* 1 Mittwoch, 1s. September 1929 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt mol R. M 991 Beſtellgeld. Bei. der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach forderung vorbehalten Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1½11 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen Waldhofſtr. 6, chwetzingerſtt. 19/20 u. Meerfeldſtraße is Telegramm⸗ Adreſſe Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944. 24945, 24951. 24952 u. 24953 Regelmäßige Beilagen Wiklag⸗ Ausgabe 0 4 Mannheimer General Anzeiger . Montag: Sport und Spiel Dienstag wechſelnd: Aus der Welt der Technik Kraftfahrzeug und Verkehr Geſetz u. Recht Donnerstag wechſelnd: Mannheimer Frauenzeitung Aus dem Kinderland Freitag: Wandern u. Neiſen Samstag: 5 Nr. 432— 140. Sahrgang Anzeigenpreise nach Tarif, bei 0 einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,0 eklamen 34.-M. 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Dr. Eckener ſchnitt die Frage nach dem Stand der Ver⸗ Handlungen über die Schaffung eines regelmäßigen Luft⸗ ſchiffverkehrs mit der Feſtſtellung an, daß von Ver⸗ handlungen überhaupt noch nicht geſprochen werden könne. Er habe in Amerika mit zahlreichen Intereſſenten, ſo mit Herren der Harriman⸗Gruppe und der National City Bank Beſprechungen gehabt und freue ſich, ſagen zu können, daß das Intereſſe an der Zeppelinſache ſehr groß ſei. Verhandlungen oder gar Abmachungen habe er nicht führen und treffen können, da zunächſt die deutſchen Be⸗ ſprechungen ſtattfinden müßten. Er komme mit keinerlei Bindungen in die Heimat zurück. Die Tatſache, neue Freunde und Intereſſenten gewonnen zu haben, ſei aber natürlich ein nicht zu unterſchätzendes Plus. Dem Beſuch in Akron ſcheine man in Unkenntnis des Verhältniſſes des Luftſchiffbaues Zeppelin zu der dortigen Geſellſchaft eine falſche Deutung ge⸗ geben zu haben. Als Dr. Eckener das Schiff verließ, wurde ihm auf dem Wege zum Hapagſonderzug ein jubelnder Empfang der war⸗ tenden Menge bereitet. N Ein gleich herzliches Willkommen empfing ihn bei der An⸗ kunft in Hamburg, die um 9 Uhr abends erfolgte.— Vom Bahnhof begab ſich Dr. Eckener mit Graf Brandenſtein, der ihm nach Cuxhaven entgegengefahren war, ins Hotel „Vier Jahreszeiten“ 8 b i Der Reichspräſident 5 hatte den Führer des„Graf Zeppelin“ mit einem herzlichen Telegrammbrief willkommen geheißen, in dem er ihm Dank und Anerkennung für die durch die Weltfahrt für Deutſch⸗ land geleiſtete Tat ausſpricht und die Hoffnung ausdrückt, ihn bald in Berlin begrüßen zu können und auf deutſchem Boden willkommen zu heißen. 0 5 Dr. Ecken er ſandte ſofort folgendes Antworttelegramm: „Für das überaus herzliche Begrüßungsſchreiben geſtatte ich mir, meinen ergebenſten und ehrfürchtigſten Dank auszu⸗ ſprechen. Eckener.“ 5 „Graf Zeppelin begrüßt die Newyork Ueber die Begegnung des„Graf Zeppelin“ mit dem Dampfer„Newyork“ über der Nordſee teilt die Hamburg⸗ Amerika⸗Linie mit: Der Dampfer„Newyork“ ſichtete um 15.10 Uhr bei dem Feuerſchiff Elbe J das Luftſchiff, das ſteuer⸗ bord aufkam und ſich in ſchneller Fahrt und geringer Höhe näherte und dann über der„Newyork“ kreiſte. Den Paſſa⸗ gieren, die durch die Dampfpfeife des Dampfers an Deck ge⸗ rufen worden waren, bot ſich ein prächtiger Anblick. Als„Graf Zeppelin“ an Backbord des Schiffes dicht ent⸗ lang fuhr, entbot er der„Newyork“ mit Flaggengruß herz⸗ liches Willkomm. Dr. Eckener ſandte von Bord des Dampfers aus folgendes Begrüßungstelegramm an Kapitän Lehmann: „Ihnen und der ganzen Beſatzung herzliche Grüße und Dank für die eindrucksvolle Begrüßung über dem Waſſer. Wünſche weiterhin gute Fahrt bei ſchönem Wetter. Grüße auch an die Paſſagiere. Dr. Eckener.“ Das Lufſchiff entfernte ſich hierauf langſam. „Graf Zeppelin“ erſchien um 16.40 Uhr über den Sandeanlagen der Hapag in Cuxhaven, von einer gewalti⸗ gen Menſchenmenge mit Hüteſchwenken und Zurufen und von den Dampfern durch Sirenengeheul begrüßt. Das Luftſchiff wandte ſich dann auf See hinaus und umkreiſte den bei der Kugelbaake aufkommenden Dampfer„Newyork“. Der hell in der Sonne glänzende Lenb des Luftſchiffes über dem langſam in ſeinen Konturen undeutlichen Rieſendampfer bot ein wun⸗ dervolles Bild. „Graf Zeppelin“ kreuzte dann wieder über Cuxhaven, während die Newyork von der Kugelbaake her ſich langſam ihrem Pier näherte. Der Zeppelin über Hamburg Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ erſchten um 18.10 Uhr über Hamburg. Der Kreuzer beſchrieb zunächſt über dem Hafen eine Schleife und überflog dann das Weichbild der Stadt.„Graf Zeppelin“ wurde von einer Eskorte von acht Flugzeugen und dem Kleinluftſchiff„PN 28“ begleitet. Nach einer Viertelſtunde ſetzte das Schiff ſeinen Flug in der Rich⸗ tung auf Lübeck fort. 5 Zu Ehren Dr. Eckeners trug die Stadt reichen Flaggen⸗ ſchmuck. Auch die Schiffe im Hafen hatten geflaggt. In ſämtlichen Schulen fiel der Unterricht aus. Die freien Plätze und die Hausdächer waren bereits von vier Uhr an dicht beſetzt. Ueber der Stadt kreiſten Flugzeuge, um dem„Graf Zeppelin“ ihre Grüße zu entbieten und ihm auf ſeinem Fluge über Hamburg das Geleit zu geben. Kurz vor 18 Uhr wurde das Luftſchiff von den Elbkähnen bei Blankeneſe ge⸗ ſichtet. Als es etwa um 18.10 Uhr über Hamburg eintraf, läu⸗ teten die Glocken und die Dampfer und Barkaſſen im Hafen ließen ihre Sirenen ertönen. Durch jubelnde Zurufe, durch Hüteſchwenken gab die ungeheure Menſchenmenge ihrer Freude über das ſeltene Erlebnis Ausdruck. Das Luftſchiff kreuzte längere Zeit über der Stadt. Zum zweiten Male über Hamburg Das Luftſchiff erſchien um 21.20 Uhr erneut über Ham⸗ burg. Von Bord kam die Mitteilung, daß auf dem Weiter⸗ flug Harburg, Lüneburg, Hannover, Hildesheim, Göttingen, Mühlhauſen, Meiningen und Bad Kiſſingen paſſiert würden. Die Rückfahrt Kurz nach 22.00 Uhr traf„Graf Zeppelin“ über Lüne⸗ burg ein. Das Luftſchiff wurde durch eine zahlreiche, durch Rundfunk aufmerkſam gemachte Menſchenmenge lebhaft begrüßt. „Graf Zeppelin“ überflog um 23.48 Uhr Hannover in ſüdlicher Richtung, paſſierte um.25 Uhr Hildesheim und um.45 Uhr Alfeld. Es fuhr dann die Bahnſtrecke nach Kaſſel entlang und überflog um.00 Uhr die Stadt Northeim und um.18 Uhr Göttingen. 8 Um.57 Uhr überflog das Luftſchiff Mühlhauſen und verſchwand nach einer weſtwärts gerichteten Kurve um .01 Uhr nach Südweſten. Giſenach und die Wartburg wurden um.15 Uhr früh überflogen. Die Silhouette des Luftſchiffes bot bei der Ueber⸗ fliegung der Wartburg ein maleriſches Bild. Wieder in Friedrichshafen gelandet — Friedrichshafen, 18. Sept. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ traf um 7,10 Uhr über dem Werftgelände ein und iſt um 7,24 Uhr glatt gelandet. 6 Einladung zur Ser⸗Abriiſtungskonferenz Frankreich und Japan proteſtieren gegen Abſchaffung der A⸗Boole § London, 18. Sept.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Miniſterpräſident Macdonald hat die Botſchafter von Frankreich, Italien und Japan informiert, daß die engliſche Regierung in Gemeinſchaft mit der Regierung der Vereinig⸗ ten Staaten durch ihre Botſchafter in Paris, Rom und Tokio die drei Staaten zur Teilnahme an einer Fünfmächte⸗ konferenz über die Seeabrüſtung einladen werde. Die Konferenz ſoll in der dritten Januarwoche in London beginnen. Die beiden werden dem Plenum der Konferenz die Einzelheiten des pro⸗ viſoriſchen Uebereinkommens vorlegen, das in den Verhand⸗ lungen zwiſchen London und Waſhington zuſtande gekommen iſt. Schon jetzt wird betont, daß ein Erfolg der Abrüſtung zur See von der poſitiven Mitarbeit der drei eingeladenen Länder abhängt, ganz beſonders in der Frage der Beſchränkung der Tonnage von Zerſtörern und Unterſeebooten. Inzwiſchen iſt bekannt geworden, daß der Vorſchlag der Abſchaffung der Unterſeeboote, ſowohl in Frankreich als auch in Japan auf heftig⸗ ſten Widerſtand ſtößt und keine Ausſicht auf eine An⸗ nahme hat. Auch die Einſchränkung der Unterſeeboot⸗ tonnage dürfte auf die ſchärfſte Oppoſition dieſer beiden Mächte ſtoßen. Italien hat bisher mit Kommentaren noch zurückgehalten. In der Zerſtörerklaſſe dürfte die Einigung weſentlich leichter ſein, obwohl auch hier die franzöſiſch⸗ italieniſche Parität gewiſſe Schwierigkeiten machen wird. Ohne beſonderen Einſpruch dürfte dagegen der engliſch⸗amerikaniſche Vorſchlag durchgehen, daß die Lebensdauer der großen Schlachtſchiffe verlängert werden ſoll, denn die anderen Mächte beſitzen von dieſer Klaſſe nur wenig Einheiten und glauben nicht mehr an ihre Zukunft. Man glaubt vielmehr, daß bei evtl. Kriege künftig der Hauptwert auf die kleineren Kriegs⸗ einladenden Regierungen ſchiffe gelegt werden wird. Nachdem in der Kreuzerfrage eine Einigung zwiſchen England und den Vereinigten Staaten ſo gut wie ſichergeſtellt worden iſt, läßt ſich auch in dieſer Klaſſe eine endgültige internationale Regelung vorausſehen. 5 Japan erhebt offenbar zur Zeit Einwände gegen die Abſicht der Vereinigten Staaten, 21 anſtatt 18 ſchwere Kreuzer zu bauen. Da es aber mehr als wahrſcheinlich iſt, daß Amerika in dieſer Frage leichter nachgeben wird, ſo ſteht eine Befriedi⸗ gung der japaniſchen Einwände auch hier in Ausſicht. Man iſt angeſichts dieſer Lage in Londoner politiſchen Kreiſen recht optimiſtiſch, obwohl man nicht verfehlt, zu be⸗ tonen, daß noch viel Geduld und Ausdauer nötig ſein werden, um die Konferenz zu einem erfolgreichen Abſchluß zu führen. Japan und die Seeabrüſtung In Tokio fand am Dienstag eine Kabinettsſitzung ſtatt, in der der Marineminiſter einen Ueberblick über die Marine⸗ abrüſtungsverhandlungen gab und den Standpunkt Japans in folgenden Hauptpunkten feſtlegte: 0 Japan iſt bereit, dem Vorſchlag näherzutreten, die Periode, in der keine Großkriegsſchiffe gebaut werden ſollen, bis zum Jahre 1936 zu verlängern. Japan iſt der Anſicht, daß die amerikaniſche Gefechtsſtärke in Kreuzern erſter Klaſſe, die mit achtzölligen Geſchützen bewaffnet ſind, als Maßſtab für das japaniſche Stärkeverhältnis von 70 Proz. zu dienen Hat. Japan iſt bereit, ſeinen Beſtand an Zerſtörern um annähernd 17000 Tonnen auf 105 000 Tonnen zu vermindern, wenn der amerikaniſche und der engliſche Beſtand an Zerſtörern auf je 150 000 Tonnen beſchränkt wird. Japan widerſetzt ſich der Herabſetzung oder einer drakoniſchen Verminderung der Unterſeeboote, da es dieſe als wirkſamſte Waffe gegen leine überlegene Flotte betrachtet. Oſtpreußiſcher Notruf nach Genf Genf, 18. Sept.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Der Heimatbund Oſtpreußen in Königsberg hat ſich an die deutſche Delegation in Genf gewandt, um auf die an der Weichſelgrenze zwiſchen Oſtpreußen und dem heute polniſchen Teil von Weſtpreußen beſtehen⸗ den Schwierigkeiten hinzuweiſen. Es handelt ſich dabei um verſchiedene Fragen von erheblicher Bedeutung für den Grenz⸗ und Stromverkehr, deren Behandlung durch Polen im ſtrikten Gegenſatz zu den Prinzipien ſteht, wie ſte auf der Konferenz von Barcelona feſtgelegt worden ſind und die einen Hinweis auf Artikel 23 Abſatz E des Völkerbundspaktes notwendig machen, durch den ſich der Völkerbundsrat verpflichtet, über die Freiheit des Verkehrs und der Durchfuhr zu wachen. Der Oſtpreußiſche Heimatbund hat unter Hinweis auf Artikel 23 der Völkerbundsſatzung die Erwartung ausgeſprochen, daß die Tranſit⸗ und Verkehrskommiſſion des Völkerbundes ſich mit der Lage an der Weichſel befaſſen ſoll. Im einzelnen handelt es ſich zunächſt um die Münſterwal⸗ der Weichſelbrücke, die einzige feſte Verbindung über den Weichſelſtrom, die von Oſtpreußen aus nach Weſten führte. Polen hat dieſen gewaltigen Bau, der zu den größten und modernſten Brücken Europas gehörte, mißverſtandenerweiſe abgebrochen, trotzdem es ſich im deutſch⸗polniſchen Ab⸗ kommen vom 2. Dezember 1925 verpflichtet hat, alle dem Grenzverkehr dienenden Verkehrswege aufrecht zu erhalten. Weiter hat Polen die ihm zufallenden Teile des rechten Strom⸗ ufers ſo vernachläſſigt, daß ſowohl eine ſtändig wachſende Kataſtrophengefahr bei Hochwaſſer entſtanden iſt, als auch eine ſtarke Beeinträchtigung der Schiffahrtsmög⸗ lichkeiten auf der Weichſel ſelbſt eingeſetzt hat. Der Heimat⸗ bund macht darauf aufmerkſam, daß die widerſinnige Zutei⸗ lung des rechten Weichſelufers an Polen auf einer gänzlich einſeitigen Entſcheidung der Botſchafterkonferenz beruht, die im ſtrikten Gegenſatz zum Wortlaut und Sinn des Artikels 28 des Verſailler Vertrages ſteht, da die Hauptſchiffahrtsrinne der Weichſel als Grenze feſtgeſetzt wird. Das Minderheitenproblem y Geuf, 18. Sept.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Aus Zentrumskreiſen ſind bei der deutſchen Dele⸗ gation Nachfragen gehalten worden, weshalb der Reichs⸗ außenminiſter darauf verzichtet habe, das Minderhetten⸗ problem vor die zuſtändige Völkerbundskommiſſion zu brin⸗ gen. Wie uns von maßgebender deutſcher Seite mitgeteilt wird, lag es von Anfang an nicht in der Abſicht Dr. Streſe⸗ manns, unmittelbar nach den Haager Konferenzergebniſſen und vor Beginn der Pariſer Saarkonferenz eine der haupt⸗ umſtrittenſten Fragen in den Vordergrund zu rücken. Das Minderheitenproblem als Sturmbock im Völkerbund zu be⸗ nutzen und gewiſſen innerpolitiſchen Strömungen dienſtbar zu machen, würde umſo größeren Schaden verurſachen, da gerade hier taktiſche Erwägungen von großer Bedeutung ſind. Die Madrider Entſcheidung ermöglicht es der deut⸗ ſchen Delegation, den Augenblick zu wählen, wo dieſes Pro⸗ blem neuerdings vor dem Völkerbund oder vor einer ſeiner Inſtanzen angeſchnitten werden kann. Daß das diesmal nicht geſchehen iſt, ſollte keineswegs zu der irrigen Auffaſſung verleiten, Dr. Streſemann und Staatsſekretär von Schubert hätten ihre Aktion zur Förderung der Minderheitenrechte eingeſtellt. Entgegen allen Ausſtreuungen lag zwiſchen Dr. Streſemann und Staatsſekretär von Schubert ein völliges Ein ver⸗ ſtändnis vor, die Minderheitenfrage aus taktiſchen Grün⸗ den nicht in das Programm der diesmaligen Vollverſamm⸗ lung einzufügen. 2. Seite. Nr. 439 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 18. September 1929 Eine Rebe, die der Papſt am Montag in Rom vor Ver⸗ kretern des Verbandes der katholiſchen Jugend Italiens ge⸗ halten hat und die das„Giornale d' Jtalia“ zu einer gereiz⸗ ten offtziöſen Gegenantwort veranlaßt hat, begann mit einem Glückwunſch, den der Papſt dem Gedanken des Verbandes widmete. Der Verband ſei in den letzten Monaten um 50 000 Mitglieder gewachſen. Wenn unter ſolchen Schwierigkeiten ein derartiges Wachstum möglich war, ſo müſſe man ſich fra⸗ gen, ob es nicht am Platze wäre, Gott um eine Vermehrung der Schwierigkeiten anzuflehen. Es iſt— ſo fuhr der Papſt fort— den Angehörigen der Jugendverbände bekannt, es iſt allen bekannt, und es muß mit hinreichender Deutlichkeit aus⸗ geſprochen werden, daß die katholiſche Jugend von Tauſenden von Späheraugen umgeben iſt. Wir wollen über ſolche Maßnahmen kein Urteil abgeben, aber wir halten zu unſerer Jugend, zu der wir volles Ver⸗ trauen haben. Wir ſind überzeugt, daß dieſe Tauſende von Spähern nur das Schönſte erblicken werden. Vielleicht ſollte man wünſchen, daß dieſe Späher womöglich noch zahlreicher ſeien und eine noch ſchärfere Aufſicht übten. Vielleicht— ſo führte der Papſt weiter aus— ſei es der katholiſchen Jugend ein Troſt, daß dieſelbe Ueberwachung ſich auch auf Prieſter und Biſchöfe, ja ſogar auf Kardinäle er⸗ ſtreckt. Dies ſei uns willkommen, rief der Papſt aus, ſind wir doch überzeugt, daß dieſe Späher, je höher hinauf ihr Blick ſich richtet, nur um ſo Beſſeres zu berichten haben werden. Auch von anderen Schwierigkeiten, heißt es in der Rede weiter, habe der Papſt erfahren, unter denen die katholiſche Jugend zu leiden habe. So wenig man angeſichts der heutigen Kulturbegriffe geneigt ſei, daran zu glauben, ſo ſei es doch Stahlhelm und Volksbegehren Berlin, 18. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Zuſammentritt des Präſidiums des Reichsausſchuſſes für das deutſche Volksbegehren, der über etwaige Aenderungen des Geſetzes beraten ſoll, iſt auf den 21. September angeſetzt worden. Herr Hugenberg kehrt heute nach Berlin zu⸗ rück, um perſönlich die Verhandlungen zu führen. Inzwi⸗ ſchen häufen ſich die Widerſtände. Nunmehr hat der „DA“ zufolge auch der Stahlhelm ſich dem Proteſt des Reichslandbundes gegen den 8 4 des Volks⸗ begehrens angeſchloſſen. Die Situation, der ſich Hugenberg gegenüberſieht, iſt äußerſt ſchwierig, denn wenn man wirklich den ominöſen Paragraphen ändert oder ſtreicht, dann droht der radikale Flügel derer, die das Volksbegehren unterſtützen, zu revoltieren, denen die Faſſung dieſes Para⸗ graphen noch gar nicht einmal ſcharf genug iſt. Die Nationalſozialiſten ſollen jedenfalls zu einer Nach⸗ giebigkeit nicht bereit ſein und es iſt dadurch die Möglichkeit eines Auseinanderfallens der Front für das Volks⸗ begehren gegeben. Vor dem Zuſammentritt des Reichsaus⸗ ſchuſſes finden Beratungen zwiſchen den führenden Perſön⸗ lichkeiten der Deutſchnationalen Partei über die kritiſche Lage ſtatt,. „ Ausſprache im ö ſterreichiſchen Nationalrat Der öſterreichiſche Nationalrat hat am Dienstag ſeine Tätigkeit mit einer Beratung des Rechnungshofberichtes über den Rechnungsabſchluß für 1928 wieder aufgenommen. Im Laufe der Ausſprache verwies Vizekanzler Schu my in Er⸗ widerung einer Anfrage des Abgeordneten Deutſch auf die Erklärung Dr. Seipels, daß ſeine angeblichen Aeußerungen im„Daily Telegraph“, wonach die Waffen der Heim⸗ wehr von der Wiener Polizei aufbewahrt wür⸗ den, unrichtig und unvollſtändig wiedergegeben worden ſeien. Schumy erklärte ſeinerſeits, daß die Behauptung in jeder Hinſicht unrichtig ſei. Anläßlich einer weiteren Anfrage richtete Vizekanzler Schumy an die Bevölkerung die eindring⸗ liche Mahnung, endlich einmal der Bewaffnungs⸗ tdeologte zu entſagen. Private, die Waffen beſäßen, follten ſich nicht in den Pflichtenkreis der Staatsgewalt ein⸗ miſchen und ſich Rechte anmaßen, die einzig und allein dem Staate zukämen. Der Abgordnete Deutſch bemerkte: Wir nehmen die Drohungen der Heimwehr nicht ernſt. Wenn die Heimwehr der Mehrheit des Volkes ſo ſicher iſt, warum tritt ſie nicht vor das Volk? Warum hegt ſie den Gedanken des Staats⸗ ſtreiches, wenn ſie den graden Weg, den die Verfaſſung zeigte, gehen könnte? Wir ſind feſt entſchloſſen, jeder gewalt⸗ ſamen Beſeitigung der Verfaſſung unſeren Widerſtand ent⸗ gegenzuſetzen. Brüſſel als Sitz der Reparationsbank? * Paris, 18. Sept.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) In den hieſigen offiziöſen Kreiſen iſt im Zuſammenhang mit dem Proteſt Dr. Schachts gegen die mit den Haager Ab⸗ machungen in Widerſpruch ſtehende Einberufung des Aus⸗ ſchuſſes für die Internationale Zahlungsbamk nach Brüſſel die Behauptung aufgeſtellt worden, daß die Tagung der Kon⸗ ferenz in Brüſſel den ſpäteren Sitz der Bank in der bel⸗ giſchen Haupkſtadt keineswegs präjudiziere. Dieſe beſchwichtigende Verſicherung wird jedoch in einer Brüſfeler Depeſche des„Oeuvre“ in nicht mißzuverſtehender Weiſe richtig geſtellt. Es geht aus ihr hervor, daß die Belgier alle Anſtrengungen machen, damit die internationale Bank in Brüſſel errichtet werde. Die Einberufung des Ausſchuſſes nach Brüſſel wird als der erſte praktiſche Schritt in dieſer Richtung bezeichnet. Herr Vander velde bemerkt, daß die öffentliche Kontrolle der Bank hier viel beſſer ausgeübt werden könnte als in Zürich oder in Bern. Ueberdies wäre die Er⸗ richtung dieſes internationalen Inſtituts auf belgiſchem Boden eine Garantie gegen eine neue Verletzung des belgiſchen Gebietes(ö) — Eutgleiſung eines Schnellzuges in Italien— Drei Tote, 14 Verletzte — Meſſina, 17. Sept. Der Schnellzug Meſſina Palermo eutgleiſte bei der Einfahrt in den Bahnhof Geſſo. Drei Eiſenbahnbeamte wurden getötet, 14 Perſonen, zehn Reiſende und vier Eiſenbahnbeamte, wurden verletzt. Der Unfall ist wahrſcheinlich auf die hohe Geschwindigkeit des Znges zurückzuführen. Tatſache, daß mehr als einem Angehörigen der Organiſation! Papſtrede Stellung. Rede vor Jugend Organisationen die Zugehörigkeit zum Verbande der katholiſchen Jugend im bürgerlichen Beruf zum Nachteil ausgefallen ſei. Das ſei für das Herz des Papſtes ein ſchwerer und ſchmerz⸗ licher Gedanke; eines aber ſei dabei ein Troſt: wenn die katho⸗ liſche Jugend Gegenſtand ſo eifervoller Bewachung ſei, dann müſſe ihr doch wohl eine gewiſſe Bedeutung zukommen. Der Papſt ſprach dann von den verſchiedenen Stufen des Martyriums und ſtellte dem blutigen Martyrium das Mar⸗ tyrium der treuen Erfüllung der kleinen täglichen Pflichten gegenüber. In dieſer Reihe dürfe auch das Martyrium der katholiſchen Jugend nicht fehlen. Polemik gegen den Vatikan „Giornale d Italia“ beſchäftigt ſich in offenbar inſpirierten ſtark aggreſſiv gehaltenen längeren Auslaſſungen mit der Rede, die der Papſt geſtern vor Vertretern der katho⸗ liſchen Jugendorganiſationen Italiens gehalten hat, und die das Blatt als eine Einmiſchung in das nationale Leben Italiens bezeichnet. Beſonderen Anſtoß nimmt„Giornale 'Italia“ daran, daſt der Papſt geſagt haben ſoll, die katholiſche Jugend Italiens ſei von Aufpaſſern und Horchern umgeben. Daß ſolche Aufpaſſer vorhanden ſeien, wolle man ableugnen. Es ſei jedoch Pflicht des Staates, die katholiſche Jugendorganiſation, die eine politiſche Organiſation ſei, zu kontrollieren. Auch andere Stellen der Papſtrede, deren offiziell im„Oſſervatore Romano“ veröffentlichter Text ſich übrigens nicht in jeder Beziehung mit der Darſtellung des Giornale deckt, veranlaſſen„Giornale'Italia“ zu Gegen⸗ angriffen. „Popolo d Italia“ nimmt in ähnlicher Form zu der r Verbandstag der Poſt⸗ und Telegraphenbeamten Im der 18. Verbandstag des Reichs verbandes Deutſcher Poſt⸗ und Telegraphenbeamten E. V. Der erſte Vorſitzende Kugler betonte in ſeiner Eröff⸗ nungsanſprache, der Verbandstag werde ſich namentlich mit der Erhaltung des Berufsbeamtentums zu beſchäftigen ha⸗ Reichswirtſchaftsrat begann am Dienstag ben, die ſtark gefährdet ſei. Bei Begrüßung der Vertreter des beſetzten Gebietes erklärte Kugler, er freue ſich, daß in⸗ folge des Erfolges der deutſchen Regierung im Haag bald die Stunde der Freiheit für den deutſchen Weſten ſchlagen werde und knüpfte die Hoffnung daran, daß das Mutter⸗ land nun auch bald mit dem Saargebiet wieder vereint zum Wohle der deutſchen Republik arbeiten könne. Der Präſtdent des Deutſchen Beamtenbundes, Flügel, hob hervor, der Deutſche Beamtenbund halte unerſchütterlich feſt an der lebenslänglichen Anſtellung und der Penſions⸗ ſicherung. In ſeinem Geſchäftsbericht erinnerte Vorſitzender Kugler an das Zuſtandekommen der Arbeitsgemeinſchaft aller Poſtbeamtenverbände mit Ausnahme der Allgemeinen Preußiſchen Poſtgewerkſchaft und reklamierte die Poſtſchaff⸗ ner für den Reichsverband. Er kündigte neue Gehalts⸗ forderungen, namentlich für die Schaffner, an. In der Ausſprache wurde beſonders die republikani⸗ ſche Geſinnung der Poſtbeamten betont und über die ſchlechte Befoldung der Unterbeamten geklagt. Allgemein wurde die Bildung der Arbeitsgemeinſchaft begrüßt. Weiter hörte man Klagen über die Ueber⸗ laſtung der Poſtbeamten. Die Forderung des Abi⸗ turs für den gehobenen mittleren Dienſt wurde bekämpft. Der Verbandsvorſitzende Kugler erklärte in ſeinem Schlußwort u..: Wenngleich der Reichsverband partei⸗ politiſch neutral ſei, ſo bedeute das nicht, daß er nicht den republikaniſchen Staat abſolut bejahe. Im Oktober werde in einer Miniſterbeſprechung die Frage der Vorbildung hezw. die Notwendigkeit des Abiturs beim Poſtdienſt eut⸗ ſchieden werden. Die unteren Poſtbeamten müßten darauf beſtehen, daß ihnen der Aufſtieg nicht unmöglich gemacht werde. Nachdem dann noch Kommiſſionen eingeſetzt waren, wur⸗ den die weiteren Plenarverhandlungen auf Mittwoch(heute) vertagt. 2 Am Dienstag abend fand noch in den Berliner Sommer⸗ ſälen eine Kundgebung der Poſtbeamten gegen den Abbau des Berufsbeamtentums bei der Reichspoſt ſtatt. Den Schluß der Kundgebung bildete die Annahme einer Entſchließung, die im Intereſſe der Wahrung des Poſt⸗ und Telegraphengeheimniſſes und der Aufrechterhaltung eines geordneten Dienſtbetriebes die ungeſchmälerte Erhaltung des Berufsbeamtentums für den Betriebsdienſt der Reichspoſt fordert. * Die deutſche Sprache in den eugliſchen Schulen. In einem vom engliſchen Unterrichtsminiſterium veröffentlichten Bericht wird darauf hingewieſen, daß nur in wenigen engli⸗ ſchen Schulen die deutſche Sprache gelehrt wird. In dem Be⸗ richt wird mitgeteilt, daß ſich bei den Reifeprüfungen im Jahre 1928 mehr als 54 000 Schüler in franzöſiſch prüfen ließen, da⸗ gegen nur 3837 in deutſch und 719 in ſpaniſch. Der Bericht ſagt, die Wichtigkeit der beiden letztgenannten Sprachen ſei noch nicht genügend erkannt worden. Eine weitere Schwie⸗ rigkeit liegt darin, daß nicht genügend Lehrkräfte zur Ver⸗ fügung ſtehen. 5 Der Raub des Straßburger Sängerhauſes Von unſerem Straßburger Vertreter wird unz geſchrieben: Es gibt Elſäſſer, die im Jahre 1918 doppelt befreit worden ſind: erſtens vom„deutſchen Joch“ und zweitens von ihrem Eigentum. Kürzlich ſtarb in ſeiner Vaterſtadt Weißenburg als Opfer der„Commiſſion de Triage“ der elſäſſiſche Apotheker Keil, dem nach dem Einzug der Franzoſen ſein Haus und ſeine Apotheke in Mülhauſen beſchlagnahmt und in der Folge⸗ zeit jede Entſchädigung und Zurückerſtattung verweigert wor⸗ den war, unter dem Vorwand, daß das Verwaltungsgericht gegenüber einer ſolchen„Regierungsmaßnahme“ unzuſtändig und gegen dieſe ſelbſt kein Rekurs mehr möglich ſei! An dieſe Eigentumsberaubung eines Altelſäſſers durch das„befreiende“ Frankreich reiht ſich würdig der Raub des Straßburger„Sängerhauſes“, deſſen Geſchichte durch eine ſo⸗ eben dem Straßburger Gemeinderat unterbreitete Denkſchrift wieder aktuell geworden iſt. Das Straßburger„Sängerhaus“ war bis zum Waffenſtillſtande rechtmäßiges Eigentum des durch ſeine Kunſtpflege weithin berühmten Straßburger Män⸗ nergeſangvereins, der es aus eigenen Mitteln erbaut und mit der ganzen Inneneinrichtung einſchließlich der Orgel ausge⸗ ſtattet hatte. Nach dem Waffenſtillſtande ſchieden die altdeut⸗ ſchen Mitglieder aus und der Verein wurde unter der Be⸗ zeichnung„Chorale Strasbourgeoiſe“ von den elſäſſiſchen Mit⸗ gliedern ohne Unterbrechung bis zum heutigen Tage weiter⸗ geführt. Trotzdem wurde dieſer elſäſſiſche Verein im Februar 1919 unter Sequeſter geſtellt und ſein ganzes Eigentum be⸗ ſchlagnahmt. Alle Proteſte verhallten wirkungslos. Durch alle möglichen erbärmlichen Druckmittel wobei die polltiſchen Verdächtigungen nicht die letzte Rolle ſpielten wurde der Ver⸗ ein in eine ſolche Notlage gebracht, daß er ſchließlich in die verlangte Abtretung des„Sängerhauſes“ an die Stadt Straß⸗ burg einwilligte. Im Mai 1921 erging die Verordnung, daß die Beſchlagnahme aufgehoben ſei, unter der abſoluten Ber dingung, daß das Haus ſofort an die Stadt Straßburg ver⸗ kauft werde zum Preiſe von 635 000 Frs., wovon die Hypo⸗ theken⸗ und Obligationslaſt zu tilgen ſei. Was nach Ablöſung dieſer Schulden übrig blieb, der Betrag von 10 000 Frs., durfte jedoch nicht vom Verein behalten, ſondern mußte gemäß der Verordnung des Landgerichtspräſidenten an 3 andere Vereine. und zwar an den„Souvenir Francais“, die„Ligue d' Alſace⸗ Frangaiſe“ und die„Ligue des Mutilés“ ausgeliefert werden. So wurde in einem bürgerlichen„Rechtsſtaate“ im 20. Jahr⸗ hundert ein Geſangverein enteignet und ſein Barvermögen „patriotiſchen“ Vereinen geſchenkt, die nicht das geringſte mit ihm zu tun haben. Die brutale Enteignung des Straßburger Männergeſang⸗ vereins gehört zu den typiſchen Willkürlichkeiten einer landfremden Juſtiz in der erſten Uebergangs⸗ zeit; heute würde man einen derartigen Raub elſäſſiſchen Pri⸗ vatvermögens nicht mehr wagen. Die Heimatbewegung hat das elſäſſiſche Volk aus ſeiner Knechtſeligkeit aufgerüttelt, und die„Chorale Strasbourgeoiſe“ iſt jetzt aus ihrer nur zu lange geübten Zurückhaltung herausgetreten, um die endliche Wiedergutmachung des Unrechts zu fordern. Frankreich hat bewirkt, daß mit der Achtung vor der franzöſiſchen Juſtiz die Achtung vor Frankreich ſelber in der breiten Maſſe der elfäſſi⸗ ſchen Bevölkerung erſchüttert worden iſt.„Justitia est funda⸗ mentum regnorum“„„ Letzte Meldungen Zugzuſammenſtoß — Würzburg, 18. Sept. Am Dienstag nachmittag fuhr im hieſigen Hauptbahnhof eine Rangierlokomotive auf die Ma⸗ ſchine eines einfahrenden Perſonenzuges auf. Der Führer⸗ ſtand der Rangierlokomotive wurde eingedrückt, ein Güter⸗ wagen umgeworfen. Der Heizer der Rangterlokomotive, der ſich durch Abſpringen retten wollte, wurde auf der Stelle ge⸗ tötet, der Lokomotivführer erlitt Verletzungen. Ferner wurden verletzt acht Reiſende des Perſonenzuges, die im erſten Wagen ſaßen. Sie konnten ihre Reiſe fortſetzen. Der Zugverkehr konnte voll aufrecht erhalten werden. Ueber die Urſache des Unfalles iſt die Unterſuchung im Gange. Drei Kaſſenboten um 85 000 Mark beraubt — Zwickau, 17. Sept. Drei Kaſſenboten des Bürger⸗ ſchachts 1, der dem Erzgebirgiſchen Steinkohlenaktienverein gehört, wurden heute vormittag in der Nähe einer Eiſenhahn⸗ unterführung von drei hewaffneten Burſchen angehalten, die ihnen 85000 Mark Lohngeldoer, die ſie von der Bank abgehoben hatten, abnahmen. Die Räuber verſchwanden nach dem Ueberfall mit einem geſchloſſenen Kraftwagen, der die Nummer 22 104 trug, in Richtung auf Leipzig. Brandkataſtrophe in einer Filmfabrik — Dresden, 18. Sept. In einem Fabrikationsraum der Filmgeſellſchaft Defina entſtand Dienstag nachmittag ein Großfeuer, das ſich raſch über das fünfte Stockwerk aus⸗ breitete. Während der Löſcharbeiten brach die Decke zum vier⸗ ten Stock durch. Die Qualmentwicklung war außerordentlich ſtark. Die Feuerwehr mußte wegen der ſtarken Säuredämpfe mit Rauch⸗ und Gasſchutzmasken vorgehen. Zwei Feuerwehr⸗ leute erlitten ſchwere Rauchvergiftungen. Die Folgen des Feuers im Genter Haupttelephonamt — Gent, 17. Sept. Durch den Brand im hieſigen Haupt⸗ telephonamt ſind die meiſten Anſchlüffe unbrauchbar gewor⸗ den. 7500 Telephonabonnenten ſind in Mitleidenſchaft ge⸗ zogen. Die Ausbeſſerungsarbeiten werden 14 Tage in An⸗ ſpruch nehmen. 100000 Liter Petroleum in Brand Exploſions⸗Kataſtrophe im Hafen von Hull London, 18. Sept.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Seit 24 Stunden brennt im Hafen von Hull ein gewaltiger Oeltank mit 100000 Liter Petroleum. Der Tank explodierte geſtern aus bisher unbekannter Urſache. Die Exploſion war ſo ſtark, daß im Umkreis von 100 Metern alle Menſchen durch den Luftdruck zur Erde geworfen wurden und bis weit in das Innere der Stadt hinein Fenſterſcheiben eingedrückt wurden. Die Flammen ſteigen ununterbrochen mehrere 100 Meter hoch in die Luft und das ganze Gebiet des Außenhafens, in dem die Oelreſervoire untergebracht find, iſt mit ſchwarzem, dichten Rauch bedeckt. Unmittelbar neben dem brennenden Tank befinden ſich zahlreiche andere Behälter mit Millionen Liter von dauern wird. Ben zin, Schweröl und Paraffin. Waſſer erwies ſich völlig zwecklos für die Bekämpfung des Brandes. Auch die zahlreichen Löſchzüge können nur die anliegenden Tanks gegen ein Uebergreiſen des Feuers ſchützen. Aus London und Leeds werden Maſchinen zur chemi⸗ chen Bekämpfung des Oelbrandes hergeſchafft. Man rechnet damit, daß der Brand im günſtigſten Falle noch zwei Tage Während der Nachtſtunden erleuchten die Flammen wie eine ungeheure Fackel die Laudſchaft. Das Hafenviertel von Hull wurde erſt vor wenigen Wochen von einem rieſigen Brande heimgeſucht, der einen Häuſerblock von 1 Kilometer Länge zerſtörte. 