* Freitag, 13. September 1929 L* Not Hezugspreiſe: In d u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt Abele.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirt chaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erscheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951. 24952 u. 24953 Regelmäßige Beilagen: Montag: Sport und Spiel Freimütige Mitteilungen Mardonalds Paris, 13. Sept.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Schon im Laufe der den letzten Wahlen in England voraus⸗ gehenden Wahlkampagne hatten ſich in Frankreich Befürch⸗ tungen eingeſtellt, die Beziehungen zwiſchen England und Frankreich würden ſich nach dem erwarteten Sieg der eng⸗ liſchen Arbeiterpartei ſtark verändern, im Sinne einer Ab⸗ kehr Englands von der Entente cordiale. Die Ereigniſſe im Haag haben dieſe Befürchtungen bis zu der Ge⸗ wißheit geſteigert, daß die alte Entente cordiale verſchwun⸗ den iſt. Ein Mitarbeiter des„Petit Pariſien“ hatte in den letzten Tagen Gelegenheit, ſich mit dem engliſchen Premier⸗ miniſter Macdonald über dieſe Frage zu unterhalten, wo⸗ hei ihm Macdonald eingehend darlegte, wie er ſich die Be⸗ ziehungen zwiſchen England und Frankreich vorſtelle. Der engliſche Premterminiſter legte in ſeinen Ausführungen be⸗ ſonderen Nachdruck darauf, daß zwar die alte Freundſchaft zwiſchen England und Frankreich unvermindert fortbeſtehe, aber den Erforderniſſen der neuen Zeit an⸗ gepaßt werden müßte, vor allem in dem Sinne, daß Eng⸗ land wieder eine unabhängige Stellung gegenüber Frankreich gewinnen müſſe.„Unſere Politik gegenüber Frankreich iſt eine Politik der engen Zuſammenarbeit, er⸗ klärte Macedona. In Frankreich ſcheinen zwar verſchiedene Kundgebungen während unſerer Wahlkampagne als Zeichen einer feindſeligen Geſinnung ausgelegt worden zu ſein, dieſe Kundgebungen entſprechen jedoch der in England nicht in der Arbeiterpartei, ſondern auch bei den Konſervativen, weit ver⸗ breiteten A tt. daß die bisherige Politik bes britiſchen Reiches gegenüber Frankreich nicht die Form einer Zuſammenarbeit, ſondern 0 einer Unterordnung habe und England deshalb endlich eine unabhängige Stellung ein⸗ nehmen müſſe. In den Augen der Mehrheit des britiſchen Volkes befand ſich die britiſche Politik im Schlepptau Frankreichs und dieſe Ueberzeugung konnte zu ſehr ernſten Konſequenzen führen. Obſchon es zwiſchen den beiden Län⸗ dern keine eigentlichen Reibungsflächen gab, ſo entſtand in England doch ein immer ſtärker werdendes Gefühl der Gereiztheit, das ſehr wohl eines Tages Reibungen verurſachen konnte. Es mußte eine Aenderung eintreten und zwar eine Aenderung der Methoden und der Stellung Großbritanniens, damit man klar erkennen konnte, daß wir völlig unabhängig und aus freien Stücken zu der engliſch⸗franzöſiſchen Zuſam⸗ menarbeit die Hand reichen. Unſere Haltung war von der uns vorangegangenen Politik verſchieden. Das alte Bündnis, wie es vor dem Kriege zwiſchen den beiden Ländern beſtand, hatte eine Spitze gegen andere Mächte. Die Arbeiterpartei iſt jedoch der Auffaſſung, daß die Freundſchaft zwiſchen den Völkern nicht gegen andere gerich⸗ Mittag ⸗ Ausgabe 9 9 ſorderu t⸗Geſchäftsſtelle E66, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 149/11 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr. 6, 2 chwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ 4 N 10 24 annheimer Seilun, Anzeigenpreise nach Tarif, bei 1 0 0 0 einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für aus gefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Mie ſteht's mit der Entente Cordiale? über Englands Stellung zu Frankreich iet ſein ſoll. Niemals wollten wir es zwar zu einem Bruch mit Frankreich kommen laſſen. Es handelte ſich für uns nur darum, das Verhältnis dem Geiſt der Nachkriegszeit anzu⸗ paſſen. Ich glaube der Ausdruck enge Zuſammen⸗ arbeit entſpricht am beſten dem tiefen JFreund⸗ ſchaftsgefühl, das ich Frankreich gegenüber empfinde. Dieſe Zuſammenarbeit wird dauerhaft ſein, denn ich bin ſicher, daß die politiſchen Ziele des engliſchen und franzöſiſchen Volkes dieſelben ſind“. Auf eine Anſpielung des Journaliſten auf andere Bünd⸗ niſſe Englands mit anderen Staaten außer Frankreich gab Macdonald folgende Antwort: l „Ich werde niemals mit irgend einem Staat ein Bündnis abſchließen, von dem Frankreich ausgeſchloſſen iſt oder das gegen Frankreich gerichtet wäre“ Die Ereigniſſe im Haag, die in weiten franzöſiſchen Kreiſen Macdonald als einen unglücklichen Zwiſchenfall. Um die eng⸗ liſche Haltung zu begreifen, müſſe man ſich vergegenwärtigen, daß England bis an die Grenze der Zugeſtändniſſe gegangen ſei und deshalb eine Aenderung des in Spa feſtgeſetzten Ver⸗ teilungsſchlüſſels nicht habe zugeben können. Leider ſeien Mißverſtändniſſe entſtanden, doch habe die Arbeiterregierung alle Anſtrengungen gemacht, um ſie zu beſeitigen. Schließlich erkundigte ſich der Journaliſt über die Anſicht Macdonalds bezüglich der Abrüſtung und beſonders über die Stellung der Arbeiterregierung zu der franzöſiſchen Theſe bezüglich der ausgebildeten Reſerven. Macdonald gab zur Antwort:„Unſere Haltung iſt noch nicht endgültig be⸗ ſtimmt. Sie wird von den Beſchlüſſen in Genf abhängen. Lord Robert Cecil, der übrigens mit dem franzöſiſchen Ver⸗ treter in engem Kontakt ſteht, wird der engliſchen Regierung Bericht erſtatten und dieſe wird nach reiflicher Ueberlegung Beſchlüſſe über die einzuſchlagende Politik faſſen.“ Mit dieſer letzten Bemerkung des engliſchen Premier⸗ miniſters muß ein Gerücht in Zuſammenhang gebracht wer⸗ den, das nach einer Meldung des Genfer Korreſpondenten des „Petit Pariſien“ gegenwärtig in Völkerbundskreiſen zirku⸗ liert. Man ſchreibt Lord Robert Cecil die Abſicht zu, in der dritten Kommiſſion eine Ueberprüfung aller bisher getroffenen Abrüſtungsmaßnahmen zu verlangen, um auf gewiſſe Be⸗ ſchlüſſe zurückzukommen, beſonders auf die frühere Zuſtim⸗ mung Englands zu der franzöſiſchen Auffaſſung über die aus⸗ gebildeten Reſerven. Dieſe Zuſtimmung ſei nach britiſcher Auffaſſung urſprünglich auf Grund gewiſſer Zugeſtändniſſe kompromiß gemacht habe. Da dieſes Kompromiß jedoch nicht verwirklicht werden konnte, ſo haben die britiſchen Zugeſtänd⸗ niſſe in der Frage der Abrüſtung der Landſtreitkräfte keine Berechtigung mehr. Abriſtungskomödie in Genf Franzöſiſche Sabotage angeblicher engliſcher Abrüſtungsvorſchläge V Genf, 13. Sept.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Wäh⸗ rend ſich die Abrüſtungskommiſſion in rein theoretiſchen Er⸗ örterungen der Frage der finanziellen Hilfe für einen ange⸗ griffenen Staat ergeht, droht ein offener Ausbruch einer engliſch⸗franzöſiſchen Kontroverſe. Auf⸗ geregt diskutieren die Mitglieder der franzöſiſchen Delegation einen Antrag Lord Robert Cecils, der zwar noch nicht offi⸗ ziell eingebracht, aber vertraulich den intereſſterten Staaten⸗ vertretern bekannt geworden iſt. Lord Robert Ceeils Antrag gefährdet, wie ſich die Franzoſen ausdrücken, die bereits er⸗ reichte Verſtändigung über das Abrüſtungsſchema zu Lande. Die Höhe der ausgebildeten Reſerven ſoll weſentlich herabgeſotzt werden und die franzöſiſch⸗ engliſchen Abmachungen, die unter dem früheren konſer⸗ vativen Kabinett zuſtandekamen, von Lord Robert Cecil in einer Weiſe bekämpft werden, die nach franzöſiſcher Meinung den diplomatiſchen Gepflogenheiten widerſpricht. Die Angriffe auf den Vertreter Englands in der Abrüſtungskommiſſion werden durch die franzöſiſche Delegatton mit ungewöhnlicher Schärfe geführt und finden in Preſſeerklärungen der militäriſchen Sachverſtändigen Frank⸗ reichs ihren Niederſchlag. Man behauptet auf franzöſiſcher Seite, daß die Verhandlungen zwiſchen London und Waſhing⸗ ton über ein engliſch⸗amerikaniſches Marineabkommen nicht den günſtigen Verlauf nehmen, wie ihn Ramſey Mac do⸗ nal in ſeiner Völkerbundsrede angegeben hat. Die Mel⸗ dung, daß der engliſche Miniſterpräſident die geplante Reiſe nach den Vereinigten Staaten zur Ausführung bringen werde, Denutzen die Franzoſen zur Ausſtreuung von Gerüchten, denen zufolge Ramſey Macdonald einen verzweifelten Ver⸗ ſuch unternehmen wolle, um die Situation zu retten. Aus dieſer Propaganda erkennt man deutlich, wie unan⸗ genehm Frankreich das Zuſtandekommen eines engliſch⸗ amerikaniſchen Marineabrüſtungsvertrages wäre. Sollte Lord Robert Cecil den Antrag auf weſentliche Einſchränkung der Landrüſtungen und ſofortige Einberufung der inter⸗ nationalen Abrüſtungskonferenz zur Debatte ſtellen, ſu würde die franzöſiſche Delegation dieſen engliſchen Vorſchlag auf das allerſchärfſte bekämpfen und durchblicken laſſen, daß es ſich hier um ein taktiſches Manöver handele mit der Abſicht, die Verantwortung für das Scheitern der Abrüſtungsverhandlungen auf Frankreich ab⸗ zuwälzen. Die franzöſiſche Delegation geht in ihrer Offen⸗ ſive gegen Lord Robert Cecil ſchon jetzt ſoweit, daß ſie die Einbringung eines Antrages angekündigt hat, der dahin lautet, die Seeabrüſtungverhandlungen durch die vorbereitende Abrüſtungskommiſſion wieder aufnehmen zu laſſen, anſtatt koſtbare Zeit in Sonderverhandlungen, wie es die engliſch⸗ amerikaniſchen ſeien, zu verſchwenden. Ein Mitglied der franzöſiſchen Delegation erklärte mir, es ſei ſchon hohe Zeit, dem engliſchen Abrüſtungsmanöver ein Ende zu machen und die Vereinigten Staaten zu erſuchen, in Genf die Diskuſ⸗ ſion über die Herabſetzung der Marinerüſtungen unter Be⸗ teilung Frankreichs wieder aufzunehmen. über das Land und Seeabrüſtungsproblem. Kein Wunder, daß unter dieſen Umſtänden die Arbeiten in der Abrüſtungs⸗ kommiſſion einen äußerſt ſtockenden Verlauf nehmen und daß nicht die geringſte Ausſicht auf einen Fort⸗ ſchritt beſteht, ſolange der franzöſiſch⸗engliſche Gegenſatz nicht ausgeräumt wird. Der Vertreter Deutſchlands in der Abrüſtungskommiſſion wird noch im Laufe dieſer Woche dieſen äußerſt bedenklichen Tatbeſtand feſtſtellen und die Ver⸗ treter der großen Seemächte entſchieden auffordern, der Einberufung einer alle, inen Abrüſtungskonferenz endlich freie Bahn zu geben. Rein ſymptomatiſch läßt ſich be⸗ obachten, daß auf der ganzen Linie eine Mißſtim⸗ mung zwiſchen den Vertretern Frankreichs und Englands im Völkerbund vorhanden iſt. Die franzöſiſchen Delegierten verſäumen es nicht, den Engländern zum Vorwurf zu machen, daß ſie hier in Genf parteipolitiſche Propaganda betreiben. große Erbitterung gegen England hervorriefen, bezeichnete erfolgt, die Frankreich in dem engliſch⸗franzöſiſchen Flotten⸗ Das iſt der Stand der engliſch⸗franzöſiſchen Kontroverſe⸗ „Graf Zeppelin wieder in Friedrichshafen Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ iſt am Donnerstag nach⸗ mittag, nachdem es um 17,45 Uhr Schwäbiſch Gmünd paſſtert hatte, um 18,34 Uhr über Friedrichshafen eingetroffen und nach einer längeren Schleifenfahrt über der Stadt um 19,12 Uhr gelandet. Die Fahrtdauer betrug alſo faſt 20 Stunden. * Im Anſchluß an unſeren Bericht im geſtrigen Abendblatt geben wir nachſtehend die letzte Etappe der Fahrtroute des „Graf Zeppelin“ bekannt. Nachdem das Luftſchiff Apolda in Richtung Jena über⸗ flogen hatte, erſchien es um 15.40 Uhr über Saalfeld und nahm unter Auslaſſung der noch vorgeſehenen Zwiſchen⸗ ſchleifen in Thüringen direkten Kurs auf Koburg, wo es um 16 Uhr eintraf. Bamberg wurde um 16.30 Uhr erreicht, um 17.10 Uhr überflog„Graf Zeppelin“ in niedriger Höhe und raſcher Fahrt Rothenburg ob der Tauber. Die württembergiſche Grenze zwiſchen Rothenburg und Crailsheim überflog das Luftſchiff gegen 17.20 Uhr nahm direkt ſüdlichen Kurs in Richtung Ulm. e ⁰ ⁰ꝓæꝓ ęꝶæꝛSꝛꝶę!d— Wann Frankreich räumen will Ueber die Bedingungen für die Räumung der dritten Rheinlandzone, über die anſcheinend im Anſchluß an den Be⸗ richt Briands über die Haager Vereinbarungen im franzöſi⸗ ſchen Miniſterrat am Donnerstag geſprochen wurde, gibt das immer gut informierte Blatt„Intranſigeant“ aufſchlußreiche Mitteilungen. Nach den Informationen dieſes Blattes ſoll der Miniſterrat beſchloſſen haben, die dritte Rheinlandzone er ſt zu räumen, wenn die Internationale Zahlungsbank ein⸗ gerichtet und die Mobiliſierung des ungeſchützten Teiles der deutſchen Annuitäten in Angriff genommen iſt. Mit anderen Worten: Die franzöſiſche Regierung läßt ſich auf eine bedingungsloſe Räumung der Mainzer Zone nicht ein. Wenn man die Auslaſſungen eines Teiles der Pa⸗ riſer Preſſe über die Räumung in der letzten Zeit verfolgt hat, ſo ſcheinen tatſächlich ſolche Abſichten zu beſtehen. Nach den bindenden Abmachungen, die im Haag getroffen worden ſind, iſt aber eine ſolche Theſe durchaus unzuläſſig. Sie kann ſich nicht einmal auf den Anfang der Räumung be⸗ ziehen, keinesfalls aber auf ihren Endtermin, denn dieſer End⸗ termin iſt im Haag eindeutig auf den 30. Juni 1930 feſtgelegt worden. Kompromiß in der Arbeitsloſenreform? J Berlin, 12. Sept.(Von unſerem Berliner Bürv.) Ueber die Arbeitsloſenverſicherungsreform wird weiter verhandelt. Nachdem das Preußenkabinett zunächſt eine Sonderſitzung ab⸗ gehalten hatte, traten deſſen Mitglieder mit denen der Reichs⸗ regierung in der Mittagszeit zu einer gemeinſamen Beſpre⸗ chung zuſammen, die etwa zwei Stunden dauerte. Ueber das Ergebnis wird Schweigen bewahrt, doch verlautet, daß man eine Plattform gefunden hätte, auf der morgen mit den Vertretern Bayerns, Würt⸗ tembergs und Sachſens die Verhandlungen weiter geſponnen werden ſollen. In Kreiſen, die beiden Regierungen naheſtehen, werden die Ausſichten auf eine Verſtändigung als nicht ungünſtig bezeichnet. Sollte aufgrund dieſer Beſpre⸗ chungen am Dienstag im Reichsrat tatſächlich ein Kompromiß zuſtandekommen, ſo würde noch immer mit einemſehr hef⸗ tigen Kampf der Fraktionen zu rechnen ſein, deſſen Ausgang noch ganz ungewiß iſt. Der Sozialpolitiſche Ausſchuß hat inzwiſchen nach einwöchentlicher Pauſe die zweite Leſung des Regie⸗ rungsentwurfes begonnen. Die Tatfſache, daß der ſozialdemo⸗ kratiſche Antrag auf Wiederherſtellung der Regierungsvor⸗ lage, indem bei der erſten Leſung der Paragraph sda mit 12 Stimmen der Sozialdemokraten und des Zentrums gegen 11 der übrigen bürgerlichen Parteien angenommen wurde, läßt auf eine weitgehende Annäherung zwiſchen Sozialdemokratie und Zentrum ſchließen. Wie weit dieſes Techtelmechtel bereits gediehen iſt, weiß man vorerſt nicht. Graf Weſtarps neugierige Frage, ob man etwa dahin übereingekommen ſei, das ganze Defizit dem Reiche aufzubürden, blieb unbeantwortet. Daß das Zentrum bis zu dieſem Grade ſeinen bisherigen Grund⸗ ſätzen untreu geworden ſei, kann man wohl nicht annehmen. Es ſcheint, daß Zentrum und Sozialdemokratie ſich über die Saiſonarbeiterfrage, die einhalbprozentige Erhöhung und die geringere Dotierung der Krankenkaſſen einig gewor⸗ edn ſind, während über die Wartezeit offenbar noch keine Ver⸗ ſtändigung erzielt werden konnte. * Reichspoſt⸗Arbeitsgemeinſchaft. Wie uns von unſerem Berliner Büro mitgeteilt wird, hält in der Zeit vom 17.20. September der Reichsverband deutſcher Poſt⸗ und Telegraphen⸗ beamten, der ein Sechſtel der Beamtenſchaft des Reiches um⸗ faßt, in Berlin ſeinen Verbandstag ab. Das Hauptreferat wird der Verbandsvorſitzende Kugler, und zwar über den Abbau des Berufsbeamtentums halten. Dem Verbandstag wird weiter ein Abkommen zur Annahme empfohlen werden, nachdem ſich der Reichsverband mit den anderen Reichspoſt⸗ organiſationen zu einer Reichspoſtarbeitsgemein⸗ ſchaft vereinigen ſoll. eite. Nr. 424 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabef Freitag, den 13. September 1929 8. K 4 Neue Verhaftungen — Berlin, 13. Sept. Der Polizeipräſident teilt mit: Am Nachmittag des 12. September erſchien der der Mittäterſchaft an den Bombenattentaten verdächtige Geſchäftsführer Pla ß mit einem Brief des Kapitän a. D. Erhardt auf dem Polizeipräſidium und ſtellte ſich zur Vernehmung. Nach Ab⸗ ſchluß dieſer Vernehmung wurde Plaß in deſſen Wohnung bei der Durchſuchung eine Sprengkapſel Nr. 3, wie ſie bei den Bombenattentaten verwendet wurde und 174 Schuß S⸗Muni⸗ tion gefunden worden ſind, in Haft genommen. — Eſſen, 12. Sept. Im Zuſammenhang mit der polizei⸗ lichen Unterſuchung der Sprengſtoffattentate in Schleswig⸗ Holſtein, Lüneburg und Berlin ſind am Mittwoch nachmittag in Mülheim an der Ruhr drei Perſonen auf Erſuchen der in Altona weilenden Berliner Kriminalpoliziſten feſtgenom⸗ men worden. Ein Geſtändnis — Altona, 13. Sept. Im Laufe des geſtrign Spätnachmit⸗ tags hat der Syndikus Guido Weſchke im Altonaer Polizei⸗ Die Vombenaffaire präſidium ein Geſtändnis abgelegt. Nach ſeiner Ausſage hat er das Sprengſtoff⸗Attentat in Weidenfleth am 28. Nov. 1928, das erſte in der Reihe der Attentate, mit verübt. Seine Mit⸗ täter zu nennen, war er noch nicht zu bewegen. — Hamburg, 13. Sept. Die Unterſuchung der bei dem Hamburger Kaufmann Alfred Pünjer beſchlagnahmten Höllenmaſchine hat ergeben, daß die Anordnung des Zeitzün⸗ ders unter Verwendung von drei Taſchenlampenbatterien und einem Uhrwerk die gleiche war wie im Falle Lüneburg und Schleswig. Die Höllenmaſchine enthielt 733 Gr. Sprengſtoff. Waffenbeſchlagnahme in Hamburg J Bexlin, 18. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie ſich das„Berl. Tagebl.“ aus Ham bur g melden läßt, ſollen geſtern abend umfangreiche Waffenlager in Altona und Umgebung beſchlagnahmt worden ſein. Angeblich handelt es ſich um große Poſten Maſchinengewehre, Gewehre und Hangranaten neueſter Modelle. Im Zuſammenhang mit den Waffenfunden ſollen weitere Verhaftungen bevorſtehen. Was haben die Attentäter zu erwarten? Die Sprengſtoff⸗Attentäter, die jetzt verhaftet worden ſind, gehen einer ſchweren Beſtrafung entgegen. Im weſentlichen wird ſie durch das Geſetz gegen den verbrecheri⸗ ſchen und gemeingefährlichen Gebrauch von Sprengſtoffen vom 9. Juni 1884 beſtimmt. Nach s 5 dieſes Geſetzes wird, wer vorſätzlich durch Anwendung von Sprengſtoffen Gefahr für das Eigentum, die Geſundheit oder das Leben eines anderen herbeiführt, mit Zuchthaus beſtraft. Iſt durch die Hand⸗ lung eine ſchwere Körperverletzung verurſacht worden, ſo tritt Zuchthausſtrafe nicht unter fünf Jahren, und wenn der Tod eines Menſchen verurſacht worden iſt, Zuchthausſtrafe nicht unter zehn Jahren oder lebenslängliche Zuchthausſtrafe ein. Iſt durch die Handlung der Tod eines Menſchen herbeigeführt worden und hat der Täter einen ſolchen Erfolg vorausſehen können, ſo iſt auf Todesſtrafe zu erkennen. Dieſes Geſetz regelt überhaupt den Umgang mit Spreng⸗ ſtoffen. Um jederzeit eine genaue Kontrolle über die Ver⸗ wendung der Sprengſtoffe zu haben, iſt die Vorſchrift erlaſſen, daß derjenige, der ſich mit der Herſtellung oder dem Vertriebe von Sprengſtoffen befaßt, ein Regiſter führen muß, aus dem die Menge der hergeſtellten, aus dem Ausland eingeführten oder ſonſt zum Zweck des Vertriebes angeſchafften Spreng⸗ ſtoffe erſichtlich ſein muß. Gegen alle dieſe Vorſchriften iſt zweifellos von den Tätern verſtoßen worden. Denn es iſt an⸗ zunehmen, daß ſie den Sprengſtoff ſelbſt hergeſtellt haben, es ſei denn, daß er von ihnen auf unredliche Weiſe entwendet wurde. Das Spregnſtoff⸗Geſetz zeichnet ſich auch dadurch aus, daß eine Vorbereitungs handlung, die grundſätzlich ſtraf⸗ los iſt, unter Strafe geſtellt wird, bezw. ſchon das Unternehmen einer ſtrafbaren Handlung mit der Strafe des vollendeten Verbrechens bedroht wird. Denn es heißt im 8 9 des Sprengſtoffgeſetzes:„Wer der Vorſchrift in dem erſten Ab⸗ ſatz des§ 1 zuwider es unternimmt, ohne polizeiliche Er⸗ mächtigung Sprengſtoffe herzuſtellen, vom Auslande einzu⸗ führen, feilzuhalten, zu verkaufen oder ſonſt an andere zu überlaſſen, oder wer im Beſitze derartiger Stoffe betroffen wird, ohne polizeiliche Erlaubnis hierzu nachweiſen zu können, iſt mit Gefängnis von drei Monaten bis zu zwei Jahren zu beſtrafen.