilanz„liquidiert“, das auf Dollar lautet. Aber leider weiſt dieſe größte und furchtbarſte aller Bilanzen noch andere Poſitionen auf, die entweder unver⸗ rechenbar, unliquidierbar ſind— wie die Toten, die Krüppel, die Kranken— oder noch immer ihrer Liquidation harren. Und zwar iſt Wert und Unwert, Aktivität und Paſſivität dieſer Conti nicht in ſimplen Zahlen, noch viel weniger in beſtimm⸗ ten Währungen ausdrückbar. Ihre einzige unzählbare Ein⸗ heit iſt der Menſch: der durch die Friedensdiktate ſeines freien Willens, ſeiner Selbſtbeſtimmung beraubte europäiſche Menſchz der Minderheiten⸗Bürger; der„Allogene“ oder„Fremd⸗ bürtige“; der Bewohner ethniſcher„Inſeln“. Kurz geſagt: der Europäer zweiter Klaſſe. Es gibt viele Millionen ſolcher Zweitklaſſiger im heutigen Europa. Schwer zu ſagen wie viele. Zehn Millionen davon ſind Deutſche(ſoviel wie ein Sechſtel der Reichs⸗ bewohner). Auch dieſe Millionen lebendiger Menſchen belaſten wie die Toten die Bilanz des Weltkrieges. Ihr Schickſal. Ihre Not. Ihre Rechtloſigkeit. Ihre Wünſche. Ihre Leiden⸗ ſchaften. Ihre Hoffnungen. Und vor allem: ihr Gefühl. Dies Gefühl der Gemeinſamkeit mit den Stammesgenoſſen in Nah und Fern, das die Grundlage ihres Ringens und Sehnens iſt. Dies Gefühl„in der Minderheit zu ſein“, wie man ſagt, und doch nicht in der Mehrheit aufgehen zu wollen. Dies Minderheitengefühl, das wir in allen Winkeln Europas ſehen, fürchten und erleiden. Das iſt der große unliquidierte Poſten der tragiſchen Kriegsbilanz, der auch nach dem Haag vollkommen unliqui⸗ diert bleibt.. Die September⸗Tagung des Völkerbundes will ſich mit ihm auseinanderſetzen. Von hundert Definitionen des Min⸗ derheiten⸗Begriffs hat ſich nur die eine gehalten, die lautet: „Zur Minderheit gehört, wer ſich in der Minderheit fühlt.“ Und Gefühlspolitik iſt nun einmal unbeliebt. Die Politiker verbrennen ſich nicht gerne die Hände damit. Und da hat man einen Begriff erfunden, der vorzüglich klingt, der voll von ge⸗ winnender Aufrichtigkeit ſcheint: das Minderheiten⸗ Recht. Ja, ſo heißt das. Und es ſcheint beſtechend. Iſt es aber in Wirklichkeit etwas anderes als der Wunſch der Staats⸗ männer, die Verantwortlichkeit von den eigenen Schultern auf die der Juriſten abzuwälzen? So wie im Haag die Finanzſachverſtändigen die Rechnung machten, ſo ſollen in Genf die Juriſten ein Recht ſchaffen. Minderheiten⸗Verträge. Schiedsgerichts⸗Verfahren. Klageverfahren vor dem Völker⸗ bund. Lauter nützliche Dinge. Lauter hochintereſſante Pro⸗ bleme der im Werden begriffenen Völkerbunds⸗Juriſprudenz. Aber zu wenig. Viel zu wenig gegen dies gewaltige Ge⸗ fühl von Millionen, das in den nächſten Tagen Gegenſtand der Genfer Debatten ſein wird. i Wie hoch ſelbſt der vorſichtige Völkerbund dies Gefühl ſtellt, geht aus der Tatſache hervor, daß er ihm, wenigſtens in der Theorie, mehr gilt als der ſacroſancteſte aller politiſchen Begriffe: die Souverainität. Der Völkerbund hat ſich näm⸗ lich ſchon vor Jahren auf den Standpunkt geſtellt, daß an ihn gerichtete Beſchwerden von Minderheiten unter keinen Um⸗ ſtänden als Hochverrat gegen den beklagten Herrſcher⸗Stagt betrachtet werden dürfen. Das Gefühl, einer bedrängten, Minderheit anzugehören, gilt alſo mehr als das Recht des ſouverainen Staates. Dieſe Theorie berechtigt zu Hoffnungen. Sie gibt den Minderheiten ein Recht neben Staaten, die bisher die einzige Grund⸗Einheit des Völkerrechts waren. Und da ſie im Gefühl wurzelt, ſo kann daraus ein Recht entſtehen, das Dauer hat, das nicht toter Buchſtabe wird. Aber: Es gibt zu viele Staaten in Europa, zu viele Mit⸗ glieder des hohen Völkerbundsrates, die ein Intereſſe am toten Buchſtaben haben, die alles Gefühlsmäßige auf das tote Geleiſe des Rechts ſchieben wollen. Da ſind die Sieger⸗ Großmächte. Sie haben von vorneherein in der Min⸗ derheiten⸗Frage keinerlei Verpflichtungen übernommen. Dieſe Gruppe der Ungebundenen wird bei allen kommenden Ver⸗ handlungen zuſammenhalten. In ihr ſpielt Ftalien eine beſondere Rolle, das ja von allen Staaten der Welt die „energiſchſte“ Entnationaliſierungspolitik betreibt und wedet ein Minderheitenrecht, noch gar ein Minderheitengefühl an⸗ erkennen will. Neben dieſer Gruppe ſtehen die kleineren Staaten, die durch die Friedensverträge geſchaffen oder weſentlich erweitert wurden, große Minderheiten in ihre Grenzen einſchließen, den Großmächten gegenüber zwar ge⸗ wiſſe juriſtiſche Verpflichtungen zu gerechter Minderheiten⸗ Behandlung eingegangen ſind, aber in Wirklichkeit wenig von Minderheitenrecht hören wollen. Polen, Tſchechen, Litauer, Rmänen, Jugoſlaven,— ſie alle kennen nur eine Politik: möglichſt wenig Verpflichtungen. Eine Verſtändig ung zwiſchen dieſen Staaten, in denen Millionen von Minder⸗ heiten wohnen, iſt der Genfer Konferenz voraus gegangen. Dieſe Gruppe wird mit allen Mitteln ver⸗ ſuchen, ernſte Fortſchritte zu verhindern. Sie iſt die eigent⸗ liche Gefahr für das Schickſal der Minderheiten. Ihr ſteht die Gruppe von Sta len gegenüber, die keine oder nur ſehr geringe Minderheiten kennt, dagegen Millionen eigener Volksgenoſſen unter fremder Herrſchaft leiden ſieht: vor allem Deutſchland; dann Oeſterreich, Ungarn, Bul⸗ garien. Deutſchland, das mit ſeinen über 60 Millionen Ein⸗ Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 7. Ser 1920 wohnern kaum eine Viertelmillion Minderheiten⸗Angehörige in ſeinen Grenzen zählt, iſt mit 10 Millionen Deutſchen außerhalb ſeiner en wohnen(wobei Oeſterreich die Schweiz ſe indlich nicht mitgerechnet ſind), durch Sprache, Kultur und Gefühl verbunden. Es iſt eine gewal tige, erſchütternde Welle von Gefühlen, die zwiſchen dem deut⸗ ſchen Reich und Staat und dieſen Minderheiten hin⸗ und wiederwall Dieſe Gefühle aber ſtehen in Genf hinter der deutſchen Delegation. Sie gaben ihrer Stimme Gewicht. wiß nicht durch Köraſen, Reden, Deklamationen. der Minder heitenſache nicht gedient. Sondern durch Arbeit. Aber dieſe Arbeit 1179 getragen von den Hoffnungen und Wünſchen der größt en Minderheiten⸗Maſſe, gibt: von der deutſchen. 4** Nach zehnjährigem Verhandeln iſt die Dollar⸗Recht durch den Poung⸗Plan mit knapper Not und wenigſte erſte liquidiert worden. Der Kampf um die Poſtitioner derheiten“ beginnt eigentlich erſt. Was bis jetzt war ein kleines Vorſpiel. Und auch dieſe Genfer Septembe werden nichts endgültiges nichts wirklich entſche idendes brin⸗ gen, Wir fürchten, daß ſich all die Millionen Europäer zweiter Klaſſe, Deutſche und Nichtdeutſche, die heute nach Genf blicken, noch gedulden müſſen. Vielleicht noch Jahre. Auch vor dem Poung⸗Plan war der Dawes⸗Plan. Vor dem Haag hatten wir Locarno, London. Und es gab doch ein die 7 und Par 8, Ende. In der Minderheitenfrage kann es nicht anders ſein. Alle brauchen Geduld. Wir nicht am wenigſten. Nur eins darf keiner aus dem Auge verlieren: das Gefühl. Erſt wenn aus dem Gefühl der Minderheiten und für die Minder⸗ heiten ein echtes, lebendiges Minderheiten⸗Recht erwachſen iſt und kein totes Paragraphenſyſtem, erſt dann wird man auch Aber bis auf dieſem Gebiet von Liquidation ſprechen können. dahin iſt Gefühl alles. gebiet nicht erfolgen konnte. Dieſe Zurückziehung wäre jetzt — nach dem Zuſtandekommen der Rheinlandräumung— eine Selbſtverſtändlichkeit, da der Bahnſchutz in keiner Weiſe mehr eine Daſeinsberechtigung habe. Es wird der Erwartung Ausdruck gegeben, daß die Reichsregierung unverzüglich alle Schritte unternimmt, um den Abzug des Bahnſchutzes zu er⸗ reichen. Paneuropa⸗Konferenz bei Briand Genf, 7. Sept.(Von unſerem eigenen Vertreter.] Der franzöſiſche Miniſterpräſident richtete an die Delegatjons⸗ führer der europätſchen Staaten eine Einladung, ſich am mächſten Montag mittag bei ihm einzufinden. Nach einem Expoſés Briands ſoll ein Meinungsaustauſch über den Plan einer wirtſchaftlichen und politiſchen Organiſterung der kon⸗ tinentalen Staaten und England ſtattfinden. Lord Melcheit reiſt nach Paläſßtina § London, 7. Sept.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Lord Melchett, der frühere Sir Alfred Mond beabſichtigt ſo bald wie möglich Paläſtina zu beſuchen, um dort ſich über die Lage zu unterrichten. Das Verwaltungskomitee der jüdiſchen Agentur und der Allgemeine Ausſchuß der zioni⸗ ſtiſchen Organiſatton hielten am Freitag eine Sitzung ab. Auf dieſer ſprach Lord Melchett ſeine Zuverſicht aus, daß die Regierung Englands oder Paläſtinas die Schäden wie⸗ der gütmachen werden, die bei den letzten Unruhen ent⸗ ſtanden ſind. Er erachtete es als notwendig, daß die ztonk⸗ ſtiſche Organiſation ſich bei der Unterſuchungskommiſſion, die nach Paläſtina gehen ſoll, Gehör verſchaffen muß. Ihre Beugen mußten verhört werden und die Organiſation ſollte, wenn irgend möglich, dauernd vertreten ſein. Die zioniſtiſche Einwanderung nach Paläſtina muß geſteigert werden. Die„Germania“ über Wirth [ Berlin, 6. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Das Berliner Zntrumsorgan die„Germania“, das in ſeinen Spalten ſo manchen Strauß mit ihm ausgefochten hat, widmet dem 50jährigen Dr. Wirth einen Glückwunſchartikel, in dem es heißt, daß die Zeit innerer Auseinanderſetzungen jedenfalls worüber ſei.„Dr. Wirth ſteht als ſtarke und wertvolle poli⸗ Aiſche Perſönlichkeit wieder mitten in der Partei, von ihrem Vertrauen getragen und ſelbſt vom Vertrauen zu ihrer poli⸗ kiſchen Miſſion und politiſchen Arbeit erfüllt. Dieſes wieder⸗ gewonnene und neugeſtärkte Vertrauensverhältnis kommt auch in der Tatſache zum Ausdruck, daß Dr. Wirth als Ver⸗ (bindungsmann des Zentrums und Miniſter für die beſetzten Gebiete dem heutigen Reichskabinett angehört. Er ſteht dort an einer Stelle, an der in der nächſten Zeit wichtige und dringende Aufgaben zu löſen ſind. Wir wünſchen ihm, daß er ſie in erfolgreicher Arbeit zum Segen der beſetzten Gebiete meiſtert.“ 5 Raubüberfall im-Zug Aus Köln, 6. Sept., wird berichtet: N In dem-Zug 172 wurde geſtern zwiſchen Horrem und Buer ein Reiſender aus Leipzig, der allein in einem Abteilung zweiter Klaſſe ſaß, von einem. überfallen. Der Räuber, ein junger Mann von etwa 22 Jahren, kam mit vorgehaltenem Revolver durch die Kupeeitr und verlangte drohend die Brieftaſche. Der Reiſende zeigte aber eine ſel⸗ tene Geiſtesgegenwart und griff den Räuber an, der durch den Gang floh und auf das Dach des Wagens kletterte. Dort wurde er von einem Sicherheitspoſten zwiſchen Düren und Sindorf beobachtet, der ſofort dem Bahn⸗ hf Buer von ſeiner Beobachtung Mitteilung machte. Auf dem Bahnhof Buer wurde der Zug angehalten. ö Kurz vor der Einfahrt jedoch ſprang der Räuber von dem Wagendach des noch fahrenden Zuges herunter und floh En den nahen Wald. Ein zufällig auf dem Bahnhof an⸗ weſender Ortspoliziſt nahm ſofort die Verfolgung auf, da der Beamte aber ohne Schußwaffe war und der Räuber mit dem Revolver drohte, blieb die Verfolgung ohne Ergebnis Die ſofort alarmierte Kriminalpolizei unternahm mit einer großen Anzahl von Beamten Streifen durch die Umgegend, die bis jetzt allerdings ohne Erfolg bölteben. Macdonald auf der Reiſe nach London in Paris 5 eingetroffen — Paris, 6. Septhr. Der engliſche Premierminiſter Mac⸗ donald iſt heute früh 7 Uhr aus Genf kommend in Parts 3 Er hat ſich vom Bahnhof direkt auf den Flug⸗ 0 Bourget begeben, von wo aus e er im Flugzeug nach Be⸗ 7 8 55 0 15 ſammlung aufgerufen. Damit iſt niſtiſchen Redners die es in Europa einberufenen Eingang in den wiſchen Lit Berlin, 7. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) ſtern i iſt es in Oranienburg zu tigen Zuſammen⸗ ßen zwiſchen Kommuniſten und Nationualſozia⸗ liſte 1 gekommen. Die Kommuniſten hatten zu einer Ver⸗ Während des Vortrages des kommu⸗ ſollen, wie der„Vorwärts“ die Dinge —40 junge Burſchen in Hitlerkleidung in eingedrungen ſein und mit Meſſern auf die Ver⸗ ſammlungsteilnehmer eingeſtochen haben. Im Saal entſtand ein ungeheurer„Tumult. Es kam zu einem allgemeinen Handgemenge. 7 Perſonen wurden verletzt. 3 Kom⸗ muniſten, die Meſſer kiche erhalten hatten, mußten ins Krankenhaus gebracht werden. Die Polizei nahm zahlreiche Verhaftungen vor. Im Laufe der Nacht bildeten immer wieder Anſammlunger ſo daß die Polizei noch mehrfach einſchreiten und die Gegend durch Autos abſtreifen laſſen mußte, um die Ruhe aufrecht zu erhalten. München darſtellt, den Saal plötz 90 7. Sept. Bei einer von Kommuniſten umlung, als deren Zweck die Gründung einer anti⸗faſzif n Wehr angegebe n war, kam es am Frei⸗ tag abe im Stadtkeller zu ſchwere 1 Zuſammen ſtößen zwiſchen Teilnehmern der rſammlung und Nattonalſozialiſten, die in ziemlich beträchtlicher Anzahl ſich Saal verſchafft hatten. Die Saaleinrichtung wurde bei den Tumulten zum großen ek 8 tört und e ganze Reihe von Perſonen ſo erheblich verletzt, daß ſie ins Krankenhaus eingeliefert werden mußten. N Polizei und Landespolizei ſtellten die O wieder her. rdnung Zum Bombenattentat im Reichstag Das„B..“ meldet aus Frankfurt, daß ſich an der Identität des Kaufmanns Jpſef Hett mit dem geſuchten Bom⸗ benattentäter auf das Reichstagsgebäude immer mehr Zwei⸗ fel ergeben. Man glaubt jetzt ſtark, es mit einem G eiſtes⸗ kranken zu tun zu haben. Hett war bereits einmal in der Irrenan 1 Hett n bet ſeiner 3 Ve d Ve sine Was geht in Oeſterreich vor? Die ſozialdemokratiſche Maſſenaktion Aus Wien, 7. Sept. wird berichtet: Der Abgeordnetenverband des Landbundes und der Vor⸗ ſtand der Chriſtlich⸗Sozialen eee haben ſich beide geſtern mit der Frage der Verfaſſungsreform be⸗ ſchäftigt. Beim Landbund kam einmütig zum Ausdruck, daß der Landbund auf der beſchleunigten Behandlung Hieſer Reform beſtehe. Es wird jedoch größter Wert darauf gelegt, dieſe Verhandlungen mit dem Bundeskanzler zu führen und bedauert, daß die notwendige Reiſe des Bundeskanzlers nach Genf eine Verzögerung in der Beratung dieſes Gegen⸗ ſtandes herbeiführt. In der Zwiſchenzeit ſollen die Vor⸗ arbeiten in die Wege geleitet und gleich nach der Rückkehr des Bundeskanzlers die fachlichen Verhandlungen aufge⸗ nommen werden.. Der Vorſtand der Ehriſtlich⸗ Sozialen Ver⸗ einigung faßte in einer erweiterten Vorſtandsſitzung, an der Bundeskanzler Streeruwitz und mehrere Bundesmit⸗ glieder teilnahmen, eine Entſchließung, in der die Notwendig⸗ keit der Verfaſſungsreform betont wird. Die chriſtlich⸗ ſozialen Abgeordneten, ſo heißt es weiter, warnen ein⸗ dyenglich vor jedem Verſuch, die Verfaſſungsreform zu verzögern und nehmen mit Befriedigung die Erklärung des Bundeskanzlers zur Kenntuts, wonach die Regierung beab⸗ ſichtigt, in möglicht kurzer Frist greifbare Vorſchläge zu machen. 5 Wie die Wiener Sozialdemokratiſche Korreſpondenz mit⸗ teilt, hat am Freitag der Wiener Vorſtand der ſozialdemokra⸗ tiſchen Partei zur Durchführung der im Manifeſt der Parkei mitgeteilten Maſſenaktion beſchloſſen, in der kom⸗ menden Woche 4000 Parteimitglieder⸗Ver⸗ ſammlungen mit der Tagesordnung„Faſzismus, Demo⸗ kratie oder Bürgerkrieg“ ſowie Frauenverſammlungen und Kundgebungen der Jugendorganiſationen abzuhalten. Der Obmann des Republikaniſchen Schutzbun⸗ des, Nationalrat Dr. Julius Deutſch, erklärte einem Vertreter der Sozialdemokratiſchen Korreſpondenz, der Repu⸗ blikaniſche Schutzbund fühle ſich nur als eine V Verteidigungs⸗ organiſation der Arbeiterklaſſe.„Wir haben, ſo erklärte Deutſch, ſchon ſo oft Friedensſchritte unternommen, daß es ſich wahrlich erſtbrigt, ſie zu wiederholen. Trotz aller miß⸗ glückten Verſuche, die innere Abrüſtung herbeizu⸗ führen, erklären wir uns aber neuerlich zur Abrüſtung be⸗ reit, wenn mit uns gleichzeitig alle anderen Wehrorganiſa⸗ tionen der Republik Oeſterreich abrüſten. Selbſtverſtändlich muß eine paritätiſche Kontrolle dafür ſorgen, daß es bei keiner der Wehrorganiſationen nur bei Worten bleibt, ſon⸗ dern daß die Abrüſtung allgemein geführt wird.“ und gleichmäßig durch⸗ Serbiſch⸗bulgariſcher Grenzzwiſchenfall — Wien, 7. Sept. Wie aus Sofia gemeldet wird, kam es bei Tren an der bulgariſch⸗fübſlawiſchen Grenze zu einem ernſten Zwiſchenfall. Zehn ſerbiſche Grenzſoldaten, unterſtützt von bulgariſchen Emigranten, fielen unter Führung eines ſerbiſchen Offiziers in bulgariſches Gebiet ein und nahmen das Wachthaus der bulgariſchen Grenzwache unter Feuer. Von den Bulgaren wurde das Feuer erwidert. Nachdem Verſtärkungen eingetroffen waren, wurden die Serben zurück⸗ getrieben. Ein bulgariſcher Soldat wurde verwundet und das Wachthaus ſchwer beſchädigt. Die ſerbiſchen Behörden lehnen die von den Bulgaren verlangte Unterſuchung ab. Schloßbeſichtigung bei Nacht J Berlin, 7. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) 101615 einen ſeltſamen Spaziergänger ſtieß in der vergangenen Nacht ein Wächter in den Räumen des frütheren Kaiſerſchloſſes. Wie ſich bei ſeiner Vernehmung auf der Polizei herausſtellte, hat der nächtliche Beſucher, ein 33jähriger Arbeiter, von der Luſtgartenſeite die Faſſade erklettert, eine Fenſter ſcheibe zer⸗ trümmert und ſich ſo Eingang in die Schloßräume verſchafft. Auf die Frage, weshalb er dieſen nächtlichen Spaziergang unternommen habe, erklärte er, am Tage könnte jeder das Schloß beſichtigen, er hätte einmal ſehen wollen, wie es ſich bei Nacht ausnehme. Da man den Eindruck hatte, daß der Mann geiſtig nicht normal ſei und eine Diebſtahlsabſicht offen⸗ N har nicht in Frage t wurde er der 8 einer Ehe⸗ nks⸗ und Rechts-Nadikalen u.., daß er ſich zu dem Attentat habe verleiten laſſen, well ihm eine in die Hunderttauſende gehende Geldſumme ver⸗ ſprochen worden ſei; mit den Attentaten in Norddeutſchland habe er nichts zu tun. Das Lüneburger VBombenaltentat — Lüneburg, 7. Sept. Trotz der eifrigen Nachforſchungen der Polizei nach den Urhebern des neuen Bombenanſchlages ſind bisher irgendwelche Spuren der Täter noch nicht einwand⸗ frei feſtgeſtellt worden. Es haben ſich zahlreiche Leute ge⸗ meldet, die verdächtige Perſonen oder Autos beobachtet haben wollen. Ihre Angaben müſſen noch näher geprüft werden. An der Exploſionsſtelle wurden unter zahlreichen Trüm⸗ mern und Geſteinsbrocken einige Rädchen gefunden, dis zweifellos der zur Tat benutzten Höllenmaſchine ſtammen. Es muß als ein Glück bezeichnet werden, daß der Keller, in dem die Exploſion erfolgte, mit Koks angefüllt war, der als Luftfilter wirkte und einen großen Teil der Spreng⸗ wirkung abfing. Die Vorderwand des Regierungsgebäudes iſt ſtark beſchädigt, Sprünge auf. Die pfeilerartigen Seitenwände zum Torweg aus das ganze Mauerwerk weiſt Riſſe und haben ebenfalls von unten bis oben einen durchgehenden feinen Riß. Das Kellergewölbe iſt vollkommen zerſtört. Der Schaden war erſt im einzelnen zu überſehen, nachdem der weggeräumt war. Ein großer Teil der Akten iſt vollkommen zerriſſen und ſo durcheinander geworfen, daß mehrere Beamte viele Monate hindurch zu tun haben werden auch nur einigermaßen wieder Ordnung zu ſchaffen. Es handelt ſich in der Hauptſache um Eintragungen in das Waſſerbuch und um ſehr wertvolle alte Akten und Zeichnungen, die für die waſſerrechtlichen Verhältniſfe des Bezirks urkundliche Bedeutung Haben, Der Regierungspräſident von Lüneburg hat für die Er⸗ mittelung und Ergreifung der Urheber des Bombengttentats auf das Regierungsgebäude eine Belohnung von 10000 Mark ausgeſetzt. Die für die Aufklärung der früheren Attentate ausgeſetzten Belohnungen laufen eben⸗ Aktenhaufen falls weiter. Badiſche Politik Die Landtagswahlen Die Reihenfolge der Parteiliſten Der Miniſter des Innern hat die Kreiswahlleiter darauf hingewieſen, daß in Anwendung des 8 3 Abſatz 4 des Land⸗ tagswahlgeſetzes ſich für die Kreiswahlvorſchlige der Par⸗ teien, die im letzten Landtag durch Abgeordnete nertreten waren, die nachgenannte Reihenfolge ergibt: Nr. 1 Badiſche Zentrumspartei, Nr. 2 eee, Partei, Nr. 3 Deutſchnationale Volkspartei, Nr. 4 4 Deutſche Volkspartei, Nr. 5 Deutſche Demokratiſche Partei, Nr. 6 Wirtſchaftspartei, Nr. 7 Kommuniſtiſche Partet, Nr. 8 Linkskommuniſten. Wenn eine dieſer Parteien in einem Wahlkreis einen Wahlvorſchlag nicht einreichen ſollte, wird die betreffende Nummer in dieſem Wahlkreis ausgelaſſen. Die Kreismahl⸗ vorſchläge der oben nicht angeführten Parteien oder Wähler⸗ gruppen erhalten in jedem Falle die Nr. 9 fortlaufend noch Maßgabe des zeitlichen Einlaufs beim Kreiswahlleiter, Letzte Meloͤungen Paſſagierfahrt des„Graf Zeppelin“ — Friedrichshafen, 7. e Das Luftſchiff„Graf Zeppe⸗ lin“ wird, eine geeignete Wetterlage vorausgeſetzt, am 11. Sep⸗ tember eine neue Paſſagierfahrt antreten, die etwa 18 Stun⸗ den dauern ſoll. Als Startrichtung wird das Induſtrierevier ange⸗ geben. Unter Umſtänden wird die Fahrt auch weiter nach Norddeutſchland ausgedehnt werden. Bankzuſammenbruch — Brüſſel, 7. Sept. Das Bankhaus Renard u. Baland in Lüttich hat ſeine Zahlungen eingeſtellt, beide Geſchäfts⸗ inhaber wurden verhaftet. Die Paſſiva betragen nach Schätzung über 2 Millionen Franken. Eine internationale Diebesbande feſtgenommen — Paris, 7. Sept. Eine internationale Diebesbande wurde dieſer Tage untätig gemacht. Vier Mitglieder der Bande ſind in Paris und ſechs in Nizza verhaftet worden. Die Bande befaßte ſich in der Hauptſache mit dem Vertrieb ge⸗ ſtohlener Wertpapiere. Waſſerflugzengabſturz — Paris, 7. Sept. In der Nähe von Montargis ſtürzte ein Waſſerfluggeug ab. Es hatte bei zu geringer Flughöhe einen Baum geſtrelft und war dadurch zum Abſturz gebracht wörden. Der Pilot wurde ſofort getötet, 1 5 beiden Beglei⸗ ter ſind ſchwer verletzt worden. Zwei Fiſcherboote zuſammengeſtoßen— 8 eee ertrunken — Paris, 7. Sept. Havas meldet aus San Seba⸗ ſtian, daß geſtern zwei Fiſcherboote 10 Meilen nördlich der Küſte zuſammenſtießen und ſchnell ſanken. Die 8s Mann zählende Beſatzung beider Boote kämpfte 14 Stunden lang mit den Fluten. Acht ertranken, da ſie die Kräfte verließen, die übrigen wurden von zwei Fiſcherbooten aus San Sebaſtian aufgenommen. Schweres Baunuglück in Mafland — Mailand, 7. Sept. An einem Gebäude, auf das zwei neue Stockwerke aufgeſetzt wurden, ſtürzte geſtern ein beträcht⸗ licher Teil des Neubaues ein. Dabei wurden vier Arbei⸗ ter gelhtet und mehrere verletzt, * Dr. Streſemann ſpricht hente im Rundfunk. Die für Freitag abend angekündigte Rundfunkrede Dr. Streſemanns mußte abgeſagt werden, da ber Reichsaußenminiſter durch eine Sitzung des Völkerbundsrates verhindert war. Die Rede wird nunmehr(heute) Samstag nachmittag 4 Uhr gehalten ü werden. e B 80 272 ec S e ee — 9— f 2 2 reren EEC Samstag, den 7. September 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 414 Lorenz Wingerter aus Speyer hat an Stammtiſchen And in vergilbten Blättern einige Scherze und Anekdoten zuſammengetragen, die er in der Wurſtmarkts⸗Zeitung ver⸗ öffentlicht. Wir geben nachſtehend einige wieder: Es brennt In einem pfälziſchen Dorfe war eine Mühle in Brand geraten. Die Hilfe der von der benachbarten Stadt herbei⸗ geeilten Feuerwehr wurde mit den Worten abgewieſen: „Weg do! Des is unſer Fater.