Dezugspreiſe; In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Haupt⸗Geſchäftsſtelle.6, 2 pt⸗N Baſſermannhaus).Geſchäft stel Schwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 1 dreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 2 mal. Fernſprecher: 24944, 24945. 24951. 24952 u. 249538 Regelmäßige Beilagen: Montag: Sport und Spiel 2 2 Dienstag wechselnd: Aus der Welt der Cechnik Abend ⸗ Ausgabe lnzeiger Kraftfahrzeug und Verkehr Neues vom Film Mitt 8 ner Ae Geſetz u. Necht Donnerstag wechfelnd: Mannheimer Frauenzeitung Aus dem Kinderland Freitag: Wandern u. Neiſen Samstag: Aus Seit u. Leben. Mannheimer 5 uſikzei 3 2 Vorbeugungsmaßnahmen gegen kommuniſtiſche Jebergriffe Der Auftakt Berlin, 30. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Die auf längſtens vier Tage bemeſſene Sitzungsperiode des Reichs⸗ tages, die heute nachmittag eröffnet wird, beginnt unter höchſt trüben Auſpizien. Aus dem Verlauf, den die Beratungen heute vormittag im Sozialpolitiſchen Ausſchuß ge⸗ nommen haben, ergibt ſich, daß die alten Gegenſätze in un verminderter Schärfe fortbeſtehen. Die Volkspartei hat in der Abſtimmung über den befriſteten Teil des Entwurfes an ihrem bisherigen ablehnenden Standpunkt feſtgehalten und nach wie vor jede Beitragserhöhung abgelehnt. Der Para⸗ graph über die veränderte Wartezeit und die Beitragserhöh⸗ ung ſind damit unter den Tiſch gefallen. Der erſte Para- graph, der die berufsübliche Arbeitsloſigkeit regelt, fand nur eine knappe Mehrheit von 2 Stimmen und der Paragraph 2 iſt in einer vom Regierungsentwurf etwas abweichenden Faſ⸗ ſung angenommen worden, die von den Demokraten vorge⸗ ſſchlagen war. Mit dürren Worten: Das Sondergeſetz iſt, nachdem die weſentlichſten Paragraphen keine Zuſtimmung gefunden aben, geſcheitert. Die meiſten Fraktionen verſammelten ſich zur Mittags⸗ ſtunde, um zu der Lage Stellung zu nehmen. Die Fraktion der Deutſchen Volkspartei tritt erſt nach dem Plenum zu⸗ ſammen. Parteiführerbeſprechungen mit der Regierung ſind bisher noch nicht anberaumt worden. Die Veorſitherungsreform vor Berlin, 30. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Der bzialpolitiſche Ausſchuß des Reichstages trat heute in die Beratung des Geſetzentwurfes über die befriſtete Aenderung der Arbeitsloſenverſicherung ein. Die Einzelberatung ſetzte beim 8 1, berufsübliche Arbeitsloſigkeit, ein. Die Abg. Hueck (D. Bpt.) und Dr. Rademacher(Dutl.) lehnten dieſe Regelung des Entwurfes ab. Abg. Frau Teuſch(3tr.) erklärte für ihre Partei, jetzt für den 8 1 ſtimmen zu wollen. Ihre Abstimmung im Plenum werde abhängig ſein von der Geſtaltung des ganzen Entwurfes. Abg. Aufhäuſer(Soz.) erklärte die Zuſtimmung zum S1 für jetzt; die endgültige Stellungnahme ſeiner Partei werde von der weiteren Geſtal⸗ tung der Vorſchriften für die Saiſonarbeiter. Abg. Schwar⸗ zer(Bayr. Vpt.) bemerkte, mit Ausnahme der Vorſchrift über die Erhöhung um 1 Prozent für die Saiſonarbeiterregelung ſtimmen zu wollen. Abg. Freidel(Wirtſch..) bekämpfte jede Beitragserhöhung.§ 1 wurde mit 14:12 Stimmen an⸗ genommen. Der 8 2 über die Anwartſchaft wurde abgelehnt. Rog. Lemmer(Dem) begründete darauf folgenden Antrag: „Nach dem 8 2 iſt folgender 8 da einzufügen: Abweichend vom 8 95, Abſatz 1 des Geſetzes über Arbeits vermittlung und Ar⸗ beitsloſenverſicherung gilt folgendes: Wird die Unterſtützung erſtmals beantragt, ſo iſt die Anwartſchaftszeit erfüllt, wenn der Arbeitsloſe in den letzten zwei Jahren mehr als 52 Wochen oder wenn das Arbeitsentgelt nach Monaten bemeſſen, mehr als 12 Monate in einer verſicherungspflichtigen Beſchäf⸗ ligung geſtanden hat. Die zwei Jahre müſſen dem Tage un⸗ mittelbar vorangehen, an dem ſich dieſer Arbeitsloſer als Venizelos in Verlin Berlin, 30. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Im Kaiſerhof empfing heute vormittag der griechiſche Miniſter⸗ präſident Venizelos einen kleinen Kreis von Preſſever⸗ tretern. Im Verlauf des regen Fragen⸗ und Antwortſpiels, das ſich alsbald entwickelte, verneinte Venizelos, daß ein be⸗ ſonderer politiſcher Zweck ihn nach Berlin geführt habe. Er habe es für ſeine Pflicht gehalten, nachdem er im vorigen Jahre zwei Staatsbeſuche gemacht, nun auch in Berlin ſeine Biſitenkarte abzugeben, da, wie er ſich ausdrückte, Deutſchland im Rat der Völker den ihm gebührenden Platz wieder ein⸗ genommen hätte. Venizelos ſtellte mit Befriedigung feſt, daß die wirtſchaftlichen Beziehungen zwiſchen Deutſch⸗ land und Griechenland ſich günſtig entwickelt hätten, doch be⸗ ſtritt er, daß kommerzielle Gründe für ſeinen Berliner Beſuch maßgebend geweſen ſeien. Intereſſant war, daß aus der kurzen Schilderung der gegenwärtigen Lage Griechenlands, die Venizelos dann aus dem Stegreif gab, ein Unterton bitterer Enttäuſchung über die Entente hindurchklang. Griechenland habe aus dem Kriege nicht die Vorteile gezogen, die es ſich erhoffte. Es habe geglaubt, ſich unter den ſiegreichen Völkern zu befinden. Aber, ſo meinte Benizelos melancholiſch, es hat ſich inzwiſchen herausgeſtellt, daß alle Völker den Krieg verloren haben. Recht ſchwierig hätten ſich vor allem die finanziellen Verhältniſſe in Griechenland geſtaltet, wie dies ja ſchon aus der Tatſache her⸗ vorgehe, daß das griechiſche Budget vor dem Kriege 9 Mill. Pfund zusmachte, während es heute auf 2829 Millionen auf⸗ gebaut iſt. Allerdings zeigen dieſe Zahlen zugleich, wie ſcark die griechiſche Wirtſchaft ſich ſeit dem Kriege entwickelt hat. Berlin, 30. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Be⸗ reits eine halbe Stunde vor Beginn der heutigen Plenar⸗ ſitzung iſt der Wallotbau in weitem Umfang durch Poli⸗ zeiketten abgeriegelt worden. Namentlich der Teil nach der Tiergartenſeite hin ſteht unter verſtärktem po⸗ lizeilichem Schutz. Die Zufahrtsſtraßen zum Portal 2, durch das die Miniſter das Rei pflegen, iſt für jeglichen Verkehr ſtrengſte Kontrolle geübt. Dieſe Maßnahmen ſind offenbar getroffen worden, um zu verhindern, daß Kommuniſten, die um drei Uhr im Luſt⸗ garten eine Proteſtkundgebung gegen das Arbeitsloſenverſiche⸗ Sgeſetz abhalten, etwa beim Abmarſch die Bannmeile durchbrechen und bis zum Reichstag vordringen, um hier ihre Demonſtrationen fortzufetzen. In der Simonſtraße an der Spreeſeite iſt eine ganze Schwadron Schupo ſtationjert. Dut⸗ zende von Kriminalbeamten in Zivil ſind über das ganze Reichstagsgebäude verteilt. Für den erkrankten Löbe eröffnet Punkt drei Uhr der Vizepräſident Eſſer die Sitzung. Der Plenarſaal weiſt nur ganz wenige Lücken auf. Die Tribünen ſind überfüllt. Zu⸗ nächſt wird, wie üblich, der Toten gedacht. Nach Erledigung der Präliminarien ſetzt dann ſofort eine lebhafte Geſchäfts⸗ ordnungsdebatte ein. Der Kommuniſt Stöcker verlangt die Abſetzung der Regierungsvorlage von der Tagesordnung und proteſtiert auf das Heftigſte gegen die Abſperrungsmaßnah⸗ men der Schutzpolizei, die mit 200 Mann das Par lament iſoliert habe. dem Sozialpolitiſchen Ausſchuß 5 ſolcher bei dem zuſtändigen Arbeitsamt meldet(Arbeitsloſen⸗ meldung). Für ſpäter Unterſtützungen iſt die Anwartſchaftszeit erfüllt, wenn der Arbeitsloſe in den letzten 12 Monaten vor der Arbeitslosmeldung während 26 Wochen in einer verſiche⸗ rungspflichtigen Beſchäftigung geſtanden hat.“ Der Antrag wurde mit 15 Stimmen genehmigt, nachdem auf Anfrage der Frau Teuſch(Ztr.) Reichsarbeitsminiſter Wiſſell erklärt hatte, daß die Regierung für den Fall der dauernden Ablehnung des§ 2 für den§ 23 werde ſtimmen können. Seine finanzielle Auswirkung ſei ungefähr die gleiche wie bei dem§ 2 der Regierungsvorlage. Für den§ 3 über die verlängerte Wartezeit der Saiſon⸗ arbeiter erhob ſich keine Stimme. Ebenſo fielen die§s 4 und 5, die die Beitragserhöhung bringen ſollten. Die 8s 6 und 7 wurden genehmigt. Sie ent⸗ hielten nur Ausführungsbeſtimmungen und die Befriſtung auf den 31. März 1931. Ein Beſchluß der Volkspartei I Berlin, 30. Sept.(Von unſerem Berliner Büro) Die Reichstagsfraktion der Deutſchen Volkspartei hat beſchloſſen, am Schluß der heutigen Vollſitzung des Reichstages die Au s⸗ ſetzung der Beratung des Arbeitsloſenverſicherungs⸗ geſetzes zu beantragen, bis ein brauchbarer Entwurf von Seiten der Reichsregierung vorgelegt wird. Die Fraktion wird ferner beantragen, ihre Anträge zum Poungplan auf die Tagesordnung der Dienstagsſitzung zu ſetzen. ... Nach Venizelos' Meinung iſt der Kriſenpunkt überwunden und die Periode des Wiederaufbaues für Griechenland gekom⸗ men. Die alte Streitfrage um den Kreuzer„Salamis“, den Griechenland bekanntlich vor dem Kriege in Deutſchland ge⸗ kauft hat und für deſſen Umbau es eine nach deutſcher Anſicht durchaus ungerechtfertigte Norchforderung erhebt, ſchob Ve⸗ nizelos beiſeite: Das ſei keine politiſche Angelegenheit. Der griechiſche Staatsmann, der ſich in ſeiner Unterhal⸗ tung der franzöſiſchen Sprache bediente, verabſchiedete ſich von den Preſſevertretern mit freundlichen Worten über die wei⸗ tere Beſſerung der deutſch⸗griechiſchen Beziehungen. Venizelos hat heute vormittag dem Reichskanzler einen Beſuch abgeſtattet, der zu ſeinen Ehren heute abend einen Empfang veranſtalten wird. Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann hat den griechiſchen Miniſterpräſidenten um ½2 Uhr zu einem Frühſtück geladen. Nach einer Meldung der„BZ. am Mittag“ wurde am Sonntag mittag in der Erziehungs⸗ und Pflegeanſtalt für Schwachſinnige„Haephata“ in Gladbach⸗Rheydt eine 21jährige Büroangeſtellte auf einem Sofa tot aufgefunden. Anſtaltsärzte nahmen nach der erſten Unterſuchung als wahrſcheinliche Todesurſache Vergiftung an. Aeußere Zeichen am Körper deuteten dann darauf hin, daß dem Tode ein werer Kampf vorausgegangen ſein muß. 453 140. Jahrgang nzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Koldnegele 5 Allgem. Anzeigen 0,0.-M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Mittwoch wechſelnd: Aus Feld und Garten . Finanznot und Monopolfrage E Berlin, 30. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.] Das Reichsfinanzminiſterium hat heute vormittag über den amt⸗ lichen Draht dementteren laſſen, daß es Verhandlungen über die Einführung eines Zündholzmonopols in Deutſch⸗ land gepflogen habe. Im Zuſammenhang damit erfahren wir noch, daß ebenſo die Einführung anderer Monopole wenig⸗ ſtens vorerſt nicht beabſichtigt iſt. Wohl ſpiele bei den Pro⸗ jekten für eine Beſſerung der Reichsfinanzen auch der Mono⸗ polgedanke eine Rolle, in privaten Kreiſen wie an amtlichen Stellen, doch ſind die hierüber angeſtellten Erhebungen bisher rein theoretiſcher Natur und völlig unverbindlichen Charak⸗ ters geweſen. Zündholzkönig Kreuger Ueber das künftige Finanzprogramm, das ja im Augenblick den Hauptgegenſtand der Arbeiten des Reichs⸗ finanzminiſterium darſtellt, wird zur Zeit überhaupt kaum etwas zu erfahren ſein und zwar weder über die leitenden Ge⸗ danken, um die es ſich handeln ſoll, noch über die Einzelheiten. Die Pläne, die in den Diskuſſionen eine Rolle ſpielen, könn⸗ ten, ſo wird uns erklärt, der Oeffentlichkeit, heiße ſie nun Breſſe oder Parlament, nicht eher unterbreitet werden, als die Reparationsverhandlungen endgültig abgeſchloſſen ſind. Die Dinge könnten erſt dann ſpruchreif werden, wenn der Voung⸗ plan unter Dach und Fach iſt. Der Millionenſchwindel der Brüder Sklarek Berlin, 30. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.] Die heute vormittag zwiſchen den ſtädtſſchen Behörden und dem Rechtsanwalt der Gebrüder Sklarek gepflogenen Verhand⸗ lungen über die Frage der Möglichkeit der Zurück⸗ ziehung des Konkurſes haben noch zu keinem Er⸗ gebnis geführt. Die endgültige Entſcheidung dürfte in der auf morgen mittag anberaumten außerordentlichen Magi⸗ ſtratsſitzung fallen, an der die Vertreter des Verwaltungs⸗ rates der Stadtbank teilnehmen. Die Brüder Willi und Leo Sklar ek, die der SPD. ſeit Jahresfriſt angehörten, wurden durch einen am Samstag ge⸗ faßten Beſchluß des engeren Vorſtandes des Bezirksverban⸗ des Berlin aus der Sozialdemokratiſchen Partei ausgeſchloſſen, Erklärungen Romanones Graf Romanones, deſſen kürzliche Beſprechung mit Primo de Rivera in politiſchen Kreiſen großes Aufſehen er⸗ regt hat, gab einem Redakteur des Madrider„Heraldo“ inter⸗ eſſante Erklärungen. Auf die Frage, unter welchen Be⸗ dingungen er bereit ſein würde, die Regierung zu übernehmen, entgegnete der Graf, man müſſe ganz Spanien von oben bis unten umkrempeln. Er werde bis zum Tode Liberaler bleiben und Spanien müſſe eine liberale, expanſive und auf Währungsſanierung gerich⸗ tete Politik betreiben, wobei es ſich die von der Diktatur ge⸗ machten Lehren zu Nutzen ziehen müſſe. Wenn er einen Sitz in der Nationalverſammlung einnehme, werde dort nicht der Die eingelei ttlungen hatten ein überraſchendes 5 eiter Nie f—9 8 Ergobnis. Nie ſelinng wurde un⸗ liberale Graf Romanones, ſondern der Vertreter der Aka⸗ demie der Schönen Künſte, Romanones ſitzen. krgiftung in einer Schwachſinnigenanftalt ter dem Verdacht, t der Angeſtellten in unerlaubten Be⸗ ziehungen geſtanden zu haben, zunächſt feſtgenommen, flüch⸗ tete daun aber und wurde erſt abends im Anſtaltsgebäude in einem Verſteck aufgefunden und von neuem verhaftet 5 Nieſeling iſt bei Schwiegerſohn des früheren Direktors und ohne die ſonſt übliche Vorbildung in ſeine Direktor⸗ ſtellung gelangt. Er hat zugegeben, daß er nicht nur zu der Kontoriſtin, ſondern auch zu einer weiteren Angeſtellten irtime hungen hatte. ihrer ganzen etwas zu ſagen, armſelig zu ſagen, was zu ihrem Preis die⸗ u erklären, was ſie Ihnen, was ſie mir, was Bedarf es der Erklärung, braucht es jedem Fall ſehr klein, ſucht, gar zu menſchlich, ſie der Welt bedeutet. Seite. Nr. 453 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe Montag, den 30. September 1929 derzuſammentritt des Parlaments wirft bereits voraus. In allen Städten Frankreichs bereiten teten auf die kommenden politiſchen Auseinanderſetzungen Landauf, landab laſſen ſeine Sch nach Gelegenheiten, um zu den aktuellen Fragen Stellung zu nehmen, die nach Wiederzuſammentritt mer Gegenſtand eingehender Debatten ſein werden Der heutige Sonntag war ein politiſ tlich 1 0 der Ka; der 1762 durch eine Liſt einen Ueberfall der Engländer eitelte, teil. Während des Bankettes, ſkizzierte Cheron ein an Einzelheiten Finanzlage Frankreichs, wobei er ver- reiches Bild „Die Sachverſtändigen haben den oungplan heute die von der Rechten zu erwartenden Angriffe gegen d Organiſierung des franzöſiſchen Heeres, die dem Gedanken des Volkes in Waffen entſpricht, zu rechtfertigen und nach⸗ zuweiſen, daß die Sicherheit Frankreichs voll⸗ i mmen gewährt iſt. Der Kriegsminiſter wies darauf hin, daß der neue Mobiliſterungsplan ſeit dem Mai ds. Is. in Kraft iſt und ſich vollkommen bewährt hat. Dieſe Organi⸗ ation ſoll bis nächſten Herbſt durch neue Reformen ergänzt werden. Dieſe neuen Maßnahmen werden eng zuſammen⸗ Hängen mit den Vorkehrungen für die Verteidigung der fran⸗ zöſiſchen Oſtgrenze.„Seit zwei Jahren iſt der Plan dieſer Arbeiten ſertiggeſtellt“, erklärte Painlevé,„ſeine Durch⸗ führung geht ſchnell vonſtatten und wird im nächſten Jahre noch beſchleunigt werden. So werden bereits die Blockhäuſer und Unterſtände, mit denen der Rhein verteidigt werden oll, vor dem nächſten Sommer fertig ſein. An der lothringi⸗ ſchen und elſäſſiſchen Notfront werden die hauptſächlichſten und dringlichſten Arbeiten vor dem Winter 1930 beendet ſein Man kann ſagen, daß von dieſem Zeitpunkte an unſere neuen Mfjilitärgeſetze voll in Kraft treten werden.“ Eingehend äußerte ſich Painlevé ſodann zu den in ge⸗ wiſſen anzbſiſchen Milltärkreiſen erhobenen Forderungen, gwiſchen zwei Sinfonien Eine Rede von Jakob Waſſermann Gehalten beim Mannheimer Akademiefubiläum Wenn Sie in prüfen, werden Sie finden, daß der Intervall zwiſchen Muſik und Rede nicht lang genug war, um Ihnen die Empfindung einer grellen Diſſonanz zu erſparen: ich meine den unvermeidlichen Mif und der Sprache der Inſtrumente. Iſt es nicht wie der jähe Sturz in eine nüchterne Tiefe, wenn man eine her noch über den Wolken geflogen iſt? Ach, es Pers gegen die oratoriſche Der Wortſinn mag noch ſo erhaben ſein, nichtigſte muſikaliſche Phraſe, vor der gung. Keine gedankliche Konzeption kann ſich neben dieſer primitiven und elementaren Gewalt behaupten. ein Wagnis, ein naives Wagnis, zwiſchen zwei Manifeſtationen, Unbedingtheit und Selbſtherrlichkeit erhebt, nen ſoll, oder z ein Bekenntnis? Iſt man nicht in wenn man ſich am Großen zu meſſen wenn man ſich auf Göttliches bezieht? artigſten Landſchaft: ich gebe Töne zurück, die und Schönheit des Originals verhalten wie die eines Hervenzuges zu den königlichen Körpern ſelbſt. Ihnen erſcheine⸗ Nietzſche hat einmal geſagt: ohne Muſik iſt das Leber und lebens“ erſchende Macht war, als im gegenwärtige; Große Reden des Finanz⸗ und des K ſich die Par⸗ vor. ſich Politiker und Parlamentarier in unzähligen Reden vernehmen und die Miniſter ſelbſt ſuchen che r Tagerſter das auf die Feier folgte, der ch beſonders ein⸗ aufgeſtellt,“ erklärte Chéron,„während der ganzen Dauer unſerer eigenen Zahlungen an England und Amerika ſichert er durch die Ver⸗ dieſem Augenblick Ihren Sinneseindruck zklang zwiſchen dem geſprochenen Wort Minute vor⸗ klingt wie . die feurigſte Leiſtung gegen den einfachen Geſang einer Geige? ſieg⸗ reichen Verführung durch die Muſik verliert er ſeine Prä⸗ Es iſt alſo wenn ich es unternehme, in denen ſich die Muſik zu Ueberleg ichs recht, ſo iſt meine Rolle nicht viel befriedi⸗ genber, als die eines ſchwachen Echos in der denkbar groß⸗ ſich zur Kraft Schatten Das verſtärkt die Aengſtlichkeit noch mit, daß ich als Redner vor ein Irrtum— ein Wort aus einer Epoche, in welcher die Muſik allerdings in weit höherem Grade eine lebensformende Kriegsminiſters Politiſcher Sonntag in Frankreich waltung der Bank für die internationalen Zahlungen auto⸗ 1 J a matiſch die 1 unſerer äußeren Schulden. Wir haben V Paris, 29. Sept.(Von unſerem Partſer Vertreter.) Der uns um dieſ ngen an unſere Gläubiger nicht zu küm⸗ für die zweite Hälfte des Monats Oktober angekündi Wi et, ohne daß mit unſeren Schi uchen. 2 mmerzialiſiert ind a a märkten gehandelt werden, wird ein großer Tei Reparationsguthaben einen kommerziellen Charakter angenommen ben und damit verſchwindet jede Reibungs⸗ und Schuldner.