N Abend⸗ Ausgabe Mannheimer General Anzeigen Nr. 425— 140. Jahrgang Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder darch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei eotl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R.%1 Baſſermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr. 6, chwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 An Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40 Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher mene Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw berechtigen 0 keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben Holt für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch 2 Montag: Sport und Spiel Regelmäßige Beilagen: Noth in dieſem Monat reift Englands Minijterpräſident nach Amerika § London, 13. Sept.(Von unſerem Londoner Vertreter.) In den ſpäten Abendſtunden wurde geſtern endgültig die lang erwartete amtliche Nachricht ausgegeben, daß Miniſterpräſi⸗ dent Macdonald auf Grund der geſtern eingetroffenen amerikaniſchen Note endgültig beſchloſſen habe, am 28. Sep⸗ tember auf der„Berengaria“ nach Amerika zu reiſen. Sein Beſuch beim Präſident Hoover in Waſhington wird etwa eine Woche in Anſpruch nehmen und ſich in höchſt feſtlichen Formen vollziehen. Sowohl in England als auch in den Vereinigten Staaten iſt ſich die Oeffentlichkeit der großen Bedeutung bewußt, die dem Beſuche Macdonalds als einer friedenſchaffenden Geſte zukommt. Wenn man an das gefährliche Auseinandertreiben der engliſchen und amerika⸗ niſchen Politik in den letzten beiden Jahren denkt, ſo wird die entſcheidende Wendung klar, die Macdonald und Hoover geſchaffen haben. Die Bedeu⸗ tung der Reiſe Maedonalds wird nicht durch den Hinweis herabgeſetzt, daß es viele ſachliche Reibungspunkte zwiſchen England und den Vereinigten Staaten gibt. Man muß viel⸗ mehr daran denken, welche ungeheuren Schwierigkeiten in den drei Monaten der Verhandlungen zwiſchen Macdonald umd dem amerikaniſchen Botſchafter in London, General Dawes, bereits überwunden worden ſind, um die Möglich⸗ keiten zu erkennen, die dieſe neue Verhandlungsmethode in der Politik mitgebracht hat. Die Note, die General Da wes geſtern abend dem engliſchen Miniſterpräſidenten überbrachte, verengt den Kreis der Meinungsverſchiedenheiten ſo ſtark, daß nur noch ein einziger Punkt zu regeln bleibt, nämlich das Schickſal von drei ſchweren Kreuzern. England hatte zuletzt für ſich 13 Kreuzer von 10000 Tonnen und 2 Kreuzer von 8300. Tonnen verlangt, alle mit 20 Ztm.⸗Geſchützen. Gegen dieſe 15 ſchwerkalibrigen Kreuzer ſollten die Vereinigten Staaten nach dem engliſchen Vorſchlage 18 ſchwere Kreuzer mit 20 Ztm.⸗Geſchützen haben. Dafür aber ſollte ihre Geſamt⸗ kreuzertonnage etwa 50000 Tonnen kleiner ſein als die eng⸗ liſche. Dieſer Vorſchlag ließ jedoch dabei die amerikaniſchen Einwände an 4 engliſchen Kreuzern der Haubitzklaſſe außer Betracht, welche 9750 Tonnen groß ſind und 18½ Ztm.⸗Ge⸗ ſchütze tragen, die nach amerikaniſcher Auffaſſung praktiſch gleichbedeutend mit 20 Ztm.⸗Geſchützen ſind. Für die amerikaniſche Regierung beſteht das Hauptproblem in der Frage, wb ſie zur Erreichung der Parität mit England ihr Flotten⸗ programm von 15 Kreuzern voll ausführen ſoll, oder ob ſie, wie es Präſident Hoover aus finanziellen Gründen wünſcht, mit einem Teil dieſer Kreuzer auskommen kann. Die„A b⸗ rüſt ung“, von der in Waſhington geſprochen worden iſt, be⸗ zieht ſich lediglich auf dieſe Frage, ob Amerika 15 oder nur 12 neue Kreuzer bauen ſoll. Alles das ſtellt die Kreuzerfrage in ſehr vereinfachter Form dar. „Dem Genfer Geſchwätz ſoll In Wirklichkeit verbinden ſich damit noch eine Reihe hö ch ſt heikler Einzelfragen und die„Times“ weiß wohl, weshalb ſie heute trotz der optimiſtiſchen amtlichen Mit⸗ teilung zur Geduld auffordert. Das Blatt weiſt beſonders darauf hin, daß ein Abkommen zwiſchen Maedonald und Hoover nur proviſoriſch ſein könnte, da es lediglich die Grund⸗ lagen der Beratungen mit den anderen Seemächten bilde. Viele unvorhergeſehene Schwierigkeiten könnten ſich dann noch ergeben. Immerhin ſei die Möglichkeit eines ſchließlichen Erfolges unendlich viel größer, als zur Zeit der Genfer Flotten⸗ konferenz. Ueber den Verlauf des Washingtoner Beſuchs Maedonalds laufen hier die verſchiedenſten Gerüchte um. Das Programm dürfte inzwiſchen von ſeinem Privatſekretär, der ſich ſeit Wochen in Waſhington aufhält, in Zuſammenarbeit mit dem engliſchen Botſchafter Howart ausgearbeitet ſein. Waſhington hofft auf Einigung . Waſhington, 13. Sept.(United Preß.) Nachdem nun⸗ mehr offiziell feſtſteht, daß Macdonald am 4. Oktober in den Vereinigten Staaten eintreffen wird, iſt man in poli⸗ tiſchen Kreiſen vollkommen davon überzeugt, daß die Eini⸗ gung über die Beſchrän kung des Kreuzer⸗ baues als geſichert angeſehen werden darf. Staatsſekretär Stimſon weigerte ſich zwar, etwas über den Inhalt der letzten amerikaniſchen Note an England mitzuteilen. Er be⸗ tonte jedoch, daß von ihr noch nicht der Abſchluß der Verhand⸗ lungen zu erwarten ſei, daß ſie jedoch wahrſcheinlich eine wich⸗ tige Vorſtufe der endgültigen Einigung bedeuten würde. In politiſchen Kreiſen glaubt man zu wiſſen, daß es ſich nur noch um die Frage handelt, ob Amerika ſich zu der Grenze von 350 000 Tonnen für Kreuzer, die England als ſeinen Mindeſt⸗ bedarf bezeichnet hat, einverſtanden erklären ſoll, oder ob England noch 45000 Tonnen bis zu der Grenze von 305 000 Tonnen weiter heruntergehen ſoll. Präſident Hoover ſträubt ſich ſehr gegen den Gedanken, daß ein Abkommen über die Rüſtungs⸗ beſchränkungen durch eine Erweiterung des amerikaniſchen Flottenbauprogramms eingeleitet werden ſollte, da er, ab⸗ geſehen von den Koſten, begreiflicherweiſe pfychologiſche Rück⸗ wirkungen ſolcher Maßnahmen fürchtet. Er weiß recht gut, daß die amerikaniſche Flottenfreunde unter allen Umſtänden darauf dringen werden, daß die den Engländern durch das Abkommen zugeſtandene Höchſtgrenze auch tatſächlich erreicht wird. In Kreiſen, die Hoover naheſtehen, hofft man daher, daß die engliſche Arbeiterregierung ſich noch bereitfinden wird, weitere Abſtriche an den engliſchen Min deſtfor⸗ derungen zu machen. ein Ende gemacht werden!“ So ſpricht in Genf ein engliſcher Delegierter bei Erörterung von Wirtſchaftsfragen § Geuf, 13. Sept.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Zu den Vorſchlägen des deutſchen Vertreters in der Wirtſchafts⸗ kommiſſion nahm heute Vormittag der franzöſiſche Handels⸗ miniſter Loucheur Stellung. Der deutſche Delegierte hatte ſich gegen den franzöſiſchen Antrag, eine zweite Weltwirt⸗ ſchaftskonferenz einzuberufen, ausgeſprochen und auf das ſehr dürftige Ergebnis der erſten Veranſtaltung dieſer Art im Mai 1927 hingewieſen. Loucheur konnte nicht umhin, die deutſche Auffaſſung als richtig zu bezeichnen. Er machte jedoch den Einwand geltend, daß die erſte Weltwirtſchaftskonferenz mit unabhängigen Sachverſtändigen arbeitete, während die zweite von ihm vorgeſchlagene eine ausgeſprochene Regierungskonfe⸗ renz ſein ſollte. Die Vorarbeiten wären auf diplomatiſchem Wege zu führen, und zwar während des zollpolitiſchen Waffenſtillſtandes, der dazu dienen könnte, die An⸗ gleichung der wirtſchaftlichen Tendenzen zu erreichen. Loucheur griff den deutſchen Vorſchlag, ein Studienko mitee mit der Prüfung der Zollfragen zu betrauen, auf. Es ſcheint alſo eine Verſtändigung zwiſchen der franzöſiſchen und deutſchen Auffaſſung in Sicht zu ſein. Loucheur kritiſterte dagegen ſehr ſcharf die Tätigkeit des Wirtſchaftskomitees des Völkerbundes und erklärte, daß er ſich aus dieſer Körperſchaft zurückziehen werde, falls nicht bald praktiſche Arbeitsmethoden gewählt würden. Der engliſche Delegierte Dalton, Unterſtaatsſekretär im britiſchen Außenamt, ſchloß ſich der Kritik Loucheurs an dem Wirtſchaftsrat des Völkerbundes an. „Dem Genfer Geſchwätz ſoll ein Ende gemacht werden. Die öffentliche Meinung lieſt ſeit Jahr und Tag Redeturniere am Genfer See und wartet auf Taten. Sie werden ſolange auf ſich warten laſſen, bis ein praktiſcher Zug in die Verhandlungen kommt, bis in Genf endlich eine inter⸗ nationale Werkſtätte entſtanden iſt“, ſagte Dalton. Er ſchloß ſich dem Vorſchlag Loucheurs an, die beiden Waffenſtillſtands⸗ jahre in der europäiſchen Zollpolitik für eine breite wirtſchaft⸗ liche Verſtändigung auszunutzen. Eine vorbereitende Konferenz ſoll womöglich noch für den 1. Januar 1930 zuſammentreten, um die Bedingungen des zweijährigen„Gottesfrieden“ feſtzu⸗ ſtellen. Der belgiſche Vertreter erklärte ſich mit dem franzöſi⸗ ſchen und engliſchen Antrag einverſtanden. Die deutſche Delegation beurteilt das Ergebnis dieſer Diskuſſion zwiſchen Dr. Breit⸗ ſcheid, Loucheur und dem Engländer Dalton als zufrieden⸗ ſtellend. Es iſt nunmehr ſo gut wie ſicher, daß vor dem Beginn des zweijährigen Zollwaffenſtillſtandes die notwendigen Vor⸗ kehrungen getroffen werden können, um Zollſchiebungen und einem Zollwettlauf wirkſam entgegen zu treten. Der franzö⸗ ſiſche Handelsminiſter Loucheur ſah ſich jedenfalls genötigt, von ſeinem eigenen Antrag, die Einberufung einer zweiten Welt⸗ wirtſchaftskonferenz betr., kraft der im entgegentretenden deutſchen Argumente abzurücken. Chinas Appell in Genf Paris, 13. Sept.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Der chineſiſche Delegierte in Genf, Scha v Schu Wu u gab dem Vertreter des„Matin“ eine Aufklärung über die chineſiſche Initiative hinſichtlich der Anwendung des Artikel 19 des Böl⸗ kerbundspaktes.„Ich habe einzig und allein die Intereſſen meines Landes im Auge“, erklärte Wu.„Eine Abänderung des Artikel 19 habe ich nicht verlangt und werde es auch nicht tun. Ich habe auch nicht die Abſicht zu demiſſionieren. Außerdem hat unſere Delegation niemals davon geſprochen, ſich aus dem Völkerbund zurückzuziehen, für den Fall, daß unſere Initia⸗ tive erfolglos bleiben ſollte. Wir haben den Mechanismus des Artikel 19 geprüft, der noch niemals angewendet wurde und haben uns dabei gefragt, ob er nicht angewendet werden könnte, um uns von den einſeitigen und veralteten Ver⸗ trägen von 1840 zu befreien. Deshalb verlangten wir, man ſollte prüfen, wie man evptl. dieſen Artikel in die Praxis überführen könnte. Das kann uns unſeres Erachtens nicht verweigert werden; auf jeden Fall muß ſich die Ver⸗ ſammlung auf die Frage äußern“, 5 Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. 5 Dienstag wechſelnd: Aus der Welt der Cechnik Kraftfahrzeug und Verkehr Neues vom Film mittwoch wechſelnd: Aus Feld und Garten Oeſeß u. Recht Donnerstag wechſelnd: Mannheimer Frauenzeitung. Aus dem Kinderland Freitag: Wandern u. Reiſen Samstag: Aus Seit u. Leben Maunheimer Muſikzeitung Macdonalds Beſuch bei Hoover Verſchärfung des kürkiſch-griechiſchen Zwiſtes (Von unſerm Konſtantinopeler Vertreter) Im türkiſch⸗griechiſchen Zwiſt wird man auf beiden Seiten, beſonders aber der griechiſchen immer nervöſer, und die Stimmung wird ſicherlich nicht dadurch beſſer, daß man ſich auch noch, wenn auch aus ganz anderen Gründen jetzt im Zollkrieg miteinander befindet. Die griechiſche Flagge wird von Tag zu Tag im Hafen von Konſtantinopel ſeltener. Die Griechen verbieten die Einfuhr türkiſcher Zeitungen, und mit gleichen Maßnahmen antworten die Tür⸗ ken. Die Meldungen aus Athen ſprechen von der dortigen großen Nervoſität, die ſich ſchon in allerhand Kriegsgerüchten bemerkbar mache. Wenn auch nach der wirtſchaftlichen Lage beider Staaten und der notoriſchen Friedensliebe der jungen Türkei angenommen werden darf, daß keine direkte Kriezs⸗ gefahr beſteht, ſo wird doch die Kriegspſychoſe in beiden Wöl⸗ kern jetzt erheblich geſteigert, ſtatt der erwünſchten Annähe⸗ rung, die Muſſolini mit allen Mitteln zu erreichen ſuchte, iſt die Entfremdung zwiſchen Athen und Angora jetzt größer denn je. Aber auch die realen Tatſachen ſeit dem infolge der plötzlich griechiſcherſeits erhobenen Forderung, einer nie in Betracht gezogenen Rückkehr gewiſſer griechiſcher Flüchtlinge auf türkiſchen Boden erfolgten ergebnisloſen Abbruch der Verhandlungen Ende Juli zeugen von der Verſchlechte⸗ rung der Lage. Solange dieſe Verhandlungen jetzt hin und her gehen, d. h. ſeit 1923, haben die Griechen immer dann, wenn eine griechiſch⸗türkiſche Einigung unmittelbar bdevor⸗ zuſtehen ſchien, den Ausweg benutzt, plötzlich eine Kriſe ihres Kabinetts eintreten zu laſſen oder den griechiſchen Geſandten in Angora abzuberufen, und das geſchah mit der offenſichtlichen Abſicht, den Abſchluß zu verhindern, den ganzen Streit hinaus zuziehen. So haben ſie es noch in den letzten Wochen der Verhandlungen von Angora zweimal gemacht. Auch jetzt wieder haben ſie dies bewährte Mittel angewandt, und zwar diesmal in noch umfaſſenderer Weiſe als früher: Sie haben nicht nur den Geſandten Pappas abberufen, ſondern jetzt wollen ſie auch ihre Delegierten in der Gemiſchten Aus⸗ tauſchkommiſſion, die darin ſeit Jahren tätig waren und den Stoff genau beherrſchen, durch andere erſetzen, die ſich ganz neu einarbeiten müſſen, wozu natürlich Zeit gehört, und um den Zeitgewinn iſt den Griechen lediglich zu tun. Denn das, was die Türken auf Grund des Lauſanner Friedens zu for⸗ dern berechtigt ſind, können ſie gar nicht erfüllen, auch nicht in der Form der Forderungen von heute, die ſchon durch weites Entgegenkommen der Türken ſehr gemildert ſind. Was hier ſchon oft geſagt worden iſt, zeigt ſich auch jetzt als richtig: es gibt heute keine griechiſche Regierung, auch nicht mit einem Venizelos an der Spitze, die ſtark ge⸗ nug wäre, dem griechiſchen Volk die Laſten aufzubür⸗ den, wie ſie die Erfüllung des Lauſanner Friedens mit ſich bringen müßten. Daher ſucht die Atheuer Regierung den Streit in die Länge zu ziehen in der Hoffnung auf eine poli⸗ tiſche Konſtellation, die es ihnen möglich macht, den Lauſanner Frieden ganz abzuſchütteln. Es beſteht ein unleugbarer Zuſammenhang zwiſchen der innerpolitiſchen Lage Griechenlands und der Verſchärfung des türkiſch⸗griechiſchen Zwiſts. Die Wahlen, die ſ. Zt. die veni⸗ zeliſtiſche Partei ans Ruder brachten, trotzdem die Monar⸗ chiſten die Mehrheit an Stimmen erhalten hatten, waren ein grober Betrug, der nicht mehr zu verheimlichen iſt. Derſelbe Trick wurde kürzlich von den Venizeliſten bei den Gemeinde⸗ ratswahlen verſucht, mißlang aber völlig; hier mußte trotz aller Manöver dem monarchiſtiſchen Sieg Rechnung getragen werden. Unmittelbar hinterher haben dann die infolge des unglücklichen Krieges aus Anatolien nach Altgriechenland ge⸗ flüchteten Griechen, die bisher die Hauptmaſſe der Wähler der venizeliſtiſchen Partei bildeten, eine ſehr gefährliche Haltung angenommen; ſie haben gedroht ins Lager der Oppoſition ab⸗ zuſchwenken, wenn ihnen nicht ſchleunigſt die verſprochene Entſchädigung für ihren in Anatolien verlorenen Beſitz aus⸗ gezahlt würde. Die Finanzlage Griechenlands dürfte die Er⸗ füllung dieſer Forderung ſehr ſchwer machen, die Forderung wird aber unerfüllbar, wenn die Regierung auch noch die Ver⸗ pflichtungen aus dem Lauſanner Vertrag ausführen müßte. Führer der Monarchiſten iſt der langjährige Geſandte Grie⸗ chenlands bei den verſchiedenſten Staaten, der bekannte Ken⸗ ner des Völkerrechts, Streit, einſt ein perſönlicher Freund König Konſtantins. Er iſt aber hochbetagt und daher zum Führer in einem Umſturz nicht mehr geeignet. Wäre Streit jünger, ſo würde vermutlich ſchon jetzt die Rückkehr Griechen⸗ lands zur Monarchie ſpruchreif ſein. Freilich würde auch ein König die finanzielle Lage und damit die Fähigkeit des Lan⸗ des, die Türken zu befriedigen, kaum beſſern können. Was der kluge Republikaner Venizelos nicht kann, kann auch kein griechiſcher Monarchiſt. i Mit dem Tempo der Schwächung der Stellung der Venizeliſten hat das der Verſchärfung des türkiſch⸗ griechiſchen Zwiſts gleichen Schritt gehalten. Nach dem Ab⸗ bruch der Angora⸗Verhandlungen hatten die Griechen ange⸗ regt, den ganzen Streit nochmals an den Völkerbund oder den Haager Schiedsgerichtshof zur Verhandlung zu übertragen. Die Türken lehnten die Anregung ab mit der Begründung, daß die neutralen Mitglieder der Gemiſchten Austauſchkom⸗ miſſion, die den Einigungsvorſchlag von Angora ausgearbeitet hatten, ſa Gewählte und Beauftragte des Völker bunds ſeien. Dagegen forderten die Türken einen Schtiedsſpruch dieſer neutralen Mitglieder über die Frage, wen die Schuld am Scheitern der Angora⸗Verhandlungen träfe. Schließlich nahmen die Griechen zwar dieſes Schiedsgericht an, lehnten 2. Seite. Nr. 425 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe] Freitag, den 13. September 1929 über die ihm von den Türken übertragene Aufgabe ab, forder⸗ ten vielmehr, daß das Schiedsgericht nochmals über den ganzen Streit entſcheiden ſoll, obwohl dieſe Neutralen ſchon in Angora zu Gunſten der türkiſchen Theſe tätig geweſen waren. Das im Zuſammenhang mit dem Wechſel all ihrer Vertreter in der Türkei konnte nur als Verſchleppungsverſuch ausgelegt werden. Die türkiſche Regierung hat dieſe Forde⸗ rung denn auch in einer nach Athen gerichteten Note abge⸗ lehnt. Das war in den Tagen, da ſich in Griechenland die oben erwähnten innerpolitiſchen Ereigniſſe zutrugen. Jetzt ſaßen die Griechen feſt, und während Veuizelos in Europa den Völkerbund für ſich mobil zu machen verſucht, erfolgte die in den letzten Tagen in Angora veröffentlichte griechiſche Antwort guf die letzte türkiſche Note. Dieſe Antwort iſt ſo, daß man eiger nun ſei jede Verſtändigungs möglichkeit erſchöpft. Die Grie⸗ chen lehnen alles, aber auch alles an der türkiſchen Note ab. Das Verblüffendſte aber iſt, daß die Griechen ein Schiedsgericht über den Streit gefordert haben, in ihrer Ant⸗ wort aber erklären ſie, ſie könnten unter keinen Umſtänden mehr bieten, als ſie leiſten könnten, vor allem dächten ſie gar⸗ nicht daran, an die Türkef eine Barentſchädigung zu zahlen. Wofür haben ſie denn dann ſchon vor Jahren für dieſen zu erwartenden Anſpruch der Türken die Garantie von 500 000 Pfund Sterling geſtellt, und was ſoll noch ein Schiedsgericht? Anſcheinend wollen die Griechen ſchon jetzt erklären, daß ſie nur einen Schiedsſpruch anerkennen werden, der in ihrem Sinne entſcheidet. So iſt nun der augenblickliche Stand der Dinge, und man muß ſchon ſagen, daß die Lage kaum noch verfahre ner ſein könnte. iklich annehmen müßte, England zum Abrüſtungsproblem § London, 13. Sept.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die engliſche Regierung hat ihren Vertreter in der Ab⸗ rüſtungskonferenz des Völkerbundes, Lord Robert Cecil beauftragt, die Beſchränkung der Landrüſtungen durch Ein⸗ ſchränkung der ausgeglichenen Reſerven, der Dienſtpflicht⸗ perioden und der Kriegsmateriallager zu beantragen. Die Inſtruktion unterſtreicht deutlich den Umſchwung der engliſchen Abrüſtungspolitik. Man erinnert ſich, daß Sir Auſtin Chamberlain vor zwei Jahren in Geuf Herrn Briand insgeheim verſprach, die Reſerviſtenfrage nicht mehr in die Abrüſtungsdiskuſſion hineinzuziehen, wenn Frankreich dafür den engliſchen Flottenvorſchlägen zuſtimme. Die Ver⸗ abredung war der Beginn des verhängnisvollen engliſch⸗fran⸗ zöſiſchen„Flottenpaktes“. Der Pakt ſcheiterte aber. Noch in dieſem Frühjahr erklärte Cuſhendun, England werde Frauk⸗ reich in der Reſerviſtenfrage keine Oppoſition entgegenſetzen. Der Regierungswechſel hat auch hierin einen völligen Um⸗ ſchwung hervorgerufen. Ein faſchiſtiſches Combattantenminiſterium Rom, 13. Sept.(Von unſerem römiſchen Vertreter.) Muſſolint hat die Leitung von ſieben Miniſterien an die betreffenden Unterſtaatsſekretäre abgegeben und ſich lediglich das Innenminiſterium und die Miniſterpräſidentſchaft bei⸗ behalten. Die ſieben Unterſtaatsſekretäre rücken durch dieſe Maßnahme in bleibende Miniſterſtellen auf. ſenſationell klingende Neugeſtaltung bürgt jedoch keine weſentlichen Aenderungen in ſich, denn ſie bedentet eder eine Machtentäußerung des Diktators, noch eine poli⸗ tiſche Neugeſtaltung der Regierung. Im Gegenteil ſoll, wie die faſziſtiſche Reugeſtaltung hervorhebt, durch dieſe äußere Umbildung die faſziſtiſche Regierung eine noch typiſchere Phyſiognomie erhalten. Man kann das entſtandene Miniſterium als ein Combattantenmini⸗ ſter tum bezeichnen, da ſeine Mitglieder ausnahmslos ehemalige Frontkämpfer ſind. Eine Aenderung der politiſchen Richtlinte, wie ſie fſonſt mit durchgreifenden Neu⸗ beſetzungen immer verknüpft iſt, tritt nicht ein. Es iſt ledig⸗ lich eine Vorbereitungszeit abgelaufen, die Muſſolini der politiſchen Schulung ſeiner Mitarbeiter ſetzte. Be Dieſe ſonders bemerkenswert iſt die Umbenennung des Wirtſch mi lütiſtertuüms in ein Landwirtſchafts⸗ und Forſtminiſterjum, wodurch für Italien die Wichtigkeit der de gegenüber der Induſtrie betont werden ſoll. Angegliedert iſt dieſem Mintiſtertum beſonders Unterſtaats ſekret ariat für Bodenmeliorationen, das zur Ur⸗ das barmachung von Brachland, für die Aufforſtung und Ent⸗ Sumpfgebieten und Kanaliſation zuſtändig iſt. Unterrichtsminiſterium erhielt eine andere Miniſterium für nationale Er⸗ ſtiſchen Jugendorganiſation 5 durch ein eigenes Unterſtaake ſekretariat unter Leitung Riccis be⸗ ſonders Rechnung ge zen worden. 8 Die wichtigſten Ministerien ſind in den Hämden junger Miniſter. der Miniſter des Aeußeren, iſt erſt 34 Jahre alt. geworden durch ſeine erfolg⸗ Balkanpolitik, Vertragsabſchlüſſe mit der Verhandi⸗ wäſſerung von Auch das frühe Bezeichnung. ziehung. De 14 Grandi, Er iſt bekaunt reiche durch die Türkei, Griechenland, Albanien und die kürzlichen l lungen mit Bulgarien. Balbo der Leiter des Luftfahrt- miniſteriums 33 Jahre alt. Er iſt der Organiſator des ttalieniſchen gweſens. Der Miniſter der Coxporazioni, Bottai, ſteht im Alter Grandis. Eine fachmänniſche Be⸗ ſetzung erhalten das Kriegs⸗ und Marineminiſterium durch General Gazzera und Admiral Sirianni, ebenfalls frühere Unterſtaatsſekretäre. Bianci, der Leiter des Land⸗ wirtſchafts⸗ und Forſtminiſteriitens und weiter der Kolonial- miniſter de Bond gehörten, wie auch Balbo, zur Zeit des Marſches auf Rom dem faſziſtiſchen Quar tumvirat an. Als neuer Miniſter kommt lediglich Giutiano Balbino als Mi⸗ niſter für nationale Erziehung in das Kabinett Muſſolinis⸗ Nach der Erklärung der engliſchen Preſſe ſoll durch dieſes Miniſterium die faſziſtiſche Revolution in Italien ihr Ende erreicht haben. Dr. O Speyer, 13. morgen vormittag mit Vertretern Held in der Pfalz Sept. Miniſterpräſident Dr. Held wird in Kaiſerslautern eine Beſprechung des Handwerks haben, am Nachmittag mit Vertretern der Arbeitnehmerverbände. Am Dienstag beab⸗ ſichtigt der Miniſterpräſident am Vormittag in Kaiſerslautern mit Vertretern der Landwirtſchaft eine Beſprechung abzuhal⸗ ten, der ſich am Nachmittag eine Beſprechung mit der Vor⸗ ſtandſchaft der pfälziſchen Beamten anſchließen ſoll. In der übrigen Zeit ſeines Urlaubes wird der Miniſterpräſident die Teile der Pfalz beſuchen, die er noch nicht kennt, vor allem die ſüdliche und weſtliche Grenzpfalz und die Nordpfalz. Auch wird Dr. Held an den am 15. ds. Mts. beginnenden Reiſen des Reichsrats durch die Pfalz und Baden teilnehmen. Der Brief Erharots an das Polizeipräfidium Zu den Vombenaltentaten Zu der vom Berliner Polizeipräſidium bereits bekannt gegebenen Tatſache, daß der Leiter des Berliner Erhardt⸗ bfütros, Plaaß, der bei der Hausſuchung am Mittwoch nicht angetroffen wurde, auf dem Poltzeipräſidium erſchienen iſt, berichtet eine Berliner Korreſpondenz, daß Plaaß ſich am Vor⸗ mittage der Hausſuchung zu Kapitän a. D. Erhardt auf deſſen Gut Wuthenow bei Neuruppin begeben hat, um, wie es heißt, an der Hühnerfagd teilzunehmen. Die Meldung, daß die Berliner Polizei Plaaß ſuche, ſei erſt am Donnerstag früh in Wuthenow eingetroffen, worauf ſich Plaaß im Ein⸗ vernehmen mit Kapitän Erhardt ſofort nach Berlin begab und dem Chef der Abteilung 14 ein Schreiben des Kapitäns Erhardt überreichte, das von der erwähnten Korreſpondenz im Work⸗ laut wiedergegeben wird. In dieſem Schreiben macht Er⸗ hardt davon Mitteilung, daß er auf Grund der Preſſenach⸗ richten, die Erhardt und ſeinen Anhängerkreis mit den Bombenattentaten in Verbindung bringen, ſeine politiſchen Vertrauensleute zu einer Tagung berufen habe. Kapitän Erhardt proteſtiert weiter dagegen, daß die Polizei es nicht für erforderlich gehalten habe, der Preſſe eine Richtigſtellung, die ſeine Perſon oder die Tätigkeit in ſeinem Büro betreffen, zuzuſtellen. Außer Techow und Ernſt v. Salomon habe 080 der We eimer Erhar* 5 0 2 a niſa 25 ion Salſonbeginn in den Münchner beate Unſer Münchner RR⸗Mitarbeiter ſchreibt uns: Während des Sommers gehörten die Münchner Theater den„Fremden“. Die Schauſpieler der Staatsbühnen waren in den Ferien, im Prinzregententheater jubelte Walther Stol⸗ zing, ſangen Triſtan und Iſolde von Liebeszauber, Stebesleid und stod, erfüllte ſich des Nibelungenringes Geſchick, Die Rokoko⸗Bühne auf dem Max⸗Joſephs⸗Platze, das bezaubernde Reſidenztheagter, klang von den trillernden Scherzi Mozart⸗ ſcher Arien wieder, und ſie gewann Leben, als Rahmen einer Kunſt, die Geiſt von ihrem i war. Die Kammerſpiele hatten in der„Dreigroſchen⸗Oper“ ihren Sommer⸗Schlager gefunden. Das modern abgewandelte Barock dieſer reſpekt⸗ loſen Szenen mit ihren ſchmiſſigen, frechen Songs fand auch in München ein intereſſiertes Publikum, und im Volkstheater heſtritt Ernſt Bach, der Direktor, den Spielplan mit den Kin⸗ dern ſeiner eigenen— mit dem Schwank⸗Sozius Arnold ver⸗ heirateten Muſe, Maria Paudler und Heinz Rühmann, beide zu Höherem geſchaffen, mimten im„Deutſchen Theater“ den zur Reyue gewalzten„Walzertraum“. Man nahm all die Dinge, im Banne des mächtig ins Queckſilber geſchoſſenen Celſius nicht recht wichtig: hörte zu, lächelte, applaudierte auch und— freute ſich auf einen See von Mineralwaſſer, um der Hitze zu begegnen. Nun aber ſetzt ein Sturmangriff der„Novitäten“ ein, und es find zwei ausländiſche Stücke, die man zuerſt an die Front ſchickt Im Reſidenztheater ſuchte man drei Akte lang nach dem mutmaßlichen Mörder eines durch zu ſtarke Schlafmitteldoſis ſanft ins Jenſeits beförderten Kranken. Man hielt lange die Gattin des fünf Jahre lang Gelähmten für diejenige, welche, denn die junge Dame hat ſich mit dem Schwager ſchadlos gehalten und der Storch iſt angemeldet. Aber ſchließlich ſtellt es ſich heraus, daß die Mutter es geweſen iſt.