enn enen. Donnerstag, 26. Sepfember 1920 Abend- Ausgabe Nr. 447— 140. Jahrgang Bezugspreiſe: In Mannherm u. Umgebung frei ins Hau⸗ eder dürch die Poſt monatlich R⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei e eee wirtschaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ derung ae ten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe t⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. aupt⸗Nebenſtelle K 1% aſſermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr. 6, chwetzingerſtr. 19/0 u. Meerfeldſtraße ia Telegramm⸗ Adreſſe Generalanzeiger Mannheim. Erſcheim wöchentl. 12 mal. Fernſprecher 24944. 24945. 24951. 24952 u. 24953 Regelmäßige Beilagen: Seſetz u. Necht Mannheimer Henenm! Anzeiger Montag Sport und Spiel Dienstag wechſelnd Aus der Welt der Cechnik Kraftfahrzeug und Verkehr Donnerstag wechſeind Maunheimer Frauenzeitung Aus dem Kinderland Freitag Wandern u. Reiſen Samstog Aus Seit u. Leben Mannheimer Muſikzeitung Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kalonelzelle für Allgem. Anzeigen 0,40. Nelomen 34.-M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. 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Neues vom Film Mittwoch wechſelnd Aus Feld und Garten Wann fallen Anterbadens einengende Landesgrenzen?- Kommunale Arbeitsgemeinſthaften als Kebergangsloſung zum Einheitsſtaat- Anklagen gegen die Reithsbahn Nachdem der Reichsrat auf ſeiner badiſchen Grenzlandreiſe ſich in Konſtanz, Freiburg, Kehl und Karlsruhe durch perſön⸗ lichen Eindruck und in unmittelbarer Erfahrung von den Ausſprache im Schloß Dieſe am Vormittag gewonnenen perſönlichen Eindrücke Grenzlaudnöten Badens unterrichten konnte, eindringlicher wurden dann heute nachmittag im Konferenzſaale des und nachhaltiger, als noch ſo gute ſachverſtändige Reden und Ausführungen es vermögen, kam der Reichsrat heute vor⸗ mittag um.30 Uhr in Mannheim au. Auch hier und gerade Beobachtung von der Bedeutung und der noch immer lebens⸗ kräftigen Oberrheinmetropole überzeugen, wie wir hoffen Schloſſes durch die immerhin nicht ganz zu entbehrenden mündlichen Erläuterungen fachlich fundiert und erweitert. 5 0 Vor einem ausgewählten Kreis von rtr* hier konnte ſich der Reichsrat auf einer Hafenrundfahrt 2 85 0„„ und auf einer Fahrt S f 5— 7 85 5 N f Fah durch die Stadt durch eigene Sorgen und Wünſche des unterbadiſchen Wirtſchaftsbezirkes vorgetragen, badiſchen Städte und Wirtſchaft wurden dem Reichsrat die die zuſammen mit denen Mittelbadens und auch davon, daß die Klagen und Mahnruſe Mannheims in Oberbadens dem Reichsrat einen geſchloſſenen Abriß der badi⸗ den letzten Jahren durchaus begründet waren und ebenſo ſchen Wirtſchaftsſtruktur vermittelten und ihm die Baſis für schnelle wie gründliche Reformen auf die eine oder andere 1 durch das Reich erforderlich ſind. die dringend notwendigen Förberungsbeſchlüſſe gegeben haben werden. Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich benutzte die Gelegenheit, um ſich grundſätzlich zur Frage der Reichsreform zu äußern. Bei einer dreijährigen amtlichen Tätigkeit in Schleswig⸗Holſtein war es ihm, einem Süddeutſchen, ſelbſt erſt zum Bewußtſein gekommen, wie wenig wir die geopolttiſchen und ſtrukturellen Verſchieden⸗ heiten der einzelnen Teile unſeres Vaterlandes eigentlich kennen. Die Eigenart, die beſondere Lage und die beſonderen Bedürfniſſe dieſes Landſtrichs Ihnen zu zeigen, wird die Hauptaufgabe und der Hauptwert dieſer Stunde ſein. Ausgehend von der geographiſchen Lage von Mannheim und Ludwigshafen, am Rhein und an der Neckarmündung, die er noch immer als geographiſch be⸗ ſonders günſtig bezeichnet, wies er darauf hin, daß die Schwächung, die die Aktionskraft dieſer beiden Stäbte durch die Abtrennung von Elſaß⸗Lothringen und die fran⸗ zööſiſche Zollpolitik im Saargebtet erfahren hat, durch eine in nerpolitiſche Bereinigung ausgeglichen werden müſſe. Mannheim und Ludwigshafen wäre geholfen, wenn über⸗ alterte Landesgrenzen fallen würden, die ſich für die Ent⸗ wicklung eines durch ſolche Geguer gehemmten Handels⸗ und Induſtrie zentrums ſtets als nachteilig erwieſen haben. Es liegt hier am Nordzipfel Badens kein geringeres Problem vor als bei Hamburg Altona oder im Rhein⸗Maingebiet. Der Einheitsſtaat, dem die „Verwaltungsleiter der deutſchen Großſtadtgemeinden nun einmal anhängen und zwar nicht vornehmlich aus politiſchen, ſondern aus wirtschaftlichen Gründen, würde die⸗ ſem Gebiete mühelos manches bringen, was es dringend be⸗ nötigt: Gleiche Steuergrundlagen, eine Hafengemeinſchaft Mannheim⸗Ludwigshafen, eine Gemeinſchaft der Straßen⸗ und Vorortbahnen, vor allem aber eine ſtärkere Geltung und Kräftezuſammenfaſſung. Dr. Heimerich nahm Bezug auf die jüngſten Leiſtungen Preußens auf dieſem Gebiet, den Staatsvertrag mit Hamburg über die Hafengemeinſchaft und die kommunale Neugliederung im Weſten und ſchlug vor, ähnliche Uebergangslöſungen auch in der ſüd⸗ weſtdeutſchen Länderecke zu ſuchen, um dadurch die Reichsreform weiter vorwärts zu treiben. Er fordert darum die Bildung zwiſchengemeindlicher Ar⸗ beitsgemeinſchaften als Körperſchaften des öffent⸗ lichen Rechts zum Zwecke der Zuſammenarbeit auf beſtimm⸗ ten Verwaltungsgebieten und die offizielle Anerkennung dieſer Arbeitsgemeinſchaften durch die beteiligten Länder und ſchlug die Bildung einer ſolchen Arbeitsgemeinſchaft zwiſchen den Städten Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg vor. Sollten ſich die Länder zu einem ſolchen notwendigen Fortſchritt nicht verſtehen, ſo wäre ernſtlich daran zu denken, 1 daß das Reich die Bildung von Reichswirtſchafts⸗ verbänden zuläßt, die trotz ihrer Verteilung über meh⸗ rere Länder zur Erfüllung beſtimmter wiriſchaftlicher Ver⸗ waltungszwecke zugelaſſen werden. Dr. Heimerich betonte ausdrücklich, daß gerade durch die Schaffung derartiger ge⸗ ſchloſſener Wirtſchaftszentren in allen Teilen des Reichs eine Verödung der Provinz und einem mechaniſchen Zentralismus entgegengewirkt werden könnte. Aus der Reihe von Spezialwünſchen Mannheims griff Dr. Heimerich als beſonders bedeutungsvoll die Frage der Schaffung einer neuen Rheinbrücke zwiſchen Mannheim und Ludwigshafen heraus. Er führte aus, daß man in Mannheim und Ludwigshafen aus leicht begreiflichen Gründen geſchwiegen habe, als bei der Botſchaf⸗ terkonferenz die Genehmigung von drei Rheinbrücken auf einmal beantragt wurde, obwohl es keinem Zweifel unter⸗ liegen konnte, daß es taktiſch richtiger geweſen wäre, zunächſt nur eine Brücke zu beantragen, und zwar die, die aus wirt⸗ ſchaftlichen und verkehrspolitiſchen Gründen am dringendſten benötigt wird. Wenn nunmehr nach der Genehmigung der drei Brücken durch die Botſchafterkonferenz der Bau⸗ beginn erneut verzögert würde, weil die finan⸗ ziellen Mittel für alle drei Brücken auf einmal nicht aufgebracht werden können, ſo müßten Mannheim und Ludwigshafen dagegen ſchärfſten Proteſt einlegen. Die Brücken bei Speyer und Maxau ſollen erſt Verkehr erſchließen, während in Mannheim ein Verkehrs⸗ notſtand ſchwerſter Art vorliegt. Faſt jede Woche wird ber Verkehr zwiſchen den beiden Städten durch Störungen auf der Brücke für 30—40 Minuten völlig lahmgelegt, ſo daß eine neue Brücke an dieſer Stelle auch dann geſchaffen werden muß, wenn die beiden anderen Brücken aus finanziellen Gründen nicht gleichzeitig in Angriff genommen werden kön⸗ nen. Dr. Heimerich ging dann auf eine Reihe weiterer drin⸗ gender Verkehrswünſche Mannheims ein: Die Elektri⸗ fizterung der Rheintalbahn von Frankfurt nach Baſel, die Inangriffnahme der Autoſtraße Hamburg Baſel, insbeſondere ihrer erſten Teilſtrecke zwiſchen Mannheim und Heidelberg, der nur noch das Fehlen der Genehmigung zur Gebührenerhebung entgegenſteht, die Möglichkeit zur Auf⸗ nahme einer Anleihe für die Elektriftzierung der Strecken der Oberrheiniſchen Eiſenbahngeſellſchaft und die Beſeitigung des Widerſtandes, den die Reichsbahn gegen den Aus bau des Mannheimer Vorortbahnnetzes leiſtet. Der Oberbürgermetſter ſchloß mit dem Wunſche, daß eine Geſundung der wirtſchaftlichen und ſozialen Verhältniſſe im ganzen Reich auch eine Beſſerung der Lage im ſüdweſtdeut⸗ ſchen Wirtſchaftsbezirk bringen möge. Nunmehr ergriff Handelskammerpräſident Richard Lenel das Wort. Er führte aus, daß die größte Induſtrie⸗ und Handelsſtadt des Landes, die ſüdweſtdeutſche Handels⸗ und Induſtriemetropole, die wir auch heute noch ſind, durch die Kriegs⸗ und Nachkriegsereigniſſe betonders hart betroffen wurde, bedarf wohl keiner eingehenden Begründung. Er ver⸗ wies darauf, wie ſehr durch dieſe Beſchneidung u nd Verkürzung der von der Natur gegebenen A bſatz⸗ gobtete des unterbadiſchen Wirtſchaftsbezirkes, wie unter dem Druck dieſer Verhältniſſe unſere In duſtrie und mehr noch als dieſe unſer Handel ſchwer gelitten. Unſer Getreidehandel, vor dem Krieg der größte Importeur Deutſchlands für ausländiſches Getreide, iſt auf einen Bruch⸗ teil zurückgegangen, unſer Tabak-, Hopfen⸗ Kolonialwaren⸗, Holz⸗, Schuh⸗ und Weinhandel ſind gewaltig eingeſchrumpft, Unſere Zigarreninduſtrie, bedeutſame Teile der für uns o wichtigen Maſchineninduſtrie ſind, an ihrer Vorkriegsbedeu⸗ tung gemeſſen, ganz außerordentlich zurückgegangen. Viele Betriebe mußten eingeſtellt werden, kein ein⸗ ziger von größerer Bedeutung iſt uns zuge⸗ wachſen. Im ganzen iſt in jährlich zunehmendem Maße eine Konzentrierung der Leitung von Geſchäften und Kon⸗ zernen in Berlin feſtzuſtellen, eine Tatſache, die weder dem Intereſſe der Länder noch dem der Unteruhmer, Angeſtellten und Arbeiter entſpricht. Zum Beweis, wie ſehr wir geſchädigt ſind, führte Prä⸗ ſident Lenel einige wenige Zahlen an. Er verwies auf die Zahl der Erwerbsloſen, die in Mannheim allein lange Zeit größer war als in ganz Württemberg. Der Firmenſtand hat ſich von 1. Januar 1925 bis Mitte 1929 von 4807 auf 3948 vermindert, das ſind ca. 18 v. H. Das Betriebsvermögen der im Handelsregiſter eingetra⸗ genen Firmen des Handelskammerbezirks Mannheim iſt von RM. 623 000 000 in 1914 auf 356 000 000 RM. in 1927 geſunken. Der Anteil des badiſchen Aktienkapitals am ge⸗ ſamtdeutſchen Aktienkapital iſt von 3,6 v. H. in 1910 auf 2 v. H. in 1929 geſunken, obwohl der Bevölkerungsanteil Badens von 3,4 auf 3,7 v. H. im gleichen Zeitraum ge⸗ ſtiegen iſt. Juſion zwiſchen Deutſcher Bank und Distontogeſellſchaſt Ausführlicher Bericht über dieſen ſenſationellen Vorgang befindet ſich 5 auf f eite Dieſe wenigen Ziffern zeigen einwandfrei den empfind⸗ lichen Rückgang und die damit in Zuſammenhang ſtehende Notlage der badiſchen und Mannheimer Wirtſchaft. Was wir erwarten und vertrauensvoll der beſonderen Beachtung des Reichsrats empfehlen, ſind Maßnahmen, die die polt⸗ tiſchs und finanzielle Lage des Reiches auch heute ge⸗ ſtattet. Schleunigſte Verbeſſerung und Abſchluß der Ver⸗ handlungen über den kleinen Grenzverkehr mit Frankreich, baldige Inangriffnahme der Rheinregulie⸗ rung bis Baſel, Herbeiziehung badiſcher Wirtſchaftler bei den Verhandlungen über die ueberführung des Saar⸗ gebietes in die deutſche Verwaltungshoheit und vor allem, nachdem ja die Pariſer Verhandlungen die Möglichkett endlich gegeben haben, die unverzügliche Erſtellung der Rheinbrücke Mannheim Ludwigshafen, dis einem geradezu unerträglichen, von Tag zu Tag größere Ge⸗ fahren in ſich ſchließenden Zuſtand ein Ende machen muß, da die einzig vorhandene, vor 60 Jahren erbaute Rheinbrücke den Verkehr nicht entfernt mehr bewältigen kann. Ein wei⸗ terer Wunſch iſt der nach Elektrifizierung der Reichseiſenbahn von Frankfurt a.., Man n⸗ heim, Karlsruhe, Offenburg, Freiburg, Baſel, ſobald es die finanzielle Lage irgend geſtattet. Wir haben die Zuverſicht, daß wir, geſtützt auch auf die Gunſt unſerer Lage am immer ſchiffbaren Rheinſtrom, in zlelbewußter Arbeit und ausdauerndem Kampf das uns zu⸗ rückerobern werden, was ein grauſames Schickſal uns vorübergehend entriſſen hat. Vorausſetzung dazu iſt allerdings, daß man uns ruhig arbeiten läßt, daß man nicht gewaltſam die Standortsbedingungen zerſtört, auf denen wir das ſtolze, mächtige Gebäude aufgerichtet haben, das wir Ihnen heute morgen zum größten Teile zeigen durften. Vorausſetzung iſt, daß nicht ein Monopolbetrie h des Reiches ſich anmaßt, das Schickſal unſeres Landes und unſerer Stadt nach eigenem Gutdünken zu beſtimmen und zu gefährden, ja zu einem großen Teil zu vernichten. Der Redner kam nun zu dem langen und traurigen Kapitel vom immer währenden, ungleichen Kampf des Landes Baden und der Mannheimer Wirtſchaft mit der Deutſchen Reichs⸗ bahn. Wir verlangen keine Aenderung des Staffel⸗ tarifſyſtems, wenn wir es auch für die deutſche Wirt⸗ ſchaft und die Reichsbahn gleichermaßen für falſch hälten. Wir finden uns mit dem Staffeltarif ab. Wogegen wir uns aber mit allem nur möglichen Nachdruck wehren, iſt, daß die Deutſche Reichsbahn unter dem Vorgeben, die deutſche Ge⸗ ſamtwirtſchaft zu beleben, einen unausgeſetzten Kleinkrieg gegen die Rheinſchiffahrt führt und zielbewußt, Stück für Stück, Jahr für Jahr, Monat für Monat, ja man kann bald ſagen Tag für Tag, ihr ein Gut nach dem anderen entreißt, Präſtdent Lenel ging des Näheren auf die Entwicklung der Rheinſchiffahrt und des Mannheimer Hafenverkehrs ein, wies Fehler in der Berech⸗ nung der Reichsbahn nach und beleuchtete eingehend die Ur⸗ ſache des kataſtrophalen Rückgangs des Um⸗ ſchlags der Oberrheinhäfen, während gleichzeitig die Eiſenbahn eine geradezu ungeahnte Zunahme des Ver⸗ 5 kehrs zu verzeichnen hat. Als Ergebnis ſeiner Betrachtung forderte er wie ſchon immer eine Verbilligung des Nahverkehrs. Was wir nicht verſtehen, iſt, daß die See⸗ häfen ganz einſeitig der Gunſt der Reichs bahnverwaltung teilhaftig werden, während die deutſchen Rheinhäfen das Aſchenbrödel der Reichsbahn ſind. Präſtdent Lenel gab einen inſtruktiven vergleichenden Ueberblick über die unmöglichen Sätze der Seehäfen⸗, Ausnahme⸗ und Einfuhrtarife und er⸗ härtete die Darlegungen der Mannheimer Denkſchrift über die Ueberfremdung der Rheinſchiffahrt. 5 Wir müſſen die Forderung erheben, daß, wenn es im In⸗ tereſſe des deutſchen Ausfuhrhandels geboten erſcheint, ihm durch Verbilligung der Außenhandelsfrachten Erleichterungen zu verſchaffen, die Verbilligung des Transportweges nicht einſeitig durch Ermäßigung der Tarife nach und von Ham⸗ burg und Bremen erreicht wird, ſondern daß auch die deu k⸗ 1 2. Seite. Nr. 447 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 26. September 1928 ſchen Rheinhäfen gung erhalten. Wir werden nicht müde werden, zu betonen, daß auch die Städte am Rhein deutſche Städte ſind, von deutſchen Un⸗ ternehmern und deutſchen Arbeitern beſiedelt, mit groß⸗ artigen Umſchlagseinrichtungen, aus deutſchem Gelde er⸗ ſtellt, und daß das Deutſche Reich, die dentſche Regierung nicht zulaſſen darf, daß der Wille der Deutſchen Reichs⸗ bahn ſich dahin auswirkt, daß Menſchen, Städte und Ein⸗ richtungen in bdieſem Teile Deutſchlands verkümmern. Ein dritter Grund, den die Reichsbahn für ihr Verhalten ins Treffen führt, iſt die Wettbewerbspolitik und die kaufmänniſche Geſchäftsführung, die ihr zur eine billige Berückſichti⸗ Pflicht gemacht wurde. Als deutſche Kaufleute wiſſen wir dieſe Geſichtspunkte gewiß zu ſchätzen. Aber wieder müſſen wir fra⸗ gen, warum werden die deutſchen Rheinhäfen bei dieſem Wett⸗ bemerbsverkehr ganz außer acht gelaſſen? Auch hier belegte Präſtdent Lenel ſeine. Ausführungen mit durchſchlagenden Vergleichsbeweiſen, auf die hier aus Raummangel leider nicht näher eingegangen werden kann, auf die wir aber zu gegebe⸗ ner Zeit wieder zurückkommen werden. Präſident künnte die Liſte der un verſtändlichen Wettbewerbs⸗ tarife, unverſtändlich deshalb, weil ſie den Zweck der Kon⸗ kurrenzierung der Auslandsbahnen ganz ohne Berückſichti⸗ gung der Möglichkeit erſtreben, die notwendige billigſte Preis⸗ ſtellung durch Verkürzung der deutſchen Eiſenbahnſtrecke ver⸗ mittelſt Einſchaltung der Rheinſchiffahrt endlos vergrößern, aber die gegebenen Beiſpiele genügten vollauf. Er verwies aber noch auf die troſtloſe, auch großenteils durch die Tarif⸗ politik der Reichsbahn bedingte Lage der badiſchen Holzwirt⸗ ſchaft. Auch bei der Holzinduſtrie wirken ſich die Staffel⸗ tarife für Baden ſehr unglücklich aus, auch dieſe Induſtrie for⸗ dert billigere Nahtarife oder zwecks Bekämpfung des auslän⸗ diſchen Wettbewerbs entſprechende Ausnahmetarife. Die bil⸗ ligen Durchfuhrtarife ſchädigen aber nicht nur die badiſche Holzinduſtrie, ſondern vor allem den größten Walbdbeſitzer unſeres Landes, den badiſchen Staat, da ſie die Preisbildung auf dem heimiſchen Markt ungünſtig beeinfluſſen. Wir würdigen das Beſtreben der Reichsbahn, ſich nicht von den Auslandsbahnen aus dem Felde ſchlagen zu laſſen, aber wir proteſtieren dagegen, daß dies gänzlich unter Ver⸗ letzung der Intereſſen der Oberrheinhüfen und zu Tarif⸗ ſätzen geſchieht, die auf unnötig weiten Strecken der Reichs⸗ bahn zum mindeſten keinen Nutzen mehr laſſen und der notleidenden Rheinſchiffahrt das ihr zukommende und not⸗ wendige Aliment entzieht. Aus der immer neu gemachten Erfahrung, daß die badiſchen Bebdürfniſſe ſeitens der Reichseiſenbahn verwaltung häufig nicht richtig erkannt und nach Gebühr gewertet werden, ent⸗ ſpringt unſer dringender Wunſch, daß Baden einen Sitz an ch im Verwaltungsrat der Reichseiſenbahn erhält. Wir ſind Deutſche und bereit, die Laſten zu tragen und mittragen zu helfen, die das Schickſal Deutſchland aufgebürdet hat, wir erwarten weder Zuſchüſſe, noch Sonderbehandlung, noch Vorzugsſtellung, aber wir müſſen uns mit ber größten Schärfe gegen die unterſchledliche Behandlung wehren, die wir im Vergleich zu den Nordſeehäfen und den Oſtländern erdul⸗ den, und die in fortſchreitendem Maße unſere Exiſtenzbedin⸗ gungen aushöhlt, Gehtes ſo weiter, ſo muß in ab⸗ ehbarer Zeit die deutſche Rheinſchiffahrt zum Erliegen kommen und dadurch der deutſchen Wirtſchaft ein unermeßlicher und unerſetz⸗ barer Schaden entſtehen. 