“ Wichtig iſt weiter der 8 6, durch den die Verabredung mehrerer Perſonen zu den im§ 5 erwähnten Handlungen Unter Strafe geſtellt wird. Das Sprengſtoffgeſetz vom 19. Juni 1884 war veraulaßt worden durch das Umſichgreifen anarchiſtiſcher Unternehmun⸗ gen. Sein Vorbild war das engliſche Sprengſtoffgeſetz vom Jahre 1883. Als Strafe kommt nur Zuchthaus in Frage. § 308 des St. G.., der zwar vorſätzliche Brandſtiftung von Gebäuden mit Zuchthaus beſtraft, der aber bei Vorliegen mildernder Umſtände auch eine Gefängnisſtrafe vorſieht, iſt nicht anzuwenden. Auf die Perſonen, die ſich mit der Herſtellung des Spreng⸗ ſtoffes beſchäftigen, dürfte wahrſcheinlich 8 7 des Sprengſtoff⸗ geſetzes anzuwenden ſein. Er lautet:„Wer Sprengſtoffe her⸗ ſtellt, anſchafft, beſtellt oder in ſeinem Beſitze hat, in der Ab⸗ ſicht, durch Anwendung derſelben Gefahr für das Eigentum, die Geſundheit oder das Leben eines anderen entweder ſelbſt herbeizuführen oder andere Perſonen zur Begehung dieſes Derbrechens in den Stand zu ſetzen, wird mit Zuchthaus bis zu zehn Jahren beſtraft. Der gleichen Strafe verfällt, wer Sprengſtoffe, wiſſend, daß ſie zur Begehung eines in dem § 5 vorgeſehenen Verbrechens beſtimmt ſind, an andere Per⸗ ſonen überläßt.“ Auf jeden Fall werden die jetzt verhafteten Sprengſtoffattentäter für eine Reihe von Jahren unſchädlich gemacht werden können. Der Vomben- Widerhall in England § London, 12. Sept,(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die Aufdeckung der nationalſozialiſtiſchen Verſchwörung hat in Eugland ganz außer gewöhnliches Intereſſe erweckt. Die Blätter füllen ihre Titelſeiten mit ſpaltenlangen Berichten über die Entlarvung der Terroriſten. Man iſt im allgemeinen geneigt, die Konſtitution als einen großangelegten Umſturzverſuch gegen die deutſche Republik an⸗ zuſehen. Die Freude über den polizeilichen Erfolg iſt ſehr groß und man erkennt dabei deutlich, wie ſicher den Eng⸗ ländern ein ruhiges, ſtabiles Deutſchland geworden iſt. Die „Morningpoſt“ iſt das einzige Blatt, das ſchon Zeit zu einem Leitartikel über die Angelegenheit gefunden hat. Das konſervative Organ beglückwünſcht die deutſchen Behörden zu ihrem Erfolg und meint, es ſei höchſt beklagenswert, daß noch heute in einem ſo ziviliſierten Lande wie Deutſchland das barbariſche Mittel des Bombenwerfens im politiſchen Kampfe vorkomme. Das Blatt erinnert an die große Terror⸗ periode in Irland vor 50 Jahren, wo die ganze ziviliſierte Welt ſich mit Abſcheu von den Terroriſten abgewendet hat, ob⸗ wohl deren politiſchen Ziele bei allen nationalen Freiheits⸗ kämpfern vorher viel Sympathie gefunden hätten. Auch wenn es ſich nur um eine Gruppe von jungen Fanatikern handeln ſollte, ſo, ſchreibt die„Morningpoſt“ weiter, iſt doch die Gefahr nicht von der Hand zu weiſen, daß eine ſolche Be⸗ wegung die Grundlagen des Staates zerſtört, wenn nicht prompt mit aller Energie durchgegriffen wird. Scharfe Kritik des Volksbegehrens J Berlin, 13. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Das Reichsinneuminiſterium hat zu dem Hugenberg⸗Hitler⸗ ſchen Volksbegehren bisher keine Stellung genommen. Es wird vermutlich warten, bis der Geſetzentwurf ihm offiziell zugeleitet iſt. Die Prüfung der Zuläſſigkeit dürfte ſich namentlich auf den§ 4 des Geſetzentwurfes erſtrecken, der Mitglieder des Reichskabinetts vor den Staatsgerichts⸗ hof bringen will, wenn ſie künftige Tributverträge unterzeichnen, Dieſe völlig unmögliche Beſtimmung hat ſelbſt in weit rechtsſtehenden Kreiſen entſchiedenen Widerſpruch erregt. So hat, wie die„DAs.“ erfährt, das Präſidium des Reichs⸗ Jlandbundes ſich am Mittwoch mit dem Wortlaut des Volksbegehrens beſchäftigt und einſtimmig beſchloſſen, dem 8 4 die Zuſtimmung zu verweigern. Der Reichsausſchuß für das deutſche Volksbegehren, deſſen Mitteilungen freilich nach den eigenartigen Praktiken bei der Aufſtellung der Teilnehmerliſten auf Glaubwürdigkeit kaum mehr Anſpruch erheben dürfen, dementiert die Meldung der DA., nach der der Reichslandbund Herrn Hugenberg die Gefolgſchaft verſagt habe, weil der Einſpruch ſeiner Führer gegen den 84 des Geſetzentwurfes zum Volksbegehren unbe⸗ rückſichtigt geblieben ſet. Die„Deutſche Tageszeitung“, die bei ihren engen Beziehungen zum Reichslandbund es eigentlich wiſſen müßte, erklärt demgegenüber die Meldung der DAZ. für im weſentlichen zutreffen d. Es ſei indeß anzunehmen, daß alsbald Verhandlungen über eine ent⸗ ſprechende Aenderung des Entwurfes geführt würden. In⸗ zwiſchen wird bekannt, daß auch bei der Chriſtlich⸗Nationalen Bauernpartei Bedenken nicht nur gegen die Faſſung des Volksbegehrens, ſondern auch gegen die Zweckmäßigkeit der ganzen Aktion geltend gemacht worden ſeien. Die„Ger⸗ mana“ trifft wohl das richtige, wenn ſie meint, ein Teil der logiſchen Widerſprüche und ernſten Mängel des bekannten Entwurſes ſei wohl darauf zurückzuführen, daß man ſich im Reichsausſchuß nicht mehr anders über die in den Reihen der Anhänger hervortretenden Gegenſätz lichkeiten hinweg⸗ zuhelfen wußte als durch die Veröffentlichung des noch wenkg durchdachten Machwerkes. Ju parlamentariſchen Kreiſen uimmt man an, daß der Reichsinnenminiſter Severing das Volksbegehren für zuläſſig erklären und ſomit Herrn Hugen⸗ rg nicht den Gefallen tun wird, ſeiner unvermeidlichen F 155 den Weg zu egen, Einer ungemein ſcharfen Kritik unterzieht im„Jungdeutſchen“ der Ordensmeiſter Mah⸗ raun den Geſetzentwurf. Mahraun proteſtlert im Namen des Ordens gegen einen Volksentſcheid, der„die Frage der Kriegsſchuldlüge mit unzulänglichen Mitteln und unter un⸗ günſtigen Bedingungen zur Abſtimmung bringen ſoll“. Nach⸗ dem die augenblickliche Front Hitler⸗Seldte⸗Hugenberg für unzulänglich erklärt wird, heißt es dann weiter über die künf⸗ tige Haltung der Jungdeutſchen:„Da ein Mißerfolg durchaus wahrſcheinlich iſt, betrachtet ſich der Jung⸗ deutſche Orden als Reſerve der natjonalen Oppoſition, die im Falle einer Niederlage des Volksentſcheids mit neuen Kräf⸗ ten vorwärts ſtürmt und die nationale Bewegung mit dem Ziel der Repiſion des Voungplanes wieder vor⸗ wärts reißt. Wir proteſtieren gegen die Leichtfertig⸗ keit, mit der das Schickſal der nationalen Bewegung auf das Spiel geſetzt wird, und melden unſere Forderung nach einer Neugliederung der nationalen Oppoſition im Falle einer Niederlage ſchon jetzt an.“ Sleuerliche Entlastung? J Berlin, 13. Sept.(Von unſerem Berliner Bürv.) Wir hatten bereits vor Wochen darauf hingewieſen, daß die aus dem Noungplan zu erwartenden Erleichterungen allein ſchon durch die Nachtragsforderungen zum Etat reſt⸗ los aufgezehrt werden würden. Vom Demokratiſchen Zeitungsdienſt wird dieſe Tatſache jetzt ausdrücklich beſtätigt. Die Reichsreſſorts haben dem Reichsfinanzminiſterium ihre Forderungen für den Nachtragsetat vorgelegt. Darnach werden auf Grund der internationalen Vereinbarungen im Nachtragsetat Anforderungen enthalten ſein, zu denen wir uns verpflichtet haben. Das gilt insbeſondere für die Summen, die an Belgien aus Anlaß des Märkabkommens gezahlt werden müſſen, weiter für die Beſatzungskoſten vwie für die Koſten der Kommiſſionen des Dawesplanes. Schließ⸗ lich beſtehen zwiſchen den Reichsreſſorts noch Meinungsver⸗ ſchiedenheiten im Hinblick auf die Gelder für die Kriſenfür⸗ ſorge. Hier ſtanden an Reichsmitteln 25 Millionen 8 u r Verfügung, während tatſächlich 98 Millionen aus gegeben worden ſind. Aus dieſer Bilanz des Demokratiſchen Zeitungsdienſt geht hervor, daß die Hoffnungen auf eine ſteuerliche Ent⸗ Großfeuer in der Germaniawerft Auf der Friedrich⸗Krupp⸗Germania⸗Werft in Kiel brach am Donnerstag ein Brand aus, der einen bedrohlichen Um⸗ fang annahm. Das Feuer iſt in einer der unmittelbar am Hafen gelegenen großen Hallen, in der ſich der Prüffſtand für die Motoren befindet, zum Ausbruch gekommen. Es nahm in kurzer Zeit großen Umfang an und legte die Halle völlig in Aſche. Schon züngelten auch aus den anliegenden Hallen dle Flammen. Rieſige Rauchſchwaden wälzten ſich über den Hafen, auf deſſen Kaimauern ſich im Augenblick Tauſende von Menſchen angeſammelt hatten, die dem grandioſen Schau⸗ ſpiel der emporlodernden Flammen zuſahen. Auch ein un⸗ mittelbar an der Brandſtätte ſtehender, wohl 20 Meter hoher Kran hatte in ſeinen Holzteilen Feuer gefangen. Feuer⸗ wehrleute löſten hier die Balken von dem Eiſengerüſt und warfen ſie, brennenden Fackeln gleich, in den Hafen, wo ſie ziſchend verſanken. Glücklicherweiſe befand ſich kein Reparatur⸗ dampfer in dieſem Teil des Werftgeländes. Ueber die Ent⸗ ſtehungsurſache iſt noch nichts bekannt. Von Werftangehörigen wird die Vermutung ausgeſprochen, daß es ſich um Kur z⸗ ſchluß handelt. größter Verwüſtung. Die eiſerne Dachkonſtruktion iſt zum größten Teil eingeſtürzt, ſchwere eiſerne Träger ſind wie Streichhölzer geknickt. Zwölf Dieſelmotoren, die für Manila beſtimmt und ihrer Vollendung entgegengingen, ſind ſchwer beſchädigt, zum Teil völlig vernichtet. Ueber die Urſache des Brandes verlautet noch nichts beſtimmtes. Man glaubt jetzt, daß er auf Oelzündung zurückzuführen ſei, da mehrere Motoren auf dem Prüfſtand liefen. Alloholſperre für Kraftfahrer im Bezirk Kaſſel Der Kaſſeler Regierungspräſident, Dr. Friedens ⸗ burg, hat, wie„Tempo“ berichtet, über die in öffent⸗ lichen Dienſten ſtehenden Kraftfahrer ſeines Bezirkes eine Alkoholſperre verhängt, die auf dem Verfügungs⸗ wege an alle Landräte des Regierungsbezirkes und an die Polizeipräſidenten von Kaſſel, Hanau, Fulda und Marburg weiter gegeben wurde. In der Begründung wird feſtgeſtellt, daß Kraftver⸗ kehrsunfälle häufig auf den Mißbrauch von Alkohol zurückzuführen ſind. Die Behörden müſſen daher auf die möglichſte Beſchränkung des Alkoholgenuſſes für alle Kraft⸗ wagenführer hinwirken, denn es ſei zu wünſchen, daß die ſtaatlichen Dienſtſtellen in dieſer Hinſicht den im freien Beruf Tätigen mit gutem Vorbild vorangehen. Letzte Melöungen Eheliche Tragödie — Dortmund, 13. Sept. Polizeibeamte fanden geſtern nach⸗ mittag den 66jährigen penſionierten Beamten Schumann und deſſen 59 jährige Ehefrau in ihrer Wohnung mit ſchweren Schädelverletzungen auf. Die Mordkommiſſton ſtellte feſt, daß Schumann ſeine Frau mit einem Schmiedehammer ſchwer verletzt und ſich dann ſelbſt, nachdem er das Schlaf⸗ zimmer in Brand geſteckt hatte, einen Kopfſchuß beigebracht hatte. Die Eheleute wurden ins Krankenhaus ver⸗ bracht, wo der Mann bereits ſtarb, während die Frau in Le⸗ bensgefahr ſchwebt. Ueber die Beweggründe zu der Tat herrſch noch Unklarheit. Briand hat ſich zurückgezogen — Paris, 13. Sept. Miniſterpräſident Briand hat ſich geſtern abend auf ſeinen Landſitz Cocherel begeben, wo er einige Tage Ruhe nehmen wird. Nach dem„Echo de Parts“ beabſichtigt er alsdann eine Erholungsfahrt auf dem Aermel⸗ kaual zu unternehmen. Großſtadt im Dunkel — Paris, 12. Sept. Geſtern abend iſt infolge Kurz⸗ ſchluſſes die Hauptelektrizitätszentrale von Merxen⸗Antwerpen lahmgelegt worden. Die Stadt Antwerpen war die ganze Nacht in Dunkelheit gehüllt, auch konnten heute die Straßen⸗ bahnen noch nicht verkehren. Der Hauptdynamo iſt außer Betrieb und die Ausbeſſe⸗ rungsarbeiten werden zwei Tage in Anſpruch nehmen. Schweres Autounglück in Frankreich — Paris, 13. Sept. Wie die Blätter aus Beſangon mel⸗ den, ereignete ſich geſtern nachmittag 24 Km. von Pontarlier ein ſchweres Autounglück. Auf einer Brücke über den Doubs ſtießen zwei Wagen zuzſammen. Der eine ſtürzte aus 13 Meter Höhe in den Fluß. Die vier Inſaſſen konnten nur als Leichen geborgen werden. Bubnoff Nachfolger Lunatſcharſkis — Moskau, 13. Sept. Das Präſidium des Zentral⸗Exe⸗ kutivkomitees Sowjetrußlands hat die Entlaſſung des Volks⸗ kommiſſars für Volksbildung, Lunatſcharſki, bekanntgegeben und ihn von den Pflichten ſeines Amtes entbunden. Zu ſei⸗ nem Nachfolger wurde Bubnoff ernannt. Ruſſiſche Antwortnote an England — Moskau, 13. Sept. Die Antwortnote der Sowfetregie⸗ rung auf die engliſche Einladung, einen Sowjetbevollmächtig⸗ ten zu Beſprechungen über künftige Verhandlungen nach Lon⸗ don zu entſenden, wurde geſtern abend dem norwegiſchen Ge⸗ ſchäfsträger in Moskau übergeben. Näheres iſt nicht bekannt. Aufdeckung einer Sabotageorganiſation in Leningrad — Moskau, 12. Sept.(Telegraphenagentur der Sowfet⸗ union.) Beim Leningrader Schiffbautruſt iſt eine Organi⸗ ſation aufgedeckt worden, die der Entwicklung des Sowjetſchiff⸗ baues dadurch entgegenwirkte, daß ſie sämtliche Lieferungs⸗ aufträge des Truſtes ausländiſchen Firmen zu über⸗ geben verſuchte. An der Spitze der Organiſation ſtand der techniſche Direktor des Truſts, Wladimir Koſtenko, ein ehe⸗ maliges Mitglied des Zentralkomitees der ſozialrevolutio⸗ nären Partei. Die Mitglieder der Organiſation waren be⸗ deutende Fachleute des Truſts. Der dem Staate zugefügte Geſamtſchaden beträgt 18 Millionen Rubel. Insgeſamt wurden 9 Perſonen zur Verantwortung gezogen. Ein Straßenbahnwagen in New⸗Orleaus mit Dynamit beworfen r eee 5 Der Brandplatz auf der Germanjawerft bietet ein Bild * * 2 SN ass e. Se Sn ae 2 oK e bee„ . r M u ne eden rr eee * Freitag, den 13. September 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 424 Städͤtiſche Nachrichten Kaſten im Betrieb Die Oberpoſtdirektion Karlsruhe antwortet auf zwei Beſchwerden Von der Preſſeſtelle der Oberpoſtdirektion wird uns geſchrieben: „Zu Ihrem Schriftſatz in der Mittagsausgabe Nr. 410 vom 5. September„KFaſten im Betrieb“ und zu dem „Eingeſandt“ in der Abendausgabe Nr. 415 vom 7. September „Was verſteht die Reichspoſt unter„einigen Tagen“, möchten wir Ihnen folgendes mitteilen: Um den aus der Kriegs⸗ und Vorkriegszeit ſtammenden Leerungsanzeigern(Meſſingrahmen) an den Stra⸗ ßenbriefkaſten ein beſſeres Ausſehen zu geben und ſie leicht in ſauberem Zuſtand halten zu können, iſt die Deutſche Reichspoſt dazu übergegangen, dieſe Leerungs⸗ anzeiger mit einem Patina⸗Ueberzug zu verſehen. Um dieſe Patinierung vornehmen zu laſſen, ſind auch in Mann⸗ heim die Leerungstafeln ſerienweiſe abgenommen und zur Erledigung an eine auswärtige Firma geſandt worden. Nach den Verabredungen mit dieſer Firma ſollten immer gleichzeitig 20 Stück eingeſandt werden, die nach zehn Tagen wieder zurückgeliefert ſein ſollten. Zur Aufklärung für das Publikum wurde der auch vom Einſender erwähnte Zettel an den Briefkaſten angeklebt; außerdem wurde die Preſſe und die Handelskammer entſprechend verſtändigt. Bedauerlicherweiſe iſt gerade während der Zeit dieſer In⸗ ſtandſetzungen bei der auswärtigen Lieferfirma ein Streik ausgebrochen, ſo daß ſie die verabredeten Liefertermine nicht einhalten konnte. Da ſomit eine Art höherer Ge⸗ walt vorliegt, trifft die Poſt kein Verſchul den. Inzwiſchen ſind die Briefkaſten in den Stadtteilen Neckar⸗ ſtadt, Schwetzingerſtadt, Neu⸗Oſtheim und größtenteils auch auf dem Lindenhof wieder mit Leerungsanzeigern verſehen worden. Die Firma iſt nochmals um beſchleunigte Erledigung des Auftrags erſucht worden, damit der Reſt der noch fehlenden Leerungstafeln in Kürze eingeſetzt werden kann.“ Es iſt erfreulich, daß die Preſſeſtelle der Oberpoſtdirektion ſo ſchnell auf die von uns veröffentlichten Beſchwerden geant⸗ wortet und auf dieſe Weiſe zur Aufklärung beigetragen hat. Hoffentlich erfolgt recht bald die Lieferung des Reſtes der Leerungstafeln. 5 * * Witterungsumſchlag. Mit den ſonnigen Tagen ſcheint es vorbet zu ſein. Heute früh ſetzte zwiſchen 4 und 5 Uhr leichter Regen ein, der ſich nur auf die Dauer von einigen Minuten zu einem ſtarken Guß verdichtete. Die Nieder⸗ ſchlagsmenge iſt deshalb ganz gering: 0,7 mm auf den qm. Abkühlung hat der Regen nicht gebracht. Im Gegenteil. Heute früh wurden 18,1 Grad Celſius(gegen 14,3 Grad C. am geſtrigen Morgen) gemeſſen. Die Abendtemperatur ſtieg von 20,6 Grad Celſtus am Mittwoch auf 22,1 Grad Celſius. In der vergangenen Nacht wurde ein Minimum von 17,8 Grad Celſtus(gegen 14,3 Grad Celſius in der Nacht zum Donnerstag) feſtgeſtellt. Die Höchſttemperatur betrug 28 Gr. Celſius(26,5 Grad Celſius),. * Plötzlicher Tod bei der Arbeit. Geſtern nachmittag er⸗ litt der 40 Jahre alte ledige Arbeiter Martin Berger, wohnhaft in Neckarau, beim Backſteinabladen in der Nähe des Neckarauer Uebergangs einen Herzſchlag. Er war ſo⸗ fort tot. * Schutthaufen in Brand geſteckt. In dem Gießenſtück links der Meeräckerſtraße bei der Maſchinenfabrik Heinrich Lanz ſteckten geſtern nachmittag ſpielende Kinder altes See⸗ gras und dergl. in Brand. Das Feuer wurde durch einen Löſchzug der um.01 Uhr alarmierten Wache II der Berufs⸗ feuerwehr mit einer Schlauchleitung gelöſcht. Schaden iſt nicht entſtanden. * Sprung in den Rhein. Ein gut gekleideter junger Mann ſprang geſtern nachmittag in der Abſicht, ſich das Leben zu nehmen, von der Rheinbrücke in den Rhein. Er ſchwamm mit eigener Kraft wieder an das rechte Ufer. Bei ſeinem Sturz kam der Lebensmüde ſehr wahrſcheinlich bis auf den Grund, denn er erlitt Kopf⸗ verletzungen. Der Lebensmüde wurde mit dem Sani⸗ tätsauto ins Krankenhaus Mannheim verbracht. r berichtet wird. Das Mannheimer Fürſorgeweſen Der Deutſche Städtetag veröffentlicht vierteljährlich ſtati⸗ ſtiſche Berichte über die Tätigkeit der deutſchen Städte auf dem Gebiet des Fürſorgeweſens, des Wohnungsweſens und des Fremdenverkehrs. Der ſoeben erſchienene zweite Viertel⸗ jahresbericht macht über Mannheim folgende Angaben: Die Zahl der laufend in offener Fürſorge unter⸗ ſtützten Parteien betrug in Mannheim am 31. März 1929: 9294, das ſind 37,55 auf 1000 Einwohner. Darunter befanden ſich 510 Kriegsbeſchädigte und Kriegshinterbliebene, 2463 So⸗ zialrentner, 1136 Kleinrentner und Gleichgeſtellte und 5181 ſonſtige Hilfsbedürftige. Einmal wurden unterſtützt in offener Fürſorge 19 284, in geſchloſſener Für⸗ ſorge 2771. Dauernd wurden in geſchloſſener Fürſorge Unterſtützt 1713. Der Aufwand für die Zwecke der Fürſorge betrug im erſten Vierteljahr 1929 im ganzen 2 682 900 RM., das ſind 10,84 RM. auf den Kopf der Bevölkerung. Verglichen mit anderen Städten iſt der Aufwand für die Zwecke der Für⸗ ſorge in Mannheim noch außerordentlich hoch. In der Städte⸗ gruppe der Städte über 200 000 Einwohner wenden lediglich Königsberg und Breslau auf den Kopf der Bevölkerung etwas höhere Summen für Fürſorgezwecke auf als Mann⸗ heim. Wie alles veroͤreht wird In unſerer Dienstag⸗Abendausgabe haben wir von dem aufregenden Vorfall berichtet, der ſich auf der Neckarwieſe bei der Friedrichsbrücke zugetragen hat. Ein älterer Mann hatte einen Blutſtur z bekommen und war ſofort tot. Ausweispapiere hatte er keine bei ſich. Dies war die Tat⸗ ſache. Was aber die Bevölkerung über dieſen Vorfall wußte, hatten wir durch Zufall Gelegenheit zu hören. Am gleichen Abend noch kommt ein Bekannter:„Haben Sie ſchon gehört? Aus Liebeskummer hat ſich ein alter Mann von der Fried⸗ richsbrücke auf die Neckarwieſe geſtürzt und war ſofort tot. Man ſollte nicht glauben, daß ſolch alte Leute noch Liebes⸗ kummer haben. Uebrigens ſoll die Frau, wegen der er die Tat verübt hat, lächelnd zugeſehen haben.