Bezugspreiſe; In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. ene EG, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R.91 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofftr 6, Sören ene 19/20 u. Meerfeldſtraßs 13 Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 2495124952 u. 24953 Negelmäßige Beilagen: N ö vech Montag: Sport und Spiel Dienstag wechselnd: Aus der Welt der echnik 1 Abend ⸗ Ausgabe Völkerbund? Die Stellungnahme der Nationen zu Cecils Abrüſtungsvorſchlägen Die Saboleure der Abrüſtung * Genf, 20. Sept.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Die Abrüſtungskommiſſton beſchäftigte ſich zu Beginn der heuti⸗ gen Vormittagsſitzung unter Weiterführung der Diskuſſion über den Antrag Lord Robert Cecils mit folgenden An⸗ gelegenheiten: Es wurde ein von den Vertretern Deutſch⸗ lands, Frankreichs und Japans ausgearbeiteter Entſchlie⸗ ßungsantrag angenommen, der dahin geht, daß ein Fachaus⸗ ſchuß die Bedingungen feſtzuſtellen habe, unter denen in Kriſenzeiten die im Dienſte des Völkerbundes ſtehen⸗ den Luftfahrzeuge ihre Bewegungsfreiheit er⸗ Halten ſollen. Selbſtverſtändlich iſt hier eine Verſtändigung ntit allen Regierungen notwendig. Der Vertreter Spaniens ſtellte den Antrag, den Völkerbund mit einer Luft⸗ Flotte auszuſtatten, die aber keinesfalls für Sanktionen angewandt werden dürfe. Hierauf wurde die Debatte über den Abrüſtungsvorſchlag Lord Robert Cecils fortgeſetzt. Der Vertreter Norwegens und Vorſitzender der Interparlamentariſchen Union, Lange, gab die Erklärung ab, daß er im Auftrage ſeiner Regierung den Antrag Ceeils unterſtütze. Er widerlegte die von fran⸗ zöſiſcher Seite erhobenen Bedenken, daß es„unmöglich“ ſei, bei der zweiten Leſung des künftigen Abrüſtungsvertrages die von Lord Robert Cecil beantragten Abänderungen einer Er⸗ örterung zu unterziehen. Lange warnte ſehr eindringlich die Abrüſtungskommiſſion vor den Folgen einer kur zſichtigen und zweideutigen Politik. Er erinnerte daran, daß die öffentliche Meinung über den Stand der Abrüſtungs⸗ debatte in Geuf alarmiert ſei und ſich bereits die Frage vor⸗ lege, was eigentlich hinter dieſen Sabotagemanövern ſtecke. Es taucht wieder in der Oeffentlichkeit der Verdacht auf, daß dunkle Intereſſen die wahre Abrüſtung verhindern und außerdem einen neuen Rüſtungswettlauf vorbe⸗ reiten. Sollte die allgemeine Abrüſtungskonferenz nicht ein greifbares Reſultat liefern, ſo würde man an der Zu⸗ kunft des Völkerbundes verzweifeln müſſen. Lange pflichtete den geſtrigen Ausführungen des Grafen Bernſtorff vollkommen bei. Er erklärte, daß in ſpäteſtens zehn Jahren eine neue ernſte Kriegsgefahr außf⸗ tauchen werde, wenn man nicht rechtzeitig mit größter Energie das Abrüſtungsprohlem einer ehrlichen und alle Teile befrie⸗ digenden Löſung zuführe. Die Rivalität der Rüſtungen ſei eir ernſtes Friedenshindernis. Dieſes Bewußtſein durchdringe die öffentliche Meinung der ganzen Welt. Polniſcher Vorſtoß gegen Graf Vernſtorff i Nachdem Lange mit großem Nachdruck die Erörterung der Ceeilſchen Vorſchläge empfohlen hatte, kam der Pole Sokal zu Wort. Er verlas einen Text, deſſen Hauptſtück die glatte Ablehnung Lord Cecils Antrag bildete. Sokal wandte aber die billige Taktik an, von einer Kritiſie⸗ rung der Anträge abzuſehen und dafür gegen den Vertreter Deutſchlands, Graf Beruſtorff, einige geſchmackloſe und perſönliche Angriffe zu richten. Er ſagte nämlich, daß Graf Bernſtorff innerhalb der Ab⸗ rüſtungskommiſſion eine Minderheit konſtrurieren wolle, um mit deren Hilfe die Mehrheit in Schach zu halten. Er warnte den Vertreter Deutſchlands vor einer ſolchen Taktik, die zum völligen Scheitern der Abrüſtungsverhandlungen führen könne. Dann ſtellte er die Behauptung auf, daß nicht in der ganzen Welt, ſondern nur in Deutſchland eine ungün⸗ ſtige Beurteilung der Genfer Abrüſtungsverhandlungen vor⸗ handen ſei. Hier ſtellte ſich Sokal in ſchärfſten Gegenſatz zu den Er⸗ klärungen Lord Robert Ceeils und zahlreicher anderer Redner. Es kam ihm offenbar darauf an, den Vertreter Deutſchlands irgend wie ins Unrecht zu ſetzen, ſei es auch mit Hilfe gänzlich unhaltbarer Argumente. Sokal ſprach wieder ſehr viel von der„Sicherheit“ und ſpendete den Troſt, daß man nicht auf einmal zu einem idealen vollkommenen Reſultat kommen könne. Die Ablehnung der Cecilſchen Anträge wiederholend verſicherte Sokal, daß Polen ernſtlich beſtrebt ſei, die Ab⸗ rüſtung zu fördern. Schließlich rückte er damit heraus, daß Dr. Beneſch(Tſchechoſlowakei) einen Löſungsvorſchlag aus⸗ gearbeitet habe, des Inhalts, daß die Vollverſammlung in einer Reſolution der nächſten vorbereitenden Abrüſtungs⸗ konferenz einige Wünſche mit auf den Weg geben ſoll. Wei⸗ ſungen dürften aber, ſo erklärte Sokal, der vorbereitenden Abrüſtungskonferenz nicht erteilt werden, denn es wäre ge⸗ fährlich, die„Arbeitsmethoden zu ſtören.“ Man erkennt aus dieſer Formulierung den ſtarken fra n zöſiſchen Einfluß in den Ausführungen des polniſchen Vertreters. Dann ſprach der Vertreter Dänemarks, Monch, Er erklärte ſich mit Lord Robert Cecil vollkommen einver⸗ ſtanden, wies mit ſtarkem Nachdruck auf die Beunruhigung der öffentlichen Meinung hin und trat für die eheſtbaldige Einberufung der allgemeinen Abrüſtungskonferenz ein. Der Vertreter Schwedens, Sandler, ſprach ſeine volle Zu⸗ ſtimmung zu dem Antrag Lord Robert Cecils aus und be⸗ tonte, daß die ſkandinaviſchen Staaten ſolidariſch in der Ab⸗ rüſtungsfrage vorgehen. 8 Major Tanczos brachte im Namen der ungariſchen Regierung der Kommiſſton zur Kenntnis, daß er den Antrag Lord Robert Cecils aufs wärmſte unterſtützen werde, denn in dieſen Anregungen ſei die Garantie für eine praktiſche Abrüſtungspolitik enthalten. Mit dem bisherigen Arbeits⸗ ſtand erklärte ſich der Vertreter Ungarns unbefriedigt. N Der deutſch⸗öſterreichiſche Delegierte hatte gleichfalls den Auftrag, im Namen der Wiener Regierun Lor“ Robert Cecil zu unterſtützen.. Auf die Seite Frankreichs und Polens ſtellte ſich der Vertreter Südſlawiens. Er empfahl beſonders die An⸗ nahme der von Dr. Beneſch ausgearbeiteten Zwiſchenlöſung. Im Namen der engliſchen Dominien erklärte ſich der Vertreter Kauadas mit Lord Robert Cecils ee ein verſtanden. Sir J o ſter, der Vertreter Kanadas, hielt eine wahre Völkerbundsrede, in dem er, ohne ſich in peſſimiſtiſche Betrachtungen zu ergehen, die ernſte Mah⸗ nung an alle richtete, das Ziel, nämlich die Sicherung des Friedens durch Abrüſtung, mit allen Kräften zu verfolgen. Sir Foſter machte beſonders darauf aufmerkſam, daß in den Vereinigten Staaten eine zunehmende Bewegung vorhanden ſei, ſich dem Völkerbund anzuſchließen. Gerade das Ergebnis der Abrüſtungsverhandlungen werde von den Vereinigten Staaten als Prüfſtein dafür verwandt werden, ob der Genfer Völkerbund der Unterſtützung Nord⸗ amerikas wert ſei. Die Rede des kanadiſchen Vertreters machte auf alle Dele⸗ gierte einen ſichtbaren ſtarken Eindruck. Graf Bernſtorff verlangte ſodann das Wort zu einer Berichtigung. Er erklärte, daß von ſeiner Seite keine Vorſchläge gemacht worden ſind. Seiner Anſicht nach habe Sokal Lord Cecil gemeint.„Es iſt ſelbſtverſtändlich“, ſo erklärte Graf Bernſtorff,„daß ich alle Anträge unterſtütze, die auf eine Herabſetzung der Rüſtungen hinzielen. Vor⸗ ſchläge habe ich bisher überhaupt noch nicht gemacht.“ Graf Bernſtorff betonte noch einmal, daß er von dem Stand der Abrüſtungsverhandlungen nicht befriedigt ſei. Er be⸗ merkte auch, Sokal werde wohl bis auf den Mond gehen müſſen, um Menſchen zu finden, die über den gegenwärtigen Stand der Abrüſtungsverhandlungen günſtig urteilen.(All⸗ gemeine große Heiterkeit.) Sokal wollte unbedingt das letzte Wort haben. Er er⸗ widerte Graf Bernſtorff, es ſei ſeiner Meinung nach nicht empfehlenswert, eine Reiſe nach dem Mnod zu unternehmen. Er, Sokal, hoffe in baldiger Zeit den Grafen Bernſtorff da⸗ von zu überzeugen, daß Peſſimismus unbegründet ſei. Hierauf wurde die Debatte abgebrochen. Sie wird mor⸗ gen vormittag fortgeſetzt. Lord Robert Cecil ließ ſich in die Rednerliſte für morgen vormittag eintragen. Am den Zollfrieden Genf, 20. Sept.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Die Wirtſchaftskommiſſion faßte heute vormittag den Beſchluß, daß alle Staaten ſofort aufgefordert werden, ſich über die Annahme des Zollfriedens auszuſprechen. Der Völkerbundsrat ſoll in ſeiner Januartagung darüber entſchei⸗ den, ob die eingegangenen Antworten als Bereitſchaft für den Zollfrieden aufzufaſſen ſind. Die Staaten, deren Antworten als befriedigend befunden werden, ſollen hierauf Einladungen zu der den Zollfrieden vorbereitenden Konferenz erhalten. Reichstag am 30. September Berlin, 20. Sept.(Von unſerem Berliner Bürv.) Der Aelteſtenrat des Reichstages hat in feiner heutigen Sitzung unter dem Vorſitz des Abg. Eſſer die Einberufung des Reichstages für Montag, 30. September, 3 Uhr nach⸗ mittags beſchloſſen.: Auf der Tagesordnung ſollen die beiden Vorlagen über die Ar beitsloſenverſicherung, die ſogen. Haupt⸗ vorlage und die Sondervorlage für die Saiſonarbeiter ſtehen. Die Tagung wird nur wenige Tage beanſpruchen. Beabſichtigt ſind noch andere Gegenſtände zur Beratung zu bringen. Für den Sozialpolitiſchen Ausſchuß des Reichstages iſt die nächſte Sitzung noch nicht beſtimmt worden. Der blinde Paſſagier des Zeppellin, der ſich vor der letzten Abfahrt nach Amerika von der Decke der Halle auf das ausfahrende Luftſchiff geſchwungen hatte, wurde vom Amtsgericht Tettnang(bei Friedrichshafen) zudrei Wochen Gefängnis verurteilt, die aber als durch die Unter⸗ ſuchungshaft verbüßt gelten. 9897* 9 1 Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ 8 gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ 1 4 walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen 8 Erſatzanſprücchen für ausgefallene od. beſchränkte Aus aben Kraftfahrzeug und Verkehr Neues vom Silm ö 0 elnd: Maunheimer Frauenzeitung. Aus dem Kinderland Freitag: Wandern u. Veiſen Samstag: Aus Seit u. Leben Mannheimer Muſikzeitung 2 je einſp. Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorau eklamen e 91 95 Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. e 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge d urch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Mittwoch wechſelnd: Aus Seld und Garten Rom gegen Rom (Von unſerem römiſchen Vertreter) Der Kampf iſt entbrannt; er wird mit einer Unerbittlich⸗ keit und Schärfe geführt, wie ſie nur aus dem Gegenſatz zweier grundverſchiedenen Weltanſchauungen hervorbrechen können. Kirche und Staat ſtehen ſich in Italien gegenüber, greifen an, verteidigen, verſchanzen ſich hinter zwei Theſen von denen die eine ebenſo einleuchtend und überzeugend iſt wie die andere, und geben in keinem Punkte nach. Die Theſe von der„indirekten Macht“ der Kirche innerhalb des Staates läßt, wenn ihr Sinn in einem weiteren Umfang gedeutet wird, den Staat lediglich als ein zeitliches Gebilde erſcheinen, dazu beſtimmt, die an keine Zeit gebundenen geiſtigen Strömungen der Kirche aufzunehmen; der Staat iſt alſo für die Kirche nur „Mittel zum Zweck“, für ihre Machtbehauptung und Macht⸗ erweiterung, iſt— mit anderen Worten— eine unvollkommene Vorſtufe zum Gottesſtaate, die aus zweckdienlichen Gründen beſchritten werden muß. Die faſziſtiſche Theſe hingegen„Alles im Staate, Nichts außerhalb des Staates, Nichts gegen den Staat“, in die Wirklichkeit gedeutet, beweiſt das ſtrikte Gegen ⸗ teil; für den Staat iſt ihrerſeits die Kirche nur„Mittel zum Zweck“, ein religibſer Kult mit normativ moraliſchen Inhal⸗ ten, die in der vollkommenſten Weiſe dazu geſchaffen ſind, der aufbauenden Zelle des Staates, der Familie, alle zerſetzenden Einflüſſe fernzuhalten. Und ſo allein iſt auch die Bereitwillig⸗ keit zu verſtehen, mit der der Faſzismus den ſakramentalen Charakter der Ehe anerkannte und alle diesbezüglichen Rechts⸗ befugniſſe der Kirche übertrug. Aber mit der Eheſchließung hat auch die Macht der Kirche ſchon vollſtändig ihr Ende ge⸗ funden. Was aus dieſer unlösbaren Vereinigung zweier Menſchen hervorgeht, gehört ganz dem Staate, die Jugend, die Zukunft, ſein Fortbeſtehen. 5 Dieſe Gegenüberſtellung der beiden Theſen mußte erfol⸗ gen, um den unvermeidlich zum Bruch führenden Gegenſatz zwiſchen Staat und Kirche in Italien zu erklären. Die an⸗ fängliche Ausſöhnungsfreude iſt ſchon ſeit Monaten einem offenen Skeptizismus gewichen, ſodaß ſich mehr als einmal die ſcheue Frage hervorwagte, ob nicht die früheren Vorbehalte der Freimaurerei gegen eine Einigung zwiſchen Staat und Kirche zu vollſtem Recht beſtanden hätten. Aus der ſcheuen Frage iſt nun bereits eine offene geworden. So wie die Kirche in der Perſon des Papſtes in dieſen Tagen von der italieni⸗ ſchen Preſſe angegriffen worden iſt, dürfte es vielleicht ſelbſt nicht in der Zeit des ſtärkſten liberalen Atheismus in Italien geſchehen ſein. Derſelbe Papſt, der vor wenigen Monaten als der faſziſtiſche Papſt geprieſen wurde, erſcheint nun als der ärgſte Widerſacher des Faſzismus. Das gegenwärtige Regime, das ſchon längſt alle innerpolitiſchen Gegenſätze beſeitigt zu haben glaubte, hat nun einen neuen Gegner gefunden, oder vielmehr ſich einen neuen Gegner geſchaffen, den auszuſchalten, die Schwierigkeiten ins Unermeßliche ſteigern muß. Der Kampf begann, als die Kirche ihren moraliſchen Einfluß von der Familie, deren Beſtand ihr anvertraut iſt, auf die Jugend auszudehnen verſuchte, deren Beſtand jedoch von anderer Seite verbürgt wird. Die Kirche wollte aus der faſziſtiſchen eine katholiſche Jugenderziehung machen, nicht von heute auf morgen, doch mittels einer ge⸗ ſchickten Geiſtesdurchdringung, deren Programm bereits klar geprägt war. Der„Wunſch“ der Kirche ſtieß gegen einen harten Widerſtand. Nie wäre es dem Faſzismus eingefallen, ſeine Macht, die er auf die Jugend ausübt, von einer zweiten Macht durchdringen zu laſſen, ſeine Einflüſſe dem Spiel anderer Einflüſſe preiszugeben, die den Staat als unter⸗ geordnetes Gebilde ſehen. Die faſziſtiſche Jugenderziehung iſt auf heidniſchen Grundſätzen aufgebaut. Der Staat ſteht als höchſte Inſtitution des Lebens da. Die Erziehung der Jugend geſchieht vollſtändig im Hinblick auf die Erhal⸗ tung des Staates, das heißt in dieſem Fall, des faſziſtiſchen Regimes, auf ſeine Sicherung für die Zukunft und ſein mög⸗ lichſtes, durch die Zeit nicht eingeſchränktes Fortbeſtehen. Für die weltlich erzogene italieniſche Jugend iſt der Staat Aus⸗ gangspunkt und Endziel allen Geſchehens. Sie wird für ein Leben herangebildet, das ſich mit dem Tode erſchöpft. Ihr Glaubensbekenntnis iſt ein politiſches, ihre Begeiſterung eine formal äſthetiſche, ihre Opferfreudigkeit eine kämpferiſche und nicht leidende, ihre Moral eine Selbſtverantwortung; ihr Geiſt iſt ein praktiſcher und ihr Sinn auf Nützlichkeit geſtellt. Für ſie iſt die Gegenwart die Ewigkeit; und ſo lebt ſie denn vollſtändig in der Realität dieſer Gegenwart. Mag der Katholizismus noch ſo ſehr als ſtaatserhaltendes Element herangezogen werden, das ſtaatsbildende Element iſt und bleibt das faſziſtiſche Heidentum. Daß dieſe Auffaſſung von Jugenderziehung den Grun d⸗ ſätzen des Katholizismus widerſprechen muß, iſt klar. Klar iſt auch, daß die Kirche dieſen ihr verderblich ſcheinen⸗ den Geiſt aufs heftigſte bekämpfen muß, um ihr Hauptdogma, das von der Unſterblichkeit der individuellen Seele, aufrecht zu erhalten. Das fafſziſtiſche Italien mit ſeinem bewußten Traditionskult proklamiert lediglich die Unſterblichkeit des Geiſtes. Deshalb auch die Betonung, die der Jugend gegen⸗ über immer auf den Begriff„Faſziſtiſcher Geiſt“ gelegt wird. Von„faſziſtiſcher Seele“ redet niemand. Sie exiſtiert nicht, ſoll auch nicht exiſtieren. a Nun fürchtet der Faſzismus, auf Grund der Tatſachen zu recht, daß der Einfluß der Kirche auf die Jugend in dieſer das Bild vom Staate verfälſche, ſte abtrünnig mache ihrem politiſchen Glauben, den zu feſtigen das Regime in erſter Li⸗ nie für ſeine Aufgabe hält. Der Faſzismus fürchtet mit dem Einfluß der Kirche auf die Jugend das Ende ihrer Kampf⸗ ſtimmung, ihrer Opferbereitſchaft für die Ziele des Staates, ihrer Heldenverehrung, ihrer Begeiſterungsfähigkeit und ſchwendet werden. 2. Seite. Nr. 437 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe] ihres nationalen Stolzes. Er fürchtet, daß in ſie der Glaube an die Vergänglichkeit und an den Unwert aller irdiſchen Dinge geſät werde und damit der Zweifel an der Größe des Staates. Und ſomit wird auch verſtändlich, weshalb das Kultusminiſterium ſeine Umbenennung in ein„Mini⸗ ſterium für nationale Erziehung“ erhielt und ein beſonderes Unterſtaatsſekretariat für die Jugendorganiſatio⸗ nen geſchaffen wurde. Es ſollte damit zum Ausdruck gebracht werden, daß die Jugenderziehung einzig und allein Aufgabe des Staates ſei; es war dies eine warnende und zugleich drohende Geſte gegenüber dem Vatikan, der zu ebenderſelben Zeit, als die Umbezeichnung erfolgte, die katholiſche Jugend Italiens zu einer Tagung in ſeine Mauern berief. Die Worte, die der Papſt zur katholiſchen Jugend Ita⸗ liens ſprach, zeigten deutlich, mit welcher Unerſchütter⸗ lichkeit die Kirche auf ihrer Theſe von der geiſtigen Durchdringung des Staates beharrt. Die Ausführungen des„Oſſervatore Romano“, des offiziellen Preſſeorgans des Heiligen Stuhls, zu dieſer Rede ſtellten einen einzigen Angriff gegen den faſziſtiſchen Staat dar. Man ſprach von den jungen Katholiken Italiens wie von Märtyrern ihrer Ueberzeugung. Daraufhin meinte ironiſch die faſeiſtiſche Preſſe:„Habt ihr ſchon einmal Märtyrer geſehen, die ſich an den verfolgenden Staat um Preisermäßigungen auf den Staatsbahnen wandten und dieſe auch bewilligt erhielten, um ſo bequemer im Vatikan tagen zu können?— Was ſonſt die italieniſche Preſſe gegen Papſt und Kirche ſagte, kann hier aus Gründen des Taktes nicht wiedergegeben werden. Wir kommen ſo zu dem Schluß: Wieder einmal ſteht Rom gegen Rom, römiſches Chriſtentum gegen römiſches Heidentum, Weltanſchauung gegen Weltan⸗ ſchauung, Macht gegen Macht, hart, unerbittlich, unverſöhnlich, wie im Mittelalter, als die Kriegsrufe drohend gegeneinander ſtießen: Hie Guelfen, hie Ghibellinen! F. K Veamtenfragen Auf der Tagung des Reichsbundes der Poſt⸗ und Telegraphenbeamten in Berlin wurde am Donners⸗ tag zur Perſonalpolitik eine große Reihe von Entſchließungen angenommen. Es wird u. a. die Streichung des 8 40 des Beſoldungsgeſetzes gefordert, ferner die geſetzliche Feſtlegung der 48⸗Stunden⸗Woche, erhebliche Einſchränkung der Beſetzung von Beamtenpoſten mit Frauen, Gewährung von Erholungs⸗ urlaub möglichſt im Sommerhalbjahr, Verbeſſerung des Be⸗ ſoldungsdienſtalters der ſchwerkriegsbeſchädigten Beamten und Beibehaltung der Sonderzuſchläge für die Beamten des beſetzten Gebietes. Ferner gelangte eine Reihe Entſchließungen des Aus⸗ ſchuſſes für Beamtenrecht zur Annahme, die ſich beſon⸗ ders auf die baldige Verabſchiedung der Beamtengeſetze be⸗ ziehen. Es wird Gleichſtellung der Alt⸗ und Neupenſionäre und Einſtellung des Poſtzuſtelldienſtes an Sonn⸗ und Feiertagen gefordert. Die Beratungen gehen heute Freitag weiter. Ein intereſſanter Zivilprozeß I Berlin, 20. