Freitag 27. Sepfember 1920 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R% ae eee Waldhoſſtr. 6, chwetzingerſtr. 19/0 u. Meerfeldſtraße 1s Telegramm⸗ Adreſſe Generalanzeiger Mannheim Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951. 24952 u. 24953 1 Montag: Sport und Spiel Rogeſmäßige Be Heſet u. Naht Abend ⸗ Ausgabe d W n Mannheimer Heneral Anzeiger Dienstag wechſelnd: Aus der Welt der Cechnin Kraftfahrzeug und Verkehr Neues vom Silm ö Ge Donnerstag wechſelnd: Mannheimer Frauenzeitung Aus dem Kinderland Freitag: Wandern u. Neiſen Samstag: Aus Seit u. Leben Mannheimer Muſikzeitu Nr. 440— 140. Jahrgang Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Voraus 0 je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Neklamen 34.⸗M. 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Trotzdem iſt im Juni die⸗ ſes Jahres der Monopolvertrag mit den Gebrüdern Sklarek auf 5 Jahre verlängert worden; angeblich habe das Prüfungsamt die Beſchwerden als unberechtigt zu⸗ rückgewieſen. Eine Mittäterſchaft innerhalb der Stadtbank an den Kreditſchiebungen ſoll, ſo wenigſtens heißt es, nicht beſtehen. Die Frage der Amtsführung der Stadtbankdtirek⸗ toren allerdings wird zur Zeit vom Magiſtrat einer ein⸗ gehenden Prüfung unterzogen. Die geſamten Verbindlichkeiten der Gebrüder Sklarek betragen 10 Millionen Mark. Dieſen 10 Millionen ſtehen an Beſitz der Sklareks vier Villen im Gefamtwerte von 6 Millionen, ein Warenlager im Werte von 3 Millionen, zwei Rennſtälle im Werte von 3½ Millionen und außerdem verſchiedene Grundſtücke gegenüber. Ob und in welchem Umfange dieſe Werte realiſierbar ſind, ſteht allerdings noch nicht feſt, Der Widerſpruch, der ohne Zweifel darin liegt, daß eine Firma, die auf Jahre hinaus ein Monopol beſitzt, das ihr großen und müheloſen Gewinn verbürgt, trotzdem umfangreiche Betrügereien begeht, iſt durch die bisherigen Ermittlungen der Polizei noch nicht geklärt, doch ſcheint man bereits beſtimmte Spuren zu verfolgen, um noch anderer Nutznießer, vielleicht des eigentlichen Nutznießers dieſer böſen Kreditſchiebungen habhaft zu werden. Direktor Schmitt, der Leiter der Berliner Stadtbank, erklärte einem der Mitarbeiter der„BZ.“ u..: Wir haben Geſtändnis des Kurz vor Redaktionsſchluß erhalten wir noch folgende Drahtmeldung aus Berlin: Die kriminalpolizeilichen Ermittlungen zur Aufklärung des Falles Sklarek ſind nunmehr abgeſchloſſen. Der Buch⸗ halter Friedrich Lehmann, der ſeit Jahren bei den Gebrü⸗ dern Sklarek tätig war, hat ein Geſtändnis abgelegt, in welcher Weiſe die Betrügereien verübt worden ſind. Leh⸗ mann hat mit Wiſſen der Gebrüder Sklarek ſeit längerer Zeit die Fälſchungen betrieben. Er fertigte größere Aufträge an, die zunächſt von Schreibmaſchinendamen mit der Ma⸗ ſchine ausgeſchrieben wurden. Dann ließ er die Aufträge noch einmal handſchriftlich ausſtellen, verſah ſie mit gefälſchten heute die Eröffnung öͤes Konkurſes beantragt und feſt⸗ geſtellt, daß die Warenlager, welche die Gebrüder Sklarek unterhalten, einen Wert von über 3 Millionen Mark dar⸗ ſtellen. Wir haben ferner die 10 ſehr wertvollen Grundſtücke der Brüder Sklarek, die größtenteils unbelaſtet ſind, mit Beſchlag belegt. Wir hoffen bei langſamer Abwicklung den Verluſt der Stadtbank ſtark zu reduzieren. Die Anterſuchung der Skandalaffaire Die drei Gebrüder Sklarek ſind nach ihrer Verhaftung durch Beamte des Betrugsdezernats bis in die tiefen Nachtſtunden hinein über die Art und die Höhe der Betrügereien vernommen worden. Die Sklareks haben bis⸗ her jede Schuld zu beſtreiten verſucht, doch haben die Polizei⸗ beamten den drei Brüdern aus den Abrechnungen der Be⸗ zirksämter, die ſie inzwiſchen über die Stadtbank vom Magiſtrat erhalten hatten, nachweiſen können, daß zwar einige Angeſtellte der Sklareks um die Betrügereien gewußt haben müſſen, daß aber im weſentlichen die Angaben, die der Oberbuchhalter Lehmann erhalten hatte, um darnach die Buchführung vornehmen zu laſſen, von den Inhabern der Firma ſelbſt ſtammten. Man nimmt an, daß die Kriminalkommiſſare die Unterſuchung ſoweit fördern können, daß noch im Laufe des heutigen Tages die drei Brüder dem Vernehmungsrichter im Polizeipräſidium vorgeführt werden, damit dieſer den Haftbefehl beſtätigt. An eine Haftent⸗ laſſung der Feſtgenommenen iſt kaum zu denken, da alle drei wahrſcheinlich Fluchtverſuche unternehmen würden. Dagegen iſt es fraglich, ob gegen den Buchhalter Lehmann ebenfalls Haftbefehl ausgeſprochen werden wird, da er nach den bisheri⸗ gen Ermittlungen lediglich Werkzeug der Auftrag⸗ geber geweſen zu ſein ſcheint. 5 Oberbuchhalters durchgepauſten Unterſchriften der beiden Be⸗ amten, die zeichnen und gegenzeichnen mußten und wartete ab, bis eine Anzahl kleinerer echter Aufträge einging. Mit dieſen zuſammen übergab er ſeine gefälſchten Formulare, die auch die Unterſchriften der Gebrüder Ska⸗ rek trugen, der Stadtbank, die ie ohne nähere Prüfung in Bauſch und Bogen bezahlte. Nach dem Geſtändnis des Lehmann iſt dieſe Unterſchie⸗ bung nicht nur einmal, ſondern des öfteren vorgenommen worden. Die drei Gebrüder Sklarek ſowie der Buchhalter Lehmann werden noch heute wegen fortgeſetzter ſchwerer Urkundenfälſchung und Betruges dem Unterfuchungsrichter vorgeführt werden. l Der Kanzler wieder in Berlin J Berlin, 27. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Reichskanzler, der, wie bereits mitgeteilt, heute früh in Berlin eingetroffen iſt, wurde am Bahnhof von den Reichs⸗ miniſtern Severing und Wiſſel, dem Staatsſekretär Pünder, wie den übrigen Herren der Reichskanzlei und Miniſterialdirektor Brecht empfangen. Der Kanzler iſt wieder bei voller körperlicher Friſche. Er wird im Laufe des Tages die angekündigten Beſprechungen mit den Partei⸗ führern und verſchiedenen Herren des Kabinetts haben. Morgen ſoll dann eine zuſammenfaſſende Beſprechung der Reichsminiſter, mit anderen Worten alſo der erſte vollzählige Kabinettsrat ſich daran ſchließen. Heute mittag um 72 Uhr iſt außerdem unter Leitung des Staatsſekretärs von Schubert die deutſche Delegation für Genf wieder in Berlin eingetroffen. Die Auflöſung des Rätſels Berlin, 27. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Sonderkorreſpondent der„Daily Mail“ wußte geſtern von deutſchen Waffenlieferungen nach de m Hedſchas zu berichten. Nach unſeren Erkundigungen handelt es ſich um folgendes: Schon vor mehreren Wochen find aus Danzig auf einem deutſchen Schiff 3000 Mauſer⸗ gewehre und eine entſprechende Menge von Gewehrmunition nach dem Hedſchas verſchifft worden. Waffen und Munition waren aber polniſchen Urſprunges. Da Deutſchland lediglich die Herſtellung von Waffen im Lande zu Ausfuhr⸗ zwecken durch den Verſailler Vertrag unterſagt iſt, iſt nichts einzuwenden. Trotzdem iſt bei der engliſchen Regierung die Genehmigung des Waffentransportes auf einem deutſchen Schiff nachgeſucht und auch erteilt worden. Die Ladung war zudem bei einer engliſchen Geſellſchaft verſichert. i Alles übrige, was das engliſche Blatt in ſeiner reichlich myſteriöſen Erzählung noch berichtet, gehört ins Reich der Fabel. Deutſche Inſtrukteure ſind in Ibn Sauds Heer weder tätig, noch ſind deutſche Militärs von Ibn Saud aufgefordert worden, in ſeiner Armee Dienſte zu nehmen. Die Bekämpfung des Duells Im Strafrechtsausſchuß des Reichstags wur⸗ den heute die Strafbeſtimmungen über den Zweikampf weiterberaten. Auf eine ſozialdemokrateſche Anfrage wurde regierungsſeitig erklärt, daß in der Reichswehr ſeit 1926 nur ein Zweikampf vorgekommen ſei. Beide beteiligten Offi⸗ ziere ſeien gerichtlich beſtraft und aus der Reichswehr ent⸗ laſſen worden. Nach kurzer Ausſprache wurden die 88 270 bis 274 mit ge⸗ ringfügigen Aenderungen angenommen. Ferner wurde mit 18 gegen 9 Stimmen ein 8 274a angenommen, der mit der Be⸗ ſtrafung wegen Duellvergehens immer die Aberkennung der Amtsfähigkeit verbindet. Anſchließend wurde eine ſozialdemokratiſche Entſchließung genehmigt, wonach die Reichsregierung erſucht wird, bei den Landesregierungen auf eine gleichmäßige Verfolgung der Menſuren zu dringen. f: Die Beratung wandte ſich dann dem 20. Abſchnitt zu, der die Verbrechen und die Vergehen gegen die perſönliche Frei⸗ heit oder Sicherheit umfaßt. 8 75 ſagt:„Wer jemand einſperrt oder auf andere Weiſe der Freiheit beraubt, wird mit Gefäng⸗ nis beſtraft. Der Verſuch iſt ſtrafbar. In beſonders ſchweren Fällen iſt die Strafe Zuchthaus.“ In der Abſtimmung wurde die Strafbarkeit des Verſuches geſtrichen und die Begrenzung der Zuchthausſtrafe für beſonders ſchwere Fälle auf 10 Jahre angenommen. § 276 behandelt den Frauen raub. Die Abſtimmung über dieſen Paragraphen wurde bis zum 8 308 zurückgeſtellt, der Frauen⸗ und Kinderhandel behandelt. 5 Die Weiterberatung wurde dann auf Donnerstag vertagt. Auffindung deutſcher Kriegergräber — Brüſſel, 27. Sept. Im ehemaligen Kampfgediet bei Bellevue förderten Nachgrabun gen die der belgiſche Kriegs⸗ gräberdienſt vornehmen ließ, die Leichname von 22 dent⸗ ſchen Soldaten zutage, die nach Spiennes überführt wurden, wo ſie heute beigeſetzt werden. Man fand außerdem einige Gegenſtände aus dem Beſitz der Toten. Die Verſchärfung des parlamen⸗ tariſchen Konflikts in Polen Die ſtets vorhandene Spannung zwiſchen Marſchall Pil⸗ ſudſki, dem polniſchen Diktator und Kriegsminiſter, und der polniſchen Volksvertretung, dem Sejm, hat wieder einmal eine erhebliche Verſchärfung erfahren. Pilſudſki hat einen neuen Angriff auf den Sejm eröffnet und ſich dabei, wie ſchon in früheren Fällen, eines Zeitungsartikels bedient, der in allen Regierungsblättern gleichzeitig abgedruckt worden iſt. Der Artikel trägt die Ueberſchrift:„Eine ſterbende Welt“. Es wird darin nicht ausdrücklich ausgeſprochen, daß nach Anſicht des Marſchalls das Parlament und das parlamen⸗ tariſche Syſtem in Polen zum Tode verurteilt ſind. Andeu⸗ tungsweiſe wird dieſer Gedanke indeſſen wiederholt ausge⸗ ſprochen. Die Schlußfolgerung geht dahin, daß ein Abge⸗ ordneter, der ſeine perſönlichen Intereſſen mit dem Amte des Volksvertreters verknüpft, unzweifelhaft einer ſterbenden Welt angehört. Pilſudſki will damit offenbar die Oppo⸗ ſition im Parlamente treffen, denn er ſpricht es offen aus, daß die Oppoſttion das parlamentariſche Amt für per⸗ ſönliche Zwecke mißbraucht. Welche Folgen dieſe Auseinanderſetzung zwiſchen Pil⸗ ſudſki und dem Sejm haben wird, muß man abwarten. Der Marſchall hat es ſeit jeher geliebt, mit dem Parlament in einem rauhen militäriſchen Tone zu verkehren. Er hat Unterwerfung und Gehorſam verlangt, wie er es in ſeiner militäriſchen Stellung gewohnt iſt. Auf dieſe Weiſe wird aber der Konflikt zwiſchen Pilſudſki und dem Sejm nicht zu löſen ſein, denn die Nöte der polniſchen Regierung ſind vor⸗ wiegend wirtſchaftlicher und finanzieller Natur und die Ab⸗ hilfe, die gefunden werden muß, kann nicht durch eine Bedro⸗ hung oder Beſchimpfung des Parlamentes erreicht werden. In Polen iſt die Steuer laſt außerordentlich ſchwer und drückend. Es werden 40, d. h. faſt die Hälfte des geſamten Volkseinkommens für Staatszwecke in Anſpruch genommen. Eine derartige Beſteuerung wird ſtets eine ſtarke Oppoſition im Lande hervorrufen und wenn man die Oppoſition im Pax⸗ lamente mundtot macht, ſo wird man damit an der ganzen Lage nicht das Geringſte ändern. Denn die Oppoſition wur⸗ zelt ſo tief, daß ſie ſich immer wieder von neuem bemerkbar machen wird. Eine wirkſame Abhilfe iſt nur durch Ein ⸗ ſchränkung des polniſchen Großmachtdünkels zu ſchaffen. Polen ſoll mit aller Gewalt zu einer Großmacht aus⸗ gebaut werden. Deshalb verſucht man nicht nur die militä⸗ riſche Kraftentfaltung, ſondern auch das ganze Staatsleben auf eine Grundlage zu ſtellen, die den Vergleich mit anderen Großmächten aushält. Rieſige Gelöbeträge werden für mili⸗ täriſche Zwecke und für unproduktive ſtaatliche Betriebe uns Anſtalten ausgegeben. 5 Aus demſelben Großmachtsdünkel, der hier im Spiele iſt, hat ſich Polen bisher immer noch geweigert, die notwendigen Zugeſtändniſſe zu machen, um zu einem wirtſchaftlichen Ab⸗ kommen mit Deutſchland zu gelangen. Eine ſolche Politik würde in fedem Lande finanzielle und wirtſchaftliche Schwie⸗ rigkeiten hervorrufen. Im vorliegenden Falle kommt hinzu, daß Polen kapitalarm aus dem Kriege hervorgegangen iſt und ſeine Induſtrie nicht genügend beſchäftigen kann. Städte wie Lodz, früher der Mittelpunkt einer blühenden Textilindn⸗ ſtrie, haben ihren Abſatzmarkt in Rußland vollſtändig ver⸗ loren. Wie ſoll ein wirtſchaftlich derartig verarmtes Land imſtande ſein, ſo hohe Steuerlaſten zu tragen? Die letzte polniſche Kabinettskriſis ſtand unmittelbar mit der geſpannten Finanzlage in Verbindung. Der damalige polniſche Finanzminiſter hatte erhebliche Mehrausgaben über den Voranſchlag hinaus geleiſtet, ohne den Sejm zu befragen, Das Parlament faßte dann bekanntlich den unwirkſam ge⸗ bliebenen Entſchluß, ihn vor den Staatsgerichtshof zu ſtellen. Nachträglich ſtellte ſich heraus, daß Pilſudeki den Finanz⸗ miniſter durch Vermittlung des damaligen polniſchen Mini⸗ ſterpräſidenten Bartel ermächtigt hatte, den Etat zu über⸗ ſchreiten. Der Marſchall wußte, daß das Parlament das Geld nicht bewilligen werde und behalf ſich deshalb ohne den Sejm. Polen ſteuert hoffnungslos dem Zuſammenbruch ent⸗ gegen, wenn es auf dieſe Weiſe noch lange weitergeht. Die Ueberſchrift, die Pilfudſki ſeinem Artikel gegeben hat, kann dann noch eine ganz andere Bedeutung gewinnen, als er ſelbſt ſie vermutlich im Sinn gehabt hat. g Amerika zum KNabinettswechſel in Oeſterreich Newyork, 27. Sept.(United Preß). Das neue öſter⸗ reichiſche Kabinett findet in der Newyorker Preſſe durchweg eine recht ſympathiſche Begrüßung. Der neue Bundeskanzler Schober iſt den Newyorkern kein Fremder, da er vor 4 Jahren in Amerika war und ſich durch ſein ſchlichtes Ausſehen viele Freunde erworben hat. Die Blätter erklären, die Wahl Schobers zeige, daß das wichtigſte Problem für Oeſterreich gegenwärtig die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung ſei. So meint die„World“:„Der öſterreichiſche Staat kann nicht dulden, daß bewaffnete Körperſchaften von Privatbür⸗ gern ſich gegenſeitig noch länger mit Gewalttaten bedrohen Die Wahl Schobers zum Bundeskanzler darf als Gewalt da⸗ für angeſehen werden, daß man das jetzt in Oeſterreich be⸗ griffen hat.“ f Die„Times“ zählt die Schwierigkeiten auf, mit denen Deſterreich zu kämpfen hat und erklärt, daß die Wahl Scho⸗ bers wohl ſchwerlich aus rein innerpolitiſchen Motiven erfolgt ſei. Man müſſe darin eine Geſte ſehen, die zur Beruhigung des Auslandes beſtimmt ſei 5 a %. Seite. Nr. 449 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) „Freitag, den 27. September 1929 Der Reichsrat Schon am frühen Morgen des Freitag„ſtarteten“ die drei von der Oberpoſtdirektion Speyer geſtellten Autobuſſe mit den Mitgliedern des Reichsrates vom Mannheimer Pala ſt⸗ Hotel aus auf ihrer Fahrt in die Pfalz. Kurz nach 9 Uhr traf die Reiſegeſellſchaft in Speyer ein und beſichtigte die dortige Schiffsbrücke. Einige Minuten nach 7210 Uhr trafei die Gäſte in Begleitung der bayeriſchen und p ö Regi rungsbeamten unter Führung des Miniſterp Held im Regierungsgebäude ein. Sie wurden im Kreis⸗ tansſitzungsſaal empfangen. Als erſter nahm Miniſterpräſident Dr. Held das Wort. Er begrüßte die Reichsr im beſonderen den badiſchen und gab dann e Verhältniſſe bedenklichen Abſchnürung wies der die Pfalz über ſich nach d keinem Pu und die deut ſidenten tsmitglieder und Gäſte, Staatspräſidenten n Ueberblick über die Gliederung und die der Pfalz. Nach eingehender Schilderung der ftlichen Lage, die namentlich durch die gebiebes herbeigeführt worden ſei, ver⸗ nt auf die Hilfe des Reiches, damit e neue ſchwierige 8 hinwegkomme, die Sabzug bemerkbar machen werde. In oß Dr. Held, haben die deutſche Seele he Kultur ſoviel auszuhalten gehabt wie hier. Deshalb gilt es, mit offenem Herzen, mit Liebe und mit Opferfreudigkeit in dieſes Gebiet hereinzukommen. Ich bin Überzeugt, die geſamte Bevölkerung wird erſt recht in dieſer Notlage den Beweis liefern für ihre Treue auch bei dem Uebergang in die neuen Verhältniſſe, den Beweis, daß es kein treueres Volk gibt als die Pfälzer.“ ö 6 Oberbürgermeiſter Leiling⸗Speyer unterſtrich die Ausführungen des Miniſterpräſidenten und ergänzte ſie in einigen Einzelheiten vom Standpunkt der Stadt Speyer aus. Namens der rechts hen Bevölkerung und der Orte in ee eee 5 2 e e l Slaatsbankett ohne Damen Waſhington, 27. Sept.(United Preß.) Tiefe Ent⸗ käuſchung bei der Washingtoner Damenwelt hat die Ankündi⸗ gung hervorgerufen, daß zu dem Staatsbankett, das Stagats⸗ ſekretär Stimſon anläßlich des Beſuches von Mac⸗ donald am 9. Oktober geben wird, keine Frauen und nicht einmal Maecdonalds Tochter eingeladen wird. Im Staats⸗ departement wird betont, daß diefes Feſteſſen nicht eine leere Förmlichkeit ſein ſoll, ſondern daß Staatsſekre⸗ tär Stimſon ſeinen Gäſten die Gelegenheit bieten wolle, alle Fragen der internationalen Politik' und insbeſondere das MRüſtungsproblem in freier und ungezwungener Form zu Heſprechen. Bei einer derart ernſten Unterhaltung ſei die Anweſenheit von Damen ſchwerlich angebracht. Es wurde jedoch nicht als Grund für die Ausſchließung der Damen angeführt, daß man von ihnen befürchtet, ſie könnten aus der Schule plaudern. Der Reparationsagent Parker Gilbert bei Präſident Hoover — Waſhington, 27. Sept. Der Reparationsagent Parker Gilbert wurde geſtern von Präſident Hoover und dem Stgatsſekretär Stimſon empfangen. Der Reparatiyns⸗ agent lehnte es Preſſevertretern gegenüber ab, die Frage, ob er das Reparationsproblem mit Präſident Hoover heſprochen hat, zu beantworten. Es verlautet jedoch, daß er mit Staatsſekretär Stimſon die allgemeine Wirtſchaftslage in Europa, ſowle die im Poungplan enthaltene Reviſton der deutſchen Reparationszahlungen erörtert hat. Die Auswanderung nach Kanada — Ottawa, 27. Sept. Nach der Tagung der Konferenz der an der Einwanderung intereſſierten Transportgeſellſchaf⸗ zen wurde eine Erklärung veröffentlicht, die beſagt, die bri⸗ Alſche Einwanderung werde nächſtes Jahr weiter gefördert werden. Die Erklärung empfiehlt, gewiſſen Schichten der bri⸗ kiſchen Einwanderer einen Tell des Fahrpreiſes zu erſetzen. Die Einwanderung aus den Vereinigten Staaten ſowie aus Nordeuropa ſoll im gleichen Verhältnis wie bisher blei⸗ hen. Landarbeiter aus Mitteleuropa und Landwirts⸗ familien, die über das zur Bewirtſchaftung eines eigenen Hoſes nötige Kapital verfügen, ſollen willkommen ſein. in der 9 unmittelbarer Speyerer Nachbarſchaft brachte Dr. Zahn⸗ Lußheim den Wunſch der rechtsrheiniſchen badiſchen Bevölkerung nach dem Neubau der Speyerer Brücke zum Aus⸗ druck, die nicht nur für die Stadt Speyer eine wirtſchaftliche Notwendigkeit ſei, ſondern auch für die benachbarten badiſchen Orte. Darauf dankte namer 8 Reichsrates der badiſche Staatspräſident Dr. Schmitt für die Einladung zur Pfalzreiſe und für die herzliche Be⸗ 11 1 d as Wich 5 grüßung in Speyer. Er führte u. a. aus: „Der Reichsrat hat einen Teil der pfälziſchen Not heute morgen kennen gelernt. Der Reichsrat kann zwar keine Wunder wirken, aber ſeine Reiſe hat einen poſitiven Wert in der Er⸗ kenntnis, daß die Schäden im beſetzten Gebiet größer ſind, als der Reichsrat ſich vorgeſtellt hat. Seien Sie verſichert, daß wir, ſo wie wir dem Oſten olfen haben, auch jetzt dem Weſten unſere Hilfe geben werden. Wichtig für dieſe Hilfe iſt der Zeitpunkt. Der Reichsminiſter für die beſetzten Gebiete hat von einem Weſtprogramm geſprochen, nach dem in einer Reihe von Jahren Geldmittel zur Verfügung geſtellt werden. Der Staatspräſident erklärte in Bezug auf die Rheinbrücken⸗ frage, daß es keinen Punkt gebe, in dem die badiſche Bevöl⸗ kerung mit der pfälziſchen ſo einig wäre, wie in dem Pu Brücken baues. D igſte ſei, daß das Pfälzer sand frei wird. Der Tag wird bald kommen, in dem dieſe Freiheit da iſt. Ich wünſche Ihnen Glück zu dieſem Tag der Freiheit. Möge dann die Pfalz ſich vorwärts und aufwärts weiter entwickeln.