e Donnerskag, 3. Olkkober Bezugspreise: In Mannheim u. umgebung frei ins Haus der durch die Poft monatlich R⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ Na vorbehalten Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Jaupt⸗Nebenſtelle K.9% aſſermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr. 6, me ee 19020 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Rogelmäßige Beilagen: Geſetz u. Necht Donnerstag wechſelnd: Mannheimer Frauenzeitung Aus dem Kind 5 Nr. 450— 140. Jahrgang 25 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolhnelgeile für Allgem. Anzeigen 040.. ellamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher e Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. 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Er gedachte weiter des ſteten vertrauensvollen Zu⸗ ſammenarbeitens des Außenminiſters mit der Preſſe. Dann wandte er ſich gegen die Mitteilungen eines Berliner Mit⸗ kagsblattes, die Kabinettsſitzung am Samstag in der un⸗ geheizten Reichskanzlei hätte eine ſtarke Erkältung Hervorgerufen, die letzten Endes zu der Kataſtrophe geführt Habe. Der Außenminiſter ſei vielmehr nach ärztlicher Bekun⸗ dung ſtark erkältet aus Vitznau nach Berlin zurück⸗ gekehrt. Ueber die vorläufige Vertretung Dr. Streſemanns iſt, wie wir erfahren, bisher noch keine Eutſcheidung getroffen worden. Das Reichskabinett wird am frühen Nachmittag zu einer Sitzung zuſammentreten, in der die Frage des Begräb⸗ niſſes und ebenfalls auch die der proviſoriſchen Lei⸗ tung des Außenminiſteriums geregelt werden ſoll. Der Reichspräſident hat ſeinen Urlaub in Schorfheide auf die Nachricht vom Hinſcheiden Dr. Streſemanns ſofort ab⸗ gebrochen und wird noch im Laufe des heutigen Tages nach Berlin zurückkehren. Er wird morgen eine Unterredung mit dem Reichskanzler haben, der bei der Gelegenheit die Zuſtim⸗ 5 1 Hindenburgs zu den Beſchlüſſen des Kabinetts einholen Wir HBHH NR Der Reichspräſident hat ein Beileidstelegramm an Frau Dr. Streſemann geſandt. Außerdem hat Staatsſekretär Meißner perſönlich im Trauerhauſe vorgeſprochen und das U tiefempfundene Beileid des Reichspräſidenten für den ſchweren Verluſt, den die Familie Dr. Streſemann erlitten hat, zum Ausdruck gebracht. In der heutigen Sitzung der Direktoren des Auswärtigen Amtes gedachte Staatsſekretär von Schu⸗ bert des Heimgegangenen. Auch die deutſchen Miſſionen im Auslande haben die Anweiſung erhalten, bis zum Sonntag halbmaſt zu flaggen. Ferner werden die Reichsregierung, die preußiſche Staatsregierung und die Berliner Stadtver⸗ waltung erſucht werden, von den für Samstag und Sonntag vorgeſehenen Empfängen des Zeppelinluftſchif⸗ fes abzuſehen. Die Fahrt des„Graf Zeppelin“ wird des⸗ wegen unterbleiben. Profeſſor Lederer wird, wie man uns mitteilt, heute nachmittag die Toten maske des verſtor⸗ benen Reichsaußenminiſters abnehmen. * Als unmittelbare Todesurſache iſt, wie wir noch erfahren, eine Venen verſtopfung feſt⸗ geſtellt worden. Wie erinnerlich, hatte ſich der Miniſter kurz vor ſeinem letzten Auftreten im Reichstag vor der Sommer⸗ vertagung eine Venenentzündung zugezogen, ſo daß damals die außenpolitiſche Ausſprache um einen Tag ver⸗ ſchoben werden mußte. Das Reichskabinett wird ſich heute nachmittag in erſter Linie mit der Frage befaſſen, wie die Durchführung der Außenpolitik ſich in der aller⸗ nächſten Zukunft geſtalten ſoll. Soweit wir unterrichtet ſind, beſteht im Kabinett eine ſtarke Meinung dafür, zunächſt ein Proviſorium zu errichten, in welchem entweder der Kanzler Müller ⸗Franken ſelbſt oder der Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Curtius vorerſt provi⸗ ſoriſch die auswärtigen Geſchäfte übernimmt. Es heißt, daß man daneben beabſichtigt, für die bevorſtehenden Haager Ver⸗ handlungen einen beſondern Kommiſſar zu ernennen. Nachruf der Deutſchen Volkspartei Berlin, 3. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Von der Reichstagsfraktion der Deutſchen Volkspartei wird mitge⸗ teilt: In der Sitzung der Reichstagsfraktion der Deutſchen Volkspartei erhob ſtch der ſtellvertretende Fraktionsvor⸗ ſitzende, Geheimrat Dr. Zapf, um mit bewegter Stimme der Fraktion die Trauerbotſchaft von dem Hinſcheiden Dr. Streſe⸗ manns mitzuteilen. Tieferſchüttert lauſchten die Mitglieder der Fraktion dem Nachruf, den Geheimrat Dr. Zapf dem großen Führer der Partei und des deutſchen Volkes widmete: „Der Tod Streſemanns iſt ein beinahe unerſetzlicher Verluſt, nicht nur für die Fraktion und das Parlament, ſon⸗ dern für das ganze deutſche Volk. Fürſt Bülow hat mir noch vor wenigen Tagen bei einem gemeinſamen Zuſammentreffen mit Dr. Streſemann geſagt, daß dem deutſchen Reichsaußen⸗ miniſter noch fünf Jahre vergönnt ſein müßten, um ein Werk zu vollenden. Dann wäre die Zukunft Deutſchlands geſichert. Streſemann hat den Acker beſtellt, er hat geſät, die Saat gepflegt, ſie ſteht reif auf dem Felde, nur er ſelbſt kann ſie nicht mehr heimfahren. Er iſt auf der Garbe hin⸗ geſunken, ein anderer muß das Werk vollenden, für das er ſich verzehrt hat. Ich hoffe aber, daß das heroiſche Leben und Sterben unſeres Parteiführers dazu beiträgt, die bei⸗ dengroßen Ziele zu fördern, für die er gelebt, gearbeitet und gekämpft hat, für den Wiederaufbau Deutſch⸗ lands und für die Verſöhnung der Nationen unter⸗ einander, der wir ſoviele Opfer gebracht haben. Als Rhein⸗ länder muß ich der Fraktion noch beſonders ſagen, daß das Bild Streſemanns nicht aus der Erinnerung der Rheinlande und des deutſchen Volkes verſchwinden kann, wenn es Dank⸗ barkeit in der Welt überhaupt noch gibt.“ Die Fraktion ſchloß darauf ihre erſte Sitzung. Der erſte Vorſitzende des geſchäftsfüthrenden Ausſchuſſes der Deutſchen Volkspartei, der Reichstagsabg. A. Kempkes, widmete dem verſtorbenen Parteiführer in der„Nationallibe⸗ ralen Correſpondenz“ folgenden Nachruf: Der Führer hat uns verlaſſen, nicht uns allein, ſeine Familie, ſeine engeren Freunde, ſeine Partei, die zu ihm ſtanden, ſondern auch das deutſche Volk, das in Dr. Streſe⸗ mann einen ſeiner größten Männer verloren hat. Dr. Streſe⸗ mann tot! Man hört die erſchütternde, ſchickſalsvolle Kunde und begreift ſie nicht. Immer wieder möchte man ſagen, es iſt nicht wahr, es darf und kann nicht ſein, aber es iſt wahr. Friedlich und verklärt liegt er auf ſeinem Lager, einem Seben entrückt, das ſeit den Tagen unſeres Zuſammenbruchs craur Mühe, nur Arbeit, nur Kampf, nur heiße Liebe und raſt⸗ loſes Streben für den Wiederaufbau Deutſchlands war. Dieſes Deutſchland der Nachkriegszeit, diefes Deutſchland, arm und geſchmäht, bedrückt und verfolgt, hat er mehr geliebt als alles in der Welt. Ihm gehörte jeder Atemzug ſeines kampfvollen Sebens bis zum letzten Hauch, das nun erloſchen iſt. Nichts bat ihn in dem Glauben an ſeine Sendung irre gemacht. Keine Schwierigkeit, mochte ſie noch ſo groß ſein, nicht Haß, nicht Schmähung, nicht Verleumdung, mochte ſie ihn noch ſo tiefinnerlich verwunden. Er hat darunter zwar mehr gelitten, als die Außenſtehenden ahnten, aber nur einer war imſtande, ihm die Zügel wirklich aus der Hand zu nehmen, das war der Tod, der jetzt als Erlöſer zu ihm ge⸗ kommen iſt. Bis dahin, bis zum letzten Augenblick, als ihn am Mittwoch abend ein Schlaganfall traf und ihm das Be⸗ wußtſein nahm, buchſtäblich bis zu dieſem Augenblick blieb er voll und ganz das, was er in den geſundeſten Tagen ſeines Lebens war, ein raſtloſer Arbeiter, ein unbeſiegbarer Kämp⸗ fer, ein Held noch im Tode. Wie hat er mit dem anrückenden Tod gekämpft, wie hat er ihm jeden Fuß breit ſtrittig gemacht, wie hat er unter Aufbietung aller ſeiner Energie ihn immer wieder zurückgewieſen. Seine Rede am Montag im Reichs⸗ ausſchuß der Deutſchen Volkspartei war eine der beſten, die er je gehalten hat, und noch am Mitt⸗ woch nachmittag entwickelte er in der Sitzung der volksparteilichen Reichstagsfraktion, klar, deutlich, überzeu⸗ gend und eindrucksvoll ſeine politiſchen Gedanken. Seine innere Heiterkeit, ſein liebenswürdiges, freundliches, ja auf⸗ munterndes Weſen täuſchte die nächſte Umgebung immer wie⸗ der über ſeinen wahren Zuſtand hinweg. So kam ſein Tod ſelbſt denen überraſchend, die ſein Schickſal ſchon lange wie eine ferne Drohung heranziehen ſahen. Nicht umſonſt hat er gearbeitet, gekämpft, gelebt und gelitten, der große Fortſchritt in der weltpolitiſchen Geltung und Stellung Deutſchlands von heute, ſeit 1923 nach dem verlorenen Ruhrkampf, iſt in erſter Linie ſein Werk und ſein Verdienſt. Seine Politik hat uns die Befreiung der Ruhr, der rheiniſchen Sanktionsſtädte, der erſten und zweiten Rheinlandzone gebracht und wird uns mit der Räumung der dritten Zone die endgültige Befreiung des Rheinlandes bis zum 30. Juni 1930 bringen. Erſt eine ſpätere Zeit wird der Bedeutung der polttiſchen Arbeit Streſemanns gerecht werden. Die Geſchichte wird ihn für immer als den Befreier des Rheinlandes in ihr Buch eintragen. Für das deutſche Volk in allen ſeinen Schichten iſt der 3. Oktober ein Trauertag. Uns aber ſoll das Leben und die Arbeit des Meuſchen und Politikers Streſemann ein Vorbild ſein und eine Verheißung bleiben. Er kam aus einfachen Schichten des deutſchen Volkes. Nie hat er ſie verleugnet, in keiner Stunde des Lebens, ſo hoch er auch ſtieg, ſo eng ſeine Beziehungen zur Wirtſchaft auch würden und ſo ſehr ſich ſein Wirken international in die Welt erſtreckte, er blieb für ſeine Freunde und Bekannten„der alte liebe Streſemann“ und blieb für die Politik der ewig junge, glaubensſtarke Geiſt, der in dem Zuſammenſchluß aller Stände, Schichten und Parteien zu einer wahren natio⸗ nalen und ſozialen Volksgemeinſchaft die Stärke und die Rettung Deutſchlands ſah. In ihm hat das deutſche Volk wahrlich einen ſeiner Beſten verloren. Darum iſt der 3. Ok⸗ tober 1929 ein Trauertag für die Nation. Sie ſteht an ſeinem Grabe und fragt:„Wo iſt der Nachfolger?“ Viel, viel wird auf ſeinen Schultern ruhen. Das Beileid Hindenburgs Der Reichspräſident, der zurzeit in der Schorfheide weilt, hat an Frau Streſemann nachſtehendes Beileidstelegramm ge⸗ richtet: „Tief bewegt ſende ich Ihnen und den Ihren den Ausdruck meiner herzlichſten Teilnahme an dem plötzlichen Tod Ihres Gatten, der bis zum letzten Atemzuge ſotren für ſein Vaterland gearbeitet hat. gez. v. Hindenburg.“ Trauerfeier im Reichstag Berlin, 3. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Um 10.15 Uhr trat der Reichstag zu einer kurzen, tiefergreifenden Trauerfeier zuſammen. Dr. Streſemanns Abgeordnetenſitz war mit einem Strauß herrlicher weißer Chryſanthemen ge⸗ ſchmückt. Blumen lagen auch auf ſeinem mit Trauerflor ver⸗ hüllten Platz neben dem Reichskanzler. Das geſamte Reichs⸗ kabinett in feierlichem Schwarz war verſammelt. Als der Vizepräſtdent Eſſer auf der Präſidenteneſtrade erſchien, ex⸗ hoben ſich Haus und Tribünen von den Sitzen. Unter feier⸗ lichem Schweigen würdigte Eſſer mit wenigen, aber zu Herzen gehenden Worten die hohen Verdienſte des Verſtorbenen um Volk und Reich. Was er getan hat, ſo ſchloß er mit erhobener Stimme, wird mit ehernen Lettern in das Buch unſeres Vol⸗ kes und unſeres Vaterlandes eingegraben bleiben. Dann ſprach ſichtlich bewegt der Kanzler, der ſelbſt noch unter den Nachwehen ſchwerer Krankheit leidet, im Namen der Regierungen des Reiches und der Länder. Er gedachte des tragiſchen Geſchickes, das Dr. Streſemann vor dem Ziel, dem er mit Aufhietung aller Kräfte zuſtrebte, dahin⸗ gerafft habe. Er feierte Streſemann als den Staats⸗ mann, dem Kampf das Lebenselement war. Nicht nur ſeine Gattin und ſeine Kinder, ſondern die weiteſten Kreiſe des deutſchen Volkes ſtehen trauernd an ſeiner Bahre. Die Sitzung wurde dann, nachdem der Vizepräſident dem Haus für ſeine Anteilnahme gedankt, auf 11 Uhr vertagt, um in einer neuen Sitzung die Ar beitsloſenverſiche⸗ rungsgeſetze zu verabſchieden. Der Parteihader iſt an der Bahre des Verſtorbenen verſtummt, ſo daß mit einer ſchnellen Erledigung der Vorlage zu rechnen iſt. Die Kommu⸗ hiſten blieben bezeichnenderweiſe der Trauerkundgebung fern. Wie wir hören, iſt der Parteivorſtand der Deutſchen Volks⸗ partei telegraphiſch einberufen worden, um nach Fühlung⸗ nahme mit den Hinterbliebenen die näheren Dispoſitionen für das Leichenbegängnis zu treffen. Im Reichstag erzählt man ſich, daß Dr. Streſemann geſtern noch längere Zeit mit ſeinem Miniſterkollegen Curtius in lebhaftem Geſpräch beieinander geweſen war. Noch geſtern in der Fraktion und am Montag im Reichsausſchuß der Volkspartei hatte Dr. Streſemann ſeine glänzende Redͤnergabe entfaltet. Beileidstelegramm der Aniverſität Heidelberg Die Univerſität Heidelberg, deren Ehrendoktor Reichs⸗ außenminiſter Streſemann geweſen iſt, fandte heute an Frau Streſemann folgendes Telegramm: f 5 „Die Univerſität Heidelberg gedenkt in tiefer Trauer und ſchmerzlichſter Erſchütterung ihres hochverehrten Ehrendok⸗ tors. Sein Verluſt beraubt das Vaterland ſeines außenpoliti⸗ eng verbundenen Freundes. Ihm gehört für alle Zeiten unſer Ihren gilt unſere tief empfundene Teilnahme.“ Gotſchlich, Rektor, Dibelius, Prorektor. Widerhall aus Amerika Newyork, 3. Oktbr.(United Preß.) Als„Deut ch lands größter Staatsmann der Nachkriegs⸗ zeit“ wird Streſemann in den Nachrufen der Blätter bezeich⸗ net, die die Nachricht von dem Tode des deutſchen Außen⸗ ſich große Verdienſte um die Erhaltung und Sicherung des zurückzuführen. Wie auch Amerika zum Völkerbund ſtehen jedoch ohne Deutſchlands Beteiligung nie hätte zur vollen Wirkſamkeit kommen können. tet. veröffentlicht. a 2 8 ſchen Führers, die Univerſität eines ihr geiſtig wie perſönlich 5 verehrungswürdigſter Dank; Ihnen, gnädige Frau, und den 8 miniſters noch rechtzeitig für die letzten Morgenausgaben er⸗ reicht hatten. Die Blätter betonen durchweg, daß Streſemaunn Weltfriedens erworben habe. Der Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund ſei vor allem auf Streſemanns Bemühungen möge, ſo ſei es doch ſicher, daß der Völkerbund für Europa ein wichtiges Organ zur Vermeidung von Kriegen ſei, das Streſemann habe ſtets ſeiree ganze Kraft in den Dienſt des Vaterlandes geſtellt und bs z um letzten Atemzug für Deutſchland gear bei Faſt in allen Blättern wird ein Bild Streſemanns ee eee 8 . * Als einziger Anwärter, der möglicherweise die Kraft beſäße, 2. Seite, Nr. 489 Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 3. Oktober 1929 . Der erſte Eindruck in Paris 155 335 Paris, 3. Okt.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die Nachricht von dem plötzlichen Hinſcheiden Dr. Streſemanns ging hier in den erſten Morgenſtunden an den amtlichen Stellen ein. Doch erſt gegen 10 Uhr vormittags, als die in Paris weilenden Politiker zu den Ausſchußberatungen in die Deputiertenkammer kamen, ließ ſich der niederſchmet⸗ kernde Eindruck beobachten, den der Tod des großen Staatsmannes hervorgerufen hat. Caillaux, der einige Freunde in der Deputiertenkammer beſuchte, rief aus: i„Dr. Streſemann tot! Das bedeutet eine ſchwere Prüfung 5 der deutſch⸗franzöſiſchen Beziehungen. Er war ſicherlich der glühendſte Patriot und der ſtärkſte Füh⸗ zer des deutſchen Volkes. Ihm verdankt Europa, ihm ver⸗ dankt die ganze ziviliſtierte Welt den Wiederaufbau des Kontinents, ihm verdanken wir, daß das franzöſiſche Volk das Vertrauen zu ſeinem früheren Kriegsgegner wiedergewinnen konnte. Mit Ariſtide Briand zuſammen wirkte Streſemann als ein Vorkämpfer für den wahren Frie⸗ den, eines Friedens, der die Ideologie, daß Deutſchland miedergehalten werden müſſe, um nicht mehr gefährlich zu werden, endgültig vernichtet hat. Europa und die ganze Welt müſſen tiefe Trauer darüber empfinden, daß dieſer ziel⸗ pewußte Deutſche im Kampf um die Verwirklichung eines großen Werkes dahingehen mußte. Aber ich bin davon über⸗ zeugt, daß das weltpolitiſche Vermächtnis Streſemanns die Ent⸗ wicklung Europas noch immer entſcheidend beeinfluſſen wird. Das nationale und internationale Ideal, um das er ſtritt und mm deſſen Fahne ſich die beſten Männer unſerer Zeit geſchart haben, wird die heutige und künftige Generation Europas begeiſtern. Dieſes Ideal fand in dem Worte Europäiſche Föderation ſeinen ſtärkſten Ausdruck“. Ein Freund des Miniſterpräſidenten Briand Seuator Laval ſagte, als ihm die Nachricht mitgeteilt wurde: „Das wird für unſeren alten Präſideuten ein ſchwerer Schlag ſein, denn in Streſemann ſchätzte und liebte Briand den beutſchen Staatsmann, der über die Geſtaltung der deutſch⸗ franzöſtſchen Beziehungen und über die Entwicklung Europas mit ihm ich Meinung war. Briand wußte, mit welchen Schwieri ten eſemann zu kämpfen hatte, und er ſagte ihm oft:„Ich ſtehe zu Ihnen, denn der Sieg Ihrer Ideen ich der meine ſein.