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Vor dem Amtsgericht Schöneberg beginnt heute ein Zivilprozeß, bei dem es um die Entſcheidung der Frage geht: Sind Ver⸗ flüngungsoperationen Maßnahmen, die die Kran⸗ 5 kenkaſſen als gebührenpflichtige kaſſenärztliche Operatio⸗ nen zu bezahlen haben? Ein 60jähriger Herr litt an ſchweren nervöſen Erſcheinungen. Ein Berliner Arzt nahm an dem Patienten eine Verjüngungsoperation vor, die erfolgreich ver⸗ lief, Die erwähnten Erſcheinungen gingen zurück und im Geſamtbefinden des Patienten zeigte ſich eine weſentliche Beſſerung. Der Patient erſuchte nun die Kaſſe um Ueber⸗ nahme der Koſten für die Operation. Seine Alterserſcheinun⸗ gen ſeien nichts weiter als eine Krankheit, die Krankheit ſei nur durch die Operation zu beſſern geweſen und ſeine Kran⸗ kenkaſſe habe ihm die Koſten für eine ſolche notwendige Spera⸗ tion zu zahlen. Die Kaſſe weigerte ſich. Sie wollte Alter nicht als Krankheit anerkennen und die Verjüngungsoperation nicht als gebührenpflichtige kaſſenärztliche Leiſtung. So kam es zum Prozeß. — Rücktritt der litauiſchen Regierung — Kowup, 20 Sept. Sämtliche litauiſchen Miniſter ſind von ihren Aemtern zurückgetreten, um die Umbildung des Kabinetts zu ermöglichen. Vorausſichtlich wird Finanzmini⸗ ſter Tubelig mit der Regierungsneubildung beauftragt, e ſowie von der Stadt Berlin ausg Zu einer fürchterlichen Kataſtrophe kam es in Detroit (.S..) beim Brand des Nachtlokals Study Club. 16 Per⸗ ſonen wurden getötet und 50 ſchwer verletzt. Das Gebäude brannte vollſtändig aus. Die hohe Zahl der Opfer erklärt ſich einmal daraus, daß der Brand im Keller ausbrach und ſo den Gäſten der oberen Stockwerke ſehr raſch der Ausgang verlegt war, und auf der anderen Seite dadurch, daß das Feuer ſchon einen be⸗ trächtlichen Umfang angenommen hatte, ohne daß irgend jemand im Hauſe die Gefahr bemerkte. Die Feuerwehr wurde infolgedeſſen erſt alarmiert, als zufällig ein Poliziſt von der Straße aus die Flammen aufſchlagen ſah. Unter den Gäſten kam es zu einer furchtbaren Pa⸗ nik, die ſich noch dadurch verſchlimmerte, daß aus den im zweiten Stock gelegenen Räumen des Nachtlokals nur eine enge Treppe nach unter führte. Als der Rauch immer dichter wurde, ſprangen deshalb die Gäſte aus den Fenſtern auf die Straße hinunter. Unter den ins Hoſpital eingelieferten Schwerverletzten befinden ſich viele, denen die Kleider am Leib verbrannt ſind. Bei der Brandkataſtrophe hat anſcheinend die Panik ſchlimmer gewütet als der Brand. Aus unaufgeklärten Grün⸗ den hat ſich ein großer Teil der Beſucher ſtatt einen Weg ins Freie zu ſuchen, in die Toilettenräume geflüchtet. Als die Feuerwehr ſich den Zugang erkämpft hatte, fand ſie die Letzte Meldungen Typhusfälle in Franken — Nürnberg, 20. Sept. Eine größere Zahl von Para⸗ typhusfällen iſt in den letzten Wochen im Bezirk von Pegnitz feſtgeſtellt worden, von denen vier tödlich verliefen. Die übrigen Erkrankten befinden ſich auf dem Wege der Beſſerung. Außerdem ſind in der näheren und weiteren Um⸗ gebung von Pegnitz eine ganze Reihe von Erkrankungen zu verzeichnen, bet denen der Verdacht des Vorliegens von Paratyphus gegeben iſt. Der Urſprung der Erkrankung iſt noch nicht einwandfrei ermittelt. Die Verwertung des Beſatzungsgutes — Köln, 20. Sept. Der Vorſtand der Handwerkskammer Köln beſchäftigte ſich in einer Vorſtandsſitzung u. a. auch mit der Frage der Verwertung des nach dem bevorſtehenden Ab⸗ zug der Beſatzungstruppen freiwerdenden Beſatzungsgutes. Damit eine zweckmäßige Verteilung dieſes freiwerdenden Be⸗ ſatzungsgutes erreicht wird, hat ſich die Handwerkskammer an den Miniſter für die beſetzten Gebiete gewandt mit der dringenden Bitte, eine aus Handwerk, Einzelhandel und In⸗ duſtrie zu bildende Geſellſchaft mit der Verwertung des Be⸗ ſatzungsgutes zu betreuen. Eine 83jährige verbrannt — Barmen, 20. Sept. Einem ſchweren Unglücksfall fiel eine 83jährige Witwe in der Tannenſtraße zum Opfer. In den Mittagsſtunden kam ſie dem Gasofen zu nahe, ſo daß die Kleider Feuer fingen und bald in hellen Flammen ſtan⸗ den. Obwohl Nachbarn ſich bald um die Bedauernswerte be⸗ mühten und die Feuerwehr eingriff, verbrannte ſie doch mit lebendigem Leibe. Se wurde tot ins Krankenhaus ein⸗ geliefert. Im Auto verbrannt — Schönebeck(Elbe), 20. Sept. Der Automobilhändler Winkler iſt geſtern abend mit ſeinem Auto tödlich verunglückt, Der Wagen geriet aus bisher ungeklärter Urſache in Brand und Winkler, der ſich nicht mehr rechtzeitig aus dem Wagen retten konnte, verbrannte bei lebendigem Leibe. Der Zeppelinbeſuch in Berlin Berlin, 20. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Wir werden von unterrichteter Seite darauf hingewieſen, daß ent⸗ gegen allen anderen Mitteilungen das Datum für den Be⸗ ſuch des„Graf Zeppelin“ in Berlin noch nicht feſtſteht. Man ſcheint vielmehr, ehe man endgültige Dispoſitionen über die Reiſe des Luftſchiffes trifft, die Rückkehr des Reichspräſi⸗ denten abwarten zu wollen, der zur Zeit für einen kurzen Jagdurlaub Berlin verlaſſen hat. Die Empfangsfeierlichkeiten für Dr. Eckener und die Beſatzung des„Graf Zeppelin“ werden gemeinſam von der Reichs⸗ und der preußiſchen Regierung geführt. 2 2 5 Was die Franzöſin für Kosmetik ausgibt ueber zwei Milliarden Mark im Jahre— Zu jedem i Koſtüm eine eigene Geſichtsfarbe a Frankreichs Fräuen und Mädchen geben in einem Jahr nicht weniger als 1260 Millionen Mark für Lippenſtift, Rouge, Puder, überhaupt für Kosmetik aus. Eine Rieſenſumme! Für den Lippenſtift allein geben die Franzöſinnen 420 Millio⸗ nen Mark im Jahre, das heißt, jede Franzöſin, Großmütter inbegriffen, 20 Mark aus. Der Reſt der ſtattlichen Rechnung enthält folgende Hauptpoſten: alle Arten von Geſichtspuder; Hauteremes, Augenwaſſer und Augenbrauenkohle; Haar⸗ whaſſer und Friſeurkoſten; Manikürebedarf uſw. 5 Kosmetik iſt ſo koſtſpielig, weil ſie der Mode unterworfen it. Die Mode aber wird erfunden und laneiert von den Fabrikanten kosmetiſcher Waren. Es vergeht kaum eine Woche, daß nicht eine neue Geſichtsfarbe als unerläß⸗ lich für die Dame aufkäme. Gegenwärtig halten wir gerade bei Grün. Die Frau, die ihr Antlitz ſoeben in zarten Gelb⸗ tönen grundiert hat, wirft die noch halbvolle Doſe weg und bdeckt ſich(lund ihren Teint) mit der neuen Farbe ein. Zur ee Grundfarbe aber gehört auch unbedingt eine neue Haut⸗ ekreme und ein neuer Toiletteneſſig. Auch iſt das hübſche Schlagwort erfunden worden:„Zu jedem Koſtüm eine eigene Geſichtsfarbe!“ Die Fabrikanten bezahlen eine kleine Armee von Chemikern, die nichts zu tun haben, als ihnen immer neue Puder⸗ und Cremenuancen zu erfinden, die dann in den Schönheitsſalons unter Phantaſienamen und Phantaſie⸗ preiſen auftauchen. Kosmetiſche Artikel gehören oft zu denjenigen, die nicht ganz ausgenutzt, alſo im volkswirtſchaftlichen Sinne ver⸗ Wie ſtirbt ein Lippenſtift? In neun Fällen von zehn ſtirbt er anders wie eine Wachskerze; er wird nicht aufgebraucht, gibt nicht alles, was in ihm iſt, her: er wird verloren oder weggeworfen, weil er in Madames Augen keine Gnade mehr findet. Manchmal bricht er, meiſtens aber wird er einſach verſchmäht, weil ſeine Herrin einen anberen Lippenſtift entdeckt hat, deſſen Farbe ihr augenblick⸗ 5 1 8 lich ihre Perſönlichkeit beſſer auszudrücken ſcheint. Und ſo Se 16 Tote, 30 Verletzte beim Brand eines Nachtlokals Freitag, den 20. Seplember 1029 engen Räume gepfropft voll von Menſchen, die das Bewußt ſein verloren hatten. An dieſer Stelle allein wurden 20 Opfer geborgen. 5 Die Identifizterung der Toten erweiſt ſich als äußerſt ſchwierig, da ſie von den Flammen entſetzlich zuge⸗ richtet worden ſind. Von den im Krankenhaus liegenden Schwerverletzten werden vorausſichtlich eine ganze Anzahl nicht am Leben erhalten werden können. Unter den Verwun⸗ deten befindet ſich auch ein gewiſſer J. D. Dodge aus der Familie des bekannten Automobilfabrikanten. Er war zu⸗ fällig an dem brennenden Gebäude vorbeigekommen und hatte ſich gemeinſam mit einem Freund tatkräftig und erfolgreich an den Rettungsarbeiten beteiligt. * Brandſtiftung auf einem Rügener Rittergut 5 — Dreſchwitz auf Rügen, 20. Sept. Im Kuhſtall des Rittergutes Ralow bei Dreſchwitz brach geſtern abend Feuer aus, das in kurzer Zeit den Kuhſtall und einen Pferdeſtall, zwei bis unter das Dach gefüllte Scheunen, ein Leutehaus und einen Maſchinenſchuppen völlig einäſcherte. Waſſer, mangel erſchwerte die Löſcharbeiten außerordentlich. Mit⸗ verbrannt ſind die geſamte Ernte dieſes Jahres ſowie die Saat für das nächſte Jahr, viele landwirtſchaftliche Ge⸗ räte. Es wird mit Sicherheit Brand — Rücktrittsabſichten Haabs? 5— Beru, 20. Sept. Bundespräſtdent Haab hat ſeine Kol⸗ legen und ſeine politiſchen Freunde von ſeinem Entſchluß in Kenntnis geſetzt, mit Ende 1929 vom Amte zurückzutreten. Heimwehrverſammlung auf dem Wiener Heldenplatz — Wien, 20. Sept.(Amtliche Nachrichtenſtelle.) Die für morgen angeſetzte Heimwehrverſammlung hat lediglich den Zweck, das Programm der Heimwehren in der Frage der Verfaſſungsänderung zu verkünden. Die Toeil⸗ nehmer werden zur Verſammlung weder in geſchloſſenen Zügen erſcheinen, noch in ſolchen abmarſchieren. Sie haben einen ruhigen Verlauf der Kundgebung garantiert. Bezüglich der für den 29. September in vier niederöſterreichiſchen Pro⸗ vinzſtädten geplanten Aufmärſchen wird das lächerliche Ge⸗ rücht zurückgewieſen, daß ein Marſch nach Wien geplant ſei; die Teilnehmer der Kundgebung werden vielmehr lediglich den üblichen Umzug abhalten. Schweres Gewitter über Valencia — Paris, 20. Sept. Nach einer im Matin wiedergegebenen Meldung hat geſtern nacht ein heftiger Gewitterſturm Va⸗ leneia heimgeſucht. Viele Straßen ſeien überſchwemmt. In Toronto hat der Blitz in einen Guthof geſchlagen, wobei drei Perſonen getötet und acht verletzt wurden. In Alicante iſt durch Blitzſchlag das Elektrizitätswerk beſchädigt worden, ſodaß die Stromverſorgung unterbrochen iſt. Der belgiſche König in Italien Paris, 20. Sept. Dem Journal wird aus Brüſſel ge⸗ meldet, daß der König von Belgien inkognito nach Italien gereiſt ſei, um im Laufe dieſer Reiſe, die bis Ende nächſter Woche dauern ſoll, mit den Mitgliedern der italieniſchen Kö⸗ nigsfamilie zuſammentreffen wird. Es ſei ſehr wahrſcheinlich, Zuſammenhang ſteht. Peſt und Dengue⸗Fieber in Cavalla — Athen, 20. Sept. In Caval la ſind weitere fünf Peſt⸗ fälle vorgekommen. Aus verſchiedenen Teilen des Landes wird das Wiederauftreten des Denguefiebers gemeldet. Die Reform der Arbeitszeit in der Sowjetunion — Moskau, 20. Sept.(Telegraphenagentur der Sowjet⸗ union.) Die Einführung der ununterbrochenen Arbeitswoche wird überall in Arbeiterverſammlungen erörtert. Der Zen⸗ tralrat der Sowjetgewerkſchaften fprach ſich für eine fünf⸗ tägige Arbeitswoche in der Induſtrie und bei den Staats⸗ behörden aus, bei der den Arbeitern und Angeſtellten nach je vier Arbeitstagen ein Ruhetag gewährt würde. Die Durchführung dieſer Reform ſoll eine alljährliche Steige⸗ rung der Induſtrieproduktion um 207 zur Folge haben.(2) enden jährlich viele hunderttauſend üll⸗ kiſte. Für Parfüms werden in Frankreich noch über die kosmetiſche Rechnung von 1260 Millionen Mark hinaus 840 Millionen Mark im Jahre ausgegeben. So gelangen wir zu einer Geſamtſumme von mehr als 2 Milliarden Mark, einem Betrag, der um ein Viertel höher iſt als die Summe, die Frankreich den Vereinigten Staaten für die nach dem Waffen⸗ ſtillſtand von ihm übernommenen Munitionsbeſtände und Kriegsgeräte ſchuldet. Die Volkswirtſchaftler mögen ent⸗ ſcheiden, welche Ausgabe die produktivere war. „Marietta“ Von Oscar Bie Der Sommer dauert nicht nur in der Natur ſo lange, ſondern auch in der Kunſt. Es gelingt auch nichts rechtes. Die Berliner Theater hatten mit einer gewaltigen Schlacht eröffnet, aber es gab nur wenig wertvolles dabei und auch wenig erfolgreiches. Manches iſt ſogar ſchon abgeſetzt. Es ſoll in Paris dieſe Saiſon ähnlich ſein. Die Literatur iſt überall zu ſchwach, um den Anfang einer Großſtadtſpielzeit ſtützen zu können. Man muß ſchon auf alte Sachen zurück⸗ greifen. In der Kunſt iſt es ähnlich. Man borgt ſich ſozu⸗ ſagen die Ausſtellung, ſtatt daß man ſie ſchafft. In der Muſik wartet man auf kommende Ereigniſſe. Aber vorläufig dieſe neue Operette von Oscar Straus reißt auch nicht die Tore ein. Die„Marietta“ von Oscar Straus hatte immer⸗ hin äußerlich im Metropol⸗Theater einen ſich ſteigernden Er⸗ folg. Es iſt nicht eines ſeiner beſten Werke, der Text hat zu viele Mängel. Er ſtammt von Saſcha Guitry. Das Stück iſt Lippenſtifte in der M geändert worden. Es handelt ſich um eine Liebſchaft des Prinzen Louis Napoleon, ſpäter Napoleon IIl mit einer Sängerin Marietta, und das geht durch verſchiedene Szenen bis zu der Trauung, die eintreten muß, weil Napoleon zum Kaiſer ernannt wird und die gute Marietta nun nicht mehr brauchen kann. Alles das iſt etwas dürftig und typiſch ge⸗ halten. 5 9 a onderer Art, um das ißchen i. i hebe voriges Jahr in Paris gegeben, aber für Berlin vielfach Zuerſt eine richtige Opernvorſtellung in Amiens, wo der Prinz Marietta kennen lernt. Als Schlußſzene wird das ganze Milieu ins Jahr 1929 übertragen. Marietta lebt noch in Paris, iſt 100 Jahre alt geworden und ſchwärmt für Jazz⸗ muſik, Kino und Radio. Sie ſingt ſogar ein ausgewachſenes einem Nachkommen desſelben Armand Dupont, mit deſſen Paß Napoleon III. damals nach Paris kam. Die Rolle wird von demſelben Michael Bohnen gegeben, der den Na⸗ poleon ſpielt. Als Napoleon iſt er etwas ſteif und tonlos, aber hier als Journaliſt trägt er mit entzückendem Humor ein modernes Couplet vor. f Wundervoll iſt Käthe Dorſch als Mariekta, eine ihrer berückendſten Rollen in der Herzlichkeit und Liebenswürdig⸗ keit und gewinnenden Naivität. Die Muſik iſt nicht ſehr be⸗ deutend. Sie hält ſich zurück. In der Mitte alte Walzer⸗ melodten, aber am Anfang eine ſehr hübſche Parodie der Opernaufführung und am Schluß ein paar nette Jazzvarta⸗ tionen. Nirgends ſtark und wirkungsvoll, ohne eigentliche Höhepunkte und durchgreifende Effekte. Wir werden alt, wenn 5(Nachdruck verboten) wenn für den nächſten Tag eine Autofahrt geplant iſt, dieſe wegen des ſchlechten Wetters unterbleiben muß und wir uns darüber heimlich freuen. i „wenn wir uns ein neues Kleid anſchaffen und es vier Wochen unberührt im Schrank hängen laſſen. 8 „wenn wir gleichgültig werden. .. wenn auf der Straße eine große Menſchenanſamm⸗ lung iſt und wir nicht neugierig ſind. f .. wenn wir ein Telegramm bekommen und es erſt nach einer Stunde öffnen. .. wenn wir uns über anonyme Briefe nicht mehr auf⸗ regen. ö wenn wir uns nicht mehr in jedem Spiegel gefallen begutachten. 5 „ wenn wir die Berge lieber von unten hinaufſteigen. Beobachtet euch ſcharf: es gibt allerhand bedenkliche Symptome! 5„5 Isabella. mit Wohl⸗ anf ehen als ſtiftung vermutet. daß dieſe Reiſe mit den Plänen einer Verheiratung der Prinzeſſin Maria Joſé mit dem Kronprinzen Humberto in Jazzlied. Ihre Urenkelin iſt verliebt in einen Journaliſten, * ſagt: Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 8. Seite. Nr. 487 2 Württemberg wie es war und was es iſt Dieſes Motto trägt der Glanzpunkt der Jubiläumsfeſt⸗ lichkeiten der Vereinigung der Württemberger e.., Mannheim, der große hiſtoriſche Trachten⸗ feſtzug, der am Sonntag nachmittag durch die Straßen unſerer Stadt ziehen wird. Wie bereits mitgeteilt wurde, zählt das Zugprogramm 121 Nummern auf. Die Einleitung bilden ſchwäbiſche, Mannheimer, badiſche und deutſche Fahnenſchwinger(Mitglieder des Turngaues Mannheim). Man darf darauf geſpannt ſein, ob die Wirkung die gleiche wie beim vorjährigen Wiener Sängerfeſtzug iſt. Dort war der Eindruck geradezu überwältigend. Dazwiſchen befinden ſich die erſte Muſtkkapelle(Vereinigte Muſtkkapellen Seckenheim) und der Feſtwagen„Die Eröffnung des Neckarkanals“, geſtellt von der Eichbaumbrauerei, der das enge Band, das zwiſchen Mann⸗ heim und Württemberg durch den Kanal beſteht, verſinnbild⸗ licht. Nach einer Schiffer⸗ und Fiſchergruppe folgte der zweite Feſtwagen: Feſtſchiff„Schwaben“, geſtellt vom Vorſitzenden Georg Lederer, das auf dem Neckar ſchwäbiſche Feſtgäſte hierher bringt. Einer Reitergruppe„Schwarz⸗rot“ ſchließen ſich Trommler und Pfeifer in Bauerntracht und eine große Kindergruppe, Buben und Mädels mit Fahnen und Bänder⸗ ſtecken, an. Dem Wagen„Der ſchwäbiſche Landsmann“ folgen eine ſchwäbiſche Hochzeit, Rieſenfahnenſchwinger, Muſik in alt⸗ ſchwäbiſcher Tracht(Stadtkapelle Weinheim), die„ſieben Schwaben“, Wappenträger, der Feſtwagen des Verbandes der Württemberger Deutſchlands und die Stuttgarter Stadtgarde zu Pferde. Der Feſtwagen iſt abgeſtimmt in den Landesfarben, beherrſcht von dem Wappen des Freiſtaates:„Hie gut Würt⸗ temberg allewege!