Srettag. 4. Oktober 1029 elle Bezugspreiſe In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. t 6 Nach Beieyptl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe. forderung vorbehalten Poſtſcheckkonto 17500 Karlsruhe. t⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Jaupt⸗Nebenſtelle K.1 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen. aldhofftr s, n 19/0 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951.24952 u. 24953 Regelmäßige Beilagen: Montag: Sport und Spiel Dienstag Geſetz u. Necht Donnerstag wechſelnd: Mannheimer Frauenzeitung Aus dem Aittag⸗ Ausgabe f 9 0 Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. 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Die Berliner Abendpreſſe iſt angefüllt mit Nekrologen auf Dr. Streſemann, in denen die Verdienſte des Verſtorbenen um das Vaterland gewürdigt werden. Erfreulich, wenn auch eigentlich ſelbſtver⸗ ſtändlich, iſt es, feſtzuſtellen, daß auch die gegneriſchen Blätter mit wenigen Ausnahmen vor der Bahre die Degen ſenken und Dr. Streſemanns untadeliger Perſönlichkeit die Ehre er⸗ wetſen. f Die Reichshauptſtadt ſteht im Zeichen der Trauer um Streſemann. Nach den behördlichen und ſtaatlichen haben nun auch die Gebäude der ausländiſchen Miſſionen die Flagge auf Halbmaſt geſetzt. Viele Kauf⸗ und Ge⸗ ſchäftshäuſer, aber auch unzählige Privathäuſer ſind frei⸗ 9 willig dem Beiſpiel gefolgt. 1 In den Läden ſieht man bereits vielfach die mit einem Trauer⸗ flor geſchmückten Bilder Streſemanns ausgeſtellt. Eine ganze Reihe von Hotels und Cafes hat Tan zmuſikund Tans⸗ tee ausfallen laſſen. Die Ufa, die bekanntlich zu Herrn Hugenbergs Machtbereich gehört, läßt heute abend in ihren fämtlichen Theatern einen kurzen Streſemannfilm laufen. Wie nachträglich bekannt wird, iſt in Berliner maßgeben⸗ den ſtädtiſchen Kreiſen der Vorſchlag erörtert worden, Dr. Streſemann, der geborener Berliner war, in Anerkennung Beltgeltung Dr. Streſemanns Trauerkundgebung aus allen Kulturnationen. vertagt mit Rückſicht auf die Kommunalwahlen am 17. No⸗ vember, da man es vermeiden wollte, den Reichsaußenminiſter perſönlich in die Berliner Wahlkämpfe zu ziehen. Die Trauer der badiſchen Volksparteiler Vom Landsverband Baden der D. V. P. geht uns folgen⸗ der Nachruf zu: 5 18 „In tiefſter Trauer gedenken wir in großer Dankbarkeit des Mannes, deſſen Lebensziel die Befreiung der beſetzten Gebiete war, der dieſes Ziel unter Einſatz ſeines Lebens er⸗ reicht hat und kurz vor der Krönung ſeines Lebenswerkes in die Ewigkeit abberufen wurde. Sein Weg war der ernſter Pflichterfüllung im Dienſt an Volk und Staat. Schmerzerfüllt ſteht der Landesverband Baden der Deutſchen Volkspartei an der Bahre des beſten und treueſten deutſchen Mannes und gelobt ihm, feſt zuſammen zu ſtehen und weiter zu kämpfen, um ſein Lebenswerk fortzuſetzen und zu vollenden. Sein Andenken in der Geſchichte des deutſchen Volkes und der Partei iſt ewig.“ N An Frau Streſemann wurde ein Beileidstelegramm ab⸗ geſandt.— Die Parteileitung hat ferner angeordnet, daß am Tage der Beiſetzung Streſemanns der Wahlkampf ruht. Der Mannheimer Parteitag 55 der Deutſchen Volkspartei verſchoben Der Parteivorſtand der Deutſchen Volkspartei tagte am Donnerstag in Berlin, um einige praktiſche Maßnahmen zu beſprechen, die ſich aus dem Tod des Führers für die Partei ergeben. Der Vorſtand beſchloß u.., den für den 19. Ok⸗ tober nach Mannheim einberufenen Parteitag zu verſchieben, und zwar zunächſt auf unbeſtimmte ſeiner Verdienſte als Reichsaußenminiſter zum Ehren bür⸗ ger der Stadt Berlin zu ernennen. Der Plan wurde „Wir gehen bewegten zeiten entgegen!“ 3 Berlin, 4. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Durch Streſemanns Eingreifen iſt der Ausbruch einer Koalitious⸗ kriſe im letzten Augenblick noch einmal verhindert worden. Sie iſt damit nicht etwa aufgehoben, ſondern nur auf zwei Monate vertagt und es ſteht zu befürchten, daß ſie im Novem⸗ ber nur umſo heftiger hervorbrechen wird. Dann aber wird kein Streſemann mehr da ſein, die Gegenſätze im Ko klitions⸗ lager zu überbrücken. Die geſtrigen Beſchlüſſe im Reichstag haben im Grunde keine der Parteien befriedigt, die ihnen die Zuſtimmung gaben. Das Geſetz über die Arbeitsloſenver⸗ ſicherung beſeitigt in ſeiner jetzigen Geſtalt zwar eine Reihe augenfälliger Mißbräuche, bringt aber in ſeinem finanziellen Teil keineswegs eine endgültige und dauernde Löſung. Die Erſparnis von etwa 80 Millionen Mark, die durch das Kompromiß erzielt wird, reicht nicht im Entſern⸗ teſten aus, um die Bedürfniſſe der Reichsanſtalt zu decken. Die Reichskaſſe wird alſo wieder Monat um Monit bis zu z wi lf Millionen zuſchießen müſſen— ein auf die Dauer unhaltbarer Zuſtand, aber bei der Brüchigkeit der Koalition mußte man froh ſein, überhaupt ein Proviſorium zu erreichen, bis über den Poungplan entſchieden iſt. Ueber den Fortbeſtand der Kbaliton macht man ſich in den Koali⸗ tionskreiſen ſelbſt ſchwere Sorgen. 8 i a So ſchreibt der„Vorwärts“:„Innerpolitiſch bedeutet der Tod des volksparteilichen Führers das Zerreißen des perſönlichen Baudes, das die Linke mit der Volkspartei 55 verknüpfte. a Diurch Streſemann hatten die Parteien der großen Koalition ein gemeinſames außenpolitiſches Programm und dadurch iſt es auch manchmal, nicht immer, gelungen, innere Gegenſätze, die zum Zerreißen geſpannt waren, notdürftig zu überbrücken. Das wird nun, wenn es nicht ganz unmöglich wird, noch ſchwe⸗ rer werden als es bisher geweſen iſt. Wir gehen beweg⸗ ten Zeiten entgegen.“ 8 8 5 Dazu bemerkt das Berliner Zentrumsorgan, die„Ger⸗ mania“:„Das iſt ein, düſterer Ausblick. Wie wird der Kurs der Deutſchen Volkspartei nach dem Tod des Führers ſein. Die Beantwortung dieſer Frage iſt für die kommende Ent⸗ wicklung nicht gleichgültig. Wir werden ſehen!“ Wer wird Nachioiger: J Berlin, 4. Ott.(Von unſerem Berliner Büro) In der Kabinettsſitzung, die geſtern nachmittag ſtattfand, iſt über die Frage, wie die Leitung des Außenminiſteriums ſich in den nächſten Wochen geſtalten ſoll, noch nicht entſchieden wor⸗ den. Das Kabinett wird darüber erſt auf Grund der heutigen des Reichstages niedergelegt werden ſollen. Den Weg vom Unterredung des Kanzlers mit dem Reichspräſidenten Be⸗ Zeit. Der Parteivorſtand wird am Montag wieder zuſam⸗ mentreten. f 5 ſchaffen werden. In welcher Form, ſteht augenblicklich noch nicht feſt. 57 5 5 N In der heutigen Sitzung des Reichskabinetts, die vor⸗ ausſichtlich unter dem Vorſitz des Reichspräſidenten abgehal⸗ ten werden wird, dürfte, wie nun auch der ſozialdemokrati⸗ ſche Preſſedienſt beſtätigt, der Reichskanzler bis auf weiteres mit der Leitung des Auswärtigen Amtes betraut werden. 97. An die geſtrige Kabinettsſitzung, die über die Trauer⸗ feierlichkeiten im Reichstag Beſchluß faßte, ſchloß ſich eine Beſprechung des Reichskunſtwarts Dr. Redslob mit Ver⸗ tretern der Bauverwaltung über die Aus ſchmückung des Plenarſaals. Der Sarg wird auf einem Katafalk vor einer baldachinartig gerafften Draperie aus ſchwarzem Tuch aufgebahrt. Der Trauerſchmuck des Saales wird ſtreng in Schwarz und Grün gehalten. Lorbeerbäume und Lorbeer⸗ girlanden werden den Hauptbeſtandteil der Dekorationen bilden, in die dann Alvenveilchen und roſafarbene Chryſan⸗ themen hineingeflochten werden. Auch der Sarg wird in einem Beet ſolcher Chryſanthemen ſtehen und nur mit den Kränzen der Angehörigen geſchmückt werden, während die anderen Kränze auf der Regierungseſtrade und dem Veſtibül Trauerhauſe werden ſchwarzumflorte Laternenmaſten äußer⸗ lich kenntlich machen. f Die letzten Stunden vor dem Tode Ueber die letzten Stunden macht die„..“ noch folgende Mitteilungen: Wie wenig man auch im engſten Kreiſe Streſe⸗ manns auf eine nahe Kataſtrophe vorbereitet war, erkennt man daran, daß in die Villa, Friedrich⸗Ebert⸗Straße 17, auf den Nachmittag einige Freunde des Hauſes zu einer Bridge⸗ partie eingeladen waren. Streſemann ließ, als er ſich in ſein Schlafzimmer begab, das in der oberen Etage der Villa liegt, in guter Laune die Teilnehmer der Bridge⸗ partie grüßen. Etwa um 22 Uhr wollte Dr. Streſemann ſich für die Nacht zurechtmachen, um möglichſt früh einzuſchlafen und für die Konferenz der Miniſterpräſidenten am anderen Tage friſch zu ſein. Die Schweſter, die ſich ſtändig im Schlaf⸗ zimmer aufhielt, um bei den leiſeſten Anzeichen eines ſchlech⸗ teren Befindens zur Hand zu ſein, reichte ihm Mundwaſſer und Zahnbürſte. Streſemann war gerade damit beſchäftigt, ſich die Zähne zu putzen, als ſich ſein Geſichtsausdruck plötzlich verzerrte. Er ließ die Zahnbürſte fallen, griff mit der rechten Hand in die Luft, machte einſze Bewegungen, verſuchte zu ſprechen, vermochte aber kaum zu lallen und fiel röchelnd auf die Kiſſen zurück. Die alarmierten Familienangehörigen rie⸗ fen ſofort Profeſſor Dr. Kraus und Profeſſor Dr. Zondeck beitsloſenverſicherungsgeſetzes durch den Reichstag heißt es Nr. 460— 140. Sahrgang 2 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Voraus ahlung je einſp. 8 Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40 NM. Reklamen —4.-M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Aeber Gräber vorwärts! Die ganze Welt hallt wieder vom Tode Streſe⸗ manns. Aus allen Erdteilen kommen Beileidskund⸗ gebungen, aus denen man herausfühlt, daß ſie aus bewegtem Herzen geboren ſind. Ueberall auf dem weiten Erdenrund wo Menſchen wohnen, die aus tiefſter Seele den Krieg haſſen und den Frieden lieben, iſt man aufs tiefſte erſchüttert durch den Tod dieſes Wegbereiters für Verſtändigung und Ver⸗ ſöhnung der Völker. Im unermüdlichen Kampf für Volks⸗ gemeinſchaft und Weltfrieden hat er ſein Leben verſtrömt. Noch am Rande des Grabes, noch wenige Stunden vor ſeinem Tode, hat er es vermocht, unüberwindlich erſcheinende Gegen⸗ ſätze zu überbrücken. Entgegen allen Mahnungen feiner Aerzte eilte er vom Krankenlager in den Reichstag und ſorgte durch ſchonungsloſe Einſetzung ſeiner überragenden Perſön⸗ lichkeit für die parlamentariſche Ueberwindung einer ſeit Monaten fortdauernden Kriſis, in die ſich die Parteien ſo verrannt hatten, daß ſchon vom Rücktritt des Reichskanzlers und von der Auflöſung des Reichstags die Rede war. Selbſt nach ſeinem Tode wirkte dieſer große Mann noch verſöhnend, Denn in dem Bericht über die endgültige Annahme des Ar⸗ ausdrücklich, daß das Zentrum zwar urſprünglich die Abſicht gehabt habe, den bekanntlich auf Stimmenthaltung lautenden Beſchluß der Volkspartei zu beanſtanden, ſich aber„infolge des Ernſtes der Lage zurückhielt.“ f 175 N Nur die Kommuniſten ließ Streſemanns fähes Sterben offenbar völlig unberührt. Während man ſich überall in ehrlicher Trauer um Streſemann in Ehrfurcht vor der erſchütternden Majeſtät des Todes beugte, während auch aus Moskau, von dem die Kommuniſten doch abhängig ſind, eine anſcheinend aufrichtig gemeinte Beileidskundgebung vor⸗ liegt, blieben unſere„deutſchen“ Kommuniſten der offiziellen Reichstagstrauerfeier für Streſemann fern. Doch ſchließlich fällt ein ſolches Gebahren an der Bahre eines von der ganzen Welt anerkannten Vorkämpfers für den Weltfrieden nur auf die Kommuniſten ſelbſt zurück. Streſemann wird ſich gewiß nicht mehr darüber grämen. Viel mehr hat er unter den oft ſo hemmungsloſen perſönlichen Anfeindungen der Rechts⸗ oppoſition gelitten. Die ſehr bittere Kritik, die in der Pariſer Preſſe in dieſer Hinſicht an unſeren⸗ Rechts radikalen geübt wurde(ſiehe geſtriges Abendblatt), iſt dafür charak⸗ teriſtiſch— und, weil man ſie nicht als Lug und Trug zurück⸗ weiten kann, für alle Freunde Streſemanns ungemein ſchmerz⸗ lich. Im übrigen ſtehen wir natürlich auf dem Standpunkt, daß die Franzoſen unſere häuslichen Streitigkeiten über⸗ haupt nichts angehen, daß ſie genug mit dem Schmutz vor ihren eigenen Türen zu kun haben. Doch auch abgeſehen davon möchten wir für jetzt davon abſehen, in dieſe mißliche Ver⸗ hältniſſen noch weiter hineinzuſteigen. Und zwar vor allem deshalb nicht, weil wir nicht wieder eine Neuauflage des be⸗ ſchämenden Schauſpiels beim Tode Fritz Ebe ts erleben möchten, wo gewiſſe Kreiſe mit der Anklage, daß Ebert von ſeinen politiſchen Gegnern„in den Tod gehetzt“ worden ſei, parteipolitiſche Geſchäfte zu machen verſuchten. Ein Urteil aber, das wir in einer demokratiſchen Zeitung finden (und zwar im„Heidelberger Tagebl.“) möchten wir ab⸗ ſchließend als ein Weckruf zur Selbſtbeſinnung doch noch hier anführen... „Streſemann hat die Erfahrung machen müſſen, wie 1 05 Große vor ihm, daß in Deutſchland Politik immer noch ein ſehr undankbares Handwerk iſt. Anfeindungen und Schmähungen ſon⸗ dergleichen hat er über ſich ergehen laſſen müſſen, und auch er ein Opfer jenes Erbübels der Deutſchen geworden, die den Deutſchen, der anderer Meinung iſt, verfemen und 18 Verbrecher und Verräter brandmarken.“„„„ Nun iſt der Vielumkämpfte und Vielgefeierte allem poli⸗ tiſchen Streit, aller menſchlichen Zwietracht, für immer ent⸗ rückt. Er ſelbſt hat Frieden gefunden. Werden auch wir, er verwaiſt zurückgelaſſen hat, jetzt endlich zur Volk gemeinſchaft und zum dauerhaften W eltfri kommen? Oder wird der Zuſammenbruch dieſes alle Stroh⸗ dächer der Mittelmäßigkeit weit überragenden Turmes das Aufflammen neuer verhängnisvoller Parteikämpfe u Scheitern der Verſtändigungspolitik zur Folge haben? Das ſind die bangen Fragen, die jetzt auf allen Lippen ſchweben Leider muß man ſo ſicher wie mit dem Tod damit rei en, daß wir unter dem Intereſſenſtreit unſerer mehr als zweit Dutzend Parteien nach wie vor noch ſchwer leiden werd Der hinter den Kuliſſen bereits im vollen Gange befindl Kampfumdie Nachfolgeſchaft Streſemanns un damit um die Führung der deutſchen Außenpolitik, wird die Parteigegenſätze wieder beſonders grell aufflammen laff 8 Doch mag als Nachfolger Streſemanns kommen wer will: er wird und muß in der Hauptſache genau dieſelbe Politik machen wie Streſemann, Denn dieſe Außenpolitik iſt durch e ſchluß faſſen. Wie uns nun auch von amtlicher Seite be⸗ ſtätigt wird, dürfte vermutlich ein 1 Probiſorium ge⸗ ins Haus. Als die beiden Aerzte eintrafen, ſtellten ſie einen Schlaganfall feſtt. n 2 Die heutige Mittagausgabe umfaßt 20 Seiten N 0 4 2. Seite. Nr. 400 e e reitag, den 4. Oktober 1029 Wehrloſigkeit und die geographiſch⸗politiſche Lage, in der wir uns befinden, zwangsläufig bedingt. Das als Loſungswort von der deutſchnationalen Oppoſttion Streſe⸗ manns ſo gern zitierten Worte: Der eine fragt: Was kommt dana che Der andere: Was iſt Recht? d Und alſo unterſcheidet ſich: der Freie von dem Knecht! iſt ganz dazu angetan, in allen deutſchen Herzen einen warmen Widerhall zu wecken. Dies um ſo mehr, als wir unter der ſyſtematiſchen Unterdrückung durch die Sieger im Weltkriege nach wie vor ſchwer leiden. Doch als Real⸗ polltiker müſſen wir uns wohl oder übel ſtets darüber klar ſein, daß Politik in erſter Linie mit dem Verſtand, mit ruhiger, kühler Ueberlegung, und nicht mit dem leidenſchaftlich aufflammenden Gefühl gemacht werden muß..„Eng bei⸗ einander wohnen die Gedanken, doch hart im Raume ſtoßen ſich die Sachen!“... Mit allen Faſern unſeres Seins ſträuben wir uns dagegen, als„Knechte“ abgeſtempelt zu werden. Doch was heißt überhaupt frei?...„Mit Worten läßt ſich treff⸗ lich ſtreiten“.. Und wieviele in unſerem 63 Millionenvolk können mit Fug und Recht von ſich behaupten, daß ſie wirklich frei ſind in allen ihren Entſchließungen die Rede iſt, ſo kaun damit nur gemeint ſein, daß wir mit allem, was wir ſind und haben, danach trachten müſſen, wieder ein freies Volk auf freiem Grunde zu werden. Das aber können wir, wie die Dinge liegen, nicht anders erreichen als durch Streſemanns Parole:„Durch Opfer und Arbeit zur Freiheit!“ Nur ſo können die beiden politiſchen Lebensziele Streſemanns, der Wie der⸗ aufbau Deutſchlands und die Verſtändigung der Völker weiter durchgeführt werden. Ueber alle partei⸗ politiſche Schranken hinweg werden wir ſtets mit allen Kräften jede Politik unterſtützen, die darauf hinzielt, Streſe⸗ manns Lebensworte im Geiſte des toten Führers fortzu⸗ ſetzen. Mit Goethe, deſſen Werke Streſemann ebenſo gründlich gekannt und geliebt hat wie die Perſönlichkeit Napoleons, ſagen wir deshalb: Ueber Gräber vor⸗ wärts!“ H. X. Meiner. Zuchthausparagraph auch für Hindenburg EJ Berlin, 4. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Daß mit dem Zuchthausparagraphen des Volks⸗ begehreus vor der Perſon des Reichspräſtdenten Halt ge⸗ macht werden ſoll, will den Nationalſozialiſten durchaus nicht eingehen. Der nationalſozialiſtiſche Reichstagsabg. Graf Reventlow äußert im„Reichswart“ ſein Mißfallen da⸗ rüber, daß nach dem letzten Beſchluß des Reichsausſchuſſes Hindenburg feierlich und förmlich aus dem 8 4 des Freiheits⸗ geſetzes herausgenommen worden iſt. Hindenburg billige den Doungplan ebenſo wie er bisher alles gebilligt habe, was Streſemann an politiſchen Ver⸗ brechen gegen das deutſche Volk beging. Er betriebe alſo ungeachtet beſten Willens die Politik, die die Natlonalſozlaliſten für unbedingt verderblich und landes⸗ verräteriſch halten. Wenn man ſchon ein Geſetz ſchaffen wolle, das Landesverrat als Landesverrat beſtrafe, ſo ſei es den Nationalſozialtſten vollkommen gleichgültig, ob dabet auch mand getroffen werden könne, der Bergangenheit und Eigen⸗ ften hatte wie Hindenburg. Soweit Graf Reventlow. Bezeichnend iſt übrigens, daß die Nattonalſozialiſten auch die einfachſten Anſtandsbräuche nicht mehr für notwendig halten. Sie ſind geſtern ebenſo wie die Kommuniſten der Trauerkundgebung des Reichstags geſchloſſen fern geblieben. Worte eines amerikaniſchen Freundes Als der frühere Botſchafter der Vereinigten Staaten, Dr. Schur man die Nachricht vom Tode ſeines Freundes Streſemann erhielt, erklärte er:„Dr. Streſemanns Tod iſt eine große und ſchmerzliche Ueberraſchung, denn trotz ſeiner ſchweren Krankheit malten ſich unſere Hoffnungen für ihn noch eine tätige und fruchtbare Zukunft aus. Das Schickſal bat es anders gewollt. Keiner weiteren Jahre allerdings Hätte es bedurft, um den Ruhm Dr. Streſemanns zu vervoll⸗ tändigen. Wenn wir andererſeits die Gewohnheit haben, uns der Jahre zu bedienen, um die Größe geſchichtlicher Exeigniſſe zu meſſen, daun müſſen wir ſagen, daß Dr. Streſemann in die letzte Hälfte dieſes Jahrzehntes Leiſtungen zuſammen⸗ gedrängt bat, die in ihrer Ueberfülle einem halben Jahr⸗ dundert entſprechen würden. Nach dem verehrungswürdigen Präsidenten der dentſchen Republik verkörperte Dr. Streſe⸗ mann in den Augen der Außenwelt ſein deutſches Vaterland und er bat ſich der Ustermacht feindlicher Um⸗ tände zum Trotz ſeinen Platz in der erſten Reibe der Staatsmänner Europas, Amerikas und Aſiens er⸗ rungen. Seine Politik brachte den Geiſt des modernen Deutſch⸗ lands zum Ausdruck, den Geiſt des Friedens, der internatio⸗ nalen Verſtändigung und des guten Willens ſowie der vorbe⸗ haltloſen Erſetzung der alten Waffen des Krieges durch Diplomatie und Schiedsweſen. Streſemann war eine mit⸗ reißende Perſsnlichkeit. Ich fühle mich gedrungen, auszu⸗ ſprechen, daß ſein bervorſtechendſter Charakierzug ſeine Menſch⸗ 8 lichkeit wat. Alles, was menſchlich war, intereſſierte Bu, und alle Schichten um ihn hatten das Gefühl, daß er ihnen zugehöre. Dieſe weitherzige Menſchlichkeit befähigte ihn, andere Völker zu verſtehen und ihren anders gearteten Standpunkt zu würdigen. Er hegte große Bewunderung für Amerika und war von dem Gefühl beſeelt, das deuſche und das ameri⸗ 5 8 8 8 ſchen Außenminiſters ſich kaniſche Volk ſeien natürliche Freunde und könnten und ſollten des hals ſich einander hilfreich erweiſen. Dies bat meine offt⸗ ziellen Beziehungen zu Dr. Streſemaun außergewöhnlich an⸗ genehm geſteltet. Dir Streſemann hat mich ſeines Vertrauens und ſeiner Freundſchaft gewürdigt. Dies iſt nicht der Ort und nicht der Augendlick üder den Verluſt zu ſprechen, den ich mit ſeinem Diode perſsulich erleide. Deniſchkand und die Welt dadurch, daß diefer mitreißende Fuübrer im Alter von erſt 51 Jabren geſtorden ist einen der sten und klüsſten Staatsmänner unferer Seit verloren * deben „Sturm und Regen in Amerika — Vensork, 1 Oi. Mit einer Windſtärke von 8 Stun⸗ Jen ilametern richten augenblickkich heftige Regenſtürme an der Kune von Philadelteis dis Boſten erßzeblichen Schaden en. Drei Verſonen find bereits dem Unwetter zum Opfer fallen. 