“ rid ſprachen Streſemann und Briaud, ſo ſuhr nator Laval fort, über ihre große gemeinſchaftliche Auf⸗ 5 damals hatten ſie die großen Umriſſe der Haager gelegt und beſchloſſen, den Gedanken einer mmenarbeit bei der nächſten Gelegenheit 5 unern Europas vorzulegen. Da aber Briand dieſe Idee ſeit mehr als 4 Jahre im engeren Kreiſe erörtert Hatte ſo jagte damals Dr. Streſemaun:„Mein lieber Freund, tragen Sie die Fahne der europäiſchen Föderation voran, ich werde Ihuen folgen“. Senator Laval erinnerte auch daran, daß Ariſtide Briand derjenige war, der alle Schwierigkeiten, die dem erſten Beſuch Dr. Streſemanns in Paris entgegenſtanden, entſchloſſen aus dem Wege räumte.„Streſemann iſt ein guter Deutſcher und ein großer Europäer ſagte Briand dem Miniſterpräſidenten Poincaré, als es ſich darum handelte, die Vorbereitungen für der Aufenthalt Streſemanns im Auguſt 1928 zu treffen. Streſemann beſaß auch die größten Sympathien der Miniſter Barthou und Tardieu. Sie plauderten mit dem Außenminiſter deutſch, ols Streſemann im Juni d. J. auf der Durchreiſe mit ihnen zuſammenkam.„Er iſt ein glänzen⸗ der Kopf, ein Menſch, auf den das deutſche Volk durchaus ſtolz ſein darf“, ſagte Barthou von ihm. Die perſönlichen Be⸗ ziehungen zwiſchen Streſemann und den geiſtigen Spitzen der, franzöſiſchen Behörden nahmen gerade in den beiden ver⸗ floſſenen Jahren einen ſolchen Auftrieb, daß man ſein Wirken auf politiſchem und kulturellem Gebiete mit ſtärſtem, nie er⸗ mütdenden 9 ſſe verfolgte. Der Verlauf ſeiner ſchweren langen Kr nan kann es wohl ſagen, von Tag zu Tag v t hewunderte ſeinen großen Opfermut. Als S euf mit Briand und Macdonald Heiſan ˖ 5 ihn Macdonald, warum er ſich nicht endlich S ung auferlege. Streſemann erwiderte:„Schon Lange hät h dem Rat meiner Aerzte folgen ſollen, aber ich ko mme t ch zur Erholung“ Briand bemerkte: „Ende die Fahres haben wir alles unter Dach und Fach gebracht, Herr Streſemann, und dann ſchicken wir Sie einmal richtig in die Ferien.“ Das Pariſer Mittagsblatt„Paris Midi“ Ar, fra widmet Streſemann einen bewegten Nachruf. Das Blatt ſchreibt:„Es iſt unzweifelhaft, daß der deutſche Außenminiſter ſchrecklich litt, ſowohl in moraliſcher als auch in phyſiſcher Hinſicht unter den schmutzigen und an⸗ dauernden Angriffen, deren Gegenſtand er ſeit Jahren iſt. Die deutſchen Nalionaliſten unter Führung Hugen⸗ bergs hatten Streſemann einen tödlichen Haß ge⸗ ſchworen. Das Work tödlich iſt nicht zu hart gewählt. Das iſt der Ausdruck, den man in den Preſſekampagnen Hugenbergs gegen Streſemann ſehr oft gefunden hat. Wir ſind davon Überzeugt, daß das Nervenſyſtem des großen Staatsmannes unter diefen ſtändigen Angriffen furchtbar gelitten hat und schließlich zuſammenbrechen mußte. Hugenberg und die Deutſchnationalen können jetzt zufrieden ſein. Sie können endlich ein Hallelujah der Befreiung anſtimmen:„Streſe⸗ mann, der geiſtige Vater von Locarno, der große Friedens⸗ politiker, der große deutſche Staatsmann, der das Werk der franzöſiſch⸗deutſchen Annäherung zu verwirklichen ſuchte, er iſt endlich tot!“ So können die um Hugenberg geſcharten Deutſch⸗ nationalen glückſtrahlend ausrufen. Ihr Ziel iſt erreicht“. Das Blatt beſchäftigt ſich dann mit der Frage, wer das Amt jetzt übernehmen könne. die Nachfolge Dr. Streſemanns zu führen, wird vom Paris Midi“ Dr. Wirth bezeichnet. In einem zweiten Artikel ſpricht das Blatt von Streſemann als einem Opportuniſten und einem großen Realiſten.„Er iſt, ſo ſchreibt„Paris Midi“ am Schluß des Nachrufes, auf dem Felde der Ehre, auf der Ehrenwahlſtatt des Friedens geſtorben. Das Er⸗ eignis iſt von ungeheurer Tragweite und es iſt noch zu früh, darüber zu urteilen, doch ohne Zweifel werden ſowohl die franzöſiſch⸗deutſchen Beziehungen als auch die inter⸗ nationalen durch das Hiuſcheiden dieſes Staatsmannes, der mit Briand an der Spitze der europäiſchen Politik ſtand, be⸗ einflußt werden.“ f Vriands Veileid y Paris, 3. Okt.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Um 11 Uhr vormittags wurde bekannt, daß Miniſterpräſident Briand nicht mehr in der Bretagne weile, ſondern bei einer in der Nähe von Paris anſäſſigen, ihm befreundeten Familie. Sein Kabinettschef telephonierte ihm heute früh, daß Streſe⸗ mann geſtorben ſei. Briand fuhr ſofort nach Paris und nach⸗ dem er ſich über die aus Berlin eingelaufenen Nachrichten informiert hatte, begab er ſich in Begleitung des bevollmäch⸗ tigten Miniſters JFouquisres auf die deutſche Votſchaft. Vom Geſchäftsträger Dr. Rieth empfangen, ſprach Briand ſichtlich tief erſchüttert das Beileid der franzöſiſchen Regierung und ſeine eigene per⸗ ſönliche Anteilnahme zu dem Hinſchenden Dr. Streſemanns aus.„Es tut mir unermeßlich leid“, ſo ſagte er,„daß dieſer ausgezeichnete Menſch mitten aus ſeinem Schaffen geriſſen worden iſt. Er war mir lieb und ich hoffte immer noch, daß er die ſchwere Krankheit überwinden werde. Im Haag glaubte ich, ſein Zuſtand hätte eine leichte Beſſerung erfahren.“ Das waren Briands Worte. Langſamen Schrittes ver⸗ ließ er die deutſche Botſchaft, wo eine Kondolenzliſte aufgelegt worden iſt. Die Namen ſämtlicher Miniſter und Diplomaten ſind bereits eingetragen. Die Fahnen des franzöſiſchen Außenamts befinden ſich auf Halbmaſt. Ehrung durch engliſche Arbeiter Brighton, 3. Okt.(United Preß.) Bei Beginn der Morgenſitzung der hier tagenden Konferenz der Br i ti⸗ ſchen Arbeiterpartei machte der Vorſitzende Hermann Morriſon Mitteilung von dem Tode Streſemanns, deſſen Verdienſte um den Weltfrieden er in warmen Worten hervor⸗ hob. Auf ſeinen Vorſchlag erhob ſich die ganze Verſammlung auf die Dauer von einer Minute, um das Andenken des Ver⸗ ſtorbenen zu ehren. e el e N a 70 1450 92 Porausfichtlich Verschiebung Berlin, 9. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Parteivorſtand der Deutſchen Volkspartei, der heute nachmit⸗ tag zuſammentritt, wird ſich neben der Feſtſetzung der Ab⸗ wicklung der Trauerfeier vor allem auch mit der Frage zu be⸗ faſſen haben, ob der Parteitag, der auf den 19. und 20. Oktober anberaumt ist, ſtattfinden ſoll oder nicht. Aller Voraus ſicht nach wird der Vorſtand beſchließen, den Parteitag auf etwa vierzehn Tage hinauszuſchieben. Dem Parteitag fällt die ſchwere Aufgabe zu, einen neuen Parteivorſtand zu wählen. Näheres über die Todesurſache Ueber die Todesurſache und den letzten Krankheitsverlauf Dr. Streſemanns machte Prof. Hermann Zondek uns auf Anfrage folgende Mitteilungen: Dr. Streſemanns Nierenleiden hatte ſich in der letzten Zeit erheblich gebeſſert, dagegen zeigte das Allgemeinbefinden ſchon ſeit längerem ſtarke Ermüdungs⸗Symptome und der Blutdruck war in die Höhe gegangen. Prof. Zondek führte Die Boſtürzung in Bölkerbundskreiſen Genf, 3. Oktbr.(Von unſerem Schweizer Vertreter.) In den Kreiſen des Völker bundsſekretariats iſt man durch die Todesnachricht aus Berlin beſtürzt. Dr. Streſe⸗ mann genoß in Völkerbundskreiſen ein außerordentliches An⸗ ſehen. Man ſchätzte hier beſonders ſeine hervorragende Intel⸗ ligenz und die Raſchheit, mit der er ſich im Völkerbund ein⸗ gelebt hat. Man ſtellt ihm hier das Zeugnis aus, daß er eines der wichtigſten Mitglieder des Völkerbundsrates ge⸗ weſen iſt. In den hieſigen Völkerbundskreiſen wird die Frage heute ſehr ſtark diskutiert, ob der Tod Dr. Streſemanns, der ja der eigentliche Führer Deutſchlands in ſeiner Völkerbunds⸗ politik war, eine Aenderung in der deutſchen Stellungnahme zum Völkerbund mit ſich bringen könne. In gewiſſen Kreiſen fürchtet mau, daß dies der Fall ſein kbunte, Andererſeits aber iſt man— und das iſt die Anſicht der Mehr⸗ zahl der führenden Völkerbundsleute in Geuf— der beſtimm⸗ ten Anſicht, daß die von Deutſchland verfolgte Linie in der Außenpolitik die eine Annäherung an die führenden Mächte des Völkerbundes verfolgt, eine Abkehr Deutſchlauds vom Völkerbund kaum zulaſſen werde. Kennzeichnend für die große Trauer und Beſtürzung, die der Tod Streſemanns in den Völkerbundskreiſen hervor⸗ gerufen hat, iſt die Abſendung eines offiziellen Telegramms, das der ſtellvertretende Generalſekretär des Völkerbundes Avenol heute Mittag an den Reichskanzler Müller richtete. Es heißt darin: „In Abweſenheit des Generalſekretärs Sir Eric Drum⸗ mond ſpreche ich Ihnen im Namen des Generalſskretariats mein tiefſtes Bedauern und mein aufrichtiges Beileid zu dem ungeheueren Verluſt aus, von dem die deutſche Regierung und das deutſche Volk betroffen wurde. Durch den Tod des be⸗ rühmten Staats mannes, deſſen kraftvolle Tätigkeit im Völker⸗ bund für alle diejenigen bewundernswert war, die mit ihm hier in Genf zuſammenarbeiteten, tiſteine unerſetzliche Zücke geriſſen worden.“ 5 bes Mannheimer Parleitages dieſe Erſcheinungen mit auf die aufreibende und aufregende Tätigkeit Dr. Streſemanns zurück. Er hat den Außenminiſter immer wieder eindringlich zur Zurückhaltung gemahnt. So ließ er ihn nur ſchweren Herzens zur Haager Konferenz fah⸗ ren und bat ihn noch geſtern früh, doch unter allen Umſtänden im Bett zu bleiben. Dieſe Mahnung war, wie ſo häufig, vergeblich bei dem aufopfernden Pflichtbewußtſein und dem Temperament, mit dem Dr. Streſemann ſich ſeiner verantwortungsſchweren Täligkeit hingab. Immerhin ging es ihm geſtern abend ver⸗ hältnismäßig gut. Er ſagte auch ſelbſt, daß er ſich ganz wohl fühle. Um halb 11 Uhr erlitt er dann aber den erſten Schlag⸗ anfall, der zu einer tiefen Bewußtloſigkeit führte, Dieſer An⸗ fall war ſo ſchwer, daß weitere Blutungen befürchtet werden mußten. Deshalb blieben die Profeſſoren, Geheimrat Kraus und Dr. Zondek die ganze Nacht am Krankenlager. Um halb 6 Uhr morgens trat mit einem nenen ſchweren Schlag ⸗ anfall Atemlähmung ein, die den Tod zur Jolge hatte. Nach der Anſicht Prof. Zondeks mußte mit dieſem ſchmerzlichen Ereignis bereits ſeit zwei Jahren gerechnet werden. Wer wird Streſemanns Nachfolger? i Berlin, 3. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Ob⸗ wohl es im Augenblick wenig geſchmackvoll erſcheinen mag, werden mit der Nachfolge Dr. Streſemannus zuſammenhän⸗ gende Konſtellationen in den Wandelgängen des Reichstages eingehend erörtert. Dabei erhält ſich hartnäckig das Gerücht, daß der Reichskanzler, deſſen Geſundheit ſchwer ange⸗ griffen iſt, ſich mit dem Gedanken trage, wenn auch nicht gleich, ſy doch im Laufe der nächſten Woche von ſeinem Amt zu ſchei den. Es würde ſich dann alſo nicht nur darum handeln, einen Erſatz für den verſtorbenen Außenminiſter zu ſchaffen, ſowdern das Kabinett von Grund auf umzuſtellen. Für dieſen Fall wird mit großer Beſtimmtheit als der kom⸗ mende Mann der preußiſche Miniſterpräſident Braun ge⸗ nannt. Es heißt weiter, daß der Mann aus der preußiſchen Regierung den ſehr bewährten demokratiſchen Finanzminiſter Arbeilsloſengeſetz vorn Berlin, 3. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Schlußberatung des Arbeitsloſenverſicherungsgeſetzes dauerte nur knapp zwei Stunden. Die Debatte wurde lediglich von den Kommuniſten beſtritten. Die bürgerlichen Parteien be⸗ gnügten ſich mit der Abgabe kurzer Erklärungen. Das Zen⸗ trum, das urſprünglich die Abſicht gehabt haben ſoll, den Be⸗ ſchluß der Volkspartei zu beanſtanden, hielt ſich inſolge des Ernſtes der Lage zurück und ließ erklären, daß es dem Ge⸗ ſetz, das als ein Fortſchritt zu betrachten ſei, zuſtimme. Die Sozialdemokraten ſprachen ſich trotz Fehlens der Beitrags⸗ erhöhung für die Annahme des Geſetzes aus. Die Volkspartei Rücktritt auch des Kanzlers? Höpker⸗Aſchoff in der gleichen Eigenſchaft hinüberneh⸗ men würde, da wohl allgemein die Auffaſſung beſteht, daß der bisherige Finanzminiſter Hilferding ſich den großen kom⸗ menden Aufgaben einer allgemeinen Finanzreform ſchwerlich gewachſen zeigen wird. Daneben taucht auch der Gedanke auf, das Nußenminiſterium nach Beendigung des Proviſoriums einem Diplomaten, nämlich dem jetzigen Botſchafter in An⸗ gora, Nadoluy, zu übertragen. Indes erſcheint es ſehr zweifelhaft, ob die Parteien nicht einen ſolchen Plan konter⸗ karrieren werden. Als Anwärter auf das Außenminiſterium gelten in parlamentariſchen Kreiſen Dr. Wirth und Dr. Breitſcheid. Breitſcheids Kandidatur dürfte freilich wenig ausſichtsreich ſein, da innerhalb ſeiner eigenen Partei ſtarke Bedenken dagegen beſtehen. Der Zentrums vorſttzende Prälat Dr. Kaas kommt als Nachfolger Streſemanns nicht in Frage, zumal, wie behauptet wird, er zum Gröbiſchof von Köhn auserſehen ſei. Reichstag angenommen begründete ihren Beſchluß der Stimmenthaltung mit der Tatſache, daß das Geſetz trotz mancherlei Fortſchritte eine Sanierung der Reichsanſtalt nicht bringe. Die Deutſchnationa⸗ len bezeichneten das Geſetz als ein Stückwerk, das ab⸗ gelehnt werden müſſe. * 5 Die Schlußabſtimmung hatte folgendes Reſultat: Junsgeſamt abgegeben wurden 433 Stimmen, davon Enthaltungen 40, mit Nein 158, mit Ja 238 Empfang des„Zeppelin“ abgeſagt — Berlin, 3. Okt. Aus Anlaß des Todes Dr. Streſe⸗ manns haben die Reichsregierung, die Preußiſche Staats⸗ regierung und die Stadt Berlin den auf Samstag und Sonn⸗ 5 Empfang des Luftſchiffes„Graf Zeppelin“ ab⸗ geſagt. Die Landung des Luftkreuzers in Berlin wird infolge⸗ deſſen unterbleiben. Amerikaniſches Kreuzergeleit für Macdonald — Newyork, 3. Okt, Der amerikaniſche Kreuzer„Tren⸗ ton“ iſt Mittwoch nachmittag von Hampton Roads aus der „Berengaria“, auf der ſich Premierminiſter Macdonald be⸗ findet, entgegengefahren, um ſie vom Nantucket⸗Leuchtſchiff nach Newyork zu begleiten. Stimmen. Das Arbeitsloſengeſetz iſt ſomit angenommen. Wir teilen unſeren Mitgliedern mit, daß die Stimmkarte ien in der Zeit vom g. bis einſchließlich 18. Oktober aufliegen und zwar für die Altſtadt in O2, 1 und für die Vororte wie üblich in den Se⸗ kretariaten. Wir erſuchen unſere Mitglieder und Freunde, ſich davon 31 überzeugen, daß ſie in der Stimmkartei eingetragen ſind, da ſie ſonſt ihres Wahlrechtes vorluſtig gehen. Ganz beſonders werden diejenigen Parteifreunde, die das 20. Lebensjahr bis zum 27. Oktober vollendet haben, aufgefordert, nachzuſehen, ob in der Stimmliſte eingetragen ſind. e 5 5 1 8 a Der Borſtand⸗ 1 — 5 3 Donnerstag, den 3. Oktober 1929 Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe] 3. Seite. Nr. 459 5 8 Os. Susrav SrRESEMANN RNEIcHSNMNISTER DES AUS WARTEN Schr geehrte Fur d „Hannkeln, Bilder Stadt gidt, 8 p O Dank aus. Alt 1 1 An den Ferrn Odberdürgernetster i der HFaupt᷑ et adt Streſemanns letzter Brief nach Mannheim Zerlin, den I. oxt ober 1939. Stadt Mannheim Eing. 3. OKT. 1928 Vormittag 7 Ferr Ober hre rneteter 1 16 Fber sendung der Brosohure und Zahlen, Sorgen und Vun scher, die ein so eindrucksvolles Bild von der lage der ne ich Ihnen neinen verbindltohen voraugit ober Hochachtung Inkr sehr ergebe 5 i Jan nnen N Ein eigenartiges Zuſammentreffen der Ereigniſſe hat es gefügt, daß eines der letzten Schreiben, die Streſemanns Unterſchrift tragen, an den Oberbürgermeiſter Mannheims gerichtet war. Der Brief, den wir im Originalabdruck wieder⸗ den und heute morgen, wenige Stunden nach dem Tode Streſemanns, in die Hand des Adreſſaten gelangt. 8 Das Beileid der Stadt Mannheim but der Oberbürgermeiſter in folgendem Telegramm an den Reichskanzler ausgeſprochen: Stäbdtiſche Nachrichten Wenn man krank iſt. Da ſitzt er nun, der arme, ſonſt, ach, ſo lebensfrohe Menſch und ſucht ſich, als gebürtiger Pfälzer, mit ſeiner Krankheit, einer Mandelentzündung, abzufinden. Kopfweh, Appetitloſigkeit, allgemeine Wurſchtigkeit, verbunden mit einem unverſchämt hohen Fieber, ſind die mediziniſchen Symptome, Geretztheit in allen Lebenslagen und für alle Worte die familiären. Kranke Menſchen ſind Geſunden ein Dorn im Auge. Zu⸗ geben, iſt nach Lage der Dinge erſt geſtern unterſchrieben wor⸗ „Die Stadt Mannheim bedauert aufrichtig den Tod von Reichsminiſter Dr. Streſemann, deſſen außenpolitiſche Tätig⸗ keit gerade auch hier am Rand des beſetzten Gebiets immer unvergeſſen bleiben wird. 5 5 5 5(gez.] Dr. Heimerich.“ 5 5* 5 5 Eine ganze Reihe von bereits, ohne eine offizielle Aufforderung abzuwarten, Trauer⸗ fahnen gehißt oder die Flaggen auf halbmaſt geſetzt. nehmen! Wie oft hab ich's ſchon geſagt. Dann haſt du Ruhe für immer!“— Sodann der liebe Bruder.„Umſchläge mit Kamillentee. Mach doch die Umſchläge. Sei nicht ſo leicht⸗ ſinnig. Mach ſie. Kamillen helfen immer, ſchaden tun ſie auf keinen Fall!“— Darnach der obligate Hausfreund.