“ Württembergs Geſchichte So betitelt ſich der zweite Teil des Feſtzuges, der die Zeit vom Jahre 1140 bis zur Gegenwart umfaßt. Hier marſchieren Fuß⸗ und Reitergruppen auf, wie ſie in dieſer Eigenart und Mannigfaltigkeit ſehr ſelten gezeigt werden und hier über⸗ haupt noch nicht zu ſehen waren. Ein Herold, Fanfarenbläſer zu Pferde in hiſtoriſcher Tracht und Reiſige verkündigen das Erſcheinen Kaiſer Konrad III. mit Gefolge. Der Feſtwagen: „Die Belagerung der Weibertreu“, geſtellt von Herrn Heinrich Maier, Kohlenhandlung, Mitglied der Mannheimer Ver⸗ einigung, illuſtriert die bekannte Sage von den„treuen Weibern von Weinsberg“, die 1140, als Konrad III. die Burg eroberte, ihre Männer als liebſtes Hab und Gut auf dem Rücken hinwegtrugen. Dem Reiter mit Reichsſturmfahne folgen Kreuzritter zu Pferde(1189), der Wagen„Schwaben⸗ ſtreiche“, eine Illuſtrierung des bekannten Uhlandſchen Ge⸗ dichtes und eine Gruppe Kreuzritter zu Fuß. Fanfarenmuſilk (Deutſche Jugendkraft, Ortsgruppe Mannheim), verkündet das Nahen des Feſtwagens der Geſellſchaft„Schwaben“ in Stutt⸗ gart: Eberhardgruppe(1390), die, von Bildhauer Eugen Greſſer kaſchiert, Graf Eberhard darſtellt, der nach dem be⸗ kannten Gedicht ſein Haupt kühnlich ſedem Untertan in den Schoß legen konnte. Hirten bilden den Nachtrab. Eine Reiter⸗ gruppe(Ritter in Rüſtungen) trabt dem Wagen„Das Käthchen von Heilbronn“ voran. Die liebliche Heilbronner Frauen⸗ geſtalt iſt neben dem Ritter Graf vom Strahl zu ſehen. Einer Fußgruppe Mönche folgt der Wagen„Kloſter Maulbronn“, ge⸗ ſtellt von der Stadt Maulbronn. Es handelt ſich um ein Modell des berühmten Kloſters, das von dem Verfertiger, einem Maulbronner Zimmermeiſter, per Achſe hierher beför⸗ dert wird. Einer von der Stadt Schwäbiſch⸗Gmünd arrangierten Gruppe„Der Geiger von Gmünd“ ſchließen ſich drei Herolde zu Pferde, mittelalterliche Trommler und Zinkeniſten und eine Zandknechtsgruppe an. Dem Feſtwagen„Burg Lichtenſtein“ folgen„Der Pfeifer von Hardt“, eine Spielmannsgeſtalt, und Werbetrommler. Eine Gruppe aufſtändiſcher Bauern(1524) ſchreitet Götz v. Berlichingen voran. Die von der Stadt Schw. ⸗ Hall geſtellte Gruppe der Haller Salzſieder, die auf dem Volks⸗ feſt auf der Rennwieſe ihre charakteriſchen Tänze vorführen wird, leitet den Feſtwagen„Ludwigsburg 1750“ ein, der an die galante Rekokozeit erinnert. Voraus marſchiert die Muſik der biſches Heimatfeſt in Mannheim Württemberger Grenadiere aus dem Jahre 1788(Kapelle Mohr) mit einer Sänfte mit Begleitern. Läufer und Pagen verkünden das Erſcheinen des von Metzgermeiſter Mich. Köpf, Mitglied der Mannheimer Vereinigung, geſtellten Wagens „Friedrich von Schiller“. Karlsſchüler bilden das Gefolge. Ulmer Bürger um 1800 leiten den Wagen„Der Schneider von Ulm“, geſtellt vom Verein„Württembergia“, Heidelberg, ein. Es handelt ſich um die Darſtellung des erſten Fliegers, der kläglich in der Donau landete. Der Wagen„Der Stuttgarter Marktbrunnen“ illuſtriert eine köſtliche Epiſode aus dem alten Stuttgart. Eine Biedermeierkapelle(Kapelle Wingen) ſpendet die muſtkaliſche Würze. Und nun kommt die Verkörperung des ſchwäbiſchen Genies der Neuzeit, der Wagen„Unſer Graf Zeppelin“, geſtellt vom Verein„Württembergia“, Ludwigs⸗ hafen. Luftſchiffer ſchreiten voran. Württembergs Städte Die dritte Abteilung iſt Württembergs Städten gewid⸗ met. Bannerſchwinger der Zünfte ſchreiten dem Wagen der Hauptſtadt Stuttgart voran. Eine Förſtergruppe zu Pferde verkündet das Erſcheinen des Wagens der Stadt Ulm. Die ſchmetternden Klänge der Schützenmuſik(Kapelle See⸗ zer) machen auf den Feſtwagen„Univerſität Tübingen“ auf⸗ merkſam, den Studenten zu Pferde und zu Fuß begleiten. Ein Wagen der Stadt Friedrichshafen gibt mit einer Boden⸗ ſeegruppe dieſer Abteilung einen wirkungsvollen Abſchluß. Trachten und Landesſitten Dieſer Teil des Feſtzuges wird ſicherlich ſehr großen Beifall finden, denn maleriſche Trachten ſieht man immer gern. Ein Standartenträger des„Schwarzwälder Boten“ und Stalters Original⸗Bauernkapelle, Stuttgart, leiten die verſchiedenen Gruppen ein, aus dem württembergiſchen Schwarzwald, aus dem ſchwäbiſchen Allgäu, aus der Ulmer und Uracher Gegend, aus Betzingen bei Reutlingen, aus dem Meinhardter Wald, aus Ellwangen, aus dem Bottwartal und aus Weikersheim. Dazwiſchen fährt der Schwarzwaldwagen, geſtellt vom Schwarzwaldhaus, und muſiziert eine ſchwäbiſche Bauernkapelle(Kapelle Schönig). Eine Heilbronner Win⸗ zergruppe(Es lebe der Schillerverein), eine Hohenloher Spinnſtube, geſtellt von der Stadtgemeinde Künzelsau, und ein Erntewagen bilden den Abſchluß dieſer Abteilung, die ſicherlich ſtürmiſch begrüßt werden wird. Württembergs Induſtrie und Reklame Hier iſt verſchiedenen Firmen Gelegenheit geboten, für ihre Spezialitäten zu werben. So wird eine große Kaffee⸗ mühle die Fa. Franck in Ludwigsburg vertreten. Die Firma Hugo Lang, Mannheim, ſtellt auf einem Wagen ein Trink⸗ gelage im Ratskeller dar. Die gleiche Firma zeigt eine ſchwäbiſche Kelterei, einen Weintransport und eine Küfer⸗ gruppe. Weitere Wagen werden u. a. durch die Gentnerwerke in Göppingen(Nigrin), die Apfelweinkelterei von Ferd. Nick, Mannheim, und die Stuttgarter Brauerei Wulle geſtellt. Der Jubiläumsteil wird durch Reiter mit Standarte und Begleiter, ein Tromm⸗ lerkorps, das Knittlinger Hohner Harmonika⸗Jugendorcheſter und Fahnenſchwinger eingeleitet. Vierzig Ehrenjungfrauen ſchreiten dem Prunkwagen„40 Jahre Württemberger Ver⸗ einigung E..“ voraus, auf der die von Pagen umgebene „Württembergia“ thront. Der Feſtmuſik(Kapelle Becker) folgen der feſtgebende Verein, die Fahnendeputationen der Mannheimer Sängervereinigung und auswärtige Vereine, dazwiſchen ein Wagen mit dem Münchner Hofbräuhaus, ge⸗ ſtellt vom Bayern⸗Verein Mannheim, und die Kapelle Krug. Dem Wagen„Auf de ſchwäb'ſche Eiſebahne“ werden die Rei⸗ tergruppe„Fuchsjagd“ und die Schützenkapelle Sandhofen vorausgeſchickt. Dann kommen der Feſtausſchuß im Wagen und der letzte Wagen„Wo trifft man die Schwaben?“ geſtellt von der Löwenbrauerei in Schwäbiſch⸗Hall. Die Antwort gibt die Weltkugel. Wie ſchon mitgeteilt, hat der Zug eine Länge von 3½ Kilometern. Es war nicht leicht, die Wagen und Ge⸗ ſpanne zu bekommen, die von der Mannheimer Transport⸗ gewerbe⸗Vereinigung und den Mannheimer Brauereien in liebenswürdiger Weiſe zur Verfügung geſtellt wurden. Die Herren Hch. Gräff und Schmidt(Ja. Ayrer u. Schmidt G. m. b..) haben ſich hierbei ganz beſondere Verdienſte er⸗ worben. Beide Herren haben mit Herrn Hch. M aier vom feſtgebenden Verein die Leitung dieſes wichtigen Teils über⸗ nommen. Die Reiter(über 100) ſtellt der Landwirtſchaftliche Bezirksverein E. V. Mannheim mit den Pferdezuchtver⸗ einen Neckarau, Sandhofen⸗Scharhof, Feudenheim, Secken⸗ heim, Ladenburg und Heddesheim. Die Leitung hat der Ver⸗ treter des Landwirtſchaftlichen Bezirksvereins, Herr Franz. Die Koſtüme werden von den Mannheimer Firmen Bren ⸗ ner⸗Rückert und Adler u. Binge und von der Stuttgarter Firma Adolf Leiſer geliefert. Die Oberleitung des Garderobeweſens iſt Garderobeinſpektor Karl Moll vom Nationaltheater, die des Friſeurweſens Herrn Joh. Appel übertragen, der 800 Perücken zuſammengebracht hat. Der Turngau Maunheim ſtellt nahezu 200 Turner als Fah⸗ nenträger und ⸗ſchwinger. Dieſer Programmauszug zeigt, daß man dem Feſtzug mit den größten Erwartungen entgegenſehen darf. Er wird ſicherlich dem Feuerwehr⸗ und Geſellen⸗Feſtzug vor einigen Jahren nicht nachſtehen. Sch. Fahnen heraus! Fahnen heraus! Ihr Mannheimer alle! Fahnen heraus! In dieſem Falle, Schwaben und Baden Ein Volk! Was kann's ſchaden? Zeigt, Ihr Mannemer, daß wir ſtammverwandt In Treue feſt, überall bekannt, In Sprache und Sitte nach deutſcher Art Mit deutſchem Blut vereinigt— ganz zart Durch Familienbande zuſammengeſchweißt. Verſteht Ihr alle, was das heißt: Die Schwaben feiern ein Landesfamilienfeſt, Was in Mannheim noch nicht dageweſt.— Drum, auf„Ihr Kriſcher“, zeigt was Ihr ſeid, Daß Ihr„vor“ dem 40. Jahre werdet geſcheit.— Die Schwaben, ſie feiern ihr Jubelfeſt; Sie kommen von Nord, Oſt, Süd und Weſt. Drum, heraus mit den Fahnen allüberall! Wir bleiben die Alten auf jeden Fall: Echt ſchwäbiſche Art, ſo ſtark wie ne Eiche Gegen all' unſere Feinde— Paßt auf! Paßt auf! Sonſt gibt's Schwabeunſtreichel Fahnen heraus! Fahnen heraus! Müller-Hannes von Knorringen. Stäbtiſche Nachrichten Die junge Hausfrau Lotte iſt Hausfrau geworden. Heute hat ſie ein großes Wagnis begonnen: ſie verſuchte auf dem neuen Gasherd einen Kuchen zu backen. Gewappnet mit zwei Kochbüchern und Re⸗ zepten von Oettker, zählt ſie noch einmal die Sieben⸗Sachen, die bekanntlich zum Kuchen⸗Backen gehören. Gier, Butter, Mehl, Backpulver uſw., alles da. Teig gemacht. In den Ofen geſteckt. Den Gashahn angeſteckt. Ja, wie lange ſoll nun eigentlich der Kuchen backen, und mit großer oder kleiner Flamme? Großes Rätſelraten. Zur Mutter gehen iſt zu ſpät. Im Kochbuch ſteht nur: etwa eine Stunde backen. Gilt das jetzt für einen Gasbackofen oder für einen Herdofen, heißt das bei großer, mittlerer oder kleiner Flamme? Das Haus wird alarmiert. Tante Johanna weiß Beſcheid: mit kleiner Flamme Dreiviertelſtunde.(Rezept wird hiermit gratis, aus Dankbarkeit, bekanntgegeben.) Der Kuchen gedieh vortrefflich, die eine etwas verbrannte, ſchwarze Seite erſetzte das ver⸗ geſſene Salz.—„Was, Salz tut man auch in den Kuchen?“, fragt erſtaunt Lotte den nächſten Tag. Und noch eine zweite Neuigkeit erfuhr ſie.„Haſt Du auch die Roſinen gewaſchen?“ —„Na, ſowas tut man doch nicht???“—„Doch! Aber, wenn's nur geſchmeckt hat.“ Nun, als dieſe Geſpräche geführt wurden, war der Sonntagskuchen längſt alle. Er wurde gegeſſen— und hoffentlich folgen keine ſchlechteren nach Fr It Z. * * Lebensmüde. Geſtern vormittag verſuchte ſich ein 20 Jahre alter Taglöhner in der Wohnung ſeiner Eltern in der Bellenſtraße durch Einatmen von Leuchtgas das Leben zu nehmen. Der Vater, der ihn in bewußtloſem Zuſtande auf⸗ fand, veranlaßte die ſofortige Ueberführung in das allgemeine Krankenhaus. Grund zur Tat noch unbekannt. Das Salzbüchs! Von Julius Kreis Wir ſitzen uns jeden Tag in der„Blauen Kugel“ beim Mittageſſen gegenüber; der alte Herr und ich. Er kommt eine Viertelſtunde vor mir und lieſt— bis das Eſſen da iſt— das Mittagsblatt. Dazu ſchnullt er an einem kalten Tabaks⸗ pfeifchen und ſchluckelt an einem Achtel Pfälzer. Schnurgerade ausgerichtet liegt links neben dem Suppen⸗ teller das Beſteck, rechts, im gelblichen Nickelring, das Mund⸗ tuch, auf dem man gegen Wochenende allerhand Speiſekarte leſen kann. Wenn ich mich hingeſetzt habe, nickt er mir über die Stahl⸗ brille weg grüßend zu, legt das Blatt beiſeite, das alte, gut⸗ mütig bärbeißige Korporalsgeſicht wendet ſich zur Küche und die Naſe ſchnuppert ſchon angeregt den erſten Duft. „Sie“, ſagt der alte Herr,„Sie, Leberknödel gibts heut!“ Und ein Wellchen Seligkeit geht über das zerknitterte Geſicht. Dann aber erinnert er ſich plötzlich an ſeine Verpflichtung bärbeißig zu ſein und brummt:„Ach was! Leberknödl! Mei! Heutzutag Leberknödl! Sie, die hätten S' amal Anno 75 im Sternbräu eſſin ſolln! Sie, das war'n Leberknödl!“— Mit liebevoller Fachkenntnis winden Mund und Hände be⸗ weglich und bewegt ein Stück Leberknödlvergangenheit zurecht. —„Mei', ſolche können s heut gar nimma macha!“ Dann trägt die Zilli die Suppe auf und der alte Herr viſiert ſie haarſcharf über die Brillengläſer weg nach Fettaugen. Dann greift die knochige, braune, ein bißchen zittrige Hand nach dem Salzbüchsl— es iſt jeden Tag derſelbe Griff— und ſchickt ſich an, die Suppe zu ſalzen. 5 e Fünf- ſechs mal ſchüttelt er das Salzbüchsl heftig über dem Teller— indes, wir wiſſen es ſchon, nichts geht heraus. Die Löcher im Deckel ſind ſeit Generationen verſtopft und der Wirt in der„Blauen Kugel“ iſt nicht für gewagte Betriebs⸗ erneuerungen. i Der alte Herr blickt mich an.— Jeden Mittag mit dem⸗ ſelben angenehm empörten— bitter triumphierenden Blick und „Skandal! So ein Salzbüchs!! Ein Skandal iſt das! — Dann ſchraubt er umſtändlich und ge⸗ inden ſie nicht?“ 5 Meſſer⸗ wiſſenhaft den Deckel vom Gewinde, nimmt mit der ſpitze ein Prischen, ſchraubt den Deckel an und ſtellt das Büchs! nit grimmiger Befriedigung an ſeinen Platz.—„Skandal!“ Nach fünf Minuten ſalze ich die Suppe, ſchüttle vergebens das Büchsl über dem Teller, ſchraube den Deckel ab— an. Der alte Herr ſieht mir zu— nicht ohne Wohlgefallen und ſagt kopfſchüttelnd:„Ein ſolches Salzbüchsl! Da hört ſich alles auf! Es iſt wirklich ſkandalös!“— So geht es nun ſchon ein halbes Jahr und würzt uns Mahl und Unterhaltung. Eines Tages ſitzt ein Fremder an unſerem Tiſch. „A Fremder!“ ſagt der alte Herr, als der Mann ein Weilchen am Zeitungsſtänder ſucht.—„Is a Kreuz mit die Fremden! Was er für a'ſpaſſige Sprach hat! Bringen nix Guat's, die Fremd'n! San viel Bolſchewikt dabei!“ Mißtrauiſch äugt er den Gaſt von der Seite an.— Es kommt die Suppe. „Jeſtatten!“ ſagt der Fremde und greift nach unſerem Salzbüchsl.— Schütetlt. Schüttelt das Büchsl,— ſchüttelt den Kopf.— Und— ja fällt denn der Himmel nicht über den Frevler ein?— Er ſticht mit der Gabel in die Deckellöcher und macht ihnen Luft. Wir trauen unſeren Augen kaum.— Am Hals des alten Herrn ſind alle Sehnen geſpaunt.—— Fröhlich rieſelt das Salz aus den Löchern. N Der alte Herr geht daran, ſeine Suppe zu ſalzen. Er hat ſchon„Skan.. geſagt, das„dal“ bleibt ihm im Hals. Das Büchsl ſtreut wirklich. Es geht.— Er ſtellt es mir mißmutig hin.— Den fremden Gaſt trifft ein Blickl Als er gegangen iſt, ſagt der alte Herr grollend:„Hab 's net giſagt, a Fremder! Glei am Red'n hab is gmerkt! Glei tun, als ob's bei uns daheim wärn! J hab's dick, die Fremd'!“ Und die Augen des alten Herrn ſind ſcharf und voll Bitterkeit auf das Salzbüchsl gerichtet. Unſer Mittag hat etwas von ſeinem Reiz verloren. Eine Heinrich Zille ⸗Gedächtuis⸗Ausſtellung, beſtehend aus Paſtellen, Zeichnungen, Lithographien und Radierungen hat Das Kunſthaus(Dr. Herbert Tannenbaum), Mann⸗ heim, ſoeben eröffnet.— Außerdem wird eine Kollektion von Plaſtiken des jungen badiſchen Bildhauers Adolf Abel gezeigt.— In Vorbereitung befindet ſich eine Plaſtik⸗Aus⸗ ſtellung des großen belgiſchen Bildhauers George Minne. Theater und Mufik 1 Erneſtine Coſta in Nürnberg. Aus Nürnberg wird uns geſchrteben: Wenn Direktor Merck die Winterſpielzeit des Intimen Theaters mit einem Werk Frank Wede⸗ kinds eröffnete, ſo war dies eine Verbeugung vor der Tra⸗ dition ſeiner Bühne; wenn er mit Wedekinds„Erdgeiſt“ eröffnete, ſo war dies eine Verbeugung vor ſeiner Gattin Erneſtine Coſta, die er für den Spielzeitbeginn zu einem Gaſtſpiel gewinnen konnte. Sehr ſtark war der Eindruck dieſer durch das Temperamnt geſteigerten künſtleriſchen Leiſtung. Schade, daß dieſer Lulu kein gleichgeſtimmtes Enſemble zur Seite ſtand. Nur Jrene Linnebachs Gräfin Geſchwitz und Reginald Buſes Dr. Schosn bewieſen entſchiedenes Talent. Ohne Erneſtine Coſta hätte Werk und Aufführung uns nicht intereſſieren können. n. 1 Mannheimer Muſiklehrkräfte. Der einheimiſchen Pia⸗ niſtin und beſtens bekannten Klavierpädagogin Stephanie Pelltiſſter wurde vom Miniſterium des Kultus und Unter⸗ richts die„ſtaatliche Anerkennung als Muſiklehrerin für Klavier“ erteilt. Eine Spende für das Tilſiter Stadttheater. Das Til⸗ ſiter Stadttheater, das in dieſer Saiſon geſchloſſen bleiben ſollte, da eine Subventionierung durch den Staat bisher aus⸗ blieb, iſt jetzt durch eine Spende des Bezirkver bands der Oſtdeutſchen in Oberhauſen im Rheinland und des Ver⸗ eins für berg bauliche Intereſſen in die Lage ver⸗ ſetzt worden, von einer Schließung des Theaters abzuſehen. Die Tatſache iſt um ſo mehr zu begrüßen, als das Tilſiter Theater als ein wichtiger Kulturfaktor im Grenzgebiet anzu⸗ ſehen iſt. Ein weiblicher Profeſſor für Radiumforſchung. Die Dozentin für Radiumforſchung an der Univerſität Oslo Ellen Gleditſch wurde zum Profeſſor der Chemie ernannt, 1 Frau Raffke und die Wiſſenſchaft Frau Raffke:„Mein Junge lernt jetzt Franzöſiſch und Algebra. Geh' ſag mal dem Herrn Doktor wie guten Morgen auf Algebra heißt“„ 4. Seite. Nr. 437 2 Nene Mannheimer Zeitung(Abenb⸗Ausgabe) Freitag, den 20. September 1920 Deulſcher Verein für Schulgeſundheitspflege 24. Jahres⸗Hauptverſammlung Der Deutſche Borein für Schulgeſundheits⸗ pflege bot im Rahmen ſeiner 24. Jahreshauptver⸗ fammlung am heutigen Vormittag im Verſammlungsſaal des Roſengartens den zahlreich erſchienenen Mitgliedern und Gäſten zwei Vorträge über wichtige Fragen der Hygiene des Schulhauſes. Profeſſor Dr. Selter⸗Bonn befaßte ſich mit Richtlinien für den modernen Schulhausbau und erläuterte ſeine Ausführungen durch eine große Zahl Sichtbilder. Er führte dabei u. a. aus: Die ſchlechte Wirtſchaftslage, in der ſich Deutſchland durch die Kriegslaſten noch auf Jahrzehnte befinden wird, verlangt beim Schulbau äußerſte Sparſamkeit. Andererſeits ſtellt die heutige Erziehung mit ihrer ſtarken Betonung des Arbeitsunterrichts an jeden Schulbau ganz beſondere Anfor⸗ derungen, die berückſichtigt werden müſſen. Von den Fragen des Schulbaues ſind am wichtigſten die Grundrißanordnung, die Größe der Klaſſenzimmer, die Notwendigkeit von Sonder⸗ räumen und Freiluftklaſſen. Bei der Grundrißanordnung ſollte man an der einbündigen Anlage feſthalten, wenn ſi auch teurer iſt als die zweibhündige mit ihrem Mittelflur. Nur bei der einbündigen ſind die Flure, die den Schülern bei ſchlechtem Wetter als Pauſenaufenthalt dienen ſollen, ge⸗ nügend belichtet und belüftet. Für den Unterricht wird die Beſeitigung der Schul⸗ bänke und Erſatz durch Tiſche und Stühle verlangt, um die freie Gruppierung der Schüler während des Unterrichts zu ermöglichen. Hierfür wird jedoch für das Kind ein etwas größerer Flächenraum als früher benötigt. Man wird mit 4,30 Quadratmeter je Kind auskommen. Es gibt allerdings Städe, wie Hamburg, die bedeutend mehr Flächenraum und dementſprechend beſondere Tiſch⸗ und Stuhlordnung fordern. Doch iſt bei dieſen Plänen zu beachten, daß wegen der Rück⸗ ſichtnahme auf Gehör und Geſicht der Schulkinder über ein beſtimmtes Größenmaß der Klaſſenräume nicht hinausgegan⸗ gen werden darf. Sehr wichtig iſt die Feſtſetzung einer Höchſtzahl von Schulkindern für eine Klaſſe. Es käme viel⸗ leicht die Zahl 40 als Höchſtgrenze in Frage. Notwendig ſind noch Einrichtungen für den Freiluftunterricht. Prak⸗ tiſch könnte dabei ſo verfahren werden, daß die Klaſſenzimmer in Freilufträume umgewandelt werden können, wenn die Fenſterwände zum Ganzöffnen eingerichtet werden. Eine wichtige bei Schulhausneubauten zu beachtende Frage iſt die Belichtungsfrage, die ſo gelöſt ſein muß, daß möglichſt viel direktes Licht in die Klaſſenräume fällt. Hier muß vor allem die Lehrerſchaft geſchloſſen mit ihren dementſprechenden Forderungen arbeiten. Ueberhaupt wird es nur der gemeinſamen Arbeit der Lehrer, Aerzte und Archi⸗ tekten gelingen, das Schulhaus der Zukunft ſo zu geſtalten, daß ſich darin eine geſunde Jugend zu voller körperlicher und geiſtiger Leiſtungsfähigkeit entwickeln kann. Stadtoberbaudirektor Zizler, Mannheim machte Angaben über Schulbauentwürfe in Mann⸗ heim. Danach wird— vor allem in der Nähe der bereits bebauten Gebiete— verſucht, die Schulen dem Freiluft⸗ ideal möglichſt zu nähern. In dieſer Richtung gehen Bau⸗ pläne im Mühlaugelände, im Herzogenriedpark und im Käfertalerwald bei der Siedlung für Kinderreiche. Bei allen Erweiterungsbauten der Stadt Mannheim werden Park⸗ anlagen eingebaut, die ſich bis in die Freigelände hinziehen. Die Schulen werden entweder am Waldrand oder inmitten dieſer Parkanlagen errichtet. Ein Beiſpiel für die Grundſätze einer Freilichtſchule in dichtbevölkerten Vierteln bietet in Mannheim die Mädchenfortbildungsſchule, die zur Zeit im Bau iſt. Hier ſind in Verbindung mit der Schule Wandel⸗ gänge, offene Gymnaſtikhallen und Schulgärten vorgeſehen. Auch dieſer Vortrag wurde durch eine Reihe Lichtbilder demonſtriert. An die beiden mit großem Beifall aufgenom⸗ menen Referate ſchloß ſich eine intereſſante Ausſprache. Dieſer erſten Hauptverſammlung des Vereins ſchloß ſich am Vormittag und Nachmittag eine Beſichtigung der Stadt, darunter auch des Fröbelſeminars, des Altersheims und der Albrecht⸗Dürer⸗Schule an. Eine um 18 Uhr ab⸗ gehaltene Vorſtandsſitzung befaßte ſich mit internen Vereinsfragen. Segensreiche Tätigkeit des Schularztes Noch immer iſt die Meinung nicht ganz ausgerottet, daß die Tätigkeit des Schularztes ſich in der Hauptſache auf ſtati⸗ ſtiſche Erhebungen erſtrecke. Tatſächlich ſtanden bei der Ein⸗ führung der ſchulärztlichen Tätigkeit ſolche ſtatiſtiſchen Er⸗ hebungen durchaus im Vordergrund; denn ſie waren es ja, die uns über die krankhaften Störungen bei den Schulkindern unterrichteten und überhaupt erſt Veranlaſſung zur Ein⸗ führung der ſchulärztlichen Ueberwachung gaben. Jede Stadt⸗ werwaltung wollte genau wiſſen, warum dieſe Einrichtung motwendig ſei. Gleichzeitig bedeuteten auch ſolche umfaſſenden ſtatiſtiſchen Erhebungen für den neuangeſtellten Schularzt die erſte Orientierung über ſeinen Arbeitsbereich. Beim Ausbau der ſchulärztlichen Tätigkeit erforderte aber die Schulkinder⸗ fürſorge ſchon vor dem Kriege und erſt recht nach dem Kriege ſoviel Zeit, daß die praktiſch nicht ſo wichtigen Krankheits⸗ ſtatiſtiken abgebaut werden mußten. Bleiben mußte die Tagebuchführung, die die Grundlage für den ſchulärztlichen Jahresbericht bietet und über den Umfang der Schularzttätigkeit unterrichtet. Da⸗ neben werden nur ſtatiſtiſche Erhebungen geführt, die über die Zahl der tuberkulöſen, der krüppelhaften, der geſchlechtskran⸗ ken und erholungsbedürftigen Kinder Auskunft geben. Als unerläßlich erwieſen ſich auch in gewiſſen Zeitabſtänden Er⸗ Hebungen über die Größen⸗ und Gewichtsverhältniſſe der Mannheimer Schulkinder. In neueſter Zeit mußte uns eine Statiſtik über die Notwendigkeit der Einführung des Sonder⸗ turnens Auskunft geben. Schließlich wird jährlich der allge⸗ meine Geſundheitszuſtand der Abgangsſchüler feſtgelegt. Trotz Ablehnung eines Uebermaßes von Statiſtik fallen durch die Tagebuchführung noch eine ganze Reihe immerhin beachtens⸗ werter Zahlenangaben ab. Bet einer Schulbevölkerung von 25 958 Volksſchulkindern wurden im Schuljahr 1928/29 Klaſſenunterſuchungen bei 21560 Kinder vorgenommen. Dazu kommen noch 11497 Unterſuch⸗ ungen in den Schul⸗ und Lehrerſprechſtunden, 9770 in den Elternſprechſtunden und 10350 Vor⸗ und Nachunterſuchungen für die Erholungsfürſorge. Insgeſamt 53 177 Unterſuchun⸗ gen. Es kommen im groben Durchſchnitt alſo mehr als zwei Unterſuchungen auf ein Kind im Jahr.