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Der„Lokalanzeiger“ beeilt ſich, darauf hinzuweiſen, daß Herr Klönne als deutſchnationaler Abgeordneter bei der Neuwahl des Parteivorſtandes zu der Oppoſition gegen Hugen⸗ berg gehört habe. Weiter erklärt das Blatt, daß Klönne nie⸗ mals im Auftrage der Deutſchnationalen Volkspartei verhan⸗ delt haben könne, ſondern höchſtens als Privatmann. Dem fügt die„Kreuzzeitung“ noch hinzu, daß ihres Wiſſens ver⸗ antwortliche Führer der Deutſchnationalen Volkspartei von derartigen Beſprechungen keine Kenntnis gehabt hätten. Es ſei auch ausgeſchloſſen, daß Bemühungen für eine ſolche abwegige Politik von deutſchnationaler Seite jemals ernſthaft erfolgt ſeten. Alles, was die NC. erzähle, ſei weiter nichts als eine Aufwärmung der bekannten Rech⸗ * bergſchen Pläne. Daß dieſen die Deutſchnationalen a durchaus ablehnend gegenüberſtünden, ſei bekannt. Der hier genannte Kali⸗Induſtrielle Arnold Rechberg, der ſchon ſeit Jahren in Paris eine Bündnispolitik auf eigene Fauſt betreibt und wiederholt vom Auswärtigen Amt abge⸗ ſchüttelt wurde, meldet ſich in Anſchluß an die Mitteilungen 1 der NC. zu Wort. Was er angibt, iſt freilich nicht ſehr auf⸗ ſſiſchlußreich. Er habe ſich bemüht, Politiker der deutſchen Rechtsparteien, aber auch der Mitte und der Linken an dieſen Verhandlungen mit franzöſiſchen Staatsmännern zu betel⸗ ligen, ſo auch Herrn Klönne. Ob, worauf es ankommt, Herr Klönne dieſer Einladung Folge geleiſtet hat, wird von Herrn . Rechberg nicht geſagt. Dagegen erfährt man aus der„Voſſ. 1 Ztg.“, daß der franzöſiſche General, mit dem deutſchnationale Mittelsleute verhandelt haben ſollen, und deſſen Namen die NC. verſchweigt, ausgerechnet der General Walch iſt, der bekanntlich mehrere Jahre in Berlin die Militärkontrollkom⸗ miſſion geleitet hat! a Im„Jungdeutſchen“ dehnt der Preſſechef des Ordens Auguſt Abel der durch Vortragsreiſen in Frankreich ſich um den Annäherungsgedanken bemüht hat, den Angriff auch auf den Stahlhelm aus. Er richtet an ihn die Frage, ob der Außenpolitiker des Stahlhelms, Herr von Me dem, im Hauſe Rechbergs mit dem ob der Redakteur Dr. Kriegk als Vertreter Hugenbergs dieſen Verhandlungen beigewohnt habe, in denen beide die Be⸗ dingungen Rechbergs ſich zu eigen gemacht hätten. Schließlich wird der Stahlhelm um Auskunft erſucht, ob es wahr ſei, daß N der General von Lippe im Sommer dieſes Jahres mit 1 Wiſſendes Stahlhelms mit Rechberg in Paris geweſen 3 ſei, um auf der Grundlage des Rechbergſchen Programms . mit franzöſiſchen Kreiſen zur Herbeiführung eines Bündniſſes mit Frankreich Fühlung zu nehmen. 8 Es ſcheint, daß über alle dieſe Fragen es noch eine aus⸗ gedehnte Polemik geben wird. Das Ganze ſtellt gewiſſer⸗ maßen den Vorkampf für die große Schlacht um den Noungplan dar, die im Oktober oder Anfang November im Reichstag ausgetragen werden wird. Erklärungen Or. Klönnes Reichstagsabgeordneter Dr. Klönne wendet ſich in einer 1 am Sonntag ausgegebenen Erklärung gegen die Mitteilungen . der Nationalliberalen Korreſpondenz und erklärt u.., in dem angezogenen Artikel ſeien 5 Wahrheit und Dichtung gemiſcht. Es ſei richtig, daß er nicht 1926, ſondern 1927 in London Unterhaltungen mit führenden engliſchen Politikern ge⸗ pflogen habe, die die Entwicklung Europas und beſonders die deutſche Sache betrafen.. „Bei dieſen Geſprächen, bei denen ich meine Stellung als Privatmann, der ſeine eigene Meinung zum Ausdruck brachte, ausdrücklich betont habe, habe ich etwa ausgeführt, daß Deutſchland für eine deutſch⸗engliſch⸗franzöſiſche Zuſammen⸗ arbeit nur dann in Frage käme, wenn wenigſtens die e le⸗ mentarſten deutſchen Forderungen erfüllt würden. Als ſolche habe er nicht nur, wie die Nationalliberale Korreſpon⸗ denz richtig ausführe,„Räumung der Rheinlande und Rück⸗ gabe der Saar, Widerruf der Kriegsſchuldlüge, gewiſſe Er⸗ höhung des deutſchen Heeresſtandes“, ſondern, was tionalliberale Korreſpondenz nicht mitteile, in erſter Linie die Die Enthüllungen ziehen weitere Kreiſe wünf Beauftragten Poincarés, dem Abg. Renault, verhandelt und die Na⸗ unbedingte Rückgabe des Weichſelkorridors, volle Wiederherſtellung der deutſchen Souveränität und eine Revi⸗ land höchſtens die Hälfte der feſten Dawesannuität zu zahlen hätte.“ 5 Klönne erklärt weiter, er habe das Auswärtige Amt über dieſe Unterhaltung alsbald unterrichtet. Den fran⸗ zöſiſchen General, der aus ſeiner Tätigkeit im Zuſammenhang mit Fragen der Entwaffnung Deutſchlands wohl bekannt ſei, offenbar General Walch, kenne er nicht. Dagegen habe er mit franzöſiſchen politiſchen Perſönlichkeiten im Winter 1927/8 in Berlin Unterhaltungen ähnlicher Art wie vorher in London gepflogen, wobei er nach ſeiner Auffaſſung über die Rechberg⸗ ſchen Pläne befragt worden ſei und dieſelben Forderungen wie in London vertreten habe. Niemand habe das Recht, der⸗ artige Unterhaltungen Angebote zu nennen. Im Frühjahr 1928, ebenſo wie 1929 ſei er nicht in Paris geweſen. Die hieran geknüpften Bemerkungen ſeien frei erfunden. Dagegen habe er während der Pariſer Verhandlungen über den Poung⸗ plan den Beſuch franzöſiſcher Politiker gehabt, wobei über den Der„Intranſigeant“ veröffentlich Erklärungen, die Kom⸗ merzienrat Dr. Hermann Röchling dem Sonderkorreſpon⸗ denten des Blattes Jean Thouvenin gegenüber abgegeben hat. Kommerzienrat Dr. Röchling erklärte zunächſt, er ge⸗ währe kein Interview, ſondern es handele ſich um eine ein⸗ fache Unterredung, und fuhr dann fort: „Wir waren ſehr gute Freunde der Franzoſen. Wir haben ſtets Beziehungen mit den Franzoſen unterhäͤlten, und wir ſchen, wieder die guten Freunde der Franzoſen zu werden. Das iſt aber nur unter einer Bedingung möglich, nämlich, daß die Franzoſen das Saargebiet ſofort verlaſſen. Wir können uns ſehr ſchön verſtändigen, aber man muß das Saargebiet befreien. Auf die Frage, man könnte ſich vielleicht über die Schaf⸗ fung einer internationalen Geſellſchaft mit ſtän⸗ diger Beteiligung an den Saargruben bei den Verhandlungen verſtändigen, antwortete Kommerzienrat Dr. Röchling: „Niemals werden wir auch nur ein willigen, über ein Abkommen zu verhandeln, das nicht die weſentliche Klauſel zur Grundlage hat, daß die Saargruben ihren früheren Beſitzern zurückgegeben werden, alſo dem preußiſchen und bayeriſchen Staat. Frankreich muß jede Hoffnung aufgeben, 8 daß die Saargruben ihm etwa als Dominialgruben zufallen. Wir wollen ſie dem franzöſiſchen Staat wegnehmen, um ihm jede Verſuchung für die Zukunft zu erſparen.“ Auf die Frage des Korreſpondenten:„Sie lehnen natür⸗ lich jeden Gedanken der Schaffung eines autonomen Saarſtaates ab?“ antwortete Dr. Röchling:„Ich bin vollkommen gegen die Kleinſtaaten. Die kleinen autonomen Staaten zwiſchen den großen Nationen haben keinen Sinn. Ich bin für die Beſeitigung der Zollſchranken an der Saargrenze und für die Politik des Freihandels.“ Immer noch Irreführungen! V Paris, 22. Sept.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Bei ſeiner Studienreiſe ins Saargebiet hatte der Sonder⸗ korreſpondent des„Intranſigeant“ auch Gelegenheit, ſich mit dem Führer der Deutſchnationalen Partei, Dr. Kohl⸗ becheir, über die Löſung harrender Probleme zu unterhal⸗ ten. Wenn auch Dr. Kohlbecher andere Argumente ins Tref⸗ fen führte als Dr. Röchling(ſiehe oben), ſo vertrat der Poli⸗ tiker hinſichtlich der wichtigſten Saarfragen doch einen ganz ähnlichen Standpunkt. 13 „Der Moungplan bedeutet für Deutſchland eine ſchwere Belaſtung“, ſagte Dr. Kohlbecher.„Es wird Mühe koſten, ihn zur Annahme zu bringen. Wenn das Reichskabinett nicht geſtürzt werden will, ſo muß es ſich die Unterſtützung unſe⸗ rer Partei ſichern. Wir werden jedoch gegen den Poung⸗ plan und gegen das Kabinett ſtimmen, wenn Dr. Streſe⸗ mann bis dahin die Rückgliederung des Saarlandes nicht erreicht hat. Frankreich hat großes Intereſſe daran, daß Deutſchland den Ppungplan annimmt. Es läge daher in ſei⸗ nem eigenen Vorteil, wenn es der Rückgliederung keine Schwierigkeiten in den Weg legt. Selbſtverſtändlich müſſen die Saargruben den ehemaligen Beſitzern, dem preußiſchen und bayriſchen Staat, wieder zufallen. Uebrigens werden Sie ſehen, daß 5. die deutſch⸗franzöſiſchen Beziehungen ſofort beſſer werden, ſobald die Franzoſen aus dem Saargebiet abgezogen ſind. Nachdem ſie die Rheinlandräuuung bewilligt haben, iſt die Anweſenheit der Franzofen im Saarland nicht mehr berechtigt. Im Augenblick der Unterzeichnung des Friedensvertrages hat Frankreich die Beſetzung des Saar⸗ gebiets allein als Stütze für die Truppen im Rheinland be⸗ illigt erhalten! Nachdem dieſe Truppen abgezogen ſind, 1 ſion des Dawesplanes in dem Umfang genannt, daß Deutſch⸗ muß „Die Franzosen müſſen die Saar verlaſſen!“ Kategoriſche Erklärungen Röchlings Deutſchen vermeiden(2) möchten, für ſie zu den größten Youngplan ſelber geſprochen wurde. Auch hier ſei von An⸗ geboten von einer der beiden Seiten nicht die Rede geweſen! auch in dieſem Falle habe er das Auswärtige Amt unverzüglich unterrichtet. Er ſei der Meinung, daß eine Außenpolitik in dem skizzierten Rahmen, in dem die deutſchen Lebensnot⸗ wendigkeiten in den Vordergrund geſtellt wurden, den An⸗ ſchauungen und Forderungen des nationalen Deutſchland en t⸗ ſpreche. Das erſte Echo aus Paris (Von unſerem Pariſer Vertreter.] Die Enthüllungen über die geheimen Verhandlungen Klönnes und der Stahlhelmleute mit franzöſiſchen Rechtspolitikern und Militärs über ein deutſch⸗franzöſiſches Bündnis haben in Paris lebhaften Widerhall gefunden. Man wartet geſpannt auf neue Einzelheiten dieſer politiſchen Senſation, doch hält man mit den Kommentaren noch ziemlich zurück und er⸗ klärt, die Deutſchen ſollten ſelbſt ihre ſchmutzige Wäſche waſchen. Trotzdem iſt man natürlich neugierig, die Namen der franzöſiſchen Politiker und hohen Offiziere zu erfahren, die ſich mit den Deutſchen eingelaſſen haben. Die Polemik, die nach Bekanntwerden dieſer Namen ſich ent⸗ ſpinnen wird, verſpricht jedenfalls ebenſo hitzig wie aufſchluß⸗ reich zu werden. 5 5 8 5 V Paris, 22. Sept. Auf die Frage des Journaliſten, ob das die letzte terrt⸗ toriale Forderung der Deutſchnationalen ſei, gab Dr. Kohl⸗ becher zur Antwort:„Ja, wenigſtens in Bezug auf die Weſt⸗ grenze, doch werden wir noch vom Danziger Korridor zu ſprechen haben.“ 1. 3 Bezeichnenderweiſe ſucht der Korreſpondent des„Intran⸗ ſigeant“ im Anſchluß an dieſes Geſpräch die öffentliche Mei⸗ nung in Frankreich wieder über die 5 wahre Stimmung im Saarland hinwegzutäuſchen. Nach ſeinen Behauptungen, die ſich auf Angaben eines fran⸗ zöſiſchen Beamten im Saarland ſtützen, befinden ſich unter den 80 000 Einwohnern des Saarlandes kaum 10 000 ent⸗ ſchreden für die Rückgliederung eintretende„Alldeutſche“, de⸗ nen ebenſo viele im Saarland anweſende Franzoſen gegen⸗ überſtänden. Der Reſt der ſaarländiſchen Bevölkerung ſet zwar gewohnt zu gehorchen, doch habe er im Grunde genom⸗ men kein Intereſſe an einer Veränderung des gegenwärtigen Zuſtandes, der für die Bevölkerung in jeder Hinſicht vor⸗ teilhaft(2) ſei. Daher könnte die Volksabſtimmung, die die Ueberraſchungen füßren. 8 3 Man darf in, dieſem Zuſammenhang vielleicht den „Intranſigeant“ daran erinnern, daß einſichtige franzöſiſche Politiker ſchon längſt erkannt haben, daß die Ueberraſchungen bei einer Volksaßſtimmung im Saarlande ausſchließlich auf franzöſiſher Seite zu erwarten wären und daß ein Plebiſgit leicht zu einer fürchterlichen Blamage Frankreichs führen könnte, beſonders wenn man in einem fort verkündet, nur 10000 Alldeutſche ſeien wirkliche Anhänger einer Rück⸗ gliederung. 5„„ Saarvorbeſprechungen in Heidelberg 1 8 3 Am Montag findet auf Einladung des Auswärtigen Amtes in Heidelberg eine Sitzung des Saarausſchuf⸗ ſes mit den Vertretern der Reichs⸗ und Länderminiſterien unter Anweſenheit des Führers der deutſchen Delegation für die deutſch⸗franzöſiſchen Saarverhandlungen, des Staats⸗ ſekretärs z. D. von Simfon, ſtatt. Gegenſtand der Berg⸗ tungen iſt eine Ausſprache über die bevorſtehende deutſch⸗ franzöſiſchen Verhandlungen und die Beteiligung der Sa an dieſen Verhandlungen. Die deutſche Delegation wir dieſen Verhandlungen zum erſten Male vollſtändig verſam melt ſein und eine Ergänzung durch Vertreter der Gewerke ſchaften und des Wirtſchaftslebens im Saargebiet erfahren. r Schießerei in Neukölln. Dr. Goebbels verhaftet, aber wieder freigelaſſen Berlin, 22. Sept.(Von unſerem Berliner Bürv.) B einem Umzug, der die Nationalſozialiſten nach Neukölln führt hatte, kam es, wie zu erwarten war, zu verſchiedene Schlägereien und Zuſammenſtößen. Es wurde ſogar m mals geſchoſſen. Im ganzen ſind nach den bishe liegenden Meldungen 21h Perſonen feſtgenom worden. Die Sache wird von der politiſchen Polizei bearhei Feſtgenommen wurde auch der Reichstagsabg. und Häu der Berliner Nationalſozialiſten Dr. Goebbels. A 1 5 de; Kraftwagen, in dem er dem Zuge beiwohnte, abgegeben wor den ſein. In dem Wagen fand man eine geladene Piſtole mehrere abgeſchoſſene Patronenhülſen. den Wagen anzuhalten ſuchten und auch vorher m beworfen hatten, vom Angriff abhalten. In den Aben wurde Dr. Goebbels wieder entlaſſen, K Scherlſche Blatt meint, ſeine völlige Unſchuld f s Saargebiet wieder deutſch werden.“ e worden. habe. Auch ſeien ſechs weite 1 en . 551 4. Sekte. Nr. 120 Neue Mannheimer Zeitunz(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den N. September 1928 Die Fülle geſchke und Gaza Die Anterſuchung des Reichswehr⸗ miniſteriums Aber die angebliche Zuſammenarbeit Jeſchkes mit dem Syn⸗ bikus der Landvolkbewegung hat folgendes ergeben: Der Angeſtellte des Reichswehrſtandortes Lübeck, Jeſchke, kennt Weſchke perſönlich aus ſeinem früheren Aufenthalt in Itzehoe. Er hat im Juli ds Is., als die Landvolkbewegung in zunehmendem Maße öffentliches Aufſehen erregte, ohne Wiſſen ſeiner Vorgeſetzten eine Ausſprache mit Weſchke herbeigeführt, um ſich ein Bild über Umfang und Ziele der Bewegung zu verſchaffen. Seine Eindrücke hat er in einem Bericht an die Reichswehrbehörden zuſammengefaßt, der ſich darüber ausſpricht, daß die Führer der Bewegung in ihrem politiſchen Kampfe gegen die Regierung Gewaltmaß⸗ nahmen, insbeſondere die Anwendung von Sprengſtoffatten⸗ taten auzulehnen ſcheinen. Der Bericht ließ nicht erkennen, daß er auf einer perſönlichen Rückſprache mit Weſchke beruht. Die Reichswehrbehörden ignorierten ihn, da ſie von der zuſtändigen Zivilverwaltung über die Bewegung unterrichtet wurden. Es handelt ſich alſo um eine private einmalige Anfrage eines Angeſtellten bei einem perſönlichen Be⸗ ſuche. Er hat ſich weder hierbei noch ſonſt geiſtig oder prak⸗ tiſch an den Beſtrebungen der Landvolkbewegung beteiligt. Dagegen iſt ihm zum Vorwurf zu machen, daß er überhaupt mit einer Perſönlichkeit in Verbindung getreten iſt, die in radikalem praktiſchen Kampfe ſteht und daß er hierbei ſeine Der Reichswehrminiſter werdens ſeines Schreibens an den Reichswehrgeneral von Wiederholung ſolcher Mißgriffe für die] Hammerſtein Anzeige wegen Vorbereitung zum Hochverrat Es iſt alſo klargeſtellt, daß weder der erſtattet und bei dienſtliche wird die Zukunft abſtellen. Fall W Adreſſe verwendet hat. Hugenberg und das Volksbegehren Der Streit um den Paragraphen 4 Berlin, 22. Sept.(Von unſerem Berltner Büro.) Der Geſetzentwurf für das Volksbegehrn ſoll nun, nachdem die auseinanderſtrebende Einheitsfront glücklich wieder bei⸗ ſammen iſt, bereits in den nächſten Tagen dem Reichsinnen⸗ miniſterſum u. erbreitet werden, das der Vorlage wohl keine Schwierigkeiten in den Weg legen wird. Die geſtrigen Ver⸗ handlungen im Reichsausſchuß im Eſplanade, die vom frühen Morgen bis 5 ſpäten Abend währten, ſollen ſtellenweiſe ſehr ſtürmiſch verlaufen ſein. Hugenberg ſelbſt hat um die Aufrechterhaltung des 8 4 wie ein Löwe gekämpft. Kein Wunder, da es bei ihm, dm eigentlichen Verfaſſer des Ent⸗ wurſes, ſchließlich auch um eine perſönliche Preſtigefrage ſich handelte. Eine Ausmerzung des verunglückten„Zuchthaus⸗ paragraphen“ hätte das Volksbegehren von vornherein zu einem Fiasko geführt. So hat ſich denn auch am Ende die Oppoſition, beſtehend aus Reichslandbund, Landvolk⸗ partei und Stahlhelm, die man beſchwor, das Unternehmen doch nicht ſchon im Anfangsſtadium zu ſabotieren, grollend und widerſtrebend geführt. Immerhin mußte ihr durch die Einſchaltung des Wörtchens„deren“ vor„Bevollmächtigte“ entgegengekommen werden. Die neue Formulierung freilich beſeitigt die tunere Unlogik des 8 4 keineswegs, die darin beſteht, daß Mini⸗ ſt⸗ die„Verſklavungsverträge“ zeichnen, beſtraft werden aicdlen, während der Reichspräſident, der die Verträge durch ſeine Unterſchrift erſt in Kraft ſetzt, unbehelligt bleibt. Uebrigens behauptet die DA., der Reichsland⸗ bund gedenke trotz der geſtern getroffenen Vereinbarung ſeine Bedenken gegen den 8 4 noch nicht preiszugeben und man ſolle für Mittwoch nächſter Woche das Präſidium einberufen. eſchke noch der Fall Gaza⸗Hammerſtein den geringſten Luftfahrzeug G. m. b. H. in Seddin Beweis erbracht hat, daß die Reichswehr mit den Bomben⸗ attentaten in Verbindung ſteht. Das Reichswehrminiſterium ſteht der Durchführung der beiden Strafanträge wegen Be⸗ leidigung entgegen. Der Brief Gazas an Hammerſtein E Berlin, 22. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Zu der Gaza⸗Hammerſtein⸗Affäre wird vom Reichswehrmini⸗ ſterrum noch mitgeteilt, daß General von Hammerſtein nach der Rückkehr von ſeiner Dienſtreiſe ins Ausland ſofort vernommen werden wird. Die Briefaffäre erklärt man ſich im Reichswehrminiſtertum ſo, daß General von Hammerſtein den Brief Gazas zerriſſen und in ſeinen Papierkorb geworfen habe, wo er dann gefunden und kommuniſtiſchen Kreiſen zugeleitet worden ſet. Nur ſo wäre der Widerſpruch zu erklären, daß die„Rote Fahne“ einen Brief veröffentlichen kann, den der General, wie er angibt, nach Kenntnisnahme vernichtet hat. Der„Verein Hirſchmann“, der von dem kommuniſtiſchen Blatt als ein Verſchwörerklub zur Vorbereitung eines Reichs⸗ wehrputſches charakteriſtert wird, ſoll nach Mitteilungen von unterrichteter Seite nichts anders ſein als ein über ganz Deutſchland verbreiteter und in Fachkreiſen ſehr bekannter Verein zur Aufzucht von Schweißhunden.() Anzeige wegen Hochverrats gegen von Gaza Der Magdeburger Polizeipräſident Dr. Bärenſprung hat gegen den früheren Beſitzer des Rittergutes Möĩſer bei Magdeburg, Major a. D. von Gaza, anläßlich des Bekannt⸗ der Oberſtaatsanwaltſchaft eines Haftbefehls beantragt. Letzte Meldungen Opfer des Starkſtroms — Tuttlingen, 22. Sept. In einem hieſigen Hauſe wollte bei einem Sturm ein junger Mann einen Fenſterladen ſchließen und wurde dabei, als er die Dachrinne berührte, vom Starkſtrom erfaßt und getötet. Der Vater faßte den Sohn und wurde ebenfalls getötet. — Schivelbein, 22. Sept. Geſtern früh kamen neun Arbei⸗ ter, die mit dem Aufrichten von Maſten beſchäftigt waren, dem Hochſpannungsdraht der Ueberlandleitung zu nahe und wurden ſämtlich vom Schlag getroffen. Die Wieder⸗ belebungsverſuche hatten bei ſechs Arbeitern Erfolg. Ein Arbeiter war ſofort tot, zwei liegen ſchwerverletzt im Krankenhaus. Unfall eines Kleinluftſchiffes — Hamburg, 22. Sept. Das ſeit zwei Wochen im Ham⸗ burger Flughafen ſtationierte Parſeval⸗Naatz⸗Klein⸗ luftſchiff PN 28 iſt in der Nacht zum Sonntag vom Sturm beſchädigt worden. Obwohl man frühzeitig Haltemannſchaften alarmiert hatte, um den Stößen, denen der an einem kleinen Maſt verankerte Ballonkörper ausgeſetzt war, zu begegnen, gab kurz vor 3 Uhr der Hals am Kopf⸗ ende nach und die Hülle riß ein, ſodaß der ganze Ballon in ſich zuſammenſackte. Die Steuerorgane ſcheinen unbeſchä⸗ digt zu ſein. Ob die Gondel Schaden erlitten hat, läßt ſich zur Stunde noch nicht überſehen, da die Hülle darüber lagert und wegen des immer noch anhaltenden Sturmes feſt ver⸗ ſchnürt werdedn mußte. Das Luftſchiff wird nunmehr einige Tage früher als beabſichtigt in die Werft der Waſſer⸗ und den Erlaß „Finden Sie, daß Conſtanze ſich richti Die langen Stücktitel waren nach dieſer Conſtanze in Berlin eine Zeitlang Mode. Man ſchlug deshalb vor, ſie auch für andere dramatiſche Werke durchzuführen; z. B. für Shake⸗ ſpeares Lear:„Sagen Sie ſelbſt, ſoll man Kinder haben?“— Uebrigens iſt der Erfinder des langen Conſtanze⸗Titels kein anderer als der Mannheimer Dr. Robert Klein, der durch die Ueberſchrift den Erfolg des Stückes mitbegründete, ebenſo wie bei Haſenclevers„Ehen werden im Himmel geſchloſſen“. Im Engliſchen heißt die Komödie von Maugham, die am Samstag im Nationaltheater zum erſten Mal in Szene ging„Ihe constant wife“, was der Theaterzettel mit dem Untertitel„Die ſtandhafte Frau“ wiedergibt. Das ent⸗ ſpricht nicht ganz dem Stück.