“ Schuldverſch ibungen ko all en Kapitall 1 unſerer 5 fläche Im weiteren Verlauf ſeiner miniſter gegen Rede wandte ſich der Finanz⸗ die von den Rechtsk reiſen immer wieder er⸗ 1 8 9 6 u p, hobene Beſchu ung, die fran; he R gierung habe in Haag Ordn u n 9. Finanzminiſter C 15 ron und Kriegsminiſter allzuviele Zugeſtändniſſe gemacht. Er wies darauf hin, daß der Patnlevs hielten beachtenswerte Reden, mit denen die Youngplan in Haag nicht angetaſtet wurde und daß die politiſche Herbſtſaiſon gewiſſermaßen eröffnet wird z Gläubigermächte nur„ehrenvolle Abmachun⸗ miniſter Chéeron nahm in Ouiſtre ham an der Ausſtellung gen“ getroffen haben. Die Opfer, die wir von unſe⸗ des Denkmals zu Ehren des Strandwächters Michael Cabieu rer Seite gebracht haben, ſagte der Finanzminiſter als die Summe, die wir während des Krie Tage erlegen mußten. Die Organiſierung vohl ſoviel wert.. ſind nicht größer . b ißerungen, mit denen ſich Chéron, wie kürz⸗ gehend über die Liquidation des Krieges und das neumi iniſter Tardieu, augenſcheinlich gegen die„De⸗ Reparationsproblem äußerte. Er ſuchte von nettem en des Friedens“ wenden wollte, legte er die künftigen die Piattfiaterung der Schuldenverträge mit Amerika und en dar, die auf dem Gebiete der Finanzpolitik noch zu England mit dem Hinweis darauf zu rechtfertigen, daß im löſen ſind, Er wies darauf hin, daß im Staatshaushalt von Fall einer Nichtratifizierung die ſtabiliſierte Finanzlage und 1930 Ste ue rer bleichterungen von über zwei Mil⸗ Währung Frankreichs gefährlich bedroht worden wäre. Um liarden Frank vorgeſehen find, die beſonders den kinder⸗ jedoch dieſe Verträge einhalten zu können, ſei es notwendig reichen Familien zugute kommen werden. Zum Schluß kün⸗ geweſen, auch das Reparationsproblem endgültig zu löſen, digte der Finanzminiſter auch Reformen auf demfran⸗ z öſiſchen Kapttalmarkt an, die ihm wieder den erſten Rang unter den Weltmärkten ſichern ſollten. In ähnlicher Weiſe wie Chéron verſuchte auch Painlept das franzöſiſche Heer müßte nach dem Muſter der Reichs⸗ wehr organiſiert rden. ie Politik der Regierung abzulenken. Painlevée ſetzte ſich heute an⸗ läßlich einer militäriſchen Feier in dem lothringiſchen Städt⸗ wor 210 Das Beiſpiel des deutſchen Heere chen Badonviller beſonders mit denen auseinander, die ihm„„ ſagte Painlene, wirkt 17 zum Vorwurf machen, die Sicherheit Frankreichs geweile Phautaſien wie ein, Zanberſpieg gel. Gewiß, es gab auf ſei unter den heutigen Umſtänden nicht mehr gewährleiſtet. Er der andern Seite des Rheins einen bervorragenden General, verteidigte ſich gegen von den Rechtskreiſen aufgestellte Be⸗ der es verſtanden babe, die Beſtimmungen des Verſalten hauptungen, Vertrages zum allerbeſten 115 die militäriſche Organtſation f 5 des Reiches auszunutzen, aber das ſei kein Grund, um alle die franzöſiſche Armee ſei heute derart unfähig, daß Aufmerkſamkeit a angebliche Angriffspläne zu rich⸗ eine 100 0900 Mann ſtarke Berufsarmee(womit natür⸗ ten und ſo die wirkliche Gefahr zu überſehen.„Wir dürfen lich die Reichswehr gemeint iſt), die von einigen Luft⸗ nicht leichten He 111 1 ein Verte eidigung gsſyſtem verzich⸗ geſchwadern unterſtützt werde, imſtande ſei, durch einen ten, das ſich bewährt hat und imſtande iſt, alle Gefahren ab⸗ plötzlichen Angriff Frankreich in wenigen Tagen auf zuwenden“, ſag ber 38miniſter.„Die Neuerung, die die Knie zu zwingen man uns vorſe nd der gegenfiber unſere Maßnahmen 8 Aehſich 3 f 3 ne erinnert ſtark S Hee Gegenüber dieſen Kritiken ſuchte Painlevé die neue ſich angeblich ürmlich A e erinnert ſtark an das Heer des zweiten Kaiſerreiches, Damals wurde behauptet, die als Soldaten verkleideten Deutſchen ſeien nur Kanonenfutter und könnten ni gegen die kriegserfahrenen franzöſiſchen Haudegen ausrichten, die ſieben Jahre Dienſtzeit hinter ſich und in der Krim, in Italien und Algerien gefochten hatten. Heute hören wir dieſelben Argumente, nur im umgekehrten Sinn. Wir dürfen uns darüber nicht aufregen. Wir wol⸗ len unſer Heer verbeſſern, aber nicht von Grund aus umgeſtalten.“ Painlevé ſchloß ſeine Rede mit Franzoſen, ſich ſtets für die Verteidigung ihres Landes be⸗ reitzuhalten. Nur ſo könne Frankreich den erſten Platz unter den Bölkern einnehmen, die das„Abenteuer des Frie⸗ dens“ verſuchen wollten. einem Appell an alle 29 6* Auto vom Expreßzug zertrümmert— Fünf Tote — Weſtfiel 30. An einer Straßen⸗ kreuzung überfuhr ein 1 ein Automobil und ſchleifte es etwa 800 Met i Die fünf Inſaſſen des Autos wurden get e Sept. Das 10. Jahrhundert e alle 13 noment. eine [auten Geiſter um die Muſik, wie um eine ſtrahlende Stan⸗ darte. Gewiß fühlte es die Eutſcheidung voraus, vor die 8 als bald geſtellt werden ſollte; die Hochblüte trägt ſchon den Ve n ſich und treibt ihm zu. Kein menſchlicher Zu⸗ als der von der einem beſtimm⸗ hie äußerſte Spannung länger, aufgehäufte Kräftevorrat reicht. In ten Augenblick löſte ſich die hörte auf, die Stimme der Engel zu ſein: werdende Bündnis mit dem Wort oder mit dem Bild oder mit dem rationalen Geſchehen raubte ihr die reine Seelenhaftigkeit und zerriß gleichſam den azurnen Bogen, den ſie über die Menſchheit geſpannt hatte. ſtand [Natur das immer inniger mit dem Sinn oder Holzhacken, wenn eben noch Domglocken geläutet haben, Was Es bedurfte eines Genies von dem grandioſen Format iſt, in der unmittelbaren Aufeinanderfolge, der ſublimſte des Richard Wagneriſchen, um eine von innen her ge⸗ fährdete Poſition äußerlich zu retten und ſo glanzvoll zu ret⸗ 95 wie es tatſächlich geſchah. Man befand ſich ungefähr in Lage von Leidtragenden, die, ſte wußten nicht wie, durch 5 Art von Zauberei in die Stimmung übers chwenglicher Glückſeligkeit erhoben zu werden. Heute, fünfthalb Jahr⸗ zehnte nach ſeinem Tode, ſtehen wir— viele behaupten es wenigſtens— in erklärter Anarchie, abgeſchnitten von der Ueberlieferung, ſagen ſie ohne Brücke zur Zukunft, ohne Stu⸗ fung, ohne Folge, ohne ein anerkanntes Höheres. Auch ich frage mich oft, und manche unter Ihnen werden ſich in der⸗ ſelben Ratloſigkeit befinden, ob Rhyrhmik und rhythmiſche Steigerung allein Erſatz bieten können für den Verluſt an Herz, ob der Geſang der Sphären, um mich im Stil einer ent⸗ legenen Vergangenheit auszudrücken, für immer wird ſchwei⸗ gen müſſen zugunſten der flammenloſen Emanationen aus den Kunſtwerkſtätten unſerer Bildungswelt. Sie verſtehen, was ich meine. Ich ſuche ein Wort für die Krankheit, falls es eine Krankheit iſt, und das Wort hieße vielleicht„Afri⸗ kantismus“, und der ihm geſetzte Sinn wäre: Einbruch des Chaos in eine in den alten Ordnungen geſcheiterte, in ihren mütterlichen Quellen verſiegte Welt. Ich ſage: falls es eine Krankheit iſt. Vielleicht iſt es der Beginn einer neuen Läuterung. Jedes negative Urtel gegenüber einem geſchicht⸗ lichen Verlauf iſt Ueberheblichkeit. Was wir erleben, iſt viel⸗ leicht ebenſoſehr ein Aufgang, wie es für ermüdete und lieb⸗ loſe Augen das Zeichen des Niedergangs an ſich trägt. Bei⸗ Muſik vom Abſoluten los und Eine neue ruſſiſche Proteſtnote ie Telegraphenagentur der Sowjetunion teilt mit: as Volkskommiſſariat des Aeußern hat dem Aus ⸗ 75 er lin eine Note überreicht, in der ſitſikar erfolgte Erſchießung von drei * — 88 — . A mt in Mis in wär die am 23. ds. ſowfetruſſiſchen 5 Charbin eine offizielle Mitteilung veröffentlicht worden ſei. das lkskommiſſariat des Aeußeren bringt die in den vor⸗ Leagehenden ſowjetruſſiſchen Noten angeführten zahlreichen Fälle der Ermordung und ohne Gerichtsverfahren erfolgten Hinrichtung von Sowjetbürgern durch die chineſiſchen Behör⸗ den in Erinnerung und 1 die deutſche Regierung im Hinblick auf die außerordentlich ernſte Lage den Regierungen von ing und Mukden den en tſchiedenſten und nachdrücklichſten Einſpruch zur Kenntnis zu bringen. Een dab nb ren mitgeteilt wird, worüber Vol Die Sowjetregierung legt den Regierungen von Nanking und den die geſamte Verantwortung für dieſe Akte auf und aß ſie zum Mukd . Schutz des Lebens der in China zurück⸗ bürger vor den nötigen Maßuahmen und Halt machen wird. Repreſſal ien nicht Meldungen 2 Saarkonfereuz am 16. Oktober (Von unſerem Berliner Bürp.) Wie werden die deutſch⸗franzöſiſchen Oktober ihren Anfang nehmen. 6. In bekanntlich gerne zu einem früheren Zeitp och nach den Dispoſitionen, die die franz 0 0 ieſer Angelegenheit getroffen hat, war, wie man uns erklärt, ei früherer Verhandlungsbeginn nicht mehr zu erreichen. Todesſturz bei * Hamburg, 30. Sept. borene, ſeit Ende Auguſt di einem Fluchtverſuch Der 28jährige in Galveſton ge⸗ eſes Jahres hier in Aus liefe⸗ rungshaft gehaltene Steward Albert Piceola machte in der Nacht im hieſigen Polizeigefängnis den Verſuch, vom zweiten Stockwerk des Gefängniſſes aus mit Hilfe zuſammen⸗ geknoteter Bettdecken auf die Straße zu gelangen. Piccola ſtürzte bei dieſem Fluchtverſuch ab und erlitt ſo ſchwere Ver⸗ letzungen, daß er bald nach der Einlieferung ins Kranken⸗ haus ſtarb. Rückreiſe Stockholm, von hier nach M oskau Er wird den 921 Spen Hedins nach China Sept. Sven Hedin fährt heute abend und von dort weiter nach China zurück. Winter bei der Expedition in Nordching bleiben. Dampferunglück in Japan . Tokio, 30. Sept.(United Preß.) Man befürchtet, daß 10 Paſſagiere und 20 Mann Beſatzung des Dampfers„Koto⸗ ſchiro Marn“, der um.25(Ortszeit) heute morgen bei der 30 Inſel Haſchiju(in der Bucht von Tokip) auflief, ertrunken ſind. Während ſich der Unfall ereignete, herrſchte ein äußerſt ſchwerer Sturm. Die Wirbelſturmkataſtrophe in Florida Miami, 30. Sept.(United Preß.) Ueber den vom Wirbelſturm angerichteten Schaden liegen jetzt ſowohl von den Bahamaiuf eln, wie vom füdlichen Teil Floridas mehrere Nathr In Naſſau, Bahamainſel North Pro⸗ K Auf der Ba Uigen ge wurden 25 ganzen, ſoweit bisher feſtſteht, 8 Pey⸗ ſonen getötet und 1 nichten upr 14 ſo ſchwer verletzt, daß ſie in ein Krankenhaus überführt werden mußten. Außerdem trug eine große Anzahl leichtere e davon. Im Sübd⸗ teil der Halbinſel Florida wurden 3 Perſonen, ſoweit bisher bekannt iſt, getötet und ebenfalls eine große Anzahl zum Teil ſchwer verletzt. Trotz aller Maßnahmen zerſtörte der Wirbel⸗ ſturm eine große Anzahl Gebäude, ſo daß Tauſende ohne Obdach ſind und vom Roten Kreuz ernährt und untergebracht müſſen. Der Tornado nähert ſich jetzt immer mehr den Küſtenſtädten bis New⸗Orleans und nördlich davon. werden Ein deutſcher Flieger beim Fallſchirmabſprung in Amerika getötet — Mount Kisko(Newyork), 30. Sept. Der kürzlich aus eutſchland eingewanderte Flieger Paul Wintermeyer iſt bei einem Fallſchirmabſprung aus einem Flugzeug, das ſt infolge Verſagens des Fall⸗ * — ſich in 500 aer Höhe befand, ſchirms ums Leben gekommen. PPPPFVVVFVCCCTCVCCVCTCTCTCTCTVTCTCTGTGTGTGTGTGTCTCTGTCTCTVTVTCTCTCTCTCTCTVTT———————————————————————————— des, Aufgang und Niedergang, ſind ja ſchwebende Begriffe. Die Richtung der Bewegung iſt abhängig vom Standort des * 1 Beſchauers. ſicher: ein Prozeß der Entfleiſchung, Entſeelung, ö ereignet ſich, und Muſik als einer unſerer jeint nicht mehr, was ſie geweſen. Darum die Härte, die Kälte, der Haß, die grauſame Ding⸗ lichkeit überall, die ſeltſame Nacktheit der geiſtigen Exiſtenz, die Fragwürdigkeit der ſozialen. Der Gedanke liegt nahe, bliebe nur zu erwägen, ob ſich der Vorgang nicht ewig wie⸗ derholt, die Klage über Verfall und Sturz der Ideale nicht in jedem Jahrhundert dreimal wiederkehrt. Dennoch iſt er heute augenſcheinlicher, ich möchte ſagen zuſtändlicher. Jeder ſpürt es. Was iſt die Urſache, was iſt die Wirkung? Mir iſt manchmal, als ob die Maſchin e, da doch ſo vie⸗ les Erbgut in ihrem gefräßigen Rachen verſchwunden iſt, all⸗ mählich auch daran ginge, die Muſik aufzufreſſen. Dann wäre freilich jenes Nietzſche⸗Wort prophetiſch und wir tau⸗ melten im Irrtum mitten drin, wenn. ja, wenn das Leben ohne Muſik überhaupt vorſtellbar wäre. Ich für meine Per⸗ ſon kann es mir nicht vorſtellen. Ich denke dabei nicht an die eigentliche Kunſt und ihre Ausübung, nicht an die Werke und ihre Pflege, am wenigſten an die Empfindung, mit der wir uns beſtimmten Darbietungen hingeben. Gerade dieſe Stei⸗ gerung der Gefühle hat ſich ja als nicht durchaus heilſam er⸗ wieſen. Sie hat viele unmittelbare Aktſvität gehemmt, ſie artete zuletzt aus etwa wie Ueberverbrauch eines narkotiſchen Mittels und der ſchöne Aufſchwung einer Stunde kam am Ende nicht mehr in Betracht gegen die gefährlich wollüſtige Trübung des Gemüts, der ſich auf ſolche Weiſe den Ablaß für alle möglichen Unterl laſſungsfünden verſchafft hatte. Nein, davon will ich nicht ſprechen, ſondern von der Muſtk als einem Grundelement der geſchaffenen Welt, einem kosmiſch⸗ecreativen Prinzip, ſomit als Vorausſetzung wie auch Erfüllung jeder menſchlichen Wirkſamkeit. Ehe es noch ein Ohr gab, das fähig war, Harmonie und Melodie zu hören, offenbarte ſich Muſfkim Mythos der Urvölker, im Kreislauf des Blutes, im Gang der Ge⸗ ſtirne. Keines der früheren Völker der Erde hätte den Ge⸗ danken an den Tod ertragen, oder hätte vermocht, ihn reli⸗ giös zu verklären, wenn ihnen nicht Muſik als ſinnenhafter r rn re keene * u 7 Montag, den 30. September 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ansgabe] 8. Seite. Nr. 453 Eröffnung des Hauſes Gebr. Rothſchild Durch einen feierlichen Eröffnungsakt wurde heute mittag das bedeutend erweiterte Geſchäftshaus der Firma Gebr. Rothſchild— über die Einzelheiten des Umbaues berichteten wir im Samstag Abendblatt— ſeiner Beſtimmung hergeben. Eingefunden hatten ſich hierzu außer einer großen Anzahl Geſchäftsfreunde und Lieferanten Ober⸗ regierungsrat Brunner als Vertreter des Finanzamtes, Baudirektor Platz, der Vorſtand des Bauprüfungsamtes, Baudirektor Zizler als Vertreter des Oberbürgermeiſters, die Stadträte Haas und Ludwig, die Gewerbeſchuldirek⸗ toren Dr. Kähny und Hauck, als Vertreter der Handels⸗ kammer Präſident Lenel, Vizepräſident Vögele, die Syndici Dr. Blauſtein, Dr. Ulm und Dr. Krieger und die Kammermitglieder Hartmann, Vögtle und Dr. Weyl und Herr Hirſchbruch, der Inhaber der Fa. Gebr. Landauer. Architekt Schäfer⸗Düſſeldorf berichtete in Parterre des Geſchäftshauſes, wo ſich die Ehrengäſte verſammelten, zunächſt über die Einzelheiten des Um⸗ und Erweiterungsbaues, für den das Bauprogramm von vorn⸗ herein klar und feſt umgrenzt geweſen ſei, mit Ausnahme der vorgeſehenen Paſſage, von der man ſchließlich Abſtand nahm, weil ſie zu viel Platz in Anſpruch genommen hätte. Der Redner ſchloß, indem er die Hoffnung ausſprach, daß Herr Michael Rothſchild, der Seniorchef des Hauſes, mit den Leiſtungen des Redners und denen des örtlichen Bauleiters, Architekt Marx, zufrieden ſein werden. Mögen die Erwar⸗ tungen, die bezüglich des erweiterten Unternehmens gehegt n in vollem Maße in Erfüllung gehen.(Lebhafter Bei⸗ all. Herr Rothſchild ſen. forderte nunmehr zu einem Rundgange auf, bei dem man die Ueberzeugung gewann, daß das Geſchäftshaus in Bezug auf Raumeinteilung und Ausſtattung allen modernen Anforderungen entſpricht. Der Rundgang endigte in dem ebenſo behaglichen wie eleganten Erfriſchungsraum. Hier begrüßte Herr Michael Rothſchild die erſchienenen Damen und Herren mit einer längeren An⸗ ſprache, in der er u. a. ausführte: Sehr geehrte Damen und Herren! Mir fällt als Seniorchef die angenehme Aufgabe zu, Sie begrüßen zu dürfen und Ihnen für Ihr zahlreiches Erſcheinen Dank zu ſagen. Ich muß Sie bitten, nicht alles mit kritiſchem Blick zu betrachten, denn was Sie geſehen haben, iſt keine komplette Fertigſtellung. Manches muß jetzt, nachdem die härteſte Arbeit geſchafften iſt, noch ergänzt, verbeſſert und der Praxis entſprechend eingerichtet werden. Da der Monat Oktober einer der beſten Verkaufsmonate des ganzen Jahres iſt, mußte im den letzten Tagen mit aller Macht an der wenigſtens oberflächlichen Fertigſtellung gearbeitet werden. Es wird noch längere Zeit dauern, bis die ganze Einrichtung und der ganze Apparat ſo läuft, daß er keine Lücke mehr auf⸗ zuweiſen hat. Ein arbeitsreiches Jahr mit ſehr vielen Auf⸗ regungen liegt nunmehr hinter uns. Es gehört eine ungeheure Energie dazu, in einer Zeit, wie der heutigen, ein großzügiges Werk zu erſtellen. Hinderniſſe aller Art ſtellten ſich in den Weg und mehr als einmal habe ich mir die Frage vorgelegt, ob bei der heukigen ſteuerllchen Belaſtung ein Erfolg herauszurechnen iſt. Ich will in kurzen Umriſſen Ihnen einmal die Schwierig⸗ keiten, die man hatte, ſkizzieren. Wir haben für die Häuſer, bie in der Seitenſtraße hinter uns liegen, das Vorkaufsrecht erwerben wollen. Es wurden dafür auf eine Reihe von Jahren jährlich ein ſehr hoher Betrag verlangt, ſo daß es für uns unmöglich war, dieſes Vorkaufsrecht zu erwerben. Die Häuſer, die neben uns auf der Breitenſtraße, K 1, 3 und 4 liegen, ſollten verkauft werden. Es war nahe daran, daß ſie an eine Konkurrenzfirma übergehen ſollten. Um dies zu werhüten, haben wir uns die Häuſer zurückgeſichert, mußten aber ſchließlich trotz der hohen Preiſe daran glauben, weil ſonſt dieſe Häuſer einſchließlich der Gebäude K 1, 18 und K 1, 19 für ein großes Unternehmen ausgereicht hätten. Im ſpäteren Verlauf haben wir das Haus K 1, 3 vollkommen oben für Konzernbureaus eingerichtet und wollten dazu über⸗ gehen, die unteren Räume genau wie bei K 1, 4 zu vermieten. Der Bau war aber in einem derartigen Zuſtand, daß eine Umgeſtaltung mit ganz ungeheuren Koſten verknüpft geweſen N N N Halt und Troſt zur Seite geſtanden wäre, Muſik der Ster⸗ nennebel und des Aethers, Muſik der Ahnung und des Glau⸗ bens, Muſik der Tempelbauten und der Statuen, der Toten⸗ klagen und der Kriegstänze, Muſik, die in rhythmiſchen Spie⸗ len uralter Myſterien zur erſten ſchüchternen Tongeſtaltung wurde. Der ſpäter vollkommene Ausdruck, den ſie in unſe⸗ rer abendländiſchen Kultur gewonnen, iſt vielleicht eine allzu ſpezifiſche Form. Es gibt einen Punkt in der Entwicklung jeder Kunſt, wo das Geſchaffene der Vorzeit die Schaffenden der Folgezeit plötzlich nicht mehr beflügelt, weil ſozuſagen der ſeeliſche Stoff aufgebraucht iſt oder aufgebraucht ſcheint. Allein dieſer Punkt iſt oft zugleich der, wo eine neue produktive Sehnſucht, eine ganz und gar metaphyſtſche Sehnſucht neue Mittel, neue For⸗ men, neue Inhalte erzeugt aus dem unſterblichen Geiſt der Es muß nur die Bindung da ſein, denn beruhen, kein Kunſtwerk kann als einzelnes vollkommen verbleiben, es ſtellt ſich nur als ſolches Muſik heraus. keine Zeit kann auf ſich dar. Der Künſtler iſt der bewahrende Menſch ſchlechthin, das lebendige Gedächtnis der Menſchheit und die Muſtk iſt ihr reinſter Spiegel. Denk ich Muſik aus meinem Bewußtſein weg, ſo umgibt mich gleich eine acherontſche Finſternis und das Daſein wird zum Kerker. Alle Kunſt iſt ja zweckerlöſend, die Muſtk iſt es vor und über jeder anderen. Man brauchte gar nicht Feſte zu ihrer Ehre zu feiern, ſo ehrwürdig das heutige Feſt auch iſt: Muflk iſt Feier ſchlechthin. Wenn ich in die Ver⸗ gangenheit zurückblicke, ſehe ich gewiſſe Schickſalsbindungen, gewiſſe innere Verwandlungen vom muſikaliſchen Erlebnis her beſtimmt, und es gibt entſcheidende Eindrücke, die ſich im Zuſammenhang mit muſikaliſchen Motiven zu Entſchlüſſen, Handlungen, Viſionen ſteigern und ſich in weiterer Folge wie auditive Träume auswirken, etwa die Aunfangstakte der Beethoven C⸗Moll⸗Sonate oder Schuberts Lied an die All⸗ macht oder eine Gluckſche Arie oder ein Choral von Bach oder ein flawiſches Tanzlied oder eine Mazurka von Chopin. Natürlich ließen ſich die Beiſpiele ins Unendliche vermehren, eine ſeeliſche Ueberflutung; der Reichtum der Offenbarungen iſt ja ſo überwältigend, daß ſich jedes Naturell, jedes Tempera⸗ ment, jede Lebensſtimmung darin geheimnisvoll ausgedrückt findet, die ganze Stufenleiter empor vom Trivialen bis zum wäre. Nach Angaben der Architekten war ein Umbau nicht zu verantworten. Dies war Veranlaſſung, auf Anraten der Fach⸗ leute das Haus abzubrechen und ſchließlich unſerem Hauſe an⸗ zugliedern. Es hat uns dies ſehr ſchwere Sorgen gemacht; nach Lage der Sache war es aber nicht zu ändern. Durch dieſen Umbau haben wir die Einkaufsorganiſati⸗ onen in dieſes Haus legen können und waren daher in der Lage, gemietete Räume von dem Nachbarhaus zu kündigen. Die Hinderniſſe, die ſich uns in den Weg geſtellt haben aufzuzählen, dazu wäre ein Buch in der Größe von Schillers Werk zu klein. Zuerſt mußten wir für die Wohnungen der Mieter ſorgen, die im Hauſe K 1. 