(Im letzten Vorkriegs⸗ fahr 1913/14 betrug die Geſamtzahl aller dieſer Unterſuchun⸗ * Kirchliche Perſonalnachricht. Als Nachfolger für Kaplan Dr. Fink wurde von der kath. Kirchenbehörde Kaplan Klaus⸗ mann aus Raſtatt mit Amtsantritt am 25. September an die hieſige Heilig⸗Geiſtpfarrei⸗Schwetzingerſtadt verſetzt. Kaplan Dr. Fink hatte ſich am Mittwoch von ſeinem hieſigen Wir⸗ kungskreis verabſchiedet, um vom 1. Oktober ab zwei Jahre in Rom ſeine Studien fortzuſetzen. * Schwere Motorradunfälle. In das Allgemeine Kranken⸗ haus wurden geſtern eingeliefert: die 6 Jahre alte Tochter eines Fabrikarbeiters, die beim Ueberſchreiten der Eiſenſtraße gegen ein Motorrad lief; wodurch ſie zu Boden fiel und einen Unterkieferbruch ſowie einen rechten Unterſchenkel⸗ bruch davontrug; der 3 Jahre alte Sohn eines Buchbin⸗ ders, der auf der Straße zwiſchen 8 und J 6 von einem Motorradfahrer angefahren und zu Boden geſchleudert wurde, wodurch er lebens gefährliche innere Verletzun⸗ gen erlitt; ein 24 Jahre alter Motorradfahrer, der ir angetrunkenem Zuſtande in der Rhenaniaſtraße gegen ein aus entgegengeſetzter Richtung kommendes Einſpännerfuhrwerk fuhr, dabei zu Boden ſtürzte, bewußtlos liegen blieb und ſich mehrere Geſichtsverletzungen zuzog. * Neubaudiebſtähle. In den letzten Tagen verſchwanden aus zwei Neubauten in der Gartenſtadt vier neue Fenſter mit je zwei Flügeln und drei Scheiben und ein etwas kleineres Fenſter mit zwei Flügeln und zwei Scheiben, ferner ſieben Ringe iſolierter Leitungsdraht von je 100 Meter Länge, eine neue Weißelbürſte, eine Zange, ein Hammer, ein Simshobel und eine grüne Glaſerſchürze. * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiern morgen die Ehe⸗ leute Joſeph Jochi m, Käfertal⸗Süd, Rüdesheimerſtraße 4, wohnhaft. gen bei 34642 Volksſchulkindern 30 171.) Alle dieſe Unter⸗ ſuchungen dienen in allererſter Linie der Ermittlung für⸗ ſorgebedürftiger Kinder, um der Arbeit einen praktiſchen Hintergrund zu geben und den Helferwillen des Arztes zur Auswirkung zu bringen. So mußten im letzten Schuljahr in nicht weniger als 3800 Fällen die Eltern über die Behand⸗ lungsbedürftigkeit der Kinder benachrichtigt werden. Die Kontrolle ergab, daß in den allermeiſten Fällen der ſchul⸗ ärztliche Rat zur Einleitung ärztlicher Behandlung befolgt wurde. Die Zahl der Tuberkuloſe⸗Erkrankungen im Schulkindes⸗ alter iſt erfreulicherweiſe bedeutend zurückgegangen. Immerhin ſind der Schularztſtelle 0,8 Prozent überwachungs⸗ bedürftige und behandlungsbedürftige Tuberkuloſefälle be⸗ kannt. Viele von dieſen Kindern finden Geneſung in der Heil⸗ und Erholungsfürſorge. Bei den Schulanfänger⸗Unter⸗ ſuchungen Oſtern 1929 fand der Schularzt.7 Prozent der Schulanfänger nicht als ſchulreif. Für ſie wurde die Zurückſtellung und Einweiſung in den Schulkindergarten veranlaßt. Bei der Berufsberatung der Schulabgänger wurden 49,9 Prozent Knaben und 48,8 Prozent der Mädchen wegen mehr oder minder leichter körperlicher Fehler bean⸗ ſtandet. Bei etwa 18 Prozent der Kinder war der Grund der Beanſtandung körperliche Unterentwicklung. Die ärztlichen Befunde dienen als wichtige Unterlagen für die Berufsbera⸗ tung. Vergleichende Unterſuchungen der Größen⸗ und Ge⸗ wichtsentwicklung der Schulkinder hatten das erfreuliche Er⸗ gebnis, daß ſowohl die Schulanfänger als auch die Schulabgänger heute im Durchſchnitt nicht unbeträchtlich größer und ſchwerer ſind, als die entſprechenden Vorkriegsjahrgänge. So iſt die Statiſtik in der Schulkinderfürſorge nicht etwa Selbſtzweck, ſie unterrichtet uns vielmehr über die umfaſſende Tätigkeit in der Schulkinderfürſorge, ſie zeigt uns die erfreu⸗ lichen Fortſchritte in den Geſundheitsverhältniſſen unſerer Schulkinder und gibt uns ſchließlich noch Fingerzeige, wo und wie weitere Maßnahmen einzuſetzen haben. St. N. A. Kommunale Chronik Ueberführung der gewerblichen Betriebe der Stadt Kaſſel in eine Aktiengeſellſchaft * Kaſſel, 19. Sept. Die gewerbliche und die Finanzkom⸗ miſſion der Stadt Kaſſel haben ihre Beratungen in der Frage der Ueberführung der ſtädtiſchen gewerblichen Werke in eine AG. geſtern beendet. Es wurde eine Denk⸗ ſchrift ausgearbeitet, die dem Magiſtrat und der Stadtver⸗ ordnetenverſammlung vorgelegt werden ſoll. Danach wer⸗ den die gewerblichen Werke Elektrizitätswerk, Gaswerk und Waſſerwerk mit Hallenſchwimmbad— in eine AG. mit einem Grundkapital von 12 Mill./ und einem Reſervefonds von 10 v. H. dieſer Summe umgewandelt. Dieſe AG. wird durch Aktienaustauſch in enge Beziehungen zu der Mittel⸗ deutſchen Elektrizitäts⸗AG. treten. Die Beſitzſicherheit der Aktien iſt der Stadt Kaſſel vollkommen gewährleiſtet. Der Aufſichtsrat wird aus 21 Mitgliedern beſtehen. Die ſtädti⸗ ſchen Körperſchaften werden ihr Mitbeſtimmungsrecht durch einen Geſellſchaftsausſchuß wahren, der aus dem Oberbür⸗ germeiſter, dem Finanzdezernenten, 8 Magiſtratsmitgliedern und 18 Stadtverordneten beſteht. Die Rechte und Pflichten der Stadt Kaſſel werden bei Uebergabe der Werke an die AG. in einem beſonderen Einbringungsvertrage feſtgelegt werden. Die Konzeſſionsabgabe der AG. an die Stadt beträgt jährlich 15 v. H. des Bruttvertrages. Dieſe Abgabe iſt auf Antrag der Parteien zu ändern, ſobald die Dividende 2 Jahre hintereinander weniger als 6 oder mehr als 10 v. H. beträgt. Die Mitteldeutſche Elektrizitäts⸗AG. wird an der ſtädtiſchen AG. vorausſichtlich mit 24 v. H. beteiligt ſein. Die Verhand⸗ lungen hierüber ſind noch nicht abgeſchloſſen. N- N- VEREIN-KALENDER für dle Woche vom 21. bis 27. September Samstag, 21. September Mannheimer Hausfrauenbund E.., N 2. 4: Wiederbeginn der Abendkochkurſe, Back⸗, Vorſpeiſs⸗, Süßſpeiſe⸗, Tiſchdeck⸗, Servierkurſe. Neu aufgenommen: Kurſe für Rohkoſt und Diätküche. Anmeldungen in der Geſchäftsſtelle. Deutſcher Reklame⸗Verband, Ortsgruppe M.,.: Abends 8 Uhr im Parkhotel, Mannheim: Abſchiedsfeler. Militärverein Maunßeim E..: 8 Uhr abends in der Bäckerinnung, 8 6. 40: Famſtienabend mit Tanz. Gäſte willkommen. Sonntag, 22. September Motorfahrer⸗Club Mannheim E. V.(D. M..): Pflichtfahrt nach Wimpfen a.., dortſelbſt Beſichtigung der Salz⸗ 7 Abfahrt 8 Uhr Schlachthof. Jahrwarte: Steinhard⸗ Kärcher. Sportverein Waldhof E.., gegr. 07, Mannheim⸗Waldhof: Nachm. 4 Uhr: Handball⸗Verbandsſpiel gegen V. f. R. Mannheim. Kanu⸗Club Maunheim e..: Interne Regatta verbunden mit Kenterübungen, beginnend nam, 14 1 auf dem Bellenkrabben beim Stefanienbrückchen im Wald⸗ park. Mannheimer Ruder⸗Geſellſchaft E..: Vereinsregatta: nachmittags 3 Uhr auf dem unteren Neckar beim Bootshaus. Turnverein Mannheim von 1846: Hockey⸗Klubkampf gegen S. C. 1880 Frankfurt. Mannheimer Fußball⸗Club„Phönix“ 02 e..: Sportplatz bei der Uhlandſchule: 12 Uhr vorm. Handballſpiel gegen F. V. Frankenthal.— 3 Uhr nachm. Kreisliga⸗Verbands⸗ ſpiel M. F. G. 1913— Alemannia Rheinau. Ferner 3 Uhr nachm. ohne in Friedrichsfeld. Abfahrt.20 Uhr Haupt⸗ bahnhof. Montag, 23. September Bab. Lehrerverband für deutſche Einheitskurzſchrift E..: Abends 6 Uhr neuer Schüleranfängerkurs im Gymnaſium bei der Kunſthalle. Jeden Abend Anfänger⸗, Fortbildungs⸗ u. Diktier⸗ kurſe daſelbſt. Verein Rechtsſchutzſtelle für Frauen und Mädchen: Sprechſtunden: N 2. 4 von—6 Uhr, auch Freitags. Mannheimer Mutterſchutz E..: Auskunfts⸗ und Beratungsſtelle für werdende u. ſtillende Mütter R 5. 1(Jugendamt), Zimmer 104, nachmittags 2 bis 5 Uhr. Königin⸗Luiſe⸗Bund:. Gräfin Salburg wird am 23. September im Auftrage des Königin⸗Luiſe⸗Bundes einen Vortrag über den großen deutſchen Kolonialpionier, den Begründer der deutſchen Kolonie Deutſch⸗ Oſtafrika, Karl Peters, halten. Gräfin Salburg iſt als Schriftſtellerin wie als Rednerin in allen Teilen Deutſchlands ſehr bekannt und in ihrer Unerſchrockenheit und Unbeſtechlichkeit des Urteils ſchon längſt zu einer großdeutſchen Führerin heran⸗ gewachſen.— Der Abend beginnt um 82 Uhr im großen Saale des Hoſpizes, F 4. 8/9. Saaleröffnung um 8 Uhr. Eintrittskarten zu R..— ſind am Saaleingang zu haben. Dienstag, 24. September Mannheimer Mutterſchutz E..: Auskunfts⸗ und Beratungsſtelle für werdende u. ſtillende Mütter R 5. 1(Jugendamt), Zimmer 104, nachmittags 272 bis 5 Uhr. Männer⸗Geſangverein Eintracht E..: Abends 4 Uhr: Singſtunde im Lokal Deutſcher Hof, Heinrich⸗ Lanzſtraße 3. kttwoch, 23. September Motorfahrer⸗Club Mannheim E. V.(D. M..): Abfahrt nach Heddesheim, Reſtauration Hirſch(Wurſt⸗Eſſen, Stiftung Horn). Abfahrt 8 Uhr Wohlgelegen. Freitag, 27. Sepiember Mannheimer Mutterſchutz E..: Auskunfts⸗ und Beratungsſtelle für werdende u. ſtillende Mütter R 5. 1(Jugendamt), Zimmer 104, nachmittags 2% bis 5 Uhr. Ehe⸗ und Sexualberatungsſtelle R 5. 1(Jugendamt), Zimmer 2, nachmittags 57% bis 6½ Uhr. Kurzſchriftverein Gabelsberger von 1874, Hans Thoma, D 7. 22: Dienstags und Freitags 19.30—21.00 Uhr Anfänger⸗ und Fort⸗ bildungskurſe für Einheitskurzſchrift. — Nachdruck verboten.— Pr000ãß0ß0 00000 õãꝗ VddwddßdbdbdbdßdbdGdꝙdꝙ/dꝙeũ/ ᷣ R. Meckesheim, Amt Heidelberg, 19. Sept. Aus der Ge⸗ meinderatsſitzung iſt folgendes mitzuteilen: Das Er⸗ trägnis eines etwa noch vorzunehmenden Holzhiebs (außerordentlich) wird zur Kanaliſierung und Anlegung eines Gehweges an der Eſchelbronnerſtraße verwendet.— Die Ver⸗ ſteigerung des Gemeindeobſtes mit einem Erlös von 1775 Mk. wurde genehmigt. Trotz der guten Ernte wurden die Preiſe durch das gegenſeitige Ueberbieten ziemlich in die Höhe getrie⸗ ben. Der Durchſchnittspreis je Zentner beträgt—8 Mark. Die Beteiligung war ſehr groß.— Zur Steuerung der Schä⸗ den in den jungen Weinbergen durch Vögel werden Maßnah⸗ men in die Wege geleitet.— Zur Gewinnung beſſerer Geh⸗ wege innerhalb des Ortes wird ein Teerverſuch mit Kalkteer vorgenommen. Schluß des redaktionellen Teils „Wie denken Sie über Kaffee nag Mein Arzt empfiehlt ihn mir, schmeckt er denne“ „Aber ganz vorzüglich! Exist ja bester Sohnen- Kaffee, dern das Coffein entzogen ist. lch trie ihn seit langer Zeit, und Sie sehen, wie frisch ich dreinschaue. Keine Spur von Zerstreutheit and Schlaflosigkeit mehr.“ „Danmwillieh doch dern Rat cles Arztes folgen.“ Inbe dingt, es istihrVortell. Vollendeter Kaffee- genug und Schonung der Nerven, Anregung Ohne Aufregung— Was wollen Sie mehr“ * Neue Mannheimer Zeitung(Ahbend⸗Ausgabe) K Seite. Ne. 457 „Freitag, den 20. September 1029 Beranſtaltungen Deutſcher Abend Da es der Ortsgruppe Mannheim des Stahlhelm, 2 und der Frontſolbaten, unter tatkräftiger Mithilfe des Kameraden Munz möglich war, am Sonntag, 8. Sept. in Laden ⸗ urg im Beiſein des Landesführers v. Neufville eine ſtattliche Ortsgruppe zu gründen, veranſtaltete, ſo wird uns geſchrieben, Die Ortsgruppe Mannheim am vergangenen Montag in den Räumen Des Friedrichsparkes einen unpolitiſchen deut ſchen Abend. Haß Ztel, die Bevölkerung Mannheims mit den Gedanken und Zielen des Stahlhelmbundes vertraut zu machen, gelang in vollem Amfang, denn etwa 1200 Perſonen füllten die Räume. Eine ganz be⸗ . Note erhielt die Veranſtaltung durch die Anweſenheit des andsführers von Baden und Württemberg des Stahlhelm, Herr v. Neufville, ferner durch die Anweſenheit des Sozial⸗Referenten des Bundesamtes, Auguſt Wilhelm Prinz von Preußen und des Gauführers von Kurpfalz, Kamerad Dittler mit ſeinem Stabe. Nationale Vereine ſowie vaterländiſche Verbände hatten ihre Abordnungen in großer Zahl entſandt. U. a. wurden folgende Herren bemerkt: Erſter Vorſitzender des Deutſchen Offiztersbundes, Orts⸗ gruppe Mannheim, Oberſt a. D. Rudolph, der erſte Vorſitzende der Deutſchnationalen Volkspartei, Stadtv. Ir ſchlinger, mehrere führende Perſönlichkeiten der Nationalſoztaliſtiſchen deutſchen Arbei⸗ terpartet, ſowie viele andere prominente Perſönlichkeiten von Handel, Induſtrie und Gewerbe. Die munteren, flottgeſpielten Märſche der Stahlhelmkapelle und des Spielmannszuges der Ortsgruppe Mannheim unter Leitung des Muſikmeiſters Krug und Gautambourmajors Arnold packten und begeiſterten. Nach einer Begrüßungsanſprache durch den Ortsgrup⸗ penführer Haupt wickelte ſich das Programm raſch und ohne irgendwelche Störungen ab. Von Kamerad Schneider vorge⸗ tragene Gedichte ſowie Geſänge von Fräulein Ellen Pfeil boten reichliche Abwechſlung. Gauführer Dittler ergriff das Wort, um den Werdegang, Weg und Willen des Stahlhelm, Bund der Front⸗ ſoldaten, darzutun. Er hob die Verdienſte der Ortsgruppe Mann⸗ heim hervor und gedachte hierbei beſonders der regen Tätigkeit ſowie Unterſtützung der Ortsgruppe durch Kamerad Neidig ſen., den er mit Worten der Anerkennung und des Dankes zum Ehren mit⸗ glied des Stahlhelm, Bund der Frontſoldaten, Gau Kurpfalz, er⸗ nannte. Sodann ergriff im Namen ſeines Vaters der Führer der Kraftfahrſtaffel des Gaues der Kurpfalz, Kamerad Adolf Neid ig, das Wort, um für die Ehrung und das ſeinem Vater entgegenge⸗ brachte Vertrauen Dank zu ſagen. Mit einem kurzen Appell forderte er bie nationale Bevölkerung auf, die vom Stahlhelm dargebotene Hand zu ergreifen und perſönliche Intereſſen zurückzuſtellen zugun⸗ ſten der Allgemeinheit. Seine von lautem Beifall begleiteten Worte fanden ihren Abſchluß mit dem gemeinſamen Abſingen der erſten und vierten Strophe des Deutſchlandliedes. Die Pauſe wurde dazu benutzt, um eine große Anzahl neuein⸗ getretener Kameraden zu verpflichten. Nachher umrahmten wiederum flott geſpielte Märſche ſowie Janfarenmärſche den Höhepunkt des Abends, die Anſprache des Landesführers v. Neufpille. Oft⸗ mals vom Beifall der Anweſenden unterbrochen, gab Kamerad von Neufville Aufſchluß über Verſailles, Genf, Locarno, Haag ſowie über den Dawes⸗ und Noungplan. Stürmiſch begrüßt, betrat als letzter Reöner Kamerad Auguſt Wilhelm Prinz von Preußen bas Podium, um mit ſchlichten Worten ſeinen Willen kundzugeben. Die tiefernſten Ausführungen löſten helle Begeiſterung aus. Der von der Stahlhelmkapelle unter Mitwirkung des Sptel⸗ mannsguges geſpielte große Zapfenſtreich beendete den Abend. * * Autotouren der Reichspoſt. Der Verkehrsverein Man n⸗ heim wird im Einvernehmen mit dem Automobilreiſebüros des M. E. R. Heidelberg einen regelmäßigen Ausflugs ver⸗ kehr mit modernen Ausſichts⸗Allwetterwagen der Deutſchen Reichs⸗ poſt von Mannheim ab einrichten. In Ausſicht genommen ſind Fahrten in den ſagenumwobenen Odenwald, ins ſonnige Rheinland, nach der Bergſtraße, in die weinfrohe Pfalz und das burgenreiche Neckartal. Die nächſten Fahrten finden am kommenden Samstag und Sonntag in das Rheintal und zur Bergſtraße bezw. nach dem Oden⸗ wald⸗Miltenberg und in die Pfalz ſtatt. Dieſe Fahrten mit Kraft⸗ umnihuſſen erfreuen ſich einer ſteigenden Beliebtheit. Bieten ſie doch, unabhängig von Zeit und Witterung(Allwetterwagen) und ohne erhebliche Unkoſten, die Möglichkeit, die Schönheiten unſerer Heimat aßſeits der großen Heerſtraße und des Schienenſtranges zu genießen. Die Einführung ödieſer Fahrten iſt ſehr zu begrüßen. Es iſt zu hoffen, daß die Bevölkerung durch rege Beteiligung dieſe neue Verkehrs⸗ einrichtung unterſtützt.(Weiteres Anzeige). Gerichiszeitung 8 Ein Prieſter verurteilt. Der katholiſche Pfarrer Georg Handrick aus Ludwigshafen war durch Strafbefehl des Militärpolizeigerichtes Nr. 31, das bekanntlich die Ver⸗ gehen gegen die Vorſchriften der J. A. R. K. in der Pfalz ahn⸗ det, davon in Kenntnis geſetzt worden, daß er in einer nicht⸗ öffentlichen Sitzung vom Militärpolizeigericht in Kaiſers⸗ lautern im Abweſenheitsverfahren zu vier Wochen Ge⸗ fängnis und 150 Mark Geldſtrafe verurteilt wor⸗ den ſei. Pfarrer Handrick hat Senatspräſident Dr. Führ be⸗ auftragt, ſofort Berufung gegen das Urteil beim Appella⸗ tionsgerichtshof in Mainz einzulegen.— Gegen die Urteile, die in der Freitagſitzung des Kriegsgerichts in Kaiſerslautern noch gefällt wurden, haben nunmehr auch der Kaufmann Mann aus Pirmaſens und der Arbeiter Popp aus Kaiſerslautern Berufung eingelegt. 8 Der Kaſſeler Ladenräuber vor Gericht. Vor einiger Zeit wurde der Beſitzer eines Schokoladengeſchäfts in Kaſſel von einem 20jährigen jungen Mann in ſeinem Geſchäft über ⸗ fallen und zu Boden geſchlagen. Der Angeklagte hatte ſich jetzt vor Gericht in Kaſſel zu verantworten. Das Urteil lautete wegen erſchwerter Untreue in Tateinheit mit Unter⸗ ſchlagung und verſuchten Raubes auf zwei Jahre zwei Monate Gefängnis. 