4 * Donnerstag, 12. Sepfember 1929 00 — 4 Hezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus Sder durch die Poſt monatlich N⸗M.g.— ohne 8 eld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ . scene Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe Hafer eſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R.0% aſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofftr.6, Schwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951.24952 u. 24953 2E: f Montag: Sport und Spiel Regelmäßige Beilagen: Seeg u. Kecht Donnerstag wechſ Dienstag wechſelnd: Aus der Welt der Technik elnd: Mannheimer Frauenzeitung. Aus de Fur Verhaftung der Mittag ⸗ Ausgabe Mannheimer General Anzeiger Vomben⸗Frepler Alle Parteien ind ſich einig in der rükhaltsloſen Verurtellung der Attentäter Berlin, 12. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Die verwirrende Fülle von Einzelheiten über die Verhaftung der Bombenattentäter macht es nicht ganz leicht, ein klares Bild der Vorgänge zu gewinnen. Immerhin erſcheinen die Hinter⸗ gründe der Affäre doch ſoweit aufgehellt, daß man eines wird als erwieſen anſehen dürfen, nämlich daß es ſich hier nicht um eine politiſche Bewegung auch nur kleinen Ausmaßes handelt, ſondern lediglich um ein Häuflein rechtsradikaler Fanatiker, das ſozuſagen Terrorpolitik auf eigene Fauſt geübt hat. Das aber iſt das ausſchlaggebende und zugleich eine Tatſache, die am beſten geeignet iſt, das Emporkommen einer Panik⸗ ſtimmung in der Bevölkerung zu verhindern. Die Natio⸗ nalſoztaliſtiſche Partei, die zunächſt mit den Dingen in Verbindung gebracht wurde, hat, noch ehe die Aufdeckung des Komplotts erfolgte, jede Verbindung mit den Verſchwö⸗ rern und ihren Methoden abgelehnt. In der Tat laſſen die Verhaftungen erkennen, daß die Nationalſozialiſten an den Anſchlägen weder direkt beteiligt waren, noch ſie inſpiriert haben, wie denn überhaupt keine Partei oder irgend ein Verband oder eine Organiſation als Anſtifter in Betracht kommt— wenn natürlich ſolche Deſperadopolitik auch in der politiſchen Demagogie ihren Nährboden findet. Die Attentate ſind erdacht und ausgeführt worden von einem kleinen Kreis von Perſonen, die man als politiſche Romantiker, freilich von ſehr gefährlicher Art, bezeichnen möchte. Man hat es hier mit den letzten Ausläufern einer im Grunde ſchon längſt über⸗ wundenen Epoche zu tun, um ein Ueberbleibſel jener terrori⸗ ſtiſchen Zirkel, deren Anfänge in die Tage des Erzberger⸗ mordes zurückreichen, 1 5 5 Es iſt erfreulich, daß die Polizei ihre Aufgabe ſo ſchnell und erſchöpfend gelöſt hat. Durch die Aufdeckung des wie geſagt verhältnismäßig kleinen Seuchen⸗ Herdes dürfte fede Gefahr für die Zukunft ge⸗ bannt ſein. Dieſer letzte Spuk der Nachkriegswirrſal konnte ſich nicht lange halten, er mußte vor den Realitäten des Heute zerſtieben. In der erſten Beſtürzung über die ſich häufenden Bombenattentate, namentlich den Anſchlag auf den Reichstag, hat man im Kabinett erwogen, mit Ausnahme⸗ geſetzen gegen den damals noch unbekannten Feind vorzu⸗ gehen. Jetzt, da er in ſeiner Bedeutungsloſig⸗ ett entlarvt iſt, ſollte man ſich die Frage vorlegen, ob so ſchweres Geſchütz wirklich gerechtfertigt iſt. Eine Aus⸗ nahmegeſetzgebung hat ſich noch ſtets als ein ſehr zweiſchneidi⸗ ges Schwert erwieſen. Das ſollte gerade die Sozialdemo⸗ kratie, die heute der eifrigſte Befürworter iſt, aus der Ver⸗ gangenheit gelernt haben. In der Verurteilung der Attentäter und ihrer Kampfmittel iſt ſich die Berliner Preſſe einig. Es iſt bezeichnend, daß gerade der Hugenbergſche„Fokal⸗ Anzeiger“ jede geiſtige Verbindung mit dem Kreis der Verhafteten aufs entſchtedendſte ablehnt.„Demonſtrationen mit Dynamit ſind“, ſo bemerkt das Blatt,„keine irgendwie za rechtfertigende Maßnahme des Exiſtenzkampfes, ſon⸗ dern Verbrechen und nichts anderes als Verbrechen, Verbrechen gegen Staat und Volk— ein Verbrechen auch gegen die nationale Sache, die ja ſchon wiederholt unter den Terrorakten jener O..⸗Leute ſchweren Schaden genommen hat, die ihrerſeits die erbittertſten Feinde aller legalen Frechtsorganiſationen geworden ſind, aber von den politiſchen Gegnern immer wieder ſkrupellos zu ihnen gerechnet wer⸗ den.“ 5 Die„D. A..“ warnt davor, politiſche Folgerungen zu ziehen, bevor nähere Einzelheiten bekanntgegeben ſeien. Nur eins könne ſchon heute geſagt werden:„Wenn tatſächlich An⸗ hänger der rechtsradikalen Bewegung ſich zu einer nihi⸗ liſtiſchen Propaganda der Tat haben verleiten laſſen, dann haben ſte ihren Gegnern von links einen unſchätzbaren Dienſt geleiſtet, deſſen Folgen die nationale Bewegung auf Jahre hinaus ſpüren wird.“ Der„Germania“ erſcheint die ſogenannte Landyolk⸗ bewegung durch die bisherigen Verlautbarungen ſchwer kompromittiert. Demgegenüber glaubt die„Deutſche Ta⸗ geszeitung“ feſtſtellen zu dürfen, daß nicht einer der bis⸗ her Verhafteten mit irgend einer der in Schleswig⸗Hol⸗ ſtein bekannt gewordenen, ziemlich zahlreichen Landvolk⸗ bewegungen etwas zu tun habe. Es handele ſich um Leute, die ſeit langem alle Beziehungen zu den Landvolkorganiſa⸗ tionen gelöſt hätten. Das„Berliner Tageblatt“ be⸗ zeichnet als moraliſch mitſchuldig an den Attentaten„die Me⸗ thoden der Verhetzung und Verfälſchung, mit denen die natio⸗ nalſozialiſtiſche Propaganda und ein Teil der deutſchnationa⸗ len Propaganda arbeitet“. Die„Voſſ. Ztg.“ ſchließlich legt dem Reichskabinett nahe, zu überlegen, ob nicht die Wieder⸗ herſtellung des Republikſchutzgeſetzes im früheren Wortlaut dem neuen Entwurf vorzuziehen ſei. 13 Verdächtige in Verlin Berlin, 12. Sept.(Von unſerem Berliner Bürv.) Mit den drei geſtern nachmittag in einem Kaffee in der Leipziger Straße verhafteten Perſonen, Horſt von Salomon und den Piloten von Wintherfeld und Eichler, die durch den Deutſch⸗Oſtaſtenflug im Kleinflugzeug bekannt geworden ſind, befinden ſich jetzt insgeſamt 13 Perſonen im Gewahrſam des Berliner Polizeipräſidiums. Alle ſind bereits vernommen worden, doch liegt bisher gegen keinen ein richterlicher Haft⸗ befehl vor. Salomon, Wintherfeld und Eichler ſtellen ent⸗ ſchieden in Abrede, mit den Bombenattentätern auch nur das geringſte zu tun zu haben. Sie hatten ſich in dem Kaffee da⸗ durch verdächtig gemacht, daß einer von ihnen im Hinblick auf die Verhaftung Dr. Salingers bemerkte:„Jetzt iſt der Dummkopf doch der Polizei ins Garn gegangen“ Ueber die Perſönlichkeit des 30jährigen Dr. Salinger, der früher Angeſtellter einer holländiſchen Luftgeſellſchaft, dann Redakteur der„Induſtrie⸗ und Handelszeitung“ und neuerdings Syndikus eines Induſtrieverbandes war, iſt man noch nicht recht im Klaren. Er unterhielt einen politiſchen Salon, in dem jeden Freitag ſich junge radikale Politiker und Parlamentarier zuſammenfanden, ſo Leute vom„Vormarſch“, weiter Aktiviſten vom Schlage Schauweckers, aber auch Sozitaliſten und Kommuniſten. U. a. verkehrte auch der be⸗ kannte Schriftſteller Arnold Bronnen in dem Salon. Bei Salomon wurde ein Romanmanuſkript beſchlagnahmt, an dem er in der letzten Zeit arbeitete. Beſondere Aufmerkſamkeit wendet die Polizei der Frage zu, woher den verſchiedenen Kreiſen der Bombengttentäter die zum Teil ſehr reich⸗ lichen Geldmittel zugefloſſen ſind. Die Verhaftungen in Hamburg und Itzehoe Die unter dem Verdacht der Beteiligung an den Bomben⸗ attentaten feſtgenommenen Perſonen, zu denen noch ein Kaufmann Johnſen hinzugekommen iſt, beſtreiten mit Ausnahme des verhafteten Nickels, der den Transport einer Bombe nach Hamburg zugegeben hat, ſämtlich die ihnen zur Laſt gelegten Handlungen. Die in Itzehoe Verhafteten ſind ſämtlich ſtreng getrennt in Polizeiautos nach Hamburg transportiert und in Einzelhaft untergebracht worden. In verſchiedenen Fällen ſind bei ihnen falſche Päſſe vorgefunden worden. Zurzeit iſt man mit der Sichtung der in der Redak⸗ tion des„Landvolk“ in Itzehve beſchlagnahmten Schriften be⸗ ſchäftigt. Wirkſchaftsprobleme Nr. 422— 140. Sahrganug 28 je einſp. Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Neklamen -4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. ce zu keinen il 1 Erſatzanſprüchen für ausgefallene od beſchränkte Ausgaben eder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Kraftfahrzeug und Verkehr Aeues vom Film Mittwoch wechſelnd: Aus Feld und Harten m Kinderland Freitag: Wandern u. Reiſen Samstag: Aus Zeit u. Leben Mannheimer Mufilezeitung Zeppelinfahrt ins Induſtriegebiet Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ iſt Mittwoch abend 23.18 Uhr zu ſeiner Fahrt nach dem rheiniſch⸗weſtfäliſchen Induſtrie⸗ gebiet mit 28 Paſſagieren an Bord aufgeſtiegen. Der Start vollzog ſich glatt und das Luftſchiff entfernte ſich ſofort in nörd⸗ licher Richtung. Um 0,30 Uhr befand es ſich über dem Weichbild der Stadt Stuttgart. Die Straßenpaſſanten jubelten dem Schiff zu, das am hellen Nachthimmel gut zu erkennen war. Berichte von unterwegs Frankfurt a.., 12. Sept.„Graf Zeppelin“ erſchien kurz nach 2 Uhr über dem Zentrum der Stadt. Die wenigen auf der Straße weilenden Paſſanten jubelten dem Luftſchiff begeiſtert zu. Es entfernte ſich dann in nordweſtlicher Richtung. Nachdem das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ kurz nach 2 Uhr Frankfurt überflogen hatte, kreuzte es längere Zeit über dem Tannus, erſchien.10 Uhr über Hanau, machte dort eine Schleife und nahm Kurs auf Fulda. Kurz vor Schlüchtern bog das Luftſchiff ab, erreichte.45 Uhr Gießen und paſſierte kurz nach 4 Uhr Dillenburg in Richtung auf Siegen. „Graf Zeppelin“ über Weſtfalen — Hagen, 12. Sept. Luftſchiff„Graf Zeppelin“ über⸗ flog.25 Uhr die ſüdlichſte Stadt Weſtfalens, Siegen, in Richtung auf Remſcheid. Um.40 Uhr erſchien das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ über der Stadt Lüdenſcheisd, beſchrieb eine Schleife über der Stadt und verſchwand in nordöſtlicher Richtung. Um.12 Uhr kehrte das Luftſchiff nach Lüdenſcheid[der Geburtsſtätte des erſten Zeppelins) zurück, beſchrieb einen Halbkreis über der Stadt und verſchwand endgültig in ſüdlicher Richtung auf Radevormwald, wo er um.30 Uhr geſichtet wurde, Um.40 Uhr paſſierte„Graf Zeppelin“ die Stadt Lennep, und um.50 Uhr erblickte man ihn über den Höhen bei Elberfeld am Hahnenberg. Nachdem„Graf Zeppelin“ gegen 6 Uhr den Städten Re me ſcheid und Solingen einen Beſuch abgeſtattet hatte, wandte er ſich nach Düſſeldorf, wo er um 6 Uhr geſichtet wurde. Er umkreiſte die Stadt und ihre nähere Umgebung, ſowie einige Nachbarſtäste. Gegen 6,30 Uhr überflog„Graf Zeppelin Vierſen, gegen 6,38 Uhr Krefeld und nahm, nur von wenigen Früh⸗ aufſtehern begrüßt, Kurs nach Oſten. Das Luftſchiff, das bereits gegen 6 Uhr Düſſeldorf über⸗ flogen hatte, kehrte um 6,55 Uhr zurück, zog eine Schleife über der Gegend und verſchwand in Richtung Mettmann. „Graf Zepplin“ überflog um 7 Uhr Mettmann in Richtung Elberfeld und überflog die Stadt in hellem Morgenſonnen⸗ ſchein. Das weiße Luftſchiff hob ſich wunderbar von dem blauen Himmel ab. Um 7,13 Uhr nahm es Kurs auf Barmen, wo es die Talſohle überflog, von Taufenden und Abertauſenden von Menſchen jubelnd begrüßt. Um 7,15 Uhr hatte es Barmen überflogen, um 77 Uhr verließ es die Stadt und nahm direk⸗ ten Kurs auf Schwelm, das um 7,20 Uhr überflogen wurde. vor dem Völkerbund Wie denkt die deutſche Delegation über europäiſche Wirtſchaftsgemeinſchaft? Genf, 12. Sept.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Zu den engliſchen und franzöſiſchen Reformplänen der euro⸗ päiſchen Wirtſchaft hat die deutſche Delegation Stellung ge⸗ nommen. Staatsſekretr von Trendelenburg und Reichstagsabgeordneter Dr. Breitſcheid, die als Ver⸗ treter Deutſchlands in der zweiten Kommiſſion(Wirtſchafts⸗ fragen) tätig ſind, ſtellten geſtern den Bericht fertig, deſſen Verleſung heute ſtattfinden wird. Die von Briand ent⸗ wickelte Idee einer wirtſchaftlich miteinander verbundenen europäiſchen Föderation ſollte nicht zu übertriebenen Hoff⸗ nungen veranlaſſen. Ein grundſätzlicher Umbau des euro⸗ pätſchen Wirtſchaftslebens iſt ungemein ſchwierig und er⸗ fordert eine lange und ſtändig fortgeſetzte Anſtreugung. Die optimiſtiſch angehauchte Meinung des Handelsminiſters Loucheur läßt vermuten, daß man ſich auf franzöſiſcher Seite in Genf eine Kuliſſe zu ſchaffen ſucht, um längſt fällige Löſungen, z. B. in der Einſchränkung der Landrüſtungen, noch einmal hinauszuſchieben. Der franzö⸗ ſiſche Plan einer diplomatiſchen Kohlen⸗ und Zucker⸗ konferenz ſowie einer zweiten Weltwirtſchafts⸗ konferenz findet nur in ſehr beſcheidenem Maß die Zu⸗ ſtimmung der deutſchen Delegation. Man hält es unſerer⸗ ſeits für ziemlich ausſichtslos, eine diplomatiſche Kohlen⸗ konferenz zu veranſtalten und weiſt daraufhin, daß dem Internationalen Arbeitsamt die Hauptrolle bei der Behand⸗ lung des Kohlenproblems, ſoweit es ſich um Arbeitszeit und Löhne handele, zufiel. Davon abgeſehen beginne am 30. September die Sachverſtändigenkonferenz über die Rege⸗ lung der Kohlenproduktion und der Kohlenpreiſe. Das Er⸗ gebnis dieſer Verhandlungen wird abgewartet werden müſſen, um den Vorſchlägen Loucheurs nähertreten zu können. Der franzöſiſche Handelsminiſter machte bekanntlich den Vorſchlag, gleichzeitig mit der Kohlen⸗ auch eine Zuckerkonferenz abzu⸗ halten. Man kann ſich des Eindrucks nicht erwehren, daß der franzöſiſche Delegierte aus taktiſchen Gründen dieſe Verbin⸗ dung hergettellt hat.. Er wollte„die Kohle in Zucker einpacken“, in der Hoffnung, auf dieſe Weiſe ſeine Vorſchläge leichter durch⸗ zubringen. Auf franzöſtſcher Seite liegt auch die Befürchtung vor, daß eine deutſch⸗polniſche Einigung in der Kohlenfrage Frankreich benachteiligen könnte. Jedenfalls beurteilen die maßgebenden Perſönlichkeiten der deutſchen Delegation die Einberufung einer diplomatiſchen Kohlenkonferenz als un⸗ zweckmäßig. Der Vertreter Deutſchlands wird in dieſem Sinne den franzöſiſchen Anträgen entgegentreten. Die von Loucheur empfohlene zweite Weltwirtſchaftskonferenz findet ebenſo wenig die Billigung der deutſchen Sachverſtändi⸗ gen. Was theoretiſch und praktiſch erreicht werben konnte, iſt auf der erſten Weltwirtſchaftskonferenz im Mai 1927 erreicht worden. Staatenvertreter aus allen Teilen der Welt wieder an den grünen Tiſch zu ſetzen und über Fragen diskutieren zu laſſen, die theoretiſch des langen und breiten erörtert worden ſind, hält man unſererſeits für nutzlos. Die deutſche Delegation hat deshalb den Vorſchlag gemacht, ein Studienkomitee einzuſetzen, das die Aufgabe erhal⸗ ten ſoll, die praktiſchen Möglichkeiten eines Zollabbaues zu unterſuchen und während eines zweijährigen zollpolitiſchen „Gottesfriedens“(Antrag des engliſchen Handelsminiſters Graham) einen Plan auszuarbeiten, der durch die intereoſſier⸗ ten Staaten ratifiziert werden ſoll. Den Gedanken, während zwei Jahren die Zollſätze nicht abzuändern, lehnen die deut⸗ ſchen Sachverſtändigen nicht grundſätzlich ab, ſie würden aber erſt dann ihre volle Zuſtimmung geben, wenn ernſte Sicher⸗ heitsmaßnahmen gegen Zollbindungen während der zwei Jahre geſchaffen würden. Wichtig iſt ferner, daß Benachtei⸗ ligungen gewiſſer Staaten noch vor Beginn des zollpolitiſchen Waffenſtillſtandes ausgeſchaltet werden. Es liegt begreiflicher⸗ weiſe auch die Gefahr vor, daß vor Beginn dieſer zweifähri⸗ gen Friſt ein Zollwettlauf ſtattfindet. Man müßte ſolchen Manövern rechtzeitig und wirkſam entgegentreten küön⸗ nen. Im allgemeinen verſpricht man ſich von dem Grahan⸗ ſchen Borſchlag nicht viel und zwar deshalb, weil Loucheur bereits die Landwirtſchaft aus dem Bereich des zoll⸗ politiſchen Waffenſtillſtandes fernhalten will. 2. Seite. Nr. 422 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabef Donnerstag, den 12. September 1929 Die Engländer wollen von Paneuropa nichts wiſſen § London, 12. Sept.