Er „ S Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus ader durch die Poſt monatlich R⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtschaftlichen Verhältniſſe ach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1,1 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofftr., 5 19/20 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951. 24952 u. 24953 —Geſetz u. Recht Mitkkag⸗ Ausgabe aunheimer General Anzeiger Ig.„ Allontag; Sport und Spiel Dienstag wechselnd: Aus der Welt der Cechnilt Kraftfahrzeug und Verkehr Neues vom Silm Regelmäßige Beilagen Donnerstag wechſelnd: Mannheimer Frauenzeitung Aus dem Kinderland Freitag: Wandern u. Neiſen Nr. 442— 140. Sahrgang Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei 90. einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. 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Sieht man von dem noch in unbeſtimmter Ferne liegenden Projekt Briands, der europäiſchen Föderation, ab, verzeichnet man die Tatſache, daß England einen zwei⸗ bis dreijährigen Zollfrieden vorſchlug, um den wirtſchaft⸗ lichen Umbau des Kontinents in die Wege zu leiten, ſo ſind damit alle poſttiven Ergebniſſe der Völkerbundstagung regi⸗ ſtriert. Der Fortſchritt auf dem Gebiete des Schieds⸗ weſens und der Eintritt Amerikas in den Haager Welt⸗ gerichtshof ſtellten immerhin nicht zu unterſchätzende rechts⸗ politiſche Erfolge dar. Das Auftreten der engliſchen Ar⸗ beiterregierung in Genf prägte der diesjährigen Vollver⸗ ſammlung ihren Stempel auf. Im Jahre 1924 marſchierten der franzöſiſche Kabinettschef Herriot und der engliſche Miniſterpräſident Ramſay Macdonald Hand in Hand. Die engliſch⸗franzöſiſche Entente feierte damals einen wahren Triumph. Auf der diesjährigen Tagung gingen Englands und Frankreichs Wege nicht mehr parallel. In der A b⸗ r ütſtungsfrage ergaben ſich ſchwerwiegende Differenzen, die nicht ausgeräumt werden konnten. In dem Streit um Artikel 19 traten gleichfalls engliſch⸗franzöſiſche Meinungsverſchiedenheiten auf. Der von Ramſay Macdonald empfohlene Einbau des Kelloggpaktes in die Völkerbundsſatzungen kam nicht zuſtande. Nur auf dem Gebiete der wirtſchaftlichen Befriedung ließ ſich eine Annäherung der franzöſiſchen und engliſchen Auffaſſungen erkennen. Sie lieferte das bereits erwähnte Reſultat. Italien manövrierte wie gewöhnlich ſehr vorſichtig, aber es neigte, namentlich bei der Behandlung der engliſchen Ab⸗ rüſtungsvorſchläge, entſchieden Frankreich zu, eine politiſche Tatſache, die hier ſtark kommentiert wird. Während Fran⸗ zoſen und Engländer ihre Meinungsgegenſätze vor der Oeffentlichkeit in höflicher Weiſe erörterten, gab es hinter den Kuliſſen ſehr ſcharfe und heftige Attacken. Die franzöſiſchen Delegierten betrieben von hier aus einer; wahren Propagandafeldzug gegen die Völkerbundspolitik der Arbeiterregierung. Von engliſcher Seite erfolgten kräftige Abwehrverſuche, aber man hatte den Eindruck, daß im Lager der britiſchen Delegation nicht die geſchloſſene Front vorhan⸗ den iſt, wie ſie die franzöſiſche Vertretung aufwies. Sicher iſt, daß die Atmoſphäre der Völkerbundsverſammlung ſehr ſtark unter den engliſch⸗franzöſiſchen Mißſtimmigkeiten gelitten hat. Deutſchland trat in der Debatte über die Ab⸗ rüſtung auf Englands Seite, wodurch eine klare Sachlage ge⸗ ſchaffen wurde. Wir ſehen nämlich heute in Frankreich und ſeinen öſtlichen Alliierten einen feſten Block, der die Abrüſtung zu Lande grundſätzlich bekämpft hat, während die engliſche Arbeiter regierung gerade in der Her⸗ abſetzung der kontinentalen Landſtreitkräfte eine der wichtig⸗ ſten Vorbedingungen für die Sicherung des europäiſchen Friedens erblickt. Nun hofft die franzöſiſche Diplomatie, es werde ſich nach dem hoffentlich baldigen Abgang der Arbeiter⸗ regierung eine Aenderung in den Richtlinien der britiſchen Abrüſtungspolitik vollziehen. Lord Robert Cecil ermahnte zwar den franzöſiſchen Diplomaten Maſſigli, ſich dieſer Täuſchung nicht hinzugeben, aber ſcheinbar ohne Erfolg. Nach außen wird die Haltung Frankreichs damit begründet, daß erſt eine Verſtändigung über die Einſchränkung der See⸗ rüſtungen ſtattfinden müſſe, ehe man an die Verminderung der Landſtreitkräfte herantreten könne. Wer aber die perſön⸗ lichen Anſichten franzöſiſcher Delegierter kennt, der zweifelt nicht daran, daß die engliſch⸗amerikaniſchen Marineverhand⸗ lungen ſehr mißgünſtig beurteilt werden und Frankreich dem Plan des Londoner Kabinetts, nach der Verſtnädigung mit den Vereinigten Staaten eine Seeabrüſtungskonferenz ein⸗ zuberufen, unfreundlich gegenüberſteht. Dieſe weltpolitiſchen Horizonte einigermaßen aufgehellt zu haben, verdanken wir den Kom⸗ mriſſivpnsdebatten, die im Rahmen der Vollverſammlung ſtatt⸗ gefunden haben. Eine andere Lektion beſteht darin, daß die Genfer Verhandlungstechnik noch lange nicht den Grad der Vollkommenheit erreicht hat, den man ihr gemeinhin nach⸗ rühmt. Ueber 300 Reden wurden in dieſer Tagung ge⸗ halten. Bemißt man danach das praktiſche Ergebnis, ſo kann man ſich der Erkenntnis nicht verſchließen, daß die Methode großer Verbeſſerungen bedarf. Die öffentliche Meinung hat ſich nachgerade an das Genfer Ver⸗ tagungsſyſtem gewöhnt. Zahlreiche Staatenvertreter machten auf dieſes bedenkliche Urteil der Welt ⸗ meinung aufmerkſam. Die Suche nach einer praktiſchen Söſung erleichterte man ſich zumeiſt durch verklauſulierte Ver⸗ tagungsbeſchlüſſe. In dieſer Hinſicht ſind diesmal wahre Rekorde zu verzeichnen. Man ſchiebt die Schuld auf die Un⸗ nachgiebigkeit gewiſſer Bundes mitglieder. Das mag, ſoweit es ſich um Frankreich handelt, durchaus richtig ſein, aber es drängt ſich die Notwendigkeit auf, den Völkerbund mit einer wirkſameren Verhandlungstechnik auszurüſten, als er ſte im zehnten Jahr ſeines Beſtehens beſitzt. Zur Frage der Seeabrüſtung Franzöſiſch⸗italieniſch⸗japauiſche Front gegen Amerika Das gemeinſame Vorgehen Englands und Amerikas in der Frage der Seeabrüſtung hat, wenn man den bisher un⸗ beſtätigten Meldungen des Pariſer„Intranſigeant“ glauben kann, zur Bildung einer gegen die angelſächſiſchen Staaten gerichteten Front geführt. Das Blatt berichtet auf Grund von Gerüchten, die in amerikaniſchen Journaliſtenkreiſen in Genf umgehen, daß in den letzten Tagen zwiſchen Muſſo⸗ lini und Briand auf dem Wege über die Genfer Dele⸗ gationen über die Frage der Seerüſtungen eine Verſtändigung dahingehend erzielt worden ſein ſoll, daß Frankreich ſeinen Widerſtand gegen die ſeit langem von Muſſolint geforderte Ausgleichung der franzöſiſchen und italieniſchen Flotten⸗ ſtärken aufgibt und daß Italien ſich dafür verpflichtet hat, bei der in Ausſicht genommenen Flottenkonferenz der fünf Mächte die franzöſiſche Theſe gegen die engliſch⸗amerikaniſche Front in allen Punkten zu unterſtützen. 5 Weiter heißt es, daß auch die japaniſche Regierung geneigt ſein ſoll, ſich der franzöfiſch⸗italieniſchen Front anzu⸗ ſchließen und ihre Flottenintereſſen gegen die angelſächſiſchen Staaten zu verteidigen. Das bedeutet eine vollkommene Neu⸗ einſtellung Japans in der Seeabrüſtungsfrage, denn noch vor einigen Tagen hatte ſich die japaniſche Regierung bereit er⸗ klärt, mit England in vorbereitende Verhandlungen für die Konferenz einzutreten. Trifft es zu, daß Japan ſich Frankreich angeſchloſſen hat, dann hat die franzöſiſche Regierung einen nicht zu verachten⸗ den Bundesgenoſſen gegen England gewonnen und einen beträchtlichen ſtrategiſchen Erfolg errungen. Die Zugeſtändniſſe, die Frankreich Italien in der Gleichſtellung der beiderſeitigen Flotten gemacht hat, ſind ein Zeichen für die ernſte Abſicht der franzöſiſchen Regierung, unter allen Umſtänden ein erhebliches Uebergewicht gegen London zu er⸗ langen. Unter dieſen Verhältniſſen iſt kaum damit zu rech⸗ nen, daß die kommende, auf engliſch⸗amerikaniſche Initiative hin in Ausſicht genommene Flottenkonferenz Ergebniſſe im Sinne ihrer Einberufer haben wird.. 5 Der Kampf um das Volksbegehren Heute Maſſenkundgebung im Berliner Sportpalaſt J Berlin, 24. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Heute werden die Veranſtalter des Volksbegehrens zum erſtenmal mit einer großen Kundgebung in Berlin vor die Oeffentlichkeit treten. Der Sportpalaſt, den man zu dieſem Zweck gemietet hat, iſt, wie ſchwarz⸗weiß⸗ rot um⸗ randete Anſchläge von den Plakatſäulen verkünden, bereits ausverkauft. Aus dem Programm, das ſich heute ab⸗ rollen ſoll, teilt der„Lokal⸗Anzeiger“ mit, daß zu Beginn des offiziellen Teils ein Film„Das deutſche Volksbegehren“ mit einer Lichtbilderſerie„Fort mit dem Pariſer Tributplan!“ vorgeführt werde. Hernach würde der Stahlhelm ſeinen Bundesführer Franz Seldte Vorhof des Sportpalaſtes mit einer Ehrenkompagnie und Trommlerkorps empfangen. Nach einleitenden Muſikſtücken der Stahlhelmkapelle erfolgt dann der Fahneneinmarſch aller beteiligten Parteien, Bünde und Verbände. Den Clou der Veranſtaltung bilden die Anſprachen der beiden geſchäfts⸗ führenden Präſidenten des Reichsausſchuſſes, Seldte und Hugenberg, die damit ihr Debut vor der Berliner Be⸗ völkerung halten. Die Kundgebung ſchließt mit dem großen Zapfenſtreich und dem Schlußgebet:„Herr, mach uns frei.“ Die deutſchnattonale Fühlungnahme mit Frankreich Berlin, 24. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Der„Jungdeutſche“ ergänzt ſeine bisherigen Angaben über die Fühlungnahme deutſchnationaler Politiker mit fran⸗ zöſiſchen Perſönlichkeiten dahin, daß außer den bereits gen. Herren Klönne, von der Lippe, von Medem und Dr. Kriegk noch weitere Bevollmächtigte der deutſchnatio⸗ nalen Volkspartei an dieſen Verhandlungen beteiligt geweſen ſeien. Das Blatt nennt an erſter Stelle den Reichstags⸗ abgeordneten Treyviranus, der im April ds. Js. in Ber⸗ lin mit dem„Beauftragten Poincarés“ zuſammen geweſen ſei. Als Vertreter des Stahlhelms hätten ſich an den Beratungen weiter Herr von Alvensleben und vom Landbund der Direktor Kriesheim beteiligt. Auch Herr von Gleichem und ſchließlich ſogar Kapitän Ehrhardt ſeien mit Reynaud zuſammen gekommen und hätten ihr Einverſtändnis mit einer deutſch⸗franzöſiſchen Politik im Sinne der bekannten Rechbergſchen Richtlinien kund getan. Der„Jungdeutſche“ verurteilt im Gegenſatz zur„Natio⸗ nalliberalen Correſpondenz“, die in ihnen einen unbefugten Eingriff und eine Durchkreuzung der amtlichen Außenpolitik erblickt, dieſe Verhandlungen an ſich keineswegs. Das Blatt iſt nur empört darüber, daß der Jungdeutſche Orden von deutſchnationaler Seite wegen ſeiner ganz auf der gleichen Linie liegenden Bemühungen aufs ſchwerſte angegriffen wor⸗ den iſt. Weitere Erklärungen des Abg. Klönne Abg. Dr. Klönne läßt bezüglich der Preſſemeldungen über ſeine Verhandlungen mit ausländiſchen Diplomaten folgende Mitteilung veröffentlichen: „1. Ich habe niemals einem franzöſiſchen Militär oder Politiker ein Militärbündnis angeboten. s 2. Eine deutſch⸗engliſch⸗franzöſtiſche Zuſammenarbeit un⸗ ter der Vorausſetzung der Berückſichtigung der deutſchen Le⸗ bensnotwendigkeiten ſtellt nach meiner Auffaſſung einen Akt der Selbſtverteidigung der drei großen europäiſchen Mächte gegen wirtſchaftliche und ideelle Angriffe dar, gleichgültig, von welcher Seite ſie ausgehen. Eine derartige Zuſammen⸗ arbeit hat keine Spitze gegen andere Ländern. 3. Ich habe das Auswärtige Amt über alle Verhandlun⸗ gen, die ich führte, reſtlos unterrichtet.“ im, Zu dieſen Erklärungen Klönnes bemerkt dag Auswärtige Amt, daß Klönne ein einziges Mal, nämlich am 26. April d.., [das Auswärtige Amt aufgeſucht und dabei Mitteilung über gewiſſe Geſpräche gemacht hat, die von ihm unmittelbar vor⸗ her mit einem franzöſiſchen Abgeoroͤneten in Berlin geführt worden waren. Dieſe Unterhaltungen hätten ohne jedes Wiſ⸗ ſen des Auswärtigen Amtes ſtattgefunden. Auch habe Staats⸗ ſekretär von Schubert den Abg. Klönne nicht im Un⸗ klaren darüber gelaſſen, daß ſeiner Anſicht nach die in jenen Unterhaltungen erörterten Gedanken für die deutſche Außen⸗ politik nicht in Betracht kommen könnten. Staatsſekretär von Schubert habe ſelbſtverſtändlich von den ihm zuteil ge⸗ wordenen Informationen auch dem Reichsaußen min i⸗ ſter Kenntnis gegeben. l. Kommuniſtiſche Tendenzmanöver Berlin, 24. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Die „Rote Fahne“ ſetzt heute ihre„Enthüllungen“ gegen das Reichswehrminiſterium fort und bringt als neueſtes Stück ihrer Sammlung das Schreiben eines„hohen oſtpreußiſchen Reichswehroffiziers“ an den Chef der Reichswehr, General von Heye. In dieſem Brief beſchwert ſich der Reichswehr⸗ offizier über die angebliche Verbindung des Generalſtabchefs beim Wehrkreiskommando in Oſtpreußen, Oberſt von Bonin, mit Linkskreiſen. Der neue Chefe ſehe ſeine Auf⸗ gabe darin, den ganzen Betrieb der Reichswehr in Oſtpreußen zu demokratiſieren. Es wird daun in dem Schreiben gefordert, daß dieſer Krebsſchaden ſobald wie möglich aus der gefährdeten Provinz entfernt wird und daß man die Auf⸗ merkſamkeit einer gewiſſen hohen Perſönlichkeit, gemeint iſt „ urg, auf die geſchilderten Verhältniſſe richten müſſe. Das Kommuniſtenblatt will dieſes Dokument zu einem „Fall Heye“ aufbauſchen. Mit welchem Recht, iſt wirklich nicht erſichtlich. Da das Reichswehrminiſterium erklärt hat, es werde auf die weiteren Veröffentlichungen nicht mehr ein⸗ gehen, ſo kann man getroſt auch dieſen Brief bis zur gericht⸗ 1 Klärung der ganzen Angelegenheit zu den Akten egen. 5 * Die Arbeitszeitfrage im engliſchen Bergbau. Der Bergwerksſchlichter Ben Turner hat mitgeteilt, daß, ſobald das Parlament wieder zuſammengetreten ſei, Schritte zur Verkürzung der Arbeitszeit im Bergbau unternommen wür⸗ den. Das Parlament werde in der Angelegenheit befragt werden. 1 2 AAA AA e FUR OK 2. Seite. Nr. 442 Dienstag, den 24. September 199 Veſuch in Konſtanz Auf einer für mehrere Tage vorgeſehenen Juformations⸗ reiſe durch das Grenzland Baden trafen heute mittag hier ſehr zahlreiche Mitglieder des Reichsrates ein. Unter ihnen befinden ſich: der bayeriſche Innenminiſter Dr. S tützel, der bayeriſche Geſandte in Berlin, Dr. von P reger, der württembergiſche Staatspräſident Dr. Bolz, der württem⸗ bergiſche Kultusminiſter Dr. Bazille und der württem⸗ bergiſche Finanzminiſter Dr. Dehlinger ſowie Miniſter⸗ präſident Dr. Paulſſen⸗ Thüringen. Die einzelnen Reichsminiſterien waren durch eine große Anzahl von Staatsſekretären und Reſſortchefs vertreten. Die Reichsregie⸗ rung ſelbſt hatte den Reichsminiſter Dr. Dietrich entſandt, während die Reichsminiſter Severing und Dr. Wirth ſich der Reiſegeſellſchaft erſt morgen bezw. übermorgen anſchließen werden. Baden ſelbſt iſt vertreten durch ſeinen Staatspräſi⸗ denten Dr. Schmitt und durch Staatsrat Weiß haupt, den badiſchen Geſandten in Berlin, Honold, ſowie durch Miniſterialdirektor Dr. Fuchs, die Miniſterialräte Frech, Seeger, Dr. Scheffelmaier und Regierungsrat Albert von der Preſſeabteilung der badiſchen Regierung. Der Gruß Badens Bei einem Feſteſſen im Inſel⸗Hotel hieß Staatspräſi⸗ dent Dr. Schmitt die Reichsratsmitglieder herzlich willkom⸗ men in der älteſten Kulturſtadt von Deutſchland, an der Stelle) won der Rhein zum erſten Male als deutſcher Rhein aus dem Bodenſee tritt, der deutſche Rhein, deſſen Befreiung von fremder Beſatzung wir ſehnlichſt wünſchen und die nun in nächſte Nähe gerückt ſei. Der Staatspräſident ſprach die Hoffnung aus, daß die Reiſe die Reichsratsmitglieder über die Notlage des Grenzlandes Baden zum Nutzen des Landes informieren werde. Dem Staatspräſidenten erwiderte der Vertreter Braun⸗ ichweigs im Reichsrat, Geſandter Dr. Boden, mit der Ver⸗ ſicherung, daß es dem Reichsrat ein Bedürfnis geweſen ſei, ſich über die Verhältniſſe Badens genau zu informieren, des Landes, deſſen Nöte der Reichsrat ſehr gut kenne und die zu lindern er ſchon wiederholt beſtrebt geweſen ſei. Er dankte für das dem Reichsrat entgegengebrachte Vertrauen und krank auf das Wohlergehen des Landes Baden. 1 . Badiſche Klagen und Wünſche Im Laufe des Nachmittags fand ſich der Reichsrat mit Vertretern von Stadt und Bezirk Konſtanz und ihrer Wirt⸗ ſchaft im oberen Konzilſaale zur Entgegennahme mehrerer Referate ein, die die Reichsratsmitglieder über die beſon⸗ deren Verhältniſſe dieſes Landesteils informieren ſollten. Für die Stadtverwaltung Konſtanz ſprach Oberbürgermeiſter Dr. Möricke, der ein ſehr eindrucksvolles Bild von der beſonderen Lage der Stadt Konſtanz als Grenzſtadt entwarf und auf die einzelnen Belange der Stadt verwies. In dem zweiten Referat unterrichtete der Präſident der Handels⸗ kammer Kouſtanz, Gradmann, über die Lage von Stadt und Bezirk Konſtanz vom Standpunkt des Wirtſchaftspoli⸗ tikers. Gradmann ſprach ferner für die Handelskammern Schopfheim und Villingen. auf die ſchwierigen Induſtrie ab. Das letzte Referat hielt anſtelle des verhinderten Präſi⸗ denten der Badiſchen Landwirtſchaftskammer, Graf Douglas, Bei letzterer hob er namentlich Verhältniſſe der deutſchen Uhren⸗ 3 . Die Finanzſorgen der Reichsbahn Berlin, 24. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Verwaltungsrat der deutſchen Reichsbahn iſt geſtern zu einer Sitzung zuſammengetreten, die wahrſcheinlich heute und mor⸗ gen noch fortgeſetzt wird. Im Mittelpunkt der Beſprechungen ſteht die Frage der Tariferhöhung. Es ſcheint, daß man ſich im Verwaltungsrat nach dem ablehnenden Beſcheid E Reichsverkehrsminiſters keinen großn Hoffnungen mehr ingibt. Man beabſichtigt nun offenbar, an Herrn Hilferding heranzutreten, um ihn zu veranlaſſen, der Reichsbahn mit Mitteln aus der Beförderungsſteuer über die durch die Lohn⸗ gerung entſtandene ſchwierige Situation hinwegzuhelfen. b Herr Hilferding bei dem prekären Stand der Reichs⸗ anzen bereit und überhaupt imſtande ſein wird, dieſem Wunſch entgegenzukommen, erſcheint fraglich, zumal im Reichstag wenig Neigung beſteht, ſoztale Forderungen weiter durch Hergabe von Mitteln aus den allgemeinen Steuern zu leichen. Neue Geſetzentwürfe e Berlin, 24. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie der„Demokratiſche Preſſedienſt“ mitteilt, wird entgegen der urſprünglichen Abſicht die Neufafſung des R e publik ⸗ ſchutzgeſetzes, das bekauntlich in der nächſten Zeit ver⸗ abſchiedet werden ſollte, erſt auf der Spätherbſttagung des Reichstages zuſammen mit dem Moungplan erledigt werden. Für die Winterſeſſion ſind Geſetzarbeiten in Hülle und Fülle in Vorbereitung. In den Reichsratausſchüſſen werden zur eit nicht weniger als 28 Geſetzentwürſe beraten. U. a. der Entwurf eines Einführungsgeſetzes zum allgemeinen deut⸗ en Strafgeſetzbuch, der Entwurf eines Bergarbeitgeſetzes, s Geſetzes über die Beſchäftigung in der Hauswirtſchaft, er die Rechtsverhältniſſe des Reichskanzlers und des ſo⸗ zannten Reichs miniſtergeſetzes. Die nächſten Jeppelinfahrten Die Hamburg⸗Amerika⸗Linie gibt die Einzelheiten über ichſten Fahrten des Luftſchiffes„Graf Zeppelin“ bekannt. oder 26. September wird das Luftſchiff zu einer Acht⸗ deufahrt über Schweizer Gebiet aufſteigen, an der ſſagiere teilnehmen können. Einige Tage ſpäter, am 28. September, ſoll eine achtſtündige Süddeutſchland⸗ ördlich bis Ulm zurück über München angetreten Die Zahl der Paſſagiere beträgt wiederum 24. Die Fahrt am 5, oder 6. Oktober führt dann über Schle⸗ ach Berlin. Dort wird das Luftſchiff möglicherweiſe icht am Ankerm ſtmachen. Die Heimfahrt erfolgt 5 Graf Zeppelin“ am 10, Ok⸗ glied des bayeriſchen Generalſtabes. Kriebel werde mit den ſei ch ni der geſchäftsführende Direktor, Dr. von Engelb erg, der im Gegenſatz zu den beiden Vorreferenten die geſamte badiſche Landwirtſchaft behandelte, die ein Gebiet von 1 Mil⸗ lion Hektar bearbeite. Beſonders verwies er auch auf die Notlage der Landwirtſchaft im Kehler Brückenkopf⸗ Gebiet, die durch die Aufrichtung der franzöſiſchen Zoll⸗ grenzen ihre Produkte nach dem Elſaß nicht mehr abführen könne, während gerade Baden für die aus Südfrankreich und Italien kommenden Waren vollſtändig offen ſei und auch deren Preisdruck auszuhalten habe. Ein beſonderes Kapitel ſet auch die ſchweizeriſche Milchwirtſchaft, die noch immer der badiſchen Landwirtſchaft ſehr erhebliche Konkurrenz mache. Für den Reichsrat ſprach ſodann deſſen Präſident, Mini⸗ ſterialdirektor Dr. Badt, indem er den Referenten für die ſicherlich nicht umſonſt vorgetragenen Wünſche dankte, ebenſo für die ausreichenden Informationen. Man dürfe auch im Konſtanzer Gebiet verſichert ſein, daß der Reichsrat ſeine Ent⸗ ſcheidungen durchaus nicht vom ſog.„grünen Tiſch“ treffe. Der Reichsrat ſei von der Not der einzelnen Teile des Reiches durchaus überzeugt und ſein Beſtreben gehe dahin, dieſer Not⸗ lage, ſoweit er es könne, zu ſteuern. Am Abend war der Reichsrat Gaſt der Stadtverwaltung Konſtanz und der Handelskammer Konſtanz im Konzil, wozu ſich auch überaus zahlreiche Vertreter aus Wirtſchaft und Induſtrie, Handel und Gewerbe, von Stadt und Bezirk Kon⸗ ſtanz eingefunden hatten. Oberbürgermeiſter Dr. Mpericke begüßte die Anweſenden namens der Stadtverwaltung und der Handelskammer. Ihm erwiderte für den Reichsrat das Mitglied des preußiſchen Staatsrats, Freiherr von Gayl, der die Verſtcherung abgab, daß der Reichsrat die vorgetra⸗ genen Wünſche aufmerkſam prüfen werde. Die Reiſe habe micht nur den Zweck, die Belange des badiſchen Grenzlandes kennen zu lernen, ſondern auch das enge Zuſammengehörig⸗ keitsgefühl zwiſchen Nord⸗ und Süddeutſchland zu betonen. Im Verlaufe des Abends ergriff auch Reichsernährungs⸗ miniſter Dr. Dietrich das Wort, der Bezug nahm auf ſeine frühere Tätigkeit als Oberbürgermeiſter von Konſtanz. So könne er gerade den Vertretern des Reichsrates mancherlei Aufſchlüſſe über das Badener Land geben. Der Miniſter führte dann u. a. aus, der Rhein ſei nicht nur der Schickſals⸗ ſtrom des deutſchen Volkes geworden, ſondern insbeſondere des Landes Baden. Leider aber betreibe die Reichs ⸗ bahn eine Tarifpolitik, die geeignet ſei, dem Rhein⸗ ſtrom die Bedeutung als Verkehrsweg zu nehmen, eine Frage, die noch einer ernſten Prüfung unterzogen werden müſſe. Die große Sorge der Kommunen, ſo ſagte der Miniſter weiter, würde entſcheidend nur behoben werden können, wenn der Not unſeres Vaterlandes geſteuert werden könne. Eine eindrucksvolle Ergänzung der im Verlaufe des Nach⸗ mittags gehaltenen Referate bildete ſodann der Vortrag des Miniſterialdirektors Dr. Fuchs⸗Karlsruhe, der die Bedeutung des Bodensees und des Rheins für das Land Baden betonte. 8 2* Ein Gruß an den Reichskanzler Der Reichsrat hat an Reichskanzler Müller nach Bühler⸗ höhe folgendes Telegramm geſandt:. 5 „Die badiſche Regierung und der zum Beſuch des Landes Baden in Konſtanz weilende Reichsrat entbieten Ihnen auf⸗ richtigen Gruß mit dem Wunſche, es möge die im Schwarz⸗ wald erlangte Geneſung nach ſchwerer Krankheit es Ihnen ermöglichen, die verantwortungsvollen Aufgaben für Volk und Reich wieder aufzunehmen.“ Deulſche Arbeitskräfte in Beſatzungsdienſten Die ſozlaldemokratiſche Fraktion hat im Reichstag folgenden Antrag eingebracht: Der Reichstag wolle beſchließen: Der Reichstag nimmt Kenntnis von den bis⸗ herigen Vorſorgemaßnahmen der Reichsregierung und der preußiſchen Regierung zur Unterbringung der durch die Räumung der zweiten und dritten Zone des beſetzten Gebiets vorausſichtlich überzählig werdenden Arbeiter und An⸗ geſtellten der Reichsvermögensverwaltung, der Beſatzungs⸗ ämter und der Feſtſtellungsbehörden. Der Reichstag erſucht die Reichsregierung, auf die übrigen Länderregierungen ein⸗ zuwirken, ſich dem Vorgehen Preußens anzuſchließen. Der Reichstag erwartet von allen Behördenſtellen des Reiches, der Länder, Gemeinden und gemeindlichen Verbände, daß dieſe bemüht bleiben, die noch arbeitsfähigen Arbeitnehmer bevor⸗ zugt unterzubringen. Der Reichstag erſucht die Reichs regie⸗ rung, zur Bereitſtellung von Mitteln zur Gewährung von Unterſtützungen in Form von Umzugs⸗ und Trennungsunter⸗ ſtützungen bet Vermittlung von Arbeit an anderen Orten, zur Zahlung eines weſentlich erhöhten Uebergangsgeldes beim freiwilligen Ausſcheiden und eines Reichszuſchuſſes bis zum Eintritt der vollen Invalidität für alle über 60 Jahre alten Arbeiter und Angeſtellten, ſofern ſie mindeſtens fünf Jahre lang im Dienſte des Reiches, eines Landes oder einer Kom⸗ munalverwaltung beſchäftigt geweſen ſind. Deutſcher Truppeninſtrukteur für China 8 London, 24. Sept.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Im Zufammenhang mit den Mitteilungen über einen neuen Bürgerkrieg in Südchina veröffentlicht heute der„Dally Telegraph“ die intereſſante Mitteilung, daß die Nan⸗ kinger Regierung an Stelle des im vorigen Jahre in China verſtorbenen Oberſten Bauer einen anderen ehemaligen deutſchen Offizier als militäriſchen Ratgeber nach China be⸗ rufen habe. Es ſei dies Oberſt Kriebel, ein früheres Mit⸗ anderen in China befindlichen deutſchen Inſtrukteuren die Auf⸗ gabe haben, eine Kerntruppe nach den modernſten Grundſätzen der Kriegskunſt auszubilden, um chineſiſche Inſtrukteure für die Reorganiſation der Armee heranzuziehen. Gleichzeitig werde Oberſt Kriebel auch als Ratgeber bei den Feldzügen der Nankinger Armeen zu wirken haben. Das engliſche Blatt beſchreibt Oberſt Kriebel als einen Mann von Blut und Eiſen und erinnert daran, daß er wegen ſeiner draſtiſchen Maßnahmen bei der Unterdrückung der Räterepublik in Bayern von den Sowjetgerichten in Ab⸗ weſenheit zum Tode verurteilt worden ſei. Aus dieſem Grunde Am die Reparationsbank V Paris, 24. Sept.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die Verhandlungen zwiſchen den Gouverneuren der inter⸗ eſſierten Notenbanken im Hinblick auf das Zuſammentreten des Ausſchuſſes für die internationale Zahlungsbank ſind ihrem Abſchluß nahe. Wie man erfährt, wird der Ausſchuß am 3. Oktober zuſammentreten, doch iſt der Ort der Tagung noch nicht ganz beſtimmt. Gegen die Wahl Wiesbadens, die in der letzten Woche faſt geſichert erſchien, wurden von ttalieniſcher Seite Einwendungen erhoben. Viel⸗ leicht werden ſich die Italiener eher mit Baden⸗Baden einverſtanden erklären. Im anderen Falle wird man ſich auf einen Ort an einem der oberitalteniſchen Seen einigen, wo ſchon mehrere internationale Konferenzen ſtattgefunden aben. i 5 Auf eine vorherige Fühlungnahme der Delegierten, wie ſie zuerſt der belgiſche Miniſterpräſident Jaſpar vorſah, wird wahrſcheinlich verzichtet werden. Jaſpar hat übrigens nach den Einwendungen Dr. Schachts gegen die Einberu⸗ fung des Ausſchuſſes nach Brüſſel keine Schwierigkeiten mehr erhoben und den Gouverneuren der Notenbanken gemäß den Beſtimmungen des Youngplanes völlig freie Hand gelaſſen. Die Mehrzahl der Delegierten für dieſe Konferenz iſt jetzt beſtimmt worden. Die beiden amerikaniſchen Vertreter Rey⸗ nolds und Taylors werden ſich unverzüglich in Newyork einſchiffen und am nächſten Montag in Europ eintreffen. Es wird als wahrſcheinlich bezeichnet, daß Dr. Schacht ſelbſt die deutſchen Intereſſen in dieſem Ausſchuß vertreten wird. Was den künftigen Sitz der Bank für internationale Zah⸗ lungen betrifft, ſo iſt er zwar noch nicht endgültig beſtimmt, aber es machen ſich deutliche Beſtrebungen bemerkbar, die Bank an einem Ort zu errichten, wo ſich kein Noteninſtitut be⸗ findet, um jeden unmittelbaren Einfluß einer Notenbank von der internationalen Bank fernzuhalten. Man ſpricht von Antwerpen, dem Haag, Amſterdam, Baſel oder Lauſanne. Die Verhandlungen des Ausſchuſſes für die Organiſterung dieſes internationalen Inſtituts ſcheinen ziem⸗ lich langwierig zu werden und können gelegentlich auch heftige Meinungsgegenſätze aufdecken. a Gründung einer deutſch⸗engliſchen Vereinigung Die Gründung einer Deutſch⸗Engliſchen Vereinigung, die ſeit Monaten in Vorbereitung war, wurde am Montag in Berlin vollzogen. tretern der Vorſtände beider Gruppen der Vereinigung wurde beſchloſſen, nunmehr die Oeffentlichkeit über die erfolgte Grün⸗ dung zu unterrichten. Aufgabe der Vereinigung iſt die För⸗ derung und Vertiefung der beiderſeitigen freundſchaftlichen Beziehungen. Vorſitzender der engliſchen Gruppe iſt Lord Reading, während die deutſche Gruppe Reichskanzler a. D. Cu nv leitet. Den Vorſtänden beider Gruppen gehören Mitglieder aller Parteien beider Länder an. Verhaftung eines Munitionsdiebes Aus Prag, 24. Sept., wird gemeldet: 5 Wie jetzt bekannt wird, wurde am 8. September in Kaa⸗ den ein Mann wegen Vagabundierens verhaftet, der ſich als Wilhelm Hindemith, geboren 1901, zuſtändig nach Ham⸗ burg, ausgab. Man fand bei ihm eine auf einen anderen Namen lautende, von einer Reichenberger Militärbehörde ausgeſtellte Legitimation. Die Unterſuchung ergab, daß dieſer Ausweis von dem Deſerteur Rudolf Wiesner entwendet worden war und daß Wiesner mit dem Verhafteten iden⸗ tiſch iſt. 5 Die Unterſuchung ergab ferner, daß der verhaftete Wies⸗ ner gemeinſam mit zwei anderen Deſerteuren vor einigen Wochen einen Gin bruch in das Artilleriedepot Alt⸗ Harzdorf bei Reichenberg(Böhmen) verſucht hatte. Wie Wiesner geſtand, hätten ſie ſich in den Beſitz von Munition ſetzen wollen, für die ſie in D eutſchland Abnehmer hätten. Man glaubt, daß Wiesner mit den deutſchen Bomben⸗ attentätern Verbindung hatt. Es wurde ihm ferner nachge⸗ wieſen, daß er vor längerer Zeit bei Weimar ein Gi ſen⸗ bahnattentat verſucht hatt, bei dem er einen Zug in die Luft ſprengen wollte, um die Paſſagiere zu berauben. Letzte Meldungen Epidemiſche Kinderlähmung 5 — Hamburg, 24. Sept. In Barmſtedt und in verſchiedenen Nachbarorten iſt unter den Schulkindern die epidemiſche Kinderlähmung ausgebrochen. tödläch verlaufen. Auf polizeiliche Anordnung wurden die Schulen für 14 Tage geſchloſſen. Schwerer Motorradunfall— Drei Tote — Paris, 24. Sept. Auf der nach Deauville führenden Landſtraße, auf der ſtets ein ſehr ſtarker Automobilverkehr herrſcht, hat ſich geſtern bei Chaignes ein ſchwerer Motorrad⸗ unfall ereignet. Zwei Motorräder, beide mit je zwei Per⸗ ſonen beſetzt, ſtießen in voller Fahrt zuſammen. Drei der Motorradfahrer ſind ums Leben gekommen, der vierte Motor⸗ radfahrer liegt hoffnungslos im Krankenhaus. 5 Das neue litaniſche Kabinett 5 — Kowno, 24. Sept. Staatspräſtdent Smetona hat geſtern in ſpäter Abendſtunde die Liſte des neuen Kabinetts geneh⸗ migt. Wie zu erwarten war, wurde der ſeitherig Finänz⸗ miniſter Tubelis zum Miniſterpräſidenten, Finanz⸗ miniſter und vorläufigen Miniſter der auswärtigen Ange⸗ legenheiten ernannt. Zum Miniſter für Ackerbau und Land⸗ wirtſchaft wurde Ales ka, für nationale Verteidigung Variakofjis, Juſtiz Zilinskas, Verkehr Vileiſis, Inneres Muſteikis und Kultus Sakenis ernannt. 85 Schiffs⸗Kataſtrophen. —. London, 24. Sept. Der in Brand geratene engliſche Dampfer„Siltonhall“ mußte von der Beſatzung des Schiffes preisgegeben werden. Die Mannſchaft hat ſich in die Boote begeben. Das Schiff war mit Kohle nach Auſtralien unter⸗ Killdevihille infolge ſchwerer See. 21 Männer und eine Frau, geborgen. 5 Mord wegen der Kopfprämie — Bukareſt, taten im Donautal polizeilich geſuchte Bandenführer Cocos wurden durch die Küſtenwache „Freund“ er⸗ Sibirien, ſondern zur See nach China In einer gemeinſamen Sitzung von Ver⸗ Drei der Fälle ſind bisher wegs. Ein ſchwediſcher Frachtdampfer ſtrandete nördlich von Die geſamte Beſatzung, e auf Cocos Kopf ausgeſetzte Prämie 3 * e bee o An u ch% 8 1 0 9 1 ü 1 Baue Dienstag, den 24. September 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Verſammlung der badiſchen Schul- und Jürſorgeärzte Anſchließend an die zinalrat Dr. Stephani. Der 2 das vorſchulpflichtige Kind“. Fröbel wollte aus den reinen Bewahranſtalten für Kinder Erziehungsanſtalten machen, für ihn ſtand der Erziehungs⸗ gedanke in erſter Linie. Daher verlangte er eine pädagogiſche Die Fürſorge für die leibliche Geſundheit beſchränkt ſich auf eine ſtaatlich angeordnete, jährlich ein bis zweimal geübte ärzt⸗ liche Aufſicht, von der das Kind höchſtens mittelbar einen Das vorſchulpflichtige Kind iſt weniger als das Suglings⸗ oder Schulalter von der Geſundheitsfürſorge er⸗ Vorbildung für die in Kindergärten tätigen Kräfte. Nutzen hat. faßt, obwohl es ebenſo bedürftig iſt hinſichtlich der anſtecken den Krankheiten und der hygieniſchen Entwicklung. ganze Syſtem muß geändert werden. die nicht nur erzieheriſch iſt. kinder fordern den Arzt als Erzieher. ärztlich⸗hygieniſch, ſondern auch Eine große Zahl von Kindergärten iſt auch heute Ueberbelegung und Schulbank, ſowie Mangel an hygieniſchen Einrichtungen und an ausgebildetem Material beſtehen heute noch. Ueber die alten bezirksärztlichen Vorſchriften iſt auch das Reichs⸗ dehnbaren Auslegungs⸗ möglichkeiten nicht hinausgekommen. Man müßte von Richt⸗ linien zu Mindeſtforderungen kommen, dann allerdings unzu⸗ Beſonderer Wert muß auf Kinder gelegt werden. Dadurch wird die Arbeit des Schularztes vorbereitet. Anſteckende Krankheiten können verhütet und bekämpft wer⸗ Aerztliche Unterſuchung vor Eintritt in den Kinder⸗ garten und nach längerem Fehlen, tägliche Durchmuſterung und Meſſen der Temperatur in Gefahrzeiten, ſind unerläßliche Nicht vergeſſen darf man die ärztliche Ueber⸗ Daß man durch zwangs⸗ mäßiges Impfen die Kinder gegen gewiſſe Krankheiten immuniſieren ſoll, iſt ein Weg, den der Redner ablehnt. Wichtig iſt für ihn Aufklärung über die große Gefahr in allen In der Verwaltung des Kinder⸗ gartens muß der Arzt vertreten ſein Für Kinderheilanſtalben iſt es notwendig, Erziehung und Beſchäftigung als Heilfaktor anzuſehen, alſo auch erzieheriſch geſchulte Kräfte neben den Die Heilerfolge ſind außer⸗ Aerztliche und erzieheriſche Maßnahmen laſſen Nicht nur der Arzt ſoll Erzieher Die moch nur mangelhaft eingerichtet. jugendwohlfahrtsgeſetz mit ſeinen längliche Anſtalten ſchließen. regelmäßige geſundheitliche Betreuung der den. Forderungen. wachung des Pflegeperſonals. anſteckenden Krankheiten. pflegeriſchen zu verwenden. ordentlich. ſich nicht ſo ſtreng trennen. ſein, ſondern der Erzieher kann auch zum Arzt werden. gemeinſame Arbeit fördert das Kind als Ganzes.“ Stadtſchuloberarzt Dr. Stephan„Mannheim behan⸗ bHelte die zialhygieniſche Bedeutung des Schulkindergartens. Das iſt eine Einrichtung, in welcher ſchulpflichtige, aber noch zurückgeſtellte Kinder aufgenommen werden, um ſie körperlich und geiſtig ſo Zu fördern, daß ſie nach einem Jahre den Anforderungen ge⸗ nügen. Das Urteil des Schularztes über Schulfähigkeit hat nur informatoriſchen Charakter, er kann nicht von der Schule ausſchließen. Wenn die Eltern ihre Zuſtimmung verweigern, Die Eltern laſſen ſich in der Mehrzahl überzeugen von der Nok⸗ wendigkeit der Zurückſtellung. Eine anderslautende Entſchei⸗ dung des Bezirksarztes iſt aber eine ſchwere Schädigung des Das Zurückſtellungsverfahren iſt Alles drängt auf Aenderung des fetzigen Eutweder ſoll der Schularzt allein entſcheiden mit der Schulbehörde zuſammen, oder man ſoll ihn von dem Vor⸗ Die Förderung der Zurückgeſtellten geſchieht in Mannheim in fünf Schulkinder⸗ gärten, der höhere Anforderungen ſtellt als der allgemeine Kindergarten. Das ſchwierigere Kindermaterial erfordert viel⸗ ſeitig ausgebildete Leiterin und Hilfskräfte, die auch über heil⸗ micht ſchulreife und daher vom Schulbeſuch gibt der Bezirksarzt eine endgültige Eutſcheidung. Anſehens vom Schularzt. ſehr langwierig. Zuſtandes. ſſchlag an die Schulbehörde entbinden. 1 3 1 müſſen. 