1 3 4 f entern ee ee rr e 3 den Feſttagen alles klappt. Mittwoch, den 18. September 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 2 5 8 1 g. Seite. Nr. 492 Amaffeſt in im anläßlich des 40jährigen Beſtehens der Vereinigung der Württemberger E. V. Mannheim Nur noch wenige Tage trennen uns von dem Schwaben⸗ feſt, das ein Ereignis zu werden verſpricht. Die monate⸗ langen mühevollen Vorbereitungen gehen dem Ende zu. In allen Kommiſſionen wird mit größtem Eifer gearbeitet. Jeder Funktionär iſt bemüht, ſeine Aufgabe ſo zu erfüllen, daß an b Dieſen Eindruck gewannen wir in einer Beſprechung, zu der der Arbeitsausſchuß die Mannheimer und Ludwigshafener Preſſe auf geſtern abend in die Liedertafel geladen hatte. Herr Albert Thollembeck, der Vorſitzende des Zug⸗ ausſchuſſes, erläuterte das Programm der drei Feſttage. Der Empfangsausſchuß tritt am Samstag nachmittag im Hauptbahnhof in Aktion. Im Warteſaal 3. Klaſſe iſt das Quartierbüro untergebracht. Die Auskunftsſtelle des Verkehrs⸗Vereins ſtellt ſich ebenfalls zur Verfügung. Für das Jubiläums⸗Jeſtbankett, das am Samstag abend den Auftakt der Feſtlichkeiten bildet, iſt ein vorzügliches Programm aufgeſtellt, das ſich aus muſtkaliſchen und geſang⸗ lichen Darbietungen zuſammenſetzt. Der Männerchor der Vereinigung der Württemberger wird unter Leitung des Muſtkbirektors Emil Sieh mehrere Chöre zum Vortrag bringen. Heldentenor Alfred Färbach, das außer⸗ ordentliche Mitglied der Vereinigung, iſt als Soliſt gewonnen. Die Kapelle Becker konzertiert. Im Mittelpunkt des Abends ſteht die Feſtanſprache des Studiendirektors Dr. Schuſter⸗ Stuttgart, an die ſich Ehrungen an⸗ ſchließen. Herr Thollembeck ſpricht die Schlußworte. An den akademiſchen ſchließt ſich der geſellige Teil, der in einem Tanz ausklingt. Der Haupttag(Sonntag, 29. Sept.) beginnt mit einer Hafenrundfahrt, die für die fremden Gäſte beſtimmt iſt. Den Höhepunkt des Feſtes bildet der große hiſtoriſche Trachtenfeſtzug, der ſich nach dem inzwiſchen heraus⸗ gekommenen Zugprogramm aus 121 Nummern zuſammen⸗ ſetzt. Auf dem Zeughausplatz ſind die Zimmerleute mit dem Aufſchlagen der Tribüne beſchäftigt, die 1100 Perſonen faßt. Außerdem wird eine Ehrenloge rund 100 prominente Per⸗ ſönlichkeiten aufnehmen. Die Tribüne iſt 32 Meter lang, 9 Meter breit und 6 Meter hoch. Nach den Tribünenkarten n rr Stäotiſche Nachrichten Der Chemnitzer Lehrergeſangverein konzertiert in Mannheim Schon vor dem Weltkriege hatte der Chemnitzer Lehrergeſang verein die Abſicht, auf einer Sängor⸗ reiſſe auch Mannheim zu beſuchen. Nunmehr führt er dieſen Beſuch gelegentlich ſeiner Reiſe nach Südweſtdeutſchland und der Schweiz vom 25. Sept. bis 5. Oktober durch, indem er am Vormittag des 26. Sept. hier eintrifft und noch am gleichen Tage abends im Nibelungenſaal des Roſengartens konzer⸗ tiert. Der Verein reiſt in einer Stärke von 320 Perſonen und hat als erſtes Ziel ſeiner Reiſe Mannheim auserſehen. Alle Reiſeteilnehmer werden in Mannheimer Hotels unter⸗ gebracht. Die Chemnitzer ſind befreundet mit dem Schubert⸗ bund Mannheim⸗Ludwigshafen, der nach dem angegebenen Konzert ein Bankett zu Ehren der Gäſte veranſtaltet. Am Freitag, 27. Sept., vormittags unternehmen die Gäſte eine Hafen⸗ und Rheinfahrt, worauf ſie Mannheim 13.30 Uhr verlaſſen, um Heidelberg einen kurzen Beſuch abzuſtatten. Ihre Weiterreiſe geht über Stuttgart nach Zürich. * * Politiſche Schlägerei. Geſtern abend kam es vor Be⸗ ginn einer von der Nationalſozialiſtiſchen Partet einberu⸗ fenen Verſammlung am Roſengarten zu erheblichen Schlägereien zwiſchen Hitlerleuten und Andersdenken⸗ den. Die Polizei mußte vom Gummiknüppel Gebrauch machen und mehrere Siſtierungen vornehmen. — N FFC b b löſcht. herrſcht erfreulicherweiſe ſchon große Nachfrage. Auf den Zimmerplätzen, wo die Feſtwagen hergeſtellt werden, und in den Koſtümateliers wird fieberhaft gearbeitet. Der Feſtzug, der ſich punkt 2 Uhr in Bewegung ſetzt, wird in der Schanzen⸗, Werft⸗, Hafen⸗ und Parkſtraße aufgeſtellt, Der Zug, der 3½ Kilometer lang iſt, nimmt folgenden Weg: OG 8/0 7 durch die Kunſtſtraße, Breiteſtraße bis zum Schloß, Bismarckſtraße, am Bezirksamt und Gockelsmarkt vorbei zwiſchen O 4 und 5 auf die Planken. An der Börſe zwiſchen E 4 und E 5 bis zur Jungbuſchſtraße, in gerader Linie am Marktplatz vorbei zur Ringſtraße, Tulla⸗, Roſengartenſtraße, Auguſta⸗Anlage, Otto Beckſtraße, am Oberen Luiſenpark zum Rennplatz. Die Feſtwagen bleiben auf der Rennwieſe zwei Tage zur Beſichtigung ausgeſtellt. Anſchließend an den Feſtzug wird in den erweiterten Gartenlokalitäten des Rennwieſen⸗Reſtau⸗ rants ein großes ſchwäbiſches Volksfeſt veranſtaltet, auf dem vier Muſikkapellen konzertieren und mehrere Geſangvereine mitwirken. Die Haller Siedergruppe führt Tänze auf. Karuſſells und ſonſtige Volksbeluſtigungen ſind ebenfalls vorgeſehen. Am Montag wird ein großes Kinderfeſt veranſtaltet. Ein Feuerwerk mit allerlei Ueberraſchungen bildet den Abſchluß des Feſtes. Maler Bornhofen, der Schöpfer des Feſtzuges, gab verſchiedene Einzelheiten über die Geſtaltung des Zuges, der in dieſer Art noch nicht in Mannheim zu ſehen war. Mit der Aufſtellung wird ſchon um 8 Uhr morgens begonnen. Um halb 2 Uhr muß er zum Abmarſch bereitſtehen. Mit der Direktion der Städtiſchen Straßenbahn iſt das Abkommen ge⸗ troffen, daß der Zug nicht durchquert wird. Die Linien wer⸗ den entſprechnd umgeleitet. Orientierungsreiſe in Württemberg Der Vorſitzende der Württemberger Vereinigung, Herr Lederer, und der Schriftführer, Herr Martin, haben dieſer Tage eine Orientierungsreiſe durch Württemberg unternommen, um ſich in den Städten, die ſich mit Feſtwagen an dem Zuge beteiligen, über die Stimmung zu vergewiſſern. Die beiden Herren haben überall die frundlichſte Aufnahme gefunden. In Stuttgart wurden ſie vom Staatspräſidenten empfangen. Nach den gewonnenen Eindrücken iſt mit einem großen Fremdenzufluß aus Württemberg zu rechnen. Sch. n Sauerkraut- die Pferdenahrung In einer Seitenſtraße halten vor einer Wirtſchaft zwei Fuhrwerke. Das Pferd des hinteren Fuhrwerks kann mit ſeinem Kopf über das vordere Fuhrwerk reichen. Frißt etwas aus einer Tonne. Die Ohren ſtehen weit ab. Freudig wedelt der Schweif. Das Pferd hebt den Kopf. Blickt umher. Lange weiße Fäden hängen aus ſeinem Maul. Es ſtört ſich nicht an den gaffenden Menſchen. Verſenkt ſeinen Kopf wieder in das Faß. Frißt weiter. Die Menſchen lachen. Das Pferd räu bert Sauerkraut. Auf den Gedanken, dem Pferd den Diebſtahl unmöglich zu machen, kommt aber niemand. Jeder denkt, das Tier wird wohl Hunger haben. Es ſoll ihm auch einmal ſchmecken. Einige können nicht begreifen, daß ein Pferd Sauerkraut frißt. Stets großes Gelächter, wenn das Pferd mit den herabhängenden Krautſträhnen den Kopf wen⸗ det. Daß aber dem Fuhrmann Schaden entſteht, für den er ſicherlich aufkrommen muß, daran denkt niemand. Der Gaul iſt der Mittelpunkt. Der Gaul ſoll ſich richtig ſatt freſſen. Es gibt ja ſo viel Sauerkraut. Doch als der Fuhrmann auftaucht, verſchwindet plötzlich die Menge. Keiner will etwas geſehen haben. So vernünftig iſt zwar der Fuhrmann, daß er das Pferd nicht prügelt. Der Schaden wird auch nicht ſo groß ſein, daß er nicht zu ertragen wäre. Die Menge aber hat wieder einmal ihre Beluſtigung gehabt. 80 * * Brand in den Bab. Düngerwerken. Aus noch unbe⸗ kannter Urſache geriet geſtern vormittag in den Badiſchen Düngerwerken in der Düſſeldorferſtraße an einer Schlag⸗ kreuzmühle die Holzverkleidung in Brand. Das Feuer wurde durch einen Löſchzug der um 10.46 Uhr alarmierten Wache II der Berufsfeuerwehr, ſowie durch Arbeiter der Fabrik ge⸗ Der Schaden beträgt etwa 500 Mk. . l 23 „„Unhaltbare Fernſprechverhältniſſe im Bezirk Mann⸗ heim“. Unter Bezugnahme auf den in Nr. 412 unter vor⸗ ſtehender Ueberſchrift erſchienenen Artikel wird uns von der Oberpoſtdirektion Karlsruhe geſchrieben:„Die Einrichtung des Selbſtanſchluß⸗Betriebs bei des Vermittlungsſtelle in Seckenheim, an die auch die Fern⸗ ſprechteilnehmer von Friedrichsfeld angeſchloſſen ſind, iſt im Gange. Die Inbetriebnahme der neuen Einrichtung, die einen uneingeſchränkten Fernſprechverkehr ermöglicht, wird in Frühjahr 1930 erfolgen.“ * Die Mutterſchulkurſe, die ſich bei unſeren Frauen und Mädchen gut eingebürgert haben, werden im Laufe des Win⸗ ters wieder abgehalten. Da ein Kurs nicht mehr als 20 Teil⸗ nehmerinnen umfaſſen ſoll, werden jetzt ſchon Anmeldungen zu dem nächſten Kurs, der im Oktober beginnt, entgegen⸗ genommen. Die praktiſchen Uebungen werden nach wie vor im Städt. Säuglingsheim unter Leitung von Prof. Dr. Frank vorgenommen.(Weiteres Anzeige in Nr. 428). * Eine Walzaſphaltmaſchine in Brand geraten. In den Münchener Aſphaltwerken Kopp u. Cie. geriet geſtern nach⸗ mittag vermutlich durch Defektwerden der Oelleitung eine Walzaſphaltmaſchine, die mit Treiböl geheizt wird, in Brand. Das Feuer wurde durch die um.48 Uhr alar⸗ mierte Berufsfeuerwehr mit einem Schaumgenerator ge⸗ löſcht. Die Maſchine wurde beſchädigt. — Partei⸗Nachrichten Der Wahlkreis Mannheim⸗Land, Weinheim der Deutſchen Volkspartei hielt unter der Leitung von Stodtrat, Rektor Haas am vergangenen Sonntag im Gaſthaus„zum Bahnhof“ in Ladenburg eine Sitzung ab, bie der Beſprechung aktueller politiſcher und organiſatoriſcher Frangen diente. Bezirksrat Waldemar Baumann„Schriesheim referierte über die 7 und den Tätigkeitsbereich des Be⸗ irksrotes. Parkelſekretär Blechen berichtete über die Einzel⸗ eiten der Haager Konferenz, um hieran anſchließend auf organi⸗ ſatoriſche Fragen hinfichtlich des Landtagswahlkampfes zu sprechen zu kommen. Elne rege Ausſprache wertete die Referate aus. Der Bezirksverein Unterſtadt 1 und II hatte am vergangenen Donnerstag abend 915 ſeiner erſten Veran⸗ ſtaltung nach der Ferienzeit eingeladen. Als Redner war Rechts⸗ anwalt Dr. Wal deck, M. d.., gewonnen worden. Er ſtreifte die aktuellen außenpolitiſchen Probleme und konnte hier beſonders die Erfolge der Haager Konferenz herausſtellen. In Beziehung hierzu ſtellte der Redner die Arbeitslofenverſicherung, wobei er die Forde⸗ rung der Sozialdemokratie, die durch die Annahme des Noung⸗ Plones gegenüber dem Dawesplan eingeſparten Gelder für neue Sozialausgaben zu verwenden, ablehnte. Erforderlich iſt vielmehr eine Erleichterung der ſteuerlichen Laſten. Hieran ſchloß er ein⸗ gehende Betrachtungen ber die badiſche Polltik, bei denen er be⸗ ſonders kulturelle Fragen hervorhob. Die Ausführungen fanden in einer regen Diskufflon daß Intereſſe und den reichen Beifall der Anweſenden. Die nächſte Veranſtalkung wurde von der Verſamm⸗ lung auf Donnerstag, 3. Oktober feſtgeſetzt. bl. Reichsarbeitsgemeinſchaft junger Volksparteiler Nachdem eine ſehr gut beſuchte Verſammlung der R. f. V. ſchon im Juli durch ein Referat von Studienrat Dr. Hrch Brandt über das Thema„Die Kriegs⸗ und Nachkriegsgenratlon in den Parteien“ auf die Eruſthaftigkeit dieſer Beſtrebungen aufmerkſam gemacht hatte, wurde nach den Ferien durch eine gleiche Veranſtaltung, in der Schriftleiter Fritz Hirſchauer⸗ Ludwigshafen über„Stroh⸗ feuer oder Bewegung“ ſprach, die Arbeit erneut aufgenom⸗ men. Der Redner ging von dem Grundmotiv aus, daß man eine Bewegung daran erkennt, wie ſie ſich mit den Problemen ausein⸗ anderfetzt. Das Eintreten der Jugend in die Politik iſt mit der Sorge um bie Entwicklung des Staates engſtens verbunden. Allenk⸗ halben ſtehen wir heute vor einer Inflation des ſtaats bürgerlichen Vertrauens, die Werte verlieren den Glauben des Volkes, auf dem ſie ſich gründen müſſen. So ſetzt ſich die polttiſche Müdigkeit um in eine Staatsverdroſſenheit, die dann ihre Aeußerung in den Attentaten der letzten Tage findet. Wir brauchen einen ſtarken Staat der frei iſt von einſeitigen Intereſſeneinflüſſen, vor allem wirtſchaftlicher Art. Die ſoziale Frage iſt dabei von erheh⸗ licher Bedeutung. So baut ſich die Sicherheit des Einzelnen auf die Sicherheit des Ganzen auf: Der nationale und der ſoziale Gedanke ſtehen in inniger Verbindung. Hierdurch gewinnt vor allem die Stellung der Arbeitnehmerſchaft zum Staat an erhöhter Bedeutung. Das Hugenbergſche Volksbegehren muß als eine Konzeſſion an das Agitationsbebürfnis, ſchärfer denn je zurückgewieſen werben. Nicht hierdurch, ſondern durch die Arbeit Einzelner wird unſere Freiheit wieder erkämpft. Die Außenpolitik aber beſonders darf nicht unter der Innenpolttik leiden. Im Anſchluß daran ſchilberte der Redner ſeine Erlebniſſe bei den Auslandsdeutſchen in Siebenbürgen, und ſchloß mit dem Appell, ſich zuſammenzufinden zur Schickſalsverbundenheit der deutſchen Nation, zur Volksgemeinſchaft. Der Vortrag fand ungeteilten und herzlichen Beifall. 1 Ae Das Opfer der Greta Thornfeld Skizze von Ragnuhild Svenſſen Er hob zweimal mit einer ebenſo heftigen wie ängſtlichen Bewegung die Hand, und Greta Thornfeld, die mit dem Rücken am Fenſterkreuz lehnte, zitterte, daß er zu vtel reden könnte. Aber Give Samland hörte ein Geräuſch auf dem Flur, er⸗ mannte ſich und ging mit ſtummem Gruß aus dem Zimmer. Wie allein Greta Thornfeld mit einem Mal war! Draußen rauſchte früher Herbſtregen im Weinſpalier. Greta preßte beide Handflächen gegen das ſchöne, verdunkelte Geſicht und bemühte ſich, ihrer tobenden Gedanken Herr zu we eden. Ingeborg Helgerſtröm hatte ſie vor ſechs Wochen ſo innig eingeladen, mit dem ganzen Ungeſtüm der früheren, gemein⸗ ſam verlebten Penſionszeit. Inge war mit Give Samlaud verlobt und ſchrieb, daß ſie ſich ganz ſchrecklich lieb hätten und daß ſie ſo glücklich ſei nach all der Einſamkeit, die dem Un⸗ glücksfall ihrer beiden Eltern folgte. Give Samland beſaß nichts als Wiſſen und ſeine große, herbe Männlichkeit. In letztere verliebte ſich die kleine, unſcheinbare Ingeborg vor allem. Aber Inge war ja reich, die Beſitzerin großer Güter und Kiefernwälder in Dalarna. Man konnte ſo glücklich wer⸗ Den 1 SGive Samland, der Bräutigam, holte Greta mit ſeurigem Geſpann von der Station ab. Er war es, der ihr die Be⸗ ſitzungen, die Wälder, die Seen zeigen mußte. Ingeborg ent⸗ ſchuldigte ſich; ihr ging das Hausweſen über alles. Ihre ein wenig rundliche Geſtalt flog von morgens bis abends durch die Wirtſchaftsräume. Uebereifer fürbte ihr Itebliches Geſicht⸗ chen oft zinnoberrot. Und zum erſten Male ſeit der Ver⸗ lobung rügte Give. Ihn ärgerte es, daß die Braut ſo haus⸗ backen neben dem wunderbaren, fremden Mädchen ſaß, daß ſie keinen kleinen Vergleich mit Greta aushielt, deren große, ſamtdunkle Augen ihn verwirrten, wenn ſie nur zufällig im Geſpräch in ſein Geſicht blickte. Anfangs war Greta von ſeiner Verwirrung, die ihr, der Vielumworbenen und Gefeierten, nicht entging, beluſtigt. Bald aber ütbertönte ein ganz anderes Gefühl alle Scherzhaftigkeit: Sie liebte Give Samland. Es war ein Fangen und Entſchlüpfen zwiſchen ihnen. Sie lachten, wenn ihre Herzen bis in die Kehle ſinnlos raſten; ſie wollten die Herzſtimme betäuben, die zu Unerlaubtem, zu Verrat lockte. Sie durften ſich nicht bei harmloſer Begegnung mit ihren Händen berühren, ohne aufzuflammen und ſich heiß und erſchreckt in die Augen zu ſtarren. Dann kam die Nacht, wo ſte durch die ſchwediſchen Wülder ſchlichen und ſtunden⸗ lang auf den Elch lauerten. Inge beſtand darauf, daß Give ihn Greta zeigen ſolle. So vertraute ſte dem Verlobten und der Freundin, daß ſie die beiden hinausſchickte in die herbe, ſchöne, rauſchende Nacht ſchweoͤiſcher Wälder. Greta Thornfelds Hände fielen herunter. Die Tür hatte geknarrt, und Ingeborg ſtand im ungewiſſen Dämmer des ſinkenden Tages mitten im Zimmer. Sie ſah müde und be⸗ ſorgt aus; Greta hatte ſie nie ſo geſehen. Sie ſtand fremd und ſteif, wie eine lebloſe Puppe, die man aufzuziehen vergaß. Greta überkam beim Anblick dieſer gänzlich verwandel⸗ ten, dieſer unbekannten Ingeborc Helgerſtröm eine wunder⸗ bare Ruhe. Sie trat drei Schritte vor, legte den Arm um die runden Schultern der Freundin und bat, wie man mit Kin⸗ dern ſpricht:„Was fehlt Dir denn, Kind?