„Die beſtändige Frau“ wäre viel richtiger; denn Conſtanze— der Name ſagt es ſchon— iſt be⸗ ſtändig. Sie bleibt bei ihrem Mann, der eben daran war, ſeine Meiſterſchaft im Seitenſprung zu verlieren. Sie geht nur vorher mit einem Jugendfreund auf eine ſechswöchent⸗ liche Italienreiſe. Finden Sie alſo, daß Conſtanze ſich des⸗ Halb? Aber man muß das ein wenig erklären. * Conſtanze iſt mit ihrem Mann, einem Chirurgen, nun ſchon 15 Jahre verheiratet, alſo ein halbes Menſchenalter lang. Es iſt zwar ein Kind da, aber davon wird nur in Momenten dramatiſcher Steigerung Gebrauch gemacht. Sonſt vermißt Conſtanze nichts; ſie hat ein ſchönes Heim, kann ſich gut an⸗ ziehen, hat eine kluge Mama, was viel wert iſt, und liebe, liebe Freundinnen. Die allerliebſte davon, Marie Luiſe geheißen, Hat hinter ihrem Rücken eine mehr oder weniger große Lieb⸗ ſchaft mit Conſtanzes eigenem Mann, dem Chirurgen. Die ganze Freund⸗ und Sippſchaft weiß es, nur Conſtanze ſcheint ahnungslos. Und ſie iſt doch ſonſt eine ſo kluge Frau! Bald kann ſie ihre Klugheit— oder auch ihre Kenntnis? — beweiſen, Gerade iſt wieder einmal die ganze Freund⸗ und Verwanbdtſchaft beiſammen, als Marie Luiſens Mann herein⸗ bricht, ein corpus delicti rachedurſtig ſchwingend. Man muß eben mit ſolchen Dingen— in dieſem Fall iſt es ein Zigaretten⸗ etui— etwas vorſichtig ſein. Doch Conſtanze beherrſcht ſofort die Situation und den wutſchnaubenden Ehemann der un⸗ getreuen Marie Luiſe. Sie ſagt: das ſei ihr Zigarettenetui (obwohl ſte genau weiß, daß es ihrem eigenen Chirurgen ge⸗ Hört); ſie ſagt weiter: ſie ſelbſt habe es geſtern abend bei Marte Luiſe liegen laſſen, während ihr Mann durch eine „Blinddarmoperation“ in Anſpruch genommen war(obwohl ie ſich über die onergtſnen Detzels dütvehgun im klaren ſſt). Fine prachtvolls Frau, sieſe Conſtanze, Sie hal durch ihren * 7 Die Düſſeldorfer Induſtrietagung Debatte um die Beteiligung des Auslandskapitals Nach Beendigung der Vorträge am zweiten Tag(ſiehe Samstagabendblatt) trat die Mitgliederverſammlung des ſteichsverbandes der Deutſchen Induſtrie in die allgemeine Ausſprache ein, in der als erſter der ſtellvertretende Vor⸗ ſitzende des Reichs verbandes, Abraham Fro wein, das Wort ergriff. Er unterſtrich vor allem die Ausführungen des Direktors Kehl(Deutſche Bank) über das ungünſtige Verhält⸗ nis von Kapitalangebot und Kapitelnachfrage und wandte ſich dann den Ausführungen Dr. Webers zu. Das Schlagwort „Wirtſchaftsdemokratie“ ſei ein leerer Begriff. Kapitalmäßige und kommuniſtiſche Wirtſchaft unterſcheiden ſich voneinander wie Feuer und Waſſer und man bürfe nicht in die kapitaliſtiſche Wirtſchaft, die in der Verfaſſung gegeben ſei, kommuniſtiſche Beſtandteile einbauen. Generaldirektor Meinhardt von der Osram⸗Geſell⸗ ſchaft befaßte ſich mit der Frage der Beteiligung des Auslan⸗ des an deutſchen Unternehmungen. Die Beteiligung des Aus⸗ landskapitals könne begrüßt werden, wenn es am offenen Markt Aktienpakete kaufe. Gefährlich werde aber der ſog. Ausverkauf dann, wenn die Einflußnahme des auslän⸗ diſchen Konkurrenzunternehmens dazu dienen ſolle, die deutſche Ausfuhr zu droſſeln. Dagegen ſei eine Minderheits⸗ beteiligung des Auslandes, die zu angemeſſenen Preiſen ab⸗ gegeben werde, nichts einzuwenden, wenn eine Schädigung der Ausfuhr nicht eintrete und die Leitung des Unternehmens auch deutſch bleibe. Direktor Sempell von den Vereinigten Stahlwerken meinte, es erſcheine beſonders bedenklich, wenn man einem feſtgefügten ausländiſchen Konkurrenzunternehmen eine ma ß⸗ gebende Beteiligung gebe. Geſchloſſene Minderheiten hätten im Aktienleben ſchon oft eine große und ausſchlag⸗ gbende Rolle geſpielt. Jedenfalls handele es ſich um die Ab⸗ gabe von induſtrieller Subſtanz, die von der deutſchen Wirt⸗ ſchaft und mit deutſcher Arbeit geſchaffen worden ſei; deren Rückführung unter deutſche Leitung aber ſehr fraglich ſei⸗ Sempell empfahl dem Reichsverband die Unterſuchung des Problems der Ueberfremdung, das in den Rahmen des großen Wirtſchaftsprogramms des Reichs verbandes gehöre. Generaldirektor Bücher von der AGG. erklärte die Aus⸗ führungen des Direktors Sempell für keineswegs ſpruchreif. Ein Unternehmen ſei nicht überfremdet, wenn Ausländer an dem Riſiko des Unternehmens beteiligt und mithaftbar gemacht werden. Wenn man ein Unternehmen durch Beteiligung des Auslandes zu ſtärken verſuche, um ihm auf den internationalen Märkten ſeine Konkurrenzfähigkeit zu erhalten, dann bedeute das eine nationale Tat. Fabrikbeſitzer Funcke⸗Hagen warnte vor der Büro⸗ kratiſterung des Kartellweſens und der Kartellgerichte. Als Vertreter der Landwirtſchaft ſprach der Direktor des Reichs⸗ landbundes, von Sybel, der die Notwendigkeit induſtrieller und landwirtſchaftlicher Zuſammenarbeit betonte. 8 Geheimrat Duisberg ſtellte in ſeinem Schlußwort feſt, daß man mit dem Ergebnis der Tagung mehr als zufrieden ſein könne. Die wirtſchaftliche Depreſſion ſei in allen ihren Einzelheiten dargeſtellt worden. Die ſchwerwiegenden und noch offenſtehenden Punkte ſeien der bevorſtehenden Tagung des Reichsverbandes in Berlin zur Löſung vorbehalten. Sodann verlas Geheimrat Dutsberg ein Danktelegramm des Reichspräſidenten von Hindenburg. Damit hatte die Tagung ihr Ende gefunden. * Der Kongreß für die internationale Zuſammenarbeit der Kirchen iſt am Samstag in Avignon zuſammengetre⸗ ten. Es ſind Vertreter ſämtlicher proteſtantiſcher Kirchen Weſteuropas und Amerikas und auch der Orthodoxenkirche des Orients erſchienen. * Der griechiſche Miniſterpräſident Venizelos wird am Abend des 29. September in Berlin eintreffen und hier meh⸗ 0 64 9 verhält? Eingriff die kritiſche Situation gerettet. Wie ſteht ſo ein Blinddarmoperierer da!— * Ja, Conſtanze iſt klug und weiſe,— und ſie betrügt man doch? Das läßt ſie ſich nicht ſo ganz gefallen. Auch ſie ſtellt ihre chirurgiſchen Anſprüche an das Leben. Sie bleibt bei ihrem Mann, trotz der eklatanten Sache mit Marie Luiſe, aber ſie ergreift einen Beruf. Verdient ſich eine hübſche Summe, zahlt ihrem Mann für die letzten zwölf Monate Koſt und Logis und geht für ſechs Wochen auf die beſagte Ilaltienreiſe. Mit einem Mann, der ſie ſchon vor ihrer Heirat liebte, und der nach einem Aufenthalt in Europa, bei dem er Conſtanze wieder ſah und noch anbetete, nach Japan zurück⸗ kehrt, So verhält ſich Conſtanze, die Beſtändige, die Dauerhafte. Wird ſie auch wirklich wiederkommen? Was kann ſie daran hindern, im letzten Augenblick noch mit ihrem Reiſebegleiter in Neapel auf den Oſtaſiendampfer zu ſteigen? Vielleicht ihr Kind, obwohl es das einzige Mitglied der Familie iſt, das man nur vom recht gelegentlichen Hörenſagen kennt. Und wenn ſie nach den ſechs Wochen zurückkehrt,— was dann? Werden die beiden Ehegatten wieder zuſammenfinden? Viel⸗ leicht; denn Conſtanzes Mann hat Gelegenheit gehabt, zu ſehen, wie weit er mit ſeinen Blinddarmoperationen gekom⸗ men iſt. Jetzt muß er in ſechswöchentlichem Gedenken an Italien in einer anmutigen Variation das Sprichwort ab⸗ büßen: was du nicht willſt, daß man dir tüu 1 In Aufführungen an anderen Orten fragt der alſo Büßende am Schluß ins Publikum hinein: Finden Sie, daß Conſtanze ſich richtig verhält? In Maunheim ſagt ers nicht. Sehr begreiflich; denn die Aufführung läßt keine Frage offen. Sie beantwortet alles. Aber wie! Nein, ſo gibt man ein ſolches Stück nicht. Das iſt nicht der Aufführungsſtil für dieſe Komödienart. Schon in den„Verbrechern“ hat der Regiſſeur Richard Dornſeiff gezeigt, daß er gern über⸗ betont; bei der Conſtanze iſt er laut geworden. Aus der Komödie hat er eine Poſſe gemacht. Dadurch füngt er natür⸗ lich das Publikum, das laut hinauslacht. Statt leiſe in ſich hineinzulächeln. Die eigentliche Wirkung geht dadurch ver⸗ loren; alles wird übertönt, veräußerlicht, ausgelacht. Es iſt jene Art indiskreten Inſzenierens, die man der deutſchen Pro⸗ vinzbühne mit Recht zum Vorwurf macht. Dornſeiff iſt zwei⸗ fellos ein außerordentlich tüchtiger Enſembleregiſſeur; er hat es in überraſchend kurzer Zeit verſtanden, aus dem Durch⸗ rere Tage als Gaſt der Reichsregierung verweilen. Er be⸗ gebracht werden. findet ſich in Begleitung ſeiner Gattin. einander von neuen und alten Kräften eine Einheit zu ſchaf⸗ fen, aber er muß den Grundton ſeiner Aufführungen weſent⸗ lich ändern, wenn er hier wirklich erfolgreich arbeiten will. Mehr Feinheit, mehr Diskretion! Die Szene macht Propaganda für die Halle im Palaſt⸗ hotel. Darin bewegen ſich die Männlein und Weiblein um Conſtanze: Hans Finohr, der ihren Gatten ſpielt, und da⸗ bei die Poſſeninſzenierung am meiſten büßen muß; Willy Birgel, der als Conſtanzes Verehrer wieder einen ſeiner feinen, vornehmen Salonmenſchen ſchuf; Ida Ehre, eine geiſtvolle, ausgezeichnet pointierte Schwiegermama, wie man ſie ſich nur wünſchen kann; Lilian Berley, eine ſehr treffend gezeichnete Marie Lutſe; Annemarie Schradtiek ein wenig ütberbetont als Conſtanzes Suffragettenſchweſter; Helene Leydenius eine biedere Freundin Barbara; Ernſt Lang⸗ heinz etwas zu komiſch(Regie!) als Marie Luiſens Be⸗ ſchwichttgungsgatte. Der Anſager in Livree: Joſef Renkert. * An anderen Bühnen läßt man Conſtanze im letzten Akt ihre Koffer packen. Noch und noch; es herrſcht Abreiſeſtiyt⸗ mung. Die Mannheimer Conſtanze darf das nicht. Ste muß einen Ahend lang allein durch ſich ſelbſt wirken. Das iſt ſchwer. Man kann gegen dieſes Stück ſagen was man will, die Conſtanze iſt eine Rolle, deretwegen die Aufführung lohnt. Sie braucht eine Perſönlichkeit als Darſtellerin. Iſt das Eva Fiebig, die Mannheimer Conſtanze? Eine intereſſante Schauſpielerin; groß; eine ebenmäßige Partnerin für Herrn Birgel. Es fällt ihr nicht immer leicht, ihre Ausmaße bei⸗ ſammenzuhalten. Ein wenig exzentriſch, am Anfang ſogar auffallend. Beherrſcht erſt langſam die Szene, bleibt noch zu ſehr in der Sache, viel mehr als darüber. Sie hat aber auch etwas fraulich Herzliches. Sie kann reizend lachen. Wenn ſie ganz natürlich iſt und das äußerlich und innerlich Diffuſe aufgibt, ſpürt man die Schauſpielerin von Format. Sie muß ſich ihr Terrain erſt erobern. Die Siegesgewißheit der Rolle verhilft ihr dazu; ſie gefällt dem Publikum. Sie gefällt ſogar ſehr. Darf man deshalb noch ſagen, daß daran ſehr viel die Rolle ſelbſt ſchuld iſt? Und Conſtanze etwas mehr hätte nachdenken als lachen müſſen? * Das Publikum amüſterte ſich ſehr und erhielt reichlich Ge⸗ legenheit zum Gelächter, die es mit Freuden ergriff. Ob es wohl der Aufforderung des Theaterzettels eifrig nachkommt, Antworten auf die Frage des Stücktitels einzuſenden? Es antwortete mit Beifall auf einen vergnügten Abend und kümmerte ſich recht wenig darum, ob Conſtanze ſich richtig verhält. 8 5 Dr. daß es in deren Sinn geweſen wäre, wenn man über dieſe 2 * — J 3. Seite. Nr. 40 Nr. 108: Was die kühnſten Optimiſten nicht zu hoffen wagten, wurde Tatſache: dem geſtrigen Haupttag des ſchwäbiſchen Heimatfeſtes war ſchönſtes Wetter beſchieden. Zwar zogen den ganzen Tag über Wolken herauf, aber ein kräftiges Lüft⸗ chen blies ſie immer wieder weg. Die Sonne behauptete ſich ſiegreich. Infolgedeſſen konnte der große Trachten ⸗ feſtzug ungeſtört unter dem Jubel ungezählter Tauſender, die in den Straßen Spalier bildeten und Fenſter und Bal⸗ kone beſetzt hielten, vom Parkring aus den vorgeſehenen Prunkwagen„40 Jahre Württemberger Vereinigung, E. V. Mannheim“ Jubiläums⸗Feſibankett im Nibelungenſaal über das uns folgender Bericht vorliegt: Dreitauſend Schwaben und Pfälzer feiern! Es iſt eine ſchöne Sache, Feſte zu feiern. Zumal Heimatfeſte, Feſte, an denen man im fremden Land— und ſei's auch nur ein eng⸗ verwandter gleichſtämmiger Staat— der Heimat gedenkt, der Heimat, der man die unvergeßliche Zeit der Kindheit und f 1 f f Weg hinaus zum Rennplatz zurücklegen. Das allgemeine Ur⸗ 1 teil geht dahin, daß die Vereinigung der Württem⸗ 4 8 berger E. V Mannheim die Erwartungen bei weitem 1 übertroffen hat. Bühnenbildner Bo rnhofen hat bei dem Entwurf und der Ausführung des Zuges eine künſtleriſche Leiſtung vollbracht, die uneingeſchränkte Anerbeunung ver⸗ dient. Aber auch der monatelangen mühevoll en Arbeit des Feſtzugausſchuſſes, der Herren Albert Tho[lembeck, Fritz Martin, Georg Lederer, Heinrich Maier, Carl Mül⸗ ler und Heinrich Vogel ſei lobend gedacht. Das Arrange⸗ ment und die Durchführung des ganzen Feſtes zeigt, was Wille, Energie und Wagemut eines Vereins vermögen. Möge dieſes rühmenswerte Vorbild, das die Mannheimer Schwaben gaben, zur Nacheiferung anſpornen. Was den Feſtzug betrifft, ſo war man allgemein über⸗ raſcht von der Originalität der künſtleriſchn Geſtaltung der Wagen und der Sauberkeit der Koſtüme. Wie aus dem Ei gepellt zogen die Erwachſenen und Kinder vorüber. Als der Zug an der auf dem Zeughaus paltz errichteten Tribüne unter den Klängen der Kapellen, mit ſchmetternden Fanfaren und Trommelſchlag defilierte, löſten die künſtleriſchen Höhepunkte ſtarken Beifall aus. Sehr herzlich wurden vor allem di Trachtengruppen begrüßt, die aber auch wirklich eine Augenweide waren. Hier fehlte es nicht an freudigen Zu⸗ rufen und lebhaftem Zuwinken. Die humoriſtiſchen Dar⸗ ſtellungen weckten große Heiterkeit, u. a. die Weibertreu, die ſieben Schwaben und der Schneider von Ulm. Jeder Kapelle war eine beſondere Note eigen. Alle hatte man in ein charakteriſtiſches Koſtüm geſteckt, zu dem wir auch die Uniform der Kapelle Seezer rechnen, mit Ausnahme der Kapelle Becker, die hinter dem Prunkwagen„40 Jahre Württem⸗ berger Vereinigung“ in Gehrock und Zylinder einhermar⸗ ſchierte. Die Kapelle Mohr ſah in der Uniform der Würt⸗ temberger Greugbiere von 1738 geradezu pompös aus. Ka⸗ pellmeiſter Mohr müſſen ſämtliche Mädchenherzen zugeflo⸗ gen ſein. Viele Zuſchauer haben ſich den Zug ſicherlich mehr als einmal angeſehen, wozu ja Gelegenheit gegeben war. Man brauchte z. B. aus der Kunſtſtraße nur wenige Schritte zu den Planken zurückzulegen, um feſtzuſtellen, daß die Spitze des Zuges ſchon durch die weſtlichen Planken zog, als die Schlußreiter ſich noch in der Kunſtſtraße befanden. Viele be⸗ gaben ſich nicht ſofort zum Rennplatz, ſondern ſtärkten ſich erſt in den Wirtſchaften in der Nähe des Standortes. Er⸗ freulicherweiſe iſt der Aufforderung zum Beflaggen wenigſtens in den Zugſtraßen recht zahlreich Folge geleiſtet worden. Eine große Anzahl Häuſer iſt auch mit Girlanden und Bändern in den ſchwäbiſchen Farben geſchmückt. Nr. 33: Feſtwagen mit Eberhard⸗Gruppe Und wenn man dann unter Landsleuten zuſammen iſt, wenn im Dialekt und in der Erzählung die heimatlichen Bauten und Landſchaften, die Gebräuche und Melodien auftauchen— dann kann ſich dieſer Stimmung nie⸗ mand entziehen. Und wenn dieſe Heimat ſo ſchön iſt, wie das Württemberger Land(das wollen wir gerne anerkennen), dann iſt ſolches Erinnern und Gedenken doppelt begreiflich und doppelt(na ja, gebt's doch zu, ihr Schwobe!). wehmütig. Die von Württemberg kamen, brachten die ganze Freude mit, und die nun ſchon jahrelang im Badiſchen anſäſſig waren, empfingen ſie ſo herzlich, wie ſie ihre eigenen Eltern und Verwandten empfangen hätten. Die gekommen waren, wer⸗ den mit Stolz von der hohen Wertſchätzung berichten, in wel⸗ Jugend verdankt. Schleifen bildeten einen Grün der Nadelzweige. liefen rings um den Saal f blau⸗weiß⸗rote und als Fahne der Feiernden: Fahnen. zuſammengerafft. ſchmückung, die durch die eingeſchaltete Feſtbeleuchtung noch an Eindruckskraft gewann. geſtickte Vereinsfahne der„ ein Symbol für dieſes Feſt. brochen. Oberbürgermeiſters und der Stadtverwaltung die Bürger⸗ meiſter Dr. Walli und Böttger Groß und Ludwig, Amtsrat Kleemann als Vertreter des Dr. Dr. Wolfhard, daneben Ehrengäſte aus Schwaben: Ge⸗ werbeſchulrat Maier⸗Zuffenhauſen, Stadtſchultheiß Kinz le⸗ Maulbronn, der zuſammen mit dem Verfertiger des im Feſt⸗ zuge gezeigten Maulbronner Kloſtermodells den Transport per Achſe überwacht hatte, der 1. Vorſitzende der Geſellſchaft „Schwarben“⸗Stuttgart, Architekt Dipl.Ing. Kiemle. Nicht zu vergeſſen, neben den Rednern Bonhofen, der Vertreter des Verkehrsvereins Direktor Hieronymi und der Feſtzugsausſchußvorſitzende Thol⸗ lembeck, der ſeine wirklich von Herzen kommende Dankes⸗ ein altes Gllwanger Paar erſchienen. der„Ma“ überſchritten, aber voller Lebensluſt und Froh⸗ ſinn war er dabei, als Kapellmeiſter Becker den Taktſtock ergriff, um mit ſeinem in allerbeſter Form befindlichen Orche⸗ ſter Eduard Laſſens ſchwunghafte, anfeuernde Feſt⸗Ouvertüre intonieren zu laſſen. Runzeln verſchwanden und— die Liebe zur Muſik muß den Zweien, wohl wie allen Schwaben im Blute liegen— faſt Händen kriegen!) wirkungsvollen Farbenkontraſt zum Von der Eſtrade über dem Podium chwarz⸗rot⸗goldene, gelb⸗rot⸗gelbe, ſchwarz⸗ rote Geſchmackvoll waren die Fahnen am unteren Ende Lorbeerbäume vollendeten die Aus⸗ Rechter Hand hing die reich⸗ Vereinigung der Württemberger“, Die übliche Konzertbeſtuhlung var nur durch zwei Reihen Ehrentiſche vor der Bühne unter⸗ Unter den Ehrengäſten waren als Vertreter des und die Stadträte und der Polizeidirektion Polizeidirektor Bezirksamts s Heim und Landtagsabg. Bader, Regierungsrat Rechtsanwalt Dr. Eiſen mann, des Abends, der Schöpfer des Feſtzuges Maler worte an Alle, Alle in der ſpäter ſich entwickelnden Fröhlich⸗ keit nicht mehr ſo laut ſagen konnte, wie er es gerne getan hätte. Sagen wir es darum hier für ihn. In der kleidſamen Tracht der ſchwäbiſchen Bauern war Die 75 hatte Da glätteten ſich die Wangen und die ehrfürchtig lauſchten ſie den Klängen, die denn doch ein biß⸗ chen voller erklungen ſein mögen, wie die heimiſchdörfliche ſonntägliche Blechmuſik. Denn kaum hatten ſich die Töne gelegt, als unſer Bäuerlein begeiſtert„Bravo“ rief und in die Hände klatſchte.(Ich möchte keine von dieſen feſtgefügten Der erſte Teil des Programms war ganz der Frau Mu⸗ ſika geweiht, zum großen Teil der echten Feſtmuſil Richard Wagners. Nachdem der erſtaunlich ſtarke und ſtimmlich wie choriſch gut durchgebildete Männerchor der„Vereinigung der Nr. 53:„Friedri äbiſchen Landsleute ſtehen, und die ſich bei uns eine neue Heimat erwarben, werden die neue Heimat nun auch lieb gewinnen, die ihre Gefühle ehrt, ja offen ihre Verbundenheit(und ihren Willen zur Einheit) bekannt hat. Im Nibelungenſaal fanden ſie ſich zuſammen. Etwa 3000 Menſchen nach amtlicher Schätzung. Gäſte aus Württem⸗ berg, echte Schwaben, und badiſche Schwaben. Dazu Mann⸗ heimer und Ludwigshafener. Aus Heidelberg, Weinheim, aus Karlsruhe, Schwetzingen, aus vielen, vielen Orten des badi⸗ ſchen Landes waren die„eingewanderten“ Schwaben gekom⸗ men, um den großen Feſttag der Erinnerung an die Heimat zu begehen. Flatterten ſchon auf den Straßen und an den Häuſern Fahnen und Wimpeln, ſo war erſt recht der Feſtſaal reich geſchmückt. Mit ſaftiggrünem Tannenreis umkränzt cher bei uns die ſchw Den ſtimmungs vollen Auftakt des Schwabenfeſtes bildete em Samstag abend das * war die rieſige Zahl„40“, die von der Orgel berabhing. Rote ch von Schiller“ Württemberger“ unter ſeinem Dirigenten, Muſikdirektor Emil Sieh, zwei Schubert⸗Chöre, den Pfalm„Gott meine Zuver⸗ ſicht“ und den„Gondelfahrer“ vorgetragen hatte, errang ſich Alfred Färbach mit ſeinem vollen Tenor mit dem„Einzug der Gäſte“ und dem Meiſterſinger⸗Preislied einen ſtürmi⸗ ſchen Applaus. Und wieder mußte man zu den Württem⸗ berger Gäſten aus Ellwangen ſchauen. Wie lebendig⸗froh war der einfache Bauer in der kleidſamen ſchwarzen Tracht mit a dem dunkeln, breitrandigen Hut und die Bäuerin mit dem ſilberbehängten Mieder. Und der Mann trug ſchlohweiß. Haar, das unter dem Hut hervorquoll. Ein prächtiger An⸗ blick— eine prächtige Stimmung!„ Der einheimiſche Komponiſt Hans Kuhn hat e ſanglich gut zu erfaſſende und prägnante„Sängermahn t geſchaffen, der ſich der Männerchor ſo liebevoll angen J. Seite. Nr. 440 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 23. September 1020 Hatte, daß auch dieſer Vortrag herzlichen Beifall errang, der ſowohl dem Komponiſten wie dem Dirigenten, wie nicht zu⸗ letzt den Sängern ſelbſt galt. Liſzts ewig⸗wunderbare„Un⸗ gariſche Rhapſodie“ in C⸗Moll leitete über zur Gralserzäh⸗ lung, mit der Alfreb Färbach ſich ſo in die Herzen der be⸗ geiſterten Zuhörer ſang, daß er als Dreingabe das herrliche Liebeslied aus der„Walküre“ anſtimmen 1 ste, das dem Helbdentenor überraſchend gut gelang. Eine beſondere Ehrung hatte der Verein für ſein außerordentliches Mitglied Fär⸗ bach erdacht, denn nach dem Vortrag des Liebesliedes über⸗ reichten zwei Ehrenjfungfrauen mit ſchwarz⸗roter Schleife dem „echten Sangeskünſtler“ einen Efeukranz. Dasſelbe geſchah unter lebhafteſter Anteilnahme der Zuhörer nach den Dar⸗ bietungen zweier Lieder von Silcher durch den Männerchor beim Dirigenten Emil Sieh.