5 Dienskag, 10. September 1929 ö 1 * ———— Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus eder durch die Poſt monatlich N. M3 15 Bestell Bei eptl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe) lach⸗ forderung vorbehalten Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe ee E65 2. Haupt⸗Nedenſtelle R 1711 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr. 6, B 19/20 u. Meerfeldſtraße 18 Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944. 24945. 24951.24952 u. 24953 Regelmäßige Beilagen: Montag: Sport und Spiel Geſetz u. Recht Donnerstag wechſelnd: Abend ⸗ Ausgabe Mannheimer General Anzeiger Dienstag wechſelnd: Aus der Welt der Fechnil Kraftfahrzeug und Verkehr Mannheimer Frauenzeitung Aus dem Kinderland Freitag: Wandern u. Neiſen Samstag: Aus Zeit u. Leben Mannheimer Muſilezeitung challen der Trauer Freimütige Worte des Grafen Apponyi in Genf Aus der heutigen Vormittagsſitzung Genf, 10. Sept.(Von unſerem eigenen Vertreter.] Die heutige Vormittagsſitzung wurde eröffnet durch eine Rede des Grafen Appouyis. Der dejährige Vertreter Ungarns ſprach völlig frei in vollendeter Form, aufmerkſam gefolgt von der ganzen Verſammlung. Mit großem Freimut kritiſierte er die Arbeiten des Völkerbundes.„Ich habe mir lange überlegt, ſagte Apponyi, ob ich in Genf ſo offen ſagen kaun, was ich denke. Aber ich will einmal in Genf ſprechen, wie ich in Budapeſt ſpreche.(Beifall bei vielen Delegationen). Ich will auch von den Völkern ſprechen, die wie Ungarn im Schatten der Trauer 1 5 ihr nationales Unglück en. In der Minderheitenfrage pflichtete Apponyi den Ausfüh⸗ rungen Streſmanns lebhaft bei. Sicherheit, das ſei, ſo ſagte er, eine Forderung, die für die verſchiedenen Völker ſehr verſchiedenen Werte habe. Die Nationen, die den Krieg verloren hätten, erwarten, daß die Sieger ihre moraliſchen Verpflichtungen er⸗ füllten. Adel verpflichtet, rief Apponyi aus, auch materielle Macht verpflichtet. Wir Ungarn erklären offen, daß wir mit dem gegenwärtigen Zuſtand nicht ein verſtanden, daß wir unzufrieden ſind. Man fragt uns warum. Wir ind ganz einfach unzufrieden. Man höre uns, man unter⸗ ſuche die Urſache. Wir wollen unſere Lage nicht durch einen Krieg ändern, aber die Erniedrigung und die Unſicherheit, die ſich aus unſerer Lage ergeben, führen eine laute Sprache. Starker Beifall folgte der überaus offenen Rede Apponyis, Auch die Tribünen ſchloſſen ſich den Beiſallskundgebungen an. Nach Apponyi ſprach der däniſche Hauptdelegierte Moh⸗ winckel. Er beſchäftigte ſich als erſter Staatenvertreter mit dem Statut der künftigen Internationalen Repara⸗ tions bank. Er ſprach die Befürchtung aus, daß dieſes neue Unternehmen eine Beeinträchtigung der finanziellen Aufgaben des Völkerbundes nach ſich ziehen könnte. Moh⸗ winckel verlangte eine gründliche Ausſprache über die Organi⸗ ſterung der internationalen Bank im Völkerbund und forderte, daß Maßnahmen getroffen würden, um eine Annäherung zwiſchen dem Finanzkomitee des Völkerbundes und dem neu zu gründenden internationalen Bankunternehmen herzu⸗ ſtellen. Die Saarfrage y Genf, 10. Sept.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Die Genfer Saarbeſprechungen erhielten geſtern abend ihren durch⸗ aus befriedigenden Abſchluß und ermöglichten die prompte Einberufung der Pariſer Sachverſtändigenkonferenz, deren deutſche Abordnung unter der Leitung des Staatsſekretärs von Simſon und deren franzöſiſche Vertretung unter der des Handelsminiſters Loucheur ſtehen wird. Die Saardele⸗ gation, in der ſämtliche Parteien vertreten waren, reiſt heute mittag ab, nachdem ſie geſtern abend eine zweiſtündige Beſpre⸗ chung mit dem Reichsaußenminiſter und den hier weilenden deutſchen Parlamentariern hatte. Einſtimmig wurde beſchloſſen, daß die politiſche Rückgliederung des Saar⸗ gebietes und die Verſtaatlichung des Grundbeſitzes die beiden Kernfragen der Pariſer Konferenz bilden. Amerika über Pan⸗Europa Newyork, 10. Sept.(United Preß.) Streſemanns Genfer Rede und insbeſondere ſeine Ausführungen über den paneuropäiſchen Gedanken finden in der amerikaniſchen Oeffentlichkeit große Beachtung. Die Blätter bringen durchweg zum Ausdruck, daß Briands Pläne durch die Rede Streſemanns ein gutes Stück weiter gediehen ſeien. Die „World“ meint, Briand habe in Streſemann einen kräftigen Helfer bei der Erſchließung des ſteinigen Bodens einer euro⸗ päiſchen Wirtſchaftsgemeinſchaft gefunden. Die„Times“ er⸗ klärt, Streſemanns Zuſtimmung ſei für Briand ſehr ſchmeichelhaft. Es ſei jedoch damit zu rechnen, daß die rein wirtſchaftlichen Pläne Briands und Streſemanns mit den politiſchen Zielen, die gewiſſe andere Mächte bei dem paneuro⸗ päiſchen Gedanken verfolgen, zuſammenprallen würden. Scharfe Sowjetnote an China Moskau, 10. Sept.(United Preß.] Eine neue in ſehr energiſchem Tone gehaltene Note der Sowjetregierung an China iſt der deutſchen Botſchaft zur Weiterleitang an Nanking und Mukden durch das Außenkommiſſactat über⸗ reicht worden. Die Note lenkt die Aufmerkſamkeit der Zentralregierung und der Mukdener Provinzialregierung auf die Tatſache, daß fett dem 19. Auguſt ſich an der mandſchuriſchen Grenze 18 verſchiedene ernſte Zwiſchenfälle ereigneten, die ſämtlich durch Angriffe weißgardtiſtiſcher, in chineſiſchen Dienſten ſtehender Truppen verurſacht worden ſeien und ihren Höhe⸗ punkt in den ſchweren Kämpfen vom vergangenen Sonntag und Montag gefunden hätten, die mit der Verfolgung und Zerſtreuung der Angreifer durch Kontingente der Roten Armee endigten. Die verſchiedenen Zuſammenſtöße, die einzeln angeführt werden, ſind ſo gut wie gänzlich durch Preſſemeldungen be⸗ kannt geworden. Sie ergeben in ihrer Geſamtheit das Bild eines regelrechten Krieges im kleinen Maßſtab. Artillerie, Maſchinengewehre und Kavallerie werden ein⸗ geſetzt, die kämpfenden Truppen beziehen Schützengräben und Flugzeuge dirigieren die Angriffsbewegungen und das Ge⸗ ſchützfeuer. Die Note läßt unerwähnt, welche Schritte die Sowjetregierung zu ergreifen beabſichtigt, falls China der Warnung vor weiteren Uebergriffen der Weißgardiſten kein Gehör ſchenken ſollte. Am Schluß heißt es jedoch in drohendem Tone, daß jene Angriffe, die offenſichtliche Provokationen darſtellten, die ruſſiſchen Truppen gezwungen hätten, zu ihrer Verteidigung zu den Waffen zu greifen und daß neuerliche Zwiſchenfälle„ernſte Folgen nach ſich ztehen könn⸗ ten“. Die Note ſchließt mit den Worten:„Die einzige Möglich⸗ keit der Verhinderung neuer ernſter Verwicklungen beſteht in der ſofortigen Auflöſung der weißgardiſtiſchen Diviſionen.“ Panikſtimmung Tokio, 10. Sept.(United Preß.) In Mandſchuria herrſcht völlige Panikſtimmung. Das chineſiſche Kommando hält trotz der furchtbaren Kälte die Truppen in den Schützengräben, um eptl. Ueberrumplungen begegnen zu können. Noch ſchlim⸗ mer ſieht es in Pogranitſchnaja aus, wo 60 ruſſiſche und chine⸗ ſiſche Einwohner durch ruſſiſche Fliegerbomben verletzt wur⸗ den, ſp daß ihre Ueberführung in die Krankenhäuſer von Charbin notwendig wurde. Ein Japaner iſt dort, wie gemel⸗ det, bei den Luftangriffen ums Leben gekommen. Die Panik in Pogranitſchnaja wurde noch dadurch vermehrt, daß Rä u⸗ ber banden ſich die allgemeine Verwirrung zunutze machen O Militär⸗ und zu plündern begannen. Obwohl das chin. kommando jeden Plünderer ſofort erſchießen läßt, iſt es noch nicht vollkommen gelungen, dem Unweſen zu ſteuern. Die allgemeine Nervoſität macht ſich bis nach Charbin hin fühlbar, beſonders da es neuerdings wieder heißt, daß ruſſiſche Flugzeuge in der Nähe der Stadt geſichtet worden ſeien. Zahl⸗ reiche Japaner flüchten aus der Stadt. In den Kreiſen der Tokioter Truppen, die mit den chineſtſchen Verhältniſſen ver⸗ traut ſind, hält man es für möglich, daß die Ruſſen mit ihren Angriffen auf Mandſchuria und Pogranitſchnaja den Zweck verfolgen, die Arbeit der kommuniſtiſchen Agita⸗ toren in China zu unterſtützen, die am Werke ſind, die Spannung zwiſchen Nanking und Mukden zu verſchärfen. Während die Zentralregierung noch immer auf einen un⸗ blutigen Ausgleich mit Moskau hinarbeitet, herrſcht in den einflußreichen Militärkreiſen in der Mandſchurei eine ſtarke Kriegsſtimmung. Nach Anſicht der genannten fjapa⸗ niſchen Kreiſe rechnen die kommuniſtiſchen Agitatoren damit, daß von den mandſchuriſchen Machthabern Unbeſonnenheiten begangen werden, für die die Zentralregierung die Verant⸗ wortung ablehnen müſſe. Damit wäre der Bruch wieder voll⸗ ſtändig. Von Vomben⸗ und Kompetenzattentaten Aus Schwerin, 10. Sept. wird gemeldet: Zu Preſſemeldungen, in denen vor kurzem über die Tätig⸗ keit Berliner Kriminalbeamten in Mecklenburg⸗ Schwerin aus Anlaß der Sprengſtoffanſchläge in Lüneburg und Schleswig⸗Holſtein berichtet wurde, teilt die Preſſeſtelle des Staatsminiſteriums mit: Die ſofort vom Mi⸗ niſterium des Innern veranlaßten Ermittlungen haben er⸗ geben, daß Beamte des Polizeipräſidiums Berlin am 21. 8. 1929 in der Tat auf den Gütern Mieltizhof und Settin bei Crivitz ſelbſtändig Ermittlungs⸗ und Beſchlagnahmehandlun⸗ gen vorgenommen haben. Die für die Vornahme derartiger Maßnahmen allein zuſtän digen mecklenburgi⸗ ſchen Beamten ſind nicht hinzugezogen worden, obwohl dies durchaus möglich geweſen wäre, ohne den Gang der Ermitt⸗ lungen aufzuhalten. Auf die durch das Miniſterium des Innern ſofort erhobe⸗ nen Vorſtellungen hat der Herr Polizeipräſident in Berlin ſein lebhaftes Bedauern über das Vorgehen die⸗ ſer Beamten ausgeſprochen und die Beſtrafung des dafür in erſter Linie verantwortlichen Beamten in Ausſicht geſtellt. Er hat auch Vorſorge getroffen, daß ſich derartige Mißgriffe nachgeordneter Beamten, die geeignet ſind, die bisher ſtets narbeit zwiſchen den Beamten 11 id des Mecklenl ederhol des Polizeiprä⸗ Ar. 410— 140. Sahrgang bi 0 Anzeigenpreise nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolenelgele für Allgem. Anzeigen 0,40.-M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird leine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. »Neues vom Film Aittwoch wechſelnd: Aus Seld und Garken Slreben nach Idealen Die Ereigniſſe in Genf überſtürzen ſich. Von den 8 Minz⸗ ſterpräſidenten und 18 Außenminiſtern, die diesmal zur Jubi⸗ läumstagung erſchienen ſind, iſt in dieſen Tagen ſo viel ge⸗ redet worden, daß ein politiſch intereſſierter Zeitunngsleſer, der dieſe Reden gewiſſenhaft verfolgt hat, von all dieſem Hin und Her, Für und Wider, von den Programmreden der ſog. großen Kanonen und ihrem in⸗ und ausländiſchen Widerhall, von den Interviews der verſchiedenen Staatsmänner und all dem tendenziöſen Dazwiſchengefunke ſchon längſt ſo verwirrt geworden ſein muß, daß ſich ihm als der Weisheit letzter Schluß ganz von ſelbſt die Erkenntnis aufdrängt:„Mir iſt von alle dem ſo dumm, als ging' mir ein Mühlrad im Kopf herum.“ Aber auch wer ſich darauf beſchränkt hat, nur den Höhe⸗ punkten dieſer erſten acht Tage Genfer Jubiläumstagung ſeine Aufmerkſamkeit zuzuwenden und mit eigener Gedankenarbeit kritiſch zu verfolgen, was ſo prominente Staatsmänner, wie Macdonald, Briand, Henderſon und Streſe⸗ mann vor dem Genfer Forum der Nationen in ihren langen und diesmal beſonders inhaltsreichen Reden zu ſagen hatten, der iſt bei der raſchen Aneinanderreihung dieſer Reden durch die folgende Rede überraſcht worden, bevor er noch Zeit und Ab⸗ ſtand gewinnen konnte, über die vorhergehende nachzudenken. So ging es insbeſondere geſtern mit der großen Rede Streſemanns, die vormittags in der elften Stunde ge⸗ halten wurde und dempolitiſchen Din er, zu dem Briand die 27 Hauptdelegierten der europäiſchen Staaten eingeladen hatte. Die tiefen und bedeutenden Gedanken der Streſe⸗ und wirtſchaftlich Intereſſierten aller Erdteile noch nach, als ſchon die Berichte vorlagen über die Gedankengänge, in denen Briand nach Tiſch beim ſchwarzen Kaffee ſeine Lieb⸗ lingsidee von Paneuropa entwickelte und über den Wider⸗ hall, den ſeine Ausführungen in dieſem auserleſenen Kreiſe gefunden haben 5 Nur gut, daß das Füllhorn weltbeglückender Ideen, das in dieſen acht Tagen von Genf aus in faſt atembeklemmender Reichhaltigkett über die nach Frieden lechzende Menſchheit ausgeleert wurde, mit den geſtrigen Schlußeffekten für dieſe Völkerbundsperiode erſchöpft zu ſein ſcheint, denn ſchon kommt die Meldung, daß Briand noch im Laufe des heutigen Tages Genf verlaſſen wird und daß auch Streſemann nur noch bis Mitte der Woche, alſo höchſtens ein bis zwei Tage, dort bleibt. i Die Gedanken aber, die dort von den Männern vorgetra⸗ gen wurden, die berufen ſind, die Geſchicke der Nationen zu beeinfluſſen, die Ideen, die geſät wurden, werden nicht vom Wind verweht werden, ſie werden aufkeimen und, wie wir hoffen möchten, zu gegebener Zeit auch Früchte tragen. Nicht aus irgend welchem wirklichkeitsfremdem Gefühlsüberſchwang, ſondern aus der klaren Erkenntnis heraus, daß eine euro⸗ päiſche Arbeitsgemeinſchaft kommen muß, wenn nicht der „Untergang des Abendlandes“ doch noch zur Tatſache werden ſoll, ſind wir geneigt dieſe urſprünglich von Coudenhoven⸗ Kalergi in die Welt geſetzten und von Briand jetzt ſo eifrig propagierten Ideen eines Paneuropas nicht nur als leere Hirngeſpinſte zu betrachten. Gewiß iſt es ſchwer und ſchreit förmlich nach Widerſpruch, wenn jetzt von uns verlangt wird, daß wir uns zu einer Zeit, wo weite Strecken deutſchen Lau⸗ des noch beſetzt ſind von fremder Soldateska, wo überall in Europa Uneinigkeit herrſcht, wo ſelbſt die Alliierten der Entente Cordiale jedesmal nur dann einig ſind, wenn es ſich darum handelt auf unſere Koſten Vorteile herauszuſchlagen, zu einer Zeit, in der wir Deutſche ſelbſt nicht einmal inner⸗ halb unſerer Landesgrenzen ſo einig ſind wie wir es im Hin⸗ blick auf den ſtändigen ſtarken Druck von außen unbedingt ſein müßten,. gewiß iſt es ſchwer, ſagten wir, an ſolche Ideen von Paneuropa unſer Herz zu hängen und unſern Verſtand damit zu beſchäftigen. Doch die Sache wills, die Sache! Schließlich iſt Politik ja nicht nur die Kunſt des Möglichen, obwohl, wie geſagt, die Verwirklichung der Paneuropaidee, auf weite Sicht geſehen, uns durchaus nicht unmöglich er⸗ ſcheint, ſondern Politik iſt auch, um mit einem bekannten Worte des Realpolitikers Streſemann zu ſprechen,„das Streben nach Idealen“... Da bete eiſt feſtzuſtellen, daß ſich auch Briand und Streſemann über die bergehohen Hinderniſſe, die der Verwirklichung dieſer Idee noch entgegenſtehen und die es in einer Arbeit von vielleicht meh⸗ reren Generationen zu beſeitigen gilt, keinerlei Illuſionen machen. Klar genug kam das zum Ausdruck in dem dieſer Tage von Briand in Genf gemachten Ausſpruch, daß„einige Körner Wahnſinn“ nötig ſeien, um im jetzigen Augen⸗ blick dieſe Joͤee zu propagieren und zu verfolgen. Es kam ferner zum Ausdruck in Streſemanns Worten, daß zu dieſem Glauben„eine gute Portion Tollheit“ nötig ſei. Doch iſt es ſchon Wahnſinn, hat es doch Methode! Schreitet die Geſamtentwicklung Europas Amerika gegen⸗ über ſo fort wie bisher, d. h. werden die Länder Europas in dauernd ſteigendem Maße immer noch mehr ſo abhängig von den Vereinigten Staaten von Amerika, dann werden ſie aus Selbſterhaltungstrieb heraus eines Ta⸗ ges ganz von ſelbſt dazu kommen, die Vereinigten Staaten von Europa zu bilden. Ein kleines Vorſpiel für dieſen zwangsläufigen Gang der europäiſchen Ent wick⸗ lung haben wir erſt vor kurzem geſehen, als faſt alle Staaten Europas ſich zwar nicht in der Form, aber in der Sache zu⸗ ſammenfanden in einem einmütigen Proteſt gegen die Hochſchutzzollpolittk der Amerikaner die nur halb ſo viel von ganz Europa kaufen, als Europa ihnen ab⸗ kauft und ſich trotz dieſer ſtark paſſiven Handelsbilanz aller europäiſchen Staaten Amerika gegenüber, bemüßigt fühlten, Nr. 419 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) ſelbſt dieſe verhältnismäßig ſo geringen Ausfuhrmöglichkeiten Europas nach Amer durch ihre kraß einſeitig orientierte Zollpolitik noch z ütten. Selbſtverſtändlich kann Ame⸗ rika, wie jede Zollpolitik betreiben, die ihm bel) den ſich ſo ſelbſtherrlich EA 10 jedes gebärd t gewiſſe Schranken dadurch geſetzt, daß ter gedeihlichen Entwicklung Europas ebenſo und davon in gewiſſen Grenzen ſogar ſo ab⸗ td, wie dies feder Gläubiger von dem Wohlergehen ſeines ers und jeder Rohſtoffverkäufer von dem Zah⸗ lungsvermögen ſeiner Kundſchaft iſt. 0 geſehen iſt die Idee einer europäiſchen Ar⸗ bheitsgemeinſchaft, die, wenn es nach dem Wuunſcthe Streſemanns geht, vorläufig nur wirtſchaftlich und nicht poli⸗ tiſch aufgezogen werden ſoll, durchaus nicht die große Utopie, als die wir oft Enttäuſchten ſie auf den erſten Blick anzuſehen geneigt ſind. H. A. M. —— Die Finanzlage der Reichsbahn Berlin, 10. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Gefahr einer Tariferhöhung, die ſich in erſter Linie auf Frachten verkehr erſtrecken ſollte, iſt zwar durch die Ab⸗ ſage Stegerwald vorerſt vereitelt worden. Ungelöſt aber bleibt die Frage, wie die Reichsbahn die ihr durch die im April dieſes Jahres erfolgte Erhöhung der Eiſenbahnarbeiterlöhne entſtehenden 55 Millionen Mark Mehrkoſten für Die den das Jahr aufbringen ſoll. In der Reichsbahndirektion iſt mam offenbar über den kurz abweichenden Beſcheid Steger⸗ walds etwas überraſcht und verſtimmt. Man vermißt in dem Brief des Verkehrsminiſters jeden Hinweis auf eine Erleich⸗ terung der Lage der Reichsbahngeſellſchaft durch ein Eintreten des Reiches. Gleichzeitig wird geltend gemacht, daß die in dem Schreiben erwähnte Beſſerung in den Einnahmen der letzten Zeit dazu dienen müßte, einen Ausgleich zu den erheblichen Verluſten des verfloſſenen anormalen Winters zu ſchaffen, die bis zum 1. Mai etwa 30 Millionen betrugen. Erſt im Juli 0 man den Voranſchlag erreicht, doch ſeien keine Ueberſchüſſe vorhanden, um das Lohndefizit zu decken. ſe Wenn die Reichsbahn verwaltung, was immerhin zweifel⸗ haft erſcheint, ſich nicht noch entſcheiden ſollte, ihren Antrag auf Tariferhöhung zurückzuziehen, ſo bliebe ihr nur noch der Appell an das Eiſen bahngericht übrig. Hier wird noch bezweifelt, ob die Reichsbahn ſo weit gehen wird, das Reichsbahngericht anzurufen. Es fehlt nicht an war⸗ menden Stimmen, die die Einwände der Reichsbahn unter⸗ ſhreichen und betonten, auch die Sachausgaben dürften im Hin⸗ blick auf die Arbeitsloſigkeit nicht gedroſſelt werden. Einen Etwas merkwürdigen Ratſchlag gibt die„D. A..“. Die Reichsbahn müſſe ihre Sachausgaben im voraus höher ein⸗ ſetzen, um die notwendigen Unterhaltungen und Erneuerun⸗ gen durchzuführen. Die Betriebsrechnung müſſe entlaſtet werden. Dieſe Entlaſtung erfolge aber am beſten bei der Ver⸗ kehrsſteuer, wie dies der Miniſter im Reichstag Mitte Juni in Ausſicht geſtellt hat. Freilich zeige ſich auch hier, ſagt die „D. A..“, daß die Entwicklung der Reichsfinanzen unter Dr. Hilferding ſich unheilvoll auswirkt. Das neue Republikſchutzgeſetz Berlin, 10. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Entwurf für das neue Republikſchutzgeſetz iſt nun⸗ mehr fertiggeſtellt. Er wird vorausſichtlich noch in nächſter Woche dem Reichskabinett unterbreitet werden. Die neue Vorlage enthält im Gegenſatz zu dem alten Geſetz keine Be⸗ ſtimmung, die einen verfaſſungsändernden Charakter trägt. Insbeſondere iſt der ſogenannte Kaiſerparagraph fortgefallen. Wie erinnerlich, iſt Ende der Sommerſeſſion des Reichs⸗ ages der Antrag auf Verlängerung des Republikſchutzgeſetzes an dem Widerſpruch der Wirtſchaftspartei geſcheitert. Die Annahme der neuen Vorlage kann wohl, da ſie nur der einfachen Mehrheit bedarf, als ſicher gelten. Eine zeitliche Begrenzung des neuen Republikſchutzgeſetzes ſoll, wie ver⸗ lautet, nicht vorgeſehen ſein, da mit dem Inkrafttreten des neuen Strafgeſetzbuches automatiſch die Strafbeſtimmungen des Republikſchutzgeſetzes übernommen werden. .. Transatlantiſcher Verkehr mit Großluftſchiffen geſichert Dr. Eckener kehrt aus Amerika zurück. Er, der bis zur zweiten Landung in Lakehurſt das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ geführt hatte, war drüben geblieben, um dort endlich ſeinen großen Plan eines transatlantiſchen Zeppelindienſtes r Verwirklichung zu bringen. Wenn jetzt der Mann, der ein Popularität beſitzt wie nur wenige Menſchen in der W Heimat nach kurzem Fernbleiben wieder aufſucht Ehrungen zuteil werden, die der Größe ſeiner T Aber wichtiger als die Feiern iſt das rein ſa nis, um das ſolange gekümpft wurde. Als Dr. Eckener vor einem Jahre in Amerika Verhandlungen führte, hörte man zwar zu und ehrte den Mann, den der eben errungene Erfolg krönte. Aber die Pläne des Deutſchen ſchienen zu phantaſtiſch zu ſein, als daß man ſich entſchließen konnte, ſie zu unter⸗ ſtützen. Vielleicht war der erſte Amerika⸗Flug des„Graf Zeppelin“ nur als ein Zufalls⸗Erfolg zu werten. Jedenfalls ſchien den Finanzgewaltigen die ganze Angelegenheit noch nicht ſpruchreif zu ſein. Das mag vielleicht dazu beigetragen haben, Dr. Eckener zu veranlaſſen, eine Fahrt mit dem Luftſchiff durchzuführen, die klar und eindeutig ſeine große L i It, di werden ihm entſprechen. e Ergeb⸗ 8 Ff f iſtungsfähigkeit bewies. Nur durch Taten konnte die Maſſe überzeugt werden. Denn wie oft war ſchon der Gedanke der Luftſchiffahrt für tot erklärt worden! Aber immer wieder haben die Zeppeline durch ihre großartige Leiſtung das Intereſſe der ganzen Welt zu erregen vermocht, und der Weltflug ſelbſt muß als eine Großtat auf dem Gebiete der Aeronautik betrachtet werden. So fand Dr. Eckener, als er ſich diesmal an den Ver⸗ handlungstiſch ſetzte, eine ganz andere Konſtellation vor. Vor allem beurteilen die Finanzleute das geſamte Zeppelin⸗Unter⸗ nehmen viel ſachlicher und ruhiger. Man hat erkannt, daß der„L. Z. 127“ ein geeigneter Vorläufer für die Rieſenbauten iſt, die für den Transatlantik⸗Verkehr benötigt werden. In⸗ folge des genügenden Zutrauens zur Luftſchiffahrt, insbeſon⸗ dere zu den deutſchen Zeppelinen, konnte die Finanzie⸗ rungsfrage gelöſt werden. Auf Grund eines Abkom⸗ mens zwiſchen den deutſchen und Newyorker Banken ſoll ſo⸗ ſofort der Bau mehrerer Großluftſchiffe in Angriff genommen und möglichſt ſchnell gefördert werden. Obwohl ſchon auf dem Weltfluge vielfach ſehr große Geſchwindigkeiten erreicht wur⸗ den, iſt vor allem der Einbau ſtärkerer Motoren vorgeſehen, 1—— 2 2 reer Veamtenfragen E Berlin, 10. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Entwurf eines Geſetzes über Beamten vertre⸗ tung, den das Kabinett Marx⸗Keudell ſeinerzeit vorbereitet hatte, iſt bekanntlich vom Reichsrat noch nicht erledigt worden. Inzwiſchen hat der Reichsinnenminiſter Severing eine Reihe von Abänderungsvorſchlägen zu dem Entwurf geſtellt, die be⸗ reits vom Reichskabinett genehmigt worden ſind. Es iſt anzu⸗ nehmen, daß der Geſetzentwurf nunmehr vom Reichsrat, der ſeine erſte außerordentliche Sitzung nach den Ferien am 12. September und ſeine erſte ordentliche Sitzung am 19. Sept. abhält, verabſchiedet wird und daß die Vorlage dann dem Reichstag nach deſſen Wiederzuſammentritt im Spätherbſt vor⸗ gelegt werden kann. Der Miniſterbeſuch auf Bühlerhöhe E Berlin, 10. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Die drei ſozialdemokratiſchen Miniſter Severin g, Hilfer⸗ ding und Wiſſel, die ſich, wie gemeldet, zu einer Ausſprache mit dem Reichskanzler nach Bühlerhöhe begeben hatten, ſind inzwiſchen nach Berlin zurückgekehrt. Es beſtätigt ſich, daß die Arbeitsloſenberſicherungsreform der Gegen⸗ ſtand der Unterredung geweſen iſt. Der Kampf um die Ar⸗ beitsloſenverſicherungsreform wird heute wieder aufge⸗ nommen. Bekanntlich tritt heute der Reichsrat zuſammen, um ſetnerzeit zu dem Regierungsentwurf Stellung zu nehmen. damit die Luftſchiffe von der Witterungslage unabhängiger gemacht werden, auch bei ſtärkſtem Sturm vorwärtskommen und zu jeder Zeit abfliegen könnten. Vorausſetzung für den Einbau ſtärkerer Motoren von vielleicht 1000 Ps iſt allerdings auch die Vergrößerung des Luftſchiffvolumens. Vorausſicht⸗ lich dürften die neuen Zeppeline um etwa 50 Prozent größer werden als der L. Z. 127. Die neuen Luftſchiffe wer⸗ den kaum länger werden als das bisherige, hingegen ver⸗ lieren ſie ihre ſchmale, elegante Form, da der Durchmeſſer er⸗ heblich vergrößert wird, wodurch die Zeppeline etwas plumper wirken werden. Schon jetzt iſt man dabei, eine neue Luftſchiffhalle zu bauen, da die bisher in Friedrichshafen benutzte keine Ver⸗ größerung der Typen zuläßt. Im ganzen rechnet man damit, daß bis zur Fertigſtellung der Großluftſchiffe für den trans⸗ atlantiſck n Verkehr etwa anderthalb bis eindreiviertel Jahre vergehen werden, daß alſo der Luftſchiffdienſt früheſtens in zwei Jahren aufgenommen werden kann. Zu dieſer Zeit werden die deutſchen Luftſchiffe allerdings ſchon eine ſtarke Konkurrenz vorfinden, da dann noch die Neubauten der eng⸗ liſchen und amerikaniſchen Luftflotte in Betrieb geſetzt ſein dürften. Doch handelt es ſich bei ihnen zunächſt nur um Luft⸗ ſchiffe, die zu kriegeriſchen Zwecken und nicht für den Handels⸗ dienſt in Betrieb geſetzt werden. Sollten jedoch dieſe Luftſchiffe das halten, was man von ihnen erwartet, ſo beſteht kein Zweifel, daß weitere Neubauten für den Handel in Auftrag gegeben werden. Umſo mehr iſt es zu begrüßen, daß es Dr. Eckener ge⸗ lungen iſt, durch Verträge mit amerikaniſchen und deutſchen Banken und den Verkehrsgeſellſchaften Deutſchlands Anteil am Weltluftſchiffverkehr ſchon jetzt ſicherzuſtellen. Wenn auch mit dem transatlantiſchen Verkehr ein ganz neuer Typ der Zeppeline in Dienſt genommen wird— die Bequemlichkeit der Paſſagiere ſoll erhöht werden, der Poſttransport muß ganz anders berückſichtigt werden als bisher, die Gondel wird er⸗ hebliche Erweiterungen erfahren uſw.—, ſo bleibt das Luft⸗ ſchiff ſeinem Typ nach doch unverändert. Ueber das, was die Zeppeline geleiſtet haben, vor allem, daß ſie alle anderen Luft⸗ ſchifftypen übertrafen, braucht wohl nicht mehr geſprochen zu werden. Raubüberfall auf einen Tankſtellenwärter — Berlin, 10. Sept. Auf den Zajährigen Tankſtellen⸗ wärter der Reichskraftſtrecken G. m. b.., Karl Hoba aus Lichterfelde, wurde letzte Nacht ein Raubüberfall in der Nähe des Bahnhofs Wannſee verübt. Gegen 10.30 Uhr nahte der Tankſtelle ein mit zwei Männern beſetztes Kraftrad. Die Männer, die es eilig zu haben ſchienen, baten um 10 Etter Benzin, worauf der eine möglichſt ſchnell die Rechnung ver⸗ langte. Als Hoba in den Raum gehen wollte, erhielt er plötzlich mit einem harten Gegenſtand einen wuchtigen Hie b it her den Kopf und brach bewußtlos zuſammen. Er wurde gegen 11 Uhr von einem Berliner Herrenfahrer in einer großn Blutlache liegend vor dem Häuschen aufgefunden. Hoba, der einen ſchweren Schädelbruch erlitten hat, wurde in ein Krankenhaus überführt. Nach den bisherigen polizei⸗ lichen Ermittlungen haben die beiden Unbekannten in dem Häuschen alles durchſucht und ſind mit 250 Mark geflüchtet. Es handelt ſich um junge Leute im Alter von 25—26 Jahren. Eutgleiſung eines Schnellzugs in Spanien — Vigo, 10. Sept. Wie aus Monforte gemeldet wird, ift ein von Vigo abgegangener Schnellzug auf dem Bahnhof San Eſteban de Area infolge eines Erdrutſche 8, der durch die Regengüſſe der letzten Tage verurſacht wurde, entgleiſt. Es liegt eine Meldung über Verluſte an Menſchen⸗ leben vor, doch iſt die Zahl der Opfer des Unglücks noch nicht bekannt. f — Vogegnungen mit dem Okkulten Von Richard Rieß Obwohl die Beſchäftigung mit den Problemen des Okkul⸗ tismus längſt aus den Schwabinger Ateliers in die Arbeits⸗ zimmer wiſſenſchaftlicher Forſcher herniedergeſtiegen und in einem bildlichen Sinne„emporgeſtiegen“, iſt das Thema, ſo intereſſant es auch der Menſchheit erſcheint, noch ebenſo dun⸗ kel geblieben wie ſein Name. Die Zeiten ſeiner Hochkonjunk⸗ tur in den Jahren nach dem Kriege, in denen die Beſchäftigung mit der vierten Dimenſion und der Verſuch, Abenteuer der Seele zu erleben, zu einer Art Geſellſchaftsſpiel geworden waren, ſind nun zwar vorbei, aber das Intereſſe daran, die Schleier zu lüften, die„hinter den Dingen“ die überdimen⸗ ſionale Fremde verdunkeln, iſt nicht an die Mode gebunden und ſo alt wie überhaupt das Bewußtſein der menſchlichen Seele. Furchtbar ſchwer iſt es, ſich mit dieſen Dingen auseinan⸗ derzuſetzen. Schwer, weil, wenn überhaupt, ſo hier„Gefühl alles iſt“, ſchwerer noch, weil Glaubwilligkeit nötig, am ſchwer⸗ ſten aber, weil gerade darum der Scharlatan und Betrüger hier ein offenes Feld finden, um mit dem Gefühl und der Glaubwilligkeit ihr Spiel zu treiben. Propheten ſind nicht Arbeiter, die ein Tagespenſum erle⸗ digen können. Okkulttſten mit„praktiſcher Berufsausübung“ und Sprechſtunden für Jedermann iſt daher aufs heftigſte zu mißtrauen. Das rein⸗materialiſtiſche Beſtreben aber, das Vorhandenſein von Kräften, die uns„dunkel“ ſind, zu leug⸗ nen, zeugt von Armut der Seele und der Phantaſie. Vor einigen Jahrzehnten galten ja auch die Kräfte etwa der Hyp⸗ noſe und Willensübertragung als„okkult“ und heute bedient ſich ihrer ebenſo der Arzt, wie der Richter aus ihrer Wirkſam⸗ keit gegebenenfalls Folgerungen zieht. Vielleicht wird es nicht lange dauern, bis auch die ſeeliſche Fern⸗Wirkung, wie ſie ſich in Traum⸗„ Annoncen“ und den ſogenannten„Ahnun⸗ gen“ offenbart, wiſſenſchaftlich geklärt und anerkannt iſt. Na⸗ türlich ſei hier keiner„Traumdeuterei“ das Wort geredet. Wer das bunte Chaos nächtlicher Irrbilder ſich zu klären müht, der wird zu phantaſtiſchen Kaffeeſatz⸗Erkenntniſſen kom⸗ men. Der Traum ſpiegelt nur daun Wahrheit, wenn er, im 8 an die Materie nicht ſo eng gebundenen Zuſtande des trückten Körpers, mit den freieren Schwingungen der Das Seele Unterbewußtes an die Oberfläche bringt und zum Kon⸗ takt mit einem fernen, durch innige Baude mit dem Schläfer durch die Natur verbundenen Weſen bereit iſt. Daß die Mutter ſich von ihrem Kinde nie, nie trennt, das beweiſen viele, materialiſtiſch durchaus unerklärliche Wahrträume von Müttern, denen die höchſte Not des von ihnen Geborenen im Traume erkennbar wurde; vielleicht deswegen, weil eben der Menſch in ſeiner Todesſtunde mit allem Odem ſeiner Seele nach der Mutter ruft, und am Ende des Lebens, den Ring ſchließend, nach dem Weſen begehrt, daraus er ſeinen Anfang genommen Die meiſten Menſchen haben irgendwie und irgendwann in ihrem Leben derartige„Begegnungen mit dem Okkulten“. Meine Schwiegermutter, eine einfach empfindende, fromm⸗ gläubige Frau, deren Lebensabend ganz dem Jenſeits⸗ Gedanken gehört, ein ſtiller und in hohem Sinne naiver Menſch, dem okkultes Wiſſenwollen ſicherlich als Vermeſſen⸗ heit erſchiene, ſah eines Nachts ihren jüngeren Sohn im Traum, an der Hand des vor dreißig Jahren geſtorbenen Vaters. Und der Gatte ſah ſehr traurig drein und streichelte ihr, wie zum Troſte, die Stirn, auf den Sohn deutend, deſſen Bild verdämmerte.„Ein merkwürdiger Traum“, ſagte die Mutter am Morgen zu dem älteſten Sohn, bei dem ſie lebt. Vierzehn Tage ſpäter kam dann die Kunde, daß der Jüngere, ein im beſten Mannesalter ſtehender Ingenieur, in Los Ange⸗ les an einer Blinddarmentzündung geſtorben ſei.— Zufall? Zufall iſt die Ausrede unſerer Ignoranz. War„Zufall“ auch das Traum⸗Erlebnis eines Münch⸗ ner Arztes, der eines Nachts ſeinen Sohn auf dem Meere ſah, an einen Segelmaſt geklammert, aus höchſter Todesangſt „Vater! Vater!“ rufend? Der bedauernswerte Mann mußte einige Zeit darauf erfahren, daß ſein Bub, vom Heimweh ge⸗ peinigt, auf einem— Segelſchiff heimlich den Ozean über⸗ queren wollte und während eines Sturmes ſeinen Untergang in den Wellen gefunden habe. Zufall? Wer verbindet heute noch Ozeanreiſen mit dem Begriffe eines Segelſchiffes? Nein! Auch in die Welt des bürgerlich und real Geſinnten, der nie mit dunklen Problemen ſein Hirn zermartert, tritt das Fremde, Unerklärliche und läßt ihn verſtummen. Immerhin: Wir verſuchten, die Traum⸗„Annonce“, durch die räumlich getrennte Verwandte jäh miteinander in Verbin⸗ dung treten, als Fernwirkung der Seele zu begreifen. Han⸗ delt es ſich doch hier auch nur um ein zeitliches Nebeneinander. Traumgeſicht hat mit Prophetie nichts zu tun. — eee eee FTT Fälle von zeitlichem Fernſehen ſind äußerſt ſelten, und Noſtrodamus, der in der Verzauberung ſeiner„Quatrains“ die weltgeſchichtlichen Ereigniſſe ferner Jahrhunderte vorher⸗ ſagte, iſt ein Naturwunder. Nicht zeitliches Fernſehen iſt die Gabe Weniger, durch das Medium beſonderer Senſtbilität Dritten Schickſalsfügun⸗ gen zu offenbaren, die den Betroffenen noch nicht bekannt ſind, obwohl der Keim dazu bereits in ihnen liegt.„Was einer werden ſoll, das iſt er ſchon“, ſagt Hebbel. Und ich möchte diefe kleine Lakenpredigt mit der Erzählung eines Erlebniſſes beſchließen, das für den Verfaſſer dieſer Zeilen die bedeu⸗ tendſte„Begegnung mit dem Okkulten“ war, die ſeinem Leben zuteil geworden iſt. Drei junge Studenten ſtanden eines Mal Abends im Münchner Ausſtellungspark vor dem Zelte eines Orientalen, der ſich aſtrologiſcher Kenntniſſe rühmte. Uebermut trieb einen der Neunzehnjährigen dazu, den Mann zu befragen. Ein weißbärtiger Rieſe mit großen Augen von tierhafter Ruhe trat ihm entgegen, hielt ſeine Hand lange, ſtreichelte ihm Stirn und Wangen und offenbarte ihm zweierlei: Noch in dieſem Monat ſtirbt Ihr Vater. Sie ſelber aber tragen eine ſchwere Krankheit in ſich. Sie wiſſen es nicht? Sie werden es bald wiſſen!“ Betroffen verließ der Student den Fremden. Aber ſeine Freunde nahmen ihm bald die Wolken:„Dein Vater? Der nie krank geweſen? Den du in Geſundheit blühend vor acht Tagen verlaſſen? Und du ſelber? Neunzehn Jahre und am Anfang glücklichen Lebens? Biſt Sieger bei„Bierjungen“, auf dem Tennisplatz, im Wett⸗Turnen? Lach ihn aus, den Charlatan. Du ſollſt krank ſein und ſtehſt voll und friſch im Saft, ein junger Baum im Frühling?