Bezugspreise: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus Bae Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtell 7 7 Bei evtl ernngde wiel hoftchen Le hall ſe forderung df Poſtſcheckkonto 17590 Kalte aupt⸗Geſchäftsſtelle EG, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R.9/1 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofftr⸗g, ae ee 10/0 u. Meerfeldſtraße 19 Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erscheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Regelmäßige Beilagen: Montag: Sport und Spiel * Mittag ⸗ Ausgabe aunheimer Henenal Anzeiger e wechſelnd; Aus der Welt der Technik 0 u. e Dtar weck 1 Aaunheimer Sranenzeilung Aus dem n Sreitag⸗ ee 2 a 1 3 3 Leben 1 eee Kraftfahrzeug und Verlkehr Nr. 456 5 140. Jahrgang Ade l nach Tarif, bei Voraus Zahlun je cap Kolonelzeile 51 Allgem. Anzeigen 0,40 9 M. 5 34.⸗M. Kolleltiv⸗ Anzeigen werden höherberachnet Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. 1 5 gaben wird keine Verantwortung i Fe Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtig en zu keinen Gale ganſprüchen für ausgefallene od. beſchrän e 25 oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Neues vom Film Mittwoch wechselnd: Aus Feld und Garten Ertegte Debatten im Reichstag Offener Konflikt zwiſchen den Regierungsparteien Heftiger Parteikampf um die Arbeitsloſenfrage —+ Berlin, 2. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Plenarſaal des Reichstags bot geſtern einen geradezu troſt⸗ loſen Anblick. Die Weiterberatung der Arbeitsloſen⸗ verſicherung ſpielte ſich vor leeren Bänken ab und be⸗ wegte ſich in der Bahn rein parteipolitiſcher Auseinander⸗ ſetzungen. Da die Regierungsfraktionen ſich zeitweiſe zurück⸗ zogen, um ſich mit ihren Vertretern in der permanent tagen⸗ den„Verſtändigungskommiſſion“ auszuſprechen, ſah man bis⸗ weilen in den einzelnen Segmenten nur ein paar Horchpoſten dem jeweiligen Redner lauſchen. Müde ſchleppte ſich die Debatte dahin. Nervös wartete man, ob nicht end⸗ lich eine Klärung der Situation zu erkennen ſei, Allein die Geduld wurde auf eine harte Probe geſtellt, da der Stand der Verhandlungen hinter den Kuliſſen fortwährend wechſelte. Der Kanzler hatte zunächſt am Vormittag den Partei⸗ führern den Vorſchlag unterbreitet, die Frage der Beitrags⸗ erhöhung zu vertagen und die übrigen Beſtimmungen der Sondervorlage in das Hauptgeſetz zu übernehmen. Er ſtellte aber gleichzeitig die Forderung, die Parteien ſollten ſich darauf feſtlegen, nach einer etwa zwei Monate dauernden Friſt die Beitragserhöhung zu bewilligen. Das bedeutete natürlich einen Druck auf die Volkspartei, deren Unterhändler nach Fühlungnahme mit ihrer Fraktion dieſes Anſinnen rundweg ablehnten. Die Dinge ſchienen ſich recht kritiſch zu geſtalten, ſo daß Bonſthergebend ſogar das Gerücht von einer Rücktrittsdrohung des Kanzlers in den Wandelgängen auftauchte, das dann aber hinterher keine Beſtätigung fand. Richtig iſt lediglich, daß Müller⸗ Franken auf die ſehr ernſten Folgen aufmerkſam gemacht hat, 88 ein Scheitern der Verhandlungen nach ſich ziehen würde. In einer neuen Konferenz gegen Mittag hatten ſich die WHemüter wieder einigermaßen beruhigt. Man erörterte nun die Möglichkeit, vorläufig einmal die Verabſchiedung des Hauptgeſetzes zu ſtchern, das ja im Kern nur die Abſtellung von allgemein anerkannten Schäden und Auswüchſen enthält. Die Ausſprache erweiterte ſich dann aber von dem ſpeziellen ng der Beitragserhöhung zu dem der allgemeinen Finanzreform, über die inzwiſchen nähere Einzelheiten in die Oeffentlichkeit gedrungen ſind, obwohl die Reform im Finanzminiſterium ſelbſt vorerſt nur in großen Umriſſen ausgearbeitet iſt. Des Kanzlers Bemühungen gingen dahin, die Beitragserhöhung für die Arbeitsloſenverſicherung gewiſſermaßen als Beſtand⸗ teil der kommenden Finanzreform einzugliedern und etwa in Form einer Entſchließung die Regierungsparteien ſchon jetzt auf eine Linie zu bringen. Die Regierung würde in dieſem Falle bereit ſein, die Einbringung eines neuen Geſetz⸗ entwurfes zur Sanierung der Reichsanſtalt in Verbindung mit der Vorlage über die allgemeine Finanzreform zuzu⸗ ſagen. Auf ſolcher Grundlage hoffte Müller⸗Franken eine wie Garantie für die Zuſammenarbeit der jetzigen Regie⸗ * Richtlinien für die Finanzreform 25 Der 5 8 Steuerabbau Im Reichsfinanzminiſterium ſind die Richtlinien für die 1 Reichsfinanzreform ausgearbeitet und den Frak⸗ tionsvertretern unterbreitet worden. Man plant zunächſt eine Senkung der Einkom- menſteuer und der Realſteuern, und zwar ſtufen⸗ weiſ Lauf von fünf Jahren. In der Einkommenſteuer ſoll als Ziel erreicht werden, daß auch im Höchſttarifſatz nicht mehr als ein Drittel des Einkommens gezahlt wird. Im übrigen iſt eine ſtufenweiſe Senkung der Tarife in Ausſicht genommen. Von der Vermögensſteuer ſollen Vermö⸗ zen bis zu 20 000 Mark frei bleiben. Bei den Realſteuern iſt eine Senkung um 10 v. H. geplant. kommenſteuer ſoll das Exiſtenzminimum herauf⸗ geſetzt werden. Ledige Perſonen ſollen bis zu einem Ein⸗ rateten Perſonen tritt eine weſentliche Erleichterung ein, und zwar in der Hauptſache durch Erhöhung der Familien und Kinderabſchläge. Ein verheirateter Mann mit zwei Kindern würde danach bis zu einem Einkommen von 39095 Mark steuerfrei ſein. Für die Senkung der Realſtſteuern ſoll den Ge⸗ den ein Erſatz gegeben werden. Geplant iſt die g 155 im gleichen Betrag zu zahlen hätte. Die Steuer geht unter dem Namen eines Verwaltungskoſtenbeitrags und ſoll 9180 Höhe geſetzt werden. Die Ka oll bei feſtverzin ichen Papiere ſte ſich automatiſch erhöht, wenn die Realſteuer ler ag S ſt Im Bereich der, Ein⸗ kommen von 1800 Mark ſteuerfrei ſein. Auch bei den verhei⸗ rung einer Kopfſteuer, die jeder Gemeindeeinwoh⸗ ch in ein feſtes Verhältnis zur Realſteuer geſetzt 1 115 des Prog rungsmehrheit auch in den kommenden Monaten zu ſchaffen und damit den gegenwärtigen labilen Zuſtand in einen ge⸗ feſtigteren überzuleiten. Im Laufe des Nachmittags änderte ſich das Bild wiederum inſofern, als jetzt i das Zentrum mit einem neuen Kompromißvorſchlag auf den Plan trat, der die Annahme der Hauptvorlage unter Einbeziehung des Sondergeſetzes, jedoch in der vom ſozial⸗ politiſchen Ausſchuß angenommenen Faſſung, empfahl, die be⸗ kanntlich von einer Beitragserhöhung abſteht. In dieſer Faſſung iſt das Geſetz im Ausſchuß vo nden Regie rungs⸗ parteien, allerdings mit Ausſchluß der Volkspartei gebilligt worden. Es wurde nun ver⸗ ſucht, von der Volkspartei die nachträgliche Zuſtimmung zu erlangen. Die Volkspartei, deren Fraktion während einer einſtündigen Unterbrechung der Plenarſitzung zuſammentrat, hat ſich, wie unſchwer vorauszuſehen war, auch gegenüber dieſem Zentrumsvorſchlag ablehnend verhalten. Sie hat viel⸗ mehr ihrerſeits auf ihre früheren im Ausſchuß bereits abge⸗ lehnten Anträge zurückgegriffen, die ohne Beitragser⸗ höhung Erſparniſſe in Höhe von etwa Millionen einbringen ſollen. Der Kampf der Regtierungsparteien untereinander wurde damit ins Plenum verlegt. Es kam in der neuen Sitzung zu einer heftigen Auseinanderſetzung zwiſchen Zentrum und Volkspartei. Der Abg. Eſſer griff die Volkspartei auf ſehr überhebliche Art an und zieh ſie geradezu der Illoyalität, Der Volkspar⸗ teiler Hueck erwiderte gleichfalls ſehr erregt und rechtſer⸗ Er deutete dabei an, daß tigte den Standpunkt ſeiner Partei. die Volkspartei keineswegs koalitions mäßig ge⸗ bunden ſei. In das Duell griff auch der frühere Reichsar⸗ beitsminiſter Braun ein, der Eſſer ſogar noch übertrumpfte und die Ausführungen Huecks als eine Scharf macher⸗ rede bezeichnete. Unter großer Unruhe des Hauſes wurde gegen acht Uhr zur Abſtimmung geſchritten. Sie zog ſich endlos in die Länge, da ja über hundert Paragraphen zu ent⸗ ſcheiden waren. In der Zwiſchenzeit wurde natürlich die Lage eifrig erörtert. Durch die ſcharfe Kontroverſe zwiſchen Volks⸗ partei und Zentrum im Plenum des Reichstages iſt der la⸗ tente Zwieſpalt, der ſich während der letzten Verhandlun⸗ gen zwiſchen den Regierungsparteien ſtändig verſchärfte zu einem offenen Konflikt geworden. Dennoch iſt es bezeichnend, daß auch jetzt niemand recht an eine Kriſe glaubt. Man neigt vielmehr allgemein zu der An⸗ ſicht, daß man den Bruch vermeiden und daß die Volkspartei! ihre Miniſter nicht aus der Regierung zurückziehen wird. Es iſt in ähnlichen überſpitzten Situationen ſogar vurgekommen, daß noch zwiſchen 2. und 3. Leſung der„rettende Ausweg“ gefunden wurde. Feſt ſteht jedenfalls die Tatſache, daß nach der geſtrigen Abſtimmung, die ein ziemlich verworre⸗ nes Ergebnis lieferte, da ſie zuweilen unter taktiſchen Geſichtspunkten vorgenommen wurde, durch den Kanzler neue e auf heute anberaumt worden ſind. 5 — an eine Erhöhung der Bierſteuer im Betrag von etwa 180 Millionen Mark. Tabak und Branntwein ſind in das Erhöhungsprogramm nicht einbezogen. Bei der Bier⸗ ſteuer ſollen die Länder an der Erhöhung beteiligt werden. Bayern würde ſich auf dieſe Weiſe etwa um 20 Millionen Mark beſſer ſtehen. Man hofft unter dieſen Umſtänden die Zuſtimmung der Länder zu gewinnen. Für die Abtragung der Rentenbankſchulden ſoll die Friſt erheblich verlängert wer⸗ den. Die Verzinſung der In duſtrieobligatio⸗ nen, die nach dem Dawesſchen Plan 300 Millionen Mark im Jahre erbringt, ſoll ſchrittweiſe beſeitigt werden. Es iſt vor⸗ geſehen, im Lauf von fünf e dieſe e Be⸗ .. 5 0 1 0 Fraktionsführer und die Fraktionen haben zu dieſem Reformprogramm noch keine Stellung genommen. Auf den erſten Blick iſt es inſofern ungenügend, als die Erſparnis an Reparationslaſten im Jahr ungefähr 700 Mil⸗ lionen Mark beträgt, während in das Reformprogramm des Finanzminiſteriums nur 480 Millionen Mark als Erſparnis eingeſetzt ſind. Es muß angeſtrebt werden, daß auch der Reſt noch zur Steuerſenkung verwandt wird. Im übrigen iſt das Finanzprogramm noch vollkommen unver⸗ bindlich. Es kann darüber erſt ernſtlich verhandelt werden, wenn im Haag unter die Annahme des Moungſchen Planes der Schlußſtrich gezogen worden iſt. Die feſte parlamenta⸗ riſche Grundlage für die Durchführung des Programms fehlt ufig noch vollſtändig. Es 1 ſehr zweifelhaft, ob die ſoz demokratiſche Reichstagsfr bereitfinden 2605 behandelt wurden.“ nem Teil daran mitzuwirken, daß Deutſchland aus den Ketten 1 ſich ur Unterſtützung 5 Zu Hindenburgs 82. Geburtstag Von Geſandten z. D. Herbert von Hindenburg Im vierten Jahre ſeiner Präſidentſchaft ſteht jetzt Hindenburg, deſſen 82. Geburtstag wir heute bewundernd feiern. Aus der Stille der Schorfheide, die ihm ſo wohl tut, hat er ſich zu ſeinen Kindern nach Neudeck begeben. Aber wenn er auch in dieſem von dem Tode ſeiner letzten Schweſter überſchatteten Herbſt den Ovationen aus dem Wege geht, bleibt er dennoch in ganz Deutſchland und überall in der Welt, wo von deutſchen Dingen die Rede iſt, gegenwärtig. Denn er iſt in dieſen vier Jahren zum Symbol des langſamen, aber ſtetigen Wiederaufſtiegs unſeres ſchwer geprüften Vaterlandes . 5 4 geworden. Wenn Deutſche im Auslande weilen, werden ſie oft über Hindenburg befragt. Ich ſelbſt machte vor einiger Zeit in dieſer Beziehung in Schottland eine intereſſante Er⸗ fahrung. Als Neffe des„Warlord“ wurde ich interviewt und am Schluß der Unterhaltung ſagte mir der Journaliſt, der den Krieg mitgemacht hatte:„Ich freue mich, mit einem Mann Ihres Namens geſprochen zu haben. Hindenburg war der einzige deutſche General, den wir nicht haßten. Denn er iſt gerecht und hat dafür geſorg, daß die e anſtändig Gewöhnlich wollen die Ausländer wiſſen, wie Hindem burgs Geſundheitszuſtand ſei und ob er den Frieden wolle. Wenn man ihnen erzählt, daß Hindenburg noch immer mit unfehlbarer Sicherheit Hirſche und Gemſen ſchieße und daß er wie alle vernünftigen Leute den Krieg als ein ſchlechtes Ge ſchäft für Sieger und Beſiegte erkannt habe, ſind ſie ſichtlich beruhigt. Denn das neue Deutſchland erſcheint ihnen wie eine Sphinx, ſie fürchten unſere Erfindungsgabe und unſeren Fleiß und es freut ſie daher, daß die Deutſchen einen ſo geſun⸗ den, klar denkenden alten Herrn zum Reichspräſidenten ge⸗ wählt haben, einen Mann, der ſich niemals auf. ein⸗ laſſen würde. Von dieſer Haltung iſt er, um zunächſt die 0 51157 zu erwähnen, auch in dem verfloſſenen Lebensjahr keinen Zoll abgewichen. Er betrachtet es als ſeine höchſte Aufgabe, zu ſei⸗ befreit werde, die ein tragiſche⸗ Geſchick geſchmiedet hat. Man pflegt in Hindenburg gewöhnlich einen Mann der Oſtmark z ſehen und es unterliegt wohl keinem Zweifel, daß er mit de vollen Kraft ſeines tiefen Gemüts an jenem Landesteil hängt, in deſſen Mitte ſich unſer Geſchlecht im 17. Jahrhundert an⸗ ſtedelte. Für Hindenburg perſönlich wird es immer das ſchönſte Ruhmesblatt bleiben, daß er ſein Oſtpreußen erfolg⸗ reich von den ruſſiſchen Heeren befreien durfte. Und dennoch wäre es einſeitig, den Reichspräſidenten nur als einen Mann dey Oſtmark zu bezeichnen. Die einzelnen Etappen militäriſchen Laufbahn, die keine ſogenannte Garde⸗Karrier geweſen iſt, haben ihn auch in andere Teile Deutſchlands, beſondere an den Rhein geführt. Er war 1896 in Koblenz Che des Stabes des VIII. Armeecorps und 1900 Kommanden de 28. Badiſchen Diviſion in Karlsruhe. So lernte er name die Rheingegend und ihre Bevölkerung gründlich kennen verſenkte ſich in die politiſchen und militäriſchen Auswir un gen der Rheinlandfrage, die ja ſeit dem Frieden von Ver ſailles 155 1 franzöſiſchen„ ſo verhänan 9 85 Seen 1 hat,. iſt er dere s als ju vorzüglich franzöſiſch ſprechender Generalſtabsoffizter Rhein und darüber hinaus nach Frankreich gereiſt, um ſich mi der Mentalität unſerer Nachbarn vertraut zu machen. S kann man wohl behaupten, daß Hindenburg im Weſten ehe ſogut Beſcheid weiß wie im Oſten. Man vergißt zuweilen, daß Hindenburg nicht n präſtdent, ſondern auch Ehef der Reichs wehr und l marine iſt. Weite Kreiſe ziehen es vor, 35 mit ſeinem T hat er in dieſem Jahr nur ſelten betätigen N 55 5 denn 8. will . 7 Dunkel. ſchönen Raum zu weilen, erhöht den Reiß des Be⸗ ſuchs ganz gewiß, und außerdem ermöglicht ein ſolcher Bau ee. Seite. Nr. 456 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 2. Oktober 1928 Ebef möglichſt oft ſehen und der Eindruck, den Hindenburgs wohlwollende, ausgeglichene Perſönlichkeit auf die Truppe und die Beſatzungen der Marine macht, iſt ſtets ſehr nachhaltig. Aber Heer und Marine müſſen, wie alle Staatsinſtitutionen, 1 5 85 8 große Manöver alten Stils zu Lande und zur See werden nicht mehr abgehalten und auch kleine Uebungen fan⸗ den in dieſem Jahre nur in beſchränktem Umfange ſtatt. Das iſt vielleicht ſchmerzlich, beſonders für einen alten Soldaten, aber auch Hindenburg ſieht ein, daß wir ein Arbeitsſtaat ge⸗ worden ſind, in dem militäriſches Gepräge keine Rolle mehr ſpielen darf. l Auf geſellſchaftlichem Gebtet gibt es für den Reichspräſi⸗ denten ſowieſo mehr Repräſentationspflichten, als ihm lieb und zuträglich iſt. Abgeſehen von den zahlloſen Zuſammen⸗ künften mit Deutſchen aller Stände gibt es da die Beſuche wichtiger Ausländer und des großen diplomatiſchen Korps. Manche Leute möchten gar die amerikaniſche Uebung des „Shake Hand“ mit dem Präſtdenten einführen, wie im Weißen Haus in Wafhington. Der Gedanke, daß jeder Bürger das Recht haben ſolle, ſeinem Präſtdenten die Hand zu ſchütteln, iſt zwar nicht unſympathiſch, aber man muß trotzdem hoffen, daß Hindenburg dieſe Tortur in ſeinem hohen Alter erſpart bleiben möge. Denn Repräſentation iſt für ihn Dienſt, den er bis zum letzten erfüllt. So hat er ſich in dieſem Jahr, trotz der Nachwehen der Frühjahrsgrippe, aller Verpflichtungen, die ihm der Beſuch des Königs Fuad auserlegte, gewiſſenhaft unter⸗ zogen. Er erſchien auch in der ägyptiſchen Geſandtſchaft, was eine Ausnahme bedeutete, da der Reichspräſident ſich im all⸗ gemeinen nicht perſönlich nach den exterritorialen Sitzen der fremden Vertretungen begibt. Das freundliche Haus, das in Neudeck, dem alten Fami⸗ Hengut, auf dem ſich das Erbbegräbnis der Hindenburgs be⸗ findet, errichtet wurde, geht ſeiner Vollendung entgegen. Hof⸗ fentlich wird er ſich dieſes Beſitzes noch bis ins höchſte Alter erfreuen, aber im Intereſſe aller Deutſchen iſt zu wünſchen, daß ſeine Ueberſiedlung noch lange nicht erfolge! Denn machen wir es uns einmal recht klar: einen Reichs⸗ präſidenten, der ſo treu wie Hindenburg den Gedanken einer ehrwürdigen Tradition mit dem eines von uns allen er⸗ hofften neuen Aufſtieges verbindet, werden wir nie wieder wählen können. Den gibt es nur einmal. * Hindenburg⸗Spende — Berlin, 2. Okt. Der Reichspräſtdent ſchüttet anläßlich ſeines Geburtstages wiederum die Hindenburgſpende in Höhe von 425 000 Mark an 2200 Kriegsbeſchädigte, Kriegshinter⸗ bliebens und Veteranen aus. Der Fall Sklarek vor dem Magiſtrat Por vollbeſetztem Hauſe begannen am Dienstag im Ber⸗ liner Stadtparlament die Beſprechungen zum Fall Stklarek, Namen des Magiſtrats ſprach Bürgermeiſter Scholtz, der u. a. erklärte: Bedauerlicherweiſe iſt die Kontrolle der Geſchäfte der Sklareks nicht genügend ſcharf geweſen, ſo daß Fäl⸗ chungen vorkommen konnten. Außerdem haben die Sklareks für die Stadt Berlin beſonders gefälſchte Bücher geführt. Eine Schuld von 7000 Mark war in 70000 Mark umgefälſcht worden. Der Magiſtrat beſchloß darauf, ſchleunigſt mit Hilfe der Polizei die Betrüger feſtzu⸗ nehmen und deren Vermögen ſicherzuſtellen. Beim Magiſtrat hat ſich inzwiſchen die Anſchauung ver⸗ dichtet, daß ſtädtiſche Beamte etwas strafrechtlich verfolgbares micht getan haben. Die Höhe der Sklarekſchen Verpflichtungen kann kein Menſch genau feſtſtellen. Die Paſſiven mögen rund 10% Millionen Reichsmark betragen, denen etwa g weil Millionen Aktiven aus dem Warenlager und den Außenſtänden gegenüberſtehen. Der Verbleib der fehlenden Milltonen iſt gang unklar. Vielleicht ſind ſie ins Ausland verſchoben. Jedenfalls werde der Magiſtrat alles tun um die völlige Klärung der Sache herbeizuführen. Dann begannen die Reden der Fraktionen. Die Abſtim⸗ N über die Anträge uſw. wurde auf Donnerstag ver Die Gläubigerverſammlung beſchloß einſttmmig, einen Konkurs der Gebr. Sklarel zu vormeiden. Die Stadt Berlin und die Gläubiger ſollen gemeinſam die zu beſtellende Hiqufbation abwickeln. Paris, 2. Okt. Das fünfte Küraſſter⸗ Regiment, das bisher in Trier ſtand, hat geſtern in Pontoiſe Garniſon Bezogen. Die engliſch⸗ruſſiſche London, 2. Okt.