Big le; In e eim u. oder durch die Poſt monat 5 R. Bei eptl. rden vorbeh alten. Poſt . EG, 2. Adreſſe. 12 mal. Fernſprecher: 24944. 24945, 24951.24052 u. 24958 Regelmäßige Beilagen: Samstag.. Oktober 1929 eue Umgebung frei ins Haus ⸗M..— ohne Beſtellgeld. aftlichen Verhältniſſe Nach⸗ 11 17590 Karlsruhe. aupt⸗Nebenſtelle R 1,½11 e Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofßtr., in erung der wirt tr. 1920 u. Meerfeldſtraße ia Telegramm⸗ eneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. Montag: Sport und Spiel JJ ͤ• nnen Hhöchſtens ſagen, daß, ſofern ein i Dienstag wechſelnd: Aus der Welt der Sechnile — SGeſetz u. Necht Donnerstag wechſelnd: Mannheimer Frauenzeitung Aus dem Kinderland Freitag: Wandern u. Neiſen Samstag: Aus Seit u. Leben Mannheimer Muſikzeitung mblldung des Neichskubinetts . Wittag⸗ Ausgabe . Jer Mannheimer Henenal Anzeiger Kraftfahrzeug und Verkehr Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗MäKollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Auls⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, e uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſland iſt Mannheim, Neues vom Silm Mittwoch wechselnd. Aus Feld und Garten Wer erhält die Führung der Außenpolitik? Berlin, 5(Von unſerem Berliner Büro.) Ur⸗ Okt. prünglich Halte wie wir bereits andeuteten, der Reichskanz⸗ Jer die Abſicht, das verwaiſte Außenamt bis zu deſſen Neu⸗ beſetzung in ſeine eigene Obhut zu nehmen. Müller⸗Franken Hat bekanntlich Dr. Streſemann während der Genfer Herbſt⸗ tagung im vorigen Jahre vertreten. Der Kanzler, der noch an den Nachwehen ſeiner ſchweren Erkrankung leidet und deſſen ſchlechtes Ausſehen im Reichstag allgemein auffiel, hat mit Rückſicht auf ſeine geſchwächte Geſundheit von ſeinem Vorhaben Abſtand genommen und den Reichswirt⸗ ſchaftsminiſter Curtius ſelbſt gebeten, ſtatt ſeiner die Bürde der interimiſtiſchen Leitung der auswärtigen Geſchäfte zu übernehmen. Ob dieſes Proviſorium, wie manche mei⸗ nen, in ein Definitivum übergehen wird, iſt im Augen⸗ blick ſchwer zu ſagen. Wir für unſer Teil glauben überhaupt nicht, daß man die Entſcheidung überſtürzen wird. Aller Wahrſcheinlichkeit nach wird Dr. Curtius dazu berufen ſein, den Noungplan unter Dach und Fach zu brin⸗ gen und damit des Heimgegangenen Werk abzuſchließen. Dr. Curtius, der an der Konferenz im Haag teilgenommen hat, war der Vertraute Dr. Streſemanns, der mit ihm ſeine außenpolitiſchen Ziele ſtets eingehend erörterte. Noch am Abend des Todestages hatte er mit dem Verſtorbenen in deſſen Villa eine längere Beſprechung. Die parteipolitiſchen Kämpfe um die Wiederbeſetzung des 5 Außenminiſterpoſtens werden inzwiſchen wohl nicht aus⸗ bleiben, zumal vorausſichtlich damit eine Umwandlung des ganzen Kabinetts verbunden ſein wird. All die vielen Kombinationen, die aus den früheren Kriſen 5 her noch wohlbekannt ſind und jetzt ausgegraben werden, ent⸗ bheren zunächſt jeder eee Grundlage. Man kann Diplomat als zukünftiger Außenminiſter in Frage kommen ſollte, der deutſche Bot⸗ ſchafter in Paris,, Herr von Hoeſch, neben dem von uns Hereits genannten Botſchafter in ee N o ln y, 15 9 Ausſichten hat. Das Zentrum iſt verstimmt 4 Berlin, 5„Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Im Zenkrum iſt man überraſcht, und mehr als das, verſti m mt, wegen der vorläufigen Betrauung des Miniſters Curtius mit dem Außenamt. Offenbar hätte man es lieber geſehen, wenn der Poſten bis. weiteres von „ Volkspartei Berlin, 5. Okt.(Von unſerem Gerl Büro.) Nächſt der Frage der Neuwahl des Parteivorſttzenden bleibt der Volkspartei die noch weit ſchwierigere zu löſen, wie für den wichtigen Aktivpoſten, den das Preſtige Streſemanns für ſie bedeutete, ein Ausgleich geſchaffen werden kann. ihn vermutlich ſuchen in einer erhöhten Aktivität, und ſchon jetzt machen ſich Beſtrebungen geltend, die auf Er wei⸗ terung des Parteiprogramms und eine Reform des%. ele 5 Zotenmaske von Prof. Lederer Berlin, 5. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Berliner Bildhauer, Prof. Lederer, der am Donnerstag im Trauerhaus die Totenmaske Streſemanns abge⸗ nommen hat, wurde nach einer Schilderung des„Berliner Tageblattes“ von dem jüngeren Sohn des Verſtorbenen empfangen und in das Schlafzimmer geführt, in dem der Tote aufgebahrt lag. Wie Prof. Lederer erzählt, erſchütterte ihn der Nusdruck, der auf dem Geſicht des Toten lag, auf das Tiefſte.„Das Geſicht des toten Streſemanns ſchien zu lächeln.“ Das komplizierte Verfahren, das zur Abnahme der Totenmaske erforderlich iſt, ging in Anweſenheit der Kran⸗ kenſchweſter vor ſich, die den Verſtorbenen über ein Jahr lang gepflegt hat. Sie und der mitgebrachte Gehilfe ſtanden dem Bildhauer in ſeiner ſchweren Arbeit zur Seite. Endlich nach faſt zwei Stunden war die Gipsform ſoweit erhärtet, daß ſie entfernt werden konnte. Die Maske iſt vorzüglich gelun⸗ gen. Wiederholt erſchien der jüngere Sohn Dr. Streſemanns im 1 um ſih von dem Fortgang der Arbeit zu über⸗ Der Sarg iſt geſchleſſen 2 Berlin, 5 5. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Geſtern abend iſt der Sarg des toten Reichsaußenminiſters geſchloſſen worden, nachdem die Familie den letzten Abſchied von ihm genommen. Am Nachmittag waren die Beamten des Aus⸗ wärtigen Amtes vollzählig noch einmal an der Bahre ihres verblichenen Chefs verſammelt. Der Katafalk ſteht inmitten eines Palmenhains, am Kopfende erhebt ſich ein Kruzifix, rechts und links davon ſtehen Leuchter mit flackernden Kerzen. Auch am geſtrigen Tag ſtrömten unaufhörlich Kondolenz⸗ beſucher nach dem Sterbehaus. Depeſchenboten brachten Stöße von Telegrammen aus aller Welt und die Kränze, einer 3 immer e als der 1. ſich im e volksparteilichen Orchideen. Man wird dem Kanzler Müller wäre. Franken wahrgenommen worden Dr. Wirth, den Zentrumskandidaten, ſein. Die„Ger⸗ mania“ ſtellt ſich beſonders peinlich berührt, weil die Be⸗ trauung ohne Kenntnis der Mitarbeiter des Kanzlers und der politiſchen Faktoren erfolgt ſei. Seinem Unmut gibt das Berliner Zentrumsorgan dann weiter in folgender Bemer⸗ kung Ausdruck:„Es erſcheint auffallend, daß die Uebertra⸗ gung des Herrn Dr. Curtius mit einer ſolchen Schnellig⸗ keit erfolgt iſt, wie ſie ſonſt bei uns in ſolchen Fragen nicht gerade üblich zu ſein pflegt. Hätte man nicht wenigſtens bis Montag warten können? Es liegt uns nicht und es entſpricht auch nicht dem Ernſt der Stunde, am offenen Sarg Streſe⸗ manns zu diskutieren und wir beſchränken uns deshalb ledig⸗ ilch auf die Feſtſtellung der oben geſchilderten Tatſachen, ſind uns aber bewußt, daß in der nächſten Woche über dieſes Thema noch geſprochen werden wird.“ Es ſcheint danach, als ob das Zentrum ſeinen Anſpruch auf das Außenminiſterium mit allem Nachdruck vertreten wird. An ſich iſt es doch keineswegs auffallend, daß eine ſchnelle Ent⸗ ſcheidung über das Proviſorium getroffen wurde, damit nicht ſchon an der Bahre des Toten der, Kuhhandel beginne. Die Andeutungen verſchiedener Blätter, daß die Volks⸗ partei unter Androhung einer Kriſe die Ue bertragung des Außenamtes auf das von ihr geſtellte Kabinettsmitglied ver⸗ langt habe, wird in der„DA..“ als durchaus irrig zu⸗ rückgewieſen.„Was die endgültige Nachfolge des verewigten Außenminiſters betrifft“, ſchreibt das Blatt,„ſcheint es nach unſeren Informationen keineswegs ſicher zu ſein, daß die Deutſche Volkspartei entſcheidenden Wert darauf legen will, das Auswärtige Reſſort feſtzuhalten. Angeſichts der Tatſache, daß die außenpolitiſchen Probleme, ſo ſchickſalsentſcheidend ſie auch bleiben werden, nach der Haager Schlußkonferenz gegen⸗ über den inneren Fragen der Finanz⸗ und Steuerreform ſowie dem verfaſſungsrechtlichen Umbau des Reiches in den Hintergrund treten können, dürfte die Partei eher maßgeben⸗ den Einfluß in der Führung anderer Miniſterien für wichtig halten. Ueber dieſe Dinge wird noch ſehr ausführlich zu ſprechen ſein, zumal eine gründliche Umbildung der jetzigen Reichsregierung, ſogar von der Köoglition ſelbſt, für nötig gehalten wird.“ und den anſchließenden Räumen der Villa in der Friedrich⸗ Beſonders der Kranz des diplomatiſchen Korps Ebertſtraße. fällt auf. Er iſt über zwei Meter groß und ganz aus weißen Geſtern fand auf dem Luiſenſtädtiſchen Friedhof eine Be⸗ ſprechung zwiſchen den mit der Beſtattung des Reichsaußen⸗ miniſter beauftragten Stellen und der Friedhofverwaltung ſtatt. Dabei wurde der für das Staatsbegräbnis in Frage. kommende Platz ausgewählt und feſtgelegt. 2 Dr. Streſemanns letzte Ruheſtätte liegt zehn Meter von dem Grabe ſeiner Eltern entfernt. Um in 590 55 Nähe zu liegen, hat der Verſtorbene te ſt a men⸗ tariſch beſtimmt, daß er auf dieſem Friedhof beigeſetzt werde. Sir Ba kommt zur Beiſetzung Der. Generalſekretär des Völkerbundes, Sir Erie Dru m⸗ mon d, begibt ſich zur Teilnahme an der Beiſetzung Dr. Streſ 0 manns nach Berlin. Ferner nimmt an den Trauer⸗ feierlichkeiten teil: Der deutſche Untergeneralſekretär, Du⸗ four⸗Feronce und verſchiedene andere Beamte des Völ⸗ kerbundsſekretariats, darunter der deutſche Preſſereferent, Dr. Maz B be 25 Das Beileid der Befatzungsbehörden Die drei Oberkommiſ ſare bei der Rheinlandkom⸗ miſſion, ſowie der Oberkommandierende der franzöſiſchen Be⸗ ſatzungstruppen, General Guillaumat, haben dem Reichs⸗ kommiſſar für das beſetzte Gebiet durch perſönliche Beſuche oder telegraphiſch ihr Beileid zum Tode des Reichsminiſters Dr. Streſemann zum Ausdruck gebracht. Die Dienſtgebäude der Rheinlandkommiſſion, ſowie die Wohnungen der Ober⸗ kommiſſare und des. e N ge⸗ flaggt. 5 K 8 5 3 *. * Verfaſſungände rung in Mongco, Nach einer amtlichen Mitteilung iſt zwiſchen dem Fürſten von Monaco und der Vertretung der Bevölkerung eine Verſtändigung über die Grundſätze der Abänderung der Verfaſſung und der Einrich⸗ tung eines Privatrates erzielt worden. r Ausarbeitung der geſetzlichen Beſtimmungen werden e Ver⸗ 1 e e e Dabei mag der Hintergedanke ſehr weſentlich mitge⸗ ſpielt haben, Müller⸗Franken würde der Platzhalter für Vitznau und ſeine Karte endete mit den Worten: Auf Wie⸗ 2. Letzte Begegnung mit Streſemann Von Dr. Eliſabeth von Roon, geb. Baſſermann Nicht endenwollendes Händeklatſchen rauſchte durch den überfüllten, glühendheißen Reformationsſaal in Genf. Der Außenminiſter des Deutſchen Reiches trat an das Rednerpult. Sein Geſicht erhob ſich in beängſtigender Bläſſe über dem. bunten Gewimmel der Delegierten von 52 Staaten. Hinten, im Saal drängten ſich in engem Raum die internationalen Zuhörer. Niemand fragte nach dem Namen des Redners; alle wußten, daß einer der drei Großen, die der Völkerbunds⸗ tagung das Gepräge gaben, jetzt zu der Welt ſprach. Die helle Stimme erhob ſich, überwand die ſchlechte Aku⸗ ſtik des häßlichen Raumes und jedes Wort war eine Be⸗ ſtätigung der Gleichberechtigung, die der große Staatsmann für Deutſchland im Kreiſe der Nationen wieder errungen hatte. Plötzlich ſchob Streſemann die vor ihm liegenden Blät⸗ ter zurück, der Ueberſetzer begann eifrig zu ſchreiben. Der gottbegnadete Redner ſprach, nicht mehr an das Konzept ge⸗ bunden, mit funkelndem Geiſt und„ Schwung von der Zukunft Europas. ö 921 * Frühſtück der internationalen Preſſe! Eine rieſige Huf⸗ eiſentafel im großen Saale des Hotel des Bergues! Zwiſchn prominenten Journaliſten ſaßen die drei„großen Götter“, Streſemann, Briand, Macdonald. Ich begrüßte Streſemann, den alten Freund meines Vaters. Er ſtand mager und ſchmag geworden, vor mir und ſprach zornig auf mich ein:„Haben Sie geleſen——?“ Wieder einmal hatten ſeine Gegner in blinder Gehäſſigkeit ſeine Abſichten mißverſtanden. Dann ſtrahlte er auf:„Ich bin zufriedden; wir haben viel er⸗ reicht im Haag— und vor allem: das Rheinland wird frei!“ Die brennende Liebe zu Deutſchland leuchtete wan ſeinem weißen Geſicht. a. 5 1 85 5 Am nächſten Tage traf ich ihn in der Halle des Hotel des Bergues. Er ſah furchtbar erſchöpft aus und klagte, er ſei todmüde. Mühſam ſtieg er die Treppe hinauf, um an einem Frühſtück des Völkerbundsrates teilzunehmen. Nach⸗ her ſtand er mit Briand und Macdonald zuſammen und plau⸗ derte mit heiterem Lächeln und wieder empfand man, daß er nach ſechs Jahren furchtbar harter Kämpfe durch ſein Geſchick, ſeine Energie und ſeine begeiſterte Hingabe Deutſchland das durch den Krieg verlorene Anſehen zurückerobert, daß er ſeinem heißgeliebten Vaterland den ihm gebührenden Platz im Kreis der großen Nationen wiedergewonnen hätte— ohne Waffen, ohne äußere Macht, nur durch die 1 Ge⸗ walt ſeines Geiſtes. * Nach der brennenden Hitze des Tages fuhr Streſemann mit ſeiner Gattin und ein paar Freunden, zu denen auch ich gehörte, nach einem kleinen Reſtaurant am See. Ueber dem Garten ſchlenen tauſend Sterne, fern ſchimmerten wie goldene Ketten die Uferſtraßen Genfs. Streſemann ſaß ſchweigſam. zwiſchen uns, auf denen die Sorge um ſeine verſagende Ge⸗ ſundheit laſtete. Da fiel ein Wort, das ihn feſſelte; er ver⸗ gaß die Müdigkeit und begann zu ſprechen von fernen und nahen Dingen und wir lauſch en gefangen von ſeinem tiefen Wiſſen, ſeinem Humor und dem, ſtrahlenden Zauber 7 Rede. Dort ſah ich ihn zum ſtebten Male und wußte ſchon an dieſem Abend, daß ich ihn nie mehr ſehen würde unter dem blauen Himmel an dem blauen Genfer See, wo ſein Name nun für alle Zeit neben den Namen ſo vieler eee erklingen wirg. 5 5 Für die Roſen, die ich ihm ſandte, dankte er mir aus derſehen in Mannheim! 185 In wenigen Tagen ſollte er bei der Enthüllung des Den mals für meinen Vater, den alten nationalliberalen Führer die Weiherede halten! Nun iſt ſein Mund verſtummt und man wagt nicht, ſich auszudenken, was man verlor, da dieſe Rede, die er mit ſeinem Herzblut erfüllt hätte, auf ewig un⸗ geſprochen bleibt. 5 Der Verliner Sklarek⸗ Skandal Der Magiſtrat beſchloß heute nach Anhörung von 5015 Vertretern der Warengläubiger erneut, den Konkursantrag gegen die Brüder Sklarek nicht zurückzu⸗; iehen und von dem Vertrag, der den Lieferungsvertrag der Stadt mit den Brü⸗ dern Sklarek bis 1935 verlängerte, zurückzutreten. 5 Im Anſchluß an die in einigen Berliner Zeitungen wie⸗ dergegebene Behauptung der Brüder Sklarek, daß die Fäl⸗ ſchungen der Lieferſcheine mit ſtillſchweigendem Einver⸗ ſtändnis mit den zuſtändigen ſtädtiſchen Stellen geſchehen ſeien, alſo nicht auf die Fälſchungen hin bezahlt wurden, ſon⸗ dern als Vorſchüſſe für die auf Grund des Monopolvertrages bis 1935 zu erwartenden Lieferungen“, erklärt der Städtiſche Nachrichtendienſt, daß dieſe Barſtellung jeder Grundlage ent⸗ ehre. Die drei Direktoren der Berliner Stadtbank, Schmidt, i Hoffmann und Schröder, gegen die vom Magiſtrat ein Diſziplinarverfahren in der Sklarekangelegenheit eingeleitet worden iſt, haben ihre Beurlaubung vom Amte beantragt. Hürgermeiſter 7 hat 2 eee f 2. Seite. Nr. 462 Neue Maunhelmer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 8. Oktober 1929 Demokratiſcher Parteitag 5 Im Auſchluß an das Referat des demokratiſchen Partei⸗ führers Koch⸗Weſer ſprach der demokratiſche Reichsernäh⸗ rungsminiſter Dietrich, der als Badener von ſeinen Lands⸗ leuten und Freunden ſtürmiſch begrüßt wurde, über Deutſchlands wirtſchaftliche Zukunft Dietrich nahm als Ausgangspunkt die letzten politiſchen Ver⸗ handlungen über das Arbeitsloſenproblem. Dieſe Verhand⸗ lungen im Plenum hätten gezeigt, welche Gegenſätze die Ent⸗ ſcheidung ſelbſt innerhalb der Regierungsparteien hervorruft. Wenn die organiſierte Arbeiterſchaft heute zu einem politiſchen Machtfaktor erſten Ranges geworden iſt, ſo hat ſich daneben am anderen Flügel der politiſchen und wirtſchaftlichen Grup⸗ pierung eine zweite Macht der Wirtſchaft gebildet, die in ihrer Willensbetätigung nichts zu wünſchen übrig läßt. Die Struk⸗ turänderungen der Wirtſchaft, durch Krieg, Inflation und Rationaliſierung, hätten eine Wirtſchaftskonzentration zur Folge gehabt, die unter Zuhilfenahme fremden Kapitals ganze Erwerbszweige an ſich geriſſen habe, oder an ſich zu reißen drohe. Die Vertruſtung erſtreckt ſich nicht nur auf Kohle, Eiſen, Stahl, Kali und Stickſtoff, Elektrizität und Farben, ſondern neuerdings auch auf Margarine, Zigaretten und Zündhölzer. Dabei ſind einzelne Dinge wie Margarine und Streichhölzer ganz auf Auslandskapital aufgebaut. Mit der wirtſchaftlichen Macht ſteigt der politiſche Machthunger, und die Beeinfluſſung der Preſſe und über die Preſſe hinwegi der öffentlichen Meinung von dieſer Seite iſt in beängſtigendem Wachſen. Eingekeilt zwiſchen der organiſierten Arbeiterſchaft, dem ſteigenden Einfluß des Großkapitals ſäßen die mittelſtändi⸗ ſchen Bürger und Bauern, zuweilen auch Arbeiter, die ſich noch nicht endgültig zu den ſozialiſtiſchen Gedankengängen hekehrt hätten. Dieſe Gruppe ſei das Element des indivi⸗ duellen Wirtſchaftsgedankens und der individualiſtiſchen Welt⸗ anſchauung. Im ganzen Geſehen gehe es der Bürger⸗Gruppe micht gut. Sie ſtehe unter dem Druck der konzentrierten Wirtſchaftsmächte, da dieſe die Preiſe vorſchreiben und ihr Tätigkeitsfeld verkleinern. Politiſch ſind ſie völlig aus⸗ einander gelaufen. Die größere Gruppe der Bauern, ſei wirtſchaftlich faſt auf der ganzen Linie in Not. Der Aus⸗ gangspunkt ſei heute unbeſtrittenermaßen der überſteigerte Zolltarif des Jahres 1925. Wir haben z. Zt. hohe Preiſe, aber marſchieren auf einen neuen Tiefſtand los. In wenigen Mo⸗ naten iſt der Schweinebeſtand um drei Millionen Stück ge⸗ ſchrieben. Wir nähern uns dem Punkt, wo wir die erträg⸗ liche Zahl überſchritten haben. Wir werden die Landwirtſchaft rechtzeitig unterrichten und nötigenfalls warnen. Es wird micht gehen, wie an den Börſen, daß das Debakel überraſchend lommen wird. Angeſichts der Umſtellung der Ernährung iſt es notwendig, das Heil der Landwirtſchaft nicht allein in Ge⸗ treide, in Fleiſchproduktion, ſondern mehr noch in der Pro⸗ duktion von Milch, Molkereiprodukten, Obſt und Gemüſe, Etern und Geflügel uſw. zu ſuchen. Mittelſtand und Land⸗ wirtſchaft hätten lebenswichtige gemeinſame Intereſſen. Sie ſeien Schichten, in denen geiſtge Unabhängigkeit noch möglich wäre. Vor allem hätten dieſe Gruppen eine Notwendigkeit ge⸗ meinſam; die des Kampfes nach rechts und links, um ſich zwiſchen den beiden Mühlſteinen der organiſierten ſozig⸗ liſtiſchen Arbeiterſchaft und des Großkapitals zu behaupten. Wir ſtehen an einem Wendepunkt. In wenigen Wochen muß die Entſcheidung über den Voung⸗Plan fallen, und er muß den Anſtoß geben zu einer vernünftigen Steuerreform einſchließlich des Finanzausgleichs zwiſchen Reich, Länder und Gemeinden. Die Aufgabe des Finanzausgleichs ſei es, Länder und Gemeinden von der Zuſchußwirtſchaft des Rei⸗ ches zu befreien, ihnen ſelbſtändige Steuergebahrung unter eigener Verantwortung wieder zu ermöglichen und zwar möglichſt unter Zuweiſung beſtimmter, vom Reich nicht be⸗ anſpruchter Steuerquellen. Jede Gängelung von oben müſſe fort. Die Steuerreform habe das Ziel, durch Senkung der Einkommenſteuer, vor allem Beſeitigung derſelben in den unterſten Stufen, durch Verminderung der Realſteuern und Neugeſtaltung der Hauszinsſteuer, die ſo dringend nötige Ka⸗ pitalbildung in Deutſchland zu fördern. Von der Annahme des Poung⸗Planes hänge ſomit ab, ob die Steuern erleich⸗ tert werden könnten, und von der Geſtaltung dieſer Steuer⸗ reform hänge es ab, ob die Kapitalbildung gefördert und da⸗ mit die Zinſen allmählich geſenkt werden könnten. Daneben ſpiele die Hebung der Landwirtſchaft inſofern eine beſondere Rolle, als eine Steigerung der landwirtſchaftlichen Produktion um ein bis zwei Milliarden durchaus möglich ſei und uns von der Unterbilanz unſeres auswärtigen Handels und unſerer Zahlungen befreien könne. Das Allerentſcheidenſte aber und die Vorausſetzung für das Gelingen der vorerwähnten Pläne ſei die Feſtigung des republikaniſchen Staates, der eben in einen neuen und hoffentlich letzten Kampf mit ſeinen Gegnern ſei. Wenn man Verträge zerreißen und welthiſtoriſche Ereig⸗ niſſe ungeſchehen machen könnte, dann wäre die Politik ein leichtes Gewerbe. Wenn die Demokraten eine europäiſche Ver⸗ ſtändigung anſtreben, ſo deswegen, weil ſie damit die deutſchen Intereſſen am beſten zu verteidigen und durchzuſetzen ver⸗ mögen. 5 An die mit großem Beifall aufgenommene Rede ſchloß ſich eine längere Ausſprache, die im weſentlichen Ueberein⸗ ſtimmung mit den Referaten ergab. Erſt nach 7 Uhr waren die Verhandlungen des erſten Tages beendet. Die heutigen Beſprechungen gelten vornehmlich wirt⸗ ſchaftlichen Fragen. Vefreiungskundgebung im Roſengarten Im feſtlich geſchmückten Nibelungenſaal des Roſengartens hielt die Demokratiſche Partei anläßlich ihres 8. Reichs partei⸗ tages einen Feſtabend ab, der zugleich als Befreiungskund⸗ gebung für die Rheinlande gedacht war. Nach einem einleiten⸗ den Muſikſtück ſprach Raoul Alſter vom Mannheimer Na⸗ kionaltheater einen Prolog„Der Rhein wird geräumt“, wor⸗ auf Abg. Dr. Wolfhard ⸗Mannheim die zahlreich Erſchiene⸗ nen willkommen hieß. Er verwies darauf, daß die Kund⸗ gebung in dem Saal ſtattfindet, in dem vor 17 Jahren Nau⸗ mann zum Liberalen Parteitag geſprochen habe, und gedachte dann Dr. Streſemanns mit folgenden Worten:„Das erſte Wort gilt dem Manne, der geſtern heimgegangen iſt, dem wir alle gegönnt hätten, daß er das ſchöne Ziel. dem er ſein Leben opferte, geſehen hätte. In ſeinem Sinne wollen wir vaterländiſche Arbeit leiſten.“ Der Redner wünſchte dann den Gäſten, daß es ihnen vergönnt ſei, noch eine Zeit in der ſchönen Pfalz zu verbringen und daß dieſe ihnen ans Her wachſen möge. 5 985 Eine Rede Dietrichs Oberbürgermeiſter Dr. Weiß⸗Ludwigshafen hielt dann die Feſtrede. Er führte u. a. aus: Die Rheingrenze bietet von jeher das Hauptziel der franzöſiſchen Politik. Die Rheinlande, iusbeſondere die Pfalz, hatten im Laufe der Jahr⸗ hunderte immer wieder darunter zu dulden und wiederum ſtehen franzöſiſche Truppen auf deutſchem Boden, am deut⸗ ſchen Rhein. Aber keine noch ſo große Unterdrückung in den kande untreu zu machen. Wir Pfälzer lehnen die Winkelzüge gewiſſer franzöſiſcher Kreiſe ab. Aber wir berufen uns auf das Wort des franzöſiſchen Außenminiſters, daß die Pfalz im Juni 1930 geräumt wird. Aber mit dem Abzug der Be; ſatzung ſind wir noch keineswegs ein freies Volk. Solange der Verſailler Vertrag mit ſeinen unzühligen Beſtüimmungen beſteht, ſind wir kein freies Volk. Auch ein Paneuropa kann uns nicht reizen, ſolange dieſe Volksſouveränität nicht beſteht, Das nächſte Ziel, das wir nun zu erreichen haben, iſt die Befreiung des Saargebietes. Not tut uns aber dazu vor allem Einigkeit. 5 f An die Worte Dr. Weiß ſchloß ſich, von der Verſamm⸗ lung geſungen, die dritte Strophe des Deutſchlandliedes au. „Ganz Paris in atemloſer Spannung“ Ein Hochſtapler iſt lebendig begraben worden „Ritter der Themis“ VParis, 5. Okt.