— * Bezugspreiſe In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus der durch die Poft monatlich R⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe g. ach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſchecktonto 17590 Karlsruhe. Adreſſe Generalanzeiger Mannheim Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951. 24952 u. 24953 Regelmäßige Beilagen: Jontag Sport und Spiel K* aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle K.1 Saen een Waldhofftr.s, 2 e ee 19/20 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗. Mittag- Ausgabe Gedankenauskauſch über die Frage einer europälſchen Arbeitsgemeinſthaft Der Standpunkt Streſemanns J Genf, 10. Sept.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Rings um ihren Gaſtgeber Ariſtide Briand nahmen geſtern mittag im franzöſiſchen Delegationshotel die Hauptvertreter der europäiſchen Staaten— 27 an der Zahl— an dem von Briand offerierten Diner teil. Ueber den Gedanken, der von dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten vor etwa drei Monaten der Weltöffentlichkeit zur Diskuſſion übergeben wurde, die Idee, zwiſchen den europäiſchen Staaten eine wirtſchaft⸗ iche Solidarität und womöglich ein enges politiſches Zuſammenwirken herzuſtellen, darüber unterhielten ſich nach einem ausgezeichneten Mittageſſen die Teilnehmer. Augen⸗ ſcheinlich bildete Briands Völkerbundsrede den Ausgangs⸗ punkt zu dieſer Einladung. Man verhandelte aber mehrere Tage über die Frage, welche Form die Beratung zwiſchen den Vertretern der europäiſchen Staaten erhalten ſollte. Eine Art Rumpfkabinett im Völkerbund konnte nicht in der Abſicht der zntereſſierten Vertreter liegen, ebenſo wenig hielt man es für zweckmäßig, die Oeffentlichkeit durch eine groß aufgezogene Kundgebung zu alarmieren. Die Hauptdelegierten der Groß⸗ mächte empfahlen ſchließlich dem franzöſiſchen Miniſterpräſi⸗ denten die Veranſtaltung eines Banketts. Beim ſchwarzen Kaffee teilte Briand ſeinen Gäſten mit, daß er eine zwangloſe Ausſprache über 18 i die Frage einer europäiſchen Arbeitsgemeinſchaft für wünſchenswert halte. Auf ſeine Darlegungen vor der PVollverſammlung hinweiſend, erinnerte er daran, daß es ſich uf keinen Fall um die Bildung einer Staatengruppe handeln könne, die gegen eine andere Staatengruppe oder einen ande⸗ ren Staat gerichtet wäre. Im Schoße des Völkerbundes ſollte ſich der enge Zuſammenſchluß der europäiſchen Staaten haupt⸗ fächlich in wirtſchaftlicher und ſozialer Hinſicht vollziehen. Es ſei aber auch ſehr wichtig, die Solidarität zwiſchen den euro⸗ päiſchen Staaten in der Weiſe zu entwickeln, daß eventuelle Streitigkeiten ohne die Heranziehung der Völkerbundsinſtanz geordnet werden könnten. Nicht ein anderer Völkerbund wäre zu bilden, ſondern eine Gruppe von Nationen zuſammenzu⸗ ſchließen, die geographiſch verbunden und deren wirtſchaftliche und ſoziale Schickſale untrennbar miteinander verknüpft ſind, ſagte Briand und er fügte hinzu:„Wir wollen einen erſten Stein legen im zehnten Jahre der Exiſtenz des Völkerbundes. Dieſen Akt halte ich für ein Signum und für den feierlichen Beweis, daß die Verwirklichung einer europäſchen Föderation das Genfer Werk in ſeiner Geſamtheit vertiefen und ſtärken würde.“ Briand wies hauptſächlich auf Artikel 21 des Völkerbunds⸗ paktes hin, in dem geſagt wird, daß internationale Verein⸗ barungen keineswegs als unvereinbar mit dem Status des Völkerbundes betrachtet werden können. Der franzöſiſche Miniſterpräſident erblickt alſo in der Bildung einer eng zu⸗ ſammengeſchloſſenen europäiſchen Staatengruppe eine Art Regionalſyſtem. Offenbar ſchwebt ihm hier ein europäiſches Locarno vor, das aber nicht ausgeſprochen politiſche, ſondern wirtſchaftliche und ſoziale Grundlage beſitzen ſoll. Ausdrück⸗ lich betonte der franzöſiſche Miniſterpräſtdent, daß Ruß land in keiner wie immer gearteten Form erſucht werden ſoll, an künftigen Verhandlungen über die Bildung einer europäiſchen Föderation teilzunehmen. Gleichwohl hält Briand das Inter⸗ eſſe Sowjetrußlands an dem Projekt für ſehr wahrſchinlich. „Man wird mich als waghalſig bezeichnen“, erklärte Briand mit Bezug auf ſeinen Plan,„und erklären, daß ich mich in ein großes Riſiko eingelaſſen habe. Meinet⸗ wegen ſoll man das ſagen. Was mich betrifft, ſo halte ich es für unbedingt notwendig, dieſes große Riſiko auf mich zu nehmen.“ N 5 f a f Nachdem Briand ſeine Anſprache beendet hatte, ergriff Ir. Streſemannn das Wort um ſeine grundſätzliche Zuſtimmung zu den von Briand gemachten Ausführungen auszuſprechen. Der Reichs⸗ gußenminiſter unterſtrich aber deutlich, daß die Organiſterung einer europäiſchen Föderation nur vom Gedanken der Wirtſchaft und Soztalpolitik ausgehen könne. Die Politik ſelbſt auszuſchalten ſei im Intereſſe einer günſtigen Polttik Europas vor der Hand abſolut not⸗ wendig. Dr. Streſemann erſuchte den franzöſiſchen Miniſter⸗ präſidenten, ſeine Gedo ken in ſchriftlicher Form nieder⸗ zulegen. 5 Dann ſprach der engliſche Staatsſekretär für Auswär⸗ tiges, Henderſon, ſehr zurückhaltend über den Plan Briands. Er empfahl eine ſehr vorſichige Behandlung dieſes Problems und betonte, daß die ſoziale Frage einen großen Einfluß auf die künftige Geſtaltung der europäiſchen Verhältniſſe ausübe. 5 Hier unterbrach der franzöſtſche Handelsminiſter Lou⸗ cheur Herrn Henderſon mit der Bemerkung, daß in einer europäiſchen Föderation den Arbeitern eine günſtigere Lebens⸗ haltung geſichert werden könne. Die Sbouperanität der einzelnen Staaten bezeichnete Henderſon als eine Vorausſetzung einer europäiſchen Föderation. Der brittſche Staatsſekretär für Auswärtiges ſprach ebenſo wie Dr. Streſe⸗ mann den Wunſch aus, daß Briand eine Denkſchrift aus⸗ arbeiten möge, die den beteiligten Regierungen zütgeſtellt werden ſoll. ö ö. 5 Der belgiſche Außenminiſter Hymans billigte die Aus⸗ führungen Briands und erklärte ſich mit der Meinung Dr. Streſemanns durchaus einverſtanden. Die große Ueberraſchung bildete der Vorſtoß des ſüdflawiſchen Außen⸗ miniſters Marinkowitſch, der mit offenkundiger Stellungnahme gegen Italien der Anſicht Ausdruck gab, daß das Zuſtandekommen einer europäiſchen Föderation nicht von wirtſchaftlichen, ſondern im Gegenteil von po li⸗ tiſchen Vereinbarungen abhängig ſei. Es ſprachen noch der öſter reichiſche Bundeskanz⸗ ler und der Schweizer Hauptdelegierte Motta. Beide legten das Hauptgewicht auf die wirtſchaftliche und zollpolitiſche Verſtändigung zwiſchen den europäiſchen Staaten. 5 Weder Dr. Beneſch(Tſchechoſlowakei) noch Zaleſki (Polen) nahmen an dem Meinungsaustauſch teil. Die Gäſte Briands einigten ſich dahin, von dem franzöſtſchen Außen⸗ miniſter ein Memorandum ausarbeiten zu laſſen. Dieſes Memorandum ſoll den beteiligten Regierungen zugeſtellt und mit entſprechenden Vorbehalten oder Rückfragen verſehen an Briand zurückgeſchickt werden. 5 Auf der nüchſten Vollverſammlung im September 1930 ſoll dieſes ganze Material den Gegenſtand einer Debatte bil⸗ den. Erſt dann werden die intereſſterten Vertreter mit dem Mandat ihrer Regierungen ausgeſtattet ſein, um gewiſſe Bin⸗ dungen eingehen zu können. Die Aufnahme des auf dem Bankett veranſtalteten Ge⸗ dankenaustauſches über Briands Plan iſt im allgemeinen ſympathiſch. Beneſch, der an der Tafel ſchwieg, ſagte mir: „Da nun einmal dieſes Problem angeſchnitten iſt, ſo wird es aſts der Genfer Atmoſphäre nicht mehr verſchwinden können. Es wird in der nächſten Zeit eine große Rolle ſpielen. Sie mirb immer wieder zur Debatte geſtellt werden und gleich einer Lokomotive, die ungufhaltſam vorwärts geht. Es wird wohl keinem Staat möglich ſein, ſich dieſem Drängen und Vorwärts entgegenzuſtellen.“ Aus der Nachmittagsſitzung M Genf, 10. Sept.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Als erſter Redner ſprach geſtern Nachmittag vor der Vollverſamm⸗ lung der engliſche Handelsminiſter Graham. Er ging be⸗ ſonders auf das Kohlenproblem ein und verlangte die Einſetzung eines Fachausſchuſſes zum Studium dieſer Frage. Die wirtſchaftlichen Schwierigkeiten, die ſich aus dem Briandſchen Plan ergeben, ſo erklärte Graham, dürften nicht unterſchätzt werden. Der wirtſchaftliche Nationalismus ſei nach dem Kriege gewachſen. Trotzdem mache er Front gegen den Fatalismus auf dieſem Gebiete und beantrage, daß für zwei Jahre ab 1930 kein Staat in Europa mehr ſeine Zölle heraufſetzen dürfe. Nach Graham ſprach der Schweizer Delegierte Motta, der die Annahme der Fakultativklauſel durch die Mächte als das große Ereignis dieſer Tagung bezeich⸗ nete. Motta dankte Briand für ſeine Ausführungen in der Zonenfrage und bezeichnete die Haager Entſcheidung als ein Zeichen für den großen Fortſchritt, den man auf dem Gebiete der internationalen Schiedsgerichtsbarkeit gemacht habe. Es begannen dann die Abſtimmungen über die drei vakanten nichtſtändigen i RNatsſitze. Gewählt wurden Polen, Jugoſlawien und Peru. Polen war wiederwählbar, Jugoflawien vertritt die Kleine Entente im Rat, deren drei Staaten nach einem Gentlemen⸗ agrement im Rat abwechſeln. Die ſüdamerikaniſchen Staaten waren urſprüiglich in zwei Parteien geteilt, von denen eine für Peru, die andere für Uruguay eintrat. Peru, das in dieſem Jahre zum erſtenmal wieder an den Sitzungen teilnimmt, trug den Sieg davon. Polen erhielt 50, Jugoſlawien 42, Peru 36 Stimmen. Verliner Widerhall der Streſemann⸗Rede Berlin, 10. Septbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Streſemanns mit großer Spannung erwartete Völkerbunds⸗ rede findet naturgemäß auch in der Berliner Preſſe ſtarken Widerhall und wird teilweiſe bereits einer eingehenden Kritik gewürdigt. Der„Kreuzzeitung“ des Grafen Weſtarp iſt die Rede eine Enttäuſchung. Sie tadelt vor allem, daß in ihr kein Wort über die Opfer Deutſchlands enthalten ſei. Sie ſteht der Hoffnung auf Abrüſtung mit äußerſter Skepſis gegenüber und bezeichnet auch die Haltung des Miniſters zur Minderheitenfrage diesmals als„matt“. Noch abfälliger äußert ſich natürlich die„Deutſche Zeitung“, in der Streſemanns Ausführungen als „Kriſen⸗ und Abſchiedsrede“ erſcheinen und„als ein letzter mühſeliger Verſuch, den niedergebrochenen und im Er⸗ (Fortſetzung Seite 2 hinter dem Leitartikel) lizeiger ö Dienstag wechſelnd; Aus der Welt der Cechnik Kraftfahrzeug und Verkehr Neues vom Film a Geletz u. Vecht. Donnerstag wechſelnd: Mannheimer Frauenzeitung Aus dem Kinderland Freitag; Wandern u. Neiſen Samstag: Nr. 418— 140. Sahrgang Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen -4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Nus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Mittwoch wechſeind: Aus Seld und Garten Aus Seit u. Leben Mannheimer Muſikzeitung Wer ſind die Retter Deutſchlands? Nicht Streſemann und Gauß, ſondern— Wirth und Kaas Entgleiſungen übereifriger Parteianhänger kommen überall vor. Wer mitten im polttiſchen Leben ſteht, rechnet damit und bewertet ſie ſo, wie es ihnen zukommt. Aber manchmal enthalten ſie doch Fingerzeige, die wertvoll ſein können. Ein Muſterbeiſpiel dafür bietet eine Betrachtung, die ſich im„Kirchen⸗ und Pfarrblatt für die katholiſche Kirchen⸗ gemeinde Kuppenheim“ bei Raſtatt befindet(heraus⸗ gegeben vom Erzbiſchöflichen Pfarramt Kuppenheim, verant⸗ wortlich für den Inhalt Stadtpfarrer Geiler). Die Nr. 41 vom 8. September d. J. enthält in einer Betrachtung über den Freiburger Katholikentag nach einem Hinweis, daß die katholiſchen Männer noch immer die beſten Freunde und Anwälte der deutſchen Nation ſeien, folgende Ausführungen, die wir im Wortlaut wiedergeben: „Das hat ſich erſt wieder dieſer Tage bewährt. Schon wollten die liberalen Herren Streſemaun und Gauß den Alliier⸗ ten in der Räumungs⸗ und Kontrollfrage nachgebeu, aber uuſer Wirth hat mit ſeinem katholiſchen Gewiſſen undalemanniſchen Troßkopf einfach erklärt: Das gibt es nicht“ und er hat dem deutſchen Volk damit zur vollen Freiheit verholfen. Unſere katholiſchen Männer ſind eben nicht in die goldene Schuur der Hochkapitaliſten eingeflochten wie die liberalen Herrſchaften. Aber auch die Frage darf man an die irregeführten Arbeiter richten. Wo ſtanden in dieſer ſchwierigen Sitnation die Sozialbemokraten? Dieſe ſuchten ſich aus der Schlinge und Verantwortung zu ziehen, wobei ſie die Unſtimmigkeit wegen des Arbeitsloſengeſetzes vor⸗ ſchoben. Hätten die Katholiken Wirth und Kaas nicht die Situation für die Dentſchen gerettet, die Sozialiſten hätten den Liberalen zu⸗ gelaſſen, daß ſie das deutſche Volk von neuem unter das Joch der Alliierten gezwungen, ſelbſtverſtändlich um das nachher bei den Wahlen agitatoriſch ausnötzen zu können.“ Man muß dieſe Sätze zweimal leſen, um ſie überhaupt richtig würdigen zu können. Ständen ſie in einem politi⸗ ſchen Zentrumsblatt, wäre die Polemik einfach. So aber fin⸗ den ſie ſich in einem katholiſchen Pfarr⸗ und Gemeindeblatt, hinter dem die Autorität des geiſtlichen Amtes und damit der Kirche überhaupt ſteht. Es iſt daher aufs tiefſte zu be⸗ klagen, daß derartig unwahre und lediglich der Volksver⸗ hetzung dienende Behauptungen in einem nichtpolitt⸗ ſchen Blatt veröffentlicht werden können. Die Deutſche Volkspartei in Baden hat ſich, wie wir erfahren, ſofort an den Leiter des Kuppenheimer Pfarrblattes gewandt mit der Bitte, umgehend den Wahrheitsbeweis für die in dem Artikel enthaltenen Behauptungen anzutreten. Weiter hat ſie Beſchwerde beim Erzbiſchöflichen Ordinariat in Frei⸗ burg und bei dem Chef des badiſchen Zentrums, Prälat Dr. Schofer, eingereicht. Abgeſehen von dieſem offiziellen Schritt der Deutſchen Volkspartei verlangen die oben angeführten Zitate noch aus allgemeinen politiſchen Gründen einen beſonderen Kom⸗ mentar. Vorausgeſchickt ſei die Selbſtverſtändlichkett, daß die Mitglieder der deutſchen Delegation im Haag nicht als Ver⸗ treter der evangeliſchen und katholiſchen Volksteile in Deutſch⸗ land entſandt wurden, ſondern als Spruchſprecher des Deut ⸗ ſchen Reiches und deutſchen Volkes in ſeiner Geſamtheit. Deswegen verdient die Behauptung, daß nur die Katholiken die„beſten Freunde und Anwälte“ der Deutſchen ſeien, von vornherein die ſchärfſte Zurückweiſung, denn nach unſerer Ueberzeugung, der wir wiederholt Aus⸗ druck gegeben haben, iſt eine ſolche konfeſſionelle Scheidung ab⸗ ſolut unzuläſſig, weil die Katholiken ebenſo gute Deutſche ſind wie die Proteſtanten. Aber ganz abgeſehen davon iſt die Unterſcheidung inſofern unſinnig, als auf der Gegenſeite, vor allem bei den Vertretern Frankreichs, Italiens und Bel⸗ giens, doch auch Katholiken geweſen ſein werden, während die Proteſtanten vermutlich die Engländer geſtellt haben. Aber welchem vernünftigen Menſchen in Deutſchland iſt es wohl eingefallen, während der Haager Verhandlungstage auch nur ein einziges Mal nach dem Glaubensbekenntnis der Ententeſprecher zu forſchen? Sie ſind und waren für uns im Haag, wie jetzt auch wieder in Genf, die Vertreter ihrer Länder und nicht irgend welcher Konfeſſionen. Wir dienen dem inneren Frieden unſeres Vaterlandes am beſten, wenn wir derartige konfeſſionelle Nuancierungen und Diſtanzie⸗ rungen überhaupt aus dem Spiele laſſen. Damit kann man dieſe Entgleiſung des Kuppen⸗ heimer Blattes beiſeite tun. Bedeutſamer und wichtiger iſt das politiſche Moment, und hier hat der Leiter des Pfarr⸗ blattes in ſeinem Uebereifer etwas enthüllt, was offen⸗ ſichtlich hinter verſchloſſenen Türen als Parole für die in der nächſten Zeit einzuſchlagende Zentrumstaktik ausgegeben worden iſt. Es iſt noch gar nicht ſo lange her, daß Dr. Wirth beim Zentrum alles andere denn persona grata war. Man erinnere ſich an den Offenburger Parteitag des badiſchen Zentrums(1927), wo es für Wirth recht kritiſche Situationen gab, die lediglich durch das taktiſche Geſchick des damaligen Reichskanzlers Marx entwirrt wurden. Hieß Dr. Wirth einſt in den badiſchen Zentrumsblättern nur„unſer Joſeph“, wurde er damals oſtentativ⸗feierlich als der„Herr Altreichskanzler Reichstagsabg. Dr. Wirth“ bezeichnet. Die Abneigung gegen Dr. Wirth wurde ſchließlich ſo groß, daß im Frühjahr vorigen Jahres, als die Liſten für die Reichstagswahlen aufgeſtellt wurden, ſich kein Platz für ihn zu finden ſchien. Erſt als die Demokratiſche Partei erklärte, ihm eine Stelle auf ihrer Reichsliſte anbieten zu wollen, fand man ſich im Zentrum be⸗ reit, Dr. Wirth auf der eigenen Reichsliſte unterzubringen. Als ſchließlich das Zentrum ſich in der Perſon des Prälaten Dr. Kaas ein neues Haupt kürte, verließ Dr. Wirth demon⸗ ſtrativ die Tagung, ſodaß eine von ihm beabſichtigte Rede in einer großen öffentlichen