90 1 L Bad. Pfälz. Luftfahet⸗Berein und Deutſcher Zuverkäſſigkeitseſius 1929 Angeregt durch die guten Erfolge beim Deutſchen Zuverläſſig⸗ keitsflug 1928 ſah ſich auch dieſes Jahr der Deutſche Luftfahrt⸗Ver⸗ band veranlaßt, einen gleichen Flug für das Jahr 1929 auszuſchret⸗ ben. Dieſer Flug dient vor allem dazu, Maſchinen auf ihre Taug⸗ lichkeit für die Zwecke des Verbandes zu prüfen, um bei Neu⸗ beſtellungen den Vereinen nur hochwertiges Material übergeben zu können. Ferner ſollen die in den Vereinen zuſammengeſchloſſenen Amateurflieger, ohne große Unkoſten zu haben, Gelegenheit bekom⸗ men, an einem Wettbewerb teilnehmen zu können. Deshalb ſind die Ausſchreibungen ſo gehalten, daß auf Vereinsflugzeugen eine Be⸗ ſatzung nur höchſtens 40 v. H. der Geſamtſtrecke von 1575 Kilometer fliegen darf. Nur Amateure, die ein eigenes Flugzeug beſitzen und dieſes ſelbſt ſteuern, dürfen die gauze Strecke ohne Führerwechſel durchfliegen. Zugelaſſen zu dieſem Wettbewerb werden höchſtens 35 Flugzeuge, da die Preisſumme nicht die vorjährige Höhe erreicht. Bei Nennungsſchluß waren bereits 42 Meldungen abgegeben, die ſich bis zum Nachnennungsſchluß noch erhöhen werden. Um Härten zu vermeiden, werden von den über 35 hinausgehenden Meldungen zu⸗ erſt die Maſchinen mit ausländiſchen Motoren geſtrichen. Man will dadurch erreichen, die deutſche Flugzeugmotoren⸗Induſtrie anzu⸗ ſpornen, einen hochwertigen und preiswerten Leichtflugzeugmotor zu ſchaffen. Außerdem ſollen die bereits vorhandenen Motore dieſer Art ihre Qualität und Zuverläſſigkeit unter Beweis ſtellen. Der Bad. Pfälz. Zuftfahrt⸗ Verein hat ſich, wie im Vorjahre, zur Teilnahme an dieſem Wettbewerb gemeldet und 6 Beſatzungen beſtimmt, um damit einer möglichſt großen Anzahl von Flugzenugführern Gelegenheit zu geben, ihr Können unter Beweis zu ſtellen. Es werden 1600 Kilometer zurückgelegt und zwar mit folgen⸗ den Beſatzungen, und Strecken: Schlerf⸗Schneider: Mannheim⸗Freiburg Mannheim. Chriſt⸗ Ganter: Mannheim⸗Würzburg,Frankfurt⸗Mannheim. Scholz⸗Waldvogel: Mannheim⸗Böblingen⸗Karlsruhe⸗Darmſtadt⸗ Mannheim. Lack⸗Seitz: Mannheim⸗Karlsruhe⸗Darmſtadt⸗Frankfurt⸗Mannheim Schweyer⸗Dr. Peltzer: Mannheim⸗Karlsruhe⸗Böblingen⸗Mann⸗ heim. Kloos⸗Meier: Mannheim⸗Frankfurt⸗Karlsruhe⸗Mannheim. EGrſatz für die erſten 3 Beſatzungen ſind: Semar⸗Marian. Erſatz für die zweiten 3 Beſatzungen ſind: Becker⸗Morawietz. Die Flüge ſind ausſchreibungsgemäß auf 3 Tage und zwar auf den 27., 28. und 29. September verteilt. Es ſteht eine Preisſumme von 42 000/ zur Verfügung und es iſt zu hoffen, daß der Mann⸗ heimer Verein eine größere Summe als Preis erhält, damit die Motorflugabtetlung, die ſich in ſo glänzender Weiſe entwickelt hat, weiter ausgebaut werden kann. Fahresbericht des Jußball⸗Bundes Ein erfolgreiches Jahr Der Deutſche Fußball⸗Bund gibt ſoeben feinen Jahresbericht für das am 30. September abſchließende Geſchäftsjahr 1028/20 be⸗ kannt. In dieſem Geſchäftsbericht iſt fleißig ein umfangreiches und auch überſichtliches Material über die Täligkeit dieſes größ⸗ ten deutſchen Sportverbandes zuſommengetragen worden; es fehlt diesmal ſogar nicht an genauen und intereſſanten Erläuterungen zum Kaſſenbericht. Eine Tatſache, die beſonders zu begrüßen dſt, weil gerade das Finanzgebahren des Bundes zahlreichen Angriffen und irreführenden Behauptungen ausgeſetzt war. Aus dieſem Kafſenbericht und ſeinen Erläuterungen geht hervor, daß der Gtat des Bundes durchaus nicht die Summen erreicht, von denen vielfach phantaſiert wird. Die Bilanz ſchließt in Einnahmen und Ausgaben mit 332 853,50 Mk. ab. Die Einnahmen ſetzten ſich zu drei Viertel aus den Ueberſchüſſen von Meiſterſchafts⸗Endſpielen, Länder⸗ und Pokalkämpfen zufammen. 140 000 Mk. brachten allein die Meiſterſchaftsendſpiele, rund 37 000 Mk. die DF.⸗Pokalſpiele und rund 90 000 Mk., die Länderſpiele. Unter den Ausgaben findet man 21000. Mk. reinen Ueberſchuß, 50 000 Mk. Ueberweiſung an den ordentlichen Reſervefonds und 70000 Mk. Ueberwelſung an die Baureſerve. Der Geſamtüberſchuß iſt alſo beträchtlich, es war für den Bund auch finanziell ein erfolgreiches Jahr. Die eigentlichen Ausgaben bewegen ſich in einem durchaus erträglichen Rahmen. Der Voronſchlag fur das neue Geſchäftsjahr bewegt ſich in einem viel niedrigeren Rahmen, er ſchließt in Einnahmen und Ausgaben urkt 228 000 Mk. ab. Auf der Einnahmenſeite ſind an Ueberſchüſſen aus den Länderſpielen nur 40 000 Mk.(gegen 90 000 Mk. 1928/0) eingeſetzt, weil der DB. die meiſten der nächſten Länderſpiele im Ausland austragen muß. Statt 44000 Mk. an Bauſteinen im ver⸗ gangenen Geſchäftsjahr find für das neue Jahr nur 8000 Mk. ein⸗ geſetzt. Mit dem geſoamten Kaſſenbericht wird man ſich noch näher zu beſchäftigen haben. 5 Dem DB. gehören am Schluß des Geſchäftsjahres 890 083 Mit⸗ glieder an die ſich auf 23 982 Vereine verteilten. In dieſem großen Verband wird aber auch fleißig Spork getrieben. Es waren 23 982 Mannſchaften tätig. Dieſe trugen 510 784 Wettſpiele aus, davon 223 811 Meiſterſchafts⸗ und 280 978 Geſellſchaftsſpiele. Eigene Fuß⸗ ball⸗Lehrer hatten 300 Vereine, eigene Sportplätze nur 2165 und eigene Vereinszeitungen nur 503 Vereine. Im Spielverkehr mit den aus län diſchen Mann⸗ ſchaften haben die deutſchen Vereine, insbeſonders aber die ſüd⸗ Feutſchen Vereine im letzten Jahre recht gut abgeſchnitten. Mit aus⸗ ländiſchen Amateurmannſchaften wurden 702 Spiele ausgetragen. Da⸗ von konnten 816 gewonnen werden, 110 endeten unentſchieden und 276 gingen verloren. Das Geſamt⸗Torverhältwis ſtellt ſich auf 2002 zu 1849 für die deutſchen Vereine. 23 Spiele kamen mit ausländiſchen Berufsſpieler⸗Mannſchaften zur Abwicklung. Von dieſen 23 wurden 17 gewonnen, u unentſchieden geſpielt und nur 5 gingen ver⸗ oren. Außerordentlich erfolgreich war der DB. in ſeinen Län⸗ derſpielen während des letzten Jahres. Seit den Olympiſchen Spielen 1928 in Amſterdam wurden ſieben weitere Länderkämpfe ausgetragen, und zwar gegen Schweiz, Schweden(), Dänemark, Norwegen, Schott⸗ land und Italien. Davon wurden 5 Spiele gewonnen, eines ver⸗ loren und eines unentſchieden geſtaltet. Der Verkehr mit den ausländiſchen Verbänden, aber auch der mit den Vertretungen der übrigen deutſchen Sportverbände und mit den ſtaatlichen und kommunalen Behörden geſtaltete ſich durchweg ſehr freundlich. Eine Reihe von Fragen, die zu Beanſtandungen Anlaß gaben, ſo auch die Frage des Meiſterſchafts⸗Enöſpiel⸗Syſtems ſteht auf dem Anfangs Oktober in Breslau ſtattfindenden Bundestag zur Re⸗ viſion. Neuer Vorschlag für die Zubereitung Rapidflockenbuppe mit Korinthen: ¾ Liter Wasser und(Liter Apfelwein, 50 Gramm Zucker, 5 Gramm Korinthen, 2 Apfel in Scheiben, Zitronenschale, 1 eine Prise Salz, 5 Gramm Zimt auf- kochen; J Minuten ver dem Anrichten 125 Gramm Quäker Rapidflocken hin- eingeben. Ein Glas Rum erhöht den Wohlgeschmack. Von Aerzten und Lehrern be⸗ fürwoxtet— diese prallen, gol⸗ denen Haferkörner voll wich⸗ tiger Nährstoffe— Protein, Kohlehydrate, Vitamine— för⸗ dern Körper und Geist. Sie sind leicht verdaulich, nicht dick- machend, eine köstliche Speise ſoll ein unheilbares Nervenleiden ſein. für groß und klein und in 3 Minuten angerichtet. Mit Quäker Rapidillecken sparen Sie Zeit und Gas. Ubetall zu haben, in sau⸗ 6. beren, staubsicheren Paketen, mit dem Gutschein für schwer- versilbertes Besteck. Weltranglisten im Tennis Wallis Myers Meinungen Alljährlich im Herbſt veröffentlicht Wallis Myers Ser bekannte engliſche Tennisfachmann, ſeine Rangliſten der zehn beſten Tennis⸗ spieler und Spielerinnen der Welt. Amtliche Weltrangliſten gibt es icht, aber Myers Rangliſten haben ſich im Lauf der Jahre einen ſy guten Namen erworben, daß ſie von 9055 der Tennisgläubigen aller Länder als Evangelium hingenommen werden. An der Spitze der neuen Rangliſte ſtetzt bei den Herren erwartungsgemäß wieder Henri Eochet, bei den Damen rangiert wie ſchon immer in den Jahren ſeit dem Abgang der Suzanne Lenglen die Amerikanerin Helen Wills an erſter Stelle. Dieſe beiden Spieler haben ihren Ehren⸗ platz zweifelsohne auch verdient. Was inseß die weitere Plazterung in beiden Liſten anbelangt, ſo gibt ſie reichlich Veranlaſſung zur Krk⸗ tik. Wallis Myers hat in erſter Knie die Leiſtungen auf e zerückſichtigt und dadurch bekommt das Ganze ein ſchieſes ils, Zweiter in der Liſte der Herren iſt Rene Laco ſte, obzwar er ſich nach feinem Siege über Sochet in der franzöſiſchen Meiſzerſchaft kaum noch aktiv betätigt hat. Warum Jean Borotra den dritten Platz vor dem ſtebenſachen amerikauiſchen Meiſter William T. Tilden erhalten hat, iſt auch ni Nef klar. Auf den Plätzen—8 ſtehen die amerikaniſchen Davispokalſpieler Hunter Lott, Doeg und van Ryn, dann kommt der junge Engländer Auſtin und zum Schluß der Italiener de Mopurg o. Wieder muß man ſich wundern, denn weber Hunter und Lott, noch van Nyn und Doe„ von denen Letzterer überhaupt nicht dei den großen Kämpfen in Guropa Betef⸗ ligt war, haben beſſere Leiſtungen aufzuweiſen, als beiſpielsweiſe Bouſſus, Gregory, Menzel(Prag), Preun, Moldenhauer uſw. Noch merkwürdiger iſt die Rangfolge der Damen. Die Zweitbeſte nach Helen Wills iſt Myers Anſicht zufolge die Engländerin Wat ⸗ f n. Mit dem gleichen Recht könnte die Kalifernierin Helen Ja ⸗ ko den zweiten Platz beauſpeuchen, denn ſie kam in Wimbledon bis ins Finale. Erſt au vierter Stelle finbet man die Engländerin Betty Nütt hall trotz ihrer e Leiſtungen beſonders beim Damenländerkampf England⸗ Amerika. Berſchwunden ſind dite f lvaretz, Akhurſt, Namen der vorjährigen Rangliſtenſpielerinnen d 0 N Ryan, Außem, Be 75 dafür heben Weiß Heine⸗ id afrika. die Engländerinnen Bennet, Michell, Goldſack, die Franzöſin Mathien ſowie die Oeutſche Frau von Re ö nieek Bertzsſſchtigung gefunden. Eine Gegenüberſtekung der diesjährigen uns zer vorjährigen Myers⸗ ſchen Weltrangliſten ergitt folgendes Bild: Herren: 1028 . Cochet⸗Frankreich, R. Lacoſte⸗Frankreich, . W. T. Tilden⸗U. S.., Francis Hunter⸗ I. S.., Jean Borotra⸗Frankreich, . Lott-U. S.., Auſtin⸗England, 8. Henneſſey⸗ U. S.., d, de Morpurgo⸗Italien, 1929 1. H. Cocher⸗Frankreich, 2 Lacoſte⸗Frankreich, 3. Jean Borstra⸗Frankreich, 4. W. T. Tilden⸗ IT. S.., 5. Francis Hunter⸗ U. S.., Lott⸗ ll. S. A, 7. Doeg⸗U. S.., 8. van Ryn⸗U. S.., 9. Auſtin⸗England, 280 2 3 ASN eee 10. de Norpurgo⸗Italten. 10. Hawkes⸗Auſtralten. Damen: 1929 19 1. Helen Wills⸗U. S.., 1. Helen Wills⸗U. S.., 2. Watſon⸗ England, 2. d' Alvarez⸗Gpanien, 3. Helen Jacobs⸗U. S.., 3. Akhurſt⸗Auſtralien, 4. Betty Nutthall⸗England, 4. Bennett⸗England, 5. Heine⸗Südafrika, B. Watſon⸗Englaud, 6. Mathieu⸗Frankreich, 6. Nyan⸗ K. S.., 7. Bennett⸗Gngland, 7. Auffem⸗Deutſchland, 8. von Neznicek⸗Deutſchland, 8. Bouman⸗Holland, 9. Michell⸗England, 9. Jacobs⸗U. S.., 10. Goldfack⸗Englaud. 10. Boyd⸗Auſtralten. 205. Deutſcher Tuentag in Verlin Am 4. und 5. Oktober findet im N des Reichstags der 20. Deutſche Turntag ſtatt, der etwa Abgeordnete der 18 Turn⸗ kreiſe zu den Beratungen über die weitere Geſtaltung der Deut⸗ ſchen Turnerſchaft vereint. Die Tagesordnung umfaßt neben eines Anzahl von Anträgen, die der inneren Weſtaltung und dem Aus⸗ bau der Deutſchen Turnerschaft dienen, die Genehmign 85 Haushaltsplans, der im Entwurf mit 1 188 00% abſchließt und eine Kopfſteuer von 0,85„ für alle ber 14 Jahre alten Mir⸗ glteder Lehingt, ferner die Berichte der Vorſtands mitglieder. Hier⸗ bei interefftert befenders der Bericht über die Tätigkeit der Deut⸗ ſchen Turnſchule Berlin, die bekanntlich der Erzießzung und Kort⸗ bildung der Turnerführer dient, Auch die Vahlen ſteben un Mit⸗ telpunkt der allgemeinen Aufuerkſamkeit. Selen doch zon fünf Vorſtands mitgliedern vier neu gewählt werden. ie technet on bei den Wahlen der Fachwarte wii 10 Veränderungen. Wei⸗ ter ſoll die Iiage des Berhältniſſes der Deutſchen Turnerſchaft zu anderen Verbänden behandelt werden. Außerdem ſtetzt eine Reiße von Anträgen aus den einzelnen Turnkreiſen zur Berstung. Der 20. Turntag wird umrahmt ven einer Anzahl Eltzungen der Fachausſchüſſe und des Hauptousſchuſſes der Deutſchen Turner⸗ ſchaft. Den Auftakt des Turntages bildet ein Vortrag des Reichs⸗ kanzlers 4. D. Luther über„Deutſchtuß und Deutſche Turner⸗ ſchaft“. Aus der Pfalz * Ludwigshafen, 19. Sept. Einem Keſſelſchmied von hier wurde, als er auf dem Heimweg in der Nacht vom 16/17. ds. Mts. die Hartmannſtraße paſſtierte, ſein Fahrrad von einem Unbekannten abgeſchwindelt. Der Betreffende hatte den Eigentümer des Rades gebeten, das Fahrrad zu einer kleinen Fahrt benützen zu dürfen, was geſtattet wurde. Von dieſer kleinen Fahrt iſt er noch nicht zurückgekehrt.— Aehnlich erging es einem 22 Jahre alten Kaufmann, der ſein Rad beim Betreten der„Ehape“ vor dem Laden einem Jungen in Obhut gab, dann beim Zurückkommen die Wahrnehmung machen mußte, daß der Junge mit dem Rad verſchwunden war. * Neuſtadt a. 5 Hbdt., 19. Sept. Geſtern vormittag er⸗ hängte ſich im Schöntal eine 42jährige Ehefrau, während ihr Mann und ihre Söhne bei der Arbeit waren. Der Grund —— uaker Auflidllbdlen s eelte. Nu 407 Nene Mannheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe) Freitag, den 20. September 19299 Tragiſcher Tod eines Diebes sch. Hockenheim, 18. Sept. Der hieſige 47jährige Fabeik⸗ arbeiter Adam Steidel, in der Poſtſtraße wohnhaft, der auch nebenbei noch einen Hauſierhandel betrieb, wurde durch die Gendarmerie verhaftet. In der Nachtzeit, wenn alles in Ruhe lag, unternahm er Beute züge in die Umgebung, und ſtahl alles zufammen, was er erreichen konnte. In dem umfangreichen Gepäckhalter, der auf ſeinem Fahrrad aufmon⸗ ttert war, ſchaffte er das Diebesgut heim. In einer der letzten Nächte kam er auch wieder von einem ſolchen Beutezuge aus Ketſch zurück und wurde von einem hieſigen Polizeiwacht⸗ meiſter geſtellt. Man verhaftete Steidel am andern Morgen Und brachte ihn in den Ortsarreſt, wo er ſich in der folgenden Nacht mit ſeinen Hoſenträgern aufzuhängen ver⸗ ſuchte. Dieſe aber riſſen, wodurch er herabſtürzte, und mit ſei⸗ 1 f Aus dem Lande Der Kuckucksmarkt in Eberbach * Eberbach, 20. Sept. Die ſiebenhundert und zwei Jahre alte Reichsſtbadt Eberbach iſt auf dem Wege ein Feſt zu begehen. Es iſt nicht gerade ſo ein Jubelfeſt, wie die 700 Jahr⸗ Feier vor zwei Jahren, die allen, die ſie mitmachten ſicher noch in allerbeſter Erinnerung iſt; es iſt vielmehr eine zweckmäßige Verbindung von einer Art Mituchener Oktoberfeſt mit wirt⸗ ſchaftlicher und insbeſondere landwirtſchaftlicher Warenſchau. Deswegen gibt es auch eine Sa a tgutausſtellung, die quantitativ und qualitativ gleich Hervorragendes bieten wird. Die große Zuchtviehſchan aus allen Gegenden des Odenwaldes und Neckartales wird allgemeines Intereſſe hervorrufen. Landwirtſchaftliche Maſchinen und Gegenſtände aller Art wer⸗ den ausgeſtellt. Bienen werden zu ſehen ſein und Geflügel wird flattern, gackern und ſchnattern. Das Feſt wird vom r .—7. Oktober abgehalten.(Näheres ſiehe Anzeige.) W ie wird das W nem Kopf auf den Heizkörper aufſchlug. Zum Unglück klemmte ſich noch der Kopf zwiſchen Wand und Heizkörper feſt. Der Verhaftete wurde nun nach Mannheim transportiert, wo man einen komplizierten Schädelbruch feſtſtellte, an deſſen Folgen der Mann jetzt verſtorben iſt. Fünf Diebſtähle hatte Steidel bereits eingeſtanden. Die Diebſtähle ſind umſo ver⸗ wunderlicher, als Steidel in geordneten Verhältniſſen lebte und die Diebereien garnicht nötig gehabt hätte.— Der hieſige Stadtbaumeiſter Joſef Kober erlitt am letzten Sonntag in einer hieſigen Wirtſchaft einen Schlaganfall. Man ſchaffte den Mann am andern Morgen nach Heidelberg ins Joſephs⸗ haus. Sein Zuſtand iſt beſorgniserregend, doch befindet er ſich auf dem Wege der Beſſerung. Kober leitet ſeit etwa 8 Jahren das hieſige Stadtbauamt. Aufruhrſzenen bei dem Brande in Beuren * Beuren bei Engen, 19. Sept. Zu dem im heutigen Mit⸗ tagsblatt berichteten Widerſtand gegen auswärtige Feuerwehrleute bei dem Brande in Beuren am Ried, wird noch ergänzend geſchrieben: In der Nacht von Sonntag auf Montag wurde um 1 Uhr die Automobilſpritze der Engener Feuerwehr nach Beuren gerufen. Schon bei ihrer Ankunft machte ſich unter der Bevölkerung eine fein d⸗ ſelige Stimmung bemerkbar. Beim Legen der Schlauch⸗ leitung und Brandbekämpfung wurden die Feuerwehrleute auf alle Art behindert und beläſt igt, ſodaß ſie ſchließ⸗ lich zur Selbsthilfe mit dem Strahlrohr greifen mußten. Nun wurden die Mannſchaften mit Steinen und, wie be⸗ reits im Mittagsblatt gemeldet, mit Bierflaſchen bewor⸗ fen, und eine 70 Meter lange Schlauchleitung mit dem Meſſer zerſtochen und zerſchnitten. Mit dem Rufe: „Schlagt ſie alle tot!“ ſtürzten ſich lt.„K. Tagbl.“ etwa 100 Ziviliſten mit Wurf⸗ und Hiebwaffen auf die Mannſchaft der Autoſpritze. Nur durch die Geiſtesgegenwart des Komman⸗ DDr eee er werden? S el en Weiter-Vorausſagen für Samstag, 21. September 1929 Fortdauer des veränderlichen Wetters.— Friſche Weſt⸗Winde und zeitweiſe Regen, hauptſächlich in den nördlichen Landesteilen.— Temperaturen unverändert Wetter⸗Nachrichten der Basiſchen Landesweſterwarte Karlsruhe Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(.20 Uhr morgens). See⸗ Luft⸗ 2. 8 118 höhe druck 9 885 Wetter 8 f 8 in NN 8 22 in Nicht. Stärke S Wertheim 151— 17 25 14] 8 mäß. halbbed. Königsſtuhlf 563 759,0 14 19 14] SW ſchw. Nebel Karlsruhe 120 759,1] 17 25 16 WSW. leicht halbbed. Bad.⸗Bad. 218759, 18 23 15 SW mäß. Halbbed. Villingen 780 761,9 18 22 138 leicht heiter Feldog. Hof 1275 687,30 9 14 88 Nebel Badenweil.— 760, 17 n 15 SW leicht balbbedb. St. Blasien 780 15 21 12 SW„ wolkig Bad Dürrh.]— 5 13 20 12]„„ halbbed. Ueber Südſkandinavien hat ſich ein Randwirbel der Nordmeerzyklone infolge Warmluftzufuhr erheblich vertieft. Ein Sturmfeld umfaßt in weitem Umkreiſe die Nord⸗ und Oſtſeeländer. Auch in unſerem Gebiete hat der Wind auf⸗ gefriſcht. Unter dem Einfluſſe des Wirbels werden wir auch morgen noch veränderliches Wetter mit zeitweiſen Regen⸗ fällen behalten. Reiſewetter in Deutſchland Nord⸗ und Oſtſee: Nordſee Regen, ſtürmiſche Weſt⸗Winde. Oſtſee ſtrichweiſe Regen, friſche Süd⸗Weſt⸗ Winde. veränderlich mit Schauern. Rhein⸗ und Weſergebiet: Wolkig, auffriſchende Süd⸗Weſt⸗Winde. wolkig, ſtrichweiſe Gewitterregen. Fichtelgebirge, Erzgebirge und Sudeten: Heiter bis wolkig, einzelne Gewitterregen, bei auffriſchen⸗ den Süd⸗Weſt⸗Winden. Geſtern: heiter und warm. Alpen: Heiter bis wolkig, leichte Süd⸗Winde. Geſtern: veränder⸗ lich mit Regenſchauern, tagsüber warm. Flugwetter Das Schlechtwettergebiet hat nunmehr ganz Deutſchland erfaßt. Beſonders im Weſten herrſcht ſtürmiſches Wetter auch am Boden. In der Höhe zwiſchen 500 und 1000 Meter wehen böige Weſt⸗Südweſt⸗Winde von 10 bis 20 Meter pro Sekunde. Ueber Norddeutſchland zieht außerdem ein aus⸗ gedehntes Regengebiet in Begleitung einer Warmluftfront hinweg. l wolkig, Geſtern: Geſtern: meiſt danten, der übrigens durch einen Wurf eine Handverletzung davontrug, war es möglich, zu verhindern, daß die Aus⸗ ſchreitungen nicht noch ſchwerere Folgen hatten. Erſt als auf telephoniſchen Ruf die Gendarmerie von Engen und Hilzin⸗ gen eintraf, drückten ſich die Helden, ſo daß die Feuerwehr den Brand nunmehr unbehelligt lokaliſieren konnte. ** * Schwetzingen, 20. Sept. Heute vormittag.30 Uhr wurde auf dem ſchrankenloſen Bahnübergang beim Bahnhof Ketſch ein beladenes Geſchäfts auto von der Lokomotive des Zuges Nr. 1008 zertrümmert. Der Kraftwagen⸗ führer wurde geringfügig verletzt. Warnungsſignale der Lokomotive ſcheint der Wagenlenker nicht beachtet zu haben. Unterſuchung iſt eingeleitet. — Aus den Rundfunk-Programmen Samstag., 21. September Deutſche Sender Berlin(Welle 418), Königs wuſter hauſen(Welle 1695) 19 Uhr: Heiteres Schallplattenkonzert, 20 Uhr: Aus Bildungs⸗ ſtätten der Muſik, dann Tanzfunk. 