5 bildet, Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe aupt⸗Geſchäſtsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle K 11 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr 6, Ade ee 19/20 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951. 24952 u. 24953 Regelmäßige Beilagen: Geſetz u. Necht Donnerstag Montag: Sport und Spiel Dienstag wechſelnd: Aus der Welt der Technik wechſelnd: Mannheimer Frauenzeit Abend ⸗ Ausgabe Hannheimer General Anzeiger Kraftfahrzeug und Verkehr Neues vom Silm Wandern u. Neiſen Samstag: Aus Seit u. Leben Mannheimer Mnuſilezeitung ung Aus dem Kinderland Freitag — neiner zollfriede in Europa? Wirtſchaſtsfragen vor dem Genfer Forum Genf, 18. Sept.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Die Wirtſchaftskommiſſton hat ihre Arbeiten geſtern zum Ab⸗ ſchluß gebracht. Es liegt ein umfangreicher Entſchließungs⸗ antrag vor, deſſen Kernſtück ein zwei⸗ bis dreifähriger Zollfriede zwiſchen den europäiſchen Staaten In dem Vorſchlag der Wirtſchaftskommiſſion wird empfohlen, das zuſtändige Komitee des Völkerbundes mit der Ausarbeitung eines Planes zu betrauen, der den Regierungen zur Prüfung und Rückäußerung übermittelt werden ſoll. Für Anfang des nächſten Jahres iſt der Zuſammentritt einer Kon⸗ ferenz von Regierungsvertretern vorgeſehen, mit der Aufgabe, endgültige Beſchlüſſe über die Bedingungen aufzuſtellen, unter denen ein zwei⸗ bis dreijähriger Zollfriede in Kraft treten könnte. a Vor Mitte des nächſten Jahres läßt ſich mit dem Beginn des Zollwaffenſtillſtandes kaum rechnen. Außerdem wird in dem Antrag der Wirtſchaftskommiſſion die Einberufung einer Regierungskonferenz über das Kohlenproblem als zweckmäßig bezeichnet. Auch die Rechtskommiſſion gelangte mit ihren Beſprech⸗ ungen über die Harmoniſierung der Völkerbundsſatzung und des Kelloggpaktes zum Abſchluß. Bekanntlich lag ein eng⸗ liſcher Antrag vor, den Kriegsächtungspakt mit dem Völker⸗ hündsſtatut in Einklang zu bringen, um dadurch eine lücken⸗ loſe Rückverſicherung gegen den Ausbruch von Feindſelig⸗ keiten herzuſtellen. Der deutſche Standpunkt ging dahin, daß die Anpaſſung des Kelloggpaktes an die Völkerbunds⸗ fatzung ein ſehr kompliziertes Werk ſei. Dieſer Gedanke fand auch in der geſtrigen entſcheidenden Sitzung der Rechts⸗ kommiſſton ſeinen klaren Ausdruck. Es wurde heſchloſſen, die ganze Frage zur weiteren Prüfung dem zuſtändigen Ko⸗ mitee des Völkerbundsſekretartats zu überweiſen. Derartige Beſchlüſſe laſſen deutlich erkennen, daß es ſich um eine Ver⸗ ſchiebung auf un beſtimmte Zeit handelt. Jeden⸗ falls hat Ramſay Macdonald mit der Einbringung ſeines Vorſchlages kein Glück gehabt. Die finanzielle Anterſtützung angegriffener Staaten Zur Frage der finanziellen Unterſtützung angegriffener Staaten wurde heute vormittag im Abrüſtungsausſchuß ein Entſchließungsantrag des griechiſchen Delegierten Politis mit verſchiedenen ſchwediſchen Abänderungsanträgen angenom⸗ men. Dieſe Abänderungsanträge unterſtreichen vor allem den engen Zuſammenhang zwiſchen der gepanten finanziellen Unterſtützung und der Herabſetzung und Beſchränkung der Rüſtungen und verlangen eine gründliche Prüfung dieſes Zuſammenhanges. In der Entſchließung wird ferner betont, daß die Gewäh⸗ rung der finanziellen Unterſtützung in enger Verbindung ſteht mit dem allgemeinen Problem der Beſtimmung des An⸗ greifers wie auch mit dem derKriegsverhütung überhaupt. Mit dieſem Hinweis werden die zahlreichen Bedenken gegen die Feſtlegung einer allgemein gültigen und ganz beſtimmten Ver⸗ pflichtung wie auch gegen die Forderung eines beſtimmten Verfahrens für die Beſtimmung des Angreifers nach den Ge⸗ dankengängen des Genfer Protokolls Rechnung getragen. Graf Bernſtorff wies auch in der heutigen Aus⸗ ſprache noch einmal auf die Wichtigkeit hin, daß die Staaten, die dieſes Abkommen unterzeichnen wollen, wiſſen, was in der Frage der Abrüſtung geſchieht. Für Deutſchland und für viele Staaten hänge jedenfalls die Unterzeichnung dieſes Ab⸗ kommens von dem Vorhandenſein der Abrüſtungskonvention ab. Es müſſe deshalb eine Formel gefunden werden, um beide Abkommen zu verbinden, womit die deutſche Delegation den ſchwediſchen Abänderungsantrag unterſtütze. Parteiführer⸗Konferenz im Reichslag Berlin, 18. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Heute vormittag um 11 Uhr hat, wie angekündigt, im Reichstag die Parteiführerbeſprechung ihren Anfang genommen und zwar unter dem Vorſitz Dr. Wirths als dienſtälteſtem der in Berlin anweſenden Miniſter. Weiter nehmen der Reichs ⸗ arbetitsminiſter, der Finanzminiſter, der Ver⸗ kehrs⸗ und Wirtſchaftsmintſter an der Ausſprache teil. Von den Parteien ſind die Sozialdemokraten durch Breitſcheid und Wels, das Zentrum durch Perli⸗ tius, die Volkspartei durch Dr. Scholz, die Demokraten durch den Abg. Haas und die Bayeriſche Volkspartei durch den Prälat Leicht vertreten. Außerdem ſind die ſozial⸗ und finanzpolitiſchen Sachverſtändigen der Fraktionen und der Vorſitzende des Sozialpolitiſchen Ausſchuſſes, Dr. Eſſer, hinzugezogen worden. Materielle Vereinbarungen kamen in der interfraktio⸗ nellen Beſprechung nicht zuſtande. Es herrſcht jedoch bei allen beteiligten Parteien das Beſtreben, ſich weiter energiſch für eine gemeinſame Löſung der Streitfragen ein⸗ zuſetzen. Zunächſt will man verſuchen, im ſozialpolitiſchen Aus⸗ ſchuß des Reichstages, der die zweite Leſung der urſprüng⸗ lichen Regierungsvorlage über die Verſicherungsreform mor⸗ gen fortſetzt, dieſe Vorlage zu verabſchieden, die bekanntlich vom Reichsrat in verſchiedenen Punkten abgeändert worden iſt. Die interfraktionellen Beſprechungen werden vorausſicht⸗ lich während der Beratungen des ſozialpolitiſchen Ausſchuſſes über die urſprüngliche Vorlage, ſpäteſtens aber vor Beginn der Beratung der befriſteten Sondervorlage wieder auf⸗ genommen werden. Dies dürfte in einigen Tagen der Fall ſein. eee eee. Der Einzelhandel tagt in Hamburg — Hamburg, 18. Sept. Die öffentliche Mitgliederver⸗ ſammlung des deutſchen Einzelhandels wurde heute durch einen Vortrag des Reichspoſtminiſters Dr. Schätzel über die Reichspoſt in Verbindung mit den den Einzelhandel be⸗ ſonders berührenden Fragen eingeleitet. Nach einem Hinweis auf die zahlreichen Verkehrsbeſſerungen und Vereinfachungen der letzten Zeit kam der Miniſter auch auf die Tariffrage zu ſprechen. Eine Gebührenerhöhung ſei von der Deut⸗ ſchen Reichspoſt nicht beabſichtigt. Was das Beſchaf⸗ fungsweſen der Reichspoſt anbetreffe, ſo habe die Reichs⸗ poſt einen ſtarken Eigenkouſum, zu deſſen Befriedigung ſie jährlich mehrere hundert Millionen aufwende. Ein nicht un⸗ bedeutender Teil falle hiervon dem Einzelhandel zu. Die Reichspoſt ſei bemüht, ſoweit es ihre Eigenwirtſchaftlichkeit nur irgend zulaſſe, durch planmäßige Verteilung der Kon⸗ funkturausſchläge der allgemeinen Wirtſchaft zu mildern und ſo die Lage der Lieferanten in Zeiten wirtſchaftlichen Dief⸗ ſtandes zu erleichtern. Zwar habe die Reichspoſt nicht alle Wünſche des Einzelhandels erfüllen können, aber ſoweit es jeweils möglich geweſen ſei, ſei es geſchehen. Frauzöſiſche Schiffahrtspläne New York, 18. Sept.(United Preß.)] Einen Ozean⸗ rieſen, der an Größe die„Mafeſtic“(60 000 Tonnen) und an Schnelligkeit die„Bremen“ übertreffen ſoll, beabſichtigt die franzöſiſche Geſellſchaft„Compagnie General Transatlant Tique“ im Oktober oder November in Saint Nazaire auf Kiel zu legen, wie Generaldirektor Tillier von der Geſellſchaft, der in Newyork an Bord des Dampfers„Franc“ ankam, erklärte. Tillier lehnte es ab, weitere Einzelheiten über den geplanten Bau bekannt zu geben, doch wies er darauf hin, daß ſeine Geſellſchaft eine rege Bautätigkeit entfalte und zur Bulkanausbruch in Japan Tokio, 18. Sept.(United Preß.) Durch gewaltige Aus⸗ brüche des Vulkans Aſama in der Provinz Guma lea. 150 Km. nordweſtlich von Tokio), die von heftigen Erdbeben begleitet werden, iſt unter der Bevölkerung des ganzen Gebietes eine furchtbare Panik hervorgerufen worden. Beſonders iſt der Kurort Karuiſawa, ſüdlich des Vulkans gelegen, ſehr heimgeſucht worden. Die von unterirdiſchem Rollen begleite⸗ ten Eruptionen gehen noch immer weiter und während der ganzen Nacht war der in Flammen gehüllte Krater des Vul⸗ kans weithin ſichtbar. Vom Wind getragen fällt die Aſche vom Aſama in weitem Umkreiſe nieder und hat teilweiſe ſchon beträchtlichen Schaden angerichtet. Ob bereits Menſchenleben zu beklagen ſind, ſteht im Augenblick noch nicht feſt. Die Bevölkerung von der Um⸗ gebung des Berges, die bei dem Ausbruch von großem Schrecken erfüllt auf die Straßen floh, hat ſich noch nicht in ihre Wohnungen zurückgetraut. Die Regierung hat bereits Maßnahmen getroffen, um, falls notwendig, ſofort eingreifen und die gefährdeten Diſtrikte räumen zu können. Auch Trup⸗ pen ſtehen zum Abtransport in das Aſamagebiet bereit. Man iſt bemüht ſo bald als möglich vorzubeugen, damit dieſe Naturkataſtrophe nicht den Schaden wie der Ausbruch des Vulkans Komagataki auf der nordfapaniſchen Inſel Hok⸗ kaido im Frühling dieſes Jahres anrichtet. Nationalfeiertag in Mexiko — Mexiko, 18. Sept. Im Verlaufe des in ganz Mexiko mit großen Feierlichkeiten begangenen 119. Jahrestages der Unabhängigkeit haben ſich zahlreiche Unfälle ereignet, bei denen ſſeben Perſonen getötet und 20 verletzt wur⸗ den. Die meiſten Todesfälle ſind auf Verkehrsſthrungen zu⸗ rückzuführen. In der Stadt Mexiko waren Hunderttauſende Zeit nicht weniger als 13 neue Dampfer, worunter ſich 6f zuſammengeſtrömt, um einer großen Parade von etwa 20 000 Paſſagierſchiffe befänden, in Bau habe. Soldaten vor dem Präſidenten Gil beizuwohnen. je einſp. Reklamen Anzeigenpreise nach Tarif, bei 1 040 5 Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40 M. 34.-M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, e uſw. berechtigen zu keinen ene Exſatzanſprüchen für ausgefa Od. beſchränkte Ausgaben oder für Perſpötelt Aufnahme von Anzeigen. Aufträge urch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Mittwoch wechſelnd: Aus Feld und Garken Quellenſtudium Eine Skizze vom geſtrigen nationalſozialiſtiſchen Abend in Mannheim Im Zuſammenhang mit den Bombenattentaten und dem „Volksbegehren gegen die Verſklavung des deutſchen Volkes“ iſt in letzter Zeit wieder viel von einer Partei die Rede geweſen, deren Exiſtenz man ſchon faſt vergeſſen hatte, von der Nationalſozialiſtiſchen Arbeiterpartei. Als einer ihrer tüchtigſten Führer gilt der Reichstagsabgeordnete Dr. Joſef Goebbels, der ſich als Gauleiter von Berlin zur Zeit auf einer Vortragstourns durch die deutſchen Lande befindet und geſtern abend hier in Mannheim im Muſen⸗ ſaal des Roſengartens geſprochen hat. Die hieſige Ortsgruppe der Nationalſozialiſtiſchen Partei hatte die Preſſe zu dem Vortrag von Dr. Goebbels eingeladen und wir haben der Einladung mit dem Willen Folge geleiſtet, unſere Kenntniſſe über dieſe Partei und ihre Ziele durch Quellenſtudium zu erweitern. Als Verfechter der liberalen Idee in der Politik haben wir uns Goebbels Ausführungen mit der Abſicht an⸗ gehört, dem Redner möglichſt unvoreingenommen zu folgen und ihm alle Gerechtigkeit zuteil werden zu laſſen, weil ein liberaler Politiker auch jeder gegneriſchen Partei das Recht auf freie Meinungsäußerung unbedingt zubilligen muß. Dieſes verfaſſungsmäßige Recht jedes Deutſchen möch⸗ ten wir jedoch auch für uns in Anſpruch nehmen, wenn wir in den folgenden Zeilen in großen Strichen ein Bild ſkizzieren von den Eindrücken, die wir im Laufe des Vortragsabend erhalten haben. Das große knallrote Plakat, das ſeit Tagen an den Mannheimer Litfasſäulen leuchtete, hatte ſeine Wirkung nicht verfehlt. In Scharen ſtrömten die Maſſen zu dieſem Vor⸗ tragsabend der Hakenkreuzler. Ueberraſchenderweiſe ſchien ſich niemand daran zu ſtoßen, daß das Eintrittsgeld 60 Pfg. betrug und daß ſelbſt Erwerbsloſe 30 Pfg. bezahlen mußten. Vielleicht lag dies daran, daß auf den Plakaten ge⸗ ſtanden hatte:„Nur wer feige iſt, bleibt daheim!“ und daß niemand ſich als feige verſchreien laſſen wollte. Viel⸗ leicht aber auch iſt der ſtarke Andrang dadurch zu erklären, daß die unter der politiſchen und wirtſchaftlichen Not dieſer Zeit leidenden Maſſen ſich von dem Vortrage eines Führers der rechtsradikalen Hakenkreuzler irgend welche hoffnungsvolle Grleuchtungen oder auch nur intereſſante Enthüllungen ver⸗ ſprachen, die ſte bei anderen Parteien nicht bekommen. Die Enttäuſchung konnte nicht ausbleiben und iſt auch nicht ausgeblieben. Wer wirklich vorurteilslos dem Verlauf des Abends gefolgt iſt, der wird uns nur beipflichten können, wenn wir feſtſtellen, daß das Eindrucksvollſte des ganzen Abends der ſchwungvolle Militärmarſch war, mit dem die Hakenkreuzler⸗Hauskapelle als Auftakt aufwartete. Doch laſſen wir den Redner, einen mittelgroßen, noch jungen Herrn mit dunklem Haupthaar, ſelbſt in Erſcheinung treten. Als Dr. Goebbels, angetan mit einem weißleinenen Automantel, die Bühne des Muſenſaals beſtieg, ſchallten ihm brauſende Heilrufe entgegen. Rechts von ihm auf dem Po⸗ dium hing ein großes Schild mit der Aufſchrift„Tod dem Marxismus“, über ihm hieß es in Rieſenlettern „Deutſchland erwache“ und links von ihm„Die Ju⸗ den ſind unſer Unglück“... Und dann ſtrömte der Fluß ſeiner Rede faſt zwei Stunden lang. Manche Perlen gingen verloren, weil Dr. Goebbels in der ſtark demagogt⸗ ſchen Manier, in der er ſprach, faſt jedesmal, wenn eine Pointe kam, ſeine Stimme ſchrill überſchlagen ließ oder zu tief ſenkte. Immerhin iſt es uns gelungen, einige Perlen aufzufangen, deren Begutachtung wir unſeren Leſern nicht vorenthalten wollen. Dr. Goebbels, der ſich faſt eine Stunde lang mit den Ereigniſſen rund um den 9. November 1918, mit den Waffenſtillſtandsverhandlungen im Walde von Com⸗ piegne, mit Erzberger, Scheidemann etc. beſchäftigte und auf die aktuellen Tagesfragen erſt ganz zuletzt und ohne daß er poſitive Vorſchläge machte, zu ſprechen kam, leiſtete ſich in ſeiner bilderreichen Sprache u. a. folgende ſeltſame Ver⸗ gleiche: „Stellen Sie ſich vor, daß in der erſten Etage eines Hauſes ein Mann wohnt, der ein Piano beſitzt, aber nicht ſpielen kann und in der zweiten Etage besſelben Hauſes ein Mann der ſpielen kann, aber kein Piano beſtitzt. Der eine könnte ſpielen, kann aber nicht, der andere möchte gern spielen, hat aber nicht die Möglichkeit dazu. In der Lage des Mannes der ſplelen kann, aber kein Piano hat, befindet ſich die Nationalſozialiſtiſche Partei. Sie wüßte ſehr wohl wie gut regiert wird, kann es aber nicht, weil ſie nicht die Macht dazu hat. Das politiſche Spiel der gegenwärtigen Machthaber aber beleidigt das muſikaliſche Ohr der Natio⸗ nalſozialiſten“. 5 Noch eine Perle: Monarchie und Republik ſind an und für ſich nur leere Begriffe. Die Monarchie iſt gut, wenn die Monarchen gut ſind und die Republik iſt gut, wenn die Republikaner gut ſind“.. Lautes Händeklatſchen und lebhafte Bravorufe der alſo belehrten Verſammlung dankten dem Redner für ſolche Erleuchtung. Dr. Goebbels aber fuhr fort:„Friedrich der Große war ein Sozialiſt, denn Sozialiſt ſein heißt, ich ordne mich und meine Wünſche dem Allgemeinwohl unter. Friedrich der Große aber be⸗ trachtete ſich allezeit nur als den„erſten Diener des Staates“. Seiner Familie hinterließ er nur ein verſchliſſenes Toten⸗ hemd, dem Volke aber einen ſauberen und gefeſtigten Staat. Alſo war dieſer Monarch Soztaliſt. Das Preußen aber, das er aus der märkiſchen Sandbüchfe herausſtampfte, war der erſte ſozialiſtiſche Staat. Da nur lautes Bravo und kein Widerſpruch erfolgte, verſetzte Dr. Göbbels der gläubigen Gemeinde noch zwei Perlen aus ſeiner großen 2. Seite. Nr. 433 Neue Mannheimer Zeitung(Abend ⸗Ausgabe] Mittwoch, den 18. September 1929 r Perlenſchnur: Kapitaliſt iſt nicht etwa jeder Mann der Geld hat, ſondern nur der, der Mißbrauch damit treibt.(Sehr gut). Das Zentrum aber iſt eine religions⸗kapita⸗ lüſtiſche Partet, weil es Mißbrauch treibt mit dem Volks⸗ gut(Lebhaftes Bravo). Und der Mittelſtand, ſo erklärte Dr. Goebbels im höchſten Diskant, ſoll zugrunde gehen, d a⸗ mit Warenhäuſer gebaut werden können...„Wich⸗ tiger als ber Beſitz von Waffen iſt der Wille, ſie zu gebrauchen. Heute iſt dieſer Wille noch nicht vorhanden. Hätten wir heute Waffen, ſo würden ſie doch nur verſchoben und ver⸗ ſchrottet werden.“ So und ähnlich ging es munter weiter bis Dr. Goebbels zum Schluß kam und ſeinen Willen zur politiſchen Macht da⸗ durch bekundete, daß er der Hoffnung Ausdruck gab, daß das Zuſammengehen zwiſchen Nationalſozialiſten und 30 Mil⸗ lionen Proletariern ſchließlich doch noch einmal kommen werde. Die Jugend der Partei arbeite dafür und laſſe ſich auch nicht dadurch abſchrecken, daß ſie mitunter in einer Woche eine Verluſtliſte von 26 Schwerverletzten zu verzeichnen Habe.„Wir ſind die Zukunft, unſſer iſt der Sieg, war der Fanfarenſtoß, mit dem Dr. Goebbels Vortrag ausklang. Und nun ſollte ohne Pauſe die Ausſprache kommen. Kein Menſch aber aus dem vollbeſetzten Saale meldete ſich. Darauf erhob ſich der Vorſitzende und erklärte mit dem mit Recht ſo beliebten Bruſtton der Ueberzeugung:„Ich ſehe, daß unſere Partei derartig ſieghaft iſt, daß kein Dreck⸗ ſchleuderer wagt, ſich mit ihr zu meſſen. Ich ſchließe deshalb die Verſammlung“. Und wir ſchließen auch. H. A. M. ——— Saarländiſch-reichsdeutſcher Güterverkehr Nach den jetzt vorliegenden ſtatiſtiſchen Zahlen iſt die Wareneinfuhr aus dem Saargebiet nach dem Reich im erſten Halbjahre 1929 ganz bedeutend gegen die Ausfuhr in der gleichen Zeit des Vorjahres zurückgegangen. Die Aus⸗ fuhr nach dem Reich nahm dem Wert nach um 7 507 000 RM. ab, wogegen die Einfuhr aus dem Reich in das Saargebiet eine Zunahme im Werte von 15 613000 RM. in der gleichen Zeit erfahren hat. Die Ausfuhr aus dem Saargebiet nach dem Reich hatte einen Wert von 101 082 000 RM. Der Rückgang der ſaarländiſchen Erzeugniſſe nach dem Reich ver⸗ teilt ſich auf alle Warengruppen, nur die Ausfuhr der Kohlen iſt ſaſt unverändert geblieben. Ein fingierter Einbruch Selbſt hereingefallen Der 38jährige Kaufmann David Halpern in Bertin hatte am Montag bei der Polizei Anzeige erſtattet, in der ver⸗ gangenen Nacht hätten Einbrecher in ſeinem Pelzgeſchäft am Spittelmarkt für 15000 Mark Pelze geſtohlen. Bei der Unterſuchung ſtellte die Polizei verdächtige Einzel⸗ heiten ſeſt. Die Einbrecher hatten angeblich vom Nachbar⸗ laden aus eine Wand durchgebrochen, die die beiden Geſchäfte voneinander trennt. Es war jedoch auffallend, daß die Trümmer des herausgeſchlagenen Wandblockes nicht, wie es natürlich geweſen wäre, im Pelgzgeſchäft, ſondern auf der an⸗ deren Seite der Wand lagen. Da noch weitere derartige Feſt⸗ ſtellungen gemacht wurden, ſah ſich Halpern geſtern abend ver⸗ anlaßt, zu geſtehen, daß der Einbruch von ihm fingiert worden ſei, um das Verſchwinden eines von ihm von einer Leipziger Rauchwarenfirma anvertrauten Poſtens Ware zu nertuſchen. Er hatte auf der Straße den 27jährigen Grich Dinke angeſprochen und ihn gegen eine Summe von 100 Mk. verpflichtet, den Einbruch zu inſzenieren. Linke hatte dazu auch die Geſchäftsſchlüſſel erhalten. 