“ Es dauert nicht lange, kommt ſchon die nächſte Meldung:„Mord an der Friedrichsbrücke. Einem alten Mann haben ſie den Hals abgeſchnitten und alle Papiere geſtohlen.“ Man ſollte es nicht glauben, daß eine ſolche Meldung als wahr verbreitet wird. Nicht weniger als dreimal wurde uns geſtern die Sache von dem abgeſchnittenen Hals erzählt. Alle Aufklärung iſt ver⸗ gebens geweſen. Jeder weiß es natürlich aus erſter Quelle. Jeder lächelt nachſichtig, wenn man den richtigen Hergang er⸗ zählt. Man weiß ſchon, daß verſucht wird, den richtigen Vor⸗ gang zu pertuſchen. Mit den Verdrehungen geht es ſo weiter. In allen Variationen bekommt man die Mord⸗ geſchichte zu hören. Ueberfall einer Bande, Herunterwerfen von der Brücke, alles kann man hören, nur nicht das richtige. Aber ſo viel ſteht feſt, daß von all denen, die es ſo genau wiſſen wollen, keiner den Vorgang tatſächlich beobachtet hat. Traurig iſt, daß ein großer Teil der Bevölkerung blindlings alles glaubt, was erzählt wird. Unruhe wird unnötigerweiſe verbreitet. Etwas mehr Verantwortungsgefühl ſollte jeder beſitzen. Nicht nachplappern, was ſenſationslüſterne Plapper⸗ mäuler erfinden und auftiſchen. 65 * * Konſulariſche Vertretung der Republik El Salvador. Der zum Generalkonſul von El Savador in Hamburg er⸗ nannte Dr. Arcadio Ortiz Sandoval iſt zur Ausübung konſulariſcher Amtshandlungen in Baden zugelaſſen worden. * Ernannt wurde Polizeiaſſiſtent Richard Knecht in Mannheim zum Polizeiſekretär der Fahndungspolizei in Mannheim. * Seinen 70. Geburtstag. Herr Anton Träger, Schwetzingerſtr. 155, feiert am morgigen Samstag in voller geiſtiger und körperlicher Friſche ſeinen 70. Geburtstag. Veranftaltungen ** Baſar des Diakoniſſenmutterhauſes in F 7. Die Damen des Vorſtandes und des Verwaltungsrates ſowie die der Aerzte im Diakoniſſenmutterhaus veranſtalten am 9. und 10. Oktober zur Be⸗ ſchaffung eines Feieraundheims für die alten und in⸗ validen Schweſtern in den Sälen der„Harmonie“, D 2, 6, einen Baſar mit dem eine Reihe künſtleriſcher Darbietungen verbunden ſind. Das Diakoniſſenhaus appelliert aus dieſem Anlaß an die Opferwilligkeit und Gebefreudigkeit ſeiner Freunde und Gönner und um einen zahlreichen Beſuch der Veranſtaltung, über die noch näheres rung überſandt werden. Kommunale Chronik Zur Schwetzinger Bürgermeiſterwahl * Schwetzingen, 12. Sept. Wie die„Schwetzinger Zeitung“ erfährt, hat der Gemeinderat von den 28 Angeboten ſie ben Kandidaten in die engere Wahl geſtellt. Es iſt wahr⸗ ſcheinlich, daß einzelne Fraktionen aus den ſieben zur engeren Wahl ſtehenden Herren ihre Kandidaten ausſuchen und präſen⸗ tieren werden. 0. Aus dem Schifferſtadter Gemeinderat * Schifferſtadt, 12. Sept. Da der geplante Rathaus⸗ neubau mit dem Sparkaſſengebäude wegen Mangel an flüſſigen Geldmitteln vorläufig nicht durchgeführt werden kann, beſchloß der Gemeinderat in ſeiner geſtrigen Sitzung, zunächſt das Sparkaſſengebäude neben der ſogen. alten Poſt, wo auch ſpäter das neue Rathaus errichtet wer⸗ den ſoll, zu erbauen. Im erſten Stock ſoll die Gemeinde⸗ ſparkaſſe untergebracht werden und im zweiten Stock außer der Dienſtleiterwohnung die Gemeindeeinnehmerei. Die am Orte anſäſſigen Architektenbüros ſollen aufgefordert werden, im Rahmen eines Wettbewerbs Entwürfe zum Bau des Sparkaſſen⸗ und Rathausneubaues einzureichen. Es iſt ein erſter Preis von 500 Mk., ein zweiter von 300 Mk. und ein dritter von 200 Mk. ausgeſetzt worden. Das nach dem Konkurs der Kleins Tabakfabriken in Gemeinde⸗ beſitz übergegangene Gelände dieſer Firma ſoll verkauft wer⸗ den, und zwar an einen Unternehmer, der neue Induſtrie in die Gemeinde bringt, zum Preis von 200 000 Mk. und die dazugehörige Villa zu 45 000 Mk. * c Ladenburg, 11. Sept. Aus der jüngſten Gemeinde⸗ ratsſitzung iſt zu berichten: Die Beſpannung des Leichen⸗ wagens wird Landwirt Karl Nilſon zu den ſeitherigen Ge⸗ bührenſätzen übertragen. Kenntnis genommen wurde von einer Mitteilung der Stadtverwaltung Weinheim über Er⸗ richtung eines Obſtgroßmarktes in Weinheim; an der Einbeziehung der Stadt Ladenburg in das Abſatzgebiet des in Weinheim errichtenten Marktes durch Errichtung einer Sam⸗ melſtelle dahier beſteht kein Intereſſe.— Der Eintritt des Max Erlanger und Otto Heubel in Mannheim als Mitpächter der Jagdgenoſſenſchaft bezüglich des Jagddiſtrikts 1 wurde genehmigt.— Die im Baublock Gewann Bordhof in Plan ge⸗ legten Straßen erhalten folgende Bezeichnung: Straße ent⸗ lang dem ganzen Baublock— Parallelſtraße zur Neckarſtraße —„Am Seilergraben“, die drei Querſtraßen„Untere, Mitt⸗ lere und Obere Bordhofſtraße“, die Straße entlang der Lackertswieſe„Schloßgrabenſtraße“.— Die Spätobſtver⸗ ſteigerung mit einem Erlös von etwa 3500% wurde ge⸗ nehmigt.— Das in der Zehntſcheuer lagernde Altmaterial (zirka 30 Zentner altes Eiſen) ſoll an den Höchſtbietenden verkauft werden. ? Heddesheim, 11. Sept. Aus der jüngſten Gemein de⸗ ratsſitzung iſt zu berichten: Von der Mitteilung des Bad. Notariats II in Weinheim über die auf 23. Oktober d. J. an⸗ beraumte Zwangsverſteigerung des Kinos Kling⸗Querengäſſer wurde Kenntuis genommen.— Der Sportplatz ſoll durch Ge⸗ meindearbeiter inſtand geſetzt werden. Bezüglich des Geſuches der Turngemeinde um Ueberlaſſung des Sportplatzes zu Fauſtballzwecken ſoll mit den ſporttreibenden Vereinen Rück⸗ ſprache genommen werden.— Von einer Verfügung Bad. Be⸗ zirksamts über die Bekämpfung der Brandſchäden wurde Kenntnis genommen und die in Betracht kommenden Motor⸗ radfahrer, Autobeſitzer, Radfahrer und Reiter zur Verſtändi⸗ gung der Ueberlandhilfe in Brandfällen beſtimmt.— Die Grundſtücksverpachtung im Ortsteil Muckenſturm und Heddes⸗ heim wurde, ſoweit die Taxe der einzelnen Grundſtücke er⸗ reicht wurde, genehmigt. Mit den anderen Steigerern, die unter der Taxe geboten haben, ſoll nochmals Rückſprache ge⸗ nommen werden. Der Schulgarten ſoll nochmals verſteigert werden.— Die Obſtverſteigerung im Ortsteil Muckenſturm wurde genehmigt.— Im Laufe des Monats September ſoll eine Bürgerausſchußſitzung wegen Genehmigung des Voran⸗ ſchlags für das Rechnungsjahr 1929/30 ſtattfinden.— Von zwei Schreiben des Gewerbevereinsvorſtandes hier über Schulſaalmangel wurde Kenntnis genommen. Dem Rek⸗ torat ſollen beide Schreiben zur Kenntnisnahme und Aeuße⸗ Der Freiſpruch des Thomas Pollinger Skizze von Charlotte Pickhardt Der Bauer, der auf der Anklagebank des Amtsgerichts in Blutna ſaß, machte ein ſo treuherzig⸗dummes Geſicht, daß die Augen des Amtsanwalts empört flackerten, ſeine Hände nervös zitterten, als er ſich nach flammender Anklage wieder auf ſeinen Flatz ſetzte, daß es krachte. Ob der Angeklagte verurteilt werden würde? Jedenfalls mußte die Gerechtigkeit ihren Lauf nehmen. Der Zuhörerraum faßte kaum die vielen Bauern, die alle gekommen waren, um das Urteil über die ſcheußliche Tat zu hören, deſſen der ſonſt ſo harmloſe Thomas Pollinger beſchuldigt wurde. Sie, die Tſchechen, mochten ihn alle nicht leiden. Denn er war Deut⸗ ſcher. Das Enteignungsgeſetz hatte ihn nicht betroffen, weil ſein Gut zu klein war, um nationaliſiert zu werden. Trotzdem war Thomas Pollinger ein vermögender Mann. In der ganzen Umgebung beſaß kein Bauer einen ſo extrag⸗ reichen und wertvollen Obſthof wie er. Seine Obſtzucht war berühmt und brachte Einkünfte, um die der reiche Deutſche im Tſchechendorf arg beneidet wurde. Alle dreiſten Verſuche, ihm das Geheimnis ſeiner Züchtung zu entlocken, waren fehl geſchlagen. Pollinger tat dumm, ſchob alles auf beſonderes Glück und ſeltſamen Zufall und behielt die vom Großvater überkommenen Kenntniſſe ganz allein für ſich. Da waren einige jüngere Mitglieder des tſchechiſchen Dorfſokols auf eine ſchlimme Idee vekfallen. In dunklen Herbſtnächten, wenn kein Stern am Himmel blinkte, drangen finſtere Geſtalten in den Hof, ſchüttelten die ganze Ernte von den Bäumen und zerſtampften ſie mit den Füßen. Am anderen Morgen fand Thomas Pollinger ſeine herrlichen Birnen in der Jauchegrube wieder. Außer ſich vor Wut und Enttäuſchung über dieſen Bubenſtreich kündigte er durch Warnungstafeln und in der Kreiszeitung an, ſein Hof wäre nunmehr durch Selbſtſchüſſe und zwei biſſige Hunde geſichert. Sofort erſchien der Gendarm mit einer Verfügung des tſche⸗ chiſchen Amtsvorſtehers und verbot gegen Strafe von 5000 Kronen das Legen von Selbſtſchüſſen ohne beſondere Erlaub⸗ nis der oberſten Verwaltungsbehörde. Pollinger hatte ſie nicht beantragt, weil er gewiß war, als Deutſcher ſie nicht zu erhalten. In der nächſten Nacht wurden die beiden Hofhunde vergiftet. Die Täter ließen ſich nicht ermitteln. Der Obſthof blieb leer und bot einen traurigen Anblick. Pollinger war verzweifelt, fühlte ſich wehrlos, bis er eines Tages den Beſuch eines befreundeten Obſtgroßhändlers bekam, ſeines früheren Hauptabnehmers. Das ganze Dorf wunderte ſich, als Pollinger bald darauf ſeinen Obſthof ſorgfältig mit einer dichten, mannshohen Hecke umgab. Es würde nichts nützen. Mit Leitern konnte man bequem darüber hinweg kommen. Dann aber errichtete Pol⸗ linger an allen Ecken des Hofes große Tafeln mit einer ſonderbaren Inſchrift: Vorſicht!! Gefahr!! Vor dem unbefugten Betreten des Obſthofes wird dringend gewarnt! Die Pyrus Cydoniaria tritt hier in großen Mengen auf! Jedes unbefugte Be⸗ treten des Hofes geſchieht auf eigene Gefahr! Was mochte das ſein? Pollinger ſelbſt ging gleichfalls nicht mehr in den Hof. Das gab zu denken. Sicher hatte er giftige Schlangen in dem Obſthof ausgeſetzt. Die Furcht wurde zur Gewißheit, die Gewißheit zu Epidemie. Der erſte Bauer des Dorfes, zugleich Amtsvorſteher und Amtsanwalt, erhob auf allgemeines Drängen Anklage. Deswegen ſtand Thomas Pollinger nunmehr vor Ge⸗ richt. Der ſchweren Gefährdung von Menſchenleben wurde er beſchuldigt. Auf dem Wege zum Gericht hatte man fin⸗ ſtere Drohrufe gegen ihn ausgeſtoßen. Das Verbrechen des Deutſchen mußte geſühnt werden, Pollinger in den Kerker. In der Zwiſchenzeit konnte man das Gut an ſich bringen. Dann war man den Deutſchen los. Pollinger blieb in der Vorunterſuchung ſtumm. So kam es zur Hauptverhandlung mit dem ganzen umſtändlichen Apparat öffentlichen Prozeßweſens. 5 Als der Richter der Form halber fragte, ob Pollinger zu dem auf zwei Jahre lautenden Strafantrag des Anklägers Stellung nehmen wolle, hatte der Bauer verlangt, den Obſt⸗ händler zu laden, der damals bei ihm gewohnt hatte. Im Zuhörerraum des Gerichtsſaales lachte man hämiſch. Der würde den Angeklagten auch nicht von ſeinem Verbrechen ent⸗ laſten können. Daß Pollingers Birnen gute Handelsware geweſen waren) wußte man ſelber. Deswegen ſaß man eigentlich ja hier. Dazu brauchte man keinen Zeugen. Der Händler kam, wurde vereidigt, obwohl der Amts⸗ anwalt hochfahrend bedeutet hatte, daß es völlig zwecklos wäre, ihn überhaupt zu vernehmen. An dem geſchehenen Ver⸗ brechen des Angeklagten könnte auch er nichts ändern. Der Zeuge lächelte. Dann ſagte er aus. Er begann ſo: „Der Name Ihres Dorfes wird berühmt werden Der Richter wollte ihm ärgerlich ins Wort fallen. Da zog der Zeuge aus ſeiner Taſche ein Buch, reichte es dem Richter. Der wurde erſt blaß, dann rot vor Verlegenheit Das Urteil lautete:„Der Angeklagte wird freigeſprochen. Die Koſten des Verfahrens fallen der Staatskaſſe zur Laſt.“ In der Urteilsbegründung, die nach zwingender Prozeßvor⸗ ſchrift am nächſten Tage im Kreisblatt mit veröffentlicht wurde, hieß es in klaſſiſcher Kürze:„Die Pyrus eydouiaria iſt nicht eine Giftſchlange, ſondern die lateiniſche Bezeichnung für Birne.“ 5 Heute hat Thomas Pollinger die beſondere Erlaubnis der oberſten Verwaltungsbehörde, auf ſeinem Beſitztum Selbſt⸗ ſchüſſe zu legen. Seine Ernten ſind geſtiegen und finden im ganzen Lande ſchnellen Abſatz. Die„Pollinger⸗Pyrus“ iſt be⸗ rühmt geworden, mit ihr das Dorf, in dem dies alles geſchah. Erneſtine Coſta, bisher am Mannheimer Na⸗ tionaltheater, ſpielt in der Eröffnungsvorſtel⸗ lung der Winterſpielzeit des Intimen Theaters in Nürnberg die Hauptrolle in Wedekinds„Erdgeiſt“ am 14. September. 8 O Pflanzen im Straßenpflaſter. Wie der Wiener Uni⸗ verſitätsdozent Dr. Ginz berger feſtgeſtellt hat, gibt es nicht weniger als 125 Arten von Pflanzen, die zwiſchen den Pflaſterſteinen der ſtädtiſchen Straßen vorkommen. Sie fin⸗ den hier ſogar einen Boden, der durch Düngung ziemlich reich an Nährſtoffen iſt und ſowohl durch den Regen ſowie durch Straßenſprengungen genügend Waſſerzufuhr erhält, Dazu mildern die Häuſer durch ihren Schatten die Sonneuhitze und verhindern das Eintrocknen der Pflanzen, deren Lebens⸗ bedingungen in den Straßen alſo gar nicht ſchlecht find. 4. Seite. Nr. 424 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag ⸗Ausgabe) 0 Freitag, den 13. September 1929 24. Deulſcher Anwaltstag in Hamburg (Von unſerem Hamburger R⸗ Vertreter.) Der Deutſche Anwaltverein, der jetzt in Hamburg ſeine Jahres⸗ verſammlung abhält, iſt die freiwillige Standeszuſammenfaſſung aller Anwälte des Reiches. Von ben etwa 20 000 deutſchen Rechtsanwälten ſind mehr als drei Viertel im Anwaltverein organiſtert, der mit ſozialen und wirtſchaftlichen Einrichtungen ausgeſtattet iſt. Bei der Größe der Organiſation können nicht alle Fragen der großen Stan⸗ desverſammlung, die mehr dem Vortrag und der Erörterung weg⸗ weiſender Referate dient, überwieſen werden, ſondern eine beſondere Bertreterverſammlung hat über die Gliederungs⸗ und Standesfragen der Anwälte zu entſcheiden. Rund 3000 Anwälte ſind in Hamburg eingetroffen, und ſelbſt in dieſer Millionenſtadt fällt namentlich in der City das geſchmackvolle, in den hanſeatiſchen Farben gehaltene Tagungsabzeichen auf. Den Auftakt des Anwaltstages bildete ein Bankett im Prunkſaale des Rathauſes, im beſſen Verlauf der regierende Bürgermeiſter Hamburgs, Dr. Pe⸗ terſen, ſelbſt aus dem Anwaltsſtand hervorgegangen, und der Präſtdent des Deutſchen Anwaltvereins, Juſtizrat Dr. Drucker ⸗ Leipzig, Begrüßungsanſprachen wechſelten. Nachdem bereits am Dienstag abend die deutſchen Notare eine Sondertagung abgehalten hatten, auf der Geheimrat Dr. Oberneck⸗ Berlin ſich für die Trennung des Amtes des Notars von dem Beruf des Rechtsanwaltes einſetzte und ein Reichs notartat forderte, traten am Mittwoch etwa 120 Delegierte der einzelnen Bezirke der Organiſation zu einer nichtöffentlichen Tagung zuſammen. Auf die⸗ ſerx ſtand das Thema„Fachanwaltſchaft“ zur Erörterung. Die beiden einſchlägigen Referate wurden von Rechtsanwalt Dr. Hal ly II, Dresden und Dr. Görres⸗Berlin gehalten. Erörtert wurde die Frage, ob es zuläſſig ſet, daß ein Anwalt nach außen hin ſich als F ach⸗ anwalt bezeichnet, alſo etwa auf Schild oder Briefbogen auch Ver⸗ merke wie„Nur Strafſachen“,„Nur Steuerſachen“ uſw. anbringen darf. Die Delegterten ſtimmten nahezu einhellig den Ausführungen der Berichterſtatter zu, daß die Bildung einer Fachanwaltſchaft grundsätzlich zu fördern ſei und daher dem Rechtsanwalt auch eine Kundmachung ſeiner Be⸗ tätigung auf Spezialgebieten geſtattet ſein müſſe. Ob und in welcher Form die Befähigung des einzelnen Anwaltes für das von ihm ge⸗ wählte Spezialfach nachgewieſen werden ſoll, bleibt weiteren inter⸗ nen Beratungen der leitenden Inſtanzen überlaſſen. Gefordert wurde außerdem, daß dem Fachanwalt unbenommen bleiben müſſe, neben ſeinem Spezialfach auch die allgemeine Praxis auszuüben. Die eigentliche Jahresverſammlung wurde am Donnerstag durch einen feierlichen Feſtakt in der Hamburger Muſikhalle eingelettet. Eine umfangreiche Liſte der Begrüßungsreden, darunter die des Aus dem Lande Ein Hochhaus in Weinheim Weinheim, 11. Sept. Durch eine Anzahl bedeutender baulicher Verbeſſerungen iſt das Stadtbild von Wein⸗ heim ſehr zum Vorteil in der gründlichen Umgeſtaltung be⸗ griffen. Am Hauptbahnhof wird z. Z. ein Umbau vorgenom⸗ men, indem innerhalb der Sperre eine Pakethalle, eine Fahr⸗ rad⸗Unterkunftsſtelle, außerhalb der Sperre ein Verkaufs⸗ und ein Friſeurladen errichtet wird. Die Verbindung vom Bahn⸗ hof zur Bahnhofſtraße bilden Schmuckanlagen, die mit Ruhe⸗ bänken verſehen ſind. Die vor einem halben Jahrhundert gebaute„eiſerne Brücke“ über die Weſchnitz paßte in die Lanbſchaft nicht mehr hinein und war dem gewaltig geſteiger⸗ ten Verkehr nicht mehr gewachſen. Sie wurde deshalb ab⸗ geriſſen und wird z. Z. durch eine mächtige Beton brücke erſetzt. Von induſtriellen Bauten iſt die Erweiterung der Erſten badiſchen Teigwarenfabrik W. Henſel zu erwähnen. Das bereits ſechs Stockwerke hoch errichtete Induſtriewerk wird noch um mehrere Stockwerke erhöht werden, ſo daß die Ausſicht beſteht, daß Weinheim in nächſter Zeit ein Hoch⸗ haus aus Eiſenkonſtruktion nach amerikaniſchem Muſter er⸗ halten wird. Am Südeingang der Stadt iſt ſeit dem letzten Jahre bie Siedlung der Schwer ⸗Kriegsbeſchädigten, beſtehend aus 10 Häuſern bezw. 5 Doppelhäuſern, entſtanden. und Staat haben das ihrige dazu beigetragen, den Kriegs⸗ opfern eine Siedlung von Eigenheimen zu errichten, womit Weinheim ein gutes Beiſpiel gegeben hat. Schließlich iſt noch zu erwähnen, daß der Bau einer großen Verkehrsſtraße auf den Wachenberg zur Zeit in der Ausführung begriffen iſt. Zu dieſer bedeutenden Notſtandsarbeit haben bekanntlich Reich und Staat der Stadt anſehnliche Zuſchüſſe gewährt. e Reichs juſttzminiſters, war mit der Eröffnung des 24. Deutſchen An⸗ waltstages, der zugleich als Feier des fünfzigjährigen Beſtehens der Reichsjuſttzgeſetze gedacht iſt, verbunden. Geſprochen wurde kurz aber gut, ſodaß auch noch der Hauptrebner, Rechtsanwalt Dr. Fiſcher, zugleich Profeſſor an der Hamburger Univerſität, mit ſeinem geradezu meiſterhaften Vortrag über„Entſtehen und Aufgaben der Reichs⸗ juſtizgefetzgebung“ aufmerkſame Zuhörer fand. Vor einer rieſigen Zuhörermenge ſprach mittag im Zirkus Buſch der Verteidiger in vielen großen Straf⸗ prozeſſen, Rechtsanwalt Dr. Als berg Berlin über„Die Philo⸗ ſophie der Verteidigung“. Wie Struktur und Idee des Strafprozeſſes überhaupt im Gegenſatz zum Zivilprozeß die Stellung des Partei⸗ vertreters beeinflußt hätten, ſo ſei es unmöglich, das Parteiſchema des Zivilprozeſſes unverändert auf den Strafprozeß zu übertragen. Die beſondere Sinnſorm der Verteidigung ſah Rechtsanwalt Dr. Alsberg darin, daß ihr die Aufgabe zufalle, die prinzipielle und all⸗ gemeine am Donnerstag nach⸗ Problematik der Wahrheits⸗ und