Mittwoch, 11. September 1929 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei eptl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderun ſchastele Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Ge eſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1/11 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr. g, e ee 19/20 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944. 24945, 24951. 24952 u. 24953 Negelmäßige Beilagen Mitteilungen von amtlicher Seite Berlin, 11. Sept.(Von unſerem Berliner Bürvo.) Ueber die Auffindung der Bombenattentäter und ihre Feſtnahme er⸗ fahren wir von preußiſcher amtlicher Seite noch folgende Ein⸗ zelheiten: Schon nach den erſten Attentaten in Lüneburg hat das preußiſche Innenminiſterium im Verein mit der Polizei die Ermittlungen einheitlich organiſtert und dabei, wie ſie betont, bei den lokalen Behörden in Hamburg, Schleswig⸗Hol⸗ ſtein und Mecklenburg die weiteſtgehende Unterſtützung ge⸗ funden, ſo daß die Zuſammenarbeit geradezu vorbildlich ſich geſtaltet habe. Geleitet wurden die Ermittlungen von Kri⸗ minalpolizeirat Waitze l. Man war ſich von vornherein dar⸗ über klar, daß es ſich nicht um eine weitverzweigte Organiſa⸗ tion, ſondern nur um einen kleinen Verſchwörer⸗ kreis handeln konnte, deſſen Mitglieder ſich gegenſeitig un⸗ verbrüchliches Schweigen gelobt und auch gehalten haben. In⸗ folgedeſſen konnte in der üblichen Weiſe nicht vorgegangen werden. Die Spur führte allmählich auf einen beſtimmten Kreis. Der Polizei war dieſe Gruppe ſchon ſeit längerer Zeit bekannt, ſie mußte aber mit dem Zugriff warten, da ſtie noch keine ſchlüſſigen Beweiſe in den Händen hatte. Die ſcharfe Kri⸗ tik, die das Verhalten der Polizei teilweiſe in der Preſſe fand, hatte offenbar dazu beigetragen, die Verſchwörer in Sicher⸗ heit zu wiegen. Von Nickels ſtand feſt, daß er an den Atten⸗ taten direkt beteiligt war. Geſtern waren die Dinge ſoweit gediehen, f daß die Polizei zupacken konnte Man wußte, daß Nickels ſich im Beſitz einer Bombe befunden hatte, die inzwiſchen aber an den Redakteur der„Landvolk⸗ zeitung“ Bruno von Salomon weitergegeben worden war. Wie die Sachverſtändigen inzwiſchen feſtgeſtellt haben, handelt es ſich um eine außerordentlich exakte Arbeit. Die Attentäter Eeneraldebaite —Seſetz u. Recht Donnerstag wechſelnd: der? Neue Verhaftungen in Berlin und Altona Abend ⸗ Ausgabe — 9 lannheimer Gonere Anzeiger Montag: Spork und Spiel Dienstag wechſelnd: Aus der Welt der Cechnik Kraftfahrzeug und Verkehr Neues vom Jilm Mittwoch wechselnd: Aus Zeld und Garten Maunheimer Frauenzeitung Aus dem Kinderland Freitag: Waudern u. Neiſen Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſwo berechtigen zu leinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. amstag: Aus Seit u. Leben Mannheimer Muſikzeitung N haben offenbar aus den Fehlern der letzten Zeit gelernt und noch verſchiedene techniſche Verbeſſerungen an der Bombe an⸗ gebracht. Es erfolgte nun daraufhin die Verhaftung Nickels und Salomons. Bei den Hausſuchungen fanden ſich Anhaltspunkte, die auf Spuren in Berlin hindeuteten Hier ſind dann die Mitglieder zwei verſchie⸗ dener Kreiſe feſtgenommen worden. Von einer Gruppe ſteht noch nicht feſt, ob ſie in direktem Zuſammenhang mit den Hauptverſchwörern ſteht. Dagegen konnte ihr nachgewieſen werden, daß ſie theoretiſchen und praktiſchen Unterricht in Bombenanfertigung erteilte und ſelbſt auch derartige Bomben angefertigt hat. Das allein würde ja ſchon einen ſchweren Verſtoß gegen das Sprengſtoffgeſetz bedeuten. In Altona iſt dann eine Reihe weiterer Perſönlichkeiten verhaftet worden und zwar die Leiter der„Landvolkszeitung“ und eine Reihe von Angeſtellten des„Landvolk“. Wie wir hören, ſind im Laufe der nächſten Tage noch weitere Ver⸗ haftungen zu erwarten. Die Hausſuchungen haben der Polizei ein außerordentlich bedeutungsvolles Material in die Hände geliefert.. Wie von amtlicher Seite beſtätigt wird, gehört ein Teil der Verſchwörer der früheren Organiſation „Conſul“ an. Ob der ehemalige Leiter dieſer Organiſation, Kapitän Ehr ⸗ hardt, irgendwie in Beziehung zu den Verhafteten ſteht, iſt noch in keiner Weiſe erwieſen. Ueber die Perſon Nickels, der offenbar das Haupt der Verſchwörer iſt, herrſcht noch keine völlige Klarheit. In den Liſten der Sicherheitspolizei, alſo der Vorgängerin der Schutz⸗ polizet, befindet ſich der Name eines Hauptmanns Nickels, der im Jahre 1920/21 ausgeſchieden iſt. Nationakfözialiſtiſcher Ab⸗ geordneter iſt, wie ausdrücklich betont ſei, Nickels nicht. Rumäniſcher Vorſtoß gegen Angarn Genf, 11. September.(Von unſerem eigenen Vertreter). Die Generaldebatte hat offenſichtlich die Delegationen ermüdet. Den noch eingetragenen Rednern empfiehlt der Präſident möglichſt Kürze. Als erſter ſprach heute Vormittag der auſtra⸗ liſche Delegierte Marr. Da ſeine Regierung vor einigen Tagen geſtürzt worden war, konnte er ſich nur zurückhaltend zu den zur Erörterung ſtehenden Fragen äußern. Auch die in Aus⸗ ſicht genommene Unterzeichnung der obligatoriſchen Schieds⸗ klauſel durch England und die Dominien, die noch vor Ab⸗ ſchluß der Völkerbundstagung vorgeſehen war und für die man eine Generalformel ſchon gefunden hatte, wird dadurch in Frage geſtellt. Außerdem äußerte ſich der auſtraliſche Ver⸗ treter ziemlich ablehnend gegen den engliſchen Antrag auf einen zweijährigen zollpolitiſchen Waffenſtillſtand und betonte, daß dies nur für die europäiſchen Staaten in Betracht kommen könnte. Dann ergriff der rumäniſche Außenminiſter Mironesen das Wort. Er ging näher auf die Ergebniſſe der Haager Kon⸗ ferenz ein und hob hervor, daß Rumänien ſeine Zuſtimmung zur Regelung der Oſtreparationen gegeben habe. Dadurch allein ſei eine Geſamtliquidierung der finanziellen Fragen zu⸗ ſtandegekommen. Rumänien ſei bereit, für die Angliederung des Kelloggpaktes an die Völterbundsſatzungen zu arbeiten. In der nächſten Vollverſammlung hofft Mironescu die An⸗ nahme der Generalſchiedsklauſel durch Rumänien bekannt⸗ geben zu können. Auch betont er, daß Rumänien bereit ſei, mit ſeinen fämtlichen Nachbarn, ob ſie Mitglieder oder Nichtmit⸗ glieder des Oellerl undes ſind, Schieds⸗ und Vergleichsver⸗ träge nach der Art der in der Schiedsgerichtsgeneralakte vor⸗ geſehenen Modellverträge abzuſchließen. Dann trat der ru⸗ mäniſche Außenminiſter in eine ſcharfe Polemik gegen Graf Apponyi ein und ſagte:„Ich ziehe vor, die Rede des ungariſchen Dele⸗ gierten als eine philoſophiſche Erklärung zu betrach⸗ ten, denn ſonſt müßte ich verſchiedene ſeiner Behauptungen ſcharf ablehnen. Das Unrecht, von dem Graf Apponyi ſpricht, bedeutet eigentlich die Wiedergutmachung eines Jahrhunderte alten Unrechts, unter dem Rumänien gelitten hat. Rumänien kann als Muſter eines Staates gelten, in dem ſich alle Minderheiten wohl fühlen.“ Die Ausführungen Mironescus wurden von den Dele⸗ gierten der Kleinen Entente ſtark applaudiert. Die Rede des bulgariſchen Außenminiſters Buroff war faſt ganz der Minder heitenfrage gewidmet. Er ſagte, der Völkerbund müſſe ſich den Schutz der Schwachen zu Aufgabe machen. Das Minderheitenproblem könne zu morali⸗ ſcher Abrüſtung führen. Dieſe Urſache zu Reibungen müſſe be⸗ ſeitigt werden. Die Debatte über die Minderheitenfrage ſei nicht abgeſchloſſen. Der Völkerbund müſſe ſich ein Nach⸗ forſchungsrecht in allen dieſe Frage betreffenden Streitigkeiten erhalten. Bulgarien habe viele ſeiner Söhne außerhalb der Landesgrenze und innerhalb ſeines Gebietes 500 000 mazedo⸗ niſche Flüchtlinge. Die bulgariſche Regierung werde daher nichts unterlaſſen, um mit Hilfe des Völkerbundes bzw. durch eigene Initiative dieſe Vertriebenen ihren Heimſtätten wieder zuzuführen. Buroff betonte nochmals, daß die moraliſche Abrüſtung weit wichtiger als die militäriſche und wirt⸗ ſchaftliche ſei. Mit einer kurzen Rede des iriſchen Delegierten fand die Generaldiskuſſion ihren Abſchluß. Heute Nachmittag fangen die Kommiſſionsarbeiten an. Streſemann in Luzern Genf, 11. Sept.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann hat heute mittag um 1 Uhr Genf verlaſſen, um ſich zur Erholung nach Luzern zu begeben. Die Räumung der dritten Zone durch die Engländer Die Vorbereitungen für die Räumung der von den eng⸗ liſchen Truppen beſetzten Teile der dritten Zone ſind in vollem Gange. Die Räumung beginnt am 14. September. Soweit ſich bis jetzt überſehen läßt, wird die Räumung von König⸗ ſtein am 27. September und von Bad Schwalbach am 28. Sep⸗ tember beendet ſein. Von franzöſiſchen Truppen werden beide Orte nicht wieder belegt, ſodaß ſie mit dem Abzug der engliſchen Truppen endgültig geräumt ſind. Die Geſamt⸗ räumung der engliſchen Zone, alſo auch von Wiesbaden und Bingen, wird etwa am 13. Dezember 1929 abgeſchloſ⸗ ſen ſein. Ein Eckener⸗Paß in Amerika — San Diego(Kalifornien), 11. Sept. Ein Bergſattel im öſtlichen Küſtengebirge wurde zur Erinnerung an die Ueber⸗ fliegung durch das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ Eckenerpaß getauft, der Kapitän der„Emden“ de la Perriere befanden, überflog den Paß und warf einen Fallſchirm ab, an dem eine deut ⸗ ſche und eine amerfkaniſche Flagge befeſtigt waren Ein Armeeflugzeug, in dem ſich Mafor Karl Spatz ſowie Ftalieniſches Potpourri V (Von unſerem römiſchen Vertreter) Hiram Motherwell war bis jetzt ein Unbekannter in Italien. Kein Menſch wußte um ihn, kein Menſch kümmerte ſich um ihn. Es war, als ob er überhaupt nicht da wäre bis er urplötzlich populär wurde. Ueber Nacht erſtand näm⸗ lich dem Faſzismus ein Prophet, der beſagte Hiram Mother⸗ well, deſſen in Harpers Magazin veröffentlichte Weisſagungen, zweckmäßig ins Lateiniſche übertragen, den Titel erhielten: „Muſſolini Imperator der Lateiner“. Hiram Motherwell— ein authentiſcher, alſo nicht von Meyrink er⸗ fundener Name!— begibt ſich mit verhängten Zügeln auf der Roſinante ſeiner Phantaſie ins Reich der politiſchen Träumerei und hat Viſtonen, die ſein Tagesbewußtſein nicht vertreibt, ſondern zu Druckerſchwärze verdichtet. Die Zukunft liegt vor ihm wie eine offene Zeitſchrift. Und Hiram der Prophet be⸗ nutzt die Gelegenheit, zückt die Füllfeder und ſchreibt. Was ſteht Hiram, was ſchreibt er? Die außenpolitiſche Macht des Faſzis mus feſtigt ſich immer mehr, ſagt er: Ungarn, Albanien, Bulgarien und Griechenland gehören bereits zum faſziſtiſchen Syſtem und ſo auch Spanien, das mit politiſch⸗militäriſchen Geheimverträgen an Italien gebunden iſt. Das Gerüſt des mediterranen Imperiums beſteht alſoſchon; um konkret und reell zu werden, um als imperiale Macht auftreten zu können, muß jedoch Italien ſeinen Widerſacher im Mittel⸗ ländiſchen Meer, d. h. Frankreich, zuerſt im Kampfe überwinden und dann zu ſeinem Bun desgenoſſen machen. Hirams Prophezeiung hält etwas auf Genauig⸗ keit, und deshalb ſagt er im Detail voraus, was nach der Unterwerfung Frankreichs durch Italien geſchehen wird. Muſſolini, ſagt er, wird ſich an dieſem Punkte noch nicht zum Imperator emporwerfen; er wird vielmehr die Linie Roſta der ſavoyſchen Dynaſtie in Italien ſowohl als in Frankreich zur Herrſchaft bringen, und ſich ſelbſt mit dem Titel eines Präſidenten der panlateiniſchen Union begnügen. Als ſolcher wird er die Außenpolitik des lateiniſchen Blockes ſo lauge leiten, bis England ſich vertraglich mit den Tatſachen abge⸗ funden hat. Nach Jahren erſt, wenn der Papſft ſchon die lateiniſchen Könige gekrönt hat und das Preſtige des mediter⸗ ranen Imperiums unerſchütterlich geſichert iſt, wird er, wie Hiram Motherwell ſich ausdrückt, eines Abends ein Stück Papier mit ſeinem Namen unterzeichnen können.„Und am nächſten Morgen würden wir erwachen, um in den Zeitungen den Titel zu leſen: Benito, Imperator der Lateiner, ver⸗ ordnet.“ * 2 So weit die Zukunftsphantaſtie des engliſchen Schrift⸗ ſtellers. Die italieniſche Zeitſchrift, die ſolches verzapft, gibt keinen Kommentar dazu. Nur zu gern würden wir dem vor⸗ bildlichen Beiſpiel folgen und das Nachtſtück Motherwells ruhig weiterträumen, wenn keine andere Stimme es ſtörte Nun aber gerät Hirams Phantaſiebild ins Wanken, und zwar durch eine Nachricht, die aus Madrid übermittelt wird. Eine ſpaniſche Information zerreißt den logiſchen Faden des Propheten, indem ſie verkündet, daß Pius XI. ſich bereit er⸗ klärt habe, den König von Italien demnächſt mit der Eiſernen Krone von Monza zu krönen In Kreiſen, die dem Vatikan naheſtehen, läuft ſchon ſeit Wochen das Gerücht über weltbewegende Ereigniſſe, die noch vor Ende des Jahres ſtattfinden ſollen. Und da die Madrider Zeitungen über einen ausgezeichneten vatikanſſchen Informatlonsdienſt verfügen, kann man bis auf weiteres dieſer Nachricht Kredit geben. Damit aber wäre der arme Prophet Hiram über⸗ trumpft, denn welcher Papſt möchte die Aoſta krönen, nachdem die eiſerne Krone von Monza, die der Legenbe nach einen Nagel des hl. Kreuzes enthält und die der große Napoleon ſich aufs Haupt ſetzte, an die Dynaſtie der Savoia⸗Carignaud verliehen worden wäre? Die Hitze brütet Zeitungsenten aus, und die größere Ente vertreibt die kleinere, Etwas Wahres iſt jedoch immer daran, wenn nämlich die Enten keine richtigen, unſchuldigen, ſen⸗ ſationsgeborenen Enten, ſondern zweckdienliche Verſuchs⸗ ballons ſind. 2 Ein Gran Wahrheit enthält ſogar die zügelloſe Spekula⸗ tion Motherwells. Es iſt eine jedem Kenner des heutigen Italien bekannte und von keiner faſziſtiſchen Stelle bisher desavouferte Tatſache, daß das Regime über ſeine gegenwär⸗ tige Form hinausſtrebt, um eine definftive Geſtalt anzuneh⸗ men, und ſomit die noch beſtehende, wenn auch überbrückte und uneingeſtandene Weſenszwieſpältigkeit zwiſchen Regime und Dynaſtie, Provinzialſekretariaten und Präfekturen, Mi⸗ liz und Heer ſchließlich einmal klar löſen muß. In der ita⸗ lieniſchen Preſſfe wird dies euphemiſtiſch oder metaphoriſch durch den Satz ausgedrückt, daß die faſziſtiſche Revolution noch lange nicht zu Ende ſei und weiterhin wirkſam bleiben wird. Und Muſſolini ſelbſt hat es verſchiedentlich geſagt und betont, daß er, ſich mit den bisher erzielten Reſultaten nicht zufriedengibt. Was aber die letzte Zielſetzung aubelangt, ſo hat der Duce darüber ſchon lange vor ſeiner ſtaatspolitiſchen Einſetzung, nämlich in der Trieſter Rede vom 6. Februar 1021 unumwunden Beſcheid gegeben.„Das Mittelländiſche Meer“, ſagte damals Muſſolini,„iſt dazu he ſtimmt, wieder unſer zu werden. Rom iſt vom Schickſal dazu aus⸗ erſehen, noch einmal die oberſte Leitung der ganzen abendländiſchen Ziviliſation zu übernehmen. Wir hiſſen die Flagge des Imperiums, die Fahne unſeres Imperialismus“ Wenn man nun heute einen intellektuellen Faſziſten fragt, worin dieſer Imperialismus beſteht, ſo erhält man meiſtens die ebenſo vorſichtige wie zweideutige Antwort, daß es ſich ſo. wohl um kulturellen als auch um territorfglen Impertalis⸗ mus handeln könnte. Kein vernünftiger Menſch wird die Großtaten des italieniſchen Geiſtes und der tofſenſſchen Kul⸗ zur Zahlung der Summe von 30 Millionen RM., womit alle 2. Seite. Nr. 421 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 11. September 1999 5 tur leugnen wollen; aber kein vernünftiger Menſch wird be⸗ haupten, daß heute die italieniſche Kultur Ausſicht hätte, eine Bormachtſtellung in Europa zu gewinnen. Europa iſt in eine beutſche und eine franzöſiſche Geiſtesrichtung aufgeteilt; die anderen Nationen ſind Nachzügler; und eine italieniſche Ge⸗ genwartskultur gibt es gar nicht Es bliebe alſo, in Hinſicht auf den faſziſtiſchen Impertalis⸗ mus, nur der Wille auf territoriale Machtentfaltung, zu⸗ gleich auch der Plan, innenpolitiſch eine rein faſziſtiſche Ord⸗ nung durchzuſetzen und all das nach und nach auszuſchalten, was nicht im engſten Sinn des Wortes faſziſtiſche iſt. Da Ita⸗ lien, als jüngſte Großmacht, außenpolitiſch vom Zufall und der Konjunktur abhängig iſt, alſo keinen vorgefaßten Plan logiſch durchführen kann, muß angenommen werden, daß die nächſten Jahre in Italten vor allem innenpolitiſche Neuerungen zei⸗ tigen und das Regime ſeiner endgültigen Form näherbringen werden. Beweiskräftige Symptome für die Richtigkeit dieſer Auffaſſung ſind vorhanden, nur werden ſie im allgemeinen ſchwer bemerkt, denn die Preſſe hütet ſich ſelbſtverſtändlich, ſie ins Licht zu rücken oder gar zu erklären. Ein bedeutſames Symptom iſt z. B. die vor kurzem ins Werk geſetzte Reform der Miliz. Man kann heute füglich behaupten, daß die faſziſtiſche Miliz dazu beſtimmt iſt, in kürzeſter Zeit das Heer aufzuſaugen. Die Offiziere der Miliz werden viel beſſer be⸗ zahlt, als jene des regulären Heeres; ein Bataillon der Miliz iſt zahlenmäßig ſtärker, als ein Regiment des Heeres; und die Manöver der Miliz läßt ſich der Staat bedeutend mehr koſten, als die Manöver des Heeres. Die Mtlliz aber iſt die Grund⸗ lage der faſziſtiſchen Macht und Oberhoheit und die weittra⸗ gende Bedeutung der Reform erhellt ohne weiters. Unter dem Deckmantel ſolcher und ähnlicher Reformen geht die faſziſtiſche Revolution tatſächlich weiter, vorſichtig und langſam, aber unaufhaltſam.„Muſſolint“, prophezeit Motherwell,„wird vor nichts haltmachen“, 0 Dr. Wirlh und die Beſatzungskoſten In bem Artikel„Wer ſind die Retter?“ im geſtrigen Mittagsblatt war bei der Betrachtung der neuerdings in der Zentrumspreſſe in Schwung gekommenen Glorifizierung Dr. Wirths“ am Schluß die Mitteilung gemacht worden, daß die bekannte 30 Milltonen⸗Zahlung zwecks Anteils Deutſchlands an den Beſatzungskoſten auf alleinigen Vorſchlag Dr. Wirths erfolgt ſei. Das„Neue Mannh. Volksblatt“ hat ſich durch Vermittelung ſeines Berliner Vertreters an Dr. Wirth gewandt, der darüber dem Blatte folgende begrüßenswerte Aufklärung gegeben hat: „In der deutſchen Delegation war man ſich darüber klar, baß in der Frage der Beſatzungskoſten eine Einigung möglich gemacht werden mußte, da an ihr die ganze Konferenz nicht scheitern konnte und durfte. Aus dieſem Grunde habe ich in dieſes Vakuum hineingeſtoßen, um die Konferenzdebatte wieder weiterzubringen und dann den Vorſchlag der Ein⸗ richtung einer caisse commune— einer gemeinſchaft⸗ lichen Kaſſe— gemacht. Dabei war es ſelbſtverſtändlich, daß in bieſe Gemeinſchaftskaſſe der Beſatzungsmächte auch ein deutſcher Anteil fließen mußte, denn das Ganze ſtellt ja einen Kompromiß dar, einen Verſuch zur Einigung. Wir waren uns wohl der großen Schwierigkeiten bewußt, die aus dieſer Situation entſtehen konnten. Aber die Löſung, wie ſie ge⸗ funden wurde, iſt ganz im deutſchen Intereſſe gelegen. Des⸗ halb erfolgte auch die Zuſtimmung der deutſchen Delegation deutſchen Leiſtungen abgegolten ſind.“ Dr. Wirth fügt noch hinzu, daß alle von ihm gemachten Borſchläge im vollſten Einvernehmen und unter der ein⸗ mütigen Zuſtimmung der geſamten Delegation erfolgt ſeien. Unſer geſtriges Pronunztamiento hat alſo ſeinen Zweck erfüllt. Wir wollten dadurch aus Dr. Wirths eigenem Munde erfahren, daß ihm nicht allein die Ehren des Erfolges ge⸗ bühren, ſondern allen deutſchen Verhandlungsführern ge⸗ meinſam. Nur ſo konnte, wie der Kuppenheimer Fall bewies, das Entſtehen dieſer Legende gleich im Anfang erſtickt werden. — Madrid, 11. Sept. Ein mit zahlreichen Perſonen be⸗ ſetzter Autobus ſtürzte in der Nähe von Villa Frauev(Spa⸗ nien) um und fing Fener. 13 Perſonen wurden getötet, viele andere ſchwer verletzt. Die Kämpfe im fernen Oſten s London, 11. Sept.