„Die heilige Flamme“ ihrer Liebe wollte dem ahnungsloſen Sohn die bittere Enttäuſchung erſparen. Der Engläuder Maugham rührte mit dor Vordertreppen⸗ literatur dieſer zum die Herzen. Das poſitive Ergebnis des Abends war Frau Foborſ ſts 8 eine mabrbaft Teil ſpaunnend aufge zogenen Geſchichte angehört. Daß beide Genannten an den Bombenattentaten völlig unbeteiligt ſeien, ſtehe für den Verfaſſer des Schreibens feſt. Im übrigen gehörten beide Herren ſchon ſeit längerer Zeit nicht mehr zu Erhardts Anhängerkreis. Kapitän Erhardt erklärt daun, daß eine Organiſatton Oc nie beſtanden habe. Es ſtehe ferner feſt, daß die Hausſuchung in ſeinem Büro keinerlei Material hinſichtlich der Bombenattentate zutage gefördert habe. In dem Schluß ſeines Schreibens ſtellt ſich Erhardt zu jeder Auskunft zur Verfügung. Das Waffenlager im Kreiſe Winſen Aus Hamburg, 13. Sept. wird berichtet: Wie der e meldet, wurde bei einer Durch⸗ ſuchung in der letzten Nacht auf dem Anweſen des Vaters des in der Sprengſtoffangele genheit feſtgenommenen Landmannes Amandus Vick in Rönne(Kreis Winſen), auf dem Hausboden folgende Waffen und Munitionsvorräte gefunden: 2 Maſchinengewehre, 28 Gewehre, 35 Stielhandgranaten, 7 Schachteln Sprengkapfeln, 7 Gewehrläufe, 5 Kaſten Maſchinengewehrmunition, 2 Kaſten Gewehrmunition, außer⸗ dem Erſatzteile, Werkzeuge. Das Verſteck dieſer Ges ausgemauerter Schacht. Der genſtände war ein 3 Meter tiefer Fußboden war an der betreffen⸗ den Stelle des Hausbodens herausgeſchnitten und in die entſtandene Lucke wieder hineingelegt worden. Eine große Futterkiſte, die über dieſem Ausſchnitt ſtand, verdeckte die Stelle. Auch Amandus Vick ſr. wurde fef 33 Vornehmhelt des K a Neberkegenhelt des Taktes und der erhabenen Ruhe eines in ſich gefeſtigten Menſchen. Weit mehr als Maugham, den wer die Hohorſt rettete, gab uns Sheriffs Kriegsſtück„Die andere Seite“, das fälſchlich als engliſches Seitenſtück zu Remarque an⸗ geſehen, den Krieg als gewaltiges, wenn auch zermalmendes Schickſal aufzeigt und bei der Darſtellung echter, wahrer Menſchen das hohe Lied eines ganz unpathetiſch geſehenen Maunustums iſt. Die Größe dieſer Offiziere, die in ihrem Unterſtande einem faſt ſicheren Tode entgegenſehen, liegt in der Ueberwindung der individuellen und, ach, ſo begreiflichen Allzumenſchlichkeit zugunſten des großen, erhabenen Gefühls der Kameradſchaft. Remargues Kloaken⸗Perſpektive iſt hier, unausgeſprochen, der Schickſalsgedanke entgegengeſtellt. Der Engländer Sheriff zeigte uns den Gentleman als Krieger. Selten wurden wir im Theater ſo wuchtig gepackt, ſo tief er⸗ ſchüttert wie hier. Zumal die Kammerſpiele wieder eine meiſterhafte Aufführung herausbrachten und uns in E. Balſer, dem bisherigen Wiener Burgſchauſpieler, einen Darſteller von anſcheinend großem Format vorſtellten. Dieſes neue Mit⸗ glied unſerer Bühne iſt ein Schauſpieler betont männlicher Art, ein Former und Geſtalter von innerer Ballungskraft und den beſten Ausdrucksmitteln. Sein Kapitän Stanhope ward jedem, der ihn miterlebte, ins Herz geſpielt Von der Univerſität Heidelberg. Der außerordent⸗ liche Profeſſor der allgemeinen Pathologie und pathologiſchen Anatomie, Dr. Curt Froboeſe, an der Heidelberger Uni⸗ verſität, wurde zum Direktor des nen errichteten patho⸗ lögiſchen Inſtituts des allgemeinen Krankenhauſes Ber⸗ lin ⸗Spandau ernannt. Neue Farbengläſer. Ueber neue Farbengläſer ſeltenen Erden berichtet die Zeitſchrift„Das Glas“: Gläſer haben die Eigenſchaft, gewiſſe Farben zu abſorbieren und hierdurch Farbenunterſchiede deutlicher hervortreten zu laſſen. Z. B erſcheint eine hellrote Ziegelwand dunkelrot, mattgrüne Pflanzen kräftiggrün uſw. Da eine andere, zu Kunſtgegenſtänden bearbeitete Form des Glaſes einen des Spektrums abſorbiert, laſſen ſich hiermit die ſchönſten alls ße, innerlich reiche und Ausmaß und einer Farbwirkungen, je nach der Beleuchtung und Betrach⸗ Dieſe Teil Letzte Meldungen 5 Tote Exploſion in einer Dynamitfabrik— — Grevenbrück, 13. Sept. Bei der Fabrik Förde der Aktiengeſellſchaft Siegener Dynamitfabrik Köln, ereignete ſich heute vormittag eine Exploſion, welcher der ſtellvertre⸗ tende Betriebsdirektor, der Betriebschemiker, ein Meiſter und zwei bewährte Arbeiter zum Opfer fielen. Genaue Nachrich⸗ ten ſtehen noch aus. Eine fünfköpfige Familie verbrannt — Olmütz, 13. Sept. In der Gemeinde Schönwald in Nordmähren iſt geſtern früh das Haus des ehemaligen Legio⸗ närs Hetzel niedergebrannt. In den Trümmern des Hauſes wurden fünf Leichen vorgefunden, nämlich die des Eße⸗ paares Hetzel und der drei Kinder, von denen das älteſte 10 Jahre, das jüngſte 6 Monate alt war. Es verlautet, daß Hetzel in einem Anfall von Schwermut Frau und Kinder ermordet und dann das Haus angezündet, Da die Leichen teilweiſe verbrannt ſind, wird erſt nach der ge⸗ richtlichen Obduktion ſeſtzuſtellen ſein, ob es ſich um einen Mord oder um ein Unglück handelt. Luftpoſt Antwerpen Batavia — Amſterdam, 13. Sept. Der regelmäßige Luftpoſtver⸗ kehr Amſterdam Batavia(Niederländiſch⸗Indien) iſt geſtern eröffnet worden. Elf Todesopfer eines Bootsunglücks — Moskau, 13. Sept. In der Bucht von Baku kenuterte ein Segelboot. Elf der Inſaſſen, darunter mehrere Kinder, ſind ertrunken. Der ruſſiſch⸗chineſiſche Konflikt — Nanking, 13. Sept. Die chineſiſche Regierung hat durch ihren Genfer Vertreter die ruſſiſche Regierung davon in Kenntnis geſetzt, daß ſie Rußland für allen Schaden und für alle Menſchenopfer verantwortlich mache, welche infolge der Beſchießungen durch die Sowjettruppen in den Grenzgebieten der Mandſchurei verurſacht worden ſeien. Ein franzöſiſcher Dampfer bei Greenly Island geſcheitert 8 Johns(Neufundland), 13. Sept. Der franzöſiſche Dampfer„Baukis“ iſt bei Greenly Island in unmittel⸗ barer Nähe der Stelle, wo im vorigen Jahre die„Bremen“ — St gelandet iſt, 25 e 4 cheitert und gänzlich wrack geworden. Zeppelin über Aſien Die erſten Aufnahmen, die an Bord des Luftſchiffs wäh⸗ rend der Welt kreiſe gemacht worden ſind, veröffentlicht die Kölniſche Illuſtrierte Zeitung in ihrem neuen Heft. Wir ſehen das Luftſchiff in der ungeheuern Einöde Sibiriens, über brennenden Wäldern, über der Hauptſtadt Japans, Eckener in Tokio und weiter den Schatten des Rie⸗ ſen über den Wüſten Arizonas und über der amerikaniſchen Millionenſtadt Chicago. Nur dieſe Bilder, die von einem Sonderberichterſtatter an Bord gemacht worden ſind, ver⸗ mögen einen Eindruck von dieſer Wunderfahrt um die Welt zu vermitteln. Aufnahmen aus Friedrichshafen zeigen die glückliche Heimkehr und Feſtesfreude der Deutſchen über den gelungenen Flug.— Aus ſachverſtändiger Feder, unterſtützt durch wuchtige Aufnahmen, wird von den Herbſtmanövern der deutſchen Flotte berichtet. Eine Bildſeite zeigt die Ein⸗ weihung des neuen Kölner Hauſes auf der Komperdell⸗Alp. Ein Urberliner Vergnügen für die reifere Jugend, der Wit⸗ wenball, iſt in zahlreichen Momentaufnahmen feſtgehalten. Die luſtigen Situationen, deren Komik meiſt in ihrer Un⸗ freiwilligkeit liegt, ſind durch dieſe Geheimaufnahmen gut wiedergegeben.— Die Denkſportaufgabe„Wen liebt Claudia“ iſt diesmal beſonders aktuell. Sie hat ſich den Ton⸗ film als leitende Idee genommen. Vom Mars (Nachdruck verboten.) An einem Berliner populärwiſſenſchaftlichen Abend er⸗ klärt der Aſtronom die Wunder des Mars und kommt nach äüsführlichem Vortrage zu dem Ergebnis, daß der Planet bewohnt ſein müſſe. Am Schluß des Bortrags ſtellt es der Gelehrte der Zu⸗ hörerſchaft auheim, Fragen an ihn zu ſtellen. Wyrauf es in tiefem Baß aus dem Publikum ertönt: 8 8 „Iſt da ohen doch ſo ne Wohnungsu ot?“ 2 D alen —. ee e 28 88 ene „ LGA=( INXS s CFFCFCCCTVC c N * ann u n * 9 e fa A N een 4 F?MUnnn. m r * . Freitag, den 18. September 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 425 Ein Lob des Heubergs Nun ſind wieder Schulklaſſen auf den Heuberg gefahren, nachdem die letzten Ferienkinder von oben nach Hauſe ge⸗ kommen ſind. Der Heuberg— viele überläuft ein Gruſeln bei dieſem Wort. Sie ſehen ſich in glühender Sonne oder in eiſigem Wind noch exerzieren—— der Heubuckel war durch⸗ aus nicht beliebt als Uebungsplatz. Wie ſchaut's da heute ſo ganz anders aus! Ich glaube, meine ganze Kolonie(16 Mädels aus den hieſigen Mädchenrealſchulen) ſchnürten ſofort ähr Ränzel, wenn ſie gleich wieder auf den Heuberg dürfte. So gerne waren wir dort und ſo gut hat es uns gefallen. Obwohl wir nicht im Lager ſelbſt lebten, ſo hatten wir durch freundnachbarliche Beziehungen doch Gelegenheit, den ganzen Betrieb kennen zu lernen und teilweiſe auch daran teil⸗ zunehmen.— Wenn auch einiges der Aenderung bedarf, die ja bevorſteht, ſo bietet doch das ganze Heubergleben unendlich viel Schönes. Wie wird die Liebe zur Natur dort geweckt. Ein Morgen— ein Mittag— oder ein Abend auf der Heide oder im Märchenwald. Es kann nichts Schöneres geben. Beim Spiel oder bei der Ruhe im wilden Thymian hörten wir tauſende von Grillen; Heuhupfer ſprangen über uns, Eidechslein huſchten ohne Scheu über die Füße. Unmengen der herrlichſten Feld⸗ und Heideblumen erfüllten die Luft, die ſo ganz beſonders köſtlich und rein dort oben iſt, mit herb⸗ ſüßem Duft. Und, wenn man ſolch Glück hatte mit dem Wetter wie wir, daß man all das Schöne voll auskoſten konnte, dann wird man verſtehen, daß wir den Heuberg innig lieb gewonnen haben. Skädtiſche Nachrichten Ausgerechnet Granalen! Die berufsmäßigen Angſthaſen und Augſthäſinnen in Mannheim erlebten geſtern nachmittag einen ſchwarzen Tag. Man weiß auch als Journaliſt manchmal ſelber nicht, wie es manchmal geht, daß eine Nachricht urplötzlich in der ganzen Stadt bekannt wird.(Es ſcheint, daß der mündliche Rundfunk zeitweilig noch beſſer funktioniert als der elektriſche.)„Haben Sie es ſchon gehört“, fragt mich an der Börſe ein Bekannter, „in der Oſtſtadt iſt eine Bombe gefunden worden? Das hängt doch todſicher mit den' verhafteten Attentätern zu⸗ ſammen. Wen oder was mögen ſie wohl in Neuoſtheim aufs Korn genommen haben?“—„Was weiß ich“, erwiderte ich ihm.„Höchſtens die Schulbaracke oder den Zaun vom Flug⸗ platz, der wegen ſeiner Scheußlichkeit das Attentat eines Aeſtheten durchaus verdient.“— Mein Bekannter entfernte ſich ziemlich unwillig über meine Frivolität. Am Paraplatz erwiſcht mich mein Freund Theobald.— „Kuno, Menſch, was ſagſte, am Schlachthof haben ſe eine Unterabteilung der Organiſation Conſul aufgehoben! Zehn Bomben ſind gefunden. Das hat die Polizei einmal jut ge⸗ macht, wat?“—„Zehn Bomben? Tuſtes nicht auch billiger? Deine Organiſation Conſul, abgekürzt„Oc“, wird wohl oller Cabeljau ſein, faule Fiſche!“ Meine Freundſchaft mit Theobald hat einen leichten Knacks erhalten. Am Strohmarkt eine bekannte Dame.„Nun ſagen Sie bloß, wie iſt denn das nur möglich, ich kenne doch die's ganz genau. Jetzt ſind die auch noch unter die Verſchwörer gegangen und haben ausgerechnet im Badezimmer eine ganze Kollektion von Bomben und Granaten aufbewahrt! Wenn das in die Luft gegangen wäre? Wir wohnen doch nur zwan⸗ zig Häuſer von ihnen entfernt. Neulich hats ſchon ſo ver⸗ dächtig geknallt.“—„Verdächtig? Aber liebe gnädige Frau, Frau M. hat mir im Strandbad halb lächelnd, halb weinend ſelber erzählt, daß ihre ſämtlichen Weck⸗Gläſer mit Früh⸗ zwetſchgen infolge der großen Hitze wieder aufgegangen ſeien. Und deshalb gleich Bomben und Granaten?“ Meine lächelnd gegebene Aufklärung wurde mit entrüſteter Miene abgewieſen.„Sie ſind immer ſo zyniſch. 25 Schämen Sie ſich! Das habe ich zwar nicht getan, aber die Wißbegier war geweckt. Was war denn los, daß alle Welt ſich von Ver⸗ ſchwörern umgeben ſah und ſchier mit Inbrunſt auf den Moment zu warten ſchien, daß es knallte? In einem Hauſe der Richard ⸗Wagnerſtraße war im Mülleimer eine Granate gefunden worden, gottlob eine un⸗ lange zum Segen ſein. Aber nicht nur die Nähe bietet viel des Schönen! Wie herrlich iſt der Blick von den Schaufelſen ins Donautal. Schön iſt die Fahrt über Heiligenberg nach dem Bodenſee. Erlaubt es das Taſchengeld, ſo geht's zum Lichtenſtein und zur Burg Hohenzollern. Am ſchönſten aber war eine Frühwanderung vorbei am hochragenden Schloſſe Werenwag, hinunter ins Donautal und wieder hinauf zur Burg Wildenſtein, die wir gerne im Sturm für uns erobert hätten. Burgverließ, Kommandantenſtuben, Wachlokal, Fechthalle, alles iſt noch erhalten, auch der Eingang zu einem unterirdiſchen Gange, der nach Beuron führt. Fein wäre es, hier das ſo beliebte Heubergſpiel„Räuber und Schandiſt“(Gendarm) zu ſpielen— aber das geht auf der Heide und in den Wäldern ja eben ſo gut und wir alle hoffen, daß wir im nächſten Jahre wieder vom Verein für Schülerwohlfahrt nach Stetten a. k. M. mit dem lieben„Heubuckel“ geſchickt werden, denn es gibt noch viel mehr zu ſehen und kennen zu lernen. Unſern Mannheimer Wimpel und die badiſche Flagge heben wir ſorgſam auf, um ſie im nächſten Jahre wieder ſtolz voranzutragen. Hei— wie luſtig ſollen dann unſere Lieder klingen und unſer„Heuberg⸗ fieber“(d. i. ſtändiges Froh⸗ und Vergnügtſein) ſoll kein Ende nehmen. Der Heuberg, ſo ganz auf die Kinder und das kindliche, empfängliche Gemüt eingeſtellt, hat's in ſich, ihnen allen Frohſinn, Kameradſchaftlichkeit, Liebe zu Gott und zur Natur mit auf den Weg zu geben. Möge er noch vielen und . E, W. 1. geladene. Alſo wieder einmal viel Lärm um nichts, wobei lediglich die Frage offen bleibt, ob denn ausgerechnet Müll⸗ eimer die gegebene Ablagerungsſtätte für Granaten ſind. Man erinnert ſich vielleicht noch der beiden geladenen Ge⸗ ſchoſſe, die unlängſt in der Neckarſtadt gefunden wurden. Tia, wo kommen eigentlich die vielen Granaten her? Sie gehören doch in der Regel nicht zu den Gegenſtänden des täg⸗ lichen Bedarfs meint man. Aber das iſt ja gerade der Irrtum. Jedermann weiß, daß Granaten, gefüllt und ungefüllt, im deut⸗ ſchen Haushalt heimiſch find. Wie ſchön war doch die ſinnige Heimkriegsinduſtrie, die offene Granaten mit dem Bilde Hin⸗ denburgs als Blumenſtänder anpries. Herrliche Schmuckſtücke deutſchen Geſchmacks füllen auch heute noch vielerorts einen Vorzugsplatz in einem beſſeren Haushalt aus. War es nicht auch eine Zeitlang große Mode, Führungsgringe der Gra⸗ naten, mattvergoldet, als Armbänder zu tragen? Und da wun⸗ dert man ſich, daß man noch Granaten im Familienleben findet? Bei ihrer leichten Handlichkeit und ihrem geringen Gewicht hat doch jeder, der aus dem Felde zurückkam, min⸗ deſtens ein halbes Dutzend Granaten in den Hoſen⸗ und Seitentaſchen gehabt, um ſeinen Familienangehörigen zur Erinnerung an die Teilnahme am Weltkriege ein Andenken zu überbringen. Wie oft kann man es erleben, daß bei den heu⸗ tigen harmloſen Vergnügungen der Geſellſchaft, z. B. beim Pfänderſpiel, eine Granate als Pfand gegeben wird, oder daß die Kinder im Spielhag mit dieſen für Kinderhand beſon⸗ ders geeigneten Werkzeugen hantieren? Wie leicht kann bei ſolch reizendem Vergnügen einmal eine Granate unter das Bett, unter das Sofa oder unter das Klavier rollen? Man ſieht ſie ja kaum. Was iſt auch ſchon an einem ſolchen Granät⸗ chen dran, bitte ſchön? Und ſo iſt die Frage, wie die Granaten in den Mülleimer kommen, auf die einfachſte Weiſe gelöſt. Sie wurden von der Lina, von der Mina, oder gar von der ſorgenden Hausfrau ſtaubaufgeſaugt. So war es War's nicht ſo? Kuno * * Dr. Held kommt nach Mannheim. Wie der Oberrheinifſche Landesdienſt ſoeben von gut unterrichteter Seite erfährt, wird der bayeriſche Miniſterpräſident am 26. Septem⸗ ber anläßlich des Beſuches des Reichsrates nach Mannheim kommen. * Mannheim als Tagungsort Auf der in dieſen Tagen in Offenburg abgehaltenen außerordentlichen Generalverſamm⸗ lung des badiſchen Maler⸗ und Tünchermeiſterver⸗ bandes wurde, wie aus dem Bericht in vorliegender Aus⸗ gabe hervorgeht, Mannheim als Tagungsort für die nächſt⸗ jährige ordentliche Generalverſammlung beſtimmt. O Straßenbahnn .... man hat es wirklich nicht leicht. Wenn man dich nicht braucht, biſt du da. Wenn man dich braucht, fährſt Du einem weg, oder fährſt wo anders hin, als man möchte. Wenn alle dir nachgeſandten Flüche Segenswünſche wären, müßke es dir großartig gehen. Vorausgeſetzt, daß dieſe in Erfüllung gehen würden, denn die Flüche nützen nichts. Aber rein gar nichts. Es iſt eine ſehr ſegensreiche Einrichtung von dir, daß du dich mit zahlloſen Wagen und Wagenzügen zu den Sport⸗ veranſtaltungen begibſt. Um erſtens die Leute hinzufahren und zweitens ſie wieder heimzubefördern. Aber geben wir uns keinen Illuſionen hin. Das tuſt du nicht um der Leute wegen, ſondern von wegen.. Na, laſſen wir das, wir ver⸗ ſtehen uns ſchon. Wie war es nur gleich am Sonntag abend nach Schluß der Veranſtaltung an dem Brauereiſportplatz. Durch eine unſicht⸗ bare Macht werden die Wagen gerade bei Schluß der Ver⸗ anſtaltung von der Kaſerne her befördert. Vom Sportplatz ſtrömen die Menſchen. Die einen zur Halteſtelle Langerötter⸗ ſtraße, die anderen zur Halteſtelle Brauerei. Nun iſt durch ein kleines Verſehen der erſte Verdichtungswagen ſchon an der Langerötterſtraße, als die Leute noch nicht an der Halte⸗ ſtelle ſind. Andere Wagen drücken nach, alſo fährt der erſte Wagen leer ab. Der Anſturm auf den zweiten Wagen wird umſo ſtärker. An der Brauerei ſind auch noch keine Leute. Die Spitzengruppe des Menſchenſtroms ſieht den leeren Wagen anfahren. Ein Rennen ſetzt ein. Die erſten Leute erreichen den Wagen, dann wird abgeſchellt und halbleer ſetzt der Wagen ſeine Fahrt fort. Trotz Rufe derer, die noch wenige Meter von ihm entfernt ſind. Ein Grund zur Ab⸗ fahrt liegt aber keinesfalls vor, denn der nachfolgende Wagen kommt erſt in weiter Ferne. Natürlich iſt er vollbeſetzt. Ihm voraus zockelt gemütlich der leere Wagen, der gut noch auf einige Leute hätte warten können. Aber da kann man nichts machen. Es geht nichts über die Vorſchrift. Ja, ja, man hat es wirklich nicht leicht. Oh, Straßenbahn, wie haben wir dich ſo gerne. 5 2 Faſſadenkletterer dringen in eine Wohnung der Hebelſtraße ein In der vergangenen Nacht gegen 2 Uhr kletterten an der Faſſade des Hauſes Hebelſtraße 13 zwei unbe⸗ kannte Täter bis zum Balkon der Wohnung im zweiten Stock empor, gelangten von hier aus durch die offene Tür in das Balkonzimmer, ſchlichen ſich durch mehrere Zimmer bis zum Schlafzimmer des Dienſtmädchens und entwendeten aus einer Kommode die Barſchaft des Mädchens in Höhe von 17,50 Mk. und eine Damenarmbanduhr. Als das Mädchen, das behauptet, von den Dieben mit einem Revolver bedroht worden zu ſein, Alarm ſchlug, waren die Kerle läugſt verſchwunden, die zum Auf⸗ und Abſtieg die abgeſetzten Faſſadenſteine benutzten. Die alarmierte Polizei konnte nur den Tatbeſtand feſtſtellen. * * Leichenländung. Geſtern vormittag wurde aus dem Rhein unterhalb des Großkraftwerkes bei Neckarau die Leiche des ledigen, 25 Jahre alten Landwirts Albert Heuſer aus Linkenheim geländet. Heuſer iſt am letzten Sonntag nach⸗ mittag bei Linkenheim beim Baden ertrunken. Seine Leichs wurde nach der Heimat überführt. * Lebensmüde. Eine 23 Jahre alte Kindergärtnerin verſuchte ſich geſtern nachmittag in einem Hauſe am Paul⸗ Martin⸗Ufer durch Oeffnen des Gashahnens am Gasofen des Badezimmers das Leben zu nehmen. Grund zur Tat: Ner⸗ venleiden. Die Lebensmüde wurde ins ſtädtiſche Kranken⸗ haus verbracht. a * Armbruch durch Sturz vom Rad. In der Kunſtſtraße lief heute vormittag ein unbeaufſichtigter Junge im Alter von 3 Jahren einem Privatauto aus Elberfeld direkt vor die Rä⸗ der. Es wäre nichts paſſtert, wenn nicht ein ganz konfuſer Mann, der vor lauter Neugier ganz vorn dran ſein wollte, einem Radfahrer den Weg verſperrt hätte. Der Radfahrer ſtürzte ſo ungeſchickt, daß er den linken Arm, den er vor einem halben Jahr ſchon einmal gebrochen hatte, wieder brach. Paſſanten leiſteten die erſte Hilfe. Der Neugierige meinte noch in ſeinem Recht zu ſein, denn er bemerkte:„s hot doch jeder a Recht zum Gucke!“ 5 .— Theater und Muſik S Konzertverein Mannheim e. V. Wieder iſt es dem Kon⸗ zertverein gelungen, deſſen vorbildliche Pflege der Kammer⸗ muſik ſchon oft von uns anerkannt wurde, für ſeine tradi⸗ tionsmäßigen vier Kammermuſik⸗Abende führende, ja wohl 3. Zt. bedeutendſte Vereinigungen zu verpflichten. Die Reihe dieſer Konzerte beginnt am Montag, den 7. Oktober, wo im Harmonieſaal, D 2, 6— in dem übrigens ſämtliche vier Kon⸗ zerte ſtattfinden werden— das Buſch⸗Quartett mit ſeinem berühmten Primgeiger Prof. Adolf Buſch, zu Gaſte ſein wird. Das nächſte Konzert, am 11. November, wird vom Stuttgarter Wendling⸗Quartett ausgeführt, das ſich der ganz heſonderen Sympathie in Mannheim erfreut. Das nächſte Konzert findet ſchon im neuen Jahre am 16. Januar 1930 ſtatt. Das berühmte ungariſche Lener⸗Quartett, das nicht nur hier bei ſeinen letztjährigen Beſuchen, ſondern auf dem ganzen Kontinent, und vor allem in England, größte Triumphe gefeiert hat. Und zum Schluß, am 27. März 1930, werden die vier jungen Wiener Künſtler, die ſich im „Koliſch“⸗Quartett erſt vor einigen Jahren zuſammenfanden und in kürzeſter Zeit in die Reihe der berühmteſten und be⸗ deutendſten Kammermuſik⸗ Vereinigungen gerückt ſind, ihre unnachahmliche Kunſt den Zuhörern übermitteln. Eine Kon⸗ zertreihe, die Anſpruch auf höch ſte Anerkennung er⸗ heben kann und allen künſtleriſchen Erwartungen voll Ge⸗ nüge leiſten wird. Weinheimer Theaterwinter ohne Mannheim. Am 20. September wird der diesjährige Weinheimer Theater⸗ winter mik Schillers„Fiesko“ im„Pfälzer Hof“ eröffnet werden. Die Vorſtellung wird vom Frankfurter Kü n ſt⸗ lertheater für Rhein und Main unter Intendant Meißner beſtritten und verſpricht bei dem theaterfrohen Weinheimern guten Anklang zu finden. Im übrigen liegt der ganze Spielplan für den kommenden Winter noch nicht vor. Doch kann jetzt ſchon geſagt werden, daß auch das Hei⸗ delberger Stadttheater ein Gaſtſpiel geben wird. Weiter wird die Theatergemeinde Weinheim mehrere Beſuche nach dem heſſiſchen Landestheater in Darm⸗ ſtadt unternehmen.