98 Aber ſopiel möchte ich ſagen, daß Nene Naunheimer Zeitung(Mittag Sehr intereſſante Kommentare aus Paris V Paris, 4. Okt.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Allen Nachrufen und Betrachtungen, die in der heutigen Morgenpreſſe dem dahingegangenen Dr. Streſemann gewid⸗ met ſind, liegt folgender Gedanke zugrunde: Streſemann war ein Deutſcher, der für den Wiederauf⸗ ſtieg ſeines Landes ſtritt, aber ein tiefes Verſtändnis für die franzöſiſche Pſyche beſaß. Das Werk der wahren Ausſöhnung hat durch den Tod Streſemanns ſicher einen ſchweren, hoffentlich aber nur vorübergehenden Schlag erlitten. Für Deutſchland und Frankreich bedeutet das Verſchwinden dieſes unermüdlichen Vorkämpfers für Frie⸗ den und Wiederaufbau einen ungeheuren Verluſt. Das ſind die Sätze, die ſich in allen Artikeln der heutigen Morgenpreſſe finden. Die Rechtsblätter wie„Echo de Paris“ ſind ausnahmsweiſe auf den gleichen Grundton geſtimmt, denn ſie riskieren es nicht, des in Frankreich hoch⸗ zu gedenken. 5 So wirkte der Tod Streſemanns auf alle politiſchen Kreiſe Frankreichs verſöhnend und alle haben ſich zuſammengefunden, um ihrer Trauer über den frühen Hingang des deutſchen Außenminiſters Aus⸗ druck zu geben. Doch unmittelbar mit dieſen Trauerkund⸗ gebungen verknüpft ſich die bange Frage: Was wird ge⸗ ſchehen, wer wird das Erbe Streſemanns antreten? Wirth, Curtius, Breitſcheid, Kaas, von Hoeſch, von Schubert werden genannt und je nach perſönlichen und politiſchen Einſtellungen der Artikelſchreiber empfohlen. Faſt überall bricht ſich ein optimiſtiſcher Hoffnungsſtrahl Bahn. Nein, ſo ſchreibt man nach langen Erwägungen, das deutſche Volk kann nicht von dem Wege abweichen, der Deutſchland rungenſchaften mißachten, die es der ſtaatsmänniſchen Kunſt Streſemanns zu verdanken hat. Im Nachruf, den Sauerwein im„Matin“ dem dahin⸗ gegangenen großen Staatsmann widmet, ſind perſönliche Erinnerungen enthalten: „Es ſind noch keine drei Wochen her“, ſchreibt er,„ſeitdem Briand bei einem Ueberblick über die Weltlage zu mir ſagte: Alles iſt auf gutem Wege, nur ein großes Unglück iſt zu befürchten: der Tod Dr. Streſemanns. Jeder vernünftige Menſch hat heute dasſelbe Gefühl, wie es der franzöſiſche Außenminiſter, der künftig in der Geſchichte mit ſeinem deutſchen Kollegen zuſammen genannt werden wird, damals in voller Erkenntnis der Tragweite ſeiner Worte zum Ausdruck gebracht hat. Streſemann war ein unentbehrlicher Mann. Er wußte es und deshalb hegte er ſtarke Befürchtungen, die ſchreckliche Krankheit, die ſeinen Organismus zerfraß, könnte ihm nicht Zeit laſſen, ſein Werk zu vollenden und endgültig zu zeigen, daß ſeine Politik, die Lacornopolitik, die im Haag gekrönt wurde, entſchieden die klügſte und vorteilhafteſte für Deutſchland ſelbſt war.“ Sauerwein erinnert an die Unterredung, die ihm im letzten Sommer Dr. Streſemann gewährte. Der Reichs⸗ außenminiſter ſagte damals mit einem matten Lächeln zu dem Journaliſten: „Ich weiß, daß ich ſehr krank bin, aber ich möchte noch zwei Jahre arbeiten, zwei Jahre, um mit Frankreich zu einem dauerhafteren und praktiſcheren Abkommen zu ge⸗ langen und vor allem Deutſchland vor dem Geſpenſt einer Diktatur zu bewahren, das mich ſtets erſchreckt.“ „Dr. Streſemann“, fügt Sauerwein hinzu,„wußte wohl, daß ſein Land, wenn die wahnſinnige Idee eines Staatsſtreiches eines Tages verwirklicht würde, mit raſender Geſchwindig⸗ keit den Abhang hinabgleitet, den es mit der unermüdlichen Hilfe Dr. Streſemanns in den letzten Jahren erklommen hatte. Wie groß auch dieſer Verluſt iſt, ſo dürfen wir doch Sas Vertrauen in Deuntſchland nicht verlieren. Nicht ein Rechtspolitiker ſoll das Erbe Dr. Streſemanns antreten, ſon⸗ dern ein Mann des Zentrums, wie Dr. Wirth oder der Prälat Kaas oder ſogar ein Führer der Linken, wie Dr. Breitſcheid. Das deutſche Volk hat das Glück gehabt, in der tragiſchſten Geſchichte einen wahrhaft von der gütigen Vorſehung beſtimmten Mann zu finden. Man wird fetzt ſehen, ob es durch die Prüfungen und Erfahrungen gereift und ſich ſelbſt zu leiten imſtande iſt, indem es für den großen Miniſter einen würdigen Nachfolger wählt und ſich endlich der Störenfriede entledigt, die es in der öffentlichen Mei⸗ nung der Welt herabſetzen.“ Der alte Clemeneeau. der vorgeſtern wieder nach Paris zurückgekehrt iſt, hat ſeine verbiſſene Eigenart auch in dem Augenblick nicht verleugnet, als ihm die Nachricht vom Tode Dr. Streſemanns über⸗ bracht wurde.„Der Tiger“ äußerte ſich mit folgenden Wor⸗ ten:„Ich bedauere den Tod dieſes politiſchen Mannes Er war ein großer Schaffer. Es mag fein, daß er aufrichtig an der deutſch⸗franzöſiſchen Annäherung gearbeitet hat. Auf feden Fall aber hat man ihm zu viel Zugeſtänd⸗ niſſe gemacht. Aber es iſt immer ſo, wer viel verlangt, wird ſchließlich etwas erhalten.“ Nach einer kurzen Pauſe fügte Clemenceau hinzu:„Er hat uns reingelegt, was übrigens nicht ſchwierig war. Jetzt weiß ich nicht, wie das alles enden wird.“ Allſeitige Trauer auch in England London, 4. Oktbr.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Ganz England zollt dem verſtorbenen Reichsaußenminiſter einen Tribut, wie ihn noch kein Deutſcher ſeit dem Weltkriege gefunden hat. Ein Blick durch die heutige Morgenpreſſe zeigt, daß alle politiſchen Richtungen anläßlich des Todes des deut⸗ zu einer letzten Ehrung für Dr. Streſemann vereinen. Deutiſchland hat ſeinen fähigſten Staatsmann verloren, ſchreiben die Times! Streſemann hat der deutſchen Republik unſchätzbare Dienſte geleiſtet, aber ſeine Arbeit für Europa als Ganzes war beinahe noch größer“. Der Daily Telegraph ſchreibt, Dr. Streſemann werde in der Geſchichte fortleben als der Staatsmann, der mehr als irgend ein anderer ſeiner Dandslente dazu beigetragen hat, Deutſchland wieder zu ſeinem angemeſſenen Platz unter den Nationen der Welt zurückzuführen. Streſemanns Tod reißt im deutſchen öffentlichen Leben und in der Reihe der Staatsmänner der Welt ein Lücke, die nie⸗ mand werde ausfülken können. Der„Dailn Exrpreß üderſchreibt ſeinen Artikel mit den vielfagenden Borten„Dentſchlans beklagt feinen geͤßten Staatsmann eit Bismarck“. Selbſt die beiden Bitter der (Sußerden Rechten beteiligen ſich an dieſen Kundgebungen. Die geſchätzten Staatsmannes mit übelwollenden Kommentaren bisher in die Höhe brachte, es kann nicht die moraliſchen Er⸗ „Daily Mail“ ſchreibt, Streſemann habe ſein Leben für das Vaterland geopfert. Er ſei für den Sieg des Friedens geſtorben. Die„Morningpoſt“ erklärt, ganz Europa und nicht zum wenigſten die Mächte, die gegen Deutſchland im Kriege geſtanden hätten, werden das Hin⸗ ſcheiden Dr. Streſemanns mit reſpektrollem Salut betrauern. Dr. Streſemann habe für ſein Vaterland als ein tapferer und unermüdlicher Kämpfer gearbeitet. Die liberale„Daily News“ meint, Dr. Streſemann habe ſich auf dem Altar der deutſehen Republik geopfert. Es gäbe niemanden, der ihn wirklich erſetzen könne. Eine große Anzahl Beileidskundgebungen ſind dem deut⸗ ſchen Botſchafter in London von hervorragenden engliſchen Perſönlichkeiten zugegangen. Der König hat aus Sandringham einen überaus herzlichen Beileidsbrief geſandt in dem er zum Ausdruck bringt, daß er den Tod des deutſchen Außenminiſters als einen Verluſt nicht nur für Deutſchland, ſondern auch für ganz Europa anſehe. Der Miniſterpräſtdent Macdonald hat von der„Berengaria“ aus, auf der er nach Amerika unterwegs iſt, ſein tiefes Bei⸗ leid ausgeſprochen. Der Außenminiſter Henderſon hat durch den engliſchen Botſchafter in Berlin der deutſchen Re⸗ gierung das Beileid der engliſchen Regierung ausſprechen laſſen. Das Vorbild Dr. Streſemanns, heißt es in der Mit⸗ teilung, werde für alle Zeiten im Gedächtnis bleiben. Der Außenminiſter hat auch an Frau Streſemann ein Beileids⸗ telegramm geſandt. Daneben haben ſich eine große Anzahl führender Staatsmänner über den Tod des Reichsaußen⸗ miniſters geäußert, darunter Lloyd George, Snow den, Chamberlain und Lord Robert Ceeil, Der Ober⸗ bürgermeiſter von London hat in einem Telegramm an den deutſchen Botſchafter das tiefe Bedauern der Bürger der eng⸗ liſchen Hauptſtadt zum Ausdruck gebracht. Dies ſind nur einige aus der Fülle der Kundgebungen, die der Tod Dr. Streſemanns in England hervorgerufen hat. Die Tatſache, daß dieſes Ereignis ſo allſeitige Trauer in Eng⸗ land ausgelöſt hat, beleuchtet vielleicht mehr als die Kund⸗ gebungen ſelbſt die Wandlung der politiſchen Atmoſphäre, die in der Amtszeit Dr. Streſemanns und nicht zum wenigſten durch ſein Wirken eingetreten iſt. Die Anteilnahme Rußlands Moskau, 3. Okt.(United Preß.) Die Kunde von dem Tode Streſemanns hat in ruſſiſchen Regierungskreiſen einen tiefen Eindruck gemacht, da man die politiſche Begabung Dr. Streſemanns hoch einſchätzte und glaubte, daß die guten Beziehungen zwiſchen Sowjetrußland und Deutſchland in den letzten Jahren zum größten Teil das Verdienſt von Streſe⸗ mann geweſen ſei. Der Außenkommiſſar Litwinow erfuhr die Nachricht, während er gerade eine politiſche Beſprechung hatte, die er ſofort abbrach, um der deutſchen Botſchaft telepho⸗ niſch ſeine Teilnahme auszudrücken. Gleichzeitig ſandte er Beileidstelegramme an das Auswärtige Amt in Berlin und an Frau Dr. Streſemann. Heute nachmittag hat Litwinow dem deutſchen Botſchafter von Dirck⸗ ſen einen Beileidsbeſuch abgeſtattet. 5 Weitere Auslandskundgebungen Aus Belgien. — Brüſſel, 4. Okt. Die Nachricht vom Tode Streſemanns hat hier großes Aufſehen erregt, was in den langen Zeitungs⸗ artikeln und Rückblicken auf ſein Leben und ſeine politiſche Tätigkeit als Außenminiſter zum Ausdruck kommt. Im all⸗ gemeinen bedauert man auch hier aufrichtig ſein Ableben und äußert Befürchtungen über die möglichen Folgen für die Zukunft Deutſchlands und ganz Europas. Außenminiſter Hymans hat den belgiſchen Geſchäftsträger in Berlin be⸗ auftragt, im Namen der belgiſchen Regierung der Reichsregie⸗ rung und der Familie Streſemanns aufrichtiges Bekleid aus⸗ zudrücken. i a Ans Spanien 5 8 2 Sevilla, 3. Okt.(United Preß.)] Primo de Rivera wurde durch die United Preß von dem Tod Streſemanns unterrichtet als er gerade das Rathaus betrat, um in feier⸗ licher Zeremonie mit den Inſignien eines Ehrenbürgers ron Sevilla bekleidet zu werden. Primo war tief ergriffen und erklärte: „Streſemanns Tod beraubt nicht nur die Deutſche Volks⸗ partei und Deutſchland, ſondern auch die geſamte übrige Welt einer großen Perſönlichkeit. Der deutſche Außenminiſter war einer der bedeutendſten Staatsmänner der hentigen Zeit, und ich bin ein großer Bewunderer ſeiner Fähigkeiten, ſeiner Energie und ſeiner aufopferungsvollen Uneigen⸗ nützigkeit. Die Art und Weiſe, wie er Deutſchland beim Völkerbund vertrat, kann nicht anders als glänzend bezeichnet werden, und ich trauere mit Deutſchland um den Verluſt eines großen Mannes.“ 5 Aus Amerika * Waſhington, 3. Okt. Staatsſekretär Stimſon ſandte der amerikaniſchen Botſchaft in Berlin ein Telegramm in dem es heißt: 5 „Ich bin tief betrübt über die Nachricht von dem unerwar⸗ teten Ableben Dr. Streſemanns, das Deutſchland eines großen Staatsmannes und die Welt eines unermüdlichen Arbeiters an der Sache des Weltfriedens beraubt. Ich möchte perſön⸗ lich und im Namen der Vereinigten Staaten der deutſchen Regierung mein aufrichtiges Beileid ausdrücken.“ In dieſer Woche kein Zeppelinflug! — Friedrichshafen, 4. Okt. Infolge des Ablebens Dr. Streſemanns iſt die für heute geplante Fahrt des Zeppelin⸗ Luftſchiffes nach Schleſien, Berlin und Oſtpreußen vom Luft⸗ ſchiffbau abgeſagt worden. Es iſt aber vorgeſehen, am Mon⸗ tag oder Dienstag einen Flug nach Schleſien zu unternehmen. Das Luftſchiff wird dabei eine andere Ronte wählen, indem es von Schleſten aus öirekt wieder nach Friedrichshafen zu⸗ rückſteuert. Die Berliner Reife fällt aus. Ebenso wird die geplante Oſtpreußenfahrt in dieſem Herbſt nicht mehr Die ruſſiſche Offenſive in China — Sonden. Okt. Nach Weldungen aus Schanghai ſol⸗ len die Nuſſen bei ihrer Offenſive in dem Froniabſchuitt Mon⸗ dſchnria bereits Erfolge erzielt haben. ia wurde von ſtattfinden. den Ruſſen 24 Stunden laus mit Artillerie be⸗ ſchoſen und durch Flugzenge bombardiert. Auf chineſiſcher Seite werden 30 Tote und 10% Verwundete als Berluſte angegeben. 8 1 4 8 2 4„ 8 Freitag, den 4. Oktober 1929 In No. 436 der„Neuen Mannheimer Zeitung“ vom 20. September und No. 220 des„Heidelberger Tageblattes“ vom gleichen Tage erſchien, ſo wird uns aus Seckenheim ge⸗ ſchrieben, ein Artikel„Friedrichsfeld in Baden vor der Ent⸗ ſcheidung, Eingemeindung oder Grenzerweiterung“. Die Be⸗ ſtrebungen der Stadt Friedrichsfeld, ihre Gemarkungsgrenze zu erweitern, ſind nicht neueren Datums. Schon ſeit einer Reihe von Jahren macht Friedrichsfeld Anſtrengungen, um die an der Peripherie von Seckenheim liegende Deutſche Steinzeugwarenfabrik zu gewinnen. Das iſt der Hauptzweck der ganzen Grenzregulierung. Zu der Frage der Grenzerweiterung iſt von ausſchlaggebender Bedeutung, daß die im öffentlichen Intereſſe von Friedrichs⸗ feld liegenden fremden Gemarkungsteile nicht auf Secken⸗ heimer, ſondern auf Edinger und Neckarhauſener Gebiet liegen. Die Stadt Friedrichsfeld iſt gegen die Gemarkung Secken⸗ heim durch die Bahnlinie Schwetzingen— Frankfurt abge⸗ grenzt. Dieſes Gebiet kann als Baugelände vom bautechni⸗ ſchen Standpunkt aus nicht in Frage kommen, denn es müß⸗ ten hier mit großen Aufwendungen Unterführungen oder Brücken gebaut werden. Dagegen liegen die Verhältniſſe auf Edinger und Neckarhauſener Gemarkung ganz anders. Das neue Baugebiet am Nord-Bahnhof von Friedrichsfeld gehört Edingen. Hier reiben ſich die Pole von Friedrichsfeld und Edingen. Auf Edinger und Neckarhauſener Gemarkung ſtehen ſehr viele Häuſer, die bereits an die von Friedrichsfeld ſich anreihen. Wenn es ganz zu einer Abtrennung von Gelände auf dieſen beiden Gemarkungen käme, ſo kann dies nur gegen eine entſprechende Entſchädigung geſchehen. Das iſt die Wirk⸗ lichkeit der beſtehenden Verhältniſſe in Friedrichsfeld. Wenn der Artikler die Verhältniſſe von Friedrichsfeld mit Seckenheim vergleicht, ſo muß nun doch einmal in aller Oeffentlichkeit geſagt werden, daß Friedrichsfeld bei ſparſamſter Verwaltung ganz gut ſeine 5 Bedürfniſſe ſelbſt beſtreiten kann. Zunächſt ſei mal feſtgeſtellt, daß die Steinzeugfabrik keine 10 Millionen Mark Aktienkapital hat, ſondern nur 4,250 Millio⸗ nen. Die Belegſchaft beträgt heute 758 Leute. Von dieſen wohnen 351 in Friedrichsfeld, 104 in Seckenheim, 43 in Laden⸗ burg, 37 in Heidelberg, 36 in Edingen, 28 in Neckarhauſen, 28 in Heddesheim uſw. Es wohnen alſo nicht einmal die Hälfte Arbeiter in Friedrichsfeld bei einer Einwohnerzahl von 4200. Was die Wohlfahrtspflege anbelangt, ſo dürfte doch auch in Friedrichsfeld bekannt ſein, daß die Koſten für den Bezirks⸗ fürſorgeverband, alſo die gehobene Fürſorge, die ja den Haupt⸗ faktor bildet, nach den Steuerverhältniſſen umgelegt werden. Secken heim hat heute einen Fürſorgeaufwand von Stäotiſche Nachrichten Die Haushaltungsliſte Wieder kommt die Haushaltungsliſte ins Haus geflattert. Man wird regiſtriert. Wird auf Herz und Nieren geprüft. Ordnung muß ſein im Staate. Da ſitzt man nun vor dem Bogen und ſoll alles peinlichſt genau ausfüllen. Die Angaben über die eigene Perſon ſind leicht zu machen. Dann kommt aber die Ehefrau. Jetzt hat man den Geburtstag vergeſſen. Peinlich, daß man fragen muß. Aber nicht ſo peinlich, als wenn man den Geburtstag überſieht. Durch Nachdenken und einiges Federhalterkauen bekommt man auch die Angaben über die Kinder zuſammen. Wenn man gar noch die Haus⸗ angeſtellte aufſchreiben muß, iſt der dienſtbare Geiſt außer Hauſe und nicht erreichbar. Wie gerne hätte man die Liſte fertig gemacht, um davon befreit zu ſein. Nun muß man ſich nochmals darin vertiefen. 