3 untergebracht waren. Da die Verkäufer der Häuſer keine Wertzuwachsſteuer bezahlten, mußten wir auch in dieſen ſauren Apfel beißen. Die Stadtgemeinde kam uns hier in keine Weiſe entgegen. Wir werden indeſſen in nächſter Zeit wiederum an die Stadt herantreten und ſolche um Entgegen⸗ kommen bitten. Es handelt ſich ja bei uns nicht allein um das Wohl und Wehe einer alten Firma, ſondern auch um die An⸗ geſtellten und Arbeiter. Um ein Haar und der Konzern wäre nach Frankfurt gekommen, verkehren doch bei uns infolge des konzernierten Einkaufs täglich zwiſchen 50 und 100 Vertreter, die größten Teil durch unſere Firma Mannheim beſuchen Ich komme nun auf den Bau ſelbſt zurück. Es iſt oft gefragt worden, warum man keinen Mannheimer Architekten genommen hat. Ein Bau, wie wir ihn erſtellt haben, koſtet ſehr viel. Er koſtet oft noch mehr, wenn er nicht richtig erſtellt iſt, wenn er organiſch nicht gut in ſich ausgebaut iſt. Einen Architekten zu nehmen, der nicht Spezialiſt für derartige Kaufhausobjekte iſt, wäre ein Wagnis geweſen. Wir haben deshalb Architekt Schäfer aus Düſſeldorf mit der Aufgabe betraut und als Bauleiter haben wir den Mann⸗ heimer Architekten Marx genommen. Beide Herren arbei⸗ ten ſich in die Hände und beiden Herren muß ich das Zeugnis der unbedingte Verläßlichkeit ausſtellen. Wenn wir mit den Herren Architekten einen Kampf auszufechten hatten, ſo war dies lediglich der Kampf um die Koſten, denn ſehr oft ging es hart auf hart zu, da manchesmal die Koſtenfrage vor den Schönheitsſinn geſtellt werden mußte. Die Geld⸗ frage ſtand im Vordergrund. Die Baukoſten ſollten nicht über eine beſtimmte Summe hinausgehen. Anzuerkennen iſt, daß das Bauprüfungsamt verſtändnisvoll und zuvorkommend war. Wenn auch hie und da Differenzen entſtanden ſind, ſo war dies ganz natürlich. Im großen und ganzen mütſſen wir den Herren vom Bauprüfungsamt danken. Bei dem Bau wirkte die ruhige, ſachliche Art des Herrn Schäfer mit dem kräftigen, heißblütigen Auftreten des Herrn Marx gut zuſammen. Ich habe auch Dank auszuſprechen den Unternehmern, den Meiſtern und den Arbeitern. Leider iſt es nicht ganz ohne Unfall abgegangen. Gott ſei Dank aber hat es kein Menſchen⸗ leben gekoſtet. Ich hoffe und wünſche, daß die verletzten Ar⸗ herausgegeben wurde, hob der Redner hervor, daß es der Gründer verſtanden habe, das Unternehmen aus den beſchei⸗ denſten Anfängen durch zähe Arbeit, zielbewußte Einſtellung auf die Tagesſtrömungen, ſicheres Taktgefühl und hauptſäch⸗ lich durch Eingehen auf die Pſyche der Kundſchaft zu ſeiner heutigen Bedeutung zu entwickeln. Was ihn als Präſidenten der Handelskammer ganz befonders freue, ſei der geſun de Optimismus, den Herr Rothſchild bei allen geſchäftlichen Maßnahmen an den Tag gelegt habe, der Optimismus, der in der heutigen ſchweren Zeit ſo dringend notwendig ſei. Wie Herr Rothſchild es verſtanden habe, ſein eigenes Werk zu ſolcher Höhe zu führen, ſo ſei er auch Führer für den ganzen Einzelhandel geworden. Auch in dieſer Eigenſchaft habe Herr Rothſchild durch ſeinen klaren Blick, ſeine Zielſtrebigkeit, ſeine Energie, ſein ſicheres Auftreten große Erfolge erzielt, vor allem auch als Vizepräſident der Handelskammer. Redner ſchloß mit dem herzlichen Wunſche, daß Herr Rothſchild noch recht lange in beſter Geſundheit dem imponierenden Unternehmen vorſtehen nöge.(Starker Beifall.) Oberbandirektor Zizler überbrachte in Vertretung des verhinderten Oberbürger⸗ meiſters die Glückwünſche der Stadtverwaltung. Noch unter dem ſtarken Eindruck der Beſichtigung ſtehend, könne er feſt⸗ ſtellen, daß ganz wundervolle Warenhausräume entſtanden ſeien. Wer weiß, wie ſchwer es ſei, einen alten Bau umzu⸗ geſtalten, müſſe die muſtergültige Geſtaltung der Räume um⸗ ſomehr bewundern. Als Architekt müſſe er ſich wundern, daß es möglich geweſen ſei, auf ſo engem Raum die Anlage ſo glänzend durchzufüthren. Der Redner ſchloß mit dem Wunſche, daß die Erwartungen, die an das Werk geknüpft werden, in vollem Maße in Erfüllung gehen.(Lebhafter Beifall.) Herr Sigmund Rothſchild⸗Darmſtadt würdigte im gamen der Familie die vollbrachten Leiſtungen. Sein Bruder könne mit Stolz auf ſein Lebenswerk zurückblicken. Auch er ſprach im Namen der Familie den Wunſch aus, daß ſeinem Bruder noch ein recht langes Wirken vergönnt ſein möge. .⸗A. Dr. Hecht gratulierte im Namen des Lieder⸗ kranzes, deſſen Vorſtand Herr Rothſchild ſen. ſchon lange Jahre angehört, und Herr Fabrikant Laux⸗ Heidelberg im Namen der Lieferanten. Herr Rothſchild ſen. dankte mit herzlichen Worten. Auch wir ſchließen uns den Gratulanten von Herzen an. Sch. Stäösdtiſche Nachrichten Auf dem Gehweg lotgefahren Geſtern nachmittag vor 6 Uhr iſt die Führerin eines Perſonenwagens, eine 36 Jahre alte Ehefrau von hier, auf der Kreuzung der Tatterſallſtraße und des Friebrichs⸗ platzes beim Parkhotel, woſelbſt ſie einem aus Richtung Waſſerturm kommenden Taxameter ausweichen wollte und dabei vermutlich die Geiſtesgegenwart verloren hat, auf den Gehweg gefahren. Dabei wurde die auf dem Gehweg beiter der vollkommenen Geneſung entgegengehen. Wie ich höre, ſind ſie wieder arbeitsfähig. Dank auszuſprechen für unſere Angeſtellten und Arbeiter, die genommen. An vielen Abenden mußte gewacht werden und ich muß anerkennen, daß die Angeſtellten mit Liebe und Freude an der großen Arbeit ſich beteiligten. Das Haus, das Sie ge⸗ ſehen haben, hat jetzt nahzu öhhh am Verkaufs⸗ und Büroräume. Viele Abteilungen konnten beſſer ausgebaut werden. Da wir es uns an Mühe nicht fehlen laſſen werden, wollen wir hoffen, daß dieſe große Arbeit, die geleiſtet worden iſt, durch einen erhöhten Umſatz ſeine Belohnung findet. Noch ein Wort über unſere Geſchäftsprinzipien. Wir verkauften von jeher, abgeſehen von Spezialfällen, gegen bar. So wollen wir es auch weiter halten; denn es kommt der Geſamtkundſchaft zugut, wenn nicht Zins⸗ und Ausſtandsverluſte in die Kalku⸗ lation einberechnet zu werden brauchen. Unſere geſchätzte Kundſchaft hat dies auch erkannt, daher die dauernde Er⸗ höhung der Kundenzahl.(Lebhafter Beifall.) Handelskammerpräſident Lenel ſprach die Glückwünſche der Handelskammer und der Mehr⸗ zahl der Anweſenden aus. Unter Hinweis auf die aufſchluß⸗ reiche Schrift, die anläßlich des Geſchäftsjubiläums der Firma 2 während eines ganzen Jahres ſo viel Unannehmlichkeiten n hinzunehmen hatten. Sie haben freudig die Arbeit auf ſich eine ſo ſchwere Verletzung zugezogen, daß er in das ſtehende 26 Jahre alte berufloſe Hermine Will aus Frank⸗ Wir haben auch ferner furt a. M. ſo ſchwer verletzt, daß ſie auf dem Transport nach dem allgemeinen Krankenhaus ſtar b. Auch ein 56 Jahre alter Poſtafſiſtent von hier, hat ſich dabei an einem Fuß ſtädtiſche Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Die Fü h⸗ rerin des Wagens und der Führer des Ta xa⸗ meters wurden vorläufig in Haft genommen, weil beide zu raſch gefahren ſein ſollen. * * Freiwilliger Tod. Geſtern nachmittag hat ſich ein in der Neckarſtadt wohnhafter, verheirateter 51 Jahre alter Metz germeiſter während der Abweſenheit ſeiner Angehörigen in ſeiner Wohnung erhängt. Schwermut dürfte die Urſache der Tat ſein. * Feſtnahme eines Betrügers. Der Betrüger, vor dem im Samstag Abendblatt gewarnt wurde, iſt noch am Samstag, nachdem er in Schwetzingen einen gleichartigen Betrug verübt und ein geſtohlenes Fahrrad in Pfand geben wollte, in der Perſon eines 42 Jahre alten, mehrfach vorbeſtraften Kauf⸗ manns aus Bochum, zuletzt in Köln wohnhaft, durch die Gendarmerie Schwetzingen feſtgenommen worden. Er gibt zu, daß er in den letzten Tagen hier mehrere Fahrräder geſtohlen und alsbald gegen Darlehen verpfändet habe. * Unruhige Nächte. Wegen Ruheſtöbrung gelangten in den beiden letzten Nächten 36 Perſonen zur Anzeige. Erhabenen Titanen mit den Göttern Zwieſprache halten. Die eigentliche ttefſte Macht der Muſik über unſer Gemüt beruht darauf, daß ſie ſich in einer Formenſprache be⸗ wegt, die dem Bezirk des Rationalen entrückt iſt, und zwar derart, daß das die Phantaſie ſcheinbar völlig frei auf zaube⸗ riſche, unbegreifliche Weiſe dem höchſten und unverletzlichſten Geſetz unterworfen wird, nämlich jenem, das auch den Bau eines Domes, die Struktur einer Pflanze, das Gefüge unſeres Leibes bedingt und verhütet, daß die Planeten und Monde nicht in die Sonne ſtürzen. Ich nannte Namen, die uns alle mit Ehrfurcht erfüllen; trotzdem ſie Millionen Menſchen ver⸗ traut ſind, vertrauter als die von Entdeckern und Königen, iſt um ihre Werke etwas wie heilige Anonymität, je länger ſie uns angehören, je mehr: ſie ſind eben nicht bloß ſchöne Figu⸗ rationen der Sinnenwelt, ſondern in weit höherem Grade Symbole einer höheren Exiſtenz, himmliſche Mathe ⸗ matik zur Auflöſung ir diſcher Verwirrung. Dichtungen von Johannes Schlaf Nacht Oben am vollkommen wolkenfreien Firmament ſteht, in ſeinem Zenit, der Mond. Ein paar Sternbilder verſchwim⸗ men, ſehr hoch, ſo ſelig licht, ſeine diamantnen Funken, im weiten Glaſt. Es iſt tiefe Nacht. Alles Lebeweſen ſchläft. Kein Laut, nicht ein Lüftchen geht. Groß leis: ihre Farben ins ſilbern gelichtete Grau gebun⸗ den, liegt die Welt. Ueberirdiſch tiefes Schweigen. Wie unſagbar einſam im göttlichen Selbſtgenügen ſeiner Bahn das goldene Geſtirn! Rein, klar, einfach iſt die Welt! Ich halte einen Grashalm in der Hand Zum Wegrand hab' ich mich gebückt, einen Grashalm ab⸗ gebrochen, den ich, im Weitergehen, in der Hand halte und be⸗ Sicherlich beſteht er aus zahlloſen Zellchen. Und jedes Zellchen kannſt du, um ſeinen Mittelpunkt herum, wenn du's dir in ruhendem Zuſtand denkſt, als eine kleinſte Kugelgeſtalt nehmen. Und ſo kannſt du durchaus ſagen, daß, nimm den Kosmos, er ſelbſt ein umfaſſendſtes Kugelgebild, eine Zelle, nach ihrem Innern und von ihrem Innern aus zuckend, mit einem Mittelkern, ſeinem ganzen, unermeßlichen Inhalt nach; und nimm in ihm wieder die Rundgeſtalten der Geſtirne, und nimm die Erde, und denk an die in ſich geſchloſſene Rund? geſtalt der kleinſten, immateriellen Grundkörperchen, und nimm jegliche anorganiſche Geſtaltung und jegliches organiſche 5 die aus dieſen und aus Zellen ſich zuſammen⸗ etzen— So kannſt du ſagen, daß nichts ſei als einig umfaſſend und in ſich ſelbſt unabzählbar vielmal die Kugel. 5 Und doch erklärt ſich nicht aus dieſem die mit heilig fünf⸗ fältigem Wahrnehmen alle heilig fünffältige Wahrnehmbar⸗ keit erfaſſende lebendige Geſtalt und Perſon. Sie iſt, die ſie iſt, unmittelbar. Dies alles, und die Kugel, iſt nur ihre Dimenſton und das Ausmaß, die in ſich geſchloſſene Rundheit ihres Erfaſſens. Hagedorn Die dunklen Wolken wälzen am Himmel hin. Ueber die weite, ſaubergraue Oebnts ſauſt der Aegui⸗ nokttalſturm. Vorn an ber ſteinigen Bergkante, über und ſtber glühend von roten Hagebutten. Ein einſamer Dornbuſch. Hutitihl! Seine zähe Kraft ſchreit vor Freude. Anter Kollegen. Zu Liebermann kam in ſtrömendem Regen und bei 5 Schlackerſchnee ein Maler expreſſioniſtiſcher Schule, 5 „Iſt das ein Dreckwetter draußen!“ gte er beim Eintritt. trachte. Und Liebermann:„A propos Dreck: Ham ſe wieder wat jemalt?“. 4. Seite. Nr. 458 Montag, den 30. September 1929 Die Dirigenten der Akademiekonzerte Abſchieosfeier von Kir⸗ Die Vertretung der Konkordienkirchengemeinde hat es iich nicht nehmen laſſen, ihrem ſcheidenden Pfarrer einen be⸗ deren Abſchiedsabend zu verauf ſtalten. In großer Zahl waren Vertreter und Glieder aller Stände in das Wartburg⸗ ſpis gekommen, um ihre Dankbarkeit und Verehrung zum Usdruck zu bringen. Die muſikaliſche Umrahmung hatte der u für klaſſtſche Kirchenmuſik übernommen und ſie aufs ſte und gediegenſte durchgeführt. Die Reihe der Redner fnete . Rektor Knödel t herzlichen Abſchiedsworten im Namen des uüſſes. Danken wolle er für alle Liebe und gangenen wechſelvollen Jahren. Er habe Gelegenheit gehebt, Blicke zu tun in Seele und Gemüt des ſcheidenden elſorgers und da eine Verehrung und Bewunderung für dieſen immer größer geworden. Ein mitfühlender Freund treuer Berater und Helfer ſei Kirchenrat v. Schoepffer eſen, deſſen größter Schmerz es immer war, daß die Zeit . der Aufgaben nicht ausreichen wollte. Aber ſei in der Stille geſchehen, wovon die vornehme 91 datur v. Schbepffers ſchwieg. alles an Segen kiftet worden ſei, könne man nicht aufzählen.„Ueberall te der Scheidende ſeinen Mann, wo es galt, die Inter⸗ en der Gemeinde zu vertreten.“ Um ſo mehr bedrückte ihn der ſeeliſche Niedergang des Volkes. Die Gemeinde aber üge in ſeinem Sinn wandeln. Jedenfalls will der dem Ab⸗ chiednehmenden zugedachte Ruheſtuhl zum Ausdruck brin⸗ in, daß die Arbeit nicht vergeblich geweſen iſt. Sprengelaus⸗ Treue in den Stadtpfarrer Dr. Ho Wach im Namen des Kirchengemei * zunächſt daran zweifelte, daß aupt Abſchied nehmen kann. Die Eutſernung zwiſchen Borſtadt Heidelberg und hier ſei zu gering, und außerdem u der Fäden ſo viele und ſo 8 man ſich ein Ab⸗ u nicht vorſtellen könne. und Unvergeß⸗ habe der Scheidende nur im 0 nsschuß geleiſtet. Und n der neue Einwohner Heidelbergs von Zeit zu Zeit an er Schulen vorbeigehe, ſo darf ſagen: auch ein Stück Lebenswille und Lebenskraft von mir. eſe Arbeit im Großen und Kleinen ſei ein unvergeß⸗ g Vorbildlich für die Amtsgenoſſen ſei das „Schaffen geweſen, das nur Ge Naturen beſäßen. aukbares Andenken ſei bſtverſtänd lich. Der Silberſchale ma großen Mauu⸗ und daß es bleibt. üuderates, indem kirche rat v. Schoepffer Wie Üüch i tert Namen des Stadt⸗ 20 Jahre ſei Kirchen⸗ gemeſen, Es ſei immer e ergriffen 1 ace im Ei Lehrer. Ueber 11 Schittans hn 15 W 85 ra 8 5 und der Foy N 1 1 (beide obere 222 chenrat von Schoepffer Weitere Anſprachen: der Konkordienkirche ſprach warme und bewegte Worte. Im klaſſiſche Kirchenmuſik dankte Herr Gruetz der Gattin des Scheidenden unter Ernennung zum Ehrenmitglied, da ſie 20 Jahre dem Vorſtand angehört und dem Verein viele Mitglieder zugeführt habe. Im Namen vieler Armen und i ſprach der Sprengelvertreter, Kaufmann Kehrberge Es werde oft Klage geführt darüber, daß der Groß Aab der in der Seelſorgearbeit nicht e d Bei Kirchenrat v. Schvepffer müſſe man es ausſprechen, daß er überall zur 7 sen ſei, ſo oft er nur von Hränkheit und Not erfahre e Im übrigen gelte abſchiednehmende Chriſten 1 55 alte Wort:„Wir haben hier keine bleibende Stätte, aber die a ſuchen wir.“ Kirchenrat e lex dankte als jetziger Leiter des Kirchen⸗ bezirks dem ehemaligen 9 e freudig betonend die Ver⸗ bundenheit, mit der ſie beide der Konkordienkirchengemeinde zu dienen verſuchten. Was v. Schvepffer alles geweſen und geleiſtet, werde den Bleibenden immer mehr Bewußt⸗ ſein kommen. Es gelte treulich einzuſtehen für das Werk der Kirche von Geſchlecht zu Geſchlecht. Für den Gemeindeverein dann Kaufmann Häusler Namen des Vereins 55 1 = Ur zum Hauptlehrer Stritter übermittelte Dank und herzliche Wünſche im Namen des Vereins„Herberge zur Heimat“. Die ſegensreiche Einrichtung der Gottesdienſte ſowie der jewei⸗ ligen. Weihnachtsfeier in der Herberge ſei ein bleibendes Verdienſt. Allen h dankte in feiner, für jeden einzelnen das rechte Wort der Erwiderung findender Weiſe Kirchenrat v. Schoepffer. Mit Zittern und Bangen habe er die „ deswegen, weil er fürchtete, daß die Kräfte am Ende doch verſagten. Und nun fühle er ſich beſchämt ob ſo große Freuden und Anhänglichkeit. Wenn er ſeine Ge⸗ 71 dann müſſe er zu allererſt herzlich danken eſer Abſchiedsfeier ent⸗ ühle ſichten wolle, Beit ge wünſche n knüpft haben, und er könne nur ebeuſo herzlich „daß in den einzelnen Vereinen und Körperſchaften die große Sache das erſte und letzte Intereſſe werden und bleiben möge. Bei einem Rückblick auf die vergangenen Jahre falle natürlich der große Unterſchied zwiſchen einſt und iet deut ich in die Augen. Heute ſtünden 19 Pfarrer im t der ev. 5 inde; als er 1894 in Mannheſm angefangen ſeien es t 4 geweſen. Die heutigen Lindenhof⸗ und enski ce hätten eine einzige Kirchengemeinde „und ihm habe als Stadtvikar die ganze Arbeit auf Schultern gelegen. Das ſei natürlich trotz der Mitarbeit von Seiten eines blanken Vikars“ aus der Neckarſtadt ein unerträglicher Zuſtand geweſen. Darum ſei die Errich⸗ tung von neuen Gemeinden mit neuen Gotteshäuſern in den . Bezirken unvermeidlich geweſen. Habe er doch ein⸗ ing Konfirmanden zu unterweiſen gehabt. Aber merk⸗ uürdigexweiſe hätte der damalige Kirchen; meinderat für i dase kirchen N kotwendigleiten teilweiſe wenig Verſtändnis geßaßt. 