— Bezugspreiſe: In Man zeim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M.3.— ohne Beſtellgeld. Bei entl. Aenderung der wiriſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ ſorderung vorbehalten 2 ee 17590 Karlsruhe aupt⸗Geſchäftsſtelle.6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 139,11 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofftr.6, Diese eier 19/20 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951.24952 u. 24953 Regelmäßige Beilagen: Douag Lpork und spiel Englischer Mannheimer General Anzeiger Abend- Ausgabe brlüſtungs⸗Vorſtoß in Genf Die Franzoſen empfinden dieſe engliſche Initiative als Sabotage Genf, 16. Sept.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Der von Lord Robert Ceeil angekündigte Vorſchlag, die Arbeiten der vorbereitenden Abrüſtungskommiſſion praktiſch vorwärt zu bringen, liegt heute vormittag endlich auf dem Grünen Tiſch dieſer Kommiſſion. Er erregt begreiflicher⸗ weiſe Aufſehen und wird von den Franzoſen mit der größten Schäufe verurteilt.„Lord Robert Cecil will die Arbeiten, die die Abrüſtungskommiſſion bisher geleiſtet hat, einfach torpedieren, erklärte ein franzöſiſcher Dele⸗ gierter. Wir aber werden einfach verlangen, daß dieſer An⸗ trag zurückgewieſen wird, denn er könnte nichts anderes zur Folge haben als die Sabotage aller bisherigen Beſchlüſſe, die in der Abrüſtungskommiſſion gefaßt worden ſind. Die Be⸗ stimmungen, auf grund deren die Abrüſtung zu Lande, zu Waſſer und in der Luft ſtattfinden ſoll, liegen bereits ſeit längerer Zeit vor und wir warten nur mehr auf die Inter⸗ nationale Abrüſtungskonferenz, um die Konventionen zur Annahme zu bringen. Wenn nun Lord Robert Cecil plötz⸗ lich mit anderen Vorſchlägen kommt, ſo will er wahrſcheinlich der engliſchen Arbeiterregierung einen Erfolg verſchaffen, aber mit dieſem Erfolg würde er die bisher in der Abrüſtungskommiſſion erreichten Ergebniſſe zunichte machen.“ In dem uns vorliegenden Text des Cecilſchen Antrages wird geſagt, daß ein Fortſchreiten der allgemeinen Herab⸗ ſetzung der Rüſtungen zu Lande, zu Waſſer und in der Luft dringend notwendig iſt und die engliſche Delegation gibt der Hoffnung Ausdruck, daß die vorbereitende Abrüſtungskommiſ⸗ ſion endlich ihre Arbeiten abſchließe. Der Antrag Lord Robert Ceeils enthält die bereits gemeldeten Vorſchläge, näm⸗ lich: 1. Einſchränkung der Rüſtungen zu Lande, zur See und in der Luft auf Grund einheitlicher Prinzipien; 2. Einſchrän⸗ kung der Stärke aller Streitkräfte, ſei es in der Zahl, ſei es durch die Ausbildungszeit oder durch beides; 3. Einſchränkung des Kriegsmaterials, ſei es zahlenmäßig, ſei es auf dem Wege einer Verminderung der budgetären Ausgaben; 4. Anerken⸗ nung einer maßgebenden internationalen Autorität mit dem Auftrage, über die Durchführung des Abrüſtungsvertrages zu wachen. 5 Auch Japan ſoll für die Abrüſtung gewonnen werden 2 Waſhington, 16. Sept.(United Preß.) Ueber die in Newyork veröffentlichten Gerüchte, wonach Amerika und Eng⸗ land bereit ſeien, das beſtehende Flottenverhältnis zu Gun⸗ ſten Japans abzuändern, erklärt der japaniſche Bot⸗ ſchafter, daß ein Erſuchen Japans auf Aenderung des jetzigen Streit um die Reparationsbank Genf, 16. Sept.(Von unſerem eigenen Vertreter.) In den Kreiſen der Vertreter der kleinen europäiſchen Staaten wird die Bewegung immer ſtärker, die Repara⸗ c Nr. 420— 140. Sahrgang er Seitung Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei 1 9040 W. einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollekttw⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. e u keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Dienstag wechſelnd: Aus der Welt der Cechnik Kraftfahrzeug und Verkehr Neues vom Film. Mittwoch wechſelnd: Aus Feld und Garken 5 Geſetz u. Recht Donnerstag wechſelnd: Mannheimer Frauenzeitung Aus dem Kinderland Freitag: Wandern u. Neiſen Samstag: Aus Seit u. Leben Mannheimer Muſikzeitung 327 unerledigte Petitionen Von Eckart Peterich Genf, Mitte Sept. Deutlich genug, ſo deutlich, daß kein Menſch ſeine Worte mißverſtehen kann, hat es Dr. Streſemann in ſeiner Genfer Rede geſagt: das Minderheitenproblem iſt nicht erledigt; es iſt und bleibt eine offene Frage, auf die immer wieder zurückzukommen Pflicht und Notwendig⸗ keit iſt. Manche der Staatsmänner, die dem Reichsaußen⸗ miniſter auf der Rednertribüne des Reformationsſaales folg⸗ ten, haben dieſe Worte wiederholt, unterſtrichen, zu ihren eige⸗ nen gemacht. Am deutlichſten der Ungar Apponyi, der Oeſterreicher Streeruwitz, der Bulgare Buroff. Es gibt aber auch eine Reihe von Leuten, die anderer Meinung ſind. So verſtieg ſich der Rumäne Mironescu zu der Behauptung, daß man dies ganze Minderheitenproblem wichtiger mache als es ſei. Der Völkerbund habe genug getan. Es ſei unmög⸗ lich, in dieſen Dingen weiterzugehen. Und den Beifall, den Mironescu mit ſeinen Worten in der Völkerbundsverſamm⸗ lung fand, zeigte deutlich, wie viele Staaten ein Intereſſe daran haben, die Dinge ſo zu ſehen, wie er ſie ſieht. Dieſe Leute berufen ſich darauf, daß der Völkerbund ja ein regelrechtes Minderheiten⸗Schutzverfahren aus⸗ gearbeitet habe; daß die Minderheitenverträge ohne Aus⸗ nahme unter ſeinem Schutze ſtehen; daß die Genfer Inſtitution ein regelrechter Gerichtshof iſt, vor dem die Min⸗ derheiten Recht fordern und erlangen können. Man wird ihnen zugeben müſſen: der Gerichtshof iſt da. Aber wie arbeitet dieſer Gerichtshof? Wie viele Klagefälle hat er zur Zufriedenheit der Beteiligten oder, was wichtiger iſt, im Sinne abſoluter Gerechtigkeit gelöſt? War ſeine Tätigkeit fruchtbar, objektiv, zuverläſſig? Was würde man zum Beiſpiel von einer Staatsanwalt⸗ ſchaft ſagen, bei der ſich folgendes ereignete: der Staats⸗ anwalt erhält mehrere hunderte von Anzeigen über Miß⸗ Verhältniſſes von:53 für Amerika, England und Japan au 5 5. 5 i 11 5 noch 1 London 155 1 1 5 tionsbank unter eine Kontrolle des Finanz⸗ ha ndlung von Kindern. Mehrere hundert. Alle i. troffen ſei. Augenſcheinlich ſei daher in dieſer Hinſicht noch komitees des Völkerbundes zu ſtellen. Heute vormittag dieſe Anzeigen oder wenigſtens ein ſehr großer Teil von nichts Beſtimmtes geſchehen. In wohl informierten ameri⸗ verſammelten ſich die Vertreter Polens, Dänemarks und ihnen ſtammen von bewährten, zuverläſſigen Leuten, ind 8 kaniſchen Kreiſen iſt man jedoch nach wie vor der Anſicht, daß Schwedens, um einen gemeinſchaftlichen Antrag in der ſorgfältig begründet. Es fehlt auch nicht an Zeugen. Aber eff. England und Amerika beſtrebt ſein werden, auf der zu er⸗ Vollverſammlung zu ſtellen, des Inhalts, daß die Repa⸗ der Staatsanwalt, der ſich's mit niemandem in ſeiner Amks⸗ ort wartenden Marineabrüſtungskonferenz im Dezember Japan fationsbank auf Grund von Artikel 24 des Völkerbundspak⸗ ſtadt verderben will der manche der beklagten Bäter ont 380 das großzägigſte Entgegenkommen zu zeigen, da dieſes Land Stammtiſch her gut kennt oder ſonſt irgendwie für ihn nützliche tes unter eine Ueberwachung des Völkerbundsrates geſtellt 5 ö. 8 5 g Beziehungen zu ihnen unterhält, unterdrückt dieſe An⸗ werden ſoll. Die betreffenden Staaten ſuchen jetzt neue Un⸗ dieß. 1 2 den aufrichtigen Wunſch erkennen laſſe, in der Abrüſtungs⸗ bl. tätig mitzuarbeiten. Bemerkenswert in Bezieh 8 1 f 1 5 zeigen. Er wirft die Klagebriefe von mißhandelten Kindern 8 1e 1 daß Seti 5 ah 995 2 0 5 terzeichner für dieſen Antrag zu gewinnen. Wie es ſcheint, einfach in den Papierkorb; er läßt die Zuschriften philanthro⸗ 18. ſitende des Auswärtigen Ausſchuſſes des Senats, der trotz. Haben ſich die Tſchechoſlowakei, Rumänien, Südſlawien und piſcher Vereinigungen in den Akten verſchwinden. Nur in g ſeines großen Einfluſſes in der amerikaniſchen Außenpolitik Deutſch⸗Oeſterreichs bereit erklärt, die Reſolution mit zu ganz wenigen, beſonders aufregenden Fällen greift er gans 855 boch niemals außerhalb der Vereinigten Staaten war, die unterzeichnen. Man denkt daran, der Vollverſammlung vor⸗ vorſichtig ein, aber im übrigen kümmert er ſich nicht weiter darum, wie's den Kindern in ſeinem Amtsbezirk ergeht. Abſicht hegt, zur Teilnahme an der Marineabrüſtungskonfe⸗ renz nach London zu gehen. Vorausſichtlich wird er vom Führer der Demokraten im Senat, Senator Robinſon, begleitet werden. Obwohl Hoovers Haltung in dieſer Frage noch nicht bekannt iſt, nimmt man doch an, daß er innerhalb der nächſten Zeit genau wie Präſident Harding im Jahre 1921 gelegentlich der Konferenz in Waſhington zwei Mit⸗ glieder des Senats als Delegierte ernennen wird. Anderer⸗ ſeits befürchtet man jedoch in zuſtändigen Kreiſen, daß da⸗ zuſchlagen, daß durch den Völkerbundsrat zwet oder drei lei⸗ tende Perſönlichkeiten in die Adminiſtration der künftigen internationalen Reparationsbank entſandt werden ſollen. Der Antrag wird hauptſächlich damit begründet, daß dem künftigen internationalen Bankinſtitut eine große Miſſton zufällt, nämlich die der wirtſchaftlichen und finanziellen Ver⸗ ſöhnung zwiſchen den europäiſchen Staaten. Aus dieſem Grunde ſei die Reparationsbank als eine Vorläuferin der künftigen europäiſchen Föderation anzu⸗ Von einer Staatsanwaltſchaft, bei der dergleichen vor⸗ käme, würde man ſagen, daß ſie vollkommen korrupt iſt. Es gäbe einen Skandal. Ein Diſziplinarverfahren. Ent⸗ laſſungen. Schwere Strafen. Oeffentliche Meinung, Par⸗ lamente, Zeitungen, Regierungen würden ſich damit befaſſen. Aber wenn ein ſolcher Fall von Korruption im Leben der Völker vorkommt, dann ſchweigt man darüber; dann gibt es ſogar Leute, die das ganz in der Ordnung finden. Wenn der Völkerbund in ſeiner Eigenſchaft als Richter zwi⸗ durch die amerikaniſche Vertretung zu umfangreich werde id. und daß außerdem die Senatoren vielleicht nicht gewillt ſehen. Deshalb müßte der Völkerbund von Anfang an einen ſchen Minderheitenvölkern und Herrenſtaaten, zwiſchen 2 wären, der Regierung in allem zu folgen. ſtarken Einfluß auf dieſes Bankiuſtitut erhalten. Schwachen und Starken alſo, hunderte von Klagen, die an ——— ihn gelangen, im Papierkorb oder in den Akten verſchwinden 8. läßt, da ſchweigen die meiſten. Und doch kann man die Kla⸗ 2 1 apantter! 1 golitik hat nach den Niederlagen von 1763, gen der Minderheiten ſehr gut den Klagen mißhandelter 791 Tardien gegen die 5 1515 and e e 1 Elſaß Kinder ober ihrer Verteldiger und Sachwalter vergleichen. ock Defaitiſten des Friedens und Lothringen ſind wieder an Frankreich zurückgefallen. Den Völkerbund aber einer korrupten Staatsanwaltſchaft, 8. 926 N N 8 die ſich nur um die wenigen Fälle kümmert, die ganz wenigen, 3 a V Paris, 16. Sept.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Das W der Eklaveri, 795 Dreibund iſt zerbrochen. die nun einmal nicht zu umgehen ſind. 91. Noch fünf Wochen trennen uns vom Beginn der Kammer⸗ 0 die e e e N Die Völkerbundspetitionen der Minderheiten und ihre rn ſeſſton, in der Briand und die übrigen Mitglieder ſeines und Griechen an ſin unſere erbün 1 55 as linke Rhein⸗ Behandlung durch die Genfer Inſtitution ſind jetzt in einer ed⸗ Kabinetts Rede und Antwort ſtehen müſſen über die allge⸗ ufer und eine 50⸗Kilometer⸗Zone auf dem rechten Rheinufer Broſchttre zuſammengeſtellt, die Herbert von Truhart be⸗ St. meine Politik der Regierung und beſonders über die jüngſten ſind entwaffnet! Unſere nordafrikaniſchen Beſitzungen ſind arbeitet hat.(Als Manuſkript gedruckt, Berlin, Auguſt 1929.) von dem deutſchen Einfluß in Marokko befreit. Unſer Kolonialreich iſt durch Syrien, Kamerun und Togo ver⸗ größert worden, alles das aber zählt nichts in den Augen internationalen Abmachungen. Es wird den Miniſtern nicht 5 1 leicht ſein, die vielen Unzufriedenen in der Kammer zu be⸗ i fänftigen. Beſonders die von den Rechtsparteien vorgeſchickten Dieſe Zuſammenſtellung beruht auf den Archiven des Völ⸗ kerbundes ſelbſt. Sie behandelt ſämtliche an den Völkerbund gerichteten Minderheiten⸗Petitionen und ihr Schickſal(mit 8 1* Interpellanten werden ſcharfe Attacken gegen Brian d, dieſer berufsmäßigen Mies macher und ihrer gläu⸗ Ausnahme der Danzig, Memel und Oberſchleſien betreffen⸗ ks. Ehéron und Louch eur reiten, die nach den Behauptungen bigen Anhänger. a 5 5. den Petitionen). In dieſer Schrift wird die Geſchichte von 8 der Nationaliſten im Haag ein neues beträchtliches Stück des Vielleicht wird es beim Wiederzuſammentritt der Kammer 345 Anklagen und Anzeigen behandelt, von denen ier Sieges der Alliierten geopfert haben. 15 5 e nur ein ganz winziger Bruchteil jemals zur Verhandlung m. it je 1 gie die ſturm zuvor⸗ 7 8 9 5 f elangt iſt, und auf dieſe Weiſe die unglaublich leichtſinni 2 e%% ͤĩ y O] 1 8 1 1. 25 Haag 115 1 15400. 1 75 9 0 . 5 585 4 dat, was drei Wochen früher die Mehrheit in Kammer un 5 g iten 5 25 Innenminiſter Tardien Sena p e ic a f 4 8 des Völkerbundes in Minderheiten⸗Sachen auf Er wandte ſich gegen dieſe Unzufriedenen in einer Bankettrede Die Anſprache des Miniſters fand bei ſeinen Zuhörern Zahlen, die man ſich merken ſollte, Zahlen die grund⸗ 5 bei der Eröffnung einer landwirtſchaftlichen Ausſtellung in begeiſt erten B eifall. Doch werden diejenigen, die ein legend ſind für das geſamte Problem. Wir folgen der Tru⸗ Delle. Gleich zu Beginn ſeiner Anſprache wandte er ſich Hauptgewicht auf das legen möchten, was Frankreich für den hartſchen Schrift und damit den Quellen, die der Völkerbund * mit ſcharfen Worten gegen alle diejenigen, die unaufhörlich] Frieden getan hat oder zu tun gedenkt, in dieſer Rede ver⸗ ſelbſt bietet. Dem zufolge ſind in den Jahren 1920 bis 1929 geblich eine Andeutung finden. Der von Tardieu gezeigte Weg, auf dem die junge franzöſiſche Generation„fröhlichen Schritts“ weitergehen ſoll, iſt der Weg nach der Macht Frankreichs. Daß es auch der Weg zum Frieden iſt, wagt der Innenminiſter ſelbſt nicht zu behaupten. verkünden, es bleibe für die Franzoſen nichts mehr von ihrem Siege übrig. Leider würden dieſe berufsmäßigen„Defai⸗ tiſten des Friedens“ auf der äußerſten Linken und der äußerſten Rechten durch„brave Bürger Unterſtützt, ohne daß es dieſen zum Bewußtſein komme, daß ſie damit an der Au f⸗ löſung Frankreichs arbeiten.“ Sie heften ihre Augen an diejenigen Friedensbeſtimmungen, die ſogar in den Verträgen ſelbſt nur einen proviſoriſchen Charakter haben, erklärte Tardieu. Für diejenigen, die mit hartnäckiger An⸗ ſtrengung die politiſche und wirtſchaftliche Macht Frankreichs für die Gegenwart und Zukunft begründen, haben ſie keinen Gedanken übrig.“ Wie ſtark die politiſche Stellung Frankreichs nach dem Kriege iſt, weiſt Tardien mit folgender Ueberſicht nach: 1„Die Unabhängigkeit Frankreichs iſt wieder hergeſtellt und (April) Klagen von 18 Völkern in Genf eingelaufen, die ſich mit der Lage in dreizehn Staaten befaßten. Zwar waren Deutſche wiederholt unter den Klägern, aber das Deutſche Reich niemals unter den Beklagten. Die Geſamtzahl der eingereichten Petitionen betrug 345, darunter 60 deutſche. Am höchſten war ihre Zahl 1921(59 Petitionen), während ſie dann allmählich niedriger wurde, wohl weil die Petenten die Ueberflüſſigkeit ihrer Bemühungen einzuſehen begannen. 20 von dieſen 345 Klagefällen blieben zunächſt über⸗ haupt unberückſichtigt, weil zu der Zeit, da ſie eingeleitet wur⸗ den, der Völkerbund die Minderheitenverträge noch nicht un⸗ ter ſeinen Schutz genommen hatte. 