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Bei der engliſchen Oeffentlichkeit war die erſte Reaktion auf den Vorſchlag der„Vereinigten Staaten von Europa“ offen⸗ ſichtlich reine JIntereſſenloſigkeit. Dieſe ging fo weit, daß am gleichen Tage ein Blatt Dr. Streſemann beipflichtet, weil er für den europäiſchen Freihandel eingetreten ſei And ein anderes Blatt dem deutſchen Außenminiſter gratu⸗ Rorte, weil er ſich ſo entſchieden gegen die„Vereinigten Staaten von Europa“ ausgeſprochen habe. Um was es eigentlich bei der ganzen Diskuſſion geht, iſt bisher in der engliſchen Preſſe noch kaum berührt worden. Immerhin läßt ſich jetzt folgender Querſchnitt ziehen: Die Idee, eine Konvention der europäiſchen Staaten zu ſchaffen, ſei es rein wirtſchaftlicher oder rein politiſcher Natur, trifft in England auf ſcharfe Oppoſition. Abgeſehen davon, daß man die ganze Idee für reine Theorie hält, be⸗ kämpft man ſie auch ſchon in dieſer Form. Daß England ſich an einem ſolchen europäiſchen Block beteiligen könnte, gilt an⸗ geſichts ſeiner Weltreichintereſſen für ausgeſchloſſen. Man glaubt darüber hinaus, daß alle Verficherungen, es ſei keinerlei Front gegen andere Mächte, alſo etwa gegen Amerika, beabſichtigt, nicht die Tatſache beſeitigen könne, daß eine ſolche Front in der Praxis doch eintreten würde. Man nennt Halb den Gedanken geradezu„provozierend“ und iſt weit davon entfernt, ihn als völkerverſöhnenden Schritt anzuerken⸗ nen. Gut unterrichtete Kreiſe befürchten ſogar, daß ſchon die Genfer Diskuſſion des Gedankens eines europäiſchen Staa⸗ tenblocks eine ſchlimme Rückwirkung in den Ver⸗ einigten Staaten von Nordamerika haben werde, da die amerikaniſche Oeffentlichkeit darin ohne weiteres einen Zuſammenſchluß der Schuldner gegenüber dem Gläubiger ſehen würden und infolgedeſſen in der Frage der Reviſion der internationalen Kriegsſchulden bezw. der Reparationen wieder bedeutend unnachgiebiger werden würden. Infolge⸗ deſſen beruhigt hier die Tatſache, daß wenigſtens Dr. Streſe⸗ mann ſehr deutlich ausgeſprochen hat, daß ein gegen andere Mächte gerichteter Block für ihn nicht in Frage komme. Vom Standpunkte des Völkerbundes beurteilt, behandelt heute der diplomatiſche Mitarbeiter des„Daily Telegraph“ die Europatdee. Der grundlegende Zweck des Völkerbundes ſei es, früher oder ſpäter eine weltumſpannende politiſche Univerſalität herzuſtellen. Die Schaffung einer Art europät⸗ ſcher Gruppe innerhalb des Völkerbundes oder doch unmittel⸗ bar neben dieſem ſei geeignet, dieſen Zweck zu untergraben. Man könne auch etwa die großen aſiatiſchen Mächte wie Japan oder das künftige China ebenſo wenig außer Bekracht laſſen, wie die Vereinigten Staaten von Nordamerika. Dies gelte für die wirtſchaftliche Vereinigung Europas genau ſo oder 2 hilft das Nei des⸗ vielleicht noch mehr wie für die politiſche. Englands Teil⸗ nahme an einem europäiſchen Block käme ſelbſtverſtändlich überhaupt nicht in Frage. Für den Fall, daß, wie es wahr⸗ ſcheinlich ſei, Briands Paneuropaidee in rein akademiſchen Formen bleiben werde, nämlich in der Form eines jährlichen Kongreſſes der europäiſchen Mächte zum Zwecke wohlwollender Reſo⸗ lutionen, würde der einzige Erfolg eine neue Ausgabe für die Steuerzahler aller Länder ſein. Neue koſtſpielige Ge⸗ bäude würden erforderlich ſein, koſtſpielige Kommiſſionen und Ausſchüſſe und ein hochbezahlter Beamtenſtaat würden anzu⸗ ſchaffen ſein. Alle dieſe Arbeit könnte aber viel wirkſamer und billiger im Rahmen des beſtehenden Völkerbundes und des internationalen Arbeitsamtes erfolgen. Man könne nicht einſehen, warum eine neue Körperſchaft außerhalb des Völ⸗ kerbundes nötig ſei. Mufikaliſches Paneuropa⸗ Bankett Genf, 12. Sept.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Ein intereſſantes paneuropäiſches Bankett wurde geſtern mittag von dem Violinvirtuoſen Bronislav Huber⸗ mann einer Reihe internationaler Perſönlichkeiten gegeben. Der franzöſiſche Handelsminiſter Loucheur hielt eine län⸗ gere Anſprache, in der er u. a. betonte, daß der Völkerbund bereits zwei Inſtrumentalvirtuoſen zu ſeinen Mitarbeitern zähle, nämlich Paderewski und Hubermann. Es wurden noch eine Reihe ähnlicher Tiſchreden gehalten. Hubermann verſprach, mit ſeinen ganzen finanziellen Kräften für die Förderung des paneuropäiſchen Gedankens eintreten zu wollen. Das Bankett ſchloß mit einem Violin⸗ vortrag des berühmten Virtuoſen. Veralterte Verſragsbeſtimmungen Genf, 12. Sept.(Von unſerem eigenen Vertreter.) In einer geſtern nachmittag abgehaltenen Juriſtenbeſprechung wurde über den chineſiſchen Antrag diskutiert, der ſich darauf bezieht, den Artikel 19 in der erſten Kommiſſion des Völker⸗ bundes zu erörtern. Dieſer Artikel bezieht ſich bekanntlich auf die Abſchaffung veralterter Vertrags⸗ beſtimmungen. Nach einer längeren Ausſprache iſt beſchloſſen worden, den chineſiſchen Antrag abzulehnen. Inſolgedeſſen wird über den Artikel 10 in der erſten Kommiſſion des Völkerbundes nicht geſprochen werden. Der deutſche Vertreter, Miniſterial⸗ direktor Gauß, blieb bei der Abſtimmung mit einigen an⸗ deren Mitgliedern in der Minderheit. der Landwirlſchaft? Informalionen aus dem Reichsernährungsminiſterium Berlin, 12. Sept.(Von unſerem Berliner Bürv.) Die ſugenannte„Grüne Front“ hat eine Eingabe— ſie iſt in⸗ zwiſchen durch Preſſe und Rundfunk verbreitet worden— an die Reichsregierung gerichtet, in der vornehmlich neue Mittel und Wege zur Behebung der landwirtſchaftlichen Not vorgeſchlagen werden. Das muß den Anſchein erwecken, al sob hier und da neue Wege gezeigt werden. In Wirklich⸗ keit handelt es ſich um Dinge, die fort und fort durch das Reichsernährungsminiſterium behandelt worden ſind, vielfach dort noch behandelt werden und in vielen auch ſchon zu Maßnahmen der Abhilfe geführt haben. Nach Mitteilungen, die uns von unterrichteter zugehen, Seite ſtellt ſich die Bilanz ſo: Zur Finanzierung der Erntebewegung ſind ſowohl dem Getreidehandel, wie den Warengenoſſenſchaften beſondere, gegenüber dem Vorjahre erheblich erhöhte Kreditmöglich⸗ keiten eröffnet worden. Die Getreidehandelsgenoſſenſchaft iſt in die Lage verſetzt worden, in beſonders umfangreichem Maße Stützungskäufe vorzunehmen. Ferner ſind der Land⸗ wirtſchaft erhöhte Saiſonkreditmittel von der Landesbank⸗ kreditanſtalt über die ihr angeſchloſſenen Kreditinſtitute zur Verfügung geſtellt worden, um Störungen des Fortganges der Erntearbeiten nach Möglichkeit zu verhindern und einen normalen Abſtoß der Getreideernte herbeizuführen, Wenn der Vorwurf erhoben wird, daß die Reichsregierung von ihr zuſtehenden Ermächtigungen keinen Gebrauch gemacht habe, ſo zunächſt in der Frage des Vermahlungs⸗ zwanges, ſo iſt darauf zu bemerken, daß die eine Voraus⸗ ſetzung für die Erhöhung der Vermahlungsquote, nämlich der Ausfall der Inlandsernte, ſich jetzt noch nicht überſehen läßt und daß auch aus der bisherigen Entwicklung des Weizen⸗ preiſes heraus eine Erhöhung der Aus mahlungsquote nicht gerechtfertigt werden kann. Zuzugeben iſt, daß der Roggenpreis letzt weſentlich ungünſtiger iſt als in der gleichen Zeit des Vorjahres. Auch hier ſind aber Maßnahmen getroffen wor⸗ den, von deren Bekanntgabe allerdings im Intereſſe der Land⸗ wirtſchaft ſelbſt abgeſehen werden muß. Die vorgeſchlagenen Hilfsmaßnahmen hinſichtlich des Kartoffelmarktes erfordern nach den Wünſchen der An⸗ tragſteller ein Kapital von insgeſamt 35 Millionen Reichsmark. Es iſt leicht, ſolche Forderungen aufzuſtellen, — n Iranzöſiſcher Staatsbeſuch in Brüſſel Paris, 11. Sept.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Der Priſident der Republik, Doumergu e, wird am 10. Oktober in Begleitung des Miniſterpräſidenten Briand in Brüſſel einen Staatsbeſuch abſtatten. Die beiden Staatsmänner wer⸗ den bis zum 12. Okt. in der belgiſchen Hauptſtadt verweilen. Das Programm dieſes Beſuches iſt erſt in großen Zügen ſeſtgelegt. Nach der Ankunft der Gäſte wird ihnen zu Ehren im königlichen Palaſt ein glänzendes Diner veranſtaltet. Für den zweiten Tag iſt eine Veranſtaltung im Stadthauſe, die Einweihung des Königin Eliſabeth⸗Hoſpitals, ein Beſuch in der franzöſtſchen Schule und in der franzöſiſchen Handels⸗ kammer vorgeſehen. Ferner finden feierliche Zeremonien an den Gräbern des Unbekannten belgiſchen und franzöſiſchen Soldaten ſtatt. aber bei der gegenwärtigen Finanzlage des Reiches ſchwer, das notwendige Kapital zu beſchaffen. Die Vorſchläge werden aber eingehend geprüft. Unverſtändlich iſt die Forderung auf Erhöhung des Malzzolles, beträgt doch die in⸗ ländiſche Schutzſpanne zur Zeit nicht weniger als 6,08 Mark für den Doppelzentner gegenüber 0,92 Mark vor dem Kriege. Die Anträge auf Erhöhung des Wertes der Einfuhr⸗ ſcheine für Braugerſte werden ſeit längerer Zeit ge⸗ prüft, ohne daß es bisher auch der Landwirtſchaft gelungen iſt, brauchbare Vorſchläge für die Durchführbarkeit dieſer Maßnahmen zu machen. Auch auf dem Gebiete der Entlaſtung des Rindpvieh⸗ marktes ſind neben den Verhandlungen mit Dänemark, die zur Bereitwilligkeit Dänemarks in Richtung einer Ein⸗ ſchränkung ſeiner Viehausfuhr nach Deutſchlaud geführt haben, Maßnahmen eingeleitet worden, über die ebenfalls im Intereſſe ihrer Durchführung zur Zeit noch nicht geſprochen werden kann. Die Verhandlungen mit Finnland wegen der Beſei⸗ ligung des Vertragszolles für Butter ſind im Gange. iſt unverſtändlich, daß, während die Verhandlungen noch fort⸗ gehen, eine Kündigung des Handels vertrages verlangt wird. Abgeſehen davon, daß eine ſolche Kündigung ben politiſchen Gepflogenheiten widerſprechen würde, müßte infolge des durch die Kündigung eintretenden Abbruches der Verhandlungen die dreimonatige Kündigungsfriſt eingehalten werden und damit das Inkrafttreten des erhöhten Butter⸗ zolles über den durch gütliche Verſtändigung möglichen Termin hinaus verzögert werden. Der Erlaß der Rentenbankzinſen wird, wie wohl keinem zweifelhaft ſein kann, nur möglich ſein, wenn der NVoungplan zur Durchführung ge⸗ langt. Wenn daher die Führer der Bauernfront die Be⸗ ſeitigung der Laſten der Tilgung der Rentenbankſcheine ver⸗ langen, ſo darf angenommen werden, daß ſämtliche Unter⸗ zeichner damit der Annahme des Youngplanes zuſtimmen. Das Kabinett hat nicht verſäumt, rechtzeitig und zwar bevor die Verhandlungen im Haag begannen, geeignete Vorſchläge auf Beſeitigung der Rentenbankzinſen dem Kabinett vor⸗ zulegen, die nicht nur in dieſem, ſondern auch außerhalb Zu⸗ ſtimmung fanden und vorausſichtlich auch die Grundlage für die endgültige Beſeitigung abgeben werden. Tod auf dem Polizeirevier— Verhaftung im Reichsentſchädigungsamt — Berlin, 11. Sept. Ein Z39 jähriger wohnungsloſer Dr. Erich Schuſter, der heute nachmittag aufgrund eines von Köln aus gegen ihn erlaſſenen Steckbriefes im Reichsentſchädi⸗ gungsamt für Kriegsſchäden in Friedenau, dem Schauplatz des Langkopp⸗Attentates feſtgenommen wurde, iſt kurze Zeit darauf auf dem Polizeirevier tot zuſammengebrochen. Der Arzt ſtellte einen Gehirnſchlag feſt, der wohl auf die Auf⸗ regung zurückzuführen iſt. Was Dr. Schuſter nach dem Reichs⸗ entſchädigungsamt geführt hat, konnte noch nicht ermittelt werden, da ſeine Entſchädigungsanſprüche bereits durch eine vor längerer Zeit erfolgte Abfindung geregelt waren. Der Steckbrief gegen ihn war erlaſſen, weil er noch einen Monat Gefängnis zu verbüßen hatte. Sokols und Deutſchtum Von unſerer Berliner Redaktion wird uns geſchrieben; Im Reich iſt vielfach die Meinung verbreitet, daß des Sokol⸗ Bewegung in der Tſchechoſlowakei keine beſon⸗ deren Bedeutung mehr zukomme, da der Zweck, zu dem dis Sokols gegründet wurden, nämlich die Errichtung des teſchechi⸗ ſchen Nationalſtaats ja inzwiſchen erreicht wurde. Tatſache iſt aber, daß die Sokols noch heute eine garnicht zu unter⸗ ſchätzende Rolle im politiſchen Leben des tſchechoſlowakiſchen Staates ſpielen, wenn ſie auch heute nicht mehr wie vor dem Kriege die geſamte tſchechiſche Turnerſchaft umfaſſen, ſondern nur deren national⸗demokratiſch gerichteten Elemente. Heute erſtrebt der Sokol unter dem Deckmantel rein ſportlicher Ver⸗ einigung den„wahren nationalen Staat“ oder, auf eine andere deutlichere Formel gebracht, die Tſchechiſſe⸗ rung und Verdrängung des Deutſchtums. Einen Beweis für die intenſive Werbetätigkeit der So⸗ kols lieferte das diesjährige Bundesfeſt, das zweite ſeit dem Kriege. Bezeichnend für die ganze Tendenz der Kund⸗ gebung war allein ſchon die Wahl des Tagungsorts. Das Meeting wurde abgehalten in der Stadt Pilſen, die noch vor zwei Menſchenaltern eine rein deutſche Stadt war und deren Einwohner heute nur noch zu etwa 7 v. H. Deutſche ſind. An dem Feſtzug, zu dem aus Deutſchland, Bulgarien, Serbien und Rußland Abordnungen erſchienen waren, nahmen nicht weniger als 1800 Sokols mit etwa 25 000 Mitgliedern teil. Präſident Maſaryk hat zwar in ſeiner Anſprache auf dem Marktplatz es als kluger Diplomat vermieden, auf die politi⸗ ſche Seite des Sokols anzuſpielen, die tſchechiſche Preſſe hob ſie deſto unverhüllter hervor, und der Hauptredner erklärte offen, daß das Pilſner Sokolfeſt eine mächtige Stärkung der tſchechiſchen nationalen Beſtrebungen und einen herrlichen Anſporn zu weiterer Arbeit bedeutet. Das iſt deutlich genug, und beſagt, daß die deutſchen Minderheiten wie bisher ſo in Zukunft mit der un verminderten Angriffsluſt des Sokols zu rechnen haben werden. Leider läßt ſich nicht leugnen, daß der erhöhten Aktivität der Sokols eine gewiſſe Lauheit der deutſchen Min⸗ derheits bevölkerung gegenüberſteht, die ſich aus dem ſtändigen auf ſie von der Prager Regierung ausgeübten Druck erklärt. Es iſt beſchämend, wenn man die Tatſache regiſtrieren muß, daß bei dem Pilſener Sokol⸗Feſt der deutſche Theater⸗ verein den Tſchechen ſein Theater für die Feſtvorſtellung ver⸗ mietet hat. Die alte Generation iſt eben abgekämpft und müde, der Jugend fehlt vielfach der Sinn für die Notwendig⸗ keit des Abwehrkampfes, ſie läßt ſich zu ausſchließlich von Ge⸗ danken des Sports beherrſchen. Das Pilſnuer Sokol⸗Feſt hat wenigſtens das eine Gute gehabt, daß es die dem Deutſch⸗ tum von den Sokols drohende Gefahr ins rechte Licht gerückt hat. . Letzte Meldungen Der Mörder des Dampfwalzenführers Lorig verhaftet * Saarbrücken, 12. Sept. Wie die Saarbrücker Zeitung meldet, iſt es der eifrigen Zuſammenwirkung von Landjägern und Polizeibeamten gelungen, den Mörder des Dampfwalzen⸗ führers Nikolaus Lorig aus Wadrill zu verhaften. Es iſt der 26 Jahre alte Schloſſer Franz Wagner aus Schiffweiler. Der Verhaftete hat die Tat bereits eingeſtanden. Ein trauriges Zeichen — Berlin, 11. Sept. Die bekannte Schauſpielerin Hedwig Wangel hat ſich, der„Voſſiſchen Zeitung“ zufolge, gezwungen geſehen, das von ihr begründete Heim für weibliche Strafentlaſſene„Das Tor der Hoffnung“ in Hubertus⸗ höhe bei Storkow zu ſchließen, und zwar infolge wirtſchaft⸗ licher Schwierigkeiten. In ihrem Abſchiedsſchreiben erklärt Frau Wangel, daß ſie in der letzten Zeit an 4800 Bahnhöfen Plakate hatte ankleben laſſen mit der Bitte um eine fährliche Unterſtützung von 3 Mark für ihr Heim. Es ſeien aber nicht zehn() gekom⸗ men, die dieſe Bitte erfüllt hätten. Familie durch Pilze vergiftet — Breslau, 12. Sept. Die Familie des Hausmeiſters Schwierſch in der Taſchenſtraße in Breslau hatte geſtern ein Gericht Pilze gegeſſen, die von einer Hauſiererin gekauft worden wären. Nach der Mahlzeit zeigten ſich bei allen fünf Mitgliedern der Familie ſchwere Vergiftungserſcheinungen. An den Folgen ſind die gund 5 Jahre alten Knaben heute vormittag verſtorben. Die Eltern und ein zwei⸗ jähriges Kind befinden ſich noch in ärztlicher Behandlung. Ungeklärte Fiebererkrankungen im Kreiſe Sprottau — Sprottau, 12. Sept. Wie der Kreisarzt mitteilt, ſind in der Gegend von Oberleſchen(Kreis Sprottau) in der letz⸗ ten Zeit Fiebererkrankungen zu beobachten geweſen, von denen bis jetzt über 50 Perſonen ergriffen worden ſind. Die Fälle, die epidemiſch auftreten und wahrſcheinlich auf den Stich eines Inſektes zurückzuführen ſind, verlaufen verhältnismäßig leicht, doch ſind Rückfälle nicht ſelten. Untergang eines belgiſchen Dampfers— 14 Tote — Pliſſingen, 12. Sept. Der belgiſche Dampfer „Eſtella“, der ſich auf der Fahrt von Antwerpen nach Hans⸗ weert befand, iſt in der Nacht auf der Weſterſchelde be Walſoorden mit einem anderen ſcheldeaufwärts fahrenden Dampfer anſcheinend deutſcher Nationalität zuſammen⸗ geſtoßen und ſofort geſunken. Da die Beſatzung der„Eſtella“ zurzeit des Zuſammen⸗ ſtoßes ſich größtenteils unter Deck in den Kojen befand— nur zwei Mann hielten ſich auf Deck auf— und das Waſſer ſofort von allen Seiten in das Schiff drang, ſteht zu befürch⸗ ten, daß ungefähr 14 Mann, darunter auch der Kapitän, ertrunken ſind. Nach den bisherigen Feſtſtellungen konn⸗ ten nur der erſte Maſchiniſt und ein Matroſe, die längere Zeit auf dem Waſſer trieben, gerettet werden. Die Leiche des er⸗ trunkenen belgiſchen Lotſen wurde bereits geborgen. Exploſion in einer Konſervenfabrik — Paris, 12. Sept. In einer Konſervenfabrik in Paris ereignete ſich eine Exploſion, die zwei Menſchen, darunter den Direktor der Fabrik, tötete. Zwei weitere Arbeiter wurden ſchwer verletzt. Waggoner verhaftet — Waſhington, 12. Sept. Der ſeit einigen Tagen flüchtige Bankier Waggoner, der ſechs große internationale Newyorker Bankhäuſer um 500000 Dollar beſchwindelte, iſt bei New Caſtle im Staate Colorado verhaftet worden. Als Grund ſeiner Tat gibt er an, ſeine perſönlichen Schulden in Höhe von 270 000 Dollar damit gedeckt zu haben. e r 10 7 9 Donnerstag, den 12. September 1929 Nene Maunheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Nr. 422 9. Seite Släsoͤtiſche Nachrichten Schulbeginn Heute hat ſie wieder begonnen: die Schule! Kaum konnte man es faſſen, vorgeſtern, geſtern, ſtets rechnete man nach: wieviel Tage noch. Wer hätte das Ende Juli gedacht, daß dieſe ſechs Wochen ſo ſchnell vorübergehen würden? Wie ein weites Feld, ein weites Meer lagen ſie vor uns: den Kin⸗ dern, die„großen“ Ferien. Es waren herrliche ſechs Wochen. Wo trieb man nur überall umher! Ganz Mannheim hat man durchſtrolcht, die Straßen unſicher gemacht, die Nachbarn geärgert. Draußen än den Sandwieſen, im Strandbad geſpielt. Es war ein feines Leben, mit keiner anderen Verpflichtung, als der zu faulenzen. Sich auszuruhen. Sich zu erholen. Redlich hat man ſich be⸗ müht, das Gegenteil von dem zu tun, was der Lehrer zum Abſchied ſagte: Nun vergeßt nicht alles, was Ihr gelernt habt! Na ja, wenn man auch