5 „Der einzige Erfolg unſerer bisherigen Beſchwerden waren einige Beruhigungspillen in Form einiger we⸗ nigen Ausnahmetarife, die wir natürlich dankbar entgegen⸗ nahmen, die aber die ernſte Lage der MRheinſchiffahrt nicht grundlegend ändern konnten. Wir erwarten von dem heutigen Beſuch des Reichsrats, daß er ſich der Belange der Oberrhein⸗ häfen mit größtem Nachdruck annimmt. Die Rhein ch if f⸗ fahrt iſt das Rückgrat der babiſchen Wirtſchaft; ohne eine Geſundung der Rheinſchiffahrt iſt in Wiederaufſtieg unſerer heimiſchen Wirt⸗ ſchaft undenkar, Wir brauchen zum Ausgleich der ver⸗ derblichen Tarifpolitik der Deutſchen Reichsbahn 1. Waſſerumſchlagstarife, 2. Unterlaſſung von Maßnaßmen, die Güter vom Rhein abziehen, 8. Einbeziehung des Rheinwegs in die Wettbewerbspolitik der Reichsbahn. Eine Maßnahme, die ſich für Mannheim ſehr günſtig fühlbar machen wird, wäre die Vertiefung des Rheinbettes von St. Goar bis Mannheim, die zur Zeit Gegenſtand eingehender Unterſuchungen iſt. Die uns völlig unbegreifliche, Mannheim feindliche Ein⸗ ſtellung der Reichsbahn, beweiſt auch eine Erfahrung aus jüngſter Zeit, wo das Geſuch Mannheims um eine Verlän⸗ gerung der Straßenbahn von Rheinau nach Schwetzingen rundweg abgelehnt wurde, weil die Eiſenbahn einen ausreichenden Verkehr gewährleiſte. Die Reichsbahn maßt ſich alſo ein zutreffenderes Urteil an als Verwaltung und Parlament der Stadt, die doch gewiß bei der heutigen Lage nicht leichtfertig zu Millionenausgaben ihre Zuſtimmung geben werden. Dis anderen Sorgen und Beſchwerden, wie das Uebermaß der ſteuerlichen und ſozialen Laſten haben wir mit der ganzen deutſchen Wirtſchaft gemein. Ihnen kann und wird nur abge⸗ holfen werden, wenn eine Erleichterung für ganz Deutſchland geſchaffen wird. Auch bei uns iſt die Kapitalnot unge⸗ heuer groß, beſonders die der mittleren und kleineren Be⸗ trieb, auch wir ſehen die Zeit herbei, wo es aufgrund des Noungplaus endlich möglich ſein wird, durch Senkung der Steuern die ſo bitter nötige Kapitalbildung zu för⸗ dern. Auch die Arbeiten und die Inangriffnahme der Ver⸗ waltungs reform erheiſcht unſere wache Aufmerkſamkeit. Am äußerſten Ende unſeres Landes gelegen, von zwei anderen deutſchen Ländern in unſeren Gemarkungen eingegrenzt, empfindet die hieſige Wirtſchaft höchſt nachteilig die große Verſchiedenheit der ſtaatlichen Steuer⸗ und Gebührenſätze. Auch die Förderung des Vorortsver⸗ kehrs wird durch die innerdeutſche Grenzziehung, ſo wie die Verwaltungsbefugniſſe heute liegen, unglaublich erſchwert. Unterbaden bildet mit der linksrheiniſchen Pfalz ein Wirtſchafts⸗ und Intereſſengebiet. Die Aufſchließung und Erleichterung der Verkehrsbeziehungen dieſes Bezirks wind durch die nahe Staatengrenge ungemein erſchwert, ja man kann ſagen, daß in neuerer Zeit gegen früher, wo wir im elektriſchen Zug-, Licht⸗, und Kraftverkehr mit unſeren pfälziſchen Brüdern gemeinſame oder untereinander ver⸗ bündete Einrichtungen ins Leben gerufen haben, wir eine rückſchrittliche Einſtel lung gewahren müſſen. Hier können uns nur Zweckverbände helſen, die an Landesgrenzen nicht halt machen dürfen. Präſident Denel ſchloß ſeine mit großer Aufmerkſamkeit gufgenommenen Darlegungen, daß wir, wenn wir auch viel 1 Lenel verloren haben, wenn auch die nächſte Zukunft noch ſo bedroh⸗ lich erſcheint, uns den Glauben an eine beſſere Zu⸗ kunft, die Zuverſicht an Deutſchlands Wiederaufſtieg nicht rauben laſſen. Wenn man uns die Möglichkeit ſchafft, die Gunſt unſerer geographiſchen Lage zu nutzen, wen man uns in den Stand ſetzt, die Standortsbedingungen unſeres Wirt⸗ ſchaftsbezirks nicht nur zu unſeren Gunſten, ſondern zum Beſten der deutſchen Geſamtwirtſchaft richtig auszu⸗ ſchöpfen, dann werden wir in zielſicherem, zühem Kampfe das, was wir eingebüßt haben, uns zurückerobern. Stadtveroroneter Ernſt Kraft betrachtete die Wirtſchaftslage und damit das fortgeſetzt ſteigende Elend im Mannheimer und Pfälzer Wirtſchafts⸗ gebiet vom Standpunkte ſeiner auf Erwerb angewie⸗ ſenen Bevölkerung aus. Als Vertreter der Mann⸗ heimer Arbeiter⸗, Angeſtellten⸗ und Beamtenſchaft ſtellte er eingangs feſt, daß bei guter Konfunktur in dem etwas über 2 Millionen Einwohner zählenden Baden etwa 7090000 Perſonen in gewerblichen und indbuſtriellen Betrieben beſchäftigt waren, davon in der In duſtriemetro⸗ pole Mannheim(nachweislich des Jahres 1925) rund 134 000 Perſonen bei 247 000 Einwohnern, dies ſind 54 v. H. der Einwohnerſchaft. Das Wirtſchaftsgebiet Manu n⸗ heim umfaßt in einem Umkreis von 20 Km. ein Drit⸗ tel des badiſchen Volkes und hiervon ſuchten bereits im Jahre 1925 von der arbeitenden Bevölkerung 12¹ 545 Perſonen ihren Erwerb in Mannheim. Im Jahre 1910 bereits kamen in die, der Gewerbeaufſicht unterſtellten Betriebe Mannheims täglich über 12000(12415) Arbeiter und Angeſtellte von auswärts, davon 4252 aus linksrheiniſchen, 2870 aus heſſiſchen Gemeinden, ſonach bereits vor 20 Jahren mehr als die Hälfte auswärtiger Arbeiter von außerhalb der Landesgrenzen— außerdem dürften zur Zeit von Mannheim etwa 1000 Arbeiter und 600 Angeſtellte in der J. G. Farbeninduſtrie Ludwigshafen beſchäftigt ſein. Stadt⸗ verordneter Kraft verbreitete ſich dann näher über die deutſche Wirtſchaftsentwicklung, die Auswirkungen der Rationaliſte⸗ rungen und des Youngplanes von ſeinem Standpunkte aus und betrachtete die Notlage des hieſigen Wirtſchaftsgebietes wie die der deutſchen Wirtſchaft insgeſamt vornehmlich unter dem Geſichtspunkt der ſozialen Frage. Daß er dabei zu einem guten Teil von den in Frage ſtehenden Problemen weit ab⸗ ſchweifte und oft Zuſammenhänge feſtſtellte, die wir nicht ſehen können, iſt von der grundſätzlichen Einſtellung aus erklärlich und im übrigen Anſichtsſache. Berlin, 26. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Veröffentlichungen über die Verhandlungen deutſchnationaler Perſönlichkeiten mit dem franzöſiſchen Abgeordneten Reynauld haben natürlich auch das Intereſſe der aus ländiſchen Diplo⸗ maten erregt. So hat die Sowfjetbotſchaft zunächſt auf inoffiziellem Wege anfragen laſſen, was es mit dieſen Beſprechungen, von denen bekanntlich behauptet wurde, daß ſte ſich gegen Sowietrußlanbd richteten, auf ſich habe. Soweit wir unterrichtet ſind, iſt vom Auswärtigen Amt die Anfrage dahin beantwortet worden, daß es ſich um Ver⸗ handlungen von privaten Perſonen handle, die ohne Wiſſen und Willen der deutſchen Regie⸗ rung geführt worden ſeien. Das hätte die Moskauer Regierung natürlich bereits aus den verſchiedenen Erklärungen entnehmen können, die vom Auswärtigen Amt in dieſer Angelegenheit veröffentlicht wur⸗ 8 London, 26. Sept.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die engliſche Preſſe hat bisher von den Enthüllungen über die außenpolitiſchen Abenteuer deutſchnationaler Politiker ſo gut wie gar keine Kenntnis genommen. In Londoner Journaliſtenkreiſen wird erklärt, daß die Pläne der deutſch⸗ nattonalen Herren, wie ſie aus den neuerlichen Veröffent⸗ lichungen ſichtbar geworden ſind, ſo phantaſtiſch ſeien, daß die ganze Angelegenheit in England nicht ernſt g e⸗ n ommen werden könne. Angeſichts der allgemeinen Un⸗ luſt, über die Angelegenheit überhaupt zu ſprechen oder zu ſchreiben, iſt der falſche Eindruck entſtanden, daß die Ent⸗ hüllungen, ſoweit ſie die Londoner Beſprechungen der deutſch⸗ nationalen Herren betreffen, nicht der Wahrheit entſprechen. Demgegenüber läßt ſich nach eingehenden Erkundigungen feſtſtellen, daß Beſprechungen zwiſchen deutſchen und engliſchen Rechtsradikalen in den letzten Jahren tatſächlich wieder⸗ holt ſtattgefunden haben. Ein Zentrum ſolcher Zuſammenkünfte war der Kreis von ruſſiſchen Emigranten in Londyn, der unter der vorwiegend konſervativen Regſerung zu erheblichem Einfluß gelangt war. Es iſt auch mehr als wahrſcheinlich, daß der im vorigen Jahre aus dem diplomatiſchen Dienſt entlaſſene Unterſtaatsſekretär Gregory mit deutſchen radikalen Kreiſen Verbindung gehabt hat. Herr Gregory war ein ſehr kluger Mann und ein Zyniker. Es iſt beluſtigend, ſich die Unterhaltungen vorzuſtellen, bei denen er die Deutſchen da⸗ von überzeugte, daß er mit ihnen ein Herz und eine Seele ſei. Es iſt im übrigen für niemanden, der geſellſchaftlich ein⸗ wandfreie Einführungsbriefe beſitzt, ein Kunſtſtück, hoch⸗ ſtehende engliſche Politiker aufzuſuchen. Bei der allgemein üblichen Höflichkeit der Engländer gegenüber Leuten, die extreme Theorien vortragen, iſt es durchaus denkbar, daß die deutſchen Herren mit der Idee nach Haufe gefahren ſind, daß ſte ernſthafte Beſprechungen gehabt hätten, während es ſich von engliſcher Seite her lediglich um ein höfliches Anhören gehandelt hat. Bedeutend weniger lächerlich ſind dagegen die Londoner Bemühungen des Herrn Arnold Rechberg. Ich hatte bei einem der Londoner Beſuche Rechbergs Gelegen⸗ heit, ihn zu ſprechen und erfuhr dabei etwas über ſeine Pläne, Er unterbreitete zunächſt einer Reihe von engliſchen Politikern, darunter auch einigen Miniſtern, die ihn als einen bekannten deutſchen Induſtriellen unbefangen empfin⸗ gen, das Profekt einer wirtſchaftlichen Zuſammenagrbeit zwi⸗ ſchen Deutſchland, England und Frankreich. Seine Pläne lagen damals mindeſtens ſtimmungsmäßig durchaus in der Linie der engliſchen Außenpolitik. Herr Rechberg konnte allerdings nicht mehr als eine rein gefühlsmäßige Sympathie für ſeine Pläne in London erlangen und von einigen Seiten erhielt er auch eine recht deutliche Abfuhr. Erſt als ſeine Pläne zu einer Preſſepolemit geführt hatten, trat Herr Rech⸗ berg mit der politiſchen Seite ſeiner Pläne hervor, indem er die Idee eines antiruſſiſchen Blocks ent⸗ wickelte, der ſich aus den geplanten Wirtſchaftsbündniſſen er⸗ geben ſollte. Von dieſem Augenblick an war Herr Rechberg in England als Parteimann abgeſtempelt und fand überhaupt keine l Reſonanz mehr. Man kann zuſammenfaſſend ſagen, daß ſich die ehrgeizi⸗ gen Privatpolitiker durch die Bereitwilligkeit der Engländer, ihre Pläne anzuhhren unz theoretiſch zu diskutieren, über die Bedeutung ſolcher Geſpräche haben täuſchen laſſen. Es iſt undenkbar, daß ernſthaſte engliſche Politiker noch bis in 7 Das Ausland zu Klönnes Geheimpolitik Rußland wünſcht Aufklärung den. Im übrigen hat man den Eindruck, daß man außerhalb Deutſchlands die Affäre mehr als eins innerpolitiſche Ange⸗ legenheit betrachtet. Daß die Ruſſen anpochen und auf Er⸗ klärungen dringen würden, war anzunehmen. Sie benutzen, wie der Notenwechſel über die angebliche mangelhafte Wahr⸗ nehmung der ruſſiſchen Intereſſen in China durch Deutſchland heweiſt, neuerdings gern jede Gelegenheit zu gereizten Aus⸗ einanderſetzungen. In Berlin iſt man allerdings gewillt, gegenüber ſolchem nervöſen Gebaren der Sowjetleute Ruße zu bewahren. * Die ruffiſche offtztöſe Zeitung„Prawödg“ nimmt in einem Artikel Stellung zu den Aeußerungen des deutſch⸗ nationalen Abgeordneten Klönne und ſpricht davon, der deut⸗ ſche Botſchafter in Paris, von Hoeſch, und der deutſche Staatsſekretär von Schubert ſeien von der Abſicht Klön⸗ nes und von ſeinen Verhandlungen unterrichtet gewelen. Intereſſante Mitteilungen aus London Mechbergs Verhandlungen mit Poincaré Paris, 26. Sept.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die„Aufklärungen und Richtigſtellungen“ der bei den ge⸗ heimen Verhandlungen zwiſchen deutſchen und franzöſiſchen Ueberpatrioten bloßgeſtellten Perſönlichkeiten nehmen ihren Fortgang. Der deutſche Induſtrielle Rechberg läßt heute in der franzöſiſchen Preſſe eine Mitteilung verbreiten, wonach er von Poincaré nicht, wie der ehemalige Miniſterpräſt⸗ dent geſtern behauptet hat, im Jahre 1928, ſondern im Frühlahr des laufenden Jahres empfangen wor⸗ den iſt. Rechberg habe Poincaré in der Unterredung ſeine Anſichten über die politiſchen Folgen des aus dem fran⸗ zöſiſch⸗deutſchen Wirtſchaftsabkommen erzielten Induſtrie⸗ bündniſſes unterbreitet.„Der Miniſterpräſident ſagte mir, heißt es in der Mitteilung Rechbergs, er habe gegen ein ge⸗ meinſames Vorgehen keine Einwendungen zu erheben. Da⸗ gegen müſſe er in Bezug auf anderes gewiſſe Vorbehalte machen. Am Schluß der Unterredung ſagte er mir, daß ſolche Verhandlungen von der offiziellen Diplomatie zu Ende ge⸗ führt werden müſſen. Trotzdem der Miniſterpräſident die franzöſiſchen Intereſſen mit ebenſo piel Hartnäckigkeit ver⸗ teidigte, wie ich mich ſelbſt für die Intereſſen meines Vater⸗ landes einſetzte, ſo gewann ich aus dieſer Unterredung doch den Eindruck, daß ein großzügiges Abkommen auf der Grund⸗ lage der weiten gemeinſamen Intereſſen Frankreichs und Deutſchlands zuſtandekommen könnte.“ Poincaré, dem dieſes Schreiben Rechbergs unter breitet wurde, gab zu, daß er ſich über das Datum der Unterredung mit Rechberg getäuſcht und daß dieſe tatſächlich zu Beginn dieſes Jahres ſtattgefunden habe. Außerdem ſcheint Poincaré Wert auf die Feſtſtellung zu legen, daß er ſich nicht in dem Sinne geäußert habe, die von Rechberg vorgeschlagenen Ver⸗ handlungen müßten auf diplomatiſchem Wege„zu Ende ge⸗ führt werden“. Sie dürften vielmehr nur auf diploma⸗ tiſchem Wege angebahnt werben und es ſei unerläß⸗ lich, ſie von Anfang bis zum Ende durch Diplomaten und nicht durch Privatleute führen zu laſſen. Aus dieſem Grunde habe Poincaré auch darauf verzichtet, den Induſtriellen wieder zu empfangen. Dagegen ſei es richtig, daß Poincars den Gedanken einer Annäherung der beiden Länder nicht von vornherein abgelehnt habe, da er ſtets Anhänger einer Annäherung geweſen ſei. Eine Aeußerung Herriots In der„Ere nouvelle“ nimmt Edouarb Herriot zu den Berliner Veröffentlichungen über deutſch⸗franzöſiſche Bünd⸗ nisverhandlungen Stellung. Er führt dabei u. a. aus: Für uns hängen Pazifismus und Demokratie eng zuſammen. Wir glauben nicht an den Pazifismus der Reaktionäre. Wir verſtehen die tägliche Auflehnung der von Hauſe aus kriegsfreundlichen rechtsſtehenden Publi⸗ ziſten viel beſſer. Es iſt eine eigenartige Ueberraſchung, daß der Gedanke Demokratie und Pazifismus, der das ganze Geſetz unſeres Handelns in ſich ſchließt, heute in der deutſchen Politik den weitgehendſten Schutz findet. Geſtehen wir unſer Erſtaunen, ja unſern Irrtum ein. Niemals hätten wir ge⸗ glaubt, daß Preußen einer ſolchen Umkehrung der Grundſätze ſeiner Vergangenheit fähig wäre. Es bietet heute für den demokratiſchen Geiſt Sicherheiten, für die wir — was man auch darüber ſagen möge— ihm Dauk ſagen das letzte Jahr hinein ſolchen Unterhaltungen irgend einen polttiſchen Wert beigemeſſen haben ſollten. g ſollten. e a rf e ·. r r enn Donnerstag, den 28. September 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe 3. Seite. Nr. 447 Der Kern der Sache Berlin, 26. Sept.(Von unſerem Berliner Bürb.] Die „Natlonalliberale Correſpondenz“ entwickelt heute noch ein⸗ mal unter der Ueberſchrift„Der Kern der Sache“ den Zweck ihrer Ausführungen und ſchreibt: f„In dem Streit über die außenpolitiſchen Aktionen des Herrn Klönne und anderer Deutſchnationaler iſt man eifrig bemüht, vom Kern der Sache abzulenken und die ganze Ausſprache auf nebenſächliche Gebiete zu lenken. Es iſt ja im Grunde nicht entſcheidend, ob Dr. Klönne oder vor allem General von der Lippe und die anderen in Frage kommenden Deutſchnationalen, wie ſie behaupten, einen Monat früher oder ſpäter mit einigen Herren des Auswär⸗ tigen Amtes über ihre Verhandlungen geſprochen haben oder nicht. Erſt recht hat das Verhältnis der„Nationalliberalen Correſpondenz“ zu dem Parteiführer und Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann mit der ganzen Sache nicht das geringſte zu tun. Ehe noch unſere zu erwartende Veröffentlichung er⸗ folgte, hatten die deutſchnationale Preſſeſtelle und der Hugen⸗ bergſche„Tag“ bereits verſucht, etwaige Feſtſtellungen auf Dr. Streſemann zurückzuführen. Wir haben deshalb bereits vor reichlich zwei Wochen, nämlich in der„Nationalliberalen Correſpondenz“ Nr. 182 vom 7. September erklärt, daß ſolche Zuſammenhänge in keiner Weile be⸗ ſtehen. Wenn ſte trotzdem konſtruiert werden, iſt der Zweck ber Sache klar. Man will ablenken. Wir haben bewieſen, was wir beweiſen wollen, daß dieſelben Kreiſe, die öffent⸗ lich die Verſtändigungspolitik bekämpfen, ſich perſönlich und vertraulich in ihr betätigen und doch wiederum dulden, daß aus ihren eigenen Reihen heraus diefſenigen mindeſtens zu halben Vaterlands⸗ verrätern geſtempelt werden, die ſich öffentlich zu dem bekennen, was ſie ſelbſt heimlich tun.