A . * 8 Dieuskag, 17. September 1920 Bezugspreise: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich R⸗M ig.—ohne Beſtellgeld. Bei evtl. 5 aſtlichen Behaltniſſe Nach⸗ forderung castet ten. Poſt 5199 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 19%/1 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr. 6, e 19/20 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951. 24952 u. 24953 Abend ⸗ Ausgabe Mannheimer General Anzeiger Nr. 431— 140. Jahrgang Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. ellamen —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden Ka ee Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks Betriebsſtörungen uſw. e u keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder ur verſpätete Aufnahme von Anzeigen. 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Das mag an und für ſich richtig ſein, doch aus Erklärungen, die mir von maß⸗ gebenden Mitgliedern der franzöſiſchen Delegation gemacht wurden, geht hervor, daß die Heeresreform in Frankreich noch nicht das Stadium erreicht hat, das die Einſchränkung der Rüſtungen geſtatten würde. Der franzöſtſche General⸗ ſtab beſchäftigt ſich gegenwärtig mit dem Problem, eine Be⸗ rufsarmee zu ſchaffen, ohne die Struktur der franzö⸗ ſiſchen Wehrmacht zu gefährden.„Deutſchland hat“, ſo erklärte mir der Vorſitzende der Senatskommiſſion für aus⸗ wärtige Angelegenheiten, Lucien Hubert,„innerhalb zehn Jahren eine Berufsarmee organiſiert, die augenſcheinlich im wahren Sinne des Wortes als eine moderne militäriſche Einrichtung bezeichnet werden kann. Unſere Aufgabe iſt es, vor der Durchführung der Landabrüſtung die entſprechen⸗ den Reformen zu verwirklichen, mit deren Hilfe wir zu einer ebenſo modernen Verteidigungsmacht gelangen können. Die Unterſuchung des Kriegspotenztals“, ſo führte der Senator weiter aus,„iſt noch nicht abgeſchloſſen. Pedenfalls liegt heute die Tatſache vor, daß man ein Land nicht zu entwaffnen vermag, denn die induſtriellen Kräfte ermöglichen es, beim Ausbruch der Feindſeligkeiten ſofort für die Herſtellung von Kriegs⸗ material herangezogen zu werden.“ Die franzöſiſche Auffaſſung über das Ergebuis der 10. Vollverſammlung des Völkerbundes läßt ſich, wie Senator Hubert erklärte, weniger auf dem Gebiete der Abrüſtungs⸗ beſtrebungen feſtſtellen, als auf dem des Schiedsweſens. Die Unterzeichnung der fakultativen Schiedsklauſel durch die überwiegende Mehrzahl der Bundes mitglieder, namentlich die europäiſchen Staaten, wird als der effektive Erfolg der dies⸗ jährigen Vollverſammlung bezeichnet. Die Idee Briands, eine europäiſche Föderation auf wirtſchaft⸗ lichem Gebiet ins Leben zu rufen, findet zwar den Bei⸗ fall des Vorſitzenden der franzöſiſchen Staatskommiſſion für auswärtige Angelegenheiten, doch betonte Lucien Hubert in dem mit mir geführten Geſpräch die Notwendigkeit, daß der Völkerbundsrat ſeinen ſtarken Einfluß geltend machen müſſe, um die Etablierung der Vereinigten Staaten zu verhüten. „Der Völkerbund iſt dazu beſtimmt, alle Gefahren auszu⸗ ſchalten, die ſich daraus ergeben können, daß ein Kontinent — Eutopa— gegen einen anderen— Vereinigte Staaten— in Kampfſtellung geraten könnte“, erklärte der Senator. Die franzöſiſche Delegation ſcheint eine Zentraliſterung aller wirtſchaftlichen Organiſationen innerhalb des Völkerbundes mit größter Energie zu betreiben. Wie mir Senator Hubert mitteilte, wird die franzöſiſche Delegation in Genf einen Antrag einbringen dahinlautend daß das Völkerbundsſekretariat einen Fachausſchuß für Land⸗ wirtſchaft neben dem bereits beſtehenden Wirtſchaftskomitees bilden ſoll. Merkbar richtet ſich dieſer Antrag gegen das in Rom beſtehende Landwirtſchaftliche Inſiltut. Von Koblenz nach Wiesbaden J Berlin, 17. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Ein endgültiger Beſchluß der Internationalen Rhein ⸗ landkommiſſion über die Verlegung ihres Standortes von Koblenz nach Wiesbaden iſt, wie wir hören, bisher der deutſchen Regierung noch nicht übermittel und iſt, ſoweit man hier unterrichtet iſt, auch noch nicht gefaßt worden, Doch rechnet man in hieſigen politiſchen Kreiſen damit, daß tat⸗ ſächlich die Rheinlandkommiſſton ſich in Wiesbaden ein⸗ quartieren wird. N Dieſe Ueberſiedlung ſtellt an ſich zwar keinen militäriſchen Akt dar. Die„Hohe Interalltierte Kommiſſion“ fungiert als Verwaltungsbehörde, aber ſie iſt— und das iſt des Pudels Kern— von einem ſogenannten Wachkomman do beglei⸗ tet. Man nimmt hier an, daß dieſes nicht allzu umfangreich ſein dürfte und möchte ſeine Stärke auf nicht mehr als hun⸗ dert Mann beziffern. Auf keinen Fall aber könne, ſo wird uns verſichert, von zwei Regimentern franzöſiſcher Be⸗ ſatzung für Wiesbaden, von denen noch vor kurzem geſprochen wurde, die Rede ſein. Völkerbund und Minderheitenfrage Berlin, 17. Sept.(Von unſerem Berliner Bürv.) Das Verhalten der deutſchen Völkerbundsdelegation in der Min⸗ derheitenfrage iſt von einem Teil der deutſchen Preſſe, wie auch verſchiedentlich von den in Genf anweſenden Vertretern deutſcher Minderheiten mit recht lebhafter Kritik bedacht worden. Man hat die allzu große Zurückhaltung der deutſchen Vertreter bemängelt und ihnen vor allem vorgeworfen, daß die Anträge in der Minderheitenfrage nicht der 6. Kommiſſion überwieſen und dort zu einer entſcheidenden Debatte geführt worden ſind. Von zuständiger Seite werden uns die Dinge wie folgt dargeſtellt: Die deutſche Delegation hat entgegen ihren eigenen urſprünglichen Abſichten von einem aktiveren Vorgehen Abſtand genommen, da es von vornherein recht ausſichtslos erſchien. Die Recherchen, die vor der Konferenz bei einer großen Zahl von Staaten, die an der Minderheitenfrage intereſſiert waren, unternommen wurden, haben deren unmißverſtänd⸗ liche Abneigung ergeben, an dieſem Zeitpunkt in Genf eine neue Debatte herbeizuführen. Die Genfer Atmoſphäre war diesmal derart von den Ergebniſſen der Haager Konferenz beherrſcht, daß zu einer Erörterung irgendwelcher damit Aeber geſinnungsvolle und eigenſüchtige Oppoſition finden wir in einem politiſchen Auſſatz der„Köln. Ztg.“ fol⸗ genden beachtenswerten Vergleich: „Poſitive Oppoſition hat die Aufgabe, das politiſche Leben in Fluß zu halten, es zu überwachen; in kritiſchen Zeiten kann ſie zum Gewiſſen der Nation werden. Wie das in der Praxis ausſieht, zeigte vor kurzem die engliſche Oppoſition, als die Miniſter der Arbeiterpartei im Haag um die An⸗ ſprüche Großbritanniens kämpften. Keinem der erſt geſchla⸗ genen Tories kam der Gedanke, den verantwortlichen Regie⸗ rungsvertretern in den Rücken zu fallen, um auf dieſe Weiſe innerpolitiſche Geſchäfte zu machen. Im Gegenteil: das ganze britiſche Volk ſtützte ſein Kabinett, und die politiſchen Gegner Maedonalds ſtanden dabei in der vorderſten Front. Beſſer als an dem aktuellen engliſchen Beiſpiel läßt ſich wohl der Unterſchied zwiſchen geſinnungs voller u nd Ligenfüchtiser Oppoſition nicht erkären. 4 nicht zuſammenhängender Fragen keinerlei Luſt vorhanden war. Die deutſche Delegation mußte im Verlaufe der Ta⸗ gung die Auffaſſung gewinnen, daß eine Ueberweiſung an die Kommiſſion nicht einmal die Ausſicht auf eine der be⸗ kannten nichtsſagenden, aber freundlich formulierten Genfer Reſolutionen eröffnet hätte, die wenigſtens für ſpäter die Möglichkeit zu poſitiveren Ergebniſſen offen ließ. Darum hat ſich der Reichsaußenminiſter darauf beſchränkt, in ſeiner Rede vor der Vollverſammlung noch einmal den deutſchen Standpunkt in dieſer Angelegenheit zu präziſieren und die in Madrid geäußerte Abſicht, in der Vollverſamm⸗ lung eine Minderheitendebatte herbeizuführen, aufgegeben. Zudem iſt der Madrider Beſchluß, das Material über die Erörterungen des Rates in der Minderheitenfrage, die von verſchiedenen Regierungen verfaßten Denkſchriften und das Londoner Memorandum allen Mitgliedsſtaaten zuzu⸗ ſtellen, von dem Völkerbundsſekretartat nur ſehr ſäumig ausgeführt worden. Erſt faſt unmittelbar vor der Septem⸗ bertagung ſind die Völkerbundsmitglieder in den Beſitz des Materials gelangt. Anders in Deutſchland. Hier führt Herr Hugenberg die„nationale“ Oppoſition, aber er hat von den Leuten um Baldwin und Chamberlain leider nicht das mindeſte gelernt. Wie ſollte er auch! Denn was ſich an politiſchen Körper⸗ ſchaften um den Geheimen Finanzrat guppiert, iſt— von den vorläufig noch gefügigen gemäßigten Deutſchnationalen abgeſehen— alles andere als ſachliche Oppoſition; es iſt eine politiſche Fronde, die eine eigentümliche Auffaſſung vom Wohl des Staates mit der privater Machtintereſſen ver⸗ bindet. Der Begriff National, in England kategoriſcher Imperativ alles politiſchen Geſchehens, droht unter den Händen dieſer deutſchen nationalen Oppoſition zu einer hohlen Attrappe zu werden. Unſagbar naiv iſt alles, was ſie als Idee ausgibt; man braucht nur an den Start des Volks⸗ begehrens im Teutoburger Wald zu denken. Hugenberg, der in ſeiner Jugend einmal ein poetiſcher Stürmer und Dränger geweſen iſt, ſpekuliert auf die große Maſſe jener, die unter dem alten Regime gewohnt waren, andere für ſich denken zu laſſen, denen es Lebensbedürfnis war, auf Kommando einzuſchwenken er ſpekuliert mit einem Wort geſagt, auf den deutſchen ſentimentalen Spießbürger.“ Die Hamburgfahrt des „Graf Zeppelin“ „Graf Zeppelin“ traf, von Osnabrück kommend, um .50 Uhr über Bremen ein, von Hunderttauſenden auf den Straßen, Plätzen und Dächern ſtürmiſch begrüßt. Die Kirchen, öffentlichen Gebäude und zahlreiche Privathäuſer hatten Flaggenſchmuck angelegt, um den Gaſt zu begrüßen. Glocken⸗ geläute und Sirenengeheul von Fabriken und Schiffen brauſten, mit dem Hurra der Menſchenmenge vermiſcht, dem im Sonnenſchein dahinfliegenden Luftrieſen entgegen. Nachdem er über der Stadt einige Schleifen gezogen hatte, entfernte er ſich um.05 Uhr in Richtung Oldenburg. Hamburg in Erwartung Der Hapag⸗Dampfer„Newyork“, mit dem Dr. Eckener nach Deutſchland zurückkehrt, wird heute nachmittag .90 Uhr in Cuxhaven erwartet. Nach Empfang durch das Vorſtandsmitglied der Hapag, Dr. Kiep, wird ſich Dr. Eckener nach Hamburg begeben. Das Luftſchiff ſoll gegen 3 Uhr nachm. über der Elbmündung eintreffen. Etwa bei dem Feuerſchiff „Elbe!“ wird das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ die„Newyork erwarten und anſchließend daran nach Hamburg fahren, wo es zwiſchen 4 und 5 Uhr nachmittags über der Stadt kreuzen wird. Von beſonderen Ehrungen Dr. Eckeners durch die Hapag iſt auf Wunſch Dr. Eckeners Abſtand genommen worden. Am Mittwoch vormittag werden die Verhandlungen zwiſchen Dr. Eckener und der Hapag ſtattfinden, an die ſich nachmittags um 5 Uhr ein Empfang durch den Hamburger Senat anſchließt. Am Abend wird Dr. Eckener mit der Bahn nach Friedrichshafen zurückfahren. 5 Zwiſchen den Extremen In dem Wettkampf zwiſchen der Bank von Frankreich und der Bank von England um den reichſten Goldbeſtand hat ſich klar gezeigt, daß Fraukreich in den letzten Jahren wirt⸗ ſchaftlich und finanziell außerordentlich erſtarkt iſt. Es hat ſich nicht umſonſt mit reicher Kriegsbeute geſättigt. Seine wirtſchaftliche Stellung hat ſich gefeſtigt und ſein Kapitalreichtum übertrifft den aller anderen europäiſchen Länder. Man hat über dieſen Punkt bisher in Frankreich klugerweiſe geſchwiegen. Solange der neue Zahlungsplan noch nicht angenommen war und ſolange der Anteilsſtreit zwiſchen England und Frankreich tobte, ſah man begreiflicher⸗ weiſe davon ab, das eigene Licht allzuſtark leuchten zu laſſen. Jetzt hat man dieſe Reſerve nicht mehr nötig. Deshalb hat der franzöſiſche Miniſter Tardieu am vorigen Sonntag in einer Rede mit offenen Karten geſpielt und den Gegnern der gegenwärtigen franzöſiſchen Regierung vorgehalten, auf welcher Höhe nicht nur der militäriſchen, ſondern auch der wirtſchaftlichen und finanziellen Macht Frankreich heute ſteht. Früher nannte man Amerika das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Heute nimmt Frankreich in Europa dieſelbe Stellung ein. Seine Möglichkeiten ſin“, wie Tardien hervor⸗ hebt, unermeßlich. Es iſt bekannt, daß Frankreich mit Hilfe des Poung⸗ Planes die deutſche Kriegsſchuld zum Teil mobiliſteren und dadurch die eigene finanzielle Stellung weiter ſtärken und be⸗ feſtigen will. Das Haager Ergebnis fällt alſo zu Gunſten Frankreichs ins Gewicht und es iſt unter dieſen Um⸗ ſtänden doppelt begreiflich, daß unſere Delegation im Haag die ſchwerſten Bedenken gegen die Zumutungen hatte, die Deutſch⸗ land über den Young⸗Plan hinaus neue Opfer auferlegten. Nach den Darlegungen Tardieus haben wir weniger denn je Veraulaſſung, in das eine Extrem zu verfallen und in dem Haager Ergebnis eine reine Freudenbotſchaft für Deutſchland zu ſehen. Dies umſoweniger, als im Anſchluß an den letzten franzöſiſchen Miniſterrat unter dem Vorſttz Briands von mehreren Pariſer Blättern verſichert worden iſt, man ſei im Kabinett und im Parlament nach wie vor ent⸗ ſchloſſen, die Räumung des beſetzten deutſchen Gebietes nicht nur von der Ratifizierug des Young⸗Planes, ſondern auch von einer Teilmobiliſierung der deutſchen Kriegsſchuld abhängig zu machen. Damit wurde der 30. Juni 1930 als unbedingter Endtermin der franzöſiſchen Räumung in Frage geſtellt. Man braucht auf dieſes wahrſcheinlich innerpolitiſche Manöver keinen allzugroßen Wert zu legen und trotz der erwähnten Preſſeſtimmen nicht daran zu zweifeln, daß Briand das ge⸗ gebene Wort auch einhalten wird. Aber es iſt doch angebracht, die weitere Entwicklung mit wachſamem Auge zu verfolgen. Dies ſcheint auch die Anſicht der Reichstagsfraktion des Zentrums zu ſein, die in Koblenz getagt und in einer Entſchließung die Befreiung Deutſchlands von fremder Beſatzung freudig begrüßt, gleichzeitig aber doch abgelehnt hat, abſchließend zum Poung⸗Plan und zu dem Haager Er⸗ gebnis Stellung zu nehmen. Sie iſt der Anſicht, daß man das Ergebnis der weiteren im Gange befindlichen Verhandlun⸗ gen abwarten muß und denkt dabei wahrſcheinlich in erſter Linie auch an die Saarfrage. Jedenfalls ſieht die Zen⸗ trumsfraktion in dem Ergebnis der Haager Konferenz noch keine endgültige Liquidierung des Krieges. Die anderen in der Regierung vertretenen Reichstagsfraktionen haben ſich noch nicht mit dem Haager Ergebnis beſchäftigt. Man wird wahrſcheinlich aber auch in ihrer Mitte Stimmen begegnen, die noch in dem einen oder anderen Punkte des Haager Er⸗ gebniſſes eine Klärung für notwendig halten, ehe ſie den Noung⸗Plan als das kleinere Uebel bejahen 7 So berechtigt aber auch dieſe zurückhaltende Stimmung ſein mag, ſo verkehrt und tör icht iſt es, nun in das 2. Seite. Nr. 431 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Dienstag, den 17. September 1929 andere Extrem zu verfallen und das Haager Ergebnis zu verdammen und in Bauſch und Bogen abzulehnen. Auf einer Tagung der chriſtlich⸗nationalen Bauern⸗ und Landvolk⸗ Partei hat Landrat a. D. Dr. Gereke am Sonntag behaup⸗ tet, es ſei ein Trugſchluß, um nicht zu ſagen eine Täuſchung, wenn man den deutſchen Bauern erkläre, der Poungplan bringe für ihn wirtſchaftliche Erleichterungen. In Wirklich⸗ keit handele es ſich nur um eine kleine zeitliche Verſchiebung der Belaſtungen. Dieſe Darſtellung kann einer objektiven Betrachtung des Haager Ergebniſſes nicht einen Augenblick ſtandhalten. Die Regierung entfaltet gerade jetzt erfreulicher⸗ weiſe eine lebhafte Tätigkeit, um das deutſche Volk über die Tragweite und über die Bedeutung des Moung⸗Planes auf⸗ zuklären, wozu auch die Organiſation der Zentrale für den Heimatdienſt in Anſpruch genommen wird. An der Hand ein⸗ facher Rechenexempel