5 Aber die Arbeit iſt doch gar nicht ſo ſchwierig. Am Kopfe des Fragebogens ſind die Muſterbeiſpiele verzeichnet. Schon jahrelang wird uns die Muſterfamilie Schulz vorgeführt. Die den Sohn in Heidelberg ſtudieren läßt und einen Pflege⸗ ſohn aufgenommen hat. Eine Familie, bei der jedes Mitglied ein anderes Religionsbekenntnis hat. Ein tüchtiger Mann ſcheint Die gemütsruhige Baſe Von Hermann Eris Buſſe Beim Kaufmann Chriſtian Hebſack wohnte unterm Dach die Rentnerin Alexandrine Weißhand, eine alte, Gott weiß wie alte Jungfer, die der ganzen Stadt vielgeliebte und viel⸗ begehrte Kranken- und Rattante war. Sie galt als weisheits⸗ kundige Pythia, wenn ſte auch nur proſaiſch und wenig göttlich in einem Biedermeierſtuhl ſaß, der unter ihren nahezu zwei Zentnern vernehmlich keuchte, ſo war ihr Rat doch ſtets höchſt eindeutig und ſogleich verwendungsfähig im praktiſchen Sinn. Selbſt der Bürgermeiſter neigte ſein Ohr hin und wieder ihren klugen Ausſprüchen zu und hätte ſie gewiß als Gemeinde⸗ rätin wählen laſſen, wenn das Frauenrecht in dem Städtchen nicht ſo unbeliebt geweſen wäre, wohlgemerkt in der Oeffent⸗ lichkeit! Denn im Hauſe, abgeſehen von dem des Bartlin, galt es ſchon übergenug, und alle die wackeren Männer wußten genau, wie klein und kläglich ſie zuſammenſchnurren müßten, käme das treue Weib erſt in Geſchmack auch draußen regieren zu können. Das hätte manchem würdigen Starkenmann⸗Nim⸗ bus den Odem ausgeblaſen, N Was Alexandrine Weißhand beſonders auszeichnete in ihrem Ratgebertum war der Takt, ihre unbedingte Schweig⸗ ſamkeit, wenn man ſie forderte, war vor allem ihre grenzen⸗ loſe Gemütsruhe. Sie kam nie aus dem Häuschen. Sie war wirklich nicht aus dem Häuschen zu bringen. Beim Nachbar brannte es eines Abends, die waren gerade ſchlafen gegangen und mit ihnen Tante Weiß⸗ hand nach ihrer Gewohnheit, lichterloh zum Dachſtock hinaus. Die Feuerwehr löſchte vergebens, eine Hitze kochte die Luft, daß man Sorge hatte, das Hebſackhaus könnte auch angehen. Der Kaufmann ſchaffte ſchon Petroleum, Salatöl und Stearin⸗ kerzen beiſeite, alles was leicht Feuer fing, und als das getan war, begann er auch die Wohnung auszräumen. Mitten im Tumult fiel es einem ein:„Heregott, die Alexandrin, die müſſe mer wecke, daß die noch nix ghört hat“! Drei Frauen wurden hinaufgeſchickt und als Gewaltsper⸗ ſon— man kannte doch die Tante— ging der Bartlin Rege⸗ nold mit, der vermochte am meiſten über ihren Eigenſinn viel⸗ mehr ihre unzerſtörbare Gemütsruhe. Sie klöpſelten erſt leiſe, damit ſie nicht zu arg auffahre und ſchließlich einen rund 120 000 Mk. Hühner — Das ſind 50 Pfg. Umlage. Wenn dieſe notwendige Aufwendung nicht wäre, hätte Seckenheim einen Umlagefuß von 36 Pfg. Der Bezirksfürſorgeverband Mann⸗ heim⸗Land koſtet mit ſeiner Verwaltung jährlich rd. 90 000 Mk. Er erhält von der Gemeinde Seckenheim durch Umlegung auf das Steuerkapital der Gemeinde 74000 Mk. jährlich. Von dieſen 74000 Mk. erhalten alle Gemeinden, die dem Bezirks⸗ fürſorgeverband Mannheim⸗Land angehören, alſo auch Fried⸗ richtsfeld. Der Geſetzgeber iſt bei dieſer Umlegung vom ganz ee Wäaäahlliste einsehen! Wer die Benachrichtigungskarte bis ſpäteſtens 5. Oktober nicht erhalten hat, iſt, wenn er wählen will, verpflichtet, Einſicht in die Wahlkartei zu nehmen, ob er nicht vergeſſen worden iſt. Nur der eingetragene Wahl- berechiigte darf Wählen! rere richtigen ſozialen Standpunkt ausgegangen, indem er die wohlhabenden Gemeinden ſtärker zu den ſozialen Laſten heran⸗ zieht als die wirtſchaftlich ſchwachen. Aehnlich verhält es ſich auch mit dem Bezirkswohnungsverband. Es trifft alſo keinesfalls zu, daß die Gemeinde Fried⸗ richsfeld für die Arbeiter der Steinzeugfabrik lediglich für die Sozial⸗ und Wohnungslaſten aufzukommen hat. Dann muß unbedingt hervorgehoben werden, daß Friedrichsfeld heute noch eine Umlage von 1,20 Mk. erhebt, während Ilvesheim 2 Mk., Ladenburg 1,47 Mk., Neckarhauſen 1,65 Mk., Edingen 1,50'“, Ketſch 1,75 Mk. Umlage bezahlen. Nach Lage der Verhältniſſe müßte zunächſt dieſen Gemeinden geholfen werden. Eine weitere Gebietsabtrennung kann Seckenheim nicht zugemutet werden; denn es hat im Jahre 1912 durch die Abtrennung der Rheinau ein Steuer⸗ kapital von 38 000 000 Mk, und 758 Hektar Land und Wald verloren. Was den Schulhaus ⸗Neubau betrifft, ſo wäre zu erwähnen, daß man beſſer daran getan hätte, ein neues Schulhaus zu bauen, als eine pompöſe Leichenhalle für 100 000 Mk. Bei aller Pietät für die Toten muß doch geſagt werden, daß man zunächſt für die Lebenden ſorgen muß. e eee Herr Schulz zu ſein, der im Nebenberuf Verſicherungsagent iſt. Aber zu bedauern iſt er doch. Denn ſchon jahrelang iſt bei ihm die Tante aus Verden zu Beſuch. Und die Frau Rechnungsratswitwe ſcheint gar keine Anſtalten zu machen, abzureiſen. Aber was gehen uns die fremden Leute an. Jeder hat ſich um ſeine eigenen Sachen zu kümmern. Wenn man dieſe alle richtig auf dem Fragebogen untergebracht hat, dann ſoll man zufrieden ſein. Denn man hat Ruhe davor— bis zum nächſten Mal. g 0 * * Goldene Hochzeit. Am morgigen Samstag feiert Herr Ferdinand Legner mit ſeiner Ehefrau Karoline geb. Zahn, Seckenheimerſtr. 30, das Feſt der goldenen Hochzeit in voller Rüſtigkeit im Kreiſe der Familie. Die kirchliche Feier vollzieht ſich in der Chriſtuskirche am gleichen Tage vormit⸗ tags 11 Uhr. Das Jubelpaar, bekannt durch ſeinen Wirkungs⸗ kreis im Tatterſall z. Zt. der höchſten Blüte dieſes Inſtituts, erfreut ſich allgemeiner Wertſchätzung. * 30 jähriges Geſchäftsjubilänm. Die Firma Gebr. Stern, Q 1, 8, an der Marktecke, begeht in dieſen Tagen ihr 30 jähriges Geſchäfts jubiläum. Aus kleinen Anfängen heraus hat ſich die Firma nach verſchiedenen Um⸗ bauten und Vergrößerungen zu einem der maßgebenſten Her⸗ renkonfektionsgeſchäfte Mannheims entwickelt. Wir wünſchen der Firma für die Zukunft alles Gute. — Nene Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 1 Setkenheim im Kreuzfeuer E Antwort uff des Quetſchekuchegedicht Hör, Freind, du hoſcht de Quetſchekuche Vor alle an die Schbitz geſchtellt. Du meenſcht, des wär de beſchde Kuche Vun alle Sorde uff de Welt. Dem muß ich ernſchtlich widderſchbreche. Gut iſſer, ja, des gewwich zu; Doch mancher ſchbricht em Zwiwwlkuche Zu allererſcht die Krone zu. Kummt er ſo lutſchich aus'm Offe, Im Rahm die Zwiwwle owedruff, Do laaft im Maul eem's Waſſer zamme, Do geht eem Herz un Mage uff. Doch horch, mer wolle do net ſchtreite, Obgleich die Sach recht wichdig ſcheint. Die Allgemeinheit ſoll entſcheide 8 Dodriwwer, maanſcht net, liewer Freind? Ob Quetſche⸗ odder Zwiwwlkuche, Des is wahrhaft net eenerlei. Am beſchde is, mar fiehrt dodriwwer 5 Demnächſt en„Volksentſcheid“ herbei. ee Noch gut abgelaufen Es ſind doch wahrlich ſchon ſo viele Unglücksfälle durch unvorſichtiges Ueberqueren der Straße paſſiert, daß man an⸗ nehmen müßte, jeder Menſch würde alle Vorſicht anwenden, um ein Unglück zu vermeiden. Immer wieder aber bemerkt man Leute, die ihr Leben aufs Spiel ſetzen, nur um wenige Sekun⸗ den Zeit zu gewinnen. Wenn die Beteiligten die nötige Geiſtesgegenwart aufbringen, läuft die Sache meiſtens noch gut ab. Wie dies auch am Dienstag mittag in der Breiten⸗ ſtraße geſchehen iſt. In raſendem Tempo kommt aus einer Seitenſtraße ein Radfahrer und will die Breiteſtraße direkt hinter einem Wagen der Linie 5 überqueren. Der Wagen hindert ihn aber, den von der anderen Seite nahenden Wagen⸗ Zug der O. E. G. zu bemerken. Im letzten Augenblick bemerkt der Radfahrer die drohende Gefahr, bremſt und bleibt mit dem Vorderrad beim Herumreißen in der einen Schiene hängen, auf der der Wagen naht. Der Führer des Wagens bringt ſeinen Wagenzug auf wenige Meter zum Stehen. In⸗ zwiſchen gelingt es dem Radfahrer, ſein Rad aus den Schienen zu reißen. Die Sache iſt noch einmal gut abgelaufen. Der leichtſinnige Radler ſucht das Weite. Es iſt nur ſchade geweſen, daß man den jungen Mann nicht feſtgeſtellt hat. Denn wer auf ſolche leichtſinnige Weiſe ſich und andere in Gefahr bringt, gehört exemplariſch beſtraft. Vielleicht würden dann die Zu⸗ ſtände etwas beſſer werden. G * * Fahrplanänderung der Rhein⸗Haardtbahn. Wir machen auf die Bekanntmachung im Anzeigenteil aufmerkſam, wonach am 6. Oktober der Winterfahrplan bei der Rhein ⸗ Haardtbahn in Kraft tritt. Als Neuerung iſt hierbei die erſtmalige Durchführung von ſechs Eilzugspaaren an Sonn⸗ tagen mit weſentlich verkürzter Fahrzeit und ohne Halt zwiſchen Oggersheim und Bad Dürkheim zu verzeichnen. In Mannheim halten dieſe Züge nur Colliniſtraße, Friedrichs⸗ brücke und Paradeplatz, in Ludwigshafen nur am Ludwigs⸗ platz. Gerade jetzt bei dem regen Verkehr nach den pfälziſchen Weinorten anläßlich der Weinleſe iſt dieſe Neuerung ſehr zu begrüßen. 5 85 * 40 jähriges Arbeitsjubiläum. Frau Mathilde Wirth Witwe, Mittelſtr. 36, begeht am morgigen Samstag das ſel⸗ tene Feſt ihres 40jährigen Arbeitsjubiläums als Aufſeherin bei der Firma Eug., u. Herm. Herbſt, Korſettfabrik. f 5 * Jubiläum. Herr Konrad Fetzer, wohnhaft in Feu⸗ denheim, Ziethenſtr. 9, konnte geſtern auf eine jährige Dienſtzeit bei der hieſigen elektriſchen Straßenbahn als Amts⸗ gehilſe zurückblicken. Der Jubilar hat ſich durch Pflichttreue und Zuvorkommenheit die Achtung aller ſeiner Vorgeſetzten in hohem Maße erworben. Wir wünſchen dem Jubilar, daß es ihm vergönnt ſein möge, ſeinen Dienſt noch recht lange in 5 beſter Geſundheit ausüben zu können. i Schlag bekäme. Aber ſie gab gleich Antwort:„Wer iſch draus?“„He, mir und der Burgemeiſchter, ſibrennt bim Nochber.“„Jo, jo, i ha's denkt,“ klang es zurück, ſeelenruhig. Dann war es ganz ſtill. Sie klopften ſtärker und ungeduldiger, die Hitze wurde auch hier unerträglich.„Ihr mütnt uffſtoh, Jungfer,'iſch Gfahr, daß es rüberzünſelet, aber dutswitt (tout de ſuite),“ ſchrie der Bartlin durchs Schlüſſelloch. Doch klar und ruhig klang es zurück:„J kann jetzt welleweg nit ruß, i ſchwitz.“ Man brachte ſie nicht aus dem Häuschen, das gottlob au nicht anging. i Nalionaltheater Mannheim Erſtaufführung: Ernſt Barlach„Der arme Vetter“ Vorbericht Ein Gewächs des dunklen niederdeutſchen Bodens wird in die pfälziſche Theaterluft verpflauzt. Ein Wagnis, aber auch ein Verdienſt; denn der Bildhauer, Graphiker und ſpätere Dichter Ernſt Barlach iſt eine künſtleriſche Macht, auch auf dem Theater. f Sein armer Vetter durcheilt an einem Oſtertag die letzte Pein und und Auferſtehung ſeiner Seele. Niemand weiß, Am armen Vetter ſcheiden ſich die Geiſter.. Und das Publikum! Es bleibt bis zur Pauſe eini⸗ germaßen gefeſſelt, dann reagiert es auf ſeinen eigenen armen Vetter mit echt verwandtſchaftlicher Verſtändnisloſig⸗ keit, mit Gelächter und Davonlaufen. f 5 „Die Regie von Dr. Storz, am Anfang ſehr glücklich in der Szene und zerdehnt ſich dabei. Dabei wird der Realis⸗ mus Finohrs zu ſtark; ſein Siebenwerk wird zum armen Vetter. Dieſen ſelbſt erfüllt Hans Simshäuſer mit eigenem Herzblut. Eliſabeth Stieler ſchreitet in der Läu⸗ terung der Frau dieſes Werks in innerer Größe durch die Aufführung. d 3 Ueber Werk und Aufführung ſoll heute abend noch eini⸗ ges geſagt werden. Und über den ärmſten der armen Vettern, das Publikum. N 5„% * was in ihm vorgeht, aber alle müſſen ihr Leben an ihm meſſen und geraten dabei in höhere oder tiefere Regionen. ihm der Geſpenſterhaftigkeit des Stücks, verdunkelt ſich mit Zwei Gedichte von Guſtav Streſemann g Kniſternd hör' ich meine Schritte In dem Walde widerhallen, Während rings von allen Bäumen Leiſe ſchon die Blätter fallen. Und mir iſt's, als ſäh' ich helle Meines eigenen Geiſtes Flug, Trotzig wie des Waldes Rieſen, Die das Sehnen aufwärts trug. Doch die Blätter fielen balde, e Eh' noch eine Frucht ihn ſchmückt i Einſam bald auf öder Halde Steht er ſtarr und unbeglückt. Und ſie fallen und verwelken Unſtät, flüchtig, ohne Ruh, Und ſie decken mit Erbarmen Manch' getäuſchte Hoffnung zu. „*% Einſam hinauf zu den Sternen Lenke den Sinn, Dein Gmüt. Sieh, wie aus fernweiten Fernen Ewigkeitsglanz Dich umzieht. Ruhe im Großen und Weiten— Ueber den Kleinkram der Zeiten Baugt nur ein zweifelnder Sinn. Nächtlich in ſternklarer Runde Endet des Alltages Wunde, Rinnt unſer Zagen dahin.. Japaniſches Enropa⸗Gaſtſpiel. Das japaniſche Außen⸗ 3 miniſterium hat der Schauſpielertruppe Fü rung des Regiſſeurs Ennoſuke eine Subver Freitag, den 4. Oktober 1029 An jedem 8 An. Ersten werde ich leichtſinnig. Richtig leichtſinnig. ö lege ich nämlich den fürſtlichen Betrag von fünfzig deut⸗ ſchen Reichspfennigen auf die„hohe Kante“, in einen kon d perdu. Für dieſe fünfzig Reichspfennige kaufe ich mir nämlich ein Los. Bei irgendeinem Straßenhändler. Aus irgendeiner Lotterie. Für irgendeinen Zweck. Spielen? Lotterieſpielen?— Nein! Aber ſo ein wenig das Glück, das Schickſal verſuchen,— warum nicht? Vielleicht ziehe ich doch einmal mit meinen fünfzig Pfennigen den rich⸗ tigen Losbrief. Der mir— laut Gewinnplan— immerhin recht nette Beträge bringen könnte. Gewonnen habe ich bis⸗ her zwar noch nichts, aber getreulich gehorche ich an jedem Erſten dem inneren Zwang und klopfe bei Fortung au. Kann mir jemand einen noch friedlicheren Weg zum Glück nennen 8 als dieſen?—.— ** i* Die Sonntagskarten auch im Winterfahrplan für Schnellzüge zugelaſſen. Die Frage der Gültigkeit der Sonn⸗ tagskarten für Schnellzüge wurde erſtmals mit Beginn des Sommerfahrplaus 1929 einheitlich für ganz Deulſchland ge⸗ regelt. Gegen Zahlung des tarifmäßigen Schuellzugzuſchlages L jedoch mindeſtens des Zuſchlages der Zone JI— können ſämmtliche 3. Klaſſe führenden Schnellzüge mit Sonntags⸗ karten benützt werden. Lediglich ED⸗Züge mit nur 1. und 2. Klaſſe blieben für Sonntagskarten ausgeſchloſſen. Dieſe neue Regelung hat ſich im allgemeinen bewährt, ſodaß ſie unverändert auch für den Winterfahrplan 1929/30 beibehalten worden iſt. 5* Droht ein Ausſtand im Schiffahrtsgewerbe? Wie ver⸗ lautet, iſt für November mit der Möglichkeit eines Aus⸗ andes im Schiffahrtsgewerbe zu rechnen. Als Grund werden Befürchtungen mancherlei Art angegeben. So ſei in Ausſicht genommen, eine Zprozentige Lohnſenkung und eine Verlängerung der Fahrzeit von 8 auf 14 Stunden ohne eberſtundenbezahlung herbeizuführen. Ferner wolle man ur jeden vierten Fahrtſonntag bezahlen. Bisher ſeien für den Fahrtſonntag 7,16 RM. gezahlt worden. Durch die Ver⸗ minderung des Perſonalbeſtandes ſei ein Abbau an Mann⸗ ſchaften zu befürchten. Auf zwei Matroſen kam bisher ein unge; von jetzt ab ſoll nur noch ein Matroſe mit einem Jungen fahren. Durch den Uebergang deutſcher Schiffe unter holländiſche Flagge ſeien die Mannſchaften durch Holländer irſetzt worden. Die Franzoſen beabſichtigen, bei Räumung des Rheinlandes nur noch die Hälfte ihrer Schiffe fahren zu ſſen und dieſe lediglich mit franzöſiſchem Perſonal zu be⸗ en. Das würde eine weitere Vermehrung des Arbeits⸗ enheeres bedeuten. Ein widerlicher Streit mit blutigem Ausgang ereignete ſich in der vergangenen Nacht zwiſchen vier Straßenmädchen und einem jungen Mann auf den Planken zwiſchen den Quadraten E 5 und D 5. Unter den üblichen Beſchimpfungen, die alle Anwohner aus den Betten an die Fenſter brachte, ung es herüber und hinüber, bis eine der„Amazonen“ in⸗ folge einer Verletzung am linken Unterarm durch zu ſtarken Blutverluſt ohnmächtig zuſammenbrach. Die Polizei machte der widerlichen Szene dadurch ein Ende, daß die letzte nach dem Allgemeinen Krankenhaus und der junge Mann in Polizeigewahrſam verbracht wurden. Die ſich an⸗ ließ 10 hinzugekommenen Paſſanten wäre im Intereſſe Ruhebednrfnt es der Anwohner ſicher nicht notwendig ge⸗ 8 weſen, zumal ſie ja ſchon vorher ohne Kenntnis des Falles recht laut Partei ergriffen hatten.. 0 Qeranſtaltungen Saubere enelang des Elſaß⸗Lothringiſchen Hilfsbundes 5 ger aof hielt die hieſige Ortsgruppe des„Hils bunu des ür die Elfaß⸗Lothringer im Reich“ im Lokal„Lieder⸗ “eine Verfſammlung ab, in der der Vorſitzende, Ingenieur skar Goldberg, ein überſichtliches Referat über die Verhand⸗ 1 des 10. Vertretertgges in Kaſſel vom 20. bis 22. September er ſeit 10 Jahren für den Bund tätige Bündesvorſitzende N never t⸗Berlin leitete den herzlich vom Kaſſeler Ober⸗Bürg ter Stadler begrüßten Vertretertag. Die Ziele des Bundes ſind ae e aller Vertriebenen zwecks Wahrung ihrer wirt⸗ chen Intereſſen und Pflege der Liebe zur alten Heimat. Die ſchiedung des Liguidatſonsf chädengeſetzes bleibe hinter den be⸗ htigten und als maß voll e Wünſchen der Vertriebenen it zurück. Das Liquidationsſchädenſchlußgeſetz könne keine End⸗ Von Jahr zu Jahr mache ſich ein Rückgang an Mit⸗ Bundes im Reich geltend, was einerſeits darauf zurück⸗ recht laute ne des Falles“ eines Teils des Jufüb ren ſei, daß Nele Mitglieder nur aus 8 wielſcheftüichen Intereſſe⸗ aründen dem Bünde beigetreten ſeien, andererſeits auf die Zerſplit⸗ terung in nicht ſo dicht von Elſaß⸗Lothringern bewohnte Gegenden, wie z. B. Oſtdeutſchland. Aber erneut müſſe betont werden, daß für den„Hilfsbund“ neben den wirtſchaftlichen Zielen die kulturellen als durchaus gleichwertige ſtänden..⸗A. Dr. Purper, ein anderer Reöner auf dem Vertretertag, anerkannte, daß die Entſchädigungs⸗ rage durch das Kriegsſchädenſchlußgeſetz für viele mittlere und kleine Fälle eine See gebracht habe, wenn gleich es auch läugſt nicht befriedigen könne. R. A. Dr. Wei l⸗Berlin behandelte dann die außenpolitiſchen Probleme des Noung⸗ und Dawesplanes. Einſtimmig wurden Entſchließungen angenommen, die die Herausgabe der Liqui⸗ datiouserlöſe und die Freigabe des noch nicht liquidierte n Vermögens forderten. Auch Entſchädigungen für die durch die plötzliche Vertrei⸗ bung oft. gewordene Verſchleuderung des Eigentums wird gefordert. Die Erleichterungen des Noungplanes ſollen ſich auch zu⸗ gunſten der Ligudationsgeſchädigten auswirken. Für die Pflege der kulturellen Aufgaben ſtehen dem Hilfsbund das Wiſſenſchaftliche In⸗ ſtitut in Frankfurt mit einer Bibliothek von etwa 30 600 Bänden, Theaterortsgruppen in 21 Städten und der Rundfunk zur Verfügung. Auf dem Vertretertag wurde ferner noch die bedeutſame Frage der materiellen und juriſtiſchen Seite der Staatszugehörigkeit ange⸗ ſchnitten. Dort beſtehe heute noch eine groteske Unſicherheit. Eine Entſchließung verlangte Selbſtbeſtimmungsrecht in dieſer Frage für die Elſaß⸗Lothringer. In der ſich der mit lebhaftem Beifall aufgenommenen Rede an⸗ ſchließenden Diskuſſion wies Herr Leitner vom„Verein für das Deutſchtum im Ausland“ auf die beſtehende ſegensreiche„Arbeits⸗ gemeinſchaft der Intereſſenvertretungen für den Erfatz von Kriegs⸗ und Verdrängungsſchäden“ hin. Er forderte Treue für die Organi⸗ ſation. Herr Kloſe vom hieſigen Oberſchleſierverein zeigte an einem Beiſpiel, wie den Oberſchleſierverband dieſelben Sorgen bedrängten durch die Laxheit vieler Mitglieder. Zum Schluß überbrachte noch Herr Eich Grüße von den in Maungeim⸗Ludwigshaſen anſäſſigen Sagaröeutſchen. Nach 10 Uhr konnte Herr Goloͤberg die Verfſamm⸗ lung mit dem Apell, die Bundeszeitſchrüft„Mitteilungen der Elſaß⸗ Lothringer“ zu abonnieren und der Organiſation Treue zu Peda e ſchließen.— m Der Hindenburgbund, Jungmädchengruppe der D. V. P. veranſtaltete geſtern abend aus Anlaß des 82. Geburtstages des Reichspräſidenten im Ballhaus eine Hindenburg feier. In kurzen einleitenden Worten wies die Vorſitzende Frl. Bu ſch auf die überragende Charakterfeſtigkeit des greiſen Führers hin, der ſtets und immer für die Jugend ein leuchtendes Vorbild ſei. Die Haupt⸗ rednerin des Abends, Frl. Ludwig, zeichnete in großen Umriſſen ein Lebensbild des Volksheros und ſchilderte in eindrucksvollen Wor⸗ ten den Jubilar als Menſch, als Führer und als Freund der Jugend. Sein leutſeliges Weſen ſichert ihm die Verehrung des geſamten Vol⸗ kes, wie ja auch die Berufung Hindenburgs ein Zeichen des Ver⸗ trauens der Geſamtheit iſt. Als Präſident des Deutſchen Reiches hat er es verſtanden, unſerem Vaterland die Achtung zu gewinnen, die einem Kulturvolk wie dem Deutſchen würdig iſt. Seine Stellung zu der Jugend dokumentiert am beſten der Ausſpruch, den er anläßlich der Einweihung des Stadions in Berlin prägte: Ich glaube an die Zukunft des Deutſchen Volkes, weil ich an die Jugend glaube. Die Rednerin ſchloß mit dem Appell, treu zu unſerem Führer zu ſtehen, deſſen Leitmotiv ſo gut zu unſerem Ziel hinweiſt: Deutſch ſein heißt treu ſein! Muſikaliſche und deklamatoriſche ib der Mädels Libbach, Ott, Rexroth und Stibbe umrahmten den gut be⸗ ſuchten Abend. Nach einigen internen Beſprechungen ſchloß Frau Dr. Weickert die Veranſtaltung und dankte beſonders den mitwir⸗ kenden Mädels für ihre liebenswürdige Mitarbeit. Ein geſelliges Beiſammenſein vereinte die Anweſenden; noch zu einer gemütlichen Plauderſtunde. 