3 ndert Tagung der Schulgeſundheitspflege V verſammelten ſich Samstag vormittag im Palaſthotel die badi⸗ ſchen Schul⸗ und Fürſorgeärzte unter dem Vorſitz von Medi⸗ 7 Direktor des Kinderkranken⸗ hauſes Karlsruhe, Prof. Dr. F. Qu ſt, hielt einen Vortrag über „Die ſozialhygieniſche Bedeutung der Kindergärten für Das Anſtelle der Ueber⸗ wachung muß die ärztliche individuelle Behandlung treten, ärztlich⸗ Die immer zahlreicher werdenden Ein⸗ Vermeidung des Schulmäßigen und der Ueberlaſtung ſind Be⸗ dingungen für die ſpielende Vorbereitung auf die Schule. Der Tagesplan umfaßt hygieniſche Maßnahmen, Beſchäftigung und Unterweiſung, Bewegungsſpiele und Ruhezeit. Die Mahl⸗ zeiten ſind häufig und reichlich. Für die äußere Einrichtung iſt ein Garten und eine gedeckte Liegehalle vorzuſehen. Leider beſucht nur ein Teil der Zurückgeſtellten den Schulkinder⸗ garten. Die Entfernungen ſpielen eine Rolle, und der Be⸗ ſuch iſt ja nicht obligatoriſch. Das müßte unbedingt erreicht werden, denn die körperliche und geiſtige Kräftigung iſt offen⸗ ſichtlich. Beiden Rednern dankte lebhafter Beifall für ihre klaren und von ſtarkem ſozialen Empfinden getragenen Ausführun⸗ gen. Medizinalrat Dr. Stephani unterſtrich die Not⸗ wendigkeit, den Beſuch des Schulkindergartens obligatoriſch zu machen durch Einbau in das Schulſyſtem, wie es in andern Ländern ſchon geſchehen. Denn die Höchſtzahl der Pflichtſchuljahre iſt ja geſetzlich feſt⸗ gelegt. Im Verlauf der weiteren Ausſprache wurden einige Fragen geſtellt, die dann die Referenten im Schlußwort beant⸗ worteten. Aus dem Kreis praktiſcher Aerzte wurde der An⸗ trag geſtellt, daß die Vereinigung der Schul⸗ und Fürſorge⸗ ärzte ſich für eine planmäßige Ueberwachung der Kinder⸗ gärten einſetzen und ſie bei den Behörden vertreten ſolle. aotiſche Nachrichten Schwäbiſches Heimalfeſt Der Ausklang Das erſtaunliche Wetterglück war auch dem zweiten Tag des Volksfeſtes hold, das die Vereinigung der Würt⸗ temberger, E. B. Mannheim anläßlich ihres 40⸗jäh⸗ rigen Jubiläums auf der Rennwieſe veranſtaltete. Als nach⸗ mittags des Kinderfeſt begann, machte der Himmel ein ſo finſteres Geſicht, daß man jeden Augenblick mit einem kräf⸗ tigen Guß rechnen mußte. Glücklicherweiſe blieb es bei der Drohung. Die Sonne hielt ſich allerdings hartnäckig hinter dem Wolkenvorhang verſteckt. Dafür ſtrahlten umſomehr die Geſichter der vielen Kinder, die ſich mit ihren Angehörigen ein⸗ gefunden hatten. An Beluſtigungen war kein Mangel. Größer kann die Schaumeſſe in einer kleineren Stadt nicht ſein. Viel umdrängt war vor allem das Kaſperletheater. Zu den meſſemäßigen Vergnügungen kamen noch Beluſtigungen, die die Vergnügungskommiſſion des Jubelvereins bot und die ſpät abends in einer Polonaiſe ihren Ausklang fanden, die durch die erweiterten Gartenlokalitäten und durch die Wirt⸗ ſchaftsräume führte. Als die Dunkelheit hereinbrach, fanden ſich noch viele Er⸗ wachſene ein. Der Beſuch war zwar nicht im entfernteſten mit dem Rieſenandrang am Sonntag zu vergleichen, aber die Feſtleitung konnte bei dem unſicheren, kühlen Wetter nicht mehr verlangen, zumal es geſtern möglich war, am Eingang eine genaue Kontrolle auszuüben, die allerdings nicht ver⸗ hindern konnte, daß vor Beginn des Feuerwerks etwa tau⸗ ſend Zaungäſte vom Luiſenpark her durchbrachen. Das Feuerwerk, das in der elften Stunde vor den Tribünen des Rennplatzes abgebrannt wurde, war ein wirklich effektvoller Abſchluß des wohlgelungenen Feſtes. Das pyrotechniſche Schauſpiel war ungemein abwechſlungsreich und brachte verſchiedene Neue⸗ rungen, die mit großem Beifall aufgenommen wurden. Die erſte Front ſetzte ſich aus einer Brillantglorie mit 12 Brän⸗ dern und Farbenſonne, zwei Brillant⸗Halbglorien mit je 7 Brändern und Sonne, 12 Sternraketen mit bunten Sternen, einem Pot a feu mit Schwärmern, einer Edelweißbombe, die ein weißes Bukett auswarf, und einer Palmenbombe mit mächtigen Feuerarmen zuſammen. Die zweite Front, nicht minder ſtrahlend und funkelnd, ſtellte in farbigen Lichtern die Jubiläumszahl 40 in Rot mit grünem Lorbeerkranz und gol⸗ dener Schleife dar, bombardiert von etwa 200 römiſchen eee 5 allen e 1 war ein eee der Blumenkorb, der ſich faſt bis zur Erde niederſenkte, um nochmals aufzufteigen. Die dritte Front brachte u. a. eine Etagenprachlkaskade, dreifach ſich drehend, mit 7 Brändern und Verwandlung und zwei Horizontalſonnen mit je? Brändern und je 4 römiſchen Lichterröhren, bunte Leuchtkugeln auswer⸗ fend. Bei der vierten Front erleuchtete ein großer Rhein waſſerfall ſilberhell die Umgebung. Rauſchender Beifall 1 ſich bis zum Neckardamm fort, auf dem ſich offenbar vie! Zaungäſte befanden. Und als zum Schluß„Graf Zeppelin“ an der Front entlang fuhr und der Wahlſpruch„Hie gut Württemberg allewege“ in roter Schrift erſtrahlte, da ſteigerte ſich der Beifall zu ſtürmiſchem Jubel. Spontan ſtimmte die Zuſchauermenge das Deutſchlandlied an. Die Mannheimer Kunſtfeuerwerkerei Buſch hat mit dieſem prachtvollen Feuer⸗ werk wieder ein wirkliches Meiſterſtück vollbracht. Es iſt er⸗ freulich, daß ſich am Platze eine Firma befindet, die ſo Her⸗ vorragendes leiſtet. Bis nach Mitternacht herrſchte in den beiden großen Feſt⸗ zelten echt volksfeſtmäßiges Leben und Treiben. Im Garten konzertierte mit Schneid die Kapelle Seezer. Im hinterſten Teil der Wirtſchaftsräume wurde getanzt. Ueberall dominierte ungetrübte Fröhlichkeit. Selbſt die Mienen der Herren der Feſtleitung, die eine ungeheuere Arbeitsleiſtung hinter ſich haben, ſtrahlten, weil das Feſt in allen Teilen ſo prächtig gelungen iſt. Sell. Verpachtung des Roſengarten⸗Roſtaurants Vom Städt. Nachrichtenamt wird uns mitgeteilt: f Der Stadtrat hat beſchloſſen, das Roſengarten⸗ Reſtaurant an Herrn Friedrich Förderer in Wies⸗ baden zu verpachten. Herr Förderer, der ſchon früher ein⸗ 970 Pächter des Roſengarten⸗ Reſtaurants war, wird das 5 Reſtaurant in der bisherigen Form weiterführen, Das Reſtaurant, das inzwiſchen neu hergerichtet worden iſt, wird noch vor Ende 5 Monats wieder 8 5 werden. Es iſt zu erwarten, daß Herr Förderer das Rofen⸗ garten⸗Reſtaurant wieder zu dem macht, was es früher war: zu einer Gaſtſtätte für das beſte Mannheimer und nuswärtige Publikum. Um dies zu erreichen, iſt vor allen Dingen ein gutes Einvernehmen zischen Pächter und Stadt⸗ verwaltung notwendig. Wir glauben, daß man ſtäbdtiſcher⸗ ſetts aus den unerquicklichen Vorkommniſſen während der Ehrathſchen Pachtzeit mancherlei Lehren gezogen hat, die ganz von ſelbſt dazu beitragen, das beiderſeitige Verhältnis er⸗ träglicher als bisher zu geſtalten. Dazu wird aber auch nok⸗ wendig ſein, daß die Roſengartenkommiſſion auf die berech⸗ tigten Wünſche des neuen Pächters verſtändnisvoll eingeht. N * Sängerbeſuch Der Geſang verein Olten(Schweiz) beſucht am kommenden Donnerstag mit 70 Teilnehmern Mannheim. Die Herren treffen gegen 412 Uhr hier ein und ſpeiſen im Hotel National. Aunſchließend findet eine vom Ver⸗ kehrsverein arrangierte Rundfahrt durch die Stadt und das Hafengebiet ſtatt. Um.50 Uhr ſetzen die i. ihre Reiſe nach Heidelberg fort. * Nächtliches Schauſpiel. Die Erneuerung der einen großen Weichen hälfte am Paradeplatz lockte geſtern abend eine Menge Schauluſtiger an. Das Knattern der mechaniſchen Aufbohrer, das Wegſchaffen der ſchweren Eiſe ſchinen und das Aufbrechen des Aſphalts brachte einen un meidbaren Lärm hervor. Die Straßenbahnen zwiſchen Schloß und Paradeplatz mußten über den Waſſerturm geleitet werden. Für den übrigen Verkehr war der Paradeplatz polizeilich 665 ſperrt. Alles heute wieder behobene Störungen. * Ein Kaminbrand entſtand geſtern nachmittag im 55 uſe Meerfeldſtraße 41 infolge ee Die Gefahr wurde durch einen Löſchzug der um 2,34 Uhr alarmterten Wache II der Berufsfeuerwehr beſeitigt. 5 n e eines Schulflugzeuges. Ein 97 flieger der B. L. V. Mannheim war infolge Mot ſchadens gezwungen, bei einem Uebungsflug nach Babden⸗ Baden bei Eggenſtein Samstag vormittag eine Notla dung vorzunehmen. Dabet gingen Propeller und Ta geſtell zu Bruch. Der Pilot blieb zum Glück unverletzt. * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit begeht heute Herr Ka Schweizer, Juhaber der Autolackiererei, Seckenhe 3 116 3 mit W 445 au Kale geb. Gei (1812 ff.) 1. Altdeutſcher Spruch Komet Kunſt gegangen für ein Hauß, So ſaget man, der Wirth(= Herr) ſei auß; Kommt Weyßheyt auch dafür, Sb ſeind beſchloſſen alle Thür. Kommt Zucht und Ehr an derſelben Weyß(Weiſe), So müſſen ſie auch gehn ihr Straiß(Straße), Kommt Lieb und Treu und wär gern ein(drinnen), So will niemand ihr Pförtner ſein. Kommt Wahrheit daun und klopfet an, Muß lang ſie vor dem Thore ſtahn. Kommt Gerechtigkeit daun für das Thor, So find't ſie Ketten und Riegel vor. Kommt aber der Pfennig gegangen und geloffen, So find't er Thür und Thore offen. 5 5 4 0 2. Mein Dorf (Mundart des Kleinen Odenwaldes) bin doch nergeds liewer, Als in mein; Dorf deheim; Do geht mer gar nix drüwer, Un des verlaigli(verleugne ich) keim(keinem). S wett mit euch, wer ſchlägt mer eiln)? Es gilt e Halwi neue Weiln): Mer find't net ſeines gleiche In alle deutſche Reiche. Js, ſeht mer numme d' Felder Und d' Wieſe newe draln), Drum rum viel grüne Wälder, Die lache eim jo aln). In Mannem und in Karlesruß Iſcht's ſchoiln), ſell gewi a noſch) zu; Doch tut mers halt vor alle Am beſchte hie jetz g' falle! terd' vom Dorf iſch's Lerche Sell weiß ſchun jedermann;. ld) drut ſtehk s uffem Bergel, Aus At⸗Mannheimer zntelligenzblättern Daß mer's a ſehe kann. Unld) ſägſcht mer gleiſch): zum Dunner neiln)! 's geit(gibt) Häuſer, wu no ſchönner ſeiln))— Sou will i net drum ſtreite, 's gäb numme(nur) Zwiſchtigkeite. A kann mer gar net klage Vun wege dene Leut, Was wohr iſcht, muß mer ſage, Sie ſein, wie's wenig geit(gibt): Uffrichdi, fleißi, gſcheidt und treu, A luſchti, wann's ſeiln) muß derbei, Un deß iſcht net verloge, Der(ihr) könnt ſie ſelwer froge. Drum bleitb)'s in alle Zeite 's ſchönſcht Dörfel uff der Welt; Doch ebbes dut noch'deute, s Worum's ſou wouhl(wohl) mer g fällt. E Maidel iſcht im Dörfel drin, Deß iſcht ſou grad noch meinem Sinn, Schoiln) un vun gute Sitte, Bei all gar wouhl gelitte. Vum Füßle bis zum Scheitel Iſchts wie en Engel ſchoiln), Drum geit's halt wie ſell(jenes) Maidel Uff dere Welt keiln)s meiln)(= mehr)! J wett mit euch, wer ſchlägt mer eiln)? Es gilt e Vertel alte Weiln): Mer find't net ſeines gleiche In alle deutſche Reiche! Heinrich Zille im Kunſthaus Tannenbaum Dem Gedächtnis Heinrich Zilles widmet das Kunſthaus Tannenbaum ein kleines Kabinett mit einer Reihe ſchöner und intereſſanter Arbeiten des Meiſters. Es iſt nicht leicht, Zille ſche Kunſt in Ausſtellungen zu zeigen, weil die Blätter, in der Hauptſache für Illuſtrationen beſtimmt, nur i Dazwiſchen hängen aber einige Radie⸗ S rechtigkeitsgefühl, Spott mit der ſachlichen Bejahung des einmal exiſtierenden Ichs, das ſich einfach nicht unterkr obachtung der Situation. variiert und löſt immer wieder herzhaftes Lachen aus, Schaffen Zille's ſtärker. als g Jwar bleiben die Molſve ganz im Rahmen eines 1 ſelbſt geſchaffenen Kunſt, aber ſie gehen über das Satyr hinaus, wollen ohne Unterſchrift genoſſen ſein. Bei Blättern, die auch durch die ſorgſame Abwägung von Licht und Dunkel das Farbenbild Zille's ahnen laſſen, ſpürt man die reife Hand des Künſtlers. Es iſt merkwürdig, vielleicht auch cha rakteriſtiſch, daß die beiden modernen Hauptgeſtalter des proletariſchen Lebens in Berlin wohnen. Käthe Kolkwitz gibt die tragiſche Zille ſchafft die Komödie und das Luſtſpiel in der Zei Es miſcht ſich Nachäffung des Treibens der oberen S mit einer ſelbſtbewußten Eitelkeit, Sicherheit der in ſich beruhenden Individualität des Volkes mit einem ſte läßt. Man kann nicht ſagen, daß Zille nur die Not ge in vielen ſeiner Figuren ſteckt eine derbe Geſundheit, aufgeſchwemmt, man möchte ſogar ſagen, abgeblaſen iſt Bewundernswert bleibt hierbei die Vilſeitigkeit in de Gleicht ſich auch das Milie auch die Geſtalten wieder, der Inhalt wird mann aber bei Nachdenken nicht ohne geiſtige Erſchütterun⸗ bl Eine Betrachtung gerade der zum Teil ſeltenen zeichnungen Zilles bietet einen. Genuß. Rede, die Profeſſor Dr. Julius. N Lau tust 0 Jahresfeier der Handels⸗Hochſchule über„Probleme Tärifrechtsreform“ gehalten hat, iſt. im lag F. Bensheimer erſchi tenen. g „Dort ſeh 10 Sieger weber 5 der am Donne tag im„ f 1 ner 8. te 9 4. Seite. Nr. 442 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 24. September 1929 Die städtische Schlossbiicherei in ihrer neuen Gestaltung Von Dr. Gertrud Gelderblom, Bibliothekarin Der Beſuch der Geſellſchaft der Bibliophilen in den; bibliothek. Räumen der Schloßbücherei gibt die Veranlaſſung, von den bedeutenden Veränderun gen zu berichten, die während der letzten Wochen und Monate hier ſtattgefunden haben. Es gilt dabei einmal, die wertvollen Schätze der Desbillons⸗ ſchen Bibliothek zu pflegen und wiſſenſchaftlich zu erſchließen,! andererſeits aber ſoll der moderne Bücherbeſtand allen Forderungen der wiſſenſchaftl. arbeitenden Kreiſe Mann⸗ heim entſprechen, d. h. die Bibliothek wird in geiſtiger und hibliothekariſch fachlicher Hinſicht neueſten Grundſätzen gemäß ſinnvoll ausgebaut. Ein bedeutendes Ereignis für Mann⸗ heim iſt die Wiederherſtellung des großen Bibliotheksſaa⸗ Le 8, an deſſen feſtlicher Schönheit ſich täglich viele Einheimiſche und Fremde erfreuen. Bisher diente der Raum zu⸗ gleich als Magazin des modernen Ausleihbeſtandes. Jetzt aber iſt er be⸗ freit von den proviſoriſchen Bücher⸗ regalen, die die Raumwirkung beein⸗ trächtigt hatten. Er enthält nur noch die reiche Bücherſammlung des Jeſui⸗ tenpaters Desbillons, die in den ein⸗ gebauten Rokokoſchränken würdig un⸗ tergebracht iſt. Die Beſtände ſind um⸗ geſtellt. Bei dieſer Räumung wurden die vermißten und langgeſuchten authentiſchen Kataloge dieſer Bücher⸗ ſammlung(von der Hand eines kur⸗ fürſtlichen Sekretärs) wieder gefunden. Mit Hilfe dieſer in zterlichſter Hand⸗ ſchrift geſchriebenen Kataloge iſt man nun in der Lage, die Syſtematik und Ordnung der Bibliothek Desbillons' zu erforſchen. Bet der Renovierung des Saals war eine Stelle beſonders kritiſch, an der ſich das Deckengemälde in einem Um⸗ fang von einigen Quadratmetern ſtark geſenkt hatte. Dieſes Stück der Decke wurde jahrzehntelang durch ein Draht⸗ netz gehalten und geſtützt, was aber den Anblick des Saales ſtark beein⸗ trächtigte. Jetzt iſt es entfernt. Mit großem Geſchick wurde dieſer Teil der Decke vom Dachgeſtühl aus hochge⸗ ſchraubt. Der unter dieſer unfreiwil⸗ ligen Gymnaſtik etwas notleidende Poſaunenengel erhielt ſeine urſprüng⸗ lichen Formen und Farben wieder. An den beiden Schmalſeiten des Saales ſtehen zwei große Rokoko⸗ ttſche, an denen ſich früher die Mitglieder der Mannheimer Akademie zu ihren Sitzungen vereinigten. Helles Licht flutet durch die hohen Fenſter. Endlich kommt der ſpiegelnde kunſt⸗ volle Parkettboden zur vollen Wirkung. Bald werden drei große Kriſtallkronleuchter geſtatten, den Raum in feſtlichem Vicht erſtrahlen zu laſſen. So kommt dieſer Saal erſt jetzt zu ſeiner vollen Raum⸗ wirkung, die durch die langen, ſchmalen Galerien mit dem kunſt⸗ vollen Gitterwerk noch verſtärkt wird. Die Freiheit des Raumes — zum erſten Mal heute wieder in urſprünglicher Form hergeſtellt — läßt die Welt jenes Nicola Pi⸗ gage, Carl Theodors Baumeiſter, ahnen— es iſt der Geiſt einer großzügigen, pompöſen und phan⸗ taſtereichen Epoche. Dieſe Neuerungen brachten weit⸗ gehende Veränderungen für den Bibliotheksbetrieb mit ſich. Der geſamte moderne Buchbeſtand iſt heute allen praktiſchen Forde⸗ rungen gemäß in den gewölbten Erdgeſchoßräumen unter dem gro⸗ ßen Bibliothekſaal aufgeſtellt, die ehedem die Abgußſammlung be⸗ herbergt hatten. Hier alſo ſind die großen Bücherſchätze würdig ma⸗ gaziniert. Moderne techniſche Hilfs⸗ mittel— wie Aufzug, Telephon, Klingel— alles ſinnvoll verdeckt eingebaut, um den künſtleriſchen Eindruck der Räume nicht zu ſchmälern, regeln den Verkehr zum Leſeſgaal und zur Ausleihe. Der heutige Leſeſaal— mit ſeinen entzückenden Holzſchnitze reten, den reliefartig ausſehenden Supraporten und der eleganten, ſpieleriſch wirkenden Deckenverzie⸗ rung— ſoll in nächſter Zeit durch einen Kriſtalleuchter verſchönt wer⸗ den. So bietet er einen lichten und luftigen Arbeitsraum. Er enthält zwei große, einfache, aber äußerſt praktiſche Zeitſchriften⸗ ſchränke, in denen den Beſuchern Über 300 Zeitſchriften zur Verfügung ſtehen. Zur Orientie⸗ rung in der Fülle des Materials gibt es einen gedruckten Katalog, deſſen ſyſtematiſche Anlage das Auffinden einer Zeit⸗ ſchrift erleichtert. Außerdem befindet ſich in dieſem Leſeſaal ein Schrank, in dem die Neuerwerbungen der Schloßbücherei s Tage zur Ausſicht aufgeſtellt ſind, bevor ſie ausgeliehen werden. Da dieſer Saal für die ſtändig wachſende Beſucherzahl allein nicht ausreicht, iſt ſchon ein zweiter angrenzen⸗ der Raum eröffnet worden. Ex enthält die ganz neue, auf allen Wiſſenſchaftagebieten ſehr reich ausgeſtattete Hand⸗ Hier befinden ſich die großen Lexika und Enzyklo⸗ pädien, die grundlegenden Nachſchlage⸗ und Sammelwerke, Hand⸗ und Lehrbücher für alle Wiſſenſchaftsgebiete. Die jetzt ſchon 3000 Bände umfaſſende Präſenzbibliothek erfüllt den Zweck, über die verſchiedenſten 3 en ſchnell und ſicher zu unterrichten. Der Leſer kann ſich hier ſelbſtändig alle Buch⸗ Ser e ee, Blick in den großen Bücherſaal der Schloßbibliothek titel und Literaturangaben für ſeine ſpeziellen Studien zu⸗ ſammenſtellen. Aber nicht nur Zwecken erſter allgemeiner Information dient dieſe Präſenzbibliothek; in ihrer reich⸗ haltigen Zuſammenſetzung bietet ſie zugleich Gelegenheit zu ernſthaften Studien. Die Bücher dieſer Sammlung werden in keinem Falle ausgeliehen, da ſie dem allgemeinen Publi⸗ kum nur dann von Nutzen ſind, wenn tatſächlich der Beſtand Das Ausleihezimmer der Schloßbibliothek jederzeit vollſtändig lückenlos zur Orientierung greifbar vor⸗ handen iſt. Dieſes reichhaltige Informatorium erfährt durch die Zeitſchriften, die alle laufenden Zeit⸗ und Streitfragen behandeln, eine ideale Ergänzung. Gerade dieſer Saal mit ſeinen ringsum geführten Bücherregalen— vom Geiſt edler Wiſſenſchaften erfüllt— iſt überaus geeignet als Arbeits⸗ raum und erfreut ſich beſonderer Beliebtheit. Die Reorganiſation der Schloßhücherei, die wichtige und notwendige bibliothekariſche Arbeiten zu ihrer Vollendung und weiterem Ausbau erfordert, macht ſich heute ſchon im Betrieb geltend. Die Beſucherzahl hat ſich während der letzten Monate bedeutend geſteigert; täglich erſcheinen neue, noch unbekannte Leſer, die die Fülle des Materials ſichten. Intereſſant iſt die Tatſache, daß im Monat Auguſt, der be⸗ kanntlich für alle Bibliotheken die ſchwächſte Beſucherzahl aufweiſt, und in dem die Schloßbücheret dieſes Jahr zum erſten Mal den Betrieb ohne Schließung weiterführte, die Frequenz nicht nachgelaſſen hat. N Die Zunahme der Benutzung iſt in erſter Linie ein Er⸗ gebnis der Erweiterung des geſamten Bücher⸗ beſtande s. Die Neuanſchaffungen im einzelnen u charak⸗ teriſteren, iſt hier nicht der Ort. So viel aber ſei geſagt, daß auch der moderne Ausleihbeſtand im letzten Jahr derart ausgebaut worden iſt, daß er dem gegenwärtigen Stand der Wiſſenſchaften entſpricht. Ueber j man reiches, an⸗ regendes Material. Handelt es ſich da⸗ gegen um Literatur ſolcher Art, die 8 unſeres Anſchaffungs⸗ kreiſes überſchreitet, ſo iſt es ein Leich⸗ es, ſich die gewünſchten Bücher durch Vermittlung der Schloßbücherei von zwärtigen Bibliotheken kommen zu n, da ſie dem allgemeinen Leihver⸗ Deutſchlands angeſchloſſen iſt. So geſtatten die Neuerungen erſt alle Schätze der reichhaltigen liothek in weiteſtem Maße zu er⸗ ſchöpfen und den Benützern zugänglich zu machen. 