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die außenpolitiſchen Unternehmungen der Labour⸗Regierung ſind von beträchtlichem Glück begleitet. Nach tauſend Zwi⸗ ſchenfällen und Rückſchlägen iſt nun auch in den Verhandlun⸗ gen mit Rußland ein vollkommener Erfolg erzielt worden. Zwiſchen dem Außenminiſter Henderſon und dem ruſſi⸗ ſchen Unterhändler Dowgalewſki iſt ein Uebereinkom⸗ men über die Wiederaufnahme der diplomati⸗ ſchen Beziehungen zwiſchen England und Rußland zu⸗ ſtandegekommen. Ein offizieller Vertrag, der allerdings erſt nach der Zuſtimmung des engliſchen Parlaments und der ruſſiſchen Regierung in Kraft tritt, wird heute oder morgen unterzeichnet werden. Obwohl die kouſervative Preſſe mit der Art der Ver⸗ handlungsführung durch Henderſon keineswegs einverſtauden iſt und der„Daily Telegraph“ ſogar von einer„ſcha m⸗ loſen Kapitulation“ ſpricht, kann die Regierung mit einer Unterhausmehrheit beſtimmt rechnen. Das Regie⸗ rungsblatt„Daily Herald“ erklärt heute ganz offen, an der Zuſtimmung des Parlaments zu den geſtrigen Ab⸗ machungen könne kein Zweifel ſein. In der Tat dürfte die Mehrheit der Liberalen in dieſer Frage mit der Regierung ſtimmen, ſo daß das Abkommen geſichert erſcheint. Der Aus⸗ tauſch von Botſchaftern zwiſchen London und Moskau wird noch vermutlich in dieſem Jahre erfolgen. Die Polarfahrt des Graf Jeppelin“ Wie Kapitän Lehmann, der das Luftſchiff auf der für den kommenden April geplanten Norbpolfahrt führen wird, gab er einem Vertreter der„D. A..“ Erklärungen über dieſe Expedition. Die Polarfahrt habe keinen Bezug auf Verkehrs⸗ pläne der Zeppelin ⸗Geſellſchaft, verfolge vielmehr rein wäiſſenſchaftliche Aufgaben. Ein regelmäßiger Luftſchiff⸗ betrieb in der Arktis erſcheine ſchon wegen des bis auf die Monate April und Mai immerwährenden Nebels ausge⸗ ſchloſſen. Auf die Frage, ob eine Landung auf dem Eiſe vorgeſehen ſei, erwiderte Lehmann, das Luftſchiff werde über Tromſöb und Leningrad nach Murman fahren, wo von den Ruſſen ein Ankermaſt errichtet werde. Von Murman aus werde es in mehrtägiger ununterbrochener Fahrt längs der grönländiſch⸗fkanadiſchen Polſeite Fairbank in Alaska an⸗ ſteuern. Von dort aus werde der mehrtägige Vorſtoß in das unbekannte Polgebiet unternommen und nach abermaliger kurzer Erholungspauſe über das Behrings⸗Meer und die ſtbiriſche Seite des Pols die Rückfahrt angetreten. Bodenſeeflüge des„Do X“ Das Flugſchiff„Do. X“ ſetzte am Dienstag nachmittag ſeine neuerdings wieder aufgenommenen Flüge im Bodenſeegebiet fort. Den noch hier anweſenden Mitgliedern der Aero⸗Arktis⸗ Geſellſchaft, die zu Verhandlungen über die Zeppelin⸗Nord⸗ polfahrt hier weilen, wurde Gelegenheit geboten, Linen Flug von Altenrhein nach Meersburg mitzumachen. In Meersburg, wo eine Zwiſchenlandung erfolgte, wurde auch Generaldirek⸗ tor Dr. Dorpmüller(Reichsbahn⸗Geſellſchaft) mit Herren ſeiner Begleitung an Bord genommen, um ſich an einem an⸗ ſchließenden Fluge zu beteiligen. In der vorigen Woche waren neben anderen hervorragen⸗ den Gäſten auch der türkiſche Generalſtabschef und der be⸗ kannte ſpaniſche Fliegermajſor Ramon Franco in den bei⸗ den Werften der Dornierwerke in Friedrichshafen und Alten⸗ rhein, um„Do. X“ während des Fluges kennen zu lernen. Franco ſteuerte dabei ſelbſt die Maſchine und ſprach ſich über das Flugſchiff, beſonders über ſeine leichte Steuerbarkeit, ſehr lobend aus. 5 Verhaftung eines Doppelmörders — Kunnersreuth, 2. Okt. Hier wurde durch die Gen⸗ darmerie der Doppelmörder Jakob Weilacher von Albersweiler, Bezirksamt Bergzabern in der Pfalz, der am 31. Mat 1928 auf der Weißtannenhöhe einen Doppelmord verübte, verhaftet und ins Amtsgerichtsgefängnis Waldſaßen eingeliefert. Wiederannäherung Ueber das Abkommen ſelbſt pird noch folgendes dekaun Es wurde eine Tagesordnung für die nach der Wiederauf⸗ nahme der Beziehungen einzuleitenden ſachlichen Verhand⸗ lungen verabredet. Dieſe Verhandlungen beziehen ſich namentlich auf folgende Punkte: 1. Die Definition der Stel⸗ lungnahme beider Regierungen zu dem Vertragseutwurf von 1924, der bekanntlich eine engliſche Anleihe an Rußland unter Garantie der Regierung einſchloß, 2. ein Handelsvertrag, 3. Forderungen und Gegenforderungen der beiden Staaten ſowohl bezüglich der Staats⸗ und Privatſchulden, als nament⸗ lich auch in Bezug auf das konfiszierte engliſche Eigentum in Rußland, 4. Fiſchereirechte, 5. die Interpretation und Auslegung früher abgeſchloſſener Verträge und Konventionen. Gleichzeitig wurde bereits geſtern ein Abkommen hinſicht⸗ lich der ſogenaunten Propagandafrage erzielt. Hier iſt alſo der einzige Punkt, in dem Rußland bereits vor der Wiederaufnahme der Beziehungen bindende Zuſicherun⸗ gen gegeben hat. Selbſtverſtändlich gibt man ſich hier keinen Illuſionen hin, daß Sowjetrußland niemals ganz auf die kommuniſtiſche Propaganda in England und namenlich in den überſeeiſchen Teilen des britiſchen Reiches verzichten wird. Die Garantie bezüglich der Propaganda iſt lediglich eine Handhabe für die engliſche Regierung, jederzeit gegen die Kommuniſten vorzugehen, auch dann, wenn dieſe diplo⸗ matiſche Vorrechte in Anſpruch nehmen. Letzte Meldungen Heidelberg genehmigt den Gasvertrag mit Mannheim * Heidelberg, 2. Okt. Der Bürgerausſchuß geneh⸗ migte geſtern in nichtöffentlicher Sitzung den Gas liefe ⸗ rungsvertrag zwiſchen Mannheim und Hei⸗ delberg, durch den Heidelberg der Notwendigkeit ent⸗ hoben wird, ſein Gaswerk zu vergrößern. Es will eine be⸗ ſtimmte Menge Gas als Zuſchuß von Mannheim beziehen, weil ſeine eigene Produktion beſonders vom 1. Januar ab für die Spitzenforderungen unter Umſtänden nicht mehr aus⸗ reicht, weil es zu dieſem Termin in dem alten Städtiſchen Gaswerk nur noch eine ſehr geringe Produktionsmöglichkeit hat und daher infolge ſehr teueren Arbeitens ſtillgelegt wer⸗ den muß. 8 Das Gaswerk Mannheim dagegen kann erheblich meh Gas produzieren als bisher abgenommen wird. Für den Bau einer Verbindungsleitung wurden 160 000% bewilligt. Großfeuer bei Landau * Landau, 2. Okt.(WTB.) Im benachbarten Fiſchbach entſtand vergangene Nacht ein Großfeuer, dem die Kärche, vier Wohnhäuſer, Stallungen, Scheu⸗ nen und andere Gebäude erfaßt wurden. Die Ent⸗ ſtehungsurſache iſt unbekannt. Das Anweſen des Landwirts Albis Schmitzer brannte mit Stallungen, Scheune und Schreinerwerkſtätte, jenes des Landwirts Karl Sarter mit Wohnhaus, Stallgebäuden und Scheune bis auf die Grund⸗ mauern nieder. a 2 Die Wehren der Umgebung aus Göttlingen, Klingenmün⸗ ſter, Leinsweiler, wie die Anſtaltswehr der Heil⸗ und Pflege⸗ anſtalt waren neben der Ortswehr mit Löſcharbeiten bis in die frühen Morgenſtunden beſchäftigt. Es gelang nach harter Arbeit, das Feuer auf ſeinen Herd einzudämmen. Die Kirche und drei Wohnhäuſer, auf die das Feuer ſchon übergegriffen hatte, konnten gerettet werden. Der Schaden iſt recht 1 krächtlich, da die Scheunen mit Fruchtyorräten angefn waren. Menſchen und Vieh kam nicht zu Schaden. Die Ge⸗ ſchädigten ſind ſchlecht verſichert. 8 Eiſenbahnunfall 5 — Nürnberg, 2. Okt. Heute nacht um 2 Uhr entgleiſte der beſchleunigte Perſonenzug 843 Berlin München bet der Ein⸗ fahrt in den Bahnhof Lichtenfels aus noch nicht feſtgeſtellter Urſache mit Lokomotive, Packwagen und zwei Perſonenwagen. Durch den Unfall wurden einige Reiſende leicht ver⸗ letzt. Die Gleiſe Hof— Bamberg und Lichtenfels Eiſenach ſind geſperrt. Zwiſchen Lichtenfels und HochſtadtMarktzeuln iſt eingleiſiger Betrieb eingerichtet. Perſonenzüge auf Gleis Lichtenfels—Koburg wurde umparkiert. Die Einhebungsarbei⸗ ten ſind bereits im Gange. Zweigleiſtger Betrieb dürfte erſt im Laufe des Nachmittags wieder zu erwarten ſein. — Das Filmtheater Aniverſum“ ſpielt Ein Haus geſchmackvoller Filmkultur Wieder ein Kino? So werden viele fragen, aber noch mehr werden nicht nur fragen, ſondern ſehen wollen. Wo es etwas Neues gibt, find die Mannheimer allemal gerne da⸗ bei, und ſo hatte denn die erſte Vorſtellung des neuen „Univerſum“⸗Theaters geſtern abend eine ganze Menge von Schauluſtigen vom Beginn bis zum Ende an⸗ gelockt. Ja, wenn heute ein Kino eröffnet, dann gibt es etwas zu ſehen! Lichtſpieltheater in einen Vorſtadtwinkel verkroch, jetzt wagen ſtch dieſe Schauſtätten an die Zentren des Verkehrs und geben dem Lichterſpiel des abendlichen Stadtbildes mit das Gepräge. Die Zeiten ſind vorbei, in denen ſich das Auch das„Univerſum“ iſt ein Beiſpiel dieſer Entwick⸗ Fung. Der erſte Eindruck des Beſuchers ſagt ihm: Das iſt kein Kintopp mehr, ſondern ein Theater! Theater heißt Schauſtätte und auch beſchauliche Stätte. And zu ſchauen gibt es in dieſem neuen Haus etwas, noch bevor das Spiel beginnt. Das indirekte Licht, das den ganzen Raum durchdringt, verleiht ihm von vornherein etwas Angenehmes. Für dieſe Lichtwärme bilden die Paſtell⸗ töne, in denen die Wände gehalten ſind, reizvolle und dabei bdiskret und vornehm wirkende Spielflächen. Das Grün der Seſſel tut dem Auge wohl, das an dem leuchtend grünen Samtvorhang mit Befriedigung haften bleibt. Aber, ſo wird mancher ſagen, im Kino iſts doch eigentlich ewiß, aber das Bewußtſein, in einem Annehmlichkeiten der Lüftung uſw., die der Zuſchauer mit beſonderer Genugtuung begrüßt. f Es kt ein Haus vornehmer Filmkultur. uin das man hier tritt. Dieſes Bewußtſein war geſtern all⸗ gemein, als ein erleſenes Premierenpublikum Parkett und SS ——.——.— Rang des Eröffnungshauſes füllte. Das Beſondere des Er⸗ eigniſſes hatte die Beſucher verpflichtet, in Geſellſchaftstoilette zu erſcheinen, was dem geſtrigen Auftakt eine beſonders vornehme Note gab. Man freute ſich an der glücklichen Uebereinſtimmung, die zwiſchen Raum und Beſucher gefun⸗ den wurde, und die ſich alsbald zu einer feſtlichen Eröffnungs⸗ ſtimmung wandelte. Die Gediegenheit des Vorraums, das Großzügige der ganzen Anlage, das überaus reizvolle Licht⸗ band der Treppe, hatten die feſtlichen Beſucher auf den ge⸗ ſchmackvollen Innenraum wohl vorbereitet, durch den alsbald die Klänge des Orgelpräludiums drangen. Es folgte die Rienziouvertüre von Richard Wagner, die das Orcheſter in der für ein Mannheimer Filmtheater gewiß ungewöhnlichen Stärke von über 20 Mann zum Vortrag Hrachte. Eine intereſſant zuſammengeſtellte Wochenſchau war das Erſte, was über die Leinwand ging. Dann zeigte ein Film, der an den Geſtaden der Donau in Oeſter reich vorüberführte, zu den herrlichen Burgen und Felſen der Wachau, eine außerordentliche Plaſtik und Schönheit des Bildes. Dieſer wertvolle Filmſtreifen fand begeiſterten An⸗ klang, der ſich in ſpontaner Beifallskundgebung des Publi⸗ kums äußerte. Und er beſaß programmatiſche Bedeutung, weil er zeigte, was für ein Geiſt vor allem dieſes neue Haus mitbeleben ſoll, das Beſtreben,. neben dem Spielfilm auch den Kulturfilm zu pflegen. Das war eine Verſicherung, die in ſeiner kurzen Anſprache im Namen der„Badiſchen Urania“ Direktor Kurt betonte. Die Mannheimer Oeffentlichkeit hat beſonderen Grund, ihm für dieſes Verſprechen dankbar zu ſein und wir wollen nicht verſäumen, ſie auf dieſe wertvollen Beſtrebungen mit Nachdruck aufmerkſam zu machen. 1 Nachdem die Uraufführung des neuen Fank⸗Films, die für die Erbffneng vorgeſehen war, ſich nicht ermöglichen ließ, hatte man aus dem Beſtreben mit einem deutſchen Film zu beginnen, das reizende Luſtſpiel s „Meine Schweſter und ich“ mit Mady Chriſtiaus N gewählt. Eine leichte Operettenhandlung mit reizvoller Lie⸗ besromantik zeigt, wie eine Prinzeſſin— ſo etwas gibt es im Film immer noch— einen Bibliothekar gewinnt, was an ſich zwar keine Haupt⸗ und Staatsaktion darſtellt, aber in der charmanten Art, wie es hier zur Darſtellung gelangt, den Zuſchauer erfreut und unterhält. f Schöne Aufnahmen führen dabei in die alte Univerſttäts⸗ ſtadt Würzburg, und die erleſene Schar der Darſteller ſorgt dafür, daß auch das Mimiſche zu ſeinem Luſtſpielrecht kommt. Madis Chriſtians in der Hauptrolle hat alle ihre Reizmittel, Prinzeſſinnen⸗Eigenſchaften aus dem„Wal⸗ zertraum“ mit in dieſen Bibliothekarstraum herübergenom⸗ men und entzückt durch ihre köſtliche Selbſtironte. Haus Junkermann, Jack Trevor, Huſzar u. a. bekannte Schauſpieler bürgen für die Qualität dieſes Bildſtreifens, zu dem die Hauskapelle unter Leitung von Kapellmeiſter Zan ia eine ausgezeichnete Muſik b 8 f Nach der mit großem Beifall aufgenommenen Vorſtel⸗ lung fand im Palaſt⸗Hotel eine kleine Nachfeter ſtatt, bei der Direktor Kurt nochmals ſeinen Dank all denen aus⸗ ſprach, die an dem großen und gediegenen Werk mitgearbeitet umd deren wir bereits geſtern 1 Er brachte Glück⸗ wunſchtelegramme zur Verleſung. Dann ſprach im Namen des Maunheimer Oberbürgermeiſters, Oberbaudirektor Ztler, und beglückwünſchte das neue Unternehmen im Namen der Stadtverwaltung, die mit beſonderer Genug⸗ tuung ein ſo hervorragendes Werk begrüße. Der Erſteller des Baues, Regierungsbaumeiſter Nathan, gedachte ſeiner Arbeit in ſtimmungsvollen Worten. Die Vertreter der Bau⸗ herrnſchaft, der Terra AG. für Grundbeſitz brachten eben⸗ falls dem neuen Haufe ihre Glückwünſche dar, ſchließlich ſprach für die Mannheimer Preſſe Redakteur Dr. Kayſer von der„Neuen Mannheimer Zeitung“, der beſonders die Kulturbeſtrebungen des neuen Theaters unterſtrich und d e Zuverſichtliche, das ſich in der Errichtung eines ſolchen Baues noch lange in frohem Verein. 5 7 5. 1 bekunde. Ein gemütliches Zuſammenſein ſah die Teilnehmer 8 N 7 3. Seite. Nr. 486 e Mittwoch, den 2. Oktober 1929. Nun ſind beide Großbetriebe, für die der gewaltige Bau an der Ecke der Saalbauſtraße errichtet wurde, dem Publikum zugänglich. Geſtern wurde auch das Mannheimer Kauf⸗ haus des Deutſchen Beamten Wirtſchafts⸗ bundes eröffnet. Man mußte ſich vormittags um 11 Uhr durch das allgemeine Publikum, das mit den geladenen Gäſten zugleich Zutritt erhalten hatte, förmlich hindurchkämpfen, um zu 5755 Erfriſchungsraum im fünften Stock zu gelangen, wo die Eröffnungsfeier vor ſich ging, zu der ſich mit den Vertretern mehrerer Beamtenorganiſationen und der Preſſe u. a. Oberbaudirektor Zizler, Beigeordneter Loeb, Oberbaurat Roemer und Stv.