(Frankfurt, Darmſtadt, Heidelberg, wo bleibt Mannheim 2) ( Theaterbeginn in Freiburg i. Br. Das Freiburger Stadttheater öffnete die Pforten zu ſeiner diesjährigen Spiel⸗ zeit mit einer Neueinſtudierung von Wagners„Rienzi“. Der Oberſpielleiter der Oper, Dr. Arthur Schneider, hatte verſucht, der Aufführung ein neues Geſicht zu geben, indem er die Handlung ſtark zuſammenzog und alles zum Verſtändnis nicht unbedingt Notwendige fortließ. Es gab keine pompöſen Aufmärſche, kein Ballett. Die Bühnenbilder Kolter ten Hoontes wurden in einen feſtſtehenden Rahmen mit reich⸗ lichem Treppenaufbau gepreßt, ſie wirkten trotz aller Einheit⸗ lichkeit düſter und wurden nur belebt durch die durch eine ſtraffe Regie gebändigten, als phyſiognomieloſe Maſſe hin⸗ und herflutenden Chöre, aus denen zeitweiſe die agierenden Per⸗ ſonen hervorbrachen, denen ſich nur in den chorloſen Szenen Entfaltungsmöglichkeit bot. Dieſer Eindruck wurde noch durch den Rienzi Bruno Korells verſtärkt, der die mitreißende Kraft vermiſſen ließ um dieſe Maſſen zu begeiſtern. Die her⸗ vorragenden Qualitäten dieſes Sängers zeigten ſich erſt am Schluß, im Gebet. Der eigenartigen Aufführung, die, ob⸗ wohl nicht reſtlos gelungen, regſtes Intereſſe beanſpruchte, ſtand als Kapellmeiſter Friedrich Herzfeld vor. Er und ſein Orcheſter hatten den Löwenanteil am Erfolg dieſes Abends, obwohl ſie ſich mit Rückſicht auf das Bühnengeſchehen ſtarke Zurückhaltung auferlegten. Der herzliche Beifall am Schluß ſtand im umgekehrten Verhältnis zum Beſuch. gt. Während der„Karlsruher Herbſttage“ wird alljähr⸗ lich auch das künſtleriſche Schaffen Karlsruher und badiſcher Maler der Gegenwart gewürdigt. Die diesjährigen beiden wichtigſten Kunſtausſtellungen werden unter dieſem Geſichts⸗ punkte vorzüglich beſchickt und überſichtlich und lehrreich or⸗ ganiſiert ſein, nämlich die Ausſtellung„Neue badiſche Graphik“, veranſtaltet von der Badiſchen Kunſthalle im Monat Oktober, und„Fanud und Leute am ba⸗ diſchen Oberrhein vom Bodenſee bis Neckar“, veranſtaltet vom badiſchen Kunſtverein vom 21. Sep⸗ tember bis 10. Oktober. Den Beſchluß der kulturellen Aus⸗ ſtellungen bildet die„Bruckner⸗Ausſtellung“, die vom 5. bis 11. November in den Räumen der Badiſchen Hochſchule für Muſik von der Stadt Karlsruhe veranuſtaltet — Wee eee— wird. Sie zeigt eine Sammlung von Manuſkripten, Kom⸗ poſtttonen und Briefen ſowie perſönlichen Erinnerungszeichen an Anton Bruckner, wie eine ſolche in Deutſchland noch nicht vorgeführt wurde. Das Konzert in der Adelsberger Grotte (Nachdruck verboten) 5 Die berühmte Adelsberger Grotte, ehemals öſterreichiſch, fetzt zu Italien gehörend, dürfte als größte erſchloſſene Höhle der Welt zu betrachten ſein. Man durchfährt dieſe Rieſenhöhle etwa eine Stunde lang mit einer kleinen Eiſenbahn und man hat noch eine weitere Stunde zu marſchieren, ehe man die ganze Grotte geſehen hat. Man findet dort die ſeltſamſten Tropfſteinbildungen, Tierbilder, menſchenähnliche Geſtalten, Altäre; man findet dort die unheimlichen, blickloſen Grotten⸗ olme, man findet dort den unterirdiſchen Kalvarienberg. Es iſt eiskalt da unten und ſchauerlich; man wandert über Brücken und durch feuchte Räume, bis man an jenen großen Saal kommt, den der Führer als„Konzertſaal“ bezeichnet. Dieſer Konzertfaal, vierhundert Meter unter der Erde, ſieht aus wie einer der großen Konzertſäle in Berlin, in Rom, in Wien, und in dieſem Konzertſaal hat jetzt Pietro Mas⸗ cagni, der berühmte italieniſche Dirigent und Komponiſt, der ſoeben Toscaninis Nachfolger an der Mailänder Scala geworden iſt, ein Konzert gegeben. Es ſpielten 120 Muſiker vor etwa 5000 Zu⸗ hörern; Mascagni dirigierte. Man ſpielte Richard Wagner, man ſpielte Mendelsſohn und Tſchai⸗ ko wſky und Brahms, und man ſpielte natürlich auch Verdi und Mascagni. Es war ein ſeltſamer Anblick, die 120 Muſtker inmitten der Tropfſteingebilde, überragt von dem Dirigenten, deſſen beweglicher Schatten geſpenſtiſch an den durchfurchten Wänden vorüberhuſchte. Die Tropfſteinwände gaben den Klang vorzüglich wieder, die Akuſtik da unten iſt ſo gut wie in irgendeinem berühmten oberirdiſchen Konzertſaal. Sechs Stunden blieben die Muſiker und die Zuhörer in der eiſigen Unterwelt; dann waren alle froh, als die kleine Bahn ſie wieder herausbrachte an den ſonnigen, ſtrahlenden Tag. g mf, 5 4. Seite. Nr. 425 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 13. September 1929 30 Fahre katholiſches Geſellenhaus Partei-Nachrichten-NM- 2 Kapellen⸗Neuba Im September 1897 fand mit dem Präſides Becker eine Vorbeſprechung zur Erſtellung eines neuen größeren katholiſchen Geſellenhauſes ſtatt. Es war geplant, das Engel⸗ hard'ſche Garten⸗Anweſen K 1, 5 und K 1, 17 zu erwerben. Am 27. September 1897 wurde der Beſchluß gefaßt, eine Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung zu gründen, die das Anweſen kaufen und den Bau durchführen ſollte. Bereits am 5. Oktober 1897 wurde der Vorvertrag über den Kauf mit dem Eigentümer, Fabrikant Engelhard, abgeſchloſſen. Archi⸗ tekt Rudolf Tilleſſen wurde mit dem Bau beauftragt. Am 19. März 1898 erfolgte der erſte Spatenſtich und am 3. Auguſt 1899 konnte ſchon der Aufſichtsrat im neuen Geſellenhaus tagen. In dieſem Zuſammenhang entſtand der„Bern⸗ hardushof“, das große katholiſche Geſellſchaftshaus K 1, 5, neben der Schauburg. Gegenwärtig befindet ſich der katholiſche kauf männiſche Verein„Columbus“ darin. So kann von einem 30jährigen Jubiläum des alten Ge⸗ ſellenhauſes geſprochen werden. Man muß den Optimismus, den Opfermut und die Tatkraft der Männer würdigen, die in ſchwieriger Zeit ein ſolches Werk unternahmen. Präſides Landes, der ein modernes zweites Geſellenhaus im vori⸗ gen Jahre erſtellen ließ, befaßt ſich ernſtlich mit dem Plan einer neuen Kapelle. Die alte Hauskapelle im dritten Stockwerk faßt 35—40 Perſonen. Die beiden Geſellenhäuſer zählen 300 Inſaſſen. So wurde aus dem Zahlenübermaß der Gedanke reif, im großen Saale des Geſellenhauſes K 1, 17 die neue Kapelle zu errichten, um ſo allen Bewohnern Ge⸗ degenheit zu geben, den Gottesdienſt zu beſuchen. Mit den Umbauarbeiten ſoll in allernächſter Zeit begonnen werden. Präſides Landes wird auch hier ein Werk ſchaffen, das im Sinne Kolpings und der Geſellen der katholiſchen Sache dien⸗ lich ſein wird. K. G. 70 Jahre Teppichhaus Hochſtetter Es iſt bei der gegenwärtigen überaus ſchwierigen Ge⸗ ſchäftslage ein erfreuliches Zeichen von Solidarität und Tüch⸗ tigkeit, wenn ziemlich häufig von Geſchäftsjubiläen berichtet werden kann. Diesmal können wir von dem Jubiläum eines Neſtors unter den hieſigen vornehmen Spezialgeſchäften Mit⸗ tetlung machen. Es iſt das Teppichhaus J. Hochſtetter G. m. b.., das in dieſen Tagen auf ein 70 jähriges Be⸗ ſtehen zurückblickt. Seit 1914 in eine G. m. b. H. um⸗ gewandelt, iſt es von gleichem Geiſt, Kunſtſinn und geſchäft⸗ lichen Grundſätzen geleitet, wie in dem halben Jahrhundert zuvor. Während bedauerlicherweiſe eine Anzahl gleichartiger Spezialgeſchäfte einging, hat ſich durch ihre ſtraffen Grund⸗ ſätze, anerkannte Reellität und Solidität der Firma Hochſtetter behauptet, auch in ſchwerſten Zeiten durchgeſetzt und an⸗ haltend vergrößert. a Gegründet im Jahre 1859 von Herrn J. Hochſtetter in F 2, 8 in einem 90 qm großen Lokal, wurde die Firma ſpäter Jahrzehnte hindurch von dem Sohn des Gründers, Herrn Emanuel Hochſtetter, geleitet. Da durch die ſtändige Vergrößerung des Geſchäfts auch die erheblichen größeren Räume in O 4, 1 nicht mehr genügten, errichtete Herr Hochſtetter im Jahre 1911 den großen Neubau in N 4, Nr. 11/12, deſſen Prachträume heute noch ein Stolz der Kunſt⸗ ſtraße ſind. Herr Hochſtetter hat Jahre hindurch viele Ortient⸗ fahrten gemacht und ſelbſt die ſchönſten Perſerteppiche nach Mannheim gebracht, ſodaß in unzähligen Wohnungen Mann⸗ heims und der Umgegend die herrlichſten Exemplare per⸗ ſiſcher Knüpfkunſt zur Freude ihrer Beſitzer liegen. Seit dem Jahre 1914 wird die Firma Hochſtetter von dem jetzigen Alleininhaber, Herrn Paul Soſtheim, ge⸗ führt, der es durch umſichtige Leitung verſtanden hat, das Geſchäft weiter zu entwickeln. Seit 1919 iſt eine großzügige Engrosabteilung angegliedert worden, durch die der Name„Hochſtetter Mannheim“ in ganz Deutſchland bekannt geworden iſt. Wir wünſchen der hochgeachteten Firma wei⸗ teres Blühen und Gedeihen! keit des Inhalts: Da ſich die Sommerferien ihrem Ende zuneigen, fanden ſich die Mitglieder des Bezirksvereins Schwetzingerſtadt der Deutſchen Volkspartei erſtmals wieder vergangenen Dienstag im Reſtaurant zum„Tatterſall“ zu einer Monats ver⸗ ſammlung recht zahlreich ein. Die Verſammlung konnte ge⸗ wiſſermaßen als Auftakt für die kommende Winter⸗ und die bevor⸗ ſtehende Landtagswahlarbeit angeſehen werden. Der Bezirksverein Schwetzingerſtadt hatte für dieſen Abend den Stadtverordneten Dr. C. W. Martin gewonnen, der in eingehender Weiſe zur außenpoli⸗ tiſchen Lage Stellung nahm. Der Redner beſchäftigte ſich hauptſächlich mit dem Verlauf und den Ergebniſſen der Haager Konferenz und be⸗ handelte anſchließend die innerpolitiſchen Verhältniſſe. Dr. Martin ging dann in ſeinen Ausführungen noch näher auf das Arbeitsloſen⸗ verſicherungsgeſetz und auf aktuelle Steuerfragen ein und nahm zum Schluß Veranlaſſung, über die Stellung der Deutſchen Volkspartei zu der im Oktober ſtattfindenden Landtagswahl in Baden zu ſprechen. Der äußerſt intereſſante Vortrag, der einen klaren Ueberblick über die augenblickliche Lage gab, fand dankbare Zuhörer, die Dr. Martin lebhaften Beifall zollten. Nach einer anregenden Diskuſſion konnte der 1. Vorſitzende, Baumeiſter Abam Watzel, die Verſammlung ſchließen. nächſte Monatsverſammlung wurde auf Mittwoch, 9. Oktober feſtgeſetzt. Fth. Am Mittwoch abend nahm der Bezirksverein Neckar⸗ ſtad t der Deutſchen Volkspartei ſeine politiſche Arbeit er⸗ Die neut auf. In einem eingehenden Referat nahm Stadtrat Rektor Haas zu den wichtigſten politiſchen Fragen Stellung. Ausgehend von der Außenpolitik, bei deren Behandlung die Haager Konferenz und ihren Erfolg, die in einem halben Jahr endgültig erfolgende Befreiung des beſetzten Gebietes, hervorhob, kam er auf die Innenpolitik und des Näheren auf die badiſche Politik zu ſprechen. Hier widmete er vor allem dem Gedanken der Simultan⸗ ſchule eine eingehende Betrachtung, um dann über Steuerfragen und Beamtenpolitik zu den einzelnen Parteien Stellung zu nehmen. Dem Referat, dem ein ſtarker Beifall gezollt wurde, folgte eine längere, das Referat ergänzende Diskuſſion. bl. Veranſtaltungen Familien⸗Unterhaltung des Zeutralverbandes der Arbeit⸗ nehmer öffentlicher Betriebe und Verwaltungen Die Arbeitnehmer der böffentlichen Betriebe und Verwaltungen Ludwigshafen veranſtalteten am Sonntag, 8. September, im kathol. Jugendheim in Mundenheim eine recht gelungene Familien⸗ unterhaltung. Der Vorſitzende der Ortsgruppe, Herr Beckers⸗ Ludwigshafen? trug eine Menge humoriſtiſcher Vorträge vor und ſetzte die Lachmuskeln der Teilnehmer immer erneut in Bewegung. Beſonders das Wachsfigurenkabinett, in dem die Herren Herd, Beckers ſen. und jun. mitwirkten, brachte ſtürmiſchen Beifall. Die Mitglieder des Sängerchors der Straßen bahner Mannheim Ludwigshafen, ſoweit ſie dienſtfrei hatten, brachten unter der bewährten Leitung des Dirigenten Dr. Riehl einige ſchöne Lieder zum Vortrag und trugen damit ſehr weſentlich zur Verſchönerung der Unterhaltung bei. Beſonderen Beifall fanden auch die Solovorträge des Sangesbruders Heck, die teils von Herrn Dr. Riehl, teils von Herrn Mühlbauer am Flügel begleitet wurden. Außerordeutlichen Anklang fanden die Zithervorträge des Herrn Leopold Beckers, die das Können dieſes 18jährigen Muſi⸗ kers ins beſte Licht rückten. Verbandsſekretär Sau er- Mannheim zeigte in einem kurzen Vortrag das Werden und Wachſen der chriſt⸗ lich⸗nationalen Arbeiterbewegung im Induſtriegebiet. Mitglied Herd wurde für eifrige Mitarbeit in der chriſtlichen Gewerkſchaftsbewegung ein Buch als Preis Überreicht. N Mannheimer Künftlertheater„Apollo“. Nur noch zwei Tage geht das Eröffnungsprogramm in Szene. Morgen, Samstag nach⸗ mittag findet eine Einheitsvorſtellung ſtatt, Sonntag nachmittag Fremdenvorſtellung. Am Mont ag findet die Premiere der großen Peltini⸗Variete⸗Kevue„Es iſt was los!“ in 35 Bildern ſtatt. Dieſe Reyue, die mit ſchönen Variete⸗Akten durchſetzt iſt, hat zum erſten Male eine von Hans Zerlett verfaßte, durchgehende Handlung mit Muſik von Rob. Gilbert. 60 Mitwirkende zeigen in 35 Bildern eine ganz auf Humor und Satyre geſtellte Schau. der Redner por allem * Offizielle Feſtſchrift zum 35. Deutſchen Wein bau⸗ Kongreß. Herausgeber: Deutſcher Weinbau⸗Verband, Karls⸗ ruhe. 84 Seiten. Der Deutſche Weinbau⸗Verband veranſtaltet im Spätſommer jedes Jahres in einem anderen deutſchen Weinbaugebiet ſeine großen Jahrestagungen. In dieſem Jahr fand der Kongreß in Offenburg ſtatt. Die uns vorliegende Feſtſchrift macht Eindruck durch ihre gediegene Aufmachung Jeder Weinfreund wird mit Befriedigung die Mannigfaltig⸗ 2 Roman von Hermann Eris Busse „Setzen Sie ſich doch, Fräulein Brigitte, hier in den Seſſel.“ Sie tat es, ohne den Blick aus ſeinem Geſicht zu löſen. Er ſuchte nach Worten, dieſes peinliche Schweigen zu brechen; aber ſchon hatte ſie ſich gefaßt und kam ihm zuvor. Sie ſtand noch einmal auf, lachte gedämpft und ſtreckte ihm die Hand hin. „So, biſt du endlich im Land, Tobias, das hätte ich nicht gedacht. Und ſieh, aus dem Knaben iſt ein Mann geworden.“ Ste lachte wiederum ſo leicht und anſteckend, daß auch Tobias daran fröhlich wurde. Er beugte ſich über ihre Hand, küßte das Gelenk, kehrte ſie um und küßte die Handfläche, wie er es früher gerne in übermütiger Verehrung getan hatte. Sie ſetzte ſich wieder in den Stuhl, nahm eine Birne vom Teller und wog ſie auf den Fingerſpitzen. Tobias holte eifrig aus der Kommode, wo er das gute Beſteck verwahrt wußte, ſilberne Meſſer und kleine Fayenceſchalen, aus der Mutter feinem Hort. „Nun fehlt noch Brot“, ſagte Brigitte und ſchälte ſchon an der Birne. Er brachte es, ſchnitt kräftige Scheiben herunter, nahm auch aus dem Schrein zwei kindlich bemalte Schnapsgläschen und ſchenkte Zibatenwaſſer ein. Eine kleine Weile aßen ſie ſchweigend. Der Star Methu⸗ ſalem, den der alte Tulipan gezähmt, ſchritt gravitätiſch von einem Teller zum anderen. Seine Perläuglein glitzerten, und wenn er den Schmauſenden ſchief ins Geſicht lugte, ſchnarrte er jedesmal ſpöttiſch:„Schmeckts, ſchmeckts?“ Sie ſahen ihm zu und lächelten. Schließlich legte Brigitte die Hand auf die Tulipans und ſagte:„Nun aber erzähle.“ Eine ruhige Güte lag in ihrem Weſen. Tobias fühlte ſich aufgeſchloſſen. Er erzählte ſeine Heimkehr, wie er es an⸗ getroffen und wie er jetzt lebe und glaube, ganz in einen ſteten, ſtarken und ergiebigen Aufgabenkreis hineinzuwachſen. „Von meinen Fahrten ein andermal. Die ſind mir jetzt ſo ſerngerückt, daran denke ich kaum mehr.“ Dann berichtete ſie von ſich, von der Stille und Leere, die im weißen Häuschen ſo überhand genommen habe, daß ſie daraus geflohen in die weite Welt, wo ſie glücklich in einen angenehmen Familienkreis geraten, als Erzieherin und Freundin. Die halbe Erde habe ſie bereiſt und ſo viel geſam⸗ welt und erlebt, daß ſie lange davon zehren könne und in Mannheim⸗Ludwigshafener intereſſante Aufſätze, politiſche Beiträge, lauf Roſen gebetteten deutſchen Weinbaues. Sophpright by Horen- erlag, Ambtl., Berlin- Grunewaſd ihrem Haus wieder zufrieden ſein. Wenn es ſie triebe, führe ſie nochmals, ohne ſich zu beſinnen, ins Leben. Tobias gewahrte mit Staunen die wunderliche Verände⸗ rung der weltfremden Gefährtin des Blinden. Sie ſchien ſo jung und ſchöner denn je. Ihre Bewegungen waren geſchmei⸗ diger, ihre Stimme tönender als früher. Sie war eine ſom⸗ merliche Frau geworden, bewußt ſchön und reif. Tulipan prüfte ihr Geſicht und forſchte nach den Runen genoſſener Liebe, aber ihr klar geſchwungener Mund ſah ungeküßt aus. Sie fühlte ſeine Blicke, erriet vielleicht, was er dachte; denn es flammte plötzlich über ihre Wangen. Sie ſtand auf, um zu gehen. Tobias wagte nicht, ſie zu halten. Als ſie ſich am Tor die Hände gaben, ſagte er mit flackern⸗ der Stimme:„Du biſt jung geworden, Brigitte, und ich alt.“ Da ging die Frau ein paar Schritte von ihm weg, ſah über die Schultern zu ihm zurück und anwortete mit leiſem Spott⸗ lachen:„Ich habe ja leben gelernt, vegetiere du nicht ſoviel, du— Gärtner.“ Und ſie winkte mit den roſtroten Chryſanthemen. Tobias ſchaute ihr nach, wie ſie mit raſchen, federnden Schritten von ihm ging, nicht mehr ſo ſchlank wie früher, aber ſehr gepflegt. Ein merkwürdiges Unbehagen überfiel ihn. Die hausbackene Brigitte Weißhand von ehedem wollte ihm auf einmal lieber erſcheinen. 8 An dieſem Abend hielt es ihn nicht dahelm. Er wußte nicht, was mit ſich und dem in dünnen Rebel getauchten Berg be⸗ ginnen. Wahllos ſchritt er ſein Gelände ab, ſah das Lichter⸗ meer der Stadt im rötlichen Dunſt verſinken und fühlte ſich tödlich allein. Es lockte ihn, zu Brigitte zu gehen, er entſchloß ſich, jedoch zwiſchen Tür und Angel überlegte er es anders. Er ſah den Theaterzettel durch. Es wurde Hauptmanns „Einſame Menſchen“ gegeben. Er lachte gerade hinaus. Das war ja etwas für ihn zum Auffriſchen des Gemüts, dann ſchon lieber ins Kino zu Aſta Nielſen. Er zog ſich um und ent⸗ deckte dabei im Spiegel, daß ein Grinſen um ſeinen Mund lauerte und tiefe häßliche Gruben an den Naſenflügeln herab⸗ zogen. Herrje, jetzt wurde er alt! Ex maſſierte die Haut und machte ſich mit Grimaſſen über ſich ſelbſt luſtig, Eine kolle Stimmung überkam ihn. Er pfiff blöde Gaſſenhauer und wiegte ſich in den Hüften, während er ſich raſierte. Weltſtadt⸗ VEREIN-KALENDER für dle Weche vom 14. bis 20. Sepiember Samstag, 14. September Bund der Saarvereine, Ortsgruppe Maunheim⸗Ludwigshafen: 87% Uhr im„Saalbau“, N 7. 7: Lichtbildervorführung u. Vortrag über die Saarverhandlungen. Eintritt frei. Freunde willkommen. Schleſier⸗Verein Mannheim⸗Ludwigshafen a. Rh.; 5 Monatsverſammlung im„Kinzinger Hof“(Schlaraffia ⸗ Saal), N 7. 8, mit Vortrag über„Blumenpflege u. das Leben d. Pflanze“ Sonntag, 13. September Maunheimer Fußball⸗Club„Phönix“ 02 e..: Sportplatz bei der Ühlandſchule: 83 Uhr nachm. Liga⸗Verbands⸗ ſpiel gegen Feubenheim; vor⸗ und nachher untere Mannſchaften; 8 Uhr abends: Famtlien⸗ Unterhaltung im Klubhaus. Motorfahrer⸗Club Mannheim e. V.(D. M..): 5 Kameradſchaftsfahrt nach Hammelbach⸗Weſchnitztal, Abfahrt 8 Uhr Wohlgelegen. Fahrwarte: Miſch—Horn. Sportverein Waldhof e.., gegr. 07, Maunheim⸗Waldhof: 0 Nachm. 3 Uhr: Liga⸗Verbandsſpiel gegen V. f. R. Mannheim. Rhein⸗Neckar⸗Militär⸗Gauverband Mannheim: Ab ens Uhr nachm. auf der Rennwieſe: Sommerfeſt des Rhein⸗ Neckar⸗Militär⸗Gauverbandes. Preisſchießen, Preiskegeln, Tanz, Gabenverloſung. Die Bevölkerung iſt herzlichſt eingeladen. Turnverein Mannheim von 1846: Nachmittags 2 Uhr: Hockeyſpiel gegen Stuttgarter Kickers. Maunheimer Ruder⸗Geſellſchaft E..: Vereinsregatta: nachm. 3 Uhr auf dem unteren Neckar beim Bootshaus. Montag, 16. September Turnverein Mannheim von 1846: Der Turnbetrieb iſt in allen Abteilungen in vollem Umfange wieder aufgenommen. Verband deutſcher Diplom⸗Ingenienre B. P. Maunheim⸗Judwigshafen: 20 Uhr: Mitgliederverſammlung im Reſtaur. Kaiſerring, L 18. 12 Mannheimer Mutterſchutz E..: Auskunfts⸗ und Beratungsſtelle für werdende u. ſtillende Mütter R 5. 1(Jugendamt), Zimmer 104, nachmittags 23 bis 5 Uh, Dienstag, 17. September Mannheimer Mutterſchutz E..: Auskunfts⸗ und Beratungsſtelle für werdende u ſtillende Mütter B 5. 1(Jugendamt), Zimmer 104, nachmittags 27 bis 8 Uhr. Männer⸗Geſangverein Eintracht E..: Abends 749 Uhr: Singſtunde im Lokal Deutſcher Hof, Heiurich⸗ Lanzſtraße g. 5 it twech, 18. September Kleingarteuverein Mannheim⸗Lindenhof: Mitglieberverſammlung im Harmonie⸗Heim, Daueranlagen. Motorfahrer⸗Club Maunheim e. B.(D. M. 8 5 Abendausfahrt: Oftersheim, zur Traube Zwiebelkuchen ⸗Eſſen) Stiftung Uhrig. Abfahrt 8 Uhr Schillerſchule. Verein Mannheimer Briefmarkenſammler e..: 8% Uhr: Mitgliederverſammlung im Rieſtaurant„12 Arxoſtel,“ Dahlienſchan, Freitag, 20. Sepiembder Maunheimer Mutterſchutz E..: Auskunfts⸗ und Beratungsſtelle für werdende u, ſtinende Mütter E 5. 1(Jugendamt), Zimmer 103, nachmittags 2 dis 8 Ehe⸗ und Sexualberatungsſtelle R 8. 1 Jugendamt 8 nachmittags 5% bis 63 Uhr. — Nachdruck verboten.— 7ãũũũũ y AAAdãddſãdãͥũͥũũͥ hübſche Bilder, begrüßen. Der Wein, zumal der deutſche, war ſchon von alters her ein dankbares Objekt für die Männet der Feder, ſo daß der Herausgeber es nicht ſchwer hatte, die Feſtſchrift leſenswert zu geſtalten. Der ſympathiſchen Schrift darf recht weite Verbreitung gewünſcht werden, auch im Intereſſe des bei der gegenwärtigen Abſatzkriſe gewiß nicht lokale wuchſen in ſein beſcheidenes Schlafzimmer hinein mit erleſenſten Gäſten gefüllt. Wilder Drang ſprang Tulipan an, fern von der nebeligen Bürgerſtadt da unten in einem Meer von koſtbaren Genüſſen unterzutauchen in dem beſtrickenden Duft eines großen Feſtes. Er war nahe daran, mit dem nächſten Schnellzug eine große Strecke zwiſchen die ſtillen Gärten und ſeine Sehnſucht nach dem brauſenden Leben zu legen. Als er aber den Smoking aus dem Schrank hob, zerſtob plötzlich der Rauſch ſeiner Wünſche, denn die welke Ranunkel ſteckte noch im Knopfloch von damals, die Balbin hatte ſie beim Aufhängen nicht her⸗ ausgenommen. Zugleich tauchte das dreieckige Nonnengeſicht der Küferstochter aus dem Dunkel des Schrankes auf. Tulipan griff nach einem ſchlichten Kittel, langte den hechtgrauen Schlapphut und wußte, was er zu tun hatte. Er ſtürmte den Berg hinab und war, ehe er ſich's verſah, in der Stadt. Die Schaufenſter gleiſten, die Straßen brannten wieder und waren noch laut vom Haſten vieler Menſchen, dis aus den Geſchäften kamen. Automobile glitten geſpenſtiſch vorüber im Nebel. Einer Kette glühender Augen glichen bie hineilenden Lichter. Es war ſo kühl, daß der Atem vor dem Mund in Wolken ſtehen blieb. Tobias ſchlug den Mantelkragen hoch und forſchte in die Mädchengeſichter, ob nicht Mechthild darunter ſei. Aber vergeblich. Da bog er in die Gaſſe ein, in der ſtie wohnte, vielleicht daß ſte aus dem Tor träte oder die Läden ſchlöſſe an ihrem Fenſter. Er pendelte ein paarmal vor dem Hauſe auf und ab. Er hörte, daß noch an Fäſſern ge⸗ arbeitet wurde; ein tieſes Dröhnen drang durch die ver⸗ ſchloſſene Türe. Die ganze Fenſterzeile oben war erleuchtet. Tobias fiel ein, beim Küfer nach einem neuen Regenfaß zu fragen, nur um ſchicklich ins Haus und vielleicht zu einem Ge⸗ ſpräch mit dem Meiſter zu kommen. Vielleicht lief ihm dann Mechthild um ſo ſicherer über den Weg. Er hob den geſchnitzten Klopfer und trommelte an das Tor, das den Schall unerwartet ſtark aufnahm und ihn an den akuſtiſch ſteigernden Raum des Torgewölbes weitergab wie vollen Donner. Das hätte Tote wecken können! Nun ja, Küfersleute mußten an dieſe Klänge gewöhnt ſein. Man ließ ihn geraume Weile warten, dann ſchlurſte ein ſchwerer Schritt heran, und das Tor ging auf. Küfermeiſter Luger ſenn, ſtand im Lederſchurz und aufgeſtülpten Aermeln da und fragte mit freundlichem Geſicht nach dem Begehr. Dobigs bracßkts ſein Anliegen vor. Er ſagte ſeinen Namen und verllahm erſtaunt und beluſtigt zugleich die Mär, daß er einen Regimentskameraden des Vaters vor ſich hatte. (Fortſetzung folat) 2 W 5 — Freitag, den 13. September 1929 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 425 Preißelbeer⸗Ernte im St Von J. Cahnmaunn, Karlsruhe Unter den Wiloͤbeeren des Spätſommers nimmt im Schwarzwald die Preißelbeere fraglos eine überragende Stel⸗ lung ein. Von Jahr zu Jahr mehr geſchätzt wird dieſe Edel⸗ beere, die in unſeren heimiſchen Gebirgsgefilden bis zu den Gipfel⸗ und Kammhöhen gut zu gedeihen pflegt. Es iſt ein eigener, würziger Duft, der über Wald, Halde und Heide liegt, wenn zwiſchen den trockenen Tannennadeln oder der roſigen Heidekrautblüte oder den erdbraunen, kargen Berggräſern die Preißelbeeren ihre verlockend roten Köpfchen hervorſtecken, umgeben von ihrem kräftig⸗grünen, kleinblättrigen Laubwerk. Im Gebirgsvolk herrſcht der Aberglaube, daß, wenn auf den Höhen die Preißelbeeren— ſie blühen im Alpenland bis zu 3000 Meter— recht üppig gedeihen, in den Tälern dafür die Obſternte umſo ſchlechter wird. Im Gegenſatz hierzu hat man jedoch die Beobachtung gemacht, daß ſchlechte Obſtjahre ge⸗ wöhnlich auch ſchlechte Preißelbeerjahre ſind; deun ebenſo⸗ wenig wie die anderen Früchte kann auch die Preißelbeere allzuſcharfe Witterungsextreme vertragen. Immerhin ge⸗ hört ſie zu den Wiloͤbeeren, die an den Boden, wo ſie gedeiht, keine allzugroßen Anſprüche ſtellt. Soweit man bis heute aus den Gebirgs⸗ und Waldgegenden vernimmt, kann man mit den Erträgniſſen der diesjährigen Preißelbeerernte verhält⸗ nismäßig zufrieden ſein. An einzelnen Hochgefilden der Berge ſind allerdings zahlreiche Büſche im letzten eiſigen Win⸗ ter zugrunde gegangen. Ueberhaupt tragen die Hochforſten und Gebirgshalden nicht entfernt ſolche Mengen Preißelbeeren, wie Heidelbeeren, von denen es im Hochſchwarzwald ja förm⸗ liche Plantagen gibt. In kleinen, niedlichen Büſchen zuſam⸗ menſtehend, gedeiht die der Blaubeere gegenüber doch reichlich edlere Preißelbeere in weſentlich rarer Weiſe. Die Späternte zieht ſich bis in den ſpäten September hinein. Als bevorzugtes Erntegebiet für die Preißelbeere gelten alle weniger überlaufenen hochgelegenen und reichlich ſonnenbeſchienenen Matten, Weidehalden und Fluren des oberen Schwarzwaldes. In Regionen zwiſchen 1000 und 1400 Meter Meereshöhe trifft man die Preißelbeere an geſchützten, plelfach von Hochwaldungen umſäumten lichten Berghängen relativ häufig. Man behauptet, daß die Beere umſo ſchmack⸗ hafter ſei, in je höheren Zonen ſte reift. Auf den viele Quadratkilometer ſich ausdehnenden Bergmaſſiven am Feld⸗ berg, Belchen, Stübenwaſen, Schauinsland, vor allem am Herzogenhorn, Spießhorn, Blößling, Hochkopf und Silber⸗ berg, dann auch im Hochgebiet des Kandel und den umliegen⸗ den Berggruppen, drüben im Schönwalder und Schonacher Das Alte ſtürzt a Baden⸗Baben, 12. Sept. Die Stadt Baden⸗Baden hat auf Beſchluß des Stadtrats und mit Zuſtimmung des Bürger⸗ ausſchuſſes das hieſige Fürſtlich