9 Bei dem Einbruch ſind jedoch noch Waren im Werte von 100900 Mark tatſächlich verſchwunden. Hal⸗ pern und ſeine Kontoriſtin, mit der er verlobt iſt, ſowie Linke ſind verhaftet worden. Engliſche Soldaten ſtehlen ein Auto — Bab Godesberg, 18. Sept. Hier wurden zwei engliſche Soldaten ſeſtgenommen. Sie waren von der Truppe durch⸗ gebrannt und hatten in Wiesbaden das Auto des Geheimrates Dr. von Opel geſtohlen. Sie hatten es in Godesberg ſtehen laſſen, da ihnen das Benzin ausgegangen war. Die beiden Soldaten wurden der franzöſiſchen Militärpolizei in Koblenz eingeliefert.. des Brotget 98 e Sowpfetruſſiſche Wirklichkeit im Spiegel der ruſſiſchen Preſſe Von Dr. Ernſt Seraphim Der Ruſſe iſt ein geborener Propagandiſt. Er glaubt auch nur zu gern an das, was ihm ſeine Fantaſie vormalt. Er betrügt ſich ſozuſagen mit Bewußtſein. Daher wirkt er auch ſtark auf andere ein, die die Verhältniſſe nicht kennen. Wo er aber ſelbſt nicht glaubt, gibt er ſich den An⸗ ſchein es zu tun. Er iſt zugleich ein leidenſchaftlicher Debattierer. Man braucht nur einmal in einer ruſſiſchen Geſellſchaft geweſen zu ſein, um zu ſehen, wie ſich die Leute an der Diskuſſion förmlich berauſchen, wie ſie das Wort ſo hoch einſchätzen, daß die Tat faſt auf die letzte Stelle gerückt wird. Immer wieder werden dieſelben Argumente in neuen Formulierungen vorgebracht. Das ſpiegelt ſich auch in der ruſſiſchen Preſſe von heute wieder. Bis zur tödlichen Langeweile wird derſelbe Gedanke behandelt. Leitartikel üler Leitartikel ergießt ſich über den ruſſiſchen Bauern und Arbeiter, dem klargemacht werden ſoll, daß das Paradies auf Erden in Sowjetrußland verwirklicht iſt. Und bei dem Reſpekt por dem gedruckten Wort führt dieſe Propaganda oft ans gewünſchte Ziel, bis dann die rauhe Wirklichkeit die Leute weckt. Es liegt das auf derſelben Linie, auf der die Potemkinſchen Dörfer liegen. Dann aber ſetzt ein anderer Charakterzug des Ruſſen ein, der ihm beſonders eigen iſt: Die Kritik. Das faſt grund⸗ ſätzliche Ablehnen alles Beſtehenden, das aus einem wilden „Wahrheitsdrang“ entſpringt, der nicht durch Sachlichkeit regu⸗ liert wird. Auch dieſes kritiſche Abtaſten der Faſſade iſt in der Preſſe deutlich zu erkennen. Die Sowjetpreſſe iſt zwar ausſchließlich amtlich und jede Kritik des kommuniſtiſchen Syſtems iſt grundſätzlich verboten, iſt unmöglich, wenn ſie von einem Gegner ausgeht. Aber der echte Kommuniſt hat das Recht die zutage tretenden Mängel des Syſtems, etwaige falſche Methoden rückſichtslos zu kritiſteren, um dem prole⸗ tariſchen Staat jene Reinheit und Trefflichkeit zu ſichern, die doch für ſein Beſtehen notwendig ſind. Gerade dieſer Umſtand macht die Lektüre der ſowjet⸗ ruſſiſchen Preſſe für den Europäer ſo lehrreich. Aus der roten Kritik, die vor nichts halt macht, erkennt er bald, wie es in Wirklichkeit mit dem angeblichen Arbeiterparadies be⸗ ſtellt iſt, wie Theorie und Praxis oft meilenweit voneinander entfernk ſind. Lieſt man den Leitartikel, ſo muß man glauben, daß alle die mit unendlich viel Trara inſzenierten roten Reformen, die mit allen Mitteln ſtaatlichen Zwanges ins Werk geſetzten großen Demonſtrationen und Propaganda⸗ tagungen von dem einmütigen Vertrauen Aller getragen ſind, daß nächſtens die entſetzlichen Wohnungsverhäliniſſe beſeitigt, daß Analphabetentum und die Arbeitsloſigkeit ausgerottet ſein werden, daß in den Fabriken der Arbeiter ſich muſterhaft hält und daß das„Dorf“ ſich bedingungslos der Sozialiſierung angeſchloſſen habe, uſw. Schlägt man aber die zweite Seite auf, ſo lieſt man in all den zahlloſen Zuſchriften von Träg⸗ heit und Gleichgültigkeit, von dem gegenrevolutionären Dorf, von dem heiligen Bürokratismus, der ärger hauſt als in zariſchen Tagen, von Unzufriedenheit an allen Ecken und Enden und von einer wirtſchaftlichen Notlage, die alle Pläne auf Getreideausfuhr und aktive Handelsbilanz über den Haufen wirft. Alle bomhaſtiſchen Aufrufe und Arlikel auf der erſten Seite täuſchen darüber nicht hinweg und alle mit großer Brutalität durchgeführten„Reinigungen“ der Gewerkſchaften, Hochſchulet und Behörden von„unzuverläſſigen“ Elementen bringen die rote Einheitsfront weder in der Stadt, geſchweige denn zwiſchen Stadt und Land zuwege. Auch die zum 21. September durch eine„großzügige“ Bearbeitung des Dor⸗ fes burch kommuniſtiſche Brigaden eingeleitete Aktion wird ſicherlich nicht ans Ziel kommen. Haben doch in den meiſten Fabriken die Arbeiter nicht das geringſte Intereſſe für dieſe „Kollektivierung“ der Bauern und im Dorfe ſelbſt behaupten ſich bei den Wahlen die verhaßten Großbauern, die Kulaki, trotz aller wütenden Verfolgungen von oben, weil der Mittelbauer lieber mit ihm Hand in Hand geht als mit dem faulen Armen, dem Bednjak, der ſich von dem Sowjet im ruſſiſchen Dorf füttern läßt und das ganze Dorf ruiniert. Und was hilft es, wenn der Leitartikel pathetiſch verſichert, daß der Arbeiter ſich der Aufgabe ganz bewußt ſei, er müſſe das ſozialiſtiſche Syſtem beherrſchen, wenn die böſe Wirklich⸗ keit nichts von dieſem Streben nach oben ſpüren läßt. Und es muß ſchon ſehr ſchlimm mit der befohlenen Ablieferung reides, l Schwachſinn und Geiſtesſchwäche heilbar? Eine ſenſationelle Entdeckung des„Verjüngungs⸗ Profeſſors“ Steinach [(Von unſerem mediziniſchen Mitarbeiter) Profeſſor Steinach, berühmt durch ſeine Verjüngungs⸗ methode, die bedeutend einfacher und aus ſichts reicher iſt, als die Affendrüſenmethode Profeſſor Woronoffs, läßt neuerlich durch eine ſenſationelle Entdeckung die ſtaunende Mitwelt auf⸗ horchen. Der Gelehrte hat ſich in den letzten Tagen der Wiener mediziniſchen Geſellſchaft gegenüber ziemlich ausführ⸗ lich über die Ergebniſſe ſeiner jüngſten Forſchungen ausge⸗ laſſen, die die außerordentlich wichtige Frage, ob Geiſtes⸗ ſchwäche und die übrigen Arten geiſtiger Minderwertigkeit heilbar ſind, zum Inhalt haben, Dieſe Probleme ſind von einer ſolch ungeheuerlichen Bedeutung, daß die Steinach⸗ ſchen Erklärungen mit allergrößtem Intereſſe aufgenommen werden müſſen. Prof. Steinach bejaht in ſeinem Bericht die Möglichkeit einer Heilung von Geiſtes krankheiten und glaubt das richtige Heilmittel bereits entdeckt zu haben. Der berühmte Gelehrte ging bet ſeiner neuerlichen Ent⸗ deckung von ſeinen erſten Arbeiten über die Blutüber⸗ tragung aus. Die damalige, inzwiſchen längſt anerkannte Feſtſtellung, daß die Geſchlechtsdrüſen ein Sekret abſondern, das ins Blut gelangt und für das Wachstum und die Erhal⸗ tung der jugendlichen Kräfte ausſchlaggebend find, bildete die Grundlage für weitere Arbeiten und führte zu der jetzigen ſenſatſonellen Entdeckung. Es gelang nunmehr Steinach, im Gehirn eine Subſtanz zu entdecken, die, in größeren Maſſen injiziert, ſämtliche Gehirnfunktionen anregt und die geſamte Nerpenaktivität ſteigert, Er hat bereits dieſe Subſtanz voll⸗ kommen rein dargeſtellt und ihre Eigenſchaften in jahrelangen Experimenten gelöſt. Die Herſtellung des neuen Präparats Hat Prof, Steinach bereits einer deutſchen pharmazeutiſchen Fabrik übertragen und ihm den Namen„Centronervin“ ge⸗ geben. Steinach iſt noch damit beſchäftigt, weiterhin durch Experimente zu prüfen, was für außerordentliche Möglich⸗ Zelten ſeine neueſte Erfindung für die Heilung non Geiſtes⸗ Frankheiten bieten köunte. [Gehirns und der Nerven abhängt. Wirtſchaftsplan beruht, wurde beſtellt ſein, wenn das Verpflegungs⸗Kommiſſariat am 29. Auguſt drakoniſche Maßnahmen gegen alle die hat ver⸗ fügen müſſen, die durch Faulheit oder Böswilligkeit oder unter dem Einfluß der Kulaki und der„Spekulanten“ die Planwirtſchaft lahmlegen. Und ebenſo wenn aus demſelben Grunde die bäuerlichen Gewerkſchaften im Dorf auf das ſtrengſte ermahnt werden, an der Getreidekampagne mit allen Kräften Anteil zu nehmen. Zur Illuſtrierung des Geſagten ſeien einigen Nummern der„Leningradskaja Prawda“ vom Auguſt nachfolgende be⸗ zeichnete Einzelheiten entnommen, die auch ohne Kommentar wirken. Da ſtoßen wir auf einen Artikel„Gefährlicher Bal⸗ laſt“, der uns mitteilt, daß auf der Petersburger Arbeitsbörſe nun ſchon über 100 000 Arbeits loſe gezählt werden, vor denen ſo manche—3 Jahre umſonſt auf Arbeit warten, an⸗ dere wieder die ihnen angebotene Arbeit ablehnen, weil ſie „langweilig“ ſei, und Faulenzer, Trunkenbolde, mit dem ſtereotypen„Ich will nicht“ es verſchmähen zu arbeiten. Ebenſo ſei es mit dem Streben der ungelernten Arbeiter beſtellt, zu qualifizierten Arbeitern aufzuſteigen. In vielen Fabriken kümmern ſich die Kommiſſionen nicht um einen Deut um die Leute, die ſich zu den Fortbildungskurſen melden. Die meiſten Arbeiter meinen, wozu ſich anſtrengen, es gehe auch ſo. Nicht anders iſt es mit dem Kampfgegen die Analphabeten beſtellt, die Gewerkſchaften verſagen total, Was anfänglich ſich gut anläßt, erweiſt ſich bald als Strohfeuer, Die Schulräume der Arbeiter veröden. Und bald kommt alles auf den toten Punkt. Die zitierte Petersburger Zeitung bezeichnet dieſe Verhältniſſe als troſtlos und be⸗ jammernswert. Es fehle an Initiative, Ausdauer, gutem Willen, was allein an Ueberfluß vorhanden iſt, ſeien Zirku⸗ lare von oben, um die ſich aber keiner kümmert. So ſieht die Wirklichkeit aus. Im Spiegel der ruſſt⸗ ſchen Preſſe. Sie iſt anders als es die Apotheoſen des roten Syſtems uns glauben machen wollen, die dazu beſtimmt find, nach dem Rezept zu wirken:„Die Welt will betrogen ſein!“ Letzte Meldungen Der Reichspräſident in Urlaub — Berlin, 18. Sept. Reichspräſident v. Hindenburg hat heute zu einem l4tägigen Erholungsaufenthalt auf dem Lande Berlin verlaſſen. Bluttat eines Betrunkenen — Nürnberg, 18. Sept. Der Schuhmacher Böſold in Selß in Oberfranken hat geſtern in der Trunkenheit den dajährigen Fabrikarbeiter Johann Schramm und ſeine beiben Söhne, mit denen er aus nichtigen Gründen in Streit geraten war, mit einem feſtſtehenden Meſſer angegriffen und alle drei furchtbar zuge richtet. Als die Polizei erſchien, lager der alte Schramm und ſein einer Sohn in großen Blutlachen auf dem Fußboden des Wohnraums, während der zweite Sohn mit Meſſerſtichen in Arm und Hals auf einem Stuhl zu⸗ ſammengebrochen war. Der Vater iſt noch im Laufe der Nacht im Krankenhaus verſtorben; auch der Zuſtand des einen der beiden ſchwerverletzten Söhne iſt beſorgniserregend. Bbſold wurde verhaftet. Vernebelungsverſuche bei der Reichsmarine — Travemünde, 18. Sept, Geſtern wurden bei Trape⸗ münde umfangreiche Vernebelungsverſuche vorgenommen. Mit 40 Apparaten wurden der Land⸗ und Waſſerflughafen Trave⸗ münde und das geſamte Posnitzer Wick vernebelt. Binnen 30 Minuten war von dem Gelände nichts mehr zu ſehen. Ueber dem Nebelgebiet kreuzten Land⸗ und Waſſerflugzeuge und ſtellten die Vollſtändigkeit der Vernebelung feſt. Noch eine Stunde ſpäter klebten Nebelreſte zäh am Boden. Schlägerei bei einer Nationalſozialiſtenverſammlung — Gernrode(Harz), 18. Sept. In einer nationalſozia⸗ liſtiſchen Proteſtkundgebung gegen den Poungplan kam es geſtern abend zu heftigen Zuſammenſtößen. Die Verſamm⸗ lungsteilnehmer gerieten aneinander, weil ein ſozialdemo⸗ kratiſcher Diskuſſionsredner die ihm zugebilligte viertelſtün⸗ dig Redezeit überſchritten hatte. Bierflaſchen, Gläſer und Kübel waren die Waffen in dem heftigen Kampfe, den die Polizei mit blanker Waffe ſchlichten mußte. Der Saal geräumt. — es im Gehirn eine Subſtanz gibt, von der die Aktivität des Dieſe Subſtanz ſoll die Funktion einer Drüſe beſitzen und zwar einer„inkretoriſchen“ Drüſe, die einen Reizſtoff abſondert, der Gehirn und Rücken⸗ mark durchtränkt. Steinach will nun den Reizſtoff dieſer Drüſe im Preßſaft und in Extrakten von Hirnſubſtanz nachgewieſen haben. Als Nachweis führt er an, daß er mit dieſem Saft, den er aus dem Hirn von Tieren gewann, bei Verſuchstieren, denen er ihn infizierte, Wirkungen erzielt habe, die er mit keiner Subſtanz eines anderen Organs und mit keinem anderen Drüſenſaft vorher erzielen konnte. Die Wirkſamkeit der neuentdeckten Subſtanz probierte Steinach zunächſt an Fröſchen aus, in deren Lymphdrüſen er die Flüf⸗ ſigkeit einſpritzte. Er fand, ſeiner Erwartung gemäß, daß die geſamte Nervenkraft der Tiere durch die Injektionen außer⸗ ordentlich geſteigert wurde. Wörtlich erklärt Steinach hierzu: „Das Stimulanz, das im Hirn gefunden wird, ver⸗ größert das Spinalmark, wenn es in größeren Mengen durch Zirkulation aufgenommen wird, und bewirkt eine durchſchnittliche Steigerung der Reflexe um 400 bis 600 Prozent, die jedoch nicht anormal, unregelmäßig oder krankhaft iſt, ſondern in den durch die allgemeine Funktions⸗ kräftigung gegebenen Grenzen bleibt. Die Subſtanz iſt in Waſſer löslich.“ Das Experiment, das Prof. Steinach an Laußpfröſchen vornahm, iſt äußerſt intereſſant. Er ging von dem Gedanken aus, daß man die„geiſtigen Fähigkeiten“ eines Froſches(275) am beſten bei dem ſogenannten Schnapp⸗Reflex erkennen kann. Steinach gab eine größere Zahl von Fliegen in ein Glasgefäß und ließ dann in dieſes Gefäß einen Froſch, dem er tags zuvor die neuenkdeckte Hirnſubſtanz aus dem Extrakt von Froſch⸗ und Rattenhirn infiziert hatte, und zur Kontrolle einen anderen nicht vorbehandelten Froſch hinein. Es ſtellte ſich heraus, daß in gleichem Zeitraum der nichtbehandelte Froſch 79 Fliegen erwiſchte, während der mit dem„Centro⸗ nervon“ behandelte Froſch 150 Fliegen verſpeiſen konnte. Steinach wiederholte dieſen Verſuch ſehr oft, und immer wieder ergab ſich bie gleiche Beobachtung, daß nämlich eine Steigerung der Hfrnleiſtung durch die Einſpritzung jenes Drüſenreizſtoffes aus einem anderen Tiergehirn erfolgte. 1 Im Verlauf ſeiner Forſchungen ſtellte Steinach feſt, daß Nun iſt allerdings von den„geiſtigen Fähigkeiten“ eines Froſchhirns zu den komplizierten des menſchlichen Hirns ein großer Sprung, Aber Prof. Steinach behauptet, daß auch menſchliche Hirnqualitäten durch Einſpritzung des Reizſtoffes beeinflußbar ſind. Ebenſo wie durch die In⸗ jektion von Schilddrüſenhormonen im kranken Menſchen⸗ körper Schilddrüſenwirkungen und wie durch Keimdrüſen⸗ hormon Gierſtockwirkungen erzeugt werden können, ſo ſollen durch Hirnhormone auch Hirnwirkungen hervorgerufen wer⸗ den. Wie weit Prof. Steinach mit ſeinen Behauptungen geht, zeigen am beſten ſeine eigenen Worte: „Ein ganzer Komplex von Fragen entwickelt ſich ſchließ⸗ lich für die Medizin. Man kann ſich wohl vorſtellen, daß geiſtige Unterentwicklung in ihren verſchiedenen Abstufungen teilweiſe bedingt iſt durch ungenügende Erzeugung des die zentrals Funktion fordernden und erhaltenden Reizſtoffes.— Ferner auch, daß Krankheiten des Zentralnervenſyſtems und pſychiſche Anomalien auf einem Mangel oder auf einer Mangelhaftigkeit des Reizſtoffes beruhen. In allen ſolchen Fällen können therapeutiſche Verſuche mit dem Reizſtoff ange⸗ ſtellt werden. Man kann ſich vorſtellen, daß die Schwachſinnig⸗ keit in ihren verſchiedenen Graden und Formen eine Folge des Fehlens der von mir entdeckten Hirnſtimulanz iſt, und daß die Schwächung des Zentralnervenſyſtems und dle pfycho⸗ logiſchen Abnormitäten ihren Grund in dem Mangel oder der Unterentwicklung dieſer Stimulanz haben“. Man kann ſich denken, daß die Entdeckung eines Mittels zur Heilung von geiſtig Minderwertigen und überhaupt die Möglichkeit einer unmittelbaren Einflußuahme auf die Ge⸗ hirn⸗ und Nervenfunktionen von kaum zu ahnender Bedeu⸗ tung ſein werden. Gerade jetzt kommt eine Mitteilung des bekannten Forſchers Profeſſor Haberland in Innsbruck, der⸗ zufolge er die Verſuchsergebniſſe Steinachs beſtätigt. Ebenſo teilt auch Dr. Gehrke, Aſſiſtent von Prof. Bier in Berlin, mit, daß er mit einem aus Hirnſubſtanz gewonnenen Präparat Erkrankungen des Zentralnervenſyſtems erfolgreich behan⸗ delt habe. Man muß den weiteren Ergebniſſen der For⸗ ſchungen Prof. Steinachs mit größter Spannung entgegen⸗ ſehen und hoffen, daß das„Centronerpin“ die Hoffnungen be⸗ ſtättgen wird, die Steinach daran knüpft. Dr. F. R — — 9 5. entttwoch, den 18. September 1929 Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabey ite. Nr. 48 e 9. Se * Die„Concordia“ Der Männergeſang⸗Verein„Concordia“ Ma nnheim pflegt freundſchaftliche Beziehungen zu allen Männergeſang⸗Vereinen gleichen Namens der näheren und weiteren Umgebung. So weilte er am vergangenen Samstag und Sonntag in dem im Taunus reizvoll gelegenen Luftkurort Eppſtein als Gaſt der dortigen„Concordia“. Ueber 200 Mitglieder des Maunheimer Vereins trafen dort am Samstag abend ein. Die Eppfteiner„Concordia“ empfing ihre Mannheimer Kolle⸗ gen am Bahnhof und geleitete ſie nach Austauſch der beider⸗ ſeitigen Sängerſprüche und der Willkommens⸗Anſprache des * vertreter Hemmerling, mit Muſik durch den fahnenge⸗ ſchmückten ſaubern Ort, überall von den Bürgern freundlich Begrüßt, nach dem Gaſthof„zur Sonne“, wo eine Gedenktafel der Nachwelt verkündet, daß in dieſem Hauſe Felix Mendels⸗ ſohn⸗Bartholdy ſich erholte, und dabei manches ſchöne Lied komponierte.. Nach raſcher Stärkung und Ausgabe der Quartierzettel— die Eppſteiner Bürger übten in weiteſtem Maße Gaſtfreund⸗ ſchaft— zog man, wieder mit Muſik, nach der Turnhalle, einem geräumigen Neubau mit ausgezeichneter Akuſtik, die einen wirkungsvollen Eindruck des vorgeſehenen Konzertes der „Concordia“ Mannheim vermittelte. Nochmals Concordia⸗ gruß und Willkomm leiteten die Geſangsveranſtaltung ein. Der dichtbeſetzte Saal lauſchte aufmerkſam den Chören der Mannheimer Sänger, die mit Schuberts„Gloria“ und der ewig ſchönen, duftig zarten„Die Nacht“ begannen. Die beiden Chöre löſten ſtürmiſchen Beifall aus. Die weitere Vortrags⸗ folge verſtärkte den Eindruck hervorragenden Könnens der Mannheimer Sangesbrüder, und dieſe wiederum ließen ſich durch den Erfolg zur Hergabe ihrer ganzen Leiſtungsfähigkeit bewegen. Nicht weniger Beifall fanden die Soliſten: Rezitator Scotinsd mit dem mit dramatiſcher Wucht geſprochenen ein⸗ drucksvollen„Hexenlied“ mit Klavierbegleitung des Pianiſten Karl Rinn Mannheim, der auch als Soliſt mit der Rigo⸗ letto⸗Paraphraſe von Verdi⸗Liſzt ſich als ein Meiſter des Klaviers erwies und ein Schubertlied als Zugabe anfügen mußte. Ferner der junge Celliſt H. Schellenberger (Sohn des muſikaliſchen Leiters der„Concordia“, Muſikdirek⸗ tor Max Schellenberger), der mit dem geiſtvollen Vor⸗ trag der Variations ſymphoniques von Boellmann mit tiefem muſtkaliſchem Können glänzende Technik verbindet. Als dritter im Bunde das Ehrenmitglied der Mannheimer„Concordia“, S. Ri m, deſſen bravouröſer Heldentenor mit„Gralserzäh⸗ lung“ aus„Lohengrin“ und„Land ſo wunderbar“ aus„Die Afrikanerin“ unter Klavierbegleitung von Pianiſt Rinn die Zuhörer zu begeiſtertem Applaus hinriſſen. In der Konzertpauſe richtete Bürgermeiſter Maul⸗Eppſtein noch einige herzliche Be⸗ grüßungsworte an die Mannheimer Gäſte. 