Rechtsfindung aufzuzeigen. Die kritiziſtiſche Haltung des Verteidigers ſei ein ſchöpferiſches, ſicherndes und deshalb unentbehrliches Prinzip der Wahrheitsfindung. Das Verhältnis des Verteidigers zu ſeinem Klienten führte der Vortragende auf eine Haltung des Ge⸗ mittes zurück, wie ſie als ſoziologiſche Erſcheinung außerhalb des religiöſen Lebens einzig daſtehe. Jenſeits von Wiſſen und Nicht⸗ wiſſen gezeugt, rein als ein unmittelbares Verhalten des Gemütes beſtehe dieſer Glaube des Verteidigers. Für das Ueberzeugtſein des Verteidigers ſei aber der weſentliche pſychologiſche Erklärungs⸗ grund der, daß über unſerem Verſtande allmächtig, wenn auch uns unbewußt, unſer Wille throne. Schließlich beſchäftigte ſich der Redner mit der Problematik der Rechtsfindung, wie ſie dem Ver⸗ teidiger als Aufgabe zufalle. Weiter ſei eine beſondere Aufgabe der Verteidigung, die individualethiſchen Nuancen der Tat in den Geſichtskreis des Richters zu rücken. Nur intuitives Nach⸗ erleben fremder Seelenvorgänge könne zu einer anſchaulichen Dar⸗ ſtellung fremden Seelenlebens führen. Daher braucht ein Verteidiger Künſtlerblut und weniger die Folianten der Kriminalpſychologie. Zum Schluß legte Dr. Alsberg dar, wie das weltanſchauliche Den⸗ ken des Verteidigers im Gegenſatz zu dem des Richters vom Einzel⸗ fall der Totalität des Rechtes zuſtrebe, während für das Denken des Richters die Form des Allgemeinen der Ausgangspunkt ſei. Kein gegenſätzlicher, aber gerade darum ein wechſelwirkender Lebensprozeß vollztehe ſich hier. Verſöhnend, zu einer höheren Einheit habe Ver⸗ teidiger und Richter das gleiche Ziel: die Idee der Gerechtigkeit. ln 2 nn 2— 2 22 SFP E 22 Selbſtmord am Geburtstag * Walldorf, 11. Sept. Ein 55jähriger Hilfsfeldhüter hat ſich in der Nacht zum Dienstag im Hochholz durch Er⸗ hängen das Leben genommen. Seine Söhne fanden ihn beim Suchen am heutigen Morgen im Gewann„Schnabel“. Man wird wohl nicht fehl gehen, das Motiv dieſer unglück⸗ lichen Tat in Sorgen um die Zukunft zu ſehen. Der arbgitſame, in beſtem Ruf ſtehende Mann, der Glaſer von Beruf iſt, iſt in den letzten Jahren infolge der völligen Stok⸗ kung des hieſigen Baumarktes öfters beſchäftigungslos ge⸗ weſen. Auch ſeine jetzige Stelle wandte nur vorübergehend die Not ab, die ihn jetzt in den Tod getrieben hat. Der Un⸗ glückliche wurde am Tage, da er den verhängnisvollen Schritt tat, 55 Jahre alt. Aus dem Fenſter geſtürzt * Villingen, 11. Sept. Heute früh ſtürzte in der Kienzle⸗ Siedlung die 54jährige Witwe Flaig aus dem zweiten Stock in den Hof und blieb mit ſchweren inneren Verletzungen und einem Naſenbein⸗ und einem Knöchelbruch an der rechten Hand liegen. Die Frau war dabei, an einem über den Hof geſpannten Drahtſeil Wäſche gufzuhängen, als der Haken aus der Mauer brach und das ſchwer belaſtete Drahtſeil die Frau mit in die Tiefe riß. Die Frau wurde in das Kranken⸗ haus verbracht. Stadt** J Weinheim, 12. Sept. Der 60jährige landwirtſchaftliche Arbeiter Adam Kuhn, ein Witwer, ſtürzte in ſeinem eigenen Hauſe Wolfgaſſe 10 durch Aus rutſchen die ziemlich ſteile Treppe herunter und zog ſich eine Verletzung der Wirbel⸗ ſäule zu. Er wurde mittels Auto in die Klinik nach Schlier⸗ bach bei Heidelberg überführt, wo er der ſchweren Verletzung erlegen iſt. Perſonal⸗Veränderungen im badiſchen Staatsdieuſt Ausgeſchieden gemäß Art. 14 RPA.: Kanzleiaſſt⸗ ſtentin Frau Magdalene Beck beim Miniſtertum des Kultus und Unterrichts; die Fortbildungsſchulhauptlehrerinnen Frau Hilda Baier in Königsbach, Frau Mathilde Marzluf in Zuſenhofen, Frau Fanny Schies in Freiburg, Frau Eliſa⸗ beth Schroff in Rappenau, Frau Edith Streib in Karls⸗ ruhe; die Hauptlehrerinnen Frau Frieda Bauer in Heidel⸗ berg, Frau Johanna Erdmann in Höpfingen, Frau Maria Figgle in Nordrach⸗Dorf, Frau Helene Gerlinger in Mannheim, Frau Joſefa Gräßle in Gernsbach, Frau Lotte Mangold in Eppelheim, Frau Julia Wagner in Kirn⸗ bach. Planmäßig angeſtellt: Mechaniker Otto Ge⸗ guſch am phyſikaliſch⸗radiologiſchen Inſtitut der Univerſität Heidelberg. Die ſtaatlichen Badeanſtalten in Baden ⸗Baden * Baden⸗Baden, 10. Sept. Am Donnerstag nachmittag tagte in Baden⸗Baden unter dem Vorſttz des Miniſters des Innern, Remmele, die Badeanſtaltskommiſſton, um zur Etat⸗ aufſtellung für die Jahre 1930/31 Stellung zu nehmen. Die Vertreter der Aerzteſchaft und der Stadtverwaltung nahmen hierbei Veranlaſſung, ihre Wünſche und Forderungen auf Ausbau der Badeanſtalten vorzutragen. Es kam dabei die Meinung zum Ausdruck, daß im Verlauf des letzten Jahr⸗ zehnts eine ganze Anzahl Badeorte in Deutſchland, insbeſon⸗ dere ſolche, die mit Baden⸗Baden in engerer Konkurrenz ſtehen, ihre Bade⸗ und Trinkhalleneinrichtungen in vorbild⸗ licher Weiſe ausgebaut erhielten. Die Moderniſierung der techniſchen Badeeinrichtungen in Baden⸗Baden ſei im Rück⸗ ſtand geblieben. Es ſei allgemach mit einem Rückgang der Frequenz in den Badeanſtalten zu rechnen. Im letzten Staatsbudget waren 350 000 Mk. für die Erbauung eines Bademittelhauſes zur Fangobehandlung vorgeſehen. Dieſer Bau gehe ſeiner Vollendung entgegen. Nach ſeiner Inbe⸗ triebnahme werden im Friedrichsbad die bisher für die Fango⸗ behandlung in Gebrauch geweſenen Räume frei. Man wünſcht die Verwendung dieſer Räume zum Einbau von Einzel⸗ bädern und von Wildbädern. Ebenſo mache ſich ein Um bau der techniſchen Einrichtungen in der Waſſerzuführung not⸗ wendig. Für ganz wichtig wird die Moderniſierung der Trinkhallen angeſehen. Zum Schluß der Beratungen erklärte der Miniſter, er werde für die badiſche Regierung und für den badiſchen Landtag über die Badeanſtalten und deren Bedürfniſſe eine Denkſchrift ausarbeiten laſſen. 855 * Bretten, 12. Sept. Der Schaden des durch Brand ver⸗ nichteten landwirtſchaftlichen Lagerhauſes dürfte, wie ver⸗ lautet, 100 000 Mark überſchreiten. Wie bereits ge⸗ meldet, wurde der Lagerverwalter Foß wegen Brandſtif⸗ tungsverdacht verhaftet. Da er aber ſein Alibi nachweiſen konnte, ſteht ſeine Entlaſſung aus der Haft bevor. Wie man erfährt, ſind die Gerüchte über die Unregelmäßigkeiten unbe⸗ gründet. * Karlsruhe, 12. Sept. Geſtern nachmittag wollte ein 38 Jahre alter Schreiner von hier auf ſeinem Fahrrad kurz vor einem in Richtung Karlſtraße fahrenden Straßenbahnwagen die Gleiſe überqueren, wurde jedoch vom Straßenbahn⸗ wagen erfaßt und mitſamt ſeinem Fahrrad unter den Vor⸗ derteil des Wagens eingeklemmt. Um den Verunglückten aus ſeiner mißlichen Lage zu befreien, mußte die Feuer⸗ wehr helfend eingreifen. Der Radfahrer zog ſich eine Bruſt⸗ quetſchung ſowie eine große Fleiſchwunde am linken Knie zu. Er wurde nach dem ſtädtiſchen Krankenhaus verbracht. Schluß des redaktionellen Teils Ola ne Auiud dun vun Hell Minu uo uebelud. lur- Leu uc alluiu Heer Halse. Som mi& dein in der beh dhe en Orgi ονον. be enbdllih. — — — ——— —..— Frauen, die gefallen Erfolg der Frau, wenn ſie gefällt. Davon macht keine eine Ausnahme, weder die berühmte Künſtlerin, die anerkannte Schönheit, die tüchtige Berufsfrau, noch die umſichtige Haus⸗ frau, die ihren Erfolg durch die Zufriedenheit der Familien⸗ mitglieder täglich aufs neue beſtätigt bekommt. Eine Frau, die aufrichtig vor ſich ſelbſt iſt, wird eingeſtehen, daß ſie gefallen will. Im Gegenſatz zum Mann iſt ſie ſo eingeſtellt, daß ihr nur dauernder Erfolg Freude macht. Alles Vorübergehende iſt für ſie faſt wertlos. Wodurch gefällt die Frau? Durch pſfychiſche und optiſche Eindrücke. Es ſind nicht immer hinreißende Schönheiten, die bedeu⸗ tende Erfolge aufzuweiſen haben. tung kann man ſogar das Gegenteil feſtſtellen. Iſt eine Frau außerordentlich ſchön, ſo drängt ſich die Ueberzeugung auf, daß ſie gefallen will. Aber in Wirklichkeit gefallen diejenigen Frauen, bei denen man eine ſolche Abſicht nicht vorausſetzt. Wenn das Geſicht Ausdruck und Güte zeigt, wenn die Augen von Verſtändnis und Erleben ſprechen, hat die Frau ſchon viel bei der Mitwelt gewonnen. Die äußere Erſcheinung der Frau muß Takt verraten, darum ſoll ihre Kleidung ſtets auf den Ort und den Zweck ab⸗ geſtimmt ſein. Ste macht keinen Wohltätigkeitsbeſuch in einem übertriebenen eleganten Kleid, anderſeits wird ſie ſich für Gäſte, die ſie ehren will, beſonders ſchön anziehen. Es iſt nicht klug, nur männlichen Partnern gefallen zu wollen. Von gleicher Bedeutung ſollte ihr die Sympathie ſein, die der Frau von den Mitſchweſtern entgegengebracht wird. Kann ſie gut zuhören und wird ihre Schweigſamkeit als Tiefe ausgelegt, ſo iſt ſie faſt ausnahmslos der Gegenſtand von Verehrung. Wenn man von ihr annimmt, daß ſie nur einem gefallen will und daß ſtie ihre Siebenswürdigkeit nicht hier und dort verſchwendet, gefällt ſie. Auch wenn ſie es verſteht, ihre Bildung, ihren Titel, ihr Können im Schatten zu belaſſen ſtatt dieſe Vorzüge ins Treffen zu fiüthren. Alles, was man ahnt, feſſelt mehr als das poſitive Wiſſen darum. Bei eingehender Beobach⸗ Geſellſchaftliche Gewandtheit iſt ein Nimbus, der die Frau mit einem Strahleukranz umgibt, mag ſein, daß man beneidet, ſie ſogar bewundert, gefallen aber wird ſie nur heit ſchimmert, Zurückhaltung, ja vielleicht auch eine gewiſſe Hilfloſigkeit erkannt wird. Frauen, die etwas Kindliches oder Schüchternes in ihrem Weſen haben, wenden ſich damit bewußt oder unbewußt an die Ritterlichkeit des Mannes. Sein Mitleid wird wach, ſeine Fürſorge erſtreckt ſich ſoweit, daß bis zur Liebe nur noch ein kurzer Schritt iſt. Zuerſt ge⸗ fällt ihm dieſe Frau, dann wird ſie ein Weſen, das er in ſeinem Leben nicht mehr miſſen möchte.. Jeder Mann behauptet, er habe ſeinen Typ. Das iſt ſeine Idealvorſtellung von einem weiblichen Weſen, deſſen Eigen⸗ ſchaften teils im Gegenſatz, teils im Verhältnis zu den ſeinen ſtehen. Der Typ des einen iſt ſchlank und groß, blauäugig und braunhaarig, der andere bevorzugt die kleine Blondine, mollig, kindlich, dieſer möchte eine elegante Mondäne, der andere ein braves Hausmütterchen, kurz— jeder Mann, der ſich mit dem anderen Geſchlecht in eine gedankliche Verbindung ſetzt, hat den Begriff von einer Frau, die ihm unbedingt ge⸗ fallen muß. Nur ſie, die über die erträumten Eigenſchaften verfügt— ſo meint er— wird dereinſt ſeine Eheliebſte werden. Aber das Leben macht ihm beinahe immer einen Strich durch die Rechnung, und in den meiſten Fällen führt er die Frau heim, die in ihren Eigenſchaften ſeinem Idealbild genau entgegengeſetzt iſt. Fragt er ſich in einer Stunde der Einkehr, wieſo gerade dieſe Frau dazu beſtimmt iſt, ihn glücklich zu machen, ſo wird er ſich nur eine Antwort darauf geben können: ſie hat ihm nämlich in dem entſcheidenden Augenblick gefallen. . Drakes Kartoffelruhm beſtritten. Sir Francis Drake gilt gewöhnlich als derjenige, der die Kartoffeln nach Europa gebracht hat, weshalb ihm ſogar ein Denkmal errichtet wurde. Nach der„Umſchau“ iſt es aber ſehr zweifel⸗ haft, ob Drake jemals Kartoffeln nach Europa brachte, denn die zeitgenöſſiſchen Berichte von ſeinen Reiſen, ſelbſt die ſeiner intimen Freunde, erwähnen die Kartoffel nicht. Ueberhaupt wurde dieſe in Europa erſt um die Zeit der franzöſiſchen Revo⸗ lution allgemein bekannt, wo ſie dem Volke durch den Philan⸗ thropen Parmentier aufgezwungen wurde, nach dem auch heute noch die Kartoffelſuppe genannt iſt!. Das Drake⸗ Denkmal ſteht ganz durch Zufall in der Stadt Offen burg in Baden, und es wird häuſig erwähnt, um die An⸗ ſprüche der Verteidiger non Drake zu ſtützen, denn die In⸗ ſchrift auf dem Denkmal preiſt ihn als den Bringer der Kartoffel. Die Statue wurde hergeſtellt von dem elſäſſiſchen Bildhauer Andreas Friedrich, der erſt erfolglos verſuchte, ſie an ſeine Heimatſtadt Straßburg zu verkaufen. Schließlich gab er ſie zu einem ſehr günſtigen Preiſe an Offenburg mit der einzigen Bedingung, das Denkmal mit dem Rücken gegen Straßburg zu ſtellen, was auch geſchah.— Wiſſenſchaftlich iſt übrigens feſtgeſtellt, daß die Heimat der Kartoffel die Hoch⸗ ebenen der Anden Südamerikas ſind. Um 1550 kam ſie durch Mönche nach Spanien und bald auch nach Italien, wurde aber lange nur als botaniſche Seltenheit betrachtet. Für Nah⸗ rungszwecke brachte ſie Hawkins 1565 nach England, Raleigh 1584 nach Irland, während Drake vermutlich die füße Kar⸗ toffel(Batata) eingeführt hat. Aus Italien gelangte die Kartoffel nach Deutſchland, wo ſie zuerſt als Viehfutter und Zuſatz zum Brot, und als menſchliches Nahrungsmittel all⸗ gemein erſt ſeit 1770 galt. Zur kurzen Erinnerung 5 Carl Ludwig Schleich verdient nicht nur wegen ſein Itterariſchen Schaffens den Dank der Menſchheit. Er war es auch, der als Mediziner Großes leiſtete und die„örtliche Betäubung“ zuerſt anwandte, ſie durchſetzte gegen Angriffe von allen Seiten, bis die„Lokalanäſtheſie“ heute den Aerzten der ganzen Welt ein unentbehrliches Hilfsmittel wurde. Wenn die Zahnbehandlung ſchmerzlos vor ſich geht, wenn der Chirurg, der Augen⸗ oder Naſenarzt Operationen ſchmerzlos vollzieht, dann verdanken wir es vornehmlich Carl Ludwig Schleich, der gleich groß war als Dichter wie als Arzt und Menſch. 5 Zwei kleine Ausſprüche von ihm ſind bezeichnend für den Ernſt, mit welchem er ſeinen Beruf auffaßte. 5 Ueber Geheimmittel prägt er das Wort:„Geheimmittel? Was daran iſt, das will ich Ihnen ſagen: noch kein Menſch iſt geſund davon geworden! Nur der Fabrikant, der wird geſund davon. Und das iſt das ganze Geheimnis.“ Ein ander Mal kam eine Dame zu ihm und fragte ihn, was ſie von dem neueſten Lebensſalz wohl halten ſolle? „Wollen Sie es denn nehmen?“ fragte Schleich zurück. „Ja, ich hatte eigentlich die Abſicht.“ „Daun müſſen Sie ſich beeilen, gnädige Frau, damit es auch noch wirkt. Wenn erſt die Reklame verflogen iſt, taugt das ganze Mittel nichts mehr.“ 2 . n tn nnen eee 1 neee enen ee eee eee eren ee eee e eue. en ernennen Fa. Freitag, den 18. September 1929 —— Netze Maunheimer Zeitung(Mittag⸗ Ausgabe] Soto Seite. . Gorichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Anonymer Briefſchreiber in Friedrichsfeld Vom Einzelrichter Burger freigeſprochen wurde am Amtsgericht Mannheim ein Mädchen aus Friedrichsfeld. Gegen ſie war von der Staatsanwaltſchaft auf Grund des Gutachtens eines Schriftſachverſtändigen Klage erhoben wor⸗ den, an den Bürgermeiſter von Friedrichsfeld drei Briefe beleidigenden Inhalts geſchrieben zu haben. Das Mädchen— eine Unſchuld vom Lande— ſaß auf der Anklage⸗ ank. Wohl hegten einige Mitbürger von Friedrichsfeld den Verdacht, daß das Mädchen dieſe Briefe geſchrieben haben könne. Als der Briefſchreiber in Friedrichsfeld nicht feſt⸗ zuſtellen war, mußten einige Leute auf dem Rathaus Fried⸗ richsfeld Schriftproben abgeben. Darunter befand ſich auch das Mädchen, deren Schrift eine auffallende Aehnlichkeit mit der Handſchrift der Briefe hatte. Die Folge war eine Anzeige. Die Verhandlung ergab, daß das junge Mädchen als anonyme Briefſchreiberin nicht in Frage kam. Der Schul⸗ dige iſt jemand anders. Böſe Klatſcherei brachte das Mädchen auf die Anklagebank. Der Einzelrichter ſah das Gutachten des Schriftſachverſtändigen nicht als maßgebend in dieſem Falle an und kam daher zu einem Freiſpruch. a 8 Fahrläſſige Tötung. In der Nacht zum 4. Juni fuhr der Metzgergeſelle Albert Himmel, der in Darmſtadt bei Metzgermeiſter Pauly bedienſtet war, in einer Schwarzfahrt mit einem offenen Brennabor nach Mannheim, um ſeine Braut zu beſuchen. Zwei Arbeitskollegen und ein Bäckerlehr⸗ ling fuhren mit. Bei der Rückfahrt geriet der Wagen an einer Kurve ins Schleudern. Der Bäckerlehrling wurde tö d⸗ lich verletzt, während die beiden anderen Inſaſſen nur Verletzungen erlitten. Das Urteil des Bezirksſchöffen⸗ gerichts Darmſtadt erkannte auf 9g Monate Ge⸗ fängnis. § Franzöſiſches Militärpolizeigericht. Vom franzöſiſchen Militärpolizeigericht Landau wurde der Schuhfabrikant Joſ. Hauck aus Hauenſtein wegen verbotenen Waffenbeſitzes zu drei Tagen Gefängnis und 75 Mark Geldſtrafe verurteilt. Der Fall gewinnt dadurch ein beſonderes Intereſſe, als in der zur⸗ zeit ſtillſtehenden Schuhfabrik des Angeklagten drei alte Kriegswaffen, die anſcheinend dort ein Arbeiter verſteckt hatte, aufgefunden worden waren. Der Verteidiger, Senatspräſi⸗ dent Dr. Führ, legte klar, daß in dieſem Falle die Ordonnanz 111, Art. 1, die von einem unbefugten Verwahren von Waffen ſpricht, nicht angewendet werden könne. Er verlangte Frei⸗ ſpruch. Der Staatsanwalt ging teilweiſe auf die Ausführun⸗ gen der Verteidigung ein, verlangte aber eine Beſtrafung. Das Gericht ging dann, wie aus dem Urteil erſichtlich, weit darüber Hinaus. Begnadigung. Die durch das Urteil des Schwurgerichts München beim Landgericht Paſſau am 4. Juli 1929 gegen den Maurer Johann Dippel von Schlott wegen eines Ver⸗ rechens des Mordes ausgeſprochene Todesſtrafe wurde durch Beſchluß des Miniſterrates in lebenslängliches Zucht⸗ haus gemildert. 2 90 Karamelfarb. Spangen- schohe mit dunkler Kappe Moderner Herren- Halb- schuh, gute Verarbeitung CIE. AG., 5URG B. M. Wiederaufnahme des Moroprozeſſes Halsmann ein Student aus Riga, muß in Innsbruck im Wiederauf⸗ nahmeprozeß ſeine Unſchuld am Tode nes Vaters beweiſen, der im vorigen Jahr in den Zillertaler pen mit ſchweren Verletzungen tot aufgefunden wurde. Die Anklage lautet auf gemeinen Mord, wü der Angeklagte behauptet, ſein Vater ſei durch einen u lid Zufall abgeſtürzt. Der Prozeß, zu dem namh e als Sachverſtändige ge⸗ hen weit über die Grenzen 2 laden ſind, erregt gr Zwei Brüder wegen Meineids zu Zuchthaus verurteilt Vor dem Schwurgericht Heidelberg ſtanden die beiden Meineids und Anſtiftung zum Meineid. Philipp Riegler war aus einer wegen beiderseitigem Verſchulden geſchiedenen Ehe ſeiner Frau und ſeinem Kinde unterhaltungspflichtig. An Vermögen beſaß er zuſammen mit dem Bruder in Erbengemeinſchaft mehrere Aecker. Da Peter den Zugriff der Ehefrau auf dieſe Aecker fürchtete, ſetzte er ſich mit Philipp auseinander und fand ihn mit 1050 Mk. ab. Mit dieſem Gelde machte ſich Philipp zunächſt einige ſchöne Reiſetage, die ihn etwa die Hälfte des Geldes koſteten. Da Peter auch für den Verluſt des übrigen Geldes fürchtete, ließ er im Einverſtändnis mit Philipp den Reſt bei ſeiner Bank auf ein Seperatkonto„Peter Riegler“ überweiſen, mit der Beſtimmung, daß Philipp nur mit ſeinem Einver⸗ ſtändnis über den Betrag verflgen könnte. Inzwiſchen hatte die geſchiedene Ehefrau gegen Philipp mehrmals ohne Erfolg Pfändung verſucht. Sie beantragte nun den Offen⸗ barungseib, da ſie die Vermutung hatte, daß aus der Auseinanderſstzung mit Peter Geld da ſein müſſe. Phtlipp befragte ſeinen Bruder, ob er den Eid leiſten ſolle. Dieſer riet zu. Und ſo ſchwor Philipp, ohne etwas von dem Aus⸗ inanderſetzungsgeld in der Aufſtellung des Vermögensver⸗ hniſſes verlauten zu laſſen. Die ehemalige Frau des hilipp gab ſich jedoch mit disſem Offenbarungseid nicht zu⸗ .