“ Damit war der Empfang im Regierungsgebäude beendet und die Mitglieder des Reichsrats beſichtigten dann die Drei⸗ faltigkeitskirche, den Dom und das hiſtoriſche Muſeum der Pfalz. Im Anſchluß daran wurbe ihm von der bayeriſchen taatsregierung im Muſeum ein Frühſtück geboten. Reel A eee 3 85 5 . N eee Die Vorunterſuchung in der Kieler Munitions⸗ Augelegenheit — Kiel, 27. Sept. Die Juſtizpreſſe des Oberlandes⸗ gerichtes teilt mit: In der Kieler Munitionsſache ſind die Ermittlungen nunmehr abgeſchloſſen. Der Oberſtaatsanwalt in Kiel wird jetzt den Antrag auf Schließung der gerichtlichen Vorunterfuchung ſtellen und ſodann die Anklageſchrift gegen die 10 Angeſchuldigten bei der Strafkammer des Landgerichtes Kiel einreichen. Die Hauptverhandlung wird vor dem Erweiterten Schöffengericht in Kiel ſtattfinden. Verurteilung wegen Beleidigung ber Staatsanwaltſchaft Berlin, 27. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Als Nachklang zum Jememordprozeß Wilms ſpielte ſich vor dem Berliner Schöffengericht geſtern ein Beleidigungsprozeß gegen den Rittergutsbeſitzer von Oppen⸗Tornau ab. Von Oppen⸗Tornau hatte ſich wegen Beleidigung der Ber⸗ liner Staatsanwaltſchaft zu verantworten. In einer B ſammlung im Zirkus Buſch ſoll er die Ablehnung des Ur⸗ laubsgeſuchs für den im Wilmsprozeß verurteilten Oberleut⸗ nant Fuhrmann, der ſeine vor der Erblindung ſtehende Mutter beſuchen wollte, als eine„viehiſche Gemeinheit“ be⸗ zeichnet haben. ö 5 Der Angeklagte beſtritt, die inkriminierten Worte ge⸗ braucht zu haben. Die umfangreichen Bewefsanträge der Ver⸗ teidigung, die damit offenbar die ganze ichte der Femetaten aufrollen wollte, wurden als nicht zur Sache ge⸗ hörig abgelehnt. Der Oberſtaatsanwalt beantragte eine Geldſtrafe von 1000 Mk. Das Gericht verurteilte den Auge⸗ klagten wegen formaler Beleidigung zu 600 Mk. Geldſtrafe. Wahabiteneinfall in Transjordanſen zurückgeſchlagen — London, 27. Sept.„Daily Mail“ berichtet aus Jer u⸗ ſalem: Geſtern haben Flugzeuge und Panzerwagen eine Abteilung Wahabiten vertrieben, die von Arabien her in Transjordanien eingedrungen war und mehrere Grenzdörfer überfallen hatte. Start für einen Langſtreckenrekord Le Bourget, 27. Sept.(United Preß.) Die beiden Flieger Hauptmann Coſte und Leutnant Dellonte ſind heute morgen um.16 Uhr zu dem Verſuch aufgeſtiegen, einen neuen Vorgeſch 2 Langſtreckenrekord aufzustellen. Die Flieger beabſichtigen, über Rußland und Sibirien Japau zu erreichen. Letzte Meldungen Exploſionsunglück auf einem Exerzierplatz — Stockholm, 27. Sept. Auf dem Exerzierplatz Boden (Nordſchweden) ereignete ſich geſtern eine Exploſion, bei der ein Feldwebel ſofort getötet und ein anderer Feldwebel ſowie ſechs Soldaten verletzt wurden. Als Urſache vermutet man, daß ein Soldat ein brennendes Streichholz in einen Pulverbehälter geworfen hatte. 16jähriger Raubmörder zum Tode verurteilt — Paris, 27. Sept. Das Schwurgericht von Arras hat einen jugendlichen Mörder von 16 Jahren zum Tode ver⸗ urteilt. Der Burſche hatte im Juni dieſes Jahres ſeine Ax⸗ beitgeberin und Wohltäterin, eine 65jährtge Frau, auf i Weiſe ermordet. Die Gräßlichkeit der Tat geht te vor, daß der Mörder ſich dreimal auf die alte Frau ſtürzte, ſie würgte und mit dem Meſſer wie wild auf ſie einſtach, bis ſie endlich von über 60 Meſſerſtichen getroffen kein Lebenszeichen mehr von ſich gab. Darauf ſtahl der Mörder die Summe von 3700 Frs., die er im Hauſe ver⸗ borgen wußte. Bei der Gerichtsverhandlung zeigte er wenig Reue. Die Geſchworenen bejahten alle Schuldfragen, verſagten dem An⸗ geklagten mildernde Umſtände und verurteilten ihn trotz ſeines jugendlichen Alters zum Tode. Er wird auf einem öffentlichen Platze in Boulogne ſur Mer hingerichtet werden. Bombenanſchlag — Belgrad, 28. Sept. Nach einer Meldung aus Schtip find dort geſtern morgen an der Eiſenbahnlinie Kotſchana Schtip drei Höllenmaſchinen entdeckt worden, von denen eins explodierte. keiner angerichtet. Man nimmt Schaden wurde ke an, daß der Anſchlag auf bulgarxiſche Komitatſchi zurück⸗ zuführen ſei. Feuergefecht mit Einbrechern — Paxis, 27. Sept. Zwei Banditen drangen in der ver⸗ gangenen Nacht in die Büroräume einer Bergwerksgeſellſchaft in Clermont⸗FJerrand ein. Sie brachen einen Treſor auf und raubten 130000 Frs. Lohngelder. Als der Nachtwächter Alarm ſchlug, flohen die Einbrecher, nachdem ſie vorher mit dem Wächter mehrere Schüſſe gewechſelt hatten. Erdſtöße auf Hawai — London, 27. Sept.„Times“ meldet aus Newyork: Auf Hawai erfolgte während 24 Stunden eine Reihe von Erdſtößen, die geſtern vormittag ſo heftig waren, daß eine ganze Anzahl Häuſer einſtürzte und unter den Einwohnern eine Panik entſtand. Dies iſt die ſtäßzeſte Erderſchütterung, die ſeit vielen Jahren auf der Inſel verſpürt wurde und man befürchtet, daß ſie die Einleitung zu einem Ausbruch eines oder mehrerer der drei Vulkane der Inſel bilden. Feuer im Leningrader Hafen — Leningrad, 27. Sept. Im hieſigen Hafen vernichtete ein ſiebenſtündiger Brand mehrere Lumpen⸗ und Wattennieder⸗ lagen. Außer der ſtädtiſchen Feuerwehr beteiligten ſich vier Dampfer an den Löſcharbeiten. 8 Geſchoßerploſion in einer rumäniſchen Kaſerne — Bukareſt, 97. Sept. In der Artilleriekaſerne von Oty⸗ boni explodierte infolge von Nachläſſigkeit ein Geſchoß, wobe; zwei Soldaten ums Loben kamen und vier ver⸗ letzt wurden.. Politiſche Manöver? 5 — Tykio, 36. Sept. Der ehemalige Miniſter Ogawa, der im Kabinett Tanaka der Stellvertreter des Miniſterpräſiden⸗ ten war, mußte ſich geſtern vor dem Staatsanwalt wegen ver⸗ ſchiedener Vorwürfe der Veſtechung verantworten. Wie die Blätter melden, wird Ogawa beſchudigt, 600 000 Nen an genommen zu haben. g Die gegen ihn erhobenen Beſchuldigungen ſollen den Zweck verfolgen, einen Einfluß auf die Anfang 19390 fälligen allgs⸗ * Dan⸗ wird größer. Nach dem vorläufigen Ergebnis der Volkszählung im Gebiet der Freien Stadt Danzig am 18. Auguſt 1929 wurden 407 629 Perſonen gezühlt. Das be⸗ deutet gegen die letzte Zählung vom Auguſt 1924 eine Zu⸗ nahme von 23 634 Perſonen. 5 Konzert des Chemnitzer Lehrer⸗Geſangpereins Leitung: Erwin Seebohm i Hugo Herrmann, der in Reutlingen lebende vielperſpre⸗ chende Tonſetzer und der in Leipzig anſäſſige Kurt Thomas eröffneten die Reihenfolge einer Vortragsordnung, die dem Puhlikum Einblick in die Strömungen moderner Chorkom⸗ poſttiun vermittelte. Mit ſeiner Chorliedſuite, die den Verſuch unternimmt, Typen der Suitenkompoſition auf den Chorſatz zu Übertragen, hat Hugo Herrmann am Tonkünſtlerfeſt in Schwerin 1928 berechtigtes Aufſehen erregt. Es iſt nur zu begreiflich, daß dieſe Chorliedſuite ebenſo wie die durch ton⸗ maleriſche Einzelheiten feſſelnden drei Geſänge von Kurt Thomas für einen begabten an der Spitze einer ungewöhn⸗ lich leiſtungsfähigen Chorvereinigung ſtehenden Chormeiſter beſonders verlockend waren, boten ſie doch willkommenen An⸗ laß zu intenſipſter Arbeit. Seebohm verſtand es, eine unge⸗ wöhnlich reiche Farbenſkala, die vielfache Abſtufungen gerade der leiſen und leiſeſten Tongebung umfaßt, dem herrlichen Klangkörper des Chemnitzer Lehrergeſangvereines zu ent⸗ locken. Mit ſouveräner Beherrſchung aller durch ſchwierige Ein⸗ fätze und komplizierte Stimmführung geſchaffenen Schwierig⸗ keiten geſtaltete Seebohm den Männerchor„Steh auf Nord⸗ wind“ von Jos, Haas. Daß die Pflege des Volksliedes nicht zu kurz kommt, bewieſen die an den Schluß des Programmes geſtellten Lieder in Bearbeitungen von Joſ. Schwartz, Simon Breu und Othograven. Erwin Seebohm, der durch feine vornehme, dabei energiſche und ſich auf die nötigſten Zeichen beſchränkende Direktionsweiſe auch für das Auge wohltuend wirkt, erwies ſich außerdem als techniſch vorzüglich beſchlage⸗ mer Planiſt durch ſeine Mitwirkung am Flügel bei den Vor⸗ trägen der Soliſtin Frau Lony Reitz(Dresden). Vieß die Suite von Hans Huber, ein Werk voll anſprechender Einfälle und leidenſchaftlicher Exxegung aufhorchen, namentlich in der Apie, in der Frau Reitz einen ſchönen Geſaugston entwickelte, i bt ſie Proben erleſener Kleinkunſt in ſechs einzelnen Nalerial und reife Auffaſſung Stücken, einem von ebler Leidenſchaft erfüllten Präludium Kine aubekannten niederländiſchen Tonſetzers und erregte l 1. Vorſtand Herr Peſtex für die freundliche Aufnahme und Frau Reitz die alten Meiſter wiedergab, entfeſſelte ſie ſtürmi⸗ — nee Deer hellſtes Entzücken mit Bearbeitungen alte Hummel, ſonſt nur durch geſtrenge bekannt, zeigte ſich in ungewohnt heiterer Laune, und gar chubert und Weber mit Vorahnungen des Walzers im oſenkavalier! Dank der unnachahmlichen Grazie, mit der Nee 2 von Burmeſter. Sonaten und Konzerte ſchen Beifall, an dem ſie mit vollem Rechte auch den trefflichen Mitarbelter am Flügel, Erwin Seebohm teilnehmen ließ. Das Bankett vereinte Mitglieder des Chemnitzer Ge⸗ ſangvereines, des Schubertbundes Mannheim⸗Ludwigshafen und ihre Angehörigen zu einem zwangloſen Beiſammenſein. Stadtrat Bertram(Ludwigshafen) vom Vorſtand Schubertbundes waltete als Sprecher des Schubertbhundes an Stelle des durch Krankheit verhinderten Vorſtandes Herrn Hügel. Herr Bertram hieß die Gäſte herzlich willkommen und gab in gehaltvoller Rede einen kurzen Ueberblick über Mannheims Geſchichte und Eigenart und zog auch Parallelen mit der Induſtrieſtadt Chemnitz. Die Aktiven des Schubert⸗ bundes brachten dynamiſch ſorgfältig abgetönt das„Abendlied“ von Hans Wagner zum Vortrag. In humorvoller Rede wies Dr. Hecht, der für die badiſche Sängervereinigung ſprach, auf die Vorzüge des von den Güſten vorgetragenen Programmes in muſikaliſcher und textlicher Hinſicht hin und hob auch die Verdienſte des Diri⸗ genten und der Soliſtin Frau Reitz hervor. Stadtrat Ber⸗ tram ergriff nochmals das Wort, um von dem Beſchluß des Schubertbundes Mitteilung zu machen, den verdienſtvollen Vorſtänden des Chemnitzer Geſangvereins, den Herren Peſter und Bohnſack, ſowie Herrn Seebohm und Frau Reitz die Ehrennadel zu verleihen und heftete ihnen die Auszeichnung an. Geſangsvorträbe voßßf Frau Buck(Ind wigshafen), die mit der Cavatine de gen aus„Hugendtten“ und einer Arie aus„Glöckchen des Eremiten“ ſich herzlichen Beifall erwarb, ſowie der Herren Hans Werlitſchek und Karl Roſenſtepen, berde Aktive des konzertgebenden Vereins, ſowie Muſikvorträge der Kapelle Homann⸗Webau verſchönten das Programm. Herr Werlitſchek zeigte in der Arie„In dieſen heilgen Hallen“, Herr Roſenſiepen in der„Heimlichen Auffor⸗ derung“ von Rich Strautz 5 8 des 1 hanthte Namens des Chemnitzer Geſaugvereins dankte der Leer für das bereitwillige Entgegenkommen aller Faktoren und überreichte Herrn Bertram als Geſchenk an den Schubert⸗ bund eine künſtleriſch ausgeſtattete Partitur der Chorlied⸗ ſuite von Herrmann. Herr Bertram nahm das Ehrengeſchenk namens des Schubertbundes mit tiefgefühlten Dankesworten entgegen. Damit ſchloß die erhebende Feier, die allen Betei⸗ ligten wohl lange in angenehmer Erinnerung bleiben wird. C. — Novelle als Schauſpiel. Die angekündigte Drama tiſierung von Schnitzlers„Fräulein Elſe“, die der Dichter ſelbſt beſorgen ſollte— erfolgt nicht, Im Deut ſchen Künſtlertheater in Berlin ſoll vielmehr die Novelle, wörtlich wie ſie im Buch ſteht, auf die Bühne geſtellt werden. Es war Eliſabeth Bergners Idee, den gro⸗ zen Monolog, den die Novelle darſtellt, und den ſie ſchon etliche Male vorgeleſen hat, auf der Bühne zu ſpielen. Die Juſze⸗ nierung dieſes intereſſanten Verſuches bereitet überhaupt außerordentliche Schwierigkeiten. Die Dekorationsfrage iſt nur mit ununterbrochen fließenden Filmbil⸗ dern zu löſen. Ein geſchickter Entwurf Strnads liegt vor. Das neueſte Werk von Paul Raynal, dem Dichter des „Grabmal des unbekannten Sol daten“ geht jetzt ſeiner Vollendung entgegen. Der ſchon in Deutſchland bekannt gewordene Titel La Marne“ wurde vom Autor in„La Francerie“(ein vom Dichter frei erfundenes Wort) geän⸗ dert. Die Pariſer Aufführung iſt für Mitte Februar geplant, und es ſchweben gegenwärtig Verhandlungen, um die Urauf⸗ führung des Werkes in Deutſchland für Berlin hat das Theater am Schiffbauerdamm neben vielen Bühnen im Reſch das erworben= zu bveranſtalten. Bon ben alten Pfälzern. Im Jahre 1709 wanderten rund 3000 Pfälzer nach Irland aus, wohin ſte der dor⸗ tige Vizekönig gerufen hatte, um das zum großen Teil brache Land kultivieren zu laſſen. Für die erſten dret Jahre der Anſtedlung wurden achttauſend Pfund Sterling zur Vir⸗ fügung geſtellt. Die Anſisdlung erfolgte hauptſächlich in der Gönfſchaf! bel Arbela ünd Dar. is lebten am Wadſon in Nox damevika ungefähr 300 Pälziſche Familien mit rund 800 Köpfen. Im gleichen Jaßre leßten g Schoharie rung 800 Pfälzer, 8 g Aufführungsrecht bereits Lais napfeß mp tet N ntann, gewidmet. der Redner ſeiner Freude darüber Ausdruck, feſtſtellen zu machen müſſen. Reformarbeiten der Länderkonferenz und Freitag, den 27. September 192 * Lene Mannheimer Zeitung(Abenb⸗Ausgazeh . Seite. Nr. 449 Im Feſtſaale des Palmengartens Frankfurt a. M. wurde heute vormittag kurz vor 10 Uhr die Jahresverſammlung des Deutſchen Städtetages durch den Präſidenten Dr. Mulert ntit herzlichen Begrüßungsworten eröffnet. Sein beſonderer Gruß galt den Vertretern des Memellandes und vielen Per⸗ fönlichkeiten des öffentlichen Lebens, ferner dem preußiſchen Innenminiſter Grzeſinſkt und dem preußiſchen Finanz⸗ miniſter Höpker⸗Aſchoff. Die Reichsminiſter Severing und Dr. Hilferding werden durch dringende Staatsgeſchäfte in Berlin feſtgehalten. Als Vertreter wurden die Leiter der zu⸗ ſtändigen Abteilungen dirigiert. Miniſter Severing hatte ein Telegramm geſandt, in dem er ſein Bedauern darüber aus⸗ ſpricht, daß er an der Tagung nicht teilnehmen kann. grüßungsworte wurden weiter Be⸗ dem Oberpräſidenten der Provinz und der Stadt Frankfurt, insbeſondere Dr. Lan d⸗ In ſeinen weiteren Ausführungen gab können, daß für die beſetzten Gebiete die Stunde der Befreiung naht, wobei er gleichzeitig hofft, daß die Ter⸗ mine und Friſten eingehalten werden. Er ſchließt daran den zeinmütigen Wunſch, daß das Saargebiet in kurzer Zeit eben⸗ falls wieder zu uns zurückkehrt. (Lebhafter Beifall.) Daran ſchloß der Redner die Hoffnung, daß die inneren Reformen auch auf dem Gebiete der Verfaſſung und der Finanzreform nunmehr zur Ausführung kommt. Dr. Mulert ſchloß ſeine ſehr heifällig aufgenommenen Ausführungen mit dem Hinweis guf die ſteigende Bedeutung der kommunalen Politik im öffentlichen Leben. Vor Eintritt in die Tagesordnung ſtellte ein kommu⸗ niſtiſcher Berliner Stadtverordneter den Antrag, den Vortrag Mulats von der Tagesordnung abzuſetzen und an ſeine Stelle in die Erörterung über das Erwerbsloſenproblem einzutreten. Da zur Unterſtützung dieſes Antrages 20 Stim⸗ men erforderlich ſind, wurde in die Tagesordnung eingetreten, weil die 20 Stimmen von dem Antragſteller nicht beigebracht werden können. Die im Hintergrund des Saales verteilten Kommuniſten machen ſich im Verlauf der Verhandlung durch i öftere Zwiſchenrufe bemerkbar. Sinn und Formen der Selbſtverwaltung. Ueber dieſes Thema ſprach Präſident Dr. Mulert. Er führt u. a. folgendes aus: Eine gewaltige Veränderung hat die Selbſtver waltung im Laufe der letzten Jahre durch⸗ Die wirtſchaftliche Entwicklung vom Agrar⸗ zum Induſtrieſtaat, von der Forſtwirtſchaft zur Weltwirtſchaft Hat ihre unmittelbaren Rückwirkungen auf die Gemeinden ge⸗ habt. Kaum in einem anderen Lande ſind die großen Städte ſo ſchnell und ſo intenſiv angewachſen wie in Deutſchland. Damit und durch die Bedrängnis der wirtſchaftlichen und ſozialen Verhältniſſe iſt das Maß der Aufgaben der Selbſtverwaltung ganz erheblich gewachſen. Die Selbſt⸗ verwaltung iſt nur dankbar, wenn ſie von dem Vertrauen aller Kreiſe der Bevölkerung getragen wird. Aktive Mit⸗ arbeit der Bürger in der Gemeinde, verantwortungsbewußte Führung der Aufgaben der Gemeinden wird am beſten dieſes Vertrauen erhalten und kräftigen. Selbſtverwaltung bedeutet Selbſtverantwortung. Die Aufgaben der heutigen Gemeinden ſind nicht auf ihren kleinen Kreis beſchränkt. Denn die Ge⸗ meinde iſt ein Glied der Gemeinſchaft und muß danach han⸗ deln. Lebenswichtig für die Selbſtverwaltung bleibt ihr Ver⸗ hältnis zum Staat, der die Grundlage allen öffentlichen Lebens iſt. Die Städte halten es für erforderlich, daß die ihrer Ausſchüſſe micht bei Reich und Ländern Halt machen. Eine einheitliche Regelung der Grundzüge der Verwaltung muß einer ört⸗ lichen Bewegungsfreiheit für die praktiſche Durchführung der Aufgaben entſprechen. Nur dann iſt es möglich, das Ziel dieſer Reform zu erreichen, wenn die geſamten örtlichen Ver⸗ waltungen in einer Hand zuſammengefaßt werden. Der Städtetag hat über dieſen Fragenkomplex der Reichsregierung und der Länderkonferenz eine zuſammenhängende Denk⸗ ſchrift überreicht, die ſveben veröffentlicht worden iſt. Die Ausgeſtaltung der Städteverfaſſung gewinnt nunmehr aktuelle Bedeutung. Der Deutſche Städtetag als die hierzu beru⸗ jene Stelle hat deshalb einen Entwurf ausgearbeitet, in dem Deulſcher Stüdlelng in Frankfurt a. M. (Von unſerem Sch.