Fürſtenbergiſche Anweſen, das in der Stephanienſtraße belegene ſogenannte„Palais Fürſten berg“ angekauft, um es für ihre eigenen Zwecke zu verwenden. Damit iſt abermals ein großer Privatbeſitz, wie es hier ſchon öfters vorgekommen iſt, in ſtädtiſchen Be⸗ ſitz übergegangen, um Platz für Verwaltungsämter zu ſchaffen. Dicht neben dem Palais Fürſtenberg wohnte in früheren Jahren Graf Karl Aug. Boſe in der„Villa Boſe“, in der ſchon ſeit Jahren das Finanzamt ſeinen Sitz hat. Das„Palais Hamilton“, einſt Beſitz der Prinzeſſin Hamilton, die hier bei ſich Kaiſer, Könige und Fürſten zu Gaſte Hatte, iſt gleichfalls ſtädtiſcher Beſitz geworden und beherbergt ſtädtiſche Büros und große Geſchäftsläden. Die in der Stephanienſtraße gelegene Villa der Prinzeſſin Hamilton iſt * vor kurzer Zeit auch ſtädtiſcher Beſitz geworden. Jetzt hat im Fürſtenberg'ſchen Anweſen ein reges hand⸗ werkliches Schaffen eingeſetzt. Im eigentlichen Palais wer⸗ den Renbyierungs⸗ und Umbauarbeiten vorgenommen. In micht allzu langer Zeit wind dann hier das Zollamt ſeinen Einzug halten. In dem zum Palais gehörigen großen Garten ſind viele alte ſchattenſpendende Bäume gefällt wor⸗ den; der zierliche Kiosk wurde abgeriſſen, dnn die Stadt läßt hier ein großes Wohnhaus erſtellen. Auch ſonſt dürften in und auf dieſem Anweſen noch manche Verände⸗ rungen vorgenommen werden, womit die idylliſche Ruhe, die über Palais und Garten noch vor kurzem lagerte, ihr Ende findet. Das Palais Fürſtenberg war noch zu Anfang dieſes Jahrhunderts der Mittelpunkt ariſtokrattſchen geſellſchaft⸗ lichen Lebens. Auch hier trafen ſich— wie im„Hamilton“— Kalſer und Könige zu geſelliger Unterhaltung, denn man weilte gern bet„Fürſtenbergs“. Mit Beginn des Welt⸗ krieges wurde es dann ſtiller im Hauſe und nach dem am 8. März 1918 erfolgten Tode der Prinzeſſin Amalie als letzte der Fürſtenbergs, die ihren ſtändign Wohnſitz in Baden⸗ Baden halte, und mit den Umwälzungen nach dem Kriege hat die Glanzperiode des Palals Fürſtenberg ihren Abſchluß Höhengebiet, endlich droben, auf den weiten, ſonnenbeſtrahlten Bergzügen der Hornisgrinde, des Kniebis, Schliffkopfes und angrenzenden Hochforſten, finden ſich zahlreiche Parzellen, innerhalb welcher die Beerenſammler lohnende Ernte halten können. Wo die Preißelbeeren in verlockend roter Friſche zwiſchen dem niederen Berggraſe als vollreiſe Früchte er⸗ ſcheinen, da haben ſich denn auch allſorglich Beerenſammler in Scharen eingefunden, wetteifern in der nicht wenig anſtrengen⸗ den Pflückarbeit, um des Abends mit gefüllten Geſchirren tal⸗ wärts zu ziehen. Teils werden dann die geernteten, durch⸗ weg einen äußerlich überaus trockenen Eindruck machenden Früchte ſelbſt von den Sammlern„eingeweckt“, teils auf den Märkten der Städte und Dörfer feilgeboten, wo ſie in der Regel ſchnellen Abſatz finden. Die Preißelbeere erfreut ſich von allen Waldbeeren einer ganz beſonderen Beliebtheit. Ihr angenehm ſäuerlicher Ge⸗ ſchmack, der auf einen reichlichen Gehalt von Zitronenſäure zurückzuführen iſt, wird hochgeſchätzt und die Frucht ſelbſt eignet ſich ganz vorzüglich zum Einmachen. Ein übrigens noch immer recht verkannter Teil der Preißelbeerpflanze be⸗ ſteht in ihren Blättern. Wer früher durch Rußland reiſte, kbunte, namentlich in der Nähe der aſiatiſchen Grenzen, in den Güterlagern der Bahnhöfe häufig maſſenhaft große Säcke ſehen, die alle bis obenauf mit Preißelbeerblättern gefüllt waren und die Beſtimmung hatten, an die Apotheken und Drogen des Reiches verſandt zu werden, da ſie als ſehr be⸗ gehrtes und altbekanntes Heilmittel gegen Rheumatismus viel verlangt wurden. Der anſehnliche Gehalt der Blätter an heilkräftigen Subſtanzen macht ſie denn tatſächlich auch wie geſchaffen zu einem derartigen Medikament; allmählich erkennt man auch bei uns den Wert des Preißelbeerblätter⸗ tees, der in den meiſten Drogerien erhältlich iſt. Am beſten werden die Blätter im Spätherbſt geſammelt, hernach im Zimmer getrocknet und dann in üblicher Weiſe zu Tee ver⸗ wendet. Da die Natur mit den ſo nützlichen Blättern recht freigebig iſt, kann der Verſuch, ſie auf ihre Heilwirkung hin zu prüfen, leicht zur Ausführung gebracht werden. Unſer mit Wald⸗ und Wildbeeren aller Art und namentlich mit der edlen und köſtlichen Preißelbeere reich beſtandenes Schwarz⸗ waldgebirge birgt ſo erhebliche Werte und auch in dieſem Jahre ſchwerer wirtſchaftlicher Verhältniſſe. dürfte dieſes Naturprodukt für Tauſende eine nicht zu unterſchätzende Ein⸗ nahmequelle bilden. ug. gefunden. Sie lebt nur noch in der Erinnerung der ganz alten Generation. Das„Sie transit gloria mundi“ findet auch hier ſeine Beſtätigung. Kommunale Chronik Kleine Mitteilungen Bei der Bürger meiſter wahl in Kronau wurden 53 Stimmen abgegeben. Hiervon entfielen 41 Stimmen auf den der Zentrumspartei angehörigen Kandidaten Hermann Diſſert. Diſſert, der im letzten Jahre vom Miniſterium des Innern zum kommiſſariſchen Bürgermeiſter beſtellt wor⸗ den war, iſt ſomit mit großer Maforität gewählt. Der Bürgerausſchuß Eppingen lehnte den Voranſchlag 1929/0 a b. Es ſollten zur Erhebung ge⸗ langen: 160 Pfg. vom Grundvermögen, 64 Pfg. vom Betriebs⸗ vermögen und 1200 Pfg. vom Gewerbeertrag, gegenüber dem Vorjahr erhöhte Beträge. Dagegen wurde ein von der SPD. eingegangener Antrag, das Schulgeld für die Kleinkinder⸗ ſchule auf die Gemeinde zu übernehmen, ebenſo die Ueber⸗ nahme der Hälfte des Schulgeldes für die Gewerbeſchule für die Schüler der in Eppingen lebenden Eltern angenommen. Der Kandidat der bürgerlichen Parteien, Bürgermeiſter Raber, wurde in Blankenloch(Amt Karlsruhe) wie⸗ dergewählt. Die ſtädtiſche Vogelwarte auf der Rheininſel Rappenwört wird am 11. Okt. eröffnet.— Der Karls⸗ ruher Stadtrat hat Bauhypotheken im Geſamt⸗ betrag von 124 000/ ſowie Zinsbeihilfen aus einem Kapital⸗ betrag von 300 800% zur Förderung des Wohnungsbaues be⸗ willigt. Der Bürgerausſchuß Appenweier genehmigte einen Kredit von 185 000% zur Erſtellung der ſchon längſt dringend benötigten Waſſerleitung. Der Gemein derat St. Blaſten hat dem Erwerb eines Gebäudes zur Unterbringung eines Heimat⸗ muſeums grundſätzlich zugeſtimmt. Die Genehmigung des Beſchluſſes durch den Bürgerausſchuß und die Vereinbarung mit den Eigentümern bleibt vorbehalten. Kagungen Außerordentliche Generalverſammlung der Maler⸗ und Tünchermeiſter Der Badiſche Maler⸗ und Tünchermeiſter⸗Verband e. V. hielt am 8. September eine außerordentliche Generalverſammlung in Offen⸗ burg ab, die ſich mit der Reorganiſation des Verbandes auf neu⸗ zeitlicher Grundlage befaßte. Ein überaus ſtarker Beſuch ließ das große Intereſſe der Beteiligten für ihre Verbandsorganiſation er⸗ kennen. Es wurde einſtimmig beſchloſſen, daß zur intenſiveren Werbetätigkeit für den Verband und zur raſchen und unmit⸗ telbaren Erledigung aller Belange ber Mitglieder neben der ſchon ſeit Jahren beſtehenden Geſchäftsſtelle in Freiburg zwei weitere Be⸗ zirksgeſchäftsſtellen in Karlsruhe und in Mannheim errichtet werden ſollen. Nachdem der bisherige Verbandsvorſitzende, Malermeiſter Haag⸗Karlsruhe, eine Wiederwahl ablehnte, wurde der geſamte Vorſtand neu gewählt. Einſtimmig wurden die Herren Hugo Nollthan⸗Heidelberg zum 1. Vorſitzenden, Emil Feninger⸗ Freiburg zum ſtellvertretenden Vorſitzenden und Gebhardt Het⸗ delberg zum Kaſſierer gewählt. Der Haushaltsplan wurde in der vorgelegten Faſſung genehmigt. Dem bisherigen Vorſitzenden Haag wurde herzlicher Dank für ſeine Arbeit ausgeſprochen und ihm die Ehrenmitgliedſchaft des Verbandes verliehen. Als Tagungsort für die nächſtjährige ordentliche Generalverſammlung wurde einſtimmig Mannheim beſtimmt. Süddeutſcher Taubſtummentag in Heidelberg Unter Beteiligung der Länder Bayern, Württemberg, Baden, Heſſen, Heſſen⸗Naſſau und der Pfalz findet am 28. und 29. Sept. in Heidelberg ein Süddeutſcher Taubſtummentag ſtatt, dem am 28. Sept. ein Begrüßungsabend vorausgeht, und am 29. Sept. mit einem Sommerfeſt des Taubſtummenvereins Heidelberg aßge⸗ ſchloſſen wird. Die bekannteſten deutſchen Taubſtummenführer wer⸗ den Vorträge halten, ſo Schickſalsgenoſſe Ballier⸗Berlin, Herzog⸗ München, Wacker⸗Stuttgart; Gaberdiel⸗ Wiesloch, Schäfer⸗Darm⸗ ſtadt u. a. Sämtliche Veranſtaltungen finden in der„Krone“ in Hei⸗ delberg⸗Neuenheim ſtatt. Es iſt mit einer Teilnehmerzahl von etwa 300 Taubſtummen zu rechnen. eee Nachbargebiete 120 000 Mk. Verluſt bei der landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaftsbank Michelſtadt * Michelſtadt i.., 13. Sept. Seit längerer Zeit waren bereits Gerüchte im Umlauf, daß bei der landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaftsbank Unregelmäßigkeiten vorgekom⸗ men ſeien. In der am Mittwoch abend abgehaltenen Haupt⸗ verſammlung, die bis zum Morgen dauerte, gab der Auſſichts⸗ rat zu, daß ſich bei vorgenommenen Reviſionen ergeben habe, daß zweit beamtete Vorſtands mitglieder Wertpapier ⸗ geſchäfte in großem Umfang abgeſchloſſen haben, die über den Rahmen einer Genoſſenſchaftsbank hinausgingen. Bei der vom Aufſichtsrat nach der Reviſion ſofort vorgenommenen Abwicklung ſeien Verluſte in Höhe von etwa 120000 ¼ entſtanden, ſo daß zu ihrer Deckung die Reſerven herangezogen werden mußten. Für den Reſt werde der Aufſichtsrat eine Ausfallbürgſchaft übernehmen. Nach lebhafter Debatte wurde dieſem Vorſchlag des Aufſichtsrates zugeſtimmt. Die beiden Vorſtandsmitglieder ſind inzwiſchen aus der Bank ausge⸗ ſchieden. Der Geſchäftsbetrieb läuft durchaus nomal weiter. Schiffsunfall auf dem Rhein * Rheindürkheim(Kreis Worms), 12. Sept. Der voll⸗ beladene Anhänger eines zu Tal fahrenden Dampfers ge⸗ riet plötzlich auf Grun d. Da ſich der Kahn in die Fahrt⸗ vichtung der Fähre legte, war der Verkehr von Ufer zu Ufer unmöglich. Der Perſonenverkehr wurde durch ein Propfant⸗ boot aufrechterhalten. Einige Stunden ſpäter kam ein Schleppzug zu Berg, der ſechs Kähne im Anhang hatte. Von dieſen riß ſich der letzte ebenfalls los und trieb ſtero m⸗ abwärts. Der Kapitän war bereits über 1000 Meter vor⸗ aus, als er den Unfall merkte. Glücklicherweiſe gab es keinen Zuſammenſtoß. * * Ludwigshafen, 13. Sept. Am Donnerstag nachmittag wurde an der Gcke Rohrlach⸗Schanzſtraße der neunjährige Sohn eines Kriegsinvaliden, der Volksſchüler Karl Winke r⸗ korn, von dem zweiten Anhänger eines Traktatorſchlepp⸗ zuges überfahren und getötet. Der Junge hatte ſich während der Fahrt auf die Fuppelung zwiſchen dem erſten und zweiten Anhänger geſetzt, wo er abſtürzte und unter die Räder des mit Backſteinen beladenen Traktators geriet. — Ein 36jähriges Fräulein verſuchte ſich geſtern in ihrer Wohnung durch Oeffnen der Pulsadern das Lehen zu nehmen, was jedoch mißlang. Sie wurde ernſtlich verletzt ins Krankenhaus geſchafft. Urſache: Schwermut. * Bad Dürkheim, 11. Sept. In der Nähe bes Giſenbahn⸗ überganges in der Mannheimerſtraße ereignete ſich heute mor⸗ gen 4 Uhr ein Autounfall. Ein Auto aus Zudwigs⸗ hafen fuhr gegen eine Telegraphenſtange. Während die männlichen Inſaſſen keine Verletzungen erlitten, wurde eine mitfahrende Frau ſchwerer verletzt. Die Sanitätskolonne Bad Dürkheim nahm ſich der Verunglückten an und brachte ſte ins Krankenhaus Ludwigshafen. N l r . esabtren- ang CIGARETTE AUSLESE- beutschlonds meisfgerauchfe Cigarette zu 125 nur ohne Mundst. 1 a. Seite. Nr. 428 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 13. September 1929 . Sportli Warum Herbſtregatten? Die Ruderſaiſon iſt mit der Austragung der Meiſterſchaften mit nichten vorbei, wie es wohl der Laie vielfach glaubt. Im Gegenteil kommt fetzt gerade im September die Zeit, die für eine ganze Anzahl won Vereinen eine vielleicht noch größere Bedeutung hat, als die sigentliche Rennſaiſon ſelbſt. Die Herbſtregatten, urſprünglich die letzte Kampfgelegenheit für die in der eigentlichen Rennſaiſon er⸗ folglos gebliebenen Vereine, dann aber auch als Startmöglichkeit für kleinere Vereine, die ſich die Beſchickung einer großen Regatta nicht leiſten können, gedacht, haben ſich mehr und mehr auch als eine Art Vorprüfung für die nächſtjährigen FJungmannen al ler Vereine entwickelt. So kommt es auch, daß nicht nur die Ausſchreibung ſolcher Herbſtregatten von Jahr zu Jahr zugenommen hat, ſondern daß wir auf ihnen auch ſtets eine ganze Reihe von Namen führender Renn rudervereine vertreten finden. 5 Urſprünglich wie ſchon geſagt, als letzte Startmöglichkeit für die kleineren Vereine gedacht, haben ſich die Herbſtregatten mehr und mehr zu einem Treffpunkt der geſamten Ruderwelt entwickelt. Ihrer eigentlichen Beſtimmung gemäß finden wir in den Ausſchreibungen in erſter Linie Jungmannrennen, daneben aber auch in reichlichem Maße Gigrennen für die noch etwas unfertigen jungen Ruderer, deren Technik man nicht gleich durch das Starten in ausgeſprochenen Rennbooten verderben will, deren Kampffreudigkeit aber auch Hurch den Start eine erfreuliche Belebung erfahren ſoll. Daneben kommen aber auch die Schüler, die einen ſo überaus wertvollen Nachwuchs unſerer Rudervereine darſtellen, oͤurch die Ausſchreibung beſonderer Rennen für ſie, zu ihrem vollen Recht. Letzten Endes ſtellen die Die beutſchen Leichtathleten undſchau Herbſtregatten aber auch für ſehr viele Vereine, dis in der ver⸗ gangenen Saiſon erfolglos blieben, eine letzte wertvolle Kampfmög⸗ lichkeit gegen gleichwertige Mannſchaften dar. Die Einführung der Herbſtregatten hat urſprünglich in Renn⸗ rudererkretſen nicht überall ein freudiges Echo gefunden, wie berech⸗ tigt ihre Durchführung aber war, zeigt die ſtetig wachſende Zahl der meldenden Vereine. Vom rein ruderſportlichen Standpunkt muß man die Herbſtregatten unbedingt begrüßen, geben ſie doch in erſter Linie auch den jüngeren Mannſchaften die bisher noch fehlende Mög⸗ lichkeit, ſich im Kampfe gegen gleichwertige Mannſchaften zu meſſen, eine Tatſache, die anbetracht des Umſtandes, daß es unſeren Mann⸗ ſchaften, wie es ſich des öfteren gezeigt hat, doch noch vielfach an der nötigen Härte und Erfahrung fehlt, nur zu begrüßen iſt. Sollten ſich die Herbſtregatten allerdings in dem Sinne ent⸗ wickeln, daß ſie ein Abgraſungsfeld für in der eigentlichen Saiſon erfolgloſe ältere Mannſchaften großer Vereine werden, wie man nach den Meldungen zu verſchiedenen diesjährigen Herbſtregatten beinahe zu glauben verſucht iſt, ſo wäre ihr eigentlicher Zweck voll⸗ kommen verfehlt. An den einzelnen Regattavereinen wird es ſein, eine ſolche Möglichkeit von vornherein zu vereiteln. Gelingt dies, was nicht ſchwer ſein ſollte, ſo werden die Herbſtregatten ihre Daſeins berechtigung von Tag zu Tag mehr beweiſen können. E. F. G. Weitere Erfolge des Badiſch⸗Pfälziſchen Luftfahrtvereins An den beiden letzten Sonntagen hat die Segelflugabteilung des Bad.⸗Pfälz. Luftfahrtvereins, Mannheim, die Austragung des Schu⸗ lungswettbewerbs auf dem Segelfluggelände der Gaugruppe Pfalz bei der Abreiſe nach Japan Links Troßbach mit Gattin und Söhnchen, in der Mitte: Eldracher und Diekmann, dahinter Hirſchfeld und Dr. Wichmann, rechts Wegener und Molles. Die 15 deutſchen Leichtathleten, die den deutſch⸗apaniſchen Länderkampf in Tokio beſtreiten, haben die große Reiſe nach dem fernen Oſten angetreten. Allein die Hinreiſe wird 14 Tage „Bahnfahrt und zwei bis drei Tage Schiffsreiſe benötigen. Wie wird das Wetter werden? Woetter-Vorausſagen für Samstag, 14. September 1929 Nach kühler Nacht örtliche Frühnebel, tagsüber vielfach heiter und warm. Vereinzelt Gewitter. Wetler⸗Nachrichten der Badiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(.26 Uhr morgens). — See Juft⸗ Tem⸗ S Wind 2 8 höhe 8 id 8 8 8 8„ dee m einn„ 8 88% 8 Richt. Stärke 88 Wertheim 151— 15 27 140 ſtill bedeckt Königsſtuhlfſ 563 704.1 17 23 17 N leicht 85 Karlsruhe 120764, 18 28 18 8„ Regen Bad.⸗Bad. 218 764,2 18 28 17 f ſtill 10 Villingen 780 765,5 15 25 10] W leicht wolkig Feldbg. Hof 1275 641, 14 10 18 8 halbbed. Badenweil.“— 768,4 19 2 17 ſtill heiter St. Blasten 780 14 26 18 O leicht 1 Bad Dürrh[—— 15 27 10 NO[„ halbbeb. Die Annäherung des Tiefdruckausläufers brachte heute nacht und in den frühen Morgenſtunden in unſerem Gebiete den erſten Regen nach langer Trockenperiode. Von Süden her iſt wieder Aufheiterung erfolgt, doch iſt unſere Witterung nunmehr in das Zyklonenſtadium übergetreten und wird da⸗ her veränderlichen Charakter annehmen. Eine neue altan⸗ tiſche Zyklone iſt der erſten, jetzt bei Spitzbergen angelangten, auf ſüdlicherer Bahn gefolgt und hat Island erreicht. Reiſewelter in Deutſchland Nord⸗ und Oſtſee: 5 Nordſee wolkig, meiſt windſtill. Oſtſee heiter, leichter Süd⸗Oſt. Geſtern heiter, tagsüber warm, ſtrichweiſe Früh⸗ nebel. Harz und Thüringer Wald: a Wolkig mit Aufheiterungsgebieten, ſtrichweiſe Gewitter⸗ regen. Geſtern tagsüber warm und heiter. Fichtelgebirge, Erzgebirge und Sudeten: Heiter bis wolkig, leichte, meiſt ſüdöſtliche Winde. Geſtern tagsüber warm und heiter. Alpen: Heiter bis wolkig und leichte Südweſt⸗Winde. warm und heiter. Flugwetter Weſt⸗ und Süddeutſchland hat unter dem Einfluſſe eines über Frankreich liegenden Tiefdruckausläufers wolkiges, in der Höhe böiges Wetter mit einzelnen Gewitterſtörungen und Regenfällen. Oeſtlich der Elbe herrſcht noch heiteres Wetter bei ſüd⸗öſtlichen bis ſüdlichen Winden mittlerer Stärke. Geſtern bes Bayr., Luftfahrtverein in Schallodenbach(Pfalz) erfolgreich fort⸗ geſetzt. Auf der Schwachwindſegelmaſchine„Djevelar“ haben weiter⸗ hin die Flugſchüler Gaab, Zimmermann, E. Fleig; Maurer und Thiele die B⸗Prüfung und auf dem Gleitflugzeug „Zögling“ die Jungflieger Roth, Birkel und Scholl die A⸗Prüfung in teils ſehr guten Flugzeiten abgelegt. An den 3 noch bis Wett⸗ bewerbsſchluß zur Verfügung ſtehenden Sonntagen werden, günſtige Witterung und kein Maſchinenausfall vorausgeſetzt, wertere—10 Schüler ihre Prüfungsflüge abſolvieren, ſodaß der Bad.⸗Pfälz. Luft⸗ fahrtverein in Mannheim in Kürze nach eine umſichtig ausgebildete Gruppe guter Segelflieger haben wird. Meiſterſchaften der Tennislehrer Der erſte Tag Auf der Anlage von„Blau⸗Weiß“ im Grunewald begann der Verein deutſcher Tennislehrer v. 1911 mit der Austragung ſeiner internationalen Meiſterſchaften von Deutſchland. Vom frühen Vor⸗ mittag an bis zur Abenddämmerung wurden die Einzelſpiele der erſten und zweiten Runde erledigt. Aus der großen Zahl der Kämpfe ſind Najuchs Sieg über P. Hopfenheit⸗Chemnitz:8, 624, 621 und der hartnäckige Fünfſatzkampf zwiſchen Laube und Heipke, den erſterer mit:5,:6,:2,:7, 623 gewann, beſonders hervorzuheben. Der Franzoſe Plaa trat mit ſeinem wirkungsvollen Spiel zunächſt gegen den in Augsburg tätigen Wiener K. Karle in Aktion, den er :0,:1,:0 überrannte. Dänemarks langjähriger Meiſter Axel Peterſen bewies im Spiel gegen Dorn, daß er nichts von ſeiner Sicherheit eingebüßt hat; er ſiegte ohne Spielverluſt. Demaſius ſchlug J. Hoppf mit 63,:4,:1, Laube, der noch vom Spiel gegen Heipke ermüdet war, unterlag dem ohnehin ſpielſtärkeren Frank⸗ furter Meſſerſchmidt mit:6,:6,:6. Im allgemeinen war der Leiſtungsunterſchied naturgemäß in den erſten Spielen recht erheb⸗ lich. Einige Doppelſpiele ſeien noch angeführt: Nafuch⸗Richter ge⸗ gen Dörffler⸗Schulze:0,:1,:1, A. C. Becker⸗Demaſius gegen Gebr. Karle:0,:2,:1. Der zweite Tag. Am zweiten Tage der Internationalen deutſchen Meiſterſchaften für Tennislehrer kamen bereits vier Teilnehmer in die vierte Runde des Einzelſpiels, und zwar Roman Nafuch, A. C. Becker, Nüßlein und Richter. Intereſſante Kämpfe gab es in den Doppelſpielen: Die Ergebniſſe: Einzelſpiele: Naſuch— Gies 611, 618,:1; A. C. Becker— Dyk, hoff:1,:2,:3; Nüßlein— Weidenbach:2, 611,:0; Richter= Huhn 735,:1, zurückgezogen; Plaa(Frankreich)— Lehmann 678, :2,:6,:2; Axel Peterſen(Dänemark)— Laeſſig:0,:1,:8 De⸗ maſius— Kopiſchke:5,:2,:2. Doppelſpiele: Rammilon⸗A. Burke— Charmotta⸗Finn 620, 670; Rammilon⸗A. Burke— Böhniſch⸗Kopiſchke 670,:2,:4; Nafuch⸗ Richter Biallas⸗Herrmann 672,:1,:0; Schottborgh⸗Magsdorp (Hoallnd)— Laub⸗Skribalka:4,:4, 619; O. Bartelt⸗W. Lehmann 2. — Dykhoff⸗W. Hopfenheit:2,:6,:3,:6, 623; Bartelt⸗W. Leh⸗ mann— Tetke⸗Grun:0,:2, 621. Großer Preis von Monza Drei Mercedes⸗Beuz im Wettbewerb Eine hervorragende Beſetzung hat der Große Preis von Monza gefunden, der am kommenden Sonntag auf der Autorennbahn vom Monza bei Mailand zum Austrag kommt. Der mit insgeſamt 450 000 Lire an Preiſen ausgeſtattete Wettbewerb ſieht für die drei Klaſſen ebenſovrele Vorläufe über je 99 Km. vor. Die drei Schnell⸗ ſten einer jeden Kategorie kommen dann in den Endlauf, der eben⸗ falls über 22 Runden oder 99 Km. führt. Der Entſcheidungslauf dürfte ein Kampf der Marken Mercedes⸗Benz⸗Wagen mit den Fah⸗ rern Roſenberger, Momberger und Cafliſch am Volant, die im Tral⸗ ning einen ſehr guten Eindruck hinterließen, Packard⸗Cable, Delage und Alfa Romeo werden. Die drei Mercedesfahrer haben es im Ausſcheidungsrennen der Gruppe III über 3000 cem nur mit einem Maſerati⸗Wagen zu tun und dürften ſich zweifellos für das Finale qualifizieren. Unter den elf Bewerbern der Gruppe I von 1100 bis 1500 cem fällt ſofort der Amerikaner Leon Duray auf, der mit ſeinem Packard⸗Cable im Training Geſchwindigkeiten bis zw 210 Stundenkilometer erreicht hat. Sein ſchärfſter Rivale dürfte Louis Chiron ſein, der diesmal einen Delarge ſteuert. Ein Packard⸗ Cable befindet ſich auch in der Gruppe III von 1500 bis 3000 cem vor, und zwar wird dieſer Wagen von Bourlier geſteuert. Weitere ausſichtsreiche Bewerber in dieſer Klaſſe ſind die Alfa⸗Romey⸗ Fahrer Brillf Peri und Varzt, Borzacchini auf Maſerati und Foreſtß und Zanelli auf Bugatti. Sütddeutſche Zehnkampfmeiſterſchaft Die Teilnehmer 3 Für die am Samstag und Sonntag in Worms ſtattfindende Süddeutſche Zehnkampfmeiſterſchaft haben die folgenden Athleten ge⸗ meldet: Allwohn(SV. 98 Darmſtadt), Eberling(Freiburger FC.), Dornauer(Sp.⸗Vg. Fürth), Jall(SV. Ingolſtadt), Klar(Pol.⸗ SV. Karlsruhe), Metzner 1(Frankenthal), Metzner I(Frankenthal), Huber(Stuttgarter Kickers), Buchherdt(SV. Poſeidon Kafſers⸗ lautern), Becker(Karlsruher F.). Die beſten Ausſichten auf den Gewinn des Titels dürfte der Stuttgarter Huber haben, der bei der Deutſchen Zehnkampfmeiſterſchaft mit einer guten Leiſtung den dritten Platz belegen konnte. Nach Huber müſſen Eberling(Frei⸗ burg), Klar(Karlsruhe) und Dornauer(Fürth) als beſonders aus⸗ ſichtsreich genanntz werden. Die Wettbewerbe der Zehnkämpfer wer⸗ den von Kämpfe der Jugend und Schülern, ſowie wahrſcheinlich von einem Handballſpiel umrahmt. * Auch Walter Flinſch in Amſterdam Zum Einer⸗Rudern um den Holland⸗ Becher, das am 2. und 22. September auf der Amſtel bei Amſterdam zur Entſcheidung gelangt, hat nun auch der fünfmalige deutſche Meiſterruderer Walter Flinſch vom Frankfurter RB. 1865 ſeine Meldung abgegeben. Da⸗ durch wird Flinſch Gelegenheit haben, an Gerhard Boetzelen vom Berliner Ruder⸗Club, feinem diesjährigen Bezwinger in der Mei⸗ ſterſchaft, unter Umſtänden Revanche zu nehmen. Neben Flinſch und Boetzelen beteiligt ſich das deutſche Meiſterpagr von Düſterloh und Buhtz von Alt⸗Werder Magdeburg, ſowie die Mainz⸗Kaſteler Ruder⸗ geſellſchaft mit ihrem Achter an den internationalen Ruderwett⸗ kämpfen in Holland. Schluß des redaktionellen Teils g Gelegenheitskaut! Echle Der lenschnur 429 Perlen,.45 mtr. lang, 4 mm starke Perlen, aus Privat- hand im Auftrag billig zu verkaufen 8406 Juweller F. J. Kraut, 0 6. 3 4 eee ere Protein, VMitaminel Eine silbertes Besteck. Quäaher, In-5 Minuten tafelfertig, nicht dickmachend, leicht verdaulich, eine Ersparnis an Zeit und Gas! Jedes Lebensmittelgeschaft führt die sauberen, staub- f sicheren Pakete mit dem Gutschein für schwerver⸗ 5 nahrhafte Speise für Ihr Kind! 0 tidflodl. 3 Anregungen n-5 Minuten auf dem Frühstückstisch Aerzte und Lehrer empfehlen diese nahrhaften Flocken Nonzentrierter Sonnenschein— ein Reichtum an Aufbau- stoffen— in diesen Quäker Rapidflocken— Kohlehydrate, für die Zubereitung. Rapidflockenbällchen: 1 Suppenteller voll Kartoffelbrei, 1 Ei, 1 geriebene Zwiebel, 1 Eglöffel zerlassenes Speckfett, Salz, Muskat und soviel Rapidflocken, daſz feste Klöße sich formen lassen; in heißem Fett knusprig backen. r e e l 5 4 Freitag, den 18. September 1929 —. Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Von Dr. Walther Harich Bei Oſtpreußen denkt man an die Steilküſte des Sam⸗ landes, die Kuriſche Nehrung oder an die Wälder und Seen Maſurens. Das Oberland— auch Oſtpreußen!