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Eine abenteuerliche Geſchichte, die wie ein Wirklichkeit gewordener Kriminalroman anmutet, hält heute ganz Paris in atemloſe Spannung. In einem Walde bei St. Ger⸗ main en Laye wurde geſtern die Leiche eines bekannten Hoch⸗ ſtaplers und Finanzſchwindlers Clement Paſſal gefunden, die in eine Holzkiſte geſteckt und etwa einen halben Meter tief vergraben worden war. Man ſtellte feſt, daß man Paſſal, der vor einigen Jahren unter dem Namen Marquis von Champaubert ſich rieſige Betrügereien zuſchulden kom⸗ men ließ und zu einer Gefängnisſtrafe verurteilt worden war, lebendig begraben hatte. Ein an dem Holzſarg ange⸗ brachtes Rohr führte ihm einige Luft zu, ſo daß er einige Zeit in dieſer unheimlichen Holzkiſte hat leben können. Dieſer Entwicklung gingen eine Anzahl Ereigniſſe voraus, die derartig grotesk ſind, daß es vorläufig nicht möglich iſt, zu unterſcheiden, was an dieſer rätſelhaften Kriminalgeſchichte Tatſache und was Myſtifikation iſt. Vor einigen Tagen er⸗ hielt die Mutter Paſſal, die in El Bevuf am Unterlauf der Seine wohnt, einen Brief, in dem ihr mitgeteilt wurde, ihr Sohn ſei im Walde von Vernieul lebendig begraben worden. Die Stelle, wo der Sarg eingegraben worden war, war genau bezeichnet worden. Ueberdies fügte der Abſender eine Planſkizze bei. Dieſer Brief war„Frau von Orgeval“ unterzeichnet, offenbar ein Pſeudonym. Verſchiedene andere Perſonen in El Bevuf hatten ähnliche Breife erhalten. Eine von ihnen, ein Spezereihändler, der zu dem Bekanntenkreis des Pſeudomarquis gehörte, machte ſich mit einem Freund ſofort mit einem Motorrad auf den Weg, um an der ange⸗ gebenen Stelle Nachforſchungen anzuſtellen. Er fand tat⸗ ſächlich bald den Rohrſtumpf, der aus dem Boden ragte. Paſſal ſchien bereits tot zu ſein. Die beiden Männer alar⸗ mierten hierauf die Polizei, die geſtern den Sarg ausgraben ließ und darin die zuſammengekauerte nur mit einem Hemd bekleidete Leiche fand. Im Bereich ſeiner Hände lagen einige Stücke Schokolade. Der Gerichtsarzt ſtellte feſt, daß der Tod vor etwa 48 Stunden eingetreten ſein mußte und auf Er⸗ ſticken zurückzuführen war. An den Ellbogen und den Knien fanden ſich Schürfungen, die darauf hindeuteten, daß der Begrabene 0 vor ſeinem Erſtickungstode verzweifelte Anſtrengungen machte, um ſich zu befreien. In dieſe myſteriöſe Kriminalaffäre fällt nun einiges Licht durch eine Menge von Briefen und Schriftſtücke, die in den letzten Wochen da und dorthin verſandt wurden, die alle unterzeichnet wurden„Die Ritter der Themis“. Zu⸗ nächſt war Frau Paſſal vor einem Monat benachrichtigt wor⸗ den, ihr Sohn befände ſich in der Gewalt eines Geheimbundes, des ſich zur Aufgabe gemacht habe, alle großen Gauner und Betrüger zu beſtrafen. Außerdem hatten verſchiedene Pariſer Zeitungen, beſonders der„Matin“, vor etwa 14 Tagen ſeitenlange Kundgebungen dieſer Ritter der Themis erhalten, die derartig grotesk waren, daß man ſie für das Werk irgend eines Verrückten hielt. In einer dieſer Kundgebungen wurde die Gründung eines mächtigen Geheimbundes„Die Ritter der Themis“ angezeigt, die ſich als ihre erſte Aufgabe die Be⸗ ſtrafung Paſſals geſtellt hatten. Paſſal wurde in der Nähe von Trouville in einem Hinterhalt gelockt und auf dem Schloß eines Mitgliedes des Geheimbundes gefangen gehalten und wiederholt gefoltert, da die Ritter der Themis wiſſen wollten, wo er ſein Geld ver⸗ ſteckt halte. Man goß ihm mit einem Trichter Mitglieder der Bande begaben ſich an die bezeichnete Stelle und fanden tatſächlich für 15 Millionen Franken eng⸗ liſche Titel, die der Betrüger vor ſeiner Verurteilung be⸗ graben hatte. Ein zweites Schreiben wurde vor etwa vier Tagen ver⸗ ſchickt, worin feſtgeſtellt wird, daß am 28. September Paſſal eröffnet wurde, er werde lebendigen Leibes begra⸗ ben. Hierauf wurde Paſſal, der durch die lange Haft völlig apathiſch geworden war, von fünf Mitgliedern der Bande be⸗ gleitet, nach dem Walde von Vernieul gebracht, wo in der Nacht das Grab ausgehoben wurde. Dann entkleideten die Ritter der Themis ihr Opfer bis aufs Hemd, ſteckten Paſſal in eine Kiſte, brachten ein eiſernes Rohr als Luftſchacht au und vergruben die Kiſte. Paſſal ließ, ſo heißt es in dieſem Brief, willenlos alles über ſich ergehen. Iſt es verwunderlich, daß dieſe Botſchaften auf den erſten Blick als Hirugeſpinſte erſter Ordnung erſchienen? Die im Walde von Vernieul unter dieſen myſteribſen Umſtänden aufgefundene Leiche, die tatſächlich als diejenige Paſſals identifiziert werden konnte, iſt ein Beweis, daß irgend etwas hinter der rätſelhaften Geſchichte ſtecken muß. Gar manche Hypotheſen werden bereits aufgeſtellt. Handelt es ſich um ein Verbrechen einiger Wahnſinniger oder Fanattker, liegt ein Racheakt, ein Raubmord vor? Schließlich neigt man hier zu der Anſicht, daß man es mit einem tragiſchen Ausgang einer Myſtifikation zu tun hat. Der falſche Marguts von Champaubert hatte bei ſeinen früheren Gaunerſtreichen eine ganz außergewöhnlich krankhafte Phantaſie. So hatte er in ſeinem Schloß eine ge⸗ polſterte Chloroformkammer eingerichtet, da er einen Pariſer Juwelenhändler, von dem er ſich ein Perlen⸗ kolier vorzeigen ließ, betäuben und ausrauben wollte. An⸗ dererſeits iſt in den erwähnten Kundgebungen der„Ritter der Themis“ davon die Rede, Paſſa habe die Abſicht gehabt, ſeine Erinnerungen zu veröffentlichen, wobei ihm Frau von Orgeval behilflich ſein ſollte. Es iſt daher nicht ausgeſchloſſen, daß Paſſal, um dieſes Memoirenwerk zugkräftig zu machen, eine phantaſtiſche Kriminalgeſchichte arrangie⸗ ren wollte, ſich von einigen Helfern lebendigen Leibes begra⸗ ben ließ, um für ſich Reklame zu machen. Dabei iſt ihm nach dieſer Hypotheſe ein Mißgeſchick paſſiert oder ſeine Helfer haben ihn nicht rechtzeitig befreit, ſo daß dieſer Reklametrick ſchließlich zu ſeinem Verderben ausſchlug. Die Zuchthausſchlacht in Colorado Der Ausgang des ſiebenzehnſtündigen erbitterlen Kampfes Die Schlacht um das Staatsgefängnis von Colorado, denn um eine Schlacht handelt es ſich, bei der weder an Menſchen noch an Waffen aller Art, Granaten, Mörſern, Dynamit, Tränengasbomben uſw. geſpart wurde, iſt nach 17ſt ü n⸗ digem erbittertem Kampfe zu Ende gegangen. Geſtern morgen, als der Führer der Aufſtändiſchen gewahr wurde, daß feder Widerſtand nutzlos ſei, machte er mit der gleichen nachläſſigen Geſte, mit der er vorher den Tod von zehn Wächtern befohlen hatte, ſeinem eigenen Leben ein Ende. Vier ſeiner eigenen Kameraden und zwei Wächter nahm er mit ſich, indem er ſie eigenhändig ermordete Der Kampf wütete den ganzen Tag und die Nacht über mit unverminderter Heftigkeit. Die 150 Meuterer verteidigten ſich verzweifelt und machten jedes Herankommen an die Gebäude faſt unmöglich. Das Legen der Dynamitbomben an die Ge⸗ fängnismauer mußte deshalb unter Sperrfeuer vollzogen werden. Freiwillige von Vanoneytt wagten dieſes gefahrvolle Spiel. Der katholiſche Prieſter'Neill legte wie bereits kurz gemeldet, als erſter das Pulver an die Gefängniswand. Das Gebäude flog mit lautem Krachen in die Luft. Als man jedoch näher hinſah, bemerkte man, daß keine Gefangene unter den Trümmern lagen. Sie hatten ſich vorher in die hinteren Ge⸗ bäude zurückgezogen. Ihre Antwort war ein neuer Wächter, der von Kugeln durchbohrt aus einem Fenſter des zur Feſtung gewordenen Gefängniſſes geworfen wurde. Der Kampf begann von neuem und ununterbrochen krachten die Schüſſe. 5 Die Maſchinengewehre waren fortwährend in Tätigkeit und immer wieder in Abſtänden von etwa einer Stunde fiel von Kugeln durchbohrt der Leichnam eines Wächters vor die Füße der entſetzten Belagerer. Die Meuterer wiederholten immer wieder ihre Forderung auf freien Abzug und Straf⸗ freiheit ſowie ihre Drohung, einen weiteren Wächter in den Tod zu ſchicken. Später ließen ſie zwei Geiſeln frei, die Schreckens nachrichten aus dieſer Hölle brachten. Lieber wollten ſich die Meuterer bis auf den letzten Mann ſelbſt töten, als ſich ergeben, ließen ſie den Belagerern ſagen. 500 Mann Trup⸗ pen wurden um das Gefängnis poſtiert. Man ſchritt dazu, auch das letzte Gebäude, in das ſich die Meuterer zurückgezogen hatten, in die Luft zu ſprengen, nachdem eine letzte Warnung an ſie ergangen war. Die Zahl der Toten iſt auf beiden Sei⸗ ten beträchtlich. f a g Letzte Meldungen Schwerer Betriebsunfall— Bisher drei Tote — Olpe(Weſtfalen), 4. Okt. In der Lederfabrik von Lütticke ſtürzte eine Gruppe von 10 bis 12 Arbeitern aus bis⸗ her noch unbekannter Urſache in einen mit Thlorſäure gefüllten Behälter. Obwohl ſie alle bei den ſofort aufgenom⸗ menen Bergungsarbeiten aus dem Sumpf herausgeholt wer⸗ haus zugeführt, wo inzwiſchen drei Perſonen, darunter zwei Brüder, ihren ſchweren Verletzungen erlegen ſind. Die erſte Fahrt der„Europa“ — Bremen, 4. Okt. Wie der Norbbdeutſche Lloyd mitteilt, wird der auf der Werft von Blohm u. 9 Kann feiner Fertigſtellung entgegengehende Schnelldampfer„Curopa“ mit etwa 50 000 Bruttoregiſtertonnen erſtmalig am 1. Mär z 1930 von Bremerhaven aus zur Fahrt über den Nord⸗ 8 in See gehen. 0 5 „Durch die Indienſtſtellung des Dampfers wird der beab⸗ ſichtigte wöchentliche Schnelldampferturnus des Norddeutſchen Llond mit den Dampfern„Bremen“,„Europa“ und„Colum⸗ bus“ in vollem Umfange durchgeführt werden können. Maedonalds Landung in Newyork — Newyork, 4. Okt. Premierminiſter Mac Donald gegen 5 Uhr M3. die„Berengaria“ verlaſſen und 1 8 nach einer Begrüßung durch die Behörden in feierlichem Zuge nach dem Rathaus geleitet, wo die Uebereichung der Ehren⸗ bürgerurkunde erfolgte. Der Premierminiſter wurde auf ſeiner Fahrt zum Rathaus von den di A maſſen begeiſtert begrüßt. 5 Menſchen⸗ Pete zehn Jahren vermochte die Deutſchen ihrem Vater⸗ 7 Liter Waſſer ein, bis er das Verſteck verriet. den konnten, hatten ſie zum Teil ſchwere Brandwunden oder ſchwere Vergiftungen erlitten. Sie wurden dem Kranken⸗ 4 e ee rn ere eee e Ann Wa * en . F e 75 * 1 n renne gen, Heſuchte er mit beſonderer Vorliebe. Samstag, den 5. Oktober 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) . Seite. Nr. 402 Vadiſche Erinnerungen an Dr. Der verſtorbene Reichsaußenminiſter iſt viel in der Welt herumgekommen. Obwohl er den Wert größerer informato⸗ riſcher Auslandsreiſen ſtets hoch einſchätzte, hat er doch nie⸗ mals die Liebe zum Heimatland darüber vergeſſen. Die Ge⸗ wohnheit Baſſermanns, ſo viel wie möglich von deutſchen Landen kennen zu lernen, wozu vornehmlich die Samstage und Sonntage verwendet wurden, hatte ſich auch Streſemann zu eigen gemacht. Wiederholt hat er davon berichtet, welch eine Fülle von Anregungen ihm aus dieſen gemeinſamen Wanderfahrten erfloſſen ſeien. Solange Streſemann dem alten Reichstag angehörte, iſt er über den engeren Bereich ſeiner Tätigkeit in Sachſen verhältnismäßig ſelten hinaus⸗ getreten, wenn er auch in einigen größe⸗ ren Städten Deutſchlands als Redner nicht, daß man Streſemann auf die Schultern hob und in den Barbaroſſa trug, wo eine kleine Nachfeier ſtattfand. Es iſt meine ſtolzeſte und ſchönſte Erinnerung an Streſemann, daß ich der Erſte geweſen bin, der in Baden eine Rede auf ihn gehalten hat. Auch er hat ſich dieſes unvergeßlichen Abends immer wieder erinnert und noch im Locarnojahre, als er auf der Rückreiſe Konſtanz als erſte deuſche Stadt wieder betrat, mir eine Karte geſandt, in der er an den Huſſenkeller und den Barbaroſſa erinnerte. Als dann der Wahlſieg errungen war und der Gärtner Schmidt aus Singen in den Reichstag zog, gab Streſemann telegraphiſch ſeiner beſonderen Freude darüber Ausdruck. aufgetreten war. Erſt als Parteiführer wurde er in ganz Deutſchland bekannt. Es gibt wohl kaum eine große deutſche Stadt, in der er nicht geſprochen hat, aber auch kleine Orte verſchmähte er gelegent⸗ lich nicht. Dabei legte er nicht einmal ſo großen Wert auf reine Parteiveranſtal⸗ tungen, als vielmehr auf Verſammlun⸗ in denen er an einen vielgeſtaltig gearteten Kreis von Hörern herankam. Zwei Landſtriche Deutſchlands waren ihm ans Herz gewachſen, die Waſſer kante und Baden. Namentlich unſere Heimat Die Tannen des Odenwaldes und Schwarz⸗ waldes hatten es ihm angetan. Heidel⸗ berg und Baden⸗Baden zogen ihn immer wieder magnetiſch an, und in den letzten Jahren ſeines Lebens hat er ge⸗ rade hier ſtets von neuem Erholung und Geneſung geſucht, die er leider nur für kurze Zeiten fand. 4** Nur wenige werden ſich deſſen noch er⸗ innern, wie Streſemann zum erſten Male nach Baden kam. Es war im in November 1911 bei Gelegenheit eines der hitzigſten Wahlkämpfe, die jemals im alten Deutſchland aus⸗ gefochten worden ſind. Wenige Monate vor Schluß der Legis⸗ laturperiode war der langjährige Vertreter des erſten badi⸗ ſchen Wahlkreiſes, Hug, in Konſtanz geſtorben. Obwohl zwiſchen der Erſatzwahl und den regulären Reichstagswahlen nur wenige Wochen Friſt lag, mußte dieſe Wahl dennoch ſtatt⸗ finden. Jahrzehnte lang war der Wahlkreis unbeſtritten im Beſitz des Zentrums geweſen. Die Gelegenheit war günſtig, den Kampf gegen das Zentrum erfolgreich aufzunehmen. Nationalliberale, Fortſchrittliche Volkspartei und Sozial⸗ demokratie ſchloſſen zunächſt ſtillſchweigend einen Privatgroßblock ab, der konzentriſch gegen das Zentrum vorging. Aber auch das Zentrum hielt ſich tapfer und wehrte Das Geburtshaus in der Köpenicker Straße Berlin. Die Arbeitsſtätte: Das Heidelberg 1920. Noch iſt Streſemann der Führer der nur 22 Abgeordnete zählenden Volkspartei in der Nattonalverſammlung. Die großen Parteien der Weimarer Koalition ſehen auf ſie geringſchätzig herab und bezeichnen ſie als„überflüſſigl. Dr. Curtius, damals noch Rechts⸗ anwalt und Stadtverordneter in Heidelberg, hatte Streſe⸗ mann gebeten, zur Förderung der in den erſten Anfängen ſtehenden Organiſationsarbeiten der Volkspartei in Baden in Heidelberg zu ſprechen. Streſemann kam, müde und ab⸗ geſpannt, gehetzt von der parlamentariſchen Arbeit. Auch Auswärtige Amt in der Wilhelmſtraße. Streſemann Schläft er noch oder arbeitet er? Auf das Anklopfen folgt keine Antwort. Ein Blick durch die Tür,— er iſt nicht da. Man ſucht und findet ihn: im Kinderzimmer auf dem Erd⸗ boden ſitzend und um ſich die jüngſten Curtiusſchen Kinder in hellem Jubel und voll lachender Freude! Bei dem ſtar⸗ ken und ausgeprägten Familienſinn, der Streſemann zu eigen war, fühlte er ſich beſonders glücklich im Kreiſe der Jungen und der Kinder, mit denen er unbekümmert fröhlich ſein konnte. 6 0 8 Zwei Jahre ſpäter wieder in Heidelberg. Auf der Hauptſtraße im Gewühl der Menge treffe ich Streſemann und ſeinen Sohn Wolfgang, der damals in Heidelberg ſtudierte. Freudiges Be⸗ grüßen, freundliches Erkundigen.„Heute abend trinken wir eine Erdbeerbowle zu⸗ ſammen!“ Und ſo erlebte ich einen jener unvergeßlichen Heidelberger ſamtenen Nächte im Garten des„Europäiſchen Ho⸗ fes“, zu Dritt in Dämmerung und Dun⸗ kel, nur ein Windlicht auf dem Tiſch. Ich hatte wenige Tage vorher in einem der Heidelberger Antiquariate, die ſoviele Köſtlichkeiten bergen, eine dreibändige mit vielen Stichen verſehene Napoleonaus⸗ gabe aus dem Jahre 1828 erſtanden. Dieſe brachte ich ihm mit, weil ich wußte, welche Freude er an ſolchen Büchern hatte und ich abſichtlich Geſpräche über Politik vermeiden wollte. Denn wem die Politik Lebensberuf iſt, dem müſſen ab und zu Stunden gegeben werden, die von ihr fortführen. Und ſo ſprachen wir dann ſtundenlang über die Bedeutung Napo⸗ leons in der Weltgeſchichte und in der deutſchen Geſchichte im beſonderen. Vieles von dem, was damals im Wechſelgeſpräch ans Licht kam, iſt in dem Vortrag wieder zu finden, den er einige Jahre ſpäter in der Heidelberger Goethegeſellſchaft über Napoleon gehalten hat. Mir vermittelte der Abend einen tiefen Einblick in das Innere dieſes ſeltenen Menſchen, der die Geſchichte und Kulturgeſchichte ſeines Volkes nicht nur beherrſchte, ſondern derartig in ſich auf⸗ genommen hatte, daß Parallelen und Verknüpfungen, bis⸗ weilen von überraſchender Hellſichtigkeit, in ſeinem Munde ſelbſtverſtändlich erklangen, die in einem anderen bizarr und geſucht erſchienen wären. Daß nach ſeiner Auffaſſung die Völkerſchlacht von Leipzig letztlich nur ein Sieg Englands geweſen ſei, dem allein die Früchte der Befreiungskriege in den Schoß gefallen wären, iſt mir beſonders erinnerungsvoll. 6 ſich. Der Erfolg war, daß ſämtliche Par⸗ teien ihre größten Rede⸗Kanonen in den Wahlkreis ſchickten. Soviel ausgezeichnete Redner und Reden hat die Wählerſchaft eines Wahlkreiſes wohl noch nie vernom⸗ men wie damals, zumal durchweg das Niveau außerordentlich hoch war und das kleinliche Gezänk dadurch in den Hinter⸗ grund trat. Als die Konſtanzer National⸗ liberalen eines Tages Baſſermann an⸗ forderten, erhielten ſie eine Abſage, da Baſſermann in Berlin unabkömmlich war. Doch verſprach die Berliner Partei⸗ leitung, dafür einen jungen Abge⸗ ordneten, den Dr. Streſemann, zu ſchicken. Darüber war große Enttäuſchung in Konſtanz. Wer war denn ſchon dieſer 33jährige junge Mann, den die Partei⸗ leitung zu ſchicken für gut befand? Für Konſtanz brauche man ältere würdige Männer mit weißen Bärten und Brillen und langjähriger parlamentariſcher Er⸗ fahrung.(So ſtellte man ſich damals die Attribute eines „wahren“ Politikers vor.) Und mit bangen Zweifel zog man abends in den Huſſenſaal, den man kaum halbgefüllt erwar⸗ tete. Und wie kam es nachher in Wirklichkeit? Der Saal war überfüllt, vor allem auch von Anhängern des Zentrums. Streſemann ſprach etwa zwei Stunden. Störungsverſuche und Zwiſchenrufe hörten bereits nach einer Viertelſtunde auf, der weitere Verlauf der Verſammlung war ein einziges Erleben und Erbeben. Einen ſolchen Beifallsjubel hatte der Huſſenkeller überhaupt noch nicht gehört. Und viel fehlte Streſemann beim Roſenſchneiden Streſemanns Eltern, in deren Nähe er beerdigt wird. „lag“ ihm, wie er ſelber ſagte, Heidelberg nicht beſonders, Mannheim mit ſeiner Wirtſchaft war ihm vertrauterer Boden. Aber als am Abend die große Verſammlung in der Turnhalle im Klingenteich vorbei war, ſprach er freudig be⸗ wegt die Worte:„Jetzt habt Ihr mich auch für Heidelberg!“ Nicht nur der Verlauf der Verſammlung hatte ihn be⸗ friedigt, vor allem war es die Diskuſſion geweſen, die ihn durch Gehalt und Form erfreut hatte. Am andern Morgen ſuchten ihn die Freunde in der Villa von Dr. Curtius, in der er wohnte, auf. Totenſtille an der Tür ſeines Zimmers. Streſemann mit ſeiner Gattin und ſeinen Söhnen Dr. Wolfgang(ſitzend) und Hans Joachim. Frau Käthe Streſemann geb. Klarfeld. 1922 Freiburg. Ein Landespartet⸗ tag der Volkspartei mit Reden auf der Tagung und in der Stadthalle. Zwiſchen beiden ein wundervoller Ausflug nach St. Ottilien und im Anſchluß daran eine einſtündige Autofahrt durch das Dreiſam⸗ und Höllental. Hier war es die Land⸗ ſchaft, die ihn zum Plaudern anregte und zu Vergleichen zwang. Wie nachhaltig die Eindrücke dieſer Tagung waren, erfuhren wir am Abend bei einer Zuſammenkunft in Fahnenberg, wo er im kleineren Kreiſe ſeiner Freude dartber Ausdruck gab, wie⸗ der einmal in Baden zu ſein. Kein Wort mehr von Politik, wohl aber ein extempo⸗ rierter Exkurs über norddeutſches und füddeutſches Weſen, von dem arbeitshar⸗ ten Proteſtantismus im Norden und dem wärmenden Katholizismus im Süden, von der märkiſchen Tanne und der ſüd⸗ deutſchen Erle, von Blumen und Vögeln und Menſchen, ein bunt gewirkter Ge⸗ dankenteppich voll unerhörter Pracht und Schönheit. So mußte man Streſemann hören. Wer ihn nur aus politiſchen Ver⸗ ſammlungen kannte, weiß nicht, wie es in Wirklichkeit um dieſen Mann beſtellt war. * 8* Im gleichen Jahre an einem Sonntag in Karlsruhe. Nach der großen Verſammlung in der Feſthalle ein privater Empfang der Verleger und Redakteure im Hauſe Dr. Thier⸗ gartens, des Verlegers der„Badiſchen Preſſe“. Knappe drei⸗ viertel Stunden, aber voll höchſter Eindringlichkeit. Die frohe Feſtſtimmung des Hauſes, in dem am gleichen Tage eine Taufe gefeiert worden war, übertrug ſich in Verbundenheit Streſemann als Burſchenſchaftler im Winter⸗ ſemeſter 1900/01. %. Seite. Nr. 402 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 5. Oktober 1929 wut der herrlichen, blumenüberſäten Ausſchmückung der Räume auf die Gäſte. Die Kultur des Eigenheimes gab Streſemann das Stichwort über die Notwendigkeit der deut⸗ ſchen Kulturbewahrung überhaupt zu ſprechen. Damals fiel zum erſten Mal das ſpäter öfter von ihm wiederholte Wort, daß es jenſeits von Zolltarifen und Reparationsziffern Dinge genug gebe, die man ſchützen und erhalten müſſe, um der deutſchen Seele zu dienen. 0* 9 a Mannheim 1924. Anfangs Dezember, kurz vor der zweiten Reichstagswahl, hielt er im Muſenſaal ſeine Werbe⸗ rede für die Partei. Im Weinzimmer des Roſengartens ein kleiner Kreis, keine offiziellen Reden, nur Freund unter Freunden. Trotz der dreizehnſtündigen Bahnfahrt von Geeſtemünde nach Mannheim und der Anſtrengungen des Vortrages, die ihn ſtets körperlich ſtark mitnahmen, blieb er mit uns bis weit in die Nachtſtunden zuſammen. Wovon wir ſprachen? Von Friedrich dem Großen, von Goethe und von Spengler, deſſen weltbekanntes Buch damals immer noch die Geiſter aufrührte. Im leichten Plauderton, ohne jegliches Dozieren oder Belehrenwollen floſſen die Worte dahin, wie gebannt hingen wir an ſeinen Lipepn und nahmen wertvolles geiſtiges Edelgut mit nach Haus. ** 2 Von 1927 ab wiederholen ſich die Beſuche in Baden in immer kürzeren Abſtänden. Im Schloßhotel in Hei⸗ delberg erlebte er vom Dach der Terraſſe aus die erſte Schloßbeleuchtung, die allerdings nicht ganz ſeinen Beifall fand, weil ſie ihm teilweiſe zu„anſichtspoſtkartenmäßig“ er⸗ chien. Aber Heidelberg und dem Neckartal galt ſeine Siebe, manchmal kehrte er nur auf zwei Tage ein, lediglich um die von ihm außerordentlich geſchätzten Spaziergänge nach dem Wolfsbrunnen unternehmen zu können. Die Verleihung des Ehrendoktors der Univerſität hat ihm beſondere Freude be⸗ rettet. Wie ſtrahlte ſein Antlitz, als ich ihn im Trubel der Veranſtaltung im Bruchteil einer Sekunde doch noch ab⸗ fangen konnte, um ihm die Hand zu drücken:„Nun bin ich ganz Heidelberger geworden!“ Noch im Sommer dieſes Jahres wollte er zur Eröffnung der Feſtſpiele zugegen ſein. Doch hielt ihn die unerträgliche Gluthitze der Julitage davon ab, die kühlen Höhen des Schwarzwaldes zu verlaſſen. Dagegen war im Frühjahrsprogramm des nächſten Jahres ein Aufenthalt in Heidelberg beſtimmt vorgeſehen. 6** Bühler Höhe 1928. Der nach ſchwerer Erkrankung notdürftig Geneſene lädt dret ſeiner Freunde zu ſich. Freudig bewegtes Wiederſehen im Garten, eine leiſe und verſtohlene Mahnung des Arztes, ihn nicht zuviel ſprechen zu laſſen und ſpäteſtens nach einer Stunde aufzuhören. Und wie kam es? Aus der einen Stunde wurden fünf. In ſeinem Zimmer mit dem luftigen Balkon, von dem man meilenweit über den Schwarzwald und die Rheinebene ſehen kann, entzündete ſich das Geſpräch. Polittſches, Wirtſchaftliches, Kulturelles wir⸗ belte durcheinander. Als ich in den Büchern ſtöberte, die zu Dutzenden auf einem Ecktiſch liegen, lachte er:„Ja, das hab ich alles ſchon geleſen.“ Und als ich bezweifelte, ob er wirklich Manns„Zauberberg“ bezwungen habe, erwiderte er:„Gewiß doch, den zweiten Band habe ich ſogar zweimal geleſen.“ Und was enthielten die Bücher? Neben einigen geſchichtlichen und literariſchen Werken über Friedrich, Napoleon und Goethe gute Belletriſtit deutſchen, franzöſiſchen und engliſchen Ur⸗ ſprungs. Es bewaßrheftete ſich eben auch an Streſemann, daß die Menſchen, deren Tagewerk rieſengroß iſt, immer doch noch Zeit finden, ſich mit guten Biütchern zu befaſſen. Anders wäre ja auch ſeine außerordentliche Beleſenheit nicht zu erklären. Rührend war es anzuſehen, wie er den Anweiſungen des Arztes folgte. Da ihm das Rauchen verboten war, bat er uns, ihm wenigſtens etwas vorzurauchen, was auch gründlich heſorgt wurde. Als wir nach einer Stunde aufbrechen wollten, erhob er ſofort Proteſt. So blieben wir zum Abend⸗ eſſen an der inzwiſchen hiſtoriſch gewordenen Tafelrunde auf Bühler Höhe. Sein Sohn Wolfgang hatte Tags zuvor ſein Doktorexamen beſtanden und war ſofort zu ſeinem Vater ge⸗ fahren. Streſemann beſtand darauf, daß Doktorat und An⸗ kunft mit einem Glaſe Sekt gefeiert werden ſollten. Und er bat den Arzt ſolange, bis dieſer ſeine Zuſtimmung gab mit der krockenen Bemerkung:„Aber nur ein halbes Glas, denn es ſchmeckt Ihnen ja doch nicht.“ Daß dem tatſächlich ſo war, hat Streſemann beſonders leid getan, konnte ihm aber die Freude an ſeinem Sohn nicht verringern. Der übrige Teil des Abends ſpielte ſich im Rauchzimmer mit dem Blick auf die Rotunde ab, in der die Muſik zum Tanze aufſpielte. Durch ſte und Dr. Wolfgang Streſemann, die ſich bekanntlich kompo⸗ ſttoriſch betätigt, angeregt, bildeten Geſpäche über moderne Muſik den Hauptteil der Unterhaltung, die erſt um die elfte Abendſtunde abgebrochen wurde, als auch kein Mittel der Liſt („Ich muß doch noch warten, bis die Herren ihre Zigarren aufgeraucht haben!“) die Wachſamkeit des Arztes länger zu täuſchen vermochte. *** Eine für dieſes Jahr geplante Zuſammenkunft auf Bühler Höhe mußte unterbleiben, weil ſich Streſemann auf Anraten der Aerzte noch einige Zeit nach Wildungen begeben mußte. Eine Karte, mit der er mir dies mitteilte, ſchloß mit der frohen Zuverſicht: Auf Wiederſehen in Mannheim! Noch das letzte Lebenszeichen, das ich von ihm erhielt, eine Karte vom Vierwaldſtätter See, an deſſen Geſtade er nach den Auſtrengungen von Haag und Genf Erholung ſuchte, läßt die Freude durchſchimmern, bald wieder in Baden und in Mannheim zu ſein. Er hat beide nicht mehr wiederſehen ſollen. Aber wir wollen ihm danken für die Anhänglich⸗ keit, die er, der Norddeutſche, unſerer badiſchen Heimat durch viele Jahre hindurch bewieſen hat, und wollen ihm die Liebe für unſer Land und Volk vergelten mit nie verlöſchender Erinnerung. Kurt Fischer —— Stad tiſche Nachrichten Aus der Stadtratsitzung vom 3. Okt. 1929 Trauerkundgebung Der Oberbürgermeiſter gedachte zu Beginn der Sitzung mit ehrenden Worten der Perſönlichkeit des verſtorbenen Reichsaußenminiſters Dr. Streſemaun und brachte die Trauer des Stadtrats zum Ausdruck. Die Mitglieder des Stadtrats hatten ſich von ihren Sitzen erhoben. Der Stadtrat beſchließt die Anſchaffung einer . neuen Orgel e für den Nibelungenſaal des Roſengartens. Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes bleibt vorbehalten. Sammlung der Vahnhofsmiſſion Mannheim Die Bahnhofs miſſion Mannheim ſieht ſich gezwungen, an die Einwohnerſchaft um Unterſtützung und Förde⸗ rung ihrer ſozialen Fürſorgebeſtrebungen zu appellieren. Die veranſtaltet daher am heutigen Samstag und am morgigen Sonntag auf dem Hauptbahnhof eine Sammlung, die allen Reiſenden und Ausflüglern ange⸗ legentlichſt empfohlen iſt. Die Tätigkeit der Bahnhofsmiſſton vollzieht ſich ſonſt ganz in der Stille. Nur ſelten dringt von ihrer mannigfaltigen Liebestätigkeit ein Wort an die Oeffent⸗ lichkeit. Es iſt eine Vereinigung hieſiger evangeliſcher und katholiſcher Damen, die ſich jederzeit in uneigennütziger Weiſe der auf dem Bahnhof ankommenden Frauen, Mädchen und Kindern und kranker oder invalider Männer hilfreich an⸗ nehmen. Wenngleich auch mancher Liebesdienſt leider mit ſchnödem Undank belohnt wurde, ſo ſind andererſelts die Er⸗ folge der Bahnhofsmiſſion doch ſo augenfällig, daß die Unter⸗ ſtützung ihrer idealen Beſtrebungen im allgemeinen und öffentlichen Intereſſe gelegen iſt. Die auf der Durchreiſe hier ankommenden Armen und Kranken erhalten Unterſtützung und Pflege. Frauen und Mädchen werden bei ihrer Ankunft vor unüberlegten Schritten bewahrt und Stelle und Unter⸗ kunft in guten Häuſern der Stadt beſorgt. Leider iſt die Be⸗ deutung der ſegensreichen Tätigkeit der interkonfeſſionellen Bahnhofsmiſſion in Mannheim noch nicht in alle Kreiſe der Bevölkerung gedrungen. Frauen und Mädchen aus der hieſi⸗ gen Bürgerſchaft werden heute und am Sonntag für die Bahnhofsmiſſton an der Stätte ihrer Tätigkeit, auf dem Hauptbahnhof, Gelder für die wohltätige Einrichtung dieſer Miſſion entgegennehmen. Möge daher jeder Reiſende die Helferinnen und Sammlerinnen dieſer Miſſton utcht zurück⸗ weiſen, ſondern eingedenk der großen Nächſten⸗ und Menſchen⸗ liebe ſte durch eine reiche Spende erfreuen, denn Wohltun trägt Zinſen. * * Gedächtnisſtunde für Streſemann. Die Bevölkerung Mannheims wird auch an dieſer Stelle darauf aufmerkſam gemacht, daß der Ortsverein Mannheim ber Deut⸗ ſchen Volkspartei am morgigen Sonntag vormittag im Muſenfaal des Roſengartens eine Gedächtnis ſt un de für Streſemann abhält. Es darf erwartet werden, daß der Einladung, die ſich an alle Kreiſe ohne Unterſchied ber Partei richtet, ſo zahlreich Folge geleiſtet wird, daß der Saal bis auf den letzten Platz beſetzt iſt. Radio- Vaſtel-Ausſtellung Die Baſtelgemeinſchaft der Funkamateur E.., Mannheim, eröffnete geſtern mittag ihre 3. Radko⸗ Baſtel⸗Ausſtellung. Der Vorſitzende Back begrüßte die Erſchienenen mit der Feſtſtellung, daß die Zahl der Radio⸗Baſtler immer größer wird. Denn die Aufgabe der Baſtelgemeinſchaft ſei es, neue Rundfunkhörer zu gewinnen, dadurch, daß durch fachmänniſche Anleitung Gelegenheit ge⸗ geben iſt, preiswerte und hochwertige Apparate ſelbſt herzu⸗ ſtellen. Gerade weil Mannheim keinen eigenen Sender hat, iſt der Radiogenuß eine ziemlich teure Sache, weil mit den einfachſten Geräten kein Empfang zu erzielen iſt. Der Dedektorapparat kommt überhaupt nicht in Frage und mit einem Einröhrengerät iſt zur Not Kopfhörerempfang möglich. Mit der Zahl der Röhren und der verſchiedenen Stufen wachſen auch die Koſten. Wer etwas Liebe zur Sache mit⸗ bringt, wird durch die Baſtelgemeinſchaft zu einem Gerät kommen, das für ihn ſonſt unerſchwinglich geweſen wäre⸗ Aber Geduld muß man haben, denn ein Radioapparat iſt ein kompliziertes Gebilde, zumal wenn man Spulen uſw. ſelbſt wickelt. Es wird nicht jedermanns Sache ſein— nur um ein Beiſpiel zu nennen—, eine Spule mit 4000 Windungen mit der Hand zu wickeln. Letzten Endes darf aber nicht vergeſſen werden, daß gerade die Baſtelgemeinſchaften bahnbrechend im Rundfunk gewirkt haben. Manche neue Schaltung wurde dort„ausgeknobelt“ und ſpäter für die Allgemeinheit nutz⸗ bringend verwendet. Anſchließend fand ein i Rundgang unter Führung des techniſchen Leiters der Baſtelgemeinſchaft, Herrn Stucke, ſtatt. Ueberſichtlich waren die Apparate auf⸗ gebaut, die alle durch Mitglieder gebaſtelt waren. Man ſah ein Dedektorgerät, verſchiedene Reiſeempfangsgeräte und kam nach Beſichtigung einiger Zwei⸗ und einiger Dreiröhren⸗ geräte zur Hauptgruppe der Vierröhrenapparate. Was hier gezeigt wird, iſt erſtaunlich. Aber damit iſt die Ausſtellung noch nicht erſchöpft. Es folgen die 5, 6, 7 und ſogar 8⸗Röhren⸗ geräte, die aber mehr den Paſſtonen des Baſtlers dienen, der aus dem Aether alles nur erreichbare herausziehen möchte. Die Induſtrie, ohne die der Baſtler nicht auskommen kann, hatte einiges Anſchauungsmaterial zur Verfügung ge⸗ ſtellt. Man ſah den Werdegang einer Röhre u. a. m. Sehr intereſſant waren die Vorführungen mit den beiden elek⸗ triſchen Heilgeräten. Die Heilgeräte ſind der Schrecken der Radiohörer. Man hat aber nunmehr den Be⸗ weis erbracht, daß es ſtörungsfreie Hetlapparate gibt. Es wäre nur zu wünſchen, daß alle Apparate, die nicht ſtörungs⸗ frei ausgerüſtet ſind, verboten würden. Bilder von den deutſchen Sendern und Statiſtiken ergänzen die kleine, aber ſehenswerte Ausſtellung. 0 Schluß des redaktionellen Tells Mutter ſchneide dies aus! Wie man ſich einen Huſteuſtrup ſelbſt macht. Jede Mutter ſollte dies Rezept einmal probieren, denn es ergibt beinahe einen halben Liter ausgezeichneten Huſten⸗ ſirup, genug für die ganze Familie, und das für verhältnis⸗ mäßig wenig Geld. Der Sirup iſt angenehm einzunehmen, enthält nichts Schädliches und verdirbt nie. Er iſt unüber⸗ trefflich zur Vorbeugung von Huſten, Erkältung, Influenza u. dgl., ſein gelegentlicher Gebrauch ſchlägt mancher Krankheit die Tür vor der Naſe zu. Stelle ihn heute noch ſelbſt her und halte ihn gebrauchsfertig bei der Hand. Beſchaffe Dir in der Apotheke 60 8 dreifach konzentriertes Anſy. Tue es in eine Kanne zuſammen mit einem halben Schoppen heißem Waſſer und einem halben Pfund reinem ge Gut verrühren, bis alles aufgelöſt iſt. Bei Erkältung nimmt man davon viermal täglich ein bis zwei Teelöffel voll. Das lindert großartig rauhen Hals und Bruſt und überwindet oft ſchon in 24 Stunden den läſtigſten Huſten; zugleich hat es einen gewiſſen kräftigenden Einfluß auf den Organismus und erweiſt ſich auch als ſehr wertvolles Hausmittel bei den ernſteren Erkrankungen der Atmungsorgane. Du mußt aber darauf ſehen, daß Du das dreifach konzen⸗ trierte Auſy zur Herſtellung des Huſtenſirups bekommſt. Wenn der Apotheker es einmal nicht auf Lager hat, N es in Kürze für Dich beſor zen. 8 Die charmante Frau Von Maria Niſſen (Nachdruck verboten) Was eine Frau nicht nur in den Augen von Männern, ſondern auch bei anderen Frauen anziehend macht, iſt Charme. „Was für eine charmante Frau!“ iß ein beſonderes Lob. Charme iſt immer die mächtigſte Waffe im weiblichen Arſenal geweſen— und iſt es noch. Was iſt Charme? Eine Frage, die leichter zu ſtellen als zu beantworten iſt. Und doch iſt Charme dasjenige, das jede Frau zu beſitzen oder ſich anzueignen wünſcht. Charme iſt wie Ra⸗ dium, es iſt nur wenig davon nötig, um großen Einfluß aus⸗ üben zu können. Das Aeußere ſpielt dabei faſt gar keine Rolle. Kennen wir nicht auch in unſerer Umgebung Perſonen, die zwar kein ſchönes Aeußere haben, aber doch ſehr anziehend ſind? Charme läßt die perſönlichen Schönheitsfehler vergeſſen und verleiht die größte Anziehungskraft, während dieſelben Schönheitsfehler bei einer Frau ohne Charme um ſo ſchärfer hervortreten. Charme kann in einem Blick, einem Lächeln, einer Geſte, in der Stimme— ganz beſonders in der Stimme — liegen. Charme iſt ohne Zweifel ein unſchätzbares Vor⸗ recht; wem ſte ſchon in der Wiege mitgegeben wurde, der iſt ein Bevorzugter. 8 i Viele verwechſeln Charme mit Perſönlichkeit, doch es kann gut jemand eine große Perſönlichkeit ſein und doch keinen Charme beſitzen. Ob man ſich Charme aneignen kann? Ich glaube wohl, wenigſtens bis zu einem gewiſſen Grade, doch es iſt eine ſchwere Kunſt. Ein bewußtes Streben nach Charme hat ſelten Erfolg. Wahrer Charme kommt von ſelbſt, unge⸗ zwungen, deshalb bewegen ſich die charmanten Menſchen auch natürlich und ungezwungen. a Rückſicht gegenſtber jedem Menſchen iſt die Grundlage des wahren Charme. Natürlich braucht man dabei nicht immer ſeine eigenen Anſichten preiszugeben. Man kann und ſoll ſeinen eigenen Standpunkt vertreten, um ſich von anderen zu Unterſcheiden, doch. deshalb kann man doch taktvoll vorgehen und braucht nicht nutzlos Meinungsverſchiedenheiten hervor⸗ zurufen. Jemand, der an allem Kritik üben will, iſt gewiß der letzte, den man„charmant“ nennen kann. Schnippiſche korrigiert, wenn ſie etwas verkehrt ſagen, ſo gut dies auch gemeint iſt, nie Charme beſitzen. Die Menſchen lieben das nicht— und es iſt auch nicht immer nötig. Studiert eure Bewegungen, den Gang, die Haltung, dit Geſte. Findet ihr etwas Eckiges dabei, dann ſucht dies zu ver⸗ beſſern durch Uebung, denn ein unbeholfenes, linkiſches Weſen hält allen Charme fern; Charme iſt Grazie und Ungezwungen⸗ heit. Ein gepflegtes Aeußere gehört dazu. Man ſorge, daß die Kleidung ſtets ſauber und nett iſt, die Strümpfe immer friſch und ohne Spritzflecken ſind. Hünde, Fingernägel und Haar müſſen ſorgſam gepflegt ſein. Sorgfalt im Aeußeren kann jeder ſich aneignen. Und dann die Stimme! Die Stimme iſt in vieler Hinſicht wohl das Belangreichſte. Eine häßliche Frau, die eine angenehme wohllautende Stimme beſitzt, wird immer anziehend ſein. Auch das iſt eine Gabe, mit der manche Men⸗ ſchen ſchon bei der Geburt von einer gütigen Fee bedacht wer⸗ den; wo dies nicht der Fall iſt, kann nachgeholfen werden. Leider ſcheint es in unſerer modernen Zeit angebracht zu ſein, mit einer lauten, harten Stimme zu reden— es iſt vielleicht ſportmäßiger— doch charmant iſt es nicht. Eine Frau kann ſich einen Wirkungskreis ſuchen im Handel, in der Induſtrie, ſte kann Sport treiben und in jeder Hinſicht ſo emanzipiert ſein wie ſie will, ſie kann dabei doch echt weiblich bleiben. Unſere Stimme brengt unſeren Charakter viel mehr zum Ausdruck, als wir meinen. Haßt ihr niemals jene tiefe, wohl⸗ lautende Stimme gehört, eine Stimme, die unſer ganzes Intereſſe dem Sprecher zuwandte? Das iſt Charme. Eine angenehme Stimme darf nicht hoch und ſchrill, noch grob und laut, ſie muß voll und zart, muſikaliſch ſein. Und weiter gehört zum Charme auch etwas Humor. Da⸗ mit läßt ſich viel Unangenehmes im Leben leichter tragen. Es geht ein eigener Reiz aus von den Menſchen, die ſich nicht von jedem kleinen Fehlſchlag entmutigen laſſen, ſondern tapfer jedes Hindernis mit Humor zu nehmen wiſſen. Wer friſch und geſund ausſteht, fröhlich, zufrieden und echt weiblich iſt, die Schwächen anderer überſieht, ſich angenehm unterhalten kann, iſt auf dem beſten Wege, charmant zu werden. Menſchen— eine ſpezielle weibliche Untugend— ſind niemals a Harman, Abzahlung bei Gebrüder Grimm Ebenſo wird eine Perſon, die andere Menſchen immer f(Nachdruck verboten.) Eines Tages trat in Wiſhelm Grimms Arbeitszimmer ein kleines Mädchen: 5 10 11 55 Sie der Herr Grimm, der die ſchönen Geſchichten reibt?“ i i „Ja, mein Kind, der bin ich, mein Bruder und ich.“ „Haben Sie auch die Geſchichte vom Schneider geſchrieben, der die Prinzeſſin geheiratet hat?“ „Ja, mein Kind.“. „Sie ſagen darin: Jeder, der es nicht glaubt, muß einen Taler bezahlen, und ich glaube nicht, daß eine Prinzeſſin einen Schneider geheiratet hat. Einen Taler habe ich nicht, aber 115 iſt ein Groſchen und den Reſt bezahle ich Ihnen nach und na 85 8 5 Da trat Jakob Grimm ins Zimmer. Die Brier unter⸗ hielten ſich noch lange mit der Kleinen; ſie war aber nicht zu bewegen, den Groſchen zurückzunehmen, den ſie auf die Tiſch⸗ kante gelegt hatte. W. G Doppelbeſetzung. Es dürfte in Oeutſchland wohl noch nicht vorgekommen ſein, daß ein Fllm in fämtlichen Rollen doppelt beſetzt iſt und gedreht wird. Die Froelich⸗Film⸗Geſ. iſt die erſte, die dieſes Experiment wagt, und zwar im Zeichen des Tonfilms. Carl Froelich, der be⸗ kannte Regiſſeur vieler Henny⸗Porten⸗Filme, dreht hier den Tonftlm in Gemeinſchaft mit dem Tonbild⸗Syndikat.⸗G. (Tobis). Der Film, der den Titel trägt„Die Nacht ge⸗ hörtuns“, wird hintereinander in deutſcher und internatio⸗ naler Faſſung gedreht, ſo daß alſo praktiſch jede Szene zwei⸗ mal hintereinander mit verſchiedenen Schauſpielern aufgenom⸗ men werden muß. Die Rolle, die in der 5 Faſſung Hans Albers ſpielt, hat in der internationalen Faſſung der auch in Deutſchland nicht unbekannte. Schau⸗ ſpieler Jean Murat übernommen. Charlotte Ander, die Hel⸗ din des Films, eine couragierte Autorennfahrerin, wird in der anderen Faſſung durch die Schauſpielerin Marie Bell, Mitglied der Comsdie francaiſe abgelbſt⸗ f ßenem Zucker. Samstag, den 5. Oktober 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe] 5. Seite. Nr. 462 Die Kaminfeger kommen! Von Verbandsſyndikus Joſef Köpfer, Karlsruhe Die Tagungen der geſamten badiſchen Kaminfegermeiſter, bie in dieſen Tagen in der ſchönen Stadt Mannheim ſtatt⸗ finden, laſſen es wohl angebracht erſcheinen, auch einmal etwas über die ſchwarze Zunft zu verkünden. Die Geſtalt des Kaminfegers iſt mit unſern Erinnerungen aus der erſten Kindheit auf das engſte verknüpft. Denken wir doch oft mit einem leiſen Lächeln an dieſes Schreckgeſpenſt unſerer ſeligen Kindheit, wenn wir den ſchwarzen Mann über die Straße gehen ſehen. Schon die Kinder erfahren alſo bei ihren erſten Denkverſuchen von der Exiſtenz unſerer ſchönen ſchwarzen Zunft; aber bei dieſem erſten Wiſſen bleibt es in der Regel. Der Oeffentlichkeit iſt die Bedeutung der Arbeit des Ka⸗ minfegermeiſters nahezu vollkommen unbekannt. Wenige nur wiſſen von der Bedeutung des ſchwarzen Mannes für das Wohl und Wehe einer Stadt. Wer denkt daran, daß der Kaminfeger es iſt, der für das rechte Atmen der Feuerung ſorgt, der namentlich auch! für die Feuerſicherheit vieles leiſtet und damit als Er⸗ halter des Volksvermögens angeſprochen werden muß? Ge⸗ wiß: Der brave Mann tut ſeine Pflicht und kümmert ſich nicht um die Menge. Aber wo ſoll ſchließlich die Freude an einer Arbeit herkommen, wenn man auf Anerkennung überhaupt micht, meiſtens ſogar nicht einmal auf Verſtändnis ſtößt. Wenn wir die Dinge einmal genauer unterſuchen, ſo iſt es richtig, daß die Arbeit des Kaminfegers keine ſichtbaren Werte ſchafft. Wir vermiſſen bei den gutbeſuchten Ausſtellungen von Lehrlings⸗ und Meiſterarbeiten ſtets Stücke aus dem Kamin⸗ fegergewerbe. Der Kaminfeger hat keine eigene Werkſtatt, denn ſeine Werkſtatt iſt der ganze Kehrbezirk. Seine Arbeit vollzieht ſich ganz im Stillen, ſeine Werke, die er ſchafft, müſſen wir mit Werterhaltung bezeichnen. Darum wird er oft mit der Feuerwehr als unproduktiv be⸗ zeichnet und ſeine Arbeit als unnötig verkannt. Hinzu kommt nun noch der Zwang, der im Intereſſe unſeres Gemeinweſens die Hausbeſitzer zur Vornahme der Kaminreinigung zwingt. Iſt nun der Kaminfeger gezwungen, Anzeige bei der Bau⸗ polizei zu machen, wenn der Hausbeſitzer nicht gutwillig die feſtgeſtellten Mängel beſeitigt, oder müſſen gar die Kehrgebüh⸗ ren auf dem Zwangswege eingetrieben werden, ſo ſind dies die in der Praxts leider vielfach vorkommenden weiteren Um⸗ ſtände, die zu einer Abneigung oder gar Feindſeligkeit gegen⸗ über unſerer ſchwarzen Zunft führen. Und wenn wir gar die Augen unſerer Hausfrauen betrachten, wenn ſie im Hauſe den ſchwarzen Mann erblicken, ſo brauchen wir über die „Beliebtheit“ des Kaminfegers in weiteſten Bevölkerungskrei⸗ ſen nichts mehr zu erzählen. Wie oft können wir in unſerer organiſatoriſchen Tätig⸗ keit für unſer Gewerbe feſtſtellen, daß allen Ernſtes die Notwendigkeit des Fegens beſtritten wirb. Die guten Leute denken nicht daran, daß die Behörden wohl kaum ein derartig weitverzweigtes Syſtem von Maß⸗ nahmen aufrecht erhalten würden, das zur Unterſtützung der Jöhn! würbe, als man vor wenigen Tagen ſich im geheizten Zimmer wohlgefühlt hat. Des langen Sommers war man überdrüſſig. Man ſehnte ſich nach etwas anderem. Doch plötzlich war die warme Luft wieder da. Man traut ſeinem Gefühl nicht recht. Macht ſeine Beobachtungen. Sieht die Wolken ziehen. Aber es iſt Tatſache, die Treibhausluft war da. Grotesk muten die vergilbten, fallenden Blätter der Bäume an. Das Kalenderblatt macht darauf aufmerkſam, daß es Oktober iſt. Wieder ſteckt man die Naſe in die Luft. Es riecht richtig nach Frühling. Ganz genau ſo iſt es, wenn der Föhn ins Land zieht, um den letzten Reſt des Winters hinauszutreiben. Aber dennoch iſt es Herbſt. Die Wolken ſind doch anders als im Frühling. Das Blau des Himmels hat eine andere Farbe. Und ſelbſt in unſerem Innern ſagt alles, daß es dem Winter zugeht. Der Wind fegt durch die Straßen. Man läßt ſich noch einmal richtig ausblaſen. Lange wird es nicht mehr dauern. Dann wird man den Mantel feſt zuknöpfen, wird ſeine Schritte beſchleunigen. Es wird unangenehme ſein in der dunkeln, feuchten Uebergangsseit. * Im Heim für männliche Obdachloſe in der Mittelſtraße ſind im Monat September 2796 Perſonen beherbergt wor⸗ den. Darunter waren 214 Badener, 2443 ſonſtige Deutſche und 189 Ausländer oder Staatenloſe. Nach Altersklaſſen entfallen auf Gäſte unter 16 Jahren 3, von 1618 Jahren 71, von 1820 Fahren 648, von 2050 Jahren 1908, von 5065 Jah⸗ ren 147 und über 65 Jahren 19. Der jüngſte Gaſt war 15 Feuerpolizei dient, wenn der ganze Apparat entbehrlich wäre. Wir können uns heute in unſerem arm gewordenen Deutſch⸗ land den Luxus einer Brandvermehrung im Vertrauen auf die Verſicherungen nicht leiſten. Noch heute ſind mehr als 10 Prozent aller Brandurſachen bzw. Feuerwehralarme in den großen Städten auf Kaminbrände zurückzufüh⸗ ren. Wie würden ſich dieſe Dinge erſt auswirken, wenn wir den Kehrzwang nicht beſäßen! In dem Maße, wie wir in den letzten Jahrzehnten fortſchreitend, genau eingeteilte Kehr⸗ bezirke in Deutſchland bekamen, ſind mit Kaminbränden zu⸗ ſammenhängende Feuersbrünſte zurückgegangen. Frankreich beſitzt z. B. ein ähnliches Kehrweſen, wie wir es haben, nicht. Darum darf man auch heute in Paris monatlich 500 Schorn⸗ ſteinbrände feſtſtellen, in Berlin haben wir monatlich nur 10. Es würde ſicherlich zu weit führen, über die außerordent⸗ lich verantwortungsvolle Tätigkeit des ſchwarzen Mannes Wahlllistfe einscechen! Wer die Benachrichtigungskarte bis ſpäteſtens 5. Oktober nicht erhalten hat, iſt, wenn er wählen will, verpflichtet, Einſicht in die Wahlkartei zu nehmen, ob er nicht vergeſſen worden iſt. Nur der eingetragene Wahl- Herechiigte darf wählen! .. N S ausführlich zu reden. Es würde auch zu weit führen, davon zu ſprechen, wie umfangreich die körperliche und techniſche Ausbildung des Kaminfegers ſein muß, wenn er ſeinen Dienſt richtig erfüllen will. Von dem Umfang dieſes Dienſtes kann ſich der Laie nur ſchwerlich ein Bild machen. Haben wer doch auf Grund unſerer Meiſterbücher feſtgeſtellt, daß innerhalb eines Jahres z. B. in einer einzigen preußiſchen Provinz 36 000 Mängel feſt⸗ geſtellt und abgeſtellt wurden. Wenn nur 1 Prozent dieſer Mängel im Laufe der Zeit ein Schadenfeuer nach ſich gezogen hätte!— all dies iſt durch die Tätigkeit der ſchwarzen Zunft vermieden worden. Mögen dieſe kurzen Ausführungen dazu beitragen, die Kenntnis vom Wiſſen um unſer ſchönes Gewerbe in der Oeffentlichkeit zu verbreitern. Mit Recht iſt der Kaminfeger ſtolz auf ſeine Tradition und die Bedeutung ſeiner alten Zunft. Und trotz dieſes ſtolzen Bewußtſeins möchte er doch in allen Bevölkerungskreiſen beliebter werden. Darum wol⸗ len wir auch mit unſerer Landestagung, die wir nach Mann⸗ heim verlegt haben, werben für unſer gefahrvolles, verant⸗ wortungsvolles und ſchönes Gewerbe. 5 Jahre 2 Monate, der älteſte 72 Jahre 6 Monate alt. Ledige und verwitwete Gäſte wurden 2780, verheiratete 16 beherbergt. Entlauſungen mußten 49 vorgenommen werden. Die tägliche Belegung betrug durchſchnittlich 93,2, die geringſte 66, die höchſte 120 Köpfe. Gäſte unter 21 Jahren waren es 922. Patrozinium. Die kath. Pfarrgemeinde Waldhof feiert am morgigen Sonntag das Feſt ſeines Patrons, des hl. Franziskus. Am Vormittag iſt Feſtgottes⸗ dienſt, am Abend Feſtverſammlung im Saale des Franziskus⸗ hauſes. * Schwere Folgen rückſichtsloſer Radlerei. Ein beim früheren Krankenhaus vor R 5 in raſendem Tempo fahren⸗ der Radfahrer fuhr geſtern nachmittag zwei Kinder und eine ältere Frau um. Die Kinder kamen mit leichten Verletzungen davon. Die Frau trug einen Bruch des linken Armes und eine Verletzung des linken Knies davon. Die Verunglückte verlangte nach dem Krankenhaus gebracht zu werden. Der Radfahrer wurde zum Glück er⸗ mittelt. * 60. Geburtstag. Am morgigen Sonntag begeht Frau Leuchen Fritſche geb. Kloos, IT 6, 17, ihren 60. Geburtstag. Veranſtaltungen Bazar. Der Verein„Iugendheim“ der Heilig⸗ Geiſtpfarrei hält von Samstag bis Montag zugunſten des Jugendheimes einen Wohltätigkeitsbazar ab. Bei der Eröffnungsfeber am Samstag nachmittag wirken mit Frl. Linden⸗ Sopran, der Geſangverein„Fidelitas“ und das Fugen d⸗ orcheſter. Der bunte Abend am Montag wird umrahmt durch Geſänge des Cäeilienchores. 1 2 94 DRIVAI GID EHO EO HAuß sEnamang s Vorträge über praktiſche Heilkunde. Wir machen auch an dieſer Stelle darauf aufmerkſam, daß Dr. Gg. Heymann⸗Frankfurt a. M. in den nächſten Tagungen drei intereſſaute Vorträge über prak⸗ tiſche Heilkunde mit Lichtbildern und Filmdarſtellung hält. (Weiteres Anzeige.) * Geſangsvortrag im Krankenhaus. haben in den ſtädtiſchen Krankenanſtalten der chriſtllcher Straßenbahner und der Frohſinn Käfertal geſungen. Film⸗Rundſchau Ufa⸗Theater:„Der Schwur des Harry Adams“ Ein ausgezeichneter Film, der Aunſpruch hat, in die Reihe der Spitzenfilme eingereiht zu werden. Frei von ſeglicher Sentimen⸗ talität zeigt der Film die große Liebe eines Vaters zu ſeinem Kinde, der es aber in fremde Hände gibt, um es zu einem anſtän⸗ digen Menſchen erziehen zu laſſen, da er zum Verbrecher geworden und ſeine Frau nicht die notwendigen Charaktereigenſchaften beſitzt. 17 Jahre ſchmoachtet er im Gefängnis, von einem treuen Freund ſtets unterrichtet über ſein Kind, das in guten Händen iſt und ſich glück⸗ lich fühlt. Sein großer Schmerz kommt erſt zun Ausbruch, als ſeine Frau ihn höhnt und ihm mitteilt, daß ſie den Aufenthalt des Mädchens weiß und nun die Erziehung übernehmen will. Er wird begnadigt, ſchwört, daß er ſeiner Frau nichts tun wird und kann als Diener ſein Kind beſchützen. Kann das Glück, in der Nähe ſeines Kindes zu fein, durchkoſten, verliert aber ſein Leben durch ſeine Frau, als dieſe kommt, um ihr Kind, auf das ſie keinen Anſpruch hat, zu holen. Die ganzen Szenen ſind knapp und wirkungsvoll aufgebaut, in ſachlicher Einfachheit geſtaltet, die ſich aber künſtleriſch ganz hervorragend auswirkt. Clive Brook ſpielt den Vater mit einer Ausdruckskraft, die wohl nicht ſo leicht zu übertreffen iſt. Die Szenen, in denen er von ſeinem kleinen Kind Abſchied nimmt und wie er ſich äußerlich als Fremder, an dem Glück ſeines erwachſenen Kindes freut, dürften zu den beſten des Filmes zählen. Obgleich der ganze Film eine Spitzenlelſtung darſtellt und auch die Photo⸗ graphle keinen Wunſch offen läßt. Das Ufa⸗Orcheſter bringt die muſikaliſche Untermalung treffend zum Ausdruck. Kommunale Chronik Verhandlungen mit der Preußiſchen Elektrizitäts.⸗G. und der Stadt Frankfurt a. Main 7* Darmſtadt, 4. Okt. Wegen der Preußiſchen Elektrizi⸗ täts⸗AGG. und der Stadt Frankfurt a. M. iſt ſeit einiger Zeit über elektrowirtſchafliche Fragen und im Zuſammenhang da⸗ mit über eine Aktienbeteiligung der Preußiſchen Elektrizi⸗ täts⸗AG. an den Schwel⸗ Kraftwerk Heſſen⸗ Frankfurt (Hefrag) verhandelt worden. Die heſſiſche Regierung iſt über das Ergebnis dieſer Verhandlungen durch eine mündliche Mitteilung der Stadt Frankfurt nunmehr einſtweilen unter⸗ richtet worden. Es handelt ſich um eine Neugliederung der Stromperſorgung und eine rationellere Ge⸗ ſtaltung der Energiewirtſchaft im rhein iſch⸗ mainiſchen Wirtſchafts gebiet. Der laufende Stromlieferungsvertrag der Preußag mit Frankfurt iſt we⸗ ſentlich erweitert worden. Im Zuſammenhang hiermit wird Frankfurt eine Aktienbetetligung an der Preußiſchen Elek⸗ trizitäts⸗AG. in Höhe von 15 Mill./ erhalten. Der Anteil Frankfurts an dem Kapital der Braunkohlenſchwelkraftwerk Heſſen⸗Frankfurt Ac.(Hefrag) wird in den Beſitz der Preu⸗ ßiſchen Elektrizitäts Ach. übergehen. Weiterhin wird die Preußiſche Elektrizitäts Ac. aus bem Beſitz der Frank⸗ furter Gasgeſellſchaft die Kuxe der Gewerkſchaft Friedrich Hungen übernehmen ſowie das Kapital zum Ausbau der Untermalnſtauſtufen zur Verfügung ſtellen. Die Vereinbarungen treffen ferner Vorſorge für eine ſpätere Lieferung von Saarſtrom nach Fran k⸗ furt, um dadurch die wirtſchaftliche Rückgliederung des Saargebiets zu erleichtern. Hierüber iſt eine Verſtändigung mit dem RW herbeigeführt worden, das durch den Traus⸗ port des Sgarſtromes in ſeinem Leitungsnetz an dieſer Auf⸗ gabe mitwirken wird. * 3 Neckarhauſen, 1. Okt. In der füngſten Gemeinde rats⸗ ſitzung wurde beſchloſſen, dem F. E. Victoria die Auflage zu machen, den Bretterzuun am Sportplatz bis ſpäteſtens 1. Mai 1930 auf die richtige Grenze zu ſetzen.— Dem bäuer⸗ lichen Verſuchsring„Pfalzgau“ wird der erbetene jährliche Beitrag bewilligt.— Zur Anſchaffung von Preiſen für das Schüler⸗Abturnen wird ein Betrag von 15/ bewilligt. sch Reilingen, 2. Okt. Aus dem Gemeinde vat iſt zu berichten: Die Verfügung des Bezirksamts Mannheim, Woh. nungs verband Mannheim⸗Land, betr. Rangänderung im Woh⸗ nungsbaudarlehen wird abgelehnt.— Die Verſteigerung eines zur Zucht untauglichen Gemeindefarrens um den Preis von 600 Mk. wurde genehmigt, ebenſo der Ankauf eines neuen Zuchtfarrens auf dem Radolfzeller Zuchtpiehmarkt, ferner die Verſteigerung des Graserträgniſſes auf den Bruch- Spieß⸗ und Reutwieſen um den Preis von 852,50 Mk. und die Ver⸗ längerung der Aufrechterhaltung der Kraftwagenlinie Reilingen— Hockenheim auf die Dauer von fünf weiteren Jahren, da ein Bedürfnis dazu vorliegt.