„Dem deutſchen Geſang, dem deutſchen Liede war der Kranz gewidmet, den wiederum zwei Ehrenjungfrauen übergaben. Mit der inſtrumental für eine Publikumswirkung hervorragend eingerichteten Vertonung der„Mühle im Schwarzwald“(durch F. Th. Curſch⸗Bühren) fand der erſte Teil des Feſtbanketts ſeinen ſtimmungsfördern⸗ den Abſchluß. Ohne ein herzlich erzwungenes Dacapo ging es ſelbſtverſtändlich nicht ab. In der Pauſe konnte man einige Urteile über die Soliſten und Enſembleleiſtungen vernehmen. Der Bierkeller war Anziehungspunkt der Durſtigen. Bier floß in— Krügen, beliebt auch in hohen Kreiſen der Geſellſchaft, wie der ſchwä⸗ biſche. Dieſe Verbundenheit mit der Heimat wirkt ſich auch in der Fremde aus. Stets fühlt ſich der Württemberger als zugehörig zu ſeiner engeren Heimat und darüber hinaus zur großen Heimat: dem deutſchen Vaterland. So wie die Würt⸗ temberger im Weltkrieg ihren Mann ſtanden, ſo werden ſie jetzt mithelfen am Aufbau unſeres Staates: ſtets zur Tat bereit. Nach den kernigen Worten wurde ſpontan das Deutſchlandlied eſungen, der Rede, die eine Manifeſtation der Treue zur Heimat war, einen erhebenden Abſchluß bereitend. War die de ein kenntnis zur Treue als einer der edelſten und ten Tugenden, ſo war die das nachfolgende Ehrung von treuen Mitglieder ein äußerer Beweis dieſer Schätzung ſolcher Tugend. lehrer Hügel überbrachte in Vertretung die Glückwünſche Obmannes Badiſchen Sängerbundes. Rechtsanwalt Dr. Metzger, und konnte einige Mitglieder des Männer⸗ chors der„Vereinigung der Württemberger“ als Jubilare ehren. W Anſchluß ihm eine dürfen. Haupt⸗ des des e es ihn beſonders freue, daß der Männerchor den zum großen Sängerbund gefunden habe, ſo ſei es beſondere Genugtuung, dieſe Ehrung vornehmen zu glieder der Vereinigung, ernannt. Sie erhalten für die 40⸗ jährige Treue die Ehrenmitgliedſchaft und ein Ehren⸗ — E ILT FLüée HAFEN FIS ORACBSHAFEN 8 r 0 * 1 391 3 2 Nr. 70: Wagen der Stadt Friedrichshafen Mürſte labten die Hungrigen. Zwiſchen den Ziviliſten beweg⸗ ten ſich die Ehrenjungfrauen, Feuerwehrmänner, Sanftäter in fröhlicher Geſelligkeit. Das Fluidum der guten Feier⸗ ſtimmung war bald aus dem Saal in den Bierkeller hinab⸗ gedrungen und verbreitete dort dieſelbe Behaglichkeit und Freude. Nun waren die Zungen gelöſt und die„Aufforde⸗ rung zum Tanz“ von Weber durch das Orcheſter unter Mei⸗ ſter Becker ging darin und darum ein wenig unter allge⸗ meinem Geſpräch und Scherzen unter. Stille wurde es erſt, als der 1. Vorſitzende Johann Lederer allen Erſchienenen ein herzliches„Grüß Gott!“ zurief. Außer den ſchon genannten Ehrengäſten, denen Herr Lederer beſon⸗ ders dankte(leider waren ſowohl die württembergiſche wie die badiſche Regierung nicht vertreten), begrüßte er noch die Herren Wettgen und Bitzingen aus Schwäbiſch⸗Gmü nd, den Vorſitzenden des Reichsverbands der Württemberger, Herrn Helfer⸗ Karlsruhe, den Feſtredner des Abends Studiendirektor Dr. phil. Schuſter aus Stuttgart, die Gäſte von der befreundeten Geſellſchaft„Schwaben“ Stuttgart, die Herren Hechler und Hügel, als Vertreter des Badiſchen Sängerbundes und der Sänger vereinigung. Und ſchließlich alle Gäſte aus Württemberg und Baden, aus Gmünd, Ell⸗ wangen, Gdingen, Heilbronn, die Mitglieder befreundeter Vereine. Stürmiſche Heiterkeit erregte der erſte Satz der An⸗ ſprache:„für die Schwaben iſt die Zahl 40 ein beſonderer Ab⸗ ſchnitt“. Die Jahreszahl 40 darf ein Schwabe nicht verpaſſen und ſp haben auch die Mannheimer Schwaben dieſen Moment nicht verpaßt. Die„Vereinigung der Württemberger“, die ihr 40jähriges Beſtehen feiern kann, hat ſich zur Aufgabe geſtellt, die Beziehungen zur Heimat zu pflegen, in der neuen Heimat die Geſelligkeit und Liebe zum Vaterland aufrecht zu erhal⸗ ten. Große Opfer waren nötig, um das Schwahenfeſt in Mannheim vorzubereiten und es durchzuführen. Aber nicht nur die Mitglieder, auch viele öffentliche Körperſchaften und Privatleute haben die Opfer gebracht. Wenn nun noch gutes Wetter kommt, dann iſt„Hie gut Württemberg allewege!“ Und die Anweſenden zeigten, daß für gut Württemberg alle⸗ wege die Herzen ſchlugen! Wieder das herrliche Freiſchützlied:„Durch die Wälder durch die Auen“ trug Färbach ſolchen Applaus ein, daß er (noch reiner) das Lied aus der Afrikanerin„O Land ſo wunderbar“ zugeben mußte— und ſolcher Applaus ſagt beſſer Wirkung und Wert einer Darbietung als jede Wertung mit Worten. Die Verträge wurden von Dr. Chmel ſehr fein⸗ fühlig und anſchmiegend begleitet. Nach dieſer Vorbereitung des inneren, ſeeliſchen Menſchen kam die geiſtige Befruch⸗ tung: die Feſtrede von Studiendirektor Dr. Wenn auch der Redner vielleicht etwas zu ſehr in die Weite ging und ſich Rezitationen im großen Nibelungenſaal zu ſehr verlieren— ſo vermittelte er doch in ſeiner klugaufgebauten Rede einen vortrefflichen Ueberblick über das Land Württem⸗ berg und ſeine Geſchichte. Nachdem er die Grüße der Geſell⸗ ſchaft„Schwaben“ überbracht hatte, ſchilderte er Württembergs Geſchichte, die eine Zeitſpanne von faſt 2000 Jahren umfaßt. Nach der Aufzählung der hiſtoriſchen Ereigniſſe, die beſonders Württemberg beeinflußten und geſtaltetken, ging Dr. Schuſter nuf die Perſönlichkeiten ein, die unermeßlichen Einfluß auf das deutſche Geiſtesleben hatten. Dichter wie Schiller, Uhland, Wieland, Hölderlin, Möricke, Schwab, Kerner, Hauff, Cäſar Flaiſchlen, brauchen nur genannt zu werden. Sie ſind tief in das Volk eingedrungen und haben dort unvergeßliche Denk⸗ mäler ſich errichtet. Eine blühende ſtrahlende und idylliſch⸗ ſchöne Landſchaft iſt heute Württemberg. Mußte ein ſolches Land die Poeten zur dichteriſchen Verklärung anregen, ſo fehlen doch im Kranze der Perſönlichkeiten nicht Männer, die der Wiſſenſchaft unſchätzbare Dienſte geleiſtet haben. Es ſei nur an Kepler, den großen Aſtronomen, die Philoſophen Hegel und Schelling, Robert Mayer, den Phyſtker, Friedrich Liſt, den genialen Politiker Max Eyth, den agrariſchen Pionier und Graf Zeppelin erinnert. Zum Grundzug des Weſens der Württemberger gehört die Heimatliebe. Kaum ein anderer Dialekt iſt von ſolcher warmen Herzlichkeit und ſo Schuſter⸗ Stuttgart. Städte, Herr Haag aus Würzburg verſicherte den Landsleuten diplom. Für ihre 30jährige Mitgliedſchaft im Männerchor er⸗ hielten die Herren Karl Stellrecht, Georg Eiſen mann, Ehriſtian Trautwein, Reinhold Katz, David Heuer, Jacob Wangold, Franz Lechner, Heinrich Fritz ſen. die Shrennadel mit goldenem Rande, gleichfalls verbunden mit der Ernennung zu Ehrenmitgliedern. Die Silbernadel für 25jährige Mitgliedſchaft(die ſog. Badiſche Sängernadel) konnten die Herren Georg Lederer, Fritz Krummbein, Auguſt Walz, Karl Debach, Auguſt Geiling, Julius Hartmann und Sebaſtian Schmidt in Empfang nehmen. Den Sängerring für 15jährige Mitgliedſchaft erhielten die Herren Johann Metzler, Karl Leiſer, Wilhelm Kuß⸗ maul und Albert Kleebach. Nach der Ehri der Sänger, ren treues halten an der Pf en Volks⸗ J 4 1 8 8 Fe lege des d Herr Le liedes Herr Hügel betonte, nahm S Ehrung der Mitglieder⸗Jubilare vor. Die Gründungsmit⸗ glieder, die Herren Johann Härterich und 2 Schulz, die die ganze Geſchichte und den Aufſt Herr Thollembeck auf ſeine vorgeſehenen Schlußworte, die im weſentl den allerherzlichſten Dank an alle aktiven und paſſiven Mitwirkenden am Feſt, und ganz beſonders an dtverwaltung enthalten ſollten. as O e nach ſeiner Erholungspauſe mit dem König⸗Karl⸗Marſch von Unrath zum allgemeinen Tanz über, dem man ſich in ſo begeiſternder Laune voll Herzensluſt hin⸗ gab und der die Württemberger und Pfälzer noch bis zum onnutagmorgen zuſammenhielt.—n— las 21. 5 44 Mieſenanteilnahme Bevölkerung zug! b 5 2 g 2 0 N 8 1 0 5 10 7 wohnen in Mannheim? Ja, wieviel ſind es nun eigentlich? Das war ja ein Ge⸗ wimmel, ein Gedränge, ein Zuſammenſtrömen, ein Stauen, ein Geſchiebe auf allen Straßen und freien Plätzen. Wo man auch nur hoffen konnte, etwas vom Feſtzug zu ſehen, ſtanden die(Ja, wer war nun eigentlich Mannheimer? Ludwigs⸗ hafener? lzer? Oder doch: Schwobe?) Menſchen, Männer, Frauen, Kinder, zu viert, zu fünft, eingekeilt— ſchon um halb 2 Uhr am Sonntagmittag. An den Hauptſtraßen war um dieſe Zeit ſchon kein einziger ausſichtreicher Stehplatz mehr zu erhalten. Keine Autos und Fuhrwerke konnten um dieſe Zeit z. B. die Planken kreuzen. Ueberall hatte die Polizei für⸗ ſorglich(ſich glänzend bewährende) Absperrungen mit Hilfe von Seilen und rot⸗weiß geſtrichenen Holzlatten vorgenom⸗ men. Und die berittenen Schupos und die zu Fuß hatten dank der großartigen Diſziplin der Zuſchauer leichte, oder meiſt gar keine Arbeit. Ganz Gewitzte hatten ſich Klapp⸗ ſtühlchen oder handfeſtere Hocker mitgebracht. Wer nicht all⸗ zuweit wohnte, begann ſich einen Privatausguck mit Hilſe von Leitern zu ſchaffen. Das Zugsprogramm fand reißenden Abſatz. Vielleicht wird die Zahl der verkauften Programme noch bekanntgegeben, ſo daß man einigermaßen Anhaltspunkte füx die wohl ſeit dem Kriege nicht mehr dageweſene Zuſchauer⸗ menge hat. Ueberall geſpannte Erwartung. Es iſt nicht zuviel geſagt, wenn man allgemein der Anſicht iſt, daß dieſe Rieſen⸗ anteilnahme(auf dem Nachhauſeweg ſah ich die Rheinbrücke ſchwarz voll Menſchen, die zurückſtrömten, ebenſo den Linden⸗ hofſteg), dieſer Rieſenzuſtrom von auswärts, wie aus allen Stadtyſerteln wurde weder durch den Feuerwehrzug, noch den der Geſellenvereine, noch durch den letztjährigen Faſtnachtszug erreicht. Die Verbindung einer guten zugkräftigen, ſinnigen Ide mit der für Umzüge ungewöhnlichen Jahreszeit, das Wet⸗ ter, das nicht gerade zum Verreiſen verlockte, und die Billig⸗ leit des Vergnügens— das alles hat zuſammengewirkt, um einen der größten Mannheimer Volksfeſttage entſtehen zu laſſen. Von dem wohl auch ein jeder vieles zur bleibenden Erinnerung mitgenommen hat. Am Startplatz 5 Von der ungeheuren Spannung und Erwartung, die von den Hunderttauſenden Wartenden ausgeht, merkte man eigent⸗ lich wenig in der Hafenſtraße, in der ſich der Zug aufſtellte und formierte. Allerdings iſt auch dort ſchon eine große Zu⸗ ſchauermenge, die den Vorbereitungen zuſieht, und beſorgte Eltern geben ihren Kindern, die ſtolz ſind, mitmarſchieren zu dürfen, Ratſchläge.„Alſo, Hans, an der Rennwieſ' uffpaſſe, merr ſinn do, wo mer letzſchthin ware!“ Und der Hans ver⸗ ſpricht's. Die Geſchirre der Pferde ſind blank, geſchwärzt und geſchmiert. Die Kettchen und die Gebiſſe ſind ge⸗Geolin⸗t, manche Deichſeln, beſonders an den Prunkwagen ſogar ver⸗ goldet. Tieſſchwarz ſind auch die Hufe der etwas ungeduldigen Kavallerie. Da werden an die Fußtruppen gerade falſche Naſen verteilt. Lachend kleben ſich die Landsknechte die Dinger ins Geſicht. Da kommt gerade ein Major mit ſeinem 2 Wieviel Württemberger N an, es ſcheint noch ein Mann zu fehlen.„Abzählen!“ zer fehlt?“ Zwiſchendurch bitten die Photographen rifft man dee Schaben? der ganzen Welt? Nr. 120:„Wo trifft man Schwaben?“ mals kleinen Württemberger⸗Vereinigung miterlebten, empfingen eine Silbernadel mit dem Wahrzeichen der Eber⸗ hardgruppe und der Jubiläumszahl 40. Fünfundzwanzig Jahre ſind die Herren Karl Licht, Johann Lohartz, Wil⸗ helm Lumpp, Chriſtian Zinn und Johann Klein Mit⸗ glieder der„Vereinigung der Württemberger“. Ein Ehren⸗ zeichen wurde ihnen als Andenken übergeben. Silberne Ehren⸗ nadeln für 15jährige treue Mitgliedſchaft erhielten die Herren Hugo Lang, Albert Kübler, Gottfried Hehl, Wilhelm Steinbreuer, Jakob Sahad, Fritz Seezer, Chriſtian Klenk, Gottlieb Götzelmaun, Franz Serrer und Robert Haag. Für die Geehrten dankte in kurzen Worten Herr David Hennes. Ein dreifacher Tuſch beſchloß die feier⸗ liche Ehrung. Herr Kienzle ⸗ Maulbronn dankte für die eingeladenen die ſtets gegenſeitige Anteilnahme. Sein luſtig in der Luft geſchwungener, noch wohlgefüllter(wie lange noch?) Bocks⸗ beutel ließ die fröhliche Stimmung aufleben, ſodaß Herr Buſch aus Worms, der im Namen des Reichsverbandes der Württemberger ſprach, nicht mehr durchdringen konnte. Er nannte die Mannheimer Vereinigung eine der ſtärkſten Stützen des Reichsverbandes, was wohl nach dem ſo trefflich und überwältigend ſchön gelungenen Auftakt zum Feſtzug ſicher nicht zu viel geſagt war. Nachdem Herr Buſch in dem allgemeinen Trubel nicht mehr durchdringen konnte, verzichtete aus dem Wege zu gehen, oder recht freundlich zu lächeln Und Konrad der Dritte lächelt mit ſeinen Kreuzrittern freund⸗ lich... Auf das Pflaſter(bis zur K 5⸗Schule ſteht der Zug) ſind weiße Zahlen gemalt, damit jede Nummer ihren Platz findet. Herr Thollembeck ſchwingt einen großen Fahnen⸗ maſt: Da kommt die Bauernhochzeit her. Und die Zugsordner mit der weißen Binde(meiſt Mitglieder des Vereins, die gerne ihres ſchweren, heißmachenden Amtes walten) nehmen die letzten Weiſungen zur Kenntnis. Auch Herr Bornhofen muß noch einmal ſchwitzend dran glauben, er gibt die Abſtän de an, in denen die einzelnen Gruppen„losgelaſſen“ werden. Ja, das muß alles bedacht ſein und(künſtleriſche) Hand und Fuß haben. Plötzlich geht ein Raunen durch die Reihen. Wie ein elektriſcher Schlag fährt es durch die Wartenden:„Es geht los!“ Nun heißt's laufen, daß man noch einen guten Seh⸗Platz erwiſcht. An den Dutzenden von parkenden Autos hinter der Kurfürſtenſchule vorbej, kommt man gerade recht, um den Feſtzug von der Tribüne des Zeughansplatzes zu ſehen. Schnell nimmt der Reporterſtift noch auf, daß die Fenſter dicht mit Menſchen belagert ſind, daß Baugerüſte, Zäune, Geſimfe fabelhafte Ausſichtspunkte für die kluge Mannemer Jugend ſind und daß die Jugend ſoviel Reſpekt beſitzt und den Denk⸗ malſchutz kennt— denn der Platz um das öber⸗Denkmal iſt wie dieſes ſelbſt von Menſchen fret. Und nun: Achtung! Achtung! Der Feſtzug naht! 3—.. 3 Montag, den 23. September 1929 Neue Mannheimer Zeitung[Morgen⸗Ausgabe) * Eeinem Polizeiauto folgt die Zugleitung, überall mit freudigen Zurufen begrüßt. Mächtig ſchwingen die ſchwäbi⸗ ſchen Fahnenſchwinger ihre ſchwarz⸗roten Banner, allen kund tuend, wem das Feſt und dieſer Zug gilt. Trommler leiten den flotten Marſchſchritt der Fahnenſchwinger, die, wie die folgenden mit Stadt⸗, badiſchen und Reichsfahnen vom Turngau Mannheim geſtellt ſind. Die erſte Zugmuſtk wird von den Vereinigten Secken heimer Muſik⸗ Kapellen geſtellt. Wieder das farbenfrohe Bild der Fah⸗ nenſchwinger. Dann kommt der erſte Feſtwagen:„Die Er⸗ öffnung des Neckarkana Ein ſchöner Aufbau zeigt einen Staudamm und die Wehrtürme in grauem Ton gehalten. Auf dem den Zuſammengehörigkeitsgedanken zwi⸗ ſchen Württemberg und Baden verſinnbildlichenden Wagen ſteht ein alter, bärtiger Fiſcher und ein Paddler. Der von der Eichbaumbrauerei Mannheim geſtiftete Wagen iſt eine würdige Einleitung des Zuges. Ihm folgt eine Fiſcher⸗ und Paddlergruppe, die Bewohnerſchaft des Neckar⸗ ſtrandes zeigend. Das Feſtſchiff„Schwaben“, in ſchwarzen, roten und goldenen Farben gehalten, zeigt einen Nachen, der auf den Neckarfluten fährt. Das ſtolze, glückhafte Schiff iſt von Herrn Georg Lederer, einem Mitglied der Vereini⸗ gung, erdacht und zur Verfügung geſtellt. Beſonders male⸗ riſch iſt die Tracht der Trommler und Pfeifer in altſchwäbi⸗ 2 ˙¹ 8 ſcher Bauernkleidung. Schwabenkinder kommen hoch zu Roß, rot und ſchwarz, die Farben Württembrgs dominieren. Weißgekleidete Mädchen ſchwingen ſtolz ihre Papierfähnchen — auch ſie nehmen teil an dem Jubelfeſte ihrer Eltern. Der S Wäbiſche Landsmann ſteht auf einem Wagen, ein Storchenturm zeigt die ländliche Umgebung des Landmannes. Ein idylliſches Bild! Dahinter kommt eine reizende Gruppe, eine„Schwäbiſche Hochzeit“ iſt verkörpert. Verſchmitzt ſchaut die jugendliche Braut zu ihrem jugendlichen(Eintags⸗ Bräutigam. Gravitätiſch ſchreiten Brautjungfern und Trau⸗ zeugen hinterher. Alle in ſtilechter Kleidung, wie ſie z' Huf getragen wird, Rieſenfahnenſchwinger beleben zuſammen mit einer altſchwäbiſchen Muſikkapelle(Stadtkapelle Weinheim) das immer mehr Anklang findende Treiben. Denn wie ein richtiger, fröhlicher Feſtzug bewegt ſich das „laufende Band“ vorbei. Die im Zuge rufen, winken, werfen Blumen, und die am Wegrande ſtehen winken und rufen zu⸗ rück. Ein einheitliches Band des Freuens ſchlingt ſich um das Ganze. In ſolche Stimmung platzen die ulkigen ſieben Schwaben, eine ergötzliche Gruppe, die zuſammen mit ihrem Feldhaſen ihre Sache wirklich ganz ausgezeichnet machten.. „Hie gut Württemberg allewege“, das unſichtbare Motto des Feſtes, es wird durch den Feſt⸗ wagen des Reich verbandes der Württemberger proklamiert. Ein rotes Band quer um den Wagen herum trägt in ſchwar⸗ zer Schrift die ſchönen altdeutſchen Worte. Den Beſchluß des Einleitungsteils bildet die traditionelle Stuttgarter Stadt⸗ garde zu Pferd, die mit ihren Fanfaren alte Zeiten lebendig macht. Fanfarenbläſer in orangefarbenen Gewändern, Reiſige zu Fuß mit altertümlichen Lanzen und Spießen ſchreiten Konrad dem III., der zu Roß huldreich vorbeireitet, voran. Der erſte Wagen aus Württembergs Geſchichte„Die Be⸗ lagerung der Burg Weinsberg“ darſtellend, folgt. Schön iſt der Spruch: von den treuen Weibern, die ihre Män⸗ ner durch eine Liſt erretteten. Und kaum hat man ſich die wohlbekannte Sage ins Gedächtnis gerufen, dann kommen ſie ſie tragen ihre ja ſchon: die treuen Frauen, und wahrhaf inprägſame Geſtal⸗ Bubenmännlein auf dem Rücken. Eine e tung der hiſtoriſch verbürgten Erzählung, die Herr Heinrich Maier, Kohlenhändler— auch ein treues Mitglied der Vereinigung— ſtiftete. Kreuzritter knüpfen die Verbin⸗ dung zum nächſten großen Wagen, dem Uhlands Gedicht „Schwabenſtreiche“ zugrunde gelegt ſind. Auf Leinwand iſt der Spruch gemalt:„Zur Rechten wie zur Linken ſah man einen halben Türken niederſinken“. Ein vorzüglich und klar ausgeführter Entwurf. Die durch Deutſche Jugend⸗ kraft, Ortsgruppe Mannheim, geſtellte Fanfaren⸗ muſik gibt mit den Kreuzrittern zu Fuß eine gut zuſammen⸗ ürdigkeit: die aufgenommen, ſo folgt eine wahre Sehen Mutig blickt plaſtiſche Gruppe des Grafen Eberhard. der Hirte um ſich, indes Gruppe kaſchiert. Sie dürfte mit zu den eindrucksvoll des Zuges zu rechnen ſein. Schabracken der folgenden Reiter Minne lebte. So winkt denn ein liebes Kätchen holdſelig vom Wagen, denn ſie hat ja den Ritter Wetter vom Strahl bereits erhalten. Schützend legt der ſtarke Recke ſeinen Arm um ſie. Wieder ein Stück aus Württembergs Vergangenheit. Kling⸗klang, Kling⸗klang, was iſt das? Das iſt Glocke vom Maulbronner Kloſter, deſſen fein ausgeführtes, naturgetreues kleines Modell hier per Achſe vorbeizieht. Ein lauſchiges Gartenzimmer muß wohl einmal den Doktor Fauſt beherbergt haben, denn ein angehefteter Spruch beſagt,„ſtört nur nicht den Doktor Fauſt“. Der Name des Verfertigers des kleinen Wunderwerks, Zimmermeiſter Chriſtof Common, verdient mit Stols vor ſolchem Fleiß und ſolcher Kunſtfertigkeit genannt zu werden. Daß der Meiſter ſein Werk auch liebt, beweiſt ſeine Fürſorge, mit der er ſelbſt den Transport nach Mannheim geleitet hat. Mönche umgeben ſinngemäß die hervorhebenswerte Gruppe. Die Zunft der Goldſchmiede trägt einen Schrein und Werke ihres Könnens: Pokale und Geſchmeide, vor ſich her. Der von der Stadt Gmünd arrangierte„Geiger von Gmünd“ iſt von einer Schar Mädchen umgeben. Ein goldner Schuh iſt ſein Wahrzeichen. 