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Die Kämpfe in der Mandſchurei bieten ein Schulbeiſpiel für 00 Schwierigkeit, den Angreifer feſtzuſtellen. Die aus ineſiſcher Quelle kommenden Nachrichten ſprechen ſchon ſeit Tagen von ruſſiſchen Attacken auf die chineſiſchen Grenzpoſten und von einem bevorſtehenden oder bereits erfolgten Ein⸗ marſch der Sowjetſtreitkräfte in die Mand⸗ ſchu rei. Andererſeits hat, wie heute berichtet wird, die ruſſiſche Regierung in Nanking und Mukden aufs ſchärfſte gegen die„chineſiſchen Angriffe auf die ruſſiſchen Grenzpoſten“ Proteſt erhoben. Wer nun in Wirklichkeit der Angreifer iſt, dürfte ſich nicht ſo ſchnell herausſtellen. Tatſache ſcheint jedoch zu ſein, daß die Kämpfe nicht nur weitergehen, ſondern an Heftigkeit zunehmen. Die Grenzſtadt Pogranitſchnaja iſt weiter von ruſſiſchen Flug⸗ zeugen bombardiert worden. Die Bahnſtation, das Tele⸗ graphenamt und die Funkſtation der Stadt ſind zerſtört worden. Die chineſiſchen Verluſte infolge des Bombardements ſollen ſehr ſchwer ſein. Ruſſiſche Schiffe haben verſucht, den Sungarifluß aufwärts zu fahren, um den chineſiſchen Linien mit Landungstruppen in den Rücken zu fallen. Die Chineſen haben jedoch ein Sperrfeuer über den Fluß ge⸗ legt, das bisher den Ruſſen den Weg verlegt hat. Auch an anderen Stellen der ruſſiſch⸗chineſiſchen Grenze iſt es zu weiteren ſchweren Kämpfen gekommen. Die Chineſen leugnen, daß ſich überhaupßt weißruſ⸗ ſiſche Truppen unter ihren Streitkräften befinden. Die Ruſſen legen andererſeits in ihrer Proteſtnote den größten Wert auf dieſe Tatſache und erklären, daß die Feindſeligkeiten nicht eher beendet ſein würden, ehe nicht die Chineſen dieſe ſogenannten Weißgardiſten aus ihren Dienſten entließen. Aus fapaniſcher Quelle kommen nach wie vor Alarmnachrichten. Die Truppen üben offenbar höchſte Wachſamkeit aus und halten ſich bereit, im Ernſtfalle die Spannung für ihre Zwecke auszunutzen. Es wird heute aus Tokio berichtet, daß bei den Kämpfen in Pogranitſchnajſa ein Japaner getötet worden ſei. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß auf Grund ſolcher Ver⸗ fülgungen die Japaner ſich bewogen fühlen werden,„Fjum Schutze ihrer Staatsangehörigen“ Truppen in die Mand⸗ ſchurei zu ſenden. Reich und Reichsbahn 1 Berlin, 11. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Auch in Kreiſen, die eine Tariferhöhung der Reichsbahn aus wirt⸗ ſchaftlichen Gründen verwerfen, hat man ſich ein wenig ge⸗ wundert, daß der Reichsverkehrsminiſter ſeinem ablehnenden Beſcheid an die Reichsbahn keine nähere Begründung beige⸗ geben hat. In einer offenbar von Herrn Stegerwald ſelbſt iuſpirierten Notiz weiſt nun die„Germania“ darauf hin, daß neben der günſtigen Verkehrsentwicklung der Reichsbahn für die Entſcheidung des Miniſters der Umſtand maßgebend geweſen ſei, daß ſich im gegenwärtigen Augenblick noch nicht überſehen läßt, wie ſich die finanzpolitiſche Entwicklung in der nächſten Zeit geſtalten wird. Mit der Annahme des Mdung⸗ plaues iſt bekanntlich eine Reihe von finanzpolitiſchen Maß⸗ nahmen vorgeſehen, die auf eine ſteuerliche Entlaſtung der Wirtſchaft gerichtet ſind. Dieſe Finanzreform werde auch die Möglichkeit bieten, die Frage zu prüfen, ob ſich nicht auch eine ſteuerliche Entlaſtung der Reichsbahn erzielen laſſe. Das Reichsverkehrsminiſterium habe es deshalb nicht für zweckmäßig gehalten, auf dem wichtigen Gebiet der Tarif⸗ geſtaltung eine Frage vorweg zu nehmen, die nach ſeiner Mei⸗ nung beſſer und richtiger in Verbindung mit der kommenden finanzpolitiſchen Geſamtregelung zu löſen ſei. Soweit das Berliner Zentrumsorgan. Herr Stegerwald ſchiebt alſo ſozuſagen dem Finanzminiſter die letzte Ent⸗ ſcheidung zu. Herr Hilferding wird darüber zu befinden haben, ob die Finanzlage des Reiches etwa eine Ermäßigung der Verkehrsſteuer zuläßt. Ob die Reichsbahn ſich mit dieſem tröſtenden Hinweis begnügen oder an das Eiſenbahnſchieds⸗ gericht appellieren wird, ſteht noch dahin. 1 [Es beſtehen jetzt begründete Hoffnungen, Die Anruhen in Paläſtina 8 London, 11. Sept.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Das engliſche Flugzeugmutterſchiff„Coragebous“ wird in den nächſten Tagen aus Paläſting zurückgezogen, da ſich die Situation nach der Au ung der leitenden Stellen ſo weit gebeſſert hat, daß die Aufrechterhaltung der Ordnung nun⸗ mehr durch die regulären Streitkräfte garantiert werden kaun, Von amtlicher engliſcher Seite wird wiederholt darauf auf⸗ merkſam gemacht, daß ein Teil der Preſſemeldungen aus Paläſtina die Lage in übertriebener Form dargeſtellt haben, daß die Aus ſchreitungen endgültig vorüber ſeien. Die An⸗ griffe aus abgelegenen zioniſtiſchen Siedlungen, welche als letztes Aufflackern der Unruhen noch bis in die letzten Tage hinein erfolgt ſeien, hätten jetzt aufgehört. Die Behörden haben deshalb beſchloſſen, anſtelle der an allen abgelegenen Punkten poſtierten Truppen ein Syſtem fliegeriſcher Patrouillen einzurichten. Gleichzeitig ſind in London 100 funge Leute, faſt durchweg ſoeben verabſchiedete Gardereſerviſten, für den Poltzeidienſt in Paläſtina angeworben worden. Sie reiſen bereits heute aus England ab, um die Mandatpolizei zu verſtärken. Gleich⸗ zeitig ſind Flugzeuge aus Aegypten für Patrouillenzwecke hereitgeſtellt worden. Die Unterſuchung der Ausſchreitungen und Beſtrafung der Schuldigen hat bereits begonnen. Taifun über Japan Tokio, 11. Sept.(United Preß.) Den verheerenden Wirbelſtürmen, von denen zurzeit Japan heimgeſucht wird, iſt allem Anſchein nach der japaniſche Dampfer„Taiho⸗ Maru“ mit Mann und Maus zum Opfer gefallen. Die Funkſtation Tſotſchi hatte einen funkentelegraphiſchen Hilfe⸗ ruf des 2000 Tonnn großen Dampfers aufgefangen, worauf Marineflugzeuge zu dem Standort des Dampfers entſandt wurden. Sie fanden jedoch keine Spur mehr von dem Schiff. Von einem japaniſchen Kriegsſchiff wurden ferner durch den Sturm zwei Mann von Bord geriſſen, die ertrunken ſind. Letzte Meldungen Die Grenzverletzungen polniſcher Flieger ( Berlin, 11. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.] Dis Grenzverletzungen polniſcher Flieger bilden, wie wir hören, den Gegenſtand dauernder Aus einanderſetzungen zwiſchen der deutſchen und der polniſchen Regierung. Vor einigen Tagen wurde von polniſcher Seite verſichert, daß das Krigsminiſterium Vorkehrungen getroffen habe, um eine Wiederholung ſolcher Vorkommniſſe zu verhindern. Auf er⸗ neute deutſche Vorhaltungen iſt aus Warſchau die Antwort eingegangen, das polniſche Kriegsminiſterium werde ſich die endgültige Stellungnahme zu dieſen Uebergriffen angelegen ſein laſſen. Deſſen ungeachtet iſt geſtern erneut ein polniſcher Flieger über Schneidemühl erſchienen. Die deutſche Regte⸗ rung hat ſofort auch über dieſen Fall in Warſchau Klage ge⸗ führt. Raubüberfall in Mexiko — London, 11. Sept. Morningpoſt berichtet aus Mexiko: Etwa 100 Räuber metzelten in der Stadt San Juan de Gua⸗ dalupe im Staate Durangom ſechs Einwohner nieder. Unter den Getöteten befindet ſich auch ein Mädchen, das verſuchte, ihren Vater zu ſchützen. Eine große Anzahl von Perſonen wurde verwundet. Alles Geld und alle Lebensmittel, deren die Räuber habhaft werden konnten, nahmen ſie mit ſich. K — Sipplingen(Kr. Konſtanz), 11. Sept. Zwiſchen Sipp⸗ lingen und Friedrichshafen geriet am Sonntag nacht ein vier⸗ ſitziger Opelwagen in Brand. Die vier Inſaſſen konn⸗ ten noch rechtzeitig aus dem Wagen kommen, der vom Feuer vollſtändig zerſtört wurde. ——— E DD Jahlen und Zukunft der Berliner Oper Von Oscar Bie Die Saiſon beginnt. Was wird ſie Neues an Opern bringen? Bei ſolchen Abſchnitten beſchäftige ich mich gern einmal mit der Statiſtik der Opernaufführungen, wie ſie Wilhelm Altmann jedes Jahr ſo getreulich zuſammenſtellt. Man iſt gewöhnlich der Anſicht, daß die Mehrzahl der auf deutſchen Bühnen geſpielten Opern alte Werke ſind, und nur ganz wenige neue ſich dazwiſchen ſchieben. Aber das iſt ein großer Irrtum. In der vorigen Spielzeit, genau ſo wie früher waren die neuen Werke, wenn wir darunter die Opern ſeit 1900 verſtehen, in der Uebermacht. 159 ſolche neueren Werke wurden geſpielt gegen 147 ältere. Intereſſant zu verfolgen, was am meiſten gegeben wird, was ſteigt und was ſinkt. Wagner iſt noch geſtiegen auf 1630 Auf⸗ führungen. Auch Moyzart iſt ſehr geſtiegen mit 1103 Abenden. Beethoven und Donizetti, Gluck und Meyerbeer sind gleichfalls in der Aufwärts⸗ bewegung, während Verdi unverſtändlicherweiſe mit 1887 Abenden um faſt 150 Punkte geſunken iſt gegen das Vorfahr. Puccini mit 930 Aufführungen iſt nur wenig zurückgegangen, Strauß mit 599 ſehr bedeutend geſtiegen. Ich gebe noch ein paar Zahlen der Aufführungsziffern einzelner Werke: Carmen, die meiſt aufgeführte Oper, Hat es bis zu 466 Abenden gebracht. Es folgen nach der Reihe der Aufführungen Fretiſchütz, Hoffmanns Erzählungen, Tann⸗ häuſer, Figaro, Butterfly, Zauberflöte, Lohengrin, Aida, Bajazzi, Meiſterſinger. Alles übrige ift unter 250 Abenden. Die Neuopern haben oft ſenſationelle Schickſale. Der Johnny iſt von 418 auf 24 gefallen. Das war vorauszuſehen. Aber ſelbſt der Roſenkavalier mit 191 iſt um faſt 50 geſunken. Sly und Schwanda, zwei moderne erfolgreiche Werke, haben es in rer erſten Spielzeit auf 141 und 110 gebracht. Schwanda werden wir erſt dieſes Jahr hierherbekommen. Wie wird es dem„Tyll“ ergehen, den uns als erſte Neuheit die Städtiſche Oper hier brachte? Es iſt die erſte Aufführung nach der Welmarer Uraufführung voriges Jahr. Mark Lothar iſt ein geborener Berliner, eine Seltenheit für einen Komponiſten, und hat ſich Über den Er⸗ macht ihm aus dem Eulenſpiegel⸗Stoff ein paar meiſt wirk⸗ ſame Szenen zurecht, Trennung und Wiedervereinigung mit der geliebten Nele, Krach mit dem Biſchof, die Pſeudobild⸗ ſzene beim Kurfürſten, Schenke, Schildbürger, Volkswut und Nähe des Strangs. Das iſt alter Opernſtil, und die Muſik folgt ihm ohne Bedenken. Lothar iſt ein Muſikant, dem die Erfindung ohne viel Probleme leicht herausfließt, mehr Lyriker als Dramatiker, guter deutſcher Symphoniker bei allen Gelegenheiten, polyphon und rauſchend im Sinne der Spätromantik, aber ohne neues Ziel und ohne Auseinander⸗ ſetzung mit dem modernen Weſen der Oper. Anſtändig alles, doch nicht ganz notwendig. Am beſten das dritte Bild in der Schenke, ſeelenvolle Einleitung, Dirnendämonie, gefühlvoller Auftritt der Nele, traurige oſtinate Bäſſe, ein ſchönes Solo von Eulenſpiegels Freund Lamme— das iſt eine intenſtve Folge von Muſik. Es wurde eine noch nicht ganz fertige Auf⸗ führung unter Denzler mit Burgwinkel, der Ferres und Heyer in der Rolle des in hoffmannesken Verwandlungen immer wiederkehrenden metaphyſiſchen Narren. Möchte die Mühe ſich lohnen! Sind wir in einem Auflöſungsprozeß dieſer alten Oper? Kommt eine neue Welle von der modernen Singſpieloper her, deren Form man nach der Drei⸗ groſchenoper wie eine vatieinatio post eventum konſtruierte? Ich fürchte, die Methode hat ſich ſchon erſchöpft. Die Chanſons und Songs, die Brecht und Weill zu Happy End ge⸗ macht haben, ſind keine Entwickelung, ſondern nur eine Aus⸗ nutzung. Die Muſik, die Spoltanſki zu den Zwei Kra⸗ vatten ſchrieb, iſt ein Rückſchritt gegen die geiſtreiche und phan⸗ taſievolle Illuſtration, die er der Revue: Es liegt in der Luft gab. Die zum Teil parodiſtiſche Muſik, die der Schönberg⸗ Schüler Eisler zum Kaufmann von Berlin komponierte, iſt keine Gipfelung ſeiner Art, die doch auf eine neue prole⸗ tariſche Tonanſchauung hinzuführen ſchien. Die Durchſetzung revue⸗arttger Literatur mit Muſik iſt heute geradezu Typ ge⸗ worden. Aber dieſe Muſik iſt nur eine Ausſtattungskunſt, die zu einer neuen Entwickelung des Wort⸗ und Tonproblems niemals führen wird. Sie ſind zwiſchen der Operette und der Poſſe, ſie ſchaukelt ſich vielmehr in einer Hängematte, und bald wird ſie ſchlafen. Gattung wird doch immer Oper bleiben 9 5 Revue oder Operette. Man wird ſich ſchon zurecht⸗ inden.. (Kölner Opernhaus. Der neuen Spielzeit erſter Abend ließ Jacques Offenbach zu Ehren kommen mit einer recht wohlgelungenen Auffriſchung von„Hoffmanns Erzählungen“, deren feſſelndem Inhalte man nunmehr faſt ein halbes Jahrhundert lang mit kaum nachlaſſendem Intereſſe gelauſcht hat. Vorweg war dem Intendanten Prof, Hofmüller eine von feinem Verſtändniſſe für des Werkes Eigenart getragene, ſehr liebevolle Inſzenſerung zu danken, deren äußerſt ſubtile Kleinarbeit im Bunde mit Hans Stroh⸗ bach s durchaus originell erfaßten, ſpeziell im Puppenakte auch viel Schönes erbringenden Bühnenbildern das phantaſti⸗ ſche Element der Oper ſehr wirkungsvoll betont. Von den neu in das Kölner Enſemble eingetretenen Kräften ſei geſagt, daß zunächſt Wilhelm Schmid ⸗Scherf, ein ſtimmlich beſtens ausgerüſteter Baritoniſt, regem Intereſſe begegnete durch die für die vier Geſtalten des Lindorf, Coppelius, Dapertutto und Doktor Mirakel eingeſetzte ſcharfe Charak⸗ teriſierung; daß der ſchlank aufgeſchoſſene Joſef Witt mit ſeinem ausgeſprochen lyriſch fundierten Tenor den Hoffmann recht verſtändig ſang, während Hans Kämmel für ſeinen Spalanzani eine ergötzlich prägnante Individualiſierungs⸗ ſtudie bereithielt; daß ferner Maria Engel, deren Neigung zum Detonieren hoffentlich auf dieſen Debutabend beſchränkt bleibt, mit ihrem im übrigen ſehr ſchätzenswerten Sopran die Puppe Olympia hübſch ſang und dabel drollig agierte, indes als recht vorteilhaft ſtimmbegabte Vertreterin der Antonia Hilde Sinnek weiteren Darbietungen auf dramatiſchem Gebiete mit Intereſſe entgegenſehen läßt. Vom alten Stamme der Oper machten ſich Hans Salomon(mit prächtigen Ge⸗ ſtaltungen des Andreas, Cochenille, Pittichinaceio und Franz), Lotte Loos⸗Werther(Niklaus), Maria Ulbrich (Giulietta) ſowie Joſef Niklaus(Ereſpel) beſtens um die im ganzen überaus leensvolle Aufführung verdient. Sehr er⸗ freulich wirkten die von Werner Gößling vortrefflich ein⸗ ſtudierten Chöre. Als ein beſonderes, der ſzeniſchen Leitung gutzuſchreibendes Moment der Geſamtleiſtung dieſes Abends ſei die in ſeltenem Maße ſorgliche darſtelleriſche Ausgeſtaltung aller Operufiguren hervorgehoben. Echtes Leben atmete auch die ſtimmungsreiche Art, wie das ausgezeichnete Orcheſter unter dem kemperamentbeſchwingten Stabe von Heinxich Jalvwetz Offenbachs Partitur von den Hörern erſtehen ließ. 15 7 . * 4 E M Kae dr e een r 33 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe] 3. Seite. Nr. 421 2 Mittwoch, den 11. September 1929 ge Wunderbare Tage, die der September Heidelberg noch be⸗ ſchert! Frühmorgens iſt es am ſchönſten, wenn über Stadt und Landſchaft ſich ein von der Nacht gewebter durchſichtiger weißer Flor breitet, kein Nebel, ſondern naturechtes Filigran, das nur langſam der Sonne weicht. Frühmorgens, womög⸗ lich, wenn die Hähne krähen, ſoll man auch in die Wälder wandern. Da iſt's noch kühl und ſind die Wege noch nicht überlaufen. Aber durch dieſe immer noch in Schönheit pran⸗ gende Natur geht doch ein leiſes banges Flüſtern. Fallende Blätter deuten an, daß die Nalur über die ſommerliche Vollkraft hinaus iſt, daß ſie langſam die Vorbereitungen zur Ruhe trifft, daß wir trotz ſommerlicher Hitze vor dem Herbſte ſtehen. Aber der Herbſt kann wunderſchön ſein und wenn er wird, wie er einſt regelmäßig zu Großvaters Zeiten war, dann wird man beim Buchen des Jahres in der Zeitchronik eine goldene Feder benützen. Denn es iſt ein geſegnetes Jahr. Vollernte in Obſt aller Art und ein aus reichlicher Rebe rin⸗ nenber Saft, der dem 191ler nicht viel nachgeben wird. Mitten im Ernten iſt aber Heidelberg auch noch im Sep⸗ teviber, wenn auch die Hochflut des Fremdenverkehrs nicht mehr ufervoll dahinrauſcht. Noch iſt das Ausland be⸗ trächtlich am Verkehr betefligt, noch wimmelt es an Sonn⸗ tagen, beſonders auf dem Schloß, von Menſchen, noch reden ſich bei den Rundfahrten mit den großen Tourenautos dle Fremdenführer heiſer. Und noch iſt der Neckar an ſolchen Feiertagen belebt von fröhlichen, langſam dahinpaddelnden oder»gondelnden Menſchen und von Badenden. Der Strom Hat auch in dieſem Jahre ſeine Opfer gefordert. Aber er war nicht gewalttätig, auch nicht tückiſch. Denn die in der Vollkraft der Jahre ſtehenden Menſchen, die da umkamen, waren in faſt allen Fällen Opfer ihrer eigenen Un vorſichtigkeit. Wer unmittelbar an der Stauſtufe entgegen aller Warnungen badet, muß darauf gefaßt ſein, daß er vom Strudel erfaßt wird und ſein Leben einbüßt. Und dasſelbe gilt für Schwim⸗ mer die ſich mehr zumuten, als die Kraft erlaubt. Es iſt immer das alte Lied ſelten iſt es ein unglücklicher Zufall, der Unheil bringt, als ein gänzlich unangebrachter Wagemut— gelinde ausgedrückt, man könnte vielleicht zutreffender ſagen: ſträflicher Leichtſinn. Ein eigentliches Strandbad Heſitzt nun, in ſeinem Weichbilde wenigſtens, Heidelberg leider nicht mehr, wie auch keine Rohrdrommel mehr auf der ehe⸗ maligen Inſel unterhalb der Neuen Brücke brüllt. Wer ein richtiges Strandbad genießen will, muß neckaraufwärts ziehen und wird beſonders in Neckargemünd das finden, was er ſucht. Von da bis faſt Neckarſteinach iſt der Fluß ein ein⸗ ziges Strandbad, das ſich eines Maſſenbeſuchs von nah und fern rühmen kann. Von weither kamen in den letzten Sonn⸗ tagen die Gäſte. Wimpfener, Frankfurter, Darmſtädter, natür⸗ lich auch Mannheimer Autos parkten u. a. an der eiſernen Brücke am Ausgang der Stadt und warteten auf ihre In⸗ ſaſſen, die ſich im Waſſer tummelten oder ſich im Graſe liegend von der Sonne beſcheinen ließen. Das Auto kennt ja keine Entfernungen mehr. Und wenn der Maunheimer tagsüber in Gottes freier und in dieſem Falle beſonders herrlicher und romantiſcher Natur gepicknickt hat, ſo kann er ein halbes Stündchen ſpäter ſchon daheim in ſeiner häuslichen Behaglich⸗ keit es ſich bequem machen. Ja, das Auto! Es beſteht in Heidelberg ein Anti⸗Lärmverein, der ſich ſchon alle Mühe gegeben hat, unnötigem Radau der Autos und mehr noch der oft gottesläſterlich lärmenden Mo⸗ torräder zu ſteuern. Bei den Autos hat er, wie geſagt wer⸗ den darf, ſchon guten Erfolg gehabt. Die alten Kaſten mit ihren Konſtruktionsfehlern verſchwinden immer mehr und ge⸗ gen die ſich übermäßig temperamentvoll gebärdenden Motor⸗ räder geht die Polizei mit abgekürztem Verfahren vor. Ganz mird ſich aber der Lärm nicht beſeitigen laſſen. Die modernen Verkehrsmittel tun es nun einmal nicht ohne ihn. Aber ge⸗ mmtsert und erträglich gemacht werden kann er immerhin. Mitten in dieſem Toſen und Tuten ſteht der Verkehrs⸗ ſchutzmann. Er iſt nicht zu beneiden, beſonders der nicht, der am Bismarckplatz Dienſt tun muß. Dort wogt und brandet es den ganzen Tag bis in die Nacht hinein. Ueberall muß der dieſes ſtürmiſche Verkehrsleben überwachende Mann ſeine Augen haben. Und nur äußerſte Umſicht und Nerven Mein Abreißkalender (Nachdruck verboten.] Darüber habe ich mir ſchon oft den Kopf zerbrochen, welche geiſtigen Kräfte wohl am Werke ſind, um die lite⸗ rariſchen Kehrſeiten unſerer Abreißkalender zuſammen⸗ zuſtellen. Bringen doch die meiſten dieſer unentbehrlichen Datumanzeiger auf jedem der dreihundertfünfundſechzig Blättchen ein oder mehrere weiſe Sprüchlein in holdem Ver⸗ ein mit dem täglichen Speiſezettel, der die Hausfrau der heik⸗ len Frage„Was kochen wir heute?“ entheben ſoll. Da iſt es natürlich nicht ſo einfach, für jeden Edelſtein eines Weiſen den paſſenden Gaumenkitzel zu finden. Mein Abreißkalendermann weiß ganz geſchickt die klaſ⸗ ſiſche Poeſie mit der Proſa der leiblichen Atzung zu verbinden. So ſagt er z..: „Soll Juſt und Frohſinn dir erſprießen, Dann mußt mit Maß du ſtets genießen. Schwammerlſuppe, Fleiſchröllchen mit grünen Erbſen, f Erdbeeren.“ Und an einer anderen Stelle: „Die Wahrheit iſt ein ſelten Kraut, Noch ſeltener, wer es gut verdaut. Krautſuppe, Nudelauflauf und Kirſchkompott.“ Wie poetiſch wird er auf einem Sonntagszettel Januar: im „Was vergangen, kehrt nicht wieder Bleibt eutſchwunden unſrem Blick, Aber ging es leuchtend nieder, Leuchtet's lange noch zurück. Kalbfleiſchſuppe, Hammelrippchen mit Meerrettich und 5 Preißelbeeren.“ Und wie weiſe iſt ſeine Mahnung wenige Tage ſpäter; „Kein Genuß iſt vollkommen, a Dem nicht Frinnerung und Hoffnung zur Folie dienen. Hammelfleiſchſuppe, geſchmortes Rippenſtück und Würſtchen.