“ In Hoffnung Ein Bauer ſagt zu ſeinem Nachbarn:„Du, ich hab 'hört, bei Dir hätts am letſchte Samstag gebrennt?“ Darauf die Antwort:„Halt Deiln) Maul! Erſcht am mäch ſte Samstag.“ f Im Weinberg des Herrn Ein Bauer, der bereits zum drittenmal verwitwet war, wollte ſich wieder verheiraten. Seine verſtorbenen Frauen waren alle drei Schweſtern ſeiner neuen Braut. Da man im Dorfe wußte, daß er mit den ſtreit⸗ ſüchtigen Weibern ſtets im Hader lebte, fragte ihn der Bürgermeiſter, warum er ausgerechnet wieder in dieſelbe Familie heiraten wolle, wo er doch wiſſe, daß ſeine Aus⸗ erwählte auch nicht beſſer ſei wie ihre Vorgängerinnen. Da ſchlug der Bräutigam auf den Tiſch und erklärte:„Grad die werd'heirat! Und wiſſen Se a warum? Der Sta in m muß mit Stump und Stiel ausgerott' werrel“ e r— Städtische Nachrichten Der Reichsrat in Mannheim Der Reichsrat wird auf einer Orientierungsreiſe am 26. September unſerer Stadt einen Beſuch abſtatten. Aus dieſem Anlaß erſcheint eine illuſtrierte Broſchüre, zu der das Ma⸗ terial im weſentlichen Prof. Dr. Schott, der Vorſtand des 25 ſtädtiſchen Statiſtiſchen Amts, geliefert hat. Die Broſchüre, 0 von der man ſich eine ſtarke Wirkung verſpricht, wird den Reichsratsmitgliedern am Abend vor ihrem Eintreffen über⸗ reicht. Nach der Ankunft in Rheinau beſteigen die fremden Gäste ein Boot, das durch den Rheinau⸗ und Mannheimer Hafen fährt. Kurz nach 12 Uhr wird gelandet. Alsdann be⸗ geben ſich die Reichsratsmitglieder ins Hotel und nehmen nach Belieben das Mittageſſen ein. Von halb 2 bis 4 Uhr werden die beiden Sonderausſtellungen im Schloß und Mu⸗ ſeen beſichtigt. Daran ſchließt ſich eine Ausſprache vor einem größeren Kreis und ein Empfangsabend mit Eſſen im Ritterſaal des Schloſſes. Am nächſten Tag begibt ſich der Reichsrat nach Ludwigshafen. * * Abkühlung. Iſt es die Nachwirkung der vorgeſtrigen Gewitter oder haben ſich geſtern in der Umgegend Unwetter ausgetobt? Zerbrechen wir uns nicht den Kopf darüber, ſon⸗ dern ſtellen wir mit Genugtuung feſt, daß eine nicht un be⸗ f trächtliche Abkühlung eingetreten iſt. Heute früh zeigte 4 das Thermometer 12,2 Grad C. Das ſind beinahe 5 Grad f weniger gegen geſtern. In der vergangenen Nacht betrug das Minimum 11,7 Grad C. Da in der Nacht zum Freitag 17 Grad C. feſtgeſtellt wurden, beträgt hier der Temperatur⸗ Aunterſchied ſogar mehr als 5 Grad. Die Abendmeſſung ergab 18 Grad C. gegen 22 Grad C. am Donnerstag abend. Die Höchſttemperatur erreichte geſtern 28,3 Grad C.(gegen 30,1 Grad C. am Donnerstag). 5 „ Vorſicht beim Ueberqueren des Fahrdammes! Vor El fuhr direkt vor der Straßenbahn geſtern nachmittag eine Frau mit einem Kinderwagen über den Fahrdamm. Da auf dieſe Weiſe die Sicht verſperrt war, wurde ſte auf der andern Seite von einem ſehr ſchnell fahrenden Radfahrer umgefahren. Das 1 jährige Kind trug einen Bruch des linken Armes davon. Die Perſonalien des Radfahrers konnten feſtgeſtellt werden. „Verbrecher“ im Das ſogenannte Zeittheater. Zeittheater bedeutet heute Reklameſchau eines ſchnell ver⸗ pufften Bühnenerfolgs. Eine Senſation taucht auf, in Berlin — o, das verſteht man dort!— wird ſie zurechtgemacht, läuft ein halbes Jahr vor einem ſehr zahlungsfähigen Publikum und wird ein bißchen als Diskuſſtonsſtoff herumgereicht. Bis es wieder heißt: in Berlin W nichts Neues. Dann kommt der nächſte Schlager dran. a. Damit die Sache einen Namen hat, ſchwatzt man vom Zeittheater, und die Provinz plappert es nach. Das kann ſie. Was ſie nicht kann: dieſes„Zeittheater“ ſo atem⸗ raubend ſpielen, daß einem hören und ſehen vergeht. So hat das Deutſche Theater in Berlin die„Verbrecher“ des my⸗ ſtertöſen Herrn Bruckner herausgeknallt. Faaabelhaft! Die Provinz wird dadurch völlig durcheinander gemacht. 3 In Mannheim hatte man z. B. ernſthaft erwogen, ob man die 3„Verbrecher“ . Feſtwoche de N 8 Nationaltheaters hätte aufführen ſollen. Wir 8 haben uns an dieſer Stelle dagegen gewehrt und zur Bek räf⸗ 1 tigung unſeres Standpunkts eine Stelle angeführt, die man in der geſtrigen Aufführung geſtrichen hatte. Alſo bitte, hier habt ihr nun die„Verbrecher“ Wäre das wirklich ein Stück für die Jubiläumswoche geweſen? Merkt man endlich, was es mit dem ſogenannten Zeittheater auf ſich hat? Auch im„Götz von Berlichingen“ heißt es Nichts iſt einfältiger als die kraftvolle Dichtung Goethes, den„Götz“, wegen eines gewiſſen Zitates, von dem 99 unter 100 gar nicht wiſſen, was es dort wo es ſteht bedeutet, immer wieder der Lächerlichkeit preiszugeben. Wenn Götz am Fenſter ſteht und dem Trompeter der kaiſerlichen Truppen jenen un⸗ mißverſtändlichen Auftrag an ſeinen Hauptmann erteilt, da gehts eben nicht nur um das Gelächter, das ſich daran ſchließt: da iſt vielmehr eine ganze Zeit, der Kampf um Reich und ritterliches Recht mitkomponiert. In kräftigen Tönen. 8 Wenn in den„Verbrechern“ die gleichlautende Aufforde⸗ rung auftaucht, ſo bedeutet das nur die Perſpektive, aus der Pfälzer Hausgemachtes Der größte Pump Einem Pumpgenie, das ſtets„abgebrannt“ war, brannte eines Tages auch noch das Haus nieder. Ein Paſſant ſah der eifrigen Tätigkeit der Feuerwehr zu und ſagte:„So viel hot der Kerl ſeiln) Lebtag noch net„gepumpt“ kriegt.“ Aus großer Zeit f Aus der Zeit der großen Lebensmittelknappheit wird einem weinliebenden Vorderpfälzer folgendes nachgeſagt: Als er eines Abens wieder einmal zu gründlich gezecht hatte, fand er aus Angſt vor ſeiner Frau nimmer den Mut, nach Hauſe zu gehen, was ihm ohne Hilfe wohl auch ſchwer gefallen wäre. Zwei Zechgenoſſen erboten ſich, den Transport zu übernehmen. Als ſeine Gattin die Tür öffnete, fiel er längs hin in den Hausgang. Die beiden Begleiter waren ſehr überraſcht, an⸗ ſtatt des erwarteten„Drachens“ ein liebenswürdiges Weibchen vorzufinden und ſie konnten ſich nicht enthalten, ihr Erſtaunen darüber auszudrücken. Darauf erhielten ſie die überraſchende Antwort:„Sie wundern ſich a noch, daß ich ſo froh bin? Dodefor hab ich meiln) gute Grund. Ich bin heut ſtundelang rumgeloffe, un hab vor meiln) gut Geld noch kee Pund Schweinefläſch kriege könne. Un jetzt bringe Sie mer e ganzi Sau!“ Kriſcher In einem Gaſthaus zu Neuſtadt an der Haardt fiel ein⸗ mal ein echter Weinpfälzer durch überlautes Räſonieren auf. Ein Fremder, der den„Kriſcher“ fragte, warum er ſo krakeele, obwohl ihm kein Menſch widerſpreche, erhielt die Antwort: „Hewen(trinken) Sie emool fünf Schoppe vun dem Weiln) doo, ob Sie s Maul dann noch halte kenne.“ „Neubau“ auf dem Lindenhof Wenn eine der großen Standuhren auf öffentlichen Plätzen, an die ſich die Bewohner ſeit Jahren gewöhnt haben, eines mehr oder weniger ſchönen Tages ihr Gehäuſe verläßt, — ſo warten die Umwohner mit Schmerzen darauf, daß wie⸗ derum eines mehr oder weniger ſchönen Tages beſagte Uhr, friſch geputzt und geölt, in neuer Treue, ihr Gehäuſe wieder aufſucht und ihren notwendigen gemeinnützigen Dienſt wieder verrichtete. Eine ſolche Erholung iſt jeder Uhr einmal im Jahre zu gönnen. So ähnlich dachten wohl auch die Umwoh⸗ ner vom Gontardplatz, als ſie vor einigen Tagen, einer alten Gewohnheit gemäß, nach ihrer elektriſchen Standuhr die diverſen Taſchen⸗ und Küchenuhren richten wollten. Jedoch die Uhr hatte das Gehäuſe verlaſſen, mitſam Werk, Zeigern und Zifferblatt. Nun ja, dachte man, eine kleine Störung. * Jedoch mit ſtädtiſchen Mächten iſt kein ewiger Bund zu flechten! Der entronnenen Uhr folgte das Gehäuſe, dann das Kapitäl, die ſchmale Säule und zum Ende der breite Sockel. Arbeiter werkten darum, eine aufgeſchlagene Bretterbude ließ darauf ſchließen, daß etwas Neues im Gange ſei. Der intereſ⸗ ſierte Zuſchauer ließ ſichs zunächſt nicht weiter anfechten: ge⸗ wiß wird eine ſchönere, formvollendetere, elegantere Uhr nun auf dem belebten Gontardplatz erſtehen. Vorſichtshalber fragte man einen Arbeiter.„Kommt da eine neue Uhr hin?“— „Nein, nein. Da kommt keine Uhr mehr her. Da wird ein unterirdiſches W. C. gebaut, wie das auf dem Marktplatz.“— „Danke.“ 5 8* Wenn man ſelbſt„Lindenhöfler“ iſt, kann man nicht be⸗ urteilen, ob ein W. C. nötig iſt an dieſer Stelle. Nehmen wir es ruhig hin und an. Aber man kann ſehr wohl beurteilen, daß es eine Rückſichtsloſigkeit wäre, die einzige nachts beleuch⸗ tete öffentliche Uhr auf dem Lindenhof verſchwinden zu laſſen. Hat der Arbeiter nun wirklich recht mit ſeiner Auskunft, daß keine Uhr mehr errichtet werden ſoll? Hat er, verehrte Stadt verwaltung? 5 .* * Gewerbliche Abfälle in Brand geraten. Geſtern abend gerieten vermutlich durch Selbſtentzündung in der Bellen⸗ ſtraße gewerbliche Abfälle, die in einem Kaſtenwagen geſam⸗ melt wurden, in Brand. Das Feuer wurde durch die um gels nicht als Gegenſtück zu den„Räubern“ in der .04 Uhr alarmierte Feuerwache UI mit einer Schlauchleitung ſcht. Der Schaden iſt gering. Nalionaltheater die Figuren dieſes Stücks geſehen ſind und wie ſie ſich alle ſelbſt anſehen: mit dem Körperteil, der meiſt zum Sitzen ver⸗ wendet wird. Das iſt das ganze Geheimnis dieſer kräftigen Lilian Berley Sprache des Zeittheaters. Da wird nur aus einem Punkte nicht kuriert, ſondern dramatiſiert, und man könnte wirklich glauben, daß es auf der Welt nichts anderes gibt. f Verwirrung der Stile Die Verbrecher bringen die Querſchnittbühne. Man blickt in ein ſeziertes Mietshaus von etwas ſeltſamer Konſtruktion. Aber bei dieſem Schnitt durch die Wohnungen der Men⸗ ſchen iſt Herr Bruckner als recht ſchlechter Chirurg in die See⸗ len der Menſchen ſelbſt hineingeraten und hat ſie dabei nicht etwa aufgedeckt, ſondern verſtümmelt. armen Geſchöpfe herum und wiſſen weder aus noch ein. Sie reden eine naturaliſtiſche Sprache, die garnicht grotesk verzerrten Geſicht paßt.(Wo dieſes Geſicht ſitzt, ſiehe . nicht immer und bei vielen Menſchen ſind dieſe Gerichtsfer So laufen denn dieſe zu ihrem Die Konkurrenz Am Eingang zum Stadion ſtehen ein paar Jungens fried⸗ lich plaudernd beieinander, wartend, bis ſie zum Ballaufleſen aufgefordert werden. Unweit von ihnen ſteht— möglichſt unauffällig ein kleiner Knirps am Gitter. Bis ein Ehepaar mit dem Raquet unterm Arm des Weges kommt. Blitzſchnell iſt er an der Seite des Paares, um ſich als Balljunge anzu⸗ bieten. Die Beiden lächeln über den Eifer des Kleinen und genehmigen ihm ſeine Bitte. Glückſtrahlend geht er neben ihnen an den anderen Buben vorbei. Die ſind inzwiſchen innegeworden, daß er die Situation ſchneller als ſie erfaßt hat und werfen ihm giftige Blicke zu. Aber noch geben ſie den Kampf nicht auf, gröllen hinter dem Trio drein, daß der Bub keinen Ausweis für den Platz habe. Doch die Tennis⸗ ſpieler laſſen das Recht des Stärkeren nicht gelten. Der Kleine dankt, indem er nach den Bällen läuft, ſo ſchnell ihn ſeine Füße tragen. Noch immer glauben ſich die Anderen nicht überrumpelt und wollen ihn ſchädigen, indem ſie ſchreien: Dem brauchen Sie nur 10 Pfg. oder nix zu geben, weil er kein Recht auf den Platz hat!“ Die Stunde iſt um. Der Bub bekommt ſein Geld. Wütend darüber, kündigen ihm ſeine Feinde„Hiebe“ an. Jetzt ſchaut der Balljunge das Paar hilfeſuchend an. Beide verſtehen ihn und gemeinſam gehen ſie aus dem Tor. Trotz Schutz ſetzt es ein paar Fauſtſchläge ab. Siegesbewußt eilt der Bub davon. Schon faſt außer Sichtweite dreht er der Konkurrenz eine lange Naſe. Die andern halten Kriegsrat ab, um ſich von ſo einer„Konkur⸗ renz“ in Zukunft nicht mehr ſchädigen zu laſſen. Der Eifer der Jungens, die in den Ferien durch Balleſen ihre Eltern unterſtützen, hat mir mächtig imponiert. Aber der ſchlaue Knirps faſt noch mehr. f L Sh 80 Fahre Vonifatius⸗Verein Die katholiſchen Vereine haben im Laufe der Jahrzehnte ein großes Stück Arbeit geleiſtet. Zu einem der mächtigſten Vereine der Gegenwart hat ſich der Bonifatius⸗Ver⸗ ein emporgeſchwungen. Sein großes, oft ſehr ſchwieriges Arbeitsfeld erſtreckt ſich auf beſondere Gebiete der Diaſpora in Oſt⸗ und Weſtpreußen, Niederſchleſien, Brandenburg und Berlin, Pommern, Provinz und Freiſtaat Sachſen, Mecklen⸗ burg, Hannover, Braunſchweig und Oldenburg, Thüringen, Württemberg und auch in kleinerem Prozeutſatz in Bayern und Baden. Der Bonifatius⸗Verein hat ſich das große Ziel der Hebung chriſtlichen Glaubens und Lebens geſteckt. War doch ſein Schutz⸗ geiſt der heilige Bonifatius, ein deutſcher Glaubensapoſtel. Sein vorbildliches Leben iſt das Fundament des Bonffatius⸗ Vereins, der ein Programm verwirklicht, das ſich in allen Diözeſen Deutſchlands als nutzbringend im Laufe der 80 Jahre erwieſen hat. In den letzten zwei Jahren wurden allein 50 Kirchen und Kapellen, 24 Pfarrwohnungen, 20 Pfarrſtellen, 14 Anſtalten und 12 Schulen durch den Verein errichtet. Ge⸗ heimrat Mollinkrodt, der 1. Vorſitzende des Vereins, hatte mit Recht anläßlich des Deutſchen Katholikentages in Freiburg in einer Feſtverſammlung des Deutſchen Boni⸗ fatiusvereins auf deſſen große Bedeutung hingewieſen. Sein ernſtes Streben, die Nöte der Zeit zu verringern, die Lebens⸗ gemeinſchaft zu fördern, wird daher auch in kommender Zeit reichſten Segen bringen. E. * * Mehr Sitzgelegenheit im Schloßgarten. Einige halb⸗ wüchſige Jungens hatten ſich geſtern nachmittag eine Bank geſichert. Zwei ältere Leute veranlaßten zwei Jungens, ihnen Platz zu machen. Da ſich keine Sitzgelegenheit mehr für die Jungens bot, gerieten ſie dermaßen in Streit, daß der kleinere mit einer Blechbüchſe dem größeren einen ſo heftigen Schlag auf das rechte Auge verſetzte, daß eine ſchwere Verletzung verurſacht wurde. Der Junge mußte von Paſſanten ſofort zum Arzt gebracht werden. * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiert am morgigen 5 Sonntag Herr Reinh. Ries mit ſeiner Ehefrau Anna geb. Nicodemus, Seckenheimerſtr. 13. * Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſeulotterie. In der Frei⸗ tag⸗Vormittagsziehung wurden von größeren Ge⸗ winnen ausgeloſt 2 Gewinne zu je 75 000 Mark auf Nr. 276 4186, 2 Gewinne zu je 5000 Mark auf Nr. 36 733, 4 Gewinne zu je 3000 Mark auf die Nrn. 6882, 295 593, in der Nachmittags⸗ ziehung 4 Gewinne zu je 5000 Mark auf die Nrn. 205 078, 279 908, 6 Gewinne zu je 3000 Mark auf die Nrn. 95 781, 173855, 319940.(Ohne Gewähr). 2 5 oben.) Man hat in Fankreich für dieſe Literaturgattung das Wort Charge, d. h. Uebertreibung, aber man meint dort die Umbildung von Dingen und Menſchen nach der angenehmen Seite. Die„Verbrecher“ zeigen, daß bei uns nur noch das chargierte Uangenehme zieht. 1 Womit haben wir es alſo zu tun? Iſt es der wieder⸗ erſtandene Naturalismus, eine Groteske, eine Dreigroſchen⸗ oper ohne Muſik, vor allem ohne die innere Melodie? In der Dreigroſchenoper liegt wenigſtens etwas Stiliſiertes, eine Atmoſphäre. Aber der Moderduft der„Verbrecher“ iſt nur im Geſchmack ſchlechter als die Luft des ſogenannten Milieus, das man aus Großvaterszeit auch noch als Stilelement dieſes Stücks anführen kann, als letzter Aufguß der Binſenwah heit, daß die Verhältniſſe den Menſchen beſtimmen. e Der Kantiſche Gerichtshof 15 Im Jahre 1901 erregte ein Stück von dem Franzoſen Eugen Brieux„Der rote Oberrichtermantel“ ein gewiſſes Aufſehen, weil darin zum erſten Mal ſeeliſche Fragen der Rechtſprechung behandelt wurden. Hie Herz, hie Paragraph. Man war erſchüttert.— Mit einer einfachen Handlung dieſer Art geht es jetzt nicht mehr, man muß verſchiedene Vorgänge ineinanderſchachteln, wie es in den„Verbrechern“ geſchieht. Dieſe unterſcheiden ſich jedoch im Grunde genommen von jenem ein Menſchenalter zurückliegenden Stück kaum Es iſt der gleiche Apell an eine Inſtanz, die Bruckner nur nicht nennt, ſondern mit ein paar eingeflochtenen Betrach⸗ tungen umſchreibt: an das Gewiſſen. Kant hat einmal die menſchliche Seele einen Gerichtshof genannt, vor dem das G. wiſſen als Angeklagter ſtehe. Leider tagt dieſer Gerichtshof zuweilen etwas lang. Deshalb hat ſich ein weltliches Gerich gebildet, und ſolange jener Gerichtshof in der menſchlichen Seele nicht immer und überall da iſt, ſo lange wird d Paragraph wohl oder übel unſer Leben mit ſeinem auf⸗ gereckten Zeigefinger bedrohen.. 85 Man weiß nicht, wer der Autor Bruckner eigentli die Wahrſcheinlichkeit ſpricht dafür, daß er eſte⸗ ein, aher ſtammt; ſeine offenbare Unkenntnis im ſchen Rechtſprechung köunte ein Beweis daf er das Recht kennt oder nicht, ob er ſich über den Sinn de Rechtſprechung klar geworden iſt oder nicht, erſcheint gleich⸗ 4. Seite. Nr. 414 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 7. September 19285 Veranſtaltungen Der Männergeſangverein„Concordia“ AAmuſtkaliſcher Leiter Muſikdirektor Max Schellenberger), wird ſein Her bſtkonzert außerhalb Mannheims, in dem im Taunus herrlich gelegenen Epyſtein, der Perle Naſſauiſchen Schweiz, aßhalten. Mit bieſem Konzert will der Verein den Freundſchafts⸗ heſuch der Concordia Eppſtein in Mannheim beantworten, gleichzeitig aher auch dem am Sonntag, 15. September, dort ſtattfindenden„Con⸗ corbiatag“ beiwohnen und an der Mendelsſohn⸗ Feier am gleichen Tage mitwirken. Das Konzert findet am Samstag, 14. Sep⸗ tember ſtatt und bringt Chöre von Beethoven, Schubert, Heuſer⸗Othe⸗ graven, Silcher uſw. Soliſten ſind verpflichtet die Herren K. Riun, Pianiſt, Curt Scotino, Rezitator, Mitglied der S Schauſpiele Baden⸗Babden, Hans Schellen ber ger, Cello⸗ und S. Rihm als Tenorſoliſt. Am Sonntag, 15. September in der Nähe des Kaiſertempels, dem einſtigen Arbeits- und Ruhe⸗ vlatz von Mendelsſohn⸗Bartholdy, die Einweihung eines Men⸗ dels ſohn⸗Gedenkſteines ſtatt, wobei Concordia Gppſtein und Mannheim je zwei Chöre zum Vortrag bringen werden. Sicherem Vernehmen nach ſoll dieſe Feier durch Rundſunk übertragen werden, ſobaß auch den Mannheimern Gelegenheit geboten ſein wird, der Ver⸗ anſtaltung am Radio beizuwohnen. Ueber 200 Concordjaner haben ſich bereits zur Teilnahme eingezeichnet, der A Große Gartenillumination in Schwetzingen Am morgigen Sonntag tritt Schwetzingen wieder einmal mit ziner ganz großen Veranſtaltung auf den Plan: Einer Garten ilumination, die ſich auf über die Hälfte des ganzen Schloß parkes erſtreckt und ihren derer Sorgfalt vorbereiteten und ſehr großen Koſten verbundenen Moſchee beleuchtung findet. Punkt 9 Uhr abends wird dieſer märchenhafte orientaliſche Bau wie ein Zauberſchloß aus„1001 Nacht“, von Tauſenden farbiger Lichter erhellt, aus dem Nachtdunkel auf⸗ Hammen, genau wie vor 50 Jahren, als der Schah von Perſien in Schwetzingen als Gaſt von der feenhaften Illumination entzückt war. Infolge der bedeutenden Koſten wird es auf viele Jahre hinaus nicht mehr möglich ſein, die Moſchee⸗ Illumination zu wiederholen. Außer der Moſchee werden das geſamte Gartenparterre, großer Weiher, Mer⸗ kurtempel, Moſcheeweiher, Minervatempel, Schloß und Zirkelgebände iuminiert. Damit wird die Beleuchtung die weitaus größte ſein, die jemals ſtattgefunden hat. Die Veranſtaltung, deren Veſuch Eindrücke von einzigartiger Schönheit vermitteln wird, beſchließt der in den hiſtoriſchen Sälen des Schloſſes ſtattfindende traditionelle Som mernachtsball, Die Reichsbahn ſorgt auf allen Bahnſtrecken nach Schwetzingen für verſtärkten Zugsverkehr, * * Großes Gartenſeſt und 30 Pfg.⸗Tag im Friebrichspark. Mor⸗ gen Sonntag veranſtaltet die Parkleitung das letzte dies fäh⸗ rige Gartenfeſt mit Illumination und bengaliſcher Beleuchtung. Die muſikaliſchen Darbietungen der Kapelle Becker werden ergänzt durch Vorträge des Geſang vereins „Frohſinn“ und des Kathol. Männerchors Mannheim⸗ Neckarſtadt, in Stärke von 200 Sängern unter Leitung des Muſik⸗ Direktors Willi Bilz.(Weiteres Anzeige.) * Ein großes Maudolinen⸗Konzert mit ausgewähltem Programm beit einer Beſetzung von 20 Mann veranſtaltet heute abend das Reunnwieſen⸗Reſtaurant durch den Man dolinen⸗ Klub„Rheingold“.