5 lib. Süddeutſcher Quartettag in Mannheim Am Sonntag, 6. Oktober, treffen ſich in Mannheim 14 Quar⸗ tette Süddeutſchlands und meſſen ihre Kräfte in einem Wertungsſingen, bei dem zwei hervorragende Komponiſten und Fachkritiker ihr Amt als Richter ausüben. Nach dem Kriege hat man bei der Reorganiſation des Quartetttörpern den Eintritt verwehrt, während ſie in dem heſſiſchen und bayeriſchen Bunde als vollberechtigte Mitglieder geführt werden. So entbehren ſie heute gegenſeitiger Fühlungnahme und ſind ge⸗ zwungen, dieſe ſelbſt zu ſuchen. Freukich kommen die in der Infla⸗ lionszeit ſo gahlre lch, entſtandenen Wirtshausquarkekte(nicht Ver⸗ einsqugrtekte) hierbei nicht in Betracht. Bei ernſthaft ſtrebenden Vereinigungen gibt ſich immer mehr der feſte Wille kund, durch be⸗ harrliche Weiterbildung künſtleriſche Ziele zu erreichen. Gut und nützlich erſcheint der Weg, der im Zuſammenſchluß Gründlichkeit, Gewiſſenhaftigkeit und Fleiß bringt, der die Leiſtungsfähigkeit ſtei⸗ gert und erhöht. Aus dieſen Gründen finden ſich vorkreffliche, ſtreb⸗ ſame Quartette aus Hanau, Frankfurt, Worms, Karlsruhe, Heidel⸗ berg, Neckargemünd, Mannheim und Umgebung am 6. Oktober vor⸗ mittags zu friedlichem Wettſtreite im Saale des Schubertbundes. Jeder Sangesfreund ſollte den von idealſten 555 8 Verſuch ſrendigſt unterſtützen. 5 5 . Die„Conſtantia“ Neckarau, Verein für kathol. Kaufleute und Beamte, begeht am Samstag und Sonntag ihr 20. Stiftungs⸗ ſeſt. Zu dem Feſtbankett am Samstag abend im kathol. Gemeinde⸗ haus wurde Dr. Lorenz Peterſen gewonnen. Ein Streichorcheſter ſowie einige Soliſten tragen zur Umrahmung bei. Der Feſtprediger 99 5 Feſtgottesdienſtes am Sonntag iſt der erſte geiſtliche Beirat des Vereins, Pfarrer Anton Widmann von Murg, Amt Säckingen. Nach dem Hochamt iſt auf dem Friedhof eine Gedächtnisfeier für den verſtorbenen geiſtlichen Beirat, Geiſtlicher Rat Freund, und die verſtorbenen und gefallenen Vexeinsmitglieder. Hierbei wird Stadt⸗ pfarrer Berberich der Toten gedenken. 5 Bad. Sängerbundes den kleinen Kommunale Chronik 50jähriges Bürgermeiſterjubilänm In Mittelſchefflenz konnte Bürgermeiſter Karl Fehr am 24. September ſein 50 jähriges Dienſtjubi⸗ läum feiern. Als 27jähriger Bürger wurde er im Jahre 1879 als Ortsvorſtand der Gemeinde gewählt. Er wird wohl in ganz Baden der einzige ſein, der ein ſolches Feſt begehen konnte. Am Vormittag fand eine Bürger meiſterver⸗ ſammlung unter der Leitung von Landrat Rothmun d aus Mosbach auf dem Rathauſe ſtatt. Mittags begaben ſich die Erſchienenen in Begleitung des Gemeinderats unter Glockeugeläute in die Wohnung des Jubilars, um ihm die herzlichſten Glückwünſche zu übermitteln. Landrat Roth⸗ mund ſprach als Vertreter des Bezirksamts und des Mini⸗ ſteriums. Er verlas ein Schreiben des Miniſter des Innern Dr. Remmele mit den herzlichſten Glückwünſchen. An⸗ ſchließend ergriffen das Wort Kreisrat Link aus Mudau als Vertreter des Kreisrats, und Bürgermeiſter Haag aus Neckarzimmern, der einen Ruheſeſſel überreichte. Es folgte eine Reihe weiterer Anſprachen. Hierauf wurde ein gemein⸗ ſames, von dem Jubilar gegebenes Mittageſſen eingenommen, wobei die Stadtkapelle Adelsheim einige Muſikſtücke vortrug. Am Abend bewegte ſich ein ſchöner Fackelzug durch den feſtlich geſchmückten Ort unter Teilnahme der ganzen Bürgerſchaft zum Feſtlokal. Durch Geſangsvorträge der Schuljugend und des Männergeſangvereins ſowie einiger Muſikſtücke wurde dem Jubilar große Freude bereitet. Gemeinderat Körner ſprach ihm im Namen der Gemeinde den herzlichſten Dank für die geſegnete Arbeit aus. Bürgermeiſter Fehr dankte den Erſchienenen und lud die ganze Bürgerſchaft in ſeine Wirtſchaft zu einem guten Schoppen ein. Eingemeindungen und Gemeinde⸗Zuſammenlegungen * Mainz, 3. Okt. Die Vereinheitlichungsbeſtrebungen in der Rhein⸗Main⸗Mündung haben einen großen Fortſchritt dadurch erzielt, daß geſtern die erſte Gemeinde der Main⸗ ſpitze, die Gemeinde Biſchofsheim, in einer Gemeinderats⸗ ſitzung beſchloſſen hat, die Eingemeindung nach Main z vorzunehmen. Mit 15 zu 4 Stimmen wurde der vorgelegte Eingemeindungsvertrag augenommen. Damit iſt die Stadt e in das Gebiet der Provinz Starkenburg vorgeſtoßen. Wie man hört, ſoll demnächſt der Vertrag mit der Doppel⸗ gemeinde Guſtavsburg⸗ Ginsheim ebenfalls angenommen werden. 5 5 Kleine Mitteilungen Der Bürgerausſchuß Renchen genehmigte den Voranſchlag für 1929/30. Die Geſamtausgaben betragen 211646., die Einnahmen 135054 R/, ſo daß ein ungedeck⸗ ter Aufwand von 76 592./ verbleibt; von dieſem ſollen 4921 R. durch die Bürgergenußauflage und 71761 R/ durch Umlage aufgebracht werden. Die Umlage beträgt für 100 R/ Steuerwert 92 Rpf. für das Grundvermögen, 37 Rpf. für das Betriebsvermögen und 690 Rpf. für den Gewerbeertrag. Der Bürgerausſchuß Bonn dorf ſtimmte in der erſten unter der Leitung des neuen Bürgermeiſters Arthur Vogt abgehaltenen Sitzung dem Gemein de⸗ und Elek⸗ trizitätsvoranſchlag für das Jahr 1929/30 zu. Der Gemeindevoranſchlag ſieht an Einnahmen 163 000, an Ausgaben 237 000 R. vor, ſo daß ein ungedeckter Aufwand von 74000 R. J entſteht, der durch die gleiche Umlage wie im Vorjahre zu decken iſt, ſoweit nicht andere Mittel zur Ver⸗ fügung ſtehen. Die Elektrizitäts rechnung ſieht 54000./ Einnahmen und 47000 R/ Ausgaben vor, ſo daß ſie einen Ueberſchuß von 7000 R./ zu den Koſten der e Ver⸗ waltung beiſteuern kann. g 8 Schluß des Tebakffönellen Teils Sodbrennen 3 rührt ott von einem Ueberschuß an Saure im Magen her. um ein ernsteres Magenleiden zu verhüten, ist es ratsam, die ersten Anzeichen von Magenschmerzen aufmerksam zu be- achten. Belegte Zunge, Sodbrennen, Magenkrampf nd Uebe sein sind deutliche Anzeichen, daß der Magen nicht in Or nung ist. Wie unangenehm, wenn man durch Nichtbeachtung dieser Anzeichen gezwungen ist, Monate lang strenge Diat zu halten, Das können Sie vermeiden, wenn Sie sich durch Biserirte Magnesia Linderung verschaffen. Nehmen 8 halben Kaffeelöffel Biserirte Magnesia in etwas i Wasser. Dieses wohlbekannte Mittel neutralisiert die Saure im Magen und beruhigt die Magenner ven. Biserirte— 80196 ist in jeder Apotheke erhältlich. 5 Berliner Oper Von Oscar Bie N. ch dem Abgang von Brun o Walter kann man 5 Städtiſche Oper noch eine Exiſtenz⸗ g hat. Aber wer weiß, was kommt. Man daß die Sehnſucht nach Walter von Monat zu und daß das letzte Wort in dieſer Sache noch In jedem Falle finde ich es gänzlich überflüſſig, pern ſowohl in Charlottenburg wie in Ber⸗ werden, ſodaß eine noch größere Zerſplit⸗ Tannhäuſer, die meiſt 8 f Publikums eintritt. Wagneroper, war eben erſt von Bruno Walter in der herausgebracht worden. Sein ße hervorraget Gefühl durchwärmte und geſtaltete das Werk ſo man wie vor einer Neugeburt ſtand. indenoper unter Blech ebenfalls den üſzeniert, natürlich ohne nur annähernd den Blech iſt gut, ich um zwei Dinge in der Muſik handelt: Tempera⸗ 5 fabelhafter Dirigent von Verdi und e Wärme des Taunhäuſer Walters erreichen zu können. Witz. Er des zweiten Akts 5 1 5 aber N 1 verſagt Außer⸗ die Pariſer Bearbeitung gewählt, obwohl man doch endlich wiſſen ſollte, daß ſie ebenſo ſtillos als lähmend iſt, und daß Wagner mit ihrer Anerkennung nur eine„Konzeſſion verphilo⸗ ſophierte. Jetzt will man modern ſein. Die Europa und die Leda erſcheinen im Venusballett nicht mehr als Proſpekte, ſondern werden im neueſten Pariſer Akrobatenſtil von Täu⸗ zern und Tänzerinnen als gymnaſtiſche Uebungen vorgeführt. So etwas iſt charakteriſtiſch Man kokettiert mit der Moderne, aber maͤn hat nicht den Mut, ſie reif und überzeugend durchzuſetzen. Wozu iſt das alles? Laßt doch den alten Tannhäuſer wie er iſt und muſtziert ihn ſchön und gut, das genügt wahrhaftig! ſon und Dalila neueinſtudiert unter demſelben Blech, der auch hier jetzt ſtändig beſchäftigt iſt. modernſten Beweglichkeit, die nach dem letzten ruſſiſchen Vor⸗ bild geſchult war. Die Preußiſche Oberrechnungskammer ſcheint vor allem lt der Krolloper böſe zu ſein. Das erfordert ſcharfen Widerſtand. Kroll iſt halb eine Volksoper, halb eine Se⸗ zeſſtonsoper geworden, was ſich wunderbar ausgleichen muß, auch wenn es vorläufig etwas koſtet. Wer bringt ſolche in⸗ tereſſante Premieren wie dieſe drei franzöſiſchen Einakter. „Die ſpaniſche Stunde“ von Ravel iſt 5 in Deutſch⸗ land ſchon bekannt, dies Durcheinander von Liebelei und i Uhrengeklinge, Tragen von Uhrgehäuſen herauf und herun⸗ ter, die Liebhaber ſtecken drin, der Träger hat den meiſten Vorteil von Madame— es iſt eine charmante, aber nicht ſehr bedeutende lyriſche Buffonerie mit ſpaniſchem Einſchlag und knalligem Schluß. Aber Milhauds„Armer Matroſe“, ö das iſt ein Meiſterwerk. Ein kurzes, ſtarkes Drama, wie die au ohne Wiſſen aus Treue den Verführer erſchlägt, der aber r verſchollener Mann iſt, und dazu ei Fenanmeher 8 auf Here een für den Mangel an Stil.“ Da iſt in dem Ballett der Städtiſchen Oper doch ein friſcherer, wirklich moderner Zug. Neulich gab es Sam⸗ Im letzten Akt bei dem großen Tempeltanz überraſchten die Tänze in ihrer Muſik im Balladen⸗ der Italiener, der Engländer, der Neger ſte unter 155785 natio- nalen Rhythmen hinausgeworfen haben. Luſtige, freche, var. diſtiſche Muſik. Zemlinſky dirigiert alle brei Sachen, G rünbge der Schauſpielregiſſeur, macht eine unkonventionelle Bühne und Caſpar Neher malt ihm dazu die. Pr ſpekte. Ravel intereſſiert nicht beſonders, Milhaud mit Wirl und der Forbach wirkt ungeheuer, und bei 1 in einer rei⸗ 1 wirbligen ee 1 0 1 besonderen Stoffen, zu 1 einem Stil der Aufführung, dem Charakter der Muſik erkennt und wirklich entw W ſollte, darf er ſich inte, 8. 05 ret 904 bat Darius Milh uds dre aliige Spe bus“ zur Uraufführung für dieſe Spielzei Leo Blechs komiſche Op November erneut in den aufgenommen.— 1 Ma n küche 1 d „ e 5 Qualtät angeliefert, wird 5 verſchiedener Axt= man ſpricht von beſonderen Ueber raſchun⸗ apparale zur Schädlings bekämpfung ſei beſonders hingewieſen. verein hieſigen Honig ausſtellen. Die reichhaltige Trauben⸗ 5 Reue Mannheimer Zeitung(mittag⸗Ausgabe) 5 Freitag, den 4. Oktober 1990 Ein oberbadiſches Dorf in Flammen 25 Auweſen, ein Drittel des Dorfes Bettmaringen eingeäſchert— Die Einwohner auf der Flucht * Waldshut, 3. Okt.(6 Uhr abends.] Das ober⸗ badiſche Dorf Bettmaringen wird zur Zeit von einer ſchweren Feuersbrunſt heimgeſucht. Es iſt augenblick⸗ lich nicht möglich, mit dem vom Brande bedrohten Ort Ver⸗ bindung zu erhalten. Es befindet ſich in dem Orte nur ein Telephon auf der Poſthiefsſtelle, die ſelbſt vom Feuer bedroht iſt. Soweit bisher mit ziemlicher Sicherheit feſtgeſtellt wer⸗ den konnte, ſteht die Hälfte der landwirtſchaft⸗ lichen Anweſen des Ortes, etwa 15 an der Zahl, in Flammen. Der außerordentlich heftige Südweſtwind facht die Flamen immer weiter an und trägt das Feuer weiter. Die Wehren der Umgebung, die Motorſpritze Waldshut, die Polizeibereitſchaft in Waldshut, ſind alarmiert. Die Be⸗ wohner verlaſſen unter Mitnahme des Not⸗ bürftigſten fluchtartig ihre Häuſer. Das Feuer entſtand gegen 5 Uhr nachmittags. Die Ur⸗ ſache iſt noch unbekannt. Das Dorf hat etwa 450 Einwohner. Wie ſich in deu ſpäteren Abendſtunden feſtſtellen ließ, brach das Großfeuer in dem Anweſen der Witwe Agate Goetz, das mitten im Dorfe gegenüber dem Rathauſe ge⸗ legen war, aus und hatte ſchon innerhalb von 10 Minuten die umliegenden Häuſer ergriffen. Die Häuſer des Dorfes ſind größtenteils mit Schindeln gedeckt und mei⸗ ſtens aneinander gebaut, ſo daß ein Uebergreifen des Feuers außerordentlich begünſtigt wurde. Die Straßen bieten einen troſtloſen Anblick. Erregte Menſchengruppen laufen planlos durcheinander. Das Vieh vom Großvieh bis herunter zu den Hühnern flüchtet aus den brennenden Ställen, ſoweit es ſich retten konnte. Zahlreiche Stück Vieh ſind ein Opfer der Flammen geworden. Gegen.15 Uhr abends verbreitete ſich die Feuersbrunſt und riff auf weitere Hänſer über. Die Feuerwehr macht alle Auſtrengungen, um die bedrohten Häuſer zu retten. 0 Aus dem Lande Perſonal⸗Veränderungen im badiſchen Staatsdienſt Ernannt wurde Aſſiſtenzarzt Dr. Odilo Fleig bei der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Illenau zum Medizinalrat als Bezirksarzt in Wolfach. ef Geſetzes treten in den dauernden Ruheſtand: Rektor Gottlieb Klein in Ettlingen; Ober⸗ lehrer Anton Heimberger in Reichenbach, Amt Ettlingen; Oberlehrer Auguſt Tremmel in Waibſtadt, Amt Sinsheim. Kreisobſtausſtellung in Heidelberg E Heidelberg, 3. Okt. Die Obſtausſtellung in der Stadthalle iſt bereits in vollem Aufbau begriffen. Tafel⸗ und Wirtſchaftsobſt von zahlreichen Ausſtellern in hervorragender naturgemäß die Grundlage der Ausſtellung bilden, aus deren Mitte ſich dekorative Aufbauten gen— hervorheben. Es werden ſehr viele Obſtbauver⸗ eine Sammelausſtellungen zeigen und verſchiedene Aufbauarten anwenden. Es kommt nur beſtes Tafel⸗ und Wirtſchaftsobſt zur Schau und zum Verkauf. Auf die Spritz⸗ Die Hauptſtelle für Pflanzenſchutz wird eine, Sammlung ver⸗ ſchiedener Schädlinge und Krankheiten der Gemüſe und Obſt⸗ gehölze zeigen. Die Imkerſchule Heidelberg wird An⸗ ſchauungstafeln vorführen und der Bezirks⸗Bienenzüchter⸗ ſchau, Kakteen, Orchideen und vor allem viel Schnitt⸗ blumen werden das farbenprächtige Bild der Ausſtellung anmutig beleben. Es iſt auch Gemüſe mit ausgeſtellt. Neben dem Friſchobſt und Gemüſe, wird die Konſervenindu⸗ ſtrie Dauerware zeigen. Auf der Oſtſeite der Stidthalle fin⸗ den die Baumſchulen ihren Platz. Schon jetzt läßt ſich ſagen, daß die Ausſtellung ganz Hervorragendes an Material und Anordnung bieten wird. ö 4 5 * Langenſteinbach(Amt Ettlingen), 1. Okt. Die Ehefrau des hieſigen Landwirts Hermann Hua b wurde, als ſie geſtern abend gegen 6 Uhr mit ihrem Manne mit Kartoffel⸗ ernten beſchäftigt war, von dem hieſigen Jagdhüter Schmidt mit zwei Schrotladungen angeſcho ſſen und erheblich ver⸗ letzt. Schmidt befand ſich mit einem Jagdkollegen auf der Hühnerjagd. 2 a 75 bringt. Das Großfeuer hat innerhalb zwei Stunden 25 An weſen, darunter das neuer baute Rat⸗ haus, eingeäſchert. Das Feuer hielt abends 7 Uhr noch an, doch hofft man, daß es zum Stillſtand gekommen iſt. Alles hängt jetzt davon ab, daß der Win d, der ſich gelegt hat, nicht wieder aufzieht. Außer der Motorſpritze Waldshut iſt auch die Motorſpritze Bonndorf am Brandplatz erſchie⸗ nen. An der Braudſtätte weilen Vertreter des Bezirksamts Waldshut und der Staatsanwaltſchaft. Die Brandurſache konnte noch nicht ermittelt werden. Die Not der ſchwer be⸗ troffenen Be. älkerung i gußerordentlich groß. Betlmaringen liegt zwiſchen Bonndorf aud Stühlingen. Es iſt eine arme Schwarzwaldgemeinde, die ſich in der Hauptſache von Wald⸗ wirtſchaft und Heiminduſtrie ernährt. Im ganzen zählte die Gemeinde etwa 75 Anweſen, ſo daß alſo der Brand ein Drittel des Dorfes vernichtet hat. 22 ** 1 Großfeuer in Liedolsheim Drei Wohnhäuſer und neun Scheunen abgebrannt Karlsruhe, 3. Okt. In der Gemeinde Liedolsheim, die bereits vor einem Jahr durch ein ſchweres Brandunglück heim⸗ geſucht wurde, wütete heute nacht wiederum Großfeuer, dem drei Wohnhäuſer und neun Scheunen zum Opfer fielen. Man vermutet Brandſtiftung. Der Schaden wird auf rund 150 000 Mark geſchätzt. Vier Stück Vieh ſind umgekommen. Die Bewohner konnten nur das nackte Leben retten; ſechs Familien ſind obdachlos. Der Brand war gegen 4 Uhr morgens lokaliſiert. Es zeigt ſich nur noch eine troſtloſe Trümmerſtätte. Außer dem An⸗ weſen des Landwirts Emil Heinrich Wächter ſind auch die Wohngebäude nebſt Oekonomiebauten des Landwirts Guſtav Roth und des Gärtners Emil Seitz den Flammen zum Opfer gefallen. Die angebrannten Scheunen waren mit reichen Futter⸗ und Fruchtvorräten gefüllt. 0 2 eK. El Umſtürzender Leitungsmaſt— Ein Toter, ein Schwer⸗ verletzter * Müllheim, 3. Okt. Im Rheinvorgelände zwiſchen Neuenburg und Zienken ereignete ſich heute nachmittag ein ſchweres Unglück. Arbeiter der Baotſchen Kraftlieferungs⸗ Geſellſchaft Freiburg waren damit beſchäftigt, einen hohen eiſernen Leitungsmaſt aufzurichten. Als der Maſt ſtand und im Boden verankert war, beſtieg ihn der 40 Jahre alte Theodor Siebler aus Müllheim, um Arbeiten daran vor⸗ zunehmen. Wenige Zeit ſpäter türzte der Maſt u m, wie man vermutet durch einen Windſtoß, und begrub Siebler unter ſich, der auf einen Hebebaum aufſchlug und ſofort tot war. Vom umſtürzenden Maſt wurde auch der Arbeiter Ketterer aus Müllheim getroffen, wobei dieſem der Hals aufgeriſſen wurde. Ketterer wurde in lebens⸗ gefährlich verletztem Zuſtande in die Ehbrurgiſche Klinik nach Freiburg verbracht. Der Bedauernswerte hat heute ſeinen ſilbernen Hochzeitstag. Die Pfalz im Winterfahrplan * Ludwigs haſen, 3. Okt. Am kommenden Sonntag, den 6. Oktober, tritt der Winterfahrplan in Kraft, der für den pfälziſchen Zugverkehr verſchiedene Aenderungen mit ſich Als deren wichtigſte kommt in Betracht die Später⸗ legung des Schnellzuges D 103 Weißenburg.—Ludwigshafen um eine Stunde, weil der Zug infolge Einführung der franzöſiſchen Normalseit um die gleiche Zeit ſpäter von Straßburg in Weißenburg eingebracht wird. D 103 verliert dadurch in Ludwigshafen den Anſchluß an Zug 427 und D 191 nach Mannheim Frankfurt a. M.—Norddeutſch⸗ land. Dafür entfällt jedoch das jetzige einſtündige Stillager des D 103 in Ludwigshafen, Praktiſch wirkt ſich dieſe Später⸗ legung für Ludwigshafen ſo aus, daß D 103 während der Geltung des Winterfahrplanes 22,4 Uhr ankommt und 22,50 Uhr weiterfährt. baden iſt gegen den Sommerfahrplan alſo um 10 Minuten ſpäter elegt. Zur Beſchleunigung des Zugverkehrs wurden auf der Strecke Ludwigshafen Meckenheim die jetzigen Halte⸗ punkte Ludwigsbafen⸗Bleichſtraße, Maudach⸗Ort und Mutterſtadt⸗Lbkalbahn aufgehoben und auf der Strecke Kaiſerslautern Lauterecken Grumbach bei eini⸗ gen Zügen die Halte auf Stationen mitt geringerem Verkehr beſeitigt. Im übrigen wurde der Fahrplan der Perſonen⸗ züge, insbeſondere an Sonntagen, dem der Jahreszeit ent⸗ ſprechenden Verkehrsbedürfnis angepaßt. ** * Ludwigshafen, 3. Okt. Nach den Berechnungen des Amtes für Wirtſchaft und Slatiſtik Ludwioshafen a Rh. be⸗ trägt die Inderziffer für Ludwigshafen a. Rh. für Monat a 5 a Da die Ziffer des Vormonat 157,1 betrug, iſt ein Rückgang am 1,7 Prozent zu verzeichnen.„„ 5 i„ September(Monatsdurchſchnitt) 154,5. Abein Pegel J 27 J 50 1 2 ſceckar⸗Wegelſ 27 80 1 FBafel FI. 00 1 0 Schuſterinſe! 0 74.0 80.0 0 80 0 4. 54% Mannbein..43.00.40.80 1 3. 1851.77 7700 7167(64 Jagſtſeid 0000.00.040.000. Maxau.57346.42.39.34 3 30 Mannheim.182,09 192.021.961 87 Caltb 1181.15 1,1112113 0 00 öl.72 0 68 0 62.80.58.66 5 Schluß des redaktionellen Teils De Gesundheitswasse Die Abfahrtzett nach Mainz⸗Wles⸗ Mundenheim⸗Königſtraße, 5. ie. Ni Nachbargebiete Ein zweites Todesopfer 5 1 * Darmſtadt, 3. Okt. Dem Brande und der Kohlenſtaulbw: exploſion bei der Bahnbedarf A. G. iſt ein weiterer Arbeitern f zum Opfer gefallen. Der Hilfsarbeiter Heinrich Saul iſt geſtern an den ſchweren Brandverletzungen im Stadtkranken⸗ haus geſtorben. Auch zwei Feuer we hrleute k erlitten ſchwere Brandverletzungen. Die Feuerwehr mußte mit Ga s⸗ masken an den Brandherd herangehen. Da es ſich inner⸗ halb weniger Tage um den zweiten Großbrand in der Abtei⸗ lung der Firma handelt, haben Polizei und Gewerbeinſpek⸗ tion eine Unterſuchung eingeleitet. 5 *. A Lampertheim, 2. Okt. Unterhalb des ſogen. Zwetſchen⸗ gartens am Rhein wurde geſtern die Leich des 46 Jahre alten Sparkaſſendirektors Karl Bö hmer aus Lan daß geländet. In einer Verſammlung des Verkehrs vereins wurde der jährliche Mitgliederbeitrag auf 4,.