5 Donnerskag, 10. September 1929 N Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R.911 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.6, chwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951. 24952 u. 24953 2.: 7 Montag: Sport und Spiel Negelmäßige Beilagen: Siet u. Necht Wiktag⸗ Ausgabe Mannheimer General Anzeiger Dienstag wechſelnd: Aus der Welt der Technik Kraftfahrzeug und Verkehr „Donnerstag wechſelnd: Mannheimer Frauenzeitung Aus dem Kinderland Freitag: Wandern u. Neiſen Samstag: Aus Seit u. Leben Mannheimer Muſikzeitung hen über ollfricden Auf dem Wege zu einer ökonomiſchen Befriedung Europas Ein Lichtſtrahl aus Genf Genf, 19. Sept.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Den ganzen geſtrigen Tag wurde in der Wirtſchaftskommiſſion ein hartnäckiger Kampf um die Geſtaltung des Antrages geführt, in dem der Gedanke der wirtſchaftlichen Zuſammen⸗ arbeit ausgedrückt werden ſoll. Mit dieſem Gedanken iſt der Plan verknüpft, einen zwei⸗ bis dreijährigen zollpolt⸗ tiſchen Waffenſtillſtand zwiſchen allen Staaten obzu⸗ ſchließen, die hierzu Neigung bekunden und den Frieden für die Ausarbeitung einer weltwirtſchaftlichen„magna charta“ zu benutzen. Aus den Darlegungen der 18 Reduer, die ſich zur Idee des dreijährigen Zollfriedens äußerten, ging deut⸗ lich hervor, daß nicht nur der Verwirklichung eines ſolchen Waffenſtillſtandes erhebliche Schwierigkeiten im Wege ſtehen, ſondern daß auch die Arbeiten für das Zuſtandekommen einer weltwirtſchaftlichen Regierungskonferenz nach Ablauf des„Gottesfriedens“ äußerſt problematiſch erſcheinen. Es wurde im Verlaufe der Schlußdebatte⸗ eine ganze Reihe von Vorbehalten ausgeſprochen. Namentlich die Vertreter der neugeſchaffenen Nationalſtaaten Europas ſowie der engliſchen Dominien legten ſtarken Nach⸗ druck auf die Notwendigkeit, ihre jungen Induſtrien zu ſchützen und vertreten den Grundſatz der ſogenannten Erziehungs⸗ zölle, deren Zweck es iſt, die jungen heimiſchen Induſtrien vor fremdländiſcher Konkurrenz durch entſprechende Zollmaß⸗ mahmen zu ſchützen. Auch der protektioniſtiſche Gedanke wurde von verſchiedenen Sachverſtändigen unterſtrichen. Zahlreiche Wünſche nach genauer Aufklärung über den eigentlichen Zweck des zollpolitiſchen Waffenſtillſtandes mußten unberückſichtigt bleiben, da man ſich zur Stunde noch nicht im Klaren iſt, auf welche Art und Weiſe die Vorbereitung dieſer dreijährigen Kampfpauſe organiſtert werden könnte. Nach dem gegenwär⸗ tigen Stand der Dinge denkt man ſich, daß der General⸗ ſekretär des Völkerbundes an alle Mitglieder die Frage richten werde, ob ſie grundſätzlich geneigt ſeien, einen Waffenſtillſtand auf zollpolitiſchem Gebiet für zwei bis drei Jahre abzu⸗ ſchließen. An dieſe Frage wird der Generalſekretär den Wunſch knüpfen, die etwaigen Vorbehalte und Empfehlungen derjenigen Staaten kennen zu lernen, die grundſätzlich dem Abſchluß eines ſolchen Waffenſtillſtandes beiſtimmen. Die Antworten ſollen womöglich bis zum 31. Dezember in Genf einlaufen, doch ſcheint es, daß die Italiener eine längere Friſt benötigen werden, um ihre Erwiderung auszuarbeiten. Nach Einlauf aller Antworten findet die erſte vorbereitende Kon⸗ ferenz ſtatt, auf der es ſich darum handeln wird, den Zoll⸗ frieden unter Beobachtung aller geltend gemachten Ein⸗ ſchränkungen abzuſchließen. Es läßt ſich annehmen, daß dieſe Konferenz bevollmächtigter Regierungsvertreter außerordent⸗ lich ſchwierig ſein wird. Ein Kollektivvertrag iſt das Ziel dieſer Konferenz. Er ſoll bis zum Ende des Zollfriedens in Kraft bleiben. Während der zwei bis drei Jahre die Mög⸗ lichkeit einer allgemeinen Zollherabſetzung zu prüfen und außerdem die wirtſchaftliche Zuſammenarbeit der beteiligten Staaten in die Wege zu leiten, ſoll die Aufgabe einer Wirt⸗ ſchafts konferenz ſein, die nach Abſchluß des Zollfrie⸗ dens geplant iſt. Auf dieſer Konferenz werden nur diejeni⸗ gen Staaten vertreten ſein, die ſich am Zollfrieden ſelbſt beteiligt haben. Für einen ſpäteren Zeitpunkt iſt eine Welt⸗ wäirtſchafts konferenz in Ausſicht genommen, die allen Staaten, ſeien ſie auch nicht im Völkerbund vertreten, die Möglichkeit gewähren ſoll, ſich an dem Wirtſchaftspakt zu beteiligen. Zum Unterſchied von ähnlichen Veranſtaltungen, beiſpielsweiſe der Weltwirtſchaftskonferenz im Mai 1927, wird man diesmal von vorherein Regierungsverhandlungen den Vorzug geben. Unmittelbar nach Schluß der Vollverſammlung wird das Generalſekretariat die erwähnte Umfrage an alle im Völker⸗ bund vertretenen Staaten einleiten. Die Ermächtigung zu dieſer Aktion wird der Rat erteilen, woraus ſich ergibt, daß die europäiſchen Großmächte unbedingt für die Verwirklichung eines Zollfriedens eintreten. In der Tat bildet das Arbeitsergebnis in der Wirtſchafts⸗ kommiſſion den einzigen Lichtpunkt der 10. Vollverſamm⸗ lung. Während auf dem Gebiete der Abrüſtungs⸗ politik ein klares Fiasko feſtzuſtellen iſt und wich⸗ tige juriſtiſche Fragen, wie die der praktiſchen Bedeutung des Artikels 19 der Völkerbundsſatzungen, unerledigt geblieben ſind, vermochte ſich die Wirtſchaftskommiſſion zu einem Be⸗ ſchluß durchzuringen, der alle beteiligten Staaten vor eine wichtige, die ökonomiſche Befriedung Europas aufs engſte berührende Entſcheidung ſtellt. eee Der Parltikampf um dit Ei Berlin, 19. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Da die interfraktionelle Beſprechung im Reichstag ergeben hat, daß die Meinungsdifferenzen in der Frage der Arbeitsloſen⸗ verſicherungsreform in unverminderter Schärfe fortbeſtehen, ſieht ſich der ſozialpolitiſche Ausſchuß, der heute wieder zu⸗ ſammentritt, einer völlig ungeklärten Situation gegenüber. Trotzdem will man im Laufe der Woche im Aus⸗ ſchuß zunächſt das Hauptgeſetz, d. h. alſo die alte Regierungs⸗ vorlage und anſchließend die befriſtete Sondervorlage be⸗ raten. Im übrigen ſcheint man die politiſchen Entſcheidun⸗ gen bis zur Rückkehr des Reichskanzlers nach Berlin ver⸗ ſchieben zu wollen. Für 5 die Hilfloſigkeit der parlamentariſchen Inſtanzen 5 iſt es bezeichnend, daß man nunmehr ſeine Hoffnung auf den Kanzler ſetzt, der ſich vor Monaten vergebens und mit nicht gerade hervorragendem Verhandlungsgeſchick um eine Einigung bemüht hat. Wie die Dinge liegen, iſt kaum mehr damit zu rechnen, daß der Reichstag noch in den letzten Sep⸗ 2 tembertagen einberufen werden kann. Vor Beginn der Beratungen des ſozialpolitiſchen Aus⸗ ſchuſſes werden heute die Sachberater der Regierungsparteien noch einmal zu einer Beſprechung zuſammentreten. Der Sozialdemokratiſche Preſſedienſt kennzeichnet den Stand der Dinge wie folgt: Hapag⸗Ehrung für Dr. Eckener Die Hamburg⸗Amerika⸗Linie gab am Mittwoch abend im kleinſten Freundeskreiſe zu Ehren Dr. Eckeners ein Eſſen im Uhlenhorſter Fährhauſe, bei dem Geheimrat Cuno für Dr. Eckener und ſein großes Werk herzliche Worte fand. Daß die Hamburg⸗Amerika⸗Linie zu einem beſcheidenen Teil an dem Gelingen habe beitragen dürfen, ſei ihr Stolz. Geheimrat Cuno überreichte dann Dr. Eckener die Ehrenkarte, die ihn And ſeine Gattin berechtigt, die Schiffe der Hamburg⸗Amerika⸗ Linie ſtets als Gaſt zu benutzen. Dr. Eckener gab in ſeinen Dankesworten der Hoffnung Ausdruck, Zeit und Muſe zu finden, um recht häufig von der Ehrenkarte Gebrauch machen zu können. Es bedeute füür den Luftſchiffbau eine moraliſche Stütze, mit einer Geſellſchaft von Weltruf wie der Hamburg⸗Amerika⸗Linie, Hand in Hand ürbeiten zu können. „Die Deutſche Volkspartei beſteht auf einer Sanierung durch Abbau der Leiſtungen. Die Sozialdemokratie lehnt die⸗ ſen Weg ab. Von allen übrigen Regierungsparteien wird die Beitragserhöhung um“ Prozent bis zum 31. März 1931 gebilligt, wenn auch teilweiſe unter dem Vorbehalt einer ein⸗ heitlichen Stellungnahme aller Regterungsparteien. Dagegen ſtößt der Beſchluß des Reichsrates auf eine Erhöhung der Beiträge für das Saiſongewerbe um ein weiteres Prozent auf den Widerſtand der Regierungsparteien. Jedenfalls ent⸗ hält das befriſtete Geſetz eine ganze Reihe von Vorſchlägen, die für die Sozialdemokratie unannehmbar ſind.“ Man ſteht alſo, daß die Gegenſätze in un ver⸗ minderter Schärfe fortbeſtehen. Der„Demo⸗ kratiſche Zeitungsdienſt“ unterſtreicht ausdrücklich, daß die Kompromißvorſchläge der Reichsregierung und der preußi⸗ ſchen Regierung, die die Billigung des Reichs rates gefunden haben, auf der Fraktionsführerſitzung mit äußerſter Skepſis aufgenommen worden ſind. Die Unterhändler der demokra⸗ tiſchen Fraktion hätten die weitere Beitragserhöhung für die Saiſonarbeiter in der vorliegenden unorganiſchen Form abgelehnt, obwohl die Demokraten grundſätzlich auf dem Standpunkt ſtünden, daß in der Bildung von Ge⸗ fahrenklaſſen eine zweckmäßige Form der Saiſonarbeiter⸗ regelung geſehen werden müſſe. 5 Polniſche Fliegerſpionage Berlin, 19. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Trotz aller deutſchen Proteſte in Warſchau wird die ſyſtematiſche Fliegerſpionage an der deutſchen Oſtgrenze von den Polen unentwegt fortgeſetzt. Nach einer Meldung der„Deut⸗ ſchen Tageszeitung“ überflogen zwei polniſche Flieger in etwa 400 Meter Höhe die 15 Kilometer von der polniſchen Grenze entfernt liegende pommerſche Stadt Lauenburg und ſchlu⸗ gen von hier aus die Richtung nach dem Flugplatz Stolp ein, über dem ſie in geringer Höhe einige Schleifen zogen und dann nach der polniſchen Grenze zurückflogen. Man muß ſich wirklich fragen, ob es nicht endlich an der Zeit iſt, daß die deutſche Regierung ſich mit ganz euergiſchen Gegenmaßnahmen ſolcher offenſichtlicher Verſpottung ihrer Hoheitsrechte erwehrt. Nr. 434— 140. Sahrgang Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolbnelgelle für Allgem. Anzeigen 040 N. Netlamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen Höhere Ge⸗ walt, Streiks Betriebsſtörungen uſw. e keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Aus aben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge urch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. „Neues vom Film Mittwoch wechſelnd: Aus Seld und Garken Polens Kampf gegen die Kirchen (Von unſerm oſtoberſchleſiſchen Mitarbeiter) Die religiöſen Kirchengemeinſchaften haben in Polen alle Freiheiten dann, wenn ihre Angehörigen auf dem Boden des Regierungslagers der moraliſchen Sanierung ſtehen. Ge⸗ hören ſie einer der Oppoſitionsparteien oder gar den natio⸗ nalen Minderheiten an, dann verlieren Regierungsapparate und Regierungsanhänger jede Achtung auch vor der Kirche und ihren Einrichtungen. Wir brauchen hier nur zu denken an die Art und Weiſe, wie die Veranſtaltungen aller religiöſen Vereinigungen der deutſchen Katholiken in Oſt⸗Oberſchleſien in den letzten zwei bis drei Jahren unte r⸗ drückt wurden. Oeffentliche Veranſtaltungen wurden nicht erlaubt, weil man in den Veranſtaltern oder in den Teil⸗ nehmern nicht den Katholiken ſah, ſondern in erſter Linie den Deutſchen. Selbſtverſtändlich hat es hier in den letzten Jahren auch keinen Unterſchied nach der Richtung gegeben, ob es ſich um erwachſene, volljährige Katholiken handelte oder um kleine unmündige Kinder. Selbſt Schulſpeiſungen wur⸗ den religiöſen Berbänden unterſagt, Die Bekämpfung des deutſchen Herz⸗Jeſu⸗Vereins iſt ein beſonderes„Ruhmes⸗ blatt“ in der Geſchichte des polniſchen Kampfes gegen ſtreng religiöſe Organiſationen. Die Kinder ſollten auf die ver⸗ ſchiedenſte Weiſe gezwungen werden, aus dem Vereine aus⸗ zutreten, weil man auch in ihm nicht einen Verein zur Pflege der Religion ſah, ſondern vielmehr den Verein, deſſen An⸗ gehörige eine deutſche Geſinnung haben. Als vor einigen Monaten der Kattowitzer Biſchof eine mittlere oſtober⸗ ſchleſiſche Gemeinde beſuchte, wurde das dortige Pfarrhaus von bewaffneten Aufſtändiſchen belagert, damit die deutſchen Katholiken ihrem Biſchof keine Huldigung darbringen konnten. Der Biſchof ſelbſt mußte ſich um Abhilfe an die Polizeidirektion in Kattowitz wenden! Solche und ähnliche Beiſpiele ließen ſich beſonders aus Oſt⸗Oberſchleſien in großer Menge anführen, weil einmal der größte Teil der oſtoberſchleſiſchen Bevölkerung aus gutgläubigen Katholiken beſteht, die ſich zugleich aber auch nicht ihre deutſche Kultur rauben laſſen wollen. 2 In anderen Gegenden Polens tritt dagegen der Kampf gegen die evangeliſche Kirche ſtärker in den Vorder⸗ grund. Wir erlebten das in den letzten Monaten beſonders ſtark in den ehemals deutſchen Provinzen Weſtpreußen und Poſen. Auch hier iſt übrigens Oſt⸗Oberſchleſien mit ſeiner nur kleinen evangeliſchen Gemeinde nicht ganz verſchont ge⸗ blieben. Am ſtärkſten muß hier der Pleſſer Skandal auf⸗ fallen. Aufſtändiſche kamen vor Beendigung des evangeliſchen Gottesdienſtes in die Kirche. Sie ſtörten den Abſchluß des Gottesdienſtes dadurch, daß ſie die polniſche Nationalhymne ſangen. Der Organiſt aber ſpielte ſein geiſtliches Lied wei⸗ ter. In jedem ziviliſierten Staate wären nun doch wohl die Aufſtändiſchen wegen Störung des Gottesdienſtes beſtraft worden. Hier in Oſt⸗Oherſchleſien führte die Strafverfol⸗ gung zu inem anderen Ziel. Der ſeine Pflicht erfüllende Organiſt wurde beſtraft, weil er mit dem Orgelſpiel nicht aufgehört hatte, als die Aufſtändiſchen die Nationalhymne ſangen. Nicht ſie, die Günſtlinge Pilſudſkys, waren für das Gericht die Störenfriede, ſondern der Organiſt! Verſchärft wurde dieſer Skandalfall noch dadurch, daß ſich die Be⸗ rufungsinſtanz dem erſten Urteil anſchloß. Schlimmer noch war der Fall von Netztal im ehemals deutſchen Kreiſe Wirſitz, Provinz Poſen. Dort ſtürmten wilde Haufen die evangeltſche Kirche, weil deren Beſucher ſich vorwiegend aus Deutſchen zuſammenſetzten. Die wackeren Nationalpolen wurden nicht wegen Landfriedensbruches belangt, ſondern ſind bis auf den heutigen Tag ſtraffrei geblieben. In einem anderen Orte ließen ſtaagtliche Organe durch den Ortsſchmied die Kirche aufbrechen und dann in Beſitz nehmen. In einer Gemeinde des Kreiſes Brieſen ließ man den Pfarrer mit ſeiner alten Mutter aus dem Pfarrhauſe hinauswerfen! In der Ge⸗ meinde Thurſe bei Dirſchau begnügte man ſich damit, von dem Gemeindekirchenrat die Herausgabe der Kirchenſchlüſſel und die Uebergabe des Grundſtücks zu fordern. Die Mit⸗ glieder des Gemeindekirchenrates verließen ſich auf ihr gutes Recht und verweigerten die Herausgabe der Schlüſſel. Dar⸗ aufhin hat die zuſtändige Generalſtaatsanwaltſchaft in Poſen, alſo nicht irgendeine beliebige untergeordnete Behörde, gegen die evangeliſche Kirchengemeinde und gegen eine Diakoniſſin, die gleichfalls im Pfarrhauſe wohnt, vor dem ſtändigen Be⸗ zirksgericht Klage auf Hernusgabe und Räumung der Kirche und des Pfarrgrundſtückes erhoben. Dieſer letzte Fall verdient beſondere Beachtung. Die den Polen ſo begehrenswert erſcheinende Kirche wurde auf einem ehemaligen Anſiedler⸗Grundſtück erbaut. Sie wurde her⸗ geſtellt durch Mittel der Kirchengemeinde und durch freiwil⸗ lige Spenden. Schon am 1. Dezember 1918 wurde ſie feier⸗ lich durch den damals noch zuſtändigen preußiſchen General⸗ ſuperintendenten eingeweiht. Sie blieb Eigentum der Kirchen⸗ gemeinde und galt nach den ſeſtſtehenden Rechtsgrundſätzen als heilige Sache außerhalb eines jeden Geſchäftsverkehrs. Ueber die weitere Rechtslage berichtete die in Bromberg er⸗ ſcheinende deutſche„Rundſchau“ u..:„Die Kirche befand ſich unzweifelhaft in alleinigem Eigentum der Kirchen⸗ gemeinde und wurde auch am 20. Auguſt 1919 für dieſe Ge⸗ meinde im Grundbuch aufgelaſſen, während die Staatshoheit nach dem Verſailler Vertrag erſt mit dem 10. Januar 1920 auf Polen überging. Im Widerſpruch mit dem Verſailler Vertrag nimmt aber die polniſche Generalſtaatsanwaltſchaft die pol⸗ niſche Staatshoheit für dieſes Gebiet bereits vom 10. Novem⸗ ber 1918 an in Anſpruch, obwohl das Haager Internationale Schiedsgericht ſowohl bei den enteigneten Anſiedlern als auch bei den in Oſt⸗Oberſchleſten liegenden Chorzower Stickſtoff⸗ werken dahin entſchieden hat, daß alle Rechtsakte des preußi⸗ 2. Seite. Nr. 434 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 19. September 1929 ſchen Staates bis zum Inkraftreten des Vertrages am 10. Januar 1920 rechtsgüctig ſeien.“ Rechtlich iſt der ganze Fall von einer nicht zu überbieten⸗ den Klarheit. Der Generalſtaatsanwalt aber kümmert ſich nicht um geſchloſſene Verträge. Er ſetzt ſich über ſie kühn hin⸗ weg. Er mißachtet die in gleichliegenden Fällen getroffenen Entſcheidungen des Haager Schiedsgerichtes und bereitet der Welt das widerliche Schauſpiel eines Enteignungsprozeſſes gegen eine Kirche! Einer Kirche ſoll erneut ihr Eigentum ge⸗ nommen werden, wir leben nicht im Mittelalter, ſondern verzeichnen das Jahr 1929. Ein derartiger Prozeß iſt zwei⸗ fellos auch nur in dem in nationaliſtiſcher Hinſicht ſkrupel⸗ loſen Polen möglich. Schon heute ſteht feſt, daß ſich auch mit dlieſem Falle das internationale Schiedsgericht im Haag zu befaſſen haben wird, wenn das polniſche Bezirksgericht ſich wirklich den widerrechtlichen Anſchauungen des Herrn Gene⸗ ralſtaatsanwalts anſchließen ſollte. Die kaum zehnjährige Geſchichte der jungen polniſchen Republik wird dann um einen beſonders unſchönen Skandalfall reicher werden! Aufruf der öſterreichiſchen Heimwehren Die Leitung des öſterreichiſchen Heimatbundes verſendet unter der Ueberſchrift„Die letzte Warnung“ eine Ver⸗ lautbarung der Bundesführung der Selbſtſchutzverbände, in der es heißt, daß die Heimwehr diesmal ihre ganze Macht ein⸗ ſetzen werde, um eine halbe Löſung der Verfaſſungsreform zu verhindern. Ihre einmütige Forderung gipfele in dem Verlangen nach einer Verfaſſung, die in gleicher Weiſe den aterländiſchen Wünſchen wie den wirtſchaftlichen Bedürfniſ⸗ ſen der bodenſtändigen Bevölkerung entſpreche. Die Heim⸗ wehr wolle ganze Reformen und eine ganze Löſung. Fühle ſich die gegenwärtige Regierung einer ſolchen Aufgabe nicht gewachſen, dann möge ſte zurücktreten. Die bürgerlichen Parteien hätten dann für die Wahl einer ſtarken Regierung freie Hand. In dieſer Regierung würde auch die Heimwehr gebührenden Einfluß beſitzen. Oeffne man der Heimwehr keine Tür, ſo könnte die innere Spannung eines Tages zu einer Exploſton führen. Die Parteien ſeien zum letzten Male gewarnt. Die Verlautbarung kündigt dann für den 29. September in der Umgebung Wiens vier große Aufmärſche an, die den Druck der bodenſtändigen Bevölkerung auf die Ent⸗ wicklung der polttiſchen Dinge ſo verſtärken würden, daß kein Politiker mehr den Ernſt der Lage verkennen könne. Am die Reparationsbank Paris, 19. Sept.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Wie der„Petit Pariſien“ erfährt, wird der Anregung Dr. Schachts, die 14 Mitglieder der Kommiſſion für die Aus⸗ arbeitung der Satzungen der Internationalen Zahlungsbank nicht nach Brüſſel ſondern nach Wies baden einzuberufen, wahrſcheinlich Folge gegeben werden. Es iſt anzunehmen, daß ſich alle übrigen Präſidenten der intereſſierten Noten⸗ banken mit dem Vorſchlag des Reichsbankpräſidenten einver⸗ ſtanden erklären werden. Die Verhandlungen im Hinblick auf dieſe Konferenz, die zuerſt auf einige Schwierigkeiten ſtießen, gehen jetzt in verſöhnlichem Geiſte glatt vonſtatten. Man rechnet damit, daß die erſte Fühlungnahme der 14 Sachver⸗ ſtändigen am 3. Oktober, der Beginn der eigentlichen Arbei⸗ ten des Ausſchuſſes am 7. Oktober ſtattfinden wird. Nlopien japaniſcher Imperialiſten London, 19. Sept.