“ Da geſchah etwas ganz Unerwartetes: Ingeborg, die alle⸗ zeit ein wenig Nüchterne, allem Sentimentalen Abgeneigte, warf ſich mit einem leidenſchaftlichen Ruck hilfeſuchend gegen Gretas hohe, ſchlanke Geſtalt, und zwiſchen Tränen preßte ſie hinter faſt geſchloſſenen Lippen hervor:„Du mußt mir helfen, Greta: Give hat irgend etwas. Er iſt kühl und ſonderbar mit mir— und— ich kann es mir nicht deuten—— wie haben wir uns doch geliebt——“ Greta ſtand ſteif und regungslos. Sie hörte nur den einen Satz, der ſie, die Fremde zwiſchen den Brautleuten, ſchuldig ſprach:„Wie haben wir uns geliebt. Und dieſer Nachſatz blieb ungeſprochen„ ehe Du kamſt.“ „Du mußt mir helfen“, ſagte Ingeborg noch einmal. „Ich?“ fragte Greta erſchreckt. „Ja, Du!“ ſtammelte Inge.„Wer ſoll mir denn helfen, wenn nicht Du, meine Freundin, immer meine ktreueſte Freundin.. Sie brach ab, denn heftig hatte ſich Greta aus ſchluchzender Umarmung gelöſt. „Ja, Du haſt recht. Wer ſoll Dir denn beiſtehen, wenn nicht ich es tue, Deine Freundin! Ich werde es ſchon heraus⸗ bringen, Liebes“, lächelte ſie. Am Abend muſizierten ſie miteinander. Greta ſang wie⸗ der, und wie immer ſuchte Give Samland in innigſtem Be⸗ 7 gehren ihren Blick. Greta lächelte. Sie wählte nach wertvoller Melodie einen kleinen frivolen Geſang. Sie ſah Gives Be⸗ fremden und ſpürte einen ſtechenden Schmerz im Herzen. Aber dann vergaß ſie den Flügel, ſetzte ſich leicht zwiſchen das Brautpaar und erzählte von der Mufikakademie, plauderte dezent von einer kleinen Liebſchaft, die ihre Seele nie erlebt hatte und verriet, daß ſie immer eine kleine Liebelei fände, wo ſie auch hinkomme. Es ſei nun mal ſo mit ihrem Weſen und Temperament. Und ſonderbar, es fehle ihr auch nirgends an Anbetern. Das mache ihr ſolchen Spaß. O, wie ſie ihm weh tat, dem Mann, den ſie und der ſie liebte! Wie ſie ihm den Glauben jäh aus der Bruſt riß! Wie ſte ſich vor ihm entwertete. Ingeborg lachte herzlich über ihrer Handarbeit. Give erhob ſich unbeherrſcht und ſchaltete irgenb⸗ einen ſchwediſchen Sender ein. Eine leichte, ſchöne, fröhliche Muſik illuſtrierte Gretas verwegene Worte. „Uebrigens, in den nächſten drei Tagen ſchlägt die Scheide⸗ ſtunde“, trumpfte Greta auf.„Eine Verabredung mit einem Bekannten „Laß nur“, lächelte Inge nachſichtig. ſich das erlauben!“ „Aber auch nur Künſtlerblut!“ miſchte ſich Give mit rauher Stimme ein. Er ſetzte ſich neben ſeine Braut, nahm ihre Hand und küßte ſie. Und er tat es, als bäte er heimlich um Verzeihung. Give ſang wie früher über den Hof; es war eine große Liebe zwiſchen ihm und Ingeborg. Er glaubte, daß er eine unheilvolle Leidenſchaft im Keim erſtickt habe, die Liebe zu einer— Unwürdigen. Er hatte aus eigener Kraft zurück⸗ gefunden, ſo meinte er. Er ahnte nicht, daß er ſeinen neuen Frieden der Frau verdankte, die ihn mehr geliebt hatte als ſich ſelbſt. Er ſollte es ja auch nicht ahnen. Noch auf bem Bahnſteig beſchwor Inge die Freundin, zur Hochzett wieber zu kommen. Greta ſchüttelte lächelnd und geheimnisvoll den Kopf. Dann empfing ſie Gives reſervierten Handkuß. Hinter dem langſam abfahrenden Zuge blieb das Braut⸗ paar Arm in Arm zurück, während Gretag Thornfeld in die Kiſſen ſank. Nun, da ſte allein war, zerriſſen die Schleier ihrer Seele und ſie konnte ihren Tränen freien Lauf laſſen. „Künſtlerblut darf 4 Seite. Nr. 482 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 18. September 1929 Aus dem Lande Unter Denkmalsſchutz * Edingen, 17. Sept. Geſtern wurde von dem älteſten und künſtleriſch wertvollſten Fachwerkbau unſerer Gemeinde, beſſen Vorder⸗ und Hofſeite erneuert wurden, das Gerüſt abgenommen. Am Ortsausgang gegen Wieblingen, auf der rechten Seite der Rathausſtraße, ſteht nun der Zeuge alter Zeit in neuem rotbraunen Dekor auf weißem Grund und freut ſich ſeines hohen Alters von 385 Jahren. Der Erbauer des Hauſes Bürgermeiſter Bläß, entſtammte einer Familie, deren Glieder um die damalige Zeit in allen öffentlichen Aemtern bedeutende Poſitionen inne hatten. Um die Hervich⸗ tung des fetzt unter Denkmalsſchutz ſtehenden Schmuckſtückes hat ſich Bürgermeiſter Rein le große Verdienſte erworben. Heidelberg als Tagungsort * Heidelberg, 17. Sept. Der Geſanckvorſtand des Bun⸗ des deutſcher Juſtizamtmänner hält in den Tagen vom 22. bis 24. September in Heidelberg ſeine Tagung ab. Neben Standesorganiſationsfragen werden ſich die Beratungen auf die große Juſtizreform, das Strafvollzugsgeſetz und das MRechtspflegeamt erſtrecken. Ein Laſtauto fährt in ſpielende Kinder— Ein Kind getötet, eins ſchwer verletzt * Biberach im Kinzigtal, 17. Sept. Heute nachmittag kamen zwei mit Holz beladene Laſtkraft wagen des Kraftverkehrs in Lahr in der Ortsſtraße zu weit nach rechts und überfuhren dabei eine Gruppe ſpielender Kinder. Das acht Monate alte Kind des Werkmeiſters Ringwald wurde auf der Stelle getötet, ſeine Hüterin, die zehn Jahre alte Tochter des Bahnarbeiters Reiter, wurde ſchwer verletzt. Die anderen Kinder kamen mit dem Schrecken davon. Der Führer der Wagen hatte den Unfall überhaupt nicht bemerkt. Er konnte erſt in Lahr feſtgeſtellt werden. f Tödlicher Ausgang von Unglücksfällen * Freiburg i. Br., 16. Sept. Ein Landwirt von Ruſt er⸗ litt beim Sturz von einem Obſtbaum eine Kopfverletzung und iſt durch eine hinzugetretene Blutvergiftung in einer hieſigen Klinik verſtor ben.— Auf dem Lindenberg wurde ein Hilfsarbeiter von Wagenſteig in bewußtloſem Zu⸗ ſtand in einem Gebüſch aufgefunden. Er iſt, ohne das Be⸗ wußtſein wieder erlangt zu haben, an einer Hirnhautentzün⸗ dung geſtorben. Die Bluttat von Markdorf * Markdorf(Kreis Konſtanz), 17. Sept. Zu der bereits im Dienstag⸗Mittagsblatt gemeldeten Bluttat von Markdorf, bei der der 39 Jahre alte Landwirt Heinrich Maier ge⸗ tötet und der Landwirt Chriſtian Gwinner von Stade in den Oberarm geſtochen wurde, verlautet noch folgendes: Die Bluttat ereignete ſich nach Wirtſchaftsſchluß. Vermutlich gerieten die beiden mit drei Radfahrern, die nach Wirt⸗ ſchaftsſchluß in eine Wirtſchaft Einlaß begehrten, in Streit, wobei dann die Bluttat erfolgte. Die Radfahrer, die verhaftet wurden, ſind die in den ber Jahren ſtehenden Anton Bandle und die beiden Brüder Oskar und Johann Scheerer. Die Stiche dürften von Bandle, der allgemein als Rohling bekannt und gefürchtet iſt, ausgeführt worden ſein. Bandle leugnet, während die beiden anderen ihn be⸗ laſten und ihre Unſchuld an dem Zuſammenſtoß beteuern. * * Schwetzingen, 17. Sept. In der vergangenen Nacht wur⸗ ben auf dem Gelände der früheren Kunſtſeidenfabrik bei der Villa Chriſtians nahezu zwei Zentner Trauben geſtohlen. * Bruchſal, 17. Sept. Aus dem Zuchthaus in Bruchſal iſt ber bei Außenarbeiten beſchäftigt geweſene Taglöhner Lud⸗ wig Zancker entwichen. Er war wegen Diebſtahls zu einem Jahr Zuchthaus verurteilt. Die Strafe wäre am 7. Dezember zu Ende geweſen. Nach dem Entflohenen wird gefahndet. * Karlsruhe, 16. Sept. Beim Baden ertrunken iſt am Sonntag nachmittag der etwa 20 Jahre alte Sohn des Kupfer⸗ ſchmieds Schwarze von hier. Schwarze iſt nach Augen⸗ zeugenberichten im Schwimmbecken des Strandbades Rappen⸗ wört plötzlich lautlos untergegangen, ohne daß er wieder an der Oberfläche erſchien. Der ſofort alarmierte Rettun g8⸗ dienſt im Strandbad nahm ſofort die Suche nach dem fungen Mann auf, der auch kurze Zeit darauf gefunden werden konnte. Alle Wiederbelebungsverſuche waren erfolglos, da Schwarze nach einem ärztlichen Befund einem Her z ſchlag erlegen war. Das Münchener Eiſenbahnunglück vor Gericht Wie bereits kurz berichtet, begann am 16. September vor⸗ſter Schnellrieder den Auftrag erhalten, ſich telephoniſch bet mittags vor dem erweiterten Strafgericht M ünchen, Ab⸗ dem Weichenwärter nach dem Paſſieren des Zuges zu erkun⸗ teilung Juſtizpalaſt, die Verhandlung wegen des Münchener. Nummer des Vorzuges als 52 841 deutlich angegeben zu haben Eiſenbahnunglücks am 15. Juli 1929 zwiſchen Hacker⸗ und digen. Bei dieſem Telephongeſpräch behauptet Schall, die Donnersberger⸗Brücke. Wegen der großen Zahl von Zeugen, und von dem Weichenwärter die Antwort bekommen zu haben, rund 40, findet der Prozeß im Schwurgerichtsſaal ſtatt. Zu der Zug ſei durch, ohne daß er die Nummer angab. Dieſer verantworten haben ſich ſechs Eiſenbahnbeamte und zwar der Weichenwärter dagegen behauptet, nach der Frage, die er in⸗ 9 52 Jahre alte Weichenwärter Joſef Hechtl, der 56 Jahre alte folge des durch vorbeifahrende Züge verurſachten Geräuſches Stellwerkmeiſter Johann Schall, der 46jährige Lokomotiv⸗ führer Johann Nickel, der 53jährige Schaffnergehilfe Karl Ritzer, der 36jährige Lokomotivführer Georg Albrecht⸗Nürn⸗ berg und der 35 Jahre alte Lokomotivführer Heinrich Fiſcher. Den Beſchuldigten wird fahrläſſige Transportgefährdung vor⸗ geworfen, zugleich fahrläſſige Tötung und fahrläſſige Körper⸗ verletzung. Den beiden Beamten des Vorzuges, Lokomotiv⸗ führer Nickel und Schaffner Ritzer wird zum Vorwurf ge⸗ macht, ihren ſtehenden Zug nicht genügend geſichert zu haben. Außer den 40 Zeugen ſind als Sachverſtändige geladen die Profeſſoren Lotter und Halter von der Techniſchen Hochſchule München, Profeſſor Caur⸗ Berlin und Profeſſor Pyrath⸗ Stuttgart. Bekanntlich waren bei dem Eiſenbahnunglück durch das Ineinanderſchieben der Wagen durch das Auffahren des Stammzuges auf den plötzlich ſtehengebliebenen Vorzug zehn Reiſende getötet und 41 Perſonen teils ſchwer, teils leicht verletzt worden. Ein elfter Reiſende war bald an den Verletzungen geſtorben. Der ſiebente Angeklagte, der Oberſtellwerkmeiſter Anton Schnellrieder iſt inzwiſchen geſtorben. Die Verhandlung wird mehrere Tage dauern. Der Lokomotivführer und der Heizer des Stammzuges, konnten infolge düſiger Luft und infolge Ablaſſens von über⸗ ſchüſſigem Dampf die Strecke nicht genügend beobachten und daher die Schlußlichter des Vorzuges nicht rechtzeitig erblicken. Der Stellwerkmeiſter Schall habe von dem Oberſtellwerkmei⸗ N*— 2 Gerichtszeitung Alis den Mannheimer Gerichtsſälen Was heute alles Autolenker iſt In der Begründung ſeines Urteils bemerkte der Einzel⸗ richter Dr. Leſer treffend zu dem der fahrläſſigen Körper⸗ verletzung angeklagten Kaufmann E..:„Ich möchte es nicht nur bezweifeln, daß es für Sie und die Allgemeinheit ein Glück war, daß Sie Kraftfahrer geworden, ich halte es ſogar für ein Unglück. Nur einem Straßen bahn⸗ wagenführer haben Sie es durch deſſen Geiſtesgegen⸗ wart zu verdanken, daß Sie nicht wegen fahrläſſiger Tötung hier unter Anklage ſtehen.“ Es war ſchon ein ſtarkes Stück⸗ chen, das ſich der Angeklagte leiſtete. Er fuhr am 6. März nachmittags durch die Jungbuſchſtraße vom Luiſenring her. Bei G6 7 naht ihm ein Straßenbahnwagen von der Breiten⸗ ſtraße her. Vor dieſem fährt ein Handkarren, der eben dem Wagen auf Signal Platz machen muß. In gleicher Richtung kommt noch ein Radfahrer, der ſich links halten muß, weil ein anderes Auto am Gehwege hält. Trotzdem verſucht der Angeklagte ſich durch die verſtopfte Straße durchzuzwängen. Er ſtreift dabet mit dem Werkzeugkaſten auf dem Trittbrette den Handkarren und dieſer wirft deſſen Beſitzer, Gipſer⸗ meiſter., der mit den Karren ſchob, vor die Elektriſche. Der Wagenführer reißt an den Bremſen. Es gelingt ihm, den Wagen auf 3 Meter zum Stehen zu bringen. Der Mann wird unter der Elektriſchen, vor den Rädern liegend, hervor⸗ geholt. Er hatte einen Rippenbruch erlitten und lag 3 Wochen darnieder, hat aber heute noch immer an den Folgen zu lei⸗ den. Der Angeklagte ſuchte die Schuld auf die Karren⸗ ſchieber zu lenken, ſie hätten mit dem Ausweichen vor dem Straßenbahnwagen noch Zeit gehabt, bis er durchgeweſen. Dieſer Anſicht waren aber weder Staatsanwalt noch Richter (Dr. Leſer); der Staatsanwalt wollte ſogar das Strafmandat infolge der Frivolität dieſes Fahrens von 100 auf 150/ er⸗ höht haben. Ganz richtig bemerkte ſein Verteidiger, RA. Rothſchild⸗Ludwigshafen, es ſei bedauerlich, daß heute ein Fahrer ſchon nach 150 Kilometern Prüfungsfahrt durch die ſchwer habe verſtehen können, geantwortet zu haben, daß der -Zug 71 die Strecke bereits paſſiert habe. Bei dem Verhör der Angeklagten wurde feſtgeſtellt, daß an dieſem Unglückstag ein ganz beſonders großer Verkehr geherrſcht hat. Die Zahl der Züge, die die Strecke paſſierten, betrug 901. Die Beamten ſelber waren in ihrem Dienſt außer⸗ ordentlich angeſtrengt. So hatten die beiden Stellwerksbeam⸗ ten neben ihrem Dienſt noch in acht Stunden etwa 1000 Telephongeſpräche zu führen. Bemerkenswert iſt, daß der Dienſt an dieſer Stelle zur Unglückszeit nur von zwei Beamten verſehen war, denen an dieſem Tage nur in den Vormittagsſtunden ein dritter Beamter zur Aushilfe beigegeben war. Vor dem Kriege waren an ſolchen verkehrsreichen Tagen vier bis fünf Be⸗ amte beſchäftigt. In der Nachmittagsſitzung wurde die Zeugenvernehmung begonnen. Die Zeugen, Beamte und Arbeiter der Reichsbahn, beſtätigten alle, daß das Perſonal an dieſem Tage außer⸗ ordentlich ſtark beſchäftigt geweſen war. Ferner wurde auch beſtätigt, daß eine Abhängigkeit zwiſchen dem Block die ebenfalls nicht wußten, daß auf dem Hauptbahnhof die Zentraliſation der Blockſicherung noch nicht durchgeführt ſei, und dem Stellwerk nicht beſtanden habe. Den Beamten, die an dem Unglückstage Dienſt hatten, wird von den Vorgeſetz⸗ ten bei deren Vernehmung das beſte Zeugnis ausgeſtellt. Die Vorgeſetzten gaben auch zu, daß der Zuſtand auf dem Bahnhof ſeinerzeit inſofern gefährlich war, als keine volle Sicherungsmöglichkeit vorhanden war. Behörde auf die Straße losgelaſſen wird. Dafür könnte man aber nicht den Angeklagten verantwortlich machen. Der An⸗ geklagte wußte noch nicht einmal, was Links⸗ und was Rechtsſteuerung iſt. Das Gericht beließ es bei dem Strafmandate, gab ihm aber die obige Begründung mit auf den Heimweg zum Nachdenken. Schwurgericht Mannheim Die nächſte Sitzung des Schwurgerichts Mann⸗ heim wird im Oktober ſtattfinden. Auf der Tagesordnung ſtehen etwa 15 Fälle, eine Zahl, die als ungewöhnlich groß zu bezeichnen iſt. Zur Verhandlung kommen u. a. auch wieder eine Anzahl Preſſe⸗ und Meineidsfälle. Beleidigungsprozeß vor dem Schöffengericht Ludwigshafen Geſtern nachmittag hatte ſich vor dem Schöffengericht Ludwigshafen der bekannte Redakteur des„Eiſenhammer“, Heinrich Förſter⸗Ludwigshafen wegen Beleidigung des Vorſtandes des Wohnungsamtes Ludwigshafen Bauamtmann Hugo Schneider zu verantworten. Bereits im Herbſt 1926 hatte ein Redakteur der„Arbeiter⸗Zeitung“ ebenfalls einen Prozeß angeſtrengt, in deſſen Mittelpunkt Schneider geſtanden iſt. Dieſem wurde vorgeworfen, daß er Frauen gegen Ge⸗ fälligkeiten Wohnungen beſorgt habe. Der Bauamtmann be⸗ ſtritt dies mit aller Energie, ſodaß Eid gegen Eid ſtand. Der Redakteur wurde damals zu einer Geldſtrafe verurteilt. In der geſtrigen Verhandlung war der Fall ähnlich ge⸗ lagert. Es wurden neue Beſchwerden gegen Bauamtmann Schneider, der eines der undankbarſten Aemter in Ludwigs⸗ hafen hat, erhoben. Eine der Hauptzeuginnen ſchilderte dabei zur größten Ueberraſchung des Gerichts, daß ſie ihre Woh⸗ nung auf ordnungsmäßigem Wege erhalten habe. Es ſeien alles nur Schwätzereien. Eine weitere Zeugin ſtimmt dieſem bei; auch ſie führt die ganzen Verhältniſſe auf Klatſch zurück. Der Verteidiger des Angeklagten beantragte darauf Ausſetzung der Verhandlung zwecks Ladung wei⸗ terer Zeugen, welchem Antrage das Gericht ſtattgab. Die weitere Verhandlung des Prozeſſes erfolgt am kommenden Freitag. Bemerkt ſei, daß der Strafantrag gegen Förſter vom Oberbürgermeiſter veranlaßt worden iſt. eee e 2 ce Theater und Muſik Conſtanze, die ſtandhafte Frau. Die engliſche Geſell⸗ ſchaftskomödte„Finden Sie, daß Conſtanze ſich richtig ver⸗ hält?