0 2 Erneuerung der Bibliophilze Wenn man heutzutage in einem ge⸗ ſelligen Kreiſe das Geſpräch auf die Bibliophilie lenkt, kann man die Be⸗ obachtung machen, ſtärkſter Ableynung zu begegnen. Es ſoll nun nicht geleug⸗ net werden, daß die Bibliophilie zu⸗ meiſt ſelbſt an der feindſeligen Stim⸗ mung ſchuldig iſt. Einfach weil ſie es rſäumt und oft geradezu abgelehnt hat, Anſchluß an die Zeit zu nehmen. Sie iſt veraltet! Wohlgemerkt aber nicht als Bibliophilie an ſich, ſon⸗ dern in der Axt ihrer Arbeit. Wenn ihre Führer den Mut aufbringen, rückſichtslos mit ihrer veralteten Ar⸗ beitsweiſe aufzuräumen, wie es kürz⸗ lich auch von dem Vorſtand der ſtaat⸗ lichen Kunſtgewerbebibliothek in Dres⸗ den Profeſſor Heinrich Wieynek in der dortigen Vereinigung der Bücher⸗ freunde gefordert wurde, wenn ſie ſich durch Reformen an Haupt und Glie⸗ dern entſchließt, zeitgemäß zu werden, dann wird ſie, wie vor dreißig Jahren, auch wieder ein Lebensfaktor unſerer Buch⸗, unſerer geiſtigen Kultur werden. Man muß allerdings von vornherein mit Energie und Skep⸗ ſis ans Werk gehen, denn wenn man hört, daß die Hauptzeit⸗ ſchrift der Bibliophilen, die alte„Zeikſchrift für Bücherfreunde“, die Fedor von Zobeltitz 1897 gründete, und Georg Witkowſki(mit den verſtorbenen Carl Schüdekopf bis 1917) ſeit 1907 her⸗ ausgibt, ihren vor einigen Jahren neu eingeführten guten Brauch, auch die Epik, Lyrik, Dramatik der Gegenwart ausführlich zu behan⸗ deln, aufgeben will, weil die mo⸗ derne Literatur die Bibiophilen nicht intereſſiere und auch nichts angehe, dann muß man an dem Geiſt der heutigen Führer der Bibliophilie manchmal verzwei⸗ feln. Nichts braucht die Biblio⸗ philie ja mehr, als den vollen und unmittelbaren Anſchluß an die zeitgenöſſiſche Dichtung und als die entſchiedene Pflege des inne⸗ ren und äußeren Qualitätsſtand⸗ punktes gegenüber der heutigen Literatur. Die Erneuerung der Bibliophilie ſteht und fällt mit dieſem Bekenntnis zur Mitarbeit an der Produktion und Verbrei⸗ tung heute geborener und oft wegen der Warenhauseinſtellung des Buchmarktes und des Publi⸗ kums nicht mehr zur möglichen Veröffentlichung kommenden Dich⸗ tung. Denn wodurch iſt ſeinerzeit in Wahrheit bei uns Bibliophilie entſtanden? Weil damals einige einſichtige Leute eine Lebensnot⸗ wendigkeit tapfer angriffen. Da⸗ mals, in den neunziger Jahren, waren wir in der ganzen Welt und ſo auch in Deutſchland mit einem ſcheußlichen Tiefſtand der Buchform, des Druckes, des Ein⸗ bandes, der Ausſtattung ange⸗ langt. Dieſer Tiefſtand entſprach 5 in keiner Weiſe mehr dem Kultur⸗ gefühl und Reichtum jener Epoche. England wehrte ſich da⸗ gegen zuerſt, wie bekannt; William Morris belebte dort die alte Buchkunſt neu und Deutſchland folgte nach. Die um 1899 dann ins Leben gerufenen bibliophilen Vereinigungen ſahen ihre Hauptaufgabe in der Ausgeſtaltung und Verbrei⸗ tung des ſchönen Buches und in der ideellen und materiellen Förderung neuer buchkünſtleriſchen Aufgaben. Wir wiſſen alle, daß fie mit dem beſten Erfolge gearbeitet haben; nicht nur das Luxusbuch, das Sammlerwerk, ſondern auch das Ge⸗ brauchsbuch wurde äſthettſch, künſtleriſch zur höchſten Voll⸗ endung gebracht. Die vorjährige Weltausſtellung des Buches * N A — —— 5 Dfenstag, den 24. September 1929 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 44⁴ ö in Leipzig hat hier den Rechenſchaftsbericht gegeben. Man darf ſich allerdings nicht verhehlen, daß dieſer Rechenſchafts⸗ bericht allzuſtark in die Vergangenheit wies: Gegenwart und Zukunft hätten auch hier ſtärker herausgeſtellt werden müſſen. Wenn auch richtig iſt, daß die Buchkunſtbewegung im großen und ganzen abgeſchloſſen iſt, ſo gilt dies doch nur für das ältere Buch, für die Erneuerung der Klaſſiker, für die Neu⸗ ausgaben, für den Dichter der Vorkriegszeit, für den Stil einer immer ſtärker als abgeſchloſſen erſcheinenden Epoche, eben für das„bürgerliche“ Zeitalter im beſonderen Sinne des Wortes. Was der Buchkunſtbewegung auch hier durch das Erſchlaffen der Bibliophilie fehlt, iſt der bewußte An⸗ ſchluß an die zeitgemäße Literatur. Und hier kommen wir auf den zweiten Abſchluß, der, wie wir offen ſagen müſſen,„alten“ Bibliophilie. Sie war ſtets hiſtoriſch eingeſtellt. In jenen Zeiten, da ſie emporwuchs, herrſchte der Hiſtorismus in Wiſſenſchaft und Kultur trotz aller modernen Beſtrebungen ja noch überall. Er herrſchte ſo ſtark, wie heute noch in vielen Wiſſenſchaftszweigen, wie heute noch an vielen Hochſchulen z. B. in der Behandlung von Kunſt und Literatur. Die Bibliophilie iſt ausgeartet zu einer hiſtoriſch⸗antiquariſchen Wiſſenſchaft. Was ſeinerzeit als die hiſtortſche Forſchung der damals noch jungen Literatur⸗ geſchichte von Entdeckung zu Entdeckung eilte, als die Lebens⸗ ſtimmung der Zeit den Hiſtorismus voll bejahte, zeitgemäß und berechtigt war, iſt heute überholt: das Hiſtoriſche und Antiquariſche gehört ebenſo wie die äſthetiſche Ausſtattungs⸗ aufgabe beim Buche zu den Teilaufgaben heutiger M iſt aber nicht mehr ihre Hauptauf⸗ gabe. Hier iſt uns der Weg gewieſen zur Erneuerung, der Bibliophilie. Da das Hiſtoriſche und Autiquariſche ſowie das nur Aeſthetiſche der Ausſtattung den Gegenwartskräften und ⸗notwendigkeiten als Hauptaufgabe nicht mehr entſpricht, muß die entſchloſſene Zuwendung zur„Pflege des in jeder Hinſicht zeitgemäßen Buches“,— wie Heinrich Wieynek es formuliert, erfolgen. Dann werden die Vereinigungen, die es mit hervorragenden Leiſtungen in Berlin(Maximilian⸗Geſellſchaft, Bibliophilen⸗ Abend, Soneino⸗Geſellſchaft), Bielefeld(Bibliophilen⸗Vereini⸗ gung), Bremen(Bibliophile Geſellſchaft), Chemnitz(Ge⸗ ſellſchaft der Bücherfreunde), Eiſenach(Bibliophilen⸗Ver⸗ einigung), Eſſen(Bibliophilen⸗Abend), Frankfurt a. M. (Frankf. Bibliophilen⸗Geſellſchaft), Hamburg(Geſellſchaft der Bücherfreunde, Buchbund), Dortmund(Vereinigung der Bücherfreunde), Göttingen(Vereinigung Göttinger Bücherfreunde), Leipzig GBibliophtlen⸗Abend), Mainz (Gutenberg⸗Geſellſchaft), Prag(Geſellſchaft Deutſcher Bü⸗ cherfreunde in Böhmen), München(Geſellſchaft alpiner Bücherfreunde, Weimar(Geſellſchaft der Bibliophilen), Wien(Bibliophtlen⸗Geſellſchaft) gibt, nicht mehr aus Eigen⸗ brödelet und ariſtokratiſchem Dünkel über den mangelnden Zuſtrom neuer Mitglieder und Mittel, über das mangelnde Intereſſe der Preſſe und der Schriftſteller zu klagen haben. Denn die Pflege heutiger Graphik iſt eine unbedingte Auf⸗ gabe unſerer Zeit. Wieviel jungen Dichtern könnte hier der Weg zur Publikation ihrer Werke geebnet werden, wozu der Verlag aus wirtſchaftlichen Gründen jetzt nicht in der Lage iſt! Wie manches hervorragende Werk von namhaften Dich⸗ tern könnte bibliophile oder illuſtrierte Sonderausgaben er⸗ halten. Warum hat ſich z. B. um die neue Dichterakade⸗ mie noch nicht ein Bibliophilenkreis geſchaffen, um der Akademie bei ihrer Aufgabe der Förderung der Dichtung praktiſch zu helfen? Vielleicht ihre wichtigſte und größte, von Heinrich Wieynek dankenswerterweiſe vorgeſchlagene: der Zuſammen⸗ ſchluß aller bibliophilen Vereinigungen zu einer Arbeitsgemeinſchaft, um auch wirtſchaftlich für große Aufgaben— z. B. die Schaffung von würdigen Geſamtausgaben heutiger Dichter u. ä.— ſtark genug zu ſein. Hoffentlich berät der eingeſetzte Ausſchuß dieſen Plan nicht wieder in alle Winde: wenn die Weimarer Bibliophilen⸗ Geſellſchaft wegen ihrer überwiegenden wiſſenſchaftlichen hiſtoriſch⸗antiquariſchen Einſtellung nicht entſchloſſen die Ar⸗ beitsgemeinſchaft und die Wendung zum zeitgemäßen Buch ergreift, dann ſollte der Ausſchuß mit andern Vereinen, Zeit⸗ ſchriften, mit den freien literariſchen Vereinen uſw. ſofort in Verbindung treten, damit die Erneuerung der Bibliophilie Tat⸗ ſache wird. Niemand will bei dieſer Erneuerung den heute noch berechtigten alten Auffaſſungen das Lebenslicht ausblaſen: auch das Hiſtoriſche, Antiquariſche ſoll Aufgabe der Biblio⸗ philte bleiben, aber Teilaufgabe! Während Hauptaufgabe die Pflege der zeitgenöſſiſchen Dichtung und Graphik und Buch⸗ geſtaltung werden muß. Danach ſchreit die Not der Dichtung und Kunſt geradezu! Einer ſo erneuerten Bibliophilie ſind die Erfolge gewiß: die beſonderen Erfolge ihrer engeren Arbeit wie auch der weitere Erfolg, daß die Freude am guten und ſchönen Buch wieder weite Publikumskreiſe erobert, daß wir wieder eine innere und äußere Buchkultur entſtehen ſehen werden. Hanns Martin Elster. Deutſche Wohnungskunſt⸗Ausſtellung „Höchſte Qualität“—„Größte Preiswürdigkeit“ Eine intereſſante Schau, die eine Beſichtigung durch alle Kreiſe verdient, veranſtaltet zur Zeit die bekannte Mann⸗ heimer Möbelfirma Gebrüder Reis in ihren beiden eigenen Geſchäftslokalen in M 1, 4 und G 2, 22. Die unter dem Titel„1. Reichs⸗Jahres⸗Schau“ des„Verban⸗ des Deutſche Wohnungskunſt“(Alleinherſteller der Wa⸗Möbel) umfaßt etwa 100 Wohn⸗, Schlaf⸗ und Speiſe⸗ zimmer in jeder Preislage und in jeder Geſchmacks richtung. Eines iſt oberſtes Leitmotiv aller Wͤ⸗Möbel: höchſte Qualität mit künſtleriſcher Vollendung und Stilrein⸗ heit ſämtlicher zuſammengehöriger Möbelſtücke zu verbin⸗ den. Das konnte nur durch die Organiſation des Verbandes erreicht werden, der eine Zuſammenfaſſung zwanzig erſter deutſcher Möbelfirmen iſt. Jede Firma hat ihren ausreichenden Allein⸗Verkaufsbezirk, ſo daß jede Kon⸗ kurrenz ausgeſchaltet iſt. z. B. den Alleinverkauf der Wͤ⸗Möbel für die ganze Pfalz und halb Baden bis nach Karlsruhe leinſchließlich). Das aus⸗ gedehnte Abſatzgebiet ermöglicht es, die Koſten für die Ent⸗ würfe der Zimmer ſo zu verteilen, daß ſie— trotzdem nur erſte Künſtler, wie die Profeſſoren Rieſer, Bräuhaus, Bern⸗ dek, Götz mitarbeiten— kaum auf den Preis Einfluß haben. Dasſelbe gilt von dem verbilligten Holzeinkauf und der Her⸗ ſtellung in verbandseigenen Fabriken. Die Ent⸗ würfe werden zunächſt einer Generalverſammlung der Ver⸗ bandsmitglieder vorgelegt, dieſe beſtimmt die Aenderungen, eine eingeſetzte Kommiſſion berät mit dem entwerfenden Künſtler die endgültige Fertigung. So werden die Erfah⸗ rungen der Praxis mit den Ideen der Künſtler verſchmolzen. Bis jetzt hat der Konzern in ſeiner 18 jährigen Tätigkeit 27 Serien hergeſtellt. Jede Serie umfaßt eine Garnitur von drei Zimmern. Sämtliche Zimmer, wie die einzelnen Möbel, ſind kombiniert, d. h. ſowohl in den Maßen, wie den Details laſſen ſich, je nach der individuellen Geſchmacksrichtung, Be⸗ ſonderheiten zuſammenſtellen. So können z. B. Schreib⸗ zimmer ſowohl für Herren, wie für Damen, Buffets mit und ohne Aufſatz, Bücherſchränke ein⸗ oder mehrteilig kombiniert werden, ein weiterer Vorzug und ein weiteres Entgegen⸗ kommen für den Kunden. Nur ganz erſtklaſſiges, wertvolles Holz wird als Material verwendet. In freundlicher Weiſe führte uns Herr Steiner durch die Räume des Stamm⸗ hauſes, Herr Setzer durch die Filiale in G 2. Geſchmack⸗ volle Buffets, Schreibtiſche, Bücherſchränke, einfache, aber dennoch gediegene Apartements wechſeln mit vornehm⸗ruhi⸗ gen Zimmer⸗Ausführungen ab, die bei der unverbindlichen. und zwangloſen Art der Beſichtigung allein ſchon eine Sehenswürdigkeit auch für den Nicht⸗Käufer bilden. Für jedes Stück Möbel wird eine mehrjährige Garantie gegeben. Man darf ſich ſtberall durch die Möbelhändlerkunſtgriffe: Beklopfen der Rückwände, Schlie⸗ ßen der Türen, von der durchweg ſauberen Arbeit über⸗ zeugen. Beſonders wohltuend iſt es, daß jedes Zimmer vollſtändig aufgeſtellt und ſowohl Tapeten, wie Be⸗ leuchtungskörper und Vorhänge im Stil und Farbton zu den koſtbaren Werkſtücken abgeſtimmt iſt. Eine zu jeder Ein⸗ richtung vom Künſtler ausgearbeitete Stimmungstafel gewährleiſtet auch in der Frage des wichtigen Zubehörs die Wahrung der Stilreinheit. Nicht vergeſſen ſei das wunderbare Kryſtall, die keramiſchen Erzeugniſſe und Schmuckſtücke, die die Firmen Frauz und Müller zur Verfügung ſtellten. Die Polſtermöbel haben als Neuheit die Anti⸗Mottpolſterung, eine Erfindung, die ein unbedingtes be⸗ quemes Reinhalten der Polſtermöbel ermöglicht. Eine Möbel⸗ ſchau, die, gerne gezeigt, das Auge erfreut und Ginbick in das Beſtrehen gewährt: die deutſche Wohnkultur jedermann zu⸗ gänglich zu machen! Die Firma Gebrüder Reis hat Abendblatt.) Austellung Zuerſt Dein Heim“ Jeder moderne Menſch muß ein gepflegtes, kultivfertek Heim haben, will er in geregelter Häuslichkeit leben. Die Anſtrengungen des Tages koſten Nerven und Geſundheit und findet er dann ein ſchönes Zuhauſe, ſo wird er leicht Er⸗ holung finden und Kraft ſammeln für die kommende Arbeit. Nur das gemütliche Heim bietet die Bindung der Familie. Daher hat die Werbeaktion „Zuerſt Dein Heim“, die augenblicklich in Mannheim von den Firmen Kauf⸗ haus Hirſchland, Warenhaus Kander, Warenhaus Schmoller, und Warenhaus Wronker veranſtaltet wird, mit Recht die große Aufmerkſamkeit des Publikums gefunden, das in dichten Scharen die geſchmackvollen Fenſter und die Innenausſtellungen beſichtigt. Mannheim hat wieder einmal gezeigt, daß es ſeinen alten Ruf als Kunſtſtadt mit Stolz führen darf. Für jeden Geſchmack, nicht zuletzt für jeden Geldbeutel, werden die neuzeitlichen Teppiche, Gardinen und Dekorationen gezeigt, in einer Reichhaltigkeit, die das Kaufen erleichtert. Es iſt eine falſche Anſicht zu glauben, daß das wirklich Schöne nur mit erheblichen Geldaufwen⸗ dungen zu erreichen iſt. N Bezeichnend iſt ein kleines Intermezzo vor dem Schau⸗ fenſter eines Kaufhauſes. Ein Familienvater liebäugelte mit einem herrlichen deutſchen Teppich. Er meinte, es ſei für ihn doch viel Geld, worauf die reſolute Hausfrau richtig ent⸗ gegnete:„Nächſtes Jahr haben wir den Teppich zu Hauſe liegen, jetzt werden jeden Tag 30 Pfg. zurückgelegt“, eine Aeußerung, die, auch vom Stand des Volkswohles betrachtet, die größte Beachtung verdient. Nicht zuletzt aus dem Grund der allgemeinen Freude am Beſitz und der zweckmäßigen Geldausgabe verdient die Werbeaktion„Zuerſt Dein Heim“ die größte Beachtung des Publikums. Bedürfuiſſe der Kon⸗ ſumentenmaſſe ſind vorhanden. Häufig bedarf es nur der Anregung. Damit erhalten die Produktion und der Handel neue Abſatz möglichkeiten zum Allgemeinwohl unſeres e Veranſtaltungen Stiftungsfeſt des Katholiſchen Geſellen vereins Alljährlich iſt das Stiftungsfeſt des Katpoliſchen Geſellenvereings das Hauptfeſt, das mit beſonderer Feier begangen wird. Am Sonn⸗ tag vormittag bewegte ſich ein ſtattlicher Zug Geſellen vom Kolping⸗ haus zum Feſtgottesdienſt in die Untere Pfarrkirche. Glocken⸗ geläute leitete den kirchlichen Feſtakt ein. Nach einer ſchwungvoll ge⸗ haltenen Feſtpredigt zelebrierte Pfarrer Landis unter Aſſtſtenz zweier Kapläne das feierliche levitierte Hochamt. Während des Hoch⸗ amtes brachte der Kirchenchor unter Leitung von Chordirigent Bra x⸗ meier nachſtehende Werke zum klangvollen Vortrag:„Ven creator“ von Weirich für gemiſchten Chor und Orgel, Feſtmeſſe „St. Stephanus“ von Geller für gemiſchten Chor, Orgel und Blö „Salutis homanan sator“ von Meßner für Chor und Bläſer. Nach Beendigung des erhebenden Gottesdienſtes ging es mit Fahne und Muſik zum Kolpinghaus zurück, wo das Mittagsmahl gemeinſam ein⸗ genommen wurde. 5 Die abends abgehaltene Feſtverſammlung im großen Saal des Kolpinghauſes hatte einen ſtarken Beſuch zu verzeichnen. Präſides Landis begrüßte die Anweſenden mit freundlichen Worten, ins⸗ beſondere den Feſtreöͤner des Abends, Diözeſanpräſes Zuber aus Kompoſitionen vortrefflich zu Gehör, u. a.„Ballſtrenen“ von Lehar, Romanze P⸗Dur von Beethoven, ein gutgeſpieltes Violinſolo von Mitglied Wetzel. Die Geſangsabteilungen verſchönten den Feſtabend durch einige Liedervorträge, von denen„Waldeszauber“ und 5 „Minnelted“ beſonbers gut gefielen. Einige Turnaufführungen gänzten das reichhaltige Feſtprogramm. Präſides Landis ko in ſeiner Schlußanſprache auf den herrlichen Verlauf des Feſtt hinweiſen. K. G. * * Kinderindividualitäten im Spfegel von Kindermalerelen. un dieſes Thema ſpricht Hans Rutz, Lehrer an der Freien W ſchule in Stuttgart, am heutigen Dienstag abend im Caſino⸗Saa dem ſtarken Intereſſe, das die Waldorfſchulpädagogik in allen Po gogen⸗ und Glternkreiſen erweckt hat, ſieht man auch hier dieſem Vo trage mit Spannung entgegen.