— Mk. feſtgeſetzt. Der Verein will durch rege Propaganda die Aufmerkſamkeit Ortsfremder auf die Schönheiten unſeres Altrheines, ſowie der Biedenſandinſel lenken. Da die Bahnverbindungen ſehr zu wünſchen übrig laſſen, noch nicht einmal ein vorbeigehender Schnellzug hält, ſo ſollen auch hierin Schritte unternommen werden. Auch für die Abſchaffung der mißlichen Schalter⸗ verhältniſſe bei Bahn und Poſt will ſich der Verein einſetzen. Bereits am 12. d. M. wird das Frankfurter Künſtler⸗ theater hier eine Vorſtellung geben, der ſich weitere anreihen ſollen. Im nächſten Frühjahr wird auch wieder der früher ſo beliebte Sommertags zug ſeine Auferſtehung feiern. Zur regen Unterſtützung des Vereins will man in der chäftswelt angehen. Infolge der großen ſtellenweiſe vollſtändig aus⸗ Hauptſache die Gef Trockenheit iſt der Altrhein getrocknet. i i * Straßburg, 2. Okt. Der 34 Jahre alte Elektrizitäts⸗ arbeiter Joſeph Hipp aus Hagenau kam bei Reparatur⸗ arbeiten an der Hochſpannungsleitung in der Nähe von Eckbolsheim mit dem Kabel in Berührung und wurde ſo⸗ fort getötet. 5 1 Tageskalender Freitag, den 4. Oktober Lichtſpiele: Alhambra:„Narkose“.— Sch l 5 Cap tut: Im Prater blüden poisder d Sehenswürdigkeiten: N Kunſthalle: Dienstag bis d 10 bis 1 Uhr und—4 Uhr. Schloßmuſeum mit den Sondergusſtellungen: 150 Jahre Mannheim Nationaltheater und Die politiſche Bewegung 1948/49. Geöffnet täglich v. 1013 und 1517 Ühr, Sonntags v. 1117 Uhr durchgehend. Schloß biſcherei:—1. 67 ihr— Muſeum für Natur- und Völke kunde im Zeughaus: Sonntag vorm von 111 und nachm von Uhr; Dienstag—5 Uhr; Miltwoch—5 Uhr: Freitag—7 Uhr Planetarium: Beſichtigung 3 Uhr. 8 5 1 Waſſerſtaudsbeobachtungen im Monat Oktober ö Peter Rixius 6. m. b., Mannheim, Tel. 2679 Wimelm Müller fun., U 4, 25. fernsprecher 2 Geſchäftliche Mitteilungen 0 5 e empfindlicher Gewebe, vor allem Seide ſammenhängen, werden hier erörtert u führungen erklärt, Es wird gezeigt, ſorgfamen Behandlung bedürfen, 2 fenflocken „Aufmerksamkeit und Leistüungskäbigkeit steigert 5 5. 0 f eine Kräftige Kost am Morgen“ sagen die Rerzte. In Quaker Rapidflocken ist in Reichtum an leben- spendenden Stoffen von der Natur fü nicht dickmachend, sehr billig und in iakel fertig a Besorgen Sie si Lebensmittelgese 35 Minuten und„ das Schulkind macht bessere Fortschritte,, agen moderne Lehrer 5 8 r für Sie und. Ihre Familie bereitet. Sie sind kalorlenreich, in nahrhaftes Frühstück in-5 Freitag, den 4. Oktober 1929 Jodes-Anzeige Gestern nacht ist mein lieber Mann, unser treu- sorgender Vater Karl Lutz sanft entschlafen 2 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Emma Lutz geb. Maucher Mannheim, Augartenstr. 84, den 4. Okt. 1029 5 8 a. 1 Das Seelenamt findet am Samstag morgen 9 Unr 5 1 Damen-HNantel ä 9 75 in der Heilig Geistkirche, die Beerdigung nach. 1 5 85 1 engl. gem, mit Peizstoff-Krsgen mittags 3 Uhr von der Leichenhalle aus statt 8% 3333.. Damen-NManiel 5 85 5 aus Oſtomen, mit echt. Pelzkragen 1 4 5 ö Norgenröcke 2* 5 15 aus Weſſinée, in vielen Farben 95 9 72 Damen-Niantel 4 2— 85 9 dus englischen, gemusterlen Stoffen* 1 Plissee-Röcke genz gef u. voller Bae.75* 7 7 1 i modcine und schwerz 5 1 9 5 0 2 85 0 5 Kaffee C080 Kalke Corso f 3 große, guterhalt. 0 5* Frauen-Mantel f 15 6 0 15 6 1 12 Sischränke 0 ne en, N. Ouomsn, mit Pelzstofſgernilur 22 75 4 Die von der* Apefung bezw. 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Dieſe Seite des Poungplans, welche beſonders in der letzten Zeit die Finanzpreſſe beſchäftigt hat, verdient eine nähere Betrachtung. 5 e 1 2 75 5 8 Der Gedanke, daß ein Zentralorgan zur Erleichterung internatio⸗ naler Zahlungen erforderlich ſein ſollte, iſt alt und hat beſonders ſeit Ende des Krieges eine hervorragende Rolle in den internationalen Valutadiskuſſionen geſpielt. Im Noungplan wird hervorgehoben, daß die Vollziehung der Reparationszahlungen ein Bedürfnis des Ausbaues der ſchon vorhandenen Maſchinerie für internationale Zah⸗ lungen ſchaffen, und zugleich Gelegenheit zu einem ſolchen Ausbau geben würde. Für die populäre Auffaſſung. liegt die Vorſtellung ufſenbar nahe, daß eine zentrale Stelle eine große Bedeutung für die Durchführung von allerlei Zahlungen zwiſchen verſchiedenen Ländern. haben ſollte. In der Tat verhält es ſich aber ſo, daß die techniſchen Vorausſetzungen für internationale Zahlungen ſchon jetzt mehr voll⸗ endet ſind als vielleicht irgend ein anderer Teil der Weltwirtſchaft. Millionen können von dem einen Finanzplatz nach dem andern auf Grund eines Ferngeſprächs von einigen Augenblicken und mit Hilfe, techniſcher Mittel, die ein abſolutes Minimum von Zeit fordern, durchgeführt werden. Der Weltverbeſſerungseifer ſollte mit größtem, Vorteil andere Gebiete für ſeine Beſtrebungen als eben dieſes wäh⸗ len können, und es iſt jedenfalls ſehr zweifelhaft, in wie weit die Ver⸗ mittlung durch eine Zentralſtelle einen wirklichen Fortſchritt im Verhältnis zu den direkten Verbindungen zwiſchen verſchiedenen Ländern, die ſchon jetzt eine ſo hohe Vollendung exreicht haben, bedeu⸗ ten würde. 5 5 Der Moungplan geht aber davon aus, daß ein zentrales Bank⸗ inſtitut zur Klärung der Reparationszahlungen notwendig iſt. Die neue Bank ſoll nach dem Noungplan die zufälligen Schwierigketten ausgleichen, welchen die Transferierung der deutſchen Reparations⸗ zahlungen möglicherweiſe begegnen wird. Auch bei. dieſem Punkt dürfte man ein Fragezeichen machen müſſen. Wenn die Zahlungs⸗ verpflichtungen Deutſchlands mit einem Betrag feſtgeſtellt werden, den Deutſchland unzweifelhaft zahlen kann, und wenn die Gläubiger in ihrer Handelspolitik eine hinreichende Willigkeit zum Empfang von Deutſchlands Zahlungen zeigen, ſo werden zufällige Zahlungsſchwie⸗ rigkeiten keine nennenswerte Rolle ſpielen. Deutſchland genießt dann vollen Kredit, und alle zufälligen Zahlungsſchwierigkeiten kön⸗ nen leicht mit Hilfe derjenigen Maſchinerie, über welche die inter⸗ nationale Finanz ſchon fetzt verfügt, ausgeglichen werden. Wenn aber die Anſprüche der Ententemächte die wirkliche Zahlungsfähigkeit Deutſchlands überſteigen, ſtehen nicht länger zufällige Reibungen in Frage, ſondern dauernde Schwierigkeiten, welche, was man auch tut, zu unüberſteiglichen Hinderniſſen angehſuft werden müſſen. Einer ſolchen Entwicklu 1 Bank machtlos ſtehen. 8 Die Vorſtellung, ſammenarbeit der verſchiedenen Zentralbanken der Welt erforderlich ſein wollte, ſcheint in Wirklichkeit kaum begründet zu ſein. Die Zu⸗ ſammenarbeit zwiſchen den Zentralbanken iſt ſchon jetzt äußerſt eng, und es iſt ſicher ein Vorteil, daß ſie nicht in der offiziellen Form ge⸗ handhabt wird, die von der Genuakonferenz vorgeſchlagen wurde. Mit den techniſchen Hilfsmitteln der jetzigen Zeit können die Zentralbank⸗ leiter in täglicher Verbindung mit einander ſtehen, und die Zentrali⸗ ſierung, die auf dieſem Gebiet erforderlich iſt, entwickelt ſich ſelbſt ganz natürlich in Uebereinſtimmung mit der Bedeutung der verſchie⸗ denen Hauptplätze der internationalen Finanz. Was auf dieſem Ge⸗ biet noch erforderlich iſt, iſt vor allem eine ſyſtematiſche Arbeit für die Ausrottung des Mißtrauens, das das Publikum, die Volksvertre⸗ tungen und die Regierungen dem Streben der Zentralbanken zur Zu⸗ fammenarbeit öfters immer noch zeigen. 5 5 N Es gibt Leute, die ſich gern vorſtellen, es ſei ſehr wünſchenswert, baß die vielen Zentralbanken der Welt ſelbſt eine Zentralbank zur Verfügung hätten, an die ſie ſich bei zufälligen Kreditbedürfniſſen wenden könnten. Der Noungplan hebt auch hervor, daß eine ſolche Bank durch gelegentliche Kredite, zur Stabiliſierung der internatio- nalen Wechſelkurſe beitragen könnte. Die neue Bank wird ſogar mit Hilfe derartiger Kreditgebung in großer Ausdehnung die jetzt gewöhn⸗ lichen Goldſendungen überflüſſig machen können. Wenn die verſchie⸗ denen Zentralbanken Gukhaben in der neuen Bank hätten, ſo würde man dadurch nach dem Plan die Koſten der Goldſendungen vermeiden können. Der Nutzen einer ſolchen Anwendung kann nur dann richtig geſchätzt werden, wenn man ſich die Bedeutung der internationalen Wechſelkurſe und die Vorausſetzungen einer Stabiliſierung derſelben klar gemacht hat. Die Valuta eines Landes hat einen beſtimmten Wert ſowohl nach innen wie nach außen nur dadurch, daß die Zah⸗ lungsmittelverſorgung des Landes in einer beſtimmten Knappheit ge⸗ halten wird, die eine gewiſſe Stabilität des allgemeinen Warenpreis⸗ niveaus verbürgt. Bleibt das Preisniveau der führenden Golb⸗ länder und beſonders der Vereinigten Staaten konſtant, ſo muß jedes dere Land, das, ſeine Goldwährung aufrecht erhalten will, ſeinen ngsmittelumlauf ſo begrenzen, daß auch ſein Preisniveau kon⸗ bleibt. Von dieſer Notwendigkeit kann und ſoll ein Land durch Möglichkeiten des Exhalts von ausläudiſchem Kredit befteit. Große Gefahren könnten entſtehen, wenn Zentralbanken in dern die Vorſtellung bekämen, daß, was ſie bezüglich der hres inneren Preisniveaus verſäumt hätten, nes Zentralinſtituts ausgeglichen werden könnte, das äre zuzuſehen, daß derartige Verſäumniſſe nicht in Folgen in der internationalen Bewertung der Va⸗ zum Ausdruck kämen. Die Verantwortung fitr die Valuta eines Landes muß immer bei der Zentralbank liegen, die das Land mit Zahlungsmitteln verſorgt. Der Glaube, daß die Bank un⸗ ſehme diskontpolitiſche Mittel durch Inanſpruchnahme ausländi⸗ ite vermeiden kann, iſt äußerſt bedenklich. Die Diskont⸗ ß immer die wirkliche Lage des Kapitalmarkts des Landes, geln. Jeder Verſuch, einen Diskontſatz zu halten, der dieſer muß zu einer verhängnisvollen Störung des zitalmarktes ſelbſt führen. 5 5 0 ven und einer ſchon ausländiſche⸗ uten a Zentralbankgeſchäft auf völlig ſolidem Bo⸗ müſſe Koſten gedeckt werden. Das W von Anfang an der Bank eine Würkſamkeitsſphäre geben wollen, die volle Früchte getragen hat. ung gegenüber wird auch die geplante internationale 8 daß die neue Bank zur Erleichterung der Zu⸗ ſoziale Laſten. u. a. folgende Veränderungen: Schuldner 356 521(440 701) ,, Bank⸗ durch die palutanolitijche Bedeutung der Internationalen Bank Von. Profeſſor Guſtav Caſſel, Schweden Verkaufskurs, zwiſchen oberem und unterem Goldpunkt, ſollte des⸗ halb beibehalten werden, und es dürfte, wenigſtens ſo lange jedes Land volle Souveränttät über ſeine Valuta beanſprucht, als ein utopiſches Streben bezeichnet werden können, eine Zentralbank der Zentralbanken zu ſchaffen, welche für die ganze Welt die Ueberfüh⸗ rung von Mitteln von einer Valuta zu einer anderen ohne Koſten ermöglichen ſollte. Der Pounmplan ſtellt ſchließlich in Ausſicht, daß die neue inter⸗ nationale Bank eine Kooperation der Zentralbanken erleichtern ſoll, welche dem ganzen„Kreditbau“ der Welt eine höhere Stabilität ver⸗ leihen wird. Soll dieſe Aeußerung einen beſtimmten Sinn haben, ſo muß ſie ſich offenbar auf eine Stabiliſierung des Wertes des Goldes ſelbſt beziehen. Dieſe Aufgabe iſt ſchon ſeit 1920 Gegenſtand Liner internationalen Zuſammenarbeit geweſen, die ſchon jetzt ſehr wert⸗ Es iſt ſehr wichtig, daß dieſe Zuſammen⸗ arbeit in der Zukunft fortgeſetzt wird, und daß alle Völker der Welt zu einer Mitwirkung an ihr erzogen werden. Selbſtverſtändlich iſt 8 Die deutſchen Reparations-Sachlieferungen Die Sachlieferungen Deutſchlauds für die Reparations rechnung ſind bekanntlich ſeit dem Inkrafttreten des Dawesplanes ſtändig an⸗ geſtiegen. Von Jahr zu Jahr vergrößerte ſich der Wert, obwohl na⸗ turgemäß die einzelnen Monate verſchieden hohe Beträge ergaben. Die Zuſammenſetzung der Sachlieferungen hat im Lauf der Zeit ſtarke. Schwankungen aufgewieſen. Lebensmittel und Vieh ſind zeitweiſe, ſo gegen Ende 1927, in ſtarkem Ausmaß geliefert wor⸗ den, zu anderen Zeiten ſind die Lieferungen auf dieſem Gebiet faſt auf Null zurückgegangen. Unter den gelieferten Rohſtoffen ſteht Kohle an erſter Stelle. Die Rohſtofflieferungen haben bis Ende 1927 ſtark zugenommen, dann aber ſind ſie während des ganzen Jahres 1928 geringer geworden und haben ſich erſt im zweiten Viertelfahr 1929 wieder vergrößert. Sehr bedentend erhöht haben ſich dagegen die Lieferungen an Fertigwaren. Die Kurve geht hier im ganzen ſteil in die Höhe. Ueber die Zukunft der Sachlieferungen iſt noch nichts Beſtimmtes bekannt; nach dem Poungplan werden ſie in ihrer Höhe zunächſt auf 750 Mill.„/ im erſten Jahr begrenzt(alſo einem Monatsdurchſchnitt von 62,5 Mill.“ entſprechend), dann werden ſie innerhalb von zehn Jahren auf Null abgebaut. Sp. 1 1 1 5 12 10 1 1 5 I neparstions- Sachlieferungen 4. ob(Mill. Ra) 70 60 a 30 20 10 2 * * Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Sprengſtoff⸗A.⸗G., Köln.— Verhandlun⸗ gen mit Rheiniſche Gummi abgebrochen. Ueber die Verhandlungen zwiſchen der J. G. Farbeninduſtriee und der Rheiuiſchen Gummi und Celluloid ⸗ A. ⸗., M annheim hören wir von Verwaltungsſeite der Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Sprengſtoff⸗A.⸗G., Köln, daß die Kölner Geſellſchaft bereits ſeit mehr als Jahresfriſt mit dem Mannheimer Unternehmen in Verhandlungen ſteht. Am Mittwoch nachmittag hätten in Mannheim und in Frankfurt Ver⸗ handlungen ſtattgefunden, die ſich jedoch ausſchließlich auf eine In ⸗ tereſſengemeinſchaft in der Herſtellung von Zelluloid beziehen. Eine Einigung konnte jedoch bisher aus den verſchiedenſten Gründen nicht erzielt werden, ſo daß auch die Verhandlungen am Mittwoch ergebnislos abgebrochen werden mußten. Auch für die nahe Zukunft ſei mit einer Einigung kaum zu rechnen. z Hindrichs⸗Aufſermann AG., Barmen.— Wieder 8 v. H. Die Metall⸗, Walz⸗ und Plattierwerke Hindrichs⸗Auffermann AG. erzielte im Geſchäfts fahr 1928/29 einſchließlich Vortrag einen Fabrikations⸗ gewinn von 2,28(i. V. 2,63) Mill.„J. Für eignen Verbrauch wurden 1,50(1,87), für Unkoſten 0,2(0,44), für Abſchreibungen 0,10(0,10) Mill.„ aufgewandt. Aus dem Reingewinn von 0,20(0,22) Mill.„/ ſollen wieder 8 v. H. Dividende ausgeſchüttet werden. Die Beſchäftigung der Betriebe war insgeſamt zufriedenſtellend. Der an ſich kurze Bericht beklagt die ſtarke Belaſtung durch Steuern und Die Bilanz zeigt nach dem Stande vom 30. Juni guthaben 203 595(125 581), Waren 603 107(685 242)/ und ander⸗ ſeits Gläubiger 125 581(156 251)„ bei einem Aktienkapital von 1863 000„, einer Hypothekenſchuld von 293 844(327 731)„und Rück⸗ lagen von 380 000. Die Geſellſchaft iſt mit einem guten Auf⸗ trags beſtand in das neue Jahr eingetreten. i Thyſſen⸗Rheinſtahl AG. in Frankfurt a. M.— Wieder 5 v. H. — Rückgaug des Umſatzes. Die Handelsgeſellſchaft der Vereinigten Stahlwerke AG., die den ſüddeutſchen Bezirk bearbeitet, erzielte 1928/29 einen Betriebsüberſchuß von 3,88 Mill., Nach Ab⸗ zug der Unkoſten von 3,2(3,6) Mill.„ und der Abſchrekbungen von 0,27(0,21) Mill./ verbleibt einſchließlich 20.698(8745)/ Vorjahrs⸗ vortrag ein Reingewinn von 412 826(425 538)„, aus dem wie⸗ der 5 v. H,. Dividende auf das 8 Mill.( betragende.⸗K. ver⸗ teilt und 9226„ vorgetragen werden ſollen. Nach dem Bericht ging der Um ſatz des dritten Geſchäftsjahres tonnen⸗ und markmäßig weſentlich zurück. Auch im neuen Geſchäftsjahr dürfte, ſoweit bis jetzt zu überſehen ſei, eine Beſſerung kaum eingetreten ſein. Die Bilanz verzeichnet Gläubiger mit 12,21(16,44), Schuldner mit 10,42(11,78), Waren mit 6,35(9,05), flüſſige Mittel mit 0,40(0,39) und Beteiligungen mit unverändert 0,50 Mill. J. Die Anlagen ſind mit 4,38(4,29) Mill./ bewertet. Die.⸗V. hat den Abſchluß ge⸗ 5 Gaſolin AG. aus der Benzin⸗ daß die Deutſche Gaſolin AG. aus der n ſei, iſt, wie dem WTB.⸗Handelsdienſt wird, vollſtändig aus der Luft ge⸗ bereits i 8 98 er gewiſen Spanne zwichen Kauf, und nobe 5 kabelfabriken) geregelt werden. Die anderweitig ausgeſprochene Ver⸗ nicht möglich, daß die neue internationale Bank bei dieſer Zuſammen⸗ arbeit vorteilhaft mitwirken kann. Der Vorſchlag einer ſolchen Bank mit eigenen Goldreſerven, die neue Anſprüche auf den knappen Gold⸗ vorrat der Welt ſtellen könnte, iſt aber aus unſerm gegenwärtigen Geſichtspunkt keineswegs ungefährlich. Es gibt jedenfalls keinen 4 Grund, anzunehmen, daß das Programm der Stabiliſierung des. Werts des Goldes nicht ohne Hilfe einer ſolchen Bank wird durch⸗ 1 geführt werden können. 1 Die Abſicht dieſer Zeilen iſt keineswegs, der Gründung einer. Bank für Reparationszahlungen entgegenzuarbeiten. Es ſcheint aber zweckmäßig zu ſein, die übertriebenen Hoffnungen bezüglich deſſen, was dieſe Bank für die Sicherung der verſchiedenen Valuten der Welt leiſten kann, aus dem Wege zu räumen und die Aufmerkſamkeit darauf zu richten, daß die Schaffung einer ſolchen Bank in keiner Weiſe die Notwendigkeit für die verſchiedenen Länder, ihre Valuta richtig zu pflegen und die volle Verantwortung für ihre Stabilität zu tragen, vermindert. Da die Errichtung der neuen Bank an und für ſich keine Garantie für eine rationelle valutapolitiſche Zuſammen⸗ arbeit der verſchiedenen Zentralbanken der Welt bietet, ſcheint es auch erforderlich, daß alles getan wird, um das Jutereſſe für dieſe Zu⸗ ſammenarbeit und die Einſicht in ihre Bedeutung für die Weltwirt⸗ ſchaft ganz unabhängig von dem Poungplan lebendig zu halten. Intereſſengemeinſchaft in der Kabelinduſtrie 1 5 Eine Gemeinſchaftsgründung In Berlin wurde von einer Reihe führender Kabelfabriken eine G. m. b. H. mit einem Kapital von vorläufig 500 000 A geg rün⸗ det. Zweck ſei die gemeinſame Wahrung der Intereſſen der Betei⸗ ligten, insbeſondere im Ausland. Dieſe kurze Erklärung bedarf noch in einigen Punkten der Ergänzung, zumal ſich verſchiedentlich unzu⸗ treffende Kombinationen daran geknüpft haben. Zunächſt ſind, wie wir hören, folgende zehn Firmen als gleichberechtigte Geſellſchaf⸗ ter beigetreten: C. J. Vogel, Draht⸗ und Kabelwerke.⸗G., Berlin, Deutſche Kabelwerke.⸗G. Berlin, Norddeutſche Kabelwerke A. ⸗G., Berlin, Kabelwerk Rheydt.⸗G., Rheydt, Hackethal Draht⸗ und Kabelwerke.⸗G., Hannover, Osnabrücker Draht⸗ und Kabel⸗ werke, Süddeutſche Kabelwerke A. ⸗G., Mannheim, Dr. Caſſirer u. Co., Berlin, Kabel⸗ und Metallwerke Neumeyer N. ⸗G., Nürnberg, Kabelwerk Duisburg.⸗G. 5 8 Die neue, mit vorläufig 500 000% ausgeſtattete Gemeinſchafts⸗ gründung bezweckt keinerlei weitere finanzielle Bindung der genann⸗ ten Geſellſchaften, auch ſonſt keine Veränderung ihrer Kapitalbaſis, ſondern ſoll lediglich die gleichgearteten Intereſſen die⸗ ſer Spezialfabriken auf allen Gebieten wahren, insbeſondere im Aus lan d. Es wird alſo z. B. in allen Sachen der Propaganda und andern organiſatoriſchen Fragen eine ſtärkere Kon⸗ zentration und Rationaliſierung in einheitlichem Sinne geplant. Fragen der Preis- und Abaſtzregelung kommen dabei weniger in Be⸗ tracht, da dieſe ſchon innerhalb der beſtehenden Kartelle(Deutſcher Schwachſtromkabelverband und Vereinigung Deutſcher Starkſtrom⸗ mutung, daß ein noch engeres Zuſammengehen etwa in Form einer Fuſion oder dergleichen in Frage kommen könnte, wird uns von be⸗ teiligter Seite als unrichtig bezeichnet. 5 1 Deviſen markt 5 5 Aut beuten Frühverkehr notierten Pfunde gegen. New Dort 488,75] 465,90 Schrei).. 25,16 25,16f Stuckgolm.. 49,10 1838 5 Paris. 123,92 123,97] Holland.. 12.09 12,10 Madrid 32.72 52,78 8 1 Brüſſel„ 34,85 34,90 Oslo. 18,18 19,22 5 9 Mailand.. 92,80 92,88] Kopenhagen„J 18,18 19,2 5 5 1 Gegen Reichsmark wurden Dollar mit 419 70 und Pfunde mit 2040.