Verſammlung abgeſagt werden 2. Seite. Nr. 418 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 10. September 102 5 mußte. Schon damals warnte die„Neue Mannheimer Zei⸗ tung“ davor, das Verſchwinden Dr. Wirths als endgültig an⸗ zuſehen, weil er ſeine Zeit abwarten werde, um wieder die Zügel in die Hand zu bekommen. Das iſt inzwiſchen geſchehen. Dr. Wirth wurde bei der Neubildung des Kabinetts Miniſter für die beſetzten Gebiete und hat in dieſem Amt, was durchaus anerkannt werden ſoll, was aber auch im übrigen nur ſeine Pflicht war, eine überaus große Aktivität entwickelt. Im beſonderen im Haag hat er als ſpruch⸗ und federführender Miniſter für ſein Reſſort ſich beſonders an den Verhandlungen über die Rhein⸗ landräumung beteiligt. Ohne ſeine Verdienſte im einzelnen ſchmälern zu wollen, iſt doch an der Tatſache nicht zu rütteln, daß das Verhandlungsergebnis durch die hingebungsvolle Mitarbeit aller deutſchen Delegationsmitglieder erreicht worden iſt. Als das Kompromiß endgültig vorlag, ſuchte jedoch Dr. Wirth ſich in ein beſonderes Licht zu ſetzen. Er drahtete alle nur erreichbaren amtlichen und nichtamtlichen Stellen im beſetzten Gebiet an, worauf die alſo Antele⸗ graphierten ſchon höflichkeitshalber antworten mußten. Jeden⸗ falls wurde in der vergangenen Woche der Name keines deutſchen Miniſters ſo oft erwähnt wie der Dr. Wirths. Hinzu kam, daß er Mitte der Woche ſeinen 50. Geburtstag feierte, wozu ihm die Zentrumspreſſe in bemerkenswert freundlichen Artikeln beglückwünſchte. Es ſcheint darnach, als ob Dr. Wirth mit ſeinen Widerſachern im Zentrum Frie⸗ den geſchloſſen hat, ſo daß nunmehr die Hemmungen, die bislang gegen ihn beſtanden, weggefallen ſind. Dafür ſetzt nun eine bewußte Glorifizierung Dr. Wirths ein, die, Dr. löſchen befindlichen Flammenſtoß der Locarnvideologie noch einmal zu einem jähen Aufglimmen zu bringen“. Die„Deutſche Tageszeitung“ iſt dagegen bemüht, den Gedanken Streſemanns auch vom oppoſitionellen Stand⸗ punkt aus gerecht zu werden. Mit vielen Teilen der Ausfüh⸗ rungen des deutſchen Reichsaußenminiſters, die durch gute Formulierungen, Entſchiedenheit und Offenheit nach der an⸗ genehmen Seite enttäuſchten, könne ſich der Kritiker der Streſe⸗ mannſchen Geſamtpolitik durchaus einverſtanden erklären. Dennoch und vielmehr„gerade deshalb“ kommt das Blatt zu der Schlußfolgerung, daß die Locarnopolitik das gerade Ge⸗ genteil einer zielbewußten Reviſionspolitik ſei, wie ſie jetzt von Streſemann, wenn auch in vorſichtigen Worten als künftiges Ziel angekündigt worden wäre. Die„DA.“ hebt als bedeutungsvoll den Satz hervor:„Ein Staat, der den Verſuch macht, mit ſeinen Machtmitteln die Kultur der Minderheit zu unterdrücken, würde ſich dem Ver⸗ dacht ausſetzen, daß er ſich zu ſchwach fühlt, die ihm ange⸗ hörenden Völker zu regieren“. Das Blatt polemiſiert dagegen gegen Briands Paneuropaldee und meint, daß auch von einem Abbau der Zollmauern, wie ihn Streſemann angeregt hat, bis zu einer europäiſchen Föderation noch ein außerordentlich weiter Weg ſei.„Ein europäiſcher Staatenbund, der ſeine Signatur durch die Oberherrſchaft einer Macht erhält, der leicht von dieſer Macht entgegen den Geſamtintereſſen der Mitgliederſtaaten als Stein auf ſeinem politiſchen Schachbrett wie das Kuppenheimer Beiſpiel zeigt, ſelbſt nicht vor Ver⸗ drehungen und Fälſchungen zurückſcheut. Der Vorwurf der wahlagitatoriſchen Ausnutzung, der in dem erwähnten Ar⸗ tikel den Liberalen gemacht wird, fällt auf das Zentrum zu⸗ rück. Es will, da Dr. Wirth bekanntlich Badener iſt, aus ſeinen angeblichen Rettungstaten offenſichtlich Kapftal für die badiſchen Landtagswahlen ſchlagen. Wenn das Zentrum dies vorhat, ſoll es aber auchalles ſagen. Vor allem die in der Oeffentlichkeit bisher noch nicht allgemein bekannte Tatſache, daß es ausſchließlich und allein Dr. Wirth geweſen iſt, der großzügig und großmütig zum Entſetzen und gegen den Willen der übrigen deutſchen Delegationsteilnehmer den Alliierten den Beitrag von 30 Millionen Reichsmark für die Koſten der Be⸗ ſatzung bewilligt hat. Es ſteht heute feſt, daß dieſe Geſte nicht unbedingt notwendig geweſen wäre, zum win⸗ deſten hätte auch eine geringere Summe genügt, wenn nicht Dr. Wirth von vornherein ſo freigiebig geweſen wäre, daß man deutſcherſeits nicht mehr von dieſem Vorſchlag zurück⸗ konnte. Wir wollen niemandes wirkliche Verdienſte ſchmä⸗ lern, ganz gleich von welche Partei er ſei. Wir wollen aber auch nicht eine Heldenverehrung, deren mate⸗ rleller Untergrund brüchig iſt. Noch befindet ſich das deutſche Schiff in derartiger Not, daß...⸗Rufe nicht gänzlich ausgeſchloſſen erſcheinen. Dann iſt aber auch ein Streit in den Reihen der Retter ebenſo überflüſſig wie gefährlich. Fort mit konfeſſioneller Aufrechnung und Parteitreiberei, wenn es geht um die Rettung des Vaterlandes! K. F in der Auseinanderſetzung mit außerhalb des Bundes ſtehen⸗ den großen Reichen benutzt werden würde, kann für Deutſch⸗ land nicht in Frag kommen“. Ergo:„Nicht Paneuroßa, ſon⸗ dern ein neues Europa iſt ein Gebot der Stunde.“ Mancherlei zu bemängeln hat die„Germania“. Der ſtarke Beifall, den Streſemanns Rede bei einem Teil der Ver⸗ ſammlung gefunden hat, könne nicht darüber hinwegtäuſchen, daß die Genfer Couloirgeſpräche bisher keinen günſtigen Boden für zollunioniſtiſche Ideen gefunden hätten. In der Abrüſtungsfrage hätte die„Germania“ eine„deutlichere deutſche Kritik an der Verſchleierungsverſuchen und Sicher⸗ heitsphraſen Briands“ gewünſcht und ſchließlich behauptet das Zentrumsorgan, daß ſich der Außenminiſter in der Minder⸗ heitenfrage eine ſehr ſtarke Zurückhaltung auferlegt habe. Es hätte vor allem Erſtaunen erregt, daß er im Widerſpruch zu allen Ankündigungen keine Verweiſung habe. Volle Befriedigung gibt bisher nur das„Berliner Tageblatt“ zu erkennen, das ſeinen Eindruck dahin zu⸗ ſammenfaßt:„Streſemanns Rede war ein klares poſitives Programm, ein entſchloſſenes Bekenntnis zum Fortſchritts⸗ glauben, ohne den kein Fortſchritt erzielt werden kann. Es war eine Rede, die grundſätzlich und ſachlich die Völkerbunds⸗ arbeit auf den richtigen Weg brachte.“ Was ſagt Paris zur Streſemann⸗Reoe? V Paris, 10. Sept.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die Pariſer Boulevard⸗Blätter äußern ſich durchweg ſehr zurückhaltend über die geſtrige Rede Dr. Streſemauns. Zwar veröffentlichen ſie lange Auszüge aus ſeinen Ausfüh⸗ rungen, aber die Fülle der geſtrigen Genfer Ereigniſſe hat ſte anſcheinend veranlaßt, vorläufig ein ziemlich ſummariſches Urteil darüber abzugeben. Natltrlich widmet die Rechtspreſſe dem Reichsaußenmintſter allerlei unfreundliche Bemer⸗ kungen, die ſie an dieſe oder jene Aeußerung Dr. Streſe⸗ manns knüpft. So regt ſich der„Figaro“ darüber auf, daß Dr. Streſemann erklärt hat, ſeine Anſichten über den Ver⸗ ſailler Vertrag ſeien hinlänglich bekannt. Das Blatt des Parfümerieſabrikanten Coty, das oft ſehr übel riecht, erklärt, es überſteige die Greuze des Erlaubten, wenn Dr. Streſemann vor dem Völkerbund, deſſen erſte Aufgabe die Aufrechterhal⸗ tung der Verträge ſei, öffentlich bekanntgebe, daß er den Verſailler Vertrag nicht billige. Auch ſcheint das Blatt erwartet zu haben, Dr. Streſemann werde in Genf auf den Knien für die Zuſicherung der Rheinlandräumung danken. Der„Matin“ unterſcheidet in der Rede zwei ver⸗ schiedene Ideengruppen. In der einen könne man die tradi⸗ tionelle Politik des Berliner Außenamtes erkennen, die mit ſchlecht verhüllter Bosheit der europäiſchen Entwicklung vor⸗ greifen wolle. In der anderen Gruppe dagegen erkenne man das eigentliche Werk Dr. Streſemanns, der verſuche, die Er⸗ eigniſſe von einem höheren Standpunkte aus zu beurteilen, um mit gutem Willen den gemeinſamen Zielen zuzuſtreben. Zu der erſten Gruppe zählt der„Matin“ die Erklärungen Dr. Streſemanns über die allgemeine Abrüſtung und die Min⸗ derheitenfrage, auf die man, wie das Blatt entgegnet, nicht weiter einzugehen habe. „Le Journal“ erklärt:„Die Rede trug alle Anzeichen ber politiſchen Geſchicklichkeit, die, von dem Ausfall von Lugano abgeſehen, die Aeußerungen des Reichsaußenminiſters kennzeichnen. Mit derſelben Kraft und derſelben Aufrichtig⸗ keit wie Maedonald und Briand hat er einen Lobgeſang für den Frieden angeſtimmt. Aber er war deutlicher als ſein engliſcher und ſein franzöſiſcher Kollege und hat die Gefahren aufgezeigt, die eines Tages dem heranwachſenden Frieden drohen könnten. Seine Rede war übrigens voll unausgeſpro⸗ chener Gedanken und verſpricht lebhafte Verhandlungen bei ſpäter Konferenzen.“„Journal!“ glaubt, daß Dr. Streſe⸗ mann vor allem ſein Augenmerk auf Artikel 19 des Völker⸗ bundspaktes richte, der die Aenderung unhaltbar ge⸗ wordener Zuſtände in Europa vorſieht. Es ſei damit zu rechnen, daß Deutſchland bald von dieſer„befruchteten Möglichkeit“ Gebrauch machen werde und deshalb müßten die Alliierten auf der Hut ſein. „Die Stetigkeit der Politik Dr. Streſemanns“, meint das „Journal“,„die ſtets darauf abzielt, Friedensbedingungen des Verſailler Vertrags beiſeite zu ſchieben, wie es übrigens aus der Rede des Reichsaußenminiſters von neuem hervor⸗ geht, macht es den alliierten Staaten zur Pflicht, alle Situationen, die ſich ergeben könnten, im Voraus zu be⸗ fürchten.“ Der linksſtehende„Ouotidten“ beſchränkt ſich auf die nicht ſehr freundliche Bemerkung:„Die pplitiſche Ent⸗ ſpannung in Genf macht weitere Fortſchritte; die Rede Dr. Streſemanns hat ſie nicht aufgehalten.“ Die Caillaux naheſtehende„Volonte“ ſchreibt:„Dr. Streſemann hat geſtern wieder bewieſen, daß er ein Diplomat allererſten Ranges iſt. Seine Rede war knapp nuanciert, Energiſch und gengu abgewogen, um die öffentliche Meinung in Frankreich zu befriedigen, ohne die internationale Meinung aufzureizen. Sie kommt den franzöſiſchen Auffaſſungen zwar einen Schritt entgegen, nähert ſich aber unmittelbar darauf den britiſchen Anſichten.“ Das Blatt faßt ſeine Meinung über die bisherigen Kund⸗ gebungen in Genf in folgenden Worten zuſammen:„Die großen Genfer Debatten haben zwar ein Licht auf die Mei⸗ nungsverſchiedenheiten hinſichtlich der Methoden und die Schwierigkeiten geworfen, die noch zwiſchen den Völkern be⸗ ſtehen. Vor allem aber haben ſie den feſten Willen hervor⸗ treten laſſen, die Meinungsverſchiedenheiten zu vermindern und die Schwierigkeiten im Geiſte der Verſöhnung zu löſen. —— Pfälzer Dank an Streſemann Aus Ludwigshafen, 10. Sept., wird berichtet: Nach einem einſtündigen Referat des 1. Vorſitzenden der Deutſchen Volkspartei der Pfalz, Abg. Burger, faßte eine von etwa 100 Deutſchvolksparteilern der Pfalz beſuchte Lan⸗ desausſchußſitzung einſtimmig eine Entſchlleßung, in der unter Hinweis auf die Not der Pfalz in den Jahren 1919 bis 1924 dem Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann der Dank für ſein Befreiungswerk ausgeſprochen wird. Die bedenkliche wirtſchaftliche Lage der Pfalz ſtelle an Reichsregie⸗ rung und Reichstag die Forderung einer Neuordnung der Reichsausgaben, bei der dem notleidenden pfälzer Lande be⸗ ſonders Rechnung getragen wird. Mit der Räumung der be⸗ ſetzten Gebiete ſei nun auch die Möglichkeit gegeben, an das Werk der Befreiung und Zurückgewinnung des Sdargebietes mit ſeinen Saargruben heranzugehen. Die pfälziſchen Volksparteiler erwarten daher von der außen⸗ politiſchen Führung des deutſchen Volkes, daß dieſe Frage bald zur befriedigenden Erledigung geführt wird. Den Kampf(der Oppoſition) gegen den Moungplan betrachten die Deutſchvolksparteiler in dieſem Zeitpunkt als einen Kampf gegen die Räumung des beſetzten Gebietes, ohne dabei die Härte des Poungplanes zu vergeſſen. Wie von der Deutſchen Volkspartei mitgeteilt wird, iſt die Nachricht, daß ein führender pfälziſcher Volksparteiler das Volksbegehren gegen den Poungplan unterzeichnet oder einen anderen zur Unterzeichnung beauftragt habe, unrichtig. Abreiſe von Briand aus Genf y Genf, 10. Sept.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Der franzöſiſche Miniſterpräſident dürfte bereits am heutigen Dienstag Geuf verlaſſen und nicht mehr zur Vollverſamm⸗ lung kommen. Dr. Streſemann verläßt Mitte der Woche Genf, um an einem italieniſchen Ort Erholung zu ſuchen. Umbildung des franzöſiſchen Kabinetts Genf, 10. Sept.(Von unſerem eigenen Vertreter.] In der Umgebung Briands wurde geſtern nachmittag viel davon geſprochen, daß in den nächſten vier Wochen eine Umgeſtaltung des franzöſiſchen Kabinetts im Sinne einer Entwicklung nach links vorbereitet werden ſoll. Beſprechung mit Müller — Baden⸗Baden, 9. Sept. Im Kurhaus Bühlerhöhe tra⸗ fen heute die Reichsminiſter Severſug, Wiſſell und Dr. Hil⸗ ſerding ein, wo ſie mit dem Reichskanzler eine Beſprechung hatten. 72 Die Anterſuchung der Sprengstoff Allentate 1998 1 Gutachten der chemiſch⸗techniſchet Reichsanſtalt über die letzten Sprengſtoffanſchläge iſt jetzt bei der Berliner Polizei eingegangen. 25 Es beſagt, daß bei dem Anſchlag auf das Haus des Re⸗ gierungsvizepräſidenten in Schleswig die gleichen Mate⸗ rialien verwendet worden ſind, wie bei dem erſten Anſchlag in Lüneburg. Insbeſondere waren die Margarinekiſten und die Blechbüchſen in beiden Fällen genau die gleichen. Die Sprengſtoffladung war 39 Kilogramm ſchwer. Der Spreng⸗ ſtoff iſt ein Bergwerkſprengſtoff vom Typ des Ammonit 2, der aus Trinitrotolu bil, Nitronaphthalin, Ammonſalpeter u. Holzmehl zuſammengeſetzt iſt. Zur Zündung des Spreung⸗ ſtoffs war eine Sprenggkapſel Nr. 8 verwendet worden, für die ein behelfsmäßiger Glühzünder hergerichtet worden war. Der Zündſatz war bei den in Lüneburg aufgefundenen Sprengkörpern Streichhölzern abgenommen. Die Stromqgelle beſtand wiederum aus drei Taſchenlampenbatterien. Die zum ſelbſtändigen Schließen des Stromkreiſes beſtimmte Uhr unterſcheidet ſich in keiner Weiſe von der beim Anſchlag in Lüneburg gefundenen Uhr. l Bei dem Sprengſtoffanſchlag auf das Reichstagsgebäude iſt offenſichtlich ein ſchwarzpulverartiger Sprengſtoff verwen⸗ det worden. Jedoch hat ſich auch hier die gleiche Zündvorrich⸗ tung mit dem gleichen Uhrwerk, wie bei den anderen Anſchlä⸗ gen vorgefunden. Bei dem letzten Attentat auf das Regie⸗ rungsgebäude in Lüneburg iſt mit großer Wahrſcheinlichkeit ein briſanter Spreugſtoff verwendet worden, der durch eine Sprengkapſel zur Exploſion gebracht worden war. Auch in dieſem Falle wurde zweifellos ein Uhrwerk zur ſelbſtändi⸗ gen Auslöfung der Exploſton verwendet. Die vorgefundenen Rückſtände des Sprengſtoffes laſſen keine näheren Schluß⸗ folgerungen auf die Zuſammenſetzung des Sprengſtoffes zu. Schwerer italieniſcher Nebergriff Unter dieſer Ueberſchrift berichtet das„Berliner Tage⸗ blatt“: Einen ſchweren Uebergriff, der zurzeit Gegenſtand diplomatiſcher Verhandlungen iſt, hat ſich die italſeniſche polſ⸗ tiſche Polizei gegen zwei Berliner Damen erlaubt, die zum Sommeraufenthalt nach Abazzia gereift waren. Nach⸗ dem ſie dort 4 Wachen lang unbehelligt gelebt hatten, wurden ſie auf der Rückreiſe in Boſtumia aus dem Zuge geholt und erſt in das dortige Gefängnis und ſpäter in das Gefängnis Jeſuito in Trient gebracht. Dort haben ſie 11 Tage zwiſchen Diebinnen, Kindesmörderinnen und Kokainſchmugglerinnen zugebracht. Ihrem dringenden Verlangen, den deutſchen Konſul in Mafland zu benachrichtigen, wurde nicht entſprochen. Erſt als es ihnen gelang, ſich mit ihren Verwandten in Berlin in Verbindung zu ſetzen, konnten Schritte zu ihrer Befreiung unternommen werden. Die italieniſchen Behörden haben weder einen Grund für die Verhaftung angegeben, noch haben ſie ſich bei den Damen entſchuldigt oder eine Entſchädigung für die unſchuldig erlittene Haft geleiſtet. Letzte Meldungen Dr. Eckeners Heimkehr— Die offiziellen Feiern — Berlin, 10. Sept. Dr. Eckener wird am 17. d. M. mit der„Newyork“ in Hamburg eintreffen. Doch wird an dieſem Tage von offiziellen Empfängen abgeſehen, da die ge⸗ ſamte Zeppelinmannſchaft auf Einladung der Hapag Hamburg beſuchen wird und aus dieſem Anlaß die offiziellen Feiern ſtattfinden ſollen. Dr. Eckener wird in Hamburg nur der Hapag über ſeine Verhandlungen in Amerika berichten. Während der zweiten Deutſchlandfahrt, die Dr. Eckener leiten wird, iſt ein zweitägiger Aufenthalt in Berlin vor⸗ geſehen. Dann werden auch die offiziellen Feiern ſeitens der Reichsregierung und der Empfang beim Reichspräſidenten ſtattfinden. Das ö 1 1. 