nicht viel dazu gelernt hat, ach Gott: dazu hatte man doch keine Zeit! Vergeſſen iſt noch nicht alles. Laß uns mal rekapitulieren. Richtig: man kennt ſie noch, die verſchtedenen Quellflüſſe des Nil, man weiß ja noch, daß der Walfiſch ein Säugetier iſt, man kann— ſogar noch deklinieren und konfugieren, und nach einiger Uebung iſt man auch wieder drin: im großen Einmaleins. a Aber dieſe ſechs Wochen waren ein Kräfteſammeln. In der Sonne, in der Luft, in der Ruhe, in der Luft. Mor⸗ gens durfte man ausſchlafen, niemand mahnte: Zur Schule, es iſt gleich halb acht!l, niemand erinnerte an die ſtets unan⸗ genehmen Hausaufgaben, die mittags erledigt werden mußten, gerade immer dann, wenn der Buſenfreund Emil an der „ klingelte, nein, fein waren die ſechs Wochen. Vor⸗ Hei Geblieben iſt die Erinnerung, geiſtiger und körperlicher Art. Wie erzählte man heute im Schulhof die Moritaten, die begangenen Streiche! Wie bewies man ſeine Kraft! Wie zeigte man, daß man größer geworden ſei! So ganz umſonſt war die Erholung nicht. Langſam gewöhnt man ſich wieder hinein in die Pflicht. Morgens raus zur Schule, dann vier Stunden Brapſein und Aufpaſſen, mittags die vermaledeiten Hausaufgaben(gegen die nun kein Kraut gewachſen iſt) und abends da durfte man auch mit den Eltern ausgehen oder aufbleiben. Jetzt heißt es wieder: ins Bett, morgen früh mußt Du früh raus! Laßt den Kopf nicht ſinken: nächſtes Jahr ſind wieder Ferien! Noch oft werden ſie ſein, in Eurer Kind⸗ heit. Dann aber werden Jahre kommen, wo die Ferten kurz find, wo Arbeit über Eurem Leben ſteht. aber heute noch ſeid Ihr glückliche Kinder! Seid darum froh! 5* * Neufeſtſetzung der Kaſſenſtunden bei den Mannheimer Finanzämtern. Aus der Anzeige in dieſer Nummer ſind die neuen Sprech⸗ und Kaſſenſtunden bei den beiden hieſigen Finanzämtern zu erſehen. Man ſollte ſich die An⸗ zeige ausſchneiden und in das Notizbuch kleben, damit man immer weiß, wann man beim Finanzamt ankommt. * Der letzte diesjährige Ferientransport Mannheimer Schulkinder, der ſich aus Schülern der. Wohlgelegen⸗, Moll⸗ Käfertal⸗, Germania⸗ und Kirchgartenſchule zuſammenſetzt, iſt geſtern vormittag nach dem Schullandheim Heuberg abge⸗ gangen. * Der Caritasverband Mannheim E. V. legt Wert auf die Feſtſtellung, daß der in letzter Zeit in Mannheimer Zei⸗ tungen mehrfach genannte Schweſternbund Caritas nichts mit den im Caritasverband Mannheim zuſammenge⸗ ſchloſſenen Organiſationen zu tun hat. * Wer hat die 500 000 Mark⸗Prämie gewonnen? In der geſtrigen Schlußziehung der Preußiſch⸗Süddeutſchen Klaſſenlotterié fiel die 500 000 Mk.⸗Prämie auf die Nr. 127 183. Die erſte Abteilung wird in Köln, die zweite in Berlin geſpielt. Außerdem wurden ausgeloſt 2 Gewinne zu je 10000 4 auf Nr. 58 808, 4 Gewinne zu je 3000% auf die Nrn. 219 534, 357 980.(Ohne Gewähr.) * Pikantes Frühſtück. Ein Leſer berichtet den„Heidelb. N..“:„Hinterm Königſtuhl trafen wir bei einem Spazier⸗ gang einen Mann in den 4 der Jahren an einem Ameiſen⸗ haufen. Der Mann garnierte gerade ſein Frühſtücks brot, indem er es in den Ameiſen haufen legte. Das dick be⸗ ſpickte Ameiſenbutterbrot aß er mit Hochgenuß mit der Be⸗ merkung, die Ameiſenſäure zerſtöre alle Krankheitskeime im menſchlichen Körper. Wir wünſchten ihm zu dieſem Lecker⸗ biſſen guten Appetit.“ ſungen. Zwei Beſuche Reichsrat und Wohnungsausſchuß des Reichstags kommen nach Mannheim Außer dem Reichsrat wird auch der Wohnungs⸗ ausſchuß des Reichstages Ende September auf einer Beſichtigungsreiſe durch Deutſchland unſerer Stadt einen Be⸗ ſuch abſtatten. Die Reiſe des Reichsrats nach Baden wird wahr⸗ ſcheinlich am 23. September beginnen. Sie nimmt ihren An⸗ fang in Konſtanz, führt von dort über Freiburg, Kehl und Karlsruhe nach Mannheim, um dann mit einem Beſuch der Pfalz ihren Abſchluß zu finden. Die endgültigen Einzel⸗ heiten des Programmes ſtehen noch nicht feſt, ſie werden ver⸗ mutlich in einer Ausſchußſitzung am heutigen Donnerstag noch einmal beſprochen. Auch die Teilnehmerliſte iſt noch nicht ab⸗ geſchloſſen. Bisher haben ſich etwa 30 Mitglieder des Reichs⸗ rats eingezeichnet. Zeitungsverbote Das Bürgermeiſteramt Ludwigshafen teilt uns durch die Preſſeſtelle mit: 5 „Die Rheinlandkommiſſion hat die in Paris erſcheinende kommuniſtiſche Zeitung„ Humanuité“ mit Wirkung vom 22. Auguſt 1929 ab für die Dauer von 3 Monaten aus dem beſetzten Gebiet ausgeſchloſſen. Weiter wurde durch Beſchluß der Rheinlandkommiſſion die in München erſcheinende Tages⸗ zeitung„Völkiſcher Beobachter“ wegen des in der Ausgabe vom 1. Auguſt 1929 veröffentlichten Artikels:„Das Verbot der Uniform der nationalſozialiſtiſchen Partei durch den jüdiſchen franzöſiſchen General Andlauer“ vom 21. Auguſt 1029 ab auf unbeſtimmte Dauer aus dem beſetzten Gebiete ausgeſchloſſen.“ Perſonen, die dieſe Zeitungen verkaufen oder verteilen, machen ſich daher wegen Zuwiderhandlung gegen die Verordnungen der Rheinlandkommiſſton ſtrafbar.“ n uendzufriedener Karzofflbauer 'n Schtädter freet's Kardoff'lfeld, Er meent, es wär' zufriede geſchtellt 'r Bauer, s licht geruddlt voll 'r Agger, fauſchtgroß jedi Knoll. „Na, Nochber, Ihr kennt luſchdig ſeiln), Heit heimſt Ihr manchen Sack voll eiln),“ So ſecht'r Schtädter zum Bauer froh, Docheder gitt gifdig zurück:„Oho! f Es ſinn wohl grouße aa dabei, a Awwer nit gnungk kleene forr die Sail“ 5 A. Göller. * * Grober Unfug wurde in der vergangenen Nacht wieder einmal dadurch verübt, daß ein bis jetzt noch unbekannter Täter die Scheibe am Feuermelder Ecke Goetheſtraße und Friedrichsring einſchlug und den Feuermelder ohne jede Ur⸗ ſache in Tätigkeit ſetzte, wodurch um 2,12 Uhr die Berufs⸗ ſeuerwehr alarmiert wurde. Beranſtaltungen Beſichtigung der Sunlicht⸗A.⸗G. durch den G. d. A. Die Sunlicht Ac. Mannheim Rheinau hatte am Dienstag zahlreiche Gäſte in ihren Mauern. Mehrere hundert Mit⸗ glieder und Angehörige von Mitgliedern des Gewerkſchaftsbundes der Angeſtellten(Gd) waren der Etuladung der Betriebsleitung zur Beſichtigung des Werkes gefolgt. Unter ſachkundiger Führung zogen die einzelnen Trupps durch die Werksanlagen. Vor allem wurde die Seifenherſtellung einer genauen Beſichtigung unterzogen. Das wohl⸗ bekannte Waſchmittel Lux⸗Seifenflocken erweckte beſonders das In⸗ tereſſe ebenſo die Herſtellung von Suma u. Vim. Im Anſchluß an die Beſichtigung ſtärkte man ſich bei Kaffee und Kuchen für die weiteren Vorführungen. Ein Film wurde gezeigt, der die Gewinnung der Rohprodukte zur Seifenfabrikation vor Augen führte. Schöne Ur⸗ waldaufnahmen wechſelten mit Bildern gewaltiger Hafenanlagen, die den Transport der Rohſtoffe zur Seifenfabrikation zu bewältigen haben. Nach freundlichen Begrüßungsworten der Betriebsleitung und herzlichen Dankesworten der Gäſte beendete die Vorführung von Trickfilmen die wohlgelungene Veranſtaltung, die zeigte, welche Be⸗ deutung dieſer Zweig der Mannheimer Induſtrie, nicht nur für Mannheim, ſondern weit darüber hinaus hat. Geht doch von der Sunlicht ein Strom von Sauberkeit ins Land hinaus aus unſerem wegen ſeines Dunſtes und Staubes ſo oft geſchmähten Mannheim. Allen Teilnehmern wird die Beſichtigung der Sunlicht in angenehmer Erinnerung bleiben. * Geſangs vortrag im Krankenhaus. Am Sonntag hat der Ge⸗ ſangverein Aurelia Mannheim im Krankenhaus ge⸗ 3 Anſchluß auf der Straßenbahn Warum ſelbſt der Pfiff den Anſchluß nicht erreichen kann Geteilter Schmerz iſt halber Schmerz. Drum ſei dem Schreiber des Artikels:„Selbſt der Pfiff erreicht es nicht in Nr. 417 der„N...“ hierdurch mitgeteilt, daß er nicht ohne Leidensgefährten iſt. Auch ich fahre täglich wie er den⸗ ſelben Weg durch die Breiteſtraße und verſuche, vom Schloß ab, den Anſchluß an Linie 16 zu gewinnen. Um meiner Sache möglichſt ſicher zu ſein, poſtiere ich mich ſtets auf der vor⸗ deren Plattform. Da ich im Beſitze einer Streckenkarte bin, könnte ich den Wagenwechſel auch am Paradeplatz, am Markt⸗ platz, bei T 1 oder an der Friedrichsbrücke vornehmen, wenn, ja wenn der Wagen der Linie 16 ſich nicht jedesmal ſchon wieder in Bewegung ſetzte, ſowie mein unmittelbar dahinter fahrender Wagen an einer dieſer Halteſtellen angekommen iſt. Mauchmal gelingt es, im Laufſchritt noch den Anhänger zu gewinnen und verbotener Weiſe auf den in Fahrt befind⸗ lichen Wagen aufzuſpringen, meiſt aber iſt ſolche Hoffnung ausſichtslos, weil die Diſtanz ſich vergrößert hat. Früher bin ich dem entfliehenden Wagen der Linie 16 dank meiner guten militäriſchen Ausbildung bei der 10. Kompagnie des Grenadierregiments 110 im„Marſch Marſch“ ſelbſt über die Friedrichsbrücke erfolgreich nachgeſetzt, jetzt, da ich mich dem Landſturmsalter nähere, bringe ich ſolchem„Sport“ begreif⸗ licherweiſe geringeres Intereſſe entgegen. Woran liegt's nun aber, daß auf dieſer Strecke der An⸗ ſchluß immer noch nicht klappt? Eine klaſſiſche Antwort auf dieſe Frage wurde mir vor einiger Zeit durch einen Führer der Linie 3 zuteil. Wieder war ich einmal, auf der vorderen Plattform ſtehend, bis zur Halteſtelle T 1 gekommen: Zwar hatte ich weder an dieſer noch an einer der voraufgehenden Halteſtellen den Ueber⸗ gang in den dicht vorausfahrenden Wagen der Linie 16 mit Ausſicht auf Erfolg wagen können, aber es beſtand doch be⸗ gründete Ausſicht, daß dies an der Neckarbrücke möglich wurde. Der Schaffner gab pünktlich das Zeichen zur Weiter⸗ fahrt, aber der Führer machte nicht die geringſten Anſtalten, die Fahrt fortzuſetzen. Nach etwa einer Minute nutzloſen Wartens wagte ich die ſchüchterne Frage an den Führer, warum er denn trotz des Abfahrtsſignals nicht weiterfahre und dadurch die Gewinnung des Anſchluſſes an den un⸗ mittelbar vorausfahrenden Wagen unmöglich mache. Hier⸗ auf erhielt ich folgende„ſalomoniſche“ Erwiderung: Was geht mich Ihr Anſchluß an? Ich muß meine Fahrzeit ein⸗ halten. Meine Sie vielleicht, ich loß mir wege Ihne vum Fahrmeeſchter an der Neckarbrücke de Sauhund mache, wann ich eine Minut' zu früh ankumm? 8 Publikum hots jo ſelbſcht ſo hawe wolle!“— Ich geſtehe vollkommen ein: Ich war geſchlagen und konnte kein Wort mehr reden. An der Neckarbrücke angekommen, war Linie 16 längſt außer Sicht. Geduldig wartete ich 10 Minuten auf den nächſten Wagen. Bei mir aber ſtellte ſich in dieſer Zeit folgende Erkennt⸗ nis ein: Dem von Natur ſo aufgeſchloſſenen und gewandten Sohn der ſonnigen Pfalz wird, wenn er in die Uniform eines Mannheimer Straßenbahnführers geſteckt wird, jede Fähig⸗ keit und Möglichkeit genommen, von ſich aus zwiſchen Ein⸗ haltung der Fahrzeit und Herſtellung des Anſchluſſes einen Ausgleich zu finden. Was anderwärts ſehr gut möglich iſt, wird in Mannheim ſyſtematiſch unmöglich gemacht, oder doch wenigſtens ſehr erſchwert. Die Mannheimer Straßenbahn iſt eine ganz mittelalterliche Verkehrsein richtung, wenn ſie in praxi der Auffaſſung Vorſchub leiſtet, daß das Pub⸗ likum für ſte und nicht ſie für das Publikum da ſei. So fataliſtiſch bin ich jedoch nicht wie der Schreiber des an⸗ gezogenen Artikels, daß ich durch das Sprichwort:„Glücklich iſt, wer vergißt, was nun nicht zu ändern iſt“, beruhigt wurde. Ich hoffe noch auf Beſſerung; ich weiß ſogar, daß ſie kommt; wenn nicht bei der Straßenbahn, dann bei den Auto⸗ buslinien oder der Untergrund⸗ und Hochbahn der Zukunft. 1. * Glückſpiel⸗ Unternehmungen in Kur⸗ und Badeorten. Dem Deutſchen Evangeliſchen Kirchenausſchuß hat der Reichs⸗ miniſter des Innern auf eine Eingabe mitgeteilt, er habe ſich auf die in letzter Zeit mehrfach aus Intereſſentenkreiſen beim Reichsminiſterium des Innern vorgetragenen Wünſche, in Kur⸗ und Badeorten Glückſpiel⸗ Unternehmungen in beſchränk⸗ tem Umfange zuzulaſſen, nach eingehender Prüfung der Ange⸗ legenheit dahin geäußert, daß er ſich nicht in der Lage ſehe, einer Aenderung der über die Zulaſſung von Spielbanken gegenwärtig geltenden Beſtimmungen näherzutreten. Tauber, Mozart und Lehar Richard Taubers Arienabend im Nibelungenſaal Am Flügel: Konrad Neuger Der Maunheimer Konzertwinter iſt eröffnet. Winter? Noch lacht die Au in dieſem goldenen Sonnenherbſt und Sommerwärme umgibt die Menſchen. Trotzdem: alles ſtrömt zum Roſengarten. Es herrſcht Andrang. Und das erſte Konzert der Saiſon zeigt einen vollen Nibelungenſaal! Wer will nicht alles den Tauber hören! Da ſind die Muſtk⸗ und Geſangsleute von Profeſſion, die Konzertbeſucher der verſchiedenen Ordnungen, die Freunde ſchöner Stimmen, Cie Anbeter der Virtuoſität. Aber das alles reicht nicht aus, die Beſtandteile des Publikums von geſtern abend zu nennen. Da kamen ſie hervor, hinter ihren häuslichen Laut⸗ ſprechern und Kopfhörern, die Radiobeſitzer und ⸗haſtler, die Grammophoninhaber vom Salonapparat bis zur grammo⸗ phoniſch umgearbeiteten Sardinenbüchſe für Wochenendzwecke. Sie wollen alle ihren„Richard“ hören, den populärſten aller Schallplattenſänger, deſſen Stimme in Form der Konſerven⸗ muſik noch durch den Rundfunk eine beſondere Verbreitung gefunden hat. Achtung, Achtung; Sie hören jetzt Richard Tauber 3 Ja, nun haben ſie ihn wirklich einmal gehört, den Tenor der Tenöre, der doch nicht nur ein Sänger, ſondern ein echter Künſtler iſt. Einer, bei dem der Inſtinkt, die natürliche Stimm⸗ begabung Hand in Hand geht mit der überlegenſten Beherr⸗ ſchung des Geſangstechniſchen, ein virtuoſer Spieler auf ſeinem wunderſchönen Stimminſtrument. g Dabei iſt Tauber der Vorſichtigſte von allen. Er behan⸗ delt feine Stimme noch liebevoller als ein Birtuos ſeine Geige. Nichts mutet er ſich zu, was ihre Möglichkeiten be⸗ einträchtigen könnte. So hat dieſer Sänger mit der pracht⸗ vollen Bruſtreſonanz, der ausgezeichneten Atemſtütze, der war⸗ men Rundung des Tons und der leuchtenden Höhe noch nie einen Radames geſungen. Das rein Lyriſche bleibt ſein Be⸗ reich, das er nicht verläßt. Dabei bleibt der Stimmtypus Tauber völlig ſelbſtändig gegenüber dem italieniſchen Tenor, der ſeit dem 18. Jahr⸗ hundert den echt lyriſchen Ausdruck gepachtet zu haben ſchien. Taubers Stimme beſttzt nichts von dem Kaſtratenklang der Gigli und Konſorten, er bleibt männlich und kraftvoll im Klang, fundiert in der prächtigen baritonalen Grundfärbung der Mittellage und Tiefe. Für ſolche Tenöre hat als erſter Mozart geſchrieben, der das Sängerelend der ausgehenden Kaſtratenzeit und der beginnenden Tenorherrlichkeit mit⸗ erlebte und erlitt. Der müheloſe Uebergang zu den feinſten Vibrationen mozartſcher Empfindſamkeit aus ſchön geſchwun⸗ gener Linie des aus voller Bruſt ſtrömenden Geſanges,— das iſt Mozarts Tenorforderung, und das iſt zugleich Taubers Stimme. Deshalb bleibt er der beſte Mozartſänger, den die heutige Bühne beſitzt. Mit einer Arie aus Mehuls keuſcher Oper„Joſeph in Aegypten“ taſtete Tauber zunächſt den Raum ab, und der feſte Sitz der Stimme hatte alsbald den Raum bezwungen. Man ſpürte, wie es dem Sänger Freude bereitete, die Rieſen⸗ dimenſionen des Saales dem Inſtrument der Stimme völlig untertan zu machen. Dann kam die G Dur-Arie des Don Octavio aus dem „Don Giovanni“, dieſes Meiſterſtück Tauberſcher Geſangs⸗ kunſt. Er ſingt ſie mit dem gleichen Adel erleſenſter Belcanto⸗ führung wie vor vier Jahren, als er in dieſer Partte in Mannheim auftrat. Ein unbeſchreiblicher Zauber liegt in dieſer zarten und doch vollen Tongebung; ſte klingt ent⸗ materialiſiert wie der Geigenklang großer Meiſter. Dieſer Mozart hat gezeigt, daß die Tauberſche Stimme ihren Edel⸗ klang, ihre Mozartkultur voll erhalten hat. Trotz ſchwerer Krankheiten, die der Sänger vor gar nicht langer Zeit über⸗ ſtehen mußte. 1 Dieſem Stimmadel hat auch die ſogenannte Operette nichts anhaben können. Wie kam es zu dieſer Wandlung von Mozart bis Lehar? Wie verträgt ſich„Don Juan“ mit „Friederike“? Bevor er in ſeinem Programm hierhin ge⸗ langt, läßt er Tſchaikowskys Ausdruckslyrik aus dem„Eugen Onegin“ empfinden, ſchwebt ſeine Stimme empor zu dem Duft der Blumenarie Don Joſés, gibt er, der Herzensfreund Puceiniſcher Muſik, eine Arie aus der Märchen⸗Butterfly „Turandot“ und eine aus der knalligen und doch zuweilen lyriſch unendlich reichen Goldgräberoper„Das Mädchen aus dem golden Weſten“ wieder. Zur Kultur kommt die Kunſt des Vortrags, die auch vor Realismen im Klang nicht zurück⸗ ſcheut. Und nun Lehar. Paganini, ſein erſter großer Erfolg in dieſem Bereich, dann„Friedrike“, die Sünde wider die Literatur. Iſt Tauber der Mitſünder, hat er wirklich nicht gewußt, zu was für einer Goethe⸗Verſchandelung er da ſeinen Namen hergibt? Aber nein! Er, der viel mehr kennt und weiß als mancher ſeines Zeichens, empfindet die Goethe⸗ Verſtümmelung des Textes ganz ebenſo. Des Textes! Für die Muſik Lehars, für dieſe Eleganz der Geſangslinte, für dieſe eingängige Geſangslyrik beſitzt er eine Schwäche. Und ſie wird zur Stärke ſeines Erfolges. Tauber ſingt keine Operette; er ſingt Lehar. Das iſt ſein gutes Recht.(Und ſeine gute Einnahme.) Aber: iſt es nicht auch ein Dienſt an der Kunſt, wenn das„Friedriten“⸗Pub⸗ likum— es exiſtiert leider nun einmal— dieſe ſchöne Stimme und das Kunſtwerk hört, das ſie aus dieſen Geſängen macht! Das zeigte das„Heideröslein“ aus der gleichen„Friederike“, dann Lehars„Zigeunerltebe“, ſchließlich das bekannte Wolga⸗ lieb. Vor dieſen erklang im Dreingabenprogramm die„Zu⸗ eignung“ von Richard Strauß. Schönſte Ausdruckslyrik des Viebs.. 