— Das vom Wohnungsverband Mannheim ⸗Land gewährte Baudarlehen wurde entſprechend verteilt.— Der Kaufvertrag mit dem Unterländer evangeltſchen Kirchenfonds, vertreten durch die Evangeliſche Pflege Schönau bei Heidelberg, wird wie ent⸗ worfen genehmigt und unterzeichnet. 5 Am Sonntag, 9. Septbr. Geſangverein Geſangverein Diese wundermilden Qualitätszigaretten sonniger macedonischer und türkischer Tabakkultur erleuchten hren Weg. Es sind wahre Lichtblicke im Dasein. 3.. Haus Bergmann Zigarettenfabrik-G/ Dresden Samstag, den 8. Oktober 10 Schweres Unglück durch ſcheuendes Pferd 10 Müllheim, 4. Okt. Der Marktbeſucher Rodenwald aus Zienken wollte ſein Pferd auf der Straße bei der Wirtſchaft „zum oberen Engler“ wenden. Dabei fiel das Gefährt um und deſſen Inſaſſen, Rodenwald, ſeine Schweſter und ein Kind, wurden auf die Straße ges chleudert. Das Pferd ſcheute und raſte mit dem Wagen im Kreiſe herum, ſchlug aus und trat den 60jährigen Rodenwald tot. Seine Schweſter wurde an Händen und Füßen ſchwer verletzt. Das Kind kam mit Hautabſchürfungen davon. * f* Alvesheim, 4. Okt. Von Samstag bis Montag findet ein großer Bazar hier ſtatt, der zu Gunſten des neu er⸗ bauten Evangel. Gemeinde hauſes(Kinderſchule, Krankenſtation, Vereine u..) veranſtaltet wird. Der Beſuch des Bazars wird aller Vorausſicht nach groß werden, da die Beteiligung nicht nur aus der näheren, ſondern auch aus der weiteren Umgebung in Ausſicht geſtellt iſt. unter anderem wird am Eröffnungsabend(Samstag) der Mannheimer Jokaldichter Hanns Glückſtein mitwirken. Toörrach, 4. Okt. Hier erhielt der 43 Jahre alte, ver⸗ heiratete Knecht Kolb von einem Pferde beim Anziehen eines Wagens einen ſo ſchweren Hufſchlag gegen den Unterleib, daß er wenige Stunden danach unter gräß⸗ lichen Schmerzen ſtarb. Aus der Pfalz Einbruchsverſuch in den Speyerer Dom * Speyer, 4. Okt. Heute nacht wurde ein Einbruchs ⸗ verſuch in den Dom verübt. Die Diebe hatten verſucht, die rechte Seitentür zu öffnen. Bei dieſem Verſuch iſt ihr Werkzeug abgebrochen. Das innere Lattengitter iſt zer⸗ ſchlagen. Die Einbrecher ſind anſcheinend geſtört worden und haben ihren Verſuch nicht fortgeſetzt. Großes Schadenfeuer bei Kaiſerslautern * Otterberg, 4. Okt. Das ſtattliche Anweſen von Peter Carra(Gaſtwirtſchaft mit Tanzſaal und Bäckerei) auf dem Drehentglerhof brannte vollſtändig nieder. Es konnte ſo gut wie Kichts gerettet werden. Die Feuerwehr mußte wegen Waſſermangel mit Jauche ſpritzen, um ein Ueber⸗ greifen des Feuers auf die Nachbarſchaft zu verhüten und ſo unabſehbares Unglück von der Gemeinde abzuwenden. Glück⸗ licherweiſe konnte eine allgemeine Kataſtrophe vermieden werden. Das Fehlen einer Waſſerleitung machte ſich bitter fühlbar. Im unmittelbaren Zuſammenhang mit dem Brand⸗ unglück ſteht der Tod einer kranken Frau im Nachbarhaus, die infolge des Schreckens ſtarb. Gerichtszeitung Wegen Beleidigung des Innenminiſters Remmele: f ö vier Monate Gefängnis In der Mannheimer„Arbeiter⸗Zeitung“ war im Juli dieſes Jahres ein Artikel unter der Ueberſchrift erſchienen: „Orgauiſierung des Bürgerkrieges“. In die⸗ fem Aufſatz war dem Badiſchen Innenminiſter, als dem Ver⸗ antwortlichen für die Polizei, vorgeworfen worden, auf ſeine Veranlaſſung ſeien über die Bezirksämter den Gemeinden SGummiknüppel„in beliebiger Anzahl“ angeboten worden. Weiter war die Organiſierung des Bürgerkrie⸗ ges beſonders gegen das Proletariat und die armen Bauern dem Miniſter, unter Verwendung der Ausdrücke Sozial⸗ faſchiſt u.., aus Anlaß dieſes Erxlaſſes der Bezirksämter vor⸗ geworfen worden. In dem Aufſatz wurde weiter von„blu⸗ tiger Abſchlachtung des Proletariats“ geſprochen. Der Mini⸗ ſter erhob wegen dieſer Verleumdung unter Verfügungſtel⸗ lung der tatſächlichen Unterlagen und wegen Beleidigung An⸗ klage gegen den für den Aufſatz verantwortlichen Schriftleiter Stefan Heymann aus Mannheim. 5 8 Ees wurde in der Beweisaufnahme feſtgeſtellt, daß von den Polizeibeamten, beſonders der Landgemeinden, der Wunſch geäußert wurde, daß ſie mit Revolvern oder wenig⸗ ſtens mit Gummiknüppeln verſehen würden. Darauf erließ das Miniſterium des Innern ein Rundſchreiben an die Be⸗ zirksämter und die Gemeinden zwecks Prüfung der Notwen⸗ * Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabey/ Zur Vrandkataſtrophe in Bettmaringen * Bettmaringen, 4. Okt. Als geſtern nachmittag gegen 25 Uhr die Feuerglocke durch unſer Schwarzwalddorf gellte, befanden ſich die meiſten Leute auf dem Felde bei der Kar⸗ toffelernte. Nur Kinder und die Alten waren in den Häuſern zurückgeblieben. Innerhalb kurzer Zeit ſtanden ſchon ein Doppelwohnhaus und zwei andere Häuſer in Flammen. Gegen 5,15 Uhr brannte auch das Rathaus. Es wurde erſt 1925 erbaut. Bald war es völlig ausgebrannt. Vorher gelang es jedoch, den im Rathaus befindlichen Far⸗ renſtall, in dem ſich die drei wertvollen Gemeindefarren befanden, zu räumen. Auch das Archiv und die Gemeindeakten ſowie die Grundbücher der Gemeinde konnten in Sicherheit gebracht werden. Das Feuer breitete ſich in der Hauptſtraße und in der oberen Alpgaſſe aus. Alle nördlich der Hauptſtraße gelegenen Häuſer wurden ein Opfer der Flammen, darunter auch ein ehemaliges Brauereigebäude, das jetzt als Wirtſchaft eingerichtet war. Vom Feuer betroffen wurde das ſogen. Mitteldorf, das zu mehr als der Hälfte zerſtört iſt. Im ganzen fielen dem wütenden Element 22 Häuſer, das Rathaus und ein großer Heuſchober zum Opfer. 30 Familien mit über 100 Köpfen wurden obdachlos. 13 Stück Großvieh, vier Schweine und der größte Teil des Federviehs ſind verbrannt. Bettmaringen iſt ein Bergdorf und liegt zwiſchen den beiden zum oberen Rheintal eilenden Flüßchen Steina und Wutach. An der oberen Steina liegt das ſogen. Unterdorf, dann folgt das Mitteldorf, in dem das Feuer wütete und ſchließlich auf dem Berge das Oberdorf. Die raſche Ausbreitung des Feuers iſt auf den durch den gewaltigen Südweſtſturm verurſachten ſtarken Funken⸗ flug zurückzuführen. Der Geſamtſchaden wird auf über eine Million Mark geſchätzt. Der Gebäudeſchaden dürfte etwa 650 000 Mark betra⸗ gen, der Fahrnisſchaden mit einer halben Mil ⸗ lion nochzuniedrig angenommen ſein, denn es konnte ſo gut wie nichts gerettet werden. Insbeſondere iſt die geſamte Ernte und der größte Teil der Kartoffelernte ver⸗ nichtet. Größtenteils ſollen die Brandgeſchädigten durch Ver⸗ ſicherung gedeckt ſein. Gegen 9 Uhr abends war das Feuer eingedämmt. Sechs Wehren und zwei Motorſpritzen, die geſamte Gendarmerie des Bezirks und die Staatspolizei aus Waldshut haben an der Bekämpfung des Feuers teilgenommen. Die Kinder und die alten Leute wurden nach Stühlingen gebracht, wo ſie im Kran⸗ kenhaus, in Kloſtergebäuden und öffentlichen Anſtalten eine erſte Unterkunft fanden. Die ganze Nacht über war man mit dem Einfangen des umherirrenden Viehs beſchäftigt. Zwei Ortswehren blieben als Brandwache zurück Wie bis jetzt feſtſteht, ſcheinen Perſonen bei dem Brand nicht zu Schaden gekommen ſein. f Oberſtaatsanwalt Dr. Brettle⸗Waldshut weilte mit mehreren Beamten der Staatsanwaltſchaft am Brandplatz, Die Unterſuchung über die Brandurſache iſt noch nicht abge⸗ ſchloſſen. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß die Aufregung, in der ſich die geſamte Bewohnerſchaft infolge des verheerenden Brandunglücks befindet, zahlreiche Gerüchtbildungen veran⸗ laßte, ohne daß ſich dieſe Gerüchte jedoch beſtätigen ließen. * Ein Schwarzwaldgaſthaus abgebrannt * Müllheim, 4. Okt. Das weitbekannte Gaſthaus„zu n Krone“ in dem Weinort Auggen ſteht ſeit heute nach⸗ mittag halb- 6 Uhr in Flammen. Der Brand war abends gegen 10 Uhr noch nicht ganz gelöſcht. Weithin leuchtet das Flammenmeer, zumal auch ſämtliche Nebengebäude des weit⸗ geſtreckten Anweſens, des größten der Gemeinde, brennen. Die Feuerwehr hatte ſchwerſte Arbeit. Diesmal war es nicht der Wind, der die Löſcharbeiten erſchwerte, ſondern der Waſſermangel infolge der langen Trockenheit. Die Motorſpritzen von Müllheim und Badenweiler hatten mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen, eifrig unterſtützt durch die Auggener Feuerwehr. Das Waſſer mußte teilweiſe aus dem Rhein herangeſchafft werden; die Bauern führten es mit ihren Güllewagen heran. Das Vieh konnte gerettet werden, von den Fahrniſſen jedoch nur ein Teil. Lange Zeit beſtand größte Gefahr für die umliegenden Häuſer. Die Gefahr konnte jedoch abgewendet werden. Man darf wohl damit rechnen, daß ein Uebergreifen des Brandes auf andere Anweſen jetzt nicht mehr erfolgt. Die Urſache des Feuers iſt noch nicht feſtgeſtellt. Der Schaden iſt ſehr erheblich. Das Gaſthaus„zur Krone“ ſteht etwa 200 Meter von der an dem Orte vorbeiziehenden Landſtraße entfernt. Von der Haupt⸗ bahn Baſel— Müllheim ſah man das Feuer weithin leuchten. Der Brand war gegen neun Uhr abends ſoweit einge⸗ dämmt, daß jede weitere Gefahr für die angrenzenden Ge⸗ bäude beſeitigt ſcheint. Der ganze große Gebäudekomplex des Gaſthauſes liegt in Schutt und Aſche. Waſſer hatte man von den umliegenden Ortſchaften nunmehr genügend, teilweiſe ſogar in Weinfäſſern herangeſchafft. Drei an⸗ grenzende Häuſer, die Feuer gefangen hatten, wurden durch ſofortiges Eingreiſen noch vor der Vernichtung be⸗ wahrt. Ein Teil der Müllheimer Feuerwehr verbleibt noch auf dem Brandplatz. Der Gebäude⸗ und Fahrnisſchaden iſt ſehr hoch und wird mit 150000 Mk. beziffert. Das Vieh befand ſich bei Ausbruch des Brandes glücklicherweiſe auf der Weide. n 5 digkeit und zwecks Erörterung einer eventuellen Aushändi⸗ gung von Gummiknüppeln oder Revolvern an die jeweiligen Ortspoliziſten. Das war der klare Sinn des Erlaſſes. Auch in der Gemeinde Hagsfeld wurde das Rundſchreiben des Bezirksamts zur Diskuſſion geſtellt und eine Bewaffnung des Ortspoliziſten abgelehnt. Ein kommuniſtiſcher Gemeinde⸗ rat von Hagsfeld gab nun die Aeußerung von ſich: Es wäre angeboten worden ſich in beliebiger Anzahl mit Gummiknüp⸗ peln und Revolvern zu verſehen.— Vor Gericht will er dieſe Behauptung, die keineswegs der Sachlage entſpricht, nur im Scherz getan haben. Damit brach die Grundlage, auf der der von beleidigenden Ausdrücken und Wendungen ſtrotzende Auf⸗ ſatz geſchrieben war, in ſich vollkommen zuſammen. Oberſtaatsanwalt Dr. Mickel beantragte wegen Ver⸗ leumdung des Innenminiſters eine Strafe von 5 Monaten Gefängnis. Aus einer Mücke ſei ein Elefant gemacht worden, aber in einer ſolch gröblichen Form, daß das Recht der Kritik — das jeder Partei und Perſönlichkeit zuſtehe— erheblich überſchritten ſei. 5 f Der Angeklagte Stefan Heymann gab auch zu, daß er den vollen Inhalt ſeines Aufſatzes nicht mehr aufrecht zl erhalten vermöge, nachdem der Erlaß des Miniſters nun bekannt gegeben ſei.— Nachdem noch der Verteidiger Dr. Weil ⸗Ludwigshafen auf die politiſche Seite des Pro⸗ zeſſes einging und auch die Schärfe der geübten Kritik ver⸗ teidigte, zog ſich das Gericht nach der mehr als dreiſtündigen Verhandlung zur Beratung zurück. Stefan Heymann wurde wegen übler Nachrede und Beleidigung zu einer Gefängnis⸗ ſtrafe von vier Monaten Gefängnis verurteilt. Außerdem wird das Urteil in der hieſigen„Arbeiter⸗Zeitung“, in der„Volksſtimme“ und im„Volksfreund“ auf Koſten des Verurteilten veröffentlicht. 3 5 Das Urteil im Gladbecker Lohngeldranbprozeß Nach neuntägiger Verhandlung wurde in dem Lohn⸗ geldraubprozeß der Gebrüder Keimling das Ur⸗ teil gefällt. Auf den Gerichtsgängen und im Saale waren umfaſſende Vorſichtsmaßnahmen getroffen und alle Zuhörer wurden nach Waffen durchſucht. Wie bekannt, hatten die Hauptangeklagten in der Frühe des 22. Februar ds. Is. drei Beamte der Zeche Mathias Stinnes, als dieſe zu Löhnungszwecken eine 60 Pfund ſchwere Aktentaſche, in der ſich 118 000/ befanden, in den Auszahlungsraum bringen wollten, mit der Schußwaffe bedroht und ihnen das Geld geraubt Die Angeklagten wurden des gemein⸗ ſchaftlichen ſchweren Raubes für ſchuldig befunden. Es wurden verurteilt: Die Hauptangeklagten Heinrich Keimling ut 13 Jahren Zuchthaus, Hermann und Peter Keim⸗ ling zu je 12 Jahren Zuchthaus. Der Angeklagte Jo⸗ hann Keimling erhält wegen ſchwerer Begünſtigung drei Jahre Zuchthaus. Vier wegen Hehlerei mitangeklagte Per⸗ ſonen erhielten Gefängnisſtrafen bis zu zwei Jahren. Die Gebrüder Keimling nahmen das Urteil nicht an; die übrigen Verurteilten verzichteten auf weitere Rechtsmittel. 5 Ramona oder die Geſchichte einer Plagiatlawine Ein berühmter Komponiſt, der einmal eine nicht berühmte Operette geſchrieben, verklagte eine unberühmte Komponiſtin, die einmal ein berühmtes Lied verbrochen, wegen Plagiats. Dieſe Komponiſtin ohne Namen, die ein Lied mit großem Namen ihr eigen nannte, hatte nun einen anderen Namen⸗ loſen wegen desſelben Vergehens, wegen Plagiats verklagt. Und— ſtellen Sie ſich bitte vor, was die Folge dieſer Doppel⸗ klage war. Der Berühmte erfuhr dies und verklagte jetzt auch den anderen Unberühmten wegen Plagiat, denn der Plagiator des Plagiats, behauptet er, iſt auch ihm Rechenſchaft schuldig. Aber erzählen wir die Irrungen, Wirrungen und Verwirrungen in chronologiſcher Reihenfolge, denn an⸗ . 8 Vorweg. Kennen Sie das Lied„Ramona“? Natürlich, Sie kennen es! Und auch ſeinen Komponiſten? Nein, den kennen Sie nicht. Nun die zweite Frage. Kennen Sie die rette„Die ſchöne Unbekannte“? Wahrſcheinlich nicht. ihren Komponiſten Oskar Strauß? Natürlich ja. Nun ſind wir ſchon inmitten der Handlung. Alſo der Pariſer Komponiſt Lauderoin entdeckte eines Tages, daß die Amerikanerin Miß Wayne, die Komponiſtin des Liedes„Ramona“, die Melodie dieſes Schlagers aus dem Menuett, das in einer ſeiner Symphonien vorkommt, ſagen rund heraus, geſtohlen hat. 5 85 Der Komponiſt hatte Glück und gewann den Schaden⸗ rozeß. Aber...er konnte ſeines Sieges nicht froh en 5 N ar Strauß ſtellte nämlich feſt, daß die Melodie des „Ramona“ täuſchend ähnlich iſt, einem Walzer, der am erſten Aktes ſeiner Operette„Die ſchöne Unbe⸗ b vird. Strauß, der dieſe verblüffende Aehn⸗ it erſt jetzt feſtſtellte, wollte ſich ſo etwas nicht gefallen n und war eben dabei, die Komponiſtin auf Schadenerſatz erklagen. Da kam dazwiſchen geſchneit der Plagiatprozeß 5 Unbekannten. Der Pariſer gewann ihn und wird Oskar Strauß erfuhr von dieſem Prozeß und jetzt iſt er en dabei, auch den Franzoſen zu verklagen, denn er er⸗ klärt:„Iſt„Ramona“ das Produkt eines Plagiats aus dem Menuett einer Symphonie, ſo iſt auch dieſe Symphonie ein Plagiat, denn das Lied„Ramona“ wurde ja meiner Operette entlehnt.“ f Und ſo wird jetzt auch Monſieur Lauderoin aller Wahr⸗ ſcheinlichkeit nach Schadenerſatz zahlen müſſen. Di. Nachklänge der Jubiläumswoche. In der Aufführung der„Zauberflöte“ am Sonntag ſingt Wilhelm Fenten den Saraſtro, die übrige Beſetzung iſt die der Feſtaufführung. Am 9. Oktober erſcheint Shakeſpeares„Kaufmann von Venedig“ in der Inſzenierung der Feſtwoche wieder im Spielplan. Neu beſetzt ſind die Rollen des Baſſanio mit Erich Muſil, der Jeſſica mit Annemarie Schradiek, der Ne⸗ riſſa mit Karin Vielmetter, des Dogen mit Haus Go⸗ deck. Die nächſte Neuinſzenierung des Schauſpiels iſt Schil⸗ lers„Fiesco“s.— Wie wir hören, hat Intendant Karl⸗ heinz Martin den künſtleriſchen Beirat des Nationalthea⸗ ters, Dr. Löffler, aufgefordert, im Laufe der gegenwärti⸗ gen Spielzeit den Entwurf der Bühnenbilder für eine Inſze⸗ nierung der Berliner Volksbühne zu übernehmen. Der Vorſtand des Verbandes Maunheim⸗Ludwigs⸗ hafener Muſiklehrkräfte(Ortsgruppe des Reichsverbandes Deutſcher Tonkünſtler und Muſiklehrer) bittet im Intereſſe ſeiner Mitglieder um die Bekanntgabe, daß in Baden bisher kein einziger Geſangspädagoge die Berechtigung erhalten hat, ſich als„ſtaatlich anerkannt“ zu bezeichnen. Eine in den hieſigen Tageszeitungen erſchienene Notiz über die ſtaot⸗ liche Anerkennung einer auch hier unterrichtenden Sängerin kann ſich deshalb nur auf einen anderen deutſchen Staat be⸗ ziehen. l 5 Ee Schloßmuſeum in Mannheim. Die beiden Son⸗ derausſtellungen, die das Schloßmuſeum Mannheim in ſeinen herrlichen Räumen veranſtaltet hat:„150 Jahre Mannheimer Nationaltheater“ und„Die poli⸗ tiſche Bewegung der Jahre 1848/49“ werden in Anbetracht des überaus ſtarken Beſuches noch bis Ende Oktober geöffnet bleiben.— Die hohe Bedeutung der Was der Freie Vund bringt Die Wintervorträge der Städtiſchen Kunſthalle 5 Die Leitung des Freien Bundes hat für den kommenden Winter eine Neugeſtaltung des Programms der Lichtbilder⸗ vorträge unternommen.(Siehe Anzeige.) Die Vortrags⸗ reihen werden einerſeits zahlenmäßig reduziert, andererſeits in der Wahl der Redner und ihrer Gegenſtände noch inten⸗ ſiviert. Die Sonntags⸗Morgen vorträge(alle 14 Tage ſtattfindend) dienen den Fragen der Gegenwart im Spiegel der bildenden Kunſt, wobei die Gebiete der neuen Architektur, des Städtebaues, der Technik, der Photographie, des Films, der Pſychvanalyſe, der Graphologie Berückſich⸗ tigung finden. ö. 5 Im Gegenſatz zu dieſer Reihe finden jeden Don ners⸗ tag abend Vorträge ſtatt, die die großen klaſſiſchen Werte in der Kunſt der Vergangenheit behandeln: ſo die italieniſche Renaiſſance, Rembrandt, Michelangelo, die Antike, Pouſſin, Feuerbach und die großen Holländer des 17. Jahr⸗ hunderts, daneben auch die klaſſiſche Kunſt Alt⸗Chinas und die früh⸗geſchichtlichen Anfänge der K inſt vom Standpunkt des Hiſtorikers und des Pſychiaters. Als auswärtige Redner ſind u. a. verpflichtet worden: Reichskunſtwart Dr. E. Redslob, der Architekt Prof. Henry van de Velde ⸗Brüſſel, Hannes Meyer, der Leiter des Bauhauſes Deſſau, Prof. Dr. E. Jäckh, Leiter der Hochſchule für Politik und Vorſtandsmitglied des Deut⸗ ſchen Werkbundes, Berlin, Dr. Frhr. v. Pechmann, der neue Direktor der Berliner Porzellan⸗Mauufaktur, der Arzt und Kunſtforſcher Dr. H. Prinzhorn, Frankfurt a.., der Kritiker Wilhelm Michel, Darmſtadt, der bekannte Sinologe Prof. Dr. R. Wilhelm, Frankfurt a.., Dr. W. Hauſenſtein, München, Univ.⸗Prof. Dr. G. Rad⸗ bruch, Heidelberg, I eiv.⸗Prof. Dr. von Salis, Heidelberg. 1 1 8 Julius Weismann⸗Abend. Zu Ehren des 50. Geburts⸗ i tags unſeres badiſchen Komponiſten veranſtaltet der Verband Mannheim⸗Ludwigshafener Muſiklehrk i 5 beiden reichhaltigen und ſehenswerten Ausſtellungen iſt all⸗ ſeitig anerkannt worden. 5 5 3 4 5 einen Julius Weismann⸗A u des Komponiſten ſowie einheimiſcher Ki 0 1 * N Samstag, den 5. Oktober 1929. Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 2 Sa dr 4 F.— — Inländiſcher Vrolgetreidemarkt befeſtigt Große Weizenzufuhren an die amerikaniſchen Aunſchlage plätze Zuſammenſchrumpfender Ausfuhrüberſchuß Argentiniens/ Feſter inländiſcher Brotgetreidemarkt auf erhöhten Vermahlungszwang für Iulandweizen Teilnahme der Maunheimer Produktenbörſe an der Berliner Beratun Mehlmärkte Noch immer geringe Kaufneigung für Brangerſte verzeichnen geringes Geſchäft Mannheim, 4. Oktober. Von der ſüdlichen Erdhälfte vorliegende günſtige Wetter⸗ und Saatenberichte und ein Anwachſen der Beſtände an W eigen in den amerikaniſchen und engliſchen Lagerhäuſern, führten zu einer weichenden Tendenz. Einer ſtärkeren Aus⸗ wirkung dieſer Umſtände auf das Preisniveau ſtand jedoch entgegen, daß die Welternte— ohne China und Rußland dieſes Jahr um 500 Mill. Buſhels(1 Buſhel 27,216 Klg.) kleiner als letztes Jahr geſchätzt wird. Eine ſolche Ausſicht würde unter normalen Verhältniſſen eine ſtarke Befeſtigung der Weltmärkte herbeigeführt haben. Da die amerikaniſchen und canadiſchen Umſchlagsplätze jedoch von den Pflanzern dauernd mit Ware überſchwemmt werden und auch Europa ſoeben eine ſehr gute Ernte unter Dach gebracht hat, konnte eine ſolche Wirkung nicht erwartet werden. Die Großunter⸗ nehmer in den Ver. Staaten und der canadiſche Pool haben genug zu tun, die Preiſe auf ihrem gegenwärtigen Stande zu erhalten. Außerdem unterſtützt die amerikaniſche Regierung ihre Farmer bekanntlich durch Gewährung von Darlehen zu günſtigen Bedingungen. Man glaubt trotz allem, daß ſich ſpäterhin die Einfuhrländer dem amerikaniſchen Weizen wie⸗ der ſtärker zuwenden werden, weil es heißt, daß der argen⸗ tiniſche Ausfuhrüberſchuß in ſtarkem Rückgang begriffen iſt. Er wird jetzt nur noch auf 3½ Mill. Quarters(1 Quarter 217,728 Klg.) geſchätzt und es iſt auch noch nicht ausgemacht, wie die neue argentiniſche Ernte hereingebracht werden wird. Im Ganzen glaubt man in Großhandelskreiſen, daß die Preiſe zwar noch weiter zurückgehen könnten, daß aber die Zeit nicht allzu weit entfernt ſein dürfte, in der Käufe auf der ermäßigten Preisbaſts angebracht erſcheinen. Im Wochen⸗ verlauf war Auslandsweizen mehrfachen Schwankungen unter⸗ worfen, zuletzt aber wieder etwas feſter auf Käufe der Kom⸗ miſſionshäuſer und auf Kaufnachfrage für Indien und Japan. Verlangt wurden für die 100 Klg. in hfl.: Manitoba 1 Atlantic Oktober, 14.95; 11 14.67%„III 14.40, IV 13.95; V 12.90; Hard⸗ winter II, Gulf, ſchwimmend, 12.25 eif Rotterdam; für Plata⸗ weizen, Bahia Blanca, 78, Klg., in Rotterdam disponibel, 11.80 eif Mannheim; desgl. 80 Kg., in Antwerpen disponibel, 11.85, desgl. 78 Klg., rheinſchwimmend 11.65 eif Mannheim; Baruſſo, 79½ Klg. ſeeſchwimmend, 11.37½ und 11.55 eif Ant⸗ werpen; desgl. 79 Klg., Okt.⸗Abladg., 11.80 hfl. eif Rotterdam. Bei den in Berlin abgehaltenen Beſprechungen, die auf Einlabung ber Getreide⸗ und Futtermittelvereinigungen Deutſchlands ſtattfanden und von Vertretern der Tſchecho⸗ ſlowakei, Oeſterreichs, der Niederlande, Schwedens und Däne⸗ marks beſucht waren und dem Entwurf eines La Plata⸗Kon⸗ traktes mit kontinentalem Schiedsgericht annahmen, war auch die Mannheimer Produktenbörſe durch ein Vorſtandsmiiglied vertreten.(Die Beratung und Annahme des in Geltung be⸗ kindlichen deutſch⸗niederländiſchen Kontraktes iſt ſ. Zt. an der Mannheimer Produktenbörſe erfolgt.) b Aus der Erwägung heraus, der Landwirtſchaft eine wirk⸗ jame Hilfe angedeihen zu laſſen, hat der Landwirtſchaftsmini⸗ ſter bekanntlich von ſeinem Recht Gebrauch gemacht, den Ver⸗ mahlungszwang für inländiſchen Weizen von bisher 40 v. H. auf 50 v. H. zu erhöhen. Die Folge war etwas ſchwächeres in⸗ ländiſches Angebot was, im Zuſammentreffen mit gebeſſerter Stimmung der Auslandsmärkte, zu einer Hebung des Preis⸗ miveaus für Inlandweizen führte, zumal auch bie Kontrolle ergeben hat, daß noch nicht überall die vorgeſchriebenen 40 v. H. Inlandwetzen vermahlen worden ſind— was nach dem Wort⸗ Jaut des Geſetzes bekanntlich erſt bis zum 1. Oktober zu ge⸗ ſchehen hatte. Auch hieraus zog man die Schlußfolgerung, daß noch mehr Inlandweizen angekauft werden muß, was matürlich geeignet erſcheint, dem Weizenmarkt eine Stütze zu bieten. Die Mühlen der hieſtgen Gegend zeigten ſich im Ein⸗ kauf noch ſehr zurückhaltend, da ſie bereits früher Eindeckun⸗ gen vorgenommen haben und— nach einer unverbindlichen Angabe— auch nur mit etwa 60 v. H. ihrer Kapazität arbeiten können, weil die Nachfrage nach Weizen⸗ beſonders aber nach Roggenmehl weiterhin ſehr klein blieb. Aus dieſem Unter⸗ ſchied in der Mehlnachfrage erklärt es ſich auch, daß Weizen eine erheblich kräftigere Preisbeſſerung erfuhr als Roggen. Für Inlandweizen forderte man zuletzt frei Mannheim 25.50 bis 25.75 /, vereinzelt für ſpätere Lieferung 2626.25 fl. In Roggen war das Angebot zwar noch immer mehr als ausreichend, trotzdem kann feſtgeſtellt werden, daß es ſich nicht mehr ſo drängend wie noch vor kurzem geſtaltete. Ab Stationen des Odenwaldes und der Pfalz forderte man 19.75 bis 20. je 100 Klg,, doch erfolgten zu dieſem Preiſe Abſchlüſſe nur ab näher gelegenen Stationen. Stützungskäufe am Roggenmarkt ſind weder in dieſer Woche noch in den letzten drei Wochen erfolgt, obwohl ſie dringend erwünſcht wären, um den Markt von der vorhandenen Ware einigermaßen zu ent⸗ laſten. Die Feldarbeiten in der hieſigen Gegend ſind noch weit im Rückſtande. In der Pfalz liegen die Stoppeläcker ſeit der Ernte größtenteils noch unberührt, weil der Boden infolge der anhaltenden Trockenheit viel zu ſpröde und hart iſt und ein Beackern ddas Zugvieh unnötig ſtark mitnehmen würde, Von einem Umſchlag in der Witterung verſpricht man ſich auch inſofern eine kleine Beſſerung des Marktes, als dann die kleinen Landmühlen, ſowohl Waſſermühlen wie Windmühlen — die jetzt wegen Waſſer⸗ und Windmangel faſt zum Still⸗ ſtand verurteilt ſind, wieder vermahlen könnnten. 4 8 Mehl lag still, es haben lediglich Bedarfskäufe ſtattge⸗ funden. Die Mühlenofferten für Weizenmehl lauteten zuletzt eine Viertel Mark höher. Auch die feſtere Haltung für Brot⸗ getreide vermochte die Kundſchaft nicht zu veranlaſſen, aus ihrer bisherigen Zurückhaltung herauszutreten. Beſonders ſchwer unterzubringen ſind prompte Partien Einiges Inter⸗ eſſe bekundete ſich zuletzt für Roggenauszugsmehl. Am Braugerſtenmarkt iſt das Angebot nicht mehr ganz ſo drängend wie zunsr, die Käufneigung der Mälzereien und Brauereien blieb aber noch immer gering. Die Preiſe ſind underändert. Eine Belebung wäre nach Anſicht der Pro⸗ das.