(Weiteres Anzeigenteil.) Der chriſtliche Gewerkſchaftsbund der Holzarbeiter begeht heute Samstag abend in den Sälen desKolpinghauſes ſein 30 jähriges Jubiläum. Die Geſchäftsſtelle in U 7, 13 leitet Herr Johann Jetz in muſtergültiger Weiſe. Vorſitzender des Kartells iſt Herr Ammann Mannheim. FJilm⸗Rundſchau Capitol:„Die Liebe der Brüder Rott“. Eine Liebesgeſchichte aus den Bergen. Zwei Brüder lieben das gleiche Mädchen, deſſen Liebe allerdings nur dem einen gehört. Als Seemann iſt der Geliebte verſchollen, ein gefälſchter Totenſchein ver⸗ anlaßt dann das Mädchen den anderen Bruder zu heiraten. Ihre Gedanken ſind aber immer noch bei dem Geliebten im fernen Meere. Der Totenſchein war gefälſcht. Der Winkeladvokat begeht an dem alten Bauer eine Erpreſſung nach der andern, bis in ſeiner Verzweif⸗ wung der alte Mann den Erpreſſer im Walde niederſchießt und ſelbſt einen Bergabhang hinunterſtürzt. Die Schwiegertochter wird mit dem Gewehr in der Hand an der Leiche des Erpreſſers gefunden und ver⸗ haftet. In der Zwiſchenzeit iſt der totgeglaubte Seemann wieder nach der Heimat zurückgekehrt. Im Prozeß wird die Angeklagte freige⸗ ſprochen und ſie kehrt mit ihrem Mann, den ſie liebgewonnen hat nach ihrem Berghaus zurück, der Seemann begibt ſich enttäuſcht wieder auf ein Schiff. Die Handlung iſt geſchickt aufgebaut in glaub⸗ würdiger Weiſe entwickelt ſich die Kataſtrophe mit dem alten Bauer, der dem Erpreſſer in die Hände gefallen iſt. Die Liebe des Mädchens zu dem friſchen Seemann iſt verſtändlich, wenn man den linkiſchen aber ſicherlich treuen Bruder ſieht, der ſich ſtill um das Mädchen be⸗ wirbt. Ganz ausgezeichnet iſt die ſchauſpieleriſche Leiſtung des Winkeladvokaten. Der ganze Film ſticht angenehm gegen den zwei⸗ ten des Programms ab. Der ſogenannte ruſſiſche Spitzenfilm„Der Kampf um Paris“ iſt alles andere denn ein Spitzenfilm. Kitſch iſt für ein ſolches Machwerk gerade noch der richtige Ausdruck. Er . y dd ã e 277 gültig gegenüber jenem einfachen Mittel, das er wie die alte Rührſeligkeitsdramatik aus der Zeit der Birch⸗Pfeiffer anwen⸗ det: er läßt ſeine Armen ſchuldig werden und dann überläßt ex ſie der Pein. Aus der Aufführung. Auf der Querſchnittbühne blitzen da und dort Lichter auf, bürgerliche Zimmer, Küche, Schlafſtellen und eine Knallbude ſind die Tintenfäſſer des Milieus, in die Herr Bruckner ſeine Jeder taucht. Einmal da, einmal dort. Richard Dornſeſff, der neue Regiſſeur, bemüht ſich, ſeine Darſteller auf dieſer Partitur kontrapunktiſch zu bewegen. Er macht es geſchickt, aber er verfällt in den Fehler, ſich von der Uebertreibung treiben zu laſſen. Einige Darſteller mit Kraft gleichen es aus, vor allem Eltſabeth Stieler, die die Köchin ſpielt. Duet Höflich war es in Berlin; dort älter, matronenhafter, aher unſere Frau Puſcheck kann ſich ſehen laſſen, ſie beſitzt eine außerordentliche darſtelleriſche Gewalt, dieſes von Eifer⸗ ſucht getriebene Weib lebendig zu machen. Hans Finohr ſpielt den Kellner Tunichtgut und erreicht menſchlich⸗erſchüt⸗ ternde Wirkungen in der Gerichtsſzene, in der er ihn auf den guten Kerl herausſpielt. Von den Neuen fällt Lilian Berley mit als ſtärkſtes Talent auf. Ihr Dienſtmädchen Mimi zeigt ein ſcharſes Profil. Eva Fiebig, als Wiztin Kudelka, gibt eine ausgezeichnete Studie. Exich Muſil ein reuiger Liebhaber. Haus Sims häuſer ſpielt den unglücklichen invertierten Frank recht bemitleidenswert, Raul Alſter und Bum Krüger ſteigern ſich in die Darſtellung arroganter Jüng⸗ linge gegenſeitig hinein, Willy Birgel und die ſehr begabte Annemarie Schradiek als leidendes Liebespaar bilden eine einigermaßen ans Poetiſche grenzende Epiſode. Den übrigen ein Geſamtlob. Das Publikum demonſtrierte da und dort mit Beifall, und hatte Gelegenheit über das Zeitthegter nachzudenken. Manche Leute lachten. Es iſt eher zum Weinen. Dr. K. hepunkt in einer mit beſon⸗ „Bürger und Junker“,„Maskenball“,„Räuber“. In der morgigen Erſtaufführung des VBolksſtückes„Bürger Und Junker“ im Neuen Theater iſt die Balletteinlage von 5 t. Ausführende: Annie Heuf Ne behandelt die Belagerung von Paris während des Krieges 187071. Alles f t nur ſo über die weiße Wand; Tempo, Tempo ſcheint die Wenn der Film zu Ende iſt weiß man nicht, was Wir haben ſchon ſehr gute ruſſiſche Spitzenftlme 1 los iſt. einen ſolchen muß man aber unter allen Umſtänden ab⸗ nicht etwa, weil er den Aufſtand des ausgehungerten Pariſer Proletariats Vive la communes“— behandelt, ſondern nur deshalb, weil er überhaupt nichts bietet und darſtellt.* Kommunale Chronik Kommunalpolitiſche Ta pr ung des Landesverbandes Heſſen der Deut ſchen Volkspartei Die heſſiſchen Kommunalpolitiker der Deutſchen partei traten am Sonntag in Frankfurt zu einer äußerſt ſtark beſuchten kommunalpolitiſchen Landes⸗ tagung zuſammen. Der Vorſitzende, Landtagsabg. Nie⸗ po kh, bezeichnete in ſeinen einleitenden Worten dieſe Tagung als Auftakt der volksparteilichen Wahlarbeit. Mit kurzen Wor⸗ ten ſtreifte er die durch die Verhandlungen im Haag gegebene außenpolitiſche Situation. Bürgermeiſter Ritzert⸗Darmſtadt berichtete über den Stand der Gasfernverſorgung. Seine Ausführungen waren größtenteils vertraulicher Natur, ber eindeutig erkennen, daß, nachdem durch das Ein⸗ 1 2 Volks⸗ ließen ab greifen des preußiſchen Handelsminiſteriums eine Einigung zwiſchen Ruhr und Saar zuſtande gekommen iſt, die Lage für alle Beteiligten nicht leichter geworden iſt. Nach einer längeren Ausſprache faßte die Verſammlung einſtimmig folgende Ent⸗ ſchlie ß ung: „Der Kommunalpolitiſche Ausſchuß der Deutſchen Volks⸗ partei nimmt Bezug auf ſeinen Beſchluß vom 10. Mai d.., der ſich ſchon damals für den Vertragsabſchluß mit der Ruhr ausſprach. Der Kommunalpolitiſche Ausſchuß iſt nach einem Vortrag des Bürgermeiſters Ritzert über den gegenwärtigen Stand der Verhandlungen über die Gasſernverſorgung der Anſicht, daß eine weitere Verzögerng im Abſchluß der Gaslieferungsverträge im Intereſſe der heſſiſchen Bevölke⸗ rung und der bei Gründung der Hekoga geſtellten Aufgaben nicht verantwortet werden könne. Nachdem nun auch die Beteiligung der Saar ſichergeſtellt iſt und damit eine Er⸗ höhung der Sicherheit der Gasſernverſorgung gegeben iſt, ſteht der Kommunalpolitiſche Ausſchuß der D. V. P. keinen Grund mehr, die Verträge nicht alsbald zum Abſchluß zu bringen. Der Kommunalpolitiſche Ausſchuß erwartet von den Vertretern der D. V. P. in den zuſtändigen Körperſchaf⸗ ten, daß ſie ſich mit Nachdruck für den alsbaldigen Abſchluß der Gaslieferungsverträge mit Ruhr und Saar einſetzen.“ Bürgermeiſter Dr. Niepoth referierte darauf über den Aufmarſch dere D. V zu den Kommunalwahlen. Es ſei die beſondere Aufgabe der D. V.., in allen kommunalen Körper⸗ ſchaften auf ſparſamſte Wirtſchaft bedacht zu ſein und der großzügigen Ausgabenwirtſchaft entgegenzutreten. Die Auswahl der volksparteilichen Kandidaten müſſe ſo er⸗ folgen, daß nur die auf die Liſten kämen, die Mitarbeiter und Mitſtreiter ſeien. Die heſſiſche Deutſche Volkspartei werde in dieſem Wahlkampf ſich den Grundſatz ihrer Reichstagsfrak⸗ tion zur Wahlparole machen: Abkehr von der bisherigen Steuer⸗ und Finanzpolitik, keine Erhöhung der Steuern, ſon⸗ dern Sparſamkeit und Streichungen, gegen die Ueberbelaſtung des Steuerzahlers und gegen die Verſchwendung öffentlicher Mittel. 62 285 Die Regierungskommiſſion verweigert notwendigſte Haushaltsmittel * St, Ingbert, 3. Sept, Der Stadtrat und die Stadtyer⸗ waltung von St. Ingbert haben vor einiger Zeit unter Be⸗ rückſichtigung des Umſtandes, daß die Verwaltung unter der Kontrolle eines Stgatskommiſſars ſteht und daß ein Betrag von rund 800 000 Frs, zur Sanjerung der Sparkaſſenſchuld eingeſetzt werden mußte, einen Haushaltungsetat aufgeſtellt, mit dem es möglich geweſen wäre, das allernotwendigſte und allerdringlichſte in der Stadt auszuführen. Dieſer Voran⸗ ſchlag fand auch die Zuſtimmung der Bürgerſchaft, denn nie⸗ mand hat in der üblichen Einſpruchszeik Bedenken dagegen erhoben. Es ſollte ein Umlagenſatz von 180 Prozent erhoben werden. Die Regierungskommiſſion hat nun dieſen Vor⸗ anſchlag in ſeinen weſentlichen Punkten(Mittel für Ar⸗ menpflege, Notwohnungsbau, Schulhausneubau) derart be⸗ ſchnitten, daß Stadtrat und Stadtverwaltung ſich außer⸗ ſtande ſehen, ihren dringlichſten Verpflichtungen gegenüber der Bemeinde nachzukommen. Der Stadtrat wird demnächſt in einer öffentlichen Sitzung zu der Angelegenheit Stellung nehmen. N e 8 Volpert und Ballettſchülerinnen. Die begleitende und überleitende Muſik wird von einem kleinen Orcheſter unter Leitung von Rudolf Schickle ausgeführt. Die erſte Wieder⸗ holung von Bruckners„Verbrechern“ findet am Montag ſtatt. — Am Dienstag wird Verdis Oper„Ein Masken⸗ ball“ von der vergangenen Spielzeit wieder aufgenommen. Die muſikaliſche Leitung hat Eugen Jochum. Neu beſetzt ſind die Partien der Amelia mit Edit Maerker und der Ulriea mit Margarete Kloſe. Den Richard ſingt Hel⸗ muth Neugebauer, den René Chriſtian Könker, den Pagen Guſſa Heiken.— Am Mittwoch werden Schillers„Räuber“ in der neuen Inſzenierung gegeben. Erich Muſil ſpielt zum erſtenmal den Karl Moor, Eli⸗ ſabeth Stieler die Amalia, im übrigen iſt die Beſetzung die der Jubiläumsaufführung. „ Das Winterprogramm des Pfalzorcheſters. Pfalzorcheſter begeht die Feier ſeines zehnjährigen Be ſtehens mit drei Feſtkonzerten in Judwigshafen. Die Vor⸗ tragsfolge des erſten Konzerts am 27. Oktober bringt Bruck⸗ ners 5. Symphonie unter Generalmuſikdirektor Prof. Ernſt Boehe, Beethovens Violinkonzert, geſpielt von Prof. A. Buſch und ein Bachſches Präludium(Kirchenmuſikdirektor — Landmann). Das zweite Feſtkonzert am 31. Okt. ſteht unter Leitung von Geh, Rat Prof. Dr. S. v. Hausegger; unter Mitwirkung der Kammerſängerin Gertr. Kappel⸗München, Newyork, gelangen Werke von Wagner und Liſzt zur Auf⸗ führung. Im dritten Konzert am 3. Nov. leitet Dr. Rich. Strauß eigene Tonſchöpfungen: Tod und Verklärung, Eulenſpiegel, Klavierburleske(A. Hoehn), Hornkonzert(Wal⸗ ter Klein, Solohorniſt des SO). Das Programm der üb⸗ lichen ſechs philharmoniſchen Konzerte ſieht für Ludwigshafen außer den großen Klaſſikern(darunter Beet⸗ hopen mit der 9. Symphonie] allerhand Neues vor, ſo die „Viſtonen“ von Herm. Haus Wetzler(Leitung: der Kompo⸗ niſt), Haas Variationsſuite, Pfitzner Scherzo, Braunſels Arien, Delius Orcheſterſtücke und in einem Böhmiſchen Abend eine Sinfonietta von Janacek. Mitwirkende Soliſten: Lamond, Pembaur(Klavier), Annie Betzak⸗Berlin(Violine), Paul Lohmann, Clara Ebers(Geſang) u. a. Leitung Gene⸗ ralmuſikbirektor Poehe. i 5 Nachbargebiete Ein Verbrechen? * Nierſtein, 6. Sept. Geſtern wurde hier ein grauſiger Leichenfund gemacht. Fiſcher fanden am Rheinufer eine männliche Leiche, deren Bekleidung darauf ſchließen läßt, daß der Mann dem Schifferſtande angehörte. Man ſtellte an der Leiche zahlreiche Verletzungen ſeſt. Das Alter des Toten wird auf 45—50 Jahre geſchätzt. Der Leiche waren beide Beine mit Seilen zuſammengewickelt. Man nimmt daher an, daß man einem Verbrechen auf die Spur gekommen iſt. Schildbürgerſtückchen * Erbach, 6. Sept. Die Kreisſtadt Erbach lag geſtern abend mehrere Stunden in tiefem Dunkel. Die Urſache war aber nicht in einer Störung der Elektrizitätsleitung zu ſuchen. Der die Schalttafel bedienende Schutzmann hatte viel⸗ mehr die Schlüſſel auf die Michaelismeſſe nach Miltenberg mitgenommen, ſo daß niemand die Beleuchtung einſchalten konnte. Glücklicherweiſe kam der Schlüſſelbewahrer verhält⸗ nismäßig früh nach Hauſe, ſo daß wenigſtens einige verſpätete Spaziergänger„erleuchtet“ nach Hauſe wandern konnten. Haftbefehl gegen den Inhaber der Darmſtädter Bankfirma Nauheim u. Co. * Darmſtadt, 6. Sept. Da der von der Staatsanwaltſchaft nach dem Zuſammenbruch der Bankfirma Nauheim u. Co, beſtellte Bankſachverſtändige, der feſtſtellen ſollte, ob von dem Inhaber der Firma ſtrafbare Handlungen begangen worden ſind, ſeinen Bericht erſtattet hat, aus dem ſich der dringende Verdacht ſtrafbarer Handlungen gegen das Depotgeſetz ergibt, wurde ein gerichtlicher Haftbefehl gegen den In⸗ haber der Firma erwirkt und die erforderlichen Durch⸗ ſuchungen in Frankfurt a. M. vorgenommen. Der zuſtändige Staatsanwalt hat ſich nach Köln begeben, wo ſich der Beſchul⸗ digte in ärztlicher Behandlung befindet, um den Haftbefehl auszuführen. Der Antrag auf Einleitung des Konkurs⸗ verfahrens ſoll bereits geſtellt ſein. a Schweres Hagelunwetter * Ellwangen, 6. Sept. Geſtern nachmittag verfin⸗ ſterte ſich der Himmel wie am berüchtigten 4. Juli. Aber diesmal zog an der ganzen Nordfront eine breite ſchwarze Wolke herauf. Nach 2 Uhr fiel nach einigen Donnerſchlägen leichter Regen. Schon glaubte man, die bleigrauen Wolken mürben ohne Schaden vorüberziehen, plötzlich hatte ſich aber der Wind gedreht und um 2½ Uhr fielen die erſten Schloßen. Nach etwa 5 Minnten ſetzte der Hagel etwas aus. Bald dar⸗ auf folgten einige ſtarke Blitze mit wuchtigen Donnerſchlägen und.45 Uhr ſetzte ein neues unbeſchreibliches Trom⸗ melfeuer mit Hagel ein, ſodaß die Straßen Strömen glichen und vor den Häuſern ſich Seen bildeten. Die Aus⸗ wirkung mehrerer aneinandergeſtoßener Gewitter war furcht⸗ bar. Ungufhörlich wurde der Hagel von dem Sturmwind an die Häuſer gepeitſcht. Ueberall dichte Finſternis, ein üchzendes Hämmern auf den Dächern und grelles Klirren der Fenſter⸗ ſcheiben. Nach 1½ Stunden war das Unwetter vorüber. * sw. Nierſtein, 5. Sept. Der im 40. Lebensjahre ſtehende Fuhrmann Joſef Hügel hatte, obwohl er des Schwimmens unkundig war, im offenen Rhein gebadet, wagte ſich zu weit hinaus und erlitt einen Herzſchlag Er verſank in den Fluten. Die Leiche wurde noch nicht geborgen.— In der Nähe von Ludwigshöhe wurde die Leiche des 11jährigen Heinrich Strackgeländet, der in Rheindürkheim beim Baden er⸗ trunken war. Schluß des redaktionellen Teils 2 Schmerzhafſie Verdauung Wenn Sie eine schmerzhafte Verdauung haben, so leiden Sie höchst Wahrscheinlich an einem Uebermaß von Magen- säure. Dies Uebermaß verursacht Sodbrennen, unbehgg⸗ liches Gefühl und Verdauungsstörungen, die, wenn man nicht rechtzeitig dagegen einschreitet, in schwerere Leiden aus⸗ arten können.“ Neutralisieren Sie die Magensäure, und Sie Werden bald Besserung verspüren. Biserirte Magnesia ist das gut wirkende Mittel, das seit Jahren so vielen Magen- leidenden Linderung gebracht hat, ist harmlos und leicht einzunehmen, Ein halber Kaffeelöffel Biserirte Magnesia in etwas Wasser nach dem Essen hilft bei der Verdauung der Speisen, so daß sie regelmäßig und schmerzlos vor sich geht. Biserirte Magnesia ist in jeder Apotheke erhältlich. 812⁵ 7 7 Was ein junger Mannheimer vor hundert Jahren wiſſen mußte In einer literariſchen Anzeige aus dem Jahre 1827 leſen wir: „Bei Tob. Löffler in Mannheim iſt ſoeben erſchienen und zu haben: Unentbehrliches Galanterie⸗ Büchlein für angehende Elegants, oder deutliche Belehrung über Alles, was einem jungen Manne nöthig iſt, um fich bei den Damen beliebt zu machen. Nebſt Mittheilung und Winke über elegante Kleidung, über Höflichkeit und Artigkeit, Sittlichkeit und moraliſche Würde u. ſ. w. Mit einem Anhange über Geſundheltspflege im Allgemei⸗ nen, und beſonders in Bezug auf Schönheit des Körpers. 2te Ausgabe. 89. Elegant broſch. 2 fl. Die erſte Auflage dieſes ſehr zu empfehlenden Werkchens hat ſowohl durch mehrere vortheilhafte Kritiken in beltebten Zeitſchriften, ſo wie durch den Abſatz ſelbſt, ſeine Brauchbar⸗ keit vollkommen bewährt, und es iſt nicht zu bezweifeln, daß dieſe neue Ausgabe gleich günſtige Aufnahme finden wird, indem kein junger Mann, der mit Anſtand in die Welt treten und auf Bildung Anſpruch machen will, einen treuern und beſſern Wegweiſer als dieſen finden kann.“.. G. Humor Dummer Vergleich „Merkwürdig, die beſte Zigarre wird verdorben, wenn man ſie ausgehen läßt!“ „Noch merkwürdiger, daß es mit den Männern genau ſo iſt!“[Muskete) Ballgeſpräch „Mein morgiger Vortrag wird Ste kaum intereſſieren, lis: bes Fräulein. Ich ſpreche nämlich über Sonnenflecke.“ „Aber gerade, Herr Profeſſor! Ich leide doch ſo ſehr an Sommerſproſſen!“(Buen Humor) * — 3 . * * E c % ᷣM.. * 7* N * 8* 4 3 Samstag, den 7. September 1929 Neue Maunheimer Zeitung[Mittag⸗ Ausgabe Brände in Baden Rotenberg bei Wiesloch, 6. Sept. Bei dem geſtern nach⸗ mittag über das Angelbachtal hereingebrochenen Gewitter ſchlug der Blitz in die Scheune des Landwirts Joſeph S teber, die mit Heu⸗ und Strohvorräten angefüllt war. Da die Scheune an das Wohnhaus angebaut iſt, griff das Feuer auch auf dieſes über und beſchädigte es derart, daß es zu Wohnzwecken nicht mehr verwendet werden kann. Die Be⸗ wohner konnten noch ihre Habſeligkeiten aus dem brennenden Hauſe retten; ebenſo wurde das Vieh gerettet. Der Ge⸗ bäude⸗ und Sachſchaden iſt groß. 5 8 Naſſig(Kreis Mosbach), 6. Sept. Dienstag nachmittag iſt die Doſch'ſche Ziegelei in Naſſig niedergebrannt. Das Feuer ſoll dadurch entſtanden ſein, daß die Flamme auf den Schürofen zurückſchlug und das Gebäude in Brand ſetzte. Aus dem Lande Das Parken am Heidelberger Schloß m. Heidelberg, 4. Sept. Ein Mißſtand iſt es, daß es am Schloß keinen Platz zum Parken für die Autos gibt. Es wird ſich auch, wie gleich bemerkt ſei, kaum einer beſchaffen laſſen des ſchwierigen Geländes wegen. So ſind die Autos ge⸗ zwungen, auf der Zufahrtsſtraße zu parken, eines hinter dem andern in langer Reihe. 70 und mehr Autos kann man oft zählen, die auf der nach der Molkenkur führenden Straße halten. Dadurch wird die Straße ſo verengert, daß es zwei einander entgegenkommenden Autos ſchwer wird, auszuwei⸗ chen, wenn ſie nicht gar gezwungen ſind, dieſes Geſchäft an einer zufälligen Lücke in dem langen Bandwurm zu voll⸗ ziehen. Natürlich iſt an dieſer Stelle den Autoführern äußerſte Vorſicht geboten, die denn auch beobachtet wird. Denn Karambolagen kommen kaum vor. Der Verkehrsſchutz⸗ mann, der dort poſttiert iſt, hat eine ſehr kritiſche Aufgabe, denn der Autoverkehr gerade nach der Molkenkur mit ihrem entzückenden Ausblick auf die Stadt und die ganze Landſchaft iſt von früh bis in die ſpäte Nacht hinein äußerſt lebhaft, was ſchon bei den verhältnismäßig vielen Kurven ohnehin ein vor⸗ ſichtiges Fahren erfordert. Man hat ſich ſchon erheblich den Kopf zerbrochen, wie eine einigermaßen befriedigende Gelegen⸗ heit zum Parken am Schloß geſchaffen werden könne, hat aber anſcheinend bis jetzt noch keinen Ausweg gefunden. Auf die Dauer wird ſich der derzeitige Zuſtand aber nicht aufrecht erhalten laſſen. Verkauf des Bahnhof ⸗Hotels„Reichshof“ * Karlsruhe, 6. Sept. Wie der„Bad. Beobachter“ erfährt, ſoll das dem hieſigen Hauptbahnhof unmittelbar gegenüber⸗ liegende Bahn hof⸗Hotel„Reichshof“ wegen Krank⸗ heit des Beſitzers verkauft werden. Das über 100 Betten enthaltende Anweſen mit ſeinen prächtigen Geſellſchafts⸗ und Reſtaurationsräumen iſt 1914, kurz vor Ausbruch des Welt⸗ krieges erbaut und fertiggeſtellt worden. Seit 1924 iſt das Anweſen durch dauernden Ausbau derart verbeſſert worden, daß das Haus in feiner Stilreinheit, ſeinem verwendeten Material und ſeiner unaufdringlichen, geſchmackvollen Ele⸗ ganz die Augen nicht nur der Einheimiſchen, ſondern vor tllem der vielen, hier durchretſenden Fremden auf ſich zieht. Außerdem iſt für die nächſte Zukunft noch ein weiterer Anbau und Ausbau der Hotelräumlichkeiten vorgeſehen. ** * Seckenheim, 3. Sept, Im Schloß traf ſich eine ſtattliche Anzahl Männer und Frauen, die in der Politik und im Vereinsweſen an führender Stelle ſtehen, um über die Gründung einer Theatergemeinſchaft zu beraten. Nach einem eingehenden vrientierenben Vortrag des Direk⸗ lors Ebert vom Bühnenvolksbund über den Zweck und das Ziel einer Thkatergemeinſchaft wurde nach reger Diskuſſion einſtimmig die Gründung befürwortet. Hiernach erfolgte die Proviſoriſche Ernennung des Vorſtandes, der die weiteren organiſatoriſchen Vorbereitungen für den Aufbau der Theater⸗ gemeinde erledigen ſoll, In den nächſten Tagen wird ein Aufruf erfolgen, dem ſich eine Hausagitation anſchließt. leg. Seckenheim, 7. Sept. Die katholiſche Kirchengemeinde Seckenheim begeht am morgigen Sonntag das feterliche Patrozinium des Kirchenpatrons St. Aegudius. Wäh⸗ rend des levitierten Hochamtes mit Segen wird der Kirchen⸗ chor die lateiniſche Feſtmeſſe zum Vortrag bringen. Weinheim, 6. Sept. Unter großer Beteiligung wurde heute nachmittag der im Alter von 47 Jahren verſtorbene Oberſteuerinſpektor Georg Wolf auf dem hieſigen Friedhofe zur letzten Ruhe beſtattet. Die Finanzämter Mannheim, Mosbach und Weinheim waren durch Abordnungen vertreten, die hem Verblichenen unter Kranznieberlegung warme Nach⸗ rufe wibmeten. Oberſteuerinſpektor Wolf, ein gebürtiger Weinheimer, hatte lange Jahre bier gewirkt und erfreute ſich allgemeinen Anſehens. UI Weinheim, 5. Sept. Oberſteuerinſpektor Georg Wolf iſt im Alter von 47 Jahren geſtorhen. Durch den herrſchenden Waſſermangel wurde die Rettungs⸗ aktion ſehr beeinträchtigt. * Hörden(Murgtal), 5. Sept. Heute morgen brach im Unterhaus der Witwe Häfele infolge Kurzſchluß Jeuer aus, das ſich ſehr raſch über das ganze Haus verbreitete und in kurzer Zeit das Haus faſt bis auf die Grundmauern nieder⸗ brannte. Das Nachbarhaus des Herrn Krieg wurde eben⸗ falls von dem Feuer erfaßt, wobei der Dachſtuhl ausbrannte. In dem Hauſe der Häfele brannte eine komplette Einrichtung eines Zahnarztes im Werte von 10000 Mk. Bei den Löſch⸗ arbeiten geriet ein Feuerwehrmann in große Lebensgefahr und konnte nur durch das ſchnelle Zugreifen der Kameraden vom Erſtickungstod gerettet werden. Die Feuerwehr Hörden arbeitete vorzüglich. Ihrem tatkräftigen Eingreifen iſt es zu verdanken, daß ein größeres Unglück vermieden wurde, Die zrandgeſchädigten ſind nur mäßig verſichert. 