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Senſationelles Aufſehen hat in ganz Oſtaſten ein Dokument hervorgerufen, das ein geheimes Memorandum des ehemali⸗ gen fjapaniſchen Premierminiſters Baron Tanaka ſein ſoll. Die Denkſchrift wurde als ſtreng vertrauliches Dokument an die Delegierten der im Oktober in Kioto zuſammentretenden Konferenz des Inſtituts für oſtaſtiatiſche Politik geſandt. Durch eine Indiskretion gelangte ein Auszug in engliſcher Ueberſetzung in die chineſiſche Preſſe. Obwohl das Phantaſie⸗ Memorandum ſich, ſoweit Baron Tanaka in Frage kommt, als eine Fälſchung herausſtellen dürfte, wird es doch als Aus⸗ druck einer nicht unbedeutenden ſapaniſchen Geiſtes⸗ richtung vielfach ernſt genommen. Baron Tanaka wird in dem Memorandum eine Politik„von Blut und Eiſen“ untergeſchoben, die er dem Kaiſer von Japan empfohlen habe: Japans Stellung ſei durch die Waſhingtoner Pazifikkonferenz ſchwer geſchädigt worden. Japan könne aber ſeine Welt⸗ machtſtellung wieder erreichen und in ungeahntem Maße aus⸗ dehnen, wenn es ſich mutig gegen China und die Vereinigten Staaten wende. China müßte zunächſt gegen Amerika aufgeſtachelt werden und durch einen Krieg zwiſchen China und den Ver⸗ einigten Staaten beide ſo geſchwächt werden, daß es Japan ein leichtes ſein werde, die Mandſchuret und Mongolei endgültig in Beſitz zu nehmen. Von dort aus könne Japan ganz China erobern und damit entſcheidenden Einfluß auf das übrige Aſtien erlangen. Die Mandſchurei und Mongolei ſei auch die Schlüſſelſtellung für die endgültige Beherrſchung Indtens, die einem mächtigen Japan keineswegs für immer verſchloſſen bleiben werde. Ein Krieg gegen Rußland wird als unvermeidlich bezeichnet, wie überhaupt das ganze Dokument von kommenden Kriegen wimmelt. Kataſtrophales Anwelter über England § London, 19. Sept.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Kataſtrophale Stürme ſind geſtern über einen großen Teil der britiſchen Inſeln niedergegangen. Nach monatelanger Trockenheit, wie ſie ſeit Jahrzehnten nicht mehr der Fall war, brach der erſehnte Regen in Form von Wolkenbrüchen, Hegleitet von ſtarkem Hagelſchlag, aus. Durch Blitzſchlag fänd drei Perſonen getötet und viele andere verletzt worden. Beträchtlicher Sachſchaden wird aus allen Teilen des Sturmgebietes gemeldet. Bemerkenswert iſt, daß die Stürme London vollkommen verſchonten, obwohl ſchon im Umkreis von wenigen Meilen nach allen Richtungen große Zerſtörungen angerichtet worden ſind. An zahlreichen Ausflugsorten gingen derartige Wolkenbrüche nieder, daß die Sommerfriſchler mit Rettungsbopten aus den Häuſern geholt werden mußten. Die eigenartige Situation in London ſelbſt, inmitten des Sturmgebietes zeigt ein heutiger Appell der Stadtverwaltung an die Bevölkerung, weiterhin die äußerſte Sparſamkeit beim Waſſerverbrauch anzuwenden, da die Waſſervorräte der Stadt zaſt erſchöpft ſind. das Zentrum der Fungnatlonale Oppoſition gegen Hugenberg Scharfe Angriffe gegen den deutſchnationalen Führer Berlin, 19. Sept.(Von unkerem Berliner Büro.) Nach den Erklärungen des Reichslandbundes und des Stahlhelm zu ſchließen, ſcheint es Herrn Hugenberg gelungen zu ſein, die beiden Organiſationen trotz ihrer Bedenken gegen den berüch⸗ tigten 8 4 des Volksbegehrens bei der Stange zu halten. Den⸗ noch wächſt in den eigenen Reihen die Oppoſition gegen Hugenbergs Kataſtrophenpolitik. Soeben hat der„Jung⸗ nationale Ring“, eine Gemeinſchaft junger Kräfte, die dem Boden der Deutſchnationalen Volkspartei entwachſen ſind, eine Kampfſchrift unter dem Titel „Der Niedergang der nationalen Oppoſition“ erſcheinen laſſen. Die Broſchüre, die als„ein Warnruf aus den Reihen der Jugend“ bezeichnet wird, bildet einen beach⸗ tenswerten Beitrag zu der Auseinanderſetzung über die Ziele der Kursbeſtimmungen der nationaliſtiſchen Bewegung. Es wird auseinandergeſetzt, daß eine bürgerliche und rechtskräf⸗ tige Regierung nur durch Hugenberg verhindert werde. Solange er an der Spitze der Partei ſtehe, könne ſich bürgerlichen Rechten nicht nähern. „Hugenberg hat, heißt es anklagend, der großen Koalition Sinn und Exiſtenzmöglichkeit gegeben, denn ſeine Oppoſition wurde Obſtruktion, er ſtiftete Unwillen und Verwirrung und verſagte in praktiſchen nationalen Aufgaben. Seine Führung hat zu einem unwürdigen Appell an amerika⸗ niſche Kreiſe beim Kampf gegen einen innerpolitiſchen Gegner gegriffen, als es galt, gegen die Tribute zu kämpfen. Sie hat dieſem pſychologiſch falſchem Schritt zahlreiche unver⸗ antwortliche Unternehmen hinzugefügt, die das Antinationale, das dem Gemeinwohl Schädliche, oft genug bedenklich ſtreiften. Durch ſeine und ſeiner engeren Freunde Aufſätze und Reden gegen die Zuverläſſigkeit der deutſchen Währung und gegen die Kreditwürdigkeit der deutſchen Wirtſchaft hat Hugenberg dem Vaterland ſchwer wiedergutzumachenden Schaden zugefügt. Durch ihn wurde die nationale Oppoſition lahmgelegt. Die poſitiven Kräfte der Deutſchnationalen Volks⸗ partei ſind Hugenbergs Gefangene und er ſelbſt iſt der Gefangene ſeiner negativen Politik. Der einzige Vorſtoß Hugenbergs während der Pariſer Kon⸗ ferenz war ein verantwortungsloſer und dummer Angriff auf die deutſche Mark, den die Urheber, als es ernſt zu wer⸗ den drohte, ſelbſt abzubrechen gezwungen waren.“ Das Sündenregiſter, das Herrn Hugenberg vorgehalten wird, erhält ſeine Abrundung durch eine vernichtende Kritik des Volksbegehrens. Es ſei ein Unſinn, durch eine Abſtimmung feſtſtellen zu laſſen, daß ein Volk nichts bezahlen wolle. Natürlich wolle es nichts zahlen. Es komme nur darauf an, ob es zahlen müſſe oder ob es nichts zu zahlen brauche. Hugenbergs Artikelſerie gegen den Youngplan„Unſere Ketten“ nennt die Broſchüre eine Art Hintertreppenroman, einen minderwertigen Haßgeſang mit innerpolitiſcher Ziel⸗ ſetzung. Die Kampfſchrift kommt zu folgendem Schluß: „Je weiter ſich heute die Oppoſition vom Staat entfernt, je geringer wird ihre Wirkſamkeit und je größer die Gefahr, daß ſie das Gegenteil des erſtrebten bewirkt. Deshalb befin⸗ det ſich die Idee der nationalen Oppoſition in großer Be⸗ drängnis. Deshalb muß Hugenberg geſtürzt wer⸗ den, noch vor Streſemann.“ Bombenwerfer und Reichswehr Angebliche Briefe an Reichswehrangehörige Nach den erſten Verhaftungen im Zuſammenhang mit den Bombenanſchlägen hatte die„Rote Fahne“ und das „Acht⸗Uhr⸗Abendblatt“ Andeutungen gemacht, wonach gewiſſe Verbindungen zwiſchen einigen Verhafteten und Angehörigen der Reichswehr beſtehen ſollten. Vom Reichswehrmini⸗ ſterium war daraufhin mitgeteilt worden, daß gegen die bei⸗ den Blätter Strafantrag geſtellt worden ſei. Geſtern teilte die Rote Fahne mit, daß ihr bisher von einem Straf⸗ antrag nichts weiter bekannt geworden ſei, gleichzeitig wieder⸗ holte ſie ihre Jeſtſtellung, daß die Bombenattentäter „in engen Beziehungen zu Reichswehrkreiſen“ ſtünden, und ſtellte die Veröffentlichung dokumentariſcher Be⸗ weiſe über dieſe Verbindungen in Ausſicht. Gleichzeitig druckt ſie nunmehr einige Briefe ab, deren Originale ſich, wie ſie hinzufügt, in ihrem Beſitz befinden. Der erſte Brief iſt aus Lübeck, den 15. Juli 1929 datiert, an den vor kurzem ver⸗ hafteten Weſchke gerichtet und lautet: „Sehr geehrter Herr Weſchke! Vielen Dank für Ihre freundlichen Zeilen vom 13. d. M. und Ihre Bereitwilligkeit, mir eine Unterredung zu gewähren. Ich werde alſo Diens⸗ tag, den 23.., 10.36 Uhr in Itzehde eintreffen. Falls Ihnen irgend etwas dazwiſchen kommen ſollte, bitte ich, mir recht⸗ zeitig Nachricht zukommen zu laſſen. Ich bin auch telephoniſch zu erreichen durch Infanterieregiment 6, Fernruf Lübeck 26 055/56, in der Zeit von 10.30 bis 1 Uhr. Es meldet ſich dann die Zentrale, und Sie müſſen hierauf Major Tiedemann verlangen, da ich in meinem Zimmer keinen Anſchluß habe. In meiner Privatwohnung iſt Fernſprech⸗ anſchluß Lübeck 21783. Mit nochmaligem Dank und auf Wiederſehen! Ihr ergebener Janſen.“ Eine Erklärung der Reichswehr Zu den Veröffentlichungen der„Roten Fahne“ über Ver⸗ bindungen zwiſchen Reichswehr und Bombenattentätern wird vom Reichswehrminiſterium mitgeteilt: Einen Major Tiedemann gebe es im Reichsheer nicht. Ein Offizier ähnlichen Namens, und zwar Oberſt⸗ leutnant von Tiedemann, gehöre dem Infanterieregiment 9 in Potsdam an und war früher Bataillonskommandeur in Göttingen. Ein Major a. D. Tiedemann iſt als Zivil ⸗ angeſtellter beim Standortkommando der Reichswehr in Lübeck tätig. Dieſer Major a. D. Tiedemann hat nach Mitteilung eines Berliner Mittagblatts auf Anfrage erklärt, daß er weder den verhafteten Landvolkſyndikus Weſchke kenne, noch einen Brief an ihn geſchrieben habe. Ueber dieſe Erklärung des Majors a. D. Tiedemann iſt im Reichswehr⸗ miniſterium bisher nichts bekannt. Wie von anderer Seite her jetzt bekannt wird, ſoll die Unterſchrift Janſen, die in dem Brief an Weſchke angeblich der Deckname für Reichswehrmajor Tiedemann ſein ſollte, Letzte Meldungen Eiſenbahnattentat vereitelt — Elberfeld, 18. Sept. Heute früh beobachtete ein Kraft⸗ wagenbeſitzer, wie zwei Perſonen leere eiſerne Fäſſer bei Hoffnungstal⸗Untereſchbach(Strecke Köln⸗Lindlar) auf das Gleis rollten. Er benachrichtigte ſofort die Ortspolizei in Hoffnungstal, die—8 Fäſſer von dem Eiſenbahngleis entfernen ließ. Als Täter wurden zwei betrunkene Arbeiter aus Steinenbrück ermittelt. Keine Mechaniſterung der Lotterie⸗Ziehungen Die Verwaltung der Preußiſch⸗Süddeutſchen Klaſſen⸗ lotterie hatte die Frage geprüft, ob ſich⸗ die Ziehung auf rein mechaniſchem Wege durchführen läßt. Die vorgeführten Ma⸗ ſchinen erwieſen ſich aber alle zu kompliziert. Da bei der Lotterieziehung das Haupterfordernis vollendete Durchſich⸗ tigkeit des Vorganges iſt, konnten dieſe umſtändlichen Maſchi⸗ nen nicht befriedigen. Präſidium und Direktion der Staats⸗ lotterie kamen daher zu der Auffaſſung, daß ſich eine abſolute Sicherung auf maſchinellem Wege noch viel weniger erreichen läßt als bei der Ausführung durch menſchliche Kräfte. Bluttat eines Familienvaters — Prag, 19. Sept. In Luſtigſaar bei Deutſch⸗ Brod tötete der Schneider Franz Sedlak ſeine heiden klei⸗ nen Kiuder und ſich ſelbſt durch Schüſſe. Sedlak erklärte in hinterlaſſenen Aeußerungen, er habe die Tat be⸗ gangen, weil ſeine Frau hyſteriſch geweſen ſei. jedoch irrtümlich geleſen ſein. In Wirklichkeit ſoll es ſich um die Unterſchrift eines Leutnants a. D. Jeſchke handeln, der, wie in dem Brief angegeben, in der Wohnung und auch in der Kaſerne zu erreichen ſein ſoll. Ueber die näheren Um⸗ ſtände und den Aufenthalt des Leutnants a. D. Jeſchke be⸗ hielt ſich das Reichswehrminiſtertum eine weitere Prü⸗ fung vor. Was einen Brief des Herrn von Gaza an General von Hammerſtein betrifft, ſo wird darauf verwieſen, daß dieſe Angelegenheit bereits im Juni d. J. von einem Kommuniſten im Reichstag zur Sprache gebracht worden ſei. General von Hammerſtein hat nach Auskunft des Reichs⸗ wehrminiſteriums einen ähnlichen Brief von Herrn von Gaza, der ein Bekannter des Generals iſt, erhalten, ver⸗ nichtet und nicht beantwortet. Strafantrag des Reichswehrminiſters i Berlin, 19. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Erklärung, die das Reichswehrminiſterium zu den„Enthül⸗ lungen“ der„Roten Fahne“ abgegeben hat, wird von der Preſſe der Linken als nicht vollauf befriedigend bezeichnet und auch das Zentrumsorgan, die„Germania, verlangb eine„reſtloſe Klarſtellung der Vorgänge“. Uns will ſcheinen, daß die ſenſationell aufgezogenen An⸗ ſchuldigungen in der„Roten Fahne“ gegen die Reichswehr doch auf recht ſchwachen Füßen ſtehen. Das gilt namentlich von dem Brief, den der frühere Major von Gaza, in dem er dem Reichswehrgeneral von Hammerſtein ſein „Diktaturprogramm“ unterbreitet. Schließlich kann Herr von Hammerſtein es natürlich nicht hindern, daß ihm der⸗ artige Phantaſieprodukte ins Haus geſchickt werden, auch iſt es ja an ſich nichts Neues, daß von rechtsradikaler Seite immer wieder verſucht wird, Einfluß auf die Reichswehr zu gewinnen. Das„Berl. Tagebl.“ meint, Herr von Hammer⸗ ſtein werde in Zukunft beſſer daran tun, derartige Privat⸗ briefe nicht zu verbrennen, ſondern den zuſtändigen Stellen einzureichen. Es beſteht indes unſerer Anſicht nach keiw Grund, daran zu zweifeln, daß der General von Hammerſtein dem törichten Schreiben gar nicht ſolches Gewicht beigemeſſen hat, um es zum Gegenſtand einer Haupt⸗ und Staatsaktion zu machen. General von Hammerſtein iſt der Schwiegerſohn des bekannten Generals von Lüttwitz, der für den Kapp⸗ Putſch im März 1920 verantwortlich gezeichnet hat. Wie dig „Voſſ. Ztg.“ ausdrücklich hervorhebt, hat der damalige Major von Hammerſtein die Aktion ſeines Schwiegervaters nicht mitgemacht, ſondern ſich gegen die Putſchiſten geſtellt Im übrigen werden ja wohl dieſe Dinge noch ein gerichtliches Nachſpiel haben, da der vom Reichswehrminiſter angekün⸗ digte Strafantrag inzwiſchen ergangen ſein dürfte. Vulkanausbruch auf Martinique y Paris, 19. Sept.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Der Vulkan Montpellé auf Martinique beginnt ſich wieder in wachſender Weiſe zu regen. Seit Dienstag nachmittag hat der ſeit einigen Tagen anhaltende Aſchenregen an Stärke zu⸗ genommen, ſo daß die Bevölkerung der an ſeinen Abhängen liegenden Ortſchaften zu flüchten beginnt. Beſonders St. Pierre, das 1905 anläßlich eines furchtbaren Ausbruches des Vulkans ganz zerſtört wurde, wobei tauſende von Menſchen umkamen, dann aber ſeither wieder aufgebaut wurde, erſcheint ſehr bedroht. Der Huller Brand gelöſcht — London, 18. Sept. Der durch die Exploſion eines Pe⸗ troleumtanks entſtandene große Brand in der bei Hull gele⸗ genen Tankanlage der Anglo⸗American⸗Oil⸗Compauy konnte heute gelöſcht werden. Nachtrag zum lokalen Teil * Totgeſahren. Geſtern nachmittag iſt der 15 Jahre alte Kaufmannslehrling Erwin Schleicher aus Rheinau au der Straßenecke M3 und M 4 mit ſeinem Fahrrad gegen einen ſeine Fahrtrichtung kreuzenden Laſtwagenzug gefahren und vermutlich dom Anhänger erfaßt und überfahren worden. Der Verunglückte wurde dabei ſo ſchwer verletzt, daß er am gleichen Abend im ſtädt. Krankenhaus ſtar b. Ueber die Schuldfrage wurden die Erhebungen ſofort aufgenommen. n Donnerstag, den 19. 3. Seite. Nr. 434 * September 1920 Der Dienſtbetrieb bei der Polizei iſt immer noch für weite Kreiſe der Bevölkerung eine mehr oder weniger ge⸗ heimnisvolle Angelegenheit. Und doch hat dieſer Dienſt aber auch gar nichts an ſich, was irgendwie das kritiſche Auge der Oeffentlichkeit zu ſcheuen hätte. In den nachfolgenden Zet⸗ len ſoll verſucht werden, den Betrieb auf der Wache des größten Polizeireviers von Mannheim in Q 6, 11 zu ſchildern. Zunächſt einige Feſtſtellungen: . Das III. Revier in Q 6, 11, deſſen Einrichtung für Mann⸗ heim den erſten Verſuch eines ſogen. größeren Reviers dar⸗ ſtellt, umfaßt von der Altſtadt die Quadrate EK, PU und den Teil der öſtlichen Stadterweiterung, der umfaßt wird von Friedrichsring, Otto Beckſtraße, Auguſta⸗Anlage und der Straße am Fiedrichsplatz. Die Einwohnerzahl des Reviers beträgt zur Zeit etwa 53 000 Seelen. Das Revier iſt in 6 Begehungsbezirke eingeteilt; außerdem ſtellt das Revier die Verkehrspoſten an der Friedrichsbrücke, Parade⸗ platz, Strohmarkt und die Verkehrsſtreife in der Breiteſtraße. Kommt man in den Abendſtunden auf die Revierwache, bietet ſich ſchon im erſten Raum, den man betritt, ein buntes Bild. Dieſer Raum iſt Tag und Nacht von einem oder zweit Beamten beſetzt, die lediglich den recht erheblichen Publikumsverkehr abzuwickeln haben. Die übrigen Beamten halten ſich, ſoweit ſie nicht auf Streife oder Poſten ſind, in einem weiter rück⸗ wärts gelegenen großen Raume auf. Da ſitzt in einer Ecke ein Kind und weint. Es hat ſich verlaufen und wurde von Paſſanten der Polizei übergeben. Es wird ſofort die Zentrale in der Polizeidirektion telephoniſch verſtändigt oder, wenn das Kind Name und Wohnung ſagen kann, unmittel⸗ bar die Angehörigen. Oft dauert es Stunden, bis die Eltern den kleinen Reiſeluſtigen abholen. Ein Rentner holt ſich Quittungsformulare für ſeine Invaliden⸗, Unfall⸗ oder Krankenrente. Formulare für Wohnungsan⸗ und äabmel⸗ dungen, ſowie für die Meldungen bet der Krankenkaſſe wer⸗ den dort koſtenlos verabreicht. Ein Gaſtwirt meldet eine neue Bedienung an und erhält hierüber eine Beſcheinigung. Ein junger Bäcker meiſter meldet mit ſichtlichem Stolz an, daß er eine Bäckerei eröffnet hat. Seine Anzeige wird entgegengenommen und weiter geleitet. Inzwiſchen geht wieder die Tür. Junge Wan der⸗ burſchen kommen und wollen für die Nacht Obdach haben. Sie werden an das Obdachloſenaſyl in der Mittelſtraße ver⸗ wieſen. Auch einige Adreſſen werden nachgeſchlagen. Ein junger Arbeiter und ein Kraftwagenführer erſcheinen. Auf die Frage nach ihrem Begehr erklärt jeder von ihnen, er ſei von einem Wachtmeiſter beſtellt worden. Telephoniſch wer⸗ den die betr. Beamten aus dem größeren Raume herbeigeru⸗ fen, die dann an Hand der Akten die beiden Leute in den anſchließenden Vernehmungszimmern abfertigen. Eine alte Muklter erſcheint und teilt unter Tränen mit, daß ihr Sohn ſchon einige Tage abgängig iſt. Eine genaue Vermißten⸗ anzeige wird aufgenommen. Dazwiſchen raſſelt faſt ununterbrochen das Telephon, durch das allerlei Meldungen gegeben werden. Da teilt z. B. die Zentrale mit, daß auf einer anderen Revierwache eben⸗ falls ein verlaufenes Kind ſitzt. Ferner wird ein Motorraddiebſtahl durchgegeben mit genauer Be⸗ ſchreibung des Rades. Dann kommt ein funger Mann und erſtattet Anzeige, daß ihm ſein Fahrrad entwen⸗ det wurde. Auch dieſe Anzeige wird aufgenommen und mit einer genauen Beſchreibung ſofort an ſämtliche Reviere und den Erkennungsdienſt weitergegeben. Ein„möblierter Herr“ kommt und will unbedingt einen Schutzmann haben, weil ſeine Vermieterin, bei der er ausgezogen ſei, wegen ein paar Mark Miete ſeine ganzen Sachen zurückbehalte. Mit einiger Mühe gelingt es, ihm klar zu machen, daß die Ver⸗ mieterin im Recht iſt. Ein Arbeiter beſchwert ſich, daß ſein Arbeitgeber, bei dem er ausgetreten ſei, ſeine Quittungskarte zurückbehalte. Meiſtens genügt ein telephoniſcher Anruf bei dem Arbeitgeber, um die Sache zu klären. Andernfalls wird Meldung an das Verſicherungsamt erſtattet. Heulend erſcheint ein junges Mädel und bittet um polizeilichen Schutz, der Vater ſei betrunken nach Hauſe ge⸗ kommen und würde alles kurz und klein ſchlagen. Auch dem ...... wird entſprochen. Oft muß ſolchen Männern für die Nacht Quartier auf der Wache angewieſen werden. Inzwiſchen ſind die übrigen Beamten vom Nachtdienſt vom dienſttuenden Oberwachtmeiſter für die einzelnen Begehungs⸗ bezirke eingeteilt worden. Die eine Hälfte der Beamten verſieht Poſten⸗ und Streifendienſt, die andere Hälfte Wachdienſt. Alle zwei Stunden löſen beide Abteilungen einander ab. Der Oberwachtmeiſter erteilt den abgehenden Streifen noch kurze Inſtruktionen über beſondere Verhältniſſe in ihren Bezirken. Die anderen Beamten haben während ihrer Wachezeit ihre ſchriftlichen Arbeiten zu erledigen. Die ganze Nacht klappern die Schreibmaſchinen und kommen kaum zur Ruhe. Auch in dieſem Raum iſt ein Telephon, das viel Neues bringt. Da telephoniert ein Wirt, er habe einige Gäſte, die ihre Zeche nicht bezahlen können. Zwei Beamte(vom Wachdienſt) werden hingeſchickt, um die Sache aufzunehmen. Sie kommen auch bald wieder mit den Tätern zurück. Bei dem einen wird durch telephoniſchen Anruf feſtgeſtellt, daß er wegen ähnlicher Delikte auch von anderen Behörden geſucht wird. Er bleibt deshalb da. Der andere kann nach Feſtſtellung ſeiner Per⸗ ſönlichkeit und des Sachverhalts wieder gehen. Die Beamten fertigen in der Nacht noch die Meldungen ab, weil ſie am an⸗ deren Morgen beim zuſtändigen Staatsanwalt ſein müſſen. Ein Streifenbeamter kehrt zurück. In ſeiner Begleitung befinden ſich ein Kraftfahrer und ein Radfahrer. Beide ſind an einer Straßenkreuzung zuſammengeſtoßen. Nach Aufnahme und Prüfung des Tatbeſtandes werden beide wieder entlaſſen. Es iſt glücklicherweiſe nur Sachſchaden entſtanden. Nun klingelt wieder das Telephon. Die Zentrale teilt mit, daß die Feuerwehr nach einem Hauſe in der Unterſtadt abgerückt iſt. Auch dorthin müſſen Beamte geſchickt werden. Sie kehren ebenfalls bald wieder zurück mit der Meldung, daß nur ein Vorhang verbrannt ſei und daß der zuſtändige Streifenbeamte die Sache bereits aufgenommen habe. Schnell ſind ſo zwei Stunden vergangen und es iſt Zeit zur Ablöſung. Eine Streife meldet, daß ſie einen Mann, der einen epileptiſchen Anfall auf der Straße erlitt, in ſeine Wohnung verbrachte. Eine weitere Stretfe meldet, daß ſie einen kleineren Verkehrsunfall aufgenommen habe. Eine Streife aus den J⸗Quadraten berichtet, „Damen“ aufgeſchrieben habe, die auf der Straße einander in die Haare gerieten, wodurch ein Auflauf entſtanden ſei. Schon raſſelt wieder das Telephon. In einer Wirtſchaft in der„Filzbach“ ſei eine große Schlägerei. Der Ober⸗ wachtmeiſter beſtimmt raſch einige Beamte und fährt mit ihnen auf Fahrrädern dorthin. Ein Verletzter wird mit dem Sanitätsauto nach dem Krankenhaus geſchafft. Der Täter wird mit zur Wache genommen. 