„Man ſollte mit Waſſerſtoff⸗Superoryd gurgeln. Was? Ihr habt keins im Hauſe? Kein Waſſerſtoff? Aber das muß doch in jedem Hauſe ſein! Ich hole gleich welches. Emilie, habt ihr ein Fläſchchen, ein Fläſchſchſchchen...“ Ab, durch die Flur⸗ türe. „An den Mandeln?“—„Nicht zu ſpaſſen! Da bleibt man 1 doch nicht auf?! 5„Zu arbeiten haſt geht man ins Bett. du? Ganz egal, bei Mandelentzündung der Holzſtraße, durch Ertränken das Leben zu nehmen. Di Größe, 1 Glasſchüſſel, 1 Glaskuchenteller, 6 Paar Meſſer un 25jährige Geſchäfts jubiläum. Geſchäften und Privaten hat N leuchtung der Fahrräder bei Dunkelheit peir des Fahrrads, Kleidungsstücke uſw.) bedeckt ſein darf. Es klingelt. Ausgerechnet Tante Maxie.„Krank?“— Mit Mandelentzündung, ent—zändung!!!“ Gerade neulich iſt wieder der Sohn von Hoffmanns, du weißt doch von Lehrer Hoffmanns, die die drei großen Töchter haben, an den Mandeln erkrankt. Den haben ſie gleich ins Krankenhaus getan. Und dein Vater, der hatts auch immer gehabt, an den Mandeln. Ins Bett, ſchwitzen und den linken Strumpf um den rechten Hals. Das hilft. Und Emmy ſoll dir heiße Wickel machen. Den rechten Strumpf, hörſt du, um die linke Backe!“. Und die Nachbarsfrau kommt und rät zu Pfefferminztee, einzig Pfefferminztee, vielleicht noch, wenns weh tu Baldriantropfen. Und Frau Suſemilch, Emilie, plapperte es ſo raus, als Frau Suſemilch ſagte: Ich ſeh Ihren Mann gar nicht mehr, iſt er krankd, alſo Frau Suſemilch riet zu einem Dampfbad und ganz, ganz heiße Umſchläge.„Es ſchadt nichts, wenn die Haut ein bißchen verbrüht, umſo ſchneller gehts weg!“. Und der Doktor konnte auch nicht mehr ſagen, als die Freunde und Verwandte zuſammen. Nur verlangte er mehr. m * * Feſtſitzung des Reichs verbandes angeſtellter Aerzte. Aus Anlaß der zehnjährigen Wiederkehr ſeiner Gründung wird der Reichsverband angeſtellter Aerzte e. V. am 13. Oktober, vormittags 10 Uhr, im Feſtſaal der ſtädtiſchen Krankenanſtal⸗ ten eine Feſtſitzung abhalten. Univerſitätsprofeſſor Dr. Keßler Leipzig wird bei dieſer Veranſtaltung über das Thema„Arzt und Arbeiter“ einen Vortrag halten. Der Jubiläumsveranſtaltung geht Samstag abend im Palaſt⸗Hotel Mannheimer Hof ein Preſſeabend voraus. 5 * Lebensmüde. Am Dienstag nachmittag verſuchte ſt die 35 Jahre alte Ehefrau eines Heizers im Neckar, an Lebensmüde, die von ihrem Ehemann davon abgehalten und nach ihrer Wohnung verbracht wurde, iſt ſchon jahrelang an einem Nervenleiden erkrankt und beging die Tat in einem Anfall. 1 „Beinbruch durch Sturz vom Meßwagen. In das ſtädtiſche Krankenhaus wurde geſtern ein acht Jahre alter Schüler eingeliefert, der auf dem Meßplatz von einem Meßwagen ſo unglücklich herunterfiel, daß er ſich den linken Ober ſchenkel brach. 1225 * Autozuſammenſtoß. Geſtern vormittag ſtießen an der Straßenkreuzung Untere Mühlau⸗ und Hanſaſtraße ein La kraftwagen und ein Perſonenkraftwagen zuſammen. Hierb wurde der Perſonenkraftwagen umge worfen und f beſchädigt. Der Führer wurde am Kopfe verletz 2 0 5 * Plünderung eines Gartenhauſes. In einer der letz Nächte entwendeten unbekannte Dieb aus einem Gartenhaus im Gewann Harrlach folgende Gegenſtände: 6 flache Telle und 6 Deſſertteller aus Porzellan, blauweißes Zwiebelmuſte 6 ſolche Taſſen mit Untertaſſen, 2 Steingutſchüſſeln mittle Gabeln mit ſchwarzen Holzgriffen, 4 große und 4 kleine Löffe 1 Hängematte, 3 weiße Holzſtühle mit hellgrünem Möbelſtoff gepolſtert, 1 Kaffeedecke aus grauem Leinen, an den Ecken und in der Mitte rötlich⸗ blaues Muſter, 2 Tiſchdecken un 1 braune Herrenwindfjacke. 8 75 * 25jähriges Geſchäftsjubiläum. Metzgermeiſter Landoli Münkel, Windeckſtr. 8, feiert am morgigen 5 Freitag da * Radfahrverkehr bei Dunkelheit. Wegen der vorg ten Jahreszeit ſind weitere Kreiſe der Bevölkerung gent vom Fahrrad auch bei Dunkelheit Gebrauch zu machen. A ſie ergeht die dringende Mahnung, die ihrer eigenen und d allgemeinen Sicherheit dienenden Vorſchriften über die B zu beachten. Nach dieſen Vorſchriften muß jedes Fahr während der Dunkelheit und bei ſtarkem Nebel mi hellbrennenden Laterne mit farbloſem oder gelblichem verſehen ſein, die den Lichtſchein nach vorn auf die Fah wirft. Außerdem muß jedes Fahrrad ein hinteres zeichen(Rückſtrahler) von gelb⸗roter Farbe tragen, der Rückſeite angebracht ſein muß und niemals(dur ſchen Prüfſtell (Preußen), ode ften nicht nach t nu g fährdet den allgemeinen Verkehr und ſetzt ſein eig das Leben anberer aufs Spiel. i 85 nächſt alſo die treue Gattin.„Laß dir die Mandeln raus⸗ Theater und Muſik ner Domchor, der unter Leitung ſeines Meiſters, Profeſſor Hugo Rüdel, am Sonntag im Roſengarten ein Abendkonzert gibt, geht ein ausgezeichneter künſtleriſcher Ruf voraus. Pro⸗ fſeſſor Rüdel bringt zu dieſem Konzert ein ebenſo grandioſes wie eigenartiges Programm mit. Es beginnt mit der herr⸗ lichen achtſtimmigen Motette„Der Geiſt hilft unſerer Schwach⸗ heit auf von J. S. Bach und bringt als Hauptwerk der Ver⸗ anſtaltung im zweiten Teil ein Werk des jungen Leipziger dem Evangeliſten Markus. Sie iſt das größte a⸗Werk von Kurt Thomas, nimmt eine Stunde Auf⸗ ungsdauer in Anſpruch. Außerordentliche Schönheit weiſt amentlich in den achtſtimmig geſetzten Chriſtusworten auf. ſtklaſſige Chöre können ſich mit dieſem Werk be⸗ ſomchor 1027 in Berlin zur erfolgreichen Ur⸗ das der D + 555 Julius 1 5 em Mate⸗ Bühnenſänger kitonſtimme des Konzertgebers, geſtrichenen Oktave erklimmt und liegenden Opernarien romaniſcher T keiten bereiten, die beſte Gelegenh Der ſtimmliche Fundus ſowie die T ſprache, die mit ihrer Deutlichkeit ge flüſſig erſcheinen ließ, befähigen J ig der ſchwierigſten und umfa en. Sein Organ mit der auße zt danach, ſih in großen Räum. darbieten, 55 iten zu g Der Berliner Domchor im Noſengarten. Dem Ber⸗ 8 Komponiſten Kurt Thomas, die Paſſio ns muſik ren werden. Muſſolini hat einen großzügig geſtuft igsapparat geſchaffen, der den kleinen Faſchiſtenſprößl nt. Bilder aus dem Leben dieſer Jugend zeigt das neue Heft der Kö 8 i W̃ f f bei Strauß gewährte ergiebige Ausbeute. Das Publikum konnte ſich dem Klang des kräftigen Organs mit Genuß hingeben, Mäuſedreck unter den Pfeffer Einer meint, er habe unſern Herrgott bei hat den Teufel beim Schwanz. 8 Ein undankbarer Menſch iſt nicht wert, daß trägt. 7 Der Menſch iſt das undankbarſte T Ein unverſchämter Menſch miſcht ſi 4 Seite. Nr. 430 Neue Mannheimer geitung(Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 3. Oktober 1929 Der Sternenhimmel im Okkober Die Sternkarten ſtellen die ſüdliche und nördliche Hälfte des im Oktober ſichtbaren Sternenhimmels dar. Sie ſtienmen in der Gegend von Mannheim am Anfang des Monats gegen 22 Uhr, Mitte des Monats gegen 21 Uhr und Ende des Monats gegen 20 Uhr am beſten mit dem wirklichen Himmel überein. 8 Hoch im Süden ſteht das große durch ſeine Geſtalt auf⸗ fällige Sternbild des Pegaſus. Vier Sterne bilden nahezu ein Quadrat, und eine größere Anzahl anderer Sterne ord⸗ nen ſich zu einem großen unregelmäßigen Sechseck an. Das Quadrat im Pegaſus führt den Namen„Großer Tiſch“. Sein linker oberer Stern gehört bereits der Andromeda an. Dieſes ſonſt wenig auffällige Sternbild iſt vom Pegaſus aus leicht zu finden. Die Beobachtung des Andromedanebels, der in der ſüdlichen Sternkarte mit einem N bezeichnet iſt, mag immer wieder empfohlen werden. Beim Betrachten dieſer etwa eine Million Lichtjahre entfernten Weltinſel kann es der Phantaſie von der ſtrengen Wiſſenſchaft nicht verwehrt werden, ſich einige der dort kreiſenden Millionen Sonnen von Planeten begleitet zu denken und auf einem von dieſen menſchenähnlichen Weſen zu vermuten. Rechts vom Pegaſus zwiſchen den bekannten Stern⸗ bildern des Schwans und des Adlers liegen die kleinen aber in ihrer Figur recht ausgeprägten Sternbilder des Delphins und Pfeiles. Unter dem Sechseck des Pegaſus' finden wir den Waſſermann und den Steinbock als wenig auffallende Sternbilder, die nur deshalb bemerkenswert ſind, weil ſie zum Tierkreis gehören. Tief im Südoſten ſteht das große Sternbild des Walfiſches mit dem Wunderſtern„Mira“, der Lichtſchwankungen mit einer Periode von 11 Monaten aus⸗ führt, jetzt gerade ſein Helligteitsmaximum hinter ſich hat und dem bloßen Auge bald wieder entſchwindet, Faſt gerade im Oſten, ein klein wenig nach Norden zu, finden wir die jetzt ſchönſte Stelle des ganzen Himmels. Der strahlend helle Jupiter ſteht in einer Linie mit den beiden Hauptſternen des Stieres, dem Aldebaran rechts und Beta Tauri links. Beta Tauri ſteht in der Sternfigur des Stieres an der Spitze des einen Hornes. Er heißt daher bei den Arabern„Nath“, was ſo viel wie„Stoßender“ bedeutet. Aldebaran iſt bekanntlich das Auge des Stieres. Sein Name bedeutet der„Nachfol⸗ gende“. Die Nachfolge bezieht ſich offenbar auf die Plejaden, die ihm wie all den auf⸗ fallenden Winterſtern⸗ bildern vorausgehen. Die links und höher ſtehende Capella er⸗ reicht zwar bei weitem den Glanz des Ju⸗ piters nicht, an Leb⸗ haftigkeit des Lichtes aber iſt ſie mit ihrem ewigen Gefunkel dem ruhig leuchtenden Ju⸗ piter über. Wenden wir uns nun ſcharf nach, Nor⸗ den, ſo ſehen wir den Wagen im Gr. Bären über den Hori⸗ zont dahinfahren. Er erſcheint auffallend groß, viel größer als im Frühjahr, wenn er hoch im Zenit ſteht. Obwohl die Fix⸗ ſterne ſelbſtverſtändlich ihre gegenſeitige Lage nicht verändern, erſcheinen uns— wenn man ſo will— durch eine optiſche Täuſchung alle Sternbilder, übrigens auch Sonne und Mond San ERN um ſo ausgedehnter, je näher ſie dem Horizont ſteben. Es iſt bekannt, daß man auf der Verlängerung der Ver⸗ bindungslinie der beiden hinteren Wagenſterne den Polar⸗ ſtern findet. Obwohl er um mehr als 1 Grad vom Him⸗ melspol abſteht, kann er doch ausgezeichnet als Nordweiſer dienen. Er wird dieſen Dienſt noch 200 Jahre lang immer, beſſer und beſſer verſehen, da er ſich dem Himmelspol noch nähert, dann aber wird ſich die Entfernung zwiſchen Polar⸗ ſtern und Himmelspol ſtändig vergrößern, ſo daß ſchließlich der Name Polarſtern nicht mehr berechtigt ſein wird. Der Himmelspol durchwandert nämlich in 26 000 Jahren einen großen Kreis zwiſchen den Fixſternen, der in der Neben⸗ figur eingezeichnet worden iſt. Die Bewegungsrichtung des Poles iſt umgekehrt wie die des Uhrzeigers. Die vberſte Marke am Kreiſe gibt die jetzige Lage des Himmelspols an. Die übrigen Marken bezeichnen die Stellungen je 2000 Jahre früher oder ſpäter. Wir leſen aus der Figur leicht ab, daß in rund ſechsmal 2000 Jahren die Wega nicht mehr weit vom Pol abſtehen wird und dann vielleicht den Namen Polarſtern erhält. Zu Beginn unſerer Zeitrechnungen war der Pol nahe bei der erſten Marke nach rechts von ſeiner jetzigen Stellung. Zu Chriſti Geburt gab es alſo keinen Polarſtern. Das Wandern des Himmelspoles kommt durch eine ſich in 26 000 Jahren vollziehende Schwankung der Erd⸗ achſe zuſtande. Unter anderen hat dies zur Folge, daß Stern⸗ bilder, die früher hier zeitweiſe ſichtbar waren, nicht mehr über dem Horizont auftauchen. Das berühmte Kreuz des Südens, das erſt in der Breite des mittleren Aegyptens ſichtbar wird, war z. B. zur Zeit der Erbauung der Pyra⸗ miden in unſerer Gegend am ſüdlichen Horizont alljährlich zu ſehen, nach vielen tauſend Jahren wird es aber⸗ mals in der Breite Mitteleuropas am ſüdlichen Himmel auftauchen. Mannheimer Wochenmarkt Herbſtſtimmung Trauben waren auch heute wieder am meiſten angeboten. Man kann eine geringe Preisſenkung feſtſtellen. Nüſſe gingen bis auf 40 Pfennig für das Pfund herunter. Auch Tomaten, Gurken und Blumenkohl können noch jeden Bedarf befriedi⸗ gen. Sehr gut war die Zufuhr in Pilzen: Champignons und Steinpilzen. Champignons 50 Pfennig das Pfund. Preiſel⸗ beeren koſteten 60—65 Pfennig. Das Angebot in Obſt wird immer ſtärker. Recht lebhaft war der Betrieb an den Geflügel⸗ und Fiſchſtänden. Auf den Blumenſtänden haben die Herbſt⸗ blumen jetzt alle anderen verdrängt. Vom Städtiſchen Büro für Preisſtatiſtik wurden folgende Ver⸗ braucherpreiſe für ein Pfund in Pfg. ermittelt: Kartoffeln—6; Salat⸗Kartoffeln 15—18; Wirſing 15—18; Weißkraut—10; Rotkraut 15—18; Blumenkohl, Stück 25130; Karotten, Bſchl.—10; Gelbe Rü⸗ ben 810; Rote Rüben 10—12; Spinat 30—95: Mangold 12—15; Zwie⸗ beln 10—12; Grüne Bohnen 4560; Grüne Erbſen 3540; Kopfſalat, Stück 10—25; Endivienſalat, Stück—12; Oberkohlraben, Stück 510; Domaten—12; Radieschen, Bſchl.—10; Rettich, Stück 715; Meer⸗ rettich, Stück 1070; Schl.⸗Gurken(groß). Stiick 10—30; Einmach⸗ gurken, Stück 1,5; Suppengrünes, Bſchl.—8; Peterſilie, Bſch.—8: Schnittlauch, Bſchl.—6; Lauch, Stück—15; Aepfel 10—50; Birnen 1030; Trauben 28—50; Pfirſiche 25—30; Preiſelbeeren 60; Zwetſch⸗ gen 12—15; Mirabellen 20—25; Zitronen, Stück 712; Bananen, Stück 10—12; Süßrahmbutter 220260; Landbutter 180212; Weißer Käſe 60: Eier, Stück 11—18; Aale 160—180; Hechte 160180; Karpfen 140 bis 160; Schleien 180; Breſem 80100; Backfiſche 50—60; Kabeljau 70 bis 80; Schellfiſche 7080; Goldbaxſch 60; Bratſchellfiſch 50; Seehecht 90—100; Stockſiſche 50; Hahn, geſchlachtet, Stück 100650; Huhn, ge⸗ schlachtet, Stück 250—600; Enten, geſchlachtet, Stück 6001400; Tauben geſchalchtet, Stück 80—120; Gänſe, geſchlachtet, Stück 11001800; Rind⸗ fleiſch 120—130; Kuhfleiſch 80—90; Kalbfleiſch 130150; Schweinefleiſch 180150; Gefrierfleich 72; Reh⸗Ragvut 100; Reh⸗Bug 150 Reh⸗ n und Reh⸗Keule 250; Feldhuhn, Stück 140250; Pilze: Scham⸗ pion 85; Steinpilze 90. Veranſtaltungen Spezialitäten im Apollotheater Nach der ausgezeichneten Revue ein nicht minder ausgezeich⸗ netes Varieteprogramm. Durchweg brillante Nummern: Siſters Smar dy, zwei jugendliche Tänzerinnen, beginnen anmutig den Reigen. Wenn ſich der Vorhang wieder hebt, erſcheinen drei Kraft⸗ menſchen auf der Bühne, das Roulette⸗Trio, zwei Damen, und ein Herr. Die holde Weiblichkeit, die bet derartigen Gelegenheiten ſo gern zeigt, daß ſie durchaus in der Lage iſt, dem anderen Geſchlecht Konkurrenz zu machen, aſſiſtiert diesmal. Die Eigenart der Produk⸗ Ronen des Gladiators beſteht darin, daß er rotierende Wagenräder balanziert. Auch ein Rieſenkreiſel. Man braucht keine Angſt zu haben, daß es von der Stange herunterfällt, ſelbſt wenn es ſich ſtark zur Seite neigt, denn es kommt erſt nach einer Stunde zur Ruhe. Imponierend iſt der Schlußtrick, wenn der Künſtler drei übereinander rotierende Wagenräder einarmig in der Balance hält. Die ungari⸗ ſchen Tänze und Geſänge kommen durch die Menaro⸗ Truppe, vier Damen und ein Herr, flott und charakteriſtiſch zur Geltung. Der gertenſchlanke Tünzer fällt in dem graztöſen buntfarbigen Quartett ganz beſonders auf. In Gemeinſchaft mit einer körperlich und tech⸗ niſch gleichwertigen Partnerin würde er eine noch weit beſſere Figur machen. a ö e in grotesker Verbrämung iſt immer wirkungs⸗ voll. Diesmal mimt Hunter einen Betrunkenen, der in einem Reſtaurant ein Chaos hervorruft, weil er nicht mehr richtig die Ba⸗ lance halten kann. Wenn er ſchließlich durch die Rückwand ſauſt, läßt er ein Trümmerfeld zurück. Der ungewöhnlich ſtarke Beifall, der dem Künſtler allabendlich zuteil wird, zeigt, daß das ſachverſtändige Publikum die große Schwierigkeit der Tricks durchaus zu würdigen weiß. Ein Late würde ſich Hals und Beine brechen. In der Jong⸗ lerie iſt es ſehr ſchwer, Neues zu bieten. Die Eller k Kom g un e, drei Damen und ein Herr, bringen dieſes Kunſtſtück fertig. Rahmen eines Mode⸗Hutſalons werden alle möglichen Gegen⸗ 5 * ſtände in wirbelnde Bewegung geſetzt. Handſpiegel vertreten die Stelle von Keulen. Damenhüte ſauſen in den Zuſchauerraum und werden auf der Bühne wieder aufgefangen. Der Künſtler, der auch bei dieſer Truppe tonangebend iſt, hat ſich u. a. beim Jonglieren mit drei Spiegeln Tricks erſonnen, die zu den ſchwierigſten gehören, die wir bisher von Meiſterjongleuren geſehen haben. Nach der Pauſe produziert ſich Frank, der Gentleman in Frack und Zilinder, auf dem Trapez. Er war ſchon hier. Trotzdem bewun⸗ dert man ihn wieder von neuem, weil er nicht nachgeahmt werden kann. Eine geradezu phänomenale Leiſtung iſt der Kopfſtand auf tionen raucht und ſingt, täuſcht keine Harmloſigkeit vor. Das Publi⸗ tionen raucht und ſiegt, täuſcht keine Harmloſigkeit vor. Das Publi⸗ kum weiß, daß er ſein Leben einſetzt, und ſpendet ſtürmiſchen Beifall, an dem auch Eugene, die feſche Aſſiſtentin, teilnimmt. Mil⸗ bitri iſt ein Gedächtnis⸗Phänomen. An ſich nichts neues, aber wie dieſer Rechenkünſtler arbeitet, das verdient uneingeſchränkte Bewun⸗ derung. Er rechnet ſo ſchnell, daß ihm niemand im Publikum nach⸗ kommt. Milliarden, Billionen erſcheinen bei der Multiplikation zweiſtelliger Zahlen auf der Tafel. Man wird unwillkürlich au die unſelige Juflationszeit erinnert. Eine Gehirnarbeit, ein Gehirn⸗ training von fabelhaften Ausmaßen. Darüber täuſcht auch der humor⸗ volle„verbindende Text“ nicht hinweg, mit dem Milbitri das Publi⸗ kum während des Rechnens und Diktierens unterhält. Den Abſchluß des abwechflungsreichen Programms bilden die Henrys⸗Doggs. Wunderbar dreſſierte Foxel verblüffen vor allem durch ihr Rennen auf rotierenden Scheiben. Kapellmeiſter Emil Neumann ſpendet mit ſeiner Kapelle die muſikaliſche Würze. Sch. Der Fiſchzucht⸗Verein Mannheim E. V. hielt am Sonntag ſein obligatoriſches Preisfiſchen ab, das den Hauptzweck hatte, feſtzuſtellen, in wieweit die diesjährigen abnormen Witterungsverhältniſſe Einfluß auf den Fiſchbeſtand und die Fang⸗ ergebniſſe hatten. In letzterer Beziehung müſſen die Reſultate als ganz„kataſtrophal“ bezeichnet werden. Von 55 Mitgliedern, die ſich zum Wettbewerb meldeten, ſtellten ſich 41 Mitglieder den Preisrich⸗ tern. Das Geſamtergebnis war 58 Pfund, überwiegend Weißfiſche, in einer fünfſtündigen Fangzeit. 