(Weiteres im geſtrigen Anzeig⸗ Geht man davon aus, daß der Film ein Erzeugnis der Technik iſt, ſo wird man nicht in den Fehler verfallen, den literariſchen Maßſtab der Sprechbühne für ihn geltend zu machen. Sein Inhalt war zu ſehr von dem Entwicklungs⸗ gang der Aufnahmetechnik abhängig, als daß er ſich ſo bald zur Individualkunſt filmiſcher Geſetzmäßigkeit hätte entfalten und vertiefen können. Zwei Jahrzehnte hindurch unterlagen Regieſzene und Kamerabild der Unzulänglichkeit einer Apparatur und dem Mangel an Erfahrungen, ſo daß ſowohl die eine als auch das andere kaum mehr bedeuten konnten als Taſtverſuche nach ihrem Eigengeſetz. Das muß man dem Film zugute halten, ſofern es einem um ein gerechtes Urteil über ſein heutiges Geſicht zu tun iſt. Auch darf nicht überſehen werden, daß Entſtehung und Entwicklung des Films in eine Zeit fielen, deren Wirtſchafts⸗ wie geiſtiges und politiſches Leben im Zeichen grundlegender Aenderungen und unaus⸗ geſetzter Experimente ſtanden und ſtehen und daß ihre Evolu⸗ tionen und Revolutionen nicht ohne Einwirkung auf die junge Seele der Filmkunſt bleiben konnten. Heute hat die Kameratechnik einen ſolchen Grad der Vollendung erreicht, daß es für ſie, den Regiewünſchen fol⸗ gend, kaum eine Grenze mehr gibt. Das befreit das Spiel⸗ bild ſoweit aus der Abhängigkeit des Apparats, daß es ſich nunmehr zum individuellen Stil ſeiner filmiſchen Weſensart zu entwickeln vermag. Damit iſt der Augenblick gekommen, Klarheit über die innere Struktur und Phyſiognomie des Films und feiner darin beſchloſſenen künſtleriſchen Ausdrucks⸗ möglichkeiten zu gewinnen. Man kommt am raſcheſten zu dieſer Klarheit, wenn man ſich vergegenwärtigt, was im großen und ganzen die Filmerzeugniſſe bisher waren: Repor⸗ tage der Welt⸗ und Tagesliteratur; Kopie des Theaters, nach, deſſen Rezept man Dramen ins Filmbild zu übertragen, Romane und Novellen in Filmdramatik umzuſetzen ſuchte. Ein Irrtum alſo, der zum Verhängnis für die Kinemato⸗ graphie hätte führen können, wenn ſie in ihrem techniſchen Weſen, in ihren Ausdrucksmöglichkeiten, in ihrem optiſchen Erſatz für die theaterverdroſſene Phantaſieloſigkeit und Denk⸗ müdigkeit des Publikums und ſchließlich in ihrer Dynamik icht ſo ganz dem Geiſt der Zeit von heute entſpräche und wenn nicht der eine oder andere genjale Regiſſeur früh genug as Filmiſche erfaßt und in deſſen Geſtaltung der Loslöſung es Films von der Sprechbühne vorgearbeitet hätte. Man könnte faſt von einer Tragik ſprechen, daß in dieſem Augen⸗ blick, da der Film begonnen hat, ſich auf ſich ſelbſt, auf das ihm Eigene ſeiner Kunſt— das iſt Einfangen und Bildgeſtaltung des wirklichen Lebens in ſchöpferiſcher Vertiefung— zu be⸗ ſiunen, daß in dieſem Augenblick der Tonfilm aufkommt. Hütet nämlich dieſer ſich nicht vor den Kinderkrankheiten des ſtummen Films, indem er gleich von Anfang an dem Film neue Wege bahnt, ſtatt Abklatſch des Bühnenſtücks zu werden, ſo wird der ſtumme Film wiederum um ein gutes Stück ſeines erreichten Fortſchritts gebracht, da dann abermals ob ſeiner Die Vertiefung des Films Von Hermann Alexander Lang au bedauern, denn nicht der Sprechfilm begreift das eigentlich Filmiſche in ſich, ſondern der ſtumme Film, was immer man auch im Reklamegetön für die neue Errungenſchaft des Ton⸗ films ſagen und ſchreiben mag. Die Phonetik kann ſich dem Film nur dienend, unterſtützend zugeſellen, nicht beherrſchend. Denn Film iſt Geſtaltung im Bild, nicht im Wort, iſt Bild⸗ ablauf, nicht Wortverankerung, iſt Sprache der Geſte, des Ge⸗ ſichts, der gegenſtändlichen Umwelt, vom Auge aufgenommen, nicht vom Ohr. Der Ton entkörpert und entſeelt die Geſte, wenn an Stelle des Auges das Ohr zum Dolmetſcher wird. Andererſeits können gerade die Anſtrengungen um den Ton⸗ film dem ſtummen Film zum Vorteil gereichen, ſofern ſich diefer angeſichts der zunehmenden Bedrohung durch jenen raſcher und folgerichtiger, als das nach den bisherigen Metho⸗ den möglich geweſen wäre, zum filmiſchen Eigenweſen hin entwickelt. Damit würde die künſtleriſche Vertiefung, wie ſie in den letzten Jahren wohl vereinzelt, aber niemals beſtim⸗ mend erreicht wurde, maßgebend in die Wege geleitet. Man wird allerdings auch hinſichtlich der Forderung nach Ver⸗ tiefung, d. h. Verinnerlichung, dem Film laſſen müſſen, was des Films iſt, und darf ſie nicht mit dem gewohnten literar⸗ kritiſchen Senkblei meſſen wollen. Gewiß iſt, daß dem Tonfilm gegenüber nur der ſtumme Film von Qualität ſich behaupten wird. Qualität be⸗ dingt: dichteriſch wertvolles Manuſkxipt, ſeeliſche Ausdeutung des Tatſächlichen, wirklichkeitentſprechnde Menſchenchärakteri⸗ ſtik, organiſch folgerichtige Handlung, Wahrheit der Schickſals⸗ führung, logiſche Szenenfolge, geſchloſſenen Stilcharakter, Be⸗ ſeitigung des Starſyſtems, individuelle Darſtellerausleſe bezw. Rollenbeſetzung und ſchließlich und vor allem ſchöpferiſche und nicht handwerkliche Regie. Es wird darauf zu achten ſein, daß der Qualitätsfilm nicht ins künſtleriſch Abſtrakte oder Ueberſtiegene, aber auch nicht ins Triviale oder gar Kitſchige gerät,— eine gleich verderbliche Neigung wie die nach einer problemhaften Stellung des Themas. Der Film kann allen⸗ falls Probleme anſchneiden, nicht aber löſen. Dazu bedürfte er des Wortes, dieſes aber wäre das Ende des Films. Domäne und Vertiefung des Films liegen in der Richtung ſchöpferiſcher Bildgeſtaltung des wirklichen Lebens und in der Verinnerlichung wirkungen ſeines wechſelnden Geſchehens. Das iſt auch der Weg, auf dem der deutſche Film dem amerikaniſchen wie allen anderen ausländiſchen Filmen gewachſen, wenn nicht gar überlegen ſein wird. Ihn zu gehen und zu behaupten iſt eine Schickſalsangelegenheit der deutſchen Filminduſtrie, der es im Intereſſe ihrer eigenen Exiſtenz wie im Hinblick auf die un⸗ gehnere Suggeſtionskraft des Films auf Geiſt und Seele des Volkes zur Aufgabe und Pflicht wird, ihn unter allen Um⸗ ſtänden einzuſchlagen. Steuererleichterung ſeitens des Staates und Unterſtützung ſeitens der Preſſe werden ihr allerdings zuteil werden müſſen, ſoll die deutſche Film⸗Produktion der Struktur und Linie Verwirung eintreten würde. Das wäre Wie Fapan durch das Wenn heute die jungen Japaner und Japanerinnen ſich unter die Herrſchaft des Kuſſes beugen und ſich in ihren Liebesbezeugungen genau ſo wie die Helden und Heldinnen auf der flimmernden Leinwand gebärden, während doch bis or kurzem das Küſſen im Lande des Mikados ſtreug erpönt geweſen iſt, ſo iſt dies wohl das ſinnfälligſte Bei⸗ iel für die umbildende Macht des Filmes in an. In keinem anderen Lande der Welt hat ſich ſein luß auf alle Sitten und Lebensgewohnheiten ſo umprä⸗ bemerkbar gemacht wie hier. Auf ſeine Rechnung iſt das fkommen eines neuen Bauſtilss oder eigentlich einer ſchung zu ſetzen, auf die man jetzt überall in Japan Das den Bewohnern von Nippon immer wieder auf Leinwand vor Augen geführte Bild der amerikaniſchen und Landhäuſer hat zu einer Miſchbildung von dieſen und den einheimiſchen Bauformen geführt, über die ein end⸗ ültiges Urteil abzugeben heute noch zu früh iſt. Ebenſo nig konnte ſich auch die Muſik dem amerikaniſchen Einfluß entziehen. Die ſich dem Ohr mit unausrottbarer Zähigkeit . ägenden amerikaniſchen Schlagerweiſen, die während des Abrollens der Filme ertönen, erklingen jetzt auch von japa⸗ 5 Lippen geſungen und geſummt unter den blühenden Kirſchbäumen, Doch die Japaner ſind viel zu ſehr Menſchen von Ge⸗ chmack und Kultur, um die Gefahren zu verkennen, die eine n paſſive Hingabe an die weſensfremden Einflüſſe des inos in ſich birgt. Darum herrſcht ſeit einiger Zeit eine ſtrenze Filmzenſur im Lande, die alle Liebesſzenen unbarm⸗ herzig wegſchneidet. Aber wozu ſind Zenſurverbote da, als ſie umgangen werden! Um dem Publikum trotz Ampu⸗ ng des Filmes klar zu machen, daß ein Kuß gegeben und angen worden iſt, malt ſich der Liebhaber einfach auf Wange den Abdruck eines ſchönen Frauenmundes: der ſor iſt machtlos und die Zuſchauer verſtehen, was man en vorenthalten wollte. Außerdem unterziehen ſich in jelen Kinos auch tüchtige Conféreneiers der Aufgabe, Publikum das in Worten zu ſagen, was es nicht ſehen ſie, die gleichſam die Stelle der Zwiſchentexte auf der nwand vertretn, ſind häufig Redner von hervorragenden toxiſchen Gaben, von deren Fähigkeit ein großer Teil des erfolges abhängt. In Tokio gibt es ſogar eine Schule ür dieſe Kunſt, und man iſt dazu übergegangen, beſonders kräftige Erklärungen auf Grammophonplatten zu über⸗ gen und ſie in kleineren Kinos, die ſich keinen eigenen Conférencier halten können, zum Vortrag zu bringen. totz des Waltens der Zenſur und trotz der Jahrhun⸗ en dem Film entgegenſtehenden Tradition des Lan⸗ hier die kinematographiſche In duſtrie „ ü ſchen Kaiſerzeit angehören könnte. Und endlich kommt der Ueberwucherung durch die ausländiſche nicht erliegen, ſondern ihren nationalen Beruf erfüllen.. b Kino verwandelt Wird der gleichen Zeit nur 600, Deutſchland 200 gegenüberzuſtellen. Natürlich werden dieſe Bildaufnahmen nicht mit dem gleichen Aufwand an Zeit, Mühe und Geldmitteln gemacht wie in den anderen Ländern: meiſt genügen wenige Tage für die Vor⸗ bereitungen, und es gibt auch eine Anzahl von Filmen, die innerhalb von 48 Stunden gedreht worden ſind. Aus allen dieſen Tatſachen geht die wichtige Stellung hervor, die das Kind im Leben des für alles Neue aufnahmefähigen Japa⸗ ners ſpielt. Es iſt ſehr wohl möglich, daß wir dank ſeinem Einfluß in dieſem Lande eine neue Aeſthetik ſich bilden ſehen werden, ſobald der dieſem Volke eigentümliche Geiſt die ihm hier zugeführten Elemente verarbeitet und ſich ſelbſt angepaßt haben wird. Die Arthe Noah oder ein Film, wie er nicht ſein ſoll Paul Straßner ſchreibt in der„Kölniſchen Zeitung“: In der zweiten Woche läuft in Köln ein amerikaniſcher Film, den Verleiher und Vorführer mit dem höchſten Lob an⸗ kündigen. Das iſt ihre Sache und erklärt ſich aus den hohen Koſten, die ſeine Herſtellung verurſacht hat und heute die Miete erfordert. Er findet auch ſeine Beſucher wie jedes Schauſtück, aber manch einer iſt hinterher ſchmählich enttäuſcht. Das liegt an dem Film. Nicht zum erſtenmal ſind die Amerikaner an einen bibli⸗ ſchen Stoff herangegangen: Die zehn Gebote, der Durchzug durchs Rote Meer— dieſer mit demſelben Regiſſeur, dex auch den jetzigen gedreht hat: Die Arche Noah. Sie gehen an den Stoff mit dem Fundamentalismus heran, der eine amerikaniſche Eigenart iſt, und wollen darſtellen, was in der Bibel ſteht, ohne jedes Zugeſtändnis an den böſen Rationa⸗ lismus. Alſo muß Noah eine Arche bauen, in der ſämtliche Tiere der Erde mit je einem Paar hineingehen, einen ſchwim⸗⸗ menden Zoo aller größten Ausmaßes, ohne ſich klar zu wer⸗ den, wie Noah alle dieſe Tiere gefangen haben ſoll, die in ſeiner Gegend gar nicht vorkamen; ohne ſich klar zu werden, wie Noah mit ſeinen drei Söhnen dieſen Bau hätte vollenden können; ohne zu bedenken, daß die Tiere in der Zeit auch etwas freſſen und ſaufen müſſen. Woher die Zentner Heu für die Elefanten uſw., woher das Fleiſch für die Löwen, Tiger uſw.? Weil ſolches aber eine langweilige Sache würde, wird dem guten Noah manches angedichtet, was Moſe zu⸗ gehört, wird er in eine Welt des Böſen hineingeſetzt, die ihn längſt verſchlungen hätte, ehe er mit ſeinem Zoo zu Ende gekommen wäre. So erſcheint ein böſer König, der eine Jungfrau ſeinem Götzen opfern will, aber offenbar monate⸗ lang nicht dazu kommt, denn am Schluß lebt ſie immer noch. Er erſcheint in einer Aufmachung, wie ſie ungefähr der römi⸗ Regen, der alles zerſtört wie es Erdbeben nicht einmal ö Man merkt die 80 der Aus⸗ Die geit des männlichen Filmſtars beginnt Die Zeit, in der die Filmdiva im Mittelpunkt des ganzen Filmgeſchäftes ſtand und kein Film ohne eine große weibliche Hauptrolle möglich war, iſt dahin. Verſchiedene Großfilme, beſonders ſolche aus dem Kriege, die große Erfolge hatten, wurden ganz von männlichen Darſtellern beherrſcht, und der Tonfilm hat die Herrſchaft der Frau i m Film⸗ reich noch weiter erſchüttert. Die männliche Stimme 6 klingt hier viel beſſer als die weibliche. Ihre ſonoren, dunklen Töne werden viel natürlicher wiedergegeben als die hohe, weiche Tonlage der Frau, und ſo kann ſich der Zauber der weiblichen Stimme im Sprechfilm nicht recht entfalten. Ueberall fehlt es an ſchönen Frauen, die über eine nicht minder ſchöne Stimme verfügen, denn es gibt nichts, was mehr enttäuſcht, als der rauhe, polternde unſchöne Laut, der aus einem verführeriſchen Munde dringt, als der peinliche Gegenſatz zwiſchen einer zarten, ſeelenhaften Erſcheinung und einem rauhen, harten, dumpfen Organ. Wenn daher die Kenner des Filmmarktes erklären, daß das Publikum gegen⸗ wärtig dem männlichen Star ein viel größeres Intereſſe ent⸗ gegenbringe als dem weiblichen, ſo wird man dies zu nicht geringem Teil aus dem Verſagen ſo vieler Filmdiven im Sprechfilm erklären müſſen. Das Wunder des ſtereoſkopiſchen Films Als eine größere Umwälzung im Reich des Kinos als der Sprechfilm wird der ſtereoſkopiſche Film bezeichnet, deſſen geſchäftliche Ausnutzung jetzt von einer gro⸗ ßen elektriſchen Geſellſchaft in Amerika, der Radio Corpo⸗ ration, durchgeführt werden ſoll. Die Erfindung, die das Werk des Kinotechnikers G. K. Spoor und des ſchwediſchen Ingenieurs T. J. Berggren iſt, hat in den letzten ſechs Jahren immer größere Verbeſſerungen erfahren und ſoll ſich f jetzt auf einer hohen Stufe der Vollendung befinden. Der Einführung ſtanden aber große Schwierigkeiten entgegen, denn die Kinoinduſtrie wollte von den koſtſpieligen Neuan⸗ 1 ſchaffungen, die dafür notwendig ſind, nichts wiſſen. Nun⸗ N mehr aber hat die amerikaniſche Elektroinduſtrie im Zuſam⸗ menhang mit ihrer Aufnahme des Sprechfilms auch für den ſtereoſkopiſchen Film Intereſſe gezeigt, und einer der beiden großen Konzerne der amerikaniſchen elektriſchen Induſtrie hat bereits Vorführungen mit den neuen Apparaten ver⸗ anſtaltet. „Ich habe eine Extrareiſe nach Chicago gemacht, um den 5 ſtereoſkopiſchen Film zu ſehen“, berichtet darüber der engliſche Filmſachverſtändige J. D. Williams,„und obwohl ich nur einige wenige kurze Filme ſah, bin ich doch der Anſicht, daß die Bedeutung dieſer Erfindung für die Zukunft des Kinos garnicht überſchätzt werden kann. Die ſtereoſkopiſchen Bilder geben eine geradezu ideale Anſchauung von der Tiefe des Raumes und der Plaſtik der Körper; ja man könnte ſogar ſagen: ſie ſind wirklicher als die Wirklichkeit. Da war z. B. ein Bild der Niagarafälle, das mir ſchöner erſchien als die Fälle ſelbſt. Die Wirkung war ſo, wie wenn man durch ein ſtarkes Fernglas dieſes Naturſchauſpiel betrachten würde. 9 Am liebſten wäre ich von meinem Sitz aufgeſtanden und in 4 die Bilder hineingegangen, ſo ſehr luden ſie dazu durch ihre weiträumige Ausdehnung ein. Das Publikum, das bisher dieſe wundervolle neue Filmart bewundern durfte, zeigte ſich ſo ergriffen, daß manche Leute in Tränen ausbrachen.“ Der ſtereoſkopiſche Film bedarf zu ſeiner Herſtellung be⸗ ſonderer Aufnahme- und Vorführapparate. Da die Breite des normalen Films doppelt ſo groß iſt wie die des bisherigen Films, ſo ſind neue Einrichtungen auch für die Filmbühne notwendig. Dieſe große Breite läßt den ſterev⸗ f ſkopiſchen Film beſonders geeignet erſcheinen, zuſammen mit 5 1 dem Sprechfilm verwendet zu werden, denn die Stimme fin⸗ det hier ſozuſagen erſt die volle Reſonanz, die ihr bei dem 1 gewöhnlichen Film fehlt. Es iſt vollkommen das Bild einer 1 großen Bühne, das ſich hier darſtellt und in dem ſich ein un⸗ 36 geahntes Leben voller Wirklichkeit und Weite entfaltet. N Mc S a.. 9 E e.. e ,— 2 4 171 e eee re e A P n . 8 ä —— „ ˙ ̃ ÜPgçg!x Damit der Fundamentalismus nun doch nicht ſo kraß wirke, wird er in eine moderne Rahmenhandlung als Erzählung eingeſchaltet. Dieſe aber ſoll„innerlich“ mit der Erzählung verbunden ſein und wird deshalb gerade ſo ſchön. Man ſtelle ſich vor: In einem Zug ſind im Juli 1914 7 in qualvoller Enge unzählig viele Menſchen; auch eine deutſche 5 Varteteſängerin(Opferfungfrau), ein ruſſiſcher Spion(der 5 5 böſe König, der opfern möchte und nicht dazu kommt), ein 1 boxender American⸗man(Sohn des Noah) und ein Heils⸗ armeeapoſtel mit Bibelverſen(Noah). Der Zug ſtürzt eine a fürchterliche Schlucht hinab(Senſationsmacheſ. Der Ameri⸗ kaner rettet die Deutſche vor dem Tod und dem Ruſſen und geht mit ihr nach Paris. Schließlich aber auch an die Front, um gegen„ihr Volk“ zu kämpfen. Und ſie, fetzt ſeine Frau, zieht wieder Varieteflimmer an und wirft in einem Front⸗ Theater die Beinchen als Tiller Girl. Ha, da kommt auch ſchon der Ruſſe, als Oberſt an der Weſtfront, und will wieder opfern; doch da ſie zu entfliehen trachtet, ſteckt er ihre Papiere in den Koffer, und ſie wird poſtwendend zum Tod verurteilt. Und noch mehr: Ausgerechnet ein amerikaniſches Kommando muß das Rudel Spione erſchießen— unter dem Befehl und den Augen des Ruſſen!— und ausgerechnet der junge Ehe⸗ mann iſt dabei. Der erkennt natürlich ſeine Frau auch mit dem Tuch über dem Geſicht, und in den Armen liegen ſich beide. Der Ruſſe eifert, aber da— ein gutes deutſches Lang⸗ 9 25 rohr ſagt Bum und verſchüttet die Exekution. Nun ſitzen ſie 33 in der Grube(Arche), natürlich auch der Heilsarmeeapoſtel, 8 der jetzt katholiſcher Armeepfarrer iſt, mit der Bibel und dem Noahbart und erzählt die Geſchichte. Wie lange ſie ſitzen, weiß man nicht. Die Retter kommen doch einmal, und— jetzt iſt Waffenſtillſtand, Spione werden nicht mehr erſchoſſen(wie war es in Wirklichkeit doch anders!) und der Prediger ächtet— Huldigung für Kellog!— feierlich den Krieg. So iſt die neueſte Gegenwartsrelation hergeſtellt! i 3 . . Finden Sie nicht, daß das ein Film iſt, wie ſein ſoll? 755 8 3 5 Dienstag, den 24. September 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabeß 7. Seite. Nr. 42 Schwetzingen als Fremdenſtadt L. Schwetzingen, 23. Sept. Die großen Bemühungen des Verkehrsvereins haben reiche Früchte getragen. Das zeigt ſich am beſten an der ſteigenden Zahl der Schloß⸗ gartenbeſucher, die im Auguſt die reſpektable Zahl von 24 861 Perſonen ausmachten, abgeſehen natürlich von den Inhabern der Dauerkarten. Gegenüber dem Vorjahre mit 21 104 Be⸗ ſuchern iſt alſo ein weſentlicher Fortſchritt zu erkennen, der mindeſtens der Verkehrs⸗ und Fremdenwerbung ebenſoſehr zuzuſchreiben iſt wie dem günſtigen und ſchönen Spätſommer. Unter den Gäſten machen die Ausländer ſtets einen erheb⸗ lichen Prozentſatz aus. Immerhin läßt ſich feſtſtellen, wie dies auch in der Ausſchuß⸗Sitzung des Verkehrsvereins geſchehen iſt, daß die günſtige Jahresbilanz an Beſuchern und Verein⸗ nahmungen ausſchließlich beſonderen Glücksumſtänden zu⸗ zuſchreiben war. Beiſpielsweiſe hat das Spargelfeſt— der Clou des Sommers— nicht weniger als 14709 Mk. Aus⸗ gaben verurſacht, denen dank des ſchönen Wetters bei einem nach tauſenden zählenden Beſuch 16570 Mk. als Einnahmen gegenüberſtehen. So konnte ein Defizit, wie es ſchon öfters eingetreten iſt, vermieden werden. Mit Ausnahme der Sonnwendfeier hatten alle anderen Veranſtaltungen günſtige Witterung. Die Geſamtumſätze in Soll und Haben errechnen ſich auf etwa 55 000 Mk. Daß Schwetzingen ſeinen Beſuchern etwas geboten hat, dürfte eine allgemeine Tatſache ſein. Neuerdings ſind wieder 15 Schwetzinger Herren als Schloßgartenführer ausgebildet worden, die bei Be⸗ darf Geſellſchaften und Vereine führen können. Die Beziehun⸗ gen mit den Nachbarſtädten, beſonders mit Mannheim, find ſehr freundſchaftlich. 