fällt es nicht ſchwer, dem deutſchen Volke nachzuweiſen, daß die Laſten des Voung⸗Planes, ſo undurch⸗ führbar ſie auch auf die Dauer ſein mögen, doch hinter den Laſten des Dawes⸗Planes zurückſtehen und daß man deshalb in dem neuen Zahlungsplan eine Etappe des Fortſchrittes ſehen kann. Gerade die landwirtſchaftliche Bevölkerung Deutſchlands wird ſich darüber klar ſein müſſen, daß ihre be⸗ rechtigten Forderungen nur dann Ausſicht auf Empfehlung haben, wenn der Ppung⸗Plan angenommen wird. Sie kann deshalb nicht gleichzeitig die Reichsregierung der Vernachläſſi⸗ gung landwirtſchaftlicher Intereſſen anklagen und die Ableh⸗ nung des Moung⸗Planes verlangen. Wer jetzt in die Reihen der ſchärfſten Oppoſition gegen die Regierung eintritt, tut der Landwirtſchaft damit keinen guten Dienſt. Landrat a. D. Gereke hat ſich nicht klar und deutlich dar⸗ über ausgeſprochen, ob die chriſtlich⸗nationale Bauern⸗ und Landvolkpartei ſich an dem Volksbegehren gegen den Young⸗ Plan beteiligen wird. Zur Zeit hat er noch gegen den Geſetz⸗ entwurf, der dem Volksbegehren zugrundegelegt werden ſoll, ſchwerwiegende Bedenken. Er ſtellt feſt, daß das Präſidium des Landbundes und die beiden Abgeordneten der chriſtlich⸗ nationalen Bauern, die dem Vorſtand des Reichsausſchuſſes zur Einleitung des Volksbegehrens angehören, dem§ 4 des Geſetzentwurfes ihre Zuſtimmung nicht gegeben haben. In dieſem Paragraphen wird bekanntlich die Uebertretung des Geſetzentwurfes mit der Strafe des Landesverrates bedroht, eine Strafe, die alſo auch, wie Dr. Gereke bemerkt, den „gegenwärtigen allverehrten Reichspräſidenten von Hinden⸗ burg als den oberſten Bevollmächtigten des Deutſchen Rei⸗ ches“ treffen könnte. Dieſe Schlußfolgerung allein beweiſt ſchon, in welche Abgründe ſich dieſes Extrem verirrt. Hoffentlich lehnen die landwirtſchaftlichen Organiſationen es ab, einem ſolchen Unternehmen Gefolgſchaft zu leiſten. Letzte Meldungen Das Unglück auf der Zeche„Charles“— 13 Tote — Saarbrücken, 17. Sept. Die Zahl der bei dem zweiten Exploſionsunglück auf der Grube Charles Getöteten, hat ſich nunmehr auf 13 erhöht. Die der Verletzten be⸗ trägt 26. Als vermißt ſind noch drei Arbeiter gemeldet. Man 575 an, daß dieſe drei Vermißten ebenfalls getötet worden f Einſchließlich der Opfer der erſten Kataſtrophe vom Sonntag ſind bei den Exploſionen insgeſamt 20 Perſonen getötet worden. Da man eine neue Exploſion befürchtet, iſt es nicht möglich, die Aufräumungsarbeiten genügend raſch zu fördern und die noch unter den Trümmern Befindlichen zu bergen. Der Brand im Schacht ſcheint erloſchen zu ſein. Rußland verhandelt mit England — London, 17. Sept. Eine amtliche Meldung beſtätigt, daß am 24. September ein Vertreter der Sowjetregierung nach London kommen wird, um wegen der Wiederaufnahme der Beziehungen zwiſchen England und Sowjetrußland zu ver⸗ handeln. Treppeneinſturz— 30 Kinder verletzt — Newyork, 17. Sept. In der alten jüdiſchen Schule des Stadtteils Bronx, einem alten Holzgebäude, war eine Filmſchau für Jugendliche angeſagt. Der Andrang war geſtern ſo ſtark, daß ſchließlich 500 wartende Kinder die Vorhalle füllten und den Zugang ſperrten. Als nun die Tür nach außen geöffnet werden ſollte, wurden die in den hinte⸗ ren Reihen ſtehenden Kinder gegen die Treppengeländer ge⸗ drückt, die zuſammenbrachen. Ueber 30 Kinder ſtürz⸗ ten etwa 5 Meter hinab. Viele wurden lebensgefähr⸗ lich verletzt. Wahlprüludien in Bad M Vor dem Ende der Weimarer Koalition? Von dem Termin der Landtagswahlen in Baden trennt uns zwar noch eine Spanne von faſt ſechs Wochen. Von einem eigentlichen Wahlkampf iſt— gottlob— noch nichts zu be⸗ merken, wenn man auch allgemein die Erwartungen hegt, daß die Agitation in den letzten 14 Tagen recht heftig zu werden droht. Aber hier und da fallen doch ſchon einige Schüſſe. Vorerſt ſind es freilich nur Patrouillengänge, höchſtens Vorpoſtengefechte, ohne tiefere Bedeutung. Dennoch kann auch der Schall orientieren. Sowohl nach der Seite hin, von der der Knall kommt, als auch von dem Echo her, das er weckt. Intereſſanterweiſe ſind es diesmal nicht die Partei⸗ ſekretäre, die den Wahlkampf eröffnen, ſondern die Miniſter der badiſchen Koalition, die offenbar für großangelegte Rede⸗ feldzüge eingeſetzt werden. Von dem, was man bisher darüber zu hören bekommen hat, intereſſiert lediglich die be⸗ merkenswert energiſche Stellungnahme des Kultusminiſters Dr. Leers für die Aufrechter haltung der badiſchen Simultanſchule, die in erfreulichem Gegenſatz zu ſeiner früheren nicht immer ganz klaren Haltung ſteht. Bedeutſamer ſind die Mitteilungen, die Innenminiſter Remmele in einer ſozialdemokratiſchen Verſammlung in Emmendingen über die Geſchichte und die Tätigkeit der Weimarer Koalition in Baden gemacht hat. Das Lob, das er ihr freilich unter gedämpftem Trommel⸗ klang ſpendete, wiegt nicht ſo ſchwer wie der Ausdruck ſeiner Ueberzeugung, daß wir am Ende der Weimarer Koa⸗ lition in Baden ſtehen. In dieſer klaren Formulierung hat er ſich allerdings nicht ausgedrückt, aber der Schluß, daß dem ſo ſei, iſt zwingend, wenn man die Argumente zu⸗ ſammenſtellt, die Remmele nach dem Bericht der„Volks⸗ ſtimme“ aufgezählt hat, Er ſagte u..: Bis zum Jahr 1925 verteidigten ſich die badiſchen Koalitionspar⸗ teien gemeinſam, wo immer ſie angegangen wurden. Im Jahre 1925 bekam die Weimarer Koalition die erſten Riſſe: Deutſche Volkspartei, Landbund, Hausbeſitzer uſw. drückten in der Mißſtimmung über die vorhandenen wirtſchaftlichen Nöte ſtark auf das Zentrum und die Demokratie. Das Zentrum wurde beſon⸗ ders dadurch manchen ſeiner Wählerkreiſe gegenüber ſtark unter Druck geſetzt, indem man behauptete, ſowohl es, wie die Demo⸗ kratie, gäben der Sozialdemokratie viel zu ſehr nach. Und dann be⸗ gannen ſo allgemach innerhalb der Koalition die Schwierigkeiten, wobei immer merkbarer die weltanſchaulichen Gegenſätze ſtärker in Erſcheinung traten. In der Stellung der Länder zum Reich zwiſchen heute und ehemals iſt ein großer Unterſchied eingetreten. Das ſchei⸗ nen aber Elemente der jüngeren Generation des Zen⸗ trums nichtimmer genügend zu beachten. Dr. Remmele erinnerte an das Verhalten des Zentrums beim Gebäudeſonderſteuer⸗ geſetz und bei der Schlacht⸗ und Fleiſchſteuer, wo das Zentrum ohne die geringſte Rückſicht auf die beſtehende Koalition taktiſch und geſetzgeberiſch operierte. Und ſo iſt es nun gekommen, daß alle bürgerlichen Parteien darin einig ſind, unter allen U m⸗ ſtänden und um jeden Preis gegen die Sozialdemo⸗ kratie zu marſchieren und zu ſchlagen. Alle bürgerlichen Parteien ſehen als ihr wichtigſtes Ziel die Verdrängung der Sozialdemo⸗ kratie aus der Regierung. Der Wahlkampf wird offenbar ohne Rück⸗ ſicht daraufhin geführt, wie nach den Wahlen eine Parlamentsmehr⸗ heit und ein Regierungsgebilde geſchaffen werden kann. Die Gefahr iſt in Sicht, daß auch in Baden vorübergehend eine feſtfundierte Regirung nicht zuſtande kommt, vielmehr eine ſolche, die einfach das Vollzugsorgan zufälliger Landtagsmehrheiten ſein wird.“ Man wird Dr. Remmele die Eigenſchaft des Sachkundigen nicht abſprechen können, denn er hat über zehn Jahre un⸗ unterbrochen der badiſchen Regierung angehört. Umſo beacht⸗ licher iſt die Schärfe, mit der er ſich gegen das Zentrum wen⸗ det. Die Differenzen kommen von zwei Quellen her. Einmal beklagte ſich der Innenminiſter über die Zentrums⸗ unterſtützung der„ſozialreaktionären Beſtrebungen“ in der Frage der Reform der Arbeitsloſenverſicherung. Er bezeich⸗ nete es„als eine der tieftraurigſten Erſcheinungen in der zehnjährigen Koalitionspolitik, daß die Zentrumsminiſter unter Ueberſtimmung des Innenminiſters ſich die reaktionären Anträge Bayern zur Reform der Arbeits⸗ loſenverſicherung zu eigen gemacht haben, ohne vorher ernſt⸗ haft eine Verſtändigung zu ſuchen“. Die andere Reibfläche zwiſchen Sozialdemokratie und Zentrum beſteht in der Ver⸗ ſchiedenheit der Auffaſſungen über die Notwendigkeit der Reichs reform. Remmele vertritt den Standpunkt, daß eine Reichsreform nötig iſt, ebenfalls eine Verein⸗ fachung der Verwaltung und eine beſſere Gliederung des Reiches. N Länder wie Baden, Thüringen und Heſſen ſeien, wie er näher ausführte, ohne Reichsreform nicht mehr lebensfähig, ſchon im Hinblick auf die finanzielle Entwicklung. Den Herren vom Zentrum müſſe er doch ſagen, daß die Finanzlage in Baden ſeit Jahr und Tag er nſt ſei und daß leider der Ernſt der Lage in den nächſten Monaten ſich erheblich verſchärfen werde. Die un⸗ günſtige wirtſchaftliche Lage des Landes führe zu einem Abſinken der Reichsſteuerüberweiſung und der eventuell ungün⸗ ſtige Ausgang ſchwebender Steuerſtreitigkeiten könne die finanzielle Situation des Landes ſehr ſchwer beeinfluſſen. In Bezug auf die Höhe der Verſchuldung ſtehe Baden mit an der Spitze der deut⸗ ſchen Länder. Es werde nur von Thüringen und Bayern darin übertroffen. Ganz naturgemäß ſtelle ſich in einem ſo kleinen Lande wie Baden der Verwaltungsapparat auch bei größter Einſchränkung erheblich teurer als in einem größeren Gebiete. Die Frage der Reichsreform ſolle weder zu einer Parteifrage, noch zu einer Wahlparole gemacht werden, nünſtigerweiſe nur nach allgemeinen politiſchen, wirtſchaftlichen, finanziellen und kulturellen Geſichtspunkten betrieben und geſtaltet werden. Wer wolle denn beſtreiten, daß ein großer ſügdweſt⸗ deutſcher Staat lebensfähiger ſein werde, als das kleine und wirtſchaftlich ohnehin bedrängte Baden? Eine richtig durch⸗ geführte Reichsreform bedbrohe weder das Heimatgefühl noch die Eigentümlichkeit der einzelnen Stämme, ſie för⸗ dere aber den Fortſchritt und das Wohlergehen der Völker über⸗ haupt. Zum großen Teil decken ſich die Anſichten des Innen⸗ miniſters in dieſer Frage mit den unſrigen. Welche Folge⸗ rungen Remmele für die Sozialdemokratiſche Partei aus dieſer Konſtellation zieht, intereſſiert hier nicht weiter. Für uns iſt lediglich von Belang, daß die Kluft zwiſchen Zen⸗ trum und Sozialdemokratie außerordentlich tief und breit zu ſein ſcheint. Wenigſtens zur Zeit. Das Tiſchtuch gänzlich zu zerſchneiden, liegt aber offenſichtlich nicht in der letzten Abſicht beider Teile, denn ſowohl von Zentrums⸗ wie von ſozialdemokratiſcher Seite iſt bereits wiederholt betont wor⸗ den, daß man erſt den Ausgang der Wahlen abwarten wolle, um dann in eine kritiſche Prüfung kvalitionsmäßiger Bindun⸗ gen einzutreten. Das iſt eine Binſenwahrheit, die dadurch nicht beweiskräftiger wird, daß man ſie immer wieder von neuem wiederholt. Politiſch bedeutſam bleibt, wenn man als Gegenſtück dazu die Tonart der badiſchen Zentrumsblätter gegen die Sozialdemokratie heranzieht, daß ſich die Sozial⸗ demokratie durch Ueberſpannungen der Zentrumsmacht in Baden verletzt und zurückgeſetzt fühlt und ſie des⸗ halb eine größere Aktivität entfalten will, um die Wieder⸗ kehr der bisherigen übergroßen Machtſtellung einer einzel⸗ nen Partei zu verhindern. Da ſie dies allein wohl kaum vermag, wird ſie notwendigerweiſe auf jene Parteien Rückſicht nehmen müſſen, die gleich ihr an dieſem Ziel intereſſiert ſind. Dieſe Rückſicht wird ſie zwar im Wahlkampf nicht üben, aber umſo mehr darnach. Daraus ergibt ſich im beſonderen für die liberalen Parteien eine Konſtellation, die ſo eindeu⸗ tig iſt, daß darüber nichts weiteres geſagt zu werden braucht. Der weitere Schluß beſteht darin, die Splitterparteien, die bereits vorhandenen, wie auch die ſchon angedrohten, mit aller Macht zu bekämpfen. Die Zukunft Badens muß aus⸗ ſchließlich von den hiſtoriſchen politiſchen Parteien beſtimmt werden. 8 Hamkens geſteht! — Altona, 17. Sept. Der im Zuſammenhang mit den Sprengſtoffanſchlägen verhaftete Landvolkführer Wilhelm Hamkens hat ſeine Mitwiſſerſchaft bei den Bombenan⸗ ſchlägen jetzt eingeſtanden. Die Zeitung„Das Landvolk“ hatte bisher jeden Zuſam⸗ menhang zwiſchen Hamkens und den Attentaten entſchieden beſtritten.. Die Verhafteten in Moabit eingeliefert — Berlin, 17. Sept. Die 21 in Altona unter dem Ver⸗ dacht der Beteiligung an den Sprengſtoffattentaten inhaf⸗ tierten Perſonen ſind um 12.45 Uhr hier eingetroffen. Sie wurden unter Bewachung einzeln aus den Wagen geführt und in 21 Droſchken nach Moabit gebracht. Ein ſtarkes Aufgebot der Schutzpolizei ſorgte dafür, daß der Abtransport ſich völlig reibungslos abſpielte. .—:.:: vv. Der Mann ohne Namen Was ein Inſpizient alles wiſſen muß— Die lebendige elek⸗ triſche Klingel— Romeo erhält ein Telegramm— König Lear mit der Hornbrille— Das Erſchießen mit einem Taſchenmeſſer. Von Paul Diner Die Premiere iſt vorüber. Autor, Regiſſeur, die Künſtler und die Künſtlerinnen, jeder, der mit dem Stücke irgend etwas zu ſchaffen hat, wird von der Kritik gebührend gelobt oder getadelt, ſteht im hellen Lichte der Oeffentlichkeit. Nur ein Mann, ohne deſſen Zutun die Vorſtellung garnicht ſtattfinden könnte, auf deſſen Wink während der Aufführung ſelbſt der prominenteſte Star auf das genaueſte achtet, ſteht abſeits all dieſes Getriebes. Von ihm wird nur dann Kenntnis genom⸗ men, wenn etwas ſchief geht und dann auch nur hinter den Kuliſſen. Er iſt eben der Mann, der nur Pflichten, aber keinen Namen hat. Der Inſpizient iſt dieſer Namenloſe, von deſſen Exiſtenz die meiſten Theaterbeſucher nicht einmal eine Ahnung haben. Und dabei iſt der Inſpizient der Schutzengel der ganzen Vor⸗ ſtellung. Wäre er nicht, unaus denkbar, welches Chaos es auf der Bühne geben möchte. Es iſt ſchwer zu ſagen, welche Eigen⸗ ſchaften ein guter Inſpizient beſitzen muß, um ſein Amt, das recht eigentlich gar kein Amt iſt, vollauf ausfüllen zu können. Er iſt kein Regiſſeur, muß aber für die Regie Verſtändnis haben, damit er immer Herr der Situation bleibt. Er iſt auch kein Schauſpieler, muß aber trotzdem ſchauſpieleriſche Fähigkeiten ſein eigen nennen; denn für gewöhnlich iſt er derjenige, der die Geräuſche hinter den Kuliſſen dirigiert. Volksgemurmel, Volksjubel, Pferdegetrampel, Schlachtenlärm, das alles muß er leiten und lenken können. Er iſt auch kein Bühnenarbeiter, kein Kuliſſenſchieber. Klappt aber etwas Kicht, ſo muß er auch mit dieſen Dingen umzugehen wiſſen, um alles wieder in das richtige Gleiſe zu bringen. Er iſt— ſagen wir es nur rund heraus— das Mädchen für alles, die lebende elektriſche Klingel, der mechaniſche Mahner und der immer genau gehende Chronometer. Das alles iſt der Inſpi⸗ zient. Und dazu noch etwas. Er muß zugleich auch ein Zau⸗ rkünſtler ſein, es verſtehen, Raum und Zeit zu überwinden. Er muß es zuwege bringen, zu gleicher Zeit auf zwei ver⸗ ſchiedenen Plätzen der Bühne zu ſein. Tut er dies nicht und geſchieht etwas Unvorhergeſehenes auf der linken Seite hinter den Kuliſſen, während er auf der rechten Seite beſchäftigt iſt, ſo wird eben er für dieſes Unvorhergeſehene zur Rechenſchaft gezogen. Es geſchah im Budapeſter Nationaltheater, Shakeſpeares „Romeo und Julia“ wurde gegeben. Es war eben die große Liebesſzene. Julia ſtand am Erker und— ganz unerwartet erſchien ein Poſtbote auf der Bühne, ging zu Romeo hin und ſagte:„Herr Berlgi, ein Telegramm.“ Im Zuſchauer⸗ raum begann ein jeder zu lachen. Der Vorhang mußte nie⸗ dergelaſſen und die Vorſtellung auf eine Viertelſtunde unter⸗ brochen werden. Dann nahm man ſich den Inſpizienten vor, denn natür⸗ Aich, dieſer war der Schuldige. Der Pförtner ſagte dem Boten:„Gehen Sie herauf in die Garderobe, dort werden Sie ſchon jemanden finden.