1 Gasexploſion— 18 Verletzte — Leipzig, 9. Sept. In der Gaszentrale der Sächſiſchen Gußſtahlwerke in Döhlen ereignete ſich geſtern während der Vornahme von Schweißarbeiten aus unbekannten Grün⸗ den eine heftige Gasexploſton, durch die 18 Arbeiter zum Teil lebensgefährlich verletzt wurden. Sechs Arbeiter, die durch Stichflammen gefährliche Brand⸗ wunden erlitten hatten, wurden ins Krankenhaus geſchafft, wo einer von ihnen heute früh geſtorben iſt. Das Werk war während der Arbeiten außer Betrieb geſetzt. Brandkataſtrophe— 3 Todesopfer — Notterdam, 9. Septbr. Der in Glasgow beheimatete Tankdampfer„Vis neire“, der bei der Rotterdamſche Droogdok Maatſchappij zur Vornahme von Reinigungs⸗ arbeiten feſtgemacht hatte, iſt plötzlich in Brand geraten. Wäh⸗ rend der Reinigungsarbeiten hatten ſich die in der Nähe des Schiffes auf dem Waſſer treibenden Oellachen aus unaufge⸗ klärten Gründen entzündet und die Flammen griffen ſo raſch auf das Schiff ſelbſt über, daß ſowohl die Beſatzung wie das mit der Reinigung betraute Werftperſonal den Weg zur Flucht verlegt fand und ſich durch Schwimmen zu retten verſuchen mußte. Anſcheinend iſt das nicht allen gelungen. Nach den bis⸗ herigen Feſtſtellungen werden acht bis zehn Perſonen den wurde in der Viktoriaſtraße die Witwe Ellebrand in ihrem Zigarrengeſchäft ermordet aufgefunden. Alle Be⸗ hältniſſe der Wohnung waren durchwühlt. Der Täter hat an⸗ ſcheinend mehrere Hundert Mark erbeutet. Von der Staats⸗ anwaltſchaft Breslau wurde um die Entſendung eines Ber⸗ liner Kriminalbeamten erſucht. Hotelbrand Belgrad, 10. Sept. In dem fünfſtöckigen Hotel „Palace“, dem modernſten Hotel Belgrads, brach Montag mittag Feuer aus, das den ganzen Dachſtuhl einäſcherte und nur nach harter Arbeit der Feuerwehr lokaliſiert werden e Der Hotelgäſte bemächtigte ſich eine Panik; viele ſprangen aus den Fenſtern. Die Taifunkataſtrophe auf den Philippinen — Manila, 9. Sept. Die Zahl der Todesopfer, die der Taifun im ſüdlichen Teil der Inſel Luzon gefordert hat, be⸗ läuft ſich auf über 200. Tanſende von Perſonen ſind obdachlos. Autobus gegen Laſtkraftwagen — Benton Marbour(Michigan), 9. Sept. Hier er⸗ folgte ein Zuſammenſtoß zwiſchen einem Autobus und einem Laſtkraftwagen, wobei 5 Perſonen getötet und 15 ſchwer ver⸗ letzt wurden. g ö 5* vermißt. Drei ſtark verkohlte Leichen wurden bereits geborgen. 9 Raubmord 75 — Eberswalde, 9. Sept. In den ſpäten Nachmittagsſtun⸗ f e, ſos den ſtolzen Beſtand der uruguayiſchen Kriegsflotte bil⸗ * Grund zu ſchicken. Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 0 8. Seite. 2 Eine Wiſſenſchaft, die bis vor wenigen Jahren kaum dem Namen nach bekannt war, heute aber auch über den engen Kreis der Fachglehrten hinaus allgemeinem Intereſſe begeg⸗ net, iſt die Arbeitsphyſtologte. Sie will die Lebensvorgänge im menſchlichen Körper während der Arbeit beobachten und daraus rückſchließend die Bedingungen erforſchen, die unter möglichſter Schonung der im Organismus vorhandenen Ener⸗ gievorräte die denkbar beſten Leiſtungen gewährleiſten. Es iſt alſo ein wirtſchaftliches Prinzip, dem ſich dieſe neue Wiſſen⸗ ſchaft verſchrieben hat und infolgedeſſen iſt ſie auch recht ein Kind unſerer Zeit, in der die Frage der Wirtſchaftlichkeit eine ſo bedeutſame Rolle ſpielt. Da es ſich bei der Arbeitsphyſio⸗ logie um ein noch verhältnismäßig junges Forſchungsgebiet handelt, überraſcht ſie uns fortwährend mit neuen Erkennt⸗ niſſen, die entweder alte überlieferte Anſchauungen gründlich umſtoßen oder aber neuartige Erklärungen für manche uns bekannten Erſcheinungen geben. Auf jeden Fall ſind ihre Ergebniſſe für jeden einzelnen von Wichtigkeit, da ſie uns nicht nur für unſere berufliche Tätigkeit, ſondern für jede Arbeit ſchlechthin beherzigenswerte Ratſchläge erteilt und neue Wege weiſt. Die letzten Berichte auf dieſem Gebiete, die uns aus U. S. A.— woher denn ſonſt? kommen, beſchäftigen ſich vyrnehmlich mit dem Einfluß des Wetters auf die m emſchliche Arbeitsleiſtung. Nun haben wir ſicher alle ſchon auch ohne wiſſenſchaftliche Begründung erfahren, daß die Beſchaffenheit des Wetters für unſere Arbeitsfreudig⸗ keit und Leiſtungsfähigkeit nicht ohne Bedeutung iſt. Muß man da an die heißen Tage, die wir im Juli erlebt haben und die in neuer Auflage uns jetzt quälen, erinnern? Es iſt nicht von ungefähr, daß meiſt die jeweils ſchlimmſte wirt⸗ ſchaftliche Flaute gerade in die Hundstage fällt und das Wort Flaute ſelbſt iſt ja ein Ausdruck, mit dem der Seemann die Windſtille bezeichnet, die an beſonders ſengenden Sommer⸗ tagen herrſcht. Hitze lähmt die menſchliche Energie, und alle Arbeiten, die vornehmlich ſolche, die in geſchloſſenen Räumen vorgenommen werden, leiden darunter, was ſich natürlich auch auf die geſchäftliche Unternehmungsluſt auswirken muß. Wer könnte ſchließlich bei 37 Grad im Schatten noch Initiative aufbringen? Und doch gibt es einen meteorologiſchen Zu⸗ ſtand, der von uns noch viel unangenehmer empfunden wird, nämlich die Stimmung unmittelbar vor dem Ge⸗ witter. Dann möchten wir wohl mit Richard Wagner ausrufen: „Schwüles Gedünſt ſchwebt in der Luft, Läſtig iſt mir der trübe Druck.“ Erſt wenn ſich die Schleuſen des Himmels öffnen und ſich die atmoſphäriſchen Spannungen entladen, atmen wir wieder auf und werden friſcher, damit aber auch wieder arbeitsluſtiger. Daß umgekehrt ſtarke Froſtperioden nicht minder hemmend auf unſere Arbeitsfähigkeit wirken, iſt uns allen aus dem jüngſten Winter unſeres Mißvergnügens in nur zu nach⸗ haltiger Erinnerung. In dieſer Beztehung iſt wohl jedermann mit den Bezie⸗ hungen zwiſchen Arbeitsleiſtung und Wetter längſt vertraut. Das Verdienſt der in Amerika in dieſer Richtung betriebenen arbeitsphyſiologiſchen Forſchungen beſteht nun darin, mit dem exakten Rüſtzeug der modernen Wiſſenſchaft dieſen Erſchei⸗ nungen tiefer auf den Grund gegangen zu ſein, und durch zahlenmäßige Feſtlegung und Auswertung der gewonnenen Erkenntniſſe der Wirtſchaft praktiſche Hinweiſe zur rationellen Neberwindung dieſer leiſtungshemmenden Wirkungen des Wetters gegeben zu haben. Das reiche Amerika, ſo wenig es ſich ſonſt auch einen Luxus verſagt, duldet keine Verluſtquellen in ſeinem Wirt⸗ ſchaftsbetrieb. Die anläßlich einer aus ganz anderen Urſachen getroffene Feſtſtellung eines Profeſſors der berühmten Har⸗ vard⸗Univerſität in Cambridge, wonach die Arbeitsleiſtung eines größeren Betriebes durch unangenehme Witterung um. etwa 10 Prozent nachteilig beeinflußt wurde, war für die prak⸗ tiſchen Fankees Grund genug, ſich mit der Sache einmal näher spühigkeit und 5 Die neueſten Erkenntniſſe der Arbeits⸗Phyſiologie illerung zu befaſſen und die entſprechenden Unterſuchungen ſyſtematiſch auf breiterer Grundlage zu betreiben. Dabei beſchränkte man ſich nicht auf die Prüfung des Leiſtungsausfalles bet körperlich arbeitenden Perſonen, ſondern man ging auch dazu über, intellektuelle Tätigkeiten in ihrer Abhängigkeit von der Witte⸗ rungsgeſtaltung zu erforſchen. Um Zufälligkeiten in den Er⸗ gebniſſen auszuſchließen, wurde die Zahl der Verſuchs⸗ perſonen, die man übrigens in klimatiſch verſchiedenen Gegen⸗ den des Landes aufſuchte, möglichſt groß gehalten. Der unter⸗ ſuchte Perſonenkreis umfaßte insgeſamt rund 2500 Arbeiter und etwa halb ſppiel Studenten. Bei einem Vergleich der gewonnenen Verſuchsreihen ergab ſich mit ziemlicher Ueber⸗ einſtimmung, daß die der körperlichen Arbeit zuträglichſte Temperatur etwa zwiſchen 21 Grad Celſius lag und daß April und Okt er als die Monate gelten konnten, in denen die Leiſtungskurve ihre größten Ausſchläge nach oben aufwies. Zeigte das Thermometer weniger als 0 Grad oder mehr als + 21 Grad Celſius, ſo mußten bereits beachtliche Minderleiſtungen feſtgeſtellt werden, die ſich bis auf 60 Pro⸗ zent des normalen Arbettsvermögens beliefen, wenn z. B. die Hitze 32 Grad überſtieg. Die für geiſtig arbeitende Perſonen günſtigſten Temperaturen d E 13 5 b 8 1 lagen auffallenderweiſe ſtets einige Grade unter denen, die der körperlichen Arbeit am meiſten entſprach. Daß Verſchie⸗ denheit der Raſſe und klimatiſche Gewöhnung eine Berich⸗ tigung dieſer Zahlen erfordert, verſteht ſich von ſelbſt. Die Temperatur allein aber iſt nur eine Weſensſeite der Witterung. Weitere Feſtſtellungen erſtrecken ſich auf die We Wirkungen des Luftdrucks und der Luftfeuchtigkeit. Daß die dünne Luft der Hochgebirge jede körperliche Betäti⸗ gung anſtrengender macht als reguläre atmoſphäriſche Bedin⸗ gungen, wie ſie etwa in der Talſohle herrſchen, wird jeder ver⸗ ſpürt haben, dem eine Sommerreiſe einmal Gelegenheit zu einer Klettertour in die Hochalpen gegeben hat. In der dünnen Luft wird der Blutdruck ſtärker und das Herz arbeitet angeſtrengter. Wenn ſich nun auch die Aenderungen des Luft⸗ drucks auf unſerer täglichen Arbeitsſtelle nicht ſo kraß bemerk⸗ bar machen, weil es ſich niemals um ſo ſtarke Unterſchiede handeln wird, wie wir ſie im Gebirge beobachten können, ſo reagiert unſer Körper deſſen ungeachtet dennoch auch auf dieſe feineren Schwankungen; ähnlich nimmt er auch die Abwei⸗ chungen im Sättigungsgrad der Luft mit Waſſerdampf wahr. Wir haben Tage, an denen wir ohne erkeunbaren äußeren Anlaß das Gefühl vötliger Erſchlaffung beſitzen, ebenſo wie wir au anderen Tagen von einer unerklärlichen inne⸗ ren Unruhe gepackt werden. Wenn in den Alpenländern im Vorfrühling der Föhn einherbrauſt und eine weſentliche Veränderung und Verlagerung der verſchiedenen Luftſchi en hervorruft, werden die Menſchen dort oft hon einem rauſch⸗ artigen Gefühlsumſchlag veranlaßt. Der menſchliche Orga⸗ nismus, der hier die Rolle des Barometers ſpielt, kann in einzelnen Fällen z. B. bei Gichtkranken oder ſehr nervöſen Meuſchen derart empfindlich werden, daß er tatſächlich mit verhältnismäßiger Zuverläſſigkeit die Beſchaffenheit des kommenden Wetters angeben kann. Wichtig iſt nun zu wiſſen, daß ein höherer Gehalt von Feuchtigkeit in der Luft im allgemeinen günſtig empfunden wird und infolgedeſſen die Leiſtungsfähigkeit des Menſchen ſteigert. Allerdings darf die Luftfeuchtigkeit auch nicht übermäßig ſtark werden, da die mit Waſſerdampf überſättigte Atmoſphäre ſchließlich in den Zu⸗ ſtand der Schwüle übergeht, die ſich dem Körper recht nach⸗ teilig bemerkbar machen kann. Wir ſind alſo als Erdenbewohner Wetterſtationen, die im kleinen die gleichen atmoſphäriſchen Spannungen und Ent⸗ ſpannungen erleben, die auch in der Natur vor ſich gehen. Die ärztliche Wiſſenſchaft hat dieſen Erſcheinungen bereits ſeit langem ihre Aufmerkſamkeit geſchenkt und es gibt berühmte Chirurgen, die ihre Operationen von der Wetterauskunft abhäng machen. Sie behaupten, daß in ſchweren Fällen der Patient bei niedrigem Barometerſtand und vermindertem atmoſphäri⸗ ſchem Druck viel weniger Ausſicht habe, die Operation zu überſtehen. Verſchiedene amerikaniſche Krankenhäuſer laſſen ſich täglich meteorologiſche Veränderungen anſagen, um ihren Einfluß auf Ernährung und Veränderung der menſchlichen Gewebe zu beobachten. Alles in allem genommen ergibt ſich aus dieſen For⸗ ſchungen, daß es nicht ſo leicht iſt, die auf Witterungseinflüſſen beruhenden Leiſtungsveränderungen auszuſchalten, eben weil es nicht nur auf das Klima, ſondern auch auf den Druck und den Waſſergehalt der Luft ankommt. dieſem Grunde iſt auch z. B. mit einer Verlegung der Produktionsſtätten nach anderen Gegenden nicht immer viel getan. Abgeſehen von den Schwierigkeiten einer ſolchen Ueberſtedlung, läßt ſich ja eine Gegenaktion auch ohne dieſe Verlegung billiger durch⸗ führen. Wozu hat man Zentralheizungen, Berieſelungs⸗ anlagen, Ventilatoren uſw? 0 Wetterkontrolle und Beobachtung der auf dieſem Gebiete bis⸗ her gewonnenen Erfahrungen. Dabei wird man ſich übrigens, wie es die amerikaniſchen Forſchungen ergeben haben, vor dem Irrtum hüten müſſen, als ſei ſtändig gleichbleibendes Wetter auf die Arheitsleiſtung von beſonders idealem Einfluß. Temperaturwechſel, wenn er nicht gerade ein Wechſel zwiſchen Extremen iſt, tut— wie einſchlägige Verſuche bereits bewie⸗ ſen haben— dem menſchlichen Körper ſogar wohl. Stellt er ſich nicht von ſelbſt ein, ſo tragen wir ſelbſt, beachtenswerter⸗ weiſe oftmals ſogar unbewußt, das unſrige dazu bei, um ihn künſtlich herbeizuführen. Aus Dr. Wilhelm Schneider Tagungen Hauptverſammlung des Badiſchen Sängerbundes Am Samstag und Sontag fand in Villingen die diesjährige Hauptverſammlung des Badiſchen Sängerbunde s ſtatt. Villingen hatte ſich in ein prächtiges Feſtkleid geworfen. Die Verauſtaltungen wurden am Samstag abend mit einem Fackelzug der drei Villinger Geſangvereine eingeleitet. Ein Feſtbankett ſchloß ſich an. Begrüßungsanſprachen hielten dabei Oberbürgermeiſter Lehmann, Bundesobmann Dr. Metzger⸗ Freiburg, Gaupräſi⸗ dent Schultheiß ⸗St. Georgen und Rechnungsrat Jeggi. Die eigentliche Tagung begann Sonntag vormittag 10 Uhr in der Feſthalle. Einen großen Raum in den Verhandlungen nahmen die ſchwere Unterſchlagung im Deutſchen Sängerbund in Höhe von 900 090/ ein, wobei heftige Kritik geübt wurde. Erhebung eines Extrabeitrages zur Sanierung wurde ganz entſchieden abge⸗ lehnt. Ein Darlehen, das angeregt wurde, konnte vom Badiſchen Sängerbund nicht gegeben werden, da jetzt verſchiedepe Außenſtände zu verzeichnen ſind. Unter den zahlreichen Anträgen und Anregun⸗ gen iſt u. a. erwähnenswert, daß die Bundes verſammlung ſich ein⸗ ſtimmig für die Erhaltung des Deutſchen Sängerbun⸗ des ausſprach. Weiter wurds beſchloſſen, daß die Niederlegung der Aemter der badiſchen Hauptausſchußmitglieder beim Deutſchen Sänger⸗ bund nicht notwendig erſcheine; ihnen wurde vielmehr das Ber⸗ trauen ausgeſprochen. Jahresbericht und Geſchäftsbericht fand Annahme, Der Voran⸗ 1930 beläuft ſich in Einnahmen und Ausgaben auf Angenommen wurde der Vorſchlag, daß die Bundesvereine Jahr 1930 rei Lieder einüben ſollen und zwar; „Ehre ſei Gott in der Höhe“,„Deutſchland, Dir mein Vaterland“ und „Maidle, du biſt mein Morgenſtern“. Erwähnt wurde noch, daß bis zur Abhaltung des nächſten Bundesſängerfeſtes(Jahre jus Land gehen könnten. Angenommen wurden ſämtliche Anträge, die das Wettſingen betrafen, weiter ein Antrag, eine Geſchäftsſte lle des Badiſchen Säugerbundes zu errichten und hierfür eine Position von 1800/ auszuwerfen. Der Vorſchlag auf Schaffung eines neuen Bundeszeichens und Verkleinerung des ſilbernen und goldenen Ehren⸗ zeichens wird noch im Hauptausſchuß behandelt werden. Die nächſte Mitgliederverſammlung findet im nächſten Jahre in Eberbach ſtatt. Die * Aufruf für ein Regimentsdenkmal. Die noch lebenden Angehörigen des ehemaligen 23. Baye riſchen Infan⸗ terie⸗ Regiments haben den Entſchluß gefaßt, den ge⸗ fallenen etwa 4000 Regimentskameraden in Kaiſerslau⸗ tern, der letzten Gorniſon der 28er, ein Regimentsdenkmal zu errichten.— Die Regierung der Pfalz hat für die Zeit vom 15. September bis 15. Oktober eine Hausſammlung genehmigt, die von ehemaligen Regimentskameraden durchgeführt wird. 55 2 2— e E eee N r 5 perament ein verblüffendes, ein wunderbar harmoniſches Er⸗ Kugelläs gebnis: Die beiden ſüdlich ungezügelten Kontrahenten ſchoſſen 5 9 in ihrem mörderiſchen Eifer durchweg zu hoch. Etliche Kratzer a Skizze von Paul Renovanz oberhalb der Kiellinie ſetzten die Manövrierfähigkeit der Die Nacht war im Schwinden. Perlmuttern löſte ſich der Schiffe gewiß nicht herab. Wohl aber konnte der Augenblick orgen aus Dunſt und Frühe, als die„Stella de las Repu⸗ blicas“, das braſilianiſche Flaggſchiff, langſam vorrückte. Die Strömung des La Plata, der hier bei Montevideo den Ozean Aungeſtüm erreicht, hob die gepanzerte Bruſt der Fregatte, lief gluckfſend die Kiellinie hinab und verrann in grünen, glaſierten Wellen gleich dem zärtlichen Schleppengerieſel eines Frauen⸗ gewandes im Heckwaſſer. 5 lllein zärtlich war der Schiffsbemannung durchaus nicht zumute. Nun donnerte ſchon der erſte Schuß und raſterte der „Sauta Maria“ fäuberlich die Flagge mit den vier blauen Balken aus dem Topp.. Teufell wie ging das zu? Die„Santa Maria“, einer der beiden Kreuzer, die neben einem Kanonenboot und zwei Avi⸗ deten und zwiſchen Salto und Payſandu den Küſtenſchutz aus⸗ zuüben hatten, war in Nacht und Nebel von der„Stella de las Republicas“ aufgeſpürt. Eine verzwickte Sachlage. Noch war die Kriegserklärung nicht erfolgt. Die Regierung von Uruguay hatte ſich lediglich exlaubt, die Intervention Braſiliens, das ſich raubhungrig an⸗ heiſchig machte, zwiſchen den feindlichen Brüdern, den Gauchos und den Eſtanceros, zu vermitteln, für eine Störung des Gleichgewichts der La Plata⸗Staaten zu erklären. Die Ant⸗ wort gaben die Kanonen. Vor unangenehmen Tatſachen ſchwamm die„Santa Maria“; das war wohl nicht zu leugnen. Indeſſen focht ſie das wenig an. Hurtig ſchlüpfte die Beſatzung in die Geſchütz⸗ türme, richtete, viſterte, und— rumms!