⸗V. Walther eingefunden hatten. Direktor Lauteuſchlager, der Leiter des Warenhauſes, begrüßte im Namen des Vor⸗ ſtandes des Deutſchen Beamten ⸗Wirtſchaftsbundes die Er⸗ ſchienenen, um daran die Feſtſtellung zu ſchließen, daß der Mannheimer Betrieb der 24. in der Reihe der über ganz Deutſchland verteilten Debewa⸗Kaufhäuſer iſt. Die ſchnelle Entwicklung dieſes Zweiges des Deutſchen Beamten⸗Wirt⸗ ſchaftsbundes beweiſe am beſten die Richtigkeit der Idee. Die Einrichtung der Wirtſchaftsbeiräte, die die Konnex zwiſchen Kundſchaft und Geſchäftsleitung herſtellen und mit großen Machtvollkommenheiten ausgeſtattet ſind, ſtehe einzig da. Bauleitung, Handwerker und Perſonal hätten zuſammen⸗ gearbeitet, um aus dem Chaos, das noch vor einigen Tagen herrſchte, das zu machen, was man jetzt vor ſich ſehe. Der Redner ſchloß mit dem Wunſche, daß das Debewa⸗Kaufhaus ſo wie anderwärts ein Vertrauenspoſten auf der Aktipſeite der Kundſchaft werde, daß dieſe Selbſthilfeeinrichtung der Beam⸗ tenſchaft auch in Mannheim blühe, wachſe und gedeihe. Oberbaudirektor Zizler überbrachte die herzlichſten Glückwünſche des Oberbürger⸗ hürgermeiſters. Schon der erſte Eindruck beim Betreten des Baues ſei außerordentlich ſtark geweſen. Das Haus ſei glänzend angelegt, klar und überſichtlich angeordnet, glänzend beleuchtet, Schalter⸗ und Kaſſenräume vollkommen neuzeitlich. Worüber ſich die Stadtverwaltung beſonders freue, ſei die An⸗ lage des Hauſes in der äußeren Erſcheinung. Der mächtige Turm, die ruhige, weit zurückgeſetzte Front kämen wundervoll in Erſcheinung. Er habe ſchon bei der Eröffnung des Geſchäftshauſes der Fa. Gebrüder Rothſchild betont, daß ſich die Stadtverwaltung darüber freue, wie das Bild der Innenſtadt ſich immer mehr zur Geſchäftsſtadt umgeſtalte. Auch dieſes Haus ſei ein weiterer Fortſchritt in dieſer Richtung. Mannheim wolle nicht nur die„lebendige Stadt“ in der gleichnamigen Zeitſchrift ſein. Die Stadtver⸗ waltung freue ſich über den Unternehmungsgeiſt und die Tat⸗ kraft, die mit der Errichtung des Baues zum Ausdruck komme. Auch die Stadtverwaltung beglückwünſche die Terra⸗AG., die das Haus errichten ließ, und den Deutſchen Beamten⸗Wirt⸗ ſchaftsbund dazu, daß er das Haus mieten konnte. Er wünſche dem Debawa⸗Kaufhaus volles Gedeihen und hoffe, daß die Erwartungen, die an dieſes Haus geknüpft werden, in reichſtem Maße in Erfüllung gehen. Direktor Engelbart⸗Berlin begrüßte die Erſchienenen, insbeſondere die Vertreter der Be⸗ Hörden und der Preſſe, ebenfalls namens des Deutſchen Beamten⸗Wirtſchaftsbundes, deſſen Arbeitsgebiete Geld⸗ und Warenwirtſchaft, Feuer⸗ und Lebensverſicherungsweſen, Be⸗ amten⸗Wohlfahrt und Fürſorge umfaſſen. 80 Beamten⸗ Banken beſtehen im Reiche, die ſtärkſte mit mehr als 60 000 Mitgliedern in Karlsruhe. Von den Waren vereinen des Bundes ſei der ſtärkſte mit mehr als 100 000 Mitgliedern und 150 Geſchäftsſtellen in Berlin. 80 Beamten⸗Er⸗ holungsheime und die Tuberkuloſe⸗Fürſorge gehören zu den Wohlfahrtseinrichtungen des Bundes. Ein derartiger Apparat laſſe ſich heute nicht mehr mit einem Federſtrich be⸗ ſeitigen. Das Debawa⸗Kaufhaus wolle in den geſündeſten Wettbewerb zu allen anderen gleichartigen Unterneh⸗ mungen treten. Wenn in fairer Weiſe auf beiden Seiten ge⸗ arbeitet werde, ſo werde dies für alle Mannheimer Geſchäfte Möge, ſo ſchloß Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) g Das Mannheimer gochhaus ist bezogen! Eröffnung des Kaufhauſes des Deutſchen Veamten⸗Wirtſchaftsbundes von Nutzen ſein. Man habe die Hoffnung, daß das Debewa⸗ Kaufhaus ſich hier ſo einführen werde, wie anderwärts. Ein. Mittel dazu ſeien die Wirtſchaftsbeiräte, der einzig⸗ artige Vertrauensapparat, der als Preiskontrolleur und Preisbeeinfluſſer wirke. Es werde kein Pumpgeſchäft erſten Ranges aufgemacht, ſondern ein Barverkaufsgeſchäft. Die Kreditabgabe ſei ſo geregelt, daß eine neue Ueberſchul⸗ dung nicht entſtehen kann, das Syſtem vielmehr dazu führe, ganz allmählich eine Entſchuldung herbeizuführen. In dieſem Sinne wünſche er dem Debewa⸗Kaufhaus den aller⸗ beſten Erfolg. Weitere Auſprachen Verwaltungsinſpektor Karch, der zweite Vorſitzende des Ortskartells Maunheim des Dentſchen Beamtenbundes, charakteriſterte ebenfalls die Aufgaben des Wirtſchafts⸗ beirates, der insbeſondere bei Mahnverfahren und Stun⸗ dungsgeſuchen mitwirken, die Wünſche und Beſchwerden der Kundſchaft entgegennehmen und weiter behandeln werde. der Redner unter lebhaftem Beifall, das Kaufhaus den Mannheimer Beamten zum Nutzen gereichen. Oberregierungsrat Dr. Lehmann ſprach als Leiter des Mannheimer Arbeitsamtes ſeine Genugtuung darüber aus, daß die Beziehungen zum Deutſchen Beamten⸗Wirtſchaftsbund die angenehmſten ſind und daß das Kaufhaus weſentlich zur Ent⸗ laſtung des Arbeitsmarktes beigetragen hat. Er hoffe und wünſche, daß ſich dieſe Beziehungen auch in Zukunft weiter feſtigen und verſtärken. Oberpoſtinſpektor Anſchütz⸗ Frankfurt übermittelte die Glückwünſche des Landeskartells Heſſen⸗Naſſau des Deutſchen Beamtenbundes in der Hoffnung auf ein einträchtiges Zu⸗ ſammenwirken zwiſchen Kaufhaus und Beamtenſchaft, das alle Anfeindungen überdaure. Der Rundgang überzeugte, daß der bauleitende Architekt, Regierungsbau⸗ meiſter Fritz Nathan Frankfurt a.., eine Leiſtung voll⸗ bracht hat, die in der Fachwelt viel von ſich reden machen wird. Der Neuhau zeigt an ſeiner Hauptfront nach der Kunſtſtraße, wenige Meter voneinander entfernt, zwei Hauptzugangs⸗ gruppen zu ſeinen beiden zwangsweiſe zu einer architektoni⸗ ſchen Einheit vereinigten Bauteilen, zum Lichtſpieltheater und Warenhaus. Die Verſchiedenheit ihrer Beſtimmung, ihrer Verkehrsverhältniſſe, ihrer für das Publikum und das Per⸗ ſonal behördlich vorgeſchriebenen Sicherheitseinrichtungen ver⸗ langte ein in Aufbau und Grundrißanordnung ſo kompli⸗ ziertes Gebilde, daß es auf engſtem Raum notwendig wurde, einerſeits mit einem Minimum an konſtruktivem Querſchnitt ein Flächenmaximum für jeden Benützungsteil zu erzielen und andererſeits für das Warenhaus ein Maximum an Fenſterflächen für die natürliche Beleuchtung und die Lüftung zu erreichen. Nur eine Stahlſkelettkonſtruktion konnte dieſen weitgehenden Anſprüchen genügen und in Verbindung mit der Grundrißlöſung parallel der I⸗Form des Samt⸗ und Seide⸗Geſchäftshauſes die günſtigſte Belichtung gewährleiſten. Lediglich der Zuſchauerraum des Lichtſpieltheaters durfte die geſamte zur Verfügung ſtehende Grundſtücksbreite bis zur Grenze Samt und Seide ausnützen und hatte einſchließlich eines 5 Meter breiten Foyers eine Geſamtbreite von 21 Meter zur Verfügung, während die darüber gelegenen Warenhaus⸗ geſchoſſe, getragen von dem Rieſenrahmem des Theaters, in zwei Geſchoſſen über 15 Meter ſtützenlos konſtruiert wurden und darüber terraſſenartig zurückgeſetzt ein weiteres Geſchoß von 11 Meter und ein Bürd von 8 Meter. Die Knappheit der Raumfläche zwang die Bauherrſchaft zu der Forderung, das noch nicht ganz fertiggeſtellte Haupt⸗ treppenhaus mit dem Hauptperſonenaufzug ſo anzuordnen, daß die durch das Grundſtück gegebene Klarheit der Geſchoß⸗ flächen durch einſpringende Winkel und Ecken nicht geſtört wird. Durch den mächtigen Turmvorbau aus Kupfer und Glas an der Ecke erfüllte der Architekt gleichzeitig die ſtädte⸗ bauliche Forderung nach einer Dominante, ſowie die raum⸗ ſparende Löſung der Treppe mit Aufzug in dieſem über dem Bürgerſteig liegenden Bauteil. Der beſondere Grundrißauf⸗ bau der Debewahäuſer ermöglichte oder verlangte vielmehr den Beginn der Aufzüge im 1. Obergeſchoß, da der Käufer zunächſt hier, falls er nicht bar bezahlt, einen Kauf⸗ 2— berechtigungsſchein erhalten muß und bei ſeiner Rückkehr aus den Verkaufsgeſchoſſen auch hier an einer zentralen Sammel⸗ kaſſe ſeine Ware erhält. So iſt denn dieſes erſte Obergeſchoß des Warenhauſes mit ſeiner Warenpaternoſterverbindung mit allen übrigen Geſchoſſen im Weſentlichen für den techniſchen Betrieb der„Kartei“ und der Warenausgabe(Sammelkaſſe) vorgeſehen. Eine breiläufige Treppe in der Achſe der Hövel⸗ ſtraße von der Heidelbergerſtraße her verbindet dieſen Raum mit einer geräumigen Eingangs⸗ und Schauhalle unter dem Turm an dek Hauptecke der Baugruppe. 1 Mit der Montage der Eiſenkonſtruktion wurde am 1 5 1. Januar begonnen. 1 1 Die Herſtellung des Rohbaues erfolgte in 175 Arbeitstagen. 1 Die Grundſtücksfäche beträgt 5500 am, die bebaute Fläche 1880 qm, der umbaute Raum 52000 Kubikmeter. Auf 1,9 Mil⸗ lionen belaufen ſich die Baukoſten. Im Warenhaus ſind 400 Angeſtellte beſchäftigt. Sch. Städtische Nachrichten Quetſchekuche Es gebt uff dere weite Welt Gar viel Delikateſſe, Beſunners in der ſchääne Palz Kann ſich der Maa' vergeſſe. Wie duft' ſo gut e' junger Hahn, So knuſchberig gebacke, E' bißche Anndiftge dezu— Wie fai' dut däß doch ſchmacke! Die Gans, die Ent' unn de Kapaun Die gäwwen gute Broore, Der Sau ehr Riſſel labt de' Mann Unn aach de' Sau ehr Ohre. 3 Hausmacher Worſcht unn Schwartemaa'!— Mer derf net an ſe denke! Unn Saumaa', wie en macht mai' Fraa— Do kann mer s Herz dra' henke. Unn Schweineknechel aus de' Lack Mit Sauerkraut unn Riewe— Forr däß ſe achle braucht mer net Beſunnerſcht ſich ſe iewe. 9 Dampnudele unn Lewwerknebb, Karteiſer Klees mit Schnitze, Keſchtegemies mit Bitzler— gäll, Do duhn die Aa' der blitze! Doch noo de' Kron vumm ganze Diſch Braucht mer net lang ſe ſuche, De' Duft allää' der fiehrt dich hin Zur Kron, zum Quetſchekuche. Schunn wenn mer'n riecht, do kennt' mer faſcht Vor lauter Sehnſucht fluche, Mer kann net waarte, bis mer hott Die Kron, de' Quetſchekuche. Mit Andacht ſchdoppt mer'in ins Maul, Duht Dag unn Datum buche: Heit war beim Kaue ich net faul— Ich hatt' jo Quetſchekuche! Mit fettem Flääſch unn fetter Worſcht 8 Kann mer de' Maa' verſohle, Beim Quetſchekuche kann mer noor Genuß unn Frääd ſich hole. Drum ſaa' ich jetzt unn ſaa, ſo lang Ich uff de' Erd' do wanner: Wann ich mai Quetſchekuche hann, Do peif ich uff däß anner!— Franz Mohr Heidelberg. 5 5 5 * Neue Zweigſtelle der Städt. Sparkaſſe Mannheim. Die Städt. Sparkaſſe Mannheim hat, wie aus der Bekanntmachung im Anzeigenteil erſichtlich iſt, im Stadtteil Rheinau, Däniſcher Tiſch Nr. 12 eine Zweigſtelle errichtet. Damit iſt einem dringenden Wunſch und Bedürfnis der Bewohner von Rheinau Rechnung getragen. 5 Hans Thoma und Schopenhauer Zum 90. Geburtstag Hans Thomas am 2. Oktober Gin Lebensbild Hans Thomas, nach ſeinen bisher unbe⸗ kannten Briefen und Tagebüchern geſtaltet von J. A. Berin⸗ ger, erſcheint anläßlich von Thomas 90. Geburtstag(2. Oktober unter dem Titel„Aus achtzig Lebensjahren“ bei Koehler u. Amelang in Leipzig. Aus mehreren hundert Selbſt⸗ 5 zeugniſſen entſteht hier ein ungemein lebendiges und plaſtiſches FVebensbild des weltbekannten, volkstümlichen Künſtlers. Wir find heute ſchon in der Lage, aus dem wahrhaft bedeutenden Werk einen bezeichnenden Abſchnitt zu veröffentlichen. Thoma ſchildert Darin ſeiner Schweſter Agathe den ſtarken Eindruck, den ihm Schopenhauers Schriften gemacht haben, und wie er durch den Frankfurter Philoſophen den tieſen Sinn des Chriſtentums kennen gelernt habe. 5. An Agathe. i Ge rtstage ſchicke ich Dir die herzlichſten Glückwünſche. Ich bin eben jetzt ſehr unruhig und großem Stimmungs⸗ wechſel unterworfen. Es wird ſchon wieder beſſer gehen, wenn ich wieder einmal Geld verdienen kann und ſelbſtändiger bin. Dir, liebe Schweſter, bin ich ſo viel Dank ſchuldig; Du biſt ſuyo gut gegen mich und hilfſt mir ſo verſtändig.— Aber Du biſt von Natur gut und haſt eine der ſchönſten Eigenſchaften, die wir armen Menſchen haben können, die Eigenſchaft, die mehr Du haſt die reine Liebe, das Mitleid mit den Weſen, die das Daſein ertragen müſſen. Dieſes Mitleid entſpringt aus 55 dem Gefühle der Zuſammengehörigkeit des Menſchenge⸗ ſſchlechts, 11 der ganzen Natur und es wird ſich auch im ge⸗ wiſſen Grüd 5 erhält und regiert, zum Bewußtſein; er ſieht, wie dieſer Wille im Menſchen zu n furcht im Hintergrunde. Wer nun vermag, durch den Schleier, erfaßt Mitleid mit allem, die ja das Chriſtentum ſo ſchön lehrt; dann uns führt, ſie mögen ſeltſam un 5 1 5 wir nich in un unſe nes Je er Liebe, Wege, die das Leben wert iſt, als aller Reichtum und was man ſonſt ſich wünſcht:— der ſein eigen Ich von dem All trennt, hindurch zu ſehen dem , was lebt, und dieſes iſt der Grund zur reinen Liebe.— Wir wollen immer wieder feſthalten an ran bfu rt a.., den 10. November 1876. Zu Deinem e auf Tiere und Pflanzen erſtrecken. Im Men⸗ 5 ſchen kommt der dunkle Lebenstrieb, der Tiere und Pflanzen verſinken, das ja ſo gewiß ein Raub der Zeit iſt und ein ſo zufälliges Weſen, daß es nur Trug iſt und nicht unſer eigent⸗ liches Weſen. 3 ä — 0 7 2 8 2 2 Leiden und Schmerz wird, mit der Todes⸗ 8 Doch ich möchte Dir hierüber einmal vorleſen und ählen aus einem Buche, welches ich jetzt leſe, und einen wunderbaren Eindruck auf mich macht und mir ich Licht gibt über viel Geähntes und ſelbſt Erlebtes.— und Geburt und Tod begrenzen den Menſchen; und doch iſt ihm der Tod gewiß. Aber in Chriſtus Ich habe früher ſchon viel von ihm gehört als einem, der alle Lebensfreude zerſtört uſw. Er zeigt einem nur ihre ganze Nichtigkeit und kommt zuletzt zu dem Schluß, daß wah⸗ res Glück nur im Abwenden vom Leben beſteht. In der Er⸗ löſung vom Willen der Natur, ungefähr in dem, was das Ehriſtentum Wiedergeburt und Gnade nennt. ü Er kommt zu dieſem Schluſſe auf ganz anderem Wege als das Chriſtentum— durch philoſophiſche Weltbetrachtung, und erklärt die Heiligen, die nicht mehr abhängen vom Leben, denen der Tod nur ein willkommener Erlöſer iſt, für die einzig glücklichen Menſchen bei all ihrer Verachtung ihren Leiden und Martern.„ Was er über Kunſt ſagt, iſt das beſte, was ich je geleſen: er hält ſie ſehr hoch, weil ſie aus der reinen zweckloſen An⸗ ſchauung, in der das Gefühl des Ichs verſchwindet, entſpringt — weil ſie, auf Zeiten wenigſtens, den Schleier, der das Ich vom Daſein trennt, öffnet. Doch es würde mich zu weit führen, um Dir die Sache klar zu ſchreiben, und ich verſchiebe es daher auf mündliche Erklärung.— So iſt es mir oft, a möchte ich wirklich alle Qual des Lebens abwerfen, d. h. ſie tragen, ohne ſie zu beachten, und das kann ich ja auch. Ich will ſorgen, was die Pflichten des Lebens mir auferlegen; aber ich will nicht ſo ganz am Leben hängen bleiben und den Sinn ſtets wieder dem Höheren und Bleibenden zuwen Ja, Schweſter, wir wollen uns wie bisher liebhaben einer den andern aufrichten, wenn wir ſchwach werden; wollen vom Leben nicht Glück und Seligkeit erwarten, dern wir wollen das Leben und ſeine Leiden tragen lern Wenn wir ſehen, wie alle Lebenden leiden, und wenn wi ſie lieben, ſo lernen wir auch unſere Feinde lieben.