⸗Sonderberichterſtatter) die Erfahrungen in der Praxis ebenſo wie die in den Parla⸗ menten und insbeſondere dem preußiſchen Landtag geleiſtete Arbeit berückſichtigt worden ſind. Bereits heute iſt das Schwergewicht der Willensbildung überall bei den Stadtver⸗ tretungen. Dieſer Entwicklung gilt es die richtige Form zu geben, die allein das Einkammen⸗Syſtem iſt. Ver⸗ trauen der Bürgerſchaft, leiſtungsfähige Körperſchaften, klare Abgrenzung der Verantwortlichkeit der ſtädtiſchen Organe und praktiſche Verwaltungsvereinfachung ſind die weſentlichen Ziele des Entwurfes der Reichsſtädteordnung, deſſen Inhalt, wie wir hoffen, auch die Grundlage für die Reformarbeit in den Ländern bilden ſoll. Eine bewegliche, von eigener Verantwortlichkeit getragene Gemeindepolttik verlangt, daß die Gemeinde auch das Selbſtbeſtimmungsrecht und damit die Verant⸗ wortlichkeit für die Bereitſtellung der Ein⸗ nahmen hat. Für das Zuſchlagsrecht zur Einkommenſteuer muß eine rechtzeitige Form gefunden werden, die dem Steuer⸗ ſyſtem und den praktiſchen Erforderniſſen entſpricht. Dadurch wird am beſten der jetzt auf die Gewerbeſteuer ausgeübte finanzielle Druck erleichtert. Die Nachteile einer teilweiſen Entſpannung der Realſteuer dürfe nicht zu der Forderung führen, ſie ganz abzuſchaffen. Noch heute gilt die Gewerbeſteuer als gerechtfertigte Abgel⸗ tung der beſonderen Laſten, die der Gemeinde durch die Ge⸗ werbebetriebe auf faſt allen Gebieten der öffentlichen Arbeit erwachſen. Die Städte wünſchen aber auch ihrerſeits die Gewerbeſteuer auch überall dort zu vermindern, wo ſie zu hoch angeſpannt iſt. Sie ſind dazu bereit, aber aus eigener Kraft nicht in der Lage. Wohnungsnot und Woh⸗ nungselend bedingen eine Feſtlegung der Hauszinsſtener auf längere Zeit. Dieſe Steuer muß allgemein von den Härten befreit werden, die ihre jetzige Form noch viel⸗ fach aufweiſt. Eine Erleichterung der indirekten Steuern wird eine Erhöhung einzelner indirekter Steuern nach ſich ziehen. Hierbei kann man an der Getränkeſteuer nicht vorübergehen. Angeſichts der Bedrängnis unſerer wirtſchaftlichen und finan⸗ ziellen Lage iſt hier eine Beſteuerungsmöglichkeit gegeben, die für die Wirtſchaft am erträglichſten iſt. Der preußiſche Innenminiſter Grzeſinſki ütbermittelte der Tagung die beſten Wünſche der preußiſchen Staatsregierung. Auf programmatiſche Ausführungen könne er diesmal umſomehr verzichten, als der Landtag durch das Geſetz vom 31. Juli d. J. alle die Grundſätze angenommen habe, die er, der Miniſter, vorſchlug, die über den Rahmen des rheiniſch⸗weſtfäliſchen Umgemeindungsgeſetzes hinaus nur für die kommunale Verfaſſung im ganzen preußiſchen Staatsgebiet Geltung erlangt hätten. Weiter könne er auf längere Aus⸗ führungen deshalb verzichten, weil er dem ſehr inhaltsreichen Vortrag des Präſidenten Mulert zu ſeiner großen Freude durchaus zuſtimmen könne. Beſonders unterſtrich er den Gedanken Mulerts, der ſo ſtark die kommunale Gemein⸗ ſchaft nach den verſchtiedenen Richtungen betont. Er, der Miniſter, habe den Gedanken der Gemeinſchaft in Wort und Tat ſtets vertreten. Die erfolgten Erweiterungen von Städten hätten teils das nachgeholt, was in früheren Jahrzehnten verſäumt war. Dem Bürger der großſtädtiſchen Verfaſſung ausreichender als bisher Gelegenheit zur Teilnahme an der Verwaltung zu geben, ſei das Ziel der dezentraliſterten groß⸗ ſtädtiſchen Verwaltung. Gerade Frankfurt a. M zeige in jüngſter Vergangenheit eine Entwicklung nach den beiden an⸗ gedeuteten Richtungen, die nicht nur für die Stadt fſelbſt ſegensreich, ſondern auch als Beiſpiel von Bedeutung ſind. Auch die Verbundenheit zwiſchen Stadt und Land müſſe noch viel ſtärker anerkannt werden als es bisher der Fall war. Er, der Miniſter, erſtrebe die Gleichberechtigung beider und wolle die ſtädtiſche und ländliche Verfaſſung ſo elaſtiſch geſtalten, daß Stadt und Land die höchſtmögliche Wirkſamkeit für die Förderung ihrer Wohlfahrt ausüben könnten. Eine Belaſtung des Kreditmarktes könne ſchon deswegen nicht ſtattfinden, weil ja die Aufgaben der kommunalen Betriebe Lebensbedürf⸗ niſſe der Bevölkerung erfüllen, die bei Nichtbeſtehen der kom⸗ munalen Wirtſchaft von der Privatwirtſchaft übernommen werden müßten. 0 855 . Zubiläumsfeier der Muſikaliſchen Akademie Morgen beginnen die Feſtveranſtaltungen, die die Muſtka⸗ liſche Akademie zur Feier ihres 150jährigen Beſtehens in groß⸗ zügiger und würdiger Weiſe durchführen wird. Beſondere Sorgfalt und Mühe iſt auf die Ausgeſtaltung des geſell⸗ ſchaftlichen Feſtes gelegt worden, das ſich dem akademi⸗ ſchen Feſtakt im Nibelungenſaal des Roſengartens anſchließen wird. Es wird das erſte Mal ſein ſeit langer, langer Zeit, daß das Nationaltheaterorcheſter ſelbſt in ſeiner Ge⸗ ſamtheit zum Tanz aufſpie len wird! Keine geringeren als Dr. Felix Weingartner und Generalmuſikdirektor Herm. Abendroth werden die Leitung des Orcheſters bei den erſten Tänzen übernehmen! Das wird einen glänzenden und hof⸗ fentlich pegeiſterungsfähigen Auftakt zu dem großen Feſtball geben. i Am Vormittag des 29. September ſpricht dann in einer Morgenſeier im Ritterſaal des Schloſſes Pryfeſſor Richard Specht, Wien, über Mannheimer Muſiker von einſt und jetzt“. Er wird dabei einen Ueberblick über die hiſtoriſche Bedeutung der Mannheimer Schule, über die Entwicklung und die Tradition der Muſikpflege durch die Muſikaliſche Akademie des Nationaltheaterorcheſters Mann⸗ heim geben. Wertvolle kammermuſtkaliſche Werke von C an- nabich und Mozart und Ernſt Tochs Kammer⸗Sin⸗ fonie für 14 Soloinſtrumente und Sopranſolo„Chineſiſche Flöte“ werden zum Vortrag gelangen. Soliſtiſch wirken mit bei dieſen Werken, die Generalmuſikdirektor Erich Orth⸗ mann leiten wird, Margarete Teſchenmacher vom Na⸗ tionaltheater in Mannheim, Max Fühler(Flöte), Otto Kramer(Obe), Otto Lenzer(Fagott) und Johannes Stegmann(Harfe). a. Ein Konzert im Nibelungenſgal am Nachmit⸗ tag des Sonntags beſchließt die offiziellen Feierlichkeiten. In dieſem Konzert, das der Bevölkerung Mannheims als Feſt⸗ geſchenk gegeben wird, gelangen„Die Vorſpiele“ von Liszt, ein Mozartſches Violinkonzert-dur(Soliſt Konzertmeiſter Max Kergl), Stamitz⸗Sinfonie-dur und Beethovens V. Sinfonie moll unter Dr. Felix Weingartners Leitung zum Vortrag. Der„Schlager“ ⸗Dichter i ſchreibt an die Geliebte: Ob Du mich liebſt und an mich denkſt? Am Rhein beim Wein bleib ich Dir treu! Was Du mir biſt, das weiß ich längſt. Du ſtolze Frau!— My sonny boy!. Das ſind die Frauen von Madridl! Gieht's Blumen, die ſo ſchön wie Du? Bring niemals Deine Tante mit! I give my life and love for vou. O, Baby, iſt Dein Herz noch frei? Verzeih mir und ſei wieder gut. Ich träumte heute Nacht vom Mai. Es pulſt Dein Bafjaderenblut. Komm' mit nach Niſchni⸗Nowgorod. O, lauſch' der ſüßen Melodie. a Wie biſt Du für Dein Alter flott! Im ſtillen Park von Sansſouci. In Surabaya ſcheint der Mond. My Darling, mit den Augen blau. Es gibt ein Glück, das köſtlich lohnt. Das iſt das Recht der ſchönen Frau. Du biſt die Feinſte des Balletts, Suſanne! Sweetheart! O, o, op Du haſt zwei Augen, wie Briketts. Du biſt nicht ſcheu, Du tuſt nur ſo! Auf Deinen Lippen liegt mein Kuß. Gedenkſt Du der Konditorei? Ich liebe, weil ich lieben muß. Ich weiß von Dir ſo allerlei. Sei pünktlich ſtets beim Rendeg von Dort bei der Uhr der Madeleine. Die Frau, die jeder liebt, biſt Du. Wir ſeh'n uns fa heut Nacht um zehn! Puck. Oberbürgermeiſter Or. Weiß, Ludwigshafen Als Vertreter des beſetzten Gebietes, als zweiter Vor⸗ ſitzender des Verbandes der Stadt⸗ und Wahlkreiſe des be⸗ ſetzten Gebietes, deſſen 1. Vorſitzender Kuelb⸗Mainz leider verhindert iſt, zu erſcheinen, ſage ich beſten Dank für die freundlichen Worte des Gedenkens, welche der Herr Vorſitzende uns gewidmet hat. Im vorigen Jahre in Breslau hatten wer nur Anlaß, unſerem heißen Wunſche nach Freiheit und unſerer Hoffnung auf Erlangung unſerer Freiheit aus⸗ zuſprechen. Heuer können wir Gott ſei Dank einen erheb⸗ lichen Fortſchritt feſtſtellen. Die zweite Zone wird in wenigen Wochen frei ſein und wir in der dritten Zone haben die Ge⸗ wißheit, daß es der Reichsregierung, wenn auch unter Opfern, gelungen iſt, zu erreichen, daß wir bis längſtens 30. Juni nächſten Jahres unſere Freiheit erhalten. Ich benutze dieſe Gelegenheit, der Freude des geſam⸗ ten beſetzten Gebietes über dieſe Tatſache Ausdruck zu geben. Es iſt nicht ſo, daß etwa, wie in der letzten Zeit gerade von maßgebender franzöſiſcher Seite be⸗ hauptet wurde, es nur die Beamten ſeien, welche den Wegzug der Beſatzung wünſchten, während ſich die Beyölkerung des beſetzten Gebietes mit der Tatſache der Beſatzung und mit der Beſatzung ſelbſt ſehr wohl abgefunden habe und am Weg⸗ zug derſelben aus wirtſchaftlichen Gründen gar nicht einmal ſo ſtark intereſſiert ſei. Nein! Ich kann mit aller Entſchie⸗ denheit betonen, daß die geſamte Bepölkerung des beſetzten Gebietes ohne Rückſicht auf Partei⸗ und Kon⸗ feſſtionszugehörigkeit ſich innig freut, daß wir nunmehr bald Herr im eigenen Hauſe ſein werden. Der Be⸗ amte habe nur die ſelbſtverſtändliche, wenn auch nicht immr angenehme Pflicht, der wahren Stimmung unſerer Bürger bei jeder Gelegenheit den erforderlichen Ausdruck zu ver⸗ leihen. Unſere Wünſche und Hoffnungen ſind aber mit dem Wegzug der Beſatzung noch lange nicht erfüllt und befriedigt. Das nächſte Ziel, das wir baldigſt erreicht ſehen wollen, iſt die Rückkehr des Saargebietes in die deutſche Ver⸗ waltung.(Lebhafte Zuſtimmung.) Möge es unſerer Reichs⸗ regierung gelingen, dieſe treudeutſche Bevölkerung bald wie⸗ der frei zu machen von den auf ihr laſtenden Feſſeln.(Star⸗ ker Beifall.) Nach längerer Debatte, die ſich in der Hauptſache mit den vorliegenden zwei Entſchließungen befaßte und mehrere Ab⸗ änderungsanträge brachte, wurden beide Entſchließungen des Vorſtandes mit großer Mehrheit unter Ablehnung der Ab⸗ änderungsanträge angenommen. 5 Eutſchließung zur Frage des Ausbaus der Selbſtverwaltung. Die wichtigen außenpolitiſchen Entſcheidungen der letzten Zeit ermögliche nund erfordern nunmehr die Durchführung der unerläßlichen Reform in Reich und Ländern. Aus⸗ gangspunkt und Grundlage dieſer Reform muß ein allen An⸗ forderungen entſprechender Ausbau der gemeindlichen Selbſtverwaltung ſein, die den Unterbau für die Ver⸗ waltung des Reiches und der Länder bildet. Bewegungsfrei⸗ heit und Verantwortungsfreudigkeit, Selbſtverwaltung, ver⸗ ſtärkte Mitwirkung des Bürgers einer von kraftvoller Initia- tive geführten Verwaltung, Vertrauen der Bürgerſchaft, leiſtungsfähige Gebtetskörperſchaften, klare Abgrenzung der Verantlichkeit der ſtädtiſchen Organe, eine Verwaltungsver⸗ fachung in den weſentlichen Gebieten der kommunalen Reform. Die Jahresverſammlung des Deutſchen Städtetages begrüßt es, daß der Vorſtand ſich der Aufgabe unterzogen hat, mit dem Entwurf einer allgemeinen Städtordnung, die Grundlage für die Fortentwicklung einer ſtarken und verantwortungsbewuß⸗ ten Selbſtyerwaltung zu ſchaffen und erwartet, daß die Reichs⸗ regierung und die Landesregierungen bei Verwaltungsmaß⸗ nahmen und allen Reformarbeiten, insbeſondere bei der Städteordnung, ſich dieſe Geſichtspunkte zu eigen machen. Die zweite Entſchließung, die, wie bereits bemerkt, eben⸗ falls einſtimmig angenommen wurde, beſchäftigt ſich mit den Frage der Finauzreform und fußt auf den Ausführun⸗ gen Dr. Mulerts. g 0 5 Kurz nach 1 Uhr wurde die Tagung durch den Vorſitzen⸗ den Oberbürgermeiſter Blüher⸗ Dresden mit Daukes⸗ worten geſchloſſen.. Literatur a 5 „„Reiſen und Abenteuer“. In der Sammlung„Reiſen und Abenteuer“ des Leipziger Verlags F. A. Brockhaus iſt ein neuer Band erſchienen: Philipp Bockenheimer, Rund um Südamerika. Neue und alte Städte. Es iſt nun ſchon nahezu zehn Jahre her, daß die erſten Bücher dieſer Reihe mit ihren zugkräftigen, in warmen, weichen Tönen gehaltenen Umſchlägen das manchmal eintönige Bild der Läden belebten. Damals ſchrieb eines der führenden deutſchen Literaturblätter, daß„dieſe kleinen illuſtrierten Bände mit den 5 ten Titelbildern beſtimmt ſeien, eine große Rolle in der bildung und in der Jugenderziehung zu ſpielen.“ Das w klug rorausſchauendes Wort. Heute kann man ſich woßl keine and. geographiſche Bücherſammlung einer annähernden Verbreitung men. Kein Wunder, denn kaum eine Sammelbibliothek hat Avent und Schule ſo viel Förderung erfahren wie die„Re benteuer“, und vor allem— ſolch begelſterte Aufnahme b Jugend. Wie die Aelteren aus geiſtigen, erziehertſchen dieſe Bände befürworteten, ſo fühlten die fachlicher gerichte gen unſerer Zeit bald ihren Wert heraus. Denn hinter de und Abenteuern“ ſtecken nicht die phantaſtiſchen Herden der In ſchmöker, ſondern wirkliche Menſchen mit hohen Zielen, biswelle leuchtende Perſönlichkeiten, deren Ruhm die Welt erfüllte und wie Sven Hedin, der größte lebende Entdecker, Stauley, der Af forſcher, Kapitän Seytt, der unglückliche Polarheld, Vilhjalmur Ste⸗ fansſon, der„Revolutionär der Polarforſchung“, Lindbergh, der jugendliche erſte Ozeanbezwinger im Flugzeug, u. a. Sie alle abe ſetzen nicht wegen glitzernder Orden ihr Leben für den Fortſchritt aufs Spiel, ſondern huldigen einem reinen Idealismus der Tat. In einer Zeit des Triumphes kalten Geſchäftsgeiſtes über di i zen wenden ſte ſich an die ſeeliſchen Gaben und den Erkenntnistri der Jugend, deren wacher Verſtand das Nur⸗Abſtrakte ableh Auch Erwachſene, die ſich die Freude am lebendigen Abenteuer be⸗ wahrt haben, ziehen aus dieſen Bänden Gewinn. Der neue Band von Bockenheimer führt den Leſer in die ſüdamerikan ſche Staaten, dieſes gegenſatzreiche Nebeneinander von Glanz und D tigkeit, raffinierter Zin'liſation und Urſprünglichkeft, Fru er und Wüſte. Mit beſonderer Liebe geht Geßeimrat Bockenh übrigens ener der angeſehenſten Aerzte Mexikos, auf die leber der hochentwickelten vorſpaniſchen Fulturen in Peru und die bewegte Geſchichte der ſüdamertfaniſchen Republiken ein. Er entledigt ſich ſeiner Aufgabe, über Vergangenheit und Gegenwart fener mächtig aufſtrebenden und auch für den Europäer wichtigen Länder zu be⸗ richten, jedenfalls ebenſo gewiſſenhaft wie kurzweilig,. i Auſtändig 1 855 Er: Du tuſt auch nichts anderes, als über deine Freunde hertziehen. i a 5. 8 5 Sie: Soll ich etwa über Leute herziehen, die ich gar nit kenne?%% ᷑ ꝶòh”']ùF. 3 4. Seite. Nr. 449 Neue Mannheimer Zeitung(Abend ⸗Ausgabe] Freitag, den 27. September 1929 Herbsttag auf der Ketſcher Inſel Ein Eiland der Stille Es ſcheint, daß es auf dieſer Erde Dinge gibt, die in gewiſſen Zeiträumen immer wieder von Neuem entdeckt werden müſſen. Dieſes Schickſal teilt offenbar die Ketſcher Inſel, jenes romantiſche, abſeitige Eiland, das man von Schwetzingen aus in einer gemeſſenen Wanderſtunde erreicht. Der Weg dorthin geht zum Teil durch einen Laubwald, der ſein Dach wie einen grünen Schild über uns ausbreitet, Dann kommt einiges Ackerland. Am Waldrand ſtehen hoch⸗ ſtämmige ernſte Kiefern, Eine lange Reihe, Sie leuchten im Licht der herbſtlichen Morgenſonne wie eine rote Wand. Dann kommt Ketſch mit ſeinen nüchternen, freudloſen Straßen. Und am Ende des Ortes ſehen wir die Waſſer des Altrheins, auf deſſen Sandbänken unzählige Enten ihr weißes Gefieder in der Sonne baden. Ein Fahrrad an einem Baum. Der Beſitzer ſteht unten am Ufer des ſauft dahinfließenden Waſſers. Er angelt und folgt den Bewe⸗ gungen der Gerte, deren Schnur langſam dahin eibt. Ein friedliches Bild. g Wir gehen über die Holzbrücke und betreten die Inſel. Sie wird von drei Seiten vom Altrhein umarmt. An der Weſtſette fließt der große Rheinſtrom. Die Inſel liegt alſo nicht inmitten des Strombetts, ſondern iſt eigentlich ein Stück Uferland, Giland umringt, hat dafür geſorgt, daß es ſein eigenes Daſein führt. Weidenbäume und Weidengeſtrüpp, das aus phantaſti⸗ ſchen Stümpfen herauswuchs, zauberten eine grüne Oaſe; Halb Park, halb Wilduis. Wege, in die Wagenſpuren ſich ein⸗ wüßlten, verlieren ſich nach einiger Zeit auf grünen Wieſen und führen in geheimnisvolle Winkel. Birken ſind da, rieſen⸗ hafte Eichen und ſchlanke Pappeln, die wie Säulen den licht⸗ lauen Himmel tragen. Es iſt ſicher, daß wir in dieſer Morgenſtunde die einzigen Wanderer auf dieſer Juſel ſind. Das Sonnenlicht überleuchtet die Waldwieſen, die hell zwiſchen den Baumſchatten ruhen. In dey Laubkronen ſpielt der Wind ſeine herbſtliche Melodie. Sie klingt ganz anders als im Sommer. Es iſt ein Rauſchen, in dem man ein trocke⸗ nes Raſcheln hört: den leiſen Schwanengeſang vor der großen Dede. Städtiſche Nachrichten Mannheimer Ferienksſonie in Günd ringen Ferienbrief eines Mannheimer Mädels Was gab es doch für ein eifriges Vorbereiten und Schaffen, als wir Mannheimer Mädels nach Gündringen fuhren. Einige Wochen vor der Abretiſe war Beſprechung. Ach, machte uns da unſexre liebe Führerin und Ferienmutter den Mund wäſſerig nach all dem Schönen, was wir dort ſehen und erleben würden. Und wirklich, wir waren nicht wenig erfreut, als wix alles noch ſchöner und herrlicher vorfanden, wie es uns beſchrieben wurde. Schon von dem Zuge aus hatten wir eine wundervolle Ausſicht in das Nagoldtal. Nach jedem Tunnel und in jeder Lichtung wurde ein allgemeines freudiges„Ah“ hörbar. Da dehnte ſich rechts von uns eine liebliche, von der Mittagsſonne be⸗ ſchienene Landſchaft aus, während zu unſerer Linken große, finſtere Tannenbäume emporragten. Kaum konnten wir die Zeit abwarten, bis wir das ſchöne, von hohen Bergen ein⸗ gerahmte Tal ündringen ſahen. Endlich hielt der Zug und alles ſtürzte aus dem Abteil, um die neue Fertenheimat zu begrüßen. Mit Sing und Sang zogen wir in unſer neues Heim ein. Ach, wie war hier alles mit ſo viel Liebe vorbereitet, Schon von weitem wink⸗ ten uns die bunten Fähnlein und Guirlauden entgegen, um uns zu begrüßen. Von nun an aber machte das„Haus Waldruhe“ ſeinem Namen wirklich keine Ehre mehr. Den ganzen Tag hörte man Stimmen von fungen, übermütigen Mädels, denen man anmerkte, daß ſie froh waren, die dumme Schule mit ihren vielen Aufgaben hinter ſich zu haben und an nichts mehr denken zu müſſen, als an Eſſen, Schlafen, Spielen und Spazierengehen. Und wie verging die Zeit ſo ſchnell. An fedem Tag erlebten wir neue Ueberraſchungen und Freuden. Oefter unternahmen wir auch größere Ausflüge in die Umgebung, z. B. auf den Zavelſtein, nach Nagold, Horb und Freudenſtadt. Manchen heißen Nachmittag ver⸗ Frachten wir am kühlen Bächlein oder, was noch chöner iſt, in einem ſchönen großen Planſchbecken mit einer herrlichen Maſſerrutſchbahn. Wie angenehm gehen da die warmen, ſchwülen Nachmittage herum Langeweile bei Regenwetter öder abends nach dem Nachteſſen kannten wir überhaupt nicht. Alle, außer denen, die beſchäftigt waren mit Schreiben, Leſen ober Handarbeiten, machten Geſellſchaftsſpiele. Da ging es manchmal recht toll zu. Ach, wie ungern folgten wir dann dem Rufe, daß es Zeit ſei, ins Bett zu gehen. Doch wenn wir nachher im Bett lagen, fühlten wir erſt, wie müde wir waren. Mit den Gedanken ſchon wieder mit dem nächſten Morgen beſchäftigt, ſchliefen wir ein. Die letzte Woche ging ſehr geſchäftig vorüber. Ueberall in ſedem Zimmer wurde eifrig für die Schlußfeier ge⸗ D lehnt Aber der Altrhein, der träg und verſchlafen das keit ſeinen Wir gehen über die Waldwieſen, zwiſchen Weidenbüſchen hindurch und treten in das Parkdunkel der Eichen. Vogel⸗ ſtimmen fallen wie Perlen in die Schale dieſer einſamen Morgenſtunde. Und man glaubt, nun müſſe irgendwo eine Pansflöte zu tönen beginnen. Ein Waldweg tut ſich vor uns auf, der in Windungen uns zu neuen reizvollen Win⸗ keln führt. Undurchdringliches Weidendickicht begleitet uns eine Strecke, Eichen thronen wie Könige über dem Unter⸗ holz. Und dann ſind wir plötzlich am Rhein. Wir ſtehen auf dem Ufer dam mm. Vor uns der breite Strom, auf dem einige Schlepper vorüberziehen. Stromabwärts ſtehen einige Rauchfahnen wie graues Gewölk. Am anderen Ufer, uns gegenüber, das hohe Spalier einer endloſen Pappelreihe, Dahinter Wald. Dort drüben liegt die Pfalz. Wir ſtehen hier oben am Ufer und ſchauen in dieſe grüne Welt und auf die breite Waſſerſtraße des Rheins, die hinter Krümmungen nach Norden und Süden weiterzieht und den Blick ins Un⸗ endliche führen will, Es iſt cchwer, ſich von dieſem Bild zu trennen. Wir gehen am Ufer entlang. Auf einem Rheinſchiff iſt große Wäſche. Die weißen Leinentücher flattern wie Wimpel im Wind. Dann biegen wir in eine Allee ein, die von hohen Pappeln eingeſäumt iſt. Zur Linken, hinter Hecken, eine Waldwieſe, auf der ebenfalls Pappeln wie auf einem Paradefeld, in Reihen ſtehen, wie Wachtpoſten dieſer Stille. Wir durch⸗ mandern die Baumwunder der Allee und immer wieder gleitet der Blick nach rückwärts an den Reihen entlang, die einen Weg umgrenzen, der ins Ungewiſſe zu deuten ſcheint, Ein Ouerweg: wir ſehen die Kirche von Ketſch. Und drüben hinter dem Waldhüterhaus beginnt ein Kiefernwald. Wir müßten ſtundenlang wandern, um diele Inſel, die ein Eiland der Ueberraſchungen iſt, in allen Schönheiten kennen zu lernen: dieſe Juſel, die am Rheinſtrom liegt und die Hei⸗ mat des tiefſten Naturfriedens zu ſein ſcheint, eine grüne Wildnis am Rande der Welt, halb vergeſſen und weggewieſen aus dem Lärm der Zeit und ebendarum beſtimmt, immer wieder entdeckt zu werden. Hermann Bagusche. dann Wir waren alle nicht wenig erſtaunt, als wir all das Schöne ſahen, was da mit arbeitet. Das ollte eine Ueberraſchung geben! Bis der erſehnte Freitag Nachmittag kam. vieler Mühe und Arbeit einſtudiert worden war. Es war wirklich ein luſtiges Programm. ZItterſt wurde die Begrü⸗ ßungsrede gehalten und dann folgte das Gedicht„Die Pumpe“. Nun kamen der Reihe nach„Der tote Mann“, ein Faſtnachtsſpiel von Hans Sachs, zwei Bauerntänze und „Eine ſchwierige Unterhaltung“, die mit allgemeiner Heiter⸗ keit aufgenommen wurde. Das nächſte waren„Pat und Patachon als Aepfeldiebe in Gündriugen“. Den Höhepunkt bildete das Singſpiel„Streit auf dem Gemüſemarkt“. Den Schluß machten eine„Scharade“, ein ſehr hübſcher Reigen und das herrliche Lied„O Schwarzwald, o Heimat“. Nach den Vorführungen gab es Kaffee und Kuchen. Unter fröhlichem Geplauder und heiteren Scherzen verſtrich der Nachmittag. Nun ſind wir wieder in Mannheim. Voll Sehn ucht wandern unſere Gedanken zurück zur goldenen Ferienzeit. Wir danken von ganzem Herzen der Schülerwohlfahrt für die höheren Lehranſtalten, daß ſie ſolche Kolonien ins Leben ruft und ſich ſo viel Mühe gibt. Auf frphes Wiederſehen im nächſten Jahr!