⸗xk. bis zu 5 v. H . 5555 ie beſtehende duzentenkreiſe nur dann zu erwarzen wenn die baltede Zolldiffereng zwiſchen Futter⸗ ung Braugerſte beſeitigt und der Zollfatz einheitlich auf 5„J feſtgeſetzt werden würde und eines La Plata⸗Kontraktes/ Stille Futtergetreide und Futtermittel wenn zur Einfuhr kommende Futtergerſte denaturtert wer⸗ den würde, um eine Wiederausfuhr unmöglich zu machen. Das Hafergeſchäft iſt nicht beſſer geworden, doch be⸗ hauptete der Artikel ſeinen bisherigen Preis. Einige Umſätze vollzogen ſich wieder in hinterbadiſchem und württembergi⸗ ſchem Hafer nach Mittel⸗ und Oberbaden, wobei je nach Be⸗ ſchaffenheit und Verladeſtation 17.50 18.75/ bezahlt wurden. Ab pfälziſchen Stationen wurden 18 50/ verlangt, dieſer Preis aber nicht bewilligt. In Mais hat ſich das oberrheiniſche Geſchäft ſtark abge⸗ ſchwächt, namentlich die landwirtſchaftlichen Brennereien halten ſich vom Zukauf zurück und wenden ſich dem Ver⸗ brauch von Kartoffeln zu, die für ihre Zwecke billig erhältlich bleiben. päiſche Maisernte. Dieſe hat z. B. vor zehn Tagen in Jugo⸗ flawien begonnen und verſpricht ein Ergebnis, das nicht weit hinter der Rekordernte von 1926 zurückbleiben wird, die 30 Mill. Ztr. lieferte, ſodaß man jetzt ſchon mit einem Export⸗ überſchuß Jugoflawiens von 100 000 Waggons rechnet. Ver⸗ langt wurden für Platamais die 100 Klg. mit Sack, loko Mannheim, 20„, rheinſchwimmend.00 hfl. eif Mannheim, ſeeſchwimmend.10 bfl. cif Rotterdam. Futtermitel lagen auch in dieſer Woche bei unbe⸗ deutenden Umſätzen, abgeſchwächt. Eine Belebung glaubt man erſt ſpäter wieder erwarten zu dürfen, wenn die infolge ſam wird. Forderungen je 100 Klg.: Nachmehl, je nach Qugli⸗ tät, 14.5017, Futtermehl 11.5012, Kleie, feine 10.75, mittel⸗ grobe 11.50, grobe 11.7512; Erdnußkuchen 2121.75, Lein⸗ kuchen 24.75— 25.50, Kokoskuchen 19—19.75, Biertreber 1718, Malzkeime 15—17. Trockenſchnitzel blieben wenig gefragt, ob⸗ wohl die Zuckerrübenernte dieſes Jahr hinter der vorjährigen zurückbleiben wird. Am Rauhfuttermarkt koſtete Wieſenhen loſe 11.50 12.50, Luzerne Kleeheu 12.60—13.20, Roggen⸗ und Weizenpreßſtroh.20—.40, Hafer⸗ und Gerſtenpreßſtroh .10—.80 4. Auf die Marktſtimmung wirkt auch die gute euro⸗ Georg Haller. Slidweftdeutſches Geſchäft der Deulſche Vank-Distontogeſellſchaft in Mannheim zentraliſtert Der Verſchmelzungsvorſchlag der Mannheimer Auſſichtsräte— Individuelle Behandlung und engſte Fühlungnahme mik der lokalen Wirtſchaft ſoll Die Aufſichtsräte der Rheiniſchen Creditbank und der Süddeut⸗ ſchen Disconto⸗Geſellſchaft nahmen geſtern zu dem Vorſchlag der Deutſchen Bank und Disconto⸗Geſellſchaft Stellung. Ueber die.⸗R.⸗ Sitzungen wurde nachſtehende offizielle Mitteilung herausgegeben: Die künftig unter der Firma Deutſche Bank und Dis⸗ couto⸗Geſellſchaft⸗ Berlin, vereinigten beiden Inſtitute haben den mit ihnen befreundeten Banken, nämlich dem A. Schaaffhauſen'ſchen Baukverein, Köln, der Norddeutſchen Bank in Hamburg, der Rheiniſchen Creditbank, Mannheim, und der Süddeutſchen Disconto⸗Geſellſchaft A.., Mannheim, den Auſchluß vorgeſchlagen. In den Aufſichtsrats⸗ ſitzungen der Rheiniſchen Creditbank und der Südbeutſchen Dis⸗ conto⸗Geſellſchaft wurde daraufhin der Beſchluß gefaßt, den auf den 28. Oktober 1929 einzuberufenden.⸗V. beider Inſtitute die Fuſion mit der Deutſchen Bank und Disconto⸗Geſell ſchaft vorzuſchlagen. Je 400/ Aktien der Rheiniſchen Credbitbanuk ſollen in 300/ Aktien der Deutſchen Bank und Disconto⸗Geſ.,— dividendenberechtigt ab 1. Jannar 1929—, je 600„% Aktien der Südd. Dis conto⸗Geſ. in 500 Aktien mit gleicher Dividendenberechtigung um⸗ getauſcht werden. Die zukünftige Orgauiſation iſt ſo gedacht, daß nach Verſchmelzung der Rheiniſchen Crebitbank und der Südd. Disconto⸗Geſ. das gemeinſame badiſche, pfälziſche und rhein⸗ heſſiſche Tätigkeitsfeld der beiden Banken in Maunheim zeutraliſiert bleibt. Die Verwaltung daſelbſt wird mit Befugniſſen ausgeſtattet, die es ermöglichen, die Ge⸗ ſchäfte in unveränderter Weiſe weiter zufüh⸗ ren und auszubauen. Es ſoll namentlich Wert darauf gelegt werden, im ſüdweſtdentſchen Arbeitsgebiet der vereinigten In⸗ ſtitute nicht nur die Beziehungen zu Induſtrie un d Haudel zu entwickeln, ſoudern auch der individuellen Behandlung des kaufmänniſchen und gewerblichen Mitkel⸗ ſtandes und dem Gebiete der Spareinlagen beſondere Sorg⸗ falt zu widmen. 5 Die Auffſichtsräte der Rheiniſchen Creditbauk und der Südb. Disconto⸗Geſ. werden einen Laudesausſchuß bilden; auch n Die Neuordnung beim Vayeriſchen Lloys Umwandlung der Hälfte des.⸗K. in Genußſcheine n der geſtrigen.⸗R.⸗Sitzung der Bayeriſcher Lloyd S ffahrt s.⸗G., Regensburg wurde berichtet, daß die Erweiterung der Betriebsgemeinſchaft mit den öſterreichiſchen und ungariſchen Don auſchiffahrts⸗ geſellſchaften und die nach Beendigung des Tarifkampfes ein⸗ getretene Beruhigung auf dem Frachtenmarkt ſich für das Unter⸗ nehmen im laufenden Jahre günſtig ausgewirkt habe. Auf der anderen Seite habe die lange Froſtperiode und neuerdings der ungünſtige Waſſerſtand, der vom Eiſernen Tor aufwärts die Donau⸗ ſchiffahrt bereits zur Leichterung zwinge, die Ergebniſſe beeinträch⸗ tigt. Immerhin ſei ein Gleſchgewicht der Einnahmen und Ausgaben erreicht. Ueber das Ergebnis des geſamten Wirt⸗ ſchaftsjahres könne in dieſem Stadium natürlich ein abſchließendes Urteil noch nicht gefällt werden. Um dem Unternehmen bei normalem Geſchäftsgang künftig ⸗ hin die Möglichkeit einer Rentabilität zu geben, habe die Verwaltung bei Intereſſenten, die dem Unternehmen ſeit langer Zeit als Aktionäre und Kreditgeber nahe ſtehen, ein Entgegenkommen gefunden, die Hälfte ihrer Stammaktien und gewährte Kredite in Genuß ſcheine umzuwandeln. Die Zuſagen hierfür belaufen ſich unter Hinzunahme der im Beſitze der Geſell⸗ ſchaft befindlichen eigenen Aktien, die eingezogen werden ſollen, bisher auf über 6,5 Millionen, die in der Bilanz unter Aktienkapital und Kreditoren frei werden und in einen Erneue⸗ rungsfonds gegen die mit 12,8 Millionen/ zu Buche ſtehenden Anlagewerte eingelegt werden ſollen. Auch den ſonſtigen Beſitzern von Akttenpoſten ſoll auheimgeſtellt werden, die Hälfte ihrer Aktien in Genußſcheine umzutauſchen, die nach einer 6proz. Dividende auf auf ihr bisheriges Kapitalintereſſe er⸗ halten ſollen. Ein etwaiger Mehrgewinn ſteht zur Verfügung der Generalverſammlung. 8 5 Im Falle der Ilquidation des Unternehmens ſollen zunächſt die Aktien zu pari zurückbezahlt und hernach die Genußſcheine berück⸗ ſichtigt werden. Die näheren Beſchlüſſe über die vorbezeichnete Umſtellung der Kapitalbaſis des Unternehmens ſollen in einer auf den 6. Nov. 1929 nach München einzuberufenden.⸗o..⸗V. gefaßt werden. Das.⸗K. der Geſellſchaft teilte ſich bisher in 9,72 Millionen/ Inhaber⸗ und 6,12 Millionen/ Namensaktien. f * Die Großbankenfuſion und die Augeſtellten. Wie der Deutſche Bankbeamtenverein mitteilt, wird am 8. d. M. im Reichsarbeitsmi⸗ niſterium eine Konferenz mit dem Deutſchen Bankbeamtenverein und den ſonſt im Bankgewerbe vertretenen Angeſtelltenverbänden ſtatt⸗ finden, in der die Auswirkungen der Verſchmelzung der Deutſchen Bank und der Discontogeſellſchaft auf die Arbeitnehmer behandelt werden ſollen. * Wieder 10 v. H. Dividende bei der Bank für elektriſche Unter⸗ nehmungen, Zürich. Die Geſellſchaft erzielte im abgelaufenen Ge⸗ schäftsjahr einſchließlich des Vortrags einen Reingewinn von 9 798 411(i. V. 9 656 472) Schw.⸗Fr., woraus wieder 10 v. H. Divt⸗ dende auf unverändert 75 Mill. Schw.⸗Fr. AK. beantragt werden. Die Verwaltung ſtellt ſeſt, daß die ſtürmiſche Entwicklung auf dem Gebiete der Elektrizitäts wirtſchaft ohne Rück⸗ ſicht auf die politiſchen und wirtſchaftlichen Schwankungen unver⸗ mindert weitergeht. In allen Ländern nimmt der Strombedarf ſtetig zu. Die Geſellſchaft hat ſich au der am 18 Junt dieſes Jahres in Brüſſel erfolgten Gründung einer neuen Holding⸗Geſeſlſchaft, nüm⸗ lich der Compagnie Européenne pour Entrepelſes Landesausſchuß gewährleiſten hierdurch wird die eugſte Fühlung mit Induſtrie, Handel und Ge⸗ werbe gewährleiſtet und den lokalen Bedürfnuiſſen Rech⸗ Aung getragen. Die durch die Vereinigung der befden Juſtitute bedingten zialer Geſichtspunkte getroffen werden.— Die Südd. Disconto⸗Geſ. unterhält an 23 Plätzen gleichzeitig mit der Rhei⸗ niſchen Crebitbank Niederlaſſungen, während au 21 Plätzen eine der beiden Banken allein vertreten iſt. Das Aktienkapital einſchließlich der offenen Re⸗ Die Deutſche Bank und Diskonto geht alſo auch hier den von uns ſoſort in Nr. 448 gewieſenen Weg, der bei der Verſchmelzung der Württembergiſchen Vereinsbank mit der Deutſchen Bank ſchon ein⸗ mal aus den regionalen Bedürfniſſen heraus beſchrittne wurde. Nur daß damals der altangeſehene Firmenname als weſentliches Kalkül in die weitere Geſchäftsentwicklung miteingeſtellt wurde, was ſich in der Folgezeit als durchaus angebracht erwies. die altrenomierten Firmenbezeichnungen ebenfalls erhalten bleiben ſollen— wie man es auch bei der„Norddeutſchen Bank in Hamburg“ getan hat— darüber wie auch über immerhin wiſſenswerte Einzel⸗ heiten der Neuorganiſation ſchweigt ſich die Verwaltungserklärung aus. Wir hoffen ſehr, daß die Bildung eines Landesausſchſſes wirk⸗ lich die individuelle Behandlung und enge Fühlungnahme mit den lokalen Wirtſchaftskreiſen wird gewährleiſten können, daß der Geiſt, mit dem dieſe Zwiſchenſtufe mit größerer Selbſtändigkeit geſchaffen wurde, ſich auch in der Praxis bewähren wird. Der Eigenart der Mannheimer Wirtſchaft, der Mentalität der pfälziſchen würde ein ſchwerfälliger bürokratiſcher Apparat nicht gerecht werden können. Darum genügt uns die formelle Zentraliſation des ſüd⸗ weſtdeutſchen Geſchäftes in Mannheim vorerſt nicht, wenn die„beſon⸗ deren Befugniſſe“ der Verwaltung der hileſigen Filiale lediglich äuf dem Papiere ſtehen oder ſchon bald durch ablöſende neue Verfügungen Ein etwaiger Ueberſchuß verbleibt den Aktionären. aus Berlin unwirkſam werden würden. Wir werden alſo abwarten müſſen. 5 'Utilits Pupligune(Europel], Brüſſel, zuſammen mit der ihr ſeit Jahren befreundeten Gruppe der Socieln Adriatiea di Elektrielts maßgebend beteiligt. Das neue Unternehmen, das über ein Kapital von 500 Mill. belg. Fr. verfügt, werde in der Lage ſein, in größerem Ausmaße bei der Finanzierung elektriſcher und anderer Unterneh⸗ mungen öffentlichen Intereſſes mitzuwirken. der umzutauſchenden Aktien der Ludwig Loewe Ach, und der Agweg, nehmungen befindet, wivd von der Kapitalerhöhung um 25 Mill./ nur ein Teil gebraucht. Man nimmt an, daß über 10 Mill./ als Verwertungsaktien in Frage kommen. Wie verlautet, dienen dieſe neuen Verwertungsaktien der Durchführung weiterer Augliede⸗ rungen. Näheres hierüber iſt indeſſen noch nicht in Erfahrung zu bringen. Die Dividende bei Geſfürel ſoll nach der Transaktion für 1929 vorausſichtlich wieder 10 12105 betragen. 5 * Erwerb des Bonner Elektrizitätswerkes durch das RWetz. Seit einiger Zeit ſind Verhandlungen zwiſchen dem Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Elektrizitätswerk AG. und der Stadt Bonn wegen Erwerbs des kom⸗ munalen Bonner Elektrizitätswerks im Gange, Im augenblicklichen ausſichtlichen Bedingungen, unter denen das Rheiniſch⸗Weſtſäliſche Elektrizitätswerk das Bonner ſtädtiſche Elektrizitätswerk übernehmen ſoll, noch nicht in Erfahrung zu bringen. Tatſachen entſprechen. 0 1 Weſtfäliſchen Elektrizitätswerk und der Stadt Bonn beziehen ſich heute lediglich auf die Uebernahme des Elektrizitätswerkts als ſolchem, während das Verteilungsnetz bei der Stadt Bonn verbleiben oll, Urſprünglich war dagegen eine Veräußerung ſowohl des Werkes als auch des Lettungsnetzes geplant. 5 ner u. Konſorten, Köln a. Rh 30. Jun. Geſchäftsjahr mit 946 659(911 920) Abſchreibun (198 845)„ vorgenommen, ſo da Reingewinn von 807 587(799 089)/ verbleibt. N bekanntlich wieder 6 v. H. Dividende auf 60 000„% VA. und 12. H. auf 5 400 000% Stu zur Verteilung gelangen. 108 387„ ſolben vorgetragen werden. tigungsgrad in der erſten Hälfte des abgelaufenen Geſchäfts jahres einem Rohgewinn vom jedoch ein merklicher Rückſchlag erfolgt, der erſt durch den flotten Auftragseingang der 0 einigermaßen habe wettgemacht werden können. Die Entwicklung im laufenden Geſchäftsfahr ſel bisher in Anbetrocht der wenig günſtigen allgemeinen Wirtſchaftslage immerhin noch zufriedenſtelx 75 lend 928 en. 12155„ 959„ : Dollsranleihe und Kapitalerhöhung der en Dampfſchiff⸗ fahrtsgeſellſchaft Hanſa Ach in Bremen. Wie wir hören, beruft die G. zum 24. Okt. eine ad. HV. ein, in der der Verwaltung Vollmacht erteilt werden ſoll, über die Aufnahme einer Anleihe von 4 Milk. Dollar zu verhandeln. Die Anleihe ſoll mit einem Optlonsrecht auf Aktien ausgeſtattet ſein, Ferner wird dieſe Berſammlung über eine Tapitalserhöhung um bis zu 10 Mill. zu beſchließen haben. Die HV. ſoll des weiteren die Genehmigung bazu erteilen, Haß eine Anleiheaufnahme in Höhe von über 50 v. H. des Af. er⸗ folgen kann. Die Erhöhung der eigenen und fremden Mittel dienen dem Ausbau der Flotte der Geſellſchaft. : Durchſchnittlicher Berliner Börſenroggen preis. schnittliche Berliner Börſenroggenpreis für 1000 Kg. betrug in der Eletrieité et Woche vom 16. September bis 21. September d. Is, ab märkif Station 189%.„ der Trockenheit relativ kleine Kartoffel⸗ und Heuernte wirk⸗ 5 organiſatoriſchen Maßnahmen ſollen unter Berückſichtigung ſos ſerven der unter der Firma Deutſche Bauk und Disconto⸗Ge⸗ ſellſchaft vereinigten Banken wird etwa 445 Mill.„ betragen. * Ob für Mannheim Menſchen :: Neue Angliederungen bei Geſfürel? Da ſich ein großer Teil wie bereits mitgeteilt, im Beſitze der Geſellſchaft für elektriſche Unter⸗ 5 Stadium der Verhandlungen ſind nähere Mitteilungen über die vor⸗ 28 Die Mitteilungen üben einen angeblichen Kaufpreis von 8 Mill.& dürften ledoch nicht den Die Verhandlungen zwiſchen dem Rheiniſch⸗ * Vereinigte Ultramarinfabriken Ach. vormals Leverkus, Zelt⸗ Das Unternehmen beendete das om n wurden in Höhe von 288 131 einſchließlich des Vortrags ein Hiervon ſollen Nachdem Bericht hielt ſich der Beſchüfz 5 auf normaler Höhe. in den erſten Monaten der zweiten Hälfte ſe! letzten Monate des Berichtsfjahres wieden Der durch. 6 1 17 1 7 35 1 1 1 Der Herbſtbeginn des Jahres 1929 wird in der deutſchen Börſen⸗ und Bankgeſchichte eine beſondere Stellung einnehmen. Das iſt eine der hiſtoriſchen Perioden aus unſerem Gebiete. Man braucht nur einen Blick auf die nachfolgende kleine Kurstabelle zu werfen und man wird dieſes Wort verſtehen. Es notierten alſo: 28. Sept. 82 30. 1 28. Sept. 2. Okt. 1929 Farben Unternehmungen Loewe Polyphon Salzdetfurth Schultheiß Siemens Glanzſtoff Paket Deutſche Bank Disconto Reichsbank Rhein. EW. Waldhof 2447 Bad iſche Bank— G.(162) Rhein, Creditbank 121 „ Sücdd. Disconto 130 Brown Boveri 1837 Grün u, Bilfinger 174 Südd. Zucker 15976 113986 i 1075 1517. Die Dis conto⸗Commandit ſind in dieſer Tabelle das einzige Gapier, weleches eine größere Kursſteigerung aus dieſer Be dichts⸗ zeit berausnimmt. Dieſe Kursſteigerung iſt das Reſultat der Fuſion ntit der Deut ſ ch en Bank. Da man aber mal beim Fuſtonieren iſtyß wird gleich ein großer„Ramſch“ gemacht. Provinzbanken von Rang und Tradition ſollen bei dieſer Gelegenheit geſchluckt werden, ſo der A, Schaffhauſenſche Bankverein, die Norddeutſche Bank in Hamburg, die Rhefiniſche Creditbank und die Süddeutſche Disconto⸗ Geſellſchaft. Auf dem Gebiete der Fuſionjerung hat man ſeit einem Menſchenalter ſchon manches erlebt, aber in ſol cher Weiſe, wie jetzt, hat man noch niemals zugegriffen. Es mag ſein, daß mit dieſer Zuſammenfaſſung Betriebskoſten geſpart werden, aber dieſe Erſpar⸗ Mehlnormung vertagt 8 Mühlen wollen erſt die Auswirkung des Vermahlungszwangs abwarten Gegenüber den Meldungen, daß zwiſchen den Spitzenverbänden der Bäckerei und der Müllerei Vereinbarungen zuſtande gekommen ſind, die auf eine Klaſfifizierung der Mehlſorten hinauslaufen, erfahren wir vom Reichskuratorium für Wirtſchaftlich⸗ keit, daß dies nocht nicht der Fall iſt. Das Reichskuratorium hat guf Antrag des Spitzenverbandes der Bäckereien und nach Verhand⸗ lungen mit den Intereſſenten— den Mühlen, dem Großhandel und dem Einzelhandel— ſeit März d. J. Verhandlungen geführt, die darauf hinauslaufen, daß für Mehl nach einheitlichen Grundlagen eine Beſchaffungs⸗Beurteilung feſtgelegt wird. Zu dieſem Zweck wurden durch das Inſtitut für Bäckereien der Staatlichen Verfuchs⸗ und Forſchungsanſtalt für Getreideverwertung 818 erforderlichen Ver⸗ ſuche vorgenommen, wobei 205 Weizen⸗ und 121 Roggenmehlproben aus allen Teilen Deutſchlands zur Verfügung geſtellt wurden. Die Unterſuchungen haben ergeben, daß man für alle dieſe Sorten mit einer Beſchaffungs⸗Beurteilung bei Roggen ⸗ mit und bei Weizenmehl mit—5 Sorten völlig auskommen könne. Die daraufhin zwiſchen den Intereſſenten unter Leitung des Reichskura⸗ toriums für Wirtſchaftlichkeit ſtattgefundenen Verhandlungen zwiſchen den Spitzeu⸗Organiſationen der Müllerei, Bäckerei und des Mehl⸗ handels haben zu einem Reſultat vor der Hand noch nicht geführt, da die Mühlen der Meinung ſind, daß ſie z. Zt. infolge des Vermah⸗ lungszwanges nicht in der Lage wären, eine Normierung vorzu⸗ nehmen. Infolgedeſſen iſt auf Veranlaffung der Mühlen die end⸗ 8 gültige Regelung der Frage auf drei Monate vertagt worden. 0 Waere und die engliſchen Goldverluſte. In Newyorker Bank⸗ weitere Goldverluſte zu verhindern, in amerikaniſchen Kreiſen all⸗ gemein ee finden werdem. Die Geſamtgoldausſuhr der engliſchen Notenbank nach den Vereinigten Staaten und anderen Ländern beträgt ſeit Mitte Juni d. J. ſchon allein 150 Mill. Dollar. 77 ddddddßß0ß0ßßbß Die Vörſe Anfang Oktober ſãũũ y d 5 en erwartet man, daß die Bemühungen der Bank von England, niſſe wollen nichts beſagen gegenüber dem Schaden, welcher burch die Entwurzelung alteingeſeſſener hochangeſehener Provinzbanken angerichtet wird. Die Uebermacht Berlins iſt aber ſo groß, daß ſelbſt Plätze von der Bedeutung Mannheims, Kölns und Ham⸗ burgs nichts dagegen ausrichten können. Jetzt ſehen wir, daß ſich die großen N ln die Kontrolle über ihre leitenden Kreditinſtitute aus der Hand nehmen laſſen. Es könnte allerdings ſetn, daß die Aufſaugung der großen Provinzbanken, ihre Ueberleitung zu Filialen der neuen Fuſions⸗ bank dazu führt, daß neue ſelbſtändige Banken entſtehen. Denn die großen Firmen in Köln, Mannheim und Hamburg werden ſich N dem Schema des Filial⸗Bankweſens beugen wollen. Die große Mehrzahl der Werte in unſerer Tabelle zeigt Kursrückgänge. Man geht ſchwerlich fehl, wenn man ſie mit der großen Bankenfuſion in Zuſammenhang bringt. Was dieſer Transaktion vorgufgegangen iſt, weiß niemand, aber die Baiſſe, welche den Verhandlungen zur Seite gegangen iſt, läßt gewiſſe Schlüſſe zu. Es iſt aber auch ſonſt viel Unglück über die Börſe niedergegangen: Exekutionen für größere Leute, Zwiſchenfälle hier und dort, Diskonterhöhung in London, Geldteuerung. Es waren goldene Zeiten für die Baiſſiers. Zuletzt konnte es die Hochfinanz nicht mehr mit anſehen, daß in ſolcher Weise das deutſche Aktienvermögen zertrampelt wurde. Es kam eine Stützungsaktion zuſtande. Erſte Bankleute haben ſich der Märkte angenommen. Weitreichende Reformpläne ſind auf⸗ gemacht worden. Die e Sachen will man reſormie ven, ſogar das Aktienrecht. Die Intervention hat den Kurſen zeitweirig einen Anſtoß gegeben. Man ſiehts aus unſerer Tabelle. Dann aber iſt die Tendenz wieder zuſammengeklappt. Der ganze Kurs⸗ gewinn der Intervention war raſch wieder weg. Es müſſen noch gau z andere Bedingungen erfüllt wer⸗ den, wenn wir an den Effektenmärkten wirklich eine Aufwärts bewegung von längerer Dauer„ ſollen. Es müßte Geld vom Auslande hereinſtrömen. Dazu iſt die endgültige Annahme des Moung⸗Plaues erforderlich. Die Kundſchaft müßte ihre Orders an die deutſchen Börſen bringen und nicht das Ausland hevorzugen. Es müßten durchgreifende Maßregeln ergriffen werden, damit die Kapitalbildung beſſer in Gang kommt. Dr. Georg Tischert- Berlin. Vereinsnachrichten * Karlsruhe, J. Okt, Am Sonntag durfte der Badiſche Landesverein für Innere Miſſion das Feſt ſeines 8bjährigen Beſtehens feiern. Von Johann Hinrich Wichern mit einigen Geſinnungsgenoſſen im Jahre 1849 in einen ins Leben ge⸗ rufen, hat ſich die Badiſche Innere Miſſion im Laufe der Jahr⸗ zehnte zu einem großzügigen Lie beswerk entwickelt. Ein⸗ geleitet wurde der Feſttag durch einen Gottesdienſt in der e bei dem Stadtpfarrer Roſt⸗ Mannheim über 1. Moſe 4,9 die Feſtpredigt hielt. Mit tiefer Innerlichkeit und großem Ernſt behandelte der Redner die höchſten Auf⸗ gaben der chriſtlichen Liebestätigkeit und die Verantwortung dem Nächſten gegenüber. Im Auſchluß an die Feſtpredigt er⸗ ſtattete der erſte Vorſitzende des Landesvereins, Prälat a. D. Schmitthenner, den Feſtbericht über die tieferen von der Inneren Miſſion zu leiſtenden Aufgaben und über den ſie beherrſchenden Geiſt aus Chriſtus und für Chriſtus.— An der Begrüßungsfeier nahmen die Spitzen der ſtaatlichen, kirchlichen und ſtädtiſchen Behörden teil. Es ſprach zu⸗ nächſt der Direktor im Zentral⸗Ausſchuß für Innere Miſſion, D. Stein weg⸗Berlin, über das Weſen der Inneren Miſ⸗ ſion als einem großen geiſtigen Kraftſtrom, als Abwehr gegen die Zerfallserſcheinungen. Sodann überbrachte Kultus⸗ und Unterrichtsminiſter Dr. Leers die Grüße der Staatsregie⸗ rung und des Staatspräſidenten. Mit dankenden und aner⸗ kennenden Worten gedachte er des ſegensreichen Wirkens der Inneren Miſſton. Ihr großes Verdienſt beſtehe nicht zuletzt darin, daß ſie durch ihre Liebestätigkeit vieles zu überbrücken vermag, wo e de Gegen ſätze Ane ſcheinen Der Präſident der Evang. Landeskirche, D. Wurth, wür⸗ digte vom kirchlichen Standpunkt aus die Arbeit der Inneren Miſſion, deren Name in goldenen Lettern in der Geſchichte der badiſchen Landeskirche geſchrieben ſei, und überreichte dem Verein eine anſehnliche Feſtgabe. Oberbürgermeiſter Dr. Finter überbrachte die Grüße der Landes hauptſtadt, Rektor Steimer vom Caritasverband gab namens der Badiſchen Landesgemeinſchaft von Hauptverbänden der freien Wohl⸗ fahrtspflege in warmen Worten dem Wunſche einer weiteren treuen Zuſammenarbeit in voller Einigkeit Ausdruck. Direktor D. Seinweg überreichte eine Feſtgabe des Zentral⸗Ausſchuſſes für Innere Miſſion. Landgerichtspräſident D. Dölter ſprach die Segenswünſche des hieſigen Kirchengemeinderats aus. Kirchenrat Renner ſprach für das Karlsruher Pfarrkolle⸗ gium. Am Sönntag abend fand im vollbeſetzten Feſthalleſgal ein Gemeindeabend ſtatt. Tageskalender Samstag, den 5. Oktober Nationaltheater:„Der Vetter aus Ding sd al..30 Uhr. Apollotheater: Das neue Varieté⸗Programm,.15 Uhr. 5 Lichtſpiele: Alhambra:„Narkoſe“.— Schauburg:„Zirkus⸗ prinzeſſin“.— Capi! ol:„Im Prater blühen wieder die Bäume“.— Scala:„Die von der Scholle ſind“ Gloor ta: „Der rote Kreis“.— P 0 La 8 Theater„Männer ohne Beruf“.— Ufa⸗Theater:„Der Schwur, des Harry Adams“. Univerſum:„Meine Schweſter und ich“. Sehens würdigkeiten: Kunſthalle: Dienstag bis Sonntag: 10 bis 1 Uhr und—1 Uhr.— Schloßmuſeum mit den Sonderausſtellungen: 150 Jahre Mannheimer Nationaltheater und Die politiſche Bewegung 1848/49. Geöffnet täglich v. 10—18 und 15—17 Uhr. Sonntags v. 11—17 Uhr durchgehend. Schloßbücherei:—1.—7 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völker⸗ kunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—1 und nachm von—85 Uhr: Dienstag—5 Uhr: Mittwoch—5 Uhr; Freitag—7 Uhr.— Planetarium: Beſichtigung 3 Uhr. —— hr Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Oktober Rhein Pegel 30 123 5 2 1 5 n Daſel 1000 75 5 f Schufterinſel Mannheim 0.94.87.82.78 N 1 5 Jagt 600 600 0.00 0 0 00060 50 Maxau.25 5 Mannhein 188 Faub 0 00 ſeöly.71 Chefredakteur: Kurt Fiſcher 5 Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner— Feuilleton; Dr. S. Kay 5 Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelde— Sport und Vermeer. Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht! und alles übri Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Fan e. ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: E Dr. Hass Neue Mannbeimer Reitung G. m. b. 5. Mannbeim, E 6. 2. Schluß des redaktionellen Teils Geſchäftliche Mitteilungen Zu der Mitteilung über die Ge⸗ * Keine Geſchäftsverlegung. ſchäftsrerlegung der Fa. Gebr. Buck iſt ergänzend mitzuteilen, daß das altrenommierte Bilder⸗Einrahmgeſchäft in T 2, 1 im Jahre 1922 käuflich an Herrn Hch. Hermannsdör fer überging, von ihm beit dieſer Zeit betrieben wird und daſelbſt auch in unveränderter Weiſe weiterbeſteht.