247 dafür, daß ſich enge Bande der Zuſammengehörig⸗ Jungbuſchbrücke Und doch ng es e Die„„ der rufsſeuerwehr RTS NN Reihen), der Konzertmeiſter und Orcheſtervorſtand d eee eee eee Schwetzingervorſtadt ſei als Jubiläumskir 100 e der Stadt Mannheim erbaut worden. Das bezeuge der Charakter der Bilder, die teils dem chriſtlich⸗kirchlichen, teils dem lokal⸗ geſchichtlichen Gebiet entnommen ſeien. Alles in allem habe ſich die ev. Gemeinde zur Großſtadtgemeinde entwickelt. Das ſchließe viele Nöte, aber auch große Zukunftsaufgaben in ſich. So müſſe mit der Einbeziehung von Hilfskräften voller Ernſt gemacht werden. Freilich, was wir Menſchen ſchaffen, ſo ſchloß der Scheidende ſeine intereſſanten und geiſt⸗ vollen Ausführungen, bleibt immer Stückwerk. Wenn es nur ein Bauſtein geweſen iſt, den ich zum Bau des Reiches Gottes habe beitragen dürfen, dann iſts genung. Ich ſcheide, ein anderer nimmt die Arbeit auf. Meine Gedanken und Ge⸗ bete gelten dem Nachfolger. Gott ſegne die ev. Gemeinde, daß ſie innerlich wachſe zu Seiner Ehre und zum Segen aller ihrer Glieder! Ein unvergeßlicher Abend, Werk unvergeßlich wie der Scheidende ſelbſt und bleiben werden. Dr. * * Die Tanzleitung bei der Jubiläumsfeier der Muſika⸗ liſchen Akademie lag in Händen des Tanzlehrers Sſtünde⸗ beek, der ſich ſeiner Aufgabe mit gewohnter Sorgfalt ent⸗ ledigte. ſein * Schwere Stürze. In das ſtädtiſche Krankenhaus wur⸗ den eingeliefert: am Samstag ein 61 Jahre alter Radfah⸗ rer, der bei der Einmündung der Hertling⸗ in die Ludwig Jolliſtraße infolge zu ſtarken Bremſens ſtürzte und dabei gegen einen Straßenbahnmaſt fiel, wodurch er an der rechten Hand, am rechten Oberſchenkel und am linken Oberarm ver⸗ letzt wurde; ein 25 jähriger Matroſe, der in dem Schiffs⸗ raum eines z. Zt. im Mühlauhafen liegenden Kahnes ſtürzte und dabei eine Quetſchung der Wirbelſäule erlitt; am Sonn⸗ tag ein 27 Jahre alter Motorradfahrer, der auf der Sandhoferſtraße infolge Reifenſchadens die Herrſchaft über ſein Kraftrad verlor, wobei er und ein 30 Jahre alter mit⸗ fahrender Autoſch boſſer zu Boden geſchleudert wurden. Während der Motorradfahrer eine ſchwere Kopfverletzung er⸗ litt, zog ſich der S oziusfahrer durch 125 Sturz am Kopfe ſowie an den Händen und Knien leichtere Verletzungen zu; ein 62 Jahre alter Radfahr er, der am nördlichen Aufgang zur infolge zu ſtarken Bremſens dermaßen zu Boden ſtürzte, daß er bewußtlos liegen blieb. Er trug außer Hautabſchürfungen noch innere Verletzungen davon, die ſeine ſofortige Ueberführung in das allgemeine Kranken⸗ haus notwendig machten. Ein entflohener Papagei verurſachte geſtern vormittag in der Auguſta⸗Anlage den Bruch des rechten Armes eines 423 1 Manne an der rechten Hand einer fünfzehnjährigen Radfah⸗ re rin. Der e hatte ſich auf einem Baum niederge⸗ laſſen und war trotz der Bitten ſeines Beſitzers nicht zu be⸗ wegen herabzukommen. Die Radfahrerin hatte die Herr⸗ ſchaft über ihr Rad verloren und fuhr den Maun, der ihr ius Rad gelaufen war, um. Der Verletzte wurde nach ſeine Wohnung gebracht. *(Ein Verke brshindernis entſtand in der vergangene Nacht zwiſchen U 1 und 2 dadurch, daß ſich die S etwa 3 am 10 em ſenkte. Die um.33 Uhr alarmierte beſeſtigte das Loch, durch 5 s und eine klaffende Wunde 1 —— Montag, den 30. September 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 8. Seite. Nu. 453 Der Weinherbft Müllbeim, 28. Sept. Das Begehe f. n der Rebe en Nebtaa bat gezeigt, daß die Trauben 15 den letzten Wee e Sichen Niederſchläge, welche vor 14 Tagen niedergingen, genügende Ne e hatten, um zur normalen Reife zu kommen. Die Beren ſind groß und ſaftig, und wenn ſie auch heute ſchon einen Zuckergehalt aufweiſen, der den Erwartungen, welche man in dieſer Hinſicht auf den heizen Sommer hin und bei dem herrlichen Reiſe⸗ wetter hegen darf, entſpricht, dann wird die Leſe ſoweit hinaus⸗ gezögert werden als irgend möglich, um Qualitäten zu erzielen, die den guten Ruf der Markgräfler Weine, ſpeziell des Reggenhag erneut rechtfertigen und weit hinaustragen. Heitersheim, 28. Sept.— Die erſten Weinverkäuſe. Das munmehr begonnene Herbſtgeſchäſt nimmt bei prächtigem Wetter einen ſchönen Verlauf. Die Winzer ſind mit dem Erträgnis zu⸗ frieden. Würde der Froſt nicht geweſen ſein, dann hätte die Ge⸗ markung einen Vollherbſt wie noch nie. So aber gibt es nur einen guten halben, in einigen Stücken einen Zweidrittelherbſt. 0 79. 0 Nach den Feſtſtellungen des Badiſc Hauinſtituts beträgt die Säure 11,2 bis 12,9 v. H. Die Preisbildung Für den Neuen ging zunächſt nur zögernd vonſtatten. Inzwiſchen ſind die erſten Käufe von 48,00„ per Hektoliter, alſo 11,7 Pfennig das Viertel, abgeſchloſſen worden. Die erſten etwa 200 Hektoliter werden vom Handel am Platze. ſowie in Müllheim und Schliengen gufgenommen. * 37 Saal 7 77 1 „Breiſach. 28. Sent.— Weinleſe am Kaiſerſtnhl. Am nord⸗ en Kaiſerſtuhl werden einzelne Gemeinden in der nächſten Woche mit der Weſnleſe beginnen. Die meiſten Gemeinden wollen jedoch noch, zuvarten. Sasbach beginnt am 1. Oktober. Der Be⸗ hang ſoll hier zufriedenſtellend fein. Mis dem Lande Kirchlicher Heimattag in Friedrichsfeld * Friedrichsfeld, 29. Sept. Zum drittenmal rüſtet ſich die hieſige evangeliſche Gemeinde, ihren„Kirchlichen Hei⸗ mattag“ zu begehen. Alle, die vor a Ghebund geſchloſſen haben, treffen ſt 25 oder 50 Jahren den Tag ihrer Ko ſam gefeiert haben, am 13. Oktober zu im Gotteshauſe und einer kleinen Nach b. 2 tiefbewegtes Wiederſehen von Menſchen, di jahrzehntelang nicht mehr geſehen hatten. ganze Gemeinde bedeutet der Tag einen hepunkt. einigt er doch viele Glieder und alle evangeliſchen Vereine in edlem Wettſtreit, um dieſen Gedenktag würdig zu begehen. Alle früheren Friedrichsfelder, die das Leben aus ihrer ehe⸗ maligen Heimat fortgeführt hat, ſind mit dieſen Zeilen ge⸗ grüßt und eingeladen, den 3. kirchlichen Heimattag am zweiten Oktoberſonntag mitzufeiern. Gartenbau⸗Ausſtellung der Ladenburger Gärtner⸗ Gehilfen Tr. Ladenburg, 28. Sept. Berufliche Ertüchtigung war dis Veranlaffung, die die Gärtner⸗Gehilfen⸗Ber⸗ einigung hier vor einem Jahr unter der zielbewußten Führung des Obergärtners Otto Haefele(bei der Gärt⸗ nerei Reinwald angeſtellt) ins Leben rief. Schon zeigen die Gehilfen die Frucht dieſes Zuſammenſchluſſes durch eine Gartenbau ⸗Ausſtellung, die ſie am Sonntag unter Mitwirkung der Gärtnerei⸗ und Baumſchulenbeſitzer in der Vereinsturnhalle(Pflaſtermühle) eröffnen. enen, vor tallon gemein⸗ n Feier D Ausgeſtellt ſind 100 verſchiedene Sorten Roſen, dann ſehr viel Dahlien, Kakteen und Obſt in etwa d verſchiedenen Sorten. Die Ausſtellung dauert bis Montag abend. Das Alte ſtürzt m. Heidelberg, 20. Sept. Der Abbruch des Neuen Kollegien hauſes iſt nun in der Hauptſache vollendet. Die letzten Aufräumungsarbeiten werden noch etwa eine Woche beanſpruchen und dann können die Erdarbeiten für den Neubau ſofort beginnen. Dieſe Arbeiten werden am Dienstag, 1. Oktober vergeben. Der Abbruch erforderte rund Wochen. Ein Unfall iſt bei dieſen ſchwierigen Arbeiten vor⸗ gekommen. Aus einer Höhe von 3 Metern ſtürzte ein Ar⸗ beiter, der auf dem Gebälke ausglitt, ab und erlitt einen Oberſchenkelbruch. Das nun dem Erdboden gleichgemachte neue Kollegienhaus ſtand rund 100 Jahre, hätte aber infolge ſeiner maſſiven Bauart noch Jahrhunderte überdauert. Von dem nun freien Platz genießt man einen entzückend ſchönen Blick nach dem Graineberg, der leider bald durch den Neubau verdeckt wird. Die maſſenhaften Bauſteine werden bei den Fundamendierungsarbeiten Verwendung finden, das übrige brauchbare Material ging in alle Winde. So wanderte das Wandgetäfel in den Odenwald, wo es in einer Wirtſchaft ver⸗ wendet wird. Bei dem Abbruch fanden über 40 Arbeiter lohnende Beſchäftigung, . * Karlsruhe, 28. Sept. Am Donnerstag nacht verübte eln bis jetzt noch unbekannter Täter im Büro der Firma Werner u. Gärtner im weſtlichen Flügel des Hauptbahnhofes einen Einbruch. Nachdem er mit einem Nachſchlüſſel die Ein⸗ gangstür geöffnet hatte, drang er durch ein Schiebefenſter in die Büroräume ein und brach dort drei Schreibttſch⸗ ſchubladen auf, ohne etwas zu entwenden. Die Kriminal⸗ polizei verfolgt den Fall.— Einem Arzt wurde das Fahr⸗ rad aus einem Hauseingang der Kaiſerſtraße heraus ge⸗ ſtohlen.— In einem Neubau in der Weltzienſtraße erbrach ein unbekannter Täter in der Nacht zum Donnerstag eine a Malerkiſte und entwendete daraus Farben und Pinſel im Ge⸗ ſamtwert von etwa 34 Mark.— Geſtern vormittag nahm die Fahndungspolizei in einem Gaſthaus der Altſtadt einen ledigen Tiſchler aus Koslinka feſt, der von dem Amts⸗ anwalt in Zittau wegen Diebſtahls zur Verhaftung ausge⸗ ſchrieben war.— Vorgeſtern nachmittag ſtießen auf der Karls⸗ ruher Landſtraße zwei Perſonenkraftwagen zuſammen. Beide Wagen gingen beſchäbigt aus dem Unfall hervor, und zwar beträgt der Sachſchaden insgeſamt etwa 609 Mark. Der in Richtung Karlsruhe fahrende Wagen hatte plötzlich bremſen müſſen, um ein Auffahren auf einen vor ihm fahrenden Wagen zu verhüten, war dabei ins Schleudern geraten und ſo mit dem aus entgegengeſetzter Richtung kommenden Perſonenkraftwagen zuſammengeſtoßen. * Durbach bei Offenburg, 29. Sept. An den Folgen einer kleinen Armverletzung iſt hier die 71jährige ledige Maria Wärmer verſtorben. Sie hatte der Verletzung keine Be⸗ achtung geſchenkt, es ſtellte ſich Starrkrampf ein, der zum Tode führte. Innerhalb eines halben Jahres ſind drei ledige Schweſtern aus dem gleichen Hauſe einander im Tode gefolgt. Weihe des neuen Amtsgerichtsgebäudes m Dndwiesbafen Lud wigshaſen, 50. Sept. Eine große Zaßl geladenen Gäſte verſammelte ſich heute vormittas um 10 Uhr zur Ein* mweihungsfeter des neuen Amtsgerichtsgebän⸗ des in Ludwigshafen. Der bayriſche Miniſterpräſtdent Held, Juſtizminiſter Gürtner, der Präſtdent der pfälzi⸗ ſchen Kreisregierung Dr. Pfülf, Mitglieder des bayriſchen Landtags und des Stadtrats Ludwigshafen ſowie andere führende Perſönlichkeiten des öffentlichen 8ebens waren er⸗ ſchienen. Nach einem Klaviertrio, vorgetragen von der Pfälz. Kammermuſikvereiniguna— Konzertmeiſter Sauer und Kötſcher und Frau Kötſcher⸗ Behrens gab Regierungsrat Kollmann ⸗ München als Vertreter der ſtaatlichen Bauverwaltung einen Ueberblick über die Vor⸗ geſchichte und Anlage des neuen Amtsgerichts⸗ und Gefäng⸗ nisgebäudes, deſſen Erſtellung einen Koſtenaufwand von 2 900 000& erforderte. Dank gebüßre dem bayriſchen Juſtiz⸗ miniſterium, dem Reſerenten der Kreis regierung Oberregie⸗ rungsrat Ullmann ⸗ Speyer und dem örtlichen Bauleiter Stadtbauamtmann Reinhardt dafür, daß ein Werk gelang, geeignet, in einem gedemütigten Volk den Glauben au gei⸗ ſtige Mächte wachzuhalten— als an eine Heimſtätte für dent⸗ ſches Recht am deutſchen Rhein. Fuſtizminiſter Gürtner nahm aus der Haud des Vor⸗ redners die Schlüſſel des Baus in Empfang und ergriff für die Justizverwaltung Beſitz von dem neuen Haus; es ſei das kein herzlos ausgeklügelter Zweckbau, ſondern die künſt⸗ leriſch einfache, aber ſchöne Geſtaltung werde kommenden Ge⸗ ſchlechtern künden, welche Wertſchätzung das hohe Kulturgut der Rechtſprechung in einer Zeit ſchwerer Not bei uns ge⸗ funden habe. Der Redner dankte allen, die am Bau mit geholfen haben mit Zeichenſtift, Kelle oder Meißel, vor allem aher der Stadt Ludwigshafen, die den Bauplatz in großer Ausdehnung zur Verfügung ſtellte, und dem bayriſchen Lan d⸗ tag, der allen Hemmungen zum Trotz die Nittel bewilligte. Dr. Gürtner übergas die Schlüſſel dem Präſidenten des Amtsgeriee e mit dem Wunſche, es möge in dieſem Haufe die Wahrheit und Gerechtigkeit herrſchen, welthe wurtzele in tiefem Gottesglauben und wahrer Menſchenltebe. Amtegerichtspräſident Dex heimer verſprach im Na⸗ men ſeiner Beamten treue Pflichterfüllung. Direktor Bur⸗ ger dankte im Auftrag der anweſenden pfälziſchen Landtags⸗ abgeordneten der Staatsregierung, daß ſte opferwillig dieſen Ban hier am Rhein errichtet ßabe, wo wir ſo manchen Akt der Rechtloſtgkett kennen lernen mußten. 5 Zum Schluß nahm auch der augenblicklich auf Urlaub in der Pfalz weilende Miniſterpräftdent Held Anlaß, ſich den Dankes und Hlüs unſchworten der Vorredner anzuſchlte⸗ ßen. Dr. Held zoh die ſymboliſche Bedeutung dieſeg Reu⸗ baus hervor: als eines ßochragenden Denkmals ba yriſcher Treue zum Pfälzer Land, das ſo vieles ausgehalten habe um des ganzen Vaterlandes willen. Die Juſtis als Fundament des Staates habe nicht gewankt. Ein Rundgang durch das Haus ſchloß die Eröffnungsfeier. X. e 22 fangen Nie cinen culln Hhcinincin ui einem Husserls linkem“ 7 11 75 A. 5 2 55— 7 0 — 7 — 2 + . 2 2 7 F . 8 8 8 74 4 N 2 NN*— — N, N. 5 1 2 7. 7 2 0 2 5 * , . 7 ä 8 2— 1 1, 141 n. . — 77 ͤ. — . . ͤ ͤ ͤ ͤ B 0 111 „ss e c —— — .——— 33 D A N D le, 11 . D n N M J Y Eniſqleisun 4 . Der Wirkliche Kennen der Mensch von feinster Geschmackskuftur, raucht guch keine Ciqq- fetfen mit Go dmundstuck. Die Ciqoretten mit chtem Goſdbelaq Waren gine g, Wordus sich später die cet mit dem hedfigem fami- Beſag ert,ie Die Weit Uberwieqende Mehezühſ der Raucher der Welt raucht Ciqaretten ohne Mundstück. Warum nicht auch Sie? . e Deutschlopds mefstgerduchfe 6 Pfg. ( igopeſe nur Ohne MdSt. Cigarettenfabeix Delfſa“ mag. dresden- A. 406. eine modische elte. Nr. 159 Nene Maunheimer Zeitung(Abend ⸗ Ausgabe) Montag, den 90. September 1929 Kundgebung des Miſtelſtandes g Das Ortskartell des ſelbſtändigen Mittelſtandes in Mannheim hatte mit ſeiner zweiten Kundgebung am Sams⸗ tag abend im großen Saal der Liedertafel einen guten Er⸗ folg; der Saal war dicht beſetzt. Nach einleitenden Worten des Vorſitzenden des Kartells, Herrn Rudolf Würth, ſchil⸗ derte Reichstagsabg. Freybe, Metzgerobermeiſter, Stettin, den„Kampf des deutſchen Mittelſtandes um Freiheit oder Untergang“. Der Mittelſtand habe es ſatt, weiterhin nur als Objekt der Geſetzgebung behandelt zu werden. Dieſe Behandlung habe ihn dem wirtſchaftlichen Proletariat immer näher ge⸗ bracht. Auf der anderen Seite ſei die Erhaltung des Mittel⸗ ſtandes vom Standpunkt des Staatsganzen aus betrachtet eine Notwendigkeit und die mittelſtandsunfreundliche Ein⸗ ſtellung des Staates daher um ſo unerklärlicher. Den Kampf um ſeine Exiſtenz müſſe der Mittelſtand zunächſt auf dem Wege der Selbſthilfe führen, durch Zuſammenſchluß in be⸗ rufsſtändiſchen Organiſationen und im Bewußtſein der Schickſalsverbundenheit des ganzen Standes. Kein Mit⸗ kelſtändler dürfe Mitgliedeines Konſumver⸗ eins ſein. Vom Staat wolle der Mittelſtand nur eine in⸗ direkte Hilfe durch Berückſichtigung ſeiner Intereſſen bei der Geſetzgebung. Bei Staat und Kommune müſſe geſpart wer⸗ den, jede Sonderſteuer müſſe bekämpft werden. Die Ein⸗ ſtellung des Mittelſtandes zum Staat hänge ganz von deſſen Haltung gegenüber den berechtigten Wünſchen des werk⸗ tätigen Mittelſtandes ab. Die Erfüllung dieſer Wünſche ſetze aber ein einheitliches Vorgehen voraus und eine klare Ein⸗ ſtellung der bürgerlichen Parteien zu den Forderungen des Mittelſtandes. Dann erſt könne die bürgerliche Wirtſchafts⸗ form gegen die ſoztaliſtiſche wirkungsvoll verteidigt werden. Dieſen mehr allgemeinen Betrachtungen der Notlage des Mittelſtandes fügte der zweite Redner, Buchdruckermeiſter Lev Wetzel, Karlsruhe, einige Ausführungen über die be⸗ ſondere Lage im Grenzland Baden bei. Wenn auch die Fol⸗ gen des Krieges als Haupturſache an der gegenwärtigen Not⸗ lage zu bezeichnen ſeien, könne auch das Handwerk ſelbſt nicht ganz frei von jeglicher Schuld geſprochen werden. Manche Submiſſionsangebote rührten ſicherlich nicht von verantwortungsvoll kalkulierenden Handwerkern her. Mitſchuldig an der Lage in Baden ſei aber auch die Tarif⸗ politik der Reichsbahn, die die Seehäfen bevorzuge. Eine wichtige und notwendige Arbeit des Mittelſtandes liege auch FEE 2 Ambau Möbelhaus Hermann Graff Zu den Pionieren der Erſchließung einer neuen Geſchäfts⸗ ſtraße in Mannheim wird man zweifellos die Inhaber der bekannten Mannheimer Möbelfirema Hermann Graff, 7, 29, rechnen. Alte Geſchäfts⸗ und Wohnhäuſer, Lagerräume uſw. zeigten in dieſer Straße ihre Faſſaden, die Beleuchtung in den Abendſtunden läßt ſehr zu wünſchen. Kein Wunder, daß in dieſe Straße der Käuferſtrom, wie der ganze Verkehr, erſt gelenkt werden muß, durch die Schaffung modernſter, architek⸗ toniſch wie werbepſfychologiſch gleichgut durchgebildeter Läden. Die verbreiterte Toreinfahrt zur Autogarage der Firma Graff wurde ebenfalls benützt, eine Schaufenſterpaſſage zu ſchaffen. So konnte die an und für ſich beengte Vorderfront des Hauſes architektoniſch genial ausgenützt und Schaufeld ge⸗ wonnen werden. Den ganzen Samstagnachmittag über, und beſonders nach Schluß der Roſengartenveranſtaltungen, konnte man Scharen von Schaufreudigen vor dem werbekräftig deko⸗ rierten Geſchäftsraum erblicken. Aber nicht nur das Aeußere des alten Hauſes hat Architekt D. Neckenauer, der Verfertiger des Umbauplanes, auf das Beſte moderniſiert, auch die Ausgeſtaltung der Innen⸗ räume— ein ſchwieriges Kapitel, da man das Vorhandene nach Möglichkeit beſtehen laſſen mußte— iſt ihm überraſchend gut gelungen. Ihr gerüttelt Teil an dieſem Gelingen tragen auch die verblüffenden Leiſtungen neuzeitlicher Bautechnik. So krägt z. B. die Laſt der ganzen Vorderfront des Hauſes effektiv nur ein einziger Stahlpfeiler. Das Verlegen des ehe⸗ maligen Treppenhauſes konnte nur gelingen durch die Erfin⸗ mug des hochhausartigen Treppenbauens, bei dem ſich die Treppen ohne innere Verſtrebungen tragen. Das Durchziehen des alten Holzgebälks mit Eiſenträgern in Beton, ſchaffte neben der baulichen Stabilität die Möglichkeit glatte Decken zu er⸗ reichen, die in ihrer hellgehaltenen Farbe die Schönheit der autsgeſtellten Möbel beſonders zur Geltung kommen laſſen. Ein geräumiger, ebenfalls neueingebauter Fahrſtuhl ver⸗ bindet bequem die zwei Erdgeſchoſſe mit den ſechs Etagen. Die Büroräume wurden von der Straße weg nach rückwärts verlegt, um Einheitlichkeit der Ausſtellungsräume zu erhal⸗ ten. Zentrale Dampfheizung ſorgt für die nötige Erwärmung aller Etagen. Ein angenehm dunkelrot gehaltener Steinholz⸗ Fußboden, der nach gemachten Erfahrungen für das Auf⸗ ſtellen von Möbeln, ſchon wegen des leichten Sauberhaltens, der geeignetſte Bodenbelag iſt, zieht ſich durch alle Ausſtel⸗ lungsräume. Dennoch würde der gewonnene Platz noch nicht ausreichen, um die rund 800 fix und fertig aufgeſtellten Zimmereinrichtungen in behaglicher Breite für den Käufer gufzuſtellen, wenn nicht noch etwa 1000 Quadratmeter Fläche vom Nachbarhaus von der Firma Neckarſulmer u. Oppen⸗ heimer gemietet worden wären. Damit iſt Aufſtellpla tz für 1000 komplette Zimmer geſchaffen. Mit dieſer Zahl ſtellt ſich das Stammhaus der Firma Hermann Graff(Filialen in Ludwigshafen und Saarbrücken) in die vorderſte Reihe der großen Möbelfirmen Mannheims. Jede Abteilung wurde ſpezialiſiert, Herrenzimmer, Küchen, Schlafzimmer uſw. ſind immer jeweils zuſammengeſtellt. Der Rundgang und die Erläuterungen durch die Herren Graff und Heil gaben ein umfaſſendes Bild von dem Umfang des Möbelhauſes, deſſen Größe ſicher durch die ſeitherige Ver⸗ bhorgenheit nicht voll bekannt war. m Vorträge Mit„Graf Zeppelin“ um die Welt Als vor ungefähr einem halben Jahr Kapitän Lehmann im Pfalzbau vom erſten Amerikaflug des„Zeppelin“ berichtete, da ahnten wohl die wenigſten Zuhörer, daß es dem ſo beſcheiden auftretenden Redner ſchon ſo bald vergönnt ſein würde, den„Zepp“ einmal allein heimzuführen und auch er ſelbſt hat wohl nicht geglaubt, in welch kürzer Zeit es dem„Zeppelin“ gelingen würde, die angekündigte Welt⸗ 8 abſolvieren. Noch nicht drei Monate ſind verſtrichen, ſeit die blasen 5 te Wunder der modernen Technik miterlebte und doch panſtalt man dieſe kaum zu faſſende Tat ſchon zu ver⸗ ung im Nibeen. der ſchlechte Beſuch der Sonntagsabend⸗ Sonderberichterſtatter der„Fran bei der Max Geiſenheyner, 5“ und des„Illuſtrier⸗ 8 P— auf dem Gebiet der Hebung der Landwirtſchaft. Der Mittel⸗ ſtand fordere vom Staat die Möglichkeit zur Arbeit, die ihm ein Auskommen ſichert mit Rücklagen für das Alter und Schutz gegen die Vertuſchungsbeſtrebungen. Beide Redner fanden mit ihren Darlegungen allgemei⸗ nen Beifall. Die Uebereinſtimmung der Verſammlung mit den Anſichten und Forderungen des Redners kam abſchließend in der einſtimmigen Annahme folgender Eutſchließung zum Ausdruck, in der es u. a. heißt:„Die am 28. September in der„Liedertafel“ in Mannheim verſammelten Angehörigen des erwerbstätigen ſelbſtändigen Mittelſtandes fordern in ſchwerer Zeit ihr Recht. Beſitz und Eigentum vernichtende Maßnahmen nehmen auf wirtſchaftspolitiſchem und ſteuer⸗ lichem Gebiet in wachſendem Maße zu. Die Not des Mittel⸗ ſtandes iſt erſchütternd. aus. Der dem Mittelſtand im Artikel 164 zugeſtandene Schutz ſteht nur auf dem Papier, ja er wird ſogar nach der Auslegung der Linksparteien abge⸗ Die verſprochene Hilfe blieb bisher 5 5 5 N der Verfaſſung teils nach dem 1. 6. 