5 8 2 Mit dem Dank für ihre herrlichen chorgeſanglichen und ſoliſti⸗ ſchen Darbietungen verband er den Wunſch, daß die Mann⸗ heimer vom ſchönen Eppſtein die allerbeſten Erinnerungen mit nach Haufe nehmen möchten. Im zweiten Teil des Konzertes, das in ſeinem ganzen Verlauf Muſikdirektor Schellenberger perſönlich leitete, waren es vorwiegend ſchwäbiſche Volkslieder, die nichtendenwollenden Beifall der Zuhörer hervorrieſen und die ganze Veranſtaltung zu einem Ereignis für Eppſtein geſtalteten. Anſchließend ſangen noch der„Männerchor“ Eppſtein und die„Concordia“ Epp⸗ ſtein— letztere unter Leitung des Muſikdirektors Heer⸗ zahlenmäßig nicht ſehr ſtarken Chorkörper doch ſehr reſpek⸗ tables und gepflegtes Stimm⸗Material und hohe Geſangs⸗ kultur erkennen ließen und die rückhaltloſe Anerkennung ihrer Mannheimer Kollegen fanden. Der erſte Vorſitzende der„Concordia“ Eppſtein, Hem⸗ merling, gab am Schluß des Konzerts ſeiner Befriedigung zugleich den Vorſitzenden Biſchoff der„Concordia“ Mann⸗ heim zum Ehrenmitglied des Eppſteiner Brudervereins, eine Auszeichnung, die Herr Biſchoff ſofort erwiderte, indem er ſeinem Kollegen Hemmerling die Ehren mitglie d⸗ schaft der„Concordia“ Mannheim verlieh und zugleich namens dieſes Vereins der„Concordia“ Eppſtein ein künſt⸗ dannheim Bei einer Mendelsſohn⸗Jeier Vorſitzenden der Eppſteiner„Concordia“, Bürgermeiſter⸗Stell⸗ mann ⸗Frankfurt— je zwei Chöre, die im Hinblick auf die über das Gebotene mit Dankesworten Ausdruck und ernannte 2 im Taunis leriſch wertvolles Bild, eine Viſton Richard Wagners dar⸗ ſtellend, überreichte. Der Sonntag vormittag, vom Wetter gleichermaßen wie der vorhergehende Tag begünſtigt, ſah die Mannheimer trotz der kurzen Nacht und der angenehmen Privatquartiere ſchon früh auf den Beinen zu Spaziergängen in den Eppſtein ringsumgebenden ſteil am Gebirge ſich hochziehenden pracht⸗ vollen Herbſtwald und auf die den Ort beherrſchende roman⸗ tiſche Burgruine Eppſtein mit ihrem in der ehemaligen Burgkapelle untergebrachten ſehenswerten Altertumsmuſeum. Gegen 10 Uhr aber zog alles nach dem„Kaiſerpavillon“, einem ähnlich der Molkenkur bei Heidelberg auf exponiertem Berg⸗ vorſprung liegenden ſchmucken Reſtaurant mit einem wunder⸗ pollen Ausblick über den Taunus bis zur Rheinebene. Nach kurzer Raſt ging's weiter zu dem etwa 100 Meter höher über ſteil abfallenden Felswänden angebrachten Gedenkſtein, der die Erinnerung an den großen, vielfach verkannten Komponiſten unvergänglicher Volkslieder, Felix Mendels⸗ ſoh⸗Bartholdy, der Nachwelt wachhalten soll. Anſprachen des Vorſitzenden der„Concordia“ Eppſtein, Hemmerling, des Bürgermeiſters Maul und des Muſikdirektor Heer mann⸗ Frankfurt, der Mendelsſohn als den vielverkannten, wahr⸗ haft demokratiſchen Volksliederkomponiſten feierte, ſowie einige Chöre, abwechſelnd von der„Concordia“ Eppſtein und der„Concordia“ Mannheim geſungen, bildeten den äußeren Rahmen der Weihe des von den Eppſteiner Sängern mit Unterſtützung der Bürgerſchaft errichteten Gedenkſteins. Nach dem Abſtieg und nach Einnahme des Mittags⸗ mahles in den verſchiedenen Gaſthöfen und bei den Quar⸗ tiergebern fanden ſich die Sänger nochmals in der Turnhalle zum„Concordia“⸗Tag zuſammen. ſticht weniger wie zehn „Concordia“⸗Sängervereine aus der Umgebung waren dort verſammelt, um in idealem Wettſtreit„ohne Punktewertung“ ihr geſangliches Können zu zeigen und der Pflege des deut⸗ ſchen Liedes zu dienen. Die„Concordia“ Mannheim aber konnte an der Konkurrenz nicht mehr teilnehmen, wollte ſie noch rechtzeitig nach Hauſe kommen. Herzlich geſtaltete ſich der Abſchied von den gaſtfreien Sängern und Einwohnern Eppſteins. Anderthalb Stunden vor Mitternacht war man wieder ohne Unfall in Mannheim. 4. Städtiſche Nachrichten Abendſeier in der St. Foſefskirche Titularfeſt— Altarweihe Für die St. Joſephs⸗ Pfarrgemeinde war die am Sonntag abgehaltene Abendfeier in dem ſchönen, reichgezterten Gotteshaus eine ſchöne Weiheſtunde. Als die Glocken vom hohen Kirchturm die Gläubigen zum Abendgottesdienſt ein⸗ luden, füllte ſich die Kirche bis auf den letzten Platz. Stiftungs⸗ rat, Kirchengemeindevertretung, der Mütterverein, der das Titularfeſt beging und die Jugendvereine, waren vertreten. In ſeiner erbaulichen Muttergottes dienſtpredigt führte Feſt⸗ prediger, Stadtpfarrer Mos mann, die Pfarrmitglieder in die lichten Höhen des Marienlebens. ̃ Der neue Marienaltar, vom Müttervorein für die Jugend geſtiftet, erhielt durch Stadtpfarrer Mosmann die Weihe. Der Altar mit den Holzfiguren der Madonna iſt eine wundervolle Schnitzerei und ſtammt aus den Kunſtwerkſtätten der Firma Marmon⸗Siegmaringen, die auch Herſtellerin des Hoch⸗ und Joſephsaltars war. Die ſich anſchließende Ma rienandacht, die von Stadtpfarrer Mos mann unter Aſſiſtenz ſeiner Kapläne gehalten wurde, fand eine feinſinnige Umrahmung durch erhebende Geſänge des Cäcilienchors unter der bewährten Leitung von cand. ſtud. J. Winter. Prozeſſion und ſakra⸗ mentaler Segen war der Ausklang der erhebenden Abend⸗ feier. Wie ſehr die katholiſchen Kirchenfeſte, umgeben von den Zeremonien im liturgiſchen Dienſt, an Weihe und Schönheit gewinnen, hatte wieder der Gottesdienſt in der Abendfeier von St. Joſeph bewieſen. K. * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feierte geſtern Bau⸗ meiſter Lambert Hemmers bach mit ſeiner Gattin Amalie geb. Wagner. 5 Stecklingsprämiſerung im Gartenbauverein„Flora“ Liedertafel“ erfolgte geſtern abend bei zahlreicher Beteiligung die Prämiterung der ur Frühlahr ausgegebenen Dahlienſtecklinge. Dahlien in Töpfe zu kultivieren und Dahlien an Pflanzenliebhaber für die Topfkultur auszugeben, war immerhin ein großes Riſiko, da keinerlei Erfahrungen vorlagen. Man hat die Dahlie bisher nur im Freiland bezw. im Garten gezogen. In⸗ folge ihrer ſchönen Blüten⸗ und Farbenpracht gehen die Be⸗ ſtrebungen aber dahin, die Pflanze vorzugsweiſe für das Zimmer und den Balkon zu kultivieren. Die Ausgabe der Dahlienſtecklinge an die„Flora“⸗Mitglieder diente daher lediglich zu Verſuchszwecken. Die zur Begutachtung vorgezeig⸗ ten Pflanzen waren durchweg gut entwickelt und wieſen ſämt⸗ lich eine ſtattliche Höhe auf. Eine weitere Sehenswürdigkeit für Blumen⸗ und Pflanzenliebhaber bildete die Dahlien⸗ und Aſtern⸗Schnittblumenſchan von Fritz Liefhold und Nie. Roſenkränzer. Aus⸗ geſtellt waren kaliforniſche Rieſenaſtern in ſeltener Größe und Farbenſchönheit und Dahlien für den Zimmer⸗ ſchmuck in prächtigen Sortimenten, unter denen beſonders die „Zauberin“ und„Rapollo“ durch ihre Blütenpracht auffielen. Außerdem wurde zur Beſichtigung der Gartenanlagen ein⸗ geladen.. Der Vorſitzende, Herr Nie. Roſenkränzer, gedachte in ſeiner Begrüßungsanſprache der füngſt unternommenen Exkurſion nach dem Exotenwald in Weinheim und bemerkte, daß der Vorſtand über die große Zahl der zur Begutachtung eingereichten Pflanzen hoch erfreut iſt. Man erſehe daraus, daß die Mitglieder die Dahlien mit viel Luſt und Liebe heran⸗ gezogen haben. Die Dahlie iſt eine der ſchönſten und reich blühendſten Pflanzen. Ihr Steges zug geht durch a N Lande und läßt ſich nicht mehr aufhalten. Sie iſt eine Herbſt⸗ blume, die gerade jetzt ihre ſchönſte Blüte entfaltet. Sodann ging der Redner zur Fragebeantwortung über. Ein gelaufen war eine Anfrage über die Krank h eit der Eli vien. Der Vorſitzende bemerkte, daß Clivien im allgemeinen ſchwer heranzuziehen ſind. Vor drei Jahren blühen ſie i Gewächshaus nur ſelten, im Privatbeſitz dagegen dauer es—6 Jahre, bis die Pflanze überhaupt zur Blüte kommt, Sie braucht viel Waſſer und vor allen Dingen ei leichte Erde. Wenn die kranken Wurzeln abgeſchnitten und die Pflanze mit guter, leichter Erde verſehen wird, ſyo iſt, di Krankheit bis zum Frühjahr behoben.. Es erfolgte hierauf die Preisverteilung Ausgegeben wurden im ganzen 55 Preiſe, die in Salvien, Gloxinien, Aſparagus, Primeln, Eyklamen und Chryſanthe⸗ men beſtanden. Die erſten ſechs Preiſe erhielten Frau Mar Frau Roſelius, Frau Held, Frau Enzinger Her Laux und Herr Kellen benz. Zum Schluſſe der Verſam lung wurden die zur Schau geſtellten Schnittblumen den An weſenden als Angebinde vom Vorſtand überreicht, was v Freude hervorrief. 0 Im oberen Saale der„ ** * Schadenfener. Heute nachmittag halb 2 Uhr entſtand in dem Fabrikationsgebäude der Firma Paul Hirſch u. i im Verbindungskanal, linkes Ufer, ein Schaden Die Berufsfeuerwehr war ſofort zur Stelle. Da die Flam aber ſchon zu dem Fahrilationsgebäude herausſchlugen mußte ſie ihre Hauptaufmerkſamkeit auf die Rettung Nachbargebäude richten. In dem in dem Gebäude lag Oel und Fett fand das Feuer leicht brennbaren Stoff. einer halben Stunde war der Brand gelöſcht. Der Schade ſoll ſich auf etwa 15 000„ belaufen. Die Entſtehungsurſac des Brandes iſt noch nicht feſtgeſtellt.. * Ueber die Schlägerei vor dem Roſengarten wird pol zeiamtlich berichtet: Anläßlich einer Verſammlung der Nat nalſozialiſten im Roſengarten, die von etwa 1800 Perſone beſucht war, kam es beim Anmarſch der Teilnehmer vor et Rosengarten zwiſchen dieſen und Angehörigen gegner Parteien wiederholt zu kleineren Schläger eie ein mehrfaches Eingreifen der Polizei notwen machten. Verkehrsſtrende Anſammlungen in den um den Straßenzügen des Roſengartens vor und während Verſammlung wurden von der Polizei zerſtreut, wob einem Falle vom Gummiknüppel Gebrauch gemacht w mußte. Vier Perſonen wurden vorläufig feſtgendt 15 nach Feſtſtellung ihrer Perſonalien ſofort wieder aſſen. 55 Theater und Muſik Eine neue Wallenſtein⸗Bearbeitung im Breslauer Lobe⸗ theater. Paul Barnay, der Intendant der Breslauer Schau, ſpielbühnen, hat Schillers Wallenſtein⸗Trilogie für einen Theaterabend zuſammengeſtrichen und ſelbſt inszeniert. Hier iſt weniger auf die Aufführung hinzuweiſen,(ſauberes Enſembleſpiel mit einem ausgezeichneten Wallenſtein(Karl Ziſtig) und einem famoſen Iſolani(Scherzer), als auf die Be⸗ arbeitung, die ſich als bühnenwirkſam erwies. Die großen Linien der Handlung bleiben gewahrt. Nur iſt da durch, vom Lager lediglich die Kapuzinerpredigt und vom Teile„Die Piccolomini“ nur wenig bleibt, der Schwer „Wallenſteins Tod“ verlegt. Es ſehlt die Thekla⸗Handlung, wie jegliches Rankenwer über das Intriguenſpiel, in dem neben Wallenſtein weſentlich die beiden Piceolomini und tere herausgearbeitet ſind. aufführung war groß. Uraufführung in schrieben: In Leipzigs mödlenhaus in der Tauchaer führung des amerikaniſchen tärmuſtik“ von George 8 gbdens iſt die daß punkt allzuſehr auf k, und es bleibt eine knappe Ueberſicht Butler als problematiſche Charak⸗ Der Erfolg der Breslauer b Leipzig. Aus Leipzig wird uns ge⸗ jüngſtem Theater, dem neuen Ko⸗ Straße, fand die Urauf⸗ Antikriegsdramas„Mili⸗ S. Brooks und Walter Hier waren zwei ſcharſſichtige Theater⸗ männer aufmerkſam auf Regungen der Zeit, und da weite eimat ſich gegen den Krieg erklären, eben für ein tüchtiges den Fortſchritt der berechneter A er des Theaters i i N Ma 1 bloße Spekulation: denn ger General, eine todesmutige Frau, ein Prieſter, der einen N die Mächte einer Nation. Kinnhaken bekommt... Der dritte Akt erlahmt dann ur bekom st Antrieb durch Parkmans Rückkehr. Der Sp Der Induſtriemagnat Henderſon be⸗ ſitzt irgendwo in Mexiko ein Bergwerk, das ſchlecht rentiert, Er beſticht einen merikaniſchen General(), der an der Grenze einen Krieg entfeſſeln ſoll, und im Trüben hofft Henderſon reichen Fiſchfang zu tun. Aber um die für ſeine Pläne notwendige Intervention Waſhingtons zu erreichen, Sohn eines verſtorbenen engagiert er den jungen Parkman, Präſidenten der Republik, als Chef des Bergwerks. Er läßt ihn ziehen, obwohl er weiß, daß der Jüngling ſeinen Wage⸗ mut mit dem Tode bezahlen wird. Es kommt alles ſo, wie es ſchlau eingefädelt iſt. Der beſtochene General überfällt das Bergwerk, es gibt mehrere Tote, darunter auch— allem Anſchein nach— den Sohn des Präſidenten. Alles geht am Schnürchen. Amerika ſchrettet ein, Henderſons Aktien ſteigen ins Ungemeſſene. Da erſche 5 gehaltene Parkman, der gerettet wurde. Er komm, um fürchterlich Rache zu nehmen und Henderſon öffentlich anzu⸗ klagen. Aber der Sekretär Henderſons, der ſeinen Herrn bisher immer gedeckt hat, rettet ihn noch ein letztes Mal; denn er erinnert Parkman daran, daß er geflohen iſt, ohne als Gentleman eine auf dem Bergwerk tätige Dame zu be⸗ ſchützen, die dann erſchoſſen wurde. Parkman muß ſchweigen, aber wird dadurch entſchädigt, daß er Henderſons Tochter, mit der er lange verſprochen iſt, heiratet. Alſo ein„Happy end“ für Parkman, aber keineswegs für Henderſon! In dieſem ſehr wirkſamen, aber durch einige Längen beeinträch⸗ tigten Theaterſtück, ſind die Hauptperſonen allerdings waſch⸗ echte Schurken, in zweiter Linie ſtehen ihre Kreaturen, und ihnen gegenüber ein paar anſtändige Leute, ihre Opfer. Die Handlung entwickelt ſich raſch und prägnant. Der zweite Akt führt auf die Höhe der Ereigniſſe. Hier greifen die Ver⸗ faſſer zu allen Requiſtten alter Räuberromantik: Ueberfall auf das Bergwerk, Verrat, Flucht, ein grauſamer, habgieri⸗ wird dies ausgeführt. int im letzten Akt der für tot Vom Tonika⸗Do⸗Bund. Der Bund, d. i. der V für muſikaliſche Erziehung, veranſtaltet vom 30. Sep bis 5. Oktober 1929 eine muſikpädagogiſche beitswoche in Dresden. Sie will zeigen, wie Grundgedanken der Tonika⸗Do⸗Lehre in allen Gebi Muſtkpädagogik, beſonders auch in der Chorerziehun Inſtrumentalmethodik verwirklichen. 1 Ein unbekauntes Beethoven ⸗ Bildnis. Ein Beethovens, das ſich noch heute auf dem Schloß G Troppau befindet, wo der Meiſter 1806 und 1811 des Fürſten Lichnowſky weilte, wird zum erſten Oeffentlichkeit gebracht. Aus einer alten Bezeichn Rückſette der Leinwand hat man den Namen des das Jahr der Entſtehung feſtſtellen können. Der S Bildes war ein wenig bekannter Künſtler, Iſidor Nen noch ein zweites Bildnis Beethovens geſchaffen hab das ſich in der Familie Brunswick befand. Amerikanſſche Gotteskömpfer Habt ihr in der 247. Straße die ſechs Rieſenſchaufenſte⸗ Buchhandlung Norris Brothers geſehen? Bibeln v bis unten: kleine Bibeln, große Bibeln, Bibeln in Pa Leinen, in Seihe, in Pergament, Bibeln mit Goldſchuttt, ohne Goldͤſchnitt.. Und alle zu unglaublich herabg Preiſen. Darüber aber glühen ellenhohe Buchſtaben: „Satan zittert, wenn er ſieht, wie billig wir d verkaufen!“ 8(Simplizi i Literatur *„Die Pflugſchar.“ Halbmonatsblätter für deutſche Ar marer Verlag G. m. b. H. Weimar. Herausgeber Guſtav Sch der verdiente und erfahrene Bauern⸗ und Heimabdt i ſchar“ ihren neuen. 5 ü ſchichte eine ö 28 Betonung und Anfener gute Arbeit. 5 1 Seite. Nr. 488 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe] Mittwoch, den 18. September 1020 Wirtſchaftliches · Soziales Geringe Zunahme der Arbeitsloſigkeit In der Zeit vom.—11. September ſtand der Arbeits⸗ markt im Zeichen einer weiteren, wenn auch geringfügigen Zunahme der Arbeitsloſigkeit, die ſich in den württembergiſchen Gebietsteilen in etwas ſtärkerem Maße bemerkbar machte als in Baden, wo ſogar ein leichter Rück⸗ gang der Zahl der Unterſtützten zu verzeichnen war. Die anhaltend gute Witterung trug dazu bei, daß der Beſchäfti⸗ gungsgrad in den der Saiſon unterworfenen Gewerbe⸗ zweigen nur langſam abbröckelte; umſo zaghafter ſetzte dafür das Stellenangebot für das Herbſt⸗ und Wintergeſchäft ein. Auch während der Berichtswoche ſetzte ſich auf dem Arbeits⸗ markt für weibliche Arbeitskräfte die in der Vorwoche feſt⸗ geſtellte Beſſerung fort, der es im weſentlichen zu verdanken iſt, daß die Zugänge bei den Arbeitsämtern nahezu durch die Abgänge ausgeglichen wurden. Am 11. September wurden unterſtützt, in der verſicherungsmäßigen Arbeitsloſenverſiche⸗ rung 34 562 Perſonen(25701 Männer, 8861 Frauen), in der Kriſenunterſtützung 7973 Perſonen(5989 Männer, 1984 Frauen). Die Geſamtzahl der Unterſtützten ſtieg um 190 oder 0,45 v. H. von 42 345 Perſonen(31262 Männer, 11083 Frauen) auf 42 535 Perſonen(31690 Männer, 10 845 Frauen). Davon kamen auf Württemberg 13 566 gegen 13 234, auf Baden 28 969 gegen 29 111 am 4. September.