8 B e Deere D Von franzöſiſchen Werbern verſchleppt * Gttlingen, 5. Sept. Seit etwa vier Wochen wird der 20 Jahre alte Adolf Burkart, der Sohn eines Handwerks⸗ meiſters aus Mörſch vermißt. nicht mehr zurückgekehrt. Nunmehr ſollen ſeine Eltern, wie das„Karlsruher Tagblatt“ meldet, einen Brief haben, in dem Burkart mitteilt, daß er auf der Landſtraße zwiſchen Karlsruhe und Mörſch von den Inſaſſen eines Autos unter Vorhaltung eines Revolvers gezwungen worden ſei, in das Auto einzuſteigen, das ihn mit verbundenen Augen und geknebelt über die franzöſiſche Grenze gebracht habe. Dort habe man ihn vor die Wahl geſtellt, ob er fünf Jahre in die Fremdenlegion eintreten oder drei Jahre landwirtſchaftlicher Arbeiter werden wolle. Er habe ſich unter dem Zwang für das letztere entſchieden und arbeite zur Zeit in der Nähe von Toul. 50 jähriges Zeitungsjubiläum * Dynaueſchingen, 5. Sept. Das„Donaueſchinger Tageblatt“ kann in dieſem Jahre auf ein 150 jähriges Beſtehen zurückblicken. Es tritt aus dieſem Grunde mit einer reichhaltigen Jubiläumsnummer an die Oeffentlichkeit, in der u. g. Schriftleiter Toni Rehſe einen geſchichtlichen Rück⸗ blick der Entwicklung des Blattes gibt. Die reich illuſtrierte Feſtnummer ergänzen wertvolle Aufſätze aus der Feder aus⸗ gezeichneter Kenner der heimatlichen Verhältniſſe. * * Heidelberg, 4. Sept. Im Botaniſchen Garten der Univerſität Heidelbeſg(verl. Mönchhofſtraße/ findet am Samstag und Sonntag eine intereſſante Aus ⸗ ſtellung ſtatt. Durch Vereinigung von etwa 20 verſchiedenen Arten ſoll diesmal die Gruppe der fleiſchfreſſenden Pflanzen veranſchaulicht werden. Die übrigen Schau⸗ häuſer ſind gleich anſchließend zu beſichtigen. Ihr Reichtum an Pflanzen aus allen Weltgegenden wird jeden Beſucher be⸗ friedigen. Der Garten iſt Samstag von—18 Uhr und Sonn⸗ tag von—18 Uhr, falls die Viktortaregia, eine tropiſche Seeroſe von immenſen Ausmaßen, blüht, bis 19 Uhr geöffnet, Eine ſolche Ausſtellung findet immer nur einmal im Jahre ſtatt. Die Pflanzen ſind alſo ſonſt nicht zugänglich, * Wiesloch, 2. Sept. Geſtern abend ſtarb im Alter von 51 Jahren einer der wirtſchaftlich bedeutendſten Bürger unſerer Stadt, Backofenfabrikant Karl Welker. Er hat in 35 jähriger zäher Arbeft ſeinen Betrieb von den kleinſten An⸗ fängen zu einem Unternehmen ausgeſtaltet, das in Deutſch⸗ land und auch im Auslande einen guten Ruf genießt.— Der ſeit einem Jahre geiſtig geſtörte 63jährige Landwirt Dufrin aus Malſchenberg wurde ſeit einigen Tagen vermißt. Heute morgen fand man ihn im Walde erhängt vor. * Durlach, 5. Sept. Hier verſuchte ein Metzger ſeinen 9% Jahre alten Sohn und ſich in der Küche durch Oeffnen des Gashahns zu vergiften. Durch Schreien des Knaben wurden Perſonen aufmerkſam. Die Tat konnte verhindert werden. Der Metzger wurde feſtgenommen. Pforzheim, 4. Sept. Geſtern nacht hatte ſich ein lediges, 21 Jahre altes Serpierfräulein zu Bett gelegt, ohne die bren⸗ nende Kerze neben ſich ausgelöſcht zu haben. Das Bett geriet in Brand. Die Unvorſichtige erlitt lebeus gefährliche Brandwunden, * Oberkirch, 4. Sept. Das Thermalbad Sulzbach iſt zum Preis von 180000 Mark vom Verband badiſcher Staats⸗ und Gemeindearbeiter erworben worden. Es ſoll ein Ferienerholungsheim werden. * Furtwangen, 4. Sept. In einem Seitental von Furt⸗ wangen wurde im Schützenbachweſher die Leiche eines Mannes im Alter von 40—45 Jahren, die nur mit Hemd und Hoſe bekleidet war, aufgefunden. Es wird Selbſtmord vermutet. * Bietingen(Amt Meßkirch), 6. Sept. Auf Schloß Bietin⸗ gen iſt infolge Herzſchwäche Reichsfreiherr Edwin v. HBorn⸗ ſtern⸗Bietingen, früherer großherzogl. badiſcher Kam⸗ merherr, Oberſtleutnant a.., Kriegsteilnehmer von 1870/71, geſtorben, erhalten Lehrer in einer kleinen Schwarzwaldgemeinde. . Gerichtszeitung Die Leunawerk⸗Betrügereien vor Gericht * Halle a.., 7. Sept. Die Staatsanwaltſchaft Halle hal in Sachen der bei der Vergebung von Anſtreicherarbeiten im Leunawerk vorgekommenen Durchſtechereien gegen den früheren Direktor der Leunawerke, Oberregierungsrat Schönberger, den Malermeiſter Schönfeld und zehn weitere Angeſchuldigte die Anklage wegen Betrugs, Beihilfe dazu, Unterſchlagung und Urkundenfälſchung erhoben. Die Betrügereien, die wie erinnerlich, bereits vor über einem Jahre aufgedeckt wurden und auch im Wagner⸗Prozeß eine gewiſſe Rolle ſpielten, belaufen ſich auf mehrere Millko⸗ nen. Da die meiſten Bücher zum Teil in ſehr geſchickter Weiſe gefälſcht worden waren, konnte der Umfang Verfehlungen erſt allmählich ſeſtgeſtellt werden. Das material der Vorunterſuchung füllt über 60 Bände. Die Hauptverhandlung, die vorausſichtlich im Oktober beginnt, wird ungefähr vier bis ſechs Wochen dauern. Er wollte ein Auto haben! Laut„Bad. Neckarztg.“ hatte ſich ein 38 Jahre alter . 55535 tlehrer in O. wegen Urkundenfälſchung und Er hatte in Karlsruhe im 1 5 1 5 eb 1 78 8 5 55 95 5 a a 5 35 575 Auftrage ſeines Vaters eine Rechnung beglichen und war Betrugs in 14 Fällen vor dem Schöffengericht Mos⸗ bach zu verantworten. Der Genannte, der ſich bisher als guter Pädagoge bewährt hat, war bis Mitte letzten Jahres Nach ſeiner Angabe wirkten die kleindörflichen Verhältniſſe mit der Zeit lähmend auf ſeinen immer etwas lebhaften und hochſtrebenden Geiſt, ſodaß er ſich, um dieſen Verhältniſſen ab und zu einmal entfliehen zu können, ein Auto anſchaffte. Mit der An⸗ ſchaffung des Autos und dem dadurch zwangsläufig bedingten Mehraufwand für das tägliche Leben begann für den an Sparſamkeit nicht gewöhnten Angeklagten bald eine Zeit finanzieller Not. Er verſtand es nicht, dieſe Not wieder zu beheben, ſondern vergrößerte dieſe noch dadurch, daß er alsbald nach ſeiner Verſetzung nach O. mit dem Bau eines Hauſes begann. Nun wurden die Schwierigkeiten natürlich noch größer, Bald war es ſoweit, daß er den für den Weiterbau des Hauſes notwendigen Kredit nicht mehr er⸗ halten konnte; nun ließ er ſich hinreißen, in einer großen An⸗ zahl von Fällen Kredite in Einzelbeträgen bis zu 4000 Mk. durch Wechſel und Bürgſchaftsurkunden ſich zu beſchaffen, auf welchen er die Unterſchriften der Ausſteller oder Bürgen fälſchte. Eine Anzahl kleiner Kreditkaſſen und Banken wurden dadurch um teilweiſe recht erhebliche Beträge geſchä⸗ digt. Der Angeklagte befindet ſich ſeit fünf Monaten in Un⸗ terſuchungshaft. Seiner Stellung als Lehrer iſt er natürlich enthoben. In der Verhandlung war er vollſtändig geſtändig. Der Gutachter der pſychiatriſchen Klinik bezeichnete den Ange⸗ klagten als geiſtig etwas ütberreizten Menſchen mit pfycho⸗ pathiſchen Zügen, der für ſeine Taten aher voll verantwortlich zu machen ſei. Das Gericht erkannte auf ein Jahr vier Mongte Gefängnis und brachte die Unterſuchungshaft in Anrechnung. Tageskalender Samstag, den 7. September Nationalthegter:„Dey Zigeuner baron“. 780 Uhr, Apollotheater: Varieté⸗Vorſtellung,.15 Uhr. Friedrichspark: Konzert.00 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Der Leutnant ihrer Mafeſtät“,— Schauburg:„S. O..“— Capitol:„Die Liebe der Brüder Rott“.— Scala:„Stacheldraht“.— Gloria:„Der Roman einer Lebedame“.— Palaſt⸗ Theater:„Geßeint⸗ niſſe des Orients“,— Ufa⸗ Theater: Sehenswürdigkeiten: Kunſihalle: Dienstag bis Sonntag: 10 bie 1 Uhr und 8 bis 5 Uhr: Schloßmuſeum mit den Sonderausſtellungen: 150 Jahre Mannſſeimer Nationaltheater und Die politiſche Bewegung 1848/9. Geöffnet täglich y. 10—13 und 15—17 Uhr, Sonntags v. 11—17 Uhr durchgehend. Schloßbücherei:—1,—7 Uhr.— Muſenm für Natur⸗ und Völker, kunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—1 und nachm von 38 Uhr: Dienstag—5 Uhr: Mittwoch—5 Uhr: Freitag—7 Uhr. Planetarium: Beſichtigung.00 Uhr. „Adieu Maseotte“, f Waſſerſtaundsbeobachtungen im Monat September Ahein Pegel 81. 4 s f. 7 ſelegar⸗Vegel] 31[f. 4 5 6 7. Haff ic B80 5 Nc 3. Schusterinſe! 1881.29 1 261.28 1,201.20 Mannheim.89.7 2675.6 60 Kehl.532 392,422.38.39232 Jagſtfeld e oe Noe act 0,04.00 Maxau.134.014.0240.37.96 1 0 Rannbeim, 56,732.57 Faub 1711.610,00 1 601 58 Köln 1710124.19.15.1105 Vet antwortlich für Politik; H. A. Meißner— Feuilleton Dr., S Kay er= Kommunalpolitik u. Lokales: Rſchard Schönfelder— Sport und Vermiiſſchtes; Willy Müller— Handelstell! Kurt Ehmer— Gericht und alles ſihrige: i. V. R. Schönfelder— Anzeigen u. geſchäftliche Mitteilungen: Fatoßb Fauße, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim BE. 6, 2. 2 n e n . 3 S 3 eee“ 8 rabum 1 7 CIGARETTE Aus ILE deutschlands meistgerquchte Cigaoreffe zu Gpſg nur ohne Mundst. Cicorettenfabrik„Delta GmbH Dresden-A. 4, Gegründet 4888 6. Seite. Nr. 414 Neue Maunheiwer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 7. September 1929 Der Sport am Sonntag Das Sportprogramm des Sonntags nimmt jetzt allmählich wie⸗ der einen anderen Charakter an. Langſam verringert ſich die Zahl der Veranſtaltungen in den reinen Sommerſpe„Im Rudern, Tennis, im Schwimmen und in der Leichtathletik ſind nur noch wenige Herbſtmeeting abzuwickeln. An die Stelle dieſer Sports , Hockey, Handball und Rugbzz Programm des 8. September iſt m. Die Raſenſpiele ge zeigt, hat treten wieder die Raſenſpiele, Fuß mehr in den Vordergrund. Das ſchon ein typiſches Herbſt an und was ſich 2 den Ton edeutung ſonſt noch keine 9 Fußball In allen ſieben Landesverbänden des Deutſchen Fußball⸗Bundes werden die Meiſterſchaftsſpiele fortgeſetzt. Süddeutſchland hat allein 29 Punktekämpfe der Bezirksliga auf der Tagesoroͤnung. Im Rhein⸗ bezirk ſpielen: SV. Waldhof— Sp.⸗Vg. Mundenheim Maunheim 08— Vfv. Neckarau Vfg.— Sp.⸗Vg. Sandhofen Phönix Ludwigshafen—.⸗Vg. Rohrbach SV. Waldhof, der zuſammen mit Neckarau auf eigenem Platz Mundenheim ſchlage dem Mundenheimer Platz möglich war,.! Waldhof in der tigen Form ſicher fertig bringen. Keinen leichten Gang hat Neckarau zu 08 Mannheim. Neckarau, das die beiden letzten Spiele nur mit größter An nigung knapp gewinnen konnte, muß ſich gerade bei 08 vor Ueber ungen hüten. Normalerweiſe iſt an einen Sieg von Neckarau nicht zu zweifeln. VfR. empfängt Sp. Sandhofen. Nach der gegen Mundenheim gezeigten Leiſtung iſt auch diesmal mit einem Sieg von Bft. zu rechnen..⸗Vg. Rohrbach z. Zt. führt, uruß denn was Bf. auf heu⸗ tritt gegen Phönix Ludwigshafen an und erleidet beſtimmt ſeine vierte Niederlage. Handball Bei der Fortſetzung der Handball⸗Meiſterſchaftsſpiele in Süd⸗ deutſchland ſoll es am Sonntag zu folgenden Begegnungen umuren: Nordbayern„Vg. Fürth— 1. FC. Nürnberg; F. Bayreuth— SC. Nürnberg; Bar Kochba Nürnberg— Franken Nürnberg; Pfeil Nürnberg— Polizei SV. Nürnberg; Süd⸗ bayern: München 1860— DSV. München; Heidenheim— SSB. Ulm; Jahn München— ASV. München. Am Sgmstag abend findet auf dem Platze des MC. Phönix das Slädte⸗Handballſpiel Mannheim— Ludwigs⸗ hafen ſtatt. Die Mannheimer Mannſchaft, die auf Grund des Aus⸗ wahlſpieles aufgeſtellt iſt, iſt als ſehr gut zu bezeichnen. Der Kreis⸗ ſpielwart Pa bſt hat mit der Aufſtellung eine glückliche Hand gehabt. Die Mannſchaften ſtehen wie folgt: Mannheim: Weigold⸗07; Zillhart⸗hs; Hoffmann⸗Phönix; Ohrnberger⸗Phönix; Morgen⸗VfR.; Weyrich⸗Vſg.; Scheerer⸗ Is; Baader⸗l8; fling PS.; Spengler⸗ Waldhof; Schmitz⸗O7.— Ludwigshafen: Hermann ⸗ FS.; Schuff 2⸗FJ SV.; Tritſchler⸗Pfalz; Meier⸗Pfalz; Buch⸗ FS.; Lat⸗ terner⸗Pfalz; Acht⸗Pfalz; Erhardt⸗F SV.; Willenbücher⸗Pfalz; Schil⸗ Mannheim einen mal iſt damit zu Spiel für ſich ent⸗ ling⸗Pfalz; Martin⸗ Im Vorſpiel konnte ganz knappen Sieg von 54 erzielen. Auch di vechnen, daß die etwas ſtärkeren Mannheimer das ſcheiden werden. Bft. Mannheim weilt bei ſeinem Namensvetter in Kai⸗ ſerslautern, um das fällige Rückſpiel auszutragen. ſprel konnte Bft. ganz knapp gewinnen(:). Das Vor⸗ Ob es ihnen auf dem Tennis Die Tennisſaiſon bringt, ehe ſie zum Abſchluß bommt, diesmal noch ein bemerkenswertes Programm. Im Reich finden zwei Tur⸗ niere von ſtärkerer Bedeutung ſtatt, und zuvar die internationalen Turniere in Berlin(Schlittſchuhklub) und Baden ⸗ Baden; beide Veranſtaltungen ſind recht gut beſetzt.— Ein kleineres Turnier findet in München ſt Ungarns Tennis ⸗Meiſter⸗ ſchaften in Budapeſt ſehen auch einige Deutſche im Wettbewerb, 11 re Landsleute ſollten vor allem in den Damen⸗Konkurrenzen iſchten Doppel zu Erfolgen kommen können. Die Ten⸗ und im Gem nismefiſterſchaften der USA. werden mit den Einzelſpielen fortgeſetzt. Hockey Größere Ereigniſſe bringt die junge Hockeyſaiſon auch an dieſem Sonntag noch nicht. Die Mannſchaften ſind allgemein dabei, ſich nach der langen Ruhepauſe in Freundſchaftsſpielen erſt einmal wieder einzuſpielen. Leichtathletik Mit einem größeren internationalen Sportfeſt wartet noch einmal TuS. Bochum auf. Neben einem Teil der deutſchen Leichtathletik⸗Elite ſind auch die beiden Amerikaner Tolan u. Bowen verpflichtet worden. Nationale Kaanpfſpiele mit anſprechender Be⸗ ſetzung finden in Wetzlar ſtatt. Die Deutſche Sportbehörde führt im Polizeiſtadion zu Berlin die Sommerſpiel⸗Meiſter⸗ ſchaften im Schlag⸗ und Fauſtball durch, an denen Mannſchaften aus allen Teilen des Reiches teilnehmen. Rudern Die Frankfurter Herbſtregatta hat eine ausgezeich⸗ nete Beſetzung gefunden. Neben guten Mannſchaften aus dem Rhein⸗ Main⸗Gebiet finden ſich auch Boote aus Hamburg(Favorite⸗Hammo⸗ nig) und Mannheim(Amicitia) ein, ſodaß einige intereſſante Kämpfe zu erwarten ſind. „ Schwimmen Endſpiel um die Süddeutſche Waſſerballmei⸗ ſterſchaft führt in Göppingen den Titelverteidiger Jungdeutſch⸗ land Darmſtadt und den S S. 3s Das ſchaft von Hellas Magdeburg beteiligt ſich an einem internationalen Schwimmfeſt in Wien. Boxſport Wieder einmal verſucht ein deulſcher Berufsboxer einen Angriff auf eine Europameiſterſchaft: Franz Diener kämpft gegen Pierre Charles, den haber der Europa⸗Schwerge⸗ wichtsmeiſterſchaft. Es iſt ein K für die deutſche Schwer⸗ gewichtsklaſſe, daß ſie in einer die beiden beſten Sch gewichtler(Schmeling und Ausland engagiert ſind, noch einen dritten Mann für eine Europameiſterſchaft ſtellen darf und ſtellen kann. Der Kampf wird an abend im Berliner Poſtſtadion ausgetragen. Ob der de he Her orderer eine Chance hat, zum Ziel zu kommen, muß ſich erſt noch zeigen. Haymann) im Der Meiſter⸗ ſchaftskampf wird von einer Reihe von guten anderen Schwerge⸗ wichtstreffen umrahmt. Am Sonntag gübt es dann einen Ama⸗ leur⸗Städtekampf Berlin⸗München und einen Club⸗ kampf SC. 03 Kaſſel gegen FSV. Frankfurt. Turnen —* DT.⸗Wetbtfechten in Mainz ſieht namhafte Fechter der Turnerſchaft beteiligt.— 1 Ein 04 Göppingen zuſammen. Eine Mann⸗ Nadſport Bahnrennen gibt es diesmal u. a. in Berlin(Rütt⸗ Arena) und Nürnberg. Von den Veranſtaltungen auf der Straße ſeien erwähnt: der Große Opelpreis von W̃. berg(Da.) und das Straßenrennen Zürich— München (BDyq.).— Die Deutſche Radfahrer Union hält in Breslau ihre Bahnmeiſterſchaften über 1 und 25 Kilometer ab. Pferdeſport Galopprennen gibt es diesmal in Hoppegarten, Hannover, Düſſel, dorf und Leipzig. Verſchiedenes Die Euvopameiſterſchaften im Gewichtheben ſehen in Tagen in Wien auth deutſche Athleten in Wettbewerb.— In Wies⸗ baden nimmt der Schach⸗Weltmeiſterſchaftskampf zwiſchen dem Titel⸗ verteidiger Aljechin und Bogoljubow ſeinen Anfang.— Der Deutſche Ski⸗Verband hält in Frankſurt⸗Main eine Tagung ab. Internationales Baden⸗Badener Turnier Beim Internationalen Tennis⸗Turnier in Baden⸗Baden wurde am Freitag ſehr fleißig geſpielt. In den Einzelſpielen konnte ſogar ſchon die dritte Runde abgeſchloſſen werden. Im Herren⸗ Einzel hatten Bouſſus, Goſewich, Dr. Buß, Tomelin nur leichte Gegner zu überwinden. Froitzheim mußte im zweiten Satz gegen den Württemberger Reindell etwas mehr aus ſich herausgehen, um:2, 11:9 zu gewinnen. Lorenz fertigte Dr. Fuchs:2, 614 ab. Der junge Franzoſe de Buzelet hatte es gegen den ſehr ſicher ſpielenden Frei⸗ burger Weihe ſchwer, ehe er:6, 614,:2 gewann. Im ſchwergen Ein⸗ zelſytel des Tages lieferte Heydenreich einen neuen Beweis ſeines großen Könnens, indem er den Franzoſen Thurneyſen:8,:7, 6238 ſchlug. Beim Damen ⸗Einzel fertigte die Deutſche Meiſterin Frau von Reznicek zunächſt Frl. Menges(Frankfurt) 611,:7 und dann Frl. Horn(Wiesbaden):2,:6,:1 ab. Frl. Horn hatte vorher Frau Sturm(Berlin):2,:6, 816 geſchlagen. Frau Friedleben ge⸗ wann gegen Gräfin Wedel leicht:0, 61 und ſicherte ſich dann auch den erſten Satz des Spieles gegen die Franzöſin Barbier:1; der zweite Satz mußte wegen der einbrechenden Dunkelheit auf Samstag verlegt werden. In den Doppelſpielen gab es bislang noch nichts von Bedeutung. Beim Gemiſchten Doppel hinterließ das franzöſiſche Paar Barbier/ Thurneyſen einen ganz vorzüglichen Eindruck. dieſen Nordbadiſche Mehrkampfmeiſterſchaften der DT. in Mannheim Für die am Sonntag vormittag auf dem Platze des Turnverein von 1846 zum Austrag kommenden ſchaften er nordbadiſchen Turngaue haben in der Meiſterklaſſe 6 Vereine, in der A Klaſſe?7 und in der B Klaſſe 4 Vereine ihre Meldungen abgegeben, alſo insgeſamt 17 Vereinsmeiſterſchaften in den oͤrei Klaſſen. In der Meiſterklaſſe meſſen ihre Kräfte neben den Heidel⸗ berger Vereinen Turngemeinde und Turnverein 1846, der Turn⸗ verein 1886 Handſchuhsheim, Turnverein 64 Schwetzingen, Turn⸗ verern 62 Weinheim und der Turnverein Mannheim u. 1846. Von den Teilnehmern der& Klaſſe ſind u. a. die Burngemeinde Käfertal, Tg. Rheinau und Badenia Feudenheim zu erwähnen, in der B Klaſſe die Turngemeinde Ketſch. 7. interne Regatta der Mannheimer Kanu⸗Geſellſchaft Am Sonntag,(8. September) nachmittags, veranſtaltet die Mann⸗ heimer Kanu⸗Geſellſchaft, unter Teilnahme ihrer renn⸗ und wander⸗ ſportlich betätigten Mitglieder, ihre 7. interne Vereinsregatta. Ent⸗ gegen den früheren internen Regatten hat ſie ihrem diesjährigen Prp⸗ gramm Kampfſpiele eingelegt und iſt ferner in der Lage, durch mehrere Kameraden Kenterübungen, die von beſonderem Inte reſſe . ö b In Duisburg werden die Mehrkampf⸗ ſein dürften, vorzuführen, wodurch die Veranſtaltung ſehr ab⸗ Gelände des Gegners wieder gelingt, iſt ſehr fraglich. meiſterſchaften der DT. durchgeführt. wechſlungs reich und intereſſant geſtaltet wird. NN n R K. mit ſchwarzem Kragen, dazu helle leinene Beinkleider und„So wollen wir die letzte Viertelſtunde mit Gott zu⸗ Halbſtiefel. Seine Haare ordnete er ſelbſt mit der rechten bringen. Beten Sie noch einmal mit mir und für mich, aber Karl Ludwig Sand Hiſtoriſcher Noman aus der Seit der erſten deutſchen Burſchenſchaft Von Daniel Feußner 67 5(Nachdruck verboten.) Als letzte Gäſte des letzten Lebensabends kamen die Aerzte noch einmal, um ihm einen friſchen Wundverband an⸗ zulegen. Dann war er mit ſeinem Pflegevater— walter Kieſer nannte— allein. „Wir ſehen uns zwar morgen früh noch einmal“, unter⸗ brach Sand das kurze Schweigen,„trotzdem ſchlage ich vor, ſchon jetzt Abſchied voneinander zu nehmen, weil uns in die⸗ ſen Augenblicken kein fremdes Ohr belauſcht.. Haben Sie vielen, vielen Dank für die mir bewieſene Liebe und Freund⸗ ſchaft. Wenn ich Sie in meiner ſchweren Not nicht gehabt hätte, was wäre wohl aus mir geworden?“ „Ich habe zu danken“, wehrte Kieſer ab,„denn Sie lehrten mich, wie man leidet, duldet und dem Tode entgegenſieht...“ „Dies lehrte mich erſt mein Schickſal, vor dem Sie der Himmel bewahrt hat.“ Der Jüngling trat jetzt an den blühenden Roſenſtock heran, brach eine Roſe und berauſchte ſich noch einmal an ihrem Duft. Dann überreichte er ſie dem Freunde mit den Worten: Es ſind einige Tränen darauf gefallen, und Träuen gleichen Perlen aus himmliſchen Waſſern. Wie ich ſie eben gebrochen, ſo wird in wenigen Stunden mein Daſein gebrochen und wenn mein Blut verſpritzt und der Körper erkaltet iſt, hat auch ſie den Blumentod erlitten... So verkörpert dieſe Roſe mein Schickſal.“ „Auch verwelkt wird ſie als teures Gut in meinem Beſitz bleiben, ſo lange ich hinieden weile.“ „Nun leben Sie wohl, teurer Freund und Gott vergelte Ihnen tauſendfältig, was Sie an mir Gutes getan.“ Sand ließ ſich jetzt ins Bett bringen, lag aber noch lange wach; ſein Geiſt war doch zu tief aufgewühlt, um ſchnell zur Ruhe zu kommen. Erſt gegen 11 Uhr entſchlummerte er. Sein Schlaf war aber unruhig und wenig tief, bis ihn der Wärter— ſeinem Wunſche gemäß— gegen drei Uhr weckte, Er ließ ſich ſofort ſeine Kleider zur letzten Reiſe anlegen: einen dunkelgrünen, bis an den Hals geſchloſſenen Ueberrock, wie er den Ver⸗ Hand, wie er es jeden Morgen zu tun pflegte. Als er hiermit fertig war, ſagte er:„Der Verband muß ſich verrückt haben; denn die Wunde ſchmerzt heftig. Vielleicht erneuert ihn der Arzt noch einmal.“ Dem Wunſch wurde ſofort entſprochen; gegen vier Uhr erſchien Doktor Bayerle und legte einen neuen Verband auf die Wunde. g „Das war der letzte Liebesdienſt, den Sie mir erweiſen konnten,“ flüſterte Karl Ludwig mit wehem Lächeln.„Ich habe Ihnen viele Mühe gemacht... ſo nehmen Sie auch meinen letzten Dank, und leben Sie wohl...“ Nun ſetzte er ſich an den Tiſch und nahm ſeine Todes⸗ mahlzeit ein, beſtehend in einer doppelten Portion braun⸗ gebrannter Mehlſuppe, die er zur Hälfte genoß, dann ließ er ſich völlig angekleidet und zum Sterben bereit, auf ſein Bett legen. Etwas nach vier Uhr erſchienen die Geiſtlichen. Außer ihnen und Kieſer war nun niemand mehr zugegen. Sand unterhielt ſich mit ihnen in der alten ruhigen Faſ⸗ ſung und Seelenſtärke.„Ich ſcheide ohne Groll,“ ſagte er feſt.„Gegen wen ſollte ich auch welchen im Herzen haben? Man iſt mir immer mit großer Menſchenliebe begegnet Die Herren Unterſuchungs⸗Kommiſſäre haben mich ſtets mit edler Schonung behandelt;— ja, ſelbſt der Mann, der heute das letzte Amt an mir verrichten wird, hat mir Vertrauen und Wohlwollen eingeflößt!