45 Klagen wurden, wie die Formel heißt, als„non recevable“(d. h. unzuläſſig) be⸗ zeichnet, weil ſie entweder Dinge behandeln, die mit dem vom Völkerbund garantierten Minderheitenſchutz nichts zu kun Geſtändnis im Falle des Bombenanſchlages in Niebnell — Altona, 16. Sept. Ueber die Unterſuchung der Bomben⸗ attentate verlautet, daß einer der Verhafteten in der letzten Nacht ein Geſtändnis ablegte, das den Bombenanſchlag in Niebuell betraf. Damit wären nur noch die beiden Anſchläge in Lüneburg und am Reichstagsgebäude in Berlin zu klären. Die Ueberführung der in Haft genommenen Perſonen aus dem Polizeigewahrſam in Altona in das Altonger Unter⸗ ſuchungsgefängnis kann nicht vor morgen erfolgen. — 1 2. Seite. Nr. 429 5 Neue Mannheimer Zeitung(Abenb⸗Ausgabe haben, oder weil ſte die Trennung ber Minorität von dem Staate fordern, in dem dieſe Minorität lebt, wiel ſie anonym find oder ſchon einmal vorgebrachte Klagen vorbringen oder micht„in würdigen und gemäßigten Ausdrücken“ abgefaßt ſind. Das alles nämlich fordert das Völkerbundsſekretariat von einer ordnungsgemäßen Minderheitenklage. Immerhin blie⸗ ben auch ſo noch 280 Fälle. Von dieſen darf man(wie es Truhart tut) 137 Fälle abziehen, die Zuſatzpetitionen, d. h. Ergänzungen zu andern, bereits dem Völkerbund vorgelegten Klageſchriften ſind. Trotzdem waren immerhin noch 143„zu⸗ läſſige“ Fälle vorhanden. Davon haben nur nur 18 Fälle tatſächlich den Völkerbundsrat beſchäftigt. Neun dieſer Fälle beruhten auf Eingaben von Regierungen, die für ihre Volks⸗ minderheiten in fremden Staaten eintreten; neun auf Peti⸗ ttonen von Minderheiten ſelbſt. In je zwei von ſechs Fällen wird aus dem gleichen Anlaß Klage erhoben. Wenn man das in Betracht zieht, ſinkt die Anzahl der vom Rat behandelten Fälle auf 15. Was hat nun der Rat in dieſen zur Verhandlung ſtehen⸗ den Fällen unternommen? In 7 Fällen ſah er ſich zu keinem Einſchreiten veranlaßt. In 3 Fällen ſind die Verhandlungen noch nicht abgeſchloſſen. In 6 Fällen führte der Rat eine Kompromißentſcheidung herbei. Nur in 2 Fällen iſt der Beſchwerde voll Rechnung getragen worden und zwar dank direkter Uebereinkunft zwiſchen den Parteien. 327 Klage⸗ ſchriften von Minderheiten aber endeten in den Akten, wur⸗ den„den Ratsmitgliedern zur Kenntnis gebracht“ etc. ete., d. h. ſie verſchwanden unter jenen ungeheuren Papiermaſſen, die ſich im Völkerbundspalais am Quai Wilſon Jahr für Jahr höher türmen. Verſchwinden für immer. Und warum? Warum hat dieſe Völkerbundsgerichtsbar⸗ keit nicht fruchtbarer, objektiver, zuverläſſiger gearbeitet? Weil die Richter befangen ſind. Weil ſie entweder ſelbſt Be⸗ klagte ſind oder mit den Beklagten politiſche, wirtſchaftliche oder andere Beziehungen unterhalten, die ihnen viel wichtiger ſind als das Schickſal von einigen tauſend Minderheiten⸗ Angehörigen. So lange die Dinge ſo liegen, iſt das Minder⸗ heitenproblem gewiß nicht erledigt; es iſt und bleibt, wie der Reichsaußenminiſter geſagt hat, eine offene Frage, auf die immer wieder zurückzukommen Pflicht und Notwendigkeit iſt. Die polniſche Regierungskriſis Ebenſo wie die meiſten anderen polniſchen Parteien hat nun auch die polniſche Sozialdemokratie eine ſcharfeoppo⸗ ſitionelle Entſchließung gegen die Regierung gefaßt, die den offenen Kampf anſagt. In einer Entſchließung wird erklärt, die erſte Aufgabe des Seim ſei, eine Klärung des Verhältniſſes der Volksvertretung zum Regierungsſyſtem herbeizuführen. Die Fraktion ſehe den einzign Ausweg in der Liquidierung dieſes Syſtems, die vom Parlamenr durch Faſſung eines Beſchluſſes eingeleitet werden müſſe, der den Rücktritt der Regierung Switalski verlangt. In einer gemeinſamen Konferenz der Vertreter der Linken und Zentrumsparteien wird zu dem Vorſchlage Swi⸗ talskis auf Abhaltung einer gemeinſamen Konferenz zwiſchen Regierung und Sejmvertretern endgültig Stellung genommen werden, Der Kampf der Oppoſition gegen die Regierung nimmt jedenfalls immer ſchärfere Formen an. Ueber die Stellungnahme der Regierung verlautet noch nichts, trotzdem Pilſudſki inzwiſchen in Warſchau eingetroffen iſt. Die Gärung in Indien Kalkutta, 16. Sept.(United Preß.)„Hoch die Revo⸗ lution, nieder mit England“, riefen Zehntauſende von Menſchen, die an dem Wege Spalier bildeten, auf dem die Leiche von Das, dem Führer des revolutionären Flügels der Unabhängigkeitsbewegung in feierlichem Zuge zur letzten Ruhe geführt wurde. Das war, wie erinnerlich, wegen der ſogenannten Ver⸗ ſchwörung von Lahore mit anderen revolutionären Führern zu Gefängnis verurteilt worden, Von dieſen Verurteilten war eine ganze Anzahl in den letzten Wochen mit Das in den Hungerſtreik getreten, an deſſen Folgen Das vorgeſtern geſtorben iſt. Das gilt ſeinen Anhängern jetzt als Märtyrer. Ein Schauſpiel, wie es die Szenen bei ſeiner Beerdigung darſtellten, hat Kalkutta noch nicht geſehen. Der ganze Trauer⸗ weg war dicht von Menſchen beſetzt. Der Leichenzug, der hauptſächlich aus Studenten und Studentinnen beſtand, war faſt 1 Kilometer lang. Von den Anhängern der Unabhän⸗ gigkeitsbewegung wird Stimmung dafür gemacht, den heutigen Tag zu einem„nationalen Feiertag“ zu erklären. Zahlreiche indiſche Geſchäfte hatten heute geſchloſſen. Der intereſſante Mann Er wird wieder modern Von Alexa von Saſſenberg Große Umwälzungen ſtehen bevor! Der„Grack“, jener ſportliche Held, der bisher alle Frauenherzen hat höher ſchla⸗ gen laſſen, wird in Zukunft dem intereſſanten Mann weichen müſſen. Alles Geiſtige— ſo iſt die Meinung— wird zu Un⸗ gunſten des rein Körperlichen wieder mehr in den Mittel⸗ punkt des Lebens⸗ und Erlebenswerten geſtellt. Begreiflich, daß auch der intereſſante Mann die Rolle zu ſpielen erhält, die ihm zukommt. Woran erkennt man den intereſſanten Mann? Nun, wy er erſcheinen mag, bildet ſich ein Kreis von Frauen um ihn. Jüngere und Aeltere weiß er gleichmäßig zu feſſeln. Für ihn lohnt es ſich, ſchön und geiſtreich zu ſein. Andere ſtellt er in den Schatten. Viele Männer ſind durch ihren Beruf ſchon intereſſant. Richtern, Rechtsanwälten und Aerzten folgt jener Schimmer des Beſonderen, den wir als intereſſant bezeichnen. Schrift⸗ ſteller, Journaliſten und Dichter müſſen mit ihrem Beruf eine pſychologiſche Einſtellung verbinden, und von nichts fühlt ſich die Frau mehr angezogen, als wenn ſie in dem männlichen Partner einen Kenner ihrer Seele vermutet. Die Schlußfol⸗ gerung geht nämlich immer vom Aeußeren zum Innerlichen. Daher kann die Berechtigung einer allgemeinen Behauptung logiſcherweiſe abgeleitet werden, daß ein Mann nicht ſchön zu ſein braucht. Andere Qualitäten bilden Vorausſetzungen für ſeinen Erfolg im Leben und dem ſchönen Geſchlecht gegen⸗ über. Für Tüchtigkeit hat die moderne Frau eine reſpektvolle Hochachtung. Dennoch kann ihr ein Mann des großen Ge⸗ lingens völlig unintereſſant bleiben, wenn er nämlich die Gefilde ſeiner Tätigkeit niemals verlaſſen kann, auch in Geſellſchaft von Frauen das„Fachſimpeln“ höher wertet als die perſönliche Unterhaltung. Der intereſſante Mann iſt immer liebeuswürdig, aber niemals Haus in allen Gaſſen, eher ſchweigſam als mitteilungsfreudig. Von ſeinen Liebes⸗ abenteuern kommt nie ein Wort über die Lippen, Sobald ein Wann Frauen gegenüber mit Erlebniſſen zu prahlen beginnt, Das Kompromiß in der Berlin, 16. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Heute wird der Reichsrat zu dem Kompromißvorſchlag der beiden Berliner Regierungen ſich zu entſcheiden haben, der, wie aus dem Koblenzer Beſchluß des Zentrums deutlich her⸗ vorgeht, dem bisher ſtets geleugneten weitgehenden Ein verſtändnis zwiſchen Sozialdemokraten und Zentrum ſein Entſtehen verdankt. Nach der„Deut⸗ ſchen Allgemeinen Zeitung“ weicht der von der Reichsregie⸗ rung und dem preußiſchen Kabinett gebilligte Vorſchlag in folgenden Punkten von der Wiſſell'ſchen Vorlage ab: „Die Saiſonarbeiter der Lohnklaſſen 7 bis 14 ſollen mährend der berufsüblichen Arbeitsloſigkeit die Sätze der Kriſenfürſorge erhalten. Dieſe Maßregel kommt ebenſo wie die Regierungsvorlage, obwohl ſie von ihr abweicht, auf eine Erſparnis von 21 Millionen heraus. Sie entſpricht im übrigen den Anträgen der Sozialdemokraten. Ebenſo wie dieſe Saiſon⸗ arbeiter ſollen die Erwerbsloſen mit zuſchlagsberech⸗ tigten Angehörigen unter 45 Jahren und den Lohn⸗ klaſſen 7 bis 11 behandelt werden. Für die Saiſonarbeiter wird außer den bisher bekannten Kürzungen der Unter⸗ ſtützungsſätze die Wartezeit verlängert und zwar für ledige auf Kommen die Franzoſen nach Wiesbaden? Nach einer Meldung der„Daily News“ aus Koblenz wird die Rheinlandkommiſſton am 5. November nach Wiesbaden überſiedeln. Der Wiesbadener Korreſpondent des Blattes berichtet, durch die Mitteflung, daß franzöſiſche Truppen die Stelle der abziehenden britiſchen Truppen ein⸗ nehmen werden, ſei eine ſchwierige Lage entſtanden. Kriegs⸗ miniſter Shaw habe den Oberbefehlshaber der Rheinarmee, Sir Williams Thwaites zu einer dringenden Konferenz über die Lage nach London berufen. Von der Vorausſetzung ausgehend, daß die Meldung, es ſtehe die Beſetzung Wiesbadens durch mehrere franzöſiſche Re⸗ gimenter bevor, richtig iſt, veröffentlicht Daily Expreß“ einen ſcharfen Artikel gegen die franzöſiſche Politik, Das Blatt erinnert an die ſchwarze Schmach und an den Ruhrein⸗ marſch und bezeichnet eine etwaige Wiederbeſetzung Wies⸗ badens als eine völlige Verneinung des Geiſtes des Hagger Abkommens. Zum Schluß ſpricht das Blatt die Hoffnung aus, daß Briand dieſe Beſetzung rückgängig machen werde. Letzte Melöungen Doppelſelbſtmord im Auto — Nürnberg, 16. Sept. Ueber eine blutige Tragödie im Auto wird aus Roth bei Nürnberg berichtet, wo am Sonntag abend ein Herr und eine Dame ein Auto zu einer Fahrt nach dem Bahnhof gemietet hatten. Unterwegs hörte der Chauffeur, der für die Fahrt im voraus bezahlt worden war, hinter ſich plötzlich einen Schuß fallen. Er hielt ſofort an, öffnete den Wagen und fand die Dame mit durchſchoſſener Schläfe, ihren Begleiter mit durchſchnittener Kehle leblos auf. Die Feſtſtel⸗ lungen ergaben, daß es ſich um den 38jährigen Händler Karl Knorr und die etwa 30jährige Frau Käthe Baumann aus Ingolſtadt handelt. Die internationale parlamentariſche Handelskonfernz Berlin, 16. Sept. Die internationale parlamentariſche Handelskonferenz wird am 23. September, nachmittags 2% Uhr im Reichstag eröffnet werden. Sie ſteht unter dem Protektorat des Reichstagspräſidenten und des Reichskanzlers. Ungefähr 40 Parlamente werden vertreten ſein. Dorfbrand infolge Blitzſchlages — Hildburghauſen, 16. Sept. In dem nahe der Grenze gelegenen Ort Käßlitz ſchlug geſtern nachmittag der Blitz in eine Scheune. Da durch den Blitz die Fernſprechleitungen zerſtört wurden, wurde die Heranziehung der auswärtigen Feuerwehren verzögert. Auch herrſchte Waſſermangel. In kurzer Zeit ſind fünf Wohnhäuſer, mehrere Scheunen und Wirtſchaftsgebände mit dem geſamten Inhalt eingeäſchert worden. * D e Wie wirs ſich heute der drei Wochen, für Erwerbsloſe mit 1 bis 3 Zuſchlagsempfängern CCEFCEFFUCCCbCCCbCbCbCbCbCbCbCbCbCGTbTGTGbPbGbTbPbTbGTVbTVTVTbTVTVTVbCTVTVTVTPFVPPVPFPFPFPVPFVFVFVVVVFCVFV— 13 Monkag, den 16. Sepdemder 1 Arbeitsloſenverſicherung Reichsrat entſcheiden? auf zwei Wochen, für ſolche mit mehr als dre Zuschlag 5 empfängern auf eine Woche. Die beiden letzten Maßregeln erbringen etwa 17 Millto⸗ nen. Um dieſen Betrag geht das Kompromiß Über die 92 Millionen Erſparniſſe hinaus, die im Regierungsentwurf ent⸗ halten ſind. Das gibt zuſammen 109 Millionen. Außerdem ſollen für die Saiſonberufe, denen man aus wirtſchaftlichen Gründen eine höhere Belaſtung zuſprechen zu können glaubt — Baugewerbe und Bauſtoffinduſtrie, jedoch nicht Landwirt⸗ ſchaft— die Beiträge von 3 auf 4% Prozent hinaufgeſetzt werden, alſo 1 Prozent über die normale Erhöhung hinaus, wie ſie die Regierungsvorlage vorſieht. Dieſe beſondere Maß⸗ regel bringt nochmals 24 Millionen, die zu den 140 Millionen der allgemeinen Beitragserhöhung hinzukommen. Die Er ⸗ ſparniſſe betragen alſo insgeſamt 243 Millionen, denen ein Geſamt defizit von 279 Millionen gegenüberſteht.“ Alle dieſe neuen Beſtimmungen ſollen ebenſo wie die Beſtimmungen über die Beitragserhöhung in dem von uns bereits angedeuteten auf 1 Jahre befriſteten Son⸗ dergeſetz zuſammengefaßt werden. ee 28 Auf dem Wege zum Standesamt verunglückt — Lüben(Niederſchleſien), 16. Sept. Am Sonntag nach⸗ mittag ſtieß ein mit ſechs Perſonen beſetzter ſchwerer Touren⸗ wagen aus Berlin in Brauchitſchdorf mit einem leichteren Automobil zuſammen, das ein Brautpaar mit den Trauzeugen nach dem Standesamt bringen wollte. Der Zuſammenprall war ſo heftig, daß der kleinere Wagen um⸗ geſtürzt und die Inſaſſen ſchwer verletzt wurden. Sowohl das Brautpaar wie auch die Zeugen mußten in das Lübener Krankenhaus gebracht werden. Die Braut iſt in der Nacht zum Montag ihren Verletzungen erlegen. Auch eine Inſaſſin des Berliner Autos wurde bei dem Zuſammenſtoß erheblich verletzt. 5 Selbſtmord in der Kirche — Stargard(Pommern), 16. Sept. Der 74fährige Kirchendiener Wilhelm Blieſener aus Klempin wurde geſtern in der Kirche erhängt aufgefunden. Vor einiger Zeit war ihm ein Hund verendet und er äußerte Bekannten gegen⸗ über, er habe nun keine Freude mehr am Leben. In letzter Zeit nahm er keine Nahrung mehr zu ſich. Als ſeine Frau geſtern nachmittag die Glocken läuten wollte, entdeckte ſte den Toten, der am Treppengeländer hing. Zum ruſſiſch⸗chineſiſchen Konflikt — London, 16. Sept.„Times“ meldet aus Schanah an Nach einer Meldung aus Nanking hat der chineſiſche Geſandte in Genf Wangtſchunghu Anweiſung erhalten, ſich nach Abſchluß der Völkerbundstagung nach Berlin zu begeben, um dort eine Regelung des Konflikts mit Rußland herbeizuführen. Ermordung belgiſcher Miſſionare in China — London, 16. Sept. Reuter meldet aus Itſchang, daß drei katholiſche Miſſionare belgiſcher Herkunft und zwar der Biſchof Trudo Jans und zwei Franziskaner⸗Pater, im Innern der Provinz Hupeh im Dorfe Jaotang von Banditen ermor⸗ det worden ſeien. Der Biſchof war ſeit 22 Jahren in China tätig.. Chineſiſche Piraten — London, 16. Sept.(Reuter,) Der norwegiſche Dampfer „Botnſa“, der am 12. d. M. an der Haitſchau⸗Barre auf Grund geraten iſt, wurde von chineſiſchen Piraten angegriffen. Der Kapitän Haaland und der erſte Offizter, Weſternheim, wurden verſchleppt. Die Piraten verlangen für die beiden Seeleute die Zahlung von 500 000 Dollar in zehn Tagen. Der norwe⸗ giſche Geſchäftsträger in Peking hat den chineſiſchen Miniſter des Auswärtigen telegraphiſch um ſofortiges Einſchreiten ge⸗ beten, Springflut in Mexiko — Newyork, 16. Sept. Aſſoekated Preß meldet aus Mexiko, die amerikaniſche Paeifie⸗Küſte ſet von einem mit einer Springflut verbundenen Orkan heimgeſucht worden, der ſchwere Schäden angerichtet habe. Die Stadt Zihuatanejo im Staake Guerrero ſtehe unter Waſſer und ſei von allen Ver⸗ bindungen abgeſchnitten. der Nimbus des Intereſſanten dahin. Ebenſo wenn er zu jeder Frau das Gleiche ſagt. Weiß man, daß er unter ähn⸗ lichen Situationen Aehnliches bereits ausgeſprochen hat, hört er auf, intereſſant zu ſein. Männer von großem Einfluß, Männer der gewaltigen Geſchäfte, Könige der Induſtrie, Feldherren des Handels, werden von den Frauen hoch gewertet. Nicht etwa, weil im Erfolg größtenteils materieller Beſitz begründet liegt, ſondern weil ein Mann der Arbeit ſoviele Stufen auf der Lebensleiter zurückgelegt hat, daß ſein Inneres von Reichtum und Ver⸗ ſtändnis erfüllt ſein muß. Verſtändnts! ja Verſtändnis! Es wiegt ſchwerer als Geld und Gut. glänzende wirtſchaftliche Verhältniſſe. Sobald bei einem Manne Eingehen auf die Frauenpſyche und Erfaſſen ihrer Höhen und Tiefen vorausgeſetzt werden, verſchieben ſich Ur⸗ ſachen und Wirkungen: Der Mann wird intereſſant. Inſtink⸗ er nie ein Wort darüber verliert. als Zeitvertreib ſeien. kämpfen ſich lohnt. was beſteht, iſt ſein Weſen. eſſant zu ſein, feſſelnder als viele Begünſtigte. Beneidete, iſt die Frau des intereſſanten Mannes. ee Es feſſelt inniger, als Seltſame Naturerſcheinung Georg Katſer hatte einem Thegterdirektor ſein neueſtes Stück zur Uraufführung verſprochen, aber als es ſoweit war, rückte er trotz aller Mahnungen nicht damit heraus. Der Theaterdirektor war verzweifelt. Schließlich erbot ſich ein gemeinſamer Freund, zu vermitteln. Er ſuchte den Dichter ſelbſt auf:„Du haſt ihm verſprochen“ „Gar nichts habe ich ihm verſprochen!