— Im Geſamtbezirk des Landesarbeitsamts Südweſtdeutſchland kamen am 11. Septbr. auf 1000 Einwohner 8,45 Hauptunterſtützte gegenüber 8,40 in der Vorwoche. Kauft von unſeren badiſchen Blinden Aus dem Kreis der badiſchen Blinden wird uns ge⸗ ſchrieben:„Von einer angeblichen Blindenwerkſtätte in Offenbach a. M. wird z. Zt. badiſchen Hausfrauen die Ankunft eines ihrer Vertreter angezeigt, der Beſtellungen auf Blinden⸗ waren, aber auch von Artikeln, die nicht von Blinden ange⸗ fertigt ſeien, entgegennehmen ſoll. Wenn auch die Arbeits⸗ Pedürftigkeit der Blinden keine Landesgrenzen kennt, und die Förderung der Arbeitsmöglichkeit und des Warenabſatzes der vom Schickſal ſo ſchwer Bedrückten im allgem. ſoziale Pflicht iſt, ſo ſcheint es doch angebracht, darauf aufmerkſam zu machen, daß die ſtaatliche und freiwillige Blindenfür⸗ ſorge von beſtimmten Landesbezirken ausge⸗ Ubt wird, die durch die leichte Ueberſichtlichkeit über die etwa be⸗ ſtehende Notlage am beſten im Stande ſind, den individuellen Bebürfniſſen der zu betreuenden Blinden gerecht zu werden. Dieſe Unterſtützung kann billigerweiſe nur eine Hilfe zur Selbſthilfe ſein; denn gerade die badiſchen Blinden haben ſich im ſtolzen Vertrauen auf ihre eigene Kraft zu einer„Ein⸗ und Verkaufsgenoſſenſchaft bad. Blinder e. G. m. b.., Karls⸗ ruhe“ zuſammengetan, deren Lager und Geſchäftsſtelle ſich in Karlsruhe, Kriegsſtraße 200/202, befindet. Den Kleinverkauf von Blindenwaren der Genoſſenſchaft hat der Vorſtand des Karlsruher Blindenvereins, Wilhelm Boos, Viktoriaſtraße 6, übernommen. Es iſt deswegen nicht kleinlicher Partikularis⸗ mus, wenn hier der Wunſch ausgeſprochen wird: kauft zuerſt von badiſchen Blinden und unterſtützt auf dieſem Wege unſere arbeitswilligen, aber arbeitsbeſchränkten Landsleute, die, wenn es ihnen an Abſatz ihrer einwandfrei gefertigten Arbeiten, namentlich Bürſtenwaren, fehlt, der öffentlichen Unterſtützung anheimfallen müßten.“ * * Zwei Mannheimer Polizeibeamte ſchwer verletzt. Aus Albersweiler in der Pfalz wird uns mitgeteilt, daß am Dienstag früh infolge ſtarken Nebels ein mit zwei Mann⸗ heimer Polizeibeamten beſetztes Motorrad auf ein Stammholzfuhrwerk auffuhr. Die Motorradfahrer wur⸗ den ſchwer verletzt ins Landauer Krankenhaus überführt. Der eine der Beamten erlitt einen ſchweren Schädelbruch. Der Beamte lag heute nachmittag noch beſinnungslos im Krankenhaus. bbb n Die deutſchen Lanoͤkreiſe in VBaden⸗Vaden Youngplan und Reichsfinanzausgleich Unter großer Beteiligung fand am 16. und 17. September die diesjährige Hauptverſammlung des Deutſchen Landkreistages in Baden⸗Baden ſtatt. In An⸗ weſenheit zahlreicher Behördenvertreter ſowie zahlreicher Reichs⸗ und Landtagsabgeoroͤneter wurden die brennenden Fragen der Kommunalpolitik erörtert. Der Präſident des Deutſchen Landkreistages, Dr. von Stempel, hob in ſeinen Ausführungen die gegenwärtigen Probleme für die Kommunalpolitik hervor. Im Vordergrund des Intereſſes ſteht der auf Grund der Haager Konferenz zur Diskuſſion ſtehende Voungplan. Es iſt nicht Sache der Landkreiſe, zu deſſen Annahme oder Ablehnung Stellung zu nehmen. Das muß der großen Poli⸗ zun Umſtänden die Erſparniſſe tik überlaſſen bleiben. Wohl aber wird der Poungplan die künftige Geſtaltung des Reichsfinanzausgleichs maßgebend be⸗ einfluſſen. Für den Fall der Annahme des Poungplanes for⸗ dern die Landkreiſe ſchon jetzt, daß die ſich etwa daraus er⸗ gebenden Erleichterungen den Gemeinden und Ge⸗ meindeverbänden zugute kommen. Das Reich darf unter kei⸗ ſſe an Jahreszahlungen reſtlos zum Ausgleich ſeines Haushaltes verwenden, ſolange nicht durch Einſparung das Allerletzte herausgeholt iſt. Etwaige Ermäßigungen auf Grund des Youngplanes müſſen über die Gemeinden und Gemeindeverbände der deutſchen Wirtſchaft bis zu ihren kleinſten Trägern zugute kommen. Der infolge des MPoungplanes kommende Reichsfinanz⸗ ausgleich darf eine Kürzung der Einnahmen aus Ueberwei⸗ ſungen für Länder, Gemeinden und Gemeindeverbände nicht bringen. Die Belaſtung der Kreiseingeſeſſenen iſt heute ſchon bis zur Unerträglichkeit geſteigert. Die Zukunft darf nicht mehr belaſten, ſondern muß unter allen Umſtänden weſent⸗ liche Erleichterungen bringen. Große Aufmerkſamkeit hat der Landkreistag dem Problem der Arbeitsloſenverſicherung gewidmet. In wiederholten Darlegungen hat er auf die Mängel der heutigen Geſetzgebung und auf die Beſſerungs⸗ möglichkeiten bei der bevorſtehenden Neuregelung hingewie⸗ ſen. Mit den anderen kommunalen Spitzenverbänden iſt er bemüht geweſen, zu verhindern, daß die Sanierung der Reichsanſtalt zu Laſten der gemeindlichen Wohlfahrtspflege vorgenommen wird. Weitere Ausführungen beſchäftigten ſich mit dem Verfaſſungs⸗ und Verwaltungsrecht, mit dem Steuervereinheitlichungsgeſetz, mit dem Anleiheablöſungs⸗ geſetz, mit dem Kraftfahrzeugſteuergeſetz und der kommunalen Kreditpolitik. Die Darlegungen des Redners fanden leb⸗ haften Beifall. Wohlfahrtspflege und ländliche Wirtſchaft Ausgehend von Betrachtungen über die vielfach nicht ge⸗ nügend gewürdigte Bedeutung der ländlichen Wirtſchaft und der ländlichen Bevölkerung für Geſamtpolitik und Staat, unterſuchte Landrat Dr. Dr. Kracht⸗Heide die Zuſam⸗ menhänge zwiſchen Wirtſchaft und planmäßiger umfaſſender Wohlfahrtspflege, die ſich auf wirtſchaftliche, geſundheitliche und kulturelle Förderung der ländlichen Bevölkerung be⸗ zieht. Das Beſtreben der ländlichen Kreiſe, die als Bezirks⸗ fürſorgeverbände in zunehmendem Maße die ſoziale Arbeit in den ländlichen Bezirken übernommen haben, iſt zur Jör⸗ derung ländlichen Wiſſens und Erhaltung ländlichen Volks⸗ tums auf eine voll gleichwertige, wenn auch keineswegs im⸗ mer gleichartige Fürſorgearbeitet gerichtet. Ste darf mit Rückſicht auf ihre große Bedeutung im Geſamtleben der Nation angeſichts der notwendig geſteigerten Aufwendungen und Leiſtungen von der Geſetzgebung eine angemeſſene Be⸗ rückſichtigung bei der Regelung des endgültigen Finanzaus⸗ gleichs erwarten. Mitberichterſtatter Oberregierungsrat im badiſchen Mini⸗ ſterium des Innern, Dr. Schühly, Karlsruhe, ergänzte die Ausführungen des Vorredners in Rückſicht auf die TUIipAN Un DiE FRAUEN 16 10. Der November ſchickte ſich ſo mild an, daß man hemds⸗ ärmlig im Freien laufen konnte. St. Martin ſtreute Staub ſtatt Reif. Die Tage durchſchien' eine klare, kräftige Sonne, weshalb die Leute ihre gerupften Gänſe nicht an die Luft hängen konnten, ſondern ſie auf Eis kühlen mußten. Tobias half den Geſellen Zwiebeln ſetzen: Tulpen, Hyazinthen. Er ſuchte ſie mit großer Sorgfalt aus und mußte ſchließlich, ſo leidenſchaftlich eifrig er ſich dieſem Geſchäft hingab, am Mittag ſchon aufhören, weil ſein Rücken vom unaufhörlichen Bücken zu ſchmerzen begann. Joſef konnte nicht genug der ſchlimmen Regeln aus dem Hundertjährigen aufſagen, die nach dieſem ſommerlichen No⸗ vember, der immer noch Hürſte und Zäune und Fenſter⸗ rahmen voll Mariengarn ſpann, bittere Saat und Erntezeiten verhießen; denn jetzt ſchoun müßten Raben und Mäuſe die Winterſaat den Bauern vom Felde„rumpis und ſtumpis“ gefreſſen haben, und das Wieſel, ſo unten am Rain hauſe, trage immer noch das braune Sommerfell. Ueberhaupt ſprachen die Geſellen von nichts anderem mehr als vom Wetter. Der Kunz, der auf den Bäumen hockte, wo er überſchöſſiges und dürres Zweigwerk abknipſte, pfiff fidel wie ein Star im März die lumpigſten Lieder, man war nir⸗ gends ſicher vor ſeinem weichen, ununterbrochenen Geflöte. Sonſt hatten ihm jedes Jahr die Finger gehornigelt und die Naſe getropft bei dieſem unleidigen Geſchäft. Seine fröhlichen Launen ſtanden Tobias näher als die Kaſſandratöne Joſefs, ihm war ſelten der Herbſt ſo frühlings⸗ haft erſchienen wie jetzt, ſo von ſeligen Akkorden durchrauſcht. Der Wein kochte von ſelber aus den überzeitigen Trauben der Spätleſe, die ſpät wie noch nie im Jahr ſeit Menſchengedenken mit endloſem Jubel eingeheimſt wurden; denn ſie waren voll und reif geraten. Luger, der Küfer, tapfte von einem Rauſch in den andern, obgleich er wenig Zeit zum Trinken bekam; die Freude machte ihn trunken, weil Bütte um Bütte gepreßt gefüllt in den geräumigen Hof getragen wurde und der Ruch der rotgoldenen Trauben dick und ſchwer in der Luft ſchwelte, daß er betäubte und mit wollüſtigem Weſen erfüllte. Die ganze Familie ſamt Mägden und Geſellen brachten vor Uebermut und Schaffens⸗ ſeligkeit nicht mehr die Lippen über die Zähne, das war ein 1 Roman von Hermann Eris Busse Copuright bu Horen-Derlag. Ambtl., Berlin. Grunewald Lärm, ein Lachen, Singen, Jubeln, Pfeifen ohne Ende. Scha⸗ bernack ſpielte an allen Ecken und Enden, Beſenſtiele und Weinſchläuche wurden lebendig und kamen Eilenden in den Weg, ſie zu Fall zu bringen, namentlich den Mägden, damit ſie wachſamen Burſchen in die derben Arme ſtürzten. Jede Stunde einmal ziſchte und knatterte ein Feuerfroſch in Zick⸗ zackſprüngen durch den Hof, kreiſchenden Weibern unter die Röcke. Mitten in das bacchantiſche Treiben kam Tobias und traute ſeinen Augen kaum, Mechthild mit hochgeſchürztem, rotem Rock und weißem, kurzärmeligem Hemd, einem Bauern⸗ mädchen gleich, unterm Volk zu finden, wie eine Flamme hin und her huſchend, bald hier und bald da ohne Ende tuſchelnd, lächelnd, hellauf juchzend, immer mit flügelnden Armen und zehentänzeriſchen Füßen. Tobias konnte eine ganze Weile unterm Torbogen ſtehen und beobachten, ohne gemerkt zu werden. Erſt Tante Angela, die mit großen Schritten und ungeheurem Faltenwurf der Röcke aus der Trinkſtube kam, um die Fleißigen zum Veſpern aufzufordern, indem ſie faſt zu jedem hinging und es ein⸗ dringlich in alle Ohren ſagte, erſt ſie erblickte den Gaſt von einzuladen. Tobias, dem der Trubel im Hof eher willkommen als zuwider war, ging mit und begrüßte den torkelnden Küfermeiſter mit herzhaftem Handſchlag. Mechthild, plötzlich ſtill und blaß geworden, da ſie Tulipan über den Hof kommen ſah, nickte nur wortlos mit dem Kopf und eilte ins Haus. „Na, was hat denn die?“ fragte Angela erſtaunt, ließ ſich aber nicht aufhalten und trieb die Männer und Weiber in die Stube mit derbem Geſchelte, was ihr alle verhaltene An⸗ mut der Legendenheiligen nahm. Tobias ſchien, als ob auch ſte ein wenig zu viel Wein im Blute habe. Als alle ſchon beim Mahle ſaßen und gründlich den Ber⸗ gen von Brot und Würſten zuſprachen, trat Mechthild ein, immer noch im roten Rock. Sie trug ein pausbäckiges, blondes Kind. Tobias merkte wohl, daß ſie in einem Anfall unbegreif⸗ licher Verlegenheit dieſe Ablenkung geſucht hatte. Vielleicht wollte ſtie auch ihr raſches Wegetlen bemänteln, indem ſie für das Kindchen einer der hilfreichen, magdlichen Frauen ſorgte, die ſtets im Lugerhaus Arbeit, Brot und Fröhlichkeit fanden. 5 neulich und kam raſch auf ihn zu, ihn gleichfalls zum Eſſen kleinbäuerlichen Verhältniſſe Süddeutſchlands, insbeſonbers Badens. Er leitete ſeinen Vortrag mit dem Hinweis darauf ein, daß Baden das einzige deutſche Land iſt, das keine Bezirksſelbſt⸗ verwaltungsverbände im Anſchluß an die unteren ſtaatlichen Verwaltungsbehörden kennt. Dieſe Erſcheinung führte der Redner auf den geſchichtlichen Aufbau der badiſchen Verwal⸗ tungsorganiſation zurück und legte dar, wie ſich die ländliche Wohlfahrtspflege in Baden bei der gegebenen Organiſation entwickelte. Im Verfolg dieſer Unterſuchung wurden die be⸗ ſonders intenſive Förderung der Wohlfahrts⸗ pflege durch Regierung und ſtaatliche Stellen und der Ausbau des ländlichen Fortbildungsſchul⸗ weſens und des Fachſchulweſens hervorgehoben. Der Ausbildung der Fortbildungsſchullehrer und Fortbil⸗ dungsſchullehrerinnen wird beſondere Sorgfalt gewid⸗ mit. Die Fortbildungsſchullehrerin bringt deshalb auch in die kleinſte Gemeinde des Landes eine volle pflegeriſche Aus⸗ bildung mit und iſt in der Lage, die Töchter des Bauernvolkes in allen hauswirtſchaftlichen Fächern und in der Geſundheits⸗ pflege ſachgemäß anzuleiten. Für die Bauernſöhne beſteht daneben noch die Möglichkeit zum Beſuch landwirtſchaftlicher Fachſchulen(Winterſchulen). Die Erziehung des Land⸗ volkes iſt das Kernproblem auch der ländlichen Wohlfahrts⸗ pflege. Von ihr läßt ſich auch kein größeres Verſtändnis für die Ziele der Wohlfahrtspflege und die Notwendigkeiten der öffentlichen Fürſorge bei der Landbevölkerung erhoffen. Anſchließend behandelte der Redner die Bedeutung der Sozialverſicherung für die ländliche Wirtſchaft und Wohlfahrtspflege, die gerade in den kleinbäuerlichen Verhältniſſen von erhöhter Bedeutung iſt, weil ſie weitgehend auch dem Kleinunternehmer zugute kommt. Kommunale Chronik Zur Schwetzinger Bürgermeiſterwahl (Schwetzingen, 18. Sept. Der Gemeinderat hat von den 28 Bewerbern um den hieſigen Bürgermeiſterpoſten ſieben in die engere Wahl geſtellt. Es ſind dies Regierungsrat Dr. Compter⸗ Mannheim, Regierungsrat Dr. Heft⸗Heidel⸗ berg, Regierungsrat Dr. Gottlob⸗Karlsruhe, Bürgermeiſter Dr. Trautmann⸗Walldürn, Bürgermeiſter Dr. Wolpert⸗Rod⸗ alben, Bürgermeiſter Becherer⸗Friedrichsfeld und Kranken⸗ kaſſenverwalter Vogt von hier. Dieſe Kandidaten werden ſich anfangs nächſter Woche dem Bürgerausſchuß vorſtellen und bei dieſer Gelegenheit ihr Programm entwickeln. * G Seckenheim, 17. Sept. Aus den jüngſten Gemein de⸗ ratsſitzungen iſt zu berichten: Die Lieferung der ausge⸗ ſchriebenen Nähmaſchinen wird dem Siegmund Oppenheimer zu ſeinem Angebot übertragen; desgl. das Aufmachen von Holz und Wellen an Franz Falter.— Von der Fa. Ebert, Neckar⸗ ſteinach, wird ein Rettungsnachen angekauft.— Mit Rück⸗ ſicht auf die vorgeſchrittene Jahreszeit wird von anderweitt⸗ ger Vergebung des Fahrens des Gießwagens abgeſehen.— Zur Auffüllung des ſogen. Katzenneckars ſoll ein Schleifenweg angelegt werden.— Der Beſchluß vom 14. März über den Verkauf des Bierkellers an den Tur n⸗ verein wird aufgehoben. Dem Turnverein wird bis auf weiteres geſtattet, im Schloßſaal— außerhalb des Par⸗ kettbodens— mit Geräten zu turnen.— Gegen das Baugeſuch der Gg. Zimmermann Wwe wird nichts eingewendet.— Der Einbau einer Tankſtelle auf einem Anweſen wird aus ver⸗ kehrstechniſchen Gründen abgelehnt.— Die Straßen am Staatsbahnhof werden wie folgt benannt: Kreisſtraße Nr. 7 Gbertſtraße, Straße vor den Bahngebäuden Erzberger⸗ ſtraße. „Ach, du ſpielſt wohl Madonna della Sedia, Tildi! Schade, daß kein Maler in unſerer Runde iſt“, rief ihr Luger zu. Brennend rot im Geſicht, ſtellte ſie das Kind auf den Boden und ließ es zu ſeiner Mutter rennen, indeſſen ſie raſch gefaßt auf Tobias zukam, ihm die Hand hinſtreckte und ſich ob ihrer Arbeitstracht entſchuldigte. Tobias drückte ihr leiſe die Finger und lächelte nur. Er wußte, daß ſie jetzt fern von aller Koketterie war, daß ihr dieſer rote Unterrock mit den blühweißen Hemdsärmeln beſſer ſtand als irgendein ele⸗ gantes Kleid. Das mit der Madonna della Sedia war nicht übel, der Küfer wußte wahrſcheinlich mehr von ſolchen Dingen, als man ihm zutraute. Als das Veſper genommen war, die fleißig kreiſenden Krüge leergetrunken, trat eine kleine, müde Stille ein. Das Geſinde ging gemächlich an ſein Werk zurück, ſchläfrig mit den Augen blinzelnd wie überſpielte Kinder. Aber bald tönte der ganze Hof wider von Geräuſchen der Arbeit. Die Torkel im Kellergewölbe quietſchte, und der Atem ſchwer ſchaffender Männer drang in die kühle, halbdunkle Trinkſtube hinein, in der nur noch der Küfer und Tulipan bei einem wohlduftenden, ſtarken Kaffee ſaßen. Auf der Ofenbank lag das Kind, das Mechthild herein⸗ gebracht hatte, auf rotgewürfeltem Kiſſen, hielt die Hände vor die Augen und betrachtete ſtaunend das Wunder der beweg⸗ lichen Finger. Es ſang zarte Selbſtgeſpräche, die ganz einſam in den großen Raum irrten, in dem die beiden Männer ſchweigend ſaßen und an ihren Pfeifen ſogen. Lugers Hand, die den Ulmer Kopf hielt, zitterte leiſe. Tobias dachte bei ſich, daß dem kräftigen Manne der Weg zum Kirchhof nicht mehr allzu fern ſei; denn das Geäder ſprang in dicken Strängen aus dem Handrücken. Er mochte ein Mann gegen die Sechzig ſein, dem der ſeit Geſchlechtern übliche ſchwere Weintrunk das Blut verdickt und die Nieren zerſtört hatte. Tobias beſann ſich, ob er ihn nicht warnen dürfe, er ſchien ſo ahnungslos und mit der Welt in ſeligſter Ver⸗ bundenheit zu leben. Vielleicht ſpielte ſich einmal das Geſpräch auf Fragen des Sterbens ein, dann wollte er ſachte raten. Tobias trat aus Fenſter und klopfte am Sims die Pfeife aus. Luger ſagte aus ſeinen Gedanken heraus, die ein wenig ſchwermütig in Erinnerungen geſchweift hatten:„Warum iſt eigentlich der Karl Friedrich ſo raſch welk und abgängig ge⸗ worden? Er war doch mäßig und hat auch ſonſt nicht viel aufs Dach gekriegt vom Schickſal?“ 5 Tulipan erſchrak und unterſchlug die Antwort. Beibe ſogen noch lauter an ihren Pfeifen. Das Kind ſchlief. Die große Standuhr holte zum Schlagen aus. (Fortſetzung folgt) * 8 5 * * — ttwoch, den 18. September 1929 Nene Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe B. Seite. Nr. 488 Aus dem Lande Frühe Kartoffelernte * Neulußheim, 17. Sept. Die Kartoffelernte hat in dieſem Jahr infolge der dauernden Trockenheit um Wochen früher eingeſetzt. Das Kraut iſt auch bei den ſpäten Sorten abgeſtor⸗ ben, ſo daß wohl kein Wachstum mehr zu erhoffen iſt. Von der bisherigen Ernte der frühen und frühen ſpäteren Sorten läßt ſich ſagen, daß die Erträgniſſe durchſchnittlich befriedigen und im Geſamtreſultat über eine gute Mittelernte hin⸗ ausgehen. Die Knollen werden in ſauberem Zuſtande aus dem Boden geharkt und erleichtern ſo das Einbringen. Für den Zentner werden 3— 3,30/ bezahlt. 