— iſt die ver⸗ ſchwiegene Landſchaft, unerkannt und unerſchloſſen. Und doch birgt gerade dieſer Landſtrich die größten Wunder. Hier lie⸗ gen meilenweite Wälder mit tiefen Seen voll dunkelgrünem Waſſer, oft ſechzig bis ſtebzig Meter tief. Hier dehnen ſich die langgeſchwungenen ſanften Wälder, wie die ausgehende Eis⸗ zeit ſie uns hinterließ. Ein Hauch von Urlandſchaft liegt über dieſer Gegend, einer Urlandſchaft, die ſich ſeit vielen tauſend Jahren kaum veränderte. Noch fliegen hier die wilden Schwäne hoch am Himmel dahin oder ziehen in den ſtillen Waldbuchten ihre Wellenkreiſe. Der ſchillernde Eisvogel ſteht unbeweglich an den einſamen Ufern der Pillauker Buchten. Die Silbermöwe ſchwingt ſich im Sturm über den Wellen. Allerorten gibt es vielhundertjährige, oft mehr als tauſend⸗ jährige Baumrieſen, gewaltige Eichen und Buchen von neun und elf Meter Umfang. Noch führt ein Förſter oder Wald⸗ wärter zu den„Beutekiefern“, in die noch vor hundert Jahren die Biener oder Beutner, Waldleute, die von der Bienenwirt⸗ ſchaft lebten, die Bienenwohnungen einſtemmten. Alles ſcheint in dieſer Landſchaft uralt, zeigt noch die Berührung mit den Urzeiten. Und dennoch kann man mit bequemem Salondamp⸗ fer von Oſterode, Elbing oder Dt.⸗Eylau ausfahrend, in dieſe Welt eintauchen und ſie durchmeſſen. Auf eine nicht zu erklärende Weiſe iſt der Zauber dieſer Vandſchaft mit ihrem hohen Alter verbunden. Wenn man ſte durchwandert, weiß man natürlich nicht, was alles auf dieſem Boden zwiſchen der über 313 Meter hohen Kernsdorfer Höhe— der höchſten Erhebung Oſtpreußens— bis zum Friſchen Haff, von der Paſſage bis zur Sorge und dem Sorgenſee bei Chriſtburg und Rieſen burg ſich abſpielte, und doch nimmt ein unnennbares Etwas gefangen. Hier lag in vorhiſtoriſcher Zeit die ſagenhafte pruzziſche Hanbelsſtadt Tru ſo, mit dem verſunkenen Vineta, mit Ha⸗ de by bei Schleswig und Birka im Mälarſee zu dem alten vorgeſchichtlichen Kulturkreis um die Oſtſee gehörend. Noch heute zeigen die zahlreichen Maſſengräber und Funde, daß einſtmals dieſe Gegend ſtark bevölkert war und auf hoher wirtſchaftlicher Stufe ſtand. Hier liegt das Feld der Schlacht bei Tannenberg 1410, hier fanden die letzten Schlachten zwi⸗ ſchen Preußen und Napoleon nach dem Tilſiter Frieden ſtatt, und hier wurde 1914 die zweite Schlacht bei Tannen⸗ berg geſchlagen. Alles in dieſem entlegenen, vergeſſenen Weltwinkel. Es müſſen uralte Geſetze wirkſam ſein, daß die Weltgeſchichte bei ihrem Gang immer wieder dieſes ſtille Land berührt. Man weiß und merkt es beim Wandern nicht, aber man fühlt den unentrinnbaren Bann dieſer Landſchaft. Selbſt ein Realpolitiker wie Napoleon wurde durch den Blick über die Fläche des Drewenzſees bei Oſterode ſo gefangen genom⸗ men, daß er ihn durch einen Maler feſthalten ließ. Im Schloß zu Verſailles kann man noch heute das große Wandgemälde ſehen:„Napoleon à Osterode accorde des graces aux habi- kants, Mars 1807“, Zahllos ſind die Schönheiten des Oberlandes! Kaum daß man hier und dort eine Einzelheit herauszuheben oder ein beſonderes Kennzeichen zu erwähnen vermag. Man kann auch nicht ſagen, daß man in einem beſonderen Teil des Landes den Zauber des Ganzen zuſammengedrängt fände. Immer iſt es anders und von beſonderem Reiz. Wenn man von Saalfeld aus zu den Höhen und Schluchten von Pr. Mark und Chriſtburg wandert, um die vorgeſchichtlichen Burgwälle und die zerfallenen Reſte der allererſten Ordens⸗ bürgen anzuſehen, oder, wenn man die mehr als fünfzig Kilometer der Alt⸗Chriſtburger, Finckenſteiner, Schönberger und Raudnitzer Forſten durchwandert, ununterbrochen unter dem Blätterdach von Schwarztannen, Eichen, Rot⸗ und Weiß⸗ buchen, immer wieder überraſcht durch die kleinen und großen Waldſeen von verſchiedenſter Form, deren jeder ſein Märchen hat, wenn man in der„Dörbecker Schweiz“, von Gül⸗ denboden nach Cadinen wandernd, am Oſtwinkel des Fri⸗ ſchen Haffs unter den rieſenhaften Laubgewölben bei Panklau in die„Heiligen Hallen“ eintritt, dann fühlt man einen Hauch unberührter Landſchaft. Die Seen ſind, wie der Narienſee bei Mohrungen, noch alte Gletſcherſpalten aus der Eiszeit, alte Talkreuzungen oder Gletſchertöpfe, wie ſie ſich bildeten, * als die Waſſer des Diluviums ſich ſchmelzend zerſprudelten. Die Wälder ſind noch dieſelben, wie ſie auf der gerade zur Ruhe gekommenen Landſchaft emporſchoſſen, kaum die dreißigſte oder vierzigſte Baumgeneration, die uns heute mit ihrem ewigen Rauſchen umfängt. Wenn man ein beſonderes Kennzeichen dieſes Landſtrichs nennen will, ſo iſt es der„Oberländiſche Kaual“, ber die zahlreichen Seen zwiſchen Oſterode und Elbing mit⸗ einander verbindet. Da der Waſſerſpiegel der Seen ver⸗ ſchieden hoch iſt, hat man die ſogenannten„Geneigten Ebenen“ eingebaut, durch die die Schiffe auf einem Wagen empor⸗ oder hinabgewunden werden. Vor etwa fünfzig Jahren wurden dieſe Ebenen nach dem Vorbild des nord⸗ amerikaniſchen Morris⸗Kanals erbaut. Sie erſchließen Durch⸗ blicke von überwältigender Großartigkeit. Man kann ſich kaum etwas Schöneres denken als die Stelle, wo der Kanal von Samrodtſee kommend, in den Rötloffſee einmündet und wo die liebliche Zölp liegt. Oder wenn an der geneigten Ebene des Pinnauſees die weite Fläche des Drauſenſees am Weichſeldelta, zu dem wir uns durch fünf Zwanzigmeterſtufen hekrabgleiten laſſen können, hundert Meter unter unſerem Blick liegt. Der Reiz der Ebene verbindet ſich mit dem Weit⸗ Blick einer Berglandſchaft. Oder wir ſtaunen am entlegenen Abisgarſee über den Kanal, der, anderthalb Meter über dem Waſſerſpiegel des Sees, aus einem rieſigen Damm den See a witten durchſchneidet. Tagelang kann man auf dem Waſſer dahinfahren, faſt un⸗ unterbrochen zu beiden Seiten die weiten Wälder; die teils ſtrebſam ſich rührenden, teils in verwunſchenem Schlummer liegenden Städte und Städtchen anlaufen, in Dörfern mit uralten Holzkirchen raſten. Immer wird man von einem be⸗ ſonderen Zauber eingeſponnen ſein. Hier hat ſich noch ſo etwas wie die Poeſie des Märchendorfes erhalten, etwa in dem herrlich entlegenen Reichertswalde oder dem romantiſchen Kunzendorf. Hier wandert man noch tagelang durch die Be⸗ ſitzungen der alten preußiſchen Adelsgeſchlechter, der Dohnas von Schlodien und Schlobitten, der Finckenſteins, und wie ſie alle heißen. Hier kann man dem verträumten Mühlhauſen, wo Luthers Tochter begraben liegt, einen Beſuch abſtatten oder Herders Geburtsſtadt Mohrungen. Hier in Schlobitten war Schleiermacher Erzieher der jungen Grafen Dohna, in den Geneigte Ebene im Oberland ⸗Kanal Noch Gichtver merk qwang Die allgemeine Aufhebung nicht in Ausſicht Trotz allmählicher Einſchränkung des Viſumzwanges iſt ein allgemeiner Abbau dieſer läſtigen Einrichtung bisher nicht erfolgt. Eingehende Anfragen laſſen erkennen, daß in Kreiſen des reiſenden Publikums noch Unkenntnis darüber beſteht, nach welchen Ländern das Paßviſum noch notwendig iſt. Nach⸗ folgend führen wir dieſe Länder mit einigen dazu gehörigen Angaben auf: 8 Aegypten: Vorzulegen ſind: Paß, 1 Lichtbild, Beſchei⸗ nigung über mindeſtens 1000 Goldmark außer dem Reiſegeld; bei Erholungsreiſen Rückfahrkarte nebſt Viſum. Gebühren: für einmalige Einreiſe 8,40 Mk., für Durchreiſe 1,05 Mk.; der Sichtvermerk gilt für ein Jahr. Belgien: Vorzulegen iſt der Paß. Gebühren: Für ein⸗ malige Einreiſe bis zu ſieben Tagen 6,75 Mk., bis zu einem Monat 9 Mk., bis zu drei Monaten 18 Mk., für einmalige Durchreiſe 2,25 Mk., mit zwei Tagen Aufenthalt 4,50 Mk., für Hin⸗ und Rückreiſe 4,50 Mk., für mehrmalige Einreiſe inner⸗ halb eines Monats 13,50 Mk., innerhalb dreier Monate 27 Mk. Bulgarien: Bei ſchriftlichen Anträgen iſt Zweck und Dauer der Reiſe anzugeben; vorzulegen iſt der Paß. Ge⸗ bühren: für einmalige Einreiſe 10,80 Mark, für Durchreiſe 10,80 Mark, mehrmalige Einreiſeerlaubnis wird nicht erteilt. Beſchäftigungsſuchenden wird das Einreiſeviſum nur mit Er⸗ laubnis des Miniſteriums des Innern erteilt. Die Einreiſe⸗ erlaubnis iſt vom Arbeitgeber zu beantragen. Danzig: Reiſende nach und aus dem Gebiet der freien Stadt Danzig können ihr Ziel ohne polniſches Viſum er⸗ reichen, wenn ſie die Kraftfahrlinien Marienburg Danzig, die Dampferverbindungen Swinemünde—Neufahrwaſſer Pillau oder Elbing Danzig, die Eiſenbahnverbindungen Marienburg Simonsdorf und Tiegenhof oder das Flugzeug Berlin Danzig benutzen. Hierbei genügt für Reichsdeutſche, die ihren dauernden Wohnſitz in Oſtpreußen haben, ein Per⸗ ſonalausweis mit Lichtbild, für alle übrigen Reichsange⸗ hörigen ein gültiger Reiſepaß. In allen anderen Fällen iſt ein polniſches Durchreiſeviſum einzuholen. Vorzulegen ſind Paß und ein Fragebogen. Gebühr für polniſche Durchreise einmalig 0,80 Mark, für Hin⸗ und Rückreiſe 1/60 Mark. Frankreich: Perſönliches Erſcheinen erforderlich, bei auswärts Wohnenden briefliche Erledigung. Vorzulegen ſind Paß und eigenhändig ausgefüllter Fragebogen. Gebühren für Durchreiſe mit 15 Tagen Aufenthalt 0,85 /, für mehr⸗ malige Einreiſe 8,40 /; Aufenthaltsdauer je nach Erlaubnis des Konſulats. Für Kolonien und Mandatsgebiete beſtehen beſondere Beſtimmungen. Griechenland: Bei ſchriftlichen Anträgen iſt der Zweck der Reiſe anzugeben. Vorzulegen ſind Paß, 1 Frage⸗ bogen mit perſönlicher Unterſchrift und 3 Lichtbilder. Ge⸗ bühren für einmalige Einxeiſe 5,10 J, für Durchreiſe 0,85 l, für mehrmalige Einreiſe(gültig für 1 Jahr) 8,50. Litauen: l ſind Paß und bei Geſchäftsreiſen eine Beſcheinigung der Handelskammer und Handelskorre⸗ ſpondenz. Bei Beſuchsreiſen iſt vorherige Zuſtimmung des eisen Das aſinreußiſche Oberland ! Seite. Nr. 425 Wäldern von Schmauch verlebte Max von Schenkendorf Jugendjahre und fand im Schloß zu Podangen ſein erſtes Liebesparadies. Hier liegt Arnsdorf, wo Kant beim Grafen Hülſen als Erzieher wirkte. Keine großen Städte und ragenden Kulturdenkmäler birgt das Oberland, aber ſeine Schönheit iſt unerſchöpflich, und überall liegt der Schimmer jungfräulicher Unberührtheit über ſeinen weiten Wäldern und Seen und all den kleinen Ort⸗ ſchaften, die wir erwandern oder an denen uns der Dampfer von Elbing, Oſterode oder St. Eylau aus e Gaiſonlehren der rheinfrãnkiſchen Bader Beſuch faſt durchweg geſtiegen Aufwand und Aufenthalt eingeſchränkt Wenn auch die Saiſon in den rheinfränkiſchen Bädern, in Wiesbaden, Bad Nauheim, Bad Soden, Bad Homburg v. d. ., Bad Schwalbach, Schlangenbad uſw., noch nicht zu Ende iſt, ſo laſſen ſich doch die allgemeinen Erfahrungen der dies⸗ jährigen Saiſon, die in mancher Beziehung beſonders lehr⸗ reich ſind, ſchon endgültig beurteilen. Bis auf eine einzige Ausnahme ſtellen die rheinfränkiſchen Bäder eine Zunahme des Beſuchs von Kurgäſten und Paſſanten feſt, die zwiſchen 10 und 30 v. H. gegenüber dem Beſuch des Vor⸗ jahres ſchwankt. In dem einen Fall, der einen kleinen Rück⸗ gang verzeichnet, iſt dieſer Rückgang lediglich auf das Inlaud zurüzuführen. Dementſprechend wird auch faſt allgemein eine Einſchränkung des Aufwandes feſtgeſtellt, Abkürzungen des Paſſantenbeſuchs, während die Kuraufenthaltsdauer z. T. ſogar zugenommen hat. Wiesbaden klagt trotz aller Preſſeaufklärung über eine immer noch beſtehende ſinnloſe Abneigung gegen das beſetzte Gebiet. Die durchſchnittliche Aufenthaltsdauer iſt mit 7,2 Ueber⸗ nachtungen pro Kopf annähernd gleichgeblieben. In Bad Na u⸗ heim, wo zum erſten Mal wieder die Zahl der Engländer zu⸗ genommen hat, wird die vorjährige Durchſchnittsziffer von 28,3 Uebernachtungen erwartet. 1929 hatte bis Mitte Auguſt ein Mehr von 483 Bädern. Bad Sodens 10prozentige Beſuchs⸗ zunahme ſetzt ſich faſt nur aus dem Inland zuſammen. Bad Homburg, an deſſen beſchloſſene Verſtaatlichung für abſeh⸗ bare Zeit nicht zu denken iſt, beobachtet ſeit drei Jahren eine ſtetige Hebung des Beſuchs als Heilbad. In Bad Schwal⸗ bach wird am 1. Oktober der Neubau eines ſtaatlichen Kur⸗ hotels in Angriff genommen. In Schlangenbad iſt das vorjährige Beſuchsergebnis mit über 30 Prozent ſtberſchritten. Sp. (Kleſpeda) einzuholen. Gebühren: Für einmalige Einreiſe bis zu ſieben Tagen 6,30 /, bis zu einem Monat 11,34 /, bis zu drei Monaten 16,80. Für den Beſuch der im Memelland gelegenen Seebäder genügt ein Badeviſum, das zu einem er⸗ mäßigten Preiſe erteilt wird. Polen: Vorzulegen ſind 2 Fragebogen, 2 Lichtbilder, Geſchäftsbrieſe oder Einladungsſchreiben. Gebühren für ein⸗ malige Einreiſe 8 J, für Durchreiſe 0,80 /, für mehrmalige Einreiſe 16, Porto 0,50 J. Rumänien: Vorzulegen iſt: Paß, 1 Fragebogen und 1 Lichtbild. Gebühren für einmalige Einreiſe 21 /, für Durchreiſe 21 l. Türkei: Vorzulegen ſind Paß und Lichtbild. Gebühr für einmalige Einreiſe 11,25]. Mehrmaliges Einreiſe⸗ und Durchreiſeviſum wird nicht erteilt. Ungarn: Vorzulegen ſind Paß und ein ausgefüllter Fragebogen. Gebühren für einmalige Einreiſe 4 ½/, für eine oder zweimalige Durchreiſe mit einer jedesmaligen Aufent⸗ haltsdauer von höchſtens drei Tagen 1 /, für mehrmalige Einreiſe bis zu einem Jahr 8 /, Fragebogen 0,50 l. Union der Sozialiſtiſchen Sowjet⸗Repu⸗ bliken: Perſönliches Erſcheinen erwünſcht. Vorzulegen ſind Paß, 4 Lichtbilder und 4 ausgefüllte Fragebogen. Ge⸗ bühren für einmalige Einreiſe 4,45 /, für Durchreiſe 1,0„, für eine Ein⸗ und Wiederausreiſe 8,90 //. Für mehrmalige Reiſen wird ein Sichtvermerk nicht erteilt. 25 a Vereinigte Staaten von Nordamerika, Per⸗ ſönliches Erſcheinen erforderlich. 1. Geſchäftsreiſende. Vor⸗ zulegen ſind Paß und ein Lichtbild, Geſchäftsbriefwechſel, Be⸗ ſcheinigung der zuſtändigen Handelskammer.— 2. Beſuchs⸗ und Vergnügungsreiſen. Vorzulegen ſind Paß und ein Licht⸗ bild. Erwünſcht iſt die Vorlegung eines Einladungsſchrei⸗ bens und einer eidesſtattlichen Verſicherung des amertka⸗ niſchen Gaſtgebers über die rechtzeitige Rückkehr des Be⸗ ſuchsreiſenden mit notarieller Beglaubigung. Die Entſchei⸗ dung über die Erteilung des Sichtvermerks erfolgt nur nach perſönlicher Rückſprache.— 3. Auswanderer. Schriftliche An⸗ meldung und ſchriftliche Vorladung durch das General⸗ konſulat. Vorzulegen ſind Paß, ein polizeilicher Meldeſchein in doppelter Ausfertigung, Geburtsurkunde im Original und eine beglaubigte Abſchrift, vier Lichthilder, zwei polizeiliche Führungszeugniſſe, Erlaubnisſchreiben der Eltern oder Vor⸗ münder mit beglaubigter Unterſchrift, ſofern es ſich um Min⸗ derjährige handelt, 2 Affidavits(Bürgſchaft eines in Ame⸗ rika anſäſſigen Bürgers, wenn möglich). Gebühr für jede Perſon, auch bei Familienpäſſen, 10 Dollars. Soweit nicht anders vermerkt, iſt perſönliches Erſcheinen nicht notwendig. Im übrigen übernehmen alle größeren Reiſebüros die Beſorgung der Paßviſa gegen eine geringe Gebühr. a Ein Sichtvermerk iſt nicht mehr erforderlich nach folgenden Ländern: Dänemark, England, Holland, Ita⸗ lien, Lettland, Luxemburg, Norwegen, Oeſterreich, Portugal, Miniſtertums des Aeußern oder des Gouverneurs in Memel Schweden, Schweiz, Spanien, Tſchechoſlowakei. 8. Seite. Nr. 425 Neue Mannheimer Zeitung(Abeud⸗ Ausgabe) Freitag, den 13. September 1929 Milaͤlad im Gawarſwaloͤ Von Hermann Budde Von Enzklöſter le fort, talauf mit der Enz in gewun⸗ denem Lauf, führt der Weg nach dem Jungbrunnen Deutſch⸗ lands: Wildbad! Kurz vor der Taltiefe, in die ſich der Kurort hineinſchmiegt, läßt ſich das reißende Flüßchen auf Flachſtellen ragender Blöcke raſch überqueren. Und mit naſſem Schuhwerk— das trauffeuchte Moos auf Geröll iſt ſo tückiſch—, aber der Uebermut unbändiger Freude im Herzen klimmt der bergfrohe Wanderer fort, durch die Wegkrümmen aufwärts, über Lagerungen glänzig⸗grauen Granits, enge Filsriſſe als Pfade benützend. Auf der Höhe des Som merbergs erſt hält er inne, hier labt ihn ein fächelnder Wind. Unmerklich ſteigt noch der Wald. Rieſige Tannen ſtehen wahllos in Farrengewucher und Pilzwuchs; ihr eckiges Laub⸗ Hach ſiebt ſorglich die Fülle des Grellichts, das als ſickernder Sonnenſtaub grünlich am Boden verrinnt. Aus dem Gebüſch tönt der klagende Ruf eines verlornen Pirols, von den Stämmen mengt ſich Zanken buntfleckiger Kreuzſchnäbel ein und das Schreien würdeloſer Finken. Dazu klopft ein Specht monoton. Waldſtille weithin. Querwaldein geht die Wanderung. Nach wenigen Schrit⸗ ten ſchon wird der Wald jetzt zum Forſt, durchſchnitten von allzu ſorglich geſtochenen Wegen. An Bänken und Borkenhüt⸗ ten vorbei führen ſie zum Hochmoor des ruhig ſpiegelnden Wildſees, den ſchmal ein Landſtrich vom Holchſee trennt. Wie die Bachſtelze mit der Meiſe unten im Enztal, ſo tummelt ſich hier am Rand dieſer ſeltſamen Waſſergebilde die Rohrdommel im kargen Schilf mit der flüchtigen Gras⸗ mücke, beides wehmütige Sänger des Sommers. Monbblaſſe Roſen wiegt nur vereinzelt die wippende Windwelle, Waſſer⸗ linſen und Froſchkraut treiben die traumſchöne Blüte in ſtickige Enge. Der öſtliche Erdkreis wird abendlich dunkel. Kein Luft⸗ Hauch regt das frühgelbe Blattgitter rings. Still träumt der Wildſee vom Reigen der Sterne in werdender Nacht. Stei⸗ gender Nebel endet den frohen Libellentanz. Im Rohr kaum ein Laut, nur Fröſche qugrren das ewige Lied. Und ver⸗ ſtummen. Da erſehnt ſich das Käuzchen den Mond und ſtößt ſeinen Schrillſchrei ins Schweigen, das davon unheimlich hallt. In dieſer Stunde des Zwiſchenſeins— die Tag nicht mehr und Nacht noch nicht— drängt ſich die ganze urwaldigmäßig üppige Fauna, die fremd anmutende Tierwelt doppelt tief ins Bewußtſein. Verſtärkt durch den Würzduft der Kiefern im abfallenden Forſt, der ſich der brakigen Waſſerdünſtung ſo eigen vermiſcht. Betörend weht der Geruch bläßlicher Lilien trgendwo her, 8 5 5 Langſam gleitet die glitzernde Stadt zu uns auf. Wie durch Zauber heben ſich Türme und zahlloſe Giebel im Däm⸗ mern der Nacht uns entgegen, denn das Sinken des Wagens, der am Gleitſeil leiſe ſchüttert und ſchwingt, iſt kaum ſpürbar. Die Drahtſeilbahn bringt uns vom Sommerberg oben hinab in die Mitte der Stadt. Das iſt nun Wildbad! Dieſer Sonnenguß heute aus Leuchtflut und Lichtglut un⸗ unterbrochen vom Morgen zum Abend, hat die Brutwärme inmitten der Mauern ganz unerträglich geſteigert. Der Kur⸗ park iſt deshalb, enzabwärts von Felſen und Steilhang ins Enge getrieben, ein gern geſuchtes Ziel. In die Dunkelſchat⸗ ten gepflegter Wildnis verlaufend, flieht hier das Rauſchen won Waſſer und Wind auf zu den herrlichen Wipfeln des alten Gebäums und fängt ſich in den Kronen der Schwarzwaldtan⸗ nen, die ſeitlich bergan wachten. Durch das wirre Gezweig leuchtet es fröhlich und bunt um freudige Menſchen. Muſik verherrlicht ihren feſtlichen Sinn. Glühbirnen glimmen ein ſanftes Streulicht auf Tiſche und Wege, Scheinwerfer ſchleudern die Buntſäulen wirbeln⸗ den Lichts in das Schwarz über Strom und Fontäne, Magne⸗ Verklingende Hoch ſalſon in Gqhwarwaloò Der Beſuch in der Zahl ſtärker, im Verbrauch ſchwächer— Die Haſt, viel zu ſehen— Günſtige Wetterentwicklung Die Sonne des Spätſommers bratet über dem Gebirge und treibt die Mittagstemperaturen auf 25 Grad. Blankklare Sternenhimmel kennzeichnen die Pracht der Nächte der aus⸗ klingenden Hochſaiſon und leiten zu dem Früthherbſt über, der mit dem Spätſommer die ſchönſten und wetterſicherſten Tage im Schwarzwald zu bringen pflegt. Die Tage ſind erheblich kürzer auf den Wechſel Auguſt/ September geworden und die Fremdenltſten folgen langſam nach, doch erfreulicherweiſe in einem Tempo, das im umgekehrten Verhältnis zu dem des allgemeinen Verkehrs ſteht. Man verfügt ſomit in den be⸗ kannten Schwarzwaldkurorten noch über ſehr ſchöne Beſetzun⸗ gen, die hoch in die Hunderte ſelbſt bei kleinen Plätzen geht. Der Gaſt fühlt ſich durch das ſchöne Wetter gehalten und der Kenner, der Gaſt der Nachſaiſon, iſt mit dem guten Wetter automatiſch im Anzug und ſchon da. Binnen kurzem wird man die Schlußbilanz aus dem Hoch⸗ ſommer ziehen: war er recht oder ungenügend? Wünſche wer⸗ den natürlich immer offen bleiben müſſen. Sie ſeien von vorn⸗ herein ausgeſchieden als Betrachtungsfaktor. Es zeigt ſich, daß die Zahl der Fremden ſich in vielen Orten ſtark gehoben Hat, oftmals verdoppelt; es zeigt ſich aber gleichzeitig, daß die Zahl der Uebernachtungen bei weitem nicht dieſes Tempo mit⸗ gemacht hat. Das bedeutet anders ausgedrückt, daß die Dauer des Durchſchnittsaufenthaltes des ein⸗ zelnen Gaſtes gedrückt erſcheint, woran auch die Beobachtung, daß die Zahl von Familien, die ihren Aufenthalt über Wochen aus dehnten, nicht genügend korrigierend, nicht genügend aktiy für die Erhöhung der Aufenthaltsdauer im Ganzen iſt. Das Signum des Verkehrs wird der Kurzbleiber ſein, der ſich zwar nicht mit dem alten Begriff des„Touriſten“ deckt, aber zwiſchen dieſem und dem Dauergaſt ein Bindeglied bildet, hinter dem maßgeblich der Kraftwagen ſteht. Im Verlauf der beiden Hochſommermonate wäre zu be⸗ merken, daß der Jult auffallend langſam einſetzte, keilweiſe ſo langſam, daß eruſte Befürchtungen laut wurden. Dieſe Zu⸗ rückhaltung, deren Urſache vielleicht politiſch⸗wirtſchaftlicher Natur ſein mochte, hatte auch in dem unfreundlichen Wetter des Julieingangs einen Grund, der offenbar abwarken ließ. Um das Ende des erſten Julidrittels änderte ſich das Bild raſch und vielfach ſo gründlich, daß die ſtatiſtiſchen Abſchlüſſe in vielen Fällen ein Plus gegenüber dem Vorjahr brachten. Der Auguſt, deſſen Endergebniſſe noch nicht norliegen, wird in die⸗ n ſtumbrände erhellen die Hänge der Berge und das ſilbrige Innenblattwerk des uralten Baumbeſtandes im Park. rellen, die Mäuler gegen den Strom, ſtehen ſtaunend über dies gleißende Sturzbad von Licht, im ſchießenden Waſſer, harren ſchaumüberſchattet, oder ſchnellen, gereizt durch das Tummeln auf den Terraſſen, im Hochſprung von Becken zu Becken. In dieſer Umhegung, zwiſchen Klängen und funkeln⸗ den Sternen und goldnen Guirxlanden, verliert das geplag⸗ teſte Herz ſeine heimliche Sucht nach Kummer und Sorge und ſchlägt neu geſpannt und gekräftigt vom lebenden Leben umher, vom friſchenden Lichtjubel rings, neuer Freude und hoher Luſt nur entgegen. ar Früh in den Morgen hinein ſchmettert die Luſt der Na⸗ tur! Als die Menſchen ſich müde gefreut, rief die Windsbraut zum Feſt. Und die Berge kargen nicht mit ihren gewaltigen Kräften. Auch nicht im Jubel! Sammetſchwarze Wolken hüllen den Himmel, ſie hängen ſchleifend herab auf ſich beu⸗ gende Höhen und Diamantfeuer blitzt auf, wenn ein Windſtoß den Faltenwurf ordnet. Donner gellt hell und verliert ſich im gurgelnden Rollen und ſchon hämmern die Schloſſen und dre⸗ ſchen die Erde. Blitz auf Blitz, Donner auf Donner, im Sturmſtoß ſich ſteigernd— vergrollend—: ein entfeſſelter Tanz beginnt! Hin über die Wipfel der Bäume, über die Dächer der Stadt. Nach Sonnenaufgang erſt fegt ein mäch⸗ tiger Wirbel die ſamtene Pracht beiſeite auf Karlsruhe zu. Der erſte Lichtpfeil der Sonne ſchon lockt zirpende Schwalben zum Flug, ſchüchtern hüpft eine Meiſe über die triefende Rinne und auf der tropfenden Tanne im Park grüßt eine Droſſel den Blaufleck am Himmel und ſingt ihre Nachtangſt hinweg Allmählich regt ſich die Freude am jungen Tag, an der Kühle des Morgens. Auf dem Gang durch die regennaſſen Straßen von Wildbad fällt die Kurhalle auf, in deren Um⸗ gebung das Pflaſter ſchnell trocken geworden. In ihr iſt die Wildbader Quelle gefangen, der Brunnen glühheißer Tiefe, der von der Weſenheit unſeres Planeten zeugt. Denn erd⸗ heilig iſt das Waſſer der Thermen. Vom Kreislauf der greifbar geſtaltenden Erde weiß es noch nichts. Niemals zu⸗ vor ſtieg es als Dunſt auf zum Himmel, um wieder als Regen erdwärts zu gleiten. Es kennt nicht die Wandlung, die luftiger Taumel und ſtickiges Sickern verlangt. Es dampft aus dem Erdinnern auf, vom Schmelzfluß glühheißer Stein⸗ maſſen her, und ſchlägt an der Erdhaut nieder: ein dunkler Quell, ſo warm, daß es den Badenden dünkt, er ſei für ihn wohl eigens bereitet. Heilkraft bringt er aus Tiefen, die un⸗ ergründlich und unerſchöpflich, ans Licht. Von oltersher iſt die Quelle von Wildbad bekannt als der Jungbrunnen Deutſchlands und Ludwig Uhland ſingt vom Grafen Eberhard, dem volkstümlichen Rauſchebart: „Ins Wildbad will er reiten, Wo heiß ein Quell entſpringt, Der Sieche heilt und kräftigt, Der Greiſe wieder füngt!