1* Für das nächſte Jahr hat man an Veranſtaltungen bis jetzt vorgeſehen: das Spargelfeſt am 1. Juni, die badiſche Spar⸗ gelausſtellung am 8. Juni und drei große Gartenbeleuchtun⸗ gen: am 6. Juli, am 3. Auguſt und am 7. September. Die vom 6. Juli ſoll als Mannheimer Tag“ begangen werden. Die Spargelausſtellung wird als ſtändige Einrichtung bei⸗ behalten, zumal in dem„Schwetzinger Spargel“ alle günſtigen Vorausſetzungen für eine derartige Veranſtaltung gegeben ſind. Der Schloßgarten wird im nächſten Jahre mit Trinkwaſſer verſorgt werden, eine Maßnahme, deren Notwendigkeit dieſer Sommer bereits überzeugend dargetan hat. Es iſt alſo Arbeit in Hülle und Fülle getan oder noch zu tun. Aber wo ſie noch zu tun iſt, kann man vertrauensvoll in die Zukunft blicken, weil ſich der hieſige Verkehrsverein ſtets ſeiner Aufgabe gewachſen fühlte. Aus dem Lande Schwerer Verkehrsunfall c Schwetzingen, 23. Sept. Wie ſchon im geſtrigen Abend⸗ blatt gemeldet, ereignete ſich am Samstag abend auf der Mannheimer Landſtraße in der Nähe des Brühler Bahnüber⸗ gangs ein ſchwerer Verkehrsunfall. Ein Laſtauto mit Anhänger der Herrenalber Sprudel A. G. erlitt während der Fahrt doppelten Reifenſchaden. Die Reifen platzten, der Führer verlor infolge des jähen Ruckes die Herrſchaft über den Wagen, der ſich ſofort überſchlug und ſamt dem An⸗ hänger die Straßenböſchung hinabſtürzte, dabei ds wei Bäume umreißend. Der Chauffeur wurde von ſeinem Sitz aus in das angrenzende Feld geſchleudert, ohne nennens⸗ werte Verletzungen zu erleiden. Das Auto, ein ſchwerer Bü⸗ fingwagen, konnte erſt geſtern nachmittag nach größeren Repa⸗ raturen wieder gehoben und fahrtbereit gemacht werden. * 5. Neckarhauſen, 20. Sept. Zwei Burſchen im Alter von 22 und 17 Jahren hatten in der vorigen Woche einen am Stauwehr Ladenburg feſtgemachten Fiſchernachen ſich an⸗ geeignet und waren damit neckar⸗ und rheinabwärts bis Worms gefahren, wo ſie den Kahn verkauften. Als ſie nach Neckarhauſen zurückkehrten, ſollten ſie verhaftet werden, flohen jedoch querfeldein und verſchwanden in dem unüber⸗ ſichtlichen Gelände gegen Seckenheim. Zwei Tage ſpäter konnte man ihrer dann doch habhaft werden. Der jüngere, der bei einem Zimmermeiſter in der Lehre war, jedoch entlaſſen wurde, hat ſich auch noch wegen einer ſchweren Verletzung zu verantworten, die er vor kurzem mit dem Stemmeiſen einem Gipſerlehrling auf einem Neubau beigebracht hatte. Weinheim, 22. Sept. Der hieſige Stadtrat be⸗ ſchäftigte ſich in mehrſtündiger Sitzung u. a. erneut mit den Verkaufsverhandlungen, betreffend die Uebernahme der Maſchinen fabrik„Badenia“, vorm. Wilh. Platz Se. AG. durch eine auswärtige Firma. Dem Vernehmen nach ſollen die Ausſichten günſtig ſein. Der Schwetzinger Hebeltrunk Schwetzingen, 22. Sept. Zum dritten Male fand in Schwetzingen der Hebeltrunk ſtatt. Er fiel in dieſem Jahre gerade auf den 103. Todestag des Dichters, der in Schwetzingen ſeine letzte Ruheſtätte gefunden hat. Die Or⸗ ganiſation der Veranſtaltung lag diesmal in Händen der Ortsgruppe Schwetzingen des Landesvereins Badiſche Heimat. Am Sonntag vormittag verſammelten ſich zahlreiche Hebel⸗ freunde am Dichtergrabe zu einer ſchönen Feier. Die „Markgräfler Hebelgmai“ hatte eine Deputation von vier Maidli in ſchmucken Trachten entſandt, die unter Führung der Vögtin, der Hirſchenwirtin Frau Beck aus Haltingen, nach Schwetzingen gekommen waren. Am Grabe ſprach Pfarr⸗ verwalter Nuzinger aus Ladenburg über die Bedeutung des Dichters Johann Peter Hebel für unſere Zeit. Hebel werde nicht nur geehrt, er werde gehört. Er lebt fort als Lebensdeuter und Schickſalsſinner, als Wächter und Rufer in die Seele des badiſchen Volkes. Geſangsvorträge des evangeliſchen Kirchenchores umrahmten die Feierſtunde. Die Hebelfreunde und die Stadtverwaltung Schwetzingen legten Blumen am Dichtergrabe nieder. Am Nachmittag fand aus. Anlaß des Hebeltages ein Kon⸗ zert im Schloßgarten ſtatt. Abends verſammelten ſich die Hebelfreunde aus Schwetzingen, Mannheim, Heidelberg, Karlsruhe, aus dem badiſchen Oberland und aus vielen klei⸗ neren Orten des Landes im Hotel Hirſch zum Hebeltrunk. Der bekannte Freiburger Schriftſteller Hermann Eris Buſſe, der zweite Vorſitzende des Landesvereins Bad. Hei⸗ mat, hielt eine ausgezeichnete Rede über den Dichter Hebel, ſpürte ſeinem Schaffen nach und ſchilderte ſeine Lebensnähe. Buſſe, der Autor unſeres Romans, ſprach„ Stunden. Er verwies in ſeinen vom Publikum mit beſonderer Spannung aufgenommenen Ausführungen darauf, wie der Dichter Hebel als ein Zeitgenoſſe von Goethe in eine beſondere Wertung tritt, je mehr man ſich mit ſeiner überragenden Geſtalt be⸗ beſchäftigt. Die ſehr bemerkenswerten Ausführungen ließen eine ungewöhnliche Kenntnis des ganzen einſchlägigen Schrift⸗ tums erkennen und es wäre zu begrüßen, wenn Buſſe die hier geäußerten Gedanken an anderer Stelle im Zuſammen⸗ hang wiedergäbe. Die Markgräfler Maidli trugen aleman⸗ niſche Gedichte des Poeten vor. Der Mannheimer Dichter Hanns Glückſtein ſchuf mit ſeinen humorerfüllten pfälzer Mundartvorträgen die verbindende Brücke zwiſchen dem badi⸗ ſchen Ober⸗ und Unterland. Nach manche guten Reden wur⸗ den gehalten, Grüße befreundeter Hebelgemeinden überbracht. Das Orcheſter der Oberrealſchule Schwetzingen ſteuerte zur Unterhaltung durch gute Muſikvorträge bei. Die Stimmung war harmoniſch und von poeſievoller Fröhlichkeit erfüllt, getra⸗ gen vom Geiſte des Dichters, dem die Feier galt:„Ne Trunk in Ehre, wer wills verwehre, wer...“ 3 2 Polizeibeſichtigung durch Inneuminiſter Dr. Remmele Freiburg i. Br., 20. Sept. Am 19. September ſtattete der Miniſter des Innern, Dr. Remmele in Begleitung des Polizeireferenten, Miniſterialrat Dr. Barck und des Polizei⸗ oberſten Blankenhorn der Freiburger Polizei einen Beſuch ab. Zunächſt erfolgte auf dem Reitplatz der Polizeiunterkunft die Beſichtigung der Polizeibeamtenſchaft. Anſchließend hielt der Miniſter an die Polizeibeamten eine Anſprache, in der er die vielſeitigen Aufgaben der Polizei gegenüber der Vorkriegszeit würdigte und auf verſchiedene, beſonders wichtige Fälle poli⸗ zeilichen Eingreifens verwies, bei deren Löſung die Polizei es naturgemäß niemals allen Leuten recht machen könne. Das Miniſterium des Innern werde aber die Polizeibeamten ſchützen, ſoweit dies fachlich ſich rechtfertigen laſſe. Wenn die Geſetze nicht beachtet und gegen Andersdenkende Terror ge⸗ übt werde, müſſe man ſich auch gefallen laſſen, daß die Polizei ihre Pflicht tue und der momentanen Situation entſprechend zufaſſe. i * * Schriesheim, 23. Sept. Ein ſchönes, ſehr gut gelungenes Heimatfeſt war es, das die Fünfzigjährigen und mit ihnen weite Kreiſe der Bevölkerung geſtern feierten. Dieſe Zuſammenkunft erfolgte hier zum erſten Male, aber man muß ſagen: die„Erſtaufführung“ war ein voller Erfolg, der zur Wiederholung ermutigt. Schon der Frühſchoppen brachte eine fröhliche Stimmung, die auch den ganzen Tag über anhielt. Den Mittelpunkt bildete die Feier im ſchön erleuchteten Zehntkeller, wo Bürgermeiſter Rufer und Dr. Wein⸗ berger ſprachen. Bei dem darauf folgenden Spaziergang auf den altvertrauten Wegen wurde aus voller Bruſt geſun⸗ gen. Abends war im„Goldenen Hirſch“ ein gemeinſames Eſſen, dem ſich ein gemütlches Beiſammenſein mit Reden, Vorträgen, Muſtk und Tanz auſchloß. Oberbaurat Spieß hielt die Feſtrede, die reich an Erinnerungen vergangener Zeiten war. Effektvoll war die Beleuchtung der alten Ruine gen im Alter von drei bis ſechs Aus der Pfalz Der Bayer. Juſtizminiſter kommt nach Ludwigshafen * Ludwigshafen, 22. Sept. Am 30. September wird der Neubau des Amtsgerichtes(mit anſchließendem Ge⸗. fängnisbau) in der Wittelsbachſtraße eingeweiht. Der Bau iſt ſehr geräumig und trägt weſentlich zur Verſchönerung des Straßenbildes in dieſem Stadtteile bei. Zur Einweihungs⸗ feier hat der bayeriſche Juſtizminiſter Gürtnoer ſein Er⸗ ſcheinen zugeſagt. Unbeaufſichtigtes Kind totgefahren * Schifferſtadt, 23. Sept. Kurz vor der Einfahrt in Schif⸗ ferſtadt ereignete ſich auf dem Bahngleis bei Poſten 204 ein aufregendes Unglück. Der Führer des um 17.51 Uhr von Speyer abfahrenden Triebwagenzuges ſah drei kleine Jun⸗ Jahren auf ein vermeintlich freies Bahngleis ſpringen, um dies zu überqueren. Obwohl der Führer ſofort bremſte, ging der Zug über das vierjährige Söhnchen des Arbeiters Schwender in Schifferſtadt hin⸗ weg. Das Kind war auf der Stelle tot. Der größere Bruder des getöteten Knaben und das andere Kind blieben unverletzt. Der Pfarrhausbetrüger gefaßt * Speyer, 22. Sept. Der Betrüger, der, wie wir ſeinerzeit kurz berichteten, in den Pfarrhäuſern ſein Unweſen trieb, wurde durch den Erkennungsdienſt in München auf Grund der überſandten Fingerabdrücke als der am 31. Juli 1898 in Klingenmünſter geborene Karl Sch neider feſtgeſtellt. Schneider hatte ſich bei ſeiner Feſtnahme den Namen Friedrich Kendel aus Klingenmünſter zugelegt. Die Gebrüder Kendel aus Klingenmünſter haben mit der Sache gar nichts zu tun. Schneider iſt ſchon oft vorbeſtraft wegen Betrugs, zuletzt mit mehreren Jahren Gefängnis. 1 Brand in Musbach f :: Musbach, 23. Sept. Geſtern abend brannten die Scheu⸗ nen des Winzers Adam Kappner und des Schloſſermeiſters Jakob Baßler bis auf die Grundmauer nieder. Der Feuer⸗ wehr gelang es, die Nachbargebäude zu retten, während die beiden Scheuern ſamt den großen Stroh⸗ und Futtervorräten den Flammen zum Opfer fielen. Die beiden Brandgeſchädig⸗ ten ſind verſichert. Der Brand iſt von mit Streichhöl zern ſpielenden Kindern gelegt worden. Im Hofe hatten am Nachmittag mehrere Jungens Fußball geſpielt. Der Ball war dabei in den Keller gefallen. Einer der größeren Jungen ſtieg in den Keller, um den Ball zu ſuchen. Er leuchtete mit Zünd⸗ hölzern und ließ beim Heraufkommen die Schachtel auf der Kellertreppe liegen. Hier fanden ſie zwei 3½ und 4 Jahre alte Kinder, die damit ein Feuerchen anmachten und ſo den Brand verurſachten. Während der Löſcharbeiten kam auch ein fran⸗ zöſiſcher Oberſt vorbei, der veranlaßte, daß eine Kompanie Soldaten zur Hilfeleiſtung hergeſchickt wurde. Sie brauch⸗ ten jedoch nicht mehr in. zu treten. 4 Grünſtadt, 23. Sept. Kommerzienrat Friedrich Kir⸗ cher vollendet heute in geiſtiger und körperlicher Friſche das 80. Lebensjahr.„ * Vandau, 22. Sept. Samstag vormittag ſchoß ſich in den Fortanlagen der von hier ſtammende und in Neuſtadt be⸗ ſchäftigte Muſiker Lang eine Revolverkugel in die Brut. Er wurde ſchwer verletzt in das Krankenhaus gebracht. 5 f Tageskalender Dienstag, den 24. September Nationaltheater:„Die Räuber“,.30 Uhr. Apollotheater: Die große Peltini⸗Variets⸗Revne,.15 Uhr. Lichtſpiele:! „Dulderin Weib“.— Capitol:„Der König der Bernina Scala:„Qualen der Ehe“.— Gloria:„Kampf um Palaſt⸗ Theater:„Gefangene des Meeres“,— Theater:„Der Krieg im Dunkel“. 5 Seheus würdigkeiten: 8 7 Alhambra:„Melodie der Welt“.— Scha ub ur 82 5 — 9 Paris“, 1 Ufa 5 Kunſthalle: Dienstag bis Sonntag: 10 bis 1 ubr und s bis 5 Ur:- Schloßmuſeum mit den Sonderausſtellungen: 150 Jahre Mannheimer 5 Nationaltheater und Die politiſche Bewegung 1848/49. Geöffnet täglich v. 10—13 und 15—17 Uhr, Sonntags v. 11—17 Uhr durchgehend. Schloßblicherei:—1,—7 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völker⸗ kunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—1 und nachm. von—8 Uhr; Dienstag—5 Uhr: Mittwoch—5 Uhr: Freitag—7 Uhr.„ Planetarium: Beſichtigung.00 Uhr. 5 Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat September 5 Rhein Pegel 17. 1819. 20 21 24 ſMeckar⸗ Pegel 17. 16 1⁰ 20 21 24. Bafel.509.000.2028.28.28 5 N inſen 0,97.88085 0,82 0,88 0,84 Mannheim.30.81.252292, 228 Kehler le.05 2002 01 758 l,00.0e Jaaffeid.80 600 ö 60 ö. 006606, Maxau.73.703,67 3,66 2,28.65 5 N 5 Nonnen, 8“ 88 8 80.30.54 f e Caub.00186 J 82 000.200 00 1 8 185 ſtöln 9840.84.82 0,80 0 28.75 1. Chefredakteur: Kurt Fiſcher a 5 12 5 Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner— Feuilleton: Dr. S. Kan ſer— Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Vermſſchtes: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles übrige: Franz Kircher— Anzeigen und geſchüftliche Mitteilungen; Jakob Fan de „Strahlenburg“ mit rotem Lichte. E e, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Reue Mannbeimer geitung G. m. b. 5. Mannbeim F 6. 2.. Schmeckt, al 8 ob mit bestem Rah Libby's Milch kann Überall wie gewöhnlicher Rahm verwendet werden; sie verleiht allen Speisen wunderbares Aroma und köstlichen Geschmack, ist Dosen eingeschlossen, sodaß absolute Reinheit bequem zu handhaben, ergiebig und billiger als Rahm. Libby's Milch stammt von ostfriesischen Kühen aus dem rühmliehst bekannten Meidegebiet Nordisestdeutschlands. Sorgen Sie dafür, das immer Vorrat an Libby's Mile im Hause ist. Libby's Milch gleich guter Qualität, sterilisiert und in luftdichte und Keimfreiheit gewährleistet ist. 7 Das Etikett mit der Kun im blauen Dreieck bürgt für beste Qualitt 8 i 2 5 Skenliser Bioporier ist reine Kuhmilch, stets von EVaporierte ilch m hergestellt! 8. Seite. Nr. 442 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Der Zuſammenbruch des Hatry-Konzerns Jusgeſamt 130 Mill. I Verluſte Ueber die Gründe des Zuſammenbruchs des Hatry⸗Konzerns iſt bisher noch nichts bekannt geworden. Die Verhaftung des Leiters der Hatry⸗Gruppe ſowie der Konzerndirektoren Daniels, Tabor und Dixon hat in London großes Aufſehen hervorgerufen. Am Samstag fand unter ſtarkem Andrang des Publikums in der Vorunterſuchung die Vernehmung der Angeklagten vor Gericht ſtatt. Die Anklage lautet bekanntlich auf Betrug unter Vorſpiegelung falſcher Tatſachen. Aus dem Tatbeſtand ergab ſich, daß die Angeklagten als Leiter des Auſtin Friars Truſts von der Leitung des Porcheſter Truſts gegen Hinterlegung wertloſer Sicherheiten 209 141 Kſtrl. (gleich rund 4 Mill.) erhalten haben und dieſes Geld dem Hatry⸗ Konzern zuführten. Der Gerichtshof lehnte in Anbetracht der Höhe des Wertobjekts eine Freilaſſung der Angeſchuldigten gegen Kaution ab. Hatry und ſeine Direktoren hatten ſich auf den Rat ihrer An⸗ wälte ſelbſt dem Gericht geſtellt. Eine Reihe hervorragender Treu⸗ handgeſellſchaften iſt mit der Prüfung der Hatry⸗Unternehmungen be⸗ auftragt worden. Die Parent Truſt and Finance Co. gibt bekannt, daß von ihrem Kapital von 4 Mill. Eſtrl. ein erheblicher Teil in Aktien der Hatry⸗Gruppe angelegt iſt. Zu der Hatry⸗Gruppe ge⸗ hören u. a. folgende Geſellſchaften: Wakefield Corp., Drapery Truſt, Aſſoctated Automatic Machine Corp., Corporation and General Securities Etd., Oak Inveſtment Corp., Photomaton Parent Co., Retail Trade Securities. Hatry hatte 1924 bereits einen großen Fehlſchlag erlebt, als die Commercial Corporation of London liqui⸗ dieren mußte, wobei die Rückzahlung von Schulden in Höhe von 750 000 Eſtrl. von ihm übernommen wurde. Damals war es ihm aber binnen kurzer Zeit gelungen, ſich wieder eine führende Stellung in der Inbuſtrie zu ſchaffen und die Schulden in kurzer Zeit abzu⸗ zahlen. Die franzöſiſche Photomaton⸗Geſellſchaft ſoll, wie verlautet, von der engliſchen Geſellſchaft unabhängig und durch die Verluſte nicht beeinträchtigt ſein. Der Finanzfkandal zieht weitere Kreiſe Der Londoner Börſenkrach zieht ktmmer weitere Kreiſe. Es ſtellt ſich heraus, daß einige Kommunalverwaltungen, die durch die Vermittlung des verhafteten Bankiers Hatry Anleihen Die Frankfurter Herbſt⸗Möbelmeſſe Im Zeichen der Debatte um die künftigen Möbelmeſſen Von den Großmärkten der einſtigen Frankfurter Meſſe iſt, abge⸗ ſehen von den kleinern Abteilungen für Haushaltsgegenſtände und Spielwaren, nur die Möbelmeſſe geblteben. Die gleichzeitigen oder faſt gleichzeitigen Möbelmeſſen in Berlin, Köln, Leipzig und Frank⸗ furt haben naturgemäß ſowohl unter den Möbelausſtellern wie unter den beſuchenden Möbeleinzelhändlern eine lebhafte Debatte um die künftigen deutſchen Möbelmeſſen entbrennen laſſen. In Köln iſt es ſogar zur Bildung eines Komitees gekommen, das die Frage ſtubteren ſoll. Entſcheidende Beſchlüſſe ſind fetzt in Frankfurt zu erwarten. Ein Beſchluß des in Frankfurt zu einer Beſprechung zufammengekommenen ſüdweſtdeutſchen Möbeleinzelhandels(Baden, Württemberg uſw.) ſprach ſich, wie verlautet(f. d. Red.: die offtzielle Beſtätigung kommt noch), für die unbedingte Beibehaltung der Frank⸗ furter Möbelmeſſe aus. Zuverläſſigen Verlautbarungen zufolge dürfte die Rationaliſierung der deutſchen Möbelmeſſen nach der Rich⸗ tung erfolgen, daß womöglich je eine Meſſe einmal im Jahr in Leipzig, Köln und Frankfurt ſtattfindet; Beſchlüſſe ſind noch in Frankfurt zu erwarten. Weitergehnde Wünſche nach Wandermeſſen ſcheinen keine Ausſicht zu haben. dieſer größern Der nur aus Intereſſenten beſtehende Beſuch Frankfurter Möbelmeſſe war unter Berückſichtigung der ſchlechten Konjunktur gut. Die geſchäftliche Note war ein burchſchnittliches Mittel. Ganz gut gingen Küchen und Schlafzimmer, Speiſe⸗ und Herrenzimmer ſowie Schleiflackmöbel. Unterſchiedlich waren Polſter⸗ möbel. Befriedigend waren einſchlägige Textilten. * Erneuter Baukkrach in Berlin. Ein Bankzuſammenbruch, durch den viele kleine Leute geſchädigt ſind, hat ſich heute ereignet. Das Bankgeſchäft des Berliner Spar ⸗ und Kreditvereins in der Schicklerſtraße verweigerte ihren um Geld kommenden Einlegern dle Auszahlung der geforderten Beträge mit dem Bemerken, man habe kein Geld flüſſig. Die Nachricht verbreitete ſich naſch und in den Mittagsſtunden batte ſich bereits eine große Menuſchenmenge ange⸗ ſammelt. Schließlich erklärte der Leiter des Geſchäfts klipp und klar, die Firma ſei zufammengebrochen und werde den Konkurs an⸗ ſagen. Es kam zu heftigen Auseinanderſetzungen zwiſchen dem Bankleiter und dem Publikum. Die Erregung des Publikums iſt Untſo größer, als die Bank noch Samstag und auch heute Einlagen angenommen hat. Die Kriminalpolizei wurde von den Vorgängen verſtändigt. * Maximal⸗Produktion auf den Neuanlagen der Norsk Hydro. Die ſeit etwa dpei Monaten in Betrieb befindlichen neuen An⸗ lagen auf Herbya der Norfk Hydro Elektrolytiſk Kvälſtoff.