— gehandelt Mannheimer Produktenbörſe ö Die Kurſe verſtehen ſich per 100 Kilo netto waggonfrei Mannheim mit Sack. zahlbar in RM 5 Amtliche Preisnotſerungen vom 3. Oktober 1929 2 Weizen 25 75 Pfälzer Gerſte J 23,.—/24.— Weizenmehl 87.5%½87.15 „ ausl. 27, ¼8,— Futter-Gerſte 18, 19,25 Weizenmehl 11 35,50 /88, 5 Roggen 20.— Mais a. Beſch. 20,— Ryggenmehl 27.50/32,— „ausl.— Biertreber 17,25/18,25 Weizenkleie 11.— 1 Hafer inländ. 18.25/19,25] Wieſenhen. 11,012.20 Lein ſaat 46,50 ö „ aus!. ö 20, 21.—Luz.⸗Kleehen 12,60/18,20] Trockenſchnitzel 13.25/18. Brau-cherſte. 21,80/28,— Preßfrohh 510,40 Soyaſchrot 20.25 5 dio. ausl.— Geb. Stroh 5,— 5,20 J Rohzuckermel.— 75* 5 ddentſcher Großmühlenpreis a ühle. Mehlpreiſe mit Sack 8 3 „Süddentſcher Großmühlenpreig ab Mühle. Mehlpreiſe mit Sack„„ 1 52— 8 5 1 Hopfenüberernte f Einſchränkung des Hopfenanbaues. Am 2. Oktober fand in München die diesjährige Herbſtkonſerenz* des Mitteleuropäiſchen Hopfenbaubüros ſtatt. Aufgrund der Pflück⸗ 1 und Ernteergebniſſe, ſowie der aus den einzelnen Gebieten l bereits gemeldeten Verkäufe wurden nachſtehende Ernteziffern fur 5 1929 feſtgeſtellt: Bayern 233 500 bis 244 500 Ztr., Württemberg 30 bis 33000 Ztr., Baden 5 500 Ztr., Preuß en 1000 Ztr., zu ⸗ 5 ſammen für Deutſch lan d 270 bis 284000 Ztr., Tſchecho⸗ [ſlowakei 222 800 bis 229 800 Ztr., Jugoſla wi en. 70 bis 85 000 Zentner, Polen 50 000 Ztr., Gl ſa ß 94 000 Ztr., Ungarn 3000 Zentner, Oeſterreich 1000 Ztr. insgeſamt 710 800 bis 746 800 Zentner. Dazu berichtet das Mitteleuropäiſche Hopfenbaubüro, daß 5 aus dieſen Ernteziffern zu erſehen iſt, daß in den dem Mitteleuro⸗ 4 päiſchen Hopfenbaubüro angeſchloſſenen Ländern eine Ueberernte des„„ 1929er Hopfens vorhanden iſt. Dieſe Ueberernte trug in erſter* Linie Schuld an dem kataſtrophalen Preis ſtur z. Als Folge ſtellt ſich nunmehr bereits in allen Anbaugebieten eine teilweiſe recht beträchtliche Einſchränkung der Hopfen⸗ anbaufläche ein. Das Mitteleuropäiſche Hopfenbaubüro hält es s für ſeine Pflicht, die Hopfenproduzenten ſämtlicher Anbaugebiete 1 darauf aufmerkſam zu machen, daß infolge der heurigen Ueberernte.. und der dadurch geſchaffenen Vorräte auch in den nächſtkom⸗ menden Jahren kaum mit rentablen Preiſen zu rechnen ſein wir d. Als weitere Pflicht betrachtet es den Hopfen⸗ produzenten ſämtlicher Gebiete nahezulegen, ihre für den Hopfenbaun beſtimmten Flächen mit ihrem Wirtſchaftsbetrieb in das richtige Ber hältnis zu bringen und mit Rückſicht auf die zu erwartenden Mindeſt⸗ preiſe den Hopfenbau entſprechend einzuſchränken. Den Gebisten aber, die ohne Rückſicht auf den Eigenverbrauch und ohne Rückſicht auf 5 den Weltbedarf allzuſtark der Konjunktur folgend die Anbaufläche vergrößert haben, muß das Mitteleuropätſche Hopfenbaubüro die allerenergiſchſte Einſchränkung nahelegen, weil ſolche Gebiete bei Wei⸗ terbeſtehen der jetzigen Hopſenmarktlage unbedingt ihrem Ruin ent⸗ gegengehen müſſen. 7 * Nürnberger Hopfenbericht vom 2. Okt. 200 Ballen Bahnzu⸗ fuhr, keine Landzufuhr. 100 Ballen Umſatz. Tendenz und Preiſe unverändert. Gebirgshopfen prima 45—55, mittel 30—40, gering 25—30; Aiſchgründer mittel 30—40; Hallertauer Siegelgut primn 75—85, mittel 50—70, gering 40—50; Württemberger prima 8090, mittel 6070; Badiſcher Hopfen prima 5060; Pfälziſcher Hopfen prima 50-60, mittel 4050 ie prima 45%„ Auf dem heutigen Obſtgroßmarkt Bad Dürkheim vom J. Okt (120 Zentner) und gutem Obſtgroßmarkt wurden bei guter Anfuhr Abfatz folgende Preiſe notiert: Verſchiedene Sorten Birnen 12, Aepfel—8, Pfirſiche—18, Tomaten 3. Zwetſchgen 10—12, Quit⸗ ten 1013, Trauben 2530. VVV m abgelaufenen : 234 Schif gelegt war. Pretkatz den 4. Oktober 1929 Der deutjche Außenhandel in Kohle Die deutſche Steinkohlenausfuhr hatte im Jahre 1920 zine ungeheure Ausdehnung erfahren, als der engliſche Bergbau durch zen großen Grubenarbeiterausſtand rund ein halbes Jahr lang lahm⸗ Die Kurve ſteigt deshalb in dieſer Zeit für Steinkohle ganz gewaltig an, um nach der Beendigung des Ausſtandes wieder zurückzuſinken. Abgeſehen aber von dieſer ungewöhnlichen Bewegung ſteigt die Kurve der deutſchen Steinkohlenausfuhr im Lauf der Jahre ziemlich ſtetig. 8 1928 einen gewiſſen Rückſchritt darſtellt, ſo zeigt ſich doch im laufenden Wenn auch die Zeit von etw Reue Mannheimer Zeitung[Mittas⸗Ausgasef wiſſe Zeit erforberte, bis daß Ausland ſich auf ben bentſchen Koks Aumgeſtellt hatte. Das Jahr 1028 zeigt beim Koks im Gegenſatz zur Kohle keinen Ausfuhrrückgang, vielmehr bleibt hier die Kurte bet ihrem e aber ſtetigen Anſteigen. Die Braunkohlenausfuhr iſt ganz gering. ö. Die Einfuhr von Steinkohle nahm von einem reichlich hohen Wert in der Zeit nach der Ruhrbeſetzung bis gegen Ende 1928 faſt bis auf Null ab. Seither iſt wieder eine Steigerung eingetreten, uns auch der Einfuhrrückgang bis Ende des vorigen und zu Anfang dieſes Jahres hat ſich wieder ausgeglichen. Immerhin beträgt die Stein ⸗ kohleneinfuhr nur etwa ein Drittel der Ausfuhr. Die Einfuhr von Braunkohle iſt ziemlich konſtant, ſie beruht großenteils auf einem Gegenſeitigkeitsvertrag mit der Tſchechoſlowaket. Die Koks einfuhr hat keine Bedeutung. Sp. Jahre wieder ein deutliches Anſteigen. Im März und im zweiten Vierteljahr konnte man das für einen Ausgleich der durch die Trans⸗ portſchwierigkeiten des Februars bedingten Ausfälle halten, jetzt aber iſt eine Zunahme der Ausfuhren unverkennbar. Auch für Koks nimmt die Ausfuhrkurve im Geſamtverlauf der letzten Jahre ziemlich ſtetig zu. Die Steigerung in der Zeit des eng⸗ liſchen Bergarbeiterausſtandes liegt beim Koks zeitlich etwas ſpäter als bei der Steinkohle, weil zunächſt noch gewiſſe Vorräte im Aus⸗ land aufgebraucht werden konnten, und weil es naturgemäß eine ge⸗ a Mitte 1927 bis Ende 5 a 7 Die Pariſer Konferenz der europäiſchen a1 N N Der deutsche Außenhanctel Automobil⸗Induſtrie Die Zuſammenkunft der europäiſchen Automobilinduſtriellen, 3 die anläßlich der Eröffnung des Pariſer Automobilfalons geplant ift, wird, wie ein Pariſer Wirtſchaftsberichterſtatterx drahtet, wahr⸗ ſcheinlich am 8. Oktober ſtattfinden. Die Initiative zu dieſer Zu⸗ ſammenkunft iſt vor allem von ſeiten der franzöſiſchen Induſtrie aus⸗ A 1 * 2 gegangen, die ſich ſeit einiger Zeit durch das Vordringen der Ame: rikaner auf dem europäiſchen Markt beſonders bedroht fühlt. Man befürchtet in Frankreich, ohne die Einigung mit den anderen euro⸗ päiſchen Automobilinduſtrien, der amerikaniſchen Konkurrenz auf die 1 V 7 5 ö e 1 — 1 Dauer nicht die Spitze bieten zu können. Neben einer Ausſprache über Rationaliſierungspläne in der Produktion wird man ſich über e 7 5 0 8— e s Koks es—.— „ eee 155% Z 6e die Durchführung einer Zollpolitik unter einheitlichen Geſichts⸗ punkten unferhalken. Von franzöſiſcher Seite wird darüber hinaus 5% f N 5 055 0— eine Kontingentierung der amerikaniſchen Automobileinfuhr erſtrebt. 1 5 Es erſcheint aber zweifelhaft, ob dieſe weittragenden Pläne diesmal Einfuhr bereits feſte Form gewinnen werden und ob die Pariſer Konferenz 5 5 1. zu Beſchlüſſen kommen wird. Es iſt vor allem eine intenſive Aus⸗ ſprache und Fühlungnahme zwiſchen den Automobilinduſtriellen der — 8 einzelnen Länder über die ſchwebenden Probleme dieſer Induſtrie gedacht. Späteren Verhandlungen wird es vorbehalten ſein, dieſe Beſprechungen zu Aktionen zu verdichten. 5 Stein!* .———— 3—— 111— (Weitere Handelsnachrichten ſiehe Seite 18) 2 Für Mannheim und Be- N zirk hat alte angesehene Lebensvers. A. G. ihre General- Vertretung mit Inkassobestand neu zu besetzen. Sicherheitsfähige Perso: nen, die in Organisation und Werbung erfahren sind, wollen Angebote einreichen unter 8. T. 363 an Ala-Haasensſein& Vogler, Stufigari. Cazz5 Angeh. jüng. Verkäuferin für Galanterie⸗ u. Lederwarengeſch. für ſofort oder ſpäter geſucht Ang. m. näh. An⸗ gaben u. Gehalts⸗ anſpruch u. ON 14 an d. Geſchäftsſt. 5 Tüchtige her käufeein per 1. November 1929 gesucht. Schriftl. Angebote an Seidenhaus Otto Loew Mannheim, Planken. ESA, 1. 25 4763 Lederwarengeſch. geſ. Adr. i. d. Geſchäftsſt. 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Oktober) geſpielt wird, bildete ein feſtlicher Be⸗ grüßungsakt im Hotel„Europäiſcher Hof“ in Heidelebrg am Mittwoch abend. An dem Feſteſſen nahmen über 40 Damen und Herren teil, darunter der Weltmeiſter Dr. Alexander Aljechin mit ſeiner Gattin, Bogoljubow, Großmeiſter Spielmann und Sas no⸗ Bodrowſki, Schachmeiſter Knoch aus Wien, die Vertreter der ſtädtiſchen Behörden und des Verkehrsamtes Heidelberg, Univerſitäts⸗ dozent und Pfarrer Duhm uſw. Namens des Verbandes Heidel⸗ berger Schachvereine hieß Oberſtabsarzt a. D. Dr. Müller die Feſtgäſte herzlich willkommen und rückte die Bedeutung der bevor⸗ ſtehenden ſchalichen Ereigniſſe, von der künſtleriſchen und erzieheri⸗ ſchen Seite aus in das rechte Licht, wobei er auf das Weſen des edlen geiſtigen Sportes recht intereſſante Streiflichter warf und einige bis jetzt noch wenig berührte, aber wichtige Fragen, wie das Eigen⸗ tumsrecht an geſpielten Partien berührte. Sein Hoch galt den beiden Wettkämpfern Aljechin und Bogoljubow. Hermann Römmig Mannheim, als Kampfleiter, würdigte die Perſönlichkeiten von Aljichin und Bgoljubow, die in ihrer ſympathi⸗ ſchen Art ſehr zur Popularität des Schachſpieles beitragen. Er be⸗ tonte dabei, daß es ſich hier um einen wirklichen Kampf handelt, wie ſich ja auch aus der erſten Etappe klar ergab. Römmig begrüßte ins⸗ beſondere die anweſenden Vertreter der Schachſpalten der Mannheimer und Heidelberger Zeitungen und überbrachte nebſt den Grüßen des deutſchen Schachbundes die des Vorſitzenden des Oberrheiniſchen Schachbundes Prof. Rheiner ⸗ Karlsruhe, der zum Begrüßungsakt nicht erſcheinen konnte, aber im Verlauf des Kampfes ſich in Heidel⸗ berg einfinden wird. Stadtrat Nepple entſchuldigte den leider verhinderten Bür⸗ germeiſter Amberger und überbrachte die Grüße des Heidelberger Stadtrates, wobei er dem Schachſport ſehr verſtändnisvolle, ſym⸗ pathiſche Worte wioͤmete, die freudige Aufnahme fanden. Fabrikant Dr. Faber ſprach ſeine volle Genugtuung über die Heidelberger Veranſtaltung aus und zollte dem Manne, der durch ſein organi⸗ ſatoriſches Geſchick und ſeine Energie das Zuſtandekommen für Hei⸗ delberg nach langen Bemühungen durchgeſetzt und geſichert hatte, nämlich Herrn Dr. Müller, unker dem Beifall der Verſammlung die wärmſte Anerkennung. Weltmeiſter Dr. Aljechin ergriff im weiteren Verlaufe das Wort, um ſeine Erfahrungen über die ſportliche Seite des Wettkampfes zwiſchen ihm und Bogoljubow mitzuteilen. Er nahm dabei Bezug auf die Kritik, die über die Partien der erſten Etappe gefällt wurde, eine Kritik, die teilweiſe o ſcharf war, wie wohl bisher bei leinen Wettkämpfen ähnlicher Art, ßeildem Steinmetz und Zuckertort die Klingen einſt miteinander kreuzten. Manche hoben hervor, daß die Partien teilweiſe ſehler⸗ Haft waren und daß fowohl der Welkmeiſter als auch ſein Gegner in angeſehenen Fachorganen, wie z. Nene Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Bogoljubow einige Male günſtige Gelegenheiten vorbeiziehen ließen und ſich auf riskante Abenteuer einließen.(Es iſt richtig, daß auch B. Wiener Schach⸗Zeitung, von einer kleinen Enttäuſchung die Rede war; aber von allen Seiten wurde eingeräumt, daß die bisher geſpielten Partien durchweg kom⸗ binatoriſch und hochwertig intereſſant waren. Anm. d. Bericht⸗ erſtatters.) Gegenüber der ſcharfen Kritik betont Aljechin, daß die große Schachgemeinde geradezu etwas unmögliches wün⸗ ſ che. Auf der einen Seite möchte man gar zu gern eine große ſport⸗ liche Spannung bei den Kämpfen haben. Andererſeits wollen die Herren Kritiker Partien ſehen, die keine Fehler enthalten. Darin liege doch augenſcheinlichein innerer Widerſpruch. Wo ein Kampf ſei, da müſſe es auch Fehler geben. Denn die Leidenſchaft des Kampfes veranlaſſe die Beteiligten, alſo ihn und Bogoljubow, mehr oder weniger riſkante Züge zu machen und dabei mehr oder weniger große Fehler mit einzuflechten. An⸗ dererſeits zwinge ihn und ſeinen Partner der künſtleriſche Sinn, das möglichſt vollkommene zu bieten. Dieſe beiden Beſtrebungen nach dem wirklichen Kampfe und dabei nach möglichſter Vervoll⸗ kommnung ſehe man in ſeinem Wettkampfe mit Bogoljubow klar ausgeprägt. Der Redner ſprach die Erwartung aus, daß die drei Heidlberger Partien einen Verlauf nehmen, der in ſeinem Charak⸗ ter die Zuſtimmung der deutſchen Schachgemeinde findet.. Die erſte Partie in Heidelberg unentſchieden Im Schachwettkampf um die Weltmeiſterſchaft zwiſchen Aljechin und Boboljubow endete die am Donnerstag geſpielte neunte Partie nach dem 30. Zuge unentſchieden. Vor dem Länderkampf gegen Japan Auch die Nachzügler in Tokio eingetroffen Deutſch⸗japaniſche Woche.— Japans Athleten gut gerüſtet g Am Montag ſind auch die beiden Nachzügler Dr. Peltzer und Molles in Tokio eingetroffen, ſodaß die deutſche Ländermannſchaſt nun vollzählich in Japan verſammelt iſt. Die drei bisherigen Trai⸗ ningstage haben bereits eine merkliche Formverbeſſerung unſerer Repräſe ativen zur Folge gehabt, es kann damit gerechnet werden, daß unſere Aktiven bis zum Samstag, dem erſten Tage des Leicht⸗ athletik⸗Länderkampfes, wieder im Vollbeſitz ihres Könnens ſind. Am Dienstag trainierten die Deutſchen gemeinſam mit den japaniſchen Leichtathleten, mit denen bereits vielfach freundſchaftliche Beziehun⸗ gen angeknüpft wurden. Der Athletikkampf bildet gleichzeitig den wirkungsvollen Abſchluß einer großzügigen deutſch⸗japani⸗ ſchen Feſtwoche, in deren Rahmen wiſſeuſchaftliche Vorträge namhafter Gelehrter, muſikaliſche Aufführungen deutſcher Komponi⸗ ſten, Vorführungen von Kultur⸗ und Sportfilmen zur Durchführung gelangen. In dieſem Zuſammenhang wird die kulturelle Bedeutung des Leichtathletikkampfes noch beſonders unterſtrichen. Der Deutſche Botſchafter v. Voretzſch wird einen Vortrag über die deutſch⸗ japaniſchen Wirtſchaftsbeziehungen halten, Dr. Diem ſpricht über über Sport und Staat, Reichsſportlehrer Waitzer Frauenſport. Der japaniſche Major Fuji Nochi iſt mit einem Referat über die Eindrücke und die Bedeutung der Fahrt des„Graf Zeppelin“ ange⸗ kündigt. Am Donnerstag war die deutſche Mannſchaft beim japani⸗ ſchen Kuktusminiſter zum Tee geladen. Am gleichen Tage hielt Dr. Diem auf Wunſch der Tokioter Lehrerſchaft einen Vortrag über ſport⸗ liche Organiſation, während Waitzer im japaniſchen Forſchungsinſtitut für Körperkultur aus ſeinen reichen Erfahrungen über„Lauftraining“ plauderte. Die Ausſichten im Länderkampf Der Länderkampf kommt an zwei Tagen, Samstag und Sonntag einer durchaus modernen Sportanlage in der Nähe von Tokio zur Abwicklung. Der Sport hat in Japan einen ſolchen Aufſchwung genommen, er iſt ſo ſehr zu einer Angelegenheit der breiteſten Schichten geworden, daß der Kampf gegen Deutſchland ein geradezu verblüffendes Intereſſe findet. Man darf überzeugt ſein, daß an beiden Tagen des Repräſentatipkampfes die großen Zuſchaueranlagen bis auf den letzten Platz beſetzt ſein werden. Aber auch das Leiſtungs⸗ vermögen der japaniſchen Athleten iſt innerhalb weniger Jahre rapid gewachſen. Man erinnert ſich, daß die Japaner ſchon 1928 bei den Olympiſchen Spielen in Amſterdam einige beachtenswerte Erfolge er⸗ ringen konnten. Im Vorjahre geltng es dann den Japanern, die erſte Begegnung mit Frankreich zu gewinnen. Die Japaner ſiegten damals mit 77,5:71,5 Punkten. Berückſichtigt man, 1 daß das Leiſtungsvermögen der euxopäiſchen Athleten bei dem Aufent⸗ halt in Japan etwas geringer ſein muß, ſo dürften die Kräfteverhält⸗ niſſe zwiſchen den deutſchen und japaniſchen Athleten ungefähr als gleich einzuſchätzen ſein. Es iſt anzunehmen, daß unſere Landsleute in den Läufen durchweg überlegen ſein werden, daß ſie auch im Kugel⸗ ſtoßen durch Hirſchfeld zum Sieg kommen können, dagegen muß man in den übrigen Würfen and in den Sprüngen mit Punktverluſten rechnen. Der Länderkampf ſetzt ſich aus 15 Uebungen zuſammen. Der erſte Tag ſieht die folgenden Konkurrenzen und die gleich⸗ zeitig aufgeführten deutſchen Athleten im Wettbewerb: 110 Meter⸗ Hürden: Troßbach, Dr. Wichmann; Kugelſtoßen: Hirſchfeld, K. Weiß; 200 Meter: Eldracher, Dr. Wichmann; 800 Meter: Engelhardt, Dr. Peltzer; Stabhochſprung: Wegner, Köchermann; 5000 Meter: Boltze, Diekmann; Schwedenſtaffel: Engelhardt, Storz, Dr. Wichmann, Eldracher. Zweiter Tag: 100 Meter: Eldracher, Dr. Wichmann; Hoch⸗ ſprung: Ladewig, Wegner; Diskuswerfen: Hirſchfeld, Weiß; 15090 Meter: Böcher, Boltze; Weitſprung: Köchermann, Ladewig; 400 Meter Engelhardt, Storz; Speerwerfen: Molles, Weiß; 4 mal 200 Meter: Eldracher, Engelhardt, Storz, Dr. Wichmann. 4 Tennis. 5 Erſte Teunisklaſſe in Meran 2 5 5 auf Eine glanzvolle Beſetzung hat das am Wochenende beginnende internationale Tennisturnier in Meran gefunden. Deutſcherſeits werden Froſtzheim, Dr. H. Kleinſchroth, Dr. Buß, Kuhlmann, Dr. Deſſart, Hartz, Jänecke, ſowie die Damen Friedleben, Schomburgk und Kallmeyer zur Stelle ſein. Für Frankreich ſpielen Bouſſu s, Duplaix und Frau Mathieu, England vertreten Hughes, Lee, Miß Colyer. Weiter haben u. a. gemeldet: de Stefani, del Bono, Ser⸗ venti, Fr. Valerio(Italfen), Worm(Dänemark), Frl. Ryan(USA), Shta(Japan), Frau Stroinok, Frl. Kanters(Holland), Arten, Matejka(Oeſterreich), Jan Kozeluh, Menzel, Maleeek, Rohrer (Tſchechoflowakei), Aeſchlimann(Schweiz) und v. Kehrling(Ungarnj. Am Essen 8p ννEꝭ⁸ßg NEIN] Belm Einkauf sparen! Prima Teewürste Stück 85 Nord d. Hartwurst Pfd..43 5 Landleber wurst Pfund.08 Rot- u. Leberwurst Pfd. 68 Lebende Spiegelkarpfen pfund.3 5 Rollmops, Bratheringe, Gelseheringe, Sardinen g 1 5 5 1 Pfund runde Dose 30 Oelsardinen Sild Dose 23 J Portug. Oelsardinen 2 D. 78 265353050300 lunge Hahnen feite Suppenhühner Pfund.73 Pfund.50 [Masigänse und Enten im Kühlhaus vorrätig Ia, Schweizerkäse Pfd..28 Stangenkäse. Pfund 38 Fr. Tafelbutter ½ Pfd..10 Alpenkäse.. 6 Stück 38 Ewas ganz besonderes! 20000 Stück frische Eier Mittel- Nussen 10 St. 1. 10] Grone Russen 10st..85 Fr, Aepfel u. Birnen Pf. 12 Rot- u. Weißwein Liter 85 Fr. Kokosnüsse. Stück 38 Süßer Apfelsaft. 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Oktober, vorm. punkt 11 Uhr Erste Film-Morgenfeier Der unvergleichliche Kultur- und Heimatfilm: DIE DONAU (Vom Schwaz wald bis zum schwarzen Meer) Regie Dr. Hans Cürlis vom Institut für Kulturforschung Berlin 8 Elm vermittelt die herrlienen alten Stägte: Ulm, lugolstadt. Regensburg, Straubing, Passau und läßt in wechse, wollen Blidern eipe archuektopische Schön- heit und Einzigartigkeit nach der an era an unserem auge vorüberglellen In Oesterreich gehi tes durch die Wachau mit ihren K stern, Kirchen. Burgen, an der schönen alten Kaiserstadt voſbel. inſeressant sind die Aumanmen der tschechischen. jugoslavischen und orientalischen Denau: Ein kunsisinniges Slovaken-Bauernbolx stelff sich in seinen wertvol en Trachſen, die mit kostbaren S ſckerelen geschmückt sind, vor. Im ungarlschen Cand teiert man das Erntefest und tanzt den Gzardas, in Serbien mähf de feiig, Bauer noch mit der Sichel. in Aumänien taucht ein Wald von Bohrtürmen auf: Petroleum quellen! in Bulgarien, der Pforte zum Orjent spiegelt sich in den Städten das Straßenleben fü, kischer . wider. Und in der Weite des Schwarzen Meeres verlſert sich die Donau. Jugendliche Filzglocke Welche Filzglocke mit zweifarb. Stumpen gz 90 Die neue weiche feiner Modell- 7 verarbeitet 6 Filz kappe Gene N 8 10. 