“ Moungplan und Volksbegehren Berlin, 26. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) In Berliner politiſchen Kreiſen erwartet man die Haager Schluß⸗ konferenz kaum vor Ende Oktober. Es kann alſo unter Um⸗ ſtänden Mitte November werden, ehe der Reichstag Über Annahme oder Ablehnung des Noungplanes zu be⸗ ſchließen haben wird, Im Sportpalaſt hat am Dienstag Herr Hugenberg ver⸗ langt, daß die Haager Debatte zurückgeſtellt werde, bis das Ergebnis des Volksentſcheldes vorliege. Natürlich hat die Regierung keinerlei Veranlaſſung, auf ſolche Wünſche ein⸗ zugehen. Die Veranſtalter des Volksbegehrens haben wahr⸗ haftig Zeit genug gehabt, ihre Aktion vorzubereiten und in Gang zu ſetzen. Es iſt ein etwas merkwürdiges Anſinnen, das Herr Hugenberg hier an die Regierung ſtellt. Sie ſoll mit der Paraphierung des Vertrages durch das Parlament warten, weil innere Zwiſtigkeiten das Tempo des Hugenberg⸗ Hitler⸗Seldte⸗Unternehmens verzögert haben. Uebrigens ſteht Herrn Hugenbergs Forderung auch im Widerſpruch zu der Ankündigung ſeiner eigenen Fraktion, die ja ſchon in der Zwiſchentagung des Reichstages die außenpolitiſche De⸗ batte eröffnet ſehen möchten. Da im Reichsausſchuß für das Volksbegehren doch nun, wie uns offizibös verſichert wird, die Einheitsfront wieder herſtellt iſt, verſteht man eigentlich nicht, recht, warum man nicht ſchon den Antrag auf das Volks⸗ begehren beim Reichsinnenminiſterium eingereicht hat. 5 Zur Saarfrage V Paris, 26. Sept.(Von unſerem Partſer Vertreter.) Im Auftrage des deutſch⸗franzöſiſchen Studienkomitees iſt der Vorſitzende der Saarintereſſenten, Maugras, geſtern nach Straßburg gereiſt, um ſich dort über die Wünſche und An⸗ ſichten der mit dem Saarland in wirtſchaftlichen Beziehungen ſtehenden Kreiſe im Hinblick auf die bevorſtehenden deutſch⸗ franzöſiſchen Saarverhandlungen zu unterrichten. Maugras wird mit zahlreichen Perſönlichkeiten in Ver⸗ bindung treten, die mit den Verhältniſſen in der elſäſſiſchen Induſtrie, Landwirtſchaft und des Handels und ihren Bezie⸗ Bel einem Eſſen, das die Stadt Magdeburg am Mittwoch aus Anlaß der Eröffnung der Magdeburger Sportausſtellung gab, ergriff Reichsinnenminiſter Severing das Wort und ſagte u..: 5 „Der Herr Oberbürgermeiſter hat in ſeinen Ausführun⸗ gen darauf hingewieſen und ich ſtimme ihm durchaus bei, daß Ausſtellungen, die nicht aus dem Bedürfnis der Zeit heraus entſtanden ſind und nicht auf dieſem Bedürfnis fun⸗ diert wurden, in den nächſten 10 Jahren in Deutſchland nicht verſucht werden ſollten. Ich glaube, man muß noch weiter gehen: Nicht nur mit Ausſtellungen, ſondern auch mit anderen Veranſtaltungen, mit der Errichtung von Bauten, die nicht immer der Notwendigkeit und nicht einem dringenden Bedürfnis entſprechen, haben die deutſchen Städte in den letzten zehn Jahren manchmal einen Wetteifer an den Tag ge⸗ legt, der an ſich zu begrüßen wäre, der aber manchmal das richtige Augenmaß für die Leiſtungsfähigkeit der Städte nicht erkennen ließ. Wenn wir einander immer Sparſamkeit predigen, wenn jetzt vor den preußiſchen Städten Oberbürger⸗ 22 ͤ rr W Wo bleibt die Verſicherungserform? Berlin, 26. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Demokratiſche Zeitungsdienſt verbreitet die Meldung, daß der Reichsarbeitsminiſter vom Reichsfinanzminiſterium 50 Millionen Mark an Reichsmitteln für die Arbeits⸗ loſenverſicherung gefordert haben ſoll. Herr Wiſſell, dem dieſe Mitteilung offenbar etwas peinlich iſt, beeilt ſich, durch ſein Sprachrohr, den„Vorwärts“, eine„Richtigſtellung“ dahingehend zu erlaſſen, daß das Reichsarbeitsminiſterlum zwar in einem Schreiben an den Reichsfinanzminiſter für die produktive Arbeitsloſenfürſorge neue Beiträge gewünſcht habe, daß die von der demokratiſchen Korreſpondenz genannte Summe jedoch mit den tatſächlichen Anforderungen nicht übereinſtimme. Es hätte auch noch keine Parteiführer⸗ beſprechung ſich mit dieſer Angelegenheit befaßt. Myſterisſe Nachricht aus Arabien 8 London, 28. Sept.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Der Sonderkorreſpondent, den die„Daily Mail“ nach Pa⸗ läſtina geſchickt hat, ſendet heute ſeinem Blatt die Auſſehen er⸗ regende Nachricht, daß in Arabien eine große moderne Armee mit Hilſe deutſcher Inſtruktoren gebil⸗ det werde. Ibn Sau d, der König von Hedſchas und Neſchd, ſei unter der Duldung der engliſchen Behörden eine erſtklaſſige Armee mit allen techniſchen Hilfsmitteln zu ſchaffen. Er habe dazu eine Reihe von Deutſchen kommen laſſen, die die Ausbildung der Beduinen im Gebrauch mit Maſchinengewehren und Geſchützen übernommen hätten. Der Bericht der„Daily Mail“ enthält ferner die Feſtſtel⸗ lung, daß in den letzten Wochen„myſteriöſe Schiffe aus Deutſchland Tauſende von Gewehren und große Maſſen 3 Munition in Dſchedda und Bahrein an Land geſchafft aben.“ Es dürfte ſich empfehlen, dleſen eigentümlichen Bericht einmal auf ſeinen Wahrheitsgehalt zu unterſuchen. Die„Daily Mail“ bringt dieſe Berichte in Zuſammenhang mit ben jüng⸗ ſten Aufſtänden in Arabien. Der Reichskanzler verläßt Bühlerhbhe — Bühlerhöße, 26. Sept. Reichskanzler Müller verläßt heute nachmittag nach fünfwöchigem Aufenthalt das Kurhaus Bühlerhöhe. a Mutter und Sohn zum Tode verurteilt — Neuburg an der Donau, 26. Sept. Das Schwur⸗ gericht verurteilte den jährigen Friedrich Schallenberger wegen Vatermordes und ſeine 44jährige Mutter Anna Schal⸗ lenberger wegen Beihilfe und Auſtiftung hierzu zum Tode. In der Verhandlung hatten die Angeklagten behauptet, daß ſie von dem Ermordeten ſchlecht behandelt worden ſeien. hungen zum Saarland vertraut ſind. EC Kaſſeler Theaterbrief Die neue Spielzeit beginnt zuverſichtlich. Das Niveau der erſten Aufführungen der Oper ſowohl wie das Schau⸗ ſplels läßt erkennen, daß der neue, von Altenburg übergeſie⸗ delte Intendant Max Berg⸗Ehlen nicht nur große Ver⸗ ſprechungen für die Repertoiregeſtaltung macht, ſondern von vornherein bemüht iſt, die Leiſtungsfähigkeit ſeiner Enſem⸗ bles anzuſpannen. Zwel weſentliche Erſtaufführungen für Kaſſel bilden die Einſtudierungen von Verdis„Macht des Schickſals“ und Richard Strauß„Ariadne auf Naxos“. Wenn man ſich auch die Inſzenierungskunſt, ſpeziell das Bühnenbild eindringlicher vorſtellen kann, ſo ſteht doch die muſikaliſche Ausgeſtaltung einzigartig da. Das macht die Initiative des ebenfalls von Altenburg hierher verſetzten Maurice de Abravanel, des erſten Dirigenten, eines jun⸗ gen, werdenden Klemperers. Unter ſeiner genial⸗verwegenen Stabführung dürfte der Kaſſeler Oper wieder friſche Zugluft entgegenwehen. Abravanel wird nicht wenig zur Annahme von Werken wie der„Dreigroſchenoper“,„Mahagonny“ von Weill,„Maſchiniſt Hopkins“ von Brand und„Angelina“ von Roſſini⸗Röhr beigetragen haben. Darüber hinaus wird Kaſſel die Erſtaufführungen der„Aegyptiſchen Helena“ und des „Intermezzos“ von Strauß,„Turandot“ von Puceint, Doh⸗ nanyis„Der Tenor“, Kienzls„Kuhreigen“, Gounods„Ro⸗ meb und Julia“ erleben. Schillings„Mona Liſa“ d' Alberts „Tote Augen“ werden erneut in den Spielplan aufgenommen. Im Schaufplel beherrſcht zur Zeit Büchner mit einer reſpektablen Aufführung des„Danton“ das Feld. Auch hier find die bewährteſten Werke der neuen Literatur für den Winter vorgeſehen: Georg Kaiſers„Von Morgen bis Mitter⸗ nacht“, Knut Hamſuns„Vom Teufel geholt“, Oſtrowſkis„Der Wald“, Schnitzlers„Grüner Kakadu“, Molnars„Olompia“ Zuckmayers„Katharina Knie“, Sheriſfs„Die andere Seite und Paul Franks„Grand Hotel“. Daneben kommen Grabbe mit„Scherz, Satire, Fronie“, Strindberg mit dem„Traum ⸗ ſpiel“, Shaw mit„Arzt am Scheidewege“, Kleiſt mit der „Hermannſchlacht“ und Hauptmann mit„Florian Geyer zu Wort. Hölderlins„Tod des Empedokles“, Goethes„Fauſt 1 und Shakeſpeares„Hamlet“ ſchließen den wohlgewählten ene ene im Begriff, meiſter das Wort nehmen und ihre Kollegen zur Sparſamkeit der Severing mahnt die Städte zur Sparſamkeit anhalten, wie es der Oberbürgermeiſter von Eſſen getan hat, dann, glaube ich, darf ich auch in dieſem Kreis darauf auf⸗ merkſam machen, daß mir derjenige Oberbürgermeiſter lieber iſt, der an einem praktiſchen Beiſpiel nachweiſt, wie man 100 000 Mark ſparen kann, als derjenige, der immer nur von der Notwendigkeit ſpricht, Millionen zu erſparen. Wir müſſen in der Tat überall auf jedem Gebiet in den nächſten 10 Jahren alleräußerſte Sparſamkeit walten laſſen, wenn wir nicht unſer Gemeinweſen in die größte Unordnung bringen wollen, oder um es auf eine an⸗ dere Formel zu bringen, wenn wir nicht wirklich notwendige, kulturelle und ſoziale Aufgaben der Selbſtverwaltung ver⸗ kümmern laſſen wollen. Mit Ausſtellungen haben einige Städte nicht gerade die beſten Erfahrungen gemacht. Der moraliſche Ruhm und der politiſche Ruhm einer gelungenen Ausſtellung iſt gewiß ſehr ſchön. Aber wenn eine Ausſtellum⸗ nicht nur für den Oberbürgermeiſter, ſondern auch für die Stadtverwaltung auf Jahre hinaus„eine üble Druckſache“ wird, dann ſoll man nicht hinterher nachdenken, wie man ein Defizit beſeitigt, ſondern man ſoll nachdenken, wie man eine ſolche Veranſtaltung auf eigene Füße ſtellt. Wir müäen aus Defizitwirtſchaft heraus.“ 3 FEC òðv 0000000000 Die Schweizfahrt des„Graf Zeppelin“ Baſel, 26. Sept.(Von unſerem Schwekzer Vertreter.) Wie bereits gemeldet, wurde die Schweizer Fahrt des„Graf Zeppelin“ heute morgen um 9 Uhr von Friedrichshafen ab bei etwas nebligem Wetter angetreten. Da ſich ſüdweſtlich des Bodenſees eine ſchwere Nebelwand zeigte, ſah ſich di Flugleitung, der Dr. Eckener ſelbſt vorſteht, gezwungen, den projektierten Kurs für die Schweizer Fahrt zu ändern.„Graf Zeppelin“ nahm vom Bodenſee aus die alte Rheinroute, überflog Schaffhauſen und erreichte bei ſtrahlendem Sonnen⸗ ſchein kurz vor 10 Uhr Baſel. Hier wurde er ein Stück weit von dem engliſchen Kursflugzeug, das eben nach Paris ſtartete, begleitet. Das Luftſchiff nahm von Baſel aus Kurs nach dem Jura, war 10,30 Uhr bereits über Solothurn und wird nun die umgekehrte Flugroute einhalten, indem es über Biel nach Genf und Lauſanne fliegt, um dann über Bern, die Zentralſchweiz und Zürich zurückzukehren. „Graf Zeppelin“ über Geuf „Graf Zeppelin“ erſchien kurz vor Mittag in geringer Höhe über Genf. Er flog über der Stadt einen großen Kreis und ſtieg dabel in 10 Minuten auf etwa 1000 Meter Höhe, um dann den Jura anzuſteuern. Zur Begrüßung des Luftſchiffes waren vom Genfer Flughafen vier Flugzeuge aufgeſtiegen. Der ſilberne Rieſenleib mit dem klaren, wolkenloſen Herbſthimmel rief auf den Straßen, die ſich nach dem Ge⸗ ſchäftsſchluß raſch mit Neugierigen füllten, überall große Begeiſterung hervor.. Letzte Meldungen Blutiger Racheakt — Krefeld, 26. Sept. In der vergangenen Nacht drang ein 23 Jahre alter früherer Eleve auf dem Gut der Witwe Titſchen in Stiegerheide bei Forſt in die Wohnung feiner ehemaligen Dienſtherrin ein, tötete einen 22jährigen Sohn der Beſitzerin durch Revolverſchüſſe und verletzte einen zwelten Sohn durch einen Hals ſchuß ſchwer. Hierauf brachte ſich der Täter einen Schuß in die Schläfe bei. Die beiden Schwerverletzten wurden in das Kempener Hoſpltal eingeliefert. An dem Aufkommen des Mörders wird gezweifelt. Die Tat iſt offenbar ein Racheakt, da auf Be⸗ treiben der Frau Titſchen gegen den Eleven ein Meineids⸗ verfahren anhängig gemacht worden war. Die politiſchen Zuſammenſtöße in Berlin — Berlin, 28. Sept. Unter dem Verdacht, an der Walſen⸗ brücke geſtern nacht auf den Nationalſozialiſten Mende einen tödlichen Schuß abgegeben zu haben, wurde der Kommu⸗ niſt Prüfer in Haft genommen. Der Feſtgenommene be⸗ ſtreitet, trotzdem er als Raufbold bekaunt iſt, ſeine Täterſchaft. Ihren eigenen Reigen tanzt die neue Solotänzerin des Kaſſeler Staatstheaters in einer Matinee: Hilde Brumof. Ein ſicheres Talent, das ſich in der Stille entwickeln wird. Leider hat ſie in Peter Kömme einen ihr durchaus unebenen Komponiſten und Begleiter zur Seite, der hoffentlich das Kaſſeler Muſikleben mit ſeiner angeſäuerten Muſik nicht in⸗ fiziert. B. — Neue Stücke. Stephan Zweigs neues Schau⸗ ſpiel„Das Lamm der Armen“, um deſſen Urauffüh⸗ rung ſich Reinhardt, das Deutſche Volkstheater in Wien und das Burgtheater bemüht hat, wurde nunmehr vom Burg⸗ theater erworben. Die Uraufführung findet alſo in Wien Werner Krauß den Leutnant des Kaiſers. In Berlin wird Molſſi an den Reinhardtbühnen die Rolle des Napoleon darſtellen.— Zunächſt wird das Theater am Schiffbauerdamm in Berlin die Uraufführung von Karl Kraus Drama„Die letzte Nacht“, mit der Bühnenmuſik von Hanns Eisler, vorbereitet. Mitte Oktober findet im gleichen Theater von Hermann Ungers Komödie„Gartenlaube“, eine in der mähriſchen Hanna⸗Ebene ſpielende Komödie, die die Un⸗ verföhnlichkeit der politiſchen Volksſchichten mit den höheren Klaſſen in parodiſtiſcher Weiſe behandelt, die Uraufführung ſtatt.— Im Theater in der Königgrätzerſtraße in Berlin findet die Uraufführung von Leo Lankas„Gott, König und Vaterland“, ein Drama, deſſen Held der Begründer und Führer der ſerbiſchen„Schwarzen Hand“ iſt, ſchildert die Entwicklung der Balkanprobleme von der Er⸗ mordung des ſerbiſchen Königspaares bis zum Ausbruch des Weltkrieges ſtatt. Es handelt ſich hier um eine dramatiſche Parallele zu Emil Ludwigs„Juli 14“. Im Rahmen dieſes Stückes treten ſämtliche führende Perſönlichkeiten aus den Tagen vor Ausbruch des Krieges auf.—„Die Sache, die ſich„Liebe“ nennt“, eine Komödie von Edwin Burke wird gleichzeitig in Berlin, Wien(Volkstheater) und Frank⸗ furt a. M.(Neues Theater] zur Uraufführung gelangen. — Das ſtädtiſche Theater in Erfurt bereitet für den 5. Oktober die Uraufführung von Arnolt Bronnens Büh⸗ nenbearbeitung des Kleiſtſchen„Michael Kohlhaas“ vor. Inſzenierung: Intendant Herbert Maiſch.— Das Bres⸗ lauer Theater hat das Stück des jungen deutſchen Autors Schauſpielreigen, der dem Kaſſeler Theaterpublikum für die neue Spielzeit bevorſteht. Roland Bentſch„Salvermoſers ſeltſame ſtatt und zwar ſpielen Rabul Aſlan den Napoleon und Seelen wanderung“ zur alleinigen Uraufführung an⸗ genommen.„Duell um Frieda“, ein Filmerlebnis in fünf Bildern von Robert Operweg, kommt im Leip⸗ ziger Schauſpielhaus zur Uraufführung.— Der frühere franzöſiſche Miniſterpräſident Eduard Herriot hat ein Theaterſtück Rue et Avennue“ vollendet, das im Theatre des Chomos Elyſees in Paris aufgeführt werden ſoll. Der beſtbezahlte Manneguin der Welt Andrea Nifinſka, ſchon früher bekannt als Modell des Bildhauers Epſtein, iſt als Mannequin in einem führenden Modehaus beſchäftigt. Man kann ſich gut vorſtellen, daß zu ihrem Kopf, zu ihrem Körper alle Kleider, die einfachſten wie die gewagteſten, paſſen und verführeriſch wirken. Es iſt alſo kein Wunder, wenn Andrea Angebote über Angebote von der geſamten modiſchen Konkurrenz bekommt und ſogar vom Film. Aber man will ſie nicht weglaſſen, und ſie ſelbſt iſt geſcheit genug, zu bleiben und ſich die Gage eines Filmſtars zahlen zu laſſen. Ueber dieſe Frau mit dem Beruf eines Mannequins und der Gage einer Filmgröße berichtet die „Kölniſche Illuſtrierte Zeitung“ mit einer Reihe von Auf⸗ nahmen dieſes ſeltenen Mannequins. Ein photographtſcher Streifzug durch Konſtantinopel zeigt die Merkwürdigkeiten, die der Uebergang von der alten Kalifenreſidenz zur moder⸗ nen Großſtadt mit ſich bringt. Eine Bilöſeite über das neus engliſche Rieſenluftſchiff iſt beſonders beachtenswert, da ſte zu Vergleichen mit dem„Graf Zeppelin“ herausfordert, Luſtige Seiten wie„Muſikalauer“ und„Erntefeſt in der Lauben⸗ kolonie“, Sport⸗ und aktuelle Tagesbilder vervollſtändigen das Heft.