5 So geht es fort. Der Publikumsverkehr auf der Wache flaut wohl ab, hört aber keineswegs auf. Da erſcheint ein Fräulein und übergibt eine Handtaſche. Sie hat ſie am Strandbad gefunden. Die Taſche wird ihr abgenommen und dem Fundbüro zugeleitet. Der Finderin wird eine Beſchei⸗ nigung ausgehändigt. Ein Herr von auswärts führt Klage, daß ihm bei einem galanten Abenteuer in der Unterſtadt Geld abhanden gekommen ſei. Auch dieſer Fall wird unterſucht. So ergeben ſich dann im Laufe der Nacht noch mehrere Fälle, bei denen oft ſtark der Alkohol mitſpielt und die Erledigung durch die Beamten keineswegs erleichtert. Der Morgen graut. Die Streifen melden die Ruhe⸗ ſtörungen, die ſie feſtgeſtellt haben. Auf dem Marktplatz ſtand ein Auto, deſſen Beſitzer die Garagekoſten ſparen will. Der Wagen muß auf Veranlaſſung der Polizei weggeſchafft wer⸗ den, damit die Marktſtände aufgeſtellt werden können. Einige Beamte müſſen um 4 Uhr ſchon wieder die a Auffahrt zum Wochenmarkt f regeln, denn jeder von den oft ſchon um 2 Uhr an⸗ weſenden Händlern will der erſte ſein. Bald erwacht auch der übrige Straßenverkehr und leitet über zu den Pflich⸗ ten des Tages, die für die Beamten ebenſo zahlreich und an⸗ ſtrengend ſind. 5 ö Froh ſind die Beamten, wenn es früh 7 Uhr iſt und für ſie die Ablöſung nach liſtündigem Nachtdienſt kommt. So geht der Betrieb im großen Revier Tag und Nacht ununter⸗ daß ſie zwei Um 4 Uhr nachmittags findet im Schloß die Aus ſprach ſtatt. brochen fort. Die Beamten, die in drei Schichten eingeteilt find, haben alle ſich ergebenden Fälle zu erheben und ſchrift⸗ lich auszufertigen. Nur bei Verbrechen und ſchweren Ver⸗ gehen, Selbſtmord und größeren Unglücksfällen wird die Kriminalpolizei und der Erkennungsdienſt auch zum erſten Angriff zugezogen. So tut die Polizei ununterbrochen ihren oft ſehr ſchweren Dienſt. Sie tut dies aber gerne im Inter⸗ 5 eſſe der Oeffentlichkeit, wenn dies auch nicht immer von allen anerkannt wird. 8. ‚I— ͤ— Stästiſche Nachrichten Das Gewitter ö Verdunkelt der Himmel, die Luft dumpf und ſchwül. Bangendes Harren, alles iſt ſtill, 5 Erſchlafft alles Leben, gebannt jeder Hauch. Kein Hälmchen regt ſich, kein Blättchen am Strauch. — Da zuckt ein Blitz, ein krachender Schlag, Entfeſſelte Kraft, die gefangen lag, Hat jäh einer Pappel Schaft zerſpellt, Von blendender Lohe der Himmel erhellt. In den Kronen der Bäume tönt rauſchend der Sang, Bald jauchzend, bald klagend und ſchaurig bang, Tiefjagende Wolken, zerriſſen, zerfetzt, Streifen die Wipfel, vom Sturme gehetzt. Sänftigend rauſchet der Regen darein, Löſchet des Himmels feurigen Schein. Murrend der Donner ſich fernhin verzieht. Von funkelnden Tropfen es ringsum ſprüht,. Was eben noch angſtvoll gelauſcht und gebebt, Fühlt ſich befreit und wie neu belebt. Heiter der Himmel, die Luft friſch und rein, Vogelſang, Blumenduft, Sonnenſchein. i f 8 A. Weber. * 5 Die von der Landeswetterwarte für heute angeſagten Gewitter haben ſich ſchon geſtern abend eingeſtellt. Gegen 8 Uhr fing es ganz fein zu regnen an. Schon glaubte man, es werde bei dem Spritzer bleiben, als auf einmal Blitze zuckten und der Donner grollte. Ein Gewitter zog herauf, das ſich zwar nicht lange bei uns aufhielt, aber doch den ſehr erwünſchten ſtarken Guß brachte, der aber auch bald wieder aufhörte, viel zu ſchuell für das nach einer gründlichen Durch⸗ feuchtung lechzende Erdreich. Sonderbarerweiſe brachte das Gewitter keinen Temperaturrückgang. Es war heute früh mit 16,6 Gr. C. ſogar um nahezu 5 Grad wärmer als geſtern Morgen. In der vergangenen Nacht betrug das Minimum 16 Gr. E(gegen 11,4 Gr. C. in der Nacht zum Mitt⸗ woch). Die Höchſttemperatur dagegen war geſtern mit 28.8 Gr. C niedriger als am Dienstag. Die Niederſchlags⸗ menge betrug 43 Millimeter auf den Quadratmeter.. Informallonsreiſe des Reichsrats Für den Beſuch unſerer Stadt durch den Reichsrat ge⸗ legentlich der Informationsreiſe durch Baden liegt nunmehr folgendes Programm vor: 5 Die Reiſeteilnehmer treffen am 26. Septembe⸗ 9,32 Uhr, von Karlsruhe kommend, mit dem Kurszug der Station Rhein au⸗Hafen ein. Von da werden ſi mit Boot durch die Häfen Rheinau und Mannheim gefahren. Die Landung erfolgt gegen 12 Uhr an der Friedrichsbrücke mit Vertretern der Stadt und der Wirtſchaft von Mannhe und der angrenzenden Bezirke ſtatt. Hierbei werden ſpre⸗ chen: Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich, Oberbürgermei ſter Dr. Neinhaus, Heidelberg, Handelskammerpräſtden Lenel und Stadtv. Kraft als Vertreter der Arbeitnehmer, Alsdann wird, ein Mitglied des Reichsrats das Wort ergreifen. Die Ausſprache erſtreckt ſich auf die Lage de ganzen Mannheimer Intereſſengebietes in wirtſchaftlichen und ſozialer Hinſicht. Im Anſchluß daran findet im Schlo ein von der Stadtverwaltung und der Mannheimer Handels kammer veranſtaltetes geſelliges Beiſammen Der zweite glückliche Tag i Von Richard Rieß Leibnitz hat recht, wenn er unſere Welt preiſt. Denn Optt⸗ mismus iſt beſſer als Geklöhn. Und außerdem— wenn der Menſch auch nicht immer ein ganzes glückliches Leben hinter ſich bringt, ſo ſind es doch wenigſtens glückliche Tage, die jedem zuteil werden, als Roſinen im„Leb“⸗Kuchen. Nicht nur wer eine Villa beſaß, kann von zwei Tagen der Luſt berichten(der andere brach an, als er ſie wieder los wurde..), auch das eheliche Glück iſt von zwei Freuden⸗ tagen begrenzt. Man kann in dieſem Falle ſogar von einem Tage und einem— Termin reben. Dem Scheidungstermin nämlich. 5 i Glückliche Leute ſieht man gern. Ich bin daher eines Frei⸗ tags ins Landgericht gegangen, in das ziemlich kleine Ver⸗ Handlungszimmer, das die Scheidungs⸗KKamme 1“ in ſich birgt. Wenn ſchon eine Kammer in ein Zimmer geſchachtelt iſt, ſollte man auch noch andere Schachteln erwarten Und wirk⸗ lich: Schon auf dem Gange vor dieſem Raume ſah man ihrer genug: Alte und weniger alte. 5 i Eine Fülle von Perſonen drängte ſich in dieſem Gang. Elegante und hergerichtet, Männer und Frauen„aus dem Volke“ und Damen mit und ohne Gänſefüßchen.. tla, der Gang zur Scheidungskammer iſt eine Art Volksverſammlung. Denn die Freude, ſeinen Ehepartner wieder los zu werden, ruht in des Menſchen Bruſt, ohne Anſehen von Stand, politiſcher Geſinnung und Geldbeutel. Sie iſt eine ſchier unbeſtritten demokratiſche und gemeingültige Anwand⸗ lung.. 5 5 So drängt man ſich denn„draußen“. Drängt ſich und war⸗ tet. Denn wer vor Gericht geht, muß ſich mit Geduld„wapp⸗ nen“.„Entwaffnet“ wird man erſt, wenn man dran kommt. Nämlich meiſt durch die Argumente des Gegners Drinnen aber iſt's fürchterlich 85 5 Eben iſt ein Fall erledigt. Was man beim Scheidungs⸗ gericht eben„erledigt“ nennt. Er iſt vertagt. Auf drei Mo⸗ nate. zwecks neuer Beweisherbeiſchaffung. i 8 atmet der Vorſitzende auf, da. zehn Anwälte Finge in der Schule. Und ſie rufen alle durch⸗ . 8 wenn es wild zugeht Ziffern! ſchreiben ſie und geſtikulieren mit ihren Akten.. die Ziffern der Fälle, deren zwanzig für dieſen Tag in Ausſicht genom⸗ men ſind. Vierzig Menſchen winkt die Freiheit..(o dieſe Freiheit nicht etwa„vertagt“ wird..). Sie ſchreien, die Männer in den Roben, um dem Vor⸗ ſitzenden begreiflich zu machen, daß ihre Partei es am eiligſten hat, voneinander loszukommen. „Ruhe, meine Herren. Ruhe, bitte, alſo Nr. 18: Baum contra Baum.“ „Baum contra Baum“ ruft der Gerichtsdiener in den Gang hinaus, indeſſen drinnen die beiden Anwälte die Aermel hochſtülpen. 1 Herr Baum tritt ein, ein Mann von Dreißig, ſpindeldürr und korrekt wie nur einer. Und der, zum Ehemann durchaus geboren, will ſich ſcheiden laſſen? Freilich. es prüfe, wer ſich ewig bindet... Herr Baum hat nicht genügend geprüft. Denn ſeine Gattin paßt offenſichtlich gar nicht zu ihm. Aus unwahrſcheinlichem Blond blitzen zwei Augen, und wie ſich bald herausſtellt, hat ſie waſſerſtoffſuperoxyydene„Haare auch auf den Zähnen“. Sie habe die Ehe gebrochen? Well ihr alter Freund. bittä, ein ganz platoniſcher!— in des Gatten Ab⸗ weſenheit einmal bei ihr genächtigt habe. Nein, alles miß⸗ deutet ſo ein Ehemann... Und wenn Fritz wirklich alle Nachmittage, während des Gatten Bürozeit, bei ihr Kaffee ge⸗ trunken habe und wenn das Dienſtmädchen auch zehnmal be⸗ hauptet, daß dabei die Türen abgeſchloſſen worden ſeien Ehebruch? Ausgeſchloſſen. Kniff. Kommt nicht in Frage. Na ja, ein bißchen ehewidriges Verhalten. Aber— 5 Fritz iſt Zeuge, Fritz muß ſchwören. Fritz— verwei⸗ gerkdie Ausſage auf die peinliche Frage. Au weh, Frau Bauml! Die aber, in höchſter Wut, wiſpelt mit dem Anwalt. Es ſei ja längſt Gegenklage geſtellt. Wenn ſie ſich ehewidrig ver⸗ halten habe, was habe dann ihr Herr Gemahl getan, der ein⸗ mal, abends um neun Uhr, mit einer jungen Dame(„Dea me, daß i net lach“ ſagte Frau Baum) die Zweibrückenſtraße ent⸗ lang gegangen ſei, daß er ſie heimbegleitet habe“ „„bis zur Haustür, jawohl!“ gibt Herr Baum zu. „ach was, heim iſt heim, und was ſei ihn das Fräu⸗ lein Agathe denn überhaupt angegangen.“. Wir hatten Ueberſtunden im Büro. Und 7 denſelben Weg worden. Und 255 Herr Baum“, fragt der Richter und iſt ſehr väte nach dem, wenn zwei ſtreiten, der dritte ſich zu fr den Sieg davon: Jſarmeier contra Jſarmeie Die iſt ſichtlich renoviert, eine ſchlecht bemalte Vierz und kein unrichtiges Wort iſt geſprochen⸗ Na, wir werden ja ſehen. ja als Zeugin geladen. ö 2 Fräulein Agathe Huber tritt weinend vor den Richt tiſch. Sie kann zuerſt überhaupt nichts ſagen. Und da ſchluchzt ſie nur:„Mein Karl!“ 3 „Ha!“ macht Frau Baum. Iſt Karl nicht ihres Manne Name??„D hammers ja!“ trumpft ſie auf, i f „Gemeinheit!“ ſprudelt nun Agathe hervor. Ihr Kar iſt nicht der Baum⸗Karl, ſondern der Geſchwendter⸗Karl das iſt ihr Bräutigam, und der iſt ſelber beim Gericht. kretär.. Und ſie wollten heiraten.. Und nun woll, nimmer. Denn ſo eine, die wo in Scheidungsz zeſſen Zeuge ſei, die nehme er nicht. Und dabei „Ja, was war denn das damals.. mit dem ger ſamen Heimweg..?“ i 0 „Nix wars.. Es gehn doch viele Leut auf der St; „Und was habts denn geſprochen, Ihr zwei, Sie u ich Fräulein Agathe Huber 8„ Die Dame Agathe ſchluchzt.„Huhuhu Weihnachtsgrattfikatton ſo hoch ausfallen wird wie gen Jahr.. Und daß der Chef jetzt gar ſo nervös iſt „Und beim Abſchied.. was hat denn da der Her gemacht.“ 5 „Na, wir ſehen ſchon, wie's kommen wird“, hat er und dann„Servus!“ ſchluchzt das Fräulein Agathe. „Das iſt kein ehewidriges Verhalten nicht!“ ſtellt He Baum feſt. Und wir alle glauben es ihm. 5 55 Weinend geht die„Zeugin“, das Sprichwort widerleg pflegt. Der Fall„Nr. .„ 5 i 9“ trägt im Wettkampfe der Anwe Herr Iſarmeier, Gelegenheitsarbeiter, iſt ein unterſe junger Mann mit viel Kinn und wenig Stirn. Er red wenig und wenn er redet, brummt er nur und wenn brummt, pflegt Frau Iſarmeier ihm ins„Wort“ zu fe mit Vogelnaſe und dem lieblichen Organ der Krähe „„I habs flagrantl, Herr Richter“, ſagt ſie tri phierend.„Jetzt müßts mi freigebn von eam. s flagr 2. „ 4 Seite. Nr. 484 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ansgabe) Donnerstag, den 19. September 1929 Tagung der Schulgeſundheitspflege Ein Willkommgruß Man denkt an Verhütung an⸗ denkt an Reihenunterſuchungen, an Schulgeſundheitspflege! ſteckender Krankheiten, Statiſtik über Durchſchnittsgröße und Gewicht. Man zieht; vielleicht noch die Hygiene der Schuleinrichtungen in Betracht, die Größe und Helle der Räume, die Beſchaffenheit der Bänke und Tiſche. Das gehört mit zum Zweck, den der Verein für Schulgeſundheitspflege werfolgt. Es iſt aber nicht der einzige, das Ziel iſt viel weiter geſteckt. Man erkennt das am beſten, wenn man zurückgeht auf die Entſtehung dieſes Vereins. Im Jahre 1899 fand in München die Verſammlung deut⸗ ſcher Naturforſcher und Aerzte ſtatt, deren 17. Abteilung (mathematiſcher und naturwiſſenſchaftlicher Unterricht) das Thema Schulreform und Unterrichtshygiene behandelte. Die Frage der Schulreform war damals beſonders akut; handelte es ſich doch um Fragen der Gleichſtellung der Realſchulen and Gymnaſien, ſowie um Exiſtenzberechtigung und Erweite⸗ rung des naturwiſſenſchaftlichen Unterrichts. In der ſammlung des Jahres 1900 in Aachen wurde auf Grund Vorarbeiten einer Kommiſſion der Allgemeine deutſche Verein für Schulgeſundheitspflege gegründet. Als ſein Ziel bezeichnet er in ſeinen Satzungen:„Die Ver⸗ breitung der Lehren der Hygiene in den Schulen und die Verhütung der durch die Schule verurſachten geſundheitsſchä⸗ digenden Einflüſſe auf Lehrer und Schüler“. Verein erſtrebt alſo den Zuſammenſchluß von Aerzten und Pädago⸗ gen, er will nicht nur wachen über die Schulgeſundheit, ſon⸗ dern auch aktiv eingreifen durch Vorſchläge für Verbeſſerun⸗ gen im Schulweſen. V — er⸗ der Der Dieſem Zwecke dienen alljährlich veranſtaltete Tagungen, cuf welchen Themen der Schulreform und der Schulhygiene be⸗ für die Teilnehmer heim ſtattfindet, beſchäftigt ſich am Freitag mit Schulhausbau und Freiluftklaſſen, am Samstag mit dem Schulgeſtühl und dem Mannheimer Schulſyſtem. Es ſind Themen, die gerade in Mannheim ſehr intereſſieren; denn teils iſt man hier ſchon neue Wege gegangen, teils ſchwankt man noch. Die Tagungen haben den Zweck, Stadtver⸗ waltungen und Oeffentlichkeit mit modernen Forderungen und ihren hygieniſchen Begründungen bekannt zu machen. Man darf wohl hoffen, daß die hieſige Tagung die Anteilnahme weiter Kreiſe findet, die nicht gerade zum Fach gehören. Es wäre das ſehr zu wünſchen. Denn gerade dieſer Verein, in dem ſich Schulmänner und Hygieniker zuſammen⸗ finden, iſt berufen, Vorkämpfer einer vernünftigen Schul⸗ reform zu ſein. Dieſen Eindruck hat man auch, wenn man einen Blick tut in ſeine„Zeitſchrift für Schulgeſundheits⸗ pflege“, die von Medizinalrat Dr. Stephani ⸗ Mannheim geleitet wird. Schon jahrelang werden hier heute immer noch unerfüllte, wohl begründete Forderungen erhoben, die allerdings nur verwirklicht werden können, wenn eine große Zahl dahinter ſteht. Der Verein, der z. Zt. von dem Präſidenten des Reichs⸗ geſundheitsamtes, Geh. Reg.⸗Rat Dr. Hamel als 1. Vor⸗ ſitzendem geleitet wird, umfaßt etwa 700 Mitglieder, darunter viel korporative. Es ſoll beabſichtigt ſein, den Ortsaus⸗ ſchuß, der ſich hier zur Vorbereitung der Tagung gebildet hat, als Ortsgruppe des Vereins beizubehalten. Wir wünſchen, daß dieſe Abſicht Wirklichkeit wird, und daß es in der Schulſtadt Mannheim auch einen Verein gibt, der Fragen der Schulreform behandelt und ſich dafür einſetzt und nicht nur aus Fachleuten beſteht. Die Tagung beginnt am Handelt werden. Die diesjährige 24. Tagung, die auf Ein⸗ ladung der Stadtverwaltung und der Lehrerſchaft in Mann⸗ Senſation Im Jungbuſch raſt die Feuerwehr um die Ecke. Bringt ſchon einen ganzen Rattenſchwanz Neugieriger mit. Dicke ſchwarze Rauchwolken qualmen, vom Verbindungskanal her, in die Luft. Eine Völkerwanderung ſetzt nach der Brandſtelle ein. Wie ein Magnet ziehen die Rauchwolken die Maſſe an. Die ganze Jungbuſchſtraße bis zum Marktplatz iſt ein Men⸗ ſchengewimmel. Kinder rennen. Das kann man noch begrei⸗ fen. Die Jugend muß überall vornen dabei ſein. Sonſt geht es nicht. Aber ſelbſt Männer und Frauen ſetzen ſich in Trab. Können nicht raſch genug vom Fleck kommen. Radfahrer treten in ihre Räder, daß ſie bald nicht mehr ſchnaufen können. Motorräder raſen zwiſchen den rennenden Menſchen hindurch. Man wundert ſich nur, daß kein Unglück geſchieht. Selbſt die Autos laſſen alle Vorſchriften Vorſchriften ſein. Faſt könnte man glauben, die Menſchen würden ſich vor einer Gefahr zu retten verſuchen. Aber zu der Gefahr eilen ſie. Was gilt die Sicherheit. Zuerſt muß die Neugierde befriedigt ſein. Alles andere iſt Nebenſache. Senſation, da muß man dabei geweſen ſein. Als aber ſpäter noch ein weiteres Fahr⸗ zeug der Feuerwehr zu Hilfe eilt, iſt es für den Lenker ſehr schwer, ſich einen Weg durch die gaffenden Menſchen zu bah⸗ nen, die nur widerwillig Platz machen. Es fehlt eben in wei⸗ ten Kreiſen des Publikums die nötige Einſicht. Man kennt Rur ſich ſelbſt. Die anderen mögen ſehen, wie ſie zurecht kommen. 55 * 5* In den dauernden Ruheſtand tritt kraft Geſetzes Haupt⸗ lehrer Karl Burkart in Mannheim. * Der Zentral⸗Verein für deutſche Binnenſchiffahrt tagt in Mannheim. Der Große Ausſchuß des Binnen⸗ ſchiffahrts vereins, der am Dienstag in Magdeburg tagte, faßte den Beſchluß, im nächſten Jahre anläßlich der Mitteleuropäiſchen Binnenſchiffahrtstagung eine Feſt⸗ ſitzung in Stuttgart abzuhalten. Im Jahre 1981 findet dann die Hauptverſammlung in Mannheim und im Jahre 1932 in Breslau ſtatt. e— Herr Iſarmeier brummt Zuſtimmung. „Wer iſt denn da geweſen?“ fragt der Richter. „Na. bani halt...“ brummt der ungetreue Gatte. „Haben Sie s ſchon länger gekannt?“ „Freili. A paar Stund. Vom Oſtbahnhof...“ Der Richter iſt ſprachlos:„Na, hören Sie mal an, das iſt doch wohl die Höhe der Schamloſigkeit. Und Sie nehmen irgend ein Frauenzimmer in die eheliche Wohnung mit, auf die Gefahr hin, von Ihrer Frau überraſcht zu werden?“ „„ wo ſ' do bei der Mari gwen is... Dös koi net ſchmecka, daß ſ' um vieri ſcho hoamkimmt. Wo ſe' ſonſt zwoa, drei Stund ratſch nn „J hab's flagranti Iſarmeier beſeligt. „Na, wie is er denn ſonſt geweſen?“ fragt der Richter. „Hat er Sie ſonſt gut behandelt? Oder viel getrunken und e „Da koi nix ſag'n,“ anerkennt die Dame. Geld vadeant hat, dann hat er's hergem.. no ja, wann er amo alle vier Wocha an Rauſch'habt hat, ſo red'n d' Männer, das wiſſen ja eh, Herr Oberrichter...“ „Na, wenn er ſonſt ſo brav war, wollen Sie ihm den einen Fall denn nicht mal verzeihen, Frau Iſarmeier!“ Noch ehe die beleidigte Gattin ſich äußern kann, erwacht ihre Gemahl aus ſeiner Lethargie:„Na, na...“ ſagte er. „Nix verzeihen. nix do „Ja, was wollen denn Sie? Sie haben den Mund zu halten. Und wenn Sie nicht ganz beſcheiden ſind, dann ſcheide ich die Ehe aus Ihrem Verſchulden und dann können Sie der Frau ihr Leben lang Alimente zahlen hätte der Richter nicht ſagen ſollen.„Woodoos?“ begehrte der Herr Iſarmeier auf.„Alimenter? J? Dera?? J ſoll zoin.. Wo's do ſie mit an Schlafburſchen hot und nur darauf wart, daß ſ' mi los werd... Und ii ſoll zoin.“ Er ſchüttelt den ſtruppigen Schädel. „Ja, iſt denn das wahr, das mit Frau Iſarmeier?“ „Freili!“ ſagt die Dame und geht vor Seligkeit und Stolz in die Breite.„Des is ja mei Peps, mei ſchneidingg und der geht net ſtempeln wie gewiſſe anderne!“ Der Richter iſt ſprachlos:„Ja, Mann Gottes, warum haben Sie denn dann nicht Gegenklage geſtellt? Kommen hihihi...