— J. der chriſtlichen Religion iſt uns die Wahrheit im ſchönen Bilde gegeben, und ſeit ich Schopenhauer geleſen, der von oberflächlichen Leſern als Gottesleugner verſchrieen iſt, lerne ich erſt den tiefen Sinn des Chriſtentums kennen. So iſt Adam das Bild des Menſchen, der im Leben — 1— im Willen befangen iſt? in ihm pflanzt ſich die Ez der Zeit unterworfen; eine dunkle Macht treibt ihn, nicht warum und wohin; ſein ganzer Wille iſt leben as Werk des Philoſophen Schopenhauer, der vor ähr 10 Jahren hier in Frankfurt ſtarbß). Idee der Menſchheit, er iſt die Erlöſun gvon den Bande 1 1 4. Seite. Nr. 486 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 2. Oktober 1929. zur Theaterfrage Mannheim-Feidelberg Der Heidelberger Oberbürgermeiſter äußert ſich f 5 Wir haben geſtern an dieſer Stelle eingehend die Lage des Mannheimer Theaters erörtert und ſind dabei auf die Erwägungen eingegangen, die man wegen der Einſparungen angeſtellt hat. Bei dieſer Gelegenheit wurden Teile aus einer längeren Darlegung des Mannheimer Oberbürger⸗ meiſters Dr. Heimerich veröffentlicht. Dabei wurde auch die Rationaliſierungsfrage einer Zuſammenarbeit der Theater von Mannheim und Heidelberg erörtert. Inzwiſchen hat der Heidelberger Oberbürgermeiſter Dr. Neinhaus der Preſſe wichtige Mitteilungen zu dieſer Frage gemacht, mit der man ſich auch auf dem Heidelberger Rathaus eingehend beſchäftigt. Daraus entnehmen wir nach 5 Bericht des„Heidelberger Tageblatts“ folgende Einzel⸗ eiten: Es lag nahe, zu prüfen, ob auch zwiſchen Heidel⸗ berg und Mannheim eine Zuſammenarbeit möglich werden könnte. Dieſen Beſtrebungen in Heidelberg kam die Tatſache entgegen, daß auch in Mannheim verſucht wurde, den Theaterzuſchuß zu verringern. Verhandlungen zwiſchen Heidelberg und Mannheim haben nun in den letzten Wochen ſtattgefunden. Sie waren aufgebaut auf ſehr eingehenden Berechnungen der Fachleute. Die ſchwierige Lage des Heidelberger Theaters hat folgende Gründe: Erſtens: von der Heidelberger Bevölkerung wird mit Recht vom Theater eine gewiſſe künſtleriſche und kulturelle Leiſtung verlangt, und zwar in allen Zweigen(Oper, Ope⸗ rette und Schauſpiel, Zweitens: der Beſucherkreis für unſer Theater iſt zahlenmäßig nicht ſehr hoch. Drittens: die Zahl der Plätze, vor allem der beltebten Plätze, iſt ver⸗ hältnismäßig gering. Viertens: die Plätze in den Mieten werden verhältnismäßig billig abgegeben. Fünftens kommt noch hinzu, daß die Theater mit immer höheren Leiſtungen auf ſozialem Gebiet bedacht worden ſind, wie dies z. B. in der Verlängerung der Spielzeit zum Ausdruck kommt. Die Frage der Zuſammenlegung mit Mannheim ergibt die verſchiedenſten Möglichkeiten. Wir haben verſucht, ob eine Söſung auf der Grundlage denkbar wäre, daß die beiden Städte getrennte Theater unterhalten und daß Mannheim nur die Oper und Operette und in Heidelberg nur Schauſpiele gepflegt werden, daß dann das Heidelberger Schauſpiel nach Mannheim geht und die Mannheimer Oper und Operette nach Heidelberg kommt, wobei man daran dachte, das Schauſpiel durch erſte Solokräfte beſſer auszuſtalten, um ſo erhöhte Leiſtungen zu bekommen, die von Mannheim tra⸗ ditionsgemäß gefodert werden. Man hatte auch daran gedacht, die Oper und Operette in Mannheim auszubauen. Weiter war bei dieſen Plänen die Erwägung maßgebend, daß in irgend einer Form ein gemeinſames Orcheſter ge⸗ ſchaffen werden könnte das in beiden Städten die großen Win⸗ terkonzerte beſtreiten würde. Bei der finanziellen Berech⸗ nung der Koſten hat ſich aber gezeigt, daß nicht nur keine Erſparniſſe, ſondern mehr Ausgaben für Heidel⸗ berg erforderlich waren. Man hat dann die Frage geprüft, ob ein gemeinſames Theater möglich wäre. Aber auch die Prüfung dieſes Weges hat gezeigt, daß Erſpar⸗ niſſe nicht zu machen ſind. Es iſt dann noch ein letzter Vorſchlag gemacht worden, der zurzeit noch geprüft wird, der darauf hinausgeht, daß Hei⸗ delberg nur das Schauſpiel unterhält auf gleicher Grundlage wie bisher, aber die Operette aufgibt und von Mannheim bezieht. Die Oper ſoll dabei nur in Ausnahme⸗ fällen von Mannheim herangezogen werden. Auch wurden Berechnungen darüber angeſtellt, den jetzigen Spielbetrieb zu ändern, ohne Rückſicht darauf, was in Mannheim geſchieht. Dabei war zunächſt die Prüfung der Frage naheliegend, ob Erſparniſſe zu erzielen ſeien durch Aufgabe des ganzen Spiel⸗ betriebes und Abſchluß von Gaſtſpielverträgen mit einer der großen benachbarten Bühnen Karlsruhe, Darm⸗ ſtadt oder Mannheim. Bei einem ſolchen Verfahren laſſen ſich vorbehaltlich der näheren Verhandlungen mit den Nach⸗ barbühnen Erſparniſſe erzielen, die man als weſent⸗ lich anerkennen muß. Bisher haben dieſe Verhandlungen aber noch zu keinem wirklich greifbaren Ergebnis geführt. Dieſe Ausführungen des Heidelberger Stadtoberhauptes zeigen, daß auch drüben die Frage der Ratitonaliſterung ernſthaft erörtert wird, zu der ſich ſoeben auch der badiſche Kultusminiſter Leers nach einer Preſſemeldung ge⸗ äußert hat in dem Sinne, daß man endlich einmal beginne, mit der Praxis ernſt zu machen. Das iſt ein ſehr bedeutſames Wort von bedeutſamer Stelle. Ob jedoch mit einer verwirklichten Rationaliſterung tatſächlich große Er⸗ ſparniſſe gemacht werden können, vermag offenbar auch der Herr Kultusminiſter nicht zu gewährleiſten. Man muß wei⸗ ter prüfen und beraten. Heidelberger Bürgerausſchuß m. Heidelberg, 1. Okt Der Bürgerausſchuß trat heute nachmittag 4 Un wieder zu einer Sitzung zuſammen, deren Tagesordnung einige ſehr wichtige Punkte enthielt. Zwei derſelben— Gaslieferungsvertrag mit Mann⸗ heim und Beſchaffung einer Wohnung für den Oberbürgermeiſter— wurden von Anfang an in die nichtöffentliche Sitzung verwieſen. Der erſte Punkt der Ta⸗ gesordnung sollte ſein das Darlehen für die Feſtſpiele. Dazu hatten die Vereinigten bürgerlichen Gruppen den An⸗ trag geſtellt, die Vorlage auf Gewährung eines Darlehens von 50 000 RM. an die Heidelberger Feſtſpiele vorläufig zu vertagen und eine Prüfungskommiſſion einzu⸗ ſetzen. Die Fraktion der Deutſchen Volkspartei ſtellte dazu den Ergänzungsantrag, daß die Kommiſſion ſofort prü⸗ fen ſollte, welche unſtreitigen Forderungen insbeſondere von Heidelberger Lieferanten auf Anweiſung der Kommiſſion aus ſtädtiſchen Mitteln bis zu einem vorläufigen Geſamtbetrag von 25 000 RM. zu begleichen ſind. 5 Zur Beratung kam aber dieſe Vorlage nicht. Denn der Stadtrat beſchloß in letzter Stunde, ſie zurück⸗ zuziehen, um zunächſt noch das Ergebnis einer inzwiſchen eingeleiteten Prüfung über die finanziellen Verhältniſſe der Heidelberger Feſtſpiele abzuwarten. Die Prüfung ſoll be⸗ ſchleunigt zuendegeführt werden, damit die Vorlage baldigſt verabſchiedet werden kann. 5 haften geringen Effektivvermögen— wenn man von einem Sie wird in der Bürgerſchaft viel beſprochen, wie die Feſtſpiele überhaupt. Es wäre eine äußerſt gewagte Be⸗ hauptung, wenn man ſagen wollte, dieſe Feſtſpiele ſeien in der Bürgerſchaft„populär“. Das genaue Gegenteil trifft zu. Man ſtand ihnen von Anfang an mit ſehr gemiſchten Gefüh⸗ len gegenüber, teils, weil man der ſehr richtigen Anſicht war, daß Heidelberg es nicht nötig habe, beſondere Reklame für ſich zu machen, teils aber auch, weil man der ganzen Auf⸗ machung wegen ein beträchtliches Defizit vorausſah. Von an⸗ derer Seite wurde ſogar behauptet, daß die Spiele für die Zeit ihrer Dauer den Fremdenbeſuch ſogar beeinträchtigen müßten, da ja der maleriſch⸗romantiſche Schloßhof durch den Bau der Bühne uſw. mit ſeinen Brettern geradezu vernagelt würde. Nun kommt der neuerliche Fehlbetrag dazu und hat ſozuſagen dem Faß den Boden ausgeſchlagen. Wird dieſe Vor⸗ lage, ſo wie ſie heute iſt und an dieſer Stelle bereits ſkizziert wurde, doch noch angenommen, dann wird die Stadt, wenn auch nicht formell, aber doch in der Tat Eigentümerin der Feſtſpiele und hat das geſamte Riſiko zu tragen. Welche Sach⸗ werte ſtehen aber dieſem Riſiko gegenüber? In der Begrün⸗ dung zu der jetzt vorübergehend zurückgeſtellten Vorlage heißt es, die Feſtſpiele beſäßen ein„Sachvermögen von min⸗ deſtens 100 000 RM.“. Es handelt ſich dabei aber ledig⸗ lich um einen reichlich hoch angeſetzten Bilanzwert, der im Ernſtfalle vielleicht effektiv das Viertel dieſer Summe betra⸗ gen würde, vielleicht auch noch weniger. Dieſem zweifel⸗ Natur; darum iſt auch ſein ganzes Element Entſagung, Ab⸗ wendung vom Leben, Ueberwindung des Zeitlichen. Chriſtus erlöſt von den Banden des Willens, hebt die Schrecken des Todes auf; denn der Tod kann nur das einzelne Geſchöpf treffen, nicht den Willen oder die Erkenntnis die ſich ſchon vorher von den Banden des Lebens losgemacht hat.— So iſt auch Heiligkeit ohe Entſagung von den Wünſchen des Le⸗ beus nicht zu denken. Du ſtehſt, daß mich dieſe Fragen gegenwärtig ſtark be⸗ ſchäftigen; ich komme immer wieder auf dieſelben zurück.— So wünſche ich Dir alſo nochmals von Herzen Glück und wünſche Dir Frieden und Sage Sinn. Aber ganz anders ſieht Hans Thoma die Schopenhauerſche Philoſophie an, nachdem er glücklicher Ehemann geworden iſt. Am 18. Juni 1877 heiratet er die Blumenmalerin Cella Ber⸗ teneder und acht Tage darauf, am 26. Juni, ſchreibt er an ſeinen Freund, den Maler Wilhelm Stein hauſen: die Schopenhauerſche Philoſophie kommt mir doch jetzt faſt vor wie Junggeſellenfurcht vor den Uebeln und kleinen Scherereien des Lebens. Ehemänner können ſte nicht mehr recht brauchen, und dies ſind am Ende doch die Männer, wie ſie Gott erſchaffen hat 1 Das Nationaltheater hat Geburtstag. Der Tag der Eröffnung des Nationaltheaters vor 150 Jahren war der 7. Oktober. Zum Gedenken an dieſen Tag werden am Samstag, den 5. und Sonntag, den 6. Oktober die beiden Hauptaufführungen der Feſtwoche Schillers„Räuber“ und Mozarts„Zauberflöte“ wiederholt.— In der am Donnerstag ſtattfindenden Erſtaufführung von Ernſt Bar⸗ lachs Drama„Der arme Vetter“ ſind in den Haupt⸗ rollen die Damen Eliſabeth Stieler und Lene Blanken⸗ feld beſchäftigt, ſowe die Herren Hans Sims häuſer (Titelrolle, Hans Finohr, Haus Godeck, Wilhelm Kolmar, Ernſt Langheinz, Raoul Alſter, Joſef Renkert, Georg Köhler und Fritz Linn. O Fräulein Annemarie Fuß, Mannheim, die aus der Schule von Mary Wigman hervorging und zuletzt dort zwei Jahre ſtudierte, trat ſveben in die hieſige Tanzſchule J rfeda Urſula Back als Mitarbeiterin und ſelbſtändige Lehr⸗ kraft ein. Erste Muſikaliſche Akademie Dirigent: Franz von Hoeßlin Zunächſt die Feſtſtellung, daß ein Hauch der herzlichen Freundſchaftlichkeit, die bereits am Samstag und Sonntag der offiziellen Jubelfeier ein charakteriſtiſches Gepräge gab, aus dem Nibelungen⸗ und Ritterſaal in den Muſenfgal geweht iſt. Ueber dem geſtrigen erſten Konzert, mit dem die Reihe des Jubiläumswinters eröffnet wurde, lag ein feſtlich ſtimmender Abglanz der verfloſſenen Tage, der durch die Muſik eine er⸗ neute feſtliche Untermalung erhielt. Man ſoll in Konzert⸗ programme im allgemeinen nicht Dinge hineingeheimniſſen, die dort nicht zu ſuchen ſind. Darum wäre es verkehrt, wollte man aus der Zuſammenſtellung Wagner⸗Beethoven⸗Brahms ſo etwas wie ein Geſamtprogramm herausdeſtilieren, das für den ganzen Winter Gültigkeit haben ſoll. Aber man darf doch wohl die Wahl dieſer drei Tonherben als ein Bekenntnis auf⸗ faſſen, das zu freudig gezollter Anerkennung führt. Daß Richard Wagners„Metiſterſinger“⸗Vorſpiel zur Einleitung gewählt wurde, war wie ein feſtlicher Prolog für alle in dieſem Winter in Ausſtcht genommenen Werke, die von Meiſtern dirigiert und von Meiſtern ausgeführt wer⸗ den ſollen. Gelingt alles ſo hervorragend, wie dieſes„Meiſter⸗ ſinger“⸗Vorſpiel, werden wir eine gute Schlußbilanz ziehen können. Der Dirigent des erſten Konzertes, Franz von Hoeßlin, gehört zu den Stabwaltern des letzten Jahr⸗ zehnts, an die man ſich mit beſonderer Sympathie erinnert. Er gehört nicht zu den Himmelsſtürmern, aber gottlob zu jenen Muſikernaturen, dis über dem liebevoll ausgemalten De⸗ tail nicht die große Linie verlieren.(Als beſonderes Ereignis ſeiner Dirigententätigkeit wird den Hörern jener beiden un⸗ vergeßlichen Konzerte in Mannheim und Heidelberg, bei denen durch die Vereinigung der beiden Orcheſter ein Klang⸗ körper von ungewohnten Ausmaßen geſchaffen wurde, die achte Sinfonie von Bruckner in der Erinnerung haften bleiben.) Die an Hoeßlin ſtets bewunderte Muſtzierfreudigkeit iſt ihm im Laufe der Jahre, ſeit er uns verlaſſen hat, nicht abhanden gekommen. Im Gegenteil, ſie gibt ſich vertiefter und abge⸗ klärter und namentlich in der geiſtigen Beherrſchung ſouverän. Verfügt er daun über ein Orcheſter, dem man die Anſtrengun⸗ gen der Jubiläumstags und des ſtändigen Theaterdienſtes ſolchen überhaupt ſprechen kann— ſtehen Verpflichtungen von 122 200 RM. aus den Spieljahren 1926/27 und 1927/28 gegen⸗ über. Dazu kommt der etwa 50 000 RM. betragende Fehlbetrag des Spieljahres 1928/9. Die Verpflichtungen der Feſtſpiele belaufen ſich alſo bis jetzt auf rund 172 000 Reichsmark, welcher Summe ein„Vermögen“ gegenüberſteht, das höchſt problematiſch tſt. Denn Bilanzwert und Sachwert ſind zweier⸗ lei. Die Stadt wird deshalb darauf ſehen müſſen, daß das mit den Spielen verbundene Riſiko unter keinen Umſtänden weiter zu ihren Laſten geht, und es muß die Frage ernſtlich geprüft werden, ob die Beibehaltung der Spiele über⸗ haupt noch möglich und ob ſte überhaupt nötig iſt, zumal auch über ihren ſogenannten idealen Wert die Meinungen geteilt ſind und auch der badiſche Staat und das Reich bei dieſer Ueberſchuldung kaum ſich noch bereit finden dürften, helfend einzugreifen. Die Kunſtmäzen aber, auf die man vielleicht noch eine ſchwache Hoffnung ſetzen möchte, ſind im heutigen Deutſchland ſo gut wie ausgeſtorben.. Durch die Abſetzung dieſes Punktes von der Tagesord⸗ nung wurde die Sitzung weſentlich gekürzt. Vor Eintritt in die Tagesordnung wurde nichtöffentlich über einen An⸗ trag der Kommuniſten zur Geſchäftsorönung verhandelt, die in die geheime Sitzung verwieſenen Vorlagen öffentlich zu verhandeln. Ohne weſentliche Debatte wurde die Vorlage betr. Erwerbung des Anweſens Theaterſtraße Nr. 11 durch die Stadt Heidelberg angenommen. Die dritte Vorlage betraf den Gleis anſchluß des ſtädtiſchen Schlacht⸗ und Viehhofes, die in der letzten Bürger⸗ ausſchußſitzung zurückgeſtellt wurde. Sie wurde entſprechend dem Antrag des Stadtrates angenommen. Ohne Debatte fand die Vorlage„Straßen bauten und Kanaliſie⸗ rungen“ Annahme, ebenſo die Vorlage betr. Verwendung des Anweſens Friedrichsſtraße 7 für Theater zwecke. Oberbürgermeiſter Dr. Nein haus gab dann bekannt, daß auf ſeinen Wunſch hin der Bürgerausſchuß beſchloſſen habe, die Vorlage betr. Beſchaffung einer Wohnung für den Oberbürgermeiſter in öffentlicher Sitzung zu verhandeln. Den Vorſitz übernahm während dieſer Verhandlung Bürgermeiſter Dr. Wieland. Nach der üblichen Abſchweifung eines Kommu⸗ niſten nach den geſegneten Gefilder Moskowiens wurde auch dieſe Vorlage mit allen gegen die kommuniſtiſchen Stimmen angenommen. Nach 1 4ſtündiger Sitzungsdauer trat das Haus in die Beratung des Gasvertrages mit Mannheim in geheimer Sitzung ein. Veranſtaltungen Lieder⸗ und Arienabend Julius Welcker Hen e, N abend, wird Julius Welcker, Bariton, ein 18 ann⸗ heimer, in der Harmonie, D 2, 6, einen Lieber und Arienabend ver⸗ anſtalten. Am Flügel begleitet ihn Karl Rinn. * Mannheimer Mutterſchutz E. B. Der erſte Vortrags abend des Vereins in dieſem Winter wird am Freitag abend im großen Saal der Handelskammer, I. I, 2, ſtattfinden. Die frühere Landtagsabgeordnete, Oberregterungsrätin Frau Dr. Elſe Ul ich⸗ Beil, Direktorin der Wohlfahrtsſchule Dresden, wird über das in⸗ tereſſante Thema„Beruf und Mutterſchaft“ referieren. Sie wird dabei auch über kommunale Frauenarbeit ſprechen. * Der Stenographen⸗Verein Stolze⸗Schrey und Einheitskurzſchrift eröffnet am Donnerstag, 3. Ortoben einen neu 5 nf a 11 7 5 kurs in Einheits kurzſchrift in der Fri 93 2 Mädchenabteilung. Gleichzeitig wird auf die laufenden Fort bi k⸗ dungs und Diktierkurſe des Vereins aufmerkfam gemacht. (Weiteres Anzeige.) Kommunale Chronik Kleine Mitteilungen Mit einem Koſtenaufwand von 290 000 97% wird dle Stadtgemeinde Mosbach einen Poſt neubau erſtellen und ihn an die Reichspoſtverwaltung vermieten. Der Vertrag zwiſchen Stadtgemeinde Mosbach und Poſt iſt ſoweit abge⸗ ſchloſſen. Das neue Gebäude kommt neben das Realgymna⸗ ſium zu ſtehen und wird bald in Angriff genommen werden. Nachdem die Landesanſtalt für Waſſer⸗, Boden⸗ und Luft⸗ hygiene in Berlin das Leitungswaſſer in Rheinbrohl nochmals unterſucht hatte, ſtellte ſie endgültig feſt, daß das Waſſer eine ſehr hohe Keimzahl aufweiſt und daher nur in gekochtem Zuſtand genoſſen werben darf. Hierauf iſt eine entſprechende Anordnung an die Bevölkerung ergangen. —— überhaupt nicht anmerkt, das ferner mit einer ſaſt an Selbſt⸗ entſagung grenzenden Bereitwilligkeit jeder, auch der leiſte⸗ ſten Anregung folgt, ergibt ſich im Geſamtgefüge ein Kunſt⸗ 119 vor 55 3 1 1 5 den Stift beiſeite legt und r die private reude, die ihm ein ſolches Konzert bereitet ſeinen beſonderen Dank abſtattet. 1 55 1 Die erſte in der Viererreihe der Sinfonken von Johannes Brahms gab Franz von Hoeßlin beſondere Gelege it, ſeine eigenartige Kraft zu entfalten. Brahms und* gehörten von je zu den von ihm bevorzugten Komponiſten. Bei Johannes Brahms mag ihn vor allem anretzen, die in den eigenartigen Verſchlingungen des erſten und zweiten Satzes gelegene Kraft zu enthüllen und ſie den einzelnen In⸗ ſtrumenten dienſtbar zu machen. Dabei iſt es nicht einmal ſo bedeutſam, daß Hoeßlin das ſpezifiſch lyrſſche 195 zu liegen ſcheint. Gerade die Einklemmung des dritten Sätzchens zwi⸗ ſchen die breit ausladende Weite des zwetten und das wuchtige Tonblockgefüge des vierten Satzes vermittelt eine gedankliche Ruhepauſe, deren Erholungsmbglichkeit man nicht miſſen mag. 1 5 ſich in Einem und Allem eine Wiedergabe von uner⸗ örter mitreißender Kraft, eine Ruhmestat, an dem Dirigent und Orcheſter gleichmäßigen Anteil haben 8 Zwiſchen Wagner und Brahms ſtand Beethovens Es-Dur Klavierkonzert, zu dem man ſich Dr. Edwin Fiſcher aus Köln erbeten hatte. Der Soliſt iſt aus zahl⸗ reichen Konzerten in Mannheim bekannt. Wir ſchätzen an ihm die abſolute Unſentimentalität und ſtille Ehrfurcht, die im Grunde ſeines Spiels für jeden Komponiſten ent⸗ halten iſt. Weniger befreunden können wir uns aber mit gewiſſen Eigenwilligkeiten der Technik und des Tempos, die vor allem dem vermittelnden Dirigenten manche Schwierig⸗ keten bereitet: Daß es Hoeßlin gelang, geiſtesgegenwärtig mehr als einmal kritiſche Situationen auszugleichen, ſet ihm beſonders gedankt. Anſonſt aber ſoll auch der Kritiker nicht mithaſſen, ſondern mitlieben, wo ſich ſy viele vereinen, um ein der Jubiläumsfreude würdiges Werk zu feiern. So ſei denn zum Schluß noch gerne berichtet, daß der überfüllte Muſenſaal zu berſten drohte ob der Stürme des Beifalls, die Dirigent, Soliſt und Orcheſter wurden ſo oft hervorgerufen und gefeiert, daß man des Wunſches nicht entraten kann, es möge immer ſo bleiben. K. EE den ganzen Abend über erklangen. Ein hervorragender und erhebender Beginn! * 3— 7 5* 2 =. 