“ von W. Somerſet M augham, die am Samstag im Nationaltheater zur Erſtaufführung kommt, trägt im Original den Titel„Die ſtandhafte Frau“ und führt einen typiſchen modernen Ehehkonflikt durch die zielbewußte Charak⸗ terfeſtigkeit der Frau zur heiteren Löſung. Maugham hat ſich, ähnlich wie Galsworthy, in England mehr noch mit ſeinen Romanen als mit ſeinen dramatiſchen Arbeiten einen Namen gemacht. Er iſt einer der ernſthafteſten Vertreter des engli⸗ ſchen Nachwuchſes und bereits mit mehreren Stücken auf die deutſche Bühne gekommen. — Von den Mannheimer Muſiklehrkräften. Elfriede Schott, Klavierpädagogin, erhielt vom badiſchen Mini⸗ ſterium die ſtaatliche Anerkennung. Ein Rundſchreiben der Heidelberger Intendanz.„An alle Einwohner Heidelbergs“ wendet ſich in einem gedruckten Rundſchreiben die Intendanz des Stadttheaters mit der Bitte um Abonnementsbeſtellungen. Seit wenigen Jah⸗ ren, heißt es in dem Rundſchreiben, ſtehe das Theater, die angeſehene Plegeſtätte guter Kunſt, in ſchwerem Exti⸗ ſtenzkampf. Viele Jahre hindurch ſei es für Jedermann ein Brennpunkt des künſtleriſchen Intereſſes und der geiſtigen Bildung geweſen, in der heutigen Zeit aber drohe der Hang gur oberflächlichen Unterhaltung anſtelle von tieferer, künſt⸗ leriſcher Bildung, das der geſamten Bevölkerung dienende Kunſtinſtitut zu vernachläſſigen, ja ſeine Exiſtenz zu vernichten. Damit aber gebe ſich eine Stadt auf; das Theater ſei noch immer der Spiegel ſeiner kulturellen Be⸗ deutung und bodenſtändigen Kultur. Eine Stelle in dem Rundſchreiben wendet ſich offenbar gegen die Beſtre⸗ bungen nach einer Verſchmelzung des Heidelberger Stadt⸗ theaters mit der Mannheimer Bühne. Sie lautet: „Fremde Gaſtſpiele können den lebendigen Zuſammenhang von Bepölkerung und eigenem Theater nicht erſetzen; das Theater verliert ſo ſeinen Dienſt am Volke, ſeinen höchſten Sinn.“ Dazu könnte bemerkt werden, daß ein beiden Städten gemeinſames Theater ebenſo gut für Mannheim wie für Heidelberg die allerdings ſehr wertvolle und gar nicht hoch genug zu ſchätzende Bodenſtändigkeit beſitzen würde, um ſo mehr, als die Bevölkerung beider Städte nicht nur ethnologiſch, ſondern auch ihrem Weſen nach homogene Züge aufweiſt, die Entfernung aber ein ernſtliches Hindernis nicht iſt, zumal bei den heutigen Verkehrsmitteln. Wenn ſchließ⸗ lich die Intendanz auf das hinweiſt, was das Theater„in ſei⸗ nem Reichtum an künſtleriſcher Unterhaltung zu bieten hat, ohne Bevorzugung einer Kunſtgattung oder Abhängigkeit von irgendeiner parteilichen Weltanſchauung und Tendenz“, ſo wird man ihr gerne zuſtimmen können. Es gibt in Deutſchland Theater genug, die dem„Zuge der Zeit“ nur allzuſehr Rechnung tru⸗ gen und dann vorübergehend volle Häuſer mit dauerndem, nur ſchwer zu kurierendem Siechtum bezahlen mußten. Das Theater ſoll kulturelle und ethiſche Werte vermitteln, aber über jedem Klikentum ſtehen, heiße es, wie es wolle. Der ſchwere Exiſtenzkampf, den das Heidelberger Stadttheater durchzukämpfen hat, iſt übrigens eine Zeiterſcheinung. Es ſteht hier nicht allein da. Die Urſachen ſind bekannt. Ein eigenartiger Artikel. Der anwaltſchaftliche Ver⸗ treter des Kammerſängers Paul Bender, München, teilt mit:„In verſchiedenen deutſchen Zeitungen iſt unter dem Titel„Mein Anteil am Roſenkavalier, Meine Freundſchaft mit Richard Strauß, Von Kammerſänger Paul Bender, München“ ein längerer Artikel erſchienen, der in Wirklichkeit von Herrn Kammerſänger Paul Bender weder verfaßt, noch in irgend einer Weiſe inſpiriert wurde. Dieſer Artikel enthält eine Reihe frei erfundener unwahrer Angaben. Die in ihm geſchilderten Begebenheiten haben ſich nie zuge⸗ tragen.“ 8 „Dorian Gray“ als Opernlibretto. Der tſchechiſche Komponiſt Karl Flick⸗Steger hat eine Oper zu ſeinem Libretto nach Oskar Wildes„Dorian Gray“ komponiert. O Der erſte Strauß⸗Zyklus in Frankreich. Im Pariſer Theatre des Champs Elyſees findet im kommenden Jahr der erſte Zyklus Richard Straußſcher Opern ſtatt. Kunſt und Wiſſenſchaft O Beſuch der Geſellſchaft der Bibliophilen in Mannheim. Aus Anlaß der diesjährigen Tagung der Geſellſchaft der Bibliophtlen iſt für Dienstag, den 24. September 1929, ein Beſuch in Mannheim vorgeſehen. Die Teilnehmer treffen, von Mainz kommend, vormittags gegen 11 Uhr in Mann⸗ heim ein, werden im Schloß durch den Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich begrüßt, woran ſich eine Anſprache des Bibltothekdirektors Dr. Wilhelm Fraenger anſchließt. Die Herren beſichtigen darauf die beiden Son deraus⸗ ſtellungen des Städt. Schloßmuſeums„150 Jahre Mannheimer Nationaltheater“ und„Die politiſche Bewegung der Jahre 1848/49“ unter Führung von dem Direktor des Schloßmuſeums, Profeſſor Dr. Friedrich Walter. Gegen 1 Uhr wird im Palaſthotel Mannheimer Hof ein von der Stadt Mannheim dargebotenes Frühſtück eingenommen. Für den Nachmittag iſt die Beſichtigung der Städtiſchen Kunſt⸗ halle und deren Sonderausſtellung„Ehmke und ſein Kreis“ unter Führung des Direktors der Städt. Kunſthalle, Dr. Guſtav F. Hartlaub, vorgeſehen. Am Abend bringt das Nationaltheater als Abſchluß des Beſuches der Geſellſchaft der Bibliophilen in Mannheim Schil⸗ lers„Räuber“ in der Neuinſzenierung des Theaterjubiläums. Das„ ſchlechte“ Manuſkript als Ausſtellungsgegen⸗ ſtand. Der Leipziger Korrektoren⸗Verein er⸗ öffnet aus Anlaß ſeiner 25jährigen Gründungsfeier im Deutſchen Buchgewerbehaus eine Ausſtellung unter dem Ti⸗ tel:„Die Berufsſchwierigkeiten des Korrek⸗ tors“. Alles was mit dem„hſchlechten“ Manuſkript und ſeinen Folgen zuſammenhängt: Verſagen des Setzers, der Maſchine, des Autors und ſonſtigen Urſachen, wird gezeigt werden, und zwar im Werk⸗, Zeitungs⸗ und Inſeratenſatz. Das Material iſt ſehr reichhaltig und wird weit über den Berufskreis der Korrektoren hinaus Aufmerkſamkeit finden. Ein Bellini⸗Muſeum in Catania. In dem Geburts⸗ haus des italieniſchen Komponiſten Bellini in der Stadt Catania, wurde kürzlich ein Bellini⸗Muſeu m eröffnet. Das Muſeum enthält eine geſchloſſene Sammlung der Muſik⸗ Manuſkripte des Komponiſten fowie eine ſtattliche Anzahl von Bildniſſen Bellints. 5 4 Mittwoch, den 18. September 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 482 Aus der Pfalz Die Dom⸗ Jubiläumsfeier in Speyer * Speyer, 17. Sept. Wie Biſchof Dr. Sebaſtian in einer Sitzung zur Vorbereitung der 900⸗Jahrfeier des Speyerer Domes mitteilte, wird die Haupt⸗ Jubiläumsfeier am 12. Juli 1930 erfolgen. Für dieſe Jubiläumsfeier iſt folgendes Pro⸗ gramm vorgeſehen: In der Woche vor dem 12. Juli werden Kindertage abgehalten. Der 11. Juli iſt für die Mittelſchüler vorgeſehen. Am 12. Juli iſt die eigentliche Jubiläumsfeier. Am 13. Juli werden Fachwiſſenſchaftler über das Thema: „Der Dom vom Standpunkt der Kunſt und Wiſſenſchaft“ ſowie über die Frage„Was hat der Dom unſerer Zeit zu ſagen“ referieren. Am 14. Juli wird das Jubiläum mit einem Aus⸗ flug zur Kloſterruine Limburg ihren Abſchluß finden. Autobrand— Eine Frau verletzt * Speyer, 17. Sept. Am Montag abend gegen 10 Uhr ge⸗ riet auf der Schwegenheimerſtraße der Perſonenkraftwagen eines Kaufmannes aus Siebeldingen in Brand und wurde vollſtändig vernichtet. Die Ehefrau, die mit dem Führer im Wagen ſaß, ſprang aus dem brennenden Wagen und erlitt dabei ſchwerere Verletzungen. Sie ſoll mehreremale den Arm gebrochen haben. Zundesſängerfeſt Ludwigshafen 1930 g* Edenkoben, 17. Sept. Die ordentliche Herbſtſitzung des Haupt⸗ und Muſikausſchuſſes fand in Edenkoben ſtatt. In vierſtündiger, zum Teil ſehr erregter Ausſprache wurden die Bundesfragen erledigt, die z. Z. durch die Vorgänge im Deutſchen Sängerbund und durch die laufenden Bundes⸗ geſchäfte veranlaßt waren. Einen großen Raum in der Ver⸗ handlung nahm der Bericht über das nächſtjährige Bundes⸗ ſängerfeſt ein, das an Pfingſten 1930 in Ludwigs hafen ſtattfindet. Einige, ſehr tief in das Bundesleben einſchneidende Anträge einzelner Gruppen wurden zur wei⸗ teren Behandlung in die Hauptmitgliederverſammlung ver⸗ wieſen, die auf den 10. November nach Bad⸗Dürkheim ein⸗ berufen wird. Vom eigenen Fuhrwerk totgefahren * Edenkoben, 17. Sept. Von einem tödlichen Unfall wurde heute nachmittag der Weingutsbeſitzer und Straußwirt Adam Halte betroffen. Mit einem Zweiſpännerfuhrwerk kehrte er aus dem Walde heim, wo er Streuwerk geholt hatte. In der Nähe der Buſchmühle fiel er von der Deichſel, auf der er ſaß. Der Wagen ging ihm über den Unterleib. Innere Verletzungen führten den baldigen Tod herbei. Der Ver⸗ unglückte iſt 47 Jahre alt und hinterläßt und dret Kinder. Frau Sparkaſſenbetrug in Thaleiſchweiler * Thaleiſchweiler bei Pirmaſens, 17. Sept. Mit den Un⸗ regelmäßigkeiten bei der Spar⸗ und Darlehenskaſſe Thal⸗ eiſchweiler befaßte ſich eine Generalverſammlung, die von einer ſehr großen Anzahl der Mitglieder beſucht war. Nach Darlegung der finanziellen Lage der Genoſſenſchaft durch Verbandsdirektor Wagner⸗Landau, und Bekanntmachung des Reviſionsergebniſſes, wurde beſchloſſen, daß die Mitglieder für die Sanierung der Genoſſenſchaft den Geſchäftsanteil mit 500 Mk. voll einzahlen. Durch dieſen Beſchluß iſt für eine ausreichende Schaffung von eigenem Vermögen der Genoſſenſchaft Sorge getragen. Ausdrücklich wurde noch betont, daß irgendwelche Befürchtungen für die Einleger ſelbſt nicht zu beſtehen brauchen. Die Weiterführung der Ge⸗ noſſenſchaft iſt dadurch ſichergeſtellt. Die Generalverſamm⸗ lung hat weiter die Einſetzung einer Kommiſſion beſchloſſen, die die Frage der Regreßpflicht von Vorſtandſchaft und Aufſichtsrat prüft. * Landau, 17. Sept. Einem hieſigen Fuhrunternehmer wurden von einem Bedienſteten über 800 Mark Bar⸗ geld entwendet. Der Dieb ging flüchtig und konnte nunmehr in Spirkelbach von der Gendarmerie feſtgenommen Nachbargebiete Tödliche Unglücksfälle :: Mainz, 16. Sept. Am Sonntag morgen wurde auf dem Mainzer Güterbahnhof ein Rangierarbeiter aus Gunters⸗ blum von einer hinter ihm herkommenden Lokomotive erfaßt und derart gegen einen gegenüberliegenden Wagen ge⸗ worfen, daß er tot liegen blieb. Am Samstag abend ſtürste ein Dachdecker bei Dacharbeiten etwa 15 Meter tief ab, da eine Schutzwand nachgab. Auch er wurde ſofort getötet. * * Mülhauſen i.., 16. Sept. Hier ſtürzte ein 30 Jahre alter verheirateter Schloſſer, der an ein Fenſter getreten war, um friſche Luft zu ſchöpfen und dabei das Gleichgewicht verlor, aus dem dritten Stock auf die Straße und erlitt einen Wirbelſäulenbruch, dem er erlag. Sportliche Vereins⸗Meiſterſchaften des Mannheimer Kanuſport⸗Oſt Die Aktiven und Jungmannen des Mannheimer Kanuſport„Oſt“, legten in der vergangenen Woche und am letzten Sonntag Prüfung ab, über die vielſeitige ſportliche Ausbildung, die der Mir O. ſeinen Mit⸗ gliedern zuteil werden läßt. Die Vereins meiſterſchaft wurde ausgetragen im Sechs⸗ kampf: Paddeln, Einerkajak 1000 Meter, Schwimmen, Weitſprung, Hochſprung, Weithochſprung, Kugelſtoßen. Am 11. September traten auf dem Sportplatz des Polizei⸗ ſportvereins die Mannſchaften zu Stafſelläufen an. 2 mal 100 Meter⸗Staffel: 1. R. Baiſch, Hirſchler, Hardten, O. Fritzel. Schwedenſtaffel: 1. Haroͤten, Hirſchler, O. Fritzel, W. Zander. Olympiſche Staffel: 1. Gries, Schönſiegel, O. Fritzel, Friebis. Der 12. September ſah die Schwimmkämpfe im Her⸗ ſchelbas, 2 Bahnen beliebig: 1. Hans Schönſiegel. Am 15. September wurde der Sechskampf auf dem eigenen Sportplatz am Boots⸗ haus an der Feudenheimer Fähre ausgetragen. Sieger im Sechskampf und Vereinsmeiſter wurde Hans Schönſiegel mit 100 Punkten; 2. Otto Fritzel 96; 3. Friebis 85; 4. Rich. Fritzel; W. Zander 81,5. Den Ablſchluß der Sport⸗Prüfungswoche bildete die Interne Re⸗ gatta des Vereins mit Kampfſpielen an der Feudenheimer Brücke. Eingeleitet wurde die Regatta durch eine gemiſchte Staffel: Radfahrer 1900 Meter, Läufer 400 Meter, Schwimmer über den Neckar, Paddler 400 Meter. Sieger wurden W. Zander, R. Fritzel, Gries, Joſt. Das Regatta⸗Ergebnis: Einerkaſak für Aktive 1000 Meter: Otto Fritzel. Zweierkafak für Jugendliche 600 Meter: R. Baiſch, W. Zander. Einerkajak ſtehend: R. Baiſch. Zweierkajak Dame und Herr: Frl. Neumann, Glaf Einerkajak für Jugendliche: Hans Schönſtegel. Einerkajak rückwä für Jugendliche: R. Baiſch. Zweierkajak für Aktive: Otto Fritzel, Fr. Joſt. Die gezeigten Leiſtungen waren durchweg gut, ſie legten für die geleiſtete Arbeit des Sportwarts O. Fritzel das beſte Zeugnis ab.— Die Aktiven haben am 9. ptember bereits wieder mit dem Wintertraining begonnen, eine überaus gut beſuchte Alt⸗Herrenriege, unter Leitung von Profeſſor Dr. Kühn beweiſt das Bedürfnis nach ſportlicher Betätigung auch ſü Kleinkaliberſchießen Von herrlichſtem Wetter begünſtigt, fand am Sonntag auf dem Schießſtand zu Unterflocken bach i. Odenwald innerhalb des Gaues Bergſtraße⸗Süd vom Südweſtdeutſchen Sportverband für Kleinkaliberſchießen das Schießen der Ehrennadelträger um die höchſte Verbandsauszeichnung ſtatt. Geſchoſſen wurden in den ein⸗ zelnen Klaſſen je 10 Schuß auf die 12er Kleinkaliberſcheibe, ſtehend freihändig. Es mußten in der 1. Klaſſe die Schützen wieder einen Durchſchnitt von mindeſtens 10, in der 2. von mindeſtens 8 und in der dritten Klaſſe einen ſolchen von mindeſtens 6 Ringen erreichen, Jungſchützen für jede Klaſſe einen Ring weniger. Während es ver⸗ gangenes Jahr einem Schützen möglich war, die höchſte Klaſſe zu er⸗ reichen, waren dieſes Jahr die 6 Träger der goldenen Ehrennadel vom Pech verfolgt. In der zweiten Klaſſe errangen 10 Schützen und ein Jungſchütze die ſilberne Plakette des Verbandes und in der dritten Klaſſe 10 Schützen und 3 Jungſchützen die bronzene Aus⸗ zeichnung. Beim anſchließenden Preisſchießen wurden hingegen ſehr gute Reſultate erzielt. Die Ergebniſſe: Klaſſe 2: 1. Otto, Albus Viernheim 9,2; 2. Adolf Menzer Viern⸗ heim 9,2; 3. Wilhelm Schubert, Mannheim⸗Käfertal 9,1; Karl Baus, Mannheim⸗Käfertal 8,8 5. Adam Kredel, Viernheim 8,7 Ringe im Durchſchnitt. Klaſſe 3: 1. Adam Sommer, Mannheim⸗Käfertal 7,4; 2. Hans Stephan, Jungſchütze, Mannheim⸗ Käfertal 7,2; 3. Karl Mühlſteffen, Mannheim⸗Rheinau 7,0; 4. Peter Dörſam, Fürth i. Odenwald 6,8; 5. Franz Martine, Unterflocken bach 6,8 Ringe im Durchſchnitt. Preisſchießen für Schützen: 1. Preis mit 35 Ringen: Otto Albus, Viernheim; 2. Preis mit 35 Ringen: Friedrich Lenz, Ludwigshafen; 3. Preis m. 35 Ringen: Dr. Otto Orth, Mannheim⸗Rheinau; 4. Preis mit 34 Ringen: Franz Sander, Unterflockenbach; 5. Preis mit 34 Ringen: Georg Schmid, Mannheim⸗Rheinau. Jugend⸗Städteſpiel Mannheim⸗Ludwigshafen Zur Einleitung des bevorſtehenden Spielabſchnittes haben die Jugendleitungen von Mannheim und Ludwigshaſen ein Städteſpiel vereinbart, das am 29. September, vormittags 11 Uhr auf dem Platz des Vereins für Raſenſpiele(an den Brauereien) ſtattfindet. Das hierfür erforderliche Aus ſcheidungsſpiel für die Mannheimer Mannſchaft findet bereits am 21. September nachmittags auf dem gleichen Platze ſtatt. Es iſt ja bekannt, daß auch die Jugendlichen der führenden Vereine in beiden Nakbarſtädten einen ſpieleriſch hoch⸗ stehenden Fußball vorführen, ſodaß wohl erwartet werden darf, daß dieſe Veranſtaltung, die der ſportlichen Freundſchaft zwiſchen den Vereinen der Nachbarſtädte dient, auch das wünſchenswerte Intereſſe bei den Mannheimer Sportfreunden finden wird. Pferdeſpert Breslau(17. September) 1. Graf Iſolanui⸗Rennen: 1. L. u. W. Sklareks Anskar(G. Jaekel) 2. Severus; 3. Prineeß Friedel. Tot: 11, Pl.: 10, 10. Ferner lief: Organiſt. 