— Wer weiß— wo? Grika Brſtckner. ** * Gpangel. Kirchenkollefte. Zur Kollekte am kommenden Sonntag, 29. Sept, ſagt der Evangel. Oberkirchenrat:„Die Pflicht, für die epangel. Auslandsdiaſpora zu ſorgen, iſt dringender denn je, wenn nicht evang. Glaube und eyang. Deutſchtum im Ausland nicht wieder gut zu machenden Scha⸗ den erleiden ſollen. Auch die Fürſorge für die ſtets wachſende Zahl der evang. Auswanderer darf nicht erlahmen, ſollen nicht wertvolle Glieder des deutſchen evang. Volkskörpers für immer ihrem Glauben und ihrem Deutſchtum verloren gehen. Ebenſo darf das Intereſſe an dem leiblichen und ſeeli⸗ ſchen Wohlergehen unſerer deutſchen evang. Seeleute nicht nachlaſſen, und darum iſt das Werk der Seemannsmiſſion es wert, daß es non allen Glaubensgenpſſen tatkräftig unterſtützt wird.“ * Die Turmuhr der St. Peterskirche. Mit dem heutigen Tage wurde die Turmuhr der neuen St. Peterskirche in Be⸗ trieb geſetzt. Ste iſt ein Werk aus der Werkſtatt der bekann⸗ ten Turmuhrenfabrik Benedikt Schneider Söhne in Schonach. Der Antrieb iſt elektriſch. Die Viertelzeiten ſind auf die Töne g, b, k und der Stundenſchlag auf es abge⸗ stimmt. ne * Jubiläum. Auf eine 2jährige Tätigkeit als Garde⸗ robier am Nationaltheater der Stadt Mannheim kann am 1. Oktober Herr Karl Bolch, N 3, 18, zurückblicken. Durch ſein ſtets ltebenswürdiges Benehmen und ſeine Zuvorkom⸗ menheit hat er ſich die Achtung aller mit ihm in Berührung kommenden Menſchen erworben. Wir wünſchen dem nun 64jährigen Jubilar, daß er noch recht lange in voller Rüſtig⸗ Dienſt verſehen kann * Die Rhein⸗Haardtbahn zweigleiſig. Die Arbeiten des zweigleiſigen Ausbaues bei der Rhein⸗Haardtbahn ſind ſo weit vorgeſchritten, daß mit der endgültigen Betriebsauf⸗ nahme zum 6. Oktober zu rechnen iſt. Von dieſem Tage ab tritt auch der neue Fahrplan in Kraft. Die in Ausſicht ge⸗ ſtellten„Schnellzüge“ werden vorläufig nur Sonn⸗ tags laufen. * Nicht identiſch. Hans Ackermann, Spengler und In⸗ ſtallateur, U 4, 28, legt Wert auf die Feſtſtellung, daß er mit dem in der Selbſtmordaffäre auf dem Lindenhof genannten Kaufmann Kurt Ackermann, U 5, 4, nicht identiſch iſt. * Zuſammenſtoß. Eine 26 Jahre alte Radfahrerin wurde geſtern vormittag in der Caſterfeldſtraße, als ſie in glei⸗ cher Höhe mit einem Fuhrwerk fuhr, von einem ſie überholen⸗ den Motorradfahrer von hinten angefahren. Sie kam dabei zu Fall, wobei ſie bewußtlos liegen blieb und ſich an beiden Knien ſtart perletzte. Die Radlexrin wurde mit einem Perſonenkraftwagen nach dem Allgemeinen Kranken⸗ haus verbracht. * Feſtnahme eines Fahrraddiebes. Am 25. September, abends.15 Uhr, beobachtete am Tatterſall ein auf dem Nach⸗ hauſeweg befindlicher Beamter der Fahndungspolizet, wie ein junger Mann ſich bei einem Beamten der Straßenbahn nach dem Weg nach Heidelberg erkundigte. Der Beamte kontrol⸗ lierte den jungen Mann, wobei ſich herausſtellte, daß dieſer ſpeben ein vor einem Kaffee ſtehendes, nicht angeſchloſſenes Fahrrad entwendet hatte und damit nun das Weite ſuchen wollte. Das Rad konnte dem in dem betreffenden Kaffee ſitzenden Eigentümer alsbald wieder ausgehändigt wer⸗ den, während der Täter, ein 18 Jahre alter, aus ſeiner Lehr⸗ ſtelle entlaufener Flaſchnerlehrling aus Stuttgart, feſtgenom⸗ men wurde. VEREIN-KALENDER Für ce Woche vom 28, Sept. bis 4. Okteber 7— 2 — Sömstag, 28. September Verein für Körperpflege von 1886 e..: Abends 8 Uhr im Zähringer Ebwen, Schwetzingerſtr. 10g: Ringen gegen Spielvereinigung Sanöhofen, anſchließ. Tanz bis 4 Uhr. Sema, 29, September Moytorfahrer⸗Club Mannheim e. V.(D. M..): Kameradſchaftsfahrt nach dem Schwarzwald über Pforzheim— Liebenzell— Hirſau— Rallenbach— Neuenkirch zurück, Abfahrt 8 Uhr Schillerſchule, Fahrwarte: Schwalbach ſen. und jr. Montag, 30. September Maunheimer Mutterſchutz C..: Auskunfts⸗ und Beratungsſtelle für werdende u, ſtillende Mütter R 5. 1(Jugendamt), Zimmer 104, nachmittags 2% bis 5 Uhr. Bad. Lehrerverbaud für deutſche Einheitskurzſchriſt, Meßplatz 2: Neuer Anfängerkurs in Reichskurzſchrift für Schülerinnen] unt 6 Uhr nachm im Gymnaſtum bei d. Kunſthalle. Gründl. Ausbildg.! Dienstag, I. Oktober Mannheimer Mutterſchuß E..: Auskunfts⸗ und Beratungsſtelle für werdende u. ſtillende Mütter R 5. 1(Jugendamt), Zimmer 104, nachmittags 2% bis 5 Uhr. Bad. Lehrerverband für deutſche Einheitskurzſchrift, Meßplatz 2: Abends 28 Uhr im Gymnaſium neuer Anfängerkurs in Reichs⸗ lurzſchrüft für Damen und Herren. Ratenzahlung! Faufend⸗ Anfänger⸗, Fortbildungs⸗ und Diktierkurſe ſeden Abend um 7 Uhr dortſelbſt, Männer⸗cßeſangverein Eintracht E..;: Abends 49 Uhr: Singſtunde im Lokal Deutſcher Hof, Heinrich⸗ Lanzſtraße 3. Kurzſchriftverein Gabelsberger von 1874, Haus Thoma, D 7. 22: Dienstags und Freitags 19.30—21.00 Uhr Anfänger⸗ und Fort⸗ bildungskurſe für Einheitskurzſchrift. Mittwoch, 2. Oktober Bund der Saarvereine, Ortsgruppe Mannheim⸗Ludwigshaſen: Abends 8% Uhr Monatsverſammlung im Saalbau, N 7. 7. Gäſte willkommen. Berein Mannheimer Briefmarkenſammler g..: 8% Uhr Mitgliederverſommlung im Reſtaurant„12 Appſtel⸗, Freltag, 4. Oktober Mannheimer Mutterſchutz G..: Auskunfts⸗ und Beratungsſtelle für werbende u. ſtilende Mütter B 5. 1(Jugendamt), Zimmer 104, nachmittags 3% bis 5 Uhr. Ehe⸗ und Sexualberatungsſtelle R 5. 1(Jugendamt, Zimmer 2 nachmittags 5% bis 8 Uhr. Bab. Lehrerverbaub für beutſche Einheitskurzſchriſt, Meßplatz 2: Neuer Redeſchriftkurs für Damen und Herren. Begiun abends 48 Uhr im Gymnafium. Anmeldung baſelbſt oder beim 1. Bor⸗ ſitzenden, Meßplatz 2. Verein Rechtsſchutzſtelle für Frauen und Mädchen: Sprechſtunden: N 2. 4 von—6 Uhr, auch Montags. Ski⸗Club Mannheim⸗Lndwigshaſen G..: Klubabend im Reſtaurant Saalbau, N 7, 7. — Nachdruck verboten. und in der Sckule bessere Resultate nach diesem àratlich Ein leckerer empfohlenen Frühstück * Eine Fülle wichtiger Nährsubstanzen— Kohlehydrate, Protein, Vitamine- notwendig zum Gedeihen Ihres Kindes. Nahrhaft, nicht dickmachend, dabei mühelos und schnell bereitet— Quäker Rapidflocken brauchen nur—5 Minuten Kochzeit und sparen daher Zeit und Gas. Pakete mit dem Gutschein für schwerversilbertes Besteck in jedem Lebensmittelgeschäft erhältlich. Frühstucks vorschlag Feiner Rapidflockenbrei: 100 g Quäker Rapidflocken werden in ½ Liter Wasser mit einer geriebenen, bitteren Mandel, 1 Teelöffel Vanille⸗ zucker, dem Saft einer Apfelsine, etwras Salz und Zucker 5 Minuten gekocht— iy Tassen geclrückt, ge⸗ stürzt, warm oder kalt mit Obstsaft serviert. . 7 uäker Kuudli on 8 Freitag, den 27. September 1929 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 449 Kommunale Chronik a Zur Schwetzinger Bürgermeiſterwahl Schwetzingen, 26. Sept. Die ſieben zur engeren Wahl Keſtellten Be werber um den hieſigen Bürger meiſter⸗ p oſten haben ſich ausnahmslos dem Bürgerausſchuß vorge⸗ ſtellt und zu den wichtigſten kommunalen und örtlichen Fragen Stellung genommen. Es ſind Beſtrebungen im Gange, die einzelnen Parteien zur Wahl eines gemeinſamen Kan⸗ didaten zu bewegen, um dadurch eine gültige Wahl gleich im erſten Wahlgang zu ſichern. 5 Bürgerausſchußſitzung in Karlsruhe * Karlsruhe, 25. Sept. Die geſtrige Bürgeraus⸗ Ich ußſitzung genehmigte ſämtliche Stadtrats vorlagen, u. a. die Verbeſſerungen am Strandbad Rappen⸗ wört und eine Ehrung Dr. Eckeners durch Benennung einer Straße und einer Brücke nach dem berühmten Zeppelinführer. In einer nichtöffentlichen Sitzung wurde die Angelegenheit der Berlin ⸗ Karlsruher Induſtriewerke A. G. behandelt. Daß man mit der Schaffung des Bades keinen Fehlgriff getan hat, wurde in der Sitzung von allen Seiten, mit Ausnahme der Wirtſchaftlichen Vereinigung, die auch diesmal ihre Bedenken nicht zu unterdrücken vermochte, an⸗ erkannt. Man beglückwünſchte den Bürgermeiſter Schnei⸗ der, deſſen Initiative das Projekt entſprungen iſt, Man hob den hohen volksgeſundheitlichen Wert des Strandbades her⸗ vor. Da ſich das Kontingent der Nichiſchwimmer als beſonders groß herausgeſtellt hat, ſoll das für ſie beſtimmte Becken mit einem Aufwand von 130 000 Mk. vergrößert werden. Das Kollegium ſtimmte dieſer Vorlage faſt ein⸗ mütig zu. i 8 Schriesheim, 24. Sept. Aus dem Gemeinderat iſt zu berichten: Ludwig Merkel, Landwirts ⸗ Witwe dahier, erhält im Gewann„Unterer Schlängel“ einen Bauplatz um die üblichen Kaufbedingungen.— Die Beerdigungskoſten ſollen wie bisher auf die Gemeindekaſſe übernommen werden, ebenſo die Lehr⸗ und Lernmittel für die Volksſchule.— Die Sätze des Waſſerzinstarifs werden geändert.— Dem Obſtbau⸗ verein dahter wird zur diesjährigen Obſtausſtellung ein Zuſchuß gewährt.— Gegen verſchiedene Gemeindeſchuldner ſoll das Vollſtreckungsverfahren eingeleitet werden.— Auf dem Zentralzuchtviehmarkt in Radolfzell wurde ein Farren angekauft.— Der abgeänderten ortspoltzeilichen Vorſchrift bezüglich des Segelflugplatzes wird zugeſtimmt. c Seddesheim, 25. Sept. Aus der füngſten Gemein de⸗ ratsſitzung iſt zu berichten: Die Oehmtgrasverſteigerung vom 17. Sept. wurde genehmigt.— Die Farrenhaltung im Ortsteil Muckenſturm wurde geregelt.— Die Molkereige⸗ noſſenſchaft ſoll an das Gemeindewaſſerleitungsnetz ange⸗ ſchloſſen werden.— Für die Landtagswahl ſollen den Stimm⸗ berechtigten durch Karten über die erfolgte Eintragung in die Wahlkartet benachrichtigt werden. Der Kehler Gemeinderat hat beſchloſſen, das An⸗ denken an den nach Mainz berufenen bisherigen Bürger⸗ meiſter Dr. Krauß dadurch zu ehren, daß im Gemeinde⸗ ratsſaal ſein Bild aufgehängt wird und eine Straße nach ihm benannt wird. Aus dem Lande Traubenleſe an der Bergſtraße :: Schriesheim, 28. Sept. Am kommenden Dienstag, den 1. Oktober und Mittwoch, 2. Oktober, findet hier die Wein ⸗ kleſe ſtatt. Der Ertrag kann ſowohl an Quantität als auch an Qualität als gut bezeichnet werden. Das Moſtgewicht läßt jenem der beſten Jahrgänge von 1911 und 1921 wenig wach. Die Weinberge ſehen dieſes Jahr noch geſund aus, was einer ſorgfältigen Behandlung der Reben durch die Winzer und dem heißen Spätſommer zu verdanken iſt.— Am Sonn⸗ tag, den 20. Oktober, findet hier auf Anregung des Obſtbau⸗ vereins Schriesheim u. U. im Saale des Gaſthauſes zum „Adler“ eine große Obſtausſtellung mit Prämiierung ſtatt. Gleichzeitig iſt man bemüht, anläßlich der Ausſtellung einen Vortrag durch ſachkundige Herren über die Zubereitung von Süß moſt zu halten. Weinheim, 26. Sept. Heute morgen wurde in Lützel⸗ ſachſen mit der Traubenleſe begonnen. Der„Lützel⸗ ſachſer Rote“ wird den Moſtgewichten zufolge auch diesmal ſeinem Namen Ehre machen. In Hohenſachſen iſt die Traubenleſe bereits ſeit einigen Tagen in vollem Gange und ſteht kurz vor ihrem Abſchluſſe. Verkäufe wurden in Hohen⸗ fſachſen nicht in größerem Umfange getätigt, da die Winzer das meiſte ſelbſt einkeltern. Dagegen iſt in Lützelſachſen die Nachfrage ſchon bei der Eröffnung der Weinleſe recht lebhaft geweſen. Im allgemeinen iſt zu ſagen, daß hinſichtlich der Menge blos etwa auf einen halben Herbſt zu rechnen iſt, da die Trockenheit des Sommers den Reben geſchadet hat. Rebkrankheiten waren faſt gar nicht wahrzunehmen. Die Qualität wird durchweg als gut bezeichnet. Im Wein⸗ heimer Qualitätsweinbau wird die Spätleſe möglichſt hinaus⸗ geſchoben, um die Kraft der Oktoberſonne zugunſten hoher Moſtgewichte bis zuletzt auszunutzen. 8 * Singen, 26. Sept. Geſtern abend vergiftete ſich in Ar len der über 60 Jahre alte Gelegenheitsarbeiter Huber, von ſeiner Frau geſchieden, zuſammen mit ſeiner Gebiebten, der etwa 50 Jahre alten Frau Namensdorf, durch Ein at⸗ men von Leuchtgas. Beide wurden heute früh tot aufge⸗ funden. Die Mordkommiſſion beſchlagnahmte die beiden Leichen. Autounglück in Ketſch * Ketſch, 27. Sept. Nach Mitteilung der Betriebsinſpektion Mannheim iſt die Unterſuchung des Autounfalles auf dem ſchrankenloſen Bahnübergang beim Bahnhof Ketſch noch im Gange; zur Zeit iſt noch kein Ergebnis über die Schuldfrage bekannt.— In unſerer Meldung vom Freitag, 20. Sept. wurde ausgeführt, daß die Warnungsſignale der Lokomotive vom Lenker des verunglückten Autos ſcheints nicht beachtet wurden. 8 sch. Hockenheim, 24. Sept. Am letzten Sonntag fand hier die durch die Kirchenverfaſſung angeordnete Kirchen viſi⸗ tation der evang. Kirche ſtatt. Die Viſitation wurde durch Dekan Walther⸗Schwetzingen, Pfarrer Vielhauer⸗Edin⸗ gen und Kirchengemeinderat Kron⸗Wiesloch durchgeführt. Die letzten hieſigen Viſitationen hatten ſtattgefunden im Jahre 1917 während des Krieges und 1923 in der Inflationszeit. Dekan Walther sprech ſich ſehr anerkennend über das in den drei Tagen der Viſitation Geſehene und Gehörte aus. Im Feſtgottesdienſt predigte Stadtpfarrer Boſſert über das Thema:„Die Feſtigung des chriſtlichen Charakters“, wäh⸗ rend Vikar Nonnenmacher mit den Chriſtenlehrpflichtigen eine Muſterkatecheſe hielt. Weinheim, 26. Sept. Direktor Herbert Reinhardt, der langjährige und ſehr bewährte Leiter des Schönauer Be⸗ triebes der Lederwerke Carl Freudenberg Gem. b.., iſt nach kurzer Krankheit geſtor ben. * Bruchſal, 24. Sept. Die hieſige evangeliſche Kirchen⸗ gemeinde wählte anſtelle des in Ruheſtand tretenden Kirchen⸗ rats und Dekans Werner als neuen Stadtpfarrer Friedrich Schuler, bisher in Auenheim. Der Gewählte ſteht im 35. Lebensjahr und infolge Anerkennung ſeiner Kriegsjahre im 12. Dienſtjahr.. * Kippenhauſen(Amt Ueberlingen), 24. Sept. Geſtern abend brach im Wohn⸗ und Oekonomiegebäude des Johann Reck hier, der in ſeinem Hauſe ein Milchverſandgeſchäft betreibt, Feuer aus, das ſich mit unheimlicher Schnelligkeit auf das zweiſtöckige Anweſen ausbreitete. Trotzdem die Orts⸗ feuerwehr und auch die herbeigerufene Ueberlinger Wehr vaſch zur Stelle waren, brannte das Haus vollſtändig nieder. Das Vieh konnte gerettet werden. Glücklicherweiſe befanden ſich die Erntevorräte in einer benachbarten Scheune, auf die die Flammen nicht übergriffen. Der Schaden iſt ziemlich hoch, aber größtenteils durch Verſicherung gedeckt. * Konſtanz, 26. Sept. Nach Schweizer Blättermeldungen ſollen ſeit Mitte Auguſt im Bodenſeegebiet zwei junge Dort⸗ munder Faltbvootfahrer, der Student Peter Paul Rhein⸗ dorf und der Oberprimaner Kurt Philipp Diel ſpurlos ver⸗ ſchwunden ſein. Sie haben letztmals aus Konſtanz am 20. Auguſt Nachricht nachhauſe gelangen laſſen und mitgeteilt, daß ſie in die Schweiz wollten. Seither hat man nichts mehr von ihnen gehöört. Der Umſtand, daß die beiden jeweils im Zelt übernachteten, erſchwert die Nachforſchungen ungemein. Die zuständigen deutſchen amtlichen Stellen ſind über den Fall nicht ausreichend informiert, die Angehörigen haben viel⸗ mehr in ſchweizeriſchen Zeitungen entſprechende Mitteilungen veröffentlichen laſſen, um zu erfahren, wer über die beiden vermißten jungen Leute etwas ausſagen kann. Aus der Pfalz Hartnäckiger Selbſtmörder * Neuſtadt a. d., 28. Sept. Ein Chauffeur ſuchte ſich geſtern abend aus dem Bahnzug Musbach—Neuſtadt in ſelbſtmörderiſcher Abſicht hinauszuſtürzen, wurde aber von den Zuginſaſſen daran gehindert. Später nun legte er ſich an der Karolinenſtraße in Neuſtadt auf das Bahngeleiſe kurz bevor der Schnellzug Saarbrücken München dieſe Strecke paſſierte. Er wurde jedoch von Bahnbeamten weg⸗ geriſſen. Als er dann ſpäter einen nochmaligen Verſuch machte, verſtändigte man die Polizei, die ihn in Gewahr⸗ ſam nahm. Feuer in Annweiler * Annweiler, 26. Sept. Im Häuſerblock der Ar beiter⸗ kolonie der Ulrichſchen Emaillierwerke brach am Mittwoch abend ein Brand aus. Dach und Obergeſchoß eines Blocks fielen dem Feuer zum Opfer. Durch das raſche Eingreifen der Fabrikfeuerwehr wurde ein raſcheres Umſich⸗ greifen des Feuers verhindert. Der Brand ſoll durch die Unvorſichtigkeit eines Bewohners, der mit offenbrennender Kerze im Keller Holz gehackt haben ſoll, entſtanden ſein. Nachbargebiete Opferſtockbiebe während der Hildegardisfeier 2: Mainz, 3 Sept. Die Hildegarbisfeſtwoche in Bingen hat ſich in den Ortſchaften am Mittelrhein ein Diebestrio zu Nutze gemacht. Ste trieben ſich während der Gottesdienſte in den Ortſchaften herum und brachen in die leerſtehenden Wohnungen ein. Einer der Gauner hatte die Spezialaufgabe, in die Kirchen einzudringen und die reichgefüllten Opfer⸗ ſt öckſe auszuplündern. Es gelang ihm in mehreren Fällen, die Opferſtöcke zu leeren. Ein anderer der Diebe wurde jetzt in Bingen feſtgenommen, als er vorgab, für eine Blinden⸗ vereinigung zu ſammeln. Er fiel verſchiedenen Einwohnern auf. Als man einen Ausweis von ihm verlangte, riß er aus. Er wurde jedoch eingeholt und der Polizei übergeben. Von ſeinen Komplizen fehlt bisher jede Spur. Gerichtszeitung 3% Jahren Gefängnis für einen Meſſerſtecher Vom Erweiterten Schöffengericht Zweibrücken wurde der 42 Jahre alte Fuhrknecht Jakob Gimbel aus Wald⸗ mohr abgeurteilt. Am 22. Juli befand ſich Gimbel mit einer 19 jährigen Dienſtmagd bei der Arbeit auf freiem Felde. Er ſtellte an ſeine Mitarbeiterin allerlei Anträge und zog plötzlich das Meſſer. Damit ſtach er blindlings auf ſein Opfer ein und verſetzte ihm insgeſamt acht Stiche in Hände und Rücken. Auf die Hilferufe des ſchwer verletzten Mädchens eilte von einem benachbarten Acker ein Landwirt werbei. Der Täter ergriff querfeldein das Haſenpauier. Das bewußtlos zufam⸗ mengebrochene Opfer wurde nach Waldmohr verbracht und iſt heute noch nicht ganz wiederhergeſtellt. Erſt nach zwei Tagen gelang es, den Flüchtigen feſtzunehmen. In der unter Aus⸗ ſchluß der Oeſſentlichkeit durchgeführte Hauptverhandlung erkannte das Gericht auf eine Gefängnisſtrafe in Höhe von 32 Jahren. Der Verurteilte nahm die Strafe ſofort an. Ein Feuerwehrmann als Branudſtifter Vor dem Schwurgericht Koblenz hatte ſich der 20 Jahre alte Winzergeſelle Karl Weißkopf aus Gröy an der Moſel wegen ſchwerer Brandſtiftung in drei Fällen zu ver⸗ antworten. Der Angeklagte, der Mitglied der Gröver Feuer⸗ wehr war, hatte zuerſt als Beweggrund zur Tat angegeben, er verſpüre eine krankhafte Sucht, Brände anzulegen und er habe den Wunſch gehabt, ſich bei Bränden in der Feuerwehruniform zu zeigen. Die Anklage ſchenkte dieſer Auslaſſung keinen Glauben, ſondern vertrat den Standpunkt, daß Weißkopf vielmehr beabſichtigt habe, die bei den Bränden entſtehende Verwirrung zu Diebſtählen auszunutzen. Durch die Zeugenvernehmung wurde das auch feſtgeſtellt. Daß Schwurgericht verurteilte den Angeklagten wegen Brand⸗ ſtiftung in drei Fällen zu einer Geſamtzuchthaus⸗ ſtrafe von fünf Jahren. Die bürgerlichen Ehrenrechte wurden auf fünf Jahre aberkannt. Gefängnis und Gelbdſtrafen In dem großen Banderolenfälſchungsprozeß, der ſeit dem 12. Auguſt gegen 27 Angeklagte das Große Schöffengericht Berlin ⸗Mikte beſchäftigt, wurde nunmehr das Urteil ver⸗ kündet. Es wurden verurteilt Benno Band zueinem Jahr vier Monaten und zwei Wochen Gefängnis und 21000 Mark Geldſtrafe, welche Strafen bis auf zwei Wochen Gefängnis und 1000 Mark verbüßt ſind, Syré zu vier Monaten Gefängnis, Neumann zu neun Monaten Gefängnis, Emil Lübeck und Burſtein zu je ſieben Monaten Gefängnis, Adolf Kapuſta, Rettmann, Salli Lübeck zu je ſechs Monaten Gefängnis; Löſer, Löhrke, Apisdorf und Boris Kapuſta zu je 5 Monaten Gefängnis; Schützler, Cohn, Löwenthal zu je vier Monaten Gefängnis; Jungermann zu fünf Monaten Gefäng⸗ nis. Die übrigen Angeklagten erhielten Gefängnisſtrafen von ein bis zwei Monaten oder nur Geldſtrafen; drei Angeklagte wurden freigeſprochen. * 8 Gegen Ausſchreitungen auf Sportplätzen.