“ An das Lachen und die Luſt dieſes Abends haben die Studenten betroffen zurückdenken müſſen, als nach etwa dret Wochen ein Telegramm ihren Freund an das Totenbett ſeines Vaters rief; als der Arzt den ſo jäh Verwaiſten unter⸗ ſucht und das ſchwere konſtitutionelle Leiden feſtgeſtellt hatte, das der Bedauernswerte in ſich trug Ich erzählte dieſen Fall, ohne ihn deuten zu wollen. War es ein Zufall? Dieſes Wort unſerer Unzulänglichkeit ſtellt ſich ia immer ein, wenn der Menſch verſucht, etwas zu verſtehen, 15 außerhalb der im allgemeinen gebräuchlichen fünf Sinne eb 4 5 Dienstag, den 10. September 1929 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabeſ „Seite. Mirlſchaftliches Soziales Die Lage des Arbeitsmarktes in Südweſtdeutſchland Die Tendenz des Arbeitsmarktes war in der Zeit vom 28. zum 28. Auguſt im Vergleich zu den Vorwochen von be⸗ merkenswerter Feſtigkeit. Die Vermittlungstätigkeit der Ar⸗ beitsämter erfuhr in vielen Berufen eine Bewegung. Die Zu⸗ gänge an Arbeitſuchenden waren nur in wenigen Bezirken größer als die Abgänge. Der Stand der unterſtützten Arbeits⸗ loſen war am 8. Auguſt folgender: In der verſicherungsmäßi⸗ gen Arbeitsloſenunterſtützung 34 219 Perſonen(24 891 Männer, 9328 Frauen), in der Kriſenunterſtützung 8052 Perſonen(6021 Männer und 2031 Frauen). Die Geſamtzahl der Unterſtützten ſtieg um 294 oder 0,7 Prozent von 41977 Perſonen(30 365 bzw. 11912) auf 42 271 Perſonen(30 912 bzw. 11 359). Davon entfielen auf Württemberg 13 180 gegenüber 12 948 und auf Baden 29 091 gegen 29029 am 21. Auguſt. Im Geſamtbezirk des Landes⸗ arbeitsamts Südweſtdeutſchland kamen am 28. Auguſt auf 1000 Einwohner 8,4 Hauptunterſtützungsempfänger. Städtische Nachrichten Lumpen, Jlaſchen, Papier Es läßt ſich nicht vermeiden: es ſammelt ſich in einer Journaliſtenbehauſung viel Papier, Zeitungen über Zei⸗ tungen, an. Was macht man bloß damit? Jeden Tag einen Papierkorb voll in den Dreckeimer zu leeren— Hausherr, Mitbewohner, Stadtverwaltung würden ſich bedanken. Aber wird Papier nicht gekauft? Bekommt man nicht kiloweiſe Geld dafür? Rief da nicht vor einiger Zeit ein Mann im Hofe„Lumpen, Flaſchen, Papier“? Richtig, er rief ſo! Treulich ſammele ich alle Zeitungen auf einem Regal. Der Stoß wächſt zuſehends von Tag zu Tag. Wird der Erlös ein Zeitungsabonnement ergeben? 35 Zentimeter hoch iſt nun mein wohlaſſortiertes Papierlager: Mannheimer, Berliner, Frankfurter und Kölner Zeitungen. Eine kunterbunte Schau von Anſichten und Meinungen enthält das Papier. Iſt doch leider unſere ganze Arbeit nur für das Heute, nur wert, ſo lange ſie aktuell iſt— das Morgen verlangt Neues und achtet die viele mühevolle Kleinarbeit des Geſtern und Vorgeſtern nicht mehr. Unerſättlich iſt die Rotationsmaſchine— ſtets verlangt ſie neuen Stoff. Und was bleibt übrig, materiell übrig? Papier, das kiloweiſe ver⸗ und gekauft wird. Der Lumpenmann rief wieder im Hof. In der Vorfreude auf ein gutes Geſchäft rufe ich ihn herauf. Zeige voll Stolz meinen großen Haufen Zeitungen.„Hier, ſoviel gibt's alle Woche!“— Der Mann aber packt gefühllos meine Zeitungen in einen Sack, ohne ein Wort, nicht einmal eine Pfennig⸗ „ſumme“ zu nennen, ſchnürt er ihn zu. Schon will ich„Halt“ gebieten, da greift er in ſeine Rocktaſche und zieht eine Hand⸗ wage hervor. Der Sack wird eingehängt, bedächtig lieſt mein Mann das Gewicht ab, ſteckt die Waage wieder zurück, holt einen breiten, ledernen Geldbeutel und überreicht mir ſechs Pfennige. Aber immerhin, wer den Pfennig nicht ehrt And ſo weiter,— ich werde mein Papier weiter aufſchichten und jede Woche wird der Mann kommen, wird es wiegen, mit⸗ nehmen und eine fixe Monatseinnahme iſt mir geſichert! —— * * Zwei Todesopfer. Seinen Verletzungen erlegen iſt im Ludwigshafener Krankenhauſe der Motorradfahrer Joſ. Marx aus Mannheim, der in der Nacht zum Sonntag auf der Rückfahrt von Bad Dürkheim bei Oggersheim bei einem Zuſammenſtoß mit einem anderen Motorradfahrer lebens⸗ gefährliche Brandwunden erlitt. Das Unglück hat demnach zwei Todesopfer gefordert, da die Begleiterin, wie gemeldet, ſofort tot war. * Aufregender Vorfall au der Friedrichsbrücke. Gegen 1 Uhr erlitt heute mittag ein etwa 60 Jahre alter, einfach gekleideter Mann auf der Neckarwieſe am Watt⸗Café einen Blutſtur z. Der Mann war offenbar ſofort tot. Die Kriminalpolizei und der Leichenbeſchauer konnten nur den Tod feſtſtellen. In den Taſchen des ärmlich gekleideten Man⸗ nes fand man nur ein Meſſer und einen Geldbeutel. Aus⸗ weispapiere fehlten. Auf dem Gehweg der Neckarbrücke, den Treppen und auf der Neckarwieſe ſtauten ſich die in ſolchem Falle nie fehlenden Neugierigen. Die Poltzei forderte zum Weitergehen auf, was durch die etwas robuſte Tonart eines einzelnen Beamten unliebſame Kontroverſen hervorrief Der Tote wurde ſpäter abtransportiert. 2 9 zurück: ſef vom Zeppelin⸗ „ 1 A* 2„5 5 5 1 8 2 uit Luftschiff 0 12 * ab Friedrichshafen. george Naller or Mannheim, /o. H. rens u. Go., Macht. Noorn. 20, Hochi Mehome Nrakucho. Kfimachi- ku. Fnednichshafen(Bodensee)— Tokie TO RVO qapan. Jetzt erzählen wir unſeren Leſern ſchon wieder etwas von der Poſt. Aber nicht von der Irrfahrt einer Karte, ſon⸗ dern von der Luftfahrt eines Briefes, der ſeinen Weg bis nach Tokio und wieder zurück genommen hat und dabei längſt nicht ſo viel Zeit brauchte wie die Karte, von der wir im heutigen Mittagblatt erzählten. Auf dem abgebildeten Umſchlag gewahrt man rechts zwei Poſtſtempel, den einen von Friedrichshafen vom 15. Auguſt, den anderen von Tokio vom 19. Auguſt. Man ſieht alſo, daß der Brief vier Tage gebraucht hat, bis er in Tokio ankam, das iſt eine erſtaunlich kurze Zeit für eine ſo lange Strecke. Ganz links erkennen unſere Leſer unter Zuhilfenahme ihrer gewiß vorhandenen Kenntniſſe in der Entzifferung japa⸗ D Der liebenswürdige Schaffner oder wo bleibt der Knigged? Von Käfertal kommt ein Wagen der Linie 6. An den Kaſernen ſteigt auf die vordere Plattform eine Dame auf und verlangt ſpäter bei dem Schaffner einen Fahrſchein zum Marktplatz. Der Schaffner hört nicht recht und frägt noch⸗ mals nach dem Reiſeziel. Wieder wird ihm„Marktplatz“ ge⸗ nannt. Aus dem Fenſterchen wird ein eingeriſſener Schein zurückgereicht. Die Dame betrachtet den Schein und als der Schaffner kurz vor der Halteſtelle Ebertbrücke wieder er⸗ ſcheint, wird er höflich gefragt, warum der Schein eingeriſſen ſei, da man doch zum Marktplatz umſteigen müſſe.„Sie hawwe Paradeplatz verlangt“ wird ihr unwirſch zur Ant⸗ wort. Als die Dame aber bemerkt, ſie müſſe doch jetzt in die Linie 16 umſteigen) meint der Schaffner noch brummiger, daß „ſie des wohl nit mehr wiſſe däht, ob ſe Paradeplatz odder Marktplatz verlangt hätt“. Inzwiſchen hält der Wagen. Die Linte 16 ſteht auch ſchon abfahrtsbereit. Der Schaffner nimmt den Fahrſchein an ſich:„Jetzt kann ich die Sach widder in Ordnung bringe, do ſoll doch e Dunnerwedder neiſchlaache“. Zückt ſeinen Blauſtift und beginnt den Fahrſchein auf beiden Seiten eingehend zu beſchriften. f Inzwiſchen fährt der Wagen der 16er fort. Hält ſchon an der Halteſtelle Kobellſtraße, als die Dame ihren Fahrſchein zurückerhält. Nun ſteht ſte nicht mehr ein, warum ſie aus⸗ ſteigen ſoll. Sie wird doch zum Paradeplatz fahren und dort das Stückchen zurückfahren. Der Wagen fährt endlich weiter. Aber als der Schaffner bemerkt, daß die Dame nicht um⸗ geſtiegen iſt, ſauſt er wieder an ſein Jenſterchen und faucht: „Warum ſinn ſe nit ausg'ſchtigge?“ Dieſer beleidigende Ton veranlaßt die Dame, zunächſt keine Antwort zu geben. „Gewwe ſe ihren Fahrſchein her“, iſt die zweite Aufforderung. Als nicht gleich Folge geleiſtet wird, ſteigert ſich der Ton des Schaffners:„Ste ſolle jetzt ihren Fahrſchein hergewwe.“ Um weitere Auseinanderſetzungen zu vermeiden, reicht die Dame den Fahrſchein zurück. Mit verhaltener Wut zerreißt ihn der Schaffner von oben und von unten. Gibt ihn mit den Worten „Ich werr ſaache, wo'r umſchteigt.“ Das ——— Adreſſe dort in japaniſcher daß die 8 großgeſchriebene Wort heißt: Das niſcher Schriftzeichen, Sprache wiederholt iſt. Tokio. Nun hat der Brief ſeinen Adreſſaten offenbar nicht an⸗ getroffen. Deshalb hat der japaniſche Briefträger das auf dem Brief über den Worten:„Mit Luftſchiff L. Z. 127 aß Friedrichshafen“ vermerkt, wobei wir bemerken, daß wir dieſe Handſchrift ebenſo genau entziffern können wie unſere Leſer. Der Brief ging nun zurück und kam am 8. September wieder in Deutſchland au. Er war alſo 18 Tage von Tokio bis Mannheim unterwegs und wurde dabei ſogar auf der kür⸗ zeſten und ſchnellſten Bahnſtrecke, die durch Aſten führt, be⸗ fördert; demnach hat er mehr als viermal ſo lange zurück gebraucht wie nach Tokio! Fenſter fliegt zu. Zurück gehts durch den Wagen unter Geſchimpfe:„So Weibsbilder, eem ſo Arweit zu machen. Do hört ſich alles uff. Die ſolle doch gleich in e Elektriſch ſchteige, wo dohinfährt, wo ſe hinwolle. Die Zehner fahrt direkt zum Marktplatz, was braucht'r do in de Sechſer zu ſchteige:“ Kommentar iſt hier überflüſſtg. Alſo geſchehen in Mannheim am 6. September 1929 in Wagen Nr. 18 der Linie 6 ab Ebert⸗ brücke 18.10 Uhr. XK * Lebensmüde. Geſtern abend verſuchte eine 34 Jahre alte Taglöhnersehefrau in ihrer auf dem Pfingſt⸗ berg gelegenen Wohnung durch Einnehmen einer giftigen Flüſſigkeit ſich das Leben zu nehmen. Die Lebensmüde wurde nach dem Allgemeinen Krankenhaus verbracht. Lebensgefahr ſoll nicht beſtehen. Grund zur Tat bis jetzt noch unbekannt, * Schädelbruch durch Anfahren. Ein 36 Jahre alter Rangierer, der geſtern auf der Straße nach Seckenheim von einem bis jetzt noch unbekannten Perſonenkraftwagen angefahren und zur Seite geſchleudert wurde, erlitt einen Schädelgrundbruch. Der Verunglückte wurde in das ſtädtiſche Krankenhaus verbracht. * Schwere Verkehrsunfälle. Geſtern nachmittag wurde auf, dem Luiſenring bei K 5 ein 24 Jahre alter Motor⸗ radfahrer von einem Kraftwagen angefahren und am rech⸗ ten Arm und Oberſchenkel erheblich verletzt, ſodaß er ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen mußte., Das Motorrad wurde ſtark beſchädigt.— Auf der Sandhoferſtraße wurde geſtern vor⸗ mittag ein 38 Jahre alter Radfahrer von einem aus ent⸗ gegengeſetzter Richtung kommenden bis jetzt noch unbekannten Motorradfahrer angefahren und zu Boden geworfen. Der Verunglückte, der durch den Sturz einen doppelten rechts⸗ ſeitigen Armbruch erlitt, wurde dem nächſten Arzt zugeführt. * Bedeutender Gelddiebſtahl. Dieſer Tage wechſelte eine gelbe Rindleder⸗Brieftaſche mit 500 Mk. Inhalt in der Schwet⸗ zingerſtadt den Beſttzer. * Seinen 80. Geburtstag feiert am morgigen Mittwoch ein alter Mannheimer Bürger, Herr Heinrich Mittel ⸗ dorf, in körperlicher und geiſtiger Friſche. Seinen Lebens⸗ abend verbringt der Jubilar bei ſeiner verheirateten Tochter, 2 N 25 Theater und Muſik „Doktor und Apotheker“ ſind wieder dal Aus Wies⸗ baden wird uns geſchrieben: Eine recht intereſſante Er⸗ neuerung brachte das Kleine Haus des„Staatstheaters“ mit der Aufführung der komiſchen Oper„Doktor und Apotheker“ von Dittersdorf, dem berühmten Zeit⸗ genoſſen Mozarts. Das anmutig⸗liebenswürdige Werkchen, vielleicht ein wenig antiquiert, doch recht gefällig in ſeiner Rokoko⸗Grazie, gibt eine ins Heitere umgebogene Variation des Romeo und Julia⸗Motivs. Heimliche Liebe verbindet die Kinder der aus Berufsgründen verfeinerten Väter, allein das Apothekertöchterchen, das einem invaliden Hauptmann ver⸗ ſprochen iſt, kommt nach allerlei Liſten und Intriguen ſetner Freunde zum Ziel und findet das Glück an der Seite des Doktorſohns. Die Singſtimmen ſind mit melodiöſer Eigen⸗ art, friſch und natürlich behandelt, recht humorvoll glückt die muſikaliſche Charakteriſterung der Perſonen, und ſauber ge⸗ arbeitet, feingegliedert und einfallsreich iſt der Orcheſterpart. Die Regie Fritz Schröders gefiel beſonders, weil ſie ſich in den Geiſt des Werkes ſtilſicher hmeinzuleben wußte und ungezwungen ein Weſen harmlos⸗fröhlicher Behaglichkeit zum Ausdruck brachte, ohne die Komik in poſſenhafter Abſichtlich⸗ keit zu überſteigern. Die Darſtellung hatte bei gut abgetön⸗ tem Zuſammenwirken recht erfreuliches Niveau. Der neu⸗ verpflichtete Gottlieb Zeithammer(Apotheker), der ſich bereits als„van Bett“ in„Zar und Zimmermann“ ſehr vor⸗ teilhaft einführte, bot auch diesmal wieder eine ausgezeichnete Leiſtung, ſeine bedeutenden ſtimmlichen Mittel kamen nicht weniger zur Geltung als ſein lebensvoll⸗friſches, feinhumorig charakteriſterendes Spiel. Eine recht ſchätzenswerte Kraft ſcheint auch in Trude Eipperle gewonnen zu ſein, die als „Leonore“ einen hellen und klangſchönen, wohlgekildeten Sopran erfolgreich ins Treffen führte. Durch Schmitt ⸗ Walter(Sichel) und Moſeler(Gotthold) fanden die beiden Liebhaber geſanglich wie darſtelleriſch auſprechende Wieder⸗ gabe. Die Orcheſterleitung Dr. Tanners zeigte feinſinniges Einfühlen in Stil und Weſen des alten Meiſters. h.. Miniſter und Sänger Dr. Guſtav Streſemann und Richard Tauber in Scheweningen, wo Tauber während der Haager Konferenz ein Konzert gab. Richard Tauber tritt morgen abend im Nibelungenſaal in einem eigenen Konzertabend auf. Wie ſich ein Mäzen ruiniert Als Spencer ſein berühmtes Gedicht„Die Elfenkönigin“ geſchrieben hatte, begab er ſich, wie wir in den„Monats⸗ blättern des Deutſchen Schriftſteller⸗Verbandes“ leſen, zu dem Mäzen der damaligen Zeit, dem Earl von Southampton, um ihn zu bitten, ſein Werk zu leſen. Der arme junge Dichter durfte jedoch nicht bei dem vornehmen Manne eintreten, ſon⸗ dern wurde erſucht, im Vorzimmer zu warten, während ein Diener dem Earl das Manuſkript brachte, der es ſofort zn leſen begann. Kaum hatte er ein Stück geleſen, als er in Begeiſterung geriet und den Diener mit 400 Schilling zu dem wartenden Dichter hinunterſchickte. Unterdes las er weiter, und ſein Wohlgefallen wurde noch größer, ſo daß er nach einer kleinen Weile den Diener abermals rief und ihm noch einmal 400 Schillinge für Spencer einhändigte. Doch als er an den nächſten Abſchnitt der Dichtung gelangte, meinte er noch nicht genug getan zu haben und ſchickte wieder den Diener mit 400 Schilling in das Vorzimmer, worauf er wei⸗ terlas. Plötzlich aber verlor er die Geduld. Er ſprang enk⸗ rüſtet auf.„Geh hinunter“, rief er dem Diener zu,„und wirf den Schlingel hinaus! Wenn ich noch eine einzige Zeile leſe, bin ich ruiniert!“ Humor Geſellſchaftsabend „Nun, Herr Doktor, alle Anweſenden haben jetzt Proben ihrer Talente gegeben, fetzt kommen Sie dran!“ „Gut! Ich werde allen Gäſten den Puls fühlen.“ (Courier Louisville) Sy iſt's richtig! „Wie kamſt du dazu, eine Mark aus deiner Sparbüchſe zu nehmen?“ „Ich wollte mir den Film ſehen.“ „Du ſollſt nicht ſtehlen“ an⸗ (Paſſing Show) In der Kunſtausſtellung 5 „Sie ſollen das Bild zum halben Katalogpreis haben!“ „Hm. Und was koſtet der Katalog?“ 3(Berlinaske Tidende) . Seite. Nr. 419 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe] Dienstag, den 10. September 1929 . Ein Denkmal für die S. badiſche Landwehrdiviſion Den Gefallenen der 8.(ba diſchen) Landwehr⸗ diytſion ſoll ein Denkmal errichtet werden auf der „Tüllinger Höhe“ bei Lörrach, mit dem Blick über den Rhein in das Kampfgelände vom 19. Auguſt vor 15 Jahren. Dort hat das Landwehrinfanterieregiment Nr. 109 bei Tags⸗ dorf im Verbande der Truppen der Oberrhein⸗Befeſtigungen unter Generalleutnant von Bodungen als linke Flügelgruppe neben den bei Lutterbach⸗Dornach und Brunſtadt kämpfenden Truppen der 55. Landwehr⸗ und 55. Erſatzbrigade(General⸗ leutnants Mathy und Dame, Landwehr⸗Juf.⸗Regt. Nr. 110 und 40) den weitüberlegenen feindlichen Diviſtonen des Ge⸗ neral Pan ſo hartnäckigen Widerſtand geleiſtet, daß der Führer der franzöſiſchen„Armee des Elſaß“ es nicht wagte, den abends ihren Rückzug bewerkſtelligenden deutſchen Trup⸗ pen weiter als an den Rand der Ebene zu folgen. Die Luſt, einen Vorſtoß über den Oberrhein zu wagen, war ihm ver⸗ gangen. So hat die tapfere badiſche Landwehr ihre Heimat vor franzöſiſchem Einbruch geſchützt und bewahrt, auch ſpäter⸗ Hin als 8. Landwehrdiviſion in mehr als zweijährigem, ſtets vordrängendem Stellungskampf im Oberelſaß, in der„Trous de Belfort!“ Das Denkmal in Altarform, mit dem Greif in Abwehrſtellung auf der Vorderſeite und Widmung auf der Rückſeite, wird jetzt errichtet. & * Zwei Mannheimer bei Nierſtein geländet. riger Rekord wurde in Nierſtein aufgeſtellt: wurden drei Leichen Ertrunkener geländet. Man fand zunächſt die Leiche eines 71jährigen Privatiers aus Mannheim, der anſcheinend freiwillig den Tod geſucht und ſich die Beine zuſammengebunden hatte, dann die eines fungen Mannes aus Mannheim, der beim Baden einen Herzſchlag erlitten hatte und dann die Leiche des Fuhrmanns Joſef Hügel von Nierſtein, der am vergangenen Montag ertrunken war. Ein trau⸗ Veranſtaltungen Lichtbilderabend Der Volksverein Schwetzingerſtadt hatte ſeine Mit⸗ glieder und Freunde nach ſeiner Sommerpauſe am vergangenen Samstag abend in das katholiſche Jugendheim der Heilig⸗Geiſtpfarrei zu einem Lichtbildervortrag eingeladen. Geſchäftsführer Peter Kiſſel konnte eine ſtattliche Anzahl Beſucher willkommen heißen. Unterſtützt durch eine Reihe herrlicher, ausgeſuchteſter Licht⸗ bilder hielt Hauptſchriftleiter Du jardin einen intereſſanten Vor⸗ trag über den 68. Deutſchen Katholikentag in Frei⸗ burg. Wer nicht daran teilnehmen konnte, hatte die beſte Gelegen⸗ heit, im Lichtbilde die ſchönen Tage in der romantiſchen Münſter⸗ ſtadt geiſtig mitzuerleben. Feſſelnd verſtand es der vorzügliche Red⸗ ner, all die gewaltigen Erlebniſſe wiederzugeben. Der Lichtbilder⸗ vortrag fand eine künſtleriſche Bereicherung durch Klaviervorträge der gutgeſchulten Pianiſtin Frl. Schmidt, ſowie durch die tonreine Wiedergabe einiger Liedervorträge der bekannten Sängerin Frl. Ritter. Kaplan Maurer, der Präſes des kath. Volksvereins, ſprach noch einige anerkennende Worte des Dankes. Den Reſt des ſchön verlaufenen Abends verbrachten die Teilnehmer in angeregter Unterhaltung.. e Kommunale Chronik Eckener⸗Straße in Karlsruhe * Karlsruhe, 7. Sept. Der Stadtrat beſchloöß, den Führer des Luftſchiffes„Graf Zeppelin“ während der erſten Umfliegung der Erde, Dr. Hugo Eckener, durch Benennung einer Straße zu ehren. Er legt der von der Zeppelinſtraße ausgehenden bisherigen Blohn⸗Straße, die als künftige Haupt⸗ ausfallſtraße nach Süden auf einer neuen Brücke die Alb, überſchreitet, den Namen Eckener⸗Straße und der Briccke Eckener⸗Brücke bei. Gasferuverſorgung Oberbaden Gem. b. H. Freiburg i. Br. * Freiburg, 9. Sept. Der Stadtrat hat vorbehaltlich der Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes beſchloſſen:„Die Be⸗ teiligung der Stadt an der gemeinſam mit der Heidelberger Energieverſorgungs⸗AG. in Heidelberg unter der Firma „Gasfernverſorgung Oberbaden G. m. b. H. Freiburg i. Br.