“ Der Bote ging, verirrte ſich in dem Labyrinth und fand ſich plötzlich auf der Bühne. In ſeiner Verwirrung, als er bemerkte, daß er dem Publikum gegenüberſtand, verlor er alle ſeine Geiſtesgegenwart und ſtatt zu verſchwinden, ging er ſchnurſtracks auf Romeo zu. Aber der Inſpizient, wo blieb der Inſpizient? Warum ver⸗ hinderte er nicht, daß der Bote auf die Bühne gelangte? Dieſe Frage wurde ihm von ſeinem Direktor geſtellt. Der Inſpizient ſchwieg betroffen. Er konnte für ſein Vergehen keine Entſchuldigung finden. Er war zwar, wie der Bote auf die Bühne trat, auf der anderen Seite der Bühne be⸗ ſchäftigt. Doch was tuts? Er hätte eben dort ſein ſollen, von wo das Unglück kam. Und da er es nicht vermochte, auf einmal auf zwei Stellen zu ſein, wurde er ganz einfach ent⸗ laſſen. Doch ſelbſt wenn ſolche fatalen Geſchichten nicht paſſieren, iſt der Inſpizient nicht zu beneiden. Seine Aufgabe beginnt ſchon vor der Vorſtellung. Er muß darauf achten, daß ein jeder der Darſteller im richtigen Moment zur Stelle ſet. Er fängt daher an, etwa eine halbe Stunde vor der Vorſtellung auf der Taſtatur der elektriſchen Klingel zu ſpielen. Gibt Zeichen in die Direktionsbüros, in die Garderoben, an den Pförtner. Nach einer Biertelſtunde wiederholt er dieſe ſeine Tätigkeit. Dann kommt der Augenblick des Beginns der Vorſtellung. Er führt einen Auszug des Regiebuches bei ſich. Da er aber nicht die Zeit hat, fortwährend in dieſem Auszug nachzublättern, muß er alles im Kopf haben, ſelbſt die Stichworte, denn auf ſein Zeichen treten ja die verſchie⸗ denen Darſteller auf die Bühne. Mit Feldherrnblick über⸗ ſieht er die Lage. Stellt feſt, ob ein feder auf ſeinem Platze iſt. Erteilt den Befehl, daß der Vorhang in die Höhe gehen ſoll. Achtet darauf, daß bei der Beleuchtung alles klappt. Lauſcht fortwährend, was auf der Bühne geſchieht und drückt inzwiſchen immerfort die elektriſche Klingel. Dann inszeniert er ein wenig Volksgemurmel und kümmert ſich darum, daß der Künſtler, deſſen Szene dran kommt, mit allen notwen⸗ digen Requiſiten verſehen auf der Bühne erſcheine. Künſtler ſind in der Regel vergeßlich und gefährden mit⸗ unter mit ihrer Vergeßlichkeit die ganze Situation. In ſol⸗ chen Fällen muß dann der Inſpizient zeigen, was er kann. Bei der Aufführung eines modernen Dramas im Bukareſter Nationaltheater ereignete ſich folgender kurioſer Fall. Der Hauptdarſteller hätte ſeinen Nebenbuhler auf offener Szene erſchießen ſollen. Er ſtand ſchon einige Minuten vor ſeinem Auftritt neben dem Inſpizienten. Dieſer überreichte ihm den notwendigen Revolver. Die entſcheidende Szene kam. Der Künſtler ſchrie:„Ich werde Sie erſchießen!“, griff nach dem Revolver und fand ihn nicht. Er hatte ihn in eine falſche Taſche geſteckt. Er war entſetzt, begann plötzlich aus dem Stegreif zu ſprechen, und verſuchte, in die Hör⸗ und Greif⸗ weite des Inſpizienten zu kommen. Dieſem raunte er dann zu:„Ich habe keinen Revolver!“ Der Mann, der keinen Na⸗ men hat, wußte zwar, daß der Künſtler einen Revolver bei ſich hat, doch in welcher ſeiner Taſchen, das wußte er auch nicht. Was alſo tun? Guter Rat war teuer. Blitzſchnell überlegte der Inſpizient, griff in ſeine Taſche und gab dem Mann, der ſeinen Nebenbuhler erſchießen ſollte, ein großes Taſchenmeſſer. Dieſer ſtürzte auf den zu Erſchießenden und ziſchte:„Nicht er⸗ ſchießen, erdolchen werde ich Dich!“ Die Situation war ge⸗ rettet. Der Schauſpieler erntete Lob, bekam Applaus und um den Inſpizienten kümmerte ſich niemand weiter. Aber auch andere luſtige Zwiſchenfälle ereignen ſich mit⸗ unter. VBermag ſie dann der Inſpizient nicht zu verhindern, ſo iſt er natürlich der Schuldige. In Liverpvol geſchah König Lear wurde geſpielt. Der zweile Akt am, König ſie müſſe ausſchließlich und ver⸗ 2* * * 11* EN *. Dienstag, den 17. September 1929 3. Seite. Nr. 431 5 Städtische Nachrichten Der Bub auf dem Sandwagen Vor einem Neubau ſteht ein hochbeladener Sandwagen. Die Arbeiter haben ſchon längſt Feierabend gemacht. Nie⸗ mand wehrt der Schar Buben, die an dem Wagen ihre Klet⸗ terkünſte probieren. Hinauf geht es auf den Wagen. Noch höher auf den Sand. Dann wieder hinunter. Wieder hin⸗ auf. Wer es nicht flink genug macht, wird ausgelacht. Klei⸗ nere Buben kommen hinzu. Sie wollen nicht zurückſtehen. Mit vieler Mühe kommen ſie auf den Sandwagen. Dünken ſich als Helden. Langſam krabbeln ſie wieder hin⸗ unter. Das iſt ſchon ſchwieriger. Es gelingt auch. Bis auf den kleinſten Knirps. Als der Abſtieg beginnt, verläßt ihn der Mut. Er bringt es nicht übers Herz, ſich herabzulaſſen. Fängt an zu weinen. Die anderen Buben lachen ihn aus. Er beißt auf die Zähne. Verſucht noch einmal. Doch ver⸗ gebens. Ein anderer Bub will ihm helfen. Die anderen halten ihn zurück:„Der iß allee nuffg'kumme, der ſoll norre ſehe, wie'r widder runnerkummt.“ Das Weinen des Buben auf dem Wagen wird immer eindringlicher. Die Buben unten lachen immer mehr. End⸗ lich erbarmt ſich einer ſeiner Kameraden. Trotz des Proteſtes der anderen. Hebt den Buben vom Wagen. Der nun wie⸗ der glücklich lächelt. Die anderen turnen weiter. Der Kleine aber ſchaut zu. Er hat für dieſes Mal genug. Er wird zu⸗ nächſt an einem kleineren Wagen beginnen. Und ſorgen, daß er ſo ſchnell nicht wieder in eine ſolche verzwickte Lage gerät. Aber geht es uns Menſchen nicht auch ſo? Wagen wir uns nicht oft an Dinge, die wir nicht meiſtern können. Müſſen dann den Spott unſerer Nebenmenſchen ertragen. Doch haben wir oft etwas dem Jungen voraus: die Energie, die uns manchmal das Begonnene zu Ende führen läßt. Auch wenn unſere Kräfte nicht ganz ausreichend ſind. Aber auch hier können wir zum Ziele kommen: Klein beginnen und ſich erſt dann an Größeres wagen. Dann wird es gelingen. 6555 Der Knigge für D⸗Zugſchaffner Die Reichsbahn iſt beſtrebt, den Dienſt am Kunden, alſo an ihren Fahrgäſten, vollkommener zu geſtalten. Dazu gehört vor allem, daß beſonders die Schaffner, die mit dem Publi⸗ kum unmittelbar in Berührung kommen, allen Wünſchen des Reiſenden zu entſprechen vermögen. Die im Schnellzugs⸗ dieuſt tätigen Schaffner werden jetzt in einem Aus bil⸗ dungslehrgang fortgebildet, der 20—30 Unterrichtsſtun⸗ den umfaßt. In dieſem Lehrgang werden die Schaffner nicht nur mit der Technik des Dienſtes im Zuge, mit den mannig⸗ fachen Verkehrsbeſtimmungen uſw. vertraut gemacht, ſondern ſie erhalten auch Unterricht in Verkehrsgeographie, damit ſie über die wichtigeren Eiſenbahn⸗, Waſſer⸗ und Luftverkehrs⸗ wege im In⸗ und Auslande und über die größeren Handels⸗, Induſtrie⸗, Kur⸗, Sport- und Meſſeplätze uſw. Beſcheid wiſſen. Einige Stunden des Lehrgangs ſind dem Thema„Umgang mit Reiſenden“ gewidmet, an die ſich praktiſche Uebungen in ſachgemäßer und höflicher Auskunftertei⸗ lung anſchließen. Selbſtverſtändlich werden die D⸗Zugſchaff⸗ ner auch im Hilfsdienſt bei Unglücksfällen durch praktiſche Uebungen unterwieſen. Die Reichsbahn hat für den Unter⸗ richt ein Lehrheft„Der Dienſt im Zuge“ herausgegeben und hofft, daß die D⸗Zugſchaffner ſich auf dieſe Weiſe in erhöhtem Maße Gewandtheit in der Behandlung der Reiſenden und für die Erledigung der mit dem Reiſeverkehr in Zuſammeuhang ſtehenden Fragen aneignen werden. RD V. * * Lebensmüde. Geſtern abend trank ein 24 Jahre alter Taglöhner in ſeiner in der Schulſtraße gelegenen Woh⸗ nung in ſelbſtmörderiſcher Abſicht eine giftige Flüſſigkeit. Der Lebensmüde wurde in das Allgemeine Krankenhaus verbracht. Grund zur Tat: Eheliche Zwiſtigkeiten. * Schwere Mißhandlung. Ein 38 Jahre alter Schnei⸗ der ſchlug geſtern vormittag einer 66 Jahre alten Witwe nach vorausgegangenem Wortwechſel mit den Fäuſten ins Ge⸗ ſicht, warf ſie zu Boden und trat ſie mit den Füßen, wodurch die Witwe am Kopfe erheblich verletzt wurde und im Allgemeinen Krankenhaus Aufnahme finden mußte. . digen Revue hätte nicht beſſer gewählt werden können. Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe) Veranſtaltungen Es iſt was los! Gaſtſpiel der Peltini⸗Tſchetſchorke⸗Revue im Apollotheater Variete im Rahmen einer Revue. Etwas ganz Neues. Der un⸗ gewöhnlich ſtarke Beifall, der bei der geſtrigen Premiere ſpeziell die⸗ ſen Einlagen zuteil wurde, iſt Beweis dafür, daß dieſe Spezialitäten nicht aus dem Rahmen fallen, vielmehr viel zur Belebung und Ab⸗ wechſlung beitragen. In erſter Linie ſind die Original⸗Bra⸗ ſellos zu nennen, die auf dem Schlappdraht Gipfelleiſtungen vor⸗ führen. Die Kopf⸗auf⸗Kopf⸗Balance ohne Balancierſtange iſt wirk⸗ lich konkurrenzlos. Ungemein vielſeitig ſind die Maravillas, acht ſchöngebaute Damen, die ſich als Tänzerinnen, Parterreakrobatin⸗ nen und Turnerinnen mit viel Anmut und Geſchicklichkeit produzte⸗ ren. Und zum Dritten kann man auch Max Peltini mit ſeiner originellen Menagerie zum Varieteteil rechnen. Die Revue zeichnet ſich vor den Vorgängerinnen, die wir hier ſchon zu ſehen bekamen, dadurch aus, daß ſie eine konſequent durch⸗ geführte Handlung beſitzt. Eine Wachspuppe(max Peltin i) er⸗ wacht zum Leben. Die Verkäuferin Lotte(Marey Brion) begleitet den„Jüngling aus Wachs“ auf der Entdeckungsreiſe, auf der er die Menſchen in ihren Gefühlen und Gewohnheiten ſtudtert. Lotte läßt zunächſt das„ſprechende Herz“, eine ausnehmend ſchöne Frau(Herta Caſani), erſcheinen. Aber da die Menſch gewordene Wachspuppe kein Herz beſitzt, bleibt dieſe verführeriſche Attacke wirkungslos. Lei⸗ denſchaft, Reue, Eitelkeit, Angſt, Haß, Trauer, Eiſerſucht, Leid, Liebe und Freude werden nacheinander von ſchönen Frauen dargeſtellt, mit viel Farbenfreudigkeit und Geſchmack in der Koſtümierung, weniger in der Charakteriſierung, die wir uns feiner nuanciert vorſtellen. Satiriſch ſehr gut erfaßt iſt das Bild„Was bringt die Zei⸗ tung?“ Politik, Wiſſenſchaft, Sport, Roman und Reklame mar⸗ ſchieren auf, amüſant karikiert, zum Schluß die Senſation in vier⸗ facher Auflage. Der Höhepunkt in Karikatur und Satire wird in dem Bild„Männer von morgen“ erreicht. R. E. Blan⸗ karts, Curt Kaſten, auch als Sänger hervorragend, und Albert Tſchetſchorke ſind köſtlich als Männchen beim Kaffeeklatſch, in Spiel und Aufmachung, ebenſo Hugo Rotſtein als Dienſt,männ⸗ chen“. Die„Frau von morgen“ karikiert ſehr gut Herta Caſan i. Möge uns ein gnädiges Geſchick davor behüten, daß dieſes Bild, das wahre Heiterkeitsſtürme auslöſte, je einmal Wirklichkeit wird. 2 „Das Urteil des Paris“ begleitet auf einem Gang durch die Jahrhunderte von den Frauen der Antike über Renaiſſance, Rokoko und Biedermeier zu den Frauen von 1900, von heute und von 1930. Dieſes Bild feſſelt vor allem durch die ſarbenreiche Aus⸗ ſtaltung und durch die Parade ſchöner Frauen von ontiker Hüllen⸗ loſigkeit bis zur Rieſenſchleppe. Sehr wirkungsvoll parodiert iſt die Verhaftung der Revue(Herta Caſani) und die Gerichts⸗ ver handlung(Staatsanwalt contra Revue). Beim Lokaltermin marſchieren die Kronzeugen der Revue auf: Humor, Satire, Farbe, Lied, Mode, Schönheit, Rhythmus, Muſik, Tanz und die Beine. In dieſem Rahmen feiern Tſchetſchorke und Marheineke, ein ausgezeichnetes Tänzerpaar, Triumphe. Der Lokaltermin, der wieder ſchöne und graziöſe Frauen in vorteilhafteſte Erſcheinung treten läßt, wirkt ſo überzeugend, daß ſich Staatsanwalt(Max Peltini) und Verteidigerin(Marey Brio), die ſich ſchwer in den Haaren gelegen haben. als Brautpaar verſöhnt in die Arme ſin⸗ ben. Das Bild„Die Rendezvous der Welt“ zeigt wieder den Wandel der Jahrhunderte, vom klaſſiſchen Paar zum ſpaniſchen und jungen, Eskimo⸗ und alten, Urwald⸗ und amerikaniſchen Paare, wieder farbenreich und charakteriſt'ſch. Zwiſchenhinein paſſieren noch allerhand amüſante Zwiſchenfälle, von denen das Bild„Theater im Theater“ beſonders erwähnt ſei. Heiterkeitsſtürme durchbrauſen das Haus, als Max(Max Pel⸗ tint) Mme. Lätitia la Lone(Herta Caſani), die mit einer großen Arie brillieren will, im Zuſchauerraum ſitzend verulkt. Robert Gil⸗ bert hat für die 35 Bilder oon H. Zer left eine ſchmihige, an⸗ feuernde Muſik geſchrieben, die einige famoſe Schlager enthält. Marey Brion iſt hier ſpeziell Gelegenheit geboten, ihre geſang⸗ lichen Qualitäten auf das vorteilhafteſte zur Geltung zu bringen. Schauſpieleriſch und tänzeriſch iſt ſie außerdem auch in Gemeinſchaft mit Max Peltini hervorragend. Die bildſchöne Herta Caſani verfügt ebenfalls über gute Stimmittel und eine beachtenswerte Charakteriſierungsgabe. Von den Tänzerinnen beben ſich die raſſige Lo Caſtini, die die Baker hervorragend karikiert, und die reizende Lena Otts aus den durchweg ausgezeichneten choreographi⸗ ſchen Leiſtungen ganz beſonders vorteilhaft heraus. Auch die 15 Peltini⸗Girls tragen tänzeriſch viel zu dem ausgezeichneten Geſamteindruck bei. Die Regie(Direktor Max Peltini) ſorgt für ein flottes Tempo, das ſich in erſter Linie beim Publikum als Eis⸗ brecher bewährt. und erreichte ſeinen Höhepunkt, als ſich das geſamte Enſemble im 35. Bild„Allerſeits Gute Nacht!“ verabſchiedete. Ein beſon⸗ deres Lob verdient auch Direktor Tſchetſchork ne, der die Tanz⸗ leitung unter ſich hat. Kapellmeiſter Karl Tamme dirigiert mit viel Umſicht und Geſchick die Kapelle. Die Geſamtausſtaktung, die von Max Weldy⸗ Paris ſtammt, zeigt wirklichen Pariſer Schick. Die Inſzenierung(K. Neißer und H. Lingen, Berlin) zeichnet ſich durch Geſchmack und Originalität aus. Der Titel der öͤreiſtün⸗ Es iſt wirk⸗ sch. lich was los! — Der Beifall ſteigerte ſich geſtern von Bild zu Bild ſtehers Walliſe Der Welt⸗Tanzkongreß in Jürich Große Erfolge Mannheimer Tänzer Die Union Choréographique Suiſſe hielt vom.—8. September in Zürich einen internationalen Tanzlehrerkongreß und ein Welttanzturnier ab. Es ſollte vor allen Dingen die Internationaliſierung des modernen Tanzſtils angeſtrebt werden. Das Turnier und der Kongreß nahmen unter der Teilnahme zahl⸗ reicher erſter Tanzautoritäten einen anregenden Verlauf. Der glei⸗ tende, ſogenannte engliſche Tanzſtil wird noch mehr als bis⸗ her das Parkett beherrſchen. Die bereits bekannten Tänze Slowfox, Waltz, Tango, Quickſtep und Hale⸗Blues haben ſich behauptet, und als Neuheit kommt nur der im ⸗Takt geſchriebene Nachfolger des Paſo⸗doble der Six-eight, in Frage, der im Gegenſatz zu früheren Tanzneuheiten geeignet iſt, ſich durchzuſetzen. Seine Schritte ſind, abgeſehen von beſonderen Fineſſen, leicht zu erlernen und haben ſpaniſchen oder ſüdamerikaniſchen Ein⸗ ſchlag. Den Höhepunkt der Veranſtaltungen bildete das im Kurſaal zum Austrag gelangte Internationale Tanzturnier. In der A⸗Klaſſe für Amateure ſiegten Herr Söhn⸗Frl. Joeckl (München) vor Herrn und Frau Kuhn(Zürich). In der Klaſſe der Tanzlehrer wurde nach mehreren Stichtänzen im Waltz und Slow⸗Fox folgendes Reſultat bekanntgegeben: Championat 1929 Herr und Frau Valence(München). Goldene Medaille 1. Klaſſe erhielten noch die Paare Herr Am mon⸗ Frl. Schaffert(München), Herr Käſtle und Frau(Freiburg), Herr und Frau Lutz Hoffmann(Berlin) und Herr Wein⸗ lein ⸗Frl. Jörger(mannheim). a. 8 In der Klaſſe der Berufstänzer bewies in den Tango⸗ Einzelſtarts das engliſche Paar Mſtr. Gdgar— Miß Avarie (London) große Klaſſe, die aber von den deutſchen Vertretern, beſon⸗ ders dem Paar von Kayſer und Frau(Düſſeldorf) noch übertrof⸗ fen wurde. Die Anteilnahme des Publikums bei den Vorführungen war ſehr groß. Sehr gut gefielen noch das mit ungewöhnlich großen Schritten, aber elegant tanzende Paar Herr Flohr⸗ Frl. Hepp⸗ rich(Zürich) und das dem engliſchen Stil am nächſten kommende Paar Herr Weinlein⸗ Frl. Jörger(mannheim). In den mit außerordentlicher Sicherheit und Eleganz getanzten Tänzen Tango und Waltz holte das deutſche paar von Kay ſer ſich zweiſel⸗ los einen Vorſprung vor dem Engländer Edgar, der allerdings im Slow⸗Fox triumphierte. Als aber dann als letzte Entſcheidung Quick⸗ ſtep gewählt wurde, war es trotz tapferſter Gegenwehr um das deutſche Paar geſchehen. Die von dem Engländer gezeigte Fußtechnik war das Unerhörteſte, was man in Deutſchland jemals geſehen hatte. Das Ergebnis in der Klaſſe der Berufstänzer: Cha m⸗ pio fat: Miſtr. Edgar Miß Avarie(London). Premier Grand-Prix: Herr und Frau von Kayſer(Düſſeldorf). Grand-Prix: Herr Flohr, Fräulein Hepprich(Zürich). Pre mier- Prix: Herr Frey, Frl. Gut(Zürich! und Herr Wein ⸗ lein, Frl. Jörger(mannheim). 