— Abſchrecken⸗ des Urteil. Das Amtsgericht Landau verurteilte drei junge Leute aus Niederhochſtadt, die bei einer ſportlichen Veranſtal⸗ tung ſich zu Tätlichkeiten gegen Mitglieder eines anderen Vereins hatten hinreißen laſſen. In ſeinem Plaidoyer be⸗ tonte der Staatsanwalt, daß es höchſte Zeit ſei, den in letzter Zeit vielfach auf den Sportplätzen einreißenden Unfug abzu⸗ ſtellen. Er beantragte gegen die drei Angeklagten aus Nie⸗ derhochſtadt drei bezw. zwei Monate Gefängnis. Das Urteil lautete gegen Rieg auf drei Monate, gegen die beiden ande⸗ ren Angeklagten auf e einen Monat Gefängnis. Gegen Rieg wurde gleichzeitig Haftbefehl erlaſſen. § Milde Beſtrafung. Wegen fahrläſſtger Tötung hatten ſich vor dem Bezirksſchöffengericht Darmſtadt der Chauf⸗ feur Johann Adam Haaf und der Kaufmann Mich. Gu mp, beide von Bensheim, zu verantworten. Am 15. April wurde von dem Lieferauto Gump, das von Haaf geſteuert wurde in der Nähe des Cafe Henn in der Villenkolonie Eberſtadt das 6lährige Kind des Redakteurs Dr. Buhlmann überfah⸗ ren. Das Kind erlag bald ſeinen Verletzungen im Krau⸗ kenhaus. Der Sachverſtändige ſtellt beſonders ſtarkes Brem⸗ ſen feſt, was angeſichts der Schleiſſpur auf eine Geſchwindig⸗ keit über 35 Kilometer ſchließen läßt. Haaf hatte das Kind frühzeitig geſehen und war in der Lage abzubremſen. Es liegt deshalb ein Verſtoß gegen 8 2 der Verordnung vor. Der Staatsanwalt beantragt gegen Haaf 3 Monate Gefängnis gegen Gump auf Freiſprechung. Das Bezirksſchöffengericht Darmſtadt erkennt gegen Haaf auf 100„ Geldſtrafe, Gump wird freigeſprochen. Schluß des redaktionellen Tells Geſchäftliche Mitteilungen Die ſichere Fahrt unſeres Zeppelin rund um die Erde war von det Beobachtungsgabe, den Erfahrungen und Kenntniſſen des Führers und nicht zuletzt von der immerwährenden Verſtändigung der Funk- ingenieure mit den meteorologiſchen Zentralſtellen abhängig, Daß hierbei hohe Anſprüche an die Funkanlage und an die angeſchloſſenen Anodenbatterien geſtellt werden, iſt eine folgegemäße Forderung. Dank dem ſtändigen Beſtreben, einen möglichſt hohen Sſchorhelts⸗ grad und größte Wirtſchaftlichkeit zu erreichen, konnte dite wäh rens des Weltfluges allein verwendete neue Zeiler⸗Anode dieſen Anſor⸗ derungen zur vollſten Zufriedenheit gerecht werden. Dieſe neue Anode der Batterlen⸗ und Elementefabrik Syſtem Zeiler.⸗G., die „patentrechtlich geſchützt“ iſt, und unter Verwendung der beſten Roh⸗ materialien hergeſtellt wird, baſtert auf einem wiſſenſchaftlichen Kon⸗ ſtruktionsſyſtem und iſt imſtande durch eine vollſtändig olterte Blechgehäuſe⸗Umhüllung eine abſolute Sicherung gegen Feuchtigkeit und klimatiſche Einflüſſe zu bieten. Die Verwendung von reichlich hoher Nutzkapazität ſicherte eine nicht 5 ſchnelle Erſchöpfung, was auch in der hohen Lebensdauer der Zeiler⸗Anode begründet iſt. Werm Sie zurn Herbsf quf S SeZOOETUN Sein WVOller, Wellen Sie MERC EDES- SSE. Derm Heber Sie des Richifige getroffen. Die AS nl Aber trifft dieses JS Alles Ves bis jetzt geboten WUrde. 10874 2 Preislagen füf Demen und Herren: 4² 6 G. Seite. Nr. 449 Reue Mannheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe Freitag, den 27. September 1929 Die kriminallſtiſchen Spezialftäten des zarten“ Geſchlechts Keine Gewaltverbrechen, dafür das ſtille„Gift“ Die weibliche Kriminalität wie vier zu eins, d. h. die Frau iſt vom Geſichtspunkt des Strafrichters aus betrachtet bräver, als der Mann. Tatſäch⸗ lich ſcheidet die Frau, bei einer ganzen Anzahl von Delikten, wie Mord, Raub, Totſchlag(ausgenommen Eiferſuchts⸗ oder ähnliche Affektshandlungen), Sittlichkeitsverbrechen und Fäl⸗ ſchungen als Täterin faſt vollkommen aus. Dafür gibt es aber gewiſſe kriminaliſtiſche Spezialitäten, die als ſpezifiſch weiblich betrachtet werden müſſen, angefangen vom ſchweren Giftmord bis zum harmloſen Betrug um wenige Pfennige Wert. Nicht vergeſſen dürfen wir Beleidigungsdelikte, an denen Frauen mit einem überraſchend ſtarken Prozentſatz beteiligt ſind. Auch als Ladendiebin entwickelt gerade die Frau mitunter eine Ge⸗ ſchicklichkeit, die einer beſſeren Sache wert wäre. Auch auf dem Gebiet des Meineids leiſten gerade die Frauen leider Er⸗ kleckliches. Mit dem Anwachſen der Betrugsdelikte überhaupt(der Berbrecherkategorie, die heute neben Einbruch und Diebſtahl der großſtädtiſchen Kriminalpolizei die meiſte Arbeit verur⸗ 1 d 3 meiſten Fällen juriſtiſch nicht nachweisbar iſt. Sie kann ſich, der Anteil der Frau an Betrugs⸗ f 1 8 5 0 f 5 ſacht) wächſt natürlich auch delikten, wie Hochſtapelei, Heiratsſchwindel und anderen Schwindeleien, mit denen wir uns in nachſtehenden Zeilen etwas ausführlicher befaſſen wollen. Die Frau als Hochſtaplerin iſt eine ſtändig wiederkehrende Erſcheinung in den Spalten der Großſtadtpreſſe. Der Laie ſtellt ſich unter der hochſtapelnden Frau, die unter hochtönenden Namen auftritt, Luxushotels brandſchatzt u. ſonſt recht mißtrauiſche kluge Männer um viele Tauſende erleichtert, gemeinhin eine elegante, hübſche oder wenigſtens anziehende Erſcheinung vor. Ein Blick in das Ver⸗ brecheralbum, Untergruppe weibliche Hochſtapler, insbeſondere Heiratsſchwindlerinnen, wird ihn eines beſſeren oder ſagen wir anderen belehren. Das Gegenteil trifft zu. Selten, daß eine derartige Betrügerin auch nur als annähernd hübſch be⸗ Beleidigun gsdelikte eine weibliche Spezialität iſt für die Frau nicht mehr allzu einbringlich Betrügerinn enkniffe ſteht zu der männlichen etwa 1 1 1 2 1* 2 4 2 fällt, Hauptſache, daß ſie von einer redegewandten Perſon mit Frankfurter Kriminalpolizei beſchäftig, geht zum Schade n der Me tzgerläden. Dort erſcheint eine Frau und macht für eine Adreſſe, zumeiſt im feinen Weſten, eine größere Be⸗ tellung. Eine Kleinigkeit(die gerade zum Mittageſſen reicht), Der Heiratsſchwindel nimmt ſte mit, der Reſt ſoll dann im Laufe des Tages nach der ö angeblichen Adreſſe geſandt werden, wo auch Bezahlung er⸗ folgt. Dieſe exiſtiert allerdings nur in dem Optimismus des routinierte Kriminal⸗ Geſchäftsinhabers, denn in der Wohnung weiß man von keiner wie leichtgläubig die Fleiſchbeſtellung. Menſchheit doch iſt und auf viele Schwindeleien glatt herein⸗ zeichnet werden kann, beamte wundern ſich und ſelbſt alte immer erneut, Die Frau, die Kindern das Geld abnimmt und 341 f. 0 Das zu dieſem Zweck kleinen Kindern auf der Straße auflauert, die der nötigen Ueberzeugung mundgerecht gemacht werden. Das 3 Deen en 0 1 0 5 N 5 55 1 1 0 5 mit wenigen Pfennigen in den Händchen für den elterlichen Haushalt etwas holen ſollen, tritt in größeren oder kleineren Zwiſchenräumen in allen Großſtädten auf. Sie iſt verhältnis⸗ mäßig harmlos. Gefährlicher iſt ſchon die Dorado des weiblichen Hochſtaplers oder Heiratsſchwindlers (beide Delikte greifen häufig eng ineinander) ſind entweder zrovinzſtädte oder mondäne Luxusbäder. In Großſtädten, vor allem auch in Frankfurt, hat die Heiratsſchwindelei der Frau beträchtlich nachgelaſſen, wobei allerdings in Betracht ge⸗ zogen werden muß, daß zahlreiche hereingelegte Männer ihre Blamage nicht öffentlich eingeſtehen und von einer Anzeige abſehen. Fabrikantengattin mit dem vergeſſenen Hausſchlüſſel Der Trick, mit dem eine raffinierte Schwindlerin vor einigen Jahren erfolgreich arbeitete, iſt zu nett, vergeſſen zu werden. Vielleicht dient er auch abenteuerlüſternen Herrn zur War⸗ nung. Vor einer eleganten Weſtendvilla ſtand des Nachts eine elegante Dame und verſuchte ganz verzweifelt ihre Haustüre Die erotiſche Abenteuerin im Hotel exiſtiert aber immer noch. Sie verſteht es auf Koſten allein⸗ reiſender Junggeſellen(oder auch Ehemänner) ein nobles Le⸗ mit dem„untauglichen Objekt“, nämlich dem falſchen Schlüſſel, ben zu führen, iſt erotiſch vollkommen indifferent und deshalb zu öffnen. Sehr bald intereſſterte ſich auch ein heimkehrender beſonders gefährlich, weil ihr die betrügeriſche Abſicht in den Herr für die auffallenden Bemühungen der feſchen Perſon und erfährt, daß die Dame den Hausſchlüſſel vergeſſen hat und nun nicht in ihre Wohnung kann. Läuten iſt zwecklos, denn das Dienſtmädchen ſchlafe im Dachſtock hinten heraus und höre nichts und ihr Mann ſei verreiſt. Schon dieſe Tatſache allein pflegt das Intereſſe des„freundlichen, hilfsbereiten Herrn“ zu wecken. Er bietet der Dame nach längerem oder kürzerem Ueberlegen entweder eine Unterkunft in allen Ehren in ſeiner Wohnung oder in einem Hotel an und iſt glücklich, daß es ſei⸗ ner Don Juannatur ſchließlich gelingt, die Widerſtrebende zur Annahme des edelmütigen Vorſchlags zu überreden. Was in den nächſten Stunden erfolgt, wollen wir der Phantaſie des Leſers überlaſſen. Jedenfalls iſt am kommenden Morgen die „Fabrikantengattin“ verſchwunden, aber mit ihr auch die Uhr, die Wertſachen und vor allem die manchmal recht gefüllte Brieftaſche des ſelbſtloſen Frauenbeſchützers. Der Polizei ge⸗ lang es ſchließlich, die Betrügerin, eine frühere Kontoriſtin, nach langem Fahnden feſtzunehmen. falls wirklich in ganz ſeltenen Fällen einmal eine Anzeige er⸗ folgt, darauf berufen, daß die für ſie gemachten Aufwendungen durchaus freiwillig erfolgten. Leichter zu faſſen iſt die Zech⸗ prellerin. Die alte Dame im Reſtaurant iſt eine der Frankfurter Kriminalpolizei recht bekannte Erſcheinung. Sie erſcheint in Frankfurter Gaſtſtätten häufig in Begleitung zweier Töchter— ob es wirklich Töchter ſind, weiß ich nicht—, beſtellt, was gut und teuer iſt und verſchwindet auf franzöſiſch. Mitunter wird ſie auch gefaßt und— geht dann hoch. In Ber⸗ lin erſchien eine weibliche Zechprellerin in Begleitung zweier Kinder, bat nach dem Eſſen den„Ober“ eine Sekunde auf die Kinder achtzugeben, weil ſie nur einen Brief in den Kaſten werfen müſſe und kam natürlich nicht wieder. Die ihr voll⸗ kommen fremden Kinder hatte die Frau zur Inszenierung dieſes Schwindlertricks von einem Spielplatz wenige Minuten vorher mitgenommen. Ein weiterer Trick, der ebenfalls die mit weiß. Tiſch ſpott⸗ billig zu verk. 19366 Pozziſtr. 9, b. Gertler Kauf.Cesuche dehr. Solleif- und Poſermaschine 2d Kaufen gesucht. Telephon 516 23. 9979 879 Waschtiseh mit Spiegel u. Nacht⸗ tiſch zu kaufen geſucht. Angeb u. D N 15 an die Geſchſt. 90365 ö Unterricht Herlitæ: Scfool Gegründet 1878 Gold. u. silb. Med. Mannheim n Frlodrichsring 26 Am Wasserturm nut dlurcſi 7 1 intritt jederzeit inzelstd., Kl. Zirkel, Er. Zirk. 2 Std. wöch Vierteliahrspr. 24 Mk. Auf Wunsch Ratenz Ptosp. u. Probestd. gratis un—9 Ur. Tel. 318 49 Vermietungen Mäöbfiertes Zimmer mit el. 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Dieſe groß⸗ zügige Stiftung ſoll für die Errichtung eines„Inſtituts für wiſſenſchaftliche Forſchung und Fortbildung zu Bad Nau⸗ heim“ verwendet werden. Erſt kürzlich hat bekanntlich Bad Nauheim ein Mediziniſch⸗Balneologiſches Inſtitut geſchaffen, das die weueſten wiſſenſchaftlichen Apparate und Einrich⸗ tungen zum Studium der Behandlung der Herzkrankheiten beſitzt, u. a. Lautſprecher, die die Herztöne der Patienten 5 hörbar machen.(Die Redaktion.) Im Sprudelhof von Bad Nauheim ſieht man in ſteiner⸗ nen Becken drei ſchaumige, glitzernde Fontänen ſtehen, Tag und Nacht; zwei kleinere und eine größere. Das ſind die Waſſer, die Nauheim zur Heilſtätte für einige der verbreitet⸗ ſten Kulturkrankheiten, zum erſten Herzbad der Welt, ge⸗ macht haben. Unzählige Herzkranke, aber auch Rheumatiker 5 und andere Leidende haben den Segen, der da aus der Erde quillt, genoſſen, als Bade⸗ und Trinkkur, als Solbad, Ther⸗ malbad und Sprudelbad; und der ganze Scharfſinn moderner Forſchung zuſammen mit den Erfahrungen von Jahrhunder⸗ ten haben unabläſſig daran gearbeitet, dem Menſchen die 5 mächtigen, unterirdiſchen Kräfte, die da zutage treten, zu 1 freier Verfügung in die Hand zu ſpielen. Nicht nur durch eine ſorgfältige Anpaſſung der Bädergaben an alle beſonderen Arten oder Stadien der Erkrankungen und an die indivi⸗ duelle Anſprechbarkeit des Leidenden. Dieſes Mühen hat durch das Mediziniſche Inſtitut neuerdings den denkbar feſte⸗ ſten Rückhalt gefunden. Es iſt am 11. Mat dieſes Jahres feierlich eröffnet worden. Seine vornehmſte Aufgabe iſt es, die beſondere Wirkung der verſchiedenen Bäderformen auf die einzelnen Fälle von Krankheiten zu erforſchen. Daneben beſitzt das Inſtitut eine Diagnoſtiſche Abteilung, die alle Künſte der Technik— wunderbare Kardiographen, Filmappa⸗ rate, ſelbſt Lautſprecher— in den Dienſt der Herzdiagnoſe ſtellt. Um Bad Nauheim ſchwingt ſich eine Landſchaft, die den a ganzen Zauber des deutſchen Weſtens hat die rheinfränkiſche Heiterkeit, der die langwelligen Bewegun⸗ gen des Bodens gelegentlich einen Zug ins Feſtlich⸗Große f geben. Wir ſind in der Nähe des Taunus, in der heſſiſchen l Senke, zu der die Wälder vom Weſten und vom Oſten, vom vſtlkaniſchen Vogelsberg, herabſchäumen. Alles iſt licht, be⸗ grünt, lebendig und offen. Ein freundliches Behagen iſt durch die ganze Gegend verbreitet. Ueberall gehen Alleen mit mächtigen Bäumen durch Kornfelder, über langgedehnte Höhenrücken, ſenken ſich in Täler, verlieren ſich in Wäldern, um ſie gemeſſenen Schrittes wieder zu verlaſſen. Herrliche Autoſtraßen, die Luſt aller Fahrer! und doch milde Luft, und was Bad Nauheim ſelbſt durch ſeine Straßenzüge, Einzelbauten und Parkanlagen hinzufügt, iſt klar und ſchön aus dem Geiſte dieſer Landſchaft erfühlt. Man merkt den geſchichtlichen, menſchenfreundlichen Boden: Salz⸗ pfannen aus der La⸗Thene⸗Zeit, die man gefunden hat, deu⸗ ten auf uralte Beſtedelung; die germaniſchen Vorfahren, Haben hier in Dörfern und Feſten geſeſſen, Wall und Graben des Limes ziehen, deutlich erkennbar, in der Nähe vorüber, ein römiſcher Wachtturm ſtand auf dem Johannisberg, die Saalburg liegt nicht weit davon. In mittelalterlichen Ur⸗ kunden tritt Nauheim 1254 wieder hervor, 1317 wird die Salin genannt. So geht es fort durch die Jahrhunderte, bis zu jener denkwürdigen Winterſonnwendnacht(21. auf 22. De⸗ zember) des Jahres 1846, die der Stadt unter heftigem Sturm und Regen den„Großen Sprudel“ ſchenkte. Er brach aus einem alten, längſt aufgegebenen Bohrloch hervor und hat Nauheim erſt zu dem gemacht, was es heute iſt. Man merkt, wie geſagt, dem Orte die lange Geſchichte an; ſeine Straßenzüge ſind ſinnvoll und organiſch geführt, ſeine ganze Erſcheinung hat das Gepräge von etwas Gewachſenem, das„Weltbad“ iſt dem Ort nicht eilfertig übergeſtülpt, ſon⸗ dern es iſt eine anſtändige und feine Verbindung da. Einer der ſympathiſchſten Züge von Bad Nauheim liegt darin, daß Der deutſche Sommerfriſchler iſt ſparſam geworden Die Ferien ſind dahin. Hier und da erſcheinen bereits, die Saiſonbilanzen einzelner Städte und Reiſeländer, denn wenn die Schwalben ſüdwärts ziehen, kehrt auch der Kurgaſt heim. Unſer Fremdengewerbe macht dann gewöhnlich einen dicken Strich und unter dieſem tanzen die nackten kühl⸗kalten Zahlen das Bild der Wirklichkeit. Dieſe ſieht 1929 fürs Rheinland etwa folgendermaßen aus: 5 8 Der Geſamtrhythmus des Reiſeus hat ſich verſchoben. Das Tempo, mit dem man heuer durch Rheinland raſte, zeigt faſt überall einen erheblichen Rückgang der Dauergäſte, gegenüber einem ſtarken Anwchſen des Paſſantenverkehrs. Insbeſondere iſt feſtzuſtellen, daß die erſtklaſſigen Häuſer gegenüber den Vorjahren eine geringere Frequenz, wie die mittleren und billigen Gaſthöfe aufzuweiſen haben. Dieſes Fehlen des Som⸗ mergaſtes ſtellte einen beachtlichen und fühlbaren Ausfall im Rheiniſchen Saiſongeſchäft dar, der ſich auf Autogeſellſchaften, ſowie auf das geſamte mit der rheiniſchen Fremdeninduſtrie zuſammenhängende Geſchäftsleben bis zu einem Durchſchnitts⸗ minimums gegenüber dem Vorjahre, von ſchätzungsweiſe 15 v. H. auswirkt. Während der Eiſenbahnverkehr gegenüber dem Vorjahre im Rheinland etwas zurückgegangen iſt, hat ſich der Autobusverkehr im Allgemeinen ſehr gehoben. So ſind beiſpielsweiſe in den Monaten Apri 12 v. H. Reiſende mehr befördert worden als 1928. i Auch die Zahl der im Kraftpoſtverkehr beförderten Holländer und Amerikaner iſt gegen das Vorjahr geſtiegen. ausgebaute techniſche Apparatur, ſondern vor allem durch Man atmet eine kernige N garten mit dem Kurſaal; die Sonne kennt ſeine ſchöne, l Auguſt dieſes Jahres im Oberpoſtdirektionsbezirk Koblenz mit Kraftpoſten rund Bad Aauheim elm Michel es wohl Weltbad, aber nicht Luxusbad iſt. Man merkt nichts vom ſcharfen Hervortreten ſozialer Unterſchiede, nichts von jener Anſpannung und jenem Aufwand, jener Faſſaden⸗ bildung, die ein Luxusbad kennzeichnen. Es iſt eine heitere Sachlichkeit, die das Nauheimer Leben charakteriſtert; ein fernes Etwas von ländlichem Behagen ſchwebt noch darüber. Der große und für den Kurzweck ſo wünſchenswerte Erfolg iſt: der Gaſt findet ſich ſogleich daheim. Auch die Atmoſphäre des geſelligen Lebens iſt ausgeſprochen entſpannt, leicht und heiter. Im alten Park, der die Talſohle weit umher aus⸗ Bad Nauheim: Der Sprudelhof füllt, gehen ſanfte Wege durch klare, goldgrüne Raſenflächen unterm Schatten rieſiger Bäume, die ſeit den 5oer Jahren nur die Aufgabe kennen, Menſchen mit ihrer Schattenkühle und ihrem ſchönen Patriarchendaſein zu erfreuen. Im Weiher am Teichhaus ziehen die Schwäne und laſſen ſich von padͤdelnden oder kaffeetrinkenden Gäſten hbeſchenken. Droben— aber dieſes„Droben“ iſt nicht ſchlimm — ſtreckt ſich über pompöſen Treppen der weitläufige Kur⸗ 9 raumweite Terraſſe. Im Garten und im Hauſe wohnt die ſommerliche Muſik, die heiteren Künſte überhaupt, angefangen von der großen Oper bis herab zu der Tanzkunſt, die die Gäſte ſelbſt verüben, um die Teeſtunde oder, feierlicher, beim neuerdings ſehr tüchtig geleitete Bühne). Die Opernauf⸗ führungen und Sinfoniekonzerte finden im„Großen Bühnen⸗ ſaal“ unter der Leitung von Generalmuſikdirektor Heinz Bongartz ſtatt. Und mehrfach im Sommer illuminiert ſich der Park, Tontauben werden geſchoſſen, Feuerwerke praſſeln auf, Erntefeſte und Winzerfeſte werden gefeiert. Das ſommerliche Nauheim iſt reizvoll und farbig; doch ohne Grelle, ohne Lärm. Auch ſeine Fröhlichkeit hat Takt. Eine glänzende Nord⸗Süd⸗Verbindung der Reichsbahn bringt und entführt die Gäſte. Der heſſiſche Staat weiß tümer zu ſchätzen; und wenn dem Bad an äußeren Faktoren etwas zugutegekommen iſt, ſo iſt es vor allem der Umſtand geweſen, daß Heſſen dieſe ſeine große Heilquelle ſtets groß⸗ zügig betreut hat, als ein anvertrautes Gut, das im Weſen eine europäiſche, eine Menſchheitsſache iſt. R. D. V. MNheiniſcher F remòenverkehr 7929 — Der Holländerverkehr im Rheinland ſteigt Von der Geſamtzahl der im Kraftpoſtverkehr im Ahrtal be⸗ förderten Reiſenden entfallen z. B. 33 v. H. auf Holländer. Es iſt auch aufgefallen, daß holländiſche Reiſegeſellſchaften dazu übergehen, mit eigenen Autobuſſen Fahrten ins Rheinland zu unternehmen. Im Aachener Bezirk hat der Reiſeverkehr in den Kraftpoſten gegenüber 1928 eine große Steigerung er⸗ fahren. Im allgemeinen war man Ende Mai, Anfang Juni auf großes Geſchäft eingeſtellt, das jedoch erſt zu Beginn der Ferien einſetzte. Es zeigte ſich bald, daß die Gäſte ſich heuer äußerſte Sparſamkeit auferlegten, und ferner mußte man in manchen Reiſegebieten, beiſpielsweiſe an der Moſel, feſtſtellen, daß ein großer Teil der Bevölkerung, der im vorigen Jahre noch eine Reiſe unternahm, in dieſem Jahre einfach nicht mehr die finanzielle Möglichkeit dazu hatte. Die Moſel hat das gute zahlungsfähige Publikum 1929 ſehr vermißt. Die leiſen Hoff⸗ nungen auf größeres„Amerikanergeſchäft“ im Rheinland haben ſich bis dato noch nicht erfüllt, obgleich wohl mehr Amerikaner an den Rhein gekommen ſein mögen. Aber ſie haben in dieſem Jahre, weſentlich mehr als ſonſt, ihre eigenen Autos mitge⸗ bracht, in denen ſie ſehr gerne über unſere ſchönen Straßen ſchnellſtens in die Schweiß fahren. f Weſentlich beſſer dagegen war der Holländerverkehr, der in der Eifel, ſowie in den Rheiniſchen Bädern eine 8 i ſtarke Steigerung aufweiſt. 