* 2 8 0 4* Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus Ader durch die Poſt monatlich Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe! forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe 5 Freitag, 11. Oktober 1920 .⸗M.3.— ohne Haien ach⸗ eſchäftsſtelle 6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 18/11 N aus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr. 6, W e tr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945 24951. 24952 u. 24953 Montag: Sport und Spiel Dienstag Negelmäßige Beilagen: Geſetz u. Necht Donnerstag wechſelnd: launheimer Mannheimer Frauenzeitung wechſeind. Aus der Welt der Cechnih 222 General Anzeiger Kraftfahrzeug und Verkehr Aus dem Kinderland Freitag: Wandern u. Neiſen Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34 R ollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. 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Nach einigen einleitenden Worten des Grafen Coudenhoven⸗Calerghi, der Herriots Verdienſte Am die paneuropätſche Idee rühmte, wandte ſich Herriot ſelbſt an die ſehr zahlreich Erſchienenen, unter denen man auch den franzöſiſchen Botſchafter de Marguerie bemerkte. Herriot betonte, daß er bereits ſeit dem Jahre 1924 für eine Kon⸗ föderatton der europäiſchen Staaten gekämpft habe. In der angeregten Ausſprache, die ſich alsbald enk⸗ wickelte, erwies ſich Herriyt als ein ſehr geſchickter und über⸗ aus feſſelnder Diskuſſionsreduer. Unbequeme Erörterun⸗ gen über die Grenz⸗ und militäriſchen Verhältniſſe in Europa ſchob er mit einer verbindlichen Geſte als„nicht zum Thema gehörig“ beiſeite. Mit großer Entſchiedenheit trat er der Auf⸗ faſſung entgegen, daß bei einem Zuſammenſchluß Europas die politiſche Abſicht, einem Staate, Frankreich nämlich, die Hegemonie zuzuſchieben, im Hintergrund ſtehe. Aus den zollunioniſtiſchen Aeußerungen ſeiner engliſchen Mini⸗ ſterkollegen Henderſon und Graham glaubte Herriot ſchließen zu dürfen, daß der paneuropäiſche Gedanke allmählich auch in England Wurzel ſchlage, wobei er freilich der Frage auswich, ob eine Einbeziehung der Dominien zu erſtreben ſei. J Berlin, 11. Oktbr. Am Abend ſprach im überfüllten großen Feſtſaal bei Kroll Edouard Herriot, Frankreichs Miniſterpräſident zur Zeit der ereignisreichen Londoner Konferenz und geiſtiger Führer der größten Partei in der franzöſiſchen Kammer, über die Organiſierung Europas, über Paneuropa und ſeine Verwirklichung. Er verteidigte es gegen ſeine Gegner und verſuchte, die Keime ſeines Wer⸗ dens in der Entwicklung europäiſcher Wirtſchaft und Politik aufzuzeigen. Reichsfinanzminiſter Dr. Hilferding, der preußiſche Miniſterpräſident und Kultusminiſter Becker ſowie zahlreiche Abgeordnete der Links⸗ und Mittel⸗ parteien des Reichs⸗ und Landtages waren unter den immer wieder begeiſtert applaudierenden Zuhörern. Es iſt kein politiſches Stürmer⸗ und Drängertum, das in Herriots Wor⸗ ten ſich kund tat, vielmehr eine Vermittlungskunſt, die ihre Methoden in der Atmoſphäre des Genfer Reformations⸗ ſgales gebildet hat. Hinter dem Temperament einer gleißen⸗ den, hinreißenden Rhetorik verbergen ſich vorſichtig, ſorgſam abgewogene Formulierungen einer politiſchen Dialektik, die auf praktiſche Ziele ſich richtet. Keiner neuen ſtaatlichen Schöpfung ſoll augenblicklich das Wort geredet werden, ledig⸗ lich ein Umorganiſieren des beſtehenden Syſtems wird er⸗ ſtrebt. Es gilt, die Diagonale zu finden zwiſchen den zähen Kräften politiſcher Beharrung und einer übermächtig nach vorwärts drängenden wirtſchaftlichen Entwicklung. So iſt es durchaus bezeichnend, daß Herriot als die bei⸗ den Ergebniſſe, die Paneuropa auf dem Weg der Verwirk⸗ lichung zeitigte, a die Gründung des Stahlkartells und der Reparatiousbank bezeichnete. Das Wichtigſte iſt nicht, was durch internatio⸗ nale Wirtſchaftskonferenzen und Briands Initiative im Völ⸗ kerbund angeregt, über kurz oder lang kommen wird, ſon⸗ dern das, was dem erſten vorſichtigen Schreiten dereinſt fol⸗ gen wird. Hier gab Herriot eine glänzende Apotheoſe künftigen paneuropäiſchen Zuſammenlebens in allen Gebieten des wirt⸗ ſchaftlichen und politiſchen Lebens. Wird ein neuer Geiſt ſich durchſetzen, die Schäden beſeitigen und nicht abzuſchätzende wertvolle materielle und kulturelle Kräfte fret machen und wer wird das zerriſſene, noch immer aus tauſend Wunden blutende widerſtrebende Europa auf ſolchem Wege führen? Männer, denen Ideen Wegweiſer ſind, aber keine Wege, Männer, die weder Gewaltmenſchen, noch reine Ideologen find, Männer vielmehr, die, wie Herviot, Biographien über Beethoven ſchreiben köunen, aber ebenſo tatkräftige Führer großer politiſcher Parteien ſind. wenigſtens formulierte es Graf Coudenhove⸗ Kalerghi. In ſeinen Einleitungsworten, als er in die⸗ ſem Sinne begeiſtert die großen Vorkämpfer für europäische Angleichung feierte, kam es zu einer ergreifenden Eh⸗ rung des verſtorbenen Reichsaußenminiſters. Als ſein Nane erwähnt wurde, erhob ſich, dem Beiſpiel Herriots folgend, die Verſammlung und verharrte minutenlang in ehrfurchts⸗ vollem Schweigen. Hoertot am Grabe Streſemanns Kurze Zeit nach ſeiner Ankunft begab ſich Hexriot an das Grab Streſemanns, auf das er Blumen niederlegte. g So um das Zünd holz Handelsmonopol Kreugers Berliner Verhandlungen Berlin, 11. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Nach unſeren Erkundigungen dürften die Angaben der„Vofſ. Zei⸗ tung“ über Verhandlungen des Reichsfinanzminiſte⸗ riums mit dem ſchwediſchen Zündholzmagnaten Kreuger im großen und ganzen richtig ſein. Wohin die Beſprechungen im einzelnen führen werden, läßt ſich vorerſt noch nicht ſagen. Sie werden ſich jedenfalls in der Hauptſache um die Aufſtel⸗ lung eines Handelsmonopols für Zündhölzer und um Gewährung einer Anleihe für das Reich dre⸗ hen. Bei der Beurteilung der Lage wird immerhin feſtzuſtel⸗ len ſein, daß in der Zündholzfrage das Reich wie auch Herr Kreuger ſich in einer gewiſſen Zwangslage befinden. Die Ruſſen unterbieten bei ihrem Export die Erzeugniſſe des Schwedentruſtes, falls nicht beſondere Umſtände eine andere Preisfeſtſetzung verlan⸗ gen, automatiſch um 10 Prozent. Rußland operiert hier ähn⸗ lich wie ſeinerzeit im Petroleumkonflikt, wo es die hollän⸗ diſchen und amerikaniſchen Truſts ſolange in den Preiſen un⸗ terbot, bis man ſich in Verhandlungen einließ und den Welt⸗ markt mit Rußland teilte. Herr Kreuger wird über kurz oder lang dem ruſſiſchen Druck nachgeben müſſen, falls ihm nicht eine Einigung mit Deutſchland gelingt, die durch Einführung des Zündholzmonopols der ruſſiſchen Einfuhr die Grenzen ſperrt. f Inſofern iſt auch die gegenwärtige Lage für das Reich recht günſtig und die Bedingungen, von denen im Zuſammenhang mit den laufenden Verhandlungen geſprochen wird, erſcheinen m