“ zit gründenden Geſellſchaft nach Maßgabe der vorgelegten Verträge ſowie der Abſchluß eines Gaslieferungsvertrags it der neuen Geſellſchaft werden vorbehaltlich der Zuſtim⸗ mung des Bürgerausſchuſſes genehmigt.“ Kleine Mitteilungen Der Bürgerausſchuß Oberkirch hat dem Voran⸗ ſchlag für 1929⸗30 einmütig zugeſtimmt. Der ungedeckte Auf⸗ wand beträgt 135 266 RMk., die Gemeindeſteuer ſomit wie im Vorjahre von je Reichsmark Steuerwert beim Grund⸗ vermögen 104 Pfa., beim Betriebsvermögen 42 Pfg. und beim Gewerbeertrag 522 Pfg. as 2 Wie wir An einem Tage — Wetter werden Aus dem Lande Großflugtag in Eppingen J. Eppingen, 9. nung unſer kleines Sept. Selten noch hat eine größere Span⸗ Städtchen durchpulſt wie geſtern. Als Ver⸗ anſtalter des Flugtages zeichnete das Büro für Luftfahrt W. Heilmann Mannheim. Ein herrliches Sommerwetter herrſchte während der Flugübungen, zu denen ausgezeichnete Piloten und Flugkünſtler gewonnen waren. Loopings, Ab⸗ trudeln, Ueberſchlagen uſw. wurden gezeigt. Den Höhepunkt des Programmes bildete die Akrobatik des Flugkünſtlers Fritz Schindler unter dem Flugzeug am ſchwebenden Tra⸗ pez, wie der Fallſchirmabſprung der jungen Hedy Schu⸗ mann. Es kann geſagt werden, daß bei dem Maſſenbeſuch, den der Flugtag angelockt hatte, der Gedanke der. Unter⸗ ſtützung der deutſchen Luftfahrt beſſer eingeſchlagen hat, als es viele Worte machen könnten. * * Schriesheim, 10. Sept. Mit Rückſicht auf die vorgeſchrit⸗ tene Reife der Trauben hat der Gemeinderat die Wein⸗ berge geſchloſſen. Der Behang iſt in dieſem Jahre mit Ausnahme von wenigen Höhenlagen, wo die Reben durch die Winterkälte gelitten haben, ein guter. Die Rebſtöcke und die Trauben ſind durch intenſive Bekämpfung der Schädlinge und begünſtigt durch die gute Witterung geſund. Die nach ber Zeitlage verhältnismäßige frühe Reife der Trauben läßt einen Wein erwarten, der nach Qualität den vorjährigen bedeutend übertrifft. Sennfeld(Kr. Mosbach), 8. Sept. Aus der Seckach wurde geſtern der ſeit 28. Auguſt vermißte Landwirtsſohn Otto Hermann geländet. Er hatte ſich an dem auge⸗ gebenen Tage von zu Hauſe entfernt. * Eichſtetten a.., 8. Sept. Schon wieder ſind in Eichſtetten zwei Selbſtmorde vorgekommen. Die Frau eines Händlers hat ſich aus unbekannten Gründen erhängt, wäh⸗ rend in einem Anfall geiſtiger Umnachtung eine begüterte Landwirtsfrau ſich ertränkte. Damit ſind innerhalb von einem Vierteljahr fünf Perſonen in unſerem Ort, darunter drei Männer, freiwillig aus dem Leben geſchieden. * Lenzkirch, 8. Sept. Das 1½ Jahre alte Kind der Familie Wehrle ſtürzte in einen Keſſel mit heißer Tränke. Es erlitt ſo ſchwere Brandwunden, daß es nach achttägigem qualvollen Leiden ſtarb. Aus der Pfalz * Ludwigshafen, 10. Sept. Am Montag nachmittag ver⸗ ſuchte ein lediger arbeitsloſer Schreinergeſelle im Alter von 21 Jahren ſich in der Küche ſeiner elterlichen Woh⸗ nung durch Einatmen von Leuchtgas das Leben zu nehmen. Er wurde von ſeinen Angehörigen bewußtlos auf⸗ gefunden und durch die Unfallwache ins Krankenhaus geſchafft. Urſache der Tat: verſchmähte Liebe.— In einer Fabrik⸗ kantine ipt Stadtteil Süd gerieten ein lediger 28jähriger Tag⸗ ner und ein 39jähriger verheirateter Fabrikarbeiter in Streit. Den Aulaß dazu gab der Tagner, der ſeine Braut ohne Grund mißhandelte. Der Fabrikarbeiter ſchlug nun dem Tagner einen Bierkrug mehrmals auf den Kopf, ſo daß der Mann blutüberſtrömt zuſammenbrach. Er wurde im Kranken⸗ haus verbunden, wobei er ſich äußerſt frech benahm. * Haßloch, 6. Sept. Die Arbeitsgemeinſchaft für pfälziſchen Seidenbau, deren Mitglieder hier und in anderen pfälziſchen Orten Maulbeer⸗Seidenraupenzucht be⸗ trieben, wird mit Ende ds. Mts. aufgelöſt. Es ſtellte ſich heraus, daß der Zuchtbetrieb äußerſt unrentabel geworden war. Eingaben an die Kreisregierung um Zuſchüſſe blieben ohne Erfolg.. * Neuſtadt a.., 8. Sept. Der am 1. September 1929 auf der Staatsſtraße Neuſtadt a. H. Landau von einem Motorradfahrer überfahrene Arbeiter Jakob Lambert iſt am 4. September im Krankenhaus infolge ſeiner Verletzungen geſtor ben. * Wachenheim, 7. Sept. Der Stadtrat beſchloß die Schlie⸗ ßung der Weinberge mit ſofortiger Wirkung. * Lambsheim, 7. Sept. Im Krankenhaus zu Fraukenthal ſtarb der im 37. Lebensjahre ſtehende Sebaſtian Gogel an den Folgen einer ſchweren Gehirnerſchütterung, die er ſich bei einem Sturze zugezogen hatte. * Türkismühle, 6. Sept. Der ſeit einigen Monaten hier im Dienſt ſtehende Zollſupernumerar Gehrelz, der ſeit ver⸗ gangenen Sonntag vermißt war, hat jetzt ſeiner Gattin in einem Brief aus Forbach mitgeteilt, daß er ſich für die fran⸗ zöſiſche Fremdenlegion habe anwerben laſſen.— Geſtern nachmittag überfuhr ein Perſonenauto ein ſechs Jahre altes Kind des Eiſenbahnwerkführers Groß. Das Kind er⸗ litt einen Schädelbruch und war auf der Stelle tot. De 2 Wetter-Vorausſagen für Mittwoch, 11. September 1929 Kühler und wolkig, vorerſt keine nennenswerten Niederſchläge.— Lokale Frühnebel. Welter⸗Nachrichten der Badiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe 55 Wind 5 9 8 öhe ö 5 etter 8 . micht Stärke S Wertheim 151— 18 29 124 ſtill wolkenl. Königsſtuhlf 563 763.4 17 23 16 N leicht heiter Karlsruhe 120 763,5 16 27 144 ſttll wolkenl. Bad.⸗Bad. 213 763,0 15 26 12] 0 leicht wolkenl. Villingen 780 765,8 11 27 g wolkenl. Feldbg. Hof 1275 640,9 14 20 SW„ heiter Badenweil.“— 763, 17 28 16 ſtill wolkenl. St. Blaſien 780 11 28 9 W leicht wolkenl. Bad Dürrh][-—. SF 75 ö Bei meiſt wolkenloſem Wetter ſtiegen die Temperaturen geſtern wieder auf über 25 Gvad in der Ebene. Heute früh hat ein neuer Kaltlufteinbruch, der bereits geſtern die Nordſee er⸗ reicht hatte, die norddeutſche Tiefebene bis zu den Mittel⸗ gebirgen erfaßt. Ueber Nordeuropa iſt daher der Luftdruck kräftig geſtiegen und hat zum Wiederaufbau des britiſchen Hochdruckgebietes geführt. Trotzdem iſt jedoch nicht mehr mit längerem Beſtand der Schönwetterperiode zu rechnen, da von Nord⸗Weſten feuchte, maritime Luft in die ſich über dem Feſt⸗ ude ausbreitende Kaltluft eindringen und Wolkenbildung Reiſewelter in Deutſchland Nord⸗ und Oſtſee: Wolkig, friſche Weſt⸗ bis Nord⸗Weſt⸗Winde. Geſtern vor⸗ herrſchend kühl und vielfach trübe, ſtrichweiſe auch Regen. Harz und Thüringer Wald: Heiter bis wolkig, friſche warm, zeitweiſe wolkig. Rhein⸗ und Weſergebiet: 5 Heiter bis wolkig, leichte Nord⸗Weſt⸗Winde. Geſtern ꝛmeiſt heiter. Temperaturen der Jahreszeit angemeſſen. Fichtelgebirge, Erzgebirge und Sudeten: Meiſt wolkig, mäßige Weſt⸗Winde. weiſe heiterer Tag. Alpen: Heiter, meiſt Windſtille. Geſtern warm und fortgeſetzt heiter. In allen Gebieten lokale Frühnebel. Flugwetter In Süddeutſchland herrſcht noch meiſt heiteres Wetter bei leichten Süd⸗Oſt⸗Winden in der Höhe. Norddeutſchland hat vorwiegend friſche und böige Weſt⸗ bis Nord⸗Weſt⸗Winde, bei zeitweiſe bewölktem Himmel. Am Boden kreten lokale Früh⸗ nebel auf, beſonders in Tälern der Mittelgebirge. Die Berg⸗ Nord⸗Weſt⸗Winde. Geſtern Geſtern warmer, zeit⸗ ſpitzen ragten heute früh in Mitteldeutſchland in die Wolken. noch Nachbargebiete Todesfahrt eines Schultheißen ö* Stuttgart, 9. Sept. Beim Verſuch, auf der Straße von Odenwald nach Freudenſtadt eine Kurve zu ſchneiden, fuhr der Schultheiß Armbruſter von Reinerzau mit ſeinem Klein⸗ motorrad auf einen entgegenkommenden Hanomag aus (Freudenſtadt auf, Der Ortsvorſtand wurde vom Rade ge⸗ ſchleudert und erlitt einen Schädelbruch, der ſeinen Tod auf der Stelle herbeiführte. Die Inſaſſen des Hanomag kamen unverletzt davon. Beide Fahrzeuge wurden zertrümmert. Die Geliebte ertränkt * Stuttgart, 10. Sept. Die ſeit Sonntag 1. Sept., vermißte Fabrikarbeiterin Frieda Duffner aus Deißlingen iſt, wie nunmehr der verhaftete Arbeiter Auguſt Kramer⸗Deißlingen geſtanden hat, von ihm in der Eſchach ertränkt worden. Kramer hatte ein Verhältnis mit der Duffner.— In Reut⸗ lingen fuhr ein Motorradfahrer aus Feuerbach auf einen An⸗ hängerwagen des Zirkus Sarraſani auf. Die mitfahrende Ehefrau des Kraftfahrers wurde auf die Straße geſchleudert und derart verletzt, daß ſie auf dem Wege zum Krankenhaus ſt ar b. * * Frankfurt a.., 9. Sept. Bei einer Paddelbootfahrt auf dem Main gegenüber dem Stadtteil Sindlingen kenterte dieſer Tage ein mit 2 jungen Leuten beſetztes Boot. Beide fielen ins Waſſer. Während ſich der 28jährige Martin Wag⸗ ner durch Schwimmen retten konnte, ging der 21jährige Johann Faulhaber unter und ertrank, obwohl ſofort mehrere Perſonen ihm zu Hilfe eilten. Gerichtszeitung Franzöſiſches Gerichtsverfahren gegen einen Ludwigs⸗ hafener Anwalt * Ludwigshafen, 9. Sept. Die franzöſiſche Juſtizbehörde hat gegen den Rechtsanwalt Schultz⸗ Ludwigshafen ein Ver⸗ fahren eingeleitet. Schultz wird beſchuldigt, in einer Verſamm⸗ lung der Nationalſozialiſtiſchen Arbeiterpartei in Ludwigs⸗ hafen, die vor etwa 14 Tagen ſtattgefunden hat, gegenüber dem franzöſiſchen Generalſtaatsanwalt Odé beleidigend geworden zu ſein. Schultz hatte die letzte Verhandlung des Militär⸗ kriegsgericht Kaiſerslautern aufgerollt, in der bekanntlich der Staatsanwalt Schlageter als einen Mörder bezeichnet hatte. Nunmehr wird in der Einbeziehung des franzöſiſchen Staats⸗ anwalts in dieſe Angelegenheit die Herabſetzung der Würde der Beſatzungs macht erblickt und ein Verfah⸗ ren wegen beleidigender Haltung eingeleitet. ** Ein mürttembergiſcher Schultheiß zu Zuchthaus ver⸗ urteilt. Vom Schöffengericht Göppingen würde der Schultheiß Alfons Schellmann von Rechberghauſen wegen erſchwerter Urkundenſälſchung, ſowie wegen Betrugs, falſcher Beurkundung und Aktenbeſeitigung zu 1 Jahren Zucht⸗ haus und 300 Mk. Geldſtrafe verurteilt. Wegen der Zucht⸗ halsſtrafe wird der Verürteilte dauernd keine öffentlichen Aemter mehr bekleiden können. Der Staatsanwalt hatte zweieinhalb Jahre Zuchthaus, fünf Jahre Ehrverluſt und 600, Mk. Geldſtrafe beantragt. Der Verurteilte war durch Bürgſchaftsübernahme in Geldverlegenheit geraten, der er durch Fälſchung von Vollmachtsurkunden zu begegnen hoffte. Aus den Rundfunk-Programmen Millwoch, 11. September Deutſche Sender Berlin(Welle 418), Königs wuſterhauſen(Welle 1635) 19.30 Uhr: Aktuelle Liebeslieder, 20.30 Uhr: Schneider Wibbel, Komödie, anſchließend Tanzmuſik. Breslau(Welle 23) 20.30 Uhr: Unterhaltende Muſik. Frankfurt(Welle 390) 13.15 Uhr: Schallplatten, 16.15 Uhr: Von Stuttgart: Konzert, 20 Uhr: Das Wolkenbrettl, Rundfunk⸗Kaba⸗ rett, 21 Uhr: Von Stuttgart: Heitere Senff⸗Georgi⸗Stunde. Hamburg(Welle 372) 20 Uhr: Das junge Newyork, 21.80 Uhr: Das Abenoͤlied. Königsberg(Welle 276) 20 Uhr: Sinfoniekonzert, 22.30 Uhr: Tanzmuſik. Langenberg(Welle 473) 13.05 Uhr: Mittagskonzert, 17.35 Uhr: Veſperkonzert, 20 Uhr: Abendmuſik, u Uhr: Die deutſche Sin⸗ ſonie, anſchließend Konzert. Leipzig(Welle 259) 20 Uhr: Aus der Operette„Der Wahrheits⸗ mund“, anß ßend Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſik. München elle 533), Kaiſersloutern(Welle 270) 12.30 Uhr: Schallplatt., 16 Uhr: Unterhaltungskonzert, 20.10 Uhr: Schneider Fips, Heitere Oper in einem Akt,.35 Uhr: Unter⸗ haltungsbonzert, 45 Uhr: Tanzmuſik. Stuttgart(Welle 360) 12 Uhr: Schallplatten, 16.15 Uhr: Konzert, 20 Uhr: Von Frankfurt: Das Wolkenbrettl, 21 Uhr: Seuff⸗Georgi⸗Stunde. Ausländiſche Sender Bern(Welle 403) 20.30 Uhr: Vierhändiger Klavierabend, 22.15 Uhr: Spätkonzert. Budapeſt(Welle 550) 20 Uhr: Schallplattenkonzert Triſtian und Iſolde, von Wagner, anſchließend Zigeunermuſik. Daventry(Welle 479,3) 20 Uhr: Die Tretmühle des Lebens, Sendeſpiele, 21.15 Uhr: Abendbonzert, 22.15 Uhr: Tanzmuſik. Daventry(Welle 1553) 20 Uhr: Konzert, 23.05 Uhr: Tanzmuſtk. Mailand(Welle 500,8) 20.30 Uhr: Abend konzert, 23.10 Uhr: Kon⸗ zert leichter Muſik und Tanzmuſik. Paris(Welle 1725) 20.35 Uhr: Abendkonzert, 22.15 Uhr: Schalbpl. Prag(Welle 487) 20 Uhr: Herbſtkonzert. Rom(Welle 441,1) 21 Uhr: Konzert einer Militärkapelle und Sende⸗ ſpiel, anſchließend Tanzmuſik. Wien(Welle 517) 20 Uhr: Peter anſchließend Abendkonzert. Zürich(Welle 459) 20.15 Uhr: Donaument, oder die Heimkehr des Soldaten Odyſſeus, ſieben Szenen. Radio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz G 2, 6— Telephon 26547 Die neueſten Schlager der Funkmeſſe Berlin werden jetzt greifbar. Wir führen alle modernen Geräte der diesjährigen Saiſon. Telefunken 30, Telefunken 40, Paladin 20, Lumophon⸗ Elektra uſw. Jetzt können Sie ruhig Ihre Auswahl treffen, es wird dieſes Jahr nichts Neueres mehr geboten. Verlangen Sie unſeren Beſuch und unverbindliche Vorführung. Heitere Flamm: Aus eigenen Werken, Thefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner— Feuilleton: Dr. S. 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Nr. 419 öͤllern, 9 undern und Schwindlern Die Technik im Dieuſte des heidniſchen Prieſtertums— Das Geheimnis des Altars— Das ſegnende Götter⸗ bild— Der ſelbſttätige Türſchließer— Der Siphon im Tempel— Der Zauberſpiegel— Die magnetiſche Göttin Apollo ſchwebt in der Luft N Mag das Wort:„Der Zweck heiligt die Mittel“ auch noch nicht Jahrtauſende alt ſein, ſo hat man doch ſchon vor Jahr⸗ tauſenden in ſeinem Sinne gehandelt. Wir wiſſen ja, daß die Völker der Vorzeit in manchen Dingen weiter geweſen ſind, als es auf den erſten Eindruck erſcheint, und es läßt ſich heute nachweiſen, daß ſie vieles von dem, was wir als tech⸗ niſche Errungenſchaften der Neuzeit preiſen, ſchon in ſeinen Grundzügen gekannt haben. Beſonders dem Prieſterſtande war dieſes Wiſſen eigen, und er hat es oft für den Kult des Gottes, dem er diente, nutzbar gemacht. Der Zweck heiligte eben die Mittel. Wie weit die Technik der Gegenwart ihre Anfänge ſchon im grauen Altertum hat, darüber gibt uns „Wiſſen und Fortſchritt“ in einem lehrreichen Auffatz wert⸗ volle Aufſchlüſſe, die uns beweiſen, daß manches, das uns neu erſcheint, doch ſchon eine Vergangenheit von Generationen hinter ſich hat. 8 Dampf, Waſſerkraft, Elektrizität waren auch in vorchriſt⸗ lichen Zeiten länagſt bekannt, und ſelbſt die Aviatik hatte da⸗ mals ſchon ihre Vorläufer. hüteten und davon einen wenig rühmlichen Gebrauch machten.„Zeichen und Wunder“ vollbrachten ſie mit tech⸗ niſchen Mitteln. So trat bereits im achtzehnten vorchriſtlichen Jahrhundert die Dampfkraft bei den Babyloniern in den Dienſt des religiöſen Kultes. Wenn die Scharen der Gläubigen im Tempel verſammelt waren, dann bewegten plötzlich die Götzenbilder Kopf und Augen. Segnend breiteten ſie ihre Hände über die Gläubigen aus. Die Götzenbilder waren aus Erz und Stein, waren ohne Leben ſelbſtverſtändlich. Aber unter dem Altar, vor dem die Bilder aufgeſtellt waren, befand ſich ein Metallgefäß. Dieſes war durch Rohre mit dem jeweiligen Götzenbild ver⸗ hunden. Vor dem Bilde harrte die Menge im andächtigen Schweigen des Wunders, das da kommen ſollte. Und das Wunder kam. Man ſchüttete heißes Waſſer in das Gefäß unter dem Altar. Auf dem Altar wurde das Opferfeuer ent⸗ zündet. Jetzt entwickelte ſich ein ſtarker Dampfoͤruck in dem Gefäß, der durch die Röhren auf den Mechanismus des Götzenbildes wirkte, das nun Augen, Kopf und Hände be⸗ wegte. Daß man, wie uns dieſes Beiſpiel zeigt, die Dampf⸗ zahlreichen mal Nun muß man allerdings ein⸗ ſchränkend bemerken, daß die Prieſter, die von dieſen Dingen mehr wußten, als ihre Mitwelt, dieſes Wiſſen recht ängſtlich maſchine in gewiſſem Sinne, es mag paradox klingen, ſchon vor ihrer Erfindung kannte, das erzählt uns auch der im erſten Jahrhundert lebende griechiſche Schriftſteller Heron aus Alexandria. Nach ſeinen Berichten wurde die Kennt⸗ nis der Dampfkraft von den Prieſtern dazu verwandt, um die Gläubigen zur Hergabe von Trankopfern für die Götter zu veranlaſſen; die Kraft des Dampfes war ihnen auch dazu be⸗ hilflich, Sünder durch Metallſchlangen anziſchen zu laſſen. Da ſangen künſtliche Vögel in den griechiſchen Tempeln, ſie ſangen wenn durch die Kraft fließenden Waſſers Luft in Röhren geblaſen wurde. War das Opfer wohlgefällig in den Augen der Götter, dann öffneten ſich„ohne menſchliches Zutun“ die Türen des Tem⸗ pels, ſobald auf dem Altar das Feuer loderte. Der Altar war für dieſes„Wunder“ dringend notwendig, denn unter ihm befand ſich eine geheimnisvolle Luftkammer, eine Röhre führte von dort in ein kugelförmiges Waſſergefäß. Brannte nun auf dem Altar das Feuer, dann dehnte ſich die Luft in der Kammer aus. Infolgedeſſen wurde das Waſſer in einen Eimer getrieben, deſſen Gewicht ſich natürlich dadurch erhöhte. Nunmehr ſenkte ſich der Eimer, von dem aus Seile, die über Rollen liefen, mit den Tempeltüren in Verbindung ſtanden: die Tempeltüren öffneten ſich. Der Vorgang wiederholte ſich umgekehrt, wenn das Feuer nicht mehr brannte. Das Waſſer ſank allmählich im Eimer, bis es ganz aufgeſogen war, und dadurch, daß der Eimer nun leichter geworden war, ließen die Stricke nach, und die Türen ſchloſſen ſich„von ſelbſt“. Wollte man bei den alten Griechen der im Tempel ver⸗ ſammelten Gemeinde zeigen, daß das Trankopfer den Göttern angenehm war, dann trat der ſchon damals bekannte Waſſer⸗ heber(Saugheber) in Aktion, und, ein„Wunder“ für die naiven Menſchen der damaligen Zeit, künſtliche Vögel oder Tiere tranken den Opferwein. Man kannte aber auch Trink⸗ gefäße, die niemals leer wurden, ſich immer aufs neu füllten: dafür ſorgte ein geſchickt verſteckt gehaltener Siphon.