⸗S., die bekanntlich mit der J. G. Farbeninduſtrie eng in Verbindung ſteht, ſind fetzt in vollem Umfang in Betrieb gekommen, ſo daß die Maximal⸗Produktion praktiſch durchgeführt worden iſt. Verkuſtabſchluß bei Michael. Der Abſchluß der Michael In⸗ duſtrie⸗Ach., Berlin,(früher F. Michael Ac. für chemiſche und metal⸗ lurgiſche Induſtrie), der Verwaltungsgeſellſchaft der chemiſch⸗indu⸗ ſtriellen Beteiligungen des Jakob Michael⸗Konzerns weiſt für das am 91. Dezember 1028 beendete Geſchäftsjahr eine weitere Erhöhung des Verluſtvortrages um 1413(338 959)% auf 368 202(364 788)/ aus. Die Bilanz verzeichnet bei 1 Mill.„ Aktienkapital als Hauptaktivg .669954(1 90 44)% Effekten und Beteiligungen und 485 425 1 Debitoren(i. V. 361904/ Bankguthaben und 620 869 Debitoren). Andererſeits betragen Kreditoren 3 289 290(1 250 562) A. aufgenommen hatten, Teile diefer Summen noch nicht erhalten haben. So hat die Stadt Wakefield noch etwa 6 Mill.„zu erhalten, die jetzt vermutlich als Verluſt den lokalen Steuerzahlern zur Laſt fallen werden. Aehnliche Verluſte dürften die Städte Gloceſter und Swindon erlttten haben. Beſonders ſtarke Rückwirkungen hat die Kriſe auf die propinziellen engliſchen Börſen gehabt. Offenbar hat Hatry in den letzten Wochen verſucht, die Kurſe ſeiner Aktien an der Londoner Börſe durch gefixte Kaufauf⸗ träge aus der Provinz zu ſtützen. Infolgedeſſen ſind in Liverpool, Cardiff und anderen Börſenſtädten Maklerfirmen mit teilweiſe ſehr hohen Verpflichtungen ſitzen geblieben, woraus ſich weitere Auswirkungen ergeben. Es ſind bereits einige Inſolvenzen im Zuſammenhang mit der Hatry⸗Kriſe bekanntgegeben worden. Die Aufklärung des Status der Hatry⸗Geſellſchaften ſelbſt hat geſtern durch die Ein ſetzung einer gerichtlichen Ge⸗ ſchäftsaufſicht und die Einleitung eines Liguidations⸗ verfahrens gegen vier ſeiner Geſellſchaften begonnen. Es ſcheint, daß nur bie eigentlichen Finanzfirmen der Gruppe entſcheidend be⸗ troffen worden ſind, während die Handelsfirmen, zu den auch die Photomaton gehört, weniger gelitten haben. An der Börſe werden die Ver luſte jetzt auf insgeſamt 130 Mill.. geſchätzt. Die vorerwähnte Zwangsliquidation wurde angeoronet bet der Corporation and General Securities Ltd. und wurde ebenfalls für die Dak In veſtment Corporation, die Auſtina Friard Truſt Ltd. und die Dundee Truſt Vt d. beantragt. Das in dieſen vier Geſellſchaften eingezahlte Kapital be⸗ ziffert ſich nach vorläufigen Schätzungen auf mehr als 1,5 Mill. Pfd. Sterling. Angeſichts der außerorbentlichen Höhe der inveſtterten Gelder und der großen Zahl der geſchäbigten kleinen Aktionäre glaubt man in Londoner Börſenkreiſen, daß der Zuſammenbruch der Hatry⸗Gruppe im engliſchen Kabinett zur Sprache kommen und eine amtliche Er⸗ klärung vom Handelsminiſter Graham hierüber abgegeben werden wird. „ AG. für Metallinduſtrie vorm. Guſtav Richter in Karlsruhe. — Größere Zuwendung aus Amerikafreigabeguthaben zu erwarten. Die heutige GV. genehmigte einſtimmig die Bilanz für das Ge⸗ ſchäftsjahr 1928/29 und die Verteilung einer Dividende von 10 v. H. wie im Vorfahre. Anſtelle des durch Tod ausgeſchiedenen RA. Dr. J. Rosenfeld, Mannheim, wurde deſſen Sohn, RA. Dr. Franz Roſenfeldd neu in den AR. gewählt. Infolge der bürzlich er⸗ folgten Freigabe des bisher in Amerika beſchlagnahm⸗ ten Vermögens können die Aktionäre im Laufe des Jahres 1930 eine größere Zuwendung erwarten. „Bayeriſche Motoren⸗Werke.— Zum Uebergang eines Aktien⸗ paketes von ca. 600 000% an das Baukenkonſortium. Nach Infor⸗ mationen des B. T. beſtätigt es ſich nun, daß ein Aktienpaket von ca. 600 000% BMW.⸗Aktien von dem Konſortium übernommen worden iſt. Es foll ſich jedoch keinesfalls um erforderlich gewordene Nachſchüſſe für Caſtigliont gehandelt haben, ſondern um den frei⸗ willigen Entſchluß, ſeine Depots bei der Bank für auswärtigen Handel zu liquſdieven, und, wie wir bereits mitteilten, ſein ihm noch verbliebenen BMW.⸗Paket bei der Deutſchen Bank zu zentrali⸗ ſieren. Der Zweck der Operation beſtand für Caſtigliont darin, ſich in ſelner Geſamtpoſitlon liquider zu machen. * Gebr. Unger AG. in Chemnitz.— Dividenbenermäßigung. Der AR. beſchloß, der auf 28. Okt. nach Chemnitz einzuberufenden HV. die Ausſchüttung einer Dividende von 7 v. H. auf die St.⸗A.(i. V. 8 v..) für das abgelaufene Geſchäftsjahr vorzuſchlagen. * Vereinigte Landsberger Pflug⸗ und Münchener Eggenfabriken .⸗G. in München. Die Geſellſchaft ſchließt das am 30. April ds. Is. abgelaufene Geſchäftsjahr nach Abſchreibungen von 37 205% mit einem neuen Verluſt von 30 8 68/(t. V. 285 148%) ab. Im neuen Geſchäftsjahr haben ſich Produktion und Abfatz gehoben. * Böhler Möbelfabrik Ach. in Böhl(Pfalz). Nach Vornahme der ſatzungsgemäßen Abſchreibungen von 17 672 ergibt ſich ein Verluſt von 9380 /, um den ſich der Gewinnvortrag aus dem Vorjahr von 21 240/ auf 11860„ ermäßigt. Ein im Jahre 1927 erworbener Gmbc.⸗Anteil wurde zwecks Stärkung der flüſſigen Mit⸗ tel im Laufe des verfloſſenen Geſchäftsjahres wieder abgeſtoßen. Die mit 93 260/ zu Buch ſtehenden Anlagen ſind mit 62 000„ hypothe⸗ kariſch belaſtet. Den Krebitoren von 132 608/ ſtehen 78 810 Fabri⸗ kativonsvorräte, 33 427/ Warenvorräte und 162 830/ Debitoren gegenüber. An Effekten werden nach 1000% Abſchreibung 6418, ausgewieſen, an bar 821„ von der bei der Danatban k in Lud⸗ wigshafen a. Rh. abgehaltenen v..⸗V. war die Preſſe ausgeſchloſſen; wir wir hören, wurde die.⸗O. genehmigt. * Divibendenrebuktion der Charlottenburger Waſſerwerke? Die Charlottenburger Waſſer⸗ und Induſtriewerke AG., Berlin, hatten infolge der anhaltenden Dürre der Monate Auguſt und September außerordentlich günſtige Reſultate aufzuweiſen. Dagegen wurde das am 30. September ablaufende Geſchäftsjahr dadurch beeinflußt, daß das örtliche Rohrnetz von Schüneberg und Steglitz mit Wirkung vom 1. Oktober 1928 an Berlin überging Da für dieſen Ausfall ein völliger Ausgleich nicht erztelt werden konnte, beſtht die Möglichkeit, daß eine Dividende von nur 7 v. H. gegen 8 v. H. im Vorjahr ver⸗ teilt werden wird. 5 * AG. Schwabenbrän in Düſſelborf. Der Dividendenſatz für das am 30. Sept. zu Ende gehende Geſchäftsfſahr dürfte laut BBC. wieder 16 v. H. betragen. Der Abſatz konnte gegen⸗ über dem Vorfahr nicht unweſentlich erhöht werden. Das Interventions-Konſortium Ueber die Verhandlungen der Banken zur Kursſtützung, über die wir bereits kurz im geſterigen Abendblatt berichteten, wurde nach⸗ ſtehende Mitteilung herausgegeben: Die mehrfach angeregten Maßnahmen zur Verbeſſerung der Bör⸗ ſenverhältniſſe wurden in einer am Montag nachmittag abgehaltenen Sitzung der in der Stempelvereinigung zuſammengeſchloſſenen 12 Banken und Bankfirmen eingehend erörtert. Es herrſchte Ueberein⸗ ſtimmung darltber,„fich dieſer Aufgabe unverzüglich durch praktiſche Arbeit zu unterziehen“. Zu dieſem Zwecke wurde eine Kommiſſion gewählt, die aus den Herren Theodor Frank(Disconto⸗Geſellſchaft), Jakob Goldſchmidt(Danat⸗ bank), Paul Kempner(Mendelsſohn u. Cor.) und Richard Pohl (Hardy u. Co.) beſteht. Dieſe Kommiſſion wird durch Mitglieder der Berliner Bedingungsgemeinſchaft, der Maklergemeinſchaft, ſowie der vereidigten Kursmakler vermehrt werden. Sie wird in gemeinſchaft⸗ licher Beratung Vorſchläge ausarbeiten, die in Fühlungnahme mit den zuſtändigen Organiſationen des Bankgewerbes ſowie den Or⸗ ganen der Börſe und der Regierung zur Durchführung gelangen ſol⸗ len. Im Anſchluß hieran bildeten die 12 Firmen der Stempelver⸗ einigung unter Beteiligung der Bankfirmen Simon⸗Hirſchland, Eſſen, A. Levy, Köln, Sal. Oppenheim jr., Köln und M. M. Warburg u. Co., Hamburg, ein Konſortium, deſſen Aufgabe es iſt, in geeigneter Weiſe an der Börſe durch Interventionen einzugreifen. * Man twolrd über den Erfolg der angekündigten Maßnahmen die immerhin als deutliche SOs⸗Ruſe anzuſehen find— geteilter Mei⸗ nung ſein können. Man darf nicht vergeſſen, daß es ſich bei dem Nie⸗ dergang der Börſe nicht um eine Baiſſeperiode handelt, in der breite 8 1 8 0 Kreiſe des Publikums Verluſte erleiden, denn dieſe haben ſich ſchon ſeit langem der Börſe ferngehalten. Die Kurſe haben aber einen der⸗ artigen Tieſſtand erreicht, daß ſich vielfach gegenüber den Werten, wie ſie von manchen Stellen im Vorjahr in die Bilanz eingeſtellt worden ſind, ein Buchverluſt ergibt. Die Abneigung gegen die Aktien iſt ſchwerlich mit ſpontanen Maßnahmen zu beſeitigen. Wenn wirklich jetzt die Banken intervenieren und dafür Sorge tragen wol⸗ len, daß die Kursſchwankungen auch bei verhältnismäßig kleinen Orders in Zukunft weniger ſcharf werden, dann iſt dies aber immer⸗ hin ein beachtenswerter Anfang. Eine Hilfe, die wirklich helfen kann, wird nur durch Reformen gebracht werden können, die ſich auch auf grundſätzliche Dinge erſtreckt und nicht nur auf Ausflüſſe zeitlicher Nytſtände. Eine Aktion der Banken, die für eine beſſere Zukunft wenigſtens den Weg ebnen will, muß weit ausholen, damit das Publikum ſich wieder für die Aktie erwärmen kann und vor Ent⸗ täuſchungen bewahrt bleibt, die nicht nur in der Ungunſt der wirt⸗ ſchaftlichen Verhältniſſe zu ſuchen ſind. Der Aktionär muß wieder das Gefühl bekommen, daß ein Emiſſionshaus, das einen Namen unter einen Börſeneinführungsproſpekt ſetzt, damit auch eine gewiſſe mora⸗ liſche Garantie für den Charakter des betreffenden Unternehmens übernimmt, und daß der Aktionär nicht Ueberraſchungen ausgeſetzt iſt, wie wir ſie in der letzten Zeit leider etwas zu häufig erlebt haben. Solange das nicht der Fall iſt, wird auch die Börſe mit„außenſtehen⸗ den“ Aktionären zu rechnen haben. Auch eine poſitive Mitarbeit der Banken an der Aktienrechtsreform kann dabet mitwirken. Daß für eine beſondere Nervoſität der Börſe infolge hoher ſpeku⸗ lativer Engagements, die die Urſache von ſchwarzen Tagen ſind, kein kein Anlaß beſteht, wurde ſchon mehrfach betont. Eſchweiler Bergwerksverein Wieber 14 v. H. Dividende Im Ge. 1928/0 erzielte der Eſchweiler Bergwerks verein in Kohlſcheid nach Abſchreibungen von 4,24(i. B. 3,8) Mill.„ einen Reingewinn von 3,30(i. V. 3,31) Mill., aus dem aufgrund des J..⸗Vertrages mit der Arbed eine Dir ti dende von wieder 14 v. H. verteilt wird. Nach dem Geſchäftsbericht erfuhr die Förderung im Berichtsjahr trotz der ſchwierigen Lage im Aachener Gebiet eine Steigerung. So betrug die Nettoförderung an Kohlen lin Mill. To.) 4,07(3,72), die Kokserzeugung 1,01(0,9), die Brikettherſtellung 0,25(0,21), die Roh⸗ eiſenerzeugung 0,04(0,03), die Teererzeugung 0,02(9,02), die Benzol⸗ erzeugung 0,016(0,005), die Ammoniakerzeugung 0,018(0,01). Die Steigerung der Erzeugung ſei hauptſächlich aus der Notwendigkeit heraus vorgenommen worden, durch eine möglichſt weitgehende Aus⸗ nutzung der Anlagen, für die allein 3,85 Mill. inveſtiert worden ſeien, die Rentabilität zu gewährleiſten. Die G. könne jedoch jetzt ſchon mitteilen, daß die Erträgniſſe im laufenden GJ. infolge erheb⸗ lich höhrer Belastung hinter denen des abgelaufenen GI zurückblei⸗ ben würden. * Zahlungsſchwierigkeiten im Mannheimer Mehlgroßhandel. Die Mannheimer Mehlgroßhandlung Daube u. Mayer iſt in Zah⸗ lungsſchwierigkeiten geraten, weil Mitte dieſes Monats ein Wechſel zu Proteſt ging, deſſen Prolvngation erwartet worden war und daß daraufhin ein vor dem Abſchluß ſtehender Bankkredit ſich zerſchlagen hat. Die Verbindlichkeiten ſollen, wie es heißt, 300 000/ betragen und drei Mannheimer Großmühlen ſollen mit Beträgen von etwa 50 000, 60 000 und 16 000 A, eine andere ſüd⸗ deutſche Mühle und einige norddeutſchen Roggenmühlen mit un⸗ bedeutenden Forderungen beteiligt ſein. Die Mannheimer Mühlen ſind für den größten Teil ihrer Forderungen durch Waren und durch eine Ausfallbürgſchaft gedeckt, während ſich der Betrag der unge⸗ deckten Forderungen auf etwa 100 000/ ſtellen durfte. An Aktiven ſollen in der Hauptſache Außenſtände größeren Umfanges vorhanden fein. Genauere Angaben können vorläufig nicht gemacht werden, weil der Status erſt geprüft wird. Wie wir hören, dürften die Verhandlungen mit den Gläubigern in den nächſten Tagen zu Emde geführt werden und man hofft, daß bis dahin dann die Zahlungs⸗ ſchwterigkeiten behoben ſein werden. * Wenig veränderte Großhandelsindexziffer. Die auf den Stich⸗ tag des 18. September berechnete Großhandelsinderziffer des Stati⸗ ſtiſchen Reichsamts iſt mit 188,3 gegenüber der Vorwoche(188,2 nahezu unverändert. für Agrarſtoffe und für Kolonialwaren um je 0,4 v. H. auf 189,2 (182,7) und 131,4(130,9) geſtiegen. Die Inderziffer für induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren war mit 131, unverändert, während die⸗ 1 5 induſtrielle Fertigwaren mit 87,1(157,3) leicht nachgegeben at. Mannheimer Produktenbörſe Die Kurſe verſtehen ſich per 100 Kilo netto waggonfrei Mannheim mit Sack, zahlbar in RM Amtliche Preisnotierungen vom 29. Sept. 1929 Weizen 25—/25,25 Pfälzer Gerſte J 28,.—/4.— 1 Weizenmehl 9 8778/88. „ ausl. 27.25/88,.— Futter⸗Gerſte 18,25/19,25 Weizenmehl 11 35,75/88,.— Roggen 19.75½0.50 Mais a.'ſch.— Roggenmehl 28,.— 82, „ausl.— Biertreber 17,25/ 18,25 Weizenkleie 11.— Hafer inländ. 18,50/19,50 Wieſenhen 11.40/12.50 Leinſaat 46,50 „ ausl. 20.—½1.— Luz.⸗Kleeheu 12,5013,—] Trockenſchnitzel 18 50/14.— Brau⸗Gerſte 21, 50/3,—] Preßſtroh 5, 5,40 Soyaſchrot 20.75/21. dto, ausl.— Geb. Stroh 4,40/5,.— e— Slüdddeutſcher Großmühlenpreis ab Mühle. Meblpreiſe mit Sack. * Obſt⸗ und Gemüſe⸗Großmarkt Weinheim vom 21. September. Anfuhr ſehr ſtark, Nachfrage gut. Erlöſt wudden für je 100 Pfund Birnen—2, Aepfel—15; Zwetſchgen—9; Mirabellen—12; Pfir⸗ ſiche 840; Nüſſe 40-50; Tomaten—5. * Weiſenheimer Obſtmarkt(neuer Markt) vom 29. September. Auf dem heutigen Obſtmarkt wurden bei mäßiger Anfuhr(800 Ztr.) und gutem Abſatz folgende Preiſe verzeichnet: Zwetſchgen—10; Trauben 1820, finiſche-85; Birnen—15; Tomaten 3.—(Alter Markt). Zwetſchgen—10; Birnen 10—18; Aepfel—11; Pfirſiche 10 bis 25, Trauben 1820; Tomaten—4. * Bad Dürkheimer Obſtgroßmarkt vom 23. Sept. Am heutigen Obſtgroßmarkt koſteten: Birnen—18; Aepfel—12; Pfirſiche 828; Tomaten—4; Zwetſchgen—10; Aufuhr 130 Zentner; Abſatz und Nachfrage gut. * Obſtgroßmarkt Weinheim vom 23. Sept. Am heutigen Obſt⸗ großmarkt notierten: Birnen—22; Aepfel—12; Fallobſt—4; Zwetſchgen 6,50—9,20„ pro Zentner; Pfirſiche—30; Nüſſe 40557 Tomaten—4, Anfuhr mäßig, Nachfrage gut * Ergebnis der letzten badiſchen und pfälziſchen Tabakeinſchrei⸗ bungen. In Karlsruhe fand dieſe Woche unter Mitwir⸗ kung der Badiſchen Landwirtſchaftskammer und in Speyer unter der Führung des Bayeriſchen Tabakbau⸗Verbandes je eine Einſchreibung auf Sandgrumpen neuer Ernte ſtatt. Auf beiden Einſchrei⸗ bungen zuſammen gelangten etwa 3000 Zentner zum Angebot, die auch ſämtlich abgenommen wurden. Die angelegten Preiſe bewegten ſich von Mitte der 20 bis Ende der 30/ je Zentner, wozu je nach Qualität die üblichen Zuſchläge odet Abſchläge bis zu 10 v. H. kreten. Käufer waren in Karlsruhe hauptſächlich Fabrikanten, in Speyer der Handel und die Fabrikation. Für alte Tabake zeigte ſich neuerdings wieder einiges Intereſſe, wobei für 10 8er unterbadiſche Tabake n für i 7 für alte pfälziſche Sand⸗ 75—900 un r er 95—1 Zentner angelegt wurden. 8 0 4150 * Vom pfälziſchen Tabakmarkt. Speyer, W. Sept. A i plett im Wittelsbacher Hof der Landesverband baheriſcher daha vereine ſeine erſte Verkaufsſttzung ab. Die Nachfrage war recht l haft. Zum Verkauf ſtanden 1700 Zentner 8 175 dem. und Zigarren⸗Gutgebiet der Pfalz. Die angelieferte Ware konnte 8 Sennen 2 555 1 891 schwankten zwiſchen W und Zeutner. Zum größten Teil wurd zuſchlag bis zu 20 v. H. bezahlt. e Berliner Mekallbörſe 23. 9. Nuß fer Bret 10 . bez. Brief Geld bez. Brief Geld bez. rief[Geld anuar f.I 50 7. Mane—— 1485 25 4725.28 40. 48. 15 2 148,75 47,25.-..25 48, 11—— 148,75 4,—.—.0 48.— ai 148,75 149. 47,50 7,— 49,50 49. Ju e 47.50 475— 50 45 Jun. 140,— 48,55 47.50 47—— 490 48. 8. 149,25 47,50 47,25—.— 49,50 48.— Sia—.— 148.— 49,— 47,.——.— 48.0 36.— 5 er.—.— 147.25 47,2547,—48,.— 47.75 47,25 Sen..—— 15 478 47,—.— 4850 47.50 ez.. 148.— 47,25] 47,.—[—.— 48,80„25 Elektrolytkupfer, prompt, Antimon Regulus Orig. Hütten⸗Aluminium Silber in 1 5 per Eg 69 50.1125 dal. Walz⸗Drahtbarren Gold, Freiverkehr, 10 gr. 29,00—28,20 e 90 v,. Platin, dio. 1 g ᷑ r—10 innſckel, 9899 v. H. Preiſe(ohne Edelmetalle) für 100 Ka Londoner Mekallbörſe Metalle in E pro t dink prompt 24,80, 2485 Silber Unze ſtand. 187/40) fein. Platin Unze 8 lam in. Int Fe do. Ausl. 10570 10b 0 zupfer Kea 7400s 7448 fd, Sener. Je 20e Ancaäſeß 22,50 22,80 2 5 aſſa 74,05 74,15 Zinn Kaſſa 205.5 205,80 Antimon Reg. 52,50 52,28 8 1 onate 75,15 7,55 do. 2 Monate 209,8 209,80 Platin 18.850 18,88 5 ementſpr. 74,88 74,— do. Settlemen 205,5 205,[Wolframerz 85.— 88.— bo ben eee. 89 28 ch. a de Sue, 8 5 de alen 1150 1750 1.— 9. Straits f„2 do. Ausland 0 do ſtrona sh 110,0 110,0] lei prompt 23,55 20.65 1 8 8 3 Erhöhung der Linoleumpreiſe. Infolge der außerordentlich geſtiegenen Linoleumpreiſe erhöhten die Deutſchen Linoleumfabriken ab 16. September ihre Preiſe um ö bis 10 v. H. Frachtenmarkt Duisburg-Ruhrort- 23. September Das Geſchüft war an der heutigen Börſe nicht beſonders rege. Die Fracht blieb mit 2,40& ab hier bezw. ab Kanal einſchl. Schleppen un⸗ veründert. Bergreiſen ſind noch immer vereinzelt am Markt. Die Tagesmiete erfuhr mit 8 Pfg. ab Kanal keine Nenderung. Reiſen für Verladungen berzwärts waren nicht am Markt. Der Bergſchlepplohn notierte unverändert 1,25„ bis 1,50/ nach Mannheim. Der Tal⸗ ſchlepplohn ſchwächte weiter ab und konnte man heute abend mit 15 Pfg. für größere beladene Kühne zurecht kommen. 