— klegonte 8 ngenschuhe, part kombinſert in ver- schledl. neben Tönungen Braune Boxkcilf. Spangen- schuhe- Braune Bexkalf⸗ farben. jönglingsschohe- Solide 1 Herrenstiefeln Verkaufsstelle Mannheim, S Breite Strage Schtßoxkalf- Herren · Halb- schuhe, in hochmoderner breitschlcinker Form, extre brelt gedoppen Dgmen- Spongenschuhe mit Troſteur- u. L NV- Abs. Nebartige kombinationen, in modernen Herbst- conrad Tack& Cie., G. m. h. H. frieden. Sie vermutete, daß Peter, deſſen Einfluß auf ſie kannte, das Geld in ſeinem Beſitz hatte. Sie machte d gegen ihn einen Klageanſpruch auf Herausgabe von 500 Mk. geltend. Peter beſchwor jedoch:„Es iſt nicht wahr, daß ich nach Bezahlung des Kaufpreiſes von 1050 Mk. an meinen Bruder Philipp von dieſem wieder Geld zurück⸗ erhalten habe 1 85 Aber auch jetzt gab ſich die unterhaltsberechtigte Ehefrau noch nicht zufrieden. Sie erſtattete Anzeige wegen Mein ⸗ sds. Der Staatsanwalt hielt die Schuld der beiden für ein⸗ wandfrei erwieſen. Er beantragte gegen Phili wegen iſſ lig. 0 ffenb Zeides e 21 wiſſentlicher Verletzung des Offenbarungseides e 3 hausſtrafe von einem Jahr und drei Monaten, Peter wegen Meineids und wegen Anſtiftung zum M ein Jahr und acht Monate Zuchthaus. Das Urteil lautete: Die Angeklagten und Peter Riegler werden wegen Meineids in je einem Fall zu RR Philipp einem Jahr Zuchthaus verurteilt. Außerdem wer ihnen die bürgerlichen Ehrenrechte auf drei Jahre aberkannt Ferner erklärt ſie der Urteilsſpruch als dauernd eidesunfäßig Das Münchener Eiſenbahnunglück vor Gericht Das ſchwere Eiſenbahnunglück im Münch. Hauptbahnhof am 15. Juli v.., bei dem 10 Perſonen den Tod fanden und 41 Paſſagiere verletzt wurden, wird in der menden Woche ſeinen gerichtlichen Abſchluß finden. klagt ſind ſieben Eiſenbahnbeamte. Bekanntlich hatte ſich das Unglück dadurch ereignet, daß an dieſem Abend der Minuten nach der Abfahrt eines Verwaltungsſonderzuges München Augsburg, der zwiſchen der Hackerbrücke und Donnersbergerbrücke durch ſelbſttätige Bremſung zum Still⸗ ſtand gekommen war, abgelaſſene Verwaltungsſonderſtamm⸗ zug München Nürnberg auf den ſtehenden Zug auffuhr. Die Schuldfrage im einzelnen zu klären, wird nun Aufgabe der im Juſtizpalaſt München ſtattfindenden Verhandlung ſein. vier Zu beziehen in der Hauptnebenstelle RI, 9/11 den Nebenstellen Waldhofstr. 6, Schwetzingerstr. 19% 20, Meerfeldstr. 13 u. dureh unsere Trägerinnen Enfzoöckendespangenschohe, 2. B. echt Chevreadb- Rahmen- arbeit und besonders schöne zweifarbig kombin. Modelle Vornehme Herr.- Halbschuhe, modernste Ausföhrung in schwarz und braun mit e rahmen etc.. 2 2 1 Besonders elegante Herren- Halbschuhe in echteręahmen- arbeit oder Orig.- Goodyear gedoppelt; bfaun oder Se hWarz Boxkalf, guch mit Kerbr ahmen . 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Ein anderer zählte 26 ſtarke Bühler Zwetſchgenbäume, die in einem einzigen Grundſtück zugrunde gegangen ſind. Bei den Kar⸗ toffeln findet man öfter, daß ſie infolge der Trockenheit mit Schorf bedeckt ſind. Auch die Erdbeerernte hat unter der Hitze des Sommers ſtark gelitten; desgleichen die Bohnen und die junge Winterfrucht. Dem Un geziefer hat der Winterfroſt keineswegs geſchadet, es iſt vielmehr noch ſtärker aufgetreten als in früheren Jahren. In den Wingerten ſieht man vielfach halbdutzend und dutzendweiſe abgeſtorbene Reb⸗ ſtöcke. Dazu kommt noch, daß der Abſatz des Obſtes erſchwert wird durch die Einfuhr ausländiſchen Obſtes. Poſtſcheckverkehr in Ludwigshafen * Ludwigshafen, 10. Sept. Beim Poſtſcheckamt in Lud⸗ wigshafen waren Ende Auguſt 1929 19 631 Poſtſcheck⸗ kunden vorhanden. Auf den Poſtſcheckkonten wurden ge⸗ bucht: 96 537638/ Gutſchriften, 97 265 808/ Laſtſchriften; ſomit betrug der Guüſamtumſatz 193 803 446 /. Davon bargeldlos 153 546 471/ oder 79,23 v. H. Das durchſchnitt⸗ liche Guthaben der Poſtſcheckkunden betrug 9 920 789 ,. Im Ueberweiſungsverkehr mit dem Auslande wurden umgeſetzt 408 714 l. e ahl. Trockenheit Reblausherd in der Pfalz * Gönnheim, 12. Sept. Heute vormittag wurde in der Lage Rödersheimer⸗Weg(Beſitzer Johann Jacob Ludwig Blaul) ein Reblausherd gefunden. Es handelt ſich um eine ſtark beſiedelte Verſeuchung, die offenbar aus der großen Reblausverſeuchung des Jahres 1909 aus der Nähe ſtammt. Der Weinberg wurde ſofort geſperrt. Weinbaudirektor Bauer, Neuſtadt, leitete die nötigen Desinfektions⸗ und Sicherungsmaßnahmen ein. Die Kontrolle der umliegenden Lage wird durchgeführt, da das Vorkommen weiterer Herde vermutet werden kann. Wieder ein tödlicher Unfall * Kkaiſerslautern, 12. Sept. Nachdem erſt geſtern nacht bei Otterbach ſich ein tödlicher Unglücksfall zugetragen hatte, ereignete ſich heute früh hier wieder ein ſchwerer Auto⸗ unfall, der ein Menſchenleben forderte. Der 45jährige Pflaſterer Heinrich Siegmeyer fuhr die Alzenwoog⸗ Straße gegen die Stadt zu. An der Tannenſtraße wollte ihn ein Auto, das einem franzöſiſchen Unterleutnant gehört und von dieſem gelenkt wurde, auf der falſchen Straßenſeite über⸗ holen. Siegmeyer wurde vom Kotflügel erfaßt und zu Boden geſchleudert. Durch die Wucht des Aufpralls wurde ihm die Schädeldecke zertrümmert. Noch vor ſeiner Einlieferung ins Krankenhaus erlag er der ſchweren Verletzung. Das Auto des Franzoſen hatte eine derartige Geſchwindigkeit, daß es trotz ſtarken Bremſens noch eine Strecke von 54 Metern weiter rutſchte. Deutſche und franzöſiſche Gerichtsbehörden nahmen ſofort den Tatbeſtand auf. Siegmeyer hinterläßt Frau und fünf Kinder. * * Mutterſtadt, 12. Sept. Geſtern haben franzöſiſche Be⸗ ſatzungstruppen in der hieſigen und in der Gemarkung von Rheingönheim Felddienſtübungen vorgenommen. Ein größerer Uebungstrupp bewegte ſich querfeldein. Die noch beſtellten Felder und die neubeſäten Fruchtfelder haben da⸗ durch naturgemäß Schaden erlitten. a 2: Schifferſtadt, 11. Sept. Zu unſerer Meldung von der durch einen Irrtum verurſachten Selbſtvergiftung des Handelsmannes Guſtav Reiß erfahren wir noch, daß ſich die Staatsanwaltſchaft der Sache angenommen hat. Da es noch nicht ganz geklärt iſt, welche Todesurſache vorliegt, wurde die gifthaltige Flüſſigkeit beſchlagnahmt. Das Gift war ſo ſtark, daß auch das geringſte Quantum tödlich wirken mußte. * Neuſtadt a. d.., 11. Sept. Heute vormittag wurde ein Mann feſtgenommen, der in dem katholiſchen Teil der Stifts⸗ kirche verſucht hatte, den Opferſtock aufzubrechen. Ob der Dieb identiſch iſt mit dem Einbrecher, der heute nacht die Hambacher Höhe heimſuchte, wird die Unterſuchung ergeben. * Edenkoben, 11. Sept. Butterſchwämme, die ſonſt die Waldränder der Hardt geradezu überwucherten, ſind heuer ziemlich ſelten. Nur Champignon gedeiht dieſes Jahr in ver⸗ hältuismäßig großen Mengen. Für Pfifferling und Steinpilz, die beiden hauptſächlich in Betracht kommenden Tafelpilze, iſt das Hauptwachstum erſt noch zu erwarten. Vorausſetzung für eine reiche Ernte iſt aber baldiger Regen. Das iſt eine Folge Ein einziger Gutsbeſitzer zählte 200 abge⸗ * Die Mannheim⸗ Heidelberger Vereine Am 1. September 29 fand in Berlin eine bedeutſame Vorſtands⸗ ſitzung des Deutſchen Hockey⸗Bundes ſtatt, in der unter anderem beſchloſſen wurde, die Sommerpauſe auf zwei Monate(vom 15. Juni bis 15. Auguſt) auszudehnen. Es iſt dies ein unbedingt begrüßens⸗ werter Beſchluß, deſſen Nachahmung vor allem auch dem Deutſchen Fußball⸗Bund ſehr zu empfehlen wäre. Zum einen werden die Spieler nicht überanſtrengt und zum andern finden ſie während die⸗ genügend Zeit, ſich in den ausgezeichneten Ergänzungs⸗ ten wie Tennis und Leichtathletik zu be 1 Eigentlich e es zwar im Hockeyſport dieſer Formalität kaum bedurft, da die wiegende Mehrzahl der Vereine eine oft noch längere freiwillige Ruhepauſe einhält. Aber jetzt mit Beginn des Herbſtes, wenn ſich die Tennis⸗ und ichtathletikſaiſon ihrem Ende nähert, ſetzt erneut der Betrieb auf der ganzen Linie ein. Seit einigen Wochen ſchon hat man mit dem [Training begonnen, um für den 15. September, den man als Tag eigentlichen Beginns der neuen Saiſon bezeichnen kann, wohl zu ſein. Gleich der erſte Sonntag bringt faſt alle Vereine Plan; vor allem wird man in dieſer Saiſon beſonderen ert auf Propagandaſpiele legen, um neue Intereſſenten für den ckeyſport zu werben. So hat Heidelberg gleich ein Damen⸗ Städteſpiel gegen Mannheim; das Rückſpiel wird am 10. Oktober in Mannheim ſtattfinden und ſicher auch hier wie das acht Tage ſpäter ſtattfindende Herren⸗Städteſpiel Mann ⸗ heim— Frankfurt dem Hockeyſport neue Freunde zuführen. Was nun unſere Mannheim⸗Heidelberger Vereine anbetrifft, ſo haben alle ſechs Vereine bereits ihre Terminliſten fertiggeſtellt, die überall einen lebhaften Spielverkehr vorſehen und wiederum große Gegner nach dem badiſchen Hockeyzentrum führen werden. Erfreu⸗ licherweiſ Mannſchaften ſeine Spielſtärke zu heben, um den Vorſprung der Heidelberger wieder einzuholen. Eine kurze— alphabetiſ a Ueberſicht wird uns am beſten über Pläne und Stärke der einzelnen Vereine informieren. Mannheimer Turn⸗Sport⸗Geſellſchaft Bei der Mannheimer Turn⸗Sport⸗Geſellſchaft macht ſich auch dieſes Jahr noch die geringe Spielſtärke der letzten Jahre geltend. Der erfreuliche Aufſchwung in der letzten Sarſon hat noch nicht ge⸗ nügt, um ganz große Vereine zu Spielabſchlüſſen zu bewegen. Bet gleich guten Leiſtungen iſt aber im kommenden Jahr damit zu rechnen. Eintracht und 1860 Frankfurt ſowie Mainz 1817 ſind außen den Mannheim⸗ Heidelberger Vereinen die bedeutensſten Gegner, denen MiG. mit vier aktiven, einer Jugend⸗ und einer Damenmannſchaft entgegentreten kann. Bereits am Sonntag wird man nach dem Spiel gegen die TG. Worms die erſten Anhaltspunkte über die diesjährige Spielſtärke erhalten, wobei das beſondere In⸗ tereſſe dem durch neue Beſetzung wohl durchſchlagskräftigeren Sturm gelten dürfte. des auf den 2 N 9 TV. 46 Mannheim a Der Turnverein 46 Mannheim, der den Vorteil einer großen Tribüne— leider nur für Nichtraucher— hat, wird auch dieſes Jahr wieder große Gegner nach hier bringen. Außer den Spielen gegen die führenden ſüddeutſchen Mannſchaften— ſo bereits am 29. Sept. gegen 80 Frankfurt— intereſſtert vor allem das Kommen des BSW. 92 Berlin, deſſen glänzender Innenſturm im vergangenen Jahr oft von ſich reden machte. Den Auftakt bildet am Sonntag das Spiel der Stuttgarter Kickers. Vier aktive, eine Jugend, und eine Damenmannſchaft repräſentieren die Spielſtärke der Ger. VfR. Mannheim Der Verein für Raſenſpiele wartet in dieſem Jahr mit einem recht umfangreichen Programm auf; auch hier werden ſich auf der ſchönen Neuanlage am Flughafen führende ſüddeutſche Vereine ein⸗ finden. Dann ſind vor allem einige größere Reiſen geplant. Zu⸗ nächſt geht es im Februar nach Weſtdeutſchland, Ende Fe⸗ bruar oder Anfang März nach Paris. Noch ſchwerer iſt die Auf⸗ gabe, die die Mannhetmer in Hamburg erwartet, wo Ende März Uhlenhorſt und Harveſtehude die Gegner ſind. Die Raſenſpieler, die in dieſem Jahr mit verſtärkter Mannſchaft antreten können, ſtellen oͤret aktive, eine Juntoren⸗ und zwei Damenmannſchaften. HC. Heidelberg Süddeutſchlands erfolgreichſter Verein der letzten Saiſon hat auch in dieſem Jahr ſeiner großen Spielſtärke entſprechend, eine ganze Reihe ſchwerſter Spiele gegen allererſte Klaſſe abgeſchloſſen. Bereits am 29. September findet das mit großer Spannung er⸗ wartete Lokaltreffen gegen die TG. 78 ſtatt, dann kommen außer den namhaften ſüddeutſchen Gegnern Vereine von Weſtdeutſchland und im Frühjahr der BC. Berlin und Club zur Vahr Bremen. Zwei⸗ mal werden die Heidelberger in Berlin weilen; im November beim Bec. und vom 18. bis 21. April beim Jubiläumsturnier des BHC. Zudem ift es ſehr wahrſcheinlich, daß auch in dieſem Jahre wieder ausländiſche Mannſchaften Gäſte des HCcĩ. ſein werden. Der Hockey⸗ elub verfügt über drei aktive, eine Jugend⸗, eine Knaben⸗ und eine Damenmannſchaft. TG. 78 Heidelberg Heidelberg kann ſich rühmen, zei der ſtärkſten ſüddeutſchen Mannſchaften in ſeinen Mauern zu beherbergen. Die Turn⸗ gemeinde, die gegen Schluß der letzten Saiſon etwas nachgelaſſen hatte, was vor allem auf den Verluſt der eigenen Platzanlage zurück⸗ zuführen ſein dürfte, hat nunmehr zwei ſchöne Wettſpielfelder und einen guten Trainingsplatz, was ſich bald in konſtonter Form der Mannſchaften geltend machen wird. Bereits letzten Sonntag gelang gegen den Lokalrivalen TV. 46 mit einem:0 Sieg ein verheißungs⸗ voller Start. Dieſen Samstag und Sonntag iſt Nürnberg das Ziel. Im März werden die Heidelberger zum Do. Hannover fahren, während man zu Hauſe faſt alle großen iſt auch Mannheim beſtrebt, durch Verpflichtung führender ſſtddeutſchen Vereine Die Hockeyſaiſon 1929/ 30 empfangen wird. Der Verein ſtellt vier aktive, eine Jugend⸗, eine Schüler⸗ und eine Damenmannſchaft. TV. 46 Heidelberg Es iſt eigentümlich, daß die 46er, obwohl ſie gegen erſtklaſſige Gegner zu ſpielen in der Lage ſind, in ihrer Spielſtärke nur lang⸗ ſam vorwärts kommen. Ob es mit den ungünſtigen Platzverhält⸗ niſſen zuſammenhängt? Jedenfalls iſt das prächtige Rugbyfeld für ein Hockeyſpiel recht ungeei icht bringt der neue Trai⸗ nigsplatz hinter dem Klub ſſerung. An Leuten fehlt nioren⸗, eine Knaben⸗ und eine Damen⸗ mannſchaft enthalten genügend Material, um in wenigen Jahren eine erſtklaſſige Mannſchaft herauszubringen. Am Sonntag treten oͤte 46er bereits zum zweiten Lokalkampf an— diesmal iſt der HC. der Gegner. H. B. Die Vorſchlußrunde um den Meoennokal Rot⸗Weiß geſchlagen Die am Donnerstag in Berlin ausgetragene Vorſchlußrund um den Medenpokal brachte inſofern eine Ueberraſchung, als der mehrmalige Medenſieger Rot⸗Weiß Berlin vom Bezirk IV(Ber⸗ liner Tennis⸗Verband) mit 514 Punkten 12:10 Sätzen und 95194 Spielen geſchlagen wurde. Der Berliner Tennis⸗Verband hat ſich ſomit für das am Sonntag in München ſtattfindende Endſpiel gegen den Gewinner de bieles Bayern gegen Baden qualifiziert. Das Ereignis der Spiele in Berlin war Prenus Sieg über Dr. Landmann Prenn gewann den erſten Satz ſicher, im zweiten dann Dr. Landmann ungemein gewagt und es ge⸗ dieſen Satz an ſich zu bringen. Im dritten Satz war dem Siege nahe, aber ſchließlich entſchtied re Routine doch noch den Kampf für ſich. des Vorſchlußrundenkampfes waren: Prenn mann:2, 876,:6; Moldenhauer(Rot⸗Weiß) ,:3; Lorenz(BT.)— Stapenhorſt:4,:6, — Kuppſch:2,:3; Lindenſtädt— Rahe 0 5 Wolf(— Zander 618, 623; Moldenhauer⸗ Prenn gegen Dr. Jandmann⸗Hartz kampflos; Zander⸗Remmert(Ber.) gegen Kuhlmann⸗Kuppſch:2, 612; Lorenz⸗Heydenreich(Berlin) Rahe⸗Stapenhorſt:1,:2. es nicht, fünf aktive, eine J mit:2,:6,:6. Satz ſpielte aber ug ihm auch, Landmann enn durch u D * Heydenreich( ) 674,:6,:2 —— Bogoljubow zieht gleich Die Schach⸗Weltmeiſterſchaft in Wiesbaden Die am Donnerstag im Paulinenſchlößchen zu Wiesbaden ge⸗ ſpielte vierte Partie des Schach⸗Weltmeiſterſchaftskampfes zwiſchen Aljechin und Bogolfubow wurde von Bogoljubow mit einem Damen⸗ Bauernſpiel eröffnet und im 31 Zuge gewonnen. Der Stand des Weltmeiſterſchaf turniers iſt ſomit:2. Aljechin hatte eine ſchwie⸗ rige Variante des Damen⸗Bauernſpiels nicht richtig behandelt. Er opferte zunächſt einen Bauern, was wahrſcheinlich korrekt war. Das zwweite Opfer eines Bauern war dagegen unkorrekt, ſodaß Aljechin jetzt Bogolfubow den Angriff überlaſſen mußte. Im 31. Zuge brach dann das Spiel des Weltmeiſters zuſammen. Haymann in Amerika geſchlagen Newyork(United Preß), 18. September. Der Boxkampf swiſchen dem Münchener Ludwig Haymann, dem deutſchen Schwergewichts⸗ meiſter und dem Ame ner Tuffy Griffiths endete in der 4. Runde mit einem techniſchen Knockout Haymanns. Als 2 Minuten 33 Sekunden der Runde vorbei waren, erhielt Haymann einen ſo ſchweren Rechten gegen das Kinn, daß er kampfunfähig wurde. Von der erſten Runde an war Haymann ſeinem Gegner unterlegen, der eine beſſere Technik zeigte und ſeinem Rufe als ſchwerer Schläger alle Ehre machte. Immer wieder fanden die wirkungsvollen wuch⸗ tigen Rechten und Linken des Amerikaners ihr Ziel. Der Deutſche Meiſter konnte nur wenige Schläge anbringen und mußte wiederholt niedergehen. Der Ausgang des Kampfes ſchien bereits zu Beginn der 8. Runde nicht mehr zweifelhaft zu fein. Schließlich bekam Hay⸗ mann in der 4. Runde einen furchtbaren Rechten, der ihn neuerlich niederbrachte. Er erholte ſich zwar, war aber vollkommen gr oggy und allem Anſchein nach nicht mehr imſtande weiter zu kämpfen, worauf der Ringrichter den Kampf abbrach und den ſchwankenden, halbbeſinnungsloſen Münchener in ſeine Ecke ſchickte. Bei Beginn des Kampfes wog Haymann 199, Tuffy Griffiths dagegen 1897 eng⸗ Iiſche Pfund. —— ä—ß̃——j— j ˖——— p Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat September Ahein Pegel[. 9. 10. 11 12. 18 Mezar-Pegelf7 J 10. II 12[.I. Bafel.500,48 0, 7.400.400. 8 f Schuſterinſel 1570.02 1051.02 00% Mannheim.50.50 2,982.44.89 2,85 Kehl.87.20.17 2,15, 11210 Jagſtfeld.00 0,00 0,00 0,00 0,000, 00 Maxau.90.87 3848,80 8,80 Mannhelm 2,55.522,46 2,46 CFaub 59 1 521.50 1441,42 0,00 Köln.091,04 1,01 0,980,92 6,91 Waſſerwärme des Rheins 21.0“ C. Schluß des redaktionellen Teils Ihre Verdauung und Ihre Arbeit Wenn Sie magenleidend sind, ist es für Sie unmöglich, Ihre ganze Energie Ihrer Arbeit zuzuwenden. Eine schlechte Verdauung schadet auch Ihren Nerven. Deshalb vernach- lässigen Sie niemals Ihre Verdauung, und wenn die ersten Zeichen von Schmerzen oder Störungen auftreten, Wie z. B. unbehagliches Gefühl, Sodbrennen oder Uebelsein u. dgl., dann nehmen Sie Biserirte Magnesia. Ein halber Kaffee- jöffel Biserirte Magnesia in etwas Wasser nach dem Essen von Magenleiden ist. Sie Werden bald bemerken, daß Ihre Verdauung regelmäßig und schmerzlos vor sich geht. Biserirte Magnesia ist ein harmloses Mittel und in jeder Apotheke erhältlich. 8 126 2 2 N 3 Können wir Ihnen mehr bieten. Der Grogeinkaufs- Bund Deutscher Schuhhändler, dem am hiesigen Platze nur umsere EFlrma angeschlossen ist, hat einen Jahresvedarf im Werte v. weit über 30 Milion. Mark. Solche Niesenmengen möglichen billlgere Fabri⸗ ation. Unnaer Kunden Aben den Vortell davon mn J 1.-2 Greitestrage) neutralisiert die überschüssige Säure, die so oft die Ursache 4 1 ro F r e. 14 W w ch e 22 O N D n . 2222 . 089909282 Kae 1 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) — 75 Nr. 424 Seite. 7. Freitag, den 18. September 1929 2 1 Eine Hängebrütke über den Aermelkanal als ein Tunnel?— Die techniſche Durchführbarkeit des — Der Koſtenpunkt England keine Inſel mehr?