— da ſauſte die erſte Breitſeite dem Stern der Republiken in das geteerte Takel⸗ werk,. Sie lavierten, die Herren Gegner, avancierten und retournierten, und das Ganze wäre einem braven und un⸗ gelenken Contre⸗Tanz nicht unähnlich geweſen, hätte man beiderſeits auf Feuerblitz und Knallgetöſe friedlich verzichtet.“ Daran war nun freilich nicht zu denken. Vielmehr: je höher die tropiſche Sonne das Firmament erklomm, um ſo hitziger entbrannte das Verlangen, den anderen auf den Dafür wiederum hatte die allgütige Vorſehung kein Ver⸗ ſtändnis. Wie es nichts auf dieſer nicht gar ſo garſtigen Welt 8 gibt, das keinen beſonderen Zweck; ei d Maritime boer toſenden Duell das Tei Sen, nicht ausbleiben, wo es für die Achtzehnpfünder nichts mehr zu tun gab. Dann ſah die Sache ſchlimmer aus. Und dieſer Augenblick trat auf der„Santa Maria“ ein.— Beſtürzt gewahrte der Leutnant Manvel Cueſtas die Ebbe in der Pulverkammer. In ſeinem bedrängten Knabenherzen ſtammelte er ein Stoßgebet zum Himmel— allein die Rohre ſchwiegen. Um ſo lauter wetterte droben auf der Kommandobrücke der Kapitän:„Teufel! Habe ich Jeuerpauſe befohlen? Schießt, Burſchen, daß die Fetzen fliegen. Leutnant! Was gibt'?“ „Verloren, Don Maximo. Die Kugeln ſind verſchoſſen.“ „Seid Ihr des Teufels? Den weißen Lappen hiſſen? Dann ſchon verrecken!“ Die„Stella de las Republieas“ ſprühte Feuergarben. „„Sauta madre“, murmelte Don Manbel.„Der Maſt zer⸗ birſt.“ „Haben wir wenigſtens noch Pulver?“ brüllte Maximo Tajes.„Steht nicht wie verzaubert, Cueſtas! Pulver, he?“ „Pulver? Gewiß. Mehr als genung. Was nützt uns Pulver, Capitano, wenn die Kugeln fehlen?“ „Und hatten wir nicht geſtern abend einen ſcheußlich har⸗ ten holländiſchen Kugelkäſe?“ „Ich biß wie auf Granit.“ „Und ich zerbrach mein Meſſer daran, iſt da?“ „Mehr als drei Dutzend, Capitano.“ „Ob die wohl in die Rohre gehen?“ „Himmel!“ ſchrie da verzückt Cueſtas und ſtürzte in Fluch⸗ ten die Stiege hinab.„Sie paſſen, Don Maximo!“ jauchzte er zurück.„Ich richte ſelbſt.“— Drüben auf der„Stellas de las Republicas“ ſtanden ſie wie vom Donner gerührt. Das flederte ſchwer wie Krähen⸗ flügelſchlag herau. Klatſchte auf die Planken. Riß vom Kar⸗ tenhaus das Dach. In tauſend kleine Stücke ſprang das Ge⸗ ſchoß. Sprühte weißlich über das Deck. glitſchig, zähe, feſt. Das nächſte traf den Admiral— Baretto hieß der Braye— an Wieviel davon der Schulter, brachte ihn wie einen naſſen Sack zu Fall. Zwei Matroſen wurden gleich darauf für tot davon getragen. Und wieder, immer wieder das harte, verdammte Krachen unter igel. Einer gellte nervös:„Schrapnells! Und Schuß um Schuß. Unbeirrt, mit kühler Hand gezielt Da ſchlug der Admiral die Augen auf. Winkte jemand zu ſich heran, der ratlos etwas zwiſchen Fingern zerrieb.„Zeig' her!“ „Mein Admiral“, ſtotterte der beklommen. Brennende Röte überzog im ſelben Augenblick das Offiziersgeſicht:„Pfut Teufel, wie gemein! Die ſchießen ja mit— Käſe.“ Doch Klatſch auf Klatſch— und wieder anderthalb Ver⸗ wundete, „Schluß!“ tobte Baretto.„Mit ſolchem Pack legt man keine Ehre ein. Er fauchte durchs Sprachrohr in die Maſchine und dampfte davon. Verloren das Treffen, das ſich ſo glorreich, reich auließ. Stumm und verloren auch die Matroſen. 5 Drei Käſekugeln, die letzten, polterten hinterdrein. Ueber und über war das Schiff mit zementiertem Quark bedeckt. Mancher nahm ſolch ein„Sprengſtück“ in den Mund, nagte daran und— verzehrte es ſchweigend, wie vor den Kopf geſchlagen. Sy fuhr die erniedrigte„Stella de las Republicas“ gro⸗ teskes Geiſterſchiff, am 12. Oktober 1864 durch den funkeln⸗ den, unermeßlichen Ozean. Und ihre Laſt war Scham und Schweigen. 5 ſo hillig glor⸗ Johaun Ebinger 60 Jahre. Der Orcheſterwart des Manuheimer Nationaltheaterorcheſter s, Johann Ebinger, feiert heute ſeinen 60. Geburtstag in voller Rüſtig⸗ keit. Für jeden Mannheimer Muſikfreund iſt Ebinger, ber Kurwenal unſeres Orcheſters, eine bekannte und geſchützte Perſönlichkeit. Ihm liegt es ob, für die richtigen Noten zu ſorgen, die Stimmen zu verteilen, den Transport der In⸗ ſtrumente zu überwachen und alle möglichen Pflichten zu er⸗ füllen, die für ein Konzert oder eine Opernvorſtellung im Orcheſter notwendig ſind. Das alles beherrſcht Meiſter Ebinger mit größter Umſichk und Sachkenntnis. Dabei ſpielt er an den bedeutenden Dirigentenpulten Europas eine wich⸗ tige Rolle, was viele Mannheimer in Erſtaunen ſetzen wird. Ebinger iſt nämlich der Verfertiger ausgezeichneter Taktſtüöcke, die von allen in Maunheim gaſtierenden Dirigenten hoch ge⸗ ſchätzt werden. So nimmt ſich Fuürkwängler immer von diefen Handwerkszeug Marke Ebinger aus Maunheim it, ell et weiß, daß der feine Zuſchnitt dieſer Dirkgenleuf Hirgends zu finden iſt.— Dem getreuen kindenſplitte ii 5 Das ift —— en glles Völkerrecht. Orcheſterwart wollen auch wir unſere herzlichen Gli zum heutigen Tage darb:: en. 4 Seite. Nr. 418 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe] Dienstag, den 10. September 18920 Die durchgreifende Abkühlung der ungemein erhitzten Atmoſphäre zum Wochenſchluß am Montag einer neuer⸗ lichen langſamen Erwärmung gewichen. Die Hochdruckwetter⸗ lage hat ihre Stabilität erhalten und bei geringer Luft⸗ bewegung und völlig wolkenloſem Himmel bedingt die unaus⸗ geſetzte Sonneneinſtrahlung wiederum ein ſtärkeres Anſteigen der Tagestemperaturen, die erſtmals am Samstag und Sonn⸗ tag zu normaler Höhe ſtiegen, nachdem ſie eine ganze Woche lang tropiſche Werte erklettert hatten. Bemerkenswert iſt, Haß die Abkühlung diesmal faſt ohne feden Niederſchlag er⸗ folgte. Trockene nördliche Luftmaſſen löſten die trockenen ſüd⸗ lichen ab; nur leichte örtliche Wärmegewitter leiteten verein⸗ zelt den Umſchlag ein. Indeſſen hat ſich abermals eine ſüd⸗ lichere Windſtrömung durchgeſetzt, die ſchon am Montag mor⸗ gen in den höchſten Lagen des Schwarzwaldes anormal hohe Temperaturen hervorrief, ſodaß z. B. die Gipfelkämme— Feldberg, Herzogenhorn, Belchen(Lagen bis zu 1500 Meter) — unter dieſem neuerlichen Föhneinfluß um 8 Uhr früh bereits 15 Grad Wärme meldeten, während gleichzeitig in den Hochtälern, die unmittelbar vorgelagert ſind, nur—6 Grad und im tiefen Rheintal—10 Grad Wärme verzeichnet wur⸗ den. Die bei klarem Himmel eingetretene kräftige nächtliche Wärmeausſtrahlung brachte in den Niederungen ſomit zum erſten Male herbſtliche Kühle und teilweiſe auch Früh⸗ nebelbildung, wogegen die Hochlagen hiervon unberührt blie⸗ ben. Stärkerer Luftdruckfall deutet auf eine gewiſſe Witte⸗ rungs⸗Unſicherheit hin. Ein endgültiger Abſchluß der ganz ungewöhnlichen Trockenperiode iſt jedoch augenblicklich noch nicht abzuſehen. Für das überaus ausgetrocknete Erdreich wäre jetzt eine gründliche Durchfeuchtung vonnöten. Viele Kulturen ſchmachten nach Regen. Selbſt im Weinrevier würde ein tüchtiger warmer Regenguß nichts ſchaden, wenn man auch gerade hier die brütende Spätjahrsſonne zum„Auskochen der Reben“ nicht vermiſſen möchte! 5 555 Gehen wie ſubtropiſchen Verhältniſſen entgegen? oder Krokodile und Kamele am Rhein . Die ſeptemberlich⸗kühlen Herbſttage anderer Jahre haben auffallenderweiſe eine beträchtliche Verſchiebung erhalten, denn noch ſind Temperaturen von 30 Grad C. nahezu das alltäg⸗ liche. Die hervorragendſten Männer der Wiſſenſchaft haben ſich ſchon des öfteren über die Möglichkeit einer neuen Eiszeit⸗ epoche, andere im entgegengeſetzten Sinn, nämlich der Wie⸗ derkehr ſubtropiſcher Verhältniſſe in unſeren Breitegraden eee. Nachrichten Städeiſche Vei der Poſt herrſcht Oroͤnung! Die Irrfahrten des Odyſſeus dauerten zehn Jahre; ſie find von einer Poſtkarte in Mannheim übertroffen worden. Da liegt uns eine Poſtkarte vor, die den Datumſtempel: 24. 4. 15 trägt; alſo am 24. April 1915, zur Kriegszeit, trat ſie zwiſchen 10 und 11 Uhr an der Mannheimer Hauptpoſt ihre große Reiſe an. Sie wollte nicht allzuweit: an den„Verein der Blinden von Mannheim⸗Ludwigshafen und Umgebung E.., Mann⸗ heim“— ſo ſtand es deutlich mit ſteiler Mädchenhandſchrift darauf zu leſen— war ſte gerichtet. Die Schreiberin bittet im Textteil, daß man einen Klapierſtimmer ſchicken ſolle; wenn binnen 8 Tagen niemand dageweſen wäre, dann werde ſie ſich wo andershin wenden, da ſie vor vier Wochen ſchon einmal geſchrieben habe. war alſo am 24. April 1915. Die Schreiberin iſt inzwiſchen längſt verheiratet, und es iſt kaum anzunehmen, daß ſie ihr verſtimmtes Klavier mit in die Ehe genommen hat. Wenn ſie ſich allerdings auf die Poſt verlaſſen hätte, würde die Verſtimmung über 15 Jahre, alſp ein halbes Menſchenalter, gedauert haben; ſo lange brauchte nämlich die Karte, bis ſie an ihren Beſtimmungsort kam. Was der viereckige Odyſſeus während Kriegs⸗ und In⸗ flattonszeit auf der Mannheimer Poſt alles erlebt hat, wollen 2 4 2 Mas ſich in Verlin lut Theaterberichte von Oscar Bie Das Theater in der Königgrätzer Straße hatte einen ſchönen Erfolg mit einem engliſchen Stück: Sherwpods„Hannibal ante Portas“. Es iſt wirk⸗ lich der richtige Hannibal, aber er wird, wovon die Geſchichte nichts weiß, durch ein lüſternes Weibchen daran verhindert, Rom anzugreifen, und das Weibchen iſt die Frau ſeines be⸗ rühmten Gegners Fabius Maximus, der ſeinen Beinamen: der Zögerer hier auch in privater Beziehung durchaus beſtä⸗ tigt. Das Weibchen, die reizende Maria Bard, hat wohl allerlei moderne Literatur geleſen, wo ähnliche Judith⸗ ſchickſale geſchildert werden. Aber ſie meint es garnicht ſo politiſch als rein erotiſch: der wüſte Karthager, von dem ſie da hört, reizt ihre Sinne. Sie ſoll als Spionin erledigt wer⸗ den. Aber ſie kriegt Hannibal herum,— ſo herum, daß er beſchließt, zunächſt einmal mit ihr in Kapua zu verweichlichen. Hannibal iſt Ernſt Deutſch, ein Afrikanerkopf zum Ver⸗ lieben. Fabius iſt Friedell, ſehr philoſophiſch, und eine böſe Schwiegermutter gibt es auch noch: Adele Sandrock. An Shaw dabei zu denken iſt überflüſſig. Die Gruppe junger Schauſpieler, die damals die Revolte im Erziehungshaus zum Erfolg gebracht hat, darf ſich ſchon wieder eines durchſchlagenden Abends rühmen: „Cyankali“ von Friedrich Wolf, dem bekannten Stuttgarter Arzt, der ſchon mehrfach von der Bühne zu uns geſprochen hat, aber noch niemals ſo eindringlich, leidenſchaft⸗ AI Das lich, dramatiſch, propagandiſtiſch, alſo tedenziös und doch dichteriſch. Sein Stück richtet ſich gegen den Abtreibungs⸗ paragraphen und entwickelt ſeine furchtbaren Folgen in einer vom Schickſal tief getroffenen Arbeiterfamille. Ein Ver⸗ walter, eine Arbeiterwitwe, eine ſchwangere Tochter, ein ge⸗ riſſener Kaſſenarzt, eine Hebamme mit Cyankali als Spezial⸗ mittel. Dieſe furchtbare Menſchnot wird unter der Regie non Hinrich mit der Stobrawa als Tochter und einer geihe anderer nicht ſehr bekannter, aber ſehr begabter Schau⸗ pisler zu einer ſolchen ſeſſelſoſen Wirkung gebracht, daß das überaus wohltuende Abkühlung iſt nicht von langer Dauer ge⸗ weſen. Seit geſtern iſt wieder Temperaturhauſſe. Das Maximum betrug geſtern 27,2 Grad C. Das ſind beinahe ee eee Im letzten Winter war die öffentliche Meinung für die erſte Theſe, und im vergangenen Sommer wie in dieſem mehr für die Theorie, daß nun doch bald Palmen und Orangen hier gedeihen müſſen. Ganz ohne Zweifel hat aber die lang anhaltende Sommerwärme ſchon eigenartige Phäno⸗ mene gezeitigt. Erſt neulich wurde berichtet, daß Kaſtanien ein zweitesmal blühen, womit natürlich nicht unzweifelhaft der Beweis erbracht iſt, daß nun Kokosnüſſe und Bananen hier zum Anbau kommen können. Die Fauna jedoch hat be⸗ reits Zuwachs aus afrikaniſchen Zonen erhalten. Wer am vergangenen Sonntag mit einem der Dampfer nach dem Strandbad fuhr, konnte beobachten, wie ſich ein Krokodil in den Fluten unſeres Rheinſtromes offenbar recht wohl fühlte. Die am Ufer ſich ſonnenden Badegäſte der Reißinſel bemerkten gar nicht die Gefahr, in der ſie ſchwebten, bis auf eine beherzte Badenixe, die kurz entſchloſſen Jagd auf das Nilungeheuer machte und dieſes ſchließlich zum Er⸗ ſtaunen der Bootspaſſagiere unter dem Arm, naß und zap⸗ pelnd, ans Ufer brachte. Einen anderen Zuzug aus den Wüſteuregionen hatte das Strandbad ſelbſt zu verzeichnen. Nicht einmal Schmeling oder Greta Garbs wären dauernd von einer ſo ſtaunenden, gaffenden und freudig erregten Meuge verfolgt worden, wie es hier einem Kamel geſchah. Dieſes Wüſtenſchiff, auf dem der manchmal drohend die Peitſche ſchwang. Eigentümlich war nur, daß unter der ziemlich langen Decke, die das Kamel über hatte, ſechs Füße hervorguckten, die zum Verwechſeln große Aehnlichkeit mit ſonnenverbrannten Bubenfüßen hatten. Der vornehm erhobene Kopf blickte wohl wie immer bei Ka⸗ melen herablaſſend über die Menſchen, aber manchmal kippte er beträchtlich nach der Seite und mußte von dem kleinen Mannheimer Araber wieder zurechtgeſetzt werden. Jedenfalls war die Erſcheinung ſehr intereſſant und läßt uns auf wei⸗ tere Ueberraſchungen neugierig ſein. a Lix. * * Wieder heiß nach vorübergehender Abkühlung. Die ſo 6 Grad mehr als am Sonntag mit 21, Grad C. Bemerkens⸗ wert iſt die ungewöhnlich hohe Abendtemperatur von 21,7 Grad C. gegen 17,6 Grad C. am Sonntag abend. In der ver⸗ gangenen Nacht wurde ein Minimum von 16,5 Grad C. feſt⸗ geſtellt gegen 1½ Grad C. in der Nacht zum Montag. Heute früh zeigte das Thermometer ſchon wieder 17,1 Grad C. an (gegen 11,5 Grad C. am Montag morgen). wir gar nicht nachprüfen; wir haben an den eigenen Er⸗ innerungen genug. Aber da ſich inzwiſchen ſo manches ge⸗ ändert hat, beſitzt auch unſer Poſtkärtlein ein Angeſicht von vorgeſtern durch die Fünfpfennigbriefmarke mit der ſtolzen Germania— ſie waren wirklich ſchön, dieſe Marken—, die heute außer Kurs geſetzt iſt. Aber bei der Poſt herrſcht Ordnung! Nachdem ein paar Vermerke auf der Poſtkarte ſtehen wie:„Ohne Namens⸗ angabe unbeſtellbar“, Zahlen, ausgeſtrichene Straßennamen uſw. hat ſie nach 15jährigem Suchen ſchließlich doch noch ihren Weg gefunden. Sie wurde dem Vorſitzenden des Bliu⸗ denvereins, Herrn Augenarzt Dr. Fuchs, zugeſtellt, der die Liebenswürdigkeit hatte, uns dieſes poſtaliſche Unikum zu zeigen. Dieſe Zuſtellung durch die Poſt geſchah am 2. September 1929! Solange war die Karte unterwegs. Und jetzt kommt das Erſchütterndſte. Nachdem die Marke vom Jahr 1915 keine Gültigkeit mehr beſitzt, war es notwendig, eine Nach⸗ gebühr von zehn Pfennigen zu erheben. Wahrſchein⸗ lich iſt darin das Lagergeld einbegriffen und alle anderen Schmerzen, die das Kärtlein der geduldigen Tante Poſt ver⸗ urſacht hat. Aber ſie hat doch gefunden, wo die Wider⸗ ſpenſtige hingehört! Sagen Sie ſelbſt: herrſcht bei unſerer Poſt nicht Ord⸗ nung?!— * * Geflügeldiebſtahl. In den letzten Nächten wurden aus einem Geflügelzuchtplatz in der Neckarſtadt zwei weiße Truthennen und 9 weiße Leghornhühner ent⸗ wendet. f i 2 gebracht werden konnte. ein kleiner Blondzopf ritt, wurde von einem Jungen geführt, Pfalzbau zu ſteigern. * Das Rote Kreuz Mannheim teilt uns mit, daß weiter⸗ hin auch für Krankentrans porte ſeine Fernſprechnum⸗ mern 27740 und 27741 angerufen werden können. * Noch gut abgelaufen. In der Nacht zum Montag fuhr ein Perſonenzug, von Mannheim kommend, durch den Bahn⸗ übergang Mannheim⸗Rheinau, ohne daß die Schran ken geſchloſſen waren. Ein von Schwetzingen kommender Motorradfahrer ſowie ein vollbeſetzter Perſonen⸗ wagen wollten den Bahnübergang überqueren, als im gleichen Moment der Zug angefahren kam. Der Motorrad⸗ fahrer konnte noch vor dem anfahrenden Zug letwa 2 Meter) das Gleis überqueren, während der Perſonenwagen 20 Meter vor dem Zuge unter Aufbietung aller Bremskraft zum Stehen Wäre der Motorradfahrer 3 Sekun⸗ den ſpäter oder der Perſonenwagen eine Viertelminute früher daran geweſen, dann wäre ein größeres Unglück nicht zu ver⸗ meiden geweſen. Der Perſonenwagen war mit vier Per⸗ ſonen beſetzt. * Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie. In der Mon⸗ tag⸗Vormittags ziehung wurden von größeren Ge⸗ winnen ausgeloſt: 4 Gewinne zu je 10 000 Mark auf die Nru. 48 3852, 180 499, 10 Gewinne zu je 3000 Mark auf die Nrn. 129 899, 175 851, 280 238, 256 141, 260 374, in der Nachmit⸗ tags ziehung: 2 Gewinne zu je 10 000 Mark auf die Nr. 195 006, 4 Gewinne zu je 5000 Mark auf die Nrn. 58 808, 148 812, 4 Gewinne zu je 3000 Mark auf die Nrn. 139 254, 397 764.