“ Karl Ludwig ſchwieg und hob lauſchend den Kopf; denn von den Straßen herauf drang das Getöſe der erwachten Stadt an ſein Ohr. Man hörte das Marſchieren oder Reiten anrückender Truppen der Mannheimer Garniſon, die von auswärtigem Militär noch verſtärkt worden war. „Man wartet draußen auf das Aufrauſchen des Vor⸗ hangs“, ſagte er mit kaum merklichem Lächeln.„Neugierde drängt zur Bühne, um von dem Schauſpiel, das ich gebe, ja nichts zu verpaſſen... Nun, meinetwegen kann es los⸗ gehen „Es iſt noch Zeit,“ entgegnete der Verwalter mit belegter Stimme. „Sp will ich,— da der Geiſt geſtärkt iſt,— auch noch ein⸗ mal für den Körper ſorgen und die zweite Hälfte meines Henkermahles einnehmen.“ Man reichte ihm den Teller ins Bett, und er löffelte den Reſt ſeines Frühſtückes aus. Dann fragte er:„Wie ſpät mag es ſein?“ „Ein Viertel vor fünf Uhr“ leiſe und in einer Stellung, die Sie meinen Blicken entzieht; denn ich will das Gefühl haben, mit meinem Gott allein zu ſein.“ Die Anweſenden traten ſo weit zurück, daß er ſie nicht ſehen konnte und beteten ſtill. Da erfaßte auch Karl Ludwig mit der rechten Hand die gelähmte linke und faltete beide Hände, ſah nach oben und blieb ſo lange Zeit in ſtummem Gebet verſunken. Alsdann rief er laut ſeinen Lieblingsſpruch:„Alles Irdiſche iſt voll⸗ endet, und das Himmliſche geht auf!“ Nun war die Zeit gekommen. Zwei Zuchtmeiſter hoben ihn aus dem Bett und führten ihn zur Türe. Hier wandte er ſich noch einmal um, ſtreckte die Rechte in die Höhe, umfaßte den Raum mit liebendem Blick und ſagte, was er ſchon früher vorbereitet hatte:„Geſegnet ſei, geliebte Stätte, die du ſo lang' mir Heimat warſt!“ Dann ließ er ſich bis zur Treppe geleiten, wo ihn die bei⸗ den Männer auf ihre Arme nahmen, hinunter trugen und auf den bereit ſtehenden Wagen hoben, der mit zwei Pferden beſpannt war. Mit bewegten Worten verabſchiedete er ſich von den Geiſt⸗ lichen und dem Verwalter und dankte allen noch einmal für die ihm bewieſene Güte. Da ließ ihn lautes Schluchzen aufblicken, und er ſaß die Züchtlinge weinend an den vergitterten Fenſtern ſtehen; ſtillſchweigend grüßte er ſie. 5 Auf ſeinen Wunſch nahm der Oberzuchtmeiſter Kloſter an ſeiner linken Seite Platz, um ihn beim Fahren zu ſtützen. Nun öffnete ſich das große Tor, und der Wagen ſetzte ſich langſam in Bewegung. Als er in die von Menſchen— beider⸗ lei Geſchlechts— wimmelnde Straße einbog, ging ein einziger, tiefer Schrei des Mitleids durch die Menge, und die meiſten brachen in Weinen aus. Der Himmel war mit trüben Wolken verhangen, die Sonne hatte ihr Antlitz verhüllt; ſie wollte das menſchliche unmenſchliche Trauerſptel nicht beleuchten. Dafür leuchteten aber die Augen des Todgeweihten, der leichenblaß im Arm des Oberzuchtmeiſters lehnte, in heiligem Feuer. Nach allen Seiten grüßte er freundlich und ſagte wieder⸗ holt leiſe:„Gott ſtärke mich.“ So fuhr der von Kavallerie geleitete Wagen ſchwermütig nach der Richtſtätte, die ſich unmittelbar vor dem Heidelberger Tor an der Heidelberger Straße auf einer großen Wieſe befand. Schluß folgt. In den ersten IO Jahren Sollte jede Mutter ihr Kind nur mit der reinen, milden S NIVEA 80 NNDERSE IEE waschen und baden. Das Kind wird es ihr einst denken, weil ihm da- 5 durch später manche Sorge um die Erhaltung seines guten Teints er- sport bleibt. Nivea: Kinderseile ist 0 N„= Die Wirkung der Nivea- Creme beruht auf ih- rem Gehalt an haufver- wandtem Eucerit. Keine andere Creme enthält Eucerit Vor dem Nasieren und zwar vor dem Einseifen. müssen Sie lhre Hauf gründlich mit emreiben. Schmerzloses Rasieren, blendendes Schneiden des Messers, Vermeidung jeglicher Hautreizung sind der Erfolg. Stets gründlich in dię Haut einreiben, damit die Schaumerzeugung beim nachfolgenden Ein- NEA 4 schrift besonders für die empfind- Seifen nicht beeinträchtigt wird! 5 5 5 8 75 liche Flaut 3 hergestellt. Dosen 0,20 bis 1, 20 M, Tuben aus reinem Zinn.60 u..00 M 5 5 f Aru. 5* 2 8 8 8 5 5 Vereins⸗Mehrkampfmeiſter⸗ 40* Samstag, den 7. September 1929 eee, Von Dr. Johannes Jahn⸗Leipzig, Ueberblickt man die deutſche Malerei der erſten Hälfte des 19. Jahrhunderts, ſo zeigt ſich, daß ſie im weſentlichen romantiſch war und auch den Erſcheinungen, die man nicht eigentlich mehr zur Romantik rechnet, dem Biedermeier, den Landſchaften und Geſchichtsbildern der dreißiger und vierziger Jahre, ein romantiſcher Zug inne wohnte. Er erlag nach der Jahrhundertmitte einem ſchon lange vorbereiteten objek⸗ tiven Naturalismus, einer fachlichen Treue und porträt⸗ haften Genauigkeit jeglichen Details— zum höchſten ge⸗ ſteigert in Menzel und Leibl. Dieſer Naturalismus hatte eine ſehr breite, allgemein⸗europäiſche Grundlage: In der Philoſophie erſcheint er am deutlichſten im Materialismus der Jahrzehnte um 1870, in der Literatur am weiteſten ſicht⸗ bar in Zola und ſeinem Gefolge. Dennoch ging jene Zeit nicht völlig im Naturalismus auf, und— ſei es, daß Romantik immer noch nicht vergeſſen Idealem treibende Kraft wurde— es trat in der deutſchen Malerei eine idealiſtiſche Gegenſtrömung auf, beſtimmt vor allem durch drei Männer: Feuerbach, Böcklin, Marées. Von dem erſten der drei ſoll im folgenden die Rede ſein. Am 12. September 1829 in Speyer als Sohn eines Archä⸗ vlogen geboren, wuchs Anſelm Feuerbach in einer geiſtig ſehr angeregten Umgebung auf, die ihm eine ausgezeichnete Er⸗ ziehung zuteil werden ließ. Vor allem feiner feinſinnigen und geiſtig hochſtehenden Stiefmutter Henriette Feuerbach verdankte der Knabe außerordentlich viel und nicht nur der Knabe: Sie hat ihm ſein ganzes Leben lang mit Rat und Tat zur Seite geſtanden, und ſtets iſt Feuerbach auch als Mann bereit geweſen, ſeine ganze Seele vor dieſer Frau aus⸗ zubretten. Die Skizzenbücher des Sechzehnfährigen laſſen ſeinen Blick für Landſchaft und Porträt erkennen. Er beſucht die Düſſeldorfer Akademie, geht dann nach München und iſt 1851—54 in Paris, wo er die Alten Meiſter, aber auch Cour⸗ bet, ſtudiert, bei Couture arbeitet und zu einem perſönlichen Stil durchdringt, der ſich in einem erſten Hauptwerk„Hafis in der Schenke“(1852) offenbart. Es iſt eine klare und edle Kompoſition, heiter und rhythmiſch zart bewegt, von weicher und vornehmer Farbigkeit— um ſo bezeichnender für Feuer⸗ bachs Stil, als ja das Thema des zechenden Sängers ganz andere Möglichkeiten geboten hätte. 1855 reiſt er auf Grund eines vom Badiſchen Hof gewährten Stipendiums mit Viktor v. Scheffel nach Italien. 1856 iſt er in Rom und bleibt dort mit Unterbrechungen bis 1873. In Rom lernt er die ſchöne Nanna Riſi kennen, die das Modell wurde, das ihn in⸗ ſpirierte. Wer an Feuerbach denkt, der denkt auch an das edle und ſtrenge Profil dieſer Römerin, in deren Hera⸗Ge⸗ ſtalt der Künſtler alles hinein ſah, was an Großem und Schönem ſeine Seele bewegte. Wohl zwanzigmal hat er ſie in den fünf Jahren, in denen ſie ihm die Treue hielt, gemalt, entweder ihr Porträt als ſolches oder in heroiſcher Umdeu⸗ tung als Medea, Iphigenie, Lukrezia, Julia. Nachdem ſie ſich von ihm getrennt hatte, trat die heitere Lueia Brunacei an ihre Stelle, die ihm aber nicht das bedeutet hat wie Nanna. In dieſen Romjahren entſtanden die großen Werke: Orpheus und Eurydike, die beiden Faſſungen des Gaſtmahls des Plato, die Amazonenſchlacht, das Parisurteil und viele andere. Materiell ging es Feuerbach nicht beſonders gut; erſt der großzügige Mäzen Graf Schack, der plötzlich in Rom auf⸗ tauchte, half ihm aus der Not, indem er ihm Aufträge er⸗ teilte. In der Schackgalerie in München kann man denn auch heute einige hervorragende Werke des Künſtlers ſehen. 1873 wurde Feuerbach als Lehrer an die Wiener Akademie Hherufen, gab aber, da er ſich dort nicht genügend anerkannt i glaubte, nach einigen Jahren ſeine Lehrtätigkeit wieder auf, um abermals nach Italien zu gehen. Am 4. Januar 1880 er⸗ * war, ſei es, daß allein die Sehnſucht nach Anderem, Fernem, zum 100. Geburtstage Anſelm Feuerbachs 1829 12. Seplember — 1929 Privatdozent für Kunſtgeſchichte an der Univerſität eilte ihn in Venedig ein Herzſchlag. In Nürnberg, nicht weit von Dürers Grab, wurde er beſtattet. Sein letztes Bild, das„Konzert“, hat er unvollendet hinterlaſſen. Im Selbſtporträt tritt er uns als eine männlich ſchöne, dunkelhaarige, vornehme und ein wenig melancholiſche Er⸗ ſcheinung entgegen. Viel Freunde hat er bei ſeiner reizbaren und ſchwierigen Natur nicht gehabt; zuletzt iſt ihm nur die Stiefmutter geblieben. Weiteren Kreiſen wurde er erſt durch die Gedächtnisausſtellung von 1880 bekannt, nachdem aller⸗ dings ein Jahr zuvor die Berliner Nationalgalerie die zweite Faſſung ſeines„Gaſtmahls“ angekauft hatte. Seine Kunſt iſt verſchieden beurteilt worden. Man warf ihr zu viel Intellekt, zu viel bewußte Würde, ja Starrheit vor, der Farbe bei aller ihrer Pracht Kühle und mangelnde Sinn⸗ Anſelm Feuerbach wurde als der Sohn des Profeſſors Anſelm Feuerbach am 12. September 1829 in Speyer geboren. Deſſen Vater, alſo der Großvater, war der berühmte Rechts⸗ lehrer und Staatsrat Anſelm Ritter von Feuerbach zu Ans⸗ bach, der ſich ſeiner Zeit für den unglücklichen Kaſpar Hauſer eingeſetzt hat. Er vererbte ſeine vielſeitige, ungewöhnliche Begabung, zum Teil auch ſeine heftige leidenſchaftliche Ge⸗ mütsart, auf die fünf Söhne, von denen er einmal mit ſtolz⸗ beſcheidenen Worten ausrufen konnte:„Der Ruhm der Söhne wird bald den Namen des Vaters überſtrahlen.“ So iſt der zweitälteſte, Tudwig Feuerbach, als Philo⸗ ſoph bekannt, der ſeine Vorleſungen über„Das Weſen der Religion“ in Heidelberg im Winter 1848—49 einem Kreis von Bürgern und Studenten im Rathausſaale hielt, weil ihm ſeiner religionsfeindlichen Richtung wegen die Uni⸗ verſitäten verſchloſſen waren. Deſſen älterer Bruder Anſelm, der vom Vater weniger die ſtürmiſche, erobernde Natur, aber die künſtleriſchen und wiſſenſchaftlichen Anlagen für Zeichnen, Muſik, Sprachen überkommen hatte, allerdings begleitet von einer leicht empfindlichen Reizbarkeit, wie ſie oft Dichternaturen eigen iſt, ergriff das Studium der alten Sprachen. Im Jahre 1826 finden wir ihn als Profeſſor am Gymnaſium in Speyer. Nachdem ihm in überaus glücklicher Ehe eine Tochter und dann 1829 ein Sohn geboren iſt, raubt ihm der unerbittliche Tod die ebenſo ſchöne wie hochbegabte Gattin und Mutter ſeiner Kinder. Einige Jahre ſpäter findet er dann in ſeiner Heimatſtadt Ansbach diejenige, die ihm ſein Familienglück aufs neue be⸗ gründet: Henriette Heydenreich, eine geiſtig bedeutende Frau, ein„Engel von einer Stiefmutter“, die gerade dem Sohn bei ſeinem jahrelangen Ringen nach Anerkennung nie wankend Liebe und Verſtändnis entgegenbrachte und in allen Nöten ſeiner dornenvollen Künſtlerlaufbahn ihm immer wie⸗ der Rat und Hilfe wußte. s Von Speyer wurde der Gatte und Vater als Profeſſor altklaſſiſcher Wiſſenſchaft und Kunſt an die Univerſität zu Freiburg i. B. berufen. Mit großem Behagen berichtet der Sohn ſpäter in ſeinem„Vermächtnis“ von der hier ver⸗ brachten glücklichen Jugendzeit, nicht nur, wie er in der Schule faſt immer der erſte, ſondern insbeſondere, wie er auch unter den Gaſſenjungen einer der unternehmendſten und toll⸗ ſten war. Mit ſechzehn Jahren kam der junge Anſelm Feuer⸗ bach vom Gymnaſium zu Freiburg auf die Malerſchule nach Düſſeldorf; bald trieb es ihn nach München, Ant⸗ werpen und Paris. Inzwiſchen ſtarb der Vater(1851) * lichkeit. Und in der Tat iſt zuzugeben, daß Feuerbach hinter dem Ideal, dem er nachlebte, zuweilen weit zurückgeblieben iſt. Dennoch werden wir ſo oft in ſeinen Bildern von einem echten, tiefen Klang ergriffen, von einem groß erlebten Rhythmus, einer klar und rein gegliederten Kompoſition— von dem, was wahrhaft Kunſt heißt. Denn jene antike Welt, die Feuerbach geſtaltete, war keine Geſchichtsmalerei, ſie war auch nicht bloße Ideenmalerei, ſondern ſie war das Symbol, in dem Feuerbach den Naturalismus und Materialismus ſeiner Tage zu über⸗ winden trachtete, um zu reiner Kunſt vorzudringen. Die Forderung der Vornehmheit, wie Nietzſche ſie ſpäter als einen Grundbeſtandteil ſeiner Ethik aufſtellte, hat hier eine erſte Erfüllung gefunden. i Wer Feuerbach ganz kennen lernen will, der leſe ſeine Lebenserinnerungen, ſein„Vermächtnis“, und die ergreifen⸗ den Briefe an ſeine Mutter. Beide Bücher gehören nicht nur zu den ſchönſten und tiefſten Selbſtaufzeichnungen eines Künſtlers, ſondern eines mit ſich ringenden Menſchen überhaupt. 8 Anſelm Feuerbach in Heidelberg Von Wilhelm Zähringer, Heidelberg Die Mannheimer Kunſthalle beſitzt das Bild „Hafis in der Schenke“.* und die Mutter ſah ſich aus häuslichen Sorgen genötigt, nach Heidelberg überzuſiedeln(1852), wo ſie bei dem regeren Univerſitätsleben ſowohl für ihre ſchriftſtelleriſche wie muſi⸗ kaliſche Tätigkeit auf reichere Hilfs⸗ und Erwerbsquellen rechnen durfte. a 88 „In Heidelberg bewohnte Frau Feuerbach in der Haupt⸗ ſtraße“(Nr. 84), wie ein Freund des Sohnes im Jahre 1860 berichtet,„nach der Gartenſeite zu einen Teil eines der ſtatt⸗ lichen älteren Gebäude, deren es in der ſchönen Neckarſtadt ſo viele aus dem achtzehnten Jahrhundert gibt. In dem ge⸗ räumigen Saal der den Eintretenden empfing, deſſen Mitte ein großer Konzertflügel einnahm, hingen unter andern Ar⸗ beiten des Sohnes die beiden, während der Düſſeldorfer Ferien in Freiburg gemalten Bilder des Vaters und der ö Schweſter. Eine breite Glastüre führte auf einen großen, von Säulen getragenen Balkon. Mächtige Bäume überſchatteten ihn. Efeu und wilder Wein überwucherten die Wände, wüh⸗ rend im Innern ein Flor von ſeltenen, immer grünen Pflanzen das Licht des Tages dämpfte. Kein Geräuſch der Straße drang zu dieſer Stätte.“ 2 Eine höhere geiſtige Luft wehte hier. In den Feſerſtunden ertönte die Muſik Schumanns, Brahms und auch die, damals noch umſtrittene, Richard Wagners. Klara Schumann wie auch Künſtler von Frankfurt und Karlsruhe kamen zu Beſuch; mit Brahms wechſelte die geiſtvolle Frau inhaltsreiche Briefe. Das Brot verdiente ſie ſich durch Klavierſtunden und durch die Herausgabe der kunſtgeſchichtlichen Werke ihres Mannes, wie auch durch die ſelbſtändige Bearbeitung einzelner Abteilungen der Weltgeſchichte von G. Weber.. Hierher kehrte der Sohn immer wieder gerne aus der Ferne zurück, an das„grüne Plätzchen an der Efeuwand“, von dem er einmal an Mutter und Schweſter geſchrieben hatte: „Glaubt mir, es iſt etwas wert auch neben Italien.“ Zu ihnen und ihren heilig ſtillen Räumen hat es den zeitlebens mit ſei⸗ nem Schickſal ſchwer Ringenden aus dem Strom ſeines viel⸗ bewegten Lebens immer wieder wie auf eine weltabgeſchiedene Inſel hingezogen, wo er bei der ſtets gleich liebenden und ſorgenden, ebenſo einſichtsvollen wie geduldigen und nachſich⸗ tigen Mutter die bedürftige Ruhe, den Rat und nicht ſelten auch die notwendigen äußeren Mittel fand.„ So kam er eines Tages(1854) unerwartet in Heidelberg an, nachdem er aus wirtſchaftlichen und anderen Nöten plötz⸗ lich Paris verlaſſen hatte. Im folgenden Jahre iſt er mit Scheffel, der damals ſchon den„Trompeter“ und den„Ekke⸗ hard“ geſchrieben hatte, und mit dem er dann und wann ein⸗ mal hier im„Kaffee Wachter“ zuſammenſaß, nach Italten gereiſt. a 8 5 2 * Gewitter über Rom Feuerbach⸗Skizze von Grete Maſſe Glühend laſtet der Himmel über den Hügeln von Rom. Das Gras auf den Weiden ſteht wie verdorrt. Träge trotten die Tiere ihres Weges. Der Wind wirbelt den Staub der Landſtraßen auf, daß fich die Blätter der Pappeln grau überziehen. l„„ Lucia Brunagcci, die Römerin, ſtößt mit ihren braunen 9 Armen weit die Fenſter des Ateliers auf, Die bunten Schmuck⸗ * ketten an ihrem Halſe klirren, als ſte ſich hinabbeugt. Der Wind zerrt an ihrem ſchwarzen Haar, daß eine Strähne auf⸗ fliegt wie die Schwinge eines Raben. Bei den Lorbeerbüſchen, nicht weit vom Hauſe, ſteht eine Bank. Oft ſaß dort Anſelm Feuerbach, der Maler, deſſen Modell ſie iſt, und las in einem Buche oder in einem der vielen Briefe, die ihm ſeine deutſche Mutter aus Heidelberg ſchrieb. Nun hat man ihn als Profeſſor an akademie berufen. Kaum eine Woche iſt er fort. f 5 3 Sie die Brunacci aber, hat er zur Hüte rin ſeines Ateliers in der Via di San Niccolo di Tolentino eingeſetzt. Darin ſoll ſie walten mit Remo, ihrem kleinen Sohne, bis er einſt wiederkehrt, denn— wo er auch weilt 70 es wird ihn auf die Dauer nicht halten, ſondern nach dem italieniſchen Boden zu⸗ e beginnt, in Truhen und Schränken zu räu⸗ men. Es iſt mit Nadel und Faden ſo mancher Schaden aus⸗ zubeſſern. Zu der Zeit, als Feuerbach hier war, gab es keine Muße zu ſolchen Dingen. Immer wollte er malen und zeich⸗ nen. Sie und den Knaben. Seine Skizzen bücher ſind voll von Zeichnungen, die Lucia Brungcei darſtellen und ihren Sohn. Sie ward die Medea auf ſeinen Bildern und die vom Hauch des Abgeſchiedenſeins umwehte Eurydike, die Orpheus, im Arm die Leier, aus dem Totenreich der Perſephone empor⸗ führen will, dem Lichte und der grünenden Erde zu. Und Kenner die dieſe Bilder hier im Atelier geſehen, ſagten, Lucia Brunacci, des großen Anſelm zweites Modell, ſtehe der Schuſtersfrau Aung Rift als„Nanna“ lebt. die Wiener Kunſt⸗ nicht nach, die auf ſeinen Bildern! Nanna hat ihn verlaſſen. Nanna hat ihn betrogen. Manches Mal dachte Lucia Brunacci, für Nanna müſſe der Tag der Reue kommen. In welchem Wirbel der Welt mag Nanna umhertreiben oder untergehen, Nanng, die ihre Hoheit und Würde abgetan, Nanna, die auf Feuerbachs Bil⸗ dern die Iphigenie geweſen?— Ein Gewitter geht nieder über Rom. Der Sturm ſteht auf, und Lucia denkt, daß in den großen, dahinjagen und Blitz und Donner ſchleudern. 3 Sie ängſtigt ſich, weil der Knabe nicht bei ihr iſt. Er beſucht ſeinen Vater, den Gaſtwirt Preti, von dem ſie ſich ſcheiden ließ. Ihr hat er viel Böſes getan. Doch zu dem Kinde iſt er gut und es ſteht ihm das Recht zu, an einem Tage im Monat den Jungen bei ſich zu haben. Der Sturm wird immer gewaltiger, rauſcht.. Es wird dunkel im Atelier. Die Brunacei nimmt eine Kerze, entzündet ſie, läßt etwas heißes Wachs auf einen Teller tröpfeln und drückt ſie hinein, damit ſie feſt ſteht. Sie ſchaut ſich um. Da ragen vom Schatten halb ver⸗ hüllt, noch die großen, ſchönen, eruſten Bilder Feuerbachs, die man nicht anſehen kann, ohne Andacht vor ihnen zu empfinden. Bald verpackt man ſie in Kiſten und ſchickt ſie fort. Dann erſt wird ſie ganz empfinden daß ſie in Wahrheit allein iſt. Daß eine ungeheure Ferne ſie von dem Meiſter trennt. „Wehe! Welcher Sturm!“ denkt die Brunacei und geht zum Fenſter, um es zu ſchließen. Weithin rollender Donner grollt ihr zu Häupten. Die Zweige der Bäume beugen ſich wie unter Peitſchenhieben. Die Luft ſchmeckt herbe wie nach Eiſen.. 5 1 5 Die Tür des Ateliers wird aufgeriſſen. Herein ſtürzt Remo, ihr Knabe. Ihm folgt eine Frau. Das Tuch verhüllt ihre Geſtalt und iſt ihr tief ins Ge⸗ ſicht gezogen. 5 5 „Ihr ſucht Obdach während des Unwetters?“ ſagt die Brunaceci freundlich.„Nehmt Platz und ruht Euch aus!“ Dann zieht ſie das vegentriefende Bürſchchen heran, zerrt ihm das Zeug ab, daß er mit bloßem, bräunlichen Leibe da⸗ und der Regen furchtbaren Wolken wohl die alten zürnenden Götter Roms ſteht, reibt ihn mit trockenem Tuche feſt ab und bekleidet ihn mit Höschen und Hemd.„„ Bei dieſem Hantieren hat ſie ganz vergeſſen, daß die Fremde im Atelier weilt. Erſt als ſie dem Knaben die Strümpfe überſtreift, fällt ihr Blick auf die Bettlerin. Sie hat ſich beſcheiden auf die Bank an der Wand geſetzt. Ihr Schuh iſt zerſchliſſen, ihr Rock zerfranſt. Wind und Sonne haben die Farben aus ihm geſogen. Das Geſicht hat ſie in den Händen verborgen. Unſägliche Trauer geht von dieſem zufſammen gekauerten Weſen aus, das auf den Straßen ſeine Hände nach einem Almoſen ausſtreckt.„„ „Verzeiht, daß ich Euch noch nichts vorgeſetzt“, ſagt Brunacci.„Ihr ſollt eine warme Suppe haben und Remo auch. 3 1 begibt ſich in die Küche und rüſtet flink ein kleine Mahl. a 8 Als ſie aber mit der warmen Schüſſel ins Atelier treten will, bleibt ſie erſtaunt auf der Schwelle ſtehen. Da geht die Bettlerin, in der Hand die Kerze, von Bil zu Bild und betrachtet jedes ſo genau, als wolle ſie es ſich für die Ewigleit einprägen, Ihre zuſammengekauerte, vom Tuch verhüllte Geſtalt ließ ihre wahre Größe, die Hoheit ihres Schreitens nicht ahnen, die jetzt offenbar wird. Ihr Antlitz iſt von Laſter und Leidenſchaft gezeichnet. Aber der Nacken, a die Schulter haben die edle Linie, wie ſie die Iphigenie auf Feuerbachs Bildern zeigt, e Schweigend und dunkel geht die Fremde von Bild zu Bild. Als ſie an das letzte gekommen iſt, ſtellt ſie ſtumm die Kerze auf den Tiſch. f a 1 „Nanna!