großen und ganzen nicht unvorteilhaft. Es ſei in bieſem Zuſammenhang nochmals erwähnt, daß die Verhandlungen lediglich auf ein Handelsmonopol, uicht aber auf ein Herſtellungs monopol abzielen. Der Anteil der deutſchen Induſtrie au der Zündholzproduktion, der ja bereits ſeit 1925 nurmehr 35 Prozent ausmacht, wird im großen und ganzen unverändert bleiben und das Reich würde in die Lage verſetzt, von ſeinen kurzfriſtigen Verpflichtungen ſich befreien zu können, was allgemein betrachtet mir wieſen bereits darauf hin— zu begrüßen wäre. 5 Zum anderen iſt zu bedenken, daß bei Ablehnung dieſes Nugebots durch das Reich Herr Kreuger ſſcherlich ſich mit Bußlaud verſtändigen müßte. Die billige Zündholz⸗ einfuhr wird ſo auf alle Fälle verſiegen. Offen bleibt hierbei allerdings die Frage: was geſchieht mit Rußland? Sind wir in der Lage, trotz der Einführſperre für Zündhölzer, die das Monopol logiſcherweiſe mit ſich im Gefolge haben müßte, den beſtehenden kommerziellen Kontakt mit der Sowjetunion auf⸗ recht zu erhalten? Hierzu erfahren wir noch an zuſtändiger Stelle, daß die Zuſtände in der deutſchen Zündholzinduſtrie bereits ſeit längerer Zeit ſowieſo eine Neuregelung haben notwendig erſcheinen laſſen. Die Reichsregie⸗ rung hat jedoch von vornherein beabſichtigt, bei der notwendi⸗ gen Umgeſtaltung des Schwedentruſtes ohne Gegenleiſtungen keine Vergünſtigungen zukommen zu laſſen. Eine Möglichkeit, die beſtehenden Intereſſen chen, wäre nun a auszuglei⸗ durch das Anleiheaugebyt gegeben, das vor einiger Zeit im Zuſammenhang mit der Forderung nach der Einführung des Zündholzmonopols in Deutſchland durch Kreuger der Reichsregierung gemacht wurde. Die Auleihe, die der Schwedentruſt gewähren ſoll, wird ſich, auch das wird jetzt beſtätigt, auf 125 Millionen Dollars belaufen. Die Anleiheermächtigungen des Reichsfinanzmini⸗ ſteriums, die bei der Lage des Weltmarktes bisher nicht aus⸗ genutzt werden konnten, überſteigen dieſe Summe bei weitem Zu der Anleihe an ſich brauchte die Zuſtimmung des Reichs⸗ tages nicht eingeholt werden, wohl aber iſt ſie nötig für die durch die Einführung des Monopols Aenderung des Geſetzes von 1927. Indirekt unterliegt alſo auch die Anleihe der Genehmigung der parlamentariſchen In⸗ ſtanzen,. 2 Was follen die Streichhölzer koſten? Dem„Berliner Tageblatt“ zufolge ſoll der Preis der Kou⸗ ſumhölzer von 25 auf eta 35 Pfg. für zehn Schachteln er⸗ höht werden, wodurch die Zündholzfabriken rentabel ge⸗ macht, woran aber auch das Reſch ſelbſt(zunächſt zum Aus⸗ gleich entfallender Zolleinnahmen, daun aber guch in Form von Uebergewinnen) beteiligt werden ſoll. f * Die Saarregierung verzichtet auf Zoubkoff. Die Regie⸗ rungskommiſſion hat die Erlaubnis zum Aufenthalt Alexan⸗ der Zoubkoffs verweigert. 1 7 notwenbig werdende Sehnſucht nach reiner Luft Es iſt ein Skandal, daß mau gezwungen iſt, in dieſer nach Streſemanus Tod innen⸗ und außenpolitiſch ſo beſonders kritiſch zugeſpitzten Situation ſich mit einem ſolchen himmele⸗ ſchreienden Panama wie der Berliner Korruptions⸗ affäre der drei Brüder Sklarek zu befaſſen. Wir ſind in der Zeit nach dem Kriege in dieſer Hinſicht ja ſchon an allerlei Skandal⸗ und Korruptionsaffären gewöhnt worden, wie man ſie früher nur auf dem dunkelſten Balkan für mög⸗ lich hielt. Die Namen Barmat, Kutis ker, Sklarek, Molog a, Frankfurter Allgemeine Verſiche⸗ rung, Raiffeiſen, um nur