1 I 2 e N Mittwoch, den 2. Oktober 1929. Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5 5. Seite. Nr. 488 10. Tagung des Ausſchuſſes für wirtſchaftliches Vauen vom 27. bis 29. September in Karlsruhe (Von unſerem nach Karlsruhe entſandten Sonderberichterſtatter) Der zweite Verhandlungstag wurde eröffnet mit einem Vortrag des Direktor Wagner⸗Sorau N/ über Die Stellung der Hypothekenbanken zum Stahlbau. Die wichtigſte Frage iſt die Sicherheit der für die Stahl⸗ hausbauten hergegebenen Hypothekengelder und damit alſo auch die Sicherheit und Dauerhaftigkeit der Bauten ſelbſt. Daher ſtehen die Hypothekenbanken neueren, unerprobten Bauweiſen naturgemäß ſehr abwartend gegenüber. Daher ſind einheitliche Richtlinien für die Beleihung von Stahl⸗ häuſern durch den vom Deutſchen Bank⸗ und Bankiergewerbe eingeſetzten Sonderausſchuß für das Hypothekenbankweſen micht aufgeſtellt. Anerkannt iſt jedoch die formell⸗juriſtiſche Zuläſſigkeit der Beleihung von Stahlhäuſern. Den einzelnen Hypothekenbanken iſt freie Hand in ihrer Entſcheidung ge⸗ Laſſen worden. Letztere liegen vereinzelt vor. Die Voraus⸗ ſetzung für die Beleihung iſt die Innehaltung der Gütevor⸗ ſchriften, die vom Deutſchen Normenausſchuß für den Stahl⸗ ſkelettbau aufgeſtellt ſind. Die Beurteilung, ob der in den Gütevorſchriften geforderte ausreichende Roſtſchutz vorliegt und ob die Bildung des läſtigen und ſchädlichen Schwitz⸗ waſſers verhindert wird, war in Ermangelung vorliegen⸗ der Erfahrungen für die Sachverſtändigen der Hypotheken⸗ banken bisher ſchwer. Die heutige Tagung hat hier weſent⸗ liches Material zu Tage gefördert. Die Schwierigkeiten bei der Beleihung werden in dem Maße verſchwinden, wie durch den erhöhten Pfandbriefabſatz mehr Kapital zur Hergabe von Hypotheken bereitſteht, und wenn durch die Erfahrung nach⸗ gewieſen wird, daß die theoretiſchen Behauptungen von der Güte des Stahlhausbaues, berechtigt ſind. Nach einer kurzen Ausſprache über die wichtigſten Punkte der verſchiedenen Referenten über Stahlhausbau wandte man ſich allgemeineren Fragen zu. Magiſtratsrat Nosbiſch⸗ Frankfurt a. M. behandelte Zeutrale Wirtſchaftseinrichtungen in neuen Wohnvierteln und Siedlungen. Zentrale Gemeinſchaftsanlagen ſind mit dem Gedanken der modernen Großſiedlung eng verknüpft. Sie dienen da⸗ zu, einerſeits den ſozialen und kulturellen Wünſchen der Siedler gerecht zu werden, andererſeits die Haushaltsführung zu erleichtern und möglichſt geſunde Woh⸗ nungsverhältniſſe zu ſchaffen. Zu den kulturellen und ſozialen Gemeinſchaftsanlagen gehören u. a. Volkshäuſer mit Verſammlungsfälen und Büchereien, Radio⸗Vermittlungs⸗ anlagen, Kindergärten und Horte, Säuglingsheime uſw. Die zweite Gruppe umfaßt die zentralen Wirtſchaftsein⸗ richtungen. Hierzu gehören Zentralheigungen, Zentral⸗ waſchkütchen, Zentralbadeanlagen und Zentralküchen. Ueber die Vorteile der Zentralheizung iſt wohl kein Wort zu verlieren. Das eigentliche Problem beginnt aber erſt da, wo es ſich um minderbemittelte Bevölkerungs⸗ ſchichten handelt. Redner bringt eine intereſſante Gegenüber⸗ ſtellung der Koſten bei der günſtigſten Zentralheizung und der einfachſten Ofenheizung in Bezug auf eine Kleinwohnung von rd. 60—65 Qm und eine Kleinſtwohnung von rd. 46.50 Om. Wohnfläche. Es ſtellt ſich heraus, daß die Geſamtmehr⸗ belaſtung durch die Zentralfernheizung mit Warmwaſſer⸗ bereitung bei der 1d. 62 Am. großen Wohnung rd. RM. 10, bei der Kleinſtwohnung von rd. 41 Qm. rd. RM. 5 gegenüber der Ofenheizung beträgt. Hieraus zieht der Redner die Schlußfolgerung, daß die Zentralheizung bei Kleinwoh⸗ mungen nur dann vertretbar iſt, wenn die Wohnfläche durch rationellſte Grundrißgeſtaltung auf das äußerſt tragbare Minimum gebracht wird bei gleichzeitiger Verbeſſerung der Wohnqualität und hierdurch die Miete ſo weit herabgeſetzt werden kann, daß die Mehrbelaſtung von 1d. RM. 5 je Monat für den Mieter tragbar iſt. Durch die Zeutralwaſchküchen ſoll die drückendſte aller Hausarbeiten, nämlich die Hauswäſche mit Hand und Bürſte, abgeſchafft und durch Maſchinenwäſche erſetzt werden. Es iſt kein Zweifel, daß die bisherige Hauswäſche gerade bei den Minderbemittelten einen ſehr ſchädlichen Einfluß auf den geſundheitlichen Zuſtand der Frau ausübte, und die lange Dauer der Wäſche das Familienleben ſtark beeinträchtigte. Es wäre deshalb gerade für dieſe Kreiſe wünſchenswert, wenn ihnen die Annehmlichkeiten der maſchinellen Zentral⸗ wäſcherel zugute kommen könnten. Die Frage iſt aber auch Fler: Können dieſe Mieterſchichten die Mehrbelastung von mindeſtens rd. RM..80 im Monat aufbringen? Dies wird in vielen Fällen zu verneinen ſein. Nur wenn ſchon bei der Planung der Siedlung alle günſtigen Vorausſetzungen für die Einrichtung einer Zentralwäſcheret geſchaffen werden und die Mieten durch ähnliche Maßnahmen, wie ſie vorher bei der Zentralheizung geſchildert wurden, aufs äußerſte herunter⸗ gedrückt werden, iſt bei den wirtſchaftlich ſchwächſten Mieter⸗ ſchichten die Zentralwaſchküche vertretbar. Zentralbadeanlagen ſind heute in neuen Siedlungen meiſtens nicht mehr erforderlich, weil in allen Wohnungen Bäder eingerichtet werden, die weſentliche Vorteile gegen⸗ über den Zentralanlagen bieten und auch in den Anlage⸗ und Betriebskoſten billiger ſind. Natürlich wird durch die Schaf⸗ fung von Einzelbädern in den Wohnungen die Errichtung von Bezirksſchwimmbädern ie Wannenbädern und mediziniſchen Bädern nicht überflüſſig. Von geringerem Intereſſe iſt zurzeit noch das Problem der Zentralküche, trotzdem rein wirtſchaftliche Gründe ſtark für deren Schaffung ſprechen. 5 Den letzten Vortrag hielt Ingen. H. Barlach⸗ Berlin über Die wirtſchaftlichen Vorausſetzungen der verſchiedenen Heizſyſteme. Es iſt Aufgabe jeder Heizung, mit dem geringſten Aufwand von Geld und Zeit die Wohnungen mit Wärme zu verſorgen. Nach Möglichkeit ſoll dabet den Bedürfniſſen und Gewohn⸗ heiten der Einwohner entſprochen werden, jedoch dürfen die Geſamtheizkoſten die finanzielle Leiſtungsfähigkeit der Woh⸗ nungsinhaber keinesfalls überſchreiten. Es iſt daher not⸗ wendig, vor der Wahl des Heiszſyſtems den Grad ſeiner Wirt⸗ ſchaftlichkelt möglichſt genau zu ermitteln. Im ganzen weichen die Heizkoſten der verſchiedenen Syſteme nicht ſo ſtark von einander ab, wenn man die Bedienungskoſten a uch bei den Einzelöfen rechneriſch erfaßt. Es werden daher oft die allgemeinen Geſichtspunkte— wie z. B. Verein⸗ fachung der Hauswirtſchaft, Platzerſparnis, Erhöhung der Feuerſicherheit, geringere Rauchbeläſtigung, leichtere Anpaſ⸗ ſungs möglichkeiten an den Wärmebedarf des Wohnungs⸗ inhabers uſw.— bei der Wahl des Heizſyſtems den Ausſchlag geben. Zahlreiche Lichtbilder und Tabellen unterſtützten die ein⸗ zelnen Referate, die allſeitiges Intereſſe und Beifall aus⸗ löſten. f Der Beſuch der am gleichen Tage eröffneten Dammer⸗ ſtockſiedlung und ein Autoausflug nach dem Schwarz⸗ wald und Baden⸗Baden beſchloß die allſeitig anregend ver⸗ laufene Tagung. X. ——— Aus dem Lande 4 Freiburg i. Br., 1. Okt. Am 1. Oktober ſind es 5 Jahre her, ſeft das Mitglied der Redaktton der Freiburger Zeitung, Fritz Segelken, ſeine Laufbahn als Journaliſt begann. ausgeübt, wo er zum Redaktionsſtab der Bremer Weſerzei⸗ tung gehörte. Nach einem vorübergehenden Aufenthalt in England und kürzerer Tätigkeit in einigen norddeutſchen Städten wie Hannover und Braunſchweig, ſiedelte Fritz Se⸗ gelken nach Süddeutſchland über. Beim Mannheimer Tageblatt war er längere Zeit als verantwortlicher Re⸗ dakteur für Sport, Handel, Lokales und Depeſchendienſt tätig. Nach mehrjähriger Militärdienſtzeit wurde er 1917 zum Nach⸗ richtendienſt kommandiert, wir finden ihn in der letzten Kriegszeit und in der Nachkriegszeit in Lörrach, wo er als Hauptſchriftleiter des Oberländer Bote, dann als Chef der Lörracher Bürgerzeitung und nach Vereinigung dieſer beiden Zeitungen wiederum als Hauptſchriftleiter des neuerſtandenen Oberländer Bote ein reiches Arbeitsfeld hatte. Im Jahre 1925 kam er an die Freiburger Zeitung, wo er zur Zeit das Lokal⸗ veſſort, verwaltet, zuſammen mit dem Amt des ſtellvertreten⸗ den Chefredakteurs. Namentlich durch ſeine Tätigkeit als Lokalredakteur der Freiburger Zeitung hat Segelken dem kommunalpolitiſchen Leben Freiburgs erfolgreich gedient. Segelken iſt ein richtiger deutſcher Journaliſt, der ſeine An⸗ ſicht mannhaft vertritt, aber auch für die Bedürfniſſe anderer eintritt, arbeitsfroh, umſichtig, im Privatleben ein Menſch, deſſen Humor manche Stunde mit ihm verſchönt hat. 4 Hundsbach(Amt Bühl), 28. Sept. Ein 17jähriges Mädchen ſtürzte mit ihrem Rade beim Ueberfahren der Weiherbrücke in die 10 Meter darunter fließende Hundsbach, wo es mit zerſchmettertem Schädel tot liegen blieb. Vor einiger Zeit war einer der Randſteine von mutwilligen Burſchen in die Hundsbach gewälzt worden. In dieſe Lücke fuhr unglückſeligerweiſe das junge Mädchen hinein, ohne Halt zu finden. 155 e N 28 Segelken hat die erſte journaliſtiſche Tätigkeit in Bremen Aus der Pfalz Wein billiger als Mineralwaſſer! s Neuſtadt a. d. Hdt., 30. Sept. Ein heiteres Vorkommnis zu den heutigen Weinpreiſen berichtet der„Stadt⸗ und Dorf⸗ anzeiger“. Ein Reiſender trank in der Winzergenoſſenſchaft Musbach zwei Viertel„Neuen“(Portugieſer). Seinem Chauffeur gab er eine Flaſche Selterswaſſer. Darauf lautete die Rechnung: Zwei Viertel Wein zu je 20 Pfg.= 40 Pfg., ein Waſſer 45 Pfg., zuſammen 85 Pfg.„Bin ich verrückt, oder ſind Sie verrückt“, meinte der Gaſt zum Kellner. In die Ehronik aber wird man ſchreiben müſſen: Neunzehn⸗ hundertzwanzigundneun koſtet das Waſſer mehr als der Wein. * Bad Dürkheim, 1. Okt. Am Samstag ichmittag wollte der Feldhüter Heinrich Holbig in der Nähe des Kanals über einen Graben ſpringen. Er kam dabei ſo unglücklich zu Fall, daß ſich ſeine Weinbergpiſtole entlud und der Sch u 5 ihm ins Geſicht drang. Er erlitt erhebliche Verletzungen. Nachbargebiete Exploſion in einer Darmſtädter Fabrik * Darmſtadt, 1. Okt. Kurz vor 3 Uhr wurde Dienstag nachmittag durch das Geräuſch einer ſchweren Detonation die Bevölkerung Darmſtadts aufgeſchreckt. In der Schrauben⸗ fabrik der Bahnbedarfs.⸗G., in der es erſt vor kurzem zu einem Brande gekommen war, hatte ſich eine Kohlen⸗ ſtaubexploſion ereignet. Ueber den Gebäuden der Fa⸗ brik, deren Dachſtuhl in Brand geraten war, erhob ſich eine dichte, weithin ſichtbare Rauchwolke. Infolge des ſtarken Windes griff der Brand raſch auf die von der Exploſion mit⸗ berührte Schmiedehalle des Unternehmens über, die kurz da⸗ 9 rauf ebenfalls in hellen Flammen ſtand. Vier Arbeiter wurden mit ſchweren Brandwunden ins Krankenhaus gebracht. Einer von ihnen iſt ſeinen Verletzungen e legen, während ein zweiter in äußerſter Lebensgefahr ſchwebt. Eine Stunde nach der Exploſion war trotz des Aufgebots aller verfügbaren Feuerwehrkräfte und obwohl ein heftiger Regen 8 niederging, der Brand noch nicht bezwungen. Den Bruder getötet Rappoldsweiler i.., 30. Sept. geben war, war der Schrecken ſeiner Familie. Wenn er, was oft geſchah, betrunken nach Hauſe kam, gebärdete er ſich wie ein Wilder, ſodaß er von der Polizei in die Zwangsjacke ge⸗ ſteckt werden mußte. Als Eduard Zimmer wieder betrunken nach Hauſe kam und randalierte und dabei die Familienmit⸗ glieder bedrohte, griff der 19 Jahre alte Bruder Alfred zum Revolver Schuß, der den ſofortigen Tod zur Folge hatte, nieder. Tageskalender Mittwoch, den 2. Oktober Nationaltheater:„Siegfried“..00 Uhr. Apollotheater: Die große Peltini⸗Variets⸗Reyue..15 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Weib am Kreuz“— Schauburg: „Der Herr t 5 Scala:„Der Fürſt von Pappenheim“.— Gloria: Der ein⸗ ſame Adler“.— Pal aſt⸗ Theater:„Männer ohne Beruf“.— Üfa⸗Theater:„Monolescu“.— Untverſum: Schweſter und ich“. Sehens würdigkeiten: ü Kunſthalle: Dienstag bis Sonntag: 10 is 1 Uhr und 3 bis 8 Uhr: Schloßmuſeum mit den Sonderausſtellungen: 150 Jahre Mannheimer Geöffnet täglich v. 10—13 und 15—17 Uhr, Sonntags v. 1117 Uhr durchgebend. Natlonaltheater und Die politiſche Bewegung 1848/49. Schloßbücherei:—1,—7 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völker⸗ kunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—1 und nachm. von—8 Uhr; Dienstag—5 Uhr: Mittwoch—5 Uhr: Freitag—7. Uhr.— Planetarium: Beſichtigung 3 Uhr. Waſſerſtaudsbeobachtungen im Monat Oktober Ahe Pegel J 25 J 28 27.801 2. Negar-Wegel 25. 28 2 80 1, J. Baſel 0. 8 0. 200 10 06 0. 04 000 5 S gaterinſe 0,78 0,7500 74.60.60 0,50 Mannteim 2,20.47 2. 4.00 l. 1 Schl 18582.85.7) 1761.71 Jagſtfed 000 o gef oe 0,00 0,00.0 Maxau.67.60.8,57 348,428.80 5 Mannheim.22.222,18 3,09 1,88 2,02 0.31.25.18.15.18.00 79.79.72 0,65 0 62 0,50 Willy Müller—. Rurt Ehmer— Gericht und alles übrige: inzeigen und geſchäftliche Mitteitungen; Jakob Fau 4 5 Franz Kircher— fämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger? Druckerei Dr, Haag Neue Mannbeimer Reituno G. m. 5. 5. Manubeim k 6, 2 Mit Senugtuung stellen Wr fest:, Siidehof“ hat die Raucher und uns nicht enttäuscht.„ Gilcehof- gewann unserem Hause viele neue Freunde.„Gidehof“ wirbt nicht mit a 1 9 Haus Sergmann Worten.„Sildehof“ 5 wirbt durch höchste Qualität. Darum:„Siidehof“ in aller Munde! Der 26 Jahre alte. Eduard Zimmer, ein Epileptiker, der dem Trunke er⸗ und ſtreckte den Trunkenbold durch einen om Finanzamt“.— Capitol:„Nachtlokal“.— „Meine manns Einſicht aus, und zwar: ſannhefmer Matterschude. Stenogr.⸗Verein S kurz Nr. 456 — Mittwoch, den 2. Oktober 192. fal. eres fenden Landtagswahl. Die Wahlkartei liegt vom Donnerstag, den J. bis einſchl. Sonn ag, den 13. Oktober 1929, jeweils von 812% Uhr und von 15—19 Uhr, Spuntags nur von—12 Uhr, zu Jeder⸗ für die Altſtadt im ſtädt. Wahlamt, C 2 für die Stadtteile Fendenheim, Käerial, Neckaran, Rheinau, Sandhofen leinſchl. Scharhof, Kirſchgartshauſen und Sand⸗ torf) und Wallſtadt in den dortigen Ge⸗ meindeſekretariaten; für den Stadtteil Waldhof in der Polizeiwache des 10. Reviers, Sandſtraße 15. Wer die Wahlkartei für unrichtig oder un⸗ vollſtändig hält, kann innerhalb der Offen⸗ lagefriſt dort, wo die Kartei ausliegt, oder beim Wahlamt Einſpruch erheben. Spätere Einſprüche dürfen nach geſetzlicher Vorſchrift nicht berückſichtigt werden. Diejenigen Wahlberechtigten, die in der Kartei eingetragen ſind, werden durch Poſt⸗ karte hiervon benachrichtigt werden. Wer eine ſolche Poſtkarte bis ſpäteſtens 5. Oktober nicht erhalten hat, hat beſonderen Anlaß, die Wahlkartei einzuſehen und gegebenenfalls gegen ſeine Nichteintragung Einſpruch zu er⸗ heben, da der Nichteingetragene ſein Wahl⸗ recht nicht ausüben kaun. Bei der Antrag⸗ ſtellung iſt ein amtlicher Ausweis(Familien⸗ buch, Staatsangehörigkeitsausweis, Reiſepaß, Perſonalausweis) vorzulegen. Wahlberechtigt iſt, wer am Wahltag Reichs⸗ angehöriger und zwanzig Jahre alt, alſo vor dem 28. Oktober 1909 geboren iſt und im Land Baden ſeinen Wohnort hat. Beamte und Ar⸗ beiter in Stagtsbetrieben, die ihren dienſt⸗ lichen Wohnſitz außerhalb des Landes Baden haben, ſowie die Angehörigen ihres Haus⸗ ſtandes ſind wahlberechtigt wenn ſie die ba⸗ diſche Staatsangehörigkeit beſitzen und im übrigen die geſetzlichen Vorausſetzungen er⸗ füllen. Das Wahlrecht ruht im Falle der Ab⸗ erkennung der bürgerlichen Chreurechte durch rechtskräftiges ſtrafgerichtliches Urteil, ſowie in den Fällen der Entmündigung und der vorläufigen Vor mundſchaft, ferner für Sol⸗ daten während der Dauer ihrer Zugehörig⸗ keit zur Wehrmacht. Behindert in der Aus⸗ übung des Wahlrechts ſind Perſonen, die wegen Geiſteskrankheit oder Geiſtesſchwäche in einer Heil⸗ od. Pflegeanſtalt untergebracht ſind, ferner Straf⸗ u. Unterſuchungsgefangene ſywie Perſonen, die infolge gerichtlicher oder polizeilicher Anordnung in Verwahrung ge⸗ halten werden; ausgenommen ſind Perſonen, die ſich aus politiſchen Gründen in Schutz⸗ haft befinden. Die in den Jahren 19041909 geborenen Wahlberechtigten werden beſonders aufgefor⸗ dert, ſich über ihre Eintragung während der Offenlagefriſt zu vergewiſſern, ſofern ſie eine Benachrichtigungskarte nicht erhalten haben. Nur wer in der Wahlkartei ein⸗ getragen iſt, darf wählen. 