“ kichert die Dame „Wann er a — S — Das dem Schlafburſchen, ccc monieſaal ſeinen z we Freitag vormittag im Verſammlungsſaal des Roſengartens. Der Zutritt iſt frei. Rekordbeſuch des Wurſtmarktes Von der Stadtverwaltung Bad erhalten wir folgende Zuſchrift: Begünſtigt von einem Wetter, wie man es ſich beſſer nicht wünſchen konnte, hat der Wurſtmarktbeſuch auch in dieſem Jahre, verglichen mit der Frequenz des Vorjahres, eine weſentliche Steigerung erfahren. Die Wurſt⸗ marktswieſen beim Michelsberg wurden an den ſechs Feſttagen von rund 170 000 Menſchen beſucht. kamen an: 1. Mit der Rheinhaardtbahn von Mannheim⸗ Ludwigshafen(nach Meldung der Direktion) 63 000, 2. mit der Reichsbahn(nach Meldung der Ver⸗ waltung) 46 700, 3. mit Poſtautos der Kraftpoſtlinien aus der Umgebung und ſonſtigen Poſtautos(nach Meldung) 5500, 4. mit Kraftverkehrsnetz entlang der Haardt(nach Meldung) 5000, 5. mit Privatautobuſſen aus der näheren und weiteren Umgebung von Mannheim, Ludwigshafen, Worms, Neuſtadt, Landau, Kaiſerslautern und ſonſther, ſchätzungsweiſe 6000, 6. mit über 6500 Privatautos ſchätzungsweiſe 26 000, 7. mit etwa 3500 Motorrädern, ſchätzungsweiſe 6000, 8. mit Fahr⸗ rädern und Fuhrwerk 3000, 9. Fußgänger aus der Umgebung und Beſucher von Dürkheim ſelbſt 8000. Geſamtbeſuch des Wurſtmarktes 1929 alſo 170 000. K * Armbruch eines Radfahrers. In nächſter Nähe der Rheinbrücke hatte geſtern nachmittag eine 17jährige Ra d⸗ fahrerin die Herrſchaft über ihr Rad verloren und war geſtürzt. Infolgedeſſen mußte ein Privatauto aus Heidelberg ſo heftig bremſen, daß zwei Scheiben zerſplitterten und der Führer erhebliche Schnittwunden am rechten Arm davontrug. Ein Radfahrer aus Mundenheim, der jeden⸗ falls glaubte, er müßte mit Gewalt die Unfallſtelle paſſieren, ſtürzte ſo ungeſchickt, daß er den linken Oberarm ge⸗ brochen hat. Dürkheim 8 Veranſtaltungen Der Hellſeher Erik Jan Hauuſſen hält heute abend im Har⸗ hierher ohne Anwal Noch eine Minute, aus Ihrem Verſchulden geſchieden..!“ Herr Iſarmeier aber iſt in ſeinen Stumpfſinn zurück⸗ gefallen, und er nickt bloß, als der Richter die Geſchichte ver⸗ tagt und ihm rät, nach drei Monaten mit einem Anwalt wieder zu erſcheinen. „Wo do's flagranti hab. kreiſcht die enttäuſchte Gattin noch einmal, aber ihr Rechtsbeiſtand gibt ihr den guten Rat, ſich nicht weiter aufzuregen. Wirklich: es ſchadet ihrem Teint, der in breiten Streifen von ihren Wangen Munk Verliner Theater Von Oscar Bie Wohl in Ermangelung neuer Stücke verſuchte es die Komödie wieder einmal mit der„Kolportage“ von Georg Kaiſer. Man zog es äußerlich ein bißchen neu auf, die witzigen Dekorationen von Schütte waren zum Um⸗ klappen eingerichtet, und die Diener des Schloſſes beſorgten ſchnell und eifrig die Montage der Stühle und Tiſche. Erzählung der Gräfin aus ihrer Jugend und Ehezeit wurde durch parodiſtiſche Lichtbilder illuſtriert, und eine nicht minder parodiſtiſche Muſik von Goehr kitzelte die Szene. Die Regie von Erich Engel traf wohl nicht ganz den eigentümlichen Miſchton dieſes ſo witzigen Stücks. Eine Karikatur, die ſich halb ernſt nimmt und ein Ernſt, der wieder über ſich ſelbſt lacht. Ein Teil der Darſteller, wie Gülſtorff als Baron Barrenkrona, iſt nur Perſiflage, ein anderer Teil, wie Wall⸗ burg als Graf Stjernenhö iſt wieder nur lächelnd ergebenes Schickſal. Die Konſtantin als Karin ſteht, glaube ich, allein über der Sache. Sie hat einen Tonfall, der das Erlebte ſofort zur Erzählung und die Erzählung zum Plakat macht. Das Publikum nahm trotz dieſen Inkongruenzen das Stück mit freundlichſter Wärme auf. Im Komödienhaus ſpielt man Berſtls neueſten Schwank:„Seribbys Suppen ſind die beſten“: Nachahmung einer amerikaniſchen Groteske, weniger wirk⸗ ſam in der Gliederung der Handlung als in der Pointierung des Dialogs. Verlegenheitsbeſetzung nicht aus dem Stück heraus, ſondern aus dem Zufall der Schauſpieler. Nur Kurt Bois iſt an der Stelle, ſprudelnder Propagandachef einer Suppenfirma, der auf Befehl vormittags fünf, nach⸗ * Die Schließt Ehevertrag! 5 Der Verein Rechtsſchutzſtelle für Frauen und Mädchen E. V. macht darauf aufmerkſam, daß es ſich außerordentlich häufig gezeigt hat, zu welch verhängnisvollen Folgen das Fehlen eines Ehevertrags für Frauen führen kann. Man ſagt, daß bei glücklichen Ehen das Geld und die Eigentums⸗Fragen keine Rolle ſpielen, aber es gibt auch unglückliche Ehen und gerade die pekuniäre Abhängigkeit, die unerquicklichen Auseinanderſetzungen, das Rechten um kleine und größere Ausgaben untergraben nur zu oft Frieden und Vertrauen und dadurch das Glück. Es iſt Pflicht eines jeden Menſchen, ſeine eigenen Angelegenheiten ſelbſt zu be⸗ ſorgen; dieſer Pflicht dürfen ſich heutigen Tags auch die Frauen nicht mehr entziehen. Verliert eine Frau ihren Mann, ſo hat ſie außer ihrem eigenen Vermögen auch das der Kinder zu verwalten. Daher iſt es notwendig, daß ſie von vornherein auch in Geſchäftsangelegenheiten ſelbſtändig han⸗ deln lernt. Darum ſollen Eheverträge geſchloſſen werden; ie ſchützen die Frauen vor der Gefahr, Hab und Gut zu ver⸗ ieren. Zwei Vertragsentwürfe ſind hierfür empfehlenswert: Erſtens Ehevertrag auf Gütertrennung mit vollſtändigem Verzeichnis des der Frau gehörenden Vermögens iſt eine Art Verſicherung der Familie gegen wirtſchaftliche Unglücksfälle. Zweitens ein Ehevertrag auf Errungenſchaftsgemeinſchaft, wobei aber ausdrücklich das gegenwärtige und zukünftige Vermögen der Frau als ihr Vorbehaltsgut erklärt wird, hat ähnliche Wirkung. Wie oft ſchon mußte man von armen Frauen hören, daß die Möbel, die ſie ſelbſt gekauft, ihr Bar⸗ geld oder ihre Papiere nicht zu retten waren, weil ſie ihr Eigentumsrecht nicht beweiſen konnten. Es ſollte nicht nur jede Frau, ſondern auch jeder für ſeine Familie beſorgte Mann, bevor er ſeinen Hausſtand gründet, einen Ehevertrag abſchließen. In der Rechtsſchutzſtelle für f. 1 Frauen und Peädchen E.., N 2, 4, wird unentgeltlich hierüber Rat und Hilfe erteilt. Sprechſtunden Montags und Freitags von —6 Uhr.* Film⸗Rundſchau Alhambra: Spuren im Schuee. Ein ausgezeichneter Berg⸗ und Schneeſchuhfilm, in den geſchickt eine ganz unkomplizrerte Handlung eingeflochten iſt. Der unſchul⸗ dig im Zuchthaus ſitzende Gefangene bricht aus und ſteigt auf ſeine geliebten Berge. ie Geſtalt von Peter Voß fügt ſich harmoniſch in die grandioſe Szenerie, wie auch ſeine Gegenſpielerin Ilſe Sto⸗ brawo die Frau verkörpert, die in den Bergen heimiſch iſt. Auf verfolgt die Polizei ihr Opfer, kann aber erſt zut durch einen Skibruch der Verfolgte nicht eitig trifft aber auch der Freund mit der ief ein, da ſich inzwiſchen die Unſchuld der Gefangene der Bernina frei und zieht r zur Höhe, zu der Frau, die an ihn glaubt, die ſchneebedeckte Bernina bildet den Hintergrund des Bilder von Morteratſch bis zum Piz Palü machen Dazu kommen flott geoͤrehte Schnee⸗ allerdings in anderen Filmen ſchon ähnlich s ſind Dinge, die man immer wieder ſehen kann. ie Photograp t ebenfalls ausgezeichnet und findet in dem wir⸗ ollen Schlußbild ihre Krönung. Der Schwedenfilm„Die Verführerin“ führt auch in die ſchneebedeckte Welt, in den hohen Norden. Die Regie hat hier Einzelbilder geſchaffen, die weit über der Handlung ſtehen. Die kurzen Szenen, die die Arbeit des Bergmonns andeuten, wie der Freund ſeinen Kameraden in der Einſamkeit verläßt— man ſieht nur die davongleitenden Schneeſchuhe und die Schlittenkufen— die Charakterſtudien des alten Lappländers, das ſind alles wirkliche Meiſterleiſtungen. Flottes Spiel ſichern dem Film den Erfolg.— Zu dieſem etwas eisgekühlten, aber ſehenswerten Spielplan wird gute Muſik gemacht. Schluß des redaktionellen Teils N 8 8 8 herrliche zu einem Erlebnis. — Heilwirkend S169 u. 97 jun., U 4, 25, Fernsprecher 21636 Peter Rixius 6. m. b.., Mannheim, fel. 28706 Wilbelm Müller mittags Als er den Einfall hat: Scribbys Suppen ſind radiumhaltig, iſt ſeine Karriere gemacht. Sonſt gibt es einen Vater Seribby mit altem Geſchäftsprinzip, einen Sohn ſchon etwas liberaler und eine Tochter des Konkurrenten, liebenswürdige Kom⸗ muniſtin, incognito in das Geſchäft eingetreten, um Politik und Männer zu angeln. Nachdem Kurt Bois das Geheimnis gelüftet hat für 100 000 Dollar Belohnung, läuft die junge Dame davon, ohne den Vater und ohne den Sohn zu heiraten. Aber wenn das Stück noch lange geſpielt wird, was wir im Intereſſe der Theaterkaſſe hoffen, ſo wette ich, daß ſie zuletzt doch noch den Schlingel Bois unter die Arme nehmen wird. Man klatſcht. Erdöl in Flammen Eine achtzig Meter hohe Fackel leuchtet ſeit mehr als drei Monaten über dem rumäniſchen Petroleumgebiet. Zwei Ver⸗ ſuche, den Brand zu löſchen, ſind ſchon geſcheitert. Ein dritter Verſuch wird augenblicklich unter beſonderen Vorſichtsmaß⸗ nahmen gemacht. Ein Stollen von 270 Meter Länge ſoll die brennende Sonde in 80 Meter Tiefe treffen und das Oel ab⸗ fangen. Die Grabung des neuen Stollens wird zweieinhalb Monate dauern, und ſo lange wird auf alle Fälle noch Tag und Nacht die Feuerſäule von Moreni zum Himmel brauſen. Eine rechte Vorſtellung von dieſer Kataſtrophe, die über das reichſte rumäniſche Petroleumgebiet hereingebrochen iſt, geben die Aufnahmen in der Kölniſchen Illuſtrierten Zeitung. Wir ſehen die Feuerſäule unter ungeheurer Rauchentwicklung zum Himmel ſchlagen, Dampf liegt ſtändig über dem Brandfeld, auf dem allmählich das produktive Leben erſtirbt. Ein praktiſcher Hinweis für Kraftfahrer iſt der Aufſatz„3 Zeugen, die bei keinem Autounfall fehlen ſollten“. Kamera, Bleiſtift und Bindfaden können viel Aerger und Koſten erſparen, wenn man ſich gewiſſermaßen theoretiſch auf einen Unfall durch dieſen Artikel der Kölniſchen Illuſtrierten Zeitung vorbereitet.— Wunderbare Aufnahmen, die die Ein⸗ ſamkeit der Sandwüſte oder die Furchtbarkeit eines Sand⸗ ſturms wiedergeben, bringt die Kölniſche Illuſtrierte Zeitung von der letzten Spen⸗Hedin⸗Expedition durch die Wüſte Gobi. Und ſonſt: Luſtige Zeichenſeiten, Sport, aktuelle Berichterſtat⸗ tung, Denkſportaufgabe, Herbſtmode und reiches Feuilleton. (Ueber den Bezug der Zeitung ſiehe die Anzeige.) * ** N * Donnerstag, den 19. September 1929 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 484 Freiſpruch im . Der dritte Verhandlungstag wegen des Eiſenbahnunglücks im Münchener Hauptbahnhof begann mit dem Plaidoyer des Staatsanwalts. Er betonte, daß die Betriebsperhält⸗ niſſe auf dem Münchener Hauptbahnhof zwar mangel⸗ haft geweſen ſeien, daß dies aber nicht als ſtrafausſchließen⸗ der Grund, ſondern nur als weſentlich ſtrafmildernd in Be⸗ tracht kommen könne. Im einzelnen beantragte der Staats⸗ anwalt Strafen von—3 Monaten gegen die Angeklagten. Im Prozeß wegen des Eiſenbahnunglücks an der Don⸗ nersbergbrücke beantragte der Verteidiger für ſämtliche An⸗ geklagten Freiſprechung. Rechtsanwalt Hirſchberg erhob in ſeinem Plaidoyer ſchwere Vorwürfe gegen die Reichs bahn. Der Prä⸗ ſident der Reichsbahngeſellſchaft, Dorpmüller, habe dem Mini⸗ ſterpräſidenten Dr. Held im Landtag erklärt, über das Un⸗ glück keine Erklärungen abgeben zu können, da das Gerichts⸗ verfahren noch ſchwebe. In einer Preſſekonferenz in Berlin habe er jedoch die Schuld an dem Unfall der Nachläſſigkeit des Perſonals zugeſchrieben. Ein weiterer Verteidiger bezeichnete als die eigentliche Urſache des Unfalls den Man⸗ gel der Zentraliſation. Die Verantwortung für das Unglück müſſe der Verwaltung der Reichsbahn zugeſchrieben werden, weil dieſe ihre Beamten gezwungen habe, unter Be⸗ dingungen zu arbeiten, die gegen geſetzliche Beſtimmungen i Darauf zog ſich der Gerichtshof zur Urteilsberatung zurück. Nach dreiſtündiger Beratung wurde das 2 Gerichtszeitung Ungetrener Konſulatsbeamter Beim italieniſchen Konſulat in Frankfurt a. M. ſollte der Kaufmann Alfonſo Ruſſo in inem Zeitraum von einem Jahr viele tauſend Lire unterſchlagen haben. Bet ſeiner Kaſſen⸗ prüfung fehlten mehr als 20 000 Lire. Als man den Beamten fragte, zog er es vor, das Weite zu ſuchen. In Wien konnte man ihn ſchließlich verhaften und auf Grund eines Aus⸗ lieferungsgeſuchs nach Frankfurt a. M. zurückſchaffen. Er hatte ſich nun vor dem Erweiterten Schöffengericht Frankfurt a. M. zu verantworten. Die Unterſchlagung von 11000 Lire gab der Angeklagte zu, er beſtritt aber etwa 12 000 Lire ge⸗ ſtohlen zu haben. Da ſich ein einwandfreier Nachweis für den Diebſtahl nicht erbringen ließ, wurde er in dieſem Punkte frei⸗ geſprochen. Die Unterſchlagung der beträchtlichen Summe war dadurch möglich, daß der Angeklagte Paſſiven auszuſtellen hatte und die Gebühr für die Stempelmarken in ſeine Taſche ſteckte. Da anſcheinend eine ſehr mangelhafte Kontrolle auf dem Konſulat geherrſcht hat, war es ihm möglich, die Verun⸗ treuungen lange Zeit zu verſchleiern. Das Erweiterte Schöf⸗ fengericht verurteilte den Angeklagten wegen Unterſchlagung zu einem Jahr und zwei Wochen Gefängnis. * Ein tödlicher Verkehrsunfall und ſeine Sühne. Am 24. Mai wurde auf der Linkenheimerſtraße im Hardtwald der verh. Kaufmann Rudolf Boßhardt bei einem Zuſammenſtoß mit einem Kraftwagen getötet. Das Schöffengericht Karlsruhe verurteilte den Kraftwagenführer Georg Hel⸗ ler aus Mainz anſtelle einer verwirkten Gefängnisſtrafe von einem Monat zu 300/ Geldſtrafe. In der Begründung heißt es, daß der Angeklagte mit unzuläſſig hoher Geſchwindigkeit gefahren ſei und links ausweichen wollte. Die Erbſchaftsſchlägerei von Oberſimten. Vor dem Schöffengericht Pirmaſens hatten ſich drei Landwirte von Oberſimten und zwar der 33 jährige Emil Hun W der 26 jährige Richard Wick und der 24 jährige Jakob Lan⸗ dau, wegen einer blutigen Schlägerei zu verantworten. Hun⸗ ſicker und Landau ſind miteinander verſchwägert, zwiſchen bei⸗ den beſtehen ſeit Jahren wegen der Vermögensteilung Strei⸗ tigkeiten. Als ſie in Oberſimten auf der Kirchweih waren, entſtand auf dem Tanzboden zwiſchen zwei Burſchen ein Streit, den Hunſicker ſchlichten wollte. Sein Schwager Lan⸗ dau rief ihm einige beleidigende Worte zu, die Hunſicker in Rünchener Eisenbahner Prozeß Urteil verkündet, das für alle Angeklagten auf koſtenloſe Freiſprechung lautet. In der Begründung des Urteils wird feſtgeſtellt, daß die Anlage des Münchener Hauptbahnhofs nicht den An⸗ forderungen entſprochen hätte, die man an die Einrichtung des größten Bahnhofs Bayerns ſtellen müſſe, da dies an der Zentraliſierung in einem geregelten Zugmelde⸗Verfahren und an notwendigen Vorſchriften gefehlt habe. Auf weſſen Schuld dieſer Mangel zurückzuführen geweſen ſei, könne dahin⸗ geſtellt bleiben. Ein allenfallſiger Fehler im Syſtem könnte auf ein Verſchulden der Angeklagten erſt dann von Einfluß geweſen ſein, wenn die Angeklagten vor eine unlösbare Auf⸗ gabe geſtellt worden wären. Das ſei jedoch nicht der Fall geweſen. Der Dienſt wäre ſehr vielſeitig geweſen und hätte an die Beamten in körperlicher und geiſtiger Beziehung die größten Anforderungen geſtellt. Auch habe es an einer ge⸗ nügenden Zahl geſchulten Perſonals gefehlt. Der Dienſt ſei aber zu leiſten geweſen und ſei auch ſeit 20 Jahren geleiſtet worden. Ein Fehler im Syſtem wäre allen⸗ falls beim Strafausmaß in Betracht gekommen, wenn das Gericht zu einem Schuldſpruch gekommen wäre. Da aber in den einzelnen Fällen das Gericht weder eine Fahrläſſigkeit noch einen Verſtoß gegen irgendwelche Vorſchriften habe er⸗ blicken können, ſo hätte, wie geſchehen, auf Freiſpruch er⸗ Harniſch brachten und den Auftakt zu einer wüſten Schlägerei kannt werden müſſen. mit allen möglichen Gegenſtänden, auch mit dem Meſſer, bil⸗ deten; Landau erhielt von ſeinem Schwager einen ſchweren Meſſerſtich in die Lunge. Der Angeklagte Wick trug eine Ver⸗ letzung am Arm und Landau einen weiteren Stich in den rech⸗ ten Oberſchenkel davon. Mehrere andere Kirchweihteilnehmer wurden gleichfalls verletzt. Die Angeklagten wurden verur⸗ teilt: Landau zu ſechs Wochen, Hunſicker zu vier Monaten und Wick zu einem Monat Gefängnis. Lokaltermin im Halsmann⸗Prozeß Halsmann lin Zivil) macht am Tatort eine kurze Raſt unter Polizeibewachung Noch immer iſt die Schuldfrage im Prozeß Halsmann, der im Wieder⸗ aufnahmeverfahren verhandelt wird, ungeklärt. Das Innsbrucker Gericht begab ſich zu einer eingehenden Unterſuchung an den 1850 m hoch gelegenen Tatort in den Zillertaler Alpen, wobei auch der Angeklagte zugegen war, um dem Gericht den Vorgang noch einmal zu demonſtrieren e eee aufbaupflicht. Großfeuer in Lampertheim * Lampertheim, 19. Sept. In vergangener Nacht gegen 7% Uhr brach in dem Sägewerk von Höſchu. Röhrig Großfeuer aus. Das Feuer, das weithin ſichtbar war, verbreitete ſich mit großer Schnelligkeit über das ganze Ge⸗ bäube. Die Freiwillige Feuerwehr war raſch zur Stelle. Die Urfache des Brandes war bisher noch nicht feſtzuſtellen, doch vermutet man Selbſtentzündung. Das Sägewerk iſt gänzlich abgebrannt. Pfälziſcher Sonderzug zum Oktoberfeſt * Ludwigshafen, 18. Sept. Zum Oktoberfeſt in München verkehrt auch in dieſem Jahre ein Sonderzug mit 336 prozen⸗ tiger Fahrpreisermäßigung von Kaiſerslautern nach München über Ludwigs hafen⸗ Heidelberg. Hinfahrt in der Nacht zum 28. September, Rückfahrt in der Nacht zum 1. Okto⸗ ber. Der Zug zur Fremdenlegion * Wörth a. Rh., 18. Sept. Immer wieder iſt die Gen⸗ darmerte gezwungen, an der Grenze bei Lauterburg, Bruch⸗ mühlbach uſw. junge Männer aus den Zügen zu holen, die ſich zur Fremdenlegion anwerben ließen. Erſt vor einigen Tagen wieder wurde hier bei der Paßkontrolle ein junger Mann feſtgenommen, der angab, in die Fremdenlegion zu wollen. Verſchobene Weinleſe in Bad Dürkheim * Bad Dürkheim, 18. Sept. Die Winzergenoſſenſchaft und der Winzerverein Bad Dürkheim haben beſchloſſen, infolge des ſonnigen guten Wetters mit der Portugteſerleſe erſt am 23. September zu beginnen. Pelzdiebſtahl in Baſel * Baſel, 18. Sept. Heute früh kurz vor 3 Uhr fuhr vor dem Pelzwarengeſchäft Zore an der Freienſtraße ein Auto⸗ mobil vor, dem zwei Männer entſttegen, die das Schau⸗ fenſter mit drei fauſtgroßen Steinen einſchlugen, der Auslage drei Pelze im Geſamtwert von 2300 Franken entnahmen und ſich dann unbehelligt im Auto davonmachten. * * Pirmaſens, 18. Sept. Ein Autounglück ereignete ſich geſtern in der Luiſenſtraße, wo der Milchhändler Richard Frey mit ſeinem Lieferwagen den Buchdrucker Emil Zipf anfuhr. Dieſer wurde mit erheblichen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht, wo er am Abend geſtorben iſt. Kommunale Chronik sch Hockenheim, 15. Sept. Aus dem Gemeinderat iſt zu berichten: Der Erlaß des badiſchen Finanzminiſters, die Herſtellung der Landſtraße 2(Karlsruherſtraße) betr., wird zur Kenntnis gebracht.— Die Farrenverſteigerung wurde genehmigt. Ein weiterer Farren, der zur Zucht untauglich iſt, ſoll verſteigert werden. Für die beiden abgängigen Farren ſollen auf dem Zuchtviehmarkt in Radolfzell zwei andere Farren angekauft werden.— Nachſtehende Arbeiten wurden, zu den jeweils abgegebenen Angeboten, wie folgt vergeben: 1. die Herſtellung des Gehwegs(Verlegung der Platten) an der Karlsruherſtraße dem Maurermeiſter Ludwig Klee; 2. das Streichen der beiden Gasbehälter dem Tünchermeiſter Wil⸗ helm Simon. sch Reilingen, 15. Sept. Aus dem Gemeinde rat iſt zu berichten: Von dem Schreiben des Badiſchen Kulturbau⸗ amts Heidelberg, die Waſſerverſorgung Reilingens betr. wird Kenntnis genommen.— Am Pumpenhaus ſoll ein Blitz⸗ ableiter angebracht werden; die Arbeit wird dem Schloſſer⸗ meiſter Hepp in Schwetzingen übertragen.— Die Verfügung des Bezirksamts, Wohnungsverband Mannheim⸗Land, Bau⸗ darlehen an Chriſtoph Villhauer Ehefrau, Rangänderung betr. wird abgelehnt.— Folgende Perſonen erhalten Zuzugs⸗ genehmigung: Frau Mathilde Bals Witwe in Frankfurt a,., Kaufmann Joſef Hauer in Mannheim und Karl Lüttger in Rheinhauſen.