2. Kinder⸗Reunen: 1. Geſt. Romolkwitz Prohibition(O. Olden⸗ burg); 2. Chimu; 3. Achmed. Tot: 45, Pl: 13, 14. Ferner liefen: Kedive, Trophae. 3. Tauentzin⸗Renneun: 1. Erbprinz Dr. T. zu Schwarzenbergs Liberius(Hojer); 2. Nebbich;: 3. Mucker. Tot: 238, Pl.: 52, 43, 105. Ferner liefen: Gourmet, Kudlich, Emigrant, Schwertlilie, Forno, Schwarzamfel, Vertrau Chatou, Baladin. 4. Heluan⸗Hürden⸗Rennen: 1. H. v. Herders Carl Heinz(St. v. Holtey); 2. Gooͤwina; 3. Colibri. Tot: 295, Pl.: 28, 19, 34. Ferner liefen: Perlander, Neuland, Sterkunde, Minka, Stichelei,'Hombre, Traminer. 5. Fürſtenſteiner⸗Ausgleich: 1. Graf Seidl Sandreczkis Mond⸗ nacht(M. Dreißig); 2. Faulpelz; 8. Taugenicht. Tot: 19, Pl.: 16, 17. Ferner liefen: Dagobert, Caro Bube, Richtlinie. RNundſchau 6. Mandarin⸗Jagdrennen: 1. Geſt. Ellernwurths Sonntagmorgen (Heuer); 2. Telemach; 3. Miniſter. Tot: 17, Pl.: 16, 27. Ferner lief.: Derfflinger. 5 7. Wilfried⸗Rennen: 1. Graf Seidlitz⸗Sandrs Inſel(F. Lud wia); 2. Trianon; 3. Hochdruck. Tot: 25, Pl.: 13, 16, 14. Ferner liefen: Präünas, Gerald, Orthos, Gunſt, Servatius 2. Hoppegarten(17. September) 1. Gika⸗Rennen: 1. M. Böhms Roſenlippe(Printen), 2. Rohr⸗ poſt, 3. Nobilitas. Tot: 46, Pl: 18, 27, 45. Ferner liefen: Ra⸗ dames, Georgia, Mont Dore, Eiſenhagel, Cahſel, Colonna. 55 2. Walvater⸗Rennen: 1. M. J. Oppenheimers Szin arany(E. Grabſch), 2. Oran, 3. Caprivi. Tot: 34, Pl: 14, 14, 15. Ferner liefen: Semper idem, Ruzilo, Mädchentraum, Hartſchier, Mydear, Vertram, Tarnhelm, Boruſſia. 5 3. Don Joſe⸗Rennen: 1. Frhr. S. A. v. Oppenheims Savong⸗ rola(H. Zehmiſch), 2. Habicht II, 3. Lareine. Tot: 25, Pl: 18, 38, 78. Ferner liefen: Herodias, Vinius, Gulbrand, Chamberlin, Flotte Fahrt, Puppe, Märchenland, Gaby, Darfa, Hekla, Indiga, For⸗ teiſſima, Tongola, Urſula, Roſwitha, Fiametta, Liebhaberei, Erika. 4. Immerdar⸗Rennen: 1. O. Blumenfeld u. N. Samſons Poſt⸗ meiſter(E. Haynes), 2. Botſchafter, 3. Domfalkbe. Tot: 33, Pl: 18, 15. Ferner liefen: Metrodorus, Felix eſto, Hotafogo, Favorit, Schnee⸗ berg, Vardar, Peter, Sonnenſchein. 5. Renard⸗Rennen: 1. A. u. C. v. Weinbergs Merian(A. Bleu⸗ ler), 2. Reichsmark, 3. Maſſo d' Arezzo. Tot: 68, Pl: 25, 16, 24. Fer⸗ ner liefen: Osmunde, Strona, Mellitus, Adebar, Beltanga. 6. Illo⸗Rennen: 1. Geſt. Pünſtorfs Blanker Hans(A. Sajdik), 2. Meiſterpolier, 3. Felix eſto. Tot: 239, Pl: 67, 28. Ferner liefen: Anton, Metrodorus, Gemma, 7. Eckſtein⸗Rennen: 1. G. Hackebeils Mongole(A. Murphy), 2. Electrola, 3. Fer aut feri. Tot 111, Pl: 34, 18, 85. Ferner liefen: Tantor, Die Saar, Hella X, Erdgeiſt, Mynheer, Maibrone, Alike, Funker, Samum, Maurus. * Otto Schmidt bleibt bei Weinberg Die wiederaufgenommenen Verhandlungen zwiſchen dem lang⸗ jährigen Jockey des Stalles Weinberg, Otto Schmidt, und der Leitung dieſes Stalles haben erfreulicherweiſe zu dem Ergebnis geführt, daß der ſympathiſche und ehrliche Jockey auf zwei weitere Jahre für die Weinberger Farben verpflichtet wurde. Schmidt wird während der nächſten Jahre im Schwergewicht reiten, während für die Leicht⸗ gewichte ein anderer Jockey engagiert werden ſoll.(Es wäre beſſer geweſen, man hätte von vornherein eine friedliche Löfung geſucht, da dann der ganze Streit in der Oeffentlichkeit vermieben worden wäre). Schach Schach⸗Weltmeiſterſchaftsturnier In dem in Wiesbaden zwiſchen Aljechin und Bogoljubom ſtatt⸗ findenden Schachturnier um die Weltmeiſterſchaft wurde am Dienstag die 7. Runde geſpielt. Aljechin eröffnete die Partie mit einem Damenbauernzug. Das Gambit nahm Bogoljubow an. Im weiteren Verlauf wurde die Partie ſehr verwickelt. Bogoljubow unterlief im Mittelſpiel ein Fehler, der ihm dann auch alle Ausſichten auf einen Sieg nahm. Nach einigen vergeblichen Verſuchen, wenigſtens ein Remis zu erzwingen, gab Bogoljubow nach dem 34. Zuge auf. Damit liegt wieder Aljechin mit 43 Punkten in Führung. Tageskalender Mittwoch, den 18. September Nationaltheater:„Pigqgue Dame“,.30 Uhr. Apollotheater: Die große Peltini⸗Varieté⸗Revue,.15 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Spuren im Schnee“.— Schauburg: „Der Hund von Baskerville“.— Capitol:„Polizei“.— Scala:„Hauptmann Sorell und ſein Sohn“.— Gloria: „Der weiße Harem“.— Palaſt⸗Theater:„Don Juan“.— Ufa⸗Theater:„Im Prater blühen wieder die Bäume“. Sehenswürdigkeiten: Kunſthalle: Dienstag bis Sonntag: 10 bis 1 Uhr und 3 bis 5 Uhr:— Schloßmuſeum mit den Sonderausſtellungen: 150 Jahre Mannheimer Nationaltheater und Die politiſche Bewegung 1848/49. Geöffnet täglich v. 10—13 und 15—17 Uhr, Sonntags v. 11—17 Uhr durchgehend. Schloßbücherei:—1.—7 Uhr.— Muſeum für Natur- und Völker⸗ kunde im Zeughans: Sonntag vorm. von 11—1 und nachm von—5 Uhr: Dienstag—5 Uhr; Mittwoch—5 Uhr: Freltaa—7 Uhr— Planetarium: Beſichtigung.00 Uhr; Vorführung und Vortrag: „Die Geſtirwe als Zeitmeſſer“,.00 Uhr. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat September Ahenn Pegel J 12 19 J 14 18 17. 16 ecar-Begelſ 12 13 14 16 17.18. Daſel 40 0 38.87 088 0 J.300 175 0 Schufterinſe.02 0,970.97 0,98 0,97.88 Mannheim.88.85 2558880.81 Kehl.11.10 10.06.07206 Jagſtfeld 6066.00 5000 0600 06 0,00 Maxau.60.60 8,785.71.73.0 Mannbein.46.452.462.4442. 288 Faub 142 1 40 0 002 950 601.84 ſtöly.926.910 89.850 840 84 Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: 5. A. Meißner— Feuilleton: Dr. S. Kan ſer— Rommunalpolitik u. Lokales: Aſchard Schönfelder— Sport und Vermiſchtes: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles übrige; Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen! Jakob Janbde ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. aas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. 5. Mannbeim E 6. 2 Schluß des redaktionellen Teils versäumen Sie idle errub aer Bterkargefen den berühmten Vierka⸗Hefen (Dotp.) aus billigem Fallobſt den herrlichſten Obſtwein mit Rhein⸗ wein⸗, Pfälzer⸗ oder jedem andern Weingeſchmack herzustellen. Kel⸗ tereien werden für jeden Stadtteil nachgewieſen. Ich gebe genaue Anleitung. Georg Springmann. Drogerie, P 1, 6. 104⁰ 0 Iitistt 7 74 N Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 18. September 1929 „Freies Spiel der Kräfto“ und Verantwortungsbewußtein Kommt der Landwirtſchaft entgegen! Man ſchreibt uns: Am 13. September hat, wie berichtet, ber Reichsernährungsminiſter Dr. Dietrich in Mannheim vor einem gro⸗ ßen Kreis von Vertretern des hadiſchen, rheinheſſiſchen und pfälzt⸗ ſchen Wirtſchaftslebens über den Getreidemarkt und die Monopol⸗ beſtrebungen geſprochen. Er hat die von der Regierung ergriffenen Maßnahmen geſchildert und dargelegt, daß bie wirtſchaftliche Kriſe nicht lediglich durch die Regierung oder durch Zwangseingriffe in die Wirtſchaft behoben werden kann, daß Deutſchland nicht zu Wohlſtand kommen kann, wenn die freie Wirtſchaft vernichtet wird. Trotz der Stützungskäufe, die im Einvernehmen mit ihm vorgenommen wurden und weiter vorgenommen werden, ſei der Roggenpreis gegenüber dem Vorjahr gefallen. Ueberzeugend hat er vor ſeinen kritiſchen Zuhörern auch entwickelt, daß und warum das auf die Aus⸗ fuhr ſeiner Induſtrieerzeugniſſe angewieſene Deutſchland wegen der Not der Landwirtſchaft nicht ſeine Handels verträge mit 18 Staaten kundigen kann. Er hat die Bitte an die Landwirtſchaft gerichtet, die Stützungsaktion für den Roggenpreis nicht jetzt durch übermäßiges und drängendes Angebot zu vereiteln. An guten Brot⸗ getreidepreiſen hat auch der Getreldehandel und der Mehl⸗ handel ein hervorragendes Intereſſe. Der Mehlabſatz wird ja gerade dadurch mit verringert, daß die Landwirte für Wetzen einen verhältnismäßig kleinen und für Roggen einen geradezu un⸗ befriedigenden Preis bekommen. Es iſt tief bedauerlich, daß die Maß⸗ nahmen der Regierung, wie der 40proz. Mahlzwang für Inland⸗ getreide und Erhöhung der Zölle auf Brotgetreide, den Landwirten nicht die Möglichkeit geben, bei den heutigen Preiſen ihre Rechnung zu finden. Für bie großen Konzerne im Mühlengewerbe und in der Brauinduſtrie, die einen ſo großen Teil ber induſtriellen Produktton durch Erwerb von Aktienpaketen, Zuſammenſchlüſſe, Auf⸗ kauf von Kontingenten ete. in hren Händen haben, ſollte angeſichts der Verhältniſſe in der Landwirtſchaft außer dem kaufmänniſchen Kaltüül auch die moraliſche Pflicht beſtehen, den inländiſchen Land⸗ wirten den alleräußerſten Preis für ihre in ſauerer und ntühevoller Arbeit eingebrachte Ernte zu geben, da ſie ja auch ihrer⸗ ſeits, geſtützt auf ihre Monopolſtellungen in Konventionen 5 das äußerſte verſuchen, um die Preiſe für ihre Fabrikate hochzuhal⸗ 1e Man kann wohl zugeben, daß in dieſer Beziehung das kleinſte Mißverhältnis zwiſchen Mehl und Brotgetreide beſteht. Die M fi h⸗ Jen ſind im allgemeinen mit einer kleinen Marge zufrieden, haben aber mit den hohen Bahnfrachten und anderen Speſen und dem teil⸗ welſen Leerlauf ihres Produktionsapparates, mit dem hohen Zins⸗ ſuß, den Lagerkoſten, Arbeitslöhnen und ſozialen Abgaben zu rechnen. Die Reichsbank am Medio Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 14. Sept. hat ſich bie geſamte Kapitalanlage der Bank in Wechſeln u. Schecks, Reichs ſchatzwechſeln, Lombards und Effekten in der zweiten Septem⸗ herwoche um 258,4 Millionen auf 2404 Millionen& verrin⸗ gert. Im einzelnen haben bie Beſtände an Wechſeln und Schecks um 232,9 auf 2 289,6 Mill.„ und die Beſtände an Rei ch 8. ſchatzwechſeln um 28,5 auf 17,2 Mill. abgenommen, während die Lombardbeſtände eine geringe Zunahme Mill.& erfahren haben. Die Anlage in Effekten iſt mit 92,8 Mill. Mark unverändert geblieben. An Reichs banknoten und Rentenbankſcheinen ſind 192,9 Mill. J aus dem Verkehr zurückgefloſſen. Der Um⸗ lauf an Reichsbanknoten hat ſich um 190,9 auf 4411, Mill. A, der⸗ jenige an Rentenbankſcheinen um 2,0 auf 403,0 Mill. 4 verringert. Dementſprechend haben ſich die Beſtände der Reichsbank an Renten⸗ bankſcheinen auf 37, Mill. erhöht. Die fremden Gelber zeigen mit 426,7 Mill.„ eine Abnahme um 44,9 Mill.&. Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen zuſammen haben ſich um 5,5 auf 2509,1 Mill.„ erhöht, und zwar Haben die Gol beſtände um 3,0 auf 2 186,3 Mill./ und bie Be⸗ ſtände an deckungsfählgen Deviſen um 2,5 auf 332,8 Mill. Mark zugenommen. Die Deckung der Noten durch Gold allein beſſerte ſich von 47,4 v. H. in der Vorwoche auf 49,6 v.., diejenige durch Gold und deckungsfähigen Deviſen von 54,4 v. H. auf 56,0 v. H. Bamag⸗Megnin Acc., Berlin.— Dividendenlos? Wie von Fuſtändiger Seite zu erfahren iſt, wird für das am 30. Juni abge⸗ Laufene Geſchäftsfahr eine Dividendenverteilung auf die Stamm⸗ aktien nicht in Frage kommen.(Auf die Vorzugsaktien wurden be⸗ kanntlich im Vorfahr 6 v. H. ausgeſchüttet.] Die in den letzten Mongten eingetretene Belebung ſoll weiter anhalten. Hinſichklich der Pläne, die Deſſauer Verwaltung mit der Berliner Zentrale zu vereinigen, ſind Entſchlüſſe noch nicht gefaßt worden. * Stettiner Elektrizitätswerke, Stettin.— Wieder 12 v. H. Divi⸗ dende. In der AR.⸗Sitzung wurde beſchloſſen, der auf den 7. Oktober Linzuberufenden Hauptverſammlung dle Verteilung einer Dividende von wiederum 12 v. H. auf das alte und 6 v. H. auf das ab 1. Jan. 1020 dividendenberechtigte Aktienkapital vorzuſchlagen. „„Motor⸗ Columbus“ Ach. für elektriſche Unternehmungen, Ba⸗ den(Schweig]. Der Verwaltungs rat beſchloß, der GV.(19. Oktober) für 1928.20(30. Juni] wieder 10 v. H. Divldende auf das divi⸗ dendenberechtigte Kapital von 75 Millionen Franken vorzuſchlagen. Der langjährige, aoͤminiſtrative Direktor Auguſt Dytzheimer hat leinen Rücktrütt genommen, um ſich in den Ruheſtand zu begeben. Vizedirektor Carl Schmidt wurde zum Direktor ernannt. Abdlerwerke vorm. Heinrich Kleyer., Frankfurt a. M. Wie mitgeteilt wird, hat ſich die Geſellſchaft an einem Unternehmen Hetefligt, das auf beſondere Weiſe zur Verbreitung des Automobi⸗ lismus in Deutſchland und Abſatzförderung der Autolnduſtrie bei⸗ trägt. Sie erwarb 100 000„ Anteile der Selbſtfahrer G. m. . H. in Hamburg, die ihr Kopltal kürzlich um 210 000/ auf 620 000& erhöhte. Die Adlerwerke haben W 000/ bar eingebracht und für den Reſt die Lieferung von Automobilen übernommen. Die Selbſtfahrer G. m. b. H. unterhält in den verſchlebenſten grö⸗ ßeren Städten des Reiches einen Wagenpark, der gegen eine Miet⸗ gebühr Mitgliedern des eingetragenen Vereins Selbſtfahrer⸗Unton zur Verfügung ſteht.— Außer den Adlerwerken ſind an der Selbſt⸗ fahrer G. m. b..,(die ſomit die Benutzung des Automobtles auch ſulchen Kreiſen der Bevölkerung ermöglicht, die 1 nicht ſtändig einen eigenen Wagen halten können oder wollen,) auch die Hapag, der Norddeutſche Lloyd die Norddeutſche Bank u. a. euerdings das Mittebleuropäiſche Reiſebüro beteiligt. um 3,0 auf 55,2 Bei den Btlerbrauereten liegt der Fall ſo, daß ſie den erhöhten Steuerſatz hinaus einſparen. Für beſte Brau⸗ gerſte aus neuer Ernte ſind bisher ſo niedrige Preiſe angelegt worden, daß die Landwirte damit durchaus unzufrieden ſind und auch die Hopfenpflanzer ſehen ſich in dieſem Jahre in ihren Hoff⸗ nungen ſehr ſchwer enttäuſcht. Unter ihnen beſteht ein ſo ſtarker Mißmut, daß man vielfach zu einer völligen Abwendung vo m Hopfen bau neigt. Gerade der unterbadiſche Hopfenbauer ſteht erneut traurigen Erfahrungen gegenüber, denn Preiſe von 35 bis herunter zu 25, wie ſie in den noch einen guten Hopfen bauenden unterbabiſchen Hopfengemeinden Nußloch, Kronau und Reilingen be⸗ zahlt wurden, ſind keine Entſchüdigung für die aufgewendete Arbeit. Dabei iſt es den Brauereien ganz gut bekannt, daß z. B. in den Be⸗ zirken Sandhauſen und Walldorf über Weiher und Reilingen hinaus ein Qualitätshopfen gebaut wird, der Anſpruch auf einen Stegelbezirksnamen hat und infolge der natürlichen Lufttrocknung gegenüber dem durch Darrentrocknung behandelten Hopfen anderer Gebiete den Vorzug beſitzt, daß der Samen das Aroma und die ätheriſterenden Oele reſtlos behält, was ſeinen Brauwert enorm hebt. Die heutigen Bterpreiſe ſollten wirklich die Aufwendung angemeſſener Braugerſten⸗ und Hopfenpreiſe ermöglichen. Woran liegt es? An den offenen Hopfengrenzen? Oder ſollten den Haupt⸗ nutzen die Wiederverkäufer, alſo in der Hauptſache die Wirte, haben? Aber dieſe ſagen doch, daß ſie mit großen Mieten und allſeitig erhöhten Koſten ihres Betriebes zu kalkulieren haben! Obwohl das Perſonal boch wohl in der Hauptſache burch den Aufſchlag des Be⸗ dienungsgeldes abgefunden wird? Noch größer erſcheint das Miß⸗ verhältnis im Weingeſchäft, da gute Konſumweine 600—700 4 je Hektoliter koſten und das Viertel Wein im Ausſchank mit 100—150 v. H. Aufſchlag verkauft wird! Von dieſer Branche kann man la ſchließlich nicht behaupten, daß„wenige Große ihre Macht ausnutzen, um möglichſt billig zu kaufen und möglichſt tener zu verkaufen!