“ „Wieſo, gar nichts verſprochen? Du haſt deutlich geſagt..“ Die Ueberlegenheit ſelbſt, ftel Georg Kaiſer ihm ins Wort:„Ich habe ihm geſagt? Ja, mein Lieber, ich höre doch gar nicht hin, wenn ich ihm was ſage!“ ihm ganz „„Weltſtimmen, die ſchönſten Weltbülcher in Umriſſen.“ Monat⸗ tiv fühlen Frauen das Wechſelverhältnis männlicher Ein⸗ ſtellungen. Was ſie dem Mann bedeutet, weiß ſie, ſelbſt wenn Nur Törichte rühmen ſich, daß Frauen ihnen nicht mehr Keine Frau unſerer Zeit will Spiel⸗ zeug ſein, ſondern Lebensinhalt darſtellen, Ziel, um das zu Klagt in einer Stunde innerer Einkehr ein Mann darüber, daß die Natur ihn ſtiefmütterlich behan⸗ delt habe, daß ſeine ſoziale Stellung oder ſeine pekuniären Verhältniſſe ihn nicht in die Lage verſetzen, der Frau gegen⸗ über, die er liebt, Erfolge aufzuweiſen, ſo befindet er ſich im Irrtum. Schönheit, Reichtum, beide ſind unmaßgeblich. Das, Es liegt in ſeiner Hand, inter⸗ Nur für den intereſſanten Mann ſetzt ſich die Frau der Welt ihren Angehörigen und Freunden gegenüber ins Unrecht. Wichtiger als alles andere iſt ihr ſeine Gunſt. Die Frau eines ſchönen Mannes zu ſein, iſt kein beneidenswertes Los, Ver⸗ wöhnte Frauenlieblinge, berühmte Männer, müſſen in der Wahl ihrer Gattinnen ſehr vorſichtig ſein— damit ſie nicht unglücklich werden. Die einzig Glückliche, die mit Grund lich ein Heft mit ſpannend⸗klaren Umriſſen von ſechs bis acht mo⸗ dernen Werken und mit vielen guten Bildern. Franckh ſche Verlags handlung, Stuttgart. Ein Samenkorn Goethe⸗ ſcher Weisheit liegt in dem Worte:„Willſt den Dichter du verſtehen, Mußt in Dichters Lande gehen,“ und es geht mit dieſer Erkenntnis des großen Weimarers ebenſo, wie mit vielen ſeinen anderen, daß ſie erſt langſam zu ihrer vollen Auswirkung kommen. Gegenwärtig iſt es das heiße Beſtreben all derer, die ſich mit dem litergriſchen Leben befoſſen, ein vertteftes Verſtändnis für das Weſen des Dichters zu ſchaffen und ihn dadurch ſtärker und enger mit feiner Zeit zu verknüpfen. Dieſen Zug der Zeit hat auch die noch junge, aber tat⸗ kräftig aufſtrebende litergriſche Monatsſchrift„Weltſtimmen“ (Franckhiſche Verlagshandlung, Stuttgart) klar erkannt und iſt ge⸗ rade einen weiteren Schritt in bieſer Richtung gegangen, Sie läßt den Dichter Hermann Heſſe in ihrem ſoeben erſchienenen Juni⸗ heft ſich darüber ausſprechen,„Was ich in letzter Zeit ge⸗ leſen habe“, Hermann Heſſe, heute ein mehr im ſtillen Wirken⸗ der, beſitzt die Liebe und das Vertrauen eines außerordentlich großen Leſerkreiſes(das hat das Ergebnis des Preisausſchreibens der „Weltſtimmen“,„Mein Bucherlebnis“, klar dargetan. Seine Werke wurden bei weitem am häufigſten als Erlebnis gewertet). Heſſes Beitrag über ſeine Literatureindrücke gibt nicht nur einen wert⸗ vollen Einblick in die geiſtige Werkſtätte eines Schafſenden. Mit dieſer Art Literatureindrücken namhafter Zeitgenoſſen wollen die „Weltſtimmen“ mithelfen, die Kritik poſitiy und wertvoll zu geſtalten und ein engeres geiſtiges Band zwiſchen Schaffenden und Aufneh⸗ menden zu knüpfen. Denn wer wollte nicht gerne von den Literatur⸗ eindrücken derer hören, die ſelbſt mit am Werke ſind? Die Anfragen an Dichter und namhafte Perſönlichkeiten über ihre bevorzugte Lek⸗ alſo ähnliche Beiträge wie die von Hermann Heſſe zu erwarten. küre der letzten Zeit werden fortgeſetzt, es ſind für die nächſten Hefte * * * iſter ge⸗ aus mit der im Ver⸗ Montag, den 16. September 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 49 Staͤotiſche Nachrichten Hochſommerglück In mir iſt blauer Himmel; ich trage die Erde, trage die Liebe, mich und die Freude. Kurt Heynicke. Der Himmel iſt ſo weir und ſo unendlich, daß er faſt nicht weiter und tiefer ſein kann. Er iſt die mächtige Kugel, in der wir wie Inſekten ſchwirren, die ſich verflogen haben. Wer will den Himmel ausmeſſen!— Und auch in uns iſt blauer Himmel, ebenſo ſchön und tief. Beides ſpiegelt ſich inein⸗ ander wieder und hat geheime Berührung miteinander. So kommt es, daß wir vom blauen Meer der Unendlichkeit um⸗ floſſen und durchleuchtet ſind. Es iſt alles licht und klar, Sonne und Wonne! Es iſt das Glück des Sommers. Wißt ihr noch, wie wir uns im Winter auf den Sommer gefreut haben? Da ſitzt man im grünen Dämmerſchein oder im blauen Zwielicht, wenn draußen der Schnee liegt, und träumt von den kurzen Nächten und der hohen flammenden Sonnenbahn, auf der die raſtloſen Pferde vor dem glühenden Sonnenwagen unermüdlich dahineilen, die große runde Kurve entlang, die hinab hinter die Berge führt, nicht in das Leere hinein, ſondern hinter grüne Auen und wie in Feuer verklärte Wäl⸗ der, auf denen die ſegnende Göttin verweilt. Davon träumt man im kalten Winter und ſchickt tauſend Hoffnungen voraus, um ſich einzurichten im Sommerlande. Mag der Winter ſeine Reize haben, im Sommer lebt es ſich ſo leicht und ſo frei. Der Sommer iſt der Freund jedes Menſchen. „Ich trage die Erde, die Liebe, mich und die Freude.“— Das ſind ſchöne kraftvolle Worte. So ſingt es im Sommer aus unſerem Herzen empor. Wir hatten Kraft, neue Kraft ge⸗ ſammelt im Ausruhen unter ſchattigen Bäumen, auf weiten Halden, in der Einſamkeit eines Berges oder im Bewegungs⸗ überfluß des Meeres mit der Offenbarung ſchäumender Wellen. Wir haben Kraft in uns. Kraftgeſättigt ſtehen wir und blicken in die Runde. Der frühe Apfel am Zweig goldet ſich langſam. In wenigen Tagen wird er reif ſein. Es iſt ſein Dienſt, reif zu werden und ſchwer, in die Hand deſſen zu reifen, der ihn braucht. Dieſe ſüße Schwere perlt auch in mir, daß ich fruchtſchwer fallen ſollte in die Hand eines, der mich braucht. Ich kenne ihn nicht; ich weiß aber, daß er iſt. Er iſt noch weiter als der weite blaue Himmel; er iſt außer mir und iſt in mir. Er iſt unſagbar und ich nenne ihn doch. Meine Bruſt weitet ſich im Glück dieſes Sommers; meine Seele iſt offen. Es iſt, als ſchaute ich mir ſelber in die Augen. Ich trage die Erde, trage die Liebe, mich und die Freude.—— — Das Geſchenk a Den ganzen Tag iſt die Türklingel in Tätigkeit. Ein Bettler löſt den anderen ab. Ein Hauſierer kommt nach dem anderen. Es erſcheint bald niemand anders mehr an der Türe. Immer neue Methoden werden erfunden, um die leichtgläubigen Hausfrauen hereinzulegen. Kommt dieſer Tage ein ſolcher Schlauberger:„Wenn Sie dieſes Vexierbild hier entziffern können, dann bekommen Sie ein Geſchenk.“ Dabei hält er ein Bild hin. Mit Leichtigkeit iſt die in einen Baum gezeichnete Figur zu erkennen. Man weiſt ihn ab. Will kein Geſchenk. Der Hauſterer läßt nicht locker, bis man ſich das Bild genau betrachtet. Man zeigt ihm die Löſung. Er iſt ſehr erfreut über die bewieſene Geſchicklichkeit. Viel⸗ mehr er tut ſo.„Sie ſollen nun ein Geſchenk haben. Geben Sie mir ein Bild von Ihnen, oder von jemand, der Ihnen teuer iſt. Ich werde dieſes Bild koſtenlos auf eine Broſche übertragen. Dies wird Sie keinen Pfennig koſten.“ Es hält ſehr ſchwer, den Menſchen los zu werden. Man weiß nur zu genau, was folgen wird. Er wird das übertragene Bild wiederbringen. Wird aber eine Verzierung oder Faſſung gleich darum machen, die man bezahlen muß. Abgeſehen da⸗ von, daß derartige kitſchige Sachen doch längſt unmodern ſind. Man kann nicht vorſichtig genug ſein. Hereingelegt iſt man ſehr ſchnell. N 0 . Vorſicht mit Adoptions- und Pflegeſiellen Die Fürſorge für die werdende Mutter und für das uneheliche Kind iſt von allen Gemeinden und von vielen Ver⸗ einen ſo durchgeführt, daß es jeder Mutter möglich ſein kann, ſich und ihr Kind vor und nach der Entbindung hygieniſch einwandfrei unterzubringen. Unerfahrene Frauen und Mäd⸗ chen, beſonders vom Lande, laſſen ſich oft verlocken, auf Zei⸗ tungsinſerate, die diskrete Entbindungsanſtalten und„Säug⸗ lingsheime“ anbieten, ſich in die Stadt zu begeben, oft nach Hinterlegung einer großen Summe, die nicht im Verhältnis ſteht, zu dem, was in dieſen Unterkunftsſtätten geboten wird. Die Enttäuſchung bleibt nicht aus. Es iſt deshalb Pflicht der werdenden Mütter, ſich vorher bei einer maßgebenden Aus⸗ kunftsſtelle, die nur im Intereſſe der Mutter und des Kindes arbeitet ohne jede eigenen Geſchäftsvorteile, Auskunft zu holen. Die Geſchäftsſtelle des Mutterſchutzes iſt täglich von—5 Uhr, R5, 1, Zimmer 104, geöffnet, wo koſtenlos Rat und Auskunft vor, zur und nach der Entbindung gegeben wird. Ein Betrunkener randaliert. Durch die belebte Breiteſtraße torkelte am geſtrigen Sonntagabend ein Betrunkener und ſtörte den Verkehr. Ein Polizeibeamter nahm den Mann„an ſich“ und führte ihn an die erleuchtete Ecke vor dem Reſtaurant„Felſenkeller“. Dort wollte er die Perſonalien notieren; der Betrunkene wei⸗ gerte ſich aber dieſem Verlangen ſtattzugeben. Aus der ſich raſch anſammelnden Menſchenmenge ſchlug, offenbar um dem Schutzmann zu helfen, ein Unbekannter dem Betrunkenen ins Geſicht. Dieſer wandte ſich darauf gegen den Angreifer und brüllte nun, als ob er am Spieß ſtecke. Dazu ſchlug er wild um ſich. Der Beamte alarmierte das Ueberfallkommando, das mit dem Auto in kurzer Zeit auf dem Plan war. Auch mit der Straßenbahn waren eine Anzahl Schutzleute gekommen. Der randalierende Be⸗ trunkene wurde ſchnell überwältigt. Die rieſige Menſchen⸗ menge hatte ſich in kurzer Zeit von ſelbſt zerſtreut.— m— * 8 * Lebensmüde. Geſtern abend verſuchte die 22 Jahre alte Ehefrau eines Gipſers ſich in ihrer in der Bellenſtraße gelegenen Wohnung durch Einnahme einer giftigen Flüſſig⸗ keit das Leben zu nehmen. Die Lebensmüde fand Aufnahme im ſtädtiſchen Krankenhaus. Grund zur Tat ſind Familien⸗ ſtreitigkeiten. Lebensgefahr beſteht nicht. Veranſtaltungen Sommerfeſt des Rhein⸗Neckar⸗Militärgauverbandes Die in Krieg und Frieden erprobte Kamerad⸗ und Waffenbrüder⸗ ſchaft iſt erfreulicherweiſe doch ſtärker, als man im allgemeinen an⸗ nimmt. Dies bewies namentlich das geſtern nachmittag zu Gunſten der Speiſung von Alt⸗Veteranen auf den Rennwieſen abgehaltene Sommerfeſt des Rhein ⸗Neckar⸗Milftär⸗Gauver⸗ bandes, das bei ſchönſtem Sonnenwetter einen herrlichen Verlauf nahm und allſeits hochbefriedigte. Nahezu von ſämtlichen hieſigen militäriſchen Vereinen und Vereinigungen waren Abordnungen er⸗ ſchienen, und bildeten ſo eine machtvolle geſchloſſene Front, die von treuer Kameradſchaft getragen und von dem Beſtreben beſeelt war, ihrer vaterländiſchen Geſinnung auch nach außen hin Ausdruck zu ver⸗ leihen. Schmiſſige Militärweiſen und ſchneidige Parademärſche, von der Kapelle Schönig mit Elan geſpielt, riefen eine fröhliche Stimmung hervor. Es iſt viel zu wenig in der Oeffentlichkeit bekannt, daß der Gau in den letzten Jahren nach dem Kriege mehr als 30 000 Mark für die Speiſung von Altveteranen und für die in Not geratenen Ka⸗ meraden aufgebracht hat. Nicht bekannt iſt auch, daß der Gau noch heute 7 Altveteranen im katholiſchen Geſellenhaus betreuen läßt und dieſen einen ſchönen Lebensabend bereitet. Ueber 50 Altveteranen wurden bei dem geſtrigen Sommerfeſt bewirtet und ihnen Speiſe, Bier und Zigarren verabreicht. Als der Spielmannszug der 110er einmarſchierte, herrſchte großer Jubel. Nach dem„Locken“ ſetzte die Kapelle Schönig mit dem preu⸗ ßiſchen Glorien⸗Parademarſch ein, der die Anweſenden zu anhalten⸗ dem Beifall hinriß. Herzlichen Beifall errang ſich auch das Dop⸗ pel⸗Quartett der Geſangsabteilung der 111er, das unter der ſtrammen Leitung ſeines Dirigenten, Herr Köhr, zunächſt Kreutzers immer gern gehörtes„Sonntagslied“ und dann noch eine Reihe von Volksliedern in ſolcher Güte zum Vortrag brachte, daß ſich die Sängerſchar immer wieder hören laſſen mußte. 5 Der verdiente langjährige Vorſitzende Hauptlehrer Kreuzer 5 begrüßte in einer warmherzigen Anſprache die Erſchienenen, vor allem aber die Abordnungen und gab dabei dem Wunſche Ausdruck, daß die militäriſchen Vereine öfters zu ſolchen Gelegenheiten zuſam⸗ menkommen möchten. Er verwies darauf, daß Sandhofen wie immer, ſo auch diesmal wieder am ſtärkſten vertreten ſei. Die Kameradſchaft werde im Gau immer hoch gehalten. Eine der vornehmſten Aufgaben des Gaues ſei die Unterſtützung der Altveteranen und der in Not geratenen Kameraden. Mit dem Sommerfeſt verbunden war ein Tanz, zu dem die bekannte Jazzabteilung der Kapelle Mohr auf⸗ ſpielte. Ferner wurde Preisſchießen und Preiskegeln abgehalten, dem ſich reges Intereſſe zuwandte. Ein Gabentempel enthielt wert⸗ volle Geſchenke. Die fröhliche, von echt kameradſchaftlichem Geiſt ge⸗ tragene Stimmung hielt bis zum Schluß des Feſtes an. Es wäre ſehr erwünſcht, wenn die geſtern zu Tage getretene Geſchloſſenheit der militäriſchen Vereine bei den im nächſten Jahre abzuhaltenden Ju⸗ biläumsfeierlichkeiten ebenſo ſtark zum Ausdruck käme. Wie wir erfahren, feiern im nächſten Jahr der Milttärverein ſein 40jähriges und der 111er⸗Verein und noch zwei andere militäriſche Vereine ihr 25jähriges Stiftungsfeſt. Wür⸗ den alle dieſe Feſte auf einen Tag, vielleicht auf Pfingſten, zuſam⸗ mengelegt, ſo wäre mit einem Maſſenbeſuch zu rechnen und es käme eine Kundgebung zuſtande, die nach außen hin mächtig imponieren würde. l * Der Mannheimer Altertumsverein teilt mit: Zu dem A ben d⸗ feſt im Schloß ſind die Anmeldungen ſehr zahlreich erfolgt. Wir bitten unſere Mitglieder noch gewünſchte Teilnehmerkarten bis ſpä⸗ teſtens Dienstag, den 17. September abends zu beſtellen, da ſpäter einlaufende Anmeldungen nicht mehr berückſichtigt werden können. Kommunale Chronik Kleine Mitteilungen Wie der Freiburger Stadtratsbericht mitteilt, ſoll neben der geſetzlichen Unfallverſicherung der Feuerwehrleute beim Badiſchen Gemeindeverſicherungsverband mit Wirkung vom 29. 8. 1929 ab eine Zuſatzverſicherung mit folgen⸗ den Leiſtungen abgeſchloſſen werden: 30 000„ bei Todesfall, 30 000% im Invaliditätsfall und 10„ Tagesentſchädigung bei vorübergehenden Unfall⸗Folgen. Der Konſtanzer Stadtrat genehmigte nach Vor⸗ ſchlag der Direktion der Gewerbeſchule, daß im Winter 1929/0 an der Gewerbeſchule zwei Bauhandwerkerkurſe eingerichtet werden. Tagungen Tagung der Gruppe Pfalz des Deutſchen Hopfenbauverbandes in Kapellen t Am Sonntag nachmittag fand eine ſtark beſuchte Verſammlung der pfälziſchen Hopfenbauern ſtatt, in der in teils ſehr erregtem Tone gegen die mißliche Lage der pfälziſchen Hopfen bauer n Klage erhoben wurde. Die Verſammlung wurde geleitet durch den Vorſitzenden des Verbandes, Oekonomterat Kopf⸗ Kapellen, der die troſtloſe Lage des pfälziſchen Hopfenbaues ſchilderte und die dies jährige Preisentwicklung, verurſacht durch die Spekulations⸗ politik, als eine Kataſtrophe für den Hopfenbau bezeichnete. Der gegenwärtige Verkaufspreis decke nicht einmal den Ar beits⸗ lohn für die Hilfskräfte beim Pflücken des Hopfens. Redner machte den amtlichen Stellen den Vorwruf, daß ſie ihrerſeits zu dem Preis⸗ niedergang(40—50 Mark für den Zentner) durch die verſpätete Ver⸗ abſchiedung des Hopfenherkunft⸗Geſetzes beigetragen hätten. Im pfälziſchen Hopfenanbaugebiet liege eine Unmenge Ware, ohne daß merkliche Nachfrage dafür beſtehe. Auch die pfälziſchen Brauereien hätten noch kein Intereſſe für den heimiſchen Hopfen gezeigt.. In der Ausſprache wurde aus der Mitte der Verſammlung heraus bittere Klage über die Lage des Hopfenbauern geführt und ins⸗ beſondere betont, daß man ſeinen ſteuerlichen Verpflichtungen infolge des Geldmangels nicht nachkommen könne. Anſchließend hielt Syndikus Schlodey⸗ München einen Vortrag über Gegenwarts⸗ fragen des deutſchen Hopfenbaues und betonte dabei die alte For⸗ derung der deutſchen Hopfenbauern nach einem genügenden Zoll ſchutz, um die inländiſche Produktion vor den ausländiſchen Er⸗ zeugniſſen zu ſchützen. Anſchließend wurde beſchloſſen, mit pfälziſchem Hopfen Brauverſuche anzuſtellen, um deſſen Güte unter Be⸗ weis zu ſtellen. Evangeliſche Akademikervereinigung. Am 7. und 8. September ſind die evangeliſchen Akademikerver⸗ einigungen von Baden, Pfalz, Wiesbaden, Rheinland, Saargebiet, Weſtfalen und Haunover in Eiſenach durch ihre Vertreter zu⸗ ſammengekommen und haben in Fortführung der im Herbſt 1928 zu Barmen gefaßten Beſchlüſſe einen Reichsverband gegründet. Dieſer ſoll die beſtehenden und künftigen Landes⸗ und Provinztal⸗ vereinigungen umfaſſen und ihre gemeinſamen Angelegenheiten und Aufgaben vertreten, unbeſchadet der durch die landſchaftlichen Unter⸗ ſchiede erforderten Selbſtändigkeit. Die badiſche Organiſatton war durch Profeſſor Dr. Weckeſſer vertreten.