1 Würdige, bebärtete Herolde, Zinkeniſten, Trommler in Wämmſern, deren Schnitt und Farbe uns moderne Menſchen ſeltſam anmutet und die doch wiederum eine kulturelle Tra⸗ dition verraten, umgeben den Feſtwagen„Burg Lichtenſtein“. Vierſpännig zieht der Prunkwagen vorbei, die Spielmanns⸗ geſtalt des Pfeifers von Hardt taucht auf. Neckiſch hängt ihm die Fiedel auf dem Rücken, ſein Schimmel iſt ein prachtvolles Tier. Der Buntſchuh, die Standarte der auf⸗ ſtändiſchen Bauern, leitet eine Gruppe aufrühre⸗ riſcher Bauern ein, die noch nicht ganz in die Rolle revoltierender Bauern ſich gewöhnt haben, ſondern ſehr ſitt⸗ ſam vor ihrem ehemaligen zeitweiligen Führer Götz von Berlichingen voranmarſchieren. Die eiſerne Hand er⸗ regt wie weiland im 16. Jahrhundert Erſtaune N 2 2 die e diere ihren Präſentiermarſch. Hofſtaat von Sereniſſimus, der ſeinen berührt ſchüler Schiller beugen wollte * n 5 5 08 iſammen⸗ dem Prunkwagen eine gefügte Gruppe. Kaum hat das Auge das ſchöne Bild in ſich 5 ſein Herr nach der bekannten Sage N 8 1 8 g 5 2 3 2 1 3 3 a 3 0* 0 icht all zu fehr Genie und Begabr zu bauen, ſein Haupt in ſeinen Schoß legt. Bildhauer Eugen Greſſer e 89 8 9 1 a Been e g hat die von der Stuttgarter Geſellſchaft„Schwaben“ geliehene pupern ee e en meiſter Wilhelm Köpf, auch ein Mitglied der a. Ucksvolſen ger⸗Vereinigung, hat den Wagen, der in einem ſchwäbiſchen Die mit Goldtrotteln beſetzten, e Fer 9 7785 e 5 in ſchwerer Panzerrüſtung Jefkäug nicht fehlen darf, geſtelkt. führen wieder zurück in eine Zeit, da auf Ritterburgen die Luſtig ſind die Haller Sieder, a deren Gewerbe demnach ein beſonders fröhliches ſein muß; ſie laſſen ſich beim Seifenſieden allerlei Schnurren erzählen. Die Stadt Schwäbiſch⸗Hall erinnert durch dieſe Gruppe an ſich. Schneidig ſpielen die alten Württemberger G rena⸗ Wer vermutet gleich hinte wohlbekannte Kapelle den Perücken und Uniformen die Mohr? Eine elegante Mademoiſelle nickt gnädig aus ihrer näher kommen wir der prachtliebenden igsburg bei Stutt⸗ gen ſind der eſten Karls⸗ Wunder, daß Sänfte und immer Zeit, die der herzogliche Hof auf der Ludwigs 21 7 5 2 1 8 t heraufbeſchwor. Zwei Mohren und zwei 2 gar So iſt es kein Schillerbüſte Jubelnd wird Württembergs größter Dichterfürſt be⸗ folgt. ihe Preis“ iſt eine Ma h⸗ grüßt und der Satz„Segen iſt der M elbſt zu arbeiten. Metzger⸗ rttember⸗ Immer näher rücken wir in die Neuzeit. Ulm, deſſen Bürgern man manchen Schwabenſtreich nachſagt, wird von der Württemberger⸗Vereinigung in Heidelberg uns nahegebracht. Die luſtige Begebenheit des Flieger⸗Schneiders, der in die Donau„flog“ und die des Ulmer Spatzen, der den Bürgern die Durchquerung einer Toreinfahrt zeigte, trugen zur allgemeinen Heiterkeit bei. Zumal das Schneider⸗ lein poſfterlich ſeine Fliegenflügel bewegte. Eine Biedermeier⸗ muſik(Kapelle Wingen) führte die uns etwas unbekanntere Epiſode vom„Stuttgarter Marktbrun nen“, darob ſich der Magiſtrat tot gelacht, an. Den Beſchluß des hiſtoriſchen Teiles bildete der„Graf Zeppelin“, eine mächtige Kopie des Originals. Die Namen Dr. Eckener, Dr. Dürr, Leh⸗ mann Flemming. Schiller ſtanden in mächtigen Lettern ringsum den Wagen zu leſen. 1 Einige der ſchönſten und größten Städte des Württem⸗ berger Landes hatten des Mannheimer Ereigniſſes Stuttgart ſtellte ein Modell ſeines Hauptbahnhofs mit dem großen Turm. Zwar etwas ungenau, aber doch er⸗ kennbar. Tübingen, die hochgelahrte Stadt einen Univer⸗ ſttätswagen, ein bedächtiger Magiſter doziert von ſeinen Stu⸗ denten. Studenten zu Pferd in Wichs und ehemalige Scholaren in Wanderkleidung zu Fuß umgaben die gut aus⸗ gedachten Wagen. Eine Schützenmuſik der Kapelle See zer ſorgte für Marſchmuſik. Friedrichshafen, die Zeppelinſtadt, hatte eine Flughalle mit dem halbeingefahrenen„Zepp“ ge⸗ ſandt, damit einen notwendigen Wunſch der Luftſchiffahrt zart andeutend. ö Wer zählt die Völker, nennt die Namen?— ſchwäbiſchen Volksſtämme, die in ihren vriginellen, maleriſchen Trachten ſich präſentierten. Stalters Original⸗Bauern ⸗ Kapelle aus Stuttgart fand luſtigen Beifall. Eine dicke Frau blies die große Trompete, ein kleiner Knirps ſchlug die Trommel. Das Schwarzwaldhaus ſtellte einen Schwarz⸗ all der 755 5 N. waldwagen. Bauern und Bäuerinnen in Tracht umſäumten den Wagen. Trachten aus dem ſchwäb. Allgäu, dem ſchwäb. 22 Welche Ruhe Welche Sicherheit Velche kraft! Augen, mit neuer Freude. bannen jede Gefahr. 4 4 870 O. 0H. KEEN f EIER Wir schließen Freundschait mit unserem Wagen, und sind dank- par für seine Rusdauer, jür seine Zuverlässigkeit und seine Krait. Wir fühlen uns geborgen: die berühmten Hdler- Bremsen 8 Meister der Strasse Das sind die Wunder unserer Tage: Diese herrlichen Maschinen, dank deren Kraſt wir über Zeit und Raum gebieten. Reisen im Adler sind zauberhaft: Lässig lehnen wir in weichen Sitzen,— ein Druck aui den Gashebel— und die Welt zieht an uns vorüber.. Wir sehen Natur und Menschen mit neuen Romfort! Meister der Siraße! Zelstralchassisschmierung, Stoßstangen, Stoßdämpfern eic, In voller Fahrt auf der Landstraße genügt ein leichter Druck auf das Pedal der bekannten Adler Zentralschmierung,— um 24 Schmierstellen des Chassis fachgerecht zu pflegen. Das ist Die Leistungsfähigkeit des Favorit ist wohlbegründet: die Konstrukteure haben bewußt ein Qualitatsfahrzeug enlworfen. Zum Bau wird nur bestes Material verwendet und alle Teile werden mit Sorgfalt, So ist der Favorit— des Namens Adler würdig wahrhaft ein Kls Phaeton 3350.—, als Sperisllimeusine 3578.—, als Zweisitzer- Cabriolet 6930.— RM ab Werk— Steuer: 75 Plg. pro Tag 27 RM pro jahr. Nl WERKE VORM. sagen wir ruhig: mit Liebe bearbeitet. le Wagen mit hydraulischer Vierradbremse, 4 Seite. Nx. 40 Nene Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 23. September 1929 Schwarzwald, von Betzingen, Ulm, unſer Ellwanger Paar aus dem Nibelungenfaal, echte Bottwartäler— ein friſches Ge⸗ mälbe, lebendig geſtaltet! Die Schwäbiſche Bauernmuſik der Kapelle Schönig muſtzierte in die fröhlichen Winzengruppen Hinein, daß es eine Luſt war und man ſah, daß auch in Württemberg(unn nicht nur in der Pfalz) ein belebender Tropfen wächſt. Eine Spinnſtube, von der Stadtgemeinde Künzelsau geſtellt und ein farbenbunt bebänderter Erutewagen bildeten den Abſchluß der Trachtengruppe. Viele württembergiſche Firmen mit weltbekannten Er⸗ zeugniſſen hatten ſich mit eigenen Wagen am Feſtzuge be⸗ teiligt. Sie folgten jetzt und die wichtigſten und intereſſan⸗ teſten ſeien hier genannt. Die Firma Franck in Ludwigs⸗ burg bot eine große Kaffeemühle, die Fa. Birkel Söhne in Endersbach eine Gruppe„Schwabennudel“. Kelterei und Weintransport wurden von weinfrohen Zechern und Küfern burch die Mannheimer Firma Hugo Lang gezeigt. Beſon⸗ ders launig ging es bei einem Trinkgelage im Ratskeller zu, das dieſelbe Firma ſtellte. Ein Wagen des Mann⸗ heimer Sparvereins„Mannheimia“ zeigte dra⸗ ſtiſch, daß man auch den Pfennig ſparen ſoll. Die Herſtellerin des Schuhputzmittels„Nigrin“ erinnerte durch einen Wagen und ulkige Stelzenläufer an ihr Fabrikat. Dann ſei noch der beiden Wagen Apfelkelterei von Ferdinaud Nick⸗Mann⸗ beim und der Stuttgarter Bierbrauerei Wulle gedacht. Ein luſtiger Kellermeiſter thronte auf dem Rieſenbierfaß. Beſon⸗ ders farbenprächtig und künſtleriſch hatte man den abſchließen⸗ den Jubiläumsteil geſtaltet. Wo die Prunkwagen vorbei⸗ fuhren, erregten ſie Erſtaunen und Bewunderung. Das Knittlinger Hohner Mundharmonikaorcheſter, das ſchon am Samstagabend im Nibelungenſaal Beifalls⸗ ſtürme erzielte, war auch hier wieder muſikaliſcher Mittel⸗ punkt. Der Ruf„Bildet Mundharmonika⸗Orcheſter“ dürfte nach den Vorträgen nicht umſonſt erhoben werden. Vierzig Ehrenjungfrauen mit ſchwarz⸗roten Schärpen gingen dem großen Jubiläumsprunkwagen voraus, der jenen wichtigen Lebensabſchnitt der Schwaben — den Uebergang ins 40. Lebensjahr— durch eine Treppe ſymboliſterte. Feſtmuſik der Kapelle Becker, der feſt⸗ gebende Verein folgte. Immer herzlicher wird der Bei⸗ fall. Er gilt den Mannheimer Württembergern! Fahnendepu⸗ tationen von über 50 Sängervereinen aus Mannheim und Umgebung zeigen die geſellige Freundſchaft der Mannheimer Vereinigung der Württemberger, zugleich den guten Ruf ihres Männerchors im Kreiſe der Sängervereine. Der Bayern⸗ Verein Mannheim ſtellt dem gleichſtrebigen Jubilar⸗ Verein ein Abbild des Münchner Hofbräuhauskellers mit dem gelbgekleideten Kindl und der ſchwarzen Kapuze. Den aus⸗ wärtigen Württemberger⸗Vereinen aus Heidelberg, Darm⸗ ſtadt, Karlsruhe, Pforzheim, Weinheim, Worms, Schwetzingen, Wiesbaden und Mainz konzertierte die Kapelle Krug. Fuchs⸗ jagdreiter und die grün uniformierte Schützenkapelle Sandhofen gaben dem Clou des Feſtzuges, der„Schwä⸗ biſche Eiſebah“ das Geleite. Sie hat ſich ſogar ſchon reformiert, die ſchwäbiſche Eiſenbahn, ſie hat nur noch Ho und Po. Der Herr Zugskondukteur iſt ebenſo erheiternd getroffen wie der Geißbock, der hinten angebunden wurde. Stürmiſch war das Gelächter, als man ſah— daß der Geißbock wirklich lebte. — Die Eiernudelfabrik Wilhelm Henſel, Weinheim, hatte zwei ihrer Autos geſandt, die für die Dret Glocken⸗Eiernudeln warben. Noch einmal regten ſich alle Hände, als der Wagen des Feſtausſchuſſes naht: er kann zufrieden ſein, es hat alles geklappt, und es iſt nicht zuviel geſagt, wenn die Welt⸗ kugel auf dem letzten Feſtwagen die Frage:„Wo gibt es Schwaben?“ mit der Antwort:„Ueberall!“ beantwortet. Die Löwenbrauerei in Schwäbiſch⸗Hall hatte dieſen ſymboli⸗ ſchen Abſchluß geſtiftet. War die Rieſenanteilnahme der Zuſchauer auf den Straßen ein Erfolg der fleißig gerührten Werbetrommel, ſo war die allſeitige einmütige Befriedigung über das Gezeigte die Krönung wochenlanger vorbereitender Tätigkeit. Und alles zuſammen wird dazu beitragen, jenes enge Band zwiſchen Württemberg und Baden, das von je und je beſtand, noch feſter zu knüpfen, bis eines Tages die Grenzpfähle fallen! Stäbdtiſche Nachrichten * Der vierte Septemberſonntag zeichnete ſich durch herr⸗ liches Herbſtwetter aus. Aber ſo verlockend wider Erwarten die Sonne ſchien, auf die Mannheimer blieb ſie einflußlos, weil Alt und Jung mit Spannung den Schwabenfeſt zug erwartete. Der Ausflug sverkehr war denn auch vor⸗ und nachmittags ſchwach. Auch der Zuſtrom hielt ſich vormit⸗ tags noch in mäßigen Grenzen. Erſt um 1 Uhr nachmittags ſetzte der Verkehr nach Mannheim auf der Hauptbahn ſtärker ein, vor allem von Heidelberg und Friedrichsfeld, weniger von Schwetzingen und der Bergſtraße. Durch Einlegung von Er⸗ gänzungszügen, zwei von Heidelberg und je einer von Fried⸗ richsfeld und Karlsruhe, zwei nach Heidelberg und einer nach Karlsruhe, und ausreichender Verſtärkung der Kurszüge konnte der Verkehr glatt bewältigt werden. In den Wirt⸗ ſchaften herrſchte bis zum ſpäten Abend lebhaftes Treiben, weil ſich der Mannheimer und der vielen Fremden wirkliche Feſtesſtimmung bemächtigt hatte. * Die Beſichtigungsreiſe des Wohnungsausſchuſſes des Reichstags, der Ende dieſes Monats auch Mannheim beſuchen ſollte, iſt mit Rückſicht auf die Einberufung des Reichstags verſchoben worden. * Schuppenbrand. Aus noch unbekannter Urſache geriet in der Nacht zum Sonntag in einer Gärtnerei beim Friedhof Neckarau ein Holzſchuppen in Brand, der eine größere Anzahl Strohmatten, künſtliche Blumen und Gartengeräte, die in dem Schuppen lagerten, zerſtörte. Das Feuer wurde durch einen Löſchzug der Wache II der um 2 Uhr alarmierten Berufsfeuerwehr gelöſcht. Der Schaden beträgt mehrere hundert Mark. * Meſſerſtechereien. Am Samstag wurde ein 14 Jahre alter Schüler nach vorausgegangenem Wortwechſel von einem 16 Jahre alten Fortbildungsſchüler auf der Unteren Riedſtraße in den linken Unterarm ge⸗ ſt o chen. In der Hofſtraße wurde ein 49 Jahre alter Kupferſchmied von einem noch unbekannten Täter ver⸗ mutlich mit einem Meſſer am rechten Auge ſchwer ver⸗ letzt, ſo daß er bewußtlos zuſammenbrach. Die Verletzten wurden ins ſtädt. Krankenhaus eingeliefert. Warnung vor einem Schwindler. In der Pfalz und auch in Unterbaden treibt ſeit Wochen ein angeblicher In⸗ genieur Kurz aus Karlsruhe ſein Unweſen. Er behauptet, elektriſche Inſtallationsgeſchäfte und Radiovertriebsſtellen ein⸗ zurichten, läßt ſich von den Geſchäftsleuten Kautionen geben und verſchwindet dann meiſt noch unter Zurücklaſſung grö⸗ ßerer Schulden. Aus dem Lande Ausſtellung„Wirtſchaftliche Fertigung“ in der Lanbes⸗ Gewerbehalle * Karlsruhe, 20. Sept. Das badiſche Landesgewerbeamt veranſtaltet zuſammen mit der Ortsgruppe Karlsruhe der Arbeitsgemeinſchaft Deutſcher Betriebsingen leur in der Landesgewerbehalle, in der Zeit vom 5. Oktober bis 1. November ds. Is. eine Sonderausſtellung„Wirtſchaft⸗ liche Fertigung“. Dieſe Ausſtellung ſoll einen belehren⸗ den Charakter haben und ſoll der Förderung der Betriebs⸗ technik dienen, indem ſie an im Betrieb vorgeführten Ein⸗ richtungen und inſtruktiven Tafeln, Modellen, moderne Ar⸗ beitsmethoden erläutert. Die Ausſtellung ſoll insbeſondere ein Bild geben, welche Wege zur Erhöhung der Wirt⸗ ſchaftlichkeit eingeſchlagen worden ſind. Es erſcheint dies auch deshalb beſonders notwendig, weil hierüber vielfach irrige Meinungen herrſchen und es ſehr angebracht iſt, der weiten Oeffentlichkeit die Leiſtungen auf den Gebieten vor Augen zu führen. Die bekannteſten Firmen haben ihre Beteiligung an der Ausſtellung bereits zugeſagt. Die Ausſtellung wird wei⸗ ten Kreiſen eine Fülle von Material bieten und iſt dazu be⸗ rufen, unſere Wirtſchaft zu bereichern und zu belehren und zum Aufbau beizuſteuern. Tageskalender Montag, den 23. September Nationaltheater:„Ein Maskenball“..30 Uhr. Apollotheater: Die große Peltini⸗Varieté⸗Revune..15 Uhr. 5 Lichtſpiele: Alhambra:„Melodie der Welt“.— Schauburg: „Die tolle Kamteß“.— Capitol:„Der König der Bernina“.— Scala:„Der König von Soho“.— Gloria:„Die Herrin der Welt“.— Palaſt⸗Theater:„Gefangene des Meeres“, Ufa⸗Theater:„Der Krieg im Dunkel“. Schluß des redaktionellen Teils nicht kurzweg eine Flaſche Waſſer: wenn Sie ein wirklich gutes, natürliches Mineralwaller trinken wollen, dann fordern Sie ausdrücklich Laſſen Sie ſich lein anderes Waſſer vorletzen als K. F. gu. Wilhelm Müller fun., U 4, 23 Fernsprecher 21688 Deter Rixius G. m, h. H. Fernsprocher 26796 und 87 CCC(ͤ AAA 8 !!!! nes, EJ2323/%fͤ i ß Alle Weffeiferri urn die Vorrergsfelhurog in der Gumsf Ges Publikurns! Jeder gleubtf ern Vorfeilheffesferi zu seiri! Wern die Palrne des Sieges gebubpf, meger Sie reite Dernier erufscheider, urfeileri Sie Selbst, Aber f 0 0 0 0 0 2. 5 0 „ ͤvd[ ̃—˙cn.»In e fer FIscHER-RIE GEL 5 5 8* 8 r 4 N Meiſter wird ſichtlich überlegen. Neckarau vergröf Die Verbandsſpiele im Rheinbezirk Sp. Vg. Rohrbach— V. f. L. Neckarau:9. Phönix Ludwigshafen— Waldhof:1. 8 Mannheim— V. f. R.:1. Sp. Vg. Sandhofen— Sp. Vg. Mundenheim 221. Ein Sonntag ohne Ueberraſchungen will im Rheinbezirk mit den vielen Lokalkämpfen ſchon viel heißen. Vielleicht hätte man V. f. R. auf dem 08⸗Platz einen knappen Sieg zugetraut, aber bis jetzt war es V. f. R. immer ſchwer gemacht worden, auf dem Platz von 08 zu Punktgewinn zu kommen. Waldhof gab in Ludwigshafen einen Punkt an Phönix ab. Sandhofen konnte auf eigenem Platz gegen Mundenheim knapp mit:1 gewinnen und Neckarau errang in Rohr⸗ bach einen ſicheren:0⸗Sieg. Die Tabelle hat jetzt eine weitere Klärung erfahren: Neckarau hat ſeinen Vorſprung auf 3 Punkte erhöht vor Waldhof. Phönix Lud⸗ wigshafen folgt hinter Waldhof mit einem Punkt weniger bei nur 5 Spielen, V. f. R. liegt auf 4. Stelle mit 6 Punkten bei ebenfalls 5 Spielen. Die anderen Vereine folgen in gewiſſem Abſtand. Am Schluß liegt immer noch Rohrbach. Der Stand der Tabelle der Gruppe Rhein: Vereine Spiele Gew. Unentſch. Verl. Tore Punkte B, f. J. Neckarau 6 5 1— 14:7 11 Sportverein Waldhof 6 2 1 22˙18 8 Phönix Ludwigshafen 5 3 1 1 12:5 1 V. f. R. Mannheim 5 8— 2 10:⁵ 6 Spielvog. Sandhofen 6 2 1 3 11:18 5 1908 Mannheim 6 2— 4 1017 4 Sp. Vg Mundenheim 6 1 1 4 13:17 3 Bg..⸗Royrbach 8 1— 5 9224 2 F. G. Rohrbach— VfL. Neckarau:3(:0) Nach der verblüffenden Wendung, die Rohrbach mit einem un⸗ erwarteten, und dazu hohen Sieg am vorletzten Sonntag unternom⸗ men, war man gerade bei der geſtrigen Fahrt des Rheinmeiſters ge⸗ ſpannt, ob die Kampfkraft der Rohrbacher in ſo kurzer Zeit ſich ſchon wirklich ſo ſtark entwickelte, oder ob die Leiſtung wie gegen 08 nur eine einmalige, oder doch ganz beſonderen Umſtänden zuzuſprechen war. Das Ergebnis beſagt, daß in der Tat ein Fortſchritt bei Rohr⸗ bach zu verzeichnen iſt, was ſicher nicht zuletzt auf den früheren Trat⸗ ner Neckaraus, Höflin, den bekannten Fürther Spieler, zurückzufüh⸗ ren iſt. Selbſtverſtändlich war das Gaſtſpiel des Rheinmeiſters für Heidelberg ein Ereignis. Der Platz des Bezirksliganeulings hatte mit zirka 4000 Zuſchauern wohl den ſtärkſten Beſuch ſeit Beſteher. aufzuweiſen. Auf der idylliſch am Gebirgsſaum gelegenen Kampf⸗ ſtätte der F. G. Rohrbach ging es infolge der beſchränkten Raumver⸗ hältniſſe eng her. Daß es dabei einige Unzuträglichkeiten betr. der Unterbringung und Sichtmöglichkeit der Zuſchauer gab, iſt ſelbſtver⸗ ſtändlich, doch ſollte man wenigſtens für die Preſſevertreter beſſer ſorgen. Der Platz, der für 4 Preſſevertreter berechnet iſt, tſt eben zu kngpp; er mag für Kreisligaverhältniſſe genügen, für Bezirksliga⸗ ſpiele muß eben mit einer größeren Zahl Berichterſtatter gerechnet werden. Vielleicht genügt dieſe Anregung, um hier Abhilfe zu ſchaf⸗ fen. Des Rheinmeiſters Sieg iſt verdient, doch kämpften die Rohr⸗ bacher heroiſch mit beiſpielloſer Hingabe und hielten bis nach dent Seitenwechſel einen ehrenvollen:0⸗Spielſtand. Ganz ausgezeichnet gefiel wieder der Torhüter; er rettete durch verblüffende Abwehr⸗ parabden manche ſchwierige Situation und war der beſte Mann auf dem Spielfelb. Seine große Leiſtung wurde lebhaft applaudiert. Auch ſeine beiden Vorderleute konnten immer befriedigen; ſie beſitzen be⸗ reits ſchon ein recht gutes Stellungsspiel und hielten den Vfs.⸗ Sturm, ſo gut es eben ging. Ein ganz hervorragendes Spiel ieferte auch Rohrbachs Mittelläufer. Er hat in den bisherigen fünf Be⸗ zirksligakämpfen ſchon viekes gelernt und iſt heute eine Hauptſtlttze. Techniſch der Beſte ſeiner Elf, war er ein guter Zerſtörer von unver⸗ wüſtlicher Ausdauer. Der Sturm der Platzherren mußte für ſeinen beſten Stürmer, den erkrankten Halblinken, Erſatz einſtellen. Da⸗ durch zeigte der Angriff große Mängel. Taktiſch falſch, bei einer ſolch ſoliden Verteidigung wie die Neckaraus, war das ausgeprägte Drei⸗ innenſpiel, während man die Flügel zu wenig beſchäftigte. Die Neckarauer konnten ſich mit den engen Platzverhältniſſen garnicht ab⸗ finden. Beſonders in der erſten Hälfte trat dies deutlich in Erſchei⸗ nung. In dieſer Kampfphaſe ſchlugen die Verteidiger den Ball zu wuchtig nach vorne, ſodaß die Vorlagen der Läuferreihe an den Sturm oft fehlten. Dadurch konnte ſich die Deckung der Rohrbacher auf den Neckarauer Sturm konzentrieren und erſchwerten dadurch der An⸗ griffsreihe ganz weſentlich ihr Spiel. Die beſte Waffe der Neckarauer war auch geſtern wieder das Tordeckungstrio und Winkler mußte öfters ſeine Kunſt beweiſen. Nach der Pauſe konnte ſich der Mittel⸗ läufer beſſer durchſetzen, während der Sturm eigentlich nie recht im⸗ ponteren konnte. Die Flügelſtürmer bewährten ſich beſſer als die ſtarkgedeckten Innenſtürmer. Der Kampf hatte in Herrn Happ, Hanau 93, der bas manchmal harte Spiel ſehr korrekt zu Ende führte, einen guten Leiter. Rohr⸗ bach findet ſich anfangs beſſer zurecht und wird öfters gefährlich, doch läßt der Innenſturm im entſcheidenden Moment die nötige Ruhe ver⸗ miſſen und kommt nur zu einer Reihe von Fehlſchüſſen. Neckaraus Sturm kann infolge ſtarker Deckung den Ball nicht halten und ſo wer⸗ den bis Halbzeit nur fünf Ecken erzielt, denen Rohrbach auch eine entgegenſetzen kann, aber im Ganzen entſpricht das Halbzeitergebnis doch dem bisherigen Spielverlauf. Nach dem Wiederbeginn hat der Neckarauer Sturm in ſeiner Läuferreihe mehr Unterſtützung und der Ein vom Mittelſtürmer prächtig ge⸗ tretener Strafſtoß bringt dann bald das Führungstor. Dadurch wer⸗ den die Neckarauer merklich ruhiger und forcieren das Tempo. Einen Flankenball von links, lenkt dann Neckaraus Halbrechter ſcharf ins Tor. Neckarau führt:2 und ſcheint ſich zufrieden zu geben. Rohr⸗ bach verſucht es nochmals mit einer Offenſive, aber die Vfe.⸗Hinter⸗ mannſchaft läßt nur die 2. und 3. Ecke zu. Als dann ein Alleingang des Rechtsaußen den Gäſten noch ein drittes Tor eingebracht hat, gibt ſich Rohrbach geſchlagen. Der linke Verteidiger Neckaraus muß dann für kurze Zeit verletzt ausſcheiden. Dadurch wird der Endkampf zu⸗ ſammenhangslos und die letzten Minuten bringen dann nichts beſon⸗ deres mehr. Neckaran: Winkler; Dern, Broſe; Benner, Zeilfelder, Striehl, Ott. Rohrbach: Rehn; Hilbert, Böhm; Bengartz, Hummel., Schmidt; Bucher, Filſinger, Hummel., Hummel., Hagmann. 