“ 7 43 delberger ſein Millionär— ſagen die Pfälzer Buben. nen Satans noch nicht für eine Fabel hielt. für das viele und noch gut brauchbare Baumaterial, das ſich aus dem Abbruch ergibt und das mangels entſprechender an⸗ rech llerle wie Stahltroſſen befähigen ihn, ſeinen verantwortungsvollen Poſten nach Gebühr auszufüllen. Der Mann weiß, wenn er den Tſchako an die Wand hängt und in die Pantoffeln ſchlüpft, was er geſchafft hat. * Wenn das Wörtchen„wenn“ nicht wär' wär mein Vater Und wenn das Wörtchen„wenn“ nicht wär', würde der Univerſitätsplatz * eine geradezu klaſſiſch ſchöne Neugeſtaltung erfahren. Das Alte Kollegienhaus iſt nun faſt ganz abgebrochen und man ſieht jetzt, welch prächtigen Ausblick nach dem Schloßberg zu es verhüllt hat. Wenn es nur immer ſo bliebe, iſt der Wunſch jedes Heidelbergers, der auf das äußere Gewand der Vater⸗ ſtadt etwas hält. Aber dieſer Wunſch wird ein frommer Wunſch bleiben, denn unmittelbar nach dem Abbruch wird mit dem Neubau begonnen. Daun wird der ehrwürdige Hexen⸗ turm wieder wie vorher im Schatten ſtehen und ſich mit der Rolle eines von den Kuliſſen faſt ganz verdeckten Statiſten begnügen müſſen; er, der auch ein Wahrzeichen Heidelbergs iſt, allerdings aus einer Zeit, da man die in der erſten Mai⸗ nacht auf Beſen nach dem Blocksberg kutſchierenden Jüngerin⸗ Schade iſt es derer Verwendung nun einfach zerſtört wird. Die Innen⸗ einrichtung fand zwar raſch Liebhaber, das ganze Gebälke aber muß„verſchrottet“ werden, das heißt, die noch tadellos erhal⸗ tenen Balken, darunter ſolche von 26 und 27 Meter Länge, werden zu äußerſt geringen P holz zerkleinert. Das Kleinzeug, wie Sparren uſw., haben Heidelberger Buben abgefahren, ohne daß ſie etwas zu bezah⸗ len brauchten. Es hat manchem Keller Brennſtoffvorrat für den Winter geliefert. Bis zum 20. September ſoll der Platz ſo geräumt ſein, daß mit den Erdarbeiten für den Neubau be⸗ gönnen werden kann. Kaum 4 Wochen ſpäter beginnt an der Univerſität wieder das Winterſemeſter, wird alſo Heidelberg wieder Studentenſtabdt. ü Das Fehlen der Studenten ſpüren beſonders viele, ja die meiſten Geſchäftsleute, natürlich auch die Wirte. Und auch vieſe Fremde vermiſſen in den Ferien den markanten Zug im Gefentbilde und im Geſamtorganismus der Stadt„Aber uo ſein die Student?“— fragte eine Miß ihre Hauswirtin. Ste werden wiederkommen und dann wird Heidelberg wieder das ſein, was Scheffel in ihm ſah, liebte und beſaug. M. Stöͤtiſche Nachrichten igel 60 Jahre — 9* Frau Marie Die Rektorin Marie Rigel, die ſich durch ihr berufliche 9 und gemeinnütziges Wirken große Verdienſte erworben hat, begeht heute in großer Rüſtigkeit ihren 60. Geburtstag. Die Jubilarin, die ihre berufliche Ausbildung im Prinzeſſin Wilhelm⸗Stift in Karlsruhe empfangen hat, war eine der erſten, die die Beſtimmung, wonach weibliche Lehrkräfte nur für die vier Elementarklaſſen Verwendung finden ſollten, praktiſch öurchbrachen. Vor einigen Jahren wurde ſie zur Rek⸗ torin ernannt. In der katholiſchen Frauenbewegung macht ſich ihr großes Führertalent in der erfolgreichſten Weiſe geltend. Ihre Hilfsbereitſchaft wird überall im Lande gern in Anſpruch genommen. Tiefes Wiſſen, vornehme Herzensbildung und ſtar⸗ kes ſoziales Empfinden kommen bei den Vorträgen, Kurſen und Ausſprachen zur Geltung, zu denen ſie gebeten wird. Es war deshalb naheliegend, daß Frau Rigel nach dem Um⸗ ſturz als Abgeordnete des 7. Wahlkreiſes in den Babiſchen Landtag einzog. Auch in dieſer Eigenſchaft hat ſie die hohen Erwartungen, die man in ihr Wirken ſetzte, in vollem Maße erfüllt. Jufolgedeſſen ſteht ihr Name auch wieder auf der Kan⸗ didatenliſte des Zentrums für die kommenden Landtags⸗ wahlen. Weit über den Kreis der Partei hinaus, der ſie treu ergeben iſt, werden Viele der ſympathiſchen Frau noch ein t la „Halte dich ans Schöne. Vom Schönen lebt das Gute 8 im Menſchen und ſeine Geſundheit. Reisſuppe, Rinderbruſt und Bratkartoffeln.“ Auch vor dem Weitertragen übler Gerüchte— nicht Ge⸗ richte— warnt mein Kalendermann: „Häng' an die große Glocke nicht, Was jemand im Vertrauen spricht, Erbſenſuppe, Wurſtlaibchen mit Krautſalat.“ Am neckiſchſten aber ſind die Speiſezettel, die er einigen unſerer Klaffiker anhängt. Von Jean Paul heißt es: „Wie dem Geiſte nichts zu groß iſt, So iſt der Güte nichts zu klein, Fiſchklößchen mit Kartoffeln und Sellerieſalat.“ Und von Goethe zitiert er aus dem„Fauſt“: „Das Fiedeln, Schreien, Kegelſchieben Iſt mir ein gar verhaßter Klang, Sie toben, wie vom böſen Geiſt getrieben, Und nennen es Geſang. g Rinderſuppe mit Marknockerlu, Rindfleiſch und ſaure Rüben.“ Wie würde ſich Altmeiſter Goethe über die Marknockerln meines Kalendermannes gefreut haben. Er hätte ſie ſich ge⸗ wißlich ſamt der Rinderſuppe und den ſauren Rüben in „Auerbachs Keller“ beſtellt.. Mannheimer Kunſtverein Die neu eröffnete Ausſtellung zeigt ein ſympathiſches Geſicht, weil ehrliche, anſtändige Kunſt gebracht wird. Den Hauptteil beanſprucht Milli Marbe Fries ⸗Würzburg mit überaus lichtfrohen Landſchaften, Stilleben und Bildniſſen, Charakteriſtiſch iſt ihr helles Blauweiß, das in mannigfachen Variationen auf allen Bildern wiederkehrt. Intereſſant ſtellt ſie ihre gut gezeichneten Blumen⸗Vaſen vor eine duftige Land⸗ ſchaft, giht ihnen hierdurch Weite und Größe. Auch in der Landſchaft bevorzugt ſte die ſtarke Unterſcheidung zwiſchen Vordergrund und Hintergrund. Die Bilbniſſe wirken etwas 11 5 man doch im allgemeinen auf der Straßenbahn nicht. reiſen abgegeben und zu Brenn⸗ Die Stange im Papierkorb Eine merkwürdige Zufammenſtellung, nicht wahr? Doch kann ſie jeder mit eigenen Augen ſehen, wenn er beim Be⸗ ſteigen der Straßenbahn auch nur einen Blick auf die Papierkörbe der Plattformen wirft. Als ſeinerzeit unſere Straßenbahn verwaltung dieſe Papierkörbe einführte, erntete ſie großes Lob. Wir erhielten ſogar eine deutſche Zeitung aus der Bukowina zugeſandt, in der das Mannheimer Muülſter als vorbildlich hingeſtellt wurde. Soweit gut aud ſchön, aber—— Die gleichen Papierkörbe werden von den Schaff⸗ nern dazu benutzt, ihre Eiſenſtangen hineinzuſtellen, mit denen ſie die noch nicht elektriſch betriebenen Weichen wechſeln ſolche Kombination beabſichtigt, denn oberhalb der Pe e befindet ſich ein mit einer Oeffnung verſehenes Brettchen, das offenſichtlich dazu dient, der Stange einen Halt zu verleihen. Und nun das Merkwürdige: Iſt Ihnen ſchon einmal aufgefal⸗ len, wie viel Papier, in Sonderheit abgelaufene Fe hrſcheine, neben den Papierkorb fallen? Die Schuld daran trägt allein die Stange. Wenn Sie verſuchen würden, mit Ihrem enk⸗ werteten Fahrſcheine die Stange mit kühnem Schwung zu treffen, Sie würden ſte, wir wetten tauſend gegen eins, nie⸗ mals treffen. Aber weil gerade die Stange ſo ſchön in der Mitte des Papierkorbes ſteht, prallt mit faſt tödlicher Sicher⸗ heit jedes Papierſtückchen von ihr ab, ſo daß es ſein Ziel, die Tiefe des Papierkorbes, verfehlt. Was nützt uns nun die ſchöne Einrichtung, wenn das Papier doch draußen liegt? Das kann man einfacher haben, indem man die Fahrſcheine gleich auf die Plattform wirft und nicht erſt Treffexperimente mit dem Papierkorb anſtellt, die dann doch zu keinem Ziel führen. So viel ft Zeit, ſich durch eifriges Ueben im Treffen des Papierkorbes auszubilden, hat 8. wäre alſo das beſte, da die Stangen für den Weichenſtellbetrieb der Straßenbahn unbedingt notwendig ſind, die Papierkörbe wieder abzuſchaffen. Oder ſollte es vielleicht doch noch eine andere Löſung geben? Wir überlaſſen ſte unſerem neuen Generaldirektor der Straßenbahn, um ihm das Betäligungs⸗ feld der Reformen nicht zu verengen. Aber mit der Stange im Papierkorb hat es noch eine merkwürdige Bewandtuis. Auch in unſeren gewiſſermaßen geiſtigen Papierkörben gibt es derartige unangenehme Stangen, die das Verſenken verhindern. Wie oft möchte man Unangenehmes, Aergerliches, Peinliches, Nutzloſes und Un⸗ brauchbares, das man erlebt oder ſelbſt begangen hat, in den Papierkorb der Vergeſſenheit verſenken. Aber dann ſteht plötzlich wieder ſo eine dumme Stange da, die die Verſenkungs⸗ prozedur verhindert. Manchmal ſtellen auch böſe Meuſchen einem abſichtlich eine ſolche Stange hin 2 Alſo weiß Gott, heute mittag iſt mir auf der Tram die Geſchichte wieder paſſiert. Aber da habe ich nicht philoſophiert, ſondern mich geärgert. Jedennoch, ein leiſer Troſt dämmert auf. Wenn ich fleißig übe, wird es mir vielleicht das nächſte Jahr gelingen, auf dem Derkemer Worſchtmarkt den linken von zwei Bällen, den man dort in einer Bude durch geſchick⸗ tes Treffen erwerben kann, herunterzuwerfen. Von jetzt av wird geübt! K un * * Schwerer Unfall beim Sprung aus dem Auto. Von einem Laſtauto aus Ludwigshafen hatte ſich heute in der Frühe der Beiwagen gelöſt und war in der Frlebrich⸗Karl⸗Straße ſtehen geblieben, ohne daß es der Führer gleich bemerkte. Der Fahrer eines Privatautos, der offenbar mit einem Unglücks⸗ fall gerechnet hatte, bremſte ſo ſtark, daß ein im Auto befind⸗ licher Herr vor Schrecken aus dem Auto ſprang und ſo un⸗ geſchickt ſtürzte, daß er den rechten Fuß gebrochen hat. Radlerunfälle. Ein 28 Jahre alter Geſchäfts führer, der geſtern mit einem Motorrad gegen einen auf bet Nek⸗ karauerſtraße ſtehenden Wagen fuhr, wurde mit einem mit ihm fahrenden 28 Jahre alten Bürovorſteher vom Motor⸗ rad geſchleudert. Beide trugen im Geſicht erhebliche Ver⸗ letzungen davon.— Ein 24 Jahre alter Radfahrer, der auf der Straße Am weißen Sand einer ſtäßtiſchen Kehrmaſchine zu nahe kam, wurde von dieſer erfaßt und zu Boden geworfen, wobei er eine Hüftquetſchung und Hautabſchürfungen aum Kopfe und an der Bruſt davontrug.— Ein 13 Jahre alter Schüler, der bei der Fahrt auf dem Ülmenweg ſich auf die Pedale ſeines Fahrrades ſtellte, dabei ausrutſchte und zu Boden fiel, brach ſich den linken Unterarm. Die Ver⸗ 8 ſté Krankenhaus verbracht, 1 che Hart. und Farbe zeigt ſich beachtenswerte Individualltät. Einen ſtarken Kontraſt zu dieſen hellen Schöpfungen bil⸗ den die Arbeiten von Prof. Alfred Bachmann ⸗ München, Ausſchnitte von der See teils ſtürmiſch und temperamentvoll, teils zart und weich, allein ſchon durch die ſtimmungsgerecht gewählte Technik, die zwiſchen Paſtell und Oel wechſelt. Bach⸗ mann verſteht es, die grandioſe Einſamkeit bes Meeres ſelhſt in kleinen Bildern monumental einzufangen. Er bleibt dabet im Rahmen einer ernſt geſchauten fachlichen Naturſchilderung, Georg Koch ⸗St. Georgen überſetzt dieſe Natur, oder piel⸗ mehr die Menſchen in ihr; herb und dunkel ſind feine Har⸗ monten, ſeine Kompoſitlonen melodiſch, weich und von ſtarkem innerem Empfinden. Koch ringt noch mit ſich und ſeiner Kunſt zeigt ernſtes Streben nach aufwärts. Hans Erich Blankenhorn Köln verſucht ähnliche Wege, namentlich in ſeiner Kreuzabnahme. Er iſt aber in ſeinen Motiven und ihrer Darſtellung noch nicht genſigend ge⸗ feſtigt, um die klare Entwicklung ſeiner Kunſt erkennen zu laſſen. Seine etwas kubiſchen italleniſchen Landſchaften fallen durch die Geſchloſſenheit der Konzeption auf. 5 Einen erfreulichen Aufſtieg laſſen die neueſten Arbeiten von Mitller⸗Gwald, z. Zt. Florenz, erkennen. Seine ſchon früher in den Farben ſehr vornehm, faſt aber etwas femininen Landſchaften ſind in den Umriſſen härter, ſchärfer geworden, ohne an Leuchtkraft zu verlieren. Beſonders gut liegen ihm die kleinen, auf der Bergkuppe gegen den Himmel ſich abhebenden italieniſchen Dörfer. In ſeinen Rablerungen gibt er ſich als gedankenvoller, griffelſtarker K itüſtler. Beſondere Beachtung verdienen die Kleinplaſtlken von Kurt Lauber, z. Zi. Neapel, einem geborenen Maun; heimer, der ſchon früher durch individuelle einheitliche Auf⸗ faſſung ſeiner Bildnisköpfe auffiel. Lauber hat ſich einem faſt liebenswürdig naturaliſtiſchen Spiel der Kleinplaſtik hinge⸗ geben. Aber man ſpürt in der Geſchloſſenheit der Aufſaffung das echte plaſtiſche Gefühl, das erhöht wird durch eine fein ziſeliereude Ausgrbetinuß des thßſes ünd der Hallung, wobe! Gewand und ſonſtige Beigaben impreſſtonkſtiſch gehalten find. Die Arbeiten machen in ihrer Geſamtheit einen ausgezeichne⸗ gen Eindruck.* Neue Mannheimer Zeitung(Abenb⸗Ausgabe) Mittwoch, den 11. September 1929 1 Seite. Nr. 421 66. Deutſcher Genoſſenſchaftstag in Stuttgart Schlußtag Der heutige letzte Tag der diesjährigen Tagung des Deutſchen Genoſſenſchafts verbandes, war den Verhandlungen der Waren⸗ genoſſenſchaften gewidmet. und Direktor Drews von der genoſſenſchaſten berichteten über den „Ausbau der Handwerkergenoſſenſchaften in Zuſammenarbeit von . Genoſſenſchaftsverband und Berufsverband“ Der erſte Referent führt aus, daß der Ausbau und die Entwicklung der Warengenoſſenſchaften im ſelbſtändigen Gewerbe nur möglich iſt, wenn eine innige Zufſammenarbeit der genoſſenſchaftlichen Organi⸗ ſatton und der in Frage kommenden beruflich⸗ſachlichen Verbände ge⸗ Währleiſtet iſt. Die Geſchäftstätigkeit der Warengenoſſenſchaften muß mach allen Richtungen hin von erprobten und der Erziehuhng ihrer Mitglieder dienenden Grundſätzen geleitet ſein. Die Benutzung der Warengenoſſenſchaften als Kreditinſtitute läßt ſich mit deren Charakter nicht vereinbaren. Soweit die wirtſchaftliche Kraft zur Finanzierung einer Warengenoſſenſchaft nicht ausreicht, ſollte ſie ſich zur Verſtär⸗ kung ihrer Betriebsmittel der örtlichen Kreditgenoſſenſchaft bedienen. Die beruflich⸗fachlichen Organiſationen, die dem ſelbſtändigen Ge⸗ werbe dienen, ſollen bemüht ſein, bei jeder ſich bietenden Gelegen⸗ heit das Verſtändnis für die Notwendigkeit der genoſſenſchaftlichen Arbeit nahezubringen. Unter Bezugnahme auf die im Vortrage Direktors Korthaus gezeichneten Richtlinien legte ſodann Direktor Drews M. d. RWR. in einem darauffolgenden Referat am Beiſpiel des Bäcker hand⸗ werks dar, wie eng Innungs⸗ und Genoſſenſchafts⸗Organiſation zuſammen⸗ arbeiten können Papallel zum„Germania“ Zentralverbande Deutſcher Bäcker⸗In⸗ nungen, der in Zweigverbände und Innungen gegliedert iſt, ver⸗ einigt die Reichszentrale Deutſcher Bäckergenoſſenſchaften e. G. m. g. H.(Erdeba) in ſich Zentral- und Lokalgenoſſenſchaften. Die Vor⸗ ſtände des Germania⸗ Verbandes ſowie ſeiner Zweigwverbände und Innungen einerſeits, die Vorſtände und Aufſichtsräte der Erdeba, Direktor Korthaus, Reichszentrale Deutſcher Berlin Bäcker⸗ Todesſturz eines Mannheimer Radfahrers in Doſſenheim bei einem Ausfluge nach Heidelberg Am Sonntag mittag verlor der 67 Jahre alte, verheiratete Kaufmann Joſef Wagner von Mannheim auf der Fahrt nach Heidelberg in der abſchüſſigen kleinen Wilhelmſtraße die Herrſchaft über ſein Rad und rannte gegen ein Haus mit ſol⸗ cher Wucht, daß er mit einem doppelten Schädelbruch und inneren Verletzungen liegen blieb. Auf dem Transport ins Heidelberger Krankenhaus trat bereits der Tod ein.. Die Sommeruniform der Polizeibeamten Von unterrichteter Seite wird der„Karlsr. Ztg.“ ge⸗ ſchrieben: In badiſchen Zeitungen ſind in den letzten Wochen mehrfach Artikel erſchienen, die ſich mit der Sommerklei⸗ dung der Polizei, insbeſondere als Verkehrspolizei, in Baden befaſſen.„Sommer und Winter“, ſo hieß es da,„ſtecken die Beamten im gleichen dicken Rock; ſo trotzen ſie, an den Beinen noch mit gut warm haltenden Wickel⸗ oder Leder⸗ gamiſchen der glühenden Sonne.“ Eine größere Karlsruher Zeitung brachte ſogax dieſer Tage ein Bild, auf dem ein badi⸗ ſcher Polizeibeamter und ein Poliziſt der Straßburger Kom⸗ munalpolizet zum Vergleich ihrer Sommeruniformen abge⸗ bildet waren. Der Verfaſſer des beigefügten Artikels muß allerbings zugeben, daß die Uniform der Straßburger Stadt⸗ poliziſten für beutſche Begriffe„etwas Schlappes“ habe. Dar⸗ tber wollen wir hier kein Urteil abgeben. Das freundliche Intereſſe, das die Preſſe mit dieſen Som⸗ merumifprmartikeln den badiſchen Polizeibeamten entgegen⸗ bringt, iſt angeſichts der ſchweren Aufgabe der Polizei, be⸗ fonders auch im Verkehrsdienſt, gewiß dankbar anzuerkennen; in der Sache ſelbſt aber beruhen die Artikel auf einem Irr⸗ tum. Die badiſchen Polizeibeamten ſtecken nämlich im Som⸗ mer nicht im gleichen dicken blauen Rock wie im Winter. Für die badiſche Polizei im Straßendienſt iſt allgemein für die Sommermonate eine dünnere Stoffſommerbluſe eingeführt. Die Dienſtſtellen ſind außerdem angewieſen, an die Verkehrspolizei an heißen Tagen auf Erſuchen einen leich⸗ en blauen Zwirnſtoffanzug auszugeben. Wickelgama⸗ ſchen find für Beamte des Straßendienſtes nicht vorgeſchrieben. Die Ledergamaſchen ſind insbeſondere zur Verwendung bei naſſer Witterung vorge⸗ ſehen, jedenfalls aber an warmen Tagen nicht vorgeſchrieben. An ſolchen Tagen kann alſo die lange Tuchhoſe angelegt werden, an deren Stelle auch eine weiße Leinenhoſe zuläſſig iſt. Des weiteren können in der heißen Jahreszeit die im Straßendienſt tätigen Beamten ihren Dienſt am Tage ohne Piſtole und Schulterriemen, die Verkehrspoſten auch ohne Polizeiſäbel verſehen. Die Notwendigkeit einer leichteren Sommerkleidung für die Polizeibeamten iſt alſo in Baden an zuſtändiger Stelle durchaus anerkannt und wird auch weiterhin Gegenſtand einer beſonderen Fürſorge der Polizeiverwaltung ſein. * * Sturz vom Rad. Im Luiſenring überfuhr geſtern Abend ein Radfahrer ein achtfähriges Mädchen, das ihm ins Rad lief, ſowie eine Radfahrerin, die die Herrſchaft über ihr Rad infolgedeſſen verloren hatte. Die Radfahrerin zog ſich beim Sturz vom Rad eine Gehirnerſchütterung zu, die ihre Ueberführung ins Krankenhaus notwendig machte. * Paßſchikanen. Seit Wochen wird vielfach Klage darüber geführt, daß in Glſaß⸗Lothringen als Deut⸗ ſche Geborene ſehr großen Schwierigkeiten begegnen, wenn ſie zu Beſuchszwecken ihr Geburtsland aufſuchen wollen. Auf den franzöſiſchen Paßſtellen in Deutſchland wird ihnen nicht eher ein Viſum ausgeſtellt, bevor ſie nicht eine Beſchei⸗ nigung des Bürgermeiſteramts ihres Geburtsorts in Elſaß⸗ Lothringen beibringen, aus der hervorgeht, daß ſie immer Deutſche geweſen ſind, keine andere Nationalität angenommen haben oder ausgewieſen ſind.(Demnach erhalten alſo frei⸗ willig aus Elſaß⸗Lothringen ausgewanderte Alt⸗Elſäſſer über⸗ haupt kein Viſum.) Auch im Haag beim z. Zt. dort weilenden Tanzöſiſchen Miniſterpräſidneten Briand erhobene Beſchwer⸗ den stellte ſich heraus, daß Briand von einer derartigen Be⸗ ſtimmung nichts bekannt ſei, und daß er für Abhilfe ſorgen wolle. Eine Aenderung dieſer Praxis iſt aber bis jetzt immer noch nicht eingetreten. Das Seltſamſte dabei aber iſt, daß zn den Paßübegangsſtellen nach Elſaß⸗Lothringen eben dieſen ſelben Leuten, von denen man vorher für die Erteilung des Wiſums den Nachweis ihrer ausgewieſenen Eigen⸗ ſchaft verlangte, der Zugang nach Elſaß⸗Lothringen n wenn ſie ausgewieſen ſindl 78 ihrer Zentral⸗ und Lokalgenoſſenſchaften andererſeits ſind zumeiſt durch Perſonalunion miteinander verbunden. Die Erdeba vereinigt in ſich 15 Zentralgenoſſenſchaften. Es beſtehen 421 Bäckereinkaufs⸗ genoſſenſchaften mit 35 200 Mitgliedern. Damit iſt das Bäcker ⸗ handwerk, was die genoſſenſchaftliche Organiſation betrift, an der Spitze aller deutſchen Handwerksberufe. Bei den 421 Lokalgenoſſenſchaften wurden insgeſamt für 11 Mill. I Ge⸗ ſchäftsanteile gezeichnet, von denen nicht weniger als 86 v. H. einge⸗ zahlt ſind, die von den Mitgliedern außerdem übernommenen Haft⸗ ſumme belaufen ſich auf 20 Mill. /. Im Jahre 1928 betrug der Geſamtumſatz aller Lokalgenoſſenſchaften 250 Mill. I. Zum Schluß gab der Redner der Meinung Ausdruck, daß es eine der wichtigſten Aufgaben des Reichsverbandes des deutſchen Handwerks ſein und bleiben dürfte, im Sinne eines Han d⸗in⸗Hand⸗ Arbeitens von Innungen und Genoſſenſchaften bei den ange⸗ ſchloſſenen Fachverbänden zu wirken und ſich damit an die Spitze der Propaganda für das deutſche Handwerksgenoſſenſchaftsweſen zu ſtellen Anſchließend berichtete Direktor Häuſermann von der Süd⸗ deutſchen Häuteverwertung über „Die Organiſation der Häuteverwertung als Beiſpiel gewerblicher Selbſthilfe“ In ſeinem Referat ging der Vortragende zunächſt auf Zweck und Ziel der Gründung der deutſchen Häuteverwertungen ein. Heute beſtehen ca. 800 Häuteverwertungen, die in 5 Bezirksverbänden organiſiert ſind, die der Intereſſenverband Deutſcher Häuteverwertungen als oberſte Inſtanz vereinigt. Die deutſchen Häuteverwertungen kontrollieren ca. 80 bis 85 v. H. des geſamten deutſchen Anfalles in Häuten und Fellen mit einem Um ſatz von etwa 200 bis 225 Mi ll. /. Der genoſſenſchaftliche Erfolg ſei darin zu erblicken, daß der kleinſte Fleiſcher des kleinſtens Ortes die in ſeinem Betrieb an⸗ fallenden Häute und Felle zu denſelben Preiſen verkaufen kann, wie der Großfleiſcher in der größten Stadt. Dabei verfolgt die genoſſen⸗ ſchaftliche Häuteverwertung nicht nur den Zweck der Verkaufsverwer⸗ tung von Häuten und Fellen, ſondern auch der übrigen Nebenpro⸗ dukte wie Rohtalg, Hörner, Klauen uſw. Kommunale Chronik Der Fall des Feldhüters Wannemacher * Zweibrücken, 8. Sept. In einer beſonderen Sitzung be⸗ ſchäftigte ſich der Stadtrat mit der durch die bei der Be⸗ rufungsverhandlung in Sachen des Feldhüters Wanne⸗ macher geſchaffenen Lage. Wannemacher wurde bekanntlich vom franzöſiſchen Militärgericht zu einem Monat Ge⸗ fängnis und 100% Geldſtrafe verurteilt, weil er An⸗ zeige über einen Vorfall erſtattete, wonach zwei franzöſiſche Beſatzungsangehörige ſich an einem Mädchen vergingen. Es wurde einſtimmig folgende Erklärung angenommen die den mit der Angelegenheit befaßten Behörden zugeleitet werden wird: „Der Stadtrat nimmt Kenntnis von dem Ergebnis der Berufungsverhandlung im Falle des Feldhüters Wanne⸗ macher vor dem franzöſiſchen Militärgericht in Mainz, ins⸗ beſondere davon, daß die Berufung des Wannemacher ver⸗ worfen und dieſer wegen Fluchtverdachtes ſofort zur Straf⸗ verbüßung verhaftet wurde. Der Stadtrat ſtellt feſt, daß Feld⸗ hüter Wannemacher als Polizeiorgan und als Hilfsbeamter der Staatsanwaltſchaft verpflichtet war, von dem in Aus⸗ übung ſeines öffentlichen Dienſtes wahrgenommenen Vor⸗ falle Anzeige zu erſtatten und erhebt gegen das Urteil ſowie gegen die ſofortige Verhaftung einmütig Proteſt. Dem Stadtrat in ſeiner Geſamtheit iſt das Urteil der franzöſiſchen Militärjuſtiz umſo unbegreiflicher, als ein für die Verurteilung und für die Verhaftung bildete und weil ferner dieſes Urteil in ſchroffem Gegenſatz zu dem von dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten gerade jetzt im Zeit⸗ punkt der endgültigen Liquidierung des Krieges neuerdings zum Ausdruck gebrachten Verſöhnungsgedanken. Der Stadtrat beauftragt ſeinen erſten Bürgermeiſter, ſofort alle geeigneten Schritte zur Freilaſſung des Wannemacher zu unternehmen.