(Ohne Gewähr.) Veranſtaltungen 30 jährige Jubiläumsfeier Der Zentralverband chriſtlicher Holzarbeiter, Zahlſtelle Mannheim, feierte am Samstag abend im großen Saale des Kolpinghouſes ſein 30jähriges Beſtehen in ſchlich⸗ ler Art. Reichstagsabgeordneter Joſef Erſing⸗Karlsruhe, ehe⸗ maliger Gauleiter des Verbandes, hielt eine treffliche Feſtrede, in der er die Tätigkeit des Verbandes im Laufe der 30 Jahre ſeines Beſtehens kennzeichnete und Wege und Ziele ſkizzierte. Seine An⸗ ſprache fand ungeteilten Beifall. Der Feſtabend erfuhr eine wert⸗ volle Bereicherung durch eine theatraliſche Aufführung. Eine gute Muſikkapelle trug ebenfalls zur Unterhaltung bei. Den Schluß der Abendfeier bildete ein Tänzchen, dem Jung und Alt reichlich hul⸗ digte. K. G. * * Deutſche Einheitskurzſchrift. Am kommenden Freitag und Dienstag eröffnet der Kur zſchriftverein von 1874 in der Hans Thomaſchule, D 7, 22, neue Anfänger kurſe für Da⸗ men und Herren in der Deutſchen Ein heitskurz⸗ ſchrift. Auch ſind Kurſe für Fortgeſchrittene jeden Grades und Kurſe für fremoͤſprachliche Stenographie vorhanden.(Weiteres An⸗ zeige.) * Stenographiekurſe. Wie aus dem Anzeigenteil erſichtlich, er⸗ öffnet der Badiſche Lehrerverband für deutſche Ein⸗ heitskurzſchrift(Reichskurzſchrift) kommenden Donnerstag abend im Gymnaſium bei der Kunſthalle neue Anfänger ⸗, Fortbildungs⸗ und Diktterkurſe in Reichskurz⸗ ſchrift für Damen und Herren, ſowie beſondere Schüler⸗ kurſe für die Schüler(innen), die ſich dem kaufmänniſchen Berufe widmen wollen. Die Kursteilnehmergebühr kann in Raten bezahlt werden. 5 Ambau des Orcheſterraums im Pfalzbau Der Orcheſterraum des Ufapalaſtes in Ludwigshafen, der urſprünglich die Aufnahme eines ſo ſtattlichen Klangkörpers wie des Nationaltheater⸗Orcheſters nicht vorgeſehen hatte, wird vom heutigen Tag an vergrößert. Bisher konnten die im Hintergrund unter der Bühne zu beiden Seiten des Vor⸗ ſprechkaſtens ſitzenden Muſiker einander weder ſehen noch hören; geſchloſſene Klangwirkungen wurden dadurch ebenſo beeinträchtigt, wie die Bühnenſänger oftmals am rechtzeitigen Vernehmen ihres Einſatzes. Das Städt. Hochbauamt geſtaltet nun im Benehmen mit dem techniſchen Direktor des National⸗ theaters den Orcheſterraum einheitlicher: den weit vorſtehen⸗ den Sprechkaſten verlegt man in die Rampe hinein. Störende Winkel werden beſeitigt. Das oberſte Podium kommt tiefer zu liegen, wodurch ſich die darauf plazierten Streicher den übrigen Klanggruppen nähern. Einer beſſeren Tonverſchmel⸗ zung ſoll auch die Abdämpfung des Blechs(durch Tuchbeſpan⸗ nung der Hinterwand) dienen. Im nächſten Spieljahr dürfte bei Fortbeſtehen der für alle Teile ſo erſprießlichen Kunſt⸗ beziehungen zwiſchen beiden Schweſterſtädten ein noch gründ⸗ licherer Umbau des Orcheſterraums durch Herausnehmen von einer oder zwei Parkettreihen vorgenommen werden; vor⸗ läufig muß die Stadtverwaltung davon wegen der Koſten lei⸗ der noch Abſtand nehmen. Doch werden ſich die Neuerungen bei der ausgezeichneten Hörſamkeit des Ufatheaters angenehm auswirken und hoffentlich dazu beitragen, den ſchon ſeither erfreulichen Beſuch der Gaſtſpiele des ee Die„Zwei Kravatten“ von Georg Kaiſer im Berliner Theater waren äußerlich ein Triumph. Aber Kaiſer ſteigt hier ein paar Stufen hinunter und macht eine richtige Revue in neun Bildern mit Tanz, Geſang und ſogar Handlung. Die„Zwei Kravatten“ ſind ſymboliſch für die Handlung: eine ſchwarze Frackkravatte eines Kellners und eine weiße eines Herrn. Zweimal werden ſie getauſcht, da⸗ mit ein Herr als Kellner unbemerkt fliehen kann. Der zweite Herr iſt der erſte Kellner ſelbſt. Er hat märchenhafte Dinge er⸗ lebt, in der Tombola eine Amerikareiſe gewonnen, dort beinahe eine 30fache Millionärin geheiratet. Aber was tut Gott— ſeine alte Jugendliebe Trude erbt ſogar 40 Millionen, und ha du nicht geſehen! er kriegt ſie zum Schluß. Es ergeben ſich Bilder des proletariſchen und des hochgeſellſchaftlichen Lebens; Szenen auf dem Schiff und im Büro, Eiſenbahnabteil und Landungsbrücken. Man kann tanzen und ſingen, ſo viel man will. Tänzerpaare werden engagiert, und Parodiſten. Und Spolianſky macht eine Muſik in allen Gattungen des Jazz, ganze Finales, einen hübſchen Song, der motiviſch wird, ein leidenſchaftliches Lied auf die Chance und ſo gute Schlager, daß die Leute zuletzt mitſingen. Dazu hat Stern ganz rei⸗ zende Dekorationen geſchaffen, die ſich ſchnell wandeln, am beſten der Spiegelſaal eines großen Hotels, in dem die Exer⸗ zitien der Perſonen und der Girls ſich vervielfältigen. Alſo ein richtiger Varietee⸗Kummel mit Kinohandlung, bei dem man das literariſche Urteil ſicher ein wenig zurückſtecken muß. Man hätte von Kaiſer mehr Selbſtironie, mindeſtens mehr Humor und Satire erwartet. Er ergibt ſich bedingungslos den Inſtinkten des Publikums. Das Niveau ſinkt. Der Bei⸗ fall wächſt. Piscator hat ſein Theater am Nolleudorf⸗ platz wieder eröffnet. Er brachte ein Inflationsſtück:„Der Kaufmann von Berlin“ von Walter Mehring. Es gab deu üblichen demonſtrativen Beifall und auch den üb⸗ lichen Skandal gegen Schluß auf die Geſchmackloſigkeit hin, daß Straßenkehrer mit anderen Reſten der Inflation auch die Leiche eines Soldaten abtransportieren. Sonſt hält ſich Pis⸗ cator diesmal in Grenzen, eine Hetzkampague wird nicht ver⸗ anſtaltet. Filme und Zubehör werden faſt nur zur Belebung vielen wechſelnden Szenen rein ſtruktiv geſtaltet, wobei die räumliche Bewegungstheorie des Geſamtausſtatters Moholy Nagy vom Deſſauer Bauhaus ſich nicht überzeugend durch⸗ ſetzt. Zwei Schwebebrücken und zwei laufende Bänder gehen nicht genügend in der Szenerie auf und ſcheinen nur äußere Spielerei. Piscators Regie tut wenig, das Intereſſe für das Stück mit ſeinem ſchleichenden Tempo zu erhöhen. Maleriſche Gruppen, die unklar werden, Dialoge, die in der Unbe⸗ gabtheit der vielen mäßigen Schauſpieler ſtecken bleiben. Es iſt. wieder ein ungeheurer Aufwand um eine mäßige Sache. Denn Mehring mag gute Chanſons ſchreiben, für ein Drama fehlt ihm die Tiefe und die Kraft. Ein Oſtjude kommt mit einem Dollarpaket nach Berlin, ge⸗ winnt durch Schiebung finanzielle Herrſchaft und Einfluß. Er ſelbſt bleibt im Grunde ein unberührter Charakter, und die Machinationen verteilen ſich mehr auf Angehörige anderer Raſſen. Es wimmelt von Rechtsanwälten, Induſtriellen, Militärs, Intellektuellen, Hakenkreuzlern, Miniſtern und Volksgenoſſen. Auch eine ſchwindſüchtige Tochter des Juden wird eingeſponnen: Jeſſie, nach dem Vorbild der Jeſſiea. Zu⸗ letzt kommt der große Kladderadatſch. Das geht ſo hin und her in hundert Verwandlungen, Eiſenbahn, Straße, Feme, Ghetto, Potsdam, Börſe, Büro, Geſellſchaft, und manchmal wird es metaphyſiſch mit Chören und Geſängen. Es iſt ſo oberflächlich, ſo billig, ſo gewöhnlich, daß es nicht an einer Stelle in die wirkliche Pſychologie dieſer tragiſchen Epoche verſinkt. Selten blitzt die Schärfe des Worts. Niemals kommt uns einer dieſer Menſchen herzlich nahe, auch nicht ſo oft man das Material aus dem jiddiſchen Kreiſe bezog, wie den deklamatoriſchen Baratoff für die Titelrolle. Zwiſchen jiddiſchem und Berliner Dialekt zerflattert das Milieu ins Weſenloſe. Humor Mißgeſchick „Ich habe eine hohe Strafe bekommen, weil ich mit mei⸗ nem Aut jemand angefahren habe.“ . Abend au der großen Thegterlitergtur zu⸗ der Handlung verwendet. Sie gelingen techniſch nicht ganz und laſſen dann auch Nach. Die Bühne iſt in Rückſicht auf die „Ich denke, du haſt einen guten Freund beim Gericht?“ „Ja, aber den habe ich eben angefahren!“(Judge) 1 N Petrovich als Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 418 34. Deutſcher Städtetag Nach Bekanntgabe verſchiedener geſchäftlicher Mittei⸗ lungen des Bürgermeiſters Wild hielt Oberbürgermeiſter Renner⸗Raſtatt ſein Referat über den Finanzausgleich. Er lehnte entſchieden eine weitere Hing fung eines endgültigen Finanzausgleiches bis nach Erledi⸗ gung der im Innern angeſtrebten Ref form auf dem Gebiete der Verfaſſung und der Verwaltung ab und wies darauf hin, daß bei der Aufteilung der Steuerarten unter die öffentl lichen Steuergläubiger Usſchiebung der Schaf⸗ i unbedingt eine klare Scheidung der Steker⸗ quellen zwiſchen den Steuergläubigern herbeigeführt werden müſſe. Dabei ſei anzuſtreben, daß an feder e lle tun⸗ lichſt nur ein Steuergläubiger beteiligt ſei. Dieſen Grund⸗ ſätzen und einer alten Forderung der Gemeinden würde ent⸗ ſprochen werden, wenn das Reich neben den Zöllen die Ver⸗ brauchs⸗ und Verkehrsſteuern ſowie die e und mögensſteuern für ſich in Anſpruch nimmt. Di e Einkommen⸗ und Körperſchaftsſteuern müßten die Ländern 250 Gemein⸗ den zugewieſen und die Realſteuern den Gemeinden über⸗ laſſen werden. g d Bürgermeiſter Wild dankte im Namen aller für das intereſſante Referat des Oberbürgermeiſters Renner und lud die Gäſte zu einem Frühſtück ein. Nach Begrüßungs⸗ auf ſprachen der ſtädtiſchen Vertreter und weiterem Meinungs austauſch ging es in die Ver⸗ f Diskuſſion über die beiden Referate„Verfaſſungs⸗ und Verwaltungs⸗ reform“ und„Finanzausgleich“, an der ſich u. a. Dr. gd a uf⸗ mann Singen, Gemeinderat Stöhr⸗ 3 Bürger⸗ meiſter Emerich⸗Ueberlingen, Bürgermeiſter Dr. Eberbach, Bürgermeiſter Hirt⸗ Emmendingen, meiſter Dr. Kraus⸗Mainz, Gemeinderat Kuß ⸗Kehl, Bür⸗ germeiſter Stockinger ⸗St. Georgen ſowie auch Kultus⸗ miniſter Dr. Leers beteiligten, welch letzterer über den Finanzausgle ich unter beſonderer Berückſichtigung des Schul⸗ eſens ſprach.— Die Abſtimmung brachte folgende Er⸗ gebniſſe: Die geſtern bekanntgegebenen Anträge aus der Denkſchrift bzw. aus dem Referat des Bürgermeiſters i. R. Dr. Weiß über die Verfaſſungs⸗ und Bortpalkn gh wurden von der Tagung einſtimmig angenommen. Auch gegen die Annahme der Ziffern 1, 2, 3 und 5 der Richtſätze F e e ergah 5 75 7 7 des Oberbürgermeiſters Renner zum er 2 Mit 26 gegen 5 ſich kein Widerſpruch. Lediglich bei kleine Aenderungen vorgeſe geht auch dieſer Antrag, der für die Gemeinden ein recht fordert, durch. ee Zuſchlags⸗ Zu Ergänzungsmitgli wählt die Bürgermeiſter mendingen und Burlage edern des Ausſchuſſes werden ge⸗ Graſſer⸗Lörrach, Hirt⸗Em⸗ Mosbach. Die Beſtimmung des nächſten Tagungsortes wurde dem Ausſchuß überlaſſen. In einem Schlußwort dankte Bürgermeiſter Dr. Wild⸗Furt⸗ wangen für das weitgehende Intereſſe, das den Verhand⸗ lungen entgegengebracht wurde. Im Anſchluß daran fand ein Mittageſſen ſtatt, dem ſich eine Fahrt zu dem herrlich ge⸗ legenen 1105 Meter hohen Gaſthof„zum Raben“ anſchloß. Der Abend brachte ein zwangloſes Zuſammenſein, der etwa 100 Tagungsteilnehmer, . der Sonntag eine Fahrt durch den 8 Jilm⸗ Mundſch au e„Der Leutnaut Ihrer Majeſtät“ Die Filmateliers ſcheinen immer 1000 rieſige Beſtände an ruſſi⸗ ſchen Uniformen zu haben: ſchon wieder iſt ein Ruſſenfilm, d. h. ein Film mit ruſſiſch⸗zariſtiſchem Inhalt da. Dieſes Rußland, das nicht mehr exiſtiert, iſt der Operettentraum des Films. Und dem Publi⸗ kum ſcheint er zu gefallen. Auch in dieſer neuen Auflage, die Jvan flotten kaiſer⸗ und beſonders kaiſertreuen Leut⸗ nant zeigt. Türen im Schloß tun ſich ihm auf und ſchließen ſich dis⸗ kret, die Neigu ng Ihrer Majeſtät umgibt ihn, bis ſchließlich Seine Majeſtät hinter Ihrer Majeſtät Leutnantsliebelei kommt und den Bedrohten die Hingabe einer wunderſchönen Kammerfrau rettet. Dieſe hat auch ein reizendes Hündchen. Namen wie Agnes Eſter⸗ haze(Katſerin), Georg Alexander uſw. bürgen für darſtelleriſche Qnalität des Films. — Schauburg:„S. O0..“ Ein Schiffsuntergang, der läns end dargeſtellt iſt, führt zwei Menſchen auseinander: einen Offizier der Kolonialtruppe(Alfons Frylan d) und ſeine Fran(Stane Haid). Sie werden getrennt durch das wogende Meer und ein böſe, verführeriſches Weib(Gina Man es, die in dieſem Film viel intereſſanter wirkt als Lianchen Haid). Der Offizier muß ſein Frauchen für tot halten, und ſo ſtürzt er ſich in den Kampf mit den Eingeborenen, der etwas merkwürdig nah bei der Kolonfalſtadt tobt. Sie aber lebt und leidet und rettet ſchließlich ihrem Manne das Leben, der es kurz darauf faſt wieder im wüſten Wüſtenkampf verlie Aber das Wiederſehen läßt ihn dies⸗ mal den Tod überwinden.— Der Film zeigt auch außer dem Schi untergang ſehr 8 Bilder, beſitzt Spannung und weiß darſtelleriſch zu feſſeln. Aus dem Lande Eg Seckenheim, 8. Sept. Wie in allen Orten ſo fand auch hier das Hochfeſt der katholiſchen Kirchengemeinde anläßlich des Patroziniums der St. Aegadiuskirche in feſtlicher Weiſe ſtatt. Nach der Patroziniumspredigt eines auswärtigen Geiſt⸗ lichen begann das feierliche levitierte Hochamt mit ſakramenta⸗ liſchem Segen, das Ortspfarrer Spinner unter Aſſiſtenz zweier Kapläne zelebrierte. Umrahmt wurde der Feſtgottes⸗ dienſt durch die lateiniſche Feſtmeſſe, vorgetragen durch den Cäcilienchor der Pfarrkirche Seckenheim Am Nachmittag bildete die feierliche levitierte Veſper den Schluß des Pa⸗ troziniums. Das Gotteshaus hatte zu dieſem Feſt eine wunderbare Ausſchmückung erhalten. 5 Weinheim, 9. Sept. Durch das heiße und trockene Wetter 55 5 2 1 8 an 85 8 8 gebrannt ſind. Winter e zwiſchen einem Straßburger auch im O getreten, denwalde ein allgemeiner Futter mangel ein⸗ da die Wieſen und Kleeäcker ſtellenweiſe ganz aus⸗ Es iſt zu befürchten, daß infolgedeſſen im ine Verringerung der Viehhaltung und eine gewiſſe Milchknappheit eintritt. Die Feldgewächſe, beſonders die Kartoffeln, Dickrüben uſw. ſind abgeſtanden und haben ge⸗ litten. Auch dem Spätobſt hat die Trockenheit Schaden zugefügt, indem es wurmig wird und vom Baume herunter⸗ fällt, namentlich die Spätzwetſchgen. Nachträgliche Nieder⸗ ſchläge können jetzt den Schaden nicht mehr gut machen. Der Zuſtand im Rebgelände iſt trotz der Trockenheit als befrie⸗ digend anzuſehen. Auch für das Rebgelände wären Nieder⸗ ſchläge wohltätig geweſen. Ein guter Weinherbſt wird aber trotzdem im Edelweinbau der Bergſtraße mit Sicherheit erwartet. * Ernſttal(Kr. Mosbach), 6. Sept. Hier kam es am ver⸗ gangenen Sonntag zwiſchen mehreren Burſchen zu einem hef⸗ tigen Streit, in deſſen Verlauf einer der Burſchen namens Müller derartig blutig geſchlagen wurde, daß er am Mon⸗ tag früh ſeinen ſchweren Verletzungen erlag. I. Reicharbtshauſen, 6. Sept. Sohn der Witwe Wagner von hier wurde dort bei hnübergang in ſeinem Auto von einem Zuge erfaßt und auf der Stelle getötet. Mit dem Führer wurden noch zwei Damen tot aus den Trümmern gezogen. Der Unfall iſt umſo tragiſcher, als der Sohn im nächſten Frühjahr ſeine Mutter zu ſich nehmen wollte, da er in Ame⸗ rika ein gutgehendes Geſchäft beſaß. Karlsruhe, 6. Sept. Bei einem Freundſchaftsſpiel Fußballklub und dem Fußball⸗ verein Karlsruhe⸗Daxlanden in Straßburg erhielt der Tor⸗ wart der Karlsruher einen ſo ſchweren Stoß in die Magen⸗ gegend, daß er innere Zerreißungen erlitt, denen er jetzt er⸗ legen iſt. 5 * Karlsruhe, 9g. Sept. Am Sonntag nachmittag gelang es einem 22 Jahre alten Bahnarbeiter, der ſich zur Unter⸗ ſuchung ſeines Geiſteszuſtandes im ſtädtiſchen Krankenhaus befand, nur mit einem Hemd bekleidet aus der Gummizelle zu entweichen. In der Kaiſerallee wurde er auf einer Elektriſchen aufgegrüffen und wieder ins Kranken⸗ 2 zurückgebracht. a 1(Amt ene 6. Sept. Geſtern abend 1 g der Blitz in das Anweſen des Landwirts und Stein⸗ hauers agen Schindler und zün dete. Ehe Hilfe zur niedergebrannt. Nur das Stelle war, war das Anweſen lebende Inventar konnte in Sicherheit gebracht werden. einem heranbrauſenden Fran k⸗ Bürger⸗ Der in Amerika lebende 1 ö 1 gendes Motto gewählt:„Motorenöle werden heute in der Luft erprobt.“ S9 Schloßbücherei: kunde im Zeughaus: Plauetarinm: Nachbargebiete Wieder ein Typhusopfer in Heppenheim 5 * Heppenheim a. d.., 9. Sept. Geſtern nachmittag wurde hier er 15jährige Joſef Kohl, der nach nahezu monatlichen qualvollen Leiden in der Heidelberger Klinik ſein junges Leben laſſen mußte, zu Grabe getragen. Der Aermſte wog ard vor ſeinem Tode noch 34 Pfund. Es iſt dies das zwölfte Opfer der Typhus⸗Epidemie. Ein 15jähriges Mädchen liegt noch in ſehr bedenkli 1 Zuſtande in Heidelberg in der Seuchenabteilung. All dieſe Opfer wären nicht zu beklagen, wenn man, nachdem im vergangenen Herbſt die erſten Tuyphus⸗ fälle auftraten, gleich energiſch nach dem Kran kheitsherd ge⸗ forſcht und umfaſſende Vorbeugungsmaßnahmen getroffen hätte. * . Schifferſtadt, 9. Sept. Der 63 Jahre alte Handelsmann Guſtav Reiß von hier büßte durch eine unheilvolle Ver⸗ wechſlung ſein Leben ein. In der Meinung, eine Mine⸗ ralwaſſerflaſche vor ſich zu haben, griff er nach einer mit einer gifthaltigen Flüſſigkeit angefüllten Flaſche und trauf einen kräftigen Schluck daraus. Nach in den ſpäten Abend⸗ ſtunden des geſtrigen Sonntags erlag er der ſchweren Ver⸗ giftung. 1.