5 8 * Phönix Ludwigshafen— S. V. Waldhof:1(:1 Waldhof mußte dieſen überaus wichtigen Kampf mit Erſatz für ſeinen verletzten beſten Stürmer Brückl beſtreiten, was ſich natürlich bei den Leiſtungen des Angriffs auswirken mußte. Man merkte auch nur zu gut, daß ſich die übrigen, körperlich recht ſchwachen Innen⸗ ſtürmer nicht recht durchſetzen können, der ſtarken gegneriſchen Ab⸗ wehr gegenüber viel zu wenig Durchſchlagskraft beſaßen und ſo nur ſelten zu ganz klaren Torchancen kamen. Walz war als der körper⸗ lich kräftigſte und ſchußgewaltigſte noch am meiſten gefährlich, die Ochs, Kaiſer Wilbs; Keck, übrigen waren bei gutem Feldſpiel im gegneriſchen Strafraum mit ihrer Kunſt zu Ende. Sehr gut ſchlug ſich dagegen die Läuferrethe wie die geſamte Hintermannſchaft. Bretzing hatte einen famoſen Tag und übertraf noch Engel, der ſchon in beſſerer Form war als ert ſeinen Vor weils leicht Sieger und waren heute. In der Verteidigung hatte man wieder Schäfer eingeſtellt, der ſich fehr gut bewährte und ſtets mit weiten Schlägen Luft zu ſchaffen wußte. Hauth kam ſeine große Schnelligkeit als Angriffs⸗ verteidiger ſehr zugut; zudem war das Verſtändnis mit der Läufer⸗ reihe diesmal faſt fehlerlos.— Die Platzherren kamen im Sturm zu keinem produktiven Spiel; da wurde überkombiniert und in die Breite geſpielt, was dem Gegner natürlich die Abwehr nicht un⸗ weſentlich erleichterte. Man vernachläſſigte die guten Flügel— Burk⸗ hardt hat wieder Ligareife erlangt— und verſuchte vergebens, der ſicheren Abwehr mit Dreiinnenkombinationen beizukommen. Weit beſſr gefielen in ihrer Geſamtarbeit Läuferreihe und Hintermann⸗ ſchaft, wenn auch Engel reichlich lange benötigte, um richtig in Schwung zu kommen und auch dann noch ſtets von Bretzing in ſeinen Aktionen wirkungsvoll beeinträchtigt wurde. Hahn und Schmoll wuß⸗ ten ihre Gegner jeweils gut zu halten und verſchafften ſo dem eige⸗ nen Angriff immer wieder neue Möglichkeiten, nach vorn durchzu⸗ ſtoßen. Der Verteidigung wurde ihre Aufgabe nicht allzuſchwer ge⸗ macht; bei Kopfbällen blieben ſie gegen die kleinen Gäſteſtürmer je⸗ auch ſonſt durch ihre körperliche Ueberlegenheit meiſt im Vorteil. Das ſtets ſchnelle und auch wechſelvolle Spier ſtand unter der nicht ganz befriedigenden Leitung von Sauer ⸗ Bingen. Der Un⸗ parteiiſche kann ſich bei den Spielern bedanken, daß ihm ſeine Auf⸗ gabe durch fatres Spiel ſehr erleichtert wurde; bei einem harten Kampf wäre er kaum Herr der Lage geblieben, da ſeine Entſchei⸗ dungen nicht energiſch genug, auch ſein Auftreten nicht allzu ſicher war. Das Spiel begann mit Phönix ⸗ Angriffen, doch iſt Waldhof erfolgreicher und kann bereits nach 10 Minuten, als die Verteidiger nicht geſtaffelt ſtehen, zur Führung gelangen; Pennig und Ofer ſind chnell zuſammen durchgelaufen, Pennig legt nochmals an Ofer vor, der plaziert einlenkt,:1. Umſonſt ſtrengt ſich Phönix gewaltig an, der Ausgleich will bis zur Pauſe trotz zahlreicher Chancen nicht glücken. Nach dem Wechſel drängt Phönix nach den erſten gefährlichen Waldhof⸗Angriffen erneut, aber auch jetzt ſcheitern alle Bemühungen an der unbedingt ſicheren Waldhof⸗Abwehr. Ecken auf Ecken werden erzielt, aber erſt ſieben Minuten vor Schluß glückt der Ausgleich; Gußner hat Hörnle eine präziſe Steilvorlage gegeben, Rihm läuft aus dem Tor, zu ſpät, Hörnle hat an ihm vorbei eingeſchoſſen, 111. Die letzten Minuten iſt Phönix drückend überlegen, kann aber nur noch zu zwei weiteren Ecken kommen. H. B. * Mannheim 08— V. f. R. Mannheim 21(:0) Der V. f. R. ſteht zurzeit vor einer Wegekreuzun.g Die eine Richtung ſteht nach dem Tabellenkopf, die andere führt ins Un⸗ gewiſſe. Noch weiß man nicht, welche Richtung der Altmeiſter ein⸗ zuſchlagen vermag. Eifer und techniſches Können weiſen nach oben und es kommt nun darauf an, inwieweit Kampfkraft und Erfahrung ausreichen, den Hauptweg einzuhalten. So ſehr nun der harte Rück⸗ ſchlag von 08 in Rohrbach die Vermutung eines Sieges des V. f. R. nahelegte, ſo teilten doch auch viele die Anſchauung, der Sache auf dem Lindenhof abwartend gegenüberzuſtehen, denn es war nicht zu bezweifeln, daß 08 ſich doppelt anſtrengen werde, die Schlappe auszugleichen, und auf den ſich oft ſchon faktiſch einſtellenden Vorteil des eigenen Platzes zu vertrauen. Daß es dieſer Umſtand natür⸗ lich nicht allein zwingen kann, zeigte das ſpannende Spiel ſelbſt, bei dem 08, als Ganzes betrachtet, eine Leiſtung zeigte. die den Erfolg redlich verdient hat. Techniſch und im Zuſammenſpiel an V. f. R. nicht heranreichend, wären die ſchnell und einfach vorgetragenen An⸗ griffe der Platzmannſchaft gefährlicher, die einzelnen Stürmer ſchuß⸗ ſicherer und Läuferreihe wie Verteidigung arbeiteten aufopfernd und zielbewußt. Auch der Torwart war ein guter, in jeder Aktion be⸗ ſonnener und aufmerkſamer Abſchluß. Das ganze Spiel von 08, weniger techniſch verſchnörkelt, hatte mehr Zug und Schlag und in der wichtigen zweiten Hälfte verſtand es die Mannſchaft, auch taktiſch zu ſpielen, indem ſie das Hauptaugenmerk auf Störung und Dek⸗ kung des Gegners richtete, ſodaß alle Anſtrengungen des V. f. R. ſchließlich bei deſſen Aufregung ſcheitern mußten. Wenn auch der Rechtsaußen von 08 etwas ſchwächer war, ſo war doch kein eigent⸗ licher Verſager zu entdecken und das übrige beſorgte wohl der Schatten von Rohrbach. Die Mannſchaft baute keinen Augenblick ab und wenn auch nach dem einen Tor des V. f. R. kurze Zeit eine gewiſſe Unſicherheit zu bemerken war, ſo wurde auch dieſe Pe⸗ riode ſchließlich überwunden. V. f. R. war, wie geſagt, techniſch und im Zuſammenſpiel beſſer, aber der Sturm von rechts bis links hatte eikne Höhepunkte. War der Rechtsaußen vor der Pauſe gut, ſo fiel er nachher merklich ab, aber auch die Verbinder, wie die Sturmmitte zund der Linksaußen konnten ihre vorhergegangenen Leiſtungen nicht erreichen. Einzelnen Spielern die Schuld an der Niederlage bei⸗ zumeſſen, wäre verfehlt. Das Ganze war nicht in Form, mit Aus⸗ nahme des linken Verteidigers. Viel mögen die knappen Ausmaße des Platzes bewirkt haben, aber der aufmerkſame Beobachter glaubte auch, gewiſſe Mängel im Deckungsſyſtem feſtſtellen zu können. Modern mag es ſein, daß die Außenläufer die Innen decken, die Verteidiger die Flügel. Darüber kann geſtritten werden. inſofern als ſich dieſes Syſtem doch nicht verſteifen ſollte, und den gegneriſchen Stärken bezw. Schwächen angepaßt werden ſollte. Jedenfalls war es offenſichtlich, daß z. B. der gefährliche linke 08⸗Flügel riel zu viel freien Lauf hatte, von der Läuferdeckung doch zu wenig be⸗ achtet wurde, ſodaß die Verteidigung fraglos überlaſtet war. Ge⸗ rade vom linken 08⸗Flügel kamen die beiden Tore, von zahlreichen herausgeſpielten gefährlichen Situationen von dieſer Seite ganz abgeſehen. Sicher iſt, daß das gezeigte Deckungsſyſtem des V. f. R. nicht unanfechtbar iſt. Weſentlich war auch wieder die Beobachtung, daß bei kritiſchem Spielſtand die Mannſchaft eben noch nicht die Nerven hat, mit der nötigen Ruhe weiterzukämpfen, das zeigten die häufigen Fehlſchüſſs und Verpaſſen klarſter Chancen nach dem:2⸗ Stand und auch noch ſpäter. Nur die Zeit kann die erforderliche Erfahrung und Ruhe bringen. Schwach war die Läuferreihe, bei Das Withtigſte vom Sonntagsſport Verbandsſpiele im Rheinbezirk: Neckarau gewinnt gegen Rohrbach, Sandhofen gegen Mundenheim. Phönix Ludwigs⸗ hafen und S. V. Waldhof ſpielen unentſchieden...R. Maun⸗ heim verliert gegen 08 Mannheim. 8 Der Badiſch⸗Pfälziſche Luftfahrtverein tauft ſeinen neuen Ballon„Mannheim“. * Süddeutſche Meiſterſchaften im Gehen und Laufen: Kapp⸗ München Meiſter im 25⸗Km.⸗Laufen.— Weltrekord bei be Gehern. a * Holland⸗Becher⸗Regatta in Amſterdam: Deutſchland ſiegt im Einer und Doppelzweier. 1 5 Graf Iſolani gewinnt das Dentſche St. Leger in Grune⸗ wald und Oberwinter den Hammonia⸗Preis in Hamburg vor Conteſſa Maddalena. N 9 Auch eine Ver⸗ rechnung des Torwarts beim 2. Tor wirkte zur kritiſchen Spiel⸗ guten Spielabſchnitten der Mitte, ganz beſtimmt. entwicklung weſentlich mit. Gar verſchiedene Umſtände wirkten zuſammen, um den ſchließlichen knappen Sieg von 08 herbeizuführen. Trotz des Schwabenfeſttages wohnten dem Spiel 2— 3000 Zu⸗ ſchauer bei, und beginnt die Sache unter Rückenwind und ſofortiges Tempoſetzen von Seiten 08. Aber Bfst. folgt und ſchlägt nach wenk⸗ gen Minuten ſchon zwei Eckbälle, in deren Anſchluß ein Saftſchuß,— allerdings der einzige— des Halblinken, von der Deckung zurück⸗ prallt. VfR. erreicht noch zwei weitere Eckbälle, aber dann bringt ein raſcher Gegenzug 08, mit gutem Paß von rechts über die Innen zum linken Flügel der ungedeckt ſteht und ſicher plaziert einſendet, 10. Nach dem Verlauf, eine völlig unerwartete Spiellage. 08 iſt nun weſentlich geſchloſſener. Einen unverhofften Rückzieherball drückt der 08⸗Hüter unter der Latte heraus. VfR. kombiniert wohl gut, doch iſt Lindenhof in der Tordeckung auf der Hut und kommt Bft. mit Glück um ein Eigentor herum. Beiden Torhütern ſteht dann das Glück zur Seite, und verdirbt der VfR.⸗Halbrechte ein gutes Durch⸗ ſpiel mit mattem Schuß. Auch nach einer weiteren Serie Eckbälle des BfR. vergibt der Halbrechte vor dem leeren Tor mit Fehlſchuß den winkenden Ausgleich. 08 kommt zu ſeinem erſten Eckball, der gut vom rechten Flügel getreten, aber vom BfR.⸗Torwart falſch berechnet wird. Das Leder zieht über deſſen Fingerſpitzen hinweg und der abermals unbeachtete, gefährliche 08⸗Linksaußen ſchiebt kurz ein, 270. Nach wenigen Minuten verteilten Spiels, Pauſe. Dex Spielſtand bei Halbzeit hat BfR. eine ſchwere Aufgabe für die zweite Hälfte geſtellt, in der allerdings der Rückenwind und die Rückenſonne für ihn einen Vorteil bietet. Eine weitere erſtklaſſige Gelegenheit läßt der VfR.⸗Rechtsaußen durch Ballverlieren aus, und ſtellt VfR. am rechten Flügel um, aber auch der Mittelſtürmer ver⸗ ſchießt auf gute Hereingabe von dieſer Seite. Ein ſcharfer, berechne⸗ ter Strafball des rechten Verteidigers prallt von der Unterkante der Latte herunter, und der in Tornähe ſtehende Schiedsrichter entſcheidet Tor,:1. Betiderſeits iſt die Aufregung wieder ſtark und wird 08 unſicher, rafft ſich aber bald zu wirkſamem Störungs⸗ und Deckungs⸗ ſpiel auf, ſodaß VfR. auseinanderfällt. In den letzten Minuten geht der rechte VfR.⸗Verteidiger in den Sturm und kämpft die Mann⸗ ſchaft vergebens um den einen Punkt. 08 hat ſeine Rohrbacher Schlappe auszuwetzen verſtanden. 8 Vf.: Hügel; Fleiſchmann, Hoßfelder, Müller, Villier, Caspart, Weimer, Vanhauer, Langenbein, Gerlinger, Specht.. 08: Papſt; Hartung, Zepp, Heckmann, Frank, Ziegler, Pennig, Aſſer, Teufel II, Theobald, Teufel I, Knödler⸗Schwäbiſch⸗Gemünd leitete das zeitweiſe harte, aßer doch faire Spiel ſicher. August Müßte. Sp. Vg. Sandhofen— Sp. Vg. Mundenheim:1(120) Um dieſen knappen Sieg mußten die Sandhöfer mit letzter Hin⸗ 8 gabe kämpfen und werden ſicher den Schlußpfiff mit Bangen erwartet haben. Das Spiel war wechſelvoll und wurde hart durchgeführt, blieb aber immer im Rahmen des Erlaubten. Dem Spielverlauf nach wäre ein Unentſchieden eher am Platze geweſen, denn jede der be⸗ tetligten Mannſchaften hatte eineß Halbzeit für ſich. Lediglich einem unglücklichen Abwehrſchlag des rechten Mundenheimer Verteidigers iſt es zuzuſchreiben, daß die Platzbeſitzer zu ihrem zweiten, entſchei⸗ denden Tore kamen. Während die Sandhöfer vor dem Wechſel infolge der beſſeren Unterſtützung durch die Läuferreihe leicht in Vorteil war, kamen die Gäſte nach dem verhängnisvollen zweiten Tor immer mehr auf und ſpielten in den letzten 15 Minuten vollkommen überlegen. Sandhofen konnte ſich nur noch durch ein verſtärktes Verteidigungs⸗ ſpiel vor einem Remis retten. e Bei beiden Mannſchaften waren die Verteidigungen die beſten Mannſchaftsteile. Bei Sandhofen war der linke Läufer der beſte Mann der Mittelreihe. Vor dem Wechſel wußte auch der Mittel⸗ läufer reſtlos zu gefallen, der aber gegen Mitte der zweiten Halbzeit ſtark nachließ und das Tempo nicht durchzuhalten verſtand. Der Sturm hat an Durchſchlagskraft gewonnen, ſpielt aber immer noch zu zaghaft und unentſchloſſen.. Die Elf der Sp. Vg. Mundenheim hat ſich in dieſem Jahr zn 5 einem ſchwer zu bezwingenden Gegner entpuppt. Nach dem zweiten Minustor lief die Mannſchaft zu großer Form auf, kämpfte erbittert um Erfolge und ließ den Gegner bis zum Schluß nicht mehr recht zu Worte kommen. In der Läuferreihe überragte der Mittelläufer. Aber auch ſeine Nebenleute wußten zu gefallen und waren dem Gegner nicht ſelten in Punkto Schnelligkeit überlegen. Der Sturm beſaß in dem Rechtsaußen ſeine gefährlichſte Waffe. Als Schiedsrichter amtierte Kaßler⸗ Mainz einwandfrei. Sandhofen hat trotz Gegenwind etwas mehr vom Spiel. Der Sturm, von der Läuferreihe wirkungsvoll unterſtützt, legte gute An⸗ griffe vor, die aber immer wieder an der entſchloſſenen Abwehr der Mundenheimer ſcheiterten und ſo ſelten eine ausgeſprochene Tor⸗ Süddeutſche Meiſterſchaften im Laufen und Gehen Kapp⸗München ſiegt bei den Läufern— Neuer Weltrekord im 50 Kilometer⸗Gehen Die Deutſche Sportbehörde für Leichtathletik brachte am Sonn⸗ tag in München ihre Süddeutſchen Meiſterſchaften im 25 Klm. ⸗ Laufen und 50 Klm.⸗Gehen zur Durchführung. Bei den Läufern gingen 15 Teilnehmer an den Start. Der Titelverteidiger, Helber⸗V. f. B. Stuttgart, war nicht erſchienen und ſo kam auch der mit großer Spannung erwartete Zweikampf zwiſchen Kapp⸗München und dem Stuttgarter nicht zuſtande. Ronald⸗Saarbrücken und Nell⸗ München führten in ſcharfem Tempo das Feld bis zum 10. Kilo⸗ meter, der nach 34:42 Min. paſſiert wurde. Bei der Wende gingen Zeilnhofer⸗München und Kapp⸗München an die Spitze, die bis 4 Kilometer vor dem Ziel dicht zuſammenblieben. Dann unter⸗ nahm Kapp einen Ausreißverſuch, der glückte und ihm Sieg und Titel brachte. * Das Ergebnis: Süddeutſche Meiſterſchaft im 25 Kilometer⸗Laufen: 1. K dp Eiſenbahnſportverein Miinchen:26,57,8 Std.; 2. Ronald⸗Saarbrücken 1728,42, 3. Zeilnhofer 860 München:30,06. Weltrekord bei den Gehern Das 50 Kilometer⸗Gehen zur Süddeutſchen Meiſterſchaft verlief überaus ſpannend. Trotz des heftigen Gegenwindes wurde von den 12 Geſtarteten ein derart ſcharfes Tempo angelegt, daß verſchiedene bald aufgaben. Als erſter gab Luber⸗Nürnberg auf und kurz vor dem Ziel ſtreckte auch der Münchener Ertl, einer der ausſichts reich⸗ ſten Bewerber, die Waffen. Als Sieger ging mit 1 Kilometer Vor⸗ ſprung Reichl vom S. C. Bayuwaren in der neuen Weltrekordzeit von:33,10 Std. durch das Ziel. Die bisherige Welthöchſtleiſtung hatte der Deutſche Meiſter Siewert⸗Berlin mit 4134 inne. Die Zeit von:33,10 Std., die mit insgeſamt drei Uhren geſtoppt wurde, wird jedoch von der D. S. B. erſt nach genauer Prüfung und Meſſung der Strecke anerkannt werden. 5 Das Ergebnis:, Südentſche Meiſterſchaft im 50 Kilometer⸗Gehen: 1. Reich l⸗ S. C. Bayuwaren München:33,10 Std.(Weltrekord); 2. Siegl⸗ .C. Bajuwaren München:57,42; 3. Stengel⸗Nürnbevg⸗Mühlhof 10,55 Stunden. V . Selle. Nr. 440 Neue Mannheimer Zeitung[Morgen ⸗Ausgabe) Montag, den 23. September 1929 Freibal ſontaufe in 2 Nannheim Der Badiſch⸗Pfälziſche Luftfahrtverein tauft ſeinen Ballon„Mannheim“ Der 2. September wird künftig in den Annalen des Badiſch⸗ Pfälziſchen Luftfahrtvere einen beſonderen Platz einnehmen. An dleſem Tage hat der füngſtes Kind aus der Taufe ge⸗ hoben, Neben ren 8 105 Freil 1„Mannheim“. len , wieder einen eigene f ge Spenden und? 8000 Mark auf notwendig war den Krie mußten wi Füllung von 168 vier Perſonen nehmen. K n konnten die aff ung des Ballons Ballon, den Mannheim nach Früher in Ve eſitz befindliche hre abgeliefert werden. Mit einer gewöhnlk m Leucht kann der mit Ballon 300 Kilogramm Ballaſt mit⸗ von für belaſt tete noch Schon um halb 8 Uhr Füllung begonnen. Langſam die immer mehr die Geſtalt einer Kugel annimmt, bis ſchließlich gegen 11 Uhr die Leinwand ſtraff wird. Der Ballon erhebt ſich ſtolz in die Luft, von ſeinen zahlreichen Haltemannſchaften nur mit Mühe an einem Freiſtart verhindert. Endlich ſind die Vorberei⸗ tungen ſoweit gediehen, daß der Tragkorb befeſt werden kann. Sandſücke werden entfernt und nun iſt der Ballon bereit, ſeine Jungfernfahrt 1 wurde mit der wölbt ſich die helle Hülle, am Sonntag aber ſtetig morgen ie De. 8 or noch e Fahrgäſte den Korb beſteigen, dankt der 1. Vor⸗ des Luftfahrtvereins, Dr. Müller Clemm all denen, 5 9 5 Mitarbeit zum Gelingen des ſchönen Werkes bei⸗ Freiballons haben ſchon von feher bei der Erforſchung der römungen vorz iche Dienſte geleiſtet, auch vor den großen en des„Grafen Zepp Auch im Dienſte der Mannheimer Jungflieger wird ſich der allon bewähren. Und nun nimmt die Gattin des Mannheimer Oberhauptes Frau Dr. Heimerich, die Taufe vor. Sie gibt dem Ballon den Namen ſeiner Vaterſtadt: „Mannheim“ und wünſcht ihm ein herzliches„Glück aß!“ Jetzt beſteigen vier Luftfahrer, als Führer Herr Dr. Müller⸗ Clemm, dann Herr Fritz Schneider und Frau Dr. Roos ſowie ein Frankfurter Pilot den Tragkorb und der Ballon iſt klar zu ſeinem erſten Aufſtieg. Unge an ſeinen dig bäumt ſich das Flugzeug auf und zerrt und reißt Feſſeln, bis endlich das erlöſende Startkommando kommt. Die Haltemannſchaften laſſen die Taue fallen, der Ballon ſchwebt noch zwei, drei Meter über dem Boden dahin, dann erhebt er ſich ſicher und entſchwebt, von den lebhaften Abſchiedsgrüßen der. ien begleitet und von zwei kleinen wendigen S umkreiſt, in mafeſtätiſcher Fahrt bei veränderlichem dlicher Richtung. Dem neuen Freiballon„Mannheim“ auch an dieſer Stelle ein herzliches„Glück ab!“. elmel. chance ergaben. Erſt die 43. rechts durch den ittelſtürmer den Führungstref Nach dem Wechſel glaubte man zunächſt an eine weitete Ueberlegen⸗ heit der Platzbeſitzer. Dieſe kamen auch nach 13 Minuten über⸗ raſchend zu ihrem zweiten Tor. Eine Flanke von rechts wurde von dem rechten Mundenheimer Verteidiger verfehlt, ſodaß der Halblinke Sandhofens einſchieben konnte. Von dieſem Moment ab wurden die Gäſte kampfeseifriger und ihre Angriffe wurden flotter und präziſer vorgetragen. Sandhofen ließ immer mehr nach, ſodaß die Gäſte allmählich vollkommen überlegen wurden. In der 38. Minute führte ein Gedränge vor dem Sandhofer Tor zum einzigen Tor für Mundenheim. Trotz weiterer Ueberlegenheit der Mundenheimer ver⸗ ſtanden es die Ple Minute bringt nach einer Flanke von fer für Sandhofen. knappen Steg zu halten. Sp. Vg. Sandhofen: Wittemann; Meiſter, Leonhard, Müller, Bayer, Größle, Fugmann, Barth, Wittemann II, Baier, Wiechl. a Sp. Bg. Mundenheim: Lippart; Deuſchel, Oſter, Dillenburg, Hirſch, Hick, Seidl, Gürſter, Teator, Rektanus, Bertram. Boy g. Kreis Anterbaden Feudenheim— Heddesheim 311 1913 Mannheim— Alemannia Rheinau 221 Germania Friedrichsfeld— Phönix Mannheim:4 F. V. Weinheim— Amicitia Viernheim:2 * Am Sonntag gab es etwa die erwarteten Ergebniſſe. Das be⸗ deutendſte Spiel war das Zuſammentreffen der beiden ehemaligen Bezirksligavereine Phönix Manuheim und Friedrichsfeld in Fried⸗ richsfeld; der:4⸗Sieg der Mannheimer iſt für dieſe eine gute Feſtigung ihrer ausſichtsreichen Poſition, ſodaß ſie wohl in Viern⸗ heim dleſes Jahr ihren ſchärfſten Meiſterſchaftsrivalen zu ſehen haben, wenn ſich die Amiclten nicht wieder auf derartige Ueber⸗ raſchungen einlaſſen wie dieſen Sonntag. Feudenheim hat dieſes Spiel verdient gewonnen; die Platzherren waren dem Neuling techniſch und auch taktiſch überlegen, zum an⸗ deren hatten die Gäſte aber auch in ihrem Schlußmann den ſchwäch⸗ ſten Spieler der Elf, ſonſt wäre Feudenheim der Sieg wohl nicht ſo leicht zuteil geworden. Bereits kurz nach Beginn derzielen die Platzherren durch ihren R ißen die Führung; aus einem Eck⸗ Hall reſultlert der zweite Erfolg der Einheimiſchen, die aber noch vor dem Wechſel den Gäſten den Ehrentreffer geſtatten müſſen. Heddesheim zeigt nach der Pauſe recht gute Leſſtungen, aber ein dritter Treffer ſtellt in der 36. Minute den Sieg der Feudenheimer endgültig ſicher.— Dle Rheinauer fuhren bereits mit einem großen Handicap nach Mannheim, mußten ſie doch nicht weniger als vier Spieler ihrer erſten Elf erſetzen, was ſich beſonders bei dem Mittel⸗ läuſer bemerkbar machte. Immerhin hielten ſie ſich noch recht gut, allerdings haben ſie die knappe Niederlage vor allem ihrem au gezeichneten Torwart zu verdanken. Rheinau erringt nach 10 Y nuten die Führung, die es bis 25 Minuten nach dem Wechſel be⸗ haupten kann. Dann gleicht aber 1913 aus und erzielt fünf Mi⸗ nuten ſpäter das entſcheidende Tor In Friedrichsſeld kam es zu einem recht intereſſanten und wechſelvollen Ringen, das die Mannheimer Gäſte dank ihrer größeren Erfahrung zu ihren Gunſten entſcheiden konnten. Aller⸗ dings war ihre Ueberlegenheit nicht ſo groß, wie es das Ergebnis wldergibt. Phönix hatte vielmehr gegen Schluß mächtig zu kämpfen. um ſelnen Sieg geſichert zu wiſſen, aber die Angriffe der Platz⸗ herren ſcheitern immer wieder an der verſtärkten Abwehr der Gäſte. Phönix hat ſich alsbald gut zuſammengefunden und kann in kurzer Folge zu ſeinen vier Erfolgen kommen. Halblinks eröffnet den Reigen, dann läßt Wühler den zweiten folgen, ein Handelfmeter ergibt den dritten, während auch der vierte noch vor der Pauſe er⸗ stell wird. Friedrichsfeld muß ſich bei dem unproduktiven Spiel ſeines Sturmes mit dem Ehrentor begnügen.