“ Der Gemeinderat von Bellheim beſchloß, die Ver⸗ dienſte des großen deutſchen Luftſchifführers Dr. Eckener da⸗ durch zu würdigen, daß er eine der Ortsſtraßen mit Dr. Eckener⸗Straße bezeichnen wird. * L. Baiertal, 10. Sept. Die Gemeinde Baiertal verſteigerte am Samstag das Erträgnis ihrer Obſtbäume und erzielte daraus einen Erlös von 636 /, der gegenüber dem Vorjahr geringer ausgefallen iſt, obwohl das Obſtgewicht entſchieden größer iſt. Auch hierin macht ſich der Obſtreichtum dieſes Jah⸗ res bemerkbar. Der Zentner des Verſteigerungsobſtes ſtellte ſich auf—4 /, je nach Qualität. Auch einige private Obſt⸗ baumzüchter ſetzten am Montag eine Verſteigerung an und konnten ebenfalls keine höheren Preiſe erzielen, ſo daß einige von ihnen in Anbetracht der niedrigen Angebote von dem Verkaufe abſahen.— Auch in der Gemeinde Baiertal hat man in dieſem Jahr wie in anderen Bezirksgemeinden den Verſuch des feldmäßigen Gurkenbaus eingeführt. Im gan⸗ zen wurde ungefähr eine Fläche von zwei Morgen angebaut. Aufkäuferin war die Konſervenfabrik Haas in Mannheim, die auch den Samen geſtellt hatte. Für hundert Einmachgurken wurden 40 Pfennig bezahlt. Die Ernte geht jetzt allmählich ihrem Ende entgegen, da die Stöcke durch die anhaltende Trockenheit und das tägliche Pflücken zu gilben anfangen. Kleine Mitteilungen Der Waldkircher Bürgerausſchuß ſtimmte zu⸗ nächſt der Abſetzung der Beratung des Voranſchlages von der Tagesordnung zu. Einſtimmig wurde die Aufhebung der Feuerſchutzabgabe angenommen, ebenſo die Tilgung der Motorſpritzenſchuld mit jährlich 1000„ vom Rechnungsjahr 1930 ab. Von den 10 000% wurden bisher 3 000/ durch einen Beitrag der Landesfeuerwehrkaſſe und 2000% durch die Feuerſchutzabgabe getilgt. Ohne Ausſprache wurden die Jahr⸗ marktsſtandgebühren auf 10/ für Auswärtige und 10 4 für Ortsanſäſſige erhöht. Eine längere Debatte rief die Vorlage über die Aufnahme eines Anlehens in Höhe von 50 000% zur Verbeſſerung der Waſſerverſorgung hervor. Auch ſie wurde einſtimmig genehmigt. 40 000/ ſollen verwendet wer⸗ den zur Erneuerung der Pumpſtation, zur Ausbeſſerung am Tiefbrunnen, zur Druckrohrleitung am Hochbehälter und zur Ortsnetzverbindung zwiſchen Kollnauer und Hochdruckleitung. Außerdem ſollen 10 000/ für Beſchaffung weiterer Waſſer⸗ meßapparate bereitgeſtellt werden. Von einigen kleinen Vor⸗ lagen verdient die des Verkaufs eines Bauplatzes an die Reichsbank Erwähnung. Im Darmſtädter Stadtrat entſtand eine lebhafte Debatte über die Errichtung eines neuen Baublocks am Oſtbahnhof. Hier ſollen 35 Dreizimmer⸗, drei Zweizim⸗ merwohnungen und zwei Wirtſchaftslokale zum Preiſe von 728 000/ errichtet werden. Auf dringliche Vorſtellungen der Sozialdemokratie, die bevorzugten Bau von Zwei⸗ zimmerwohnungen verlangte, wurde die Vorlage an den Bauausſchuß zurückverwieſen. Auch Darmſtadt wird jetzt mit der Genehmigung des Stadtrats ein Hundeaſyl in der Heidelbergerſtraße erhalten, deſſen Herſtellungskoſten durch Fluchtverdacht vollſtändig ausgeſchloſſen war und lediglich eine Erhöhung der Hundeſteuer um 1/ und durch einen Zu⸗ die Pflichterfüllung des Beamten Wannemacher den Anlaß! ſchuß des Tierſchutzvereins von 3000/ aufgebracht werden. Wirkſchaftliche Forderungen der Gärtner und Vlumenhändler Bedeutungsvolle Tagungen in Eſſen und Düſſeldorf Der Gartenbau als Verbraucher induſtrieller Erzeugniſſe Unter zahlreicher Beteiligung von Vertretern der Behörden des Reiches, der Länder, der Stadt Eſſen, der Landwirtſchaftskammern uſw. fand kürzlich in Eſſen der 7. Deutſche Garten bautag ſtatt. Im Mittelpunkt der Tagung ſtanden Vorträge über die Bezie⸗ hungen des deutſchen Gartenbaues zu den Induſtriegebieten. Nicht nur als Verſorger des deutſchen Volkes mit Obſt und Gemüſe und Blumen und Pflanzen, ſondern auch als Abnehmer in du⸗ ſtrieller Erzeugniſſe k erfreut ſich der deutſche Gartenbau in den letzten Jahren eines ſteigenden Intereſſes. In welchem Umfange der deutſche Gartenbau bereits jetzt Abnehmer induſtrieller Erzeug⸗ niſſe iſt, zeigte ein Vortrag, den der Vorſitzende des Reichskuratoriums für Technik in der Landwirtſchaft, Freiherr von Wilmowſki, auf der kürzlich in Eſſen abgehaltenen Tagung des Reichs⸗ verbandes des deutſchen Garten baues hielt. Freiherr von Wilmowſki führte unter anderem aus:„Zur Zeit ſind in Deutſch⸗ land rund vier Millionen Quadratmeter Fläche überglaſt. Rechnen wir das Quadratmeter nur mit 20 Mk., ſo ſtellt dieſe Fläche bereits einen Wert von 80 Millionen Mk. dar. An neuen Aufträgen für Gewächshäuſer ſind der Induſtrie in den letzten Jahren rund 27 Millionen Mk. zugefloſſen. Neben dieſen Aufwendungen fließen der Induſtrie bedeutende Aufträge für Garten baugeräte zu. Zur Zeit laufen rund 3000 Bodenfräſen im Werte von 72 Mil⸗ lionen, kleine Traktoren im Werte von 1 Millionen. Im vergan⸗ genen Jahre wurden allein für über 72 Million Mk. Motor⸗Baum⸗ ſpritzen beſchafft. Für kleine Regenanlagen betragen die Aufwen⸗ dungen etwa 74 Millionen jährlich. Der Umſatz an kleinen Geräten wird auf 3 Millionen Mk. geſchätzt. Rund geſchätzt kann man einen Jahresbedarf des Gartenbaues an induſtriellen Erzeugniſſen von 40 bis 50 Millionen Mk. annehmen. Es kann keinem Zweifel unter⸗ liegen, daß dieſer Umſatz ſich weſentlich ſteigern ließe. Man könnte auch darauf hinweiſen, daß die Einheits⸗Packgefäße im Obſtbau jährlich allein einen Wert von etwa 2 Millionen Mk. darſtellen. Würden nicht mehr als ein Drittel des geſamten Wertes der heimiſchen Produktion an Gartenbauerzeugniſſen aus dem Aus⸗ lande eingeführt, ſondern im Inlande produziert, ſo könnte der Be⸗ darf an induſtriellen Erzeugniſſen noch weſentlich geſteigert werden. Es wird zur Zeit auch an techniſchen Vorbedingungen für die Stei⸗ gerung der Produktion ſtark gearbeitet. Aber der deutſche Erwerbs⸗ gartenbau bedürfe, um das Ziel, den heimiſchen Markt mit Erzeug⸗ niſſen des deutſchen Bodens zu verſorgen, zu erdeichen, vor allen Din⸗ gen auch der Staatshilfe in Form von Erziehungszöl⸗ len. Wenn dieſe Staatshilfe durch eine vernünftige Selbſthilfe und der deutſche Gartenbau dürfe ſtolz darauf ſein, auf dieſem Wege als Pionier voranzuſchreiten— ergänzt wird, ſo wird der deutſche Gartenbau an ſeinem Teile zum Wiederaufbau der deutſchen Wirt⸗ ſchaft beitragen. Im Anſchluß an dieſen Vortrag ſprach Dr. Siemon ⸗Eſſen über„Gartenbau und Verbraucherſchaft“ und Dipl. Gartenbauinſpektor Wein hauſen über das Thema„Der Gar⸗ tenbau als Schöpfer großſtädtiſcher Grün anla⸗ gen“. Die von mehr als 5000 Angehörigen des Berufsſtandes be⸗ ſuchte Tagung war eine bedeutſame Kundgebung für den Willen des deutſchen Gartenbaues, ſich im Kampf mit dem Wettbewerb des Aus⸗ landes durchzuſetzen und zu ſeinem Teile an der Wiedererſtarkung der deutſchen Wirtſchaft mitzuarbeiten. Vom Landesrarband Baden war deſſen erſter Vorſitzender, Herr Fritz Kocher⸗ Mannheim, zu der Gärtnertagung in Eſſen delegiert. 8 25jähriges Jubiläum des Verbandes Deutſcher Blumen⸗ geſchäftsinhaber E. V. Vom 14.—18. Auguſt feierte der Verband Deutſcher Blumen⸗ geſchäftsinhaber E. V. in der Stadt ſeiner Gründung, in der Rhein⸗ ſtadt Düſſeldorf, ſein 25jähriges Beſtehen. Aus der Reihe der Beratungsgegenſtände iſt beſonders die Frage einer umfaſſenden Ge⸗ meinſchafts werbung zu nennen, zu deren Durchführung ein Werbeausſchuß gebildet wurde, dem auch erfreulicherweiſe beſon⸗ dere Mittel zur Verfügung geſtellt werden konnten. Als dauerndes Denkmal der Opferwilligkeit und Hingebung der Mitglieder an ihre Berufsorganiſation wurde eine Jubiläumsſtiftung ins Leben gerufen. Ganz beſonders eingehende Verhandlungen fanden über die Europäiſche Blumenſpenden⸗Vermittlung„Fleurop“(Flores Europae) ſtatt. Die Fleurop hat ſich zur Aufgabe geſtellt, Blumenſpenden zu jeder Gelegenheit auch in den entfernteſten Plätzen des In⸗ und Aus⸗ landes durch einen angeſchloſſenen Kollegen gewiſſenhaft wie am Orte des Auftraggebers ausführen zu laſſen. Die Fleurop hat z. Zt. be⸗ reits über 4000 Mitglieder in 40 verſchiedenen Ländern. Durch die Einrichtung der Blumenſpenden⸗Vermittlung hat der feiernde Ver⸗ band ein Kulturwerk erſten Ranges geſchaffen, das in aller Stille dem Gedanken der Verſöhnung und des freiwilligen Wett⸗ bewerbs der europäiſchen Völker dient.— Zielbewußt verfolgt der Verband die Rationaliſierungsbeſtrebungen im Einzelhandel und die Ertüchtigung des Nachwuchſes. Durch die Hilfe des bayeriſchen Staa⸗ tes konnte an der Höheren Staatslehranſtalt für Gartenbau Weihen⸗ ſtephan ein Höherer Lehrgang für Blumenkunſt errichtet werden, deſſen innere und äußere Weiterentwicklung ebenfalls auf der Zubi⸗ läums⸗Tagung eingehend beſprochen wurde. Mit der Tagung war eine Zubiläums⸗Meſſe von Bedarfsartikeln verbunden, die den hohen Stand der mannigfaltigen Artikel, die zum neuzeitlichen Blumen⸗ geſchäft gehören, wie Cheramik, Glas⸗ und Kriſtall, Vaſen, Körbe uſw., anſchaulich zum Ausdruck brachte.„ 5 Als Höhepunkt und Abſchluß der geſamten Verhandlungen fand am Sonntag, den 18. Auguſt, der Blumengeſchäftsinhaber⸗Tag als akademiſche Feier ſtatt. Auf dieſer überbrachte Herr Baron von Engelhardt die Grüße der Stadtverwaltung Düſſeldorf. Der Feſt⸗ vortrag des Geſchäftsführers, Herrn Dr. Rudolf Knauer ⸗Berlin, brachte die wirtſchaftlichen Forderungen des Verbandes zur Geltung. Redner erwähnte die Schädigungen durch Straßen⸗ und Markthandel, wandte ſich gegen die Unſitte des„Kranzſpenden verbeten“, und richtete an die Stadtverwaltungen die dringende Bitte, die Fried⸗ höfe nicht zu Stätten politiſcher und wirtſchaftlicher Machtkämpfe wer⸗ den zu laſſen, wie dies durch die Monopolbeſtrebungen etniger Städte zu befürchten iſt. Es muß den Grabſtellen⸗Beſitzern freigeſtellt ſein, die Grabſtätten durch den Gewerbetreibenden pflegen zu laſſen, dem er das Vertrauen hierzu ſchenkt.— Die Düſſeldorfer Ortsgruppe des Verbandes brachte dann dem Jubilar als ſinniges Zeichen dafür, daß die Blumengeſchäfte beſtrebt ſind, in erſter Linte deukſche Garten⸗ bau⸗Erzeugniſſe zu verkaufen, einen herrlichen Strauß in Düſſeldorf gezogener Roſen.— Am Abend des letzten Feſttages erfolgte in einer ban Feier die Ehrung der noch lebenden Gründer des Ver⸗ andes. Aus Mannheim wohnten der Tagung bei das Mitglieb des Hauptvorſtandes, Herr Klinken berg 130 als e des Bezirksgruppe Baden⸗Rheinpfalz Herr Mert x. . . ere E A — 5353 90 79 Mitwoch, den 11. September 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abenb⸗Ausgabe) 5. Sette. Nr. 421 ——— zur Neubejetzung der Oiviſionskommandos der Reichswehr General v. Amsberg, bisher 2. Diviſion(Stettin), Generalltn. v. Eſebeck, bisher 1. Diviſion(Königs⸗ 1. berg). Am J. Oktober findet eine allgemeine Umbeſetzung der Diviſionskommandos der Reichswehr ſtatt. u. Amsberg, v. Eſebeck und Reinicke; Generalleutnant v. Schniewind wechſelt von der 3. zur 2. non der 4. zur 3. Diviſion, Generalmajor v. Blomberg, der bisherige Leiter des be major v. Lötzen die 5. Diviſion, zu der DN Rachbargebiete eee Evangeliſches Bundesfeſt der Pfalz 7 Alſenz, 10. Sept. Am Sonntag, 15. Septbr. wird das Jahresfeſt des Hauptvereins des Evangeliſchen Bundes hier abgehalten. Neben einem Feſtgottesdienſt in der neu hergerichteten Kirche des Ortes werden Verſamm⸗ ö lungen der Abgeordneten und der Mitglieder des Bundes ab⸗ gehalten. In einer öffentlichen Volksverſammlung wird Pfarrer Grünagel aus Böbingen ſprechen. Die. der Tagung hat Pfarrer Janz als Vorſtand. ö Totſchlag im Gemeindehaus Groß⸗Umſtadt bei Darmſtadt, 10. Sept. Zwei Bewohner des Gemeindehauſes gerieten miteinander in Streit, wo⸗ bei Joſeph Sauer von dem Arbeiter Schafkopf mit einem Prügel ſo ſchwer verletzt wurde, daß er bald darauf ſta rb. Der Sohn des Sauer verſchaffte ſich Zutritt in die Wohnung des Schafkopf. Um ſich gegen den Angreifer zu wehren, gab dieſer drei Schüſſe ab, von denen einer den fungen Sauer am Arm verletzte. Schafkopf wurde verhaftet. * * Ebeukoben, 6. Sept. Infolge Waſſermangels, verur⸗ ſacht durch die große Hitze in den letzten Tagen, hat ſich die Stadtverwaltung veranlaßt geſehen, eine Bekanntmachung zu erlaſſen, wonach jeder unnötige Waſſerverbrauch Generalmajor v. Blomberg, der neue Kommandeur Diviſion in Ebersberg verboten iſt. Generalltn. v. Stülpnagel, der neue Kommandeur der 3. Diviſion(Berlin), Generalltn. Reinicke, bis⸗ her 5. Diviſion(Stuttgart). Es ſcheiden aus: Die Generäle Diviſion, Generalleutnant v. Stülpnagel übernimmt die 1. Diviſion, General⸗ ile gehören. der Truppenteils, badiſchen Truppente D ee kan utlich 8 die * Grünſtadt, 10. Sept. Grünſtadt nicht weniger als drei Einbrüche und zwar zwei in Privatwohnungen und einer in ein öffentliches Ge⸗ bäude verübt. Daß es ſich bei den drei Einbrüchen um die gleichen Täter handelt, geht daraus hervor, daß alle drei Ein⸗ brüche in gleicher Weiſe durchgeführt wurden. Nach den bis⸗ herigen Feſtſtellungen ſind den Einbrechern Objekte von beſonderem Wert— trotz der großen Mühe— nicht in die ände gefallen. :: Neuſtadt a. d.., 9. Sept. Die hieſige Ortsgruppe des * für Wein⸗ und Obſtbau am 7. und 8. ds. zahlreiche Hörer auch von außerhalb des pfälziſchen Weinbaugebietes begrüßen, ſo aus Achern, Bühl i.., Heidelberg, Karlsruhe t.., Ludwigs⸗ hafen a. Rh., Mannheim und Saarbrücken. Durch eine von der Winzergenoſſenſchaft Haardt gebotene Probe verſchie⸗ dener 1928er Weine war den Teilnehmern auch Gelegenheit geboten, die beſondere Art dieſer Weine kenen zu lernen. Den Charakter ber Proben erläuterte und begründete Prof. Dr. Zſchokke. * Erbach i.., 8. Sept. Am letzten Freitag ereignete ſich ein bedauernswerter Motorradunfall. Ein junger Mann aus Gras⸗Ellenbach fuhr mit ſeinem Mo⸗ torrad von ſeiner Arbeitsſtelle nach Hauſe in einen Laſt⸗ wagen und wurde überfahren. Die Verletzungen waren derart ſchwer, daß ein Bein amputiert werden mußte. Aerztliche Hilfe war alsbald zur Stelle. Wie wird das Wetter werden? Welter-Vorausſagen für Donnerslag, 12. Seplember 1929 2 855 Fortdauer der beſtehenden Witterung— Tagüber wärmer. Wetter⸗Nachrichten der Badiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(.28 Uhr morgens). 3———— See⸗ 8 5 Tem- Wind ö 2 höhe ru pera⸗ 2 5 4 Metter 8 . ö(Richt. Stärke S Wertheim 161. 10 25 9 Io leicht wolken. Königsſtuhlſ 563 707.2 14 22 1380„ wolkenl. Karlsruhe 120 767. 1s 26 12 NO„ wolkenl. Bad.⸗Bad. 213 769,2 16 26 10] 0 leicht Nebel Villingen 780 768,4 11 25 NNW wolkenl. Haben 1275 5 adenweil.— 765,9 14 26 13 N0 N wolkenl. St. Blaſien 780 11 28 10 ſtill wolkenl. Bad Dürrh.- e N 1 Der neue Kaltlufteinbruch hat zu weiterer Verſtärkung und Oſtwärtsverlegung des britiſchen Hochdruckgebietes ge⸗ führt, ſo daß es in unſerem Gebiet außer leichtem Temperatur⸗ rückgang zu keiner Aenderung des allgemeinen Witterungs⸗ charakters gekommen iſt. Das Hochdruckgebiet liegt heute mit 770 mm Druck zentral über Deutſchland, womit die Anti⸗ zyklone in Mitteleuropa wieder hergeſtellt iſt. Es beſteht da⸗ her vorläufig wieder Ausſicht auf Fortbeſtand des heiteren und trockenen Herbſtwetters mit zunehmender Erwärmung. N eee 1 5 Reiſewelter in Deutſchland Nord⸗ und Oſtſee: Heiter bis wolkig. Oſtſee noch vorwiegend Weſt⸗Winde. wolkig und vorherrſchend kühl. Harz und Thüringer Wald:. Heiter bis wolkig, meiſt Windſtille. Geſtern heiter bis wolkig. Temperaturen vielfach normal, ſonſt etwas zu tief. Rhein⸗ und Weſergebiet: Meiſt heiter mit leichten Oſt⸗Winden. Geſtern meiſt heiter, kühle Nacht. Alpen: Wolkenlos, meiſt leichte Süd⸗Winde. Geſtern wärmer, meiſt wolkenloſer Tag. Flugweller Infolge Wiederherſtellung der antizyklonen Wetterlage herrſcht in Deutſchland wieder meiſt heiteres Wetter. In Südweſtdeutſchland iſt es wolkenlos. Die Winde in der Höhe haben weſtlich der Elbe meiſt ſüd⸗öſtliche Richtung, örtlich meiſt nord⸗weſtliche Richtung. Die ſtark ausgebreitete Windſcheide fällt mit einem quer über Deutſchland liegenden Hochdruck⸗ rücken zuſammen. Die Sichtverhältniſſe ſind gut und nur ſtellenweiſe durch Dunſt getrübt. eee Nordſee leichte Süd⸗Oſt bis Oſt⸗Winde. Geſtern heiter bis Sportliche Rundschau Automobilſport Großer Opelpreis von Württemberg Kaſper⸗Berlin gewinnt die 170 Km. lange DRu⸗Fahrt. Mit dem Start und Ziel in Zuffenhauſen brachte der dortige RC. Spartania den„Großen Opelpreis von Württemberg“ über 170 Kilometer zur uDrchführung. Bei den Wertpreisfahrern ſtellten ſich 15 Mann dem Starter, von denen ſedoch 3 erſt fünf Minuten ſpäter auf die Reiſe geſchickt werden konnten. Die letztere Gruppe nahm mit aller Macht bie Verfolgung der übrigen auf und konnte erſt nach dem 120. Kilometer oufſchließen. Am Ziel bot ſich den zahlreichen Zuschauern ein packendes Bild. Aus dem Rudel ging ſchlleßlich der Berliner Kaſper als Spurtſieger hervor. Bei den Amateuren, die nur 120 Kilometer zu durchfahren hatten, ſiegte der Stuttgarter Bſtrkle in:85,8 Stunden. Die Ergebniſſe: Großer Opelpreis von Württemberg: Wertpreisfahrer: 170 Km. g 1. Kaſper⸗Berlin:26 St., 2. Müller⸗Dortmund, 3. Metze⸗Dortmund, Altenburger⸗Dortmund, 5. Sieronſki⸗Berlin, 6. Stöpel⸗Berlin, Franke⸗Berlin, 8. Fuhrmann⸗Elſenoch, 9. Putſch⸗Dortmund, 10. Beck⸗Dortmund, 11. Gottwald⸗Berlin. Amatenre 120 Km.: 1. Bürkle Stuttgart 385,7 Stunden. Kn 0 Motorsport Wertungsfahrt des Motorfahrerklubs Mannheim Der Motorfahrerklub Mannheim veranſtaltete am Sonntag eine Wertungsfahrt, wobei derjenige Fahrer als Sieger erklärt wurde, der in der Zeit von 8 Uhr morgens bis 6 Uhr abends den entfernteſt gelegenſten Ort von Mannheim erreicht hatte. Die abgefahrene Strecke wurde nach Luftlinie gemeſſen. Als Steger ging Karl Horn auf Harley hervor, der eine Strecke von 450 Km. Luftlinie zuxück⸗ Vergangene Nacht wurden in D. H. V. konnte bei ihrem Wochenendkurs für im Weinhan⸗ del Beſchäftigte an der Staatlichen Lehr⸗ und Verſuchsanſtalt legte, trotzdem ihm bei Offenburg die Seitenwagenverſtrebung brach und er kurz entſchloſſen den Seitenwagen abmontierte und mit der Maſchine allein weiter fuhr. Zweiter wurde Amann auf Matſchleß mit 312 Km. Luftlinie und 8. Haffner auf Ariel mit 204 Km. Luftlinie. Es wurden noch eine Reihe weiter hervorragende Lei⸗ ſtungen erzielt, die jedoch leider nicht mehr unter die Preisträger fielen. Die Veranſtaltung nahm in allen Teilen einen glatten Verlauf. Aus den Rundfunk-Programmen Donnerstag, 12. September Deutſche Sender Berlin(Welle 418), Königswuſterhauſen(Welle 1688) 19.30 Uhr: Volkslieder aus aller Welt; 20 Uhr: Kammermuſiß; 21 Uhr: Groteskes; anſchl. Tanzmuſik. N Breslau(Welle 258) 20.30 Uhr: Spuk, ein Schwank aus deni Familienleben, wo es am dunkelſten iſt, zwei Szenen für das Mikrophon ron Karl Behr; 21.45 Uhr: Heitere Arien;.35 Uhr Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſik. Frankfurt(Welle 390) 12.30 Uhr: Schallplatten; 18.15 Uhr: Konzert; 20.45 Uhr: Lieder⸗Abend; 21.45 Uhr: Konzert; 8 Uhr: Tanzmuſik. Hamburg(Welle 372) 20 Uhr: Sankt Elmsfüer; 22.48 Uhr: Tanz. „Königsberg(Welle 276) 20.05 Uhr: Das Grab des unbekannten ö Soldaten, Tragödie in drei Aktem. [Langenberg(Welle 473) 13.05 Uhr: Mittagskonzert; 17.88 Uhr: Zeitgenöſſiſche Tonſetzer: Georg⸗Joki⸗Stunde; 20.45 Uhr: Die Tage des Lebens, Drama in vier Aufzügen; anſchl. Nacht⸗ muſik und Tanz. [Leipzig(Welle 259) 20.30 Uhr: Aus tſats Klavierwerken; 21 Uhr: Aus dem Reiche der Operette. München(Welle 533), Kaiſersloutern(Welle 270) 12.30 Uhr: Schallplatten; 16 Uhr: Konzert; 20 Uhr: Der Glücks⸗ ſchmied, Volksſtück in drei Akten; 21.30 Uhr: Kammermuſik. [Stuttgart(Welle 360) 12 Uhr: Schallplatten; 16.15 Uhr: Von Frankfurt: Konzert; 20 Uhr: Uebertragung von Frankfurt; 21.45 Uhr: Kontzzert; 23 Uhr: Von Frankfurt: Tanzmuſtk. Ausländiſche Sender Bern(Welle 403) 20.30 Uhr: Ruſſiſcher Abend; 22.15 Uhr: Spätkomz. Budapeſt(Welle 550) 20.15 Uhr: Luſtſpielſendung; anſchl. Schallpl. Daventry(Welle 479,2) 20 Uhr: Promenadenkonzert; 29.30 Uhr; Tanz muſik. Daventry(Welle 1858) 10 Uhr: Uebertragung von Mancheſterz 19.45 Uhr: Konzert. Mailand(Welle 500,8) 20.80 Uhr: Siberia, Oper. Paris(Welle 175) 20 Uhr: Konzert. Prag(Welle 487) 20 Uhr: Abend füngſter Dichtung; 21 Uhr: Unmter⸗ haltungsmuſik; 22.30 Uhr: Schallplattenkonzert. Rom(Welle 441) 21 Uhr: Konzert. Wien(Welle 517) 19.30 Uhr: Cavalleria ruſticans, Oper in einem Aufzug; 22 Uhr: Abendkonzert. Zürich(Welle 459) 20.45 Uhr: Kammermuſtk für zwei Inſtrumente; 21.25 Uhr: Neueſte Unterhaltungsmuſik. flatlio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz 6 2, 6— felephon 25547 Es iſt kaum glaublich, aber doch unbeſtrittene Tatſache, daß Sie mit dem neuen Dreiröhrengerät Lorenz Ordensmeiſter die Europäiſchen Sender im Lautſprecher in wunderbarer Rein⸗ heit und Lautſtärke erhalten. Dieſes hervorragende Gerät in Luxusausführung für nur Mk. 85.