14 Mitglieder ſchieden aus in Er⸗ manglung jeglichen Erfolges. Die Urſachen dieſes ſchlechten Erfolges dürften neben den dies⸗ jährigen abnormen Witterungs⸗ und Waſſerverhältniſſen in der Hauptſache auf der zunehmenden Verunreinigung der Gewäſſer und der Verſchlammung des Mühlau⸗ und Binnenhafens beruhen. Die Verunreinigung insbeſondere des Mühlauhafens durch Oel, Benzin, Benzol, Teer, Petroleum, Farb⸗ rückſtände, Schlacken, Aſche und Ruß iſt ganz enorm und kann kläglich feſtgeſtellt werden. Trotzdem in der Nachkriegszeit nur ein Bruch⸗ teil der Schiſſe gegen die Vorkriegszeit den Haſen anläuft, iſt die Verunreinigung jetzt umſo größer. In unſeren Behörden, wie Ha⸗ fen verwaltung, Rheinbauamt, Strompolizei, Hafenaufſicht uſw., haben wir genügend Organe, die den Verunreinigern des Wafſers ein„Halt“ zu bieten vermögen, eventl. durch die für dieſe Fälle vorgeſehenen Strafen. Ueber die Reinhaltung unſerer Gewäſſer im Intereſſe der Allgemeinheit dürfte ſich ein Kommentar an dieſer Stelle erübrigen Tagungen. Tagung des Bundes deutſcher Verkehrsvereine Vom.—6. Oktober findet in Freiburg i. Br. die Tagung des Bundes Deutſcher Verkehrsvereine e. V. ſtatt. Der 4. Oktober wird ausgefüllt ſein mit den Fachtagungen, die im Traufaal und alten Ratſgal des alten Rathauſes ſtattfinden werden. Abends um 6 Uhr tagt der Allgemeine Ausſchuß des Bundes Deutſcher Verkehrsvereine im Städtiſchen Kaufhaus. Am Samstag⸗ 5. Oktober, findet die Haupt⸗ verſammlung ſtatt. In der öffentlichen Hauptverſammlung wird Reichsverkehrsminiſter a. D. Dr. Dr. Krohne, der Präſident des Bundes Deutſcher Verkehrsvereine, die Eröffnungsanſprache halten. Ihm ſolgen Vorträge von Univerſitätsprofeſſor Dr. Walter Mahlberg über Reparationszahlungen und internationaler ere Profeſſor Dr. Glücksmann⸗Berlin über die Grundlage des Fremden⸗ verkehrs und Otto Ernſt Sutter⸗Frankfurt a. M. über Städte und Fremdenverkehr. Dem öffentlichen Teil der Verſammlung ſchließt ſich ein nichtöffentlicher an, in dem die Regularien erledigt werden. An beſonderen Veranſtaltungen ſind vorgeſehen ein offizieller Emp⸗ fang durch die Stadt Freiburg im Europäiſchen Hof, eine Stadtrund⸗ fahrt mit anſchließender kleiner Schwarzwaldfahrt und eine Feſtvor⸗ ſtellung im Stadttheater. Am Sonntag findet eine Informationsfahrt durch den Schwarzwald ſtatt, die nach Titiſee, Feldberg, Wieſental, Schauinsland, Freiburg führen wird. Für Montag und Dienstag iſt eine große Schwarzwaldfahrt Freiburg⸗Glotterbad⸗St. Peter⸗St. Märgen⸗Hexenloch⸗Furtwangen⸗Triberg⸗Freudenſtadt⸗Baden„Baden vorgefehen. 5 Wie wird das Weiter Wetter⸗Nachrichten der VBasiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(.28 Uhr morgens). See⸗ Luft⸗[Tem⸗ Sr 2 8 Wi 15— 2 8 8 50 druck pera⸗ 8 8 n. 5 8 8 3 2 böe in Ne err 8 8 Wetter 88 m mm ic Ss Ses Richt. Stärke 880 ertheim 151— 19 21 15 SW ſtarl wolkig önigsſtuhlſ 563 757,3 15 17 144 SW friſch 2 Karlsruhe 120 757,6 19 23 18[WSy// mäß. halbbed. Bad.⸗Bad. 213 757.4 20 22 17 SW ſchw. 7 Villingen 780 760,4 16 18 15 SW mäß 5 Feldbg. Hof 1275 6368 10 11 10 SW ſtür. bebeckt Badenweil.]— 760,0 18 22 17] SW mäß. balbbed. St. Blaſien] 780 16 18 11] W leicht Bad Dürrh.—— 15 19 SWI„ 7 Der geſtern erſchienene Sturmwirbel hat ſich nach Oſten erweitert, ſein Kern liegt aber noch unverändert bei Schott⸗ land. Infolgedeſſen haben wir außergewöhnlich milde Witte⸗ rung bei Zufuhr ſubtropiſcher Warmluft durch ſtürmiſche, auf der Vorderſeite herrſchende Süd⸗Weſt⸗Winde noch behalten. Kaltluft, die ſchon geſtern die britiſchen Inſeln überflutet hatte, iſt entlang einer über Norddeutſchland entwickelten und an verbreiteten Regenfällen erkennbaren Schleifzone nach Oſten vorgedrungen, ohne unſer Gebiet zu erreichen. Ein 71 Ausläufer des Wirbels hat Weſtfrankreich erreicht und wird uns nach vorübergehender Aufheiterung Niederſchläge bringen. Wetter⸗Vorausſagen für Freitag, 4. Oktober 1929: Nach Durchzug einer Regenfront wieder aufheiternd.— Anhaltend mild bei weſtlichen Winden. 8 Schluß des redaktionellen Teils 5 f Verdauungsſtörungen. Wie man ſie beſeitigt. Von Dr. med. Griebel, Frankfurt a. M. Bei normaler Verdauung werden die wertloſen Nahrungsreſte und verbrauchten Säfte, die ſich im Darm angeſammelt 150 durch regelmäßige Entleerungen aus dem Körper entfernt. Bleibt jedoch der Stuhlgang infolge von Verſtopfung aus, ſo werden die Schlacken des Stoffwechſels zu lange im Darm zurückgehalten und bilden den günſtigſten Nährboden für Fäulnisſtoffe und Darmgifte. Dieſe können in das Blut eindringen und viele Beſchwerden hervor⸗ rufen. Mattigkeit, Angſtgefühle, Schlafloſigkeit, Kopfſchmerzen und Appetitloſigkeit ſind häufig nur auf ungenügende Stußlentleerun zurückzuführen. Deshalb muß man mit größter Sorgfalt darau achten, daß die Verdauung ſtets in Ordnung iſt. Stellen ſich Un⸗ re 5 ein, dann empfiehlt ſich der 6 rauch eines pflanz⸗ lichen Abführmittels Eines der beſten Mittel dieſer Art ſind Apo⸗ theker Richard Brandis Schweizerpillen, die man in allen Apotheken erhält. Jufolge ihrer rein pflanzlichen Zuſammenſetzung beſeitigen ſie Verdauungsſtörungen mild und angenebm. Sie wirken zuver⸗ läſſig und ſind auch bei längerem Gebrauch vollkommen unſchädlich. * P N . 8 e T1171... ͤ—otUs————. ˙— ¹ꝛ———————..... ̃ ⅛˙; Donnerstag, den 3. Oktober 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabef 5. Seite. Nr. 459 Heodesheimer Finanzkrise Heddesheim, Anfang Oktober. Badens größte Tabakbau treibende Gemeinde durchlebt gegenwärtig eine bedenkliche Finanzkriſe. Einer der Hauptgründe dafür ſind ſchlechter Tabakabſatz und ge⸗ ringe Erlöſe. Aus dem Vorjahre lagern bei den Heddes⸗ heimer Landwirten— etwa 40 v. H. der Geſamtbevölkerung; 45 v. H. ſind Arbeiter und 15 v. H. gehören dem Klein⸗ gewerbe und Beamtenſtand an— rund 5000 Zentner Tabak⸗ vorräte. Und das bei einer Durchſchnittsernte von 11000 Zentnern auf 257 Hektar großer Anbaufläche. Die Geſamt⸗ fläche unſerer Gemarkung beträgt 1200 Hektar. Vor dem Kriege nun erſchienen regelmäßig vor der Ernte 35—40 Aufkäufer und nahmen die ganze Er⸗ zeugung ab. Seit einigen Jahren ſind nur noch drei oder vier Intereſſenten zu ſehen, die höchſtens 32—34/ je Zentner bieten, alſo einen Preis, der nur ein Bruchteil der Unkoſten ausmacht. Die Erzeuger lehnten natürlich unter ſolchen Bedingungen ab. Sie hofften ihre Erträgniſſe für 50/ je Zentner loszuwerden. Aber auch dieſer Betrag iſt noch zu gering. So kam dann, was vorauszuſehen war: die Bauern konnten ihren Verpflichtungen nicht mehr nach⸗ kommen. Aus 1928 verblieben rund 50 000% Steuer⸗ und Umlageſchulden. Die Gemeinde war zur Auf⸗ nahme von Darlehen im Betrag von 7000080 000% gezwungen. Um die Zinſenlaſten zu decken, erhöhte man in dieſem Jahre den Umlagefuß auf zwei Mark. Damit hat unſer Ort den höchſten Umlagefuß ſeit Beſtehen zu verzeichnen. Natürlich werden die Bauern bei ſolch trauriger Lage ihres Lebens nicht froh. Auch die diesjährige Ernte, die im Tabak, Braugerſte und Kartoffelbau eigentlich ganz gut aus⸗ gefallen iſt, vermag ſie nicht beſſer zu ſtimmen. Unſere Gemeinde ſucht nach Auswegen aus der Finanz⸗ not. Einer dieſer hilfebringenden Wege iſt die Einge⸗ mein dung des zwiſchen Wallſtadt und unſerer Gemarkung liegenden„Straßenheimer Hofes“, deſſen Einverlei⸗ bung bereits am 1. April 1929 zuſammen mit den jetzt zu uns zählenden Hofgemeinden Muggenſturm und Neutzendorf vor ſich gehen ſollte. Der gute Bodenertrag des„Straßenheimer Hofs“ würde eine weſentliche Verminderung für unſere hohen Umlagen bringen. Spargel für Hopfen und Tabakbau Hockenheim, Anfang Oktober. Noch vor zwanzig Jahren ſtand bei uns der Tabak⸗ und Hopfenbau in hoher Blüte. Von unſerer 2600 Hektar großen Gemarkung ſind heute nur noch 27 Hektar(gegen 90 Hektar im Jrhre 1908) mit Tabak und nur zwei Hektar (gegen 54 Sektar 1008) mit Hopfen angebaut. Das Preis⸗ gebot für Hopfen war in dieſem Jahre derart niedrig(30 bis 40 Mk. je Zentner), daß die diesjährigen Hopfenerzeuger dieſen Erwerbszweig wahrſcheinlich ganz aufgeben werden. Dagegen iſt der Spargelanubau in guter Entwicklung be⸗ griffen. Vor dem Kriege waren bereits gute Anfänge im Spargelbau erkennbar, jetzt kann man geradezu von einem Aus den Lande Bodeuſee⸗Herbſtfahrt der Reichsbahnpräſidenten * Meersburg, 2. Okt. Die Konferenz der Präſidenten der Deutſchen Reichsbahn, die am Dienstag in Bad Schachen am Bodenſee ſtattfand, ſchloß mit einer Fahrt auf dem neuen Payeriſchen Motorſchiff„Allgäu“ nach Meersburg. Sämtliche Präſidenten der 30 Reichsbahndirektionen mit dem General⸗ direktor Dr. Dorpmüller haben an dieſer Herbſtfahrt auf dem Bodenſes teilgenommen. Das Rieſenflugzeug Do X er⸗ ſchien bald vor Meersburg und führte mit 20 Ehrengäſten der Konferenz einen Flug aus, an dem Generaldirektor Dr. Dorp⸗ uuttller, mehrere Reichsbahnpräſidenten und Bürgermeiſter Dr. Moll teilnahmen. Zu gleicher Zeit waren die Teilnehmer an der Nordpolfahrt des Zeppelin⸗Luftſchiffes in Meersburg, Polarforſcher und Geographen, unter ihnen Ranſen, Penk und andere bekannte Perſönlichkeiten der Wiſſenſchaft ge⸗ kommen. Das unerwartete Schauſpiel auf dem See hatte bei ſchönem Wetter viele Zuſchauer auf Waſſer und Land ange⸗ zogen. Fiſchſterben im Bodenſee * Konſtanz, 1. Okt. Seit etwa 14 Tagen läßt ſich im Bo⸗ denfee ein Maſſenſterben junger Barſche letztfähriger Brut feſtſtellen. Bon Kreuzlingen bis Rorſchach wurden überall am Ufer maſſenhaft ſolche Barſche tot angeſchwemmt. Die gleiche Erſcheinung iſt letztes Jahr etwa 14 Tage früher beob⸗ achtet worden. Während im letzten Jahr neben der Vorfjahrs⸗ brut auch ältere Fiſche der ſeuchenartigen Erſcheinung zum Opfer fielen, kommt bis jetzt in dieſem Jahr nur die vorjäh⸗ rige Brut in Betracht. Das Sterben dauert noch in unver⸗ mindertem Maße fort. Die Vermutung der Fiſcher geht da⸗ Hin, daß die Fiſchlein der Eigenart des Waſſers und beſonders feiner ungewöhnlichen Temperatur zum Opfer fallen. Den Seeforſchungsinſtituten Staad bei Konſtanz und Langenargen wurden von der ſchweizeriſchen Fiſchereiaufſicht Fiſchlein zur Uuterſuchung zugeſtellt. ** * Plankſtadt, 3. Okt. Am kommenden Sonntag feiert bie hieſige katholiſche Pfarrgemeinde ihr filbernes Pfarr⸗ jubiläum. Stadtpfarrer Auggenſtein ließ ein kleines Feſtbuch erſcheinen. Mit dem Feſte verbunden iſt die Weihe der umgebauten und bedeutend vergrößerten Orgel. An die kirchenmuſtkaliſche Andacht ſchließt ſich im Jugendheim eine Gemeindefeter und am Abend ein Feſtbankett an. Am Montag nachmittag wird ein Kinderfeſt abgehalten Z ve * Engen, 2. Okt. Großfeuer brach in Aulfingen(Amt Engen] im Hauſe des Heinrich Schilling, Landwirt, aus. Während die Leute mit Futterſchneiden beſchäftigt waren, ver⸗ ſagte infolge Kurzſchluß plötzlich der Motor und geriet in Brand. Das Feuer breitete ſich raſch aus, ſo daß nur mit Mühe das Vieh gerettet werden konnte. Da der größte Teil der Bevölkerung auf dem Feld war, dauerte es geraume Zeit his Hilfe kam. Die Engener Autoſpritze konnte den Brand mur eindämmen, ſo daß das ganze Gebäude abbrannte. Der Schaden iſt bedeutend und nur zum Teil durch Verſicherung gede 1 5 Lörrach, 1. Okt. Der 48 Jahre alte Buchdruckereifaktor Gömund Zeitler hat in einem Anfall von Geiſtesſtörung im München, wo er ſich zur Zeit aufhielt, Selbſtmord begangen. 3 Aufſchwung unſerer Spargelkulkur ſprechen. Die in Güte und Menge gute Ernte unſerer 53 Hektar umfaſſenden Kul⸗ turen kamen in dieſem Jahre erſtmals auf unſeren neueröff⸗ neten Spargekmarkt, wobei auch ein wohlgelungenes Spar⸗ gelfeſt nicht fehlen durfte. Aus den Jahren der Inflation haben ſich von den da⸗ maligen 116 hier anſäffigen Zigarrenfabrikationsbetrieben bis heute nur elf erhalten können. Einer dieſer Groß⸗ betriebe muß jetzt ſeine Arbeiterzahl einſchränken, ſodaß da⸗ durch die Erwerbsloſenziffer unſerer Gemeinde von etwa 170 auf 270 und in weiterer Zeit vielleicht noch höher anſteigen wird, denn es iſt auch mit der Zunahme erwerbs⸗ loſer Bauarbeiter zu rechnen. Aus der Pfalz Zu den Verfehlungen des Landauer Sparkaſſendirektors * Fandan, 3. Okt. Zu den Verfehlungen des Landauer Sparkaſſendirektors erfährt der Oberrheiniſche Landes dienſt auf Erkundigungen bei den zuſtändigen Stellen folgendes: Die Nachprüfung durch die Beamten der Girozentrale, die die Veruntreuungen Böhmers überprüft haben, haben die An⸗ gaben des verſchiedenen Direktors in ſeinem Abſchiedsbrief bisher beſtätigt gefunden. Die Geſamtſum me der Ver⸗ untreuungen beläuft ſich auf 46000 Mark. Alle Ge⸗ rüchte über Mitbeteiligungen anderer Perſonen wie über wei⸗ tere unſaubere Geſchäfte haben ſich bisher als haltlos erwie⸗ ſen. Ueber die Einzelheiten wird uns mitgeteilt, daß Böhmer in ſechs Fällen dem Sparkaſſenausſchuß Kreditgeſuche vermögender Landwirte aus der Umgebung vorgelegt hatte. Dieſe waren zuvor von ihm fingiert und die Unterſchrif⸗ ten gefälſcht worden. Die angeblichen Kreditſucher wußten nichts von dieſen Geſuchen. Böhmer beſchaffte als Amtsvor⸗ ſtand die notwendigen Auskünfte über die Vermögensverhält⸗ niſſe der vorgeſchützten Kreditſuchenden. Der Sparkaſſenaus⸗ ſchuß bewilligte die Kredite, da die Unterlagen anſcheinend in Ordnung waren. Böhmer hob die bewilligten Summen je⸗ weils ab, ging damit angeblich auf das Notariat, um die Ver⸗ briefung vorzunehmen und das Geld dem angeblich anweſen⸗ den Kreditſucher auszuhändigen. Jeweils brachte er auch da⸗ rüber eine gefälſchte Quittung mit. Die Akten des Notariats wurden vielfach von der Sparkaſſe reklamiert, Böhmer hatte aber die Briefe zurückgehalten. Die Ortsgruppe Landau des Pfälzer Wald vereins iſt um 8000 Mark geſchädigt, Gerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Eine Frau unter der Anklage der fahrläſſigen Tötung Im April ds. Jahres hatte, anläßlich eines Sängerfeſtes, die verheiratete Frau Barbara N. in Heddesheim einen Schnell⸗ photographenſtand errichtet, der ſtark von der neugierigen und ſchauluſtigen Jugend umlagert war. Frau N. wehrte die Kin⸗ der ab, beſonders auch, als ſie in eine brennende Spiritus⸗ lampe Spiritus nachfüllen wollte. Die Lampe eyplodierte und eines der umſtehenden Kinder, das zum Ueberfluß hin⸗ gefallen war, erlitt ſo ſchwere Brandwunden, daß es bald da⸗ rauf verſtar b. Frau N. hatte ſich nun wegen fahrläſſiger Tötung zu verantworten, wobei die Tatſache, daß ſie keinen Gewerbeſchein beſaß, die weniger wichtigere Rolle ſpielte, als die Tatſache, daß ſie ihren Stand hätte umzäunen müſſen oder darauf hätte achten müſſen, daß kein Vorübergehender verletzt werden könnte. Unter dem Vorſitz von Landgerichts⸗ direktor Dr. Wolfhard erkannte das Schöffengericht auf eine Gefängnisſtrafe von drei Monaten, da eine Mitſchuld der Kinder zweifellos vorhanden geweſen war und Frau N. den Kindern auch ſtändig gewehrt habe, zu nah au ihren Stand heranzukommen. 