3 B 8 La u ele 525 18.50 Uhr: Alpenklänge, 20.15 Uhr: Uſchi, Operette von Gilbert, Tanzfunk. 5 Frankfurt(Welle 390) 8 Uhr: Frühkonzert von Hompurg, 10.40 Uhr: Schulfunk, 13.15 Uhr: Schallplatten, 16.15 Uhr: Konzert, ab 20 Uhr: Uebertragung von üttgart. 5 5 Hamburg(Welle 372) 20 Uhr: Ihre Hoheit die Tänzerin, Tanzf. Königsberg(Welle 276) 20.30 Uhr: Heit. Wochenende, Tanzſunk. Langenberg(We) 20 Uhr: Luſtiger Abend, Tanßfunk. Leipzig(Welle 2 20.10 Uhr: Feſtkonzert, 21 Uhr: Ludwig Thoma⸗Aben 5 n(Welle 270) Kaiſerslautern 0 Uhr: Schallplatten, 16 Uhr: Konzert i Uhr: Muſikal. Sträuße, Tanz. Stuttgart( e: Schallplatten, 15 Uhr: Konzert, 16.15 Uhr: Konzert von Fraankfurt, 20 Uhr: Heitere Lyrik aus Schwaben, 21 Uhr: Blasmuſik, Tanzfunk. Ausländiſche Sender .30 Uhr: 3 N Budapeſt(Welle 550) 20.15 Uhr: Leichte Muſik, dann Zigeunerkap. Daventry(Welle 479,9) 20 Uhr: Promenadenkonzert, dann Lieder, 0 71) 19.40 Uhr: Konzert, dann Bunter Abend. .40 Uhr: Konzertabend. y) 1553) 20 Uhr: Abendkonzert der Funk⸗Militär⸗ Tanzfunk. London(Dave kapelle, 0,8) 20.30 Uhr: Abend konzert, dann Tanzmuſik. 5 Uhr: Volkstüml. Muſik, Tanzfunk. Operette„Die Perle der Jungfer 487) 1 ine“, dann Ja, (Welle 1848) 20.15 Uhr: Kabarett, 20.45 Uhr: Komödie der „dann alte und neue Tanzmuſik. on ſe(Welle 381) 19.15 Uhr: Abend konzert. n(Welle 274,2) 21 Uhr: Operette ein Walzertraum, Tanzfunk. Wien(Welle 5 Uhr: Revanche Operette. De NN eee Radio-Speziahaus Gebr. Hettergott Marktplatz G 2, 6— ſelephon 28547 Welchen Apparat ſie wählen ſollen? Natürlich den nenen Paladin⸗Schirmgitter⸗Netzempfänger! Sie brauchen nichts von Radio zu verſtehen, jedes Kind bedient Paladin 20 ſofort, die Steckdoſe genügt. Selbſt bei größter Lautſtärke hervorragend reiner Empfang. Sie müſſen Paladin 20 hören, dann erſt haben Sie Radio gehört. Chefredakteur! Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner— Feuilleton: Dr. S. Kayſer Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder Sport und Vermiſchtes: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles übrige: IAranz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen! Jakob Fande, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haaf Neue Mannbeimer Zeitungs G. m. b. 5. Mannbeim k 6. 2 Schluß des redaktionellen Teils e e. eee ene Moderne phys.-diät. Kuranstalt u. Erholungsheim. Nähe Strandbad. Arzt,. Deutsches 8 234 Haus, bestgeeignet für Herbst., Win er- u. Frühjahrskur. Pens. v. 8 M. an. Prosp. frei Statt Marten nach kurzem schwerem Leiden Mannheim, den 19. September 1929 Die trauernden Hinterbliebenen: rau Margareihe Mayer Marga Mayer Hilde Mayer Friddi Mayer Gisela Mayer Heute verschied mein lieber Mann, unser guter Vater ler Relde- Otto Maver Ot entschlafen ist. Wir verlieren in war er uns allen ein Vorbild. Schuberibund Mammheim-Ludwigshalen E. V. Lehrergesangverein-Mausilk verein Tieferschüttert geben wir davon Kenntnis, daß unser Vorsitzender Herr Nekior ihm einen Führer lichen Kenntnissen, von hervorragenden Fähigkeiten und bestem Wollen. Erfüllt von hoher Begeisterung für die Musik und das deutsche Lied, Seine Jüte und sein charaktervolles Wesen haben ihn zu uuserem Freunde gemacht, mit dem wir uns innig verbunden fühlten. Er wird in der Geschichte des Vereins unvergessen bleiben. Bei uns ist ihm dauernd ein ehrendes Gedenken gesichert, Mannheim, den 20. September 1929 Der Vorsfand Schaufenstergostelle und Glasplatten zu kaufen geſucht. Angeb. u. FH 128 an die Geſchäfts⸗ ſtelle ds. Bl. 4537 Herrenzimner zu kaufen geſucht. Angeb. unt. F K 130 an die Geſchäftsſtelle dſs. Blattes. 4543 Speisezimmer zu kaufen geſucht. Angeb. unt. F L 131 an die Geſchäftsſtelle dſs. Blattes. 4541 von ungewöhn⸗ Die Beerdigung findet am Samstag, den 21. September, 38/ Uhr statt nachmittags 8675 Die Bestattung findet Samstag nachmittag 3 Uhr von Leichenhalle aus statt. der hiesigen 10814 * geſucht. Auf hieſiges Anweſen N89 repartert E Knudsen 2 E 7 Telephon 234 98. S172 Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, am Mitt- Woch, unseren lieben, treuen Sohn, unseren jüngsten Bruder ERWIN im Alter von 15 Jahren, ganz unerwartet durch einen Unglücksfall, aus seiner tatenfrohen Jugend zu sich zu nehmen Mannheim-Rheinau(Lg. Riemen 48), 20. Sept. 1929 Karl Schleicher u. Frau seine Geschwister Creiel, Hilde, Karl u. Maria Die Beerdigung findet am Samstag, den 21. Sept. nachmittags ½5 Uhr von der Leichenhalle Rheinau aus statt. 8 fe e 5 helfen J benem Magen unden titloſigkeit Storchen- Drogerie, Marktplatz, H i, 16. 9854 (Wert 69 000%) wer⸗ den 15 000/ an erſt. Stelle geſucht. Angeb. u. 8 I 50 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 8478 meine Magentropfen (Benedikt. 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J babe ich laufend weiß u. arau⸗ſchwarz, 2 5 getiegert, a.„Peterle“ Tafelhirgen hörend, Wiederbring. am Baum abzugeben. erh. Belohng. 28521 Hermann Svencker Alter 1(Seudenbeimer Fähre. Lameyſtr. 32. Sontr., 28496 Teleph. 324 61. N 1 * Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) — 8 Herbiſltage Mit dem Herbſt geht's wie mit ſo mancher alten Jung⸗ frau, die erſt in vorgerücktem Alter von irgendwem entdeckt wird. Da ſieht man mit einem mal einen„Abglanz innerer Schönheit“, einen„aparten, aber beſonders anſprechenden Zug um den Mund“,„goldenen, tiefen Schimmer in den Augen“, alles Dinge, die niemand bisher beachtet hat. Und ſo kommt manche Jungfer noch in ſpäten Jahren zu Glück, Anſehen und Ehren. Aehnlich iſt's mit dem Herbſt. Manchen iſt er nur Uebergang vom heißen Sommer zum kalten Winter, manche aber wiſſen garnichts von ihm, nennen die ſchönen Herbſttage den Spätſommer; pfeift aber einmal der Herbſtwind durch Straßen und Gaſſen, ſo ſpricht man vom nahenden Winter. Anders iſt es mit dem Herbſt am Rhein! Er iſt keine„ältliche Jungfrau“ in letzter Blüte, er iſt— um beim Bild zu bleiben— die„Frau von dreißig Jah⸗ ren“, die Frau von vollendeter Schönheit, von voller und letzter Reife, einmal voll Luſt und Heiterkeit, dann wieder verſonnen und verträumt, einmal voll Witz und Uebermut, dann wieder ernſt unde feierlich. Hier ſtille Zurückgezogenheit, dort tolle Ausgelaſſenheit, hier beſcheiden zurücktretend, dort wieder aufgeputzt in ſinnlichſten Farben, doch immer voll Ele⸗ ganz, voll Grazie! Das iſt der Herbſt am Rhein! Sein Gewand iſt vielfarbig und ſchillernd Biſt du am Niederrhein, in den Tiefen des weiten Niederlan⸗ des, wo einſame Pappeln und ragende Windmühlen den Horizont ſäumen, ſo erfaßt dich erſt Wehmut und Zagheit. Bald aber fühlſt du dich bewußt und feſt in dieſes Land hinein⸗ geſtellt, du fühlſt dich heimiſch und es iſt dir, als ob aus den flachen Häuſern jemand heraustreten müſſe und dich an ſeinen Herd bittet. Da kann man von alten Bildern und beſſeren Zeiten ſprechen. Rauſchendes Leben umſpült dich, wenn du in die Großſtadt trittſt. Breite Kaſtanienalleen führen dich durch die Stadt der Kunſt und Wirtſchaft, begleiten dich weiter auf deinem Wege zur nahen Domſtadt. Das war der Ernſt und die Feierlichkeit, ein Weg, den hie und da dir rheiniſcher Frohſinn und Scherz gewürzt. Da tritt uns der Herbſt in anderem Gewand entgegen. Die alte Kurfürſtenreſidenz taucht vor uns auf, die Ebene ab⸗ ſchließend und zum nahen Siebengebirge hinüberleitend. In herbſtlich brauner Färbung ſtehen die Bäume auf dem alten Zoll, goldenes Sonnenlicht lockt uns hinüber in die traum⸗ ſtillen Tiefen des Heiſterbachtales, wo dich klöſterliche Ruhe und Abgeſchiedenheit empfängt. Ein warmer Glanz liegt auf deinen Wangen, wenn du durch die Stille des Siebengebirges ſchreiteſt. Es iſt, als wenn man aus einer ſtillen Kirche träte, wenn mit einem mal der Drachenfels vor uns ſteht. Hier oben iſt Leben. In reifesſchwerer Pracht liegt das Rheintal vor uns; der Strom zieht ſein Silberband um die ſtillen Inſeln Grafen⸗ und Nonnenwerth, grüßt hinüber zur Godesburg und zum Rolandsbogen. Hier iſt ein Ausblick und da fängt der 00 zu erzählen an. Wunderliche Geſchichte ſteht vor uns auf. An alten Städtchen, zerfallenen Stadttoren und Burgen führt uns der Weg weiter. Im nahen Ahrtal öffnen ſich bald die Weinberge, und in Freuden unde Uebermut wird eine neue Ernte geborgen. Das Kleid wechſelt von neuem. Zur Linken ſteigt die alte Feſte vor uns auf und langſamen, ge⸗ bändigten Laufes zieht die Moſel zum Rhein hinunter. Bleibt uns keine Zeit zum Beſuch des Moſeltales, ſo verſäumen wir nicht, in einer ausgewählten Flaſche beſten Moſeler uns dieſes Land ſelbſt vorzuzaubern. Alte Burgen ſtehen auf hochragende Felswände ſäumen das Tal, ſpitzgiebelige Häuschen mit tiefen Kellern ſtehen am Uſerrand. Wir ſchmecken in jedem Tropfen die Wärme herbſtlicher Moſelſonne, die Würze und Herbheit der nahen Berge. ſer Weg geht weiter zum„romantiſchen Rhein“. Wir Menſchen von heute ſind wenig empfänglich für dieſe Dinge. Erſcheint uns die Romantik im Sommer etwas pfadfinder⸗ am Mhein- haft und ſentimental, im Herbſt wird ein jeder von ihr ein⸗ gefangen. Denn es ſind nicht die Burgen und hohen Felſen allein, nicht die trauten alten Städtchen, die in faſt ſonntäg⸗ licher Ruhe am Rheine liegen, es iſt das ganze Milieu, das Leben und Treiben der Menſchen, die Luſt und Heiterkeit und dann der— Wein! Hier ſtreift alles von ſelbſt ab, was wir an fauler Ziviliſation mit uns herumſchleppen. In den Ber⸗ Dom zu Speyer gen ringsum lautes Treiben. Die Weinernte beginnt. Ein Singen und Rufen von Berg zu Berg. Und wem der Feder⸗ weiße noch nicht bekommt, der wählt ſich einen guten alten Jahrgang. Da erſcheint nämlich der rheiniſche Herbſt wie⸗ derum in neuem Kleide:„Elegant“ nennt es der Rheinwein⸗ trinker. Stets wechſelt das Bild. Andere Städtchen, andere ſonderer Güte. Das geht ſo weiter bis zum fruchtbaren Rheingau, wo ſich eine neue Ebene erbreitet und neuer Wein und neue Farben zu fröhlichem Weiterwandern einladen. Und war der Mittelrhein elegant und duftig, der Rheingauer⸗ wein iſt voll und üppig, wie ſeine Landſchaft. Hoch oben winkt uns das Niederwalddenkmal zum Beſuche der tiefen und breiten Wälder des Taunus herauf, während unten weinreiche Dörfer zu freundlichſtem Beſuche einladen. Prachtvolle Herbſtſonne geleitet uns weiter. Wir treten in alte Kloſterkirchen, beſteigen Burgen und Schlöſſer, gehen hinunter in tiefe, abgrundtiefe Keller. Der Taunus tritt zu⸗ rück. Zur Rechten winkt uns Mainz herüber, zur Linken Wiesbaden. 5 Das war der herbſtliche Rhein, wie er dem Wanderluſtigen begegnet. Und wenn ich ihn die„Frau von dreißig Jahren“ nannte, ſo iſts gewiß, daß mir mancher dieſes Urteil beſtätigen wird. Wer aber zu längerem Aufenthalt ſich die Herbſttage erwählt, der wird auch an einem einzelnen Platz, ſei es in einem kleinen Orte oder in einem der vielen rheiniſchen Bäder das beſtätigt finden, was hier vom rheiniſchen Herbſt ge⸗ ſchrieben ſteht. Er iſt mild, voll Licht, Sonne und Wärme, buntfarben und reifeſchwer, und iſt er einmal launiſch— ſo denken Sie an die„Frau von dreißig Jahren.“ Hans Bretz. Nrager Brie Eine Mannheimer Leſerin, die nach längerer Kur in einem tſchechiſchen Bad nach der tſchechiſchen Hauptſtadt weiter⸗ fuhr, ſchreibt uns über ihre Eindrücke: „Meine Kur habe ich gewiſſenhaft durchgeführt und mir dafür, ſo wie man es bei kleinen Kindern auch macht, eine Belohnung geſchaffen, in dem ich mich einige Tage in dem alten, ehrwürdigen, hochintereſſanten Prag aufhielt. Ueber Marienbad durch Waldberge ging die Fahrt nach Pilſen, wo ein Glas des herrlichen„Echten“ in der Hitze und der Fülle der Züge, gar gut mundete, von den warmen Würſtchen garnicht zu reden! Wir fuhren weiter durch freund⸗ liche Täler und als die Sonne hinter den Bergen verſank, kamen wir in Prag an. Herrlich iſt dieſe Einfahrt über die Moldaubrücke! Das„hundertürmige“ Prag breitet ſich nach beiden Seiten des Fluſſes aus, umgürtet von Bergeshöhen, die teils bewaldet, teils dicht bebaut ſind und hoch über allem nagt der Hradſhin in alter Pracht und Herrlichkeit. Prag iſt eine ganz eigenartige Stadt von früheſter, mittel⸗ alterlicher Enge bis zu den modernſten Straßen und Bauten. An den breiten, ſchönen Wenzelsplatz, eine der Hauptgeſchäfts⸗ ſtraßen Prags, ſtoßen enge Gäßchen, die kaum breit genug ſind für den Fußgängerverkehr; man läßt ſie aus Pietät ſo wie ſie ſind, vergißt aber dabei nicht dem neupulſierenden Leben Rechnung zu tragen. Ueberall ſieht man Neubauten erſtehen; ganze Häuſerblocks werden niedergeriſſen, um breiten Straßen und luftigen Häuſern Platz zu machen; das glückliche Prag kennt keine Arbeitsloſen. 5 Ueber die altehrwürdige Carlsbrücke führt der Weg in ſteilen Windungen auf den Hradſhin. Hier bietet ſich dem Auge ein großer, mächtiger Platz, um den die Paläſte alter Adelsgeſchlechter wie Schwarzenberg, Lobkomitz, Toskana uſw. gelagert ſind, das Erzbiſchöfliche Palais nicht zu vergeſſen. Der Blick von dieſer wunderbaren Höhe auf Prag iſt unvergeßlich. 8. Durch ein ſchweres Gittertor gelangt man in den erſten Burghof, an deſſen Südſeite die Wohnung des Präſidenten Mazaryk liegt. Es iſt nicht zu ſagen, wie viel hier in den letzten Jahren geſchaffen wurde; es war alles verwahrloſt und nun„blüht neues Leben aus Ruinen. Dieſer Hradſhin birgt Schätze, von denen man ſich kaum eine Vorſtellung machen kann; ſo z. B. die Hofkapelle, nach außen ganz unſcheinbar, aber im Innern ſind Gemälde, Skulpturen und Gitterwerk, die ihres Gleichen ſuchen. Im eigentlichen dritten Burghof ſteht der St. Veitsdom, der in ſtrenger Gothik beinahe in den Himmel ragt. Man hat mit der Renovation des vorderen Teils begonnen, von der Mitte ab iſt dieſe wunderbare Kirche noch im Urzuſtande und hat den Stürmen der Jahrhunderte getrotzt. Hier liegt die Krö⸗ nungskapelle der alten, böhmiſchen Könige und die Wände dieſer Kapelle ſind mit unzähligen Halbedelſteinen, in allen Farben verkleidet. In beſonders verwahrtm Gelaß iſt die heilige, goldene Krone des Königs Wenzel verwahrt. Im Rundgang um den Hochaltar iſt das Grabmal des Heiligen Nepomuk aus vielen Zentnern ſchwerem getrie⸗ benem Silber; nach der Volksſage ſoll ſeine Zunge immer noch bluten. 5 Hinter dem Dome glaubt man ſich in das Mittelalter ver⸗ ſetzt; hier ſteht die tauſend Jahre alte romaniſche Kirche, in der Grabesſtille herrſchen muß, weil ein ewiges Gebet der Chorherrn dort geleſen wird. Jetzt aber erſt das Alchimiſten⸗ Gäßchen! Hier hatte Kaiſor Rudolf, der viel Geld brauchte, ſeine Goldmacher,— die wir jetzt auch in Deutſchland dringend benötigten— untergebracht. Es ſind dies ganz winzige Häuschen, in denen man ſich kaum herumdrehen kann und die trotz aller Primitivität heute non den Fremdenführern be⸗ wohnt werden. Hier entſetzliches Elend, dort reiche Pracht, hein Kontraſt, wie ſo oft im Leben! 5 N 3 Kirchen, andere Stadttore, andere Weine, ein jeder von be⸗ den Weg bis Eberbach angibt und mit der Hauptlinie 13, blaues 7. Seite. Nr. 457 Herbſt iſt eine gule Meiſezeit Mehr Beſchaulichkeit in den Kurorten— Billig erer Aufenthalt— Wichtige Veranſtaltungen Von Franz Ferdin ind Die Hauptreiſezeit iſt jetzt vorüber. In den Bädern und Kurorten hat die geruhſamere Zeit der Nachſaiſon begonnen, und bald wird es— mit Ausnahme der großen Heilbäder überall wieder ganz ſtill ſein. Die Anſicht, daß nur der Sommer die am beſten zur Erholung geeignete Zeit ſei, iſt immer noch ſehr verbreitet. Der wirklich erfahrene Reiſe⸗ Feinſchmecker aber iſt anderer Meinung: Er findet gerade die Nachſaiſon, den Spätſommer, ja, den Herbſt als Reiſezeit ideal! Da gibt es kein Anſtehen mehr in den Reiſebüros, da braucht man an Fahrkarten⸗ und Gepäckſchaltern nicht mehr zu warten, da bekommt man nicht ſelten im Zug ein ganzes Abteil für ſich allein. Nirgends herrſcht Gedränge. Und genau ſoliſts im Hotel, in der Penſion, im Reſtaurant. Erſt jetzt kann man ſich eigentlich ſo recht in Ruhe und Be? ſchaulichkeit erholen! Jetzt gibt es friſches Obſt, Aepfel, Birnen, Pflaumen und herrliche Trauben in den Rebgebieten! In den Bädern, voran Baden⸗Baden, Wies baden, Nauheim, Kreuznach, Wildbad, kann man unter ärztlicher Leitung heilſame, körpererfriſchende Traubenkuren machen. In den meiſten Bädern iſt außerdem die Kurtaxe ermäßigt, oft ſind auch die Kurmittel, die Zimmer, die Penſion billiger als in der Hauptſaiſon, manchmal ſogar weſentlich billiger. a a Und dann— neben dieſen rein praktiſchen Erwägungen wollen wir auch nicht die mannigfachen Reize der ſpätſommer⸗ lichen und herbſtlichen Landſchaft vergeſſen. Das bunte Laub der Bäume ſchafft wirkſame Gegenſätze zu dem ernſten Grün der Nadelwälder. Ein paar trübe Tage ausgenommen, ſtrahlt die Sonne meiſt in milder Wärme vom blauen Himmel. Die Luft iſt viel klarer als ſonſt. Niemals im Jahr iſt die Fernſicht ſo weit, ſo ſchön wie im Spätſommer und im Herbſt! Jetzt iſt die richtige Zeit für die Bergbahnen, Jetzt muß man einmal mit einer der flinken Drahtſeilbahnen auf einen Gipfel hinauffahren. Man ſieht 5 doppelt ſo weit wie im Sommer, wo meiſt allzu grauer Dunſt. die Ferne verhüllt. Der September bringt für Nachſaiſon⸗ reiſende auch noch eine ganze Reihe hübſcher Ueberraſchungen in Geſtalt intereſſanter Veranſtaltungen in Städten und Kur⸗ orten. 5 RDV. Wand ervorſchlage Tageswanderung ö 1 5 Hirſchhorn, Brombach, Oberhainbrunn, Rothenberg, Eberbach. f 5 Sonntagsrückfahrkarte nach Eberbach 2,50 l. Hauptbahnhof ab: .12,.00, Hirſchhorn an:.96,.59. 