(Ueber den Bezug der Zeitung ſiehe die Anzeige) Das erſte Herz. Welches Tier in der langen Entwick⸗ lungsreihe vom Urtier zum Menſchen hatte wohl das erſte Herz, welches den erſten Zahn, den erſten Magen? Dr. Nlkau erzählt es uns an Hand vorzüglicher Lichtbilder in Heft 39 der„Woche“. Wir ſehen weiter„dämoniſche“ Bilder einer Anzahl bekannter Filmſchauſpielerinnen zum Auffatz„Vamps“, wir ſehen den„ſchwarzen Mann“(den Schornsteinfeger] bei der Arbeit und ebenſo die Kriminalpolizei. Dr. Th. Wolff ſpricht vom alten und vom neuen„Perpetuum mobile“ Wir ſehen und leſen noch viel mehr Schönes und Intereſſantes, das ſich hier nicht alles einzeln aufzählen läßt. —— 1 Seite. Nr. 447 - Neue Mannheimer Zeitung tubend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 28. September 1928 Probleme der Jugend⸗Kriminalität Der dritte Tag der Veranſtaltung brachte den Vortrag des bekannten hieſigen Fachmannes Prof. Dr. Moſes über Erziehung und Umwelt als Urſachen der Jngendkriminalität. Das Mittel der Statiſtik verſagt hier für die Beurteilung des einzelnen Falles, bei dem oft ganz zufällige und an ſich un⸗ wichtige Dinge eine Rolls ſpielen. Urſachen kann man eher erkennen, wenn man auf beſtimmte Faktoren der Veranlagung eingeht und die Art, wie ſie reagiert auf die Erforderniſſe der Umwelt. Dieſe bedeuten immer Hemmungen, indem ſie Gehorſam verlangen, der zur Einfügung in die Geſell⸗ ſchaft führen ſoll. Bei falſcher Erziehung kann das Gefühl des Unterliegens zum aktiven Reſſentiment und damit zur Angeſetzlichen Handlung führen. Wenn dem angeborenen Trieb nach Geltung und Anerkennung wird, ſo iſt das Vorbedingung für Gefühle der Minderwertigkeit und für eine geſellſchaftswidrige Einſtellung. Affekte gehen hervor aus der Hemmung und Störung von Trieben und hinterlaſſen immer einen Reſt im Unterbewußtſein. In den primitiven Reaktionen führen ſie zu den Exploſiv⸗ und Kurzſchlußhand⸗ Jungen, die faſt ſtets unſozial ſind. Unter den Milieuein⸗ flüſſen iſt natürlich die Familie am wichtigſten, wenn hier die Einfügung nicht gelingt, ſo führt das meiſt zur Kriminali⸗ tät. Durch die Struktur einer Geſellſchaftsſchicht, die auf das Kind übergeht, iſt auch oft ein Anreiz zur Ungeſetzlichkeit ge⸗ geben. Entſcheidend iſt oft, ob das Kind ohne Vater aufge⸗ wachſen iſt, weil es hier Schmälerung empfindet oder zu viel Verzärtelung erfährt. Wo das Bedürfnis nach Liebe un⸗ geſättigt iſt, mündet das Kind in die aſoztale Einſtellung. Das Einkind, das Stiefkind fügen ſich ſchwerer ein, Schule und Berufsleben bieten ebenfalls Auläſſe zum Abſchwenken von der Geſellſchaft. Privatdozent Dr. Bon dy⸗Eiſenach behandelte den Strafvollzug an Minderjährigen, der nach dem Geſetz von 1923 und dem Entwurf von 1927 ganz unter dem Geſichtspunkt der erziehenden Strafe ſteht. Die Abſchreckungs⸗ und Geltungsthevrie ſind ganz aufge⸗ geben. Das Ziel des Strafvollzugs iſt die Gewöhnung an Ordnung und Arbeit, damit der Sträfling nicht rückfällig wird. Durch gerechte Behandlung und Schonung ſeines Ehr⸗ gefühls ſoll er zur poſttiven Einſtellung gelangen. Vorbe⸗ reitung zum Beruf gibt ihm die Möglichkeit, ehrlich ſein Brot zu verdienen. Indem die Strafe in Stufen mit ſtets weiteren Erleichterungen vollzogen wird, gewöhnt der Sträfling ſich an Willensanſpannung und Selbſtbeherrſchung. Die Wirk⸗ Löchkeit erzielt allerdings nicht die von der Theorie ge⸗ wünſchten Erfolge. Bei der Eigenart eines jeden Inſaſſen fehlt ein gemeinſames allgemeingültiges Erziehungsziel und eine einheitliche Methode. Die pädagogiſche Bindung an einen Führer ſetzt ausgebildete Beamte voraus, die es auch wegen finanzieller Gründe kaum gibt. Der Zwangscharakter eines Gefängniſſes iſt an ſich ſchon ein Widerſpruch zu der Selbſterziehung, zu der der Sträfling veranlaßt werden ſoll. Arbeitstherapie verſagt, weil oft der Wille zur Arbeit über⸗ Haupt fehlt, und ſpäter der entlaſſene Sträfling doch der Ver⸗ achtung des Phariſäertums ausgeſetzt iſt. Doch ſind das keine Gründe, die erziehende Strafe zu verneinen. Dr. Heller Wien erörterte bie Zengenansſagen jugendlicher Pfychopathen. An ſich ſind ſchon alle in der Pubertät ſtehenden Jugendlichen halbe Pſychopathen. Wo aber die Pſychopathie zur Konſti⸗ tution des Jugendlichen gehört, treffen wir ſchon früh ſtarke Abſonderlichkeiten und Abwege. Das Senſationsbebürfnis und das Sich⸗Aufſpielen führt zu Wahn bildungen, meiſt mit ſexuellem Einſchlag, die zu Aufbauſchungen und Be⸗ ſchuldigungen gegen Menſchen aus der Umgebung ſich aus⸗ wachſen. Auch das Tagebuch entſpringt manchmal ſolchen Motiven, manchmal auch dem Bedürfnis, ſich von Eindrücken und Erlebniſſen zu befreien. In vielen Lügen beſpiegelt ſich der Jugendliche ſelbſt oder zaubert ſich phantaſtiſche Wunſcherfüllungen vor, die harmlos ſein können, ſolange nicht der Klatſch ſich ihrer bemächtigt. Vor Gerichten hängt oft alles an der Glaubwürdigkeit der Jugend⸗ Gott hielt ſeine unendliche Güte offen über Angela Vogel⸗ weid und war nie aus ihrem gläubigen Herzen gewichen, drum diente ſie ihm auf ihre Art. Er ſchuf ſie, baute die Welt um ſie, trieb ſie ins Glück, ſchickte ſie ſelten ins Ungemach und rief ſie oft zu ſich in die Kirche. Ihre Zwieſprache ging nicht nur durch die abgezählten Gebete des Roſenkranzes oder durch die Rufe„Ich bin fündig“ und„Vergib mir“, ſie war nicht einmal demütig: aber offen, klar, wie Aug' in Aug', und ſte richtete weder Forderung noch Bitte an ihn. Gott war groß und gut, und Gott war verantwortlich für alles, was geſchah. Man lebte ihm zuliebe, ſobald man nicht ſeine Ge⸗ ſchöpfe verletzte und ihre Ordnung ſtörte. Das war ihr fa niemals in den Sinn gekommen. Sie half allen und gab ſich hin. Sie diente mit Freuden. Er fand ſein Wohlgefallen da⸗ ran. In dieſem Sinne war Angela immer eine Betſchweſter, eine treue Kirchengängerin geweſen. Das fiel jetzt nur mehr auf, weil ſie ſeßhaft geworden. Auch Mechthild wandelte gern zur Kirche, und ſelbſt Chriſtian Luger, der Küfer. Das war in dieſem Hauſe ehrwürdige Tradition. XIII Seit dem Barbaratag hatte ſich zu des Geſellen Joſef hell⸗ ſter Freude wieder einmal ein uraltes Loswort erfüllt, worin es hieß:„Von St. Barbara bis Lucia ſoll die Sonne niemals ſcheinen, aber an der Lucia ſoll ſie wieder kommen; dann wird der Winter kurz und kalt voll Schnee, wie man ihn in Garten und Feld braucht.“ Am Abend der währſchaften Heiligen hatte ſich das Tal mit Nebel gefüllt, und die Höhe mit einer Luft umkleidet, von der Durchſichtigkeit des Milchglaſes. Die letzten Dahlien glüh⸗ den noch im Freien, die blutroten und brokatgelben. Tulipan nahm eine Anzahl davon in die Stube; aber in der Wärme enkfärbten ſie ſich und ſenkten todmüde die Köpfe. Winterharte Veilchen froren blau in den ſonnenleeren Rabatten und hin⸗ gen voller Tropfen. Die farbigen Chriſtroſen gingen nun auf, ſeslenloſe, gezüchtete Geſchöpfe, mit denen Tulipan nichts an⸗ zufangen wußte, aber die Leute liebten es, ſte zu kaufen und damit auf den Weihnachtstiſchen zu prunken. Dafür brach aus den bimmliſch zarten und wie von einer überirdiſchen Schön⸗ einfügende Perſönlichkeit geſch Tulip AN UN Roman von Hermann Eris Busse lichen. Täuſchend iſt immer der äußere Eindruck und der Schulbericht, einſeitig ſind Eltern. Am zuverläſſigſten iſt der Bericht eines praktiſch und theoretiſch geſchulten Sachver⸗ ſtändigen. Die ins Einzelne gehende Vernehmung vor Gericht iſt möglichſt zu vermeiden, da ſie oft zur ſeeliſchen Kataſtrophe führt, ebenſo wie eine Aufklärung, wie manche Pſychomalitiker ſie betreiben. Entſcheidend beim Jugendlichen iſt die Stärke ſeiner Sexualität, die nur vom Pſychopathologen erkannt werden kann. Da vor Gericht bei ſolchen Prozeſſen viel auf dem Spiele ſteht, ſollte man ſich nicht mit halben Sachverſtändigen begnügen. Stadtmedizinal⸗Rat Dr. Fürſtenhei m⸗Frankfurt ſprach als Fachmann über die Pſychopathenfürſorge. Durch die teilweiſe eingeführte ſoziale ärztliche Geſundheits⸗ fürſorge iſt die Erfaſſung der Pſychopathen einigermaßen gewährleiſtet. Sie wird unterſtützt durch dauernde Fortbil⸗ 1 Freundlicher Wochenmarkt Starkes Angebot in Trauben— Die erſten Nüſſe Ein herrlicher Spätſommertag machte den Gang über den Wochenmarkt angenehm. Wie zum Abſchied hatte die Sonne noch einmal alles in Wärme und Glanz eingehüllt. Daß wir trotz des herrlichen Tages Herbſt haben, merkt man deutlich an den verſchiedenen Herbſtblumen. Dahlien laſſen bereits bedenklich die Köpfe hängen, nur Aſtern erſtrahlen in ganzer Pracht. Auch die erſten Nüſſe künden den Herbſt. Sauber liegen ſie in den Körben und mahnen ſtill an Weihnachten. Die Zufuhr in Trauben war über reichlich. Blaue Trauben koſteten 28 Pfg. das Pfund. Tomaten, für die die Witterung in dieſem Jahr beſonders günſtig war, koſte⸗ ten bei dem Ueberangebot 6 Pfg. das Pfund. Jetzt freut man ſich noch über das große Angebot in Gemüſe und Obſt, bald wird aber auch hier eine Einſchränkung eintreten. Daß das Betaſten der Waren verboten iſt, kann man faſt an jedem Stand leſen. Immer und immer wieder muß man beobachten, daß dieſe Mahnung nicht beachtet wird, im Gegenteil, jede einzelne Frucht, Bohnen uſw., werden mit Sorgfalt betaſtet und befühlt. Bei den Geflügelſtänden dung der Aerzte und Fürſorger, ſowie Aufklärung der Eltern. befindet ſich eine Tafel, die das Halten der Hühner uſw. an Die Erforſchung des Einzelfalles iſt ſchwieriger, ſie muß den Flügeln und Beinen unterſagt. ſich immer auf Körper und Seele zugleich erſtrecken, die charak⸗ teriſtiſche Anlage herausarbeiten und darnach klaſſifizieren. Denn der Arttypus bleibt konſtant und wird durch heilpäda⸗ gogiſche Maßnahmen nicht verändert. Die Betreuung kann nur äußerlich veranlaßte Seelenzüge beſeitigen. Heil⸗ erziehung iſt ſchließlich nichts weiter als„notgemäße Erzie⸗ hung des abgearteten Kindes“, die bei ſtets bereiter ärztlicher Beratung und günſtigen ſozialen Verhältniſſen der Familie überlaſſen werden ſoll. Beſonderes Augenmerk iſt der Aus⸗ bildung der Pfleger und Berater zuzuwenden, ſowie der Be⸗ rufsberatung und Unterbringung der Pſychopathen. Alle Vorträge des ganzen dreitägigen Lehrganges fanden immer eine zahlreiche, aufſmerkſame und dankbare Zuhörer⸗ ſchaft, die ſich aus allen in der Erziehungsarbeit tätigen Kreiſen zuſammenſetzte. Auch auswärtige Hörer hatten ſich eingefunden.—b— Sbaoͤtiſche Nachrichten Auch das gibt es noch In einem kleineren Geſchäft. Wenige Kunden warten auf Bedienung. Die Reihe kommt an ein Mädchen.„Ich mar geſtern hier und Sie haben mir doch die fünfzig Mark gewechſelt.“„Ja, ich kann mich erinnern. So etwas kommt nicht allzuoft heute vor. Und was ſoll ſein? Habe ich etwa zu wenig Geld herausgegeben?“„Nein, das gerade nicht. Aber eine Mark zu viel, hier iſt ſie. Guten Tag.“ Das Mädchen verläßt raſch den Laden. Verdutzt ſteht die Ju⸗ haberin. Ueberraſcht ſind die Kunden. Gibt es denn ſo etwas heutzutage auch noch? Daß jemand ſich der Mühe unter⸗ zieht und Geld zurückbringt, das ihm verſehentlich zu viel ausbezahlt worden iſt? Wie viele würden einſach gedacht haben: Hätteſt du beſſer aufgepaßt. Wegen einer Mark mache ich nicht nochmals den Weg zu dem Laden. Aber es gibt doch noch ehrliche Menſchen, die es ſich zur Pflicht machen, etwas zu unrecht Erhaltenes zurückzugeben. Es wäre nur zu wünſchen, daß dieſes Pflichtgefühl bei möglichſt vielen von unſeren Mitmenſchen vorhanden iſt. * * Durch Anfahren ſchwer verletzt. Ein 8 Jahre alter Volksſchüler wurde geſtern nachmittag beim Ueberſchrei⸗ 2 80 ten der Seckenheimerbrücke von einem Motorradfahrer an⸗ gefahren, ſo daß der Schüler zu Boden ſtürzte und am linken Fußgelenk einen doppelten Knöchelbruch davontrug. Außerdem verletzte er ſich erheblich an der Stirne. * In unſeren Bericht über den Waldorfſchul⸗Vortrag (geſtriges Abendblatt) hat ſich ein ſinnentſtellender Satzfehler eingeſchlichen. Statt:„ſo wird die ſich in die beſſere Geſell⸗ ſchaft einfügende Perſönlichkeit geſchaffen“, muß es natürlich heißen:„ſo wird die ſich beſſer in die Geſellſchaft 2 affen“. is jetzt konnte man beobachten, daß das Verbot eingehalten wird. Das iſt ganz gut ſo, denn ſehr oft konnte man beobachten, daß die Hühner, an den Flügeln oder Füßen gehalten, auf ihre körperliche Beſchaffenheit hin unterſucht wurden. Schon einigemale mußten die Polizeibeamten einſchreiten. Der Beſuch des heutigen Marktes war wieder recht gut. Es gab ſogar teil⸗ weiſe ein richtiges Gedränge in den einzelnen Reihen. Vom iſchen Büro für Preisſtatiſtik wurden folgende Ver⸗ braucherpreiſe für ein Pfund in Pfg. ermittelt: Kartoffeln 88: Salat⸗Kartoffeln 15—18; Wirſing 12—20; Weißkraut—12; Rotkraut 15—20; Blumenkohl, Stück 25— 4100; Karotten, Bſchl. 610; Gelbe Rü⸗ ben—12; Rote Rüben 10—12; Spinat 20—35; Mangold 12—18: Zwiebeln 10—12; Grüne Bohnen 20—40; Grüne Erbfen 3085; Kopf⸗ ſalat, Stück—15; Endivienſalat, Stück 515: Oberkohlraben, Stück —8; Tomaten 712; Radieschen, Bſchl.—10; Rettich, Stück 715; Meerrettich, Stück 10—70; Schl.⸗Gurken(groß) Stück 10—30; Ein⸗ machgurken, Stück 0,5—1,5;: Suppengrünes, Bſchl.—8; Peterſilie, Bſchl.—8, Schnittlauch, Bſchl.—6; Lauch, Stück—15; Aepfel 10 bis 25; Birnen 10—30; Trauben 28—507 Pfirſiche 25390; Preiſel⸗ beeren 60; Zwetſchgen 12—15; Mirabellen 2025; Zitronen, Stück 7 bis 12; Bananen, ück 10—12; Süßrahmbutter 220—260; Landhutter 180212; Weißer Käſe 50; Eier, Stück 11—17; Aale 160180; Hechte 160—180; Karpfen 140100; Schleien 180; Breſem 80100; Backfiſche 50—60; Kabeljau 60—70; Schellfiſche 5070; Golöbarſch 60; Seehecht 90—1 Hahn, geſchlachtet, Stück 100—650; Huhn, geſchlachtet, Stück 60 Euten, geſchlachtet, Stück 6001100; Tauben, geschlachtet, Stüct 80120; Gänſe, geſchlachtet, Stück 11001800; Rindfleiſch 120 bis 130; Kuhfleiſch 8090; Kalbfleiſch 190150; Schweinefleiſch 180 bis 150; Gefrierfleiſch 72; Reh⸗Ragout 100; Reh⸗Bug 150 Reh⸗Rücken und Reh⸗Keule 250; Feldhuhn, Stück 140250. * * Selbſtmordverſuch am Neckar. Nunmehr meldet ſich auch der Ehemann der Frau Lang mit der Bitte, darauf aufmerkſam zu machen, daß Frau Lang durchaus in der Lage war, durchzukommen, da ſie vom Wochenlohn 42% erhielt. Außerdem wird die Miete von der bet ihr wohnen⸗ den Mutter bezahlt. Den Reſt des Wochenlohnes von 22 Mark behielt Herr Lang, der ſeit einem Jahre von ſeiner Frau getrennt lebt, zur Beſtreitung des Lebensunterhalts. Herr Lang legt beſonderen Wert auf die Feſtſtellung, daß er noch nis eine Fürſorgeſtelle in Anſpruch genommen habe, weil er ſeit Jahren ununterbrochen beruflich tätig ſei. Dagegen werde er fortgeſetzt oͤurch Mahnbriefe von Firmen drangſaliert, bei denen Frau Lang auf ſeinen Namen Waren auf Kredit entnimmt. Die Frau habe hinter ſeinem Rücken ſoviel Waren gekauft, daß ſie nicht mehr ein noch aus wußte. Die ganze Schuld liege auf Seiten der Frau, die nicht mit dem Gelde, daß ihr von ihrem Manne zur Verfügung geſtellt wurde, zu wirtſchaften verſtehe. Schluß des redaktionellen Teils S138 Stag Seschenke von auserlesener Schönheit! Modeschmuck/ duwelen Uhren/ Siherwaren 840 FR. J. KRAHUTT see O 6, 3 u. T 1, 3 2 D Sopyright by Horen-Derlag. Ambti.. Berlin, Grunewald heits⸗ und Liebesſucht geöffneten weißen Chriſtroſenblüten Tobias ſtille traumhafte Weihnachtsfreude entgegen. Er ſaß in der großen Stube und las viel, obgleich ihn das wirtſchaftliche Leben ſeiner Gärtnerei nie ganz entließ, er vor allem die Rechenbücher nicht vernachläſſigen durfte, die ihn ſehr beanſpruchten; denn die Gärtnerei beſchickte manchen Blumenladen der Stadt, ſo daß es viel Einnahmen, viel Schreibereien gab und Anordnungen ohne Zahl, Er mußte auch täglich durch die Treibhäuſer gehen, Joſef hatte dies ein für allemal verlangt, weil die Lehrlinge und fremden Geſellen den Anblick des Herrn nötig brauchten. 8 Mechthild kam beinahe jeden zweiten Tag herauf und richtete es ſo ein, daß ſie mit ihm durch die Glashallen wan⸗ deln konnte. Sie brachte ein winterkühles, friſches, lautes Weſen mit, das Tobias ſtets aus dämmernden Träumen und Gedanken aufrüttelte und aus der merkwürdig leiſen, durch Leſen myſtiſcher Schriften mittelalterlicher Mönche hervor⸗ gerufenen Welt von Erſcheinungen. a Die Bücher waren ihm auf einer Verſteigerung in die Hände geraten, welche er um einer wundervollen gotiſchen Holaſtatue willen, die dort feil war, beſucht hatte. Die Statue der Anna konnte er nicht erwerben, ſie fiel nach allzu hohem Gebot einem fanatiſch verſeſſenen Kaplan zu, der danach mit flackernden Augen und brandheißen Wangen Tulipan zuflü⸗ ſterte:„In einem der alten Legendenbücher auf dem mächtigen Renaiſſancetiſch iſt eine geſtochene Abbildung der Heiligen, nach der es Sie verlangte.“ Tobias dankte dem Gegner höflich kühl, nicht ſo ſehr ent⸗ täuſcht, mit ſeinen Geboten unterlegen zu fein, als der Kaplan glauben mochte. Aber er kam wieder, als er auf die ſchweins⸗ ledernen Wälzer bot, mit einem Liebhaber in Wettſtreit, der ſo dicht neben ihm ſtand, daß er deſſen Atem an ſeinen Schlä⸗ fenhaaren ſpürte; denn er war ein Hüne von Geſtalt. Als Tulipan auf eine recht anſehnliche Summe eine noch höhere bot, die auch den tatſächlichen Wert der Bücher gewiß übertraf, ſchwieg die tiefe, ruhige Stimme ſtber ihm, und da Tulipan erſtaunt emporſpähte, huſchte dem anderen ein freundlich⸗leichtes Lächeln um den kräftigen Mund. Der ſtatt⸗ liche Herr, der ſchon zahlreiches ſchönes, altes Gut aus der wertvollen Maſſe an ſich gebracht hatte, wandte ſich gratulie⸗ rend an Tobias. Er pries die Güte der alten Bücher, nannte das Jahr ihres Erſcheinens und ſprach ſich über den Inhalt ſo ſicher aus, daß Tulipan glaubte, einen gewiegten Althänd⸗ ler vor ſich zu haben, der mit leidenſchaftsloſem Geſicht dieſe koſtbaren Dinge kaufte, um ſte anſpruchsvollen Kunden anzu⸗ preiſen. Ein Bekannter aber, den er im ſagte ihm leiſe:„Das iſt der Kaufmann Lukas Holzer, ein großer Kunſtkenner und Sammler und der Freund aller Künſte.