14. außerordentliche iſraelitiſche Landesſynode Karlsruhe, 17. Sept. Am Montag nachmittag wurde die 14. außerordentliche iſraelitiſche Lande ſynode durch den Vorſitzenden des Oberrats der Iſraeliten, Profeſſor Dr. Na⸗ than Stein⸗Karlsruhe, eröffnet. Anſtelle des verſtorbenen Dipl. Ing. Max Ettlinger wurde zum Präſidenten der Synode Abg. Rechtsanwalt Dr. Jeſelſohn⸗ Mannheim(liberal). zum Vizepräſidenten Abg. Eduard Bauer ⸗ Mannheim(kon. ſervativ) gewählt. Der Präſident gedachte der ſeit der letzten Tagung verſtorbenen Mitglieder der Synode, insbeſondere des ehemaligen Präſidenten Max Ettlinger und berührte fer⸗ ner die wichtigen Vorkommniſſe der letzten Zeit auf jüdiſchem Gebiete. Alsdann wurde die wichtigſte Vorlage, der Eutwurf der Gemeindeordnung, von dem ſtellv. Vorſitzenden des Ober⸗ rats, Dr. Pfälzer ⸗ Weinheim, kurz begründet. Nach Ueber⸗ weiſung der Eingänge an die zuſtändigen Ausſchüſſe vertagte ſich die Synode. Mit einem Sägeblatt den Leib aufgeſchnitten * Lahr, 17. Sept. Bei Montagearbeiten an einer Fräs⸗ maſchine im Betrieb des Schreinermeiſters Himmelsbach ſprang ein Sägeblatt, das 1000 Umdrehungen in der Sekunde macht, aus. Es verletzte den Beſitzer der Schreinerei und riß dem Monteur, dem in den 40er Jahren ſtehenden ver⸗ heirateten Mechaniker Friedrich Ehret den Leib auf, ſo daß die Därme bloßlagen. Der Zuſtand des Verletzten iſt ſehr ernſt. K UI Weinheim, 17. Sept. Der künſtleriſche Beirat und der Arbeitsausſchuß der Theatergemeinde Weinheim hielten geſtern abend eine gemeinſame Sitzung ab, die der Vorſitzende, Ver⸗ waltungsinſpektor Wagener, mit Erſtattung des Tätigkeits⸗ berichtes eröffnete. Daraus geht hervor, daß die Theater⸗ gemeinde über 700 Mitglieder zählt und aus sämtlichen Ge⸗ meinden der Umgebung ſtändigen Zuwachs erhält. Sozial⸗ rentner und Erwerbsloſe haben, ſoweit Plätze verfügbar, freien Zutritt. Der Referent ſchloß mit der Erklärung, daß es hier endlich gelungen ſei, dem verderblichen Schmieren⸗ unweſen zu ſteuern und den breiten Schichten des Volkes aus Stadt⸗ und Landbezirken gute Vorſtellungen zu ver⸗ mitteln. Der Spielplan für 1929/30, der hierauf feſtgeſetzt wurde, wird am Freitag, den 20. d. M. durch das von Inten⸗ dant Meißner geleitete Künſtlertheater für Rhein und Main mit der Aufführung von„Fiesco“(Schiller) eröffnet werden. Die gemeinſamen Ausfahrten zum Beſuche⸗ der benachbarten Groß⸗Stadt⸗Bühnen ollen auch in dieſem Winter wieder beibehalten und ebenſo ſoll verſucht werden, die großen Nachbarbühnen zu Opern⸗ und Operetten⸗ Gaſtſpielen in der hieſigen Feſthalle zu gewinnen, nachdem man in den letzten beiden Jahren mit hieſigen Gaſtſpiel⸗ vorſtellungen des Stadttheaters Heidelberg die günſtigſten Erfahrungen gemacht hat. 8 1 Karlsruhe, 18. Sept. Am Montag wurde ein 16 Jahre altes Mädchen von einem etwa 28 Jahre alten Manne, der ſich ihr gegenüber als Polizeibeam ter ausgab, vom Lutherplatz hier nach dem Durlacher Wald gelockt und dort vergewaltigt. Nach Angaben des Mädchens hat der Täter, als es ſich zur Wehr ſetzte, ihre Hän de mit einem Riemen zuſammengebunden. Die Kriminalpolizei verfolgt den Fall.— In der Nacht zum 17. September erkletterte beim Rheinhafen ein lediger Schneider von hier einen Hochſpan⸗ mungsmaſt, um Sel bſt mord zu begehen. Er konnte bei Tagesgrauen nur mehr als Leiche von dem Hochſpannungs⸗ maſt heruntergeholt werden. 4* Goldſcheuer bei Kehl, 17. Sept. Am Montag nachmittag brach in dem Hauſe des Landwirts Georg Schäfer Feuer aus, das mit raſender Schnelligkeit um ſich griff und in ganz kurzer Zeit ſowohl das Wohn haus als auch das Oeko⸗ nomiegebäude in Aſche legte. Der Brand entſtand im Dekonomiegebäude. Das Feuer fand in den aufgeſpeicherten Heu⸗ und Strohvorräten reiche Nahrung. Die Feuerwehr wirkte zum erſtenmal bei dem Brande mit. Es gelang ihr, das Feuer äuf ſeinen Herd zu beſchränken und die Nachbar⸗ as Vieh konnte gerettet werden, während gebäude zu retten. Da 0 rden, wi die übrigen Fahrniſſe und der Hausrat faſt ausſchließlich den Flammen zum Opfer fielen. Gebäudeverſicherungswert be⸗ s Weil am Rhein, 17. Sept. Vor einiger Zelt wurde, wie gemeldet, oberhalb des Stauwehres bei Märkt eine Kindes⸗ leiche gefunden. Unter dem Verdacht des Kindesmords bezw. der Beihilfe wurde ein Mädchen aus Märkt, das in Baſel in Stellung iſt, und ein Burſche aus Haltingen, der mit ihr ein Verhältnis unterhielt, feſtgenommen. Nachbargebiete Verbindung Ludwigshafen Dannſtadt 8 * Dannſtadt, 16. Sept. Seit einiger Zeit iſt die Frage der Lokalbahn verbindung Ludwigshafen—Dannſtadt wieder akut. Bekanntlich plant die Oberpoſtdirektion Speyer die Einrichtung einer Kraftpoſtlinie anſtelle einer Dampfſtraßen⸗ bahn. Der in dieſer Angelegenheit gebildete Ausſchuß der Lokalbahn ⸗Gemeinden tritt hiergegen für die Beibehaltung der Kleinbahn ein. Am Sonntag hatte der Ausſchuß nun die Intereſſenten zu einer Verſammlung einberufen, wobei Herr Bellaire⸗Meckenheim mitteilte, daß es den Bemühungen der Kommiſſion gelungen ſei, die Anzahl der die Fahrt⸗ geſchwindigkeit der Bahn beſonders einſchränkenden Halte⸗ ſtellen erheblich zu verringern. In jedem Ort wird die Bahn in Zukunft nur noch einmal halten. Die Vertreter der Land⸗ wirtſchaft machten geltend, daß zur Beförderung der in der Gegend ſehr zahlreich angebauten Zuckerrüben nach der Frankenthaler Fabrik ein geeignetes Verfrachtungs⸗ mittel vorhanden ſein müſſe. Als ein ſolches könne der Kraftwagenverkehr nicht angeſprochen werden, da er die im Jahresdurchſchnitt geernteten 300 000 Zentner Rüben nicht befördern könne. Zudem würden die Frachtſätze viel zu hoch ſein. Auch die Vertreter der Arbeiterſchaft wandten ſich gegen die Einrichtung eines Kraftwagenverkehrs, der die Beförde⸗ rung der 2000 nach Ludwigshafen fahrenden Arbeiter nicht bewältigen könne. Ueberdies würde die Preisſteigerung von 2,80 Mk. auf über 5 Mk. wöchentlich untragbar ſein. Auch ein Vertreter des Bezirkstages und der Zuckerinduſtrie ſprachen ſich gegen die Kraftpoſtlinie aus. Die Verſammlung nahm dann einſtimmig eine Entſchließung an, in der dem Ausſchuß das Vertrauen ausgeſprochen und er mit der alleinigen Vertretung der Intereſſen aller Beteiligter be⸗ traut wird. Steuererleichterung für froſtgeſchädigte Winzer Neuſtadt a. d.., 17. Sept. Der Vorsteher des Finanz⸗ amtes Neuſtadt(Haardt) beſichtigte dieſer Tage mit dem Sach⸗ berater des Amtes die Weinberge der Gemeinden Gim⸗ meldingen, Königsbach, Mußbach und Rupperksberg an Ort und Stelle, um ein Bild über die Froſtſchäden zu gewinnen. An den Beſichtigungen nahmen Vertreter der Gemeindebehör⸗ den und Winzer teil. Mit Rückſicht auf die Schäden in den Weinbergen und den geringen Abſatz an Wein wurde den Winzern die Steuerentrichtung erleich⸗ tert. Auch für die nächſten Steuerveranlagungen der Win⸗ zer bietet die Feſtſtellung der Schäden wertvolles Material. Befreiungsfeier der heſſiſchen Lehrer Darmſtadt, 18. Sept. Auf der letzten Vorſtandsſitzung des Heſſiſchen Landeslehrervereins wurde beſchloſſen, den Tag der Befreiung beſonders zu feiern. Die nächſtjährige Vertreter⸗ und Hauptverſammlung, die an Oſtern 1930 in Mainz ſtattfinden ſollte, wurde verſchoben, bis das beſetzte Gebiet völlig geräumt ſein wird, und dann die Tagung mit 2 de Im Gaswerk verbraunt e Darmſtadt, 18. Sept. Erſt jetzt wird bekannt, daß am vergangenen Donnerstag der 49 jährige Feuermann Wilhelm Wacker im ſtädtiſchen Gaswerk beim Koksofenentleeren, wahrſcheinlich infolge des Einatmens von ausſtrömendem Gas, betäubt wurde und in die vor dem Ofen befindliche Löſch⸗ rinne, die mit kochen dem Waſſer gefüllt iſt, abſtürzte. Obwohl alsbald ein Mitarbeiter ihn aus ſeiner ſchrecklichen Lage befreien konnte, hatte der Bedauernswerte ſo ſchwere Brandwundn erlitten, daß ihm das Fleiſch von den Knochen hing. Trotzdem lebte der Mann noch bis zum Samstag abend. Aus den Rundfunk-Programmen Donnerstag, 19. September Deutſche Sender Berlin(Welle 418), Königs wuſterhauſen(Welle 1635 20 Uhr: Song, Wort und Ton der Zeit in zwei Sätzen und einem Vorſpiel, anſchließend Tanzmuſik.. es lau(Welle 253) 20.30 Uhr: Großfeuer in Runxendorf. Hei⸗ tere Stunde, 21.30 Uhr: Das unbekannte Spanien, 22.385 Uhr: Tanzmuſik. amkfu rt(Welle 390) 12.15 Uhr: Schallplatten, 16.15 Uhr: Von Stuttgart: Konzert, 20 Uhr:; Vom Frankfurter Opernhaus: Orpheus und rydike, Oper in drei Aufzügen, 22.30 Uhr: Tanz. 1 1 20 Uhr: Fautaſie in Kitſch⸗Moll, 21.20 Uhr: hr: Uebertragung aus d. Regina⸗Palaſt. 0 K 20 Uhr: Von Berlin: Song. Langenberg(Welle 473) 08.00 Uhr: Brunnenkonzert, 13.05 Uhr: Mittagskonzert, 17.35 Uhr: Veſperkonzert, 20 Uhr: Die unſterb⸗ liche Stimme Caruſo: Engliſche Lieder, 20.45 Uhr: Die Durch⸗ gängerin, Luſtſpiel in 3 Aufzügen, anſchl. Nachtmuſik und Tanz. Leipzig(Welle 250) 20 Uhr: Sinfſonielonzert. München(Welle 533), Kaiſerslautern(Welle 270) 12.30 Uhr: Schallplatten, 16.15 Uhr: Konzert, 20 Uhr: Muſik und Moritat, 21.20 Uhr: Sinfoniekonzert. 2 Stuttgart(Welle 360) 12 Uhr: Schallplatten, 16.15 Uhr: Konzert, 20 Uhr: Aus dem Frankfurter Opernhaus: Orpheus und Euri⸗ dike, Oper in drei Aufzügen, 22.30 Uhr: Von Frankfurt Tanzm. Ausländiſche Sender Bern(Welle 403) 20 Uhr: Orcheſterkonzert, u Uhr: Klaviermuſik, 21.30 Uhr: Volksmufik verſchiedener Nationen. 5 Budapeſt(Welle 550) 20.15 Uhr: Vorſtellung im Senderaum: Nareilſe, Drama in drei Akten, anſchließend Zigeunermuſik. Daven tri(Welle 479,2) 20 Uhr: Abendkonzert, Opernmelodien. Daventry(Welle 18593) 19.45 Uhr: Varietsprogramm, Schallplatt. Mailand(Welle 500,8) 21 Uhr: Rigoletto, leichte Muſik, Tangfunk. Paris(Welle 1725) 20 Uhr: Abenoͤlonzert und Sendeſpiel, Tanz⸗ funk von Schallplatten. Prag(Welle 487) 20 Uhr: und Schallplatten. Rom(Welle 441,1) 21 Uhr: Opernabend.: 5 Wien(Welle 517) 20.05 Uhr: Lakmé, Oper von Delibes. 8 Zürich(Welle 459) 20 Uhr: Der lachende Rhein. Radio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktnlatz 6 2, 6— ſelephon 25547 85 Klein und zierlich im Ausſehen, groß und mächtig in der Leiſtung, das iſt der neue Ordensmeiſter Empfänger von Lorenz. Sender auf Sender erhalten Sie bei größter Trenn⸗ ſchärfe in wunderbarer Wiedergabe von Sprache und Muſik. Dieſes erſtklaſſige Gerät kann ſich jeder leiſten, denn es koſtet trotz Luxusausführung einſchl. Röhren nur/ 85.— Parodien und Lieder, dann Konzert Chefredakteur: Kurt Fiſcher. a Verantwortlich für Politik:§. A. Meißner— Feuilleton: Dr. S. R Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Ven 0 0 Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ebmer— Gericht und alles 92 Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob g den allgemeinen Befreiungsfeierlichkeiten verbunden. ö Wetter⸗Nachrichten der Badiſchen Landeswetterwarte Karlsruhe Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(.26 Uhr morgens). See⸗ Luft⸗ Tem⸗* Wind 2 8 höhe 1 8 i 5 Wetter 8 8 m mm 98 Richt. Stärke E Wertheim 15 8 NO leicht wolkenl. Königsſtuhlſ 563 760,5 11 NJ ſchw.] heiter Karlsruhe 120 760,2 12 ill wolkig Bad.⸗Bad. 213 760,10 18 O leicht halbbed. Villingen 780 763.0 8 N„ wolkig Feldbg. Hof 1275 637,5 10 S lleicht Nebel Badenweil.]— 759,7 17.„ halbbed. St. Blaſien 780 9 22 7 ſtill bedeckt Bad Dürrh.[-— 10 24 9 N heiter Ein ſeit mehreren Tagen über Frankreich liegendes flaches Teiltief hat über der Nordſee mit einer großen atlantiſchen Zyklone Verbindung erhalten, ſo daß ſich eine Tiefdruckrinne über Weſteuropa bis nach dem Mittelmeer bildete. Auf der 1 trägt 7500 Mk., der Fahrnisſchaden wird insgeſamt auf 12 000 Mark geſchätzt. 5 verbessern S. Wie wird das Metter werden? Metter-Vorausſagen für Donnerstag, 19. September 1929 Vorwiegend wolkig, einzelne Gewitteregen bei nach Süd⸗Weſt wehenden Winden.— Temperaturen wenig verändert. Vorderſeite dieſer Störung haben wir zunächſt noch heiteres ſümtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger Druckerei Br. Haa Reue Mannbeimer geitung G. m. b. 5. Mannbeim E 6. 2. 82 und trockenes Wetter, infolge Zufuhr trockener kontinen ale Luft aus dem nach Oſten verlagerten Hochdruckgebiet. Es jedoch in Kürze mit dem Uebergreifen der Störung auch au unſer Gebiet zu rechnen, ſo daß Bewölkungszunahme un Gewitterregen bevorſtehen. f. Reiſewelter in Deutſchland Im ganzen Reiche herrſcht größtenteils heiteres trockenes Wetter bei Morgentemperaturen von 8 bis 15 Grad, je nach Höhenlage. Auch geſtern war es allenthalben meiſt heiter, trocken und tagsüber warm, bei ſüd⸗öſtlichen Winde Flugwelter In Deutſchland herrſcht augenblicklich noch heiteres un trockenes Wetter bei leichten ſüd⸗öſtlichen Winden. Unter der Einfluſſe einer über Frankreich liegenden Druckſtörung wir jedoch von Süd⸗Weſten her eine Verſchlechterung eintreten, zunächſt auf das Gebiet weſtlich der Elbe beſchränkt blei dürfte. Die Sichtverhältniſſe ſind noch immer gut un tragen 5 bis 10 Kilometer. n 2 3 1 Kaffee mit Libby's Milch wird gehalt- voller und erhält ein köstliches Aroma. Libby's Milch verwendet man wie Rahm; sie verfeinert den Kaffee und verleiht ihm eine appetitliche Farbe. Deutsche Libby Gesellschaft 1 2 3 5 mren Kaffee Die Hausfrauen, die guten Kaffee schätzen, werden sehr bald die vorzüglichen Eigenschaften der Libby's Milch anerkennen. Sie istgehaltvoll, zuverlässig und bequem in der Handhabung. 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Außer für das geſetzliche Erb⸗ und Pflichtteilsrecht hat die Verwandtſchaſt im Familienrecht, im Prozeß⸗ und Straf⸗ recht eine große Bedeutung. Verwandtſchaft im juriſtiſchen Sinne iſt die Gemeinſchaft derer, die durch Abſtammung(Blutsgemeinſchaft) mit einan⸗ der verbunden ſind. In gerader Linie verwandt ſind Per⸗ ſonen, von denen die eine von der anderen abſtammt, z. B. Eltern und Kinder. Perſonen die, ohne in gerader Linie ver⸗ wandt zu ſein, doch von derſelben dritten Perſon abſtammen, heißen Verwandte in der Seitenlinie, ſo die Geſchwiſter, Onkel und Neffe uſw. Der Grad der Verwandtſchaft beſtimmt ſich nach der Zahl der ſie vermittelnden Geburten(F 1589 BGB.) Eltern und Kinder ſind ſomit im erſten, die Großeltern mit den Enkeln im zweiten Grade der geraden Linie verwandt. Eine Verwandbtſchaft erſten Grades gibt es in der Seitenlinie nicht. Geſchwiſter ſind alſo im zweiten, Couſin und Couſine im vierten, Onkel und Nichte im dritten Grad der Seitenlinie verwandt. Abkömmlinge nennt das Geſetz alle Nachkommen jeman⸗ des, alſo Kinder, Kindeskinder uſw.(Deszendenten). Vor⸗ eltern(Ascendenten) ſind die Verwandten gerader aufſteigen⸗ der Linie, alſo Eltern, Großeltern, Urgroßeltern uſw. Der Unterſchied zwiſchen Vollbürtigkeit und Halböbürtigkeit hat, abgeſehen von dem Repräſentationsrecht des Erbrechts, keine Bedeutung. Geſchwiſter ſind vollbürtig, wenn ſie von dem⸗ ſelben Ehepaar abſtammen, ſie ſind halbbürtig, wenn ſie nur einen Elternteil gemeinſam haben. Eine Art der Blutsverwandtſchaft wird vom B. G. B. als nicht beſtehend angeſehen: Das uneheliche Kind und deſſen Vater gelten nicht als verwandt.(8 1589). Jedoch darf auch zwiſchen einem unehelichen Kinde und deſſen Abkömmlingen einerſeits und dem Vater und deſſen Verwandten anderer⸗ ſeits nach der ausdrücklichen Beſtimmung des Geſetzes keine Ehe geſchloſſen werden.(8 1310 B. G..) Verwandt im Sinne des Geſetzes iſt— trotz Fehlens der leiblichen Verwandſchaft— derjenige, der ein Kind adoptiert, mit dem Kinde und deſſen Abkömmlingen. Verwandte in gerader Linie ſind einander unterhalts⸗ pflichtig, alſo z. B. Kinder, Eltern, Großeltern, Urgroßeltern. Für Berwandte in der Seitenlinie(3. B. Geſchwiſter) beſteht keine geſetzliche Unterhaltspflicht. Zwiſchen Verwandten in gerader Linie, zwiſchen vollbürti⸗ gen oder halbbürtigen Geſchwiſtern ſowie zwiſchen Ver⸗ nh⸗Aus * 3 och, den 18. September 1929 — ſchwägerten in gerader Linie darf eine Ehe nicht geſchloſſen werden.(8 1310 B. G..) Im Zivilprozeß ſind zur Verweigerung des Zeug⸗ ukſſes berechtigt der Verlobte einer Partei, . —3 Z. P..) Dasſelbe Zeugnisverweigerungsrecht Verwandten des Beſchuldigten im Strafprozeß(8 52 St. P..) Beſchränkte Auskunftspflicht trifft auch die Ver⸗ wandten im Steuerrecht. Nach 8 178 der Reichsabgaben⸗ ordnung kann der Befragte die Auskunft auf Fragen ver⸗ weigern, deren Bejahung oder Verneinung ihm ſelbſt oder einem nahen Angehörigen die Gefahr einer Strafverfolgung zuziehen würde. Im Zivil⸗ und Strafprozeoß ſowie in den Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkett iſt der Richter in Fällen der Verwandtſchaft von der Ausübung des Richteramtes kraft Geſetzes ausgeſchloſſen.(ogl. z. B. S 41, 3 Z. P..) Eine große Rolle ſpielt die Verwandſchaft imVormund⸗ ſchafts recht. Vor einer Entſcheidung des Vormundſchafts gerichtes ſollen nach zahlreichen Beſttmmungen des Geſetzes zunächſt die Verwandten des Mündels gehört werden.(8 1847 B. G..) Die Verwandten des Mündels haben vor anderen Perſonen ein beſonderes Anrecht darauf, zum Vormund be⸗ rufen zu werden.(§ 1776 B. G..) Bei der Beſtellung des Vormundes ſind zunächſt Verwandte und Verſchwägerte des Mündels zu berückſichtigen(§ 1779, 2 B. G..), desgleichen bei der Bildung des Familienrates(8 1859 B. G..) Im Konkursrecht ſind gewiſſe, im letz ſeinen nahen Verwandten vorgenommenen entgeltliche Ver⸗ träge anfechtbar, weil damit ſehr häufig die Benachteiligung der Gläubiger beabſichtigt wird.(8 31 K..). Als Verwandte im Sinne des Strafrechts ſchließlich ſind anzuſehen Verwandte und Verſchwägerte in auf⸗ und ab⸗ ſteigender Linie, Adoptiv⸗ und Pflegeeltern und kinder, Ehe⸗ gatten, Geſchwiſter und deren Ehegatten und Verlobte. An ſich ſtrafbare Handlungen bleiben ſtraflos, wenn ſie vom Täter begangen wurden, um ſich oder einen Angehörigen aus einer gegenwärtigen Gefahr zu retten, vorausgeſetzt, daß der Notſtand nicht auf andere Weiſe zu beſeitigen war. Eine Be⸗ günſtigung ferner, die dem Täter oder Teilnehmer an einer ſtrafbaren Handlung von einem Angehörigen gewährt worden iſt, um ihn der Strafe zu entziehen, bleibt nach§ 257 St. G. B. ſtraflos. Diebſtahl und Betrug begangen an Angehörigen, iſt nur auf Antrag zu verfolgen. Die Zurücknahme des An⸗ trages iſt ſogar zuläſſig. Totſchlag und Körperverletzung werden, wenn ſie ſich gegen einen Ver n aufſteigender Linie richten, beſonders ſchwer beſtraf St. G..). Das geltende Recht hat ſomit die Verwandtſchaft auf allen Gebieten mit bedeutenden Privilegien ausgeſtattet, und es dürfte im Einzelfalle dem Intereſſenten nur von Vorteil ſein, wenn er ſich auf die„Ausnahmevorſchriften“, die ihm dank ſeiner Verwandtſchaft zu Gute kommen, zu beſinnen vermag. August Win nen. 2 Abonnentenverſicherung und 8 56 Abf. 3 öff. 12 her Hewerbeordnung In neuerer Zeit hat die Frage, ob das Aufſuchen von Be⸗ ſtellungen auf die wöchentlich oder 14tägig erſcheinenden Fa⸗ milienzeitſchriften:„Vobachs Familienhilfe“,„Nach Feier⸗ abend“,„Der Bergfried“,„Für Dich“ und andere, mit denen eine Abonnentenverſicherung verbunden iſt, unter das Verbot des 8 56 Abſatz 3 Ziffer 12 der Reichsgewerbeordnung fällt, was zur Folge hätte, daß die betreffende Abonnentenverſiche⸗ kung gem. 8 184 BB. nichtig und ſomit die Bezieher an die 16 80 nicht gebunden wären, häufig die Gerichte beſchäf⸗ 0 8 56 Abſatz 3 Ziffer 12 der Gewerbeordnung lautet:„Aus⸗ geſchloſſen vom Feilbieten und Aufſuchen von Beſtellungen im Umherziehen ſind Druckſchriften, andere Schriften und Bild⸗ werbe, inſofern ſie mittels Zuſicherung von Prämien oder Ge⸗ winnen vertrieben werden.