5 — Wegen Erdrofſelung ſeiner Frau zum Tode verurteilt Eine außerordentlich grauſam ausgeführte Tat brachte den 55 Jahre alten Ackerer Karl Lebeck aus Dietſchweiler vor das Schwurgericht Zweibrücken. Er iſt angeklagt, ſeine um 30 Jahre jüngere Ehefrau, die ſich in der Schwangerſchaft befand, in der Nacht zum 14. Juni mit einem Strick er⸗ droſſelt zu haben. Die Ehe hatte nur 6 Monate gedauert. Lebeck wollte ſich von der Tat durch einen Selbſtmord der Frau ausreden, wurde aber dann im Laufe der Verhandlung geſtändig. Er war in der fraglichen Nacht in den Stall hin⸗ ausgegangen, wo ihm, wie er erwarten konnte, ſeine Frau nachfolgte, die ſtets auch dann beim Vieh zu finden war, wenn etwas nicht in Ordnung war. Er wurde auch in ſeiner Erwartung nicht getäuſcht und warf der ahnungslos eintre⸗ tenden Frau einen bereits mit einer Schleife verſehenen Strick über, den er ſo feſt zuzog, daß der Strick riß. Unter den Händen des Mannes hauchte die Frau ihr Leben aus. Um ſich nun von der Täterſchaft zu befreien, hängte er die Leiche an einen Haken und trommelte die Nachbarsleute heraus, die ihm helfen ſollten, ſeine Frau zu ſuchen. Lebeck war als Geizhals im Dorfe bekannt. Die Frau war fleißig und brav. Lebeck nahm das Todesurteil kaltblütig auf. Aus den Rundfunk-Programmen Freitag, 4. Oktober Dentſche Sender Berlin(Welke 418), Königs wuſterhauſen(Welle 1685) 20 Uhr: Lady Windermeres Fächer; anſchl. Unterhaltungs konzert; anſchl. Tanz. Bres la 11 Wee 253) 20.30 Uhr: Tauſend und eine Nacht; 21.15 Uhr: Kammermuſik, 5 Frankfurt(Welle 390) 12.15 Uhr: Schallplatten; 16.15 Uhr: Konzert; 19.55 Uhr: Von Köln: Ueberall in ee 21.30 Uhr: Von Stuttgark: Konzert; 28 Uhr: Blasmuſik; 00. Uhr: Von Kaſſel: Nachtmuſik. Hamburg(Welle 372) 20 Uhr: Heiteres Konzert; 22.48 Uhr: 17 Königsberg(Welle 276) 20 Uhr: Sinfon konzert: 22.90 Uhr Tanzmuſik. 5 Langenberg(Welle 478) 13.05 Uhr: Mittagskonzert; 17.385 Uhrz Veſperkonzert; 19.55 Uhr: Ueberall in Weſtdeukſchland; anſchl. ſcachtmuſik und Tanz. 8 Leipzig(Welle 259) 19.35 Uhr: Von Köln: Ueberall in Weſt⸗ deutſchland; onſchl. Schallplatten⸗Tanzmuſik. a München(Welle 593), Kaiſerslautern(Welle 270) 12.30 Uhr: Nürnberger Sendung: Mittagskonzert;: 16.30 Uhr: Unterhaltungskonzert; 19.55 Uhr: Uebertragung von Köln. Stuttgart(Welle 900) 12 Uhr: Schallplatten; 16.15 Uhr: Von Frankfurt: Konzert; 19.55 Uhr: Uebertragung von Köln; 21.80 Uhr: Soliſtenkonzerk; 28 Uhr: Blasmuſik. Ausländische Sender Bern(Welle 403) 20 Uhr: Von Zürich: Lieder und Balladen im Zeichen der elf Scharfrichter; 21 Uhr: Letzte Schlager u. Ehanſons, Budapeſt(Welle 550) 19.35 Uhr: Konzert; 20.45 Uhr: Vortrag abend; anſchl. Konzert der Zigeuner kapelle 2 5 Daventry(Welle 479,2) 20 Uhr: Made in Brummagen eine humoriſtiſch⸗melodiſche Revue; 21.15 Uhr; Konzert einer Militär- kapelle; 22.15 Uhr: Tanzmuſik. 2 Daven try(Welle 1539) 20.25 Uhr: Promenadenkonzert; 22.18 Uhrt Die Welt hört; 23 Uhr: Tanzmuſik. 9 8 ö Mai land(Welle 500,8) 20.35 Uhr: Konzert finfoniſcher Muſikz 23.15 Uhr: Konzert leichter Muſik. g 1 Paris(Welle 1725) 20.35 Uhr: Abendkonzert. 8 Prag(Welle 487) 19.90 Uhr: Aus dem Nattonaltheater: Sturm. dramatiſche Märchen. 8 l Rom(Welle 441,1) 21 Uhr: Frasquita, Operette in drei Akten. Wien(Welle 517) 20.05 Uhr: Gaſparone, Operette in drei Akten. der elf Scharfrichter; 21.15 Uhr: Opernmuſik. fadio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz 6 2, 6— felephon 25547 will ihn beſitzen! So einfach ſeine Handhabung, nur Auſchluß Teile! 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Forderungen über Forderungen ſtellt uns das Heute, und um ihnen gerecht zu werden, heißt es alle Kräfte anſpannen und den ganzen Menſchen einſetzen. Beſonders von den Frauen hat ja die Kriegs⸗ und Nachkriegszeit eine faſt un⸗ geheuerliche Umſtellung gefordert und es iſt immerhin erſtaun⸗ lich, in wie verhältnismäßig kurzer Zeit ſich dieſe Umſtellung vollzogen hat.„Sie iſt der Typ der modernen Frau“, konnten wir in den letzten Jahren ſo oft hören, und dieſer„Typ der modernen Frau“ bezog ſich nicht nur auf die damals zum Ideal erhobene überſchlanke Linie, auf die garconne, ſondern man konnte ihn gut und gern auch auf die geiſtige Einſtellung der Frauen anwenden. Das amerikaniſche Girl triumphierte. Es triumphierte in ſeiner ſchlanken Knabenfigur, in ſeiner Sportstüchtigkeit und wurde Europa leuchtendes Vorbild. Ein Idealtyp ſchwebte unſerer Frauenwelt vor, die den erſten Schritt aus behüteter Häuslichkeit in Welt und Berufsleben hinaus getan hatte: Die ſchlanke, ſehnige Figur, kürzeſter Hgarſchnitt und Smoking. Aber faſt ſcheint es uns jetzt, als hätten viele von uns in jenen Jahren der großen Umſtellung auch die Oberflächlichkeit dieſes erſehnten Typs mit übernom⸗ men, deſſen Intereſſen ſeinerzeit über Sport und den Wunſch des Modernſeinwollens nicht weit hinausgingen. Extreme ſind ſelten beſtändig. Der„Typ der modernen Frau“ war ein Extrem. Niemand wundert ſich, daß er ſich nicht halten konnte. Wo ſtehen wir heute? Wir ſind abgerückt Die Technik Zerſtörend für jede glückliche Ehe ſind abgeriſſene Hemd⸗ knöpfe, ungeſtopfte Strümpfe, Löcher in der Wäſche des Mannes. Die größte Liebenswürdigkeit der Frau hebt dieſe Mißſtände nicht auf. Darum ſei ein Wort zur Technik des Flickens und Stopfens geſagt. Sie iſt ebenſo wichtig wie die gute Küche. Ein geflicktes Kleidungs⸗ oder Wäſcheſtück ſieht nur dann gut aus und kann nur daun ein neues erſetzen, wenn die ausführende Hand die Technik der Arbeit verſteht. Begreiflich, daß die gute Hausfrau jeden Gegenſtand, der schadhaft geworden iſt, daraufhin anſieht, ob er ſich noch aus⸗ beſſern laſſen wird. Man meint, daß ein geflicktes Kleid oder ein geflicktes Wäſcheſtück noch eine Weile halten wird. Flicken iſt aber Zeitverſchwendung, wenn der Stoff bereits ſo dünn geworden iſt, daß er die Stiche kaum noch aushält. Es ent⸗ ſtehen nämlich in dieſem Falle ſehr bald wieder neue ſchad⸗ hafte Stellen, die durch Ausbeſſern nicht mehr zu reparieren ſind. Der Stoff, der zum Flicken benutzt wird, muß dauer⸗ haft und gut ſein. Sonſt kann es vorkommen, daß in der reparterten Stelle bald gleichfalls ſich Löcher einſtellen. Der Flicken, der die ſchadhaft gewordene Stelle verbergen ſoll, muß größer ſein, als der zerriſſene Stoff. Neben den Löchern iſt das Gewebe meiſtens ſchon dünn, es bietet nur noch wenig Widerſtand. Man ſchneide alſo, ehe man den Flicken aufſetzt, den dünn gewordenen Stoff gleich⸗ falls fort, ſo daß man das Ausmaß des Flickens überſehen kann. Leichter iſt es noch, beſonders für weniger geübte Hände, zuerſt den Flicken auf die dünn und ſchadhaft gewor⸗ denen Stellen des Stoffes zu heften und den Stoff darunter dann erſt wegzuſchneiden. Dieſe Methode iſt nur dann an⸗ wendbar, wenn nicht gerade eine Naht ſich in der ſchadhaften Stelle befindet. Iſt eine Naht vorhanden, dann muß man den Flicken in zwel Teile zerſchneiden, die man ſpäter wieder Bei gemuſterten Stoffen achte ſchabhafte Stoff wird von innen ein wenig eingeſchuttten, und zwar an den Ecken. Seine Ränder werden von links ſauber gemacht. Bel Drlkotgeweben iſt die Technik des Flickens noch wichtiger, denn ein Trikotſtoff kann durch einen unſachlichen Flicken vollkommen verdorben werden. Ihn ſchneidet man erſt dann weg, wenn der neue Stoff bereits aufgeſetzt iſt. Man muß dem Trikotgewebe ſtets etwas Spielraum laſſen. Die Nähte arbeitet man infolgedeſſen nicht mit der Maſchine, ſondern mit der Hand. Hierbei muß darauf geachtet werden, daß die Fäden möglichſt loſe bleiben, damit ſie bei der Wäſche nachgeben. Aus dem gleichen Grunde biegt man den Rand des Flickens nicht ein, ſondern man läßt ihn fretkantig, Mit kleinen Grätenſtichen kann man ihn ſauber machen, damit er nicht ausfranſe. Stopfen gehört gleichfalls in das Gebiet; es iſt, wenn es wirklich ſachgemäß ausgeführt werden ſoll, ſchwieriger als das Flicken. Stoffe ſtopft man möglichſt mit den Fäden, die aus dem Stoff ſelbſt gezogen worden ſind. Zur Ausbeſſerung der Wäſche bediene man ſich des Twiſtes. Strümpfe werden gleichfalls mit Twiſt geſtopft. Die ſeidenen Strümpfe mit einem Faden des Seidentwiſts. Beim Ausbeſſern der Strümpfe kommt es ſehr darauf an, daß man die gleiche Farbe im ſelben Ton verwendet. Eine kleine Mühe, die ſich dadurch belohnt macht, daß die Strümpfe auch im geſtopften Zuſtand den Schönheitsſinn nicht verletzen. Natürlich ſoll man auch beim Flicken ſein Hauptaugenmerk darauf richten, das Erſatzgewebe in der Farbe des auszubeſſernden Stoffes zu nehmen. Stopft man ein Trikotgewebe, ſo führe man die Arheit von links aus und plätte nach dem Stopfen den ausgebeſſer⸗ Beim Einziehen der Fäden laſſe man an jeder Seite den Faden ein wenig locker, damit die Stopfe durch das Waſchen nicht einläuft oder beim Benutzen nicht läſtig wird. Sie zieht ſonſt das Gewebe und zerreißt ſo die Ränder. vom„Typ“ und wieder Frau geworden. Die Perſönlichkeits⸗ wertung iſt das beſte, was uns die jüngſte Zeit und die Gegen⸗ wart ſchenkten. Kein weibliches Weſen von Kultur und Indi⸗ vidualität ſtrebt noch danach, einer Norm zu entſprechen, in ſeinen Intereſſen und ſeiner Kleidung ſich einer Maſſe anzu⸗ gliedern. Wir haben gelernt aus den Forderungen und wirt⸗ ſchaftlichen Schwierigkeiten unſerer Zeit, daß nur die Frau, die im Rahmen ihres eigenſten Weſens und ihrer individuellen Fähigkeiten höheren Zielen nachſtrebt, im geiſtigen und wirt⸗ ſchaftlichen Sinne vorwärtskommt. Auch in der Mode machen ſich in letzterer Zeit derartige Beſtrebungen mehr und mehr bemerkbar. Nicht einmal hier, wo wir als Evastöchter uns gern ein wenig tyranniſch be⸗ herrſchen ließen, wollen wir uns etwas aufzwingen laſſen, das unſerer Perſönlichkeit nicht entſpricht. Die Frau kleidet ſich heute nicht mehr unter Berückſichtigung lediglich des letzten Modeſchreies— ſie will auch in ihrem Anzug ihre Eigenart zum Ausdruck bringen— ſie lehnt ſich auch hier auf gegen den Typ. Wenn wir ſprechen von der neuen Einſtellung der Frau zur Frage der Perſönlichkeitswertung, ſo muß auch gleichzeitig an die Erziehungsfragen gedacht werden. Es hat immer— leider!— Mütter gegeben, die verſuchten, ihre Kinder in eine gewiſſe Schablone zu preſſen. Sie ſollten erzogen werden— zum Typ des artigen Kindes! Wie oft hat ſich das gerächt! Menſchen, auch ganz junge Menſchen, laſſen ſich wohl erziehe⸗ riſch beeinfluſſen, aber ein Modeln nach einem vorgeſtreckten Idealbild iſt immer gefahrvoll. Wie ſagt Schleiermacher in ſeinem Katechismus der Vernunft?„Ehre die Eigentümlich⸗ keit und die Willkür Deiner Kinder, auf daß es ihnen wohl⸗ gehe und ſie kräftig leben auf Erden!“ Erzieht Eure Kinder zu Perſönlichkeiten, Ihr Mütter, ſie werden es Euch danken! des Flickens Wollſtoffe ſollte man nur mit ausgezogenen Woll⸗ fäden reparieren. Speziell wenn es ſich um Kleidungsſtücke handelt, um Mäntel, Jacken und Kleider. Je weniger man. den Flicken ſieht, um ſo angenehmer iſt es für den N Anerkennung eines Frauenberufsvereins Dicht gedrängt in dem ſchönen, großen Marmorſaale des Zoologiſchen Gartens in Berlin, ſaßen am 8. September in feſtlicher Kleidung an 2000 Mädchen und Frauen, um an der Jubelfeier des vierziglährigen Beſtehens des Verbandes der weiblichen Handels⸗ und Bürvangeſtellten keilzunehmen. Ver⸗ treter, die aufrichtig gemeinte, die Erfolge und die Tätigkeit des VWA anerkennende Begrüßungsanſprachen hielten, hatten entſandt das Reichsarbeitsminiſterium, das Preußiſche Han⸗ delsminiſterium, Magiſtrat und Stadtverordnetenverſamm⸗ lung der Stadt Berlin, die Reichsanſtalt für Arbeitsvermitt⸗ lung, die Reichsverſicherungsanſtalt für Angeſtellte, das Reichs verſicherungsamt, der Deutſche Induſtrie⸗ und Handels⸗ tag, die Berliner Handelskammer, der Reichsverband der Deutſchen Induſtrie, die Hauptgemeinſchaft des Deutſchen Einzelhandels, der Deutſche evangeliſche Kirchenausſchuß— die fürſtöiſchöfliche Delegatur hatte einen ſchriftlichen Glück⸗ wunſch geſchickt—, ſämtliche zentralen Frauenverbände aller Richtungen, ſehr viele Berufsverbände, vor allen Dingen der Geſamtverband der chriſtlichen Gewerkſchaften. ſelbſtverſtänd⸗ lich auch der Deutſche Gewerkſchaftsbund. In ihrer Feſtrede, die den Titel trug:„Durch Selbſthilſe zum ſozialen Auf⸗ ſtieg“, ſchilderte die Vorſitzende Katharina Müller, wie die heute und ſeit Jahrn ſchon größte Organkſation berufstätiger Frauen ſich aus ganz kleinen Anfängen unter mannigfachen Schwierigkeiten entwickelte, wie ein unaufhörlicher Kampf zu beſtehen war gegen geſellſchaftliche Mißachtung, gegen mangel⸗ hafte Ausbildung, gegen maßloſe Ausnutzung der Arbeits⸗ kraft, gegen ungerechte Bewertung der Leiſtungen, gegen ge⸗ ſetzliche Herabſetzung, und wie im Laufe der Jahre durch das Eintreten des Verbandes die Verhältniſſe ſich allmählich beſſerten. Mit Stolz vermochte auch der Vortrag die materiellen Leiſtungen des VWa zu betonen, die große Zahl der Beſetzungen im Stellennachweiſe, der Rechtsſchutzfälle, der Unterſtützungen alter oder in Not geratener Mitglieder, für die insbeſondere die Agnes⸗Hermann⸗Stiftung mit einem Fonds von jetzt 38 000 RM. in Zukunft wirken ſoll, der Be⸗ träge für die geregelte Stellenloſen⸗Unterſtützung, die Wirk⸗ ſamkeit der Berufskrankenkaſſe, der Rentenverſiche rung, der Erholungsheime. Von der Vortragenden ſowohl wie von der zu Beginn des Feſtaktes zu Wort gekommenen Mitbegrün⸗ derin, der früheren langjährigen Vorſitzenden, dem Ehrenmit⸗ gliede Agnes Herrmann, wurde hervorgehoben, daß der Verband, ohne die Mitarbeit von Männern abzulehnen, ein Frauenverein ſei und ſeine Eigenart zu wahren ſich beſtrebe. Der Verband betrachte ſich zwar als der tatkräftige Vertreter der Intereſſen der weiblichen Angeſtellten, ihm ſteht der Ge⸗ danke der Volksgemeinſchaft in natlonaler, kultureller und auch in wirtſchaftlicher Beziehung gleichwertig zur Seite. Eine Feſtſchrift„40 Jahre VWa“, die man auch als eine Art Ab⸗ riß der Sozialpolitik und der Fachbildungsfragen im Laufe der letzten vier Jahrzehnte bezeichnen kann, iſt aus Anlaß der Jubelfeier erſchienen. Aus der zahlreichen Beteiligung weiter Kreiſe des deutſchen Volkes it erſichtlich, wie ſich ein urſprüng⸗ lich örtlicher Hilfsverein zur anerkannten Vertretung der weiblichen Angeſtellten durchgerungen Hat. Der Bund deutſcher Frauenvereine hat gemeinſam mit dem Deutſchen Staatsbürgerinnenverband ſich an den Reichsaußenminiſter gewandt und darauf aufmerk⸗ ſam gemacht, daß die Möglichkeiten zur Ausnützung der i n⸗ ternationalen Bezlehungen der Frauen durch die Regierung viel weitgehender wahrgenommen werden mitß⸗ ten als es bisher der Fall iſt, auch im Intereſſe der Völker⸗ bundpolitik. Die Eingabe verlangt Mitwirkung an den Vor⸗ beſprechungen für die Entſendung von Frauen zum Völker⸗ bund, wie es in anderen Nationen üblich und durchaus be⸗ währt iſt. Veſondere Leiſtungyn In Trier haben kürzlich zwei Fräulein Thieſen, ein Zwillingspaar, zumma cum laude zum Doktor der Philo⸗ ſophie promoviert. Es iſt von Intereſſe zu erfahren, daß bereits zwei ältere Schweſtern als Doktoren der Philoſophie Vorleſungen halten. Die bekannte Berliner Schauſpielerin Charlotte Ander ging aus einer Tonfilmprüfung, an der ſich 14 Schauſpleler⸗ innen beteiligten, als Siegerin hervor. Sie wurde ſofort für einen großen hundertprozentigen Tonfilm verpflichtet. Der bholländiſchen Metſterſchwimmerin Corry Brand gelang es, den Genfer See auf der 60 Kilometer lan⸗ gen Strecke Ouchy⸗Genf zu durchſchwimmen. Frl. Brand legte die Strecke in 351 Stunden zurück und ſtellte ſo einen neuen Streckenrekord im Süßwaſſerſchwimmen auf. Als einzige Frau nahm an ne uropa⸗Flug die Eng⸗ länderin Miß Spooner tell. Sie war immer in der Spltzen⸗ gruppe. 