——— Tageskalender Dienstag, den 10. September Nationaltheater:„Ei n Masken bal 4.80 Uhr. Apollotheater: Variets⸗Vorf ſtellung,.15 khr, Lichtſpiele: Alhambra:„Der Leutnant ihrer Mafeſtät“— Schauburg:„S. O..“) Capitol:„Die Liebe der Brüder Rott“,— Scala:„Alarm“.— Gloria:„Der ſelt⸗ ſame Fall eines 178 9 laſt⸗ Theater:„Der Fall Arztes“. des Staatsanwalt.“— Uf The Sehenswürdigkeiten: 1 Kunſthalle: Dienstag bis Sonntag: 10 bis 1 Uhr und 3 bis 5 Uhr:- Schloßmuſeum mit den, Fonderau stel nnen; 150 Jahre, Ma nuhetmer Nationaltheater und Die politiſche Bewegung 1848/49. Geöffnet täglich v. 10—193 umd 15—17 Uhr, Sonntags v. 1117 Uhr 158 8 —1, 87 Uhr.— Muſenm für Natur⸗ und Völker⸗ Sonntag vorm, von 11—1 und nachm. von—8 ienstag—5 Uhr; Mittwoch—5 Uhr; Freitag—7 Uhr.— Beſichtigung.00 Uhr. ater:„Adien Mascotte“. Uhr; Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat September Rhein Pegel 19 5 6 7. 10 Neckar ⸗Pegelf s 5 5 7.. 10. e Ten 85.85.61.80.80.88 W 47 Jagſtſeld 000 0 9000 9 500 68000 Maxau 7 Mannheim 5 Taub 0 fröln 01 0 bbs es Rheins 21,0 C. e Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner— Feuilleton: Dr. S. Kay er Kommunalpolitik u, Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Vermiſchtes; Wi ly Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles Übrige: Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen! Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. 5. Mannheim E 6, 2. 8 Schluß des Tebakflonellen Tells. Geſchäftliche Mitteilungen “Einzigartig daſtehende Leiſtungen in der Luftfahrt. Mit Be⸗ wunderung und Begeiſterung verfolgte die ganze Welt die ſpeben beendete Weltreiſe des Luftſchiffes„Graf Zeppelin“. Die 5 Maybach⸗ Motoren mußten ſtets ihr Beſtes hergeben und verlangten eine Schmierung, die allen Witterungsunbilden, wie größter Hitze und Kälte, gewachſen war. Daher hat auch die Leitung der Zeppelin⸗ Werft G. m. b. H. wiederum Veedol⸗ Motoröl zwählt, das Oel, welches die Schutz icht bildet. Es iſt nicht das erſtemal, daß Veedol⸗Motoröl kühnen Männern die Reiſe um die Welt in der 1 Luft ermöglichte. Die Flieger Mears und Conver stellten im Jahre 1928 einen neuen Rekord auf, indem ſie die Welt in 23 Tagen und 15 Stunden umflogen. Dieſen Rekord Hat L. Z. 127 übertroffen, alſo Veedol durch Veedol geſchlagen! Im Vertrauen auf Veedol haben auch dieſes Jahr die Flieger Roger Q. Williams und Lewis Haucey Veedol⸗Motoröl für den erſten Flug von USA. nach Rom mit dem„Pathfinder“ gewählt. Auch ſie 1 in ihrem Vertrauen nicht getäuſcht und haben ihr Ziel erreicht. Die Hamburg⸗Ameri⸗ kaniſche Mineralöl⸗Geſellſchaft, Hamburg 11, in deren Händen der Vertrieb der. Motoröle für Deutſchland liegt, hat doher ſol⸗ — im stummen Spiel ihrer schlanken Linier den mimischen Ausdruck, die Kunst vor Gesang und Sprache unterstreichend, greife: nach stolzen Iriumphen von Bulne und Film zur duftreichen 6. Seite. Nr. 418 K Dienstag, den 10. September 1929 Die Konzentrationsbewegung in der deutſchen Film⸗ induſtrie, die ſeit einem halben Jahr mit der durchgreifenden Veränderung bei der Ufa und Emelka ihren Abſchluß gefunden Zu haben ſchien, geht weiter. Um ein weiteres Einſchrumpfen der deutſchen Filminduſtrie zu verhüten, ſind in letzter Zeit ſveundſchaftliche Vereinbarungen zwiſchen Ufa und Emelka getroffen worden, über deren Ausmaße jedoch noch nichts genaues zu erfahren war. Sollte eine engere Zuſammen⸗ arbeit der beiden größten deutſchen Filmgruppen zuſtande⸗ kommen, dann würde das bedeuten, daß die Ufa gerade⸗ 0 eine Monopolſtellung in der Beherrſchung des deutſchen Filmgeſchäftes einnehmen wird. Im weſent⸗ lichen dürfte es ſich dabei um das Theatergeſchäft handeln. Zwar iſt bei der Filmproduktion noch nicht eine gleich ſtarke Konzentration vor ſich gegangen wie im Theater⸗ geſchäft, aber zweifellos beſteht die Gefahr, daß im weſent⸗ kitchen nur die Filmherſteller weiter exiſtieren können, die Filme herausbringen, die der Uſa genehm ſind. Es iſt zwar wichtig, daß es neben den großen Uraufführungstheatern der Ufa in Berlin und ihren großen Häuſern im Reich, ſowie weben den bedeutenden Theatern der Emelka Tauſende von Kinos gibt, die nicht in Abhängigkeit zur Ufa ſtehen, aber ebenſo bekannt iſt auch, daß die wichtigſten Lichtſpieltheater die Uraufführungshäuſer ſind, in denen der Film herauskommt und wo zum Teil über das weitere Geſchick, über das Ein⸗ ſchlagen oder das Verſagen der neueſten Werke die Entſchei⸗ dung fällt. Es wäre zwar denkbar, daß eine Reihe von Film⸗ Herſtellern ihre Werke in anderen Theatern zur Uraufführung ringen, aber der Nachhall, den hier die erſte Aufführung findet, iſt garnicht mit der Herausbringung der bekannten Uraufführungstheater zu vergleichen. Die Entwicklung des Filmgeſchäftes hat dazu geführt, einige wenige Theater als Urauffüh⸗ r Ungstheater abzuſtempeln. Häufig iſt für den Theaterbeſitzer im Reich ſchon allein die Tatſache, wo ein meuer Film herauskommt, von ausſchlaggebender Bedeutung für die Beurteilung der Größe und der Auswirkungsmöglich⸗ keiten eines neuen Werkes. Die auf dieſe Weiſe geſchaffene Situation könnte nur unter ſchweren Geldopfern geändert werden. Daran fehlt es aber im Augenblick der geſamten in der deutſchen 5 Zuſammenſchluß Afa-Emelka? mangel leidet. Filminduſtrie, und wenn es zu einem Zuſammenſchluß Ufa⸗ Puppen im Fim Ein neuer Weg der Filmkunſt Die berühmten und viel bewunderten Filmſtars aus Hollywood werden nicht ſchlecht erſtaunt ſein, wenn ſie ſich demnächſt in Filmen ſehen werden, in denen ſie niemals mit⸗ gewirkt haben und für die ſie auch nicht die übliche Rieſeugage bezogen. Nicht anders wird es ihren Kollegen in den Zen⸗ tralen der europätiſchen Filmkunſt gehen. Auch ſie werden ſich in einer ganzen Reihe von Luſtſpielen, Dramen, Tragödien eke. bewundern können, von deren Exiſtenz ſie auch nicht die mindeſte Ahnung haben. Die ganze myſtertöſe Angelegenheit beruht auf der neuen Idee einer bekannten deutſchen Film⸗ geſellſchaft. Die Helden dieſer Filme ſind nämlich künſtleriſch ausgeführte Puppen aus Stoff und Wolle. Die Schöpferin dieſer kleinen Kunſtwerke— ſie hat ſchon bei vielen Puppenausſtellungen Preiſe erhalten, hat es meiſterlich ver⸗ ſtanden, jeder Figur die charakteriſtiſchen Merkmale ihres Ebenbildes zu verleihen, und, wenn man die„Hauptdarſteller“ der Filme nicht in einer Glasvitrine vor ſich ſehen wird, wäre man unbedingt verſucht, ſie für Menſchen aus Fleiſch und Blut zu halten. Da ſieht man Eliſabeth Bergner in dem Koſtüm, das ſie als„Fräulein Elſe“ in dem gleichnamigen Film getragen Hat, Henny Porten, die für ein Grotesk⸗Puppenſpiel be⸗ ſtimmt iſt und aus dieſem Grunde ein Bauernkleid mit her⸗ vorſehenden Hoſen trägt, Aſta Nielſen ete. Die männlichen Filmſtars ſind ebenfalls naturgetreu dem Leben nachgebildet. Adolphe Menjou in tadelloſem Smoking mit dem be⸗ kannten Augurenlächeln unter dem ſchwarzen Schnurrbärt⸗ chen, Douglas Fairbanks mit langem Degen u. a. m. Dieſe neue Idee, urſprünglich nur als Werbefilm gedacht Und erſt ſpäter zu ihrer jetzigen Form entwickelt, hat nach dem Urteil berufener Filmkenner eine große Zukunft. Abgeſehen davon, daß ſich hier mit weſentlich geringeren Koſten künſt⸗ leriſche Wirkungen erzielen laſſen, als bei Atelieraufnahmen mit teuer bezahlten Kräften, wirkt jedes einzelne Stück durch raffinierte Technik doppelt ſo gut, als wenn bezahlte Künſtler mitwirken würden. Seltſame Filmgeſtalten Im amtlichen Teil des Deutſchen Reichsanzeigers und Preußiſchen Staatsanzeigers iſt zu leſen: Auf Antrag des preußiſchen Miniſters des Innern iſt die Zulaſſung des folgenden Teils des Bildſtreifens „Gehetzte Frauen“(zugelaſſen von der Filmoberprüfſtelle Berlin unter Prüfnummer 700 und von der Filmprüfſtelle Berlin unter Prüfnummer 16 524) widerrufen worden: In Akt III Darſtellung des Theaterarztes, Geſamt⸗ länge 88,5 Meter. Zugelaſſen iſt in Akt III die Szene der Tänze⸗ rin mit 7 Meter Ausſchnitt. Die Zulaſſungskarten verlieren ihre Gültigkeit uſw. Aha! So bösartig ſind unſere Filmzenſoren alſo nicht, daß ſie dem Publikum ein Siebenmeterdekolleté vorenthalten wollen, obwohl das, zugegeben, ja nun wirklich etwas ſehr reichlich iſt, vielleicht auch ſogar ganz entſchieden zu weit geht — je nach Veranlagung. Warum man aber einen harmlosen Theaterarzt verbietet, der doch wahrhaftig nichts dagu kann, wenn er 88 und noch gzinen halben Meter lang iſt, das iſt unerfindlich. iliom“ als eine weitere Kräftigung erfährt. Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe] Emelka kommt, ſo wird den Filmproduzenten kein anderer Weg bleiben, als ſich in das Unvermeidliche zu fügen. Vorläufig ſind noch keine entſcheidenden Beſchlüſſe gefällt worden. Daß tatſächlich Verhandlungen geführt wurden und auch noch weiter geführt werden, ſteht mit ziemlich großer Wahrſcheinlichkeit feſt. Welchen Ausgang ſie nehmen wer⸗ den, kann man im Augenblick noch nicht überſehen. Alles dies beweiſt, daß ſich die geſamte deutſche Film⸗ induſtrie in einer äußerſt ſchwierigen Situ⸗ ation befindet und beſonders ſtark unter Kapital⸗ Im Hintergrund ſteht dauernd die große Gefahr der Ueberfrem dung, des weiteren Eindringens der Amerikaner in den deutſchen Filmmarkt. Sie wurde durch die bekannten Vorgänge bet der Ufa ſtark herabgemindert, aber ſchon wieder zeigt ſich eine neue rege Aktivität. So hat ein bekannter amerikaniſcher Filmkonze rn ſich be⸗ müht, entſcheidenden Einfluß auf den Filmtheater⸗ beſitz der Emelka zu gewinnen. Die neue Be⸗ unruhigung des deutſchen Filmmarktes durch innere Vor⸗ gänge tritt in einem Augenblick ein, da die geſamte Induſtrie durch das Eindringen des Tonfilms und ſeine bisher noch nicht abzuſehende Entwicklung in großer Sorge iſt. Noch wurde eine 100proz. Tonfilmproduktion in Deutſchland nicht auf⸗ genommen. Erſt in den nächſten Wochen kann man mit dem Beginn der erſten Arbeiten rechnen. Aber wie wird ſich das weitere Schickſal des Tonfilmes geſtalten? Wird er die große Mühe und die Unkoſten lohnen? Das ſind Probleme, die heute niemand beantworten kann. Auch der Tonfilmkampf iſt noch immer nicht beigelegt. Die deutſche Tonfilmproduktion hat durch den tatſächlich eingetretenen Mangel au neuen Filmen eine kurze Ankurbelung erfahren. Aber es iſt ganz offenſichtlich, daß es ſich hier nur um ein Zwiſchen⸗ ſtadlum handeln kann. In den nächſten Wochen wird trotz mancher zu erwarten⸗ den Dementis die Entſcheidung darüber fallen, was aus dem zweitgrößten Theaterkonzern Deutſchlands, dem Münchener Emelka⸗Konzern, wird. Unſer wichtigſtes Intereſſe iſt, daß die deutſche Filminduſt vie, die ſich ſchon ſeit Jahren gegen ver⸗ ſchtedenſte Widerſtünde in ſchwerem Kampf befindet, keine er⸗ neute Einbuße ihrer Macht erleidet, ſondern im Gegenteil . Filmnachrichten Viertauſend amerikaniſche Tonfilmtheater. Die Aus⸗ ſtattung der amerikaniſchen Kinos mit Tonfilm⸗Anlagen wird mit Fleiß betrieben. Die mit Tonapparaten ausgerüſteten Theater haben jetzt bereits die Zahl von 4000 erreicht. 20 500 Lichtſpielhäuſer exiſtieren in Amerika. Es werden alſo rund 20 Prozent als Tonfilm⸗Theater geführt. Hierzu kommt noch, daß dieſe 4000 Kinos 40 Prozent des geſamten Faſſungsver⸗ mögens der amerikaniſchen Theater repräſentieren. 26 000 der inſtallierten Apparaturen ſind Weſtern⸗Maſchinen. Al Jolſous neneſter Film. Der Jazzſänger in dem Tonfilm„The Singing Fool“ bringt einen neuen Großfilm heraus. Diesmal zeigt ſich Jolſon als Radioſänger. Die Situation iſt von ähnlichem Sentiment wie in„The Singing Fool“. Jolſon ſpielt die Rolle nicht als Neger, ſondern in ſeiner weißen Geſichtsfarbe. Er ſingt ſieben Lieder und wie⸗ derholt„Little Pal“, das Hauptlied. 5 OIſadora Duncaus Selbſtbiographie als Tonfilm. Die Selbſtbiographie der berühmten, auf ſo tragiſche Weiſe ums Leben gekommenen Tänzerin Iſadora Duncan, Mein Le⸗ ben“, ſoll zu einem Tonfilm verarbeitet werden. Der Erfinder des unbrennbaren Films Ehrendoktor. Der Chemiker Dr. Arthur Eichengrün, Erfinder des un⸗ brennbaren Zelluloids und des unbrennbaren Films, wurde von der Techniſchen Hochſchule Hannover zum Doktor⸗ Ingenieur ehrenhalber ernannt. Neue Tonfilme: Die Tonfilmaufnahmen zu den beiden von der Klangfilmgeſellſchaft hergeſtellten Filmen„Leier und Schwert“ und„Südexpreß“ wurden von dem Ton⸗ film⸗Kamera⸗Spezialiſten Eugen Hirſch gedreht. Wie Filmſtars Berlin hat den Ruf als Entdecker von Filmtalenten. Eine große Reihe von Künſtlerinnen und Künſtlern des Films haben in Berlin ihre Karriere gemacht, Aſta Nielſen, Fern An⸗ dra, Lee Parry, Emil Jannings, Eliſabeth Bergner und eine ganze weitere Reihe namhafter Filmgrößen haben erſt durch ihre Tätigkeit in Berlin Weltruhm gewonnen. Aſta Niel⸗ ſen ſtammt aus ganz kleinen Verhältniſſen. Sie iſt die Toch⸗ ter einer armen Waſchfrau und ſpielte in ihrer früheſten Jugend kleine Rollen am Neuen Theater ihrer Vaterſtadt Kopenhagen. Erſt als ſie vor ſtebzehn Jahren nach Berlin kam, ſetzte ſie ſich als große Künſtlerin durch. ya Mara kam aus dem Oſten. Sie hat in Riga als lettiſche Solotän⸗ zerin angefangen und ging dann zum Film und wurde eben⸗ falls erſt bei uns die große Künſtlerin. Einen langen Weg zum Ruhm benötigte Fern Andra, eine Amerikanerin, die ſchon in ihrem fünften Lebensjahre auf der Bühne wirkte. In ihrer Heimat fand ſie ſpäter nicht das, was ſie ſuchte, und auch Paris, wo ſie in neuen Anläu⸗ ſen die Leiter zum Ruhm zu erklimmen verſuchte, hat ſie ent⸗ täuſcht. Erſt in Berlin glückte es. Hier wurde ſie bald ein Liebling des Publikums. Die Wiege von Tilde Benz, heute Lee Parry, ſteht in München. Sie hatte urſprüng⸗ lich garnicht die Abſicht, zum Film zu gehen, kam ganz zu⸗ fällig nach Berlin und machte h u ſeiner Hei⸗ hinaus, läuft Neues aus Hollywood Cecil B. de Mille liebt es, in ſeinen Geſellſchafts⸗ filmen einen unerhörten Luxus zu entfalten. Die teuerſten Dinge ſind ihm gerade recht, um prunkvolle Innenräume zu entfalten, und die Boudoirs ſeiner Hauptdarſtellerinnen, als deren Typ er mit Vorliebe die Miſchung„Sündig und ſüß“ liebt, ſind wahre Stapellager von Teppichen, Kiſſen und Decken.. An einem Tage betrat er etwas verärgert eine ſoeben für die Aufnahme hergerichtete Dekoration, betrachtete ſte kritiſch und fand auch gleich einen Grund, ſich zu ärgern.„Warum liegt in dieſem Boudoir nur ein Eis bä rfell?“ fragte er ſtirnrunzelnd. tekt ſchüchtern. genau, daß wir zwei haben ne „W i d —„Ach, reden Sie doch nicht, ich weiß ganz ein weißes undein brau⸗ 8 Alice Withe, ein junger Star, der ſchnell beliebt ge⸗ worden iſt, mußte ſich einer Reihe von Probeaufnahmen un⸗ terziehen, um die ſie manches Mädchen beneldet haben würde. Der Regiſſeur beſtand darauf, weil in dem Film eine wirk⸗ ſame Kußſzene vorkommt und er nun den geeigneten Partner ausſuchen wollte. Es waren nicht weniger als 22 Kandidaten für dieſe angenehme Beſchäftigung vorgemerkt, und es hätten ſich ſicher noch mehr eingefunden, wenn nach ihnen gefragt worden wäre.. Es wurden alſo 22 Probeaufnahmen gemacht, und Alice Withe hatte reichlich Gelegenheit, ſich über die Fähigkeiten ihrer Partuer zu informieren. Freilich enthielt ſte ſich jedes Urteils, und als ſie der Regiſſeur lachend fragte, wer nach ihrer Meinung der geeignete Partner ſei, zuckte ſie vielſagend die Achſeln, und Naheſtehende konnten die wenig ſchmeichelnde Bemerkung„Nichtskönner“ hören. Nun wird alſo der Vor⸗ führungsraum darüber entſcheiden, welcher Partner ſich am beſten auf der Leinwand ausnimmt. Ihre Kollegen behaup⸗ ten allebings, Alice wünſche ſich dringend noch eine— Probe⸗ aufnahme 8 Geſpräch in einem Filmcafs Hollywoods: „Ja, ja, glauben Sie mir, Geld allein macht nicht immer glücklich. Ich kenne Schauſpieler, die beziehen eine Gage von tauſend Dollar am Tag und ſind ſo furchtbar un⸗ glücklich.— Und dann gibt es dagegen welche, die erhalten nur fünfhundert Dollar am Tage und fühlen ſich reſtlos glücklich! * Viola Dana hat ein berühmt ſchlechtes Gedächtnis, ſie kommt alſo auch diesmal wieder einen Tag zu ſpät, um Mae Murray zum Geburtstag zu gratulieren. Die Murray weiß das, iſt etwas nervös und führt den Gaſt in den Salon, wo die Dana mit Eutſetzen ſieht, daß der herrliche Stutzflügel der Murray in der Mitte durchgebrochen iſt. „Aber was war denn los?“ ſagt ſie entſetzt.„Iſt etwa ein Unglück paſſtert?“—„Ach, kein Gedanke!“ lacht Mae Murray. „Noah Beery verſuchte abſolut, uns eine Sonate von Tſchai⸗ kowſky vorzuſpielen; und da er immer wieder ſteckenblieb und von vorn anfing, ſo hat ihm Milton Stills ſchließlich den Flü⸗ gel weggenommen.