85 8 Während der Beſuch theinlands aus dem unbeſetzten Deutſch⸗ land, offenſichtlich der ſchlechten Wirtſchaftslage wegen, etwas 9 5 8 3 3 2 Samstagabendball. In dem entzückenden„Kleinen Bühnen⸗ ſaal“ ſpielt das Schauſpiel des Gießener Stadttheaters(leine Bad Nauheim heute wie je als eins ſeiner ſchönſten Beſitz⸗ 19.45, 21.25, Weinheim⸗Brücke a 7. Seite. Nr. 440 nachgelaſſen hat, kann Wiesbaden die Zahl ſeiner Kur⸗ gäſte aus Holland in dieſem Jahre mit 5700 gegen 5405 im Vorjahre benennen. In Bonn iſt die Zahl der niederlän⸗ diſchen Beſucher von 2244 auf 2931 geſtiegen. In Rüdes⸗ heim wuchs ſie von 757 auf 1069, in Rengsdorf bei Neu⸗ wied von 134 auf 192. Braubach hat eine Steigerung des holländiſchen Paſſantenverkehrs von 180 auf 417 zu vermelden. Bad Aachen hatte in dieſem Jahre über 500 holländiſche Kurgäſte mehr als 1928. Düſſeldorf kann eine Steigerung der Zahl der holländiſchen Gäſte von 6005 auf 8020 berichten, In Nideggen waren 50 Proz. aller Gäſte Holländer, Kyllburg hatte ſehr viele Gäſte aus Berlin, Hamburg, Hannover, Leipzig. Aus dieſen Städten wird die Eifel lang⸗ ſam immer mehr beſucht. Die Zahlen der Amerikaner⸗ und Engländerbeſuche ſtiegen in den größeren Städten ſehr. So z. B. auch in Düſſeldorf, das gegen 915 Engländer im Vorjahr, in dem Jahre 1541 aufzuweiſen hat. Die Amerikaner ſind von 947 auf 1026 geſtiegen. Belebt war es im Kreis St. Goar. Sehr intereſſante Beobachtungen konnten in Trier gemacht werden. Günſtige Verkehrszahlen kommen vom Kreisverk Adenau, ö N das rund 40 000 Holländer, 4000 Engländer, 3000 Amerikaner, 5000 Belgier und 2000 Italiener meldet, die zweifellos vom Nürburgring angezogen wurden. Uebrigens hat ſich durch den Nürburgring die Fremdenfrequenz der Wochenend⸗ paſſanten in Daun, Mayen, Neuenahr, Gerolſtein und in den anderen Orten rings um die große Rennbahn herum merklich gehoben. Bad Kreuznach iſt in der Lage, eine qualitative Beſſerung ſeines Publikums feſtzuſtellen, das zahlenmäßig ſogar etwas ſtärker erſchienen iſt als 1928. Ba d Salzig, ſowie Schlangenbad im Taunus melden eine Steigerung ihrer Beſucherzahl um 25 Proz. gegen 1928. Düren hat eine große Steigerung des Paſſantenverkehrs aufzuweiſen, der ſich hauptſächlich zum Wochenend in die Nord⸗ eifel ergießt. Nicht ſonderlich rege war in dieſem Jahr der Verkehr in dem ſchönen ſtillen Hunsrück. Die, Untermoſel bis hinauf nach Cochem und Enkirch iſt zufrieden, der Verkehr hat ſich dort gegen 1928 gehoben. e 9 Die Jugendwanderung hat auch in dieſem Jahre die Jugendherbergen Rheinlands wiederum ſehr belebt. Die verbilligten Sonderzüge der Reichsbahn an Lahn, Moſel und Nahe brachten an ihren Zielorten ſehr erwünſchte Sonn⸗ tagsbelebung. Der Ausflugs⸗ und Wochenendverkehr im Bergiſchen Land hat ſich in dieſem Jahre faſt ver⸗ doppelt. Auch werden die Täler dieſes Landes immer mehr zum Ferienaufenthalt aus den Induſtrieſtädten gewählt; be⸗ ſonders das Altbergiſche um Gummersbach und Wiehl herum, deſſen Tropfſteinhöhle wohl zu dieſer Steigerung beiträgt. Die Weingegend ſüdlich Mainz bis Worms wurde aus Süddeutſch⸗ land ſtark beſucht.. Alles in allem iſt alſo aus dem fehr unterſchiedlichen Rheiniſchen Verkehrsbild 1929 herauszuſehen, daß der längere Kur⸗ und Sommeraufenthalt zurückgeht, der Durch⸗ uns Rundreiſeverkehr mit—2 Uebernachtungen, ſowie der Wochenendverkehr hingegen ſtark anſteigen. Je mehr wir verarmen, um ſo ſtärker wird der Drang zur Natur, alſo dis Reiſeluſt. Aber ehe heute der Taler ausgegeben wird, wird er zuvor dreimal gewendet. Denn die deutſche Lebenshaltung beginnt rapid zu ſinken, was in dieſem Jahre ſehr deutlich auf unſeren Rheindampfern inſoweit zu beobachten war, als dort vielleicht gerade halb ſoviel Weinflaſchen entkorkt wur⸗ den wie ſonſt, trotzdem dieſe Dampfer oft ſehr ſtark beſetzt waren. 7 5 ehrsamt 9 5 1 1 ö 1 ö—— Wanoͤervorſchlage Tageswanderung Bensheim, Knoden, Schannenbach, Seidenbuche 5 Seidenbach, Lörzenbach 8 ö Wanderkarte Nr. 9 bei der Hauptbahn Auerbach oder Fürth 210, bei der OCG. Bensheim oder Fürth.90. Hauptbahnhof ab:.48, .30 Uhr(Eilzug), Bensheim an:.01,.22, zum Eilzug Zuſchlag nach Bensheim löſen, DEcg.⸗Bahnhof⸗Neckarſtadt ab:.00,.15, Weinheim Brücke an:.36,.56, Hauptbahnhof daſelbſt ab: 7,3,.04 Uhr. Zum Eilzug auch Zuſchlag Weinheim⸗Bensheim löſen. e Vom Bahnhof öſtlich nach Bensheim bis zur Hauptſtraß⸗ der Hauptlinie 1, roter Strich über dieſe. Links der Lauter weite durch die Stadt. Bald links Reben. Bet der Biermühle rechts übe die Lauter und rechts geſchwenkt. Rechts an der Villa Maria über und durch einen Hohlweg bequem bergan. Kurz Wa nordöſtlicher Richtung im Feld etwa 30 bis 40 Min, weiter aufw Nun Höhenwanderung mit ſchönen Ausblicken, gegen Weſten das Haarötgebirge, mit Donnersberg, ſowie auf die Rheinebene, ge Norden in das Lautertal, auf das ſchöngelegene Schloß Schönberg die Kirche von Schönberg, gegen Süden in das Gronauertal, mit Ort Gronau. Rechts an einem Stückwald hin. Hier Zuſammen⸗ treffen mit der Nebenlinie 11, rotblauer Strich, der uns etwa 12 bis 15 Min. begleitet und dann rechts ins Gronauertal abbiegt. Ne einiger Zeit Wald und immer noch gemächlich anſteigend. Ueber di Hauptlinie 5, blaue Scheibe. Etwa 1 St. Waldwanderung. Ku e. Feld nach dem Weiler Knoden. Von Bensheim bis hierher et 8 bis 2½ St. Die kegelförmige Erhebung gegen Norden der Koppel, gegen Oſten ſchöner Blick auf die Neunkircher Höhe. Von Knode ſüdlich mit den Nebenlinien 13, weißrotes Dreieck und 29 gelben zwiſchen weißen Strich, ſowie etwas ſpäter mit der Hauptlinie blauer Strich über ein Wieſentälchen nach Schanenbach, 15 M Trennung von der Nebenlinie 13 und auch 29. Der blaue Strie weiſt allein den Weg bis Lörzenbach. Im Wald ziemlich ſteil großem Bogen hinauf zum Krehberg, auch Seidenbucher Höhe. Von da im Walde auf Pfad bergab, über die Hauptlinie 12, gelbes Dreieck, deim ſog. Seidenbacher Eck aus dem Wald und nach Seidenbach 1 S! Prächtiger Blick auf Lindenfels, die Lützelröder Höhe und Neunkircher Höhe, ſowie ins Schlierbachtal. An einem Waldrand weiter wärts und über die Nebenlinie 30, roter ſenkrechter auf weißem wag⸗ rechtem Strich. Von da durch Feld mit ſchönem Blick auf Lindenfels Schlierbach, Ellenbach, Fürth und ins Weſchnitztal. Zwiſchen der Linnenbachtal links, mit Erlenbach und Linnenbach und dem Lörzen bachtal, mit Lauten⸗Weſchnitz und Mitlechtern vor nach Lörzen bach 1½% St. Zur Statihn Lörzenbach⸗Fahrenbach 5 Min. Lörzenba⸗ Faß ren bach ab: 19.04, 20.33; Mannheim an: 20.26, zeinh b: 20.00, 21.40, Och r Höhe, ſtadt an: 20.43, 22.18 U 5 1. Verantwortlich: Willy Mu —— 8. Seite. Nr. 449 Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗ Ausgabe Freitag, den 27. September 1929 Sportliche Schwimmländerkampf Deutſchland⸗England Am erſten Tage:1 Am Donnerstagabend nahm der Schwimm⸗Länderkampf Deuſch⸗ land— England ſeinen Anfang. Der Länderkampf beſteht aus zwei Teilen. Der erſte wurde am Donnerstag in Birmingham ausge⸗ tragen, der zweite fongt am Samstag in London. Das Programm beider Teile iſt gleich, es beſteht jedesmal aus einem Waſſerballſpiel und aus einer Amal 200 Hards⸗Freiſtilſtaffel. Die deutſche Mann⸗ ſchaft ging inſofernemit einem ſchweren Handicap an den Start, als Hellas Magdeburg fehlten. Die deutſchen Intereſſen werden hier in ihrer Waſſerball⸗Sieben die beſten Leute, nämlich die Leute von nur durch eine Vereinsmannſchaft, durch die der Waſſerfreunde Hannover vertreten. Das Waſſerballſprel in Birmingham, das in einem 83/6 Pards langen Baffin ausgetragen wurde, das unſere Vertreter an der Entfaltung ihrer ſchwimmeriſchen Ueberlegenheit hinderte, ging erwartungsgemäß verloren. England war in der glücklichen Lage, diesmal mit feiner wirklichen Natlonalmannſchaft antreten zu können, es ſtellte: Ablett; Beaman, Budd; Temme; Voyce, Sutton, Pycock. Unter dem Beifall der ſehr zahlreichen Zu⸗ ſſchauer ſiegten die Engländer nach hartem Kampf, bei dem ſich be⸗ ſonders der ſchußfreudige Sutton auszeichnete, mit:1 Toren. Für den Verluſt des Waſſerballſpieles entſchädigten ſich die deutſchen Schwimmer durch den Gewinn der 4 mal 200 Nards⸗Stafſel. Aller⸗ dings war der Vorſprung,“ der die beiden Mannſchaften im Ziel trennte, mit nur zwei Yards reichlich knapp. Deutſchland ſtellte: F. Schrader. H. Balk, H. Gebert und Herbert Heinrich. Die Zelt war genau 9 Minuten. England wurde durch N. S. Brooks, J. Whiteſide, F. G. Milten und J. G. Watts vertreten. Die Auf⸗ nahme der deutſchen Schwimmer durch die engliſchen Sporthehörden und durch das Publikum war überaus herzlich. Das Schauturnen des Turnvereins Neckarhauſen Am vergangenen Sonntag(22. September) hat der Turnverein wieder ſeit Jahren ein ſebbſtändiges Schauturnen durchgeführt. Die Einleitung bildete ein Aufmarſch ſämtlicher Aktiven, die ſich aus der ſtattlichen Anzahl von über 80 Turnerinnen und Turner zu⸗ ſammenſetzten. Hierauf begrüßte der 2. Vorſitzende, Herr Stefan Frei, die Anweſenden, insbeſondere den Männer⸗Geſangverein ſo⸗ wie die Vertreter vom Turnverein 1840 Mannhelm und Friebrichs⸗ feld. Das Schauturnen begann mit den Freiltbungen der Schüler⸗ abten lungen. Dſeſe zeigten auch an den Geräten ſchneidige Uebungen, ſodaß es für die Anweſenden, insbeſondere für die Eltern der Kleinen eine Freude war, dem Treiben der Jüngſten zuzuſehen. Auch die Stab⸗ und Freiübungen der Schülerinnen wurden von den Zuſchauern mit großem Beifall aufgenommen. Nach einem non den Turnerinnen mit ihrem ſchmucken Tanzkleid ſehr ſchön vor⸗ geführten Volkstanz erfolgte durch den 1. Vorſitzenden, Herrn Wilhelm Ruhl, die Siegerehrung des Abturnens vom Vormittag. Gleichzeitig wurden die aus Anlaß der zehnjährigen Wiederkehr des Verfaſſungstages vom Reichspräſidenten ausgegebenen Plaketten un) Diplome verliehen. Die vorgeſchriebenen Uebungen waren außer Zweifel ſehr hoch, trotzdem konnten unſere Turner Karl Stahl die bei den Senſoren, Peter Frei be. den Junioren, Stahl Willi in der Jugendklaſſe, Jahrgang 191112, und Thoma Karl, Jahrgang 191314, vorgeſchriebenen Leiſtungen er⸗ zielen und die Auszelchnungen erhalten. Dann folgten die Vorführungen der Turner am Reck und ö davor, wirklich ausgeſchlagen zu werden. Neckarhauſen in feinem Vereinslokal„Bad. Hof“ zum erſten Male Barren ſowie Frei⸗ und Keulenübungen, erſtklaſſiger turneriſche Jeiſtungen. Hierauf wurden von den Turner enn en ſehr ſchöne 8 Wie wird das Wetter Nundſchau Frei, und Stabübungen ſowie Tanzreigen vorgeführt. Aber auch die Frauen wollten nicht zurückſtehen und zeigten ihr Können durch Aufführung von Freiübungen mit Muſti begleitung. Es iſt onerkennungswert, daß die Uebungen ſchön geklappt haben, da das Frauenturnen erſt vor 4 Wochen eingeführt wurde. Außer den tur⸗ neriſchen Vorführungen haben auch der Männer⸗Geſangvereln ihr Beſtes geboten. * Aus der Badiſchen Turnerſchaft Kurz vor Abſchluß der volkstüm lt chen Wettkämpfe haben als Ausklang die Gaue Kraich⸗Murgtal und Karlsruhe noch einen Gauwettkampf vereinbart, der in Karlsruhe ſtattfindet. Im übrigen beherrſchen im Augenblick die beginnenden Winter ſpielrun⸗ den das Feld. Die Ergebniſſe der letztſonntäglichen Gauſpielwarte⸗ verſammlung werden in den Unterverbänden verarbeitet, ſo vom Oberen Kraichgau in Bretten, vom Markgräfler⸗Gau mit einer Schleoͤsrichterverſammlung in Lörrach, von Mittelbaden in Baden⸗ Baden. Ebenfalls eine Schiedsrichterverſammlung verzelchnet der Kraichgau in Bruchſal. Weiterhin iſt zu verzeichnen die Gauturnur ats⸗ Sitzung des Bad. Neckargaues in Heidelberg, die Turnwarteverſa m m⸗ lung des Schwarzwaldes in Furtwangen und die des Kraich⸗ gaues in Bretten. In der Goldſchmiedeſtadt hat der Pforz⸗ heimer Gau ein großangelegtes Jugendtreffen. Mit einem Schau. turnen und Schaufechten verbindet im Mann heimer Gau der Turnverein„Badenia“ Mannheim⸗Feudeuheim ſeine Turnhallenweihe Boxen Sharkey ſchlägt Loughran k. o. Newyork, 27. Sept.(United Preß.) Der Kampf zwiſchen dem Schwergewichtler Jack Sharke y und Tommy Loughran endete mit einem Siege Sharkeys durch techniſchen knock out in der dritten Runde. Nur das Dazwiſchentreten des Unparteiiſchen rettete Loughran Der Kampf, durch den ent⸗ Sieger des bevorſtehenden Treffens zwiſchen Phil Scott und Max Schmelin g entgegentreten ſollte, fand im DNankee⸗Stabton vor einer Zuſchauermenge von etwa 235 000 Perſonen ſtatt, unter denen ſich auffällig viele elegante Damen be⸗ fanden; er entſchädigte für ſein raſches Ende reichlich durch ſeinen ſenſattonellen Verlauf, der Sharkeys unbedingte Ueberlegenheit über ſeinen Gegner bewies. ließ den Ausgang des Kampfes ten wiederholt gutſitzende Linke placteren, Schaben anzurichten. ſchteden wurde, wer dem ohne jedoch damit viel Aber ſchon in der zweiten Runde zeigte es ſich, daß Loughran ſeinem Gegner nicht gewachſen war. Sofort nach dem Gongſchlag ergriff Sharkey die Offenſive, landete ſchwere Körper⸗ ſchläge mit beiden Händen und trieb ſchließlich Loughran mit immer erneuten Kopf⸗ und Körperſchlägen an die Seile. Schon die dritte Runde brachte mit unerwarteter Plötzlichkett das Ende des Kampfes. Kaum hatten beide Gegner ihre Ecke verlaſſen, als Sharkey die ſchwache Deckung Loughrans durchbrach und ihm einen furchtbaren Rechten am Kinn belbrachte, der ihn zu Boden zwang. Loughran, der offenſichtlich erledigt war, kam mühſam wieder auf die Füße und ſchwankte längs der Seile in ſeine Ecke, wohin ihm Sharkey folgte, um zum endgültigen k..⸗Schlage auszuholen, als der Unparteitſche dazwiſchentrat und ihm den Sieg zuſprach. Sharkey, der völlig ſriſch war, wurde von der Zuſchauermenge enthuſiaſtiſch gefeiert. Der Kampf hatte gezeigt, daß Loughran nicht in 2 N Wer en? Wetter-Vorausſagen für Samstag. 27. Seplember 1929 Fortdauer des heiteren und trockenen Wetter⸗Nachrichten der Badiſchen Landeswelterwarne Karlsruhe Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen 17.20 Uhr morgens). 5 ee, See⸗ Luft⸗ Tem⸗ 8 22 2 Wind 0 1 15 aue ada er, e eee wee, 8 88 in im 1 S8 8% 50 Nicht Stärke 885 Wertheim 151—- 10 6 ſtig Nebel Königsſtuhlf 563 771.600 10 15 580 leicht heiter Karlsruhe 1207718 19 6 still halbbed. Bad.⸗Bad 218771.6 6620 44 wolkenl. Willingen 780 77400 17 1 0„ wolken l. Feldbg. Hof 1275 645.2 10 10 6 0 mäß. halbbed. Baden well.— 771,0 8 16 7[SW leicht beiter St. Blaſien 780 2 18 0 ſtill wolkenl. Bab Dürr.—— 21—11 N leicht] heiter . Baden. Haden Rotel Stadt Strasburg Telephon 1402 bis 1405 Das führende Familienhotel in der Sophlen-Allee Allernächst den Bädern gelegen. Besitzer: 1— Das ganze Jahr geöffnet. F. Höllischer Bernau im Schwarzwald, a. Fuße d. Feldbergs. 950 m fl. d. M. Gasth. u. Pens. z. Rögle. Ruhiger, ſtaubfr. Sommeraufenth. Beſte Lage a. Platze, inmitt. ein. 9EKm lang. Tales. 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Der Schwerpunkt des kontinentalen Hochdruckgebietes, deſſen Einfluß auf unſere Witterung unverändert angehalten hat, liegt heute etwas ſüdlicher. Hierdurch iſt jetzt Ausſicht auf zunehmende Erwärmung gegeben. Reiſewelter in Deutſchland Mit Ausnahme der Küſten, an denen der Einfluß des Waſſers auf die Nachttemperaturen verhältnismäßig hoch hält(heute früh 11—14 Grad), liegen die Temperaturen in Flugwelter In Oeutſchland herrſcht günſtiges Flugwetter. Die Höhenwinde haben bis 1000 Meter nur geringe Stärke, am Boden herrſcht meiſt Windſtille. Die Sicht iſt durchweg gut. cee eee dee eee eee. ganz Deutſchland zwiſchen 0 und 10 Grad. Muſtkverein ſowie der H. K. Die erſte Runde verlief unentſchieden und 1 Velle 289 Ußr: noch nicht ahnen. Beide Gegner konn⸗ i ß 300 Nennungen abgegeben ſind. gewichtler gehörte. Er war nicht imſtande geweſen, ſeinem Gegner ernſthaſten Widerſtand entgegenzuſetzen. 5 Im Verlauf der Vorkämpfe errang Tom Heeney unter dem energiſchen Proteſt des Publikums, das mit der Entſcheidung der Richter nicht einverſtanden war, einen Punktſtieg über den Newyorker Schwergewichtler George Hoffmann. Pferdesport Reitturnier in Oftersheim Der Turnier⸗Ausſchuß Nordbadens veranſtaltet am Sonntag (20. September) in Oftersheim bei Schwetzingen ein großes Reit⸗, Spring⸗ und Fahr⸗Turnier, zu dem etwa 100 Pferde gemeldet und Von großen Perſönlichkeiten des Reitſportes ſind u. a. Baron und Baronin v. Oppenheim, Köln, Fräulein Hildegard Vierling, Mannheim⸗ Berlin, der im Tur⸗ nierweſen bekannte und erfolgreiche Oberleutnant Hamann, Fintzler, Major Woer ler, Kavallerie⸗Reitſchule Hannover viele andere gemeldet, die ihre Nennung abgegeben und ihr ſcheinen zugeſichert haben. Schwere Jagdſpringen, Amazonen ſpringen, Trabrennen uſw. unter Betelligung bedeutender Turnier⸗ reiter Deutſchlands werden zum Austrag gebracht. Mit Rückſicht darauf, daß ſeit vielen Jahren in der Umgegend Mannheims zum erſten Male eine derartige Veranſtaltung ſtattfindet, iſt mit Tau⸗ ſenden von Zuſchauern von hier und aus der ganzen Umgegend zu rechnen.(Näheres ſiehe Anzeige in dieſer Nummer.) Aus den Rundfunk-Programmen Sams ag. 28. September Deutſche Sender Berlin(Welle 418), Königswuſterhauſen(Welle 1635) 20 Uhr: Von Frankfurt: Feſtkonzert, anſchlleßend Tanzmuſik. Breslau(Welle 253) 18.50 Uhr: Wiener Weiſen, 20 Uhr: Von Frankfurt Feſttonzert, 22.35 Uhr: Von Berlin: Tanzmuſik. Frankfurt(Welle 800) 13.15 Uhr: Schallplatten, 16.15 Uhr: Kon⸗ zert, 20 Uhr: Feſtkonzert anläßlich der Tagung des Sozlaltttiſchen Kulturbundes, 22.15 Uhr: Das Wolkenbrettl,.30 Uhr: Von Stuttgart: Tanzmuſik. Hamburg(Welle 372) 20 Uhr: Von Frankfurt: Feſtkonzert, 22.45 Uhr: Tanzfunk. 