— Von einer ſeltſamen Erſcheinung im Tempel von Alexandria erzählt der Philoſoph Damaſius aus Damas kus. Wenn die Gläubigen im Heiligtum verſammelt waren, dann wurde nicht ſelten auf der Wand über dem Altar ein kleiner Lichtfleck ſicht⸗ bar, der immer größer und größer wurde, bis aus ihm ein wunderſames, s ſich entt 1 ſich denken, welchen Eindruck dieſe Erſcheinung auf die un⸗ wiſſende Maſſe gemacht haben muß. Und doch war alles nichts weiter als eine boptiſche Täuſchung. In einem dunklen Raume hatte man zu dieſem Zweck ein hellerleuchtetes Bild vor einem Hohlſpiegel aufgeſtellt, und dieſer warf das Bild auf die Altarwand. Wir ſehen hier die erſten Vorläufer der Laterna magica und des Kinvapparates. Geſchickte Prieſter waren ſogar imſtande, das Götterbild in dem vor dem Altar aufſteigenden Rauch erſcheinen zu laſſen, den Frommen ein Zeichen, daß die Götter das Opfer wohlgefällig aufnahmen. Die Flugzeugkonſtrukteure der letzten Jahrzehnte ſind mit Recht ſtolz auf das, was ſie geſchaffen haben, aber nicht alle werden wiſſen, daß auch ſie ſchon im Altertum Vorläufer haben. So erzählt man, daß der Grieche Archytas, der etwa 400 Jahre vor Chriſti Geburt lebte, bereits eine fliegende Taube konſtruiert habe. Sie hielt ſich eine Zeitlang ſchwebend in der Luft, um dann wieder einen neuen Antrieb zu erhal⸗ ten. Man glaubte damals, ein Geiſt habe ſie bewegt und durch das Gleichgewicht habe ſie ſich in der Luft halten können. In Wirklichkeit war das auf die Tragflächen zurückzuführen und die Bewegung wurde durch Druckluft erzeugt.— Im fünf⸗ zehnten Jahrhundert begrüßte der deutſche Aſtronom Johan⸗ nes Müller den Kaiſer Maximilian mit einem künſtlichen umflog. Derſelbe Erfinder konſtruierte eine eiſerne Fliege. Er ließ ſie in weitem Bogen durch die Luft ſchwirren, aber jedesmal kehrte ſie wieder zu ihm zurück. ſchönes Götterantlitz ſich entwickelte. Man kann von einem faſt ſicheren Tode gerettet 30 Stunden, unter Erdmaſſen verſchüttet, in einem Brunnen ren Felsſtück bedeckt und nicht zu bewegen. Anfänge der Elektrotechnik finden ſich bereits in vor⸗ chriſtlichen Zeiten. Erwähnen wir hier nur, daß man ſchon vor 2300 Jahren ein Schwert an den Schiffsmaſt band, um ſich gegen den Blitz zu ſchützen. des Junotempels in Rom aufrechtſtehende Schwerter befeſti⸗ gen, und dadurch erreichte er, daß im Innern des Tempels Blitze aufleuchteten. Auch der Magnetismus war in jenen Zeiten nicht unbekannt. In Griechenland und Aegypten ſchwebten in den Tempeln oft Götterbilder, z. B. das der Die Inſekten werden Der Römer Numa Pompilius ließ auf dem Dach Diana, in der Luft. Magnete, deren eiſerne Anker ſich in den Köpfen der Bilder befanden, vollbrachten dieſes„Wunder“.— Jedes Kind weiß heute aus dem Phyſtkunterricht, daß es Ap⸗ parate gibt, die leichter als die Luft ſind. Dieſes Wiſſen war im Altertum noch nicht Gemeingut, aber bereits ein halbes Jahrtauſend vor unſerer Zeitrechnung diente es den Prieſtern für ihre Zwecke. Religiöſe Feſtzüge wurden nicht ſelten ver⸗ anſtaltet, und dabei konnte man beobachten, daß Bilder Apol⸗ los aus den Händen der Prieſter ſich in die Lüfte erhoben, dann aber wieder in die Hände der Prieſter zurückkehrten. Die Löſung dieſes Vorganges iſt einfach: das Bild, deſſen In⸗ neres hohl war, enthielt ein leichtes Gas, deſſen Auftrieb das Bildnis einige Sekunden in der Schwebe zu halten vermochte. Derjenige, dem nichts mehr imponieren kann, wird viel⸗ leicht mit Ben Akiba meinen:„Es iſt alles ſchon einmal da⸗ geweſen.“ Aber wir können doch ſtolz ſein auf die techniſchen Errungenſchaften der Neuzeit, weil ſie nicht im Dienſte des Aberglaubens Verwendung finden, ſondern dem Fortſchritt und der Entwicklung der Menſchheit dienen. p. die Menſchen beſiegen Die neueſte Ausdeutung von Darwins Lehren Den Inſekten gehört die Zukunft. Jedenfalls tut ſie das 2 2 2— 22* 1 22 wenn Darwin mit ſeiner Theorie der natürlichen Zuchtwahl Recht gehabt hat, behauptet der franzöſiſche Biologe Georges Delport. In ſeinem ſoeben erſchienenen Buche„Die In⸗ ſekten als die zukünftigen Beherrſcher der Welt“ führt ihn dieſe Anſicht zu eigenartigen Folgerungen, die er aber wiſſenſchaft⸗ lich begründet. Der Intellekt der Küchenſchaben, Tauſend⸗ füßler, Wanzen, Spinnen und Ameiſen wird ſich im Laufe * 2— 2—*. 2*. der Zeiten ſo weit entwickeln, lehrt er, daß ſie den Menſchen überwältigen werden. Delport gibt zwar zu, daß dieſe Entwicklung noch viele tauſend Jahre dauern kann, er hält ſie aber für unabwend⸗ bar, denn die Inſekten ſind viel zäher und lebensfähiger als der Menſch. Sie vermehren ſich mit unheimlicher Schnellig⸗ keit, während der Menſch immer mehr zur Geburtenkoutrolle greift, die ſein Ende herbeiführen wird. In der Erläuterung ſeiner Theorie greift Delport auf Darwin zurück. Die Schaben zum Beiſpiel, die der Menſch durch ſeine Inſektenmittel tötet, ſind ſeiner Anſicht nach nur die dümmſten Schaben, die als lebensuntüchtige Weſen im Kampf ums Daſein umkommen. Die geſchickteren Schaben weichen den Juſektenmitteln aus, vermehren ſich, und gerade, weil es die geſchickteren und klügeren ſind, die ſich vermehren, ſteigert ſich von Generation zu Generation der Intellekt der Schabengattung. Schwierige Lebensrettung Farmer namens George Peet Staate Michigan glücklich noch worden, nachdem er Ein junger amerikaniſcher iſt auf ſeinem Grundſtück im zugebracht hatte. Peet war in den ausgetrockneten Brunnen hinabgeſtiegen, um ihn zu reinigen. Als er wieder empor⸗ kletterte, gab das Erdreich nach, ſtürzte in die Tiefe und be⸗ grub ihn vollſtändig. Ehe er erſtickte, vermochte der Farmer gerade noch im letzten Augenblick ſeinen Kopf von den Erd⸗ maſſen frei zu machen. Auch die Arme konnte er nach einiger Mühe frei bewegen. Die Füße aber waren von einem ſchwe⸗ Auf die Schreie des Farmers waren die Nachbarn herbeigeeilt. Die Polizei und die Feuerwehr des benachbarten Ortes wurden alarmiert und ſammelten ſich um ben Brunnen. Auch zahlreiche Neu⸗ gierige, die ſich das Schauſpiel nicht entgehen laſſen wollten, kamen mit Motorrädern und Automobilen aus allen Richtun⸗ gen angefahren. Die unausbleibliche Folge war, daß das Erdreich in der unmittelbaren Umgebung des Brunnens nach⸗ gab und daß der Farmer von neuem begraben wurde. In⸗ zwiſchen hatte man aber verſchiedene Helfer an Tauen in den Brunnen hinabgelaſſen, denen es gelang, den Kopf des Far⸗ mers zum zweiten Male freizulegen, ehe der Erſtickungstod eintrat. Durch Zufuhr von Sauerſtoff brachte man den Ver⸗ unglückten wieder zum Leben und Bewußtſein zurück. Nun ging man an die Entfernung der Erdmaſſen, aber trotz aller Vorſicht, die man dabei anwandte, gab das Erd⸗ reich noch zweimal nach, ſodaß man Kopf und Hände des Armen immer wieder von neuem ausgraben mußte. Das Rettungswerk geriet dann ins Stocken, als man bis in die Nähe der Füße vorgedrungen war. Die Füße ſaßen regungs⸗ los feſt und man wagte keine Gewalt anzuwenden, da man mindeſtens mit einer ſchweren Verletzung der Füße rechnen mußte. Man beſchloß deshalb, von einer anderen Seite her bis zum Felſen vorzudringen. Man grub neben dem Brun⸗ nen einen tiefen Schacht in die Erde und trieb dann einen Stollen gegen die Stelle vor, an der der Former lag. Dies nahm eine ganze Nacht und den folgenden Tag in Anſpruch. Während dieſer Zeit erhielt der Farmer wiederholt Ein⸗ Als weitere Beiſpiele für die zähe Lebenstüchtigkeit der Inſekten führt Delport jene Inſekten an, gegen die ſich der Landwirt und Gärtner nur ſo retten kann, daß er ganze Obſt⸗ gärten und Wälder in Brand ſteckt. Er erinnert auch an die „Entlauſung“ im Felde, die immer nur einen Augenblicks⸗ erfolg hatte. Sobald die Soldaten in den Schützengraben zurückkehrten, wurden ſie von den Inſekten wieder über⸗ wältigt, und nur wer die Gegend der Schützengräben verließ, konnte ſich von dem Uebel befreien. Delport weiſt auf eine Erzählung von H. G. Wells hin, in der ein Ameiſenangriff auf ein Schiff in Braſilien ge⸗ ſchildert wird. Die Ameiſen von Wells gingen gegen das Schiff mit allen Künſten der Strategie vor und bewieſen wahres Genie als Feldherren zu Lande und zu Waſſer. Was dieſe Ameiſen der Erzählung vollbracht haben, das werden die Ameiſen der Zukunft wirklich können. Die Anſätze dieſer großen Intelligenz haben ſie ſchon heute, das zeigen auch die Arbeiten des engliſchen Entomologen Sir John Lubbeck, auf den ſich Delport wiederholt beruft. Aus den heute zugänglichen wiſſenſchaftlichen Daten und aus der Darwinſchen Theorie meint Delport eindeutig darauf ſchließen zu dürſen, daß die Intelligenz und Macht der In⸗ ſekten die des Menſchen nicht nur erreichen, ſondern erheblich überſteigen werde. Denn der Menſch richtet ſich durch ſeine Ziviliſation ſelbſt zugrunde. N ſpritzungen, um durch Morphium ſeine Schmerzen zu lindern. Man flößte ihm auch flüſſige Nahrung ein, um ihn bei Kräf⸗ ten zu erhalten. Zuerſt war der Farmer imſtande, bei der Entfernung des Erdreichs ſelbſt behilflich zu ſein, zuletzt aber war ſeine Kraft vollſtändig erſchöpft. Nachdem er dreißig Stunden in dieſer Stellung ausgeharrt hatte, beſchloß man endlich, ihn mit Gewalt loszuziehen, ſelbſt auf die Gefahr hin, ihn zu töten, da ſein Leben ſonſt doch nicht zu retten ge⸗ weſen wäre. Man chloroformierte den Armen, umſchlang ſeinen Körper mit Tauen und zog mit aller Gewalt. Bei dem erſten Verſuch riß das Tau. Dann gelang es und der Farmer kam zum freudigen Erſtaunen aller aus dem Brun⸗ nen zum Vorſchein, ohne mehr als einige leichte Quetſchüngen erlitten zu haben. Edelweiß in Gefahr? Die Schweizer Blätter weiſen darauf hin, daß das Gdel⸗ weiß in den letzten Jahren in den Alpenbergen ſehr ſtark zurückgegangen iſt. Selbſt unter normalen Umſtänden hat dieſe Pflanze einen ſehr ſchweren Daſeinskampf zu führen. Sie breitet ſich nur langſam aus, ſelbſt wenn ſie geſchont wird. An dieſer Schonung aber ſcheint es ſehr'zu fehlen. Die Be⸗ ſteigung der Alpenberge hat in den letzten Jahren ſehr zu⸗ genommen. Unter dieſem ſtarken Beſuch hat die Edelweiß⸗ pflanze ſehr zu leiden gehabt. Sie iſt ſo ſtark gepflückt worden, daß ſie in vielen Alpengebieten, in denen ſie noch vor einigen Jahren in großer Fülle vorkam, ſo gut wie ausgerottet iſt. Vor acht Jahren wurden in einem beſtimmten Berggebiet noch 26000 Edelweißpflanzen gezählt. Gegen Ende des vori⸗ gen Jahres waren davon nur noch 600 übrig. Dieſes Beiſpiel be⸗ deutet ſicher keinen Ausnahmefall. Es läßt zugleich erkennen, daß die meiſten Edelweiß⸗Sammler ſich leider nicht mit dem Pflücken einer einzelnen Blume begnügen, ſondern die ganze Pflanze mit der Wurzel ausreißen. Sie wollen das Edelweiß in ihrer Heimat anpflanzen, was aber ſtets mißlingt. Jufolge des Rückganges der Pflanzen hat der Beſtand an Edelweiß in den letzten Jahren ſchon nicht mehr der regen Nachfrage genügt. Die Schweizer Blumenhändler ſtellen deshalb eine ſehr geſchickt gemachte Nachahmung zum Verkauf, die großen Abſatz findet. Zum Vombenattentat in Lüneburg Der Exploſionsherd am Regierungsgebände Die ebenfalls ſchwer beſchädigte Rathausfront 6. Seite. Nene Maunheimer Zeitung[Abend⸗ Ausgabe Dlenstag, den 10. September 1929 2 . E Die Zahl der Kraftfahrzeuge iſt in allen Ländern der Welt in ſtändigem Steigen begriffen. Die Unabhängigkeit, die der Beſitz eines Autos oder Motorrades von der Bahn zu ſchaffen vermag, die hierdurch bedingte Möglichkeit ſchnel⸗ len und— im Ganzen geſehen— billigen Reiſens, vor allem auch die Unterſtützung durch den Kraftwagen im Berufsleben (time is money) führen Hand in Hand mit der zunehmenden Verbilligung der Anſchaffungs⸗ und Unterhaltungskoſten eines Kraftfahrzeuges zu einer immer mehr ſich„nach unten“ zu verbreiternden Käuferſchicht und damit zu einer erheblichen Aufwärtsbewegung der Abſatzziffern. Das„Auto des kleinen Mannes“, das in Amerika ſchon Wirklichkeit geworden iſt, N dürfte in den europäiſchen Ländern nicht mehr allzu lauge auf ſich warten laſſen. Dafür ſprechen ſchon die Beſtrebungen der führenden Fabriken, neben dem Luxuswagen einen guten, billigen Gebrauchstyp herauszubringen. „Im Landverkehr gehört dem Kraftfahrzeug die Zukunft“ — wie weit es bereits die Gegenwart beherrſcht, dies auf ſtatiſtiſchem Weg zu erforſchen, macht ſich die Druckſache Nr. 70 der Internationalen Handelskammer,„Die Ueberlandtrans⸗ porte der Welt— Statiſtiſche Ueberſicht“, die ſoeben erſchienen iſt und allſeitiges Intereſſe verdient, zur Aufgabe. Die Schrift, die ihre Abfaſſung einer Anregung des Ausſchuſſes für Ueberlandtransporte bei der Internationalen Handels⸗ kammer verdankt, ſtellt zunächſt feſt, daß die Geſamt zahl Allet Kraftfahrzeuge der Welt(62 Länder) rund 31 Millionen beträgt(Stand vom 1. Januar 1928). Der weit⸗ aus größte Teil entfällt hiervon auf die Gruppe„Private Kraftwagen“, deren Anteil 25 Millionen, d. ſ. 80,3 Proz. der Geſamtſumme ausmacht. Ihnen folgen die Laſtkraftwagen mit 12,0 Proz. der Geſamtzahl= 4 Millionen, die Motorräder 1 700 000= 5,5 Proz.) und ſchließlich die Omnibuſſe(300 000 1,0 Prozent). Die Veröffentlichung der Internationalen Handelskam⸗ Mer zeigt in Tabellenform für jedes der Länder, die zur Feſt⸗ ſtellung des Kraftfahrzeugbeſtandes der Welt herangezogest wurden, die Geſamtſumme und die entſprechende Aufteilung auf Privatkraftwagen, Laſtkraftwagen, Omnibuſſe und Motor⸗ räder. Es müßte zu weit führen, dieſe Fülle der Augaben hier durchzuſprechen. Berückſichtigt ſeien daher bei der nach⸗ ſtehenden Ueberſicht nur diejenigen Länder, deren Kraftfahr⸗ zeugbeſtand 0,1 Prozent der oben angegebenen Geſamtzahl aller Kraftfahrzeuge der Welt(31 Millionen) erreicht. Ohne Bezugnahme auf die Bevölkerung der einzelnen Länder(davon wird unten zu ſprechen ſein) weiſt den größten Beſtand an Kraftfahrzeugen, wie zu erwarten war, Ame⸗ ika auf, das mit 2,4 Millionen Fahrzeugen nicht we⸗ ufger als 75,4 Proz. des Beſtandes der ganzen Welt auf ſich vereinigt. In weitem Abſtand erſt folgt Groß⸗ britanntien mit 1,6 Millionen(= 5,2 Proz. der Geſamt⸗ zahl), dann Frankreich mit 1,2 Millionen(3,0 Proz.), Ka⸗ nada mit 957 000(3,1 Prozent) und an fünfter Stelle ahrzeugbeſtand der Von Dr. Paul Well, Mannheim (auf das 1000 der Bevölkerung; in der weiteren Reihenfolge Deutſchland, das einen Kraftfahrzeugbeſtand von 708 000 Die Garagenfrage in Technik, Wirtſchaft und Verwaltung Von Privatdozent Dr.⸗Ing. Georg Müller, Berlin⸗Lankwitzk) Die Vorſchriften, denen das Bauen unterliegt, ſind mit unſeren Städten im Laufe von Jahrzehnten und Jahrhunder⸗ ten entſtanden. Sie haben den Zweck, die öffentlichen Be⸗ lange zu wahren und mit denen der Privatwirtſchaft aus⸗ zugleichen, Das außerordentlich ſchnelle Fortſchreiten der Technik ſtellt an Verwaltung und Recht neue Fragen, und es iſt nicht immer leicht, ſie ſpfort und vorausſchauend zu beant⸗ worten. 