— Das Baugeſuch des Oberſteuerſekretärs Lud⸗ wig Unglenk wird genehmigt, ebenſo das Geſuch des Schloſſer⸗ meiſters Jakob Eichhorn 6. um Entbindung von der Wieder⸗ O rtgeübte Frauenhände das Steuer schnittiger Wagen ebenso sicher zu führen ge⸗ wohnt wie die Pinne der Vacht und die Zügel edlen Vollbluts, haben zum treuen Begleiter auf rascher Fahrt bei kurzer Rast die kraſtigende 6. Seite. Nr. 434 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe] Donnerstag, den 19. September 1929 Is Geheimnis der toten Intereſſante Mitteilungen der Lloyd⸗Statiſtik und amerikaniſcher Beobachtungsſtationen— Wracks und tote Schiffe auf den Weltmeeren— Begegnungen mit fliegenden Holländern Manchmal finden kleine Nachrichten den Weg in die Zei⸗ tungen, die davon zu melden wiſſen, daß dieſer oder jener Dampfer auf ſeinem Wege nach entfernten Küſten dem Wracke eines unbekannten iffes begegnete. Solche Meldungen werden von allen ſchiffsſtatiſtiſchen Stellen ſorgfältig geſam⸗ melt und verglichen. Sehr oft iſt nach ſolchen Angaben die Identifizierung eines Wracks möglich. Sehr oft aber tappt man völlig im Dunkeln über die Herkunft dieſer treibenden Wracks. Derartige Meldungen werden von Lloyd in London ſtets öffentlich angeſchlagen. Sie halten. „Der deutſche Dampfer„Helgoland“ ſichtete am 4. 8. d. J. Standortes) ſind meiſtens ſehr lakoniſch ge⸗ unter..(folgt genaue Bezeichnung des Wrack eines treibenden Segelſchiffes. 2500 Tonnen groß und hat die und die beſonderen Kenn⸗ zeichen. Name und Herkunft waren nicht zu ermitteln.“ Dieſe Meldungen bleiben oft monatelang hängen, bis ſie den neuen Platz machen müſſen oder bis durch einen Zufall die Identifizierung gelingt. Manchmal beziehen ſich mehrere derartige Mitteilungen auf ein und dasſelbe Schiff, und es iſt erſtaunlich, wie ſehr die Standorte auseinanderliegen. Meeresſtrömungen treiben dieſe toten Schiffe, wie man ſie nennt, oft tauſende von Meilen weit auf den Meeren dahin. Was hat es mit dieſen geheimnisvollen Wracks auf den Weltmeeren auf ſich? Wie kommt es, daß dieſe toten Schiffe oft jahrzehntelang auf den Weltmeeren treiben? Wie zahl⸗ reich ſind ſie? Es liegt eine gewiſſe Ironie darin, daß die meiſten dieſer Schiffe, die nachher noch jahrelang auf dem Waſſer treiben, ohne untergehen zu können, wegen Seeuntüchtig⸗ keit verlaſſen wurden. Wenn ältere Schiffe in ſchwere Stürme geraten, dann paſſtert es oft, daß man ſie auf offener See ihrem Schickſal überläßt und die Mannſchaft ausbootet. Jedermann weiß, was es mit den ſogenannten„Schwimmenden Särgen“ auf ſich hat. Das ſind Schiffe, bei denen ſich nicht einmal mehr die Abwrackung und Ausſchrotung lohnt. Es finden ſich lei⸗ der immer wieder Mannſchaften, die ſich für ſolche Schiffe anheuern laſſen. Es iſt klar, daß ſo ein Schiff ſeinen Be⸗ ſtimmungshafen nicht mehr erreichen darf. Bei dieſem ganzen Mannöver geht es darum, für den ſchwimmenden Sarg die volle Verſicherungsſumme einſtreichen zu können. Und das gelingt öfter als man glaubt. In anderen Fällen werden die Schiffe auf hoher See verlaſſen, weil ſie leck geworden ſind. Nun kommt es aber vor, daß Schiffe, die voll Waſſer gelaufen ſind, noch lange treiben können, bevor ſie untergehen. Manchmal ragen nur die Maſte aus dem Waſſer, oft auch noch ein Teil des Ober⸗ baues. Dasſelbe iſt der Fall bei brennenden Schiffen. Es treiben viele Schiffe mit verbrannten und verkohlten Maſten, ohne daß das Feuer vermocht hätte, das ganze Schiff zu zerſtören. Oft hat dann eine ſchwere See das Feuer gelöſcht oder das Schiff iſt zur ſelben Zeit leck geworden und das eindringende Waſſer hat dem Feuer den Weg nach innen verwehrt. Es ſind manchmal eigentümliche, romantiſche und düſtere Schickſale, die mit ſolchen Schiffskataſtrophen zuſammen⸗ hängen. Selten gelingt es, ſie zu rekonſtruieren. treihendes Wrack eine unheimliche und auch oft gefährliche Sache. Was das letztere anbetrifft, ſo beſteht an der ameri⸗ kaniſchen Küſte die Beſtimmung, daß jedes Wrack, das in gewiſſer Entfernung von der Küſte treibt, zerſtört werden muß, um die Zuſammenſtoßgefahr mit anderen Schiffen zu vermeiden. Wenn da irgendwo ein Wrack geſichtet wird, dann werden Zerſtörer und Torpedoboote ausgeſchickt, um es zu verſenken. Mancher„Fliegende Holländer“, der Tauſende das Die Zudem iſt ſo ein von Seemeilen an die amerikaniſche Küſte getrieben war, findet ſo ein nicht unrühmliches Ende. Die Matroſen, die bekanntlich ſehr abergläubiſch ſind, ſehen ſolche Wracks nicht gerne. Sie erblicken in einem trei⸗ benden Wrack ein böſes Zeichen und trachten, raſch aus ſeiner Sehweite zu kommen, Sie erzählen oft ſchaurige Dinge von „verſchwundenen Schiffen“ und ihren Schickſalen. Freilich gewährt ſo ein treibendes Schiff, wenn es noch halbwegs gut erhalten iſt, einen etwas unheimlichen Anblick. Es iſt ein eigentümlicher Gedanke, daß auf einem ſolchen Schiffe, das lautlos und geſpenſtiſch wie in der Sage vorbei⸗ zieht, kein Menſch und kein lebendes Weſen iſt. Schreckhafte Gemüter ſehen manchmal auf dem Deck geſpenſtiſche Geſtalten ſich bewegen, und beſonders helle Mondnächte verleiten leicht zu ſolchen Illuſionen. Die Fälle, wo ſich noch lebende Men⸗ ſchen auf ſolchen Wracks fanden, ſind ganz ſelten. Die Meere ſind heutzutage auch in ihren abgelegenen Teilen viel häu⸗ figer befahren als früher. Trotzdem kommt es natürlich vor, daß ein treibendes Schiff durch ſonderbare Zufälle lange Zeit allen Beobachtungen entgeht. Auch den vielgebräuchlichen Ausdruck„Verſchwundenes Schiff“ darf man nicht allzu wörtlich nehmen. Daß ein Schiff mit Mann und Maus ſpurlos verſchwindet, kommt ſehr ſel⸗ ten vor. Meiſtens liegt der Fall ſo, daß man oft monate⸗, ja jahrelang von einem Schiff nichts mehr hört. Die gerettete Mannſchaft landet an einem fernen Hafen und zerſtreut ſich in alle Weltteile, und die Kapitäne, wenn ſie am Leben geblieben ſind, beeilen ſich oft garnicht, ihren Reedereien Nachricht zu geben. Viel⸗ fach, wenn ſie ſich irgend einer Schuld oder einer groben Fahrläſſigkeit bewußt ſind, tun ſie es mit Abſicht nicht. Es ſind meiſtens kleine Fahrzeuge, die auf ſolche Weiſe„ver⸗ ſchwinden“, kleinen Reedereien angehörig, und kein Hahn kräht nach ihnen, wenn ſie verſichert waren und der Schaden gedeckt iſt. Freilich ereignen ſich auch Fälle, wo die Schiffe wirklich „verſchwinden“, d.., entweder mit Mann und Maus unter⸗ gehen oder einem verbrecheriſchen Anſchlag zum Opfer fallen. So wäre es beinahe mit dem unlängſt untergegangenen däni⸗ ſchen Dampfer„Dan“ geſchehen, wenn nicht das deutſche Li⸗ nienſchiff„Heſſen“ den einzigen überlebenden Mann aufge⸗ nommen hätte. Die Statiſtik klingt ſehr ernſt. Nach den neueſten Feſt⸗ ſtellungen treiben rund 1500 verlaſſene Schiffe auf dem Ozean, die einwandfrei geſichtet wurden. Dieſe Statiſtik iſt deshalb ſo ſchwer, weil man ſehr leicht Gefahr läuft, ein und dasſelbe Wrack mehrmals zu neunen. Es gibt berühmte Wracks dar⸗ unter, die faſt jeder Seemann, der dieſe Meere befährt, kennt, weil ſie immer wieder auftauchen und verſchwinden. Walter. Erig. Tötung einer Schafherde durch Sturmwind Wie aus Kapſtadt gemeldet wird, iſt kürzlich über die Gegend ſüdlich von Bloemfontein ein entſetzlicher Sturmwind hin⸗ weggegangen. Der Wirbelwind zerſtörte alles, was ihm in den Weg kam: Bäume, Windmühlen und ganze Farmhäuſer. In der Nähe von Bethany wurde eine ganze Schafherde un⸗ verſehens von dem Sturmwind erfaßt. Sie beſtand aus 70 Tieren. Im Nu wurden die Schafe in die Luft gehoben und wieder zu Boden geſchleudert. Als der Sturmwind aus⸗ getobt hatte, lagen ſie ſämtlich in weitem Umkreis zerſtreut mit gebrochenen Gliedern tot auf der Erde. Das Brüllen des Sturmes wurde auf eine Entfernung von zehn Kilo⸗ metern noch deutlich gehört. Amerikaniſche Plitzheirsten Trauungen als Geſchäft— Droſchkenkutſcher als Zubringer— Der nie abbrechende„Brautchor“ Juweliere als Notare Von Günther Erlenbeck „Trauungen! Diskrete und ſchnelle Erledigung ohne große Förmlichkeiten. Für drei Dollar in nur zwei Minuten! Brautmarſch, Schleier und lithographierte Urkunde extra. Trauzeugen umſonſt. Tag und Nacht geöffnet.“ Es wird nicht mehr lange dauern, bis man derartige Plakate in einer großen Reihe amerikaniſcher Städte wird be⸗ wundern können. In wenigſtens 60 Gemeinden hat man ſchon heute den Wunſch mancher jungen Paare, ſchnell und ohne große Umſtände verheiratet zu werden, zum Gegenſtand eines ſchwunghaften Geſchäftsbetriebes gemacht. In jeder dieſer Städte, die geradezu als„Heiratsmärkte“ bezeichnet werden, iſt die Zahl der Eheſchließungen mindeſtens doppelt ſo hoch wie im ganzen übrigen Teil des betreffenden Staates, wobei mehr als die Hälfte der Heiratsluſtigen von außerhalb des Staatsgebiets ſtammt. In einem dieſer Heiratsmärkte mit nur 2000 Einwohnern finden Jahr für Jahr 4000 Ehe⸗ ſchließungen ſtatt. Die drei Geiſtlichen haben, um allen un⸗ lauteren Wettbewerb auszuſchalten, ein Uebereinkommen ge⸗ troffen, wonach die vereinbarten Traugebühren gleichmäßig unter die drei würdigen Herren verteilt werden, ohne Rück⸗ ſicht auf die Zahl der von jedem vollzogenen Trauungen. Die Plätze, wo Eheſchließungen ſo leicht erfolgen, ſind den intereſſierten Kreiſen natürlich wohl bekannt. Im übrigen hilft, wo es nottut, eine geſchickte Reklame nach. Die Eheſchließung erfolgt in den Vereinigten Staaten ent⸗ weder durch den Geiſtlichen oder den Friedensrichter. Ein Richter nun, von dem man weiß, daß er keine allzu neugieri⸗ gen Fragen ſtellt, iſt natürlich für derartige Schnellehen be⸗ ſonders beliebt. Um die Aufmerkſamkeit der Heiratsluſtigen auf ſich zu ziehen, macht er, wie jeder Geſchäftsmann, Reklame. In den Straßenbahnwagen einer größeren Stadt Colorados hängen Plakate mit der Inſchrift:„Liebling! Halte Dich um vier Uhr bereit. Wir fahren nach Spiceville, wo Richter Wed⸗ lock uns zuſammengeben wird.“ Und in einer anderen Stadt hatte der Friedensrichter ſich Karten drucken laſſen und ver⸗ ſandt, auf denen zu leſen war:„Wenn ein junger Mann ein Mädel lieb hat, ſo iſt das ſeinſe Sache. Wenn eine Jungfrau einen Mann lieb hat, ſo iſt das ihre Sache. Wenn die beiden verheiratet werden wollen, ſo iſt das meine Sache.“ Folgen Namen und genaue Adreſſe. Der Friedensrichter pflegt häufig mit den Beamten des Bezirksgerichts, das die Heiratslizenzen ausſtellt, zu verein⸗ baren, daß dieſe ihn benachrichtigen, ſobald jemand eine ſolche Lizenz beantragt. Dann eilt der Herr Richter ſchleunigſt hin⸗ über, um ſich die„Kunden“ zu ſichern. Geiſtliche und Friedensrichter arbeiten oft Hand in Hand. Wo das aber nicht der Fall iſt, beſteht häufig ein ſcharfer Konkurrenzkampf. In einem Orte in Nevada ſtanden die Droſchkenkutſcher im Dienſt der verſchiedenen weltlichen und geiſtlichen Beamten. Sobald ein Paar auftauchte, das einiger⸗ maßen ſo ausſah, als ob es heiraten wollte, ſtürzte ſich die ganze Schar auf die beiden, um ſie für die jeweiligen Auftrag⸗ geber zu kapern. Mit der Zeit ſchloſſen die Droſchkenkutſcher ſich zu einem„Ring“ zuſammen, der wieder mit den Bahn⸗ beamten in Verbindung ſtand und ſich rechtzeitig melden ließ, ob heiratsverdächtige Paare ſich im Zuge befanden. Die Geiſtlichen, die an ſolchen„Blitzheiraten“ mitwirken, ſind meiſtens nicht mehr im Amt, jedenfalls nicht mehr im eigentlichen Kürchendienſt tätig, was aber nicht hindert, daß ſie Trauungen vollziehen dürfen. In einer Stadt des Weſtens hatte„Hochehrwürden“ an der Haustür ein Schild„Trau⸗ ungen zwei Dollars“ befeſtigt. Er fand guten Zuspruch, und ſeine Sprechmaſchine, die nur den„Brautchor“ aus„Lohen⸗ grin“ ſpielte— eine andere Platte beſaß er wohl gar nicht—, kam überhaupt nicht zur Ruhe, ſo daß ſelbſt der Herr Frie⸗ densrichter im benachbarten Gerichtsgebäude ſich beſchwerte. In Toronto in Kanada konnte bis vor kurzem jeder öffentliche Notar Heiratslizenzen ausſtellen. Bei der angeſehenen Stellung derſelben hatte niemand etwas dagegen einzuwenden, bis ſich herausſtellte, daß faſt jeder Ju⸗ welier der Stadt im Nebenberuf“ Notar war. Einige gaben bei Einkauf eines Paares Trauringe die Heiratslizenz gra⸗ tis zu! In welchem Tempo es bei ſolchen„Blitzheiraten“ zugeht, zeigt folgender Fall. Ein Friedensrichter wurde eines Abends ſpät von einem jungen Manne telephoniſch gebeten, gegen gute Bezahlung in aller Eile noch eine Trauung vorzu⸗ nehmen. Bald darauf traf das Paar ein, der Richter ging mit ihm zu dem inzwiſchen benachrichtigten Gerichtsbeamten zwecks Ausſtellung der Heiratslizenz, die der Jüngling auch ohne weiteres erhielt, nachdem er beſchworen hatte, 21 Jahre alt zu ſein. Der Friedensrichter vollzog darauf die Trauung und bat dann um die ihm für„Ueberſtundenarbeit“ zuſtehen⸗ den zehn Dollar. Jedoch der neugebackene Ehemann verfügte nur über anderthalb Dollar. Der mit Recht in ſeinen heilig⸗ ſten Gefühlen gekränkte Richter machte natürlich mächtigen Krach, und dem Jungvermählten wäre es wohl ſchlecht er⸗ gangen, wenn nicht noch gerade rechtzeitig, und doch zu ſpät, ſein Vater auf der Bildfläche erſchienen wäre und ſeinen Sprößling ausgelöſt hätte. Dabei ſtellte ſich dann heraus, daß dieſer gerade— 17 Jahr alt geworden war. In manchen Staaten hat man die Nachteile, die eine der⸗ art leichte Eheſchließungs möglichkeit im Gefolge hat, erkannt, und bekämpft ſie durch Beſtimmungen wie etwa die, daß zwiſchen Ausſtellung der Heiratslizenz und der Trauung eine Friſt von wenigſtens fünf Tagen liegen muß. Damit entfällt das Hauptreizmittel, die Schnelligkeit. Man ſollte es aber nicht für möglich halten, daß ſolch hinterwäldleriſche Zu⸗ ſtände, wie oben geſchildert, noch heute in nicht weniger als 29 Staaten der Union beſtehen. Hebung des geſunkenen Rohrbach⸗Romar⸗Flugboots Miß Bruce⸗England legte mit ihrem Rennboot in 24 Stunden 1280 km zurück. Die bekannte engliſche Sportlerin Mrs. Bruce, die erſt kürzlich einen Rekord für die doppelte Ueberquerung des Aermelkanals aufſtellte, erzielte einen neuen Dauerrekord für Rennboote. 53,3 Stunden⸗Kilometer zurück. Sie legte in 24 Stunden 1280 km mit einer Durchſchnittsgeſchwindigkeit von nach einem Probeflug. Bet Grbmnitz an der Oftſee ſank das große Rohrbach⸗Romar⸗Flugboot der Deutſchen Lufthanſa Die Hebungsarbeiten wurden ſofort in Angriff genommen. 9 8 * 7. Seite. Nr. 498 5 Sportliche Fußball im Kreis Sücdheſſen Der vorletzte Sonntag hatte annähernd ein volles Programm auf⸗ zuweiſen. So mußte Olympia Worms der derzeitige Tabellen⸗ führer nach Biblis und konnte verdient:2 gewinnen. Worms ge⸗ wann dieſes Treffen durch beſſeres Spiel und größere Ueberlegenheit, obwohl Biblis nicht ſo ſchlecht war wie das Reſultat beſagte, denn es konnte ebenfalls durch ſchöne Leiſtungen überzeugen. Zeitweiſe war Biblis ſeinem Gegner ſogar überlegen, aber vor dem Tore war deren Sturm einfach nicht zu gebrauchen. Schon in der erſten Viertelſtunde kommt Worms zu 2 Erfolgen, denen bald darauf ein Tor entgegen⸗ geſetzt wird. Nochmals iſt Worms vor der Pauſe erfolgreich. Nach der Pauſe kann der Gaſt nach heldenmütiger Abwehrarbeit der Bib⸗ liſer die Partie auf:2 ſtellen.— V. f. L. Lampertheim empfing Heppenheim. Aeußerſt knapp und mit einer reichlichen Doſis Glück wurde Heppenheim mit:1 geſchlagen. Das Spiel ſelbſt ſtand auf keiner hohen Stufe, beide Mannſchaften gingen nicht ſo recht aus ſich heraus. Torlos werden die Seiten gewechſelt. Dann kommt Lampertheim etwas mehr in Schwung und kann auch gleich zu Be⸗ ginn der zweiten Hälfte das einzige Tor des Tages erzielen. Her⸗ nach ſpielen beide Mannſchaften ſehr verhalten, kurz vor Schluß ſtrengt ſich Heppenheim nochmals an, jedoch ohne Erfolg. Ein tor⸗ reiches Reſultat gab es in dem Treffen zwiſchen Horchheim und Donnerstag, den 19. September 199 Hochheim. Der Platzbeſitzer konnte ſein erſtes Verbaundsſpiel recht gut unter Dach und Fach bringen. Durch einen Strafſtoß kann Horchheim den Torreigen gleich zu Beginn des Spieles eröffnen. Doch bald iſt der Ausgleich da. Aber kurz vor der erſten Hälfte ge⸗ lingen dem Platzbeſitzer nochmals zwei Tore. Nach Seitenwechſel kommen die Gäſte etwas mehr auf, können aber nicht verhindern, daß das Spiel:2 für Horchheim ausgeht. Auch das zweite Verbandsſpiel können die Pfiffligheimer nicht erfolgreich geſtalten. Mit einer:0 Niederlage mußte die Mannſchaft die Ueberlegenheit von Bürſtadt anerkennen. Bis zur Pauſe lag Bürſtadt ſchon mit 2 Toren in Front. Durch ein Selbſttor der Pfiffligheimer kommt Bürſtadt zu einem billigen 3. Erfolg. Am letzten Sonntag wurden in Worms die deutſchen Zehnkampf⸗ meiſterſchaften ausgetragen. Infolgedeſſen war für Worms und Um⸗ gebung Spielverbot erlaſſen worden, das ſich ſelbſtverſtändlich in unſerem Kreiſe ſtark bemerkbar machte. Es kamen daher nur zwei Spiele zum Austrag. In Hofheim ſtritten ſich der dortige F. V. und die Olympia Lorſch um den Sieg. Nach äußerſt abwechſe⸗ lungsreichem Kampfe blieb Lorſch mit:0 Sieger. Schon in den exſten Minuten erringt der Gäſteſturm durch einen Nachſchuß den erſten Treffer. Wenige Spielminuten darnach nützt die rechte Seite der Lorſcher eine ſchlechte Abwehr der gegneriſchen Verteidigung ge⸗ ſchickt aus und erzielt das 2. Tor. Lorſch war ſtets die beſſere Partei. Einen recht gigantiſchen Kampf gab es in Lampertheim. V. f. L. und Olympia ſtritten nicht nur um die ſo begehrten Punkte, denn bei dieſem Spiel ſtand noch mehr auf dem Plan, es ging gleichzeitig um die Vorherrſchaft im Lampertheimer Fußball. Bis jetzt war der ältere Verein Olympia dominierend, aber langſam arbeitete ſich der junge und gut geleitete Vfs. nach oben. Mit dem jüngſten Spiel wurde endlich der Bann gebrochen, Vfe. hat die Vorherrſchaft an ſich geriſſen, wenn auch das Spiel 514 verloren ging. Vf. war ſeinem Gegner nicht nur ebenbürtig, ſondern ſogar überlegen. Die Technik und das Zuſammenſpiel waren weit ausgeprägter als beim Gegner, was ſich auch zahlenmäßig in der erſten Hälfte ausdrückte. Dann aber kam das Verhängnis. Die Olympia⸗Mannſchaft ließ die bis dahin anständige und faire Spielweiſe fallen und wurde robuſter. Dies brachte der Mannſchaft den Sieg. Bf. iſt gleich zu Beginn über⸗ legen und erringt auch 2 Tore. Kurz vor Halbzeit kommt Olympia durch einen 11 Meter zu einem Gegentor. Nach Wiederbeginn erzielt Olympia zwei weitere Tore. Darauf gleicht Vfs. aus. Wiederum geht Olympia in Führung und erhöht 2 Minuten ſpäter die Torzahl auf 5. In letzter Minute kann Vfe. nochmals einen Treffer erzielen. Das Spiel litt ſehr unter der unfairen Spielweiſe. ⸗A⸗ Süddeutſcher Städtewellkampf der Turnergilden im B. H. B. am 14. und 15. September in Heidelberg Am 15. September abends trafen ſich die verſchiedenen Turner⸗ gilden der beiden Gaue Südweſt und Main⸗Weſer zu einem Begrü⸗ Fungsabend in der Mönchhofſchule. Nach einem Eröffnungsmarſch begrüßte der 1. Vorſitzende der Ortsgruppe Heidelberg im D. H.., Prokuriſt Pleißer, die junge Schar der Wettkampfteilnehmer und als Vertreter der Stadt Heidelberg Herrn Stadtrat Dorn, ſowie den Vorſitzenden der Deutſchen Jugendkraft, Herrn Dr. med. Jſele. Herr Pleißer ſtreifte in kurzen Zügen den beſonderen Zweck der Turnergilden, die dazu berufen ſeien, über die körperliche Ertüchti⸗ gung hinaus in der jungen Generation des Verbandes eine Gemein⸗ aft zu bilden und den damit eng verknüpften Kameradſchaftsgeiſt zu pflegen. Nicht das fieberhafte Treiben nach Rekorden iſt das Beſtre⸗ ben der Turnergilden, ſondern eine geſunde ſportliche Betätigung zum Nutzen der körperlichen Enutwicklung jedes Einzelnen. führten gymnaſtiſche Uebungen, Sprung⸗ Gauturnwart Faſold aus Karlsruhe Turnergilden. Es waren Worte, die füllter Junge zu ſeinesgleichen ſagte . 