5 1 Vom Bahnhof zur Hauptſtraße. Mit der Hauptlinie 11, rotes Kreuz, kurz links zu einer Weggabelung. Rechts durch die Bahn⸗ unterführung. Links ein Wegweiſer. An den letzten Häuſern vorüber links über eine Brücke ins ſchöne Finkenbachtal. Auf ſchöner Straße kaum merklich anſteigend. Nach einer 7 Stunde mündet links r Brombach ein und geht unter der Straße durch. Von da ohne Mar⸗ kierung. Der Brombach rechts in einem romantiſchen Tälchen be⸗ quem auſwärts. Rechts und links ſchöner Wald, daßzwiſchen ein ſchönes Wieſental, durch das der ſprudelnde Bach ſich überſtürzend dem Tal Auch der zueilt. Nach etwa 4 Stunden von den erſten ſern und einer Mühle über den Brombach, dann links auf ſchöner Straße nac Brombach, eine weitere 1 Stunde Einkehrgelegenheit. In gleicher Richtung im Dorf auf. Bald mündet von links Sie Nebenlinie 40, rotgelb liegendes Kreuz ein. Mit dieſem Wegzeichen bei den letzten Häufern rechts öſtlich durch einen Hohlweg hinauf zur Höhe. Hier über die Hauptlinie 11, rotes Kreuz. Rechts weiter und abwärts, zu⸗ letzt ziemlich ſteil ins Finkenbachtal und aus dem Wald. Einige Mi⸗ nuten links am Waldrand hin, links über das Tal und den Finken⸗ bach nach Oberhainbrunn, 14 Stunde. Rechts durch Häuſer und eine Hofraite. Ueber die Straße nach Finkenbach und rechts bei einem Ka⸗ ſtanienbaum aufwärts in Feld und Wald. Bald ſchöner Blick auf Rothenberg, ſowie ins Finkenbachtal. Auf ſchöner Straße rechts vor, am Friedhof vorbei, nach 74 Stunde Rothenberg, 410 Meter hoch. Südlich durch den Ort auf, mit der Hauptlinie 9, blaues Viereck, das Kreuz. Gleich nach den letzten Häuſern ſchöner Blick auf Kortelshütte, ins Finkenbachtal, rechts u. auf den Katzenbuckel links, rechts ein Tan⸗ nenwäldchen. Einige Zeit eben bis zu einem ſteinernen Wegweiſen links. Hier trennen ſich beide Markierungen. Das blaue Kreus zieht ſüdtich weiter, während ſich das blaue Viereck ſüdlich⸗öſtli wendet und im Feld abfällt. Rechts an einem Tannenwald hin und in den nahen Wald. Bequem bergab, ſpäter ziemlich ſteil hinunter nach Gammelsbach. Auf dem Weg dahin ſchöner Blick in's Neckar⸗ und Gammelsbachtal. Links vor, durch eine Bahnunterführung und über den Gammelsbach, der in unmittelbarer Nähe in den Necka mündet. Von Rothenberg bis Eberbach 2 Stunden. Eberbach ab: 17.95, 17.48, 18.48, 19.32, 19.43; Mannheim an: 19.06, 19.41, 20.21, 20.43, 21.06. f F. Sch Literatur Mehrfarbige Reliefkarte Rhein⸗Schwarzwald⸗Bodenſee Von der Reichsbahndirektion Karlsruhe iſt als Faltproſpekt eine mehrfarbige Reliefkarte über das Gebiet der Rheinhauptroute von Frankfurt und Mainz bis zum Oberrhein und Bodenſee herauf gegeben worden. Das Odenwald⸗ und Neckargebiet, ſowie die al gedehnte Bergwelt des Schwarzwaldes ſind mit den von der R hauptlinie Frankfurt— Mainz— Baſel abzweigenden Geb bahnen des Schwarzwaldes recht anſchaulich zur Darſtellung ge⸗ bracht. Die neue Reliefkarte wird zur Orientierung über die Lage der großen Städte. Fremdenplätze, Bade⸗ und Kuxorte dieſes Ge⸗ bietes und die Zureiſe dahin ſowie als Werbemittel für den Nord Südverkehr ohne Zweifel ausgezeichnete Dienſte leiſten. Die Rück. ſeite des Proſpektes weiſt neben einem beſchreibenden Text gut ar gewählte Illuſtrationen auf. Die Reliefkarte iſt bei allen wichtigeren Bahnhöfen in Baden ſowie in den Reiſe⸗ und Verkehrsbüros, außer⸗ dem durch den Badiſchen Vérkehrsverband Karlsruhe erhältlich.. * Die oberbayeriſchen Seen. Von Rudolyh Stratz. Mit 53 Abbildungen, darunter 22 und eine Karte in Doppeltondruck. Ver⸗ lag von Velhagen und Klaſing in Bielefeld und Leipzig.— Das Volksbuch„Oberbayeriſche Seen“ iſt von dem Romandichter Rudolph Stratz verfaßt, der ſeit Jahrzehnten Bayern zu ſeiner Wahlheimat erkoren hat. Von ſeinem ſchönen Bauerngut am Chiemſee aus durch wandert er immer aufs neue ſein beſonders geliebtes Oberbayern. Verantwortlich: Willy * 8. Seite. Freitag, den 20. September 1929 2 Nr. 437 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe — r Herbst im Schw-warz wald und Rhein Selen- Aufenthalt! Ali b. Calw, Württemb. Schwarzwald, 601 M. ü. d. M. Urrg Kaffee u. Pension Wentseh Angenehmer Aufenthalt, nahe beim Walde.— Gute, reichliche Verpflegung.— Penſionspreis ab J. 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Von Frankturt 5 5 Lottenbachklamm und Retenbachschlucht sind kleine Sei- d. d.., an der Bahnlinie Ptorzheim- CglwW-Herb 1750 in künt Stunden, von Berlin in 18 Stunden(durchgehende Ebersfeinbur In unmittelbarer Nähe von tentäler mit reizenden Kaskaden und Felsgruppen, Die legen, hat eine gan- eigenartig malerische Lage, Die Wagen) erreichbar, Badenweiler gilt nicht nur als 2. Baden-Baden, dem welt- Zugangswege werden vom Bad. Schwarzwaldverein be- herrlich bewaldeten Berghänge des Nagoldtales bilden Thermalbad und Luftkurort, sondern vor allem auen berühmten Kürorte nut seinen schon zur Römerzeit be- sonders gepflegt und bieten eine lohnende Wanderung.— hier durch eine überaus reiche Faltung und durck Wegen seiner einzigartigen landschaktliehen Reize für Fapnten Heilquellen, liegt etwa 4 Stunden entfernt, der Gosch weller ist ein besonders empfehlenswerter Aufent- Einmündung mehrerer Gebirgstäler einen wunderbar for- RN . eee eine der meistbegünstigsten Statlonen Deutschlands und des gesamten Festlandes Am Abhange des Hochblauen. der stolzen Südwestwarte des deutschen Mittelgebirges. baut sich, 450 m über dem Meere, in bergumschlossenem Rahmen ein Bild von einer Lieblichkeit und stillen Größe auf, Wie es selbst das reich geschmückte Badnerland nur einmal bietet. Im Hintersrunde die mächtige Bergkette mit ihrem anmutigen Wechsel von Höhe, Schlucht und Tal in jenen tiefen, satten Farben, welchen der Schwarz Wald seinen Namen verdankt— in der Tiefe das Weiler tal mit seinem hbhellzrünen, mattenreichen, bachdureh⸗ rauschten Gelände— Unks Oberweiler, am rebenumspon- nene Vorberge, warm und behaglich anzeschmiest rechts oben endlich Badenweiler, die Perle in der Krone, Fox anderthalb Jahrtausenden aus römischem Kultur- boden entsprossen, eine Erinnerunssstatte wWildbewegter Hoöhemluttkurort Ebersteindurg.— Schon infolge selner landschaftlichen Reize und seiner Höhenlage eignet sich dieser idyllisch und ruhig gelegene Ort mit reizender, ahwehslungsreicher Umgebung zum Kur- Aufenthalt für Erhol bedürtiges und Rekonval en, wie auch für Nervöse und Schwächliche zanz hervorragend. Göschweller im südlichen badischen Schwarz- 5 Wald, 850-90 m. Ein stiller. tuhiger Ort mit 500 Einwohnern, gänzlich ohne Industrie etwas abseits vom grolen Auto- und Jouristenverkehr. ungefähr 3 km von der Statiop Lötüngen, Höllentalbahn. Am Ortssaum von Gsschweiler zieht sich das Wutachtal! mit seiner eigenartigen Romantik hin. In Kalk- und Muschelsteinen ragen die gigantischen Felsgruppen empor, halts und Erholungsort. Schwarzwal Höhenluftkurert Lauten bach im Murgtal, 400 m, Post und Bahn Gernsbach l. Baden. Infolge seiner ge- schütsten, ruhigen, allgemein anerkannten, einzigartig romantischen Lage, aul 3 Seiten von tannenwaldbedeck- ten Bergen umgeben, eignet sich Lautenbach vorzüglich zum Herbstaufenthall. Durch die mittlere Höhenlage is! es den herbstlichen Talncheln bereits entrückt und laden die sonnigen Abhänge zum Sitzen im Freien ein. In der aschsten Umgebung hat es herrliche Spaziergänge mit Stets wechselnder Fernsicht. Mit Post- oder Prlivatauto und auch zu Fuß ist Herrenalb, Baden, Wildbad bequem zu erreichen. Prospekte durch Hans Meyer oder durch das Fürgermelsteramt Lautenbach i. Murgtal. menreichen anblick Die zerstreute Bauart des Stüäcdlt⸗ chens, die an dle Berghänge angelehnten Landhäuser, der saftig grüne Talgrund, die vielen Parkanlagen und die hoch oben majestätisch thronende Burgruine bieten dem Kuge einen Blick von entzückendem Farbenreick- zum. Der Ort selbst ist einerseits durch den städtischen Kurpark(König Wilhelm-Anlagen! mit den beiden Bädern, andererseits durch einen Naturpark die städt. Schloßberganlagen, mit der Burgruine verbunden. 5 ist ein kreundliches Neustadt n Daen wel altes Städtchen im K ten. fruchtbaren Tal der„Blumenau“! gelegen. Ueber dem Ort tbront guf steilem Kegel die mächtige und Schenswerte Burg Bräuherg, eine der besterhaltenen Burg- anlagen Deutschlands. Gute Gasthäuser und Pensſonen geben dem Besucher eine gute Unterkunftsmögllekkeit. Freitag, den 20. September 1929 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 487 f Und die Primeln, die ſich nach dem Frühling ſehnen und ſelten lange zwiſchen den Fenſtern gedeihen mögen! Und die Jvauenſchuhe, denen die wilde Freiheit unbetretener Wieſen fehlt, wo ſie auf unſichtbaren Füßen leiſe tanzen, wenn es elfenduſter iſt? Wer vertriebe je die Barbarei der gierigen Menſchen, die nichts mehr erwarten können, nicht den Frühling, nicht den Herbſt? Die eine leere Vaſe im Winter langweilt wie ein Gähnen, und die nicht mehr Phantaſie genug beſitzen, dieſe ungefüllte Oeffnung mit den Ahnungen kommender Schön⸗ heiten auszuſtatten. Tobias überließ die Treibhäuſer den Geſellen und buchte mechaniſch das Geld, das für die Züchtungen einging. Es war ein Troſt, daß dafür im Lenz jenes Stück Land vollends er⸗ worben werden konnte, das eine Heide war mit Ginſter⸗ geſträuch, Erika, Sonnentau und ſeltſamen Moortümpeln. 0 Alles Land ringsum hätte er kaufen mögen; denn ſein 9 Boden⸗ und Landſchaftshunger war unerſättlich. Selbſt wenn ſich Sepp und Kunz die ſtörriſchen Köpfe von den ſehnigen, ausgedorrten Gärtnerhälſen ſchüttelten! Die Chriſtroſen, auch die frühen Rieſenchriſtroſen, die nicht ſo geheimnisvoll ſind wie die ſpäten im Schnee, die liebte Tobias ſehr. Er ſuchte ſie jeden Tag auf und betrachtete ſie. Seine Einſamkeit freute ihn oft. Er lächelte in die ver⸗ ſunkene Stadt hinab, als ſähe er durch den Nebel ihr närri⸗ ſches Treiben in den engen Gaſſen und ſähe auf den Gemein⸗ plätzen die Alltage herumtraben, immer gleich grau und ge⸗ ſchart, wie eine Herde geduldiger, ſchlägegewohnter Eſel. Wo hatte er nur ſoviel Eſel beiſammen geſehen, in Spanien, in Italien? Er verglich die Sonnen dieſer Länder gern in ſeinen Er⸗ innerungen, die jetzt oft bei ihm waren, wie ſanfte Wiegen⸗ lieder der Sehnſucht. Einmal öffnete e“ doch einen der trotzigen, antwortloſen und dennoch immer wieder erſcheinenden Briefe Mechthilds. Brigitte hatte ſchon nach dem dritten geſchwiegen. Es ſtand darin: Lieber Tulipan! i Wenn meine Seele nicht ſo arg verwickelt wäre, dann würde ich gewiß Sie haſſen können. Aber ich habe brennend Mitleid mit uns beiden und kann darum hartnäckig, unent⸗ wegt zu Ihnen gut ſein und zu mir. Ich ſchrieb und ſchreibe TUI PAN UND Roman von Hermann Eris Busse Genn Berſia Geunswaff DE FRAUEN opuright bu Horen-Derlag. immer dasſelbe an Sie. Einmal müſſen Sie es leſen! Was ſoll ich anderes von Ihnen wollen als Liebe? Wollen Sie doch! Nehmen Sie es als Drohung oder Bitte, bin ich doch zur einen weder zu ſchwach noch zur anderen zu ſtolz. Und weiß, daß Sie mich nicht verachten können. Ich hab' einmal erlauſcht, Sie wollten mich prüfen. Wohlan, ich bin bereit, aber ich prüfe auch, und mit demſelben Recht. Mein Maß iſt nicht minder klein. Wann denn geht dieſer todtraurige Winter vorüber, der jegliche Begegnung im Nebel tief verſteckt? Vater trinkt und fragt ſoviel nach Ihnen. Angela, ach, trinkt auch. Iſt das nicht gnädig und elend zugleich: durſtige Seelen laben mit dem Gift des Rauſches? Vielleicht trinke ich auch. Der Wein iſt ſüß voller Leiden und voller Wunder. Das vom Trinken ſchreibe ich nur dieſes Mal, aber morgen oder übermorgen, vielleicht erſt nach Tagen wieder, klage ich: „Wenn meine Seele nicht ſo verwinkelt wäre“. Tobias las das Blatt nur einmal durch, es ſchien ihm gekünſtelt, zum mindeſten aber überſpannt und nicht mehr verlockend für ihn, das Verhältnis zu dem launiſchen Mädchen feſter zu halten. Er legte den Brief auf den Schreibtiſch und verließ das Haus. Er wollte an das gewünſchte Heideland hinaufgehen und von oben her die Wirkung betrachten, die ein erſt angepflanzter Birkenhain als Uebergang von der Feloͤblumenmatte zum Heideſtück bot. Er wollte vor allem dem ganzen Anweſen, obgleich das Land nützlichen Zwecken diente, einen hohen maleriſchen Wert aufprägen, eine gleicher⸗ weiſe auch hermoniſch rhythmiſche Bewegung von Blume, Strauch und Baum. So liebte er bei den Blumen möglichſt breit wirkende Beetanlagen, wo die Farben ſorgſam ab⸗ geſtimmt ſtrömten, hier vom ſtumpfen Rot zum warmen Braun wallend und hochfahrend zum flammenden Gelb, und abklärend übers zarte, flache Gelblich zum kühlen Weiß. Und an anderer Stelle violett und purpur und lila. Und alle Wunder der Bläue: blaß, frierend, lieblich, unnahbar, be⸗ rückend, dunkel unheimlich, faſt ſchwarz. Und die mannigfal⸗ tigſten Klänge von Grün im Baum⸗ und Strauchwerk. Es waren weniger die einzelnen Formen, die griffigen Gebilde der Pflanzen aller Arten, die ihn beſchäftigten, als deren Ein⸗ paſſung ins Ganze, die Stimmungs⸗ und Charakterbilder ihrer Maſſe in der Landſchaft und ihrer Sonderlinge an aus⸗ erwählten Plätzen. Er belauſchte die Natur allenthalben, las ihre Schöpfungsordnung, horchte auf die Muſik ihrer Bewe⸗ gung und trank die Tauſendfältigkeit ihrer Farben. Er wanderte viel umher, nicht ſehr weit vom Haufe weg, die Heimat war ſo geſegnet mit allen Arten von Landſchaften, die gartenhaft kleinräumig und charakteriſtiſch ſich auf ein verhältnismäßig beſchränktes Gebiet verteilten. Es gab aus⸗ geſprochene Weinbergterraſſen in der Nähe, in denen Pfir⸗ ſich⸗ und Mandelbäume prachtvoll gediehen. Es gab Wälder hochgezogener Buchen ohne Unterholz, klar wie ein mächtiger Hain, und wild verdickichtes Gehölz mit alten von Efeu und Waldreben umſchlungenen Baumrieſen; desgleichen feierliche Fichten⸗ und Forlenſtände, unter deren nadelglattem Boden⸗ teppich alles Grün erſtickte, ſelbſt Mooſe ſelten gediehen; ruhige Kiefernwaldungen voll Wohlgeruchs und unruhige, ſelbſt im Winter lebhafte Miſchungen von Laub⸗ und Nadelholz, ver⸗ worrene Eichengruppen, kokette Akazienfamilien, die mit lächelnder Grauſamkeit ſich ausbreiteten und Stück um Stück den Wald für ſich allein zu erobern ſuchten. Graſige Hänge und ſumpfige Mulden, Moor und Heide konnte er betreten als ſein Eigentum. Am Abend, wenn Tobias müde heimkam, überfiel ihn erſt die Lautloſigkeit ſeines jetzigen Daſeins. Das Geſinde, alt und tagfleißig, ging mit den Hühnern ſchlafen, ſchlief ſo ſchwer und ſorgenlos, daß nicht einmal ein Seufzer oder Traumwort durch die Decken und Wände drang. Tobias entſann ſich kaum, jemals gern ſchlafen gegangen zu ſein. Die Nacht zog ihn an, er mußte ſie ſehen und fühlen. Den Schlaf fühlte er als Notwendigkeit über ſich kommen, aber nicht als Luſt. „Du biſt ja nachtfertig“, hatte die Mutter manchmal be⸗ ſorgt zu ihm geſagt, wenn ſie ihn überraſchte, daß er mitten in der Nacht das Bett verlaſſen hatte und irgendeinem Drang nachgab, entweder zu leſen, zu laufen, zu forſchen oder zu grübeln. a Seine Neugier, geheime Dinge zu erleben, kannte keine Grenzen, und jetzt noch, als Heimgekehrten, ließ ihn der Durſt nach Wiſſen nicht los, nach jenem lebendigen Wiſſen, das einem aus den Ereigniſſen des Tages und den Verborgenheiten der Nacht zukommt, aus Abenteuern und Zufällen. Deshalb gab es für ihn keine bürgerliche Ruhe, kein Verſtummen der In⸗ ſtinkte. Der Trieb zum Wechſel überflutete noch immer die Sehnſucht nach dem Pol. Darum neigte ſich Tulipan, ehe ein nächſter Brief auf den zur Seite gelegten folgte, Mechthild zu und erlag dem krauſen, überredenden Zauber der Zeilen. Er las ſie ein zweites und drittes Mal, er legte ſchließlich den Brief an ſeine Bruſt und entfaltete ihn, ſo oft er ihn kniſtern fühlte. Er kämpfte mit ſeiner neugierigen Sinnenſucht gegen die kühle Vernunft, wo⸗ bei erſtere den Sieg davontrug.(Fortſetzung folgt.! 22—————ͤ e FRANKFURTER ER BSTMESSE N för MSBEL HAUS HATIT SPIELWAREN 22. 818 25. 5EPI. 1929 . g mmm f italien. Nerui Riviera Savoy Hote! Erſtkl. Familienhotel, inmitten Blumen und Palmen. Penſion ab Lit. 35. Proſpekte. Frau C. Beeler 5 A m Sommer: e,, Badhotel u. Kurhaus„Rößli“ Seewen am Lowerzerſee(Schweiz) E ieee e Unentbehrlich für die Neise! Sommer-Ausgabe 1929 ber besle Iaschenfahrplan tür den badischen Verkehr und der angrenzenden Gebſete. Preis 40 Dfiennis verlag Druckerei Dr. Haas G. m. b. H. Neue Mannheimer Zeitung Lichte Bekaün nachgenannten Kanal⸗ Ib) 150 m unterhalb des Wehres im Neckarbett. facaaaaaaagaaaaaaadaggaadagqagaamagaaamagaa ö * V Aufſtellung von Fiſcherei⸗ verbotstafeln am Neckar. Gemäß 8 29 der Landesfiſchereiordnung wird auf Antrag des Landesfiſchereiſachver⸗ ſtändigen ſowie im Einverſtändnis mit dem Domänenamt Mannheim und dem Neckar⸗ bauamt Heidelberg jegliches Fiſchen an den bezw. Neckarſtrecken verboten: 6 1. Kraftwerk Mannheim⸗Feudenheim. 100 m oberhalb und unterhalb des Kraft⸗ werks bis zur Ausmündung des Kanals in den Neckar. 2. Wehr Ladenburg. a) 100 m oberhalb und 100 m unterhalb des Fiſchpaßeinlaufs in den Kanal; Mannheim, den 9. September 1929. Badiſches Bezirksamt IV. Amtl. heröffentiahungen fer Staut Mannheim Arbeitsvergebung. Das Aufſtellen und Wegräumen der ſtädt. Meßbuden auf dem Zeughausplatz für die Spätjahrsmeſſe 1929 ſoll öffentlich vergeben werden. Die näheren Bedingungen können im Rathaus N 1, 2. Stock, Zimmer 13, ein⸗ geſehen werden. Angebote ſind bis 25. Sep⸗ tember 1929, vorm. 10 Uhr, in verſchloſſenem Umſchlag im Sekretariat der Abteilung VIII des Oberbürgermeiſters(Rathaus N 1, 2. St., Zimmer 13) einzureichen. 11 Mannheim, den 18. September 1929. Der Oberbürgermeiſter. Sonntag, den 22. September 1929 5 vormittags 171 Uhr 7 jim Casinosaale RI, Gedenk-Feier 5 zum 200 jähr. Geburtstag von. Moses Mendelssohn 5 Wir beehren uns, hierzu höfl. einzuladen 5 Mannheim, den 13. September 1029 i Der Synagogenrat Eintritt frei!) .Je Besucht den Uckueks-RARRITTT in EBERBACH a. N. am.-7. Okt. Wie bereiten Sie Tee? „Nompleila-Ieekanne mit dem Jussieb, die ich nebst entzückenden Tee- Service- teilen wie Sahnegießer. Zuccerdose, hauchdünnen Teetassen, Tellern und Eierbechern für leere Umhüllungen von Tee„ Marte Teebanne als Wert- reklame ohne Sonderausgabe erhalte. „Teekanne Lila“ wie auch die sämmtlichen anderen „Teekanne“ Sorten werden nur in Originel- Packunten mit Schutzmerke„Teekanne“, nlemals lose verkauft. Fast alle Nahrungsmittel- und Drogen- Geschäſte führen Teekanne“ Tees. 