(Siehe Anzeige.) * Fröhliche Geſichter ſieht man auch um Waſchtage, nachdem die Miele⸗Elektro⸗Waſchmaſchine die Schrecken des Waſchtages gebannt hat. Alle geplagten Hausfrauen ſollten es wiſſen, daß die Miele⸗ Elektro⸗Waſchmaſchine für 20 bis 30 Pfennige die Vierwochenwäſche einer fünſköpfigen 8 Familie ohne Vor⸗ und Nachwaſchen blendend ſauber wäſcht. Der roſtoer Wäſcheſchatz behält bei der ſchonnenden Behandlung durch die Miele“ lange ſeinen vollen Wert. Und dabei ein Preis für die„Mlele⸗Glektro“, der es Ne Familie möglich macht, elektriſch zu waſchen! 50 TaNssTRECKEN FAHRT ros KOMPRESSORLOSE TOUREN WAGEN oES AD · A: C auf oEN Typ 505 75⁴ 5 18 E. 3 normale Serienmagen Innenlen xen„ 5 5 frei das Ziel und erhalten im NMannschafis- Welthewerb die ꝙroſte Solelenme MesH4U e des A. D. A. C. mit Fhrendinlom für dic drei ale, f Durcii diese dreifache Leistung uuird nach der 18 tagigen ununterbrochenen Dauerfahirt eines 2/34 BS Tourenwagen auf der gleichen Strecte vom&. bis 23. Aug. 10a abermals die unhedingie Zuverlass igkeit der neuen wel dee das beute, N. s. u. auron es- A. G. NREIIS RON a. E. N. S. E. SR TRE TUNG: e 8 Seite. Nr. 46 Sthickſalserforſchung und Eharatterdeutung Von Dr. Max Kemmerich, München Die Verknüpfung von Charakter und Schickſal oder popu⸗ lär geſprochen, daß jeder ſeines Glückes Schmied, iſt eine uralte Erfahrung. Andererſeits haben gerade die Kataſtrophen des letzten Jahrzehntes, Weltkrieg und Inflation, dem fataliſti⸗ ſchen Gedanken, daß unſer Leben nicht kauſal, d. h. nach Ur⸗ ſache und Wirkung verläuft, ſondern ſchickſalsmäßig beſtimmt iſt, viele Auhänger gewonnen. Wir beabſichtigen hier nicht das überaus ſchwierige und ſeit über zwei Jahrtauſenden die Denker beſchäftigende Pro⸗ blem der Willensfreiheit zu löſen, wohl aber möchten wir nach⸗ ſtehend auf einige Tatſachen hinweiſen, die uns vielleicht Klä⸗ rung zu bringen vermögen. Das Kernproblem der Willens⸗ freiheit beſteht keineswegs darin, frei das in Taten umſetzen zu können, was wir wollen— an dieſer Unmöglichkeit wurde noch niemals gerüttelt,— ſondern vielmehr in der Frageſtel⸗ lung: können wir frei wollen? Mit anderen Worten, ſind unſere Willensimpulſe in uns ſelbſt entſprungen, oder werden ſie uns von einer höheren Macht aufgezwungen? Ein ſo gro⸗ ßer Denker wie Haus Drieſch hält eine Löſung durch thebre⸗ tiſche Erwägungen für unmöglich. Ich glaube in meinem auſalgeſetz der Weltgeſchichte“(Lhotzky, München⸗Grün⸗ wald] einiges zu ihr beigetragen zu haben, ohne zu beanſpru⸗ chert, eine letzte und endgültige Wahrheit gefunden zu haben. Was uns nachſtehend beſchäftigen ſoll, iſt nicht ſo ſehr unſere Abhängigkeit vom Schickſal im teleologiſchen Sinne, wie es ſich manchmal kataſtrophal und unverſchuldet auswirkt, da dieſe Fälle doch relativ ſelten ſind, ſondern vielmehr auf der Ebene der Alltagserfahrung Material zu gewinnen, das geſtattet aus gewiſſen Anzeichen Schlüſſe auf den Charakter und auch inſoweit auf das Schickſal zu ziehen, als es aus dem Gharakter hervorgeht. 5 Zu dieſem Behufe bedürfen wir tunlichſt zuverläſſiger Methoden zur eindeutigen Charakteranalyſe. Sehen wir von der Aſtrologie ab, die ja ſchon ſeit Urzeiten zu dieſem Zwecke gehandhabt wurde, dann haben wir in der Handleſekunſt, der Chiromatie, die von Ariſtoteles bis Goethe die erleſen⸗ ſten Geiſter intereſſierte, das älteſte Verfahren. Rein empi⸗ riſch wie alle Naturwiſſenſchaften kam ſie durch den Vergleich der Handformen und Handlinien zu beſtimmten Ergebniſſen über Charakter und Schickſal. Denn es ſtellte ſich heraus, daß das ſcheinbar krauſe und zufällige Linienwerk im Handinneren eine ganz beſtimmte und feſtſtehende Deutung zuläßt. Für den Leſekundigen iſt alſo das Individuum ſozuſagen mit ſeiner Hand identiſch. Beſonders die Franzoſen haben einige außer⸗ ordentlich gewiſſenhafte Werke— etwa die von Debarolles, Leclerc und d Arpentigny— die jedem Unbefangenen die Ueberzeugung beibringen, daß es ſich hier um eine ernſte Wiſſenſchaft handelt. Dem Intereſſenten ſei das Büchlein von Hans Freimark,„Wie deute ich mein Schickſal aus Form 5 And Linien meiner Hand?“(Vobach, Berlin) empfohlen. Jüngeren Datums, wenn auch immerhin ſchon 300 Jahre alt, iſt die Graphologie, d. h. die Kunſt, aus der Schrift den Charakter zu erkennen. Sie hat längſt die Myſtik verlaſſen und ſich zum Range einer anerkannten Wiſſenſchaft durch⸗ gerungen. Michon, Crepieux⸗Jamin, Preyer und andere Forſcher erbrachten den Nachweis für die Abhängigkeit der Schrift von der Gehirntätigkeit und damit vom Willen, besw. vom Charakter, mit anderen Worten für die Identität der Perſönlichkeit mit ihrer Schrift. Jedenfalls erkennt der geübte Graphologe das Weſen eines Menſchen in ſeinen fein⸗ Die deutſche Frau im Wandel der Zeiten Von Alexander von Gleichen⸗Rußwurm Die Frau im Spiegel der Zeit.. ſie ſieht ſich immer gern im Spiegel, und wenn ſich der Teufel damals, als Cha⸗ miſſo die Geſchichte Peter Schlemihls geſchrieben hat, nicht an einen Mann, ſondern an ein weibliches Weſen gewendet hätte, ſo wäre wohl nicht der Schatten, ſondern das Spiegel⸗ Bild abgekauft worden. Und eine Frau ohne Spiegelbild eine Frau, die ſich nicht ſehen, niemals ſehen kann, nicht weiß, wie ſie die Dinge kleiden, die ſie trägt— ein unab⸗ ſehbares Unglück, pſychologiſch etwa zu erfaſſen und auszu⸗ denken, nur für einen romantiſchen Dichter geeignet. 5 Aber der Zeitſpiegel iſt ein anderer als jenes ſchim⸗ mernde Glas, er gleicht eher einem tiefen, undurchſichtigen Waſſer, aus dem die Geſtalten der Vergangenheit aufſteigen und alte Wahrheit in neues Leben werfen. Nicht nur die Mode, das ganze Weſen kommt zum Vor⸗ schein, das wechſelnde Schönheitsideal und die wandelnde Le⸗ bensform. Nehmen Sie den Spiegel und ſehen Sie ſich: ſchlank, ja überſchlank, den Bubikopf knabenhaft zurückgewor⸗ ſen, unbefangen jeden Reiz zur Schau geſtellt und unbefangen im Urteil über alle Dinge, die es gibt, und über vieles, was es früher für die Frau nicht gegeben hat. Eine Kameradin im Sport, eine Genoſſin in der Arbeit für den Mann und wie dieſes— nach Ariſtoteles— ein Zoon politicon, ein politiſches Tier. Geiſtig verlangt die Frau nach ſelbſtändiger Entwick⸗ Lung, und körperlich erhebt ſie jetzt„jene ſtumme Muſik des Leibes, jene Glieder, die ſich in den ſüßeſten Rhythmen be⸗ wegen“, wie Heinrich Heine vor zwei Menſchenaltern ſchrieb. — Der Gedanke mag ſich gleich geblieben ſein, die ſüßeſten Rhythmen haben ſich zwar verändert, denn der Rhythmus des Lebens iſt ein anderer geworden. Was hat die deutſche Frau alles durchmachen und erleben müſſen, ſeit ſie Genoſſin und Kameradin werden konnte und mußte, losgelöſt aus dem glän⸗ zenden, doch eng geſpannten Kreiſe der Weltdame, die im Ge⸗ ſellſchaftsleben des Abendlandes den Ton angab und— mach Wells— für den Mann eher ein Reizmittel als eine Gefähr⸗ tin war. Aber auch losgelöſt von jenem behaglichen Zuſtande, den die kleinbürgerlichen Romane des 19. Jahrhunderts ſchil⸗ dern und der in Ludwig Richter ſeinen Künſtler fand. 5 Zbwiſchen beiden Generationen liegt eben die Erkenntnis, die Muntegazza, als noch darum gekämpft wurde, in dem Satz andeutete:„In unſerer myſtiſchen, heuchleriſchen Erziehung haben wir immer aus der Unſchuld und der Unwiſſenheit ein zind dasſelbe gemacht, und doch ſind es zwei ganz verſchiedene Dinge.“ Die Frauen, die Heinrich Mann in ſeine Zeit ſtellt, 1 9 ſten Regungen weit beſſer, als es normalerweiſe durch perſön⸗ liche Bekanntſchaft möglich iſt. Ja, ſelbſt Krankheiten und wie neuerdings behauptet wird, ſogar angeborene Lebenskraft ſpiegelt ſich hier wieder. Neben den weitberühmten einſchlä⸗ gigen Werken von Ludwig Klages ſei Robert Saudeks „Wiſſenſchaftliche Graphologie“(Drei Masken⸗Verlag Mün⸗ chen) genannt. Saudeks graphologiſcher Roman„Diploma⸗ ten“ hat weite Kreiſe für die Materie intereſſiert. Als dritte Methode zur Charaktererforſchung ſei die Phrenologie genannt. Seit Gall zuerſt Charaktereigen⸗ ſchaften im Gehirn bezw. äußerlich erkennbar am Schädel zu lokaliſieren verſuchte, iſt die Frage nicht mehr zur Ruhe ge⸗ kommen. Neueſter Forſchung, die die Irrtümer über Bord warf, aber den Grundgedanken feſthielt, iſt es zu danken, daß wir heute mit Sicherheit die weſentlichſten Charakterzüge aus den äußeren Merkmalen ableſen lernen. Das Werk von R. Gerling(Praktiſche Menſchenkenntnis“(Orania Verlag, Oranienburg) bietet genügend Abbildungsmaterial, um als Einführung dienen zu können. Das Büchlein„Körperform und Menſchenſeele“ des Frh. v. Klöckler(Kempten), gleich⸗ falls mit Abbildungen verſehen, genügt zur flüchtigen Orien⸗ tierung. Während uns die Phrenologie das Dauernde, ſozuſagen das Statiſche verrät, erſchließen uns Phyſionomik und Mimik die flüchtigen Seelenregungen. Da dieſe ſich aber ſelbſt⸗ redend ja nach Temperament und Charakter in ganz verſchie⸗ dener Häufigkeit und Intenſität wiederholen— der Sanguini⸗ ker lacht z. B. ungleich viel häufiger als der Phlegmatiker oder gar der Melancholiker— ſo prägen auch die Geſichtszüge im Laufe der Jahre den Charakter aus. Dadurch gewinnen auch dieſe den Wert eines nicht zu verachtenden Diagnoſti⸗ zierungsmittels. Von einſchlägigen Werken ſeien genannt „Der Geſichtsausdruck des Meuſchen“ von Dr. med. H. Kru⸗ kenberg(Stuttgart, F. Enke) ferner„Mimik und Phſio⸗ nomik“ von Dr. Th. Piderit(Detmold 1925) beides Werke mit Abbildungen, endlich Ottmar Rutz,„Vom Ausdruck des Menſchen“(Niels Kampmann, Celle) i Wenn wir hier die Aſtrologie nur flüchtig ſtreifen nicht ohne auf das ausgezeichnete Werk von Dr. med. K. Heim⸗ o teh„Charakter⸗Konſtellation“(O. W. Barth Verlag Mün⸗ chen⸗-Planegg), das zwar nur einen engen Ausſchnitt der Charakterdeutung, nämlich die Gleichgeſchlechtlichkeit, dieſen aber mit Meiſterſchaft behandelt, hinzuweiſen, ſo geſchieht dies keineswegs wegen der Unzulänglichkeit dieſer Methode. Sie dürfte vielmehr ſogar die zuverläſſigſte ſein, allerdings auch die ſchwierigſte. Wir ſtreifen ſie nur, weil ſie neben der Charakterdeutung noch die teleologiſche, karmiſche Schickſals⸗ berechnung handhabt, und damit ſich bereits auf einer höheren Ebene bewegt. Denn ihre Vorausſetzung iſt nicht etwa die, daß wir einen ſolchen Carakter haben müſſen, weil er— und unſer Körper— zufolge der Geſtirnkonſtellgtivnen ſo wurden, ſondern umgekehrt, daß unſere Seele, die ſich nur bei ganz beſtimmten Geſtirnkonſtellationen verkörpern konnte, den körperlichen Ausdruck prägt und in ein Schickſal hineingeboren wurde, das zu ihrer Läuterung dient. In meinem„Weltbild des Myſtikers“(Stein Verlag, Wien) lege ich dieſe Weltan⸗ ſchauung ausführlich dar. Nachdem wir die verſchiedenen Methoden der Charakter⸗ ermittlung hier ſkizzierten, drängte ſich die Frage auf, ob denn ſind andere als jene, die Fontane leibhaft gezeichnet hat, und Spielhagens„problematiſche Naturen“ würden ſich ebenſo empfindſamen Zirkeln, wo der Dichter von ſeiner Heldin ſagen konnte:„Die Frau verliert ſich und was ſie hat von Herz und Glück in den Gegenſtand hinein, den ſie liebt.“ Rümpfen Sie nicht das Näschen, meine Damen, über die empfindſamen Schweſtern, die Ihnen der Zauberſpiegel zeigt, wenn auch deren eigene, ſogenannte freie Weltanſchauung den reinen Genuß des Bildes trübt und Sie in den empfindſamen Seelen Sklavinnen der Liebe ſehen. Damals teilten Freund⸗ ſchaft und Liebe miteinander das innere Leben, in dem zwei Weſen einander entgegen kamen und in dem ſie im anderen aufzugehen ſchienen. Aber klarer und reiner empfingen ſie dieſelbe zurück. Die ſchlanken, mondſcheinzarten und doch ſtark⸗ lebigen Frauen der klaſſiſchen Zeit haben vielleicht trotz ihrer Einfachheit und Armut mehr vom Leben gehabt als jene, die heute Sehnſucht und Enttäuſchung vom Kino in die Tanz⸗ diele oder von der Schreibſtube in die ſeelenloſe Dreizimmer⸗ wohnung tragen. f g 5 Der Zauberſpiegel, der aus der Vergangenheit auf ſchnell dahin raſenden Wellen alte Bilder hervor lockt, ſoll uns aber nicht die Freude an der Gegenwart verderben. Er warnt nur davor, allzu äußerlich zu werden und alles zu verachten, was der Idylle angehört, damit es nicht einmal mit Recht heißen kann: Früher lebten die Menſchen, heute arbeiten ſie und amüſieren ſich. Die Lieblingsgeſtalt der deutſchen Dich⸗ tung, das unbedenklich dem Zuge ſeines Herzens folgende, bedingungslos ſich hingebende und ſchwärmeriſch ſich auf⸗ opfernde junge Mädchen, würde zwar mehr oder minder für eine dumme Gans gehalten, aber es lebt dennoch verſtohlen und geliebt im ſtillen Winkel der deutſchen Seele. 8 Im Reigen der Zeit gibt die Empfindſame dem Rokoko⸗ andere verblaßt. Eine Charakteriſtik der Berlinerin vom Jahre 1789 erzählt:„Nimm eine Marionettenpuppe, aus⸗ ſtaffiert mit Flitterſtaat und eitlem Prunk, in Berlin ge⸗ drechſelt und ſtattlich nach der Mode geformt, und doch Körper regiert werden muß, und ſieh da! du haſt ein richtiges Konter⸗ fei des großen Teils des weiblichen Geſchlechtes.“ Dennoch muß es reizend geweſen ſein, denn es führte die Männerwelt am Zügel, viel mehr als heute, wo die Frau gleichberech⸗ tigt iſt. 5 8 3 Die Welt des Rokoko und des ausklingenden Barock iſt trotz aller Haus⸗ und Hoftyrannen die Welt der Dame, die den rauhen Krieger aus dem dreißigjährigen Krieg und den. Kabinettskriegen der Höfe immer wieder am Gängelband der an das Heute. 8 5 50* 5 5 5 e 5 5 8 N 1 5* ſeltſam und fremd unter uns bewegen wie in Jean Pauls ſtab— dies Bild ſchaut lieblich und lächelnd aus dem Zauber⸗ dämchen die Hand, und ſein Bild wird deutlich, woran das ohne Seele, die erſt durch den Draht des Marionettenſpielers die ganz verſchiedenen Wege auch zum gleichen Ziele führen? Denn naturgemäß würde der Wert dieſer Methoden auf ein Minimum reduziert, wenn ſie verſchiedene Reſultate ergeben würden. 5 g Dr. Max von Kreuſch, der ſämtliche vorgenannte Ver⸗ fahren beherrſcht, hat ſich nun das große Verdienſt erworben durch Vergleichung feſtzuſtellen, daß die Charakteranalyſen ganz gleich, ob wir ſie aus der Schädelform, der Schrift, der Hand, dem Geſichtsausdruck oder aus dem Horoſkop ent⸗ nehmen, zu geradezu verblüffend übereinſtimmenden Reſul⸗ taten führen. Sehr intereſſant iſt etwa die Vergleichung am Beiſpiele Schopenhauers oder Liebermanns. Dr. v. Kreuſchs Schriften„Charakter und Schickſal“,„Moderne ſyſtematiſche Menſchenkenntnis“ und„Beruf und Charakter“ (alle Verlag Kreuſch, Berlin) beweiſen nicht nur die Zuver⸗ läſſigkeit der verſchiedenen Methoden, fondern auch ihren un⸗ geheueren praktiſchen Wert, vor allem bei der Berufswahl. Aus der Uebereinſtimmung der Reſultate muß mit zwin⸗ gender Logik geſchloſſen werden, daß hier geſetzmäßige Zu⸗ ſammenhänge vorliegen. Es fragt ſich nur: Was ſteht da⸗ hinter?. Die Antwort kann nur lauten: Die Seele! Wir haben nicht eine Seele, wie etwa Arme und Hände, ſondern wir ſind Seele, und dieſe formt ſich ihren Körper. Aus jeder Erſcheinungsform läßt ſie ſich rekons ruieren, wie der Jöwe aus ſeiner Kralle. So ſind unſere Schrift, Hände, Schädel, Geſicht und Horoskop unſer Schickſal als Aeußerungen unſerer Weſenheit. 5 Deutſche Sprichwörter Neid frißt ſeinen eigenen eur Neid und Schlemmer ſind des Teufels beſte Leimruten. .„ ö Beſſer zehn Neider als ein Mitleider. * 5 Man behütet das Neſt zu ſpät, wenn der Bogel ausge⸗ flogen iſt.. * Des Reichen Pfannkuchen machen den Armen die Butter teuer. N 5 ö * 55 8 Es ſaufen nicht alle den Rhein aus, die damit drohen. * Zum Schaden den Hohn iſt aller Welt gemeiner Lohn. 3 Wenn die Schimmel(Silber) nicht ziehen, muß man Füchſe(Gold) vorſpannen⸗ —* 25 5 Wer im Schlamm wühlt, riecht nicht nach Weſhrauch. * 8 Eine Schlange, welcher der Reiter zu hoch iſt, ſticht das Pferd. a g 285„ Schmeichelei iſt eine falſche Münze, die durch unſere Eitel⸗ keit in Umlauf kommt.. 3* Man ſchmeichelt dem Hunde wegen des Herrn, . Wer dir ſchmeichelt ins Geſicht, von hinten dir den Rücken 155 bricht. 5 ü * Schmeichler ſind ſchlimmer als die Raben. Dieſe freſſen nur tote, jene vergiften lebende Menſchen. 5 ſchönen Schäferin nach Arkadien geleitete. Schäfevpoeſie, Schäfertraum im Reifrock mit dem bebänderten Blumen⸗ glas, obwohl es recht ernſte und oft ſchwere Zeiten waren, durch die der Stöckelſchuh trippelte, und das zierlich friſterte Köpfchen manchmal gebeugt war. Aber man hatte Muße— Haſt gab es nicht— und ſuchte in gebildeter Konverſarjon mit den Dingen fertig zu werden. Wo das Recht verſagte, half Frauenliſt, und die Liebe war mächtiger denn je. 1 Weiter zurück— und als Idealgeſtalt ſteht die üppige Frau im Spiegel, wie Rubens ſie gemalt hat, durchaus dem harten, aber reichen Leben gewachſen, dem Leben voll Pracht und Sinnenluſt, voll Gefahr und wechſelndem Schickſal. Sis ſteht im Gegenſatz zu unſerer Zeit, äußerlich und innerlick. Damals konnte Luther in den Tiſchreden ſagen:„Es iſt kein Rock noch Kleid, das einer Frau oder Junfrau übler auſtehr, als wenn ſie klug ſein will.“ Und Hans Sachs fand das Reim⸗ lein: i 55 Diewil die frawen haben leider g f Ein kurtzen Mut und lange Kleider“. Heute ſind die Kleider kurz, und der Mut, das iſt der Sinn reicht weit hinaus. Sie haben ein wenig gemein mit der Rittersfrau, die zu Hauſe mit Knechten und Mägden ſchalt wenn der Herr auf Abenteuer gezogen war, oder mit des Bürgerin, die nur für Kirche, Klatſch und Küche in den engen Häuſern und engen Straßen der mittelalterlichen Städte lebte, eingezwängt in das Urteil und Vorurteil der Welt, dennoch, wenn wir in Minneliedern und Dichterroma den vielgeliebten, vielbegehrten, minniglichen Frauen 5 iſt es, als erwache die eigene Jugend, die eigene Schwärmerei, der eigene Traum. Was Walther von der Vogelweide d Schönen von damals ſang, ſollte immer Geltung behalten „Drum wiſſe, daß man Ehr!. Allen Frauen ſoll erweiſe, Doch den beſten ſtets noch mehr.“„„ Aber ſeien Sie nicht zu ſtolz, meine Damen, der Dichter 8 auch:„Daß die Männer übel ſind, die Frauen ſind ſchuld ran. 5 5 2 Noch ein Bild entſteige dem Zauberſpiegel, die Germanin, ſtolz und wild, im kurzgeſchürgten Gewand, mit nackten Arme und Beinen. vielleicht ähnlicher den heutigen Frauen an⸗ gekleidet, als es Ritterzeit, Renaiſſance und Rokoko geboten. Auch innerlich der Gegenwart verwandt. Tacitus ſchrieb von ihr:„Darum wird ſie ſchon auf der Schwelle des Eheſtan belehrt, daß ſie eintritt als Genoſſin von Mühſal und G. fahr, im Frieden und im Kriege mit dem Manne zu dulde und zu wagen“ So ſchließt ſich uraltes Einſt ſchick 10. Seite. Nr. 432 Were Werkel Ueieg. Boll. Samstag, den 8. Oktober 129 Ein Heidelberger Wunderlheater Von Stadtbibliothekar Georg Zink⸗Heidelberg i Nachklänge zu den Schloßfeſtſpielen. Norbert Schiller⸗ Berlin, einer ihrer Mitdarſteller, ſchickt freundlichſt: „Spaniſches Theater. Zwiſchenſpiele von Cervantes, Herausgegeben von A. F. von Schack, Frankfurt a.., 1845.“ Die Reihe der in ulkiger Weiſe die Schwächen der Menſchen bloßlegenden Schauſpielchen wird mit einem Puppenſpteler⸗ ſcherz eröffnet. Nicht nur in ſeinem, ſeit 300 Jahren un⸗ übertroffenen, ſatiriſchen Ritterroman„Don Quixote“ von la Manche(II. Teil, Kap. 25 u. 26/ hat ſomit Spaniens berühmteſter Dichter das Marionettentheater äußerſt wirkſam und mit liebevollem Eingehen auf deſſen eigenartigen Stim⸗ mungs reiz herangezogen. Dort, wie hier, gibt das Spiel der Puppen die Treiberde zu den gewollten menſchlichen Hand⸗ Lingen. Sein erfriſchender Zauber löſt bei den Zuſchauern das aus, was durch Zwang der nüchternen Allerwelts⸗ gewohnheiten in den hinterſten Seelengrund verfagt worden iſt. In beiden Fällen wird das Geheimnis der armen, trrenden Menſchlein von den, nicht mehr wie ſte, an unſicht⸗ baren Fäden geleiteten Puppen gelockert, doch in grundver⸗ ſchiedener Art. Der„ſinnreiche Junker“ vergißt mit einem Schlage ſeine wahre Welt, lebt mitten im Romantiſchen und verſucht mitſpielend ein Held zu werden, weil es ihm durch ernſtliche Taten nicht gelingen will. Die figürlich vorgeführ⸗ ten Ungerechtigkeiten des Daſeins befreien ſeines Herzens innigſten Wunſch: der wandernde Ritter einer allerwegen ausgleichenden Gerechtigkeit zu ſein. Meiſter Pedro hat ſeinen Zuhörern eine„wahrhafte Geſchichte“, die ſich in fran⸗ zöſiſchen und ſpaniſchen Romanzen erhalten hatte, ſzeniſch hübſch ausgeſtattet, geboten, um die Liebe zum Ueberliefer⸗ ten, Heimatlichen zu fördern. Don Quixotes unmögliches Vorhaben zu beſtärken, deſſen undankbares Sichhineindrängen in die Angelegenheiten anderer herauszufordern, lag ihm völlig fern. Schuldlos ſtehen zwei vagabundierende Geſellen am Kreuzwege ihrer Laufbahn. Der eine reitet weiteren Streichen entgegen, um die Welt zu verbeſſern, der andere friſcht mit deſſen Gelb die von ihm verhauenen Puppen wie⸗ der auf, um mit ihnen das Daſeinsgetriebe fernerhin zu ſym⸗ boliſteren. Der gutmütige, alles leicht nehmende Schalk, der Knappe Sancho, trabt pfeifend hinterdrein. Chanfalla Monttel, der als Hauptperſon eines Theater⸗ ſtückes für die große Bühne erdachte, zweite Puppenſpieler, hingegen betrügt ſeine Gäſte wiſſentlich. Mit nur in ſeiner Schelmerei vorhandenen, Figuren führt er die Zuſehenden tyre, läßt ſie zweifeln an ſich ſelbſt und beſtraft ſo falſche Vor⸗ urteile, mit denen ſie ſich und vielen die Zeit vergällen. Sein Tun entſpringt nicht im geringſten edlen Regungen, ſondern lediglich der Sucht nach anſtrengungsloſem Geldverdienen. Vebenserfahrungen und Allzumenſchliches. Auch dieſe kleinen Gegenüberſtellungen unterſtreichen, was Heine ſchon 1837 geſchrieben hat:„Cervantes hat im Epiſchen das Höchſte herausgebracht“. Aber„das Wun⸗ dertheater“ bleibt deswegen doch eine köſtliche Poſſe. Schade, daß ſie ſo vergeſſen worden iſt. Die erſte Szene, auf der Straße in Algarrovillas, läßt Montiel, ſeine Frau und den Gehilfen mit den leitenden Beamten des Städtchens zuſammentreffen, denen er die Er⸗ laubnis zur Vorführung ſeines Wundertheaters abſchmei⸗ chelt. Warum es ſo heißt? Ein weiſer Mann hat es unter (für ſich und ſeine Nachahmer!) günſtigen Geſtirnen ſo er⸗ baut, daß nur diejenigen die Puppen ſehen können, welche Aunbeſcholten laus Höflichkeit gegen meine lieben Nächſten überſchlage ich die näheren Angaben des Autors) durchs eben wandeln. Der zweite Auftritt im Hauſe des Regidors (amtl. Aufſichtsführer), deſſen Tochter, des Bürgermeiſters Patenkind, ihre Verlobung feiern ſoll, zeigt eine Probeauf⸗ führung des Montielſchen Unternehmens. Um das Geſchäft nicht zu ſchädigen, darf ſie nur vor kleinem Zuſchauerkreis und gegen Honorarvorauszahlung ſtattfinden. Des Künſtlers wenige Vorbereitungen— er hängt nur ein Tuch vor die Hauptausgangstüre und ſtellt ſeine Helferin dahinter— verurſachen heftige Meinungsverſchiebenheiten und die Muſik des mitgebrachten einen Geigers ſchürt noch den Unfrieden unter den Geladenen. Gerade noch zur rechten Zeit beginnt die Anſage der zu erwartenden Begebenheiten. Unter anderem: Nachkommen der Mäuſe aus Noahs Arche— „Waſſer, das ſich in Strömen aus den Wolken ergießt, der Urſprung und die Quelle des Fluſſes Jordan; alle Frauen, deuen es das(eſicht benetzt, werden ſchön wie blankpoliertes Silber, aber den Männern macht es die Bärte fuchsrot“— „Herodias, eine ſo große Tänzerin, daß ſie den heiligen Täu⸗ fer Johannes ums Leben getanzt hat. Iſt jemand von der Geſellſchaft, der mit ihr tanzen will, ſo wird's Wunderdinge zu ſehen geben.“ Alles aber iſt Lug und Trug. Da jedoch keiner der An⸗ weſenden ſich als tadelnswert bezeichnet wiſſen möchte, ſehen gerade die Schlechteſten alles. Die Guten und Ehrlichen ge⸗ ſtehen ſogar ruhig ein, nichts von dem Angekündigten wahr⸗ genommen zu haben. Sie werden überſchrien, und es ent⸗ ſteht ein wüſtes Durcheinander. Bei der Mäuſe⸗Programm⸗ nummer ſtellt beſonders die Weiblichkeit eine ſich muſter⸗ gültig beteiligende Statiſterie. Der Tanzeinladung wird derart ſtürmiſch entſprochen, daß ſchließlich die meiſten Herren wild im Saale herum⸗ hüpfen, um ja recht deutlich zu beweiſen, daß ſie die wirklich Einwandfreien und innerlich fleckenlos fürbaß Schreitenden find.— Da erſcheint ein königlicher Quartiermeiſter und for⸗ dert Verpflegung für durchziehende Truppen. Als Figur des Theaterdirektors angeſehen, wird er ausgeſpottet und hin⸗ ausgedrängt. Beim Wiederkommen mit ſeinen Mannſchaften läßt der Bürgermeiſter, zur Entſchuldigung ſeines unvor⸗ ſchriftsmäßigen Benehmens, auch dieſen die Wunderdinge des gaſtierenden Theaters vorführen. Die Soldaten verſtehen jedoch keinen Spaß. Sie lachen über dieſen Schwindel. Man hält ihnen vor, daß ſie ſicherlich bislang ein ſchlechtes Beneh⸗ men an den Tag gelegt haben und darum des gebotenen Ge⸗ nuſſes nicht teilhaftig werden können. Die Säbel werden gezogen und während der nun ein⸗ ſetzenden Keilerei verſchwindet der Gauner Montiel, froh, daß er nun im ganzen Umkreis ſein Spiel weitertreiben kann; denn niemand der blamierten Beteiligten wird ein Sterbenswörtlein über dieſen Abend verlauten laſſen, oder gar ihm etwas zu verbieten wagen. Uebermütig nimmt er ſeine geliebte Chirinos, welche die Reiterſchwadron aus der Nachbarſchaft zur Schlichtung ausgebrochener, behördlicher Unſtimmigkeiten herbeigeholt hat, in die Arme und ſchließt den tollkühnen Scherz mit den Worten:„Der Ausgang war ſo glänzend wie möglich. Die Wunderkraft unſeres Theaters bleibt vollkommen bei Ehren, Wir bleiben Sieger in dieſer Schlacht. Viktoria! Hoch Chirinos und Chanfalla!