23. Nach Ablehnung der Forderung klagte 5 die Reichsanſtalt zunächſt die Zinſen ein; dieſe Klage lehnte 2 tan mit der Bemerkung, daß der Artikel 164 der Reichsver⸗ faſſung, nach dem der ſelbſt. Mittelſtand in Landwirtſchaft, Gewerbe und Handel in Geſetzgebung und Verwaltung zu fördern und vor Ueberlaſtung und Aufſaugung zu ſchützen iſt 7 Zivilſenat des Reichsgerichts auf Grund einer Wir haben, mit nicht minderer Spannung als wetland mit Jules Verne, eine Reiſe um bie Welt mitgemacht, aber hier war das Leben ſelbſt, realiſtiſch bunt wie es iſt, ernſthaft bald, bald ſcherzhaft. Aber der Redner ſieht in bieſer Fahrt um die Erde mehr als eine techniſche Großtat, ſie dient zu dem deutſchen Anſehen und einer freundſchaft⸗ lichen Verſtändigung. 5 Mit dem lebendigen Vortrag verband ſich eine reichhaltige Serſe ausgezeichneter Photos, die, an die Leinwand projiziert, mit Er⸗ klärungen Geiſenheyners, die Anſchaulichkeit der Reportage noch be⸗ deutend verſtärkten.= m⸗ Kommunale Chronik Freiburg i. Br. gewinnt einen Aufwertungsprozeß Ange⸗ eine Die Reichsverſicherungsanſtalt für ſtellte in Berlin hatte von der Freiburg 25prozentige Aufwertung verlangt(ed. 433 000%) für drei Darlehen aus den Jahren 1913—14 und 1922 von tusgeſamt über 12 Mill. J. T Stadt Die Tilgung erfolgte teils vor, das Landgericht Freiburg ab. D Oberlandesgericht Karlsruhe ſtatt. er Reviſion gab jedoch das Nunmehr hat der vierte Reviſionsein⸗ lage der Stadt Freiburg das Urteil der Vorinſtanz aufgeho⸗ ben und das für Freiburg günſtige Urteil des Landgerichts ohne rechtlich wirkſame Kraft ſei und nach über⸗ einſtimmendem Urteil hervorragender Staatsrechtler eine rechtlich wirkſame Kraft nicht beſitze. Gegen dieſe Auslegung der Verfaſſung erhebt die Verſammlung ſchärfſten Proteſt. Wir fordern in letzter Stunde Maßnahmen gegen drohende völlige Exiſtenzvernichtung Konkurrenz durch die öffentliche Hand, geſetzgeberiſche Maß⸗ nahmen gegen ſteuerliche Begünſtigungen Konſum vereine uſw. verlangen wiederholt Aufhebung aller dem Mittelſtand aufgebürdeten ſteuerlichen Wir füt 1 die zunächſt Sonderbelaſtungen und Beſeitigung von Aus⸗ nahmegeſetzen auf dem Gebiet der Wohn⸗ und Bau⸗ wirtſchaft. Nur ſparſame Wirtſchaftsführung aller öffentlichen Kör⸗ perſchaften kann die ſteuerliche Entlaſtung des Mittelſtandes herbeiführen. Der Mittelſtand hat ſich von jeher als Stütze des Staates gezeigt und verlangt vom Staate nicht mehr, als die Durchführung des Artikels 164 der Verfaſſung und damit Anerkennung deſſen rechtlich wirkſamer Kraft.“ W. ten Blattes“ aus der Fülle ſeiner eigenen Erlebniſſe von der denk⸗ würdigen Weltfahrt berichtete. Niegeleſenes vorgeſetzt zu erhalten— das hat reporter gründlich beſorgt ſondern den tiefen Eindruck „Weltreiſe in 21 Tagen“ aus den Worten zu entuehmen. Reiſe um die Welt in 21 Tagen, das klingt wie ein Märchen und es war auch eines, damit führte ſich Max Geiſenheyner ein. Mit das Dut d dieſer Je Welt⸗ den das wiederhergeſtellt, damit Rechtskraft erlangt hat. Geltend gemacht wurde, daß eine 25prozentige Aufwertung eine un⸗ billige Härte darſtelle, zumal Darlehensverträge nur die Vorverträge ſeien durch Beſeitigung der Gemeinderatsſitzung in Lampertheim A Lampertheim, 28. Sept. Die geſtrige Sitzung wurde 8,15 Uhr durch Bürgermeiſter Keller eröffuet. Es wurde beſchloſſen, ſämtliche Punkte der Tagesordnung öffentlich zu behandeln. Bevor man in die Sitzung eintrat, wurde durch die Kommuniſten der Antrag geſtellt, nochmals über die Miete in den Gemeindehäuſern in eine Ausſprache einzutreten Da zu einer genauen Klärung die nötigen Unterlagen beigebracht werden müſſen, wird der Antrag für die nächſtfolgende Sitzung zurückgeſtellt und der Verwaltung aufgegeben, bis zu dieſer für ſämtliche Gemeinde⸗ Es galt ja nicht Neues, Niegehörtes, jücht nach, j Humor und einer bilderreichen Sprache ſchildert der Vortragende den Fahrtverlauf. Friedrichshafen, die Abfahrt ins Ungewiſſe, alles wird ſo raſch überflogen,„wie wenn man mit der Hand über eine Landkarte ſtreicht“. Filmfieber. Ueber dem Ural fliehen angſterfüllte Bauern vor dem fliegenden Schreckgeſpenſt, dann ſchwebt das Schiff über unerhört großen Wäldern der Taiga. Ungezählte Kilometer weit brennt der Wald. Faſt eine Stunde fliegt man mit einer Geſchwindigkeit von 160 Kilometern über den brennenden Wäldern! Sibirien. Sümpfe, Moraſt weit und breit. Lautlos wäre hier das Schiff mit ſe hätte landen müſſen. Nach l Inſaſſen verſchwunden, wenn es langem, An Bord herrſcht ein wahres Photographier⸗ und bangen Harren Lena, die erſte Stadt. Kleine Holzhäuschen, die Ein⸗ wohner in weißen Bluen. Hier fällt der Kranz für die geſtorbenen deutſchen Kameraden in der Kriegsgefangenſchaft. Geographiſches Neuland wird überflogen. Die Karten zeigen 1200 Meter Höhe, in Wirklichkeit ſind es 2000. Und als das Meer zu ſehen iſt, da ruft Dr. Eckener aus:„Kinder, das iſt Luftſchiffahrt!“ fordert Mit einer Rekordſchnelligkeit hat das Luftſchiſſ die Küſte erreicht, mit einer Rekordſchnelligkeit erreicht es Tokio. als der Zug, vierzigmal ſchneller als das Schiff. Humorvoll erzählt Geiſenheyner vom Empfang im japaniſchen Hotel, vom Beſuch in einem japaniſchen Warenhaus, wo offene Eisblöcke in den Gängen ſtanden, damit ſich die Vorübergehenden Hände und Stirne kühlen können. Empfang beim Botſchafter und beim Mikado, Diners über Diners. Der zweite Fahrtabſchnitt wird begonnen. Der Stille Ozean liegt unter dem„Graf Zeppelin“. Ein endloſes Meer. Hundert Flieger empfangen, von USel. grüßend, am 25. Auguſt das Luft⸗ ſchiff als endlich die kaliforniſche Küſte erreicht wird. Hollywood, Los Angeles. Lubitſch ſtiftet Zigarren und Chaplin ſitzt ſchweigend, und Geiſenheyner ſoll Ehrenbürger von der Stadt Alhambra werden. Aufſtieg von Los Angeles, faſt eine gefährliche Kolliſion mit einer Hochſpannungsleitung, dann fährt der Zeppelin der kerzengeraden Eiſenbahnſtrecke entlang— gen Newyork! Fünfmal ſchneller 30 Jahre Gewerbeverein Seckenheim, 28. Sept. Zu Ende der neunziger Jahre entfalteten in den Amtsbezirken Mannheim, Schwetzingen und Weinheim die nun ſchon ſeit Jahren in die Ewigkeit ge⸗ gangenen drei Maunheimer Handwerkerführer Adam Aul⸗ bach, Joſeph Leonhardt und Handwerkerſekretär Karl Hauſer, wie er ſich damals ſelbſt beſcheiden nannte, an allen Orten, wo Handwerker in größerer Zahl vorhanden waren, eine rege Tätigkeit, dem Handwerkerſtand durch Organiſation in den Gewerbevereinen zu helfen und eine Reihe von Ver⸗ einen wurde gegründet. Zu dieſen gehörte auch die Vertre⸗ tung des Handwerks und Gewerbes unſerer Nachbargemeinde Seckenheim, die am 11. September 1898 ins Leben trat und nun auf ein über 30 jähriges Beſtehen zurück⸗ ſchauen darf. Berufsorganiſationen haben die Aufgabe, ihre ganze Kraft und Tüchtigkeit ihren Standesintereſſen zur Verfügung zu ſtellen. Es bleibt für ſie kein Raum für vergnügliche Ver⸗ anſtaltungen. Das 30jährige Stiftungsfeſt ſollte eine kleine Ausnahme ſein und ſo lud denn die Vereinsleitung die Ver⸗ treter des Handwerks im Bezirk des Unterpfalzgaues ſowie ſeine Mitglieder auf Samstag abend zu einer „Feftfeier“ in den Saal zum„Löwen“ in Seckeuheim ein, dem man eine würdige Dekoration gegeben hatte. In ſeiner Begrüßungs⸗ rede konnte der Vorſitzende, Wilhelm Lapp, den Vertreter des Landesverbandes, des Gaues und des Gewerbe⸗ und Handwerkerverbandes Mannheim, Obermeiſter Reinecker, den Vertreter der Handwerkskammer, Syndikus Schmidt, Syndikus Dr. Hitſcholl vom Gewerbeverein Mannheim und Abordnungen der Gewerbevereine von Ladenburg, Il⸗ vesheim und Neckarau willkommen heißen. In großen Zügen entwarf der Redner ein anſchauliches Bild über die Vereins⸗ tätigkeit in den 30er Jahren, die durch den Weltkrieg wie alle Organiſationen leider auch ſchwere Schädigungen und Hem⸗ mitugen erlitt. Beſonderes Lob wurde der Gemein de⸗ häuſer eine Aufſtellung kurzfriſtiges Darlehen von das um ein Jahr verlängert wird. iiber Kapitalaulage, Zinſendienſt, Amortiſation und Mieteingang anzufertigen.— Die Bürger⸗ meiſteret hat ſich wiederholt bei der Kommunalen Landesbank in Darmſtadt bemüht, 350 000/ gegen erſtſtellige Hypotheken für Bauluſtige zu erhalten. Es konnten aber nur 75 000% zur Verfügung geſtellt werden.— Das Sägewerk Heß und Röhrig, das por 10 Tagen abbrannte, von der Gemeinde gepachtetem Gelände. Die Firma er weiterhin den Platz gegen die Pachtſumme von 100/ zu überlaſſen. Man faßte hierüber noch keinen Be⸗ Fir der Firma ſtand auf ſchluß, ſondern fordert die Geſuchſteller auf, baldigſt Pläne in doppelter Ausfertigung vorzulegen, die der Brandverſiche⸗ rungskammer und dem Hochbauamt Beusheim zur Begut⸗ achtung vorgelegt werden ſollen, damit dieſe entſcheiden, ob durch die Wiedererſtellung des Werkes an dem alten Platz nicht eine Gefährdung des Gemeindegaswerkes in Frage kommt.— Gegen einen Zinsſatz von 77 v. H. hatte die Ge⸗ meinde am 21. 9. 1926 bei der Kommunalen Landesbank ein 25 000% aufgenommen, Jedoch iſt jetzt ein Zins von 11½ v. H. zu zahlen. Gegen die Erteilung der Wirt⸗ ſchaftskonzeſſion an Frau Adam Hartmann für das Gaſthaus „zur Eiſenbahn“ beſtehen keine Bedenken.— Zur Erledigung der für die demnächſtigen Wahlen auszuführenden Arbeiten die Bürgermeiſterei eine Aushilfskraft an. Hierfür meldete ſich Jakob Schmidt 24, der auch augenommen wurde. Als Vergütung wird ein Betrag bis zu 300/ feſtgeſetzt, der dem Reſervefonds entnommen werden ſoll.— Ein Vorſchlag, wieder Wahlkarten einzuführen, wird abgelehnt.— Ueber den letzten Beſchluß betreffs Abänderung der Waſſer⸗ bezugsorduung ſind Einwendungen eingelaufen. Hier⸗ über ſoll in einer in der nächſten Woche ſtattfindenden Sitzung geſprochen werden.— Dem Geſuch des Dachdeckers Kboßh um Bauerlaubnis für ein Wohnhaus außerhalb des Ortsbau⸗ planes gegenüber den Flachbauten in der Rheinſtraße wird zugeſtimmt.— Der Bürgermeiſterei wurde aufgegeben, ſofort die nötigen Schritte zu unternehmen, damit bei den Klein⸗ pflaſterarbeiten an der Straße Lampertheim⸗Bürſtadt mehr hieſige Erwerbsloſe beſchäftigt werden, da das Verhältnis 10 von Bürſtadt und nur 20 von Lampertheim kein richtiges ſei⸗ Setkenheim verwaltung zuteil, die die Beſtrebungen des Vereins ſtets unterſtützt und durch die Errichtung einer gewerblichen Fortbildungsſchule und die Uebernahme des Schul⸗ geldes der Lehrlinge der Gewerbeſchule auf die Gemeindekaſſe Dank verdiene. Mit dem Wunſche auf eine beſſere Zu⸗ kunft für das Handwerk ſchloß der Redner. Es folgte die Ehrung von Jubilaren. Die Ehrenurkunde des Vereins für 25jährige treue Mitglied⸗ ſchaft erhielten Malermeiſter Klumpp, Schreinermeiſter Kollnig und Kaufmann Oppenheimer. Die Ehren⸗ urkunde für über 15jährige erfolgreiche Tätigkeit wurde pom Landesverband dem Schriftführer, Buchbindermeiſter Bez in⸗ ger, verliehen. Weitere Anſprachen hielten noch Obermeiſter Reinecker, Syndikus Schmidt ſowie die Vertreter von Laden⸗ burg und Neckarau, Herdt und Mayer. Vortragsfolge brachte eine Reihe künſtleriſcher Darbietungen durch Geſangs⸗ vorträge des„Männergeſaugvereins“ unter Stabführung von Hauptlehrer Roſer, humoriſtiſche Schlager des Mann⸗ heimer Toni Kunz, einen von einem Lehrling in Arbeits⸗ kleidung vorgetragenen Prolog von Hanns Glückſtein, ein allgemeines Lied mit Lokalkolorit„Das ſchönſte Dorf“ mit Georg Barth als Verfaſſer u. a. mehr. Orcheſtervorträge der Kapelle Bergmann ließen eine frohe Feſtſtimmung aufkommen. Seckenheim hat ſeinen Gäſten ein gutes An⸗ denken auf den Nachhauſeweg mitgegeben. Glückauf für die Zukunft in beſſeren Zeiten! 8 Die Schluß des redaktionellen Teils Geſchäftliche Mitteilungen * Man ſoll des Guten nicht zu viel tun, darum fei wieder dar⸗ auf hingewieſen, daß Maggi's Würze gerade bei ſparſamer Ver⸗ wendung ihre vorzügliche Wirkung entfaltet. Wenige Tropfen ge⸗ nügen, um ſchwache Suppen und Soßen itberraſchend zu verbeſſern und den Geſchmock von Gemüſen und Salaten zu verfeinern. S47 2 . 8 Montag. den 30. September 1929 Neue, Mannßeimer Zeitung(Ab nde Ausgabe) 8 Seite Vörſen wieder ohne Interventionen Mannheim ſtill Am Ultimo war die Börſe ſtill und Zurückhaltend, die Kurſe am Aktienmarkt anfangs ſchwächer, im Verlauf etwas erholt. Am Induſtriemarkt notiert Farben 211. Niedriger waren noch Linoleum, aDimler und ſteregeln. Cement Heidelberg waren auf letzttägiger Baſis geſucht. Von Bankaktien waren Rhein. Hyp.⸗ Bank etwas feſter. Am Verſicherungsmarlt wurden Mannheimer Verſicherung mit 103 gehandelt. Brauereien ohne Geſchäft, Lud⸗ wigshafener Aktienbrai i ü Von Rentenw Neubeſitz ſchwächer, 8p dtanleihe etwas fe Der Schluß war für Aktien wieder abgeſchwächt. Frankfurt nicht einheitlich Im Vormittagsverkehr war die Börſe im zum Wochenbeginn Grundton fre und licher, doch waren Umſätze nicht zuſtande Zu Beginn des offiziellen Marktes verſtimmte das gekommen. ſtarke Angebot in Reichs bankaktien, gemein etwas ſchwächer wurde. ſonderem Umfange nicht h rungen im allgemeinen z zelt auf die Fuſion noch 0 Reichsbank verloren aber 6,5 und Dresdner Bank gaben nach dem Gewinn vom Samstag wieder 2 v. H. Im übrigen ſchwankten die Verluſte bis zu 2 v.., denen teilweiſe kleine Gewinne bis zu 1,5 v. H. gegenüberſtanden. In Glanzſtoffaktien kam wieder Angebot heraus, ſodaß hier ein Verluſt von 6 v. H. eintrat. Renten ſtill und wenig verändert. Im Verlaufe ſtagnierte das Geſchäft wie⸗ der faſt vollkommen. Einige Werte konnten eine Kleinigkeit an⸗ ziehen, während ſich auf der anderen Seite kleine Abſchwächungen er⸗ gaben. Die Gewinne und Verluſte hielten ſich die Wage. Nur Schiffahrtswerte traten etwas hervor, und konnten ihren anfäng⸗ lichen Verluſt wieder ausgleichen. Am Geldmarkt war Tages⸗ 8b fi e o une Berlin ſchwankend An der faſt völligen Geſchäftsloſigkeit, die im heutigen Vormittagsverkehr herrſchte, änderte ſich zu Beginn der offiziellen Börſe wenig. Infolge Ordermangels war eine Tendenz zunächſt nur ſchwer erkennbar, die Spekulation wartete ſichtbar ab, was die Banken machen würden, und als keine, Interventionstätigkeit zu erkennen war, gaben die Kurſe allgemein nach. Eine Verſtimmung ging nom Markte der Reichsbankanteile aus, weil verlautete, daß die Aktionäre keine endgültige Abfindung, ſondern nur eine für mehrere Jahre garantierte Dividende zu erwarten hätten. Ferner wirkten die ſchon am Samstag bekannten ſtarken Goldverluſte(ca. 1 Mill. Pfund] der Bank von England nach, die neue Befürchtungen hin⸗ ſichtlich der internationalen Geldmarktlage und der Diskontpolitik Londons aufkommen ließen. Nur der reibungsloſe Verlauf des heu⸗ tigen Zahltages bot eine gewiſſe Anregung. Nie erſten Kurſe zeigten meiſt Rückgänge von—2 v. H. und bei Spezialwerten bis 5 v. H. Relativ feſt, und bis zu 3 v. H. höher eröffneten Sprit⸗ werte und Stolberger Zinkaktien. Anleihen unverändert, Pfand⸗ Hriefe ſtill. Geld(Tagesgeld und Geld über Ultimo) trotz des Zahl⸗ tages nur—11 v.., ganz vereinzelt ſogar etwas darunter, Mo⸗ natsgeld nom. 9,25 10,50, W. Satz. ſodaß die Tendenz all⸗ 5 Angebot kam jedoch in be⸗ her blieben die Kursverär Die Reichsbank wartet ab Mit der in England erfolgten Diskonterhöhung iſt auch für die Diskontpolitik der Reichsbank eine neue Situation entſtanden, zumal nicht nur England, ſondern inzwiſchen auch die meiſten europätſchen Länder ihren Diskont heraufgeſetzt haben oder ſich mit dieſer Abſicht tragen. Dennoch iſt nach Information des DH D. vorerſt nicht damit zu rechnen, daß die Reichsbank ihren Diskont nun ebenfalls erhöht. Sie nimmt vielmehr eine abwartende Stellung ein und wird die Entwicklung der kommenden Wochen aufmerkſam beobachten. Auf längere Zeit im voraus läßt ſich natürlich nichts vorher ſagen und wenn die Situation für Deutſchland eine empfindliche finanzpolitiſche Verſchlechterung erfahren ſollte, dann wird die Reichsbank ebenfalls gezwungen ſein, ſich über eventuelle Gegenmaßnahmen klar zu wer⸗ den. Vorerſt iſt aber die Poſition der Reichsbank ſo ſtark, daß für ſie keinerlei Veranlaſſung vorliegt, ſich der Diskonterhöhungswelle an⸗ guſchließen. Es wird auch nicht befürchtet, daß größere Beträge aus⸗ ländiſcher Gelder aus Deutſchland abfließen, weil die von uns zu zahlenden Zinsſätze ſchon bisher ſo lagen, daß der Verbleib dieſer Gelder auch durch die engliſche Diskonterhöhung kaum beeinflußt wird. Es ſtellt ſich jetzt heraus, daß die reſervierte Einſtellung der Reichsbank gegenüber den vielfach geäußerten Diskontermäßigungs⸗ wünſchen während der Sommermonate durchaus richtig war, denn auf dieſe Weiſe iſt der im Frühjahr geſchwächte Deviſen⸗ und Goloͤbeſtand ſo geſtärkt worden, daß die Reichsbank jetzt der Stituation zu trotzen vermag. Jedenfalls will die Reichsbank ſo lange als irgend möglich Belaſtungen von der Wirtſchaft abhalten. Es iſt zu hoffen, daß ihr dies gelingt und auch die kommenden Monate die Beibehaltung des bisherigen Diskontſatzes von 77 v. H.(ſeit 25. April d. J. in Wirk⸗ ſamkeit) geſtatten. „ Anhaltiſcher Kalivertrag unterzeichnet. Am Freitag iſt der bekannte Vertrag zwiſchen dem Anhaltiſchen Fiskus und ſeinem Halifonzern, der Anhaltiſchen Salzwerken Gmbh. Leopolshall einer⸗ ſeits und der Preußiſchen Bergwerks⸗ und Hütten⸗AG. andererſeits, unterzeichnet worden. Mit der Unterzeichnung gehen die geſamten Kalfguoten des Anhaltiſchen Kalikonzerns auf die Preußag über. * Berliner Maſchinenban⸗A.⸗G. vorm. L. Schwartzkopff. Das am 30. Juni abgelaufene Geſchäftsjahr wird vorausſichtlich mit einem geringen Reingewinn(i. V. 1,04 Mill.) abſchließen. Die Ausſchüttung einer Dividende auf die Stammaktien dürfte wieder nicht in Betracht kommen. Die Geſellſchaft iſt zurzeit gut beſchäftigt, doch laſſen die Preiſe und Bedingungen zu wünſchen übrig. * Stvewer⸗Werke.⸗G. vorm. Gebr. Stvewer in Stettin.— Ge⸗ nehmigung der Kapitalerhöhung. Die.⸗V. genehmigte den Abſchluß (8 v..) und beſchloß das Abtienkapita um 470 000% auf 2 Mill. 4 zu erhöhen. Die neuen Aktien ſollen vom 1. Oktober 1929 dividendenberechtigt ſein, die Ausgabe erfolgt zum Nennbetrag. Die Kapitalerhöhung ſtellt eine Erneuerung des Beſchluſ⸗ ſes der H. V. vom 14. Juli 1926 dar, da ſeinerzeit das Aktien⸗ kapital innerhalb der beſtimmten Friſt nicht erhöht worden war. Das Die Tendenz am Kaſſamarkt war bet ruhigem Geſchäft nicht ein⸗ heitlich. Frankfurter Allg. Vers., Vaterländiſche und Rhenania et⸗ was erholt. Im weiteren Verlaufe blieb das Geſchäft un⸗ dert klein und die Kursgeſtaltung war uneinheitlich. Ge⸗ Schluß ergaben ſich meiſt leichte Kursrückgänge, ſodaß die Notierungen überwiegend—2 v. H. unter Anfang lagen. 0 Bank, Diskonto, Bergmann, Feldmühle und Lah⸗ O. feſter.— eviſen gegen Reichsmark un⸗ 8 Dol terte.1960. London infolge der Geldver⸗ ng feſt.8545 nach Holland ſchwächer 4013 nach 4014,50 unverändert 392 feſt 1929 nach 1928,75 alles New⸗ Ufance. Tnapf Par Mannheimer Viehmarkt 50 kg Lebendgewicht— Geſamtzufuhr 8285 Stück Preisnotierungen vom 80. Sepiember 1929 222 St. Kälber.. 732 St. Schweine „Mk. 4751). Mk. 35 35—40„ 30—84 1 8 18—24 St. 8184 Mk. 418 St. g „Mk. 61—62 Schafe 54 „ h oe ). 5 * 4246 Freſſer 1 —), Mk. Marktverlauf: Mit Großvieh ruhig, Ueberſtand; mit Kälbern mittelmäßig, langſam geräumt; mit Schweinen mittelmäßig, geräumt; 19 Ziegen 12—24. Mannheimer Produktenbörſe vom 30. Sept.