“ Auf ſchwarzem Wege empor, vorbei an Rieſen aus Sand⸗ ſtein mit feinem, buntfaſerigem Geäder, und bald iſt die Meiſternebene erreicht. Blau breitet ſich hier über Hoch⸗ wald und Mulde die Weite des Himmels, die unendlich noch hinter den zackigen Tannenkonturen ins Weltall hinausgreift. Schmetterlinge und Spinner, Hummeln und Bienen ſpielen im Grün, Ziegen liegen auf ſaftigem Grund, den Kleeduft durchzieht und harziger Brodem vom Wald. Tief unten ſieht Wildbad herauf, ſchlank in den Talgrund geſtreckt. Hoch in den Lüften ſegeln Habicht, Sperber und Falken von Höhe zu Höhe, kreiſen und ſchweifen ins Weite dieſe ſich im Schwarzwald viel weniger ungünſtig bemerkbar machte als z. B. am ganzen Alpennordfuß, am Bodenſee, im Allgäu uſw. Läßt die reine Beſuchsziffer und die Zahl der Logier⸗ nächte ſomit zu wünſchen kaum übrig, ſo ſteht es anders mit dem wirtſchaftlichen Bild, das ſich aus dem Verbrauch er⸗ gibt. Es liegt ein unverkennbarer Zug vor, die Ausgaben zu verringern, ohne auf der anderen Seite in ſeinen Anſprüchen entſprechend mäßiger zu ſein. Bezeichnend iſt, daß das Vor⸗ handenſein von fließend Waſſer nicht mehr als ein Vorzug, ſondern als eine Selbſtverſtändlichkeit angeſehen wird. Da⸗ neben beſteht auch in dem Drang, in der für die Ferien ge⸗ ſetzten, oft gekürzten Zeit, recht viel zu ſehen, eine ſtarke Be⸗ weglichkeit in der Gäſteſchar, die ſich wieder in der Neigung für Ausflüge, nicht zuletzt im freizügigen Auto, ausprägt. Für dieſe Zwecke werden Beträge umgeſetzt, die zu einem großen Teil ehemals der Gaſtſtätte verblieben, die heute aber zwar nicht dem betreffenden Ort und ſeiner Wirtſchaft verloren gehen, aber in andere Kanäle fließen, in dieſer Verſchiebung aber threrſeits wieder die wirtſchaftliche Verflechtung des Fremdenverkehrs dartun. Der allgemeine Konſum in der Gaſtſtätte hat offenſichtlich nachgelaſſen, wie umgekehrt eine Neigung, privat zu wohnen, ſich ſteigend bemerkbar macht, teil⸗ weiſe in der Tendenz, dadurch ſparſamer zu leben, wobei die Frage, ob dieſes Ziel erreicht wird, offen bleiben ſoll. Im Auslandsverkehr zeigt ſich mit den Haupt⸗ anteilen überwiegend der Holländer und der Engländer, wo⸗ bet erfreulich iſt, daß die Qualität dieſer Gäſte ſich ſichtlich ge⸗ hoben hat. Es beſteht der Eindruck, daß der an Frankreich und beſonders an Paris überſättigte Brite heute mit ſeinen beſſe⸗ ren Elementen wieder zu ſeiner alten Liebe Schwarzwald zu⸗ rückzukehren gedenkt. Im übrigen iſt die Zuſammenſetzung des allgemeinen Publikums, daß heute alle Schichten bald rei⸗ ſen. Der Tourismus iſt eine Angelegenheit aller Klaſſen geworden und mit dieſer Umſtellung wird jede Gaſtſtätte rechnen müſſen. Stark in Zunahme iſt die Reiſe im eigenen Kraftwagen, wobei auch das Ausland ein gutes Kontingent ſtellt. Hinſichtlich des Amertikanerbeſuches dürfte man ſich nunmehr wohl endgültig zu einer nüchterneren Auffaſſung ideell und materiell durchgerungen haben, womit nicht geſagt ſein ſoll, daß man ihn zu unterſchätzen hätte. Die Transportanſtalten wie Reichsbahn, Reichspoſt, Dampfſchiffahrt, auch die privaten Autbunternehmungen dürfen ebenfalls eine Hochſaiſon von angenehmer Farbe konſtatieren. Die von der Reichsbahn vorgeſehenen Verbeſſerungen im in⸗ ternationalen Verkehr haben ſich gut ausgewirkt. Ausbau durch Verbeſſerung von Anſchlußlinien, die man nicht zu ſekundär behandeln darf, iſt weiterhin möglich. Der im Gan⸗ zen aute Ablauf der Witterung hat das Seine beigetragen, um ür den Uebergang in den September einem Rückblick ſicher unfreundliches Geſicht abzugewinnen Wiro. Fo⸗ 3 600 Jahre, Gtaòt“ Gamarzenborn im A nüllgebirge Von Konrad Haumaunn f Unter den einhundert⸗ bis tauſendjährigen Städtefubi⸗ läen des Jahres 1929 ſteht eine ſtill und beſcheiden abſeits. Sie verzichtet als kleine brave Ackerbürgerſtadt auf rauſchende Jubelfeiern und gedenkt ſtill ihres Jubiläumsjahres. Viel⸗ leicht iſt es ihr ſogar gleichgültig, ob die große Welt von dieſem Jubiläum erfährt, denn von draußen hat Schwarzenborn viel Spott einſtecken müſſen. Es iſt der Stadt die Rolle des heſſi⸗ ſchen„Schilda“ angedichtet worden. Allerlei Schalksnarren⸗ ſtreiche ſollen die Schwarzenbörner verübt haben. Ueber die tölpelhaften Narrenſtreiche lachen die 850 Schwarzenboner und über manches andere auch. Denn die Gemeindefinanzen Schwarzenborns ſind in ſo guter Verfaſſung, daß die Stadt auf die Erhebung von Gemeindeſteuern verzichten kann durch Er⸗ trägniſſe aus großen Waldungen, die Philipp der Groß⸗ mütige 1552 der Stadt ſechnkte. Obendrein erhalten die Bür⸗ ger noch einen Klafter Holz jährlich koſtenlos geliefert. Schwarzenborn, das in Höhe von 550 Metern am Fuße des Knüllköpfchen(633 Meter) im Knüllgebirge(Heſſen) welt⸗ einſam in Bergen und Wäldern gelegen iſt, wurden wahr⸗ ſcheinlich im Jahre 1329 die Stadtrechte verliehen. Aus dieſem Jahre ſtammt jedenfalls die erſte Erwähnung der ſtattlichen Kirche. Die kleine Stadt zählt heute nur gegen 850 Einwohner. Mit der großen Welt iſt Schwarzenborn durch das Poſtauto verbunden, das täglich zweimal aus Treyſa, der Schwalmſtadt, heraufrattert. Die Kleinſtadt bietet merkwürdig urwüchſige Gaſſenbilder. Die alten Häuſer ſind meiſt aus Fachwerk erbaut oder mit Holzſchindeln gepanzert. Feuerholzbauten ſind vor jedem Hauſe aufgeſtapelt. Merkwürdig ſind auch die kreisrund ge⸗ faßten Quellen,„Kümpe“ genannt, die als Viehtränken dienen. Das Rathaus iſt auf Reſten der 1469 zugleich mit der Stadt im Bruderkampfe heſſiſcher Landgrafen niedergebrann⸗ ten Burg erbaut. Stadtmauerreſte, mit Häuſern verbaut, er⸗ innern an jene Zeit, da Schwarzenborn Feſtung war. In kurzer Wanderung iſt das windumbrauſte, ausſichts⸗ reiche und kahle Knüllköpfchen, nächſt dem Eiſenberg die höchſte Erhebung des Knüllgebirges, zu erreichen. Das ganze, wenig bekannte Gebiet iſt von dem Knüllgebirgsverein touriſtiſch er⸗ ſchloſſen worden. Auf dem Knüllköpfchen befindet ſich neben einem alten Heſſengehöft eine ſaubere Bergwirtſchaft. So möge im Jubiläumsjahr der Stadt Schwarzenborn ein Beſuch der Stadt und des unbekannten waldreichen Knüll⸗ gebirges, dem die empfohlen ſein. Zu ſeiner Zeit wußte der heſſiſche Landgraf Philipp, der Großmütige, der Gönner der Stadt, Schwarzen⸗ born ſehr zu ſchätzen, ſoll er doch zum Herzog von Braun⸗ ſchweig geäußert haben, daß er ihm das kleine Städtlein Schwarzenborn nit für ſei e Hauptſtadt tauſchen möge; ſeien auch keine hundert Mann drinnen, ſoſeten es doch fromme und getreue Untertanen. So hohes Lob mag den neidiſchen Spott der Umwelt herausgefordert haben! * Wondervorſchlage Tageswanderung Neckarhauſen, Neckarhäuſerhof, Finſterbachtal, Steinerner Tiſch Waldwimmersbach, Reichartshauſen, Epfeubach, Neidenſtein Wanderkarte Nr. 38, Neckarhauſen b. Hirſchhorn oder Meckesheim .90. Zufatzkarte Neidenſtein⸗Meckesheim 30 Pfg. Hauptbahnhof ab:.12,.34, Neckarhauſen an:.29,.39 Uhr. g Ueber den Neckar nach Neckarhäufſerhof. Mit der Hauptlinie 24, weißes Kreuz ſüdlich auf in den Wald⸗ und ins Finſterbachtälchen. Auf ſchöner Straße im romantiſchen Tälchen bequem bergauf. Rechts der wildrauſchende Bergbach. Bei der zweiten Brücke mündet links ber Nebenlinie 56, gelbem ſenkrechten auf rotem wagrechten Strich ein. Mit dieſem über die Brücke, jetzt das Bächlein links. In ſchönem Buchenwald hinauf zum Steinernen Tiſch, Forſtgarten mit Hütte, 45 Min. Ohne Wegzeichen in gleicher Richtung(Wegwetiſer) die Hütte rechts, im Walde abwärts. Von der Richtung und dem Weg nicht ab⸗ weichen. Bald aus dem Wald und hinein nach Waldwimmersbach 35 Min. Durch den Ort öſtlich. Im Feld etwas auf, wieder in ſchönen Buchenwald. Links der Lobach. Rechts ein Brunnen. Kurz rechts am Waldrand her zu einer prächtigen Eiche, der Karl Ludwigs⸗ Eiche. Rechts ſüdlich auf Pfad im Wald ab zum Ehrenhain, den Reichartshauſen ſeinen im Krieg Gebliebenen errichtet hat. Ein Stück Wald an einem Hang wurde durch einen Zaun eingefaßt. Jeder Baum trägt den Namen eines Gefallenen oder Vermißten und jeder Baum iſt wieder von einem kleinen Zaun umgeben und dieſes Plätz⸗ chen ſtunreich mit Blumen geſchmückt. Links vor nach Reichartshauſen, 1½ St. Südlich durch den Ort. Die Kirche links. Auf ſchöner mit Bäumen bewachſenen Straße nicht abweichen, Richtung ſüdweſtlich. Durch ein Stück Wald und hinein nach Epfenbach, 80 Min. In gleicher Richtung durch Epfenbach. Abermals im Feld etwas aufwärts öls zu einem Wäldchen links drüben. Daſelbſt ſchöner Blick ins Schwarz⸗ tal, auf Neidenſtein mit ſeinem ſo maleriſch auf der Höhe gelegenen Schloß. Nun abwärts, bei der Station über die Bahn und den Schwarzbach, nach Neidenſtein, etwa auch 50 Min. Wegen der ſchönen Rundſicht über den kleinen Odenwald iſt der Beſuch des Schloſſes zu empfehlen. Bis dahin 5 bis 8 Min. Neidenſtein ab: 19.50 Uhr: Mannheim an: 21.27 Uhr.. Seh c Aus Baãdòern und Furorten St. Moritz im Sommer und Herbſt St. Moritz— eine ganze Welt umſchließt dieſer Begriff. Ein Born der Lebensfreude, der Geſundung tut ſich auf. Je länger beſto mehr ſetzt es ſich durch als der Badekurort im Hochgebirge. Seine Berge, ſeine ſprichwörtlich gewordene, ewig funge Sonne, ſein trok⸗ kenes Klima und ſeine heilkräftigen Eiſenguellen— im glücklichen, einzigartigen Zuſammentreffen all dieſer Faktoren liegt das ganze Geheimnis der verjüngenden Kraft, die von St. Sehr wenig Regen, beſtändige Sonne, deren Strahlen durch einen kühlen Wind gemildert werden, das iſt die Signatur des St. Moritzer Klimas. Neben dem Kurort wendet uns das Sportzentrum St. Moritz ſein Antlitz zu. Auf einem Viertelhundert von Tennufs⸗ plätzen blüht der weiße Sport, ein Tennisturnier jagt das andere. Von den Golf⸗Matches ganz zu ſchweigen, Legion iſt ihre Zahl. Und ideal die Golf Links. Hoch im Kurs ſteht daneben der Waſſer⸗ port. Die Schwimmfeſte im Stazerſee und im Lei Nair, dieſen höchſtgelegenen alpinen Seebädern Europas, zählen mit zu den populärſten Anläſſen der ganzen Saiſon. Die interſport⸗ Veranſtaltumgen werden in dieſem Jahre noch beſonders dadurch gewinnen, daß Herr Dr. Amſtutz aus Mürren als Kur⸗ direktor nach St. Morltz verpflichtet wurde. Und daun: das geſell⸗ ſchaftliche Leben St. Moritz mit ſeinem köſtlich ſprudelnden, lachen⸗ den Leben, mit ſeinen Bällen, Dinners— rauſchenden Feſten einer international gemiſchten Geſellſchaft. Wer aber, abhold munteren. Getriebes, Ruhe, Einſamkeit, Weltferne ſucht, dem bietet ein großes Netz von Spazierwegen und wohlgepfleglen Promenaden, bieten Ausflüge mit den Bergbahnen alles, wonach er verlangt. Und die Berninobahn erſchließt ihm die überirdiſche Schönheit und Erhaben⸗ heit der Hochgebirgswelt um die Berning. g Mit dem größten Komfort bei einem kleinſten Aufwand an Zeit erreicht man beute St. Morftz. Dabel fährt der Zug durch eine Jandſchaft, deren Szeneriewechſel immerwährond neue, graudioſe Ausblicke in brodelnde Schluchten, grünende Taler und auf flam⸗ mende Firne erſchließt. Wunder über Wunder umfängt uns Die Verantwortlich: Willy Müller trachtenbunte Schwalm benachbart iſt, Moritz ausgeht. zehn⸗ bis elfſtündige Fahrt von Mannheim nach St. Moritz kohnt ich, 4 5 J T MN nenen n A n* n * * * r e r r rr * Freitag, den 18. September 1929 2 9 e . 1 —4* * * 2 4 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 425 Her bsfim SchwW-Warz wald Serien- Aufentffalt! Alih b. Calw, Württemb. Schwarzwald, 601 M. ü. d. M. rg Kaffee u. Pension Wentseh Angenehmer Aufenthalt, nahe beim Walde.— Gute, reichliche, Verpflegung.— Penſionspreis ab 1. September.— Mark Bernau im Schwarzwald, a. Fuße d. Feldbergs. 950 m ü. M. Gasth. u. Pens. z. Rößle. Ruhiger, ſtaubfr. eee Beſte Lage a. Platze, inmitt, ein. 9 km lang. Tales. Bek. f. g. Küche u. Kell. Penſ. M.—(inbegr. 4 Mahlz. u. Fremdenſt.) Eig. Forellenfiſch. Tel. Oeff. Bernau-Innerlehn. Beſ.: A. Mäule. 8 THERMALKURORT BAD ENWEILER im südl. bad. Schwarzwald, 450 Meter über dem Meere. Schnellzugsstation Müllheim Baden, der Strecke Frankfurt(Main)— Basel. Sohönster u. angenehmsterherbstaufenthalt 2 5 Station Mühlacker. Landhaus am Diefenbach Stromberg. Direkt am Walde. Täglich 3 Auto⸗ Verbindungen. Penſ.⸗Preis mit 4 Mahlz. v. RM..50 bis... Beſ.: Karl Weigel? Höhenluftkurort, herrl. Aus- hersiein ure sicht, Post-Autoverbg. Bad.“ Baden- Gernsbach Haltest. Waldkurhaus Wolfsschlucht Anerkannt gute Küche, stets Forellen, mäßige Preise. Jagd- und Fischerei- Gelegenheit. Eigenes Auto. Telephon Baden- Baden 482. Besitzer: Wilh. Spielmann. Hotel Krone mit Schweizerhaus Altbekannt. Haus. vollst. renoviert. Ruh. Lage am Wald. Eigene Jagd. 5 Baden-Baden 179. Besitzer: B. Fal k. 1 Pension, Kaffee, Restauration, am Fuße d. Ruine Waldfrieden Tel. Baden-Baden 1097. Bes.: Karl Kunzmanng e rren al Schwarz wald-Hofel Idsrael. Haus] Telephon! gegenüber d. Kurhaus. Vorzügl. Verpfl. Groß. Terrass. Cafés Laufenbach last und Kurhaus Laufenfels 400 m, Poſt Gernsbach im Murgtal. Telephon Nr. 84. Tannen⸗ Herrlicher Herbstaufenthalt. Penſions⸗Preis Mk..—. Modernst eingerichtetes, staatl. Markgrafenbad mit offenem- und Hallen-(Marmor) THE RMA L- Schwimmbad. (Familienbad). In sämtlichen Abteilungen bis 15. Oktober geöffnet. Päglich in der Wandelhalle im Kurpark TRAU- B HNK UR, KUR KONZERTE und VERANSTALTUNGEN aller Art. Für Nachsaison in den Hotels und Pensionen ermäßigte Preise. Besonders geeignet für Herz- und Nervenkranke, für Stoffwechselkrankheiten, für Rheuma- tismus, Rekonvaleszenten, sowie für leichte Erkrankungen der oberen Atmungswege. Auskunft und Prospekte kostenlos durch die KUR VERWALTUNG BADENWEILHR Hotel Römerbad Parkhotel 8 100 Betten 100 Betten. Pensionspreis ab RM. 11 Pensionspreis ab 10. KRM. Bat Liebenzell Hotel und Pension„Adler“ Erst. Haus am Platze mit flieg. warm. u. kalt. Wasser, Zentralhzg., erstklassige Verpfleg. Mäßige Preise, groß. parkart. Garten, Bäder, Garagen. Gelegenheit zur Jagd u. Forellenfischerei. Telephon 5 Prospekte. Besitzer O. Bott, früher Küchenchef. 15 Hotel und Pension„Lamm“ in herrl. Lage, unmittelb. Nähe d. Waldes, Eigene Metzgerei, vorzügl Küche und Keller, Freundl. Zimmer, fließendes kaltes und warmes Wasser. Zentralheizung. Mäß. Preise. Großer Garten. Autogarage. Telephon 32. Prospekt durch den Besitzer A. Wohlleber. 85 Hotel u. Pension„Zur Sonne“ 3 Minuten v. Bahnhof. Gut bürgerliches Haus mit neu eingerichteten Fremden-Zimmern. Autogarage. Mäßige Preise. Nächste Nähe des Kurparks. Teleph. 6. Prospekte gratis. Besitzer H. Leonhardt. — 5 Hotel„Unteres Bad“ Pensionspreis Mark.— bis.—. Telephon 3. —— Bad Liebenzell a el T. Jolle Altbek. erſtkl. Küche u. Keller. Vorzügl. Verpfl. Angen. Aufenth. Vor⸗ u. Nachſaiſon Preisermäßigung. Proſpekte dch. d. Beſitzer.? Schwarzwald- Hotel] Kurhotel Saupe 75 Betten, Pens. ab.50 KA. Gutgeführtes Familienhotel oled und pension Fate! Hotel Aeissburger 15 waldreich., ruhig, romantiſch. Gedeckte Veranda, Garten, Bad. O Jalealer Merbbstanmfent fiat in Bad Llebenzell Hotel-Pension„Ochsen“ Teleph. 2. Zentralheiz,, flieg. warmes u. kaltes Wasser. Beste Ver- pflegung b. mäßig. Preisen Prosp deh. die Bes.: Gebr. Hmendörfer Wü Stat, Altensteig, b. Freudenstadt, 617 m fl. M. Orners erg„Kurhaus Anker“ Bek. gut bürgerl. Haus, ruh., ſtaubfreie Höhenlage, umgeben v. pr. Tannenhochw. Gr. Garten b. Haus. Eig. Luft⸗ u. Schwimm⸗ bad. Penſionspr../.—. Tel.⸗Amt i. Hauſe. Gäſte w. z. mäß. Berechnung p. Auto an der Bahn abgeholt. Beſ.: Chr. Seeger.“ Her bS fim Oden Wald Fuchg ered Jöſdgtaftöcde., Wüdenbug Ruhe und Erholung finden Sie in reizend gel. Landhaus, groß. Garten, herrliche, ſtaubfreie, ſonnige und geſunde Lage. Waldreiche Umgebung. Badegelegenheit, Milch reichlich. Beſte Verpflegung. Preis pro Tag pro Perſon 4.%(4 Mahlzeiten.. V. Leun n enegeeddddddmemdömdadumammamdemddmwönmmmmmdmmmemd Dei Mudau(OSdenw.) Langenelz fh un, fnch Neueinger. Fremdenzimmer, vorzügl. Küche, prima Weine u. Biere. Herrliche Waldungen. Volle Penſion.50% Beſitzer: Hoffmann 92888 Molkenkur- Heidelbers Restaurant und Kaffee I. Ranges— Eigene Konditorei Größtes u. schönstes Terrassenrestaurant, vornehm eingerichtete Säle für Festlichkeiten. Weltberühmter Aussichtspunkt Das führende Haus der auserlesenen Küche Heinrich Damm. 9¹⁵⁸ Aenne eee Neustadt J Dünn. dasffaus„Furg Breuberg“ Neu renoviert, ſchöne, luftige, beſteingerichtete Fremdenzimmer. Großer, ſchattiger Garten, direkt am Waſſer gelegen, Kahnfahrt, herrlicher Blick nach der Burg.— Ia. Küche und Getränke.— Penſionspreis bei vier Mahlzeiten.50—5 Mark.— Telephon: Amt Höchſt 25. Beſitzer: A. Schneider. 5 500 m ü. d.., Gaſt 8 d Rortelshüfte ölenwald) Weanen, u m d ler- Schöne Fremdenzimmer— Bad im Hauſe. Penſionspreis: 4 Mahl⸗ zeiten 4 Mk. Eigene Landwirtſchaft. Oeffentliche Fernſprechſtelle im Hauſe Beſitzer: Peter Siefert 4 51 H h h Neckarhäuserhoef Gasthaus i. Penrloh, z. Finsterbacktaf⸗ Schöne Fremdenzimmer. Herrl., ſchattiger Garten, direkt am Neckar. Saal u. Nebenzimmer für Vereine und Geſellſchaften. Penſionspreis.50. Neuer Inh.: Nich. Böttinger, Küchenchef.“ Höhenluft⸗ 7 Gast. u. Pens,„Zur fnschen Huelles“ Gurorf Reisenbach! J. P. be: Nd eee Höchſtgel. Ort d. bad. Odenw., 600 m ü. d. M. Ruh. Lage, herrl. Wälder, unm. Nähe d. gr. Fürſtl. Leining. Wildparks. Preis bei; voll. Peuf. 480., Exſtkl. Verpfl. zugel. Oel, Tel A. Reiſenbach. BA ider, Kurorle und ggg 0 0 Herbsiaufenthalt har. Allgau 90a m ü. d. M. f b. Füssen. Herrl. ſtaubfr. Lage, wunderbares Ge⸗ Weissensee birgsp. zw. Pfronten⸗Füſſen gegenüb. d. Falkenſtein g Penſ.(Mahlz.).20⸗WHeig. Landwirtſch. Primaeferz. Schaad⸗Waigel Badhotel und Kurhaus Rössli Seewen a. Lowerzersee Seeſport, Heilquellen, Autogarage. Exkurſions⸗Zentrum. Bekannt durch Ver⸗ pflegung. Heimeliger Ferienaufenthalt. nk Rüren für Darm, Leber, Galle, Zuckerkr. Auskunft: eee eee, Penſion Fr..50 bis 9. Proſpekte aer Fran E. Beeler ür tles, Stiotulose, Im Winter: Savoy Hotel Nervi⸗Gennas ſſcccpogqagnggggggaggc Stadischulth.-Amt 60892 „Giftgaſe“ über Frankfurt Die Uebertretungskammer in Frankfurt am Main hatte ſich mit einem„Delikt“ zu befaſſen, das, obgleich es ſich ſelbſt⸗ verſtändlich im juriſtiſchen Sinne nur um eine Bagatelle han⸗ delt, an und für ſich intereſſant genug iſt, und hier in kurzen Worten fkizziert werden ſoll. In einem Induſtrieviertel hat der Kaufmann F. ſeinen Laden neben dem des Kaufmanns D. F. handelt mit Butter und Käſe, D. mit Drogen und Par⸗ fümerien. Zwiſchen den Gerüchen, die beſonders während der heißen Sommertage den beiden Läden entſtrömten, ſoll ein nachhaltiger Unterſchied beſtehen. Die Düfte aus dem Par⸗ fümerieladen wurden aber allgemein als angenehmer empfun⸗ den. Der Drogiſt wurde bei dem Käſehändler vorſtellig, denn die üblen Düfte aus der Nachbarſchaft ſtörten ihn und ſeine Kunden, und als der Käſehändler die Reklamation mit den Worten abtat:„Ich kann maam Käs des Stinke net verbiete“, griff der Drogiſt zur Selbſthilfe. Von dem Geſichtspunkt aus⸗ gehend, wie Du mir, ſo ich Dir, ſchüttete er auf das Straßen⸗ pflaſter vor dem Laden des Käſehändlers eine Kreoſolſeifen⸗ löſung aus, die einen Geruch verbreitete, daß die verſchiedenen Limburger, Romadurs und Handkäſe voll Neid erblaſſen konnten. Dieſe Prozedur wiederholte er mehrmals, bis der Käſehändler polizeiliche Hilfe in Anſpruch nahm und der Dro⸗ giſt einen Strafzettel erhielt, gegen den er Einſpruch erhob. Dadurch kam er als Angeklagter vor die Uebertretungskam⸗ mer. Der Einzelrichter ließ einen Sachverſtändigen beſtellen, deſſen Urteil bezw. Gut achten, wie gar 35 1 12 erwar⸗ ten war, zu Gunſten des Käſehändlers ausfiel. Käſe und Ge⸗ Reisen S8 tn wn Hotel. Pension Villa Walburga Herrliche Lage am Meer.— Großer sonniger Garten. Vorzügliche Küche.— Garage.— Deutsches Familienheim, Sommer- Badesaison bis Ende Oktober. Winter- Saison November bis März. 8 Zimmer mit voller Pension von RM..50 pro Tag ruch ſeien nun einmal zwei von einander untrennbare Ve⸗ griffe, mit denen ſich die Nachbarſchaft abfinden müſſe. Auf der anderen Seite ſei es durchaus möglich, daß die widerlich riechende Kreoſollöſung die Ware des Käſehändlers, die ja doch Genußzwecken dient, beeinträchtigt. Der Richter legte dem Angeklagten nahe, daß er nach Lage der Dinge mit einer Ver⸗ urteilung rechnen müſſe, worauf es der Drogiſt für angebracht hielt, ſeinen Einſpruch zurückzuziehen. O. Sch. Gerichtszeitung Den Arbeitskollegen elektriſch hingerichtet Unter der Anklage der fahrläſſigen Tötung hatten ſich vor dem Amtsgericht Stadtamhof zu verant⸗ worten der Elektromonteur Guggenberger, der Schloſſer Kefes, beide noch in jugendlichem Alter ſtehend, und der Platzmeiſter Mühlbauer, ſämtliche von Regensburg. Es handelte ſich um jenen traurigen Vorfall, bei dem der Hilfs⸗ arbeiter Hummel durch den Leichtſinn der genannten Ar⸗ beitskollegen einen tragiſchen Tod fand. Die Angeklagten hatten ſeinerzeit die Klinke der Werkſtätte im Buechlſchen Kalk⸗ werk an der Walhallaſtraße mit der elektriſchen Lichtleitung verbunden und mit 200 Volt unter Strom geſetzt. Mühlbauer, der den verhängnisvollen„Scherz“ Guggenbergers und Kefes unterſtützte, gab, nachdem die Vorrichtung zur e Hummels angebracht war, dieſem den Auftrag, in die Werkſtätt zu gehen und ſeinen beiden Kollegen bei der Arbeit zu ellen, Sofort folgte der Ahnungsloſe der Aufforderung. Kaum hatte er jedoch die Klinke berührt, ſtieß er einen kurzen Schrei aus und ſank augenblicklich tot in die Arme des entſetzt hinzu⸗ ſpringenden Mühlbauer zurück. Die drei leichtſinnigen An⸗ geklagten wurden nach dem Vorfall von der Werksleitung ſofort entlaſſen. Das Urteil lautete ſehr milde: Guggen⸗ berger wurde zu 120/ Geldſtrafe evtl. 24 Tage Gefängnis, Kefes zu 80/ Geldſtrafe evtl. 16 Tage Gefängnis und Mühlbauer zu 110/ Geldͤſtrafe evtl. 22 Tage Gefängnis verurteilt. Hehler und Stehler Vor dem Schöffengericht Pirmaſens hatten ſich Peter Bauer und Johann Schehl, beide Fabrikarbeiter von Rodalben, zu verantworten. Bauer iſt in Rodalben als gewerbsmäßiger Dieb bekannt. Er hat in den letzten Monaten mit Schehl zuſammen wiederholt Raumzüge in der Nacht aus⸗ geführt, wobei ihnen meiſt Autozubehörteile: Kühler, Oel⸗ u. Benzinleitungen, Kühlerverſchalungen, Schrauben, Schein⸗ werferreflexe, Hupen u. a. mehr in die Hände fielen. Sie hatten die Materialien teils an Autos abgeſchraubt, teils aus Lagerſchuppen durch Einſteigen und Einbruch geſtohlen. Sie hatten auch gute Abnehmer für das Diebesgut in den Altwarenhändlern Johann Glaſer und Max Weishaar. Bauer war die Seele des Unternehmens und veranlaßte Schehl, ihn auf ſeinen Raubzügen zu begleiten. Der Wert der geſtohlenen Gegenſtände beläuft ſich auf ſchätzungsweiſe tauſend Mark. Trotzdem die beiden Hehler beſtritten, gewußt zu haben, daß es ſich um Diebesgut handelte, wurden ſie ver⸗ urteilt, Glaſer wegen Sachhehlerei zu 2 Monaten und Weishaar wegen der gleichen Straftat zu 6 Wochen Ge⸗ fängnis, Schehl wegen teils einfachen teils ſchweren Dieb⸗ ſtahls zu 7 Monaten Gefängnis. Das Verfahren gegen Bauer wurde abgetrennt. 10. Seite. Nr. 4 — Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe 1858 19.9 Freitag, den 13. September Der Status der Frankfurter Allgemeinen Nur 6,5 Mill. Frankfurt a. Aktivum ., 18. Status der Frankfurter 17. Auguſt, dem Tage des Ueberganges auf die Allianz, ſollte erſt für Anfang Dr.) Allgemeinen, (Eig. Sept. Der approximative geſtellt zum 17. geſchäfts auf 2 nächſter wartet werden. Er iſt heute den Gläubigern zugegangen. 1 in der Lage ihn nachſtehend zu unterbreiten: Es erſcheinen u. a. an Aktiven zunächſt Forderungen an Aktionäre an noch zu leiſtende Zahlungen auf 5, Mill. ,, Lit, B Aktien mit 3,9 Mill. J, die aber im Status nicht bewertet werden. Ferner erſcheine n Immobi⸗ Iten und Gin richtungen und zwar Geſck Shäuſer in Frank⸗ furt 5,, Berlin 1,55, Charlottenburg! ſtige 0,66 zuſammen abzüglich 180 000 1 Aſchreibungen mit 9,90(alles in Mill. Hy ⸗ otheken mit einem Buchwert von 11,86 mit 10,6, Wertpapiere Beteiligungen: a) Verſicherungsakttenpakete 16,09, b) ſonſtige 1,008, zufſammen 17,098, Kaſſe uſw, 9,030, Debitoren: a) Ver⸗ ſicherungsabtellung! Außenſtände Generalagenten und Agenten, Guthaben bei anderen Verſtcherungsgeſellſchaften, aus einbehaltenen Prämienreſerven und aus laufender Rechnung 34,013, b) Fin anz ⸗ 0. Deteil tigungen: Bankguthaben 1,98, diverſe Debitoren 8,5, Siid weſtdeutſche Bank 3,873, bewertet mitt 55 Prozent= 2,13, Fi⸗ Hanzbeteiligung zuſammen: 11,828. Tranſitoriſche Aktiven 0,6, Zweigniederlaſſungen 6,83 und Fuſtonswert des Verſicherungsge⸗ ſchäfts als vorläufiger Kaufpreis der Alltanz 15. Unter den Paſſiven werden ausgewieſen: Das Aktienkapital erſcheint überhaupt nicht. Als nicht bewertete Kreditoren der Verſicherung gsabteilung 12,1 der Kreditoren 90,884, tranſitoriſche und Gläubigerrethte Finanzabteilung 21,7 und ſonſtige Paſſtven 2, Prämienreſerven, Prämfenlberträge 4, Rückſtellung für Inanſpruchnahme aus Wirtſchaftsbürgſchaftsver⸗ pflichtungen 29. Bei 102,184 Summe der Paſſiven und 108,661 Ak⸗ tiven ergibt ſich alſo Ue berſchuß der Aktiven über die Paſſiven, zugleich als Reſerve f geſehenes von 6,484. 108,8 Mill./ Bürgſchaftsverpflichtungen Bürgſchaften, ſowelt ſie von Allianz oder Hermes über⸗ find, gliedern ſich wie folgt: a) Kredit⸗ und Finanzbürg⸗ ſchaften: 1. Durch Rückverſicherungen gedeckt 4,3, 2. gegen Sicherheit 50,3, g. andere 72,6, zuſammen 127,2, p) Hypotheken, bewertet in Reichsmark 18,26, in fremder Währung 29,34, zuſammen 41,6, alſo eine Geben edge chung ausſchlleßlich des Kautions⸗ Keſchäfts von 168,8 Mill. Anmerkung von guctgabiger Stelle: Die Zahlen ſind auf Grund der bisher volt egenden Ermi Alungsergebuſſe zuſammengeſtellt. Sie find zum Teil erſt grob geſchätzl. Im übrigen iſt die Auf⸗ stellung mit einer Toleranz von mehreren Milllonen Reichsmark nach oben und unten zu werten. Die Poſitionen werden ſich auch untereinander noch verſchleben. Bei der Schätzung der Inanſpruchnahme aus Bürgſchaften uſw. iſt eine ver⸗ lüſtfreie Abwicklung der verſchtiedenen Großengagements und ins⸗ beſondere eine ruhige iutereſſenwahrende Abwicklung vorausgeſetzt. Die Aktipwerte ſind noch erheblichen Teils mit Pfand⸗ und Auf⸗ rechnungsrechten belaſtet. Die Aktien, ſpeziell Verſicherungsaktien zum Teil durch Pool⸗ bezw. Konſorklälverträge gebunden. Der Abbruch der Tonfilmverhandlungen Der Grund für dieſe Ergebnisloſigkeit Verhandlungen iſt darin zu ſuchen, Amerktkaner ſoweit über die ſeinerzeit in Newyork gefundene Grundlage hinausgingen, daß eine Verſt kündigung nicht möglich war. Die Amerikaner ſtellten ſich von vornherein auf den Standpunkt, daß die geſamte engliſch ſprechende Welt ihr Monopol! bebe n müſſe, und verließen damit ſoſort die in Newyork ſ. Zt. gefundene Baſis. Irgendwelche finanziellen Fragen ſind noch gar micht berührt worden, ſo daß die Meldungen, daß die Verhandlungen an übertriebenen Forderungen der Deutſchen geſcheitert ſeien, in keiner Weiſe zutreffen.