“ f * Der ideale Liebhaber arbeitslos Sie transit gloria mundi! Adolphe Menujfou der „ideale Liebhaber“ der Filmwelt, eben noch einer der gefeiert⸗ ſten und am höchſten bezahlten Kinoſterne, verläßt New⸗ gork, um ſich in Europa, in Deutſchland, England oder Frankreich, Arbeit zu ſuchen. Er hat die letzten Wochen ver⸗ gebens verſucht, in Newyork und in Hollywobd Arbeit zu fin⸗ den, aber ſo unglaublich es klingt, niemand hat ihm eine Rolle geben wollen, und ſo fährt er nach Europa, um den Staub der undankbaren Neuen Welt von ſeinen Füßen zu ſchütteln. Er glaubt nicht, daß die veränderte Geſchäftslage, die durch den Sprechfilm hervorgerufen iſt, an ſeiner Arbeitsloſigkeit ſchuld ſei, denn die letzte Rolle, die er noch in ſeinem alten Kontrakt geſpielt hat, war in einem Sprechfilm, und der Er⸗ folg dieſes Filmes war durchaus befriedigend. Jedenfalls iſt dieſer Großverdiener des Films jetzt knapp an Geld und wünſcht nichts ſehnlicher, als daß er und ſeine Frau wieder Beſchäftigung finden. entoͤeckt wurden Berlin als Leiter zum Ruhm.— Für jeden Typ die richtige Nolle. aus dem väterlichen Hauſe fort, kommt nach Hamburg, ver⸗ dingt ſich als Schiffsjunge und friſtet ſpäter als Schmieren⸗ komödiant ein mehr oder weniger kümmerliches Leben. Der Schriftſteller Felix Holländer entdeckt ihn und bringt ihn nach Berlin und heute iſt der entlaufene Quartaner unſer großer Jannings. Die Frage, woher das kommt, daß gerade Berlin ſo zahl⸗ reiche namhafte Künſtler„entdeckt“ hat, iſt nicht nur mit dem Hinweis auf das dankbare Berliner Publikum zu beantwor⸗ ten. Wir haben es dagegen vielleicht beſſer verſtanden als die anderen, dem einzelnen Künſtler den Typ ſeiner Darſtellung zu geben, den er am beſten auszufüllen in der Lage iſt. Daß dieſer Typ nicht immer mit den Wünſchen des Schauspielers oder der Schauspielerin übereinſtimmt, iſt hekanut. Char⸗ ley Chaplins Lebenstraum, Napoleon L. zu ſpielen, wird wohl niemals in Erfüllung gehen, und ebenſowenig Greta Garbos großer Wunſch, Oskar Wildes„Dorian Gray“ auf der Leinwand zu verkörpern. Charley Chaplin iſt eben für das große Publikum der Komiker, der zum Lachen reizt und Greta Garbo, die mondäne Darſtellerin, muß namentlich für das amerikaniſche Publikum ſtets die Weiblichkeit verkörpern, wie ſie dort gewünſcht wird. 5 Das Rätſel für den Erfolg eines jeden Schauſpielers iſt ſomit, auf den Geſchmack und die Wünſche des Publikums Rückſicht zu nehmen.(Leider! Die Schriftl.) Wir haben nur eins,“ antwortete der Archi⸗ * 1 Dienstag, den 10. September 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 418 W des Sonntags: 10 Pom⸗ Zehnkampf der Turner: 1 1(TV. Jahn 8 880 e en) 889 Punkte; 2. R Einkt 0 1 869. 8. Mehrkampfmeiſterſchaften der D. 2. gn, de 8 b b ge cee h. ae 2 0(ATV. 91970695 3 (TV. 61 Remſcheid) 692 uke ö Erſter Tat laſſen mußte. Mit mehr als 60 Punkten Vorſprung holte ſich die 22 Den Auftakt zum diesjährigen 46. Kaiſerberg⸗Turnfeſt im Duis⸗JCharlottenburgerin den Sieg vor Meier⸗Siegen mit 395 Punkten. burger Stadion bildeten am Samstag nachmittag die Mehrkämpf⸗ Die Ergebniſſe: 1. 1 8 N N e Vierkampf der Turnerinnen: 1. Witkowſki(Vis. Charlotten⸗ 00 5 ede 250 en, währen um Zehnkampf de dänne hurg) 457 Punkte;: 2. Me ie S.) 395 Punkte; 3. Renoth. 778 5 2. die erſten 5 Wettbewerbe durchgeführt e Vöt recht ann nahe e N„ 925. aal e waren. In den Einzelkämpfen wurde mit 5 Ede ee barem Beſuch und bei guten Witterungsverhältniſſen wickelten ſich 381.; 5. e(Don terbund) 373.; 6. Notte] den Sieg geſtritten. Der Erfolg waren vier neue Turnerbef 5 intereſſante Wettlämpfe ab, zumal die Gem ten bis auf die Damen 8. ſſeldor au e Hamburg)] ſtungen. Der Barmer Vach unternahm einen e e Junkers⸗Kaſſel und Birkelhaupt⸗Gießen v hlig zur Stelle waren. 367.; 8. rs) 9 Lukermann(Hang. Meter und verbeſſerte die Höchſtleiſtung.„„ 1 1 Die Organiſation klappte ebenfalls vorzüglich, ſodaß die ettbewerbe Turnerbund) 5„ e ee achsmut, 5 8 Hraunſch 0 8 Ban(Dortmund) ſtieß gie 10 Agger. e 2 Ark 9 programmgemäß beendet werden konnten. Im Zehnkampf der Turner o e ben 5 i 2 Ane kowſki n e upterbot ihren e e 155 gab es am erſten Tag die Läufe über 100 und 400 Meke 511„ 18 5 Denabr ii 5 P. 5 Kirch(Turner⸗ nahezu zwei Meter auf 1 Meter, und in der cds 1 90 hoch⸗ und Weitſprung, ſowie das Diskuswerfen. Die beſte Figur ſchaft Flens ae.7 Mothe(Freiburger 500.; 7. Go⸗ die een 23 5„ e. 1 898 125 den machte hierbei der Dortmunder Wegener, der nach dieſen 5 erſten dyla(MTV..(Homberger TV.) 464] Jubel wurde Georg Lammers empfangen, der zuvor in Bochum Zu einer impoſanten Kundgebung für den Gedanken der Leibes⸗ übungen geſtaltete ſich das Kaiſerberg⸗Turnen, zu dem am Sonntag⸗ nachmittag etwa 10 000 Zuſchauer ins Duisburger Stadion gekommen N 14 b Fus 2 i 3 5 7 N 11„ e 2 me ri ner. 8b uU f⸗ 9 Uebungen klar mit 468 Punkten in Front liegt und durchweg die] Punkte; g. Dünſter(DB. Bo 62 10, Hiby(TGeſ. Witten)] Amerikaner Tolan 9 chlagen hatte, 155 fe nach Du 0 859 beſten„ u erzielte. Lediglich im Stabhochf ſprung wurde er 459 Punkte. brach und hier ſeine Meldung zum 100 Meter⸗Lauf erfüllte. Er raf von Ohle⸗Oldenburg mit 3,605 Meter übertrumpft, während er nur Dreikampf für Altersturner 35.— 39 Jahre: 1. Hümmeling TuSp. auf keine ernſte Gegnerschaft, lief die 100 Meter aber Hennoch in der eine Höhe von 3,61 Meter bewältigen konnte. Rheinhauſen 69.; und(Schäfe 9 uhauſen) 69.; glänzenden Zeit von 10,5. isburger TV. 48) 60.; n 71 Punkte; 2. Kleinen(Tur⸗ 8 V. Düſſeldorf 67.; 45 Jahre Schach liner Turnerschaft 71.; 2. Winkelmann 3. Focks(TV. Duisburg⸗Neuenkamp) 61 P. 5 Janſen(Aachener 7.) 61.; 3. 9 Im Sechskampf der N war der ausſichts reiche Düſſeldorfer 40. 44 Jahre: 1 2(TS. Eſſ 2 2 Thönniſſen vom Pech verfolgt, da er bereits bei der erſten Konkur⸗ nerbund Eſſen 69.; Breyer(A renz, dem 100 Meter⸗Lauf, eine Knieverletzung erlitt und ausſchei⸗“ und älter: 1. Piſter(8 den mußte. Bis zur letzten Konkurrenz hatte der Schachweltmeiſterſchaft in Wiesbaden Dortmunder(ATV. Düſſeldorſ) 65 P. Wenker eine klare bing fiel aber durch ſein mo 5 Abſchnei⸗ Zweiter Tag e den im 1500⸗Meter Lauf auf den 3. Platz zurück. Sieger blieb der Am Sonntag wurden im Duisburger Stadion die Mehrkampf⸗ Die am Montag geſpielte dritte Partie des Schach⸗Weltmeiſter⸗ Barmer olzenberg mit 1 Punktzahl von 522 vor dem 8 ö ö a — meiſterſchaften der DT. im Rahmen des 46. Kaiſerberg⸗Turnfeſtes] ſchaftskampfes in Wiesbaden zwiſchen Aljechin und Bogoljubow fortgeſetzt. Im Zehnkampf der Männer ſiegte Wegener vom TV. mußte nach dem 40. Zuge abgebrochen werden. Aljechin erüffnete mit Jahn Scholwin⸗Pommern vor Regener ⸗ Dortmund, der bis zur angenommenem Damengambit. Gleich im Anfang wurden die Damen, fünften Uebung eine klare Ueberlegenheit zeigte, daun aber im Stab⸗ ausgetauſcht, wodurch Bogoljubow ein einigermaßen günſtiges Spiel lauer Bulſt(516.) und e, N es auf 511 Punkte bracht Faſt vollkommen im Zeichen einer Bewerberin ſtand der Vierkampf der Turnerinnen, wo ſich die bekaunte Berliner Turnlehrerin Wit⸗ kowfki ihren 5 onkurrenten klar überlegen erwies und nur im Hoch⸗ g 0 10 N hoch⸗ und Weitſprung verſagte und ſo um den Meiſtertitel kam. Mit] erhielt. Bogoljubow verzichtete auch diesmal darauf, den Bauern zu 8 i 2 eb 8— 7 1— 1 9 2 spr 9 Herde Düſſeldorferin Notte wit 1,50 Meter, die übrigens über⸗ guten Durchſchnittsleiſtungen ſicherte ſich der Leipziger Thymm den halten. Nachdem auch noch die Türme getauſcht waren, entſtand ein 92 1 32 2 81 2 2 2 2* 19 eg 7 raſchenderweiſe nur auf dem 6. Platze endete, den Vortritt übe r⸗ dritten Platz. gleichfarbiges Läuferſpiel, das wahrſcheinlich zum remis führen wird. 855 0 Stalt besonderer Anzeige Heute nacht verschied nach schwerem Leiden unsere innigst geliebte Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Schwester 7e Frau Margarethe Franz geb. Huber im Alter von 68 jahren Mannheim Feudenheim, Hauptstraße 107 Die trauernden Hinterbliebenen Die 8 findet am Mittwoch, den 11. Sept. 1929 nachm. 3 Uhr v. d Friedhoftapelle Feudenheim aus statt , eee, 1 Für die vielen Beweise herzlicher Teil.. 5 8 ee,, Schürzenkleldchen 9 5 5 5 5 5 f 5, Schürzenkleidehen, nahme beim Hinscheiden meines lieben. u,, ,,,, ere, Lein kon 0.20. ... Knaben-Schillerhemd. Zeſir kombinfett. Gr. 50, Gatten, unseres guten Vaters, sprechen ,,,, S, kurnchgesetate f, aus gutem Zelis,, schürzenkleldehen 7 . 1.. a 5 1. Hniesfrüm fe. indanthren... Größe 65. aus la. Trachtenstoff, 1 40. wir unseren innigsten Dank aus enulstrüumpfe⸗ pie E denger-Uemdgosen, aue emen e 0 7 . 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Worms, jetzt wohn⸗ haft in Mannheim, A4. 11, II., gemäß § 1577 Abſ. 3 B. G. B. die Führung meines Familiennamens Zell⸗ ner gerichtlich unter⸗ ſagt habe. 70533 ee 1 n. 8 ä e Heinr. Zellner, Wirt 2 25 2 2. in Sandhofen. Mannheim, den 9. September 1929 Die Vorstände Die Beerdigung findet Mittwoch, den 11. Sept. 1929, nachm. ½2 Uhr, von der Leichenhalle ausstatt. Wir bitten um zahlreiche Beteiligung ——— Ackerverpachtung. Z3wangsverſteigerung. N— Von der geise uren J] Die aul grant 10d dachte werdenden Meta bean, Feger. 8 deer 5 2 83 0 ſtädt. Grundſtücke werden im Verwaltungs⸗ werde ich im hieſigen Pfandloka„2 gegen VVV F Otto Marx elne K 7, Zimmer Zl, für mehrere Jahre bare Zahlung inn Vollſtreckungswege öffentlich Laden enthaltsort der 7092 8 2 5 5 weiter verpachtet, und zwar: vepſteigern: 1 Schreibmaſchine, 1 Schreibtiſch, 3 Gemarkung Mannheim am Freitag, 5 Bülent 1 Kredenz f Selgemälde, 2 goldene Geschäft Frau Miimaler geb. Philippine Burkharüt CK 1,1 Ed gos Tel. 32940 den 13. Septbr. 1029, vorm. 10 Uhr, 1 Brit 10 1575 N i etzt w 0 8 5 Gemarkung Käfertal am Samstag, Morath, Gerichtsvollzieher.„Junenſtadt. wegen . uten 5 1 3. 11 den 44. 8 1929, vorm. 10 Uhr, Bee 0 L. NI 4 E, 9 75 5 2 N Gemarkung Neckarau am Montag, TK. Adreſſe in der 5 i 2 n der Reise zurück den 10. Septbr. 1920, vorm. 10 Uhr, SK cchäftsſteue ds. Blatt Nähere Erkennungszeichen: Trägt blaues v0 8 5 8 1. 5 11105* Gemarkung Feudenheim am Dienstag, 1 2 5 Kleid oder Kleid mit Windjacke Dr. V. Lion 5 den 17. Septbr. 1929, vorm. 10 Uhr, Bolli 4 3 Rad 15 Ligferwagen bülteingef. Lehens⸗ t lange, blonde Haare. 8 k Sandhofen am Mittwoch, 5 f 1 15 e facharzt für Haut- und beschlechts⸗ ane We gen kg Serie 1329, vorter, 10 Uhr, ſeenerchn fülbgerſcheinfrel, Ile door, Furth⸗ ſittelgeschäft 1 1 CCC 3 Gemarkung Rheinau am Donnerstag, 1 1 i. mit Nebenraum 5. den 19. Septbr. 1929, vorm. 10 Uhr. 1 bote Ae 310 die Geſchufts⸗(Innenſtadt) w. Krank⸗ Zur u c K„ 05. ei der. ngebote unter K g 127 an die Geſchufts⸗ ßeit ſofort preswer ö 5 Ant Träffe lchmngan d ar l 0 Raunheim Die e 1 55 bei g 1 ſtelle dieſes Blattes. 10 060 a eee 5 i 3 J ſtädt. Gutsverwaltung, Zimmer 304, in den 8 3 U. 5 f füllt Fre, f Trans in der Geſchſt. 29909 f 9 Dr. Ludwi Eckert 8 Büroſtunden vorher eingeſehen werden. f Transportdreirad n f .* 1. 33958 1 Nelas n ge Soſen an ee Außerdem liegt ein erte, der pacht⸗ m. 1. 9. eee fl fl. bammoppan Gebr. Hobelbäuke . N 1 12 0 5., vorm. 8 ihr gegen Barzahlg. ſrelen Aecker bei dem zuſtändigen Gemeinde⸗ fahrber., kußer mit 20 Platten billig mit neuen Zangen zu anken) Tel. 261 Ju bunt iederbrück 20 ſekretariat zur Einſicht auf. 25 abzugeben. zu verkaufen. 7062 verkaufen, 70088 D 5. A Genterderselia s.. Städt. Gutsverwaltung. See 184 Qu 3, 15, Seitenb. x. 8, 14, 8. Seite. Nr. Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) ö Die Juſtigpreſſeſtelle Frankſurt a. M. teilt mit: Auf Antrag der Staatsanwaltſchaft wurde heute gegen die bisherigen Direktoren der Frankfurter Allgemeinen Verſicherungs.⸗G. Philipp Becker und Dr. Kirſchbaum, ſowie gegen die bis⸗ herigen Direktoren der Südweſtdeutſchen Bank, F. Sauerbrey und Brund Fuchs, die Vorunterſuchung eröffnet. Die Vorunterſuchung führt Landgerichtsrat Schaad. Becker und Kirſch⸗ baum werden angeſchuldigt, als Vorſtandsmitglieder der Fravag abſichtlich zum Nachteil der Geſellſchaft ge⸗ handelt zu haben und in ihren Ueberſichten und Darſtellungen über die Vermögenslage der Geſellſchatf den Stand der Verhält⸗ niſſe unwahr dargeſtellt und verſchleiert zu haben. Nach dem Ergebnis der bisherigen Nachprüfung kann heute bereits geſagt werden, daß Ver ſt ö ß e gegen die aktien rechtlichen Prſtfungsvorſchriften inſofern vorliegen, als eine Reihe erheblicher Verpflichtungen nicht in den Büchern der Fravag ver⸗ bucht worden ſind. In zahlreichen Fällen haben die Angeklagten offenſichtlich ihre privaten Intereſſen mit den In⸗ texeſſen der Geſellſchaft verquickt und durch die Fravag ihren eigenen Geſchäften Finanzhilfe geleiſtet. Eine Prüfung der Fin anz⸗Aval⸗Geſchäfte macht den denkbar ſchlechteſten Eindruck und viele Transaktionen ſind als bedenklich anzuſehen. Die Vorunterſuchung wird ſich naturgemäß auf längere Zeit er⸗ strecken, da den Fäden der nebeneinander⸗ und durcheinanderlaufen⸗ den Geſchäften im einzelnen nachzugehen iſt. Vielfach ſind Trans⸗ aktionen, die von einer der Geſellſchaften abgeſchloſſen wurden, bei der anderen verbucht worden und gerade die Geſchäfte, die zu Be⸗ denken Anlaß geben, tauchen an den verſchiedenſten Stellen des Kon⸗ zerns wieder auf. Sauerbrey und Fuchs werden angeſchuldigt, als Mitglieder des Vorſtandes der Südweſtdeutſchen Bank abſichtlich zum Nachteil der Geſellſchaft gehandelt und zur Zeit der Zahlungs⸗ einſtellung der Bank in der Abſicht der Gläubigerbenachteiligung Vermögens ſtu cke beiſeite geſchafft zu haben. Darüber hinaus wird Sauerbrey des Betrugs, der Untreue und der wider rechtlichen Verfügung von Effekten zu eige⸗ 272 ͤĩ³ĩðVdũ 2 EL Saatenſtand im Reich Die im Auguſt vorhberrſchende trockene und warme Witterung hat die Erntearbeiten ſſür Getreide allgemein ſehr gefördert, da⸗ gegen das Wachstum der Hackfrüchte, Futterpflanzen und Wieſen in vielen Gebieten des Reiches ungünſtig beeinflußt. Die Ernte der Halmfrüchte war Ende Auguſt in Süd⸗ und Mitteldeutſchland faſt ganz, in den übrigen Reichsſtellen bis auf Teilbeſtände von Hafer und Weizen beendet. Die bisher vorliegenden Druſchergebniſſe wer⸗ den faſt durchweg als„mittel“ bezeichnet,— Im Stand der Hack⸗ früchte iſt ſeit dem Vormonat faſt durchweg eine Verſchlechterung eingetreten. Kartoffeln wie Rüben haben allentholben unter der Trockenheit gelitten und ſind daher in der Entwicklung zurückge⸗ blieben. Eine Ausnahme machen jedoch Schleſien und einige Gebiete im Süden des Reiches und in der Rheinprovinz, wo erglebigere Regenfälle eine Beſſerung des Standes bewirken. Auf leichteren Böden kommen die Kartoffeln bereits häufiger zur Reife. a Der zweite Klee⸗ und Wieſenſchnitt hat begonnen, liefert aber größtenteils nur einen geringen Ertrag. Wo nicht genügende Boden⸗ feuchtigkeit vorhanden iſt, ſind die Kleefelder und Wieſen teilweiſe ausgebrannt. Unter Zugrundelegung der Zahlennoten 2 gut, Hafer 2,6(im Vormont 2,6), Spätkartoffeln 2,9(2,8)⸗ Zuckerrüben 3,1 2,0), Runkelrüben 2,9(2,8), Klee 3,3(3,3)„ Luzerne 3,3(3,1), Bewäſſe⸗ rungswieſen 2,8(2,8) andere Wieſen 3,3(3,2). Stand der Reben Die Beurteilung der Weinberge im Reich lautet im allgemeinen günſtig. Allerdings i ſtzu befürchten, daß infolge der anhaltenden rockenheit die durch ſtrengen Froſt im vergangenen Winter ge⸗ ſchädigten Weingärten noch weiteren Ausfall an Weinſtöcken erleiden werden. Die geſunden Stöcke zeigen zumeiſt guten Behang, wenn auch die Trauben in manchen Gegenden klein geblieben ſind, konn⸗ ten ſie mit Erfolg bekümpft werden. Unter Zugrundelegung der Zahlungsnoten 2 gleich gut, 3 mittel und 4 gering ergibt ſich über den Stand der Reben in den wichtigſten Weinbaugebieten folgende Be⸗ gutachtung: preußiſches Rheingau 2,3(2,4), übriges Rheingaugebiet 2,(2,4), Nahegebiet 2,6(2,5), Moſel⸗, Saar⸗ und Ruwergebiet 2,7 (3,8), Ahrgeblet 2,3(2,5), Badiſche Weinbaugebiete 2(unver.), Rheinheſſen 2,6(2,8), Rheinpfalz 2,6(2,7), Unterfranken 2,7(2,6), Neckarkreis 2,3(2,8). 