(Eigenbericht) Die Tendenz des heutigen Produktenmarktes war unverändert ruhig. Auslandweizen wurde angeboten(alles in„) mit 2792,50, inl. mit 25,50; inl. Roggen inl. Hafer 1919,50, ausl. 2021; inl. Braugerſte 22,50—24; N Mais auf Bezugs Mais Soyaſchrot 020,75; n 40—55; alles waggonfrei .25; Weizenbrotmehl 30—3ʃ Weizenfuttermehl 12—12,50; N bleie 11; Raps 40; Leinſaat 45; ( Franukfur f 1 24, 5 Trockenſchnitzel 14—14, Mannheim. Weizenmehl ſüdd. 50 Roggenmehl 60—70proz. zenkleie feine 11,25— 11,50; Roggen⸗ alles waggonfrei Mannheim. ter Produktenbörſe vom 30. Sept. 29.(Eig. Dr.) „35; Roggen 19,10—19,25; Sommergerſte für Brau⸗ Hafer, neuer 18,7519; Mais 19,50; Weizenmehl Spez 37,2538; Roggenmehl 27,2529; Weizenkleie 10,90—11;: Roggenkleie 1111,10; Erbſen 35—48; Linſen 45—85; Heu ſüdd. 11; igen⸗ und Roggenſtroh drahtgepreßt 6; Weizen⸗ und Roggenſtroh delt 5,75—6; Treber getrocknet 17,2518 Alles für die Kilogramm. Tendenz: behauptet. * Nürnberger Hopfenbericht vom 30. Sept. 300 Ballen Bahn⸗ zufuhr, 100 Ballen Landzufuhr, 150 Ballen Umſatz, Stimmung ruhig. Preiſe: Gebirgshopfen prima 4555, mittel 30—40, gering 25— 30; Aiſchgründer mittel 30—40; Hallertauer Siegelgut prima 75—85, mi 70, gering 40—50; Württemberger prima 80—90, mittel 6070; badiſcher Hopfen prima 50—60; pfälziſcher Hopfen prima 50 bis 60, mittel 40—50 S fen prima 45 J 8 geh 100 Steiermärker Hopf le Eee laufende Geſchäftsjahr Der Umſatz iſt bis zum 1. Juni d. Vorjahr geſtiegen. * Wiederaufleben der Hapag⸗ Opposition.— Zuſammenarbeit in der Freigabefrage beabſichtigt. Die 13 Berliner Privatbankfirmen, die * J. vertretenen Kapital von rund 26 Mill./ ſition bildeten, die ſich gegen eine weitere Kooperation zu verſtändigen. Es handelt ſich dabei vor allem um die Freigabefrage bei der Hapag, wo man eventuell ein⸗ greifen will. In welcher Richtung das geſchehen ſoll, ſteht naturgemäß noch nicht feſt, da alle dieſe Fragen noch nicht ſpruchreif ſind. Jeden⸗ falls iſt die Oppoſitionsgruppe entſchloſſen, bei der Wahrung der In⸗ tereſſen der freien Aktionäre in Zukunft eng zuſammenzuarbeiten. * Julius Sichel u. Co. i.., Mainz. In der.⸗V. bemängelte der ſchon von frühern Hauptverſammlungen her bekannte Opponent Regierungsrat Loof den knappen Bericht der Verwaltung über das Geſchäftsjahr April 1928 bis März 1929. Er wies darauf hin, daß die Liquidation keine weſentlichen Fortſchritte gemacht habe, und verbreitete ſich über die Höhe der Liqutdattonskoſten. Demgegenüber wurde von der Verſammlung ausgeführt, daß es in der gegenwär⸗ Geſellſchaft angemeſſen zu verwerten. Von Aktionärſeite ſei fach der Wunſch zum Ausdruck gebracht worden, die Liquidation nicht zu überſtürzen und keine Werte zu verſchleudern. Schließlich wurde der bekannte Jahresbeſchluß gegen 2000 von insgeſamt 300 000 vertretenen Stimmen genehmigt und dem Liquidator und dem Auf⸗ ſichtsrat Entlaſtung erteilt. Regierungsrat Loof gab Widerſpruch zur notariellen Niederſchrift. * Hauptverſammlung der Deutſchen Luft⸗Hauſa A. in Berlin. Die o. HV. genehmigte den Abſchluß und beſchloß, den rechnungs⸗ mäßigen Ueberſchuß von 9 495/ der geſetzlichen Reſerve zuzuführen. Aus dem Auſſichtsrat ſcheiden aus Bankdirektor Karl Harter⸗ Berlin, Landesarbeitsamts⸗Präſident Kälin ⸗ Stuttgart, Bürger⸗ meiſter Dr. Friedrich Kubitz ⸗Leipzig, Reichsminiſter a. D. Hons von Raumer⸗ Berlin, Oberregierungsrat Schoch⸗ Karlsruhe, Geh. Oberregterungsrat Rudolf Schulze ⸗Berlin, Dr. Karl Fried⸗ rich von Siemens ⸗Berlin, Miniſterialdirektor Dr. Stau⸗ dinger⸗Berlin und Freiherr F. W. von Williſen Berlin. Neu in den AR. gewählt wurden: Regierungsrat Cefka⸗ München, Reichstagsabgeordneter Crämer⸗Berlin, Reichstagsabgeordneter Erſing⸗Karksruhe, Ra. Dr. Hoas⸗ Baden, Beigeordneter Haas Köln, Miniſtertalrat Keil Ludwigsburg, Miniſter a. D. Koch⸗ Elberfeld, Miniſterialdirektor Merkel ⸗ Berlin, Ober⸗ regierungsratl Schühly Karlsruhe. Die Vorſtandsmitglieder Milch und Wronfky machten noch Ausführungen über das Berichts⸗ jahr ſelbſt und über die weitere Geſtaltung im laufenden Geſchäfts⸗ jahre. Auf techniſchem Gebiete werde die Luft⸗Hanſa weiter aus⸗ gebaut werden. Man hoffe, daß durch die finanzielle Unterſtützung und die Hilfsmaßnahmen des Reiches es der Luft⸗Hanſa gelingen werde, die Pläne, die ſie für einen Weltverkehr hege, bald aus⸗ führen zu können. 8 Aus den Nundfunk⸗Programmen Dienstag, 1. Oktober Deutſche Sender b lin(Welle 418), Königswuſterhauſen(Welle 16381 30 Uhr: Großſtadt⸗Muſik. es lau(Welle 253) 20.30 Uhr: zwei Akten. Frankfurt Unterhaltun 20.45 Uhr: Cafés Belbe Mannheim: Hamburg(W. 372) 20 Uhr: 4 Königsberg(Welle 276) 20 Uhr: e 22.30 Uhr: Un 0 und Tanzmuſik. Langen 5 9 7 g(2 473) 13.05 Uhr: Mittagskonzert; 17.35 Uhrs 85 Veſperkonzert; Uhr; Die Sold Komödie in 5 Akten. Leipzig elle 20 Uhr: Aus des K naben Wunderhorn 21 Uhr? ührung vor Schallplatten; anſchl. Tanzmuſik. 5 München 593) Kaiſerslautern(Welle 2700 12.30 Uhr: kten; 16.30 Uhr: Konzert; 20.20 Uhr: Fahrt nde; 21.20 Uhr: Unterhalt.⸗Konz. yr: Schollplatten; 16.15 Uhr: Von Frankfurk: Konzert; 20 Uhr: Sinfoniekonzert; 20.45 Uhr:, Ge⸗ ſang des Herbſtes; 21.45 Uhr: Muſik von Johann Strauß; 22.15 Uhr: Aus dem Café Belbe Mannheim: Unterhaltungskonzert. Ausländiſche Sender Bern(Welle 403) 20 Uhr: Chorkonzert; 21.20 Uhr: Unterhaltungs⸗ konzert des Kurſaalorcheſters l 65 g 8 B u da pe ſt(Welle 550,5) 20.15 Uhr: Konzert; anſchl. Zig.⸗Muſik. Davenktry(Welle 479,2) 20 Uhr: Roland, Drama; 21.15 Uhr; Vadeville⸗(Varieté⸗) Progamm; 22.15 Uhr: Konzert leicht. Muſtk Der Toreador, Buffo⸗Oper in Schallplatten; 16.15 Uhr Sinfoniekonzertz Uhr: Aus dem 390) 13.30 Uhr: et; 20 Uhr: Von Stuttgart: uttgart: Herbſtgeſang; 15 Unterhaltungskonzert. 5 5 5 Wiener Sinfoniekonzert; anſchl. Tanz lolinsonzertesz . Vi Von Stuttgart(Welle 360) 28—317 habe ſich bisher zufriedenſtellend angelaſſen. um etwa 20 v. H. gegenüber dem Daventry(Welle 1553) 20.30 Uhr: Promenadenkonzert; 22.80 Uhr: Tanzmuſik. 5 Mailand(Welle 500,8) 20,35 Uhr: Operettenabend. Paris(Welle 1725) 20.35 Uhr: Der Jongleur von Notre Dame. 8 g(Welle 487) 20.40 Uhr: Konzert; 22.20 Uhr: Tanzmuſik. om(Welle 441,11) 21 Uhr: Aide, Oper in vier Akten.. zien(Welle 517) 20.30 Uhr: Konzert der Wiener Philharmoniker 22 Uhr: Volkstümlicher Abend. 5 t rich(Welle 459) 20 Uhr: Konzert des Hausorcheſters; 20.30 Uhr: Diktator, Hörſpiel in drei Szenen;.20 Uhr: Bekannte Operettenlieder. 5 8 Radi 5 Der 82 -Speziahaus Gebr. Retterg Marktplatz 6 2, 6— felephon 25547 5 Haben Sie jetzt noch ſchlechten Empfang, ſo liegt dies nicht etwa an atmoſphäriſchen Störungen, ſondern Ihre Anlage iſt nicht in Ordnung. Laſſen Sie jetzt mit beginnender Herbſt⸗ ſaiſon Ihr Gerät und Ihre Anlage von uns nachſehen. Wir bedienen Sie prompt, billig und fachmänniſch. i er? Wetter⸗Nachrichten 1 der Vadiſchen Landeswelterwarte Karlsruh in der Generalverſammlung der Hapag am 23. März d. J. mit einem die Kerntruppe der Oppo⸗ eine Dividendenreduktion von 8 auf 7 v. H. ausſprach, ſind heute erneut zuſammengetreten, um ſich über Königsſtuhl tigen wirtſchaftlich ſchwierigen Zeit ſehr ſchwer falle, die Aktiva der mehr⸗ Wind 15 8 pera⸗ ße erde ber m 90 15¹ SW leicht 563— SW öſtark 120 767, 11 22 ſtill 213 ö O leicht 780 5 lach 275 ſchw. 5 SW. leicht N fend Richt. Stärke mm heiter halbbed. halbbed. halbbed. bedeckt bebeckt bedeckt bedeckt Wertheim Karlsruhe Bad.⸗Bad. Villingen Feldbg. Hof Badenweil.— St. Blaſien 780 Bad Dürrh.]—. Das kontinenta bas 58 Südrußland abgezogen und hat dur on über dem Feſtlande liegenden Rücken hohen Druckes mit dem Azorenhoch Verbindung erhalten. Damit haben die Wir ganz Deutſchland nach Süd⸗Weſt gedreht und wärmere L aus den Subtropen herangeführt; die heutigen Nachttemper turen lagen daher nicht ſehr tief(0 bis 10 Grad in der Ebene Gleichzeitig iſt aber auch in Verbindung mit einem über britiſchen Inſeln erſchienenen Tiefdruckausläufer hohe B wölkung aufgetreten. Zu einem Wetterumſchlag wird en 5 doch vorläufig nicht kommen. f Vorausſichtliche Witterung für Dienstag, 1. Oktober 1929; Fortdauer des trockenen und warmen Herbſtwetters.— Nur vorübergehend wolkig. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Septem Ahein Pegel J 21 24. 25 28 27. 80 ſoecar⸗ Pegel 21 124 25. 26 Fafel 2800.25 0 18 0 200.10.03 2282.20 n 55 0 00050 .17 .28 5 .000, Schuſterinſe! 0,00 Kehl Maxau Mannheim Caub Röln Chefrebakteur: Kurt Fiſcher 5 Verantwortlich für Politik: H. u. Meißner— Feuilleton: Dr. S. 4 e Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelber— Sport und Vermiſch Willy Müller— Handelstell: Kurt Ehmer— Gericht und alles 15 Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen! Jakob Fau de ſümtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei B. Neue Mannbeimer Reitund G. m. b. 5. Mannbeim E 6, 2 N —— 5 Belieferung nur duren Handler. meiſter, Reiterin Freifrau A. von 8. Seite. Nr. 453 A heimer Zeitung[Abend r Montag, den 30. September 1929 Cpring, Die Vorkämpfe am Samstag Am Samstag nachmittag fanden auf dem Waldſportplatz die erſten Vorkämpfe ſtatt: Jagdſpringen Klaſſe L, Amazonenfagdͤſpringen und Einſpänner⸗Fahren. Das Amazonenfagoͤſpringen wurde ausſchließ⸗ lich von den bekannten Turnierreiterinnen Freifrau A. von Oppen⸗ heim und Fräulein H. Vierling beſtritten. Beim Jagdoͤſpringen für Herren war die Beteiligung etwas beſſer. Es hatten ſich nur wenige Zuſchauer eingefunden. Die Ergebniſſe: Amazonen⸗Jagöſpringen: Freiherr E. von Oppenheims Hoch⸗ Oppenheim, Zeit 1 Minute 3 Se⸗ kunden, 5 Fehler. Desgl. Elan, gibt auf. Desgl. Bosco, 1, 4. 5. Desgl. Alraune 1, 6, 0.— Fräulein H. Vierlings Ja, Reiterin Be⸗ 8 0 5 1, 15, 4. Major Fellgiebels Zierde, Reiterin Frl. Vierling, . 9. Jagbſpringen für Herren: Freiherr C. von Oppenheims Elan, Reiter Beſitzer, 1 Minute, 23 Sekunden, 5 Fehler. Desgl. Alraune, 1, 2, 0. Hauptmann Hamanus Beowulf, Reiter Beſitzer, 1, 13, 8. Chef, Beſ. 18.(reit.) Battr. 5. Art.⸗Reg., Reiter Oberleutnant Schaeffer, 1, 12, 25. Desgl. Uhu, geritten von einem Kanoniergefreiten, gibt auf. Major Fellgiebels Zierde, Reiter Würzweiler, 1, 1, 3. Frau Dr. Benſingers Ankerkönig, Reiter H. Benſinger, 1, 18, 5. H. Dachs Maus, Reiter Stallm. Braun, 1, 25, 9. G. Würzweilers Uncas, Rei⸗ ter Beſitzer, gibt auf. Jagbdſpringen für Damen: Freiherr E. von Oppenheims Hoch⸗ meiſter, Reiterin Freifrau von Oppenheim, 58 Sekunden, 5 Fehler. Desgl. Boscb, gibt auf. Desgl. Alraune, gibt auf. Hauptmann Ha⸗ manns Beowulf, Reiterin Frl. Vierling, gibt auf. Hauptmann Hart⸗ manns Balmung, Reiterin Frl. Vierling, 60, 10. Desgl. Defkhed, 64, 5. Major Fellgiebels Zierde, desgl. 58, B. Eignungsprüfung für Geſpanne: Famulus, Beſitzer Fahrausbil⸗ Hungs⸗Kommando Hannover, Fahrer Major Woerler. Sonntagmorgen auf dem Turfplatz Das Wetter ſchien eigens für den Turnierſonntag beſtellt zu ſein. Ein herrlicher Herbſttag mit milder Wärme. Auf dem Turf⸗ Platz heiterſte Sonntagsſtimmung..— Die Kämpfe wurden ſort⸗ geſetzt, in der Hauptſache mit den gleichen Pferden und den gleichen Pferden und ben gleichen Reitern wie am Vortage. Das Jagdſprin⸗ gen der Damen wird immer mehr zu einem Zweikampf zwiſchen der Baronin von Oppenheim und Fräulein Hilde Vierling: jene die elegante Reiterin im Damenſattel, dieſe die jugendliche Draufgän⸗ gerin im Herrenſattel. Die Ergebuiſſe vom Sonutag⸗Vormittag: 1 Jagdſpringen(Klaſſe M, Ausgleich) Herren: von Oppenheims Regenbogen, Reiter Beſitzer, 1 Minute, 12 Sekunden, 10 Fehler. Desgl. Hein, gibt auf. Desgl. Alraune, 1, 14, 5. Hauptmann Ha⸗ manns Beowulf, Reiter Beſitzer, geſtürzt vor dem letzten Hindernis, 1, 52, 17. Desgl. Trichter, 1, 14, 5. Oberleutnant Schaeffers Elſa, Reiter Beſitzer, 1, 23, 9. Chef, desgl., 1, 18, 16. Maſor Fellgtebels Bierde, Reiter Würzweiler, 1, 20, 10. Würzweilers Walküre, Reiter Beſitzer, 1, 53, 18. Jagdſpringen(Klaſſe M, Ausgleich) Damen: von Oppenheims Hochmeiſter, Reiterin Freifrau von Oppenheim, 1 Minnte, 8 Sekun⸗ den, 13 Fehler. Desgl. Zigeuner, 1, 10, 0. Desgl. Hein, für ungültig erklärt.— Trichter, Reiterin Frl. Hilde Vierling, gibt auf. Elſa, Nesgl. 1, 14, 0. Balmung, desgl., 1, 19, 8. Defkhed, desgl., 1, 18, 15. HZlerde, desgl., gibt auf. Amazonen⸗Jagdſpringen[Klaſſe.) von Oppeuheims Zigeuner, Reiterin Freifrau von Oppenheim, 1 Minute, 5 Sekunden, 0 Fehler. Elſa, Reiterin Frl. H. Vierling, 59 Sek., 5 Fehler. Balmung, desgl., 1, 4, 15. Trichter, Ja und Zierde mit der gleichen Reiterin geben auf. Die Pferde riſſen jeweils das Gatterhinbdernis um. Eignungsprüfung für Geſpanne, Tandem: Gaugraf und Detlef, Beſitzer Fahrausbildungs⸗Kommando Hannover, Fahrer Maſor Wyerler, Anſchließend war die Vorprüfung für die Eignungsprüfung der Retktpferde. Maſſenbetrieb am Nachmittag Am Sonntag nachmittag pilgerten Völkerſcharen nach Oftersheim: Tauſende. Auf dem Reitplatz waren ſchätzungsweiſe 4000 Meuſchen. Die Zahl der Zaungäſte dürfte mit 1000 auch nicht zu nieder geſchätzt sein.— Die Reiter ſtellten ſich in der Lindenallee in Schwetzingen auf und zogen durch Schwetzingen und Oftersheim zum Reitplatz. Außer den Turnierreitern nahmen ſämtliche Reitervereine des Rei⸗ terringes Badiſche Pfalz, und zwar Eppelheim, Hockenheim, Kirch⸗ Heim, Oftersheim, Plankſtabt, Sandhauſen und Walldorf am Zuge teil Nach dem Aufmarſch auf dem Reitplatz wurde das Turnier fort⸗ geſetzt. Jagöſpringen(Klaſſe M) Damen: Bosco, Reiterin Freifrau von Oppenheim, 1 Minute, 27 Sekunden, 3 Fehler. Zigeuner. desgl., 1, 6, 0. Hein, desgl., 1, 12, 15. Elſa, Reiterin Fräulein H. Vierling, 116, 5. Balmung, desgl., 1, 14, 8. Zierde, desgl. 1, 18,0. Ja, Dres und Trichter mit der gleichen Reiterin, aufgegeben, Jagsſpringen(Klaſſe M) Herren: Regenbogen, Reiter Frhr. von Oppenheim, 1, 10, 23 Fehler. Desgl. Alraune, 1, 12, 0. Hauptmann Forts Dragoner, Reiter Hauptmann Hamann, 1, 18, 5. Trichter, desgl, 1, 12, 0. cilſa, desgl., 1, 10, 10. Chef, Reiter Oberleutnant Schaeffer, 1, 28, 20. Zierde, Reiter MWürzweiler, 1, 8, 5. Walküre, desgl., 1, 28, 12. Nach dem Jagdſyringen ritt Herr Imhoff ſeinen Erl⸗ könig hohe Schule.— Major Woerle führte einen prächtigen Zwei⸗ ſpänner vor.— Es folgte die Eignungsprüfung für Reitpferde, die folgendes Ergebnis hatte: 1. Abteilung: 1. Maſor a. D. Jobſt' Abbas; 2. H. Benders Aſſuh: 3. Pr. Raupachs Sigurd.— 2. Abteilung: 1. Frau Dr. Benſingers Ankerkönig; 2. H. Benders Aſſuh; 3. Dr. Raupachs Sigurd. Jagöſpringen für Mitglieder und Reitlehrer von Reitervereinen: Beowulf, Reiter Benſinger, geſtürzt und ausgeſchieden. Hauptmann Forſts Drebes, Reiter Hauptmann Hamann, 28 Sekunden, 9 Fehler. Maus, Reiter Stallmeiſter Braun, 28, 0. Zierde, Frl. A. Vierling, gestürzt, 58, 0. Zierde, mit Würzweiler im Sattel, 28, 0. Ankerkünig, H. Benſinger, 1 Minute, 39 Sekunden, 4. Uncas, Würzweiler, zus⸗ geſchieden. Gerlinde, Frau Dr. Hergt, 42, 20. Sigurd, Dr. Raupach, N, 3. Hektor, H. Noether, 28, 5. Eignungsprüfung für Reitpferde: Es beteiligten der Reitervereine des Reiterringes Badiſche Pfalz. der Geſamteindruck. 16 Reiter wurden ausgezeichnet. Das Paarſpringen geittgte folgende Ergebniſſe: Hauptmann Hartmann— Hilde Pierliug 40 Sekunden, 10 Fehler. Würzweller— Hauptmann Ha⸗ mann 49, 20. Hartmann— Vierling 48, 10. Homann— Oßberleut⸗ mant Schaeffer, 82, 0. Hamann— Schaeffer geben auf. Schorgel Tauber 41, 10.— Daß Paar Hartmann— Bierking ſprang am ele⸗ ganteſten und hinterließ den beſten Eindruck. In der Eignungsprüfung für Geſraune führte daun Major Wperler einen Pierſpänner vor, der im Galopp und im Trab gleich hervorragend war, Ein Trabren nen für die ländlichen ſich 27 Pferde Bewertet wurde — Reitervereine, das in mehreren Abteilung vor ſich ging letne Mehr humoriſtiſche Angelegenheit), beſchloß das überreiche Programm der beiden Tage.. i Die Sieger erhielten Ehrenpreiſe. wurde erwartungsgemäß von der Baroni wonnen, die in der Geſamtwertung Fräulein Das Amazoneufagdſpringen von Oppenheim ge⸗ Hilde Vier ling Neit⸗ und Fahrturnier in den, der noch beine Stellung zum Ball hat. knapp überragte.— Von den Turnierreitern ſtehen Baron v. Oppen⸗ heim, Hauptmann Hamann, der Mannheimer Bankier Würzwetler, Oberleutnant Schaeffer und Stallmeiſter Braun an erſter Stelle.— Die Sieger der Eignungsprüfungen erhielten als Auszeichnung Schleifen. * Der Abtransport der großen Menſchenmaſſen auf der einen ſchma⸗ len Zufahrtsſtraße machte einige Schwierigkeiten. Aber das Durch⸗ einander von Automobilen, Motorrädern, Omnibuſſen, Kutſchen, Fuhrwerken und verſtaubten Fußgängern löſte ſich nach einer halben Stunde ohne Unfall auf. Jockey — T. V. 46 Mannheim— T..C. Jubwigshafen:2 T. V. 46 Mannheim Not⸗Weiß Elberfeld:3 Der Turnverein Mannheim iſt nach den ſchwachen Stürmer⸗ leiſtungen im Kampf gegen den S. C. 80 Frankfurt energiſch ouf Beſſerung ſeiner Angriffsleiſtungen bedacht. So trat eine kom⸗ binierte 1. und 1b Mannſchaft am Sonntag vormittag der erſten Mannſchaft von Rot⸗Weiß Elberfeld gegenüber. Hier bewährte ſich der Sturm, der demnach auch ferner wohl in der Aufſtellung Morgen⸗ roth, Lutz, Salmony, Sleenvoigt, Kraft ſpielen dürfte, ſehr gut. Man ſah neben guter Kombination auch gutes Verſtändnis und Schuß⸗ freudigkeit, ſodaß man, obwohl die Gäſte bei der Pauſe noch:2 führ⸗ ten, doch:3 geſchlagen wurden. Elberfeld hatte eine überaus ſaire und ſympathiſche Mannſchaft, die allerdings techniſch den Mann⸗ heimern nicht ganz gewachſen war.— Nicht ſo gut bewährte ſich die Umſtellung im Trefſen gegen den T. F.., wo wieder alte Mängel im Sturm zutage traten, ſodaß man gern wieder auf die Aufſtellung vom Vormittag zurückgreiſen wird. Damen:0. Ib:2. II.:2. Jugend 110. 1 TV. 46 Heidelberg— Griesheim Elektron 413 Die Heidelberger haben in ͤhren letzten beiden Spielen bereits eine Formverbeſſerung erkennen laſſen; dem Sieg in Stuttgart folgt jetzt der:8 Erfolg gegen Griesheim. Die Mannſchaft zeigte in Abwehr und Spielaufbau der Läuferreihe recht Gutes, auch die Verteidigung wußte zu gefallen. Schwach blieb aber der Sturm, deſſen Erfolge mehr auf Fehler des Gegners als auf eigenes Kön⸗ nen zurückzuführen ſind. Da muß der Rechtsaußen wohl erſetzt wer⸗ Der jugendliche Mittel⸗ ſtürmer beſitzt noch keine Ueberſicht, ſollte auch den Ball mehr Vor⸗ hand ſpielen. Die Halbſtürmer gefielen hier noch am beſten.