4 5 Das Publikum war ſo zahlreich wie dankbar. Es bedachte auch den Pianiſten Konrad Reuger, einen exzellenten Be⸗ gleiter, mit reichem Beifall, der in Soloſtücken von Chopin mit einem harten Flügel rang, ihn aber in dem Fis⸗dur⸗ Impromptu beſiegte.— Tauber wurde ſehr gefeiert. Dr. K. Furtwänglers„Lohengrin“. In der von Wilh. Furt⸗ wängler geleiteten Sonntagsaufführung des„Lohengrin“ find die Hauptpartien wie folgt beſetzt: Lohengrin: Adolf Loelt⸗ gen, Elſa: Margarete Teſchemacher, Ortrud: Gertrud Bindernagel, Telramund: Hans Bahling, König: Siegfried Tappolet, Heerrufer: Ehriſtian Kön ke... 4. Seite. Nr. 422 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 12. September 1929 Der Fe annheimer Kunſthalle Zum 100. Geburtstage des Malers am 12. September 1929 dus En. lah U o r gen Feuerbach deer heim deshalb beſonders intereſſieren. „Das Süfet iſt heiter, es iſt der perſiſche Dichter Hafts vor der Schenke, wie er weinbegeiſtert Ghaſelen kom⸗ poniert, umlagert von zwei ſchönen Knaben und einem Mädchen, die im Anſchauen und Anhören verſunken ſind. Hafis iſt gegenwärtig in ganz Deutſchland bekannt und ich habe nirgends mehr Gelegenheit, ürtentaliſche Draperien zu dieren, als in Paris“. „Meine Kompoſition warm und leuchtend in der Farbe werden, und ſie iſt ſo ein⸗ fach, daß eigentlich je de Figur ſtu⸗ muß eine Studie nach der Natur iſt.“ „Ich habe mich von allen Reminiſzenzen freigemacht; ich hahe im kleinen den Gegenſtand angefaßt, er war mir oft zu ge⸗ ring; ich zauderte, komponierte es ganz um, war immer nicht zufrieden, kurz, der Verzweif⸗ lung nahe; aber immer ſagte mir eine innere Stimme, ruhe nicht, raſte nicht, und ſo unter dem Hin⸗ und Hertragen wurde mir der Gegenſtand immer wer⸗ ter und teurer, ſo daß jetzt in dem Stadium, wo bei meinen früheren Bildern der dégout an⸗ g, mir der Gegenſtand ans Herz gewachſen iſt, daß ich lieber nicht leben möchte, als ihn nicht mit aller Inbrunſt vollenden; und ich glaube, ich bin daran, erſte Kunſt werk mei⸗ nes Jebens zu machen. Ich bin ſelbſt oft überraſcht, wie in einem konfuſen und unreifen Hirn eine ſo abgerundete Kom⸗ poſttion hat entſtehen können, mit Ruhe und innerem Feuer. Alle, die die Aufzeichnung ſaßhen, wünſchten mir Glück und ſagten, dies Bild würde mir un⸗ ſehlbar Ruf verſchaffen. Ich er⸗ zähle dies nicht aus Eitelkeit, ge⸗ wiß nicht, ich habe ſtündlich Qual und Sorge um mein Bild, ich ſage es bloß, um Dir zu zeigen, daß ich an den Pforten ſtehe und Einlaß begehre. Nun kommt aber das Geſpenſt, was mir immer nicht aus den Augen will— woher das Geld, woher die Mittel? Ich habe Dich ſchon ganz ausgeſogen, ich möchte wiſſen, wenn Du auch nur im geringſten Mangel litteſt, denn ſo hoch ſchlage ich meine Arbeit wahrlich nicht an.— Ich zerbreche mir Tag und Nacht den Kopf, warum kann denn niemand kommen und ſagen, Anſelm, ich gebe Dir tauſend Franes, da male, male ein Jahr daran, wenn Du Luſt haſt. Aber ſo koſtet mich ein weibliches Modell fünf, ein Mann drei bis vier Franes, Himmel, wo ſoll das hinaus. Ach, ich möchte das Bild ſo ohne alle quälende Unruhe, ſy recht nach der Natur malen, möchte mich ganz in die Natur verſenken, wochenlang modellteren und ausführen, bis ich es o hätte, wie es in meiner Phantaſie ſteht; aper ſo peinigt mich CCC ͤ v De der Gedanke, daß jede Minute bezahlt werden muß— und ſo werde ich viel frei malen müſſen. Ich beginne mit Zagen die nächſte Woche mit malen; es iſt ein großes Werk, aber des lieben Vaters und Dein Segen wird auf mir ruhen.“ 12. Dezember 1851: „Ich ſtecke bis über die Ohren in der Arbeit. Ich habe jetzt die feſte Ueberzeugung, daß ich mit dieſem Bilde mir Bahn breche. Aller Flatterſinn, alles verwöhnte Spielen iſt aus mir gewichen, ich bin die Arbeit, ich lebe im Bilde, es iſt ein Stück von mir. Ich male alles nach der Natur. Im Kopfe des Hafis, der beinahe vollendet iſt, bin ich belohnt; da liegt es darin, daß ich die Kraft erhalte, das ganze Bild würdig zu vollenden. Das iſt der erſte Abguß der Natur, der ſpricht. Alles bisherige iſt teils bloße Talent⸗ oder Geiſtesſache; hier aber, glaube ich, wird ein Stück Leben herauswachſen.“—„Das lebensgroße Malen nach der Natur hat ſo etwas Erhebendes und Stärkendes, ich fühle mich in meinem Element, und die Schönheit der vorſitzenden Natur hält das hitzige Feuer und zu raſche Auflodern in ehr⸗ erbtetigen Schranken.— Ich rücke langſam vorwärts, aber was einmal ſteht, das bleibt auch. Bis wann ich es fertig bringe, daran denke ich nicht.“ Ich habe täglich Modell; ich wende alles daran. meinem Bilde jenen Liebreiz zu geben, der nur in der Natur iſt und den die ſchöpferiſche Künſtler⸗ natur mit aller Glut der Phantaſie nie ohne Natur erreichen wird.“ e eee 13. Dezember 1851: „Ich erfreue mich der vollſten Anerkennung aller derer, die es ſahen.“—„Meine älteren Kameraden, die mich oft beſpötteln, weil ſie mehr konnten, habe ich eingeholt, und die beneiden mich alle um den Gegenſtand. Ich bin jetzt be⸗ ſchäftigt, ihn reicher zu machen; ich komme auf eine Maſſe anſcheinender Kleinigkeiten, die aber den Eindruck erhöhen müſſen.“ 23. Dezember 1851: „In zwei Monaten iſt das Schwierigſte und Koſtſpieligſte meines Bildes überwunden.— Ich kann nur ſagen, daß mich jedes Stückchen, mit Angſt und Treue gemalt, beſeeligt und daß ich nie ſo warm und rund und ruhig arbeite. Jeder Tag bringt ſeine Mühe, aber auch ſeine Be⸗ lohnung.“—„Ich verſpreche Dir auch heilig, daß, wenn es mit der Anerkeunung meines Bil⸗ des nicht ſo geht, als wir es hof⸗ fen, ich doch immer vorwärts ar⸗ beiten will, nicht verzagen, denn mich behelligt bloß die Arbeit und nicht der Gewinn.“ 18. Februar 1852: „Bei uns iſt es ſchon Früh⸗ ling. Die Bäume fangen an zu grünen. Ich warte mit Sehn⸗ ſucht auf friſche Blätter und Blumen für mein Bild.“ „Ich nehme noch immer Modell und ich kann Dir nicht ſagen, was mir das einen hellen Kopf macht und wie ich mich jetzt klarer aus⸗ drücken kann, ich möchte ſagen unmittelbarer. Als ich den letzten Brief ſchrieb, da war ich übermüde von meinem Bilde. Jetzt hatte ich zehn Tage den Vorhang davor und habe mich im freien Färben ergangen und mich daran geſtärkt und gekräf⸗ tigt, um das Bild vollenden zu können.“„Ich freue mich, wenn ich die Manſchetten zurück⸗ ſtreifen und mit ruhigem Kopf darüber herfallen kaun.“ 25. Februar 1852: „Nur das iſt ein wahres Kunſtwerk, in dem ſich die ganze Liebe des Künſtlers ausſpricht. Für mein Bild habe ich von einem Norweger die reizendſten Früchte⸗, Trauben⸗ Melonen⸗ u. Baumſtudien erhalten und es nun umrankt und ſtaffiert, daß es von Sonne und Heiterkeit voll iſt,, In zwei Monaten kann ich fertig ſein.“ 24. April: „Mein Bild iſt fertig. Ich arbeite nur noch mit großer Vorſicht daran. Zwei alte, tüchtige franzöſiſche Künſtler ſind mit zur Hand gegangen mit Rat und Studien. Alles Urteil tſt überall dasſelbe. Im Bild iſt nichts Jungenhaftes. Für Deutſchland iſt es gut, aber ich möchte mir in Paxis Namen machen, und dazu gehört, glaube mir, ohne Re⸗ nommage, etwas mehr als Leſſing. Ich bin kein Kind mehr, um nicht in dem zu unterſcheiden, was den wahren Künſtler macht. Aber es fordert noch vielen Fleiß und— in Paris bleiben. . ESS—————ꝛñ Die Juryfreien Von Oscar Bie Die Ausſtellungen der Juryfreien im Glaspalaſt haben immer einen beſonderen Reiz. ſteht, daß ſie nicht gemacht ſind, weil ſie gemacht werden mußten, ſondern weil man Luſt dazu hatte. Ein friſches Temperament ſtreicht durch die Säle. Am Tage der Vernis⸗ ſage ſteht man keine feierlichen Prozeduren, ſondern die Künſtler ſind mit vergnügten Mienen ein Lied pfeifend damit heſchäftigt, die letzte Hand an ihr Werk zu legen und die Aus⸗ ſtellung zu ordnen. Wie ſchön da gehängt wird, in dieſer Aus⸗ ſtellung! Man iſt von einem Saal neugierig auf den anderen, man hat eine gute Ueberſicht, man ſieht zuſammen, was zu⸗ ſammen gehört, findet auch, obwohl keine Jury eingeſetzt iſt, eine ſchöne Reihenfolge der Qualität, da die erſten Säle immer die Hauptwerke umfaſſen, während die weiteren Räume deutlich eine gewiſſe Verachtung ausſprechen. Diefe Ausſtellung hat mehrere Abteilungen. Es iſt da die eigentliche Ausſtellung der Jurxyfreien auf der rechten Seite, auf der linken Seite iſt die Novembergruppe untergebracht und ganz hinten ſieht man eine Son deraus ſtellung der Italiener. Außerdem iſt ein beſonderes Gewicht gelegt auf die Darbietung plaſtiſcher Werke in Ver⸗ bindung mit den Zeichnungen der Bildhauer. Das iſt ſehr lehrreich. Die Bildhauer zeichnen anders als die Maler. Ihre Linie iſt gleich auf Form gedacht und die Perſpektive der Figur iſt berechnet. Extrakabinette ſind für dieſe Gattung reſerviert. Schreiner, Marcks, J. N. W off, H. Ecker, Haim Wentſcher ſind die Bildhauer und Bildhauerin⸗ neu, die ſich in dieſer Weiſe uns vorſtellen. Monumentale Bilder ſind in der Nähe aufgehängt: Der Göttermorgen von Waske, ein triumphales Glasgemälde und der leichte krei⸗ dige Entwurf von Erodel für ein Studentenheim. Außer⸗ dem ſteht man den ſehr intereſſanten Verſuch eines modernen Ehrenmals zur Erinnerung aun den Krieg, das Brund Paul in kubiſcher Form erdacht und Rämiſch mit Reliefſkulpturen geſchmückt hat in einem flachen byzantiniſchen Stil. Moabiter Man 0 Die Ausſtellung der italieniſchen Gruppe iſt vielleicht der ſchwächſte Teil der Veranſtaltung, aber man muß höflich ſein. Es iſt ein Verein von älteren und jüngeren Künſtlern, der ſich„noyecento! neunt, was unſerem zwanzigſten Jahr⸗ hundert entſpricht. Eine Einheit iſt nicht darin, auch keine Kraft, es iſt nur ein Mitgehen mit der Zeit in der ganzen Breite zwiſchen dem Impreſſionismus und der modernen plaſtiſchen Anſchauung, die ja gerade in Italien ſo viel Apoſtel gefunden hat. Ein Mann wie Carra, einſt ein großer Futuriſt, iſt geſchwenkt. Er malt jetzt friedlich und anmutig ungefähr in der Weiſe eines Renvir. Toſi neigt dem Dekorativen zu. Tozzi geht mehr der Form nach und bei Campigli merkt man am ſichtbarſten den Einfluß des Modells auf die Körper⸗ geſtaltung. Eine Muſſolinimaske von Wildt iſt das Zentrum des Saals, eine großzügige Arbeit, techniſch ſehr vollkommen in poliertem Marmor. Die Novembergruppe feiert hier ihr zehnjähriges Beſtehen. Sie hat darum nicht bloß gegenwärtige Kunſtwerke zuſammengeſtellt, ſondern von überall her auch aus privatem Beſitz Sachen geſammelt, die ihre Wirkſamkeit und ihre Be⸗ deutung illuſtrieren. Das iſt nun ganz herrlich, was da zu⸗ ſammen kam. Nach den verſchiedenſten Seiten hin erkennt man die Regungen unſerer Zeit, einſt verpönt, heut herrſchend. Ein Saal umfaßt die Entwürfe jener Architekten heutigen Stils, die aus dieſer Gruppe hervorgingen und indeſſen Führer ihres Fachs geworden ſind, wie Grich Men del⸗ ſohn. Ein anderer Saal enthält die Dokumente jener abſtrakten Schule reiner Form, die zwiſchen der Architektur und der Malerei gelegen iſt. Hier ſammelt ſich alles um das Deſſauer Bauhaus. Kandinſkuy iſt relchlich vertreten, von Schlemmer ſieht man eine balletthafte Studie von fünf⸗ zehn Modellen und alle Freunde und Lehrer des Bauhauſes haben ihre Beiträge geliefert von der rein linearen Phautaſie bis zu dem tänzeriſchen Rhythmus. Moderne Bildhauer reihen ſich an. Von Belling ſieht man eine plaſtiſche ge⸗ ſchwungene Form in dreifachem Rhythmus, Dreiklang ge⸗ nannt, und dazu kommen daun weiter alle die Künſtler moder⸗ ſolche Meiſterwerke der extremen Kunſt zuſammen geſehen. Chagall mit ſeinem Blick über Paris und phantaſtiſchen Figuren. Segal mit ſeiner kachelförmigen Auflöſung des Motivs Zeppelin über Chikago. Die Viſtionen von Max Ern ſt, darunter ein Liebespaar, wie in einer eiſernen Jung⸗ frau eingeſchloſſen, halb Tizian halb Rubens, in moderner Ueberſetzung. Grosz mit ſeinem Abenteurer, deſſen Seele in Buntheit zerfließt. Die Barrikade von Dix, die ſcharfen Weddingjungen von Nagel, das rillige Billard von Schmid, Cäſar Klein mit ſeinen Flächenrändern, Kulvfauſky mit ſeinen gedrungenen ſchwarz⸗weißen Eltern, ein netter Mann, Wiethüchter aus Barmen, mit faberhaft hin⸗ geworfenen weſtfäliſchen Bauern. Die Galerie iſt gar nicht mit einem Mal zu überſehen. Auch die eigentliche juryfreie Ausſtellung iſt betet erſten Blick garnicht zu umfaſſen. Man denke, es find über vier⸗ zehnhundert Nummern dort. Hier und da fällt ein un⸗ bekanntes Bild auf von entſchiedener Begabung, aber ſchon iſt der Name wieder vergeſſen. Erſt wenn Jahr für Jahr Namen feſt ſitzen, dringen ſie in den Katalog unſeres Ge⸗ dächtniſſes ein: Freytag, ein echtes Malertemperament, der Düſſelorfer de Haer, mit letzter Verve in Form und Farbe, der intenſive Bloch, Geigen berger mit feiner ſatten Perſpektive, der ſchummrige Breinlinger, das breite große Proletarierbild des Dresdners Frank, der zarte Bade⸗ ſtrand von Hundt, die ſpaniſchen Landſchaften Lemans, ein bißchen im Corot⸗Stil, die Rokokoſpielersien von Gol⸗ ler, die dunkelgefaßten Stilleben und Figuren von Völker — man ſieht, es ſind alle Richtungen vertreten, man kaun in allen Tempeln der modernen Kunſt ſpazteren gehen, die Juryfreien haben ſich Gott ſei Dank nicht auf eine beſtimmte Methode verſchworen, jeder, der etwas kann und will hat hier ſeine Stelle. Das iſt und bleibt der Wert der Beran⸗ ſtaltung, das hält ſie friſch und lebendig. Wir wiſſen nicht, wohin wir ſteuern, wir haben keine Jury der Kultur und des Gewiſſens mehr, das Genie und der Könner werden uns allein den Weg weiſen. nen Formats, die der Gruppe nahe ſtehen. Selten hat man * 5 — ſtarkes(bisweilen ſogar ſehr ſtarkes] Talent. 8 eb e N ee 2 5 Donſterstäg, den 12. September 1929 12 Reue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 8. Seite. Nr. 422 — 2 0 8 Aus dem Lande Mißjahr für die Bienenzucht m. Heidelberg, 10. Sept. Im ganzen badiſchen Unterland muß das Jahr 1929 als Mißjahr für die Bienenzucht bezeichnet werden. Auch die Wanderbienenzucht hatte nur mäßigen Erfolg. Der Bezirksbienenzuchtverein Heidel⸗ berg ſendet ſeine Völker, wenn es in der Ebene nichts mehr für ſte zu holen gibt, nach ſeinem Stande in Obertsrot im Murgtal. Dort hat aber infolge des ungünſtigen Wetters eine annehmbare Tannentracht erſt in den letzten 14 Tagen eingeſetzt. Wenn auch die wandernden Bienenzüchter dadurch einigermaßen auf ihre Rechnung gekommen ſind, ſo reicht doch das Ergebnis nicht im entfernteſten an das des Vorjahres heran. Intereſſant iſt die Leiſtung der Königinbelegſtation in Kleingemünd, die ſich vom 18. Mai bis Anfang Auguſt im Be⸗ trieb befand. Nicht weniger als 75 Prozent der Königinnen wurden begattet. Die Station, die ein Unternehmen der Ortsgruppe Neckargemünd mit einer Beihilfe des Bezirksver⸗ eins iſt, ſoll im nächſten Jahre wieder eröffnet werden. Preis für den Honig ſoll nach einem Beſchluſſe des Bezirks⸗ bienenzuchtvereins Heidelberg in dieſem Jahre wieder 2/ für das Pfund betragen. i Wieder ein tödlicher Motorradunfall * Wiesloch, 11. Sept. An der Kreuzung der Straße Wies⸗ loch—Bruchſal und Walldorf— Eppingen ereignete ſich geſtern nachmittag wieder ein Motorradunfal I, dem der 20fäh⸗ rige kaufmänniſche Angeſtellte Emil Krotz aus Rauenberg zum Opfer fiel. Krotz wollte, hinkler einem Perſonenwagen herkommend, nach Rauenberg fahren. Er bog nach Rauenberg ein, als von der Gegenſeite ein Perſonen wagen in ſchnellem Tempo die Kreuzung paſſierte. Das Perſonenauto hatte gerade die Kreuzung geſchnitten und erfaßte Krotz, der das Auto nicht bemerkte. Er erlitt ſo ſchwere Kopfverletzun⸗ gen, daß er ſofort ſtar b. Das von einer Dam e, die nicht den Führerſchein beſitzt, geſteuerte Auto ſuchte zu entkom⸗ men, wurde aber bei Wiesloch durch ein nachkommendes Auto geſtellt. Karlsruhe als Ausſtellungsſtadt .