“ Da ſchaute ſich Tobias, dem die Geheimnistuerel des Be⸗ kannten zuerſt peinlich geweſen war, doch den freundlichen Gegner von vorhin noch einmal an und fand ihn im Ausſehen und Weſen ungemein ſympathiſch. 5 Während er den Fremden muſterte, ging die Auktion 3 Ende. Die Leute verließen in Gruppen den grell erleuchteten, nach alten Dingen muffig riechenden Saal. Es gab ſich, daß Tulipan beim Einpacken ſeiner Schätze wieder unverſehens ganz in die Nähe Lukas Holzers geriet, der ihn höflich bat, einen Blick in die Bücher tun zu dürfen. Tobias erzählte, während der andere ſorgſam blätterte, wie er zu dem Gebot auf die Wälzer gekommen ſei, und ſchon ſchlug ihm der das Blatt auf mit dem feinen Stich nach der Figur der heiligen Anna. Merkwürdig raſch ins Plaudern geraten, verließen ſie dann gemeinſam den dumpfen Raum und fanden aneinander ſtarkes Gefallen, ſo daß Tultpan das Anerbieten Holzers annahm, im Auto des Tuchherrn auf ſeinen Berg hinauf zu fahren mit der Laſt der Bücher. Holzer ſelbſt ſtieg in einer der vornehmen Vorſtadtſtraßen aus, wo er wohnte, nicht, ohne Tulipan herzlich eingeladen zu haben, ſich ſeine Bibliothek anzuſchauen, die zur Verfügung ſtände, ſo oft er Luſt habe. Tobias verſprach freimütig, bald zu kom⸗ men und fuhr, beglückt in das ſilbergraue Polſter gelehnt, heim. 5 Seither hatte ihn nie mehr eine gleichmäßig warme Suum⸗ mung verlaſſen, die kaum von leiſen Rückfällen früherer Un⸗ geduld unterbrochen war. Selbſt Mechthilds Erſcheinen brachte ihn nicht aus der inneren Ruhe während der nebelſeuchten Tage von Barbara bis Luoia. Er dachte an den Handelsherrn wie an einen lieben, älte⸗ ren Bruder, obgleich der kaum älter ſein mochte als er; aber er wirkte durch ſein ſicheres, zielhaftes und doch bet aller Eleganz beſcheidenes Auftreten bedeutend reiſer als der koch oft fugendhaft ee Tultxan Vorbeigehen grüßte, * * * N 7 Bonnerstag, den 28. September 1920 dene Mannheimer Zeitung[Abenb⸗ Ausgabe B. Seite. Nr. 4% . Wirtſchaftliches · Soziales Der badiſch⸗württembergiſche Arbeitsmarkt Der Arbeitsmarkt wies in der Berichtswoche vom 12. bis 18. Sept. einen weiteren Rückgang der Beſchäftigung auf; örtlich war jedoch die Tendenz durchaus ungleichmäßig. Bei 15 Arbeitsämtern verminderte ſich bei reger Vermitt⸗ lungstätigkeit die Zahl der Unterſtützten zuſammen um 599, bei den übrigen 21 Arbeitsämtern erfuhr ſie dagegen bei Filler Geſchäftslage eine Zunahme um 978. Ebenſo unein⸗ Heitlich iſt die Lage in den verſchiedenen Gewerbezweigen, ſo⸗ daß es an Anhaltspunkten für die Beurteilung der konjunk⸗ turellen Tendenzen faſt völlig fehlte; Beachtung verdienen die anhaltende Feſtigung in der Schmuckwareninduſtrie und die allmähliche weitere Steigerung der Vermittlungsziffern für weibliche Arbeitskräfte. Am 18. September wurden unter⸗ ſtützt: In der verſicherungsmäßigen Arbeitsloſenunterſtützung 34 766 Perſonen 26 174 Männer, 8592 Frauen), in der K riſen⸗ Znterſtützung 8148 Perſonen(6117 Männer, 2031 Frauen). Die Geſamtzahl der Unterſtützten ſtieg um 379 oder 9,9 v. H. von 42 535 Perſonen(31690 Männer, 10 845 Frauen) auf 42 914 Perſonen(32 291 Männer, 10623 Frauen). Davon kamen auf Württemberg 13886 gegen 13 566 und auf Baden 29 028 gegen 28969 am 11. September. Im Geſamtbezirk des Landesarbeitsamtes Südweſtdeutſchland kamen am 18. September 1929 auf 1000 Einwohner 8,5 Hauptunterſtützungs⸗ empfänger gegen 8,45 in der Vorwoche. 8 * * Lebensmüde. Ein 56 Jahre alter Gewerkſchafts⸗ beamter ſtürzte ſich geſtern abend beim Landungsſteg am Strandbad in ſelbſtmörderiſcher Abſicht in den Rhein, ſchwamm aber ſofort wieder an das Ufer und begab ſich in das Strandbadreſtaurant Süd, von wo aus er, da er ſeinen Weg nach Hauſe nicht alleine ſortſetzen konnte und außer⸗ dem äußerte, noch einmal in das Waſſer zu gehen, mit dem Krankenwagen in das ſtädtiſche Krankenhaus verbracht wurde. Grund zur Tat wirtſchaftliche Sorgen. Wer iſt Eigentümer? Bei der Staatsanwaltſchaft be⸗ findet ſich eine elektriſche Fahrradlichtanlage, von der der Dieb behauptet, er habe den Dynamo am 12. 8. 1929 aus einem Hausgang in der Bellenſtraße und den Schein⸗ werfer im April oder Mai d. J. aus einem Hausgang in der Meerfelödſtraßs entwendet. Die Eigentümer wollen ſich an die Kriminalpolizei, Schloß, Zimmer 137, wenden. * Ein billiger Sonderzug zum Oktoberfeſt. Am 27. Sep⸗ tember verkehrt ein Sonderzug zu ermäßigten Preiſen Pfalz. München zum Oktoberfeſt. Fahrkarten zu dieſem Zuge werden u. a. in Mannheim, Heidelberg, Bruchſal und Karlsruhe ausgegeben. Rückfahrt am 30. September. Tagungen Eutſchließung des Bundes Deutſcher Juſtizamtmänner Der Geſamtvorſtand des Bundes Deutſcher Juſtizamtmänner hält zur Zeit in Heidelberg eine Geſamtvorſtandſitzung ab, in der folgende Entſchließung gefaßt wurde: „Der in Heidelberg tagende Geſamtvorſtand des Bundes Deut⸗ ſcher Juſtizamtmänner, der St pfleger und Urkundenbeamten, hält die Hebung und Umgeſtaltung der Nechtspflege durch eine grundlegende Juſtizreform für notwendig. Aus wirtſchaftlichen Gründen muß damit eine Ver⸗ Dillteung, Vereinfachung und Beſchleunigung der Rechtspflege verbunden ſein. In Uebereinſtimmung mit dem Deutſchen Richterbund betont der Bund Deutſcher Juſtizamtmänner die Bedeutung eines hochwertigen Richterſtandes. Dieſes Ziel ſetzt Hie Eiuſchränkung der Richterzahl und des richterlichen Aufgaben⸗ kreiſes voraus. Wege zur wirkſamen Entlaſtung des Richters hat der Bund Deutſcher Juſtizamtmänner in feinen vor kurzem ver⸗ Iffentlichten, eingehend begründeten„Vorſchlägen zur Verbilligung, Vereinfachung und Beſchleunigung der Rechtspflege“ gewieſen. Er erklärt ſich auch für die Folge bereit, zuſammen mit den Vertretungen der anderen Organe der Rechspflege und der übrigen Berufsſtände an der Vorbereitung und Durchführung der Juſtizreform mitzuwirken. Die Sitzung leitete der erſte Vorſitzende, Juſtizbezirksreviſor Schlegel⸗ Berlin. Erſchienen waren die Vertreter aller deutſcher Länder, einſchließlich der preußiſchen Provinzen. Aus Danzig war der Abg. des Volkstages, Juſttzinſpektor Schilke, gekommen. Kyfſhäuſerbund und Kriegsbeſchädigte Die 28. Vertreterverſammlung des Deutſchen Reichskrieger⸗ bundes„Kyffhäufer“ hat am 15. September im Anſchluß an einen ausführlichen Bericht des Referenten für Sozialpolittk Mafor a. D. Goeöicke, über Kriegsbeſchädigtenverſorgung und Reichsfinanzen, zu dem ſich auch der anweſende Vertreter des Reichsarbeitsmini⸗ ſters, Miniſterkalrat Grießmeyer, äußerte, folgende Ent⸗ chlleßung einſtimmig angenommen: a Die auf dem Kyſſhäuſertag verſammelten Vertreter ber im Deut⸗ ſchen Reichskriegerbund„Kyſſhäuſer“ zuſammengeſchloſſenen mehr als 2 Millionen alter Soldaten haben mit Beſorgnis davon Kenntnis genommen, daß die anerkannte Finanznot des Reiches dazu geführt hat, nicht nur die auch von der Reichsregterung als berechtigt anerkannten Wünſche der Kriegsbeſchädigten und Krie⸗ gerhinterbliebenen auf weiteren Ausbau der Verſorgung Border Hand unerfüllt zu laſſen, ſondern daß ſtellenweiſe ſogar der volle Bezug der ihnen auf Grund der Verſorgungsgeſetze in ihrer jetzigen Faſſung zuſtehenden Gebührniſſe ge fährdet er⸗ ſcheint. Keinesfalls darf die Finanznot des Reiches dazu führen, die vor anderen unter Sparmaßnahmen leiden zu laſſen, die die größten Opfer für die Verteidigung des Vaterlandes gebracht haben. svertretung der deutſchen Rechts⸗ Aus dem Lande Von einer Dampfwalze totgefahren * Singen, 25. Sept. Heute abend wurde der 21 Jahre alte Arbeiter Fritz Tockweiler aus Neuhauſen in Würt⸗ temberg von einer Dampfſtraßenwalze über fah⸗ ren und auf der Stelle getötet. Tockweiler, der bei der Dampfwalze beſchäftigt war, ging vor der Dampfwalze her und brach aus unbekannter Urſache plötzlich zuſammen. Die Dampfwalze fuhr über ihn hinweg. Die Leiche wurde nach Singen verbracht, wo die Sektion zur Feſtſtellung der Ur⸗ ſache des plötzlichen Umſinkens erfolgen ſoll. * sch. Hockenheim, 25. Sept. Auf Einladung des Pfarrers Kloſe und des früher hier in Hockenheim wirkenden Ge⸗ werbelehrers Karl Feuerſtein unternahm der hieſige evang. Kirchenchor einen Ausflug nach Durmersheim. Den Vormittagsgottesdienſt verſchönerte unſer Chor durch den Vortrag dreier Lieder. Auch ſouſt erfreute der Chor die Durmersheimer Glaubensgenoſſen und die zur evang. Kir⸗ chengemeinde gehörigen Proteſtanten der Nachbororte mit ſeinen Geſängen. Nachmittags ſand nach einem Rundgang durch die Stadt ein gemütliches Beiſammenſein in der Bahn⸗ hofswirtſchaft ſtatt. Dabei zeigte der Chor, daß er nicht nur im feierlichen Kirchengeſang, ſondern auch in fröhlichen Lie⸗ dern geſchult iſt. Die kleine Diaſporagemeinde Durmers⸗ heim bewirtete die zahlreichen Gäſte in Haus und Familie und zeigte damit, wie ſehr man ſich in der Diaſpora freut, wenn auswärtige Glaubensgenoſſen kommen und das reli⸗ giöſe Leben der Gemeinde ſtärken. sch. Hockenheim, 28. Sept. Ein aus Dinglingen ſtammender Mann bot in unſerm Nachbarort Reilingen ein Fahrrad zum Verkauf an, das er am Vortage in Offenburg geſtoh⸗ len hatte. Er wurde hier in Hockenheim feſtgenommen und in das Mannheimer Amtsgefängnis eingeliefert. * Karlsruhe, 25. Sept. Heute nachmittag wurde der 8 Jahre alte Schüler Max Weiß beim Ueberqueren der Kriegsſtraße von einem Motorradfahrer angefahren, etwa 10 Meter weit geſchleift und am Kopf ernſtlich verletzt. Ein Paſſant brachte ihn in bewußtloſem Zuſtand zu einem benachbarten Arzt, der dem Verunglückten einen Notverband anlegte und ſeine Ueberführung in das ſtädt. Krankenhaus anordnete. Dort wurde eine Gehirnerſchütterung feſtgeſtellt. Die Schuld dürfte nach der Ausſage von Augen⸗ zeugen den Motorradfahrer treffen, der offenbar z u ſchne II gefahren iſt und auch die rechte Straßenſeite nicht eingehal⸗ ten hat. Da jedoch der Sachverhalt noch nicht einwandfrei geklärt iſt, nahm die Polizei den Motorradfahrer feſt. Er ſelbſt hat eine Verletzung am Ringfinger davongetragen. Seine Maſchine wurde beſchädigt.— Etwas ſpäter wollte der 42 Jahre alte Zimmermann Wilhelm Glutſch aus Neureut auf einem Fahrrad von der Riefſtahlſtraße nach der Hinden⸗ burgſtraße hinüberwechſeln, während von der Weberſtraße her eine Straßenbahn eben die Kreuzung erreichte. Er wurde von der Elektriſchen erfaßt und ſchwer verletzt, trotzdem der Straßenbahnführer durch elektriſches Bremſen und Sandſtreuen den Unfall noch zu verhüten ſuchte. Mit einer ſchweren Kopfwunde und inneren Verletzungen wurde der Radler ins ſtädtiſche Krankenhaus gebracht. Nachbargebiete s Bürſtadt(Ried), 25. Sept. An der Strecke der Riebbahn zwiſchen Hofheim und Bürſtadt fand ein Streckenarbeiter einen verſiegelten Poſtſack. Der Mann gab den Sack am Bahnhof Bürſtadt ab. Es wurde feſtgeſtellt, daß der Poſtſack vom Lorſcher Poſtamt abgegeben und nach Worms be⸗ fördert werden ſollte. Er enthielt nicht weniger als 28 000 4 in Geld und Wertſachen und ſoll acht Tage lang neben dem Bahnkörper gelegen haben. Wiesbaden, 24. Sept. Die Ehefrau des Tünchers Dillmann in Frauenſtein nahm eine größere Anzahl Sublimattabletten ein. Als ſte deren Wirkung ver⸗ ſpürte, lief ſie hilferufend auf den Hof. Trotzdem ſoſort eig Arzt gerufen wurde, waren alle Verſuche, die Frau zu retten, vergeblich. Sie ſtarb bald darauf. Aus den Rundfunk-Programmen Freitag, 27. Seplember Deutſche Sender Berlin(Welle 318), Königswuſterhauſen(Welle 895 19.30 Uhr: Ein Komponiſt am Klavier, 20.30 Uhr: Neapolttaniſche Volkslieder, 21 Uhr: Kammermuſik, 22.30 Uhr: Aus Operetten. Frankfurt(Welle 390) 12.15 Uhr: Schallplatten, 16.15 Uhr: Kon⸗ zert, 20 Uhr: Von Stuttgart: Roſen aus Florida, Operette von Leo Fall, 22.45 Uhr: Von Karlsruhe über Stutigart: Konzert. Hamburg(Welle 372) 20 Uhr: Zweites Norag⸗Konzert, 21.80 Uhsz Erſter Herbſtball. Langenberg(Welle 473) 08.00 Uhr: Brunnenkonzert, 13.05 Uhr; Mittagskonzert, 17.35 Uhr: Veſperkonzert, 20 Uhr: Abendmuſik, 20.45 Uhr: Tänze und Schwänke aus alter Zeit, anſchließend Kon zert auf dem Caſé Corſo. f 5 München(Welle 533), Kgiſerslautern(Welle 970) 12.55 Uhr: Mittagskonzert, 16 Uhr: Abſchiedskvnzert der Kapelle Benno Sarſki, 19.45 Uhr: Münchener Oktoberſeſt, 20.45 Uhr: Margarethe, Szenen aus der Oper. Stuttgart(Welle 360) 12 Uhr: Schallplatten, 18.18 Uhr: Von Frankfurt: Konzert, 20 Uhr: Roſen aus Florida, Operette in drei Akten, 22.30 Uhr: Von Karlsruhe: Unterhaltungskonzert. Auslänbiſche Sender Bern(Welle 403) 20.80 Uhr: Soliſten⸗ und Orcheſterkonzert, 22.18 Uhr: Spätkonzert. 5 Budapeſt(Welle 530) 19.43 Uhr: Konzert, anſchl. Zigeunermuſik, Daventry(Welle 479,2 20 Uhr: Promenadenkonzert, 21.85 Uhr Duette aus Operetten, 22.15 Uhr: Tanzmufik. Daventry(Welle 1558) 19.45 Uhr: Sendeſpiele: 1. Anziehen. Ein Sendeketſch. 2. Uneinigkeit im Miniſterrat. Ein Spiel in zwei Akten, 23.15 Uhr: Tanzmuſik. Paris(Welle 1725) 20.35 Uhr: Abenökonzert. 5 Rom(Welle 441,1) 21 Uhr: Fraſquita, Operette in drei Akten. 1 en(Welle 517) 20 Uhr: Konzertabend, anſchließend Abendkonzert. Hausorcheſters. fladio-Spezialhaus Gebr. dettergon Marktplatz 6 2, 6— Telephon 2547 Klein und zierlich im Ausſehen, groß und mächtig in der Lei ſtung, das iſt der neue Ordensmeiſter⸗Empfänger von Lorenz. Seuder auf Sender erhalten Sie bei größter Treunſchärſe in wunderbarer reiner und lautſtarker Wiedergabe von Sprache und Muſik. Dabei koſtet der Apparat in Luxzusausführung einſchl. Röhren nur 4 83.—. 5 Wie wird das Wetter werden? Metter-Vorausſagen für Freitag, 27. September 1929 Fortdauer des ßeiteren Wetter⸗Nachrichten der Vadiſchen Landeswetterwarte Karlsruhe Beobachtungen badtſcher Wetterſtellen(.26 Uhr morgens]. See⸗ Vöft⸗ Ten- e 2 8 N bob e 88 8 8 Wind Wetter 3 5 8 m fm c S 8 8 Nicht Stirke 883 f 5 0 Wertheim 151—- 5 10 8 fin Nebel Königsſtuhlf 563 775, 8 14 7 0 friſch heiter Karlsruhe 120 775,7 6 18 5 ONOlleicht wolkenl. Bad.⸗Bad. 218 77 6 18 4 ſtil wolkenl. Villingen 780 777.2 3 15 1 NO 5. wolken! Feldbg. Hof 1275 645.0 16 8 1 0 ſtark wolkenl. Badenwell. 774% 7 19 g 5 ſtill wolkenl. St. Blaſien 780 3 16 1 NO leicht wolkenl. Bad Dürrh.— 15 1 80 leicht wolkenl. Unter dem Einfluſſe des ſtationär gewordenen und mit dem für die Jahreszeit abnorm hohen Maximum von 778 Millimeter uber Mitteleuropa ausgebreiteten Hochdruckgebie⸗ tes haben wir wolkenloſes Wetter behalten. Das Schön⸗ wettergebiet umfaßte heute früh außer Frankreich und Deutſch⸗ land auch einen großen Teil der britiſchen Inſeln und der Mittelmeerländer. Eine Aenderung der antizyklonalen Wit⸗ terung iſt vorderhand nicht zu erwarten. und trockenen Herbſtwetiers Reiſewelter in Deutſchland Nord⸗ und Oſtſee: Heiter, mit örtlichen Frühnebekn. tagsüber mäßig warm. Harz und Thüringer Wald: Heiter und windſtill. Geſtern heiter und mäßig warm Rhein⸗ und Weſergebiet: Heiter und windſtill. Geſtern wolkenlos und warm. Fichtelgebirge, Erzgebirge und Sudeten: Heiter mit leichten Südwinden. Geſtern meiſt heiter und vorherrſchend kühl. Alpen: Wolkenlos, leichte Südwinde. Geſtern ſontgeſetzt wolken, ö los und tagsüber mäßig warm. Flugwetter Auch heute erſtreckt ſich quer durch Deutſchlond in noyh⸗ ſüdlicher Richtung eine Windſcheide, weſtlich der die Winde hauptſächlich aus Oſten wehen. Oeſtlich von ihr herrſchen Nordwinde vor. Allgemein herrfcht heiteres bis wolkenloſes Wetter unter dem Einfluß des mitteleuropäiſchen Hochdruck⸗ gebietes. Stellenweiſe iſt es zur Bildung von Bodenneheln gekommen, die ſich aber am Vormittage noch aufköſen. Geſtern meiſt geites, . 8 225 6. Sekte. Nr. 447 Neue Mannhelmer Zeltung(Abenb⸗Ausgabe) Donnerstag, den 26. September 1928 Den Buben und Mädels, die ſich nicht zu den Stuben⸗ hockern zählen, möchte ich hier etwas von unſerer Schwarz⸗ waldfahrt erzählen: Am erſten Montag in den Ferien, morgens 7 Uhr, trafen wir uns am Mannemer Hauptbahnhof, um nach unſerem Reiſeziel vom erſten Tag zu ſtarten. Zu dritt(2 Schulkamera⸗ den und ich) ging es auf unſeren ſchwerbepackten Stahlröſſern los. Auf die Gepäckträger unſerer Räder hatten wir unſere Ruckſäcke geſchnallt, von welchen der Meinige ungefähr folgen⸗ den Inhalt aufzuweisen hatte: Ein Laib Brot, ein Museimer⸗ chen, zwei Pakete Nudel, ſechs Erbswürſte, fünf Suppen⸗ würfel, eine Hartwurſt und ein Spirituskocher. Als wir nachmittags über Karlsruhe in Herrenalb landeten, waren die Betten der Jugendherberge bereits belegt, und wir mußten, in Decken gehüllt, auf Strohſäcken kampieren. In dieſer Nacht haben wir alle nicht ſonderllch geſchwitzt. Am folgenden Tag ſtrampelten wir von Herrenalb nach dem Kniebis, wo wir einen dort zu Beſuch weilenden Deutſch⸗ amerikaner trafen, der mit ſeinem Auto Reklame bei uns machte und der uns ſicher nach Freudenſtadt mitgenommen hätte, wenn wir nicht die Räder dabei gehabt hätten. Wir prieſen ſeinen Wagen, und in ſeinem Stolze ließ er dann noch eine Mark ſpringen, für die wir uns einen Film für unſeren Foto kauften, nachdem wir noch zwanzig Pfennig draufgelegt hatten. Vom Kniebis fuhren wir dann über Triberg nach Freiburg, wobei wir nicht verfehlten, uns einige Aepfel zu ſtrenzen; die geſtrenzten ſchmecken nämlich meiner Anſicht nach beſſer wie die gekauften. Sodann gondelten wir durch das Höllental auf den Feldberg, d. h. auf den Feldberg haben wir geſchoben. Da gerade kein beſonders günſtiges Wetter herrſchte und wir von Wolken umgeben waren, war die Aus⸗ ſicht ſehr gering. Von dort wollten wir nach hauſen. Bis zwölf Kilometer vor Schaffhauſen gings ganz gut. Aber als wir gerade einen ziemlich ſteilen Berg her⸗ unterſauſten, rief mir plötzlich einer meiner Kameraden zu: „Menſch, do war jo„deitſches Zollamt“ gſchtanne!