11 Mannheim, den 1. Oktober 1929. Der Oberbürgermeiſter. Gebäudeſonderſtener. Wir erſuchen um Zahlung der Gebäude⸗ ſonderſteuer für den Monat September 1929 bis ſpät. 5. Oktober 1929. Wer bis zu dieſem Tage nicht zahlt, hat 10 v. H. jährlich Ver⸗ zugszinſen zu entrichten und die mit hohen Koſten verbundene Zwangsvollſtreckung zu er⸗ warten. Kaſſenſtunden: bei der Stadtkaſſe Samstags von—12 Uhr, an den übrigen Werktagen von 8— 7213 Uhr und von 7715 bis 16 Uhr, bei den Gemeindeſekretariaten der Vororte nach den in den Rathäuſern ausge⸗ hängten Anſchlägen.(43) Stadtkaſſe. ZVIIgsverstelgerung Donnerstag, den 3. Okt. 1929, nachm. 2 Uhr werde ich im Pfandlokal d 6. 2 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich ver⸗ keigern: 4 Schreibmaſchinen, 3 Schreibtiſche, 2 Kaſſenſchränke, 2 Büfetts und verſchiedene andere Möbel. Ferner an Ort und Stelle: 1 großer Kaſſeuſchrank mit Treſor. 11 290 Mannheim, den 1. Oktober 1929. Lindeufelſer, Vzb. ZwWangsver steigerung Donnerstag, den 3. Okt. 1929, nachm. 2 Uhr werde ich im Pfandlokal, hier, Q 6. 2, gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 1 Büfett, 1 Kredenz, 1 Vitrine, 1 Bücherſchrank, 2 Sofas, 3 Schreibtiſche, zwei Schreibmaſchinen. Ferner an Ort 25 Stelle: 1 Maſſengalvaniſierungs⸗ Apparat, 2 Dreh⸗ bänke, 1 Tiegeldruckpreſſe kompl., 1 Papier⸗ ſchneidmaſchine, 1 Rollpult. 11 260 Mannheim, den 30. September 1929. Doth, Vollz.⸗Beamter. Wir übernehmen: 11278 Verkäufe und Versteigerung en aus Konkursen, Nachlässen und sonstigen Gelegenheiten R 5, Zimmer 104 Tüs- U. Serbalberatungsstelle, jeden Ffaltag) J- 5 ¼ Uk Einladung z. Vortrag am Freliag, 4. Oki. 1929, abends 6 Uhr im großen Saale der Handelskammer Mann⸗ heim, L I, 2(Eingang Breite Straße) über „Beruf und Mutterschaft“ (auch über kommunale Frauenarbeit) Referentin: Fran Dr Elſe Ulich⸗Beil, Dresden, Oberregierungsrätin im fächſ. Wohlfahrts⸗ miniſterium. 11882 Häſte willkommen. Der Vorstand Gesffaung eines neuen e in geen am Donnerstag, 3. Oktober, abends 7 Uhr, in der Friedrichſchule, U 2, Mädchenabt. Anmeldung Montag und Donnerstag in der Friedrichſchule beim Kursleiter oder Unter⸗ richtsobmann. Bewährte Lehrkräfte.— Ratenzahlung. neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ansgab erg Morgen maden. 4 Uar 5er Eröffnungs- Geschenk! elegante Herren- Uhr Zum Andenken an diesen Jag erhält jeder Köufer eine Herren- Taschen- Uhr greſis, wofür wir ein Jahr garantieren. Wir erwarten Sie morgen! MaNN NEIN jetzt 8 1. 6 Nur P 4, 1 Eugen Kentner.-G. Mech. Weberel/ Gardinenfabriken 1 N Vertaufshaus MANN HELM nu F. 4. 1 Nur 4, 1 1% Fönstürdskorationen Wir bitten, um Verwechslungen zu verhüten, auf unsere Firma: Eugen Kentner.-G. und auf Hausnummer P J, 1 besonders 2 5 achten. 5 855 Von der Reise zurück Dr. Vogler“ M 2, 14 Tel. 300 O6 Su Beginn der Saiſon Aduung! empfehle blütenweiße, blech ne, frisch gewäſſerte“ Stoeckfische in bekannter Qualität, zu dem billigsten Tagespreis. Ferner täglich la. Kabllau und Schellfisch. krste Mannheimer Stockfischwässerei Inh. Joh. Hartmann vorm. Ferch. ey u. 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Oktbr.: Das Myſterium von Golgatha als kosmiſches Ereignis. Karten an der Abendkaſſe zu Mk. 8 S für 5 Vorträge Mk..— 8 * in der Harmonie, D 2. 6, Hanſa⸗ Saal, — jeweils 20 Uhr: Freitag, 4. Oktober: Der Menſch als . Uhren werd unt. Garant. — e GE Aer g. bek. bill. Pr. rey. ſeit 1905 Näherel 600 bis 700 N. eee ee pe Vie n e el ö 1 1 ö * „Preſident Smetona“ fängt Schmuggler— Der gefa Feuropäiſchen Ausverkauf entſtand en anderen„Nachfolgeſtaaten“— auch 8 at“ Litauen, mit ſeinen zwei Millionen Einwohnern ein gatenembryo ohne Vergangenheit und (wahrſcheinlich) auch ohne Zukunft. Aber mit einer— durch das„freundnachbarliche“ Verhalten ſeines„großen ſlawiſchen Bruders“ Polen immerhin verſtändlichen— Großmannsſucht von geradezu lächerlichen Ausmaßen. Dieſer Kleinſtaat an der Oſtſeeküſte hat zwar keine Haupt⸗ ſtadt(die hat der General Zeligowfki bekanntlich„annektiert“), dafür aber ſelbſtverſtändlich eine eigene Kriegsflotte. Daß man keinen eigenen Hafen beſitzt, macht faſt garnichts! Denn: beſitzt man leinen eigenen Hafen, dann annektiert man eben einen! Und das„autonome“ Memel liegt ja ſo nah.— Alſo haben die geduldigen Memeler ſeit einigen Jahren ſchon die zweifelhafte Freude und das Vergnügen, die litauiſchen„See⸗ ſtreitkräfte“ in ihrem Hafen beherbergen zu dürfen, beſtehend aus einem alten, aus der deutſchen Erbmaſſe verſehentlich mit übernommenen Minenſucher, der mit ſeiner grauen Kriegs⸗ bemalung faſt ſo ausſieht wie ein wirkliches Kriegsſchiff. Wo eine Flotte iſt, da iſt natürlich auch ein Admiral! Und der Kommandant des„Preſident Smetone“(ſo hat man das alte deutſche Boot feierlich getauft), mit den dicken goldenen Aermeltreſſen und dem gewaltigen Schifferbart, ſieht ebenfalls beinahe aus wie ein richtiger Admiral. Er iſt ein oller, ehr⸗ licher Seemann, der auf irgendeinem armierten ruſſiſchen Kütſtenwachſchiff ſeine Ausbildung genoſſen und ſchießen ge⸗ lernt hat. „Pan Kommandant“ iſt beliebt bei ſeinen Leuten, beliebt hei den Memelern, hat eine Frau und zwei Kinder— und einen rieſengroßen Fehler: er ſäuft! Er hält es für ſeine vor⸗ nehmſte Pflicht, das verderbliche Feuerwaſſer in jeglicher Ge⸗ Bei dem allge; gleichzeitig mit der„ſouveräne 9 ſtalt— als Grog, Rotwein, Cyſti oder als„Klaren“— zu ver⸗ nichten und tut das auch mit einer Opferfreudigkeit und Hin⸗ gabe, die einer beſſeren Sache würdig wäre und die ſeinen ohnehin nicht überragenden nautiſchen Kenntniſſen nicht gerade gütträglich iſt. Aber er hat einen zuverläſſigen Steuermann und außerdem gab es— außer Deckwaſchen— für den„Preſi⸗ dent Smetona“ bisher noch nie etwas zu tun 1 ö Kürzlich begab es ſich nun, daß zwei engliſche Kriegsſchiffe — rieſige waffenſtarrende Panzerkreuzer— den litauiſchen Kriegshafen Memel beſuchten. Es war eine ganz große Sache. Man tanzte, man aß, man trank und man ſpann ein See⸗ mannsgarn, daß ſelbſt die Stahlbalken der Engländer ſich bogen. Nebenher aber wußte man in Kauna(Kowno) ſehr genau, was ſich gehörte. Alſo wurde befohlen, der„Preſident Smetona“ habe die Briten bei ihrer Abreiſe eine halbe Ta⸗ gesfahrt weit zu begleiten unter perſönlicher Führung des Herrn Admirals. Und damit kein Malheur entſtehe(man hatte mit den trinkfeſten Engländern mehr als ausgiebig ge⸗ feiert, und Feiern iſt bekanntlich recht anſtrengend) nahm ein hoher Regierungsbeamter Gelegenheit, mit der als ſehr ener⸗ giſch bekannten Frau Admiral einige unumgänglich erſchei⸗ nende Vorſichtsmaßregeln zu beſprechen. Die Folge dieſer Beſprechung war, daß die veſolute⸗ Dame ihren Eheliebſten drei Tage vor Auslaufen der Flotte ein⸗ ſperrte und ihm ausſchließlich Kaffee und ähnliche harmloſe Getränke vorſetzte. Und als dann der„Preſident Smetona“ Dampf aufmachte und hinter den engliſchen Rieſen qualmend einherkeuchte, da ſtand neben dem goldbetreßten Admiral auf der Kommandobrücke auch die Frau Admiral und wachte mit Argusaugen darüber, daß„Pan Kommandant“ ſich nicht etwa won einem Boten eine kleine alkoholiſche ee holen kaſſe! So kam es, daß diesmal noch alles gut verlief, der„Pre⸗ ſident Smetona⸗ nicht in der verſandeten Hafeneinfahrt auf Grund ging, ſondern unverſehrt auf ſeinen Liege⸗ und Ruhe⸗ platz zurückkehrte. Die höflichen Engländer aber hatten beim Abſchied grinſend„three cheers“ auf den Kommandanten und 8 tapfere Frau Gemahlin ausgebracht 8 i Der Erfolg dieſer Expedition ſtieg dem Herrn Admiral entſchteden in den Kopf. Uebermütig geworden durch die Tat⸗ ſache, daß eine Halbtagsfahrt mit dem„Preſident Smetona“ ohne die kleinſte Havarie abgelaufen war, entſann er ſich einer längſt vergilbten Regierungs verfügung, in der klar und deut⸗ lich zu leſen war, daß die litauiſche„Flotte“ nicht nur zu Paradezwecken da ſei, ſondern auch andere, ernſtere Aufgaben habe. Ein friſch⸗fröhlicher Krieg, in dem mah ſeinen Mannes⸗ mut und ſein Feldherrntalent beweiſen konnte, war leider nicht zu erwarten. Aber da waren doch— Gottverdammich! — dieſe Hanluken von Schmuggler, die mit ihrem lichtſcheuen Handwerk den litauiſchen Staat, das autonome Memelland und die ganze liebe Nachbarſchaft um ſo manche ſchöne Zoll⸗ einnahme betrogen hatten. Herr Admiral.„Laſſet uns auslaufen und Schmuggler fangen!“ Glück muß der Menſch haben: ſchon am zweiten Tage ſich⸗ tete der Mann im Ausguck ein Motorſchiff, das unzweifelhaft den Schutz der Nacht dazu benutzte, zahlreiche ſchwere Fäſſer auszubooten und an Land zu schaffen. Der energiſchen Auf⸗ forderung, ſich ſofort zu ergeben, kamen die Schmuggler— die wahrſcheinlich noch niemals ein litauiſches Kriegsſchiff geſehen 100 Pferdekräfte ihres nagelneuen Motors, der den weißen . ſie bald außer Reichweite der litauiſchen Gewehre brachte. Das war nun ſo etwas nach dem Herzen des Herrn Ad⸗ im Finniſchen Meerbuſen zu bewachen. gannen ſchnell und ſchneller zu laufen und dann kam der ſtolze Augenblick, in dem zum erſten Male ſeit Beſtehen der Wielt ein litauiſcher Schiffskommandant das Kommando gab: i„Alle Geſchütze klar! Erſtes Geſchütz Feuer!“ Nun, jede Kugel trifft ja nicht. auch das gehetzte Boot ſchließlich ein ehemals weißes Taſchen⸗ tuch hißte und ſich ergab. Die erſte Seeſchlacht der e 5„Kriegsmarine“ war damit Aa reih beendet— Stolzgeſchwellt die breite 5 betrat der 1 7 Admiral die Planken des gekaperten Feindes und erklärte ihn als Kriegspriſe. Dann machte er ſich in Begleitung ſeine Magte daran, die e ugs 115 8 5 „Volldampf voraus!“ ſprach der hatten— natürlich nicht nach, ſondern verließen ſich auf die Giſcht vor dem Bug ihres Bootes hoch aufſchäumen ließ und 5 als, dr während des ganzen Weltkrieges keine andere chäftigung gefunden hatte, als langweilige Heringsfiſcher Die verwahrloſten Maſchinen im Bauch des alten deutſchen Minenſuchers be⸗ Viele Kugeln ſind aber 5 schließlich auch des ſchnellſten Schmugglers Tod, weshalb denn eiſtestei plum der anger meer ngene Admiral und das.. ſten Aude Ein Winkſpruch ging 7 55 an den„Preſident Smetona“, „Führe Priſe ſelbſt nach Kleipeda(Memel)! Wünſche gute Fahrt!“ Und der alte deutſche Minenleger Weiſchwin qual⸗ mend und raſſelnd im Grau des heraufdämmernden Morgens. Faß für Faß wurde jetzt geöffnet und fachmänniſch unterſucht. Der Herr Admiral probierte und die Mann⸗ ſchaft tat es ihm nach, denn die Nacht war kalt und die An⸗ ſtrengungen der Seeſchlacht waren groß. Dann aber— als der letzte Durſt geſtillt und ein Weitertrinken räumlich ein⸗ fach unmöglich war, wurde das Ruder feſtgebunden und die Helden ſtreckten ſich auf die harten Planken, um in wohlver⸗ dienter Ruhe ihren Rauſch auszuſchlafen. Gegen Morgen aber geſchah Entſetzliches: Hervor aus den Bunkern, in die man ſie geſperrt, ſtieg die Schmuggler⸗ mannſchaft, bewaffnet mit ſchönen und feſten Stricken, über⸗ fiel die litauiſchen Helden, feſſelte ſie und verabfolgte ihnen erſt einmal ein fürchterliche Tracht Prügel. Dann ſperrte ſie ihrerſeits die beſiegten Sieger in den dunklen Bunker, dann fröhlich ihrem Heimathafen entgegen Im litauiſchen Konſulat in Danzig raſſelte das Tele⸗ phon:„Hallo! Bitte, laſſen Sie doch den litauiſchen Admiral und ſechs ſeiner Leute aus dem Freihafen abholen! Sie ſind ſo voll, daß ſie allein nicht gehen können!“ 2 Der Konſul, entſetzt, ſprang in ein Motorboot und jagte zum Freihafen. Dort fand er— wie Heringe übereinander⸗ geſchichtet— die bewaffnete Seemacht L zwei finſteren Geſtalten, die höflich aber beſtimmt die Un⸗ terzeichnung einer Quittung forderten, durch die„das litauiſche Konſulat in Danzig den Empfang eines Admirals und ſechs Matroſen in unbeſchädigtem Zuſtande“ beſchei⸗ nigte Die ganze nordöſtliche Küſte war tagelang ein einziges, ungeheures Seemannsgelächter. Nur in Kaunas lachte man nicht. Was man dort an allerhöchſter Stelle dem Komman⸗ danten der litauiſchen„Flotte“ für Liebenswürdigkeiten ge⸗ ſagt hat, iſt leider nicht bekannt geworden. Tatſache aber iſt, daß als erſter litauiſcher Admiral der Kommandant des Der Stand der reichen Bettler in den Vereinigten Staa⸗ ten ſcheint beſonders zahlreich zu ſein, denn ein neuer Bericht über das Bettelweſen in Newyork behauptet, daß etwa 80 v. H. der Berufsbettler Betrüger ſind, und daß etwa 50 v. H. von ihnen ein luxuriöſes Leben auf Koſten der Mildtätigkeit ihrer arbeitenden Mitmenſchen führen. Newyork iſt ein Paradies für Bettler, und die Polizei iſt machtlos, um 9 Unweſen zu ſteuern. Wenn wir auch ab und zu einen 1 1 0 Sh dn au faſſen bekommen, Whitley, ſo können wir doch in den meiſten Fällen nichts gegen ihn unternehmen, denn dieſe Burſchen haben meiſtens einen Handelszweig u und verkaufen angeblich Kaugummi, Blei⸗ ſtifte und ähnliche Dinge. Nur das Straßenpublikum iſt in der Lage, dieſes Unweſen dadurch wirkſam zu bekämpfen, daß es eben, den Skraßenbettlern einfach nichts mehr gibt. Die Fälle, in denen Bettler verhaftet werden, die ſtattliche pole. So wurde vor kurzem ein 90jähriger Bettler feſt⸗ genommen, der ſeinen Platz vor dem Eltinge⸗Theater hat. In ſeinen Taſchen fand man verſchiedene Bankbücher, von denen eins auf 7500 Dollars lautete. Er weigerte ſich, die anderen den Polizeibeamten zu zeigen. In derſelben Nacht wurde ein 82jähriger Bettler feſtgenommen, der bereits 18mal wegen Bettelns vorbeſtraft iſt. Er gab ſelbſt zu, ein Vermögen von 100 000 Dollars und mehrere Häuſer zu beſitzen, erklärte aber, daß er vom Betteln nicht laſſen könnte, weil es ihm zur Gewohnheit geworden wäre. Bei einem andern dieſer reichen Bettler ſtellte man ein Vermögen von 75 000 Dollars feſt, und ein Plakatträger, der bettelte, wenn er nicht beſchäftigt war, meldete eines Tages auf der Polizei an, daß ihm Papiere im Werte von 5000 Dollar geſtohlen worden ſeien. Er führte im ganzen Werte von 25 444 Dollars mit ſich. Von einem Manne, J . ohne Zwiſchenfall verlaufen. 5 daß die Heimwehren die lehne N 5 wohl erfordere, a0 entlud in aller Ruhe ihre koſtbare Ladung und ſteuerte ſo⸗ itauens, bewacht von Die reichen Bettler von New Pork erklärte der Polizeiinſpektor William C. Bankkonten beſitzen, häufen ſich in letzter Zeit in der Metro⸗ 55 Der Heimwehraufmarſch von Mödling bei 20 Der diesmal mit besonderer Sorge e Aufmarſch in den Vorſtädten um Wien Der Heimwehrenführer Dr. Steidle belonte in ſeiner 5 1 Regierung unterſtützen würden, aber wenn es das.. or eee. nicht„ 1 8„ deb Sn ſich„in den wohlverdienten Ruheſt Das litauiſche Kriegsminiſterium aber ſoll beabſichtigen, den alten deutſchen Minenleger an eine ſtarke Kette in Kleipeda zu legen und den Schlüſſel nur bei ganz beſonderen Anläſſen herauszugeben, damit nicht wieder einmal ein ehrgeiziger Admiral auf die ausgefallene Idee kommt, auf Schmuggler⸗ fang auszugehen. 5 Erſtes Kabelbild von der Delroiter Brandkataſtrophe Die Rettungsaktion der Feuerwehr In dem Study⸗Club, einem V rgnügungslokal der ameri⸗ Ver kanfſchen Induſtrieſtadt Detroit, brach während des Nacht⸗ betriebes ein Brand aus, der 16 Perſonen das Leben koſtete, 50 Klubgäſte wurden ſchwer verletzt. der wegen Landſtreicherei in das Gefängnis kam, wurde er⸗ mittelt, daß er täglich aus ſeinen Einkünften, die er durch Betteln erzielte, durchſchnittlich 100 Dollars an die Bank Ab- führte. Er beſaß außer ſeinen Bankkonten auch noch ſehr he⸗ deutende Werte an Aktien. Dieſer Bericht des Polizei⸗Inſpek⸗ tors Whitley wird durch den Polizeiinſpektor Godfrey ergänzt, der ſich ſeit mehr als 20 Jahren mit dem Bettler⸗ weſen von Brooklyn beſchäftigt. Es gibt unter den Bettlern, nur ſehr wenig wirklich Bedürftige. Die meiſten ſind Schwind⸗ ler, ſagte Godfrey. Sie werden durch die bequemen und oft ausgezeichneten Einnahmen angelockt, die zwiſchen 15 und 500 Dollars ſchwanken. Dieſe letztere, faſt phantaſtiſch klingende Summe hatte einmal ein, unter dem Namen Klump⸗ fuß⸗Joe bekannter Bettler erzielt, als er am Eingang eines Rennplatzes bettelte. Bei einer anderen Gelegenheit verhaf⸗ tete ich Klumpfuß⸗Joe, wie er am Eingange zu einem Fried⸗ 5 hof 1 Ernte abhielt. 5 5 Ein Schwalben heim Ein jedenfalls in ſeiner Beſtimmung ungewöhnliches ſtädtiſches Gebäude hat die Stadt Campinas im Staate Sas. Paulo in Braſilien aufzuweiſen. Vor einigen Jahren fan⸗ den die Stadtväter, daß die bisher benutzte Markthalle in ihren Ausmaßen zu eng für den ſtark zunehmenden Verkehr geworden war und erbauten eine neue, die den neuzeitlichen Bedingungen entſprach. Nun hatten aber in der alten Markt⸗ hall viele Tauſende von Schwalben ihr Heim gefunden, die obdachlos geworden wären, wenn man das alte Gebäude nie⸗ dergeriſſen hätte. Es wurde daher der Beſchluß gefaßt, ange⸗ 85 ſichts der durch dieſe Vögelchen bewirkten Vertilgung von schädlichen Inſekten die alte Markthalle in ein Wee umzugeſtalten. 