— Eine Brücke billiger Rieſenprojektes Die Idee einer direkten Eiſenbahn verbindung zwiſchen Frankreich und England ſcheint nun nach faſt einem Jahr⸗ hundert der Projektemacherei feſten Fuß gefaßt zu haben. Seit Monaten will die Diskuſſion darüber nicht aufhören. Und— was das Wichtigſte iſt— an der Diskuſſion bet eiligen ſich durchaus nicht nur phantaſievolle Techniker und träume⸗ riſche Ingenieure, ſondern in zunehmendem Maße auch Finanziers und Politiker, die bisher keine Sekunde ihrer koſtbaren Zeit ſolchen Projekten gewidmet haben. Der Streit über den Kanaltunnel iſt noch lange ni icht ab⸗ geſchloſſen. Die techniſche Durchf ührbarkeit mit den Hilfs⸗ mitteln der modernen Technik ſteht einwandfrei feſt. Woran man ſich bisher ſtieß, waren die außerordentlich hohen Koſten und die Bedenken, die von militäriſcher Seite geltend gemacht wurden. Es iſt zwar nie richtig laut geworden, wor i Bedenken eigentlich beſtehen und nach welcher t militäriſche Bedrohung erblickt werden könnte. Es iſt tauſend und einmal eingewandt worden, daß ein Tunnelausgang mit einem einzigen Maſchinengewehr ausreichend verteidigt wer⸗ den könnte. Aber dieſe militäriſchen Bedenken gegen das Kanalprojekt beſtehen wenigſtens von engliſcher Seite in un⸗ verminderter Stärke. Während aber die Diskuſſion über das Kanalprojekt noch mitten im Fluſſe iſt, taucht jetzt plötzlich ein neues Projekt auf, das auf den erſten Blick noch phantaſtiſcher anmutet. Der bekannte amerikaniſche Brückeningenieur Cleve F. Shaffer h hat der engliſchen Regierung nichts Geringeres vorgeſchlagen als eine Brücke über den Aermel⸗ Kanal. Nach den Pläuen, die er bis ins letzte Detail ausgearbeitet hat, handelt es ſich bei ſeinem Projekte um eine Hängebrücke auf der kürzeſten Strecke zwiſchen England und Frankreich. Dieſe rieſige Hängebrücke wird an zwei gigantiſchen Pfeilern an den Auslaufspunkten befeſtigt und ſoll in ihrem Verlaufe durch Stützinſeln getragen und geſichert werden. Die Stützinſeln, deren Konſtruktion noch Geheimnis bleibt, ſollen im Meere feſt verankert werden und ſo konſtrutert ſein, daß ſie den Niveauunterſchied zwi⸗ ſchen Ebbe und Flut automatiſch ausgleichen. Stürme und Unwetter können ihnen nichts anhaben. Die Brücke ſelbſt ſoll eine Breite von ungefähr 50 Metern erhalten. Außer den zwei Schienenpaaren für die Eiſenbahn ſollen auf jeder Seite vier Reihen Fahrzeuge Platz haben. Sie ſoll etwa, die Stützinſeln mit eingerechnet, 15 Meter über dem Waſſerſpiegel liegen und mit einer Reihe von Zugbrücken für den ungehinderten Dampferverkehr verſehen werden. Kleinere Fahrzeuge ſowtie die zahlreichen Fiſcherkutter können bei einer Höhe von 15 Metern ſowieſo ungehindert und jederzeit unter der Brücke paſſteren. Die Geſamtlänge der Brücke beträgt etwa 50 Kilometer, wenn man die kürzeſte Entfernung zwiſchen Doover und Calais zur Grundlage nimmt. Da ſie ſelbſtverſtändlich kerzen⸗ gerade geführt werden kann, könnte die Entfernung, die das Meer ſcheidet, von den Zügen in einer guten halben Stunde bewältigt werden. 5000 Bogenlampen werden die Brücke zur Nacht erhellen und Verkehrsſicherheit auch bei nebligem Wetter gewährleiſten. Die vorgeſehenen Stützinſeln werden noch mannigfaltige andere Aufgaben haben. Sie werden Tank⸗, Rettungs⸗ und Polizeiſtationen aufnehmen und kleine Herbergen für das auf ihnen ſtattonierte Perſonal. Die beiden Endpfeiler, auf denen die Brücke auf franzö⸗ ſiſcher und engliſcher Seite hauptſächlich ruhen wird, ſollen zu richtigen kleinen Städten ausgebaut werden. Große Hotels ſollen in ihnen eingebaut werden mit allem Komfort der Neuzeit und da man ſich dieſes Geſchäft an den Fingern ausrechnen kann, werden ſich die großen Hotelkonſor⸗ tien beeilen, die günſtigen Stätten im Eruſtfalle mit Beſchlag zu belegen. Aber hier ſind wir bereits bei der Geſchäftsfrage, die letzten Endes entſcheidend iſt. Man hat ausgerechnet, daß die Koſten dieſes Brückenbaus ſich auf ungefähr zwei Millionen Pfund belaufen werden, was gegenüber den rund zehn Mil⸗ lionen Pfund, die ein Kanal verſchlingen würde, natürlich eine außerordentlich Erſparnis bedeutet. Das Geld ſoll zur Hälfte von privater Seite, zur anderen Hälfte von den daran intereſſierten Regierungen aufgebracht werden. Für die Be⸗ nutzung der Brücke wird von den darauf verkehrenden Privat⸗ fahrzeugen eine Gebühr erhoben werden, die ungefähr dem Eiſenbahnfahrpreis auf der durchfahrenden Strecke entſpricht. Bergung der Opfer der finniſchen Dampferkataſtrophe Da die Brücke ſelbſtverſtändlich eine ſtändige ungeheure Fre⸗ quenz aufweiſen würde, iſt zugleich eine genau errechenbare und recht anſehnliche Rentabilität geſichert. Was dieſes Brückenprojekt recht auffällig von allen ande⸗ ren Projekten unterſcheidet iſt die Tatſache, daß ſich die eng⸗ liſche Regierung mit ihm bereits ernſthaft beſchäftigt. Es ſind bereits von offizieller Seite zahlreiche Sachverſtändigengut⸗ achten eingeholt worden, die ſich alle mehr oder minder zu⸗ ſtimmend äußerten. Ueberraſchenderweiſe hat ſich auch dieſes⸗ mal eine Stelle zuſtimmend geäußert, der die Unberührtheit des Aermelkanals bisher koloſſal am Herzen lag. Die militäriſchen Sachverſtändigen haben bekanntgegeben, daß ſie gegen eine ſolche Brücke von ſtrategiſcher Seite nichts einzuwenden hätten. Worauf dieſe plötzliche Meinungsänderung zugunſten einer Brücke zurückzuführen iſt, bleibt unerfindlich. Vielleicht liegt ſie auch im neuen Maedonald⸗Kurs begründet. Mr. Shaffer befindet ſich gegenwärtig in Paris, um mit den franzöſiſchen Stellen ähnliche Verhandlungen einzuleiten. Da Frankreich faſt noch mehr als England an einem ſolchen Projekt inter⸗ eſſiert iſt, ſteht zu erwarten, daß auch von dieſer Seite bald zuſtimmende Aeußerungen vorliegen. Wir, die wir uns das Wundern und Staunen ſchon längſt abgewöhnt haben, werden alſo möglicherweiſe eines Tages in 15 Meter Höhe mit dem D⸗Zug über den Aermel⸗Kanal ſauſen. Walter E. Eri g. 850 die Eier der Waſſerwanze als Delikateſſe gelten Seltſame Leckerbiſſen N backenen Palmwürmer der Urvölker Zentral⸗Amerikas Feinſchmecker— Der zweifelhafte Es gibt Menſchen, die verfaulte Eier gern eſſen, und es gibt Menſchen, die verdorbene Milch hochſchätzen. Die einen leben in China, das wegen ſeiner barocken Geſchmacksrichtung ſo oft unſer Erſtaunen erregt, und die anderen leben in Europa. Wenn uns der abſcheuliche Geſtank fauler Eier an⸗ widert, ſo dürfen wir es andrerſeits den Schlitzäugigen nicht verargen, daß ſie— ebenfalls um des Geruches willen— die verdorbene Milch, nämlich den Käſe, für keine beſondere Fein⸗ koſt halten. Kein Europäer wird z. B. die Wanderheuſchrecken zu den Tafelfreuden 18 indeſſen der Aethiopier ſieht dieſe Ge⸗ radflügler als recht willkommene Näſcherei an. Anno 1649 verwüſteten die geführlichen Vielfraße den Baum⸗ und Pflanzenwuchs auf dem paradieſiſchen Teneriffa vollſtändig; durch die Not gezwungen, halfen ſich die Inſulaner raſch ent⸗ ſchloſſen dadurch, daß ſie ihrerſeits die gefürchteten Inſekten, welche den Menſchn alles zerſtört hatten— verſpeiſten. Von Kopf, Flügeln und Beinen befreit, wurden ſie teils in Salz⸗ waſſer geſotten, teils wie auf Madagaskar in Oel geſchmort, die erhaltene Paſte, wenn man ſo ſagen darf, diente als Brot⸗ belag. Palmwürmer, die Larven verſchiedener Palmbohrer ſind bei mehreren Urvölkern in Zentralamerika und Indien ungemein geſchätzt; . man wäſcht die jungen Tiere lauwarm ab, bäckt ſie in Fett und beſtreut ſte mit Salz und Pfeffer. Die Indianer am Amazonenſtrome eſſen große, rote Ameiſen, deren Hinterleib abgeriſſen, ſchwach geräuchert oder geröſtet und dann mit Salz gewürzt wird. Eine ſehr merkwürdige Nahrung ſind ferner die Eier einer Waſſerwanze in Mexiko, wo man auf den Märkten etwa 50 Pfennig für das Liter bezahlt, ein beſchei⸗ dener Preis für einen ſo begehrten Leckerbiſſen. Mit Hühnerei 1 zuſammen gequirlt, ergibt es ein ſchmackhaftes Gericht, das bei der katholiſchen Bevölkerung zur Faſtenzeit in außerordentlichem Anſehen ſteht. Indiſche Schwalben⸗ neſter ſind Schlemmerartikel ausgedehnteſter Verbreitung in ihren Urſprungsländern, die außerdem in der weſtlichen höheren Kochkunſt Eingang gefunden haben und auf allen internationalen Tiſchen als exoſtiſche Gäſte prunken! Begehrliche Leckerbiſſen ſind ferner die„Trepangs“. Tre⸗ pang, eine der koſtbarſten Herrlichkeiten chineſiſcher Fein⸗ ſchmecker, iſt der Sammelname für eine Familie von Meeres⸗ bewohnern, zu der Seewalzen, Seeſterne, Seeigel, Seegurken uſw. gehören und die wir wiſſenſchaftlich mit Holothurien be⸗ zeichnen. In Form von grauen, braunen oder ſchwarzen Schläuchen liegen die Weſen am Meeresboden, faſt unbeweg⸗ lich, kaum einen Meter im Tag zurücklegend. Die ſonder⸗ baren Tiere nähren ſich lediglich von organiſchen Stoffen, Al⸗ gen, verwittertem Korallenſand, e und dergleichen. Sie leben in Tiefen von ſechs bis neun Metern, mit Vorliebe auf flachem Korallenſandboden, der keine ſtarke Brandung aufweiſt. Mit Flottillen von dreißig, vierzig Fahrzeugen ziehen die Trepangfiſcher hinaus nach den Fangplätzen und holen die Beute entweder durch Taucher oder Schleppnetze aus der Tiefe herauf. Das Geſchäft liegt heute wie ehemals ganz in chineſt⸗ ſchen Händen und iſt bei dem koloſſalen Umſatz natürlich mehr als einträglich. Die derblederartigen Meerwalzen werden aufgeſchlitzt, ausgenommen, öfters gewaſchen und in der Sonne geräuchert. Die gallertartig gequollene Haut, die nach Wallace ausſieht„wie durch Schlamm gewälzte, rußige Würſt⸗ In Hel geſchmorte Wanderhen chen“, liefert endlich den teuer bezahlten Beſtandtei der chine⸗ ſiſchen Lieblingsſpeiſe. (Telegraphiertes Bild) Unter großen Mühen wurden die Ueberlebenden der „Kuzu“ von den Rettungsbvoten an Bord genommen. Beſatzung konnten lebend geborgen werden. Alle übrig Nur Paffagiere des finniſchen Dampfers 26 Fahrgäſte und ein Teil der en haben den Tod in den Wellen gefunden Zur Entfernung von Splittern, die ins Auge gedrungen ſind, wird ein neuer in den ein elektriſcher chrecken als Brotbelag— Die gut gewürzten und ge⸗ — Die„Trepangs“, das Lieblingsgericht der Hine Genuß indiſcher Schwalbenneſter Obgleich man im Reich der Mitte mehr als 100 000 Mil⸗ lionen dieſer wunderlichen Waſſergeſchöpfe alljährlich ver⸗ zehrt, iſt der Trepang— hauptſächlich wegen des hohen Preiſes— durchaus kein eigentliches Volksnahrungsmittel, ſondern ein Leckerbiſſen, den nur die Wohlhabenden ſich lei⸗ ſten können, die auf eine kräftige Trepang⸗Suppe, ein pikan⸗ tes Weiß⸗ oder Braungericht und ſcharfes Würzfleiſch von Trepang ſchwören. Neben dem Zopfträger im„himmlichen Land“, der ohne Trepang einfach nicht leben kann, verehrt auch der Japaner den guten Happen öſtlicher Küche, weil er Reiz und Befriedigung in dem durch die zarten Haarborſten beim Kauen erzeugten Kitzeln des Gaumens findet. Nicht geringere Beliebtheit genießt in China eine andere Edelkoſt, die ſogar in der europäiſchen Küche häufig den Speiſezettel ziert, das Neſt der Salangane, das ſogenannte „indiſche Schwalbenneſt“. Die Salangane iſt ein zierlicher, kleiner Vogel aus der Gattung der Segler und gehört in die Sippe der Kolibris. Da dieſe indiſchen Vogelneſter nur aus Schleim, den die Tiere abſondern, beſtehen und daher abſolut nach gar nichts ſchmecken, ſo können ſie eigentlich, ohne den Geſchmack zu beeinfluſſen, an alle möglichen Speiſen getan werden. Doch bleibt ihr Genuß immer zweifelhaft und beruht mehr oder weniger auf Einbildung und auf dem erhebenden Gefühl, daß man einen ſehr ſeltenen, teuren, fremden, üppi⸗ gen Leckerbiſſen verzehrt, den ſich nicht jeder kaufen kann. Dieſe winzigen Brutſtätten der Meerſchwalbe, aus würzigen Seegewächſen und dem Speichel der Tierchen gebaut, ſind durchſichtig, von weißer, gelblich⸗weißer, mitunter— infolge der Verunreinigung— aſchgrauer Farbe und verwandeln ſich beim Kochen mit Waſſer in eine fade, geſchmackloſe Gallerte. Alte Neſter mit dumpfem Geruch zu verwenden iſt nicht rat⸗ ſam. Gewöhnlich zerteilt man ſie in Streifen und läßt ſie in kräftiger Brühe mit Madeira und Cayennepfeffer ausquellen. Der Chinamann gebraucht ſie als Zutaten zu fettem Geflügel, während der Japaner einen Brei daraus bereitet, den er mit Zucker verrührt und kalt verzehrt oder als Mus verwendet, das bei Heiſerkeit prachtvolle Dienſte tun ſoll. Wir modernen Europäer fertigen eine ſtarke Brühe von Geflügel oder Geflügelabfällen— Hals, Flügel, Beine, Herz, Magen— mit viel Gemüſen und Aromaten an, die genügend geſotten, durchgeſeiht und heißt gehalten wird. Derweil wer⸗ den die Neſter gereinigt und gekocht. Währenddeſſen löſt ſich die ſchleimige Subſtanz der Einlage zum Teil auf, wodurch die Suppe ſchwach ſämig wird und trotzdem noch Stückchen der Neſter enthält, was dieſer dann ihre hochgeſchätzte Gigenſchaft verleiht. Ein Kind von einem Adler entführt? Aus dem Graubündnerland der Schweiz kommt die Nach⸗ richt von einer Kindesentführung durch einen Adler. Der Bruder des Kleinen hütete die Ziegen und hatte ſein Brü⸗ derrchen mitgenommen. Abends hatte er das Kind eine halbe Stunde allein laſſen müſſen. Als er zurückkam, war das Kind verſchwunden. Das ganze Gebiet wurde abgeſucht, Sennen und Hirten ſuchten mit Laternen die ganze Nacht hindurch, anderntags erſchien eine Expedition, der ſich 60 Perſonen anſchloſſen, die Jäger nahmen ebenfalls die Suche auf, alles aber war vergebens. Auch ein Polizeihund konnte keine Spur finden. Der Knabe blieb verſchollen und man rechnet damit, daß ein Adler den Kindesraub begangen hat, umſomehr, als Jäger mit Beſtimmtheit ausſagten, ein Adler hätte ſich in dieſem Gebiet ſeit einiger Zeit heimiſch gemacht. Splitterentfernung durch Magnet i Apparat benutzt, Magnet eingebaut iſt. 8. Seite. Nr. 424 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag Ausgabe] Freitag, den 18. September 1929 Näcknahme und Amtauſch gelöſter Fahrkarten Leicht kann es einem paſſteren, daß man eine begonnene Meise plötzlich abbrechen muß oder eine beabſichtigte Reiſe nicht antreten kann, obwohl man ſchon die Fahrkarte gelöſt hat. Es iſt daher zweckmäßig, zu wiſſen, welche Wege man einzuſchlagen hat, um die Fahrkarte oder das Fahrſcheinheft zurückzugeben und das Fahrgeld zurückzuerhalten. Nach den Tarifbeſtimmungen können Fahrkarten auf der Statton, wo die Fahrkarte geltſt wurde, am Schalter bis kurz vor Abfahrt des Zuges, zu dem ſte gelöſt wurde, gegen andere Fahrkarten umgetauſcht oder gegen Rückzahlung des Fahrgeldes zurück⸗ gegeben werden. Sind die Karten bereits gelocht, aber zur Fahrt nicht benutzt worden, muß dieſe Nichtbenutzung durch den Aufſichtsbeamten beſcheinigt ſein. In dieſen Fällen er⸗ halten die Karten den Vermerk:„Zug verſäumt“ oder„Frei⸗ willig zurückgeblieben“; bei der Rücknahme wird von dem Fahrpreis die Gebühr einer Bahnſteigkarte abgezogen. Iſt auf eine Karte bereits Gepäck abgefertigt, wird die Karte nur dann zurückgenommen, wenn gleichzeitig auch das Gepäck zu⸗ rückgenommen oder nach dem Beſtimmungsbahnhof des neu gelöſten Fahrausweiſes abgefertigt wurde. Die Rücknahme des Gepäcks wird in dieſem Falle auf der Fahrkarte beſchei⸗ nigt. Andernfalls kann das Fahrgeld nur auf ſchriftlichen Antrag durch das Reichsbahn⸗ Verkehrsamt ver⸗ gütet werden. Iſt eine Fahrkarte laut Vermerk des Auſſichtsbeamten nur teilweiſe zur Fahrt benutzt, ſo kann, ſoweit es ſich um eine Dienſtſtelle mit Befugnis zur Fahrgelderſtattung handelt, das Fahrgeld für die nicht benutzte Strecke auf der Station, auf der die Fahrt abgebrochen wird, auf mündlichen Antrag durch die Fahrkartenausgabe erſtattet werden. Für die durch die Bearbeitung entſtehenden Koſten wird eine Ge⸗ bühr von 10 v. H. erhoben. Erſtattungsanträge, zu deren Erledigung die Fahrkartenausgabe nicht zuſtändig iſt, wer⸗ den von der Fahrkartenausgabe an das zuſtändige Reichs⸗ bahn⸗Verkehrsamt oder bet Auslandskarten an die Reichsbahndirektion weitergegeben. In allen Fällen wird aber das Fahrgeld nur dann erſtattet, wenn die Nicht⸗ benutzung oder die unvollſtändige Ausnutzung der Fahr⸗ karte ordnungsmäßig durch einen Aufſichtsbeamten be⸗ ſcheinigt iſt. Ein nicht benutztes ME R⸗Fahrſcheinheft nehmen die MER⸗Büros unter Abzug einer Gebühr zurück, die 25 Pfg. für den Umſchlag und je 25 Pfg. für jeden im Heft enthaltenen Fahrſchein, höchſtens jedoch 2, beträgt. Iſt das Fahrſcheinheft bereits z. T. benutzt worden, ſo iſt ein Rück⸗ erſtattungsantrag an die Direktion des Mitteleuropäiſchen Reiſebüros, Berlin W. 9, zu ſtellen. Dieſer Antrag wird auch durch alle MEßt⸗Büros vermittelt. Bei der Rückerſtat⸗ tung wird in dieſem Falle ebenſo wie bei den Fahrkarten eine Gebühr von 10 v. H. erhoben. Rachbargebiete Schweres Antounglück bei Mainz * Mainz, 12. Sept. Auf der Straße von Laubenheim nach Alsheim ereignete ſich ein ſchweres Autounglück, bei dem ein Arbeiter totgefahren und zwei weitere Perſonen ſchwer verletzt wurden. Ein Laſtauto des Karuſſellbeſitzers Frohn aus Guntersblum paſſierte mit Anhängerwagen die Landſtraße. Ein auf dem Anhänger befindlicher Arbeiter ſtieg während der Fahrt ab. Im nämlichen Augenblick kam ein Auto daher, das ihn erfaßte und auf der Stelle tötete. Ein aus Guntersblum herbeigeholtes Sanitätsauto wei⸗ gerte ſich, den Toten aufzunehmen, da es laut Poltzeivor⸗ ſchrift verboten iſt, in einem Sanitätsauto Tote zu befördern. Es wollte zurückfahren, um das Krankenauto zu benachrich⸗ tigen. In dieſem Augenblick kam ein anderes Auto des Wegs und prallte mit voller Wucht auf das quer über der Straße ſtehende Sanitätsauto auf, Beide Wagen bildeten nur noch einen Trümmerhaufen, aus dem die bei⸗ den Inſaſſen des Perſonenwagens ſchwer verletzt hervorgezo⸗ gen wurden. Es handelt ſich um zwel Mainzer namens Becker und Mater, die mit ſchweren Schädelbrüchen ins Mainzer Krankenhaus transportiert wurden. Der Tote wurde nach Guntersblum gebracht, i* * Klein⸗Zimmern, 10. Septbr. Auf der Kirchweih gerieten die erſt ſeit zwei Jahren verheirateten Eheleute Dehmel in Streit, da die Frau ihrem betrunkenen Manne Vorwürfe 7 machte, weil er mit anderen Mädchen tanzte. Der Mann miß⸗ handelte ſeine Frau derart, daß ſie in ihrer Angſt aus dem Fenſter der Wohnung ſprang und lebensgefährliche Ver⸗ letzungen erlitt. Während ſie ins Krankenhaus eingeliefert wurde, kam der„zärtliche“ Gatte ins Diesburger Gefängnis. * Saarbrücken, 9. Sept. Auf dem hieſigen iſraelitiſchen Friedhof wurde ein Grab in beſtialiſcher Weiſe geſchän⸗ det. Ein unbekannter Täter hat das Grab eines vor zwei Jahren beerdigten Kindes geöffnet, den Sargdeckel ein⸗ gedrückt, die Ueberreſte der Leiche herausgenommen und auf dem Friedhof zerſtreut. Man vermutet, daß es ſich um die Tat eines nicht normalen Menſchen handelt. Die Entwicklung am ſüddeutſchen Kohlenmarkt Das Kohlengeſchäft am ſüddeutſchen Markt hat in den letzten Monaten eine befriedigende Entwicklung genommen. Der ſtarke Verbrauch in den beſonders kalten Wintermonaten hat in⸗ ſofern entſcheidend nachgewirkt, als er alle alten Vorräte aufzehren ließ, ſo daß die auf erheblicher Höhe gehaltene Förderung glatt abge⸗ nommen wurde. Bei der günſtiger gewordenen Geſtaltung der Markt⸗ lage in Süddeutſchland ſpricht jedoch auch die am Weltmarkt einge⸗ tretene Beſſerung mit. In den weſtlichen Produktionsgebieten (Frankreich und Belgten) ſind bekanntlich keine Sommerpreiſe mehr eingeführt worden, ſondern man hat die alten Preiſe beſtehen laſſen und im Laufe des Sommers für die Herbſtlieferungen eine weitere Preiserhöhung vorgenommen; Belgien war zeitweiſe überbeſchäftigt. In England ſind die Verkaufspreiſe für den Export nicht un⸗ erheblich— durchſchnittlich gegenüber dem vorherigen Stande um 22% Sch. je To.— in dite Höhe geſetzt worden, insbeſondere ſind die in der inneren Verrechnung gewährten Export⸗Subventionen im Durchſchnitt von—4 Sch. auf 1 Sch. herabgeſetzt worden.