2 24* D Einige Turnergilden ſeil⸗ und Bodenübungen vor. ſprach noch einige Worte zu den ein von ſtarkem ealismus er Nene Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Rundſchau Nach dem Begrüßungsabend begab ſich die junge Schar geſchloſſen zur Jugendherberge. Am Sonntag früh wurden die verſchiedenen Turnergilden in mehreren Auto⸗Omnibuſſen zum Hans Haſſemer⸗Platz gebracht. Der Reichsleiter der Turnergilden im D. H.., Herr Mundt aus Ham⸗ burg, richtete noch einige Worte an die Kampfteilnehmer. Er hob be⸗ ſonders hervor, daß die Wettkämpfe der Turnergilden nur in Mann⸗ ſchaften ausgetragen werden, weil es nicht Zweck der Turnergilden ſei, einzelne Rekordleiſtungen herauszuholen, ſondern eine Leiſtung, die nach dem Durchſchnitt einer aus fünf Leuten beſtehenden Mann⸗ ſchaft gewertet wird. Das Kampfgericht hatte alle nötigen Vorberei⸗ tungen getroffen und ſo konnten die Wettkämpfe der 35 Mannſchaften ſofort beginnen. Wenn man berückſichtigt, daß die Turnergilden im D. H. V. noch gar nicht ſo lange beſtehen und erſt im Wachſen begrif⸗ fen ſind, daß es ſich ferner um Mannſchaftskämpfe handelt, wobet nur der Durchſchnitt der ganzen Mannſchaft gewertet wird, ſo be⸗ weiſen doch die nachſtehenden Zahlen, daß ganz erfreuliche Reſultate erzielt wurden. Vorgeſehen waren: Weitſprung, Keulenwurf, Kugel⸗ ſtoßen beidarmig, eine 5 mal 100 Meter⸗Staffel und ein 3000 Meter⸗ Lauf(für die Jungmannſchaften ein 2000 Meter⸗Lauf). Die Ergebniſſe: Weitſprung: Stuttgart, 1. Mannſchaft, 25,95. Keuleuwurf: Stuttgart, 1. Mannſchaft, 214,4.— Kugelſtoßen(beidarmig): Stutt⸗ gart, 1. Mannſchaft, 74.03.— 5 mal 100 Meter⸗Staffel: Heidelberg und Karlsruhe, 1. Mannſchaft, 61,4.— 3000 Meter⸗Lauf: Mannheim, 1. Mannſchaft, 10.43. 0. Jungmannſchaften: Weitſprung: Mannheim, 1. Jugendmann⸗ ſchaft, 23,18. Keulenwurf: Ulm, 1. Jugendmannſchaft, 151,0.— Kugelſtoßen(beidarmig): Mannheim, 1. Jugendmannſchaft, 69,43.— 5 mal 100 Meter⸗Staffel: Heilbronn, 1. Jugendmannſchaft, 68,2. 2000 Meter⸗Lauf: Mainz, 1. Jugendmannſchaft, 7,30,2. Nach den allgemeinen Wettkämpfen erfolgte die Siegerverkündi⸗ gung. Die 1. Mannſchaft Stuttgart, die die beſten Leiſtungen erzielte, erhielt den Wanderpreis für Mannſchaftskämpfe. Die 1. Jugendmannſchaft Mannheim, die in ihrer Klaſſe den erſten Platz einnahm, konnte den zweiten Wanderpreis mit nach Hauſe nehmen. Der gemeinſame Werbelauf ging vom Hans Haſſemerplatz durch die Rohrbacherſtraße, bog beim Verkehrsamt in die Anlage ein und führte dann weiter durch die März⸗ und Zieglergaſſe durch die Untere Neckarſtraße zum Schwarzen Schiff, wo mit einem gemeinſamen Mit⸗ tagstiſch die Tagung beendet war. Zahlen aus dem deutſchen Rennbelrieb Die Saiſon neigt ſich ihrem Ende zu, da müſſen die Ställe, denen das Glück bis jetzt nicht beſonders hold war, darauf bedacht kein, noch zu gewinnen, was zu gewinnen iſt. Von den Rennſta L beſitzern hat Frhr. S. A. v. Oppenheim bis einſchl. Diens⸗ tag, 17. September am beſten abgeſchnitten. Das iſt allerdings kein Wunder, wenn man an das vorzügliche Pferd Oleander denkt, das allein über 200 000 Mk. der 402 082 Mk. betragenden Gewinnſumme zuſammengallopiert hat. Der Beſitzer des Derbyſiegers Graf Iſolant, M. J. Oppenheimer, kann einen bisherigen Gewinn von 289 409 Mk. verbuchen. Dichtauf folgt das Geſtüt Weil, deſſen Pferde jetzt in großartiger Form ſind, mit 278 298 Mk. In gehörigem Abſtande kommt dann das Hauptgeſtüt Altefeld mit 186 306 Mk. Erſt an fünfter Stelle findet man den Stall A. u. C. v. Wein berg, bei dem diesmal nicht alles nach Wunſch ging. Die Gewinnſumme von 185 740 Mk. nimmt ſich gegen die früheren Jahre etwas gering aus. Ueber 100 000 Mk. gewannen noch die Ställe O. Blumen⸗ feld und R. Samſon(135 372 Mk.) und R. Haniel(133 706 Mark). Bei den Hindernisſtellen ſind die Gebr. Rösler, denen Marcellus den Hauptteil ihres Gewinnes einbrachte, mit einer Gewinnſumme von 68 172 Mk. am erfolgreichſten geweſen. Der Stall Hönwalt, dem Heluan angehört, folgt mit 63 270 Mk. vor dem Stall G. Hackebeil mit 60 863 Mk. und Heinz Stahl mit 43 896 Mark. 5 Unter den Pferden rangiert natürlich Oleander an erſter Stelle. Der famoſe Prunus⸗Sohn gewann einſchl. des Großen Prei⸗ ſes von Oeſterreich fünf Rennen und damit 208 000 Mk. Graf IJſolani brachte es auf 161 150 Mk., das relativ ſchnellſte deutſche Pferd Oberwinter auf 62 370 Mk. Es folgen dann der ſo über⸗ aus nützliche Fmpreſſioniſt mit 58 570 Mk., Atalanté mit 45 350 Mk. und Lateran mit 40 230 Mk. Von den Zweijährigen gallopierten bisher Os munde 36 300 Mk., Lad ro 29 950 Mk. und Caleum 26 915 Mk. zuſammen. Das erfolgreichſte Hindernispferd iſt der großartige Heluan mit 49 700 Mk. vor dem„Hürdenkönig“ Marcellus mit 36 460 Mk., Quo vadis mit 275570 Mk. und dem Franzoſen La⸗ fleur mit 22 700 Mk.; die erfolgreichſte Dreijährige iſt die Berolina⸗ Siegerin Kopia, die 13672 Mk. verdiente. a Bei den Reitern blieb die Spitzengruppe nahezu unverändert. A. Zimmermann bei den Flachjockeys erzielte bisher 64 Siege, doch iſt ihm E. Grabſch mit 63 Erfolgen unmittelbar auf den Ferſen. Auf 55 Erfolge brachte es H. Schmidt, dann kommen E. Huguenin mit 49, K. Narr und E. Haynes mit 44, M. Schmidt mit 40, H. Zehmiſch mit 36, J. Staudinger mit 33, W. Printen mit 31 und dann erſt O. Schmidt mit 27 Erfolgen. Bei den Hindernisreitern hat ſich W. Hauſer einen eſichert. gehörigen Vorſprun Der Ungar ſteuerte 1 Dem Boden macht das Wasser niekzis er list mit LO BA-Belze, der Wasserechten, behandelt, und sogar eln pudelnasser Regen- Schirm hinterläßt auf ihm keine Flecken. LoBA- BekZe dringt sofort in Muss Sant sein wie ein an zweiter Stelle folgt W. Wolff, der es auf 19 Sieges ritte Prachte H. Weber kehrte aus 18 Rennen erfolgreich zurück: dann kommen H. Müſchen(17), F. Broda(14), R. Derſchug, H. Bismark, J. Pinter (je 18) und K. Schuller(12). 5 Auch bei den Herreureitern hat It. v. Götz nach wie vor die Spitzenpoſttton inne. Der vorjährige Champion ſteuerte bisher 24 Sieger, doch folgt Lt. v. Holtey mit 22 Stegesritten dichtauf. A. v. Borcke brachte es auf 19 Erfolge, auch er kommt für das Championat in Betracht. In größeren Abſtänden folgen Frhr. von Egloffſtein mit 12, ſowie Lt. v. Metzſch und t. v. Reibnitz mit je 9 Erfolgen. * Horſt⸗Emſcher(18. September) 1. Atalante⸗Reunen: 1. Geſt. Louvenburgs Chevalier(K. Buge), 2. Schelm und Tauperle(tot). Tot: 21. Pl: 14, 20, 28. Ferner liefen: ÜUtamaro, Eisvogel, Sternkarte, Patrella, Widlocke, Grane. 2. Eckert⸗Hürden rennen: 1. M. Pfeifers Damokles(Hochſtein), 2. Hageſtolz, 3. Maikäfer. Tot: 115, Pl: 21, 15, 14. Ferner liefen: Hofnarr, Hiſponia, Proßdirne, Großmut, Iller. 5 l 3. Hans Randebrock⸗Reunen: 1. O. Weinbergs Lonni(A. Zim⸗ mermann), 2. Loiſach, 3. Irene. Tot: 18, Pl: 11, 13, 18. Ferner liefen: Laertes, Lady Alice, Südwind, Slevogt. 5 4. Preis der ſchwarzen Diamanten: 1. Geſt. Mydlinghovens Gutenberg(J. Raſtenberger), 2. Silberſtreif, 3, Audi. Tot: 24, Pl: 15, 14, 24. Ferner liefen: Kapitän Granifs, Larida, Prater, Drachenburg. 5. Rudolf⸗Ehlers⸗Rennen: 1. Frau J. v. Opels Geralca(Prin⸗ ten), 2. Amenophis, 3. S. A. Tot: 112, Pl: 23, 13, 14. Ferner liefen: Oberon II, Tirano, Teufelsjunge, Fahnenweihe, Maskerade, Freimaurer.. 6. Horſter Jagdreunen: 1. Heinrich und Hermann Baumgärtners Gladioka(R. Janke), 2. Nina, 3. Santa Paula. Tot: 67, Pl: Ack, 14, 17. Ferner liefen: Lord Offaly, Moſelkern, Ferina, Norma, Mutzerl. 5 7. Märkerding⸗Ausgleich: 1. Geſt. Lauvenburgs Helmzier(Buge), 2. Sturmbock, 3. Woher. Tot: 46, Pl: 15, 14, 4. Ferner liefen: Grimm, Tukankhamen, Aalborg, Miſpel, Kaſchka, Marcobrunner, Quedliner. Schach Capablanca ſiegt in Budapeſt Aus dem Budapeſter Schachturnier iſt erwartungsgemäß der Cu⸗ baner Capablanca als Sieger hervorgegangen. Der frühere Weltmeiſter gewann die Partie in der 13. Runde gegen Vajda und beendete das Turnier als Erſter mit 1075 Punkten vor Rubinſtein, der feine beiden letzten Partien gegen Monticelli und Prokeſch ſieg⸗ reich geſtaltete und nur einen Punkt hinter Capablanca zurückſteht. Dritter wurde Tartakower mit 8 Punkten, den 4. und 5. Preis teilen ſich Vajda und Thomas mit je 7 Punkten. Die weitere Rangfolge lautet: 6. Steiner 7.; 7. Colle und Havaſy je 67.; g. Przepiorka 6.; 10, Canal und Monticelli je 57., 12. v. d. Boſch 47 P. z 13. Brinkmann 4 Punkte; 14. Probeſch 27 Punkte. Briefkaſten Wir bitten für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Mündliche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwortung furiſtiſcher, medizini⸗ ſcher und Aufwertungsfragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder An⸗ frage iſt die Bezugsgulttung beizufügen. Anfragen ohne Namens⸗ nennung werden nicht beantwortet. Ph. Sch. 1. Boxabbeilungen haben faſt alle Mannheimer Fußball⸗ bei der Bereitſchaftspoltzei in der vereine. 2. Erkundigen Sie ſich f Kaserne. 3. Ja, Volks⸗Filmbühne, Geſchäftsſtelle Mollſtraße 16. 4. Bei keiner, da dieſe Vereinigungen nur den Bezug von Theater⸗ karten erledigen. 5 Tageskalender Donnerstag, den 19. September Nationaltheater:„Verbrecher“,.30 Uhr. Apollotheater: Die große Peltini⸗Varieté⸗Revue,.15 Uhr. Vorträge: Harmonieſaal: Der Hellſehr E. J. Hanuſſen,.00 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Spuren im Schnee“.— Scha u burg „Die tolle Komteß“.— Capitol:„Der König der Bernina“.— Scala:„Hauptmann Sorell und ſein Sohn“.— Glor ta „Die Herrin der Welt“— Palaſt⸗Theater: Don Juan Üfa⸗Theater:„Im Prater blühen wieder die Bäume“. Sehenswürdigkeiten: Kunſthalle: Dienstag bis Sonntag: 10 bis 1 Uhr und 3 bis 5 Uhr:— Schloßmuſeum mit den Sonderausſtellungen: 150 Jahre Mannheimer Nationaltheater und Die politiſche Bewegung 1848/49. Geöſſnet Schloßbücherei:—1.—7 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völker⸗ kunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—1 und nachm von—58 Uhr; Dienstag—5 Uhr; Miktwoch—5 Uhr; Freitag—7 Uhr.— Planetarium: Beſichtigung.00 Uhr.. . Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat September 5 bisher 29 Sieger, Rhein Pegel 1314 161716 10 Neckar ⸗Pegelſ 1314 16. 17. 1810 Hafel.38.87 0 88.85 0. 300.78 0 7 Schuſterinſel.97.97 0,88 0,97 95005 Mannheim.35.37.52,30 2,812.28 Kehl 10 2,102.06.07 2,0602,01 Jagſtfeld gde 0,00 0,00 0,00 0, Maxau.80 3,78.71.78.708,67 i Mannheim 2,46.40.44.87.882,38 Faub.40 fo 002 35.00.380,00 fölr.91.89.850 840.840,82 r Mint . das Holz ein, nährt es, färbt und gibt Hochglanz, ist tat- sächlich naß wischbar und da- bel sehr sparsam im Gebrauch. Nehmen Sie allein das Farb- bohnerwachs ö elle Fa brik lager: T 6, 17 Ferdinand Pfleghaar, Mannheim Telephon 533 46 kreltsg angstrüptsueInzel Stücke Begnügen Sie sich nicht mit der Schönheit, die Ihre Haut von Natur aus Hesjtet— Sie können sie erliölien, wenn Sie tagouber mehrmals Matt- Creme, dlas eclle 27 Erzeugnis, Benutzen. Völlig unaullällig f schützen Sie dadurch Ihren zarten eint vor auſberen Gefahren und gewinnen ihm damit blütenfrische, malellose Anmut. Der Erſolg wird sich jedoch in seinem ganzen Sie gleichzeitig durch allabendliche 27 Cold Cream für ausgiebige Ernährung der Hlaut wahrend der Beim Kauf achte man genau auf 1 6d Umfang eret dauernd zeigen, wenn Massage mit dem lettlalligen Nachtruhe sorgen. die ges. gesch. 27 und die blau-goldenen Haus farben. 5 Cold gręeam In reinen Zinntuben R—. 70,.— i In Glastöpfen R.—. 78,.50, 250 att-Creme In reinen Zinntuben A 60 1. Glastopf R.50 Mluten blatt. 55 1775 8 5 n far Damen und Herren weiß u. farbig 91 im Lokal ausgelegt zu enorm billigen Verkauf 9 Aucdduiig Feist, D 2, 1 täglich v. 10—13 und 15—17 Uhr, Sonntags v. 11—17 Uhr durchgehend. a. Seite. Nr. 284 Hamburger Einzelhandelstagung Die öffentliche Mitgliederverſammlung der Hauptge⸗ meinſchaft wurde geſtern vormittag durch eine Begrüßungsanſprache des Herrn Heinrich Grünfeld eröffnet. Als dritter Redner nahm Herr Kommerzienrat C. Hortlmayer⸗ München das Wort. Der Kommerzienrat befaßte ſich zunächſt mit der Lage des Schuh⸗Einzelhandels und gab einen kurzen hiſtoriſchen Ueberblick über die Lage der Schuhinduſtrie und des Schuhhandels der letzten Jahrzehnte. Den Umſatz im Schuheinzelhandel ſchätzte man für 1925 auf 1050 Mill. Mark, für 1928 dagegen auf nur 930 Mill. 4. Davon entfallen auf die Filtalgeſchäfte ca. 120 Mill. 4 für 1925 und ca. 186 Mill.& für 1928. Wir haben alſo im Jahre 1928 wertmäßig um ca. 12 v. H. we⸗ niger umgefetzt, als im Jahre 1925. Ein nennenswertes Plus ver⸗ zeichnen die Filialgeſchäfte, die um etwas mehr als 10 v. H. in den Umfätzen geſtiegen ſind. Vergleichen wir aber die Vermehrung der Filialbetriebe um 90 v. H. mit den 10 v. H. der Umſatzerhöhung, ſo dürfte doch in vielen Fällen die Errichtung neuer Filialen nur dem Expanſtonsbetrieb zuzuſchreiben ſein. In Waren häuſern, wirtſchaftlichen Vereinkgungen und Abzahlungsgeſchäften ſchätzt man den Umſatz für 1925 auf 88 Mill.„ und 1928 auf 62 Mill. 4. Hier haben wir bei Schuhwaren eine Steigerung des Umſatzes um mehr denn 60 v. H. Immerhin dürfte für die Schuhwarenbranche die Wa⸗ renhausfrage, allein herausgeſtellt, die Bedeutung nicht haben, die ſie Wahrſcheinlich für andere Branchen beſitzt. Jedenfalls glaubt der Redner beſtimmt annehmen zu dürfen, daß die Umſätze der Waren⸗ häuſer in Amerika in einem weſentlichen höheren Differenzverhält⸗ nis ſtehen als bei uns. Auch in der Schuhwirtſchaft haben die Inſol⸗ venzen einen Umfang angenommen, der anderen Branchen nicht viel machſtehen wirb. Ein ſehr ungüſtiges Bild zeigen insbeſondere die der Schuhdetailgeſchäfte. Wir hatten 332 Inſolvenzen im Jahre 1927 und 469 im Jahre 1928, bei den Kleinſchuhhändlern ſteigt die Zahl ſogar won im Jahre 1927 auf 129 im Jahre 1928. Man ging dazu über, Einheitspreiſe zu ſchaffen und ſelbſtverſtändlich immer Ein⸗ Heitspreiſe nach unten, obwohl eine wirtſchaftliche Berechtigung hierzu eigentlich nicht vorhanden iſt; nicht vorhanden deshalb, weil der⸗ artige Senkungen des allgemeinen Preisniveaus immer auch mit Qualitätsverſchiebungen nach unten verbunden ſein müſſen. Die Erfahrungen mit dem zur Zeit beſtehenden 12 Einkaufsgemeinſchaften mſbſſen als gut bezeichnet werden. Ich bin nicht in der Lage, für die nächſten Fahre eine günſtige Prognoſe für die Schuhbranche ſtellen zu können, aber trotz allem wird der oben bleiben, der das Vertrauen auf ſich ſelbſt noch nicht verloren hat. Der Vorſitzende des Reichsbundes Deutſcher Papier⸗ und Schreibwarenhändler, A. Gulhke⸗ Berlin, referierte über die Vage des Bitrobedarf⸗ und Schreibwarenhandels Der Redner kam auf bie erheblichen Schädigungen zu sprechen, die dem Fachhandel aus nachteiligen und unzureichenden Maßnahmen der Regierungen und Kommunen, ſowie aus händlerfeindlichen Beſtrebungen gewiſſer Intereſſengruppen erwachſen. So leide der Bürobebarfhandel ſtark darunter, daß von Seiten der Behörden ber zentrale Woreneinkauf noch immer gepflegt werde, dem ſich in letzter Zeit bedauerlicherweiſe größere privatwirtſchaftliche Werke und Konzerne zugewandt haben. Die in einzelnen Großſtädten be⸗ ſtehenden, meiſt ſtark verluſtbringend arbeitenden Anſchaffungs⸗ ämter nehmen dem ortsanſäſſigen Fachhändler nach wie vor jede Möglichkeit, Lieferungen für den ſtädtiſchen Büro⸗ und Schulbedarf zu tätigen. Abzulehnen ſeien auch die Submiſſionsbedingungen vieler Kommunen, welche dem Fachhandel unerfüllbore und unan⸗ emeſſene Zumutungen ſtellen. Unter Hinweis auf die weiteren chäden, die der Blrobedarfs⸗ und Schreibwarenhandel mit den Einzelhandelsunternehmungen der übrigen Brauchen zu teilen habe, forderte der Vortragende nachdrücklichſte Maßnahmen der Haupt⸗ gemetuſchaft und mahnte zu treuer Gemeinſchoftsarbeit aller ihr angeſchloſſenen Reichsfachverbände. Direktor Dipl⸗Kaufmann Karl Borchardt, geſchäftsführen⸗ des Vorſtandsmitglied des Centralverbandes der Kohlenhändler Deutſchlands E.., Mitglied des Reichskohlenrates, befaßte ſich mit der Lage des Kohlenhandels Der Redner ſchilderbe zunächſt die Sonderſtellung des Kohlenhandels im deutſchen Einzelhandel. Dieſer Kohlenhandel umfaßt ſchätzungs⸗ weiſe in Deutſchland rund 30 000 Betriebe, von denen 1000 Unter⸗ nehmungen des Kohlengroßhandels und 29 000 Unternehmungen des Kohlewelnzelhandels ſein dürften. 9000 dieſer Unternehmungen ſind ſchätzungsweiſe nur Kohlenhandlungen im Nebenbetrieb, während von dem Reſt—7000 kaufmänniſch betrieben werden. Die Nivel⸗ erung des Kohlenpreiſes durch die geſetzlich geſchaffenen Organe, die Festlegung der Verkaufsbedingungen, der Zwang, dieſe Bedin⸗ gungen bel Weiterverkäufen zu Grunde zu legen, ſeien die weſent⸗ lichſten Gründe für die Kartellbildung im Kohlenhandel, die der Redner einer eingehenden Unterſuchung unterzog. Der Redner ſetzte ſich dann mit der Kritik auseinander, die man öffentlich an den Konventionen des Kohlenhandels geübt hat, ſie gehen nach ſeiner Auf⸗ faſſung von einer falſchen Vorausſetzung aus, denn der Koßlenhandel ſei nicht, wie vielfach angenommen werde, Pretsbildner, ſondern Altsſchließlich Preisträger. i N 3975 Verlauf ber Mitgliederverfſammlung ſprach Prof. Dr. Bh. Stein, ber die. Beziehungen des Einzelhandels zu den Genoſſenſchaften insbeſondere zu den Kreditgenoſſenſchaften. Der Vortragende ging in ſeinem Referat davon aus, daß die Krebitnot zwar ein, aber nicht der weſentliche Teil der Notlage des Einzelhandels ſei. Die Beteiligung des Handels an den Kreditgenoſſenſchaften ſei ſtärker, als man nach der bis vor kurzem herrſchenden Auffaſſung des Handels von der Ge⸗ noſſenſchaftsbewegung vermuten ſollte. Man könne heute ſagen, daß die Kreditgenoſſenſchaften in der Lage ſind, allen Kreditbedürfniſſen Rechnung zu tragen, ſoweit ſich hier das Kreditverlangen mit der Kre⸗ ditwürdigkeit überhaupt deckt. Die Aufgabe des Handels beſtehe darin, durch Studium der Genoſſenſchaften zu prüfen, ob er in der ge iſt, eine tragfähige und leiſtungsſtarke Aufnahme⸗ und Gegen⸗ organtfation wüber den Hartellen zu ſchaffen zur einheitlichen be⸗ iriegigenden nung unſerer Volkswirtſchaft. Darauf erörterte Bankdirektor Karl Frahm⸗Altona das Thema: Einzelhandel und Banken Der Vortragende ging davon aus, daß der Kreditbedarf des Einzel⸗ 1 1955 vor dem Kriege lange nicht die Bedeutung beſaß, wie in der Jetztzeit, da der Einzelhandel durch die Inflation faſt völlig ſeiner Subſtanz beraubt wurde und die Ueberſteuerung der letzten Jahre eine Kapitalneubildung ſo gut wie unmöglich machte. Die Frage der Kreditbeſchaffung ſtehe daher an erſter Stelle. In dieſem Zuſammen⸗ hang erhoffe man viel von einer Hebung des Konſums. Der Vor⸗ tragende ſtreifte als weiteren Verſuch, eine Konjunkturbelebung zu erzielen, die ſogenannte Konſumfinanzierung, die von vielen Orga⸗ niſattonen des Handels abgelehnt worden ſei. Einräumung längeren Kundenkredits ſei zwar für den Einzelhandel nicht ganz zu umgehen, dürfe ſich aber nur auf Waren, die für langfriſtigen Gebrauch be⸗ ſtimmt ſind, erſtrecken. Nötig hierfür ſeien feſte und klare Ab⸗ machungen mit den Kunden. Im weiteren Verlauf ſeiner Darle⸗ Hungen unterſuchte der Vortragende die in der letzten Zeit aufge⸗ tretene Idee, durch Branchenbanken oder durch eine Zentraleinzel⸗ handelsbank den Kreditbedarf des Einzelhandels zu befriedigen. Bei⸗ des bezeichnete der Vortragende als untaugliche Mittel. Abgeſehen davon, daß hierbei nach dem Willen ſeines Urhebers, Georg Bern⸗ Hard, öffentliche Mittel in Anſpruch genommen werden ſollten, was zu einer unerwünſchten Einwirkung der öffentlichen Hand führen müßte, könne ein Zuſammenſchluß von nur Kreditbedürftigen nie⸗ mals ein geſundes Bankgebilde ergeben, Ferner fehle es bei den Branchenbanken an der erforderlichen Riſikovertetlung, die Vorbe⸗ dingung eines geſunden Kreditgeſchäftes ſei, während bei einer Zen⸗ traleinzelhandelsbank die Notwendigkeit eines weitverzweigten Ver⸗ waltungsapparates die erhoffte Verbilligung des Kredites wieder aufheben würde. Der natürliche Kreditgeber für den Einzelhandel ſeien die Kreditbanken. Der Einzelhandel würde Banken und Ge⸗ noſſenſchaften zu geſteigerter Kreditgabe befähigen, wenn er ſeinen ganzen Geldverkehr über dieſe Inſtitute leiten