8 5 Königsberg(Welle 276) 20 Uhr: Von Frankfurt: Feſtkonzert, 22.30 Uhr: Von Berlin: Tanzmuſik. Zangenberg(Welle 473) 08.00 Uhr: Brunnenkonzert, 18.08 Uhr: Mittagslonzert, 17.35 Uhr: Veſperkonzert, 20 Uhr: Von Franuk⸗ furt: Feſtlonzert, anſchließend Luſtiger Abend, anſchließend Nacht⸗ muſik und Tanz. ö 5 Von Frankfurt: Feſtkonzert, 21.90 Uhr: Kabarett: Die Straße, anſchließend von Berlin Tanzmuſik. München(Welle 533), Kaiſerslautern(Welle 370) 12.80 Uhr: Schallplatten, 16 Uhr: Konzert, 20 Uhr: Uebertragung von Frankfurt, 22.45 Uhr: Konzert und Tanzmuſik. 2 Stuttgart(Welle 360) 12 Uhr: Schallplatten, 16.15 uhr: Von Frankfurt: Konzert, 20 Uhr: Aus dem Feſtſaal der Stuttgarter Liederhalle: Konzert, 22.15 Uhr: Wolkenbrettl, 23.30 Uhr: Tanzm. Ausländiſche Sender Bern(Welle 403) 20 Uhr: Von Zürich: Mandolinenkonzert, 22.18 Uhr: Spät⸗ Konzert. 5. Budapeſt(Welle 550) 20.45 Uhr: Polniſcher Abend, Zigeunermuſik. Daventry(Welle 479,2) 19.45 Uhr: Abendkonzert, 21.15 Uhr: Kammermuſikkonzert, 22.30 Uhr: Tanzmuſik. 855 Daventry(Welle 1558) 19.30 Uhr: Abendkonzert einer Militär⸗ kapelle, 21 Uhr: Wallah Wallah. Ein orientaliſches Spiel, 22.28 Uhr: Tanzmuſik. 5 Mailand(Welle 500,8) 20.35 Uhr: Abendkonzert, 28.15 Uhr: Leichte Muſik und Tanzmuſik. 5 Paris(Welle 1725) 20.15 uhr: Abendkonzert, anſchl. Tanzmuſik. Prag(Welle 487) 20 Uhr: Außerordentliches Konzert der Tſchechiſchen Philharmonie, 22.25 Uhr: Tanzmuſik. Rom(Welle 441,1) 21 uhr: Abendkonzert und Sendeſpiel, Tanzmuſik. Wien(Welle 57) 20.15 Uhr: Aovokat Patelin, Kombööſe in pier Alten, anſchließend Tanzmuſik. 5 Zürich(Welle 455) 20 Uhr: Aus dem großen Saat des Volkshaufes: Konzert des Arbelter⸗Mandolinen⸗Orcheſters Zürich, 21 Uhr: E Wlloöſaufags, Dialektluſtſpiel in einem Akt. Hadio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktulatz 6 2, 6— felephon 26547 Wir beraten Sie in allen Rundfunkfragen. 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Der Hauptverſammlung ſoll vorgeſchlagen werden, hieraus wieder Dividendenerhöhung der Elektrizitätswerke AG. vorm W. Lahmeyer u. Co. AG. Frankfurt.(Eig. Dr.) Entgegen der noch geſtern erklärten Abſicht von Verwaltungsſeite, für 1928/29 unver⸗ ändert 10 v. H. Dividende vorzuſchlagen, beſchloß der Aufſichtsrat, der Anfang November ſtattfindenden GV. überraſchenderweiſe eine von 10 auf 12 v. H. erhöhte Dividende in Vorſchlag zu bringen. Einſchließlich Vortrag wird ein Reingewinn von 2,4 ge⸗ gen 2,033 Mill.& ausgewief Die Vorzugsaktien erhalten wieder 6 v. H. Wir hören noch daß der Status ſehr flüſſie Das Bank⸗ guthaben ſei beträchtlich angewachſen. * Zu den Dividendengerüchten bei der J. P. Bemberg AG. Wie dem WTB.⸗Handelsdienſt von Verwaltungsſeite mitgeteilt wird, ſteht die Verwaltung den verſchiedenen Gerüchten über die Dividende für das Geſchäftsjahr 1928⸗20 fern und ſie erklärt, eine Angabe dar⸗ über zurzeit nicht machen Zahlen⸗ zei fel. zu können, da daß notwendige * Weitere Diskonterhöhungen. Die Nationalbank in Kopenhagen erhöht ab morgen ihren Diskontſatz von 5½ v. H. Kopenhagen erhöht ab morgen ihren Diskontſatz von 5 auf 5% v. H.— Die Bank von Norwegen erhöhte den Diskont⸗ ſatz ron 5½ auf 6 v. H. * Auch Oeſterreich erhöht den Distont. Die öſterreichiſche Natlo⸗ bank wird, wie uns gemeldet wird, heute den Diskontſatz von uf 81% v. H. erhöhen. Dieſe Maßnahme wird mit der Erhöhung antſatzes in London begründet. * Die Verhandlungen zwiſchen Mehlhandel und Mühlen. Am Dienstag, den 1. Oktober, wird in Frankfurt in der neuen Börſe der Getreidehandelstag abgehalten. Aus dieſem Anlaß findet in der Frankfurter Getreidebörſe um 4 Uhr eine Zuſammenkunft der füddeutſchen Mehlhändlerverbände ſtatt mit der TO.: Die Verein⸗ Na 12 v H. Dividende zu verteilen, ferner der Delkredere⸗Rücklage für material noch nicht fertiggeſtellt iſt. Wie uns weiter erklärt wird, barung mit der Mühlenkonvention. Man hofft, daß die ſchwebenden Frachtſtundung wieder 500 000, dem Beamtenunterſtützungsfonds An aide ate Vermutungen reichlich verfrüht, obwohl nicht Verhandlungen bis dahin zu einem brauchbaren e e wieder 100 000/ zu überweiſen, ſodaß nach Abzug der Aufſichtsrats⸗ verkannt werden darf, daß nicht allein das zahlenmäßige Ergebnis, einer Ve tigung unter den eee Woite pen tautieme von 110 000(unv.)% zum Vortrag 188 118(180 344)„/ ver- ſondern auch die Gefamtlage der Kunſtſeideninduſtrie berückſichtigt zumal ſich gutem Vernehmen nach 5 baben e bleiben. g werden muß. Die Umſätze haben ſich auf der Höhe des Vorjahres] gegenkommen als bisher bereit gefunden haben., Nach dem Bericht des Vorſtandes gehalten. Der Geſchäftsgang war befriedigend und hat in den letzten Nürnberger Hopfenbericht vom 27. Sept. 200 Ballen Bahn⸗ hat das Geſchäftsjahr 1928/9 Wochen eine Be erung erfahren. Eine Entſcheidung über die Divi⸗ zufuhr, 50 Ballen Landzufuhr. 100 Ballen Umſatz. Dendenz ruhig. n e e wiederum e vorwärts gebracht. dende kann erſt Ende Dezember getroffen werden. Preiſe unverändert.— Preiſe: Gebirgshopfen prima 40.55, mittel 8. hat an Frachtbeträgen rund 1802 Mill.„ gegen 1 668* Preußiſche Landesrentenbank. Das Inſtitut bringt Sproz. Gold⸗ 30—40, gering 25 Aiſchgründer prima 75—85, mittel 50—70, Mill.„ i. V. abgeführt, und die Bücher wieſen am Bilanzſtichtage] Landesrentenbriefe Reihe L und II zum Verkauf.(Siehe auch An⸗ gering 4050, 5 r Siegelhopfen prima 80—90, mittel 6070; Württemberger mittel 50—60; Badiſcher prima Spalter mittel' erg f 5 Steiermärker prima 45. zeige in der heutigen Mittagsausgabe. mi 50—60, mittel * Hanſa und Hanſa⸗Lloyd. Die o. GV. der Hanſa Automobil⸗ werke, AG., Varel in Oldenburg, beſchloß, den Verluſt von 3 776 vorzutragen. Der Vorſitzende teilte mit, daß im Laufe d. J. infolge 20 021 Stundungskonten gegen 19 337 in 1928 aus. Etwa 53 v. H. der Geſamteinnahme aus dem Güterverkehr ſind der Reichsbahn im Be⸗ richtsjahre über die Bankſtundung zugefloſſen. Auch in den übrigen Teilen des Aufgabenkreiſes kann das Inſtitut auf ein Jahr befrie⸗ 40 Schluß des redaktionellen Teils Digenden Fortſchritts zurückblicken. Im Einklang mit den Nichtlinten weilerer Abſatzſtockungen neue Verluſte eingetreten ſeien und 5 der Reichsbahn erfolgte die Anlage der Gelder wieder zum e dadurch zu weiteren Wee en een eee wiegenden Teil im Privatdiskontmarkt ſowie bei der Reichsbank und Horben ſei. In dieſen Tagen ſei ein Abkommen mit den Hanſa⸗ Verkauf AKTIEN GESELLSCHAFT gef.. 5 8 Lloyd⸗Werken dahingehe 47 off 0 8 l b beim Bankgewerbe. Die Einlagen der Wohlfahrtsorganiſationen der lobd werken dahingehend getroffen worden. daß dieſe den .. 5 5 2 0 8 25 border Hanſawagen übernehmen. Durch dieſe Maßnahme hoffe man Reichsbahn und ihres Perſonals ſind beträchtlich geſtiegen. Der Rück⸗ den Abſatz zu erhöhen 1 ang des Grundſtückskontos in der Vermögens überſich ibt ſi 8 Ber 1 3 Sübmar lese 0 5 e ide e er e ehlbt ſich aus e Gebr. Heinemann Ach, St. Georgen(Schwarzwald). Dieſe 2 Verkauf einiger früher übernommener Objekte. Die Zunahme mit 1 Million/ AK. arbeitende Werkzeugmaſchinenfabrik legt erſt 255 2 77* 5 12 2 2 8 N* 5 1 2 1** 2 212 2 2 775* 142 des Effektenkontos rührt aus einer Vermehrung des Beſitzes an jetzt ihren Abſchl für 1928 vor, nachdem die o. GV. bereits an⸗ GEGRUNOET 1755 BAHNHOFSTRASSE 32 Den ihn genehmigt hat. Damals wurde mitgeteilt, daß f fangs Mai d. J. Reichsbahn⸗Vorzugsaktien her. Wechſelſtubendtenſt innerhalb der Bahnhöfe hat das Inſtitut weiter entwickelt und wieder befrie⸗ digende Erfolge erzielt. Die Uebernahme einer Reihe weiterer Wech⸗ . 1 W ſelſtuben iſt vorgeſehen. Das Jnſtit ir 0 8 ne m. wie i.., 80 000„ davon dem Refervekonto geſchäft ee 1 5 38 e e 55 zugeführt worden ſind. Der jetzt alſo nur mit 88 177. ausgewieſene Hache ast Baähnhufen betreiben. Reingewinn, in dem 9 850/ Vortrag aus 1927 enthalten ſind, hat Wir besorgen Bankgeschäfte jeder Art 5 In der Bilanz haben ſich bei unverändert 4 Mill.„/ Aktien⸗ ſich erheblich vermehrt(i. V. nur 22 399, zuzüglich 67451% insbesondere apital Gläubiger ſehr ſtark auf 539 411 591(377 257 365)% erhöht Vortrag aus 1926) 5. 105 5 e 2 88 2 2 5 N 929). Fermös rwaltung Uebergangspoſten und noch einzulöſende Schecks werden mit 17114 981* Rheinmühlenwerke in Mannheim. Die heute unter dem Vor⸗ e ungen (15 852 271)„ angegeben. Auf der Aktivpſeite ſind Schuldner nur leicht ſitz von Geh. Rat Dr. Broſien abgehaltene o. GV. in der vier 1 Börsenaufträge auf 68 583 024(59 821 604)/ geſtiegen. Hiervon entfallen auf ge⸗ Aktionäre mit 48 467 Stimmen vertreten waren, genehmigte ein⸗ 3 deckte Schuldner 51 398 631(43 461357) J, auf ungedeckte 17 184.893 ſtimmig und ohne Ausſprache die Regularien und beſchloß antra Kapitalanlagen S120 gemäß die Ausſchüttung von 6(i. V. 10) v. H. Dividende. Die a 2 ſatzungsgemäß ausſcheidenden AR.⸗Mitglieder wurden wiedergewählt.. (16 360 247). Die Guthaben bei Banken und Bankiers haben ſich vorteilbaftesten Bedingungen auf 258 117 322(225 155 222) ,, die Wechſel und Schatzanweiſungen 5„ 5 2 8 3 i ee e e e e e, ,,, e hoh Kaffe fremde Geld. 1 1 9„ und Ab⸗ kreide⸗ und Mühlenfabrikate, Charlottenburg. Wie von Verwaltungs⸗ N 0 1 H th K 0 K zoͤht. Kaſſe, fremde Geldſorten und Guthaben bei Noten⸗ und Ab ſeite berichtet wird, hält die günſtige Geſchäftslage des Unternehmens an 6 8- Il. 0 5 BH an rechnungs 5 ſind demgegenübe 4682 553(12 033 548)/ zu⸗. 77 5 8 2 mungsbanken ſind demgegenüber auf 4 682 553(12 088 548)„ zu⸗ weiter an. Aller Vorausſicht nach wird für das am 30. September ab⸗ gelaufene Geſch ahr die gleiche Dividende wie im Vorjahre(10 v..) zur Au ttung gelangen. rückgegangen. Grundſtücke bilanzieren mit 400 000(500 000) /.(Haupt⸗ verſammlung 14. Oktober). TTTTTTTTTVTVTTTTTTTTTTTT er Käufe ler-, Datter- und Nölonialw.-VGeschäft gute Lage, günſtig zu verkaufen.* 9371 Angeb. unt. D 0 16 an die Geſchäftsſtelle. 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Aerger im Geſchäft und über die Konkurrenz, dazu noch ſchlechtes Wetter— das alles vergißt ſich leicht, wenn man die N. M. Z. lieſt. Ablenkung, Anregung und man⸗ chen praktiſchen Nutzen vermittelt die regel⸗ mäßige Lektüre der Neuen Mannheimer Zei⸗ tung. lind das alles für nur 3 Mk. im ganzen Monat! A Södpewschizups cr Efurkg Mannheimer Zeitung (Abend⸗ Ausgabe] Die Beurteilung d . ö Millionenkundenkreis Fuſtonsſpeſen auf 20 g O Berlin, 27. Sept(Eig. Dr.). Die Verſchmelzung der Deuiſchen Bank und der Discontogeſell⸗ ſchaft hat, wie ſchon ausgedrückt, in der geſamten deutſchen Geſchäfts⸗ und Bankwelt ungeheueres Aufſehen erregt. Dies iſt nicht verwun⸗ derlich, denn der Kundenkreis der beiden Finanzinſtitute geht in die Millionen. Gerade zwiſchen Deutſcher Bank und Dis⸗ eontogeſellſchaft waren bisher die freundſchaftlichen Beziehungen nicht ſehr groß, zumal noch frühere Differenzen, die aus der che⸗ maligen Rivalität der beiden Inſtitute im Petroleum geſchäft herrührten, bisher nicht vernarbt zu ſein ſchienen. Man hat ausgerechnet, daß bei der gewaltigen Höhe des Objekts die Fu⸗ [tonsſpeſen etwa 20 Mill. 4 betragen werden. Das iſt naturgemäß eine fiktive Summe, da man bei dieſer Berechnung nicht nur die reinen Fuſionsſpeſen in Betracht zu ziehen hat, ſondern viel⸗ mehr die Koſten, die mit dem unvermeidlichen Perſonal⸗ ab bau verbunden ſind, berückſichtigen muß. Soll die Fuſion wirklich einen Rationaliſierungswert haben, ſo wird es nicht darauf ankom⸗ men, etwa nur kleine und kleinſte Angeſtellte abzubauen, ſondern man muß den Abbau auch auf die oberen Angeſtellten bis in die höchſten Spitzen hinein ausdehnen. Nur eine ſolche Maßnahme würde erheb⸗ liche Erſparniſſe an perſonellen Koſten bringen, aber zunächſt außer⸗ ordentliches Geld koſten. Es iſt in dem offiziellen Kommuniqus be⸗ reits angekündigt, daß man ſoziale Rückſichten zu nehmen ge⸗ denkt und man hat nach der bisherigen Einſtellung der Perſonal⸗ leitungen ſowohl der Deutſchen Bank als auch der Discontogeſellſchaft keine Veranlaſſung daran zu zweifeln, daß dieſer Ankündigung eine Johale Praxis folgen wird. 8 Selbſtverſtändlich wird ein erheblicher Teil der Fuſionsſpeſen auch durch Veräußerung des ſehr wertvollen Grundbeſitzes der beiden Banken, der in den Bilanzen ſehr niedrig zu Buche ſteht, gedeckt wer⸗ den können. Dabei erhebt ſich die Frage, ob das große Bank⸗ gebäude der Discontogefellſchaft in Berlin bei einer Zuſammenlegung der Verwaltungen überflüſſig wird und ver⸗ äußert werden kann. Auf der anderen Seite iſt feſtzuſtellen, daß gerade die Discontogeſellſchaft in den letzten Monaten noch ſehr erhebliche Mittel in den Aus bau ihres Filtalnetzes im Reich hineingeſteckt hat. Beiſpielsweiſe iſt erſt vor ganz kurzer Zeit ein neues Gebäude in Leipzig mit einem Koſtenaufwand von 3 Mill. Mark bezogen worden. An anderen Orten allerdings— und das dürfte die Mehrzahl ſein— werden ſehr wertvolle Grundſtücke heider Banken nach der Durchführung der Fuſion zur Veräu ß e⸗ rung freiſtehen. Der Zuſammenſchluß der Deutſchen Bank und der Discontogeſell⸗ ſchaft gibt dem neuen Inſtitut naturgemäß eine unerhörte Stoßkraft und läßt alle anderen deutſchen Banken in weitem Abſtande hinter ſich. Es wird künſig in allen Konſortien innerhalb von Induſtrie und Handel bei der Uebernahme von großen Anleihen eine gerad e⸗ zu beherrſchende Rolle ſpielen können. Die Meinung der Privatbankiers IJn kKereiſen der Privatbankiers beurteilt man die Fuſion vorläu⸗ ig mit großer Zurückhaltung. Immerhin hofft man, daß der Zuſammenſchluß auf die Börſe befruchtend wirken wird, da er, entſprechend der Ankündigung Direktor Kehls, vorausſichtlich eine Periode ähnlicher Transaktlonen innerhalb der Induſtrie auslöſen wird. Die unmittelbaren Folgen für die Privatbankiers werden als verhältnismäßig unerheblich angeſehen. Man glaubt, daß durch den Rieſenapparat der neuen Bank die Schemattſierung des Bankgeſchäfts noch zunehmen wird. Aber gerade die Stärke der Prlvatbanklers war es, die Kapitalkraft, die die Großbanken ihm voraus haben, durch die Perſönlichkeit zu erſetzen und ſich dadurch trotz aller Konkur⸗ renz der Großbanken einen beſtimmten Kundenkreis zu erhalten. Die mittleren Banken, die einen ähnlichen Apparat, natürlich in kleinerem Ausmaße wie die Großbanken beſitzen, müßten nach Ent⸗ ſtehung des neuen Mammutbetriebes mit einem verſchärften Wettbewerb rechnen. Auf jeden Fall kommt für den Berliner Platz hinzu, daß durch die neue Fuſion der Kundenkreis gerade auch der Privatbanken verkleinert wird. Der Schaaffhaufenſche Bankverein, die Rheiniſche Creditbank, die Süd⸗ deutſche Discontogeſellſchaft und die Norddeutſche Bank, die bei der Fuſion völlig übernommen werden, haben bisher ihre Geſchäfte in Berlin teilweiſe direkt erledigt. Dieſe Kon⸗ ten verſchwinden jetzt aus den Büchern der Berliner Bankfirmen. Wie ſich im einzelnen der Abbau der Fillalen und ihre Zufammen⸗ legung im Reich geſtalten wird, läßt ſich natürlich im Augenblick noch nicht überſehen. Banbenmarkt etwas an, auch er Großbankfuſion Mill..“ geſchätzt/ Die Koſten des Perſonal⸗ abbaus Zunehmende Schematiſterung des Bankgeſchäftes u. individualiſtiſche Wirtſchaftsführung Günſtige Beurteilung im Auslande In Induſtrie⸗ und Handelskreiſen hält man mit dem Urteil über die wirtſchaftliche Bedeutung der Fuſion noch zurück. Man betont, daf“ alles auf den Geiſt ankomme, in dem die neue Bank geleitet wird. Man erinnert daran, daß gerade in den Kreiſen der Großbanken immer wieder der Ruf nach einer inbividualiſtiſchen Wirtſchafts⸗ führung ertönte. Hier ſei die Möglichkeit, dieſe Worte in die Tat umzuſetzen und anſtatt der ſchematiſchen Kreditgewährung, über die gerade der Handel immer wieder klagt, eine Wertung der Kre⸗ ditwürdigkelt des einzelnen Kaufmannes treten du laſſen, denn der Handel hat nicht ſoviel. Unterlagen für Real⸗ kredite verfügbar wie beiſpielsweiſe die Induſtrie, die große Fabrik⸗ gebäude und Gelände beſitzt. Als angenehm empfunden hat man die Verſicherung, daß die Rationaliſierung die Haupttriebkraft für den Zuſammenſchluß geweſen iſt. Rationaliſterung bedeutet aber Abbau der Speſen. Man hofft, dos diefe Minderung der Unkoſten ſich auch in einer Senkung der immer unerträg⸗ licher werdenden Kreditlaſt der Wirtſchaft ausdrückt, damit auch die Kunden der neuen Bank von dem Zuſammenſchluß profi⸗ tieren. An der Börſe iſt der Eindruck ber Transaktion ziemlich beprimieren d. Die Makler befürchten ein Zurückgehen der Aufträge und eine Reduzierung ihrer an ſich ſchon durch die ungünſtige Börſenver⸗ faſſung ſtark beſchnittenen Verdienſtmöglichkeiten, weil das neue große Inſtttut ſehr viele Aufträge in ſich kompenſieren wird. Außerdem wird die Folge der Fuſion ein einſchneidender Perſonal⸗ abbau ſein. Ueberhaupt wertet man dieſe Konzentration als ein deutliches Kennzeichen der Notlage des Bankgewerbes. Sie beleuchte ſchlagartig die gegenwärtigen Schwierigkeiten des Kreditgeſchäfts. Daß die Direktion der Discontogeſellſchaft ihre Selbſtſtändigkeit nicht ohne zwingende Gründe aufgibt, wird an der Börſe ohne wefteres vorausgeſagt. Der Transaktion kommt nach ihrer Meinung demnächſt ſymptomatiſche Bedeutung zu. Man be⸗ zweifelt auch nicht, daß die kapitalfeind liche Steuer⸗ politik der Regierung einer der Gründe geweſen iſt, die für die neue Bankenkonzentration erheblich ins Gewicht fällt. Bankaktien lebhaft Nachdem man beſonders in den letzten Tagen außerordentlich viel von dem bevorſtehenden Bereinigungsprozeß an der Börſe geſprochen hatte, der durch die Entwicklung zwangsläufig notwendig geworden iſt, erſcheint es verſtändlich, daß die Börſe auf die bevor⸗ ſtehende Fuſion der beiden Großbanken deprimiert wurde. Aretlich berückſichtigt man dabei zu ſtark die Schattenſeite der Angelegenheit und überſteht die Vorteile, die ſich aus dieſer Rationaliſterung er⸗ geben mühen, z. B. auch in der Frage der Rentabllität. Inzwiſchen ind dieſe Bedenken, wie der Verlauf der heutigen Börſe zeigt, an⸗ ſcheinend zu einem Teil einer etwas freundlicheren Beurteilung ge⸗ wichen. Ob dieſe längeren Beſtand haben wird. muß nach dem Vor⸗ geſagten bezweifelt werden. Im Ausland iſt der bevorſtehende Großbankzuſammenſchluß rech tgün ſt ba auf⸗ genommen worden. Die kürzlichen Zuſammenſchlüſſe im Verſiche⸗ rungsgewerbe und die neue Bankenkonzentratlon werden im Aus⸗ land als ein Schritt zu einer Feſtigung der deutſchen Wertſchaftsverhältniſſe beurteilt. O Fraukfurter Allgemeine.(Eig. Dr.) Die Liquidations⸗ leitung Fer Frankfurter Allgemeinen erklärt uns erneut, daß ihr von einer Beſtätigung des Beitritts der engliſchen Gläubiger zum Stillehaltekonſortium bis jetzt noch nichts bekannt iſt. Ste betrachtet aber den Stand der Verhandlungen als günſtig. Die franzöſiſche Gläubigergruppe dürfte ihre Entſchetdung bis nach der GV. der Favag am 30. ds. Mts. zurückgeſtellt haben. 5 :: Münchener Bankverein A.— Wieder 6 v. H. Dividende. Die Geſellſchaft, deren Kapital jetzt 350 000„ StA. und 5000% VA. um⸗ faßt, ſchlägt für das am 31. Dezember 1928 abgelaufene Geſchäftsfahr die Verteilung von wieder 6 v. H. Dividende vor aus einem Reingewinn von 28 077(27 689), hiervon Vortrag 1883/ Von dem verbleibenden Reſt ſollen 3000(2500 4) dem Reſervefonds, der ſich dadurch auf 22 500/ erhöht, zugewieſen und 4027/ auf neue Rechnung vorgetragen werden. Die im Jahre 1928 beſchloſſene Fa⸗ pitalerhöhung iſt zum Teilbetrag von 100 000% durchgeführt. Die kungen Aktien nehmen an der Dividende teil. 5 * Abſchlüſſe im Klöckner⸗Konzern. Die Motorenfabrik Deutz A G. ſchließt nach 1003 408(970 803)„ Abſchreibungen und Deckung des Verluſtvortrages von 204 566„ mit einem Gewinn von 828 046„, woraus 3 v. H. Dividende verteilt werden ſollen. Die Maſchtnenbauanſtalt Humboldt ſchließt nach 975 705. 