“ Ich ant⸗ wortete ihm:„Sie werre uns ſchun krigge!“ Und richtig! Kaum waren wir im Tal, als auch ſchon Schweizer Zoll⸗ beamte aus ihrer Bude traten und fünfundzwanzig Franken als Pfand für unſere Räder forderten. Da wir, abgebrannt wie wir waren, nicht mehr über ſoviel Bims verfügten, machten wir kehrt und ſchoben unſere Räder wieder enttäuſcht den Berg hinan, den wir vorher ſo ſchön heruntergefahren waren. Nachdem wir noch andere ſchöne Schwarzwaldſtädte be⸗ rührt hatten, kehrten wir den Neckar entlang über Stutlgart nach unſerem liewe Mannem zurück. Das war halt kloor, und nächſtes Jahr geht's wieder los! Kurt Zeilfelder, 8 Jahre, Mannheim. dem Rheinfall bei Schaff⸗ erer Mubu Juulu Nia ſul Da Du ſo lieb biſt und uns Kinder ſo viel Freude machſt, will ich Dir gerne etwas über meine Ferien erzählen und wenn Du alles gehört, wirſt Du mich ſehr bedauern. N freute ich mich auf die großen Ferien, aber es wurde aus meiner Erholung nichts. Ich wäre ſo gern auch wie andre Kinder weit ſort auf die Berge und in den ſchönen Wald. Aber die Geſchichte war ſchlecht und kein Geld da. Och wurde von meinen Eltern vertröſtet auf das andere Jahr. Auch der Schularzt hat ſein Wort nicht gehalten, er hatte auch kein Geld, mich in die Erholung zu ſchicken. Ich ging mit meinem Freund Helmut nach der Frieſenheimer Inſel. Dort bauten wir Höhlen und gingen den Krotlten nach und abends kamen wir wie der Schornſteinfeger ſchwarz und mit zerriſſenen Hoſen an. Was wir ſonſt noch anſtellten, kann ich nicht er⸗ zählen, meine Mutter freute ſich auf den Schulanfang. Aber nächſtes Jahr möchte ich beſtimmt fort; wenn dann der Schul⸗ arzt und die Mutter kein Wort hält, komme ich zu Dir Tante Vieſel, Du hilfſt mir ſicher. Viele tauſend Grüße ſendet Dir Dein Freund Fred Müller(11 Jahre) Werftſtraße 15. * Fritz Einhuf, das alte Pferd, lag in feinem Stall auf dem Stroh, verjagte mit dem ſchönen Schweif die läſtigen Mücken und dachte über ſein früheres Leben nach. Er hatte es in der Jugend ſehr ſchön gehabt. Auf weiten Steppen war er mit ſeinen Eltern und Genoſſen geweſen. Sie hatten zuſammen eine große Herde gebildet. Dann ward Einhuf eines Tages von Männern, die verwildert ausſahen, eingefangen und man zähmte ihn. Jetzt ging's ihm ſchlecht, denn er mußte arbeiten und dies wollte ihm gar nicht be⸗ hagen. Außerdem war die Nahrung mager, denn er bekam meiſtens Gras und Häckſel, während er früher, als er noch ein freier Muſtang geweſen war, des öfteren ſaftigen Klee gefreſſen hatte. Da wurde Fritz Einhuf plötzlich aus ſeinen Träumen ge⸗ weckt. Sein Herr kam, ſattelte ihn und ritt mit ihm in die nahe, ziemlich große Stadt. Ach, wie oft ſchon hatte er dieſen Weg gemacht. Eben ſah er wieder den ſchwarzen Spitz da⸗ herrennen, der ihn immer ankläffte, wenn er ihn ſah. Nun kamen das Pferd und ſein Herr an ein„Wirts⸗ haus“, das Einhuf ſehr bekannt war. Hier blieb er auch ganz inſtinktmäßig ſtehen. Sein Herr ſtieg ab, ging in die Branntweinſtube, um dann aber erſt nach langer Zeit wieder zu erſcheinen und heimzureiten. Unterwegs ſollte heute etwas geſchehen, das für die Zukunft Einhufs ſehr wichtig war. Plötzlich kam aus einem Gebüſch, das am Nachhauſeweg wuchs, eine vermummte Geſtalt hervor und ſchlug mit einem ſchweren Knüttel nach dem Herrn Einhufs. Die Schläge trafen aber nicht, denn das Pferd hatte die Gefahr rechtzeitig gewittert und verſetzte nun dem Wegelagerer mit den Hinter⸗ beinen mehrere wohlgezielte Tritte, ſo daß der Wegelagerer wie tot umfiel. Der Unverletzte ſtieg von ſeinem treuen und braven Pferd ab und band dem Betäubten die Hände auf den Rücken. Darnach beſtieg er Einhuf und ritt nach Hauſe, ohne je⸗ doch den Gefangenen zu vergeſſen. Am nächſten Tag wurde der Wegelagerer in ein Krankenhaus eingeliefert und nach⸗ dem er wieder geſund war, erhielt er ſeine Strafe. Seit dieſer Zeit hatte es Einhuf ſchön. Er mußte keine Wagen mehr ziehen, ſondern wurde nur als Reitpferd be⸗ nutzt und war der Liebling der ganzen Familie. Als Einhuf alt und als er zu nichts mehr zu brauchen war, begrub man ihn im Garten und die kleinen Kinder ſchnitzten Holzkreuzchen, die ſie aufs Grab ſetzten. So ver⸗ brachte Einhuf ſein Leben. Hans Hauck(183 Jahre). 3* re eee— in Aub flu ou dun Poluu un. Nun ſind unſere herrlichen Ferientage zu Ende, und dle Schule hat ernſtlich ihren Anfang genommen. Jetzt heißt es wieder hinter die Bücher ſitzen und wie wir es ausdrücken vochſen“. Aber trotz der Schule mit ihren Seufzern und Kla⸗ gen werde ich die ſchönen Ferientage nicht vergeſſen. Alſo ich war in Stetten a. k. M. Wir waren 16 Mädels und wohnten in einem wunderbaren nicht allzu großen Hotel, in dem liebe Menſchen weilten. Meine beiden Freundinnen und ich hatten zuſammen ein herrlich weißes Zimmerchen. Es trug den Namen„Ausguck“, weil man von hier aus eine wun⸗ dervolle Ausſicht auf die nächſte Umgebung hatte. Wir ſtanden unter dem Schutze von zwei lieben Menſchen. Sie waren uns in dieſer Zeit wie liebe Mütter, zu denen wir kamen, wenn wir etwas auf dem Herzen hatten, das uns nicht fröhlich wer⸗ den ließ. Ich werde ſie in meinem Leben nie vergeſſen und ihnen ein dankbares Andenken bewahren. 8 Von hier aus konnten wir auch herrliche Ausflüge machen. AUnſer erſter großer Ausflug war an den Bodenſee mit dem Poſtauto. Wir fuhren über Meßkirch, Pfullendorf, Heiligen⸗ berg, Meersburg. In Heiligenberg machten wir Halt, um uns das herrliche Schloß zu beſichtigen. Was mich am meiſten da⸗ von intereſſterte, war der Ritterſaal mit ſeinen alten Rüſtun⸗ gen, Waffen, Ahnenbilder und ſeiner geſchnitzten Hängedecke. Wir beſahen uns auch die Kapelle und die Gruft, wo alles mit friſchen Blumen ausgeſchmückt war. Endlich mahnte der Füpy⸗ rer unſeres Autos zum Wekitergehn. ü Wir ſuhren bis Meersburg. Hier verließen wir wieder das Auto, um uns in der Stadt ein wenig umzuſehn. Kaum zurückgekehrt, nahte auch ſchon das ſtolze Schiff, das uns nach Friedrichshafen bringen ſollte. Nun fuhren wir auf dem herr⸗ lichen Bodenſee dahin, bis auch Meersburg unſeren Blicken entſchwunden war. Nach einer Weile grüßte uns in der Fernt das langerſehnte Friedrichshafen. Dort angekommen, ver⸗ ließen wir unſeren Dampfer, und auf gings zur Zeppelinhalle. Aber zu unſerem größten Bedauern war der Zeppelin nicht da. Er war, wie ihr ja alle wißt, auf ſeiner Weltreiſe, von der er jetzt mit großem Triumphe zurückgekehrt iſt, worüber wir uns, die deutſche Jugend vielleicht am meiſten, freuen. Wir konnken daher nur die Wohnung unſeres Luftſchiffes bewundern. Es iſt ein ſehr großer und ſtattlicher Bau, den ledes deutſche Kind mal ſehen ſollte. 0 Dann kehrten wir wieder zurück an den See. Hier ließen wir unſere Augen auf dem Waſſer umherſchweifen. Man ſah weit und breit nichts als Waſſer und wieder Waſſer, in dem ſich der klare, blaue Himmel ſpiegelte. Nur hin und wieder kamen ganze Scharen von Möven, die ihr unheimliches Geſchrei hören ließen. Hier hätte ich ſtundenlang ſtehen können und dem Liede der Wellen lauſchen können. Aber plötzlich erſchien am Horizont unſer Schiff, das uns wieder heim bringen ſollte. Nachdem der Dampfer gelandet war, mahnte Tante Lieſel, uns endlich vom Friedrichshafener Strand zu trennen. Schwe⸗ ren Herzens verließen wir den ſchönen Platz und ehe wir uns recht beſinnen konnten, wo wir waren, fuhren wir ſchon wieder auf dem See. Noch ein Blick, und die Geburtsſtadt unſeres Zeppelins war verſchwunden. Wir näherten uns Meersburg, wo unſer Auto ſchon lange nach uns Ausſchau hiell. Nun ging es wieder heim nach Stet⸗ ten. Das nächſte Mal erzähle ich Euch einen anderen Aus⸗ flug, denn wir haben noch viele gemacht. Marta Sch, Mhm Sandhofen. 18 Jahre. Fred M. Dein Brieſchen hat mich ſehr gefreut. Mal ſehen, was ſich machen läßt. Wie wär's wenn Du mir öfters von Deinen Erlebniſſen berichten würdeſt. Oder ſchreib mal einen kleinen Aufſatz— vielleicht hilft Dir dann die eigene Sparkaſſe ein bißchen mit! Kurt Z. Schade, daß ich nicht radeln kann; ſolche Winder⸗ fahrt machte mir auch Spaß. Ich mache ſie mit Nagelſchuhen. Tante Lie ſel. M Nolſaluuba⸗ Wieder einmal iſt dem jüngſten Lehrling ein Mißgeſchick paſſiert. Ich wollte Euch auch einmal etwas von berühmten Frauen erzählen, nun müßt Ihr ſelbſt finden, was Euch aufgetiſcht werden ſollte! Hetſablie Etalarcht ald Mahilont Jrama Ahreſtei Amedam Drumopopa Armia Tarſut Rochtalet Cyrado 2. Karree⸗Nätſel von Hans Hauck, Dammſtraße 29. Buchſtaben zu erſetzen, die in die betreffenden Karrees geſetzt werden. Die Buchſtaben, von 1— 70 durchlaufend geleſen, ergeben einen Spruch. e 5 58 59 fe 61 62 ss 63 Bedeutung der Wörter: 1. Schiffsart 67 70 54 51 17 83 44 1 1 2. Gefäß 4 38 7 8 66 70 3. Waſſerbehälter 56 2 61 33 28 29 8 5 4. Hirtenflöte 61 26 27 17 46 62 12 10 5. Fiſch 85 7 8 31 52 46 67 63 47 7 27 6. Stadt in Südamerika 7 17 43 36 68 65 66 21 53 7. Landſchaft in Weſt⸗Afrika 185 14 18 19 51 45 52 8. Zweiggeſchäft 67 34 46 22 17 52 9 9. Staatenbund 57 58 33 690 23 36 48 10. Türöffner 11 20 42 44 40 32 7 39 11. Jahreszeit 41 25 50 64 38 29 12. Gütigkeit 62 49 46 59 19 13. Männlicher Vorname 60 53 55 18 14. Wochentag 16 49 14 21 24 44 45 65 15. Eine von uns hochge⸗ ſchätzte badiſche Stadt 37 68 29 55 30 19 63 87 16. Heſſiſche Stadt 87 45 22 13 56 17. Engliſche Währung 6 26 27 63 46 46 22 55 65 18. Zeichen 47 49 51 21 17 52 ——— Auflöſungen aus der letzten Kinderbeilage. Magiſches Quadrat Streichholz⸗Aufgabe Irsee 1 2 N tfaſdſe 8 ef ale Pyramidenrätſel Wer ein Meiſter werden will, muß früh anfangen, treu anhangen, immer vorwärts langen. 0 Wer die Naſe zu hoch trägt, ſtolpert leicht. . Wer zur Natur in die Schule geht, wird kelne Schlafmütze. * Wer der Natur bleibt treu, braucht wenig Apothekerbrei. 8 Drei Mehlſäcke hat der Bauer: der Acker iſt der erſte, der Garten der zweite, der Stall der dritte; nützt er keinen davon, ſo kann er ſich Bettelſäcke daraus machen. * Wer die Andern neben ſich klein macht, iſt nis groß. Seume. 5 5 9 Schäfchen am Himmel und dauern beide nicht lange. ein geſchminktes Geſicht Die Ziffern der zu ſuchenden Wörter ſind durch entſprechende * * 5 —. Donnerstag, den 25. September 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe] 7. Seite. Nr. 447 Gerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Schwindel mit Brillanten Zwei Züricher, ein Otto Gaßler und ein Eruſt Villinger, hatten einen Bekannten mit dem vulgären Namen Max Spatz. Dieſer Spatz handelte mit Brillanten und damit die beiden anderen zu ihrem ihm geborgten Gelde kämen, nahmen ſie ſein Angebot, für ihn zu reiſen, an. So kamen ſie auch mit ihren glitzernden Dingern nach Mannheim. Da Spatz reine Miene machte, zu bezahlen, beſchloſſen Gaßler und Vil⸗ linger einen Coup. Sie wohnten in einem hieſigen Hotel zuſammen. Die Beiden verſprachen Spatz, ihn mit einem tugendlichen Mädchen bekannt zu machen. Burſchen mit ge⸗ vichtsbekannten Namen, die ſich in der nächtlichen Pfſychologie der Großſtadtſtraßen auskennen, führten den an ſie ergan⸗ genen Auftrag gewiſſenhaft aus. Während noch Spatz mit den Burſchen und dem Mädchen unterhandelte, ging einer der Züricher in das Zimmer von Spatz und ſtahl aus deſſen Brief⸗ taſche die Brillanten. Der Diebſtahl wurde von Gaßler aus⸗ geführt. Den größten Teil der Beute, Brillanten im Werte von etwa 12 000 Mark, nahmen ſie mit nach Zürich und ver⸗ ſetzten ſie dort, den kleineren Teil erhielten drei hieſige Ve⸗ teiligte. Als die beiden Schweizer nach Mannheim zurück⸗ kamen, wurden ſie feſtgenommen. Gaßler wurde vom Gericht, Vorſitzender Einzelrichter Weis, zu 2 Monaten und Vil⸗ linger zu 2 Monaten Gefängnis verurteilt, der eine Mann⸗ heimer erhielt 6 Wochen, die anderen beiden 4 Wochen Ge⸗ fängnis. Alle erhielten Strafaufſchub auf Wohlver⸗ halten. Wieder ein Schutzmann vor Gericht Hauptwachtmeiſter Friedrich F. aus Ebnet wurde 1909 in das hieſige Polizeikorps übernommen und 1912 planmäßig angeſtellt. Es dauerte nicht lange, ſo liefen Beſchwerden bei der vorgeſetzten Behörde über ihn ein. Er bezog ſeine Waren auf Kredit und pumpte Geld, wo er es bekam. Da er Hauptwachtmeiſter war, vertraute man ihm. Er ſagte, er hätte etwas über 400 Mk. Gehalt. Von der Beamtenbank würde er aber nur etwa 200 Mk. bekommen. Einige Zeit ſei ſein Gehalt auch bis auf das Lebensnotwendigſte geſperrt geweſen. Seine Schulden belaufen ſich auf etwa 2000 Mk. Zu allem Unglück ergab ſich der Mann noch dem Trunke. Als er ſich im vorigen Jahr vor dem Schöffengericht wegen Unterlaſſung einer Anzeige zu verantworten hatte, kam er ſogar in betrunkenem Zuſtande in die Verhandlung. Am 29. Juni kam er zu dem hieſigen Metzgermeiſter A. Sch. und erſuchte um ein Darlehen von 100 Mk., da er„die Gehalts⸗ auszahlung verſchlafen“ habe. Obwohl er den Metzgermeiſter mur von ſeinen Dienſtgängen vom Schlachthof flüchtig kennt, trat er doch in einem derartigen Tone auf, als ob es eine Ehre ſei, einem Hauptwachtmeiſter etwas zu leihen. Der Metzgermeiſter gab ihm das Geld unter der Bedingung, daß er es wenige Tage darauf wieder erhalte. Alle Mahnungen zur Zurückzahlung des Geldes blieben jedoch erfolglos. Der Hauptwachtmeiſter trat ſogar dummdreiſt auf und gab patzige Antworten. Da der Gerichtsvorſitzende Amtsgerichtsdirektor Dr. Wolfhard an der geiſtigen Zurechnungsfähigkeit des Angeklagten Zweifel hat, wurde die Verhandlung vertagt, um den Angeklagten unter geiſtige Beobachtung zu ſtellen. * 8 Ein gefühntes Verkehrsunglück— Ein Fußgänger be⸗ ſtraft. Das Düfſeldorfer Schöffengericht verhandelte über das Autounglück, das im Juni d. Is. am Woringer Platz drei Todesopfer forderte. Ein Benzintank⸗Wagen war damals beim Ausweichen vor einem Paſſanten auf eine Schutz⸗ inſel gefahren. Die Verhandlung ergab, daß der Chauffeur keine Schuld an dem Unfall hatte. Dagegen wurde der Fuß⸗ gänger, der im letzten Augenblick und ohne ſich umzuſehen, den Fahrdamm hatte ſtberqueren wollen, zu e inem Monat Gefängnis verurteilt. Der Vorſitzende betonte, das Publikum müſſe einſehen, daß es andere gefährde, wenn es Richt die Verkehrsvorſchriften beachte. 8 Zuchthausſtrafe für einen Schulhauseinbrecher. Das Simburger Schwurgericht verhandelte gegen den Einbrecher Wisniewski, der ſich Egon Dolleck nannte und dem nicht weniger als 18 Einbrüche in Sch ulen nachgewieſen wur⸗ den. Geſtohlen wurde faſt nur Gel d, die höchſte Beute belief ſich auf 280 /, den Inhalt einer Schulſparkaſſe. Das Urteil lautete auf fünf Jahre drei Monate Zuchthaus und fünf Jahre Ehrverluſt. Erzeugnisse werden nur in einer guslffdt, und zwof der hegten, Hergestellt Die Anfertigung erfbigt naht am laufenden Bend, sondern in Prözisions Serfenfabrikstfion. Bei len Hielg-FebHIHdi en stehen us. iat und Preis in dem richtigen herhöftnis. Beim Hauf gi. ner Mieleę- Maschine hohen Sie dis Gewibheſt, daß Sis fur Ihn Geld den höchsten Gegenwert in Hare behommen. Oer Gute unserer Err ese Verdenhen wir den gu- teh Ruf des mens, Melee. 