— Zu erwähnen iſt dabei allerdings, daß man von vornherein noch nicht mit einem endgültigen Abſchluß der Ver⸗ handlungen rechnete, ſondern es ſollte ſich zunächſt nur um eine Weiterführung der Newyorker Beſprechungen handeln. Wie wir erfahren, iſt die Patentfituatlon der deut⸗ ſchen Gruppe ſo ſtark, daß ſie aufgrund ihrer Patentrechte nun⸗ mehr in faſt allen europäiſchen Ländern die amerikantſchen und dabei vor allem die Weſtern⸗Apparate— die Weſtern⸗Gruppe ſcheint über⸗ haupt das wichtigſte ſtörende Moment in den Verhandlungen zu ſein verbieten wird. So iſt z. B. geſtern abend berefts in Bu da⸗ pe ſt eine amerikaniſche Apparatur verſtegelt worden. Die Tatſache, daß dadurch die Amerikaner mehr oder weniger den europätſchen Markt verlieren werden, läßt darauf ſchlteßen, daß man vox allem von amerikaniſcher Seite eine baldige Aufnahme der Ver⸗ handlungen herbetzuführen verſucht, denn es iſt nicht anzunehmen, daß ſich die Amerikaner auf die Dauer vollſtändig von der Weſtern⸗ 1 ihre geſchäftlichen Handlungen diktieren laſſen werden. für Abwicklungskoſten und Unvorher⸗ Die nommen der Londoner Tonſilm⸗ daß die Forderungen der * Nähmaſchinenfabrik Karlsruhe vorm. Haid u. Neu in Karls⸗ ruhe. Bei der Geſellſchaft ſind die Bilanzarbeiten für das am 30. Juni abgelaufene Geſchäftsjahr noch nicht beendet. Es laſſe ſich jedoch ſchon jetzt ſagen, daß eine Dividende auch für das abgelaufene Jahr wiederum nicht zur Verteilung gelangt. * Verluſtabſchluß der Sondermann u. Stier A.., Chemnitz. Nach dem jetzt vorliegenden Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1998/29 wurde ein Verkaufsgewinn von 0,26(i. V. Fabrikationsgewinn 0,30) Mill. luſt von 355 167(t. B. Gewinn 15 717), ergibt. Mark erzielt, während der Gewinn auf Maſchinen 0,14 Mills„ be⸗ trug. Auf Fabrikate entſtand ein Verluſt von 0,59 Mi 105 A, ſodaß ſich nach Abſetzung der Generalunkoſten von 0,18(0,23) Mi ein Ver⸗ In 5 Bilanz ſind die i. V. mit 1/08 Mill./ ausgewieſenen Vorräte auf 1 abgebucht worden. Debitoren ſind mit 0,40(0,32) Mill./ bewertet und Bank⸗ guthaben mit 0,05 Mill. J. 0 ermäßigten ſich auf 0,08 Mill Mark(i. V. Bankſchulden 0,21 und Anzahlungen 0,19 Mill.). Abgaben der Spokulatlon und Baiſſe-Vorſtöͤße drütken das Kursniveau Mannheim abgeſchwächt Obwohl der Geldmarkt in den letzten Tagen eine merkliche Er⸗ leichterungen aufweiſt, war die Börſe heute wieder abgeſchwächt. Be⸗ ſonders der Farbenkurs gab weiter nach, was den Markt bei dem Intereſſe, das das Papier am hieſigen Platz hat, merklich verſtimmte. Der N urs wurde für die Farbenaktie mit 212 G. notiert. Stärker rückgängig waren noch Weſteregeln, Waldhof und Linoleum. Eine Ausnahme machte Sücd. Zucker, deren Kurs auf 160 anzog. Von Nebenwerten waren Seilwolf 1 v. H. niedriger angeboten, ebenſo Pfalzmühle ſchwächer, Nähkaiſer dagegen 1 v. H. geſteigert. Bank⸗ und Brauereiwerte unverändert. Am Rentenmarkt lagen Farben⸗ Bonds und Neubeſitzanleihe ſchwächer. Frankfurt ſchwach ſchon geſtern abend eingetretene anlaßt durch Abgaben in Mannesmannaktien, Beginn der heutigen Börſe in weiterem Maße. Die Spekula⸗ tion ſchritt zu Abgaben, da auch noch andere Momente hinzu⸗ kamen, die einen nachtetligen Eindruck hinterließen. Vor allem war man verſtimmt über die ſchwache Newyorker Börſe und den wenig vorteilhaften Bericht des Kohlenſyndikats. Auch Entlaſſungen bei den Stahlwerken oͤrückten auf die Stimmung, jedoch wurden Montanwerte im großen und ganzen nicht beſonders hiervon berührt. Es machte ſich vielmehr für dieſe Werte eine gewiſſe Wiber⸗ ſtandsſhigkeit bemerkbar. Stärker gerückt lagen am Elektro⸗ Die Verſtimmung, ver⸗ verſchärfte ſich zu Ver. n a riet Chade⸗Aktien mit minus 3 /, Schuckert 26, Siemens 3, und Felten mit Verluſten bis zu 2 v. H. Auch offaktien waren mit minus 3 v. H. ſtärker angeboten. J. G. Farben eröffneten 238 v. H. niedriger. Zellſtoffwerte gaben bi Y. H. nach. Kallwerte waren ſtärker vernachläſſigt. Aſch verloren 1,5, Weſteregeln 2,5 v. H Bankaktien bis 1 v. H. 5 driger. Schiffahrtswerte ebenfalls bis 1,25 v. H. abgeſchwächt. Renten ſtill. Ablöſungsſchuld ohne Option minus 0,25, dagegen mit Ausloſungs behauptet. Im Verlaufe trat auf Rück⸗ deckungen ſeite wurde das Ge auf dle Anfangsniveau, nur und erneut etwas ſchwächer. der Kuliſſe eine kleine Erholung ein, doch ift ſpäter 8 ſtiller, da der Ordermangel ſtärker Stimmung drückte, Die Kurſe bewegten ſich fſedoch auf dem Mandesmann waren weiter ſtärker angeboten Auch Glanzſtoff neigten unter Druck eines Baiſſevorſtoßes weiter zur Schwäche mit erneut minus 4 v. H. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 7 v. H. etwas geſuchter. Berlin abgeſchwächt Schon am Vormittag war die Stimmung unſicher und die Kurſe gingen unter das geſtrige Schlußniveau zurück. Die Vor⸗ börſe blieb bei völliger Umfſatzloſigkeit ſchwach, und der offi⸗ 8„Beginn brachte darüber hinaus noch ſtärkere Verluſte. Spekulationſchritt trotz der an ſich ſchon kleinen Pofſttion en 55 Re ealiſationen, vereinzelt wohl auch zu Blanko Abgaben, ſodaß bei der geringen Aufnahmefähigkeit der Börſe die Kurſe um—8 v.., zum Teik auch bis 5 v. H. zurückgingen. Farben lagen wieder bei größerem Angebot cg. 3 v. H. ſchwächer, Kali werte verloren, krotz des welteren Anzlehens der Kuxe, bis zu 4 v.., Elektro werte lagen durchweg ſchwach, auch Mon ban⸗ werte gingen bei kleinem Umſatz ſtärker zurück. Sehr ſchwach lagen Kunſtſeide werte, bei denen geringere Nachfrage nach Kunſtſelde in igen Staaten die 1 zu Abgaben veranlaßte, Von anderen Werten lagen noch Deutſche Linoleum, Schubert u. Salzer, Oſtwerke und Polnuphon bis 8 5 v. H. niedrige r. Neubeſltz⸗ anleihe lag ſchwäch Ausländer waren uneinheitlich, der Pfand briefmorkt war geſchäftslos und eher ſchwächer. Am Geld markle war die Situati dn kurz vor dem Medio angeſpannter, Tagesgeld ſtellte ſich heute auf—8,5, Monatsgeld auf—10,5 und Waren⸗ wechfel auf 794 v. H. und darüber. Nach den er ſten Kurſen ſetzte ſich auf Deckungen der Tagesſpekulatlon eine leichte Er⸗ holung durch, ſpäter zeigten die Kurſe aber meiſt wieder Ab⸗ ſchwächungen. Am Kaſſamarkt überwog Realtſationsneigung des Publi⸗ kums. Vaterländiſche und Rhenia verloren bei geringem Angebot 5/ Der Ku der Frankfurter Allgemeinen Verſicherung mußte 7„ niedriger infolge mangelnder Kaufluſt zu etwa 30 bis 83 v. H. repatlert werden. Bis zum Schluß ſetzten ſich die Vorſtöße der Baiſſe⸗Partei und die Abgabeneigung ſchwach gewordener Speku⸗ lanten fort, ſodaß Hie Mehrzahl der Kurſe—3 v. H. gegen Anfang verloren. Danatbank gab um 5,5 v. H. nach, Schultheiß und Siemens um je 4,5 v. H. und Glanzſtoff um v. H. Deytiſen gegen Reichsmark lagen ächer,.2010. Holland feſter 4007,30 nach 4 8 se der Dollar notierte 7, London ſchwächer.8470 nach.8472, Schweiz weiter feſt, nach 1928,09 alles Newyorker, f ance, Swapſätze wieder etwas tellen, auf örei Monate 75 Stelben „auf einen Monat 7 nach 25 S Berliner Deviſen Diskontſätze: Reichsbank 7½, Lombard 8½, Privat 7 ½ v. h. Amtlich 12, September 155 September 5 Diskont in R⸗M' für G. I B. 31 M. ſätze% Holland. 100 Gulden 168,21 168,55 1 5 168,59 168,84 5,5 Athen 100 Frachnen 5,425 5,438].325].435 5,485 9 Selten 10⁰ Bega 180% Fr. 38,835 58,455 58,915 88,485 58,355 5,0 M 100 81.30 81,46 81,29 81,49 61,555 7 ngfors 100 füt M. 10.545 10,585 10.541 10.581 10,512 7 100 Lire 21,985] 21,995 21,94] 21,985 22,025 7 Sildf lawien„100 Dinar 7,379] 7,3983] 7,378 7,392] 7,355 7 Kopenhagen„„„ 100 Kronen 111,74 111,98 141,2 111,94 112,06 5 Liſſabon„„„„ 100 Cskudo 15,78 18,80 16,76 16.80 17,48 6,5 Oslo„„„„„ 100 fronen 111.74 111,96 111,71 111,93 174 55 Paris„„ 100 Franken 16,42 16,4018,[16,45 18,445 3 Prag 100 Kronen 12,42[ 12.44 12,419 12.489 12,38 5,5 Schweiz. 1005 franken 80,84 81,00 80,81] 69,97 99,515 3,5 Bias Leva 3,037 3,043].937] 3,048 3,077 10 Spanten 9 100 Pefeten 61,89 62,00 61,87 61,99 69,57 5 Stockholm. 100 Rrönen 112,40 112.62 112,88 112,59 112,05 45 Wien 100 Schilling 59,08] 39,20] 59,075 59,195 58,79 775 Budapeſt 100 Pengb= 12 500 Kr. J 73,22] 73,36 73.22] 73,38 72,89 8 Buenos⸗Aires. 1 Peſ..7810 1,765 1,759 157188] 1,786] 10 Canada... 1 Canad. Dollar 41/1 4179] 4188 1 5176— Japan.. en 1,088] 1970].886] oi dess 58 Niro 1 ägopt. Pfd. 20,865 20,905 20,865 20,805 20,91— Fonſtantinopel..„ 1 türk. Pfd. 2,014].018] 2012 27014 2,180 10 London 1 fd 20,347] 20,887] 20,8341] 20,881] 20,8398 575 New Hor.„1 Dolle 4,198 4,206 4497 4,205 4,1789 0 Rio de Janeiro 1 Milreis.4988 0,4985 0,4985 0,4985 0,503 Uruguag. 1 Gold Peſ. I 4,066] 4,074 1.066] 4,074 1.321 * Nürnberger Hopfenbericht vom 13. Sept. Die Tendenz iſt ruhig. Im Durchſchnitt betrug die Bahnzufuhr 130 Ballen, die Land⸗ guüfuhr 120 Ballen. Umgeſetzt wurde 150 Ballen. Preiſe: Gebirgs⸗ hopfen prima 45—60 mittel 35—40; gering 2490, Aiſchgründer mittel 95; Hallertauer prima 8090; mittel 55—75, gering 40—50; Würt⸗ mittel 6070, Badiſcher 50—60; Pfälzer 3057 temberger prima 80—90; prima 50—60; mittel 40-50 l. * Obſt⸗ und Gemüſe⸗ Großmarkt Weinheim a. d. Bergstr. vom 12. September. Bei ſehr ſtarker Anſuhr war die Nachfrage im allge⸗ meinen rege, nach Aepfeln aber ſehr ſchleppend. Erlöſt wurden für je Pfund Birnen 1. Sorte—25, Birnen 2. Sorte—9, Aepfel—14; Zwetſchgen—9, Pfirſiche 18—42; Tomaten—7. * e für Weizenmehl. Ab heute wurde von den rhei⸗ niſchen Mühlen der 1 für Weizenmehl Spezial 0 für 1. Sorte um 0,25 auf 38,75% und für 2. Sorte von 36,50 auf 36,75 erhöht. Einfuhr amepkaniſcher Gerſte. Der Bremer Verein der Ge⸗ treideimporteure hat den vor einiger Zeit gefaßten Beſchluß, keine amerükaniſche Gerſte(Barley II) aus der diesjährigen Ernte zu kaufen, rückgängig gemacht. — 2 Dlei Brief Kupfer Brief 1515 50 18. 9 Geld 15125—. 151,25 Geld .— 5 2 = Januar 7 150 Auguſt—.— Sept. Oltober Nov.. Dez. ,. 151. Glektrolytkupfer, prompt, Orig. Hütten⸗Aluminium dgl. Walz⸗„Drahtbarren Hüttenzinn, 99 v. H. Reinnickel, 9899 v. H. Londoner Rekallbörſe Metaſte in E pro t Silber Unze ſtand. 137/40) fein. Platin Unze E do. Elektw.85,—8 Zinn Kaſſa 204.8 do. 3 Monate 208,5 do. Seitlemen 204,2 do. Banka 218.0 do. Straits 208.5 Blei prompt 28.50 ——.— 1 190.— 184. 850. 5 6569 10,75 72,80 Antimon Regulus Silber in Barren, per leg Wold, Frelverkehr, 10 gr. 28,00 28,20 Platin, dito. 1 gr 810 Preiſe(ohne Edelmetalle) für 100 Kg Zink prompt 24,20 24,80 Alumin. Inl 9 do. Ausl. Queckſilber 50 Antimon Reg. 52,28 52.50 Platin 1 Wolſramerz 35.— Nickel Inland 175,0 1770 9 81 Ausland 175.0 175,0 Silber ⸗— 1—.— gupfer faſſa 10 8250 do, 3 Monate 77. 35 Setlementſpr. 70,75 ſtupfer elektrol.] 85. 85, do, beſt ſelee 81 50 do ſtrong sh 110,0 Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten, dei Stückenotlerungen in Mark ſe Stück Mannheimer Effektenbörſe K 12 5 12. gudwigsh. A. Br. 213,0 213,0 l 120,0 Pfälz. Nd 100 19 0„.„„ BA. 135,0 135,0 Schwartz Storch. 168 1 0 0 Karlsr,Näh.Hald 35,.— 35, e Feger e 6h o leb Konſerven Braun 74,50 74,50 Mannh. Gummi 40,— Neckarfulm Fhrz. Pfälz. Mühlenw. 1510 0 Portl Zem, Heid. 129.5 Rh. Elektr..⸗G. 147.0 Rheinmühlenw. Südd. Zucker 158,5 Verein dich Oelf. 71. Wauß& Freytag 100.0 Zellſtoff Waldhf. 2870 12,7 13. Se Bad. St.-. u 75, 120,0 1% ad om. Gd 82.75 Sodingen Stadt 89. 10% Mom. Gold 101,5 8%„ Gold 86,25 5%„ VWold 72. 8⁰⁰(Farbensds. 20 142. 01200 16 75 925 55 Bad. Aſſekuranz Continent. Verst 90.— 8 Mannh. Verſich. 110.0 140.0 129,0 14575 Badiſche Bank 168.0 Pfälz Hypoth. B. 194,5 Rh. Hypoth. Bk. 145.0 Rh. Ereditbank. 120,0 Sildd. Disconto. 180.0 Durlacher Hof 136,5 Eichbaum 8—— 5.⸗G. f. Seilind. 63.— e Brown, Boveri 136,5 Daimler⸗Benz 50. 80 0 Deutſche Linol.. 304,0 304 Enzinger Union 85,—85,— Gebr. Fahr N. G. Farben. 214,5 2150 Frankfurter Börſe Barmer Banks. 126.0 Bayr. Hyp. u. Wb. 142.0 140.7 Com. u. Privatb. 175,2 Darmſt. u. Nat. 269,02 Deutſche Bank 163,5 D. Effekten Bank 122.0 D. Hyp. u. Wechſ. 124,0 123. .lleberſee⸗Bank 100.01 160, 0 71.— 10⁰ 0 285.0 Montan-Aktien Eſchweil. Bergw. 200.0 Gelſenk. Bergw. 142,2 arp. Bergbau—.— Iſe Bgb. St. A. 218,0 Kall Aſchersleb. 287.0 Kali Salzdetfurth 397.0 Kali„ 243.5 Klöckner 115,0 Mannesm.. 114,6 Mansfeld Akt.—.— Feſtperzinsliche Werte 89% Reichsan..25.88 5% 27 53,85 53,60 Allauralc, 1.„10,80 10,15 e D. Weib. 005—.— D' Schatzanw. 20 4% Schutzg. 14. 4. 75 Seſgdudwigsg. 28 89. 10% Möm. Gd. 25 1010 88%„„57.50 87.50 8. 7717 8% Grkr. 5 5% Preuß. Kali 0,78—.— 5% Preuß. Rogg. 9,25 5% Südd.ffeſtwb.— 200,0 140,2 212,0 285.5 390,0 23775 114˙0 D. Vereinsbank. Diseonto⸗ Gef. 150.0 Dresdner Bank. 155.0 tankf. Bank 103.8 108,5 Frkfrt. Hyp.⸗Bk. 138.7 138.7 Metall. u. MG. Mitield. Ed.⸗B.—.— Nürnbg. Verein 150,0 Oeſt. Cred.⸗Anſt. 30,758 Pfälz. Hyp.⸗Bk. 134,2 70180 69.25 Otavl⸗Mi 6 nig Bergban 101.0 105.8 Phönig Bergbau Rhein. Braunk. 270,0—.— Abeinſtabl. 125.5 122.0 Salzw. Heilbr. 2150 215,0 eee; Nurszettel der Neuen Mannheimer Zeſtung 40,.— 2 11408 8% Grkr. M. abg.—.— 5% Rh..⸗Don. 67.80 7% Bab. om. Gd. 82. 8% Pfälzer 98.9 88. 9% R. Hop. A4. 28 98,50 %„ N..8 98.80 2%„ 8 8%„„-13 82.— 0 2 4% en ning L 78.50 4e hein. Lig. 78.— 7 % Pfalz. Big. 75.28 Südb Lig. 73.507 958 e ig 71.25 Relchsdank. 292,8 Rhein. Creditbk. 120, 0 Rhein. Hup.⸗Bk. 145,0 Südd. Boden⸗C. 158 0 Südd. Disconto. 128.0 Wiener Bankver. 12.75 Württ. Notendk. 181.0 Allianz 239.0 Frankf. All. Verf. 118, 0 Irkf. R. u. Mito. 35.— 1 Mannh.Berſ.⸗G.* Transport- Aktien Bap Deide. 8 5 . Tellus Bergbau 110.0 BK.Laurahüke—.— Ver. Stahlwerke 115 0 0 8 Induſtrie⸗Aktien Eichd.⸗Man—.— Henninger K. t. 169, Löwen Münchem 288. Mainzer St. A. 218, fferh. Bindg. 283, Schwartz⸗ Storch. 1885. 5 nn 116.0 82.25 1140 0 Soktoggenrentb..14 Nein. G* 71,50 Rheinelekt.. 1 U. 105 0 89.30 1980 geber Sede. 1155 Rütgerswerke. 80.25 1 —Geſfürel— „Gold chmibdt T9. 73.— Gritzner P. Durl. 79 75 Grün&Silfinger 173.0 Rad. Uhren Bergm,. Glektr.. 22 Brem.⸗Beſig. Oel 63.— Brown Boveri 136.5 Cement Heidelb, 129,0 129.0 „ Narſtadt 145 0 Chade.0 Chamott. Annw. 1180 Chemiſche Albert 61.50 f Eb. Brockhues 78 5 Hald& Neu Hanfwerk. Füſſen 76.— Hilpert Armat. 114 0 Hirſch Kupf. u. M. 138,0 Hoch⸗ u. Tiefbau 98.— 84, Holzmann, Phil. 100.8 Holzverkohl.⸗Id 3 SchlinckeCo. bg— 5 Schnellpr.Frkthl. 62 50 Schramm Lackf. 101. 5 Schuckert, Schuhf. Seilin Nrbg. 223,0 Verneis 3 iſt. Wolff 83˙.— . 508.8 2 Zucker 159. 0 Inag Erlangen 9 Junghans St. A. Südd. Ke„Kaiſersl.— Karſ dt Rud.. 175,0 Klein, Sch. Beck. 989 Tork, Heilbr. 162,5 Konferv, Braun 7. ſcrausc Co. Lock, 58. Tricot.Beſigheim 60.50 „Linoleur Dt. Verlag 8 Dresd. Schnell pr. 112,0 112,0 Dürkoppwerk St.—— Düſſel. Rat. Dürr 94.— Dyckerh.e Widur 94.50 Ver. Chem. Ind..50 Ver. deutſch. Self. 99,— Berg Jute. 115.0 Ver. Ultramarin. 151,0 Ver. Zellſt. Berl. 105.7 Vogt. Maſch. St. 76 Voigt& Häffnet 222.0 Bolt. Sell. u. K. 80.— Lechwerke 0 Lahmeher& Co. 10 9 5 Ludwigsh. Walz. 114,5 Eiſen Katſersl.— Elektr. Oſcht u. K 205.0 Elektr. Lieferung—— Emag Frankf. 62. 80 Enzinger⸗Unſon 88,— Eßlinger Maſch.—. e Ettling. Spinn.— Mainktaftwwerke. 100,81 Melallg. Frankf. Mez Söhne 2285 0 50. 50.— Wauß& Freytag Mia Rüßtb..0125, W. Welf 199 Moenus St.⸗A. 25.— 25,.— Motoren Varmſt.——. Motoren Deutz.89 Motor. Oberuxſ. 115,0 98.— Faber& Schleich. 106.7 106,7 Fahr Gebr. Pirm. 11.— 11 J. G. Farben.. 214,5 212,9 869%„ Bonds 28 121,2 Feinmech. Jetter 82,50 Zellſtoff Aſchffog. 154,0 Memel Waldhof—— Neckarſulmer Fg.—* Felt. Guilleuume—— Frankfurter Gas 118,0 118,0 5 0 Petersunionßr.—— Frkf. Pok.&c Wit.—— 1 Pf. Nähm. Käyſ. 21.— 121.3 eee Vörſe . 20% AnatSer. 1117, 80 s„„III 18,1 Ufa(Freiverk.) 90. Raſtatter Wagg. 14. Feſtverzinsliche Werte Goldanleihe. 100,51 Ge eReſchsanl. 28 87.50 88,50 Diſch. Ablöſgſch.! 53,40 58,85 ohne Ablöſgrecht 10.88 10.10 5% Bad. Kohlen. 89% Grkr. Mh. K.—.— 5% Prß. Kalianl. 6,77 5% Roggenwert. 8. 50.50 Dt. Aſtatiſche Bt. 52, Deutſche Bank 184 0 Diſckelleberſee hk. 100,0 Diseonto Comm. 150,5 Dresdner Bank 155,0 Mitteld. Rredök.—.— Oeſtert. Creditbk. 80.75 Reichsbank. 283,8 Rhein. Creditbk. 120.0 Süddeutſch. Disc. 128,5 128.5 Frankf. Allgem. Stuck u 400 115.0 Induſtrie⸗Aktien Aecumulatoren—.— Adlerwerke 4 Alexanderwerk 43.— 48 ö 1955 Hon 180 en Portl.⸗ . 1—5— 5 Darmſt. u. N.-B. 3 8 1 Transport-Aktien Schantungbahn.80 A0 fe Verkehrw. 18101 Aug, Lok. u. Str. 154.01 Südd. Eiſenbahn 122.0 Hapag H. Südamerika. Jans Diſchiff 158.0 185.0 Nordd. Llogd.. 109 8 Verein Elbeſchiff. 25.— Bank⸗Aktien e 148 0 a e 1 Barm Bankver 128 01 1 1 50% Landſch. Rog. 8,50 5% Mexikaner 1 8020 4% Türk Ad. Ant. 8 230 n. 1 488 25 585 25 e 5 12. J 13. 12 Aſchaffb Ast.—.—[ Hackethal Draht 91.75 Aich ll gg. Mach 876 58,— Hallesche Maſch. 9e . S 0 Balcke Maſchin. 120,0 Hammerf. Spin. 180.0 180,0 Hann. M. Ggeſt. 41.50 58 enden 3500 55.⸗Wien Gum. 81.50 arpener Bergb. 8 Elekt. 222,0 5 Barden. Maſchin. 3 Berl.⸗Gub. Hut 272,0 Hedwigshütte. 99.— Berl. Karls. Ind. 71.— ilpert Maſch. 113, 2 Berliner Maſchb. 77.257 Hindrichs EAuff. 89, Sraunk. u. Brikett 162.0 8 Br.⸗Beſigh. Oelf. 163,5„2 Hirſch Kupfer 139.5 Bremer Vulkan. Hirſchberg Leder 98.— )[Hoeſch Eiſen.. 189.2 Hohenlohewerke 94, 59 Phit. Holzmann 100.5 5 Horchwerke 89.50 Ilſe Bergbau. 215.0 M. Jüdel& Co. 158,0 0 Gebr. Junghans— 59.85 tolberger Zint 145,0 14 Kahla Porzellan 73, Südd. Immobil. 72.— Ba sad u erl. 00.„ Bae 150,0 Karſtadt 1 Uner 55,50 3 115,7 Tee Bel 995— 720 87 Knorr.. 184,0 Tletz, Leonhard 1970 1—— m.. 700 Transradis. 144,5 142.0 sr.— 15 Varziner Papier 121,0 Rrauß Cie. Lok. 59.75 Kronprinz net. 58,— 50. B. B. erf unm!79,25 78,28 Ver. Chem Charl. 78. e. äuſ.⸗ tt. 115. 555 V. Biſch. Mickelw. 185,8 ahmener& Co. 170,7 D. Glanzſt. Elbf. JLauraßütte 89850 8 B. 8058 480570 0 Linde s Eis. 88,7 U. Add n 115,0 Carl Lindſtröm, 825,0 Stahl. v. d. Zyp. 175 0 Lingel Schuh ab. 49. Ver. Ultramäktn. 153,7 L. Loewe& Co. 201,0 Vogel Telegraph. 75— C. Lorenz 169.0 Vogtländ.Maſch. 338 Lüdenſcheid Met. 75.— Volgt& Haeffner 225 0 0 Magirus.⸗G. 20. W anderer Werke 61,25 a 150 Weſteregel Alkal. 243.0 Mansfelder det. 18.0 Wicking⸗Cement 128,5 125,0 12, J 18, Rheinfeld. Kraf 1550 Rhein. Braunk. 268 Rhein. Chamotte 59, 55 Rhein. Elektrizit. 146,0 Rheinſtahl 124.7 Riebeck Montan—.— D. Roſtger Zucker 44,75 -[Rückforth. Ferd.—.— 5 Rütgerswerke.. 80,50 Sachſenwerk. 105,0 Salzdetfurth 890.7 390,2 Sarotti... 156, Schubertek Salzer 276,5 „Schuckert& Co, 224.0 2 Schultheiß Patzh. 291,5 em.& Halske 386 8 o Sinner.-G.. 122, 5 Stoehr Kammg. 128, 2 Stoewer Rähm. 1 Bibers enw. 725— Charlott. Waſſer 104.2 Chem. Henden. 72, 25 7 Chem. Gelſenk.. 78,50 Chem. Albert 60.— 5 Concord. Spinn..— Conti-Caoulſch. 161. 0 Daimler Benz 49. Deſſauer Gas 189.2 Dtſch.⸗Atlant⸗T. 111.2 Deuſſche Erd 113,2 Dtſch. Gußſtahl.—— Deutſcheſtabelw.———.— Diſche. Maſchfbr.—— Otſche. Steingg. 208,0 Deuiſche Wollw. 18, Diſch. Eiſengdl. 71, Deutſche Linol. 804, 24e Dresd. Schnellpr. 118,2 Dürener Metall 181.0 151,0 Dürkoppwerke. Dynamit⸗Truſt 104,2 1 Elektr. Jieferung 172,21 Elktr. Licht u. K.—.— 2 Enzinger⸗Union 85, Eſchw. Bergwerk 204, 0 Eſſener Steinkohl 148,0 140,2 Fahlb. Liſt& Co. 80— J. G. Farben 5 215.0 Teldmü dle Pap. 186,0 Felten& Gul. 137,7 Frankfurter Gas 32 R. Friſtern 189. 0 Gaggenau B. A.— Gebhard Textil 105.0 Gelſenk. Bergw. 148.6 Genſchow& Co. 79,50 Germ. Portl.⸗Z. 186,5 Gerresheimlas 115, 5 Gef. f. elk. Unt. 208,22 Gebr. Gpedhardt 222.5 Goldſchmidl Th. 74.— Gritzuer Maſch. 85— Webr Großmann 7 Grün& Bilfinger 172,5 7 Senft.& Koppel 88,50 Markt⸗ u. Rühlh. 129.2 Maſch.Buckau⸗ W118. Maximil. Hütte 168,5 Mech. Web. Lind. 139.5 Mez Söhne 49.50 Miag⸗Mühlen 122,5 Mik& Geneſt 187,91 Motoren Deußz 72, 7 Mühlheim Berg. 107.0 1 Neckarſulm. hrs—.— Nord d. Wolf Um. 182, 0 Oberſcht. G. Bed. 80. 25 Oberſchl. Koksw. 108,1 Oſtwerke 26.5 Phöntz 58 Polyphon Kathgeber agg. 73. 20 Gruſchwitz. 70. 71 Reisholz Papier- 1810 89.— 1251 Wiesloch Tonw.—.— Wiſſener Metall 101,0 Witlener Gußſt. 40,80 Zellſtoff Verein. 107.7 Zellſtoff Waldhof 288.0 tant Minen 70,25 Freiperkehrs⸗Kurſe Petersb. J. Habk. 2, 722 Auſſendank Deulſche Petrol. 80 eld burg. 920 Wie Ban 889 Diamond 28,80 Hochfreguenz 165,0 rügers hall. Nonhenberg 2335— Sloman Salpek. 82, 50 0 Südſee Phosph. 27,— 27.— 1 * S 0 SSS 4 88888 88 1 e * n — 1 rer 11S 1 . 18 28 — 5 — . 2 18888 1 2 2 D 8888 188 1 Freitag, den 13. September 1929 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 11. Seite. Nr. 425 Wieslocher Verkehrsprobleme L. Wiesloch, 12. Sept. Der Verkehrsverein hielt dieſer Tage ſeine Generalverſammlung ab, in der der Vorſitzende den ſehr umfangreichen Tätigkeitsbericht bekanntgab. Die Statiſtik zeigte ein beredtes Bild von der geleiſteten Arbeit. Die ſeit einigen Jahren unterhaltene Eisbahn machte einen Zuſchuß erforderlich, der in erſter Linie auf erhöhte Pacht zurückgeführt werden muß. Das Fehlen einer Beleuchtungs⸗ anlage erſchwert zu den Abendzeiten das Kaſſieren. Bezüglich der Gerbersruhe wurde mit Befriedigung davon Kenntnis genommen, daß die Stadtgemeinde trotz ihrer finanziellen Not⸗ lage einen namhaften Betrag zur Unterhaltung und Verbeſ⸗ ſerung der einſt ſo ſchönen Anlage in den Voranſchlag einge⸗ ſtellt hat. Ueber das wichtige Verk Aus dem Lande Von der Autolinie Neckargemünd Haag R. Lobenfeld(Kreis Heidelberg), 10. Sept. Die Poſt⸗ autolinie Neckargemünd—Haag brachte im erſten Halbjahr ihres Beſtehens einen ſolchen Ertrag, daß nicht nur ſämtliche Unkoſten damit gedeckt werden konnten, ſondern ſogar noch ein kleiner Ueberſchuß verblieb. Das ging, ſolange täg⸗ lich zweimal gefahren wurde. Anders geſtaltete ſich die Sache, als für den Sommerbetrieb der Fahrplan mit täglich drei Fahrten ausgeſtattet wurde. Die landwirtſchaftliche Bevölke⸗ rung reiſt erfahrungsgemäß im Sommer weit weniger als im Winter; zudem verteuerte die dritte Fahrt die Betriebskoſten un verhältnismäßig hoch. Die berührten Gemeinden werden bei der bevorſtehenden Abrechnung nicht ungerupft davon⸗ kommen. Es war daher richtig, die neu eingeführte dritte Fahrt ab 1. September wieder ausfallen zu laſſen. Eine Defraudantin beim Poſtamt * Durlach, 12. Sept. Die ſeit 14 Jahren im Poſtdienſt tätige, zur Zeit beim Poſtamt in Durlach angeſtellte 34 Jahre alte Poſtaſſiſtentin Böhniſch iſt von ihrem vor etwa vier Wochen angetretenen Urlaub nicht wieder zurückgekehrt. Eine Reviſton ergab ein Kaſſenmanko von annähernd 4000 ¼, doch dürften ſich die geſamten Veruntreuungen noch weſentlich höher ſtellen, denn zahlreiche Durlacher Geſchäftsleute, die die Schalterbeamtin in den vielen Jahren kennengelernt hatten, vertrauten ihr perſönlich erhebliche Bargeld⸗ beträge an, die ſie aber nicht zur Einzahlung brachte, ſondern unterſchlug. Wie hoch dieſe Beträge ſind, läßt ſich noch nicht feſtſtellen. Man vermutet, daß die Böhniſch ſich in Frankreich oder im Elſaß aufhält. Sie ſtammt aus einer hochangeſehenen Familie und war als gewiſſenhafte Beamtin raſch vorwärts gekommen. * Schwetzingen, 13. Sept. Der Schwetzinger Hebeltrunk findet auch in dieſem Jahre am Sonntag, den 22. September in Schwetzingen zum Gedächtnis des hier verſtorbenen und begrabenen Heimatdichters Johann Peter Hebel ſtatt. ehrsproblem hielt Kaufmann Klein⸗Walldorf ein beachtenswertes Referat. Er bemängelte die unzulänglichen Zugverbindungen, insbeſondere erwähnte er den Mangel des Haltens von Schnellzügen auf der Station Wiesloch⸗Walldorf, da gerade dieſer Haltepunkt einen konzentrierten Sammelpunkt des Bezirksverkehrs dar⸗ ſtelle. Einer ſcharfen Kritik wurden die Bahnhofsverhält⸗ niſſe unterzogen. Insbeſondere wurde das lange Warten be⸗ mängelt, das durch das Halten von Zügen bemängelt wurde, die den Bahnſteig verſperren, ſowie die mangelnde Unter⸗ ſtandsmöglichkeit bei Regenwetter und Kälte. Bei der Neu⸗ wahl wurde Verwaltungs⸗Oberinſpektor Weiß erneut als 1. Vorſitzender, Rechtsanwalt Speckert als 2. Vorſttzender, Anton Schott als Schriftführer und Schropp zum Kaſſter ge⸗ wählt. Ein Greis totgefahren * Durmersheim(Amt Raſtatt), 12. Sept. Zwiſchen Ett⸗ lingen und Raſtatt wurde der 77 Jahre alte Landwirt Lukas Ganz von Bietigheim von einem Motorradfahrer an⸗ gefahren. Der Landwirt flog mit großer Wucht gegen einen Baum, wobei er ſo ſchwere Verletzungen, insbeſondere Schä⸗ delverletzungen erlitt, daß er wenige Stunden darauf ſtarb. Der Motorradfahrer ſtürzte, kam aber mit leichteren Ver⸗ letzungen davon. Schwerer Motorradunfall in Freiburg i. Br. * Heitersheim b. Freiburg i. Br., 12. Sept. Geſtern abend ſtreifte ein von Staufen kommendes mit zwei jungen Leuten beſetztes Motorrad, das in raſchem Tempo daherkam, am Ortseingang einen Milchwagen, dem es ausweichen wollte, kam dann ins Schleudern und fuhr mit großer Wucht gegen eine Mauer. Der auf dem Soziusſitz mitfahrende 20jährige Franz Maier aus Staufen trug einen ſchweren Schädelbruch davon. Er wurde in die Freiburger Klinik überführt, wo er noch heute, ohne das Bewußtſein wieder er⸗ langt zu haben, ſchwer darniederliegt. Der Führer des Kraftrades, ein in Staufen angeſtellter Mechaniker namens Engler, kam mit leichteren Verletzungen davon. N * Lahr, 12. Sept. Der Stadtrat und der Wahlausſchuß für die Oberbürgermeiſterwahl in Lahr wird den der demokratiſchen Partei naheſtehenden Bürgermeiſter Wol⸗ ters von Opladen, der ſchon im Vorjahre in engerer Wahl ſtand, dem Bürgerausſchuß zur Wahl vorſchlagen. Da kein weiterer Vorſchlag gemacht werden wird, iſt damit zu rechnen, das Bürgermeiſter Wolters gewählt wird. Ottenhöfen(Kreis Baden⸗Baden), 13. Sept. Das An⸗ weſen des Karl Harter auf der Langeck iſt geſtern durch einen Brand vernichtet worden. Ein 6 Jahre altes Kin d ſpielte in Abweſenheit ſeiner Eltern mit Streichhölzern und kam dem tiefherabhängenden Strohdache zu nahe. Das Feuer fand reiche Nahrung in den aufgeſtapelten Heu⸗ Futtervorräten. Sämtliches Inventar iſt e ar nur ſehr niedrig verſichert. LD eee mitverbrannt. lan Aus den Nundfunk-Programmen Samstag, 14. September Deutſche Sender 418), Königswuſterhauſen(Welle 1685) eitere Hörfolge, anſchließend Tanzmuſtk. 