“ Dieſe Beſtimmung der Gewerbe⸗ ordnung iſt durch Novelle vom Jahre 1888 geſchaffen worden. Aus der Begründung geht hervor, daß dus Feilbieten von Druckſchriften im Umherziehen damals grelle Mißſtände im Gefolge hatte, indem insbeſondere den Abnehmern der Lie⸗ ferungswerke Prämien, z. B. ein neues Kleid, Kaffeeſervice eite, mit dem Verſprechen zugeſichert wurden, daß dieſe Dinge mit der letzten Lieferung zur Aushändigung kommen ſollen. Da dieſe letzte Lieferung erfahrungsgemäß entweder garnicht oder erſt dann erſcheine, wenn der Subſkribent durch die Preiſe der vorausgegangenen Lieferungen den Wert der Prä⸗ mien doppelt oder dreifach mitbezahlt habe, ſei dieſes Verfah⸗ ren als„eigentümliche Art von Gaunerei“ auzuſehen und es müſſe ihm aus dieſem Grunde entgegengewirkt werden. Die Amtsgerichte, die ſich in letzter Zeit mit der Frage beſchäftigt haben, ob unter der Zuſicherung von Prämien oder Gewinnen auch die in Ausſicht geſtellte Verſicherungsſumme bei der Abonnentenverſicherung anzuſehen ſei, habe die Frage teils bejahend, teils verneinend beantwortet. Von höchſtrichter⸗ lichen Entſcheidungen ſind aus der Vorkriegszeit eine Entſchei⸗ dung des Kammergerichts vom 23. Juli 1907 und eine des Oberlandesgerichts Dresden vom 11. Juli 1907 bekannt, die als Gewinn im Sinne des 8 56 Abſatz 3 der Gewerbeordnung jeden Vorteil von Vermögenswert anſehen, der den Beſtellern der Druückſchrift neben der eigentlichen, in der Lieferung der Druckſchrift beſtehenden Vertragsleiſtung als beſondere Ver⸗ günſtigung für die Beſtellung zugewendet werden ſoll. Als ſolcher Gewinn ſei ohne Zweifel auch eine auf Grund eines Verſicherungsvertrages zu gewährende Unfallentſchädigung und eine in Ausſicht ſtehende Sterbegeldverſicherung aufzufaſ⸗ ſen. An dleſer Rechtſprechung hat das Bayeriſche oberſte Lan⸗ desgericht in einer Entſcheidung vom 27. Juni 1927(Gewerbe⸗ Archiv für das Deutſche Reich Band 25) feſtgehalten. Weitere neuere Entſcheidungen der oberſten Gerichtshöfe ſind bis letzt nicht bekannt geworden, wohl deswegen, weil es ſich in der ö geringe Streitwerte handelte, die ein eruſung Es iſt davon auszugehen, daß bei Erlaſſung der Beſtim⸗ mung des§ 56 Abſatz 3 Ziffer 12 der Gewerbeordnung Abon⸗ nentenverſicherungen in der heutigen Form noch nicht beſtan⸗ den. Dieſe Verſicherungen haben überhaupt erſt in den letzten Jahren nach der Inflation eine große volkswirtſchaftliche Be⸗ deutung erlangt. Es kann ſich alſo lediglich darum handeln, ob die obige Beſtimmung der Gewerbeordnung ihrem Sinn und Zweck nach anglog auf die Abonnentenverſicherung in heu⸗ tiger Form anzuwenden iſt. Dies muß verneint werden, denn es handelt ſich hier keinesfalls um„Prämien oder Gewinne“ im Sinne der obigen Beſtimmung. Die Bezieher der Fa⸗ milienzeitſchriften, die in ihrer äußeren Aufmachung und in ihrem Inhalt, ſoweit erſichtlich, durchaus auf einer gewiſſen Höhe ſtehen, werden durch den Bezug dieſer Zeitſchriften gleichzeitig bei einer vom Reichsaufſichtsamt für Privatver⸗ ſicherung beaufſichtigten Verſicherungsanſtalt gegen Unfall und Todesfall verſichert, und zwar zu den vom Reichsaufſichtsamt genehmigten Verſicherungsbedingungen. Die Verſicherungs⸗ prämien ſind in dem Bezugspreis, der durchſchnittlich wöchent⸗ lich.60 Mk. beträgt, mitenthalten. Der gem. 8 56 Abſatz 3 Ziffer 12 der Gewerbeordnung beabſichtigte Schutz des Publi⸗ kums gegen Uebervorteilung, wie ſie bei Zuſicherungen von Gewinnen und Prämien vorzukommen pflegt, iſt hier alſo des⸗ wegen nicht notwendig, weil ja die Verſicherungsbedingungen von der zuſtändigen Reichsbehörde genehmigt ſind. Wenn weiter vorgebracht wird, daß ſich die Vertreter bezw. Unter⸗ vertreter der Verlagsgeſellſchaften beim Aufſuchen von Be⸗ ſtellungen häufig nicht ganz einwandfreier Mittel bedienen, um Abonnenten für die Zeitſchriften zu werben, ſo trifft das nicht ſelten auch für die Untervertreter von Verſicherungs⸗ geſellſchaften und auch ſonſt vielfach dann zu, wenn es ſich da⸗ rum handelt, der Konkurrenz zuvorzukommen oder ſie zu be⸗ ſeitigen; es iſt deswegen nicht einzuſehen, warum das Publi⸗ kum gerade bei der Abonnentenverſicherung vor ſolchen Vor⸗ kommniſſen, die gewiß an ſich unerfreulich ſind, mehr geſchützt werden ſoll, wie ſonſt. Solche Erwägungen haben auch dem preußiſchen Miniſter des Innern Veranlaſſung gegeben, in einem Erlaß vom 20. Juli 1927 an alle Polizeibehörden darauf hinzuweiſen, daß es nicht dem Zweck des 8 56 Abfatz 3 Ziffer 12 der Gewerbeordnung entſpreche, wenn man das Verbot der Werbung im Wandergewerbe auch auf derartige Abonnenten⸗ verſicherungen ausdehnen wollte. Bei vernünftiger, den heutigen Verhältniſſen entſprechen⸗ der Auslegung des 8 56 Abſatz 3 Ziffer 12 der Gewerbeordnung kann alſo das Aufſuchen von Abonnentenverſicherungen in der genaunten Form nicht als unzuläſſig im Sinne des Geſetzes bezeichnet werden, vielmehr handelt es ſich lediglich um eine rein äußerliche Verbindung von Abonnentenwerbung auf der einen, und Werbung für eine von der Reichsbehörde geneh⸗ der anderen Seile Dabei kann unt der Ehegatte en Jahre vor der Eröffnung des Verfahrens von dem Gemeinſchuldner mit 215, 223, Abſ. 2 Rolle ſpielen, daß die Zahl der Abonnenten ſolcher Familten⸗ zeitſchriften durch die in Ausſicht geſtellte Verſicherung 1118 ſtalten daß —— [höhere Gewinne bringt; hierzu wäre noch zu ber der Bezugspreis mindeſtens für die bekannteſten zeitſchriften nach ihrer äußeren Aufmachung und 1 ihren Inhalt unter Einbeziehung der Verſicherungsprämien keines⸗ falls als übermäßig hoher angeſehen werden kann. 85 Aus all dieſen Gründen haben eine Reihe von Amtsgerich⸗ ten die analoge Anwendung des s 56 Abſatz 3 Ziffer 12 der werbeordnung auf die Abonnentenverſicherung abgelehnt. 5 Im übrigen wird von den intereſſterten Kreiſen eine Aen⸗ derung des 8 56 Abſatz 3 Ziffer 12 der Gewerbeordnung dahin angeſtrebt, daß die Abonnentenverſicherung, ſoweit es ſich um eine von der zuſtändigen Aufſichtsbehörde genehmigte Ver⸗ ſicherung handelt, von der genannten Beſtimmung ausgenom⸗ men werden ſoll. 5 Amtsgerichtsrat v. Frankenberg Mannheim. Steuerzahler und Bankgeheimnis Durch das alte Sprichwort„Die großen Sünder läßt man laufen, die kleinen hängt man auf“ wird ſehr treffend der heutige Stand der Steuergeſetzgebung hinſichtlich des Bank⸗ geheimniſſes charakteriſtert. a 5 f Seit langem führt die Wirtſchaft einen Kampf um die Wiederherſtellung des Bankgeheimniſſes, findet aber vielfach nicht die notwendige Unterſtützung des großen Publi⸗ kums, welches irrtümlicherweiſe glaubt, die Zeiten ſeien vor⸗ bei, wo die Finanzämter jede Auskunft und Bucheinſicht von den Banken über deren Kunden ohne weiteres verlangen konnten. Zwar iſt die Verpflichtung der Banken, dem Finanz⸗ amt ein Kunden verzeichnis einzureichen, ſeit Jahren aufgehoben, ebenſo wie der Depotzwang bei der Ein⸗ löſung von Kupons. Aufrechterhalten im vollen Umfange iſt aber die Aus⸗ kunftspflicht der Banken im einzelnen Falle, woraus folgt, daß von einem Steuergeheimnis 8. Zt. keine Rede ſein kann. Die Auskunftspflicht der Banken erſtreckt ſich nicht nur auf ſchriftliche oder mündliche Auskunft über das Guthaben an Geld und Wertpapieren eines beſtimmten Steuerpflichti⸗ gen, ſondern es ſind dem Finanzamt auf Verlangen ſelbſt die Bücher des Auskunftspflichtigen vorzulegen, allerdings nur mit vorheriger Genehmigung des Landesfinanzamts. Auch ſind Schließfächer und ähnliche Behältniſſe zu öffnen, Wert⸗ papiere, die die Bank verwahrt, vorzulegen, einerlei, ob die⸗ ſelben ſich im„verſchloſſenen“ Depot, d. h. gewöhnlich im ver⸗ ſiegelten Paket, befinden oder im„offenen“ Depot, bei dem der Bank außer der Aufbewahrung auch die Verwaltung überlaſſen iſt. Nach der ſtändigen Rechtsſprechung des Reichsfinanzhoßs darf das Finanzamt von dieſen Rechten nur in objektiv be⸗ ſtimmten Steuerfällen Gebrauch machen, wenn im übrigen die Verhandlungen mit dem Steuerpflichtigen ſelbſt nicht zum Ziele geführt haben oder keinen Erfolg verſprechen, es ſet denn, daß Gefahr im Verzuge iſt. Insbeſondere darf das Finanzamt die Einſichtnahme in die Bankbücher nicht dazu benutzen, um Material gegen andere Steuerpflichtigs zu ſammeln. Die Vorlegung von Wertſachen und die Oeffnung von Schließfächern ſoll nur erfolgen, wenn dies unbedingt er⸗ forderlich oder Gefahr im Verzuge iſt. Bei jedem Erſuchen um Auskunftserteilung iſt ſeitens des Finanzamts zu bemerken, daß Verhandlungen mit dem Steuerpflichtigen ſelbſt verſucht worden ſind, aber nicht zum Ziele geführt haben. Wenn dieſer Hinweis fehlt, kann die Bank die Auskunftserteilung ohne weiteres ablehnen. Die Bank wird den betreffenden Kunden im allgemeinen ſofort benachrichtigen, daß ßſie dem Finanzamt habe Auskunft erteilen müſſen. Streitig iſt die Zuläſſigkeit einer ſolchen Be⸗ nachrichtigung in den Fällen, wo laut Mitteilung des Finanz⸗ amtes an die Bank die Auskunft für ein ſchwebendes Straf⸗ verfahren benötigt wird, da die Bank ſich im ſolchen Falle unter Umſtänden einer ſtrafharen Begünſtigung ſchuldig machen könnte. Die Forderung auf Wiederherſtellung des Bankgeheim⸗ niſſes begründet man mit den zutage getretenen volkswirt⸗ ſchaftlichen Schüden. Der Anreiz zum Sparen wird vielſach unterbunden. Das Publikum hält ſich vom Verkehr mit den Banken ſtärker zurück und bewahrt ſein Geld zu Hauſe auf. Die Folge iſt eine Zunahme des Bargeldverkehrs und eine erhebiche Steigerung des Notenumlaufs. Ausſchlaggebend aber für den Steuergläubiger, den Staat, kann nur die Erwägung ſein, daß durch die völlige Wiederher⸗ ſtellung des Bankgeheimniſſes ſeine Intereſſen nicht weſentlich gefährdet werden. Nachdem aber, wie bereits erwähnt, die Einreichung des Kundenverzeichniſſes und der Depotzwang aufgehoben iſt, kann man auch auf die Auskunftspflicht der Banken verzichten. Denn auch bei wiederhergeſtelltem Bank⸗ geheimnis kann das Finanzamt den Steuerpflichtigen zwin⸗ gen, ſeine Bankauszüge vorzulegen. Dem großen Steuer⸗ ſünder aber, der ſeine Bank geheim hält und ſie auch in ſeinen Büchern nicht nennt, wird auch mit der Auskunftspflicht der Banken, wie ſie heute noch beſteht, nicht beizukommen ſein. Wenn ein Steuerpflichtiger in Leipzig ein heimliches Bank⸗ konto in München unterhält, ſo nützt dem Finanzamt in Namen ſie gar nicht kennt. Deswegen iſt ſeit Aufhebung der Kundenverzeichniſſe die weitere Beibehaltung der Auskunfts⸗ pflicht der Banken nicht nur zum großen Teil ſinnlos, ſondern direkt ſittenwidrig, da gerade der geriſſene Steuerſchuldner, der in erſter Linie durch die Auskunftspflicht getroffen werden ſoll, ſich ihr ohne allzu große Mühe entztehen kann. Gewiſſe öffentliche Banken haben übrigens von ſich aus heute bereits eine Art Steuergeheimnis wiedereingeführt, unbekümmert um die Vorſtellungen des Reichsfinanzmini⸗ ſteriums. So richtet z. B. die Braunſchweigiſche Staatsbank dem Einleger ohne Legitimationsprüfung ein ſog. Inhaberſparkonto ein, entgegen der Beſtimmung des 8 165, Abſ. 2 der Abgabenordnung, wonach es verboten iſt, auf einen falſchen oder erdichteten Namen ein Konto errichten zu laſſen. Wenn auch dieſe Bank ſich der Auskunftspflicht nicht entzieht, ſo kann man doch die Einrichtung ſolcher Inhaberſparkonten wohl als den erſten Schritt zur allgemeinen Wiedereinführung des abſoluten Bankgeheimniſſes betrachten, mit der man nun nicht länger mehr zögern ſollte. 5 N 5—— Verantwortlich: Chefredakteur Kurt Fliſcher Leipzig die Auskunftspflicht einer Bank gar nichts, deren Mittwoch, den 18. September 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 488 Gerichtszeitung Veruntreuungen durch Beamte Kürzlich wurde in der Preſſe über ein Gerichtsverfahren gegen einen Berliner Poſtbeamten berichtet, der wegen Unterſchlagung zu einem Jahr Zuchthaus verurteilt wurde. Die Angelegenheit hat deshalb in der Oeffentlichkeit ein gewiſſes Aufſehen erregt, als der Betrag, den der Beamte veruntreut hatte, verhältnismäßig gering war. Es handelte ſich um etwa 5 Mark. Es iſt nun die Frage aufgeworfen worden, ob es nicht eine ungerechtfertigte Härte ſei, einen Beamten wegen einer ſolchen„Lappalie“ ins Zuchthaus zu ſchicken. Die Frage iſt deshalb beſonders intereſſant, als der Staatsanwalt, der pflichtgemäß Anklage erhoben hatte, wäh⸗ rend des Gerichtsverfahrens ſich ſelbſt zu der Auffaſſung be⸗ kannte, daß es ihm eigentlich widerſtrebe, wegen dieſer ver⸗ hältnismäßig geringfügigen Verfehlung die im Strafgeſetzbuch vorgeſehene Zuchthausſtrafe zu beantragen. Das Gericht wäre wahrſcheinlich auch zu einer milderen Auffaſſung gelangt, wenn nicht der Vertreter der Oberpoſtdirektion Berlin mit allem Nachdruck die Auffaſſung vertreten hätte, daß die Reichspoſtverwaltung aus grundſätzlichen Erwägungen im Intereſſe einer tadelloſen und ſauberen Betriebsführung an der Durchführung der betreffenden Strafgeſetzbeſtimmung feſt⸗ halten müſſe. Der 8 349 des Strafgeſetzbuches, der in dieſem Falle zur Anwendung kam, kennt keine mildernden Umſtände. Bei der Neuregelung der Strafgeſetzgebung, die gegenwärtig im Gange iſt, ſoll, wie verlautet, beabſichtigt ſein, Aenderungen vorzu⸗ nehmen, die es geſtatten, bei einem ſolchen Falle, der— rein menſchlich betrachtet— eine mildere Beurteilung zuläßt, nicht die ganze Schwere des Geſetzes zur Anwendung zu bringen. Bei der gegenwärtigen Rechtslage aber kann die Poſtverwal⸗ tung einen anderen Standpunkt nicht einnehmen. Es wäre bedenklich, ihr aus ihrem Verhalten einen Vorwurf zu machen. * 8 Wegen Zweikampfs verurteilt. Die Strafabteilung des Amtsgerichts Karlsruhe verhandelte in zwei Fällen wegen Zweikampfs. Im einen Falle wurde dem Studenten Theodor H. aus Karlsruhe zur Laſt gelegt, daß er ſich in zwei Fällen des Zweikampfes mit tödlichen Waffen ſchuldig gemacht habe und Beſtimmungsmenſuren mit Schlägern ausführte, wobei leichte Verletzungen eintraten. Das Gericht erkannte auf eine Geſamtfeſtungshaftſtrafe von 3 Mona⸗ ten und einer Woche.— Unter der gleichen Anklage ſtand der 21 Jahre alte Student B. aus Karlsruhe. Er war bei Beſtimmungsmenſuren, die mit Schlägern ausgeführt wurden, beteiligt, wobei beide Paukanten leichte Verletzungen erlitten. Ihm wurde die gleiche Strafe zuerkannt. Ein dritter Student, der trotz Ladung nicht erſchienen war, erhielt Vor⸗ führungsbefehl. 5 Harte Strafe. Wegen gemeinſchaftlichen ſchweren Dieb⸗ ſtahls hatten ſich der 24jährige Arbeiter Albert Krieger und der 24jährige Arbeiter Daniel Oppermann, beide aus Neuſtadt a. d. H. vor dem Gericht in Neuſtadt zu verant⸗ worten. Sie hatten im Juni Erdbeerengeſtohlen und waren gleichzeitig in ein Gartenhaus eingebrochen, aus dem ſte einige Kleinigkeiten mitnahmen. Krieger erhielt ein Jahr Gefängnis, während Oppermann mit drei Monaten davon m. Sportliche Turnerführer Ludwig Stalf 30 Jahre alt Eine über Mannheims Mauern hinaus beſtens bekannte und nicht nur im öfſentlichen Leben geſchätzte Perſönlichkeit iſt Ludwig Stalf, der Gauvertreter des Mannheimer Turngaues und Ehrenvorſitzender des TV. Jahn Neckarau, der am Donnerstag, den 19. September ſein 50. Lebensjahr beendet. Vor 35 Jahren hat Stalf erfolgreich ſeine turneriſche Lauſbahn im damaligen Turnverein Neckarau be⸗ gönnen und ſeit jener Zeit, ſeit 20 Jahren mit an führender Stelle im Turngau Mannheim und im Badiſchen Turnkreis ſeine ganze Kraft und Perſönlichkeit zur Förderung und Verbreitung des turner⸗ ſchaftlichen Gedankens eingeſetzt. Wenn heute der Turnverein Jahn Mannheim⸗Neckarau wiederum im Beſitze einer eigenen Turnhalle und Spielplatzanlage iſt, verdankt dies der Verein, der die Turnerei im größten Vorort unſerer Vater⸗ ſtadt zur neuen Blüte gebracht hat, nicht zuletzt ſeinem unermüdlichen Führer und Vorſitzenden Ludwig Stalf, der auch an der Spitze des Mannheimer Gaues ſteht, wie kein ⸗Zweiter die Nöte ſeiner Vereine kennt, und ihnen ein treuer Berater iſt. Auch im Ortsausſchuß Mannheim für Leibesübungen und Jugendpflege bringen die Ver⸗ treter der Verbände dem Turnführer als Vorſitzenden des Wett⸗ kampfausſchuſſes das größte Vertrauen entgegen. Aber auch darüber hinaus findet der Turnersmann Zeit, hilfsbereit ſich in den Dienſt des Fürſorgeamtes der Stadt Mannheim zu ſtellen, deſſen Armen⸗ pfleger er ebenfalls ſeit Jahrzehnten in ſeinem Pflegebezirk Neckarau iſt. So werden denn zur Vollendung ſeines 50. Geburtstages nicht nur Mannheims und Badens Turner, Dank und Anerkennung für ſeine ſelbſtloſe Tätigkeit ſagen, ſondern damit auch die beſten e * für ſeine weiteren Lebensjahre zum Ausdruck bringen. Boxen Boxklub Gelbſtern Karlsruhe— Mannheimer Fußball⸗ Klub Phönix 68 Am Samstag weilte die erſte Kampfmannſchaft des M. F. C. Phönix in Karlsruhe und konnte dort im überfüllten Saale der alten Brauerei Kammerer gegen den kampferprobten Boxklub Gelbſtern einen beachtenswerten Erfolg erringen. Karlsruhe hätte allerdings mit Kahrmann im Mittelgewicht, der gegen Kreimes vom V. f. K. 86 Mannheim im Miſchgewicht den Hauptkampf beſtritt, als Gegner für Kirſch⸗Phönix das Geſamtreſultat zu einem Unentſchieden geſtalten können. Ueberraſchend kam die Niederlage von Kirſch, der von dem Weltergewichtler Ochotzki⸗Vereinigung Freiburger Fauſtkämpfer ein⸗ wandfrei