— Eine große Ueber⸗ raſchung wird aus Weinheim gemeldet, wo der Favorit Viernheim von den Platzherren, die letzten Sonntag, allerdings damals mit Exſatz, nicht überzeugen konnten, eine Niederlage hinnehmen mußte. Die Platzherren hatten bis zur Pauſe bereits einen:0⸗Vorſprung errungen, den ſie auch bis zum Schluß— gleichfalls mit nur elnem Tor Vorſprung— mit:2 behaupten konnten. Tabelle: Vereine Spiele Punkte Phönix Mannheim 8 521 Viernheim 3 4729 19183 Mannheim 8 88 Heddesheim 3 313 Feudenheim 2 821 Friedrichsfeld 2 22 Weinheim 8 224 Käfertal 2 128 Rheinau 8 1·5 * e 5— F. C. Phönix Mannheim 14(:4) Das Gaſtſpiel Friedrichsfeld konnte der F. C. Phönix zu 92 55 ſcharfen Siehe ee jedoch hätte auch Friedrichsfeld feinem Spiel in der zweiten Halbzeit noch Tore erringen müſſen. Reichlich Pech und zu aufgeregtes Spiel verdarben alle und jede noch ſo gute Chance. Phönix führte nor der Pauſe einen flotten und ſchönen Kämpf vor. Ve igung und Läuferreihe waren auf der Höhe, der Sturm kounte befriedigen. Nach dem Wechſel wandte Phönix eine angemeſſene Verteidigungstaktik durch Zurückzlehen von Wühler an, doch war es von da ab mit Kombination und Schußvermögen aus; der Sturm fiel vollſtändig ab. Die Germanen benutzten dieſe Schwäche⸗ periode der Gäſte, konnten aber, trotz der beſten gegebenen Tormög⸗ lichkeiten, keine Erfolge erzielen. Der Ehrentreffer war ein Eigen⸗ tor des Phönſxtorwartes. In flottem verteiltem Kampfe kommt Phönix mit dem Wind als Bundesgenoſſen ſchon nach Ablauf der 1. Minute zum 1. Tore. Ein Straſſtoß der Gegenſeite geht ins Aus. Durch ſchlechte Abwehr des gegneriſchen Torwartes erzielt Wühler bald darauf den 2. Treffer und ein Handelfmeter ſtellt durch den linken Läufer das Reſultat auf:0 für Phönix. Das Spiel wird ſehr hart, aber der Schiedsrichter behält die Zügel in der Hand. Einige Vorſtöße der Einheimiſchen werden von der Gäſtevertetdigung gut gewehrt. Präziſer Flankenlauf des Rechtsgußen und Wühler ſtellt das Halbzeitergebnis her.:0 für Phönix. Mit Gegenwind klappt der Phönixſturm mehr und mehr zu⸗ itzer durch ſyſtemvolles Verteidigungsſpiel den gang ſämtlichen Ren ſammen, die Germanen aber drücken ſcharf aufs Tempo und den Geg⸗ ner oft in ſeine Hälfte zurück. Aber Uebereifer und Nervoſität ſowie reichlich Pech und famoſe Abwehr laſſen keine Erfolge zu. Ehrentreffer(Eigentor) gelang. Die wenigen Durchbrüche ließen durch das Fehlen Wühlers in den Reihen vollkommen an Durch⸗ ſchlagskraft vermiſſen. Auch Friedrichsfeld war in Verteidigung, außer Schwächemomenten des Torwarts ſowie Läuferreihe, gut be⸗ ſtellt, während der Sturm ſehr wenig Form zeigte. Der Schieds⸗ richter, Klimm⸗Offenbach, konnte befriedigen. Ins. Weitere Ergebniſſe Gruppe Nordbayern: 1..C. Nürnberg V. f. R. Fürth:1; A. S. V. Nürnberg. Sp. Vgg. Hof:1; Bayern Hof— Spielvereinigung Fürth:4. Gruppe Südbayern: utonia München D. S. V. München:6; 1860 München— Wacker hen:6; Schwaben Augsburg Bayern München 24. Gruppe. ürttemberg: rtfreunde Stuttgart V. f. B. Stutt⸗ gart:5; Union Böcking Pforzheim 10. Gruppe Baden: K arlsruher F. V.— Phönix Karlsruhe 316; F. V. Raſtatt—Sp.Vag. Freiburg:0. Gruppe Saar: V. R. Pirmaſens—F. V. Saarbrücken:2; V. f. R. Kaiſerslautern— F. C. Pirmaſens:2; Sportfreunde Saar⸗ britcken-F. C. Idar:1; Saar 05 Saarbrücken Boruſſia Neun⸗ kirchen 111. Gruppe Main: F. S. V Fran kfurt—Kickers Offenbach:0; Gries⸗ heim 02— Eintracht Frankfurt:4; Rotweiß Frankfurt Uni 0 Nie⸗ Germania Bieber:2 Worms—Haſſia Bingen:2; V. f. L. Darmſtadt 98—F. C. Langen derrad:2; Hanau 98 Gruppe Heſſen: Alemannia Neu⸗Iſenburg Wormatia Worms 328; Mainz 05— S. V. Wiesbaden 271. Rudern e Vereinsregalta der Mannheimer Nudergeſellſchaft Auf dem unteren Neckar, mit dem Start bei der Holzſtraße und dem Ziel beim Bootshauſe, fand Sonntag nachmittag bie Vereins⸗ regatta der Mannheimer Rudergeſellſchaft ſtatt. Ausgeſchrieben waren nicht weniger als 7 Rennen, die auch alle zuſtande kamen. Rennen 7, der zweite Vierer, mußte wegen hoher Meldezahl ſogar geteilt werden. Die Strecke führte bei den Gigrennen über 1200 und beim Rennachter(letztes Rennen) über 1600 Meter. Geboten wurde durchweg ein recht tüchtiger Sport, wie dies bei dem Ernſt der Sports⸗ auffaſſung in der Rudergeſellſchaft auch nicht anders zu erwarten war. Um die einzelnen Rennen wurde bisweilen recht hart gekämpft, um ſo mehr, als ein ziemlich ſcharfſer Gegenwind und ein ſtarker Wellen⸗ nen hindernd im Wege lagen. Trotz des Schwa⸗ benfeſtzuges hatte ſich ziemlich Publikum eingefunden, das die ein⸗ zelnen Rennen mit Intereſſe verfolgte. Die einzelnen Rennen wickel⸗ ten ſich glatt und mit geradezu vorbildlicher Schlagfertigkeit ab. e Ergebuiſſe: Zweiter Einer: 855 s Bauerreiß; 2. Gerhard Stieber. Die ungünſtigen Wind⸗ und Waſſerverhältniſſe machten ſich gerade im Einer intenſiv fühlbar. So kam es, daß Boot 1 vom Start ab in Führung lag und das Rennen mit 4 Längen ſicher gewann. Boot 2, das übrigens einige Schläge ausſetzte, hätte bei energiſcherem Zu⸗ greifen trotzdem gewinnen können. Schüler⸗ und Jngendvierer: 1. Boot: Baden(H. Kindler, W. Hachfeld, Fr. Joas, H. Graßmück; St. H. Bender III; 2. Boot: Mann⸗ heim; 3. Boot: Rhein abgeſtoppt. 3 Boote gemeldet und am Start. Die Gegner ſind ziemlich gleichwertig an Kraft und rudertechntſcher Form und liefern ſich darum nach dem„Los“ einen ſcharfen Kampf um die Führung. Dieſe übernimmt„Baden“, dicht gefolgt von Boot „Mannheim“, das aber bei 500 Meter krebſt und demzufolge zurück⸗ fällt. Nachdem Boot„Rhein“ vom Start ab ſchon zurückliegt, fährt „Baden“ das Rennen unbehelligt und in guter Form nachhauſe. Erſter Vierer: 1. Boot: Mannheim(H. Weiß, R. Krebs, O. Hufen, H. Bauerreiß, St.: R. Schaeffer. 2. Boot:„Rhein“; 3. Boot: „Baden“. Dem Starter ſtellten ſich die 3 gemeldeten Boote, die zu⸗ meiſt mit Trainingsleuten aus der letzten bezw. vorletzten Renn⸗ ſaiſon beſetzt waren. Der erwartete, lebhaftere Kampf ſetzte denn auch ſofort nach dem Start ein. Boot„Mannehim“ hat hier zunächſt leicht die Führung, die bei 600 Meter„Rhein“ übernimmt.„Mann⸗ heim läßt aber nicht locker, geht bei 1000 Meter an„Rhein“ wieder vorbei und gewinnt mit gutem Endſpurt ſicher mit einer Länge. Boot„Baden“ holt mit ſchöner Zuſammenarbeit mächtig auf, vermag aber die Führenden nicht mehr zu erreichen. Nur der Zweiter Vierer: 1. Boot:„Baden“(H. Trauth, W. Röslen, H. Hanſer, W. Poetſch. St.: F. Sutor; 2. Boot:„Nan Boot:„Rhein“. Auch bei dieſem Rennen liefer 5 über die ganze Strecke einen verbiſſenen Kam „Rhein“ zurückfällt, die Boote„Baden“ und, Ziel durchführen. Boot„Baden“, als die beſſere Mannſchaft gewinnt ſchließlich mit einer knappen Lä ſich tapfer ſchlagende Mannſchaft des Bootes„Mannheir Erſter Einer(Vereinsmeiſterſ 5 t Boot: Hans uerreiß. Nachdem Bauerreiß dieſem Renne und bereits zum dritten Male an den S Einermeiſterſchaft eine ziemlich ſichere Sache von Otto Start ab klar die Führung übernimmt und mit 4 L winnt. Zweiter Vierer. 1. 5 Boot:„Baden“(H. 2 Hoppe, F. Joas, K. Fick Bender III); 2. Bor Im erſten Treffen liegen nur 2 895 5 Boot„Be Start ab in Führung und läßt ſich dieſelbe auch nicht Lauf: 1. Boot:„ Gieſer: hifferenz: 2 Längen. 2. Rösler, H. Hanſer, W. 17%; 3. Boot:„Rhein“. Im zweiten Treffen liege ein ſchönes Rennen liefern. Vor allem ſind „Mannheim“ die bis ins Ziel hartnäckig kämpfen. 8 entſcheidet dann Boot„Baden“ in ſchönem Endſpu für ſich. Erſter Achter(Rennboot): 1. 8 reh R. rmann, E. Lang J, J. DOepen, 8 Hufen; Bender II); 2. Boot:„Blauer Stern“ hartnäckigſt umkämpfte und darum ſpannendſte. Die Boote gehen mit lebhaftem Schlag los und auf gleicherböhe. Dann ſchraubt ſich Boot„Stern“ en (Nr. 8) aber bei 300 Meter einen Rieſenkrebs. Ein Terain von 2 Längen iſt unvermeidlich.„Stern“ gibt Sache aber verloren, holt Meter für Meter auf, vermog aber das führe „Lais“ nicht mehr zu ſchlagen. Differenz: knapp 1 Meter. Hotkey . Hockey ⸗Klubkampf T. V. 46 Mannheim— S. C. Der erſte Großkampf in Mannheim ſie ohne Theo Haag angetreten waren, bereits in ſehr guter Fr Mannheim hinterließ gleichfalls keinen ſchlechten Eindruck, aber d Angriff ſcheint auch in dieſem Jahr das Schmerzenskind zu ſein. 5 5 wirkte ſich im Spielverlauf recht kraß aus, da die Gegner ihre Chan⸗ cen faſt immer beſtens zu verwerten wußten, während die Einhe miſchen gleichfalls ſehr gute Gelegenheiten nicht auszunützen verſt den. Da lag Mannheim alsbald vielverſprechend im Angriff, der Sturm fand ſich auch recht nett zuſammen, ſcheiterte aber immer wie⸗ der vor dem Tor der Gäſte. Ganz anders die Frankfurter. Greulich unterlief ein unglücklicher Abwehrfehler, ſchon war W. Haag im Be⸗ ſitz des Balles und ſchoß planziert ein,:1 nach 8 Minuten. Mann⸗ heim hat weitere gute Chancen, aber der Innenſturm iſt vor dem Tor zu aufgeregt, während auch Frankfurts Schlußmann wiederholt ret⸗ tend eingreift. Die Gäſte dagegen beſtechen durch prächtige Flanken⸗ läufe mit ſcharfen, aber präziſen Hereingaben, wobei der Halbrechte eine Linksflanke zum zweiten Tor verwandelt. So bleibt es bis zur Pauſe.— Vom Ausſpiel weg geht Frankfurt durch, der Rechtsaußen flankt präzis, der Mittelſtürmer ſchießt ſoſort hoch ein,:8. Mann⸗ heim hat umgeſtellt, Salmony bewährt ſich als Mittelſtürmer, aber vor dem Tor ſind die Einheimiſchen immer noch zu aufgeregt, die auch jetzt wieder mehrere glänzende Chancen unverwertet laſſen. Aus einem Gedränge heraus iſt dagegen Frankfurts Linksaußen erfolg⸗ reich, während W. Haag wieder auf Flanke von rechts auf:5 erhöht. Frankfurt 926(:2 ſah die Frankfurter, obwohl 5 an⸗ Schließlich beendet der Mittelſtürmer nach einer ſchönen Einzel⸗ leiſtung den Torreigen 0 einem ſechſten e Mannheims An⸗ Die Mannheimer 11 85 geſehen 1 5 wo es fehlt. Die Ab⸗ wehr arbeitete trotz der zahlreichen Tore zufriedenſtellend, war vor allem gegen Schluß etwas überlaſtet, da die Stürmer 3 genügend zurückgingen und der Läuferreihe keine Entlaſtung zuteil werden ließen. Aber im Sturm fehlt der Zuſammenhang, fehlen g Flanken⸗ wechſel, wie überhaupt die Außenſtürmer die beſondere Schwäche der Einheimiſchen waren. Salmony ließ ſich als Mittelſtürmer ganz gut an, aber Mann dürfte auf dem Flügel beſſeres leiſten als im Innnen⸗ trio, in dem Sleenvoigt durch intenſive und auch produktive Arbeit am beſten gefiel. Man wird ſich den ausgezeichneten Frankfurter An⸗ griff zum Vorbild nehmen, dann dürfte es bei intenſivem Training bald beſſer werden. Es wäre ſchade, wenn die ſonſt recht gute durch den Ausfall des Angriffs ſtets von vornherein ein gewiſſes Manko hätte. Technik iſt vorhanden, es fehlt nur noch am taktiſchen Verſtändnis und an zu geringer Routine, durch die eben nur Ruhe und Entſchloſſenheit erlangt werden können.— Die Gäſte zeigten ſehr beachtliche Leiſtungen und werden— vor allem mit Theo Haag wieder eine gute Rolle im deutſchen Hockey⸗Sport ſpielen können und ſicherlich für manche unerwartete Niederlage des Vorjahres Reyanche nehmen können. Die Mannſchaft iſt in allen Teilen recht gut beſetzt; in der Abwehr überragen Torwart und Kohmann als Verteidiger. Die Stärke iſt aber der ausgezeichnete Sturm, mit ſchnellen und ge⸗ fährlichen Flügeln und einem ſchußſicherem Innentrio. Ib Mannſchaften 278(:). II. Mannſchaften 317(818). mannſchaften:1. Jugend⸗ H. B. Turnverein Frankenthal— Mannheimer Turngeſellſchaft :4(:3) Das Spiel ſtand durchaus im Zeichen der Ueberlegenheit der MTG., die aber mit ihrer Mannſchaftsleiſtung noch nicht zufrieden ſein dürfen. Zuſpiel und Stellungsſpiel ſah man eigentlich nur in der Stürmerreihe und beim Mittelläufer. Beide Außenläufer ſowte der rechte Verteidiger ließen noch große Schwächen erkennen. Gut gefallen konnte der rechte Flügel der MTG.⸗Mannſchaft, der ſeine ſchnellen und wohldurchdachten Kombinationszüge bis zur Halbzeit mit drei ſchönen Toren krönen konnte. Bei den Gäſten ſtachen Ver⸗ teidigung und Mittelläufer durch Stockſicherheit und gutes Zuſpiel hervor. Der Sturm kam nicht zu einer planmäßigen Angriffsarbeit, ſondern beſchränkte ſich im weſentlichen auf Durchbhruchsverſuche. Der Kampf konnte in der erſten Halbzeit durch Fairneſſe und Schnelligkeit gefallen. In der zweiten Halbzeit flaute das Tempo ſtark ab und die Einheitlichkeit der Spielaktionen der beiden Mannſchaften ließ vlele Wünſche offen. Turnverein Frankenthal Jugend— MTG. Jugend 211. Holland-Becher-Regatta in Amſterdam Die Deutſchen auf der ganzen Linie ſiegreich Der erſte Tag der internationalen Holland⸗Becher⸗Regatta in Amſterdam brachte bei kaltem und regneriſchem Wetter nur ſchwachen Beſuch; dafür war aber der gebotene Sport um ſo beſſer. Die deut⸗ ſchen Teilnehmer ſiegten auf der ganzen Linie. Deutſchlands Einer⸗ meiſter Boetzelen gewann den erſten Vorlauf, im Alleingang und triumphierte auch im zweiten überlegen in 7,48 Minuten über den Holländer Munts(Maas). Im Doppelzweier ſchlug Altwerder⸗ Magdeburg Sparda⸗Haarlem in 6,06 Minuten und 85 Achter⸗Vor⸗ lauf holte ſich die Rudergeſellſchaft Mainz⸗Kaſtel in:42,1 Minuten nach ſchärfſtem Kampfe gegen Nereus⸗Amſterdam(:03,2 Min.). Der Frankfurter Walter Flinſch mußte zum Vorlauf nicht antreten, da ſein Gegner, der Engländer D. Guye(Roving⸗Club, London), tele⸗ graphiſch abgeſagt hatte. Deutſchlans ſiegt im Einer und Doppelzweier Am 2. Tag der internationalen Ruderwettkämpfe um den Hol⸗ landbecher auf der Amſtel bei Amſterdam war das Wetter den Ru⸗ derern etwas günſtiger als am Vortag, wenn auch heftiger Gegenwind keine guten Zeiten zuließ. Der Wettbewerb begann recht verhei⸗ zungsvoll für die deutſchen Teilnehmer, Die Meiſtermannſchaft von Altwerder Magdeburg Bultz und von Düſterloh, konnte im Doppelzweier einen überlegenen Sieg in 6125 über Dare⸗Devil Rot⸗ terdam herausholen. Um den Sieg im Achter gab es dann ein äußerſt ſpannendes Bord⸗an⸗Bord⸗Rennen. Die Mainz Kaſteler Rudergeſell⸗ ſchaft traf hier auf den R. C. Maas⸗ ⸗Rotterdam. Nachdem Mainz vom Start weg über die Hälfte der Strecke mit einer halben Länge in Führung lag, konnten die Holländer auf dem letzten Drittel mehr und mehr aufholen und im Endſpurt die Mainzer mit 1% Längen in:09 hinter ſich laſſen. Im Kampf um den Holland⸗ Becher, dem großen Einer, gelang es dem Deutſchen iter Walter Flinſch⸗ Frankfurt, ſeine wiedergefundene Form unter Beweis zu ſtellen und an ſeinem Bezwinger bei der biesjährigen Meiſterſchaft in Berlin, Boezlen vom Berliner R.., Revanche zu nehmen. Die erſten 200 Meter lagen beide Boote auf gleicher Höhe, dann holte Flinſch eine halbe Länge Vorſprung heraus. Boetzlen folgte ſtändig dichtauf, es gelang ihm aber trotz aller Anſtrengung nicht mehr. Flinſch einzuhe len. Die Ergehniſſe: Doppelzweier: 1. Altwerder Magdeburg(Bultz— von 6325; 2. Dare⸗Devil Rotterdam 642,6. Achter: 1. R. C. Maas⸗Rotterdam 7709; 7210. Großer Einer um den Holland⸗Becher: furter R. V.:48 2. Bvetzlen⸗Berlin 6258. Düſterloh) 2. Mainz⸗Kaſteler R. Gef, 1. Walter Flinſch⸗Frank⸗ N 43 * Tot.: 65:10; Pl. 24, 20:10 — Montag, den 28. September 1929 b Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 40 Graf Iſolani gewinnt das Deutſche Saint Leger Neuer Erfolg des S Das deutſche Saint Leger, die letzte Derbyfahrganges am Sonntag in Grunewald wurde überlegen von Graf Iſolani mit 5 Längen gewonnen, der damit erneut be⸗ wies, daß er unbedingt der beſte Vertreter ſeines Jahrganges iſt. Hinter ihm belegte Avanti den 2. Platz vor Valladolid und Tantris, der bis in den Einlauf geführt hatte. Der Graf hat alſo nach der Union und dem Derby das dritte klaffiſche Rennen ſeines Jabr⸗ ganges gewonnen, nachdem er im Henkelrennen nur durch einen Zwiſchenfall um den Sieg gebracht worden war. 5 Die Ergebniſſe: 1. Hammurabi⸗Rennen(5500 Mk., 1400 Meter): 1. v. Weinbergs Gregor(Narr); 2. Galvani; 3. Lanfranchi. Ferner lief: Herodias Tod.: 27:10; Pl.: 18, 31:10, 5 2. Dahlmann⸗Rennen(3500 Mk., 1000 Meter): 1. Dtſch. Sport⸗ vereins Sternfahrt(Sajdik); 2. Patriarch; 3. Chamberlin. Ferner liefen: Habicht 2, Henvill, Fortiſſima, Urſula. Tot.: 240:10; Pl.: 30, 18, 17:10. 3. Wallſtatt⸗Kennen(5500 Mk., 1600 Meter): 1, Butzkes Sil⸗ berſtreif(Printen); 2. Rohrpoſt; 3. Sergius. Ferner liefen: Ante⸗ ſigano, Otero. Tot.: 32:10; Pl.: 17. 20:10. 4. Rachenputzer⸗Rennen(5500 Mark, 2600 Meter): 1. Halmas Irmin(Sajdik); 2. Farinelli; 3. Teneriffe. Ferner lief: Irrlicht. 9. klaſſiſche Prüfung des 5. Deutſches Saint Leger(41000 Mark, 2800 Meter): 1. Oppen⸗ heimers Graf Iſolani(Grabſch); 2. v. Oppenheims Avanti; 3. Alte⸗ felds Valladalid(Wermann). Ferner liefen: Grenadier, Tantris, Pellegrino, Atalante. Tot.: 15:10; Pl.: 14, 20, 23:10. 6. Zenith⸗Rennnen(4100 Mk., 1000 Meter): 1. v. Opels Felberg (Narr); 2. Roxana; 3. Francesco. Ferner liefen: Jago. Hetman, Kreon, Iſeltthal, Grawhal Faſanenhenne, Schloßuhr, Wiſſenſchaft, Servatrix, Mia. Tot.: 16:10; Pl. 36, 24, 46:10. 7. Laurin⸗Rennen(3500 Mark, 1600 Meter): 1. Sterns Verwechſlung(Böhlke); 2. Tantor; 0 Abteilung: 1. Norge. Ferner liefen: Fechter, Senow, Chivico, Habakuk. S licht. Tot.: 45:10; Pl 15, 15, 1410.— 2. Abteilung: 3. Maravedis 95 Eldon, 3. Peritus. Ferner liefen: Varasdin, Nettelbeck Alike, Die Saar, Tarnhelm. Tot.: 80:10; Pl.: 25, 20, 14:10. Odberwinter gewinnt den Hammonia⸗Preis Oberwinter weit vor Conteſſa Maddalena Am zweiten Tage des Septembermeetings auf der Bahn in Zam⸗ burg⸗Großborſtel vertrieb zwar ein ſcharfer Wind die regendrohenden Wolken, hin und wieder ging aber doch ein kurzer Regenſchauer nie⸗ der. Der Beſuch blieb infolgedeſſen hinter den Erwartungen zurück. Ein beſonderer Reiz ging von dem Hammoniapreis aus, traten doch hier an Oberwinter und Conteſſa Maddalena unſere ſchnellſten Flie⸗ ger wieder einmal über die Meile zuſammen. Wie ſchon in Baden⸗ Baden und zuvor in Hoppegarten zeigte Oberwinter der Stute, die zum letzten Mal auf der Rennbahn erſchien und nun einen Ehrenplatz im Geſtüt erhält, erneut die Eiſen, und zwar mit großer Ueberlegen⸗ heit. Nachdem Botſchafter und Dominica in anfangs langſamer, ſpä⸗ ter ſchnellerer Fahrt abwechſelnd geführt hatten, ſonderten ſich im Einlaufbogen Conteſſa Maddalena und Oberwinter klar vom Felde ab. Der Weiler bog bereits knapp vor Conteſſa Maddalena in die Gerade und empfahl ſich dann nach kurzer Aufforderung ſeines Ret⸗ ters M. Schmidt, um im Handgalopp mit 5 Längen Vorſprung zu ge⸗ winnen. In großer Form zeigte ſich Huguenin, der 6 Mal in den Sattel ſtieg und 4 Mal als Sieger zur Waage zurückkehrte. Dreimal ſteuerte er die Farben des Hauptgeſtüts Altenfeld zum Siege, und zwar mit Colonna, Aſkart und Monima; ſpäter errang der tüchtige Leichtgewichtsreiter noch den Mittenkamp⸗Ausgleich mit Ria, einen ſcharf umkämpften Erfolg gegen Friderun und Rückkunft. Die Ergebniſſe: 1. Preis von Bramfeld. 3000. 2000 Mtr. 1. Hauptgeſt. Alte⸗ felds Colonna(E. Huguenin); 2. Fleiß; 8. Heiduck. Ferner liefen: Hector. Tot.: 21:10 Pl.: 12, 14:10. 2. Uhlenhorſter Rennen. 3000 4. 1200 Mtr. 1. Hauptgeſt. Alte⸗ felds Askari(E. Huguenin); 2. Georgia; 3. Immertreu. Nurg liefen. Tot.: 14:10. 3. Jugend ⸗ Preis. Für Zweijährige. Ehrenpreis und 3500 l. 1000 Meter. 1. Hauptgeſt. Altefelds Monima(E. Huguenin); 2. Brutus; 3. Wintermärchen. Ferner liefen: Mola, Kriegsſpiel. Tot.: 35:10; Pl.: 18, 17:10. 9 0 4. Hammonia⸗Preis. Ehrenpr. u. 30 000 4. 1600 Mtr. 1. Geſtüt Weils Oberwinter(M. Schmidt); 2. Conteſſa Maddalena; 3. Domi⸗ nica. Ferner liefen: St. Robert, Botſchafter, Hilligenlei. Tot.: 16:10: Pl.: 12, 16:10. 5. Wittenkamp⸗Ausgleich. Ausgleich II. 4000 4. 2000 Meter. 1. B. C. Heyes u. H. Rodewalds Ria(Huguenin); Friderun; 3. Rückkunft. Ferner liefen: Perlenfiſcher, Fabuliſt, Pers, Brillant. Tot.: 64:10; Pl.: 17, 22, 14:10. 6. Verloſungs⸗Rennen. 4500 J. 1600 Meter. 1. M. Ramhorſts Immerſtolz(Ludwig); 2. Elegie; 3. Coſimo. Ferner liefen: Szeged, Wachtelkönig. Tot.: 64:10; Pl.: 26, 19:10. 1 7. September⸗Ausgleich. Ausgleich III. 3000 4. 1400 Meter. 