— einſchließlich Röhren, iſt das Gerät des wahren Nadiokenners. Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner— Feuilleton: Dr. S. Kay fen= Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder Sport und Vermiſchtes: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles übrige: Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Jaube, fämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. 5. Mannbeim E 6, 2 Schluß des redaktionellen Teils Geſchäftliche Mitteilungen * Die Ziehung der 35. Engener Fohleumarkt⸗Lotterie findet garantiert am 19. September ſtatt. Der Reinertrag dient zur Unter⸗ ſtützung der notleidenden Landwirtſchaft und insbeſondere der Pferde⸗ zucht. Der Gewinnplan dieſer altbekannten Lotterie wurde ohne Ex⸗ höhung des Lospreiſes weſentlich verbeſſert, indem außer den Pferde⸗ und Sachgewinnen 400 Geldgewinne zur Verloſung kommen. Bei der geringen Loszahl werden Gewinne im Geſamtbetrag von 5100, verloſt.— Außerdem findet garantiert ohne Verlegung am 18. und 19. Oktober die Ziehung der Meßkircher Kirchen bau ⸗ Lotterie ſtatt, deren Reinertrag der Erhaltung der berühmten Barockkirche in Meßkirch dienen ſoll. Geldgewinne im Betrag von 12 500/ werden verloſt. Der Höchſtgewinn beträgt 8000„4.— Die beiden Haupttreffer der diesjährigen Kriegerlotterie mit je 3000/ fielen an zwei bedürftige Mitglieder des Vereins in der Nähe von Staufen, während die Prämie von einem Doppellos im Betrag von 2200/ in die Nähe von Bretten kam. in hochendem Messer SUfgelõst- vorzugliche Fleischbröhe, sie erspsren O Ausfochen von teurem Suppenfleisch. 6. Seite. Nr. 421 Auf Einladung des Bäuerlichen Verſuchsrings Pfalzgau, Sitz Ladenburg, und der Maſchinenſtelle der Badiſchen Land⸗ wirtſchaftskammer trafen ſich am Freitag vormittag in Ofters⸗ heim, nachmittags bei Heddesheim viele Landwirte des Kreiſes annheim, um der Vorführung neuzeitlicher Kartoffelerntemaſchinen beizuwohnen. Dr. Gallwitz, der Leiter der vor kurzem an der Ba⸗ diſchen Landwirtſchaftskammer zur Beratung und zur Prü⸗ fung der Maf ü ſchinenſtelle, gab in ſeiner Begrüßung ſeiner Freude zinen errichteten Maſchin über die ſtarke Beteiligung Aus⸗ druck und dankte in Heddesheim beſonders Landrat Dr. Pfaff⸗ Weinheim und vor allem Landesökonomierat Doll⸗Ladenburg, der die örtlichen Vorbereitungen in gewohnt tatkräftiger Weiſe getroffen hatte. Das Kartoffelernten mit der Hand iſt ein außerordentlich mühſeliges Geſchäft, deshalb muß es begrüßt werden, wenn man Maſchinen baut, die die Hauptarbeit, das Herausholen der Kartoffeln aus der Erde und das Entfernen des Kartoffelkrautes und der Erde, abnehmen. Der Redner erläuterte dann einige von der Maſchinenſtelle geprüften Mo⸗ delle, die alle auf einen Grundgedanken in ihrem Bau zurückgehen, das Greiferſyſtem. Ein Schar hebt den Kartoffel⸗ damm empor, die Gabeln greifen hinein und werfen die Kar⸗ toffeln nach der anderen Seite. — wurden in Tätigkeit vor⸗ In zwei bis drei Minuten iſt ſo eine ganze Längs⸗ Fünf verſchiedene Modelle gefſthrt. Nene M annheimer N Zeitn 2 ung(A 82 bend⸗Ausgabe) Dee ttwoch, 222 2 ö a Landwirtschaft zeile eines Ackers ausgemacht, ſauber liegen die Kartoffeln umher und brauchen nur noch aufgeleſen zu werden. Ein Kar⸗ toffelfeld, auf dem früher ein Tag lang mit vielen Kräften gearbeitet werden mußte, um ſeinen Ertrag zu bergen, iſt mit der Maſchine in ganz kurzer Zeit, etwa in zwei Stunden, aus⸗ gemacht. Was das für eine Erſparnis an Zeit, die ge⸗ rade in dieſen Wochen vielſeitiger dringender Feldarbeit für den Landwirt ſo koſtbar iſt, und an Arbeitskraft bedeutet, braucht gar nicht erſt vorgerechnet zu werden. Die Maſchinen arbeiten, wie Nachprüfungen bewieſen, ſehr zuverläſſig, es bleiben zum mindeſten nicht mehr Kartoffeln im Boden ſtecken als beim Ernten mit dem Karſt, etwa—5 Proz. Die Ma⸗ ſchinen, die zwiſchen 250 und 325 Mk. koſten, gewinnen dadurch noch an Wert, daß ohne viele Umſtände ein Rübenheber angebracht werden kann, der die ſonſt ſo langwierige Rüben⸗ ernte ſehr raſch beſorgt. Die Vorführungen erregten großes Intereſſe und wurden aufmerkſam verfolgt. Sie haben ſicher dazu beigetragen, den Fortſchritt und die Rationaliſierung auch in den mittleren und kleineren Betrieben zu fördern. Die Landwirte können den Veranſtaltern nur dankbar ſein dafür, daß ihnen dieſe bequeme Gelegenheit, in der Praxis zu prüfen und zu vergleichen, ſich von dem großen Nutzen dieſer Maſchinen zu überzeugen, ge⸗ boten wurde. Landrat Dr. Pfaff⸗Weinheim ſprach dann auch Dank für dieſe ſehr nützliche und anregende Veranſtaltung aus. J. Landwirtſchaft, Obſt⸗ und Gemüſebau Vorteile der Herbſtdüngung Von Dipl.⸗LEdw. H. Evelt, Stuttgart Die Erfahrungen des Frühjahrs 1929 haben gelehrt, daß es nicht immer richtig iſt, die Düngung ſämtlicher Kultur⸗ pflanzen erſt im Frühjahr vorzunehmen. Nach einem lang⸗ anhaltenden Winter drängen die notwendigen Beſtellungs⸗ arbeiten derart, daß oft keine Möglichkeit vorhanden iſt, die vorgeſehenen Düngemittel rechtzeitig auszubringen. In die⸗ ſem Falle wird dann die Düngung entweder ganz unterlaſſen oder die Dünger werden gleichzeitig mit dem Saatgut ein⸗ geeggt. Im erſten Falle bleiben durch das Fehlen der Nähr⸗ ſtofſe die Ernten im Ertrag erheblich zurück, wodurch die Ren⸗ tahilität der Üübkigen Betriebsmaßnahmen in Frage geſtellt iſt, und im zweiten Falle können ſich die zu ſpät äusgebrachten Dünger nicht gleichmäßig im Boden verteilen und damit durch die Pflanzen nicht voll ausgenutzt werden. Dieſer Gefahr begegnet man am beſten dadurch, daß man einen Teil der Pflanzen ſchon im Herbſt mit den Nährſtoffen verſieht, bei denen im allgemeinen keine Verluſte durch Aus⸗ waſchung zu befürchten ſind. Hierzu gehören vor allem Kali und Phosphorſäure und die Pflanzenart, die in erſter Linie für eine Herbſtdüngung in Frage kommt, iſt das Winter⸗ getreide, Wo es möglich iſt, gibt man dem Wintergetreide einige Tage vor der Saat 1½ Zentner 40er Kalidüngeſalz und 2 bis 3 Zentner Thomasmehl auf den Morgen und eggt dieſe Dünger leicht ein. Wenn, wie beim Anbau des Getrei⸗ des nach einer Hackfrucht, die Zeit zwiſchen Ernte und Saat ſehr kurz iſt, ſo gibt man die erwähnten Mengen einige Tage nach dem Auflaufen des Getreides bei trockenem Wetter als Kopfdüngung. Die jungen Getreidepflanzen haben durch dieſe Maßnahme ſofort leicht aufnehmbare Nährſtoffe zur Ver⸗ fügung. Ihre Wurzeln werden beſſer ausgebildet und ihre Beſtockung wird gefördert. Die Pflanzen kommen kräftiger in den Winter und ſind gegen Krankheiten, Schädlinge, ſowie auch gegen Auswinterung bedeutend beſſer geſchützt. Wieſen und Weiden ſollten ebenfalls bereits im Herbſt oder Wiltter mit Kali und Phosphorſäure verſorgt werden, wenn ſie den Winter über nicht unter Waſſer ſtehen und keine Abſchwemmungsgefahr vorliegt. Zur Erzielung guter und gehaltvoller Heuernten iſt die Düngung mit Kali und Phos⸗ phorſäure unbedingt notwendig. Für 1 Morgen kommen Düngergaben von 4 bis 6 Zentner Kainit oder 172 bis 2 Zent⸗ ner aber Kalidüngeſalz und 2 Zentner Thomasmehl in Frage. Neben ſeiner düngenden Wirkung hat der Kainit gleichzeitig den Vorteil, daß er etwa vorhandenes Moos abtötet, wodurch ſich die guten Gräſer üppiger entwickeln können. Außer den bisher genannten Pflanzenarten können auch die Felder, auf denen im Frühjahr Getreide oder Hackfrüchte angebaut werden, bereits im Herbſt mit Kalt und Phosphor⸗ ſäure verſehen werden. In dieſem Falle bedeutet die Herbſt⸗ düngung eine Verringerung der im Frühjahr anfallenden Ar⸗ beit, und der Landwirt läuft nicht Gefahr, die Düngung aus Zeitmangel ganz unterlaſſen und auf dieſe Weiſe einen empfindlichen Ertrags⸗ und Einnahmeausfall in Kauf nehmen zu mütſſen. * Der Stand der Feldgewächſe und der Reben in Baden Anfang September Die Witterung war im abgelaufenen Monat Auguſt, ab⸗ geſehen von einer kurzen Regenperiode nach Monatsmitte, heiß und trocken, ſo daß die Getreideernte ſowie die Oehmd⸗ ernte faſt reſtlos eingebracht werden konnten und nach Güle wie nach Menge im allgemeinen befriedigen. Beim Getreide bleiben nach vorliegenden Meldungen die Druſchergebniſſe zwar hier und dort hinter den Vorſchätzungen zurück, weil die Körner infolge der Hitze und Trockenheit zu früh und zu raſch ausreiften. Die Hackfrüchte ſtehen faſt überall gut; insbeſon⸗ dere die Kartoffeln ſtellen eine gute Ernte in Ausſicht. Am 29. Auguſt hat ein Hagelwetter in einigen Be⸗ zirken Südbadens teils mehr teils weniger erheblichen Scha⸗ den angerichtet. Von tieriſchen Schädlingen wird das ſtarke Ueberhandnehmen von Feldmäuſen in den Ge⸗ treide⸗ und Kleeäckern infolge der anhaltenden Trockenheit gemeldet,. In den Stoppelrübenäckern richten Erdflöhe in geren Bezirken durch Abfreſſef der jungen Rüben erheb⸗ Schaden an, In den Weinbergen zeigen die Reben bei guter Behand⸗ n den meiſten ud und wichligen Rebgegenden ſchönen Behang. ſrößten Teil gef fangen au zu reifen. Bei Fortdauer der günſtigen Witterung wird, wenn auch nicht überall, ſo doch in den meiſten Weinbaugegenden und ⸗gemeinden ein nach Qualität wie nach Quantität über dem Durchſchnitt ſtehendes Erträgnis erhofft. * Einige Winke für den Herbſt im Obſt⸗ und Gemüſegarten Neupflanzungen erfahren nur einen vorläufigen Rückſchnitt. Dieſer hat den Zweck, die jungen Triebe, falls Spätherbſt und Winter windig und trocken ſind, vor dem Einſchrumpfen zu bewahren. Der eigentliche Schnitt erfolgt erſt im nächſten Frühjahr. Raupenleimringe ſollten in keinem Obſtgarten mehr fehlen, Ihren Zweck er⸗ füllen ſie aber nur, wenn ſie auf ihre Klebefähigkeit überwacht werden, Guter Leim behält ſeine Klebefähigkeit normal bis bler Wochen. Man ſoll ſich aber nicht unbedingt darauf ver⸗ laſſen, da durch widrige Witterung die Klebkraft nicht un⸗ erheblich herabgemindert werden kann. Darum lieber einmal mehr nachſtreichen, als es einmal unterlaſſen. Wollen die Tomaten infolge kühlen Wetters nicht ausreifen, zieht man die ganze Pflanze aus der Erde heraus, ſchneidet die Blätter ab und hängt die Zweige mit den Früchten an einen warmen, trocke⸗ nen Ort, etwa in die Nähe des geheizten Ofens(Küchenherd), wo die Früchte dann noch allmählich nachreiſen. Dieſes Ver⸗ fahren iſt beſſer, als wenn man die Früchte abpflückt und zum Nachreiſen auslegt, weil die Nährſtoffe, die in den Stengeln enthalten ſind, noch ausgenutzt werden.“ Blumenkohlpflanzen mit noch unentwickelten Köpfen hebe man bei Eintritt des Froſtes heraus, bringe ſie in einen froſtfreien Keller und halte die Ballen gut feucht. Die Entwicklung geht hier weiter, die Blumen bilden ſich aus und geben zu Weihnachten eine wundervolle Zugabe zum Feſthraten. Auf abgeernteten Erbſen⸗ und Bohnenbeeten ſollte das noch grüne Kraut ſofort untergegraben werden. Es bildet eine vorzügliche Gründüngung. Vornehmlich erhält der Boden dadurch eine Bereicherung an Stickſtoff; zudem macht die Gründüngung den Boden humusreicher. Trockener Gemüſeboden ſollte ſtets im Herbſt mit Stalldung gedüngt werden. Die Winterfeuchtigkeit kommt an den Dünger heran, ſchließt ihn auf und verbindet ihn innig mit dem Boden, wodurch ſeine Wirkung für den kommenden Pflanzenwuchs geſichert iſt. Bei einer Frühjahrsdüngung iſt man nicht ſicher, ob die nötigen Regenmengen eintreffen. Beim Ausbleiben derſelben ver⸗ ändert ſich der Dünger kaum, ſeine Wirkung iſt infolgedeſſen dann nur gering. eee 24 4 ink rin 575 er Blumengarten im September Der Blumenflor nimmt ab. Es herbſtet. Unèrmübdlich blühen noch: Aſtern, Reſeda, Petunien, Dahlien u. a. Zeit zum Eintopfen und Auslegen von Blumenzwiebeln für die Wintertreiberei bzw. für den Frühjahrsflor. Blumenzwiebel⸗ beete herrichten: tief umgraben und mit Kompoſt düngen, gegen Monatsende bepflanzen mit Zwiebeln von Tulpen, e für den Sthreberg A — 1 1 1 1 abſchneiden Narziſſen, Krokus, Hyazinthen, Szilla u. a. Winterlepkojen und Goldlack eintopfen. Schneeglöckchenzwiebeln nicht aus⸗ trocknen laſſen; möglichſt raoſch wieder pflanzen. Ins Freie geſetzte Topfpflanzen wieder eintopſen in möglichſt enge T öpfe, gut angießen und warm aufſtellen zur Förderung ſchnellen Anwurzelns. Im Keller oder Kalthaus zu überwinternde Pflanzen möglichſt lange draußen laſſen. Empfindlichere Pflanzen bei naßkalter Witterung hereinnehmen, härtere ruhig bis Oktober draußen laſſen. An den Roſenveredelungen die Verbände löſen. Wo ein Auge ausblieb, nochmals okulie⸗ ren. Alle wilden Triebe, ſowohl an hohen als auch an niedri⸗ gen Roſen, ſauber wegſchneiden. Vom Roſt befallene Blätter und verbrennen. Vor dem Einwintern gegen Roſt mit Kupferbrühe, gegen Meltau mit Schwefelkalkbrühe ſpritzen. 1. Gärtners Schädlingskampf im Herbſt Unter den tieriſchen Schädlingen an den Rüben richtet jetzt die 22füßige gelb⸗ſchwarze Afterraupe der Rübenblatt⸗ weſpe(in zweiter Generation) größeren Schaden an als im Juni. Gegenmittel ſind Beſpritzen mit Petroleum⸗ oder Karbolineumbrühe. Auf dem Kohl und dem Spargel freſſen die grüne(mit weißen Längsſtreifen und ſchwarzen Punkten verſehene) Gemüſeeule und die Kohleule, welch letztere bis in das Herz der Köpfe vordringt. Außer Ableſen läßt ſich jetzt nichts mehr machen. Den verſchiedenen Erdraupen ſtellen die Stare und Krähen, beſonders hinterm Pfluge, eifrig nach. Im großen ſchützt man die gefährdeten Pflanzen durch Umſtreuen mit Kainit oder Aetzkalk bezw. durch Fanggräben; im kleinen fängt man ſie leicht in Gläſern, die mit Zuckerwaſſer gefüllt ſind. Aenlich geht man gegen die graue Ackerſchnecke vor, nur füllt man hier ein Zentimeter hoch Bier in Blumentopf⸗ Unterſätze. An Aepfeln und Birnen tritt ſeit einigen Jahren als neue Krankheit die Phytophthorafäule auf, die im Kartoffel⸗ bau ſchon ſeit langem gefürchtet iſt. Aus mehr oder weniger tiefen Faulſtellen wächſt in einem feucht⸗warmen Raum ein flockiger Schimmel hervor, der die Frucht bald vollkommen einhüllt. Unter den Frühäpfeln iſt Charlamonſky beſonders anfällig, von Birnen Clapps Liebling, Diels Butterbirne und andere. Dieſe Sorten meide man alſo. Der Goldafter beginnt jetzt ſchon ſeine Winterneſter zu ſpinnen und der Ringelſpinner ſeine Eier um die Zweige zu legen. Gegen die Rotpuſtelkrankheit der Obſt⸗ bäume und Sträucher und das durch den Pilz Cytoſporg her⸗ vorgerufene Kirſchbaumſterben verſtreicht man alle Wunden ſorgfältig mit Baumwachs oder entſäuertem Teer und verbrennt befallene Zweige. Zu ſtark mitgenommene Stämm⸗ chen werden am beſten gleich in der Baumſchule vernichtet. Frühe und ſpäte Kartoffelſorten Nach Hateſaul iſt der höhere Ertrag der Spärtſorten nicht durch maſſigere Entwicklung des Krautes ermöglicht, ſondern durch das längere Arbeiten des Blattapparates, Die frühen Sorten können nur durch ſchnelles Wachſen ihr Blätterdach ausbilden. Bei Einzelpflanzen ſtehen Blattmaſſe zum Ertrag in Wechſelwirkung. Bei Sorten mit üppiger Krautmaſſe ſteigt der Ertrag aber nicht in gleicher Weiſe. Allgemein wirken auf den Ertrag: Wachstumsgeſchwindigkeit, Vegetationsdauer, Wüchſigkeit, Blattmaſſe und deren Aſſimilationsleiſtung. Zimmerpflanzen im September Für die Zimmertretberei die Zwiebeln beſorgen und auf⸗ ſtellen. Treibzwiebeln nicht ſofort mit Wärme antreiben, ſonſt bleiben die Blütenſtände ſitzen. Erſt durchwurzeln, dann qu⸗ treiben; darum mäßig feucht halten, in den Keller ſtellen und Zwiebeln verdunkeln. Froſtempfindliche Topfgewächſe heretn⸗ nehmen, zunächſt in eine offene Veranda oder ein kühles Zimmer ſtellen, erſt allmählich an die Zimmertemperatur ge⸗ wühnen, anfangs ſehr wenig wäſſern, Alle Zimmerblumen vor dem Heizen noch einmal gründlich auf Ungeziefer unter⸗ ſuchen bzw. von demſelben reinigen. Wo es nötig erſcheint, noch etwas friſche Erde auf die Töpfe bringen. Bedenke: je friſcher, geſünder und wachstumsfreudiger die Pflanzen in den Winter kommen, um ſo mehr Freude werden ſie uns in dieſer ſonſt ſo blütenarmen Zeit machen. Für die Kleintierzucht Das Waſſergeflitgel im September Wo es die Verhältniſſe erlauben, haben die Gänſe, junge und alte, natürlich noch Weidegang. Dem Sammeln der aus⸗ gefallenen Federn, ihrer Reinigung und Aufbewahrung iſt er⸗ höhte Aufmerkſamkeit zu zollen. Gegen Ende des Monats kann die Maſt ſchon etwas ſchärfer betrieben werden, da jetzt auch die ſogen. Stoppelgänſe reif zum Schlachten ſind. Mit der Zwangsmaſt iſt aber noch zurückzuhalten bis zum Oktober; denn bei warmem Wetter nehmen die geſtopften Gänſe nicht ſo zu, wie das gewünſcht wird. Die Freimaſt empfiehlt ſich aber auch nur für ſolche Tiere, die einen vollen Körper haben und durchaus geſund ſind. Als Futter für die Freimaſt der Gänſe nenne ich beiſpielsweiſe: gekochte Kartoffeln, vermengt mit Gerſten⸗ oder Maisſchrot; Malskeime, erhältlich aus den Brauereien; gequellten Hafer, Weizen und Gerſte; gelbe Möh⸗ ren. Bezüglich der Verpflegung der Enten kommt es ſehr darauf an, ob wir Lege⸗ oder Fleiſchenten halten. Da jetzt auf den Gehöften meiſt nur noch die zur Fortzucht beſtimmten Enten ſind, müſſen wir die Legeenten recht gut füttern. Fehlt es an den für Legeenten notwendigen Zuchträumlichkeiten, am richtigen Auslauf mit Bade⸗ und Schcimmgs legenheit, an der vaſſendon fpiftterung uſw., daun verden ſolche Entenraſſen als Legerſunen nicht die gehegten Erwartunger erfüllen. Bei eengten r bekannten iſchentenraſſen zu züchten. men iſt es dann ſchon leichter, mit Erfolg eine Die Tauben im Seplember Hatten die feldernden Tauben im Auguſt in der Regel keinen Futterzuſchuß nötig, ſo wird dies jetzt im September ſchon anders. Vielfach iſt es üblich, wo ſonſt die Nahrungs⸗ aufnahme der Tauben auf den Feldern noch nicht gerade ſchlecht iſt, neben den Neſtern der Tauben, in denen ſich grö⸗ ßere Jungen befinden, Näpfchen aufzuhängen, gefüllt mit Gerſte oder Weizen. Dieſe Fütterung kommt dann den heran⸗ wachſenden Jungen zugute. Die Eltern verſtehen es ſchon, alle die Tauben fernzuhalten, die hierher wollen, um ſich ſo auf bequeme Art zu ſättigen. Der Federwechſel der Tau⸗ ben fordert Jahr für Jahr, beſonders unter den Jungtauben, nicht wenig Opfer. Es liegt dies einmal an der feuchtkalten Witterung, dann aber vor allem auch daran, daß die Jung⸗ tauben, als ſie von den alten entwöhnt und vom Züchter allein geſperrt wurden, zu ſchlecht ernährt bezw. gefüttert ſind. In dieſer Beziehung iſt alſo fetzt noch Vorſicht am Platze. Nimmt gegen Ende des Monats die Zahl der Jungen auf dem Schlage ab, ſo kann mit der Reinigung begonnen werden; an⸗ gebracht iſt auf alle Fälle, jetzt zu