5 Der Kraftwagen braucht Straßen und Garagen. Die neuen Aufgaben, die damit an die Bauwirtſchaft geſtellt werden, er⸗ fordern eine Umdeutung oder Anpaſſung unſerer Geſetze, Batorbnungen und porſchriften. Die Löhſung der Garagenfrage kann durch Bauordnungen und mehr noch durch ihre Handhabung unendlich gehemmt oder weſentlich erleichtert werden. Jede techniſche Entwick⸗ lung bringt neben Vorteilen auch Nachteile mit ſich. Die An⸗ forderungen, die behördlicherſeits an den Garagenbau geſtellt werden, ſollten vom Staatsintereſſe ausgehen, und von der wirtſchaftlichen Lage Deutſchlands im Vergleich zu Nachbar⸗ ländern wie England oder Frankreich. So betrachtet wird man alles vermeiden müſſen, um über das Notwendigſte hinaus das junge Garagenweſen mit Auflagen zu bedenken. Die Garagenbautechnik hat bereits einen Stand erreicht, der alle Aufgaben techniſch und wirtſchaftlich unter Wahrung zwar aller baupolizeilichen Belange, nicht aber der baupolizeilichen Beſtimmungen zu löſen vermag. Nach dem bisherigen Tempo der Motoriſierung iſt mit einer Verdoppelung des Kraftwagenbeſtandes innerhalb drei bis fünf Jahren zu rechnen. Für unſere Städte werden in ſteigendem Maße Großbauten notwendig ſein. Die Verkehrs⸗ polizei erhebt die berechtigte Forderung, in jedem Großbau von vornherein organiſch reichlich Garagenräume einzuglie⸗ dern. Es iſt vorteilhafter, dies ſofort zu tun, und den Raum gegebenenfalls zunächſt anders zu benutzen. Die ſpätere Um⸗ wandlung der Keller, Höfe oder ſeltener auch Dachräume in Garagen bietet meiſt mehr oder weniger große Schwierig⸗ keiten. Garagen können gebaut werden als Speicherbau oder als Nebenräume in Großbauten. Die neuere Entwicklung bringt eine dritte Gruppe in Geſtalt von Kombinatlonsbauten, in denen Garagen geſchößweiſe anderen Räumen zugeordnet oder ſtockwerkweiſe gekuppelt werden. Ein ſolcher Bau iſt die von dem Vortragenden entworfene und jetzt zur Ausführung gelangende Bondygarage in Prag, die mit einem Hotel ver⸗ bunden iſt, Eine Kombination mit einem Bürohaus bietet ine Garage in Fraukfurt am Main, mit deren Bau demnächſt . mur 2,3 Proz, des Weltbeſtandes beſitzt. Mit den genannten Ländern iſt die Zahl der Staaten erſchöpft, die einen neunens⸗ werten Platz in dieſer Statiſtik einnehmen. Erwähnt ſei nur noch Auſtralien, das einzige Land, deſſen Anteil am Weltbeſtand ſich noch über 1 Proz. erhebt(508 000= 1,6 Pro⸗ zent). Bei den übrigen Staaten, unter denen ſich z. B. Bel⸗ gien, Dänemark, Italien, Niederlande, Schweden und Spa⸗ nien befinden, weiſt er weniger als 1 Proz. auf. Bemerkt ſei hierbei, daß unter den Staaten, deren Anteil nicht etnmal 0,1 Prozent erreicht, beiſpielsweiſe Japan, Oſterreich, die Tſchechoſlowakei und Rußland feſtzuſtellen ſind. Betrachtet man kurz den Anteil, den Automobile und Motorräder in den wichtigſten Ländern an der jeweiligen Ge⸗ ſamtſumme einnehmen, ſo iſt vor allem die Feſtſtellung von Intereſſe, daß Deutſchland hinſichtlich der Zahl der Mo⸗ torräder an zweiter Stelle(hinter Großbritannien) ſteht. Ihm folgt Frankreich und erſt an vierter Stelle Amerika, bei Kanada gar fällt die Zahl der Motorräder eruſtlich überhaupt nicht ins Gewicht. Die Vormachtſtellung des Auto⸗ mobils in den amerikaniſchen Ländern iſt ſo groß, daß bei⸗ ſpielsweiſe in Deutſchland über 200 000 Motorräder mehr ge⸗ fahren werden als in den Vereinigten Staaten. Beurteilt man die Zahl der Kraftfahrzeuge nicht nach dem Anteil des einzelnen Landes an der Geſamtzahl aller Kraft⸗ fahrzeuge der Welt, ſondern unter dem Geſichtspunkt des Verhältniſſes der Zahl der Kraftfahrzeuge zur Bevölkerungszahl, erforſcht man alſo, wieviel Kraftfahrzeuge in den verſchiedenen Staaten auf 1000 Ein⸗ wohner entfallen, ſo ergibt ſich naturgemäß ein weſentlich anderes Bild, als nach der bisherigen Betrachtungsweiſe.(In die Unterſuchung einbezogen werden wiederum nur diejenigen Länder, deren Anteil an der Summe aller Kraftfahrzeuge der Welt 0,1 v. H. überſteigt.) Zwar hält auch von dieſem Beur⸗ teilungsſtandpunkt aus Amerika noch den Rekord: 221 Kraftfahrzeuge entfallen nämlich in den Vereinigten Staaten aber ändert ſich das Bild: an zweiter Stelle ſteht Neuſee⸗ land(141), an dritter Stelle Kanada(109); Auſtralien folgt mit 60 v. H. und dann erſt ſchließt ſich ein europäiſcher Großſtaat, England, mit 40 v. H. an. Dänemark(32) und Argentinien(31) treten zwiſchen England und Frankreich(29). Vor Deutſchland aber, das mit 11 Kraftfahrzeugen auf das 1000 der Bevölkerung ſchlecht weg⸗ kommt, drängen ſich Belgien, die Nieder laude, Schweden und die Südafrikaniſche Union. Man ſieht aus dieſer Unterſuchung, welche Möglichkeiten in Deutſchland noch vorhanden ſind und wir wollen beſonders für unſer Land der Hoffnung Roy de Chapins, die er in ein⸗ leitenden Sätzen zu der Veröffentlichung der Internationalen Handelskammer mit den Worten zum Ausdruck bringt:„Die Entwicklung beginnt erſt— alles bisher Erreichte iſt nur ein Anfang“, Erfüllung wünſchen. begonnen werden ſoll. Der Bürbinhaber kann über eine Loggia durch zwei Türen zu ſeinem Wagen gelangen. Er kann den Bürodiener als Chauffeur anſetzen und weiß ſeinen Wa⸗ gen ſicher und von der Straße fort. Auch für die Verbindung von Garage und Theater, Großmarkthalle(bereits geplant) und Verkehrsbauten der Bahnhöfe für Fern⸗ und Vorortzüge eröffnen ſich neue Perſpektiven. Für die Wirtſchaftlichkeit der Garagen iſt aus⸗ ſchlaggebend, ob ſie verkehrstechniſch gut gelegen ſind, alſo möglichſt viele Kundenkreiſe erfaſſen(Nähe der Hauptbahn⸗ höfe, Hotelviertel und Hauptausfallſtraßen am Rande des Stadtkerns). Sie müſſen ferner größtes Faſſungsvermögen mit bequemen Fahrmöglichkeiten im Innern vereinen und gut belichtet und gelüftet ſein. Dritte Bedingung iſt die fach⸗ männiſch und kaufmänniſch gute Leitung und die Verfügung über ausreichend geſchultes Perſonal. Sind dieſe Forderun⸗ gen erfüllt, dann wird ſich die Großgarage wenigſtens ebeuſo güt rentieren wie ein Hotel. In Großſtädten mit teuerem Baugrund hat die Zuſammenfaſſung größerer Automengen in einem Bauwerk— und wenn möglich auf einem Block— große betriebswirtſchaftliche Vorteile. Erſparniſſe können er⸗ zielt werden in der beſſeren Ausnutzung des Grundſtückes, im Zubringer⸗ und Abholedienſt, ſowie in den Perſonalausgaben überhaupt; ferner an Licht und Kraft, Waſſerverbrauch, Ben⸗ zinabſcheidungsanlagen u. a. m. Ueberſchlägig kann man ſagen: jedes Hundert an Wagen mehr ergibt eine um ein Prozent beſſere Verzinſung der inveſtierten Mittel. Bautechniſch iſt der Freiaufſtellung an Stelle von Einzelboxen der Vorzug zu geben; die Frage der Haftpflicht kann im Wege der Verſiche⸗ rung gelöſt werden. Das kommende Städtebaugeſetz kann die Ga⸗ ragenfrage nur in ganz allgemeiner Weiſe berückſichtigen. Wo überhaupt noch Hochflächen oder Straßengrundſtücke oder ab⸗ bruchreife Altbauten zur Verfügung ſtehen, müſſen die geſetz⸗ lichen Beſtimmungen und Vorſchriften eine Erhöhung der Grenzen der Bebaubarkeit vorſehen, um den nötigen Raum für die Wagen zu ſchaffen. Die Städte ſollten billigen Grund und Boden zur Verfügung ſtellen und die Garckgenbaufrage auch in ihrer Grundſtückspolitik berückſichtigen. Sehr wichtig iſt der ſtädtebauliche Geſichtspunkt einer befriedigenden Ein⸗ gliederung der Garagen in das Städtebild, eine Aufgabe, die für Geſchoßgaragen leichter zu löſen iſt als für Flächen⸗ garagen. Eine außerordentliche Erſchwerung für die Ausführung von Bauten bietet das Genehmigungs verfahren. Bei allem guten Willen der einzelnen Stellen dauert es ſelbſt in einfach gelagerten Fällen etwa zwei bis neun Monate und erfordert 410 Beſuche bei Der einem Lichtbildervortrag, den Dr ⸗Ing. Müller ichs verband mobllinduſtrie ve 5 alten ha 3 5 3 5 Andererſeits iſt ein Fall bekannt, in zweieinhalb Jahren ein Aktenſtück von 4000 Seiten mfang entſtanden iſt und— abgeſehen von den zweifellos! 4 8 . 5 2 a der Verwaltung— allein die Baraus⸗ lagen des Privatmannes 25 000 Mk. betrugen. Es entſteht die Frage, ob der gleiche Verwaltungserfolg nicht ſchneller und mit geringeren Mitteln erreicht werden kann. Es mag ſein, daß der Gegenſatz zwiſchen der konſervativen Verwaltung und der aktiven Wirtſchaft ſich im Garagenweſen deshalb ſo kraß weit höheren Koſten auswirkt, weil deſſen Entwicklung ſo ſehr ſchnell vorwärts ſchreitet. Daraus ergibt ſich die Notwendigkeit, eine elaſti⸗ ſchere Organiſation zu ſchaffen. Man lege die Prüfung der Feuerſchutz⸗, Verkehrs⸗ und der baupoltzeilichen Fragen in eine Hand oder ſchaffe Spezialprüfungsingenieure für die neuartigen Verkehrsbauten. Schließlich ſchenke man den Ar⸗ chitekten mehr Vertrauen⸗und gebe ihnen eine größere Ber⸗ antwortlichkeit. Die zuſätzliche Belaſtung der Wirtſchaft durch die Aufblähung und den Leerlauf der Verwaltung iſt oft das Zünglein an der Wage, das den Ausſchlag gibt, ob ein Unter⸗ nehmen durchgeführt werden kann oder ſcheitern muß. Es iſt eine tragiſche Diſſonanz, daß in einem Lande mit ſchwerſten außenpolitiſchen Laſten hohe Mehrkoſten durch dle Verwaltung entſtehen, die man in reichen Ländern wie Frank⸗ reich und Amerika nicht kennt. Bleibt die gegenwärtige Un⸗ ſicherheit in der Garagenwirtſchaft, ſo wird das Großkapital von einer Beteiligung abgehalten. Garagenbauten und Un⸗ terhaltskoſten im Kraftverkehr bleiben dann auf ihrer jetzigen Höhe und ſchließlich findet dann auch eine billig arbeitende In⸗ duſtrie keine Abſatzmöglichkeiten mehr. Schwarzfahrt des Berufskraftfahrers unter dem Geſichtspunkt des Diebſtahls und der Steuer⸗ hinterziehung Der Chauffeur Walter Zinn aus Glau ch au war im Hauptberuf Führer eines Laſtkraftwagens bei einem 55 uh r⸗ geſchäft in Plauen, beſorgte aber zugleich die Pflege des Perſonenwagens des Zahnarztes Dr. X. Als dieſer im 3 2 ommer 1928 wiederholt die Feſtſtellung machen mußte, daß mit ſeinem Perſonenwagen Schwarzfahrten unternahm, ſtellte er ihn zur Rede und machte ihn darauf aufmerkſam, daß er ſich dadurch des Diebſtahls(an Betriebsſtoff) ſchuldig mache, Trotz diefer, mehrmaligen Warnungn unternahm 3. am 3. Auguſt v. Js. erneut eine Schwarzfahrt, die jedoch mit einem folgenſchweren Unfall endete, bei dem eine Perſon ge⸗ töket und zwei andere ſchwer verletzt wurden. Da Z. keinerlei Papiere bei ſich hatte, wurde die Anklage ziemlich umfangreich und zwar lautete ſie auf fahrläſſige Tötung und Körperverletzung, Diebſtahl, Fahren ohne Führerſchein und Steuerkarte ſowie Zulaſſungsbeſcheinigung und Schnellfahren. Das Landgericht Plauen erkannte auf eine Geſamtſtrafe von 3 Monaten Gefängnis und 91/ Geldſtrafe. Da⸗ gegen legten ſowohl die Staatsanwaltſchaft wie auch die Finanzbehörde Reviſion beim Reichsgericht ein. Erſtere führte aus, daß zu Unrecht das ſtraferhöhende Moment der Berufskraftfahrereigenſchaft nicht angewendet worden ſef, während das Finanzamt geltend machte, daß der Angeklagte wegen Steuerinterziehung hätte beſtraft werden müſſen. Der erſte Strafſenat hat jetzt auf die Reytſton der Staatsanwalt⸗ ſchaft das Urteil faſt in ſeinem ganzen Umfange aufgehoben und die Sache an die Vorinſtanz zurückverwieſen, während die Reviſion des Fiinanzamtes verworfen wurde. Aus den Entſcheidungsgründen intereſſtert folgendes: Die Anwendung des Begriffes Dieb⸗ ſtahl bei einer Schwarzfahrt iſt erſtmalig durch das Landgericht München erfolgt, allerdings nimmt es an, daß der Diebſtahl erſt dann als gegeben anzuſehen ſei, wenn es ſich um eine größere Fahrt handele, bei der eine erhebliche Menge Be⸗ triebsſtoff verbraucht ſein muß. Die Heranziehung eines ſolchen Geſichtspunktes iſt jedoch nicht einwandfrei, denn es kommt darauf an, wie ſich der Täter ſubfektiv zu der Schwarz⸗ fahrt ſtellt, bei der er zumeiſt das Gefühl der Rechtswidrigkeit haben wird, zumal im vorliegenden Fall der Angeklagte wie⸗ derholt darauf hingewieſen worden war, daß er ſich des Dieb⸗ ſtahls ſchuldig mache.— Bezüglich der Verurteilung wegen fahrläſſiger Tötung und Körperverletzung beſtehen keine Be⸗ denken. Rechtsirrig iſt dagegen die Nichtanwendung des ſtraf⸗ erhöhenden Momentes der Berufskraftfahrereigenſchaft, Wenn das TG. ausführt, daß der Angeklagte von Beruf aus nur Laſtkraftwagenführer iſt und daß ihm deshalb beim Führen des Perſonenautos nicht die von dem Berufskraftfahrer in verſtärktem Maße anzuwende Sorgfaltspflicht obgelegen hätte, ſo iſt das durchaus falſch. Eine Berufsteilung in dieſer Hin⸗ ſicht gibt es überhaupt nicht. 5 rufskraftfahrer, gleichgültig welches Kraftfahrzeug von ihm gefahren wird, jedenfalls iſt er im Hinblick auf ſeine Berufs⸗ kraftfahrereigenſchaft immer zu einer erhöhten Sorgfalt und Aufmerkſamkeit verpflichtet. Rechtsirrig iſt weiter die Anſicht des Finanzamtes, daß ſich der Angeklagte der Hinterziehung der Kraftfahrſteuer ſchuldig gemacht habe, denn es ſteht feſt, daß der Wagen verſteuert war und zwar von ſeinem Beſitzer. Wenn der Angeklagte alſo bei der Schwarzfahrt ohne Steuer⸗ karte betroffen wurde, ſo iſt das lediglich eine Ordnungs⸗ widrigkeit und ein Verſtoß gegen die fonſtigen einſchlägigen Beſtimmungen, nicht aber eine Steuerhinterziehung. Dieſe kann außerdem ſchon deshalb nicht von dem Angeklagten be⸗ gangen worden ſein, weil der Beſitzer bezw. der Halter eines Kraftfahrzeuges Steuerſchuldner iſt, nicht aber der Führer. 1 D. 474/29 v. 25. Junt 1929.) Literatur Schwarzwaldkarte für den Autoverkehr, Eine neue Schwarz waldkarte für Kraftfahrer von O. R. Wagner iſt ſoeben erſchie⸗ nen. Ste enthält alle für den Touriſtenverkehr in Betracht kommen⸗ den Orte und Straßenzüge des Schwarzwaldes wie ſeiner augren⸗ zenden Gebiete, Maßſtab 11 250 000 und Anlage des vortrefflichen Wegweiſers verbinden die größte Sicherheit der Einzeldarſtellung mit geuſtgender Ueberſicht, ſodaß die Karte während der Fahrt bequem ge⸗ leſen werden kaun. Dem Kraftfahrer kann dieſe beachtenswerte Neu⸗ erſcheinung als Bereſcherung ſeines guten Karten materials fehr 5 werden.(Verlag: Hallwag A. G. Alexanderſtr. 28, Stutt⸗ gart.) * Aufbau und Wirken der Deutſch⸗Amerikaniſchen Petroleum⸗Ge⸗ ſellſchaft. Die Dapolin⸗Zentrale Hamburg hat eine muſtergültige Broſchüre herausgebracht, die in feſſelnder Stellung der Eroßlinduſtrie in der Weltwirtſchaft und den Aufbalt Her Dapolin⸗Geſellſchaft aufzeigt. Für all die, die mit Erdöl und ſeinen Produkten irgendwie zu tun haben, und das ſiud nicht nur die Kroftfahrzeugbeſitzer, wird die reich ſlluſtrierte Broſchüre, da ſie auch von betriebswirtſchaftlichem Intereſſe iſt, 0 ſagen haben. Verantwortlich: Kurt Ehmer * Berufskraftfahrer bleibt Be⸗ Darſtellung die manches Neue zu 1 ——„ * Inn Dienstag, den 1 0. September 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe] 7. Seite. Nr. 419 Internationales Tennis⸗Turnjer in Vaden⸗Vaden Ein Rückblick Das Spiel der deutſchen Herren Nachdem verſchieder Baden abgegeben oder durch Abſagen enttäuſchten, war die Intern die ſtarke franzöſiſche Mannf werter Weiſe den ſüddeutſchen Spitz heimer und Klopfer ſo heim, Buß, Goſewich, Frau von Recznicek, in die Damen Konkurr mann, Frl. Horn, Frl. das deutſche Damen⸗gdo den Damen Mathieu, B Thurneyſſen beſtand. Herren⸗Doppelſpiel nen Reeznicek und Fr der deutſchen Rangliſte Froitzheim und Buß, ſchen Tennisſpiels zu denken. In Baden⸗Baden Berliner Kombination Kreuzer kann man heut ie Ausländer, die ihre in Ausſicht enſpielern war den enzen. ntingent. tedleben, die v an erſter Stelle war das einzige eingeſpielte deutſche Paar die Lo renz⸗Heydenreich,— Froitzheim⸗ e nicht mehr dazu rechnen.— Dieſes Paar hat auch tatſächlich gegen die Franzoſen am beſten Buß⸗Thurn eyſſe Zuſammenſpiel im Schlußkampf ziemlich verſagten. ſpielte in Baden⸗Baden durchweg auf der Höhe ſeiner keit und hätte mit etwas mehr Glück den Buzelet gewinnen können. n in der Hauptſache geſtellt hatten, in letzter Minute var attonalität lediglich durch chaft, die die Franzoſen in anerkennens⸗ zu dem Turnier im Oostal entſandten, gewahrt. Von ö mit Ausnahme von Ziemlich alles zur Stelle, die Namen Froitz⸗ he 0 Fuchs, Hildebrandt, W̃ für eine würdige deutſche Vertretung in zu ihnen geſellten ſich noch die Berline Eine beſondere Note brachte das Erſcheinen der Deutſchen Meiſterin ſowie die Anweſenheit von Frau Friedleben Frau Springer, Frau Richter⸗Weiher⸗ Menges, Frau Sturm, ff ſtellten im übrigen de N Zahlenmäßig war alſo die deutſche Beteiligung erheblich größer als das Quintelt der Franzoſen, das aus 2 arbier und den Herren de Bugzelet, Bouſſus, Im L Doppelſpiel und im gab es nach Nationalitäten emif Päare, das Damen⸗Doppelſpiel beſtritten dle beiden e ſammen. Daß trotz der Anweſenheit der beiden deutſchen Spielerin⸗ ermutlich in dieſem Jahre auf gleichgeſtellt 8 heim 8 die Nummer zwei bezw. Nummer Rangliſte führen, die Franzoſen ſämtliche Konkurrenzen, dazu noch zum Teil ungefährdet gewannen, gibt doch über den Stand des deut⸗ Aber bei näherer Betrachtung kommt man doch zu dem Reſultat, daß die Hauptſchwäche beim deutſchen Damen⸗Tennis und im Herren⸗Tennis bei den i r Lorenz, Heydenreich, Tomilin. vierten Satz Der Altmeiſter iſt zum Erſtaunen aller Nennung für Baden⸗ Oppen⸗ eihe, Reindel bürgten Herren⸗Konkurrenzen, werden und vier der Doppelſpielen liegt. abgeſchnitten, wogegen durch ihr mangelndes Froitzheim Leiſtungsfähig⸗ gegen die 4 Zuſchauer immer noch der beweglichſte von allen deutſchen Spielern, was er gerade bei ſeinem Spiel gegen Bouſſus, bei dem er auch die kürzeſten Bälle erlief, zeigte. Von den deutſchen Spielern ſtand, wie überall wo er erſcheint, Otto Froitzheim im Mittelpunkt des Intereſſes. Die Tat⸗ ſache, daß ſobald der Altmeiſter ſpielt auch gegen weit ſchwächere Gegner, der Strom der Zuſchauer ſich auf dieſen Platz begibt, kenn⸗ zeichnet, daß auch das breite Publikum erfaßt hat was dieſe Tennis⸗ perſönlichkeit für den weißen Sport in Deutſchland ſeit Jahrzehnten bedeutet und heute noch iſt. Sein Sieg über Bouſſus, der zwar durch eine berechtigte Mißſtimmung der Franzoſen einen kleinen Beigeſchmack erhielt, bleibt doch eine große Tat, denn es gehört ein enormer Siegeswille und großes Können dazu, um einen Spfteler von der Klaſſe des Franzoſen zum Verlieren zu bringen. Daß der Altmeiſter entgegen der verbreiteten Gerüchte zum Schlußkampf gegen de Buzelet ſich ſtellte und dann nach ehrenvollem Verlauf beim Gleichſtand des Spieles nach dem vierten Satz zurückzog, kann und wird ihm niemand übelnehmen. Nächſt Froitzheim ſind die Leiſtungen Heydenreichs am markanteſten in Erſcheinung getreten. Der blau⸗weiße Spieler hat gerade in letzter