einige herauszugreifen, prechen in dieſer Hinſicht Bände. Nur gut, daß man durch die zwangsläufigen Forderungen des Tages immer wieder ſo voll in Auſpruch genommen wird, daß man all dieſe widrigen alten Sachen in ihren Einzelheiten bald wieder vergißt. Wäre es anders, man müßte infolge der ſeeliſchen Ueberbelaſtung und Vergiftung der Atmoſphäre bald erſticken. Wie blamabel, wie ſchädlich für die wahren Intereſſen von Volk und Vater⸗ land, daß wir jetzt wieder Zeit und Nervenkraft verlieren müſſen an die Beſchäftigung mit dieſem Sklarekſchwindel und der höchſt bedenklichen Rolle, die gewiſſe Herren des Berliner Magiſtrats mit dem Oberbürgermeiſter Dr. Böß an der Spitze dabei ſpielen! Da die Unterſuchung der höchſt peinvollen Angelegenheit noch im vollen Gange und noch lange nicht gbgeſchloſſen iſt, ſondern täglich weitere Kreife zieht, halten wir es für unſere ſelbſtverſtändliche Pflicht, uns in der kritiſchen Beurtetlung noch alle gebotene Reſerve aufzuerlegen. An dem, was bisher feſtſteht, können wir jedoch nicht vorübergehen. Das unzwei⸗ felhaft feſtliegende und klargeſtellte Material iſt ſo gravie⸗ rend, daß wir uns damit beſchäftigen müſſen. Klipp und klar feſt ſteht zunächſt, wie die drei Brüder Sklarek zu ihrer Kleiderverwertungsgeſellſchaft, zum Monopolvbertrag mit der Stadt Berlin und bda⸗ mit zu einer ſehr ergiebigen Quelle ihres Reichstums kamen: Als die Kleiderverwertungsgeſellſchaft als ſtädtiſches Unter⸗ nehmen aufgelöſt wurde, bekamen die Sklareks die Waven⸗ beſtände. Jeder Menſch weiß, daß bei ſolcher Uebernahme von Liquidationsreſten Preiſe berechnet werden, die weit unter den üblichen Handelspreiſen liegen. Faſt immer reißen ſich bei einer ſolchen Gelegenheit die Intereſſenten um das Ob⸗ jekt. Was aber taten die Sklareks, dieſe Praktiker in„Ge⸗ legenheitskäufen?“ Sie kauften die ganze Kleidergeſellſchaft in Bauſch und Bogen auf und rückten nachträglich mit der Behauptung heraus, ſie ſeien hereingefallen, die Stadt müſſe ſie entſchädigen. In welcher Weiſe? Durch Zu⸗ rücknahme der Waren? Oh nein, ſondern die Sklareks ſagten den Magiſtratsräten: Was ihr uns da angedreht habt, braucht ihr ja ſelbſt für eure Armen, eure Kriegskrüppel und Arbeitsunfähigen, für eure Kranken und kleinen Beamten. Wir werden euch mit Eurer Ware beliefern und uns durch hohe Preiſe ſchadlos halten. Für die kleinen Leute! Für die großen gibt es eine Kundenliſte mit Vor zugs⸗ preiſen. Was wir daran verlieren, wird anderweitig ver⸗ rechnet... Und die Stadt ſagte zu jenem Angebot Ja, nicht einmal, ſondern drei Mal, zehn Mal. So kam der Monopol⸗ vertrag mit den Sklareks zuſtande. Und ſo kamen die Brüder Sklarek in die Lage, die Stadt Berlin um 10 Millionen Mark auf Koſten der Steuerzahler zu betrügen. Die Direktoren der Berliner Stadtbank leiſteten ihnen dabei tatkräftige Hilfe. Ob das mit vollem Bewußtſein der Strafbarkeit ihrer Handlungen und zu eigenem Nutz und Frommen geſchah oder ob die Millionenſchiebungen der Sklareks nur durch bodeuloſen Leichtſinn und völlige Un⸗ fähigkeit der Stadtbankdirektoren und der als Kontrollinſtanz in Betracht kommenden Magiſtratsheamten möglich wurde, muß die Unterſuchung ergeben, Einſtweilen ſind vier Staßt⸗ bankdirektoren von ihrem Amte ſuspendiert und haben nun Muße, darüber nachzudenken, ob ſie ſchlecht oder dumm oder, was das wahrſcheinliche iſt, ſchlecht und dumm gehandelt