desinfizieren. Notwendig iſt es auch, jetzt, ſoweit es erforderlich iſt, fremde Jungtäuber anzuſchaffen, da ſie ſich um dieſe Zeit leicht eingewöhnen laſſen. Verantwortlich: Franz Klrcher N c 7 W EK er Fe Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 421 a 1 i Mittwoch, den 11. September 1929 Das geſundheitsſchädliche Neckarbad J Ladenburg, 10. Sept. Die Verunreinigung des Neckars durch die Heidelberger Abwäſſer iſt eine bekannte Tatſache, über die wir ſchon mehrmals berichtet haben. Vergebens ſuchen die Ladenburger an dem mehrere Kilometer langen Neckarlauf in ihrer Gemarkung eine einigermaßen ſaubere Stelle zum Baden, überall ſchwimmt der Unrat. Nun ſind An⸗ fang Auguſt von unparteiiſcher Seite an 6 verſchiedenen Stellen zwiſchen Wieblingen und der Ladenburger Neckar⸗ brücke Waſſerproben entnommen, verſiegelt und dem ſtädtiſchen Unterſuchungsamt Mannheim zur Analyſe über⸗ ſandt worden. Das Ergebnis dieſer Unterſuchung liegt jetzt vor; es iſt geradezu erſchreckend, ja alarmierend. Das Gut⸗ achten des Städtiſchen Unterſuchungsamtes Mannheim lautet: „Nach vorliegendem Unterſuchungsreſultat zeigen die 3 bei und unterhalb Wieblingen entnommenen Proben Waſſer die typiſchen Kennzeichen eines ſtädtiſchen Abwaſſers. Es ſind dies hauptſächlich die Farbe des Waſſers, die große Menge der ſuspendierten Stoffe, die Fäulnisfähigkeit, die hohen Gehalte an Schwefelwaſſerſtoff, Ammoniak ſowie Chlor. Ein Waſſer eee Nee Aus dem Lande Seine Frau mit Spiritus übergoſſen und dann angezündet * Karlsruhe, 10. Sept. Am Montag abend hatte ein 33 Jahre alter Maſchinenformer mit ſeiner 35 Jahre alten Ehefrau Auseinanderſetzungen. Im Laufe dieſer Aus⸗ einanderſetzung ſuchte er ſeine Ehefrau dadurch zu beſeitigen, daß er ſie im Bett mit Spiritus übergoß und die Bettdecke, mit der er ſie feſthielt, an zündete. Auf die Hilferuf der Frau löſchte er den Brand, ſie hatte jedoch ſchon derartige Brandwunden erlitten, daß ſie ins Kranken⸗ haus verbracht werden mußte. Der Täter wurde vom Notruf⸗ kommando feſtgenommen. * * Pforzheim, 10. Sept. Einen tragiſchen Tod erlitt der 27 Jahre alte Bademeiſter Erwin Scherzinger. Als er vor einigen Tagen beobachtete, daß ein Kind, das im Benckiſerbad badete, dem Ertrinken nahe war, ſprang er ſofort ins Waſſer und rettete das Kind. Anſcheinend war Scherzinger ſtark erhitzt, denn bald darauf ſtellten ſich heftige Halsſchmerzen mit Halsentzündung ein, die ſeinen Tod zur Folge hatten. Erſt vor zwei Jahren iſt der 5 Jahre alte Sohn des Scherzinger von einem Laſtkraftwagen überfahren und getötet worden. Laudenbach, 10. Sept. Ein hieſiger erwerbsloſer junger Mann verübte in einem Gaſthauſe in Hemsbach einen Selbſtmordverſuch, indem er ſich mit einem Revolver mehrere Schüſſe in den Kopf beibrachte. Der junge Mann wurde in ſchwerverletztem Zuſtande in das ſtädtiſche Kranken⸗ haus nach Weinheim überführt. * Karlsruhe, 9. Sept. Wie der„Volksfreund“ erfährt, iſt der Verwalter Foß des am frühen Morgen des 4. September abgebrannten Getreidehauſes in Bretten unter dem dringen⸗ den Verdachte der Brandſtiftung verhaftet worden. Am Abend des 3. September habe eine Reviſion ſtattgefunden. 3255 n erlegen. mit ſolchen Eigenſchaften iſt kilometerweit für jeden menſch⸗ lichen Nutzungszweck völlig ungeeignet, da es durch Schlammablagerung und den völligen Mangel an Sauer⸗ ſtoff infolge der vorhandenen Fäulniserſcheinungen ſchädigend auf das Tier⸗ und Pflanzenleben einwirkt. Auch als Bade⸗ waſſer kann das Waſſer nicht in Betracht kommen. Wenn nun auch bei Ladenburg ſelbſt das Neckarwaſſer auf⸗ grund der 3 Analyſen Nr. 4, 5 und 6 in ſeiner Eigenſchaft etwas beſſer erſcheint, ſo muß das Baden in ſolchen Ge⸗ wäſſern doch für unzuläſſig erklärt werden, da die Gefahr des Auftretens infektiöſer Krankheiten, wie z. B. Typhus, beim Baden in ſolchen Flüſſen vorhanden iſt. Es iſt mit hygieniſchen Grundſätzen unvereinbar, daß ein öffentlicher Flußlauf in dem gefundenen Maße auf weite Strecken hin verſeucht iſt. Ohne Zweifel ſind ungenügend gereinigte Abwäſſer in den Neckar dauernd eingeleitet worden.“ Dieſes Gutachten ſchreit dringend nach einem Eingreifen der Aufſichtsbehörde, und zwar in einem ſchnelleren Tempo, als es der Amtsſchimmel ſonſt gewohnt iſt. . b e Perſonal⸗Veränderungen im badiſchen Staatsdienſt Verſetzt in gleicher Eigenſchaft: Die Profeſ⸗ ſoren Karl Streib von der Mädchenrealſchule in Lahr unter Zurücknahme der Verſetzung an die Realſchule Oberkirch an das Gymnaſium Pforzheim, Friedrich Stetefeld vom Real⸗ gymnaſium Ettenheim an die Aufbau⸗Oberrealſchule Lahr, Walter Ungerer von der Oberrealſchule Kehl an das Real⸗ gymnaſtum Ettenheim, Franz Flötzer von der Realſchule Ueberlingen an die Realſchule Sinsheim, Karl Sättele vom Realgymnaſium Ettenheim an die Realſchule Ueberlin⸗ gen, Dr. Hermann Reinfried von der Humboldtſchule Karlsruhe an die Goetheſchule Karlsruhe, Auguſt Selten⸗ reich von der Goetheſchule Karlsruhe an die Leſſingſchule Karlsruhe, Dr. Hugo Dinner von der Goetheſchule Karls⸗ ruhe an die Helmholtz⸗Oberrealſchule Karlsruhe, Guſtav Benz von der Realſchule Triberg an die Helmholtz⸗Ober⸗ realſchule Karlsruhe, Karl Bittighofer von der Real⸗ ſchule Eppingen an die Realſchule Tauberbiſchofsheim, Friedr. Breuſch von der Rotteck⸗Oberrealſchule Freiburg an das Realgymnaſium Freiburg. Befördert: Polizeioberwachtmeiſter Alfred Tröller in Freiburg zum Polizeileutnant; Polizeioberwachtmeiſter Joſef Haid in Freiburg zum Polizeileutnant. Uebertragen: Dem Verwaltungsoberſekretär a. D. Eugen Maier eine planmäßige Verwaltungsoberſekretär⸗ ſtelle beim Bezirksamt Konſtanz. * * Baden⸗Baden, 9. Sept. Die 84 Jahre alte Frau Eliſe Herr ſtürzte die Treppe hinab und brach dabei die Wir⸗ belſäule. Sie war ſofort tot. * Niederſchwörſtadt, 5. Sept. Hier wurde das 6jährige Kind des Gemeinderechners Vogt von einem Perſonenauto überfahren. Heute nacht iſt es ſeinen ſchweren Verletzungen 8 1 Eßlöffel fiel auf 10 Liter Eimer heißes Wasser. 3 Tabaktrocknungsverſuche der Laubwirtſchaftskammer L. Reilingen, 10. Sept. Wenn ſich die Abteilung Pflanzen⸗ bau der Landwirtſchaftskammer Karlsruhe im vorigen Jahr entſchloſſen hat, in der Gemeinde Reilingen einen Tabak ⸗ trockenſchuppen zu erſtellen und damit das Verfahren der Trocknung in neuartigen Verſuchen abzukürzen und den Umſatz zu beſchleunigen, ſo war dieſe Wahl wohl begründet. Reilingen hat ſich durch ſeinen hochqualitativen Tabak einen guten Namen im badiſchen Tabakbau erworben. Der beim Spritzenhaus erſtellte Tabaktrockenſchuppen wird vorerſt nur Verſuchszwecken dienen, die die Landwirtſchaftskammer in dieſem Jahr ins Auge gefaßt hat. Die Größenverhältniſſe des Schuppens ſind derart, daß jeweils Partieen von 13 Zentnern zur Trocknung darin aufgehängt werden können. Die Trock⸗ nungszeit beträgt drei Tage, bei der bisher üblichen Luft⸗ trocknung in Speichern und Scheunen je nach der Witterung .—10 Wochen. Nach dieſer Behandlung iſt der Tabak, der in grünem Zuſtand in die Trockenräume wanderte, derart präpa⸗ riert, daß er als verkaufsfertig angeſprochen werden darf. Die Vorbedingung für die Anwendung des Trocknungsver⸗ fahrens, das das in den Tabakbau geſteckte Wirtſchafts⸗ und Arbeitskapital des Landwirts um viele Wochen früher wieder mobil macht, iſt die einwandfreie Grünreife des Tabakes auf dem Feld. Nur die ausgereiften, in ihrer Entwicklung abgeſchloſſenen Blätter erleiden durch den inten⸗ ſtven Trocknungsprozeß keine Einbuße und Farbverwüſtung. Aus dieſem Grund nimmt Landwirtſchaftsinſpektor Engelhard Begehungen der Tabakfelder vor und beſtimmt den für die Trocknung in Frage kommenden Tabak, der dann von der Landwirtſchaftskammer in grünem Zuſtand von den Pflanzern angekauft wird und zwar zu dem Preis von—10% je nach der Qualität. Die bisher gemachten Verſuche haben nur gute Erfolge gezeitigt. * * Lauderbach(A. Weinheim), 10. Sept. Im hieſigen Gaſt⸗ hauſe zur„Krone“ fand geſtern abend eine ſtark beſuchte Proteſtverſammlung der Unwetterbeſchädig⸗ ten ſtatt. Der in zumteil recht erregter Weiſe durch verſchie⸗ dene Redner vorgebrachte Proteſt richtete ſich ſowohl gegen die Unzulänglichkeit der Staatshilfe, als auch gegen den vom Miniſterium vorgeſchlagenen Verteilungsmodus. Der durch das Unwetter vom 29. April 1928 entſtandene, amtlich abge⸗ ſchätzte Schaden betrug 69000 J. Seitens der Staatsregie⸗ rung wurden 2430/ zur Verfügung geſtellt, mit der Weiſung, dieſen Betrag zu wenigen Teilen nur an die Schwergeſchädig⸗ ten zu verteilen, die wirtſchaftlich ſo ſchwer getroffen ſeien, daß ſte durch ein Eintreibungsverfahren vor dem Ruine ſtänden. Hiermit war das Groß der Geſchädigten in keiner Weiſe ein⸗ verſtanden. Die Verſammlung faßte eine Entſchließung, in der die von der Landeshauptkaſſe angewieſene Unterſtützung als völlig unzulänglich bezeichnet und gefordert wurde, die Hilfeleiſtung in der Weiſe vorzunehmen, daß den Unwettergeſchädigten die Grund⸗ und Gewerbeſteuer erlaſſen wird. Die Entſchließung ſoll dem Miniſterium des Innern baldigſt zugeſtellt werden. * Konſtanz, 10. Sept. Als der Landwirt Ernſt Etter im „Städeli“ in Siegershauſen bei Kreuzlingen im Stall mit Viehfüttern beſchäftigt war, ſtürzte die Heubühne ein und be⸗ grub Etter, der erdrückt wurde und auf der Stelle tot war. Der Verunglückte war 50 Jahre alt und Vater von 7 Kindern. Sehen, wie rasch Eine Arbeitserleichterung ohnegleichen beim Geschirrab waschen, Spülen und Reinigen O Henkels neue große Arbeitshilfe! Sie müssen es nur einmal die fet- tigsten Geschirre und die Schmutzigsten Haushalige- rãte saubert, Wie flink alles strahlende Reinheit an- nimmt! Wie aus dem Ei Sepellt, so appetitlich wird alles durch M, sei es Holz, Metall, Stein oder was es Sei. Die Vielseitigkeit der -Anwendung ist schier unbegrenzt. 1 EHlöffel O auf 10 Liter heißes Wasser Eimer, das ist die richtige Menge. Uberall ist O er- hältlich. Machen Sie sich's leicht durch heime Miiwoch, den 11 Sepember 2 D Neue * Mann e eee Wahr ungen nicht ungün der Bilanz er⸗ 0 . a d. Kreditoren mit 949 670 Hypotheken anv. bungen 95 919, wovon v. 7 10 ememen mit 171 940/ und nen ein„die bisher als langen. Der Sonderrücklage Schul 1 9 auf neue Rechnung vorgetragen. 95 l 8 interne Reſerve geführt! erſeits 35 0 Aus Kreiſen des Deutſchen Aktionärvereins, der ſich werden Kaſſe mit 2(19 40 0 513) /,] der Geſellſchaft werden für das Jahr 1929 mit 6 v. bekanntlich um den Zuſammenſchluß der freien Aktionäre zur Wah⸗ Debitoren m(045 691) /, Wertpapiere unv. mit 150 000%— rung ihrer Intereſſen bemüht, wird jetzt ein umfangreich chrel⸗ und W(700 560)% verbucht. Unter Vorbehalt glaubt* Benzinkampf auch in Amerika. Die Atlantic Refining Co. hat de Jahr mit einem zufriedenſtellenden d Delaware um einen Cent Preis⸗ den Petroleumpreis in Pennſylvanien un u, daß die J per Gallone herabgeſetzt. In Börſenkreiſen glaubt mar ermäßigungen damit noch nicht beendet ſind und auch auf markt ausgedehnt werden.— Dieſe Meldung hat in Deut ben an die Akttonäre verſandt. Das Weſentliche dara Nachweis zu führen verſucht wird, der Aufſichtsrat ſe i ſchon Wochen vor dem Zuſammenbruch über die wahre Lage der Fravag orientiert geweſen. Schon daß der Voraus Nordhauſen. de 1 3 8 f 5. 72 10 5 11 a Pentſche im Frühjahr 1929 habe ſich ein Ausſchuß des Aufſichtsrats mit den 581 0 2 158 m 5 9%. 7 N ſo größeres Intereſſe, als dasſelbe Unternehmen, die Atlan Refi⸗ Geſchäften der Fravag befaſſen müſſen. Trotzdem ſet in der letzten wieder 5 v 8 325 1 1 einten a en„ von ning Co., hinter den Gruppen ſteht, die jetzt im Rheinland einen Bilanzſitzung und Generalverſammlung alles als in beſter Ordnung gan tiger 15 n 7 0 8 Das Unternehmen iſt etwas Selbeng gegen die Betetebsſtofftonventlon aufgenommen haben. Die geſchildert worden und ein beſonders flüſſiger Status ausgewieſen 8 en e i or. In der GV., die als Atlantie Refining gehörte bisher zum Standard Oil Konzern und worben. Der AR. wird da her für regreßpflichtig er⸗ Ante rſalner amm ung aller Aktionäre ſtattfand che der Abschluß beliefert die rheiniſchen Außenſeiter über die belgiſche Verkaufsgeſell⸗ klärt. Weiter wird vermutet, das bekannte Michael⸗Aktten⸗ für das Geſchäftsfahr 1928 bis 1020 genehmigt, Bei einem Akkren⸗ ſchaft Atlantie Storage Co. paket ſei von Verwaltungskreiſen übernommen worden, um ſich 5 5 5 e 5 5 g. für bie kommende GV. die Aktienmehrheit zu ſichern. Dann wird die Frage aufgeworfen, was mit dem-Aktienpaket, das die Helios in Beſitz hatte, geſchehen ſei und wer deren Stimmrecht ausnützen werde. Dieſe B⸗Aktien haben bekanntlich volles Stimmrecht, obwohl ſte nur mit 28 v. H. eingezahlt ſind. Dieſe Einzahlung habe in der Beunruhigung der Vörje durch anhaltendes Farbenangebot gegen Reichsmark waren u S 1 Mannheim ſchwächer 11 bis 2 v. H.— Deviſen . 5 N J 0 5 4 f 1 zer ſu Der D ſerte 4,2015. Lond ve Jnflationszeit 1925 1,3 Mill. Papiermark, alſo ſo gut wie nichts be⸗ Der erneute Kursrückgang der Farben⸗Aktlen wirkte auf 19 5 ona feſter 790955 Nich 400 Swen 19204 alt tragen. Schließlich wird Kritik daran geübt, daß die guten Werte den Aktienmarkt verſtimmend ein, ſodaß das Kursniveau eine gorket Uſance Spanten Weiter gebsftert 32,85 gegen London. aus der Fravag herausgenommen würden, um als Gegenwert für die 198 Pesch nung. Das Geſchäft war minimal] Swaypfätze Dollar e Reichsmark nachgebend, auf einen Manat 30 eigenen Forderungen der im Aufſichtsrat vertretenen Banken zu di arben i 1 fonte dae 1 Süimt an nach 35 Stellen, drei Monate 77, nach 82/ Stellen. nen. Auch die Uebernahme des an ſich gefunden Lebens verſicherungs⸗ elektra halten lee K fc wächungent M cen 4 55 B F S 35 geſchäftes der Fravag durch den Allianzkonzern müſſe als eine Enk⸗ Nebenwerten gingen Delverein 1 v. H. niedriger mit 71 um. Am erliner Jeviſen KMuſchung für die geſchädigten Fravag⸗Aktionäre betrachtet werden. Vorſicherungsmarkt wurden Mannheimer Verſicherung mit 110 ge⸗ Diskontfstze: Reichsbank 7½, Lombard 8½, Privat 7 v. h. In einem Frankfurter Blatte werden die Ziffern des anläßlich handelt. Von Rentenwerten gingen Farben⸗Bonds auf 122 zurück. des Ueberganges des Verſicherungsgeſchäftes der Allgemeinen auf die Frankfurt luſtlos 3 Ii Seh aer Il, Sent nde bagger Allianz eiligſt aufgemachten Status veröffentlicht. Die Bürg⸗ An Nachwirk 55 ſicherheltsf 7 sten T 3 e er 1 5 53 5.* 1 cherhelts Ee; 8 2 1 30 5 a9 7 ſchaftsverpflichtungen der Fravag betragen demnach 216 fab au Neue 8 0 175 b e 9 e 1 7902 n 8 e W 90 69.40 89405 9785 5 Mill., 41 K 8. 74 971 1 125 VVVVVVVVFVTCC g 5 5 5 0 1 Athen 1100 Drachmen 5,425 435].425.435.485 85. Abzug V noch 171 Mill.% eintreten. Die Tendenz neigte infolge der großen Verſtimmung der Prüſſel 100 VBelga= 500 P. ⸗Fr. 58,305 839,425 e 782 5,0 Jeſamtverbindlichteiten verbleiben. Das Aktivvermögen wurde mit Spekulation zur Schwäche. Beſklehnſten Umſätzen traten Danzig.. 100 Gulden 05.80, dds 80.55 5 kund 28 Mill./ errechnet. Die Oberleitung der Abwicklung des gegenüber der geſtrigen Abendbörſe Rückgänge bis zu 2 v. H. eln. Helſingfors 100 fin ad. M 81 9905 525 7 7 Konzerns erklärt dazu, daß bieſe Zahlen nicht richtig ſeten. Aller⸗ Das Anz ehen des Tagesgelbſatzes in Newyork und die recht un⸗ n 555 100 19910 197 79 7 5„ . 1 1 7 1 7 1 N N ſicheren Gel ktuerhäöltniſſe tige Plat are z enfalls 8 awien. 100 Dir 31085 5887 dings iſt, wie wir erfahren, ein vorläufiger Status, durch den die zu⸗ 9 5 i i Platz waren 7 7 Kopenhagen. 100 Kronen 111 1111 U 15] 8 erſt genannten Zahlen überholt ſind, heute morgen fertiggeſtellt 8 5 i Wirkung. Der Preiskampf des Benzolverbandes giſſabon... 100 Sstudo 18.78 18/62 16.718.814 6,5 worden. Er bedarf noch einer Prüfun und ſoll anfangs nächſte und die Abe aſſungen bei der J. G. Farben werkken ſich, Oslo„„„ 00 Kronen 111.7111183 111,72 111,91 111,4 5¹5 9. 0 nan tei beſonders für Farben, ungünſtig aus. Bei größerem Angebor ver⸗ Paris. 100 Franken 16,418 195285 18.435 16,455 16.4455 Woche der Oeffentlichkeit unterbreitet werden. Genaue Zahlen aus loren J. G. Farben zur erſten Notiz bis zu 2,5 v. H. Stärker ge⸗ Pra„100 ftronen a 12.89. 8758 dem Status vom 17. Auguſt geben wir deswegen nicht wieder, um drückt lagen noch Schuckert mit minus 3,5 v.., Siemens mit Schwelz. 100 Fragen 8 3017 10 die ſehr kritiſche Situation wegen Bildung des Stillhaltekonſortiums minus 25 v. H. und Dautſche Line leu m mit minus J v. H. Auch Spanen 1 6957 8 nicht noch mehr zu verſchärfen. 15 85 a n 1 off ma 5 kt 5 01 das Angebot 50 e minus Seon 112.05„5 * 5 v..) wieder ein, ſo daß auch hiervon ausgehend der arkt einen Wien. 100 Schillin 50,79 7˙5⁵ 3 3 1 1 Rückſchlag erhelt. Von Kalt werten waren Weſteregeln gut be⸗ Zudapeſt 105 eng 12 500 fle 72.85 85 ö Die hollänbiſchen Aktionäre der Fravag. Die Deutſch⸗nieder⸗ hanptet. Montan werte bis 1,5 v. H. ſchwächer. Banke n we Buenos⸗Aires. 1 Pes. 1788] 10 ländiſche Handelskammer in Frankfurt/ Main, die bekanntlich einen verändert; nur Reſchsbank 2 v. H. niedriger. Schiffahrts wert Lanada.. 1 Canad. Penn 158 3 t Vorſtandsſig in dem kürzlich gegründeten Komitee zum Schutze der und Jellſto ff papfere bis 1 v. H. niedriger; Reiten eilt aß 1715 20510 5 1 Aktionäre der Frankfurter Allgemeinen übernommen hat, richtet eine Im Verlaufe ſchritt die Kulſſſe weiter zu Abgaben, und die eee 1 All. gd. 2,130 10 7 Aufforderung an die holländiſchen Aktionäre der Fravag zur Be⸗ Folge davon waren erneute Rückgänge bis zu 16 v. H. Am Geld ⸗ Londoen 1 Pfd. 20,398] 55 9 kaunkgabe ihres Aktienbeſitzes, um auf dieſe Weiſe die Tätigkeit des markt war Tagesgeld mit 6,8 v. H. unverändert. Nie Ne 80 i ee 050% Komitees weitgehend zu unterſtützen Berlin WA e.32 3 8 90 5 erlin ſchwach Uruguay 1 Gold Ves..321 5 F a Wie am Vormittag und an der Vorbörſe war auch zu Beginn Acrankfurter Probuktenbörſe vom 11. Sept, 1020. Bei geſchalts⸗ * Zu den Verkäufen von Glanzſtoff⸗Aktien. Der Generaldirektor des offiztellen Verkehrs die Tendenz ſchwächer. Das Geſchäft loſer Tendenz notierten per 100 Kilogr. in 4: Weizen inl. 25.10 der Enka, Dr. Hartogs, erklärte dem Korreſpondenten des„BBB“, war weiter außerordentlich klein, Kaufluſt war ſo gut wie nicht bis 25.20, Roggen inl. 2020.15, Sommergerſte 2121.50, Hofer ins⸗ er habe während der letzten ſechs Monate Kunſtſeideaktien weder ge⸗ vorhanden, und die zum Teil nur gering heraustommonde Ware(neu) 18.7519, Mais m. S. 20.50—20.75, Weizenmehl ſüdd. und nie⸗ kauft noch verkauft, noch kaufen oder verkaufen laſſen. Er fügte hinzu, fand ſchwer Unterkunft. Verſtimmend wirkte das schwache Newyork derrhein. 38.10—88.75, Roggenmehl 28.7530, Weisenkleie 11.25—11.50, er ſei überzeugt, daß auch der frühere finanzielle Berater der Enka, und das Anziehen des dortigen Tagesgeldſatzes auf 10 v.., zumal] Roggenkleie 1111.25. der nicht mehr in einem ſeſten Vertragsverhältnis zur Enka ſtehe, auch Befürchtungen über neue Maßnahmen der Federal Reſervebank icht die b A l. 15 zur Einſchränkung der Börſenkredite auftauchten. Das die Börſe Berliner metallbörſe nicht die beobachteten Transaktionen durchgeführt habe und beſtimmt aer enn 1 1 nicht im Auftrage der Enka oder ihrer leitenden Perſönlichteite aber am ſtärkſten beunruhigende Moment war das ſeit Tagen un⸗ ht im Auftrage der Enka oder ihrer leitenden Perſönlichkeiten. dauernde ſtarke Angebot am Farben mar ke. Auch Be⸗ 11. 9 170 N 919215 5 1 8 9210 :: Deutſche Fernſprechanlagen und Kabel für China. züge auf die J. G. Chemie waren ſtark angeboten, nach einem Kurs—— 5 3 mens u. Halske Ac iſt, wie uns von der Geſellſchaft mit von 4,95 v. H. hörte man ſpäter 4,32 v. H. Brief, Hiervon wurde Februar 152.50 152 75 18250 47.25 17.25 wird, der Auftrag auf Einrichtung der Fernſpre natürlich die geſamte Börſe beeinflußt, und die erſten Kurſe Me 152.50 152.75 152,50 5 47.25 ſexung des geſamten Netzmaterials tomatiſche wieſen meist-3. zum Teil bis aproz. Verluſte auf. Schwach—— l 1880—.— 40.5 sprechanlagen in Hankow in China überwieſen worden. handelt lagen beſonders Gla nzſtoff mit einem Verluſt von 8 v.., man—— 153.— 15275—.— 47.25 ih für den erſten Ausbau vorläufig um insgeſamt rund 8500 An⸗ beſvrach hier, dc Zahlungsſchwierigkeiten in der Berliner Kunſt⸗ e 5 ſchlüſſe. Für das Kabelnetz werden Röhren⸗, Fluß⸗ und ſeideninduſtr'e. Monkan werte verſchiedenklich aut gehalten. Deut⸗„ 350 5 verwendet. n ſche Anleihen waren ebenfalls ſchwächer, Ausländer knapp ge⸗ Sept 8 1 9 3 1 85 0 alten, Pfandbriefe nicht einheitlich und n Schl 510. 