* Karlsruhe, 10. Sept. Im Rahmen der„Karlsruher Herbſttage! finden auch in dieſem Jahre wieder mehrere Aus⸗ ſtellungen in Karlsruhe ſtatt, die ihrem wirtſchaftlichen und kulturellen Charakter nach weitgehende Beachtung verdienen. So veranſtaltet die Stadtverwaltung vom 29. September bis 27. Oktober eine Bau⸗ und Wohnungsausſtellung „Die Gebrauchswohnung“ in der Karlsruher Dammerſtock⸗ ſiedelung(neues Baugelände). Das Badiſche Landesgewerbe⸗ amt zeigt vom 5. Oktober bis 2. November in den Räumen der Landesgewerbehalle eine„Ausſtellung für wirtſchaftliche Fertigung“, Anſchließend wird vom Deutſchen Hygiene⸗ Muſeum in Dresden in Verbindung mit der Stadtyerwaltung vom 9, his 24. November die Ausſtellung„Richtige Er⸗ nährung“, ebenfalls in der Badiſchen Laudesgewerbehalle, vorgeführt. Außerdem werden noch einige Kunſtausſtellungen veranſtaltet. ar Der ** e Schwetzingen, 11. Sept. Geſtern nachmittag iſt der 11 Jahre alte Oberrealſchüler Kurt Oertel, Sohn des Zoll⸗ iuſpektors Oertel hier, im Schwetzinger ſtädtiſchen Schwimm⸗ bad ertrunken. Der Hergang des Unglücks konnte nicht genau feſtgeſtellt werden Seit Eröffnung des Bades im Jahre 1886 iſt bisher noch niemand darin ertrunken. Die Gefahr des Ertrinkens iſt in dem kleinen Schwimmbad nicht ſehr groß. * Altenheim bei Offenburg, 10. Sept. Geſtern nacht gegen 10 Uhr brannte das Oekonomiegebäude des Gaſthauſes zum Löwen vollſtändig nieder. Es konnte nur das Vieh gerettet werden, die geſamte Ernte verbrannte. In dem abgebrannten Gehäude wax auch eine Zigarren⸗ fabrik. Die Feuerwehr mußte ſich auf die Rettung der Nachbarhäuſer beſchränken. Der Schaden dürfte etwa 30 000% betragen, Die Brandurſache iſt unbekannt. Der Beſitzer und ſeine Frau waren vexreiſt, Theater und Muſik Nationaltheater. Die zum 150jährigen Theaterjabi⸗ läum einſtudierten„Räuber“ gehören offenſichtlich fortan zu dem eiſernen Beſtand des Spielplans. Das iſt inſofern zu begrüßen, als die in den verſchiedentlichen Feſtreden ge⸗ prieſene und immer wieder von neuem verlangte Tradition auf ſolche ebenſo vornehme wie zweckdienliche Art gewahrt wird. Gefährlich würde es werden, wenn die Kenterſche Form und Formulierung zu einem Gerüſt würde, das keinerlel Um⸗ oder Ausbaumöglichkeiten mehr zuließe. Zurörderſt ſcheint dieſe Gefahr noch nicht zu beſtehen, da das„Räuber“⸗ Enſemble der Jubiläumstage noch vollſtändig beiſammen iſt. Bis auf zwei Rollenträger. Fritz Klippel wurden bekanntlich die„Räuber“ zum Sprungbrett nach Berlin. Für ihn ſpielte geſtern abend Erich Muſil den Karl Moor. Ihm liegt, ſchon rein äußerlich des Alters wegen, die Rolle des edel⸗ mütigen Räubers und unglücklichen Geliebten näher, als Klippel, der allerdings dafür mehr Temperament und Tempo aufbrachte. Im übrigen wollen wir beide, ſo nahe die Ver⸗ ſuchung liegt, nicht miteinander vergleichen, ſondern jeden ſo nehmen wie er iſt und ſich gibt. Muſil iſt ohne Zweifel ein Das zeigen namentlich plötzlich aufſteigende kraftgentaliſche Geiſtes⸗ raketen. Die Tonart der Sprache iſt herabgeſetzt, was dem übermäßig Schrillen der Schillerſchen Sprache nur nützt. An klangliche Eigentümlichkeiten Muſils, der gebürtiger Wiener iſt, werden wir uns noch gewöhnen müſſen. Gottlob ſtören ſie nicht, aber ſie fallen noch auf. So war denn der erſte Eindruck, den uns Muſil in einer tragenden Rolle vermittelte, günſtig. Man wird ihn fortab beſonders im Auge behalten müßen.— Für Marga Dietrich ſpielte Eliſabe th Stieler die Amalia. Es zeugt von ihrer Künſtlerſchaft, daß es ihr gelang, dieſer blutleeren Figur wenigſtens einige fühlbare Pulsſchläge zu verleihen.(Schade, daß die Szenen am Spinett, die mit zu den eindringlichſten der Jubiläumsauf⸗ führung gehörten, durch Klavier⸗ und Geſangserſatz durch⸗ geführt werden müſſen. Aber, freilich, alles auf einmal kann man nicht von jedem und jeder verlangen.] Ueber den onſti⸗ gen Verlauf der Vorſtellung iſt beſonderes nicht zu berichten, Was durch die Sommerferien an Ausſpannung gewonnen ſchien, wurde durch gelegentliche Schwimmpauſen etwas be⸗ einträchtigt. Doch tat dies der Begeiſterung des Hauſes, in dem das jugendliche Element überwog, keinen Abbruch. Die im Scherz geprägte Parole:„Jeder Mannheimer einmal in den Räubern!“ ſcheint ſich allmählich verwirklichen zu wollen, Worüber wir uns, einſchließlich der Intendanz und des Kaſſen⸗ rapportverantwortlichen, aufrichtig freuen würden.[Käfertalerſtraße entwendeten ſie aus der Schublade eines (t..) K. F, nerstag abgängig war. ſie eine ganze Anzahl Weine, Fahrräder, eingemachte Früchte, Schuhe, Schokolade, Zwei Einbrecher verhaftet * Pforzheim, 11. Sept. In den letzten Tagen wurden hier verſchiedene Einbrüche in Verkaufshäuschen begangen. Den Einbrechern fielen dabei Warenbeſtände und Geldbeträge in die Hände. Geſtern gelang es nun einem Poliziſten, die Ein⸗ brecher auf friſcher Tat zu ertappen. Während ein Einbrecher flüchten konnte, wurde der andere feſtgenommen. Auf ſeiner Flucht warf der Verbrecher eine Aktentaſche weg, die Diebesgut und Einbrecherwerkzeuge enthielt. Er konnte jedoch noch am geſtrigen Tage im Kanzlerwald geſtellt und dingfeſt gemacht werden. Die beiden Komplizen hatten im Kanzlerwald ein richtiges Diebes lager errichtet. Eine Menge Diebesgut, von auswärtigen Einbrüchen herrührend, wurde ſichergeſtellt. Es handelt ſich um zwei reiſende Ein⸗ brecher, die auswärts ſchon lange geſucht wurden. * * Eppingen, 10. Sept. In der Nacht zum Montag ver⸗ unglückte ein mit drei Perſonen beſetztes Motorrad. Der Lenker hatte, vermutlich infolge zu großer Geſchwindig⸗ keit, die Herrſchaft über das Fahrzeug verloren. Alle drei erlitten ſchwere Verletzungen. Einer der Verletzten, Wilhelm Seifert, iſt geſtern früh ſeinen ſchweren Verletzungen er⸗ legen. Auch das mitfahrende Mädchen erlitt Kiefer⸗ und Schädelbrüche, ſo daß auch ſie ſchwerlich mit dem Leben davon⸗ kommen wird. Die Verletzungen des dritten Mitfahrers ſind nicht ſo ſchwerer Natur, Niedereſchach(bei Villingen), 9. Sept, Geſtern nachmit⸗ tag wurde in der Eſchach auf der Gemarkung Deißlingen un⸗ mittelbar beim Pumpwerk der Rottweiler Waſſerleitung eine bekleidete Frauen leiche gefunden. Es handelt ſich um die 31 Jahre alte Frida Dufner aus Deißlingen, die ſeit Don⸗ Die Gendarmerie verhaftete einen da ein Verbrechen vorzuliegen aus Deißlingen, Aus den Mannhei Uebergriffe eines Schutzmannes Noch iſt die Sache nicht abgeſchloſſen, aber nach allem was die vertagte Verhandlung wegen Widerſtands und Ruhe⸗ ſtörung am Schöffengericht Mannheim ergab, hat wieder ein⸗ mal ein Schutzmaun gröblich ſeine Dienſtpflicht verletzt. Und man muß erwarten— ſchon im Intereſſe des Anſehens unſeres Polizeikorps— daß volle Klarheit über den Fall geſchaffen wird. Was geſchah? In einer Wirtſchaft im Jungbuſchviertel entſtand eine Meſſerſtecherei. Der Geſtouchene und andere Mann ſche int. Gäſte des Lokals verfolgen den Meſſerhelden durch die Straßen. Vexſchiedene auf Patrouille begriffene Schutzleute greifen ein. Faſſen aber nicht etwa den Täter, ſondern den Geſtochenen. Sie kennen ihn als einen angeblichen Ruhe⸗ ſtörer, der ſchon einmal Widerſtand verüht hat. Das genügt. Auch jetzt ſtört der Mann wieder die Ruhe durch ſein Schreien zur Nachtzeit. Die Schutzleute wußten nicht, was vargegangen. Der Feſtgehaltene will erzählen. Man ſchenkt ihm kein Gehör. Als der Mann nicht ſtille iſt, erhält er von dem Polizeihauptwachtmeiſter Mackert ein paar Ohre igen, die den Geſchlagenen erſt recht aufſchreien laſſen. Seine bei ihm ſtehende Frau ſtößt gellende Hilferufe aus. Und nun übt der Schutzmann ſeine ſtarke Muskulatur auch an der Frau, ſodaß ſie an eine Hauswan d fliegt. Die weiteren Mißhandlungen machen den Mann völlig wild und nur mit Mühe bringt man ihn zur Wache, wo er in den Nuotarreſt geſteckt wird. 5 Eine volle Woche nach dem Tatabend am 11. Januar ſtellt der Zahnarzt feſt, daß die Klagen des Mannes über Schmerzen nicht grundlos waren, denn ſein U nterkiefer war gebrochen. Beim Röntgen im Krankenhaus wurde ein doppelter Kieferbruch konſtatiert. Erſt am 11. Juni wurde der Mann geſund geſchrieben, nachdem er am 2. März aus dem Krankenhauſe entlaſſen worden war. Immer noch verſpürt der Mann Schmerzen. Aber nun erſt kommt die Pointe, die wie eine Groteske anmutet: Der zu Unrecht verprügelte und verletzte Mann wird noch obendrein wegen Widerſtand gegen die Staatsgewalt in Anklagezuſtand verſetzt. Schutzmann Mackeyt hatte einen ſchwarzen Tag. Sein ſchöner Bericht über den Vorgang zeigte deutlich, wie man eine Sache ins Gegenteil verkehren kann. Er meinte beſchönigend, der Mann habe die Hiebe verdient. Der Vorſttzende aber meinte, daß er denn doch zu weit gegangen ſei. Endlich gibt der Zeuge ſtockend zu, daß er den Gummiknüppel gebraucht hat, die Verletzungen könnten aber nicht davon herrühren. Bei der überraſchenden Wendung der Angelegenheit zu Ungunſten des Schutzmannes wurde die Verhandlung zwecks weiterer Zeugenladung vertagt. Man wird auch den jetzigen Zeugen Mackert auf der Anklagebank wegen ſchwe⸗ rer Körperverletzung ſehen. Hoffentlich wird ſich jetzt ſeine vorgeſetzte Behörde gründlich mit der Sache befaſſen. Solche Dinge dürfen nicht in einem geordneten Polizeiweſen vorkommen. Die Einbrüche in Käfertal und Feudenheim Große Unruhe verurſachten vom April bis Juni d. J. in Käfertal und Feudenheim eine Reihe von Einbrüchen teil⸗ weiſe ſchwerſter Art. Nach dem elften Falle am 27. Juni wurde das Einbrechertrio morgens durch eine Anzahl Kriminal⸗ beamte aus den Betten geholt. Anführer war der 20 Jahre alte Taglöhner Albert Otto aus Klein⸗Roſſeln. Wie er ſind auch ſeine Genoſſen, der 23 Jahre alte ledige Friedrich Wolf aus Doſſenheim und der 18 Jahre alte Bauſchloſſer Philipp Sams aus Gernsheim, ſchon vorbeſtraft. Otto war an ſämtlichen elf Diebſtählen, Wolf an vier und Sams an fünf beteiligt. Vorzugsweise ſuchten ſie ſich Villen und Ein⸗ familienhäuſer als vorausſichtlich beutereiche Objekte aus, in die ſie entweder von Veranden, Balkonen oder durch die Fen⸗ ſter einſtiegen. Sie verfuhren dabei mit der Frechheit von Einbrechern verwegenſter Art, Den einträglichſten Einbruch verübten ſie in einer Villa in der Nähe der Ebertbrücke, wo wertvoller Anzüge und Klei⸗ dungsſtücke und 20 Flaſchen Wein hervorragendſter Marken und alter Jahrgänge im Geſamtwerte von 1500 22 ſtahlen. Sie ſtahlen alles, was in ihre Reichweite kam: Schmuck⸗ fachen, Uhren, Silberbeſtecke, Kleider, Zigarren, Zigaretten, Geld, ſogar einen Raſierapparat,. In einer Villa in der Nachtſchränkchens drel alte Walzenrevolver und eine Peinlicher Vorfall in einer Kirche * Freiburg i. Br., 10. Sept. Als heute um die Mittags⸗ zeit zwei auswärtige Damen die Martinskirche beſichtigten, wurden ſie plötzlich von einem 30 Jahre alten unbekannten Mann, der eine Brille und einen grauen Anzug trug, in erregten Worten aufgefordert, die Kirche zu verlaſſen. Ein zufällig anweſender Freiburger verſuchte den anſcheinend nicht ganz normalen Mann zu beruhigen, worauf er zwei Ohrfeigen von ihm erhielt. Unter Abwehrſchlägen zog ſich der Hilfsbereite zurück, der außerdem noch vom Angreifer mit einem Meſſer bedroht wurde. Bis die Polizei zur Stelle war, war der Mann verſchwunden. Er kehrte noch einmal zurück, um ſeine Brille, die er bei der Rauferei verloren hatte, zu holen. Auch dabei konnte er nicht feſtgenommen werden. Man vermutet, daß es ſich um einen Geiſteskranken oder doch geiſtig Beſchränkten handelt. * * Wertheim, 10. Sept. Im benachbarten Lindelbach erfolgte am geſtrigen Sonntag unter ſtarker Teilnahme des Umkreiſes die Weihe des neuen Kriegerdenkmals. Bei einem im Freien abgehaltenen Gottesdienſt predigte Pfarrer Dr. Fink (früher in Mannheim]. Nach der Enthüllung des Denkmals hielt der Präſident des Evangeliſchen Volksbundes für Baden, Pfarrer Teutſch, die Weiherede, die durch ihren tiefen Ernſt und die Wucht ihrer Sprache einen mächtigen Eindruck hinterließ. Pfarrer Teutſch betonte vor allem, daß es für unſer Volk nur dann noch einen Aufſtieg geben werde, wenn es ſich durch ſeine geſamte geiſtige Haltung der un⸗ geheuren Opfer des Krieges als würdig erweiſt. * Lörrach, 9. Sept. Die Wieſe iſt in ihrem Unterlauf zum Rheine hin faſt vollſtändig ausgetro cknet. Auch die Grundwaſſerzufuhr hat aufgehört. Die Folge davon iſt, daß die Fiſche, die in Waſſerlöchern gedrängt hauſen, infolge Sauerſtoffmangels erſticken. mer Gerichtsſälen Weckerußr, obgleich der Beſitzer unmittelbar daneben ſchlie f. Was ihnen nicht brauchbar erſchien, verſenkten ſie in den Neckar. a In einer Küche in Feudenheim fanden ſie neun Gier, aus denen Sams Rühreier bereitete, die dann in aller Gemütsruhe im Hauſe verzehrt wurden. Sie hatten den Schlüſſelbund des Beſitzers in deſſen Hoſen gefunden und damit alle Türen und Behältniſſe geöffnet. Sams beſaß noch die Frechheit, einen Zettel mit den Worten zu hinterlaſſen: „Gemütliches Eſſen. Geld fanden wir keins. Das war Ihr Glück.“ Sams hatte Arbeit und hatte es am wenigſten nötig zu ſtehlen. Otto war eine Arbeit in Straßburg angewieſen; er ging aber nicht hin, weil er ſeine Braut hier hatte, die im achten Monat ſchwanger war. Treffend ſagt ihm der Vor⸗ ſitzende, daß er dann erſt recht Urſache gehabt habe, Arbeit anzunehmen und das Mädchen zu unterſtützen. Der Geſamt⸗ wert des geraubten Gutes beträgt etwa 34000 Mk. Alle drei gaben die ihnen zur Laſt gelegten Handlungen züt, gebärden ſich aber auf der Anklagebank wie Gewohnheits⸗ verbrecher. Otto ſchielt fortwährend in den Saal, wo er wohl den Verräter vermutet. In Anbetracht, daß Notlage bei den Handlungen mitgeſpielt haben mag, ſpricht das Gericht im Einverſtänduis mit dem Staatsanwalt nur Gefängnis⸗ ſtrafen aus: Otto erhält 2 Jahre, Wolf 1 Jahr, Sams 7 Monate. Zwei Monate 10 Tage Unterſuchungshaft wer⸗ den angerechnet. Tageskalender Donnerstag, den 12. September Nationaltheater:„Die Berbrecher“,.90 Uhr. Apollotheater: Vartets⸗Vorſtellung,.15 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Erotik“.— Schauburg:„e. O. S. Capitol:„Die Liebe der Brüder Rott“,— Scala:„Alarme. Gloria„Der ſeltfame Fall eines Arztes“.— Pala ſt⸗ Theater:„Der Fall des Staatsanwalt M Ha Theater:„Adieu Mascotte“. Sehenswürdigkeiten: Kunſthalle: Dienstag bis Sonntag: 10 616 1 Uhr und s bis 5 Uhr:- Schloßmuſeum mit den Sonderausſtellungen: 150 Jahre Mannheimer Nationaltheater und Die politiſche Bewegung 1848/49. Geöffnet täglich v. 1019 und 15—17 Uhr, Sonntags v. 11—17 Uhr durchgehend. Schloßbücherel:—1 87 Uhr.— Muſeum für Natur, und Pölker⸗ kunde im Zeughauß: Sonntag vorm. von 11-1 und nachm von—8 Uhr: Dienstag—5 Uhr; Mittwoch—5 Uhr: Freitag—? Uhr.— Planetarium: Beſichtigung 3,00 Uhr. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat September Adel Pegel e f 5 ii z ee i J i Baſel Wed. U N 5 7 Schufterinſe! 1,20 7710 10 108010 Manngelm.61J2.80.802.932.4429 Kehl 239.32.20% 17% 1 1 Vagſtfeld 50,805 50000.00% 00 Maxau 3,678.96.903.878..80 Mannhein.712.872.8952. Taub 150 8157 80% 00 ſtöln 1111.09.41.1 ſ6,86ʃ0,88 Waſſerwärme des Rheins 210“ C. —— Thefrebakteur: Kurt Fiſcher 5 Verantwortlich für Politik:. A. Meißner— Feuilleton: Dr. S. fa 901— tes: Kommunalpolitik u. sokaſe; Richard Schönfelder— Sport und Verm Wilip Müller— Handelstell: Kurt Ehmer— Gericht und alles übrige: er Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen; Jalob Jaube, Franz Rirch Druckerei Dr. Haas E 6. 5 fämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger; Neuf Maunbelmer Aeitung G. m. b. H. Mannbelim 519 Zu beziehen in der Hauptnebenstelle R 19/11 den Nebenstellen Waldhofstr 6, Schwetzingerstr. 10/20, Meerfeſdstr. 13 u. durch unsere Trägerinnen 6, Seite. Nr. 422 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗ Ausgabe) Donnerstag, den 13. September 1929 1929 ein alpines Kataſtrophenjahr Von Karl Perktold viele Bergunfälle zu verzeichnen ſchreckender Zahl ſtiegen die Unfälle in den Bergen. Die Zahl der heurigen Bergunfälle hat eine traurige Rekordzahl erreicht. Die Blätter des Alpenlandes haben durchweg eine eigene Rubrik eingeführt, unter der Noch kein Jahr hat ſo wie dieſes. In geradezu er Bergunfälle verzeichnet werden. Die Unfälle in den Bergen ſind ſo zahlreich wie die Verkehrsunfälle. Seit nahezu dreißig Jahren führt der Deutſche und Oeſterreichiſche Alpenverein eine Statiſtit der alpinen Unfälle. In ſeinem Mi tteilungsblatt genügten noch jedes Jahr einige Seiten, aber in dieſem Jahre dürfte ein eigenes Buch über die ins Enorme geſtiegenen Unfälle angelegt werden. Allein in den Monaten Juni und Juli wurden 100 Meuſchen als Tote von den Bergen geborgen. Bas Ende Auguſt dürfte die Zahl der tödlich Verunglückten die Ziffer 200 weit überſtiegen haben. 