8 7 Von den Hauptgruppen ſind die Indexziffern — 2 8 8 reg ren eueren Det Wann 5 A nnn Si hee Dienstag, den 24. September 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabeſ 9. Seite. Nr. 442 Das große Sterben im füddeutſchen Pferderennſport In erſchreckendem Maße häufen ſich in den letzten Monaten die Nachrichten von der Einſchränkung oder gar der gänzlichen Einſtellung der Pferderennen auf den Rennplätzen Südweſtdeutſchlands. Wäh⸗ rend vor dem Kriege in der ſüdweſtdeutſchen Ecke ein lebhafter Renn⸗ betrieb herrſchte, der kurze Zeit nach dem Kriege noch einmal zu einem— wie ſich jetzt zeigt— Scheinleben erwachte, ſtellt einer der Rennplätze nach dem anderen nun ſeine Rennen ein oder verringert doch die Zahl ſeiner Renntage derart erheblich, daß ſie einer Einſtel⸗ lung gleichkommt. Der erſte Platz, der nach dem Kriege überhaupt nicht mehr ſeine Pforten öffnete, war der idylliſch gelegene und gern aufgeſuchte Rennplatz in Bad Kreuznach. Das lag an den ver⸗ änderten Zeitverhältniſſen, denn Kreuznach ſtützte ſich in der Haupt⸗ ſache auf die Herrenreiter, auch die Beſetzung veranlaßte hier einen Schlußſtrich. Immerhin iſt Kreuznach ſeit einigen Jahren bemüht, ſeine Anlage wenigſtens zu Turnieren wieder auszunutzen, während man gar nicht auf den Gedanken gekommen zu ſein ſcheint, wieder Rennen aufzunehmen. Der zweite Platz, der ſeinen Betrieb vollſtan⸗ dig einſtellte, war ebenfalls eine Bäderſtadt, nämlich Wies baden. Dies war beſonders bedauerlich, denn die Wiesbadener Rennen wären geeignet geweſen, im deutſchen Rennſport eine bevorzugte Steuung einzunehmen. Als internationaler Treffpunkt hätte Wiesbadeg ein internationales Programm ähnlich Baden⸗Baden aufziehen müſſen, doch begnügte man ſich ſtatt deſſen infolge einer unfähigen Leitung und Hineinſpielens von Privatintereſſen mit einem mittelmäßigen und ſtellenweiſe ſogar kleinlichen Provinzprogramm, ſodaß die inter⸗ nationalen Gäſte dadurch nicht mehr gefeſſelt wurden. Heute iſt der Wiesbadener Rennplatz, einer der ſchönſten Rennplätze Deutſchlands überhaupt, zum Flugplatz geworden, und ſein großer Beſuch entkeef⸗ tet zugleich das Argument, als ob die ungünſtige Verkehrslage an der Einſtellung ſchuld geweſen ſei. Immerhin hatte ſich der ſüddeutſche Rennſport mit dieſen beiden bedaſterlichen Ausfällen ſchon abgeſunden und eine Grundlage bei den anderen Bahnen gefunden, die in regelmäßigem Turnus die ganze Rennſaiſon mit Renntagen überzogen. Frankfurt, Mannheim, München waren die Hauptplätze, wenn man von Baden-Baden abſieht, das infolge ſeiner internationalen Einſtellung für den engeren ſüd⸗ deutſchen Rennbetrieb ja nie in Betracht kam. Dazu kamen eine Neihe immer noch gut dotierter Rennen auf anderen Plätzen, die ihre Rolle ſpielten. Das waren Stuttgart, Regensburg, Achern, Haßloch, Zweibrücken, Freudenſtadt, ſo daß die in Süddeutſchland anſäſſigen Ställe immer gut beſchäftigt waren und Verwendung für ihr Pferde⸗ material hatten. 5 Der erſte Alarmruf in dieſem Jahr kam aus München, das auf ſeine Septemberrennen verzichtete und dieſem Verzicht nun auch den an die Oktoberrennen anſchloß. Die Riemer Rennbahn in München hatte nun zwar ſtets mit Schwierig⸗ keiten zu kämpfen, da das Publikum dort die Trabrennen vorzog, aber es gab immer wieder opferwillige Sportsleute, welche die Re⸗ gelung in die Hand nahmen. Doch ſcheint es nun, als ob es auch die⸗ ſen finanziell zu ſchwer oder zu ausſichtslos geworden ſei, die Rennen in ihrer ganzen Ausdehnung aufrechtzuerhalten. Da in München iu⸗ folge ſeiner günſtigen Trainingsverhältniſſe die meiſten ſüddeutſchen Rennſtälle zu Hauſe waren, hat dieſe Einſtellung faſt der Hälfte des dortigen Betriebs für den ſüddeutſchen Rennſport eine ganz beſonders ſchmerzliche Bedeutung. Als nächſter folgte der Badiſche Rennverein in Mannheim, der in dieſem Jahr auf ſeine Herbſtrennen verzichtete. Mannheim beſitzt einen beſonders rührigen und gut geleiteten Rennverein, der ſicher nicht ohne Grund ſo peſſimiſtiſch geworden iſt. Der Badiſche Rennverein hatte in Vorkriegszeiten nur ein einziges Meeting, näm⸗ lich im Mai, wo die klaſſiſche„Badenia“ das Hauptereignis bildete und die deutſchen Herrenreiter erſten Ranges ſich ein Stelldichein gaben. Nach dem Kriege ſuchte man die Bahn noch weiter auszunutzen und nahm das Septembermeeting hinzu, in dem Gedanken, Anſchluß an das Baden⸗Programm zu gewinnen und die dort weilenden Ställe herüberzuziehen. Das ward nun freilich nicht zur Tatſache, aber trotzdem waren die Rennen immer ſo gut beſchickt, daß der Mangel an Pferden kaum der Grund zu ihrem Aufhören geweſen ſein kann. Die Mannheimer Frühjahrsrennen ſind vielmehr ein Beſtandteil der gro⸗ ßen Mannheimer Maimarktwoche und hatten ſchon deshalb auf ſtar⸗ ken Beſuch zu rechnen. Einen ſolchen äußeren Vorteil beſaßen die Herbſtrennen nicht, die man deshalb ebenſo wie die einmal verſuchs⸗ weiſe eingeführten Sommerrennen wieder verſchwinden ließ. Der bittere Kelch der Rennverringerung war für die ſüddeutſchen Ställe und Rennleute damit noch nicht erſchöpft. Selbſt der älteſte und in ſeinem Programm klaſſiſche Frankfurter Renn⸗Clu b überraſchte die Sportwelt mit der Mitteilung, daß er im Oktober auf zwei Renntage verzichte und von ſeinem urſprünglichen dreitägigen Oktobermeeting nur einen Tag zur Ausſchreibung brächte. Da dieſer Tag in erſter Reihe den klaſſiſchen alten Rennen der Frankfurter Bahn gewidmet iſt, um die ſich nur die beſten Ställe bewerben kön⸗ nen, wird für die kleinen Durchſchnittsrennſtälle auch hier nicht viel übrig bleiben. Der Frankfurter Rennplatz, der in früheren Jahren das Sportleben der Mainmetropole beherrſchte, hat in den letzten Jahren durch das Stadion, das in ſeiner Nähe errichtet wurde und nicht immer auf die Renntermine Rückſicht nehmen kann— ſo fanden zweimal die deutſchen Fußballmeiſterſchaftsſpiele an Renntagen ſtatt — ſehr gelitten, und wenn auch die Großzügigkeit der bekannten Frankfurter Sportmäzene dem Rennplatze immer wieder ſeine Vor⸗ nehmheit erhielt, ſo ſcheint man doch auch hier zwingenden Zeitver⸗ hältniſſen Rechnung tragen zu müſſen. Aber auch die kleineren Plätze mußten ſich beſcheiden Stuttgart, das ſeinem Charakter als Stadt nach eigentlich zu den größeren Plätzen zählen müßte, war vor dem Kriege durch den letzten König von Württemberg, der als Züchter in ſeinem Geſtüt Weil einer der erſten deutſchen Sportleute war, auf den beſten Weg geraten, eine große Bahn zu werden, hatte dann lange ausgeſetzt, war aber vor zwei Jahren wieder eröffnet worden. Wetterpech, ſchlechte Verbin⸗ dungen, die lange Pauſe waren aber ſcheinbar dem Betrieb nicht gün⸗ ſtig, ſodaß auch es in dieſem Jahr die Zahl ſeiner Renntoge wieder beſchränkte. Ein wahres Volksfeſt waren ſtets die Rennen in Achern. Trotz des kleinen Platzes hatte er ſich in fünfzig Jahren den Platz an der Sonne erkämpft und ſeine Rennen waren in Süd⸗ Jetzt hört man, daß der Rennplatz im Jahre vor dem fünfzigſten Jubiläum verkauft wurde und von einer Gärtnereigenoſſenſchaft für ihre Zwecke benutzt werden ſoll. Regensburg, wo die Fürſten von Thurn und Tavis ſich für den Rennbetrieb beſonders einſetzten, läßt ebenfalls ſeine Herbſtrennen ausfallen, ts ſchließt ſich damit der traurigen Verluſt⸗ liſte an, die der ſüddeutſche Rennbetrieb in dieſem Jahre zu verzeich⸗ nen hat. Wenn man nach den Urſachen dieſer Entwicklung forſcht, ſo ſind ſie nicht allzuſchwer zu ergründen. große Publikum bevorzugt heute andere Sportarten; es geht zum Fußball, zu Radrennen, zur Leichtathletik. Man treibt auch ſelbſt mehr Sport, wandert, fährt Rad und Auto und benutzt ſeine freien Tage zur perſönlichen Be gung. Wäre dies der einzige Grund zum Niedergang des Rennſports, ſo läge im allgemeinen Volksintereſſe noch nicht einmal ein Grund vor, dieſe Entwicklung zu bedauern. Aber es iſt doch etwas anders. Der finanzielle Hintergrund der Rennen iſt nämlich das Wetten. Die Wettleidenſchaft aber hat nicht aufgehört, ſie hat im Gegenteil ge⸗ waltig zugenommen, nur mit dem Unterſchied, daß das Wettpublikum mit Vorliebe über franzöſiſche Rennen zu wetten beliebt, was ihm heute durch die Konzeſſionierung der Buchmacher und die hohen deut⸗ ſchen Wettſteuern viel ſchmackhafter erſcheint. Da die Vollblutzucht aber ein wichtiger Beſtaudteil des deutſchen Volksvermögens iſt, Zehntauſende darin ihr Auskommen finden und ſogar die Ausfuhr nach dem Ausland unſere Handelsbilanz aktiv zu geſtalten hilft, iſt der allmähliche Untergang des Rennſports eine wirkliche Gefahr, der die verantwortlichen Stellen entgegenarbeiten ſollten. 8 deutſchland ſehr beliebt geworden. Das Vorläufig ſind die Leidtragenden aber unſere füddeutſchen Reunſtälle Um ſich betätigen zu können, müſſen ſie teure Reiſen ins Rheinland, nach Berlin, Han rg, Breslau, Hannover uſw. unternehmen, ſodaß ſelbſt im Gewinnfalle die Gewinne für Speſen daraufgehen. Die Ge⸗ ſamtſummen, die für ſie in Wegfall kommen, erſetzt ihnen niemand. Unter dieſen Umſtänden wird bald kein Rennſtall mehr in Süd⸗ deutſchland beſtehen können, und die Folge muß ſein, Haß auch die noch übrigen Rennen in Verlegenheit um Pferdematerial kommen. Man bedenke, daß in Süddeutſchland die erſten deutſchen Geſtüte ſich beſinden: Waldfried(Weinberg), Erlenhof(M. FJ. Oppenheimer), Leutſtetten(Sklarek), Nonnenhof(Weber)— ſte alle laſſen ſchon ſetk Jahren ihre Pferde in Berlin trainieren, weel Süddeutſchland kein Feld mehr für ſie iſt. Bald werden aber auch die anderen abwandern Es wäre ſchade für den tradſitionsreichen Rennſport der ſüddeut⸗ ſchen Ecke des deutſchen Rennbetrtebs, der auch ſeine Aufgaben im In⸗ tereſſe der Allgemeinheit zu erfüllen hat! 1 Radrennen in Speyer⸗Dudenhofen Zum letzten Male in dieſem Johre gaben ſich die Fahrer des BDR. und der VDV. auf der wundervoll gelegenen Bahn in Dudenhofen ein Stelldichein. Man muß ſich immer wieder über die ſchöne Bahn wundern. Iſt ſo etwas in Mannheim nicht möglich? 250 Meter⸗Bahnen, wie dieſe in Dudenhofen, verbürgen kampfreiche Rennen und ermöglichen es dem Zuſchauer, jede Phaſe der Kämpfe genau zu verfolgen, das beſte Beiſpiel hierfür iſt wohl die Berliner Rütt⸗Arena, die vielleicht populärſte deutſche Radrennbahn. Wle lange werden wir Mannheimer noch warten mitſſen, bis wir eine ebenfſolche Bahn beſitzen.— Im Mittelpunkt der Veranſtaltung ſtanden die Meiſterſchaften des BD. über 1 und 10 Km. Die kurze Meiſterſchaſt holte ſich Zürker⸗ Dudenhofen vor Haffner⸗Speyer. Im 10 Km.⸗Rennen aber drehte Haffner den Spieß herum und gewann nach ſcharfem Kampf vor Zürker. Im Ausſcheidungs fahren kam es lei⸗ der zu einem ſchweren Sturz, der De nzer⸗ Ludwigshafen für die weiteren Rennen kampfunfähig machte. Hier konnte Möſer⸗Frank⸗ furt einen weiteren Sieg an ſeine Fahnen heften. Den Beſchluß bildete ein 1 Stündenmannſchafts fahren. Das Paar Zürker⸗Möſer konnten das Rennen dank der Spurtfähigkerten Zür⸗ kers gewinnen, den 2. Platz belegten Makle⸗Hönning⸗L'hafen⸗M'heim, von denen erſterer die Schlußwertung gewann. Das freudigſte Poar im Rennen waren Leichert⸗Griebler, die viel zur Belebung beitrugen und ſchließlich auf dem 4. Rang einliefen. Die Ergebniſſe: Meiſterſchaft des BDR. über 1 Km.: Endlauf: 1. Zürker⸗ e 22 7 kte; 4. Rappold⸗Maunheim 1 P. idungsfahren: Endlauf: 1. hafen; 3. Ackermann⸗Mörlheim; 4. Möſer⸗ Frankfurt 128776 Heldger-'hafen. Ho 1 Stunden⸗Mannſchaftsfahren: 1. f 37,5 Km.; 2. Maile⸗Hönning 16.; g. Haffner⸗Rihm 14.; 4. chert⸗Griebler 13.; 5. Dangel⸗Ackermann 12 P. 19055 Tagung des Deutſchen Vob⸗Verbandes Der Deutſche Bob⸗Verband hielt des Berliner Schlittſchuhelubs am Samstag ſeine ordentliche Haupt⸗ verſammlung ab, die aus allen Teilen des Reiches ſtark beſchickt war. Nach Erſtattung des Jahres⸗ und Kaſſenberichtes wurde dem Vorſtand ſchnell Entlaſtung erteilt und die Neuwahlen vorgenommen, die durch die Wiederwahl aller bisherigen Vorſtandsmitglieder ein erfreuliches Bild von der Geſchloſſenheit und Einigkeit innerhalb des Verbandes gab. 1. Vorſitzender iſt alſo wieder Dicke ⸗ Barmen, wart Reinicke Magdeburg. als 2. Sportwart neu hinzugewählt. Ueber die Regelung der Meiſter⸗ auch dieſer Punkt der Tagesordnung ſchnell erledigt war. Juniorenmeiſterſchaften im Zweier- und Fünferbob werden in Win⸗ terberg(Sauerland) ausgetragen. findet in Friedrichsroda ſtatt. Auch über die Austragung der Deut⸗ ſchen Zweier- und Fünfer⸗Meiſterſchaften iſt bereits disponiert und Garmiſch Partenkirchen mit der Durchführung betraut worden. Die „Feſtlegung der genauen Termine wird noch von einer Kommiſſion geregelt. Krummhübel beteiligt ſich der Verband durch Abhaltung von Zweier⸗ und Fünfer⸗Bobrennen. t des SC. Rieſſerſee, Bobabteilung des Akademiſchen Sportvereins Dresden und die Winterſportvereinigung Schierke. lung faßte ferner den Beſchluß, denden Sitzung des Internationalen Bobfleigh⸗ und Toboggſning⸗ Rohrenfeld(Haniel), Weil(Prinzeſſin von Wied), Weſterberg(Opel), N— Vereinigung neu feſtgeſetzten Maße und Spurweiten. ECC. ˙ A Nachruf Am 22. September 1929 verschied nach kurzer Krankheit unser Betriebsleiter Herr Ingenieur Noland Feuerstein 5 Der Entschlafene war uns während seiner Zugehörigkeit 8 zu unserer Firma ein stets treuer und schätzens werter Mit- arbeiter, dem wir ein emendes Andenken bewahren werden 5 Mannheim, den 23. September 1929 Heinrich LAM Aletiengesellsdhalt b CCC 155 2 7 D 1 So Statt besonderer Anzeige Am 20. September verschied nach langer Krankheit mein herzens- guter Mann, Bruder, Schwager und Onkel, Kaufmann Jacob Nassauer im Alter von 48 Jahren MANNHEIM, den 23. September 1929 Im Namen der Hinterbliebenen: Hedvig Nassauer geh. Schröder Im Sinne des Verstorbenen fand die Beerdigunx in aller Stille statt 8 Sc für die gesamte Indu- strie lie fert prompt rucksache fuden fe En Nachlassig geordnetes Hlaar verrat mangelnde Hllege und schacligt den guten Eindruck Ihrer Erocheinung. Regel. mal'ige Anwendung von 27. HKoplwaach- Pulver hilt diesem Mange] ab. Nasch und mülelos werden alle Inreinheften durch den milden Seiſenschaum aus dem Haar entſernt; es wird ochmiegsam, weich und erhält lebendigen Glanz. Willig lügt es zich in jede Form, dlie es auch dauernd behält. Jetrt erat haben Sie virltlich Freude an Ihrem Haar. Beim Kauf achte man genau auf die ges. gesch. und die blau-goldenen Haus farben. 27II-Aopſpaschf gulber ö I Beutel- 30 pfofeſcht fur 2 gründliche Waschungen. * ————— 2 r — S . 5 2 r 8 angriffs⸗ Dudenhofen; 2. Haffner⸗Speyer; 3. Bohrer⸗Speyer; 4. Rappold⸗ Mannheim. Meiſterſchaft des BDR. über 10 Km.: 1. Haffner ⸗ Speyer 85 Zeit: 17:3195; 2. Zürker⸗Dudenhofen 7.; 3. Rihm⸗Speyer in den Räumen 2. 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Sept. 1929 Vorstellung Nr. 20, Miete A, Nr. 3 Die Räuber Schauspiel von Schiller Dramaturgische Einrichtung von Heinz Dietrich Kenter— Bühnenräume: Dr. Eduard Löffler Bühnenmusik: Karl Klauß Technische Einrichtung: Walther Unruh Anfang 19.30 Uhr Ende 22.30 Uhr Personen: Maximilian. regierender Graf von Moor — 91 seine Söhne Amalia von Edelreich Hans Godeck Erich Musil Willy Birgel Elisabeth Stieler Spiogelber Raoul Alster 9 Karl Marx Lidertiner, Bum Krüger BRazmang nachher Hans Simshäuser Fritz Linn Hans Finohr Banditen Josef Renkert des Ernst Langheinz Georg Köhler Georg Köhler Grafen von Moor Nur noch 7 Tage 3½¼ Uhr f Die große Revue Es ist was los! f Morgen 4 Uhr nachmittags 1 Einhelts vorstellung 30 4, M..- Kaffee und Kuchen 30 Pfg. 8307 8 Und dann in den 8807 Irocadero 2d MHannhelẽmer Konzertdirektion Heinz Hoffmeister, R 7. 82 Neu fte abends 8 Uhr, Harmonie, D 2. 6 Erik Jan Hanusscn 10768 Hellsehen, Television Gomboly-Graphologie Neue Experimente! 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Finale aus„Der e in dem Film Offenbarungen aus dem Seelenleben einer Frau. 2. Film Herkules Maler mit Clalre Bommer, Siegfried Arno, flosa Obersteiger“ von C. Zeller. Affang 5 Drucksachen die gesamte Druckerei Dr. Haas 6. m. b.., Mannhelm, E 5, 2 letzte Vorstellung:30 Uhr Indusixle liefert prompt 8 geb. Romactter 4 Ferdimand Pumgs Fina Lem PUngs beehren sich ſbre VFEENHAHLUNG bekennf zu geben NMagdeburg-Mennheim, den 24. September 1929 Fräulein nimmt Heimarbeit an. Angebote unt. V E 7 an die Geſchſt. B4178 I Annahmestellen für Wäscherei zu vergeben. Angeh. unter W 2 52 an die Geſchäftsſtelle. 8807 7 Von der Reise zurück Dr. Med. Alberf Beck Nennershofsfr. II. 10770 8 1 5 Dr. Jordem-Narafſ. Fecherzi fur Orihopàdiie von der Reise zurück. Em 8 4 Ein selfen schönes Programm, 7 Wir verlängern daher bis Mitwoch Rünig der Bernina“ Ernst Lubitsck, Camilla Horn, Johngarmmore Steckbrieflieh verfolgt Clara Bow 72 drohf zu plafzen N Straßenbahn. Während der Zeit des Gleisumbaues am Paradeplatz, vom 23. September bis 3. Ok⸗ tober 1929, fährt die Linie 17 von Neckarau über Tatterſall— Bismarckſtraße— Schlo nach Paradeplatz und ebenſo zurück. Der 58. kehr auf dem Parkring wird durch die 16 geleitete Linie 3 aufrechterhalten. Straßenbahnamt. Intl. Tersffestlehzazen der Stadt Mannheim Bis 6 Uhr Preise:.60,.80,.00 Offnung 1 Uhr- Anfang.30,.30,.30 bichtsnielhaus N Aäller Zlirkusle ben Wie Madame befehlen! Mittwoch letzter Tag! 5 Morgen rab auf ber Freibank Kuhfleiſch. Anfang Nr. 400. 36 2 Zwangsverſteigerung. 5 Mittwoch, den 25. Sept. 1929, nachm. 2 Uh werde ich im hieſigen Pfandlokal Q 6. 2 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: Große Poſten Farben u. Lacke de. 1 Eiskonſervator und 99758 1 1 Eismaſchine, verſchiedener Art. Mannheim, den 23. September 1929. Guggolz, Gerichtsvollzieher. * fue, Neuen süben Max Pfeiffer, Schwetzingerstr 42 u. G 3,0 Wein Lier 15 Pig. 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Dieweigengose n Ravensberg Ein Spiel von tiefem Leid und spätem Glück. 5 greifendsten deutschen Film- J. 30,.10,.40, S. 10 Uhr Treue. —— und er- n Jahre 4 5 7 8 losephlme Baker das farbige Tanzwunder v. Paris Bapitou. 0 Arens der Tropen Dieses Programm bleibt nur 3 Tage auf dem Spielplan. loris-Palast Seckenheimer straße 13 Großartig— wundervoll— ein Kunstwerk ist Der Kampf um Paris; eine filmische Spitzenleistung II. 10750 5 J 1, 18/17 Tel. 31711 Metzgerei— Hammelgroßschlachterei 828 6211 2 Schafhaltung== Ankeeh Aus Herstellung meiner Wurstwarer Unter fachmännischer Leitung im neu er- bauten Fabrikationsraum 10764 fSchmisch u. hygienisch * das UVelinommenste Beslehtigung zu jeder Tageszeit gerne gestattet und erbeten Versuchen Sie: Zum Gemüse: Zum Kartoffelsalat: jeden morgen frisch meine prima I. Bratwurst Pfd..30 Koscherwurst H. Welgwürstchen 95 4 Pfd. .20 Ik. Wiener Würstel Pfd..40 Zum Tee: den pikanten Aufschnitt ½ 45 Pfg. zarten Delikatess-Schinken ½ 70 Pfg. 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