„ eee Furtwängler dirigiert den„Lohengrin“ Wagners„Lohengrin“ iſt das Lieblingswerk von Richard Strauß. Die„Lohengrin⸗Muſik“ und die Mosartſchen Quar⸗ tette bilden die beiden Urquellen der Klangwelt von Richard Strauß. Wenn man den„Lohengrin“ jedoch nach allen Sei⸗ ten ſeiner Wirkung verſolgt, ſo gelangt man auch in das Bereich, in dem die Bedürfniſſe jenes Publikums ausſchlag⸗ gebend ſind, das es über ſich gebracht hat, den Lohengrin und ſeine Elſa mit allerlei Verslein aus dem Text auf Farben⸗ poſtkarten zu kaufen und dieſe Bildchen hinter den Fächer an der Wand zu ſtecken. 5 Es iſt jener gefährliche Grad von Popularität nach der Art des Trompeters von Säckingen, bei dem ein wertvolles Werk beginnt, in die bedenkliche Nähe von„Alt⸗Heidelberg“ zu ge⸗ raten. Kommt noch hinzu, daß die„Lohengrin“⸗Aufführungen bei den deutſchen Operntheatern als eine Angelegenheit zweiten Ranges behandelt werden, ſo erſchrickt man, wieweit ſich dieſes Werk in ſeiner Wiedergabe von jener Wertung durch Richard Strauß entfernen kann. * Da iſt es von beſonderem Retz, zu ſehen, wie ein großer Dirigent dieſen„Lohengrin“ über das, was der Durchſchnitt des deutſchen Operngewerbes aus ihm gemacht hat, hinaus⸗ hebt und das Werk ſelbſt wie es iſt zum Hörer ſprechen läßt. Das war der weſentliche Eindruck der geſtrigen Vorſtellung, bei der man wenigſtens die Konturen des Werkes erkennen konnte, wenn auch Einzelheiten bei der kurzen Zeit der Vor⸗ bereitung nicht die Ausärbeitung fanden, die man ihnen wünſchen möchte. b 3 5 Der„Lohengrin“ iſt das Werk grandioſer Steigerungen und deshalb von großen Dirigenten ſtets bevorzugt. Der erſte Akt beſitzt in ſeinem Aufbau auch innerhalb des Wag⸗ nerſchen Schaffens nichts ſeinesgleichen; den erſten Walküren⸗ akt vielleicht ausgenommen. Furtwängler zeichnet die⸗ ſen Aufbau mit der ganzen Kraft ſeiner Intuition nach. Wie er die Ankunft Lohengrius geſtaltet, enthüllt den urſprüng⸗ lichen Impuls der Muſik. Dazu gehört nur, daß dieſes Staunen und Rufen in ſeiner Steigerung bis zum jubelnden Triumph mit den ſchmetternden Trompeten auch auf der Bühne völlig den Intuitionen des Dirigenten entſpräche. Aber auch die kurze Zeit der Vorbereitung genügte, um die herrliche muſikaliſche Architektonik dieſes erſten Aufzugs empfinden zu laſſen. 1 5 Die Ruhe vor dem Kampf, der das Königsgebet darſtellt, ließ beſonders auch die wohlklingende Stimme von Siegfried Tappolet hervortreten, der für den König den richtigen Timbre mitbringt. Im zweiten Akt hatte Furtwängler Ge⸗ legenheit, Einzelheiten zu unterſtreichen; bereits in dem Zwiegeſang von Telramund und Ortrud trat das hervor. Hanus Bahling verlieh der Rolle des düſteren Brobanters den ſtarken Ausdruck ſeiner großen geſangsdeklamatoriſchen Fähigkeiten. Dann trat Gertrud Bindernagel, im Racheſchwur ſich zu ſtärkſter Geſangsdramatik ſteigernd, der Elſa von Margarete Teſchemacher gegenüber, und dieſer Geſang der beiden Frauen wurde mit zum ſchönſten Teil des ganzen Abends. Die edle Subſtanz in der Stimme der Elſa⸗Sängerin hatte ſchon im erſten Akt in der Traumerzählung ſchöne Wir⸗ kungen erzielt. In der Brautgemach⸗Szene ſchuf ſie dann einen wirkſamen lyriſchen Kontraſt zu dem heldiſchen Aus⸗ druck, den Adolf Loeltgens Lohengrin fand. Die Stimme des Künſtlers, der ſtets mit Herz und Hirn am Werke iſt, klang beſonders ausgeruht und ſchön. Ihre angenehme baritonale Färbung hatte bereits dem erſten Akt das geſangliche Ge⸗ präge gegeben, und wenn ſich der Sänger auch von einigen Realismen in der Tonbildung nicht fernhält, ſo weiß er doch immer wieder durch eine kundige Technik beſtimmten Stellen zu einer eindringlichen Wirkung zu verhelfen. So war die Grals⸗Erzählung geſanglich von innen her erleuchtet. *. In der Zartheit, mit der dieſer weſentliche Teil des Werks wiedergegeben war, erkannte man vor allem auch die feinabtönende Hand des Dirigenten. Neben den Steige⸗ rungen, an denen gerade dieſes Werk ſo reich iſt, traten durch Furtwänglers Interpretation die lyriſchen Stellen in wun⸗ derbarer Klarheit hervor, und wir meinen nicht das Werk, ſondern ſeine landläufige Wiedergabe, wenn wir ſagen, daß durch den Dirigenten der geſtrige„Lohengrin“ recht weſent⸗ g lich entkitſcht wurde. So iſt es erklärlich, daß das Publikum den Dirigenten mit den Darſtellern, zu denen auch der ſonor geſungene Heerrufer Chriſtian Könkers gehörte, be⸗ ſonders feierte. Furtwängler erſchien nach dem erſten Akt noch nicht, aber nach dem zweiten nahm er bereits den Dank des nicht allzu zahlreichen Publikums inmitten der Darſtellern entgegen... Dieſer Jubel des Beifalls erſtickte ſo manchen Wunſch, den die Vorſtellung, was die Bühnenmuſtk und manche an⸗ dere Unſtimmigkeiten betraf, offen ließ; und nur der eine Wunſch bleibt noch beſtehen, daß das Publikum in ſeiner Beifallsbereitſchaft für ſo große Dirigentenleiſtungen doch auch immer des Werkes und ſeines Schöpfers gedenken möge, der es gerade bei ſcheinbar ſo bekannten Werken verdient, daß man ſich in ſeinen Geiſt vertieft. Selbſt wenn in einem Artikel des Theaterprogramms der„Lohengrin“ als eine unproblematiſche Sache bezeichnet wird. Dr. K * Trübe Ausſicht De Coſter, der flämiſche Dichter, erzählte gern die Ge⸗ ſchichte eines niederländiſchen Bauern, der Weib und Kind verließ, in Amerika ſich neues Glück zu ſuchen.. 3 Aus Antwerpen ſchrieb er noch einmal ſeiner Gattin: 7. ich gehe gleich an Bord, das Schiff hat fünfhundert Tonnen. 5 Die Gattin kannte ihren trinkfreudigen Mann:„Wenn die Reiſe lange dauert, wird er kaum damit auskommen.“ * Rudolf Lämmel.„Die moderne Naturwiſſenſchaft und der Kosmos“. Volksverband der Bücherfreunde, Wegweiſer⸗Verlag GmbH., Berlin⸗ Charlottenburg 2. Von den Sagen über die Welt⸗ Namen Einſtein und Planck, Schödinger De Brolie weittragendſte Bedeutung er und Bergſon, Hartwig und Drieſch werden i Darſtellung entwickelt und fortgeführt. 1 4. Seite. Nr. 429 5 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe] Montag, den 16. September 1929 Wiederſehensfeier der 111er E Villingen, 15. Sept. Das heute hier abgehaltene Regl⸗ mentstreffen des Reſerpe⸗Infanterieregiments 111 hatte einen außerordentlich ſtarken Beſuch ſowohl aus Baden als guch aus ganz Sübdeutſchland aufzuweiſen. Geſtern abend traf ſich bereits die Offtztiersvereinigung im Hotel Deutſcher Kai⸗ ſer. Heute vormittag wurde am Kriegerdenkmal in den Städti⸗ ſchen Anlagen ein Kranz zu Ehren der Gefallenen nieder⸗ gelegt. Nach dem Frühſchoppenkonzert im Flughafenreſtau⸗ rant erfolgte der Einmarſch eines ſtattlichen Zuges in die Stadt. Am Nachmittag war in der FJeſthalle eine große Verſammlung der ehemaligen Regimentsangehörigen unter Vorſitz des Handelsſchuldirektors Eſſig⸗Villingen. Im Na⸗ men der Stadt entbot Bürgermeiſter Gremmelſpacher die herzlichſten Willkommensgrüße, für die geſamte Kamerad⸗ ſchaft ſprach Kamerad Weil aus Stockach, namens der Reichs⸗ Aus dem Lande Perſonal⸗ Veränderungen im badiſchen Staatsdienſt Zur Ruhe geſetzt auf Anſuchen wurde Haupt⸗ lehrer Leo Frank in Lauf, Amt Bühl, bis zur Wieder⸗ herſtellung ſeiner Geſundheit,. In den Ruheſtand tritt kraft Geſetzes: Forſt⸗ rat Ernſt Schweickart beim Forſtamt Steinbach. 1 Aus Verzweiflung in den Tod * Lahr, 15. Sept. Der bei einer hieſigen Firma beſchäf⸗ tigte 40 Jahre alte Vorarbeiter Thomas Bäuerle verübte geſtern Selbſtmord. In angeheitertem Zuſtand geriet er mit ſeiner Frau, die ihm 15 Kinder geboren hat, von denen ſechs im Alter von 22 bis ½ Jahr am Leben ſind, in Streit und nahm den Gasſchlauch in der Küche in den Mund. Er wurde bewußtlos aufgefunden und ſtarb bald darauf. Er dürfte den bedauerlichen Schritt in Verzweiflung darüber ge⸗ tan hahen, daß einer ſeiner Söhne wegen eines Opferſtock⸗ diebſtahles in Heitersheim und wegen einer anderen Straftat zur Zeit eine mehrmonatliche Gefängnisſtrafe verbüßt. Ar * Meckesheim(Amt Heidelberg), 16. Sept. Die geringen Niederſchläge während des Jahres haben zu einem empfind⸗ lichen Mangel in der Waſſerverſorg ung der hieſigen Gemeinde geführt, obwohl durch den Anſchluß der Orts⸗ leitung an die Leitung der Reichsbahn in dieſem Jahre eine Verbeſſerung in der Zuleitung erreicht wurde, Die Erfahrun⸗ gen haben gezeigt, daß es notwendig ſein wird, nach neuen Quellengebieten Umſchau zu halten.— Die Verſteigerung der Tafelbirnen durch das Waſſer⸗ und Straßenbauamt ergab eine ſtarke Nachfrage. Der Durchſchnittspreis dürfte ſchätzungs⸗ weiſe—6/ für den Zentner betragen. * Büchig bei Breiten, 16. Sept. Vom Starkſtrom wurde Her in den 40er Jahren ſtehende N. Veith von hier getötet. Beim Einrichten des elektriſchen Lichtes in einer Scheune wurde er vom Strom getroffen und war ſofort tot, * Heidelsheim, 14. Sept, In unſerer Gemeinde iſt eine Anzahl Perſonen an Vergiftungserſcheinungen erkrankt. Landwirt Andreas Bauer iſt an ſolchen Er⸗ ſcheinungen geſtorben. Die Leiche wird ſeziert, um die Todes⸗ Urſache feſtzuſtellen, die man in Fleiſchvergiftung ſucht. * Schutterwald(Kreis Offenburg), 16. Sept. Am Freitag abend ging ein ſchweres Gewitter mit wolkenbruchartigem Regen nieder. Der Blitz ſchlug in das Oekonomiegebäude des Bahnarbeiters Karl Heimburger und zündete. Das Gebäude brannte nieder. Das Wohnhaus und die Nachbar⸗ gebäude konnten durch das raſche Eingreifen der Feuerwehr gerettet werden. * Hornberg i. Schwarzwald, 15. Sept. Auf einer Schwarz⸗ fahrt iſt ein großer Perſonenwagen in ſpäter Nacht⸗ ſtunde auf der Fahrt vom Fohrenbühl nach hier über eine Mauerböſchung hinuntergefahren, wobei die Perſonen zwar unverletzt, aber der Wagen ſchwer beſchädigt wurde. * Freiburg i. Br., 15. Sept. Im Vorort Betzenhauſen wurde geſtern abend gegen 10 Uhr der Schmied Wilhelm von einem Perſonenkraftwagen überfahren. Er erlitt hierbei einen Schäbelbruch und einen linken Unterſchenkelbruch. Der Zuſtand des Verunglückten, der nach Freiburg über⸗ geführt wurde, iſt ſehr bedenklich. Aus der Pfalz Der Rotherbſt hat begonnen * Neuſtadt a. Hbt., 15. Sept, Das Rotmoſtgeſchäft hat be⸗ reits begonnen. Die Leſe der roten Moſttrauben wird allge⸗ mein mit Anfang der kommenden Woche beginnen. Einzelne Orte haben den Beginn auf Mitte nächſter Woche feſtgeſetzt. Wie bekannt wurde, ſind ſchon Verkaufsabſchlüſſe ge⸗ tätigt worden, insbeſondere an der unteren Mittelhaardt, und zwar faſt ausnahmslos zum„Herbſtpreis“, Eine größere Partie wurde zu 15/ für 40 Liter gehandelt. Apothekerbeſuch in der Pfalz * Neuſtabt a.., 16. Sept, Nach beendeter Apotheker⸗ tagung in Heidelberg unternahmen die Teilnehmer am geſtrigen Sonntag eine Rundfahrt durch die Pfalz, und zwar auf Einladung des pfälziſchen Apothekervereins durch den Pharmazierat Schellbach aus Lambrecht. Die Apotheker fuhren über Schwetzingen nach Speyer, von dort nach Edenkoben und der Haardt entlang nach Neuſtadt, wo im Saalbau das Mittageſſen eingenommen wurde, Von hier aus fuhren die Herren im Auto nach Deidesheim, wo ihnen im Winzerverein eine Weinprobe geboten wurde. Den Abſchluß der Rundfahrt bildete ein Beſuch des Dürkheimer Wurſtmarktes. K * Neuſtadt a. Hdt., 16. Sept. Der Landesverband bayer. Tabakvereine gibt aus Anlaß ſeines 20jährigen Beſtehens eine Denkſchrift heraus, der manche intereſſanten Zahlen zu entnehmen ſind. Deutſchland hatte 1870: 22 673, 1875 ſogar 24294 Hektar Anbaufläche, fetzt nur etwa 9300. Hiervon ent⸗ fielen auf Bayern lin der Hauptſache alſo auf die Pfalz) 1870 etwa 4800, gegenwärtig aber nur noch gut 2800 Hektar. Dafür aber iſt der Qualitätsbau foreſert worden und der pfälziſche Tabak auf ſeine jetzige Höhe gebracht. Der Tabakbauverband wurde 1909 guf Veranlaſſung des damaligen Landwirtſchafts⸗ lehrers, jetzigen Landesinſpektors Oekonomiergt Hoffmann gegründet und umfaßt jetzt 106 pfälziſche und 38 fränkiſche Ver⸗ ... wehr Hauptmann Schaum Villingen. In einer längeren Anſprache wies Major a. D. Bumiller darauf hin, daß das Andenken der Toten des Regiments durch das in Stockach errichtete Denkmal ehrenvoll bewahrt ſei. Er wies ferner auf die in Vollendung befindliche Regimentsgeſchichte hin mentstag abzuhalten. Auf dem Gefallenenfriedhof von Frievurt in Frankreich, wo das Regiment beſondere Lorbeeren erntete, ſoll ein Kranz niedergelegt werden. Major Bache ⸗ lin erſtattete Bericht über den Fortgang der Herſtellung der Regimentsgeſchichte, die er übernommen hat. Die Grüße des Mutterregiments 114 überbrachte Major Katz, und die Grüße des Bruderregiments 109 Stadtbaurat Ganter Villingen. Als Ort der nächſten Zuſammenkunft wurde Sigmarin⸗ gen oder eine andere Stadt in Hohenzollern vorgeſchlagen. SCC ͤĩðͥ õ᷑ ⁊̃ Nachbargebiete Blitzſchlag in den Rhein * Oppenheim, 16. Sept. Bei dem Unwetter, das am Frei⸗ tag abend über die Rheinlande zog, konnte man ein Natur⸗ ſchauſpiel von ſeltener Schönheit beobachten. Dreimal nach⸗ einander ſchlug der Blitz in den offenen Rhein ein, jedesmal in Zwiſchenräumen von einigen Kilometern. Einen Augen⸗ blick ſchien der ganze Strom in Glut getaucht, der Blitz ſelbſt unter dem Waſſer fortzuglühen. Dann ſchoſſen Waſſer⸗ maſſen hochauf gegen den ſchwarzen Himmel, und wenige Augenblicke ſpäter verrieten nur noch die hochgehenden Wellen das ſeltene Schauſpiel. Warnung vor Betrügern Sw. Darmſtadt, 15. Sept. In den letzten Tagen ſind hier wiederholt Einmietebetrüger aufgetreten. In einem Falle handelt es ſich um zwei Männer im Alter von 20 bis 25 Jahren, die angeblich ein Geſchäft kaufen wollten. Da aber das Geld von ihrer Firma nicht eintraf, ließen ſie ſich von der Vermieterin Geld geben, mit dem ſie auf Nimmer⸗ wiederſehen verſchwanden. Die beiden Männer gaben an, von Frankfurt zu ſein. In einem anderen Falle handelt es ſich um ein Ehepaar, das ſich in einer hieſtgen Penſion einmietete, es durch geſchicktes Ausreden verſtand, die Zahlung der Rechnung hinauszuſchieben, bis das Paar eines Tages ohne Zahlung geleiſtet zu haben verſchwand. In zwei Fällen gelang es einem Betrüger, von Frauen Geld zu erſchwin⸗ deln. Er gab ſich als Arbeitskollege des Mannes unter der Vorgabe aus, dringend Geld zu benötigen. Es gelang ihm auch, Beträge von 4 und 10% zu ergaunern. Später ſtellte ſich heraus, daß die Frauen einem Schwindler zum Opfer ge⸗ fallen waren. Gerichtszeitung Ein Berufsbetrüger Der Zimmermann M. aus Steinbronn hat den über⸗ wiegenden Teil ſeines Lebens im Zuchthaus und in Ge⸗ fängniſſen zugebracht. In der Zeit vom 2. Februar bis 2. April hat er Ziegelhauſen und Umgegend unſicher gemacht. Unter Vorſpiegelung falſcher Tatſachen mietete er ſich möblierte Zimmer und pumpte bei dieſer Gelegenheit die Vermieter um kleinere und größere Geldbeträge an mit der Angabe, bei dieſem oder jenem beſchäftigt zu ſein. Bei einem Gaſtwirt beſtellte der Betrüger ein Abendeſſen für 12 Per⸗ ſonen und erſchwindelte ſich gleichzeitig den Betrag von 23 Mark. Die 12 Gäſte waren natürlich nicht erſchienen und der Gaſtwirt noch um 28 Mark geſchädigt. Wieder andere Perſonen hat der Beſchuldigte um kleinere Zechen für Mit⸗ tag⸗ und Abendeſſen geprellt. Der Angeklagte entſchuldigte ſeine Straftaten durch Krankheit und Arbeitsloſtgkeit. Unter Einziehung einer vom Amsgericht Heilbronn ergangenen Gefängnisſtrafe von 6 Monaten erkannte der Heidelberger Einzelrichter wegen Betrugs in fünf Fällen und wegen Be⸗ trugsverſuchs in einem Falle auf eine Geſamtſtrafe von 1 Jahr und 2 Monaten Gefängnis. Lohngeldränber vor Gericht in Eſſen Am 24. September beginnt vor dem erweiterten Schöffen⸗ gericht Eſſen die Verhandlung gegen die Brüder Keimling aus Karnap wegen des LFohngeldraubes auf der Zeche Matthias Stinnes 3/4 in Braack. Es ſind dabei, wie erinner⸗ lich, den Räubern 160000 Mk. in die Hände gefallen. Für die Verhandlung iſt ein großer Zeugenapparat aufgeboten; ſte wird deshalb vorausſichtlich fünf Tage dauern. Der Mittäter Franz Hutmacher aus Buerbeckhauſen konnte noch nicht auf⸗ gefunden werden. Wie Welter⸗Nachrichten der Vadiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe Beobachtungen baoiſcher Wetterſtellen(.26 Uhr morgens). Ses, Vöft⸗ Tem SS Wind 2 f 15 huhe ai er e eee ee 88 mm 8 S838 Richt, Stürke 885 Wertheim 151— 14 28 13 r Nebel Königsſtuhliſ 508 705,2 10 d 16] 0 leicht„ Karlsruhe 120 765,44 16 24 15 ONO„ 5 Bad.