1 105 758 /] Abſchreibungen und Deckung des Verluſtvortrages von 806 847„mit einem Gewinn von 589 568, woraus 8 v. H. Div i⸗ dende verteilt werden ſollen. Bei der Motorenfabrik Ob e r. urſel Ach. ergibt ſich nach 887 722(410 905)/ Abſchreibungen ein Gewinn von 725 981(626 849). Es ſoll eine Dividende von 10 v. H. ausgeſchüttet werden. Die Generalverſammlungen der Frei Geſell⸗ ſchaften finden am 30. Oktober ſtatt.. J Inſolvenz im Frankfurter Baumwollwarengroßhandel(Eig. Dr.) Die Frankfurter Baumwollwarengroßhandlung Hir ſch u. Kahn Gmb. mußte ſich an ihre Gläubiger wenden und verſucht, einen außerordentlichen Vergleich zu erreichen. Die Paſſiven wer⸗ den auf ca. 150 000 4 geſchätzt. Ein Status liegt aber noch nicht vor. gefragt und feſter Interventionsbeſchluß ohne Interventionen Später vom Bankaktienmarkt ausgehend allgemein befeſtigt Frankfurt ſchwächer, ſpäter wieder feſt Auf die feſte geſtrige Newyorker Börſe war man im heutigen Frühverkehr nicht unfreundlich geſtimmt. Das Geſchäft kam aber kaum in Gang, da die Spekulation infolge der Ordres⸗ loſigkeit große Zurückhaltung bekundete. Dies war auch der Grund zur Abſchwächung zum offiziellen Beginn. Die Baiſſepartei verſuchte immer wieder, nachdem die Kuliſſe in einzelnen Fällen zu Abgaben ſchritt, einen Vorſto ß. Da man auch bis jetzt von einer Interventionstätigkelt der Großbanken nur wenig ver⸗ ſpürt hatte, verſchärfte ſich die Luſtloſigkleit. Im Verlaufe wurde das Geſchäft lebhafter und zwar vom Bankenmarkt ausgehend. Es traten Gerüchte von einer Kombination zwiſchen der Berliner Handels⸗ geſellſchaft, Danatbank und Dresdner Bank zutage. In Bankwerten war das Geſchäft ſtürmiſch. Danatbank zogen 4, Berliner Handels erneut 2, Dresdner Bank 4, Disconto 2,5 v. H. an. Auch die anderen Märkte waren hiervon ausgehend gebeſſert. Die Tendenz war bei zuverſichtlicher Stimmung feſt. Auch für Schiffahrtswerte machte ſich rege Nachfrage geltend. Nordd. Lloyd gewannen 5, Hapag 4,5, Farben lagen 3 und Siemens 3,5 v. H. eſter. Am Geldmarkt war Dagesgeld mit 8, 5 v. H. angeſpannter. Berlin nach ſtillem Beginn lebhafter und feſter Die heutige Börſe hatte noch genug damit zu tun, um die diverfen Momente, die geſtern in Erſcheinung traten, zu verdauen. Während die Erhöhung des Privatdiskontes auf 776 v. H. als eine Ult mo⸗ Erſcheinung anzuſehen iſt, waren auch heute die Auswiörkungen der Londoner Diskonterhöhungen noch nicht erbennbar. Bis jetzt hat ſich in der internationalen Geldmarkſitugtion kaum eine Verände⸗ rung ergeben. London verkauft weiter Gold, größere Geldabzüge aus Amerika fanden bisher nicht ſtatt und ſcheinen nicht einmal befürchtet zu werden, denn die geſtrige Newyorker Börſe zeigte Hauſſeſtimmung. Die Fuſion Deutſche Bank⸗Disconto regte den für Kanadazertifikate erhielt ſich aus den geſtern ſchon angeführten Gründen Intereſſe, und Rheiniſchs Braunkohlen und Svenska fielen durch Feſtigkeit auf. Die ehr. zahl der Papiere hatte aber eine ziemlich ſchwache Veran⸗ lagung, die Reports gingen größtenteils verloren und vereinzelt lagen ſogar die heutigen Anſangskurſe noch unter den Schlußnatte⸗ rungen von geſtern. Es fehlten Orders, und die völlige Geſchäfts⸗ ſtille bildete einen Unſicherheitsfaktor. Anleihen abbröckelnd. Pfandbriefe bet ſtillem Geſchäft eher freundlicher. Geld zum Ul⸗ timo weiter verſteift, Tagesgeld—9½, Monatsgeld 94—10%½ v.., Warenwechſel ohne Umſatz. Da man wiſſen wollte, daß die Aus⸗ landsbörſen heute allgemeln feſter tendieren, beſſerten ſich die Kürſe im Verlaufe ebenfalls um—2 v. H. Ausgeſprochen feſte Stimmung herrſchte aber nur am Bankenmarkte, an dem Berliner Handels 8, Dresdner und Commerzbank—3 v. H. über Anfang umgingen. Als neueſte Kombination hinſichtlich zu erwartender Bankenfuſionen hört man am Bankenmarkte: Danatbank— BH.— Dresdner Bank. Obwohl nach der Vereinigung von geſtern nur noch 4 Großb inken für eine evtl. Fuſion übrigbleiben, beſtehen für die Börſe doch noch eine ganze Reihe von Kombinationsmöglichkeiten. Am Kaſſamarkt machte ſich heute Realiſationsneigung be⸗ merkbar und die Kurſe waren daher meiſt etwas ſchwächer. Im wei⸗ teren Verlauf ſetzten ſich auf ſaſt allen Marktgebieten Kursbeſſerungen durch, Banken, Schiffe, Sprit, Kali und Montanpapiere wurden leb⸗ hafter umgeſetzt. Hapag und Lloyd lagen bis 5 v. H. feſter. Lah⸗ meyer waren über 10 v. H. höher. Die Schlußkurſe lagen 1 bis 9 v. H. über Anfang, Danat, Dresdener Bank, Spritwerte, Kunſt⸗ ſeideaktien gewannen bis 6, Polyphon 8 Bo. 9,25 v. H. Devi ſen gegen Reichsmark blieben ziemlich unverändert; der Dollar iſt nach dem geſtrigen großen Rückgang kuternational feſt, gegen Reichsmark.1905 nach.1950. London.8825 nach.8550, Parts ſeſter 392 nach.9176, Holland 40.183,50 nach 40.18, alles Newyorker Uſance. Aus Geldbeſchafſunasgründen ſind die Swaps Dollar Reichsmark höher, auf einen Monat 40, nach 85 Stellen, auf öret Mo⸗ nate 90 nach 80 Stellen. —. Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. del Stückenotterungen in Mark je Stück Mannheimer Effektenbörſe 27.27. 26. 10% Grkr. M. BDA. 110,0 15%„„ UA. 120,01 0 Karlsr.Näh Haid 85,— C. 5. Knorr 188,0 Konſerven braun 69, Maunh.. 8 Neckarſulm Fhrz. Pfälz. Mühlenw. 148,0 55 gem. Heid. 125.0 9. Elektr. AG. 143.5 Rheinmühlenw.—.— Südd. Zucker. 157,5 8 n dtſch Oelf. 71,.— 5& Freytag 96,— Aſtoff Waldhf. 230.0 2 Lubwigsh. A. Br. 213,0 5 Pfälz. Preßbefe—.— Schwartz Storch. 163,0 Werger Worms 189,0 Bad. Aſſekuranz- Continent. Verſ.——. Mannh. Verſich. 99.— 20. % Bab. St.⸗H. 21 75.— Te ab ftom. Gd 82,75 5% LhafenStadt 89,50 10% Mhm. Gold 101,0 2%„ Gold 88,.— 3%„ Sold 72. ſöfarden ds. 2 115,0 Babiſche Bank 161.0 Pfälz. Hypoth. B. 185,0 Rh. Hypoth. Bk. 146,5 Nh. Crebitbank. 120,0 Südd. Disconto 127,0 Durlacher Hof 138,5 138,5 K aum„. .⸗G. f. Seilind. 59. Brown, Boveri 138.8 Daimter⸗Benz. 43.504 Deutſche Linol.. 294,02 Enzinger Union 82, Gebr. Fahr J. G. Farben 211,0 Frankfurter Börſe Barmer Bankv. 125.0 127,5 Bayr. Hyp. u. Wb. 141.0 148.0 Tom. u. Privatb. 178,7 178 5 Darmſt. u. Nat. 288,0 271.0 Deutſche Bank. 162,0 184.0 D Effekten Bank 122.0 122.5 D. Hup. u. Wechſ. 122, 122.5 .Ueberſee⸗Bank 100.5 99.50 D. Vereinsbank.——: Disconto⸗Geſ.„160.5 163.5 Dresdner Bank 15,7157. 102,0 87.— rankf. Bank.. 102.0 rkfrt. Hyp.⸗Bk. 188.2 188,2 Netall. u. M-G. Miiteld. Cd.⸗B.—.— Nilrnbg. Verein 180.0 Oeſt. Cred.⸗Anſt. 80,75 Pfälz. Hop.⸗ Bel 184.0 Reichsbank. 292,0 Mhein. Creditbk. 120.0 Rhein. Hop.⸗Bk. 147,5 Sudd. Boden⸗K.—.— Südd. Disconto. 128.0 Wiener Bantver. 12.75 Württ. Notenbk. 181 0 Antanz 2220222, rankf. An. Verf. 94,—93.— kf. R. u. Mitv.. Mannh. Berſ.⸗G.. Aontan⸗Aktien Eſchweil. Bergw.. Gelſenk. Bergw. 188.0 Harp. Bergbau 2—— Ilſe Bgb. St. A. 211.0 214,0 fall Aſchersleb. 226,0 KaliSalzdeifurth. Kali Weſteregeln—— Klöckner Mannesm.⸗R. Mansfeld Akt. Feſtverzinsliche Werte 8% Reichsam, 67,50 87.80 3—.— 158.85 Ablöſungſch. U. 10,25 10.80 1 ohne—.——.— D. Werib.(Gold!—.—85,— D. Schatzanw. 28. 4% Schußg. 14..10—.— Jebudwigsh. 28 89.50 88 0 6 85% Brkr. Mh. 29—.——.— 5% Preuß. Kali—.— Sad e.25 „ Südd.Feſtwo.— 9% Arkr. M. abg., V nh-M. Don.—.— Bad. Kom. Gd. 82. % Pfälzer 28-9 93.— „. Hop. 2. 23 98.50 S.*„R..9 99.25 7%„„„ 10-11 88.50 %„„ 82. 82.— e Rhein. Lig. 78,85 4%% Pfälz. Big. 75.15 %% Südb Lig. 78,50 %%% Meining 8 78.50 4/1½ Pr. g. B. Lig 72,— Wank⸗Akllen n Aug Kreditb 128.7 ſche 7 Otavl⸗Minen.. 88.50 Phönix Bergbau 103.7 Rhein. Braunk.. Rheinſtahl.. 118.0 Salzw. Heilbr. 217 0 Tellus Bergbau 115.0 B.Laurahütte— Ver. Stahlwerke 111 51112, 150.0 184,0 1210 147,5 1330 1275 161.2 Induſtrie-Aktien Eichb.-Man er enninger K. St. 169.0 Löwen München 278.0 Mainzer St.⸗A. 214,0 Schöfferh. Bindg. 286,0 Schwarz⸗Storch. 168,0 Werger 189.0 78.80 8 11060 Transport Aktien aß ä eidelb. Straßb.—.— 4 ordd., Lloyd.. 107.8 Deſter.⸗U. St. B..38 Akccumulato ren Adler Kleuer„40. A. E. G. St.⸗A. 187.5 Aſchaff. Bunt. 188,0 Bd. Maſch. Durl. 145.0 bade 435.0 Chamott. Annw. 114.0 Enzluger⸗Union 3 6% Reichsanl. 26 87.80 28,27 Had. Uhren„ 5 Jergm. Clem. 21266 8 Brem.⸗Beſig. Oel 68.50 Brown Boberl. 136.0 Cement Heidelb. 123.5 „ Karſtadt 177.0 28. 200.5 Goldſchmidt Th. 68 90 Gritzner M. Durk. 88— 5 Grün KBüftuger Haid& Neu. 82,8 5 Hanfwerk. Füſſen 75,50 Hilpert Armat. 120,0 irſch Kupf. u. M. 138,0 och⸗ u. Tiefbau 90.8 olzmann, Phil. 98, 9 olzverkohl.⸗Id. g2 60 nag Exlangen 91.809 unghans St. A. 59,— f 26. Rein. Gebhesch. 101 Rheinelekt. B. A. 51— 7 St. A. 141.5 Roeder, Gebr. D. 108 5 Rütgerswerke 79,75 ee———.— Schnellpr.Frkthl. 125 Schramm Lackf. 99,0 100,0 Schuckert Nrbg. 197 S Berneis Ssltinduſt.Wolff 39 Stem.& Halste 371.0 Südd. Zucker 157.8 Chemiſche Albert 60,50—.— Ch. Brockbues 75 Daimler Benz Dt. Atlant.⸗ T.. 105,0 106,0 Di. Eiſenhandel 109.2 Di. Erdöl. 132,8 D. Golde u. S. Anſt, Dit. Linoleum, Di. Verlag. 217.0 Dresd. Schnellpr. 112,7, Dürkoppwerk St 54.-—.— Düſſel. Rat. Dürr 99.— 84, Dyckerhn Widm 89. Eiſen Kaiſersl.—.— Elektr. Licht u. K 202.0 Elektr. Lieferung Emag Frankf. Kamm, Kaiſersl. 142.5 0 Karſtadt Rud. 172.5172, a norr, Hellbr. 183.5178. Konſerv. Braun 68.25 5 Ver. Chem. Ind. 78.— Krauss Co. Lock. 49.— Ver, deutſch. Oelf. 7„ Dergt. Jute. 1185.0 Newer Ver. Ultramarin. 149,8 ——Lahmeyer& Co. 167 0 Ver, Zellſt. Berl. 108,0 Ludwigsh. Walz. 113,0 J Vogtk.Maſch. St.—— 78 Voigt E Höffner 222,0 5 Volth. Seil. u. K. 60— Tricot. Beſigheim 60 80 —„ Mainkraftwerke. 106,3 Metallg. Frankf. 176,0 Mez Söhne. 50. Miag, Muhlb.. 127.7 Moenus St.⸗A. 25.— 25 Motoren Darmſt. 83,80 Motoren Deuß 70.— Motor. Oberurf. 115,0 Eßlinger Maſch. 37— e Ettling. Spinn. 213.0 aber& Schleich 108.5 Ja r Gebr. Pirm. 10,75 5 Farben. 211,2 %„ Bonds 119,2 an e Jetter 81.— Felt. Guilleaume-— 8. eb. Gas 110,0 kf. Pot.& Wit. 51. Wayß& Freytag 98. W. Wolff 100,0 100,0 Zellſtoff Aſchffög. 168 5 „ Memel.—.— 8 5„ Waldhof 230,0 ufa(Freiverk.) 90.90, Raſtatter Wagg. 16. Neckarſulmer Fg. It Kam 280— 1—.— f. Nähm. Kay. 17 50 17.50 Berliner Börſe e, i 18,50 „ u..⸗B. 268,0 270,0 Se„ ili, 16,28 Sede Dt. Aftatiiche Bk. 80.— 89,50 Deutſche Bank 152 4 Dich. Ueberſee Bk. 100,0 Disconto Comm. 180,0 Dresdner Bank. 155,0 159,0 Mitteld. Kredbk.. Oeſterx. Creditbk..75 Reichsbank 292,2 Rhein. Crebitbk. 120.0 Süddeutſch. Disc. 128,0—.— Frankf. Allgem. Stüg u 400 101,597. Induſtrie-Aktien Aceumulgtoren. Adlerwerke 41 Alexunderwerk 43 Allg. Eiektr.⸗G. 187.1 Alſen Portl.⸗3.. 175.0 Ammendf. Pap. 181.5 Feſtverzinsliche Werte Goldanleihe. 0 Transport-Aktien Schantungbahn.80 Ach f. Verkehr. 180 7 Alg. Lok. u. Str. 152,5 Südd. Eiſenbahn 123.0 apag„115,2 „Südamerika. anſa Diſchiff. 154,0 ordd. Lldyd. 10% 1 Vereln Elbeſchiff. 24.50 Bank⸗Aktien Bank f. el. Werte 1470 Bank f. Brauind, 156 0 arm. Bankver. 140 0 Berl. Handelsg. 198 2 Com. u. Privtbk. 178.7 Diſch.Ablöſgſch.! 59,25 ohne Ablöfgrecht 10,30 10.10 8% Bad. Kohlen 8% Grkr. Mh. K. % rg. Kalianl. 6,80 5% Roggenwert..— Seſooggenrentb 8,12 5% Landſch. Rog, 8,80. .75 180 7 183.0 128,2 119 0 100,5 159.0 1115 24.50 9% Mexikaner 24 15 d a.80 4%„Bagd.⸗GEiſ.! 785 3„ 5 745 400 5 unt. Anl. 12,40 %, N 1 2. Los 4¼% Anat. Ser. 18.50 147 6 156 0 142 8 208.0 178.5 5 Baſt Nürnberg 210 Brown, Bov. K. 185.01 Deſſauer Gas R. Friſter —— 25 1505 Aſchaffbg. Zelt. 1885 Reinfeld. Kraf 180,0 Aug 8 nach 80.25 Rhein. Braunk. 288,0 12 Rhein. Chamotte 61. Nalcke Maſchln. 120,0 Ahein. Elektrizit. 148.0 8 Rheinſtahl.0 Miebeck Montan 123.5 Roſitzer Zucker 40. Rückforth. Ferd. 109.01 ——Rütgerswerke 73.50 Sachſenwerk. 104,2 Salzdetfurth 884,0 Sarbotti 147,5 1 Schuberts Salzer 261,0 280 alleſche Maſch. 98. ammerſ. Spin. 180 0 8 M. 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Ex empfing ſie zärtlich, wie man ein geliebtes Kind empfängt, wollte ſie mit Dingen beſchenken, die ihr raſcher Mund wünſchte, wollte ſich von ihrem jungen, anmutigen Weſen beſtrahlen laſſen. Betrat ſie die Blumenhäuſer, rückten alle Geſellen an ihren Kappen, ſtanden aufmerkſam gern in ihrer Nähe und ſchnitten, noch ehe ſie genau ihren Wunſch geſagt, die ſchön⸗ ſten Blüten für ſie ab. Das ganze Geſinde war perliebt in die liebenswürdige Zauberin. Balbin bot ihr Tee an, weil er wärmte, der Star Methuſalem flog ihr ſogar auf die Schul⸗ ter und ſchrie ihr ſein„ſchmeckt's“ ins Ohr. Tulipan hatte ihm das Wort Liebchen in aller Heimlichkeit ſo oft vorgeſagt, bis er auch das radebrechen konnte und Mechthild eines Tages damit bis zum Ueberdruß traktierte, daß ſie aus einem ſauf⸗ ten Erröten und über Gleichgültigkeit danach in hellen Zorn geriet und ihm einen Klaps gab, worauf er kreiſchend und mit hängenden Flügeln über den Tiſch hin und her fegte, wie ein beleidigter Schauſpieler über die Bühne. Am nächſten Tag liebte er ſie doch wieder, und Tobias freute ſich mit an dem alten Bruttler, der plötzlich ein Schwerenöter geworden War. 23 XIV. Balbine ſagte am Morgen des Ductentages, der heiter wie ſeit langem nicht mehr aus geſallenem Nebel ſtieg:„Die Mechthild Luger wäre eine Frau, mit der ich hauſen könnte.“ „So, ſo, Alte, darauf denkt Ihr? Ich will es mir über⸗ legen!“ „Zeit wär's ſchon“, brummelte ſie noch, als ſie in die Küche ſchlurfte. i Die Sonne meinte es gut an dieſem Dezembertag. Man konnte wahrhaftig hemdsärmelig im Garten hacken und um⸗ ſtechen, die Zeit der träumeriſchen Leſeſtunden war vorbei, es trieb alle ins Freie. Tobias ſchloß die Mönchsſchriften weg und ſchaffte mit den Geſellen. Sie gingen in den Wald und ſchlugen Chriſt⸗ bäume und ſchnitten im Stechpalmenhain rotbeerige Zweige ah. Auch Miſteln mußten aus den Bäumen geholt werden für den Adventsmarkt. Tobias kletterte behend und mit über⸗ r 2* PAN UND Roman von Hermann Eris Hin ſchalten. IE FRAUEN Sopyright by Horen-Derlag. Busse Ambri. Berlin- Grunewald mütigem Ehrgeiz, den Geſellen zu zeigen, daß er nicht ver⸗ zärtelt ſei, in die gefährlichſten Wipfel, die ſeltſamen Schma⸗ rotzerſtöcke mit den perlmatten Beeren zu brechen. Mechthild kam nicht an dieſem Tag; erſt am Abend dachte Tulipan an ihr Ausbleiben. Er ging in plötzlich aufwallender Liebe an das Telephon und rief nach ihr, Angela kam und ſagte, Mechthild wäre nachts, es ſei doch nahe am Vollmond, wohl im Traume aus ihrem Zimmer, müſſe an eine, im Gang noch vom Tünchen her ſtehengebliebene Leiter geſtoßen und durch den Schrecken erweckt, übel gefallen ſein. Nun tue ihr die Hüfte wehe. Sie ruhe am Ofen im alten Lehnſtuhl und tue ganz bösartig. Tulipan war ſofort bereit, noch hinabzukommen, das lei⸗ dende Mädchen zu tröſten. Zudem war er doch auch Arzt, der zu helfen wußte. Er zog ſich ſorgſam an und ſchritt, im Herzen warm ge⸗ ſtimmt in die Stadt. Es ſchlug acht Uhr vom Dome, da er den Klopfer hob, um an das Tor zu donnern. Wie eigen⸗ ſinnig doch der Luger an dieſem alten Ding feſthielt! dachte er gerade, als ein feſter Schritt die Gaſſe heraufkam und ihm plötzlich eine ſchwere Hand auf der Achſel lag. Es war Lukas Holzer, der im Hauſe Luger Wein probieren und beſtellen wollte. So traten ſie gemeinſam wie alte Freunde in das Tor, wurden von Angela mit männlicher Würde empfangen und gleich in die Trinkſtube geführt. Dieſe lag, ehe ſie ein⸗ traten, im Dunkel. Angela, die raſch vorangegangen war, langte geſchwind zum Schalter neben dem Türpfoſten, und die Lichter des Leuchterwetbchens flammten auf. Ein feiner Schreckenslaut klang ihnen entgegen, und Mech⸗ thild, welche wohl eingeſchlafen ſein mochte, ſtarrte ihnen mit weißem Geſicht entgegen. Angela glitt ſofort zu ihr hin, ihr beruhigend über die Wangen fahrend, ſie habe gar nicht mehr daran gedacht, es ſei ganz lieber Beſuch da. Mechthild faßte ſich raſch, winkte die Herren heran, reichte Tulipan die Hand zum Kuß und errötete leicht, als Lukas Holzers warme, volle Stimme ſie berührte. Tobias ſah, wie eine Stichflamme in Mechthilds Augen lohte, als ſie den ſtattlichen Mann nahe bei ſich hatte. Ihn griff plötzlich Eiferſucht an, auch fühlte er ſich erniedrigt und nichtig geworden neben dem großen, reichen Herrn. Angela lud ein, an den Tiſch zu ſitzen; aber der Raum vom Ofen, daran Mechthild ſaß, bis zum Tiſch war ſo un⸗ gemſttlich weit, weshalb ſie hat, man möge ihren Stuhl dort⸗ Schon war Holzer bei ihr und ſchob an der Lehne, ieee eee AA ͥ ccc doch die Rollen unter dem Stuhl quietſchten ſo grell, daß das Mädchen entſetzt die Ohren zuhielt. Da hob Holzer, ohne zu fragen, Mechthild aus dem Seſſel, bedeutete Tobias, dieſen an den Tiſch zu tragen, was der aus allen Himmeln geriſſen mechaniſch tat. Holzer legte die ganz ſtill in ſeinen Armen Ruhende ſorgfältig wieder in das weiche Polſter zurück. Sie ſtöhnte leiſe, aber Tulipan merkte, ſts ſpielte ein wenig Theater und war voller Gift und Galle, gegen ſich mehr als gegen die andern, die ganz harmlos ſchienen, vorab der ſtarke Kaufherr. Angela kredenzte unterdeſſen in feinen Probiergläſern einen Wein nach dem andern und Brot dazu, der Kauflieb⸗ haber wog ihn auf der Zunge und prüfte ernſt. Tulipan mußte mitmachen; denn er wurde ſachlich gefragt, was er meine, ob dieſer Ruländer nicht zu herb ſei, jener Sylvaner nicht zu kurz im Geſchmack, ob der Auggener Gottsackerwein nicht Blume und Schmelz habe wie ein Gedicht und ob es ihm auch ſo vorkäme, als laſſe der einundzwanziger Wein, ſo voll und ſüß er ſei, mit jedem Jahre mehr nach an Gehalt. Tulipan merkte, daß Holzer, dem er trotz allem herzlich zugetan war, ſich in Weinſorten ſo gut auskannte wie in Altertümern, daß er überhaupt, nach einigen geiſtvoll zwiſchen die Weinkritik eingeſtreuten Zitaten beſter in⸗ und ausländiſcher Dichter zu urteilen, ein gewaltig vielſeitig gebildeter Mann war. Lukas Holzer wählte und kaufte mit Bedacht, Als es getan war, bat er um guten Sekt und lud die Frauen ein, mitzu⸗ halten. Angela trug ihren berühmten Schinken auf, Es gab ein fröhliches Tafeln zu vieren, bei dem man auch des ab⸗ weſenden Hausherrn mit heiterer Rührung gedachte. Mechthild, bläſſer als ſonſt, mit tief eingeſchatteten Augen, ruhte ſtill. Sie lächelte pom einen zum andern, müde pielleicht und wie uneins in ſich. Tulipan, dem das Trinken zuſetzte und die Erregung von vorher, fühlte boshafte Luſt aufkeimen, das Mädchen zu pla⸗ gen. Er begann an allem zu ſpötteln, was ſie mit leiſer Stimme in die Geſpräche fügte, er widerlegte ſie und ſtrafte ſie Lügen. Sie blickte ihn öfters erſtaunt an, begriff nicht ſein ausfallendes Weſen und gab ihm zuletzt keine Antwort mehr. Holzer, den der reichhaltige Genuß auch aus ſeiner korrek⸗ ten Haltung lockte, merkte wohl nichts. Er plauderte gewandt und ſtets feſſelnd und wandte kein Auge von Mechthild. Tulipan fiel in Schweigen, Angela trank und ſtarrte wort⸗ los ins Glas, Mechthild ſah es und bat mit ſüßer Stimme, die Tante ſolle ſich legen, ſie ſei gewiß todmüde von der vielen Arbeit; denn ſie habe ihr ja nicht helfen können. Angela er⸗ hob ſich ſofort, ſtrich verlegen ihre weiten Röcke zurecht und knixte zum Abſchied, was zum Lachen komiſch ausſah. Nun fiel auch das Schweigen zwiſchen Mechthild und Holzer. Mech⸗ thild hob die rechte Hand auf die Tischplatte, wo ſie mit feinen elfenbeinfarbenen Fingern leiſe zuckte. (Fortſetzung folgt) e e S N F n Das gro de Klerbit⸗Ereian für alle Hausfrauen r n 0 0 22 2 5 7 22 , 7775 74 7 5 R b. Ar Windelform Serie oder mit Beinen zum Aussuchen Serie II Nabe, Peet, Qualität, zum Aussuchen .95 195 7 kräfti irkt 3 kleinste ägypl. Serie] Brat gte ene gg Selle II bre 45 echt Malo, 2. 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