1 a Um derartige glänzende Turniere für die Zukunft ſicherſtellen zu können, wurde in Zürich die Internationale Turnier ⸗ tänzer⸗Liga gegründet. 5 5 Aus dem Lande Familienſtreit mit Meſſerſtecherei Lörrach, 16. Sept. Zu einer Meſſerſtecherei kam es in der Nacht auf Sonntag in der Kreuzſtraße in Lörrach. Der Arbeiter Trenkle war von auswärts nach Hauſe zurück⸗ gekehrt, fand aber ſeine Frau nicht vor und mußte ſie von einer nahen Feſtlichkeit heimholen. Anſcheinend hat die Frau dem Manne Anlaß zur Eiferſucht gegeben und wurde nun von dieſem mit einem großen Küchen meſſer bedroht. Auf das Geſchrei der Frau eilten mehrere Burſchen herbet. Dieſe ſuchten das Ehepaar von einander zu trennen. Der Ghe⸗ mann geriet nun mit den Burſchen in ein Handgemenge, in deſſen Verlauf Trenkle vier Burſchen mit dem Meſſer verletzte. Trotz der vorgerückten Mitternachtsſtunde ſammelte ſich eine große Zahl von Neugierigen an, die durch die Teilnehmer der nahen Arbeiterfeſtlichkeit fortwährend Zuwachs erhielt. Die Neugierigen nahmen ſogar gegen die herbeigerufene Polizei Stellung. Trenkle wurde feſtgenommen. e r Weinheim, 16. Sept. Anläßlich des 25jährigen Stif⸗ tungsfeſtes des Eiſenbahnervereins Weinheim und Umgebung wurden 70 Jubilare durch Ueberreichung des Abzei⸗ chens für 25jährige Mitgliedſchaft nebſt Ehrenurkunde aus⸗ gezeichnet. Die Bindervereine Mannheim, Waldhof und Friedrichsfeld ließen durch ihre Vertreter Glückwünſche übermitteln. Reichsbahnrat Buch⸗Mainz überbrachte die Grüße der Reichsbahndirektion Mainz und des Verbandes der Eiſenbahnervereine im Bezirk Mainz. Am Grabe des Be⸗ gründers des Eiſenbahnervereins Weinheim, des Bahnvor⸗ r, wurde ein Kranz niedergelegt. 85 72 war nicht zur Stelle. Zwei Minuten vor ſeinem Auftreten rannte der Inſpizient ganz verzweifelt in deſſen Garderobe Er fand ihn in einem Stuhl ſitzend, leſend vor.„Schnell, ſchnell“, keuchte der unglückliche In⸗ ſpizient.„Ihr Auftritt kommt!“ König Lear ſprang auf und eilte auf die Bühne. Kaum war er draußen, als das ganze Publikum in ein ſchallendes Gelächter ausbrach. König Lear agierte, deklamierte und die Zuſchauer lachten. Der Inſpizient griff ſich an den Kopf. Was war denn geſchehen?, fragte er 4 ſich, ſchaute hinaus auf die Bühne und ſah das Entſetzliche. König Lear hatte in ſeiner Eile vergeſſen, die Hornbrille ab⸗ zunehmen. Der Inſpizient erhielt dafür, daß der König Lear kurzſichtig war und dennoch Zeitung geleſen, einen gewaltigen Rüffel. 1 8 Und ſo geht es Tag für Tag. Die Aufregung der Pre⸗ miere iſt ſchon längſt vorbei. Alles nimmt ſeinen gewohnten Gang. Nur der Inſpizient muß ſtändig auf ſeinem Poſten ſein, ſtändig zittern, damit nichts geſchehe, denn er iſt ja das Mädchen für alles, verantwortlich ſelbſt für die Tücke des Objekts. 5 Venedig ehrt Sanſovinv. Die ſterblichen Reſte des Bildhauers und Architekten Jacopo Sanſopino wurden vom Prieſterſeminar bei der Salute⸗Kirche, wo ſie 129 Jahre lang ruhten nach der Markuskirche überführt. Sanſovino kam 1527 von Florenz nach Venedig, wo er in kurzer Zeit der führende Architekt und Bildhauer wurde. Seine Hauptbauten ſind der Palazzo Corner, die Zecca(Münze) und mehrere Kirchen, ſeine in Vengzis entſtandenen Bildhauerarbeiten die Giganten auf der Rieſentreppe des Dogenpalaſtes, die Madonna im Arſenal und der Johannes in der Kirche bei Frari. Nach dem„Cicerone“ vollzog ſich die Ueberführung ſeiner Gebeine nach der Markuskirche unter größtem. Pomp. Die Gedächtnisrede im Dogenpalaſt hielt G. Bordiga, der den florentiniſchen Meiſter verherrlichte. Schlicht und einfach lautet die Inſchrift in der Taufkapelle der Markuskirche: „Ossa Jacopi Sansovini“(Jacopo Sanſovinos Gebeine). Ein ewiges Licht wird von nun an darüber flackern, als Zeichen der Achtung und Dankbarkeit Venedigs. 8 1 ſeelenruhig eine Zeitung Die Galerie Buck ſtellt aus ö Rende Sintenis 8 Es gibt Namen, die nicht alltäglich ſind, die ſich bei Vor⸗ handenſein beſtimmter Eigentümlichkeiten der Perſönlich⸗ keit zum Begriff verdichten. Rense Sintenis hat ſol⸗ chen ſeltſamen Klang, weich, mütterlich der Vorname, herb, hart der Nachname, im Grunde genommen Zufälligkeiten und doch im Laufe der Zeit durch die Entwicklung als Cha⸗ rakteriſtikum ausgebildet. Renée Sintenis iſt Bildhauerin, aber das iſt das Merkwürdige an ihr und ihrer Kunſt, daß ſie gar nicht in das Schema üblicher Plaſtik eingereiht wer⸗ den kann. Ihre Hauptmotive ſind Tiere. Was die Galerie Buck in ſchöner Zuſammenſtellung zeigt, ſind allerdings keine Großplaſtiken, ſondern kleine, man möchte faſt ſagen Nippfiguren in Bronce, aber von ſo hochſtehender künſtleriſcher Qualität, daß ſie vollſtändig iſo⸗ liert als Unikat im Raume ſtehen müſſen, will man ſie völlig genießen. Sie modelliert ein junges Pferd, einen kleinen Hund, ein Schäfchen uſw., Dinge, die der Anſchauung, der Erfahrung geläufig ſind. Renée Sintenis äber holt aus ihrem Objekt gerade jene Eigentümlichkeit heraus, die das Typiſche des jungen Tieres iſt. Es kratzt ſich, es lagert ſich, es hüpft, ſpringt, Unbeholfenheit, Sorgloſigkeit, Lebensluſt, Uebermut, alles reden dieſe Kleinplaſtiken, nicht nur formal, ſondern— auch das iſt wiederum das Charakteriſtiſche der Künſtlerin— überall ſchaut das mütterliche, liebevolle Ge⸗ müt des Weibes heraus, und doch beſitzen dieſe Figuren etwas von männlicher Härte, etwas von der Sprödheit und Wildheit der ungebändigten Natur. Jedes Stück atmet ſo Typus und Individualität, wunderbare ſachliche Beobachtung und geiſtige Konzentration der auf Empfindung geſtellten Bewegung. Man weiß nicht, ob man mehr über die Stärke plaſtiſchen Empfindens oder die ſeeliſche Struktur ſtaunen ſoll. Es ſind kleine Kunſtwerte im höchſten Sinne. Einzelne Bildnisköpfe, vor allem ihre Selbſtbildniſſe, zeigen die Künſtlerin auch in der Durchdringung ihres Ge⸗ impreffioniſtiſch was ſoll man zu folgenden Reimen ſagen, die aus einer be⸗ fühls innerhalb menſchlicher Formen. Hier iſt alles noch ſchärfer, härter umriſſen, wobei die Technik kühn, wild, bleibt. Auch in den Köpfen liegt aber etwas von jener liebeſpendenden Seele des Weibes, wenn ſie auch noch ſo ſtark durch die Hülle zurückgedrängt iſt. Nichts weichliches, aber die Milde einer verſtehenden Natur ſpricht auch aus den lebensvollen Köpfen, was man manchmal um ſo leicher verfolgen kann, wenn es ſich um bekannte Perſön⸗ lichkeiten handelt. Eine ſehenswerte Ausſtellung, für die man den Veranſtaltern dankbar ſein muß. 8 Schreib wie du ſprichſt! Wir erhalten folgende Zuſchrift, der wir gerne Raum geben: 8„ Dieſer Vorſchlag von Dr. M. Schiller in Blatt 412 der N. M. Z. ſollte wirklich befolgt werden. Wir rühmen uns immer ein Kulturvolk zu ſein und beſitzen noch nicht einmal eine Schrift, die unſerer Mutterſprache angemeſſen wäre. Welche höhere Weisheit ſteckt dahinter, daß man ſchreibt „füllen“ aber„voll“. Das ſind zwei verſchiedene Buchſtaben für genau denſelben Laut; aber weil aller guten Dinge drei ſind, ſchreibt man zuweilen auch noch„ph“. Würden wir uns weniger mit den toten Griechen, aber mehr mit den uns ver⸗ wandten Völkern wie Schweden, Dänen und Norweger be⸗ faſſen, ſo hätten wir längſt eingeſehen, daß es ganz unnütz iſt, abwechſelnd f und v zu ſchreiben. 1 Warum haben wir nicht den Mut, auch dem Ausland etwas vernünftiges nachzumachen und einfach zu ſchreiben füllen, foll, Fater, Fogel, fliegen? Wir ſind doch ſonſt ſo flink, alles fremde nachzuahmen. Den Unbelehrbaren, die zwiſchen füllen und voll einen Unterſchied finden wollen, ſtelle man die Frage, wie verhält es ſich mit Wörtern wie: leben, geben, verhehlen, Eſel, Rebe, Erbſe? Klingen alle„e“ gleich, oder müßte man nicht noch mehr Zeichen einführen? Oder kannten Zeitſchrift ſtammen: 5 Aus Paläſtinas Gegenden, Erzählt mau viele Legenden.. ö Nie⸗tranken die Apoſtel Birr 4 Doch gerne tut's der Oſtelbier. 5 5 55 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe) Dienstag, den 17. September 1929 4. Seite. Nr. 431 Heimatfest in Ladenburg J. Ladenburg, 16. Sept. Am Sonntag wurde hier der Tag der Fünfzigfjährigen, der nun ſchon zur Tra⸗ bition geworden iſt, begangen. Er geſtaltete ſich zu einem schönen Heimatfeſt. In großer Zahl waren die auswärts wohnenden Labenburger des Jahrgangs 1879 mit ihren Familien in ihr altes Heimatſtädtchen gekommen, um an der gemeinſamen Wiederſehensfeier teilzunehmen und alte Er⸗ innerungen aufzufriſchen. Sogar der Kapellmeiſter des Bafler Stadttheaters, Gottfried Becker, ein geborener Ladenburger, ließ es ſich nicht nehmen, zwiſchen Aufführung und nächſter Probe nach hier zu fahren. Insgeſamt waren es 26 in Laden⸗ Burg, 31 auswärts wohnhafte fünfzigjährige Ladenburger ſo⸗ wie 7 zugezogene Gäſte des gleichen Jahrgangs, die den Tag feiern konnten. Das Schönſte war wohl das erſte Wieder⸗ ſehen beim Frühſchoppenkonzert; jedesmal, wenn die Tür aufging, gab es ein lautes, freudiges Willkommen. Bald hatte ſich ein frohes, von Erinnerungen durchzogenes Geplauder entwickelt; viele hatten ſich ſeit der Schulzeit nicht mehr ge⸗ ſehen. Nachmittags machten die Teilnehmer einen Rundgang durch das Städtchen, aus allen Fenſtern ſchollen ihnen frohe Grüße entgegen. Redakteur Serr begrüßte ſie namens des Heimatbundes Ladenburg im Hofe des ſtädtiſchen Muſeums und zeigte ihnen die Ausgrabungen und Funde der letzten Jahrzehnte. Auf dm Carl Benz⸗Platz fand der Rundgang ein Ende. Während man noch plaudernd in Gruppen beiſammen⸗ ſtand, erſchten auf einmal ein Flieger und warf ein herr⸗ liches Blumengebinde und einen an Frl. E. W. Tripp⸗ macher(die ſelbſt zu den„Geburtstagskindern“ gehörte) ge⸗ richteten Brief mit Glückwünſchen an alle Fünfzigjährigen ab. Mit Begeiſterung wurde dieſe ſinnige Aufmerkſamkeit des Badiſch⸗Pfälziſchen Luftfahrtvereins entgegengenommen. Der Führer benutzte die Gelegenheit, um dem Erfinder des Kraftwagens, vor deſſen letztem Ruheſitz man ſtand, Worte des Gedenkens zu widmen. Im Schatten des Denkmals für die Männer, die die größte politiſche Tat der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts, die Einigung Deutſchlands, voll⸗ bringen halfen, huldigte man dem Andenken des Mannes, der die größte techniſche Tat jener Zeit ausführte, Carl Benz. Vor dem Schulhaus wurde ſodann eine Aufnahme, ein Schulbild in neuer, ſpäter Auflage gemacht. ſamer Kaffee ſchloß ſich an. Am Abend war der Saal des Bahnhofhotels voll beſetzt. Ein von Frl. E. W. Trippmacher verfaßter, gedankenreicher Prolog bilbete die Einleitung. Vor allem anderen wurde hierauf den 13 Toten, darunter 3 Gefallenen, ein Augenblick Ein gemein⸗ des Gedenkens gewidmet. Ausſchuſſes, Fabrikant Der Vorſttzende des Siebener⸗ Georg Kegler, entbot herzlichen Willkommengruß. Bürgermeiſter Koch hieß im Namen der Stadt beſonders die Auswärtigen willkommen und ſprach allen Fünfzigjährigen Glückwünſche aus. Redakteur Seer überbrachte die Grüße des Heimatbundes, unter deſſen Be⸗ treuung das Feſt der Fünfzigjährigen ſeit vier Jahren be⸗ gangen wird, und begrüßte es, daß in dieſer Zeit, die ſo viel Tradition über Bord geworfen, ein neuer Volksbrauch ſich herausbilde, der nicht irgend einem Vergnügungsbedürfnis entſpringe, ſondern aus Heimatgefühl und Erinnerung herauswachſe. Die auswärtigen Ladenburger bat der Redner, die Sache der Heimat zu unterſtützen, die Fäden zur alten Heimat nie abreißen zu laſſen. Herr Kegler wies darauf hin, daß Sinn für die Heimat auch Dienſt an der Heimat und am Vaterland be⸗ deute, Das Hoch auf die Ladenburger Heimat fand einen be⸗ geiſterten Widerhall. Der Geſangverein„Sängereinheit“ ſchloß das ſchöne Ladenburger Lied an. Herr Walter⸗ Mannheim erfreute durch einen Bariton⸗Vortrag, volkstüm⸗ liche Duette von Eduard Gürtler und Tochter in Bauern⸗ tracht gefielen ſehr gut. Der zweite Teil des Programms war der Erinnerung ge⸗ widmet. Lebende Bilder aus der Schulzeit gaben ernſte und heitere Szenen wieder. Jugenderinnerungen erzählte Herr Julius Walther; viele Streiche und Epiſoden aus der Schulzeit hatte er geſammelt, öfter hörte man Zurufe:„Ja, ſo war'“, immer erneut brach herzliches Lachen aus. Mit ſolcher Indiskretion wurden da die„Schandtaten“ preis⸗ gegeben, daß eine Schulfreundin mal dazwiſchen rief„Biſcht ſchtill“ Frau Ratſchreiber Frey hatte wieder eine köſtliche Lokalpoſſe verfaßt, die von Fünfzigjährigen ſehr natürlich aufgeführt wurde und mit ihren Anſpielungen auf allerlei örtliche Vorkommniſſe verſtändnisinnige Heiterkeit hervor⸗ rief. Frl. E. W. Trippmacher, die ſich um die Vorberei⸗ tungen beſonders verdient gemacht hatte, wurde ein prächtiger Blumenſtrauß überreicht. Helle Freude riefen die Glück⸗ wünſche hervor, die der bekannte Mundartdichter Hanns Glückſtein und die Pfälzer Dichterin Lina Sommer den Ladenburger Fünfzigjährigen überſandt hatten; auch der „Beillemer Heiner“ hatte der Ladenburger gedacht. Die Trennung fiel ſchwer. Noch lange blieb man in gemüt⸗ licher Stimmung beiſammen. Die alten Tänze lebten wieder auf wie„einſt im Mai“, Der Tag der Fünfzigjährigen von 1929 iſt ſo verlaufen, daß er die Erinnerung um leuchtende Stunden bereichert. Gelockerte Fäden wurden neu geknüpft, matt gewordenes Heimatgefühl erwachte zu friſchem Leben. Deutſche Geſellſchaft für Gewerbe-Hygiene 6. Jahres⸗Hauplverſammlung in Heidelberg Sie 8. Jahreshauptverſommlung der Deutſchen Geſellſchaft für Gewerbe⸗Hyugiene, die in Heldelberg am 16. September mit Sitzungen des techniſchen Ausſchuſſes, des Vorſtandes und des Ar⸗ beitsausſchuſſes der Geſellſchaft begann, wurde am 17. September, vormittags, durch den Vorſitzenden, Geheimrat Dr. von Wein Berg Frankfurt, in Gegenwart einer großen Anzahl hervorragen⸗ Her Perſönlichkeiten eröffnet. Unter den Anweſenden bemerkte man Miniſterialdirektor Sitzler ols Vertreter des Reichsarbeits⸗ minkſtertums, Präſtdent Hamel vom Reichsgeſundheitsamt, vom Meichsminiſterium des Innern Miniſtertalrat Fritſch, Miniſterial⸗ amtmann Ber gau vom Reichspoſtminiſtertum, Präſident Lämmle als Vertreter der Reichspoſtötrektton Karlsruhe, der Präſident des Reichsverſicherungsamts, Schaeffer, Miniſter des Innern Dr. Remmele vom badiſchen Staatsminiſterium u. a. mehr. Die Untverſität Heidelberg war durch Rektor Proſeſſor Dr. Dibe⸗ tus, Freiburg durch Geheimen Regierungsrat Prof. Dr. Uhlenhuth, Frankfurt durch Prof. Dr. Drevermann ver⸗ tpeten. Für den Reichsverband der Deutſchen Induſtrie waren er⸗ ſchienen Fabrikbeſitzer W. Vögele⸗ Mannheim, für den Ver⸗ ein der Deutſchen Arbeitgeberverbände von der Linde⸗Berlin, vom Geſamtverband der chriſtlichen Gewerkſchaften Landtagsoabg. Guſtar Hartmann⸗Heidelberg. Der Tätigkeitsbericht der Geſellſchaft über die im fünften Ar⸗ Beitsfahr geleiſtete Arbeit enthält die weſentlichſten Ergebniſſe der Arbeit im Intereſſe aller gewerbe⸗hugieniſch intereſſierten Kreiſe und hebt den ſtarken Mitgliederzuwachs hervor. Die Geſellſchaft war auch im Brichtsjohr in engſter Fühlung und Zuſammenarbeit mit allen naheſtehenden Organiſationen. Der Tätigkeitsbericht zählt Haun die Maßnahmen zur Aufklärungsarbeit durch Flug⸗ und Zeit⸗ schriften, Vorträge, ärztliche Kurſe, Ausſtellungen und der⸗ gleichen aus. Der Vorſitzende, Geheimrat Dr. von Weinberg ⸗ Frankfurt, einer der führenden Köpfe derFarbeninduſtrie, begrüßte die ſehr zahl⸗ reich erſchtenenen Teilnehmer, vor allem die Vertreter der Staars⸗ und ſonſtigen Behörden der Stadt. Parlamente, Univerſitäten und ſonſtigen Organiſattonen. Der Vorſitzende verweiſt dann auf den Tätigkettsbericht der Ge⸗ ſellſchaft und erhofft einen erfolgreichen Verlauf der Tagung. Mini⸗ ſterialdirektor Sitzler vom Reichsarbeitsminiſterium dankt namens der Reichs regterung, beſonders aber namens des Reichsarbeitsmini⸗ ſters und ber heute vertretenen Reichsbehörden für die Begrüßungs⸗ worte des Vorſitzenden und wünſcht der Tagung einen erfolgreichen Verlauf. a Der badiſche Miniſter des Innern, Dr. Remmele, entbot ſo⸗ dann namens der badiſchen Staatsregierung der Tagung herzlichen Willkommensgruß. Die Vertreter der Regierungen der übrigen deutſchen Länder und der Vertreter des preußiſchen Wohlfahrtsmini⸗ ſteriums hätten ihn beauftragt, auch im Namen der Regierungen ihrer Länder den Willkommensgruß zu entbieten. Alle wünſchten den Verhandlungen in Heidelberg den beſten Erfolg und wünſchten, daß ſte bet den Beteiligten, bei Arbeitgebern und Arbeitnehmern, in der Fachwelt und in der Wiſſenſchaft das erforderliche Echo finden mögen. Oberbürgermeiſter Dr. Nein haus Heidelberg begrüßte die zur Tagung erſchienenen Teilnehmer und Ehrengäſte im Namen der Stadt, ihrer Verwaltung und ihrer Bürgerſchaft und dankte, daß man als Tagungsort Heidelberg gewählt habe. Er wünſchte der Tagung den beſten Erfolg zum Wohl des deutſchen Volkes.