“ Angeſichts der bedrängten Lage, nicht nur ber Landwirtſchaft, ſon⸗ dern der meiſten Erwerbstätigen, muß an das Gewiſſen aller zwi⸗ ſchen Probuzent und Konſument ſtehenden Kreiſe appelliert werden— angeſichts der zunehmenden Konſumgenoſſenſchaftsbewegung liegt das auch in ihrem ureigenſten Intereſſel—, ſich mit einem ſolchen Nutzen als„angemeſſen“ abzufinden, der zur Selbſterhaltung und zur Weiterführung des Betriebes zureicht. Das Wort vom„freien Spiel der Kräfte“ kann und darf nicht bedeuten: einſeitig nur das eigene Intereſſe im Auge zu haben, es bedeutet auch: Verantwortung gegen⸗ über dem eigenen Stand und ſeiner Erhaltung und gegenuber dem Volksganzen! tber gewinn von 570 048 /, der vorgetragen werden ſoll. Der Bericht des Varſtandes geht zunächſt auf die wenig günſtige Lage in der Textilinduſtrie ein und hebt beſonders die Schwierigkeiten in der Baumwollinduſtrie hervor. Für das laufende GF. hofft die., durch weitere Vereinfachung des Verwaltungsapparates der ge⸗ ſamten Organiſation und vor allem durch weitgehende Betriebsver⸗ beſſerungen im laufenden Jahre eine weſentliche Senkung der Un⸗ koſten zu erreichen. : Bremer Jute⸗Spinnerei und Weberei Ach., Hemelingen, wie⸗ der dividendenlos. Der der HB. am 8. 10. vorzulegende Abſchluß für 1928 iſt vom Auſſichtsrat noch nicht beſprochen worden. Wie der DoD. hört, wird die Geſellſchaft eine Dividende wieder nicht ver⸗ teilen. * United States Line läuft in Zukunft Hamburg an. In das Hamburger Handelsregiſter iſt die United States Line Cor⸗ poration Inc. als Zweigniederlaſſung der United States Sine eingetragen worden. Wie wir hierzu von zwuverläſſtiger Seite erfahren, wird die United States Line ihre jetzt in Bremen befind⸗ liche Verwaltung demnächſt nach Hamburg verlegen. Späte⸗ ſtens vom. Januar 1930 ab werden die großen Schiffe der ge⸗ nannten Reederei nicht mehr Bremerhaven als europäiſchen End⸗ hafen anlaufen, ſondern von Hamburg aus abgefertigt werden, weil man damit angeblich eine beſſere Verbindung nach Berlin her⸗ ſtellen wolle. Bremen wehrt ſich. Im Anſchluß an vorſtehende Meldung teilt der Norddeutſche Lloyd mit, daß er den dadurch berührten Intereſſen des Bremer Verkehrs durch Vermehrung ſeiner Tonnage im Newyorker Dienſt Rechnung tragen wird. 0 Deutſchlands Außenhandel mit Maſchinen Die deutſche Moſchinenausfuhr, ſoweit ſie durch den Abſchnitt 18 A des deutſchen Zolltartifes umfaßt wind, hat in den letzten 5 eine ſteil und faſt ganz gleichmäßig anſteigende Entwicklung ge abt. Lediglich im Jahre 1928 iſt, wohl hauptſächlich unter dem Einfluß des großen engliſchen Kohlenarbeiterſtreiks, die Ausfuhr vorüber⸗ gehend zurückgegangen. In dem ganzen übrigen Verlauf der letzten fünf Jahre zeigt ſich dann nur noch im erſten Viertelfahr 1928 ein nennenswerter Rückſchlag. Die Kurve des Ausfuhrwertes macht naturgemäß grund⸗ ſätzlich ungefähr die gleiche Bewegung durch, wie die der Aus ⸗ fuhrmenge. Gleichwohl ſteigt die Wertkurve etwas ſchneller an als die Mengenkurve. Wenn man auß den Wertzahlen und den Mengenzahlen der Ausfuhrſtatiſtik einen durchſchnittlichen Aus fuhrwert in/ Kg. berechnet, ſo zeigt dieſer Quotient im Laufe der Jahre einen deutlichen Anſtieg. Dabei iſt allerdings zu berückſichtigen, daß dieſer Wert nur einen ganz rohen Durchſchnitt darſtellt; durch eine verſchiedenartige Zuſammenſetzung der Ausfuhr kann dieſer Durchſchnittswert in ſeirer Grüße natürlich ſtark be⸗ einflußt werden. Mar darf alſo aus dem Anſteigen dieſes durch⸗ ſchnittlichen Ausfuhrwertes nicht etwa unbedingt ouf eine Beſſerung der Preisgeſtaltung im Ausfuhrgeſchäft ſchließen, ſondern die Stei⸗ gerung kann ebenſo durch eine Zunahme der Ausfuhr höherwertiger Maſchimen bedingt ſein. Die Maſchineneinfuhr tritt gegenüber der Ausfuhr ſehr zurück, ſie beträgt nur etwa ein Achtel bis ein Zehntel der Ausfuhr. Die Kurven ſind zum Vergleich in das Schaubild eingezeichnet. Der burchſchnittliche Einfuhrwert llegt etwas höher als der durchſchnitt⸗ liche Ausfuhrwert; für ſeine Bedeutung gelten die gleichen Ueber⸗ legungen wie vorher. * Sondermann u. Stier., Chemnitz.— Barabfindung der -Aktien. Die SV. der Geſellſchaft, die nur noch ihre Grundſtücke verwaltet und nicht mehr ſelbſt fabriziert, genehmigte den bereits veröffentlichten Abſchluß, ſowie die entſprechenden Satzungsände⸗ rungen im Zuſammenhang mit dem Uebergang zum Grundſtücks⸗ unlernehmen. Einſtimmig wurde auch der Umtauſch der Aktien Dit. A beſchloſſen, die gegen Zahlung einer einmaligen Entſchädigung non 120 v. H. des Nennwertes eingezogen werden. Die Zahlung der Entſchädigung ſoll ſich gus dem Reingewinn des fetzigen bezw. ſpä⸗ terer Geſchäftsfahre geſchehen, ledenfalls vorweg aus Beſtänden der Liqufdatlon. Die Geſellſchaft wird aber ſchon fetzt den Aktionären ihres Entſchüödigungsanſpruches ein unkündbares lehen zur Ver⸗ fügung ſtellen. Die Vorzugsaktionäre verzichten ebenfalls auf ihr Vorrecht. * Chriſtian Dierig Ach. in Langenbielau.— Gewinnabſchluß, aber keine Dividende. Die., die bekanntlich am 11. Jun 1928 mit einem Ag, von 80 Will. gegründet wurde, legt jetzt ihren erſten Geſchäftsbericht vor. Es wurde ein Bruttoergebhis von 6 614 887 erzielt, dem an Abſchreibungen 2 282 691, an Aufwen⸗ dungen für Steuern und ſozlole 3 194 288„ und an Woßl⸗ 507 800„ gegenuberſtehen. Es verbleſbt ein Rein ⸗ 5 1 705 Bien; 6* a g Fiteg per 2 1 9 0 k U be. 9 7 7 0 5— 2 925 8 —— 9 2 50 n 8*. 100 8 f ata 85 5 Rückgang der Transpvorlumſätze Saiſonmäßige Zunahme zu erwarten Die Transportumſätze haben ſich in den letzten Monaten vermin⸗ dert: ſeit Juni geht die arbeitstägliche Wagengeſtellung der Reichs⸗ hahn zurück. Dieſer Rückgang iſt ein deutliches Zeichen dafür, daß die Umſatztätigkeit in der Produktionswirtſchaft in dieſer Zeit nachgelaſſen hat. Gemäß den Erfahrungen der letzten Jahre über die Saiſonbewegung der Wagengeſtellung wäre eher eine Zunahme der Transportumſätze zu erwarten geweſen. Normalerwetſe iſt in der Zeit von Juni bis Auguſt mit einer Stei⸗ gerung der arbeitstäglichen Wagengeſtellung um etwa 8 v. H. zu rech⸗ nen. Das Transportvolumen der Reichsbahn hielt ſich ſeit April dauernd über Vorjahrshöhe. Dabet wird man freilich zu berückſich⸗ tigen haben, daß die Transporte in dieſem Jahr im zweiten Viertel⸗ jahr un verhältnismäßig ſtark anſteigen mußten als Folge des Transportausfalls im erſten Viertelſahr. Von Jahresbeginn bis Ende Auguſt dürften die Transportumſätze annähernd gleichgroß geweſenſein wie in der ent⸗ ſprechenden Zeit des Jahres 1928. Das natürliche Wachstum des Umſatzvolumens der Wirtſchaft(ſollte die bisherige Entwicklung weiterhin anhalten, ſo müßte man mit einer jährlichen Steigerung der Wagengeſtellung um etwa 6 v. H. rechnen), hat ſich demnach nicht voll durchſetzen können. Wenn die Transporte wäh⸗ rend der letzten Monate verhältnismäßig hoch waren, ſo iſt dies zu einem großen Teil auf die günſtige Lage des Kohlenmarktes zurück⸗ zuführen, die zu einer ſtarken Steigerung der Kohlentransporte ge⸗ führt hat. Die Wagen geſtellung für Kohle iſt in den Monaten Ja⸗ nuar bis Auguſt um etwa 11 v. H. größer geweſen als im Vorfahr. Sleht man von den Kohlentransporten ab, ſo er⸗ gibt ſich, daß die Produ zentenumſätze in dieſer Zeitoffen bar weſentlich niedriger waren als im Vorjahr. Die Wagengeſtellung wird ſich, nach Anſicht des In⸗ ſtituts für Konjunkturforſchung, in den nächſten Monaten nicht un beträchtlich erhöhen. Abgeſehen von der Ein⸗ deckung für den Winterbedarf an Kohle haben auch der Umſchlag der Ernte ſowie die Vorbereitungen auf das Weihnachtsgeſchäft im Ein⸗ zelhandel ſteigende Transportumſätze zur Folge. Vor einer Diskonterhöhung in Belgien? In Brüſſeler Fi⸗ nanzkreiſen ſind Gerüchte im Umlauf, die von einer bevorſtehenden neuen Diskonterhöhung der Banque Nationale wiſſen wollen. Eine Beſtätigung dieſer Meldung konnte der Dh De⸗Korreſpondent bisher nicht erhalten. vom 31. Juli 1929. * Sparkaſſentag 1931— in Eſſen. Die Tagung des Deutſchen Sparkaſſen⸗ und Giroverbandes in Königsberg iſt ſoeben zuende⸗ gegangen. Wie wir erfahren, wird der Verband 1931 in Eſſen tagen. frür die Wahl der Stadt Eſſen als Tagungsort ſpricht vor allem der Umſtand, daß die Wiege des Deutſchen Sparkaſſenverbandes in Eſſen geſtanden hat. 1881 kamen Vertreter deutſcher Sparkaſſen auf Ginladung des damaligen Vorſitzenden des Vorſtandes der Eſſener Sparkaſſe, Handelskammerſyndikus Dr. fur. von Heyden, in Eſſen zuſammen, wo der Grundſtein zum fetzigen Sparkaſſen⸗ und Giro⸗ verband gelegt wurde. * Erfolg der Elektrifizierung bei den Schweizer Bundesbahnen. Nach einem Gutachten, das die Generaldirektion der Schweizeriſchen Bundesbahnen über die Wirtſchaftlichkeit des elektriſchen Betriebes gegenüber dem Dampfcetrieb für das Jahr 1929 ſich hat erſtatten laſſen, ſind die Erſparniſſe durch den elektriſchen Betrieb im Jahre 1929 auf rund 5 Millionen Franken zu beziffern. Vorläufig kein Auſchluß der Frauzoſen und Belgier an das Internationale Stickſtoffkartell. Von aubhentiſcher Seife wird die Nachricht dementiert, daß ein Anſchluß der Etabliſſements Kuhlmann ſowie der Sociéts Belge de'Azote an das engliſch⸗deutſch⸗chileniſche Stickſtoffkortell beabſichtigt ſei. Die Mitteilungen über den gün⸗ ſtigen Stand der Verhandlungen eilten den Tatſachen vovaus. Es ſcheint alſo, als ob ſich bei den Verhandlungen, die anläßlich der Anweſenheit des chileniſchen Finanzminiſters in Paris angebahnt wurden, Schwierigkeiten ergeben haben, deren Ueberwindung bisher noch nicht gelungen iſt. * Erhöhte Chileſalpeter⸗Produktion. Wie aus Valparaiso 115 meldet wird, berichtet die Anglo⸗South American⸗Bank über die Produktion und Geſamtverſchiffungen von Chileſolpeter in der Zelt Jult—Auguſt 1929 wie folgt: Produktian 5 419 849 metr. quinb, (i. V. 5 384 539), Geſamtverſchiffungen 3 998 293 gegen d 698 819 met i. B. Die Zahl der in Betrieb befindlichen Ofieinen betrug gegen 69 im Auguſt des Vorjahres. Der Kampf auf dem Venzinmarkt In einer Zuſchrift von einer Außenſeiterfirma wird darauf hin⸗ gewieſen, daß im Zuſammenhang mit der am Montag erfolgten ein⸗ ſtimmig angenommenen Entſchließung des Reichsverbandes der Ga⸗ ragenbeſitzer eine ganze Reihe von Ortsgruppen dieſes Verbandes bereits ben Beſchluß zur Eröffnung des Preiskampfes gefaßt haben. Als neueſte Entwicklung in dem Kampf auf dem Be⸗ triebsſtoffmarkt ſei mitgeteilt, daß die Konvention ſeit—4 Tagen ihre Gemiſch⸗Preiſe in der Kölner Kampfzone auf 31 Pfg. pro Liter geſenkt habe, ſodaß die Gemiſch⸗Preiſe ſeit dem 31. Anguſt bis heute von 88 auf 31 Pfg. geſunken ſeien. Weiterhin wird mit⸗ geteilt, daß infolge des Eingreifens der ſchleſiſchen Ortsgruppen der Kampf ſich in Oberſchleſien auf breiteſter Baſis entwickelt habe. Die Konvention ſei auch dort gezwungen worden, ihre Preiſe für Benzin und Benzin⸗Benzol⸗Gemiſch um 4 Pfg. und für Benzol um 1 Pfg. pro Liter zu ſenken.— Hierzu erfährt der DD. von Konventions⸗ ſeite, daß im Kölner Bezirk die Preiſe für Benzin von—4 Pfg. und für Benzol um—2 Pfg. ſeit 2. September von der Konvention ge⸗ ſenkt wurden. Zu der Ausdehnung des Kampfes in Schleſten wurde erklärt, daß es ſich hier nur um einen ganz kleinen Bezirk und zwar ſpeztell um Gleiwitz handele. Auch hier wurden die Preiſe von der Konvention etwas herabgeſetzt. Im übrigen würden die Konventions⸗ preiſe für den Berliner und die übrigen Bezirke non der Konvention nach wie vor aufrecht erhalten werden. Deviſenmarkt Im heutigen Frühverkehr notierten Pfunde gegen Nem- Vork, 484, 68 484,[ Schweiz. 25,18 285 tockholm 19,18 48,10 Pere 12 128,0 Seas 12408 12,09 Nb 32086 527 Brüſſel„„ 84,87] 34,88 Oslo„20 19,20: Matland. 92,67] 92,67] Kopenhagen„ 18,20 18,20 Gegen Reichsmark wurden Dollar mit 480.08 und Pfunde mit 20388 75 gehandelt * Priesermäßigung für füödentſches Brotmehl. Die ſüdbeulſchen Mühlen haben beute den Preis für Brotmehl von 90,28 auf 28,25% ermäßigt und dadurch die Spanne zwiſchen Brotmeſl und Weizen⸗ mehl von bisher 8 wieder auf 10 erhöht. * Nürnberger Hopfenbericht vom 17. Sept. 200 Ballen Baßn⸗ 60 Ballen Umſatz. Tendenz un⸗ Gebirgshopfen prima 4560, zufuhr. 30 Ballen Landzufuhr. verändert ruhig, Preiſe unverändert. wittel 3540, gering 24—90; Aiſchgründer mittel 35; Hallertauer primo 80—90, mittel 88—75, geranf F Württemberger prima 9090, nrittel 9070; Pfälzer prima 5060, mittel 4050; Ba⸗ diſcher 30—00 l. n Häute⸗Auktion Stuttgart. Die geſtern in Stuttgart abgehaltene Häute⸗Auktion für das württembergiſche Gefälle verlief bei gutem Beſuch ruhig, die Preisveränderungen hielten ſich in engen Grenzen. Kalbfelle konnten in der leichten Gewichtsklaſſe die letzten Preiſe halten, während ſchwere Felle leicht zurückftielen, Großvtehhäute blieben uneinheitlich, leichte Häute ftelen einige Pfennige ab, gut letztpreiſig oder einige Pfennige höher. Bullenhäute ruhiger und etwas nachgebend. Es waren angeboten: 18 597 Stück Graßoieh⸗ häute, 1000 Stück Schaffelle und 20 076 Stuck Kalbfelle. Obſtgroßmarkt Weinheim vom 17. Sept. Weinheim koſteten: Birnen 1. Sorte—24, 2. Sorte 48 Aepfel —10; Zwetſchgen 7g; Pfirſiche 1740; Bohnen 1216; Abfatz und Nachfrage gut. * Obſtgroßmarkt Bad Dürkheim vom 3 Am heutigen Obſtgroßmarkt wurden 5 Mkrabellen—19, Birnen.18, Acpfel e 118, Tomaten 84, Zwetſchgen 89, An fuhr 200 Zentner, Abſatz gut. Der augenblickliche Diskontſatz von 5 v. H. datiert Am Obſtgroßmarkt — 3 Mittwoch, den 18. September 1929 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 482 Die weiße Jauberin von Liberia Eine ſeltſame Frauenkarriere— Vom Miſſionshaus zur Ma Brown, Ordensritterin Gummiplantage— Der Regenſchirm als Zepter der Negerrepublik Von Ralph Heinzen Endlich einmal hört man wieder von einer Frau, die auf Vor kurzem rettete Mutter Brown eine liberiſche Armee 121 8e Karriere gemacht hat. Ma Brown vor dem ſicheren Niedergang. Die Armee war ausgezogen, heißt die Dame, iſt 55 Jahre alt und lebt in der Negerrepublik um einen der kleineren Stämme zur Unterwerfung zu zwin⸗ Liberia. Es iſt nicht ungalant, ihr Alter zu nennen, denn gen, der den Befehl der Regierung in Monrovia, Leute zur ihre Taten ſind ein bißchen Geſchichte und ſie iſt beinahe Arbeit in eine portugieſiſche Kolonie zu ſchicken, nicht Folge Königin in der Schwarzen Republik. Soeben iſt ſie unter hellem Trompetengeſchmetter für außerordentliche Tapferkeit zur Ordensritterin geſchlagen worden. Aber Ritterin, das ſagt zu wenig. Ma Brown iſt, wie ſchon angedeutet, eine ungekrönte Königin, ohne daß ihr Gatte König wäre. Sie kam nach Afrika als Gattin eines kanadiſchen Miſſionars. Als dieſer ſtarb, heiratete Mutter Brown den Häuptling eines Stammes, einen ſchwarzen und ſtattlichen Mann. Sie gebar ihm vier Kinder, die ihrerſeits auch ſchon etwas Nachkommenſchaft in die Welt geſetzt haben. Einige dieſer Enkel haben eine faſt weiße Haut und blonde Haare. Die Macht, die ſich dieſe Frau über eine Anzahl von Negerſtämmen eroberte, verdankt ſie ihren nicht alltäglichen perſönlichen Qualitäten, ihrem Mut, ihrer Geiſtesgegenwart, auch ihren Kenntniſſen. Sie verſtand, wie viele Miſſionars⸗ gattinnen, etwas von Medizin und heilte durch Arzneien, die ſie aus den Pflanzen des Landes zu bereiten wußte. Da⸗ neben aber benutzte ſie auch manche Droge, die ihr die weiße Ziviliſation lieferte und auch manche von jenen Zauberfor⸗ meln, die ihre ſchwarzen Freunde ſeit altersher von ihren Medizinmännern zu hören gewohnt waren. Durch eine Kom⸗ bination dieſer Methoden gelang es ihr, eine Anzahl von Kranken zu heilen und ihren Dank und die Bewunderung des ganzen Stammes zu ernten. Von Jahr zu Jahr baute ſie ſich ihre Poſition immer ſtärker aus und durfte ſich zuletzt ſagen, daß viele Tauſende von Negern ihr beinahe blind gehorchen. Während dieſe Angelſächſin ſich in Weſt⸗Afrika ſo prächtig bewährte, gewann Liberia plötzlich viel Intereſſe drüben in Amerika. England baute durch den Stevenſon⸗Plan, der die Rohgummierzeugung in ſeinen Kolonien zur Hochhaltung des Gummißpreiſes elaſtiſch beſchränkte, ſein praktiſches Gummi⸗ monopol mächtig aus, und die amerikaniſche Induſtrie, die Gummireifen für ihre Autos brauchte, wollte ſich das nicht ge⸗ fallen laſſen. Kautſchuk war der allerwichtigſte auf der kurzen Liſte von Rohſtoffen, die in den Vereinigten Staaten ſelbſt nicht zu finden waren. Da faßte ein Kreis amerikaniſcher Induſtrieller, deren vornehmſter Vertreter Fireſtone, Reifen⸗ fabrikant in Akron, Ohio, Fords Freund war, den Gedanken, in der fernen Negerrepublik Liberia eine Million Acres für amerikaniſche Rechnung mit Gummibäumen zu bepflanzen. Mit den Amerikanern, die nach Liberia kamen, um Gummi zu pflanzen, war auch Mutter Browns große Stunde gekommen. In einem Tempo, das ihrer Energie alle Ehre machte, richtete ſie ein Warenhaus ein und verſorgte die Amerikaner, die die Pflanzungen anlegten und ihre vielen Tauſende Arbeiter mit Früchten, Geflügel und friſchem Brot und machte ſich ſchnell ein ſchönes Vermögen. Mutter Brown, die Gattin eines ſchwarzen Stammes⸗ häuptlings, hat die Berührung mit der angelſächſiſchen Kultur niemals verloren. Sie iſt auf engliſche Zeitungen abonntert und hält ſich auf dem laufenden über die Weltprobleme. Sie iſt ganz dick und rund geworden, was dem Schönheitstyp dieſer Breitegraden entſpricht aber die Aequatorſonne machte ſie keineswegs faul. Sie trägt weite, flatternde Schlafröcke und unzertrennlich von ihr iſt ein Regenſchirm, der ihr alljährlich zur Oſterzeit von einem Londoner Warenhaus geliefert wird. Er iſt ein Zeichen ihrer Würde. Sie war oft in Gefahr. Einmal wurde ſie tätlich ange⸗ griffen, ein Neger erhob ſogar ſein Meſſer gegen ſie, ſte konnte ſeine Schärfe ſchon am Halſe fühlen, da rief ſie aus: „Ihr könnt mich nicht töten: ich werde zurückkommen, Euch Euer Vieh verderben, Eure Ernte verbrennen und Eure Weiber töten“. 