“ ruft die Brunagcei erſchüttert. Die Frau hüllt ſich feſter in das Tuch, hat. Ihr Blick ruft den Knaben. die Tür. 0 Groß und dunkel ſchreitet Nanna hinaus. Ueber ſich da, Gewitter, das auf Rom niedergeht, 8 i 85 0 5 755 Der Windzug hat das Licht der Kerze verlöſcht. Lueig Brunacei entzündet ſie von neuem und vor den Platz, auf dem die Bettlerin geſeſſen, wie oder Blumen vor die Bilder der Verſtorbenen stellt, „O, Nannal“ das ſich gelockert Er eilt und öffnet ihr 8. Seite. Nr. 414 Neue Mannheimer Zeitung([Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 7. September 1929* Inzwiſchen hatte nämlich die Mutter ſich an den Prinz⸗ regenten, den nachmaligen Großherz o g Friedrich 1 in Karlsruhe gewandt, der darauf dem jungen Künſtler den Auftrag gab, in Venedig eine Nachbildung von Tizians „Himmelfahrt“ zu ſchaffen. Allein ſeine Bilder wie„Hafis vor der Schenke“,„Tod des Aretinv“, das„Gaſtmahl des Platon“,„Urteil des Paris“,„Amazonenſchlacht“, die „trauernde Maria über den Leichnam Chriſti gebeugt“ u. a. ſind jahrelang von einer Ausſtellung zur anderen gewandert, ohne einen Käufer zu finden. Heute ſcheint es jedem unbe⸗ greiflich, der ſie dieſen Sommer in Karlsruhe oder vor wenigen Jahren einige davon in Heidelberg im Kurpfälziſchen Mu⸗ ſeum geſehen hat. Man fand ſie einſtmals zu groß. N Deswegen ſchrieb Anſelm Feuerbach ſtolz an ſeinen Gön⸗ ner Grafen von Schack:„Bei Bildern ſolcher Art entſcheidet über die Größe der Darſtellung nicht das Belieben des Künſtlers, ſondern der Charakter des Gedankens“. Hier er⸗ weiſt ſich ſeine tragiſche Größe, die lieber verzichtet, als das künſtleriſche Gewiſſen vergewaltigen zu laſſen. Weil er ſich ſelber und ſeinen Idealen treu bleiben wollte, verweilte er ſo viele Jahre in Rom, wo er die ihm notwendigen äußeren Umſtände für ſein Schaffen fand. In Heidelberg ſcheint er— abgeſehen von der immer ein⸗ ſichtigen und verſtehenden Mutter nicht viel mehr als anderswo Anerkennung und Aufmunterung gefunden zu haben. Das Bild des Univerſitätsprofeſſors Umbreit, nach fachmänniſchen Urteil unſerer Zeit,„von meiſterlichem Wurf in der Anlage, voll ſprechenden Lebens und von virtuoſer Behandlung“ wurde ihm, obwohl es nur fünfzig Gulden koſten ſollte, zurückgegeben hauptſächlich weil die Wäſche nicht ſorgfältig genug behandelt ſei. Großmütig ſchenkte es ſpäter die Mutter der Univerſität, für die es heute einen wertvollen Beſitz bedeutet. Während eines anderen Aufenthaltes hier(1860) entſtan⸗ den von ſeiner Hand zwei Frauenbildniſſe, bei deren Erwäh⸗ nung wir an eine unglückliche Herzensgeſchichte erinnert wer⸗ den. Der Künſtler malte das Schweſternpaar Julie und Roſalie Artaria. Wir uns ein Eingeweihter berichtet:„beide jung und jede in ihrer Art eine Schönheit, die jüngere dun⸗ kelhaarig, eine glänzende Salonerſcheinung, die ältere blond, eine holbeinſche Madonna.“ Für die letztere entflammte ernſt⸗ lich das Herz Feuerbachs, der ſelber durch ungewöhnlich männliche Schönheit ſich auszeichnete. Da ſie aber ſchon ver⸗ ſprochen war, mußte er entſagen. Roſalie, die nachmalige Frau Braun⸗Artaria, ſchildert uns in ihrem Buch„Von berühmten Zeitgenoſſen“ den Feuerbach jener Zeit als einen lebensfrohen, heiter aufgeräumten Menſchen. Aehnliches beſtätigt auch der Heidelberger Maler Wilhelm Trübner:„Niemals konnte ich den Eindruck gewinnen, als ob Feuerbach eine unerträgliche, unglückliche oder weltſcheue Natur geweſen ſei, wie in jener Zeit von anderer Seite ſo oft erzählt wurde. Im Gegenteil ſchien es mir, als ob er ein glücklich veranlagtes Naturell beſeſſen hätte, weil er allen unnötigen Bekanntſchaften mit großer Virtuoſität aus dem Wege zu gehen verſtand, um in ſeinen, ihn vollauf beſchäftigenden Gedanken nicht geſtört zu werden. Auch zeigte ſein ideal geformter Kopf nichts, was an Kummer, Neid, Aerger oder dergleichen hätte erinnern können, viel⸗ mehr ſprach eine heitere Ruhe und ein getroſter Gleichmut aus ſeinen zügen wie aus ſeiner mündlichen Rede.“ Aber für Trübner war Feuerbach mehr als nur eine intereſſante Erſcheinung geweſen. An ihn hatte ſich um die Mitte der 60er Jahre, Rat und Beiſtand ſuchend, der 16jährige Heidelberger Goldſchmiedsſohn gewandt, als er, dem Drange ſeines Herzens folgend, Maler werden wollte, und Feuerbachs Einfluß dankte er die Einwilligung des Vaters. In der Feuerbachſchen Wohnung hatte der angehende Kunſtjünger Gelegenheit, die meiſten Bilder von Anſelm der Reihe nach zu ſehen. Alljährlich in den Ferien ſaß er auch manchen Abend mit dem Meiſter am Biertiſch zuſammen.„Ich er⸗ freute mich alſo gleich des beſten künſtleriſchen Umganges.“ Und eben dort, wo Trübner die Führer und Leitſterne ſeiner Kunſt erwähnt, nennt er an erſter Stelle Anſelm Feuerbach. Endlich zu Ruhm und Anſehen gekommen, fühlte ſich Anſelm Feuerbach ſeeliſch zermürbt und körperlich ſchwer krank, als er im Frühjahr 1875 von Wien aus zum letzten Mal nach Heidelberg kam. Da brachte ihm die gute Mutter das Opfer, von Heidelberg,„wo ſie in hundert Armen lag“, nach Nürnberg zu ziehen. Nachträglich ſcheint der Sohn die⸗ ſen Schritt ſelber bedauert zu haben, als er ſchrieb:„Heidel⸗ berg war ein Vierteljahrhundert unſere Heimat, und es ſind wehmütige Gedanken, die mit den Bildern von Wald, Schloß und Neckar in der Erinnerung auftauchen. Natur, ſtille Ppe⸗ ſie, angeregte Geiſtesluft und Freunde, wie man ſte nur ein⸗ mal im Leben beſitzt! Haben wir wohl getan, das alles zu verlaſſen?“ Wertvolle Gemälde aus der Heidelberger Zeit befinden ſich heute noch in Heidelberg im Privatbeſitz. Das wertvollſte und teuerſte Zeugnis Feuerhachſcher Kunſt iſt uns aber das Bildnis ſeiner Mutter, das ſchon ſeit einigen Jahren unſer Kurpfälziſches Muſeum ziert, Aphorismen Von Werner Fuchs⸗ Hartmann Initiative iſt alles. Auch die vielgerühmten glücklichen Umſtände ſind zunächſt nichts als Gelegenheiten. Erſt unſer richtiges Verhalten ihnen gegenüber— ſie ruhig an ſich heran treten zu laſſen oder ihnen entgegen zu kommen— entſchekdet über den Erfolg. * Ich kann mir nicht denken, daß Beſcheidenheit immer sine Tugend ſein ſoll. Zu oft iſt ſie nur eine Trägheit des Willens. 0 Es iſt das Weſen feder Entwicklung, ſich Märtyrer zu ſchaffen. Die Zeichen der Erfüllung werden ſtets mit Blut geſchrieben. 5 * Mitunter ſcheint es wirklich ſo, als ob es keine Probleme mehr gäbe. Alles iſt ausgeſchöpft, jede Deutung hat bereits ihre endgültige Form gefunden. Und dennoch gibt es keine Vollkommenheit. Was uns dazu fehlt, das, glaube ich, wird unſer letztes Fragezeichen ſein und ſeine Auflöſung unſere letzte Tragtk. a 5 Manche Bücher gleichen einem Zimmer voller Gäſte, die man nicht kennt: Es wird ſehr viel geredet, aber man weiß nie genau, um was es ſich eigentlich handelt. * Die Auslegung eines neuen Gedankens findet oft größere Beachtung als ſeine Entdeckung. Das Scho iſt ſtärker als er Rufer 5 5 5 1 Noch keine Zeit hat ein ſolches Ueberangebot an Ar⸗ beitskräften und daher ſo große berufliche Schwierig⸗ keiten für den Einzelnen mit ſich gebracht wie die unſere. Jenige bringen es deshalb fertig, heute ihre Träume zu verwirklichen, andere wieder erreichen ihre Ziele nur auf Umwegen. Es iſt dies eine Zeiterſcheinung von all⸗ gemeinſter Gültigkeit und die Antworten einiger junger und erfolgreicher Perſönlichkeiten auf unſere Frage, in wieweit ihr Werdegang ihren Wünſchen entſprochen hat und entſpricht, ſind nur eine Beſtätigung dieſer Erkeunt⸗ nis. Dr. Wolfgang Streſemann, der Sohn des Reichsaußen⸗ miniſters: Geworden— das bedeutet ein ſchon erreichtes Ziel in einem Beruf, gleichſam den amtlichen Beglaubigungsaus⸗ weis für ein vollendetes Streben. In dem Sinn etwas ge⸗ worden, d. h. fertig, bin ich noch nicht. Ich ſtecke noch mitten in der langen, juriſtiſchen Berufsausbildung, in den Lehrjahren zwiſchen Referendar und Aſſeſſor. Was ſpäter werden ſoll, raubt mir heute noch nicht den Schlaf, weil es ja keinen Zweck hat, Pläne zu ſchmieden, die die Wirklichkeit in zwei Jahren wieder über den Haufen wirft. Was ich werden wollte? Ich habe wie jeder junge Menſch vieles geplant. Schon in früheren Jahren intereſſierten mich Fragen der äußeren und inneren Politik. Daneben beſchäf⸗ tigten mich Literatur, Muſik und wie jeden jungen Menſchen Sport, obgleich ich ſehr dagegen bin, daß die ſportlichen alle anderen Intereſſen überwuchern. In den wenigen freien Stunden meiner Tätigkeit bin ich heute noch Komponiſt im Nebenberuf, was nur der junge Menſch im Hauptberuf wer⸗ den dürfte, den ein ganz überragendes Talent davor ſichert, nicht die Maſſe der Mittelmäßigen zu vermehren. Käthe von Nagy, die bekannte jugendliche Film⸗ ſchauſpielerin: Ich habe von jeher phantaſtiſche Pläne geſchmiedet. Alleb wollte ich werden, aber Filmſchauſpielerin— niemals! Zum Theater und Film, pah, dahin wollten ſie alle, alle meine ungariſchen Schul⸗ und Kränzchenfreundinnen. Film und Theater— das war die vulgäre Jungmädchenſehnſucht, die mit 9 Prozent Sicherheit ſchon von vornherein zu jämmerlichem Scheitern verdammt war. Ich aber, das ſtand immer feſt, ich wollte etwas Beſonderes, etwas Außergewöhnliches werden! Zunächſt⸗alſo Malerin. Ich dachte es mir ſo herrlich, ein eigenes Atelier zu haben, in dem man im weißen Kittel mit bunten Farben hantierte und von allen Leuten beſucht und be⸗ wundert wurde. Wie ich auf die Idee kam, weiß ich nicht mehr, denn meine Erfolge in der Zeichenſtunde ermutigten mich wahrhaftig nicht dazu. Ich hatte keinen Funken Talent. Als ich das einſehen gelernt hatte, wurde ich„Schrift⸗ ſtellerin“. Ich ſchrieb allen Ernſtes— und ich hatte Erfolg. Ich wurde gedruckt und„fühlte mich“ mit Recht. Warum ich nicht aushielt, weiß ich nicht. Es wurde mir langweilig und ich ſchwenkte ab. In die große Bank meines Vaters. Zwei Monate war ich dort regelrecht Sekretärin. Zwei Monate war wirklich und aufrichtig mein Ziel, mich in einer bürgerlichen Karriere heraufzuarbeiten und vielleicht einmal die unentbehrliche rechte Hand meines Vaters zu wer⸗ den. Zwei Monate— dann war die Illuſion vorbei. Dann wußte ich, daß das nicht der Beruf war, in dem ich etwas Be⸗ ſonderes werden konnte. Aber was ſonſt? 5 Da fiel mir plötzlich wieder der alte, verabſcheute Plan meiner Kleinmädchenfreundſchaften ein: Filmſchauſpielerin. Aber meine Eltern wären nie damit einverſtanden geweſen, nachdem meine früheren Verſuche ſo unheimlich ſchnell ins Waſſer gefallen waren. Es blieb mir nichts anderes übrig, als meine Wünſche etwas gewalttätig auf eigene Fauſt in Wirklichkeit umzuſetzen. Ich habe nicht nur in meinem erſten, großen Film„Die Durchgängerin“ geſpielt, ich hahe ſie auch gelebt. Ich bin von zu Haus regelrecht durchgebrannt, mit kleinem Köfferchen, reichlicher Jungmädchenangſt und hoch⸗ fliegenden, romantiſchen Plänen. Ein Jahr ging ich als Zuſchauer in Berlin herum. Mein Vater, der glaubte, daß diefe Laune wie die anderen vergehen würde, ließ mir ruhig meinen Willen. Ich aber lief mir die Schuhſohlen ab, treppauf, treppab zu den Filmgewaltigen und 2 Feuerbach und ſeine Nanna Glück und Tragik einer Modellgeſchichte Von Walter Appelt⸗Plauen Von wenigen Künſtlermodellen iſt ſoviel geredet worden und wird immer ſoviel geredet werden wie von Anſelm Feuerbachs Nanna. Zu den ſchönſten ſeiner Bilder war ſie ihm Modell. Die wahrhaft klaſſiſche Erſcheinung dieſer ein⸗ fachen Römerin war umſo edler durch die Unbewußtheit und natürliche Selbſtverſtändlichkeit, die ſie weihte. Schon vor Feuerbach hatte die Schuſtersfrau Anna Riſi(das war ihr eigentlicher Name) Künſtlern Modelldienſte geleiſtet, aber keiner war durch ihre Perſon und Körperlichkeit ſo in ſeiner Schaffenskraft bereichert worden wie der künſtleriſche Rom⸗ pilger aus Süddeutſchland. Ueber die erſte Begegnung ſchreibt er in einem der vielen, ehrlichen und aufſchlußreichen Briefe in die Heimat:„Eine Erſcheinung von geradezu imponierender Hoheit, ſtrenge, von einem melancholiſchen Ausdruck gemilderte Zuge... Sein Freund und Biograph Allgeyer ſchildert ausführlich die Szene:„Die Frau ſtand, ein Kind im Arm, unter einem offenen Fenſter, deſſen Rahmen den natürlichſten Abſchluß zu dieſem Vorwärf für eine Madonna größten Stils bildete.“ Wenig ſpäter kann der Maler ſchon heimberichten, er ſei im Beſitz des ſchönſten Modells von ganz Rom. Die Folge erwies, daß es ſich um mehr handelte als ein ebenſo erregendes wie raſchverblaſſendes Erlebnis: die ſchöne Römerin ſollte auf Jahre hinaus die Muſe der Feuerbachſchen Kunſt werden und ſollte auch in den Gang ſeines Lebens be⸗ ſtimmend eingreifen. Es kam bald dahin, und mußte wohl dahin kommen, daß ſie ihren Mann und ihre Kinder verließ, um Feuerbachs Häuslichkeit zu teilen. Der Maler ſelbſt war ſich am klarſten über die Ergebniſſe, die der Schaffens und Liehesrauſch dieſes Zuſammenſeins für ſeine Kunſt hatte, und ſchaute zum erſten Male dankbar und frohgemut in die Zu⸗ kunft. Die Idealgeſtalt, die er ſich aus den edlen Göttinnen⸗ proftlen der klaſſiſchen Plaſtik und aus den erdentrückten Madonnenleibern der Rengiſſance erträumt hatte, war ihnt 0 981 mmer gegenſärtige Wirklichkeit geworden. ſeinem Stolz, ſich von glleu um dies Vorbild iſſen, g. utgemeinte Mahnungen erden, was ſind Sie gew nd War⸗ Ich verlor den Mut nicht, trotzdem leicht war. Und dann wurde die erſte, kleine Rolle ein gro zer Erfolg, und die Filmgewaltigen bemühten ſich nun zu mir⸗ Heute arbeite ich ſehr viel und bin befriedigt. Es gibt noch viele Rollen bei Film und Theater, die mich locken. Ich le jetzt Engliſch und Spaniſch, Singen und Tanzen für den Ton film.— Mein Ziel habe ich erreicht, wenn auch auf ar als ich einſt dachte. Aber einer von meinen alten noch nicht aufgegeben, ſondern nur zurückgeſtellt: di filmen werde, 1 77 38 nr Regiſſeuren. es nicht 5 75 ſtellerei. Wenn ich einmal weniger n werde, wieder mehr ſchreiben. Denn vielleicht iſt es das, eigentlich werden ſollte? Daniel Prenn, der vorjährige deutſche Tennismeiſter: Ich bin nicht zum Nachdenken darüber gekommen, was ie werden wollte, weil ſchon in der Wiege feſtſtand, w werden ſollte: Konſtrukteur, Eiſenbahnbauer, wie. Vater. Ob mir mit dem Beruf die Neigung dazu vererbt wurde, weiß ich nicht, der Appetit kommt ja auch be tlich beim Eſſen. Jedenfalls füllt mich dieſer Beruf aus u! 6 E 2 N 1 es ein Sport iſt, der ſtändiges Training verlangt ſeiner ſo hohen Form gekommen iſt, weil viele Spiele ˖ ihre ganze Zeit widmen. So ſehr ich es aber liebe, Tennis zu ſpielen,— es iſt nur mein nebenberuflicher Ehrgeiz. Was ich werden will? Ein guter Konſtruk ſpätere Zukunft denke ich mir außerhalb europäiſcher Zit tion, in Ländern, in denen es noch naturnähere Lebens⸗ probleme und wirkliche Konſtruktionsaufgaben gibt. Walter von Molo, der Sohn des Präſtdenten der Dichterakademie: Für den Sohn einer bedeutenden Perſönlichkeit beſteht immer die Gefahr, daß er nichts anderes wird als— eben der Sohn der bedeutenden Perſönlichkeit. Das iſt die Lebens⸗ tragödie aller Kinder berühmter Männer. Ich ſah das ſehr früh ein und zog darauf die einzig mögliche Konſequenz: den unumſtößlichen Vorſatz, mir mein Leben ſelbſt zu zimmern. Von meinem 16. Jahr an habe ich mich ſelbſt unterhalten. Ich arbeitete in einer waldwirtſchaftlichen Schulgemeinde nicht nur geiſtig, ſondern auch körperlich, um dort mein Schulexamen machen zu können. Und dann kam die große Frage: Sollte ich das ſtudieren, was ich mir immer gewünſcht hatte, ſeit ich denken konnte? Schon als kleines Kind wußte ich ganz genau, was ich werden ſollte: Arzt. Das war keine Kinderlaune, ſon⸗ dern mein Lebenswunſch. Als dreijähriger Junge war ich ſo⸗ gar in meinem Fach ſchon ſpezialiſtert: ich war Chirurg und verband und nähte zu, wo ich eine Wunde in meinem Umkreis finden konnte. Als Dreizehnjähriger habe ich mir am Hand⸗ gelenk, das heute noch eine gehörige Narbe zeigt, die Adern teilweiſe durchgeſchnitten, um die Aufgabe zu haben, die Wunde wieder zuzunähen. Die Wirklichkeit dieſes Wunſches aber kollidierte mir mei⸗ nen Vorſatz, mein Leben aus eigenen Mitteln zu leben. Wenn ich Arzt geworden wäre und das chirurgiſche Spezialſtudium ergriffen hätte, wäre eine Selbſtändigkeit und Unabhängigkeit unter 28 Jahren unmöglich geweſen. Außerdem wollte ich nicht einſeitig werden und mich ſofort ins Fachſtudium ſtürzen. Ich ſtudierte alſo zunächſt Philoſophie und ſchrieb meine Doktorarbeit darin. Dann verſchlug mich ein Zufall von allen Plänen weg in die Journaliſtik. Ich wurde Kritiker und Re⸗ dakteur einer Berliner Zeitung. Da ich nun einmal Journaliſt bin, werde ich es auch wohl bleiben. Aber ich habe etwas gelernt: daß es keinen Zweck hat, ſich Gedanken und Pläne zu machen und auf eine„Lebensſtel⸗ lung“ hinzuarbeiten, wie man es früher kat. Die Welt iſt groß und tauſend Möglichkeiten ſelbſt liegen auf ihren Straßen. Man muß nur das Vertrauen zu ſich ſelbſt haben, daß man in jedem Augenblick und jedem Beruf das Rechte tun oder wenig⸗ ſtens verſuchen wird, es zu tun. Dann wird man pielleicht, auch wenn man durch die heutigen wirtſchaftlichen Schwierig⸗ keiten nicht das erreicht, was man eigentlich werden wollte, 1 75 5 was allen Wünſchen zu Grunde liegt: ein ganzer enſch. eler ih nungen. Auch die flehentlichen Bitten der Mutter, aus Ahnungen und vertraulichen Freundesbriefen geboren, weiſt er im Triumph des herrlichſten Beſitzes Überlegen zurlick. Und tatſächlich reifen in raſcher Folge Schöpfungen, die wir heute als ſeine wertvollſten anſehen. Ob ſie nun„Iphigenie“ heißen oder„Lukrezia Borgia“,„Madonna“ oder„Mutter und Kind“,„Römerin“ oder„Nanna“— alle tragen die gleichen Züge. Aber alle ſind auch erfüllt vom Adel eines ge⸗ ſegneten Kunſtgnadentums.„Meine beſten Iden, ſteht in den Briefen, verdanke ich der Frau, die für meine Kunſt un⸗ entbehrlich geworden iſt.“ Und rührende Worte der Recht⸗ fertigung findet er, als die betrübte Mutter erfahren hat, daß Nanna in koſtbare Gewänder gehüllt ginge, während er ſelbſt ſich in der Kleidung und wohl auch in der Lebenshal⸗ tung vernachläſſige. Das hohe Ziel, dem er ſich näher und näher kommen fühlte, ging ihm in jener Periode weit über die Anſprüche und Bedürfniſſe des Tages. Es iſt bekannt, daß ſchwerſte Enttäuſchung dieſes glück⸗ volle Kapitel eines Künſtlerlebens beenden follte. Nanng war keine Simonetta(Boticelli) und keine Fornarina(Raf⸗ fael), die auch geiſtig das Ausmaß hatten, ſich ihrer Sendung bewußt zu werden. Ja, ſie hatte nicht einmal die moraliſchen Qualitäten, die über das Modell⸗Verhältuis hinaus die jubelnde Vorbehaltloſigkeit der Feuerbachſchen Hingabe recht⸗ fertigen konnten. Worte wie„ausgleichende Gexechtigkeit⸗ mindern nicht die Tragkk, daß ſie ihn ſkrupellos um eines an⸗ dern willen verließ, weil materielle Vorteile ſie lockten Mindeſtens ſolange, wie der Bund gewährt hatte, trug Feuer⸗ hach ſchwer an dem ſchmerzlichen Verluſt. Endlich überwand er doch, ſagen ſeine Biographen, und fand auch einen Erſatz für den Reſt ſeiner römiſchen Zeit, den er im ſünſtleriſchen wie im Menſchlichen für vollwertig hielt. Und er fand noch mehr: die Kraft, harte Worte zu ſprechen und verächtlich das Weib, das er einſt„gegen jedermann ſchützen“ wollte, höhniſch abzuweiſen, als ſte ihn nach Jahren auf offener Straße anbettelte. Das ſollte der bittere Ausklang des Kapitels„Nauna“ ſein, das noch einmal ſeine dichteriſche Geſtaltung finden wird. Eines von vielen, gewiß, aber doch eins der kennzeich⸗ nendſten für die himmelhochjauchzenden und kobesbetrübten Wechſelfälle im Leben und Ringen deutſcher Künſtler⸗ —— Verantwortlich: Dr. S. Kayſer ä—— ee S T 1 1———-—ͤ ͤ— — Samstag, den 7. September 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabef 9. Seite. Nr. 414 Gottesdienſt⸗Ordunug Evangeliſche Gemeinde 555 Sonntag, den 8. September 1929. Trinitatiskirche:.30 Predigt, Vikar Karle; 10 Predigt, Pfr. Eckert. Konkordienkirche: 10 Predigt, Kirchenrat Maler; 11.15 Chriſtenlehre für Knaben, Kirchenrat Maler; 11.45 Chriſtenlehre für Mädchen, eiiier 1 0 Hredigt, Vikar Karle. shriſtuskirche: 8 Predigt, Vikar Dr. Barner; 10 Predi Fehei Kirchenrat D. Klein. 5 e ebener Neu⸗Oſtheim: 10 Predigt, Vikar Dr. Barner. Friedenskirche:.30 Predigt, Landeskirchen rat Bender. Johanniskirche: 10 Predigt, Pfarrer Mayer. Lutherkirche: 10 Predigt, Pfarrer Jundt; 11 Kindergottesdienſt, Pfarrer Jundt. Melauchthonkirche: 10 Predigt, Pfarrer Heſſig. Neues Städt. Krankenhaus: 10.30 Predigt, Pfarrer Kiefer. Diakoniſſenhaus: 10.30 Predigt, Vikar Schropp. Feudenheim: 10 Predigtgottesdienſt, anſchl. hl. Abendmahl, Pfarrer Mutſchler;.15 Chriſtenlehre für Mädchen, Pfarrer Mutſchler. Käfertal: 10 Hauptgottesdienſt, anſchließ. hl. Abendmahl, Pfr. Luger; 2 Nachmittagsgottesdienſt, Pfarrer Luger. 5 Matthäuskirche Neckarau:.30 Predigt, Pfarrer Maurer; 10.45 hl. Abendmahl, Pfarrer Maurer. Rheinau:.30 Predigt, Vikar Ziegler; 10.30 Chriſtenlehre f. Knaben; 11.45 Kindergottesdienſt. Sandhofen:.30 Hauptgottesdienſt, Vikar Kölli. Pauluskirche Waldhof:.30 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Lemme. Wochen gottesdienſte: Trinitatiskirche: Mittwoch vorm. 7 Morgenandacht. Konkordienkirche: Donnerstag abend 8 Bibelbeſprechung, Kirchen⸗ rat Maler. 8 Evang.⸗luth. Gemeinde. (Diakoniſſenhauskapelle, F 7. 29.) Sonntag nachmittag 5 Pfarrer Wagner. Vereinigte evangeliſche Gemeinſchaften. Evangl. Verein für innere Miſſion A. B. Stamitzſtraße 15(Inſp. Stöckle): Sonntag 3 allgemeine Verſammlung. Donnerstag.15 Bibelſtunde.— K 2. 10: Sonntag 8 Verſammlung. Dienstag 8 Predigt, C. V. j. M. Donnerstag.15 Bibelſtunde.— Schwetzingerſtr. 90 Donnerstag (Stadtmiſſionar Olpp): Sonntag.00 Verſammlung. .15 Bibelſtunde. Neckarau, Fiſcherſtraße 31 (Stadtmiſſionar Welk): Sonntag.00 Verſammlung. Dienstag.15 Bibelſtunde.— Rheinau, Däniſcher Tiſch: Sonntag 3 Verſammlung. Mittwoch.15 Freitag Bibelſtunde.— Bellenſtr. 52: Sonntag 8 Verſammlung. .15 Bibelſtunde.— Sandhofen, Kinderſchule(Stadtmiſſ. Keidel): Sonntag 4 Sandhofen Verſammlg. Dienstag 8 Waldhof, Mittwoch .30 Sandhofen Bibelſtunde.— Fendenheim, untere Kinderſchule: Sonntag 8 und Mittwoch.15 Bibelſtunde.— Käfertal, Gemeinde⸗ haus: Sonntag 8 Verſammlung. Weitere Veranſtaltungen(Sonn⸗ tagsſchulen, C. V. j.., Jungfrauenvereine) ſind bei jeder Station zu erfahren. Landeskirchliche Gemeinſchaft„Bethesda⸗ Heim“, L 11. 4. Sonntag vorm. 10.30 Kinderſtunde; nachm..30 Jugendverein; abends.15 Gemiſchte Verſammlung.— Dienstag abend.15 Männerſtunde, zugleich 8 Uhr Evangeliſations⸗ Vortrag Baubüro Almenhof.— Mittwoch abend.15 Gebetſtunde, zugleich 8 Evangeliſationsvortrag Pfingſtberg, Oſterſtraße 30.