1028 erwarb ſie die Siddletrophy, den Preis für einen Flug rings um England. N i In Sberabaya(Niederländiſch⸗Indien) hat als erſte Frau Sboerti Tirtetenoſo ihr Staatsexamen als In⸗ diſche Aerstin“ abgelegt. Aus der Berufsberatung in Baben Nachdem die Berufsberatung in Bruchſal unter Leitung von Fräulein Maria Buchmüller in ſiebenlähriger Arbeit das häusliche Lehrlingsweſen immer mehr ausgebaut hatte, fand unlängſt die erſte Lehrlingsprüſung ſtatt. Sie wurde von Lehrerin en der Fortbildungsſchule abgenom⸗ men, zur großen Zufriedenheit des Prufungsausſchuſſes, der ſich aus den Berufsorganiſationen der Hausfrauen, der Haus⸗ frauenvereinigung des Katholiſchen Deutſchen Frauenbundes und dem Hausfrauenverein, ſowie aus der Oberlehrerin der Fortbildungsſchule und der Vertretung des Arbeitsamtes zu⸗ ſammenſetzte, wozu auch die Sekretärin des Katholiſchen Hausangeſtelltenvereins geladen war, zur Wahrung der In⸗ tereſſen der Hausangeſtellten. Die Geprüften, deren Eifer für korrekte, gute Arbeit ſehr entfacht war, erhielten ein von einem Bruchſaler Künſtler entworfenes Diplom. Es war dle erſte derartige Prüfung in Baden. Allerlei Wiſſenswertes Die Natur iſt die beſte Aae a Käme der Neid in den Himmel hinein, er litte dort nur Höllenpein. Warum Fürſorgerin? Wir haben es miterlebt, wie von Jahr zu Jahr mehr Titren den Frauen ſich auftaten und dieſe— taſtend, nach⸗ ahmend erſt und dann ſicher werdend und ihren eigenen Stil ſuchend— in die verſchiedenſten Berufe eintraten. Schien es eine lange Zeit ſo, als ob gerade die neutralen oder ſoge⸗ nannten männlichen Berufe den Vorzug finden würden, ſo zeigt doch die ruhiger gewordene Entwicklung heute ganz klar die Bevorzugung der ſpezifiſch weiblichen Berufe. Es iſt dies jedoch— wenn auch vom Inſtinkt irgendwie beeinflußt— kein Zurückfallen in die alte Begrenzung, ſondern die bewußte Auswertung der beſonderen Begabung und Eignung der Frau. So wurden und werden Berufe entdeckt und geſchaffen, die wieder mit dem eigenen Leben verknüpft werden können und der Frau eine wirkliche Berufsbefriedigung im Dienſt am Menſchen geben. Einer der verantwortungsſchwerſten, aber auch menſchlich lohnendſten Berufe dieſer Art iſt der Beruf der Fürſorgerin. Es iſt nicht im Sinne derer, die den Beruf anregten und die ſchulmäßige Ausbildung dazu ſchufen, daß es ein Beruf im landläufigen Sinne werde, zu dem man aus irgendeinem oberflächlichen Grunde kommt, weil man einen Erwerb ſucht. Es iſt auch nicht nötig, für dieſen Beruf Propaganda zu machen, und die verautwortlichen Kreiſe ſehen dem Andraug zu den ſozlalen Frauenſchulen ſogar mit Beſorgnis entgegen. Aber es ſcheint gerade bei der zunehmenden Beliebtheit dieſes Berufes nötig, noch einmal auf ſeine Sonderſtellung inbezug auf perſönliche Hingabe und Bewußtſein der verantwortungs⸗ vollen Arbeit binzuweiſen. Wohl geben ſich die Schulen alle Mühe, in dem zweijährigen Kurſus, in dem 1½% Jahre dem theoretiſchen Unterricht und* Jahr der Praxis gehören, die Verknüpfung mit der den meiſten neuen Atmoſphäre ihrer Arbeitswelt zu geben, und ſicher ſind gerade die Wohlfahrts⸗ ſchulen, die Teile einer großen ſozlalen und ſozialpädagogl⸗ ſchen Arbeitsſtätte ſind, am beſten in der Lage, eine vielfache Verbindung zu ſchaffen.— So iſt die Wohlfahrtsſchule des Jugendheims in Charlottenburg(Goetheſtr. 22) nur ein Glied der großen ſoztalpädagogiſchen Arbeitsſtätten, zu denen noch Kindergärtnerinnen⸗ Hortnerinnen⸗ und Jugenbleſterinnen⸗ ſeminare, haus wirtſchaftliche Frauenſchulen uſw. gehören. Die Schülerinnen haben ſowohl Gelegenheit, an dem Leben vieler großer Wohlfahrtsorganiſatlonen wie auch an der praktiſchen Arbeit in einer örtlichen Wohlfahrtskommiſſion teilzunehmen und Einblick in die halboffene Kinderfürſorge zu gewinnen. Das zu der gleichen Anſtalt gehörende Soziale Inſtitut, eine Beratungsſtelle für Studierende, gibt in feinen freien Vor⸗ tragsreihen und Arbeltsgemeinſchaften, ſowie ſeiner Zeit⸗ ſchriften⸗ und Fachbibliothek eine vielen willkommene Mög⸗ lichkeit der Vertiefung nach der wiſſenſchaftlichen Seite hin. Und ein Beruf, der ſo ſehr in dle lebensvolle Arbeit mit Schickſals⸗ und Schuldverkettungen führt, braucht ganz beſon⸗ ders eine Vorbereitungszeit, von der— nicht nur in der praktiſchen Ausbildung— vielfache. Verknüpfungen auf dieſe Arbeit hinweiſen,. Neue Kurſe, zu denen jede weitere Auskunft erteilt wird, beginnen jeweils Oktober und Oſternr. Donnerstag, den 3. Oktober 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ansgabe) 7. Seite. Nr. 459 Sportliche Zur Hauptverſammiung des Ski-Clubs Schwarzwald auf dem Feldberg am 26. und 27. Oktober In dieſem Herbſt tritt, rein aus äußeren Gründen, der Ski⸗Club Schwarzwald zu ſeiner ordentlichen Hauptverſammlung zuſammen. Es bedeutet mehr als eine ſchöne Geſte, wenn dieſer älteſte deutſche Landesverband im Skiſport als Platz dieſer Tagung auf den Feld⸗ berg geht, wo in den gleichen Tagen der altbekannte Feld⸗ bergerhof, den man als Wiege des kontinentalen Skilaufs bezeichnen darf, auf eine Eutwicklungszeit von 50 Jahren zurückblicken darf. Die Tagung dort oben iſt die Rückkehr von Kindern aus allen Gegenden zur gemeinſamen Mutter, um bei deren Jubelfeſt in gemeinſamer Erinnerung als die ſtillen Anfangs⸗ zeiten des Skilaufs dabei zu ſein. Die Tagung des Ski⸗Clubs Schwarzwald Arbeitstogung. So tritl auch diesmal wieder eine Fülle von Stoff entgegen, in dem neben den Regularien, unter denen außer den Berichten der Ausſchüſſe der Bericht über die für den Ski⸗Club Schwarzwald ſo erfolgreiche und für die geſunde Weiterentwicklung im deutſchen Skilauf und im Deuſchen Skiverband bedeutſame Hauptverſammlung des Deutſchen Skiverbandes in Frank⸗ furt, die ſatzungsgemäße Neuwahl des Vorſtandes, die Ge⸗ nehmigung der Satzungen im Vordergrund, die Reihe der Anträge teilweiſe ein breiteres Intereſſe beanſpruchen dürfen und auch werden. Aus dieſen Anträgen ſchälen ſich in ſportlicher Hinſicht heraus, daß der Gau Feldberg um die Uebertragung der Durchführung der Staffelmeiſterſchaft für 1930 über 40 Km. im Gebiet des Feldbergs erſucht, während der Gau Hoher Schwarzwald, der ſie letztes Jahr austrug, um Ueberweiſung des Großen Dauer⸗ Laufes über 50 Km., den er Jahre lang durchgeführt hat, vor⸗ ſtellig wird. Für die Austragung der Schwarz w ald meiſter⸗ ſchoft iſt kommenden Winter turnusgemäß der Nordſchwarz⸗ wald(Hundseck) an der Reihe. Beim Großen Dauerlauf ſoll außerdem eine Verpflichtung der geeigneten Läufer zur Teilnahme herbeigeführt werden. Sportlich belangreich ſind die Anträge des Gaues Hochfirſt, in denen die Bereitſtellung von Mitteln zur Teilnahme von noch mehr Läufern an den Trainings ⸗ war immer eine kurſen nach dem guten Erfolg des vergangenen Winters ver⸗ langt wird. Die Auswahl der Läufer ſoll vom Sportausſchuß in dem letzten Winter erfolgreich beſchrittenen Weg in engſter Fühlung mit den Gauvorſitzenden erfolgen, damit eine früher leider auf⸗ getretene Auswahl aus gewiſſen Kreiſen allein künftig vermieden wipd, ein Verlangen, dem man aus Gründen einer guten ſportlichen Werlterentwicklung nur zuſtimmen kann. Der Gau Hochfirſt ver⸗ weiſt dabei darauf, daß die früher geübte Auswahl aus nur be⸗ ſtimmten Kreiſen nicht immer die beſten ſportlichen Reſultate erzielt habe. Der Gau Hochſchwarzwald will der Jugendausbildung eine noch erhöhte Aunfmerkſamkeit gewidmet wiſſen, eine Forderung, die angeſichts der Entwicklung der Jugendbewegung all⸗ gemein in den Korporationen unbedingt zuſtimmen ſollte. Man wird auch dem Wunſch des Gaues, daß der Verband nach Möglichkeit reichlichere Mittel dafür an die Hand geben ſoll, ohne weiteres bei⸗ pflichten. Der Gau hoher Schwarzwald ſtrebt auch eine Klärung der Koſtenfrage bei den Verbandswettläufen an, in⸗ dem er beantragt, daß die Koſten dem ausführenden Gau uſw. zur Rundſchau Laſt follen, daß aber der Verband Zuſchüſſe für etwaige Ausfälle bei ungünſtiger Witterung und der damit geſchmälerten Einnahme leiſten ſoll. Der Kern des Antrages liegt auf der Hand, da tar⸗ ſächlich neben der großen Arbeit den Gauen, die kein eigenes Ver⸗ mögen beſitzen, die Uebernahme von Fehlbeträgen nicht zugemutet werden kann. Der Gau Wieſental wünſcht die Aufnahme von Ski⸗ abteilungen anderer ſportlicher Verbände wie Deutſche Turnerſchaft, Deutſche Jugendkraft uſw. mit der Maßgabe, daß dieſe Gruppen die gleichen Rechte und Pflichten haben ſollen wie Ortsgruppen, ein Verlangen, das in der Lage der Entwicklung ſeine Begründung und ſeine Berechtigung findet, über das auch mehrfach ſchon geſprochen worden iſt, das aber mit einer Beſtimmung der Grundregeln des Ski⸗CElub Schwarzwald wie des Deutſchen Skiverbandes, daß poli⸗ tiſche und konfeſſionelle Beſtrebungen ausgeſchaltet bleiben ſollen, erſt in Einklang zu bringen wäre. Bedeutſam iſt ein Antrag Kehl, daß die Juge nöherberge und der Ski⸗Club Schwarz wa Id in der Frage der Erbauung einer FJugendhütte gemeinſam vorgehen ſollten. da ſich aus dieſer Gemeinſamkeit eine viel beſſere Ausnützung ermöglichen ließe, ein Hinweis, der ohne weiteres für die Sache gelten darf. Jeden⸗ falls ſcheint die Frage der ernſten Behandlung wert, um eine Form der Löfung zu finden. Schließlich ſei noch der Wunſch der Orts⸗ gruppe St. Peter erwähnt, die darum bittet, das Kandelgebiet bei ſportlichen Veranſtaltungen des kommenden Winters möglichſt zu berückſichtigen und falls möglich, Mittel zur Erbauung einer Sprungſchanze auf dem Kandel zur Verfügung zu ſtellen, zwei Wünſche, deren erſtem man ohne weiteres zuſtimmen kann, gegen deren zweiten man aber Bedenken haben ſollte, denn angeſichts des Uebermaßes von Sprunganlagen, die ſchwere Be⸗ laſtungen ſchon darſtellen, kann hier nur weiterhin ſehr vorſichtig zu Werk gegangen werden. Der Zuſammenſchluß benachbarter Ge⸗ biete zur Löſung ſolcher Fragen ſcheint der beſſere Weg. Die bekannten internen Vorgänge im Ski⸗Club Schwarz⸗ wald, die ſeit mehreren Jahren jetzt mitgeſchleppten Differenzen innerhalb des Verbandes, die im Zuſammenhang mit der Sk izunft Feldberg entſtanden ſind, berühren mehrere Anträge von Orts⸗ gruppen unabhängig voneinander. Sie zeigen aber die gemein⸗ fame Linie, daß man in den Gliedern des Verbandes dieſe Dinge herzlich ſatt hat und im Intereſſe ſachlicher Weiterarbeit eine reſtloſe Bereinigung haben möchte. So beantragt Offenburg, daß die Hauptverſammlung eine reſtloſe Klärung bringen ſolle und ohne Er⸗ reichung dieſes Zieles nicht geſchloſſen werden ſolle. Sie verlangt eventuell ſogar ſatzungsgemäße Bindungen, um einer Wiederholung dieſer Vorgänge vorzubeugen. Zur gleichen Sache will Pforzheim ein Schiedsgericht eingeſetzt wiſſen zur Unterſuchung, ob das Ver⸗ halten der Skizunft Feldberg noch dem Anſehen und den Intereſſen des Ski⸗Club Schwarzwald dient. Aus dem Ergebnis ſoll Jann eine außerordentliche Hauptverſammlung unter Umſtänden die Folge⸗ rungen ziehen. Pforzheim begründet ſeinen bemerkenswerten An⸗ trag damit, daß die ſeit Jahren laufenden Differenzen unnötig viel Kraft aufzehren, daß man der Dinge überdrüſſig ſei und endlich Schluß ſehen möchte. Pforzheims Antrag dürfte einer weitverbrei⸗ teten Stimmung im Verbande entſprechen. Beide Anträge, der von Offenburg und der von Pforzheim, gehen aber den Weg der endlichen Abſchließung der Dinge, während ein ſchiedsgerichtlich baſierter An⸗ trag der Skizunft ſelber, der auf dieſem Weg mit einer finanziellen Meinungsverſchiedenheit nur einen kleinen Teil der Frage berührt, immerhin wegen ſeines Teilcharakters nicht unbedingt der reſtlichen Klärung zuzuſteuern ſcheint. et: . 2222 2 . . 112 1 — 2 Ne 188 ppen. Bliebe noch eine Reihe von Bewerbungen von Orten um die nächſte Hauptverſammlung. Hier treten Gau Bodenſee mit Radolf⸗ zell, Donaueſchingen, Ottenhöfen⸗Seebach und Neuſtadt a. d. Haardt mit Einladungen auf. Das letzte begründet den Antrag mit dem Hinweis auf die für 1930 zu erwartende Befreiung des beſetzten Ge⸗ bietes, von dem die Pfalz beſonders ſchwer gelitten dat, und wil der Hauptverfammlung in der Pfalz eine entſprechende Note geben. Der Wunſch Neuſtadt erſcheint bevorrechtigt bei dieſem beſonderen Anlaß üb eiten Ortsgruppen ſollten der Schweſterorts⸗ ebiet zuliebe für das kommende Jahr verzichten. Das Opfer wäre eine Winzigkeit gegenüber, denen, die das beſetzte Gebiet gebracht hat. W. R. 20. Deutſcher Turntag Vorbereitende Beſprechungen Nachdem bereits am Montag und Dienstag der Vorſtans des Hauptausſchuſſes der Deutſchen Turnerſchaft faſt vollzählig in Berlin eingetroffen waren, nahmen auch die vorbereitenden Beſprechungen zum 20. Deutſchen Turntag, deſſen Haupttagungen am Freitag und Samstag im Plenarſaal des Reichstages ſtattfinden, ihren Anfang. Vom Vorſtand fehlen nur noch Dr. Neuendorff und der Beifitzer Ge⸗ neraldirektor Toyka⸗Dortmund. Auch zahlreiche Abgeordnete aus den 18 Kreiſen der Deutſchen Turnerſchaft weilen bereits in der Reichs hauptſtadt. Aus den Vorbeſprechunge 9 gruppe im beſetzten des Vorſtandes und Hauptausſchuſſes intereſſieren einige Beſchlüſſe, die dem Turntag unterbreitet werden follen. Die Eßlinger Beſchlüſſe in der Frage der Abhaltung tur⸗ neriſcher Veranſtaltungen an hohen Feſttagen ſollen künftighin eine Milderung erfahren, ſodaß bei beſonderen Gelegenheiten die Geneh⸗ migung zur Austragung größerer Veranſtaltungen nicht zu verſagen iſt. In der Frage des Verhältniſſes der Deutſchen Tur ⸗ nerſchaft zu anderen Sportverbänden wurde feſtgeſtelkt, daß die Deutſche Turnerſchaft zu weſtge hendem Entgegen kommen bereit ſei. Ein genauer Vorſchlag ſoll dem Turntag unterbreitet werden. Schließlich wurde noch eine Reihe geſchäftlicher Anträge ſowie die Verleihung der Ehrenurkunden der Deutſchen Tur⸗ nerſchaft durchgeſprochen. nächſte Deutſche Turnſeſt im Jahre 1983 wurde gleichfalls erörtert. Tennis Tenniswettkümpfe der höheren Schulen In den letzten Tagen ſpielten, wie jedes Jar, die döheren Schulen Mannheims um das ſilberne Blagdon⸗Racket. Die Teunis⸗ mannſchaften der Oberrealſchule und des Realgymnaſiums waren an⸗ getreten, um dem Gymnaſium, dem derzeitigen Beſitzer, den Wander⸗ preis zu entreißen. Das Realgymnaſium gewann überlegen gegen die Oberrealſchule(nur Armbruſter⸗ Oberrealſchule blieb gegen Ströbele⸗Realgymnaſium mit:0,:1 ſiegreich) mit:1 Punkten, verlor dann aber mit:0 Punkten gegen das ſpielſtarke Gymnaſium deſſen Mannſchaft, beſtehend aus Reuther, Ruff, F. Reis, Hermann Troß, W. Reis, Heuck, das dritte Jahr hintereinander das Blagdon⸗ Racket errungen hat. Auf die drei reſtlichen Spiele wurde ver⸗ zichtet, da ſie den Sieg des Gymnaſiums doch nicht mehr beein⸗ trächtigen können. hako. Ü Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. RNelßner— Feuilleton Dr. G Kayſer Kommunalpolitik u. Lokales: Richard chnfelder— Sport und Vermiſchtes: WII ly Müller— Handelstell: Kurt Eimer— Gericht und alles 3 Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Ritteilunzen? Jaleb Fand, ſümtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Ir. Haas Neue Mannheimer Reitung F. m.. O. Mannbeim E 6. 2. 5 Ne aparen Miliſie, ⁊eit und Held. And die flaupiaacſis: Jeder idtaie mit Beſiagen. Nele Sertert zbie, Cs, Seis m. maten, Auumenkofil ASumfordl. Spurgeſ Cie. Nudußt am Iodes-Anzeige geb. Miller Die Beisetzung fand in aller Stille statt Kondolenzbesuche dankend verbeten Im Namen der Hinterbliebenen; Allred Just Hildastraße? Nach langem, schweren, tapfer ertragenen Leiden schied am morgen des 1. Oktober meine inniggeliebte Gattin, unsere liebe Mutter, Großmutter und Schwiegermutter Frau Marie Just nach vollendetem 63. Lebensjahre für immer von uns Füddeutsche Kraktwagen-erkaufs-Ves. M. l. l. MANNHEIM, Uhlandstraße 35 Uhland-Garage feleph. 584 f Handelsregiſtereinträge vom 2. Oktober 1929: Heinrich Scharpinet Aktiengeſellſchaft, Maun⸗ heim. Hermann Embacher iſt nicht mehr Vor⸗ ſtandsmitglied. Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt. Die bisherigen Vorſtandsmitglieder Wilhelm Henning und Albert Wolff, beide in Maun⸗ heim, ſind zu Liquidatoren beſtellt mit der Befugnis, daß jeder von ihnen zur Einzel⸗ vertretung berechtigt iſt. Albert Wolff iſt nicht mehr Liquidator. „Peuvag“ Papier Erzeugungs⸗ und Ver⸗ wertungs⸗Aktiengeſellſchaft Druckerei Filtale Mannheim, Mannheim. Erich Ganske iſt nicht mehr Vorſtandsmitglied. Kaufmann Hermann Brand in Berlin iſt zum Vor⸗ ſtandsmitglied beſtellt. Rheiniſches Braunkohlen⸗Syndikat Geſell⸗ ſchaft mit beſchränkter Haftung, Cöln, Zweig⸗ niederlaſſung Mannheim in Mannheim. Der Geſellſchaftsvertrag iſt durch Beſchluß der Ge⸗ ſellſchafterverſammlung vom 29. Januar 1929 in§ 1(Dauer der Geſellſchaft)sund 8 27(Ge⸗ ſchäftsabſchlüſſe der Geſellſchafter) geändert. Die Dauer der Geſellſchaft iſt bis 31. März 1945 feſtgeſetzt. Wenn nicht ein Geſellſchafter ein Jahr vor Ablauf dieſer Vertragsdauer kündigt, läuft der Vertrag fünf Jahre und ſo immer wieder fünf Jahre weiter, ſoſern nicht einmal ein Jahr vor Ablauf des betref⸗ Iodes- Anzeige Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß plötzlich und unerwartet, mein lieber Mann, unser guter Vater, Bruder, Schwager, Schwieger vater und Großvater Ludwig Bedhtold, w. im Alter von 62 Jahren von uns gerissen wurde Mannheim(Gärtnerstr. 