Zeit auch in Norddeutſchland von ſich reden gemacht und zeigte auch in Baden⸗Baden, daß er ſich zu einem erſtklaſſigen Spieler, anlehnend an den Stil Froitzheims, entwickelt hat. Er hat an der Grundlinie kaum eine Schwäche, iſt auf Vor⸗ und Rückſtand gleichſtark und ſicher und er läuft mit ſeiner eigenartigen, ſtets kleine Schritte nehmenden Lauftechnik unermüdlich auf die unwahrſchein⸗ lichſten Bälle. Seine Siege über den Franzoſen Thurneyſſen und den Frankfurter Meiſter Goſewich, letzterer gab den Kampf, nachdem er den erſten Satz 618 verloren hatte, wegen Ueberanſtrengung auf, und auch der hartnäckige Widerſtand, den er Froitzheim im zweiten Satz entgegenſetzte, beweiſen, daß er als Einzelſpieler zu den zehn Beſten der deutſchen Rangliſte gehört. Dr. Buß, deſſen faſt vollendete Technik und Stilreinheit der Schläge ihn zu einem großen Spieler prädeſtinieren, ſcheitert an der Extra⸗Klaſſe meiſtens an der mangelnden Fähigkeit ſeinem Aufſchlag und ſeinen Flugbällen die zur Punktgewinnung bezw. töd⸗ lichen Wirkung nötige Härte und Schärfe zu geben. Wenn er dieſe Schwäche beſeitigen kann, werden ihm zweifelsohne auch Siege gegen Spieler wie de Buzelet, dem er diesmal nur knapp unterlag glücken, Lorenz hat ſich in bieſem Jahre ſtark verbeſſert, ſeine Domäne iſt das Doppelſpiel; gegen die franzöſiſche Kombination Bouſſus⸗de Buzelet ſpielt er zuſammen mit Heydenreich ein Doppel von ganz großem Format und ſein wiederholter Sieg über den Karlsruher Dr. Fuchs zeigate, daß er heute den ſüddeutſchen Spieler mit Ausnahme von Dr. Buß, wenn auch knapp, überlegen iſt. Goſewich und Dr. Fuchs haben in Baden⸗Baden ihren Ruf als zuverläſſige nicht unter ſtarken Formveränderungen leidende Spieler, aufs Neue gefeſtigt, der Karlsruhe erlitt unter mangelndem Training, was ſich auffällig bei ſeiner Begegnung mit Lorenz zeigte. Das Spiel der deutſchen Damen Das Zuſammentreffen der Deutſchen Meiſterin Frau von Reeznicek und Frau Friedleben brachte nicht die erwartete einwandfreie Klärung des Stärkeverhältniſſes der zur Zeit beſten deutſchen Spielerinnen. Wie ſchon gemeldet, wurde dieſes Spiel beim Stand von 10:8,:8, alſo ein Satz beide abgebrochen, da die Deutſche Meiſterin geſundheitlich nicht auf der Höhe war und bei Gewinn des dritten Satzes auch auf die Austragung der Schlußrunde gegen Frau Mathieu am nächſten Tage hätte verzichten müſſen. Frau von Recznicek überließ deshalb ihrer Gegnerin den Sieg, um das Turnier nicht durch den Ausfall der Schlußrunde im Damen⸗Einzel⸗ ſpiel zu ſchädigen. Was die Spielſtärke anbetrifft, ſo waren ſich beide Spielerinnen ebenbürtig, bei Begegnungen mit internationalen Spielerinnen erzielt die Deutſche Metſterin im allgemeinen beſſere Reſultate, als die oft unter nervöſen Störungen kämpfende Frau Friedleben. ſter von Frau Friedleben konnte gegen Frau Mathieu trotz ihres ausgezeichneten Vorhands nichts ausrichten, ihre Schwäche auf Rück⸗ hand iſt zu ſtark ausgeprägt. Im allgemeinen leidet das deutſche Damen⸗Tennis darunter, daß die Spielerinnen der älteren Schule von unten wirkungslos aufſchlagen und im Mittelfeld und am Netz faſt hilflos ſind, während ſie das Grundlinienſpiel beherrſchen. Außer einigen jüngeren Vertreterinnen macht die Leipziger Frau Frau Richter⸗Weihermann, die jüngere Schwe⸗ Springer eine rühmliche Ausnahme, ſie zeigt durch ihren guten Aufſchlag und ausgezeichnete Schmetterbälle am Netz, vereint mit einem ſchnellen Erfaſſen der Situationen, Leiſtungen, die zu ſchönen Hoffnungen berechtigen. Daß auch bei den deutſchen Damen die Schwäche im Doppel liegt, beweiſt aufs Neue der Sieg des unausgeglichenen franzöſiſchen Paares Mme. Mathieu Mme. Barbier im Damen⸗Doppelſpiel, in dem in der Schlußrunde Frau Friedleben— Frau von Reeznicek ohne Satzgewinn unter⸗ lagen. Dabei ſind die deutſchen Spielerinnen im Einzel der Fran⸗ zöſin Mme. Barbier weit überlegen, im Doppelſptel macht ſich das Kleben an der Grundlinie bei den Deutſchen gegenüber dem Angriffs⸗ ſpiel im Mittelfeld der franzöſiſchen Damen beſonders nachtetlig bemerkbar. 5 plan k 3 Büroräume, beſ zu vermiet. en, P 4. Näheres Teleph. 225 18. chlagnahmefrei, ſofort B3977 Schöner Eckladen Planken, Nähe Paradeplatz, preiswert zu ver⸗ mieten. ſchäftsſtelle dieſes Blatt Näheres unter B 0 40 an die Ge⸗ es. 7154 Zwelfamillenh aus Oststadt i Herrſchaftliche 9 Aimmer-Wohnung mit Zubehör, Etagenheizung, Garten zu ver⸗ r B J 35 an die Ge⸗ es.* 7185 mieten. 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September hat ſich die geſamte Kapitalanlage der Bank in Wechſeln und Schecks, Reichsſchatzwechſeln, Lombards und Effekten in der erſten September⸗ woche um 263,8 Millionen auf 2663,2 Mill. verringert. Im einzelnen haben die Beſtände an Wechſeln und Schecks um 161 auf 2452,36 Mill.„ und die Lombard beſtünde um 10,9 auf 32,2 Mill.„ abgenommen, während die Beſtüände an Reichsſchatz⸗ wechſeln eine Zunahme um 8,0 auf 45,7 Mill.„ erfahren haben. Die Anlage in Effekten iſt mit 92,8 Mill./ unverändert geblieben. An Reichs banknoten und Rentenbankſcheinen ſind 321,3 Mill. 1 aus dem Verkehr zurückgefloſſen. Der Umlauf an Reichsbanknoten hat ſich um 294,6 auf 4602,36 Mill. /, derjenige an Rentenbankſcheinen um 28,7 auf 405 Mill./ verringert. Dement⸗ ſprechend haben die Beſtände der Reichsbank ſich an Rentenbank⸗ ſcheinen auf 35,4 Mill., erhöht. Die fremden Gelder zeigen mit 471, Mill.& eine Zunahme von 37,7 Mill. I. Die Beſtände an Gold und deckungs fähigen Deviſen zuſammen haben ſich um 12,1 auf 2503,63 Mill.„ erhöht, und zwar haben die Beſtände an deckungsfähigen Deviſen um 12,2 auf 320,3 Mill./ zugenommen, während die Goldbeſtände ſich geringfügig um 97 000/ auf 2183,3 Mill./ vermindert haben. Die Deckung der Noten durch Gold allein beſſerte ſich von 44/6 v. H. in ber Vorwoche auf 47,4 v.., diefenige durch Gold und deckungsfähige Deviſen von 50,9 v. H. auf 54,4 v. H. Frankfurter Allgemeine Noch kein gültiger Status— Das Aktienkapital aber heute ſchon nahezu vollkommen verloren Frankfurt 9. Sept.(Eig. Dr.) Soeben werden Angaben über den Status der Frankfurter Allgemeinen mitgeteilt. Es iſt jedoch darauf zu verweiſen, daß ſie vor der Hand keinen Anſpruch auf Vollverwertigkeit genießen lönnen da bisher weder das Generalobligo, das nach einer Verſion mit 100 Mill. ,, nach der anderen Berechnungsart mit etwa dem Doppelten genaunt wurde, vorliegt. Die Ausfälle aus dem Obligo ſind noch nicht feſtzuſtellen, ſo daß auch die Höhe der Aktiven nicht zu ermit⸗ teln iſt. Es kann alſo nur unter allem Vorbehalt der Betrag von rund 10 Mill.„ Ueberſchuß der Abtiven über die Pafſiven wiedergegeben werden. Während man glaubt, daß die Gläubiger voll befriedigt werden, muß der allergrößte Teils des Aktienkapftals von 25 Mill./ ſchon nach heutiger Lage der Dinge als verloren betrachtet werden. Die Verbandsbanken ſowie die Frankfurter Gläubigergruppe werden heute Nachmittag zu einer Beratung der Situation und Ausſprache über die Frankfurter Forderungen zuſammentreten. In einer auf 6 Uhr nachmittags angeſetzten Preſſebeſprechung der Südweſtdeutſchen Bank AG. dürfte tattet und der Status Bericht über die Situation des Inſtituts erf bekanntgegeben werden. * :: Frankona Rück⸗ und Mitverſicherungs⸗AG., Berlin. Die Ver⸗ waltung erklärt im Anſchluß an den Kursrückgang ihrer Aktien, daß die Gefſellſchaft durch die Vorgänge bei der Frankfurter Allgemeinen Verſicherungs⸗AG. und durch die Verhältniſſe im Konzern ber Vater⸗ ländiſchen und Rhenania in keiner Weiſe betroffen werde. Die 1907 Hergeſtellben Beziehungen zur Frankfurter Allgemeinen ſeien 1916 vollſtändig gelöſt worden. Durch ihre Rückverſicherungsverträge mit der Frankfurter Allgemeinen werde die Franbona von den Verluſten der Frankfurter Geſellſchaft nicht betroffen. Zwiſchen der Frankona und dem Konzern Baberländiſche und Rhenania beſtehen keinerlei Beziehungen. Konkurs des Darmſtädter Bankhauſes Nauheim w. Co.(Eig. Dr.). Wie wir erfahren, iſt inzwiſchen Konkursantrag über das kürzlich inſolvent gewordene Bankhaus Nauheim und Co. in Darmſtadt mit Zweiggeſchäft in Frankfurt a. M. geſtellt worden. Im Saufe dieſer Woche dürfte die Eröffnung des Konkurswerfahrens er⸗ folgen. Die nüchſte Gläubigerverſammlung wird nunmehr vom Kon⸗ kursgericht angefetzt werden. Ob die zunächſt vermutete Quote von 80 v. H. noch erwartet werden kann, muß bezweifelt werden. Be⸗ kanntlich iſt Haftbeſehl gegen den in einem Kölner Sanatortum be⸗ findlichen Inhaber Gutmann erlaſſen worden; Gutmann iſt jedoch zur Zeit noch nicht haftfähig. Badiſche Lokal⸗Eiſenbahn A. in Karlsruhe. Die heutige 30. ab. GV. der Badiſchen Lokal⸗Eiſenbahn AG., in der 9 Aktionäre 8958 Akklen vertraten, genehmigte einſtimmig den vorgelegten Ab⸗ ſchluß für 1928, der einen Verluſt von 304 287 ¼ auſweiſt. Es würde beſchloſſen, dieſen Verluſt zu decken, durch Einſtellung von 104 287/ aus den vorhandenen Reſerven und 200 000„ auf neue Rechnung vorzutragen. Vorſtand und Aufſichtsrat wurde einſtimmig Entkaſtung erteilt. Die ausſcheldenden AR,⸗Mitglieder, Oberbürger⸗ meiſter Gündert⸗ Pforzheim und Dr. Potypas⸗ Ettlingen wur⸗ den wieder und neu gewählt der ſtellvertretende Kommiſſionsrats⸗ vorsitzende Oberbürgermeiſter Dr. Ritzert⸗Durlach und die Kom⸗ miſftonsratsmitglieder Landtagsabgeordnete Trink s⸗Karlsruhe u. D. Schweigert ⸗Pfozheim. Denen Kurszettel der Neuen Man chelmer Zeltung Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten, bei Stückenotterungen in Mark ſe Stuck 9. eee Bab. St.- M. I 78,— 7% Bad Kom. G05 62,75 8% bafenstabt 89.— 100% Mhm. Gold 101,8 5% Sold 88,25 8%„ Sold 72.— %ĩTFatben dds J 128.0 Badiſche Bank 165.0 Pfälz. Hypoth. B. 135.0 Rh. Hypoth. Bk. 145,0 . reditbank. 120,0 Sldd. Disconto. 130.0 Durlacher Hof 136,5 10. Eichbaum Feſtperzinsliche Werte 8% Reichsanl. 37,42 53,40 0 5 28, Ablöſungſch. U 10.75 5 ohne 85.50 D. Wertb. 1 1—.— D. Schahanw. 29—.— % Schutzg. 14—-.— 8% udtwilgsh. 298—.— 8 10% Möm Gd. 25 101.0 8** 88, 63„* 65/ Arkr: Mb. 29 14,80 8% Preuß. Kali— 5% Preuß. Rogg..25 5% Südd. Feſtwb.— 8% Grkr. M. abg.—. 3% RB.-.⸗Don. 67,50 1 Bad. Rom. Gd. 82, 8% Pfälzer 28-993, 8% Rü. Hop.. 28 98,50 %„ R.-8 98.50 7% 4 1011 84.— .. 882. Frankf 5 Transport⸗Aktien Judroigsb. A. Br. 213,0 Alz. Breßheſe—.— chwartz Storch. 163,0 Werger Worms 192.0 Bad. Aſſekur anz Continent. Verf. 80,— Mannh. Verſich, 110.0 0 .⸗G. f. Setlind 68. Brown, Boveri 136,5 Daimler⸗Benz Deutſche Linol. 304.0 Enzinger Union 85,— Gebr. Fahr. J. G. Farben. 219,5 Barmer Bankn 128,5 Bayr. up. u. Wh. 142.5 Com. u. Privalb. 176.0 Darmſt. u. Nat. 268.5 Deutſche Bank 169.0 D. Effekten Bank 123.0 D. Hypeu Wechſ. 125.0 D. Ueberſee⸗Bank 99.50 D. Vereinsbank Diseonto⸗GGeſ. 180,0 Dresdner Bank 154,5 rankf. Bank 103,5 rkfrt Hyp.⸗Bk. 185,7 Metall u.-.. Mitteld Cd.⸗B. Nürnbg. Verein 1500 Oeſt. Ered.⸗Anſt. 30,70 Pfälz. Hyp.⸗Bk. 134,2 Reichsbank 294,0 Rhein Ereditbk. 120.0 Rhein Hop. ⸗Bt 145,0 Südd Boden- 188,0 Südd Disconto 129.0 Wiener Pankver. 12.75 Württ Notenbk 181.0 Alia e „All. Verf 121.0 rkf. R. u. Mitv. annh. Ver ⸗G r 50,80 5 Mannheimer Effektenbörſe 9 10 213,0 168,0 192.0 Fraukfurter Börſe 163.3 128.0 124,0 100.0 150.0 154.5 108.5 138.2 750.0 30.75 184.2 293,0 120,0 145,0 156 0 128.0 158 9. 10% Grkr. M. 9A. 120,0 „ g Karlstr. Mäh. Hatd 35.— C. G. 71095 162.0 Konſervenbraun 72,.— Mannh. Gummi 40.— Neckarſulm Fhrz.—— Pfälz Müblenw 151.0 — 1 Zem. Heid. 130,0 h. Elektr. A. G 148,5 Rheinmühlenw.—.— Südd. Zucker 158,0 Verein dtſch Oel. 72.— Mayß& Freytag 101.0 Zellſtoff Waldhf 237,0 Montan⸗Aktien Eſchweil. Bergw 200,0 Gelſenk. Bergw. 145,0 5 Bergbau 8 lſe Bgö. St. A. 212.8 Kalt Aſchersleb. 233.0 KaliSalzdetfurth 388,0 Kali Weſteregeln 240,0 Klöckner Mannesm.⸗R. Mansfeld Akt 115.2 Otavi⸗ Minen.. Phönix Bergban 1038.2 Rhein, Braun. Rheinſtahl 125.2 Salzw. Heilbr. 218,0 Tellus Bergbau 116,0 VK.Laurahütte 65.— Ber Stahlwerke 117.5 Induſtrie-Aktien A Peel enninger K. St 188.9 öwen München 285.0 Mainzer St.⸗A 220,0 Schöfferh. Bindg 280.0 Schwarz⸗Storch 162,0 Werger 191.7 * at reer erumulatotet 75 3 50 1 100,0 287.0 143,0 214.0 234.5 392.0 240.5 117,7 116,5 * 1 109 0 269.0 125,0 216 0 116.0 Bad. Uhren Bergm. Elektr. Brem. ⸗Beſtg. Oel 68,50 Brown Bodert Cement Heidelb. 180,0 Thade [Chamott. Annw. 118.0 Chemiſche Albert—, Ch. Brockhues 79.— Daimler Ben Dt. Atlant.⸗T. Dt. Eiſenhandel—.— Di. Erdöl. 112. D. Gold⸗ u. S. Anſt 152,5 152,0 Dit Linoleum Dt. Verlag Dürkoppwerk St. Düſſel. Rat. Dürr 84. 94. Dyckerh.& Widm Eiſen Katſersl. 127. d Elektr. Licht u. K 205.2 Elektr. Sleferung.. Emag Frankf. e Union 83. Ettling. Spinn. 220,0 15& Schleich 106.7 899% 1 Jetter 85,— elt. Guilleuume 5 Feſtverzinsliche Werte . 2 Diſch.Ablöſgſch.l 53,20 ohne Ablöſgrecht 10,48 5% Bad. Kohlen 9% Grkr. Mh. K.—.— 8% Prß. Kalfanl. 6,78 8% Roggenwert..50 5% Roggenrentb 8,15 5% Landſch Roß—— 8% Mexikaner 4% Türk. Ad. Anl. 5,90 4%„Bagd.⸗Eiſe.45 O Adlerwerke vorm. Heinrich Kleyer A. G. Frankfurt/ M.— Be⸗ friedigendes Herbſtgeſchäft.(Eig. Dr.). Im Gegenſatz zu manchen anderen deutſchen Automobilfabriken, die Feierſchichten einlegen oder ihren Betrieb vorübergehend haben ſtillegen müſſen, bewegt ſich das Herbſtgeſchäft nach unſeren Informationen bei Adler Kleyer noch in gutem Rahmen. Neben dem Rekordumſatz um die Jah⸗ resmitte iſt der Abſatz im Auguſt noch etwa 40 v. H. höher geweſen als im Auguſt 1928. Der bisherige Abſatz im September war gleichfalls zufriebenſtellend. Im Rahmen der Herbſtſaiſon und des Produktionsprogramms iſt die Kapazität des Werkes relativ gut ausgenützt. Zur Zeit muß das Unternehmen immer noch Liefer⸗ friſten von etwa drei Wochen beanſpruchen. Allerdings iſt zur Er⸗ haltung des alten Arbeiterſtammes die Höchſtkapazität der Tages⸗ produktton von 60 auf heute 40 Wagen zurückgeſchraubt worden. Die deshalb notwendig gewordenen Arbeiterentlaſſungen betrafen in der Hauptſache nur die Kräfte, die zur Bewältigung der Mehraufträge in Mannheim ſchwankend Nach etwas ſchwachem Beginn wax der Aktienmarkt an der heutigen Börſe wieder leicht befeſtigt. Die Kursſchwankungen blie⸗ ben bei dem ſtillen Geſchäft ſehr gering. Der Kaſſakurs der Farben⸗ Aktien war mit 218 wieder etwas ſchwächer, ebenſo Rheinelektra Stamm niedriger. Von Nebenwerten Nähkaiſer in Anpaſſung an die tiefere auswärtige Notiz abgeſchwächt, dagegen Konſerven Braun und C. H. Knorr feſter. Bank⸗ und Brauexeiwerte unverändert. Bei Verſicherungsaktien liegt immer noch Angebot vor. Für Renten⸗ werte beſtand kein Intereſſe. Frankfurt uneinheitlich Zu Beginn der heutigen Börſe war die Unternehmungs⸗ luſt wieder ſehr gering, da einige ungünſtige Momente vorlagen. Vor allem wirkten die Entlaſſung von Arbeitern bei der J. G. Farbeninduſtrie, aber auch der Preiskampf des Benzolverbandes mit einigen kleineren Unternehmungen und die unſichere geſtrige New⸗ vorker Börſe ſowie die wieder unſicheren Geldmarktverhältniſſe am dortigen Platze blieben nicht ohne Einfluß auf die Tendensgeſtaltung. Das Geſchäft bewegte ſich in den denkbar engſten Grenzen. Nach Feſtſetzung der erſten Kurſe wurde die Stimmung jedoch wieder etwas zuverſichtlicher, da angenommen wird, daß der Reichsbankaus⸗ weis eine beträchtliche Beſſerung aufweiſt. Gegenüber der geſtrigen Abendbörſe war die Kursgeſtaltung nicht einheitlich. Ebwas mehr in den Vordergrund traten Montan werte. Rhein. Braunkohlen plus 6,5 v. H. Harpener plus 3 v. H. Am Kali ⸗ markt waren Salzdetfurth mit plus 3,5 v. H. etwas geſuchter, We⸗ ſteregeln dagegen mit minus 1 v. H. vernachläſſigt. Am Elektro⸗ markt waren Ace. leicht gebeſſert. Siemens konnten ebenfalls et⸗ was anziehen, während Licht u. Kroft und Geffürel bis zu 1 v. H. niedriger eröffneten. Aus dem ſchon erwähnten Grunde waren J. G. Farben angeboten und bei Eröffnung 1,5 v. H. ſchwächer. Banken zumeeiſt etwas leicht gebeſſert. Renten ſtill. Im Verlaufe erhielt ſich einiges Intereſſe für Spezlalwerte. Aber ſonſt war das Geſchäft recht ſtill, die Kurſe blieben durch⸗ weg gut gehalten, keilweiſe traten geringfügige Erholungen ein. Nur Braunkohlen lagen auf Reoliſatklonen 1 v. H. ſchwächer. Am Geld markt war Tagesgeld mit 6,5 v. H. weiter leichter. Berlin ſchwankend und ſchwächer Der Beginn der heutigen Börſe war ſehr uneinheitlich, und die ſchon gewohnte Geſchäftsloſigkeit auch heute vorher r⸗ chen d. Die erſten Kurſe wieſen im Durchſchnitt—2proz. Ver⸗ ünderungen auf, wobei aber die Abchwächungen in der Mehrzahl waren. Die Entlaſſung von Arbeitern bei der J. G. Farbeninduſtris wirkte allgemein verſtimmend, Newyork war unregelmäßig und meiſt ſch her bei höherem Tagesgeld. Man wollte auch wiſſen, die Auslandsbörſen, beſonders London, heute wieder ſchwächer er⸗ öffnet haben. Farben verloren 2 v.., Reichsbauk und Braubank bei kleinſten Umſätzen faſt 4 v. H. und Glanzſtoßf, die bereits geſtern Abend wieder angeboten waren, 5 v. H. Dagegen lagen Montanwerte eher freundlicher. Deutſche Anleihen gehalten, Pfandchriefe ange⸗ boten und eher niedriger. Am Geld markbe war eine ſtärkere Erleichterung zu beobachten, Tagesgeld 79,5, Monatsgeld 9,25 bis 10,25, Warenwechſel 7986 v. H. ca. Nach den erſten Kurſen wurde es auf die Bekanntgabe des Reichsbankausweiſes freundlicher und lebhafter. Der Kaſſamarkt war uneinheitlich. Die im Verlaufe er⸗ zielten Gewinne gingen bis zum Schluß größtenteils wieder verloren, da ſowohl die ſchwache Veranlagung des Farben⸗ marktes, als auch der Rückgang der Reichsbankanteile um 1,5 v. H. verſtimmte, Hohenlohe lagen dagegen nach Bokanntwerden der Dividendenerhöhung feſt und ſchloſſen mit 94 nach 86. Auch Svenska und Glanzſtoff, Rheiniſche Braunkohlen und Polyphon ſchloſſen gegen ihre niedrigſten Tageskurſe immer noch um 3 bis 6 v. H. befeſtigt.