— Griesheim war an Stockſicherheit etwas überlegen und hatte durch beſſeres Stürmerſpiel eine leichte Feldüberlegenheit zu verzeichnen, vor dem Tor war aber die Kunſt zu Ende, ſonſt hätte es mindeſtens zu einem Unentſchieden reichen müſſen. Die unhadingt ſalre Elf halte ihre Hauptſtütze in dem rechten Verteidiger, der ſich ſpäterhin auch als Mittelläuſer gut bewährte. Mit der Spielleltung der beiden Unparteiiſchen konnte man ſich zufrieden geben. Daß flotte Spie bringt den Gäſten ſchon bald den Führungs⸗ treffer; bei einem Deckungsfehler können die Gäſte leicht zu ihrem erſten Erfolg kommen, zumal auch niemand im beeren Tor ſteht. Bereits wenige Minuten ſpäter glückt aber auch ſchon der Ausgleich; nach guter Kombination kann der Mittelſtürmer einſchleßen, 131. Wieder können die Gäſte einen Deckungsfehler zum zweiten Erfolg ausnützen. Erſt eine gute Einzelleiſtung des Halbrechten läßt die Platzherren wieder gleichziehen. Gegen Schluß kommt Heidelberg gut auf und auch kurz vor der Pauſe ſeinerſeits zum Führungs⸗ treffer; ein ſchwerer Fehler des Griesheimer Torwarts erleichtert den Heidelbergern dieſen Erfolg. Dafür hat aber auch Griesheim Glück, als Berbner einen leichten Ball wegen vorangegangenem Kick nicht pariert und ſo den Gäſten zum Ausgleich verhilft. Griesheim bleibt im Feld leicht überlegen; erſt gegen Schluß kann ſich Heidel⸗ berg wieder freimachen und durch ſeinen Halbrechten zum Sieges⸗ treffer kommen. B. Acht⸗Stundenfahrt auf dem Nürburgring Großer Erfolg der ADAc⸗Tourenwagen⸗Prüfung Die vom Allgemeinen Deutſchen Automobilelub zum erſten Male veranſtaltete Langſtreckenprüfung für ſerienmäßige Tourenwagen auf dem Nürburgring hatte einen vollen Erfolg zu verzeichnen. Von 78 gemeldeten Wagen wurden insgeſamt 61 abgenommen, da die meiſten Wagen mit weniger als 1000 cem Zylinderinhalt auf die Teilnahme verzichteten. Es hatte ſich im Training herausgeſtellt, daß die 275 prozentige Steilſtrecke mit ihrer Länge von 300 Meter für dieſe Fahr⸗ zeuge nicht zu überwinden war. Als der Start gegeben wurde, fehlte nur eines der abgenommenen Fahrzeuge. Die Anteilnahme der Bevölkerung war diesmal nicht ſo ſtark wie bei den ausge⸗ ſprochenen Rennveranſtaltungen. Immerhin waren große Teile der Strecke recht ſtark beſetzt. Während die großen Wagen ohne Schwierig⸗ keiten die Steilſtrecke hinaufkamen, zogen es einige Fahrer der kleineren Kategorien vor, ihre Fahrzeuge zu Fuß hinaufzubegleiten. Die geforderten Durchſchnittsgeſchwindigkeiten zeigten ſich als durch⸗ aus nicht ſo leicht, denn von den 60 geſtarteten Fahrzeugen konnten insgeſamt 43 die geforderten Bedingungen erfüllen und ſo auf die große Adler⸗Medaille aus Gold Beſchlag legen. Acht weitere Teil⸗ nehmer, die bis zu 20 Strafpunkte erhielten, wurden mit der kleinen goldenen Medaille ausgezeichnet. Von den gemeldeten Fabrikmannſchaften blieben lediglich Me r⸗ cedes⸗Benz mit Rudolf Caracctola⸗Berlin und Otto Merz⸗Eß⸗ lingen auf dem Achtzylinder⸗Typ Nürburg ſowie Ch. Werner⸗Stutt⸗ gart auf 2,8 tr. Stuttgart, ſerner die Mannſchaften von Röhr mit Dr. Gehrmann, A. Nieß, Hoffmann, NS U. mit J. Müller, G. Klöble, Schrof, Steyr ſowie Hanomag ſtrafpunktfrei. Die Adlermannſchaft wurde durch Ausſcheiden eines Fahrers ge⸗ ſprengt und das Stöwer⸗Team bekam drei Strafpunkte. Die Ergebniſſe: Graße Goldene Medaille: Rudolf Caraceiola⸗Berlin, O. Merz⸗ Eßlingen, W. Sebaſtian⸗Mannheim, Werner⸗Stuttgart(Mercedes⸗ Benz); Gickeleiter⸗ Hamburg, Prinz von Leyen, O. Becker⸗Nordhauſen, O. Fahrenkopf⸗Stettin, H. Jurinek⸗Stettin, R. Ziehm⸗Stettin(Stö⸗ wer); Baldus⸗Friebrichsthal(Cadillac); O. Palm⸗Stuttgart(Nah); H. Langsdorf⸗Bremen(Buick); A. Petzold⸗Hannover, E. Magnus⸗ Berlin, A. v. d. Meulen(Ford); Könnecker⸗Hagen(Chrysler); C. Deilmann⸗Dortmund(Auſtro⸗Daimler); L. Röhrs⸗ Hannover, E. San⸗ der⸗Berlin(Adler); G. Kotte⸗Dresden(Simſon Supra); O. Rueff⸗ Cannſtatt, Mader⸗Feuerbach(Wanderer); W. Greeſe⸗Holland(Lan⸗ ziah; E. v. Guilleaume⸗München(Chevrolet); K. Volkhardt⸗Düſſeldorf (Graham Paige); L. Krämer⸗Köln(Citroen); Burkhardt⸗Lörrach (Effex); J. Müller⸗Düſſeldorf, G. Klöble⸗Neckarſulm, G. v. Schrof⸗ Weinsberg(RS.); P. v. Guilleaume⸗Berlin, Graf Schönfeld, L. v. Almaſſt(Steyr); F. Wolf⸗Völkingen(Chenark Walker); Frau T. Kotte⸗Dresden(Simſon Supra); A. Buthenuth⸗ Hannover, S. v. Reaffey⸗Hamburg, K. Heberle⸗Hannover(Hanomag), Tennisturnſer der Willa§'Eſie Im weiteren Verlauf des Internationalen Tennts⸗Turniers der Villa'Eſte in Cernobbio am Comer See ſchlus Dr. Buß ⸗ Mannheim im Herreneinzel den Inder Charianſva überlegen 612,:1. Der Engländer Hughes, der vorher Dr. Fuchs⸗Karlsruhe ausgeſchaltet hatte, verlor überraſchend gegen den Italkener Bonzi 376, 12,:6. Der Berliner Tomilin zog gegen den Oeſterreicher Artens:6, 46 den Kürzeren. tigte zunächſt den Schweizer Aeſchlimann:4,:7, 611 und dann den Italiener Bonzi:6,:6, 613 ab. Der junge Engländer Lee war itber den Franzoſen Duplaix 318,:4 erfolgreich. Im Doppel der Herren kam Dr. Buß⸗ Mannheim zu⸗ ſammen mit Bonzi zu einem weiteren Erfolg, die deutſch⸗talte⸗ niſche Kombination ſiegte über die Italiener ße'Oſteria⸗Pietra :4, 6183, Tomilin⸗Aeſchlamann ſcheiterten dagegen:8, 226 an den Engländern Hughes⸗Lee.— Im Gemiſchten Doppel kamen Frl. Valerio⸗Dr. Buß mit einem 610, 6 über Fr. Pad ra⸗ Pietrs eine Runde weiter. Turnſtättenweihe in Jeudenheim Der Turnverein„Badenia“ in ſeinem Eigenheim Nun beſitzen auch die Feudenhermer Turner ihre eigene Uebungs⸗ Anteil nahmen. Der Weiheakt war ven einer reichhaltigen VBor⸗ ſtätte. Ein ſeit Jahrzehnten erſtrebtes Ziel iſt, nachdem die ſich immer und immer wieder entgegenſtellenden Schwierigkeiten in zäher Energie beſeitigt wurden, erreicht. Stolzen Hauptes, voll innerer Befriedigung haben die Führer und Mitglieder des Turu vereins Badenſa in unſerem ſchmucken Vorort Feu⸗ denheim, am Samstag abend ihre Schritte nach der früheren Schleßhalle zur Einweihungsfeier gelenkt. Sie hat ſich ſehr zu ihrem Vorteil verändert, die alte Schießhalle, und iſt kaum mehr wieder zu erkennen. Daß ſie nach ſo vielen Jahren noch einmal eine ſolch gründliche innere und äußere Wandlung durchzumachen hätte, wird ihr wohl niemand vorausgeſagt haben. Schon auf ihrem vorletzten Platz, in der Nähe des Straßenbahndepots in der Colliniſtroße war ſie bei der Mannheimer Schützengeſellſchaft in Verwendung, um von dort nach Feudenheim transportiert zu werden, dem edben Schießſport weiter bis 1927 zu dienen. Als durch die Stadterweiterung die Schützengeſellſchaft noch ein⸗ mal wandern mußte und das große Gelände durch die verlängerte Ziethenſtraße getrennt wurde, war für die weitblickenden Männer des Turnvereins Badenio, der Augenblick gekommen, zuzugreifen. Nach kurzen Verhandlungen wurde der Turnverein Beſitzer des Teilgeländes von 2400 Quadratmeter, worauf die Schießhalle und die Kegelbahn ſtand. Noch aber war keine Turnhalle daraus ge⸗ würden. Herrichtung, Umgeſtaltung und Ausbau erforderten kaum erſchwingliche Summen. Schritt⸗ und ſtückweis ging die Arbeit voran. Die für unſere Vaterſtabt beſonders ſchwierige Wirtſchafts⸗ lage brachte manchmal Stockung. Steis aber wurde der Hebel wieder angeſetzt, getrieben von dem Gedanken und dem geſteckten Ziel, die Turnſtätte zu beſitzen, die notwendig war, um ungehemmt von äu⸗ ßeren Umſtänden, den vielſeitigen Uebungsbedürfniſſen des Deut⸗ ſchen Turnens, angepaßt den heutigen Zeitverhältniſſen, Nechnung tragen zu können. Das Werk iſt gelungen! Der Gemeinſchaftsgedanke und die Opferfreudigkeit der Mitglieder wie auch der Einwohnerſchaft des Vorortes hat es zuwege gebracht, daß nach den Plänen der Vereins⸗ mikglieder, Architekt Hans Weber und Oskar Gutfleiſch, in dieſem Frühlahr mit dem Umbau begonnen werden konnte. Die dringend⸗ ſten Arbeiten wurden vorweg genommen. In erſter Linie galt es, den Turnfaal zu geſtalten, die Garderobe unz Geräteräume her⸗ zu richten. Durch eine Trennwand wurde ferner auch ein Auſent⸗ baltsraum ßeſchafſen, ſodaß der Turnsaal in ſich abgeſchloſſen iſt. Genlgende Feuſteröffnungen laſſen Licht und Luft in Hülle und Fülle dem ſich in freuadlichem Innenverputz repräſentierenden Turnfaal, der bei gegebenen Auläſſen auch als Feſtſaal dient, zu⸗ fließen. Bald wirz ſich auch das äußere Anfehen den freundlichen Innenräumen angepaßt haben. Ss war denn die Turnhallenweihe am Samstag für Feudenheim ein turneriſcher Feiertag, an welchem nicht nur die Brudervereine aus dem Mannheimer Turngau, des Gauturnwarts, ſondern auch die befreundeten Vereine Feudenheims und die Ein⸗ wohnerſchaft den Sagal bis auf den letzten Platz füllend intereſſierten tragsfolge umrahmt. Die Bühne, vorläufig noch proylſoriſch, zeigt im Hintergrund die von Girlanden umrohmte Büſte des Turn vaters Jahn. In fleißiger Weiſe beſtritt die Kapelle Jäckel den muſtkali⸗ ſchen Teil, während in den geſanglichen die vier Feudenheimer Ge⸗ ſangvereine Germanſa, Deutſche Einheit, Teutonia und ferohſiun ſich teilten, nachdem ſie gemeinſam unter der Stabführung des Herrn Dirigenten Schmitt„Das iſt der Tag des Herrn“ prächtig und vor⸗ zliglich zum Vortrag brachten. Neben den Turnerinnen und Fechtern des Vereins, ſtellte ſich auch die erſte Riege des TV. 1846 Mannheim mit einem Kunſtturnen am Pferd und Barren zur Verfügung. Die Turnerin Brunner gedachte mit einem Prolog in ſinniger Weiſe der Turnhallenweihe, Die Ehren⸗ und Feſtgäſte begrüßend, nahm der verdienſtvolle Vorſitzende des TBV. Badenia, Leonhard Gutfleiſch, das Wort, um kurz die Entwſcklungsgeſchichte des Vereins ſtreiſend, deſſen Ziele vor Augen führend, vor allem allen denjenigen, die durch ihren ſeltenen Opferſinn und Idealismus mit dazu beigetragen haben, daß der Turnverein Bodenia nunmehr ſeine Uebungsſtätte der Beſtimmung übergeben kann, im Namen des Vorſtandes herz⸗ lichen Dank zu ſagen, nicht ohne der Jugend noch einmal die Schwie⸗ rigkeiten vor Augen zu halten, und ſie zu ermahnen, in die Fuß⸗ tapfen ihrer Väter zu treten, um in ſpäteren Jahren und für immer das geſchaffene Werk f den Verein zu erhalten. Namens des X. Kreiſes Baden der DT., des Turngaues Mannheim und ſeiner Vereine überbrachte Gaupreſſewart Groth für den durch den deut⸗ ſchen Turntag verhinderten Kreisvertreter Weiß und den erkrankten Gauvertreter Stalf unter anerkennenden Worten dem Turnverein Bademig die Glückwünſche und überreichte in Anerkennung der Ver⸗ dienſte um den Verein im Auftrage des Hauptausſchuſſes der Deut⸗ ſchen Turnerſchaft dem Vorſitzenden Leonherd Gutfleiſch, auf deſſen Schultern die Hauptlaſt ruhte, den Ehren brief der Deut⸗ ſchen Turnerſchaft. Dank und Anerkennung im Namen des Ver⸗ eins ſprach Vorſtandsmitgklied Büchner dem Geehrten in beſonderem Maße aus. Auch die Vorſitzenden der einzelnen Geſangvereine zollten dem Turnverein Anerkennung für des vollbrachte Werk. Noch einmal ergriff Leonhard Gutfleiſch das Wort, um Architest Weber zum Ehreumitglded des Vereins zu ernennen. Die turneriſche Arbeit am Sonntag wurde mit elnem Schau⸗ fechten eingeleitet, dem am Nachmitteg daß Schauturnen folgte. Im ßeſten Maße war glerbei Melegen beit gegeben, die slel⸗ ſeitigen Uebungs möglichkeiten der Turn vereine im allgemeinen und des Turnverein Badenis in beſonderem in Außenſchein zu mehrten. Der geräumige Saal war wiederum voll beſetzt. Von den Vereinen des Turngaues hatte ſich noch der Turnverein Seckenheim zur Ver⸗ fügung gestellt, der mit ſeinen Turnerinnen ſchön aufgebaute und lüfftge Keulenübungen zeigte und damit groſen Beifall erwtete. In der verſchiedenſten Weiſe zeigten die Schüler und Schülerinnen, die Jugendlichen, die Turner und Turnerinnen des FFeudenheimer Turnvereins Ausſchnitte aus ihrer Vereinsarbeit, damit obne Zweifel für den turneriſchen Gedanken in ihrem Stadtteil aufs Beſte werbend. 3 R. G. Der Franzoſe de Buzelet fſer⸗ Nonfag, den 30. September 1929 9. Seite. Nr —— TUI PAN UND Roman von Hermann Eris Busse 2 Lukas, dem Tränen in die Augen ſchoſſen, nahm ihm ſauft die köſtbare Bratſche ab und trug ſie in die Vitrine, kehrte zu Tulipan zurück, legte ſchwer den Arm über ihn und führte ihn zum Sofa. Wie ein Kind bettete er den Freund hin, deckte einen Teppich über ihn und ſagte beſtimmt, nun völlig wieder gefaßt:„Schlaf jetzt drei Stunden, dann iſt Tag, mein Geſell richtet dir das Bad und weckt dich, ſchlaf gut, Kamerad“, und verließ mit raſchen, wuchtigen Schritten den Raum. Tobias hörte ihn gleich darauf oben hin und her gehen und ſich zu Bett legen, dann fiel der ſeſte Schlaf der Erſchöp⸗ fung über ihn, ſchwarz und ſchwer. Einmal erwachte er kurz, kehrte ſich um und ſchlummerte mit wohligem Gefühl weiter, bis ihm der Diener klopfte. Wenn ſich Tobias auch Minute für Minute entſinnen konnte, was geſtern geſchehen war, blieb doch ein quälender Neſt ungeklärt, er kam nicht darauf, was ſich zugetragen haben könnte, womit ſein Gemüt unbewußt belaſtet war. Es hing mit Mechthild zuſammen. Sie entglitt in die Ferne und trug keinerlei beglückende Augenblicke für ihn in ſeiner Rückſchau. Sie war ihm geſtern rätſelhaft erſchienen Tobias riß unterwegs am Fuße der Bere butte vom Strauch und nahm ſie am S Er kam dem Rudel ſeiner Gärtner egen mit ver⸗ ſchloſſenem Geſicht, rückte kaum mit einem Gruß heraus und gab dem Geſellen Kunz, wie ſchon oft, Gelegenheit, bezeichnend an die Stirn zu tupfen und im Kreiſe der Mannen ſich über den Herrn luſtig zu machen. „Ich wette, den hat eine am Bändel“, grinſte er ihm heiter nach. „Einen Rauſch hat er“, ſagte ein grüner Burſche dagegen. „Dem fällts Leben leicht, der tut, wie& mag“, fiel ein zweiter neidiſch ein. 5 Und über Sepps Wort:„Dem iſt wind und weher, wie es euch jemals ſein kann“, lachten alle höhniſch hinweg. „Ja, gell, das reiche Töchterle nimmt ihn nicht, wär' auch ſchön dumm.“ „Haltets Maul, ihr Sidiane und ſchaffet, er zahlt euch, das langt, mehr fragt nicht!“ Dem Sepp ging der Gaul durch. Er ſchalt und fluchte, daß den andern der Tag grau wurde und trieb wie der Teufel hinter ihrer Arbeit her. le eine Hage⸗ in den Mund. XV. Am Mittag begann es langſam in großen ſchneien. Tulipan ſchlief. Am Abend fiel der tem Gewöll, als er unter die Haustüre trat. Lautlos deckte ſich das nackte Land zu und leuchtete matt in die ſtille Nacht. Plötzlich mußte Tobias an Brigitte Weißhand denken. Er uh ſie im Geiſt unter ihrer Türe ſtehen, in das Taumeln der Flocken ſtarren und auf die Unwegſamkeit ringsum. Die 2 N eee 2 Dee Federflocken zu Schnee in dich⸗ Nene Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ans gabe IE FRAUEN Sopyright by Horen-Derlag. Gmbti., Berlin- Grunewald Augen brannten tief von ungeweinten Tränen, der Mund fie⸗ berte von ungeküßten Küſſen. Die hatte er verlaſſen, ſchmäh⸗ lich verlaſſen, um der andern willen, und dennoch blieb ſie in ihm. Wenn ihm das Leben weh tat und er ſich ſelber nicht mehr verſtand, kam ſie. Ihr weißes, großes Geſicht ſchaute durch den Schneeſchleier her und ſchwebte näher; als Tobias ſich aber über die Stirne fuhr und dachte, ſie ſei es in Wirk⸗ lichkeit, die wie ein Spuk durch das Winterwetter lautlos komme, ſchwand das Antlitz. Am nächſten Morgen brachte der Poſtbote Tobias einen Brief von Brigitte, in dem nur ein Gedicht ſtand, das er ſtaunend und erſchütternd las: Es tritt kein Fuß eine Spur in den Schnee Auf dem Weg von dir und mir, Es klopft nur mein Herz in wirrem Weh Und wähnt, du klopfſt an der Tür. Hart klirrt in den Tannen der Winterwind Und ein Rab' krächzt überm Dach. Ich hol' deine Briefe vom alten Spind Und leſe ſie wieder nach. In bebender Hand kniſtert leis das Papier, Eine Blüte fällt heraus. 7 Du haſt ſie gebrochen, nun iſt ſie dürr, Und unſere Liebe ging aus. Es tritt kein Fuß eine Spur in den Schnee; Der Föhn küßt ihn von dem Grund, Ich weiß nur, daß ich wie er zergeh' An der Sehnſucht in jeder Stund'. Noch klirrt in den Tannen der Winterwind, Im Feuer flammt das Papier; Was wir einander geweſen ſind, Das ſchweig' zwiſchen dir und mir! Er ſprang hinab zum Haus der Brigitte. Sollte er ihre Liebe ſo ſchlecht entgelten, daß er ſie ganz verließ? Das Lied beraubte ihn der klaren Sinne und machte ihn launiſch. Warum ſtrich er um Mechthild Luger, wenn ihn Brigittens Liebesruf ewig kraf, warum warb er um das Mädchen, das er vergaß, ſobald die Reifere ihn rief? Voll der ſtürmenden Fragen ſtand er ſchließlich vor Bri⸗ gittens Haustür feſtgebannt, außer Atem und heiß. Es öffnete ihm niemand. Die kleinen Glockentöne eilten in dem verlaſſenen, verſchloſſenen Haus herum und fanden niemand, der ihrem Ruf Gehör gab. Dazu pochte Tulipans Als er lange genug gewartet hatte, auch ruhiger gewor⸗ den war, rann ein trauriges Lächeln über ſein ſchmales Kna⸗ bengeſicht. Er ſchüttelte den Kopf, ging um das ganze Haus herum, auf den ſorglich eingefaßten Wegen, die ſeine Gärtner gezogen, ſah nun auch, daß die Läden geſchloſſen waren und das Heim in ſtillem Frieden lag, als ſchlafe ſeine Bewohnerin noch, Als Tulipan nach ſeinem Rundgang wieder das Garten⸗ törlein an der Straße erreicht hatte, ging der Milchmann vor⸗ bei, der den Doktor kannte, und ſagte:„Wollen Sie zu dem Fräulein? Das iſt heute morgen in aller Frühe fortgereiſt, es gab an, nach Italien. Wird auch erſt im Frühjahr wieder⸗ kommen.“. Tobias bedankte ſich kurz für die Auskunft und ſchritt ſchwer und von den unebenen Erlebniſſen der vergangenen Stunden aus dem Gleichgewicht gebracht, ſchwankend wie ein Seemann über den flaumigen Schnee heim. Als er in die Stube trat, kam Balbine herein und ſagte, ſie wolle ihm Tee aus Neunerleikraut richten, ihm ſei nicht wohl, und er müſſe am Ofen bleiben, ſie könne dieſes fiebrige Weſen nicht mehr ſo hingehen laſſen. Er ſei gewiß unſerem Herr⸗ gott ſein Arzt, wenn er nicht merke, daß er krank zu werden beginne. Nichts eſſen, nichts tun und im Schlafe ſchreien und fuchteln wie ein geſtochener Schwabe, das ſei einmal nicht normal. Sie habe es ſchon lange kommen ſehen. Man träume nicht umſonſt alle Nacht von Rattmäuſen, das bedeute Un⸗ angenehmes, wenn nicht Unheil ins Haus. a Tobias wehrte ihr nicht ab, er ließ ſie den Tee bringen und lächelte über ihren Aberglauben. Die und der Sepp, die konnten froh ſein, nicht im Mittelalter geboren zu ſein, man würde ſie verbrannt haben. Obſchon ſie einem Tauben pre⸗ digten, wenn ſie vor ihm ihre Wiſſenſchaft auskramten, ſo ſuchten ſie ihn doch immer wieder mit dieſen geheimnisvollen, wilden Dingen einer furchtſamen und irrgläubigen Seele heim. Daß auch Mechthild und namentlich Angela Vogelweid nicht frei waren davon, wußte er ſchon, aber ihnen ſiel zum Aberglauben noch ein feines Gewebe an Geiſt und Anwe dungszauber zu, daß man ihnen gerne folgte in den bi Glanz der geheimen Macht, in der ſie ſich als etwas. deres fühlten, vielleicht als ein gewandtes, kunſtvolles Saiten⸗ ſpiel der Vorſehung. Mehr denn einmal wähnte Tulipan ent⸗ deckt zu haben, wie tief die kluge, ſpöttelnde Mechthild in den unheiligen Glauben verſtrickt war.. Zudem lebte man in einer Zeit, wo das Okkulte von Be⸗ rufenen und Unberuſenen ſchrankenlos beſprochen und geübt wurde und eine neue Sorte von Menſchen heranzog, die durch mißverſtandene Schlagworte, ſinnlich erregt, ſich überſinnlich geſteigert fühlten und ihre nüchternen Nachbarn in der not⸗ haften Zeit als Narren und Tagabſtehler ärgerten. Sie ſtell⸗ ten ſich in das Licht und meinten, ſie ſeien Sonne, von der alles hell würde. Sie fühlten ſich im Aether ſchwebend und traten den gewöhnlichen Sterblichen auf die Nerven. 1 Fortſetzung folgt) ArileSblictht Urserer Nell Eröffruig Pri ger Wir ir Aller) Abteil ger Arigebote Vor urererfer Billigkelf. Prfen Sie diese Af eO fe, Vergleichen Sie, Wir DI Slice ir der Afeil urigen Orme jede Kœufverpflictfune Vorzeicger Freude machenl ante! NMerel MSU Us Solider ur Velcursfoffer 1 Sropbern irruf, Pelzkracen U. Seidler Selfel, GUrfe ur Fropfgerrifur 3 Merifel „„ Mis rei Vollerbern Velour, gerz gelcitfer fheοrfeRUcRergerrer urig. rnit robber Bjerekrager) ruf r crwe GUrtel, eir'e Leis fur . Die NISTIIeI NMeuatel Le Us reirwollerer Stoffer, gerz Auf Serqe geldffert, rrit Descrders grober Pelzkreger, Fehfergerruur NMerfel SS EXfrawelfer Freueruneriel Sus reit. 