(In Deutſch⸗ land erfolgt bekanntlich ſeitens des Ruhrſyndikates ein vollſtändiger Ausgleich des Mindererlöſes, der einer Zeche bet Lieferungen ins Ausland oder in das umſtrittene innerdeutſche Gebiet entſteht, auf die Höhe des Durchſchnittserlöſes aller Zechen durch die ſogenannte Umlage.) Die Beſſerung am engliſchen Kohlenmarkte ſteht im Zu⸗ ſammenhang mit der Konjunktur, die dort namentlich im Eiſenge⸗ ſchäft im Sommer ſehr gut war, dann aber auch mit einer ſtarken Exportnachfrage, beſonders für Kokskohlen. In Verbindung mit dieſer Entwicklung am engliſchen Markte iſt die engliſche Kohlenzufuhr nach Süddeutſchland in der letzten Zeit etwas zurückgegangen, während ſie zu Sommerbeginn aufgrund früher abgeſchloſſener Liefe⸗ rungsverträge noch ziemlich ſtark war. Einige Süddeutſche Städte beziehen zwar in Erfüllung älterer Verträge noch engliſche Kohlen, doch iſt auch dieſer Bezug gegen früher im Umfange zurückgegangen. Eines der größten Induſtrieunternehmen in Mannheim, das ſich eine zeitlang faſt gänzlich auf den Bezug engliſcher Kohlen eingeſtellt hatte, verwendet jetzt wieder Ruhrkohlen. Holland gibt allerdings noch Pohlen an den Oberrhein ab, weil ſeine Förderung ſtändig wächſt aber auch der holländiſche Kohlenmarkt iſt feſter geworden, ſodaß ſeine Unterbietungen am Oberrhein im Augenblick nicht mehr ſo ſtark be⸗ rühren, wie im Winterhalbjahr. Dagegen beſteht vom O ſt en, d. h. von Schleſien aus, noch immer ſtarker Preisdruck, weil man das Abfatzgebiet, wohl hauptſächlich wegen Befürchtungen nach Eintritt des polniſchen Wettbewerbs bei Abſchluß eines Handelsver⸗ trages, nach Süddeutſchland zu verbreitern ſucht. Die Saar iſt ſehr gut beſchäftigt und drängt am fübbeutſchen Markte nicht mehr ſo ſtark wie vorher, obwohl der für die Saarkohle tätige Handel ſich natürlich bemüht, ſoviel wie möglich zu verkaufen. Für Hausbrandkohlen hat die Saar den im Winter einge⸗ führten Zuſchlag von.50 4 je To. nicht wieder abgeſchafft, ſon⸗ dern ihn in der letzten Zeit um 50 Pfg. auf 2/ erhöht.— Die Ruhr hat den ganzen Sommer über in Süddeutſchland guten Abſatz gehabt und auch gegenwärtig iſt die ſitödeutſche Abſatzlage nicht ſchlecht, wenn⸗ gleich nicht zu verkennen iſt, daß manche Induſtriezweige ſehr ſchlecht beſchäftigt ſind, ſo beſonders die Textil⸗ und die Lederinduſtrie; auch in der Papierinduſtrie läßt die Beſchäfttgung ſehr zu wünſchen übrig, wogegen allerdings die chemiſche und die Zellſtoff⸗Induſtrie recht gute Beſchäfttigung aufweiſen. Als ſehr gut kann die Lage im Koksgeſchäft bezeichnet wer⸗ den. Der Koksverbrauch nimmt ſtändig zu; es wird kaum noch ein größerer Neubau aufgeführt, der nicht gleich mit einer Koks konſu⸗ mierenden Einrichtung für Zentralheizung verſehen wird. Auch die Gasanſtalten haben für ihre Koksproduktion recht guten Abſatz. Der Abſatz von Hausbrandprodukten iſt den ganzen Sommer über gut ge⸗ weſen, weil man von den Sommerpreiſen und der Kreditgewährung für die Bevorratung Gebrauch gemacht hat. Braunkohlenbriketts haben dauernd ſehr guten Abſatz, ſodaß zeitwetſe den Anforderungen nur mit Mühe entſprochen werden kann. Der Rhein waſſerſtand war für die Zufuhr die ganzen letzten Monate hindurch ſehr günſtig und iſt jetzt erſt rückgängig. Man hat die guten Waſſerverhältniſſe dazu benutzt, an den oberrheintſchen Plätzen wieder normale Vorräte anzu⸗ ſammeln, um dem Herbſtbedarf gewachſen zu ſein. Kataſtrophale Preisgestaltung am Tettnanger gopfenmarkt Das Geſchäft hat ſich mit Beginn der neuen Woche eher ver⸗ ſchlechter als rerbeſſert. Inzwiſchen iſt der größte Teil Frühhopfen geerntet. In den letzten Tagen wurde bereits mit der Späthopfen⸗ ernte begonnen. Ein großer Teil der Nürnberger Handelsvertreter iſt zu Ende letzter Woche abgereiſt und ſomit liegt das Einkaufs⸗ geſchäft ſehr im argen. In den letzten Tagen trafen Brauer meiſt gus Württemberg ein, um ihren Bedarf direkt zu decken, doch ſte kön⸗ nen die großen Mengen, die bereits lagern, nicht alle übernehmen und tätigen ſomit Einkäufe zu den gleichen Preiſen wie der Handel. Frühhopfen, der gut geerntet wurde und von glattgrüner Farbe iſt, wurde Anſtichware bis zu 75, mittlerer Qualität von 4050/ ge⸗ handelt. Auch Späthopfen iſt bereits am Markt. Doch hier ſtellt der Handel beſonders hohe Anſprüche bezüglich der Qualität. Für prima Ausſtich wurden nicht mehr als 45/ pro Ballen bezahlt. Für Späthopfen mittlerer Qualttät wurde der geringe Preis von nur 20 und 90/ geboten, für weniger gute Qualität iſt das Gebot noch entſprechend niedriger. Bei Späthopfen lohnt ſich die Pflücke bereits nicht mehr. Es ſind inzwiſchen Fälle bekannt geworden, wo 20 und 30 Ztr. deswegen überhaupt nicht geerntet werden, weil der Pflückerlohn für den Zentner allein ſchon auf 25/ zu ſtehen kommt. 8 * Kraichgan Hopfenernte. Wo Hopfen gebaut werden, begegnet man der gleichen Enttäuſchung und Erbitterung über die erztelten Pretiſe. Wenn in Karlsdorf beiſpielsweiſe 50„ pro Zentner erlöſt wurden, ſo iſt das ſchon wenig; beſonders kraß liegt aber der Fall in Neudorf mit einem Ertrag von 1020/ pro Zentner, Die ohnehin mit einer ſchmalen Rente ausgeſtattete Landwirtſchaft verträgt ſolche Rückſchläge umſo weniger, als ſie zu gleicher Zeit in der Tabakernte kaum eine Entlaſtung findet und Hurch eine große Futtberknappheit bedroht wird. Eine Reſolution der Spalter Hopfenbauern In einer Obmänner⸗ und Ausſchußſitzung des Hopfenproduktions⸗ verbandes Spalt und Umgebung wurde eine Reſolution angenom⸗ men, in der zum Ausdruck gebracht wird, daß bei dem guten Ausfall der diesjährigen Ernte die gegenwärtige Preispolitik eine Kataſtrophe für die Hopfenproduzenten bedeute. Durch die in letzter Zeit genannten Preiſe könnten die Pflückkoſten nicht gedeckt werden, von einer Deckung der Geſtehungs⸗ und Produkttons⸗ koſten könne überhaupt nicht die Rede ſein. Ein großer Teil der Schuld treffe nicht zuletzt die Reichsregierung, weil die Vorarbeiten für die Verabſchiedung des Provenienzgeſetzes ſolange hinausgezögert worden ſeien, daß das Geſetz für die diesjährige Ernte nicht mehr zum Vollzuge kommen könnte. Es müſſe alſo als ein Skandal be⸗ zeichnet werden, wenn heute bereits 50000 Zentner Saazer Hopfen von Deutſchland gekauft worden ſeien, und daß eine Nachfrage für bayeriſchen Hopfen nicht beſtehe. Daher werde gefordert, daß die Staatsregierung ihren Einfluß auf die Vertreter der Brauinduſtrie und des Handels dain geltend mache, zuerſt das deutſche Produkt, das von keinem ausländiſchen Produkt übertroffen werde, zu kaufen. Obſtverſteigerungen Obſtgroßmarkt Neuſtadt a. d. Höt., vom 11. Sept. Auf dem heuti⸗ gen Markt wurden pro Pfund folgende Preiſe erzielt: Aepfel 10—18, Birnen—20, Mirabellen 10—15, Pfirſiche 1045, Reineclauden—8, Tomaten—6, Zwetſchgen—8. Gute Anfuhr, flotter Abſatz. Freinsheimer Obſtgroßmarkt vom 11. Sept. Bei gutem Beſuch und reger Nachfrage fanden die angefahrenen 950 Zentner guten Ab⸗ ſatz. Aepfel—5, Birnen—18, Mirabellen—8, Zwetſchgen 910, Pfirſiche 1226, Trauben 20—23, Tomaten—5. * Obſtgroßmarkt Bad Dürkheim vom 12. Sept. Am heutigen Obſtgroßmarkt notierten: Mirabellen—41; Birnen—44; Anoden an den Kongreß 19—14 William Chriſt 12—14; Aepfel—9; Pfir⸗ ſiche 1125; Tomaten—4; Zwetſchgen—9. Anfuhr 220 Zentner. Nachfrage gut. * Weiſenheimer Obſtmarkt vom 12. Sept.(Alter Markt). Bei guter Anſuhr und flottem Abſatz notierten: Spätzwetſchgen—8; Pfirſiche 10—28; Birnen 1220; Aepfel—14; Trauben 2028; To⸗ maten—4; Mirabellen 10—12. * Schifferſtadter Gemüſeanktion vom 11. Sept. Bei der heutigen Auktion notierten bei guter Anfuhr und reger Nachfrage: Zwetſch⸗ gen—7, Aepfel—15, Birnen—11, Bohnen 10—25, Spinat 1024, Tomaten—5, Zwiebeln—5, Wirſing 7—11½, Weißkraut 4% bis %½, Rotkraut—10, Endivienſalgt—9, Kopfſalat—8, Blumen⸗ kohl—46. * Zur Jutereſſennahme der Osramgeſellſchaft an ber italieniſchen Glühlampeninduſtrie. Nach Meldungen aus Mafland beſtätigt es ſich, daß die International General Eleetrie Co., die bekanntlich in jüngſter Zeit an der Osramgeſellſchaft und der ACG. Intereſſe ge⸗ nommen hat, der Osvamgeſelkſchaft in Berlin ein Paket Aktien der Geſellſchaft für elektriſche Lampen Ediſon Cleriei abgetreten hat. Für den italieniſchen Markt werden in Zukunft die Osramlampen in den Ediſon Clerteti Werken hergeſtellt werden. Tageskalender Freitag, den 13. September Nationaltheater: Ein Maskenball“,.80 Uhr. Apollotheater: Vartets⸗Vorſtellung,.15 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Erotik“.— Schauburg:„Der Hund von Baskerrille“.— Capitol:„Poltzel“.— Seal a:„Die Nacht der 7 Sünden“.— Gloria: Tempo, Tempo“.— Pala ſt⸗ Theater:„Der Fall des Staatsanwalt.“ Ufa Theater:„Im Prater blühen wieder die Bäume“. Sehenswürdigkeiten: Kunſthalle: Dienstag bis Sonntag: 10 bis 1 Uhr und 8 bis 5 Uhr: Schloßmuſeum mit den Sonderausſtellungen: 150 Jahre Mannheimer Nationaltheater und Die politiſche Bewegung 1848/49. Gebffnet täglich v. 10—13 umd 15—17 Uhr, Sonntags v. 1117 Uhr durchgehend. Schloßbücherei:—1,—7 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völker⸗ kunde im Zeughans: Sonntag vorm. von 11—1 und nachm. von—5 Uhr: Dienstag—5 Uhr; Mittwoch—5 Uhr: Freitag—7 Uhr.— Planetarium: Beſichtigung.00 Uhr. ——————— Chefredakteur! Kurt Fiſcher Mer antwortlich für Politik: 5. A. Meißner— Feuilleton: Dr. G. Kay 0 er— Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Vermiſchtes: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles Ubrige: Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen; Jakob Fande, fämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Reltung G. m. b. 5. Mannbeim E 6, 2. Schluß des redaktionellen Teils Geſchäftliche Mitteilungen Kein ungewaſchenes Obſt eſſen. Dieſe Warnung iſt gerade fetzt wieder ſehr angebracht. Nur die Banane kann man ohne Bedenken ſofort nach dem Kauf eſſen, denn ihre Schale ſchützt die Frucht vor ſchädlichen Bakterien. Bananen ſind aber nur dann bekömmlich und geſund, wenn die Früchte ganz 5 ſind. Die Fyffes Bananen ſtehen von dem Moment der Ernte bis zur Cieferung an den Händler unter ſtändiger Kontrolle. Eine über 90lährige Erfahrung, verbunden mit einem großzügig organiſierten Verfand, bei dem die modernſten techniſchen Errungenſchaſten zu Hilfe ge⸗ nommen werden, geben die Gewähr, daß Fyffes Bananen ſtets in dem Augenblick ihrer größten Bekömmlichkelt und höchſten Nähr⸗ kraft zum Verkauf gelangen.— Jede Hausfrau ſollte deshalb beim Einkauf von Bananen darauf achten, daß ſie nur Fyffes Bau a⸗ nen mit der blauen Marke erhält, denn 1 rüchte werden täglich den Händlern friſch geliefert und ſind ge„ nahrhaft und hygteniſch. Em 156 Besichtigen Sie unsere Läger und Fenster auslagen! Schuh-Heus Das Haus mit der sachverständigen Bedlenung echt auf Rand gearbeitet Merren-Halbschuh in schwarz, braun und zweifarbig Boxcalf, sowie in prima Lackleder, Orig. Goodyear Welt, sehr gute Verarbeitung adap und doch Qualitat NManken 0 ö 5 5 3 We—.— 2 2 n u 8 9 0 e„“ * e D d N 2 none 1 4 4 Freitag, den 18. September 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe 9. Seite. Nr. 424 Wir erfüllen hiermit die traurige Pflicht davon Kenntnis zu geben, daß heute morgen plötzlich und unerwartet unser langjàhriger Prokurist, Herr August Lang mitten aus seiner Tätigkeit heraus uns entrissen wurde Sein früher Heimgang bedeutet für unsere Firma einen schmerzlichen u. schweren Verlust Mit aufrichtiger Dankbarkeit gedenken wir seiner Verdienste, die er sich in treuer nahezu 30jähriger Mitarbeit um unsere Firma erworben hat 10155 Wir werden dem Verstorbenen stets ein ehrendes Gedächtnis bewahren Mannheim, den 12. September 1929 Die Direktion der Eichbaum Werger- Brauereien.-G. Ein schneller Tod hat heute unseren lieben Kollegen und Freund Herrn Prokurist August Lang aus unserer Mitte genommen. Er war vorbildlich in seiner Arbeitsfreudig- keit und Pflichttreue. Wir beklagen tieferschũttert seinen unerwartet frühen Heimgang und werden ihm stets ein getreues Gedenken bewahren Mannheim, den 12. September 1929 105 Die Prokuristen und Angestellten der Ta. 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Juni 1929 vorliegt, war eine Enttäuſchung, denn die nach dem Poung⸗ plan verbleibende Belaſtung Deutſchlands wird auch von denjenigen, die aus politiſchen Gründen zuſtimmen zu müſſen glaubten, für wir tſchaftlich unträgbar gehalten. Die deutſche Wirtſchaft wird alſo auch in Zukunft ihren Wettbewerb auf dem Weltmarkt unter einer geradezu prohibitiv wirkenden Vor⸗ belaſtung führen müſſen, zumal auch die protekttoniſtiſchen Mit⸗ tel zur Bekämpfung unſerer Ausfuhr nach wie vor aufrecht erhalten werden. Statt einer Geſundung fürchten weite Wirtſchaftskreiſe des⸗ halb eine fortſchreitende Verſchuldung der deutſchen Induſtrie an das Ausland und für diejenigen Betriebe, für die dieſer Weg nicht oder nicht mehr gangbar iſt, den Zuſammenbruch.“ Der Abſatz des Syndikates zeigte im Berichtsjahr im ganzen den aus dem Konjunkturabfall erklärlichen Rückgang. Der arbeitstägliche Verſand ging um 5,08 v. H. auf 242871 Tonnen gegen 255 873 Tonnen i. V. zurück. Der höchſte arbeitstägliche Monatsdurchſchnitt des Vorjahres von 271 400 Tonnen im Januar 1928 wurde allerdings infolge der Auswirkungen der außerordentlichen Kälteperiode im letzten Mongt des Berichtsjahres, im März, mit 287024 Tonnen um 15 924 Tonnen oder 5,75 v. H. übertroffen. Aber bieſe Ziffer bleibt hinter der Durch⸗ ſchnittsziſſer des unter der Einwirkung des engliſchen Streiks ſtehen⸗ den Geſchäftsjahres 1926/7 mit 288 676 Tonnen um 1652 Tonnen oder 0,57 v. H. und gegen den höchſten Monats durchſchnitt jenes Jah⸗ res mit 324 421 Tonnen im November 1926 ſogar um 37 397 Tonnen oder 11,53 v. H. zurück. Die geſamte Steinkohlengewinnung Deutſchlands, die im Kalenderjahr 1927 einen außergewöhnlich hohen Stand erreicht hatte, war 1928 wieder rückgün gig. Sie ſtellte ſich auf 150 876 000 Tonnen, d. ſ. 1,77 v. H. weniger als im Jahr 1927. Gegenüber dem Jahre 1913 war die Förderung des Jahres 1028 noch um rd. 10 123 000 Tonnen oder 7,10 v. H. höher, bei Zugrundelegung des jetzigen Ge⸗ bietsumfanges ohne Saar und Oſtoberſchleſten. Die Förderung d e s Ruhrrevtiers hetrug 114567 000 Tonnen und war 2,90 v. H. niedriger, als die des Jahres 1927. Während die übrigen Reviere ihre Förderung gegenüber dem letzten Vorkriegsjahr zum Teil erheb⸗ lich ſteigern konnten, iſt die Förderung des Ruhrreviers wieder auf den Stand von 1913 geſunken. Die arbeitstaä gliche För⸗ derung des Ruhrrepſers einſchl. der dem Syndikat nicht angehören⸗ den Zechen lag im Durchſchnitt des verfloſſenen Jahres mit 378 000 Tonnen noch etwas unter der Ziffer des Jahres 1919 von 380 000 legt ſeinen Jahres⸗ Maxhütte⸗Vericht i 7(10) v. H. Dividende— Rückgängige Produktion 5 Der für das am 31. März beendete GZ. 1928/29 vorgelegte Ab⸗ ſchluß der Eiſenwerk⸗Geſellſchaftt Maximilitans⸗ hütte ergibt einen von 2,528 auf 195 Mill. I verminderten Reingewinn. Die Betriebseinahmen belaufen ſich(in Mill. /) auf 7,87(i. B. 8,41) und die Zinseingänge auf 0,31(0,40). Hierzu tritt noch der Gewinnvortrag von 0,91(0,12). Demgegenüber ſtiegen die Generalunkoſten von 0,58 auf 0,60, während ſoziale Aufwendungen von 1,0 auf 1,98 und Steuern und Umlagen von 1,98 auf 1,67 zurück⸗ gingen. Die Abſchreibungen wurden von 2,59 auf 2,76 erhöht. Aus dem verbleibenden Reingewinn gelangen bekanntlich 7 v. H. Div i⸗ dende(i. V. 10) zur Verteilung. 342 000/ verbleiben zum Vortrag. Im Vorſtandsbericht wird aufgeführt, daß die allgemeine wirtſchaftliche Depreſſion ſich auch in den techniſchen Ergebniſſen wiberſpiegelt. So iſt die Rohſtahler zeugung bei der G. von rund 390 000 auf 302 000 To. zurückgegangen und der Verſand an Walzwerkserzeugniſſen hat ſich bei einer Herſtellung von 255 155 To. um rund 57000 To. verringert. Dieſer Rückgang erſtreckt ſich in der Hauptſache auf Oberbaumaterial infolge der geringfügi⸗ geren Reichsbahnaufträge. 5 In der Bilanz ſind bei 22,5 Mill./ AK. die Gläubiger von 3,94 auf 6,12 Mill. 4 geſtiegen. Dieſe Erhöhung iſt auf die Inan⸗ ſpruchnahme langfriſtiger Kredite zum Ausbau der Werksanlagen zurückzuführen. Die für den weiteren Ausbau noch benötigten Mittel ſind durch langfriſtige Kredite geſichert, die bei günſti⸗ ger Lage des Kapitalmarktes fundiert werden ſollen. Von dieſen wetteren Krediten iſt inzwiſchen ein Teil in Anſpruch genommen wor⸗ den, ſo daß das Kreditorenkontv ſeit dem Bilanzſtichtag, d. h. ſeit Ende März, weiter angewachſen iſt. Im Gegenſatz zum Anwachſen der Gläubiger haben ſich die Vorräte mit 5,0 Mill. 4 auf Vorfahrs⸗ höhe gehalten. Bei dem Rückgang der Schuldner von 10,18 auf 7,77 Mill.„ kommt der verminderte Geſchäftsumfang am Ende der Froſtperiode, d. h. zum Bilanzſchlußtag, zum Ausdruck. Inzwiſchen iſt auch hier ein Wechſel eingetreten. Die Aus ſichten laſſen nach Anſicht der Verwaltung eine durch⸗ greifende Beſſerung der Verhältniſſe vorläufig nicht erwarten. * Kraftwerk Rheinau. Die heute unter dem Vorſitz von O. B. Dr. Heimerich abgehaltene o. GV. genehmigte einſtimmig die Regularien und ſetzte die Dividende auf 8 v. H. feſt. Ein neues Verfahren zur Herſtellung roſtfreien Gußeiſens. In Verbindung mit der der Firma Otto Wolff naheſtehenden Ver⸗ vobrt Wanderroſt AG. iſt dieſer Tage in Düſſeldorf eine neue Geſellſchaft unter der Firma„Geſellſchaft für nichtroſtenden Guß mb.“ gegründet worden. Das neue Unternehmen bezweckt die Herſtellung eines neuartigen roſtfreien Gußeiſens nach einem Ver⸗ fahren, für das bereits in allen in Betracht kommenden Ländern die Patente angemeldet ſind. Die beſonderen Eigenſchaften des in größerem Ausmaß erſt noch herzuſtellenden Gußeiſens werden durch beſondere Zuſätze von Chrom, Nickel, Wolfram uſw. erreicht. Je nach dem Verwendungszweck(feuerbeſtändiges, ſäurefreles und an⸗ deres Gußeiſen) werden die Legierungen verſchiedenartig geſtaltet. Zum Geſchäftsführer der neuen Geſellſchaft iſt Direktor B. Ver⸗ uoort⸗Düſſeldorf beſtellt worden. Die Neugründung erfolgte pri⸗ vat durch Direktor B. Vervoort in Düſſeldorf, allerdings tatſächlich in Verbindung mit der Vervoort Wanderroſt AGG. Direktor Vervoort arbeitet bereits ſeit mehreren Jahren an dieſem Verfahren, das nunmehr abgeſchloſſen ſcheint. Die neue Geſellſchaft iſt vorerſt mit einem Nominalkapital von nur 20 000/ ausgeſtattet, das aber bei der Aufnahme der Produktion nicht unerheblich erhöht werden ſoll. Die Firma Otto Wolff iſt direkt an der praktiſchen Verwertung der Patente nicht intereſſiert. * Um die Erhaltung der Maſchinenfabrik Badenia vorm. Wm. Platz Sößhne Ach. in Weinheim. Die lange geführten Verhandlungen mit einer engliſchen Intereſſentengruppe ſind er⸗ gebnis los verlaufen. Wie ſchon früher von der Stadt Weinheim mitgeteilt, ſoll das geſamte Werk nun von ihr an eine Nachfolgeſirma verkauft werden, die von der Stadt größere ſteuerliche Vergünſtigun⸗ gen erhalten ſoll, damit das früher ſehr ergiebige und bekannte Werk weiter der Stadt erhalten bleibt. * Hauptverſammlung der Deutſchen Werke in Liqu. in Berlin. Die.