nach Punkten geſchlagen wurde. Ebenſo überraſcht der Punktſieg von Witſchorke ⸗Phönix über den Favorit Zipper⸗Karls⸗ ruhe. Wie immer nahm das Publikum großen Anteil an den Kämpfen und zollte auch den Unterlegenen reichen Beifall. Die Ergebniſſe: Papiergewicht: Seeger⸗Karlsruhe— Mauz⸗Phönix. In flottem Tempo und bei lebhaftem Schlagwechſel ging das Treffen über die drei Runden. Die Entſcheidung„Unentſchieden“ entſprach dem Kampf⸗ verlauf. Fliegengewicht: Baumann⸗ Karlsruhe— Werle⸗Phönix. Werle nützte ſeine Reichweite gut aus, ſodaß ſein Gegner wenig landen konnte. Die 1. Runde war ziemlich ausgeglichen. Nach kurzem Schlag⸗ austauſch in der 2. Runde traf W. mit wuchtigem Haken genau das Kinn ſeines Gegners, welcher für die Zeit zu Boden mußte. Sieger Werle durch k. o. Bantamgewicht: Lehmann⸗Karlsruhe— Vill⸗Phönix. Der tech⸗ niſch überragende, mit guter Beinarbeit ausgeſtattete Vill beherrſchte vollkommen jede Situation. Der Karlsruher mußte derart einſtecken, daß der Kampf noch vor Ablauf der 2. Runde wegen zu großer Ueber⸗ legenheit von Vill abgebrochen werden mußte. Sieger Vill durch techn. k. o. Federgewicht: punktete auf Diſtanz beſſer als ſein Partner, Schmalz⸗Karlsruhe— Zeiſing⸗Phönix. Schmalz der auf den Beinen zu Nundſchan wenig beweglich iſt. Die 1. Runde war klar für., die beiden folgen⸗ den Runden knapp für Sch. Das Urteil„Unentſchieden“ war für 8. ſehr entgegenkommend. Leichtgewicht: Zipper⸗Karlsruhe— Witſchorke II- Phönix. Mit dem Gongſchlag verſuchte Z. ſeinen Gegner mit Treffern zu ühber⸗ ſchütten. W. blies ihm nichts ſchuldig, ſteigerte ſogar das Tempo, während Z. nach und nach Boden verliert und ſich am Schluß des har⸗ ten Kampfes geſchlagen bekennen muß. Sieger Witſchorke II nach Punkten. Weltergewicht: Rummel⸗Karlsruhe— Hanſen⸗Phönix. Hanſen, der als Erſatz für Rudolf kämpfte und eigentlich reguläres Leicht⸗ gewicht beſitzt, errang einen Achtungserfolg. Er war trotz des Ge⸗ wichtsminus für ſeinen techniſch guten Gegner ſtets gefährlich. Aus dem harten, aber ſehr fair geführten Kampfe ging Rummel als ver⸗ dienter Punktſieger hervor. Hanſen konnte hier reſtlos gefallen. Halbſchwergewicht: Reis⸗Karlsruhe— Seibold⸗Phönix. In der 1. Runde ſetzte S. dem Karlsruhe ausgleichenden Widerſtand ent⸗ gegen und erſt in der 2. Runde konnte letzterer ſeine Stärke zur Gel⸗ tung bringen. S. muß harte Körperhaken einſte ken und überläßt ſeinem Gegner vor Rundenabſchluß durch Aufgabe den Sieg. Miſchgewicht: Ochotzki⸗Freiburg— Kirſch⸗Phönix. Beide lieferten den härteſten und ſchönſten Kampf des Abends. O. zeigte ſich in einer noch nie bei ihm geſehenen Form. Bereits in der 1. Runde ſetzt er ſeinen Gegner durch einen Rechten bis„neun“ auf den Boden.., bald erholt, ſchlug in heftigem Angriff meiſtens auf Deckung ſeines Gegners, der hervorragend pariert und jede Lage erfaßt. K. konnte trotz guter Leiſtungen den knappen, aber verdienten Punktſieg von O. nicht verhindern. Miſchgewicht: Kahrmann⸗ Karlsruhe— Kreimes⸗ V. f. K. 86 Mannheim. Auch dieſesmal mußte der Mannheimer dem routinierten Kahrmann nach hartem Kampfe und techniſch guten Leiſtungen den Punktſieg überlaſſen. E. Tennis Internes Klubturnier des Teunisklubs Mannheim Als Abſchluß der überaus erfolgreichen vom Wetter begünſtigten diesjährigen Spielzeit veranſtaltet der Tennisklub Mannheim, Mit⸗ glied d. Vſdt., auf ſeinen Plätzen am Friedrichsring in der Zeit vom 19.—22. September ein Klubturnier. Im Mittelpunkt wird das Herren-Einzelſpiel um die Klubmeiſterſchaft ſtehen, das nach mehr⸗ jähriger Pauſe in dieſem Jahre wieder zur Austragung kommt. Außerdem werden ein Herren⸗Einzelſpiel, ein Damen⸗Einzelſpiel, ein Herren⸗Damen⸗⸗ und gemiſchtes Doppelſpiel alles mit Vorgabe ausgeſpielt. Die Vorrunden beginnen Donnerstag nachmittag, Samstag nachmittag und Sonntag wird durchgeſpielt. Zur Teil⸗ nahme ſind nur Klubmitglieder berechtigt. Um auch weiteſten Kreiſen Gelegenheit zu geben oͤie Spiele zu verfolgen, ſind die Tribünen fſtr Zuſchauer freigegeben. Briefkaſten Wir bitten für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf den Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Mündliche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwortung kuriſtiſcher, medizini⸗ ſcher und Auf wertungsfragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder An⸗ frage iſt die Bezugsguittung beizufügen. Anfragen ohne Namens⸗ nennung werden nicht beantwortet. 0 Kleinrentner. Die Beſtimmungen hierüber ſind uns nicht bekannt. A. Zi. Das Waſſergeld richtet ſich nach dem Mietpreis. Wenden Sie ſich an das Mieteinigungsamt. F. H. In jeder größeren Buchhandlung können Sie entſpre⸗ chende Literatur erhalten. Frau F. R. 1. Ueberwaſſer muß bezahlt werden. 2. Kommt darauf an, wie Ihr Vertrag lautet. 3. Nein, Teppiche müſſen im Hof gereinigt werden. Die Stauberfwickelurig Ger lefz fer Woche Wer ꝙgrSher ls Wir rr Nebrmer Kormier, Trotz Aller Urnisichif He es sich Dich Vverbiufer), deb ein Teil Unseres Lagers, leider auch schom Neueingärige ir) Mifleiderischeff gezoger Wurde. Wir sind geęezwurger), diese meist Nec leichfer Auffriscruurig Wieder Als neuwerfig SràZu sehender Stiicke urn jeder Preis Zu räurner, Weil ir unser neues Haus NeSqglichisf mur rnif DSUer Voll Werfiger Were er Sffher Wollerr. MSIfel R Dullo ver Trericheoals Wir stellen deshalb zum Verkauf: AberidKleicler Nectirruffeg kleider JScker kleider MorgeruScke Beginn Donnerstag, den 19. September, vorm. 10 Uhr Mengenabgabe beschränkt ( RIE CEL Verkauf nur soweit Vorrat. M AN N H E HeulusKleicler RICGer Kleider Strickleiter WSSCe Reue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe — —— * Sbubiger⸗Berſammlung 155 bei der Südweſtdeulſchen Bank Ag. Die Verluſte der Bank und der Anteil Landesgewerbebank Karlsruhe i Frankfurt, 18. Sept.(Eig. Dr.). Der Bericht, der der heutigen Gläubigerverſammlung der Südweſtdeulſchen Bank Ach. von der Deutſchen Waren⸗ Ireuhand Ach. vorgelegt wurde, gibt eine Darlegung der entſtan⸗ denen Ver luſte, die ſich bekanntlich unter Berückſichtigung des Aktienkapitals von 1 Mill.„ und von Rüchſtellungen für Abwick⸗ lungen und Ausfälle in Höhe von 2,5 Mill.„ auf etwa 9 Mill. 4 Veziffern. Der eigentliche Ver luſt beträgt demnach etwa 6,5 Mill.„, von dem etwa 1 Mill. 4 auf die im Beſitz der Süsweſt⸗ deutſchen Bank befindlichen Fravag⸗Aktien entfallen. Dieſe find in dem vorliegnden Status unber htigt geblieben. Der reſtliche Ber luſt fällt mit 3,5 Mill.„ den Geſchäften zur Laſt, die die Südweſtdeutſche Bank bei ihrer Gründung von der Landesgewerbebank für Südweſtdeutſchland in Karlsruhe übernommen hat. Der urſprünglich mit der Bank getätigte Vertrag iſt zwar nicht in der vorgeſehenen Form zum Abſchluß gelangt, nach der Gründung der Bank ſind jedoch eine Reihe won Geſchäften der Landesgewerbebank übernom⸗ men worden, auf denen ein erheblicher Verluſt ruht. Es iſt noch nicht feſtzuſtellen, in welchem Umfange dieſe Verluſte bereits bei der Uebernahme der Geſchäfte durch die Südweſtdeutſche Bank be⸗ kannt oder feſtſtellbar geweſen ſind. Es bleibt dann noch ein Verluſt von Mil l., der dadurch entſtanden iſt, baß die Bank Kredite an Kunden eingeräumt hat, die weder in dem Ausmaß noch in der Art an die betreffenden Kunden gewährt werden durften. Ein Teil der Kredite iſt als fe ſt⸗ gefroren zu betrachten. Die in dem vorläufigen Status unter dem Strich verzeichneten Verbindlichkeiten von 1/4 Mill./ ſind in⸗ zwiſchen in Fortfall gekommen. An dem Geſamtverluſt ändert ſich damit nichts. In der fehr ruhig verlaufenen Aussprache ergab ſich Ein⸗ mütigkeit darüber, daß eine Feſtlegung der Gläubiger auf einen Ve r⸗ gleichsvorſchlag zunächſt nicht in Frage kommen könne. Dafür eien erſt noch eine Reihe von Unklarheiten zu beſeitigen, ſo die Ver⸗ antwortlichkeit dritter Perſonen, das Verhalten der Gläubiger der Fravag, die Möglichkeit etwa zu Unrecht nach Schalterſchluß noch ausgezahlte Guthaben zurückzufordern. In letzterer Hinſicht kann unter Umſtänden die Notwendigkeit der Konkursan meldung entſtehen. Sehr wichtig ſei auch, ob Has viel erwähnte Ueberbrückungs⸗ konfortium zuſtande komme. Von den eigentlichen Verwaltungs⸗ banken ſei im Gegenſatz zu den in der Oeffentlichkeit gemachten dies⸗ bezüglichen Mitteilungen hierüber noch nichts geſagt worden. 2 — ſchleunigung der den Aktien der Geſellſchaft er könne nur in der allgemeinen Börſenbewegung ſeinen Lichtſpieltheat Jſame Pretsliſte d Anhaltende Glanzitoff⸗Vaiſſe/ Abgaben in Schiffahrtsaktien Glattſtellungen der Spekulation markt heute uneinheitlich. Nebenwerten Nähkafſer und Mannheimer Gummi abgeſchwächt. U Mannheimer Verſicherungs⸗Geſellſchaft, Maunheim.— Be⸗ Freigabeangelegenheit. Wegen der Freigabe des Amerikaguthabens ſind, wie wir hören, perſönliche Ver⸗ handlungen gepflogen worden und man hofft, auch eine gewiſſe Be⸗ ſchleunigung erreicht zu haben. Ein genauer Zeitpunkt ſteht dafür aber noch ebenſo wenig feſt wie die Höhe des Guthabens ſelbſt, deſſen Feſtſtellung ſich durch den teilweiſen Fortgang des Amerikageſchäftes bei Kriegsausbruch und die ſpätere amerikaniſche auf Kriegsgewinn bezugnehmende Steuergeſetzgebung beſonders kompliziert geſtaltet. ſelbſt wird, wie die Direktion erklärt, bei dem Unternehmen Die allgemeine Geſchäfts lage unſerem Mitarbeiter auf Befragen durch die Vorgänge bei der Frankfurter Allgemei⸗ nen in keiner We iſe berührt, da die Geſellſchaft nur das reine Verſicherungsgeſchäft betreibt. Für den Kursrückgang in liegen irgend welche beſondere Urſachen nicht vor; Grund haben. Maunheim uneinheitlich Bei unverändert kleinem Geſchäft war die Tendenz am Aktien⸗ Die Farbenaktie war gegen geſtern um 3 Punkte befeſtigt, ebenſo Linoleum und Weſteregeln eine Klei⸗ nigkeit höher. Dagegen waren Daimler, Rheinelektra, ſowie dun Gut gehalten waren Südd. Zucker, die mit 157,75 umgingen. Von Ver⸗ ſicherungsattien waren Mannheimer Verſicherung mit 100 angeboten. Bank⸗ und Brauereiwerte blieben unverändert. Am Rentenmarkt lagen Farben⸗Bonds 1 v. H. feſter. Frankfurt unſicher Infolge der anhaltenden Glanzſtoff⸗Baiſſe war zu Be⸗ ginn der heutigen Börſe die Tendenz wieder unſicher und ſchwächer, und die Unternehmungsluſt ſchrumpfte erheblich ein, zumal die an⸗ fänglich an den Markt gegebenen Aufträge faſt reſtlos z u r ü ck⸗ gezogen wurden. Die Spekulation ſchritt erneut in ſtär⸗ kerem Ausmaße zu Abgaben. Aber in erſter Linie hatten Glanß⸗ ftoffaktien hierunter zu leiden, bei denen ein neuer Rückgang von 7 v. H. eintrat. Die übrigen Märkte wurden, hiervon aus⸗ gehend, ſelbſtverſtändlich ungünſtigt beinflußt, zumal auch die New⸗ horker Börſe recht unſicher war, was in der Hauptſache auf die dor⸗ tige Geldmarktverſteifung zurückzuführen war. Trotz allem muß man Voraus ſichtlich 6 5. 5. e Rheinmühlenwerke A. G. in Mannheim.— Meldung, dis Dividende. Wie wir erfahren, entpricht eine Berliner 17 von einer Dividendenloſigkeit des Unternehmens für 1928/29 be⸗ richtet, nicht den Tatſachen. Vielmehr wird voraus ſichtlich der auf 27. Sept. einberufenen o. G. B. die Ausſchüttung von etwa 6 v. He Dividende in Vorſchlag gebracht werden. Die Geſellſchaft bleibt damik hinter ihrem vorjährigen Dividendenſatz(10 v..) zurück, was ſeinen Grund in der gedrückten Lage des Getreide⸗ und Mehlmarktes hat. * Zuſammenſchluß im Werbefilmweſen. Zwiſchen der Un ve r⸗ fum⸗Film AG.(Abteilung Ufa⸗Werbefilm) und der Ton un 8 Zichtbild reklame(Tolirag) iſt ein Intereſſengemeinſchaftsver⸗ trag auf mehrere Jahre abgeſchloſſen worden. Der Zweck des Ab⸗ kommens iſt die gemeinſame Akaquiſition ſowte die Herſtellung und Vorführung von Werbefilmen. Beide Gefellſchaften verfügen über 200 eigene bezw. Feſtpachttheater, in denen ſie das Monopol⸗ Gi ſchal⸗ tungsrecht haben. Dieſe Theater ſind unbeſtritten als die führenden er in Deutſchland zu bezeichnen. Es wird eine gemein⸗ emnächſt herausgegeben. Privatbanken beobachten und brachte dieſe Bewegung in Zuſammen⸗ hang mit Hamburger Abgaben. Auch die übrigen Schiffahrtswerte wurden von der ſchwachen Haltung der Nordd. Lloyd⸗Aktien be⸗ einflußt. Der Kaſſamarkt zeigte bei ſehr ruhigem Geſchäft nicht ganz einheitliche Haltung, die Kurs veränderungen nach beiden Seiten be⸗ trugen—3 v. H. Im weiteren Verlau fe herrſchte allgemeine Suſtloſigkei t. Die Spekulation ſchritt erneut zu Glat t ſtellungen, ſodaß faſt allgemein weitere Kursrückgänge ſich er⸗ gaben. Die ſchwankende Haltung der Kunſtſeidenwerte und der Rückgang der Schiffahrtsaktien verſtimmten. Die Schlußkur ſe waren überwiegend—2 v. H. ſchwächer als das Anfangs niveau. Farben ſtiller, Salzdetfurth, Schubert u. Salzer und Glanzſtoff ver⸗ loren bis 3 v.., Bemberg konnten ſich um 3 und Hugo Schneider um 2 v. H. erholen. Deviſen gegen Reichsmark lagen etwas höher, der Dollar notierte.2005, Holland feſter, 4000 nach 40082, Schweiz 1927 nach 19274, Paris höher, 39175 nach 391%, Lon⸗ don.8468 nach.8406, alles Newyorker Uſance. Spanten eine Kleinig⸗ keit ſchwächer, 39.87 nach 32.85 gegen London. Verliner Deviſen Diskontſätze: Reichsbank 7½, Lombard 8½, Privat 7 ¼ v. 5. Die Verſammlung beauftragte ſodaun die Deutſche aber feſtſtellen, daß im Grundton eine gewiſſe Wide rſt a ns-——— Warentreuhand A. G. ausdrücklich mit der Wah⸗ fähigkeit erhalten blieb. Am E lektromarkt lagen ACG. Amtlich 11, September 18 Sestende e 1 5 1 5 ählte ei ng, gut gehalten; auch Chade gut behauptet; Licht u. Kraft und Siemens. NN für G... I.. N. Le rung der Gläubigerintereſſen und wählte einen ſechs⸗ n 8 5 3 5.20 8 köpfigen Gläubigerausſchuß, ber vor allem die Frage der gaben je 1,75 v. H. nach. Kaliwerte verloren bis 2,75 v. H. Am Holland... 400 Gulden 188.20[168,54 169,26 168,69 168,84 5,5 9 0 5 5 1 e Chemiemarkt eröffneten J. G. Farben gut behauptet. Gold⸗ Athen„.„„ 100 Drachmen.925,48 5,42] 5,48] 5,8680 9 8 1 Verantwortlichkeit zu prüfen hat, die noch ausstehenden er⸗ ſchmidt büßten.5 v. H. ein. Montanpaplere gaben bis 125 Druſſel. 100 Belga 810 Gulden 8 58.40 58,30 88,42 68,355] 50 forderlichen Klärungen herbeizuführen und gegebenenfalls Vergleichs p.§ e ſtand fü 5 Süde. Danzig.. 100 Gulden 40840] 58,.81 dd.. neue v. H. nach. Einiges Intereſſe beſtand für Daimler und Südd. Helſingfors 100 finnl. M. 10.540] 10.580 10.54 10,5 45520 vorſchläge machen ſoll. Würde von einer Gläubigerſette geſondert Zucker bei leicht gebeſſerten Kurſen. Zellſtoffwerte, Bauunter⸗ Italien 1100 Zire 2184, 21,98 2195, 219922028 gegen die Bank vorgegangen werden, ſo müßte der Ausſchuß von ſich nehmungen und zum Teilt die Banken konnten ihren Kursſtand von Südſlawien 100 Dinar 7. 7,893] 7,3800 7,884] 888 7 aus die gerichtliche Abwicklung beantragen. der geſtrigen Abendbörſe erhalten. Renten ſtil; von Ausländern Lopentagen, 100 Kronen 15 15 111,57 11,7319 12,06% Zolltürken etwas gefragt und höher, Nach den erſten Kurſen trat Siſſaben 100 Eskudo 18 18,80 158,7 10,7.5 4 f 1 28 2 kterer Rn ck 6 Glanzſtoff 1 Oslo 8. 100 Kronen 111.7211184 111.7111193 1114 5,5 Die Anterſuchung über die Kraditgeſchäfte ein weiterer Rückgang ein. Glanzſtoff verloren ſogar erneut 4 Pars 100 franken 1,465 1,455 18.48 15,4880.4% i der Raiffeiſenbank v.., was der Grund der weiteren Abſchwächungen war, doch ſchritt Prag 7400 Kronen 12.42, 12.44 12,418 12.488 12,88 5,5 hiernach die Kuliſſe zu Rückdeckungen. Die Tendenz wurde all⸗ Schweiz„ Franken 8003 61,025 90,84. 81,00 80,515] 85 ö Der vom preußiſchen Landtag eingeſetzte Unter⸗ gemein. etwas freundlicher und es traten, wenn man die zwiſchen⸗„Sofia„ 100 Leva 195 9,033 39055 3,041] 8,017] 10 uchungsausſchuß über die Kreditgebarung der Raifſeiſen⸗ durch eingetretene Verſchlechterung in Betracht zieht, Beſſerungen bis Spanien„100 Peſeten 112 0 62700 175 610,995 19 50 7 1 zu 1,5 v. H. ein. Die Nachfrage nach Glanzſtoffwerten war etwas Stockholm. 00 Kronen 588.112,60 112,87 112,59 112.95 45 bank, der heute zuſammentritt, bat bereits das Ergebnis ſeiner Er⸗ r Sn Wien 100 Schilling 59.025 59.185 59.04 59578 507 s mittlungen in einem Bericht zuſammengefaßt. Dieſer Bericht ſchil⸗“(etch f 5 9 23 97 5 Dupapeſt 100 Pengö ⸗⸗ 12 500 Ker, 78.21[ 78,35 13,21% 73,3[72,89 8 Geſchäft elwas lebhafter, Am Geldmarkt war Tagesgeld mit Pnuenos⸗Aires 1 Pe. 1758].782 1,75% 1788] 5788 10 dert die Schwierigkeiten, die die Bank bet der Umſtellung auf Gold 7 v. H. angeboten. Canada. 1 Canad. Dollar] 4168 474 Kiel] 4 die Ma rkbiklanz für die Aufbringung des 25% Mill. Goldmark be⸗ Berlin luſtlos und ſchwächer Jahn den.934].9880 1,801] 1988 158380 5˙ĩ8 zifferten Aktienkapitals hatte. Am 31. Dezember 1927 waren tatſäch⸗. 5 5 e 0 588 Ralro..... 1 äggpt. 10 22012 20,90 2085 20,80 3 5 lich nur 19 Millionen vorhanden. Die Engagements der Bank Nachdem es gegen Schluß der geſtrigen Börſe und am Nach⸗. 3 1955 20,344 2 5 20356 260878 20.896 5,5 betrugen im Minimum 1924 10 Millionen, erreichten 1926 die Summe mittags verkehr den Anſchein hatte, als or ſich die Allgemeinten dens gem Jork 1 Dollar 4197 4,208 3,87 405 4,1780 8 von 239 Millionen und ſtellten ſich am 31. März 1929 auf 177, Mil⸗ von den Vorgängen am Kunſtſeidenmarkte freimachen könnte, be⸗ Rio de Janeiro.. 1 Milreis 0,4965] 0,4985.4975] 0,4985 9,503 lionen. Der Schaden der Bank im Falle Uralzeff beläuft ſich einflußte ein 597 Kursrückgang der Glanzſtoff⸗Aktien n 5 Urugna g I Gold Peſ..066 4074 4,066. J. 4,074 471 5 n 8 g geſtrige Abendbörſe wieder nach unten, und im heutigen Vormit⸗ 5— 8 2 1 auf 20,6 Millionen. Ein ſehr großer Teil dieſes Schadens und Ver⸗ togsverkehr herrſchte aus demſelben Grunde äußerſte Zurück⸗„0 Frankfurter Produktenbörſe vom 18. September.(Eig. Dr.) luſtes hatte ſeine Urſache in der mangelhaften Prüfung der von haltung. Der offizielle Börſenbeginn zeigte jedoch, trotz der Weizen, 2525,10; ah,; e für e Uralzeff geſtellten Sicherheiten. Am 9. Dezember 1924 ſetzte die Raiff⸗ weiter schwachen. Veranlagung der Kunſtſeidenwerte, relativ. 