1 dieſen Unfällen ſind Rür die Toten in den Zentralalpen verzeichnet. Am meiſten Tote ideen die Berge bei Innsbruck, Garmiſch⸗ Partenkirchen und Berchtesgaden. Eine ſehr hohe Ziffer er⸗ reichte auch das Sela mern wo mindeſtens 20 Berg⸗ touriſten in dieſem Jahre den Tod fanden. In dürfte die Zahl der Toten 50 betragen. Die noch glimpflich abgegangenen Unfälle, alſo Leicht⸗ und Schwerverletzte, dürf⸗ ten au die Zahl 500 heranreichen. Am ſchlimmſten war der Hauptſaiſonmonat, der Auguſt, an dem kein Tag verging, an dem nicht in die Bergchronik ein oder mehrere Todeskreuzchen verzeichnet werden mußten. In Tirol mußten oſt au einem Tage die äußerſt gefahrvollen Bergungen von zwei bis drei Tödlichverunglückten bewerkſtelligt werden. Dieſe enorm hohen Ziffern laſſen ſich nicht etwa durch eine anſteigende und ſich vermehrende Beſucherzahl rechtfertigen— im Gegenteil, im heurigen Jahre waren die Berge nicht ſo beſucht wie in den vorhergegangenen. Die Wege auf die meiſten Berge wurden ausgebaut, auf viele Berge führen nun Drahtſeil⸗ bahnen, und trotzdem dieſe Rekordziffer von tödlichen Berg⸗ Unfällen! In drei Bergunfälle die Dieſe Zahl Jahrzehnten erreichte die Statiſtik der tödlichen Zahl von weit mehr als 4000. ſchließt eine Welt von furchtbarer Tragik und namenloſen Grauens in ſich. In den Bergfriedhöfen über⸗ wiegen die Grabeshügel, in denen fremde, oft namenloſe Touriſten begraben liegen, die Grabeshügel der Einheimiſchen. Ein ſchlichtes Bergkreuz, einige Alpenblumen, zieren dieſe Gräber in den Bergfriedhöfen, und wie oft wurden in dieſem Jahre die Glöcklein der kleinen Bergdorfkirchen geläutet, zum Zeichen, daß wieder einer in den Bergen ſein Leben laſſen mußte. Und einſam ſind dieſe Beerdigungen: kein Menſch ſchreilet hinter dem Sarge— niemand kannte ja den Berg⸗ tonriſten. Nur einige Bauernburſchen in ihrer kurzen leder⸗ nur Tirol allein das Schrank größere (Traunſtein) nen Hoſe und dem grünen Jäckchen Arm, tragen meiſt den Sarg des Berge, in denen er ſein Leben gelaſſen hatte Friedhof. Wir mit einem „grüßen in Gebirgler werden meiſt ſentimental, wenn von den Bergen herab jener traurige Transport ſich bewegt, der an Herz greift. Auf einer primitiven Tragbahre, mit dem Grün der Bergzwergkiefer bedeckt, liegt der Tote, der oft ab⸗ geſeilt, und dann auf den ſteilabfallenden, ſteinigen Wegen in ſtundenlangem, ſchwierigem und lebensgefährlichem Marſche zu Tal gebracht werden muß. Wir Bergler verſtehen es, wenn die Berge rot leuchten in der Abendſonnenglut und rot in den Strahlen der Morgenſonne den Tag ankünden. Aber dieſe hohe Ziffer der Bergunfälle iſt uns unbekannt. So hoch war die Liſte der Toten noch nie, und wir fragen uns, wie das wöglich ſein konnte. Hierfür gibt es nur eine Erklärung: Die Touriſten, meiſt noch nie in der Bergwelt geweſen, gehen mit ungeheurem Leicht⸗ ſinn an die ſchwierigſten Touren heran. Man darf ruhig ſagen, daß 50 Prozent der heurigen Todesopfer auf Konto Leichtſinn gebucht werden müſſen. Es iſt bezeichnend, daß die Zahl der Todesopfer, die auf Konto Steinſchlag, Lawinenſturz oder Erſchöpfung ge⸗ Trauerflor am * 122* 1 Verunglückten an das Grab.; den Almrauſch und Almroſen blühen ja meiſt an weniger gefähr⸗ lichen Stellen, aber das ſogenannte Gamsblümerl, jene gelb⸗ liche und der Schlüſſelblume ſo e Alpenblume hat heuer Todesopfer gefordert. Dieſe Blume, die infolge des zuges an unſeren Apen lanzen nur noch an ganz ge⸗ ährlichen Stellen blüht, forderte im Salzburger Gebiet allein odes. Aber noch höher iſt die Zahl derjenigen, die Pflücken des Edelweißes abgeſtürzt ſind. Durchſchnitt⸗ lich 10 bis 15 Prozent aller tödlichen Unfälle in den Bergen ereignen ſich alljährlich beim Pflücken dieſer Blume. Das Edelweiß, jener weißleuchtende Blumenſtern, blüht meiſtens nur an ſehr ſteilen Wänden. Das Edelweiß iſt eine genüg⸗ ſame Blume und iſt mit der ſpärlichſten Nahrung zufrieden; einige Erdſtäubchen genügen, um ihm das Wachſen zu ermög⸗ lichen. Dieſe Blume, die geſetzlich geſchützt wird, lockt viele auf die ſteilſten Wände hinauf: ein Handausſtrecken nach ihr ein Lockerwerden eines Steines— eine Unachtſamkeit im Bruchteil einer Sekunde— und der Blumenräuber fauſt in beim die Tiefe, irgendwo zerſchmettert, in der blutigen Hand das Edelweiß, rotgefärbt. So trifft man oft die Leichen an. Die Heiligkeit der Berge ſchützt der Tod. Auf der Klagenfurter Tagung des Alpenvereins hielt Profeſſor Dr. Wilhelm Paulke einen Vortrag über La⸗ winen und teilte mit, daß in den Alpen jährlich 80 Menſchen dem weißen Tod(Lawinen) verfallen und daß im Weltkrieg 30 000 Soldaten durch Lawinen zugrunde gegangen find. Dieſe Soldaten haben im Weltkrieg ungeheuer ſchwere Dienſte geleiſtet, ſie ſtehen auf der Ehrentafel der Bergwelt; und jene Bergkreuze, die an dieſe Opfer eines unſeligen Krieges bucht werden müſſen, viel geringer iſt als die Zahl der⸗ erinnern, ſind jedem Bergſteiger und Alpenländler heilig. jenigen, die beim Pflücken von Alpenblumen abgeſtürzt ſind Sie ſchützten die Berge der Heimat! 5 2 2 Allerlei aus aller Welt 2 Offener Geldſchrank ſchützt e vor Diebſtahl— Waſſergeiſter und Malaria— Ein prigineller Braut⸗ ſchatz Die verräteriſche Weckeruhr Uebergroße Klugheit kann mitunter eine Torheit ſein.“ Religiöſer Aberglaube kann zuweilen gefährlich werden. Das mußte zu ſeinem Leidweſen kürzlich ein Newyorker In Indien gehört bekanntlich die Malaria zu den gar nicht Tabakhändler erfahren. Er verfügte ja nicht gerade überſelten auftretenden Krankheiten, und beſonders die Stadt große irdiſche Reichtümer, beſaß aber immerhin einen Geld⸗ ſchrank, der allerdings meiſt leer war. Nun fürchtete er aber, Einbrecher könnten in der Vermutung, daß ſich in dem Geldbeträge befänden, dieſen einmal, nachts aufbrechen und ſtark beſchädigen, vielleicht gar unbrauchbar machen. Der Tabakhändler wußte ſich zu helſen: er klebte einen Zettel auf den Schrank an mit der Notiz, der Geld⸗ ſchrank ſei offen. Als er nun eines Morgens ſeinen Ge⸗ ſchäftsraum betrat, war der Geldſchrank wirklich„offen“, Papiere waren über den Boden verſtreut, und aus der Laden⸗ kaſſe fehlten 100 Dollar, außerdem fehlte noch von den Tätern jede Spur.— Manchmal nützt wirklich die größte Vorſicht und — Klugheit nichts. Platz für die ganze Menſchheit auf oem Vodenſee Der falſche erſte Eindruck Wieviel Stecknadeln gehen in ein gefülltes Waſſerglas?— 1500 Millionen Menſchen ertrinken im Bodenſee Nichts täuſcht mehr als der erſte Eindruck. Das gilt nicht nur von Menſchen, ſondern in höherem Grade noch von leb⸗ loſen Dingen. In der Newyorker„Seience and Invention“ zählt B. P. Ziegener eine Reihe von Fällen auf, in denen wir uns meiſt, wenn wir ſie betrachten und über ſie nachdenken, zunächſt ein ganz falſches Bild von mancherlei Dingen machen. Keiner von uns zweifelt daran, daß Kork eine recht leichte Subſtanz iſt. Was wiegt denn überhaupt ſo ein Flaſchen⸗ kurk! Es iſt kaum der Rede wert. Wenn wir ihn in der Hand halten, empfinden wir gar nicht, daß ſich etwas darin be⸗ findet. Eine Frage: man ſtelle ſich einen Korkball vor, deſſen Durchmeſſer zwei Meter beträgt; wieviel würde dieſer Ball wiegen? Sicher ſind zwei Meter mehr, als die durchſchnitt⸗ liche Größe eines Meuſchen betrügt. Dazu muß man be⸗ denken, daß dieſe zwei Meter für alle Dimenſtonen gelten. Aber was will das alles bedeuten, wenn wir behaupten, daß dieſer Kork gefertigt iſt. Man glaube es uns, wenn wir be⸗ haupten, daß dieſer Korkball mehr als 2000 Kg. wiegt. Das größte Gewicht ſprechen wir ja immer dem Metall zu, aber auch da gilt das Wort:„Irren iſt menſchlich“. Wir wollen das an einem Beiſpiel beweiſen. Man überlege ſich Mumal, wieviel Stecknadeln man in ein bis an den Rand mit Waſſer gefülltes Trinkglas tun kann, ohne daß das Waſſer zum Ueberfließen kommt.„Schnell fertig iſt die Jugend mit dem Wort.“ Aber nicht nur die Jugend, auch ältere und weiſe Menſchen würden vorbeirgten, wenn ſie etwa ſagen würden: fünf oder zehn Stecknadeln. Am beſten wäre es, wenn man ſelbſt das Experiment durchführen würde. Man künnte dann nämlich zum eigenen Erſtaunen feſtſtellen, daß 1000 Stecknadeln noch nicht genügen, um zu erreichen, daß das Waſſer überfließt. Es ſind ebeu mehr als 1000 nötig Hier die Löſung des Rätſels: Zunächſt floß das Waſſer, bevor wir die Stecknadeln hineintaten, nicht über, weil noch etwas Raum vorhanden war. Zwar war der Rand des Glaſes vom Waſſer erreicht, aber eben nur der Rand. Auf der Oberfläche war jedoch noch Platz vorhanden, weil das Waſſer ſich tatſäch⸗ lich in konverer Form etwas über den Rand erhebt. Dazu kommt noch der Umſtand, daß das Volumen einer Stecknadel minimaler iſt, als wir es uns vorſtellen, es beträgt nämlich kaum 0,0059 cem. Da wir unſern Verſuch mit einem normalen Trinkglas gemacht haben, müſſen wir den oberen Durchmeſſer dieſes Glaſes auf etwa 8 em anſetzen. Das ergibt, ſobald das Glas bis zum Rande gefüllt iſt, ungefähr 50 Quadratzenti⸗ meter als Flächeninhalt. Man weiß, daß ein ſolches Glas bis 2 Millimeter über dem Glasrand mit Waſſer gefüllt werden kaun, ohne daß die Flüſſigkeit überfließt. Reicht die Füllung nur bis zum Rande, dann haben wir noch immer Raum für 10 cem Waſſer. Anſtelle des Waſſers ſetzen wir jetzt die Steck⸗ nadeln, deren Einzelvolumen wir mit 90,0059 cem angenom⸗ men haben, d. h. mit anderen Worten, nicht weniger als 1700 Nadeln können wir in das bis an den Rand mit Waſſer ge⸗ füllte Trinkglas hineinlegen, ehe das Waſſer überfließt. Man ſchätzt die Zahl der Menſchen, die die geſamte Erde bevölkern, auf 1500 Millionen Stellen wir uns einmal vor, daß alle dieſe Menſchen an einem Orte dicht nebeneinander aufgeſtellt würden. Dazu iſt ſicher ein Rieſenland nötig. Ach nein! Eine einfache und kurze Be⸗ rechnung mag das beweiſen Wir ſetzen voraus, daß immer drei Menſchen, wicht gar zu eng nebeneinandergeſtellt, einen Quadratmeter Bodenfläche nötig hätten. Daraus würde ſich ergeben, daß 1500 Millionen Menſcheu insgeſamt einen Flächenraum von 450 Quadratkilometer bedecken würden, mehr nicht. Was aber ſind 450 Quadratkilometer? Nicht einmal ſoviel, wie die Fläche des Bodenſees beträgt, der be⸗ kanntlich eine Flächenraum von 538 Quadratkilometern in An⸗ ſpruch nimmt. Die ganze Menſchheit auf dem Bodenſee! Nur ein Schritt, allerdings kein kleiner, von der Theorie zur Praxis. Stellen wir uns vor, daß der Bodenſee völlig zuge⸗ froren wäre, dann könnte ſich die geſamte Menſchheit auf ihm ein Stelldichein geben. Es würde nicht einmal ein beſonderes Gedränge herrſchen— nur— die Eisdecke dürfte nicht gar zu dünn ſein. Millionen aber man Wir wünſchen ja nun gerade 9 daß 1500 Menſchen auf dem Eis des Bodenſees einbrechen, kann es uns doch nicht verwehren, einmal an dieſe Möglich⸗ keit zu denken. Eine Springflut wäre ſicher die Folge einer ſolchen Kataſtrophe, das Waſſer würde geradezu gewaltig an⸗ ſteigen. Falſch! Noch nicht einmal eine ſolche Welle würde ent⸗ ſtehen, wie ſie bei niedriger Windſtärke ſich in jeder Sekunde bildet. Tatſache iſt, und jeder Fachmann, der dieſen Dingen nicht fremd gegenüberſteht, wird es zugeben müſſen, daß, wenn die geſamte Menſchheit in einer Zahl von 1500 Millionen gleichzeitig auf dem Eis des Bodenſees einbricht, das Waſſer dieſes Sees um nicht mehr als zwanzig Zentimeter ſteigen würde. Bombay wird von ihr heimgeſucht. Die Stadtverwaltung ſucht der Seuche mit allen Mitteln Herr zu werden, aber die orthodoxen Hindus und Parſen(FJeueranbeter) leiſten ihr dabei hartnäckigen Widerſtand. Als man feſtgeſtellt hatte, daß die Waſſerziſternen in den Höfen der Häuſer außerordent⸗ lich gefährliche Brutſtätten der Malarjafliegen ſeien, wollte man dieſe Ziſternen zudecken. Aber die Parſen waren damit nicht einverſtanden, ſie forderten, daß die Sonnenſtrahlen Zutritt haben müßten zum Waſſer. Gut, ſagte die Stadtver⸗ waltung, wir werden auf die Ziſternen Deckel legen, in denen ſich Glasplatten befinden. Aber die Parſen waren auch da⸗ gegen, weil dann die Geiſter, die nach ihrem Glauben im Waſſer wohnen, es nicht aufſuchen und verlaſſen könnten. Man wußte ſich zu helfen: die Deckel erhielten Kupferplatten, die mit Löchern von einem Zwanzigſtel Zoll im Durchmeſſer verſehen wurden. Durch dieſe Oeffnungen können nach An⸗ ſicht der Parſen die, hindurchſchlüpfen. Von einer originellen Wee die eine Braut von ihrem Vater bei ihrer Verheiratung erhielt, weiß man aus England zu berichten. Der Verleger des engliſchen Blattes„Gips⸗ land“ ſchenkte ſeiner Tochter, die einen Reporter ſeiner Zei⸗ tung heiratete, den Ertrag einer Anzeigenſpalte für die Dauer von 30 Jahren. Das iſt keine Kleinigkeit; denn eine ſolche Spalte bringt täglich nicht weniger als 20 Pfund Sterling, alſo 400 Mark ein. Innerhalb dreißig Jahren werden Tochter und Schwiegerſohn rund 220 000 Pfund Sterling, d. h. 4 400 000 Reichsmark erhalten. Damit kann man wohl zufrieden ſein. *. Den Dieben wird das Leben heutzutage recht ſchwer ge⸗ macht. Es iſt doch ſchließlich keine einfache Sache, etwas zu ſtehlen, und wenn man es geſtohlen hat, möchte man auch ſein „Eigentum“ gut nach Hauſe bringen. Das gelingt, wie wir aus einem Vorkommnis in Paris erſehen, nicht immer. Der Schloſſer Dupont hatte beruflich in vielen Wohnungen zu tun, und bei ſolchen Gelegenheiten manches mitgehen heißen, was garnicht für ihn beſtimmt war. Eines Tages aber ſollte er doch ſein Damaskus erleben. In einem vornehmen Haus⸗ halt erregte eine prachtvolle kleine Schreibtiſchuhr ſein Inter⸗ eſſe, und ſchon befand ſie ſich wohlverwahrt in der Taſche von Monſieur Dupont. Mit der unſchuldigſten Miene von der Welt ſtieg der junge Mann die Treppe hinunter, grüßte den Hausmeiſter freundlich und war gerade im Begriff, das Haus zu verlaſſen. Da— er denkt, der Schlag ſolle ihn treffen ertönt ein Raſſeln in ſeiner Taſche. Die Uhr, die er für eine gewöhnliche Uhr gehalten hatte, war ein Wecker, der noch dazu aufgezogen war. Jetzt wurde der Hausmeiſter aufmerkſam. Ehe der Dieb ſich von ſeinem Schrecken erholt hatte, hatte ihn der Hüter des Hauſes am Kragen gepackt und übergab ihn dem nächſten Polizeibeamten. p. lſieviel Meiccf emen vir al lie,? 7 Unſere Darſtellung veranſchaulicht den jährlichen Fleiſchverbrauch der verſchiedenen Länder pro Kopf der Bevölkerung. nairch die limatiſchen Bedürfnis nach Fleiſchgenuß erun Neben dem Viehreichtum der einzelnen Länder Verhältniſſe eine große Rolle, da bekanntlich in den heißen Heringer ſpielen dabei . Zonen das iſt als in den kithleren. — 0 * 1 — * * 1 Daunerstag, den 12. September 19 Nene Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite! Nr. 422 TKommunale Chronik Reilingen, 10. Sept. zu berichten: Das Geſuch des hieſigen Landwirts Heinrich Schneider l, um unveränderten Wiederaufbau ſeines abge⸗ brannten Gebäudes wird aus wirtſchaftlichem Intereſſe ge⸗ nehmigt.— Ein Antrag um Erſtellung einer Dapolinpum⸗ venanlage wird unter der Vorausſetzung genehmigt, daß die Anlage mit der Häuſerfront abſchneidet.— Zwecks Inſtand⸗ ö ſetzung des alten Schulhauſes ſollen Angebote der hieſigen Tüncher eingeholt werden.— Von ſämtlichen hieſigen Spar⸗ gelpflanzern ſoll, vorbehaltlich der Zuſtimmung des Bürger⸗ ausſchuſſes, als Entgelt für die Aufwendungen beim hieſigen Spargelmarkt eine Gebühr erhoben werden.— Ein Antrag des Wohnungsverbandes Mannheim⸗Land um Rangänderung mit der Gemeindehypothek wurde abgelehnt.— Gegen die hieſigen ſüumigen Haus zins zahler ſoll mit ſchärfſten Aus dem Gemein de rat iſt entſprechend informiert. reklame ſoll ein Koſtenvoranſchlag eingeholt werden. Gegen einen hieſigen Bürger ſoll gem.§ 76a RStr.G.., das Wirtshausverbot beim Bezirksamt Mannheim beantragt werden.— Zum Turn⸗ und Sportfeſt der hieſigen Volksſchule wird ein Wanderpreis geſtiftet.— Auf dem dies⸗ i igen Zuchtviehmarkt in Radolfzell ſoll ein Zuchtfarren angekauft werden; mit dem Aukauf wurden die beiden Ge⸗ meinderäte Krämer und Kief beauftr Zwei hieſigen Landwirten werden der Ra d der Schulſpeicher zum Trocknen von Hopfen unente N. 3 agt R. Meckesheim bei Heidelberg, 10. Sept. mehrung der Feldmäuſe iſt eine Beſchädigung der kom⸗ menden Herbſtſgat zu befürchten. Es werden daher ſofort Be⸗ kämpfungsmaßnahmen ergriffen und zwar durch Einleitung des Bohr⸗ und Räucherverfahrens.— Auch in dieſem Jahre wieder für die gewerblichen Fortbildungsſchüler, die [geldunterſtützung mit je 10 hofbeſucher aufgeſtellt.— Zur raſcheren Freiwilligen Feuerwehr wird eine errichtet werden.— Die Waſſerabzugsgräben rechts an der Schatthäuſer und links der oberen Bahnhofsſtraße werden durch Einlegen von Röhren beſeitigt. Die Straßenrinne der Löwengaſſe wird erneuert. Die Pflaſterarbeiten werden im Submiſſionswege verge Die auf dem Verſuchsfeld der Alarmierung der ben. D S 8 en „Heller Raum füür Werkſtatt od. La⸗ gerraum zu vermiet. Näheres Käfertaler⸗ ſtraße 67, part. 7976 Leerts Zi mer Wohnung in einem Zweifamilienhaus Nähe indenbhofplatz, Bad, Küche im 10178 zu vermieten. 7395 Max⸗oſefſtraße 9, parterre. 4 Zimmer, Parterre Zu vermieten. Dringlichkeitskarte erforder- lich. Möglichst Uebernahme neuer Möbel erbeten. Angebote unter L H 1178 an die Geschäftsstelle ds. 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Meerfeldſtr. 86, B 3974 5. 6. 2 Tr. links. 1 Tr. rechts. 7265 itteln vorgegangen werden; der Gemeinderechner wurde —Zwecks Einführung einer Stempel⸗ uüswärtige Schule beſuchen(Heidelberg oder Sinsheim) te Stell in ſei f i fi 5 5 l 8 8 eine gute Stellung in ſeiner Firma in Ausficht. Reichsmark 9 5 gane G e in Ausſicht geſtellt.— Die Friedhofwege werden neu inſtand⸗ geſetzt und an geeigneter Stelle zwei Ruhebänke für die Fried⸗ Feuermeldeſtelle Schön. mbl. Zimmer Zimmer mit elektr. Licht und Fortbildungsſchule angepflanzten Saatkartoffeln werden im ö Aus der jüngſten Gemeinderatsſitzung iſt zu berichten: Durch die Ver⸗ Fluhrer. Buraſtr. 41, Anfr.: Büro, Tel. 29570 * Stuttgart, 10. Sept. Letzten Freitag abend ſtaute ſich wie das„Stuttgarter Neue Tageblatt“ berichtet, am Stuttgarter Marktbrunnen eine Menſchenmenge. In der Tiefe glitzerte das Wappen eines Dreimarkſtückes. Und ſchon tauchte der Kühnſte kopfüber in die Tiefe. Nachdem er mit leeren Hän⸗ den heraufgekommen war, zog er raſch das triefende Hemd aus. Und nochmals gings in das naſſe Element. Wieder hoch kommend, ſah der Taucher ſich der hohen Obrigkeit gegenüber, die ihn zum Anziehen aufforderte. Das Pub⸗ likum gab ſich jedoch nicht zufrieden. Ein ganz Heller er⸗ munterte ſeinen Freund, indem er ſchrie:„Karle, do hoſcht lange Fenger, dir langts nonter“. Der ſo Angeredete zog aber mit den Worten:„Mir hennt Geld zum freſſa“ von dannen. Nun wagte ſich der Taucher, der ſich inzwiſchen er⸗ holt hatte, nochmals in den Schlund hinab und brachte, wenn auch keine drei Reichsmark, ſo doch ein 200 Mark⸗Stück in Aluminium zum Vorſchein. Das Glockenſpiel gab mit ſeinem „Dronte em Unterland, do iſch halt fei“ dieſer heiteren Be⸗ gebenheit einen würdigen Abſchluß. * Straßburg, 10. Septbr. Vorgeſtern morgen bemerkten Paſſanten bei der Schleuſe Nr. 85 des Rhein⸗Rhone⸗Kanals bei Neudorf, einem Vororte Straßburgs, die Leiche eines Mannes, die aus dem Waſſer herausgefiſcht wurde. Die ſofort angeſtellten Erhebungen ergaben, daß es ſich um den 52jährigen Schreiner Anton Wetterlé handelt. Der Er⸗ trunkene wies an der Stirne eine große Wunde auf. Am Freitag morgen war die Polizei benachrichtigt worden, daß Wetterlé vermißt ſei. Die daraufhin angeſtellten Nach⸗ orſchungen ergaben, daß Wetterlée am Abend des Donnerstag ſellſchaft von drei Hamburger Zimmerleuten in zahl⸗ ichen Wirtſchaften verkehrt hatte. Die vier Zecher wurden im 23 Uhr zum letzten Mal geſehen. Es war zwiſchen dem lſäſſer und den drei Zimmerleuten zu einem heftigen Wort⸗ wechſel gekommen. Einer der Zimmerleute iſt verhaftet wor⸗ den. Nach den beiden anderen wird von der Poltzei gefahndet. 