⸗Bad 219 764, 5 24 s o 55 Villingen 780 765, 5 1 9 N leicht. Feldog, Hof 1275 6% 12 i 11] 0 mäß. wolkig Badenweil.]— 764,4 15 24 14 ſtiſl Nebel St. Blaſien] 780 11 24 10 ſtill heiter Bad Dürrh. 13 22 12] NW leicht] Nebel Kühlere Luft iſt nach Mitteleuropa gelangt und hat zum Aufbau eines Hochdruckrückens geführt, der ſich zwiſchen dem 50, und 60, Breitengrade quer über Europg erſtreckt, Das Feſtland iſt dadurch dem Eiufluſſe atlantiſcher Zyklonen bis auf weiteres entzogen worden. Im Bereiche der kühleren eine mit insgeſamt 6500 Mitgliedern. 8 Luft, die ihres ozegnſſchen Urſprungs wegen relativ feucht iſt, liegen heute insbeſondere in Deutſchland ausgedehnte Gebiete und regte an, künftig alle fünf Jahre einen großen Regi⸗ Fahrläſſige Traunsportgefährdung des Wiener Sänger⸗ zuges in Offenbach? Aus Anlaß des Wiener Sängerfeſtes wurde im Juli 1928 von Frankfurt a. M. nach Wien ein aus 7 Wagen beſtehender Sonderzug abgelaſſen, der nur noch in Offenbach, Hanau und Aſchaffenburg Sänger aufzunehmen hatte. In Offenbach kam der Zug etwa um 7 Uhr abends an. Vieles Geleitpublikum war auf dem Bahnhofe. 148 Sänger ſtiegen zu, in einem Wagen wurde ein Faß Apfelwein untergebracht, was wohl manche Fahrgäſte beſtimmt haben mag, ſich dieſem Wagen zu⸗ zuwenden. 500 Bahnſteigkarten waren allein zu dem Sonder⸗ zug in Offenbach ausgegeben worden, Es war alſo ein großes Getriebe auf dem Bahnhof. Der Sonderzug erlitt in Offen⸗ bach eine Verſpätung von 6 Minuten Zur Frage ſteht, ob zur Zeit der Abfahrt des Zuges die Türen geſchloſſen waren oder noch Fahrgäſte, die keinen Platz hatten, noch ſolchen ſuchten. Irgendwelcher Unfall iſt nicht eingetreten. Die Bekundungen der Beamten und der Sänger ſtehen bezüglich der Abfahrt des Zuges im Widerſpruch. Das Bezirksſchöffengericht Offenbach hat zwei der wegen fahrläſſiger Transportgefährdung ange⸗ klagten Beamten freigeſprochen und nur den Lokomotivführer zu 50/ Geldſtrafe verurteilt. Tatſächlich hatte im Fragefalle der Aufſichtsbeamte das Abfahrtsſignal nicht gegeben. Sowohl von dem verurteilten Beamten als auch von der Staats⸗ anwaltſchaft war Berufung eingelegt worden. Die große Fertenſtrafkammer Darmſtadt befaßte ſich mit der Angelegenheit, ſprach den Lokomotivführer ebenfalls frei und verwarf die Berufung der Staatsanwaltſchaft. Aus den Rundfunk Programmen Dienstag, 17. September Deutſche Sender Berlin(Welle 418), Königswuſterhauſen(Welle 1535 19 Uhr: Einer gegen drei 20 Uhr: Bretilkunſt von ieberall. Breslau(W. 253) 20.30 Uhr: Sinfonie; anſchl. Archariſche Tänze. Frankfurt(Welle 390) 13.15 Uhr: Schallplatten; 16.15 Uhr: Konzert; 20 Uhr: Von Suttgart: Ruſſiſche Lieder und Arten; 21.95 Uhr: Von Stuttgart: Es geht dich an, Bilder unſerer Zeitz 22.45 Uhr: Von Kaſſel: Vom Meer. Hamburg(Welle 372) 20 Uhr: Unter Tag; 22,25 Uhr; Tanzfunk. Königsberg(Welle 276) 20 Uhr: Orcheſterkonzert; 21.20 Uhr Walter von Molo lieſt aus dem Roman„Im ewigen Licht“ 22.30 Uhr: Toanzmuſik. Langenberg(Welle 473) 8 Uhr: Brunnenkonzertk; 18.05 Uhr: Mittagskonzert; 17.35 Uhr: Veſperkonzert; 20 Uhr: Dr. Peter Bach, eigene Geſänge zur Laute; 20.30 Uhr: Abendkonzert. Leipzig(Welle 259) 20 Uhr: Uebertragung der Sitzung der Akg⸗ demie der Wiſſenſchaften in Erfurt; anſchl. Tanzmuſik. München(Welle 533), Kaiſerslautern(Welle 270) 12.30 Uhr: Schallplatten; 16 Uhr: Konzert; 20 Uhr: Abendkonzert des Rundfunkorcheſters; 21 Uhr: Reporterlaufbahn, Hörfolge in drei Bildern; 21.90 Uhr: Sonaten⸗Stunde, Stuttgart(Welle 360) 12 Uhr: Schallplatten; 16.15 Uhr: Bon Frankfurt: Konzert; 20 Uhr: Ruſſiſche Arien und Lieder; 21.8 Uhr: Es geht dich an, Bilder aus unſerer Zeit; 22.45 Uhr: Von Kaſſel: Vom Meer. Ausländiſche Sender Bern(W. 403) 21 Uhr: Kunterbuntes; 22.15 Uhr: Heit. Abendmuſik. Bu dapeſt(Welle 550) 19.30 Uhr; Laſzio Hunyadi, Oper in drei Akten; anſchl. challplatten. Daventry(Welle 479,2) 20 Uhr: Vaudeville⸗(Variete⸗) Programm 21.45 Uhr: Abendkonzert Daventriy(Welle 1558) 20 uhr: Promenadenkonzert; 29.15 Uhrz Tanzmuſik. Mailand(Welle 500,8) 20.35 Uhr: Abendkonzert leichter Muſik und Sendeſpiel. Paris(Welle 1725] 20.35 Uhr: Abendkonzeri. Prag(Welle 487) 20 Uhr: Spaniſcher Nationalabend; 21 Uhr Unterhaltungskonzert. Rom(Welle 441,1) 21 Uhr: Abendkonzert und Sendeſpfel; anſchl Der Mantel, Oper. 5 Wien(Welle 517) 20.05 Uhr: Volkstümlichex Abend, Zürich(W. 459) 20 Uhr: Max Heye, phyloſophiert— bet is knorke, Radio-Spezialhaus Gebr. flettergott 5 Marktplatz G 2, 6— felephon 26547 Saba 4 Röhren Oekonom in Luxusausſührung, die hohe Klaſſe, das moderne Gerät, wie es ſein ſoll, gepanzert, Ein⸗ kopfbedienung zu dem billigen Preis von/ 160.—. Ihre Aecumulatoren werden innerhalb 24 Stunden beſtens geprüft und geladen, Leihbatterien ſtehen jederzeit zur Verfügung Waſſerſtandsbevbachtungen im Monat September Aben Begel 10 1117,13 14 ig Nectar Pegel 10. IL 12.15 1416. Vaſel 0,47 0. J f 40 0 58 0 57 U 8 8 i Schuſterinſe! 02105102 0,57 0,97 009 Pranngeim.88.44.992,85.87 2,88 Kehl 2,17 2,152, 112.10 2,10.06 Jagſtfeld 6,56 606.066,00 ö, 6,00 Maxau.87.8405.80 8,60.75.71 Mannheim.88.82 140 540066.44 aub.50.44.42 140 000 f 38 ſröln.010.880,.81.89.88 Chefredakteur: 55 hefrebakteur: Kurt Fiſcher für Politik: H. A. Meißner ton:* Kommunalpolitik u. Lokales f 8 e Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles rang Kircher— Anzeigen und geſchä er charb Schönfelder— Sport und e brige: Wetter werden? Welter-Vorausſagen für Dienstag, 17. Seplember 1929 Nach kühler Nacht Frühnebel in den Niederungen.— Tagsüber zeitweiſe heiter, meiſt trocken und etwas würmer tliche Mitteilungen! Jakob an Drucker und Verleger: 9 75 a5 Saal ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Neue Mannbeimer Zeitung G. m. b. 5. Mannbeim k mit Morgennebel, der ſich fedoch bis Mittag auflöſen wird. Die entſtandene Druckverteilung läßt bei norb⸗öſtlicher Luft⸗ zufuhr wieder trockenes und tagsüber heiteres Wetter er⸗ Reisewetter in Deutſchland In der Temperaturverteilung Deutſchlands ſind die Gegenſätze ziemlich ausgeglichen. Es herrſchen letzt früh all⸗ gemein 10 bis 15 Grad. An den Küſten iſt es etwas wärmer, Der Nord⸗Oſt und Oſten des Reiches haben ziemlich heiteres Wetter, im übrigen wurde vielfach Morgennebel gemeldet, der ſich jedoch im Laufe des Tages auflöſen wird. Geſtern herrſchte heiteres bis wolkiges Wetter bei Temperaturen, die meiſt der Jahreszeit angemeſſen waren. Flugwetter Die Luftdruckſtörungen über Deutſchland ſind jetzt nahezu ausgeglichen, Am Boden und in der Höhe wehen meiſt leichte öſtliche Winde. Die Sicht iſt morgens durch Dunſt und Nebel in großen Teilen des Reiches weſentlich herabgeſetzt. Süd⸗ deutſchland, ſowie die Mittelgebirge hatten nur Sichtweiten unterhalb 500 Meter. An den Küſten und in Oſtdeutſchland beträgt die Sicht bis zu 50 Kilometer. * 5 4 1 Sonntag zum ſechſten Male das Schleizer Dreieckrennen ſtatt, mit ſchaftslauf, der alle vier Klaſſen in einem Rennen über 200,2 Km. mittel von 107,5 Km. auch die beſte Rundenzeit heraus. Soenius auf BMW. aber ließ ſich nie ganz erreichen und ſiegte Montag, den 16. September 1929 . Zündorf und Frentzen ſchwer geſtürzt Auf der 7,7 Kilometer langen Rundenſtrecke bei Schleiz fand am dem gleichzeitig die bisherigen 8 Wettbewerbe um die Deutſche Motorſtraßenmeiſterſchaft ihren Abſchluß fand. Bei idealem Renn⸗ wetter und vorzüglichen Straßenverhältniſſen war der vom ADAC, beſtens organiſierten Veranſtaltung ein voller Erfolg beſchteden. Nahezu 80 000 Zuſchauer hielten die Rennſtrecke beſetzt und wurden Zeugen ſpannender Kümpfe. Dem Meiſterſchaftsrennen ging eine Pritfung für Ausweisfahrer voraus, deren ſchnellſter Fahrer Erich Haennicke⸗Mühlhauſen auf BMW. mit einem Stundenmittel von 89,06 Km. eine vecht achtbare Zeit herausfuhr. Der Meiſtermann⸗ vereinte, büßte dadurch einen Treffer ein, daß Bauhofer⸗München ſeine Meldung nicht erfüllte. Dem Vernehmen nach ſollen Unſtim⸗ migkeiten mit ſeiner Fabrik die Urſache ſein. Zunächſt war Steg⸗ mann⸗Neuölsnitz auf BMW der Schnellſte, bis ihn in der 13. Runde das Geſchick in Geſtalt eines Reifenſchodens ereilte. Nun lieferten ſich Soenius⸗Köln und Joſef Klein⸗ Waldkirchen, die im Meiſter⸗ ſchaftswettbewerb der Halbliterklaſſe punktgleich an der Spitze lagen, einen intereſſanten Zweikampf. Sie fuhren mit einem Stunden⸗ Hans ſchließlich ſicher in der Tages beſtzeit von 202,25 Std., was einem Stundenmittel von 99,7 Km. entſpricht. Damit iſt Soenius guch Deutſcher Meiſter in der Halbliterklaſſe. In der Klaſſe bis 250 cem errang der Chemnitzer Kurt Friedrich auf DKW. einen ſicheren Steg und gleichzeitig die Meiſterſchaft. Bei den Maſchinen bis 350 cem war der überlegene Sieg von Bartels⸗Waloökirchen auf DKW. ohne Einfluß auf den Ausgang der Meiſterſchaft, da in dieſer Klaſſe in Max Kiemel⸗Waldſee auf UT. Jap der Titelträger ſchon ſeit längerer Zeit feſtſtand. Das Rennen der Maſchinen über 500 cem ſah A. Gigenbach⸗Mühldorf auf Bayerland in Front. Mei⸗ ſter dieſer Kategorie iſt fedoch Stelzer⸗München auf BMW., der nach dem Startverzicht Bauhofers mit ſeinem großen Punktenvorſprung nicht mehr zu holen war. Leider ging es nicht ohne Unfälle ab. Einen recht böſen Zu⸗ ſammenſtoß gab es zwiſchen den beiden Kölnern Zündorf und Frentzen. Letzterer zog ſich einen komplizierten Beinbruch zu, wäh⸗ rend Zündorf mit einer Gehirnerſchütterung ins Krankenhaus ge⸗ ſchafft werden mußte. Fußball Vorderpfalzkreis 1904 Ludwigshafen— FB. Speyer:1 ASN. Ludwigshafen— 1903 Ludwigshafen 212 falz Ludwigshafen— VfR. Oggersheim 170 . Landan— JV. Frankenthal:4 Bid. Neuſtabt— Bellheim:1 Viktoria Herxheim— Revidia Ludwigshafen:1 Dieſer Sonntag brachte einen recht unerwarteten Punktverluſt mehrerer Spitzenvereine. So mußten Speyer und ſogar 1993 Lud⸗ wigshafen ſich mit einem Untentſchieden zufrieden geben, Im üb⸗ rigen gab es die erwarteten Favoritenſiege,— Die Hauptüber⸗ raſchung des Sonntags dürfte das:2 von 1903 Ludwigshafen ſein, obwohl man auf fremdem Platz immer mit dieſen Punktverluſten rechnen muß. Obwohl 1908 ein gutes Kombinationsſpiel vorführte und auch leicht überlegen ſpielte, kam es bei ztemlichem Schußpech nur zu einem einzigen Erfolg, zwet Elfmeter wurden zudem noch vergeben, während AV. noch vor der Pauſe auf einen Fehler des einheimiſchen Torwarts hin gleichziehen konnte. Nach dem Wechſel konnte ſich 1903 zwar nochmals in Front bringen, aber die Platz⸗ herren wußten ſich mit Elfmeter den endgültigen Ausgleich zu ver⸗ schaffen.— Auf dem 1904⸗Platz gab es einen ausgeglichenen Kampf, wobel die Platzherren ſich ſogar im Feld leicht überlegen zeigten. Por dem Tor war aber die Kunſt der Platzherren zu Ende. Die Güſte wapen noch vor dem Wechſel in Führung gegangen, aber 1904 konnte wenigſtens einen Elfmeter zum Ausgleich verwandeln und wenigſtens einen Punkt retten.— In Neuſtadt ſtanden ſich erſtmals die beiden Neulinge gegenüber. Die Platzherren legten ſogleich mächtig los und konnten auch durch drei Tove ihren Sieg bis zum Wechfel bereits ſicher ſtellen. Dann ließen beide Parteien nach, das Tempo nahm ſtark ab, immerhin ſorgte noch je ein Vor für etwas Abwechſlung.— Pfalz Ludwigshafen lieferte eine beſſere Partie als es das knappe:0 Ergebnis erwarten läßt. Aber der Güſtetorwart war in ganz ausgezeichneter Verfaſſung, hielt die beſtgemeinten Schüſſe hervorragend, ſodaß ſich die Pfälzer bei aller Feldüber⸗ legenheit mit einem einzigen Treffer, der bereits vor der Pauſe fiel, begnügen mußten.— In. iſt ſehr ſchwer zu gewinnen, das mußte auch Revidig erfahren, die in Herxheim trotz zunächſt heftigen Wiberſtandes doch glatt mit 61 kapftulieren muß. Vereine Spiele Punkte Pfalz Ludwigshafen 3 60 Frankenthal 4 6¹² 1003 Ludwigshafen 8.1 FV. Speyer 3 5˙1 1004 Ludwigshafen 8.1 ASV Ludwigshafen 3•1 Viktoria Herxheim 8 4˙2 Revidig Ludwigshafen 8 24 Oppau 3 2˙4 Be. Neuſtadt 3 723 Rheingönheim 8 145 BfR. Oggersheim 4 105 SFr. Sandau 3 1 Bellheim 5 Handball Handball⸗Verbandsſpiele im Kreis Anterbaben Fußb.⸗Geſ. 03 Ludwigshafen— Phöniz Mannheim 47 dem 0s Platze ſtanden ſich obige Mannſchaften zum erſten Persone oel 2 Phönix konnte nach ſehr ſchönem Spiel beide Punkte 5 nuch Haufe nehmen. Das Reſultat entſpricht voll⸗ kommen dem Spielverlauf, Beide Mannſchaften verfügen über 15 ſehr guten Sturm, was ja auch daß hohe Ergebnis zum Außdru bringk. Die Lüuferreihen hielten ſich im großen ganzen die Wagſchale. Vertetöigungen waren auf beiden Seiten ſehr gut, Sofort nach Be⸗ ginn zeigen die Mannſchaften erſtklaſſige Leiſtungen, beſonders die Stürmer kombinieren und warfen prächtig. Bis zur Pauſe kann Phönix nach ziemlich ausgeglichenem Spiel 5 mal und 98 2 mal er⸗ folgreich ſein. Nach dem Wechſel geht es in flottem Tempo weiter. Bei Phönix ſind es Schuch und Harder, die der Verteidigung ſtark zu chaffen machen und bei(d iſt es Schnitzler. Beide Vereine können bis zum Schluß 975 1 2 Tore erzielen. Der Schiedsrichter konnte gefallen. 2. Maunſchaft 08= Phönix 218. Bi, Mannheim Pfalz Ludwigshafen 211 it nur einem Tor Unterſchied konnte Pck. das fällige Verbands wiel in Jer letzten Minute gewinnen. Beim BfR, machte ſich das Fehlen von Morgen ſtark bemerkbar Krotz war ein guter Ster, Weyrich und Schließer bildeten eine gute Verteidigung. Die Läufer- reihe war nicht auf gewohnter Höhe. Der Sturm litt ſehr durch das Schleizer Dreieckrennen Neue Motorrad ⸗Straßenmeiſter war Runtſch⸗Wien auf Dauglas mit:32 Minuten der Beſte, Die Ergebniſſe: Ausweisfahrer 54,39 Km. bis 350 cem: 1. K. Falkenberg⸗Erfurt auf Schüttoff 44,32 Min.(79 Km.); 2. K. Fuchs⸗Gera auf Dlamant 42,37; bis 500 cem: 1. E. Scheller⸗Erfurt auf Standard 38,38 Min. (84,8 Km.); 2. F. Kohler⸗Grera auf BMW. 39,33 Min.; 3. K. Hart⸗ mann⸗Meißen auf U.; über 500 cem: 1. E. Haennicke⸗Mühlhauſen auf BMW. 36,33 Min.(89,05 Km.); 2. O. Henkel⸗Oberweißbach auf BMW. 38,14 Minuten.. Achter Meſſterſchaftslauf 200,2 Km. bis 250 cem: 1. K. Friedrich⸗ Chemnitz auf DKW.:22,09 Sd.(84,8 Km.); 2. O. Kohfink⸗Bietigheim auf UT. Jap:23,53 Std.; bis 350 cem: 1. Bartels⸗ Waldkirchen auf DKW.:15,34 Std,(90 Km.); 2. K. Müller⸗Berlin guf Sunbeam:20,33 Std.; 3. A. Fleiſchmann⸗Nürnberg auf Triumph 2228,17 Std.; bis 500 cem: 1. H. Soenfus⸗Köln auf BMW.:02,25 Std.