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So hat ſich innerhalb der Produktionsmittel⸗ induſtrien die Abnahme der Beſchäftigung in der Metallindu⸗ ſtrte fortgeſetzt. Auch in der chemiſchen In duſtrie hat der Rückgang der Beſchäftigung angehalten. Ferner iſt von Juli auf Auguſt auch die Beſchäftigung in der papiererzeugenden Induſtrie beträchtlich geſunken. Eine Beſſerung der Beſchäf⸗ tigung iſt in der leder erzeugenden Induſtrie feſtzuſtellen. Bemerkenswert iſt vor allem, daß von Juli auf Auguſt die Be⸗ ſchäftigung des Baugewerbes nicht unweſentlich ge⸗ funken iſt. Offenbar haben die Schwierigkeiten in der Finanzierung des Wohnungsbaues— wie bereits Ende Juli an dieſer Stelle angedeutet wurde— dazu geführt, daß ſich be⸗ ref ts jetztdas Bauvolumen vermindert hat, zumal auch die Lage im gewerblichen und öffentlichen Bau ziemlich gedrückt iſt. Die Beſchäftigung der Textilinduſtrie hat von Juli auf Auguſt wieder leicht nachgegeben. Indes iſt hier in den letz⸗ ten Monaten eine einheitliche konjunkturelle Tendenz nicht zu erken⸗ nen, Seit faſt einem halben Jahr hält ſich die Beſchäftigung der Textilinduſtrie annähernd auf der gleichen Höhe. Der Beſchäftigungs⸗ rückgang, der ſeit Juni in der Lederwareninduſtrie zu be⸗ obachten iſt, hat weiter angehalten. In der Steigerung der Beſchäf⸗ tigung in der Schuhinduſtrie dürfte in der Hauptſache eine Saiſonerſcheinung zu erblicken ſein; aber auch in der großen Linie der Entwicklung iſt hier ſchon ſeit dem Herbſt vorigen Jahres eine gewiſſe Beſſerung unverkennbar. O Unbegründete Inſolvenzgerüchte. Frankfurt, 20. Sept.(Eig. Dr. Die Erörterungen, die über die Inſolvenz eines größeren öffentlich rechtlichen Frankfurter Inſtitutes(Naſſauiſche Landesbank) im Zuſammenhang mit der Frankfurter Allgemeinen Verſicherungs⸗ A. angeſtellt ſind und in denen von hohen Millionenverluſten die Rede iſt, gehen nach beſtimmten Erklärungen von zuſtändiger Seite unbedingt fehl. Die fraglichen Guthaben bei der Frankfurter Allgemeinen werden bereits zur Hälfte in dieſen Tagen durch den Verkauf von Aktien der Vereinigten Preußiſchen und Berliniſchen Lebensverſicherungsgeſellſchaft abgelöſt, für den Reſt beſtehen Sicher⸗ heiten, da ein Verluſt nach menſchlichem Ermeſſen ausgeſchloſſen erſcheint. Die Meldung, daß Generaldirektor Wichert nicht mehr auf feinen Poſten zurückkehrt, wird ausdrücklich als unrichtig bezeichnet. Umlageerhöhung beim Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kohlenſyndikat. Das Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Kohlenſyndikat beruft eine Mitglieder⸗ verſammlung auf den 25. September ein. Auf der Tagesordnung ſbeht u. a. die Berichterſtattung über die Marktlage und Feſtſetzung der Umlage. Wie wir erfahren, hat der Syndikatsvorſtand be⸗ ſchloſſen, die Umlage für den Monat Auguſt mit Rückſicht auf die veränderten Abſatzverhäleniſſe zwiſchen beſtrittenem und unbeſtrit⸗ tenem Gebiet ouf 2,25/ zu erhöhen. Für die beiden Vormonate Junt und Juli betrug die Umlage 2,10. * Internationales Hiker en.— Die bisherige Erzeugungs⸗ droſſelung weiter in Kraft. Die Brüſſeler Verſammlung des In⸗ ternationalen Zinkkartells hat keine Beſchlüſſe über eine neue Er⸗ zeugungseinſchränkung gefaßt. Die Verfammlung befaßte ſich nur mit den laufenden geſchäftlichen Angelegenheiten und 7 5 der Marktlage, die eingehend beſprochen wurde. Die nächſte Vollver⸗ ſammlung iſt am 19. November in Brüſſel.(Die gegenwärkige Produkttonseinſchränkung von 10 v. H. läuft bekanntl. bis Ende d..) : Deutſche Gold⸗ und Silherſcheideauſtalt AG., Frankfurt a. M. Nach der KZ. iſt die Geſellſchaft im laufenden Geſchäftsjahr, das am liegenden Vorgang. Die Merz⸗Werke ſtellen auf Grund von Lizenzen der J. G. Farbeninduſtrie beſtimmte pharmazentiſche Erzeugniſſe her, während die Produktion inzwiſchen an die J. G. Farbeninduſtrie c a iſt. Die Merz⸗Werke arbeiten auch weiterhin auf dem pharmazeutiſchen Gebiet in dieſer eWiſe mit der J. G. Farben⸗ induſtrie zuſammen. * Frieden ſchluß zwiſchen Edeka und Zündholzſyndikat. Nach einer ung der Edeka, die vom Zündholzſchndikat beſtätigt ſind die Differenzen zwiſchen der Deutſchen Zündholzver⸗ kaufs⸗A.⸗G. und der Edek trale beigelegt worden. Die Edeka wird damit wieder deutſche Zündhölzer beziehen und vertreiben. Mannheim abgeſchwächt Die Börſe war wieder ſtillund ſchwa ch. Inſolvenz in Berlin beunruhigte den Markt. mit 210 angeboten. Niedriger notierten noch Weſteregeln, Waldhof, Linoleum, Rheinelectra und Daimler. Am Bankenmarkt waren Pfälz. Hypotheken⸗Bank etwas feſter. Brauereien⸗ und Verſicherungs⸗ aktien blieben unverändert. Von Rentenwerten waren Mannheimer Ablöſungsanleihe angeboten, ferner wurden Farben⸗Bonds nieoriger notiert. Gerüchte von einer Die Farbenaktie war Frankfurt unſicher Obwohl die geſtrige Newyorker Börſe ſeſt ſchloß und auch der Geldmarkt am dortigen Platze mit 7 v. H. eine weſentliche Entſpan⸗ nung aufzuweiſen hatte, eröffnete die heutige Börſe n unſicherer Haltung. Inſolvenzgerüchte, die nicht zu kontrollieren waren, wirkten pankkartig und die Spekulation kam mit Ma⸗ terial heraus, ſo daß gegenüber der geſtrigen Abendbörſe Kurs⸗ verluſte bis zu 1,5 v. H. eintraten. Stärker gerückt Glanz ⸗ ſtofff mit minus 6 v. H. Deutſche Linoleum verloren 5 und am Elektromarkt gaben Siemens 2,75 v. H. nach; die übrigen Werte dieſes Marktes bis 1 v.., Chade minus 1,5 v. H. Von Cghemiewerten gaben J. G. Farben 1,75 und Rütgerswerke 1 v. H. nach. Montanwer te ſtark vernachläſſigt, zur erſten Notiz wurden Mannesmann mit minus 1,25 v. H. genannt. Schif⸗ fahrtswerte und Banken 1 v. H. niedriger; nur Danatbank ſtärker angeboten und minus 2 v. H. Von Bauunterneh⸗ mungen konnten Holzmann 1,25 v. H. gewinnen. Renten ſtill, aber zumeiſt ſchwächer. Im Verla ufe trat einiges Intereſſe für verſchiedene Werte zutage und das Kursniveau beſſerte ſich ein wenig Tagesgeld war mit 6,5 v. H. weiter leichter. Berlin ſehr unſicher Die heutige Börſe wurde mit Schwierigkeiten einer alten Berliner Bankfirma(Sigmund Sternheim) über⸗ raſcht. Schon gegen Schluß des geſtrigen Verkehrs ſprach mon von Exekutionen, doch waren dieſe Gerüchte nicht zu kontrollieren und wurden auf die allgemeine Nervoſität zurückgeführt. Im Laufe des heutigen Vormittags verdichteten ſich dann dieſe Gerüchte und hatten erneut mehrprozentige Kursrückgänge zur Folge. Zu berückſichtigen it allerdings, daß im Freiverkehr, d. h. im Handel von Büro zu Bürp, ſo gut wie nichts umgeht, ſo daß die Kurſe einſach heruntergeſprochen werden. Zu den erſten Kurſen trat daun uf ei ne Erklärung der Liquidationskaſſe in Angelegen⸗ heit der Firma Sternheim eine gewiſſe Beruhigung ein, und die Notierungen wieſen gegen die niedrigen Vorbörſentaxen kleine Erholungen auf. Die Tendenz blieb aber im allgemeinen weiter ſehr unſicher. Spezialwerte verloren immerhin bis zu 5 v. H. Nur Laurahütte plus 2/½ und B. M. W. plus 3 v. H. zeich⸗ neten ſich durch Feſtigkeft aus. Anleihen abbröckelnd, auch Aus⸗ länder eher ſchwächer, Pfandbriefe nachgebend. Am Geldmarkte trat heute eine plötzliche Verſteifung für Tagesgeld auf 7 bis Zahlungs etuſtellung bei der Firma Gebr. Goldſchmibt, Frank furt a. Main.(Eig. Drahtb.) Wie wir erfahren, hat die Große ſchlächterei Gebr. Gold ſchmicdt in Frankfurt a. M. die 83 51 n ngen eingeſtellt. Es ſollen 100140 000 4 Paſſiven faſt keine Aktiven gegenüberſtehen. Soweit feſtſteht, ſollen Grunde beſitz, Waren und Inventar zum größten Teil verpfändet ſein. In⸗ folge doppelter Sicherheiten beſteht allerdings die Möglichkeit, noch einige Werte für die Konkursmaſſe zu erhalten. Während von Gläubigerſeite Komkursankzag geſtellt wurde, hat die Firma 8 Vergleichsverfahren beant ragt. Die Enutſcheidung iſt um eine Woche verſchoben worden, um der Firma die Möglichkeit zu geben, Vorſchläge für den beabſichtigten Vergleich zu unterbreiten. Inſolvenzgerüchte beunruhigen die Vörſen Berliner Devisen Diskontſätze: Reichsbank 7½, Lombard 8½, Privat 2 ½ v. 5. Amtlich 19. September 20. September Paxität Diskont in R⸗M für G. I B. G. I B. M. fätze een 3 100 Gulden 168.20[168,87 169, 415 168,55 168,854 8,5 0„ 100 Drachmen.42.48 5, 42 5,485] 5, 465 9 100 Belga= 500 P. ⸗Fr. 598,25] 58,415 58,2950 58,445 38,355 5,0 —— 100 Gulden 51,30 87,48 81.81, E, 61.85% Helſingfors 10.54 10.56 10.539] 10,589 10,512 Jicl en 0 21,95 21,99 21,95 21,99 22,025 1 Südflawien. 100 Dinar 7,380] 7,894] 7,881] 7,895 7,855 Kopenhagen 100 Kronen 111,71 111,93 111,70 111,92] 112,06 5 Liſſabon„„„„ 100 Eskudo 19,73 18,77] 18,73 18,7 17,48 85,5 Oslo„„„ 00 Kronen 111,70 111,92 111.69 111,91 11,4 5,5 Paris„„ 100 Franken 16,42 16,46 16,415 16,485 186,445 8 Prag. 00 Kronen 12,419 12.489 12,42 12.43 12,38 5,5 Schweiz.... 100 Franken 60,86 81,02 80,848 81,00] 80,518 85 Sofia 100 Leva.03 3,041] 3,038] 3,041 3,017 10 Spanien 100 Peſeten 61,86 61,98 61,92 62,04 9,57 5 Stockholm..„. 100 Kronen 112,34 112,56 112,32 112.54 112,05 470 Wien„ 100 Schilling 59,0 59,16 59,025] 39,145 56,79 77⁵ Budapeſt a0 enge 12800 Kr. 78,19 73,38 78,178 79,315 72,89 8 Buenos⸗Aires 1 Peſ..759] 1,763] 1,760] 1,784.788 10 Canada.. 1 Canad. Dollar] 4,164 4,172 zl 4,0 41786 Si 1 Hen 2,002].006] 1,998] 2,002 1,986 5˙8 Ralsds„1 ägypt. fd. 20,86 20,90 20,88 20,90 20,91— .„„ 1 türk. Pfd..014] 2,018] 2,018].017 2,130 10 London 1 Pfd. 20,336 20,876 20,987 20,877] 20,898] 855 New Nork.. 1 ollar 41855 das 4,185 3408 4,1780 5 io de Janeiro... 1 Milreis 0,497] 0,499 0,497] 0,99 0,503 Uruguay 1 Gold Peſ..096[.104 l 4,088 J 4, 104.321 * Nürnberger Hopfenmarkt vom 19. Sept.(Eigenbericht). Ge⸗ ſtern herrſchte wenig Nachfrage. ſodaß dem Markte nur 60 Ballen entnommen wurden. Der heutige Umſatz belief ſich auf 150 Ballen; Gebirgshopfen und Tettnanger, die zu eithe⸗ igen B. den gehandelt wurden, lediglich eine Partie Ausſtich Tettnanger konnte 95„ er⸗ zielen. Schlußſtimmung ruhig. Zweitäg:ge Bahnzufuhr 920 Ballen, zweitägige Landzufuhr 30 Ballen, zweitägiger Umſatz 210 Ballen. Notierungen: Gebirgshopfen prima 45—60; mittel 35—40; geringe 25—30; Aiſch⸗ und Zenngründer mittel 30.405 Hallertauer Siegel prima 75 mittel 50—70; geringe 40—50; Württemberger prima 80—90; mittel 60—70; Badiſche mittel 50—60f Pfälzer prima 50—60; mittel 40—50 per Zentner. . Freinsheimer Obſtmark vom 20. September. Am heutigen Markt notierten: Aepefle—10; Birnen—22; Nirabellen 8: Awetſchgen—8; Pfirſiche—25; Trauben—4; Anfuhr 701 Zentner, Nachfrage gut. * Weiſenheimer Obſtmarkt.(Alter Markt vom 19. Sept. Bei guter Anfuhr und flottem Abſatz wurden notiert: Zwetſchgen—8; 1 10—18; Aepfel—15; Pfirſiche 10—28; Trauben 18—20; To⸗ maten—4. Berliner metallbörſe i 50. September ſchließt, bisher ſehr gut beſchäftigt geweſen. Ueber 9 v. H. ein, deren Grund nicht allein der Zahltag im Rheinland 20 9 Nuß Vier Ain die Dividende(i. V. 9 v..) laſſen ſich noch keine Schätzungen aus⸗ ſein konnte. Im Verlaufe konnte man auf einigen Gebieten 5 bez. Brief Geld bez. Brief Geld. Brief Geld sprechen, da hierüber der Auſſichtsrat vorausſichtlich erſt ſpäter Be⸗ Anſätze zu einer Erholung beobachten, doch ergab ſich in der Januar—.— 149.50 148 75]—,— 47,.— 35,75-—.— 42 48,50 ſchluß faſſen wird. Kursgeſtaltung keine Einheitlichkeit. Die anfangs ſtärker gedrück⸗ Jeb—.— 149,75 142,28—— 47.— 46,759.25 49.50 49.— * International Nickel erwirbt kauadiſche Mond Nickelintereſſen. ten Papiere zogen etwas an, im allgemeinen war eine ſtärkere Un⸗ 149.78 180,— 149,5——.— 48%—— 88 8. Die International Nickel Co. of Canada, die bei der sicherheit auch ſpäter unverkennbar. Das Geſchäſt—— 1. 2 6755— 92 75 5 Mond Nickel Co. bereits über die kontrollierende Mehrheit ver⸗ blieb ſehr klein, und das war auch der Hauptgrund für ein ſpä⸗—— 150,50 150,25]—.— 47.— 46.75[—— 45 48. fügt, hat die kanadiſche Beteiligung der engliſchen Geſellſchift er⸗( teres Abbröckeln der Kurſe. 150,50 150,80 150,25 3 47,.— 486,75—.— 49,75 409080 worben. Nach dem Uebernahmevertrag iſt vorgeſehen, die Vorzugs⸗ Der Kaſſamarkt war bei verſchiedentlichen Realiſationen—.— 150,80 150.50—— 475 47, 375 49.75 aktien von Mond Nickel abzulöſen und neue Stammaktien zu begeben. erneut etwas abgeſchwächt, die Rückgänge betrugen 1 bis 8 v. H.—.— 118 5 1177—.— 1. 46,75—.— 48.— 47.50 2: Um die ruſſiſchen Konzeſſionsverträge der J. G. Faxben.— Der weſtere Ber lauf der Börſe war auch heute ſehr uneinheit⸗ S 9 5 1 8 5 0 580 Keine Verlängerung, aber neue Faſſung. Die J. G. Farbenindustrie lich, es verſtimmte ein Gerücht von dem Zuſammenbruch des Hatry⸗—.— 148.50 148.50—.— 47, 46,75[—— 49.80 488.75 hat bekanntlich mit der Räteunſon eine ganze Reihe von onze Konzerns, d. h. des engliſchen Photon Motons Konzerns. Gegen 0 b tonsverträgen abgeſchloſſen, die in der Hauptſache Verkaufs⸗ Schluß konnte ſich eine leichte Erholung durchſetzen, da man. promut- 21.— Antimon Regulus 6468 1 8 7 95 15 19 0 0 egnagt 1 ein 7 5 wiſſen wollte, daß due engliſchen Gläubiger dem Stillhaltekonſortium 5 a een 8 Gold, reiner 5 2800 9520 wurden, um den Abſatz von J. G. Farben⸗Erzeugniſſen in Rußland bei der Frankfurter Allgemeinen Verſicherung beitreten wollen. Huttenzinn, 9 v. 3 775 7 5 au ſteigern, hatte man ſich bei dem Abſchluß der Verträge nur auf Die Schlußkurſe lagen aber doch meiſt 1 bis 2 unter Anfang, Bem⸗ Reinntckel. 98.— 90 5. 5 H. 350.— e Edelmetalle) für 5 5 Line kurze Zeitdauer feſtgelegt. Wie wir erfahren, laufen dieſe Ver⸗ berg und Glanzſtoff erholten ſich um 7 v.., Lahmeyer lagen gondoner Metallvörſe 5 Zink prompt 24,85 24,80 träge letzt friſtgemäß ab. Es iſt aber damit zu rechnen, daß die ge⸗ 3½ v. H. feſter, B. M. W. waren aber wieder um faſt 8 v. H. ab⸗ Silber ll d. 137/40 Metane in K pro e e Inl 95,— 65. ſchäftlichen Beziehungen der J. G. Farbeninduſtrie zur Räteunion geſchwächt.— De viſen gegen Reichsmark blieben bei klein⸗ über Unze ſtand. 740) fein. Platin ünze E Ausl. 100,0 405,0 auf Grund der bisher gemachten Erfahrungen auf eine neue Grund⸗ ſten Umſätzen unverändert. Der Dollar notierte.20. Die euro⸗ 10.„20] do. Elektw. 2915 1 5 Gusgſilber 23,50 22,89 lage gestellt werden dürften, ſo daß vor der Hand mit einer Verlänge⸗ pälſchen Valuten lagen durchweg ſchwächer, London.8464 nach b 18 15 2 Zinn Faſſa 205 205.5 Antinton Reg. 52,2 82,50 kung diefer Abmachungen in der bisherigen Form nicht zu rechnen iſt..8408, Holland 4009 nach 40097, Schweiz 1936% nach 192354, Paris Seen 74.85 7 0 e 792 205.0 fein 0 88 8 J J. G. Farben induſtrie(Eig. Dr. Meldungen, daß die Geſell⸗ 391%, alles Newyorker Uſance. Die Swapfätze Dollar Reichsmark Kupfer elektrok. 64,78.78 do. Banka 218,2 219 0 Rice! Inland 17576 128,0 ſchaft 5 0 der 8 der. 75 übernommen ſind auf einen„Monat 27 Stellen 111 755 80 0 3 1 65 nach] do beſt ſelee 80 5, 80 25 do. Straits 208.7 208 5 do. Ausland 175.0 178.0 habe, betreffen, wie wir erfahren, einen bereits ſeit Monaten zurück⸗67%½ Stellen. Die Zinsſätze für Leihdeviſen ſind nachgebend. do ſtrona sh 110, 0l 110,0[ Blei vrompf 28.65 28.55 Silber 3 5 rr... 8 8 7 19,] 20. 19. J 20, 20. 19. J 20. 19 2 15, J 20 Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung Gad. Uhren.. e Geſfürel. 208.0 204 5 Nein. Gephe Sch. 1585 0105.0 ufchaffbg. gent. 200. 1789 Hagethal Draht 90,28 80.25 gheinfeld. Kraf 182,9 18270 1. Elettr. 88 ee. 218,0 Goldlchmidt Ty. 118 0,40 Rbeinelekt f..4. fl Augsb 2 dltaſch. 82.25 84,25 Halleſche Maſch.90— 82,50 Rhein. Braun. 286,0 2642 Aktlen und Auslandsanleihen in Prozenten, bel Stückenotierungen in Mark ſe Stüc e g Bel 62.7 68, Geizner ii burt. 58— 88. t. A. 1440 144 0 Aub. aſch.. Fan 0b 1 e 5555 M i Effektenbör Brown Bovert 186,5 136.5 Grün K Bilfinger 173,0 172,0 Roeber, Gebr. D. 109 5 108,5 Halcke Maſchin. 140,0 50.0 55 M. Cgeſt. 38.— 38,— Rhein E 1 it. 14270 143,0 annheimer Effektenbörſe Cement Heidelb, 126, 128.0 1 Rütgerswerke 7715 1 Wender 15 2410.⸗Wien Gum. 76.50 1195 Rheinſtahl. 1220 120,0 19. 19. J 20. 19. 20, 0 Haid& Neu 82,—82,— emberg 0 ar. r Bergb. 144.0 14 Seb en 70, gapwigsb. A. Pr. 21502180 lo/ Gtr. Gt.. 1990020 0c Karat 086 ieee dae 180 Feed 4 geln, Malchin.. lter 1 22 5 „Bad ſtom. Gd alz. Preßhefe———.— 15 Bl. 120,0 120, 3 Hilpert Arma 0 Schli 5 5 u 37 Sed tte. 15000 8 gene ah ae, 8 865 Liowarz Sies Jeg eg. ee Hi 20. 12500 Fiesch ener h. 188.0 J88.0 Scheler Feneht:80 52.50 Ferl, erde. Ind. 179— 55 Hilpert Mach. 282 e 10% Mhm. Gold 101,0 101,0 Werger Worms 192,0 1920. Näh. Halb 163.0 163.0 Cb. Brochues 79—78.— Hoch⸗ u. Tiefbau 90.— 51.75 Schramm Lackf. 101,5 102.0 Berliner Maſchb. 7 1017 75, Hindrichs& Auff. 88.75 85,.— 90% 4. 80.— H. Knorr 88,0 1155 g olzmann, Pgil. 96,15 97.50 Schuckert, Nrbg. 2280 221,0 Oraunk. u. Brikett 1. 1050 Sachſenwerk. 104,0 108,8 72.— Bad. Aſſekuranz, Keren dran e.—48.— Benz 48,— 44.25 Solzverkozl⸗ Id—.— 61.50 Schußf. Vernes. Br.⸗Veſigb. Delf. 64,0 Lese irſch Kupfer., 38820 Salzdetfuet). 888.8 80 erben sbs 1 120,0 Continent. Berſ. 80,— 00.— Mannh. Gummi 89.— 89. 9 5 855 115,0 110,0 Seilinduſt,Wolff59.— 58,— Bremer Vulkan 109.9 109,0 Pleſchberg Leder 98,— 955. Sarott. 150,2 148,5 Mannh. Berſich. 100.0 100 0 Neckarfulm Fhrz. 5 148.0 Dt. Eiſenbandel 1 Erlaggen 91,50 91,50 Stem.& Halsle———— Bremer Wolle 169,5 152,5]Hoeſch Eiſen„130.0 427.5 Schuberts Salzer 2840 2540 Badische Bank 189.0 168.0 Pfälz. Mühlen. 145,0 148. D de 12551100 Junghans Si. A.———.— Südd. Zucker„180.0 156,0 Brown, Sep K. 87 5888.5 Hobentobewerte 97— 5 Schuckert& Co. 2225 719,7 Ab ppb B. 184,5 135.0.⸗G. f. Seilind, 59,— 59,— Portl. gem. Heid. 126,5 126,0 D. Gold⸗ u. S Ant 240.5 140,1 Kamm. Kalſersl. 142.0 142.0 Buderus Eiſenw. 69.50 bg. eee 68.— Se 55 286,0 3777 Caditde Gt. 145,0 145,0 Brown, Boveri 186,5 186,5 Nh. Elektr..-G. 145.0 144,0 Ot. Linoleum„03.0 288,5 Karſtadt Rud.. 172,5 172,7 Tricot. Beſigbeim 60.— 60, Charlott. Waſſer 104.0 102.5 8: San 868,0 5 805 Lreditdant 120,0 120,0 Dalmler⸗Benz 45.50 45, Rheinmühlenw.—. e Dt. Verlag 2180218. Klein, Sch. K Beck. 98.— 96, Ehem. Heyden„88,75 85,75 Jiſe Bergbau 216, 21, Stoehr Kammg. 429 5 2052 Sadd. Disconto 129,0 129,0] Deutſche Linol. 303,0 300.0 Südd. Zucker 1577187, Oresd. Schnellpr. 112,0 109,7 Knor k, Heilbr. 163,0—.— Chem. Gelſenk. 72,50 72,50 M. Jüdel& Co. 1541820 Stoewer Nähen 1225˙5—— Enzinger Union 85,— 85, in disch. Helf. 70,— 70,— Dürkoppwerkest, e Konſelp. Braun 70. 70,—. Ver. Chem, Ind. 9.— 78,78 Them. Albert. 58.— 88, Gebr. Junghans 59.15 88.75 Stolberger Zink 148,5 149,2 Durlacher Hof 136,5 186,5 Gebr. Fahr...—.— 5& Freytag 99,— 98.— Düſel. Rat Dürre 84.— 54,] Krausck Co. Lock..—.— Ber. deulſch. elf. 68.50 70.— Concord. Spinn. 25.— 25.75. Eichbaum.. G. Farben.. 212,5 210,0 Zellſtoff Waldhf. 233,0 280,0] Duckerh.« Widur—.— 92,50 7 Ber i Jute 225 115.0115, Conti-Caouiſch. 153.5 161,0 9 0 e 5 95 Südd. Na 1259 Lechwerke 105,7 108,7 Ber- Ultramarin. 150,0 150,0 aw. Aſcher 2,57% 8„ Frankfurter Börſe Eiſen Kaiſersl. 09.00,— Lahmeyer& Co.— 157.5 Der. Zellſt. Berl. 105,0 106,0 Daimler 5 1570 f. 9— 173 8175.0 Teleph. Berliner 52. 52, f 42 Barmer Bank. 124,0 124,0 2montan-Alkti Elektr. Licht u. 4 208.0 203.0 Ludwigsh. Walz. 111,5 111,0 Vogtl-Maſch St. 76— 76.— Diſſaut Gas 83 löcknerwerke. 118.7 115˙1 Thoerls Oelfabr. 92,75 92,— Feſtverzinsliche Werte Bayr. Hyp. u. Wh. 140.0 140.0 onkan-Aktien Elektr Lieferung—— Vogt& Häffner 222,0 222,0 Otſch.⸗Atlant⸗T⸗ 110,0 08.5 C.§. Knorr. 164.0 105.7 Tietz Leonhard 188,0 1840 5 67,50.50 Com.. Prioatb. 173.) 178.0, Sſchweil. Bergw. 20.0 201.0 Enzinger Anton 1 i ee 106,2 106,5 Volth. Sell. u. 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