würde. Die Banken ſetien durchaus bereit, Vertrauenskredit zu gewähren und es ſei un⸗ richtig, daß der Einzelhandel keinen Kredit erhalten könne, weil die 5 banktechniſche Sicherung unmöglich ſei. Geſunde Kreditverhältniſſe, das erſte Erfordernis zum Wiederaufbau der deutſchen Wirtſchaft, wären beoͤingt durch gegenſeitiges Vertrauen und Verſtändnis. Oberregierungsrat a. D. Dr. Joachim Tiburtius ſprach über die volkswirtſchaftliche Leiſtung des bentſchen Einzelhandels ſeit der Inflation Das Tatſachenbild dieſer Vorgänge werde heute in erſter Linie be⸗ einflußt durch die Ergebniſſe der amtlichen Handelsenquete. Dieſe zeige zwar die Entwicklung nur bis ins Jahr 1926 hinein, ſie habe aber die Forſchungstätigkeit der wirtſchaftlichen Verbände angeregt, ſodaß über die Jahre 1927 bis 1920 neben den Unterſuchungen des Konjunkturinſtituts und der Inſtitute Berlin und Köln auch objektiv verwendbare Darſtellungen der Einzelhandelsverbände vorlagen. Dieſe begnügten ſich nicht mehr mit Erhebungen über Umſätze und Unkoſten, ſondern ließen zum Teil auch die Umſätze je Arbeitskraft und den Umſchlag des Lagers erkennen. In dieſen beiden Beziehun⸗ gen müſſe das mehr quantitativ gehaltene Bild der bisher vorltegen⸗ den Enquetebände durch die urſächlich tiefer eindringende Frage ergänzt werden, ob die Umſatzziffern je Verkaufskraft außer von der planmäßigen Geſtaltung des Arbeitsganges nicht auch von objektiven Notwendigkeiten abhingen. So z. B. werde die Anſtellung ſpezieller Verkaufskräfte für beſondere Warengattungen, auch bei geringen Um⸗ ſatzziffern als eine qualitativ weſentliche Aufgabe des Einzelhandels anzuſehen ſein. Eine ähnlich meritoriſche Ergänzung iſt für die Be⸗ triebszählung des Einzelhandels erforderlich. Der Redner ſchilderte ſodann die Entwicklung der Einzelhandelsumſätze während der Kon⸗ junkturphaſen ſeit 1925. Die Widerſtandsfähigkeit des Einzelhandels gegen Konjunkturrückſchläge habe im Jahre 1928 doch ihre Grenzen gezeigt. Schließlich entſchieben über die Kaufkraft auch der Arbeit⸗ nehmer nicht die Tariflöhne, die durch Arbeitsloſigkeit und durch Ar⸗ beitskämpfe erſchüttert werden. Der Einzelhandel ſuche ſeine Selbſt⸗ finanzierung zu ſtärken, indem er ſeine Kunden durch langfriſtige Ab⸗ zahlungen vor der Abwanderung zu manchen ſogenannten Konſumen⸗ tenverbänden mit ihren oft bedenklich weitgehenden Teilzahlungen zu⸗ ee n 2 E Waggonverhandlungen noch nicht aufgenommen Vorausſichtlich Dividendenerhöhung bei Gebrüder Schöndorff Die vor wenigen Monaten angebahnten Verhandlungen wegen einer internen Verſtändigung zwiſchen dem Verein der Weſt⸗ deutſchen Waggonfabriken, Gebrüder Schöndorfß und der Zinke⸗Hofmann⸗Buſch⸗Werke AG. ſind inzwiſchen noch nicht wieder aufgenommen worden, nachdem die Reiſezeit eine Unterbrechung notwendig gemacht hatte. Wie verlautet, iſt ein ge⸗ nauer Zeitpunkt für die Wiederaufnahme zwar noch nicht vorgeſehen, jedoch iſt man grundſätzlich darin übereingekommen, die Verhand⸗ lungen nach bieſer Unterbrechung weiterzu ren. Die übereinſtim⸗ mende Meinung der Verhandlungspartner, aus Rationali⸗ ſierungsgründen in der Waggonbau⸗Induſtrie weitere Zu⸗ ſammenfaffungen der Produktion durch Stillegung von Teilbetrieben erfolgen müßten, dürften den Verſtändigungswillen über die Vertei⸗ lung der Produktion unter die drei Gruppen unter dem erforder⸗ lichen Kapitalaustauſch nicht ungünſtig beeinfluſſen. Zur Dipidendenfrage bei der Waggon fabrik Ge⸗ brüder Schöndorff AG. in Düſſeldorf erfahren wir aus Ver⸗ waltungskreiſen, daß mit einer kleinen Erhöhung gegen das Vorfahr (wahrſcheinlich 10 v. H. gegen 8 v. H. i. VB.) zu rechnen ſein dürfte. Die Bilanzſitzung iſt für die letzte Hälfte des Oktobers vorgeſehen. E daß für das abgelaufene Ge⸗ hüttung gelangt. Ein Ueberblick die eventuelle Höhe ſei zurzeit noch nicht möglich, da die Ab⸗ ſchlußarbeiten noch nicht ganz beendet ſind, insbes. re auch die teil⸗ weiſe noch nicht vorliegenden Reſultate der Nebenbetriebe berückſich⸗ tigt werden müſſen. Sammlung der Aktionäre zur Hauptverſammlung der Frank⸗ furter Allgemeine Verſicherungs⸗Ac)h. Der Deutſche Aktionär⸗ verein, Berlin, und der Reichsſchutzver band der Kleinaktionäre, Berlin, haben ſich zwecks gemeinſamer Wah⸗ rung der Aktionärintereſſen in der bevorſtehenden Hauptverſamm⸗ lung am 30. ds. Mts. der Favag zu einheitlichem Vor⸗ gehen zuſammengeſchloſſen. Die Bankiers, die Aktien der Favag im Depot haben, werden erſucht, ihre Kunden auf die Notwendigkeit der ſofortigen Anmeldung zur Hauptverſommlung aufmerkſam zu machen. Auch die Aktionäre, die Aktien der Geſell⸗ ſchaft in eigener Verwahrung haben, ſich jedoch noch nicht bei einer der beiden Vereinigungen gemeldet haben, werden im eigenſten Intereſſe dringend gebeten, ſich ſofort bei der Frankfurter Geſchäfts⸗ ſtelle des Deutſchen Aktionärvereins zu melden. Die Friſt zur An⸗ meldung der Aktien läuft am 28. ds. Mis. ab.— Es liegt auch von Verwaltungsbanken⸗Seite ein Rundſchreiben vor, das die Banken⸗ ſchoft auffordert, ihre Aktien der Bank zur Vertretung in der Haupt⸗ verſammlung zu überlaſſen. Es iſt aber darauf zu verweiſen, daß die Elnſetzung einer Reviſtonskommiſſion und Regreßguſprüche ge⸗ gen den Aufſichtsrat, dem Vertreter der Verwaltungsbanten ange⸗ hören, gefordert werden. Aus dieſen Tatſachen heraus ſollten die Verwaltungsbanken mit jeglicher Initiotive zur Stimmenſammlung im eigenen Intereſſe ſehr zurückhalten. :: A. Riebeck'ſche Montanwerke AG. in Halle. Die v. HV. geneh⸗ migte debattelos die Regularien für das Geſchäftsfahr 192829 und beſchloß, eine Dividende von wieder 7,2 v. H. zu verteilen. Für die im abgelaufenen Geſchäftsfahr verſtorbenen Aufſichtsratsmitglieder Dr. Ing. Hermann Krey und Kammerherr v. Witte wurden Zuwahlen nicht vorgenommen. Erläuterungen über das abgelaufene Geſchäfts⸗ jahr 7 5 über die Ausſichten des laufenden Jahres wurden nicht gemacht. rückhalten wolle. Gleichzeitig wolle er ſeinen Kapitalbebarf durch Etn⸗ ſchränkung der Lagerhaltung weitgehend verringern. Der Großhan⸗ bel ſuche durch entgegenkommende Zahlungsziele dieſe Tendenz zu überwinden, um die ſtändig zunehmende Entwicklung der Einkaufs⸗ genoſſenſchaften des Einzelhandels, beſonders im Handel mit Lebens⸗ mitteln und Textilten zurückzudämmen. Ob die Abwälzung des Lagerrtſikos auf den Großhandel, und mehr noch auf die Induſtrie, die richtigſte Form der Laſtenverteilung iſt, wird davon abhängen, ob die Banken dieſe Konzentrierung der Läger in den ſtärkeren Händen der Lieferanten als Grundlage günſtigerer Kreditbedingungen anſehen werden, die auf dieſem Umwege dem Einzelhandel zu billigerem Gelde verhelfen könnten. Jedenfalls werden die Fragen der Kredit⸗ beſchaffung in nächſter Zeit entſcheidende Ueberlegungen in den Ein⸗ zelhandelsverbänden erfordern. Beim Abſatz von Waren kurzfriſtigen Gebrauchs, wie Lebens⸗ und Genußmittel, müſſe die Barzahlung, not⸗ falls durch Rabatte, wieder vorherrſchend gemacht werben. Daneben bedarf der Einzelhandel dringend einer beſſeren Verſtändigung mit den Arbeitnehmerverbänden über die Geſtaltung der Verkaufszeiten. Einzelhandel zur Arbeitsloſenfrage Der Vorſtand der Hauptgemeinſchaft des Deutſchen Außenhandels befaßte ſich in ſeiner geſtrigen Sitzung mit Fragen der allgemeinen Wirtſchaftslage im Reich und mit Fragen der inneren Organiſation der Hauptgemeinſchaft mit Bezug auf die Beratungen der Mitglieder⸗ verſammlung. F er wurde ſeitens des Vorſtandes zur Frage der Arbeitsloſenverſicherung vom Standpunkt des Einzelhandels folgende Entſchließung einſtimmig angenommen: „Der Vorſtand der Hauptgemeinſchaft des Deutſchen Einzel⸗ handels e. V. hat ſich in ſeiner Sitzung vom 7. September 1929 mit der Frage der Reform der Arbeitsloſenverſicherung befaßt. Der Vorſtand hält eine beſchleunigte Reform dieſes Zweiges ohne Er⸗ höhung der Beiträge für notwendig und möglich. Mit Sorge iſt im Einzelhandel die verſchleppende Art der Behandlung dieſes überaus dringlichen Problems durch Regierung und Reichstag verfolgt wor⸗ den. Der Vorſtand der Hauptgemeinſchaft hält es für öͤringend not⸗ wendig, daß die Reformarbeiten in kürzeſter Friſt zu einem geſetz⸗ lichen Ergebnis geführt werden, das die Mängel des bisherigen Syſtems in der Arbeitsloſenverſicherung nicht durch Beitrags⸗ erhöhung deckt, ſondern tatſächlich beſeitigt.“ Der Nee n Zur Kursbewegung ber J. G. Farben⸗Aktien. Die Aktten der J. G. Farbeninduſtrie unterlagen bekanntlich in letzter Zett einem empfindlichen Kursdruck, von dem ſich das Papier ſoeben erſt zu er⸗ holen gedenkt. Man brachte die Verſchlechterung des Börſenkurſes vtelfach mit dem Stickſtoffgeſchäft der Firma in Zuſammenhang, in⸗ dem man darauf hinwies, daß der Stickſtoffabſatz bet Jahresbeginn wegen der damaligen Kälteperiode ſtark zurückgeblieben war, infolge⸗ deſſen größere Vorratshäufungen entſtanden und Verluſte auf dieſem Gebiete eintraten. Demgegenüber weiſt der DH barauf hin, daß in einer kürzlichen Veröffentlichung des Stickſtoffſyndtkats ein recht günſtiges Reſultat der Dünge⸗Kampagne 1928/29 zum Ausdruck kamen. Für das am 30. Juni abgelaufene Jahr wurde ein Abſatz von 416 923 Tonnen Stickſtoff ausgewieſen gegenüber 388 230 Tonnen im vorangegangenen Düngejahr. Der Ausfall, der im Stickſtoffabſatz durch den kalten Winter eingetreten war, konnte alſo in den Monaten bis Ende Juni wieder eingeholt werden. Darüber hinaus trat ſogar noch eine Steigerung des Stickſtoffabſatzes um faſt 30 000 Tonnen ein. Dieſer Geſchäftszweig iſt, bekanntlich einer der wichtigſten des Far⸗ benkonzerns, während däs Kunſtſeibegeſchäft, das ja neuerdings auch in der Oeffentlichkeit lebhaft erörtert wird, für ihn von weniger gro⸗ ßer Bedeutung iſt. * Die„Rheinkraftwerk Albbruck⸗Dogern A..“ konſtituiert. In Waldshut wurde mit einem AK. von 14 Mill.„ die Rheinkraft⸗ werk Albbruck⸗Dogern A. G. errichtet. Die bereits vor eini⸗ gen Tagen vorgeſehene Gründung mußte verſchoben werden, weil zwiſchen dem Lande Baden und der Schweiz wegen des Energieaustauſches mit dem Kraftwerk Birsfelden noch Schwierig⸗ keiten entſtanden waren. An dem AK. iſt das Baden werk in Karlsruhe mit 1 v.., die Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Elek⸗ trtzitätswerke in Eſſen mit 77 v.., das Aar gauiſche Elektrizitätswerk in Aarau mit 12 v.., die Schwei⸗ zeriſche Kreditanſtalt in Zürich mit 5 v. H. und das Kraft⸗ werk Laufenburg in Laufenburg mit 5 v. H. beteiligt. Die Ge⸗ ſellſchaft übernimmt auf 83 Jahre die Konzeſſion von den bisherigen Konzeſſionären für den Ausbau der Rheinſtrecke Eiſenbahnbrcke Koblenz— Waldshut bis Rückſtan des Kraftwerkes Laufenburg. Der Bau ſoll ſofort in Angriff genommen werden. 78 v. H. der erzeugten Energie gehen nach Deutſchland, 22 v. H. nach der Schweiz. Juteſpinnerei und Weberei Caſſel in Kaſſel⸗Rothenditmolb.— Wieder 15 v. H. Dividende. Der Aufſichtsrat beſchloß, der GV. am Okt. die Verteilung einer Dividende von wieder 15 v. H. vorzuſchlagen. Einzelheiten über Umfätze, Betriebs⸗ und Reim⸗ gewinn uſw. wurden nicht gegeben. 1 * Einſchneidende Aenderungen im Weſtbeutſchen Haudelskammer⸗ ſyſtem. Im Zuſammenhang mit der in der Durchführung begriffenen Umgemeindung in Weſtdeutſchland hat der preußiſche Handel s⸗ miniſter einen Vorſchlag für die Aenderung des weſtdeutſchen Handelskammerſyſtems ausgearbeitet, der zunächſt vorſieht, daß von den insgeſamt 16 Handelskammern des niederrheiniſch⸗weſt⸗ fäliſchen Bezirks allein fünf ganz fortfallen ſollen. Von den übrigen 11 werden die in ihrem Bereich noch unveränderten Handelskammern Münſter und die vergrößerte Handelskammer Hagen als einzelne Kammern beſtehen bleiben, während die reſtlichen neun Kammern in drei öffentlich⸗rechtliche Zweckverbände gemäߧ 2 Abf. 4 des Handelskammergeſetzes zuſammengefaßt werden ſollen. Die In⸗ duſtrie⸗ und Handelskammer Siegen iſt in dieſen Reorganiſations⸗ 215 nicht einbegriffen worden. Die Handelskammern ſind zur Stellungnahme aufgefordert. Kapital und Perſönlichkeit als Elemente wirtichaftlicher Irgansſation Auf der Hauptverſammlung der Geſellſchaft Deutſcher Metall⸗ hütten und Bergleute, die am 15. September 1920 in München ſtatt⸗ fond, machte nach Erſtattung des Geſchäftsberichtes durch Dr.⸗Ing. K. Nugel Prof. Dr. Wiedenfeld⸗Leipzig ſehr intereſſante Ausfüh⸗ rungen über das obige Thema. Der Redner erklärte u..: Daß in jeder Wirtſchaftsverfaſſung zur Einrichtung und Leitung größerer Betriebe beſondere und aus der Menge der Mitarbeiter heraus⸗ gehobene Perſönlichkeiten erforderlich ſind, wird natürlich von keiner Seite beſtritten. Die Sozialiſierungspläne und die Teilverſuche einer Planwirtſchaft beruhen jedoch auf dem Grundgedanken, daß dieſe leitenden Köpfe nichts anderes zu bewirken haben, als die fachlich und techniſch gegebenen Kräfte zu richtiger Anwendung zu bringen, daß ſie alſo lediglich als„Beamte der kapitalmäßigen Tendenzen“ und nicht als ſelbſtändig geſtaltende Entwicklungs⸗ faktoren tätig werden. Die Ergebniſſe der bisherigen Planwirtſchaft zeigen bereits das Falſche dieſer Konſtruktion. Auch die Syndikate bedeuten nicht eine Ausſchaltung der Perſönlichkeiten aus den Marktentſcheidungen. Die Kämpfe der Auffaſſungen werden nur ins Innere der gemeinſamen Abſatzorgane verlegt. Und für alle Syndikate und Kartelle iſt bezeichnend, daß ſie ihren Mitgliedern irgendwo die Tür offen laſſen müſſen, ſich den Bindungen tatſächlich zu entziehen. Nicht zuletzt von dem Freiheits⸗ und Geſtaltungs⸗ drang der leitenden Männer hängt die Bildung und die Erneuerung aller Marktbindungen ab. Auch die Aufrichtung großer Konzerne ſtößt ſich immer wieder an der Notwendigkeit, den Leitern der ein⸗ zelnen Teilwerke ein hohes Maß von Selbſtändigkeit zu laſſen, und führt daher zumeiſt nur zu gemeinſamer Finanzpolitik, nicht aber zu wirklich einheitlichem Arbeiten. Der bei weitem größte Teil der Wirtſchaft, auch der Induſtrie, entzleht ſich ſogar eben des perſön⸗ lichen Elements wegen, ſowohl der Kartell⸗ als auch der Konzern⸗ bildung; das iſt heute noch überall deutlich erkennbar. Trotzdem beſteht natſtrlich kein Zweifel, daß die Werksgeſtalter in zunehmen⸗ dem Maße des Kapitals bedürfen und daß ſie deshalb auf die Ka⸗ pitolintereſſen ſtarke Rückſicht nehmen müſſen. Um das Maß ihrer Rückſicht gibt es aber allenthalben ſchärfſten Kampf. Ein tüchtiger Unternehmer wird von dem Gewinn, den er durch ſeine richtige Marktdiſponierung mit Hilfe des Kapitals erwirt⸗ ſchaftet hat, an den Kapitalbeſitzer nie mehr ausſchütten als not⸗ wendig iſt, um dieſen zum ſtillſchweigenden Genehmigen ſetner Pläne und zur Hergabe neuer Kapitolien willig zu halten. Tatſächlich (nicht rechtlich) gilt auch der Aktionär ſich ſelbſt und den leitenden Köpfen als Gläubiger, nicht als Eigentümer. Das Wiſſen um die maßgeblichen Unterlagen des Wirtſchaftens und die Energie des Ent⸗ ſchluſſes geben in der Regel das Uebergewicht über den Beſttz. Dieſes Uebergewicht zeigt ſich mit am deutlichſten in den Preiſen, die für die beiden Leiſtungen bezahlt zu werden pflegen. Kapital iſt kein Monopolelement und kennt daher für ſeine Hingabe Durch⸗ ſchnittspreiſe, die auch— über den Kurs der Aktien— ſich für Dividenden durchzuſetzen pflegen. Unternehmerleiſtung iſt dagegen individuell und wird, gerade weil ſte über Verwaltungsarbeit hin⸗ ausgeht und Geſtaltungskraft erfordert, je nach dem Grade dieſer Kraft entlohnt, bis zu fenen Monopoleinkommen, die für die Lei⸗ tung der größten und ſchwierigſt zu überſehenden Unternehmungen bezogen werden und in ihrem Hauptbeſtandteil, den Tantiemen, nichts onderes darſtellen, als daß der Leiter von dem ſelbſt erwirt⸗ ſchafteten Gewinn einen beſonders hohen Anteil für ſich zurück⸗ behält. Es gibt ebenſo einen Unternehmer⸗Marktpreis wie einen Kapital⸗ und einen Arbeitsmarktpreis, und der Marktkampf zwiſchen Kapital und Unternehmern um die Gewinnverteilung iſt nicht weni⸗ ger ſcharf als der Kampf zwiſchen Unternehmern und Arbeitern um die Gewinngeſtaltung. Von den Perſönlichkeiten, ihrer Willens⸗ ſtärke und ihrer Leiſtungsfähigkeit hängt es ab, wie jener Kampf im Einzelfalle ausgeht. Von ihnen, nicht vom Kapitalbeſitzer, wird guch das volkswirtſchaftliche Ergebnis, das Maß und die Richtung der volkswirtſchaftlichen Entfaltung beſtimmt. 9 r, n . Donnerskag, den 19. September 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) g. Seite. Nr. 484 Bremen und Hamburg Zur Ueberſtedlung der United States Line Die Löſung der Beztehungen zwiſchen dem Nord deutſchen loyd und der United States Line, die in Zukunft ihre Schiffe nicht mehr in Bremen anlegen laſſen wird, ſondern noch Hamburg dirigiert, iſt nach unſeren Informationen lediglich darauf zurückzuführen, daß die United States Line in den Beſitz der Chapmon⸗Gruppe übergegangen iſt. Irgendwelche fachliche Diffe⸗ venzen haben nicht zur Kündigung des Abkommens mit Bremen ge⸗ führt, doch verſpricht ſich die amerikaniſche Geſellſchaft offenbar Vor⸗ tetle von Hamburg. Für den Norddeutſchen Lloyd iſt der dadurch entſtehende Ausfall allerdings unbedeutend, da er, wie ſchon ge⸗ meldet, ſeinerſeits eine vermehrte Tonnage in den amerikaniſchen Dienſt ſtellen wird. Auf der anderen Seite bedeutet die Gründung des Mittel⸗ europäiſchen Lloyds einen außerordentlichen Erfolg für die Geſellſchaft. Dieſe neue tſchechiſche Schiffahrts⸗Geſellſchaft erhält ein. vollſtändiges Monopol, an dem auch der Norddeutche Lloyd porti⸗ zipiert. Für die Bedeutung der dem Lloyd zuwachſenden Frachten iſt zu bedenken, daß die tſchechiſche Güterbeförderung ungefähr ein Sechſtel des ganzen Umſchlages im Hamburger Hafen ausmacht. Der Norddeutſche Lloyd erhält auf dieſe Weiſe die Möglichkeit einer weſentlich beſſeren Ausnutzung ſeines Frachtraums, wovon man ſich eine entſprechende Stärkung der Rentabilität verſpricht. Früher verteilten ſich die Ausfuhrgüter ous der Tſchechoſlowakei auf die werſchiedenſten Schiffahrts⸗Geſellſchaften, während nunmehr alles in einer Hand konzentrzert iſt. Von Verwaltungsſeite des Nordd. Lloyd wird beſtätigt, daß es der Nordd. Lloyd„angeſichts vorliegenden ausländiſchen Wettbe⸗ werbes und eines Hamburger Vorganges für richtig gehalten hat, in deutſchem wirtſchaftlichem Intereſſe und in dem der Verſtändigung mit der Tſchechoflowakei ſeine Mitwirkung bei einer ſolchen Grün⸗ dung unter gewiſſen Vorausſetzungen nicht zu verſagen. Eine amt⸗ liche Nachricht über die Erteilung einer ſolchen Vorkonzeſſion und de⸗ ren Bindungen in dem Norddeutſchen Lloyd noch nicht zugegangen, ſo daß weitere Veröffentlichungen verfrüht wären.“ :: Deutſche Schiffs⸗ und Maſchinenban AG. in Bremen.— Zur Vertragserfüllung mit Blohm u. Voß bereit. Die„Deſchimag“ teilt auf Anfrage wegen Auflöſung des Hamburger Vulkan mit, daß ſie gewillt ſei, den Vertrag mit Blohm u. Voß zu erfüllen. Dieſer Ver⸗ trag ſieht, wie ſchon früher mitgeteilt, eine Dock⸗ und Reparaturge⸗ meinſchaft zwiſchen Deſchimag und Blohm u. Voß im Hamburger Hafen vor. Blohm u. Voß haben auf Grund dieſes Vertrages bereits ein Dock des Vulkan übernommen. Osnabrücker Kupfer⸗ und Drahtwerke, Osnabrück. Wie ver⸗ lautet, hat das am 30. Juni abgelaufene Geſchäftsjahr in Anbetracht der allgemeinen wirtſchaftlichenVerhältniſſe einen nicht unbefriedigen⸗ den Verlauf genommen. Dementſprechend dürfte vorausſichtlich wie⸗ der mit einer Dividende in mindeſtens Vorjahrhöhe(6 v..) zu rechnen ſein. * Max Kohl AG., Chemnitz. Die o. HV. genehmigte einſtimmig die vorgelegte Bilanz ſowie Gewinn⸗ und Verluſtrechnung für 1928/29. Aus dem Reingewinn von 219 362(147 767)/ werden 10(i. V. 7) v. H. Dividende auf die Sta. und VA. ausge⸗ ſchüttet und der Reſt auf neue Rechnung vorgetragen. Ueber den gegenwärtigen Geſchäftsgang wirt mitgeteilt, daß die Ausſichten zur Zeit gut ſeien. Eine beſtimmte Vorousſage laſſe ſich jedoch nicht machen. Berliner mekallbörſe 18. 