1: Unveränderte Hypothekenbaukdividenden in Sicht. Wenn auch das Pfandbriefgeſchäft der Hypothekenbanken im laufenden Geſchäfts⸗ fahr etwas unter dem Vorjahre liegt, ſo dürfte doch wie dem Wochen⸗ bericht won Gebr. Arnhold zu entnehmen iſt, die Aufrechter hal⸗ tumg der vorjährigen Dividendenſätze bei den ſächſiſchen Hypotheken banken(Sachſenboden 12 v. H. und Leipziger Hypothekenbamk 10 v..) keine Schwierigkeiten bereiten, da der Er⸗ trag der Eigenkapttalien und der laufenden Geſchäfte völlig dazu ausreichen dürfte. Dieſe Feſtſtellung wird gerade im gegenwärtigen Zeitpunkt der Beunruhigung des Marktes der Hypothekenbankaktien Von Intereſſe ſein, zumal das, was das Bankhaus Gebr. Arnhold hier für die ſächſiſchen Hypothekenbanken erklät, wohl ohne weiteres auch auf die übrigen Realkredit⸗Inſtitute angewandt werden Harf, :: Erhöhte Aktieneinzahlung bei Vaterländiſche Kredit? In einer AR. ⸗Sitzung der Vaterländ. Kreditverſicherungs⸗Ac H. wurde feſtge⸗ ſtellt, daß zu Beſorgniſſen im Intereſſe der Verſicherungsnehmer kein Anlaß ſei, Die entſtehenden Verluſte ſeien aus laufenden Mitteln voll gedeckt, und die Zahlungsfähigkeit der Geſellſchaft werde daher in keiner Weiſe berührt, Obwohl die Liquidität bis jetzt aus⸗ reichend war, hat der Aufſichtsrat den Vorſtand ermächtigt, im Be⸗ darfsfall bis zu 10 v. H. des nicht eingezahlten Kapitals— der Ein⸗ zahlungsrückſtand beträgt 5,7 Mill. bei einem Aktienkapital von Mill.„ einzufordern. * Sonderdividende der Gerling⸗Konzern⸗Lebensverſicherung. Die hohen Zinserträgniſſe der letzten Jahre haben die GK. veranlaßt, nit Genehmigung des Reichsaufſichtsamts neben den bereits er⸗ klärten Verſichertendlvidenden neuerdings noch eine Sonderdividende zu erklären, die den Verſicherten gutgeſchrieben wird, und zwor für das Geſchäftsjahr 1929 in Höhe von 4 bis 1 v. H. je nach dem Beginn der Verſicherungen, ſo daß ſich für 1929 die geſamten Dividenden auf die Verſichevungen mit Beginn 1923 z. B. auf 34,5 v. H. ſtellen und. für Verſicherungen mit Beginn 1924 bzw. 1925 baw. 1926 entſpr. 32,5, 30,5 und 2,5 v. H. der Jahresprämie ausmachen. Dieſe Sonder⸗ dtuidende wird nicht ausgeſchüttet ſondern angeſammelt und mit einem weit über den Sparkaſſenzins ſteigenden Satz verzinſt. * Das Ausſcheiden des Generaldirektors aus der Germania⸗ Stettin. Die Verwaltung der Germania⸗Verſicherungsgeſellſchaften teilt mit, daß die Urſache zur Vertragslöſung Generaldirektors Dr. Ho manns in einem vor mehr als drei Jahren getätigten Hypo⸗ thekengeſchäft liegt, bei dem Hypotekenſchuldner behaupten, durch das Vorgehen der Germania geſchädigt worden zu ſein. Der General⸗ direktor wäre verpflichtet geweſen, von dieſen Vorgängen dem.⸗R. Kenntnis zu geben. In der Unterlaſſung liegt ein Verſtoß gegen ſeine Verpflichtungen, der dem Aufſichtsrat Veranlaſſung gegeben hat, das Vertragsverhältuis mit ihm aufgeund freundſchaft⸗ licher Vereinbarungen demnächſt zu löſen. Es ſei ausdrück⸗ lich bemerkt, daß die Geſellſchaft keine Verluſte haben und daß auch die Vermögensanlagen im übrigen zu Beanſtandungen keinen Anlaß geben. Irgendwelche verſicherungsfremde Geſchäfte ſind von der Geſellſchaft niemals getätigt worden. Die Anterſuchung des Fravag-Zuſammenbruches nem Nutzen bezw. zum Nutzen eines Dritten enthalt von Sauerbrey iſt noch nicht ermittelt. Fahndungsweſen Mögliche geſchehen. Fuchs hat gegen den Haftbefehl Beſchwerde eingelegt. Der Unterſuchungsrichter gibt die Akten Entſcheidung der Beſchwerde an die Strafkammer ab. Dr. Kirſchbaum hat mündliche Verhandlung mäßigkeit der Haft beantragt. Der Termin zur Entſcheidung iſt auf Donuerstag anberaumt worden. Zu den Vernehmungen iſt eine An⸗ zahl von Sachverſtändigen und Zeugen geladen worden. Becker hat noch kein Rechtsmittel gegen den Haftbefehl eingelegt, jedoch durch ſeinen Verteidiger, Rechtsanwalt Dr. Roſenmeyer, erklären laſſen, daß hierin kein Eingeſtändnis ſeiner Schuld zu erblicken ſei. * 85 a Allianz⸗Konzern übernimmt auch Vereinigte Verliniſche Die Vereinigte Berliniſche und Preußiſche Le⸗ bens,⸗Verſicherungs⸗ AG. teilt mit, daß ſie ihre Beziehungen zur Frankfurter Allgemeinen gelöſt hat. Das im Beſitz der Frank⸗ furter befindlich geweſ Aktienpaket der Geſellſchaft iſt, nachdem auch der bei der Fraubfi r beſtehende, nach Ausbruch der Kriſe von der Vereinigten Berliniſchen und Preußiſchen gekündigte Rückver⸗ iche rungsvertrag an die Münchener Rückverſicherungs⸗Ge⸗ ſellſchaft(Allianz Konzern) übergegangen war, enfalls von dieſer führenden deutſchen Rückverſicherur Geſellſchaft erworben worden. Zwiſchen der Vereinigten Berliniſchen und Preußiſchen und der Münchener Rückverſicherungs⸗Geſellſchaft beſtehen ſeit jeher die beſten Beziehungen; auch die neue Verbindung iſt unter Bedingungen einge⸗ gangen worden, die für die Vereinigte Berliniſche und Preußiſche höchſt vorteilhaft ſind. Insbeſondere iſt ihre wirtſchaftliche und finanzielle Selbſtändigkeit nach jeder Richtung hin geſichert, die geſchäftliche Leitung bleibt völlig unverändert. Die von der Frank⸗ furter Allgemeinen in den Auſſichtsrat der Vereinigten Berliniſchen und Preußiſchen delegierten Mitglieder ihrer Verwaltung, Becker und Schumacher, haben ihre Mandate niedergelegt, ſo daß auch nach dieſer Richtung hin keine Verbindung mehr mit der Frankfurter All⸗ gemeinen beſteht. beſchuldigt. Der Auf⸗ Doch iſt alles im über die Recht⸗ N gung. Einer Verwaltungserklärung iſt zu entnehmen, daß mit dem gegenwärtigen Zeitpunkt der Rationaliſie⸗ rungsprozeß der Deutſche Induſtrie⸗Werke AG. zu einem ge⸗ wiſſen Abſchluß gelangt iſt. Man hofft, nachdem es in den letzten Jahren gelungen iſt, aus der Verluſtwertſchaft herauszukommen, nunmehr in abſehbarer Zeit zu einer Diyrdendenzahlung übergehen zu können. Das Fabrikationsprogra m m der Geſellſchaft umfaßt heute folgende Zweige: Neben dem Hüttenwerk allgemeinen Maſchinenbau(beſonders für enbahn⸗ und Auto⸗ mobilinduſtrie), Landmaſchinenfabrik(Getrei her, Hackmaſchinen uſw.), Motorradfabrikotion( käder, Dreiradlieſerwagen), Schrau⸗ beufabrik, Bettſtellenfabrik, Gießerei(Stahlformguß). Angegliedert iſt das Werk Wolfgang in Wolfgang b. Hanau. Das Hüttenwerk wird ſeinen vollen Betrieb zum 1. Oktober aufnehmen. * Vogel u. Bernheimer, Zellſtoff⸗ und Papierfabriken A. G. Ekt⸗ lingen.— 8 v. H. Dividende für das erſte Geſchäftsjahr. Dem AR. der Geſellſchaft wurde das Ergebnis für das Geſchäftsjahr 1928/9 vorgelegt, das nach Verrechnung der Gründungskoſten von ca. 3 H. des Aktienkapitals mit einem G e winnſaldo von 700 158,51/ abſchließt. Hiervon ſollen 300 000% zu Abſchreibungen auf die Anlagen, 58 290,52% zur Auffüllung des Reſervefonds auf die geſetzliche Höhe Verwendung finden und eine Di vi d ende von 8 v. H. auf das Aktienkapital von 4 200 000 4 zur Ausſchüttung 66. Genoſſenſchaftstag Stuttgart Der Nachmittag des zweiten Verhandlungstages der Jahresver⸗ ſammlung des Deutſchen Genoſſeuſchaftsverbandes war vor allem der geſchloſſenen Mitgliederverſammlung gewidmet, auf der das Mit⸗ glied der Anwaltſchaft Direktor Korthaus zunächſt über das Jahr 1928 Rechnung legte und den Voranſchlag für das Jahr 1930 vortrug. zur Des weiteren befaßte ſich die Verſammlung mit einem Antrag des Schleſiſchen Genoffenſchaftsverbandes e.., Breslau er ſich auf die örtliche Verbandszugehörigkeit der Genoſſenſchaften bezog. Nachdem der Ort für den nächſten Genoſſenſchaftstag beſtimmt worden war, wurden noch verſchiedene Einzelheiten beraten. Im weiteren Verlaufe des Montag nachmittag verhandelten ſo⸗ dann die Baugenoſſenſchaften. 5 Dr. Meyer, Direktor der Preußiſchen Landespfandbriefanſtalt, Ber⸗ lin, referierte über„Bedingungen, Grenzen, Riſiken der Baufinanzierung“. Nach einleitenden Ausführungen über die Veränderungen in der Baufinanzierung gegenüber der Vorkriegs⸗ zeit, insbeſondere der Lage auf dem Kapitalmarkt, der Hemmungen in der Kapitalbildung und der Einflüſſe auf den Realkredit, befaßte ſich der Redner eingehend mit den Bedingungen der Baufinanzierung. Er wies auf die Notwendigkeit hin, die Hauszinsſteuer⸗ und ſonſtigen öffentlichen Mittel zu erhalten, behandelte anſchließend die Beden⸗ tung und Beſonderheiten des erſtſtelligen Reolkredits und hob hierzu die Pflege des Marktes der feſtverzinslichen Wertpapiere und die Notwendigkeit einer baldigen Beſeitigung der Kapitalertragsſteuer hervor. Auch die Beſchaffung des erforderlichen Eigenkapitals wurde in Verbindung mit den Beſtrebungen auf ſtärkere Förderung des Bauzweckſparens erörtert. Bei der Behandlung der Grenzen der Baufinanzierung befaßte ſich der Redner allgemein mit der Abhängig⸗ keit jeder Bautätigkeit von der Aufbringung des benötigten Kapitals, um dann im einzelnen die Bewertungsſchwierigkeiten und die Gren⸗ zen der Beleihungshöhe, die Fragen der Rentabilität der Neubauten und der Mietgeſtaltung zu unterſuchen. Für die Dauer ſei es wohl ausgeſchloſſen, den Unterſchied zwiſchen Alt⸗ und Neubaumieten in der bisherigen Weiſe aufrecht zu erhalten, ſodaß die Frage der Mietgeſtaltung in der Richtung einer Erhöhung der Altmieten eingehend geprüft werden müßte. Abſchließend wurden die Riſiken der Baufinanzierung bei kurz⸗ und langfriſtigen Ausleihungen er⸗ zörtert und als unerläßliche Vorausetzungen des Baubeginns die reſtloſe Finanzierung und die Rentabilität des Bauvorhabens be⸗ zeichnet. Ferner behandelte der Redner noch einzelne praktiſche Notwendigkeiten, die insbeſonders geeignet ſeien, das Riſtko bei der Baufinanzierung einzuſchränken. Zum Schluß folgte ein Ausblick auf die Möglichkeiten der Neubaufinanzierung in der Zukunft. * Philipp Weickel AG., Aſphalt⸗ Dachpappen⸗ u. Teerprodukten⸗ fabriken, Weinsheimer⸗Zollhaus bei Worms. Das Unternehmen, das bekanntlich im März 1929 eine Kapftalerhöhung von 200 000„ auf 680 600/ vorgenommen hat, ſchließt das Geſchäftsjahr 1928 mit einem Verkaufsüberſchuß von 81 322(225 536„), wovon Betriebs⸗ unkoſten 59 t(43 093) 1, Handlungsunkoſten 150 344(141 809)% und Zinſen 44749(28 897)/ erforderten. Nach Abſchreibungen von 28 918(20 347) /, verbleibt bei einem Gewinnvortrag von 1275 ein Reingewinn von 3897(1275) /, der vorgetragen werden ſoll. Nach dem Bericht des Vorſtandes wurde die Anlage zur Verar⸗ beitung von bei der Teerdeſtilation anfallenden Rückſtände auf Zwiſchenprodukte für die Farbenfavrikation weiter ausgebaut, ſodaß die Produktion verdoppelt werden könnte. In der Bilanz erſcheinen bei unverändert 480 000“ Aktienkapital Gläubiger mit 116 804, (140 668), Akzepte mit 105 559(86 129)„, und Banken mit 66 223 (29 139)„]. Auf der Gegenſeite werden Schuldner mit 189 826 (171936)/ und Warenvorräte mit 135 527(120 472)„/ ausgewieſen. Bender u. Co. AG. in Kaiſerslautern. Dieſe Baumwoll⸗ ſpinnerei und Weberei beantragt Liquidation. Das Ack. war i. V. gelangen. Die Generalnerſammlung findet am 23. September d. J. in Karlsruhe ſtatt. Der Schiffsverkehr in den Man Der Verkehr in den Mannheimer Häfen einſchließlich Rheinau hat ſich im Monat Auguſt in Höhe des Vormonats gehalten. Es kamen an 183 Güterbodte und 898 Schleppkähne und gingen ab 177 Güterboote und 905 Schleppkähne. Der Güterumſchlag betrug im ganzen 638 547 Tonnen li. 526 114 Tonnen). Ankunft 555 133 Tonnen, Abgang 72 866 Tonnen. Hiervon entfallen auf den Handelshafen Ankunſt 275 108 Tonnen, Abgang 58 412 Tonnen, den Induſtriehafen Ankunft 75 392 Tonnen, Abgang 8 939 Tonnen, den Rheinauhafen Ankunft 204 633 Tonnen, Abgang 5 515 Tonnen. Der Umſchlag von Hauptſchiff zu Hauptſchiff betrug: 1 V. auf dem Rhein 9 441 Tonnen, auf dem Neckar 1105 Tonnen. Der Waſſerſtand des Rheins war nicht ungünſtig. Der höchſte Waſſerſtand betrug nach dem Mannheimer Pegel 4,02 Meter am 10. und der niederſte Waſſerſtand 2,78 Meter am 23. Auf dem Neckar oberhalb Heidelberg war die Schiffahrt in der erſten Hälfte des Monats wegen ungünſtigem Waſſerſtand behindert und mußte in der zweiten Hälfte ganz eingeſtellt werden. Von den wichtigſten Güterarten nahmen an dem Verkehr teil: Anfuhr in Tonnen Abfuhr in Tonnen zu Berg zu Tal zu Berg zu Tal Hoſz 85 77915—— 822 Getr elde 40054 569 15¹ 4 806 Kohle 300 652 3035 50— Mel! 4024 29 2706 3 128 Kies und Sand 1541 29247—— Roheisen 5 489——— Eisen aller Art. 5529—— 2994 Rohzu cker 1491—— 6 Et ze„„„„„„„„„ 70³⁰—— 6 952 F 457—— 4 8907 Düngemittel 22 898—— 2 508 J(— 49— 20 968 Der unmittelbare Umſchlag von Bahn auf Schiff bezw. umgekehrt betrug im erſten Halbjahr 1929 in Mannheim 164 399 Tonnen(142 913 Tonnen) in ſtheinau 259 259 Tonnen(255 677 Tonnen) der Geſamtumſchlag 423 658 Tonnen(398 590 Tonnen), alſo erſte Halbjahr 1928 mehr 25 068 Tonnen. gegen das Frachtenmarkt Duisburg-Muhrort 9. September Die Nachfrage nach Kahnraum war an der heutigen Börſe ſehr rege. Es wurde Kahn raum für Reiſen tal⸗ wie bergwärts ab hier ſo⸗ wie ab Kanal geſucht. Die Talfracht blieb unverändert mit.40 bis .60„ per Tonne incl. Schlepplohn. Die meiſten Kähne ſind heute zur Beladung eingeteilt worden. Bergreiſen in Frachten wurden nicht angenommen. An der Frühbörſe zahlte man 6 Pfg. Tagesmiete, ſpäter konnten 6% Pfg. mit den üblichen Bedingungen erzielt wer⸗ den. Der Bergſchlepplohn notierte.25 bis.50 // per Tonne nach Mannheim. Der Talſchlepplohn ſchwächte ſich etwas ab; es wurden heute 18 Pfg. per Tonne für größere beladene Kähne gefordert und auch bezahlt. Die Fahrt nach Mühlheim a. d. Ruhr iſt wegen Waſſer⸗ mangel geſperrt. Leere Schiffe ab Mühlheim werden noch heraus⸗ geſchleuſt. 8 Deviſenmarkt Im heutigen Frühverkehn notierten Pfunde gegen Nei- Dort Schwelz 25,18 25,180 Stoghoelm Baris 12,10 12,0809 5 18.98 5205 16,09 32.88 8 olland 2,09 Madrid Bale 881 i n 1 2 5 uud Pfunde alt 2038. — gehenden von 920 000 auf 460 000/ herabgeſetzt und auf 600 000% wieder⸗ erhöht worden. 5 nheimer häfen im Auguft 1929 Maunheimer Produktenbörſe Die Kurſe verſtehen ſich per 100 Kilo netto waggonfrei Mannheim mit Sack, zahlbar in RM Amtliche Preisnotierungen vom 9. Sept. 1929 Weizen 2575/6— Pfälzer Gerſte 23, /½4.—[Weizenmehl 0] 3875 „ ausl. 27.80/98,—Futter⸗Gerſte 18,—/19.—]'brotmehl— Roggen 20.50/20, 75 Mais a.'ſch. 20.75/1.— Roggenmehl 29.—7c33,.— „aus! 8e Biertreber 17,50/18,50 Weizenkleie 11.25 Hafer inländ 20, 21 Wieſenhen 11.40/12,50 Lein ſaat 41,50 „ aus!. 20.—½23.— Luß.⸗Kleehen 11,80/12,—] Trockenſchnitzel 12.25 Brau⸗Gerſte- 21,75/“—Preßſtroh 4,80/5,—[ Sopaſchrot 20. 20,25 dito. ausl. ö— Geb. Stroh 4.—/4, 70 J Rohzuckermel.— Sü ddeutſcher Großmühlenpreis ab Mühle. Mehlpieiſe mit Sack, * Frankfurter Produktenbörſe vom 9. Sept.(Eig. Dr.) Bei ruhiger Tendenz kamen folgende Notierungen zuſtande(alles übrige geſtri⸗ Haſer neue Ernte 18,75—19, Mais 20,75— 20,90, Weizenmehl ſüdd. und niederrh. 38,25—39, Roggenmehl 29— 30,50, Weizenkleie 11,25, Roggen⸗ kleie 11, Erbſen 35—48, Linſen 45—85, Heu 10,75—41, Weizen⸗ und Roggenſtroh, drahtgepr. 5,25—5,50, dto. gebündelt 4505,00, Treber 17,25 18,25. Mannheimer Viehmarkt Preis für 50 ke Lebendgewicht— Geſamtzufuhr 8898 Stüg Amtliche Preisnotierungen vom 9. Sep emder 1929 Ochſen.. 81 St Kühe.. 261 St. Kälber. 656 St. Schweine 3240 St. 4).. Mk. 6061). Mk. 4852 a) Mk.— a Mk. )..„ 44—48).„ 36-40)..„ 8082 8 8687 ,,,. ).„ 40—42 d)„ 18—24 d) 64—68 d!„„ 6188 Bullen.. 185 St. Färſen... 446 S).„ 54877 m„ 86-87 ).. Mk.-55). Mk. 6168 Schafe 32 St. E„ 82 84 5..„ 48 82 8) 5155% M..„ 070 c).„ 4448 Freſſer— St. bi. 54 59 Arbeitspferde 188 St. ))— a) Mtl..— Mk. 600 1800 l Ma rktverlauf: Mit Großvieh ruhig, gute Waxe geſucht; mit Kälbern lebhaft, ausverkauft; mit Schweinen ruhig, Ueberſtand; . und Schlachtpferde ruhig; 85 Schlachtpferde 40— 140 Ziegen. Berliner Metallbörſe 9. 9 KRüpſer Bie e 5 bez. Brief Geld Briei Geld Brief Geld 757 7 50—[8,50 47.75 47,25 50.25 49.75 47.75 47725 80,2 49.75 48, 47.25 50,75 49,75 47.75 47,25 51,.— 50, 47.78 47.25 51.— 50.— 47,75 47.25 51.— 80.— 47,75 47,25 51— 80.— 468. 475 50.— 49.— 47,50 7,28 40.50 48.25 47,78 47.28 80.50 45,75 48,.— 47,25 50.— 48,50 Elektrolytkupfer, prompt, 171,50 Antimon Regulus 65.69 Orig. Hütten ⸗Aluminium 190.— Silber in Barren, per eg 1,25 78,00 dgl. Walz⸗Drahtbarren 194.— Gold, Freiverkehr, 10 gr. 28,0028, 20 Hüttenzinn, 99 v..— Platin, dio. 1 r 8—10 Reinnickel, 98.99 v. 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Piave Musik von Giuseppe Verdi Spielleitung: Dr. Richard Hein Musikalische Leitung: Eugen Jochum Anfang 19.80 Uhr Ende geg. 22.30 Uhr E 333 ichard, Gra Helm. N René, sein Sekretär one Amelia, Renes Gattin Edit Maerker Ulrika: sine Wahrsagerin Margarete Klose Oskar, Page Gussa Heiken Hugo Voisin (Siegfr. Tappolet (Karl Mang Fritz Bartling Theo Herrmann S 1 2 8 i Feinde des Grafen Ein Richter Ein Diener Apollo Das grandiose. Fröfinungs- Programm Morgen Mittwoch 4 Uhr Einheits vorstellung, 50 Pfg., Mk.-, Kaffee u. Kuchen 30 Pfg. Unser Bühnen- und Film Programm: i Nur noch 5 Tage 5 abends 81/ Uhr Sclisame fall cncs Ar tes i mit ONRADDVEIOTr Dieses ergreifende Schicksal eines Arztes 5 müssen Sie sehen 55 toldatenleben g cas heißt lustig sein! Lustspiel in 6 Akten Auf der Bühne: Willt Fontaine . Der große Musikal-Akt 5 VobkeN-LienrspIELE Jungbuschistreaße 1. Der Sturm auf den Gold- Expreg mit TOM MIX H. Der rote General Geschäfts- Verlegung! Hohlsaum- Naherei A. 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