“ Gewiß. Dieſer von dem kunſtfreundlichen Grafen von Schack den Deutſchen verſtändlich gemachte ſpaniſche Puppen⸗ komödiant iſt ein Böſewicht, der aus den Fehlern ſeiner Mit⸗ menſchen Kapital für ſich ſchlägt, aber jeder muß lachen über ihn. Schließlich: Er iſt doch nur ſo ſchlimm wie viele, aber klüger. Letzteres werden ihm allerdings die nicht leichten Herzens verzeihen, welche nicht alle werden. 5 Alte Hochzeitsgebräuche im Hanauerlano Am Abend vor dem Hochzeitstage kommen die ledigen männlichen Gäſte zur Vorfeſer im Hochzeitshauſe zuſam⸗ men, wobei weiblich gegeſſen und getrunken wird. Andern Tags gegen 11 Uhr gehen der Pfarrer und der ſogenannte „Anbeginner“, der Brautführer uſw. in die Wohnung des Bräutigams und von da in das Haus der Braut; Anbeginner und Brautführer mit rieſigen Sträußen auf dem Hut. Im Hochzeitshauſe angekommen, hält der Geiſtliche eine kurze Ansprache. Er erhält einen mit farbigen Bändern ge⸗ zterten Rosmarinſtengel und geht dann mit dem Bräutigam und dem Brautführer in den Hof. Der Brautführer fordert den Anbeginner heraus, der ſich nun mit der Braut unter die Haustüre ſtellt. Brautführer und Anbeginner halten nun folgendes Zwie⸗ geſpräch:. Brautführer:„Im Namen des Herrn ſtehen wir Hier, ich und der Hochzeiter, ſeines Vaters Verwandte und Bekannte ſamt allen Umſtehenden. Wir bedanken uns freund⸗ lich für das geſtrige Nachteſſen, ſowie für das jetzige Morgen⸗ eſſen. Es ſoll nun jedermann ein„Vater unſer“ beten, her⸗ nach wollen wir ſagen, was unſer Begehr iſt.“(Alle Um⸗ ſtehenden beten ein Vaterunſer.) Anbeginner:„Nehmet mit Eſſen und Trinken vor⸗ lieb und zlehet im Guten wieder hin.“ Brautführer:„Im Namen des Herrn ſtehen wir hier, ich und der Hochzeiter, und ſprechen euch um eure ehe⸗ liche Tochter an, dieſelbe auf den heutigen Tag in die chriſt⸗ liche Kirche zu führen. Es ſoll alſo der Hochzeiter den heili⸗ gen Eheſtand mit ihr antreten, wie es Landesgebrauch und Recht iſt.“ i Anbeginner:„Wir möchten auch wiſſen, wo ſie ſich ſetzen werden, damit wir ſie auch wieder wiſſen zu finden, es ſel in Freud oder in Leid; doch allzeit lieber in Freud als in Leid.“. Brautführer:„Im Namen des Herrn ſtehen wir hier, ich und der Hochzeiter und ſprechen euch wiederum an um eure eheliche Tochter. Der Hochzeiter will ſich mit ihr halten, wie es einem ehrlichen Manne gebührt und ſeiner Ehre wohl anſteht. Wir hoffen, ihr werdet unſere Bitten nicht abſchlagen.“ Anhbeginner:„Wenn er das tun will und will ſich mit ihr halten, wie es einem ehrlichen Mann zuſteht und ſeiner Ehre wohl anſteht; wenn er ſie nicht will mißhandeln oder auch nicht allzulang in den Wirtshäuſern ſitzen bleiben, ſo will ich ihm eine Frau und eheliche Tochter an ſeine Hand liefern.“ 5 i Brautführer:„Da wo ſie ausgeführt wird, da ſoll 4 ſchwiſter unb andere gute Freunde zu ihnen kommen und ſie beſuchen, es ſei in Freud oder in Leid.“ [Der Anbeginner wiederholt die Worte des Braut⸗ führers.) 5 Brautführer:„Was dieſes anbelangt, halte ich da⸗ für, ſie werden ſchon vor der Zeit miteinander geredet haben, daß ſie nicht viel disputieren dürfen; er iſt kein Tyrann, er wird ſich mit ihr halten, wie es recht und brav iſt, und wenn ihr mit uns in die christliche Kirche gehen wollt, ſo kommt im Namen des Herrn her.“ Nach Schluß dieſes Zwiegeſprächs führt der Anbeginner die Braut heraus und liefert ſie an den Brautführer aus. Hierauf bewegt ſich der Zug unter Vorantritt der Muſik zum Rathaus und von da in die Kirche. Nach der Trauung ſetzt ſich der Zug lebhaft in Bewegung, die Muſik voraus; es geht ins Wirtshaus zum„Vortanzß“. Sämtliche Teilnehmer ſtellen ſich im Tanzſaale den Wänden entlang auf, vorn ſteht der Hochzeiter. Indeſſen wird vom beſten Wein herum⸗ gereicht. Der Brautführer führt nun die junge Frau dreimal unter den Klängen der Muſik im Saal herum; ſo oft er beim Bräutigam vorübergeht, zieht er den Hut vor ihm ab und macht einen tiefen Bückling. Hierauf tanzt er dreimal im Walzer mit der Hochzeiterin im Saal herum und übergibt ſie dann dem Hochzeiter, der nun ebenfalls dreimal herumzu⸗ tanzen hat. 8 5 Es folgen nun noch einige Tänze, woran jedermann teil⸗ nehmen darf. Damit ſchließt der Vortanz und nun gehts zum Wettrennen. Auf einer Wieſe oder einem ſonſt geeigneten Platze ſtellen ſich die Teilnehmer, die Muſik und die Zuſchauer auf. Ein Mann hält eine Stange in die Höhe, an der Nas⸗ tücher oder ſonſtige Gegenſtände befeſtigt ſind. Mehrere junge Burſchen aus dem Hochzeitszuge ſtellen ſich in oft ziemlich weiter Entfernung in einer Reihe auf; auf ein gegebenes Zeichen fangen ſie an zu laufen. Wer die Stange mit den Preiſen zuerſt erreicht, erhält den erſten Preis, der Zweit⸗ ankommende ben zweiten uſw. Gegen 3 Uhr nachmittags nimmt der Hochzeits⸗ ſchmaus ſeinen Anfang, woran ſich der Hochzeitstanz an⸗ ſchließt. Die Hochzeiterin iſt ſchön geſchmückt. Auf dem Kopfe trägt ſie ein kleines Krönchen, das vorn am„Kappenſchlupf“ befeſtigt iſt. Ein weiterer Schmuck iſt ein ſchön mit Gold ge⸗ ſtickter Gürtel, woran ein vergoldetes Herz hängt. Auch die Brautjungfern tragen ähnliche Gürtel. Dieſe Hochzeiten im Hanauerlande dauern jeweils vier bis fünf Tage. Man kann ſich leicht denken, daß ſie nicht un⸗ bedeutende Koſten verurſachen. So wurden noch vor wenigen Jahrzehnten die großen Hochzeiten im Hanauerland gefeiert. Was mag ſich von den alten Gebräuchen erhalten haben bis ſie nicht wieder eingeführt werden; denn ſie haben ihre Ge⸗ in unſere Zeit, in der mit den alten Trachten auch die alten legenheit, und ſo Gott will, werden Vater und Mutter, Ge⸗ Sitten verſchwinden? 1 4 Die Geheimſprache der hl. Hildegard Die hl. Hildegard von Bingen, deren 750. Todestag vor kurzem gefeiert wurde, hat nicht nur bedeutſame Werke theo⸗ logiſchen, myſtiſchen, mebiziniſch⸗ naturwiſſenſchaftlichen In⸗ halts verfaßt, ſie iſt nicht nur Lyrikerin und Tondichterin,— ſie iſt auch Verfaſſerin einer nur zum geringſten Teil klargelegten Geheimſpra che(Lingua ignota). Es handelt ſich hier allerdings nicht um eine Lautſprache im grammatiſchen Sinn mit Fallbiegung und Abwandlung, ſon⸗ dern um ein nacktes Verzeichnis von etwa 900 Worten, meiſt Hauptwörtern, die, ohne nach der ABC⸗Folge geordnet zu ſein, nach gewiſſen Fächern(Theologiſches, Geräte, Monats- namen, Tiere, Pflanzen u. dergl.) zuſammengeſtellt find und denen jeweils eine lateiniſche oder deutſche Ueberſetzung nach Art der altdeutſchen Gloſſare übergeſchrieben iſt. 5 Von theologiſcher Seite iſt die Anſicht ausgesprochen, daß Hildegard dieſe ſeltſame Sprache, bei deren Prägung ſie nach eigenem Bericht unter dem Einfluß übernatürlicher Erleuch⸗ tung zu ſtehen glaubte, in ihrer politiſch und religiös auf⸗ gewühlten Zeit als geheimes Verſtändigungsmittel für die eingeweihten Kreiſe ihres Kloſters erfunden hat, wie denn auch eine demſelben Zwecke dienende Geheimſchrüft von ihr ſtammt. g J. Görres hält im 2. Band ſeiner„Myſtik“ die Sprache ſeinem gleichnamigen Buche als Arzt berichtet. Kerner ſagte dort: In dieſer Sprache könne ſeine Patientin ihre innerſten Gefühle ausdrücken; wenn ſie etwas deutſch ſagen wolle, müſſe es erſt aus dieſer ihrer inneren Sprache übertragen ſondern es ſei eine Sprache des inneren Lebens, das von der Herzgrube ausgehe; ſie könne ſie nur im halbwachen Zuſtande ſprechen und ſchreiben; im Wachen wiſſe ſie von dieſer Sprache durchaus nichts. Auch nur während ſis ſchreibe, wiſſe ſie die Bedeutung der Worte; ſie bleibe ſich aber in deren Schreibung immer völlig konſequent nach Kerner zumeiſt Anklänge aus Hebrätiſche aufweiſt— leider ſind in den Ausgaben des Buches nur wenige Beiſpiele Hildegardſchen Sammlung, namentlich im Wortſtamm, einen oder auch deutſcher Benennung erkennen. So erinnert ihr Diueliz(Teufel! an lateiniſch diabolus; Maiz(Mutter) an mater, Luzeia(Auge) an lux(Licht), Ceri (Hirn) an cerebellum, Malſkir(Zahn) an molere(mahlen), (Schelle) an tonus(Laut), Rubianz(Blut) an rubeus(rot), Kaneſiliz(Sänger) an canere(fingen), desgleichen Caniz (Zikade), Abiol(Abt) an abbas, Monzchia(Kloſter) an monaſterium, Rabiniz(Räuber) an rapere(rauben), Juriz (Richter) an jus, Vorniza(Kuckuck) an vox(Stimme), Flagur Noisca(Nachtigall) wie Nozia(Eule, d. t. Nachtvogel) und Noizbiz(Nachtrabe) an nox(Nacht), Abiza(Haus) an habitare (wohnen), Melzita(Honigwurz) an mel(Honig). Eine Ein⸗ pholtanz(Erzbiſchof), zu alldeutſch aruz(Erz) und Inful zu ſtellen; Seurinz(Flamme) zu altdeutſch ſeora(Schaufel), bzw. mittelhochdeutſch ſchürn(ſchüren), Fuseal[Fuß zu Fuß, Gagria(Gans) zu gackern, Gugurunz(Vogel Strauß) au gurren, Vizzia(Schwalbe), offenbar lautmalend; Zinkia (Zinken). Schweiß lautet Suuiz, Droſſel Drozima uſw. nennen z. B. die Worte: Diliganz(Schwert), Guguniz (Spreu), Gigunzibuz(Feigenbaum), Golinzia(Ahorn), Flauriz (Pelikan), Bilzenus(Sittich), Clamizibus(Lorbeer), Kariſcha (Wermut, Fluſez(Klee), Ermoſtz(Diſtelfink]), Biriſcha(Gras⸗ mücke), Glisgia(Ammer), kolianz(lahm), Ranzgia(Sprache, Zunge), Hoil(Kopf), Laſinz(Haupthaar), Seauril(Magen), Agizinix(Magiſter), Lunchkal(Schüler), Zimzitama(Heer), Zigions(Juli), Kaueia(Gattin), Nulſiz(Aehre), Alegrinz(Schrein), Guzim (Meißel), Kalziga(Heppe, Schnittmeſſer), Kaufur(Netz), Loizo (Monat), Cioliz(Herr), Gorinz(Balken), Limzikol(Kreuz), Milizanuz(Bild), Umbrizio(Dach). Ein jeder wird zugeben, daß dieſer hinſichtlich der Stämme und der Endungen gänzlich in Dunkel gehüllten Wort⸗ ſchöpfungen wie auch den oben angeführten durchſichtigeren großer Wohllaut und äußerſt anſprechen de Wohl⸗ fohm eignet. Ob aber je die Pſychologie und Sprachwiſſen⸗ ſchaft den Schlüſſel zu ihnen finden werden? 8. 8 ö 0. E. Heilig. Nause Bücher 8 einzelner Werke nach Maßgabe ihrer Bedeutung uns e Verflaung ſtehenden Raumes vorbehalten. „Das Jenſeits 25 gte 5 Völker“. Von Johannes Witte, Quelle u. Meyer Leipzig 3 5 „Glüfüdgeee in eee Von Gustav Radbruch, Quelle U. er, Leipzig 8 8 5 „Grunöglige ber deutſchen Volkskunde“. Von Hans Naumann, Quelle u. Meyer, Leipzig(95). 1 55 1 1 e Volkslied“. Von Alfred Götze, Quelle u. Meyer, eipzig 5 2 0 Lex“. g Fier Woronzeff“. Von Margot von Simpfon, Volksverband der Bücherfreunde, Wegweiſer⸗Verlag, Berlin(08. 5 „Infantriſt Perhobſtler“, Von Wilh. Michael, Rembrandt⸗Verlag. Berlin(09).„„ 8 „Die Schweiz“. Von C. H. Touring, Hallwag Bern(100). ä „Frachtdampfer S/S. Omega“. Von Ragnar Holmſtröm, J. Engel⸗ horns Nachf., Stuttgart(101). 5 5 „Das Mannheimer Nationaltheater“. Von Dr. Ernſt Leop. Stahl, J. Bensheimer, Mannheim(102). 5 „The World Muſical and Theatrical Gulde“, Von Norbert Salter, Newyork. Guſtav Wenzel u. Sohn, e* 5 „Reichs⸗Bäder⸗Adreßhuch“, 5. Ausgabe. Verlag Reichs⸗Bäder⸗Adreß⸗ buch, Berlin SW. 10(104): 3 „Das Geſicht unserer Zelt. Von Broder Chriſttanſen, Helſen⸗Ber lac Buchenbach(Baden)(105.. 5 „Der 11055 Von Laurice Brunn, J. Engelhorn Nachf., Stutt⸗ va 4 5 3 5 2 8 „Aus Guſtav Freuſſens Werken“. Von Dr. Sievers, Grote'ſche Verk. Buchhandlung, Berlin(107 8 55 „Der weiße Kittel“. Von P. N. Kraanow, Union Deutſcher Verlag, Stuttgart(108). 5. ö Von Mary Lavater⸗Haman, Alſter⸗Verlag, Ham⸗ urg 5 5 N 5„ „Simba“. Von Martin Johnſon, F. A. Brockhaus, Leipzig(110). e 1 Von Wilh. Engelke, Gg. Weſtermann, Braun⸗ chweig 2 5 „Wir, werden ein Volk“. Von Walter Bloem, Paul Franke Verlag G. m. 5.., Berlin(112).. s Hildegards für eine ſogen.„innere“, vergleichbar etwa der der„Seherin von Prevorſt“, über die Juſtinus Kerner in werden; ſie denke aber dieſe Sprache nicht mit dem Kopfe, Während nun die innere Sprache der Seherin von Prevorſt ihrer Sprache verzeichnet— laſſen etwa 100 Wörter der mehr oder weniger ſtarken Nachhall lateiniſcher Iſpariz(hl. Geiſt) an ſpiritus, Peueriz(Vater) an pater, Kollezia(Hals) an collum, Viriſcal(Bart) an vir(Mann), Fluanz(Harn) an das gleichbedeutende fluor, Tonizing (Feuer) an flagrare(brennen), Agriuz(Senf) an acer(ſcharf), wirkung des Deutſchen iſt z. B. ſichtbar an Arrezen⸗ Weitaus die meiſten ihrer Wortgebilde gehören jedoch einer völlig unbekannten Sprache an, die ſelbſt der Germaniſt Wilhelm Grimm nicht zu deuten wußte. Wir Durziol(Soldat), Munizza(Dienstag), Aleglz(Donnerstag), Gargiſchol(Auguſt), Lauziminiza(Erde), Uazimanz(Garn), Ornalzanzia ee(Frau), 900. 5 8 Von H. Heinz Borcherdt, Quelle u. Meyer, Leipzig(97). . 2 1 1 7 5 Intereſſe entgegen. Am nene Mensbelne e altern 11. Sete Nr 40305 Noch einmal ein ereignisreicher Sonntag Der erſte Oktoberſonntag kann ſich mit ſeinem Sportprogramm ſehen laſſen. Er bringt ſo bedeutſame Ereigniſſe wie den Leicht⸗ athletik⸗Länderkampf Deutſchland— Japan, den Bundestag des DF., den Deutſchen Turntag, die Entſcheidung in der Deutſchen Meiſter⸗ ſchaft im Mannſchafts ringen, die Deutſche Meiſterſchaft im 50 Alm. Gehen, die Deutſchen Mannſchaftsmeiſterſchaften im Fechten, einen Jänderkampf Deutſchland Dänemark der Amateuringer, Tennis⸗ Turnier, Rad⸗ und Motorradrennen, Hockey⸗ und Rugbykämpfe, Hanbball⸗ und ſelbſtverſtändlich auch zahlreiche Fußballſpiele, die zum Teil ſogar von entſcheidender Bedeutung ſind. Man ſagt nicht zuvtel, wenn man von einem Großkampftag des Sports ſpricht. Der Länderkampf gegen Japan. Die deutſche Leichtathletik⸗Saiſon findet am Sonntag ihren Ab⸗ ſchluß. An den nächſten Sonntagen gibt es zwar noch eine Serie von Herbſtwaldläufen, die jedoch nicht mehr zur kigentlichen Saiſon zählen. Würdiger Abſchluß einer ereignisreichen und für den deutſchen Sport trotz allem auch erfolgreichen Saiſon bildet der Länderkampf, den unſere Auserwählten am Samstag und Sonntag in Tokio austragen. Die deutſche Ländermannſchaft, 145 bereits ſeit Anfang der Woche vollzählich in Tokio verſammelt iſt, wurde im Lande der aufgehenden Sonne mit einer bemerkenswerten Herzlichkeit aufge⸗ nommen und gefeiert. Man erwartet aber bei den Japanern auch große Leiſtungen von ihr und wir wollen nur hoffen, daß ſie weder uns noch die Gaſtgeber enttäuſchen. Leicht werden es unſere Athleten nicht haben, denn die Japaner ſind auch im Sport ein ſehr rühriges und aufſtrebendes Volk. Sie ſtellen unter den Leichtathleten vor allem gute Springer und Werfer. Auf dieſen Gebieten wird die Entſcheidung fallen, während in den Läufen eine Ueberlegenheit der Deutſchen zu erwarten iſt.— An den gleichen Tagen nehmen übri⸗ gens auch einige deutſche Athleten, nämlich Körnig, Schlößke und Kohn an einem Sportfeſt in Paris teil.— Berlin iſt am Sonntag der Schauplatz der Deutſchen Meiſterſchaft im 50 Klm.⸗Gehen. Zwei Tagungen. Die beiden größten Verbände der deutſchen Leibesübungen halten in dieſen Tagen ihre Jahresverſammlungen ab. Der Deutſche Fußball⸗Bund tritt in Breslau zum Bundestag zuſam⸗ men, wo man ſich in erſter Linie über drei Fragen unterhalten wird: Aenderung des Endſpielſyſtems für die Deutſche Meiſterſchaft; Schaf⸗ fung eines Bundesparlaments; Zuſammenſchluß von DSB. und Dey B.— Jutereſſante Fragen ſtehen auch auf dem 20. Deutſchen Turntag in Berlin auf der Tagesordnung. Vielleicht bringt dieſer Turntag auch die ſchon lange gewünſchte und notwendige Klärung im Verhältnis der Turner zu den Sportlern. Großkämpfe der Schwerathleten. Die deutſchen Schwerathleten ſind ſeit den Olympiſchen Spielen 1928 wieder etwas mehr in den Vordergrund der Beachtung gerückt. Man bringt ihren Veranſtaltungen wieder ein weſentlich ſtärkeres erſten Oktoberſonntag präſentieren die Schwerathleten zwei größere Ereigniſſe: in Ludwigshafen kommt ein Länderkampf Deutſchland— Dänemark der Ama⸗ teurringer zur Abwicklung, bei dem Deutſchland gegen die ſtarke däniſche Vertretung mit der folgenden Mannſchaft antritt:(vom Bantam⸗ bis Schwergewicht): Brendel⸗Nürnberg, Meier⸗Dortmund, Kormeier⸗Göppingen, Földeak⸗Hamburg, Krämer⸗Duisburg, Müller⸗ Kreuzuach und Gehring⸗Ludwigshafen.— Am Vorabend kommt in Pirmaſens die Deutſche Meiſterſchaft im Mannſchafts⸗ ringen zur Entſcheidung. Der AC. Pirmaſens, der den Vorkampf 128575 Jugendkraft Zella⸗Mehlis bereits 13:5 gewann,. hier un⸗ edingt als Favorit. Im Fußball werben die Verbandsſpiele wieder fortgeſetzt. Rhein ſpielen: S. V. Waldhof— V. f. L. Neckarau a V. f. R. Mannheim— F. Vg. Rohrbach Sp. Vg. Sandhofen— Pbdgiz Ludwigshafen Sp. Vg. Mundenheim— F. C. 08 Mannheim In Waldhof wird es einen harten Kampf geben; denn Neckarau In der Gruppe wird verſuchen, ſeinen Vorſprung weiter zu vergrößern und Waldhof wird kämpfen, um nicht von der Spitze zurückzufallen. Verliert Wald⸗ hof, was wahrſcheinlich iſt, ſo wird es vorerſt den 4. Platz einnehmen, da Phönix Ludwigshafen in Sandhofen kaum Punkte abgibt und V. f. R. auf eigenem Platze Rohrbach keine Ausſichten auf Punkt⸗ gewinn läßt. Der Ausgang des Spiels Mundenheim iſt eine offene Angelegenheit. Aller Vorausſicht nach wird der Stand der Tabelle nach den Sonntagsſpielen ſein: Neckarau, Phönix Ludwigshafen, V. f. R. Waldhof. 5 Handball Nachdem der„Opfertag“ vorüber iſt, nehmen die Handballver⸗ bandsſpiele am kommenden Sonntag ihren Fortgang. In der A b⸗ Der Sport am Conntag teilung ſind folgende Begegnungen angeſetzt: 08— MFC. bö⸗ nix; FV. Frankenthal— Fußballgeſellſchaft 03; Mannheimer Turn⸗ Geſ.— Spielvereinigung 07. Abteilung 2: Neulußheim— BfR.; Pfalz Ludwigshafen— Poſtsei Sportverein. Auf dem Lin⸗ denhofplatz ſtehen ſich die beiden Vereine, die noch ohne Niederlage ſind: Phönix und der Platzbeſitzer gegenüber. Dieſes Spiel iſt für die Meiſterſ chaft von größter Bedeutung. Die Lindenhöfer weiſen in allen Teilen eine ſehr gute Beſetzung auf, der ſehr gefährliche Sturm wird ſeinem Verein wohl einen knappen Vorſprung ſichern. Aber auch Phönix iſt gut in Schwung und beſitzt in der Hintermannſchaft den beſten Teil. Fußballverein Frankenthal muß ſich A an⸗ renne wenn er 03 die. nehmen will. Hes brrften die zu einem ſicheren Siege kommen, ungewiß. 9 5 8 0 die Nendſhel nie 3. Zt. ſehr uk ben MTG'ler d.., wenn der Sturm rationell ſpielt. In der Abteilung 2 muß der Tabellenführer VfR. nach Neulußheim. Auf ihrem Platze ſcheinen die Neulußheimer nicht mehr ſo gefährlich zu ſein wie im Vorjahre, was ſich auch gegen Pfalz beſtätigte, gegen dieſe hatten ſie mit-8 das Nachſehen. Wenn die VfR.⸗Mannſchaft einigermaßen vollſtändig antritt, dürften die Neulußheimer nichts zu beſtellen haben. PSV. muß die Reiſe über den Rhein machen und wird ſich auf dem Pfalzplatze in Acht nehmen müſſen um die Punkte zu er⸗ obern. Auch in der A⸗Klaſſe nehmen die Verbandsſpiele ihren Fortgang. Poſtſportverein empfängt Vfe. Neuſtadt auf dem Eiſen⸗ bahnſportplatze. Das Spiel verſpricht äußerſt intereſſant zu werden und dürfte mit einem Siege der Poſtler endigen, wenn ſich der Sturm auf ſein Können beſinunt. Folgende Damen⸗Handballverbandsſpiele ſind angeſetzt: 68— Phönix; MTG.— Vf. Neckarau; Sportfreunde Landau— ASV. Ludwigshafen. Hockey Der kommende Sonntag bringt der Hockey⸗Abt. des TV. 46 Mannheim in Feen einen ſchweren Gegner, den Hockey⸗ Club Heidelberg. Die Mannſchaften des Hockey⸗ Clubs Hei⸗ delberg, die 5 letzten Sonntag nicht ſo recht überzeugen konnten, ſind trotz der Niederlage gegen die Turngemeinde 78 Heidelberg immer noch als erſtklaſſig anzusprechen, und dürften den Mannſchaften des TV. 5 Mannheim für dieſe Saiſon den ſchwerſten Gegner ab⸗ geben. Die Mannſchaften des TV. 46 werden ſich tüchtig wehren müſſen, um dieſen Kampf ehrenvoll zu beſtehen. Die Mannſchaften der MTG. Mannheim haben auf ihrem Platz am Schloß den neugegründeten Hockey⸗Club Ludwigs⸗ hafen zu Gaſt. Die Bfgt.⸗Ma unſchaften beſchließen mit dieſem letzten ſpielfreien Sonntag ihre Trainingsſpiele, um am kommenden Samstag, den 12. Oktober ihre Spielſatſon 29/80 mit 3 großen Treffen gegen den Nürnberger Hockey⸗ und Tennis ⸗ Club in Mannheim zu eröffnen. Rugby Die Meiſterſchaftsſpiele in Süddeutſchland werden am Sonntag mit den folgenden Spielen weitergeführt: Mainkreis: TW. 60 Frankfurt— Haſſia Hanau; TV. Aſchaffenburg— BC. Frankfurt. Kreis Heidelberg: Heidelberger R.—.⸗Geſ. Heidelberg; SC. Neuenheim— Heidelberger TV. 46. Bayern kreis: De. München— Bayern München. Schwimmen Die Jubiläumskämpfe, die der Hamburger SV. von 1879 an⸗ läßlich ſeines 50jährigen Beſtehens abhält, ſehen einen großen Teil der deutſchen Schwimmer⸗Elite am Start. Radſport Am 6. Oktober ſchließen einige weitere Sommerbahnen ihre Pforten. In Frankfurt a. Main beſtreiten ſechs Dauerfahrer (Bréau, Suvek, Maronnier, Schäfer, Cap, Schindler) Steherrennen, gut beſetzt ſind auch die letzten Rennen in Breslau.— Gleichzeitig beginnt am Samstag die Hallen⸗Saiſon mit Flieger⸗ und Mann⸗ ſchaftsrennen im Berliner Sportpalaſt. a Fechten In der Zeit vom 4. bis 6. Oktober kommen im Sportforum zu Berlin⸗ Grunewald die Deutſchen Mannſchaftsmeiſter⸗ ſchaften zur Abwicklung. Unter den zahlreich gemeldeten Mann⸗ ſchaften hat der Titelverteidiger in allen drei Waffen, Hermannia⸗ Frankfurt wieder die größten Chancen. Pferdeſport In Paris ſteht am Sonntag der dͤeutſche Galoppſport mit ſeinem Beſten, dem Fünſfährigen Oleander vor einer ehrenvollen, aber auch ſchwierigen Prüfung. Im Reich gibt es Galopprennen in Ham⸗ burg⸗Horn, Magdeburg, Fronffurt Main und Düſſeldorf. Vor dem Leichtathletikkampf gegen Japan Eine Ehrengabe des Reichspräſidenten Es iſt kein Geheimnis mehr, daß heute die Welt Leiſtungen eines Volkes auf ſportlichem Gebiet mit als Gradmeſſer für die Einſchätzung eines Volkes überhaupt bewertet. Dieſe Tatſache haben in den letzten Jahren maßgebende Körperſchaften in allen Ländern wiederholt be⸗ ſtätigt. Auch Reichspräſident v. Hindenburg bekundete ſein großes Intereſſe an ſportlichen Angelegenheiten ſchon verſchiedentlich und (Grabſch); 2. ſee, Schlehblüte, Prine Ehriſtian, ſtiftete für den erſten Länderkampf mit Japan, der am Samstag un⸗ Sonntag in dem 50 000 Menſchen faſſenden Jingugaien⸗Stabion zu Tokio ſtattfindet, einen wertvollen Pokal, der auf ſeinem Sockel dig Worte trägt:„Ehrengabe des Reichspräſidenten von Hindenburg zu? Erinnerung an den e deutſch⸗japaniſchen Länderkampf 1929.7 Dieſe Ehrengabe wird Dr. Diem im Auftrage des Reichspräſidenten den Japanern überreichen. Fortſchritt im japaniſchen Sport Die Japaner haben in den letzten Jahren auf den verſchiedenſten Sportgebieten mächtige Fortſchritte zu verzeichnen. Unerreicht in der Nachahmung haben ſie, vorwiegend geſtützt auf deutſche Sportliteratur, durch emſigen Fleiß den Abſtand zu den europäiſchen Sportnationen und zu Amerika erheblich vermindert. Noch bei den Olympiſchen Spielen 1924 in Paris wenig beachtet, gelang es ihnen 1928 in Amſter⸗ dam, ſich in der Leichtathletik unter den Männern die achte und unter den. die ſiebte Stelle zu ſichern, und zwar vor Nationen wie Südafrika, Norwegen, Ungarn, Italien und die Schweiz. Allein der unüberbietbare nationale Ehrgeiz macht die kleinen Leute zu äußerſt beachtlichen Gegnern. Eine ſtarke franzöſiſche Athletik⸗Expedition konnte ſich im vergangenen Jahr auf japaniſchen Boden nicht durch⸗ ſetzen. Die endloſe Reiſe, Klimawechſel und veränderte Lebensver⸗ hältniſſe beeinträchtigen das Können im hohen Maße. Auch die Unfri⸗ gen werden kaum im Vollbeſitz ihrer Kräfte in den Wettkampf ein⸗ treten und dennoch erwartet man von ihnen, daß ſie als Sieger aus Tokio zurückkehren. Ueber ſchlechte Beſchaffenheit der Kampfſtätte werden ſich die Träger des Reichsadlers nicht zu beklagen haben, denn das Tokioter Stadion braucht einen Vergleich mit den großen euro⸗ päiſchen Anlagen nicht zu ſcheuen. Unſere Vertreter waren bereits beim Training von der Großzügigkeit und Zweckmäßigkeit der An⸗ lage aufs Angenehmſte überraſcht. Vom Stand der japaniſchen Leichtathletik kann man ſich ein ungefähres Bild machen, wenn man die im Vor⸗ jahre in Amſterdam und die bei den diesjährigen Meiſterſchaften und Auswahlkämpfen erzielten Leiſtungen der Söhne aus dem fernen Oſten als Maßſtab nimmt. Vor der ſchwerſten Aufgabe unſere Springer ſtehen. Kimura iſt Rekordhalter mit.92 Meter, dies⸗ jähriger Meiſter mit.90 Meter, und auch Oda, der Olympiaſieger in, Dreiſprung, kommt im Hochſprung faſt ſtets an die.90 Medes heran. Im Stabhochſprung plazierte ſich Japans Rekordhalter Bakazawa mit.90 Meter an ſechſter Stelle und Niſhida, der ebenfalls ſehr zuverläſſig ſpringt, erlangte mit einer Höhe von.80 Meter den Meiſtertitel. Bei den jetzigen Auswahlkämpfen kam der beſte Japane⸗ ſogar auf 4 Meter! Aehnlich liegen die Dinge im Weitſprun g. Die Spitzenleiſtungen von Oda und Nambu liegen bei.40 Meter, Der japaniſche Rekordmann Inonye erreichte im Speerwerfen eine Weite von 62 Meter, ſein Landsmann Sumiyofhi wird nicht viel ſchlechter ſein. Den japaniſchen Rekord im Kugelſtoßen hält Mizokawa mit 13.39 Meter, während im Diskuswurf die Beſt⸗ leiſtung von Okida mit 41.22 Meter gehalten wird. In den Laufwett⸗ bewerben reicht das Können der Japaner noch nicht aus, um unſere Vertreter am Siege zu hindern, ausgenommen das Hürden⸗ laufen, wo die Japaner Miki und Oda ſtets Grenze herangekommen ſind. Ueber 100 bez w. 200 Meter iſt Aizawa mit 10.7 bezw. 21.6 Sekunden Rekordhalter und Ozawa, der diesjährige Doppelmeiſter, kam auf 10.8 und 21.6 Sekunden. In den beiden Staffeln haben die Vertreter des fernen Oſtens noch weniger Ausſichten. Ueber 400 Meter iſt Noto mit 50,2 Sekunden Rekord⸗ halter. Was die übrigen der Japaner über 800 Meter bei.58.6(Kuwuta), über 1500 Meter bei:07(Tſuchiya) und über 5000 Meter bei 15:40, (Nagatani). Es muß natürlich damit gerechnet werden, daß die Ja⸗ paner, die ſich intenſiv auf den bevorſtehenden Kampf vorbereftet f haben, in vielen Fällen weit beſſere Leiſtungen vollbringen werden als bisher, die aber hoffentlich nicht ausreichen werden, um einen Ge⸗ ſamtſieg Deutſchlands zu verhindern. 