1. Alfons Teskes Judica(H. Pförtke); 2. Inſel; 3. Empfehlung. Ferner liefen: Fonta, Prünas, Gerald, Illa, Attalus, Latona.— Tot.: 54:10; Pl.: 17, 15, 16:10. Halle(22. September) 1. Preis vom Roten Turm(Herrenreiten, Ehrenpreis und 2100 Mark, 2400 Meter): 1. H. Schlutins' Civiliſt(Lt. v. Holtey); 2. Thy⸗ mian; 3. Merkur 2. Ferner liefen: Richtlinie, Kataſtrophal, Lob⸗ redner, Ruth. Tot.: 52:10; Pl.: 12, 11, 11:10. 2. Wittekind⸗Rennen(Für Zweijährige, 2100 Mark, 1200 Mtr.): 1. Dr. v. Kleefelds Ihland(H. Großkopf); 2. Mika; 3. Go ahead. Ferner liefen: Obacht, Trophae. Tot.: 30:10; Pl.: 17, 14:10. 3. Preis der Halleſchen Goldſchmiede(Hürdenrennnen, Für Dreijährige, Ehrenpreis und 2100 Mark. 2800 Meter): 1. Geſtüt Sechhofs Grafenliebe(G. Moritz); 2. Varkante; 3. La Paloma. Fer⸗ ner liefen: Winska, Maubeere, Minky, Vendekta. Tot.: 18:10; Pl.: 19, 25, 18.10. 5 f 4. Preis von Halle(Jagdrennen, Herrenreiten, Ehrenpreis und 4000 Mark, 4300 Mtr.): 1. K. Rupprechts Oberjäger(Or. C. Rupp⸗ recht); 2. Rößling; 3. Werden. Ferner liefen: Ardoritin Thema. Tot.: 18:10; Pl: 11, 11:10. 5. Glücksrad⸗Rennen(Verloſungsrennen, 3100 Mk. 1400 Mtr.): 1. A. Weber⸗Nonnenhofs Ainata(J. Vinzenz); 2. Bocksberg. 3. Reichskrone. Ferner liefen: Tannenberg 2, Doktor, Kadewitt, Milo, Der Fakir. Tot.: 41:10; Pl.: 16, 17, 18:10. 6. Abſchieds⸗Jagdrennen(Ausgleich 3, 2100 Mark, 3200 Meter): 17 M. Lückes Labora(H. Thalheim); 1. E. Mauves Nebbich(S. Kleine; 3. Steinhänger. Ferner liefen: Fruſtra, Minka. Rakete, Marſy. Tot.: 18, 16:10; Pl.: 15, 12 15:10. 7. Preis von Gimritz(Ausgleich 3, 2100 Mark, 1600 Meter): 1. Graf O. Weſtphalens Ant⸗heap; 2. Trianon: 3. Quick. Ferner liefen: Faire Nature, Stalliebling, Schattenmorelle. Tot.: 33:10; Platz: 14, 12, 14:10. 2 2. Krefeld(22. September) 1. Preis vom Egelsberg. 3000 J. 1650 Meter. 1. Stall Halmas Moloch(A. Sajdik); 2. Helmzier; 3. Poſtillon. Ferner liefen: Bund⸗ ſchuh, Baladera, Sepp, Freigeiſt, Laetitia, Grenzſchutz, Fröhliche Fahrt. Tot.: 50:10: Pl.: 19, 16, 18:10. 2. Preis von Oppum. 3000. 2000 Meter. 1. Stall Halmas Altenhof(A. Sejdikf; 2. Bunte Welt; 3. Aalborg. Ferner liefen: Mon Beguin, Pilgerin, Diavola, Skat, Negro, Peloria, Grafſchaft, Edelgunde, Lauſejunge, Anskar, Leibwache, Ilia. Tot.: 44:10; Pl.: 18, 88, 2010. 1.. 3. Hafen⸗Jagdrennen. Für Dreijährige. Ehrenpr. und 3500 l. 3200 Meter. 1. Gebr. Röslers Liebeszauber(J. Pinter); 2. Hofnarr; 8. Kalif. Ferner liefen: Felſen, Grießwart, Tacitus, Geeſtländerin. Tot.: 14:10; Pl.: 12, 36, 15:10. 8 i. 4. Paul⸗Oetker⸗Erinnerungsrennen. Für Zweijährige. Ehrenpr. und 5000 /. 1200 Meter. 1. Lorenz Hahns Goldfäger(Tauſz); 2. Tauperle; 3. Lautenſpiel. Ferner liefen: Hohenſyburg, Putz, Blumen- könig, Lütkeſchwienſtärt, Selim, Verſöhung. Tot.: 314:10; Pl.: 55, 34, 88:10. 5 i 5. Rheiniſches Jagdrennen. Ausgleich I. Ehrenpr. u. 5000 l. 3700 Meter. 1. J. Löwenbergs Timgad(H. Glitſch); 2. Simulant; 8. Montagne Ruſſe. Ferner liefen: Creme de Menthe, Radio, Vigor, Montezuma, Fafnirs Bruder, Tamarattan. Tot.: 149:10; Pl.: 30, 19, 88:10. Darmſtadt, gegenüber. Std. einen leichten Sieg gegen ſeinen Stallgefährten Roſſetti 6. Wilhelmshof⸗Ausgleich. Ausgleich III. 3000 4. 2800 Meter. 1. Frl. E. Kadas Antigonus(F. Klarmann); 2. Slrokkoz 3. Bandola. talles Oppenheimer Ferner liefen: Föhn 2, Myſidor, Eſens, Juif Errant, Filius. Tot.: 66:10; Pl.: 18, 14, 16:10. 7. Wieſenhof⸗ Ausgleich. Ausgleich III. 3000 4. 1650 Meter. 1. Abteilung: 1. E. Diltheys Sündenbock(J. Pinter);.7 Damon; .1 Die Deutſche. 8 er liefen: Pollyduck, Miami, Ahnburg, Hilde, Mitgefühl, Sergey. Tot.: 50:10; Pl.: 14, 16, 14:10.— 2. Abteilung: 1. L. u. W. Sklareks Colibri(G. Jaekel); 2. Flügelmann; 3. Taucher. Ferner liefen: Scotch Whisky, Laertes, Sonnenſchein 3, Tuckhühnchen, Ordinaria. Tot: 30:10; Pl.: 15, 18, 13:10. b Athletik Darmſtöbter Ringer ſiegen in Sandhofen Kraftſportverein Darmſtadt 1910— Spielvereinigung 8 Sandhofen 12:9 Der in letzter Zeit ſehr rührigen Ringer⸗Mannſchaft der Spiel⸗ vereinigung Sandhofen ſtanden am Samstag abend in ihrem Ver⸗ einshaus Ringer aus Darmſtadt, nämlich des Kraftſportvereins 1910 Die Darmſtädter erwieſen ſich auf der ganzen Linie als die härteren Kämpfer und konnten auch mit 129 Punkten einen klaren und einwandfreien Sieg landen. Auf der ganzen Linie gab es Schulterſiege, ſodaß es zu Beanſtandungen an den Entſcheidun⸗ gen des Kampfgerichts(Obmann Tafel, Sp. Vgg. 84, Döllig 06 und Ny Fröba⸗ konnte. Die Gäſte brachten eine aus Einheimiſchen nicht immer Eb ürtigkeit ente ſetzen konn antam⸗, Leicht⸗, Mittel⸗ und Schw die Punkte an ſich und ließen den Sandhöfern nur die Siege im Fe zelter- und Schwergewicht. Der Bantamgewichtler Borowſki⸗Darmſtadt Kampf gegen Klepacz⸗ Sandhofen die erſten Punkte. Kl. kommt mehrere Male in eine gefährliche Lage und wird durch B. nach acht Minuten durch Stützgriſfſ aus dem Stand auf beide Schultern ge⸗ worfen. Metz⸗ Sandhofen konnte im Federgewicht gegen den hart kämpfen⸗ den Stiegriſt⸗s Darmſtadt nicht viel ausrichten, kam aber in den Schlußphaſen des Kampfes mehr auf und erreichte in 18 Minuten eine Schulterniederlage des Gaſtes. Nur fünf Minuten hielt Wiegand ⸗ Sandhofen gegen den routinierten Darmſtädter Heß ſtand. Dann machte ſich die Ueber⸗ legenheit des Gaſtes einwandfrei geltend und W. mußte auf die Schultern. Ausgeglichener ging es zunächſt im Weltergewicht zu, wo ſich Wehe ⸗ Sandhofen und Treiber⸗Darmſtadt trafen. Nach hart⸗ näckigem Widerſtand zieht Tr. das kürzere Ende und ſcheidet durch Berühren des Boden mit beiden Schultern aus. Hartnäckig und verbiſſen wehrt ſich Schröder ⸗Sandhofen gegen den Darmſtädter Mittelgewichtler Keidel. In der 15. Minute iſt Schr. verletzt zur Aufgabe gezwungen und muß ſo drei klare Punkte abgeben. Meiſter Conde ⸗Sandhofen ſollte es nicht glücken, den heſſiſchen Schwermittel⸗Vertreter Zapf auszuſchalten. Klar muß er ſich von Zapf den Kampf aufdrängen laſſen, ſodaß er ſich mehr oder weniger defenſiv halten mußte. Nach 13 Minuten war Condes Schickſal be⸗ ſiegelt. Ein ſchnelles und ſicheres Ende macht Europameiſter Ruvpp⸗ Sandhofen im Schwergewicht mit Veith ⸗Darmſtadt. Eine Minute ſieht man die beiden beiſammen, dann iſt der Darmſtädter durch Aus⸗ heber erledigt. elmel. Turnen Ehrenabend für den Turnerführer L. Stalf Dicht beſetzt war die Turnhalle des T. V. Jahn Neckarau, als der Vereins vorſitzende Merz in kurzen und markigen Worten die Er⸗ ſchienenen begrüßte und kur z der großen Verdienſte des Jubilars im Zuſammenhang mit ſeinem 50. Geburtstage gedachte. Er begrüßte ganz beſonders den Kreisvertreter des 10. Turnkreiſes der DT., Di⸗ rekte Welß⸗ Heidelberg, der zuſammen mit Kreisoberturnwart Schweizer und Kreispreſſewart Dr. Fiſcher erſchienen war, wie auch den Gauvertreter des Badiſchen Neckarturngaues Kuchen ⸗ beißer, Ehrenkreisvertreter des Pfälzer Turnerbundes Blatt⸗ mann und neben dem Gauturnrat und den Vertretern der Vereine die Vertretung des Ortsausſchuſſes für Leibesübungen und Jugend⸗ pflege, Turnlehrer Ries an der Spitze, ſowie den Geſangverein Liederkranz mit ſeinem Dirigenten Hauptlehrer Steinecker, gleichzeitig den Ehrengäſten und Vereinsmitgliedern für ihr Erſchei⸗ nen Dank ſagend. 1 Nach einem Geſangsvortrag des Liederkranzes ehrte als erſter deſſen Vorſitzender den Jubilar, ihm zu ſeinem Jubeltage die beſten Wünſche ausbringend. Ein ſchön geſprochener Prolog, von der Schülerin Steinecker vorgetragen, leitete die Ehrungen ein. Der Vorſitzende des TV. Jahn ſprach Ludwig Stalf auch an dieſer Stelle den verdienten Dank des Vereins für ſeine bisher geleiſtete große Arbeit aus, indem er im weiteren den beliebten Führer feierte. Als Geſchenk, ein äußeres Zeichen der Dankbarkeit, übergab er dem Jubilar eine von den Mitgliedern des TV. Jahn geſtiftete goldene Uhr. Kreisvertreter Weiß überbrachte dem Geehrten im Namen des Hauptausſchuſſes der DT. den Ehrenbrief der Deutſchen Turnerſchaft und Preſſewart Groth ſprach ihm den Dank und die Glückwünſche des Turnrates und des Turngaues Mannheim aus, gleichzeitig im Namen der Turnerſchaft ein Schreibzeug zum Geſchenk machend. Turnlehrer Ries ſchloß ſich den Wünſchen ſeiner Vorredner an und und brachte dem beliebten gerne geſehenen Turnerführer für ſein verſtändnisvolles Arbeiten im Ortsausſchuß für Leibesübungen und Jugendpflege den Dank und die Glückwünſche desſelben zum Aus⸗ druck. Eine ſchöne Radierung überreichte er ihm als äußeres Zeichen des ſchuldigen Dankes. Die Vertreter der Turngenoſſenſchaft Rheinau und TG. Oftersheim brachten auch ihrerſeits ihre Glückwünſche durch ſinnige Blumengebinde dar. So ehrten alle Redner das Schaffen Lud⸗ wigs Stalfs für die Jugend und die Deutſche Turnſache, ſo wie ſeine Beſcheidenheit, Selbſtloſigkeit, mit der er alles getan. Auch auf ſeine ſicherte ſich im Lebensgefährtin übertrug ſich der verdiente Dank für das große Ver⸗Saß⸗Belgien und Biſcho ff⸗Dortmund. Großer Preis der Nationen für Motorräder in Monz ö Die Automobilrennbahn von Monza, die erſt am vergangenen Sonntag der Schauplatz des Großen Preiſes von Monza für Auto⸗ mobile war, öffnete am Sonntag wieder ihre Pforten zum Großen Preis der Nationen für Motorräder. Deutſchland war nur durch ſieben Maſchinen der Marke DaW vertreten, die zum Teil von ita⸗ lieniſchen Fahrern geſteuert wurden. Eine Reihe der beſten Auto⸗ mobilrennfahrer, ſo Varzi, der Sieger vom Sonntag, Ruggerie und Nuvolari, verſuchten es hier als Motorradrennfahrer. DW hatte ſich die Dienſte von Ruggeri und Tomaſi geſichert. Zahlenmäßig war die Kategorie der Räder bis 175 cem. am ſtärkſten beſchickt. Obwohl Deutſchland durch vier Fahrer vertreten war, langte es nur zu einem zweiten Platz hinter dem Benelli⸗Fahrer Maſchieri, der die 200 Km. in:48,19 Std.(110,778 Stundenkilometer) zurücklegte. Geiß wurde nur knapp um 1 Sekunde geſchlagen. Ueber die gleiche Diſtanz ſtar⸗ teten in der 125 cem.⸗Klaſſe nur zwei Italiener, da dieſe Kategorie in den meiſten Ländern nicht vertreten iſt. Landi fuhr auf MM:07,39 heraus. Die Kategorie bis 250 cem. über 300 Km. war eine interne Angele⸗ genheit der italieniſchen Marke Moto⸗Gucei. Truzzi fuhr mit einem Stundendurchſchnitt von 125,409 Km. in:23,31 Std. das Rennen vor Villa auf dem gleichen Fabrikat zu Ende; Villa benötigte:89,50 Stb. Darmſtadt), das ſachgemäß und umſichtig waltete, nicht kommen 8 1 7 8 2* 2 1 efeilte Ringtechnik mit, denen die Der vom Nürburgring her beſtens bekannte engliſche Rennfahrer Händeley auf Motoſacoche mußte in der 5. Runde aufgeben. 75 2 ſtändnis, daß ſie dem Wirken des Jubilars jedezeit zu Teil werden lies. Mit Freude und Beifall nahmen die anweſenden das Treue⸗ gelöbnis des Geehrten entgegen, der verſicherte, ſo wie ſeither weiter zu arbeiten, ſolange ihn das Vertrauen der Vereine und Berbände an die Führerſtelle ruft. Seine Dankesworte klangen mit einem „Gut Heil“ auf unſe Deutſches Vaterland aus. Perſönliche Worte fand noch Blattmann, Ludwigshafen, der lange Jahre zufammen mik Stalf in der Turnſache arbeitete, mit dem Wunſche, daß er ſtets der Alte bleiben möge. Nach einem weiteren Vortrag des Geſangverein Liederkranz konnte Turnlehrer Ries, als perſönliches Mitglied bes Deutſchen Reichsausſchuſſes, den Neckarauer Turnern Ludwig Müller, Oskar Rude und Albert Groh das Turn⸗ und Sportabzeichen und dem Jugendturner Walter Hollſtein das Reichsjugendabzeichen überreichen, womit der offtzielle Teil ſein Ende gefunden hatte, ſodaß man ſich noch einige Stunden gemütlich zuſammenfand. Tenne Tennisturnier auf Bühlerhöhe Vor den Entſcheidungen Das Tennisturnier auf Bühlerhöhe konnte am Samstag, trotz des kalten Wetters, weiter ſtark gefördert werden. Im offenen Herreneinzel ſind die vier letzten Spieler ermittelt. Heyden⸗ reich⸗Berlin ſpielte ſich über Heusler⸗Freiburg mit 673, 6˙1 in die Vorſchlußrunde. Sein Gegner wird G. Kraft⸗Freiburg ſein. In der unteren Hälfte kam Lindſtedt⸗Berlin über Stefan⸗Darmſtadt:2,:1 in die Vorentſcheidung. Von beſonderer Bedeutung iſt der Sieg des jungen Freiburger Weihe über den Münchener Spitzenſpieler Mik⸗ hafloff. Nach einem ſpannenden Zweiſatzkampf ſiegte der Freiburger 620,!5 und trifft nun in der Vorſchlußrunde auf den Berliner Lind⸗ ſtedt. Bei den Damen iſt im offenen Einzel die Schlußrunde be⸗ reits erreicht. Fräulein Weihe⸗Freiburg gewann gegen Frau Schwer⸗ Triberg 611, 671 und ſpielte ſich, in ausgezeichneter Form befindlich, Frau Sturm⸗Berlin 61:0 in das Finale. In der unteren Hälfte ſchlug Fräulein Thiel⸗Heilbronn die Freiburgerin Frau Schä⸗ fer 618,:4, unterlag allerdings im Vorfinale gegen Fräulein War⸗ ſchauer-Berlin nach hartem Kampf:6,:5, 16. Im Herrendoppel ſiegten MiklaihofffKnoob gegen Haas/ Frey 614, 675 u. Weihe Kraft fertigten Kienzle/ Spaſtmann 61, 678 ab. Hälf Die erſten Entſcheidungen Bei beſſerem Wetter konnte das Tennisturnier in Bühlerhöhe bet Baden⸗Baden am Sonntag faſt beendet werden. Im Herren⸗Einzel qualifizierten ſich erwartungsgemäß die beiden Berliner Heydenreich und Lindenſtädt für das am Montag zum Austrag kommende Schluß⸗ ſpiel. Heydenreich ſchlug in der Vorſchlußrunde den Freiburger Krafft leicht 620,:1. Lindenſtädt beſiegte nach hartem Kampf den Freiburger Weihe 64, 10:8. Beim Damen⸗Einzel ergab das Schluß⸗ ſpiel einen ſicheren Sieg von Frl. Weihe⸗Freiburg über Frl. War⸗ ſchauer⸗Berlin mit 611,:0. Im Herren⸗Doppel ſchalteten Heyden⸗ reich Lindenſtädt in der Vorſchlußrunde die Münchener Mikhalloff/ von Knoop 61,:1 aus. Im Endſpiel blieben dann die Berliner über Weihe/ Krafft:4, 618 ſiegreich. Loren Deutſche Meiſterſchaft im Mannſchaftsboxen Colonia Köln und Vorwärts Breslau in der Vorrunde 0 ſiegreich Zwei weitere Vorrundenkämpfe um die Deutſche Meiſterſchaft im Mannſchaftsboxen wurden am Freitag ausgetragen. In Mün⸗ chen begegneten ſich der dreimalige Deutſche Meiſter Colonia Köln und der bayriſche Mannſchaftsmeiſter München 1880. Das vor einer ſehr ſtattlichen Zuſchauermenge durchgeführte Treffen endete mit einem überlegenen 1313⸗Sieg der Rheinländer, die ſichtlich auch in dieſem Jahre wieder der chancenreichſte Anwärter auf die Meiſter⸗ ſchaft ſind.— In Beuthen fertigte Vorwärts Breslau Heros Beuthen ſicher mit 10:6 Punkten ab. Den einzigen k..⸗Sieg er⸗ zielte der ſüdoſtdeutſche Meiſter Sänger, der ſeinen Gegner Loch⸗ Beuthen, in der zweiten Runde entſcheidend beſiegte. n * Vorkämpfe in Berlin In Berlin beſiegt Dr. Bach Schemann i In den Spichernſälen hatte am Freitag abend der Berliner„ſtän⸗ dige Ring“ wieder einen ausgezeichneten Erfolg, und zwar ſowohl materiell, wie auch ſportlich. Den ſchönſten Kampf des Abends liefer⸗ ten ſich Willy Metzner⸗ Köln und der Wiesbadener Bantamgewicht⸗ 1 ler Hermanſſon. Metzner, der demnächſt mit k..⸗Schulze um den Titel kämpfen wird, fand in dem Süddeutſchen einen wertvollen Prüfſtein, er konnte nur dank ſeiner größeren Kampferfahrung einen knappen Punktſieg landen. Im Hauptkampf zwiſchen den beiden Mittelgewichtlern Hein Heeſer⸗ Koblenz und Boja⸗ Dortmund gab der Koblenzer auf Anraten des Ringarztes in der fünften Runde auf, da ſich bei ihm eine alte Verletzung wieder ſtark bemerkbar machte.— Dr. Bach⸗ Heidelberg konnte Schemann leicht nach Punkten ſchlagen. Schemann mußte viel einſtecken. Die Schwer⸗ gewichtler Simons ⸗Berlin und Uffelmann Barmen trenn⸗ ten ſich mit einem Unentſchieden. g 50 In Köln kämpften Enſel und Krüppel unentſchieden Auch die Kämpfe im Kölner„Ständigen Ring“ brachten einen großen Publikumserfolg. Die Einrichtung der„ſtändigen Ringe“ be⸗ währte ſich immer mehr. Das Publikum Eintrittspreiſen zwar keine„Schlager“ aber durchweg guten Sport 75 ehrgeiziger Kämpfer. In Köln endete am Freitag abend der Haupt⸗ kampf zwiſchen den beiden Weltergewichtlern Enſel⸗ Köln und Krüppel⸗ Krefeld mit einem Unentſchieden. Krüppel, der bei ſeinem Aufenthalt in England doch viel gelernt hat, beherrſchte ſeinen Gegner anfänglich mit ſeiner ſchnellen Linken, Enſel ſtellte ſich aber ſpäter erfolgrench um und erreichte ſchließlich noch ein verdientes Unentſchieden.— Im Halbſchwergewicht ſchlug Heuſer⸗Bonn den Breslauer Scholz klar nach Punkten. Mit dem gleichen Ergebnis ſiegte im Bantamgewicht der Belgier Joe Jakobs über den Ber⸗ liner K. Au ſt. Unentſchieden kämpften die beiden Schwergewichtler 8 Die beiden größten Klaſſen, 350 bis 500 cem. ſtarteten am frühen Nachmittag über 500 Km. Die Strecke ſtellte ungeheuere Anforderun⸗ gen an Fahrer und Material; kein Wunder, daß ein großer Teil der Maſchinen ſchon vorher ausſchied. Der Große Preisſieger Var zi entpuppte ſich als hervorragender Motorradfahrer und gewann die 500 cem.⸗Klaſſe auf Sumbeam in:54,24 Std. in der hervorragende Durchſchnittsgeſchwindigkeit von 137,606 Km. Gleichzeitig fuhr Varzt die ſchnellſte Runde in der raſenden Fahrt von 161,770 Stunden⸗ kilometern. Der Italiener beendete in ſeiner Klaſſe das Rennen allein. Alle anderen Teilnehmer mußten im Verlaufe des Rennens aufgeben, auch die beiden DaͤW⸗Fahrer Klein und Tumaſt. Hoch überlegen war der Italiener Moretti auf Binanchi, der in der Kategorie bis 350 cem. in:07,51 Std. mit einem Stundenmit⸗ tel von 127,5 Km. gegen ſeinen Landsmann Santint auf Velozette in :27,30 Std. den Sieg herausfuhr. 5 2— efrebakteur; Kurt Fiſcher 5 Verantwortlich für Politik: 5. A. Meißner— Feuilleton: Dr. S. 3 Kommunalpolitik u. Lokales: Richarb Schönfelder— Sport unb Vermiſchten WIIIDo Müller. Kurt Ehmer— Gericht und alles f. Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen? Jakob as fämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Berleger: Druckeret Br. 5 Neue Mannbeimer Reitung B. m. b. 5. Mannheim E 6. 2 erhält hier zu mäßigen N 0 D. Mit einer ſchlichten Feier wurde am Samstag abend das krepräſentable neue Heim der Badiſchen Kommunalen Landes⸗ bank— dieſen Titel führt ſeit einigen Tagen die Giro⸗ zentrale— ſeiner Beſtimmung übergeben. Der Badiſche Sparkaſſen⸗ und Giroverband, dem die kommunale Bank⸗ anſtalt unterſteht, hatte hierzu durch ſeinen Präſidenten Dr Gugelmeier Einladung an eine große Anzahl Perſönlich⸗ keiten ergehen laſſen, der ſo zahlreich Folge gel t wurde, daß die geräumige Schalterhalle, in die man nach Betreten des ehemaligen Bürohauſes der Oberrheiniſchen Verſicherungs⸗ Geſellſchaft gelangt, gerade für die Erſchienenen aus reichte. Die Präſenzliſte Anweſend waren u. a. als Vertreter der Behörden Mintſter Dr. Remmel e, Regierungsrat Walz und Mini⸗ ſtertalrat Dr. Imhoff vom Miniſterium des Innern, Ober⸗ regierungsrat Pfiſterer, ſtellv. Vorſitzender der Landes⸗ Verſicherungsanſtalt Baden, Karlsruhe, Geh. Regierungsrat imme, Karlsruhe, Babiſcher Städteverband, Stadtrechts⸗ rat Dr. Ketterer, Karlsruhe, Badiſcher Gemeindeverſiche⸗ rungsverband, Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich, Bürger⸗ meiſter Dr. Walli und Böttger, Sberbürgermeiſter Dr. Jinter, Karlsruhe, Bürgermeiſter Schemenau, Bretten, Oberbürgermeiſter Zöller, Hahn, Worms, Bürgermeiſter Ritzert, Karlsruhe, Kreis⸗ N 7 77 Durlach, Oberbürgermeiſter vorſttzender des Kreiſes Karlsruhe, Geh. Regierungsrat Hebting, Landeskommiſſär für die Kreiſe Mannheim, Hei⸗ delberg und Mosbach, Mannheim, Präſident Laemmlein der Oberpoſtölrektion Karlsruhe, Scholer, Telegraphenamt Mannheim, Oberregierungsrat Brunner, Mannheim, Vor⸗ ſteher des Finanzamts Mannheim⸗Stadt, Dr. Wetzlar, Prä⸗ ſtdent des Landgerichts, Arbeitsgerichtsdirektor Dr. Hermann Spiegel, die Amtsgerichtsdirektoren Moll und Dr. Wolfhard, Direktor Schild der Städt. Fuhr⸗ und Guts⸗ verwattung, Rechtsrat Niederſee, Direktor des Grund⸗ buchamts, Direktor Dr. Lehmann, Arbeitsamt Mannheim, Domänenrat Knapp, Stadtrat Groß, Präſident der Hand⸗ werkskammer, Direktor Friedemann, Allgem. Orts⸗ krankenkaſſe, Herr Rothſchil o, Vizepräſident der Handels⸗ kammer, Miniſterialrat Dr. Scheffelmeier, Karlsruhe, Profeſſor Dr. Blauſtein, Die außer badiſchen Verbände gentralen hatten delegiert: Präſident Dr. Kleiner, Deutſcher Sparkaſſen⸗ und Giro⸗ verband, Berlin, Stadtrat Jurſch, Deutſcher Sparkaſſen⸗ und Giroverband, Berlin, Stadtrat Preſcher, Vorſttzender des Kommunalen Giroverbandes Schleſien, Breslau, Bürger⸗ meiſter a. D. Machowicez, Vorſitzender des Brandenbur⸗ giſchen Sparkaſſen⸗ und Giroverbandes, Berlin, General⸗ direktor Friedrich, Vorſitzender der Brandenburgiſchen Provinzialbank und Girozentrale, Bürgermeiſter a. D. Paul, Vorſitzender des Sparkaſſen⸗ und Giroverbandes für Provinz Sachſen, Thüringen und Anhalt, Magdeburg, Ober⸗ hürgermetſter Dr. Blaum, Vorſitzender des Sparkaſſenver⸗ bandes Heſſen⸗Naſſau und Waldeck, Hanau, Juſtizrat Dr. Reh, Vorſttzender des Heſſiſchen Sparkaſſen⸗ und Giroverbandes, Darmſtabt, Amtsgerichtsrat Fälſcher, Vorſitzender des Schleswig⸗Holſteiniſchen Sparkaſſenverbandes, Itzehoe, Direk⸗ tor Henkel, Heſſiſche Girozentrale Darmſtadt, Direktor Seipp der Heſſiſchen Girozentrale Darmſtadt, Miniſterial⸗ direktor a, D. Neuffer, Württembergiſcher Sparkaſſen⸗ und Giroverband, Stuttgart, Direktor Müller, Württember⸗ gtſche Girozentrale, Stuttgart, Oberreglerungsrat Weiß, Starnberg, Bayeriſcher Sparkaſſen⸗ und Giroverband, Mün⸗ chen, Oberbürgermeiſter Dr. Lohmeyer, Vorſitzender des Kommunalen Spar⸗ und Giroverbandes für die Oſtmark, Königsberg t. Pr., Landrat t. e. R. Schönberg, Vorſitzender des Sparkaſſen⸗ und Giroverbandes Schleswig⸗Holſtein, Ratzeburg, Bürgermeiſter Dr. Matzerath, Vorſitzender des Mheiniſch⸗Weſtfäliſchen Sparkaſſenverbandes e.., Köln a. Rh. Die Banken waren vertreten durch Direktor Ful d von der Sübdeutſchen Disconto⸗Geſellſchaft.