„Hier auf den Höhen unſerer Wälder und Berge ſieht man von ferne die Fabrik⸗ bauten und Schornſteine der Nachbarſtädte Mannheim und Ludwigs⸗ hafen grüßen. Auch Ihre Tagung ſteht unter dem Eindruck dieſer Nähe.“ Nach Bekanntgabe der aus Anlaß der großen Hygieneausſtellung an Ausſtellerfirmen verteilten Preiſe folgte ein Vortrag zum Thema „Der Fabrikbau“ von Geheimrat Prof. Dr. Hahn und Dr. Eiſenberg von der Univerſität Berlin. Hieran ſchloß ſich ein Referat des Oberregierungsrates Emele vom badiſchen Innen⸗ miniſterium über Werkſtattbau und Gewerbeauſſicht. Ueber die architektoniſche Entwicklung des Fahrikbaues ſprach Prof. Poeözig⸗ Berlin. Der Vormittag ſchloß mit einer Ausſprache. Der Nach⸗ mittag brachte eine Sitzung des Ausſchuſſes für geſundheitsgemäße Arbeitsgeſtaltung und der Abend die Teilnahme an einer vom badi⸗ ſchen Staatsminiſterium und der Stadt Heidelberg gegebenen Schloß⸗ innen beleuchtung mit anſchließender geſelliger Veranſtaltung im Schloßkeller. Der zweite Verhandlungstag, am morgigen Mittwoch 18. Sept., ebenfalls im großen Saal der Stadthalle, wird einem Thema„Fabrikſpeiſung“ gehören, zu dem als Referent über die wiſſenſchaftlichen Grundlagen der Volksernährung Prof. Dr. Gotſch⸗ lich⸗ Heidelberg, über ärztliche Probleme der Fabrikſpreiſung Ge⸗ werbemedizinalrat Dr. Gerbis⸗Berlin und über praktiſche Maß⸗ nahmen zur Durchführung der Fabrikſpeiſung Dr. Reutti⸗Berlin vor⸗ geſehen ſind, Eine größere Anzahl von Referenten wird anſchließend kurze Berichte über neuere wichtige Beobachtungen und Urteile auf dem Gebiete der Gewerbehygiene erſtatten. Wie wird das Wetter werden? Wetter-Vorausſagen für Mittwoch, 18. Seplember 1929 Fortdauer des vorwiegend heiteren und Wetter ⸗Nachrichten der Badiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(.26 Uhr morgens). 12— 3 4 See, Pöft, Tem: S Wind 208 dhe drt ne“ S 5 Weite! 8 88 m im c S884 8 Nicht. Stärke S 8 Wertheim 151— 11 25 10 NO leicht wolkenl. Königsſtuhlf 563 708.8 18 22 144 0 ſſchw.] beiter Karlsruhe 120 763,80 16 22 14 NO leicht 15 Bad.⸗Bad. 218 763,0 14 26 1110„ wolkenl. Billingen 780 765,4 10 23 9 W 5 eldbg. Hof 1275 639,7 12 17 1110 mäß. wolkig aden weil.— 763,0 15 22 14 NW kleicht„ St. Blaſien 780 10 25 91 0„ wolkenl. Bad Dürr h/— 10 24 9 N„ heiter Infolge Wiederherſtellung der europäiſchen Hochdruckwet⸗ terlage herrſchte bereits geſtern auch in unſerem Gebiete hei⸗ teres bis wolkenloſes Wetter, nachdem die Frühnebel noch am Vormittag ſich aufgelöſt hatten. Mittags lagen die Tempera⸗ turen in der Ebene wieder bis auf über 25 Grad. Eine Aeu⸗ derung des heiteren und trockenen Herbſtwetters ſteht vorerſtf übrigen herrſcht allenthalben heiteres Wetter. nicht in Aus ſicht. trockenen Wetters.— Tagsüber warm. Reiſewelter in Deutſchland Nord⸗ und Oſtſee: Heiter bis wolkig, Morgennebel. Geſtern zeitweiſe heiter. Der Jahreszeit angemeſſene Temperaturen. Rhein⸗ und Weſergebiet: Mäßig, örtliche Frühnebel. Geſtern zeitweiſe heiter, Fluß⸗ niederungen Nebel, tagsüber warm. Alpen: Heiter, örtliche Frühnebel. Geſtern meiſt heiter und tags⸗ über warm. 8 Flugwelter Unter dem Einfluſſe des über Oſteuropa liegenden Hoch⸗ druckgebietes, von dem ein Rücken hohen Druckes über Mittel⸗ europa nach dem Azorenhoch reichte, wehen in ganz Deutſch⸗ land meiſt mäßige öſtliche Winde. Infolge der dadurch be⸗ dingten Zufuhr trockener Luft aus dem Binnenlande hat die Nebelbildung bei uns nachgelaſſen, ſodaß auch die Sichtver⸗ hältniſſe ſich weſentlich gebeſſert haben. Die Sichtweite be⸗ (trug heute früh ziemlich allgemein 5 bis 10 Kilometer. Im Bis zu 1000 Meter Höhe betrugen die Temperaturen über 10 Grad. Sportliche Rundschau Sportfeſt von Bar Kochba in Mannheim Der Mannheimer Sportklub Bar Kochba hatte mit ſeinem erſten Sportfeſt am Sonntag im Stadion einen vollen Erfolg zu verzeichnen, waren doch weit über 200 Meldungen abgegeben worden. Jüdische Sportvereine aus Bamberg, Pforzheim, Heilbronn, Karlsruhe, Het⸗ delberg, Frankfurt a.., Worms, Kaiſerslautern, Luzern uſw. waren mit guten Kräften vertreten. Die erzielten Leiſtungen ſind durchweg als gut zu bezeichnen. Die Ergebniſſe: 100 Meter: 1. H. Maier⸗Heilbronn 11,4. 200 Meter: 1. H. Maier⸗ Heilbronn 24,4. 400 Meter: 1. Engelmaier⸗Frankfurt 55,6. 1800 Meter: 1. Vorbert Bär⸗Karlsruhe:52. 8 mal 50 Meter: für Schüler: 1. Bar Kochba Mannheim 104,6. Hochſprung: 1. S. Weil⸗Eßlingen 1,50 Meter. 400 Meter für Jugendliche: 1. Schimfavize⸗Frankfurt 57,83. Diskuswerfen: 1. Straßburger⸗ Heidelberg 27,79 Meter. Kugel⸗ ſtoßen für Jugendliche: 1. Unger⸗Frankfurt 11 Meter. 50 Meter für Schüler: 1. Stern⸗Frankfurt, Hchſprung Damen: 1. Hilſenrad⸗ Mannheim 1,25 Meter,. Kugelſtoßen für Herren: 1. Engelmaier⸗ Frankfurt a. M. 9,75 Meter. Weitſprung Schülerinnen: 1. H. Kapp⸗ Worms 4,10 Meter. 6 mal 200 Meter⸗Stafſel für Jugendliche: 1. Bar Kochba⸗Frankfurt 238,6 Sek. Schlagballweitwurf Schüler: 1. Neumann⸗Bamberg 70,5 Meter. 100 Meter⸗Lauf Damen: 1. Gaus⸗ Frankfurt a. M. 14 Sek. Schlagballweitwurf Damen: Herzberg, Pforzheim 40,55 Meter. 4 mal 100 Meter⸗Staffel für Damen: 1. Bar Kachba⸗ Frankfurt 58 Sek. 50 Meter⸗Lauf für Schüler: 1. Stern⸗ Frankfurt. eee für Schülerinnen: 1. H. Kapp⸗Worms 42 Meter. 4 mal 100 Meter⸗Staffel für Jugendliche: 1. Bar Kochba⸗ Frankfurt 49,3 Sek. Weitſprung für Herren: heim 5,70 Meter. Diskuswerfen für Damen: 1. E. Haas⸗Karlsruhe 23,5 Meter, 200 Meter⸗Lauf für Jugendliche: 1. Goldberg⸗Frank⸗ furt 25,2 Sek. Weitſprung für Damen: J. Hilſenrad⸗ Mannheim 1, Herzſtein⸗Mann⸗ 4,39 Meter. Weitſprung für Jugendliche: 1. Aumann⸗Frankfurt 5,10 Meter. 3000 Meter⸗Lauf: 1. Roſenwald⸗Frankfurt 10,29 Miralen. 4 mal 100 Meter für Herren: 1. Bar Kochba⸗Frankfurt 47 Sekunden, Kugelſtoßen für Damen: 1. Gans⸗Frankfurt 9,40 Meter. Hochſprung für Jugendliche: 1. Heidelberger⸗Frankfurt.35 Meter. Aus den Rundfunk-Programmen Mittwoch, 18. September Deutſche Sender Berlin(Welle 418), Königswuſterhauſen(Welle 1685) 19.90 Uhr: Die Abels fingen; anſchl. Tanzmuſik. Breslau(Welle 253) 20.30 Uhr: Das Poar nach der Mode, Wiener Luſtpiel in drei Akten. Frankfurt(Welle 390) 13.15 Uhr: Werbekonzert(Schallplatten); 16.15 Uhr: Von Stuttgart: Konzert; 20 Uhr: Kammermuſtik; 20.45 Uhr: Von und nach Stuttgart: Spaniſcher Abend. Hamburg(Welle 372) 20 Uhr: Spaniſcher Abend; 21.15 Uhr: Spaniſche Tänze. 5 Königsberg(Welle 276) 20 Uhr: Unterhaltungsmuſik; 20.45 Uhr Spaniſcher Abend; 22.30 Uhr: Tanzmuſik. Langenberg(Welle 473] 8 Uhr: Brunnenkonzert; 19.03 Uhr: Mittagskonzert; 17.35 Uhr: Veſperkonzert; 21 Uhr: Spaniſcher Abend; anſchl. Nachtmuſik, Leipzig(Welle 259) 19.30 Uhr: Volkstümliches Konzert; 20.30 Uhr: Von Berlin: Spaniſcher Abend; anſchl. Tanzmuſik. München(Welle 533), Kaiſerslautern(Welle 270) 12,30 Uhr: Schallplatten; 16 Uhr: Konzert; 20 Uhr: Spaniſche Stunde; 21.30 Uhr: Unterhaltungskonzert; 22.45 Uhr: Tanzmuſik. Stuttgart(Welle 360) 12 Uhr: Schallplatten; 16.15 Uhr: Konzert; 20 Uhr: Von Fronkfurt: Kammermuſik; 20.45 Uhr: Von und nach Frankfurt: Spaniſcher Abend. Ausläubiſche Sender Bern(Welle 403) 20 Uhr: Von Zürich: Der fliegende Holländer, romantiſche Oper von R. Wagner. Budapeſt(Welle 550) 20 Uhr: Spaniſcher Abend; anſchl. Bach⸗ manns Jagzzorcheſter. Daventry(Welle 479,2) 20 Uhr: Promenadenkonzert; 21.58 Uhr: Klavierkonzert; 22.15 Uhr: Tanzmuſtk. Daventry(Welle 1558) 20,40 lühr: Konzert ſpaniſcher Muſikz 22.15 Uhr; Klavlerkonzert; 23 Uhr: Tauzmuſik. Mailand(Welle 500,8) 20.30 Uhr: Abendkonzert ſpaniſcher Muſik. Paris(Welle 1725) 20.95 Uhr: Abendkonzert. Prag(Welle 487) 20 Uhr: 2. Herbſtkonzert der tſchech, Philharmonie Ro m„ 21 Uhr: Abendkonzert ſpaniſcher Muſik; anſchl. Tanzmuſik. Wien(Welle 517) 20.05 Uhr: Humoriſten der Weltliteratur; anſchl, leichte Abendmuſik. 3 Zürich(Welle 459) 20 Uhr: Der flregende Holländer, Oper in drer Akten von R. Wagner. Radio-Spezialhaus Gebr. Hettergott 0 Marktplatz 6 2, 6— Telephon 26547 Sie möchten gerne die Leiſtung Ihres Gerätes erhöhen, haben aber immer noch nicht die neuen Valvo⸗Röhren probiert. Sie mütſſen mit der Zeit gehen und ſich die Neuerungen der Nadio⸗ technik zu nutze machen. Schon über zwei Jahre und oft noch länger verwenden Sie die alten abgeſpielten Röhren, kein Wunder, wenn Sie ſich dann über ſchlechten Empfaug beklagen. Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik:§. A. Meißner— Feuilleton: Dr. S. Kagſer Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schüönfelber— Sport und Vermiſchtes; 1 1115 915 8 5— e gerast 5 5 Gericht und 1 Abri Franz cher— Anzeigen und ge t tteilungen: Jakes an ſämtlich in Mannheim— eas eber e Verleger; 2 4 Saag Neue Mannheimer Reitung G. m. b. 5. Mannbeim E 6. 2. Schluß des rebakflonellen Teils Geſchäftliche Mitteilungen * 109,5 Millionen Reichsmark für Eigenheime, Neben dieſem großen zahlenmäßigen Erfolg muß vor allen Dingen die kulturell wertvolle Arbeit hervorgehoben werden, die von der Bauſparkaſſe der Gemeinſchaft der Freunde, Gemeinnſttzige Gmb. Wüſtenrot, Verwal⸗ tungsſitz in Ludwigsburg im Kampf gegen die Wohnungsnot geleiſtet wurde. Am 9. Sept. ds. Is. hat die G. d. F. ſchon wieder für 852 Bau⸗ ſparer 12 091 600 R. zur Verfügung geſtellt. Die Gemeinſchaft der Freunde iſt dafür bekannt, daß von ihr die Bauſparbewegung in Deutſchland und Oeſterreich ausging. Ste marſchiert damit als älteſte und größte Bauſparkaſſe Deutſchlands an der Spitze der kon⸗ tinentalen Bauſparbewegung. In knapp 8 Jahren hat die Gemein⸗ ſchaft der Freunde, deren große wirtſchaftliche und ſoztale Bedeu⸗ tung heute allgemein anerkannt wird, für 7805 Bausparer 109,5 Mil⸗ lionen R. unkündbare Baudarlehen bexeitgeſtellt. Die großen Er⸗ folge der Gemeinſchaft der Freunde gründen ſich vor allen Dingen darauf, daß das Werk rein geminnützigen Charakter trägt, ohne den die Gewährung unkündbarer Baudarlehen zu nur 4 Zins heute unmöglich wäre. 5 Em7i * Mehr Wirtſchaftsgeld kann ich Dir leider nicht geben, alles was ich hatte, habe ich heute aufs Finanzamt getragen, ſagte der Spengler⸗ meiſter Sonnenſchmeed zu ſeiner betrübten Gattin. Du mußt Dich eben noch ſporſamer einrichten. Zum Beiſpiel, wozu kaufen wir ſeit 4 Wochen die teure Butter? Ich gebe ja zu, daß ſie ſehr ſein iſt, aber ich begnüge mich auch ganz gerne mit einer weniger hochherrſchaft⸗ lichen. Oder verſuchen wir es doch einmal mit der Tafelmargaxrine „Reſt“, die immer ſo gelobt wird. Das halbe Pfund koſtet nur 50 Pfg. Ach lieber Mann, ſagte Frau Sonnenſchmied wenn Du meinſt, daß wir da noch ſparen können, ſo täuſchſt Du Dich ſehr, denn was wir ſeit 4 Wochen eſſen, und was Du als hochherrſchaftliche Butter be⸗ zeichneſt, das iſt doch gerade„Reſi“! S6 5 Selegenneitskan! Echte Perlenschnur 0 1 Perlen. lb mtr. lang, 4 mm starke perlen aus Priest hand im Auftrag hilllg zu verkaufen 8400 zuwoller F. J. Kraut, o 8. 3 . 3 . 2 Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 2 — 5. Seite. Nr. 481 Die Visitenkarte des Blitzes Von Dipl.⸗Ing. Julius Becker, Berlin Eins der grandioſeſten Naturſchauſpiele iſt eine Gewitter⸗ nacht im Hochgebirge mit ihren Blitzen, die Schlag auf Schlag die in tiefſtes Schwarz getauchte Landſchaft erhellen und oft Anblicke von einer überwältigenden Schönheit bieten. Und doch miſcht ſich bei den meiſten Menſchen in dieſen Genuß ein leichtes Unbehagen, geboren aus einem naturhaften Ge⸗ fühl menſchlicher Ohnmacht gegenüber dieſen Entladungen entfeſſelter Elemente und verſtärkt ſicher noch durch pſycho⸗ logiſche Wirkung des an ſich in ſeiner ſekundären Bedeutung ſo harmloſen Donnerrollens. Ja, bei manchen Menſchen ſteigert ſich dieſes Unbehagen bis zur förmlichen Furcht. Ein ſolches ſeeliſches Verhalten war ſicherlich verſtändlich bei frü⸗ heren Generationen, die in dem Blitz nur das Walten un⸗ bekannter und unerforſchter Naturgewalten ſahen, denen ſie ſich ſchutzlos ausgeliefert fühlten. Wir aber kennen dank der unerſchrockenen Verſuche W. Franklins das Weſen des Blitzes. Wir wiſſen, daß er ein elektriſcher Ausgleichsvor⸗ gang zwiſchen zwei verſchiedenen elektriſchen Potenttalen, 3. B. zwiſchen zwei Wolken, oder zwiſchen Wolken und Erde, iſt, und dieſe Erkenntnis brachte uns die Möglichkeit, unſere Wohnſtätten vor Blitzeinſchlag, Zertrümmerung und Ein⸗ äſcherung zu ſchützen. Dieſes Sicherheitsgefühl läßt uns mit piel größerer Ruhe die monumentale Schönheit des Blitzes genießen, und doch iſt der Blitz nicht unſer Freund! Wiſſen⸗ ſchaft und Technik ſind eifrigſt am Werk, weiter in ſeine Ge⸗ heimniſſe einzudringen, ſeine Kräfte zu meſſen und ſeine Wirkungen aufzuſpüren; vor allem die Elektrizitätswirt⸗ ſchaft, und damit mittelbar die geſamte Oeffentlichkeit hat ein großes Intereſſe an einer ſyſtematiſchen Blitzforſchung, um durch neue Erkenntniſſe auf dieſem Gebtet ihre Hochſpan⸗ nungsanlagen, die unſere Lande durchztehen, immer noch be⸗ triebsſicherer geſtalten zu können. Die Unterſuchungen, die von ihr in den letzten Jahren unternommen wurden, haben inzwiſchen ſchon reiche Ergeb⸗ niſſe gebracht. Daß direkte Blitzeinſchläge den elektriſchen Uebertragungsleitungen ſchädlich werden können, iſt nicht verwunderlich. Zum Glück aber ſind ſolche direkten Einſchläge ſelten und es handelt ſich bei der Gewitterforſchung vor allem auch darum, die indirekten Beeinfluſſungen der Leitungen durch Gewitter zu unterſuchen und zu klären. Hierbei zeigte ſich, daß burch die außerordentlich plötzlich erfolgende Feld⸗ änderung bei Blitzſtrahl durch den Ausgleich der verſchiedenen Potentiale in der Umgebung der Leitungen in dieſen Ueber⸗ ſpannungserſcheinungen auftreten können. Dieſe haben wan⸗ derwellenartigen Charakter, d.., die plötzlich in einem Teil der Leitung auftretenden Ueberſpannungen pflanzen ſich mit großer Geſchwindigkeit auf der Leitung fort, wobei die Größe der Ueberſpannung allmählich abklingt. Es können jedoch auch je nach der Größe der Ueberſpannungen Ueberſchläge an den Iſolatorenketten oder in den Schaltſtationen, an Transformatoren oder Oelſchaltern auftreten, die für den ſicheren Betrieb unerwünſcht ſind. Man hat daher verſucht, Apparate