4 en iſt Anſprache, Die Großbankfuſion und Mannheim Ein Arteil aus der Mirtſchaft Nachdem wir in unſerem Kommentar zur Verſchmelzung der Deutſchen Bank Diskonto⸗Geſellſchaft und der Verſchmelzung Mheiniſche EreditbankSübdeutſche Disconto in Nr. 448 der NM. ebenſo wie in nachfolgenden Ausgaben zu verſchiedenen grund⸗ ſätzlichen Fragen der Transaktion Stellung genommen haben, ſind uns aus der hieſigen Induſtrie und Wirtſchaft zahlreiche Zuſchrif⸗ ten zugegangen. Alle beſchäftigen ſich mit der von uns in Nr. 448 angeſchnittenen Frage der Auswirkung auf den Platz Mannheim und alle ſind mehr oder weniger beunruhigt. Wenn wir auch an⸗ nehmen, daß bei der letzten Feſtlegung der Verſchmelzung der beiden Mannheimer Inſtitute der Weg gewählt werden wird, der auch der vereinigten Großbank noch den größten Effekt verſpricht, ohne daß auf das perſönliche Moment der Geſchäftsbeziehungen verzichtet zu werden braucht, das ja hier in Mannheim und wohl auch anderswo Letztlich beiden Teilen, Kreditgeber wie Kreditnehmer, zugute kam. Da man vermeiden muß, lediglich einen Filialbetrieb in Mann⸗ heim aufzutun, ſo wollen wir eine Zuſchrift gus der hieſigen Wirt⸗ ſſchaft der Oeffentlichkeit nicht vorenthalten, die die ganzen Bedenken zuſammenfaßt. Vielleicht, daß die Aufſichtsräte bei ihrem Beſchluſſe am 4. Oktober das eine oder andere beherzigen. Ueber die Fuſion der beiden Großbanken Deutſche und Disconto iſt in den letzten Tagen ſchon viel geſchrteben worden. Welche Folgen können wir für den Platz Mannheim erwarten? Die Intereſſen der beiden Großbanken waren ſchon bisher in Mannheim und Hinter⸗ land vertreten durch die Rheiniſche Ceditbank und die Süddeutſche Disconto⸗Geſellſchaft, deren Aktienkapital ſich bekanntlich zum großen Teil im jeweiligen Beſttze einer der beiden Großbanken befindet. Durch die geplante völlige Uebernahme der beiden Mannheimer Banken wird alſo der Intereſſenkreis der beiden Berliner Großbanken eigentlich nicht erweitert; nur ſollen die ſchon bisher beſtehenden Fäden in anderer Weiſe geknüpft werden. Aus den bisher beſtehenden ſelbſtändigen Banken ſollen im Intereſſe der„Rationaltſierung“ Filialbetriebe werden. Dieſer Schritt, der wie es ſcheint, nicht mehr aufzuhalten iſt, ſoll auf ſeine Wirkung auf Mannheim geprüft werden. Iſt dieſe Umwandlung für den Platz Mannheim ein Vorteil oder ein Nachteil? Ich glaube die Beantwortung dieſer Frage iſt für jeden, welcher die Mannheimer Intereſſen im Auge hat, leicht zu beantworten. Der Platz Mannheim wirb burch die Fuſton ſeiner beiden bodenſtändigen Banken und deren Verwandlung in einen Filial⸗ betrieb auf das ſchwerſte geſchädigt und es wird für die Stadt Maunheim, die ja— wie bekannt— unter den Kriegs⸗ und Nach⸗ kriegs⸗Verhältniſſen beſonders ſchwer zu leiden hat, vielleicht der ſchwerſte Schlag ſein, daß das Geſchick ſeiner Induſtrie und ſeines Handels nicht mehr vom beſonderen Mannheimer Standpunkt aus betrachtet wird, ſondern daß bei jeder bankgeſchäftlichen Trans⸗ aktion, ſeien es nun Kreditfragen oder neue Gründungen oder Fuſtonen der Blick burch die Berliner Brille maßgebend ſein wird. Die Stadt Mannheim als Induſtrie⸗ und Handelsplatz hört auf ein Eigenleben zu führen und verſinkt reſtlos in das Ver⸗ hältnis der kopfloſen— Provinz—1 Die Größe und der Aufſchwung Mannheims hatten ihren Ur⸗ ſprung in ſeiner günſtigen Lage an zwei Flüſſen, beſonders aber an dem Unternehmungsgeiſt und der geiſtigen Beweglichkeit ſeiner Bür⸗ ger. Eine ſehr weſentliche Förderung jedoch für Mannheim war darin zu erblicken, daß Mannheim zur Zeit ſeines Emporblühens in ſeiner Mitte Bankiers hatte, die mit dem geſchäftlichen Leben der Stadt ver⸗ wachſen waren und ihre Wurzeln kannten. Bei dem Chef des Bank⸗ hauſes Ladenburg, Seligmann Ladenburg und deſſen Sohn Carl Ladenburg war es die Perſön lichkeit der Kreöttſuchen⸗ deu, die für die Geſchäftsverbindung maßgebend war und ohne dieſen bodenſtändigen Bankierſtand(zu dem auch bie Firmen Hohen⸗ emſer, Maas uſw. und nachher dite Rheiniſche Creditbank, die Ober⸗ rheiniſche Bank, die Süddoͤdeutſche Bank und die Süddeutſche Dis⸗ conto⸗Geſellſchaft zu rechnen ſind)b wäre der raſche geſchäft⸗ liche und induſtrielle Aufſchwung Mannheims undenkbar geweſen. Wäre eine ſolche Entwicklung denkbar geweſen, wenn die Mannheimer Geſchäftswelt mit Filialbetrieben zu tun gehabt hätte? Nie und niemals! Der ſchwerfällige Geſchäfts betrieb einer Filiale wurde in den letzten Tagen in einer Zeitung eingehend erörtert. Antrag nach Berlin, Beſprechung in Berlin, Rückfragen nach der Provinz, neue Beſprechungen und Verſchleppungen in der Zentrale und ſchließlich Entſcheidung vom grünen Tiſch!— Das war der Mannheimer Induſtrielle und Kaufmann bisher nicht ge⸗ wohnt.— Aber er wird es ſpüren, was es heißt, mit Filialen zu arbeiten.. Dadurch, daß die beiden Mannheimer Banken ſelbſtändig ge⸗ blieben waren, war der Zuſammenhang der Mannheimer Ge⸗ ſchäftswelt mit ſeinen Kredit⸗Inſtftuten bisher ein ſehr enger; hatte doch jedermann mit der entſcheidenden Stelle zu tun. Nur hier⸗ durch iſt es zu erklären, daß in Mannheim in den letzten Jahren kein größeres Privat⸗Bankhaus mehr Boden faſſen konnte, oder es verſuchte.— Die heutigen Entwicklung iſt infolgedeſſen für Mann⸗ heim beſonders ſchwer wiegend, da nunmehr überhaupt kein Kreditinſtitut mehr beſteht, das in Mannheim ſeinen Schwerpunkt hat. Auch baß die Rivalität ber Rheiniſchen Creditbank und der Sübdeutſchen Disconto⸗Geſellſchaft verloren geht, iſt für Mann⸗ heim und ſein Hinterland für ganz Baden ein ſchwerwiegender Verluſt. Konkurrenz iſt ſtets fördernd; ein Monopol(wenn es ſich auch nicht um ein vollſtändiges handelt) wirkt ſtets einſchläfernd und iſt der Entwicklung eigener Initiative im Wege. Auch war ſicherlich für die Mannheimer Induſtrie und den Mannheimer Handel förderlich, daß die Eigenart der beiden Mannheimer Banken eine ſehr verſchie dene war und daß ihre Betrachtungsweiſe und ihr Geſchäftsgebaren ſich wie zwei Gegenpole darſtellten.— Auch dies wird mit der Verſchmelzung verſchwinden, zum Schaden Mannheims als Induſtrie⸗ und Handels Zentrale. Daß das neue verſchmolzene Inſtitut durch ſeine Größe und aus⸗ gedehntere Kapitalkraft auch in der Provinz befruchtend wirken kann, ſoll nicht geleugnet werden. Es fehlt aber bisher an Beiſpielen, daß die Abhängigkeit von Berlin nicht im allgemeinen das Gegenteil erzielte. Welcher ſelöſtändige Induſtrielle und Gewerbetreibende kennt nicht die Gefahr, die darin liegt, daß alle Filialen auf ein Kommando einſchwenken müſſen, wenn die Berliner Zen⸗ trale plötzlich Geld braucht oder mit Krediten bremſt. Die ſoztale Seite des Zuſammenſchluſſes, die ſich im Ab⸗ bau einer großen Zahl von Bankbeamten auswirken wird, wurde ſchon von Ihnen und vielen anderen Seiten behandelt. Auch hier iſt wiederum Mannheim beſonders ſchwer geſchäbigt, wo aus zwei Zen⸗ tral⸗Stellen ein einziger Filtalbetrieb übrig bleibt.— Zudem werden der Stadt Mannheim durch den Verluſt des Geſell⸗ ſchaftsſitzes der beiden Inſtitute auch beträchtliche Steuer⸗Ein⸗ nahmen verloren gehen. Für Mannheim bedeutet alſo die geplante Großbank⸗Fuſivn einen außergewöhnlich großen Verluſt und es wäre zu bedenken, in welcher Weiſe dieſer Verluſt von Mannheim abgewendet werden könnte, ja ein zwingender Grund für eine Aenderung der bisherigen Mannheimer Verhäliniſſe nicht vorliegt.—. Die Rheinſchiffahrt im September Frachtenſteigerung, aber eingeſchränkte Abladetiefe— Beträchtliche Brennſtoffverladungen Die Verkehrslage auf dem Rhein ſtand im Berichts⸗ monat vollkommen im Zeichen des fallenden Waſſers. Nur wenige Tage vermochte ſich die zu Ende des Vormonats beobachtete Abſchwächung zu erhalten. Bereits innerhalb des erſten Drittels der Berichtszeit mußte ſie, nach dem Bericht der Niederrheiniſchen In⸗ duſtrie⸗ und Handelskammer Duisburg⸗Weſel zu Dulsburg⸗Ruhrort, einer günſtigeren Stimmung weichen, die ſeitdem unvermindert an⸗ hielt und in einer gegenüber dem Vormonat beträchtlichen Stei⸗ gerung der Frachten ihren Ausdruck fand. Dabei iſt indes zu berückſichtigen, daß die Abladetteſe der Kähne ſtark ein⸗ geſchränkt werden mußte. g Der Waſſerſtand iſt im Berichtsmonat infolge des anhaltend trockenen Weiters von Beginn des Monats an ſtändig zurückgegangen. Naturgemäß war man bei dem niedrigen Waſſerſpiegel von Tag zu Tag zu größerer Einſchränkung der Eintauchtiefe der Fahrzeuge ge⸗ zwungen; eine Aufleichterung im Gebirge wäre ſonſt unvermeidlich geweſen. Auf dem Rhein⸗Herne⸗Kanal war ebenfalls vorübergehend eine Ginſchränkung der Ladetiefe und zwar auf 2 Meter erforderlich geworden. Für eine baldige Beſſerung des Waſſerſtandes beſteht wenig Ausſicht. 8 Die Verladung von Brennſtoffen war in den Ruhr⸗ häfen rheinauf⸗ und abwärts immer noch recht bet räcch tlich. Sie beanſpruchte naturgemäß im Gegenſatz zu ſonſt viel mehr Leer ⸗ raum der in letzter Zeit nicht immer in ausreichendem Maße ge⸗ ſtellt werden konnte. Die Abfuhr aus dem Rhein⸗Herne⸗Kanal ließ dagegen von Mitte des Monats an nach. Grund hierfür war ins⸗ beſondere die faſt völlige Außerbetriebſetzung der Ruhrſchleuſe, die wegen zu knappen Waſſers in der Ruhrmündung nur noch Schiffe mit einem Tiefgang von höchſtens 2 Meter bedienen konnte. In Rotterdam war das Geſchäft zu Beginn des Monats bei nicht allzu ſtarken Ankünften von See her ruhig. Wenn auch zögernd, vermochte ſich hier aber dennoch ziemlich bald eine feſte Stimmung durchzuſetzen, die z. Zt. noch anhält. 5 Der Oberrhein verkehr wies im Berichtsmonat keine be⸗ ſonderen Veränderungen auf. Die Erz verfrachtungen ſind nach wie vor lebhaft. Infolge des zurückgehenden Waſſerſtandes iſt der Bedarf an Kahnraum in Straßburg ſtärker geworden, ſo daß in den Straß⸗ burger Häſen Tagesmieten bis zu 5 Cts. je Tag und Tonne bezahlt wurden. Im allgemeinen kam man jedoch zu billigeren Sätzen zu⸗ recht, als ſie die Ruhrorter Börſe notierte. Die Frachten nach der Schweiz haben ſich ebenfalls verbeſſern können, nachdem durch den Zuſammenſchluß der Reedereien in Baſel die ſcharfe Konkurrenz ausgeſchloſſen werden konnte. Die Schiffahrt nach Baſel iſt, nachdem die Reparaturarbeiten beendigt ſind, auf dem Hüninger Kanal wieder im Gange. Der Rhein Ruhrfrachtenmarkt zeigte während des f ganzen Berichtsmonats ein feſtes Gepräge. Wohl waren die zur Ver⸗ ſendung gekommenen Mengen im allgemeinen nicht groß. Allein der Umſtand, daß das niedrige Waſſer eine ſtarke Tiefgangsbeſchränkung der Fahrzeuge unvermeidlich machte, ſowie ferner die Tatſache, daß in Ruhrort außer für die laufenden Verladungen noch eine Reihe von Fahrzeugen zur Leichterung der von den Seeplätzen ankommenden Kähne benötigt wurde, brachte eine ſolche Kahnraumknappheit mit ſich, daß eine gegenüber dem Vormonat beträchtliche Erhöhung der Frach⸗ ten nicht ausbleiben konnte. Dieſe iſt alſo nur auf eine Minder⸗ ausnutzung der Kähne zurückzuführen. Der jeweils ankommende Leerraum fand meiſt ſofortige Aufnahme zu Sätzen, die ſich von An⸗ fang an in ſteigender Richtung bewegten. Die Fracht Rhein⸗ Ruhrhäfen Mannheim notierte innerhalb des erſten Drit⸗ tels der Berichtszeit.50„ bis.70) bei ganzer Labe⸗ und Löſch⸗ zeit. Seither war jedoch Schiffsraum nur noch in Tagesmiete erhält⸗ — lich. Die diesbezüglichen Notierungen ſtiegen von 6 und 67% Pfg. am 9. ds. Mts. und 6% bezw. 7 Pfg. am 11., auf 9 Pfg. am 19. und 20., um am 25. und 26. wieder auf 7 bezw. 7% Pfg. zu fallen, alles bei 20 Tagen Garantie Rücklieferung Ruhrort. Ab Kanalſtationen wurden ebenfalls nur in den erſten Tagen des Berichtsmonats Ab⸗ ſchlüſſe gegen feſte Fracht getätigt. Es wurde dabei ein Zuſchlag von 20 Pfg. gewührt. Während der letzten beiden Drittel des Monats wurde auch hier nur in Tagesmiete und zwar zu Sätzen gechartert, die ſich zwiſchen 6% und 8 Pfg. aufwärts bewegten. Die Notterungen Rhein⸗Ruhr⸗Häfen/ Rotterdam verlief zu Anfang des Monats zunächſt auf der am Vormonatsende erreichten Höhe von .40„ einſchließlich Schleppen, ſtieg aber bereits am 10. auf.60% und erreichte am 18. eine Höhe von.40 /. Auf dieſer Höhe verharrte ſie bis zum 23. Sie ſank dann vorübergehend auf.20 /, erreichte jedoch gegen Ende des Monats wieder den Stand von.40„. Für Kanalplätze wurde in der Zeit zwiſchen 19. und 16. ds. Mts. 40 Pfg. Zuſchlag, vom 17. bis 24. 30 Pfg., im übrigen aber der übliche Zu⸗ ſchlag von 20 Pfg. gewährt. Die Notierung Rheinzechen⸗ häfen Rotterdam lag 5 Pfg. unter der ab Rhein⸗Ruhrhäfen. Der Schleppmarkt vermochte ſich nicht zu beſſern. Trotz be⸗ trächtlicher Verminderung der Leiſtung der Schleppdampfer infolge der aus Anlaß des niedrigen Waſſers größeren Anzahl der Anhang⸗ ſchiffe blieb das Schleppgeſchäft ſehr ſtill. Das Schleppkraftangebot nach dem Oberrhein war während des ganzen Monats noch immer ſehr ſtark. Der Schlepplohn blieb trotz erhöhter Aufwendungen(kür⸗ zere Tage, Aufenthalt durch Nebel, ungünſtiges Verhältnis von Leer⸗ raum zur Lademenge der zu ſchleppenden Kähne) infolgedeſſen unver⸗ ändert. Der Satz für Reiſen von den Ruhrhäfen nach Mannheim be⸗ trug nach wie vor.25/ bis.50„ je Tonne und je nach Größe der Schiffe. Der Umſchlags betrieb in den Duisburg Ruhr⸗ orter Häfen war im Berichtsmonat wiederum ſehr ſchlecht. Im großen Durchſchnitt waren die Betriebe nicht über 30 v. H. ihrer Leiſtungsfähigkeit beſchäftigt. Eine Reihe von Kranen mußte zeit⸗ weiſe ſogar gänzlich ſtilliegen. Die Kohlenverladungen haben im Laufe des Monats, vielleicht teilweiſe durch die Zurückhaltung infolge der geſteigerten Frachten ſo nachgelaſſen, daß auch dieſenigen Betriebe, welche regelmäßig Kohlenumſchlag betreiben, weſentlich geringere Mengen umzuſchlagen hatten, während andere Betriebe nur ganz vereinzelt geringe Zuweiſungen erhalten konnten. Die Ankünfte an Getreide waren ebenfalls außerordentlich gering. An übrigen Gütern ſtanden dem Umſchlag nur einige Kalimengen zur Verfügung, wäh⸗ rend Erze kaum in Frage kamen. Im Stückgutverkehr war ebenſalls ein Rückgang, beſonders im Reiſeverkehr, zu verzeichnen, was teil⸗ weiſe auch auf den niedrigen Waſſerſtand zurückzuführen iſt. *) Die an der Schifferbörſe notierten Frachten ſind die reinen Waſſerfrachten, alſo ausſchließlich Schlepplohn, Einladungskoſten, Ufergeld, Verſicherung, Leichterkoſten und Speditionsgebühren. Neue Siemens⸗Anleihe? Schon vor einiger Zeit verlautete, daß der Siemens⸗Schuckert⸗Konzern eine neue Dollaranleihe auf⸗ nehmen wolle. Solche Pläne wurden uns noch vor einiger Zeit als abwegig bezeichnet. Nunmehr tauchen neue Gerüchte aus dem Auslande auf, wonach der Sremens⸗Konzern über eine neue Anleihe von 25 Mill. Dollar, die auch bei den ſeinerzeitigen Gerüchten ge⸗ nannt wurden, bereits verhandle. Genaueres darüber war auch heute noch nicht feſtzuſtellen, doch ſcheint die Abſicht im Siemens⸗ Konzern vorhanden, bei ſich bietender günſtiger Gelegenheit eine derartige Anleihe aufzunehmen. Ob ſolge Pläne aber bereits bald greifbare Geſtalt annehmen, das bleibt noch abzuwarten. Das Größenverhältnis der internationalen Großbanken Das Bankhaus Gebr. Arnhold hat den Zuſammenſchluß dez Deutſchen Bank und der Disconto⸗Geſellſchaft zum Anlaß genommen, eine Aufſtellung über internationale Großbankwerte zu machen. In einer Zuſammenſtellung werden Kapital und Reſerven der einzelnen Inſtitute in der gegenwärtigen Höhe angeführt, bei den amertkani⸗ ſchen Großbanken die bereits aufgrund der Fuſionen erreichten Zif⸗ fern und ebenſo bei der neuen Deutſchen Bank und Disconto⸗Geſell⸗ ſchaft die neue Kapitalſumme von 285 Mill.„ nebſt der ſich aus der Summierung der bisherigen Einzelreſerven ergebenden Rücklage⸗ ziffern. Dagegen ſind den Angaben über Kreditoren die Ziffern für den Ultimo Juni 1929— und zwar im Vergleich zu den Ziffern per Ende 1928— zugrunde gelegt, da neuere Statiſtiken nur vereinzelt, ſo insbeſondere für die deutſchen Verhältniſſe zur Verfügung ſtanden. Im einzelnen ergibt ſich, daß auch die Krebitorenziffer der Dentſchen Bank und Disconto⸗Geſellſchaft noch um bald 1 Milliarde„ hinter der Kreditorenſumme der kleinſten engliſchen Großbank zurückbleibt und daß ebenſo auch die drei größten amerikaniſchen Inſtitute höhere Einlagebeſtände aufweiſen. Immerhin iſt der Abſtand aber erheblich kleiner geworden und vor allem in der Höhe der Eigenmittel hat das neue Inſtitut die beiden kleineren der engliſchen„Big five“ überholt, während hier allerdings die Ziffern der amerikaniſchen Rieſenbanken bei weitem nicht erreicht werden. 