5 9 25 J * Rodi u. Wienenberger dividendenlos. Die Rodi u. Wien en⸗ A n eee ee 1 Schwihe neigend.] Slteber[— 18—.80—.— 3775 5 6 Als für Bifoulerie e een d bei„Am Geldmar kt esſetzte ſich die Erleichterung fort, Tagesgeld war] Nov.—.— 152.— 151.— ö 44.25 49. erger AG. für Bijouterie und Kettenfabrikation, Pforzheim, be⸗ mit 6 5 erhältlich, Monatsgeld 910,5, War 57. 7555 5 8 1— richtet für das am 30. April abgelaufene Ge tsjahr 192820 über N. 55„„ 7 50 b. Warenwechſet n o ee 151.7 182.— 1515———5 5 Umfatzteigerung und erhöhten Bruttogewinn, der indeſſen zu dach den erſten Kurſen blieb das Geſchäft ruhig, und die Kurſe Elettrolyttupfer, prompt, 171,50 Antimon Regulus 65 69 grpßeren Köſchreibunge Debitore 5 det 59 e öckelten weiter ab. Glanzſtoff verloren erneut 4, Brau⸗ Orig, Hütten ⸗Alumi ium 190.— Silber in Barren, per kg 1,00 72.75 2270 Abſchreibungen auf Beblkoren verwende würde. Ausge⸗ bank, Polyphon und Schultheiß ca. 2, die anderen. Werte-1 v. H. dgl. Walz⸗Drahtbarren 194.— Gold, Freiverkehr, 10 gr 28.00 28,20 N wieſen wird nach Abzug der Unkosten ein Bruttogewinn von 111 000 Farben blieben weiter im Angebot. Der Kaffa mark verkehrte] Fünen d, 2 Platin, did. 1 E 10 g ben 510 5 990 ee e e 8 0 heute in melſt ſchwächerer Haltung. Die Rückgänge betrugen 1 bis Reinnickel. 98 0 v. H. 350.— Preiſe(ohne Gdelmetalle) für 100 fg 4 8 en 17 60 7 620)„, auf Maſchinen und Geräte 83 v. H. Frankfurter Allgemeine 10„ bei 50proz. Brief⸗Re 5 8 1 180 e e 08„., Frar Allgemeine 10. oz. Brieſ⸗Repartie⸗] Londoner Metallvörſe 1 gink promt 23,50 24,50 17005 A und eine Sonderabſchretibung auf Maſchinen und Ge 5 15. W 117 n 75 10 55 Silber Unze ſtand. 11100 N Mat Kane e 1850 1. 000„ e 0 J 8 1. erholt. Auch pätere. lie as Geſchäft ruhig. 780 5 g 2 der ſich durch 70 411(80 545)„ Gewinnvortrag auf 111 008(1587 Vorübergehend konnte ſich auf Deckungen von Interventleneg ein b, ee ee e eee ee eee 5230 5750 erhöht und vorgetragen werden foll(1. P. 5 0. d. Diudends auf leichte Erholung durchſetzen, dach ſchloß de Börſe wieder etwas u f ond, 15% 10.5 ion ee, 296. 208 J dan“. 44,80 44.85 1625 000% Ack.) Mit Wirkung vom 15. Mai 1929 hat die Geſellſchaft ſchwächer Die letzten NRotlerungen lagen meiſt 7 bis 1 v 5 1 5 7845 1725 595 ae 20 04 8 137— 92 8 Ai gefaſete Einrichtung der Bou b le Uhrenge ha wfefab t it 95 55 8 D Gſſener S051 5. 4 5 v..] Setlementſpr. 48, 16,25 do. Seitlemen 204,2 204,2 Wolſramerz 35.— 36.— 0 1 Do! 5 geb se 5 5 0„ Schultheiß, Schuckert, Weſteregeln bis 2, Kupfer elektrol. 85.25 88,.—] do. Banka 217.7) 21 tickel Imand 175.“ 175,0 Paul Druſenbaum käuflich erworben. Die Ausſichten für Slansſtoff 4 v. H. ſchwächer. Elektriſche Lieferungen, Schuberk⸗ do beſt ſelee 81 25 8125 do. Straits 208.0 208.2 do. Ausland 175. 175.0 eine normale Beſchäftigung dieſer neuen Abteilung ſeien nach den Salzer, Salzdetfürth, Harpener und Polyphon beſſerten ſich um do ſtrong sb 110,0 110, J Blei vrompt 28.30 23.501 Silber 2 4—— . e n wan. Saen. 5 are rere a—— 1 eee eee eee . 10 5 1; 10. J 11 10. J 11 10. J 1 Urszettel der Neuen Mannheimer Zeitung b. uren,,. Heure, e J o Reader d. 0 108 5 10 Je, 10. 158. 1 e d a 0 Vergm. Elekte. 3,28. Holdſchmidt Th. 7. Azeinelekt. N..92 ee ee eee e ae Draht 93.25 92.25 Adeinſeld fra 180,8 589.0 Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten, bel Stückenotſerungen in Mark je Stück Brem.⸗Beſig. Bel— 63,5 Gritzner M. Durl. 59 75 58. 5 St. A 145% 14577 ugsb. N Miaſch. 85.— 84.65 Halleſche Maſch 95 93, bein. Braunt 2680 268.0 Mannheimer Effektenbörſe Stow Bobert iel lad 2, Sin efnget 176 0 i880 Rader wer— 511 A Seſ deürnderg 20970 dau A Sent Jg en eee ee e Cement Heidelb. 129,5 129,0.— ae rg 207,0 Hb.⸗Wien Gu—. 80.7 in 2 127. 10. 11 10 11 10, J 11, 0 Had& Nen 82.50 J. B Bemberg 250,0 286,0 Gum 60.— 80.78 Sbeinſtahf 126.0 127,0 8% Bad. St.⸗UM. 27 75, 18 Lap a n 213.0 213.0 10% Orkr. M. Bu. 120,0 120, Chad Karstadt 1 1 Hanfwerk. Füſſen 7 25 Bergmann Elekt 223,5 221.0 n Vergb. 1478 1460 Kietes Montan—.——.— 2% Bab Kom, Gd 82.75 82,75 Pfalz. Preßheſe. 15%„ A 135,0 135.0 N Anm 119.].. Jilpere Nima 118,8 Schlincca o bg ge 9081.50 Verf.⸗Gub Hut 275,0 276, 888 ngen„ Roſtgei Zucker 44.— 44.— 400 ben a 10 0 1015 Wege Klorch 285.9 403.0 f. tee Rah Halb 35, 35 Chemische balbert 61 go,. Fiesch gurt 8880 Schnellpr⸗Frkthl gg. 62.50 Der, Karls. Ind. 74, ö0.80 Libverk Masch 109 ae 171 7 7 4 0 387 9922— f 5 7** 45 7 Scr.* 7* 1 5 erli: 1 1 7 8 118* 1 5 90 ate Gold 32 258,5. Ce Anors 180 016810 Sb. Beodhues 78 76 25 Polz, Poll 1950 Schur, 2280 Braun rtten 104 18870 Sindeich Sag. 86 508„„ 9515 Got 724 Bad. Aſſekuran, a. 11855 8 8 Daimter Benz 49,25 Lelzveriohl Ad 62.50 chuhf. Berneis e 5 Br.⸗Beſigh. Oelf 68.50 63.30 Hirſch Kupter 140, 189,0 Sage th 2750 19 ſeFarben sds n 128.0 122,0 Continent. Berſ. 0,— 80,— Mean im z 0, Di. Allant.⸗T. 113,0 75 5 Seilinduſt. Wolff 63. 63,— Bremer Vulkan 110.0 110.0] Pirſchberg Leder 98— 95, Sarotti 15 15 157.0 Maunh. Verſich. 119,0 1100 Fan, Mat kenm 15101810 D. Eiſenhandel Inag Erlangen 91.501,50 Siem& Halske 388,2—.— Bremet Wolle 16401640 Hoeſch Eſſen 188.2180 5 Schuberte Sal 905 78. Vadiſche Baut 168.9 185.0 en e ee eee Fuugtans St.. 6g..50 Sund Zucken 150, P50 Frou Ges. c. 130 167, Fozentobewerke 47 18d Scher e; L 280 2280 Pfalz open. 8. 13 184.7 A0.. Selling 8, 5. Peril gem Heid 19.0.128.5½ Pl Cmotenm 3089 Kamm. Kafferst 142.0 142.0 N BudersGlſenw. 72.60 b. Fc Feen 0850 Sen bb, e 80 Rh. Sopot Bt. 145.0140 Brown, Poberſ 130,8 186,5 h. Eſeltr. A. G 147.0 140.0 8 3 1 0 305.530 Aan 6 5. rtcot.Beſigheim... Charlott. Waſſer 108.0 109.8 Horchwerke 69. 89.50 Stem,& Halske 384.5 383.0 e en f 0 0 Deiche Dian. 525.0300 Sb. Zücer 150,0 886.0 db. acenpr 11201110 lh dec 678 ga, 5 Chem. Heyden 15, 78,5. Jie Setgban 2145 214 Seh: Kane 2 12 „Disconto. 130.0 180,0 ol. 0 0 Südd. Zucker— 15 58 Schnee 111% 11 Kuo dell 165 32 5 705 17 M. üdei N Siber Kamm 0 12 1 5 züdd Jucken. zs: 0 Dürkoppwerk St. 1. Knorr, Heilbr. 162.5302. Chem Gelſenk. 73,— 78, M. Jüdei& Co. 161.7 160.08 umg. 182.0 129.0 ce ee e e Düſſel. Rar Pürr 937.— Lonſer Bra 74.80 24. Fer dedeſh Jett 57,80 69.80 Concord. Sol. 9% 5 Gebr Jungbans.20 sds is Steſergen Alus 149 0 148 7 Eichbaum— N. 6 Farben, 218,0 2140 Zelſtof Waldof 2970 1390 Dycterh. Widm 96 50 95.50 Krause. Lock 54. Nee 1150 69.50 Concord. Spinn. 26.— 27.— 11 65 tolberget Zink 149.0 145.2 — n 1 d. G. 218, 1 Vald 0 5 0805 1 Vergl. Jule. 115.0 115,0 Conti Caduiſch. 183.0 180,7 Kahla Porzellan 74.— 18,35 Südd Immobil 78.— 72. 5 Lechwernſtre Ver. U in 150.0 5 3 1 Iſcher 3 8 2 7 S 5 a 8 a 8 Ver. Ultramarin 150,0 189.0 Rallw Aſchersl. 235,0 230.5 2 ck. 5 1 Frankfurter Börſe Ellen Katers. 7 8277 18 170 5 170 0 Ber Zellſt. Ber 106,0 105,6 Ne ng 0170 18“ fag 177.2175.5 dab, e 91. N 5 Ele 1 N 51— 5 als. 111 U 8 0 S 1 2 1 77 0 8 f 55 5 3 2— Feſtverzinsliche werte Harne dd. 133.) 1420 Montan-Aktſen e eee 8 N Bosa& aner 222 9 1850 Disch Aan. 8. 112. de.. d. Ker 10204830 Thoerts Helfaßr 912 0 Ayr.„Uu.„ 142. 146. 5 4* 32 55 75 8 92. 1 3 2 2 N 85 8 15 Tie 1 ee Neiczant 87 50.5 Son.. Pelvalb 176.14% eſchwe 7 0 Emag Feantf. 880 Mamttaſppertg 10h, Vellk. Sef. U. 50.2 60. dai erer 128 ll 5 ein:? Jed 47 47— Teenererlee 50 1228 85 e e ee en ee chen fen 209.200% Enzinger⸗Unſon 82, 9. Frankf. 153,7 128.2 Siſch Gußſtaht Sebring 67 50 63. e 4 53,10 53,30 D. u. Nat 268,5 268.0 Gelſe er e ger⸗ n„ 115 5 23.„Gu. 5 b 5 8. 5 c 1 980 55 50 8 1 5 1 05 e e 148.0—.— Eßlinget Maſch 50.50,— Wayß& Freytag 100,0 109 0 Deuſſchectabelw. 72,50 1 Krauß Efe. Lot 54.25 55.— Varziner Papter 1210 1210 ohne 35,50. Flſe. 5 Ettling Spinn. 215.0 8 0 5 1 Diſche, Maſchſbr.——. Kronprinz Met. 57,— 57.60 B. B. ref Gummt 81.— 81.— 4 5 5 g 55 Ilſe Ogb St. A. 214,0 212,0* W. Wolff 100,0 100,0 Diſche 5. 85 5„ 8 . Werth,(Gold! D Eſſekten Bank 128,9 128.0 1 5 2 3 28.— 25, 5 5 ſche. Steinzg. 205,0 205,0 ftuffbäuf.e Hüte 48. 48.15 Ber. Chem. Charl 78. 79. D. Schaßanw. 28——.— D. pupeu Wechſ. 128.0 le8.8„ 7 172 0 1 11 Motoren Darmſt. 53.75 52.—. 18,, B. Piſch Nickel 185.2 168.7 0 0 80].eberſee⸗Bank 100.01 ali Salzdetfurth 392.0 386,0] Fahr Gebr. Birm 917 Motoren Deu 19 71 iſch. Eiſenhdl 73.— 5 Lahmeher g 0 0 Scheng is 460] 480 S. Fecelsennk be de Aare 4 110 7 3% Ae u 122 Mitra 1159 geäpoftggaſge 188. Eee dec Ane, 305,5 3000 Sebeaglae e ae ud wigsg. 20 88,80 80. Siscontv, Gef, 150.0 180,0 Klöcner.. 117,. Feintec Jerter 9.— 8e. 8„ Memel. Drend. Schnellpt. 1142 118.5 Linde es. 85,0 188,5. Stablever 188180 8 Gb dai geiz Dresdner Bank 18468 1850 Mannes me. 116,5 118,5 Pein Gee 1„ Neaarluimer 5g.—.— Walde 234.5 Dltrener Meta 1810 51:5 Farl Nadſtröm 828,0 628.0 7 11700 720 7 5 8 Y f Felt Gu ume 1 1 Di 2 ei 5 2. b. b 9b. 178,048, 8 5 8 1— 100 Frankf. Bank 103.5103, Mansſeld Akt—. Frankfurter Gas 118,0 119,0 Petersunionßrf.——.* 5 8 Ze 57,50—, 305 Schuhſab. 48, 3 Jer Ultramarin 1 6263 7 5— 0 5 8 f 5 5 5— ufa(Fretverk.) 89.89, Donamit Truſt. Voewe 4 Co. 202,0 200 Reale 0 186,2 186,7„ant Minen. 71 Frkf. Pol.& Wit. bf. Näbhm Kauf.. l Kaftatter Waaa 18,—18,— 102,2 88.— C Lotenz 189.0 188.5 Hegel Lelegrapd 3280 7 6% Grkr. Mh. 29—.—. Metall u Mis. Phe 5 r 5 2 ſelettt Lieferung 172,0 170,7 Ct 9 5 Bogiländ Maſch 93.— 82. 8% Preuß. Rall 2 Mitteid Fd.-B. ee ee 3 8 Pn 100 0108.0 Berliner Börſe Elkir, Sicht u. K. 208.0 207,0 Lüdenſcheld Piet 76.15 76,19 Holgt& Hoeßfner 222.0 2220 e e e e e geren en gg Fa ee a 1 Nees f en See W 0 87 81 ede. Ered ⸗Anſt. 89. 7² einſta 28 2 5 a 5 Eſchw.•4 5 unnesmann N 12 1 40 7 1 Bill, Soo l. 133.3180“ ace dect 1 0 519.0 Keſtverzinsliche werte Se 1004, Sr ente 8. 92455855 Ane 8 la Sarg g. 120 1280 e 1251 e Grkr. M. abg% a ellus Bergbau 116,0 116,0 Woldanleitze. 5„ Deutſche Bank 164 0 184, 5 Markt- u Rüblh. 129,0 129,0 Wi 3 eee ae ge dee der Stabio e 11, 5.5 Be 2 580 9 5 Transport- Aktien Als üeterserdt 189,0 Jeac Je Fazeg., e Lu Rare dune 1 a3 dene Je 8. 885 „ad. Kom, cb 82,— 82,— Mbein uv. 145,6 c148.0 501151 Diſch. Ablesgſch! 58, i Disconto Comin 180,6 180, Feldmühle Pap 18870 185.0 Wie e 169,0 168,5 Wittener Gußſt. 50.— 49.80 3 1 95. ohne Ablöfgrechs 10 70 10.40 Schantungban 4,—].90 Hank. 185,0 155,0 Feidmüble Bap seo 188, Mech Web Lind. 5 5 5 5 Fab. 30850 9950 Süd Loden. 8 153 9189.0 N 1888 Fates 18 548 0 Peitelb. Keb Were Feen dun. 130 18.0 des eden ede aue denne e 288( 2896 . een üdd Bieconſo 128.0 15670 Induſtrie⸗Aktien 8% Bab Kode 18. Aug. Let u. Ste 159.0 48.0 Leſterr Gredtwt 90 75 50.75 Frankfurter Gas. e Miag⸗Müblen 12 127 Suben de 0. 700 „.-688 80.800 ener Lanker 1775 5 9e Sekt Mg.. 14 0, Subd Eiſenvah 120 140 Reichsdant. 702,7 0 R Friſter 2570 L670 Pn 2 Genen 13 91800 Sar Mien d. 70.80 „ ben 84.84, Württ Nofenbk 161.0 168.0 icht Mann 789 So Peß. Kallanl 6,71 788 Hapag 117.8117 1 Kbein Crevitbt 120.0 121.0 Gaggenau.. Matoren deus 71/2. Freiverkehrs⸗Kurſe %„„„82. 62. enninger K. 1 160,0 168. 8% Roggenwert 9,50].50 Südamerika——: Süddeuiſch. Disc. 129,0 129.0 Gebhard Teriit 108.0 107.0 Muüblbeim Berg, 1,7 107.5 5 5 Altanz 230.9230. Swen München 285,0 285.0 5% Roggen rentd.15.15 Hanſa Diſchiff 158 0858.5 Srankf. Algem Gelſent Bergw. 148, 142,7 Betersd. J. Hab! 275.827 %%% Mhein. Lia 78,25 J8.28 Frankf An Wert 125,0 1150 Mainzer StA 219.0 278.0 3% Vandſch Rog 7080—— Norbd. Liogd. 110,3 109,8 Stüc u 400 120,0 110 0 Genſchow& 6. 81.— 79. Reckarſulm. org———— Kuſſenban.15%.28 4½%% Pitz. Lig 15.75 75.75 Felt. A u. Mit 58,.. Schöſſerh. Sindg 289.0 288.0 F Gerein Elbeſchiſt. 25,45 25, l uſchow 4 Ce 61.— 70. Rordd. Woll fäm. 488.0 184.0 Deulſche Perrot, 8,80 88 50 4%% Südd vig 73.50 73,50 Mannb. Ber.. Sch 8 1 4 0 5 N Getm. Bottl.-8. 186,5 188,. 5 4042 4% eining J 48,50 78..—Schwartz⸗Sterch 163.0 168,0 8% Merlkaner 25.80 28,80 Induſtrie-Aktien 1155 5 Oderſchl. E. Bed 34. 82. K 218,0 1 e 0 Werger 191.0 191.0 4% r ürk. Ad. An 5 88 380 Bank- Aktien r fd) a 0710725 Trans port⸗Aktien 3 7% Wend reiß e 30 Apierwerle 42 8. Sehe Geda 20 495 See 99„ diamond 28,78 25.25 Accumꝛnlatoren.% 4% 780 130 an J 4 Werz: 15 0427 0 Aleranderwett 44 7e 44.2 Goidſchmd: Tb..7 58,7 e, 228 5 2247 Pochfreauen;—— 1860 .. 8. g 44.75 5 18. 75. 8 auen r 1 Bank-Aktien r 1 6 Ue.s Ader diener z 19791 4% Jann Ant 12,78 12.80 ant Graulnd 156 0 158 0 Aug. Glettr.⸗G. 192,181 Grigner Mach 59,50 59. bone Bergbau eigen 5 . 1247 Nerd 5 111.00 0 1 5 A 192.8 11) 4% Zogobl 1011 7598 Harm Jankvet 128 6124 6 Alſen Portl eg 180.0 18„ Gebr Großmann. 44. Setwpdon 108.7 108.0 Ronnenberg—— 0 12 0 0 A. untp. la 138 Fr dog 125 12.20 Berk Handeisg. 204 0 301. Immend Pas iel: 1620 Grun Kl.115.507280 Sloman Salben 2. 2 2 ich. 28117.90. 8 0 1257 Am ec. 162 8. ee 172.2 Rath 8 73,50 Südſee Pbosph. 27.— 155 5 5 8 5 5 ruſchwiß til 70,—(0. Reisboln Bap aa— 2 8 2 8 5.... g 5 5 e n 5 1888812* 188 2 S SIe eee eee 188888 21 r n 8287 d rn 888 8 8 18888 2 1 118 41 1 ö 1 Mittwoch, den 11. September 1929 Nette Mannheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe] 9. Seite. Nr. 421 Mechthild Luger war einige Male auf der Halde geweſen und hatte Tobias verfehlt. Sie fühlte ſich verletzt, weil er nie ein Zeichen gab, wie ihn ihre vergeblichen Beſuche berührt Hatten. Tohias lebte einfach in einer anderen Welt, in der nur der Gedanke an das Nächſte Platz hatte. Die Luger war ihm entfallen wie ein ſchöner, ſeltſamer Traum, den man gern ein⸗ mal zu Ende geträumt hätte; aber es fehlte der leichte Schlaf mit den von ſeeliſchen Erregungen entzündeten Sinnen. Tuli⸗ pan war zu abgeſchafft und ſtumpf den eigenen Problemen gegenüber. Jetzt, da er wieder im Garten ſich tummelte, erinnerte ihn eine ſeltene, weiße Orchidee immer an Mechthild, aber die Er⸗ innerung verwehte flüchtig einem Schleierwinken gleich, flüch⸗ tig wie der zarte Duft, der von der morbiden Blumenſchön⸗ heit ausging und ſich den ſtarken, geſunden Gerüchen ſpäter Nelken vermählte. 10 ** Der Oktober, der Gilbhardt, ſchlich ſich her, als wäre er ein Sommermonat. Kein Menſch konnte ſich überwinden, die Oefen zu richten, den Winter zu empfangen mit all den Vor⸗ hereitungen, die den Herbſt ſo laut und unruhig machen. Tulipan kroch zwar bereits ſeit Tagen auf den Glasdächern der Gewächshäuſer herum. die Scheiben zu verdichten und für gerbrochene neue einzukitten. Greuliche Hagelwetter, wo die Eisbollen in Größe einer Kinderfauſt herabgeſauſt, hatten viele Fenſter zerſchlagen.„Seit anno es denkt mir nicht“, wie Balbin bruttelnd meinte, fiel nicht mehr ſolch ein Schlag übers Land, der manchem Landmann die Ernte vernichtete und langen Mißmut in die Gemüter ſäte. Tulipans Gärten kamen glimpflich davon, ihre geſchützte Lage am Berg wirkte wieder einmal Wunder. Mit den Erträgniſſen ſeines Obſt⸗ und Gemüſebaues und mit den angeſchwollenen Einnahmen ſeiner Doktorei konnte Tulipan ſchon das väterliche Erbe um ein ſtattliches Stück Wald vermehren. Er ſtrebte danach, jede nur mögliche Form der Landſchaft im Umkreis zu ſeinem Beſitztum zu erwerben. Dazu gehörte nun noch das Stück Ginſterhalde am Nordrand des Miſchwaldes, deſſen Ankauf durch mancherlei Weg⸗ und Weidgerechtſame gehemmt war. Vor allem ſtand ein aben⸗ teuerlich geformter, uralter Wacholderbaum in dem Gelände, PAN UND DIB Roman von Hermann Eris Busse nicht, obgleich ſie noch jung war. RAUEN Sopgright b Horen-Derlag. Gini. Berlin Grunewald den er ſeit ſeiner Jugend mit einer geradezu ängſtlichen, ge⸗ heimnisvollen Liebe umträumt hatte. Ein niederdeutſches Märchen ſpielte um dieſen ſagenhaften Machandelboom, in dem ihm zum erſtenmal das Ereignis der Mutterſchaft verſtändlich wurde in einer Größe und Un⸗ begreiflichkeit des Fühlens, was ihn viele Tage lang völlig von der Alltagswelt abſchied, weil ſein Inneres voll neuer, fremder Gedanken war. Er ſah manchen Frauen auf den Leib, ob ſie ſo geſegnet gingen wie die Prinzeſſin und forſchte errötend in ihrem Geſicht ob ſie davon ſo ſchön waren, wie er es ſich dachte. Er wünſchte heiß, die Mutter möchte eines Tages ſo im Garten umhergehen, damit er in einer ſtillen, dienenden Zärtlichkeit bei ihr ſein könnte, um ſie, wenn ſie fröhlich war, zu fragen, wie es ſich zutrüge, wenn ein junger Menſch im engen, warmen, dunklen Gehäuſe wüchſe, ob ſie das ſpüre, ob ſte das freue. Die Mutter aber veränderte ſich Tobias vergaß natürlich dieſe merkwürdigen Gedanken und Erlebniſſe wieder aber der Wacholderbaum hütete ſie in ſeinem geheimnisvoll tiefen, bläulich grauen Nadelwerk und ſprach nur im heißen Mittag, wenn Tobias bei ihm lag, ſein ſeltſames Wiſſen aus. Die Erlebniſſe der Jugendzeit erwachten zum Leben, auf Schritt und Tritt kam dem Erwachſenen der Knabe Tulipan entgegen mit ſeinen eindringlichen, peinlichen und frühreifen Fragen. Eine rohe Stimme hätte damals heilloſen Schaden an der hellen Seele verüben können, aber ſie beſaß zum Glück wenig Vertrauen zu anderen und blieb einſam. Den flügge werden⸗ den Kameraden ging er aus dem Weg, wenn ſie in ihrem Halbwiſſen trübe Dinge erzählten. Es war ja alles ganz anders. Wie erbärmlich beſprachen die das unfaßliche Myſte⸗ rium des Geſchlechts, das ihnen niemand erklären konnte, nie⸗ mand offenbaren wollte! Auch er nicht. Sie hätten gegrinſt, und dann hätte er ſie würgen müſſen. Er ſonderte ſich lieber ab und verſchwieg ſeine Träume, wie er auch ſpäter die Wirk⸗ lichkeit verſchwieg, die ihm Brigitte hingebreitet. Einmal war für ihn doch das andere gekommen, das Be⸗ fleckende, von dem die Jünglinge wiſperten, das Verſchwen⸗ den um der Luſt willen. Da fiel der Schleier von dem Aller⸗ heiligſten, und Tobias ergab ſich gierig wie die anderen in die feilen Lockungen. Die Offenbarung des Wacholderbaumes vergaß er. Ver⸗ gaß die Knabenträume und glühenden Jünglingsgelübde. Die Welt wurde ihm zur Schaukel, er ſchwebte frei ſo hoch und tief er wollte, es gab in ſeinem unſteten Reiſeleben keine Frage in den Morgen, keine Heimlichkeit in die Nacht, die er nicht hätte erleben müſſen. Er brauchte nur auf und davon zu ſchwingen, und alles war vorbei. Dieſe Freiheit pumpte aus, dieſe Hem⸗ mungsloſigkeit vergiftete die Seele. Leere, Leere! War es nötig, noch zu leben? Ereigniſſe trafen ſich und befruchteten ſich nicht. Schemen gingen auseinander. Tobias, der Irrende, taſtete ins Nichts. Lachend oft wie ein Narr ſchnellte er ſich über den Abgrund der Schwermut in neue Räuſche. Es gab Ruhepunkte in dieſen Wirbeln und Schauflügen. Tultvan ſummierte hin und wieder. Unter jedem Strich ſtand magiſch eine bauchige Null, ſo viele Poſten er auch unterein⸗ ander reihte. Das ging doch nicht mit rechten Dingen zu. Nächtens wuchs die Null wie eine ovale Tonne in tiefen Hin⸗ tergrund hinein. Am Ende, weit hinten, glänzte ein klarer Spiegel, und in der kaum faßbaren Verengung ſtand ein Frauenbild; er kannte aber das Geſicht nicht. Es war ſchön und war vielleicht die zukünftige Geliebte um derentwillen er Irrungen erlitt, weil er geläutert werden mußte für ſie⸗ Manchmal glaubte er, es wäre die Mutter, die ein Gnaden⸗ bild geworden ſei. VII. Der Geſelle Joſef, der ſchon beim alten Tulipan eine Art Vertrauter geweſen war, um Rat gefragt wurde und eigen⸗ händig manche Aenderung einführen durfte, kam auch zu Tobias in dieſes Verhältnis, Im Grunde war er überhaupt der Meiſter der Gärtnerei, an den ſich alle Arbeiter zu halten hatten. Tobias blieb der Planer, der manchmal zäh um die neue Anlage irgend eines Stückes mit dem Geſellen kämpfen mußte, welcher mehr Praktiker als Probierer war und gerne am Bewährten feſthielt. Tobias mußte ja in vielen Dingen Schüler des Geſellen werden; deun von Grund auf fehlte ihm doch die Kenntnis der einfachſten Griffe. Auch kam er mit den Arbeiten der einzelnen Monate und Jahreszeiten noch nicht zurecht, und oft mußte der Geſelle zu irgend einer dringenden Sache mahnen. Er tat dies auf ganz eigene Weiſe. Sein Kopf war voller Sprüche und Regeln, und das meiſte, was er ſprach, ging von ſolchen alten, oft ſaftigen, oft aber auch ſinnig poetiſchen und zuweilen recht ſybilliniſchen Ausſagen aus, denen er gerne eine Erklärung anfügte, die begann:„Ich hab' die Erfahrung gemacht“ (Fortſetzung folgt!) Iodes-Anzeige tagte Tante und Großtante, Fräulein Clara Bassery nach kurzer Krankheit im 87. Lebensjahr in ein besseres Jenseits abgerufen Mannheim, Gahnhofpla tz), 11. September 1929 Ferdinand Bassery und Familie D Am Sonntag, 8. September, vormittags 11 Uhr wurde unsere hochbe- N der Reise ie Dr. Hans Völker Facharzt für Frauenkrankhelten und Geburtshilfe Privatklinik und Sprechstund.: Rottstraßs 51 6 A. Rh. Tel. Nr. 622 76 10140 Die Beisetzung fand in der Stille statt Für die vielen Beweise herzlicher Teil- nahme beim Hinscheiden meines innigstge- liebten Gatten, unseres herzensguten Vaters, sprechen wir unseren innigsten Dank aus Mannheim, den 11. September 1929 Beilstraße 26 7106 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Auguste Alt geb. Reiſh Danksagung Bei dem Heimgange meines lieben Mannes und unseres Vaters Heinrich Freudenberger sagen wir für die herzliche Teilnahme und lieben Kranzspenden, sowie für die letzte Ehrenbe- zeugung des Bayernvereins und des evangel. Männervereins der Melanchthonkirche unseren innigsten Dank 1 Mannheim, den 11. September 1929 Die trauernden Hinterbliebenen: Frau Marie Freudenberger u. Hinder Iraner brlelescnnen Drudlterei Dr. Naas, C. m. b. H. E 6, 2 * wangs⸗Verſteigerung preis von 62 u. 65% Telephonauruf unter 04. Donnerstag, 12. 