herzuſtellen, mit denen man dieſe Ueberſpannungen nach Form, Größe und zeitlichen Verlauf meſſen und regi⸗ ſtrieren kann und mit derartigen Apparaten hat man jetzt be⸗ reits ſeit mehreren Jahren eingehende Gewitterſtudien unter⸗ nommen. Für genaue, mehr laboratoriumsmäßig durchge⸗ führte Unterſuchungen, wie ſte z. B. in der deutſchen Gewitter⸗ ſtation Wünsdorf durchgeführt wurden, verwendet man Schlei⸗ fen⸗ und Kathodenoſzillographen, Inſtrumente, die eigens für die Erforſchung ſchnellſter elektriſcher Vorgänge entwickelt wurden und außer in der Gewitterforſchung auch auf zahl⸗ reichen anderen Gebieten der Elektrotechnik uns wertvollſte Erkenntniſſe gebracht haben. Für Unterſuchungen an verlegten Hochſpannungsleitun⸗ gen ſind beſonders in Amerika an einer Reihe von Anlagen in gewitterreichen Gegenden Klydonographen(Wellenſchreiber) verwandt worden. Man zwingt mit dieſen Apparaten den Blitz— auch wenn er nicht in die Leitung ſelbſt einſchlägt, ſondern nur in deren Nähe niedergeht— gewiſſermaßen ſeine Viſitenkarte abzugeben. In den auf der Leitung an ver⸗ ſchiedenen Punkten angebrachten Klydonographen markieren lung dieſe Ueberſpannungen. Aus den photographiſchen Auf⸗ nahmen, die die Form der bekannten Lichtenbergiſchen Figuren haben, läßt ſich leicht die Größe der Ueberſpannungen, ihre Ge⸗ ſtaltung und die Zeit ihres Auftretens, und aus den Aufzeich⸗ nungen der benachbarten Klydonographen auch der Verlauf derſelben ermitteln. Alles das gibt zuſammen mit der Ueber⸗ wachung der Leitungseinrichtungen die Möglichkeit, ſich über die Eignung von beſtimmten ſolatorentypen, über die Zahl der benötigten Iſolatorenglieder bei iſolierten Ketten, über den Wert beſonderer Blitzſchutzapparate, Blitzſchutzſeile uſw. ein ſicheres Urteil zu bilden. Durch die gemeinſamen Bemühungen aller Zweige der Technik haben die Hochſpannungsfernleitungen ſchon heute einen außerordentlich hohen Grad von Betriebsſicherheit er⸗ langt, der vor allem auch dadurch erreicht iſt, daß die großen Netze faſt durchweg untereinander verkoppelt ſind, ſodaß bei Ausfall einer Leitung ſofort eine andere die Stromlieferung übernimmt bis die Störung beſeitigt iſt. Durch die neuen Erkenntniſſe in der Gewitterforſchung und ihre Nutzbar⸗ machung im Leitungsbau wird zweifellos durch die reſtloſe Ausſcheidung auch der Blitzſtörungsmöglichkeiten die Betriebs⸗ ſicherheit der elektriſchen Fernleitungen weiter erhöht. Der deutſche Panzerkreuzer ein Triumph der Sthiffsbaukunſt Ein engliſches Urteil über den Panzerkreuzer„Admiral von Spee“ Während man von deutſcher Seite noch immer mit näheren Angaben über die Abmeſſungen des neuen Panzerkreuzers zurückhält, der demnächſt in Kiel von Stapel laufen dürfte, ſind dieſe Daten im Auslande längſt bekannt und werden in der engliſchen techniſchen Preſſe ſehr eifrig erörtert. In den Reichstagsverhandlungen über den Bau dieſes einzigen modernen Panzerſchiffes, über das unſere Marine bald ver⸗ fügen wird, wurde nur mitgeteilt, daß eine weitgehende An⸗ wendung der Schweißtechnik anſtatt der Vernietung der Platten des Rumpfes und der Panzerung ſo große Gewichts⸗ erſparniſſe ermöglicht habe, daß trotz einer Waſſerverdrängung von nur 10 000 Tonnen— des Baugewichts des Schiffes—, doch ein kampfkräftiges Schiff entſtanden ſei. Dieſe deutſche Bautechnik und die Vorzüge, die der deutſche Panzerkreuzer infolge der Anwendung des Schweißverfahrens beſitzt, und die nicht nur in Gewichtserſparniſſen beſtehen, werden von engliſch⸗amertkaniſcher Seite rückhaltlos anerkannt. Die ſoeben erſchienene Nummer der engliſch⸗amerikaniſchen Zeit⸗ ſchrift„The Pure Iron Era“, eines Fachorgans, das die Fortſchritte in der Giſentechnik behandelt, bezeichnet den neuen deutſchen Panzerkreuzer„Admiral von Spee“— der Name des Schiffes wird hier zum erſten Mal öffentlich ge⸗ nannt als einen Triumph kühner Ingenieurkunſt“ (a triumph of engineering skill and daring), Dieſes fachmän⸗ niſche Urteil dürfen wir unbedenklich mit beſcheidenem Stolz als eine Anerkennung der Leiſtungen der deutſchen Konſtruk⸗ teure annehmen. Wie ſchon häufig in der Vorkriegsgeit, er⸗ fährt auch jetzt wieder die deutſche Oeffentlichkeit aus einer fremdsprachigen Zeitſchrift zum erſten Mal genaueres über die Konſtruktion und die artilleriſtiſchen Leiſtungen eines deutſchen Schiffes, ein Beweis, mit welch großem Intereſſe die Fachleute des Auslandes die Fortſchritte der deutſchen Technik verfolgen. Die Zeitſchrift„The Pure Iron Era“ erinnert zunächſt da⸗ ran, daß der Verſailler Vertrag die Größe künftiger deutſcher Panzerſchiffe auf 10000 Tonnen und die der Kreuzer auf 6000 Tonnen feſtgeſetzt habe, womit auch für die Konſtruktion des Rumpfes, die Artillerie und ihre Reichweite und die Ma⸗ ſchinenkräfte beſtimmte Grenzen gezogen ſind. Dann fährt der Artikel fort:„Deutſchland wird nun demnächſt in Kiel ein Panzerſchiff von 9000 To. Waſſerverdrängung von Stapel laſſen, das außer der kleinen Artillerie ſechs 28 Ztm.⸗Geſchütze und acht 15 Ztm.⸗Geſchütze führen wird. Jedes der großen Geſchütze wird eine Granate von etwa 320 Kg. verfeuern. Das bedeutet eine Breitſeite von rund 2000 Kg. mit einer Schuß⸗ weite von 15 Seemeilen oder rund 28 Km. Die engliſchen und amerikanſſchen Kreuzer, deren Größe vertragsmäßig auf 10 000 To, feſtgeſetzt iſt, können darauf nur mit 15 Ztm.⸗Ge⸗ ſchützen antworten, die Granaten von etwa 120 Kg. verfeuern mit einer Schußweite von nur 10 Seemeilen. Die Maſchinen des„Admiral von Spee“ werden 50 000 Pferdekräfte ent⸗ wickeln. Damit hat der Panzerkreuzer einen Aktionsradius von 10 000 Seemeilen(das bedeutet die Entfernung von Cux⸗ hafen nach Schanghai) bei einer Geſchwindigkeit von 20 See⸗ meilen, ohne daß er Heizſtoff aufzuftüllen braucht. Die ameri⸗ kantſchen und engliſchen Kreuzer könnten dieſe Strecke nur bei einer Marſchgeſchwindigkeit von 13 Seemeilen zurücklegen. unſrer 10 000 Tonnen⸗Kreuzer aufnehmen können, ohne daß ſie ſich ihm auf die Schußweite ihrer eigenen Hauptartillerie nähern könnten. Es würde auch ſogar an eins unſerer Schlachtſchiffe herangehen können, die mit 35 000 To. viermal größer ſind als er.“ Aus dieſen Daten, deren Richtigkeit einſtweilen dahin⸗ geſtellt ſein mag, zieht das engliſche Fachblatt den techniſch ſehr intereſſanten Schluß:„Damit iſt Größe und Gewicht eines Schiffsrumpfes nicht länger mehr allein beſtimmend für die Größe der Bewaffnung und der Maſchinenkräfte. Der mo⸗ derne 10 000⸗Tonnen⸗Kreuzer kann keine 28⸗Om⸗Geſchütze tra⸗ gen, denn ihrer Schußwirkung hält die Vernietung ſeiner Platten nicht Stand. Das alles erreicht der deutſche Neubau nur durch die bei ihm angewandte Schweißtechnik. Durch vas Schweißverfahren iſt der Rumpf des„Admiral von Spee“ zu einem einheitlichen Metallkörper geworden. Das bedeutet gegenüber der bisher angewandten Vernietungsver⸗ fahren der Platten nicht nur eine Gewichtserſparnis von rund 1000 To. Trotzdem ſein Rumpf leichter iſt, kann er eine Vollſalve ſeiner ſchweren Artillerie, die 2000 Kg. Stahl be⸗ deutet, ertragen. Mit der Schweißpraxis hat alſo die deutſche Schiffsbau⸗ induſtrie eine ſehr wichtige techniſche Neuerung eingeführt, zu der ſicherlich nunmehr auch die Technik anderer Staaten über⸗ gehen wird. Wenn die engliſche Fachzeitſchrift aber ihre Leſer mit der überlegenen Kampfkraft des deutſchen Panzerkreuzers graulich zu machen ſucht, ſo ſind das die bekannten Spiegel⸗ fechtereien, die nur auf Laien wirken können. Man kann nämlich einen Panzerkreuzer gar nicht mit nur geſchützten Kreuzern vergleichen, die ganz andere Aufgaben haben, als mit einem feindlichen Panzerkreuzer anzubinden, deſſen Gra⸗ naten ſie ſich übrigens auch ſtets durch ihre überlegene Ge⸗ ſchwindigkeit entziehen könnten. Andererſeits iſt ein kleiner Panzerkreuzer im Kampf mit einem wirklichen Panzer⸗ ſchiff von Anfang an verloren, da ein einziger Treffer aus ihren 3840 ⸗Om⸗Geſchützen ihn ſchon außer Gefecht ſetzen kann. Gegenüber den Schlachtſchiffen wirklicher Seemächte bedeutet alſo ein Panzerkreuzer auch von noch ſo vollendeter Konſtruk⸗ tion ein Nichts, eine Zielſcheibe, die ſich nicht einmal wehren kann. Daß aber unſere Schiffskonſtrukteure mit dem Bau des neuen Panzerkreuzers innerhalb der durch das Verſailler Diktat geſteckten Grenzen alles geleiſtet haben, was nur irgend möglich iſt, und daß ſie mit dem Schweißverfahren ein neues techniſches Problem anſcheinend gut gelöſt haben, das können wir uns von den engliſchen Fachleuten gern beſcheinigen laſſen. Behelfsmäßiger Spulenabgriff. Soll an einer aus iſo⸗ liertem Draht gewickelten Spule ein veränderlicher Abgriff hergeſtellt werden, wie er zuweilen zur Ermittlung der elek⸗ triſchen Mitte der Spule notwendig iſt, ſo kann man folgende Methode anwenden, die faſt keine Koſten erfordert. Man be⸗ feſtigt neben der Spule eine Holzleiſte ſo, daß ſich eine Sicher⸗ heitsuyadel zwiſchen ihr und der Spule einklemmen läßt. Die Spttze der Nadel wied nach der Spule zu umgebogen; ſie dringt durch die Iſolierung des Drahtes hindurch und gibt guten Kontakt. An die Nadel wird der Draht angelötet der Der neue deutſche Panzerkreuzer würde es alſo mit zweien den Abgriff mit der Schaltung verbindet. ſich auf automatiſch abrollenden Filmbändern mit Zeiteintei⸗ Gibt es ein Welt⸗ Patent? Dieſe Frage iſt im eigentlichen Sinne des Wortes vorerſt noch zu verneinen. Eine größere Anzahl von Staaten, wozu auch Deutſchland gehört, haben allerdings ein Abkommen ge⸗ troffen, daß Fabrikmarken, Warenzeichen, Handelsmarken, Muſter und Modelle international regiſtriert werden können, und daß ſich dieſer Schutz dann auf alle Staaten erſtreckt, die die Verträge unterzeichnet haben. Aber bezüglich der Pa⸗ tente iſt, trotz lebhafter diesbezüglicher Beſtrebungen, noch kein internationales Abkommen getroffen worden und Er⸗ findungen müſſen, um einen Schutz gegen Nachahmung zu finden, noch immer in jedem einzelnen Staat für ſich als Patent angemeldet werden. Dadurch entſtehen dem Erfinder ſehr große Koſten, die ſich bei einem leider noch nicht mög⸗ lichem einmal einzutragendem Welt⸗Patent ganz weſentlich verringern würden. Wie iſt nun die Schutzdauer dieſer Einzelpatente und was verlangen die in⸗ und ausländiſchen Behörden(Patent⸗ ämter) an Gebühren(Anmelde⸗, Erteilungs⸗, Jahres⸗Gebüh⸗ ren ete.)? Hier einige Beiſpiele der wichtigſten Induſtrie⸗ Staaten(Dauer und Gebühren): Canada 18 Jahre 35 Dollar etwa 147 R. 4 Portugal 1 885 Eseudos„ 155 R. V. St. Amerika 17 40 Dollar„ 168., Frankreich 8 6 060 Frances*„ 1000 R. Schweiz. 1370 Francs„% 1100 R. Japan e 615 Nen 5„ 1175 R. Belgien. 10 500 Frances„ 1218 R. Tſchechoſlowakei 15„ 10 300 Kronen„ 1280 R. 4 Italien„ 6 200 Lire„ 1369 R. Ungarn 1 2527 Pengs„ ͤ 1855 R. Irland 8„ 98,10,.— Pfund„ 2067 R. Norwegen 5 1930 Kronen„ ͤ 2160 N. Dänemark 8 2 110 Kronen„ 2367 R. 4 Holland 1 1575 Gulden„ 2660 R. Spanien 5 3 965 Peſetas„ 2785 R. England 8 181,.—— Pfund„ 2750 R. 4 Polen 8 6 415 Zloty 8„ 2885 N. Schweden 1 3 110 Kronen„ 3500.“ Oeſterreich 8 6 220 Schilling„ ͤ 3680 R. 4 Rußland 8 1925 Rubel e„ 5700 R. 4 Deutſchland„ 7820 R. 4 Ein ſogenanntes Welt⸗Patent würde alſo allein an amt⸗ lichen Gebühren, ohne die nicht unerheblichen Honorare der in⸗ und ausländiſchen Patentanwälte, etwa 45 000 R./ koſten. Dieſe Gebühren ſind außer in Canada und in V. St. v. Ame⸗ rika, wo alle Gebühren ſchon während des Anmeldeverfah⸗ rens zu zahlen ſind, auf die verſchiedenen Jahre derartig verteilt, daß zuerſt verhältnismäßig geringe Gebühren zu zahlen ſind, dieſe ſich aber von Jahr zu Jahr ſteigern. Eine Pflicht zur Zahlung der Gebühren beſteht nicht, die Gebühren können alſo nicht zwangsweiſe eingetrieben werden, die Nicht⸗ zahlung zieht aber den Verluſt das Patentſchutzes nach ſich. Die deutſche Elekteizitätserzeugung im 1. Halbjahr 1929 Die amtliche Statiſtik über die arbeitstägliche Erzeugung elektri⸗ ſcher Energie liegt nunmehr wenigſtens für die Privatwerke der In⸗ duſtrie bis einſchließlich Juni vor, während die Angabe für die öffentlichen Werke noch bis zum Mai zurück iſt. Es zeigt ſich, daß die Stromgewinnung der betrachteten 122 Eigenwerke, die bekanntlich rund 98 v. H. der geſamten privaten Stromerzeugung decken, zwar ſeit dem Winter zunächſt in der üß⸗ 80 N .. 30 7 2 W Eigenwerke 40. — Arbeltstägl. Erzeugung elektrischer Energie 30 Kin. kn. 20— —— Sftentache Werke 10 —0— 22 1225 1 EA. lichen Weiſe zurückgegangen iſt. Seit dem März iſt jedoch dann weiter kein Rückgang mehr eingetreten, während ſonſt die Kurve bis etwa zur Jahresmitte rückläufig war. Daraus iſt auf einen weſentlich günſtigeren Beſchäftigungsgrad der Induſtrie in dieſen Monaten zu ſchließen. Die geſamte Kurve der Stromerzeugung in den privaten Kraftwerken hat eine deutlich aufwärts weiſende Richtung. Der Stromabſatz der in die Statiſtik einbezogenen 103 öffent⸗ lichen Werke ſchwankt ſtets bedeutend weniger, da hier der Strom⸗ bedarf für Straßenbahn, Straßenbeleuchtung uſw. eine gleichmäßigere Ausnutzung darſtellt als bei den Privatwerken. Auch hier zeigt die Kurve im erſten Halbjahr 1929 eine bemerkenswerte Stetigkeit uns der Geſamtverlauf ſeit Anfang 1927 ergibt ebenfalls eine deutliche und ſtetige Zunahme des Elektrizitätsverbrauches. rk. Erweiterung des Meßbereichs von Meßinſtrumenten. Beim Rundfunkempfang mit Röhrengeräten dienen wie auf allen Gebieten der Elektrotechnik Meßinſtrumente zur Ueber⸗ wachung der Vorgänge in den Schaltungen, Voltmeter zur Feſtſtellung der Spannung, Amperemeter zum Meſſen von Stromſtärken. Der Meßbereich dieſer Apparate iſt begrenzt, und man würde ſie beſchädigen, wollte man ſie ſtärkeren Strö⸗ men ausſetzen, als ihrer Bauart entſpricht. Die Erweiterung des Meßbereichs iſt indeſſen möglich, wenn man die Inſtru⸗ mente mit Widerſtänden von beſtimmten Werten zuſammen⸗ ſchaltet. So läßt ſich ihre Verwendbarkeit bedeutend erweitern, ſo daß ſelbſt der auſpruchsvolle Baſtler mit zwei Inſtrumenten auskommt. Der Meßbereich eines Strommeſſers, d. h. eines Ampere⸗ oder Milliamperemeters, kann dadurch erhöht wer⸗ den, daß man ihm einen Widerſtand parallel ſchaltet. Seine Größe findet man, wenn man den inneren Widerſtand des Inſtrumentes dividiert durch die Zahl, die angtbt, auf den wieytelfachen Betrag der Meßbereich erhöht werden ſoll, ver⸗ mindert um bie Zahl 1. Es iſt alſo nötig, den Widerſtand des Strommeſſers zu kennen. Er iſt meiſt in der Fabrik zu erfahren. Einen Widerſtand von dem geforderten Wert kann man ſich aus Nickelin⸗ oder Konſtantendraht ſelber herſtellen. Verantwortlich: Kurt Ehmer b. Seite. Nr. 431 Nene Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Dienstag, den 17. September 1929 1 Das Abzahlungsgeſchäft in Deutſchland Seine Finanzierung und die Vorfälle im Verſicherungs⸗ gewerbe Die unliebſamen Erſcheinungen bei verſchiedenen Verſicherungs⸗ geſellſchaften, wie ſie ſich der Oeffentlichkeit in den letzten Wochen ge⸗ zeigt haben, ſind alle mit mehr oder minderer Berechtigung in Zu⸗ ſammenhang gebracht worden mit dem Abzahlun gsgeſchäft Bez w. deſſen Finanzierung. Ein Verſicherungsdirektor hat ſogar den Ausſpruch getan, daß ſich das Abſatzfinanzierungs⸗ geſchäft nirgends in Deutſchland bewährt habe. Dies trifft jedoch in ſeiner ganzen Schärfe durchaus nicht zu. Die Auswüchſe, wie ſie ſich beſonders im Automobilabſatzfinanzie⸗ r ungsgeſchäft gezeigt haben, durch das eine Verſicherungs⸗ geſellſchaft große Verluſte erlitten hat, berechtigt noch nicht dazu, das Abzahlungsgeſchäft, das neben Vorteilen natürlich auch Nachteile hat, und ſeine Finanzierung, die gewiſſe Gefahren in ſich birgt, in Bauſch und Bogen zu verdammen. Ob freilich die Verſicherungs⸗ geſellſchaften in ihrer jetzigen Form als Träger der Abſatz finanzierung bezw. als Rückverſicherer derſelben die geeigneten Stellen ſind, iſt mehr als zweifelhaft geworden. Die Geſchäfte, die beſonders bei der Frankfurter Allgemeinen, einen der Abſatzfinanzierung ähnlichen Charakter trugen und zum Verderb führten, waren wohl alle mehr oder weniger zu ſpekulativer Natur. Hier vor allem liegt ja überhaupt die große Gefahr in der Anlage⸗ politik der Verſicherungsgeſellſchaften. Sie haben Gelder zu verwal⸗ ten und anzulegen, für die eine Leiſtung meiſtens erſt in einer fernen Zukunft zu erfolgen hat. Das Abzahlungsfinanzierungsgeſchäft iſt in Deutſchland vor ungefähr fünf Jahren nach amerikaniſchem Muſter ins Leben gerufen worden. Zur Zeit beſtehen etwa 25 ſolcher Unternehmungen, die das Geſchäft faſt alle nach mehr oder weniger verſchtedenen Grundſätzen betreiben und die faſt alle mit ausländiſchem Kapital arbeiten. Das bedeutendſte dieſer Unternehmen dieſer Art iſt die Cita g in Berlin, die dem amerikaniſchen Commercial In veſtment Tru ſt naheſteht. Mit holländiſchem Geld arbeitet die In disk (Induſtrielle Diskonto). Aber auch Schweizer Kapital ſpielt im deutſchen Abzahlungsgeſchäft eine große Rolle. Aber nicht nur rein privatwirtſchaftliche Geſellſchaften betreiben die Abſatzfinanzie⸗ rung, ſondern auch von Kommunen gegründete Unternehmungen, wie z. B. die Bewag in Berlin, die Leipziger Stadtbank und ſogar die der Sächſiſchen Staatsbank naheſtehende Dresdner Handelsbank, wobei beachtenswert iſt, daß die Bewag nur ihre eigenen Wagen finanziert, was ja auch bei der Autvabſatzfinanzte⸗ rung nicht ſelten iſt. Zu unterſcheiden iſt zwiſchen Konſum finanzierung und direkter Abzahlungs finanzierung, ferner zwi⸗ ſchen Finanzierungsinſtituten mit eigenen großen Kapitalien und ſolchen, die ihre Wechſel weiter begeben müſſen. Unzurei chen ⸗ des Eigenkapital bei einer Finanzierungsgeſellſchaft iſt ganz unbedingt der größte Gefahrenherd. Ein Unternehmen ganz be⸗ ſonderer Art, das ſich gut bewährt hat, iſt die in Berlin be⸗ ſtehende„Schutzgemeinſchaft für Abſatz finanzierung“ (Schufa), Sie iſt gegründet vom Verband Berliner Spezialgeſchäfte, der Bewag und der Züricher Kaufkredit.