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Man kann ſich bes Eindrucks nicht erwehren, daß er in erſter Linie eine Recht⸗ fertigung für die AR.⸗Tätigkeit iſt. Eine Kritik über die Vor⸗ ſbandsgeſchäfte wird abgelehnt, da bekanntlich gerichtliche Verfahren ſchweben. Die entſtandenen Ver luſte rühren im weſentlichen aus folgenden Quellen: aus der Beteiligung bei der Abſatzfinanzierungs⸗ geſellſchaft 15 Mill., aus Beteiligung bei der Südweſtdeutſchen Bank 5 Mill., aus Hypothekenüberbietungsgarantten der Kautionsabteilung 2, Mill., aus direkten Finanzkreditbürgſchaften 3,5 Mill., aus Ab⸗ ſchreibungen auf Aktivhypotheken 1,2 Mill., ſowie aus diverſen Kre⸗ ditgewährungen und Umbewertungen. Insgeſamt betragen die Ver⸗ I ſt e etwa 88,5 Mill.&, wobet zu berückſichtigen iſt, daß das einge⸗ zahlte Kapftal 2½ Mill. 4 verloren, ebenſo die offene Reſerve von 8,9 Mill.& gleichfalls als verloren angeſetzt wird. Als Kaufpreis der Allianz ſind vorläufig eingeſetzt 15 Mill. A, daß, wie ſchon gemeldet, ein Aktivſaldo von 6,5 Mill. ver⸗ bleibt. Sodann folgen einige Seiten Bericht, die über die angebliche Stellung des A. bet einigen Verſicherungsgeſellſchaften Kenntuts gibt.(Wir kommen noch ausführlich darauf zurück). Der Bericht iſt, ſo betont man, nicht eine reſtloſe Cöſung, ſondern ſo aufgeſtellt, wie es bis jetzt möglich war. Der AR. beantragt ſodann von ſich aus die Einſetzung einer Reviflonskommif ſion. Den Vorſitz im Auſſichtsrat führte auf Wunſch der Verwaltung und Aktionäre der Präſident des Hanſabundes, Dr. Fiſcher⸗Berlin. Ex erklärte, daß bisher ſolgende Pakete verkauft ſeien: das geſamte D 2 D 3 Die Mationaliſierung der Möbelmeſſen Frühjahr Leipzig Sommer Köln Herbſt Frankfurt a. M. Nach den Frankfurter Beſchlüſſen des Möbelfachverbandes, Orts⸗ gruppe Franſkurt., denen die ſüdweſtdeutſchen Gruppen des Deut⸗ ſchen Möbelfachverbandes, wie angekündigt, beigetreten ſind, ſollen ſofort Verhandlungen mit ben Fabrikantenverbänden aufgenommen werden, wonach ſich die künftigen Möbelmeſſen wie folgt verteilen ſollen: Frühjahr Leipzig— Sommer Köln,— Herbſt Fraukfurt a. M. Die Verhandlungen des Deutſchen Möbelfachverbandes zielen alſo darauf hin, die Frühjahrsmeſſe in Frankfurt ausfallen zu laſſen unter der Vorausſetzung, daß auch Köln ſich auf eine Möbelmeſſe be⸗ ſchränkt, die zeitlich in möglichſt großem Abſtand von der Frankfurter Veranſtaltung, etwa Mitte des Jahres, ſtattfindet. Die Verhandlun⸗ gen mit den maßgebenden Stellen in Köln ſowie mit dem dortigen Schutzverband der Möbel⸗ und Dekorationsgeſchäfte ſollen ſofort auf⸗ genommen werden. Der Schutzverband der Möbel⸗, Dekorations⸗ und Bettengeſchäfte von Rheinland und Weſtfalen e.., Köln, ſagt in einer Entſchließung:„Der weſtdeutſche Möbelhandel iſt der Anſicht, daß eine Möbelmeſſe im Jahr vollauf dem Bedürfnis entſpricht und genügt. Dieſe Möbelmeſſe ſoll zweckmäßig als reine Fachmeſſe außer⸗ 1 5 der allgemeinen Meſſen jeweils im Frühjahr veranſtaltet wer⸗ i 8p. Emag Clektrizitäts⸗Ach. Frankfurt a. M. Wie uns die Ver⸗ waltung auf Aufrage mitteilt, find die Gerüchte über Betriebsein⸗ ſchränkungen und Arbeiterentlaſſungen in größerem Umfange unzu⸗ treffend. Zwar habe man einigen wenigen Arbeitern gekündigt, das Unternehmen ſei jedoch nach wie vor voll beſchäftigt. * Reinhard Müller AG., Gutach[Amt Wolfach.— Mitteilung gemäß g 240 HGB. Dieſe mechaniſche Baumwollweberei wird ihrer auf den, 21. Oktober einberufenen o. GV. Mitteilun a gemäß 8240 HG B. machen und will den Vorſtand ermächtigen, im Be⸗ nehmen mit dem At, bie Immobilien der Geſellſchaft zu verwerten. Danach hat, wle zu erwarten ſtand, der Verluſtſaldo nunmehr die Hälfte des Ask. von 165 000„ berſchritten. Bereits die Vor⸗ Jahresbilanz per 90. 6. 28 zeigte einen Verluſt von 73 832. N Reviſton der 2 v. H. Bef einen noch Auf A gung de nur noch aus 19 600 000/ ſchreibunge ſellſcha dem Stre den.8 Straits tu ur ſangr men M? hen ngen den. beſchreitet Oſtafrika J Gebiete zu Vereinigte übergegang trieb genor Selte ungünſtiger apital von 1,8 Mill./ der Fra H. an die Allianz, deren mindeſtens 3 i erlini eingeze en aus Verwaltung [tanz“ von der Tagesordr daß die Vertr 2:„Neska“ am Main. ſchäftsj ahr Reingewinn von 6697 /, um dieſen Betrag ſich der Verluſtvortrag mit 18 608/ auf 11 trag aus dem Vorjahre :: Eine neue 'ij., Talang⸗P Mill. und kulturen hinzuzunehmen, ir Skommiſſion Mill. J geſche 7 Beſitz der dem genannten Käu nich 145 utrag von RA. Dr. wurde der Punkt r bishertgen der ge recht 5 feſtſtellen k ob nne, aus d on hinaus wurde on geſtellt, V. dauert noch an. Niederländiſches Dieſe Schiffahrts per 81. Dezember 1928 bei 5 und S öhne Gmb ſchließt das Ges n unter Berüc deutſch dang. und die und Sund f a⸗Synd Gulden Sunda⸗Syndikats, die t j. tritt an die Landbeſitz in S des Areal von 2 die Oſtaf Blauta verteilen. kaniſche Eif Thörl's Vereinigte Harburger Wilhelmsburg übernimmt zuſammengebrochene Oelwerke Teutonia Gmb für 1,5 Mill./ an die zum Jürgens⸗Kor b AG., Harburger en. men werden. Oelfabriken hat das Ver Haupt 22 38, Tagesordnung verträge mit abgeſetzt. gültig ſeien und daß die R chluß der 0 rat ein Vorwurf gemacht werden könne. Revpiſionskommiſſion * em Ant Schiffah 930 1 vermir * Rathenower Dampfmühlen Ach, Rathenow.— Voraus ſichtlich dividendenlos. gemeldet wird, Ende 1928 zu Sanierungsmaßnahmen entſchloſſen hatte, unter den 0 1 in Sumatra errichtet, deren autoriſtertes Kapital beträgt. Von den Gründern der beiden genannten übernommen. Eine N vorm. Unternehmen, die vertreten/ Rechtfertigungsverſuch des und der offenen Reſerven eingezahlt, äußert. Verwaltung aus neutr ſonen ſich zuſammenſetzen ſoll. Vorgeſchlagen ſind: Prof U vitz Feibel, Frankfurt a.., P Berlin, Kommerzienrat W̃ lin, Prof. Synd! Dr. Trumpler Max Kolp, Zürich. Um den letzteren Oppoſttion, da er als Vertreter der Schweizeriſchen Ere hrtskpntor ſchließt das abgelaufene Ge⸗ 00„ Aktienkapital mit einem Betont Aufſichtsrates , Verluſte herung zu 100 Frankfurter mit Mill./ Aktien zu Otto Eisner, Frankfurt, und der „Genehmi⸗ Al aber, der wurde Skomm übrigens 85 ſch 3 hen Bank zu gelten habe und unabhängig ſei. auf eine i worüber zur Zeit die Abſt neungliedr ung noch C ͤ ͤ ͤddbdbbßbTbbPPbPPbbTbbbbce AG., Frankfurt Nuhrort. Dycker⸗ Haft 2 68 717), Ab Verluſtvor⸗ ab. tſenbahnge⸗ zuſammen i ungsgeſellſch Mill. Gulden Beſellſchaften wur⸗ Tochtergeſellſchaft des Soengei leu gegründete Unternehmung und Oſt⸗Sumatra ab, der ei Bouwa(rund 4170 ha] darſtellt, auf dem ſich bereits ungefähr 6683 Bouws(470 ha] Kaffeebeſtände befin⸗ Es iſt geplant, dieſe Kulturen weiter auszubauen und Tee⸗ Durch die Intereſſenna ſezubahngeſel f en betrieb, bewußt den 2 Oelfabriken Oelwerk Teutonia. C hme in Oſtindien die Haß 1 D Harburg, iſt lt. zern gehöre Harburg ⸗ W. Die Extraktionsanlagen ſollen baldmöglichſt in Be⸗ Hübner Wie von maßgebender das Langka Cul⸗ inen um⸗ zuſam⸗ E her n auf zwei in Ach., die im Vorjahre Harburg⸗ FJ. e Thörl's helmsburg ehörende Nachf., ſich bekanntlich und ⸗ nachfrage, Deutſche Vank über Vörſe und Geldmarkt Septemberheft: Die Börſe auf ungünſtige Nachrichten t ſich offenbar in den Wirtſchaftskretſen ſtarke Regierung und politiſche Parteien nach der Einigung im Haag nicht die Aufgabe des Augenblicks erken⸗ nen möchten, 8 üglich die Vorausſetzung für die Wirtſchaft zu ſchaffen, die ſie zu den verlangten großen Leiſtungen überhaupt rſt bef Behandlung der Arbeitsloſenverſicherung 0 Das, was als 5 i hrheit das N görſe formt. Das Mißverhältnis von Kapitalangebot un eben nur behoben werden durch eine grund⸗ legende Aenderung unſerer Wirtſchaftspolitik, durch eine umfaſſende Reorganiſ on unſeres Steuerſyſtems ſowohl wie durch Verzicht des Reiches, der Länder und Kommunen auf jede irgend vermeidbare Ausgabe. Das Geld, das ſonſt für Effektenanlagen zur Verfügung ſtand, fließt aber auch nicht den Banken zu, wie aus dem ſpärlichen Kreditorenzuwachs hervorgeht. Das Geld iſt einfach nicht vorhanden, die Kapitalbildung iſt bei den Schichten, die für Effekteneinlagen in Betracht kommen, derzeit ganz ungenügend. Aus dieſer Minder⸗ bewertung der Aktien erwächſt dem Volksvermögen inſofern Schaden, als unterwertete Aktien in ausländiſche Hände übergehen; die weit fahr beſteht aber darin, daß die Börſe als Finanzierungs⸗ inſtrumen d ft ausſcheidet und ſomit die kapitalbeſchaffungs⸗ ſchwierigkeiten noch weiter vermehrt werden. Daß die bisherige Finanz⸗ und Steuerpolitik dazu führt, die Kapitalbildung in den Schichten zu verhindern, die die Käufer für Effekten ſtellen könnten, iſt verdeckt worden, ſolange langfriſtiges Auslandskapital ununter⸗ brochen einſtrömte. Da aller Vorausſicht nach die Periode der ſich häufenden An lageemiſſionen im Auslande nicht wiederkehren wird, zu reagieren. Es ma Beunruhigung bemer E * 1 5 0 2 E r Wir wird es zu einer wirtſchaftlichen Lebensnotwendigkeit, endlich eine Wirtſchaftspolitik zu betreiben, die wieder die Vorausſetzungen und hkeiten für Anlagen in Effekten ſchafft und auch wieder den E Mut en einflößen könnte, ohne die tfwärtsentwicklung gibt. ſtückgang der Großhandelsinderzifſſer. Die auf den Stichtag September berechnete Großhandelsinderziffer des Statiſtiſchen samts iſt mit 138,0 gegenüber der Vorwoche(138,3) um 0% v. H. egangen. Von den Hauptgruppen iſt die Inderziffer für Agrar⸗ F 132,7(193,2) oder um 0,4 v. H. geſunken. Die Inderziffer Rohſtoffe und Halbwaren iſt um 0,3 v. H. auf 131,4 urückgegangen. eichzeitig hat die Inderziffer für indu⸗ Fertigwaren auf 7,1) weiter nachgegeben. 2 tritt der Tſchechoflowakei zum Mitteleuropäiſchen Binnen⸗ Dem 2 häiſchen Binnenſchiffahrts⸗Ver⸗ der vor ze Deutſch⸗öſterreichiſch⸗ungariſch⸗ſchweizeri⸗ Binnenſchiffahrts⸗Verband hieß, und im Mai 1928 in Mittel⸗ äiſchen Binnenſchiffahrts⸗Verband umbenannt wurde, gehören ereits Deutſchland, Oeſterreich, Ungarn und die Schweiz an. würden auf einer dieſer Tage ſtattgefundenen Zufammen⸗ ähriſch⸗Oſtrau zwiſchen Vertretern des tſchechoſlowakiſchen ndes und des Mitteleuropäiſchen Binnenſchif⸗ Verhandl dahin abgeſchloſſen, daß auch der I Waſſerſtraßen⸗Verband dem Mitteleuropätiſchen iffahrts⸗Verband beitritt. Zur! dem fahrts⸗Verbe tſchechoſlor Binnenft Berliner mekallbörſe 8 In 80.9 gend J be. bez. Ariel J Geld 8—.—. 750 468.— Web fie—— 7 8. U.—.——.—.25 46, 5 8—— 47.50 46.50 Ma.—— 48.— 46,50 Juni—.——— 4 38.— 49.50 Juli—.——.— 48.50 47˙²⁵0 Auguſt———.— 48,25 47.25 Sept. 3 3*—.— Iltober 5—.—.— 25.— Nov.—.——.— 47.50 45.— Dez.—.——.— 47.50 45,73 Eleftrolytkupfer, prompt 170,75 Antimon Regulus 84 68 5 Aluminium 190.— Silber in Barren, per kg 69,75 71.50 „Drahtbarren 194.— Gold, Freiverkehr, 10 gr. 28,00— 28,20 Hüttenzinn, 98 v..— Platin, dto. 1 gr 2.10 Reinnſckel. 98.99 v. H. 350.— Preiſe(ohne Edelmetalle) für 190 Ku Londoner Metallbörſe Metalle in 2 pro[Zink prompt Un 1 Konjunktureinflüſſen, denen die Mühleninduſtrie im Silber Unze ſtand. 137/40) fein. Platin ünze g e Nene Schwierigkeiten für die Kunſtſeidenfabrik in Ueberlingen. verfloſſenen Jahre ausgeſetzt war, ebenfalls zu leiden gehabt. Es 7 0 bo, Pieke 94.751 64.75 Susckſilber Wie bekannt, hatte der Bezirksrat den Bau und die Waſſernützung ſoll infolgedeſſen nicht damit zu rechnen ſein, daß für das am 5 5 a 15 1s ginn Kaſſa 204.80 203.2 Antimon Re 1 5 1 7 2 4 5 f 4 5 2 8 7 re 91 Se zupfer Kaſſa 14,45 74,15] Zinn Kaſſa 94 00 genehmigt, jedoch in nichtöffentlicher Sitzung Vorbehalte gemacht, die, 30. Juni abgelaufene Geſchäftsjahr eine Dividende zur Ausſchüt⸗ 1 74.70 do. 8 Monate 208 8 207.2 Platin mie jetzt bekannt wird, die Geldgeber in Berlin zufolge einer Be⸗ tung gelangt. Die Geſellſchaft hatte im Vorfahr einen Verluſt von 4 do. Settlemen 20. 208, Wolſramerz ſurechung veranlaßten, in dieſem Jahre nicht mehr zu bauen. Es 182 574/ zu verzeichnen. 8 0 K elet 584.28] do. Banka 218,2. i el and handelt ſich u. a. um den Vorbehalt einer Konzeſſionsentziehung,* Der Weltzinnverbrauch. Der Weltverbrauch an Zinn belief do beſt 12 1910 15 75 5 25 23.83 N 5 falls ſich ſpäter Unzuträglichke ten ergäben.(Die Genehmigung war ſich in den erſten acht Monaten 1929 auf 110 568 Tonnen, alſp 10119 dy ſtrong sh 1 0 Blei promp 65 28,855. 5 ohnehin ſcharf umſtritten.) Bürgermeiſter Dr. Emerich von Ueber⸗ Tonnen mehr als im entſprechenden Zeitraum des Vorjahres. Die 5 5 g 5 17 5 9 lingen will die Verhandlungen nochmals aufnehmen. Produktion betrug 113 024 Tonnen gegen 103 879 Tonnen.(Weitere Handelsnachrichten ſiehe Seite F— 5 e xkr— ce e— eee a b 7 1 28, J 80. VVV 28[30 i 8. urs zettel der Neuen Mannheimer Zeitung e ee e e e Be 1 212.5—. Goldi„ 70.——. Beg. 81.„N. M 80,50 8 eich 9h 85 214, Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten, bei Stückenotierungen in Mark ſe Stück Been g 4. 82,50 64,80 Grizner M. Durl. 58.— 58.— 1 St.. 144,0 138 0 10 1 0 120 0 120 ö Penner Spin. 430.0 139.0 Rhein. Chamotte 62 82, Mannheimer Effektenbsrſe TCC e 5 f 5 32 80, Nürnberg een Hb.⸗ heinſtagl! 0 N Cement Heidelb. 125.5 125,5. 0 9 N J. P. Bemberg 247,0 Riebeck Montan 125,0. 1 280. 30. 20. J 80, Turf 180,0 179 0 Haid& Neu 2, A. 5 5 6817 eck Montan 159 6e Ba. St.-. i 78 3 gudwigah A nr. 213.085,00 Gk... Wat. 19,0 110,0 hade Karſtadt 435.0 4345 PanfwerkFüſſen.7874.. Elekt. 20 Riolder Zuger 98 1755 Gd 82.78 878 Pfälz. Preßhefe—.——.— 18%„ A. 128,0 128,0 K Ann. 11701160 Hilpert Armat. 172,5 0 Rückforth. Ferd. 108.3110, zu dad Kom. chd 82,75 82.78 Pfälz 1„ 1 Chamott. Annw. 2170160 Sich Kupf. u. M. 1370 Rütgerswerke.„80,35 79.15 aehafenStadt 89,50 89,75 Schwartz Storch. 168,0 168,0 Karlsr.Näh Haid 85.—35.— Chemiſche Albert 61. 61.— 5 55 Tiefb 907 5 del 9 55 1 5 Werger Worms 189,0 189,0 C. H. Knorr 163,5 168,5 Ch. Brockhues.74.— 74— S de Phil. 99.75 89 Sachſenwerk. 103,5 3 1d 88.— 88,.— Konſerven Braun 69.— 68.— Holzverkohl.⸗Id. 32˙7/— Salzdetfurth %„ old 7. 72,— Bad. Aſſekuranz—.——.— Mann Gummi 89, 89,— Daimler Benz Holzverkohl.⸗Jd. 32.75 N „„ r aral Fhrz. St. Allant langen 91,809 f ſen. erte Salzer 264,0 Mannb. Berſtch 100.0 108, 0 Pat Mg ens. 14,0 1b. Bt. Ei e 8 enlohewerte 98, E. 22243 Badiſche Bank 161.0 161.0 0 Dt. E N 2 Phil. Holzmann 98. heiß Pa zh. 283,0 Aid ppoth. B. 135,0 135.0.-G. f. Seilind. 59,— 80.— Portl Zem. Heid. 125,0 125,0 O. Golde u. S. Anſt Kamm. Kalſersl.— 1430 3 Eharlo Horchwerke. 38,50 5 Ah. Oppoth. Bk. 147.5 148,0 Brown, Boveri 186,5 136.5 Rh. Elektr..⸗G, 144.5 148,5 Dt. Linoleum Karſtadt Rud.. 174,5 172,5 Tricot. Beſigheim 69 50 80,50 1 ot Ilſe Bergbau 2150 Ih Ereditvank 126,0 121,0 Daimler⸗Benz 44.— 43.50 Rhelnmühlenw.—.——.— Dt. Verlag. 218. Klein, Sch. KBeck. 111.2 111,2 2 8 l 15 Jüder 0 6 f Süd- Sisconto 135,0 185,0 Deutſche Linol.. 305.0 295.0] Südd. Zucker. 158,0 157,5 Dresd. Schnellpr. 11275 Knorr, Hellbr. 168.5 48,0 n 5 Gen dewer Nähm. 8 Enzinger Union 84,80 84,50 Verein diſch Oel. 71,71, A 8 8 Konſerv. Braun 69.25 70.— 1 Chem. J79.73.— 76,50 Chem. Al 518 5 5 ebr. Junghans 55.25 Stolberger Zink 145,8 6. Bebr. Fahr...[ Wayß& Freytag 98.— 98.— Düſſel. Rat. Dürr 89.—54,— f S& Co. Lock. 49.— 49. Ver. deutſch. Belf. 71,.— 71. binn. 75.25 76.50„„ 0 SBB 1 5 3 5.05 Serben 218/0211 0] Zellſtoff Waldhf. 229.0 280,5] Dyckerh.& Wir 87,5088. rau 8 Vergt Jute. 15.0 usch. 162.2 168,0 gage 3 5 985 1 Aa 8 Lechwerke. Ver. Ultramarin. 156, 5 5 Aid Af 1. 220, 8* 2 1510 Frankfurter Börſe Eiikg aner Ludwig d, Tabs. 163 2170 9 Bend ac S. 00 106,0 Wen e Aide ere Ape N lektr. Sicht u. K 202 Ludwigsh. Walz. 5 Vogtl.Maſch. St. 75—76.— Def s 1825 5 ee. 110, hoerls O 5250 1 insliche werte Barmer Banſp. 128.9 126,9 Montan⸗Aktien Eleltr diesern 1 115 e e Volgt one 51 05 Diſch.⸗Atlant⸗T. 106.0.f. Knorr 1847[Tletz Leonhard 188,8 Festverzinsliche Wer Bahr, Hyp. u. Wb. 144.0 144.5 Emag Frankf. 62 80 Mainkraſtwerke.. 107,5 Volch. Sell. U. K. 60,— 60. Deucſche Erdöl 118, Golm. L. Jourd. 0 Transtadiov 14252 ee Reich san. 37,50 87,50 Com. u. Privatb. 189.9 1790 Sen Sew 188.0 Endnger⸗ Anion 84,— 8 Metallg. Frankf. 176,0 127,0 5 JOItſch. Gußſtahl. 5 Hehr. 5 57 5 5050 Varziner Papier 116,5 1 8 1008 18.50 Daun. Bank. 102 180,3 Leisen Verw. 141 p18. Eßlinger Masch 3710.— Nez Sehne 50 50. Wauß se Freytag gg 8 N pn er 0 e e Abldfungſch. II. 10,05 10,50 Deutſche Bank. 165.2 166.2 Sdhe eb. U. l. 21570 215.0 Eiiling. Sinn. 215.0 mig, Müchlb..— 125,5 W. Wolff 1000 5 n 0 Koffhnn. Hütte 46.50 48.50 Ver Chem Chart, 69. ohne———— 3Ilſe Bgb. St. A. 216, N Moenus St.⸗A. 25.— 28. 100, enn 95 80 R. Btſch. Nickelw. 163 D. Wertb.(Gold!—.— 85,28 NS c 1230 1220 Kall Aſchersleb. 281.0 280.0 Faber& Schleich 108.5 Motoren darmſt. 88,50 5 i e 0 0 Lahmener& Co. 177,2 5 N 61 55 D. Schatzanw. 28—.——.— 1375 z 01 KaliSalzdetfurth 885.0—— Fahr Gebr. Pirm. 10,251 Motoren Deutz 70.— 71. 8 80 n ilch. Eiſenhdl. 69,89 1 62.80 RNS 5 E 3 5 62 D. Ueberſee⸗Bank 99.75 100,0 5 35.0 J. G b 212.2 f Zellſtoff Aſchffbg. 150.0 150,0 Deulſche Linol, 293,0 Laurahütte 62,50 B. Schuhf. Br. KW 53— 5 % Sc e e deren. San 85„ Wonds 2 14677 118,20 Motor. Obere. 116,0 120,0[Ben, Memel 188,0 130.5 Dresd. Schnellpr. 110 Lindes Eis... 150,0 188,0 B. Stahlwerke 1145 bud wigah. 28—.— 89,50 Disconto-Geſ.„185.2185,„„ Jetter 51,.— 81,— Neckarſulmer Fg.——. Waldhof 280,0 229.00 Dürener Metal 150,0 149,0 Carl Lindſträm 00,0 Stahl v. d. Zyp. 175,0 J ecihm. Gd. 28 101,0 101,0 Dresdner Bank 162,5 161,5 Mannesm.⸗ R. 109.0 ee 5 5 Dürkoppwerke. 65, gingel Schuhfab. 40 Ber. Ultramarin. 1880 8%* 55.— 87.— Frankf. Bank 108.9 108,0 Mansfeld Art. Frankfurter Gas 110,0 110,0 Petersuntonßrf.— ce Ufa(Freiverk) 90.— 90,— Dynamit-Truſt 100,2 5 8 8 Vogtland Maſch. 0 80 5 N e eee 4 1 8 K. 00 5 7 50 17.505 5— 2 E. L 1 0 8 nd. 79 80 80. . JCCCCCCCCCCCC Elektr., Lieferung 171,0 Lüdenſcheid wet.6678, Boſgt e Haeffner 22022270 50% börkr. Mh. 28—.— Le Nitteld. Gd.⸗B..——.— Fhönix Bergbau—.— 105.2 Berliner Börſe Filtr Lich u ke.. Magirus.-G. 20.— 5 5% Preuß. Kali. 8 570 5 5 u 150,0 150.0 Rhein. Braunk.—— 2885 Enzinger⸗Union 84,— 84,78 Mannes 11075 Wanderer Werke 62 50 82750 2. Preuß Rogg. 9,25.25 Nurneg. Poren 150,0 1800 moe 2% pAnatecre!! 18,50 18,45 Harmſt. u. N. B. 270,5 271.0 Eſchw. Bergwerk 205,0 205,0 Mannesmann 19,5 Weſteregel Alkab. 23.528278 5 ldd eth.— Hesi Ceed. Ant. 8, Aheinſtagl.. Feſtverzinsliche Werte%%„„II 19.15 18,15. 60.— 59,85 EſſenerSteinkohl 142,0 140.5 ae Wicking Cement 1285 128,0 Pfälz. Hyp.⸗Bk. 134,0 184,0 Salzw. Heilbr. 218 0217.0 5 0 1 165 2 100,0 Markt⸗ u. Kühlh. 182,0 Wiesloch Tonw.—— 88% Arkr. M. abg. 65.— 65.— Tellus Bergbau 115.0 115.5 Goldanleihe... 101.0 Deutſche Bank. 950] Fahlb. Liſt& C9. 75,50 76,75 Maſch.Buckau⸗W 115,0 Wiſſener Metall 1010 102.0 2 68. Reichsbank. 9 ütte 8e—eeReichsant. 28 87.50 8/50 5 5„Ueberſee k. 100,0 100 0 G. 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