9. 29, nachmittags 2 Uhr. werde ich im hieſigen Pfandlokal. 6. 2 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 1. Smyrnateppich. 25 „In der schweigenden Wolt, Die der Winter umkangen hält, Hebt sie einsam ihr weils Haupt: Selber geht sie dahin und schwindet Verſteigerung be ſt i m m 15 0 27905 Eh' der Lenz kommt und sie findet, Holzhauer Aber sie hat ihn doch verkündet, Hole 5 Als noch keiner an ihn geglaubt.“ (Trojan,„Die Christrose“) Cbristrosen müssen jetzt gepflanzt werden 6 Stauden M..75— 12 Stück M..80— 24 Stau- Gerichtsvollzieher. Seltenes Angebot! Achtung! den M. 4. Auch alle anderen Stauden müssen jetzt 2 gepflanzt werden. Stauden sind jene prachtvollen Waggon Gartengewächse, die 100 Jabre alt werden, an deren Blumen, von den Grobleltern gepflanzt, die Enkel sich noch erfreuen, die nur einmal gepflanzt zu werden brauchen und dann jedes Jahr immer wieder blühen, keines Winterschutzes, keiner be- sonderen Pflege bedürfen, wie Paeonien(Pflingst- rosen), Frauenberz,, Feuerlilien, Malven, Edelweiß, Gartenprimeln, Königskerze, Riesengartenmohn, Rie- senglockenblume ete. Dort, wo sie einmal ge- pflanzt, bleiben sie stehen, Jahr schöner, schmücken mehrere Menschenalter hindurch den Garten oder die Grabstätte mit Blu- men, in eine mort entzückendes Material zu Sträußen und Vasenfüllungen darbietend. Mussen allerdings jetzt gepflanzt werden. Ein Sortiment der schönsten Stauden von unserer Wahl, im gan- zen 50 Pflanzen M. 3, Stauden M. 4, 300 Stauden M. 10.— 100 Erdbeerpflanzen M. 2: Roter Elefant“,„Madame Moutot“,„Sieger“,„Könivin Luise“,„Rotkäpple vom Schwabenland“, Tafel-Erd- beeren ersten Ranges, 1000 dieser Erdbeerpflanzen M. 18. 100 Pflanzen der schwarzen Ananas-Erd- beere aus Vierlanden M..50, 200 Pflanzen M. 7. Narzissenzwieben 4 Pf., Schneeglöckchenzwiebeln 4 Pf., Iriszwiebeln 4 Pf., Crocuszwiebeln 4 Pf., Tulpenzwiebeln 4 Pf., 100 Stück jedesmal M..85, alles in Prachtlarben. Hyazinthenzwiebeln 18 Pf., 100 Stück M. 15. 1 Sortiment Kakteen-Samen, aus denen man 40 Kakteen ziehen kann, M..20. Zwei Sortimente M. 2. Verbindlich bis 21. September. Blumengärtnereien Peterseim- Erfurt, behördliche Lieferanten. 10098 Fahrräder m. Garantie z. Spott⸗ per Stück zu verkfn. Löſch. H 4. 24. *7240 22 75 elheusbogent? Geiger ſucht Klavierspieler zwecks Verbindung. Angeb. u. X X 74 en, brennen uz x. gr.60, Tabletten.25 u..50. Nur echt in blauer Packung mit dem Bilde des Erfinders, Bullrich, Berlin W57. Jagdverpachtung! Die Gemeinde Heidersbach(Amt Buchen, Baden) verpachtet am Montag, den 23. Sep⸗ Großes werden von Jahr zu tember, nachmittags 1 Uhr im Rathaus da⸗ hier die etwa 710 Hektar Feld und Wald um⸗ faſſende Gemeindejagd auf ſechs Jahre für die Zeit vom 1. Februar 1930 bis 31. Januar 1936. Als Steigerer wird nur zugelaſſen, wer ſich im Beſitze eines Jagdpaſſes befindet oder durch Beſcheinigung der zuſtändigen Be⸗ hörde nachweiſen kann, daß gegen die Er⸗ teilung des Jagdpaſfes keine Bedenken be⸗ ſtehen. Der Entwurf des Pachtvertrags liegt während den Dienſtſtunden zur Einſicht im Rathauſe offen. Heidenbach iſt Halteſtation der Poſtauto⸗ linie Mosbach. Buchen. 10 144 Der Gemeinderat: Henn, Bürgermeiſter. Ehrmann, Ratſchreiber. Mehrere, prachtwelle Schlafzimmer Birke pellert zu Staunen billigen Prelsen abzugeben. 97252 Binzenhöfer Moônelgeschäft u. Schrelnerel, Augartensfr. 3868 Schülergeige 15, Gitarre 18/ zu verk. Kurt Hoyer, Lauten⸗ 42 K Pelzina-Flgel gut erhalten zu verk. Att. heröftenbiehngen der Stau Waunkeim Straßenbahn. Vom 12. September 1929 ab befinden ſich das Fundbitro der Straßenbahn und die Güterannahmeſtelle der Rhein⸗Haardt⸗Bahn im neu erſtellten Dienſtgebäude Friedrichs⸗ ping 50. Die Büroſtunden und die Annahme⸗ zeiten für Güter bleiben unverändert. 40 Straßeubahnamt. an die Geſchſt. 6961 Berufstät Fräulein möchte an kleinem, gut bürgerlichen Privatmttagslisoh teilnehmen.*7212 Nr. 291 04 — ZWangs versteigerung 8 eln Donnerstag, den 12. September 1929, nach⸗ ee mittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal Q 6. 2 Geſchäftsfrau ſucht bier gegen bare Zahlung im Vollſtreckungs⸗ 400 Mark wege öffentlich verſteigern: 1 Mathiswagen 5/24 PS., 1 Regiſtrierkaſſe, 1 Elektromotor⸗ wagen und verſchied. Möbel. 10 160 Mannheim, den 11. September 1929. d. g. Zins u. Sicherh. ſof. v. Priv.⸗Selbſtg. Angeb. u. D 0 89 und Geigenbau, Rep.⸗ Werkſtatt, Tatterſall⸗ ſtraße 22. 7247 tür. Schrank. 25., Teppich, 23 Meter, wenig gebraucht. 60/ 75 verkaufen. 47275 Müller. N 7. La. Tatterſallſtr. 31 II 3988 Saxophon, Us⸗Alt, ſehr aut erhalten(mit Koffer) zu verkaufen. Preis 200. Schäfer, Laurentiusſtr. 26. *7 284 bar tengrundstück Nähe Waldpark, zu verkaufen. B3964 Abreſſe in der Geſchſt. Billig zu verkaufen: 1 weißes Schlafzimm. 1 einf. Eßzim.(Eichel. 1 Grudeherd. Beſichtigung 10—12 1 7214 r. Proß, Meerwieſenſtr. 26 1 f. aut erh. doppelſ. Kinder- Schpeibguſt 1 Lüſter für Gas u. Elektriſch bill. zu okf, Roſengartenſtr. 17, pt, Anzuſ. b. nachm. 3 U. 27220 Neuwertiges Wanderer ⸗ Motorrad m. Beiwag., 750 cem, neueſt, Modell, kompl. ausgerttſtet, verſteuert u. verſichert bis Aug, 1980, günſtig zu verk. Angeb. unt.& J 164 an die Geſchſt. 7308 Zu verkauf, umzugs⸗ halber a. 1. Haufe el. Kocher, Kochplakte, Fön. Heizkiſſen. Röh⸗ rengasoſen(rome⸗ theus]. iriſcher Ofen, Orig.⸗ Bde. Münch. Jugend“ 18981912. Zu erfr. in d. Geſchſt. 27257 Faſt neue, weißfack Ladenthe ss 4‚ 20 115 1 755 zu verk. Näh. Siedlg. Pfingſtberg, Herren⸗ ſand 31. Laden. 7201 für Wan d, Tlseh 9 7, 23 Teleph. 28087 1 an die Geſchſt. 7206 Träumer, Gerichtsvollzieher⸗Amtevz. Rfelualable und Oo 10. Seite. Nr. 421 Neue Mannheimer 8(Abend⸗ 9 Mittwoch, den 11. September 1929 eingeführt u. konkurrenzl. sucht Flomnopole bunden. der Zentrale) einige forderlich. Angeb u. J. Bauncberg G. m. b.., Pelrbrandte 5 Tachlige Verkaufskraft, Herr od. Dame, mit eigener Wohnung im Zentrum, von Berliner Firma als Mille bar, Berlin . für Baden bei guter keit geſucht. Fachkeunkniſe nicht un⸗ bedingt nötig. Stellung einer Bank⸗ kaution u. erſte Referenzen erforderli Ernſte Intereſſenten(Horcher zwecklos) werden um Zuſchriften mit ausführlich. Angaben, Alter uſw. gebeten unt. 2 3119 an Rieſe& Kraemer, Annoncen⸗Ex Berlin ⸗Schöneberg. Strengſte Diskretion 5 n 10.152 84086 ch guter 1 für eme l. Mente abs 4 gesucht. Vorzustellen Donnerstag 7 5 19 vorm. 10.12 u. nachm.-6 Uhr 1 Augartenstrabe 6, 9. Stellung „ mit no en Tut iges 5 Malchen Arte Anfang Aer, ſucht Vertrauens- vom Lande, welches ſchon in Stellg. war, ſucht in kind Haus⸗ halt. am liebſten in Stellung Seesen Stel⸗ lung. 8725 Lagerverwalter, Angeb. u. G W 72 Kaßſenbote od. dergl. an die Geſchäftsſtelle. Raution kann 5 55 81 Angeb. unt. ante 3 ab 5 Fi an die Ge. kewantk. Mädchen ſchäftsſtelle. 3 75 mit gut. Zeugn., 27 J. 13 halt, ſucht Stellung als Helteres Mädchen Köchin auf 15. Sept. ſucht Stellung bei ält. in nur autem Haufe. inf Ehevaar. Gute Ausf. Angeb. u. L Zeugniſſe vorhanden. Angeb. u. 5 45 84 N 158 an die Geſchſt. an die Geſchſt. 7287 27208 Heldel berg Einfamilien- Villa D It SIe m Komfort 5 Zim mer, einger. Badezimmer große Sonnen⸗ veranden, angelegter arten, 250 m, Zentral- geg. Warmwaſſerverſorg. Mädchenkammern Beſchlagnahmefrei, ſfort beziehbar. 2 beſondere Vereinbarung. Tust, bf. K f 10 g60 an Annencen-Meugaeg, Heſdelbarg 1255 Züsde, Feudenbeim Schüne Wohn häuſer mit 2, 3 u. 4 Zim. ⸗ Wohnungen, fern. Ein familien wohn⸗ hänſer, Zimmer, Küche, Bad etc., für Mk. 25 000.— zu verkaufen. Näheres: B39 46 Arch. Gember, Telephon 307 48. 2 Häuser mit Loreinf. gr. Lagerräume, Nähe Planken⸗Friedrichsring je 23 000% A Inzahlg. zu verlaufen.* 722 Immobilienbüro T h. Schmitt, N 5. 7. ie See Artikel für die Pialz einen belähigten Allein vertreter Mit der Uebernahme ist hohes Einkommen ver- Für Lagerhaltung(Spesen zu Lasten risikolos, V 949 an Ann. Exped. 1 1(Geſchäftsſtelle ds. zu 10 für ihre ET. 11 1⁵8 NW7. Vertreter geſuchl. P u 2 v e n. Otto Lenk, Walters⸗ hauſen i. Thür. 7298 Braves, ehrliches Aleinmädehen das etwas nähen und kochen kann, in klein. Haushalt ſofort ge⸗ ſucht. B90 Zu erfragen in der Bl. Zuverläſſiges. kinderl. Alleinmä gehen mit guten Zeuaniſſen auf 1. Oktober für Einfamilienhaus ge⸗ ſucht. Kochkenntniſſe erwünchſt.* 290 Andreas, Dürerſtr. g, Neuoſtheim. fun ehedem ce Stoffe faſt neu, verkaufen. 7266 G 3. 9. 2 Treppen 2 Heizgasöfen ſehr billig zu ver⸗ kaufen.* 7304 Birnbaum. Q 1. 9. 15 Kleines Zharrengeschäft oder Filiale von äußerſt geſchäfts⸗ tüchtiger Dame ge⸗ ſu cht. Angebote unt. Z V97 a. d. Geſchäfts⸗ ſtelle dſs. Bl. B957 Suterhaltene Baubude zu kaufen geſucht. Angebote m. Preis⸗ angabe unt. T W 167 an die Geſchſt. 433, Lassenschrank Bücher geeignet, zu Tau geſ. Angeb. unt. D L 86 a. d. Geſchſt. 2 Pian 0 gut erh., Privat zu kauf. geſucht. Angeb. m. Märken⸗ u. Preis⸗ angabe u. G Y 74 an die Geſchſt. 7267 mögl. beaho ten: desueht: dieſes Blattes. ee ee Helle 2 Zimmer-Wohnung mit e Im Wal d 7 a r k. 3 Zimmer mit Zubehör. Adreſſe zu ers in der Geſchäftsſtelle *7 268 Ta n ſche meine ſchöne kmmer- Wohnung gegen eine—4 Zimmer⸗ Wohnung, Linden. hof. Angebote unt. Y P 160 an die Geſch ſtelle dieſes Blattes. 72 1 Leeres, helles Bürg-Zimmer Zentrum. geſucht. Ang. m. Preis u. D A 76 an die Geſchſt. 7269 45 Zimmerwonng. mit Bad nebſt Zubeh. Oſtſtadt, be⸗ ſchlagnahmefrei, per 1. 10. 29 od. ſpäter geſucht.* 7203 Angeb. u. G K 60 an die Geſchäftsſtelle. Tausche meine neuhergericht. 2 Zimmer und Küche in autem Hauſe, bill. Miete, gegen —3 Zimmer u. Küche Angeb. u. L U 165 an die Geſchſt. 7309 2 Zimmer-Wohnung mit Bad, beſchlagnfr., non fung. kinderlof. Ehepaar auf 1. Okt. oder ſpäter geſucht. Angebote unter D N Nr. 88 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle.*7295 äber tes Zimmer auf 15. ds. Mis. von Herrn geſucht. 47225 Angebote m. Preis unter X Y 144 an d. Geſchäftsſtelle ds. Bl. Berufst. jg. Dame ſucht per ſoſort gut möbl., ſeparat. Z i m mer Nähe Waſſerturm. Preisangebote unter D T 94 an alen Ge⸗ ſchäftsſtelle. Ipades ner mit Kochgelegenheit, evtl. 1 Möbelübernahme von anſtänd. Ehepaar geſucht. Gefl. An⸗ gebote unter C 8 68 an die Geſchſt. 7236 Suche für ſof.(16..) einfach. möbl. Zimmer m. Klavier od. Klav.⸗ Benütz. Lindenhof u. Bahnhofsviertel Angeb. u. X M 5 an die Geſchſt. 2 Hevz Beamter ſucht ruhiges möbliertes 7279 141 2 Zimmer gafs, mit Garage. Gefl. Angebote mit Preisangabe unt. G 82 ͤ an die Geſchſt. 1 leres 1 ner müt ſepar. Eingang, elektr. Licht, an ſolid. Herrn oder an be⸗ rüfstätige Dame per 1. Oktbr. ds. Is. ev. ſpäter zu verm. 47260 Angeb. u. G X 73 an die Geſchäftsſtelle —3 1 J. at, möbl. 7 N mn m e m. Bad u. Küchenben. in autem Hauſe zu vermieten.*781¹ Tullaſtr. 18, part. lks. Sdhön möhl. Zimmer an beff. Hrn. zu vm. F 5, 17 3. Stock links *7258 01 Knit Zimmer eptl. mit Klavierben. ſof, zu verm.* 7238 3. 5. 4 Tr. links. ut möbl. Zimmer auf 1. Oktober zu ver⸗ mieten. 72 *7270 .4.. 4. Treppen. Schän. mül. Zimmer mit el. Licht zu verm. Fluhrer. Buraſtr. 41, Ecke Seckenheimerſtr. B99 Frdl. möhl. Zimmer per 14. Sept. zu ver⸗ nrieten. Mittelſtr. 11 4. Stock lks.* 7285 Herr ſucht ſauber. möbl. Timmer in gutem Hauſe u ruhtger Gegend. Angeb. u. V2 161 an die Geſchäfts⸗ ſtelle ds. Bl. 4835 Schön möbl. Schlafzimmer von kinderloſem 1 paar im Zentrum zu mieten geſucht. 7912 Angebote unter D 2 Nr. 91 an die Ge⸗ 7915 1 ſcha 5 ds. Blatt. Mietpreis. Großer, geräumiger EEC Kladden mit Einrichtung, gegenüber d. Kaufhaus p. ſoſort zu vermieten, äußerſt günſtiger 9740 18 3 1 dleſes Blattes. Angebote unter D* 169 an Ein Sal für 6 Pf. mit Hen⸗ eicher u. Toreinf., ev. auch als Lager⸗ raum ſofort zu ver⸗ mieten. Es kann lauch eine 2 Zimmer⸗ Wohnung dazu ver⸗ mietet werden. Näheres Waldbof⸗ ſtraße 176. 7273 Gebr. Grammophon nur gut erh., zu kau⸗ fen geſucht. Preisan⸗ gebote unt. O N 63 an die Geſchſt.*7208 1 Sirchelkessel —8 qm Heizfläche, Radiatoren, ge⸗ braucht, aber aut er⸗ halten, zu kaufen ae⸗ ſucht. B 3991 915 unter* O Nr. 159 an die Ge⸗ e ene ds. Blatt. NI. Haus mit Laden u. Einfahrt, in Neckarau, Käfertal, Sandhofen ud. ſonſt. Vorort bei 56000% Anzahlg. zu kaufen geſucht. die Geſchäftsſt. Angebote unter Y A 146 an 9 2 7227 Vermittl. nicht erw. * 5 Kleines Haus mit Tor⸗ u. Seiten⸗ Einfahrt, bei 810 000 Mark Anzahlung zu kunſen geſucht. 7187 Gefl. Angebote unt. B N an die Ge ſchäftsſtelle ds. Blatt. 8 mit eiche Woh⸗ nung u. Werkſtatt zu verkaufen.* 7230 eee 8 2 2 b Auto Liefe 1 Tonner Benz, zu 7289 2—Aſitzig, Opel oder DW. bevorz. nicht ülter als 2 Jahre, zu Lanſen geſucht. 37801 Andebote an Poſtſach Nr. 10 Mannheim rau to verkaufen, Mk. 600.— Ithein ſtraße Nr. 85 Suche grötz u. leiser. Dauerhranüofen gut erhalten. Bags Augebote unter 2 Nr. ß an die Ge⸗ ſchäftsſtele ds. Blatt. Gebrauchter, aut erh. Kinderwagen zu kaufen geſ. Bz3960 Angeb. m. Preis u. 2 2 J an die Heſchſt. ee fütr Hanomag geſucht. Gefl. Preisangebote unter D H 83 an die Geſchäftsſtelle ös. Bl. erbeten.* 7280 Werkstätte m. Wohnung v. Miet⸗ berechtigten geſucht. Apgeb. u. D K 85 an die Geſchſt. 7288 Junges Ehepaar ſucht 28 Zim. u. Küche geg. Miletvorausg. u. 5 3 8. K. mit Gas u. El. könn. in Tauſch aegeb werden. Ang. u. I V 166 an die Geſchſt. 5 7810 Diel gebe Raum zuſammen 150 qm, Neckarſtadt, monatlich 90„, zu vermieten. Telephon 329 32. 7302 Ffisell-Laden Herren⸗ u. Damenſa⸗ Ion. in guter Lage per 1. November zu ver⸗ mieten. B3999 H. Burkhardt, Neckarau. Rheingold⸗ ſtraße 19. Auto- Capage in Waldhof ab 15. 9. zu vermiet. Zu erfr. bei Jung. K. Müller, Altrheinſtr. 9. Habensieg Wohnungen, leere Räume, Seschstte Zu vermigten (Gör Sſe bostonlos) 0 dann rufen Sis an Wohnungs-Lentrale Holz& Schumacher B99 7 K 5. 17— Tel. 3088 eee eee Lauenräume an den Planken. ca. 180 am, mit Büro, zu vermieten. 4325 Angebote unter N F Nr. 151 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. ut met. Zimmer Blatt. Volg I Vierzinmer- Fonkurg mit Küche u. e Zubehör . Käfertal per I. Oktober an Wohn⸗ berechtigte zu verm. Wonnungs zentrale( 3, 17 0 Holz& Sohuma fer 7316 Schöne 1 9 3 Ammer-Wohnung in der Innenſtadt geg. Uebernahme ein. neuen Schlafzimmers abzugeben.* 7203 Aunfrag. u. D M 87 an die Geſchäftsſtelle In Seckenheim 2 ſch. 3 Zimmer⸗Wohnungen à 50 /, zu vermieten. Angeb. u. D 0 78 an die Geſchſt. 17272 2 Zimmer-Wohnung Parage u. ein Sep. parterrezimmer zu vermieten. B3995 Lenauſtraße 23. Zu vermieten an Wohnberechtigte ab 1. Oktober 7254 3 Zimmer, Küghe und Zubehör in Feudenheim. Näheres Wilhelm⸗ ſtraße 57, parterre. Trockener Keller mit ſepar. Zugang, ca. 180 am, als Lager f. Gummi, Papier ete. zu vermieten. u. X 1 Angeb. 52 an die Geſchäftsſtelle. 4327 Beſchlagnahmefreie Wohnung Zimmer und Küche ſof. zu verm. 4320 Angeb. u. X f 153 an die Geſchäftsſtelle Nähe Meßplaß Möbliertes Zimmer zu vermieten. 7283 Telephon 523 31. 5 but mel. Zimmer. an Perufs 5K. Herrn 0 a vermieten, 7 an ſol. ſof. zu Veri T 5. 18. 3. S lian! Möbliertes mit el. Licht ſo irt zu vermieten,* 7294 L. II, 24, parterre. Frdl. ſaub. möbl. Zim- mer b. alleinſt. Frau an anſt. Herrn oder Frl. zu verm. Wäſche kann evtl. mitbeſorgt werd.„ele Adreſſe i. d. Geſchäftsſt. mit ſep. Ein. el. L. 1. skocher, in aut. 8 an ſol. nur be⸗ 5 Herrn zum 15. Sentembet zu verm. Akademieſtraße 10, (Nähe Börſe). 4234 Schön möbl. Zimmer evtl. m. 2 Betten ſof. zu verm. Lge Rötter⸗ ſtraße 100. 3. St., x. 9 87900 Möbl. Zimmer im Zentr. der Stadt mit ſepar. Eing. ſof. zu vermieten. 37299 3.—3. III. Schön möbl. Zimmer, eleltr. Licht, an äuß. ſol. Beamten od. Feſt⸗ angeſtellten p. 85 zu vermiet. G 6. 4, III. * 7817 Fräulein, tiges I errppfebile zurn Beqgirmi der Vinfer- S Aison eie Srerkerunf ersfKlassigen BTZeuorusse . 1 Vor! Ger Dillig 170 2 S Stern Bis Sdelsfer! N Fellsorfen Dern Rufe rrieimer Firrne eri SPrechierid, bringe ich nur V Ur Me i KIIchqufeclifsfern- Keine Hfersorfen Oder Aus sc re. GeririgWerige Were ist Irrer Viel zu Hoch begzebilf Decken Sie hre Einkäufe in den von jeher be- sonders zuverlässigen Pelz-Spezlalfirmen, dann werden Sie kei ne Enifäuschungen erleben Meine Firma biefef Ihnen Ge- währ für alles, was Sie verlangen 0 6 4 Eleg Mannheim feifer ane Pelzmoden Breiſestraße, B 1. 3 Ausländerinnen reiche u. vermögende deutſche Damen wün⸗ ſchen Heirat. Ausk. Tauſend Dank⸗ ſch Herr., auch ohne Verm. Stabreg, Ber⸗ liu, Stolpiſche Str. 48 B3760 Fuäul., 31., kath., aut häusl. erzogen, wünſcht die Bekannt⸗ ft eines ſol. Herrn zwecks ſpäterer 7117 Heirat Ausſteuer vh. Zuſchr. u. K T 24 an Geſchſt. 80., nett Erſcheinung, häuslich u. wirtſchaftl., aufrich⸗ Menſchenkind, wünſcht 7130 Ehe liebſt. mittl. Be⸗ amten. 2000„ Ver⸗ mög. vh. Auch Wwr. angenehm. Zuſchr. u. X L 131 an d. Geſchſt. Lebensglück bietet eine gute Ehe. ant Damen und Herren find,. paſſende Partie dch. diskr. vertrauens⸗ volle Vermittlung. Fran Sieger Mauu⸗ heim. T 5. 11. 7186 ei fre Nöln- dss um Dampfer 2 8 Bis 20. Scepiember 0 Hitewock Spepyer- Germersheim Mittwoeh Worms- Gernsheim Uhr Donnerstag Spexer- Germersheim Samstag 14.) 9. Worms Rf. 19 30 U. (Sonntags20.00, Mittwochs 19.30 Uhr Abentfehrt Donnerst. 20.10 Uhr nur bis 12.9. Nur noch(.30, 13.30, 16,39 Uhr un. Speyer Sonnt. 15.9..05, 14.00, 20.00 Uhr nach Wornis Nach Rüdesheim ABmannshausen 5 9 Jeden Freltax) Ferlenfahrt bis 15. Septhbr. Uhr RM..80. An Bord vorzügl. Küche, beste Regle- Weine Bitte Firma genau beachten! Auskünfte, Fahrscheine: 815 Franz Nessler, Rbelnweriand 3 Rheinvorland 3 14˙⁷ tabrik Tellkamp NEIDETBERG Am Sahnhof Bismarckplatz 857 Sehenswerte fdusstellung in 5 Ftinmwerken Zwanglose Besichtigung Jelephon 83201. 2 Nemdspradchen so. NMEDersefrraangen --F Sprachschule, O 6, 3. Aeltestes Sprachinstitut am latae erlangen Sie Prospekt 1 8760 Sexta bis 1 1 Individuelle Behandl. Sorgfält. Erziehung. 8 e 4 oll 1 ö Bucer, fiastatt(Baden] Schiilerheim. Vorbereitung z. Abitur. Kleine Klaſſen. 8 N 8 Breiſe. ee 5 Ec Realschule mit Latein. Beſtänd. Aufſicht. Gute Verpflegung. Eme9 jetzte. Nur ſtelle dieſes Blattes. MHupethelen gegen Lebensversicherung zu kulanten Bedingungen auf Ia. Ob⸗ ernſtgemeinte Anfragen werden beontwortet Horcher Papierkorb. Angebote unter 1 D 149 an die Ge⸗ 10124 mit Preisangabe unt. er 7 8 Unterricht in engl. Sprache durch eine gediegene, ſchnellförderndeunter⸗ richtsmethode? Angeb. rechte nd N 8 günsiig und 9 5 2 D 8 93 an die Geſchſt. * 7814 Diplom⸗Muſiklehrerin erteilt aründlichen Naavierunterrioht Theoriekurs nebenbei. Monatl. Smal 12.. Anfr. unt. CO H 58 an die Geſchſt.* 7202 13.500/ au erſter u. 50 000/ an 2. Stelle auf aute Objekte zu verg. Angeb. m. Ang. des Steuerwerts an Th. Dilling, Heidelberg. Obere Neckarſtr. 27.* 7264 618 nicht dle richtigen Zelchen uns Hummern der betr. Anzeige enthaſten erschweren dle Weſtorleſtung oder machen sid direkt unmöglich, Es fliegt deshalb em igterasse der Einsender von Angeboten Taltnemn und Nummer genau zu boaonten, damit unllebsame Verwechslungan vermieden worden die Güschäftsstee der Neuen Maunk. Zaltung 90 ——