— Donnerstag nachm. 4 Frauenſtunde; abends.15 Bibelkränzchen für junge Mädchen von 15—18 Jahren. Berein für Jugendpflege e. V.„Haus Salem“, K 4. 10. Sonntag 2 Sonntagsſchule; 3 Jungmännerkreis; 4 Jugendverein für jg. Mäd⸗ chen; 8 Evangeliſationsverſammlung.— Dienstag 8 Gebetſtunde.— Mittwoch.30 Jungſchar; 8 Männerſtunde.— Donnerstag 4 Frauen⸗ ſtunde; 8 Blaukreuzverſammlung. Evangeliſche Gemeinſchaft, U 3. 23. Sonntag.30 und 4 Predigt, Prediger Kick; 11 Kindergottesdienſt. Mittwoch abend.15 Bibel⸗ und Gebetſtunde. Donnerstag abend 8 Jugendandacht. Adventgemeinde, J 1. 14. Sonntag abend 8 Vortrag.— Mittwoch abend 8 Bibelſtunde.— Freitag abend 8 Jugendſtunde.— Samstag vorm. 9 Sabbatſchule; 10 Predigt. Blaukreuzverein Mannheim I, Meerfeldſtr. 44, Hinterhs. Sonntag morgen 9 Männerſtunde; abends 8 Evangeliſation. Montag abd. 8 Bibel⸗ und Gebetſtunde. Mittwoch mittag 4 Hoffnungsbund für Kinder; abends 8 Blaukreuzverſammlg. Samstag adb. J Jugend⸗ bund für junge Männer. Die Heilsarmee, O 1. 15.— Sonntag vorm..30 Heiligungs⸗Ver⸗ ſammlung; Sonntag und Mittwoch 8 Heilsverſammlung; Freitag 8 Heiligungs⸗Verſammlung.— Sonntags⸗Schulen: Sonntag 11 und .30; Mittwochs 5, Donnerstag 4 Liebesbund. Methodiſten⸗ Gemeinde Eben⸗Ezer⸗Kapelle, Angartenſtraße 26. Sonntag vorm..30 Predigt, 11 Sonntagsſchule; abends 8 Sonntagsfeier.— Mittwoch abend 8 Bibel⸗ und Gebetſtunde.— Donnerstag nachm. 3 Frauen⸗Miſſions⸗ verein.— Samstag nachm. 4 Religionsunterricht. Katholiſche Gemeinde. Obere Pfarrei(Jeſuitenkirche). Sonntag(Feſt Mariä Geburt) von 6 an Beichtgelegenheit; 6 Frühmeſſe;.45 hl. Meſſe;.30 Singmeſſe; .30 Hauptgottesdienſt m. Predigt u. Amt; 11 hl. Meſſe m. Predigt; nachm..30 Herz⸗Mariä⸗Bruderſchaftsandacht mit Segen. St. Sebaſtianuskirche— Untere Pfarrei: Sonntag 6 Frühmeſſe und Beginn der Beichtgelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe m. Predigt; .30 Hauptgottesdienſt mit Predigt u. Amt; 11 Kindergottesdienſt; .30 Herz⸗Mariä⸗Andacht mit Segen. Heilig⸗Geiſt⸗Kirche. Sonntag 6 Frühmeſſe und Beginn der Beicht⸗ gelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt u. Amt; 11 Singmeſſe; 2 Herz⸗Jeſu⸗Andacht mit Segen. Liebfrauenkirche. Sonntag von 6 an Beichtgelegenheit;.30 Früh⸗ meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt u. Amt; 11 Singmeſſe mit Predigt;.30 Muttergottesveſper. a St. Katholiſches Bürgerſpital. Sonntag 815 Singmeſſe mit Predigt. Städtiſches Krankenhaus. Sonntag 6 Frühmeſſe mit Anſprache;—8 Beichtgelegenheit;.15 Singmeſſe mit Predigt. 5 Peter⸗ und Paulskirche Feubenheim. Sonntag(Mariä Geburt) .30 hl. Beichte; 7 hl. Kommunion;.30 Schülergottesdienſt; 10 Hauptgottesdienſt; 2 feierl. Veſper zu Ehren der Mutter Gottes. Herz⸗Jeſukirche Neckarſtadt⸗Weſt. Sonntag 6 hl. Meſſe und Beicht⸗ gelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Hochamt mit Predigt; 11 Kindergottesdienſt; abends 7 Corporis⸗Ehriſti⸗ Bruderſchaft mit Segen. 5 St. Bonifatiuskirche. Sonntag 6 Frühmeſſe mit Beichtgelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Hochamt mit Predigt; 11 Singmeſſe mit Predigt;.30 Muttergottesandacht mit Segen. St. Joſefskirche. Sonntag 6 hl. Meſſe und Beichte; 7 Kommunion⸗ meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt; 10 feierliches Amt gu Ehren der Muttergottes; 11.15 Singmeſſe; 2 Andacht zu Ehren d. Muttergottes St. Jakobuskirche Neckaran. Sonntag.45 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Hochamt mit Predigt; 11 Singmeſſe; abends.30 Herz⸗Jeſu⸗Andacht. 5 St. Franziskuskirche Waldhof. Sonntag 6 Beichte; 7 Kommunion⸗ meſſe mit Frühpredigt;.15 Amt und Predigt in der Kapelle der der Kapelle der Spiegelfabrik; 2 Corporis⸗Chriſti⸗Bruderſchaft; .30 Sonntagsabendandacht mit Segen. St. Laurentiuskirche Käfertal. Sonntag Frühmeſſe fällt aus;.30 bis 7 Kommunion;.30—8 Beichtgelegenheit; 9 Amt mit Predigt; 11 Schülergottesdienſt mit Predigt; nachm. 2 Herz⸗Jeſu⸗Andacht. St. Antoniuskirche Rheinau. Sonntag.30 Beichtgelegenheit;.30 Frühmeſſe u. Spendung der hl. Kommunion;.15 Amt m. Predigt; 11 Schülergottesdienſt; abends 7 Muttergottesveſper mit Segen. St. Bartholomäuspfarrkirche Sandhofen. Sonntag.30 Beichte; 7 Austeilung der hl. Kommunion;.30 Schülergottesdienſt mit Pre⸗ digt u. Kommunion; 10 Singmeſſe mit Predigt. St. Aegidiuskirche Seckenheim. Sonntag.15 Frühmeſſe m. Monats⸗ kommunion der Männer und Jünglinge. Anlüßlich der Feier des Patroziniumsfeſtes iſt die ganze Pfarrgemeinde zum Empfang der hl. Sakramente eingeladen;.30 livit. Hochamt mit Ausſetzung u. Segen;.30 feierliche Veſper mit Segen. Ilvesheim. Sonntag.15 Frühmeſſe;.30 Hauptgottesdienſt; 1 Nach⸗ mittagsandacht. Alt⸗Katholiſche Gemeinde(Schloßkirche) Sonntag vormittag 10 Deutſches Amt mit Predigt. Die Chriſtengemeinſchaft, Bewegung für religiöſe Erneuerung. Sonntag vorm. 10 im Vortragsſaal L 11. 21, part.: Die Menſchen⸗ weihehandlung und Predigt; 11.15 Sonntagsfeier für Kinder.— Dienstags und Freitags vorm. 9 Menſchenweihehandlung in der Kapelle des Hch.⸗Lanz⸗Krankenhauſes.— Mittwoch abend.15 in der Kapelle des Heinr.⸗Lanz⸗Krankenhauſes: Predigt:„Das Reich Gottes iſt gleich einem Senfkorn“, Luk. 13, von Skerſt, Pfarrer in der Chriſtengemeinſchaft. N 2 N 8. Iodes- Anzeige Gestern früh 2 Uhr entschlief sanft nach längerem Leiden, 3 jedoch unerwartet rasch, mein innigstgeliebter Mann, 5 herzensguter Vater, Schwager und Onkel FRIIZ ALI Reichsbahninspekfor nach vollendetem 53. Lebensjahr Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen: Frau Auguste Alt geb. eim 8 und Kinder Else u. Otto Maanheim(Beilstr. 26), den 7. September 1929 N Die glückliche Geburt eines gesunden jungen zeigen hiermit hocherfreut an Peter Rühnle u. Frau unser 5 Hedwig geb. Stauffer 6 MANNHEIM, den 7. September 1929 7 Parkring 1a 9084 5 Mae Bender Otto Werner ö Verlobfe 87 Die Feuerbestattung findet am Montag, den 9. September 1929 nachmittags 2 Uhr statt NMarmheim, 7. Seplember 29 Dorſmund Mitlelsfr. 56 Hagenstr 55 * s 5 *. Danksagung Für all die Liebe und Freundschaft, die uns beim Hinscheiden unseres lieben Mutterle von allen Seiten in so reichem Maße er- wiesen wurde, sagen innigsten Dank Else und Walter Zetiler Ludwigshafen, den 6. September 1929 1 lis fert Trauerbriele e Druckerei Dr. Maas, G. m. b. H. E 6, 2 NU Kirsche Hedwig Kirsch geb. Verwuürger 8 Vermhlfe NMANNHEIN depmnelsstr. 1 * 758 N 7. Sepfernber 129. getrag. Anzüge und Jod. Kanten, Hand- und Maschinen- Schuhe ein. Adler, sticken für Ausstattungep, Kleider. T 4, 13 Tel. 22212. Maschinen-Knopflöcher, Stoffknöpfe, 83852 alles zu billigsten Preisen. * Kerl Beller Merfæ Poller Privat⸗Wöchnerinnen⸗ heim Lerner. J 7, 27. Telephon 225 25 Gute Verpflegung bei SD. Meller*. billiger Berechnung. 25 1675 2 . 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Zwecks Vermeidung jedenfalls„ Nach dem Essen„Hulirien Salz 7 Seit 100 Jahren undbertrofflen gegeyp Verdauungsstörungen Magenbeschwerden 1 8 usw. 250 gr.60, Tabletten.25 u..50, Nur echt in blauer Packung mit dem Bilde des Erfinders. Bullvich, Berlin W57. 2 n für Kanalisafion und chemische Indusirie Friedrichsfeld in Baden. III. Bekanntmeachung. Inhaber unſerer über R. 150.— lautenden Stammaktien, ſowie die Aktien nebſt den dazugehörigen Gewinnanteilſcheinbogen mit Gewinn⸗ anteilſcheinen für 1929 u. ff., bezw. Nr. 5 u. ff. zuſammen mit einem über.“ 1000.— bezw. R/ 100.— einzureichen. bis zum 31. Oktober 1929 einſchließlich 5 1. bei dem Bankhauſe Gebrüder Bonte, Berlin W. 8, Behrenſtraße 20, 2. bei dem Bankhauſe Gebr. Arnhold, Berlin W. 56, Franzöſiſche Straße 33 E. 8 Soweit Aktionäre Beträge einreichen, die R/ 1000.— nicht erreichen oder nicht durch 1000 teilbar ſind, werden für den nicht in R. 1000.— Abſchnitten, aber in./ 100.— Abſchnitten darſtellbaren Teilbetrag Stücke zu nominell R/ 100.— mit Gewinnanteilſcheinen Nr. 1 u. ff. nebſt Erneuerungsſcheinen ausgegeben, Beſondere Stückelungs⸗ wünſche werden nach Möglichkeit berückſichtigt werden. Für einen anteilſcheinen Nr. 1 u. ff. nebſt Erneuerungsſcheinen ausgegeben. 4. Die nicht durch 100 teilbaren Beträge ſind durch entſprechende Spitzen⸗Ankäufe oder Verkäufe bei den oben genannten Stellen ab⸗ zurunden oder zur Verwertung zur Verfügung zu ſtellen. Deu wird keine Proviſion berechnet. in Anrechnung gebracht. 5 Fertigſtellung gegen Rückgabe der über die eingereichten Aktien aus⸗ geſtellten Empfangsbeſcheinigungen bei derjenigen Stelle, welche die tragbar. die Legitimatkon des Vorzeigers der Beſcheinigungen zu prüfen. 6. Diejenigen Aktien über./ 150. bezw. R. 115.—, die bis 7. Die an Stelle der für kraftlos erklärten alten Aktien ausge⸗ 8. Für die Lieferbarkeit der neuen Friedrichsfeld in Baden, den 5. September 1929. 5 g Der Vorſtand. Sternenwirtshaus in Sasbachwalden von M. 7. ab. Beste Verpflegung— Traubenkur— be- quemste Häuslichkeit bei modernem Komfort— fliegendes k. und w. Wasser in allen Zimmern— Privatbäder— Garage. 9 2 Jug 5 e 5 E 0 agen, 0 7 e per. 5 N pee le, 77 Naar i Vertretern: 5 8263 Telephon 44, Achern. Wun. Jötten, Stuttgart, Bostiach 64 Spiegelfabrik;.30 Predigt u. Amt; 11 Singmeſſe mit Homilie in Deuische Sfeinzeugwarenfabrik 0 Auf Grund der zweiten, fünften und ſtebten Verordnung zur Durchführung der Verordnung über Goldbilanzen fordern wir die Inhaber unſerer über R. 115.— lautenden Vorzugsaktien auf, ro arithmetiſch geordneten Nummernverzeichnis zum Umtauſch in Stücke 2. Der Umtauſch erfolgt während der üblichen Geſchäftsſtunden 5 3. Für einen eingereichten Nennbetrag von./ 1000.— Stamm⸗ aktien wird eine neue Stammaktie im Nennwert von R. 1000.— mit Gewinnanteilſchein Nr. 1 u. ff. nebſt Erneuerungsſchein ausgereicht. eingereichten Nennbetrag von R/ 1000.— Vorzugsaktien werden zehn neue Vorzugsaktien im Nennwert von je R/ 100.— mit Gewinn⸗ Aktionären, die ihre Aktien dem Sammeldepot angeſchloſſen haben, Desgleichen iſt der Umtauſch provi⸗ ſtonsfrei, falls die Einreichung der Aktien an den Schaltern der obigen Stellen erfolgt. In anderen Fällen wird die übliche Proviſion 55 5. Die Aushändigung der neuen Aktienurkunden erfolgt nach 5 Beſcheinigungen ausgeſtellt hat. Die Beſcheinigungen ſind nicht über⸗ Die Umtauſchſtellen ſind berechtigt, aber nicht verpflichtet, zum 31. Oktober 1920 bei den oben genannten Stellen nicht ein⸗ gereicht worden ſind, werden gemäߧ 290 H. G. B. für kraftlos erklärt werden. Das gleiche gilt von Aktien, welche nicht in einem Betrage eingereicht werden, der die Durchführung des Umtauſches ermöglicht und die uns nicht zur Verwertung zur Verfügung geſtellt worden ſind. gebenen Stücke werden für Rechnung der Beteiligten verkauft und der Erlös wird abzüglich der entſtehenden Koſten an ausbezahlt bezw. zu deren Verfügung gehalten. 5 die Aktien an der Berliner Börſe wird rechtzeitig Sorge getragen werden. 9792 die Berechtigten S810 Neue Maunheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) U Sigg, den 7. September 1929 . Wioerſpruchsvolle Haltung der Produktenmärkte Anfängliche Hauſſegewinne in Ueberſee gehen wieder Schleppender Mehlabſatz/ 5 Mannheim, 5. Sept. An den tonangebenden ütberſeeiſchen Getreidemärkten war die Stimmung in den erſten Tagen der Berichtswoche feſt und unter dem Einfluß der Nachrichten aus Argentinien lunzu⸗ reichende Regenfälle) ſetzte eine Preisſteigerung ein. Auch Nachrichten aus Auſtralien ſowie aus Kanada über ungünſtige Ernteverhältniſſe wirkten preisſteigernd. Die Hauſſe⸗ be wegung konnte ſich indes nicht behaupten, da aus Frankreich gemeldet wurde, daß die franzöſiſche 1929er Getreideernte etwa 87 Mill. Tonnen betragen werde, was eine Rekordproduktion bedeutet. Auch Meldun⸗ gen über die Zunahme der Weltvorräte und die An⸗ kündigung von neuen Regenfällen in Argentinien wirkten verſtimmend auf die Preisgeſtaltung, ſo daß die anfäng⸗ lichen Gewinne wieder verloren gegangen ſind. Die heutigen Offerten ſind gegenüber denjenigen vor acht Tagen nur wenig verändert. Man verlangt per Sept.⸗ Abladung für Manitoba 1 15,50, für Nr. II 15,20, für Nr. III 14,95, für Nr. IV 14,25 und für Nr. V3, für Hardwinter 11 13 und für Baruſſo 79 Kg. 12,40 hfl. eif Rotterdam. Die Forde⸗ rungen für Oktober⸗Lieferung liegen etwa 0,10—0,15 hfl. höher. Roggen hatte die ganze Woche hindurch ruhigen Markt. La⸗Plata⸗Roggen 74/75 Kg. per Sept.⸗Abladung war zu 10,50— 10,40 bfl. eif Rotterdam angeboten. Gerſte hatte ebenfalls ruhigen Markt. Donaugerſte 60/61 Kg. ſeeſchwim⸗ mend und September⸗Abladung iſt zu 9,15, La⸗Plata⸗Gerſte 62 Kg. Sept.⸗Abladung, zu 9,20 und desgl. 65 Kg, zu 9,35 hfl. eif Rotterdam offeriert. Auch in Hafer hielten ſich die Um⸗ ſätze in beſcheidenen Grenzen. Für La⸗Plata⸗fag⸗Hafer 46,47 Kg, verlangte man heute 8,85 und für Plata⸗Clipped⸗ Hafer 51/52 Kg. per Sept.⸗Abladung 9,15 hfl. eif Rotterdam. Mais war in dieſer Woche keinen großen Schwankungen unterworfen und auch die Preiſe zeigen ſeit unſerem letzten Bericht keine großen Veränderungen. Für ſeeſchwimmenden Plata⸗Mais ſtellt ſich der heutige Preis auf 9,85, per Sept.⸗ Abladung auf 10. Okt, 10,10, Nov. 10,25 und per Dez.⸗Abladung auf 10,35 cif. Rotterdam. An den ſüddeutſchen Produkten märkten blieb die Umſatztätigkeit klein, da die Mühlen infolge des ſchleppen⸗ den Mehlabſatzes mit dem Einkauf von Weizen zurück⸗ halten. Nur anfangs der Woche haben unſere Mühlen kleinere Partien in Inlandsweizen gekauft. Die heutigen Forde⸗ rungen für 77/8 Kg. ſchweren mitteldeutſchen und Wetterauer Weizen per prompte Abladung ſtellen ſich auf 25,85—25,90% und für badiſchen, württembergiſchen und bayeriſchen Weizen auf 26/ franko Mannheim. Für hier greifbaren Auslands⸗ weizen wurden an ber heutigen Börſe, je nach Qualität und Herkunfl, 27,5033/ notiert. Roggen lag gleichfalls die ganze Woche hindurch ruhig, Für Auslandsroggen beſteht kein Intereſſe und infolgedeſſen kam auch keine Notiz hierin zuſtande, Inlandsroggen iſt reichlich angeboten, und man 3 N 5 8 8 ND 2 3 ere Vollfuſion Frankfurter Leben- Allianz und Stultgarter Leben 0 Kapitalerhöhung nicht erforderlich Die Allianz und Stuttgarter Lebensverſ.⸗Bank Ach. wird die Frankfurter Lebensverſicherungs⸗Ach., deren geſamtes Aktienkapital von 1,80 Mill./ ſie vor kurzem erworben hat, in nächſter Zeit im Wege der Vollfuſton in ſich aufnehmen. Dabei werden die Verluſte, die bei der Frankfurter Leben inſolge ihres engen Zuſam⸗ menhauges mit der Frankfurter Allgemeinen eingetreten ſind und die ſich übrigens nicht auf die Prämienreſerve und den Aufwertungsſtock der Altverſicherten erſtreckt haben, ihre volle Deckung finden. Für die Geſamtheit der Verſicherten der Frankfurter Leben, einſchl. natür⸗ lich der Verſicherten der Zweigniederlaſſungen dieſer Geſellſchaft, nämlich der Deuſchen Lebensverſicherungs⸗Hank Berlin, der Renten⸗ anſtalt und Lebensverſſicherungs⸗Bank Darmſtadt, der Sächſiſchen VLebensverſ.⸗Anſtalt in Dresden und der Frankfurter Lebensverſ.⸗AG. in Potsdam(vom. Intag⸗Phöbus) bleiben die bisherigen Gewinn⸗ nerbände auch nach Durchführung der Fuſton in getrennter Berwal⸗ tung erhalten. Die inzwiſchen erfolgte eingehende Durchyprüfung des Be⸗ triebes der Frankfurter Leben hat ergeben, daß durch die bereits eingeleiteten Rattonaliſierungsmaßnahmen weſentliche Er⸗ ſparntſſe erzielt und dadurch aus dieſen Gewinnverbänden für die Verſicherten auch in Zukunft ühnlich günſtige Gewinne wie ſeither ausgeſchüttet werden könnten. Die Gewiunausſichten der Verſicher⸗ ten der Alltanz und Stuttgarter Leben werden durch die Fuſion und die damit verbundenen Maßnahmen in keiner Weiſe berührt. Die a, b,.⸗V. welche die Fuſion der Frankfurter Leben durch die Allianz Leben zu beſchließen haben, werden vorausſichtlich Ende Oktober d. J. ſtattfinden. Eine Kapltalerhöhung aus dieſem Anlaß wird die Allianz und Stuttgarter Leben nicht vornehmen. * Neuer Status der Südweſtdentſchen Bank. Die Reviſionen im Konzern der Frankfurter Allgemeinen ſind ſoweit gediehen, daß ein neuer Status der Südweſtdeutſchen Bank A. fertiggeſtellt werden konnte. Dieſer neue Status ſieht ſehr reichliche Abſchreibun⸗ gen vor, aber läßt dementſprechend für die Großgläubiger beträcht⸗ liche Einbußen erwarten. Dagegen werden die kleinen Gläubiger voll befriedigt werden können. Nach dem vor einiger Zeit feſtgeſtellten vorläufigen Stand waren die Kreditoren ouf rund 16 Millionen und die Debitoren ebenfalls auf rund 16 Millionen zu beziffern ge⸗ weſen. Bei dieſen Debitoren handelt es ſich nun aber zu einem weſentlichen Teil um ſolche Poſten, die aus Geſchäften ſtammen, für welche die Südweſtbeutſche Bank nicht geſchaffen war. Dement⸗ sprechend ſind an den Debftoren beträchtiche Abſtriche vorgenommen worden, die ziffernmäßig noch nicht feſtgeſtellt ſind. 1 Kapitalserhöhung oder Liquidation? Vaterländiſche und Rhenania. In einer Intereſſentenbeſprechung der Vaterländiſchen und Rhenanſa Vereinigte Verſicherungs⸗Geſellſchaften AG. wurde, wie wir erſchhren, geſtern nachmittag beſchloſſen, das Mitglied des Aufſichts rates der Vaterländiſchen Kredit AG., Geheimrat Rieſe, Generaldirektor der Noröſtern, als Delegierten des Auſſichts reti in den Vorſtand der Vaterländiſchen Kredit Al. zu entſenden. Ge⸗ heimrat Rdeſe ſoll die Reviſlongarbeiten leiten und die Sackprüfungen ſo fördern, daß der Aauſſichtsrat der Vaterläudiſchen Kredit einer für Anfang Oktober in Musſicht genommenen General⸗ verſammbung endgültige Vorſchläge für die Zulunft der Geſellſchaft machen kann, In Frage kommen eine Kapital ser höhung oder mißclicherweiſe eine Laudatio n. * Schubert u. Salzer Maſchinenfabrik.⸗G. Chemnitz.— Lang⸗ fame kinſchränkungen. Die Verwaltung teilt folgendes ret: Das Unternehmen hat im bisher verlaufenen Geſchäfts fahr Leiſtungszah⸗ len erzielt, die dieſenigen des Vorfahres für bie gleiche Zeit über⸗ schreiten. Trotzdem hat ſich die Verwaltung infolge der in der Welt noch anßaltenden gebrückten Lage des Tertikgeſchäfts dieſem pielgeſtalt nternehme verloren/ Kleine Umſätze an den ſüddeutſchen Märkten Befeſtigte Futtermittel kann Roggen aus hieſiger Gegend zu 20,10— 20,25/ franko Mannheim kaufen. Gerſte zu Brauzwecken iſt noch immer vollkommen vernachläſſigt bei weiter abbröckelnden Preiſen. Badiſche, württembergiſche und fränkiſche Gerſte iſt zu 21 1 ab Verladeſtationen dringend offeriert. Für Vorderpfälzer⸗ und rheinheſſiſche Gerſte werden Preiſe von 22—23, ab Stationen verlangt. Am Hafer markte drückt das reiche Angebot in Inlands ware auf den Markt. Selbſt zu den reduzierten Preiſen hält es ſchwer, Käufer zu finden. Für Inlandshafer aus alter Ernte verlangt man 19—20 und für neuen diesjährigen Hafer 18,50 19,50/ frei Mannheim. Für Mais beſtand auch in dieſer Woche kein regeres Intereſſe. Rheinſchwimmender Plata⸗Mais iſt zu 10,10 hfl. eif Mann⸗ heim offeriert. Für hier greifbaren Plata⸗Mais werden 20,90—21/ waggonfrei Mannheim gefordert. Futtermittel haben ſeit unſerem letzten Bericht in⸗ folge der anhaltenden Trockenheit eine Befeſtigung erfahren. Die Geſchäftstätigkeit blieb aber ziemlich unverändert. Für feine Weizenkleie forderte man heute 10,7511, für grobe 11,50 bis 11/75, für Soyaſchrot 2020,25, Biertreber 17,50—18,50, Trockenſchnitzel 12,25, Haferſchalenmelaſſe 1114,25, Torfme⸗ laſſe 10,25—10,50 und für Malzkeime 16,25—17,50/ franko Mannheim. Mehl hatte auch in dieſer Woche wieder ruhigen Markt. Die Mühlen hatten den Großmühlenpreis anfangs der Woche für ſüddeutſches Weizenmehl, Spezial Null, auf 39/ erhöht, dann aber wieder auf 38,50 38,75/ herabgeſetzt. Für ſüd⸗ deutſches Weizenmehl, Spezial Null, 2. Sorte ſtellte ſich die heutige Notiz auf 36,50— 36,75, für ſüddeutſches Weizenaus⸗ zugsmehl auf 42,50— 42,75, für ſüddeutſches Weizenbrotmehl auf 30,50— 30,75 und für ſüddeutſches Roggenmehl auf 29—33 Mark je nach Ausmahlung, waggonfrei Mühle. Hopfen verkehrten auch in dieſer Woche wieder in ſehr ruhiger Haltung. Die Preiſe, die für diesjährigen Hopfen von den Aufkäufern bis jetzt geboten werden und ſich je nach Qualität zwiſchen 407095/ per Zentner bewegen, ſind ſo Uieder, daß die Erzeuger mit dem Verkauf zurückhalten. Auch am Nürnberger Haupt⸗Hopfenmarkte blieb der Verkehr klein; bezahlt wurden daſelbſt für prima Hallertguer 100145, für mittleren Hallertauer 75.85, für prima Württemberger 85 bis 100 und für mittleren Württemberger Hopfen 8085 /. Durch das warme und trockene Wetter hat die Tabak ⸗ reife raſche Fortſchritte gemacht und die Erntezeit iſt im Vergleich zum Vorjahre um etwa 3 Wochen früher. In den meiſten Gegenden iſt man mit der Einbringung der neuen Ernte beſchäftigt. Mit dem Ergebnis iſt man ſowohl hinſicht⸗ lich der Qualität als auch der Quantität zufrieden. Im Handelsgeſchäft iſt aber noch ſehr ruhig. Für prima es Schneidegut⸗Tabake wurden bis jetzt Preiſe von 100—115 und ſtark dem normalen den letzten Jahren Maß nach und nach bis gegen Ende des Jahres anzunähern., * Voltawerke AG. vergrößerten Belegſchaften Neduzierung des Verluſtvortrages. Die der Geſfürel naheſtehende Geſellſchaft hat nach unſeren Informationen in dem abgelaufenen Geſchäftsjahr einen Betriebsgewinn von 5136 ¼ erzielt, um den ſich der 5 von 30 267 auf vorjährige Verluſtvortrag 25 130/ ermäßigt. Das Stat. Reichsamt ſtellt allmonatlich die Durchſchnittspreiſe für eine Anzahl von Rohſtoffen und Ferugwaxen ſeſt und ermittel! für die einzelnen Waren bie Preislage im Vergleich zu den Preiſen von 1913. Die Preſe von 1913 werden dabei gleich 100 geſetzt. Auf dieſe Weiſe zeigt ſich ſehr deutlich, in welchem Maße die einzelnen Rohſtoffe und Halbwaren ſich verteuert haben und wie meit die Preiſe über dem Stande von 1913 liegen. Unter den betrachteten Rohſtoffen der Leder ⸗ und Schuh ⸗ induſtrie weiſen Roßhäute(geſunde Roßhäute von 220 Zentimeter Länge aufwärts, Leipzig) und Kalbfelle(geſ. Kalbfelle mit Kopf, Berlin) eine verhältnismäßig ſehr geringe Preiserhöhung auf; in der letzten Zeit ſind Preiſe ſogar beträchtlich unter die früheren Frie denspreiſe heruntergegangen. Das Jahr 1927 hat eine ſtarke Stei⸗ gerung der Häute⸗ und Fellpreiſe gebracht; ſeit Anfang 1928 gehen die Preiſe ziemlich gleichmäßig und ſehr beträchtlich zurück. Der Bewegung der Häute⸗ und Fellpreiſe folgen ziemlich gleich⸗ förmig die Lederpreiſe. Auch Sohlleder(Wild⸗Vacheervup⸗ Unterleder, Miſchgerbung, Hamburg) ſteigt 1927 ſtark im Preiſe und geht ſeit Mitte 1928 zurück, nicht ohne frollich in den letzten Monaten wieder onzuſteigen. Kalbleder(Chromfarb⸗Oberleder, Frankfurt/.) 