8 Richard Tauber ſingt,(Schall⸗ Berlin(Welle 20 Uhr: Bluff, Breslau(Welle zmuſik. Hamburg e 372) 19.55 Uhr: Schwanda, der Dudelſackpfeiſer, Komiſche Oper von Weinberger, 23 Uhr: Tanzfunk. Königsberg(Welle 276) 20 Uhr: Uebertragungen von Königs⸗ wuſterhauſen, 2 Uhr: Tanzmuſik. Langenberg e 473) 8 Uhr: Brunnenkonzert; 13.05 Uhr: Mittagskonzert; 17.35 Veſperkonzert; 20 Uhr: Luſtiger Abend, anſchl.: Iſt Mr. Brown zu verurteilen, ein Hörſpiel nach einer wahren Begebenheit von Viktor Heinz Fuchs, anſchl. Nachtmuſik Tang. Leipzig( 20 Uhr: Funkbrettl„Sport“, anſchl. Ueber⸗ tragung v München e 533), Kaiſerslautern(Welle 70) 12.30 Uhr: Schallplatten; 14.30 Uhr: Schallplatten, 16 Uhr: Unter⸗ haltungskonzert, 19.30 Uhr: Heiteres Wochen 22 Uhr: Tanz. Stuttgart(Welle 360) 12 Uhr: Schallplatten, 15 Uhr: Jalieniſche Volkslieder und Muſik, 16.30 Uhr: Unterhaltungsmuſik, 19.80 Uhr: Satuala, Oper in drei Akten, anſchl. Uebertrag. v. Berlin. Ausländiſche Sender Bern(Welle 403) 20.30 Uhr: Volkstümliches Konzert; 21.20 Uhr: Orcheſterkonzert; 22.15 Uhr: Spätkonzert; 22.45 Uhr: Tanzmuſik. Budapeſt(Welle 550) 29.15 Uhr: Konzert; anſchl. Zigeunermuſtk⸗ Daventry(Welle 479,2) 20 Uhr: Promenadenkonzert; 22.30 Uhr: Tant muſik. Prag(Welle 487) 20.10 Uhr: Uebertragung von Brünn; 1 Uhrz Gollwells heiteres Stündchen; 22.25 Uhr: Uebertrag. v. Brünn. 5 Uhr: Italieniſche Arien; 20 Uhr: Der ener Potpourris. : Unterhaltungsmuſik. Badlo-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz 6 2, 6— Telephon 26547 Haben Sie ſich ſchon überlegt, wie Sie Ihren Rundfunk Empfang verbeſſern können? Haben Sie ſich die neueſten Er⸗ rungenſchaften der Radiotechnik zunutze gemacht? Wenn Ihr Gerät veraltet iſt und ſeit Jahren keine Aenderungen vor⸗ genommen wurden, können Sie nicht verlangen, daß es den modernen Auſprüchen gerecht wird. Wir beraten Sie gerne unverbindlich. Iin. Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner— Feuilleton: Dr. S. Ra Ab— Rommunaßkpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Vermiſchtes: Willy 2815 9 er— 8 2 f 108 225 1 0 1 Ubrige: Franz Kircher— Anzeigen und geſchüftliche eilungen: Jako a n ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Br. Laaz Neue Mannbeimer Zeitung G. m. b. 5. Manndeim E 6, 2 Schluß des redaktionellen Teils Geſchäftliche Mitteilungen * Fußbodenpflege. Drei überall bekannte Helfer für die Fuß⸗ böden ſind Loba⸗Wachs für Parkett und Linoleum. Ein außer ordentlich ausgiebiges und durch ſeinen Hartglanz lang anhaltendes Bohnerwachs. Loba⸗Betze, die waſſerechte, ein Farbbohner⸗ wachs in 5 verſchiedenen Farben für Holzfußböden und zum Auf⸗ ſriſchen von altem, abgetretenem Linoleum. Lobalin der flüſſige Bodenreiniger, mit dem Parkett und Linoleum leicht, raſch und ſtaub⸗ frei gereinigt wird. Dieſe Waren ſind vom Reichsverband der Deutſchen Hausfrauen⸗Vereine geprüft und jeder Hausfrau nach glähriger Ausprobierung empfohlen. Em 7 I 2 Das iSt der Achtung- bitte gude Ein repràsentatives Fahrzeug Bestechend in der Form, zweckmäßig und solid— Sechs große Fenster, vier breite Iüren, eine vollendete Innenausstattung Ein ungewöhnlicher Romĩort für diese Preisklasse Und das Begehrenswerteste: der Motor! 30 ſahre Erfahrung und ein glücklicher Wurf/ Fachleute des In- und Auslandes anerkennen die Reiſe dieser Konstruktion. Störungstrei und wirtschaftlich wie nur je ein Vierzylinder, in Anzug und Geschmeidigkeit vielen größeren benzin- und steueriressenden Sechszylindern überlegen. Sie fahren langsam, 10,— 8.— 6,- 5 km im direkten Gang!- plötzlich Bahn frei und Gas! Es reißt Sie nach vorne— weiche Kraſtl ADLERWERR Adler- Kundendienst oss. asu ATS An ARTIEKNGaESEKLTISCHRPT Und welche Ruhe— welche Sicherheit! Herrliche Bremsen hydraulisch— blitzschnell und doch sanft— nie versagend l Und diese Federung, diese Straßenlage! Der ADLER- FAVORIT ist tatsachlich die Sensation Vom Polarkreis nack Baden-Baden vom Euphrat nach St. Moritz— welch harte Probenl Und das alle Tage keine Störungen— keine Reklamationen- nur eine Stimme der Anerkennung: Das ist der RHDLER-FRVORITI Als Phaeton 5350.—, als Speziallimousine 3578.—, als Zweisitzer-Cabriolet 6950. RNœ ab Werk— Steuer: 77 Pig. pro Tag 288.— RM pro Jahr. Alle Wagen mit hydraulischer Vierradbremse, Zenlralchassisschmierung, Sioßstangen, Stoßdämpfern eic.— FRANKFURT A. N. VERIRE TER, AKRENMA- AUOUST KREMER, AMTOMOEILGESELLSCHIAET M. B. H, AI 7, 10 i 5 Frei en 13. Se 0 2 23 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 13. September 1929 1 4 5 8 7 f Von der Reise zurück Danlsagung o Hirschfeld- Warneken Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme, sowie 1 Frauenarzt für die vielen Kranz. und Blumenspenden sagen 4 Mannheim Bismarckstr. wir allen auf diesem Wege innigen Dank. Ins- 8 Tel. 23040 E besondere danken wir Herrn Pfarrer Lemme für 118 seine trostreichen Worte, dem Benz'schen Männer- 9. chor für seine erhebenden Grabgesänge, sowie seinen I zuwelen odlernes kager Kollegen und der Fa. Lutz Nachf. für die aufrichtige 1 platin eig. u. fremd. Erzeugn Teilnahme an unserem herben Verluste 6s. Neuanfertigung Soldwaren U mände rung 80 Re parat uren a Mannheim Waldhof(Glasstr. 12), 13. Sept. 1020 85 e letzt in der Herbstzeit wird Ihnen ein 8 7 8 8 e b. brä ste Diensfe leisten. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: 8 1 2 L l e blauer Anzug bes 5 f. Kathi Sdäl d Kind eee eee Vornehm und kleidsam kann ihn kein thi ler um inn 8 ti An- .94 0 Herr enfbehren. Unser heufiges 2 f f ffung. — 8—— 1 ge gebot erleichtert ihnen die Anscha 1 1 1 un 2 Freie Wohnung ö ö mit 9 Zimmern zum 1. Oktober zum Satze der 1 1 5* d A 1 H gesetzlich Miete in der Oſtſtadt, 1 5 7 turm, zu vermieten. Angebote unt. 102 5 hat die Regensburger Krankenversiche- an die Geſchäftsſtelle dis. Bl. 17552 1 rung für den Niffelsfand auch den Vor- 2 1 1 3 leil, daß man bei ihr auf sein Geld nicht N Vermieten 5 1 auf 1. Nov. Meeräckerſtr. 6, 4. St.: 2 Zimmer; 5 1 muß.„ 1% auf 1. Nov. Neckarauerſtr. 26, prt.: 4 Zimmer; 5 Die„Regensburger“ bezahlt nämlich auf 15. Okt. e 5 95 4 1 S 5 1 1— 15. Sept. Mittelſtr., 8 5 die Rechnungen sofort hier am Plaſze; 1 r alle mit Küche und 8 7 5 ie 1 i 1 mäßbi Wohnungszulaſſung u. Genoſſenſchaftseinlage 0 sie ist zudem kulant und bietet bei mäßigen 1 ſäheres bei der Geſchaftsſtele. i Beiträgen recht viel. Der Spar⸗ und Bauverein E. G. m. b.., Kurzum Die„Regensburger“ gilt. 3 * 9 ller n 5 dal. Seflafstelle Wo Sie mehr erfahren! U a9 Eee 1 0 an Frl. ſof zu verm. 8 ca. 100 qm, mit Hof-] Lindenhof, Pfalz⸗ Am Friedrichsplatz 3, beim Wasser- ee 9050 platz Nr. 9145 Stock. 5 8 zu vermieten. 2 27545 furm. Da ist die hiesige Geschältsstelle, Näheres 4 15 7544 die Ihnen gerne mit weiterem dient. 10270 Televbon Nr. 269 16. Ein eien abi. Schöne mit Kochgel. an ein f ſtänd. Ehep. ſof. 31 4 Zimmer-Wohnung] data Eber. 010 mit eingebaut. Bad u. Adreſſe in d. Geſchſt. d er blaue Anzu B. Tremmel. Uhland⸗ Geb. ält. Dame oder 4 ſtraße 31. B4035 Herr in ſich. Stellung. br e e zweireihig, aus reinem Kammgarn, vorzügliche Zu- 5 älter. beſſ. Dam 5 8 J Zimmer-Wohnung e 05 0 taten und Verarbeiſung, die moderne Form„19507 5. 355 die Geſchſt. 77508 90/ Miete, ſofort frei bei 2000„ Dar⸗ Möbl. Zimmer ZU Mk. 6 7587 1 4 5 ce 11 5 0 mit ſep. Eing. an nur mantel n die, 15, 7. 2 Kreven. Andere Preislagen: Mk. 110. 115. 120. 140. ſchäftsſtelle. 7587 812 27605 i Möbliertes Zimmer„ Möbl. 21 12, 1. Mäbl. Lim. an Herrn od. Fräul. 8„ 8 zu vermieten. Adreſſe 4 Dr., ie 2 0 . 5 in der Geſchſt. 7445 9 9 5 722 7 NN 2 Vertreter: 855. 5 f.. Ing. Ludwig Post jun., Mannheim 5 17% In ſchönſter Lage der 8 a r 3 1 l r 220 34 5 ee ee 1 zwei gut 0 Herren- Kleidung 2 2 Auch 5 7 9 8 5 3 2 2 Zentr. 2 Zimmer u. l 11 In Bester Qualiläl, Pagſorm und HBreismürdigkeiſ Küche, Bad, billig ſof. 27438 Teleph. 251 89. zu vermieten. 47580 Teleyb. 281 89. Mannheim i O 5, 4 es Wohnungs⸗Zeutrale 9 74 Wirtschafts- Eröffnung. E.. b, 17, 2 Treppen b. Völkl, ſchön möbl. Verehrl. Einwohnerschaft von Mannheim und Umgebung 2 ſchöne 1 ee 8 0 f i e 7 am Sams fag nachmiifag r die lid. ib. c le— 5 kahn de Bunte 8 if. In 1777 8 225 zum 5 6 A 18 Nachhilfslehrr 2 22 46 Adreſſe in d. Geſchſt. Oſtſtadt ein leeres. Sl en 3 ir Realſchüler, nur f dreſſe 59 7 eſchſ.——.— 1 Gymnasfik U. Tanz 1 19 8 1— 2 M me r eli 7% Flora Wei. . i 1 3 it Badegeegente. Diplom-Lehrerin der Wigmen- Schule Dresden Ian die Geſchſt. 7896 (r Uher Weipdreufher) Möbl. Zimmer 55 Küchenbenleg. 2 Leien-Kurse für Erwachsene und Kinder x 1 tät. Fräulein] berufstätige Dame„Beruls länge— S i i Seckenheimerstraße Nr. 98 e r.. Abendkurse f. Berufslälige/ Berufs-Rlesse Stub. 5. Phil. erteilt 2 34036 1 5. FFV.. 7 Beginn des Unierrichts am 16. Sepf. Nachhilfestunden eröffnen werde 0 1. 15, 2 Tr. Vor Angeb. u. G P 65 4050 Hoe a 1 1 a Schlachterei 5 2 an die Geſchäftsſtelle. 9 Harmonie D 2. 6 in Engl. u. Franzbl. Erstklassige Biere, bestgepffegteste Weine, eigene Schlächterel.„ auckt Pics Anmeldg 1 3. 30 Fan 3584(agg u. F. ch Zu recht zahlreichem Besuche ladet ergebenst ein: Fpül. möhl. Zimmer but 8 il. Zum FFF(Ceecheet 2—IUhr vorm und 6 7 nadim 5 an bie Gelb. 7472 zu verm., el. Licht u. bil moll. Emmer Gig. Huber und Frau. cn 8— Bad im Hauſe. 47550 zu vermieten. 97433 Adreſſe in d. Geſchſt.] Parkring 28a. 1 Tr. l. 110 Ude 0 gew Peer mit allerſtärkſter Silberauflage. 5 5 garantiert 100 gr. Wir legen immer besonderen Wert darauf, 5. unserer Kundschaft die Aufgabe von An- a* 2 2 Garantie. Nur aus⸗ f zeigen und Abonnement- Bestellungen zu gewählte Muſter lie⸗ 5 fern wir zu niedrigſt. erleichtern. Preiſen ab Fabrik, 8 72e 2* 2 N 2 1 ( Sarnttur füge 12 wer. Diesem Zwecke dienen die zahlreichen ſonen nur/ 125.—. 8— Auf Wunſch roſtfreie 25 5 0 Klingen und weit⸗ e llaahz l. Auahmenpen c. UM! 5 8 55 leichterung. Bei Weih⸗ 0„II. I. E. N. ö 0. nachtsaufträgen erſte. 5.— 5 Sollen Ifpen die Leicht een belbeisen, Berkaam. Jan. 0c, f ſſcſtedſeaedd 8 U! a erlangen Sie ſofort] 42 7 5 1 7 koſtenlos unf. neuen 2 dusfitätsmödel bei bilſigsten Pyeisen 2üu Hefern. a Katalog u. Preisliſte.] Innenstadt: R 1,%11 Sie finden in reicher Wahl, die schönsten und form vollendeten 7566 E. 9 5 1 Neckarstadt: Waldhofstrasse 6 2— Solingen 98, Schwetzingerstadt: Schwetzingerstrasse 20 Schlafzimmer, Speise- u. Herrenzimmer. eee Mcerteidstrasse 18 5 i 5 gegr. 1835. Em123 Jungbusch: Jungbuschstrasse 33 2 8 5 ö J ö If Mahapon, Air. rnzaum, Kauad. boldbirke, Arik. Nosennglz. Kauk. Augbaum u. praehwale Eiche Perkring Perkrleg Entzückende Modelle moderner Küchen. Neckarau: Friedrichstrasse 4 la. Klubmöbel in Stoff und Leder, chaiselongues. iligu e e 8 Anfertigung bester Matratzen in foßhaar, Kapok und Schlaratfia usw. 0 deeberbeim senstrasse 1 2 1 5 8 1 i zum günstigen Einkauf von wirklieh erstklassigen Mit 3000 Mk. nene Unter eee Versäumen Sie nicht die Gelegenheit n Faafttten, n Stange billigen Proben e e e Ladenburg: Marktplatz 105 ichtigen Sie meine Spezialmodelle, Größtes Entgegenkommen fges- Vertrauens] welnheim:„ Besichtigen S P 80 S885. 1 95 Schwetzingen Mannheimerstrasse 9 en N. 8 N 2 b auch Inkaſſos für Campertheim: Kaiserstrasse 19 85 8— 4 5 72 11 1 2 4 2 3 0 5 Austellung 5 Viernheim: Rathausstrasse 16 Bismarckplatz Nr. 15 a an die Ge. n. 8 3 5 3 ſchäftsſtele. 75109 A d Freitag, den 13. September 1929 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 13. Seite. Nr. 428 u. höchſten Stelle triebsmaterial, Herren, von erſter Verlagsanſtalt zugkräftiger, erſtklaſſiger Objekte, geſucht n. Geboten werden: für den Vertrieb empfohlen von hohen Großzügiges Ver⸗ hohe Provpiſionsſätze. die auf dem Gebiete bewandert ſind ſprechende erfolgreiche Tätigkeit nachweiſen können. Zuſchriften erbeten unter P 4333 an Ala⸗Haaſenſtein & Vogler, München. Sa25s ewünſcht: Nur und ent⸗ und Gehaltsanſprüchen Geſchäftsſtelle dieſes B „Jüngere dont 5 keine Anfängerin per J. Oktober ges us ht. Angebote mit Lebenslauf, Zeugnisabſchriften F 56 an die 7560 unter G lattes. Zum Beſuche von Be⸗ hörden, Induſtrie u. Private werden für veyſchied. Bezirke für leicht verkäuflich. Ar⸗ tükel 7598 „Reisende gegen Proviſton ge⸗ ſu cht. Hexren, welche anſprechende Erfolge nachweiſen können. wollen ſich melden. Adreſſe in der Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Blatt. lerr oder Dame in ſich. Stellg. m. In⸗ tereſſeneinlage geſucht geb. u. G 2 75 an die Geſchſt. 7612 Jüngere Maauaen fl 4377 Bitter, Mittelſtr. 51. Auwallsgehiffin auf hieſige Anwalts⸗ kanzlei(Dauerſtellg.) holdigſt geſucht. 7571 Angeb. u. G L 61 an dle Geſchäftsſtelle. Volontärin für Schneiderei ge⸗ ſucht. Maier, Heinr. Sanzſtr. 38. 7578 Fflseuse 1. Kraft. tüchtig im Ondulieren. Waſſer⸗ wellen, ſofort geſucht. Höchſtgehalt. 27613 Joſ. Ronecker. Waldhofſtraße 124. Aalahadein nicht unt. 41 Jahren, mögl. ohne Anhang, ſofort geſucht. Be⸗ bingung: Sauber, ehr⸗ lich, kinderltebend u. nut kochen.* 757 Angebote unter M Nr. 62 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Blatt. Perf. Alleinmädchen ſowie Kinderfräulein für nachm. of. geſucht 8 777 Dr. Simon, D 6. 3, 3 Tr. 7537 Düchtiges Aliens 1. Okt. in kinderlof. 8 Haushalt ge⸗ sucht. Nur Mädchen mit langjährigen au⸗ ten Zeugniſſen die perfekt kochen können. wullen ſich ab 11 Uhr . 8 Kratter, .⸗Wagunerſtr. 23 III Telephon 228 87 B4028 Braves, ehrliches Alleignätchen das etwas nähen und kochen 1 klein. halt ſofort ge⸗ 2 91 B4030 Zu erfragen in der Weſchäfts ſtelle ds. Bl. Sol. fleid. Mädeben Kinderl., in kl. Haus⸗ Halt ſof, od. 1. 10. gel. Näh. Roſengarten r. Nr. 21, part. 2497 Stellenbesuche Wirkungskreis ſucht ſer. Frl., tücht, u. ſelbſt. in Haushalt⸗ führung, fehr kinder⸗ lieb, in g. Haufe bis 15. 9, oder 1. 10. Junger, verheiratet Mann, 34 Jahre, gelernt. Dreher, ſucht Stellung als Kaſſen bote, Magazinarbeiter od. dergl. Kaution kann geſtellt werden.“ Angeb. unter F L 49 an die Geſchäftsſtelle Junges. anſtändiges Servierfräulein ſucht Stellg. in Bier⸗ lokal. Gute Zeuan. Adreſſe i. 7607 vorhanden. Geſchſt. der haus mit gutgeh. Bäckerei und zwei Läden unt. günſtig. Bedingungen zu verkaufen. Anzah⸗ lung—12 Mille. Angeb. u. K E 200 an die Geſchſt. 57541 Weinheim Eiuf.⸗Haus mit 8 Zim., K. Bad, Hzg, art., Pr. 30 000 4 Einf.⸗Haus mit 7 Zim.,., Bad, Hg. arten, zu verkfn. od. verm. Ems Einf.⸗ Haus mit 5 Zim.,., Bad, Diele, Heizung, Garten, Preis 26 000. Einf.⸗Hauß b. Wein⸗ heim mit 5 Zim., Diele, Bad, Heizg., ar. Garten, Preis 28 000 l. Näh. Weber& Götz, (R. D..), Wein⸗ heim, Luiſenſtr. 3. Eingg Ein Zündapp- Irgiradliefer- Magen mit Kaſtenaufbau und elektr. Licht, ſtener⸗ und führerſcheinfrei, wenig gebraucht, gün⸗ ſtig zu verkaufen. Zeiß 85 Sahar e, radeln 1 203 45.4 Verkaufe Nassenschrank gut 5 preisw. u verkaufen. 7341 Aarl⸗Mathyſtr. 5. pt., rechts. Teleph. 519 15. fadio-Apparat Netzempfänger, große Lautſtärke, mit einge⸗ bautem Grammophon⸗ verſtürker, auch für Wirtſch. 1 ge⸗ 135 bill. 0 85 5 acht. „0 22500 Musik 1 E- Baß, 1 Tenorhorn(Trom⸗ petenform]. A Klärineite. 1 G⸗Klarinette, 1 Oboe. 1 kompl. Schlagzeug. 1 Violine billig zu verkaufen, Heinrich Mayer. Kapellmſtr. Ludwigs⸗ hafen⸗Frieſenheim, n. Schüler der Werkk.⸗ Zu verkaufen 2 gute Bettſtell. m. Patent⸗ röſte, 1 Akkn f. Nadio 1 große Trommel mit Zubehör, 1 RNollier⸗ trommel m. Zubehör, 1 Herrenrad billig. Augartenſtraße Nr. 15 4. Stock, links, Wieland. 7518 2 gebrauchte vollständige betten (noch ſehr aut erhalt.) billig zu verkaufen. Rheinauhafen. Dän. Tiſch 27 bei Seifried. 7586 Ladenkasse faſt neu, 300% zu verkaufen. 7588 Rin za.* 3, 4. 55010 Apparg billig zu verk. Weber, Ludwigshafen a. Rh., Blücherſtr. 1. 17494 2 gebr. Betten billig zu verk. 17482 A. Seifried, Rheinau, Däniſcher Tiſch 27. Waren ⸗ Regal, Kaſſe, Hoſenträgerſtänder, (Nickel! ganz bill. zu verkaufen. Meerfeld⸗ ſtraße 54, Lindenhof. ener 15 de en Innenſtadt(Verkehrs- lage) ſoſort geſucht. Angebote unter G Nr. 53 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 7548 Tausche J Zimmer u. Nüche gegen 2 Zimmer u. Küche Angeb. u. G H 58 au die Geſchſt. 7568 3 Zimmer-Wohnung in freier Lage, auch Vorort, von kl. Fam.“ 3 erwachſ. Perſonen, per 1. Okt. geſucht. Eil⸗Angebote unter G A 51 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 57542 1 8 N 3 mer Meng 2 Zimmer Wohnung kann in Tauſch gege⸗ hen werden. Angeb. u. G D 54 an die Geſchäftsſtelle. Ein großes leeres Zimmer oder 2 kleine, in der Nähe Tennisplatz ge⸗ ſucht.*7558 Angeb. u. G E 55 an die Geſchäftsſtelle. Jung. berufstät, Ehe⸗ paar ſucht 27601 leeres Z i m mer ſof. od. 1. 10. Lindenh. bevorzugt. Ang.., 8 L 106 an die Geſchſt. 7601 Junger Herr ſucht gohön möbl. Zimmer Angebote unter G Nr. 57 an die Ge⸗ ſchüftsſtelle. 7567 Junges Ehepaar 4590 zum 1. 10. in mit 2 Betten u. Koch⸗ gelegenheit. Preis⸗ angebote unt. G 8 68 an die Geſchäftsſtelle. Einf. möbl. Ammer ſofort geſucht, Bahnhof⸗Zeug⸗ J vorzugt. Angebote m. Preis jule u t e 80 8 Er 60 an die 788 MEOUE NHOUURNUES ein bekannter Chemiler, erfand J86ꝗ9 die Margarine, das darauf erteilte Patent ging löl in den Beſiß der Der e Firmen ſjurgens- Van den Bergh über. welche zuerſt die Margarine fabrihmdßbig herſteilten. deR 77 der und Sin Leteil nach 60e. 3 lasten mein oblem am besten. In ter Narbe liegt die höchiste doppel so guf 72 bb 50 Pfg. mit Gorontie- Zeichen fur frische Quolitdt Vervollbommnung meiner Hindung umd. Qualitat Blaubandl Qualitat vereinigt zur floclist-Qualitdt: Zigarrengeschäft wegzugshalber zu verkaufen mit ſchöner Wohnung in guter Lage, Neubau. Angebote unter G N ſtelle dieſes Blattes. 63 an die Geſchäfts⸗ * 7579 uche Aalanader mit voller Gewährleiſtung, äußerſt preiswert zu günſtigen Zahlungsbebing. kaufen Sie bei Zei K Sehwärzeh K 7. 30, 10 264 Telephon 269 45. bis 4 fo fort oder ſpa Miet- Gesuche Räume ter geſucht. An⸗ gebote mit Preis unter G W 72 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Bla ttes. 7596 3 bis 4 Zimmer od. ſonſtige Räume von einzelnem Herru u ge⸗ ſucht. Evtl. wird un ch die ganze Wohnung übernommen, ſofort od, ſpät. Angeb. m. Preis unter 8. 8 1 52 ſchöne 4 Ammerwofnung in Neckarſt.⸗Oſt. Eutl. kann ſchöne 3 Zimm.⸗ Wohnung mit all, Zu⸗ behör in Tauſch gegeb. werden Angebote erb. unter A B 197 an die 1 an Lie Geſchäſtsſtelle. 17595 Ig berufst.Ehep. ſucht gr. feepes Zimmer 9. Küchenben. Lage: Lindenhof, Schwetzin⸗ gervorſtadt ev. Innen⸗ ſtadt. Angeb. u. F 45 an die Geſchſt. 80. Witwe, 42 J. mit Wohg., 3 Kinder i. A. v. 15, 8. 7., wünſcht auf dieſem Wege zw. ſpät. Heirat mit anſt, Arbeiter in ſicherer Stellung bekannt zu werden. Gefl. Zuſchr. unter Z K 180 an die Geſchäftsſtelle. 7427 Frau, 47., ſucht Anſchluß an ſoliden Herrn in ſich. Stellg. zwecks ſpät. 57474 Heirat Zuſchrift, unt. F R 42 an die Geſchäftsſtelle. Welcher nette, charak⸗ terv. kath. Herr mit ſich. Exiſt. würde mit mir durch glückl. Ehe ein eig. Heim gründ. Bin 31 J.., aus gut. Hauſe, groß, nicht un⸗ vermög. u. ſehr tücht. u. vielſeit, erfahr. im Haush, Witwer mit 1 kl. Kind nicht aus⸗ geſchl. Gefl. Zuſchr. mit Bild, das zurück⸗ geht u, diskr. beh.., U. A F 101 an Gſchſt. *7553 Blüthner-Flügel zu Unterrichtszmecken od. Studium i. H. zu verm. Näh. Roſen⸗ gartenſtraße 21, part, Moderne, eiohene Speise- Zimmer m. schöner Schnitze- rei, voll abgesperrt, Türen innen poliert, best. aus Büfett, Kre- denz, schwer. Aus- zlehtisch und 4 Rind- lederstühlen. ne 498. Adolf Freinkel J2 Nr. 4 Freie Lieferung, auf Wunsch Teilzahlung. Mahlenh w FI. M 0. 75 u. AM.20 5 Jahren beſtens bewährt. Nur bei Ludwig& Schüftneim Drogen 0 4. 3 Filiale Friebrichspl.lg Ecke Aug.⸗Aul. Sag Tegnis Dame ſucht Partnerin (Partuer] für Fried⸗ richspark. Ang. u. G. Geſchſt, e Ueber 109 Millionen NAA. für Eigenheime Vor 5 I. 3 die Bausparhasss der G 14 Miles RM. idr 882 Kleenkelme zur Verfügung gestellt. In kaum 5 jabren hat diese größte und erfolgreſchste Bau sparkasse Deutschlands und Oesterrelchs 109% fallt. fur 7305 Eigenheime bereitgestellt Bienenstr. 5 Auch Sie erhalten nach Erlüllung der Sparbedingungen un kündbar. Baugeld zu nur 4% — 11 ͤ·1— F 2 von der Bausparkasse der eENEIMscHAr DER FREUNDE Jemeinnütz. Gm b.., Wüstenrot Württ Ablig. Lücmiessuns Geschäftsstelle Heidelberg: derum Tel. Nr. 4411 14. Seite. Nr. 425 Nene Mannheimer Zeitung(Abend ⸗Ausgabe) Freitag, den 13. September 1929 eẽetewededdnwppedcſtpenſ cc e e 7929 Das Alter Unserer Firma ist ein Beweis für unsere Solidität und Reellitäl. Seit 1859 liegen in den Wohnungen Mannheims und der weiteren Umgebung Jeppidie und Bodenbeläge, hängen die schönsten Dekorationen zur größten Zufriedenheit unserer Kunden. Um anläßlich unseres jubiläums unserer werfen Kundschaft etwas ganz Besonderes zu biefen, veranstalten wir ab Samstag, den 14. September, eine große uin allen Abteilungen A eeedppgdpeiega — Unsere Nesse biete eine nie wiederkehrende Gelegenheit zum Einkauf von Qualitäts- ware zu niedrigsten Preisen. Besichſigen Sie unsere Schaufenster und zwanglos unsere Löger. Kunststr. N A4, 1/2 deeper cp ire neee Zum Beginn der Saison 5 bringe ich eine besonders reichhaltige Auswahl in Alle Vorzüge des guten Spezlalgeschäftes: Verbreitere Deinen Kundenkreis durch neigen in der,, Neuen Mannbeimer Leitung“ Ae Erstklassige Kürschnerarbeit. Beste Qualitäten bei billigster Preisstellung. Fachkundige Seratung 6 8 25 1 Bestrenommiertes, ältestes Spezialhaus am Platze am Markt Mumme schloßhotel . 8/8 74 5. 8 Schgellfäbis und unbebindert von modernster Ausführungen ce f pcgame ac 95 f Fuß beschwerden wie die Jugend! Balatum 5 samstag und Sonntag bene Wer möchte es nicht sein, um der belebleste Fulbodenbelag 5 8 85 mehr Erfolg im Leben zu haben? [KoNZzERTE statt kaufen Münchner Thomasbräu. Sie vorteilhalt bei: 7556 Allgem. großer Preisabschlag der ö 5 8 5 9 2 g 8 esunde Füße sind die Grundla Hasslinger 5 Ausschankweine 5 9 9 Gelbbaltder era e ittag- u. Abendessen in großer 5 N oraussetzung aller Erfolge. * 4 1 20991 e 10 Karten dull. 99.— a 0 N* 7 555 5 Ausschank des guten Weldebräu u. a 5 1 5 DrScholls N Nusspflege Sutem 10% f Tanzschule rma Heinrichsdorf 1 5 hat gegen die verſchiedenen Fuß- Friecir, Hess Nec. 5 a 8 leiden besondere Mittel und Behelfe, NMarmbeim PD, Sa em Patedeplaiz Dr. SCHOLLS 5 Sie werden ärztlich empfohlen und 9 6 0 5 K 1 1 mmer Telephon 220 5 07590 EDS Milionen Menſchen verdanten ADSL ger zu Kursen u⁰˙. gibt einen ge- dbanea ständige Fussgesundheit. PrIWeifsfuhden erbefen 7 nauen Abdruck?? lbres Fußes, An- 5 Sie erhalten kostenlose Fussprũ- Onder angebot i hand deſſen wer- 8 fung und Beratung durch erfahrene 8 U 6 th den Dr. Schoſl's* 8 FUSS SPEZIALISTEN bei: inlagen indivi- Ianl-srue em moderner Qualitäts- Qu 1,-6 Tel. 24768 e eee Dr Scholle fusspiſege modelle in den ver- Anmeldung zum Unterricht erbeten. 975⁴ 5 1 berlangon Sie die Cratisbro„i 7 S 2, II schiedensten Holzar- Mete der Fibe, oon Br i I. Sol Ferner sind Di. Scholls Fuſispezlalisten 1 5 ten und Preislagen. eine e d. auf kostenlosen Fußpriifung u. Beratung ö 8 5 standig anuesend i 5 Schuhhaus B. Vraub, 25 5 g kann koſten los e werden. 5 Hirsch& Derschum Abri p 8, 20 Mannneim kel, 21477 0 N * Seer ede geg