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Mehr als je zuvor in der Nachkriegszeit haben internationale Ereigniſſe von Bedeutung die zahlreichen deutſchen gedrängt, monatelang be⸗ herrſchte der Kampf um den Davispokal die Situation, mit jedem neuen deutſchen Erfolg wuchs die Zahl der Intereſſenten und An⸗ Die Leiſtungen unſerer Spitzenſpieler haben alſo außer dem ehrenvollen Sieg in der Europa⸗Zone des Davispokals noch einen ganz großen nachhaltigen Erfolg zu ver⸗ zeichnen: die Anteilnahme an Tennisereigniſſen weiter Schichten von Sportbegeiſterten hat dem weißen Sport eine ungeahnte Anziehungs⸗ kraft verſchafft. Es liegt in der Natur der Sache nunmehr die Frage näher zu erörtern, ob und in wie weit das Niveau der Spitzenleiſtungen im deutſchen Tennis mit den führenden Tennisnationen der Welt Frank⸗ reich und Amerika Schritt halten kann. Das Mutterland des Tennis⸗ ſports, England, hat zwar eine Renaiſſance, ein Wledererwachen der einſtigen Stärke, in den letzten Jahren erlebt, aber man kann getroſt behaupten, daß Deutſchland Großbritannien nicht nachſteht, ſondern insbeſondere bei den Herren ſogar ein kleines Uebergewicht hat. Dagegen ſind wir in Deutſchland von der Spitzengruppe Frankreichs und Amerikas noch durch einen großen Abſtand getrennt, wofür die Interzonen⸗Runde des Davls⸗ pokals, bei dem Amerika uns:0 niederkanterte, der ſchlagendſte Beweis iſt. Wenn auch Amerika in der Herausforderungsrunde um den Davispokal gegen die durch das Fehlen von Lacoſte geſchwächten Franzoſen knapp verloren hat, iſt Amerika das Land, das zur Zeit zweifellos den beſten Nachwuchs beſitzt, denn die jungen Franzoſen Bouſſus, de Buzelet, Glaaſer, haben zwar neben ſchwächeren Leiſtun⸗ gen auch ſehr große Erfolge gehabt, an die jungen Amerikaner Alli⸗ ſon, van Ryn, Lott u. Henneſſy kommen ſie aber nicht heran was auch in der ſoeben erſchienenen Weltrangliſte von Wallis Myers Ueber dieſe Weltrangliſte des berühmten eng⸗ liſchen Tennisexperten, der wiederum keiner der deutſchen Spitzen⸗ ſpieler auf dieſer Liſte verzeichnet hat, läßt ſich ebenſo ſtreiten, wie liſtenkommiſſton alljährlich einige Wochen nach Beendigung der Spielzeit herausgibt. Gegen die deutſche Rangliſte ſind bei den Verhältniſſen, die beim Tennisſport in den letzten Jahren eingetreten find, zahlreiche Bedenken gerade von ſüddeutſchen Tenniskreiſen aus vorgebracht worden. Der Spieler, der ſich einmal einen Platz auf dieſer Rangliſte erobert hat, möchte dieſen Beſitz natürlich nicht wie⸗ der hergeben und ſtrebt mit allen Mitteln darnach, dieſen Platz zu erhalten oder zu verbeſſern. Die„Kaugliſten⸗Platzangſt“ iſt eine Erſcheinung, die den ganzen Sommer über dem Turnier⸗ betrieb anzumerken iſt. Manche Nennung wird nicht abgegeben oder zurückgezogen, weil der betreffende Spieler fürchtet, er könnte durch eine Niederlage gegen einen unter ihm in der Rangliſte ſtehen⸗ den Gegner ſeinen Platz und damit ein gewiſſes Preſtige verlieren. Es gibt Leute vom„Bau“, die behaupten, daß Prenn einer Begeg⸗ nung mit Froitzhei m, die vielleicht zu Gunſten des Altmeiſters hätte enden können, aus dem Wege gehen wollte und deshalb nicht bei den Internationalen Meiſterſchaften in Hamburg angetreten iſt. Es iſt eine Ungerechtigkeit und auch eine Unſportlichkeit einen Spieler wegen eines einzigen ſchlechten Reſultats in der Klaſſiftzierung der Rangltſte zu verſchlechtern, weil ein zahlenmäßiges Reſultat oftmals den wahren Kampfverlauf nicht widergibt und außerdem die äußeren Umſtände wie Uebermüdung und Indispoſition und un⸗ gewohnte Platzverhältniſſe nicht berückſichtigt. Man kann ſich deshalb nicht wundern, daß gerade die Spitzenſpieler von Berlin die Begeg⸗ nungen mit gefährlichen Gegnern auf fremden Plätzen zu vermeſden ſuchen. Wenn man heute eine Rundfrage unter den Rangliſten⸗ ſpielern veranſtalten würde, ob die Rangliſte in ihrer jetzigen Form abgeſchafft werden ſoll, wäre ganz beſtimmt eine überwältigende Mehrheit für die Abschaffung. Andererſeits iſt eine gewiſſe Rang⸗ ordnung der Spieler unbedingt notwendig die Einteilung müßte aber in Gruppen erfolgen und nicht der Reihenfolge nach unter Bezeichnung jedes Spielers mit elner Nummer. Bet dieſer Gruppeneinteilung wäre nicht ein ein⸗ zelnes Reſultat, ſondern die Geſamtleiſtungen ds Spielers unter Berückſichtigung ſeiner Fähigkeiten beim Doppelſpiel vorzunehmen. Vlelleicht wäre auch der Gedanke eingeſpielte Doppelpaare in eine be⸗ ſondere Rangliſte aufzunehmen zweckmäßig, dieſe Rangliſte würde dazu beitragen den Ehrgeiz der Spieler, der ſich bei dem jetzigen Syſtem e in erſter Linie auf die Einzelſpiele erſtreckt, auch auf die Doppelſpiele auszudehnen. Die Rangliſten⸗Kommiſſion nimmt ſich in Anbetracht des umfang⸗ reichen Materials, das ihren Aufzeichnungen zu Grunde gelegt wer⸗ den muß, einige Wochen Zeit, ehe ſie die oftmals unter großen Schwie⸗ rigkeiten zuſtandegekommene Rangliſte der Oeffentlichkeit übergibt. Es ſoll durch die nachfolgenden Ausführungen dieſer offtziellen Rang⸗ liſte, der Arbeit der Rangliſten⸗Kommiſſion in keiner Weiſe vor⸗ gegrifefn werden, ſie ſoll nur ein ungefähres Bild über die Verſchie⸗ bung des Kräfteverhältniſſes bei den Spitzengruppen der Spieler und Spielerinnen geben. Unſere beiden Davispokal⸗Helden Prenn und Moldenhauer haben leider gegenſeitig die Waffen nicht gekreuzt, auch iſt die mit Spannung erwarte 2 te Schlußrunde Moldenhauer gegen! je Tennis⸗Saiſon 1929 Dr. Landmann beim Schlittſchuh⸗Club⸗Turnier nicht zuſtandegekom⸗ men. Otto Froitzheim, der zwar an den Davispokalſpielen aus un⸗ erklärlichen Gründen nicht teilgenommen hat, zeigte während des ganzen Turnierſommers gleichmäßige ausgezeichnete Form, ſeine Paſſion zum weißen Sport iſt wohl neben ſeiner Genialität das Wun⸗ dermittel, das ihm ermöglicht, noch überall, wo er erſcheint, zum Mit⸗ telpunkt des ſportlichen Geſchehens zu werden. Von ſeinem Zuſam⸗ mentreffen mit Prenn in Hamburg hatte man eine Klärung des Stärkeverhältniſſes dieſer beiden Spieler erwartet, es iſt ſchade, daß dieſe intereſſante Begegnung nicht zuſtandekam. Dr. TDandmann, der im vergangenen Jahre auf der Rangliſte nicht klaſſifiziert wurde, hat kurch ſeine zweimalige knappe Niederlage gegen Prenn aufs Neue bewieſen, daß zwiſchen ihm und den drei erwähnten Spitzen⸗ ſpielern kein Klaſſenunterſchted iſt, weshalb kein Grund beſteht, ihn nicht zur Spitzengruppe zu zählen. Die Berliner Kuhlmann und Heydenreich haben ihre Poſition erheblich verbeſſert, Kuhlmann verlor zweimal nur ganz knapp gegen Moldenhauer und blieb auch zweimal gegen den füddeutſchen Spitzenſpieler Dr. Bu ß ſiegreich. Andererſeits hatte er auch einige Niederlagen hinnehmen müſſen, ſo zum Beiſpiel gegen Frenz, von Tramm und Nourney. Die Hambur⸗ ger Dr. Deſſart und Frenz haben insbeſondere auf heimiſchem Boden im Doppelſptiel wie auch im Einzelſpiel ſehr gut abgeſchnitten, zu Gunſten Frenz ſpricht auch ſein Sieg bei den Nationalen Deutſchen Melſterſchaften in Braunſchweig. Der Mannheimer Dr. Buß, der leider weder am Berliner Pfingſtturnier, noch an den Internatio⸗ nalen Meiſterſchaften in Hamburg teilgenommen hat, hat außer ſeiner Niederlage gegen Kuhlmann und eine formelle Niederlage gegen Zan⸗ der einwandfreie Siege über eine Anzahl der erſten Klaſſe angehören⸗ den Spieler zu verzeichnen. Goſewich, Fuchs, Oppenheimer, Tomilin, Heine und der Däne Worm zählen zu den Unterlegenen des ſüddeut⸗ ſchen Spitzenſplelers; gegen den Berliner Heydenreich ſiegte Buß in Homburg, nachdem er im Frühjahr in Wiesbaden gegen ihn verloren hatte. Bei den Herren Kuhlmann, Dr. Deſſart, Dr. Buß, Frenz, Heydenreich gleichen ſich die Erfolge und die Mißerfolge ungefähr aus, ſodaß ſie in einer Gruppe hinter der Spitzengruppe zu rangieren ſind. Die Berliner Lorenz, Zander und Wolff haben ihre Form gegenüber dem Vorjahre etwas verbeſſert, während die Süddeutſchen Goſewich, Oppenheimer und Fuchs ungeſähr ihre Spiel⸗ ſtärke bewahrt haben. Klopfer hat ſich nur ſehr wenig betätigt und nach einer anfänglichen Schwächeperiode erſt in Neuenahr ſeine frſt⸗ here Form wieder gefunden. Von Nachwuchsſpielern hat ſich von Cramm in den Mittelpunkt des Intereſſes geſtellt, ſeine Form iſt aber noch zu unbeſtändig. Der in Krefeld gebürtige, zur Zeit in Hei⸗ delberg ſtudlerende Hau ſz, hat durch Siege über Klopfer, Wetzel und Lindenſtaedt von ſich reden gemacht, der Pforzheimer Wetzel hat ſeine vor zwei Jahren erreichte Höchſtform noch nicht wiedergefunden. Bei den Damen ſtehen nach dem Fernbleiben von Cllly Außem, die ſich in dieſem Jahre faſt nicht dem Turnierſpiel gewidmet hat, Frau von Rez⸗ nicek und Frau Friedleben an der Spitze; die Exmeiſterin hat zwar die junge Meiſterin einmal einwandfret beſiegt und iſt auch in Baden⸗Baden formell Siegerin geblieben; unter Berückſichtigung der Geſamtreſultate wird eine Gleichſtellung dieſer beiden Damen das Richtige ſein. Von den jüngeren Spielerinnen hat ſich Fräulein Krahwinkel bis an die Spitzengruppe herangearbeitet; die junge Rheinländerin iſt ohne Zweiſel die ſtärkſte Hoffnung im deutſchen Damen⸗Tennis. Frau Schomburgk, Fräulein Weihe und Fräulein Kallmeyer haben ſich in dieſem Jahre nicht verbeſſert, Fräulein Roſt enttäuſchte etwas. Frau Richter Weihermann hat ſich erheblich verbeſſert, dasſelbe gilt auch von Fräulein Hoff⸗ mann, die allerdings ſtark unter Formveränderungen leidet. Von den Juniorinnen ſcheint Fräulein Edit Sander die größte Be⸗ gabung zu ſein, die Berlinerin Fräulein Löwenthal hat die in ſie geſetzten Erwartungen nicht erfüllt.—4— Briefkaſten Wir bitten für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf den Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Mündliche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwortung luriſtiſcher, medizini⸗ ſcher und Auf wertungsfragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder An⸗ frage iſt die Bezugsgulttung beizufügen. Anfragen ohne Namens nennung werden nicht beantwortet. A. H. 1807. Die Rente iſt nicht pfändbar. R. G. Erkundigen Sie ſich mit genauen Unterlagen beim Amks⸗ gericht. Fraun S. Wenn es ſich um den Unterhalt für die Familte oder für ein uneheliches Kind handelt, iſt Lohn und Gehalt unbeſchränkt pfändbar. In dieſen Fällen beläſt das zuſtändige Vollſtreckungsgericht nur einen angemeſſenen Betrag für den notwendigen Lebensunterhalt des Schuldners. K. M. 99. 1. Erkundigen Sbe ſich beim Amtsgericht. 2. Wird prozentual umgelegt. Chefredakteur: Kurt Itſcher Verantwortlich für Politit: H. A. Melßner— Feuilleton: Dr. S. Kayſer Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Vermiſchtes: Will Müller— Handelsteil: Kurt Ebmer— Gericht und alles rt ran Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mittetlungen: Jakob gonde, fämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger; Druckerei Dr. Haaf Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. H. 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Die Einzelheiten der Fuſion, mit der bereits feſt zu rechnen iſt, werden wahrſcheinlich noch im Laufe des heuligen Tages bekaunt⸗ gegeben und zur Stunde von den Aufſichtsräten und Kommiſſionen ſeſtgelegt. Ein Berliner Mittagsblatt will wiſſen, daß die Fuſion durch Aktienaustauſch im Verhältnis 121 vollzogen und daß die Dentſche Bank ihr Kapital um mehr als 100 Mill. A4erhöhen wird. Eine Beſtätigung dieſer Angaben iſt begreiflicherweiſe im Angenblick noch nicht zu erlangen. 8 Soweit man bisher bören konnte, ſoll ein Umtauſch der Aktien der Discontogeſellſchaft Rin ſolche der Deut ⸗ chen Bank im Verhältnis 11 erfolgen. Die Deutſche Bank wird zum Zwecke der Durchführung dleſer Konzentratlon wahrſchein⸗ lich ihr Kap tal erhöhen. Man nennt unbeſtätigt einen Betrag von 100 MI Il. 4. An der heutigen Börſe wirkte ſich die uner⸗ wartete Nachricht von der Verelnigung zweier der größten deutſchen Banken in einer Kursſteigerung der Bankaktien aus, won der beſonders der Kurs der Discontogeſellſchaft provitierte. Aus dem Vortrag des Vorſtandsmitgliedes der Deulſchen Bank Dr. Werner Kehl vor einigen Tagen auf der Düſſeldorfſer Tagung des Meichsverbandes des beutſchen Induſtrie konnte man zwar bereits entnehmen, daß ſich neue Zuſammenſchlüſſe großen Stils in der beutſchen Wirtſchaft anbahnen, doch war nicht zu wiſſen, daß ſeine Bemerkungen einen ſo aktuellen Hintergrund haben. Dr. Kehl führte aus, daß in einer ganzen Relhe von Induſtrien noch große Zuſammenſchlüſſe notwendig ſind, wenn man rationell arbeiten wolle. Die Erkenntnis der Zwangsläufigkelt ſolcher Zuſammenſchlüſſe wird ſich, ſo erklärte, unaufhaltſam durch⸗ ſetzen und es wäre dringend zu wünſchen, daß die eigene Initiative allex perfönlichen und traditionellen Hemmungen rechtzeitig über⸗ windet. Dr. Kebl nahm von dieſer Forderung die Banken wicht aus, die fetzt ſogar mit dieſer Rieſenfuſton vorangehen. Die Deutſche Bank hat bisher ein Akttenkapttal von 150 Mill.&, die Discontogeſellſchaft ein ſolches von 135 Mill. 4. Das Kapital dieſes Rieſeninſtituts würde dann 285 Mill./ betragen, in Wirk⸗ lichkeit wird es aber weſentlich höher ſeln, weil mit der Trans⸗ aktion, wie erwähnt, eine bedeutendeſkapitalserhöhung verbunden ſein wird. Die offene Reſerve betrug bisher 90 bezw. 52 Mill. /, in der Wemeinſchaftsbilanz der Discontogeſellſchaft 60,5 Mill., ſie über⸗ ſchreltet alſo den Betrag von 150 Mill. l. Welche Bedeutung das neue Inſtitut hat, geht daraus hervor, daß es über eine Bllanzſumme von 5 Milllarden /, über Kreditoren von 4,2 Milliarden„ verfügt. Bisher war die Deutſche Bank das größte deutſche Bank⸗ unternehmen. Die Discontogeſellſchaft folgte kapitalmäßig in kurzem Abſtand. Berückſichtigt man aber die Kreditorenbeſtände, dann folgt kürz nach der Deutſchen Bank die Danatbank, obwohl dieſe ein Ak⸗ tienkapltal von 90 Mill. 4 hat. Die Kreditoren betragen nach der letzten Bilanzüberſicht vom 91. Auguſt 1929 bei der Deutſchen Bank 2,5 Milliarden 1, bei der Disconto(Gemeinſchaftsbilanz) 1,8 Mil⸗ Harden 4, bei der Danatbank 2,1 Milltarden&, die Dresdner Bank mit 1,0 Milliarden 4. Das fetzt neu geſchaſſene Rleſeninſtitut Deutſche Bank⸗Disconto wird künftig sämtliche anderen Großbanken an Kaplitalkraſt und Macht weit übertreſſen. Die Fuſion hat eine noch vlel größere Bedeutung als fämtliche früheren Großbank⸗ verſchmelzungen. Um einen ungefähren Anhaltspunkt über die Verkehrs ⸗ dedeut ung der neuen Rieſengroßbank zu geben, haben wir die Bilanz der Deutſchen Bank und der Discontogeſellſchaft per 81. Auguſt nachſtehend zuſammengefaßt, wobei die Gemeinſchaftsbilanz der Dis⸗ eynto herangezogen wurde, die alſo auch den ihr vollſtändig gehören⸗ den A. Schaaffhauſen'ſchen Bankverein in Köln und die Norddeutſche Bank in Hamburg umfaßt. Wir betonen dabei, daß es ſich natur⸗ gemäß um eine Überſchlägige Rechnung handelt, denn auch bei der Be⸗ rechnung der Commerz⸗ und Privatbank und der Mitteldeutſchen Kreditbank lautete die erſte Gemeinſchaftsbilanz anders, als es eine reine Addition der getrennten Bilanzen ergeben hätte. Immerhin beruht untenſtehende Aufſtellung auf den offiziellen Bilanzüberſichten 205,2, langfriſtige Anleihen 105,0, ſonſtige Paſſlva 16,8, Geſamtſumme der Paſſiva 50780. Außerhalb der Bllanzaddition ſind noch Aval⸗ und Bürgſchaftsverpflichtungen in Höhe von 340,5 Mill. R. vor⸗ handen. Die eigenen Indoſſementverbindlichkeiten betragen 305,3 Mill.., davon aus weiter begebenen Bankakzepten 2058,9 Mill. Reichsmark. Von der Geſamtſumme von 395,3 Mill. R. ſind inner⸗ halb 14 Tagen fällig 141,2 Mill. R.&. Aktiva: Kaſſe fremde Geldſorten 45,2, Guthaben bei Noten⸗ u. Abrechnungsbanken 55,5, Wechſel und unverzinsliche Schatzanweiſun⸗ gen 1167,8, davon Schecks und Wechſel 948,6, Noſtro⸗Guthaben 504,7, davon innerhalb 7 Tagen fällig 375,6, Reports und Lombards 230,4, Vorſchüſſe auf Waren 626,6, davon Remburskredite 563,5 eigene Wert⸗ papiere 60,0, Konſortialbeteiligung 89,0, dauernde Beteiligungen bei anderen Banken 63,9, Debitoren in laufender Rechnung 2144, 7. Summa der Aktiva 5078, 0. Wie wir weiter zu der Fuſion von gutunterrichteter Seite, je⸗ doch bisher unbeſtätigt erfahren, iſt den deutſchen Firmen für die Durchführung der Transaktion finanzielle Hilſe ſeitens der National⸗ City⸗Bank zugeſichert worden, die auch die Unterbringung der gro⸗ ßen Kapitalerhöhung garantiert haben ſoll. Bekanntlich befinden ſich von den beiden großen Bankinſtituten größere Aktienpoſten in Amerika, obwohl bereits Rückkäufe aus früher in den Vereinigten Staaten begebenen Aktien ſtattgefunden haben. Die Umorganiſation bei Dörr u. Reinhart Lederwerke in Worms.