⸗V. genehmigte einſtimmig die vorgelegten Liquidationsbilan⸗ zen per 11. Februar 1928 und 1929, die bei einer Reſtverpflichtun für noch einzulöſende Aktien per 12. Februar 1926 von 29 Mill. I, 0 b 8, N Eigenbeſitz befinden. Forder weiſen die ſich pe f 288 etwa 28,6 v. H. in der Maſſe liegen. Tonnen und war erheblich niedriger als der Durchſchnitt des Jahres 1927, der 390 000 Tonnen erreichte. Der Abſatz des Ruhrkohleuſyndikates geht zum größten Teil ins Aus land und iſt dort wie auch in dem beſonders von engliſcher und holländiſcher Kohle beſtrittenen Inland— einem Wettbewerb ausgeſetzt, der in der Berichtszeit eher zu⸗ als abgenommen hat. Dieſer Kampf hat trotz der in jüngſter Zeit in verſchiedenen engliſchen Kohlenbezirken ein⸗ getretenen Markt⸗ und Preisbefeſtigung nicht viel von ſeiner Schärfe verloren. Wie in abſehbarer Zeit von der Seite des engliſchen Wett⸗ bewerbes her keine Erleichterung für den Ruhrbergbau erwartet wird, ſo ſieht dieſer auch den Wetthewerb der anderen europäiſchen Kohlen⸗ händler nicht geringer, ſondern ſtärker werden. Bei einem Zuſtande⸗ kommen des Handelsvertrags mit Polen wird ein großes polniſches Kohlenkontingent auf den deutſchen Markt drücken. Hol ⸗ land hat die Entwicklung ſeines Bergbaues noch nicht abgeſchloſſen. In Belgien wird der Ausbau des Campine⸗Beckens erhebliche Mehrmengen auf den Markt bringen. In Frankreich können ſich Bergbau und Kokerei unter dem Einfluß einer langen guten Kon⸗ junktur kräftig entwickeln. Ueberall bedroht alſo eine Steigerung der Produktionskraft unſeren Abfatz, der außerdem noch durch protek⸗ tioniſtiſche Maßnahmen des Auslandes in empfindlicher Weiſe be⸗ einträchtigt wird. Die deutſche Stein kohlenaus fuhr ging im Jahre 1928 um 7,64 v. H. auf 36 129 000 Tonnen zurück, wäh⸗ rend die Einfuhr erheblich, und zwar um 31,8 v. H. auf 6 969 000 Tonnen zunahm. Holland hat ſeine Kohlenausfuhr nach Deutſchland mehr als verdoppeln können. England vermochte ſie um über 33 v. H. zu ſteigern. Im erſten Vierteljahr 1929 ging die Einfuhr infolge der Froſtperiode, die den Waſſerverſand zum Teil unmöglich machte, wieder zurück. In das Verhältnis zwiſchen Selbſtkoſten und Erlöſen wurde zu Beginn des Berichtsjahres durch die Lohn⸗ und Preis⸗ erhöhung vom 1. Mai 1928, ſpäter durch die Gütertarif⸗ erhöhung der Reichsbahn am 1. Oktober 1928 eingegriffen. Der Bericht ſtellt feſt, daß die Einwirkungen der Lohnerhöhungen noch ſchlimmer ſein würden(zum 1. Mai 1929 trat wieder eine? belaſtung des Lohnkontos ein), wenn nicht eine Steigerung des För⸗ deranteils als Folge der Rationaliſierung eingetreten wäre, bei der allerdings der Entlaſtung des Lohnkontos eine Belaſtung des Kapi⸗ tal⸗ und Materialkontos gegenüberſteht. Ein Lob wird der Deutſchen Reichsbahn inſofern geſpendet, als dieſe die Rekordwagenanforderun⸗ gen der Ruhr während der ſcharſen Kältezeit ohne Schwierigkeiten Erfüllte. Allerdings widerſpricht der Jahresbericht der vielfach eut⸗ ſtandenen Anſicht, die Reichsbahn habe in den Monaten Februar und März 1929 bewieſen, daß ſie die Waſſerſtraßen erſetzen könne. auf 52 400/ vermindert haben. Die Viag hat Vermögen und Schulden der Geſellſchaft übernommen und ſich verpflichtet ſämtliche Aktien der Geſellſchaft zu pari einzulöſen. Die entſtandenen Liquidattonskoſten wurden von der Viag getragen. :: Dresdner⸗Leipziger Schnellpreſſenſahrik AG., Coswig. Der AR., beſchloß, der auf den 19. Oktober einzuberufenden Hauptyer⸗ ſammlung die Verteilung einer Dividende von wieder 10 v. H. vor⸗ zuſchlagen. i Heyl⸗Beringer Farbenfabriken AG. in Berlin(Eigener Draht.) Die Geſellſchaft, an der die Gebrüder Gutbrod Gmb. Frank⸗ furt a. M. maßgeblich beteiligt ſind, beruft zum 9. Oktober nach Frankfurt a. M. eine ao..⸗V. mit dem einzigen Punkte der Tagesordnung, AR.⸗Wahlen. Dieſes hängt, wie wir erfahren, mit der Einbeziehung einer neuen ausländiſchen Intereſſengruppe zuſammen. Die darüber noch ſchwebenden Verhandlungen dürften noch etwa drei Wochen dauern, ſo daß Angaben über den neuen Partner unterbleiben. Die Neuorientierung hängt mit der Ablöſung größerer Debitoren bei der Fravag zuſammen. * Citroen Automobil AG. in Köln. Dieſe Tochtergeſellſchaft der S. A. André Citroen, Paris, ſchließt das erſte volle Geſchäfts⸗ jahr 1928 mit einem Rohgewinn von 3 692 543„, wovon Unkoſten 8811 438/ erforderten, ſodaß ſich unter Verrechnung des Verluſt⸗ vortrages aus 1927 von 46 689 ein Geſamtverluſt von 165 593 Mark ergibt. In der Bilanz erſcheint das Aktienkapital mit 4 Mill. Mark, wovon 2 Mill./ noch nicht eingezahlt ſind. Gläubiger be⸗ laufen ſich auf 7900 266 /, Schuldner und Wechſelforderungen auf 3 994 808, Waren auf 3 968 208 l. “Kapitalerhöhung eines amerikaniſchen Eiſenbahntruſts.— Ge⸗ planter Erwerb europäiſcher Eiſenbahn⸗Werte. Die Inter⸗ national Carriers Ltd., der erſte Inveſtmenttruſt für ame⸗ rikaniſche und europäiſche Eiſenbahnwerte, kündigt eine Erhöhung ihres Stamm- Aktienkapitals um 400 000 auf 800 000 Aktien an. Durch Ausgabe der neuen 400 000 Aktien, die demnächſt in Amerika und Europa durch das bekannte Emiſſionshaus Calvin Bullock aufgelegt werden, wächſt das geſamte Betriebskapital des Truſts auf 18 Mill. Dollar an. Die vor drei Wochen zum Kurs von 23 Dollar per Aktie aufgelegten 400 000 Stück wurden fünfmal itberzeichnet. Der Truſt beabſichtigt, die neuen Mittel außer in amertkaniſchen Eiſenbahnwerten vor allem in führenden engliſchen, deutſchen, franzöſiſchen und anderen eurppäiſchen Eiſenbahnaktien anzulegen. Unter den bisherigen Anlagen ſind beſonders zu er⸗ wähnen ſolche in Werten der London Medland und Scottiſh Rail⸗ way, der Cangdian Pacific, Baltimore u. Ohio, Erie, Miſſourt Pacific, New York Central und der St. Louis u. St. Franeised Eiſenbahn. 5 * Der Status bei D. Levin, Berlin. In der zahlreich beſuchten Gläubigerverſammlung der Konfektionsfirma D. Levin, Berlin, legte der Konkursverwalter den von ihm gemeinſam mit der Textilig Treuhand⸗ und Verwaltungsgeſellſchaft m. b. H. auf⸗ geſtellten Status nor, aus dem ſich ergibt, daß Vermögenswerten von 276 121%% Verpflichtungen von 905 023/ gegenüberſtehen, ſo daß Dieſer Status iſt unter der Vorausſetzung aufgeſtellt, daß die Hypothekengläubigerin ſtillhält, da im Falle einer Subhaſtation der Grundſtücke mit einem Verluſt von etwa 200 000% zu rechnen wäre. Es ſei jedoch zu er⸗ warten, daß die Hypothekengläubigerin keine Schwierigkeiten be⸗ reiten werde, ſolange ſie die Zinſen erhalte. Unter den Verbindlich⸗ keiten befindet ſich ein Darlehen von Gebr. Mannheimer von 113 662 ,, wie es von ſachverſtändiger Seite geſchätzt wird, während die Firma Gebr. Mannheimer ihren Anſpruch erheblich höher beziffert. * J. G. Deutſche Wollhutfabriken. Die Firmen Hutfabrik Max Baſch AZ., Ginnow u. Schleſinger. Hutfabrik AG., Carl Goldſchmidt, Hutfabrik AG., S. Kallenbach, Friedrich Steinberg, Hermann u. Co., ſämtliche in Luckenwalde, Gubener Hutfabrik AG., vorm. Steinke u. Co., die Neudammer Hutfabriken AG. ſowie Silber u. Brandt, Hut⸗ fabrik A. J. Bambus u. Co. und Slegfried Bock, letztere drei in Berlin, haben ſich zunächſt nur für ihre Herrenhutfabrikate, wie der „Deutſche Stroh⸗ und Filzhut⸗Anzeiger“ berichtet, zu einer Inter⸗ eſſengemeinſchaft zuſammengeſchloſſen. Dadurch ſoll das bis⸗ her bereits beſtehende Abkommen eine Erweiterung erfahren. Mit dieſem Zuſammenſchluß ſoll hauptſächlich bezweckt werden, unter Wahrung der Selbſtändigkeit jedes einzelnen Unternehmens. gewiſſe Preis vereinbarungen herbeizuführen, ſowie die Produktion der ein⸗ zelnen Betriebe zu ſpezialiſteren, um dadurch eine Rationaliſierung und beſſere Ausnutzung der Werke herbeizuführen.— Das jetzt er⸗ folgte Abkommen faßt alle Firmen aus dem Luckenwalder Hut⸗ Revier zuſammen. In die Kombination einbezogen ſind außerdem eint türmen aus dem e Berliner Reyter. Lage der deutſchen Maſchinen-Induſtrie Ruhiges Inlands⸗ und Auslandsgeſchäft im Anguſt— Wenig verringerter Beſchäftigungsgrad f Vom Verein Deutſcher Maſchinenbauanſtalten, dem Spitzenwer⸗ band der deutſchen Maſchineninduſtrie, wird geſchrieben: Im Auguſt war der Eingang von Anfragen und Aufträgen von⸗ ſeiten der Inlands⸗ und Auslandskundſchaft im ganzen ſchwächer als in den letzten Monaten. Der Geſchäftsverlauf war jedoch nicht ein⸗ heitlich und wurde offenbar zum Teil durch die Ferienzeit ungünſtig beeinflußt. Hemmend auf den Geſchäftsgang wirkte auch die lange Ungewißheit über den Ausgang der Haager Konferenz.— Im Beſchäftigungsgrad, gemeſſen an der Geſamtzahl der geletſteten Ar⸗ beitsſtunden, ſowie in der durchſchnittlichen Wochenarbeitszeit traten nur unbedeutende Verringerungen ein.— Im Wer 1 8 eug⸗ maſchinenbau ging der Auftragseingang im ganzen zurück; noch ſtärker ausgeprägt war dieſe Bewegung bei den Holzbearbeitungs⸗ maſchinen. Einige in Webereimaſchinen verzeichnete Auftragszugänge blieben ohne fühlbaren Einfluß auf den ungenügenden Beſchäfti⸗ gungsgrad der Textilmaſchinen in duſtrie. Bei der Lan d⸗ maſchinenin du ſtrie war das Geſchäft in Erntemaſchinen ſtiller, was aber der vorgeſchrittenen Saiſon entſpricht; dagegen kamen mehr Aufträge im ganzen als genügend bezeichnet. In Pumpen u nd maſchinenbau war der Auftragseingang in Verbrenungsmotoren einigermaßen befriedigend, während Beſtellungen auf Dampfkraftau⸗ lagen ſpärlicher eingingen. Im Ventilatoren bau wurden die Aufträge im ganzen las genügend bezeichnet. In Pumpen un 8 Bergwerksmaſchinen war das Auguſtgeſchäft noch 5 leidlich, zum Teil aber ſchwächer als im Vormonat. Die Meldungen über den Walzwerksbau lauten ſehr verſchieden. Geſteigerter Auftrags⸗ eingang wurde von Waagenfabriken gemeldet. In Papier⸗ verarbeitungsmaſchinen blieben die Abſchlüſſe hinter denen der vorhergehenden Monate zurück. Im Aufbereitungsmaſchinenbau wurde eine leichte Belebung des Auslandsgeſchäftes feſtgeſtellt. Friedrich Elſaß jr. AG., Papierfabrik. Barmen. In der S. wurde der Abſchluß ohne Erörterung genehmigt. Bei einem un⸗ veränderten Aktienkapital von 189 000% wurde einſchließlich Vortrag ein Reingewinn von 25 377/ erzielt, wovon 17 241 für Abſchrei⸗ bungen verwandt und 8135, vorgetragen werden. 8 * Aktien⸗Malzfabrik in Sangerhauſen.— 10 v. H. Dividende. Der AR. beſchloß, der GV. am 12. Okt. die Verteilung einer von 9 auf 10 v. H. erhöhten Dividende für das Geſchäfts ahr 1928/29 vorzuſchlagen. Trotz der Erhöhung der Dividende ermöglicht es der Gewinn des Berichtsjahres, Abſchreibungen und Rückſtelluu⸗ gen gegenüber dem Vorfahre beträchtlich zu erhöhen.. :: Kathreiners⸗Abſchluß. Die Franz Kathreiners Nachfolger Ach. in München legt für das erſte(nach dem bekannten Zuſammenſchluß) 37% Monate umfaſſende Geſchäftsjahhr, das am 31. März zu Ende ging, ihren Bericht vor. Die Umſätzſe konnten zwar geſteigert werden, doch waren nur mit Mühe nennenswerte Debitorenverluſte zu ver⸗ hindern. Der ausgewieſene Bruttogewinn von 1,65 Mill.„ wird durch 1,94 Mill./ Geſchäftsunkoſten nahezu aufgezehrt, ſo daß mach 2 663% Abſchreibungen und abzüglich der Gründungskoſten und größerer Rüchſtellungen von 252 728/ ein Reingewinn von nut 81504/ verbleibt, woraus 3 v. H. auf 1 Mill. J VA. p. r. t. verteilt werden, während die 3 Mill./ StA. dividendenlos bleiben. :: Vollſitzung der Kunſtſeidekouvention. Dem Vernehmen nach wird Ende d. M. eine Zuſammenkunft der für die Erneuerung der Viscoſe⸗Konvention in Frage kommenden Kunſtſeideorganiſation ſtattfinden. Die Kommiſſionen haben inzwiſchen weiter getagt. So hat vor acht Tagen auch die beſonders wichtige Preiskommiſſion he⸗ raten. An zuſtändiger Stelle beurteilt man die Ausſichten für das Zuſtandekommen einer feſteren Bindung zur Zeit wieder zuveeſicht⸗ licher, wenn auch bis zur endgültigen Konſtituſerung noch größere Schwierigkeiten zu überwinden ſind. * Eruſt von Borſig 60 Jahre alt. Der Vorſitzende der Vereind⸗ gung der Deutſchen Arbeitgeberverbände, Geh. Kom.⸗Rat Dr. h. e. Ern ſt v. Borſig, vollendet am 13. September 1929 ſein 60. Lebensjahr. Er iſt der Oeffentlichkeit nicht nur als Mitin⸗ haber der Berliner und oberſchleſiſchen Werke der von ſeinem Groß⸗ vater Auguſt Borſig gegründeten Firma A. Borſig bekannt. Mehr noch iſt er durch ſeine führende Tätigkeit in den Organ i⸗ ſattonen der ihm naheſtehenden Induſtrie, nämlich im Ver⸗ band Berliner Metallinduſtrieller und im Geſamtverband Deutſcher Metallinduſtrieller, namentlich als erſter Vorſitzender der ſozial⸗ politiſchen Spitzenorganiſation der deutſchen Wirtſchaft, der Vereini⸗ gung der Deutſchen Arbeitgeberverbände hervorgetreten. In dieſen Stellungen, zu denen noch ſeine Tätigkeit im Präſidium und Vorſtand des Reichsverbandes der Deutſchen Induſtrie und als Mitglied des Reichswirtſchaftsrates hinzukommt, ſteht er im Brennpunkt des ſozialpolitiſchen und wirtſchaftlichen Lebens. * Wieder Tonfilmkrieg. Von der Klangfilm.m. b. H. wird nun⸗ mehr ebenfalls mitgeteilt, daß die Londoner Einigungsverhandlungen mit der amerikaniſchen Klangfilmgruppe ergebnislos verlaufen ſind. Die Klangfilm⸗Tobis will jetzt mit allem Nachdruck gegen die amerikaniſchen Apparaturen in Deutſch⸗ land vorgehen und deren Bezug unmöglich machen, was nach ihrer Anſicht durch die verſchtedenſten Patente, die in ihrem Beſſtze ſind, beſtimmt möglich iſt. Reichsernährungsminiſter Dr. Dietrich ſpricht über Getreidemarkt und Monopolbeſtrebungen in der Harmonie. Wie wir von Handelskammer hören, findet der Vortrag, den Herr Reichsernäßh⸗ rungsminiſter Dr. Dietrich heute abend 602 Uhr über„Die Lage am Getreidemarkt und die Monopolbeſtre bungen“ hält, nicht in der Handelskammer, ſondern in der Harmonie, Mannheim, D 2, 6 ſtatt. Neuregelungen im rheiniſchen Mehlhandel? Wie wir hören, haben zwiſchen den rheiniſchen Großmühlen und dem rheiniſch⸗füddeutſchen Mehlhandel dieſer Tage in Koblenz Be⸗ ſprechungen ſtattgefunden. Dem Vernehmen nach wird eine Rege⸗ lung der Mehlpreiſe für Bäcker und eine Neuregelung des Rabatt⸗ weſens im Mehlhandel auf einer Grundlage angeſtrebt, die durch alle Intereſſentengruppen gemeinſam geſchaffen werden ſoll. Die rheiniſchen Großmühlen, die jetzt eine zweite Qualität Weizenmehl, Spezial 0, herausgebracht haben, welches weſentlich mehr deutſchen Weizen enthält als die erſte Qualität, ſoſlen dabei das nötige Ent⸗ gegenkommen und das erforderliche Verſtändoͤnis für die Notwendig⸗ keiten des Mehlhandels gezeigt haben. Dieſer ſelbſt aber muß noch eine Einigung unter feinen auseinanderſtrebenden Gruppen er⸗ zlelen. Zu dieſem Behufe ſollen in kommender Woche in Man n⸗ heim neue Besprechungen des ſüd⸗ und ſüdweſtdeutſchen Mehlhandels ſtattfinden. 8 4 Ü Kanadas Weizenernte 50 v. H. hinter Normalertrag. Nach Schätzungen des ſtatiſtiſchen Büros in Ottawa wird die Weizenernte in Kangda in dieſem Jahre ca. 50 v. H. hinter dem normalen Er⸗ trag zurückbleiben. Auch das Landwirtſchaftsminiſterium in Wa⸗ ſhington gibt eine Verſchlechterung der Ernteausſichten für Weizen und Mais bekannt. Gegenüber Anfang Auguſt wird ein Minder⸗ ertrag von co. 9 v, H. geſchätzt. In Mais erwartet man eine Ernte, die nur 67,0 v. H. des Normalertrags darſtellen wird. Die Geſamt⸗ ernte an Weizen wird auf 785,7 Mill. Bufhels geſchätzt. Ars Ur⸗ ſache der rückgängigen Ernteſchätzungen wird die allgemein trockene Witterung angegeben. Frachtenmarkt Duisburg-Muhrort 12. September Die Nachfrage nach Leerraum war an der heutigen Börſe bei ſehr geringem Angebot an Kahnraum ſehr lebhaft. Trotzdem konnte die Fracht, wie wahl die meiſten Schiffer ſowie auch die Firmen⸗ meldeſtellen zurückhielten, nicht anziehen. Für einzelne Reiſen ab Kanal nach Mannheim wurden 8 Pfg. Tagesmkete bezahlt. Der Tagesſchlepplohn 205 wiederum an und wurden 20 bis W Pfg. pro Tonne für größere beladene Kähne ab hier nach Rotterdam bezahlt. Der Bergſchlepplohn erfuhr keine Aenderung. 5 5 bener Hut, vorm A. Enn. (Weitere Handelsnachrichten fiehe Seite 8) — * ö 1 * 1 4. 2 . Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 1. Seite. Nr. 424 Angebote Für nördl. Baden, tr. gut eingeführten Pfalz und Hessen Malns such süddeutsche Druckerei u. Färberei Rer. unter O. 4331 an Ala-Haasensfein & Vogler, München. Südl. d. 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Piave Musik von Giuseppe Verdi Spielleitung: Dr. Richard Hein Musikalische Leitun g: Eugen Jochum Anfang 19.30 Uhr Ende 22.15 Uhr Personen: Helm. Neugebauer Christian Könker Edlit Maerker Margarete Klose Gussa Heiken Hugo Voisin (Siegfr. Tappolet (Karl Mang Fritz Bartling Theo Herrmann Richard. Graf René, sein Sekretär Amelia, Rénèés Gattin Ulrika: eine Wahrsagerin Oskar, Page Silvan, ein Matrose N Feinde des Grafen Ein Richter Ein Diener Nur noch rage Apollo e 8⁰ 15 55 Das grandiose 8306 Eröfnungs-Drogramm Morgen, Samstag 4 Uhr 15 Einheits vorstellung) 50 Pfg, Mk. 1. Kaffee u. ache 30 Pfg. der deulsdie Oualttätsflüm Der Tall des eim aunerordenilich sfarkes und packendes Gesellschalis- 5 in 8 Aken . 0 n 0 10 f Dazu: S2 Monte Blue in dem Sensatlons-Großfilm „Der Deserteur“ 7 spannende Akte. Anfang:.20,.10,.30,.10 Uhr 5 10 6 005 bis einschl. Mon 5 50 5 wieder ein großes n 5 — 1. Film Brisitte Helm J Diglarhtder sieben Finden mann, Kurt Berron, Hugo Werner Kahle damen Kokeiten, Tänzerinnen, Barmäs⸗ cken, faulonsre, Hochstapler, Kavallere. Verbrecher, wirken in diesem Fim in tollem Reigen durcheinander. — 2. Fim lie hene niit Xeuie Desm, Slegir. Arng Hör Namef zwsler Frauen um dien Mann Anfang 5: Sonntag 4 Uhr. Letzte Voran ung 8⁰ Uu 8 Alb. Paulig- Valeria Blanka Creuff ür 0 i 1 f ff her die Bin Regie: E. W. Erno In den Haupirollen: 5 lian Ellis- Werner Fütterer Karl Auen fabert Thiem Adolphe Engers 5 eden 8.00..1,.30 N E Da- Orchester: J. Weller Heute Uraufführung f. Süddeutschland des größten Unterweltfilmes 12 Sonssflonsakte Warum Sie den Fiim sehen müssen; Hier schuf der Meisten der Unterwelt Dramen Jog. v. Sternberg einen Film, geladen m. Span- Aung u. Ueberraschung. Hier sie ht der Theater- besucher Kämpfe von packend ster Kealistik Zwischen den dunklen Elementen der Groß- Stadt und der Polizei. 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Grobfülm. em Eine Kriminelkemedte 5 58 aubender Spannung Jan zasen- let auf Sensation N s de 15 1 die Ereignisse übe i Len f. Tell pestrestel 88 LE das l mausmäddn Wartens in 6 Rkien n uf der Bühne: prolongier nn nontaine t Meckan. musikolisch, Kunterbun N Odeon-Lichispfele f 8 7. 10 15 9 NAitternachistaxe 5 f Nur bs einachl. Sonntag abend. i die weder weich werden noch anlaufen u. einen würzigen pikanten Ge⸗ ſchmack bekommen, er⸗ 0 fl durch meinen KUünmachessig. Liter 50 Pfg. Gurkengewürz Paket 30 Pfg.“ Der Eſſig braucht vorher nicht gekocht zu werden Storchen Drogerie, Marktplalz, H 1, 16 Pein Schöne Wohn häuſer mit 2, 3 u. 4 Zim.⸗ fern, Ein familien wohn⸗ häuſer, 5 Zimmer, Küche, Bad ete., für Mk. 25 000.— zu verkaufen. Näheres: B3046 Arch. Gember, Telephon 307 48. Feudenheim Ein- und Mehr famiienkäuser ſowie Bauplätze in jeder Preislage zu verk. Näheres Friedr. Rihm, Immob.(R. D. 500 15 Feudenheim, Hauptſtr. 188, Tel. 21475. 7521 Haus m. 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