⸗G., Geh. Kom⸗ merztenrat Dr. jur. H. Troetſch, Direktor der Pfälziſchen Hypothekenbank in Ludwigshafen, Dr. Gutmann von Marx u. Golödſchmidt, Direktor Langenbach von Lefo u. Langen⸗ bach, die Direktoren Hahn und Ullmann von der Com⸗ merz⸗ und Privatbank A.., Direktor Niedlai von der Rheiniſchen Hypothekenbank, Direktor Scholz von der Reichs⸗ bankhauptſtelle Mannheim, Direktor Walter von Au von der Landesbank für Haus⸗ u. Grundbeſitz e. G. m. b. H. in Mann⸗ helm, Dr. Bernheim von der Darmſtädter und National⸗ bank, Mannheim, Dr. Janda von der Rheiniſchen Credit⸗ und Giro⸗ bank, Direktor Böcker von der Badiſchen Bank. Die In⸗ Düſtrie hatte u. a. delegiert: Zivilingenleur Sichel ⸗ ſchmidt vom Verein Deutſcher Ingenieure, Mannheim, Direktor Abelt und Geſchäftsführer Dr. H. v. d. Borght vom Verband der Metallinduſtriellen, Mannheim, Direktor Egetmeyer von der Waſſerwerks⸗Geſellſchaft Mannheim an. 5. H. Mannheim. neue Y. 72 Von Mitgliedern der Verbandsorgane waren u. a. an⸗ weſend: Sparkaſſendirektor Auer, Pforzheim; Oberbürger⸗ meiſter Dr. Bender, Freiburg; Sparkaſſendirektor Bickel, Weinheim; Bürgermeiſter Dörr, Knielingen; Sparkaſſen⸗ direktor Klein, Durlach; Bürgermeiſter Dr. Klein⸗ ſchmidt, Karlsruhe; Sparkaſſenverwalter Mangold, Hornberg; Ober Dr. Meiſter, Bruchſal; Bür⸗ irgermeiſter Dr. germeiſter Menges, Gernsbach; Oberbürgermeiſter Ren⸗ ner, Raſtatt; Finanzrat Dr. Schenk, Karlsruhe; Direktor Platz, Feudenheim; Bürgermeiſter Wielandt, Heidelberg; Bürgermeiſter Boulanger, Mosbach; Bürgermeiſter Flachs, Seckenheim; Sparkaſſendirektor Frank, Mosbach. Ferner ben Prof. Dr. J Dr. Otto erkten wir noch: Direktor F. Hieronymi, 5 Moſes, Architekt W. Borgbold, Prof. Solz, Sparkaſſendirektor a. D. Schmelcher, Stadtrat Auguſt Ludwig, Landtagsabg. Dr. Waldeck, Dr. Benno Weil, 1. Bürgermeiſter a. D. Ritter, Rech⸗ nungsdirektor Emmerich, Profeſſor Brehm, Direktor Klesling, Schlachthofdirektor Dr. Fries, die Direktoren Krieger und Keſting, Karlsruhe, Dr. Kuner, Frei⸗ burg, Verbandsſyndikus Schmelcher und Reviſionsdirek⸗ tor Raule. Der Weiheakt, der über eine Stunde dauerte, wurde durch Präſident Dr. Gugelmeier eröffnet, der die Erſchienenen herzlich im„Hauſe der badiſchen Sparkaſſen“ willkommen hieß, insbeſondere die Vertreter der Reichs⸗ und Landesregterung, an ihrer Spitze Miniſter Dr. Remmele. Die Regierung, insbeſondere der Herr Miniſter des Innern, dem ja die Aufſicht über unſeren Verband und über das badiſche Spar⸗ kaſſenweſen obliegt, hätten ſich ſtets in ſo einſichtsvoller und wohlwollender Weiſe der Intereſſen der badiſchen Sparkaſſen angenommen, daß er den Dank an die badiſche Regierung beſonders herzlich ausſprechen möchte. Der Redner begrüßte ferner die Vertreter der badiſchen Selbſtverwaltung und ihrer Verbände. Die Sparkaſſen und ihre Einrichtungen ſeien ja Blut von ihrem Blut; durch ihre Haftung ſind die badiſchen Selbſtverwaltungskörper auf Gedeih und Verderb mit den Sparkaſſen verflochten. Ihre Sorgen ſeien auch die der Sparkaſſen. Welche Sorge ſei in den badiſchen Gemein⸗ den heute größer, als die nach Finanzierung ihrer Ausgaben! Dieſe Schwierigkeiten hätten verſchtedene Gründe. Einer der wichtigſten ſei der, daß man die deutſchen Städte bei Auf⸗ nahme von Auslandsanleihen unter ein Sonderrecht geſtellt habe. Es ſei erfreulich, daß auch in der freien Wirtſchaft die Stimmen ſich mehren, es ſei ein Fehler geweſen, daß die Aufnahme von ausländiſchen Anleihen für die deutſchen Städte zu günſtiger Zeit unnötig er⸗ ſchwert worden iſt. Die Erfahrungen gerade der letzten Zeit über die Aufnahme von Anleihen der Städte Berlin, Frankfurt, Dresden und anderer hätten bewieſen, daß dadurch ein zinstreibender Druck auf den deutſchen Geldmarkt im allgemeinen hervorgerufen worden iſt, und daß ſtatt einer Entlaſtung eine Belaſtung der Steuer⸗ zahler erfolgte. Gewiß iſt es nötig, in kapitalarmer Zeit die Anleihewirtſchaft der Städte von amtswegen zu beobach⸗ ten und etwaigen Mißbräuchen entgegenzutreten. Was aber durch die reichsgeſetzlichen Rationierungsmaßnahmen erfolgt iſt, hat zu einer Unterbindung des Kredites der Städte, zu einer Schädigung des deutſchen Kredites und damit zu einer Verteuerung unſerer Wirtſchaft im allgemeinen geführt. Er hoffe beſtimmt, daß die Erkenntnis vom Unwert ſolcher Rationierungsbeſtimmungen, die im Laufe der Zwangswirt⸗ ſchaft feſtgeſtellt werden, allgemein werde, und den deutſchen Städten gleiches Recht gegeben werde wie der übrigen Wirt⸗ ſchaft. Damit werde dann auch für die Girozentralen und Landesbanken dieſes gleiche Recht mit den anderen Banken totederhergeſtellt. Der Redner begrüßte alsdann, daß auch die Vertreter der Wirtſchaft, beſonders ber hieſigen Banken, der Einladung Folge geleiſtet hatten. Es war, ſo führte er weiter aus, unſer Beſtreben und wird es auch künftig ſein, da, wo die Konkurrrenz zu Reibu ngen führen könnte, eine loyale und freundſchaftliche Regelung anzuſtre⸗ ben. Ohne daß ein Teil ſeinen Standpunkt grundſätzlich auf⸗ zugeben braucht, kann bei gutem Willen immer ein Ausgleich gefunden werden. Wir ſind durch das Schickſalsband des Vertrages von Verſatlles und ſeiner Folgen ſo eng mitein⸗ ander verknüpft, und unſere deutſche Wirtſchaft iſt ſo ſehr auf eine reibungsloſe Abwicklung der Geſchäfte angewieſen, daß das höhere Intereſſe der Allgemeinheit ſtets uns wieder zuſammenführen muß, wenn wir unſerer Pflicht als Staats⸗ und Reichsbürger gedenken. beſondere Aufgabe der Herzliche Begrüßungsworte widmete der Redner hierauf den Vertretern der Stadt Mannheim, an ihrer Spitze den Oberbürgermeiſter. Die Sparkaſſen hätten durch Weihe des Bürogebäudes in der Auguſta-Anlage den Erwerb dieſes Hauſes den Willen bekundet, den Sitz ihres Verbandes in der Stadt Mannheim zu belaſſen. Er hoffe, daß, wie ſeither, auch künftighin in allen die Intereſſen der badiſchen Sparkaſſen berührenden Fragen die Stadt Mann⸗ heim beſonders behülflich iſt, und daß die freundſchaftlichen Beziehungen des Verbands zur Stadt, die durch Bürger- meiſter Ritter— den er ebenfalls beſonders begrüße— ge⸗ pflegt worden ſind, auch in Zukunft beibehalten werden. Als⸗ dann wurden die Vertreter der badiſchen Sparkaſſen in ihrem Heim begrüßt. Bei den vertrauensvollen Verbin⸗ dungen, die den Verband mit jeder einzelnen Sparkaſſe ver⸗ knüpfe, brauche er hier nicht viele Worte zu machen, ſondern ſage nur: wir wollen auch künftig wie bisher Hand in Hand arbeiten und unſeren Stolz darein ſetzen, daß die wichtigen Aufgaben, die die badiſchen Sparkaſſen in unſerer Volkswirt⸗ ſchaft zu erfüllen haben, mit vollem Verantwortungsbewußt⸗ ſein und mit Arbeitsfreudigkeit durchgeführt werden. Zum Schluß wurden die Vertreter der hieſigen Preſſe und des Deutſchen Sparkaſſen⸗ und Giroverban⸗ des willkommen geheißen, an ihrer Spitze Präſident Dr. Kleiner, Berlin, ſowie die Vorſitzenden aller deutſchen Verbände und die Direktoren anderer Girozentralen. Der Austauſch der Erfahrungen nützt jedem Verband, jeder Bank und jeder einzelnen Sparkaſſe. Der herzliche Wunſch des badiſchen Verbandes ſei es, daß dieſe Beziehungen ſich immer mehr vertiefen und feſtigen mögen; denn nur ein in ſich ſtarker über das ganze deutſche Wirtſchaftsgebiet hinweg das Gemeinſame zuſammenfaſſender Bund ſei in der Lage, all den Anforderungen der Jetztzeit zu genügen. Erläuterung der Raumeinteflung des neuen Heims Nach dieſen Begrüßungsworten machte der Redner kurz auf die verſchiedenen Abteilungen aufmerkſam, die bei dem der Feier folgenden Rundgang in Augenſchein genommen wurden. Im Erdgeſchoß iſt die Badiſche Kommu⸗ nale Landesbank untergebracht. Mit dem Einzug in dieſes Haus hat die Girozentrale unter Zuſtimmung des badi⸗ ſchen Staatsminiſteriums dieſen Namen angenommen, weil ſie zu gleicher Zeit ihre Geſchäfts grundlage weſent⸗ lich erweitert hat. In Baden beſtand bis jetzt keine öffentliche Hypothekenbank der Selbſtverwaltung. Man habe eine ſolche der Girozentrale angegliedert und ſie damtt in das Syſtem der ſogen. Gemeinſchaftsbanken eingefügt. Damit ſet man dem Zug einer Entwicklung gefolgt, die in allen Teilen Deutſchlands deutlich erkennbar iſt. Wie ſich die Girozentrale für Provinz Sachſen, Thüringen und Anhalt mit der Sächſt⸗ ſchen Provinzialbank zur Mitteldeutſchen Landesbank in Magdeburg zuſammengeſchloſſen hat, wie die Landesbanken in Düſſeldorf, Frankfurt uſw. ſich eine Girozentrale angeglie⸗ dert haben, wie die Stuttgarter Girozentrale eine Hypotheken⸗ bank durch Aktienübernahme ſich angeſchloſſen hat, ſo beſteht nun auch in Baden in einer Hand, nämlich der des Sparkaſſen⸗ verbandes, die Girozentrale mit ihrer Hypothekenabteilung als Kommunale Landesbank. Eine Treppe hoch iſt die Oeffentliche Lebens⸗ verſicherungsanſtalt Baden untergebracht, die eben⸗ falls dem Verband angegliedert iſt, die Geſchäftsſtelle des Ver⸗ bandes ſelbſt ſowie eine Rechtsauskunftsſtelle. Neu hinzu⸗ gekommen iſt die Badiſche Landesbauſparkaſſe. Vor wenigen Tagen erfolgte mit Zuſtimmung des Badiſchen Staatsminiſteriums die Konſtitulerung dieſer neuen Einrich⸗ tung, die nach einem für alle öffentlichen Bauſparkaſſen gel⸗ tenden Programm der Wohnungsnot durch ein beſonde⸗ res Sparſyſtem abzuhelfen ſucht, und zweite Hypo⸗ theken für den Wohnungsbau im Los verfah⸗ ren vermittelt. Im oberen Stock befinden ſich die Räume der Verbandsreviſion. Dieſe unterzieht fämt⸗ liche badiſchen Sparkaſſen periodiſch einer genauen Nachſchau und iſt an die Stelle der früheren ſtaatlichen Repiſion getre⸗ ten. Dann befinden ſich im oberen Geſchoß noch Sitzungs⸗ räume. Das Haus iſt erworben für 1,1 Millionen Mark. Der Umbau koſtete 130 000 Mk. Er wurde von Architekten Berg⸗ bold geleitet, dem der Redner den Dank des Verbandes für die treffliche Durchführung ausſprach. Wieder einmal habe Herr Bergbold ſein reiches Können bewieſen, beſonders auch dadurch, daß er im Rahmen des Voranſchlags bleiben konnte. Ebenſo danke er dem geſchäftsführenden Direktor Dr. Mel k⸗ zer, der ſich bei der Durchführung des Umbaus beſonders verdient gemacht habe. Auch allen Meiſtern, ihren Gehilfen und Arbeltern, die beim Bau geholfen haben, ſei herzlich gedankt. Man habe die ſchlichte Einweihungsfeier nicht abhalten wollen, ohne den Genius großer deutſcher Meiſter herbelzu⸗ rufen. Haydn und Beethoven habe man gewählt, um das, was in dieſer Stunde geſprochen werde, durch den Zauber hoher Kunſt zu umrahmen. Was wäre alle Arbeit in Geld und materiellen Werten, wenn der deutſche Geiſt darunter leiden müßte; der Geiſt, der in den großen Namen deutſcher Vergangenheit ſich verkörpert. Unſere Arbeit, ſo ſchloß der Redner, iſt Dienſt an dieſem Geiſt. Es iſt ein ſachlicher, ſchlichter und trockener Dienſt, aber er muß geſchehen aus warmem Herzen und aus tiefer Liebe für dieſes deutſche Volk, das eine ſo ruhmreiche Geſchichte hat und ſo unendlich Schwe⸗ res erdulden mußte. Dem Dienſt am deutſchen Volk iſt auch das„Haus der badiſchen Sparkaſſen“ mit allem, was darin iſt, geweiht.(Lebhafter Beifall.) Generaldirektor Dr. Meltzer warf einen Rückblick auf die Entwicklung der Girozentrale, die mit einem fünfköpfigen Perſonal in den Räumen der Sparkaſſe eröffnet wurde. In den Inflationsjahren wurde das Tempo ſo raſch, daß bis Ende 1923 der Perſonalſtand bei der Hauptanſtalt und den drei inzwiſchen gegründeten Zweiganſtalten auf 408 Köpfe anwuchs. Wenn er auf dieſe Zeit zurückblicke, ſo müſſe er ſagen, daß er ſie nicht zum zwei⸗ ten Male durchmachen möchte. Im Jahre 1921 wurde das Stehbergerſche Haus in B 1, 10, ein ehemaliges Patrizierhaus, bezogen, das 1922/23 mit den Nachbarhäuſern B 1, 11 und 12 zu einem einheitlichen Komplex ausgeſtaltet wurde. Aber auch dieſe Räume erwieſen ſich bei der Welterentwicklung des Inſtituts als zu klein, das ſich aus der Inflation mit einer Bilanzſumme von 6 Mill./ rettete. Dieſe Summe hat ſich bis heute auf 147 Mill.„, erhöht. Der Zahlungsverkehr hat ſich auf eine tägliche Bearbeitung von 2000 Girvanweifungen und 4000 Schecke geſteigert. Der Umſatz im erſten Halbfahr 1929 ee — 1 Montag, den 28. September 199 Nene Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) 5 e 11. Seite. Nr. 40 betrug 2,3 Milliarden Mark. Am Ende des Jahres wird er jedenfalls die Höhe von nahezu fünf Milliarden erreichen. Der Redner betonte ebenfalls die guten Beziehungen zu den anderen hieſigen Banken, die zu freundſchaftlichſter Zuſam⸗ menarbeit geführt hätten, und gab der Hoffnung Ausdruck, daß es auch in Zukunft ſo bleihen werde. Das Inſtitut habe Kredite im Betrage von neun Millionen an Sparkaſſen, an Städte, Gemeinden, Kreiſe und öffentliche Kaſſen 89 Mill. vergeben. davon 37 Mill. kurzfriſtige, 17 Mill. langfriſtige und 35 Mill. langfriſtige Tilgungsdarlehen. Dazu kommen 17 Mill. für Auslandsanleihen, die für 26 Städte in Amerika be⸗ ſchaftf wurden. Alle dieſe Mittel befruchteten durch die wirt⸗ ſchaftliche Tätigkeit der Städte unmittelbar das geſamte Wirt⸗ ſchaftsleben des badiſchen Landes. An die Privatwirtſchaft wurden 18 Mill. ausgegeben, Wechſelkredie etwa 138 Mill. In letzter Zeit wurde das Realkreditgeſchäft hinzugenommen. In den letzten Tagen wurde die letzte Emiſſion non 5 Mill. Goldmark⸗Pfandbriefen an den Markt gebracht. Er lege Allen dieſe Pfandbriefe ganz beſonders ans Herz.(Heiterkeit.) Das Inſtitut habe die Kinderſchuhe ausgetreten. Die Kindheit ſei nicht leicht geweſen. Das neue Gewand ſei auf Zuwachs be⸗ rechnet. Es ſei zu hoffen, daß es recht bald ausgefüllt werde. Wie das Fundament des Hauſes ſolid begründet ſei, ſo hoffe man, daß man auf dem Fundament der Satzungen an der Erfüllung der Aufgaben weiter arbeiten könne zu Nutz und Frommen des badiſchen Landes.(Lebhafter Beifall.) Direktor Dr. Weis verbreitete ſich in zu weit ausholenden Ausführungen über die der Girozentrale angegliederte Oeffentliche Lebens⸗ verſicherungsanſtalt Baden. In den fünf Jahren ihres Beſtehens wurde ein Verſicherungsbeſtand von 70 Mill. erreicht. 1 Mill./ iſt den Verſicherten wieder zugeführt wor⸗ den. 3 Mill. wurden an Gehältern ausgegeben und 400 Klein⸗ gewerbetreibende und Landwirte geſtützt. An 184 Familien wurden 1,9 Mill. 1 ausbezahlt. Noch ſei die Arbeit nicht vol⸗ lendet. Ein großes Brachfeld müſſe noch beackert werden. Mit dem Danke für das große, prächtige Heim verband der Redner die Verſicherung, daß ſie nach dem Geſichtspunkt „Dienſt an der badiſchen Wohlfahrt“ weiter arbeiten würden. (Lebhafter Beifall.) 8 Miniſter Dr. Remmele führte a. a. aus: Auf dem Wege hierher habe ich die Frage 2 geprüft, wie ſich in den verfloſſenen elf Jahren gemeinſamer Arbeit das Verhältnis der Staatsauſſicht zum Giroverband geſtaltet hat. Ich mußte mich dabet daran erinnern, daß es mancherlet Reibungsflächen gegeben hat. Aber als ich dieſes Haus betrat, da habe ich mir geſagt: Dem Giroverband ſcheint es doch nicht ſchlecht unter der badiſchen Staatsaufſicht gegangen zu ſein. Ich ſehe hier ein Haus, das ſicherlich den Notwendtig⸗ keiten geſchäftlicher Bedürfniſſe entſpricht. Es freut mich außerordentlich, zu hören, daß es möglich war, mit der Leitung der Banken am Platze und im Lande zu einem guten Ver⸗ hältnis zu kommen, denn die Vorausſetzungen des Lebens werden dauernd andere. Selbſtverſtändlich legt die Staatauf⸗ ſicht Wert darauf, daß gewiſſe Grenzen der Geſchäftstätigkeit eingehalten werden, vor allen Dingen vom Geſichtspunkt ge⸗ meindepolitiſcher Wirtſchaftlichkeit aus geſehen. Ich möchte mir geſtatten, dem Zentralinſtitut der badiſchen Sparkaſſen und Gemeinden aufrichtige Glückwünſche zu ſagen dafür, daß es möglich war, das Inſtitut ohne allzu große Reibungen vor⸗ wärts zu bringen. Ich wünſche vor allen Dingen, daß in dieſem Hauſe zwiſchen den Angeſtellten und der Leitung der Geiſt der Kameradſchaftlichkett das Zepter führt, daß die Girozentrale bei allem Willen zur Freiheit und zur Ausdehnung einen vorgeſchriebenen Weg hat, der weder nach rechts noch nach links abzweigen darf, wenn es den Sparkaſſen und damit den Gemeinden gut gehen ſoll. Herzlichen Glück⸗ wunſch für dieſen Zeitabſchnitt und den weiteren Abſchnitt. (Starker Beifall.) Präſident Dr. Kleiner⸗Berlin bemerkte, in der Organiſation des Deutſchen Sparkaſſen⸗ und Giroverbandes ſei man auf Tod und Leben miteinander ver⸗ bunden und darum gewöhnt, Freud und Leid zu teilen. Die Zeiten brächten es leider mit ſich, daß man mehr Leid zu teilen habe. Es ſei für alle öffentlichen Inſtitute, auch für die pri⸗ vaten, nichts gleichgültig, in welchem Haus ſie wohnen. Die Bevölkerung ſei daran gewöhnt, gerade bei ihren Anſtalten das Maß des Vertrauens nach dem Ausſehen der Wohnung des Inſtituts zu bemeſſen. Deswegen ſei es ein feſtliches Er⸗ eignis, wenn der Badiſche Sparkaſſen⸗ und Giroverband und die Badiſche Kommunale Landesbank in der Lage ſeien, ein ſo wundervolles neues Heim zu beſitzen. Der Redner ſchloß mit dem Wunſche: Im neuen Hauſe ſich ſtets erneue der alte Geiſt, die alte Treue!(Lebhafter Beifall.) Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich bemerkte, die Stadt Mannheim ſei ſtolz darauf, den Badiſchen Sparkaſſen⸗ und Giroverband in ihren Mauern zu wiſſen, und freue ſich ganz beſonders darüber, daß es der Badiſchen Kom⸗ munalen Landesbank gelungen ſei, ein ſo ſchönes Heim zu er⸗ halten, und daß die Stadtverwaltung bei der Erwerbung ein wenig der ehrliche Makler ſein durfte. Damit verbinde er die beſten Wnüſche für ein kräftiges Wachſen, Blühen und Gedeihen der Girozentrale. Er danke Dr. Gugelmeier, daß er als erſter Leiter des Badiſchen Sparkaſſen⸗ und Giroverbandes nicht nur die Stärke des Verbandes befeſtigt, ſondern auch dafür geſorgt habe, daß der Verband ein ſo ſchönes Gebäude beziehen konnte. Der Redner ſchloß mit dem Wunſche, daß die geſchäftliche Solidität ſo feſt wie das Haus gegründet ſei. (Lebhafter Beifall.) Handelskammerpräſident Lenel überbrachte die Glückwünſche der badiſchen Wirtſchaft mit dem Wunſche, daß die Girozentrale weiter ſtets von Glück begün⸗ ſtigt ſein und zum Vorteil der Mannheimer und badiſchen Wirtſchaft wirken möge. Glückauf im neuen Hauſe!(Lebhafter Beifall.) Weihevolle Vorträge des Kergl⸗Quartetts um⸗ rahmten das geſprochene Wort. Nach einem Rundgange durch die ebenſo eleganten wie praktiſchen Räume, die mit der Ge⸗ diegenheit hergeſtellt wurden, die vor dem Kriege möglich war, wenn nicht geknauſert werden mußte, vereinigte man ſich in einem Sitzungsſaal im dritten Stock zu einem Glaſe Wein. Bei regem Gedankenaustauſch blieb man noch ein 8 Aus der Pfalz * Neuſtabt a.., 18. Sept. In den letzten Wochen ſtud in Neuſtadt a.., wie aus einem Ausſchreiben der Stadt⸗ verwaltung hervorgeht, 25 Geldbeutel mit Inhalt, loſe Geldſcheine und Geldſtücke, acht Herren ⸗ und Damen⸗ uhren, vier Eheringe und ſonſtige Ringe und Schmuck⸗ hut, ein Damenmantel, ein Luftdruckgewehr, verſchiedene Fahrräder und ſonſtige Gegenſtände verloren worden. Alles zuſammen 100 verſchiedene Stücke! F 1 to l. Lage in drei Etagen, Hinterhaus, mit elektr. 5 Licht, Kraft und Aufzug, in beſter Lage, Nähe Strohmarkt, ganz oder geteilt per ſofort zu vermteten. 10 710 neinrich Freiberg, 8 6, 21 phon 314 Telephon 304 38. 1 82 ö N leganfte 10 Zimmer-Wohnung zu vermieten. Näheres Luiſenring Nr. 40. 5 Zimmer-Wohnung nahe Waſſerturm, Innenſtadt, zu vermieten. B4171 Telephon 295 26. Zu vermiefen: in Rheinau, im Hauſe der Rheinau⸗Apytheke 4 Eimmer mlt Zubehör 3 Ammer mit Zubehör 2 Zimmer mit Zubehör ferner 2 ölen. Nah. 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