haben.. Ein beſonders trübes Kapitel für ſich iſt das Ver⸗ halten des Berliner Oberbürger meiſters Da der von ihm verwaltete Haushalt der Stadt Berlin mit der enormen Ziffer von einer Milliarde 38 Millionen Mark an Einnahmen und Ausgaben für dieſes eine Jahr 1929 zu Buche ſteht, kann man ja zur Not verſtehen, daß die 10 Millionen, um die von den Brüdern Sklarek die Stadt ge⸗ ſchädigt worden iſt, keine Zahlen ſind, die ihn ſonderlich in Beſtürzung verſetzen können. Die Einwohnerſchaft Berlin, zu deren Nachteil ſich die Sklareks perſönlich bereichert und ein luxuriöſes Leben in Saus und Braus verſchafft haben, denkt jedenfalls ganz anders über dieſe widerwärtige Skan⸗ dalaffäre. Auch wir müſſen geſtehen, daß wir das Verhalten des Berliner O.., der ſich bekanntlich zur Zeit mit ſeiner Frau und mehreren Magfſtratsräten auf ſtädtiſche Koſten auf einer ſogenannten Studienreiſe durch Amerika befindet, nicht recht verſtändlich finden, daß wir es höchſt ſonderbar finden. Auf die berſchiedenen Kabelgrampe hin, mit denen man ihn von Ber in aus tber den jewelligen Stand der Sblavek⸗ affäxe laufend inforſziert hatte, reugierte er zuerſt mit dor Antwort, daß die ganze Angelegenheit auf Politiſche n Lügenkniffen und Wahl mau pern“ puli⸗ tiſchen Gegner beruhe, daß alles maßlos algen ſet und ganz gewiß kein ſtädtiſcher Beamten als Mitſchuldiger in Frage komme Als dann die höchſt ſeltſame Affäre mit dein Pelzmantel bekannt wurde, den die Frau O. B zu einem Wahrhaft„ſeuſationell hexabgeſetzten Preiſe“ hon den e Sklareks bezogen hakte, ſah ſich der Kerr 1 n 90 ste 1 notte, von ſeinem höhen Noß auf dem er bis 00 1 ſaß, 2. Seite. Nr. 4 a 1555 Freitag, den 11. Oktober 190 Hherabzuſteigen. Sein neueſtes Telegramm, das wir im tigen Mittagsblatt veröffentlicht haben, klingt ſchon nicht mehr ſo hochtrabend. Zwar redet er immer noch von„gericht⸗ lichem Vorgehen gegen Verleumdungen“, doch damit kann er keinen Gaul mehr ſcheu machen. In der Sache ſelbſt muß er jetzt zugeben, daß er für den Pelzmantel im angegebenen Werke von 4000 Mark ſage und ſchreibe 1000 Mark an eine Wohltätigkeitskaſſe gezahlt hat. Nun fragen wir uns und jeder unvoreingenommene, klar And redlich denkende Menſch wird gleichzeitig mit uns dieſe Frage aufwerfen, wie iſt es möglich, daß der erſte Beamte und Repräſentant der Reichshauptſtadt, auf die ſtändig die Blicke nicht nur des geſamten Inlandes, ſondern auch des Auslandes geb ichtet ſind, ſich auf ſolche höchſt mulmigen Geſchäfte einläßt? Er hat doch, wie er ſelbſt zugibt, gewußt, daß die Pelzjacke, die ihm von den Sklareks zu dem lächerlich unterbewerteten Preis von 275 Mark angeboten wurde, viel, viel mehr wert war. Nur aus dieſer Einſicht heraus iſt er doch auf den höchſt ſelt⸗ ſamen Ausweg verfallen, 1000 Mark an einen Wohltätig⸗ keitsfond zu zahlen. Mußte er nicht als ein Mann, der die Ehrenpflicht hat, in allen Lebenslagen peinlich und vor⸗ bildlich korrekt zu verfahren, dem Sklarek die Türe weiſen, als der ſich unterſtand, ihm als Oberbürgermeiſter ein ſolch anfechtbares„Geſchäft“ vorzuſchlagen? Und müßte Herr Böß nicht jetzt aus all den Nachrichten, die man ihm hinübergeſchickt Und die er ſicher auch ſchon in der amerikaniſchen Preſſe findet, zu der Erkenntnis kommen, daß nicht nur ſeine Verwaltung, für die er in erſter Linie verantwortlich iſt, ſondern auch er perſönlich unter ſchwerer Anklage