5 Pferdeſport Rennen zu Hamburg⸗Horn(4. Oktober) Preis von Fo 15 1 2. Rhapſodie; 3. Aſta. liefen: Fernamt, Marecianus, Feudal, 2. Barsbütteler Rennen: 1. L. Lewins Herzkönigin,(K. Viſet); 2. Creſſida; 3. Finſterahorn. Tot: 28, Pl.: 14, 14, 14. Ferner liefen; Groſella, Hilligenlei, Caeſarion, Treuland. 3. Oktober⸗ Jagdrennen: 1. A. Wagners Themidor; 2 2. Wildfang; Ofterdingen, Emi⸗ Hauptgeſt. Altefelds Vergangenheit Tot 28, Pl.: 14, 17, 55 Altenſtadt. g. Ritornell. Tot 37, Pl.: 12, 12, 11. Ferner liefen: grant, Prinz, Schäfer burg. 4. Herbſt⸗Preis: 15 Saupe Altefelds Askart(E. Huguenin); 2. Quiſifana; 3. Fürſt Emmo. Tot: 39, Pl.: 12, 12. Ferner liefen: Perlenfiſcher. 5 5 5. Wergoloſe⸗Rennen: 1. O. Blumenfelds u. R. Samſon Rückkunft Pale; 3. Loblied. Tot; 41, Pl.: 15, 18 Junker, Mondnacht, Himmelgeiſt. 6. Parmenio⸗Ausgleich: 1. M. Geſch L Dogmatiker im toten Rennen; 3. Illa. Ferner liefen: per idem. 75 1 Siegberte, 3. Marcheſa. Tot: 20, 5 Ferner liefen: Ledon und 7 M. Dienert Tot: 97, 27, Pl.: 45, 24, 74 Empfehlung, Regie, Altenhof, Caprivi, Galan, 1 1 Kermak(H. Lewicki]; 13, 14, 25. Ferner liefen: Nord Lorbeerkranz. f rcedes- Vertretungen: Achtzyli nicht mit großen Worten und Vorschußlorbeeren angepriesen, aber in den schwersten Wettbewerben des Jahres stets erfolgreich und als der überlegene Wagen seiner Klasse bewährt und anerkannt. SZ Strecke in Bestzeit nder„Ni Aus der Liste seiner Eee. 1 internationale Alpenfahrt 1929: Zei 1 Apenbecher für bevanou de- dane f Achtstundenfahrt auf dem 17 Beide teilnehmende ſeenes, e beendigten die Fahrt strafpunfctftel! in der gleichen Sekunde. Höchstleistungen in zahlreichen Ziel- und Stemfahtten. Höchste Auszeichnungen bei den Sebsabeitswellbemelrben in tecbacen oleabest burg bas vollendete Ergebnis unserer uerundæwonsialühriaen ertanrung im denreynoderbeu DalurkER- BENZ AKTIENCESETILTISCAH Verkaufstelle Mannheim, P 7. Darmstadt: Motorwagenverkautsbüro Otto Heinrich Graf Hagenburg, Elisabethenstr. 34.— Heidelberg Gebr. 1 Brückenstr. 47.— Kaiserslautern: Torpedo-Garage G. m. b.., Mannbeimerstr. 9 11 Landau: Dipl.Ing. H. Kaul O Co.—- Neustadt 4. d. HI. Dipl. ng. Baden-Baden, Sofia, Wien, St. Moritz u. 2 55 3 55 24— Fernruf 32455 8 9 5 Kaul 0 Oo.— Pirmasens: O. Louis e 94— Worms,. kHlermehe„. 32 1 8. 3854 dürften an die 15 Sekunden⸗ Strecken anbetrifft, ſo liegen die Beſtzeiten 15. Fernen 12. Seite. Nr. 462 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 5. Oktober 1029 Gottesdienſt⸗Ordnnug Evangeliſche Gemeinde Sonntag, den 6. Oktober 1929. Trinitatiskirche:.30 Predigt, Vikar Karle; 10 Predigt, Pfr. Renz; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Fleig; 11.15 Chriſtenlehre, Pfarrer Renz; 8 hl. Abendmahl, Pfarrer Roſt. Konkordienkirche: 10 Predigt, Kirchenrat Maler; 11.15 Kindergottes⸗ dienſt, Vikar Karle; 11.15 Chriſtenlehre für Knaben, Kirchenrat Maler; 11.45 Chriſtenlehre für Mädchen, Kirchenrat Maler; 6 Pre⸗ digt, Vikar Karle. Chriſtuskirche: 8 Predigt, Vikar Dr. Barner; 10 Prebigt, Vikar Dr. Gocker; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Dr. Gocker. Neu⸗Oſtheim: 10 Predigt, Vikar Dr. Barner; 11 Kindergottesdienſt, Vikar Dr. Barner. Friedenskirche:.30 Predigt, Landeskirchenrat Bender; 10.45 Chriſten⸗ lehre, Pfarrer Walter. Johanniskirche:.30 Predigt, Pfarrer Emlein; 10 Predigt, Vikar Zöbeley; 11.15 Kindergottesdienſt, Pfarrer Emlein. Lutherkirche:.30 Frühgottesdienſt, Vikar Grimm; 10 Predigt, Pfr. Frantzmann; 11 Kindergottesdienſt, Vikar Grimm; 11 Chriſten⸗ lehre für Knaben, Pfarrer Frantzmann; 11 Chriſtenlehre für Mäd⸗ chen, Pfarrer Dr. Lehmann. Melanchthonkirche: 10 Predigt, Pfarrer Rothenhöfer; 11 Kinder⸗ gottesdtenſt, Vikar Götz; 11 Chriſtenlehre, Pfarrer Heſſig. Neues Städt. Krankenhaus: 10.30 Predigt, Pfarrer Kiefer. Diakoniſſenhaus: 10.30 Predigt, Pfarrer Scheel. Feudenheim: 10 Predigtgottesdlenſt, Pfarrer Mutſchler; 11.15 Kinder⸗ gottesdienſt, Pfarrer Mutſchler;.15 Chriſtenlehre für Mädchen, Pfarrer Mutſchler. Käfertal: 10 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Luger; 11.15 Kindergottesd., Pfarrer Luger;.30 Chriſtenlehre für Mädchen, Pfarrer Luger. Matthäuskirche Neckarau:.30 Predigt, Pfarrer Fehn; 10.45 Kinder⸗ gottesdienſt Südpfarrei, Pfarrer Fehn; 1 Chriſtenlehre Südpfarrei, Pfarrer Fehn. Rheinau:.30 Predigt, Vikar Ziegler; 10.30 Chriſtenlehre f. Knaben; 11.15 Kindergottesdienſt. Sandhofen:.30 Hauptgottesdienſt, Vikar Köllt; 10.45 Chriſtenlehre fitr Knaben, Vikar Kölli; 11.30 Kindergottesdienſt, Vikar Kölli; 7 Abendgottesdienſt in den Behelfsbauten, Vikar Kölli. Pauluskirche Waldhof:.45 Chriſtenlehre f. Knaben, Vikar Woerner; .30 Hauptgottesdienſt, Vikar Woerner; 10.45 Kindergottesdienſt, Vikar Worner. 9 Wochen gottesdbienſte: Trinitatiskirche: Dienstag abend 8 Andacht, Pfarrer Roſt.— Mitt⸗ woch vorm. 7 Morgenandacht. n Donnerstag abend 8 Bibelbeſprechung, Vikar Dr. Schütz. Pauluskirche Waldhof: Mittwoch abend.30 Andacht im Konfir⸗ mandenſaal, Vikar Woerner. Evang.⸗luth. Gemeinde. (Diakoniſſenhauskapelle, F 7. 29.] Sountag nachmittag 5 Predigt Pfarrer Wagner. Vereinigte evangeliſche Gemeinſchaften. Epangl. Verein für innere Miſſion A. B. Stamitzſtraße 15(Inſp. Stöckle): Sonntag 3 allgemeine Verſammlung. Donnerstag.15 Bibelſtunde.— K 2. 10 Stadtmiſſ. Keidel): Sonntag 8 Verſammlg., Dienstag 8 C. V. j. M. Donnerstag 8 Bibelſtunde.— Schwetzinger⸗ ſtraße 90(Stadtmiſſ. Olpp): Sonntag 3 Verſammlung. Donnerstag .15 Bibelſtunde.— Neckarau, Fiſcherſtraße 31(Stadtmiſſionar Welk): Sonntag.00 Verſammlung. Dienstag.15 Bibelſtunde.— Am Dienstag, den I. Oktober verschied nach langem, schwerem Leiden unsere liebe Mutter, Großmutter und Schwester Frau Marie Schlosser im Alter von 59 jahren Ludwigshafen, Mannheim, Bremen, Schlierbach b. Heidelberg, 5. Okt. 1929 In tiefer Trauer: Dr. Adolf Schlosser und Frau Karl Schlosser und Frau Studienrai Eilers u. Frau Maria geb. Schlosser Wuhelm Schwabenland u. Enkelkinder Die Einäscherung fand am 4. Oktober in Heidelberg in aller Stille statt Von Beileidsbesuchen wolle man Abstand nehmen Verkäbe Gut Tri 5 Danksagung Schreibmaschine 0 Privathd. umſtändeh. Allen denjenigen, die meinem 80 plötzlioh aus dem Leben gerufenen lieben Manne ſpottb. zu verk. B4405 R 7, 11. 1 Tr., rechts. Tel. 32767. fob. Warenschan billig zu verk. 9542 M 2, 3, J, reohts. Flchenherd August Carpentier die letzte Ehre erwiesen haben. den herzlichsten Dank. Besonders aber seiner werten Firma Jakob Rörsch für die große Aufopferung. ebenso seinen lieben Kollegen u. 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Nr. 30.— Donnerstag nachm. 4 Frauenſtunde; abends 8 Bibel⸗ kränzchen für junge Mädchen von 15—18 Jahren. Berein für Jugendpflege e. V.„Haus Salem“, K 4. 10. Sonntag 2 Sonntagsſchule; 3 Jungmännerkreis; 4 Jugendverein für jg. Mäd⸗ chen; 8 Evangeliſationsverſammlung.— Dienstag 8 Gebetſtunde. Mittwoch.30 Jungſchar; 8 Männerſtunde.— Donnerstag 4 Frauen⸗ ſtunde; 8 Blaukreuzverſammlung. Adventgemeinde, J 1. 14. Sonntag abend 8 Vortrag.— Mittwoch abend 8 Bibelſtunde.— Freitag abend 8 Jugendſtunde.— Samstag vorm. 9 Sabbathſchule; 10 Predigt; nachm. 3⸗Kindergottesdienſt. Evangeliſche Gemeinſchaft, U 3. 23. Sonntag.30 Predigt, Prediger Sauer; 11 Kindergottesdtenſt; 4 Predigt, Biſchof Umbreit, Berlin. Mittwoch.30 Unterricht. Donnerstag 4 Frauen ⸗Miſſtonsſtunde; 8 Jugendandacht. Süddeutſche Vereinigung für Evaugeliſation u. Gemeinſchaftspflege (Landeskirchl. Gemeinſchaft), Lindenhofſtr. 34. Sonntag abend 8 Evangeliſationsvortrag(Gem.⸗Pfleger Steeger). Mittwoch 8 Bibl. Vortrag im Wartburghoſpiz. Samstag.15 Männerabend. Jugend⸗ bund f. E.., a) junge Männer: Sonntag.30; b) Jungfrauen: Sonntag 4 und Donnerstag 8; Knabenbund: Samstag.30 für Knaben von 10—15 Jahren. Blaukreuzverein Mannheim I, Meerfeldſtr. 44, Hinterhs. Sonntag mittag 3 Feſtfeier mit Mitglieder⸗Aufnahme; abends 8 Evangeli⸗ ſation Neckarſtadt, Gärtnerſtr. 17.— Montag abend 8 Bibel⸗ und Gebetſtunde.— Mittwoch mittag 4 Hoffnungsbund für Kinder; abends 8 Blaukreuzverſammlung.— Samstag abend 8 Jugend⸗ bund für junge Männer. Die Heilsarmee, O 1. 15— Sonntag vorm..80 Hetligungs⸗Ver⸗ ſammlung; Sonntag und Mittwoch 8 Heilsverſammlung; Freitag 8 Heiligungs⸗Verſammlung.— Sonntags⸗Schulen: Sonntag 11 und .30: Mittwochs 5; Donnerstag 4 Liebesbund. Miethsbiſten⸗chemeinde Eben ⸗Ezer⸗ Kapelle, Augartenſtraße 26. Sonntag vorm..30 Feſt⸗ predigt zum Erntedankfeſt, Prediger Gebhardt; 11 Sonntagsſchule; abends.30 Geſang⸗Gottesdienſt des Chriſtl. Sängerbundes in der Friedenskirche, Ecke Augarten⸗ u. Trattteurſtr. Montag abend.30 Erntefeſt⸗Nachfeier. Dienstag und Mittwoch Allianz⸗Konferenz in F 4. 8. Donnerstag nachm. 3 Frauen⸗Miſſionsverein. Katholiſche Gemeinde. Obere Pfarrei(Jeſuitenkircheſ. Sonntag(Roſenkranzfeſt) von 6 an Beichtgelegenheit; 6 Frühmeſſe;.45 hl. Meſſe;.30 Singmeſſe mit Predigt;.30 Kindergottesdienſt mit Predigt;.30 Feſtpredigt und levit. Hochamt mit Segen; 11 hl. Meſſe mit Predigt; 2— Corporis⸗ Chriſti⸗Bruderſchaftsandacht mit Segen, zugl. Jubiläumsbetſtunde; abends 7 Predigt und Roſenkranzandacht mit Segen. St. Sebaſtiauuskirche(Untere Pfarrei. Sonntag 6 Frühmeſſe und Beginn der Beichtgelegenhett; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe m. Predigt; .30 Hauptgottesdienſt mit Predigt und Amt; 11 Kindergottesdienſt mit Predigt; 2 Chriſtenlehre für bie Mädchen;.50 Herz ⸗Jeſu⸗ Andacht mit Segen.. Heilig⸗Geiſt⸗ Kirche. Sonntag 6 Beichte, bl. Meſſe; 7 Frühmeſſef 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt und Hochamt; 11 hl. Meſſe mit Predigt; 2 Chriſtenlehre für Jungfrauen;.30 Corp.⸗Chriſti⸗ Bruderſchaftsandacht mit Segen; 7 Roſenkranzandacht mit Predigt und Segen. 5 Liebfrauenkirche. Sonntag von d an Beichtgelegenbeit;.30 Irüh⸗ meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt u. Amt; 11 Singmeſſe mit Predigt; 2 Chriſtenlehre der Mädchen;.30 Roſenkranzandacht, Katholiſches Bürgerſpital Sonntag.30 Stugmeſſe mit Prebigt)z 10 Gymnaſiumsgottesdienſt. 5 St. Peter⸗ und Paulskirche Feudenheim. Sonntag.30 hl. 1 7 und.45 hl. Kommunion;.80 Kommunion⸗Singmeſſe; 9 feie Hauptgottesdienſt mit Segen; 11 Schülergottesdienſt; nachm..30 Roſenkranzandacht mit Segen. Herz⸗Jeſu⸗Kirche Neckarſtadt⸗Weſt. Sonntag(Roſenkranzfeſt) 6 Früh⸗ meſſe mit Beichtgelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt; .30 Predigt u. Amt; 11 Kindergottesdienſt mit Predigt; 2 Chriſten⸗ lehre für Mädchen;.30 Corporis⸗Chriſti⸗Bruderſchaft; abends 7 Roſenkranzandacht mit Segen. 5 St. Bonfatiuskirche Neckarſtadt⸗Oſt. Sonntag(Feſt d. bl. Franziskus) 6 Frühmeſſe und Beichtgelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Feſtpredigt mit levitiert. Hochamt und Ausſetzung; 11 Singmeſſe mit Predigt; 2 Chriſtenlehre für die Mädchen;.80 Roſenkranz mit Segen. St. Joſefskirche Lindenhof. Sonntag(Roſenkranzfeſt) 6 bl. Meſſe, Beichtgelegenheit; 7 Kommunionmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt; .30 Predigt u. feierliches Amt; 11.15 Singmeſſe mit Predigt;.30 Chriſtenlehre für Mädchen; 2 Corp.⸗Ehriſti⸗Bruderſchaft m. Segen. St. Jakobuspfarrei Neckaran. Sonntag.45 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Feſtgottesdienſt; 11 Singmeſſe mit Predigt;.30 Chriſtenlehre f. Mädchen; 2 Corp.⸗Chriſti⸗Bruderſchaft mit Segen. St. Franziskuskirche Waldhof. Sonntag(Patroziniumsfeſt der St. Franziskuskirche) 6 Beichte; 7 Kommunionmeſſe mit Frühpredigt; .15 Amt und Predigt in der Kapelle der Spiegelfabrik,.30 Feſt⸗ predigt u. levit. Hochamt mit Segen; 11.15 hl. Meſſe in der Kapelle der Spfegelfabrik; 11.15 hl. Meſſe(Schülergottesdienſt); 2 feierl. Veſper mit Segen;.30 Sonntagsabendandacht mit Segen. St. Laurentiuskirche Käfertal. Sonntag.30 Beichte;.15 Frühmeſſe; 9 Hauptgottesdienſt mit Predigt; 11 Predigt mit Schülergottesd.; .30 Chriſtenlehre für Mädchen; 2 Roſenkranzandacht mit Segen. St. Bartholomäuspfarrkirche Sandhofen. Sonntag.30 Beichte; 7 Frühmeſſe;.30 Schülergottesdienſt mit Predigt; 10 Predigt und Amt;.30 Corporis⸗Chriſti⸗Bruderſchaftsandacht. St. Antoniuskirche Rheinau. Sonntag(Hohes Roſenkrangfeſt).30 Beichtgelegenheit;.25 Spendung der hl. Kommunion;.30 Früh⸗ meſſe;.15 Hochamt mit Predigt, darnach Chriſtenlehref 11 Schüler⸗ gottesdienſt mit Predigt;.30 Roſenkranzandacht mit Segen. AltsKatholiſche Bemeinbe[Schloßkirche Sonntag vormittag 10 Deutſches Amt mit Predigt. Freireligiöſe Gemeinde Sonntag: Morgenfeier auf der Limburg bei Bad Dürkheim, vorm. 10.30, Dr. Karl Weiß ſpricht über:„Robert Blum, den Märtyrer der Freiheit“. Bei Regenwetter fällt die Feier aus. Die Chriſtenge meinſchaft. Bewegung für religiöſe Ernenerung. Sonntag vorm. 10 im Vortragsfaal I. 11. 21, part.: Die Menſchen⸗ weihehandlung; 11.15 Sonntagsfeier für Kinder. Dienstags und Freitags vorm. 9 in der Kapelle des Heinrich⸗Lanz⸗Krankenhauſes, Lindenhof: Menſchenwelhehandlung. Mittwoch abend.15 Predigt⸗ gottesdienſt in der Kapelle des Lanz⸗Krankenhauſes: Luk. 18„Gehet ein durch die enge Pforte“, Pfarrer H. v. Skerſt. 12 8 85 10 E 5 15 15 15 322 2 sonntag, den 6. Oktober 1929 vormittags 11.30 Uhr im Musensaal des Rosengartens Gedlächinisstunde Stresemann Zu dieser Trauerkundgebung wird die Bevölkerung Mannheims ohne Unterschied der Parteien herz- lichst eingeladen Dautsche Volkspartei Eintritt frel! SAE AAA eee W881 LIIAZA ZAB Eintritt frei! T e e 1 eee 1 2 5 Direktor Max Krause ö Ilse Krause b f 5 geb. Skafte- Rasmussen 5 f Vermählte 8 3 Leipzig, im Oktober 1929 f 1 Zechepau l. S. as 8 3 f L eee eee eee 2 für die Ein Piund Buller koste Mk..10, ein Pfund unserer keinen fofelmargatine„Resi“ koste. 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Vortrag: Die Oralſepſis: Die eiterig ⸗infektibſe Entzündung des Zahnfleiſches und Zahnbettes, der ſchwerſte Kulturſchaden, die Ur⸗ ſache für zahlreiche Krankhettszu⸗ ſtände, für Tuberkuloſe und Krebs. 8 Folge der Infektionen bes Zahnfleiſches elne Biologiſche Bedeutung. wir die alten Entſtehungsurſachen weiter 15 5 laſſen und Jodarzneien ſo ohne eiteres empfehlen? 8. Vortrag: Die vptimale Ernährung iſt die Dämpfkoſt, die erſte Abwehr gegen die Infektion und die Dürfen wir die Rohkoſt in jeder Form eſſen. Wie wirkt ſich dieſelbe aus? welchen Mängeln leidet die vegetariſche Küche? Wie ſtellen wir uns zu den neu⸗ zeitlichen Diätrichtungen wie Gerſon⸗ Sauerbruch und anderen. per erste vortrag undei statt am Donnerstag. den 10. Oktober 29, abends 8¾ Uhr, im Casino⸗ Saal N 1. Eintritt: Nummerierte Plätze 1 RM., nichtuummerierte 50 Pfennig. Dürfen ropfbildung. 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Einrichtung von Heinz Dietrich Kester— Bühnenräume: Dr. Eduard Löffler Bühnenmusik: Karl Klaub Technische Einrichtung: Walther Unruh Anfang 19.30 Uhr Ende 22 30 Uhr Personen: Maximilian, regierender Graf von Moor Hans Godeck Karl. i i ene) seine Söhne i Dise Amalia von Edelreich Elisabeth Stieler Spiegelberg aoul Alster Schweizer Karl Marx rimm Libertiner, Bum Krüger Razmann nachher Hans Simshäuser Schufterle Banditen Fritz Linn Roller Hans Finohr Schwarz KarlHaubenreißer Hermann, Bastard von einem Edelmann Josef Renkert Daniel, Hausknecht des Grafen von Moor Ein Pater Alter Räuber Ernst Langheinz Georg Köhler Georg Köhler Uad dann in den 8 5 Irocadero 20 Apollo abendl. 8 ½ Uhr Das Progremm der Neuheiten! f Heute Samstag 4 Uhr Einheitsxorstellung Mk.-50 u. l. g Kaffee und Kuchen 30 Pfennig Morgen Sonntag 4 Uhr Fremdenvorstellung Colle Fach. Ahndemsennen zu Frankfurt a. M.- Niederrad Sonntag, den 8. Oktober 1929, nachm. 2 Uhr Eintelktspralse: I. Platz 5. Rm.(mit Auto 6 Rm.), II. 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Burgen, an ger schöſen alieo Kaiserstadt vo bel. nteressant sind die Autenmen der tschechischen, jugoslavischen und orientalischen Denau: Ein kunsisipniges Slovaken-Bauernsols stellt sich in seinen wertvolen Frachten, die mii kostbaren Siſckereſen geschmückt sind, vor. Im uf gefischen band feiert man das Eihieſes und tanzt den Czardas, in Serbien mäht de fe big Bauer noch mit der Sichel. n Zumänſen tauent ein Wald von Bohrtüemen aut: Petroleupquellen in Bulgarien, der Plorte zum Orſent spiegelt sich in den Städten das S raßenleben tu kischer 3 wider. Und jn der Welte des Schwar een Meeres verliert sich die Donau. 5 Musikzusammenstellung und musikalische Leitung: Felix Zania Vorverkauf an beiden Kassen des„Universum“. jugendliche haben Zutritt. Eintrittspreise: Saal unfen M..—, Balkon u. Logen M..50 Telephon 33219 m Schwarzwald bis zum Schwarzen Meer) den 5. 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Dr. Frhr. von Pechmann, Berlin: Kunstpolitische Aufgaben der deutschen Städte. Dr. S. Giedion, Zürich: Architekt und Ingenieur. Dr. 1 Prinzhorn, Frankfurt a..: Kunstwerk und Psycho- analyse. bDonnerstags-Reihe(aſſe 8 Tage, abends 81 Uhr) Große Kunsſwerte u. Kunsffragen der Vergangenheit: Dr. H. Mühlestein, Frankfurt a..: Urgeschichte als Geistesgeschichte. Wilhelm Michel, Darmstadt: Mesokalin oder der archaische Mensch im modernen Menschen. Dr. G. F. Hartlaub: Renaissance-Ideale im Spiegel der italienischen Kunst ODreistündig). Prof. Dr. R. Wilhelm, Frankfurt: Dichtkunst und Malerei in China. Dr. Wäülhelm Hausenstein, München: Rembrandt. Dr. E. Strübing: Meisterwerke altholländischer (Zweistündig. 90 Univ.-Prof. Dr. G. Radbruch, Heidelberg: Das Geheimnis der Medicieergräber. Univ.-Prof. Dr. A. v. Salis, Heidelberg: Die Göttin Athena. Dr. G. F. Hartlaub: Feuerbach und Marées, ein Vergleich. Dr. Wilh. Fraenger: Nicolas Poussin, das klassische Ideal. Mus. Dir. Prof, Dr. A. 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Musikalische Leitung: Helmuth Schla wing Tänze: Aennie Häns Anfang 19,0 Uhr Ende 22 Uhr Per One n: Julia de Weert Sophie Karst Hannchen, ihre Freundin Margit Stoehr Josef Kuhbrot Hugo Voisin Wilhelmine, seine Frau Nora Landerich Egon von Wiidenhagen Walther Friedmann Ein Fiemder Werner Mäckel Fin zweiter Fremder Alfred Landory Karl 15 5 55 Karl Zöller Hans Adolf Karlinger f Dleselsalonschiff Anita- Maria Sonntag e Heidelberg. n Abf. Friedrichsbrücke 1½ Uhr, 2½ Stdn. Aufenthalt. Vermietungen für Vereine, Sohulen billigst. 11530 Reis Tel. 51448 D ah He eh Neidelberg 1808 eigene Konditorei- erstklassige Küche Sonntag, den 6. Oktober ab 4 Uhr u,8 Uhr Goldenes Lamm 5700 Wegen Umbau ab Montag, den 7. 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Die Parole bis einschlieglich Montag lautet Auf in den Gloria-Palast zu der täglich 511 Uhr stattfindenden NAcHTVORTKTTUNG der Berliner Possen-Revue Heckel„ich liebe Dich“ Votverkauf an der Theaterkasse 11520 6 Das Publikum über umsere N N 155 f ist hegeistgrt 52 720 5 Vorl Uuh rungen besen sie bitte dlese anerkennende Zuschrift Ludwigshafen, den 11. 9. 1929 Lessingstr. 16 d An die Direktion des Palast- Theaters Mannheim Als großer Filmfreund und wöchentlicher Kino- Zesucher muß ich mein Erstaunen über die groß- 4 einfach wundervolle Leistung des gestern Theater- Spielplan vom 6. Oktober bis 13. Oktober 1929 Natlenal- Theater: N 6. Oktober: 32. Vorſtellung. Miete B 3, hohe Preiſe: „Die Zauberflöte“, Oper v. Mozart Anfang 19.00, Ende 22.15 Uhr Montag, 7. Oktober: 33. Vorſtellung. Für die Theatergemeinde des Bühnenvolksbundes— ohne Karten⸗ verkauf— Abt. 20, 3739, 60—61, 404 bis 406, 407409, 410414, 416—418, 421 bis 423, 427, 431, 491-402, 910:„Pique Dame, Oper von P. Tſchaikowſky. Anfang 19.30, Ende gegen 22.30 Uhr Dienstag, 8. Oktober: 5 i 34. Vorſtellung. Miete A 5, mittl. Preiſe: „Die Verbrecher“, Schauſpiel von F. Bruckner. Anfang 20.00, Ende nach 22.00 Uhr Mittwoch, 9. Oktober: Freitag, 11. Oktober: 37. Vorſtellg. Außer Miete, mittl. Preiſe: „Der Zigeuner baron“, Operette von Joh. Strauß. 0 Anfang 19.30, Ende 22.15 Uhr Samstag, 12. Oktober: 38. Vorſtellung. Miete A 6, mittl. Preiſe. Neu einſtudiert:„Die luſtigen Weiber von Windſor“, Komiſche Oper von Otto Nicolat. Anfang 19.30, Ende nach 22.30 Uhr Sonntag, 13. Oktober: 30. Vorſtellung. Miete D 5, hohe Preiſe: „Siegfried“ von Richard Wagner. Anfang 18.00, Ende 22.30 Uhr Montag, 14. Oktober: 40. Vorſtellung. Miete B 6, kleine Preiſe: „Der Kaufmann von Venedi von Shakeſpeare, Ueberſetzg. v. H. Rothe. abend bei Ihnen zur Aufführung gelangten Ton- filmes, zum Ausdruck bringen. 5 des toten Fumes zusammen mit der Stimme erhält eine solche Lebendigkeit, wie ich mir diese nicht vorgestellt habe. Wenn es einmal die Regisseure so weit gebracht haben, daß z. B. erstfclassige Spitzenfilme in dieser Tonfm- Kombination gezeigt Werden können, so muß man sich nach meiner Vorstellung Wie im Reich der Fabel fühlen, wenn man vom Kleinsten Geräusch der Messerklinge bis zum Orkan des Taifun sich in die Wirklichkeit versetzt fühlt. Mit vorzüglicher Hochachtung Ernst Feulner 5 Nur moch heute und morgen das beste deutsche Tonflmlustspiel „EIn Tag FII m' Dazu der neueste HArry piel-Grosf iim „Männer ohne Beru“ Anfang:.00,.00,.40,.30, 8. 20 Uhr ———— L. Heinrimsuufſ n TAZ 2 Weinhaus LORELEY eee e Inh. B. RNesserschmied Telefon 31 692 Samstag und sonntag Neuer Wein- Ausschank . 11492 + AN J. Neinrichsdorff 5 S Mule p 1, 33 i l Tel. 22933 am pafadepl. Neuer Kursus beginnt für Ehepaare, ö verbunden mit großem TWiabelkuchen-E ssen 35. Vorſtellung. Miete E 5, mittl. Preiſe: „Der Kaufmann von Venedig“ von Shakeſpeare, Ueberſetzg. v. H. Rothe. Anfang 19.80, Ende 22.80 Uhr Dounerstag, 10. Oktober: 36. Vorſtellung. Miete( 5, kleine Preiſe: „Der arme Vetter“, Drama von Ernſt Barlach. Anfang 19.30, Ende nach 22.00 Uhr Neues Theater: Sonntag, 6. Oktober: 9. Vorſtellungt„Bürger u. Junker“ (Bayriſch und Pfälziſch), Volksſtück von Martin Schleich, Begrbettung Ernſt Leo⸗ pold Stahl. Anfang 19.30, Ende 21.30 Uhr Sonntag, 13. Oktober: 10. Vorſtellung:„Bürger u. Junker“ (Bayriſch und Pfälziſch), Volksſtück von Martin Schleich, Bearbeitung Ernſt Leo⸗ pold Stahl. Anfang 19.90, Ende 21.30 Uhr Samstag, 19. Oktober: 11. Vorſtellung. Für die Theatergemeinde Freie Volksbühne— ohne Kartenver⸗ kauf— Gruppe C, G, H und J: „Bürger und Junker“(Bayeriſch und Pfälziſch), Volksſtück von Martin Schleich, Bearbeitung Ernſt Leop. Stahl. Anfang 19.30, Ende 21.30 Uhr Anfang 19.30, Ende 22.30 Uhr Dienstag, 15. Oktober: 41. Vorſtellung. Für die Theatergemeinde des Bühnenvolksbundes— ohne Karten⸗ verkauf— Abt. 4143 54, 5657, 58—50, 65, 67, 72, 81, 8991, 96—97, 98, 231, 234235, 286—287, 311, 331, 403, 419, 433, 810:„Die Räuber“, Schauſpiel von Schiller. Anfang 19.30, Ende 22.80 Uhr Künstlertheater Apollo; Snuntag, 6. Oktober bis Sonntag, 18. Okthr.: Das neue ſenſationelle Varisté⸗ Programm Anfang jeweils 20,15 Uhr Mittwoch, Samstag und Sonntag: Nach⸗ mittagsvorſtellungen. Anfang 16.00 Uhr In Ludwigshafen— Ufa-Palast 85 Pfalzbau: Donnerstag, 10. Oktober: 6. Vorſtellung:„Der Vetter aus Ding sda“, Operette v. Ed. Künneke. Anfang 19.30, Ende 22.00 Uhr Mittwoch, 16. Oktober: 7. Vorſtellung. Für die Theatergemeinde Freie Voksbühne(ohne Kartenverkauf): „Finden Sie, daß Conſtan ze ich 0 verhält?“, Komödie v. W. S. Maugham. 5 Anfang 20.00, Ende gegen 22.00 Uhr Steceltisches Theater Heldelberg: Sonntag, 6. Oktober: Außer Miete:„Waldmeiſter“, Operette von Johann Strauß. Anfang 19.45, Ende gegen 22.15 Uhr Montag, 7. Oktober: Außer Miete u. Freie Volksb.(Abt.): „Schwanda, der Dudelſack⸗ pfeifer“, Oper von J. Weinberger. Anfang 19.45, Ende gegen 22,15 Uhr Dienstag, 8. Oktober: 2 15 Miete A 3:„Wald metſter“, Operette von Joh. Strauß. Anfang 19.45, Ende gegen 22.15 Uhr Mittwoch, 9. Oktober: Außer Miete u. Bühnenvolks bund: „Don Carlos“, dramatiſches Gedicht von Friebrich Schiller. 5 nfang 19.45, Ende gegen 23.15 Uhr Donnerstag, 10. Oktober: Miete B 3.(Zum erſten Male):„Die andere Seite“, Drama von R. E. 1 5 5 nfäng 19.45, Ende gegen 22.45 Uhr Freitag, 11. Oktober:. Miete Gs:„X Y, Komdie v. Klabund Anfang 10.45, Ende gegen 22.15 Uhr Samstag, 12. Oktober: g Außer Miete:„Wald meſſte“, Operette von Johann Strau Anfang 19.45, Ende gegen 22.15 Uhr Sonntag, 13. Oktober: Außer Miete:„Schwand a, der Dudelſackpfeifer“, Oper von Jaromir Weinberger. i Anfang 19.45, Ende gegen 22.15 Uhr Akademiker, Vereine l. 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