5 1 an ee e. 0 b. elſenbank einen beſonderen Prüfungsausſchuß ein, der zu der Ueber wider ſta nde fähige Geſtaltung. Es ergaben ſich zwar] Foggenmehl 28,2530, 1 80 115 0 R dgenklete 14.28 zeugung kam, daß Ausfälle bei Uralzeff nicht zu befürchten ſeien, da bet äußerſt ſtillem 1 zu den erſten Notierungen Ae 5 1 755* 4 für dle 8 5 9 e 5 1 kleine Kur ssabſchläge, die aber nur ganz vereinzelt über.*. der. kurz 3 der o 1 2 v. H. hinausgingen. Etwas ſtärker gedrückt lagen Schubert u. Nürnberger Hopfeumarkt vom 17. Sept. Bei unverändert Uralzeſfs bekannt gab, wonach dieſer auf ſein chu ze Salzer, Polyphon und von Nebenwerten Buderus, Dt. Eifenhandel ruhiger Stimmung wurden 60 Ballen und heute 150 Ballen ver⸗ 5 Üſchaft abdeck 6 5 55 5 5 Millionen durch die Pariſer Sowjethan elsgeſe ſchaft abdecken und Ehem. Heyden. Die bereits erwühnten Kunſtſeldenwerte ver⸗ kauft. Gefragt waren in erſter Linſe Tettnanger Frühhopfen, die werde. Trotz beträchtlicher Baraufwendungen erhielt die Bank von loven anfangs 9 reſp. 14 v. H. Anleihen ruhig, Auskänder zu ſeitherigen Preſſen Abnohme fanden. Auch die Notierungen dem Ruſſen nichts als die Mitteilung, daß die vorgelegten Dokumente freundlich, Pfandbrieſe eher ſchwächer. Geldmarkt weiter et⸗ für die anderen Sorten haben keine Aenderung erfahren. Schluß⸗ gefälſcht ſeien. Hierdurch ſeien, ſo gibt der Bericht an, die auf Ural⸗ was erleichtert, Tagesgeld 6,5 bis 9, Monatsgeld 9 bis 10,25, Waren⸗ ſtimmung ruhig, zweitägige Bahnzufuhr 200 Ballen, zweitägige zeff geſetzten Erwartungen zum Teil erſchüttert. wechſel 7,75 bis 796 v. H. Der Verlauf der Börſe zeigte keine Landzufuhr 100 Ballen, zweitägiger Umſatz 210 Ballen. In Aus⸗ Ein beſonderes Kapitel des Berichtes ſchildert die Milltonen⸗ einheitliche Tendenz. Beſonders Kunſtſeideaktlen waren landshopfen iſt der erſte Umſatz zu verzeichnen und zwar prima Verluſte der Raiff 10 bank bei der Firma Werner Riebe und ande⸗ ſtärkeren Schwankungen ausgeſetzt. Im Grundton war die Börſe Stetermärker zu 45. Preiſe: Gebirgshopfen prima 4560, erluſte der Raiffeiſen ban 7 des Reichs widerſtandsfähig, bei der herrſchenden Geſchäftsloſigbeit ließen ſich mittel 35—40, gering 240, Aiſchgründer mittel 35, Hollertauer ren Firmen. Weiter werden die Urſachen der Verluſte des! eichs⸗ kleinere Kursrückgänge ober nicht immer vermeſden. Bemerkens⸗ prima 8090, mittel 55—75, gering 4050, Württemberger prima landbundkonzerns feſtgeſtellt, die hauptſächlich auf mangelhafte Ge⸗ wert iſt die ſchwache Haltung der Nordd. loyd⸗Aktien, bie bis auf 8090, mittel 60—70, Pfälzer prima 50—60, mittel 4050, Badiſcher schäftsführung zurückzuführen ſeien. 106,8 zurückgingen. Man konnte hier Abgaben zweier größerer 5060. 22 2 f 5 17, J 18 17. J 18, 5„5 17. 18. 17 418 17,18 2 helme Zeitun 5. e Senlret. 29408. Rein Geber. 105,0 10570 uſchaffog. Jeng 1315 35 Hageſga ug 80 90.— Reinfeld ara 162518278 Kurszettel der N 15 Mann eim 15 1 un Beendete e Ji Gee K 20 50 f9 10 deen 40 868 Aug k. Masch. 86,— 82, Hallesch Ae 105 fein Prana. 2670 2958 —. 8 4 8 2 8 2*—* 7 1 7. 85 Atzen und. Auslandsanleihen in Prozenten. bei Stücenotierungen in Mark ſe Stück Drem.⸗Beſig. Oel 8 bg Gritzner M. dur. 5 400 Roczer Gebr..1449 188.0 galcke Maſchin. 120,0 129,9 aum i 1200 e 39,78 Mannheimer Effektenbörſe Brown Boveri 136,5 186.5 Grün& Büftnger 71,7 172.0 Rütgerswerke 19525 1 Baß Nürnterg 212.0 2120 er Sa 175 eee 1135 5 5 5 78. 1„242, 1 Wi 76.—— einſtahl. 122,0 121 11..16 14. J.). J. 18, Cement hegag 183.0 fJ62.0 Sad a men. ge ge 58 95 J. men e 2 20 Fare. 5 Rlebec Niontan 130.8 8270 00% Bab. St.-. 21 75, 75,— Lubwigsh. U. Br. 218,0 218,0 10% örkr. M. Bl. 130,0 119,0 Khade 489.0 440.0 Hanfwerk. Füſſen 75,2578, 28 ergmann elekt. 267. Jari. aſchin..——.—Koſtzer Zucker 44.80 44.50 7% Bad Kom. 5d 82.75 82.75 Pfälz. Preßhefe——. 1%„„ BA. 120,0 120, C5. Ann. 118,0 119.0] Hilpert. Arma 14,5 1180 Schlink co Hg e Herl.⸗Gub. Hut 4,77. Hedwigehülte„100,109, Rünforth, Ferd. 14,5398 85 bafen s kadt 90,— 60,.— Schwarz Storch 183,9 198.0 8 Thamott Kunw 18708780 Hirſch unf. M. 188,0 188,0] Schnell pr⸗Fekthl. 62,80 62.50 Berl. Karls. Ind. 68 J. Filper Maſch. 1401180 Kütgerswerke. 78, 78 100% Seüen Wold 101.0 101, Verger Worms 102,0 182,0 Carter naß aid 36 88,— Chemische Aubert 3— 78.— Hoch⸗ u. Fleſbau 80. 81. Schramm Jack. 100,0 11.8 Berliner Maſchb. 75.58 48,5 Hindrichs Kiluff, 38,75 88,75 5 e Geld 2e. 8, e eee. 5 Veſzmann, Patt 85,75.55] Schucert, Nrbg 2215 222,0 Pre eſigb. elf. 2281889 e e Saber: 8 7 0 9—( Konſerven Braun.— 48— 5 Holzverko 1. Id.. 381.75 Schuhf. 90 neis.—.— Br.⸗Beſigh. Oelf. 98.„ ee„ Salzdetfur 91,2 893,0 een e e e de f- 8. Feld u. dee. 5 805 da a JJV 1 8 n Mannh. Verſich 19 80 100 öl Necarfulm Fhrz. 44875 Dt. Atlant⸗ T. 112,0 109,00 Inag Erlangen 91,80 1,80 Stem 4 Halske 383 0 882 0 Bremer Wolle 183,189, 3 Eſſen„128. 128 7 Schuberts Salzer 2712 2670 f 3 8 Pfalz, Mühtennb. 148,0 448, Dt. Stb t 11011275 Nunghang Sid. 8e e Sid Zuder. 1875 1576 Jeemn era. 870 d Soße wean 950g) Schutheng ah. 02870 dt. Erdöl 5— 1857. 842 i 0 5 5— f 288 9 il 555 h. b. 13370 134300. l. Seilinb. 62.— 82. Pottl, Jem. Held. 121.9 127,0 S. Geld., Anß 250.5 40:0 Kamm. Kglſersl 1429 14.9 Buderüs&iſenw. 10.5068.— Posch erke 8,— 88.— Saen be 1 Lc Sk. 145,0 145,0 Brown, Boveri 138.5 7 Ah. Elektr..-G. 148.0 145,0 55 8 N e 28 Karſtadt Rud.. 171,5 272,5 Tricot. Beſigheim g.— 60,— e 9 1 Ie Bergbau.. 215.0212, Sinner.⸗G. 120.2 120.7 Rh. Ereditbank 120,0 120,0 Dafmier⸗Senz 48.50 48,50 Rheinmühlenw.. rey Dread San ear..9 Klein, Sch. K Beck.—— 97780 Heyden„, 71750 8 24803 Stoehr Kammg. 125 1 Slldd Disconto 120,0 129,00 Deutſche Linsl. 302,0 308,0] Süd. Zucker 157,5 187,7 Dresd.Schnellpr. 1120 11,7 Knorr, Heilbr.. 163,0 188, 83 8. 73,.— 72,50 e 3— Stoewer Rähm 5 5 1 TV)JVJVVVVVTTTTVTTVCTCTCTb Leneded Spier. dec 28 50 e eee eee 8 5„Fahr ayß& Frey 5 8„Rat. 2* 7 Co, Lock. 50.— Ver. 5 69.———. 25. 0 80 2 Sichen e. J. G. Facben 210,820 Jalboß Wardgf 23502350 Doderh.& Bid n 85.50. ene 5 Verge Jule. 18.0 11870 Centt-Cauuſch. 165.5 182,0 fahne Jarl. 70 53877 e ee 5 gechwerke. 105,7. Ber- Ultramarin. 180,0 150.0 5 5 5 5 8 188, 5 Ar Bör Eilen Kaiſersl. 09. Laßmeper g. Go. 4880 16g 0] Ber. Jeuſt. Bert. 208,0 108,8 Deenler Feng. 137.18 25 geht 7113.7 Telerg Seftimer 8 i Frankfurter Börſe f Elektr. Licht u. K 204.5 255.0 Lubwigsh Walz. 144.9 113.5 BogtlMafch. St. 76 48 8 Deſſauer Gas 18), 188.2 Kid eknerwerke 413. J48.0 Tpoerds Oefabr. 5858 * 124.0 124,0 g 5 5 af D 1 110,2 C. H. K 164.0 a insliche Werte Farmer, Baggp. 109 1400] Montan-Aktien Flektr Lelerung Vofgt& Häfner 222,0 222.0 Diſch⸗Attenker. 105.0 119 Faß deb 40.80 Tech geo ard 1410442 Feſtoorzins liche Bayr. Hyp. u. Wh. 140.5 140.0 Emag Frankf. 8250 82,50 Mainkraftwerke. 107,5 108,3 Volth. Seil. u. K. 60. 60.— Deutſche Erdöl 112,0 112.00 Kolm.& Jourd. 47,503.50 Transradis 141,0 142.7 85% Relchsann 87,50.87.50 Com. u. Privath. 17,7178. Eſchweil. Bergw. 200.8 201,0 Enzinger⸗ Union 84, 64.— Meetallg. Frankf. 173.9 5 K Diſch. Gußſtahl.—— 8. Gebr. Körling 67.25 87, 5 7 5 f 5 173,9 125,0 5 Varziner Papier 120,5 120,0 Alleen n 2 e en e e e ee„„ Suntüet. 505. 55,— Wange Frentag es.— gg Aae 69.— grande an dies. 58, 81..8 erf mm. 2,72 ungſch. U. 10, 25 168,. arp. Bergbau. 0 Ettling. Spinn. 215.5 215,0] Miag, Mühlb. 125,0—,— W. Wolff 5 5 1 750-Maſchſbr. e 9 4. 58.— 52. Ver. Chem. Charl. 70. 69 * 5 gb. St. 2 5 St. 75 8 9 01,0 Diſche. Steinzg. 205.0 205,0 Kyffhäuf.⸗ Hütte 48,15 48,50 fe hem Charl. 70,— 69,25 „ ohne—, D Effet 1122.6 Ilſe Bgb. St. A. 212,5 2120 5 Moenus St.⸗A. 25.— 25.— 100,0 98 99 5. i f„Nickel w. D. Pertb. Gd———.—.C. u. Weg. 128.2 12370 Kall Aſchersleb. 284.8 283.6. 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Sant. 108,0 108,8 ansfeld Akt.— 0 1. 8 5050 8175 PetersunionFirf, 8 Ufa(Freiverk.) 89,.— 90.— Dynamit-Truſt 99,65 101,0 2 2 1 28175 899 10 f 127— 9— 0„. 5 85 it. 50. 5 f. Nähm... 14,— 14,— a d 5 Met. 72.5 2 b 7 277 3. 5 05 8 Rien 2 8.. N 5 1857 19727 rkf. Pok.& Wit. 50.50 N Kay. 1 Raſtaiter Wagg. 14,— 14, N 168,5 269,5 Lüdenſcheid Met. 72,50 78,25 Voigt& Haeffner 222.0 228,0 15 7 itteld. Cd. B.———— Phönix Bergbau 308. erliner Börſe Zu Licht u 8% Magirus.⸗G. 20.— 20.— 6 0 % renz. Rall 878 Nittew. cd.—.— 786 f 265,0 268,0 Euzinger⸗ Union 88,78 88,75 mas—29,— Wanderer Werke 8,25 90, 5% keuß. Rogg. 9,20 8,20 Nürngg. Bsrein 150,0 Ahe. Braunk. 265,0 2 4½% Anat Seer. 11 18,80 18,85 8. 288,5 268,5 Eſchw. Bergwerk 205.5 2027 Mannesmann„112,012 0 Veſteregel Alkal. 2417 743,0 00 2 Deſt. Cred.⸗Anſt. 30,75 80,75] Rheinſtahl—.—. Feſtverzinsliche Wert 2000 80 16,85 Darmſt. u. N.-B. 285,5 265, D Mansfelder Akt. 186,5 137.0 W.„ 126.7 1247 eee dee ee Fit op. 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Hup.⸗Bk. 145,0 18,0 ohne Ablöſgrecht 10,30 10,28 Schantungbahn.80.80 Dresdner Bank. 154,0 153,2 Felten& Guill. 136,7 137,0 Mez Söhne 49.50 49,25 ellſtoff Verein 104.0 108,9 % Pfälzer--9 98.88, gi Ach f. Berkehrw. 130,7 129.5 Mitteld. Kredbr.—.. 5 een 501240 Jellſtoff Waldo of 284.0 28,8 - Sor. N. 2568.808880 Sund Saen 128.5 188,5 Induſtrie⸗Akti 5% Bab. Kohlen Z sb enen 152 455 0 Fer 20 F Mis d Gene 135.5 138,5 Stab Minen 68.80 66,8 ö. 8 dd. Disconto. 128. 0 nduſtrie⸗ en 50% Gre e err. 5*„Friſter 136.0 5 eſt 135.5 N 2 % Grkr. Mh. K.—.—. Südd. Eiſenbahn 122.0 122,0 Reichsbank.5 294,8 Motoren Deug— 8 „ n g bf. Biete No ens 181.0 18,0 Sich wann, be nn. g 8 220. Sidamerſta 15 8 1154 zehn Fred ter 429.0 4204 Paghenen...—— Mütlbenm erg 405.0 088 Freiverkehrs-KRurſe 7%„„„l. 85, 8 5 Henni K. St. 169,0 169.0 50% Roggenwert. 9,50].20 H. Südamerika 180 0 Süddeutſch. Disc. 127,5 127,5 Gebhard Textil 105.0 1 Petersb. J. Habk..4 2,48 de„„-d 82.82.— felt 280.0 229.0 15 nn München 285.0 285,0 8 ooggenrentb. 802.040 Hanſa Dſchiff 155 5783.7 Frankf. Allgem. Gelſenk. Vergrv. 1008 141,2 Neckarſulm. Fhrz—.——.— Ruſſenbank.. 180 180 070 Abe n. glg. 72,2. 75 50 Frantz unt erf. 80,— 51.— dieler St 2180 218.0 Sede dich des, 8 86.50 ford Lon Jeg 7 360 4 Sue a 300 en, 60.— Seuche 5 Coe eise Kordd⸗ Bolten labeszabto Deen Petrol. 40 80 4% als. Lig. 78.28 78.25 Rara Mitu.——. Schöſferh. Gindg. 285,0 2840. 3j 8 Germ. Portl.⸗g. 184,0 164,0 Oberſchl. E. Bed. 92,75 90,15 Peldburg. 892180 4%% Süd Lig. 78.50 78,50] Mannh. Ver. G.. Schwarg⸗Storch. 184,0 164.0 8% Mexikaner 25,70 28,— 1 Gerresheimchlas 115,0 115,0 Sberſchl. Koksw. 102,2 102,1 Adler Kali 4% Meining 8 74. 73.50 Werger„ 189.0 189,0 4% Türk-Ad. Anl. 880 6, Bank⸗Aktie Accumulgtoren. 180,0 Ges. f. elkt. Unt. 207.5 207,9 Drenſt.& Koppel 85 84. Diamond:: 26.— 110 5 9„ 00 n 5 1 4 f 4%% Pr. Z. B. Lig 71,25 74,75 Transport⸗Aktien 8 4%„Bagd.⸗Eiſ!.50.75 Adlerwerke.. 40.—40,— Gebr. Goedhardt 218.0 215,0 Oſtwerke.... 220.2 221.0 Fe ire„165,0 164,5 g 5 Accumulatoren., 4%„„„ 50 Bank f. el. Werte 146 0147 0 Alexanderwerk 48.— 44. Holdſchmidt Th. 79,65 72,— Phönig Bergbau ügers hall,„ Adler Klener.50 5 unif. Anl. 12,68 Bank f. Brauind 184 81840 Alg. Elektr. ⸗G. 191,683 Gritzuner Maſch. 57.— 88.75 1 5 gbau 108.5 108.5 Ronnenberg. 5A. E. d. St.. J. 16.5 e Zenebt t 8. darm Narbe, 20 9532 2 N Vortt g. 189.47 0 ebf Grenmann 2,50 4 e polen ee de Sloman Salve. a 8s 59,— Aſchaß, Buntp. 141,140 400 Fr. Los 12.25 aud aged g 153 7 9 7 Anda 11.—.— 152 5 Grun K Bilfinger 172.0 172.2 Nathgeber agg. 71.75 77s Südſee Phosph. 27,— 27.— Bd. Miaſch. Durl. 148.0 145,04 ½% Angt. Ser!„Anda Kohl 6778] Reishols Papier e ufa n 80. Gruſchwitz Tetil89.— * e 111i ies mit einem Schaufenſter ſofort zu vermieten. 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Mampoth 15 Amſatzentwicklung n Baden ziemliche Schwankungen des Umfatzes je nach den verſchiedenen Ge⸗ hat n dem„ 1001 b„ f 5 5 bieten, teils ſaiſonmäßiger Art in ſtark mit Landwirtſchaft durchſetzten lernehmens einen maßgeblichen Antell gehabt und die feinan Der Umſatz 1928 und des erſten Vierteljahres 1929 Landesfinanzamtsbezi 5 1 un alen beehren polftir der Aceh. über vier Jahrzehnte hindurch in der Ayſbauzelt 5 1 zamtsbezirken, teils konjunktureller Art durch den ſeit pd 9 g 1 Jahren der l Die regionale Leiſtungsfähigkeit der deutſchen Wirtſchaft wird uns Anfang 1928 eingetretenen Konjunktur⸗Rückgang. Ste 1 0 1 N71 een deutſchen Klar, wenn wir im Rahmen des Umſatzes innerhalb des ganzen Deut⸗ Im Landesfinanzamtsbezirk Karlsruhe finden wir folgende] al iſchaſt uge fahrt 4 85 e Sölkegen heiten gehörte ſchen Reiches den Umſatz in den einzelnen Landesfinanzamtsbezirken Bewegung in den einzelnen Viertelfahrsumſätzen weiterhin die Führung zahlreicher Tochtergeſellſchaften der für das abgelaufene Jahr 1928 nach der neueſten Erforſchung dieſes des letzten Jahres 1928, wobei wir zum Vergleich die Viertel⸗ Ace. insbeſondere der mit ihr eng verbundenen, Elektrizitätsliefe⸗ Wirtſchaftsgebietes durch das Statiſtiſche Reichsamt betrachten. jahrsumſätze des vorletzten Jahres 1927 in Klammern hinzufügen: rungs⸗Geſellſchaft(sch) und der Bank Elektriſcher Werte AG. Von den 134,3 Milliarden Reichsmark Umſatz während des letzten erſtes Vierteljahr 1928— 1,11 Milliarden/ lerſtes Vierteljahr(BEW). Er vertritt die AEch als Vorſtandsdelegierter u. a. bei Kalenderjahres im ganzen Deutſchen Reich fallen auf den Landes- 1927 1,02 Milliarden); zweites Vierteljahr 1,23(1,10); drittes[ Osram und der Telefun ken⸗Gefellſchaft, iſt Auſſichts⸗ finanzamtsbezirk Karlsruhe, alſo auf Baden 4,93 Milliarden 4. Im Vierteljahr 1,28(1,22); viertes Vierteljahr 1,81(1,30) Milliarden. zütworſtzender der N atlonalen Automobil⸗Geſellſchaft Kreiſe der 26 deutſchen Landesfinanzämter ſteht das von Karls⸗ Der Umſatzanſtieg im Landesfinanzamtsbezirk Karlsruhe war A.(eee, 5 datt en enen 5 Hehe 1e ruhe mit dieſem Jahresumſatz an 13. Stelle in der alſo im vierten Vierteljahr 1928 am höchſten. Das iſt in der Mehrzahl“ 105 erer 1 N a 1 den Nachbarſchaft der Landesfinanzämter Breslau(Riederſchleſten) mit der Landesfinanzamtsbezirke der Fall, während in einigen Landes- der Ach. naheſtzhenden Geſellſchaften auß dem Horgend des Unter⸗ 5,42 Milliarden; Brandenburg mit 4,27; München mit 5,71; Nürn⸗ finanzamtshezirken der Höhhepunkt des Umſatzes im dritten Viertel⸗ nehmens ausgeſchieden; er gehört ſeitdem dem Auſſichts rat an. berg mit 3,78 Milliarden 4. Den höchſten Umſatz des vergangenen jahr 1928 liegt, beſonders in vorwiegend landwirtſchaftlichen Bezirken 5. f Jahres zeigt mit 17,34 Milltarden„ das Landesfinanzamt Berlin, im Zuſammenhang mit den Ernterträgen. Die Finanzgebarung der deutſchen Handelskammern den niedrigſten Jahresumſatz bietet 1928 mit 0,62 Milliarden/ das Nehmen wir noch das erſte VBiertelfahr 1929 hinzu. Da Im Deutſchen Reich gi tig 128 deutſche und 77 aus⸗ Landesfinanzamt Oldenburg. haben wir im Landesfinanzamtsbezirk Karlsruhe einen aus dem ländſſch Sandee 55 eee„ b Das vergangene Jahr 1928 hat gegenüber dem vorvergangenen Umſatzſteuer⸗Aufkommen errechneten Umſatz von 1,09 Milliarden&. im Auslande die Inkereſſen des Peulſchen Außen andelg, In ſämt⸗ Jahr 1927 im ganzen Reich eine Steige rung des durch die Umſatz⸗ Das bedeutet einen Rückgang im Umſatz, den übrigens ausnahmslos lichen deutſchen Handelskammern wurden am 1. April 1929 rund 400 ſteuer wertmäßig erfaßten Umſatzes gebracht. Die Geſamtſumme alle deutſchen Landesfinanzamtsbezirke zeigen. Bezeichen wir den Taufend beitragspflichtige Betriebe gezählt. Davon entfallen mehr des Umſatzes im vorletzten Jahr 1927 war für das ganze Deutſche Umſatz des letzten Vierteljahrs 1928 im Landesfinanzamtsbezirk als die Hälfte auf die Preußtſchen Handelskammern, Beſonders Reich 128,0 Milliarden% für den Landesfinanzamtsbezirk Karlsruhe Karlsruhe mit der Indexziffer 100, ſo haben wir für den Umſatz im hohe Zahlen beitragspſlichtiger Betriebe weiſen die Handels tammern 0 haben wir 4,64 Milliarden/ Umſatz im Jahre 1927. Die Umſatz⸗ erſten Viertel des gegenwärtigen Jahres in Karlsruhe 83,21 Hundert⸗ e Hamburg, 1 und Frankfurt a. 15 17 0 Die Ae Sͤteigerung macht im Durchſchnitt des ganzen Reiches von 1927 bis 28 teile davon, gegenüber einer Senkung des Umſatzes im ganzen e i dag een Sei rund ſieben Hundertteile aus. Das ändert ſich ziemlich nach einzelnen Deutſchen Reich auf 87,17 Hunderteile des Umſatzes im letzten Vier⸗. e ee gedeckte Umlagen Sandesfinanzamtsbezirken; in ihnen finden wir hald eine Umſatz⸗ teljahr 1928. 2. 1924½05 17 823 039 11 950 062 Steigerung über den Reichsdurchſchnitt von ſiehen Hunderkteilen, bald, a. 1927/8 23 259 991 17 284 022 und das beſonders in Gebieten mit weſentlicher Rolle der Landwirt⸗* Paul Mamroth 70 Jahre. Am 21. September Is. Js. begeht Die Ausgaben sämtlicher deutſchen Handelskammern ſind vor ſchaft, eine bedeutend unter dem Reichsburchſchnitt liegende geringe Kommerzienrat Dr. Ing. e. h Paul Mamrotb das Feſt ſeines Nechnungsfahr 1924½5 zum Rechnungsfahr 1927/28 um rund brer Steigerung des Umſatzes. ſtebaigſten Geburtstages. Mamroth gehört der Ver waltung Zehntel geſtiegen. Die Erklärung dafür liegt in der Ausweitung Der Bierteljahrsdurchſchnitt des um 8 der ACG, ſeit dem Jahre 1883 au. Er wurde, nachdem er zunächſt der Kammerbezirke ſowie in der Vermehrung der Aufgaben der 15 mſatzes im im Bankfach tätig war, wenige Monate nach Gründung der Deuk⸗ Handelskammern durch Uebertragung von ſtaaflichen Verwaltungs⸗ Bandes fi tsbezirk Karls acht 9 17 f 12 0 Rien 1 andesfinanzamtsbezirk Kñarlsruhe mach im vergangenen Jahr[chen Ediſon⸗G eſellſchaft für angewandte Elektrizität von aufgaben, durch Ausdehnung der Aufſichts⸗ und Verwaltungsbefug⸗ 423 Milliarden„ aus, im vorvergangenen Jahr 1,16 Milliarden I/. Emil Rathenau in die Verwaltung der Geſellſchaft berufen und niſſe und der Vorſchlags⸗ und Abordnungsvechte. Stets ven gleieher ll Jerittentichurger der stadt aunhein g a Die ſportärztliche Beratungsſtelle im alten e Rathaus, F 1. 5, Zimmer Nr. 8, iſt ab Mitt⸗ 4 5 98 woch, den 18. Sept. 1929 wieder geöffnet. Die Beratungsſtunden finden wie folgt ſtatt: Montag und Freitag non 18—20 Uhr für Vereine, die ihre Mitglieder unter⸗ ſuchen laſſen wollen. 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