ſtehen und daß es infolge⸗ deſſen ſeine Pflicht iſt, alle Hebel in Bewegung zu ſetzen, um ſo ſchnell wie möglich nach Berlin zurückzukehren und ſich ſeinen Anklägern zu ſtellen und die Skandalaffäre, die täglich Weitere Kreiſe zieht, ſo oder ſo zu klären? Dies umſo mehr, als der in der Pelzmantelſache als Zeuge vernommene Skla⸗ rel geſtern an Gerichtsſtelle erklärte, daß er von der augeb⸗ 8 950 Böß'ſchen Zahlung in einen Wohltätigkeitsfond nichts Wiſſe. Von boshaften Leuten kann man ſchon die Aeußerung hören, daß Herr Böß nur deshalb ſich ſo ſchwer von Amerika krennen kann, weil er ſich darüber klar iſt, daß er nie wie⸗ der Gelegenheit Haben wird, auf ſtädtiſche Koſten eine Stu⸗ dienreiſe dorthin zu machen.. Uns iſt freilich die Sache viel gu ernſt, um ſie mit billigen Gloſſen abzutun Die ſich in den letzten Jahren ſo häufenden Skandal⸗ und Korruptionsaffären können uns nicht abſtumpfen, ſondern fallen uns allmählich immer ſchwerer auf die Nerven, Sie ſchaden unſerem Anſehen im Auslande, um das wir uns doch ſonſt ſo ſehr bemühen, auf das empfindlichſte und vergiften die innerpolitiſche Atmoſphäre bis zur Unerträglichkeit. Wir haben keine Luſt darin zu er⸗ ſticken, wir haben eine unbändige 1 nach deiner uf!!! H. A. Meiner. Matdonald in Amerika Newyork, 11. Okt.(United Preß.) Macdonald trat in Begleitung ſeiuer Tochter Jſabel auf der Pennſylvaniaſtation ein und wurde von dem Vorſitzenden des ſtädtiſchen Em⸗ pfangskomitees, Kommiſſar Grover Whalen und einer Ehren⸗ wache von Polizeibeamten empfangen. Er begab ſich ſodann, eskorttert von Motorradpoliziſten in ſein Hokel, wo ihn be⸗ reits eine Anzahl Preſſevertreter erwarteten, um ein Inter⸗ view zu erhalten. Der Miniſterpräſident, der ermüdet ſchien, gab den Journaliſten nur kurze Auskunft. Er erklärte, daß der geſchäftliche Tell ſeiner Amerikareiſe nunmehr beendet ſei und daß er in Rapidan Riſſer wie in Waſhington ange⸗ nehme und hoffentlich auch nutzbringende Tage verbracht habe. Nunmehr wolle er ſich ausruhen, um ſo mehr, als morgen ſein 68. Geburtstag ſei und er zahlreiche Freunde in Newyork beſuche. Am Abend leiſtete Macdonald einer Ein⸗ ladung des Bankiers Thomas Lamont Folge. Eine Rundfunkrede Maedonalds e Newyork, 11. Okt.(United Preß.) Macdonald wird heute abend auf Einladung des Rates für auswärtige An⸗ gelegenheiten eine Rede halten, die durch den Rundfunk in Amerika und Kanada verbreitet wird und die gleich⸗ falls, wenn die Verhältniſſe günſtig ſind, auch nach England übertragen werden wird. Die Rede findet zwiſchen 21 und 22 Uhr amerikaniſcher Zeit(3 und 4 Uhr morgens Méz3.) ſtatt. 8 8 5 Fürth(b. Nürnberg, 11. Okt. In einer öffentlichen Sitzung am Donnerstag beſchloß der Stadtrat Fürth einſtim⸗ mig, einen bisher Frauenplatz bezeichneten Platz in der Südſtadt mit ſofortiger Wirkung zu Ehren des verſtorbenen Reſchsaußenminiſters in 8 Thogter und Mull O Der Opereitentenor Franz Kugler, der mit Ablauf der vorigen Satſon Mannheim verließ, hatte in Bern mit der „Goldenen Meiſterin“ einen ſchönen Erfolg. Das„Berner Tageblatt“ ſchreibt:„Franz Kugler, der neue Operettentenor, hat mit ſeiner Friſche, gleichermaßen im Stimmton, Vortrag und Auftreten mit der Ungemachtheit ſeines Weſens und ſei⸗ nes Benehmens, die Berner mit einem Schlag gewonnen. Geſanglich und im Spiel ſcheint dies der beſte Operettentenor unſerer Theatergeſchichte zu ſein, ſoweit unſere Erinnerung, bis auf Harry Stein, zurückreicht.