— Deviſen gegen Reichsmark lagen feſter, der Dollar notterte 4,2010. Schweiz infolge Krediteinſchränkung weiter feſt, 1926 nach 152576, Holland ebenfaus höher, 4007 nach 400682, London und Paris unverändert 4,8470 bzw. 39136, alles Newyorker Ufance. Die Swapfätze ſind etwas niedriger, auf einen Monat 35 Stellen, drei Monate 82 Stellen. den Sommermonaten eingeſtellt worden waren. Das Export geſchäft hatte im laufenden Jahre auch eine weſe nt! ich Steigerung zu verzeichnen, doch ſind die Konkurxenzverhältnt im Inland nicht ſehr günſtig. Die ausländiſche Verkaufsorganiſation mit der geeigneten Finanzierung des Geſchäfts wird noch weiter aus⸗ gebaut. Arbeiter⸗Entlaſſungen bei 868. Jarben Frankfurt a.., 9. Sept.(Eig. Dr.) Nachdem in der letzten Zeit bereits nach und nach 500 Mann der Belegſchaft der Farben⸗ werke in Höchſt entlaſſen wurden, macht die dortige Verwaltung weiter bekannt, daß ſie, unt das Unternehmen wel hin wirtſchaftlich zu geſtalten, bis zum 1. Dezember abermals 500 A r be it 2* entlaſſen wolle. Bei den Entlaſſungen ſoll auf die wirtſchaftlichen Verhältniſſe der Arbeiter weiteſtgehende Rückſicht genommen werden. Vörſen anhaltend unſicher und geſchäftslos Berliner Deviſen Diskontſätze: Reichsbank 7½, Lombard 8e, Privat 7 ½ v. 5. 10. September Barität Diskont G. L. S. 0 M. ſütze% 5,5 9 9. September G. B. Amtlich in R⸗M für n 100 Gulden 100 Drachmen Brilſſel 100 Belga 500 P. ⸗Fr. Danzig. 00 Gulden Helſingfors 100 finnl. M. 10.539 Italien:„„ 100 Lire 21,94 Südflawien„„ 100 Dinar ſopenhagen.„. 100 Kronen 1*„ 100 Eskudo Holland. Athen 2 en nn „ Paris„„100 Franken Being een Schweiz„„100 Franken Sofa„4100 Leva Spanien.. 100 Peſeten Stockholm.. 100 Kronen Wien.. 100 Schilling Budapeſt 100 Pengö= 12 500 Kr. Buenos⸗Aires I Peſ. Canada.... 1 Canad. Dollar Japan 1 Yen Kairo„ ägypt. Pfd. Vonſtantinopel„1 türk. Pfd. London 1 Pfd. New Dor 1 9 7 05 Rio de Janeiro.„ 1 Milreis 5. 1 Gold Pef. I.088.094 J 4,078 l 4,083.821 — — 8 2 S S n 550 10 Berliner metallvörſe Küpfer Ble 10.9[ bez. J Brief] cheld bez. Brief! Januar. 154.25 Februar März—.— April—.— Mai Juni 4 Jul.. Auguſt Geld 15175 Elektrolytkupfer, prompt, Orig. Hütten⸗Alumi ium dal. Walz⸗,Drahtbarren Hüttenzinn, 99 v. p. Reinnſckel. 98.—99 v. H. Londoner Mekallbörſe Silber Antimon Regulus Silber in Barren, per kg 8 Gold, Freiverkehr, 10 gr. 26,00 29, 20 Platin, dto. 1 gr 5 1—10 Preiſe(ohne Edelmetalle) für 100 Kg Metalle in E pro iſgink proapt Unze ſtand. 137/40) fein. Platin ünze E Alumin. Inl do. Ausl. 9, 10. J do. Elektw. 85,25 88,25 Jueckſilber 76.15 75,25 Zinn Kaſſa d 205,2 204.80 Antimon Reg 77.— 76,25 3 Monate 209.2 208,5 Platin 76,15 75,15 do. Settlemen 205,2 204,2] Wolſramerz ſtupfer elektrol.] 80,25 85.25 do. Banka 218,8 217. 7J Nickel Inland do. beſt ſelee 81 860 81 25 do. Stratts 209.1] 208.0 do. Ausland 175,0 175,0 do, ſtrong su 110,01 110,0 Blei vrompt 23.50 28.0 Silber „ Preisermäßigung für Kupferblechfabrikate. Der Entwicklung der Marktlage entſprechend, hat die Verkaufsſtelle des Kupferblech⸗ fundikats, Kaſfel, den Grundpreis für Kupferblechfabrikate mit Wir⸗ kung vom 9. Sept, auf 283/ per 100 Kg. feſtgeſetzt(bisher 284 40. „ Nürnberger Hopfenbericht vom 10. September. 100 Ballen Bahnzufuhr. 50 Ballen Landzufuhr. 60 Ballen Umfatz. Einkauf ruhig, Preiſe unverändert. Es wurden bezahlt: Für Württemberger prima 80—90; mittel 60—70; Hallertauer prima 80—90; mittel 55 bis 75; geringer 4050; Gebirgshopfen prima 4560; mittel 30—45, ge⸗ ringer 25—30; Aiſchgründer mittel 25; Babiſcher mittel 5060; Pfäl⸗ ziſcher mittel 4050 l. ee— gupfer Kaſſa do. 6 Monate Setlementſpr. 8 CCC 9. Rein. Gebhersch. 105,0 0Rheinelekt. B. A. 82.— „„St. A145 7 Roeder, Gebr. D. 111,2 Rütgerswerke 66— 10, 9, —.—[Seſfürel f 32,250 Goldſchmidt Th.. —:—Gritzner M. durl. 59.— f 141.0 Grün& Bilfinger 178,0 128,5 Karſtadt 184,0 184,0 446. ald& Nen 5 044400 Panfwerk. Fuſſen 78.25 119,0 ilpert Armat 118,5 61.— Hirsch Rupf. u. M. 188,0 78.— Hochs u. Tieſbau 9750 olzmann, Phil 100.7 49,25 olzverkohl.⸗Id 82.50 113,0 nag Erlangen 91,80 unghans St. A. 63.50 23922 137.0 S e J Schnellpr. Frkthl 63.— 6 Schramm Lackf. 101,5 5 Schuckert, Nrog.—— Schuhf. Berneis—.— Seilinduſt. Wolff 63.— Siem& Halske 386 2 68,.— Südd. Zucker 158,0 50.— 114.0 5 113,5 Ramm. Kalſersl 142,0 Karſtadt Rud.. 175,0 Klein, Sch.& Beck. 98. Knorr, Hellbr. 162,5 5 „ Konſerv. Braun 74.74.50 Krausch. Lock 52. Lechwerke 106.0 Luhmeger& Co, 170.0 Subwigsh. Walz. 115.0 Mainkraftwerke. 106.7 Metallg. Frankf. 124.2 Mes Söhne.. 30, Mlag, Mühlb. 125.7 Moenus St.⸗A. 25.— 2 Motoren Darmſt. 57.50 8 78.— otor. exurſ. 122.7 115,0 1 Neckarſulmer Fg.. 5 .. 325 f. Nüähm Kauf 18.151 305,0 Tricot. Beſigheim 219.0 Dresd.Schuellpr. 111,2 Ver. Chem. Ind. 80,.— Ver. deutſch, Oelf. 70.— Bergt. Jute. 115,0 Ver. Ultramarin. 1427 Ber. Zellſt. Berl. 107,0 Vogtl-Maſch. St. 76.— Voigt& Häffner 222.0 82,50 Volth. Seil. u K. 61.6 inger Maſch 97.50 Wayß Peebtse 000 W. Wol 100,0 100, ahr Gebr. Pirm 10,25 „G Farben 217½7 Bonds 128,0 Zellſtoff Aſchffbg. 155,0 Memel Waldhof 238.0—.— Afa(Freiverk.) 90. rankfuxter Gas 118,0 Rastatter Wang 14,— kf. Bok.&4 Wit 594.-(. Berliner Börſe ShAngtScr. N 17,70 17,75 , „ W... 8280 „ 10,40 19,80 Dururg Dt. Aflatiſche Ok. 62.50 Deutſche Bank. 164,184 0 Otſch. Ueberſee Bk. 100,0 Disconto Comm. 150,0 Dresdner Bauk. 154,7 Mitteld. Kredbk. Oeſterr. Creditbk. 80.75 Reichsbank 295,1 Rhein. Creditbk. 120,0 Süddeutſch. Disc. 129.0 Frankf. Allgem tück u 400 120.0 Induſtrie-Aktien Accumulatoten 129.0 Adlerwerke 41, 43 1 Alexanderwe Ang. Niesen. 191.2 Alſen Portl.⸗Z. 18 2 1 Pap. 162 5 Aubalt Kohl 70.— 75 100,5 (Meich ter.0 Transport-Aktien Schantungbahn.— AG f. Verkehrw 1817 Allg. Lok. u. Str 159.0 Süßd. Eiſenbahn 1. 0 apuag 10 50 Elkdamerika—.— anſo Diſchiſſ 156.0 orbd, Lloyd, 110,11 Verein Elbeſchiff. 25.50 68.905 85 Bank- Aktien Bank J. el. Werte ni Brauind. 1245 Ban 5 . 5 1 0 Datmlet Benz [Genſchow& 8 9. Aſchaffbg. Zellſt.— 55 N. Moch 84.88 85 2 Halcke Maſchin, 120.0 Augsb. Baſt Nürnberg 20770 8. P Bemberg 258,0 ergmann Elekt 229.5 Berl.⸗Gub Hut 274,0 Berliner Maſchb. 79.— Braunk, u. Brikett 165,0 Br.⸗Beſigh. Oelf 64.— Bremer Vulkan 110,0 2 Bremer Wolle 165,2 Brown, Bov.. 187.0 Buderusciſenw. 78, Charlott. Waſſer 161.0 Chem. 1 75,75 Them Gelſenk. 74.— Chem Albert 57,50 Concord. Spinn—.— Conti Caoutſch. 161,0 80. Deſſauer Gas 191,2 Dtſch.⸗Atlant⸗. 11830 Deutſche Erdöl 112,0 Deutſchefktabelw. 68,.— Diſche. Maſchfbr.—.— Diſche. Steinzg. 202,0 Deutſche Wollw. 18,— Diſch. Eiſenhdl. 72, 25 Deuiſche Linol. 306.5 Dresd. Schnellpr. 111,5 Dürener Metall 153,0 Dürkoppwerke, Dynamft⸗Truſt 102,8 Elektr. Zieterung 169,0 Enzinger⸗Union 83,50 EſſenerSteſnkohl 140,5 * Viſt& Co. 80,75 0 eldmühle Pap 187,5 ſelten& Guill.. 138,7 rantfurter Gas „ Friſter 180,0 Gaggenau B. A.—. Gebhard Textil.—— Gelſenk Bergw. 855 9 81. Germ. Portl.⸗ Z. 189,5 Gerresheimchlas 115,0 Geſ. f. elkt. Unt. 415,0 Gebr. Goedhardt 220.0 „ Goldſchmidt Th. 74,50 Grlzner Maſch..25 J Gebr Großmann 44.— [Grun KBiifinger 172,0 Gruſchwitz Teßtil 70.— Berl. Karls. Ind. 78,.— 7 Diſch. Gußſtahl.— Elktr. Sicht u. R. 207,0 Eſchw. Bergwerk 206,02 arben.. 218,5 2 Neckarſulm. Oſtwerke 5 9 ackethal Draht 92.25 alleſche Maſch. 91.— 95 ammerf Spin 180,0 ann, M. Egeſt 44, 4 .⸗Wien Gum 76,.— 80 arpenex Bergb. 148.0 artm. Maſchin.—.— edwigshütte 105,0 ilpert Maſch. 114.0 Hindrichs& Auff. 90,8 irſch Kupfer 139, irſchberg Leder 104.9 deſch Elſen 131.7 ohenlohewerke 92, Phil Holzmann 102,5 Horchwerke 85.— 5 Bergbau 214.0 „Jüdef& Co. 140,0 Gebt Junghans Kahla Porzen an 74,75 FKaliw. Aſchersk 235.0 Rarſtadt 176,5 Klöcknerwerke 118 0 510 Rnotrtr 166.0 ollm& Jourb. 47.— Gebr. Körting 67. 67 Krauß Cie. Lor 53.— Kronprinz Met. 57.— Ruff häu. Hüne 48.— Lahmeher& Co. 169.5 Zaurahütte Linde Eis. 185,0 Carl Lindſtröm 825.0 5 Schuhfab. 49,50 D. Loewe& Co, 201,0 8 2 C Lorenz 158,0 Lüdenſcheld Met. 76,85 Magtrus.⸗G 20. Mannesmann 115.2 Mansfelder Akt. 188,5 Markt- u Kühlb. 129,1 Maſch. Buckau-W 119 5 Maximil 925 188,5 Mech. Web Lind. 181.5 Mez Söhne 5 Miag⸗Mühlen 123,5 Mix& Geneſt 133,0 Motoren deus 71775 Müßhlbeim Berg, 109.0 8—.— Rordd⸗Wollkäm. 138.0 8 E. Bed 84, Sberſchl. Koksw. 103.6 Drenſt.& Koppel.50 Phöntz Bergbau 108,0 Polyphon 5 15 Rathgeber Wagg 74. 3 65,.— 6 50.— 80 104.7 55 Reisholz Papier— bein. „Ver. Chem. Charl 9 Wicking⸗Cemen 139,5 9. Rheinteld. Kraf 180.5 Braunk. 267.0 Rbein here 59.75 Rhein. Elektrizit 147.0 Rheinſtahl 126.0 Riebeck Montan— Roſitzen Zucker 48.80 Rückforth. 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Er hatte keine Tiefe, er war ver⸗ ſchloſſen. Sie lächelte ihn an und wurde ſehr anmutig dabei. Tobias kam nicht mehr los von ihr. Erregt trank er ſet⸗ nen Wein ohne Maß. Er fühlte, wie es ihm im Kopf zu brauſen begann. Pfeile ſchoſſen ihm unter den Lidern hervor, hinüber zu dem dreieckigen Nonnengeſicht über dem ſchwarzen Samtkleid. Weshalb trug ſie kein Kreuz, ein goldenes, be⸗ ſcheidenes auf der Herzgrube? Das bannte Teufel, Dämonen. Tobias war berauſcht, er ſprang auf, ſetzte ſchlank auf das Podium der Muſiker, entriß dem Primgeiger das näſelnde Inſtrument und ſpielte mit. Das Lokal hatte ſich vorhin mit Nachtſchwärmern aller Sorten angefüllt, die ſchwirrenden Ge⸗ lächter und lauten Geſpräche verſtummten jetzt; denn Tobias ſpielte unerhört frech eine andere Weiſe als die anderen, und doch klang ſie rhythmiſch mit, auf merkwürdig halsbrecheriſche Art. Er geigte weiter, als die Muſiker ſchwiegen. Er lebte im Ruhme des Gefeierten gierig auf, da ſie ſich die Hände wund ſchlugen vor Begeiſterung, eine Batterie von Sekt⸗ gläſern vor ihm aufrückte auf dem Tritt zu ſeinen Füßen und alle Frauen die Blumen aus den Vaſen riſſen, ihn zu beſchenken. Die roten Ranunkeln flogen ihm zu. Freilich hatte der Bär ſie geſchleudert; auch er hatte hoch, der Küfer⸗ meiſter. Tobias bückte ſich nach den Ranunkeln, er war plötz⸗ lich katzennüchtern, er las ſie zuſammen, ſteckte ſie in die Rock⸗ taſche, legte die Geige auf den Flügel und ging hinaus, mitten durch die gleich einer Mauer um die Muſikanten geſcharten Leute. Er blieb tief atemholend vor der Treppe ſtehen. Es dämmerte ſchon um den Domturm, der über die Dächer ragte. Da huſchte die Blaſſe an ihm vorbei und flüſterte lächelnd: „Mechthild Luger heiß' ich, Mechthild Luger.“ 30 Iodes- Anzeige Infolge eines Unglücksfalles ist mein lleber Mann, unser guter Vater ch Dahler Friede Melzgermeisier am Samstag nachmittag um%½ Uhr sanft entschlafen Mannheim,(Lindenhofstr. 72), 10. September 1929 Die trauernden Hinterbliebenen: Frau Mariam Dahler nebst Minder Roman von Hermann Eris Busse Neue Mannheimer Zeitung(Abend ⸗Ausgabe] r e DIE FRAU Sopyright by Horen-Derlag. Arti. Berlin. Grunewald f Ehe Tobias reden konnte, ſtolperte laut und über die übrige Geſellſchaft die Steintreppe hinab. ſich in den Schatten. Da drückte e Frierend, todmüde, machte er den weiten Weg heim un fiel in den Kleidern über ſein Bett. Die alte Balbin ſagt ſchon ihr Morgengebet, man hörte es von der Küche her brutteln; er aber, weil ihn der Schlaf noch eine Weile floh, murmelte immerfort:„Mechthild, Mechthild Luger, Mechthild Luger.“ 6 Der April erwies ſich wetterwendiſch wie nie. Baff N Kein er halten; mitten in die ſel Stunde konnte er das W̃ Frühlingsſonne ſtürzte ein naſſer Huſch und drang allen Un vorſichtigen bis auf die Haut. Schnu Gemüter und es nieſte— eine tragik einer ging und ſtand. Tobias und Mechthild, da ſie einande zum erſtenmal trafen, ſchieden ſich lachend und enttäuſcht zu gleich; denn ihr Niesduett war keineswegs anmutig. Tobi litt an heftigem Fieber dazu, ſeine Hände waren ſo f als er ſie Mechthild reichte, daß ſie erſck ſich wieder auf ſeinen Berg zurück, um die endlich aus dem trübſeligen Alleinſein n ergriff die h an, und ſo geſchah es, daß eines Tages T hne es irger wie veranlaßt zu haben, an ein Krankenbett gerufen wur In der Nacht holten ihn Nachbarn an ein zweites halb vierzehn Tagen beſaß er eine Praxis, die konnte. Nun hatte er keine Zeit mehr beim Grübeln, ſein vernachläſſigten Wünſche aufzuzählen. Wenn b zum Liegen kam, ſank er ſofort in tiefen, feſten S dem ihn die Gärtnerburſchen mit den radikalſten Mittel zu wecken vermochten, wenn Not an Mann ging und der tor leibhaftig den Tod irgendwo hinausjagen ſollte. Tobias wußte gar nicht, ja er wunderte ſich darüber, wes halb man ſo grenzenloſes Vertrauen in ſeine Ku Leute, an die er nie gedacht, kamen und holten ihn. Schlie geſtand eine Bäuerin aus dem Mittental, die ihn unbeding durch ein ſtürmiſches, von wilden Hagelbben dur hſetztes Wet ter über Berg und Tal zu ihrem kleinen 8 8 5 re eee hlaf „ au t nu tächtig e Epidemie— wo und inner⸗ er überhaupt Später Sommer zog ins Land. Kinde holte, das .. ͤ...... [gräßliche Gichter litt, geſtand ihm ungern und ängſtlich— man ſage, er könne mehr als andere, er mache es mit der Sym⸗ pathie. Tobias lachte ſchallend hinaus; denn er verſtand nicht gleich den andern Sinn des Wortes. Unterwegs erzählte die Frau unglaubliche Geſchichten von Wunderärzten und Hand⸗ auflegern, ſo daß Tobias kaum wußte, ſollte er ſich freuen oder ärgern, daß man ihn als Scharlatan verſchrie und Kur⸗ ofuſcher. 8 der ehelichen Bettſtatt der Bauersleute lag das idel von einem kranken Kind und wand ſich iw mpfen. Tobias trug es durch die Stube, ſtrich ihm mit der Hand etliche Male über das verzerrte ef und ſtehe, das Kind beruhigte ſich und ſchlief ein. Die rau ſchluckte vor Aufregung ein paarmal leer, ehe ſie die Hand des Doktors küßte, ſo ſehr ſich der auch wehrte. Indes der Bauer herein und meldete, der Doktor ſei auch nötig „die Bleß könne nicht kalben. Tobias half, daß ihm r von der Stirne rann. ſer Stunde an holten ſie ihn in den Ortſchaften Stadt mit geheimnisvollem Getue auch zu ihrem kamen meilenweit hergepilgert. Tobias blieb nichts ig, als gute Miene zu machen, mächtige Wälzer über zin zu ſtudieren und mit dem alten Veterinärrat ſich t, daß er, um ihm nicht das Brot zu nehmen, den duren mit ihm teilte. Der Alte war zufrieden: öden, weit entfernten Neſter beſuchte er ohnedies So wurde Tobias zum Vieh⸗ und Menſchendoktor zu gepreßt und mußte, bis ſtillere Zeiten kamen, die rei ganz in die Hände der beiden alten Geſellen legen, n beim Vater gedient hatten. Nun, es lief alles ſeinen ig, jahraus, jahrein: der Flor wechſelte ab nach den nden, die Gemüſe gediehen fett, die Bäume gilbten früh, weil es zu naß war. E*** Endlich beſtändiger Luft⸗ endlich Badetemperatur und Sonnenbrand! Die Vögel gerieten in zweite Liebesekſtaſen, die verregneten Blumen 1 d 2 2 kram e im Stall 1 2 k⸗ blühten noch einmal ganz außer ihrer Zeit die im Stengel ge⸗ ſpeicherte Kraft heraus, und die Immen ſammelten emſiger Und eiliger denn je in ihre Zellen ſüße Trachten. b te. Nun gab es auch weniger Kranke, Tobias freute ſich mit h jedem Sonnenmorgen mehr der neugewonnenen Freiheit t und kam ſich geſund und jung vor. Die Doktorei ſchien ihm „nicht geheuer. (Fortſetzung 2 folgt) Die Beerdigung findet nach vorausgegangener Sektion am Mittwoch, nachmittag 2% Uhr, von der Leichenhalle aus statt 10100 2 Todes- Anzeige Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen lieben guten Mann, Vater, Bruder, Schwager und Onkel Herrn Micdaael Schwab Telegraphenoberbaulührer am 10. Sept. vormittags 10 Uhr nach langem, schwerem mit großer Geduld ertragenem Leiden im Alter von 49 Jahren zu sich zu rufen 7188 Mannkeim(Seckenheimerstr. 51), 10. Sept, 1929 Im Namen der Hinterbliebenen: Frau Beria Schwab Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 12. Sept., 3½ Uhr von der Leichenhalle aus statt Iodes- Anzeige 5 Am 9. September 1929, nachmittags ½5 Uhr verschied nach langem, von großer Geduld ertragenem Leiden, unsere un vergebliche, liebe, herzensgute Mutter, Grog- mutter, Schwester und Tante, Frau Barbara Elisabe ih Cstzelmann Wwe. geb. Scheurich i im kast vollendeten 69. Lebensjahre Mannheim(B 4,15), Ludwisshafen, Wertheim a. Main Radolfszell 10000 Die frauernd Hinferbliebenen Die Beerdigung findet am Donnerstag, 12. September, nachmittags 2 Uhr auf dem hiesigen Friedhof statt Krankenschwester übernimmt Pflege u. Nachtwachen. Angebote unter B X Nr. 48 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 27178 Selbſt. Geſchüftsmann ſucht Auslieferungs⸗ lager zu übernehmen. Lagerraum vorh. An⸗ gebote unter V V 72 an die Geſchſt. 6958 N 0 * 25 Erprohte ubrfurde Marke Rabot Greiſe u. rote Haare ſof. braun u. ſchwarz unvergänglich echt zu färb. Schachtel.50% Aurfürsten-Progerie 4. 13—14. 4120 Alte Bebisse kauft Brym Witwe, G 4. 13 2 Tr. 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