⸗G., die bekanntlich das Kundengeſchäft der Hermann Tietz,.⸗G. finanziert. Die S hufa führt ein Archiv mit z. Zt. über einer Million Kundenanſchriften und fungiert als gemeinſame Auskunftsſtelle. Erneut Glanzſtoff⸗Baiſſe.(Eig. Drahtber.) An der heutigen Frankfurter Börſe erfolgte ein abermaliger ſcharſer Ein b ru ch am Kunſtſeidewarkt. Die Glanzſtoff⸗Aktie fiel bis auf 305 v. H. zurück. Dieſer erneute Verluſt hängt ſeinem tiefſten Grunde nach zu⸗ ſammen mit dem Urteil, das ſich die Oeffentlichkeit über die Lage am Kunſtſeidemarkt, über den inneren Wert der Glanzſtoff⸗Aktien, über die Gewinnausſichten und über die Beſchneidung der Aktionärrechte macht. Was das letztere betrifft, ſo hat der Proſpekt der Aku größte Verſtimmung hervorgerufen, da ſich die Aktionäre faſt ſchu tz ⸗ Los dem Belieben eines ganz kleinen Verwaltungs kreiſes ausgeſetzt ſehen. Mit einer Dividendenermäßi⸗ gung von wahrſcheinlich fühlbarem Ausmaße iſt nunmehr ſicher zu rechnen. Weiterhin hat ſich der innere Wert des Glanzſtoffportefeuilles infolge der als fehlgeſchlagen betrachteten Gründung der Rayon Co. in Amerika erheblich vermindert. Es beſteht daher die Befürchtung, Bankfirma Friedrich Bleibtreu auch eine derei, der Nord d. Lloyd in Bremen, beteiligt. Der Nordd. Lloyd wird ſolange die Geſellſchaft keine eigenen Schiffe beſitzt, für die Zwecke der neuen Reederei Tonnage zur Verfügung ſtellen. * Rodi u. Wienenberger, Pforzheim.(Eig. Drahtber.) In der maßgebende deutſche Ree⸗ heutigen in Karlsruhe abgehaltenen Generalverſammlung der Rodi u. Wienenberger AG., Bijouterie⸗ und Kettenfabrikation Pforzheim wurden die Vorſchläge der Verwaltung einſtimmig ange⸗ nommen. Der Reingewinn einſchl. Vortrag wird mit 111.098/ auf neue Rechnung vorgetragen. Die turnusgemäß aus dem AR. ausſcheidenden Mitglieder wurden wiedergewählt. :: Miag. Mindeſtens Vorjahrsdividende. Nachdem der Berliner Börſenvorſtand die Einführung der Aktien der„Miag“ Mühlenbau und Induſtrie., Frankfurt a. M. in den Terminhandel genehmigt hat und nur noch die formelle Genehmigung des Reichsrates aus⸗ ſteht, dürfte die Termineinführung zu Ultimo Oktober zu erwarten ſein. Dem Vernehmen nach ſind die bisherigen Monate des Ge⸗ tsjahres 1929 günſtig verlaufen, ſo daß eine Dividende von min⸗ s Vorjahrshöhe(10 v..) erwartet werden dürfe. Mannheim: Uneinheitlich Noch vorbörslich etwas feſten Kurſen eröffnete die Börſe ab⸗ geſchwächt, da die Barſſe in Glanzſtoff⸗Aktien an der Berliner Börſe allgemein ſtark verſtimmend wirkte. Das Geſchäft kam bei dieſer Lage faſt gänzlich zum Stillſtand. Die Farben⸗Aktien waren mit 211 gegen geſtern unverändert; etwas niedriger notierten Daimler und Cement Heidelberg. Von Nebenwerten waren Braun Konſ. niedriger offeriert. Am Bankenmarkt logen Badenbank eine Kleinigkeit ſchwächer. Brauerei⸗ und Verſicherungswerte blieben behauptet. Rentenwerte wieder ohne Intereſſe. Der Schluß der Börſe war freundlicher. Frankfurt: Im Verlaufe enttäuſcht Im Anſchluß an die freundlichere Stimmung der geſtrigen Abend⸗ hörſe konnte ſich zu Beginn des Marktes eine weitere Befeſtigung durchſetzen. Ungünſtige Momente lagen nicht vor, ſo daß ſich eine zunehmende Unternehmungsluſt bemeribar mochte. Stärkeres In⸗ tereſſe beſtand bei anziehendem Kurs in J. G. Farbeninduſtrie. Auch die zum Schluß feſtere geſtrige Newyorker Börſe wirkte günſtig, doch war man nach den erſten Kurſen ſtark enttäuſcht, als auf einmal Ma⸗ terial in größerem Umfange in Glanzſtoff tien an den Markt kam. An einzelnen Marktgebieten war die Umſatztätigkeit etwas lebhafter, ſpäter jedoch trat wieder eine Beruhigung ein. Nur Glanzſtoff⸗ werte waren mit minus 21 v. H. weiter ſtark angeboten. Die be⸗ vorſtehende Einführung der J. G. Farben ⸗Aktien an der Amſterdamer Börſe wurde günſtig kommentiert, doch blieb ein Ver⸗ luſt bis zu 1 v H. beſtehen. Die Stimmung wurde jedoch im allge⸗ meinen, auch im weſentlichen verurſacht durch die weitere Entlaſtung des Reichsbankinſtituts, zuverſichtlicher. Am Elektromarkt lagen AEG,. leicht gerückt; Licht u. Kraft und Geffürel konnten dage bis 1 v. H. anziehen, während Siemens u. Halske 2 v. H. einbüß Am Montanmarkt gaben Gelſenkirchen, Buderus und Mannesmann bis 1 v. H. nach. Gut behauptet lagen Klöckner und Phönix; Stahl⸗ verein konnten auf das Bekanntwerden größerer Aufträge von hol⸗ ländiſcher Seite 1 v. H. gewinnen. Kaliwerte leicht anziehend. Ban⸗ ken faſt ohne Geſchäft. Renten ſtill, leicht gedrückt. Im Verlaufe war das Geſchäft ſehr ſtill, die Tendenz war aber allgemein zuver⸗ ſichtlicher. Es trat einiges Intereſſe für Spezialwerte zutage, was ein Anziehen der Kurſe um ca. 1 v. H. zur Folge hatte. Nur in Glanzſtoff blieb das Angebot bei einem erneuten Rückgang von 5 v. H. beſtehen. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 8 v. H. wieder etwas leichter. Berlin ſchwächer, uneinheitlich, Kursrückgänge Die geſtrige freundliche Stimmung mußte zu Beginn des offi⸗ ziellen Verkehrs einer erneuten Abſchwächung Platz machen. Es lagen zwar keine neuen ungünſtige Momente vor, die geſtrige Newyorker Börſe hatte ſogar nach ſchwankendem Verlauf einen feſten Schluß aufzuweiſen Auch zeigte das Ausland wieder kleines Kaufintereſſe, doch hinderte ein neuer Kursrückgang der Kunſtſeide⸗ Aktlen und führte zu einer allgemeinen Verſtimmung. Der ent⸗ täuſchte Inhalt des Unie⸗Proſpektes hatte zum erſten Kurs ſtärkeres Angebot hervorgerufen, ſo daß an der Maklerſchranke für Glanz⸗ ſtoff das befürchtete Minus⸗Minus⸗Zeichen erſchien. Auch an den übrigen Märkten überwog daraufhin Abgobeneigung, die Kurs ⸗ beſſerungen des Freiverkehrs gingen verloren und ſelbſt gegen die Mittagskurſe von geſtern überwogen etwa ipros. Abſchwächungen. Nennenswert ſchwächer eröffneten außer Glanzſtoff O Getreidehandelstag in Frankfurt a. Main.(Eig. Drahtb.) Der im Vorjahre von der Frankfurter Börſe, Abteilung Getreide ver⸗ anſtaltete Getreidehandelstag findet aufgrund der im ver⸗ gangenen Jahre erzielten Erfolge eine Wiederholung. Vom Vorſtand wurde deshalb beſchloſſen, auch in dieſem Jahr eine gleiche Veranſtal⸗ tung abzuhalten. Der Tag der Veranſtaltung iſt auf den 1. Okto⸗ ber feſtgeſetzt. Es wird dabei den Teilnehmern des Getreidehandels⸗ tages das Recht zugeſtanden, die Getreidebörſen vom 30. September und 2. Oktober zu beſuchen. J Ab Ende September neue Börſenterminpapiere in Berlin. (Eig. Drahtb). Der Reichsrat wird ſich am kommenden Donnerstag, 19. September, mit den Anträgen des Berliner Börſenvorſtandes auf Zulaſſung neuer Termin papiere beſchäftigen. Es han⸗ delt ſich um die Genehmigung des Terminhandels in den Aktien der Montecatini⸗Geſellſchaft Mailand, der Miag Mühlen bau⸗ und In duſtri e⸗AG. in Frankfurt a. Main und der„Nordſe e“ Deutſche Hochſeefiſcherei Bremen⸗Cuxhafen Ach. Hamburg. Es iſt anzunehmen, daß der Reichsrat einen Einſpruch nicht erheben wird, und der Terminverkehr in dieſen Papieren am 27. Sept. beginnt. Neuer Kursrückgang der Glanzſtoff-Allien/ Allgemeine Verstimmung Kurs war bis auf 300 gedrückt. Erwähnenswert iſt das anhaltende Intereſſe für Farben bezüge, die mit 5 v. H. geſucht bleiben. — Deviſen gegen Reichsmark ſind offeriert, der Dollar notiert 4,20, London unverändert 4,8467, Holland ſehr feſt, 4,008 nach 4,00%, Schweiz ebenfalls geſucht 1927 nach 1926 ½, Poris 3991 nach 391¼, alles Newyorker Uſance. Spanien unverändert 32,85 gegen London. Berliner Deviſen Diskontſätze: Keichsbank 7½, Lombard 8½, Privat 7½ v. 5. Amtlich 15 September 17. September N Diskont in R⸗M für G. G. B. M. ſätze% lend 100 Gulden 168,20 168,84 168.18 J 168,52 168,84 5,5 en. 100 Drachmen 5,42 5,4.42.43 5,465 9 ſſel 100 Belga 500.⸗Fr. 58,81 8,4858,28 658.40 88,3558 5,0 3 00 Gulden 61.300 61,46 81,30 81,48 81,355 7 Helſingfors.. 100 finnl. M. 10.5400 10,560 10.54 10.5 10,512 7 Italien Lire 21,94 21,98 21,948] 21,985 22,025 7 Südſlawien... 100 Dinar.379 7,893 7,880 7,884] 7,885 1 Kopenhagen.... 100 Kronen 111,75 111,97 111,71 111,92 112,06 5 Liſſaboen.. 100 Eskudo 18,76 18,80] 18,76] 19,80 17,48 655 Oslo 100 Kronen 111.72 111,94 111,69 111,91 111,74 5,5 Paris„„ 100 Franken 16,15 16,455 16,42 16,46 16,445 3 Prag 100 Kröner 12,42[ 12.44[ 12.418 12.438] 12,38 575 Schweiz. 100 Franken J 80,885] 81,025 80,85] 81,01 80,515 3,5 Sefa 3,037] 3,043].037 3,048] 3,017 10 Spanien. 100 Peſeten 61,83 62,00 61,86 61,98 69,57 5 Stockholm 100 Kronen 112,38 112.60 112,34 112,56 112,05 4,5 Wien.. 100 Schilling 59,005] 59,185 89,035 59,155 38,79 775 Budapeſt 100 Pengö= 12 500 fr. 73,21] 73,38] 73,19 73,33 72,89 8 Buenos⸗Aires. I Peſ..7580 1,762].757] 1,761] 1, 786 10 Canada... 1 Canad. Dollar 4,166 4,174 4,186 4,174 4,176— Japoagn¶g˖g ö 1,984] 1,988] 1,933].987 1,986 5˙8 Ri 1 ägypt. Pfd. 20,88 20,90] 20,86 20,90 20,91 5 Vonſtantinopel... 1 türk. Pfd. 2,012].016] 2,010] 2,014] 2,180 10 Sion 8 20,342 20,382] 20,334 20,874] 20,898 575 New Hort.... I Dollar 4,197 4,205 4 196 4, 204 4,1780 9 Rio de Janeiro 1 Milreis.2965] 0,985] 0,4965 0,4985] 0,508 Uruguay 1 Gold Peſ. 4,066 J 4,074.066.074[.821 * Neue Mehlpreisermäßigung. Die rheiniſchen Mühlen haben heute erneut den Mehlpreis; für Weizenmehl Spezial 0 beide Sorten um 25 Pfg. herabgeſetzt. Berliner Metallbörſe 7 Kupfer Blei ink, e J J Brut ed be. Stiel Ge L e. J i Gd Januar-= T e e e ere Februar“—. 149,50 149,.—]—.— 4/25 47,-.— 50.— 49, März 149,25 149,25 149,25—,— 47.25 47,—.— 30,— 28. April—.— 149,25 149,25—.— 47,2547,—.— 50. 49. Ma—.— 19,25 14g, 47.25 47.——.— 50.— 49,.— Juni—— 149,50 149,2 47,25 47.——.— 50,— 49.— Juli.—.— 149,50 149,2 47,25 47.——.— 50,.— 49. Auguſt.—.— 149,75 149, 47,2547, 50.25 49.— Sept: 47.75 46,— 49.— 47.— Oltober—— 148— 1486, 47,50 47.— 49.— 47,50 Nov.—— 133.25 147.50 47,25 47.— 49.25 48,25 Dez.—,— 148.75 148.— 47,25 47,.— l—.—[49.75 49. Elektrolytkupfer, prompt, Antimon Regulus 64 68 Orig. Hütten⸗Aluminium Silber in Barren, per eg 70,00 71.75 dgl. Walz⸗„Drahtbarren Gold, Freiverkehr, 10 gr. 28,00— 28, 20 Hüttenzinn, 99 v. H. Platin, dto. 1 gr.—10 Reinnickel, 9899 v. H. Preiſe(ohne Edelmetalle) für 100 Ku daß die Angleichung des Aktienkurſes an die veränderte Geſamtlage winus 19 v..)] und Bemberg(minus 9 v..) BMW(minus Londoner Metallvörſe Metalle in C pro i Zink prompt 24, 30 24,30 noch nicht beendet iſt. 3 v..) und Spenska(minus 3). Der Verlauf war uneinheitlich, Silber Unze ſtand. 137/40) ſein, Platin Hinze E Alumin. Inl br 95.— Bemberg, die anfangs beſſer gehalten waren als ee 1 1 5 e 1 0 23 ONordd. Lloyd Bremen. Mitteleuropäiſcher Lloyd.(Eig. Dr.) glichen dies durch einen neuen proz. Verluſt aus, BMW. ga⸗ 5 ee eee E 2 175 2 25 2 95 25 1 8 5 85 8 133 ien Teif pres dupfer Kaſſa 74,25 76,— Zinn Kaſſa 205.5 205,7] Antimon Reg. 52,50 52,25 Die Tſchechoſlowakiſche Seeſchiffahrts⸗A.⸗G. iſt zur Gründung einer 5 Ade 8 e 8 5„ bo B Monate 1478 78.55.„ 7216. 355 1 Seeſchiffahrtsgeſellſchaf 5 9 en an⸗ Anfaugsniveaus wi her. Le er 1 a es 0 Setlementſpr. 74,25 75,15 do. Settle! 205,5 205,7] Wolſramerz 35,.— 28. e F e damen übergegant am Montanmarkte zu, auch Salzdetfurth zogen etwas an. Am dupferelelkesl 34.76 88. de. Banta. 29.0 215, J itek Iutand 12850 17879 gen. Sie beſitzt ein vorläufiges Kapital von 60 Mill. Kronen. An Siemensmarkte wollte man neue Auslandskäufe beobachten. Später] do, beſt ſeler 81˙28, 81.50] do. Straits 209.5 209,7 do. Ausland 175,0 175.10 der Gründung der Geſellſchaft iſt durch Vermittlung der Berliner konnte man wieder Angebot in Glanzſtoff⸗Aktien beobachten, der l do ſtrong sn 110,6 110,0] Blei vrompt 23,50] 28.45[Silber 9 1 3 18 1 16, J 17.. 18.] 17. 18. 17. 16.17 16,17 Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung Zed uren.. S Ge ure r 20 50 00 Rbeigelelt A. B90 20 105,0 Aſchaffbg. eng. 54 dis ageſgel brapr 91 0 80 Nhemfeld, Kral 1609 1688 855 2 Soſbich 715 f„B. A. 32— 83. N a 5 j 91.50 92.5 l f 515 Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten, bei Stückenotierungen in Mark ſe Stück Sten Beste. Scl 63.— 63.— Geigner r dur. 58.— 58—* St. 148 5 1440 8 8 5 5 Hamed, 0 1305 Ahein. Shane 0 58 5975 Mannheimer Effektenbörſe Brown Woveri 136.5 186.5 Griln& Bilfinger 171,0 171.7 Aigen.109,5 5555 Be Leun 11200 So der Sean 56 70.— ee 1280 Cement Heidelb. 126,.„ 2 246,0 234„Wien Zum. 78,—76,.— Rheinſtagl.. 122, 25 16. 17. 1 16, 17. 5 Hald& Neu. 88,.— 32.75 J. P. Bemberg 75, 9 Harpener Bergb. 144.0 5 Riebeck M 131.5 130,5 Fat. Sten n 25, 28. dudwigeb M. Sr. 213,0 218.0 19 rtr. m Uu. 40,9 110 Chad 5 422.5 289.0 Hanfwerk. Juüſſen 75,.—, 75.25 Jergmamn Elett. 227.0521, Harm Maſchin. Le Roſtger ue 4480 440 ad Kom. Gd 83,75 62.75 Pfälz. Preßhefe———— 15% DA. 120.0 120,0 Chantott. Annw. 117.5 118,0 Hilpert Armat. 114,9 114,5 Schlincsco. Hg——. Serl.⸗Gub. Hut 207%? Hedwigspütte 97.— 00 ückforth. 112.01 0„ 3. Preß„„„» Ehamott. Annw. 117.5 118,0 81!„5 Schlin Hbg—, f 62,65 77.85 Jedwig 100, Rückforth. Ferd. 1120 111,5 e pafenstadt 89.— 69.— Schwartz Storch. 183,0 183,0 äh. Haid 3 Ehemiſche Albert 61. Hirſch Kupfn. M. 188,0 188,0 Schnell pr. Frkthl. 62 50 62,50 Berl. Karls. Ind. 98/8577 Hilpert Maſch. 11301140 Rütgerswerke. 79,75 79, 10% Möm. Gold 101,0 101,0 Werger Worms 192.0 192,0 Karlsr Näh. Haid 88.35 Cbemiſche Albert— Hoch u. 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Holz 88.50 el 286 5 Pfälz Hppoth. B. 134.5 134,5.