“ Freiburgs neuer Opern⸗ und Konzertleiter. Der Frei⸗ burger Theaterausſchuß hat in ſeiner Montagsſitzung beſchloſ⸗ ſen, zum Leiter der Freiburger Oper und der Freiburger Balzer zu ernennen. Balzer ſteht im 35. Lebensjahr und gilt als befähigter Opern⸗ und Konzertleiter. Neben ihm ſtand der Plauener Generalmuſikdirektor Dr. Ernſt Cremer in engerer Wahl, der ein Schüler Hermann Abendroths iſt. Beide Herren abſolvierten ein Anſtellungsgaſtſpiel. Sie dirigierten ue Meiſterſingeraufführung und je ein kleines Symphonie⸗ gert. Dahei ſtellte ſich heraus, daß Balzer die intuitivere, ere Muſikerperſönlichkeit iſt, während Dr. Cremer neben ö e muſtkaliſcher Routine gute organtſatoriſche Fähigkeiten zeigte. Ihm wäre vielleicht der Vorzug gegeben worden, wenn t feine beiben Gaſtſpiele unter beſonderem Unſtern ge⸗ hätten. In der Meiſterſingeraufflhrung hatte er mit ans Sachs zu kämpfen, der nicht nur indisponiert war, n ſich auch offenbar in dem ihm unbekannten Enſemble urecht fand. Trotzdem gelang es Cremer, die ohne ſein zulden gefährdete Aufführung zu retten. Dazu kam, daß jon in dieſer Aufführung ein leiſer paſſiver Widerſtand ſter und Enſemble gegenüber dem Dirigenten geltend ganz dentlich ſichtbar wurde bei dem nachfolgenden ert. Im Gegenſatz dazu genoß Balzer von pathien des Theaters und darüber hinaus Gruppe aus Aulaß des Symphoniekon⸗ 1 Neue Mannheimer geilung Abeud⸗ Ausgabe) Dis Probeflüge des neuen engliſchen Luftſchiffes treſemannplatz umzutaufen, Symphoniekonzerte den Düſſeldorfer Kapellmeiſter Hugo sertes von Balzer mit ganz üblen Claquemethoden hervortrat, .* „N 101 5 London, 11. Okt.(Von unſerem Londoner Vertreter.) „ 101% ſind verſchoben Sof en Def wieder und zwär diesmal„bis auf weiteres“ worden. Das Mißtrauen der engliſch hat jetzt einen ſolchen Grad erreicht N Gegenſtand von Karrikaturen und Witzen geworden iſt. veröffentlicht der„Daily Expreß“ eine! nung, auf der 2 So John Bull vergebens auf den Start des„R 101“ wartet, um ſeine Fahne ſchwenken zu können, während ein Vertreter der Regierung ihm rät, ſchon fetzt Hurra zu rufen, denn er werde 8 „Das vielleicht nicht noch einmal Gelegenheit dazu haben. 5 5 Geheimnis des„R 101“ beginnt der Oeffentlichkeit ſichtlich auf die Nerven zu gehen,„Daily Expreß“ weiſt darauf hin, daß der„ſtarke Wind“, den das Luftfahrtminiſterium als Grund für den Startaufſchub angibt, in Wirklichkeit eine leichte Priſe geweſen ſei. Senſationelle Gerüchte ſind im Umlauf, gut tun, dieſe Nachrichten mit Vorſicht aufzunehmen. Immer⸗ hin iſt es recht bezeichnend, daß der eifrigſte Befürworter der Luftſchiffe in Eng Denis Burny, 2 5„Warnung an die badiſchen Nat onalſo Der badiſche Miniſter des Innern Remmele erläßt eine 7 2 60 30 lit öffentliche Warnung an die Nationalſozialiſtiſche Partei, die durch die immer wieder auftretenden Behauptun⸗ gen nationalſozialiſtiſcher Reöner über die angeblich drohende Verſchickung deutſcher Meuſchen veranlaßt worden iſt. Es ſoll danach die auf Grund des Voungplanes zu errichtende Reparationsbank das Recht er⸗ halten, im Falle der Nichtleiſtung der deutſchen Zahlungen deutſche Jünglinge und Mädchen als Sklaven nach den Kolo⸗ nien zu exportieren. Der Miniſter ſtellt feſt, daß dieſe Be⸗ hauptungen unwahr und in höchſtem Maße geeignet ſind, das Volk zu beunruhigen und die allgemeine Ordnung zu