(99,7) Km.); 2. J. Klein⸗Walbkirchen auf Da W.:05,12 Std.; g. E. Paetzold⸗Köln auf Sunbeam:11,19 Std. Die neuen deulſchen Motorradſtraßenmeiſter Nach dem achten Laufe im Schleizer Dreieckrennen iſt der Stand der Deutſchen Motorrad⸗Straßenmeiſterſchaften folgender: Bis 250 cem: 1. und Meiſter Kurt Friedrich⸗Chemnitz auf DRW. 18 Punkte; 2. Otto Kohfink⸗Bietigheim auf UT. Jap 11 Punkte; 3. Kurt Geiß⸗Pforzheim auf DW. 10 Punkte, Bis 950 cem: 1, und Meiſter Max Klemel⸗Waldſee auf uT. Jaz 19 Punkte; 2. Paetzold⸗Köln auf Sunbeam 10 Punkte, g. Kirchberg⸗ Chemnitz 7 Punkte. Bis 500 cem: 1. und Meiſter Hans Soenius⸗Köln auf BMW. 17 Punkte; 2, Klein⸗Waldkirchen 15 Punkte; 3. Gmelch⸗München auf Da W. und Rüttchen⸗Erkelenz auf Standard je 8 Punkte. Ueber 300 cem: 1. und Meiſter J. Stelzer⸗München auf BMW. 14 Punkle; 2. Bauhofer⸗München auf BMW. 10 Punkte; 3. Heck⸗ Berlin auf OD. 7 Punkte, i Semmering⸗Rennen: Hans v. Stuck fährt neuen Rekord Auf der zehn Kilometer langen Strecke von Schottwien zur Höhe des Semmering kam am Sonntag das internationale Semmering⸗ Bergrennen für Wagen und Motorräder zum 17. Male zum Austrag. Viele Tauſende von Zuſchauern umlagerten die Rennſtrecke. Leider erſchlen Rudolf Caraceiola auf Mereedes⸗Benz, der im Vorjahre mit 89 Kilometer einen Rekord aufgeſtellt hatte, nicht am Start. Das heutige Rennen benutzte der bekannte Bergfahrer Haus von Stuck, um auf feinem Auſtro⸗Daimler erneut ſeine große Fahrkunſt zu be⸗ weiſen. Er ſiegte in der ausgezeichneten Zeit von:90,38 Minuten bei einem Durchſchnitt von 92 Kilometer. Bei den Motorradfahrern Mit dem Anſpiel kommt Pfalz ein wenig in Vorteil. Die BfR.⸗Verbeidi⸗ BfR. ⸗Sturm. Der Sturm hatte in Willen bücher ſeine Stütze. gung iſt reichlich beſchäftigt. Auf beiden Seiten werden verſchtedene Chancen ausgelaſſen, Pfalz kommt überraſchend— wenn auch ver⸗ dient— zum 1. Treffer. Nach der Pauſe geben die Pſct. ler den Ton an. Kees kann auch nach ſehr ſchönem Wurf das Ausgleichstor er⸗ zielen. Beide Mannſchaften verfuchen nun, den Sieg an ſich zu reißen. Sornberger erzielt faſt in letzter Minute das ſieghringende Tor. Der Schiedsrichter leitete jederzeit korrekt. 2. Mannſchaft VfR.— 2. Mannſchaft Pfalz 610. Fußballklub 08 Mannheim— TG. 421 Wie erwartet konnten die ſich z. Z. in beſter Form befindlichen Oser, die MTG, lex mit 41 niederringen. In der Verteidigung über⸗ ragte Zillhart, Die Läuferveihe ſtellte den Mr. ⸗Sturm ziemlich matt. Der Sturm warf aus allen Lagen, er Hürfte wohl der beſte Mannſchaftsteil geweſen ſein. MG. hatte keinen glücklichen Tag. Das Verſtändnis zwiſchen den einzelnen Teilen ließ ſehr zu wünſchen übrig. Verteidigung und Läuferreihe taten ihr Möglichſtes. Der Sturm zögerte des öfteren zu lange, ſo daß die Lindenhöfer, immer wieder Gelegenheit hatten, die Situation zu klären. Bereits in der erſten Hälfte zwingt 08 die Verteidigung der M7. ihr ganzes Können zu beweiſen. Die Lindenhöfer konnten bis zur Pauſe durch 3 ſchöne Würfe die Partie auf:1 ſtellen. Nach Wiederbeginn haben beide Parteien gleichviel vom Spiel. Lindenhof ſtellt durch ein wei⸗ teres Tor den verdienten Sieg ſicher. Der Schiedsrichter Lammers⸗ Darmſtadt leitete zur Zufriedenheit. Polizei⸗Sport⸗Verein— Sp,.⸗V. Waldhof:0 In Anbetracht des Fußballverbandsſpiels Waldhof VfR. wurde dieſes Spiel bereits am Vormittag zum Austrag gebracht. Ueber⸗ raſchung brachte gleich dieſes erſte Spiel. Die ſehr gut ſpielenden Poliziſten konnten das Spiel verdient für ſich entſcheiden. Klingel im Tore hatte weſentlichen Anteil am Siege; er hielt verſchiedene Würfe ganz prächtig. Die Verteidigung Martin, Hetzel konnte ſehr gut gefallen. Die Läuferreihe mit Stuckert, Preiß und Klemm machte dem Waldhofſturm ſehr viel zu ſchaffen. In der Abwehr ſowie im Aufbau waren ſie gleich erfolgreich. Der Sturm kombinierte und warf fehr gut. Die Waldhoſverteidigung war vor eine ſehr ſchwere Aufgabe geſtellt. Bei Waldhof war der Torwächter ſchwach; das 2. Tor hätte er unbedingt verhüten müſſen. Verteidigung und Läu⸗ ferreihe hatten alles aufzubieben, um den Pe. Sturm zu halten. Der Sturm kam zu keinem einheitlichen Spiel. Hier machte ſich das Zuſptel auf einen Mann(Spengler) ſtark bemerkbar. Spengler er⸗ freute ſich einer ſehr guten Bewachung, dadurch war ber Sturm voll⸗ kommen lahmgelegt. Der Schiedsrichter Rumpf J Kaiſerslautern war ein gerechter Leiter. Bereits in der erſten Halbzeit kam P. durch Künchel und Haffner zu 2 Toren. Nach der Pauſe verſucht Waldhof mit aller Macht dem Spiel eine Wendung zu geben, was aber nicht gelingt. 2, Mannſchaft PSB.— Waldhof 418, Rudern Kanuregalta in Frankfurt a. M. Hervorragendes Abſchueiden der Mannheimer Teilnehmer Die 3. verbandsoffene Kurzſtpeckenregatta in Frankfurt a. M. wies bei 17 Rennen ein fehr gutes Meldeergebnis auf. Die Bahn⸗ länge betrug 1000 Meter, während ſie für Jugendliche auf 600 Meter herabgeſetzt war, . Die Ergebniſſe: Einerkajak für Jugendliche: 1. Freytag⸗Canuel, Speyer 2750 2. Koch⸗Waſſerſp.⸗V. Maxau 2281) 8. Stchwabach⸗Schweifſterne Dresden. Zweikajak für Dame und Herr: 1. Hennecke⸗Gültig⸗Canuel. Mann⸗ heim:40,2; 2. Wenzel⸗Müller⸗Frankf.⸗Canuel:40,37 8, Waſſerſportv. Maxau. Einerkafak für Junioren; 1. Steinbrenner⸗Frankf, Canu⸗ Verein:08,67 2. Schauer⸗Canuel. Wicking Höchſt 708,8, Einerkafak für Anfänger: 1. Steck⸗Canuel. Mannheim 4258; 2. Blümel⸗Paddelel. Aegir. Zweier⸗Canadier für Anfänger: Gienger⸗Ruch⸗Maunheimer Canu⸗G.:56,2; 2. Wolf⸗Schwarz⸗Canucl. Mannheim, Einerkajak für Junioren: 1, Schneider⸗Waſſerſportv. Maxau 441,3; 2, Khrner⸗ Rheinbrüder Karlsruhe:51,38. Zweierkajak für Anfänger: 1. Hoff⸗ mann⸗Stutz⸗Waſſerſportv. Maxau 4288 2. Zimpelmann⸗Doſch⸗Canu⸗ elub Mannheim.29, 7. Einer ⸗ Canadier für die Senioren 1. Rath⸗Canuel. Wicking Höchſt 6154; 2. Steinbrenner⸗Frankf, Canu⸗V. 7207, Einer⸗Kajak für Senioren: 1. Baldinger⸗Rheinhrüder Karls⸗ ruhe 452; 2. Eichfelder⸗Waſſerſportverein Maxau. Einer canadier: für Anfänger: 1, Eiſenbeis⸗Mannheimer Canu⸗G.) 2. Zahn⸗Mann⸗ heimer Canu⸗G. Zweier⸗Cajak für Innioren;(. Freiberger⸗Zim⸗ mermann⸗Canuel,. Wicking Colonia Pöln:28,4; 2. Schwarz⸗Gültig⸗ Canuel. Mannheim. Zweier⸗Canadier für Senioren: 1. Schauer⸗ Rath⸗Canucl. Wicking Höchſt:50, 2. Kloſtermann⸗Nothacker⸗Einzel⸗ pabdler Frankfurt 6704. Zweier⸗Cajak für Jugendliche: 1, Albig⸗ Freytag⸗Canuel. Speyer 272,7; 2. Koch⸗Durſt⸗Waſſerſportv, Maxau 2788,75. Einer⸗Caſak: Altersklaſſe I: 1. Kramer⸗Rheinbrüder Karls⸗ ruhe:55; 2, Sonns⸗Canuel. Mannheim 456,2. Meiſter von Frauk⸗ furt im Einereaſak: 1. Fiſcher⸗Frankfurter Canuel, 5705 2. Sich warz⸗ Franlf. Canu⸗V.:07,9: 3. Walther⸗Pabdelelub Aegir. Vierer⸗Cana⸗ dier: 1. Mannh. Cauu⸗G.:22, 2. Canuel. Wincking Höchſt. Zwei⸗ Athletik. Bf. 86 in Lampertheim erfolgreich Stemm⸗ und Ringklub Lampertheim 10:8 beſiegt Zur Erledigung eines Freundſchaſtskampfes weilten bis Ringer des Vereins für Körperpflege am Sonntag abend in Lampertheim, um mit dem Stemm⸗ und Ringklub Lampertheim um Sieg oder Ver⸗ luſt zu ſtreiten. Die Mannheimer entledigten ſich ihrer Aufgabe zur vollſten Zufriedenheit und ſicherten ſich in den erſten drei und der Schwergewichtsklaſſe ſichere und eindrucksvolle Siege. Im Welter⸗, Mittel⸗ und Halbſchwergewicht waren die Heſſen tonangebend und holten ſich mit dieſen drei gewonnenen Treffen acht Punkte. Aus Sparſamkeitsgründen(7) hatte man auf die ſonſt üblichen Kampf⸗ richter mit dem dazu gehörigen Obmann verzichtet und ſich nur auf einen Kampfrichter geeinigt. Dieſer Umſtand erwies ſich keineswegs als Vorteil für beide Parteien, denn wenn Führer⸗Vfs. Neckarau ſich auch redlich und mit Erfolg bemühte, der jeweiligen Sachlage gerecht zu werden, konnte er doch die Kämpfe nicht in feder Phaſe über⸗ ſchauen und ſo ließen ſeine Eutſcheidungen doch noch manchen Wunſch offen. Beſonders der Kampfverluſt für Gürtel iſt darauf zu rückzu⸗ führen. Im ſheingoldſaal wohnten den ſehr abwechſlungs reichen Kämpfen etwa 300 Zuſchauer bet, die voll auf ihre Rechnung kamen. Im Bantam gewicht maß ſich Adam⸗Vf gk. mit dem Lampert⸗ heimer Moos. M. erwies ſich über alle Erwartungen als recht tapferer und ebenbürtiger Gegner Adams, ſodaß bieſer nur zu einem knappen Punktſiege kam. im Federgewicht Jakob⸗Hampertheim Thomas⸗VfK. konnte nie entſcheidend faſſen und mußte ſich mit einigem Vorsprung als Punktſieger begnügen.. Hartmann⸗Lampertheim kam gegen Münch⸗Vfe. in keiner Weiſe auf. Bereits nach 1% Minuten wechſelvollſten Kampfverlaufes hatte Münch ſeinen Gegner durch Hüftzug außer Gefecht geſetzt. Eine ſpäter von Hartmann gewünſchte Wiederholung des Kampfes brachte ihm nicht die erſehnte Revanche. Wieder mußte ſich der Heſſe der Ueber⸗ legenheit des VfK.⸗Ringers beugen; diesmal hielt er zwei Minuten ſtand, dann war ſein Schickſal von neuem beſtegelt. Jetzt machten ſich die Lampertheimer bemerkbar und es gelang ihnen, ſich in den folgenden drei Gewichtsklaſſen durchzuſetzen. Den erſten Sieg erfochten ſie im Weltergewicht, wo Hahl⸗Lampert⸗ heim den Mannheimer Walz durch Ueberſtürzer am Boden in pier Minuten beſiegte. Im Mittelgewicht mußte ſich Güſtel⸗Bfg. nach äußerſt hark⸗ näckigem Widerſtand von Gunkel⸗ Lampertheim die Punkte entreißen laſſen. N Fiſcher⸗ Lampertheim und Siegel⸗Vfg. präſentierten ſich im Halbſchwergewicht als Anfänger. Ihr Kampf bot natürlich nicht die ausgefeilte Raffineſſe auf, die man ſonſt von routinierten Ringern erwartet. Nach W Minuten war der Heſſe der Glücklichere und hatte Siegel durch Schulterwurf erledigt. Das Schwergewicht brachte in Weber für den Bf. wiederum ſichere Punkte. Bereits nach brei Minuten hatte er Stephan⸗Lam⸗ wertheim durch Eindrücken der Brücke auf beide Schultern gelegt. In einem Kampf außer Konkurrenz bewies Thomas über Hark⸗ mann II eine ſtarke Ueberlegenheit. Mit einem guten Punktſteg mußte der Heſſe dem Gaſt bas beſſere Ende überlaſſen. Stand für Bf, 108. 5 mel. Beten Voxkämpfe im Berliner Ständigen Ring“ Piſtulla ſchlägt Wüſtenraedt Der Berliner„Ständige Ring“ hatte am Freitag abend in den Spichernſälen ſeine Winterſaiſon mit einer ausgezeichnet Beſuchten Voranſtaltung eröffnet, an der auch recht guter Sport geboten wurde. Den Hauptkampf des Abends beſtritten die Halbſchwergewichtler Piſtul la⸗Berlin und der Belgier Wüſtenrgedt. Piſtula arbeitete in der Hauptſache mit einer harten Linken, lag auch ſtändig im An⸗ griff, ſo daß ihm ein verdienter Punktſieg zugeſprochen wurde. Die Begegnung zwiſchen Nielſen⸗Hamburg und dem Hannoveraner Schröder wurde nach der zweiten Runde zu Gunſten von Schrö⸗ der abgeſtoppt. Im Weltergewicht fertigte Bolz Berlin ſeinen Gegner Richter⸗Dresden überlegen nach Punkten ab. Dagegen endete das Treffen im Mittelgewicht zwiſchen Pönkſch⸗Leipzig und Vogel ⸗Berlin mit einem verdienten Unentſchieden. Einen eigenartigen Verlauf nahm der Schlußkampf zwiſchen Czirſon⸗ Berlin und Ulrich⸗Hamburg, die beide im Leichtgewicht kämpfen. Schon in der 2. Runde fielen die beiden Boxer aus dem Ming, um dasſelbe in ber 6, Runde nochmals zu wiederholen. Da ſich da⸗ bei Czlrſon aber nicht mehr rechtzeitig zum Kampf ſtellen konnte, wurde Ulrich der Sleg zugeſprochen. Zennis Tennisturnier auf Bühlerhöhe Das alljährliche Tennisturnier auf der Bühlerhöhe bei Baden⸗ Baden findet in dieſem Jahr in der Zeit vom 19. bis 22, Sep⸗ tember ſtatt. Das Nennungsergebnis dürfte in dieſem Jahr be⸗ ſonders gut ausfallen. Es wird u. a, die Betstligung der Herren Dr. Buß⸗Mannheim Goſewich⸗Frankfurt, Heydenreich⸗Ber⸗ lin, Uuhl⸗Berlin, ſowie die der Damen Frl. Weſhe⸗Freiburg, Fran Ühl⸗Berlin, Fr. Warſchauer und Frau Sturm⸗Berlin und Frl, Horn⸗Wiesbaden erwartet. Auch die Schweizer Meiſterin Frl. Schäublin wird an dieſem Turnier teilnehmen ſo daz mit bieſer Beſetzung ſpannende und intereſſante Begegnungen gewährleiſtet ſinb, * Vier⸗Städte⸗Tenniskampf in Düſſeldorf Bei trockenem, aber unfreundlichem Wetter begann am Samstag auf den Anlagen des Düſſeldorfer Rochus⸗Clubs der traditionelle Städtekampf zwiſchen den ſpielſtarken Maunſchaften von Düſſeldorf, Bremen, Hamburg und Hannover. Am erſten Tage ſtegte Hamburg über Düſſeldorf erwartungsgemäß mit 10:3 Punkten, 21:8 Sätzen und 171738 Spielen. Hierbei iſt zu bemerken, daß noch ein Einzelkampf ausſteht, der jedoch am Siege Hamburgs nichts mehr ändern kann. Das zweite Treſſen zwiſchen Bremen und Hannover konnte wegen Dunkelheit nicht mehr beendet werden. Beim Abbruch führte Bre⸗ men mit:1 Punkten, 33:8 Sätzen und 99:79 Spielen. Der bemer⸗ kenswerteſte Kampf des erſten Spieltages war die Begegnung von Frl. Hoffmann⸗Hamburg und Frl. Peitz⸗Düſſeldorf, die von Fr, Peitz 618, 614 gewonnen wurde. Die Japanreiſenden in Moskau Die am Mittwoch von Berlin abgereiſte Expedition der Deut⸗ ſchen Sportbehörde für Leichtathletik hat am Freitaa Moskau er⸗ reicht und traf hier mit Dr. Diem zuſammen, der bereits einige Tage früher zum Studium der modernen ruſſiſchen Körpererziehung und der Moskauer Hochſchule für Leibesübungen nach der ruſ⸗ ſiſchen Metropole gereiſt war. Der Generalſekretär des Deutſchen Reichsgusſchuſſes für Leibesübungen, der auf Einladung der ſapa⸗ niſchen Regterung die deutſche Leichtathletik⸗Mannſchaft nach Tokio begleitet, wurde in Moskau von einem Mitglied der Deutſchen Bot⸗ ſchaft empfangen, anſchließend folgte eine Rundfahrt mit der Be⸗ Diem einer Einladung beim Deutſchen Botſchafter Folge, der dem ſichtigung der Sportanlagen und des Kreml. Sodann leiſtete Dr. cajak für Senioren: 1. Körner⸗Baldinger⸗Rheinbrüder Karlsruhe 8 Morgen. Bei den Pfälzern war die Verteidigung ſeder⸗ Fil e den Poften. Die Läuferreihe hielt ſich recht wacher gegen den 4721. Eichfelder⸗Schneider⸗Waſſerſport⸗Maxau. deutſchen Sportführer ein Eſſen gab, bei dem auch die ruſſiſchen Sportführer zugegen waren. 77 1 5 5 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Montag, den 16. September 1929 rr * eil eee Auslandseinflüſſe in der deutſchen Wirtſchaft Als auffällige Erſcheinung der Kapitalverknappung kann, wie die Allgemeine Deulſche Credil⸗Anſtalt, Leipzig, in ihrem Jetzten Wochenbericht vom 14. September ſchreibt, wohl die zu⸗ nehmende aktien mäßige Beteiligung des Aus⸗ landes an deutſchen Unternehmungen gelten. Dabei iſt es von untergeordneter Bedeutung, ob es ſich um erzwungene oder um von der deutſchen Wirtſchaft freiwillig eingeleitete Vorgänge handelt. Ebenſowenig kann man ſagen, daß dieſe neuen Formen der Zu⸗ ſammenarbeit zwiſchen deutſchen Wirtſchaftsunternehmungen und Auslands bapital ſich etwa als Folgen einer oft als falſch empfun⸗ denen, tatſächlich aber durch die Verhältniſſe bedingten Divi⸗ denden politik darſtellen, die beiſpielsweiſe unter dem lei⸗ tenden Geſichts punkt der Selbſtfinanzierung den einheimiſchen In⸗ tereſſenten keinen Anreiz zur Kapitalhingabe mehr bieten foll. Denn der bdeutſche Kapitalmarzt iſt in allen ſeinen Sparten ſchwach. Auch ſcheint ein Streit darüber, ob in Rückſicht auf die Reparations⸗ verpflichtungen die deutſche Volkswirtſchaft mit Su bſtan z ver- ULuſten zu rechnen hat oder nicht, ſchon inſofern müßig, als zu⸗ gegeben werden kann, daß der fährliche Produktion s⸗ über ſchuß höher iſt als dieſe. Solange jedoch ein ſolcher Vermögenszuwachs zu großen Teilen in Betriebsanlagen und Be⸗ triebsmitteln inveſtiert werden muß, bleibt der Umſtand entſcheidend, inwieweit er ſich im Rohmen produktiver Arbeit gewinnbrin⸗ gend weiter verwerten läßt. Unter dieſem Geſichtswinkel betrachtet, kann aber bei einem Ab⸗ wägen aller maßgebenden Faktoren eine Beurteilung der deutſchen Geſamtverhältniſſe nicht ohne weiteres zu einem poſi⸗ iven Ergebnis gelangen. Immerhin dürfte gegen eine wach⸗ ſende Einflußnahme ausländiſchen Kapitals auf die deutſche Wirt⸗ ſchaft nichts einzuwenden ſein, wenn dadurch die unerfreuliche Loge am Arbeitsmarkt mit der Ausſicht auf eine gewiſſe Dauer ⸗ wirkung behoben würde. Man ſoll nur nicht vergeſſen, daß in Verbindung mit den Wechſelwirkungen zwiſchen Rohſtofſbaſis und induſtriellem Herſtellungsort Erwägung. in Anſatz zu bringen ſind, die möglicherweiſe— lediglich vom Standpunkt der internationalen Konzernbildung aus geſehen— eine Schwächung der deutſchen Pro⸗ duktionskraft— und ſei es auch nur in einzelnen Fällen— nicht unvorteilhaft erſcheinen laſſen. Daher kann ſchon eher der Einwand gelten, ob es richtig iſt, eine Ausdehnung der deutſchen Wirtſchaft— ſelbſt um der Exportſteigerung willen— unter ſtärkerer Inanſpruchnahme ausländiſchen Kapitals vorzu⸗ nehmen, bevor es möglich wird, ſie aus eigener Kraft zu finanzteren. * Dresdner Bank, Filiale Mannheim. Wie wir erfahren, iſt in Ie Leitung der hieſigen Niederlaſſung der Dresdner Bank Herr Hans Jüdell, der bisher der Direktion der Dresdner Bank in Frankfurt a. M. angehörte, eingetreten. O Heyl⸗Beringer Farbenfabrik AG. in Berlin— Gebr. Gutbrod G. m. b. H. in Frankfurt.