5 Schluß des redaktionellen Teils Verſteigerungswege verkauft und der Erlös wieder für das Verſuchsfeld verwendet. R. Möunchzell(Kreis Heidelberg), 10. Sept. Aus der jüng⸗ ſten Gemeinderatsſitzung iſt folgendes mitzuteilen: Da auf das diesjährige Kirchweihfeſt am 27. Oktober die Land⸗ tagswahl fällt, ſo ſoll nach der Verfügung des Bezirksamts Heidelberg das diesjährige Krchweihfeſt auf den 3. Sonn⸗ tag im September oder auf den 3. Sonntag im Oktober ver⸗ legt werden. Der Gemeinderat beſchließt, daß das Kirchweih feſt auf den 3. Sonntag im Oktober verlegt werden ſoll. Hier⸗ von iſt dem Bezirksamt Heidelberg Mitteilung zu geben.— Dem Verein für Jugendſchutz und Gefangenenfürſorge— Be⸗ zirk Heidelberg— wird für das laufende Rechnungsjahr aus der Gemeindekaſſe ein Zuſchuß bewilligt. Nachbargebiete Studienfahrt Kraichgauer Winzer in die Pfalz :: Neuſtadt a.., 11. Sept. Eine größere Anzahl Winzer aus den Weinbauorten des Kraichgaues unternahm heute, von Heidelberg ausgehend, eine Studienfahrt durch das pfäl⸗ ziſche Weinbaugebiet der Haardt. Nach einer Beſie tigung der Rebenveredelungsanſtalt in Rhodt ging die Fahrt nach Hambach, von dort nach Haardt, wo man ſich in der Winzer⸗Genoſſenſchaft einige Stunden niederließ. Eine Be⸗ ſichtigung der Rebanlagen in Forſt und Bad Dürkheim ſchlof ſich an. Die Exkurſion erreichte in letzterem Orte ihr En Ein geſelliges Zuſammenſein am Abend bildete den Abſchlu Belohnte Ehrlichkeit * Bingen, 6. Sept. Geſtern nachmittag fand ein junger Mann im Burggraben eine Brieftaſche, in der ſich außer deutſchem Geld über 700 Dollar und ein Scheckbuch befanden. Die Brieftaſche hatte ein Deutſchamerikaner verloren, dem ſie bald nach dem Verluſt wieder zugeſtellt wurde. Verlierer gab dem jungen Mann 100 Dollar als Finderlohn, außerdem ſtellte er ihm freie Ueberfahrt nach Amerika und — Der * Neuſtadt a. d.., 11. Sept. Wegen Familienſtreitig keiten entfernte ſich geſtern vormittag eine 21 Jahre alte Ehefrau mit ihrem nahezu zwei Jahre alten Kinde aus ihrer hieſigen Wohnung und ſtürzte ſich in den ſog. Juden⸗ Wirkt vorbeugend lochweiher. Einem in der Nähe arbeitenden Winzer gelang—.—. S169 es, die Frau noch lebend aus dem Weiher zu ziehen, während Peter Rixius 6. m. b. H, Mannheim, fel, 28796 U. 97 das Kind tot geborgen wurde. Die Frau wurde in dem WII„ i 3. Krankenhaus aufgenommen. W ee eee 3 — 1 Wenden FUNFEE R * * 8. Seite. Nr. 422 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Donnetskag, den 12. September 1029 Sparkaſſenprobleme und Sparkaſſenpolitik Ein Nachwort zur Königsberger Tagung und der Werbung um die Arbeitnehmerſchaft Iſt ſchon allgemein das Intereſſe für Wirtſchaftsfragen in der Nachkriegszeit ſtärker geworden, ſo doch auf keinem Gebiete wohl in dem Maße, wie auf dem des Sparkaſſenweſens. Jedermann iſt an den Fragen, die die Sparkaſſen, das Sparweſen und deren Probleme berühren, wenn nicht gar beteiligt, ſo doch zum mindeſten ſtark in⸗ tereſſtert, von dem kleinſten Sparer angefangen bis hinauf zum Leiter des größten Finauz⸗ oder Juduſtriekonzerns, von dem unter⸗ ſten Verwaltungsbeamten bis hinauf in die Spitzen der Regterung und der Volksvertretung. Der Sparer, der ſein Geld zur Sparkaſſe bringt, will wifſen, wie ſein Geld verwaltet und angelegt wird, wie es ſich verzinſt, welche Einrichtungen ihm die Sparkaſſe bietet, damit er ſchnell zu dem ſich geſteckten Ziel kommt. Der Unternehmer, der Finanzier verfolgen aufmerkſam die Entwicklung der Spartätigkeit in Deutſch⸗ land, um ſich ein Urteil bilden zu können, wie am beſten wohl in der Zeit der deutſchen Kapitalnot die Kapttalverſorgung geregelt werden kann, wann überhaupt Ausſicht beſteht, nicht mehr von einer Kapi⸗ talnot zu ſprechen. Die amtlichen Stellen wiederum ſind darauf bebacht, die Spartätigkeit weiter zu fördern und zu ſtärken und ſowohl die Lage des Sparers als auch die des Kapitalſuchenden zu verbeſſern. Die Hauptarbeit und die Hauptprobleme gilt es jedoch von den berufenen Organen des Sparkaſſenweſens ſelbſt zu leiſten und zu löſen. Die amtlichen Stellen können ſie nur durch geeignete Maß⸗ nahmen fördern. Sparer und Kapitalnehmer können Anregungen geben. Rechenſchaft über die bisherige Politik und neue Probleme geben die Sparkaſſen regelmäßig alle zwei Jahre auf dem Spar⸗ faſſentag, der Tagung ihrer Spitzenorganiſation. Aus dieſem Grunde kommt dem allgemeinen deutſchen Sparkaſſen⸗ u. Kommunalbankentag, der in dieſem Jahre wieder fällig war und dieſer Tage ſoeben in Königsberg i. Oſtpr. ſtattfand, erhöhte Bedeutung zu. Nachdem nun die Rückkehr der Sparkaſſen zur normalen Ge⸗ ſchäftspolitik— wie dies Präſident Kleiner ſelbſt hervorhob— durch⸗ geführt iſt, die durch die Inflation notwendig geworden war, können ſich nunmehr die Sparkaſſen ſtärker den Problemen der Intenſivie⸗ rung und den bank⸗ und wirtſchaftspolitiſchen Fragen zuwenden. Während der Kieler Sparkaſſentag vor zwei Jahren im Zeichen einer Werbung um den Mittelſtand abgehalten wurde, traten diesmal auf der Königsberger Tagung mehr die Beziehungen zwiſchen den Spar⸗ kaſſen und der Arbeiterſchaft mehr in den Vordergrund. Dabei ging man offenbar von der durchaus richtigen Erkenntnis aus, ein Gegen⸗ einanderarbeiten zwiſchen Sparkaſſen und den in letzter Zeit hervor⸗ getretenen Arbeiterbanken zu verhindern und zu verſuchen, zu einem gemeinſamen Zuſammengehen zu kommen. Wenn man die geſchichtliche Entwicklung des Sparkaſſenweſens be⸗ trachtet, ſo ſind ſte ja eigentlich gerade für die Arbeiter und Ange⸗ ſtellten gegründet worden, um ihnen die Möglichkeit zur Rücklage einiger Sparpfennige zu geben. Die Sparkaſſen haben ſich aber zu Sparſtellen für die geſamte breite Maſſe der niederen und mittleren Einkommenempfänger herausgebildet. Die Sparkaſſen betreuen ſowohl Arbeiter wie Angeſtellte, als auch Beamte und Gewerbetreibende in großer Zahl. In welch hervorragendem Maße gerade wieder die Arbetterſchaft zu den Kunden der Sparkaſſen zählt, geht aus den Ziffern über die Entwicklung der Spareinlagen hervor. Dieſe zeigen gerade ein ſtärkeres Anſteigen in den Gebteten, in denen ſich die In⸗ duſtrie befindet, alſo in Gebieten mit ſtarker Arbeiterbevölkerung. Man muß jetzt aber ſagen, daß der Königsberger Sparkaſſentag gerade bei der Behandlung der Fragen Sparkaſſen und Arbeitnehmer⸗ ſchaft keine beſonders glückliche Hand gezeigt hat. Nichts wäre für eine Werbung unter der Arbeitnehmerſchaft für die Sparkaſſen vor⸗ teilhafter gewefen, als eine eingehende Behandlung des Sparkaſſen⸗ weſens und ihrer Einrichtungen zu gunſten der Arbeiterſchaft. Man brauchte weniger nach Mitteln und Wegen zu ſuchen, die die gemein⸗ ſame Front mit den Arbeiterbanken und den Arbeitern ſelbſt anderen Wirtſchaftszweigen gegenüber hervorkehren ſollten. Die Abſicht wird dabei zu deutlich und verſtimmt. Zudem iſt eine derartige Behand⸗ lung dazu angetan, Gegenſätze mit anderen Wirtſchaftseinrichtungen hervorzukehren, mit denen die Sparkaſſen ebenſo zuſammenarbeiten müſſen. Auch hier gibt es für ſie noch Probleme zu löſen, wie zum Beiſpiel die Schaffung endgültiger Vereinbarungen mit dem Bank⸗ gewerbe, die Vereinigung der Fragen, die mit der Reſorm der Mün⸗ delſicherheit zuſammenhängen uſw. e e ne rden Höhere Kohlenfrachten und füddeutſcher Kohlenhandel Die Beſeitigung des Tarifs A. I. 6 Aus Kreiſen des ſüddeutſchen freien Kohlengroßhandels(zum Unterſchied von den Ruhrzechenhandelsgeſchäften oder Firmen, die an die Kauf⸗ und Lieferungsbedingungen des Kohlenkontors gebunden find) wird uns geſchrieben: Die Reichsbahn hat durch eine im Auguſt veröffentlichte Mit⸗ tetlung eine am 1. Okt. in Kraft tretende Umtarifterung für Waſſer⸗ Umſchlagskohle vorgenommen, durch welche die Intereſſen des freien Kohlenhandels und jener ſüddeutſchen Kohlen verbraucher, die aus irgendwelchen Gründen keine Ruhrkohlen verwenden wollen, abſelts der Waſſerſtraße und der freien Umſchlags⸗ und Schiffahrtsunter⸗ nehmungen zum zweiten Male innerhalb Jahresfriſt ſchwer getroffen werden. Bis zum 1. Dezember 1928 wurde jede Waſſer⸗Umſchlags⸗ kohle am Oberrhein und Main nach dem A. T zu befördert. Seit dieſem Zeitpunkt wird die Kohle, die keine Beförderung auf der deutſchen Reichsbahn bis zum Einladehafen erfahren hat, nach dem Tarif A. J. 6 von den Umſchlagsplätzen am Rhein und Main abbefördert. Vom 1. Oktober d. J. ab werden ſämt⸗ liche Waſſerumſchlagsplätze, damit auch die Oberrhein⸗ und Main⸗ Umſchlagsplätze, aus dem A. T. 6 beſeitigt und die Kohlen ohne Zulauf auf der deutſchen Reichshbahn zum Ein lade ⸗ hafen nach dem Normaltarif F, abzüglich Verkehrsſteuer, be⸗ fördert. Dieſe Tariferhöhung beträgt beiſpielsweiſe für je 1000 Kg. auf Entfernungen von 50 Km. 30 Pfg. 200 Km. 80 Pfg. 100 Km. 70 Pfg. 250 Km. 80 Pfg. 150 Km. 80 Pfg. 300 Km. 60 Pfg. Somit verteuert ſich z. B. eine 15 Tonnen⸗Ladung, die bisher nach dem Satze des Ausnahmetarifs 6 befördert wurde, auf der Strecke Mannheim Heilbronn um 7,50%(67,50 ſtatt bisher 60%). Oder, um eine anderes Beiſpiel zu wählen: Für die Tonne waren für die Strecke Mannheim. Rheinauhafen—Stuttgart⸗Nord(121 Km.) zu zahlen nach AT 6u 43, nach AT 6 50 /, nach F ſind zu zahlen (abzügl. Verkehrsſteuer) 58 /; für die Tonne auf der Strecke Mann⸗ heim⸗Rheinauhaſen-Konſtanz(296 Km.]: nach AT gu 77 /, nach AT 6 109 /, nach F⸗Tarif ſind zu zahlen(abzügl. Verkehrsſteuer) 118. Die Ruhrkohle hat damit gegen die engliſch⸗holländiſche Kon⸗ kurrenz einen Frachtvorſprung von 13% ab Mannheim. Soweit die Verhältniſſe am Oberrhein in Frage kommen iſt dieſer Standpunkt jedoch auch nach amtlichen Auffaſſungen nicht zutreffen d. Vor dem Kriege beſtanden für das badiſche Staatsbahnnetz zwei Kohlenausnahmetarife, der Aus⸗ nahmetarif 6 und der Ausnahmetarif 6a. Der Ausnahmetarif 6 galt für den Verkehr zwiſchen ſämtlichen Stationen und der Aus⸗ Rahmetarif 6a nur für den Verſand von den Rheinhaſenſtationen Karlsruhe⸗Haſen, Kehl, Mannheim, Mannheim⸗ Ludwigshafen, Maxau, Rheinau und Rheinauhafen. Eine Beſchränkung auf den Verſand von den Kohlengewinnungsſtätten lag alſo bei Ausnahmetarif 6 in Baden nicht vor. Von ganz beſonderer und im vorliegenden Falle entſchei⸗ dender Bedeutung iſt, daß die beiden Ausnahmetarife für alle Steintohlen, ohne Unterſchied der Herkunft, angewandt worden ſind. Selböſt der allgemeine deutſche Kohlenausnahmetarif 6 galt für gusländiſche Kohle, nämlich für den Verſand von den niederländiſchen Kohlengewinnungsſtätten nach badiſchen, württembergiſchen und bayeriſchen Stationen. Hiernach ſind unbeſtritten die Tariſverhält⸗ niſſe im Kohlenverkehr nicht im Sine des 8 22 des Verreichlichungs⸗ vertrages der Staatsbahn geſchont, der beſagt:„Die Reichseiſen⸗ bahn verwaltung wird die Tarife unter Wahrung der Einheit und mit kunlichſter Schonung beſtehender Verhältniſſe ſortbilden und den Verkehrsbedürſniſſen der Länder, namentlich auf dem Gebiet der Rohſtoffverſorugng, nach Möglichkeit Rechnung tragen“, ſondern in grundſätzlicher Hinſicht ganz erheblich geändert worden, und zwar im 8 einer außerordentlich großen Zurückſetzung der ausländiſchen ohle. Dieſe Tarifmaßnahme war bekanntlich Gegenſtand von Ver ⸗ handlungen der freien Kohlen händler in Mann ⸗ heim, Karlsruhe, Frankfurt und Stuttgart. Eine in dieſen Verhandlungen gefaßte Entſchlleßung fordert, von der in Ausſicht genommenen Tariferhöhung Abſtand zu nehmen. In der Begründung dieſer Forderung heißt es u.., die Reichsbahn klage dauernd über Mindereinnahmen und verlange Tariferhöhung. Die Aenderung der Kohlenfrachten werde aber einen Rückgang der Reichsbahneinnahmen bringen, weil anſtelle der bisher zum AT 6 Deförderten Kohlen Sendungen treten, die nach AT zu., alſo zu einer niedrigeren Fracht befördert werden, weil ſich die durch den A Zu. geſchütze Kohle damit den Markt zurückerobern könne. Die Ausſchaltung des AT 0 verſchlechtere alſo die Poſition der Bahn und diene dazu nicht den Intereſſen der bisher vom freien Kohbenbandel mit billigen und guten Kohlen belteferten Wirtſchaft, die gegen Ruhrkohlenmonopoliſierung eingeſtellt ſeti, weil nur der freie Kohlenhandel und der freie Wettbewerb der Preisgeſtaltung beſtimmte Grenzen ſetze. Jie Reichsbahn nimmt demgegenüber den Standpunkt ein, daß durch die Streichung der Waſſerumſchlagsſätze im Ausnahmetarif 6 dieſer Tarif wieder auf ſeinen früheren Geltungsbereich— Ver⸗ ſand von den Kohlengewinnungsſtätten— zurückgeführt wird. Da⸗ mit ſei nur eine Maßtehme durchgeführt wörden, die bereils bei der Aufnahme der Waſſerumſchlagsplätze in den AT 6 am 1. Oktober 1919 für den Zeitpunkt in Ausſicht genommen war, an dem die Bindungen des Verſailler Vertrages und die wirtſchaftliche Voraus⸗ ſetzung für die Einbeziehung der Waſſerumſchlagsplätze— Kohlen⸗ mangel in Deutſchland— gefallen waren. * Neue belgiſche Kohlenpreiserhöhung. Das belgiſche Kohlen⸗ ſyndikat erhöhte erneut ſeine Kohlenpreiſe für mehrere Induſtrie⸗ ſorien, um 5 Fr. die Tonne durchſchnittlich. Einzelne Sorten blieben unverändert. Die Hausbrand bohle wurde endgültig im Preis herauf⸗ geſetzt, und zwar um 510 Fr. die Tonne. Innerhalb weniger Mo⸗ nate wurde alſo der belgiſche Kohlenpreis um 30—40 Fr. erhöht. 72 22 Die Getreideernte in Frankreich und Polen Das Jnuternationale Landwirtſchaftsinſtitut in Rom erhielt telegraphiſch folgende Schätzungsziffern über die Getreideernte: Frankreich: Nach einer erſten vorläufigen Schätzung wird die Weizenernte auf 67 053 330 Dz.(Vorjahr 75 554 000 Dz.) beziffert und die Roggenernte auf 10 016 660 Dz.(8 982 350 Dz.) Polen: Aufgrund der zweiten vorläufigen Schätzung belaufen ſich die Ernteergebniſſe in dieſem Jahr auf: Weizen 16 400 000 Dz.(Vorjahr 16 100 000 Dz., Durchſchnitt der letzten 5 Jahre 14 700 000 Dz.). Roggen 62 600 000 Dz.(61 100 000 bezw. 55 500 000 Dz.) Gerſte 13 700 000 Di.(15 300 000 bezw. 12 000 000 Dz.) Hafer 25 400 000 Dz.(25 000 000 bezw. 20 000 000 Dz.) Kartoffeln 255 100 000 Daz. i Deutſche Laudmaunbauk AG., Berlin.— Wieder 5 v. H. Divi⸗ dende. Der.⸗R. beſchloß, der auf den 30. Sept. einberufenen v. .⸗V. für das am 31. März 1929 abgelaufene Geſchäftsjahr eine Divi⸗ dende von wieder 5 v. H. auf die St.⸗A. und 3 v. H. auf die.⸗A. in Vorſchlag zu bringen. Der Geſchäftsgang war im abgelaufenen Jahre etwas beſſer als im vorigen, ſodaß bei gleicher Dividende erhöhte Reſerveſtellungen vorgenommen werden konnten. 2 Karlsruher Produktenbsrſe- 11. September Abteilung Getreide, Mehl und Futtermittel: Die Lage am Brotgetreidemarkt hat ſich wenig verändert. Mehl liegt immer noch ſtell. In neuem Getreide ſcheint das Angebot nicht mehr ſo drängend. Die Umfätze ſind klein. Futtermittel ſind bei leicht erhöhten Preiſen etwas gefragter. Süddeutſcher Weizen 25,75; deutſcher Roggen 20,25— 20,50; Braugerſte, je nach Qual. 22— 23,75; Futtergerſte, deutſche Sortiergerſte und bezugsſchernpflichtige ausl. 18—21; deutſcher Hafer, gelb oder weiß, je nach Qualität 18,50— 19,50, Plata⸗Mais, bezugsſcheinpflichtig 21; Weizenmehl, Mühlenforderung 38,50; Roggenmehl, 69 bis 65 Prozemt, ſüdd. Mühlenforderung 30,75 is 31,75; Weizenbollmehl(Futtermehl) je nach Fabr. 12,25— 12,75; Spezialfabrikate entſprechend teurer. Weizenkleie, fein 10, zenkleie, grob 11,25; Biertreber, je nach Qualität, prompt 17,75—18,25; Malzbeime, je nach Qualität 1717,50; Trockenſchnitzel, loſe 13,5014; Rapskuchen, loſe 18,25—18,50; Erdnußkuchen, loſe 22 Kokoskuchen, je nach Fabr. 20,7525; Sohaſchrot, ſüdd. Fabrikat 20,50—21; Lein⸗ kuchenmehl, je nach Fabr. 25,30—26; Speiſekartoffel, gelbfl. 5,506 Speiſekartoffel, weißfl. 5. Raußhfuttermittel: Loſes Wieſenheu, gut, geſund, trocken 10—10,25; Luzerne, je nach Qualität 1111,50; Stroh, drahtgepreßt, je nach Qualität 5,75—6,50 Alles per 100 Kilo.— Abteilung Weine 15 5 Spirituoſen: Lage unverändert. 7 Schätzung der engliſchen Weizenernte. Der Ernteertrag von Weizen in England und Wales wird nach dem Stand Ende Auguſt mit 17.7 Emt. gere angegeben. Dieſe Schätzung liegt etwas unter der Ziffer des Vorjahres, aber um c Cwt. über dem Durchſchnitt der letzten zehn Jahre.. *Das Hopfengeſchäft belebt ſich. Kapellen, 11. Sept. Seit Dienstag iſt eine kleine Belebung des Hopfenmarktes im pfälziſchen Anbaugebiet feſtzuſtellen. Es traten auswärtige und auch elſäſſiſche Käufer auf, die zum Preis zwiſchen 40 und 45 Mark je Zentner Artig Abſchlüſſe tätigten. 