85), 8. Oktober 1929 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen; Frau Mosa Bedstold Die Beerdigung findet am Samstag, 3. Okt. 29, nachmittags 2 Uhr von der Leichenballe des hiesigen Friedhofes aus statt 1720 fenden Zeitabſchufttes gekündigt wird. Prodorit Geſellſchaft mit beſchränkter Haf⸗ tung, Mannheim. Das Stammkapital iſt ge⸗ mäß dem Beſchluſſe der Geſellſchafterverſamm⸗ lung vom g. Mai 1929 um 150 000 Ri erhöht und beträgt jetzt 200 000 RTL. Hiwa, Verkaufsgeſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Mannheim. Richard Krumbiegel iſt als Geſchäftsführer abberufen. Die Geſell⸗ ſchaft iſt aufgelöſt. Diplomingenieur Walter Julius Hilger in Heidelberg iſt zum Liqui⸗ dator beſtellt. N Einkaufsſtelle Deutſcher. Kunſtdünger⸗ fabriken Wee mit beſchränkter Haftung, Mannheim. Paul Dietz iſt nicht mehr Ge⸗ ſchäftsführer. Dem Ernſt Ziegler in Mann⸗ heim iſt Prokura ſo ertellt, daß er gemeinſam mit einem Geſchäftsführer die Geſellſchaft zu vertreten berechtigt iſt. „Waxer“ Geſellſchaft mit beschränkter Haf⸗ tung, Mannheim. Joſef Gallhofer iſt nicht mehr Geſchäftsſührer. Die Prokura des Felix Flachs iſt erloſchen. Die Kaufleute Herbert Bormann und Paul Kaufmann, beide in Mannheim, ſind zu Geſchäftsfüührern beſtellt. Von N. 1 90. durch eig. Anferti- kung von Lampen⸗ Schirme undbrahtge- stellen, äuBerst bil. 114% Preise., 4727 Uampen- Janes, 0 3. aut e reparter![ Dem Kaufmann Max Wolf, Mannheim, iſt Knudsen] Prokura ſo erteilt, daß er in Gemelnſchaft L. 7. 3 mit einem Geſchäftsführer⸗oder einem Pro⸗ Telephon dg 9g. 8172 kuriſten zeichnungsberechtigt iſt. ene mend eee N e eee u. Co., Mannheim. ie Geſellſchaft iſt auf⸗ gelöſt. Die Firma iſt erloſchen. Echte Thüringer Wurstwaren Schulze& Körnig, Eierteigwaren, Mann⸗ heim. Perſönlich haftende Geſellſchafter ſind Ingenieur Hans Körnig Ehefrau, Elſe geb. kauft man „am besten“ im Spezlalgeschäft Schulze in Mannheim und Kaufmann Otto Lum Tüürngdt, 0 /. U Schulze Ehefrau, Margareta geb. Fenerſtein Heidelbergerstr. 0270 in Ilvesheim. Die offene Handelsgeſellſchaft hat am W. Februar 1929 begonnen. 5 eee Daunen und Steppdecaan Amtsgericht Mannheim. Neuanfertigung Twangsvorstoigelung. Freitag, den 4. Oktober 1029, nachm. 2 Uhr 5 0 im Winne e 6. Went are Zahlung im Vollſtreckungswege ent⸗ Größte Aus 1 lich verſteigern: 1 B Sopran Saxophon Seide e 1 Erſte Banjo, verſilbert, 1 Tenor ⸗ Banjo, Fran Hörner, Mhm. 1 Vogtl. Geige, 1 gr. Trommel, 1 Klarſnenee Kälerta Ob. Nießd⸗ (O 1 Paar chin. Becken, 5 Grammophone, ſtraße 40. Tel. 51808. verſchiedene Möbel und Sonſtiges. gg oder Poſtkarte gen. Bär, Gerichtsvollzieher⸗Stellv. 209 1 * in Auf zur grogen Herrschafts-Moblillar- Fersteigerung in der Marmonie, D 2, 6, am Freltag, 10 Uhr vorm. u. 3 Unr nachm. Schlaſeimmer, Speisezimmer, Herrenzimmer, Teppiche, Gemälde, Uhren, Schmuck, Kristall, porzellan, Gebrauchs- und Geschenkartikel. Auktionshaus Weber. Mannheim. 88 Geld 7 Neue Maunhelmer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 3. Oktober 1929 . — chat S- un andelszeitung Das Amtauſchverhältnis giheiniſche Eredibank 1 und Süddeuiſche Distonto Berlin, 3, Okt.(Eig. Dr.). Ueber das vorausſichtliche u m⸗ . ber bekanntlich gleichfals in die Fufton eutſche Bank— Dis eontogeſellſchaft einzubeziehen⸗ den beiden Mannheimer Inſtitute Aheiniſche Creditbank und Süd⸗ deutſche Discontogeſellſchaft wird folgendes bekannt: Auf 400/ no⸗ 5 15. Exeditbank entfallen 300„ nominell Deutſche ank⸗Disconto⸗Aktien, auf 600 4 Suddeutſche Disconto 500% nominell der Deutſche Bank⸗Disconto. Außerdem wird, da bekanntlich die Fuſion rückwirkend ab 1. Jan. 929 erfolgen ſoll— die Aufſichtsräte der Mannheimer Inſtitute ta⸗ 7 2 morgen— den Aktionären der beiden Mannheimer Inſtitute für 29 die Dividende ber Deutſche Bank⸗Disconto eingeräumt, die, den unveränderten Dividendenſatz von 1928 vorausgeſetzt, 2 v. H. Höher, als die eigene Divldende der Inſtitute, gewährt. Zum Umtauſch ſind 7 Mill.„ Aktien der Deutſchen Bank und Discontogeſellſchaft exforderlich, die bekanntlich aus eigenen Groß⸗ äktionärkreiſen zur Verfügung geſtellt werden. „ Amerikaniſche Kritik an ber Abfindung der Reichsbank⸗Auteils⸗ eigner.— Ein Viertel des Reichsbankkapftals in amerikaniſchem Be⸗ fit. In amerikaniſchen Bankkreiſen beurteilt man die in Berlin an⸗ eſtellten Erwägungen Über die Aenderung des Bankgeſetzes nach einer 5 ewyorker⸗Meloung der„FZ.“ ungünſtig. Amerikaniſche Bankkreiſe und auch die Finanzzeitungen verweiſen mit großer Einmütigkeit Darauf, daß eine Benachtetligung der Anteilseigner den deutſchen Kre⸗ dit außerordentlich ſchädtgen würde. Die Anteilsbeſitzer würden um o ſchwever getroffen, als ſie die Anteile zu einem hohen Kurſe im letzten Halbfahr zur Daueraulage erworben haben. Man ſchätzt den amerikaniſchen Beſitz an Reichsbankanteilen auf nicht weniger als ein Viertel des Kapitals der Reichsbank. Verwieſen wird insbeſondere auf den Schachtſchen Kommentar zum Reichsbankgeſetz, in dem die Anſicht ausgedrückt wird, daß der Gewinnverteilungsſchlüſſel vor 1074 1925 15 werden könne. Gerade dieſe Erklärung habe viele Käufe veranla 1„ Buſch Optiſche. Die nunmehr guf den 25. Okt. einberufene der Emil Buſch Ach. Optiſche In⸗ duſtrie, Rathenom, die bekanntlich von der Zeiß⸗Ikvn kontrollfert wird, wird nicht durch die bekannten Regularien für 1928 eingeleitet, 8 durch den Vorſchlag der Herabfetzung des Grundkapitals um 1 durch Einziehung und Rückzahlung der bel rnn⸗ ten 7000„ hevorrechtigten Vorzugsaktien, die bei der letzten GB. einen der weſentlichen Streitpunkte bildeten. Danach ſoll der Geſellſchaftsvertrag in Bezug auf dle Beſeitigung der Vorzugsaktien kepidiert werden. Erſt nach dieſer Klärung wird Abſchluß und Bilanz vorgelegt. * Intereſſenerweiterung des Bezirksverbandes Oberſchwäbiſche Elektrizitätswerke. Am 26. Sept. 1929 fand in Ravensburg eine Sitzung des Verwaltungsrats und der Verbandsverſammlung des Bezirksverbandes Oberſchwäbiſche Elektrizitätswerke ſtatt. Der hier⸗ bet erſtattete Geſchäftsbericht über das erſte Halbjahr 1929 zeigt, daß die Entwicklung des Stromumſatzes die Erwartungen einer ange⸗ meſſenen Steigerung mit rund 19 v. H. gegenüber dem Vorfahr er⸗ füllt hat. Die Geſchäftsleitung hat an Stelle der Beteiligung des Bezirksverbandes am Ausbau der oberbadiſchen Waſſerkraftwerke Albbruck⸗Dogern und Schluchſee die Beteiligung an einer anderen oberbadiſchen Waſſerkraftanlage, nämlich Waldshut⸗ Kadelburg vorgeſchlagen. Gemelnſchaſtlich urit der Stadt Stuttgart und der Neckar werke A., Eßlingen, wird der Bezirksverband eine Geſamtquote von 50 v. H. des Unternehmens MRheinkraftwerk Waldshut⸗Kadelburg übernehmen. Die finanzielle Auswirkung dieſer Betefligung für den Bezirksverband entſpricht der urſprünglich vorgeſehenen Beteiligung an den beiden anderen Werken. Die Verbandsverſammlung hat dieſe Beteiligung gut⸗ geheißen. Ferner hat die Verbandsverſammlung ihre Zuſtim⸗ mung zum Erwerb des ganzen Aktienpakets der Elektrizl⸗ bätswerke der Argen Ach. erteilt. Der Bezirksverband wird auf Grund der geſicherten Dreiviertelmehrheit ſofort maßgebenden Einfluß in dieſer Geſellſchaft haben. Erhöhung der franzoͤſiſchen Bankrate? Ein Mitarbeiter des„Journal“ hatte eine Unterredung mit verſchledenen franzöſiſchen*** über die Möglichkeit einer Erhöhung der franzöſiſchen Bankrate. Ein Finanzier erklärte, daß kein Grund vorhanden wäre, den Diskontſatz zu verändern, ſolange die Golddepoſiten erhalten bleiben. Deſſen ungeachtet 1 an ſedoch eine Erhöhung ber Rate in Erwägung ziehen, wenn die depoſtten ſich vermindern würden. Für die franzöſiſche Wirtſcheſt ei es von großem Vorteil, den enwärtigen Diskont ſo lange als öglich zu halten. Ein anderer Gewährsmann erklärte, daß Geld die Tendenz hätte teurer zu werden und die Bank von Frankreich . gezwungen werden würde, ihren Diskontſatz, der augenblicklich bei 3,5 v. H. hält, zu erhöhen. Der franzbſiſche Geld⸗ markt könne ſich bei der augenblicklichen Diskrepanz des franzö⸗ iſchen und der internationolen Diskontſätze einem Abfluß von An⸗ lage ſuchenden Geldern in das Ausland auf die Dauer nicht ent⸗ ziehen. Die Bank von Frankreich werde daher genötigt ſein, eine Erhöbung ihrer Bankrate in der nächſten Zukunft in Erwägung au ziehen. Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung Attten und Auslandsanfeiden in Prozenten, bei Stüczenotierungen in Mork je Stüc Mannheimer Effektenbörſe f . 3. 8. Starke Zurückhaltung und 7 75 Augebot der Erſtma Maunheim ſchwach Die Nachricht vom Ableben Dr. Streſemanns löſten an der Börſe weiter ſtarke Zurückhaltung aus, ſodaß die Kurſe am Aktienmarkt wieder nachgeben. Auf den Kurs der Farbenaktien blieb das heute veröffentlichte Kommuniguee unter dieſen Umſtänden ohne Einfluß. Das Papier ging mit 200 v. H. um. Größere Ab⸗ ſchwächungen hatten von Induſtriewerten Daimler, Linoleum, Rhein⸗ elektra, Wayß u. Freytag, Weſteregeln und Waldhof zu verzeichnen. Am Verſicherungsmarkt gingen Mannheimer Verſicherung auf 100 zurück, von Banken lagen Ladisco 1 v. H. ſchwächer, dagegen 10 u. 15 v. H. Großkraftvorzüge ſowie Badenwerk⸗Obl. 22 höher geſucht. Frankfurt ſchwach, ſpäter behauptet und eher leicht erholt Die Börſe ſtand vollkommen unter dem Eindruck des plötzlichen Todes des Reichsaußenminiſters Dr. Streſemann. Um an der Vorbörſe zuweitgehende Unterbewertungen der Kurſe zu verhindern, kamen Banken und Mokler überein, bis zu den erſten amtlichen Notierungen keine Papiere zu handeln. Zum offiziellen Beginn zeigte ſich daun, daß zwar die Kurſe gegen die geſtrige Abendbörſe teilweiſe nicht unbeträchtliche neue Einbußen erlitten, doch er⸗ füllten ſich die vorbörslich gehegten Befürchtungen über ſenſatlonelle Kursrückgänge nicht. Das Angebot— namentlich am Farben⸗ markt— war allerdings aus Spekulations⸗ und Kundenkreiſen groß, doch griffen die Großbanken in ſtärkerem Maße inter⸗ venierend ein und nahmen einen großen Teil der heraus⸗ kommenden Ware auf. Gegenüber der durch das Ableben Dr. Streſe⸗ manns geſchaffenen Unſicherheit traten die vorliegenden günſtigen Momente, wie die Erklärung der JG. Farbeninduſtrie, der unver⸗ änderte engliſche Bankdiskont und die geſtrige feſte Newyorker Börſe ſtark in den Hintergrund. Die erſten Kurſe lagen durchſchnitt⸗ lich 1— 3 v. H. ſchwächer. Darüber hinaus waren Schuckert ſtärker gedrückt mit minus 5 v.., ferner gaben ſtärker nach Zell Walöhof minus 6,25 und Kaliaktien, von denen Aſchersleben und Weſteregeln um 5,5 v. H. einbüßten. J. G. Farben eröffneten 238 v. H. niedriger. Einen merklichen Kursverluſt erlitten noch Rüt⸗ gerswerke mit minus 4 v. H. Am Montanmarkt betrugen die Kurs⸗ rückgänge—2 v. H. Glanzſtoff jedoch konnten ſich gegen den ſchwa⸗ chen Kurs der geſtrigen Abendbörſe ſich 3 v. H. erholen. Banken und Schiffahrtswerte ca. 1 v. H. niedriger. Deutſche Anleihen lagen ebenfalls ſchwächer, Auslandsrenten ſtill. Im Verlaufe blieb das Geſchäft ſehr ſtill, man übte allgemein größte Zurück⸗ haltung. Die Kurſe waren auf dem ermäßigten Anfangs nive ru meiſt etwas behauptet, teilweiſe leicht erholt. Berlin matt, Schluß beruhigter Die heutige Börſe ſtand im Zeichen der niederſchmetternden Nach⸗ richt von dem plötzlichen Ableben Dr. Streſemanns. Schon im Vor⸗ mittagsverkehr war die Erregung in den Banlhüros ſehr ſtark und es war nur richtig, daß die Banken und Makler, um die Nervoſität nicht zu vergrößern, von jedem Freiverkehr abſahen. Auch vorbörslich war der Verluſt, den Deutſchland erlitten hat, das Haupt⸗ geſprächsthema und alle anderen Momente traten weit in den Hinter⸗ grund. Umſätze fanden vorbörslich ebenfalls nicht ſtatt und man wartete ab, wie ſich das Interventionskonſortium heute ſeiner nicht leichten Aufgabe enkleoͤigen werde. Man beſchloß, bei den Notierungen ſo zu verfahren, daß bei Abſchlägen von mehr als 2 v. H. des aus⸗ machenden Betrages ein Kommiffar hinzugezogen werden muß, der eventuell auch das Recht hat, die Notiz ausfallen zu laſſen. Von dieſem Rechte wurde aber kaum Gebrauch gemacht. Die erſten Kurſe waren verhältnismäßig beſſer gehalten als man erwartet hatte. Die Rückgänge betrugen nur ganz vereinzelt mehr 1 bis 4 p.., ſo verloren Schubert u. Salzer 8, Bemberg 10, Glanzſtoff 11,5, Polyphon 7,5, Dt. Linoleum 7, Schuckert 576 v. H. uſw. Das herauskommende Material kam hauptſächlich aus Börſenkreiſen der Verkaufsdrang bei den Banken war nicht allzu groß und im allge⸗ meinen lagen die Märkte auffallend ruhig. Man wollte wiſſen, daß die Schweiß und auch Holland, im Gegenſatz zu geſtern, eher als Käufer vertreten waren. Anleihen behauptet, auch Ausländer ziemlich aut gehalten, Pfandbriefe nachgebhend. Gelö markt unverändert, in ſich zwar eher leichter, die Sätze weichen aber immer noch nicht.: Auch im Berlauf bewegte ſich das Geſchäft in ruhigen Bahnen. Die Kur ſe konnten ſich aber auf weitere Stützungskäufe eher belſe rn. Später wurde die Kursentwicklung uneinheitlich, man konnte Veränderungen bis zu 1 v. H. nach beiden Seiten gegen den Anfang beobachten. Bei großer Zurückhaltung waren am Kaſſamarkt meiſt wie⸗ der Rückgänge zu verzeichnen. Der weitere Verlauf der Börſe war nicht einheitlich. Bei anhaltenden Interventionen der Banken konnte ſich das Kursniveau jedoch meiſt lei cht he⸗ bon. Die Annahme des Arxbeitsloſengeſetzes im Reichstag rief all⸗ gemein eine gewiſſe Beruhigung hervor. Sprktwerte und Glanz⸗ ſtoff gewannen—7 und Geffürel lagen—3 v. H. ſchwächer. Deviſen gegen Reichsmark lagen eine Kleinigkeit höher, der Dollar notlerte 4,1965 nach 4,1955. Die europäiſchen Valuten waren ſchwächer, vor allem Paris 392 nach 39255 gegen Newyork, ſo 2. 8, Bad. Uhren . 5 rem.⸗Beſig. Oel Brown Bobderi. 185.0 Cement Heidelb. 128,2 2 Rein. GebheSch. 106“ We. t. A. 143 Roeder, Gebr. D. 1 8 Rütgerswerke 6, 2 Fa 9.— Gri e dat—.— Grün K Bilfinger 164,0 „ 8 ſtärkere Interventi onstätigkeit 5 Augsb. 2 Solo ag. Et. M. 27 1,75, % ab Rem. Gb 82,7 hafenStadt 90, o Mhm. Gold 101,0 8%„ Gold 57,80 87.80 8 Sold 72. ds 2 118,0 2. gubwigsh. A. Br. 218,0 3— reßhefe—.— chwartz Storch. 168, Werger Worms 189.0 Bad. Aſſekurang Continent. Verſ.. Mannh. Berſich. 103,0 .-G. f. Seilinb. 59.— Brown, Boveri 136,5 213,0 25 10% Grkr. M. Bg. 1100 18%„„ BA. 128.0 Karlstr. Räh. Haid 88, Let ner 1885 Konſerven braun 69,— 55 1 0 89,— eckarſulm Lat Pfälz. Mühlen. 148.0 ortl. Zem. Heid. 125,0 85 Geer„G. 148,0 3, 111.0 124,0 35.— 163,0 69.— 89.— 1400 1229 1410 „ Karstadt 1970 ade 435,0 hamott. Annw. 115,0 hemiſche Albert— Tb. Brockhues. 71.— Daimler Benz 43.— St. Atlant.⸗T. 106,0 Dt. Eiſenhandel Dit. Erdöl.. D. Gold⸗u. S, Anſt 150,0 e Di. Linoleum 288,02 178,0 Haid& Ren, Hanfwerk. Fuſſen 74.— Hülpert Armat. 12300 Birſch. 135,0 'och⸗ u. Tiefbau 90,— 1 Phil. 94.— Holzverkohl.⸗Id. 86.65 nag Erlangen 91,80 unghans St. A. 50.45 Kamm. Ralſersl, 143,5 Schlinge Ko. bg 86 nell pr. Frith 60.— Schramm Lackf. 101.0 Schuckert, Nrbg. 218,5 uhf. Berneis 52,.— SellinduſtWolff—— Stem. K Halske—.— Südd. Zucker 154,0 Triest. Beſigheim 60.— Beſtürzte Börſen olge des Ablebens Dr. Streſemauns roßbauken daß feit längerer Zeit zum erſten Mal franzöſtſche Goldkäufe in London nicht rentabel ſind. London 4,8500 nach 4,8020, Holland 4015ʃ½ 4010, Schweiz ebenfalls ſtark angeboten 1920 nach 1980% alles Newyorker Uſance. Berliner Deviſen diskontſätze: Reichsbank 7½, Lombard 8 ½, Privat 7% v. H. Spekulation als der Amtlich 2 Oktober 3. Oktober Parität Diskon in R⸗M fiir G. I. B. G. IL. M. I ſätze% Holland. 100 Gulden 168.28 168,62 168,81 168,65 168,84 5,5 Athen 100 Drachnten.48 5. 85325 5,485 5,485 9 Brüſſel 100 Belga= 300.⸗Fr. 58,88 88,50 88,875 88.295 88,358 5,0 Danzig. 100 Gulden 61,48 61,6 81, 16281. 7 Helſingſors.. 100 finnl. M. 10.588 10.558] 10.5 10,555 10,812 7 Iiallen 100 Sire 21,84 21,98 21,94.98 22,025 7 Südſlawien.„ 100 Dinar 77888 1402 7888 75.855 7 Kopenhagen... 100 Kronen 111.91 13,18 111,89 112,11 112.08 5 Liſſabon„„ 00 Eskudo 18,80 18,84 18,78 18,82 17,48 E, 5 Oslo„00 Kronen 111,87 112,09 111.85 112,07 74.5 Paris„.„„ 100 Franken 16,45 16,49 16,44 16,916,445 2 Prag„„ 100 Kronen J 12,406 12.426 12,412 12.482 12,83 5,5 Schweiz„„ 100 1 5 5 80,9281, 80,90 81,06 809,515 875 Sofia.„„„ 100 Leva.035.041] 3,035 3,041] 3,017 10 Spanien„ 100 Pefeten 62,20 62,82 62,19 62,81 69,57 5 Stockholm,„„ 100 Kronen 112,43 112.65 112,41 112.63„05 455 Wien 00 Schilling 58,0489, 92 39,04 588,70 755 Budapeſt 100 Pengz= 12 500 fr. 73,12 78,28 78,12 78,28 72,89 8 Buenos⸗Aires. 1 Peſ..7580 1768 1,7580 1,762] 1, 786 10 Canada... I Cana. Dollar 4,188 4,184 4,15 4,1%, Japan.... hen 88.002.86 002 des 86 air..„1 ägypt. Pfd.] 20,89 20,93 20,89 20,98 20,91— Nonſtantinopel... 1 türk. Pfd. 2,025] 2,028] 2,028.029•100 10 London. fd. 20872 20,472 20,388 408 20,8903] 6,5 Rework. 1 Dollar 90875 94505 94875 9480 9655 0 Rio de Janeiro.. 1 Milreis 0, 5 1 5 5 1511. 1 Gold Peſ. I.096.104[ 4,088 J 4,104.821 O Londoner Diskontrate unverändert.(Eig Dr.) Am heutigen Donnerstag blieb, entgegen den Befürchtungen angeſichts der letzten fortgeſetzten Goldabflüſſe in London, die Bankrate der Bank von England unverändert 6,5 v. H Mannheimer Produktenbörſe vom 3. Okt.