(Eig. Dr.) Wie wir von zuſtändiger Seite er⸗ fahren, hat die Heyl⸗Beringer AG. niemals einen Krebit von der Fravag oder von einer ihrer Tochtergeſellſchaften gehabt. Aller⸗ dings iſt die Gebr. Gutbrod G. m. b. H. Debitor der Südweſtdeutſchen Bank Acc. Die Verbindlichkeiten betragen etwa Mill. J. Die Verpflichtungen ſind übrigens langfriſtig. In⸗ zwiſchen laufen ſehr ausſichts reiche Verhandlungen mit einer ausländiſchen Gruppe zwecks Ablöſung der Kredite bei der Südweſtdeutſchen Bank AG., die demnächſt beendet ſein dürften. Nicht zutreffend iſt es, daß der neue Intereſſent der J. G. Farbeninduſtrie iſt. Der Name ber ausländiſchen Gruppe ſoll im Intereſſe der noch laufenden Verhandlungen noch nicht genannt werden. Bet der Heyl⸗Beringer AG. iſt die Geſchäftslage durchaus zufriedenſtellend. Es konnten vor allem auch neue Exportmärkte durch Speztälprodukte erſchloſſen werden. Zur Zeit liegt ein Auf⸗ tragsbeſtand von einigen Millionen/ vor, ſo daß das finanzielle Ergebnis des laufenden Geſchäftsjahres vorausſichtlich als recht gut erwartet werden kann. * J. G. Mouſon u. Co. bleibt in Frankfurt am Main. Zwiſchen dem ſtädtiſchen Wirtſchaftsamt und der Firma J. G. Mouſon u. Co. lind Verhandlungen aufgenommen worden, die das Verbleiben der Firma und die Möglichkeit einer Erweiterung der Frankfurter Fabri kationsſtätten zum Ziele haben. Die bisherigen Verhandlungen, die beſchleunigt weitergeführt werden, laſſen erhoſſen, das es gelingen wird, die Firma auch in Zukunft der Frankfurter Wirtſchaft zu erhalten. : Dividendenermäßigung der Eilenburger Kattun⸗ Manufaktur Ac. Der AR. beſchloß, eine Dividende von 4 v H. gegen 6 i. V. hei reichlichen Abſchreibungen und vorſichtiger Bewertung der Be⸗ ſtände vorzuſchlagen. * Badiſche Obſt⸗ und Gemüſewerke AG., Grießen(Baden). Dieſe Geſellſchaft, die bekanntlich im Geſchäftsjahr 1028 ihr AK. von 125 000 Mark auf 25 000/ herabſetzte und gleichzeitig auf 925 000% wieder erhöhte, erzielte nunmehr im genannten Jahre bei 19 781/ Abſchrei⸗ bungen(i. V. 29 909) bei gleichfalls verringerten Handlungsunkoſten von 115 869/ 144 837] einen Betriebsüberſchuß von 140 072/(99 461 wozu ein Vortrag aus der Sanierung von 3891/ kommt. Es ergibt ſich demnach ein Ueberſchuß von 8743/(i. V. vor der Sanierung 132990% Unterbilanz). In der Bilanz gingen die Anlagen ſtark zurück auf 348 428/(i. V. geſondert insgeſamt 537 034), Debitoren 15 481,(16 666), Vorräte mehr als verdoppelt 716 616,(845 468); Kreditoren ermäßigt 751.913/(900 188), Reſerve noch nicht gebildet (t. V. 12 500).— Dem AR. gehören an als Vors. Geh.⸗Rat Dr. A. J. ͥ Zapf, Zweibrücken, MoͤR., ſtellvertr. Vorſ. Kom.⸗Rat Kro. Neuoffſtein, Pfalz, E. Scheller, Zürich, Dr. A. Keller, Schumacher Brugg, H. Wälli, Lenzburg, K. Haber, Mannheim, Jof. Simmler, Grießen. () Otto Krumm AG., Teigwarenfabrik in Stuttgart.(Eig. Dr.). In der GV. am 10. Auguſt 1929 wurden KR. Albert Schwarz und Kommerzienrat Dr. Molt in den AR. neugewählt. Nunmehr erklären beide Herren, daß ſie ihr Mandat als Auſſichtsratsmitglieder nicht angenommen haben. Badenia Seuffabrik AG. Schnellingen. Dieſes der„Zündholz⸗ fabrik Bauer u. Schönenberger AG. in Schnellingen“ naheſtehende Unternehmen erhöhte im Geſchäftsjahre 1928 ſeinen Verluſt von 2978/ auf 3559. Generalunkoſten erforderten faſt unver⸗ ändert 28 811(28 728), wogegen das Warenkonto leicht erhöht mit 28 230(27 679)/ figuriert. In der Bilanz ſind ausgewieſen: Anlagewerte erhöht mit 7770(5060) 4, Warenvorräte 26 500 (19 375% Materialien), Beteiligungen unverändert 500 45 flüſſige Mittel 11824/(i. V. Debitoren 18 691 J, Kaſſe und Poſtſcheck 1062 Mark); demgegenüber unverändert AK. 10 000 A, Warenſchulden 34 986/(25 547/ Kreditoren), Bankſchulden 5 167(4520) /, Wechſel nicht ausgewieſen(i. V. 9000). 5 8 : Engelhardt⸗Brauerei— Mindeſtens wieder 13 v. H. Dividende Laut BT. hat das Unternehmen in dem mit dem 30. Sept. abſchließen⸗ den Geſchäftsjahr günſtig gearbeitet. Die Umſätze waren größer als im Vorjahre. Unter dieſen Umſtänden iſt mit mindeſtens der vor⸗ jährigen Dividendenausſchüttung zu rechnen. Die Geſellſchaft hatte bekanntlich im Vorjahre ihre Dividende von 12 auf 13 v. H. erhöht. Detkungskäufe der Spekulation und leichter Auftragszugang befestigen etwas Mannheim befeſtigt Die Börſe war heute ſichtlich beruhigter, ſodaß ſich das Kurs⸗ niveau am Aktienmarkt etwas befeſtigen konnte. Die Stei⸗ gerungen der führenden Werte gingen allerdings nicht über 2 Punkte hinaus, hielten ſich alſo in beſcheidenen Grenzen, doch waren in Ne⸗ benwerten noch verſchiedentlich Abſchwächungen zu verzeichnen. Von Induſtriewerten waren Farben, Daimler, Linoleum, Weſteregeln und Waldhof feſter, dagegen Nähkaiſer, Wayß u. Freytag und Südzucker abgeſchwächt. Am Bankenmarkt waren Bad. Bank und Süod. Dis⸗ conto je 1 v. H. niedriger. Einen ſchärferen Kursrückgang hatten von Verſicherungsaktien Mannheimer Verſicherung zu verzeichnen, die auf 101 zurückgingen. Rentenwerte ohne Intereſſe. Frankfurt etwas freundlicher Die Stimmung zeigte freundliches Aus ſehen, da heute Nach⸗ richten nicht vorlagen, die die Börſe nachteilig beeinfluſſen konnten. Aber trotzdem ließ das Geſchäft viel zu wünſchen übrig. Später wurde in Spezialwerten das Geſchäft etwas lebhafter, da man Interventionen von Großbankſeite bemerkt haben wollte. Ver⸗ anlaßt hierdurch, ging die Spekulation etwas aus ihrer zur Ge⸗ wohnheit gewordenen Reſerve heraus und ſchritt eher an einigen Marktgebieten zu Meinungskäufen. Vorteilhaft vermerkt wurde die feſte Newyorker Börſe vom Samstag ſowie Anzeichen einer geringen Entſpannung am Geldmarkt. Aufträge lagen dagegen wie⸗ der nur ſpärlich vor, doch wird die allgemeine Lage nicht mehr ſo peſſimiſtiſch beurteilt. Heute machte ſich gerade etwas mehr Intereſſe für die in letzter Zeit ſtark vernachläſſigten Papiere geltend. So konnten am Chemiemarkt J. G. Farben 2½½ v. H. und Scheide⸗ anſtalt 1 v. H. gewinnen. Am Elektromarkt gingen die Kurs⸗ beſſerungen bis zu 37 v..; Siemens gewannen ſogar bis 4 v. H. Am Montan markt war das Geſchäft nicht nennenswert groß, jedoch überwogen auch hier die Beſſerungen bis zu 1 v. H. Am Glanz ⸗ ſtoff markt nahm die Spekulation Deckungen vor, wobei ſich ein Kursrückgang von 9 v. H. ergab. Zellſtoffwerte bis 1 v. H. höher. Banken durchweg leicht gebeſſert. Renten ſtill; von Aus⸗ ländern Anatolier gefragt und höher. Im Verlaufe waren die Umſätze kleiner, doch konnte ſich das Kursniveau bei geringſten Ab⸗ ſchlüſſen bis ca. 1 v. H. heben. Am Geldmarkt war Tagesgeld ſpäter wieder ſtärker geſucht, was mit 87% v. H. zu einer Verteuerung führte. Berlin feſter, Schluß uneinheitlich Zu Beginn der neuen Woche lagen poſitive Meldungen, die eine Beſſerung der Tendenz gerechtfertigt hätten, zwar ebenfalls nicht vor, es wehte aber trotzdem ein freundlicherer Wind an den Effek⸗ tenmärkten. Schon die Verſion, daß die Großbanken wieder Inter⸗ ventionsabſichten hätten, genügte, um der Spekulation zu Deckungen Veranlaſſung zu geben. Vereinzelt konnte man auch bei den Banken eine kleine Zunahme des Ordereingan⸗ ges feſtſtellen. Die Erholungen betrugen gegen die Samstagſchluß⸗ kurſe 1 bis 2 v. H. und bei Spezialwerten wie Reichsbank, Rhein. Braunkohlen, Dt. Linoleum, Geſfürel, Schuckert, Deſſ. Gas, Oſt⸗ werke, Schultheiß uſw. bis 3, Siemens plus 4½, Polyphon plus 51, Saldetfurth plus 6 v.., Glanzſtoff plus 9 v. H. und Bemberg plus 11% v. H. Für die letzteren beiden regte der heute veröffentlichte Uni⸗Proſpekt an. Anleihen ruhig. Ausländer t eilweiſe etwas feſter, Pfandbriefe gehalten. Der Geldmarkt blieb ſteif, Tages⸗ geld mit 7% bis 975 ſogar noch feſter als am Samstag, Monatsgeld 9 bis 10%, Warenwechſel 77g v. H. Nach den erſten Kurſen zunächſt unſicher und nicht einheitlich, ſetzte ſich ſpäter unter Führung von Elektrowerten und Farben erneut eine Befeſtigung durch. Man wollte wiſſen, daß das Ausland bei dem niedrigen Kursniveau wieder mehr Intereſſe habe. Für Kaliakten hielt angeblich die Kauf⸗ neigung ſeitens Frankreich an. Glanzſtoff ſchwächten ſich in Reaktion auf die anfänglichen Steigerungen etwas ab. Nachdem die Orders, ſo weit ſie da waren, ihre Erledigung gefunden hatten, bot die Börſe das übliche ruhige Bild, und die Kurſe bröckelten wieder etwas ab. Am Kaſſamarkt war die Tendenz ſchwach. Frankfurter All⸗ gemeine ſchwächten ſich wieder um 16/ auf 84/ ab, auch Kölner Rückverſicherung verloren erneut 35 ,. Der weitere Verlauf der Börſe war bei kleinſten Umſätzen Schwankungen unter⸗ eee worfen, die aber nicht bedeutend waren. Die Börſe ſchloß unein⸗ heitlich, Hoeſch lagen faſt 2 v. H. höher, dagegen Glanzſtoff und Bemberg 3 bezw. 4½ v. H. ſchwächer, auch Reichsbank und BMW über 2 v. H. niedriger.— Deviſen gegen Reichsmark un⸗ verändert, der Dollar notterte.2005 bis.2010. London ſchwächer, .8466 nach.8470, Holland 4007% nach 4007 ½, Schweiz geſucht 19260 nach 1926, alles Newyorker Uſance. Die Swapfſätze Dollar Reichsmark ſind unverändert, 30 Stellen auf einen Monat und 73 Stellen auf 3 Monate. Maunheimer Viehmarkt Preis für 50 jeg Lebendgewicht— Geſamtzufuhr 4875 Stück Amtliche Preisnotierungen vom 16. Sepiember 1929 Ochſen... 323 St Kühe 262 St.] Kälber.. 640 St. Schweine 3008 St. ). Mk. 60—61).. Mk. 46—50).„„ Mk. 88 90 ). 44—46)..„ 35-40 b)„ 82—84 b. 88— )..„ 46490 c)„ 28-382 c.„ 14-1780 O 90991 d) 40—42 5 16—22 21 66—68 d).„„ 90—91 Bullen 187 St. Färſen.. 419 St.). 5660) 1 8 a) Mk. 5358). Mk. 6165 Schafe a sl.. 615 7777(( 35 c)..„ 44480 Freſſer..— St..). 5459 Arbeitspferde— St 1— BFC e Marktverlauf: Mit Großvieh mittelmäßig, mit Kälbern aft, ausverkauft, mit Schweinen mittelmäßig, geräumt. 15 Ziegen, 10—25. Mannheimer Produktenbörſe vom 16. Sept.(Eigenbericht) ſtetiger Haltung wurden heute angeboten(alles in.): Auslandweizen mit 27,50—32; inl. mit 25,75—26; inl. Roggen 20,50 bi. 20,75; inl. Hafer 19—19,50;(neuer), ausl. Hafer 20—21; inl. Brau⸗ gerſte 22,50—24; Malz, pfälz. 41—44; Futtergerſte 19—19,50; Mais auf Bezugſchein 21; Biertreber 17,50—18,25; Rapskuchen 18,25; Soyaſchrot 20,75—21; Trockenſchnitzel 14; bad. Grünkern 40—55; alles waggonfrei Mannheim; Weizenmehl ſüdd. 38,50; Weizenbrotmehl 3030,50 Rog⸗ genmehl 60—70proz. 28—91; Weizenfuttermehl 12—12,50; Weizenkleie feine 11,50; Roggenkleie 11; Raps 40; Leinſaat 45; alles waggonfrei Mannheim. Q Fraukfurter Produktenbörſe vom 16. Sept.(Eig. Dr.). Weizen 25— 25,15; Roggen 20; Sommergerſte für Brauzwecke 21; Hafer 18,75 bis 19; Mais 20,60— 20,75; Weizenmehl ſüdd. Spezial 0 88,10—88,75 Roggenmehl„50—30; Weizenkleie 11,35—11,50; Roggenkleie 11,8 bis 11,50; Erbſen 35—48; Linſen 45—85; Heu ſüdd. 10,75—41; Weizen⸗ und Roggenſtroh drahtgepr. 5,50—5,75; Weizen⸗ und Roggenſtroh ge⸗ bündelt 4,90—5,50; Treber getrocknet 17,75—18,50. Alles für die 100 Kg. Tendenz ruhig. * Mehlpreisermäßigung. Die rheiniſchen Mühlen ſetzten heute den Weizenmehlpreis für beide Sorten um 25 Pfg., alſo um den gleichen Betrag der Erhöhung vom 13. September, auf 38,50 bezw. 36,50 J herab. Bei Berliner mekallbörſe Kupfer 3 Brief Blei Geld Geld 1 bez. Brief 27,25—.— 12075 N „ bez. Januar. Februar März—. April—.— Mal Juni— Juli. 151, Auguſt]—..— 151,25 Antimon Regulus 64—68 Silber in Barren, per kg 70,25— 72,00 Gold, Freiverkehr, 10 gr. 28,00— 28,20 1 Platin din ß.—16 Reinnickel, 98.99 v. H. Preiſe(ohne Edelmetalle) für 100 Kg Londoner Mekallbörſe Metalle in E pro iin prompt 24, 80 Silber Unze ſtand. 137/40) fein. Platin ünze E Alumin. Inl. do. Ausl. 13.16. do, Elektw. 85,— 85,— Queckſilber 75.85 Zinn Kaſſa 204.3 205,7 Antimon Reg. 76,15 do. 3 Monate 208,5 209, 7JPlatin 75,85 do. Settlemen] 204,2 205,7 Wolſramerz 85,.— 85 do. Banka 218,0] 219,2[Nickel Inland 81 25 do. Straits 208.5 209.7] do. Ausland 110,0 Blei prompt 28,50 23.45 Silber Elektrolytkupfer, prompt, Orig. Hütten⸗Aluminium dgl. Walz⸗„Drahtbarren 194.— Hüttenzinn, 99 v. H. Kupfer Kaſſa dp. 3 Monate Setlementſpr. Kupfer elektrol. do, beſt ſelec do, ſtrong sh „ 1 —— Aktlen und Auslandsanleihen in Prozenten. bei Stückenotlerungen in Mark je Stück Mannheimer Effektenbörſe 16. 16. 14. Ludwigs. A. Br. 218,0 Pfälz. Preßhefe—.— Schwartz Storch. 163,0 Werger Worms 192,0 192,0 Dad. Aſſekuranz———.— Continent. Verſ. 80,.— 80.— Mannh. Verſich. 110.0 101 0 5 14. 8e Gab. St.- U. 27 78,— % Bab Kom. Gd 32,78 9% hafenstadt 89,— 10% Mhm. Gold 101,0 %%„ Sold 88.— 88,.— 9 Gold 72,— Mloffarben ds. 28 120,0 14. 10%ů Grkr. M. BA. 110,0 15⁵„ A. 120,0 120,0 Karlstr. Näh. Haid 35.— C. H. Knorr. 63.0 Konſerven Braun 74,50 Mannh. Gummi 40,— 4 Neckarſulm Fhrz. Pfälz. Mühlenw. 148,0 148,0 Portl. Zem. Heid. 129,0 Rh. Elektr..-G. 145,5 Rheinmühlenw.—.— Südd. Zucker. 159,0 Verein dtſch.Oelf. 71,—70,— Wayß& Freytag 100,0 Zellſtoff Waldhf. 284,0 285,0 o n Badiſche Bank 165.0 Pfälz.Hypoth. B. 134,5 Ah. Hypoth. Bk. 145,0 Rh. Creditbank. 120,0 Südd. Disconto. 130,0 Durlacher Hof 136,5 136,5 Eichbaum 8—.— 52.— 136,5 47.50 802.0 .⸗G. f. Seilind. 62,.— Brown, Boveri 136.5 Daimler⸗Benz 46.— Deutſche Linol. 300,0 Enzinger Union 85,.— 85,— Gebr. Fahr.. J. G. Farben 209,0 211,0 Frankfurter Börſe Barmer Bankv. 124.0 124,0 Bayr. Hyp. u. Wb. 140,5 140.5 Com. u. Privatb. 174,2 174.2 Darmſt. u. Nat. 265,5 267.0 Deutſche Bank. 163,0 168.0 D. Effekten Bank 122.0 122.0 D. Hyp. u. Wechſ. 128,0 D. Ueberſee⸗Bank 100,0 D. Vereinsbank.—.— Disconto⸗Geſ.. 150,0 Dresdner Bank. 158,0 Frankf. Bank.. 103.5 rkfrt. Hyp.⸗Bk. 188,71 etall. u. M⸗G.—,— Mitteld. Cd.⸗B.—.— Nürnbg. Verein 150,0 Montan-Aktien Eſchweil. Bergw. 200.0 Gelſenk. Bergw. 139,0 Harp. Bergbau.—.——.— Ilſe Bgb. St. A. 212,5 Kali Aſchersleb. 283.0 KaliSalzdetfurth 890.0 Kali Weſteregeln 289.5 150,0 Klöckner..., Mannesm.⸗R. 5 Mansfeld Akt.———.— Feſtverzinsliche Werte 8% Reichsant..9 Ablsſungſch. U.. 10,— 75 ohne D. Wenb.(Gd. D. Schaßanw. 23—,— 4% Schutzg. 14..40 8e% udwigsh. 28—.— 88 10% Mhm. Gd. 25 101.0 2687.50 88,— „ 2771.— 6% Grkr. Mh. 29.. ee eee—.— 0 Preuß. Rogg. 9, % Südd. f——.— Oeſt. Cred.⸗Anſt. 30. 75 30,75 1 Pfälz. Hyp.⸗Bk. 184,0 184.0 o Arkr. M. abg. 89, g 9„Don. 67.50 67,50 Reichsbank... 291,0 292,0 . Rhein. Ereditbk. 120,0 7% Bad. Rom. Gb. 82,.— Rhein. Hyp.⸗Bk. 145,0 145,0 r de 89/9th. Hyp. A. 25 99,50 85 ee .8 99.25 98.25] Wiener Bankver. 12. 750 8 21811 8,— 84.— Württ. Notenbk. 181.0 ene ee emen 220 0280.0 %9% Rhein. Lig. 77,35 77,50 Frankf. All. Verf. 84,—- 80.— 4% Pfälz. Lig. 75.25 75,25 1175 R. u. Mitv.—.— 55. 4½% Südb Lig, 78.50 78,50 Mannb. Verſ.⸗G.———.— 4% Neining⸗L 74.5074. 4% he Pr. g. B. Lig 71.—.50 Transport- Aktien Bank⸗Aktien 5 Otavi⸗Minen. 58,75 Phönix Bergbau 104.5 Rhein. Braunk. 265.0 Rheinſtahl.. 121,0 Salzw. Heilbr.. 215.0 Tellus Bergbau 116,0 Ku. Laurahütte 62.— Ver. Stahlwerke 114 0 Induſtrie-Aktien Eichb.⸗Manng.— Aödend er K. St. 169,0 öwen München 285.02 Mainzer St.⸗A. 216,0 Schöfferh. Bindg. 284,0 Schwartz⸗Storch. 169,5 Werger 189.0 189,0 18¹,0 Accumulatoren, Adler Kleuer. 40.— 40, E. G. St.⸗A. 12 55 19 0h Aſchalf. Bunkp. 59.— 109 0 „ d Jetter 82.50 — 0%„Roggenrentb, 8,18 14, 16. „* 14. Geſfürel 208,0 Goldſchmidt Th. 71.— Gritzner M. Durl. 58— Grün K Bilfinger 173.0 Haid& Neu. 32, Hanfwerk. Füſſen 79,.— Hilpert Armat. 