⸗G. f. Seilind. 62.— 62,— Portl. Zem. Heid. 128,0 127,0 D. Gold⸗u. S. Anſt 149,0 20 Kamm. Kaiſersl. 142,0 1420. usEiſenw. 73,75 70.5 e 98— S e 370 Ap. Hopoth. Bk. 145,0 145,0] Brown, Boveri 136.5 136.5 Uh. Elektr..-G. 146,0 146.0 Dt. Linoleum.. 04,2 304.0] Karſtadt Rud..„171.5 Tricot. Beſigheim 60, 60.— Charlott: Waſſer 100.2 104.2 Singer A 0 5 „ 8 er.⸗G. 122,7 120,2 Rg. Creditbank. 120,0 120,0] Daimler⸗Benz 47,50 45.80 Rheinmühlenw.—.——— Dt. Merlag.. 219.9 218.0 Klein, Sch. K Beck. 98.80 1 Chem. Heyden. 69,75 69,50 Ilſe Bergbau 214,0 215,0 Stoehr Kammg. 125,5 125,0 Süd. Disconto. 129,0 129,0] Deutſche Linol. 802.0 892,0] Südd. Jucker 147.5 157,5 Dresd. Schnellor. 112,0 112,0] Knort, Heilbr.. 162,5 163,0 Ehem. Helſenk. 2,50 73,.— M. Jüdel& Co. 15,2 182,3 Stoewer Nähm Gozinger union 65,— 88,— Frein disch Delf.— 29.5 Durkerdwen t. 8 Bonſetv. Braun 72,20.— Per. Chem. Ind. 80,— 89.— Chem. Albert„61,2860.— Gebr. Junghans 50.— 80,75 Stolberger Zink 148.5 143.2 en 55 n i aaf e 0 Dullerb. e Wb 9350 96.50 ano. Sock 50.— 50.— e e ee Con dCapulſch. 101.2 10 9 Sahte Parzenan 72,— 71.25 Süd Jg e 55 ..J. G.& 211. 5 ellſtoff Waldhf. 235, 02.& 1 8, Vergt. Jute 15,0115.—. 161, 8 a Ra 0 1, 5 73,.— 78, . a Lechwerke 103,7 105,7 Ber. Ultramarin. 181.0 1500 Kaliw. Aſchersl. 285.0 284,0„ Zucker 1570 158, Frankfurter Börſe 1925 1 e Laßmever San. 166.0165 0 555 parat Berl. 102,0 108,0 Des 8 1 3 8 5 1 11 Teleph. Berliner 52,— 92— 3 Bar f ektr. Licht u. K 204.5 204,5 Ludwigsh. Walz. 114.5 114,5 Vogtl. Maſch. St. 78.— 78— Deſſauer Gas 180,„ Kläcknerwerke. 115]Thoerls Oelfabr.—.— 92. Feſtverzinsliche Werte Bast o 88. 925 15 Montan⸗Aktien Elektr. Lieferung 188 5 Voigt E Häffner 222.0 222,0 Diſch.⸗Atlant⸗T. 112.7 109.0 C. 5. Knorr... 158.0 1580 Tietz Leonhard 195,0 1950 89% Nel 87 50 Com. U. Privatb. 174 2178.7 g Emag Frankf. 88,50 82,50 Mainkraftwerke.—. 107,5 Volth. Sell. u. K. 60.— 60.— Deutſche Erdöl 113.0 112,0 Kollm.& Jourd. 47.50 47,50 Transradio.. 142.8 147,0 1 8; 80 87.50 5 e Eſchweil. Bergw. 200,5 200. Enzinger⸗ Union 95.84,„ Metallg. Frankf. 122.5 173.0 5 Otſch. Gußſtabl..— n Sebr. Körting 67. 87.28 Kar 5 . 5 80 Denni. engt. 282.0 285.6 Selen. Bergw. 141,5 140,5 Eßlinger Maſch. 37,25 37.50 Mez Söhne. 50.— 50. Wanß 4 Freyt Deutſcheskabelw. 69,.— 69, Krauß Cie. Lok. 51.50 51.50 Parziner Papier 1200 1205 Ablöſungſch. II„10,40 10,30 Deutſche Bank. 163.0 168,0 Harp. Bergbau.—.——— Ettling. Spinn.. 15.9 Miag, Mühlb. 129.5 125.0 anß& Freytag 99.— 98.— Dtſche. Maſchfbr.—.——.— Kronprinz Met. 57.25 58.— B. B. Frkf. Gummi 79, 28 79.25 „ohne 86,50—,— D. Effekten Bank 122.0 122.8 Ilſe Bgb. St. A. 212,7 212,5„215.5 1 25 5 W. Wolff. 101.0 100,0 Otſche. Steinzg. 207,5 205.0 Kyffhäuf.⸗ Hütte 48,25 48,15 Ver Chem Shark. 70,78 70.— e 2D. Sop. u. 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Ich freue mich, daß es jetzt ruhiger wird, dann muſizieren wir wieder zuſammen.“ „Warum jetzt nicht gleich, Tobias, ich habe die alte Ita⸗ lienerin richten laſſen, weißt du, die Lieblingsgeige meines Vaters, lockt die dich nicht?“ „Ach Britta, meine Hände ſind klotzig und breit vom Hackenſtiel, meine Fingerſpitzen fühllos vom Froſt, und mein Herz iſt noch ſo ſpröd. Ich muß mich erſt wieder zurecht⸗ finden.“ Brigitte ſchmollte:„Zimperlich biſt du wie ein Mädel, Tulipan, Tülpchen ſollteſt du heißen, du großer Mann mit dem Mimoſenherz.“ „Wie ſollt' ich nicht, liebſte Freundin, da ich doch mit Blumen umgehe als Gärtner, mit lauter Weſen, die von Wind und Wetter abhängig ſind.“ „Daß du Gärtner biſt, iſt auch nur eine Flucht vor dir, das paßt ja gar nicht zu dir, Tob, du biſt ein Mann, der in das bewegte Leben gehört, in verfeinertes Leben, in den Rah⸗ men einer vornehmen und prunklüſternen Geſellſchaft. In den Lärm gehörſt du, nenn's meinetwegen Muſik, ins Ram⸗ penlicht. Statt deſſen gräbſt du dich in die Stille und fährſt Miſt und ſteckſt mit riſſigen Händen Zwiebeln in den Grund, ein Dummling kann das— und gehſt im Mondſchein herum tie ein verhinderter Dichter oder ein bleichſüchtiger Backfiſch.“ Tobias lächelte ſpöttiſch über ihren Eifer, ihn einmal ſo recht ins Gebet zu nehmen. Ach Gott, ſie meinte, er ſei noch der Junge von damals, wie er, von dem jähen Ereignis einer Stunde ins Bockshorn gejagt, zu ihr geflohen war, furchtſam, und dann am nächſten Morgen großhanſig in die Welt zog, als ſei er ein Kraftmeier und jedem Griff des Schickſals ge⸗ wachſen. Es hatte keinen Zweck, ihr entgegen zu reden, ſie würde ihm keine Silbe glauben. „Schnauf' jetzt wieder einmal, Brigitte, du haſt es ja tüch⸗ tig vor mit mir armem Sünder. Schenk' mir lieber noch eine Taſſe Tee ein.“ f „Ja gewiß“, ſagte die Erregte verlegen.„Ich habe ja kein Recht, dir ſo die Meinung zu ſagen.“ Sie ſetzte ſich, nachdem ſie ihm die Taſſe friſch gefüllt, mit leiſem Seufzer in den hohen Lehnſtuhl, flocht die Hände ineinander und wartete auf Tulipans Stimme. Roman von Hermann Eris Busse Gnbtl., Berlin- Gruneweld Der zündete ſich eine Zigarette an, blies kunſtvolle Ringe und ſah ihnen nachdenklich zu, wie ſie unter den breiten, grünen Lampenſchirm ſchwebten, der Wärme nach, wo ſie dann auseinanderglitten und auf und nieder wogende Ara⸗ besken bildeten. Als Brigitte lange genug gewartet hatte und merkte, daß Tobias gar nicht zum Reden aufgelegt war, nur zu gedanken⸗ vollem Schweigen, welches ſein Geſicht nicht einmal ſonderlich ernſt, eher gelaſſen, heiter machte, und als ſie merkte, daß ſie nervös zuckende Knie bekam, vor lauter Warten in unbeweg⸗ ter Haltung, erhob ſie ſich, ging an den Flügel und blätterte in den Noten. Ihre Finger waren zwar eiſig kalt und ſteif, und keine innere Luſt trieb ſie zum Spielen; aber das Schwei⸗ und keine innere Luſt trieb ſie zum Spielen; aber das Schwei⸗ gen, das dem anderen ſo wohltuend ſchien, tat ihr wehe, indem es ihre Nerven zerrüttete. Sie hatte ſo viel von ihm erwartet, dem ſie einmal alles gegeben hatte, und vor wenigen Tagen erſt wurde ſie plötzlich von der Hoffnung überfallen, daß es für ihre ſehnſüchtigen Weibesträume, die ſie vor aller Welt ſo ſcheu verborgen hielt, obgleich ihr Anfechtungen genug in den Weg getreten waren, daß es für ihre heimlichſten Wünſche nun doch zu einer Erfüllung kommen könnte. Tulipan er⸗ ſchien ihr bei weitem nicht mehr ſo viel jünger als ſie wie früher, er hatte ſelbſt die Spanne ihrer Geburtsdaten ver⸗ ringert, wenn nicht aufgehoben mit ſeinem Wort neulich: „Wie biſt du jung geworden, Brigitte, und wie bin ich alt.“ Sie blickte, während ſie ſuchend blätterte, zu Tobias hin⸗ über; er war ausgemergelt, mager im Geſicht und darum faltig. Aeußerlich hielt man ihn wirklich für zehn Jahre älter. Wie mochte er draußen gelebt und geabenteuert haben, daſt ſolche Runen das ſchmale, zarthäutige Knabengeſicht hatten zerſtören können! Ein leiſer Triumph hob ihr Selbſtgefühl, aber ihr wurde warm dabei, und ſie dachte voll Liebe an den fernen Heimat⸗ loſen, der jetzt ſo nahe bei ihr ſaß, unter gleichem Dache, und dem es nicht gelingen wollte, aus dem Bann ſeiner ſelbſt⸗ geſchaffenen Einſamkeit den Weg in die Geſellſchaft zu finden, die ihn tragen konnte, wenn er ſie hob. Brigitte traute ihm nach wie vor zu, daß er ſich einmal ſammeln und dann die Welt mit der Tatſache ſeiner Kunſt überraſchen und entzücken könnte. 1 e eee ee Neue Maunhelmer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) W, 1 1 Sie hätte viel darum gegeben, wenn er dieſen Abend mit „ U ND Dl E 5 2 AU 5 1 ihr muſtziert hätte, ſie war geſpannt, wie weit er während f der Abweſenheit in ſeinem Spiel gekommen ſei und ob ſich . Sr debt En Aeg e, en eee haltbar erwieſen habe. Unwillkürlich griff ſie aus dem Stoß Noten ſolche für Klavier und Geige heraus, ſtellte ſchließlich, vom feſten Ent⸗ ſchluß bewogen, ihn zur alten Geige zu locken, die Kompoſition eines neuen Meiſters auf das Pult und begann, als probiere ſte nur ihren Teil, leiſe zu ſpielen. Es war eine problema⸗ tiſche, anziehende Muſik, ein wenig haſtig im Temperament, durchaus nicht ſangbar, dennoch aber anmutig geiſtvoll. Sie taſtete auch prüfend die Violinſtimme nach. Da hörte ſie hinter ſich den Stuhl, auf dem Tobias ſaß, knarren, fühlte an ihrem bloßen Nacken vorüber den Atem des Freundes wehen, als er ſich zur Geige beugte, den Bogen aufnahm, feſtdrehte und deſſen ſehr graziös geformte Spitze auf die Flügeldecke drückte, ſeine Biegſamkeit zu prüfen. Es war ein herrlicher, federnder Pernambukbogen, der jedem feinſten Druck willfährig ſchien. Tobias lächelte Brigitte, die ihr Ge⸗ ſicht ihm zuwandte, liebenswürdig ſpöttiſch zu, während er das Inſtrument ſtimmte. Dann begann ihr Spiel, unſicher Füh⸗ lung ſuchend zunächſt, bald aber ſo gemeinſam und verbunden wie je. Was Worte nicht vermocht und was im Schweigen verſchüttet lag, trat mit der Muſik in die Herzen der Spie⸗ lenden. Als Tobias in die Nacht hineinſchritt auf den Berg, fühlte er ſich ſo beglückt wie damals als Knabe, da ihn Brigitte Weißhand das Lieben gelehrt, obgleich diesmal ihre geiſtige Vereinigung ganz den Wunſch nach körperlicher Hingabe ver⸗ drängt hatte. Sie gerieten aus anfänglich gemeſſenem, gebundenem Notenſpielen in fanatiſch glühendes, befreites, eins im andern klingendes Muſizieren, bis er erſchöpft die Geige und ſie be⸗ zwungen die Hände ſinken ließ. g Ihr Abſchied war Schweigen, ein Ineinanderlegen der feuchtheißen, ſchmerzenden Hände und ein Berühren der fiebrig zerſprungenen Lippen. Tobias dachte nichts anderes mehr als Brigitte und ſchrieb noch, weil es mit Gewalt über ihn kam, ſeit langem zum erſtenmal wieder Reime nieder. Darauf verſank er in unruhigen Schlaf, er hörte die ganze Nacht im Traume Nachtigallen ſingen vom Gebüſch am Rand des Blumengartens und wachte halb auf an dem Schrei einer Eule, die eben am Fenſter vorübergeflogen ſein mußte. Sein Star Methuſalem, dem der Mond in den Kaſten ſchien, ſtreckte den Kopf vor und raffelte unverſtändlich vor ſich hin, wie ein alter Mann, den der Schlaf flieht. Tobias ſeufzte, warf ſich auf dem Bett herum und war unwillig über ſein Erwachen. (Fortſetzung folgt.) 5 ee; Machrul gut erhalt., billig zu 5 5 5 5 5 verk., ſowie 1 Waſch⸗ Wir erfüllen hiermit die traurige Pflicht, bekannt zu geben, u. Wringmaſchine und 2 Krautfäßchen. daß unser Werksportier, Herr Wespiuſtr. 8. 4. Stck. i 5—2 n 5 2 Emil Rohr nl. Schlafzimmer 55 dunkel, faſt neu, ztür. N gestern abend nach kurzer, schwerer Krankheit plötzlich Schiene 6 5 im 54. Lebensjahr entschlafen ist bill, zu verk. Anzuſ. 5 f 5 0 b. Kaufmann. G 5, 3, In 22jàhtiger treuer Diensterfüllung hat er es verstanden, Fabyrgeſchäft. 8095 ö sich die Hochachtung und Wertschätzung seiner Vorge- 1 setzten und seiner Mitarbeiter sowie der ganzen Belegschaft Wir werden ihm stets ein in hohem Maße zu erwerben. ehrendes Andenken bewahren Mannheim-Rheinau, 17. September 1929 Direktion der Deutsche Zündholzlabriken Mannbheim-Rheinau Mod. faſt neue uußb.⸗ polierte Bettſtelle mit Patentroſt und Schoner, ſehr bill. ab⸗ zugeb. Kl.⸗Wallſtadt⸗ ſtraße 27. 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Die vom Stadtrat Mannheim beantragte Neueinteilung der auf Gemarkung Manne auf. 4099 heim gelegenen Grundſtücke Lab. Nr. 16 692, Adam Geis 14 232/8, 14 232/90, 14 282/10, 15 980, 15 988, Feudenheim 5 984, 13 985, 16 003, 10 007, 10 494½1, 16 54, 16 578, 16 579, 16 581¼1, 16 596, 16 590, 16 690 und 16 691 wird hiermit nach Maßgabe des darüber entworfenen, vom Stadtrat genehmigten und mit entſprechendem diesſeitigen Vermerk verſehenen Planes vom 6. Juni 1929 auf Grund der 88 19 und 21 des Ortsſtraßengeſetzes für vollzugsreif erklärt. Als Zeitpunkt für den Uebergang des Eigentums und der Rechte dritter Perſonen wird der 1. Nyvember 1929 beſtimmt. 19 16 576, 16 577, Chun. Teparatren⸗Aeinigung Edusrd Schramm Handelsregiſtereinträge vom 14. September 1929: Licht⸗& Kraft⸗Elektrizitäts⸗Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung in Liqu., Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. Hermann Wronker Aktiengeſellſchaft Zweig⸗ niederlaſſung Mannheim in Mannheim, als Zweigniederlaſſung der Firma Hermann Wronker Aktiengeſellſchaft in Frankfurt a. M. Durch Beſchluß der Generalverſammlung vom 16. Dezember 1927 iſt Art. 24 der Satzung (Abänderung des Geſellſchaftsvertrags) ge⸗ ſtrichen worden. Durch Beſchluß der General⸗ verſammlung vom 29. Juni 1929 iſt die Satzung in Artikel 4(Einteilung des Aktien⸗ Bedeutend erweiterte und ver⸗ beſſerte Ausgabe Preis broſch. N..50, in Leinen geb. R..50. 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FFC (Mehrheit in der Generalverſammlung) ge⸗ ändert, ferner Art. 25 der Satzung geſtrichen worden. Art. 26 erhält die Nummer 24. Ar⸗ tikel 27 erhält die Nummer 25. Eingefügt iſt der Satzung ein neuer Artikel unter Num⸗ mer 26, der Vorſtand und Aufſichtsrat zu Faſſungsänderungen der Satzung ermächtigt. Als nicht eingetragen wird veröffentlicht: Das Grundkapital iſt jetzt eingeteilt in 4525 Aktien zu je 1000 R. 4, 5750 Aktien zu je 100.“ und in 45 000 Aktien zu je 20.. Weſtindiſche Bananen⸗& Südfrüchte Im⸗ port., L. Meyer& Co. Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung, Mannheim. Der Geſell⸗ ſchaftsvertrag iſt am 6. September 1929 feſt⸗ geſtellt. Gegenſtand des Unternehmes iſt: Die Einfuhr und der Handel mit Bananen und Südfrüchten ſoöwie Landesprodukten aller Art. Das Stammkapital beträgt 45 000 RL. Geſchäftsführer ſind: Albert Larſen, Kauf⸗ mann, Frankfurt a.., Ludwig Meyer, Kauf⸗ mann, Ludwigshafen a. Rh. läuft bis 30. April 1933; wird die Geſellſchaft nicht unter Einhaltung einer Kündigungsfriſt von ſechs Monaten auf Ende eines Geſchäfts⸗ jahres gekündigt, ſo läuft der Geſellſchafts⸗ vertrag jeweils auf weitere 2 Jahre weiter. Sollten zwei aufeinanderfolgende Geſchäfts⸗ jahre einen Reingewinn nicht ergeben, ſo ſind Geſellſchafter, wenn ſie mindeſtens g des Stammkapftals pertreten, berechtigt, die Ge⸗ ſellſchaft unter Einhaltung einer ſechsmonat⸗ lichen Kündigungsfriſt zu kündigen. Sind zwei oder mehrere Geſchäftsfüßrer beſtellt, ſo Die Geſellſchaft wird die Geſellſchaft jeweils durch zwei Ge⸗ ſchäftsführer oder durch einen Geſchäftsführer mit einem Prokuriſten vertreten. Als nicht eingetragen wird veröffentlicht: Die Bekannt⸗ machungen der Geſellſchaft erſolgen durch den Deutſchen Reichsanzeiger. Geſchäftslokal: Bellenſtraße 2. Eugen Müller, Mannheim. Inhaber iſt Kaufmann Eugen Müller, Neckargemünd. Ge⸗ ſchäftslokal: M 2. 6. Richard Kunze, Mannheim. Dem Paul Kunze, Mannheim, iſt Prokura erteilt. Franz Chriſtmann Nachfolger, Mannheim⸗ Sandhofen. Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt. Das Geſchäft iſt mit Aktiven und Paſſiven und ſamt der Firma auf den Cigarrenfabrikanten Ludwig Kaufmann in Mannheim⸗Sandhofen übergegangen, der es als alleiniger Inhaber unter der bisherigen Firma weiterführt. Hermann Pahler, Mannheim. Die Firma iu erlegen wi; ausverwaltungen Amtsgericht Mannheim. werden v. Fachmann gewiſſenhaft ausgeführt einſchließl. Reparaturen, Vertretung bei ſämt⸗ lichen Aemtern und Steuererklärungen Bei billigſter Berechn., 575. Tel. 512 74. Babdos Siisser Original- Natur-Wanzerpein „Zum Nosenstock“ N 3, 3 28103 Inh.: P. Bronner, Weingroßhaudlung Gasthaus 2. Lulsenbad, Hafenstr. 24 8057 iaelich warmes Frühstück Saure Nieren oder saure Sülze u. a. mit ½ Pfälzer Rotweln, Mk..16 n weil Sie zu ſtark ſind Tapeten 5 Schlankheit macht ju⸗ Hass inge M Storchen-Drogerie, Marktplats, H I, 16 5 g kaufen Sie billigst bei: M, 11 Tel. 20 991 . ö 5 8. Seite. 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