(Eigenbericht). Die Tendenz des heutigen Produktenmarkt war beſeſtigt. Angeboten wurde(alles in.) 3 mit 2782; inl. mit 25,50; inl. Roggen 20,25; ausl. 24,25—24,50; inl. Hafer neuer 10 bis 19,50; ausl. 20— 21,28; inl. Braugerſte 22,50—24; Mals, pfälz. 42; 93 1 1919,50; Matis auf Bezugſchein 20,50; Biertreber 17,50 bis 18,25; Rapskuchen 18,25, Soyaſchrot 20,75 20,50; Trockenſchnitzel 1414,50; bad. Grünkern 40—55; alles waggonfrei Maunheim; Wet⸗ zenmehl ſüdd. 3838,25; Weizenbrotmehl 3030,50; Roggenmehl 00 bis 70proz. 28—31; Weizenfuttermehl 12—12,50; Weizenkleie feine 11,25—11,50: Roggenkleie 11; Raps 40; Leinſaat G; alles waggonfret Mannheim. 5 * Viehmarkt in Maunheim vom 3. Okt. Zufuhr insgeſamt 878 Stück. Im einzelnen wurden zugefahren und erlöſt für 50 Kg. Le⸗ bendgewicht in 14. 127 Kälber, b) 82—84; c) 75-78; ö] 65—67. 42 Schafe, b) 54—58. 96 Schweine b) 89—90; c) 90—91:b) 91-92; e) 89 bis 90. 613 Ferkel und Läufer, bis 4 Wochen 2430; über 4 Wochen 32—40; Läufer 45—60. Mit Kälbern mittelmäßig, geräumt, mit Schweinen mittelmäßig, geräumt, mit Ferkeln und Läufern ruhig. Berliner metaubörſe Nüpfer* bez. Brief Geld Geld 21 5 N Brief. 7400- 2 n bez. Dez. 147,80 Elextrolptkupfer, prompt, Orig. Hütten⸗Aluminium dgl. Walz⸗„Drahtbarren Hüttenzinn, 99 v.. Antimon Regulus Silber in Barren, 77 kg gr Gold, Freiverkehr, t 2 Platin, dto,. 1 r 5 Reinnickel, 98.99 v. H. 350,.— Preiſe(ohne Edelmetalle) für 100 Ku Londoner Metallbörſe Metalle in g pro Zint 1 Silber Unze ſtand. 187/40) fein. Platin ſinze g 1 5 1 5 5 3. do. Elektw. 84.78 84,75 Queckſilber 5 Zinn Kaſſa 200,8 185.00 Antimon Reg. 52 do. 3 Monate 209.6 202,0 Platin 1 do. Seitlemen do. Banka du, Straits Blei prompt 23.35 23,358 2. gupfer Kaſſa 73,50 bo, 8 Monate 14. Setlementſpr. 73,35 Kupfer elektrol.] 84. 75 do, beſt ſelee 77.75 do ſtrong sh 110,0 8 2 einfeld. Kraf 180,0 Rein Bra nat. 284⸗0 2 Aſchaffbg. Zeuſt. 184,5—.— Amas 78.— hein. Chamotte 62.— 62 ane 1 5 1157 1 heinſtahl 5 ebe ontan—— 11 —.— Roſitzer Zucker.41.— 4 Rückforth. Ferd. 109,0 Rütgerswerke. 75,— 7. Sachſenwerk. 102,5 Salzdetfurth 878,0 Balcke Maſchin⸗ 119,7 119,7 Baſt Nürnberg. 210.0 P. Bemberg ergmann Elekt. 218.5 Beri.⸗Gub. Hut 2590 228,0 Hedwigshütte 95,— 5 ilpert Maſch. 124,0 erliner Ma* Praunk.u. Brite 18555 108.0 e e Br.⸗Beſigh. Oelf. 63,90 61.— Hirſch Kupfer Bremer Vulkan. 104,0 irſchberg Leder 90.255 Sarotti 0 fender g rott!: 415 Bremer Wolle 156,5 deſch Elſen 9 9 Schubertck Salzer 251.0 Drown. Gov. Kc, 195.0 ohenlohewerte 95, 95/59 Schuckert& Eo. 2120 BuderusEiſenw. 66. hil.. Schultheiß Path. 2835 Ebarlott. Waſſer 20, Horchwerke 80,50 82,.— Siem.& Halske 388 R R. N R arpener Bergb. 141.0 artm. Maſchin.—.— Rheinmühlenw.—.— Südd. 8„154,5 Verein diſch.Oelf. 71, Wayß& 8 97.— Zellſtoff Waldhf. 225,0 Daimler⸗Benz. 43. Deutſche Linol.. 201.0 Enzinger Union 84,50 Gebr. Fahr J. G. Farben. 205,5 Frankfurter Börſe Harmer Bankv. 126,9„Aktien Bayr. up. u. W5. 143.7139. 5 Montan Com. u. Privatb. 178.0 174,0[eſchweil. Bergw. Darmſt. u. Nat. 269,0 265,0 Gelſenk. Bergw. 187.2 Peutſche Bank. 165.5 181,7 Hife d 7 8 N10 2120 50 D. effenlen Bank 121.0 120,0 Ale 895. St.. ——.50 u. ech. 1225 122,0 Kalt Aſchersleg. 229.0 D. Ueberſee⸗Bank 99,50 99,50 60 iche Bank. 139.0 Als. Hypoth. B. 135.0 1 Bk. 148,5 45 reditbank 121,0 d. Disconto. 185.0 184,0 acher Hof 180,8 1570 1 220.0 ohne D. Wertb.(Gold! 88,50 KaliSalzdetfurth 379,0 Dt, Verlag.. 218.0 DresdSchnellpr.— Dürkoppwerk St.—,— Düſſel. Rat. Dürr 54,— Dyckerh. K Widm 87.— 90.— Eiſen Kaiſersl.—— Elektr. Licht u. K 194.0 Karſtadt Rud.. Klein, Sch.& Beck. 110,8 Knorr, Heilbr.— Konſerp. Yraun 70,.— Krausc Co. Lock. 49.— Lechwerke 149 88 1 2 Fo. 477 igsh. Walz. Elektr. Lieferung—.— 3 0 Emag Frankf. 83, Mainkraftwerke. 103, Tanager wer 5270 83,-] Metall an 0 Eßlinger Maſch. 187,0 Sühne Ettling. Spin,—— 219.0 Ber. Chem. Ind. 75,80 Ver. deutſch. Self. 71.71, Vergt. Jute. 118,0 115,0 Ver, Ultramaxin. 156.0 Ber. Zellſt. Berl. 108,0 5 1 5„St. 78. olgt äffner 22. Belſh. Sete U..80.— „7* 0 Wayß& Freytag 97.— W. Weiß 8 85 Chem. Heyden 71,25 Chem. Gelſenk.. 72,50 Them. Albert. 59, Concord. Spinn. 76.50 Conti-Caouiſch. 158,0 Daimler Benz 43,.— Deſſauer Gas 177.0 eutſche Erd Otſch.⸗Atlant⸗. 105,0 103 Seu 5 09 1 dische Stelngg. 195,9 19 lſe Bergbau, 214,0 Jüdel& Co. 150,0 Gebr. Junghans 50.— Kahla Porzellan 66.— Karſtadt or. 164.0 Gebr. Körting 68,80 Krauß Cle. Lok. 50. Kronprinz Met. 58. Kyffhäuf.⸗ Hütte. Lahmener& Co. 178.2 Kaliw. Aſchersl. 1870 5 Flöcknerwerke 111.5 0 C. H. Kn 5 Kollm.& Jourd. 48.— 40 o Sinner.-G. 128 Teleph. Berliner 51, 55 0 Stoehr Kammg. 122.7 Stoewer Nähm... Stolberger Zink 145,0 Südd. Immobil. 78 25 85 ucker 153,5 verls Oelfabr. 91,80 bh Leonhard 198,0 Transradio 136.5 Varziner Papier 119,0 B. B. Frkf. Gummi 80, Ver. Chem. Charl. 73,78 V. Dtſch. NRickelw. 180,5 5 2 D.. 2—.——.— 0 6,80 4,85 dwigsh. 26 89.85—.— 3 100 0 9** 28 87.— 87 10.* 27 70. rr. Mh. 28 14,28—.— n 0 57—— „Kogg. 8. Sobek. 85% Getr. M. abg. 54,50 55% Ny.- Von!.— Fan 6er.. 25 58,80 25„„..8 88.28 „-1 88,80 1 2 2 6 4½% Mhein. Lig. 78,88 ee 4 4888 %% Süd Sig.. ebteining.- 78.50 A er.. B. ia 72.— Bank⸗Aktien — el 1 Hegg 4 1885 lfrt. 1 2 etall. 2. 88.—— 50 Sudbd. eden-C. 130,0 5 Ad. Berf 80 1 9 ann. Berſ.⸗G. D. Vereinsbank.. Disconto⸗Geſ.. 184,5 Dresdner Bank 157,5 Mitteld. d. ⸗G. Nürnbg. Verein 150,0 Oeſt. Gred.⸗Anſt. 30,18 Pfälz. Oop.⸗Bk. 134,2 hein. Ereditbk. 121.2 Rhein. Hup.⸗Bk. 143,5 Südd. Disconto. 138,0 Wiener Bankver. 12.85 Württ. Notenbf. 160.0 —— 0 100.0 Transport- Aktien d rd. Ole a e t 8 55 Straßb. 49.2 0 108.01 1570 101.0 Deſter.⸗U. St. B. 988].88 1615 N Kali Weſteregeln 228,0 löckner 5 Mannesm.⸗R. 104.7 Mansfeld Akt.. önig Bergbau 103.7 1 855 Wecunk. N Rheinſtahl... 115, 138.8 ge 8 217.0 Reichsbank. 284,5 283,5 Tellus Bergbau 115.0 Ver. Stahlwerke 110,5 9 5 Induſtrie-Aktien Eichb.⸗Mannh... nnin. 166.9 wen München 272.0 Mainzer St.⸗A. 215,0 a„286.0 Schwartz⸗Storch, 183,0 Werger 189,0 Accumulatoren. Adler Klever 40.50 A. E. G. St.⸗A. 184.0 Aſchaff. Buntp.. 141.0 Bd. Maſch. Durl. 146,0 B.Laurahütte—.— 59 Otavi⸗Minen. 88.— 67 „G. Farben aber& Schleich. 1085 g Tee den e 7 9%„ Bonds 28115, rankfurter Gas 110,0 elt. Guilleaume 131,5 155 Polk.& Wit. 49, Goldanleihe. % geichsanl. 20 97,50 Diſch. Ablöſgſch.! 58,60 ohne Ablöſgrecht.68 5% Bab. Kohlen 19,— 9% Erkr. M 5% Prß. Kalianl. 8,80 5% Roggenwert,.— 5% Roggenrentb 3,15 5% Landſch. Rog. 4% Türk. d. Anl. 5,75 4%„Bagd.⸗Eiſ.85 J 4%„ unif. Anl. 12,60 4%„Jollobl. 1911.35 400⸗Fr. 0s 12,60 4½½% An bre! 17.— 1 Jetter 77.— 77 5% Mexikaner 21,752 Feſtverzinsliche Werte Neckarſulmer 5g. etersUntongrp. 85 Nähm. a0 16,75 175 Berliner Börſe 4%% Anat Scr. 17,20 5¼½%„„III 16,80 Transport⸗Aktien Schantungbahn 3 87 Ach f. Vertehrw. 128 5 Allg. Lok. u. Str. 152.0 Südd. Eiſenbahn 123,2 apagg—.— „Südamerika 177,0 anſa Dichiff 187.5 ordd. Lloyd.. 109.0 Verein Elbeſchiff. 24.65 Bank⸗Aktien Bank f. el. Werte 138 0 „Bank f. Brauinb. 150. 2 Barm. Bankver. 120 0 Berl. Handelsg. 208.7 Com. u. Privptbk. 178,0 17.20 18,50 8 83 ellſtoff Aſchffb 6 3 1 fende. 1 50 * „ Waldhof Ufa(Freiverk.) 88. Naſtatter Wagg. 14, Darmſt. u..-B. 268.7 Dt. Aſtatiſche Bk. 59,50 Deutſche Bank 164,7 ODtſch.Ueberſee Bk. 100,0 Disconto Comm. 184,7 Dresdner Bank. 158,5 Mitteld. Kredök., Oeſterr. Ereditbl. 81.25 Reichsbank.. 285,5 Ahein. Crebitdk. 121.2 Süddeutſch⸗Dise. 184.7 7 rankf. Agen. N tück u 400 104 0 Induſtrie-Aktien Accumulatoren Adlerwerke. 40,50 Alexanderwerk 41 75 Allg. Elektr.⸗G. 189 5 Alſen Portl.⸗Z. 1702 157 2 A df. Anbalt 5 ea 73.— E Ef Gritzner Maſch.. Laurahütte.25 90 185. 109 arl Lindſtröm 790.0„d. Zyp. 9 4 1689 e L. Loewe& Go. 192,188, Vogel Telegraph. 71,5 Fuse 8e e Legen eic 5070 Lüdenscheid Mer. Ja, e Voigt Haeffner 220 Magirus.-G. 20.— derer g e aus felder„2 5 Markt u. Rüblh⸗ 180,0. MaſchBuckau-W 1150 2 Maxrimil. V. Glanzſt. Elbf. 278,0 e 0 B. Schu. Br 8— Dredd.Schnellpr. 112,0 B. Stahlwerke 110,0 Dürener Metall 182,0 Dürkoppwerke 65,— 65,— Dynamit⸗Truſt.—— Elektr. Lieferung 187,0 Elktr. Licht u. K. 191,5 nzinger⸗Union 83,.— 0 5 505 Bergwerk 203, 206, EſſenerSteinkohl 184.0 ahlb. Liſt& C9. 77 „G. Farben. 04,0 2 eldmühle Pap. 176, elten& Guill.. 128,2 125, M rankfurter Gas Friſter. 148,5 Je.A. 32 8 4 0 4 enk. Bergw. Neckarſulm. Genſchyw 8 Ko. 28,— 77. Nerbd. 8 Germ. Portl.⸗Z. 184,0 184, e 118,2 Geſ. f. elkt. Unt. 193,0 Gebr. Goedhardt 208,5 Goldſchmidt Th. 70,— 10 e el 2 25 8 67 15 Freiverkehrs⸗Kurſe etersb. F. Habk, 240 5 e 1085 Deulſche Vetrol. 50 5 0 er Kali!—— Diamond 25.50 ochfrequenz 162,0 5 gers hall. Ronnenberg. Sloman Sale 82.50 Motoren Deutz 70,25 Mühlheim Berg. 103,5 . 58 Oberſchl. E. Bed. 78, Oberſchl. Koksw. 99,— Orenſt.& Koppel 77.— Oſtwerke. 2240 hon Bergbau 1025 Gebr Großmann 43.50 43. olgpphon— 157.5 Grun& Bilfi 187.0 167.0 Sealch vit Keb 85. lad. ie 50 R 8 e 4 Donnerstag, den 3. Oktober 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 9. Seits. Nr. 489 TUI PAN UND DIE FRAUEN 9„Alſo wäre es gut, wenn ich mich aus dem Daſein ſtriche? Ich hätte das ſchon oft können, ich hatte zuweilen Luſt dazu.“ „Ja, jetzt ſpielſt du die Melancholie der Epigonen auf deiner Geige, du haſt kein Gegenwartsgefühl, du haſt keinen Maßſtab deiner Pflicht.“ „Du wandelſt in der Gotik und ſehnſt dich, ein Menſch jener Zeit zu ſein. Du vertiefſt dich in die Myſtik, leiſteſt dem Aberglauben Vorſchub, verachteſt den Schein der Außen⸗ dinge, die du brauchſt, um zu leben. Kurz, du lebſt neben dir, hinter dir her und nicht in dir und deiner Umwelt.“ „Was muß ich tun, daß ich ſelig werde?“ „Sei gegenwärtig und werde zukünftig.“ Das heißt ruhig und reif werden.“ „Das heißt Gleichgewicht halten lernen über aller Gefahr des allzu Geiſtigen, des allzuviel Wiſſenden. Das Allerein⸗ fachſte begreifen lernen: die Kunſt ſich zu fügen und dennoch zu meiſtern.“. Tulipan dachte an Kleiſt, der einmal überraſchend die leidenſchaftliche Formel des Gleichgewichts fand:„Der Tor⸗ Bogen ſteht, weil alle Steine auf einmal ſtürzen wollen“. Alſo: ſtürze den Hochmut der Seele, ſtürze zugleich die Herrſchaft des Ichs, türze die Maſſe der Sinne— und lebe Ann voll. Ein Bogen aber braucht zwei Pfeiler, auf denen er An⸗ fang und Ende findet ſeines Schwunges, zwet ehau mäßige Stützen, aus denen er wächſt. 0 55 1 5 dir ein Weib, Tulipan, das geſund und mütter⸗ ich iſt. Der Mond ſtieg noch höher, er verlor ſich faſt im dunklen Raum, die Sterne verließen ihn und verblaßten. In der Ferne ſchrie wieder das arme Tier. Tobias trat vom Ma⸗ chan delbaum weg, erwachte aus dem merkwürdigen Sprech⸗ traume und hatte Schlaf in den Augen. Die Verſtocktheit ſei⸗ nes Weſens löſte ſich auf, das Bohren des Mißmutes hörte auf. Raſch, oft ein Stück weit über ſpiegelnde Glätte ſchlei⸗ fend, ging er den Berg hinab, trat leiſe ins Haus, wo es nach Herzen und Taunen roch, und ging zur Ruhe. 5 XVII Lukas und Regine Holzer blieben wach der Tradition der Familie ſtets am Weihnachtstag allein. Keine Gäſte waren geladen, jedes Läuten wurde gefliſſentlich überhört. Nur der Poſthote fand Einlaß. Auch ſetzte niemand den Fuß vor die E Roman von Hermann Eris Busse 5. en 8 Haustüre. Eine Ruhe ohnegleichen gab das ins Haus und eine feiertägliche Lockerung der Seelen. Man war aufeinau⸗ der angewieſen, man ſaß beiſammen, ſchwieg oder plauderte, wie es bereit lag auf den Lippen ohne Zwang. Man ſchlen⸗ derte durch die Zimmer, betrachtete Bilder, die einem plötzlich etwas Neues gaben, weil ſie aus dem flachen Anſchauen des Alltags heraustvaten. Man hielt köſtliche Bücher und koſtbare Vaſen oder Figuren zärtlich in den Händen und freute ſich vielleicht zum erſtenmal vecht ihres Beſitzes. Oder früher ſaß man im Kreiſe beiſammen, in der Nähe der Heizung, die Männer rauchend, die Frauen mit zart ſchimmernden, ruhigen Händen im Schoß, die Kinder ſpie⸗ lend im Nebenzimmer. Oben fand ſich das Geſinde in ſeinem gemeinſamen Wohnzimmer ein, und man hörte gedämpft, daß es Weihnachtslieder ſang und in ſinniger Art fröhlich war. Die Familie wog an ſolchen Tagen ihren Wert und ihre Wahl ab. Je kleiner ſie wurde im Laufe der Jahre, Großvater und Großmutter ſtarben, zarte Geſchwiſter gingen in ihr ewi⸗ ges Himmelreich zurück, der Bruder des Vaters ertrank im Meere, als er eine Frau retten wollte, die er liebte— je klei⸗ ner die Familie wurde, um ſo ernſter, feierlicher ſaß ſie bei⸗ ſammen. Seit Lukas und Regine erwachſen waren, ſprach in der Dämmerung des Weihnachtstages die Muſik mit den alten Eltern. Ihnen winkte auch bald der Tod. Sie hatten gerade noch erleben dürfen, daß Lukas mündig war und Regine voll erblüht, beide geſund, ſtolz, kräftig und ſchön gewachſen, ſy als habe das alte Geſchlecht auf ſie noch einmal die auserwähl⸗ teſten Erbgüter aller Ahnen gehäuft. Nun waren die Geſchwiſter ſeit manchem Jahr ſchon ganz auf ſich geſtellt und fühlten dies beſonders am Feſttag mit ſtiller Wehmut. Keines geſtand, daß es ſich an ſolchen Tagen einſam fühlte und ungewiſſen Gedanken übergeben, die ſie einander ſcheu verbargen. Sie warteten beide auf eine Er⸗ füllung. Und eines wunderte ſich über das andere, wie leiden⸗ ſchaftslos es dahinlebte ein ſauberes, tüchtiges, gelaſſenes Da⸗ ſein, wie nie das innere Gleichgewicht verloren ging und wie alles gleichmäßig, wenn auch nicht einförmig, ſich in den Tag fügte: die Arbeit, die Geſelligkeit, die Kunſt. War das Müdigkeit des Blutes, das nicht mehr zu fluten, nur noch in ſchöner, leerer Gelaſſenheit zu fließen vermochte? Ach nein, Leere konnte man das doch nicht nennen. Man hatte damit notwendig verbunden ſein mußte. Und man litt ute an Ueberdruß oder Langeweile. Man gab und nahm mit vollen Händen beſonnen, kräftig und auch freudig. An dieſem Weihnachtsfeiertag, da ſtie beide verſonnen in den mächtigen Seſſeln ſaßen, ſpürte Regine, obgleich der Bru⸗ der in nichts eine Unruhe zeigte, doch, daß etwas Fremdes in ihm ſchaffte. Er ſah ſo eigen dem duftenden Rauch ſeiner Upmann nach, die Augen glänzten in weicher Feuchte, und er war ſchweigſamer als ſonſt. Regine, die eine Zeitlang die Blicke über den ſchöwen, großen Teppich hatte ſchweifen laſſen, langſam dem fein ge⸗ ſchwungenen Wolkenband entlang, verſank in die traumhafte Vorſtellung von fremden Zändern und Menſchen, die ihr wie Märzgerüche exotiſch wild und ſüß aus den bunten, verwobe⸗ nen Bildern des Teppichs ſtiegen. Sie liebte ſonſt gar nicht viel zu reiſen, vögleich ſie weit und kühn mit dem Bruder in fremden Erdteilen herumgeſtreift war. Aber die Heimat ließ ſie nicht los, plötzlich konnte ſie nicht mehr eſſen, nicht mehr ſchlafen, nicht mehr lachen und mußte ſchleunigſt heim, um nicht ganz zu verelenden. Lukas lächelte darüber, aber er brach ohne Säumen, ohne Murren, wo ſte auch ihre Zelte aufgeſchlagen hatten, ab und trug auch ſeine ganz im geheimen heimatſüchtige Seele freudig zurück. Gewiß! Es gab Zeiten, wo ſte ſich gerne einmal mit allen Sinnen und Trachten in die Ferne warf, an die einſame Bucht des Meeres, auf einen gleißenden Firn der Alpen, an das ſtille, nur vom Rauſchen der Schnellen angetönte Ufer des Stromes. Den Rhein liebte ſie über alles. Und merkwürdig, wenn ſie am Ufer lag und ihm zuſaßh und lauſchte, dachte ſie immer an ein kleines, wildes Kind, das ihr im Schoße lag, unſichtbar, dem von den Waſſern ein Wie⸗ genlied geſungen wurde. Sie dachte nicht, das könne ihr Kind fein, ſie dachte überhaupt nicht weiter und tiefer darüber nach. Scheue hehütete ſie davor; denn alles, was mit neugierigen. hartnäckigen Gedanken berührt wird, verliert den Zauber. Ein Zauber war jenes wunderliche Traumkind in ihrem Schoß, wenn ſie am Rhein ſaß. i Das Bild Rhein wogte ihr aus dem Wolkenband des Teppichs zu und mit ihm das ſeltſame Erlebnis. Lukas zündete ſich eine neue Zigarre an und ließ die honiggelbe Wachskerze in dem Leuchter weiterbrennen. Er ſtieß hörbar den Rauch aus. Regine hob den Blick und ſah eine Weile in das Licht, das ein wenig blakte. „Weißt du, Regel,“ ſagte Lukas dann mit völlig klarer Stimme, die zuerſt fremd im Raume ſchallte,„weißt du, alte Bürger haben doch eine Kultur, die niemand nachahmen kaun: alles angeboren. Denk nur an die einfachen Lugerküfers. .—— nie das Gefühl, jenes kranke, müde Gefühl der Schwäche, das (Fortſetzung folat) — Vollkaufma zjaßrelang bei erſten Firmen in leitender Stellung des Außendienſtes tätig, will ſich ſelbtändig machen Gewünſcht wird zeteillsune an ſolidem, als gut fundiert nachzuweiſendem Unternehmen durch Kapitaleinlage und perſönliche Mitarbeit! 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