114,0 Hirſch Kupf. u. M. 138,0 Hoch⸗ u. Tiefbau 98.— olzmann, Phil. 100,0 Holzverkohl.⸗Id 81.— Inag Erlangen 91,50 Junghans St. A. 59,— Kamm. Kaiſersl. 142.0 142,0 Karſtadt Rud.. 173,5 Klein, Sch. KBeck. 100,0 Knorr, Heilbr. 162,5 Konſerv. Braun 78.— 72, Kraus Co. Lock.—.— Lechwerke 105,7 Lahmeyer& Co. 166 01 Ludwigsh. Walz. 115,0 114,5 Rein. Gebhs Sch. 109.0 Rheinelekt. B. A. 83— 1 St. A. 147,0 Roeder, Gebr. D. 109.5 Rütgerswerke 79.— Bad. Uhren e 188.— 83 5 Brem.⸗Beſig. Oel 83. Brown Bobert 186.5 Cement Heidelb. 127,078. „ Karſtabt 188,0 Shade.. 4409 Chamott, Annw. 117, 117,5 Ehemiſche Albert 59,.— Cb. Brockhues.78.— Daimler Benz 46,— Dt. Atlant.⸗T... 118,0 112,0 Dt. Eiſenhandel Dt. Erdöl... 10,5 D. Gold⸗ u. S. Anſt 151,0 Dt. Linoleum 01.0 Dt. Verlag. 219.0 Dresd.Schnellpr. 112,0 112,0 Dürkoppwerk St.— Düſſel. Rat. Dürr 54.— Dyckerh. e Widm 94, * Schlincks Co. bg 0 Schnellpr. Frkthl. 82,80 Schramm Lackf. 101,5 Schuckert, Nrbg 220.2 Schuhf. Berneis———.— Seilinduſt. Wolff 63.— Siem.& Halske—.— Südd. Zucker 158,5 Tricot. Beſigheim 60.— Ver. Chem. Ind. 79.50 Ver. deutſch. Oelf. 69,.— Vergt. Jute 115,0 Ver- Ultramarin. 151,0 Ver. Zellſt. Berl.—.— Vogtl. Maſch. St. 78— 76. Voigt& Häffner 222,0 Volth. Seil. u. K. 60.— Eiſen Kaiſersl.——. Elektr. Licht u. K 205,52 Elektr. Lieferung-— Emag Frankf. 82,50 Enzinger⸗Union 84,—85,— Metallg Frankf. 172,5 Eßlinger Maſch.—.— Mez Söhne. 50.— 5 Ettling. Spinn..—, Miag, Mühlb.. 122.0 F Moenus St.⸗A.—.— 25, 2 Faber& Schleich. 10655 Motoren Darmſt. 52,50 52.50 940 e 882 Motoren Deutz 71,50 J. G. Farben. 208, Motor. Oberurſ. 115 89%„ Bonds 28 119,5 8 Mainkraftwerke. 100,2 Wayß& Freytag W. Wolff.0 ellſtoff Aſchffbg. 152.7 8„ Memel 185.0 Neckarſulmer Fg.—.—.„ Waldhof 282,5 Ufa(Freiverk.).89.— Raſtatter Wagg. 14,— elt. Guilleaume 136.0 Frankfurter Gas 118,0 Frkf. Pok.& Wit. 52. 5 1.—.— f. Nahm. Kah 18.—118.— Berliner Börſe 4½% nat Scr. 11 18,.— 18,25 5%%„„III 19,10 1,20 51.50 Darmſt. u..-B. 285,0 265,5 Dt. Aſiatiſche Bt. 61.— 60,— Deutſche Bank 163 0 168,0 Diſch. Ueberſee Bk. 100,0 Disconto Comm. 150,7 Dresdner Bank. 158,7 154,5 Mitteld. Kredbk.——. Oeſterr. Creditbk. 31. Reichsbank 293,0 Rhein. Ereditbk. 120.0 Süddeutſch. Disc. 128,5 127,5 Frankf. Allgem. Stüc u 400 100.0 Induſtrie-Aktien Accumulatoren.— Adlerwerke. 40.— Alexanderwerk 43.— Alg. Elektr.⸗G.. 191,7 Alſen Portl.⸗Z. 181,0 Ammendf, Pap. 161.7 Feſtverzinsliche Werte Goldanleihe.. 101,0 6% Reichsanl. 28 88.50 Diſch.Ablöſgſch.l 58,60 53 80 ohne Ablöſgrecht 10,10 10,80 5% Bad. Kohlen—.—. 6% Grkr. Mh. K.—.— 5% Prß. Kallanl. 6,78 5% Roggenwert, 9,50 8,50 Trans port-Aktien Schantungbahn.80 Ac f. Vertehrw. 130 0 Allg. Lok. u. Str. 154,5 Südd. Eiſenbahn 122.0 Hapag. 115,0 Südamerika.———, anſa Diſchiff„154 0184.5 Nordd. Lloyd. 108 8 Verein Elbeſchiff. 25. Bank⸗Aktien Bank f. el. Werte 14771470 Bank f. Brauind. 154 0 Barm. Bankver. 140 0140 0 Berl. Handelsg. 189 2 50% Landſch. Rog.—.——.— 8 5% Mexikaner 25,85 4% Türk. Ad. Anl. 5 85 4%„Bagd.⸗Eiſ.J.25 o 4%„ unif. Anl. 12,50 4% Zollobl. 1911.85 „Fr.-Loß 12,25 — n apag Ade n Alg. D. Crebitb 128.2 128.2 Nordd. Lund. 109.5 2 e Bank—— 1 82,0 Oeſter.⸗U. St.. B. Bd. Maſch. Durl. 144,0 . 88888888 Com. u. Briotdt. 174.2 —— 4½% Anat. Ser.! 18,10 Anhalt! 5 Augsb. N. 5 Deutſche Linvl.. 302,0 Dresd.Schnellpr. 112,5 Gaggenau.⸗A.—.— 7 11 Gef. f. elkt. Unt. 204,5 14. 16. 17272 Agde fk. Masch 94,85 Balcke Maſchin. 120,0 Baſt Nürnderg 212,0 P. Bemberg 248,0 ergmann Elekt. 229,2 Berl.⸗Gub. Hut. 287,02 Berl. Karls. Ind. 70,50 Berliner Maſchb. 75,50 Braunk. u. Brikett 161.5 Br.⸗Beſigh. Oelf. 168,2 Bremer Vulkan. 110,0 Bremer Wolle. 162,8 Brown, Bop.& C. 137.5 Buderusciſenw. 78.50 Charlott. Waſſer 105,0 Chem. Heyden. 69.— Chem. Gelſenk. 73,50 Chem. Albert.. 60.— Concord. Spinn. 26,50 Conti-Caoutſch. 160.0 Daimler Benz 46,80 Deſſauer Gas 18/0 Dtſch.⸗Atlant⸗T. 110,5 Deutſche Erdöl 111,7 Diſch. Gußſtahl.— Deutſcheſtabelw. 69,—. Dtſche. Maſchfbr.—.— dn Kronprinz Met.. 56,50 Dtſche. Steinzg.. 205,0 5 Kyffhäuſ.⸗ Hütte 48,15 Deutſche Wollw.—— Dtſch. Eiſengdl. 70,25 Lahmener& Co. 1060 Laurahütte 62 Linde's Eis. 152,0 16. 145 Rheinfeld. Kraf 189,0 Rhein. Wraunk. 9% Rhein. Chamotte 59,75 Rhein. Elektrizit. 146,0 146,0 14 Hackethal Draht 91.— Halleſche Maſch. 92. Hammerſ. Spin. 130.0 180.0 Hann. M. Egeſt. 39.25 Hb.⸗Wien Gum. 79,857 Rheinſtahl. 122,0 Harpener Bergb. 144 5 Riebeck Montan 128,8 Hartm. Maſchin.—.——.— Roſttzer Zucker 44,— 4 Hedwigshütte.. 98.— 97, Rüforth, Ferd⸗ 112 5 50 Hilpert Maſch. 1140 Rütgerswerke⸗ 79,25 Hindrichs EAuff. 88,258 Sachſenwerk. 104,0 Hirſch Kupfer 139.5 Salzdetfurth. 90,0 396,0 110,0 Soeſc Leder 92.89 SS 30 Hoeſch Eiſen.. 129,2 Schubert Salzer 272,5 Hohenlohewerke Schuckert& Co. 222,7 Phil. Holzmann 100.0 Schultheiß Path. 286,0 Horchwerke 83,75 Siem.& Halske 379,5 Sinner A. G. 12255 Ilſe Bergbau. 214,0 8 5 M. Jüdel& Co. 157, Stoesper ahn 5 5 Stoewer Nähm.——— Gebr. Junghans 60,— Stolberger Zink 145,0 Kahla Porzellan 72,.— Südd. Immobil. 71,258 Kaliw. Aſchersl. 233,7 7 ucker 157.0 Karſtadt 7 Teleph. Berliner 538,75 Thoerls Oelfabr. 98. Tietz, Leonhard 195,0 Transradio. 41, Varziner Papier 120,5 V. B. Irkf. Gummi 79,25 79,25 Ver. Chem. Charl.—.— V. Diſch. Nickelw. 188,0 V. Glanzſt. Elbf. 925,0 B. Schuhf. Br. W654, 50 64 V. Stahlwerke 114,0 Stahl. v. d. Zyp. 175,0 Ver. Ultramarin. 151,0 Vogel Telegraph. 72,75 Vogtländ. Maſch. 82. Bolgt& Haeffner 222,0 Wanderer Werke 690,25 Weſteregel Alkal. 289,2 Wicking⸗Cement 124,2 Wiesloch Tonw.—, Klöcknerwerke 57.25 48.25 Carl Lindſtröm 820,0 Lingel Schuhfab. 48,— L. Loewe& Co. C. Lorenz.. 158.0 Lüdenſcheid Met. 72,.— Magirus.⸗G. 20, Mannesmann 112,7 Mansfelder Akt. 135,0 Markt⸗ u. Kühlh. 129,0 Maſch. Buckun-W16,0 4 Wiſſener Metall 98,— 98 Maximil. Hütte 167,0 10 i 5ſt. 49 Mech. Web. Lind. 129,0 127.0 111 ee Dürener Metall 149,0 Dürkoppwerke. Dynamit⸗Truſt 98,50 100,5 Elektr. Lieferung 168,24 Elktr. Licht u. K.—.— Enzinger⸗Union 85, Eſchw. Bergwerk 203,0 EſſenerSteinkohl 178,71 . G elbe Co. 77,75 G. Farben.. 210,0 Feldmühle Pap. 186,0 Felten& Guill. 137,5 Frankfurter Gas—.— R. Friſter.. 140,0 189,0 8 5 ellſtoff Verein. 104,0 Mfag⸗ Malen 425 allso Waldhof 288.8 155& Geneſt 136.0J tavi Minen 69,25 Mühlheim Berg. 10k. 105.5 Freiverkehr. Aurſe Neckarſulm. Ihrz—— 2375 Kaen 185 Nordd. Wollkäm. 181.0 Henne der 91. 5 g Oberſchl. E. Bed. 79.25 Oberſchl. Koksw. 102,81 Drenſt.& Koppel 86.— 5 Gebhard Textil. 101,0 Gelſenk. Bergw. 140,0 Genſchow& Co. 78.— Germ. Portl.⸗Z. 185,2 Gerresheim Glas 115,0 Diamond. 28,.— Oſtwerke 220.0 222.0 Kechlregmen 164,0 rügers hall... Pelvpßon 105.0 Ronnenberg...— e e 5 Sloman Salpet. 82,50 Südſee Phosph. 27. Gebr. Goedhardt 222.0 Goldſchmidt Th. 71.— Gritzner Maſch. 58,— Gebr. Großmann 43.— 49.25 Grün& Bilfinger 172.0 Gruſchwitz Teztil 70,507. a 80, 25 50 80 80 25 18188 SSS A * 7 dann legte Mechthild die Laute neben ſich und trank lächelnd, legte ſeine breite, rote Hand über die verſchafften Finger der Montag, den 16. September 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe] 7. Seite. Nr. 429 TUI AN UND DIE FRAUEN 14 a Ihre Wangen glühten zart, und ihre Augen bekamen brennende Tiefe. Sie ſah Tobias feſt an, während ſie zu neuer Weiſe hinüberpräludierte. Es ging noch närriſcher zu bei den folgenden drei Sängen, als habe ſie die Sache nicht einmal geſtreift, Tobias zu. Indeſſen wurde der alte Luger elegiſch. Er verlangte nach traurigen Heimweh⸗ und Liebesliedern. Die Tante, die recht hurtig dem Weine zuſprach, beſtärkte ſeinen Wunſch, und Mechthild wandelte ſich abermals vor Tulipans Augen. Ganz weich gelöſt, in ſüßer, hingebender Anmut beugte ſie ſich über das koſtbare Inſtrument, ſpielte wie trauriger Hauch über die Saiten und ſang allein die alten Weiſen von den Königs⸗ kindern, der ſchönen, jungen Lilofee, den drei Pfalzgrafen⸗ töchterlein überm Rhein. Atemlos faſt lauſchten die anderen und wandten kein Auge von der Sängerin. Der Küfer ſchnaubte gerührt, Fräulein Angela wiſchte verſtohlen ein Tröpflein von der bleichen, vorwitzigen Naſe, und der Geſelle Magd. Endlich wurde die Stimme Mechthilds belegt und Roman von Hermann Eris Busse müde. Nun noch„Ade zur guten Nacht für alle mitzuſingen, und dann gehen wir ſchlafen“, ſagte ſie zu Tulipan hinüber, der, von plötzlich flutender Zärtlichkeit erfaßt, ihr herzlich zunickee. Die Blicke ineinander verhaftet, ſangen ſie mit den anderen das Lied. Es bekam geheimen Sinn für ſie, der ihre Herzen mit Schwermut erfüllte und mit unwiderſtehlicher Gewalt zu⸗ einander zog. Schwerfällig ſtand der alte Luger auf, klopfte dem Gaſt d ſagte:„Gut Nacht, auf die Schulter un war ein ſchönes Feſt.“ Man merkte nicht, ob das im Rauſch eine Verwechſlung mit früheren Zeiten war oder ob der gerührte Hüne den Jungen auf dieſe feine Art an die Bruſt ſchloß. Tobias nahm es als das letztere und verſprach einmal wiederzukommen. Mechtild allein ging mit ihm bis vor das Haus. Es war ſo kühl, daß ſie ſchlotterte. Da umfing er ſie feſt, wie ein Kind ruhte ſie in ſeinen Armen, aber küſſen ließ ſie ſich nicht. Er ſtieg langſam auf ſeine Halde. Der Mond machte die Wege hell, die Stadt unten ſchlief, als ſich Tobias zurück⸗ wandte und ins Tal ſah. Durch die Ebene im grauen Silber des Mondglanzes fuhr ein Nachtzug mit grellen Augen und Die Kämme der Vogeſen berührten den kühlen Himmel wie ſcharfe Meſſerſchneiden. Es war ſo ſtill, daß Tulipan ſein Herz klopfen hörte, ſolange er verweilte und die nächtliche Welt in ihrer gläſernen Klarheit als unbegreif⸗ liches Wunder ſchaute, das er mit einem Laut, mit einer un⸗ beherrſchten Gebärde hätte zerſtören können. Als er heimkam, weißer Fahne. Karl Friedrich, es Sopyright by Horen-Deelag. Ambti., Berlin, Grunewald ſchlief er ſogleich traumlos ein. Und morgens erwachte er er⸗ quickt wie noch ſelten und mit freundlichem Gemüt. 9. Joſeph fuhr mit einem Wagen voll Aſtern zu Markte; denn Allerheiligen war nahe. Die Arbeit auf den Gräbern, die Tulipans Gärtnerei übernommen hatte, häufte ſich zum Totenfeſt. Ein kleines Heer von Gehilfen hatte Tobias ein⸗ geſtellt, um die Zeit gehörig nützen zu können. Hurtiges, haſtiges Alltagslärmen lief durch alle Stunden, in denen er nicht zum Beſinnen kam. Der Fernſprecher klingelte unaufhör⸗ lich, jeden Augenblick fragte einer der Gärtner um Rat. Da mußte alles Eigene vergeſſen werden. Die Dämmerung zitterte ſchon am Abendhimmel am Tag vor Allerheiligen, als Tulipan mit einer Liſte in der Hand an allen ſeiner Obhut anvertrauten Gräbern vorbeiſchritt und die Arbeit der fremden Geſellen in Augenſchein nahm. Der Eltern Stätte ruhte wohlgepflegt und hatte keine beſondere Schmückung für das Feſt gebraucht. Er hielt ſich nur ganz kurze Zeit zu Füßen des breiten Feldes auf. Seine Gedanken umſchweiften nicht die Toten; er wurde ſich gar nicht bewußt, am Grabe der Eltern zu ſtehen. Das Geſchäft nahm ſo Beſitz von ihm, daß er ſtumpf gegen alles Innere wurde. Einmal nur wieder Ruhe haben, Lndaute! Dieſes Treiben machte mürriſch. Der Körper war müde, der Kopf leer, die Seele elend vor Hunger. Manchmal dachte Tobias daran, aber nur kurz wie ein Nadelſtich, Weh tat es doch. Er ſteckte die Liſte in die Bruſttaſche, nachdem er nahezu hundert Gräber geſehen hatte. Nun war's genug. Es ſtimmte ja alles. Er atmete auf. Vor ihm huſchten mit Hacken und Körben ſchwarzgekleidete Frauen eilends zum Friedhof hinaus. Es wurde unheimlich ſtill zwiſchen den Kreuzen. Die Vogelſtimmen fehlten, das Raſcheln der Amſeln im Gras, Die Luft war feucht und ſchwer. Alles beſchlug ſich. Der Mautel fühlte ſich feucht an, jeder Atemhauch verdichtete ſich zu Nebel. Es roch ſtark nach verweſendem Laub und nach den unzähligen Totenblumen. Tobias ſchlug den Kragen hoch und ſchritt, von ſchwermütiger Unluſt befallen, gegen das große Portal. Unter dem Tor rief ihn eine Frauenſtimme unſicher an, es war ſchon am Zudunkeln, man konnte nur mit Mühe einander erkennen. Tobias, aus ſeinen dumpfen Gedanken geriſſen, erkannte Brigitte Weißhand nicht gleich. Noch als er ihre Hand in der ſeinen fühlte, hatte er mit Hemmungen zu kämpfen. Er fand knapp ein Wort zum Gruß, und der vergriff ſich in der Tageszeit. Brigitte ſchlug, weil ſie ſich merkwürdig erhitzt fühlte, den Pelzkragen zurück und ſagte, um ſein Schweigen zu brechen:„Wie iſt das wärmlich heute, die Luft erdrückt einen.“ „Ja, ja“, beſtätigte Tobias karg. Da waren ſie wieder am Ende. Eine Straßenbahn kam ihnen entgegen. Tobias raffte ſich zuſammen:„Wenn du fahren willſt, Brigitte, ſteige ich mit ein.“ Daß er du ſagte, beglückte Brigette.„Wenn du gehen willſt, Tob, gehe ich mit dir“, ſagte ſie freundlich zurück. Viel mehr ſprachen ſie trotzdem nicht auf dem halbſtündi⸗ gen Weg den Berg hinauf. Der Nebel war gefallen, die Nacht ſtand klar geſtirnt über ihnen. Sie ſahen beide in die Sterne, während ſie rüſtig ſtiegen. Heſperus neigte ſich zum Untergehen. Als ſie die Kreuzung erreichten, wo ſie ſich hätten trennen müſſen, bat Brigitte:„Willſt du nicht den Tee bei mir trinken?“ Und Tobias bog ohne weiteres mit ihr auf ihren Heim⸗ weg ein, ſie leicht am Arm haltend. f Er fand im Haus noch alles vertraut wie früher und unverändert. Der Flügel war aufgeſchlagen, und ein einziges Notenblatt ſtand auf dem Pult. Der letzte Vers eines Lenau⸗ liedes: .. An den Kreuzen, an den Steinen Fand die Liebe keinen Halt, Sahen uns die Toten weinen, Als wir dort vorbeigewallt. Als ganz junger Kerl, überſchwenglich von Lenaußs kranker Schwermut und eigenem Liebesleid berauſcht, hatte er jenes Lied für ſich und Brigitte komponiert. In einem Schwung. in einer hinreißenden Traurigkeit, nur Seufzer, nur Gefühl, nur bange Frage! Tobias ſetzte ſich an den Flügel und ſuchte die Melodie zuſammen. Er war neugierig, wie er es damals gemacht hatte. Obgleich er die allen Geſetzen der Muſikſprache entronnene Melodie in ihrer jugendlichen Kühnheit und vagen Sentimentalität hätte belächeln müſſen, fühlte er ſich doch wieder van der Süße der Verſe und Mufik geſtreichelt, Wie mußte er damals geliebt haben und wie gelitten! Das Blatt mit ſeinen ungeübt geſchriebenen, unruhig hingeworfenen Noten ſchien noch als einziges von der Handſchrift übrig zu ſein, aber Tobias fiel das ganze Lied ein. Er ſpielte es über die Taſten, dünn leiſe, und ſummte den Text. Wahrhaftig, er hatte nichts vergeſſen. Brigitte deckte lautlos den Tiſch und lächelte fremd vor ſich hin, ihr Geſicht war leichenblaß. Als ſie fertig war, trat ſie hinter Tobias und legte ihm die Hand auf die Schulter. Er ſprang verlegen, doch heiterer als vorher auf, er hatte ſich wiedergefunden. „Wie leicht man doch in die Muſtk der Erinnerung füllt, ein kleiner Ton wacht auf, und ſchon hebt das Singen an“, ſagte er, als er den Taſtendeckel behutſam ſchloß. Brigitte machte ſich am Tiſch zu ſchaffen. Ihre Hand zitterte, als ſie den Tee eingoß. Wie ſie die Kanne hinſetzte, nahm Tobias die ſchlanken Finger, küßte ſie, kehrte die Hand um, wie es früher ſeine Gewohnheit war, und küßte ſie innen. (Fortſetzung folgt Heſdelherg. in bevorzugter, freier EfMiett Neuerhaute Villa Lage Neuenheims, 9 Zimmer, Mädchenzimmer, 3 Bäder, reichlich Zubehör, mit allem Komfort der Neuzeit aus⸗ geſtattet, Garten, auf mieten. Beziehbar ab 1 u. B Z 145 an die Gef drei Jahre feſt zu ver⸗ Oktober d. Is. Angeb. chäftsſtelle d. Bl. 0406 Parterre-Räume für Büro sehr geeignet,(leer oder möbl.) per 1. Oktober zu vermieten. 7941 Näheres T 5, 7 II. Stock. Bahnhofnähe, gem 1 D ütl. möbl. freundl. Ie E an beſſ. ſoliden Herrn ſofort zu vermieten. 7874 Hh. Lanzstraße 38, III r. 150 qm 1223 27 gewsrbliche 1 Aummer u. Küche gegen Herrichtungs⸗ koöſten auf 1. Oktbr. Käfertalerſtraße, in Untermiete, à, 50.— monatlich, abzugeben 7936 Tel. 523 32. 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