5 Aus der Zuſammenſtellung der führenden Banken Deutſchlands, Englands, der Vereinigten Staaten und Frankreichs ergibt ſich deut⸗ lich, wie ſtark die Stellung des neuen deutſchen Großbankunterneh⸗ mens, hinter dem ſofort die Darmſtädter und Nationalbank rangiert, auch international geſehen iſt.— Wie der Di D. aber dieſen Feſtſtel⸗ lungen des Bankhauſes Gebr. Arnhold hinzufügt, hat ſich jedoch in der Zwiſchenzeit bis Ende Auguſt eine weitere Kräftigung der Poſition des neuen deutſchen Banktruſtes ergeben. Nach den letzten Monatsbilanzen beliefen ſich die Kreditoren der Deutſchen Bank und Disconto⸗Geſellſchaft auf rund 5 Milliarden„ und erreichten damit bereits die„kleinſte“ der drei amerikaniſchen Rieſenbanken, die Chaſe National Bank. Wenn es ſtimmt, daß ſich die Ein⸗ lagen bei ſämtlichen großen Weltbanken für das erſte Halbjahr 1929 etwas vermindert haben und dieſe Entwicklung in der Zwiſchenzeit angehalten haben ſollte, dann wäre die Deutſche Bank und Disconto⸗ Geſellſchaft jetzt auch dicht an die letzte der fünf Londoner Großbanken herangerückt. Geffürel L. Loewe Bevorſtehende Verſchmelzung? Die ſchon ſeit einiger At aufgetauchten Börſengerüchte von einer bebeutſamen Transaktion in der Geſfürel⸗Gruppe ſcheinen eine durch⸗ aus wirkliche Unterlage gewonnen zu haben. In den nächſten Wochen ſoll ſich, wie verlautet, eine Auffichtsratsſitzung mit der Verſchmelzung Geſfürel— Loewe l beſchäftigen Dieſe Maßnahme würde, was den Charakter der Verbindung angeht, nicht ſehr überraſchend wirken, denn die Berührngspunkte durch Aktienbeſitz und ſonſtige 5 dungen ſind bei beſden Geſellſchaften bekanntlich ſehr zahlreich. Ein Viertel des 20 Mill., betragenden Lyewe⸗Kapftals iſt bel der Geſfürel, andererſelts iſt etwas mehr als ein Zehntel des rund 75 Mill./ betragenden Geffürel⸗Kapitals im Beſitz der Loewe Ab. Nach dem Kursſtand der Aktien beider Unternehmungen zu ſchließen, die auffälligerweiſe an der Berliner Montagsbörſe 10 überein⸗ ſtimmenden Stand(193 v..) hatten, muß mit einem Aktienumtauſch 1 zu 1 gerechnet werden. Hinzu komurt, daß beide Geſellſchaften in den letzten Jahren die gleiche Dividende ausgeſchüttet haben. 5 Ferner verlautet, daß die ebenfalls ſchon zum Geſfürel⸗Konzern gehörende AG. für Gas, Waſſer⸗ und Elektrizitäts⸗ anlagen Berlin in die Fuſion mit 1 1 werden ſoll, und zwar derart, daß für zwei Aktien dieſer Geſellſchaft eine Aktie des aus der Fusion Geffürel— Loewe neu bervorgehenden knker⸗ nehmens gewährt werden ſoll. * Rheiniſche Gummi⸗ und Celluloidfabrik Mannheim. Zu der Mitteilung eines Berliner Blattes über Verhandlungen zwiſchen der J. G. Farbeninduſtrie und der Geſellſchaft iſt feſtzuſtellen, daß ſte ihrer Senſation entbehrt, weil ſie durchaus keine Neuigkeit it. Ver⸗ handelt wird ſchon ſeit geraumer Zeit, ohne daß über den Ausgang der Beſprechungen heute irgend etwas geſagt werden könnte. Ob ſich dieſe Verhandlungen nur auf das eine oder andere Fabrikationsge⸗ biet beſchränken oder auch in ganz allgemeiner Richtung bewegen, konnte bisher noch nicht in Erfahrung gebracht werden. * Aus der Mannesmanu⸗Gruppe. Die Maſchinen fabrik Meer AG.,.⸗ Gladbach wird für das Geſchäftsjahr 1928.29 eine Dividende von 5(i. V. 0) v. H. verteilen. Der Reingewinn beträgt einſchließlich 84445„ Vortrag 175 344 /. Hiervon werden 4545% der Rückloge überwieſen, 5 v. H. Dividende auf 1,8 Mill. Aktienkapital verteilt und 80 799/ vorgetragen.(HV. 20. Okt.) * Durchführung der Kapitalerhöhung der Zſchoßauer Motoren⸗ werke. Die bereits vor einiger Zeit angekündigte Kapitals ⸗ erhöhung der Zſchopauer Motorenwerke J. S. Ras muſſen AG. in Zſchopau wird nunmehr durchgeführt. Das AK. wird von 1 auf 10 Mill.„ erhöht. Die Uebernahme der Aktien erfolgt teils durch den bisherigen Alleinoktionär und Leiter der Firma, Herrn Rasmuſſen, teils durch ein Konſortium. * Steigender Umſatz bei Stoewer⸗Auto. Die Stoewer⸗Werke AG. vormals Gebrüder Stoewer, Stettin, legen nunmehr ihren Geſchäfts⸗ bericht für 1928 ror. Nach 1 von 103 722(353 481)% verbleibt ein Reingewinn von 321 838(281 600), in dem jedoch der Gewinnvortrag aus 1927 in Höhe von 181 170% bereits enthalten iſt. Im Berichtsjahre 1928 ſelbſt belief 160665. Die Geſ. nimmt aus dieſem Ue Ach die Diyiden⸗ den zahl un 8 85 das AK. von 1,53 Mill. wieder auf, ſo daß zum 0 auf neue Rechnung 230 083/ ver⸗ bleiben. Der Geſchäftsgang im Jahre 1928 wird als ee e bezeichnet, wenn auch eine Reihe von Tatſachen das Ergebnis un⸗ günſtig beeinflußte. Dieſe waren in der Haupkſache in der Aufnahme der Fabrikation der neuen 8⸗Zylinder⸗Modelle zu ſuchen, die eine völlige Umſtellung der Fabrikation erforderte. Damit war eine gründliche Rationaliſterung und Moderniſier verbunden. Der Umſatz hat ſich in 1928 gegenüber 1997 um ca. 28 v. H. gehoben, ob⸗ wohl das Unternehmen in den beiden neuen g⸗Zylinder⸗Lypen erſt ab Mitte des Jahres voll lieſerungsfähig war. Das laufende Ge. 1 5 ſich 5 115 1 Winters bisher zufrkedenſtelend entwickelt. um 1, Junk d. ca. 20 v.., was die Verwaltung ausſchließlich dem Erfolg der bei⸗ den 8⸗Zylinder⸗Typen zuſchreibt. Die Produktion für 1929 iſt be⸗ veits abgeſchloſſen, zum Teil auch nach dem Auslande. * Weitere Ausdehnung der Stuttgarter Buntfarbengruppe, Die Siegel u. Co. GmbH., Farbenfabrik Stuttgart, bekanntlich eine der füthrenden Gruppen in der Buntfarbeninduſtrie, hat ſich nunmehr die 1908 gegründete, mit 556000/ Aktienkapftal orbeitende Farben⸗ fabrik Wilhelm Sattler AG. in Schweinfurt zu ihren bisherigen Intereſſen angegliedert. 5 Nürnberger Hopfenmarktt Mit Beginn der neuen Woche e 15 wehr Nachfrage und 55 n Kaufluſt ein, ſodaß an den erſten Umſatz von 700 Ballen zu verzeichnen iſt. Ble* war ziem⸗ lich vielfeitig und es wurden in erſter Ane Württemberger ge⸗ handelt. Aber 1 5 für Hallertauer zei als bisher, ebenſo für Gebirgshopfen; beſonders waren von beiden Sorten gute und beſtvor handene Qualftäben gefragt. Feſtzuſtellen iſt bereits ein Vorrücken der Farben. Zweitägige Zufuhr 750 Ballen. Amtliche Notierungen(in/ per Zir.]: Gebirgshopfen prima 4855, mittel 3040, gering 25— 90; Aiſch⸗ und Zenngründer mittel 3040; Hallertauer Siegel prima 75—85, mittel 5870, gering 4050 Spal⸗ ter mittel 90; Württemberger prima 80—90, mittel 6070; Badiſcher mittel 50—60; Pfälzer pr. 5060, mittel 4050, Skelermärper pr. 45, Stimmung unverändert ruhig. 5. :: Die Weltkaffee⸗Produktion. Rio de Die Weltkaffee⸗Produktion belief ſich 1928 rktiagen bereits ein denen auf Braſilien 28,334 Mill. Sack 1 8 2 ch der Reinertrag auf in Höhe von 6 v. H. F. ſtieg der Umſatz gegenüber dem Vorfahre um ſich größeres Intereſſe 41 1 8 r nn wigshafen; 3. chats telle. inſtrumente, m. lang⸗ mittl. Figur, bill. zu Ferk. S 6, 1, 4. St., r. Eingang Grabenſtr. 22 9996 i 1 dere kuohsfel! preiswert abzugeben. klauen rahthaal- Folterrie“tf Neckardamm ot wer 1025. 5 Selle. Nr. 450 pS.yportli Leichtathletik der Schwerathleten Kreismeiſterſchaften in Lampertheim Unter außerordentlich zahlreicher Beteiligung aus allen Gauen des 4. Kreiſes im DAS., der ſich über Baden und die Pfalz erſtreckt, fanden am Sonntag in Lampertheim die leichtathletiſchen Kreis⸗ meiſterſchaften ſtatt. Das rege Intereſſe, das durch die ſtarke Be⸗ ſchickung aus allen Gauen zum Ausdruck käm, gab Zeugnis davon, daß die Leichtathletik innerhalb des Deutſchen Athletik⸗Sportver⸗ andes von 1891 marſchiert. Beſonders ſtark war der Rhein⸗Neckar⸗ Gau vertreten, der auch mit einem ſtarken Jugend⸗Nachwuchs auf den Plan trat. Bei den Laufübungen ſah man weniger Anwärter am Start, dafür ſah man aber bei den anderen Diſziplinen umſo mehr Bewerber. Die Kämpfe nahmen unter Leitung Ses Kreis⸗ ſportwartes Schopf, dem zahlreiche Kampfrichter zur Seite ſtan⸗ den, einen in jeder Hinſicht befriedigenden Verlauf und erfüllten die in ſie geſetzten Hoffnungen in ganzem Maße. i Die Ergebniſſe: Schülerklaſſe bis 12 Jahre: Dreikampf(50⸗Meter⸗Lauf, Weit⸗ ſprung, Kugelſtoßen): 1. Stadler, Ziegelhauſen; 2. Kölbel, Bf. Nek⸗ karau; 3. Wirdmaier, Karlsruhe; 4. Harand, Vis. Neckarau. Ueber 12 Jahre: 1. Koob, Ladenburg; 2. Engel, Ladenburg; 3. Herr⸗ mann, Bruchfal. Gewichtheben: Jugend: Fliegengewicht: 1. Fettner, Pirmafens, 155 Pfd.; 2. H. Weber, Ziegelhauſen, 155 Pfd.; 3. Stefan, Obrigheim, 150 Pfd. Bantamgewicht: 1. Uhrig, Oftersheim, 200 Pfd.; 2. Heugel, Mühlacker; 3. Rudolf, Mühlacker.— Federgewicht. 15 Chriſtmann, Zeterstal, 225 Pfd.; 2. Chriſtmann., Lampertheim; 3. Ketteler, Lampertheim.— Leichtgewicht: 1. Kilian, Käfertal, 250 Pf.; 2. Schä⸗ fer, Pirmaſens; 3. Amann, Peterstal.— Mittelgewicht: 1. Fiſcher, Ladenburg, 260 Pfd.; 2. Scheit, Mühlacker; 3. Agne, Pirmaſens. Halbſchwergewicht: 1. Bacher, Weingarten, 300 Pfund; 2. Abel, Lam⸗ pertheim; 3. Röſch, Malſch— Schwergewicht: 15 Hartmann, Laden⸗ burg, 320 Pfd.; 2. Schwöbel, Ladenburg. Dreikampf: Jugend: 1. K. Heußler, Ludwigshafen; 2. Groß, Ludwigshafen. „Ringen: Schüler bis 12 Jahre: J. Hermann, 6 Siege; 2. Weinkauf, Pirmaſens; 8. Engel, Ladenburg.— Ueber 12 Jahre: 1. Schuſter, Schifferſtadt, 6 Siege; 2. Bauer, Ladenburg; 3. Hildenbrand, Schifferſtadt.— Jugend: Fliegengewicht: 1. Gieſel, Schifferstadt, 5 Stege; 2. Weber, Daxlanden; 3. Wagner, Oggersheim. Bantamgewicht: 1. L. Uhrig, Oftersheim, 6 Siege; 2. O. Uhrig, Oftersheim; 3. Rudolf, Müblacker.— Halbſchwergewichl: 1. Bacher, Weingarten, 3 Siege; 2. Abel, L Lampertheim; 3 3. Schwöbel, Ladenburg. — Schwergewicht: 1. Wieland, Dillſtein, 2 Siege; 2. Hartmann, Laden⸗ burg; 3. Kamb, Schifferſtadt. RNaſenkraftſport: Jugend: Steinſtoßen(20 Pfd.]: 1. Groß, wigshafen, 8,15 Meter; 2. Hartmann, Ladenburg; 3. Heußlor, Lud⸗ wigshafen.— Gewichtwerfen(25 Pfd.): 1. Voffert, 5 Dillſkein, 11,20 Meter; 2. Wieland, Dillſtein; 3. Handſchuh, Ladenburg.— Hammer⸗ werfen: 1. Böffert, Dillſtein, 33,80 Meter; 2. Weber, Oftersheim; 3. Wieland, Dillſtein.— Aktive: Steinſtoßen: eder 1. Maier, Waldkirch, 9,10 Meter: 2.„Gcheller, 3. Friedrich, Laden⸗ Oggersheim; burg.— Leichtgewicht: 1. Walter, Pforzheim 3,50 Meter; 2. Brunner, Haas, Lud⸗ 1. AC. Pirmaſens, Lud⸗ Oggersheim; 3. Drees, 05 Mannheim; 4. Brunner. Ziegelhauſen; 5. Schmidt, 84 Mannheim.— Mittelgewicht: 1. Eſchelbach, Polizei Mannheim, 7,55 Meter; 2. Hublitz, Pirmaſens; 3. Bessel, Schif⸗ ferſtadt.— Schwergewicht: 1. Ort, Oggersheim, 9,22 Meter; 2. Afal Polizei Mannheim; 3. Kärcher, Weingarten. Gewichtswerfen: a ee 1. Wagner, Schiltach 12 Meter; 2. Burckhardt, Karlsrühe; 3 1 1 4. Friedrich, 5 7 e Kundan 5. Wunſch, 84 Mannheim.— Leichtgewicht: Meter; 2. Führer, Vfe. Neckarau; 3. 06 Mannheim.— Mittelgewicht: 11,2 Meter; 2. 1 8 9 0 Ludwigshafen; 3. Wiedmaier, e— Schwergewicht: Aſal, Polizei Mannheim 8,65 Meter; Kärcher, Weingarten; 3. Bier Polizei Mannheim. Hammerwerfen: Federgewicht: 1. Wagner, Schiltach 34,10 Met.; 2. Burkhardt, Karlsruhe; 3. Friedrich, Ladenburg; 4. Wunſch, 06 Mannheim.— Leichtgewicht 1. Haberer, Schiltach 35,90 Meter; 2. Weida, Weingarten; 3. Daum, Mühlacker.— Mittelgewicht: 1. Heinz, Vf. 86 Mannheim 35,15 Meter; 2. Dreher, Karlsruhe; 3. Eſchelbach, Polizei Mannheim.— Schwergewicht: 1. Roſtoct, Karlsruhe, 35,25 Meter; 2. Aſal, Polizei, Mannheim; 3. Brätzel, Ladenburg; 4. Dam⸗ mert, Polizei Mannheim. 1. Haberer, Schiltach 12,56 Walter, Pforzheim; 4. Drees, Eſchelbach, Polizei Mannheim, Dreikampf. Aktive.(100 Meter, Kugelſtoßen und Weitſprung), 1. Ort,„ 2. Walter, Pforzheim; 3. W. Kreimes, Lud⸗ wigshäfen. Tauziehen: 1. Athletik⸗Sportklub Ladenburg 1. Mannſchaft; 2. derſelbe, 2. Mannſchaft. 5 Jugendſtaffel: 4 mal 75 Meter: 1. Ludwigshafen 39,2 Sek.; 2. Karlsruhe 41 Sekunden. Radrennen in Rheingönheim Mit der Veranſtaltung am Sonntag ſtand es feſt, daß die neu. gegründete Radfahrer⸗Intereſſen⸗Gemeinſchaft wirklich lebensfähig iſt. Das bewieſen der gute Beſuch, die erſtklaſſige Beſetzung der Rennen und auch die vorbildliche Organiſation. Das Hauptinter⸗ eſſe konzentrierte ſich auf die Süddeutſchen Meiſterſchaft en über und 10 Km. Marx Becht Frankfurt, der deutſche Mei⸗ ſter über 1 und 10 Km., konnte die Südd, Meiſterſchaft über die kurze Strecke holen, aber im 10⸗Km.⸗Rennen ſchied er vorzeitig aus, Meiſter wurde diesmal ſein Klubkamerad Adam Koch⸗ Offenbach. Mit 2 Punkten Differenz belegte Biſſon⸗Wiesbaden den 2. Platz, da er ſich durch 2 Ausreißverſuche wertvolle Punkte ſicherte. Auch im 3. Ren⸗ nen, einem Ausſcheidungsfahren, war der einheimiſchen Garde kein Sieg beſchieden, denn Reihländer⸗Frankfurt fertigte Hönning⸗Mann⸗ heim, Maile⸗Ludwigshafen und Leichert⸗Mannheim im Endſpurt ab. — Der Fliegerkampf VDV.— BDR. endete zur großen Ueber⸗ raſchung aller mit einer eklatanten Niederlage des BDR. Das 1 Stunden ⸗Mannſchaftsfahren dagegen brachte mit dem Sieg der Meiſter⸗Mannſchaft Becht⸗Koch⸗Frankfurt keine Ueber⸗ raſchung. Durch ſeinen 2. Platz in dieſem ſchweren Rennen bewies Maile, daß er auch ein guter Bahnfahrer iſt. Sein Partner war der junge Ackermann aus Mörlheim. Obwohl Denzer⸗Wagner den 3. Platz herausfuhren, ließen ſie ihre ſonſtige gute Form vermiſſen. Die Sieger von Dudenhofen, Möſer⸗Zürker, kamen über den 5. Platz nicht hinaus. Anſcheinend liegt den beiden Sprintern die ſchwere Rheingönheimer Bahn nicht ſonderlich. Uebrigens war dieſes Mann⸗ ſchaftsrennen das ſchnellſte in dieſem Jahre, denn es wurden in einer Stunde 40,800 Km. zurückgelegt gegen 37,500 Km. am letzten Sonntag in Dudenhofen. Neben den Radrennen gab es noch vinige Läufe für Motorradfahrer, die ſich ebenfalls erbittert bekämpften. Die Ergebniſſe: Süddeueſche Meiſterſchaft über 1 Km: 5 Vorlauf: 1. Wolke, 2. Hendger Ludwigshafen(beide); 2. Vorlauf Ackermann, 2. Koch⸗ Offenbach; 3. Vorlauf: 1. Denzer, 2. Klein. Ludtigsbafen—— * ch, 4. Vorlauf: 1. Becht, 2. Keller Ludwigshafen; 1. Zwiſchenlauf: 2. Reihländer; 2. Zwiſchenlouf: 1. Walter, 2. Maile. 2. Mantegna, 3. Palmieri. Sa 1. 8581 8 85 2. e 8. Koch, 4. Wolke. Fliegerrennen BDR. VD.: 1. VV. 10 Punkte BDR. 5 Punkte. Süddeutſche 2 über 10 Km.: 1. Koch ⸗. a ch 9., 2. Biſſon 17.., 8. Maile 18., 4. Wegger 11 P. 25 Runden, alle 5 Runden eine Wering 6 5,%, 1 Stundenmannſchaftsfahren: 1. Becht ⸗Ko 5 23 P. 40,8 Km.(), 2. Maile⸗Ackermann 15., 3. Denzer⸗Wagner 13., 4. Leichert⸗ Griebler 11., 5. Möſer Zürker 7., 6. Hönning⸗Reihländer 4 P. Motorradrennen 10 Km.: bis 250 cem: 1. Ketterl⸗Wiga(Lud⸗ wigshaſen), 2. Reis⸗Zündapp(Ludwigshafen) 250 Mtr. zurück. K. St. Flugsport Amerika Gordon Bennet⸗Sieger Weit geringere Strecken als im Vorfahre wurden beim dies⸗ maligen Gordon Bennet⸗ Wettfliegen der Freiballons zurückgelegt, deſſen Start am Samstag von St. Louis aus erfolgte. Sieger in dem von ſechs Nationen beſtrittenen Wettbewerb blieb wiederum Amerika, das nach den Erfolgen in den letzten drei Jahren die wertvolle Trophäe endgültig gewonnen hat. Die Frei⸗ ballons hatten ſich von St. Louis aus in nordöſtlicher Richtung mach dem großen kanadiſchen Seengebiet zu entfernt, ſtießen aber bald auf widrige Winde, die das Vorwärtskommen erſchwerten. Der deutſche Ballon„Stadt Eſſen“ mit den Führern Leimkugel und Froebel mußte ſchon nach einem Wege von 160 Meilen zur Erde niedergehen, der von Kaulen und F. Edener geführte Ballon„Stadt Bar men“ kam 15 Meilen weiter und wurde dann ebenfalls zur Landung gezwungen. Eine ſaſt doppelt ſo weite Strecke legte der Amerikaner Prof. Van orman auf dem Ballon„Goodyear VII“ zurück (347 Milen); er wird ſich damit den erſten Platz geſichert haben, denn ſeine Landsleute Capt. Kepner mit dem im Vorfahre ſiegreich ge⸗ weſenen Armeeballon und Lt. Settle mit dem Marineballon kamen nur auf 338 bezw. 330 Meilen. Von dem Belgier Demuyter, der wit ſeiner„Belgie“ in eine Baumkrone geraten war, ſich aber freimachen und den Flug fortſetzen konnte, liegt noch keine Lan⸗ dungsmeldung vor, der argentiniſche Ballon ſtürzte an der Grenge von Illinois und Indiana ab, wobei der Führer Brad le yeinen Beinbruch erlitt. Das genaue Ergebnis dürfte noch einige Tage auf ſich warten laſſen, da noch umfangreiche Nachmeſſungen der zurück⸗ gelegten Strecken vorgenommen werden müſſen. Pferdeſport e Grunewald(1. Oktober): 1. Preis von Schwanenkrug: 1. Hauptgeſt. 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