(Eig. Dr.) Nachdem die Firma nunmehr vorſorglich ihren ſämtlichen Arbeltern und Angeſtellten per 31. Dezember gekündigt und große Teile der Belegſchaft ſofort entlaſſen hot, hat die ſeit⸗ herige Vertretung der Firma über den Auslandsverkauf, die Lederimport A G. in Baſel die Liquidierung der beträcht⸗ lichen Vorräte übernommen. Die Lederimport AG. ſoll den geſünnten Ledervorrat auf feſte Rechnung übernommen haben und damit dem Verlangen der Banken nach größerer Abdeckung der Bankſchelden entgegengekommen ſein. Wie weit große Teile des Realbeſitzes und Forderungen nunmehr auch in den Beſitz der Lederimport AG. über⸗ gegangen ſind, konnte nicht in Erfahrung gebracht werden. Man bezeichnet es aber als wahrſcheinlich, daß die Lederimport AG. Baſel, die übrigens durch ihre kürzliche Bilanz wieder wie im Vorjahre 10 v. H. Dividende ausgeſchüttet hat, einen maßgebenden Einfluß auf die weitere Fabrikation bei Dörr u. Neinhart nebmen wird. Die Lederſabrikatſon, vorwiegend Lackleder, ſoll ſpäter mit weſentlich verminderter Belegſchaft— man ſpricht von 200 Arbeitern— wieder aufgenommen werden. Damit wäre natürlich die Produktion der Firma, die früher mit 1800 Mann arbeitete, zlemlich bebeutungs⸗ los geworden. Schwankender Berlin nicht einheitlich Nachdem noch im heutigen Vormittagsverkehr das Hauptthema in den Bankbüros die zu erwartende Disconterhöhung in London war, wurde die Börſe ſelbſt von der Nachricht einer beabſichtigten Fuſion zwiſchen der Deutſchen Bank und der Discontogeſellſchaft überraſcht. Zum Beginn der offiziellen Börſe lagen Bankaktien ſeſter, Disconto plus plus, aber die übrigen Märkte meiſt ſchwächer. Die Bank von England hat ſich nun doch entſchloſſen, ihren Discont um 1 auf 6,5 v. H. heraufzuſetzen. Nachdem die Spekulation zunächſt ſehr unſchlüſſig war, bekamen aber doch die Skeptiker die Oberhand und es kraten zu den erſten Notierungen überwiegend Ver luſte ein, die bei Spezialwerten bis zu 5 v. H. betrugen. Hinzu kam, daß zum heu⸗ tigen Liquidationstage ſeitens der Börſe verſchiedentlich Glatt⸗ ſtellungen vorgenommen wurden obwohl Reportgeld reichlich vor⸗ handen war. Kaliwerte verloren bis zu 8, Deutſche Linoleum und Oöwe ſe 6 und Bemberg 10 v. H. Bei letzteren verſtimmte die heu⸗ tige Meldung in der Fachpreſſe, daß man doch mit der Möglichkeit einer Dividendenreduktlon zu rechnen habe. Der erſte Kurs der An⸗ teile der Discontogeſellſchaft ſtellte ſich 9,5 v. H. höher. Deutſche Bank gewannen 3,5 v.., nur Reichsbank 4 v. H. niedriger, Anlelhen enttäuſchend ſchwach, Pfandbriefe ſtill. Der Geldmarkt war heute ſchon etwas ſteiſer, Tagesgeld—6,Monatsgeld 9,25 10,50 v.., Warenwechſel umfatzlos. Auch nach den erſten Kurſen ergab ſich keine einheitliche Tendenz, Glanzſtoff waren um 4 erholt, Bem⸗ berg dagegen 4 v. H. ſchwächer. Deutſche Bankaktien büßten im Ver⸗ laufe 2,5 v. H. ihres Anfangsgewinnes wieder ein, die Anteile der Disconto beſſer gehalten. Der Kaſſamarkt lag heute uneinheit⸗ lich. Im welteren Verlaufe drückte die Geſchäftsſtille auf das Kursniveau und die verſchiedentlichen Erholungen gingen meiſt wieder verloren. Hinzu kam, daß der Privatdiskont für beide Sichten um 1 auf 726 v. H. erhöht wurde. Die Börſe ſchloß nicht einheitlich von Ende Auguſt, wie ſie inzwiſchen hekannt geworden ſind. Pafſiva in Mill..4: Aktienkapital 285,0, Reſerven 156,8, Rreditoren 4309,4, Kreditoren innerhalb ſteben Tagen fällig 1597,9, fällig innerhalb g Monaten 2011,0g, nach 3 Monaten 152,7, Akzepte! und meiſt etwas ſchwächer. Dagegen waren Ilſe, Rheiniſche Braun⸗ kohlen und Kali Aſchersleben 2 bis 4,5, Glanzſtoff 9 v. H. feſter. Die heute feſtgeſetzten Ligquidatlonskurſe per Ultimo September lagen faſt durchweg 2 bis 8 v.., vereinzelt bis 15 v. H. unter den Auauſtkurſen. Nun doch noch Londoner Diskonterhöhung London, 286. Sept.(United Preß.) Die Bank von England hat den Diskontſatz um 1 v. G. 9 5 6,5 v. H. erhöht. Die ſchwediſche Reichsbauk hat heute den Discontſatz von 47 auf 5% v. H. erhöht. Rheiniſche Giſengießerei und Maſchinenfabrik AG. in Mannheim Verkauf an die Vögele A. genehmigt Die heutige o. GV. diefer Geſellſchaft, in der bis auf 1,5 v. H. das ganze AK. von 2,02 Mill. 4 vertreten war, genehmigte den Geſchäftsbericht, nach dem ſich ein Ber lu ſt von 181395%(i. B. 4507„ Gewinn) ergibt, der vorgetragen wird. Die Verleguug der Maſchinenfabrik in der Schwetzingerſtraße nach dem Gießerelgelende in Neckarau hatte eine 8wöchige Behinderung des Betriebes gebratet. Der größte Teil des freigewordenen Geländes wurde verkaufte Steuern und Zinslaſten für 1928 mußten jedoch noch voll getragen werden. Bei dem ungenügenden Umſatz, den gedrückten Preiſen, der ungünſtinen Zahlungsweiſe und den beſtehenden großen ſinan⸗ ziellen Engagements war nicht nur in abſehbarer Zeit keine Ren⸗ tabil' tät des Unternehmens zu erwarten, ſondern mit zunehmenden Verluſten zu rechnen. Die Verwaltung glaubte unter dieſen Um⸗ ſtänden den Fortbetrieb des Unternehmens nicht länger verantwortem zu können. Verhandlungen unter Mitwirkung der größten Al tip⸗ näre mit der Firma Joſeph Vögele A., Mannheim, die in einigen Abteilungen auf dem gleichen Arbeitsgebiet täteg iſt wie die Geſellſchaft, führten zum Abſchluß eines Kaufver⸗ trages, nach welchem der Uebergang des Betriebes ab 1. Oktober d.., nicht aber aller Vermögenswerte, an die Käufer erfolgt zu Bedingungen, mit denen man, wie in der GV. mitgeteilt wurde, nach Lage der Sache zufrieden ſein kann. Die GV. genehmigte den Veräußerungsverkrag tber die Werksanlagen; dieſe Veräußerung hat die Auflöſung der Geſellſchaft zur Folge, die formell beſchloſſen wurde. Auf Antrag des Vorſitzenden wird aus Zweckmöhfekeitsarſinden neben Direklor Fritz Doeblin noch Prokuriſt Herm. Kappes als Liquidator beſtellt, beide mit dem Necht der Einzelzeichnung. Mit dem Uebergang der FFabrikationseinrichtungen an die Joseph Vögele AG. iſt eine Betriebsunterbrechung nicht verbunden. Die Fabzi⸗ katlon wird in gleicher Weiſe fortgeſetzt und erweitert werden. U O Elektrizitäts⸗Ach. vorm. W. Lahmeyer u. Co., Frankfurt a. M. (Eig. Dr.) Wie wir erfahren, wird in der Bilanzſitzung vom 7. dteſes Monats 1928/20 trotz gebeſſerten Geſchäftsergebniſſes wieder nur 10 v. Dividende in Vorſchlag gebracht werden. Der Rein⸗ gewinnvortrag ſoll erhöht werden. Börſenverlauf ſtoff 82 v.., dagegen Mitteldeutſche Stahl und Schl. Gas 8 v. G. ſeſter. Die erwartete und trotzdem Ueberraſchung hervorruſende Dis⸗ konterhöhung in London um 1 v. H. beherrſchte den Deyiſenmarkt. Das engl. Pfund wurde vorbörslich noch mit.8505 gegen Dollax ge⸗ handlet und ſtieg dann rapid bis.8593. Die Übrigen europäiſchen Valuten wurden mitgeriſſen, vor allem wurden Dollar gegen Reichs⸗ mark angeboten mit.1950 nach.1975. Paris ſtieg auf 392 nach 391,75. Schweiz 1928,50 nach 1928, Holland 4018 nach 4012,50 alles New⸗ horker Ufance. u Mannheimer Produktenbörſe vom 25. Sept.(Eigen bericht) Die Tendenz des heutigen Produktenmarktes war ruhlg. Aus⸗ landweizen wurde angeboten lalles in.): mit 2792,50; il. 25,50; inl. Roggen 20,25; inl. Haſer 19— 19,50; ausl. Hafer 20—21; inl, Braugerſte 22,50—24; Malz, pfälz. 42; Futtergerſte 1910,50; Mais auf Bezugſchein 20,50; Biertreber 17,50— 18,25; Rapskuchen 18,25: Soyaſchrot 20,50— 20,75; Trockenſchnitzel 14— 14,50; bad. Grünkern 40 bis 55; alles waggonfrei Mannheim. Weizenmehl füdd. 38—98,25: Welzenbrotmehl 30— 30,50; Roggenmehl 00—70proz. 2831; Wetzen⸗ kleie feine 11,.25—11,50; Weizenſuttermehl 12— 12,50; Roggenkleie 11: Raps 40: Leinſaat&; alles waggonfrei Mannheim. * Viehmarkt in Mannheim vom 20. Sept. Zufußr insgelamt 847 Stück. Im einzelnen wurden zugefahren und erlöſt für 50 Kg. Le⸗ bendgewicht in.4. 122 Kälber, b) 76—80; c) 6874; d) 6064. 93 Schafe, c) 54—58. 70 Schweine, c) 8880; 9) 8090; e) 86—87. 615 Ferkel und Läufer, bis 4 Wochen 2130; über 4 Wochen 3442: Läuſer 46—60. Marktverlauf: Mit Kälbern mittelmäßig, ausver⸗ e 1 ruhig, langſam geräumt, mit Ferkeln und Läu⸗ fern lebhaft. * Nürnberger Hopfenbericht vom 25. Sept. zufuhr. 20 Ballen Landzufuhr. 200 Ballen Umſatz Einkauf ruhig, Preiſe unverändert. Preiſe: Gebirgshopfen prima 40—885: mittel 56 bis 70; gering 40—50; Hallertauer Siegelhopfen prima 80—90: mittel 100 Ballen Bahn⸗ 60—70; Spalter mittel 90 4, Württemberger mittel 5000; Badiſcher Svenska verloren 24, Bemberg 06 v.., Glanz⸗ prima 50— 60; mittel 40—55; Steiermärker prima 45&. olz Papier— 3— „ 8 ——— eee. 7 28[ 28. 25. 26. a 25] 26. 25 28. 25 26, 25, 26 Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung. uhren., Geſſürel... 203 9 201.5 Rein. Gehe. 106,0 101 felſchaffbg. gent. 158,5 158.5 Haceethal Praht 90.50 90.— Rheinfeld. Kra 180,0 1500 Zergm. Elektr. 219.2 212.5 Goldſchmidt Th. 73.10 68.90 Nheinelekt. B. A. 61.— 31. Algen.d b. 80.— 80.28 Hallesche Masch. 93.— 89. Rüein, Bran.2695 256,0 Wellen und. Auslandsanleihen in Prozenten, dei Stackenotierungen in Mark je Stüc Frem Veſig. Oel 38,50) 68.50 Gritzner M. Durl. 58.— 88.— 5 1.. 19014 5. Maſch. Hammers. Spin 189.0 1380 155 e 5 „Beſig. Oel 68, 1 ritzner N 59. 5g. 4 8 7 3 mers. Spin. 130. 9 Ahein. Chamotte 51, 61,.— Mannheimer Effektenbörſe Been Bobert l. ist Grun a Süfager 151.0, Agger wert⸗ 250045 50 7. Ban Nürnerg 210 0 210.0 Poeten Ga 20 55. 25 dien Sbetetste eg 1188 Cement Heidelb. 124.5 123,5 79,75 79.7 Sat Nürnberg 248.0 243.0„Wien Gum. 76,— 75.25 Rheinſtahl 120,0 118,0 28. 23.28 28,28. 71 Hald& Neu 32,32. P. Bemberg„248.„ arpener Bergb. 141.5 141.5 Niebeck tan 125.0128, Seed Ste u 85. 28, Padrwigeb, u. r. 218,0 218.09% rtr M. Pg, 140,0 1100 Sade e 48.0 43240 Panſwert Fuſſen.8, ergann Siet 510.5470 Harem Mac. s Renger Zuger 40 90 40 ze dab Kom cb 82.78.82, 78 Pfau. Preßnefe af 18%„„. 120.0 120, Chamott. Annw. 114 5 113.0 Hilpert Armat. 118,5 175,0 Schtincec o dg. Veri. Gub. Hul 400,0 470,0 Hedwigahllite. 100,5—.— Rüſckforth. Ferd. 109,7 108,0 8% L hafenstadi 99,80 89.50 Schwarz Storch. 163,0 163,0 J 7 8 9 159— 6 irſch Kupf.-M. 138,0 18,0 Schnellpr Frkthl. 62. 81.28 Berl. Karls. Ind. 71. 71. Hilperk Maſch. 118.0——Rütgerswerke. 79.35 78.20 Karls Mäh Haid 35.—35,— Chemiſche Albert 59.— 69.50 Tlefbaug ch Irtie e. 6728 Berliner Maſchb. 73.35 71,25 Hindrichs 0 t t. 8 55 5 3910 72— 72.— Dad. Aſſekuranz.——. Fonſerven Braun 73.— 89,— 44.25- olzverkohl-Jd 92.50 82.80 Schuhf. Saen 219 7 Br.⸗Beſigh. Oelf. 54. 64.— Hirſch Kupfer. 1870 Salzdetfurtß 3327.0 364.0 8% Farben ds. 219,0 118.0 Continent. Verf.—.——.— Maund. Gummi 89,—89.— Daimler Pens 108. 105.0 g Seilinduſt. Wolff 59.— 89.— Sremet Haitan. 104.9 104.9 Pieſchberg Leder 99.28 9088 Saro. 8 48 8 Mannh. Berſich. 99,— 89.— Neckarſum Fhrz.. Dt. Atlant.⸗T. 108, 1092 Inag Erlangen 91,50 91.50 Siem.& Halske 373.0 59.— Bremer Wolle 162.5 162,5 Hoeſch Eiſen 1275127 Schuberts Salzer 286.0 261.0 e e„ I Pfälz. Müßlenw. 148.0 148,0. 3 8.— 1525 Junghans St. A. 59.— 89.— Südd. Zucker 157.5 10 5 ed e 6135.0 dir 6 19 7 5 Sn& Co. 221,2 218.5 0 ank„161. 5 N 55 7 0. 8 derus cl 71. il. Holzmann 99, 0 lthei 285 0 fälz.Hypolh. B. 135.0 185,0.-G. J. Seilind 59.59,— Portl gem. Heid. 120,0 125. D. Gold⸗u S. Anßt 151,0 Kamm, Kalſersl. 142,5 1425 uderusckiſenw. 71.85 70.75 Ferch an.69 82.50 e ee 280 133,5 188.5 ektr..-G. 144,0 148.5 Dit. Linol 800.0 217.0] Kam 2 7 91e 5 09,0 Hypotg. Bk. 146,5 146,5 Brown, Boveri 138, 5 Ro. Elektr..-G. 144, 8„Linoleum. 0 111 Karſtadt Rud.. 172,172,5 Tricot.Beſigheim 30,80 80.50 Charlott. Waſſer 102,0 100.7 ile Bergd 212, 214.0 Sinner A. G. 1210 1200 Ah. Ereditbank 120.0 120,0 Dalmler⸗Benz 44. 48.50 Nbeinmüblenw.. Di derlag.. 7112.7 Klein, Scha Beck. 110.0 110.0 Tpem. Heyden 71.71. Ilſe Bergbau.. 212,„0 Stvebr Kammg 1280 128.5 Südd. Disconto. 127.0 127.0] Deutſche Linol.. 297.0 294,0 Südd. Zucker„157,7 157,50 Dresd.Schnellpr. 111,7 Knort, Hellbr. 158,0.163•5 Chem. Gelſenk.. 72,50 72,50 M. Jüdel 4 Co., 155, Steder hd Enzinger Union 92,—82,— Jer ein diſch Oelf. 71.— 21.— Dürkoppwerkest.— 84, Konſerv. Braun 59.69.25 Ver. Chem. Ind. 78,— 78. Chem. Albert.. 61,— 61.50 Gebr. Junghans 58.— 58.— Stolberger Zint 148.0 148,7 Durlacher Hof 186,5 138,5 Gebr. Fahr.. e Wagß& Freytag 98.— 88,— Düſſel. Rat Dürr 83,.— 89.— Kraus o. Vock. 40.— 49. Ber. deulſch. elf. 71.— 7— Concord. Spinn. 75.78 72.50 6 8 obi 5* Eichbaum. ,. G. Farben. 211.5 211,0 Zellſtoff Waldhf. 229,0 280,0 Dyckerh. K Widm 91.——.— Dergt. Jute. 115,0 115.0 Conti-Caouiſch. 181,5 162.2 Kahla Porzellan 99.—,— Südd Immobit. 78— 76. 5 Lechwerke 100,0—.— Bet. Ultramarin. 1498149, Raliw. Aſchersl. 229.522, Zucker.. 15718 e n Ill.. Barmer Bantv. 124,5 128,0] Montan-Aktien ektr. Licht u. 0 8 wigsg. Walz. 118,0 113.0 Bogtl. Maſch. St. 73.———* 18 0 C. H. N— 162.2— 1 hoerls Oelfabr. 92.0027 eſtperzinsliche Werte 8 ontan Elektr. Lieferung—— Voigt& Häffner 200 Dtſch.⸗Atlant⸗ c. 105,3 708.0 C. H. Knorr. 163.2 Tietz, Leonhard 195,2 188.0 Ceſtverz 0 Bayr. Cyp. u. Wb. 149.5 161.0 mag Frankf.. 82,50. Mainkraftwerke. Volz Seh 1 3 Deutſche Erdöl 110.0 110, Kollm.& Jourd. 46,— 48,25 Trausradio 4143.0 189,8 89% Relchsam. 87,50 87,80 Com. U. Brivald. 1787 178.7 eſchweit. Bergw.& 11„ 108,5 106.8 80. Diſch. G Gebr. Körting.—.— 686,25 1 11 58.80. Dara. u. Nat. 267.5 268.0 Gelſent, Bergw.—.— 186.0 Ehinger Masch. 35.587, Mes ene. 48.5 156,0 Deulſchent been. 68.— 68.— rauhe Ee, Bot 45.78 80,380 Pachner Pabſer 1190 11770 Able ſungſch. l. 10.50 10,28 Deuiſche Bank. 161.7 162.0 if e at 1. 5 Eküng⸗ 15 5 2180 Miag. Muhld. 12775 8 W. Wolf des 50 26.—p Diſche Maſchfbr...— krenbeinz Riet. 58.— 30,15. 98.15 2, ohne effet 26 Aſe Bab. St. 5 0 5„ Moenns S.. 2 100.0 100,0 Dicht. Steinzg. 202.0 205,0 Kuffhäuf.? Hütte 46,„Per Chem Spar.:71. D. Weib.(Gold!—.——.— 8 122.9 122.5 Lali Aſchersleb. 228.0 226,0 abet le 106.5 1008 Motsren arm 38.50 58.50 Deuſche Woll.25 1070 109.5 5. ich Kiew 160.0 de 0 Schoten 26—.—. Dileberſee⸗Bant 100.0 100,5 Kafisatzbetfurth 386,5—.— Fahr chebr Plem. 1010,15 Motoren deuz 70.— 70. Diſch. Eiſengdl..75 69,50 Lahmeyer& Co. 187. 25 P. Glanzſt. Eldf. 298,5 8.0 e Schußg. 14. 5,10 P. Vereinsbank— Kali Weſteregeln 284.2—.— J. G. Farben 2147 211. Motor. Oberurf. 1150112 5 Zenſtoff Aſchſfpg. 150,0 448 5 Deuiſche Einol. 286.0 208,5 Laurahütte 4 157 B. Schuh. Br. l 54.— 36. 98% 26 80 80 Disconto⸗Geſ. 1815 160.8 Klöckner.. 8%„ Bonds 29 120,0 119,2 5 8% 150„ Remen en Dresd.Schnellpr, 114,5 114,5 indes Eis, 4870 880% J. Stahlwerke 118,011 eum twigen 28 80. 88.89 1 0 i— Fein mech. Jetter 81.51.— Necarſulmer Fg.——„ Waldhof 281,0 280,0 Dü 5 8 0] Carl Lindſtrzm„600.0 600,0 BS tahl, v. d. 3 8 5 Ge Mem. Gd. 25 100,5 1010 Dresdner Bank 152.5 154,7 Mannesm. 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Nr. 447 NMachrull Gestern verschied unerwartet raseh unser Holrhol-Verwalter Wir verlieren in dem Entschlafenen einen auflerordentlich fleißigen 5 und zuverlässigen Mitarbeiter, der sich während der kurzen Zeit geiner Zugehörigkeit zu unserer Firma unsere vollste Zufriedenheit erwarb Ems 4 Wir werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren 1 Mannheim, den 25. September 1929 Heinrich LANZ Altiengesellschalt ———— edc enbad Unzere llebe Mutter, Schwiegermutter, Oroßmutter und Tante, Frau Flssabech Scheib he. uu heute vormittag 0 Die trauernden % 12 Uhr nach kurzem Leiden im 82. Lebensjahr still heimgegangen Mannheim GSchimperstr. 35), 25. September 1929 Hinterbliebenen 3 Die Beerdigung findet am Freitag, hiesigen Friedhofes aus statt 1 0 72 Uhr von der Leichenhalle des N 1 4 von der Belse zurück 1 Frauenarzt Df. Taemmle Friedrichsplatz 12. Ems AUrO- REIFEN S Alle Fabrikate Michelin⸗Sager 7 Maler& Gebhard D Telephon 285 70 sue 5 4, 23/44 50 vom 25. September 1929: Balma⸗Regler Geſellſchaft mit beſchränkter Haltung, Mannheim. Die Geſellſchaft iſt auf⸗ Fit Der bisherige Geſchäftsführer Valentin tattern in Feudenheim iſt zum Liquidator heſtellt. Die Firma iſt erloſchen. Süddeutſche Kreoͤltanſtalt Aktiengeſellſchaft, Mannheim. Gerhard Ueltzen iſt nicht mehr Börſtand. Heinrich Kunz, Kaufmann, Mann⸗ geim, iſt zum Vorſtand beſtellt. Autolack⸗Geſellſchaft mit beſchränkter Haf⸗ zung, Mannheim. Der Geſellſchaftsvertrag iſt am 12. September 1929 feſtgeſtellt. Gegen⸗ ſtand des Unternehmens iſt: Der Betrieb einer Lackieranſtalt, insbeſondere für Auto⸗ lackterungen, ſowie einer Reparaturanſtalt für Automobile, Handel und Fabrikation von Lacken, Farben und chemiſchen Artiteln, Die Geſellſchaft iſt beſugt, ſich an gleichen oder ähnlichen Unternehmungen zu beteiligen, guch ſolche Unternehmungen zu erwerben, Inte⸗ keſſengemeinſchaften einzugehen und Zweig⸗ nieberlaſſungen zu errichten. Das Stamm⸗ kapital beträgt 20 000 R. J. Dr. Robert Marx, Themiker in Mannheim, iſt Geſchäftsführer. Sind mehrere Geſchäftsführer beſtellt, ſo wird die Geſellſchaft durch zwei Geſchäftsführer ge⸗ meinſam oder durch einen Geſchäftsführer in Bemeinſchaft mit einem Prokuriſten vertreten. Der Geſellſchaftsvertrag iſt für die Zeit bis 31. März 1933 geſchloſſen. Die Dauer der Ge⸗ ſellſchaft verlängert ſich jeweils um 8 Jahre, wenn nicht ein halbes Jahr vor Ablauf des Vertrages von einem Geſellſchafter mit ſechs⸗ monatlicher Friſt gekündigt wird. Als nicht eingetragen wird veröffentlicht; Der Geſell⸗ ſchafter Kaufmann Bernhard Gutfleiſch in Mannheim bringt das von ihm bisher unter der nicht eingetragenen Firma„Bernhard Gutfleiſch“ betriebene Geſchäft, beſtehend in einer Autolackiererei und Reparatuxranſtalt mit Aktiven und Paſſiven um den Geldwert von 6500 R. in die Geſellſchaft ein. Die Stammeinlage dieſes Geſellſchafters in gleicher Höhe iſt damit geleiſtet. Die geſetzlich borgeſchriebenen Bekanntmachungen der Ge⸗ fellſchaft erfolgen nur im Deutſchen Reichs⸗ anzeiger. Geſchäftslokal; B 6. 15. „Lie Rek“ Everard Hoedemaeker, Mann⸗ Fan Inhaber iſt Everard Hoedemaeker, aufmann, Mannheim. Anton Diehl II, Sandhofen. Die Firma iſt erloſchen. 105 Amtsgericht Mannheim. Schlafzimmer o Merrenzimmer Küchen, Einzel-Möbel, kompl. Betten, solſde be- währte Fabrikate, gleg Modelle vorteil Preise Ohaiselon- ues, Sofas u. Sessel, Bett- Ihalselongues, Matratzen in allen Füllungen, Edelwoll- Matratzen vom Guten das Beste, nur bel uns zu haben in wirklick solider Herstellung eus eigener Werkstätte Besichtigung ohne Kaufzwang erbeten. H. Schwalbach Sänne en Taersah eenkenabhammen m d. Bad e Drudtsachen ltere nb Druckerei Dr. Haas, Gl. m. b. Hl., Mannheim E s, 2 Wangs-Veisteigefung. Freitag, 27. 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