8 Musikzusammenstellung und musikalische Leitung; Felix Zan ia. Vorverkauf an beiden kassen des„Universum“. jugendliche haben Zutritt. i Eintrittspreise: Saal unten M. 1., Balkon u. Logen M..50 Elegante Filzkappe Fesche Filzglocke Moderne, tiefe Fllzglocke mit Pannegarnierung ge mit gepreßtem Muster 75 mit zweifarb., flott 90 und Schleife 8 Ripsband- Garnitur 3 Bandgarnierung 9 Leichter Gang, Schnelles Nahen, Saubere Arbeit, das sind die Vorzüge der„HFA FE“ . 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N 2 Neuubetaer Zeitung— Ein Neundertnl Der älteſte Menſch der Welt efunden Der Körper 2 zermalmt Noch 5 Die jüngſten Ausgrabungen des Schweizer For⸗ ſchers Otto Hauſer habeu einen für die Urgeſchichte außerordentlich wichtigen Fund zutage gefördert, in⸗ dem die Skelettreſte des älteſten bisher nicht nur in Europa, ſondern auf der ganzen Welt überhaupt nach⸗ gewieſenen Eiszeitmenſchen aufgefunden wurden. Nachdem Arbeiter in einer bisher völlig unzugänglich ge⸗ weſenen Grotte des Tales der Vezee in der Dordagne zehn Meter unterhalb des berühmten Felſenſchutzdaches von Le Moustier auf Reſte menſchlicher Extremitäten geſtoßen waren, wurden dann im Beiſein von neun Anthropologen und Prä⸗ hiſtorikern der Schädel und die uralten Knochenreſte geborgen. Es handelt ſich bei dem Skelett um einen jungen, etwa achtzehnjährigen, vermutlich noch nicht völlig ausgewachſenen Mann von 1,48 Meter Körperlänge, der zu der als Neander⸗ tal⸗Raſſe bezeichneten Menſchheitsgruppe gehört und von ſeinen Herdengenoſſen unzweifelhaft mit einigen Gra b⸗ beigaben durch einfaches Hinlegen auf den Boden beſtattet wurde, Dieſe für eine ſo frühe Zeit nicht ange⸗ nommene Beſtattung geht hervor aus der Stellung, in der das Skelett gefunden wurde. Es lag in vollkommen unbe⸗ rührten Fundſchichten des ſogenannten Acheuléen aus der 4 Hälfte der ſehr lange währenden zweiten Zwiſchen⸗ isgeit, In einer etwas unbequemen Schlafſtellung, den Kopf 5250 rechts, das Geſicht abwärts gewendet; mit dem Wangen⸗ teil ruhte es auf dem Ellbogen des nach hinten erhobenen rech⸗ ten Armes, während der linke nach vorn geſtreckt war. Die Beine lagen ganz unregelmäßig, das rechte geradeaus geſtreckt, das linke im ſpitzen Winkel gebeugt und gegen den Leib an⸗ gezogen. Die Naſe war mit wohl dagegen geworfenen Feuer⸗ ſteinſtückchen ſo eingefaßt, daß man am Abdruck der darauf liegenden Erde noch die Naſenform erkennen konnte; ſie war niedrig, flach, mit außerordentlich breiter, tief eingeſattelter Wurzel. Da auch der rechte Ellbogen und die rechte obere Kopfhälfte auf flachen Feuerſteinſtückchen ruhten, ſo muß eine ſorgfältige Auswahl paſſender Formen und zielbewußte Zu⸗ ſammenfügung und Anlagerung an die Weichteile bei der Be⸗ ſtattung angenommen werden. Die zahlreichen angebrannten Tierknochen, die um das Skelett lagen, können als Grabbei⸗ gaben angeſehen werden, die zugleich mit aufgefundenen Feuer⸗ ſteinwerkzeugen den Toten zur Verſöhnung ſeines Geiſtes mitgegeben wurden. Aufgrund der anatomiſchen Unterſuchung des Gerippes läßt ſich in Verbindung mit anderen ſehr ſpärlich bekannten Skelettreſten die körperliche Beſchaffenheit jener uralten Eis⸗ zeitraſſe rekonſtruieren. Die Statur dieſer primitiven Jäger, die nur aus Holz und Stein gefertigte Werkzeuge und Waf⸗ fen, außerdem aber längſt die Kenntnis des Feuers beſaßen, war mittelgroß bis klein, der Körper langgeſtreckt mit auffallend kurzen Gliedern. Das Extremitäten⸗Skelett iſt außer der Kürze auch durch eine merkwürdige Plumpheit ſeiner Röhrenknochen charakteriſiert, wie überhaupt Gelenke und Knochen des Beines eine primitive Lagerung aufweiſen, die ſich heute noch bei Kindern, bei ſehr niedrigen Menſchen⸗ raſſen und bei Affen finden. Der Urmenſch ging nicht völlig aufrecht, ſondern mit leicht gebeugten Knien, wie etwa die Greiſe und aufgerichtet einherſchreitende Menſchenaffen gehen. Auch die Arme zeigen mehrfache Abweichungen vom heutigen Menſchen, beſonders iſt die ſtarke Krümmung des Radius oder Speiche ein ſpezifiſches Merkmal jener um die Wende der vorletzten Eiszeit lebenden Menſchenraſſe, das wir heute auch nicht mehr bei niedrigſtehenden Urvölkern wie den Weddas, ſondern nur noch bei den Menſchenaffen wiederfinden. Der Ureuropäer beſaß einen durchaus affenähn⸗ lichen, gewaltige tieriſche Roheit ausdrückenden Schädel. Alle Schädelknochen waren dickknochig, tieriſch derb. In dem breiten und ziemlich hohen Geſicht ſaßen große, weit ausein⸗ andergerückte Augen mit dunkler Iris, die hinter ſtark vor⸗ ſpringenden, halbkreisförmig verlaufenden Ueberaugenwul⸗ ſten hervorſahen. Das Ohr beſaß wahrſcheinlich noch An⸗ klänge an das Spitzohr des Affen; die kleine breite Naſe lag direkt über dem unförmig breiten, mit ſehr beweglichen, aber nicht aufgewulſteten Lippen verſehenen Munde, der der Schnauze der menſchenähnlichen Affen glich. Dieſer gewaltige Mund, der wie bei den Menſchenaffen durch kein Kinn be⸗ CCCCſãã Add Eine Arenkelin Bismarcks geboren Kück en Eltern: Otto Fürſt von Bismarck und ſeine 1 5 Gemahlin Ann Marie Gattin des Fürſten Otto von Bismarck, eines Enkels 755 Alles anger. wurde in London, wo der junge Fürſt Legationsrat a an der deutſchen Botſchaft iſt, von einer Tochter entbunden, Die Fürſtin iſt die Tochter des Generaldirektors und Chef der fol ſchwediſchen Verwaltung der öffentlichen 5 i 1 — 7 f platz ein. Mensch gejunden des Eiszeitmenſchen Ein Gebiß, das urkertnochen kein Sprechvermögen— Wichtige Feſtſtellungen der Wiſſenſchaft grenzt war, beherbergte ein fürchterlich kräftiges Gebiß, mit dem die Menſchen der Eiszeit ſpielend die rieſigen Knochen der Urtiere zermalmten. Der Unterkiefer iſt beſonders ſtark aus⸗ gebildet und biegt wie bei den menſchenähnlichen Affen nach hinten ab; erſt beim Menſchen der frühen Nacheiszeit wird er gerade und entwickelt beim Menſchen der neolithiſchen Zeit ein ausgeſprochen vorſtehendes Kinn. Wie die Kinnloſigkeit fängen war und das Sprechvermögen ſich mehr auf das Aus⸗ ſtoßen unbeholfen artikulierter Laute mit entſprechenden Ge⸗ bärden beſchränkte. Die Zähne des Gebiſſes waren durchweg viel größer und maſſiver, hatten auch viel ſtärkere und län⸗ gere Wurzeln, als diejenigen der heute lebenden Menſchen. Die hinteren Backenzähne nahmen an Größe und Dicke von vorn nach hinten zu, während bei den Menſchen der als Weis⸗ heitszahn bezeichnete hinterſte Backenzahn mehr und mehr ver⸗ in langſamer Rückbildung begriffen iſt. Ueberhaupt iſt das Ge⸗ biß des Urmenſchen von dem des Menſchenaffen ſehr ver⸗ ſchieden. Wir können uns nach dieſem entſcheidenden Funde dieſe zen Körper ſtark behaart, mit ziemlich dunkler Hautfärbung, des Unterkiefers, ſo beweiſt auch die geringe Ausbildung der Sprachmuskeln überhaupt, daß die Sprache noch in ihren An⸗ Der Naturmenſch kennt, abgeſehen von anderen Nach⸗ teilen der Ziviliſation, auch den Zahnſchmerz nicht. Ein be⸗ neidenswerter Zuſtand! Sobald er aber von den Gaben der Ziviliſation zu naſchen anfängt, lernt er an ſeinem Gebiß auch die Folgen der Naſchhaftigkeit kennen. So iſt es auch dem Eskimo ergangen. Als Naturmenſch erfreute er ſich der beſten Zähne. Mit den Gewohnheiten, den Nahrungs⸗ und ſchmerz in das Polargebiet ein. weiß ein Lied davon zu ſingen. Die Kinder der Eskimos wußten erſt, daß Zähne weh tun können, als ihre Mütter ihnen Sirup an Stelle von Lebertran einlöffelten. Viele Eskimos haben bis heute ihre nomadiſchen Lebensgewohnheiten beibehalten. Sie leben im Winter in Lehm⸗ oder Schneehütten und im Sommer in Zelten. Auf ſie trifft noch heute die Beſchreibung zu, die der engliſche Forſcher Mummery vor vielen Jahren von den. Eskimos gegeben hat. Er rühmt ihnen nach, daß ſie von gallen wilden oder ziviliſterten Raſſen die größten und ſchön⸗ ſten Zähne beſitzen. In dem Nationalmuſeum in Waſhington werden zahlreiche Eskimoſchädel aufbewahrt, die dieſe Schil⸗ derung beſtätigen. Das prächtige Gebiß des unziviliſierten Eskimos iſt um ſo bemerkenswerter, als dieſe Raſſe ſich in weitem Umfange durch Inzucht fortpflanzt. 5 Aber ſo ſtark von Natur das Gebiß des Eskimos auch iſt, ſo bejammernswert ſieht es nach kurzer Zeit aus, wenn das Naturkind des Nordens zur Ziviliſation übergeht, wenn es das Nomadenleben in Wetter und Schnee mit dem ſtändi⸗ gen Aufenthalt in primitiven Dörfern vertauſcht, wenn an die Stelle der Rohkoſt und des Genuſſes von rohem Fleiſch Nahrungsmittel treten, die nicht auf der Jagd erbeutet wor⸗ den ſind und die einen reichen Gehalt an Zucker und Stärke beſitzen. Dann zerfallen die Zähne des Eskimos mit be⸗ ängſtigender Geſchwindigkeit. An den Zähnen und Kiefern bilden ſich große Geſchwüre und da zahnärztliche Behandlung im Polargebiet etwas völlig Unbekanntes iſt, ſo wird jeder dem Eskimo leicht nachfühlen können, welche Qualen die Zahnſchmerzen ihm bereiten. In der nächſten Zeit wird ihm ein Helfer erſtehen. auf den er ſchon lange, bisher aber vergebens gewartet hat. Dr. Waugh, ein hervorragender Vertreter der amerikani⸗ ſchen Zahnheilkunde, hat die Abſicht, ſich Alaska niederzulaſſen, um der dortigen Bevölkerung die Ele⸗ mente der Zahnpflege und der Zahnbehandlung beizubringen. Er iſt zu dieſem Zweck von dem Präſidenten Hvover in den i der Vereinigten Staaten eingeſtellt worden. Waugh verfolgt außerdem auch noch wiſſenſchaftliche Auge Er hat in den letzten drei Jahren die eingeborene Be⸗ völkerung von Labrador auf ihre Zähne unterſucht und will ſich nun auf Alaska derſelben Tätigkeit widmen, um dann die Der Eskimo auf Alaska Die franzöſiſche Regierung. Peſchaftigt ſich gegenwärtig mit der Frage, ob ſie einem achtjährigen Waiſenknaben eine lebens⸗ längliche Penſion bewilligen ſoll, weil der Vater des Knaben, ein zur Zeit ſeines Lebens berüchtigter Einbrecher, dem Staate einmal während des Krieges in einer Spionenaffäre einen Dienſt geleiſtet hat. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß der Dienſt gegen Deutſchland gerichtet war. Die Geſchichte, der die Pa⸗ riſer Blätter ganze Spalten widmen, läßt uns einen inter⸗ ſeſſanten Blick hinter die Kuliſſen des franzöſiſchen Geheim⸗ dienſtes tun. Der anrüchige Held dieſer Geſchichte, die man wohlweis⸗ lich bisher geheim gehalten hat, iſt ein gewiſſer Baptiſtin Travail, in den Jahren vor dem Kriege einer der gefähr⸗ lichſten„Geldſchrankknacker““ Seine Stunde ſchlug, als im Jahre 1916 ein hoher Beamter des franzöſiſchen Geheimdien⸗ ſtes von dem Polizeipräſidenten von Paris die Adreſſe eines Mannes anforderte, der auf dem Wege des Einbruchs einen Sicherheitsſchrank öffnen könne. Nach einer Meldung, die dem franzöſiſchen Geheimdienſt damals zu Ohren gekommen war, ſollte ein deutſcher Konſul in der Schweiz gerade in den Be⸗ ſitz einer vollſtändigen Namenliſte aller Perſonen gelangt ſein, die in Frankreich und England als deutſche Spione tätig waren. Dieſe Liſte ſollte geſtohlen werden. Die Aufgabe ver⸗ langte einen beſonders begabten Mann. Der Einbrecher mußte ſich nicht nur auf ſein dunkles Handwerk verſtehen, ſondern er mußte auch ſchweigen können, wenn er abgefaßt wurde. Denn der franzöſiſche Geheimdienſt wollte natürlich nicht als Anſtifter genannt ſein. N Der Pariſer Polizeipräſident zögerte nicht einen e blick.. Der gefuchte en war Baptiſtin Travail. Es gab gar keinen anderen Anwärter. Travail nahm auf der Liſte der franzöſiſchen Einbrecher gewiſſermaßen einen Ehren⸗ Er war der erſte, der den Sauerſtoffbläſer unter das Handwerkszeug des Einbrechers aufgenommen hatte. Wäh⸗ rend der letzten zehn Jahre vor dem Kriege hatte er in den Spiel⸗ und Badeorten an der Riviera rund fünfzig Sicher⸗ Falle war es der Polizei gelungen, ihn zu faſſen und zu über⸗ führen. Er war auch der Mann, der auf einem Dampfer zwi⸗ ſchen Marfeilles und Korſika einen Wertbriefſack öffnete, leerte und wieder ſchloß, ohne daß man an dem Siegel die geringſte Spur entdeckte. Er war alſo der Mann, dem der franzöſiſche Geheimdienſt vertrauen konnte. Wurde er gefaßt, ſo verſtand er es ſicher, ſich aus den Händen ſeiner Häſcher wieder zu be⸗ i freien. Und er gehörte zu jenen Gaunern, die ihre eee nie verraten. Travail wurde alſo als der 1 Mann 98 Geheim⸗ Genußmitteln des weißen Mannes zog dann auch der Zahn⸗ längere Zeit in heitsſchränke aufgebrochen und beraubt und in keinem einzigen und nur durch Felle gegen die grimmigſte Winterkälte geſchützt, als Sammler und Jäger das Land nach Nahrung durchzogen. Zahnſchmerz im Polargebiet Ergebniſſe mit einander zu vergleichen. Seine Abſichten gehen alſo nach zwei Richtungen. Er will das Gebiß und die Kiefer⸗ Ziviliſation unbeleckt ſind und von rohem Seehundfleiſch, Fiſch, Renntierfleiſch und Lebertran leben. Außerdem will er weißer Siedelungen leben, ſich an eine andere Koſt gewöhnt haben und infolgedeſſen an raſchem Zahnverfall leiden. Dr. Waugh führt einen Apparat für Röntgenaufnahmen und alle Inſtrumente mit ſich, die der moderne Zahnarzt zu ſeiner Ausrüſtung zählt. Zum erſten Male dringt damit in Mitteln der modernen Technik zu bekämpfen verſteht. Sein letztes Ziel iſt die Mackenzie⸗Bucht, wo er noch primitive Eskimoſtämme vorzufinden hofft, die nur gelegentlich einmal durch den Beſuch von Pelghänd⸗ lern mit der Ziviliſation in Berührung gekommen ſind. Hier ſind ſicher noch die berühmten Eskimogebiſſe vorzufinden. In dem übrigen Alaska, in dem die Eskimos ſich bereits der Ziviliſation angenähert haben, wird Dr. Waugh als Ret⸗ ter begrüßt und willkommen geheißen werden. Was der Zahn⸗ ſchmerz für einen Naturmenſchen bedeutet, geht aus einem haften Zahn ziehen. Während die Operation vor ſich ging, ſtanden die Angehörigen des Stammes im Umkreis um das Opfer. Bei dem Anblick der Zange ſtöhnten ſie vor Mitleid und Mitgefühl. Außerordentlich groß war dann die allge⸗ meine Verblüffung, als die Operation ſo leicht und ſchmerzlos vor ſich ging, daß nicht einmal der Häuptling ſelbſt etwas davon merkte, bis der Jahnarzt die Zange mit dem ſoeben gezogenen Zahn vorzeigte. Die Wirkung dieſes Vorganges auf die Agehgigen des Stammes war ganz eigenartig. Am nächſten Tage kamen ſie in Scharen zu Dr. Wangh und baten ihn, die ſämtlichen Zähne zu ziehen, die ſie noch im Munde hatten. Eine Beſichtigung ergab, daß die Zähne noch alle in gutem Zuſtand waren. Als Dr. Waugh durch lebhafte Pantominen zu verſtehen, er möge doch die Zange anſetzen und die Zähne ziehen. Der Amerikaner ver⸗ ſtand zunächſt nicht, was es mit dieſem Andrang von „Patienten“ auf ſich hatte, bis ein Dollmetſcher es ihm er⸗ klärte. Die Eskimos dachten mit Grauen an die Zukunft, in der ihnen der Zahnſchmerz ſicher bevorſtand, ohne daß ſie dann die Möglichkeit gehabt hätten, zahnärztliche Hilfe in Anſpruch zu nehmen. Sie wollten alſo mit den Zähnen die Wurzel bes Uebels beſeitigen, ſolange die Gelegenheit 5 günſtig war. Eine franzi öjiſche Spionengeſthichte und ihr Nathſpiel aber auch denjenigen Eskimos Hilfe bringen, die in der Nähe Erlebnis hervor, das Dr. Waugh auf Labrador hatte. Wie er erzählt, ſollte er dort einem Eskimo⸗Häuptling einen ſchmerz⸗ kümmert und der Weisheitszahn auch bei den Menſchenaffen längſt ausgeſtorbenen Ureuropäer vorſtellen, wie ſie, am gan⸗ bildung der primitiven Eskimos unterſuchen, die noch von der das Polargebiet ein Mann vor, der den Zahnſchmerz mit allen daraufhin die Sprechſtunde abbrechen wollte, gaben ſie ihm 0 als Pferdeknecht in Marſeilles beſchäftigt geweſen und von dort bei Ausbruch des Krieges mit einem franzöſiſchen In⸗ ſanterieregiment an die Front gekommen. In wenigen Tagen hatte man ſeinen Standort feſtgeſtellt und auf den Befehl eines berühmten Generals wurde der Geldſchrankknacker zu ſeiner eigenen Ver⸗ blüffung und zu der noch größeren ſeiner Kameraden in einem Luxusautomobil von der Front abgeholt und nach Paris gebracht. 5 die Aufgabe auseinander, die ſeinen Talenten und Erfah⸗ rungen ein beſonders verdienſtvolles Feld der Betätigung bieten ſollte. Beſcheiden lehnte Travail jede Uebertreibung ſeiner Fähigkeiten ab, erklärte ſich aber bereit, die Aufgabe zu übernehmen. Dabei verriet ex der Pariſer Polizei noch ein beſonderes Geheimnis. Er hatte nämlich bei allen ſeinen Einbrüchen zwei Italiener beſchäftigt, die unter ſeiner Aufſicht arbeiten mußten. Dieſer intime Zug ſeiner Arbeitsweiſe war ſtehen, dieſe beiden Helfershelfer noch ausfindig zu machen und ihm zur Verfügung zu ſtellen. Sein Werkzeug einſchließ⸗ lich des berühmten Sauerſtoffbläſers hatte Travail woh verſteckt bei einem Pariſer Bekannten zurückgelaſſen. auch die Italiener zur Stelle waren, konnte Travail in ge⸗ heimer diplomatiſcher Miſſion nach der Schweiz abreiſen. In weniger als einer Woche war er wieder in P zurück. Er brachte auch eine Namensliſte mit. Ob ſie de deutſchen Konſul geſtohlen war, konnte natürlich nur Trava wiſſen und es verſtand ſich von ſelbſt, daß er dieſe Fra bejühte. Der franzöſiſche Geheimdienſt war jedenfalls 31 frieden und glücklich, denn er konnte jetzt gegen eine gan Reihe von Perſonef S Spionageprozeſſe eröffnen und auf d Weiſe den Beweis für ſeine Eriſtenzberecht 0 Weniger zufrieden war Travail. 5 5 5 Er konnte zwar einige Dankesworte vernehmen, empfan aber den ganzen Undank des Vaterlandes, als ihm zu⸗ ewe wurde, nach vollbrachter Tat wieder an die Front zurückzukehren. 5 Er bee man habe verſprochen, daß ihm dieſe Rückkeh erſpart bleiben ſolle. Als man ihn trotzdem wieder in d Bereich des feindlichen Feuers beförderte, wurde in ihm de Verdacht wach, man wolle ihn als unbequemen Zeugen beſe tigen. Dieſer Gefahr wollte er ſich denn doch nicht ausſetze und er bewies von neuem ſeine Gewandtheit, indem er deſer tierte und ſpurlos verſchwand. Erſt im Jahre 1922 gerte in die Hände der franzöſiſchen Behörden. Er wurde dam in Paris unter dem Verdacht verhaftet, einen Juwelierladei ausgeplündert zu haben. Ehe man ihm den Prozeß 1 dienff zur Verfügung geſtellt. Er war vor dem Kriege zuletzt K onnte, i einer plötzlichen eee Dort ſetzte man ihm in dem Hauptquartier des Geheimdienstes bisher unbekannt geweſen. Die Polizei mußte ſich dazu ver⸗ Als 0 J 88 Neue Mannheimer Zeitung[Mitiag⸗Ausgabe) Vom ſüddeutſchen Tabalmarjʒtktk Golo dss in Sener Be 5 te u d: In Halbzeug blieb das Imw⸗ ö 1 1 Reichsbahnaufträge un⸗ iſchen San dgrumpen enverkauf in Walldorf(Baden) wurden für den Zentner 25,50% im landsgeſchäfts wegen des Fehlens größerer 0 1 je Ztr. plus Zuſchläge] Durchſchnitt, mit 10 v. H. Zuſchlag bewilligt. Einen höheren Preis verändert ruhig. Das Auslaudsgeſchäft blieb in der⸗ erſten 1 0 umpen— wie geme— Pkeiſe] bis zu 30,20„% mit gleichfalls 10 v. H. Zuſchlag— erzielten Grum⸗ hälfte weiter lebhaft. Im Verlaufe der Berichts zeit hat die 5 5 b pen aus Altlußheim, wogegen in Rot bereits Abgaben zu 20 ¼ auf⸗ frage jedoch wieder abgenommen. Die Preiſe haben ſich ſeit Ends ö wärts erfolgten. Die Grumpengualität der diesjährigen Ernte wird Auguſt wenig verändert. In Formeiſen iſt der Eingang der Ab⸗ im allgemeinen recht gut beurteilt. Die Ware iſt blattig, leicht und rufungen aus dem Inland noch ſchwächer geworden. Der Umfang 5 en farbig ausgefallen und zeigt gute Glimmfähigkeit. Der Gefahr eines der neu abgeſchloſſenen Mengen blieb gegen den Vormonat nicht g zorſtände der etwaigen Zerbrechens bei der Verwiegung wegen zu großer Trocken⸗ unweſentlich zurück. Das Auslandsgeſchäft war ebenfalls ruhig bei die gebotenen Preiſe als zu heit iſt durch frühe Nebel vorgebeugt worden. Nach 1928er Tabaken etmas nachgebenden Preiſen. Dle Nachfrage nach ſchweren Oberbau⸗ gen der Auffaſſung, daß das beſtand gute Nachfrage. Von den Pflanzern ſelbſt ſermentierte Ware ſtoffen ſeitens der Privatbahnen im Inlande läßt eutſprechend 5 erfo! 1. Man einigte ſi wurde in der Pfalz bis zu 70 /, in Unterbaden zwiſchen 50—60, Jahreszeit nach. Im Auslond ſchweben verſchiedene größere Ge⸗ u dahin, die Einſchreibung in je Zentner gehandelt. schäfte Es ſteht aber noch nicht feſt, ob und wann ſie zum Abſchluß ö auch gleich ein gr. In Berlin haben im Reichsfinanzminiſterium und im Reichs⸗ kommen werden. Die Nachfrage nach Gruben ⸗Schienen iſt nicht ö miniſterium für Ernährung und Landwirtſchaft Verhandlungen über beſonders umfangreich. Stabejſeuver band: Im Inlands⸗ er günſtigen: in großer Teil de Maßnahmen zur Beſſerung der ſchwierigen Lage des Zigarrentabak⸗ geſchäft hat ſich die Verkaufstätigkeik gegenüber dem Pormongt. 