9 Nüpfer Blei Zink 3 5 bez. Brief Geld bez. Brief Geld bez. Brief Geld anuar], 149.50 149,.—,—[ 47,.— 46,75—.—[49.50 49,.— ebruar. N, 47.— 47,— 50.— 49.50 ö 5 47.— 47.— 50,— 49.— April 5 47,.— 47, 50.25 49,50 Mai 47,.— 47.— 50.50 49,50 uni 47.25 47.— 50,50 49,75 uli. 47,2547,— 50,50 49175 uguſt 47,2547. 50.50 49.— Sept. 47,75 47.— 49,50 34.50 Oltober 47, 46,75 48.— 47.75 Nov. 47,— 46,75 49.— 48.— Dez. 47.— 456,75 49.50 49,25 bohnen 10—12; Elektrolytkupfer, prompt, 171.— Antimon Regulus 6468 Orig. Hütten⸗Aluminium 190.— Silber in Barren, per leg 10,00 71.75 dgl. Walz⸗Drahtbarren 194,.— Gold, Freiverkehr, 10 zr. 28,00.— 28,20 Hüttenzinn, 90 v. H.— Platin, dio! 1 rr—16 Reinnickel, 98—99 v. H. 350.— Preiſe(ohne Edelmetalle) für 100 Kg Londoner mekallbörſe Metalle in g pro[ink prompt Silber Unze stand, 137/40) fein. Platin Unze E Alumin. Ink do. Ausl. 8. do, Elektw. 84,75 84, 75 Queckſilber 5 74,25 74,75 Zinn Kaſſa 205.5 204,5 Antimon Re. 52,50 52,25 92 24,45 5— 85 82—— 2 2. — Kupfer Kaſſa do. 3 Monate 7275 75,15 do. 3 Mona 208,8] 208,7JPlatin 85 19,85 Sellementſpr. 74,25 74,75 do. Settlemen] 205,5 204,7] Wolframerz 957 35.— kupfer elektrol. 84,79 84.75 do. Banka 219.0 218,2 Nickel Inland 175,0 175,0 do, beſt ſelee 81 25 80 50 do. Straits 209.5 208.7] do. Ausland 175,0 175,0 do ſtrong sh 110,01 110,0 Blei prompt 23,50 28,45 Silber„ Karlsruher Prosuktenbörſe- 18. September Abteilung Getreide, Mehl und Futtermittel: Es hat ſich am Brotgetreidemarkt gegenüber der Vorwoche nichts geän⸗ dert. Das neue Getreide begegnet nach wie vor geringem Intereſſe. Zu verkaufen iſt außerordentlich wenig. Futtermittel ſind bei eben⸗ falls geringen Umſätzen etwas gefragter. Süddeutſcher Weizen 25,50 Mark, deutſcher Roggen 20,25— 20,50 /, Braugerſte, je nach Qualität, 22.— 23,50 /, Futtergerſte, deutſche Sortiergerſte und bezugsſchein⸗ pflichtige ausländiſche, 18—21 /, deutſcher Hafer, gelb oder weiß, je nach Qualität, 18,25—19 /, Plata Mais, bezugsſcheinpflichtig, 21., Weizenmehl, Mühlenforderung 3838,25 /, Roggenmehl 60/5 v.., ſüdd. Mühlenforderung 30,50— 31,50 /, Weizenbollmehl(Futtermehl) je nach Fabr. 12,35—12,75 /, Spezialfabrikate entſprechend teuerer. Weizenkleie, fein, 10,75 /, Weizenkleie, grob, 11,25 /, Biertreber, je nach Qualität, prompt 17,75—18,25 /, Malzkeime, je nach Qualität, 17 /, Trockenſchnitzel, loſe, 14,50—14,75 /, Rapskuchen, loſe, 18,25 bis 18,50 /, Erdnußkuchen, loſe, 22 /, Kokoskuchen, je nach Fabrikat, 20,75—21,25, Soyaſchrot, ſüdd. Fabrikat, 20,5021 /, Leinkuchen⸗ mehl, je nach Fabrikat, 25,5026 /, Speiſekartofſel, gelbfl., 66,50 /, Speiſekartoffel, weickfl., 5 1. Rauhfuttermittel: Loſes Wie⸗ ſenheu, gut, geſund, trocken, 10,50—11 /, Luzerne, je nach Qualität, 11,5012 /, Stroh, drahtgepreßt, je nach Qualität, 66,75. Alles per 100 Kilo.— Abteilung Weine und Spirituoſen: Lage unverändert. f Badiſch⸗Pfälziſche Zentral⸗Häuieauktion Bei der geſtern in Mannheim abgehaltenen Auktion verlief der Verkauf, trotz im allgemeinen feſter Tendenz, ſchleppend. Die Preis⸗ geſtaltung war unregelmäßig, ſodaß teilweiſe kleine Aufſchläge und Abſchläge erfolgten. Im einzelnen erzielten je Pfd. in Pfennigen: 1 30-43 50 59[ 6079] 580—99 J 100 u. mehr Kuhhäute 68—79 75 85½ f 75/½—87½ 88 ¼—86½— Ochſenhäute 7478 787 82/ 75 88 78— 817 7278 Rinderhäute 88 885, 8096 7893[75½—78¼— Farrenhäute. 68¼—78 67—71. 6069 50—63 49—58ʃ/ Kuhhäute: m. K. 30—49 Pfund 54,50; 50—59 Pfund 62,50; 60 bis 79 Pfund 64,25—69,25; 80—99 Pfund 74,25. Ochſenhäute: m. K. 50—59 Pfund 64; 60—79 Pfund 71; 80-99 Pfund 68; 100 u. m. Pfd. 66,75. Rinderhäute: m. K. 30—49 Pfund 76; 50—59 Pfund 73,50; 60—79 Pfund 76,25 76,50; 80 u. m. Pfund 74. Bullenhäute: m. K. 60—79 Pfund 60,25; 80—99 Pfund 42,75; 100 u. m. Pfund 41. Schuß⸗ häute 35—59. Das Angebot an Großviehhäuten belief ſich auf 22.155 Stück. Kalbfelle: rote o.., gem. bis 9 Pfun⸗ 451—15 Pfd. 136,50—143; 15,120 Pfund 104; Schußkalbſe 98,50. Freſſerfelle, rote o. K. 78,50; angeboten waren 27 685 Stück Kalbfelle Freſſerfelle. Schaffelle, vollwollige 7 halbwollige 70,50— 72,50; 72,50; kurzwollig 65; Blößen 55. Das Angebot an Schaffellen belief ſich auf 1509 Stück . * Schifferſtadter Gemüſeauktion vom 18. Sept. Auf der heutigen Schifferſtadter Gemüſeauktion wurden ſolgende Preiſe erzielt: Birnen —7; Zwetſchgen—7; Aepfel—8; Spinat 12—22;, Bohnen 10—16; Wirſing-10; Weißkraut—37½; Rotkraut—11; Tomaten—4; Zwiebeln—5; Blumenkohl—40; Endivienſalat—9. Anfuhr ſehr gut, Abſatz flott. * Obſt⸗ und Gemüſemarkt Weinheim vom 18. Sept. Anfuhr ſehr ſtark, Nachfrage mäßig. Erlöſt wurden je 100 Pfund Birnen 4— 25 und 31 * Obſtgroßmarkt Neuſtadt a. d. Hdt. vom 18. Sept. Auf dem deu⸗ tigen Markt wurden pro Pfund folgende Preiſe erzielt: Aepfel—4185 Birnen 315; Mirabellen—12; Nüſſe 35; Pfirſiche 780; Reine⸗ elauden 38; Tomaten 24—25; Zwetſchgen—12; Bohnen 85. Gute Anfuhr, flotter Handel. * Bad Dürkheimer Obſtgroßmarkt vom 18. Sept. Auf dem hew⸗ tigen Dürkheimer Obſtgroßmarkt waren etwa 180 Ztr. angefahren: Es koſtelen: Mirabellen 11—13; Birnen 11—16; William Chriſt 1 bis 18; Aepfel 12—16; Pfirſiche 1029; Tomaten—4; Zwetſchgen 6 bis 9. 0 1 Bühler Obſtmarkt vom 17. Sept. Preiſe: Pfirſiche 2050, Zwetſchgen—9, Birnen 715, Aepfel—10 Pfennig pro pfund. * Vom Jutemarkt. Berlin, 18. Sept. Rohjute: In Erwar⸗ tung der Ernteſchätzung iſt der Markt unſicher. Firſts koſten: Neue Ernte Sept.⸗Okt.⸗Verſchiffung ca. 32.5, Pfd. Sterl. je Tonne, Okt. ⸗ Nov.⸗Verſchiffung 32.5 Pfd. Sterl. je Tonne. Fabrikatemarkt in Dundee. Das Geſchäft iſt wenig belebt bei leicht ſchwankenden Preiſen. Deutſcher Markt. Der Markt war weſentlich lebhaf⸗ ter. In Geweben und Säcken kamen größere Abſchlüſſe zuſtande. Das Garngeſchäft war ruhiger. . 0 8 Kölnische Illustrierte Morgen neul Zu beziehen in der Hauptnebenstelle R I, 9/11, in den Nebenstellen Waldhofstraße 6, Schwetzingerstraße 19/20 und Meerfeldstraße 13, sowie durch unsere Trägerinnen Chefredakteur; Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner— Feuilleton: Dr. S. Rayſer— Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Vermiſchtes: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles übrige: Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude Aepfel—12; Zwetſchgen—9; Pfirſiche 12—40; Nüſſe 50—65; Stangen⸗ Tomaten—6. l 30 Jahre Erfahrung und ein glücklicher Wurf! ADLER FAVORIT. e Kraft, Leben, Ausdauer, Zuverlässigkeit, Wirtschaftlichkeit. Die Erklärung: DER MOTOR! Einzig in seiner Art! Der Laie bewundert die Leistung, der Fachmann die Mittel, mit der sie erzielt. Zwischen„PS“ und„PS“ ist eben doch ein Unterschied: Lesen Sie die technisc TECHNISCHE BESCHREIBUNGd: 2 Liter Vierzylinder- unerwartet hohe Leistungsfähigkeit- Anzugsvermögen und Langsamlauf“ im Großstadt- verkehr lassen jeden Wunsch nech einem Mehrzylinder vergessen! Ungewöhnliche Verleinerung des Triebwerks: Jeder Teil zunächst für sich und nach dem Zusammenbau noch- mals stalisch und dynamisch ausgevwruchtet. Vollkommener Ausgleich der Rurbelwellenmassen durch 0 ö 5 Gegengewichte. Reine treien Fliehkräfte, dadurch Entlastung der Kurbelwellenlager. Spannungslreie, schwingungs- und schall isolierende Motoraufhängung in Gummi. Nelson-Bohnalite Leichtmeiallkolben mit Invar-Stahl- Stegen. Abnehmbarer Zylinderkopf mit allseitig bearbeiteten, unter sich abgeglichenen Kompressionsräumen. Superdimensionierte Nockenwelle. Präzisionssteuerung der Ventile. Auspuff-VWentile aus Spezial- Chromstab Hochdruck-Zentral-Umlaufschmierung. Wirksamste tropenerprobte Schnellumlaulkühlung. * he Beschreibung und Sie werden verstehen, warum! fämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Br. Baatz Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. 5. Mannbeim E 6, 2. 2 Achtung— bitte ausschneiden Anlaß-Zündstromverstärker, vom Führersitz aus einschaltbar. Gemischvorwärmung im Saugrohr. 5 Spezial- Vergaser mit Beschleunigerpumpe und Starterklappe. Geschmeidige Einscheiben-Trockenkupplung. Getriebe: sämtl. Wellen rollen- bzw. kugelgelagert. Großer Oelinhalt. Geschliſſene Zahnflanken, dadurch geräusch- loser Laul. Explosionssicherer Hecktank und Unterdrucklörderer. Als Phaeton 5330.- RM, als Speziallimousine 5575. RM, als Zweisitzer-Cabriolet 6950.- RM ab Werk.— Steuer: 77 Pig. pro Tag- 283. RH pro Jahr. Alle Wagen mit hydraulischer Vierradbremse, Zentral- Chassisschmierung, Stoßstangen, Stoßdämpfern elc. 5 0 * Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabef Donnerstag, den 19. September 1929 Alus dem Lande Perſonal⸗Veränderungen im badiſchen Staatsdienſt 1 Verſetzt wurde Reviſionsoberinſpektor Julius Glück in Säckingen zum Bezirksamt Karlsruhe, Reviſionsinſpektor Ernſt Hübler in Pfullendorf zum Bezirksamt Sinsheim, er Adolf Warth in Sinsheim 17 Bezirks⸗ amt Säckingen, Oberreviſor Paul Probſt in Lörrach zum Bezirksamt Pfullendorf, Gerichtsverwalter Hermann Streif beim Amtsgericht Schönau zum Amtsgericht Pforzheim und Juſtizſekretär Karl Laun beim Notariat Boxberg zum No⸗ tariat Donaueſchingen. Reichliche Grumpenernte L. Reilingen, 17. Sept. Die Grumpenernte iſt heuer reichlicher ausgefallen als in den ſonſtigen Jahren, was mit der ungewöhnlich trockenen Witterung zuſammenhängt. Das Mehrgewicht und die beſſere Qualität iſt auf das Konto der Sandblätter zu ſchreiben, von denen ſich viele noch vor der Ernte in Grumpen verwandelt haben. Es iſt daher eine berechtigte Hoffnung der Tabakpflanzer, wenn ſie für die ſo „verbeſſerten“ Grumpen auch einen höheren Preis er⸗ warten. Wie dieſer ausfällt, wird am kommenden Donners⸗ tag auf dem Karlsruher Verkaufstag der badiſchen Landwirt⸗ ſchaftskammer, wo das Reilinger Gut zum Verkauf gelangt, ſich entſcheiden Die Winterſchäden an den Obſtbäumen R. Aus dem Kraichgau, 17. Sept. Für den Kenner machen ſich nun die emfindlichen Froſtſchäden an den Obſtbäumen bemerkbar. Hauptſächlich die Nußbäume ſind davon be⸗ troffen worden. Auch haben in verſchiedenen Gegenden die Spätz wetſchgen bäume empfindlich gelitten. An vielen Apfelbäumen ſind auch viele dürre Aeſte und zum Teil ab⸗ geſtorbene Kronen zu beobachten. Dies iſt hauptſächlich bei den gepfropften und unterernährten Bäumen der Fall. Man hat die Feſtſtellung gemacht, daß nicht nur die empfindlichſten Sorten betroffen wurden, ſondern daß ſowohl geſunde als auch weniger geſunde Bäume gelitten haben. Es empfiehlt ſich daher, ſofort nach der Ernte die abgeſtorbenen Aeſte zu entfernen, die beſchädigten Bäume zu verjüngen und reich⸗ lich zu düngen, damit ſie gekräftigt ſich bald wieder erholen werden. Feſtgeſtellt ſei noch, daß am wenigſten die Pfirſich⸗, Stachelbeer⸗ und Johannisbeerbäumchen unter dem Froſt ge⸗ litten haben. Dieſes Jahr waren dieſe nicht von der Kräuſel⸗ krankheit oder vom amerikaniſchen Stachelbeermehltau be⸗ fallen. Sie waren, obwohl ſie nicht geſpritzt wurden, mit ſchönen geſunden Früchten voll beſetzt. Ein Gefängnis verkauft * Walldürn, 18. Sept. Das hieſige Amtsgerichtsgefäng⸗ nis, deſſen Ankauf die Gemeinde ablehnte, iſt nunmehr um den Preis von 10 000/ in den Beſitz von Vincenz Auguſt Löhr übergegangen. Ein„feiner Herr“ * Karlsruhe, 18. Sept. In einem hieſigen Hotel ſtellte ſich ein angeblicher Vertreter eines Automobilklubs aus München vor, um Quartier für 35 Perſonen zu vereinbaren. Er überredete auch den Wirt, ſich als Mitglied des Klubs aufnehmen zu laſſen, wofür dieſer einen Bet⸗ trag von 50 Mark zahlte. Das gleiche Manöver hat der„feine Herr“ bereits in Pforzheim angewandt. Der von ihm„vertretene“ Automobilklub in München exiſttert gar nicht. Der Wildbeſtand des Schwarzwaldes * Neuſtadt i. Schw., 16. Sept. Trotz des überaus ſtrengen letzten Winters iſt der Wildbeſtand im Hochſchwarzwald und auf der Baar recht gut. Die Zahl für Fallwild überſteigt nicht allzuſehr die Durchſchnittsziffer. Man hätte eigentlich anneh⸗ men ſollen, daß der Winter weit größere Opfer gefordert c hätte. Dieſe überraſchende Tatſache der geringen Wildverluſte gegenüber anderen deutſchen Revieren iſt ohne Zweifel damit zu erklären, daß das Wild in den rauhen Höhenlagen des Schwarzwaldes und der Baar ſehr wetterhart iſt. Weiter⸗ hin iſt es aber an die künſtliche Fütterung gewöhnt und der Jagdpächter beſchickt die Futterſtellen ſchon, ehe der erſte Schnee fällt. Die heurige Bockjagd bietet daher gute Schuß⸗ gelegenheit. Sinkender Waſſerſtand des Bodenſees * Konſtanz, 18. Sept. Infolge des trockenen Wetters iſt der Bodenſee in den letzten 14 Tagen um einen halben Meter gefallen. Das Sinken des Sees um einen Zenti⸗ meter bedeutet eine Waſſerverminderung um fünf Millionen Kubikmeter. Der Bodenſee hat alſo in den letzten zwei Wochen 250 Millionen Kubikmeter Waſſer verloren. Zum Lagerhausbrand in Breiten * Bretten, 18. Sept. Zu dem Brand des genoſſenſchaft⸗ lichen Lagerhauſes in Bretten wird von maßgebender Seite mitgeteilt, daß an zuſtändiger Stelle vom Nachweis eines Altbis des unter dem Verdacht der Brandſtiftung verhafteten Lagerverwalters Foos und von einer bevorſtehenden Haft⸗ entlaſſung nichts bekannt iſt. Vielmehr trifft das Gegenteil zu. Die geſchäftlichen Verfehlungen des Joos ſind erwieſen und ſind bereits Gegenſtand„ Unterſuchung. * Oberbalbach(A. Tauberbiſchofsbein, 17. Sept. Am Sonntag abend gegen 8 Uhr brach in der Scheune des Land⸗ wirts Kaſpar Lanig Feuer aus, dem binnen kurzer Zeit z wei Scheunen und ein Schuppen zum Opfer fielen. Das Vieh und ein großer Teil der landwirtſchaftlichen Geräte konnten noch rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden. Da⸗ gegen gingen die großen Vorräte an Getreide, Heu und Stroh in Flammen auf. Der Schaden wird auf an⸗ nähernd 50 000 Mk. beziffert. * Villingen, 17. Sept. Die Brandſtiftung auf dem Bickenberg in der Nacht zum Montag iſt nunmehr auf⸗ geklärt. Der 22jährige ledige Hilfsarbeiter Ernſt Kaiſer, der ſich unter den in der Brandnacht Verhafteten befindet, hat eingeſtanden, das Feuer gelegt zu haben. Er war ärger ⸗ Lich darüber, daß der Beſitzer Haller bei einem Streit in einem in der Nähe gelegenen Gaſthof einen Gaſt verletzt habe, der dann bewußtlos vor dem Gaſthof aufgefunden wurde. Die beiden anderen Verhafteten wurden wieder auf freien Fuß geſetzt. * Waldshut, 17. Sept. Hier wurde ein 18 Jahre alter Burſche verhaftet, der, obwohl er aus ärmlichen Ver⸗ hältniſſen ſtammt, in letzter Zeit durch ſeine großen Aus⸗ gaben auffiel. Er hat Ege antden im Juli bei einer hieſigen Firma einen beträchtlichen Gelddiebſtahl verübt zu haben. Das Geld hat er mit guten Freunden in kurzer Zeit in leichtſinnigſter Weiſe verausgabt, ſo daß faſt nichts mehr vorgefunden wurde.— In Unterlauchringen überfuhr ein Motorradfahrer einen acht Jahre alten Knaben und verletzte ihn ſchwer. Ohne ſich um fein Opfer zu kümmern, machte ſich der rückſichtsloſe Menſch aus dem Staube.— In Dangſtetten ſtürzte ein Motorradfahrer ſo unglücklich, daß er bewußtlos liegen blieb.— In Altenburg verübte ein Dienſtmädchen Selbſtmord durch Erſchießen. 8— Nach kurzer schwerer Krankheit entschlief sanft mein lieber Sohn und Bruder Wilhelm Kuss im Alter von 19 Jahren Mannheim(Sophienstr. 14), 18. Sept. 1929 Emilie Kuss WWe. geb. Hardung Anma Kuss 8261 Die Beerdigung findet Freitag, den 20. Septbr., nachm. ½4 Uhr von der Leichenhalle aus statt Erkläre hiermit, daß die Verleumdung ge⸗ gen meine Frau Klara Molter, z. Eichbaum, Friedrichſtr. 77, nicht von mir aus, ſondern von ſeiten meiner Ver⸗ wandten geſchah, welche gerichtlich ver⸗ folgt werden. B131 Karl Molter. Wirt Neckarau Von 46.50 an Ait. Veröftentichungen dor Stadt Kannhelm Morgen früh auf der Freibank e Anfang Nr. 200. Z3Zwangsverſteigerung. Freitag, den 20. Sept. 1929, nachm. 2 Uhr werde ich im hieſigen Pfandlokal Q 6. 2 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 1 Schreibmaſchine, ca. 380 Paar wollene Damen⸗ und Kinderſtrümpfe, 1 große Partie Anſichtskarten, Spielkarten, Neujahrs⸗ karten, Füllfederhalter, Möbel und Sonſtiges. Mannheim, den 18. September 1929. 10512 Lindenmeier, Gerichtsvollzieher. Z3Zwangsverſteigerung. Freitag, den 20. Sept. 1929, nachm. 2 Uhr werde ich im hieſigen Pfandlokal d 6. 2 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: Möbel u. e verſchied. Art u. a. m. 10 514 Mannheim, den 18. September 1929. Weber, Obergerichtsvollzieher. Das wegen Gasexplosion am 4. September geschlossene Geschäft ist ab Donnerstag, den 19. Sept. wieder Vollständig geöffnet. 9 früher D 2, 14— jetzt P 5, 14 Laden enge Planken, Seitenstraße neben Schuhhaus NEHER. Sehr preiswerte Herren“, Speise- und Schlafzim-Lampen. Durch eig. Anfertigg. v. Drahtgestellen u. 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Ferdinand Bruckner ble letzten Spleltage uszenierung: Richard Dornseiff 1 f—— d keß, Ee e eee nee ee N Reizend allerllebst und keß, ist Anfang 19.30 Uhr Ende nach 21.80 Uhr„Dlna Gralla“ als„Tolle Komteß“! Pereo nen: guten Doppel programmes! Frau von Wies Lene Blankenfeld i i Arte PyEmIZTR fes 8 Broffſilmes: Otttried bre Kinder[Bum Krüger Die majestätische Bergwelt des 1 Liselotte Karin Vielmetter f 6 f Dietrich v. Wieg, ihrschwag. Hans Godeck Bernina Gebietes bildet den . We 1 i e acer prachtvollen Rahmen und ummerer, Studen Illy Birgel: 5 3 Gustav Tunichtgut, Kellner Hans Finchr Hintergrund des alpinen Spiel- u Akred Fischau Erich Musil Hochgebirgsfilmes: i 5 5 Frau Berlessen Ida Ehre 5 5 Josef mre Söhne Raoul Alster 0 1 5 Eine lustige Ehe- und Liebeskomödie frei nach der bekannten, 15 7 1 1551 been Sele 1115 5 erfolgreichen Operette von Ernestine Puscheck, Köchin Elisabeth Stiele f ö 5 13 ee Lilian Berley f 9 8 Walter Kolle a Kudelka, Wirtin Eva Fiebig 2.. 7 Friseur Fritz Linn ODer Gelengene der Bernina 885 2 VVV 15 355 7 I. Kommissar j der Mord- Hlohannes Heins 13 0 A kommis.((see Renkert Ein abenteuerliches Schieks a“ Werner Fütterer 8 Dina Gralla 6 Arat J non(Georg Kobler zweier Menschen mit 5 9 l. Sebimmelweis Erite Walter Paul Hörbiger Tilla Garden. S Hoch Peer Voss 1 A. B. i Weis f rate Dame unie Heuser f 5— Zweite Dame Gretel Heiß in der Hauptrolle. 95 R. 5 oberts 142 1 ſunger Mann Walter Rießland 0 Max Ehrlich ommissar Joseph Renkert Hier z u: 5 ö Vor Gericht: 5 m Belprogramm: Vorsitzender im Johannes Heinz LISssI Arna 9 Die beiden unverwüstliehen Filmkomiker Lern Prozeß Fritz Linn 5 5 89 5 Verteidiger e Karl Marx 5 in dem Schwedenfilm: 18 0 i Vorsitzender Wilhelm Kolmar* 1K 1 1 4 Vage Proreh(Hale Renkert I 0 1 0 1. f N 1 1 U E.. n Verteidiger Nagerle Walter Riehgland ö 1(auf dem Pulverfaß) Staatsanwalt! Schimmel- Karl Fassot negle: Gusjav Nolander Elin Fllm der braus enden Lachstürmel! Verteidiger 865 Ernst Langheinz 2 Feen) im Prozeß 1 Köhler Vorsitzender Erich Dürr Fercdeger presst Karl Best 5 Anfang 85 5,20,.50, 8 Uhr Verteidiger Fischau Karl Haubenreißer 5 Justiz wachtmeister Harry Bender Alter Richter Hans Godeck Jungerer Richter Gerhard Stora faPOTLLO A gel die Devise, denn 8306 Es ist was los! ersten deutschen fleute letzter Tagl 5 N Urauffübrurg! Im Prater blühn/ Wieder die Bäume Regie! E. W. Erno In den Hauptrollen: Lillan Ellis- Werner Fütterer Alb. Paulig- Valeria Blanka Karl Auen- Robert Thiem Die große Varietés- Revue in 35 lustigen Bildern 38 ird auch Ihren ungeteilten Beiſall finden. Preise nur 50 Pfg. bis Mk..— Vorverkauf 1012 ½ und ab 8 Uhr — Aab heute Crohlilm: von 2 SRU IUntrsenm im Bewprogramm: Melodie der deutsche Neisterregisseur Die Weltreise des enumMUA Mohn de Mebiichste deutsche Schauspielerin Je BARRVNMORE Amerikas raster Sehteker aun deen 2 ä 4 de + Welt! Alhambra Alhambra Alhambra woeneg: 78552.15,.50 Tonen e 1 I Wa- Oreiscstfer: J. 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