1 Obſt⸗ und Gemüſe⸗ Großmarkt Weinheim a. d. Bergſtr. vom 11. Sept. Bet ſehr ſtarker Anfuhr war die Nachfrage mäßig. Erlöſt wurden für die 100 Pfund Birnen 1. Sorte 10—25; 9. Sorte 810; Aepfel 1. Sorte—12; Zwetſchen—8; Pfirſiche 15—85; Nüſſe 34; Tomaten—7. 8 Obſtmarkt Weiſenheim g. S.(Alter Markt), 11. Sept. Bei uter Anfuhr und flottem Abſatz wurden folgende Preiſe erzielt: Zwetſchen 78; Pfirſiche 15—28; Birnen 15—20; Aepfel 1018; Trauben 20—22; Tomaten—4. * Hohenlohe'ſcher Obſtmarkt Neuenſtein bei Heilbronn(Witbg.) vom 10, Sept. Falläpfel, angeführt 450 Ztr., verkauft 450 Ztr.: .30—.50; Aepfel, angeführt 300 Ztr., verkauft 300 Ztr.:—4.— Tafel o b ſt: Aepfel, angeführt 200 Ztr., verkauft 200 Ztr. 45.50, Birnen, angeführt 80 Itr., verkauft 80 Itr.:.—, Zwetſchgen, an⸗ geführt 250 Ztr., verkauft 250 Ztr.: 356. Vom Jute⸗Markt Berlin, 11. Sept. Rohfute: Die Märkte ünd rubig, aber ſtetſa, Fr es koſten: Neue Ernte Sepl.⸗Okt.⸗ Die Lage der Weltwarenmärkte in Tepiürohſtoffen Der Boumwollmarkt hat in der letzten Zeit einen mäßk⸗ gen Anſtieg und mehr Intereſſe zu verzeichnen gehabt. Man führt die Avance diesmal nicht auf Spekulatlon oder Handelstäufe, ſon⸗ dern auf die Stärke der Marktlage zurück. Spekulation und Handel haben ſich bisher in Erwartung einer großen Ernte und niedriger Preiſe zurückgehalten. In den Weſtgebieten der amerikaniſchen Baumwollſtaaten dauert der Regenmangel an. Der letzte Büro⸗ bericht für den ganzen Baumwollgürtel lautete auf 15 543 000 Ballen, Privatſchätzungen von Clement Curtis u. Co. auf 14901 000 Ballen, vom„Daily News Record“ auf 15 350 000 Ballen, v. Foſſick⸗Bürd auf 14 787 000 Ballen, von W. Jay u. Co. auf 15 150 000 Ballen, M. Giles auf 14833 000 Ballen und von der Southern Cotton Co. auf 14 653 000 Ballen. Von dem jetzt fälligen neuen Bürobericht er⸗ wartet man eine Beſtätigung des Durchſchnitts dieſer Privat⸗ ſchätzungen. Wenn dies eintrifft, wäre mit einer weiteren Preis⸗ befeſtigung zu rechnen. Die Nachrichten aus den engliſchen Haupt⸗ verbrauchsgebieten lauten in letzter Zeit günſtiger; namentlich zeigt ſich gute Nachfrage für den indiſchen Bedarf, China tritt als Käufer für graue und weiße Shirtings auf, der Nahe Oſten und Süd⸗ amerika ſind als Käufer für Tuche verſchiedener Art im Morkte. In Uebereinſtimmung mit dem hat ſich auch der ägyptiſche Baum⸗ wollmarkt, zum Teil auch auf ungünſtige Nachrichten befeſtigt. Nach einer amtlichen amerikaniſchen Beſtandsaufnahme ſind die Weltvorräte an Wolle im Beſitz des Handels und der Faßriken zur Jahresmitte um 11 v H. gegenüber der gleichen Vorfahrsgeit d. h. von 385 auf 343 Millionen ls. zurückgegangen. In Woll⸗ handelskreiſen glaubt man daher, daß der Preisrückgang für Wolle im Juli ſeinen Tiefpunkt erreicht hat. 5 Für Jute eröffnet Newyork am 1. Oktober einen Terminmarkt, auf dem Rohmaterial und Gewebe zur Notierung kommen werden. Die Störungen durch den indiſchen Streik ſind noch nicht ganz, wohl aber ihr Einfluß, überwunden, da die indiſchen Firmen Käufe in neuer Ernte im Umfang des letzten Jahres vornehmen. Die Preiſe haben ſich befeſtigt für Firſts alter Ernte, Auguſt⸗September auf 91 Pfd. 5 ſh.; desgl. neue Ernte 32 Pfd.; Sept.⸗Okt. 32 Pfd. 2 fh. 6 ö; 10 fh. cif. Die Hamburger Vorräte betragen z. Zt. 50 000 Ballen, d. h. 10 000 Ballen weniger als Mitte Auguſt. 5 Flachs iſt dieſes Jahr in Irland und Ulſter weniger als i. B. gebaut worden. Bezahlt wurden für Livländiſchen R 75 Pfd., für Swannenburg 78 Pfd., für reinbelgiſchen Flachs 120—125 Pfd. Die neue Hanf⸗Ernte in Italien iſt von guter Qualität, weshalb die Preiſe trotz größeren Erträgniſſes ſich gegenüber Auguſt erhöht haben. Bei 59 Pfd. je To., iſt der Preis gegenüber Jahresbeginn immer noch 9 Pfd. zurück; der Wettbewerb baltiſchen Hanfes geht immer wetter zurück; Manila⸗Hanf rückgängig, M 2 iſt mit 95 Pfd. 10 fh. zu haben, Siſal⸗Hanf mit 40 Pfd. bis 40 Pfd. 10 fh. IN * Die Geſchäftslage bei der J. G. Farbeninduſtrie.— Normaler Geſchäftsgang— Steigende Umsätze. Von der Preſſeſtelle der J. G. Farbeninduſtrie wird mitgeteilt:„Die Verringerung der Arbe i⸗ terzahl in verſchiedenen Werken der J. G. Farbeninduſtrie AG. ſteht im Zufammenhang mit dem Abſchluß des in den letzten Jahren oͤurchgeführten größern Ausbauprogramms ſowie mit einer weitern Rationaliſierung der Betriebe. Der Geſchäftsgang als ſolcher iſt weiter normal. Die Geſamtumſäßze im laufenden Jahr überſtiegen diejenigen des Vorjahres.“ „ Fabrikerwerb der Berlin⸗Karlsruher. Nach der„Bg.“ hat die Berlin⸗Karlsruher Induſtriewerke Ach, in Berlin⸗Karlsruhe kürzlich aus Privatbeſitz ein Fabrikunternehmen (Verpackungsmaſchinenl erworben, das die Verwaltung für ſehr ausſichtsreich hält. Der Kaufpreis ſoll bei 1 Mill.„ liegen. * Maſchiuenfabrik Gebrüder Lutz AG., Darmstadt— Beſchluß⸗ nufähige GB. In der av. GV. war die zur Beſchlußfaſſung über den einzigen Punkt der Tagesordnung: Auflöſung der Geſellſchaft not⸗ wendige Dreiviertelmehrheit der Aktien nicht ver ⸗ treten. Es wurde mitgeteilt, daß inzwiſchen ein neues erfolg⸗ verſprechendes Profekt zur Umgeſtaltung der Geſellſchaft eingegangen ſei, das allerötugs erhebliche Mittel beanſpruchen würde. ſchlag, dieſes Projekts durch den AR. eingehend prüſen zu laſſen und eventuell der demnächſtigen G. vorzuſchlagen, entweder öte Geſell⸗ ſchaft aufzulöſen oder ein neues Programm vorzulegen, wurde einſtimmig angenommen. Ferner wurde mitgeteilt, daß die Geſell⸗ ſchaft ſo gut wie keine Schulden habe. Einzelheiten über das weue Profekt wurden nicht bekanntgegeben. In etwa acht Wochen dürfte eine neue Generalverſammlung einberufen werden. :: Minimax AG. in Berlin— Wieder 10 v. H. Dividende. Die Geſellſchaft ſchlägt für 192829 wieder eine 10proz. Dividende auf die Stammaktien und 9 v. H. Dividende auf die Vorzugsaktien vor. Von 2929 858 2 809 67)„ Rohgewinn vepbleibt nach Abzug der Unkoſten Wöſchreibungen und Rücklagen ein Reingewinn von 481 751(385 979) Mark. Vorgetragen werden 20 201„. Das laufende Geſchäfts fahr hat ſich gut angelaſſen.(. am 24. Okt.). :: Voraus ſichtlich wieder 10 v. H. Dividende der Süddeutſchen Zucker Ach. Die Dividende der Süddeutſchen Zucker 208. für das am 91. Auguſt abgelaufene Geſchäftsjahr 192899 wird auf wieder 10 v. H. geſchätzt. Die Umſätze ſollen 192829 infolge erhülhter ver⸗ arbeiteter Zuckerrübenmengen größer als i. B. geweſen ſein. * Zuckerfabrik Bedburg Ac. in Bedburg. Der AR. beſchloß, der auf 28. Sept. einberufenen HB. eine Divldende von wieder 16 7 v. 55 vorzuſchlagen. Gleichzeitig wird die fber eine Er⸗ 51 ung des Aktienkapitals um 29 000 4 zu heſchließen aben. Verſchiffung Eſtr. 31.18— fe To., Oßt.⸗Nov.⸗Verſchiffung Iſtr. 31.17/ je To. Fabrikatemarkt in Dundee: Garn⸗ und Gewebe⸗ markt ſind ruhtg. Deutſcher Markt: Das Garngeſchäft war etwas belebter, das Gewebe⸗ und Sackgeſchäft ruhig. Deviſenmarkt Im heutigen Frühverkehr notierten Pfunde gegen New-Nork 484,71 chweiz 25,18 25, 17Stockholm 138,09] 18,10 Paris 123.87 land... 12,10 120 Nadrid.. 5290 267 Brüſſel 34,88 34.88 Oslo 18,21 18,20 Malland. 92,69] 32.7) Kopenhagen 18,21 1,20 Gegen Reichsmart wurden Dollar mit 420 15 und Pfunde mit 2086 68 gehandel Frachtenmarkt Duisburg-MRuhrort- 11. September Das Geſchäft war auch heute ſehr lebhaft. Es konnten Schiffe für Berg⸗ und Talreiſen gut untergebracht werden. Die Talfrachten zogen weiterhin um 20 Pfg. per Tonne an und notierten mit.80„ per Tonne ab hier nach Rotterdam. Für Reiſen ab Kanal wurden 40 Pfg. mehr bezahlt, weil ab 13. ds. Mts. im Rhein⸗Hernekaual nur mit einem Tiefgang von 2 Meter gefahren werden darf. Bergreiſen wur⸗ den, abgeſehen von einigen kleineren Schiffen, nur in Tagesmiete an⸗ genommen. Dieſe wurden mit 67 ab hier und 7 Pfg. ab Kanal be⸗ zahlt; ſpäter konnten 7 bis 775 Pfg. erzielt werden. Die Schlepplöhne blieben weiterhin feſt. Der Bergſchlepplohn notierte mit.28 bis .50„ per Tonne nach Mannheim. Der Talſchlepplohn zog an und beträgt heute 20 Pfg. per Tonne nach Rotterdam. Hambures Seeverkehr im Auguſt 1929 Nach Angabe des e e Amtes ſind im Monat Auguſt im Hamburger Haſen angekommen; 1054 Dampfſchiffe und 891 Segler bzw Schleppſchiffe, im gonzen 1445 Seeſchiffe mit 1862 962 NRT. Von der der Geſamtſummme führten 902 Schiffe mit 988 808 NRRT. die deutſche Flagge. Abgegangen ſind: 1099 Dampf⸗ ſchiffe und 665 Segler bzw. Schleppſchifſe, im ganzen 1794 Seeſchiſfe mit 1854 151 NR., hiervon führten 1218 Schiffe mit 914 209 NR T. die deutſche Flagge. 5 : Rarlsruher Hafen verkehr im Auguſt 1929. Der Wafferſtand des Oberrheins war im Auguſt ſehr bew Den Rückgang, den er ſchon am Ende des Vormonats begonnen hatte, ſetzte er fork und ſank= am Pegel Maxau gemeſſen— von 4,27 Meter am Anfang des Mo⸗ nats, unterbrochen nur von einer größeren Welle im letzten Drittel des Monats, bis auf 4,18 Meter. Im Gebirge waren Schiffsleichte⸗ rungen erforderlich, die Großſchiffahrt nach und von Karlsruhe im übrigen aber wenig behindert. Der Karlsruher Hafenverkehr war gewohnheitsmäßig kleiner als im Vormonat, hat aber den Verkehr des Monats Auguſt 1929 immerhin noch um rund 45 000 Tonnen überſtiegen. Die Verkehrszunahme war bei Zufuhr und Abfuhr zu verzeichnen. 7 5 5 3 e Okt.⸗Nov. 32 Pfd. 5 ſh.; Lightnings,, Auguſt⸗September, 29 Pfd. Der Vor⸗ 2 * * — N G. GAR rn F„ F* 3 Donnerstag, den 12. September 1929 Nene Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 422 Sportliche Sommerſpielmeiſterſchaften der O. Die Teilnehmer An den Enoſpielen, die am Samstag und Sonntag in München vor ſich gehen, ſind folgende Mannſchaften teilnahmeberechtigt: Schlagball: TV. München 1860(Meiſter); T. u. F. V. Danzig 1859; 2B. Mikultſchütz; Mtp. Berlin-Tegel; Tv. Mahndorf; Wilhelms⸗ burg 1909; DSV. Opladen; Mtv. Karlsruhe; Turngemeinde Kötz⸗ ſchenbroda⸗Niederſößnitz; Tv. Saarbrücken 1848. Fauſtball(Männer): Turngem. Schweinfurt(Meiſt.]; Zopotter Ty.; Görlitzer Tſchft. 1888; Turnfreunde Berlin; Han burg⸗Rothenburgsorter.; Turnkl. Hannover; Ty. Krefeld; Licht⸗Luftbad Frankfurt.; Turngemeinde Krötzſchenbroda⸗Weſt; Ty. Pforzheim⸗ Brötzingen. Fauſtball(Frauen): Turnkl. Hannover(Meiſter); Königsberger Turnkl.; Vorwärts Breslau; Atv. Neuruppin; Hamburger Tſchft. Barmbeck⸗Uhlenh.; Ty. Krefeld 1855; Turngem. Worms; Turn⸗ und Fechtelub Lud⸗ wigshafen; Mir. München 1897; Kaufm. Ty. Gera. Fauſtball(Ael⸗ tere): Turngem. Schweinfurt(Meiſter); Königsberger Mtv. 1842; Alter Tv. Breslau; Turnvergg. Berliner Lehrer; Hamburg⸗Rothe Burgsorter.; Turnkl. Hannover; Ty. München⸗Glad bach 18 N⸗ 57 Licht⸗Luftbad Fankfurt a..; Atv. Leipzig 1845; T. u. Fechtelub Ludwigshafen. Pferdeſport Otto Schmidt verläßt Slall Weinberg Eine beinahe ſchon ſprichwörtlich gewordene Verbindung auf dem Turf hat ihr Ende gefunden: Otto Schmidt, der populärſte aller deut⸗ ſchen Jockeys, iſt von dem Leiter des Stalles Weinberg kurzerhand entlaſſen worden. Seit Saiſonbeginn kriſelt es am Stall Weinberg. Zunächſt kam Otto Schmidts Krankheit, dann fanden die Pferde ihre Form nicht. Während des Hamburger Derbymeetings gingen die Träger von„Blau⸗Weiß“ ganz leer aus. Die Quittung darüber er⸗ hielt Trainer Linke in Form ſeiner ſofortigen Entlaſſung. Schließ⸗ lich mußte auch„Otto“ als Sündenbock herbei. Dieſer und jener Ritt ging an andere Jockeys. In Baden⸗Baden wurde als neuer Trainer der Engländer R. Adams verpflichtet und man unterzeichnete damit einen Wechſel auf längere Sicht, denn erſt in der nächſten Saiſon wird zäs Wirken des neuen Mannes ſpürbar werden. Vorher hat man ſich nun von Otto Schmidt getrennt, der voller Verbitterung ſeine Stel⸗ lung verläßt. Als er im Herbſt 1927 ſeinen 1000. Sieg ſteuerte, ſeie ihn beſonders ſein Stall, für den er den größten Teil dieſer E 8 errungen hatte. Dem folgt nun der ſang⸗ und klangloſe Abſchied. Otto Schmidt machte bereits ſeine Lehrzeit beim Stall Weinberg durch und zwar unter dem damaligen Trainer F. Taral. Lehrling ſteuerte er 1915 mit Amorino ſeinen erſten Derbyſieger und von da ab iſt er der Reiter von„Blau⸗Weiß“ geblieben, wobei ihm nicht weniger als achtmal das Championat zufiel. Kriegs Mika(Narr), 2. Ganga. Ferner liefen: St. Robert, Roſenquarz, Barbar, 5 Boruffia Bardes Bruder, Taugenichts. Rundſchau Düſſeldorf, 11. September 1. Siegfried⸗Preis. Für Zweijährige. 38000 4. 1000 Meter. 1. A. vom Hofes Blumenkönig(A. Zimmermann); 2. Janette; 3. Pralinse. Ferner liefen: Hellas, Mampe, Kronenzehner, Eisvogel, Palaſtherr, Louetta. Tot: 17; Pl.: 13, 20, 15:10. 2. Burgund⸗Jagdrennen Verkaufs rennen. 3000 4. 3000 Meter. 1. H. Zimmermans Woge(Mäſſig); 2. Mozart; 3. Giralda. Ferner liefen: Zwirns Bruder, Prinz, Sankt Anton, Le Fanfaron, Hans Gerd, Gottlieb, Tremonia, Mutzerl. Tot.: 42; Pl. 17, 17, 26:10. 3. Nibelungen⸗Preis. Ehrenpreis und 3000 4. 1400 Meter. 1. O. Weinbergs Boniburg(A. Zimmermann); 2. Feuerprobe; 8. Stahleck. Ferner liefen: Amenophis, Lauſitzer, Gebt Feuer. Tot.: 277 Pl.: 12, 12:10. 4. Rheingold⸗Pokal. Für Dreijährige. Ehrenpreis und 3500 l. 2000 Meter. 1. Geſt. Röttgens Kñapitän Graalfs(Zimmer⸗ mann); 2. Franziskas; 3. Daland. Ferner liefen: Hageſtolz, Drachen⸗ burg, Dido, Annchen. Tot.: 51; Pl.: 19, 19, 17:10. 5. Kriemhild⸗Ausgleich. Ausgleich II. 3500 4. 2200 Meter. 1. J. Schmandts Larida(Matz); 2. Nobelman; 3. Freigeiſt. Ferner: Marcellus, Hoffnung II, Julfeſt, Südwind, Lucca. Tot: 68; Pl.: 24, 21, 32:10. 6. Speſſart⸗Jagdrennen. 1. M. Ausgleich III. 3000 /. 3700 Meter. Bleimanns Irrmal(H. Nette); 2. Nina; 3. Magnus. Ferner liefen: Edelgunde, Rambla, Mühelos, Moſelkern, Desdemona. Tot.: 253; Pl.: 38, 18, 18:10. 7. Brünhilde⸗Ausgleich. Ausgleich III. 3000 J. 1400 Meter. 1. Abteilung: 1. G. v. Knoblochs Or ba(J. Staudinger); 2. Woher; g. Kariſſima. Ferner liefen: Scotch Whiſky, Pilgerin, Al⸗ bruna, Farmerin, Mohrenpeter. Tot.: 40; Pl.: 13, 13, 24:10.— 2. Abteilung: 1. K. Köppes Ordensſchweſter(J. v. d. Vlugt); 2. Taucher; 3. Aalborg und Kipnis. Ferner liefen: Florita, Kaſchka, Jubilate. Tot.: 120; Pl.: 26, 14, 6, 210. * Hannover(11. Sept.) 1. Athanaſie⸗Rennen. F. Zweif, 3000 /. 1200 Meter: 1. Frau G. Nur 2 liefen. Tot: 11110. Verk.⸗Rennen. 3000 4. 2400 Meter: 2. Preis von Springe. 1. E. G. Butzkes Goldwächter(Haynes), 2. Lauſejunge. Nur 2 liefen. Tot: 14:10. 3. Loceumer Jagdrennen. Ausgl. III. 3000 4. 3200 Meter: 1. Frhr. v. Sternfelds Fruſtra(H. Coardt), 2. Schwertlilie, 3. Zu⸗ kunft. Nur 8 liefen. Tot: 42:10. 4. September⸗ Ausgleich. Ausgl. II. Ehrpr. u. 4000 l. 1600 Meter: 1. H. Rieges Schneeberg(H. Gehrke), 2. Randgloſſe, 3. Domfalke. königin, Preu⸗ ßenſtolz, Dollar, Gauner. Tot: 73, Pl: 18, 2 0. 5. Roland⸗ Ausgleich. Ehrpr. u. 3000 /. 2 Meter: H. Rieges (A. Murphy), 2. Bernhard, 3. Gaukelei. Ferner liefen: Tot: 40, Pl: 16, 14:10. 6. Pr. v. Braunſchweig. 3000 4. 1200 Meter: 1. Geſt. Weils Sotos(M. Schmidt), 2. Finſterahorn, 3. Peritus. Ferner liefen Sans Atout, Groſella, Adonis, Hilde, Schickſalsſtrom, Furie, Bar⸗ bara. Tot: 19, Pl: 18, 19, 20:10. 5 25 7. de⸗Jagdrennen. 3000 4. 8650 Meter: 1. G. Ehrenfrieds Kili(Wolf), 2. Werden(gefallen). Nur 2 liefen. Tot: 17:10. * Reit⸗, Spring⸗ und Fahrturnier in Heidelberg Am 5. und 6. Oktober wird in Heidelberg ein großes Reit Spring⸗ und Fahrturnier ſtattfinden. Es hat ſich ein Turnſerause ſchuß gebildet, den der 1. Vorſitzende des Heidelberger Reitervereins, Baron Göler von Ravensburg, präſidiert und dem als techniſcher Leiter Soherr⸗ Mannheim, der bekannte Turnierreiter Hartmann und Dr. Raupach, der Schriftführer des Heidel⸗ berger Reitervereins, angehören. Das Protektorat liegt in den Hünden des Heidelberger Oberbürgermeiſters Dr. Nein haus. Es ſind eine Reihe von ſchweren Jagdſpring⸗Konkurrenzen, ſowie Eig⸗ nungs⸗ und Materialprüfungen ausgeſchrieben. Das Turnier⸗Pro⸗ gramm erhält eine beſondere Note durch die Teilnahme der länd⸗ lichen Reitervereine aus der näheren Umgebung, die bekanntlich in dem großen Verband„Reiterring badiſche Pfalz“ zuſammenge⸗ ſchloſſen ſind. Außerdem rechnet man mit der Teilnahme verſchie⸗ dener Viererzüge und Tandems aus Ludwigsburg, Ulm und Han⸗ nover. Weitere Einlagen, wie Vorführung der Hohen Schule Mafor Jobſt⸗Mannheim, ſind vorgeſehen. Es iſt dies das große Turnier Nordbadens und auch in Heidelberg. Am 29. S tember findet in Oftersheim ein kleines Turnier ſtatt. Als As⸗ ſchluß der Turnierfolge in Noroͤbaden treffen ſich die Turnierreiter in Weinheim am 12. und 18. Oktober. Dr. R. Fußball Platzſperre in Mundenheim Man hatte bereits in letzter Zeit verſchiedentlich Gelegenheit, feſtzuſtellen, daß der Süddeutſche Fußball⸗Verband bei Disziplin⸗ loſigkeiten ganz energiſch durchgreift. Ein neues Beiſpiel liefert Mundenheim. Nach der amtlichen Bekannt⸗ machung des Verbandes wurde wegen der ſchweren Ausſchreitungen bei dem Spiel Mundenheim gegen V. f. R. Mannheim der Platz der Sp. Vg. Mundenheim vom 10. September ab geſperrt. Literatur 5 5 Deutſche Frauengymnaſtik, nach geſundheitlichen Richtlinien ſammengeſtellt. Mit zahlreichen Bildern von Diplom⸗Turn⸗ und Sportlehrer Fritz Strube. Pöſſembacher Verlagsanſtalt München 2 O5. 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