5 Da erſt merkten die Angreifer, wer ſie war, warfen ſich auf die Knie vor ihr und flehten um Gnade. Da merkte auch ſie ſelbſt, daß ſie zaubern konnte. Nachdem ihr das zum Be⸗ wußtſein gekommen war, fühlte ſie ſich noch mächtiger. Kiechenbrand in Berlin Turm des Deutſchen Doms am Gendarmenmarkt in 8 geriet aus noch nicht geklärter Urſache in Brand, der zunächſt bedrohlichen Umfong anzunehmen ſchien. 7 Züge der Berliner Feuerwehr rückten aus und konnten nach halbſtündiger Arbeit des Brandes Herr werden. — leiſten wollte. Die Armee marſchierte durch den Buſch. Die Krieger des Stammes aber, gegen den es ging, hatten ſich auf die Lauer gelegt und wollten ein großes Gemetzel an⸗ richten. Mutter Brown, die überall ihre geheimen Verbin⸗ dungen hatte, erfuhr von dieſen finſteren Plänen, begab ſich zu dem kleinen Stamme, der von der weißen Zauberin keinen Verrat zu befürchten brauchte, hielt ihm eine weiſe Rede und überzeugte ihn, daß es in jeder Hinſicht klüger ſei, dem Kampfe auszuweichen. Und ſo geſchah es auch. Dieſer fried⸗ lichen Heldentat verdankt Mutter Brown den Ritterſchlag. Seit dreißig Jahren hat ſie Liberia nicht verlaſſen. Sie iſt mit ihrem Leben dort ſehr zufrieden. Alles, was ſie von den neuen Sitten in ihrer alten Heimat hört, beſtärkt ſie nur in ihrer Anſicht, daß es namentlich für ihre Töchter und Enkelinnen beſſer ſei, in Liberia und nicht in Amerika erzogen zu werden. 3 2 Opereltenſtar und Studentin e N EN E der Meoizin 8 e r Hilde Harmath, eine bekannte ungariſche Soubrette, wurde fetzt an ein Berliner Theater verpflichtet. Frl. Har⸗ math, die vor Beginn ihrer Bühnenlaufbohn Medizin ſtu⸗ dierte, will jetzt neben ihrem abendlichen Auftreten ihr Studium an der Berliner Univerſität fortſetzen. Eine neue Menſchenraſſe Weißgelbe Mandſchurei— Raſſenmiſchung und Miſchra ſſen im Fernen Oſten— Chineſen heiraten Ruſſinnen Um das Preſtige des Weißen Mannes 5 Von D. Im Fernen Oſten, in der Nordmandſchurei, iſt eine neue Menſchenraſſe in Entſtehung begriffen. Nach menſch⸗ licher Vorausſicht wird dieſe neue Raſſe die Beziehungen zwi⸗ ſchen Weißen und Gelben mächtig beeinfluſſen. Häufiger als in irgend einem anderen Teil der Welt kommen in der Nordmandſchurei Ehen zwiſchen Ruſſen und Chineſen vor. Und mehr als irgend ein anderer Faktor ſind es wirtſchaftliche Notwendigkeiten, die hier die Kinder der hellen und einer dunkleren, der kaukaſiſchen und der mongo⸗ liſchen Raſſe, zuſammenführen. Mehr als 150 000 Weiße Ruſſen, das heißt Gegen revolutionäre, die in ihr Vaterland nicht zurückkehren wollen oder können, leben im Umkreiſe der Chineſiſchen Oſtbahn. Mehr als neun Zehntel von ihnen, die einſt beſſere Tage geſehen haben, leben heute wie Chinas niedere Klaſſen, auf einem für das europäiſche Vorſtellungs⸗ vermögen unglaublich niedrigen Lebensſtandard. Das not⸗ gedrungene Zuſammenleben führt zu einer Vermiſchung der Raſſen, wie ſte in ſolcher Maſſe ſelten beobachtet wurde. Wenn man Charbin vom Süden her naht, merkt man das, was man in Amerika„Color line“ nennt, den Tren⸗ nungsſtrich zwiſchen dem Gebiet zweier Raſſen, recht deutlich. Unterhalb Tſchangtſchuns, das an der ſüdmandſchuriſchen Eiſenbahn liegt, ſieht man hauptſächlich nur Chineſen. Mit Tſchangtſchun aber erreicht man das Gebiet der neuen Raſſe, die halb ruſſiſch und halb chineſiſch iſt. Tauſende Chineſen haben ſich auf dieſem Gebiet ruſſiſche Weiber genommen. In Charbin hingegen ſieht man eigentlich nur Ruſſen. Hier haben die Ruſſen der großen Vermiſchungstendenz bisher ſiegreich Widerſtand zu bieten vermocht. Statiſtiken über die Ausbreitung der neuen Raſſe gibt es nicht. Die chineſiſchen Behörden ſind auf Statiſtiken nicht verſeſſen und die Weißen Ruſſen, ein Volk ohne Land, haben nach einem Jahrzehnt des Exils andere Sorgen, als das Verſäumnis der chineſiſchen Behörden nachzuholen. Von Fremden jedoch, die ſchon ſeit einer Reihe von Jahren hier leben, kann man die Behauptung oft hören, daß vielleicht ein Drittel der Töchter der Weißen Ruſſen Chineſen gehei⸗ ratet hat. Es gibt ſchätzungsweiße 50 000 bis 100 000 weißgelbe Miſchlinge in der Nordmandſchurei. Wenn ſie einmal er⸗ wachſen ſein werden, dürften ſie viel dazu beitragen, die zwei Raſſen ihrer Eltern, die weiße und die gelbe, einander näher zu bringen. 0 Schon heute iſt eine Folgeerſcheinung der Raſſenvermi⸗ ſchung klar erkennbar: die geänderte Einſtellung der chineſi⸗ ſchen niederen Klaſſen zum Weißen Manne. Wer aus dem eigentlichen China kommt, merkt den Unterſchied ſchnell. In der Nordmandſchurei haben weiße Männer, Frauen und Kin⸗ der lange Jahre hindurch in der furchtbarſten Armut gelebt und haben ſich während dieſer Zeit mit den niederen chineſt⸗ ſchen Klaſſen ausgiebig vermiſcht. Dadurch gelangte der Chineſe in der Nordmandſchurei dahin, mit dem Weißen auf ſo vertrautem Fuß zu verkehren wie ſonſt nirgends und namentlich weiter ſüblich nicht. a Alteingeſeſſene weiße Reſidenten in China betrachten dieſe Lage mit bedenklichem Kopfſchütteln. Das Preſtige des weißen Mannes, klagen ſie, werde zerſtört! Der weiße Mann, jam⸗ 1 1 Wie Frhr. v. Richthofen fiel Auf die Veröffentlichung des Bildes in Nr. 420 des engliſchen Fliegers Capt. Woolbridge, der den deutſchen Flieger⸗ helden Frhr. v. Richthofen abgeſchoſſen haben ſoll, geht uns von einem Leſer folgende Darſtellung über das Ende von Richthofen zu: „Zur Zeit des Todes des Frhr. von Richthofen befand ich mich als Kriegsgefangenr in einem engliſchen Gefangenen⸗ lager in der Nähe von London. Es war uns geſtattet, engliſche Zeitungen zu halten, von welcher Erlaubnis wir reichlich Ge⸗ brauch machten, ſodaß wir über die Ereigniſſe auf dem Kriegs⸗ ſchauplatz bei der ausgiebigen Berichterſtattung der engliſchen Zeitungen gut und raſch unterrichtet wurden. So war auch der Heldentod des gefürchteten deutſchen Kampffliegers in den engliſchen Blättern eingehend geſchildert. Nach dieſen Darſtellungen iſt Richthofen nicht im Luft⸗ kampf gefallen. Er geriet vielmehr bei Verfolgung eines Gegners ziemlich tief herunter und überflog in geringer Höhe die beiderſeitigen Stellungen in der Richtung nach dem Feind. Es war in der Gegend von Villers⸗Bretonneux, öſtlich Amiens, wo in jenen Tagen die 199. deutſche Infanterie⸗Divi⸗ ſion, darunter das badiſche Inf.⸗Regt. 114, lag. Die feindlichen Gräben waren von auſtraliſchen Regimentern beſetzt. Als das deutſche Flugzeug in den Feuerbereich der engliſchen Stel⸗ lungen geriet, zog es natürlich den Beſchuß durch die dort liegenden Truppen auf ſich, wurde bei der geringen Höhe ge⸗ troffen und ſtürzte eine Strecke hinter der engliſchen Front ab. Die tödliche Salve ſoll ein auſtraliſches leichtes Maſchinen⸗ gewehr abgegeben haben. Die Engländer vermuteten zuerſt nicht, daß in dem ab⸗ geſchoſſenen Flugzeug Richthofen ſein Ende gefunden habe, trotzdem ſeine„rote Kiſte“ ihnen wohlbekannt war. Erſt am Orden„Pour le Mérite“, den ſie beim Oeffnen der Lederjacke an der Leiche fanden und an den vorgefundenen Papieren konnten ſie feſtſtellen, daß ihr gefährlichſter Gegner ſeinen Soldatentod erlitten hatte. Sie ehrten ihren tapferen toten Feind durch ein Begräbnis mit militäriſchen Ehren auf dem Friedhof eines Dorfes hinter der Front. Der Tod Richt⸗ hofens wurde den Deutſchen durch einen vom Flugzeug ab⸗ geworfenen Brief mitgeteilt. Nach der vorſtehend gegebenen Darſtellung, wie ſie damals durch alle engliſchen Zeitungen ging, iſt Richthofen, der größte deutſche Kampfflieger, nicht im Luftkampf beſiegt worden, ſondern dem Feuer eines Maſchinen⸗ gewehrs vom Erdboden erlegen.“ 5 Mädchenverkauf in Afghaniſtan Ein Engländer, der kürzlich aus Afghaniſtan zurückgekehrt iſt, erzählt, daß in Kabul, der Hauptſtadt des Landes wieder volle Ruhe herrſche. Mit großem Aufwand ſei der Durbar, ein Nationalfeſt der Afghanen, gefeiert worden. Dabei habe man auch die Unterwerfung des Hazaras⸗Stammes feſtlich begangen. Mehr als 200 Hazaras⸗Mädchen, die der Stamm übergeben mußte, ſeien während des Feſtes meiſthietend ver⸗ kauft worden. Dabei hätten die Mädchen mit großem Körper⸗ gewicht beſonders gute Preiſe erzielt, zum Teil bis zu 4000 Mark, während man für die ſchlanken nur ein paar hundert Mark bezahlt habe. Die ſchlanke Mode ſcheint alſo in Afgha⸗ niſtan nicht beliebt zu ſein. e 5 C. Beß mern ſie, werde jene ehrfurchtsvolle Unterwürfigkeit der gel⸗ 5 ben niederen Klaſſe, die ihm heute noch zuteil werde, in der Nordmandſchurei nicht länger genießen können. g Andere freilich haben das Gefühl, daß die ohnehin unver⸗ meidliche Raſſenvermiſchung ſich zum Beſten der Meuſchheit Die Barriere zwiſchen Weißen und Gel⸗ auswirken werde. ben, dies iſt ihr Hauptargument, ſei auch bisher nur künſtlich geweſen: nämlich eine wirtſchaftliche Barriere; die Weißen hätten einfach beſſer gelebt als die Gelben; damit ſei es nun eben vorbei. Aber gleichgültig, ob günſtig oder ungünſtig für den weißen Menſchen, die Vermiſchung der Raſſen in der Nord⸗ In einer Generation werden weiße Ruſſen und gelbe Chineſen in und um Char⸗ mandſchurei iſt eine große Tatſache. bin zurücktreten müſſen hinter den Angehörigen der neuen Raſſe, in der ihrer beider Blut unlösbar vermiſcht iſt. We Laue Sab bir Schiff BAREEM MASS ENS TRASSEN kg SLA FeaMAc prrenstünd o sr. N 22 1 2„ AMERIKA ENMCL AN rer.80 ln 6 U En aon ad oο 215 a N. 5 n ln. Knabe nee Holla 0 DEUTSCH AN e. UGoo⁰ sc. dauon Aabon- 0 2 Ats lem. 3, 20e nale e Unſere Darſtellung zeigt das Verhältnis der natürlichen und künſtlichen Schiffahrtswege in den einzelnen Ländern Die Rieſenreiche Amerika und Rußland haben verhältn mäßig wenig Kanäle, da die Ströme ſo breit find, 5 ohne Regulterung befahrbar ſind. Dagegen beſitzt überwiegend künſtliche i die die f 3„„NVöLK2çc exfeden men MCHICSTEN LAubER. 8. Seite. NP. 3 22 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 18. September 1929 e 3 Mitteilung machen Mannheim, 17. September 1929 2. Zt. Hch. Lanzstr. 14 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen! Friedl Uhl WVe. Heule früh 304 Uhr wurde mein geliebter Gatte, unser treusorgender Vater, Sohn, Bruder, Schwiegersohn und Schwager August Hl im Alter von 32 jahren, nach langem schwerem Leiden zur ewigen Ruhe abgerufen, wovon wir Freunden und Bekannten auf diesem Wege —— Die Beerdigung findet Donnerstag nachmittag 11 Uhr statt Verſteigerung des Obſterträgniſſes in Neckarau in 88 Loſen am Donnerstag, den 19. September 1929 gegen Barzahlung. Zu⸗ ſammenkunft 8 Uhr am Nlederbrückl. 20 Hochbauamt, Abt. Gartenverwaltung. ZwWangs versteigerung Donnerstag, den 19. Sept., nachm. 2 Uhr werde ich im Pfändungslokal Q 6. 2 geg. bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich ver⸗ ſteigern: 2 Büfetts, 3 Schreibmaſchinen, drei Schreibtiſche, 2 Sofas, 2 Grammophone, zwei Warenſchränke; ferner an Ort und Stelle: 1 großer Kaſſenſchrank mit Treſor. 10 434 Mannheim, den 18. September 1929. Lindenfelſer, Vzb. 7 Von der NRelse zuruck Dr. Carl Boss eri Zahnerzi E 2, 1(Rückseite v. Warenh. Wronker) 1022 gerin und Tante, Frau Certrud Lehnen geb. Könisser Seckenheimerstr. 106 Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen: Wilhelm Lehnen Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine innigstgeliebte Gattin, unsere herzensgute Mutter, Schwiegermutter, Schwa- gestern, nach mit großer Geduld ertragenem schweren Leiden, wohlversehen mit den hl. Sterbesakramenten im Alter 53 Jahren, zu sich in die Ewigkeit abzurufen Mannheim, Düsseldorf, Breyell, Leuth, den 18. Sept. 1929 Die Beerdigung findet am Freitag, den 20. Sept., nachm. 3 Uhr von der Leichenhalle aus statt 8205 Javol beſeitigt Schuppen und Schinn, kräftigt den Haar⸗ wuchs, beugt frühzeilſgem Ergrauen vor und er⸗ möglicht eine gute Frſſur! Alle Friſeure behandeln auf Wunſch Ihr Haar mit Jevol⸗Kräuterbaartenktur. Erterſkultur.-G. Kolberg. Mäntel, wöne SRunds, xucise Besatz- Felle kauf. Sie preiswert. 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September 1929 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Vitus Wessbecher Schulhausmeisſer I. R. Die Beerdigung findet am Donnerstag den 19. Sept., 2 Uhr nachmittags, von der Friedhofkapelle aus statt Irauerbrieie Schnell leert Druckerei Dr, Haas G. m. b. H. E 8, 2. . Ppillerl vn POTT OJ 15 0 ö Vertreter. stuttgart, Dostach 64 J Sad ges Damles agung Zurückgekehrt vom Grabe meiner unvergeßlichen Frau und unserer lieben Mutter ist großes Bedürfnis, allen von Herzen zu danken, welche uns in unserem tiefen Schmerze beigestanden Mannheim(B 7, 10), den 17. September 1920 es uns ein haben 10452 . EL Bei Rück⸗ grat⸗ ver⸗ krüm⸗ mung erziele mit N meiner Methode glänz. Er⸗ folge. Preisgekrönt 10. und 17. Aerzte⸗ kongreß. 7 gold. Me⸗ daillen, u. a. höchſte Auszeichnungen. Lei⸗ dende verlangen im eigenſten Intereſſe unſer hochint. Buch mit 50 Abbildungen koſtenlos auf 8 Tage zur Anſicht. Glän⸗ zende Empfehlungen aus Oeſterveich. Frauß Menzel, Stuttgart 5, Hegelſtr. 41. Em71 Massage! Bäder! 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Löffler Technische Einrichtung: Walther Unruh Anfang 19.30 Uhr Ende geg. 22.30 Uhr Personen: Boris Greverus im Zwischenspiel: Plutus) Sydney de Vries urst Jeletzky Christian Könker ekalinsky Fritz Bartling Ssurin Karl Mang Techaplitzky Theo Herrmann Narumofl Hugo Voisin Testordner Werner Mäckel Gra fin Edit Maerker Marg. Teschemacher Marg. Klose Liaa Pauline im Zwischen- spiel: Daphnis) Gouvernante Nora Landerich Mascha Luise Müller Chlos(im Zwischenspie) Gussa Heiken laber dm ins Apolle Der 8 Sensations-Erfolg der Revue DE 18. Vds 1881 Witz, Tempo, Laune, Lustigkeit. 8 Ein Ensemble, herrlich. Kein Versagen. Genug gelobt? Nein, man kann nieht genug loben. H. S. im Tageblatt. neute Mitwoch 4 unr . Eiheltsorstellung-50 u. M..- Vorverkauf 10 12½ u. ab 5 ur tüel. 810% Uhr S80ͤC Donnerstag abds. 5 Uhl, lang 02.6 ach dem großen Ertolg des ersten Abends 2. Experimental Vortrag des Hellsehers 3 Ern Jan Hanussen Neue Experimente . 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