1 7 5 0 des Vor 5 . d Zuſchläge zu 20 gebracht hatte, irkung der Badif Landwirtſchafts⸗ chreibung von Haaröt⸗Sandblät weil die anweſenden Vo vereine Dach auch in der Farbe gut ent⸗ baues ſtattgefunden. Der Deutſche Tabakbauverband in Karlsruhe gebeſſert, dagegen blieben die Abrufungen im Rohmen de 28 5 5 N erſtrebt eine Abhilfe durch Erweiterung der Steuerbegünſtigung auf monats. Das Ausfuhrgeſchäft war im Berichtsmonat ruhig. Die bei auſſteigender die Zigarrenherſtellung, nachdem ſich dieſe Vergünſtigung auf dem Ge⸗ Preiſe ſind weiter und zwar um etwa 23 Schillinge geſunken. zung in Heddes⸗ biet der Pfeifentabakherſtellung(ſteuerbegünſtigter Feinſchnitt) ſehr[ Ban deiſen vereinigung: Das Geſchäft bewegte ſich ſowohl 30%„% an den] gut bewährt hat. Das Reichsminiſterium für Ernährung und Land⸗ 755 Inlande wie im Auslande in dem gleichen Rahmen wie imm Vor⸗. nachdem noch eine wirtſchaft hat ſich bereit erklärt für dieſe Ausdehnung der Steuer⸗ monat. Grob blech verband: Im Inland hielten Verbrauch 0 7 7. 1 5 N ö Es wird funden hatten. ſtigung auf Zigarrentabak bei den einſchlägigen Reichsreſſorts und Handel mit der Tätigung neuer Geſchäfte ſehr zurück.. ö nenen Grum⸗ einzutreten. i nur das gekauft, was dringend benötigt wird. Für da 192 195 — ᷑ rn T 8 5. eee konnten einige größere Geſchäfte gebucht werden. Die Preiſe ſin ö Abſatz deulſcher Dieſel Wark und Abſchreibungen 137 610(120 405), ſodaß einſchl. Vortrag] unverändert or al Ade 0 21 d 2 beibunge 37 61 29 165) A1, f 15 5 Ui— ö Er atz deu 1 a f 1 5 5 8 2 e 0 5. 5 tz deutſcher Dieſelmotoren ein Reingewinn von 184 488(193 926)„, verbleibt, der mit* Wiederaufnahme der Dividendenzahlung bei Terra Samen. i dem Weltmarkt Rückſicht auf die vorgeſehenen Aufwendungen für die notwendigen Aufſichtsrat der Terra A. für Samen⸗ 7 2 f 5. Wie verlautet, beſchloß der J. für Sa N. 13 5 1% Wie verlautet eſch 5 955 0 05 * von Motoren konnte im laufenden Fahre Verbeſſerungen nach Ueberweiſung von dogg doch en an den de. zucht in Aſchersleben, der zum 13. 10. einberufenen Hauptverſamm⸗ orlahre erheblich geſteigert werden Die Ausfuhr f. lung die Verteilung einer Dividende von 6 v. H. für das abgelaufene VBorfab eb ſteiger* 0 Aus S 5 Ich et 15 1 5 55 Furl te 2 2 2 11 8 2* 5 4 9 9 g 8 Geſellſchaft war voll beſchäftigt, jedoch konnten die Verkaufspreiſe Geſchäftsfahr 1928.20 vorzuſchlagen. Das Unternehmen, das im Jahr 5 den weiter geſtiegenen Unkoſten nur teilweiſe angepaßt werden. r. 1 35 i 1928 bekanntlich mit einem Stſick im Gewicht von 183 901 Dz. Der Ueberſchuß keſulktert durch Betätigung Auf 932 Gebiet der* 1 1 e ber g u. 9 55 Nohſtoffbeſchaffung. Die Bilanz verzeichnet u. g. Kaſſe, Werhſel, Verlust von 0 5 70 Stick im Gewicht von 124992 Dz. Poſtſcheck⸗ und Bankguthaben mit 744081(114 776) /, Schuldner Schluß des redaktionellen Teils lionen J. weſentlich erhöht 1 258 576(632 321) ,, Vorräte mit 1241601. ung iſt hinſichtlich der Stückzahl und des(1068 001)„, denen auf der Paſſivſeite bei 2505 000/ Aktien⸗ 1 ö r hinſichtlich des Gewichtes feſtzuſtellen. Haupt⸗ bapital i tit 194 185 1(i, V. Gläubiger 1072 874 9 ö im laufenden Jahr Spanien mit 12 128 Dz., Ru⸗ Akzepte mit 247 312(212 104), und Bankſchulden mit 43 402 ö genkinien mik 8692 Dz., Niederkändifch⸗J gegenüberſtehen. Die Vorauszahlung auf die Kapftalerhöhung wird AK TIEN GESELLSCHAFT ö 0 henland mit 6564 Dz., Aegypten, Braſilie mit 2 166 850, ausgewieſen. Gemäß der Ermächtigung hat be⸗— ien waren Abnehmer von etwa gleiche„[kanntlich die Geſellſchaft, an der die Combined Pulp and 0 ö g bezog von Januar bis Juli d. J. deutſche ſel⸗ 5 2 M 11 1 5, Lon 0 9 maßgeblich betekligt iſt. 7 Min. 14 ö Motoren it imtgesbicht von etwas über 5000 Da. funge 8 einem e ee der n* 0 5 davon den Aktionären 2,5 Mill. im Verhältnis von:1 zum Kurſe 25 2 5 2 8 555 5 von 115 v. H. anzubieten. 5 5 J GEGRUNDET 1755 BAHNHOFSTRASSE 32 Bender u. Co. Als, Baumwollſpinneref in Kaiſerslan tern.— J 1 1 5 Auflöſung det Geſellſchaft. Die G. beſchloß die Auflöſung:: Ammendorfer Papierfabrik, Ammendorf b. Halle.— Wieder dein Gefellſchaſt aud Beſtellung von Liguidgtoren, da eine 12 v. H.— Kapitalerhöhung und Ausbau der Anlagen. Die Geſell⸗ weitere gewinnbringende Beſchäftigung ausſichtslos iſt. Dem Brutto⸗ ſchaft erzielte im Geſchäftsjahr bis Ende Juni 1920 einen Fabrika⸗ gewinn von 1g 580„ ſtehen Generalunkoſten mit(658 879 ,, 189 802 tionsgewinn einſchließlich Vortrag von 938 474 li. V. 927705) Wir besorgen Bankgeschäfte jeder Art Mark Aßſchreibungen und oog e Zuwelſung an den Reſervefonds Abſchreibungen erforderten 298 635(316 108); Verſicherungen 70 927 insbesondere gegenſtber nter Berückſichtigung des Sgnierungsgewinnes(Ga⸗(47 060)„, ſo daß ein Gewinn von 503 910(564 535)„ verbleibt, aus 0 italg gung von 920 000 auf 400 000„ und Wiedererhöhung dem wieder, wie bereits mitgeteilt, 12 v. H. Diyfdende auf 4 Mill. Vermögensverwaltungen peuhleibt nach der Bilanz ein kleiner Gewinn von] Aktienkapital ausgeſchüttet werden ſollen. Nach dem Bericht wurden Börsenaufträge der Bilanz ſind ausgewieſen: Grundſtücke 186000 /, trotz der Störung durch Umbauten die gleichen Umſätze wie im Vor⸗ Sen 8 00% Maſchinen 229 000% Einrichtungen 7933, jahr erzielt, bei allerdings immer noch unzureichenden Preiſen. Um Kapitalanlagen 8126 1 Efſekten 10 65., flüſſige Mittel 4650, Wechſel 3991„, Halb⸗[die umbauten und Verbeſſerungen ſchneller zur Auswirkung bringen und Silfsſtoffe ſowie Waren 359 917, andererſeits das Aktten⸗ zu können wird eine Kapitalerhöhung um 1 Mill./ beantragt. kapital mit 600 000/ Reſerve 69 900 /, Hypotheken 105 000„, eber das neue Geſchäftsfahr werden keine Angaben gemacht. Die Delkredere 10.000„, Akzepte 185 825.,, Kreditoren 364 490, ein] Bilanz zeigt nur verhältnismäßig geringe Aenderungen. Am 30. tranſitoriſches Kouto uit 20 810„. Juni 1929 bilanzierten u. a. Anlagen 2,37(2,35) Mill., Vorräte Handels- 1 Hypothekenbank Hannoverſche Papierfabriken Alfred Gronau.— Der divi⸗ 635 144(621 773) J, Schuldner einſchließlich Anzahlungen und Bank⸗⸗ 2 dendenloſe Abſchluß. Der Abſchluß für das Geſchäftsfahr 1928 ergibt guthaben, die nicht geſondert ausgewieſen werden 2,09(2,37), Betei⸗ einen Betriebsüberſchuß von 1 105 034(870 221)]. Da⸗ ligungen 1,0(0,99) Mill. /. Auf dex andern Seite betragen Gläu⸗ gegen erforde Unkoſten 769 028(585 589) /, Zinſen 47554(84 906) biger und Reſtkaufgelder 1,11(1,35) Mill..(HV. 26. Okt.]. zu vorteilhaftesten Bedingungen 3 5 HI, I uud, 56, eebar rt Arbeltsstlefel genaget. Mk..90 Uberschuhe für Regenwetter Marbwiat: Städt. Rathaus Bogen 4 5 „— 15 eren. Können Sie Naumann's weiße appetitliche Kernseife probieren, denn sie ist nicht scharf. Aber Ihte Zunge würde revoltſeren, wenn Sie die gleiche Pfobs bei einem Seifenpulvef machen wollten. Vielleicht worden Sie schreien und àkzt- iche Hilfte anrufen. Aber Ihrer Wäsche muten Sis nicht nur flüchtige Berührung zu; nein, Sie kochen sle sogar mit minderwertigen Waschmitteln. Nun 0 Ja. sie kann ja nicht schreien: aber sie stirbt, geht 3 in Fetzen i- Wollen Sie nicht vernünftig handeln und 6 fonten nur noch„Naumann's Kernselfe“ nehmen 7 a 5 ſagt Mutter Rüſtig zu unſerem Ber⸗ treter,„aber Ihre Zeitung leſe ich immer noch gerne. Und ſogar ohne Brille!“ Dazu gratulieren wir. Hoffentlich bleibt es jedem unſerer Leſer beſchieden, ſo⸗ lange(mit oder ohne Brille) unſere Zeitung zu leſen. 5 Neue Mannheimer Zeitung Die meiſtgeleſene— Das Blatt für Ste! 3 * Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Ein gefährlicher Hochſtapler vor Gericht Das Erweiterte Schöffengericht Köln verhandelte gegen einen Hochſtapler mit Namen Eiſenſchmidt. Ihm wurde Betrug und Urkundenfälſchung zur Laſt gelegt. Neben ihm ſtand als zweite Angeklagte eine junge Dame, die der Bei⸗ hilfe zur Urkundenfälſchung vrdächtig war. Der Angeklagte, der ſich mitunter auch Dr. Eiſenſchmidt nannte, hatte das Kunſtſtück fertiggebracht, ſich ohne einen Pfennig eigenes Kapital zum Mitinhaber einer chemiſchen Fabrik aufzuſchwingen. Im Jahre 1927 war Eiſenſchmidt, der ſchon häufig wegen Betrugs beſtraft iſt, nach einer dreijährigen Freiheitsſtrafe aus dem Gefängnis entlaſſen worden. Er ſchlug ſich zunächſt mit kleinen Betrügereien durch, bis er die Bekauntſchaft der jungen Dame machte, die damals im Büro zweier Kölner Rechtsanwälte als Stenotypiſtin tätig war. Bald verkehrte er im Büro, wenn es die Anwälte abends ver⸗ laſſen hatten, und bei einem ſeiner Beſuche eignete er ſich Formulare an. Auf einem dieſer Formulare beſcheinigte er ſich ſelbſt, daß die Rechtsanwälte Vermögensver walter des Herrn Eiſenſchmidt wären, der ein Vermögen von 4200 000 Mark beſitze. Mit dieſem Ausweis verſehen, näherte er ſich der Witwe des gerade verſtorbenen Beſitzers einer chemiſchen Fabrik in der Nähe Kölns, die einen Teilhaber ſuchte und der er ein Kapital von 150 000 Mark als Geſchäfts⸗ einlage zuſicherte. Die alte Dame, im guten Glauben, es mit einem reichen Mann zu tun zu haben, gab dem Herrn Voll⸗ macht, und die Vollmacht benutzte der Angeklagte, um ſich auf Grundſchuld briefe der Fabrik von der Sparkaſſe 19000 Mark in bar geben zu laſſen. Inzwiſchen war er ſchon mit einer anderen chemiſchen Fabrik in Geſchäftsverbin⸗ dung getreten und hatte mit der Leitung der Fabrik eine Be⸗ ſprechung in Wiesbaden vereinbart. Bevor es aber dazu kam, ſchrieb ein mißtrauiſch gewordener Mitteilhaber an die an⸗ geblichen Vermögensverwalter des Herrn Eiſenſchmidt, die in ihrer Antwort den Vermögensnachweis als Fälſchung be⸗ Gerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Arbeitsgericht Um eine verweigerte Urlaubs unterbrechung. Ein intereſſanter Fall kam dieſer Tage vor dem Mann⸗ heimer Arbeitsgericht zur Entſcheidung. Eine Mannheimer Firma hatte einen Vorarbeiter friſtlos entlaſſen, weil er ſich geweigert hatte, ſeinen einwöchigen Urlaub auf Verlangen der Firma wegen betrieblicher Gründe zu unterbrechen. Die Firma ſah darin eine beharrliche Arbeitsverweigerung. Der Entlaſſene erhob Einſpruch beim Arbeitsgericht. Das Arbeits⸗ gericht gab dieſem mit folgender Begründung ſtatt: Die Beklagte erblickt in dem Verhalten des Beurlaubten eine beharrliche Arbeitsverweigerung, die ſie zur friſtloſen Entlaſſung berechtigte. Dieſe Aufaſſung wird der rechtlichen Natur des Urlaubs nicht gerecht. Der Kläger hatte auf den Urlaub einen vertraglichen Anſpruch, ſobald die Urlaubszeit feſtgelegt iſt; insbeſondere aber, ſobald der Arbeitnehmer den Urlaub angetreten hat, erhält der allgemeine Anſpruch auf Urlaub den beſonderen Inhalt, daß der Arbeitnehmer für die vorgeſehene Zeit von der Arbeit befreit wird und trotzdem Lohn bezieht. Der Arbeitgeber hat während dieſer Zeit kein zeichneten. Dieſes Schreiben wurde auch richtig zur Poſt ge⸗ rätegeſetzes hat. geben, kam aber dennoch nicht bei dem A dreſſaten an, da der Angeklagte zum Poſtamt ging und ſich unter Vorlegung der den Anwälten genommenen Formulare den Brief aus⸗ händigen ließ. Dann verfaßte er ſelbſt eine Antwort, in der die Rechtsanwälte dem Anfrager beſtätigten, das Ver⸗ mögen des Herrn Eiſenſchmidt, das ſie verwalteten, belaufe ſich auf 4 200 000 Mark. Bei der Beſprechung in Wiesbaden aber wurde Herrn Eiſenſchmidt der Boden doch zu heiß, und er verſchwand ſpurlos mit den 19000 Mark. Bei der Verhandlung vor dem Schöffengericht bezeichnete der Angeklagte ſeine Mitangeklagte als ſeine Braut und verſuchte ſie in jeder Weiſe zu entlaſten. Seine Braut habe von den Vorgängen überhaupt keine Ahnung gehabt. Auch das Fräulein beteuerte, in keiner Beziehung Helferin geweſen zu ſein. Weiter erklärte Eiſenſchmidt, niemals die Abſicht eines Betrugs gehabt zu haben, denn hinter ihm hätte ein Geldgeber geſtanden, der ihm die 150000 Mark zur Verfügung ſtellen wollte. Auf die Frage des Vorf, ob er dieſen Herrn nicht neuen wollte, naunte der Angeklagte den frühern Beſitzer eines großen Kölner Kaffeehauſes, der ſich vor einigen Monaten erſchoſſen hat. Weiter führte der Angeklagte aus, er habe ſich erſt im letzten Augenblick in Wiesbaden zur Flucht entſchloſſen und die 19000 Mark mitgenommen, er könne alſo nur wegen Untreue beſtraft werden. Der Stagtsanwaltſchafts⸗ rat erblickte aber in der ganzen Anlage des Teilhaberſchwin⸗ dels einen von Aufang an zielbewußten Betrug und bean⸗ tragte wegen ſortgeſetzten Betrugs im Rückfall in Tateinheit nit gwinnſüchtiger Urkundenfälſchung eine Geſamtſtrafe von zwei Jahren und einem Monat Gefängnis. Gegen das Fräulein beantragte er Freiſpru ch mangels Beweiſes. Das Gericht ſchloß ſich dem Antrag des Anklägers an. Das Gericht hat ihm auch kt. Köln. Ztg. die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von fünf Jahren aberkannt. Bei der Höhe der Strafe wurde ſeine ſofortige Verha tung beſchloſſen. Recht, Arbeitsleiſtung vom Arbeitnehmer zu verlangen, der ſich daher auch während dieſer Zeit keiner beharrlichen Ar⸗ beitsverweigerung ſchuldig machen kann. Auch daun nicht, wenn der Arbeitgeber den Urlaub widerruft und deſſen Unter⸗ brechung vom Arbeitnehmer verlangt, Die vertragsmäßige Natur des Anſpruches läßt kein einſeitiges Abgehen von der eingegangenen Verpflichtung zu, es ſei denn, daß der Arbeit⸗ geber ſich das Recht der Unterbrechung des Urlaubs ausdrück⸗ lich vorbehält. Das Recht, aus wichtigen, betrieblichen Grün⸗ den einen Urlaub durch einſeitige Erklärung zu Unterbrechen, iſt nicht Inhalt der beſtehenden Rechtsordnung. Es iſt nicht zu verkennen, daß der Kläger gerade als Be⸗ triebsratsvorſitzender dem Geſchäftsintereſſe das Opfer hätte bringen ſollen, den Urlaub zu unterbrechen. Eine rechtliche Verpflichtung aber lag nicht vor, auch nicht unter dem Ge⸗ ſichtspunkt von Treu und Glauben. Das hätte zum wenigſten vorausgeſetzt, daß die Beklagte ſich bereit erklärt hätte, dem Kläger die Fahrtkoſten zu erſetzen. Eine ſolche Zuſage hat die Beklagte dem Kläger auf ſeine Anfrage nicht erteilt. Der Kläger hat ſich demnach mangels einer Arbeits verpflichtung einer beharrlichen Arbeitsverweigerung nicht ſchuldig gemacht, und einen Grund zur friſtloſen Entlaſſung nicht gegeben. Eine Sitzung der Betriebsvertretung hat nicht ſtattgefunden; es liegt nur eine Zuſtimmung eines Teils der Betriebsvertre⸗ tung vor, die keine rechtliche Wirkung im Sinne des Betriebs⸗ Das Arbeitsverhältnis des Klägers beſteht demnach über den Ablauf des Urlaubs hinaus fort, ſodaß der Klageanſpruch in vollem Umfange gerechtfertigt iſt.“ Angeſichts der Wichtigkeit de Falles, wird ſich jedenfalls das Landesarbeitsgericht und unter Umſtänden das Reichsar⸗ beitsgericht damit beſchäftigen. Schwurgericht Freiburg i. Br. Die Tagung des Schwurgerichtes Freiburg begann mit der Strafſache gegen den 21 Jahre alten Dienſtknecht Her⸗ mann Singler aus Dörlinbach und Marie Göppert aus Schweighauſen wegen Meineides bezw. Auſtiftung zum Meineid. Die Angeklagte Göppert hatte im Auguſt v. J. ein Kind geboren und dafür einen Schmiedemeiſter als Vater genannt gegen den das Jugendamt Lahr als Amtsvormund Unterhaltsklage anſtrengte. In dem Alimentationsprozeß ſchwur der Angeklagte Singler der Wahrheit zuwider, zu der Kindesmutter in keinerlei näheren Beziehungen geſtanden zu haben. Zu dieſer Ausſage war er von der Angeklagten Göp⸗ pert bewogen worden, die ſelbſt fünf Monate ſpäter vor dem Amtsgericht Ettenheim den gleichen Meineid leiſtete.. Der Meineid des Singler ſtellt ſich als reiner Gefälligkeits⸗ Meineld dar, den er der Angeklagten Göppert zuliebe ge⸗ ſchworen hat, die, ſelbſt vermögend, lieber den Sch mie de⸗ meiſter als den Dienſtknecht als Kindesvater und eytl. zukünftigen Gatten geſehen hätte Das Schwurgericht fällte in den ſpäten Abendſtunden fol⸗ gendes Urteil: Singlex erhielt wegen Meineides eine Zu ch t⸗ hausſtraſe von einem Jahr, zwei Jahren Ehrverluſt und dauernde Aberkeunung der Eidesfähigkeit. Die Ange⸗ klagte Göppert erhielt wergen Meineides unter Zubilligung der geſetzlichen Milderungsgründe des§ 157 ein Jahr Ge⸗ fängnis. Von der Anklage der Anſtiftung wird ſie frei⸗ geſprochen. —— Zu beziehen in der Hauptnebenstelle RI, 9/11 den Nebenstellen Waldhofstr 6, Schwetzingerstr. 19/0, Meerfeldstr. 13 u. durch unsere Trägerinnen 0 e dedg ume dle NMANINIAE INA: O 22: ARAHDEDLATZ N Z STO NEBEN ER HNO TPOS ge Die sellanłe, gesunde, immer gut gelaunte Mutti mit den beiden sugen Kindern, um die man sie beneidet! Sie hat nie ihren Körper vernachlässigt, schon als junges Mädchen hat sie darauf ge. achtet, sich gesund und frisch zu erhalten, Bald würde sie die entzückende niedliche Frau eines strebsamen Mannes, aber neben ihren Haus- frauenpllichten vergaß sie sich selbst nicht, sie nahm weiter 8105 frühmorgens auf güchter⸗ nen Magen ihr Kruschen, das hielt ihr System, tur Inneres und damit ihre Verdauung in Ord. nung. Dann wurde sie glückliche Mutter und blieb bei ihrer Kruschen- Gewohnheit, reines Blut rollte in ihren Adern, ihre Kinddhen kamen wie rosige kleine Aepfelchen auf die Welt. sie wären gesund und munter, denn ihre Mutti hatte ihnen aus ihrem eigenen Fleisch und Blut die Vorbedingung für Glück auf Erden, die Gesundheit, mit auf ihren langen, oft beschwer⸗ lichen Lebensweg gegeben. Und sie giht auch ren Kindern täglich eine kleine Portion Kru-⸗ schen. sie alle kennen keine Verdauungs- beschwerden keine Verstopfung und deren üble Folgen. Es ist immer fröhliche Stimmung im Hause, keine schlechte Laine, keine Müdigkeit. keine Abgespanntheit, alles spielt sich in bester Ordnung ab. Und trotz der beiden Kinder ist die Mutti schlank wie ein Reh geblieben, denn Kruscken läßt keine Bildung von trägen, lästi⸗ gen Fettansätzen zu. Beglunen auch Sie noch heute mit 8 5 Veo; AKruschen Saz Sie werden begeistert sein I Otiginalglas kostet Mark.— in Apotheken und Drogerien. 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