2 ſteigt 1927 weniger ſteil, geht aber auch erſt ſeit dem Horxbſt 1928 wieder etwas, und nicht in gleichem Maße wie Sohl⸗ leder zurück. Chepreouleder(schwarz, Frankfurt am Main) war ſehr ſteil angeſtiegen, dann ziemlich plötzlich wieder gefallen, hält ſich aber ſeit Mitte vorigen Jahres unverändert im Preiſe. Die fertigen Schuhwaren ſind in ihrer Preisbildung natſtrlich ztemlich unmittelbar an die Entwicklung der Lederpreiſe gebunden. Der ſtürmiſchen Preiserhöhung für Leder im Jahre 1927 konnten die Schuhpreiſe nur in ſehr beſchränktem Maße folgen, und dieſes Zurückbleiben hinter den Lederpreiſen konnte erſt im Laufe des Jahres 1928, als die Lederpreiſe bereits wieder abzuſinken be⸗ gennen, bis zu gewiſſem Grade aufgeholt werden. Es iſt deshalb verſtändlich, wenn die Schuhpreiſe nunmehr dem Rückgang der Leder⸗ Die amtliche Hreisvergleiehszahl filr Se Ruhgzeug 11913 1900) 200 130 100 30 Aber 1 Milliarde Dollar 5 5 Neuyorker Börſenverluſt Anwachſen der Börſenkredite Der Kurseinbruch an der geſtrigen Newyorker Fon ds⸗ börſe hat einen rechnungsmüßigen Verluſt von mehr als 1 Mil⸗ liarde Dollar mit ſich gebracht. Zahlreiche führende Papiere erlitten einen ſcharfen Rückgang im Rahmen von g bis 18 Dollar. In Wall⸗ ſtreet beſtand, wie aus Newyork gekabelt wird, zunächſt die Neigung, den Kurseinbruch mit der Erklärung Roger Babſons in Verbindung zu bringen, ſpäterhin kamen jedoch zahlreiche Beobachter zu der über⸗ einſtimmenden Anſicht, daß dieſe Erſcheinung eine natürl. ich e Korrektur der ſtarken Hauſſebewegung darſtelle, die während der letzten Wochen zu verzeichnen war. Das An wachſen der Newyorker Börſenkredite, welche bereits ſeit 14 Tagen zu beobachten war, hat noch in der letzten Woche angehalten, indem wieder eine Zunahme von mehr als 130 Mill. Dollar erfolgt iſt. Die Börſenkredite betrugen insgeſamt am 4. Sep⸗ tember laut Statiſtik der Newyorker Bundesreſervebank, die kurz nach Börſenſchluß bekannt wurde, 6354 Mill. Dollar gegen 6217 Mill. Dol⸗ lar am 28. Auguſt d. J. und nur 4289,2 Mill. des Vorjahres. des Bild: Newyorker Mitgliedbauken 1103 Mill. gegen 992 Mill. Dollar, Dollar am 5. September Eine Zergliederung der Börſenkredtte ergibt folgen⸗ und 906,8 auswärtige Mitgliedbanken 1784 Mill. gegen 1756 und ge Banken und Inſtitute 3467 Mill. gegen 3468 Mill. und 1860,7 Mill. Dollar. * Auhaltiſche Salzwerke Preußag.— Der Regierungsvorſchlag in zweiter Leſung angenommen. Der Au haltiſche Landtag beſchäftigte ſich in einer ausgedehnten Sitzung mit der Vorlage des Staatsminiſteriums über die Salzwerkfrage. Die Regie⸗ rung ſchlägt bekanntlich die pachtweiſe Abtretung der Anhaltiſchen Salzwerke an die Preußag vor. Sämtliche Aenderungsanträge wur⸗ den abgelehnt. Es wurde ein Antrag angenommen, der den Miniſter⸗ präſidenten beauftragt, mit der Preußag in Verhandlungen einzu⸗ treten, die den Zweck verfolgen, die Pacht für die Salzwerke auf 15 v. H. ſtatt bisher 13 v. H. zu erhöhen, nämlich den Satz, den die Kali⸗Chemie.⸗G. angeboten hatte. Die Vorlage wurde danz in zweiter Leſung angenommen. Die dritte Leſung findet am kommenden Montag ſtatt. An einer Annahme der Vorlage iſt nicht mehr zu zweifeln. * Hanſa⸗Automobilwerke Aci.— Verluſtabſchluß. Die Geſellſchaft weiſt nach unſeren Informationen für das abgelaufene Geſchäftsjahr einen Verluſt auf(i. V. 18066/ Reingewinn), der auf neue Rech⸗ nung vorgetragen werden ſoll. * Uebergang der A. G. der Löhnberger Mühle an den Kampff⸗ meyer⸗Konzern.— Proteſt. In der ab. HB. der A. G. der Löhn⸗ berger Mühle, deren Aktieumajorität in den letzten Wochen an den Kampffmeyer ⸗Konzern übergegangen iſt, waren von den 1,1 Mill./ St.⸗A. 767 000 /, davon durch Kampffmeyer 722 000% und die 21000%.⸗A. reſtlos durch Kampffmeyer vertreten. Die vorgeſchlagene Aenderung des Statutes der Geſellſchaft, wonach der Aufſichtsrat künftig aus mindeſtens 3 und höchſtens aus 5 Mitgliedern beſtehen ſoll, wurde mit 15 709 gegen 261 Stimmen genehmigt, wobei die Op-ppoſtition Proteſt zu Protokoll gab. Dex Opponent begründete ſeinen Widerſpruch mit der beabſichtigten Stillegung der Löhn berger Mühle. Die Verwaltung habe es nicht für nötig gefunden, auf die Preſſenotizen in den letzten Tagen über die Stillegung eine Erklärung abzugeben und ſchweige ſich auch jetzt noch aus. Kurt Kampffmeyer⸗Potsdam erklärte hierauf, daß es Abſicht des Kampffmeyer⸗Konzerus ſei, die Mühle nach rein'konomt⸗ ſchen Geſichtspunkten weiterzuführen, doch ſei es ihm in der kurzen Zeit noch nicht möglich geweſen, näheren Einblick in die Verhältniſſe der Geſellſchaft zu nehmen. Von einer Benach⸗ teiligung der Kleinaktionäre könne keine Rede ſein.— Für den in ſeiner Geſamtheit zurückgetretenen Aufſichtsrat wurden als nun⸗ mehriger Aufſichtsrat berufen: Heinrich Kampffmeyer Köln am Rhein, Max Scheyer⸗ Berlin und Kurt Kampffmeyer ⸗ Potsdam. Auch für die Aufſichtsratswahl ergab ſich das gleiche Stimmenverhältnis. Preisvergleiche für Häute, Leder und Schuhwaren preiſe nunmehr dem Rückgang der Lederpreiſe ebenſalls nicht gleich im vollen Schrittmaß gefolgt ſind. Ein ſehr beträchtlicher Preis⸗ abbau hat hier ebenfalls bereits ſtattgefunden, und die Kurve iſt offenſichtlich noch weiter nach unten gerichtet. Deviſenmarkt Im heutigen Frühverkehr notierten Pfunde gegen gender fg gil teres Schwe:. 2 40 25 g teen. z gel 1 8g Porſs. 128.88 12 Holland.. 12,10 12% Madrid. 3286 289 Brilſſel.. 34,88] 34,87 Oslo, 18.21 18,2% und 92,70 62.67 Kopenhagen 18,21 18,21 Wegen Reichsmart wurgen Dollax mit 420 10 und funde mit 208650 geh anden : Internationales Zinkkartell— Mitte September neue Be⸗ ſprechungen über Produktionsregelung. In deutſchen Kreiſen des Internationalen Zinkkaxtells wird die Richtigteit der Meldung. daß die Einigung zwiſchen dem Kartell und der polniſchen Gruppe vor⸗ ausſichtlich für die nächſten Monate zu einer noch einſchneidenderen Produltionsdroſſelung führen werde, bezwelfelt. Es wird u. a. darauf hingewieſen, daß die bis Ende September gültige loproz. Pro⸗ duktionseinſchränkung ſchon reichlich hoch iſt. Im übrigen wird Mitte September in Brüſſel eine Zuſammenkunft der Mitglieder des Zinkkartells ſtattfinden, auf der man ſich erſt endgültig über die Einſchröntungspolitik nach Ablauf dieſes Monats verſtändigen wird, * Wird der Kupferpreis gehalten? M. Campbell, der Präſident der Calumet aud Arizona, hat erklärt, daß der Kupferpreis von 18 Cents ſich bis zum Ende des Jahres halten wird. Er glaubt, daß die Situation der Kupferinduſtrie ſich verbeſſert, nachdem die Ver⸗ braucher wieder anfangen, ſtärker zu kaufen. Wie er weiter betonte, wird das Jahr 1929 für die Kupferinduſtrie ſehr günſtig werden und das Jahr 1930 noch beſſer. Die Verkäufe von Kupfer an die Kon⸗ ſumenten ſind während der vergangenen Woche weſentlich größer ge⸗ weſen als in allen vorhergehenden Wochen. Man ſchätzt die Verkäufe an die amerikaniſchen Verbraucher auf etwa 60 Mill. los, und die Ex⸗ porte auf etwa 4,25 Mill, lbs, Schifſerſtadter Gemüſeauktion. Von der heutigen Gemüſe⸗ auktion wurden bei guter Anfuhr und guter Nachfrage folgende Preiſe notiert: Birnen—9, Aepfel—12, Zwetſchen—6, Rotkraut 89,8, Weißkraut 1,5—4,5, Wirſing—11, Bohnen 1021, Spinat 2021, To⸗ maten 47,5, Zwiebeln—6, Blumenkohl—45, Endivienſalat—7, Salatgurken 910, Einlegegurken 1040 prp 100 Stück. * Obſtgroßmarkt Neuſtadt a. d. Hdt., 6. Sept. Auf dem heutigen Markt wurden pro Pfund folgende Preiſe erzielt; Aepfel 10—18, Birnen 10—18, Mirabellen 1015, Pfirſiche 1028, Reinedlauden —9, Tomaten—6, Zwetſchgen—9, Bohnen 1012. Große Anfuhr, flotter Abſatz. * Obſtgroßmarkt Bad Dürkheim, 6. Sept. Mirabellen 1822, verſchiedene Sorten Birnen—14, Anden an ben Kongreß 12—17, William Chriſt 12—16, Aepfel 814, Pfirſiche 18—29, Tomaten—6, Zwetſchgen-9. Anfuhr 300 Ztr. Abſatz gut. l Frachtenmarkt Zulsburg- Ruhrort 6. Seplember Das Geſchäft war an der heutigen Börſe etwas ſtiller wie ge⸗ ſtern. Die Frachten erfuhren mit.40 bis 1,60% per Tonne iel. Schleppen keine Aenderung. Bergreiſen ab Kanal waren perſchie⸗ dentlich am Markt f 5 Die Schlepplöhne blieben auf dem Satze von geſtern ſtehen. 1 4 1 . . Kn n 2 1 2 0 18 A N 2 1 e Sa 8 e ns ö N ö * 4 1 Samstag, den 7. September 1929 Neue Maunheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 11. Seite. Nr. 414 Juſammenſchluß in oer Welt-Elektrizitäts⸗Wirkſchaft Verſchmelzung Sofina— American and Foreign Power Corp.? Das Journal of Commerce weiſt in einem Bericht auf die Zu⸗ ſammenballung der internationalen Elektrizitätsintereſſen hin. So⸗ weit die U. S. A. in Frage kommen, ſoll die Gruppe Morgan⸗Drexel⸗ Boubright im Oſten des Landes eine beherrſchende Poſition beſitzen. Die Gruppe Inſull kontrolliert anderſeits die Mehrzahl der Elektri⸗ tkswerke des amerikaniſchen mittlern Weſtens und in den Pacific⸗ aten ſoll demnächſt eine ſehr große Verſchmelzung in der Elektri⸗ zttätswirtſchaft bevorſtehen, Im Ausland, ſo führt das amerikaniſche Blatt weiter aus, haben ſich in der jüngern Vergangenheit die Zuſammenſchlüſſe auf dem Gebiete der Elektrizitätswirtſchaft ebenfalls gehäuft. Mr. Danniel Heinemann, dem Nachfolger des belgiſchen Finanziers Oöwenſtein, ſoll es gelungen ſein, ein Gebilde zu ſchaffen, welches mit den Großunternehmungen der U. S. A. in jeder Weiſe konkurrieren kaun. Die Kontrolle über zahlreiche Elektrizitätsunternehmungen der Welt übt Mr. Heinemann durch die Sofina und durch die Chade aus. Eine faſt ebenſo bedeutende Organiſation ſoll ſich neben der Sofing die amerikaniſche Geſellſchaft American and Foreign Power Corpora⸗ tion geſchaffen haben, welche ihrerſeits durch die Eleetrie Bond and Share kontrolliert wird. Auffallend ſoll dabei die Tatſache ſein, daß man bisher von einem ſcharfen Wettbewerb zwiſchen der Gruppe Heinemann und der American and Foreign Power⸗Gruppe nichts ge⸗ hört hat. Auch ſoll die Electrie Bond and Share bezw. die Holding⸗ geſellſchaft der American and Foreign Power eine geringe Beteiligung an der Gruppe Heinemann übernommen haben. Man ſchließt hier⸗ aus, daß ſchon jetzt ein Abkommen zwiſchen den beiden führenden in⸗ ternationalen Elektrizitätskonzernen beſteht, wonach ſie ſich keinen Wettbewerb bereiten wollen. Auch erwartet man in amerikaniſchen Fachkreiſen, daß eine Verſchmelzung zwiſchen der Sofina und Chade einerſeits und der Eleetrie Bond and Share bezw. der American and Foreign Power Corp, anderſeits erfolgen wird. * Millionen- Steinſchlagauftrag der Reichsbahn, Die Deutſche Reichsbahn hotl etwa 1,8 Mill. Kbem. Stelnſchlag an die deutſche Steinſchlag⸗ und Baſaltinduſtrie in Auftrag gegeben. Es handelt ſich bei dieſen rund 1,8 Mill. Kbm. um rund 600 000 Kbm., die noch in dieſem Jahre eingebaut werden ſollen und um rund 1,2 Mill. Kbm., die für das Jahr 1930 beſtimmt ſind. Die 1,8 Mill. Kubikmeter ſtellen einen Wert von 10— 11 Mill./ dar. Durch Herausgabe dieſer Beſtellung wird bewirkt, daß die Stein⸗ ſchlaginduſtrie gerade in der Zelt des gegenwärtigen überous ſchlech⸗ ten Geſchäftsganges ſehr beträchtliche Lieferungen erhält. Die Be⸗ ſchaffung erfolgt durch die einzelnen Reichsbahndirektionen, in deren Bezirk die Brüche der in Frage kommenden Firmen liegen. * Keine Aufgabe des Lokomotipbaues bei der Maffei. Die Ver⸗ waltung der J. A. Maſſei Ac. in München teilt entgegen umlau⸗ fenden Gerüchten mit, daß man nicht daran dende, den Lobomotiv⸗ bau aufzugeben. Das Unternehmen arbeitet zur Zeit u. a. an der Fertigſtellung von 60 ebechtriſchen Lokomobilen für eine franzöſiſche fei in letzter Zeit auf die Hereinnahme ausländiſcher Aufträge verzichten miſſen. Fnſionsverhandlungen Graham ⸗ Paige— Willys ⸗ Overland? Don Newyorker Zeitungen wird aus Toledo in Ohio gemeldet, daß Ddork Fuſionsver handlungen zwiſchen der Willys⸗ Overland und der Graham⸗Palge Motor Car Co. ſtalt⸗ Giſenbahngeſellſchaft. Wegen verluſtbringender Preiſe hat die Maff finden. Die Brüder Graham haben im Anſchluß an die Beratangen mit der Verwaltung der Willhs⸗Overland Co. die Fabrikanlagen dieſes Konzerns beſichtigt. Die Verwaltungen beider Geſellſchaften haben es abgelehnt, ſich zu den Fuſtonsgerüchten zu äußern. * Lyra Zigarettenfabrik AG. in Saarbrücken. Die Geſellſchaft legt nunmehr ihre Bilanz für das Geſchäftsjahr 1928 vor. Daxnach verbleibt ein Ber luſt von 4,19 Mill. Franken. Die Bilanz iſt reichlich angeſpannt. Bei einem Aktienkapital von 1 Mill. Franken werden 14,86 Mill. Franken Bankſchulden und 1,07 Mill. Franken ſonſtige Kreditoren ausgewieſen. Dagegen erſcheinen Ausſtände und Bankguthaben mit 9,3 Mill. Franken, ferner Grundſtücke, Immobi⸗ Iten, Fuhrpark, Maſchinen u. a. in der Bilanz mit 2,8 Mill. Franken bewertet, Vorräte mit 0,58 Mill. Franken. * Müller u. Dintelmann Ach. in Hannover. Der Ahd. Sieſer Teppichfabrik beſchloß die Ausſchüttug einer Dividende von wieder 10 v. H. auf 300 000% AK. Der Geſchäftsgang wird als zufrieden⸗ ſtellend bezeichnet ermietunge roßes leeres og, ſein möbliert ane Zinner ſof. zu verm. B3903 Laden mittelgr., gute Ver⸗ kehrslage, für Zigar⸗ Durch den Verſailler Vertrag hatte die deutſche Binnenſchiffahrt infolge Abgabe vieler Fahrzeuge ſchwere Verluſte erlitten, wodurch der Verkehr auf den Binnenwaſſerſtraßen ſtark beeinträchtigt wurde. Auch die Tarifpolitik der Eiſenbahn, die bekanntlich die Transporte auf weite Entfernungen, die für die Schiffahrt beſonders geeignet ſind, ſtark begünſtigt, hatte zunächſt eine Abwanderung von dem Waſſerwege auf den Bahnweg zur Folge. Im Laufe der letzten Jahre jedoch hat der Verkehr auf den Binnenwaſſerſtraßen wieder ganz beträchtlich zugenommen und ſogar den Vorkriegsſtand über⸗ troffen. Ermöglicht wurde dieſe günſtige Entwicklung in erſter Linie mit durch die Erweiterung des Kanalabſatzes, beſonders infolge der Fertigſtellung des Rhein⸗Weſer⸗Kanals, des Dortmund⸗Ems⸗Kanals und der Erweiterung des Mittellandkanals, der bereits bis Peine bezw. Hildest im gebaut iſt. Verkehr auf den Binnenwaſſerſtraßen in 1000 Tonnen 1913 99 619 1925 86 000 1920 43 260 1926 102 132 1924 71000 1927 111 235 Das wichtigſte Verkehrsgut im deutſchen Eiſenbahngüterverkehr iſt die Kohle. Mehr als 440 v. H. des geſamten Güterumlaufs ent⸗ fallen auf Kohlelieferungen. Wenn auch bereits im Inlandverkehr der Waſſerweg für de nKohlenabſatz eine beträchtliche Konkurrenz des Eiſenbahnweges bildet, ſo iſt der Eiſenbahnverkehr jedoch ſtark über⸗ wiegend, da eine ganze Anzahl deutſcher Kohlengebiete zu den Bin⸗ nenwaſſerſtraßen wenig günſtig liegen, ſo die beiden großen mittel⸗ deutſchen Braukohlengebiete, das ſächſiſche Steinkohlengebiet und in gewiſſer Beziehung auch die beiden ſchleſſiſchen Kohlenbezirke, die bet ihren Lieferungen mehr oder weniger alle faſt ausſchließlich auf den Schienenweg angewteſen ſind. Anders liegen die Verhältniſſe bei dem Kohlentransport. Das größte deutſche Kohlenexportgebiet, das Ruhrgebiet, deſſen Auslandslieferungen rund 90 v. H. der geſamten deutſchen Kohlenausfuhr ausmachen, liegt zu der wichtigſten deutſchen Waſſerſtraße äußerſt günſtig, ſodaß im Auslandskohleverkehr der Waſſerweg den Bahnweg bei weitem überwiegt. Ausſuhr an Steinkohle und Koks auf dem Bahn⸗ und Waſſerweg in 1000 Tonnen 1925 1927 1928 Bahn Waſſer Bahn Waſſer Bahn Waſſer Holland 2 580 8 049 5 064 1830 5 450 24 0% 76 60 72 90 25 0‚ 75 70 Belgien 2760 3 430 4107 880 3282 45 00 55 95 72 90 20 27 80 27 Frankreich 5 890 7 648 5 208 4 455 4 531 5 9% 55 2% 6 27 49 275 51 25 nord, Länder 240 2676 1871 25 1117 8 60 92 95 98 N55 297 98 97 Italien 550 4 430 3 716 940 3 803 1000 89 97 80 N 20 7 80 25 Schweiz 690 127 140 775 156 84 00 16 95 16 25 83 77 17 Am ſtärkſten iſt der prozentuale Anteil des Waſſerwegs bei dem Kohlenexport nach den nordiſchen Ländern. Trotz der Frachtermäßi⸗ gung der Küſtentarifſätze, die in dem deutſch⸗nordiſchen Kohlentarif aufgenommen ſind, iſt der Anteil des Waſſerweges am Geſamtabſatz nach dieſen Gebieten ganz bedeutend zurückgegangen und beträgt nur noch 2 v. H. Ungünſtig beeinflußt wird der reine Bahnweg vor allem durch die außerordentlich hohen Frachtkoſten auf den däniſchen Eiſen⸗ bahnen, die mehr als das doppelte der deuttſchen Frachten ausmachen. Auch bei dem Export nach Holland, dem wichtigſten deutſchen Abſatz⸗ gebiet im Auslande, ſowie nach Belgien iſt der Waſſerweg ſtark daminierend. Um den billigeren Waſſerweg nach Holland zu bekämp⸗ fen, hat daher die deutſche Reichsbahn auch beſondere billige Aus⸗ nahmetarife eingeführt, wodurch es auch gelungen iſt, den Anteil des Bahnabſatzes an der geſamten Ausfuhr auf der ungefähr gleichen Höhe zu halten. Die von der deutſchen Reichsbahngeſellſchaft beim Reichsverkehrs⸗ miniſterium beantragte Einführung ähnlicher Sondertarife wie nach den Niederlanden auch für den Kohlentransport nach Belgien nach ren⸗ od, Lebensmittel⸗ rauche geeignet, ſof. zu verm. Nur Selbſt⸗ refl. wollen ſich meld. Angeb. u. 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T. über 50/ für 10 Tonnen. Trotzdem wird der bei weitem größte Teil der für Italien beſtimmten Exportkohlen auf dem Waſſerwege geliefert, da trotz der bedeutenden Frachtver⸗ billigung die Bahnfracht bis zur italieniſchen Grenze vom Ruhrgebiet immer noch 170% für 10 Tonnen beträgt, während die Waſſerfracht von der Ruhr bis zu den jtalieniſchen Häfen nur etwa die Hälfte hiervon ausmacht. Allein nach der Schweiz werden die Kohlenliefe⸗ rungen zum weitaus größten Teile auf dem Bahnwege ausgeführt, da der gebrochene Weg von den ſüddeutſchen Umſchlagsplätzen infolge der immer noch ſehr langen Ablaufſtrecke bis zu den ſchweizeriſchen Verbrauchsorten gegenüber dem reinen Eiſenbahnwege keine beſon⸗ ders großen Vorteile. bietet. Erſt wenn auf der Strecke von Kehl bis Baſel die nur bei beſonders günſtigen Waſſerſtand ſchiffbar iſt, durch Niedrig⸗Waſſerregulterung eine beſſere Ausnutzung der Trag⸗ fähigkeit der Schiffe ermöglicht wird, iſt beſtimmt mit einer Be⸗ lebung des Waſſerverſandes nach der Schweiz zu rechnen. Näch einem kürzlich mit der Schweiz abgeſchloſſenen Vertrag iſt auch zu erwarten, daß mit der Durchführung der Arbeiten bald begonnen wird. tn. Mationallſterungserfolge der Landmaſchineninduſtrie Im Spiegelbild des Außenhandels In der erſten Hälfte des laufenden Jahres hat die deutſche Land⸗ maſchineninduſtrie die höchſte Exportziffer der letzten Jahre zu er⸗ reichen vermocht. Es wurden nämlich von Januar bis Juni 1929 landwirtſchaftliche Maſchinen im Werte von rund 27 Mill. 4 expor⸗ tiert. Im einzelnen entwickelte ſich der Außenhandel mit landwirt⸗ ſchaftlichen Maſchinen in der folgenden Weiſe. Es betrug: Einfuhr Ausfuhr Einfuhr Ausfugr in Mill. Rm. 1925 1 Halbjahr 2,89 20,57 2, Halbjahr 2,83 15,8 1926 1. Holbjahr 2,93 26,82 2. Halbjahr 3,41 11,57 1927 1. Halbfahr 4,92 19,55 2, Halbfahr 5,12 14,85 1928 1. Halbjahr 5,07 19,28 2. Halbjahr 65,57 15,18 1929 1. Halbjahr 4,90 27,15 Die ſtarke Exportſteigerung, die die Landmaſchineninduſtrie in der erſten Hälfte des laufenden Jahres erzielen konnte, in Verbin⸗ dung mit dem leichten Rückgang der Einfuhr von land wirtſchaftlichen Maſchinen aus dem Ausland iſt vielleicht als eine der Rückwirkungen erſolgreich durchgeführter Rationaliſterung anzuſehen. * Schutzzollbegehren der belgiſchen Automobilinduſtrie. Neben der bekanntlich von der Minervo⸗Gruppe angeregten Zuſammen⸗ faſſung der belgiſchen Automobilinduſtrie(Minerva. Impéria⸗Excel⸗ ſior und Fabrique Nationale d' Armes) evtl. in einer national⸗ belgiſchen Automobtl⸗Holdinggeſellſchaft äußern die beteiligten Kreiſe die Forderung nach erhöhtem Zollſchutz. Es wird auf die minimale belgiſche Ausfuhr hingewieſen. Belgien exportierte namentlich nach Frankreich im Johre 1928/29 ungefähr 80 Automobile, während Frankreich nach Belgien etwa 10000 Stück importierte. Von 27 000 im gleichen Zeitraum in Belgien gekauften Wagen waren nur 3000 Stück einheimiſcher Fabrikation. Während die Auslands wagen bei der Einfuhr nach Belgien höchſtens 20 v. H. Zoll tragen, zahlen die belgiſchen Wagen bei der Einfuhr nach Frankreich das Dreifache. Auch nach den andern Ländern ſind die Zölle, wenngleich nicht ſo prohibitiv, höher als die belgiſchen. * Eine neue Automobilfabrik in Rußland. Amerikabeteili⸗ gung. Die Amtorg hat Verhandlungen mit einer amerfkaniſchen Automobilfirma über die techniſche Mitwirkung beim Bau einer Automobilfabrik bei Leningrad eingeleitet. Die neue Automobilfabrik ſoll eine Jahresproduktion bis zu 50 000 Wagen haben. Der Vertrag mit der amerikantſchen Firma wird nach dem Muüſter des Vertrages mit den Fordwerken abgeſchloſſen werden. 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