gefähr⸗ den, ferner, daß ſie eine ſchwere Verleumdung der Reichs⸗ regierung enthalten. Da in Ermangelung eines Geſetzes zum Schutz der Republik eine ſchnelle jſuſtizmäßige Abwehr des Vorgehens der Nationalſozialiſten nur ſehr ſchwer möglich, andererſeits aber Gefahr im Verzuge iſt, kündigt Miniſter Remmele an, daß er als der für bie Aufrechterhal⸗ 5 tung der öffentlichen Ordnung verantwortliche Miniſter der weiteren Verbreitung der unwahren Behauptungen entgegen⸗ treten werde. Er beruft ſich darauf, daß der übergroße Teil des badiſchen Volkes dieſe Abwehr erwartet. Dr. Rem⸗ mele ſteht voraus, daß ſich die Nationalſozaliſten über Einſchränkung ihrer ſtaatspolitiſchen Freiheit beklagen wer⸗ den, und er fordert ſie deshalb auf, davon Notiz zu nehmen, daß das Maß der Einſchränkung ganz von dem Verhalten der Nattonalſozialiſten abhängen werde, daß aher die Polizei jede Ausſchreitung und jede gewaltſame Stö⸗ rung von Verſammlungen mit den ihr gut dünkenden An⸗ bröͤnungen beantworten werde. Das Recht der freien Mei⸗ nungsäußerung ſoll nicht aufgehoben oder eingeſchränkt wer⸗ den, ſoweit es nicht zu ſchweven Verleumdungen gegen poli⸗ tiſch Andersdenkende mißbraucht wird. Vadiſche Landtagswahlen Aus der Wahldewegung 2 1 K 1 Der zweite Kandidat der Deutſchen Volkspartei im Wahlkreis Mannheim Stadt, Stadtverordneter Eduard Menth ſprach am Mittwoch abend im Bezirks⸗ 1929 verein Neckarſtadt über„Wer ſoll künftig Baden regieren“. Nachdem er eine Parallele gezogen hatbe zwiſchen den Var⸗ hältniſſen vor zehn Jahren und heute, die den Erfolg der Politik klar vor Augen führen, widmete er beſonders dem Moungplan eine eingehende Betrachtung. Er bewies, daß der PNoungplan gegenüber dem Dawesplan finanzielle, wirtſchaft⸗ Gegen die natio⸗ wäre. Der neue Kapellmeiſter wird bald Gelegenheit haben zu beweiſen, ob er das ihm reichlich entgegengebrachte Ver⸗ trauen und die Vorſchußlorbeeren ſeiner Freunde auch ver⸗ dient. f f t. Neubearbeitung des„Fidelis“⸗Dialogs. Das Stadt⸗ theater Kaiſerslautern eröffnete ſeine neue Spiel⸗ zeit mit einer anerkennenswerten Aufführung des„Fidelio“. Operndirektor Dr. Cecerlbe als Dirigent und Berta Stetz⸗ ler als Leonore, die jeder großen Bühne würdig geweſen wäre, ſind an erſter Stelle zu nennen. Die Aufführung bean⸗ ſprucht ein beſonderes Intereſſe durch eine Neugeſtaltung des Textes. Die Proſadialoge werden ſchon immer als etwas Störendes empfunden. Doch hat man ſich erfreulitherweiſe nicht dazu entſchließen können, wie es anfangs geplant worden war, dieſe Stellen als Rezitative zu komponteren. Muſikaliſch wurde am Werke nichts geändert, doch unterzog der Wiener ö Muſtkgelehrte Richard Specht den Tert einer gründlichen Bearbeſtung. Ihr Ziel war, die im Weſchmacke des 18. Jahr⸗ hunderts verſchnörkelte und breite Sprache möglichſt zu redu⸗ zieren, um ſte unſerm heutigen Gebrauche anzupaſſen und gleichzeitig neben der Muſik möglichſt zurückzudämmen. Die⸗ ſen Verſuch kann man als durchaus gelungen bezeichnen. Pro⸗ feſſor Specht hofft, daß nach dieſem günſtigeſt Ergebnis andere Bühnen ſeine Redigſerung des Textes bei künftigen Neuein⸗ ſtudierungen zugrunde legen werden. 5 Aus dem Kölner Muſikleben. Der beimerſten Gür⸗ zenichkonzert vollbeſuchte Saal legte Zeugnis dafſtt ab, daß die Serie dieſer vornehmſten muſtkaliſchen Veranſtalkun⸗ gen aller Ungunſt der Zeitverhältniſſe zum Trotz mit der un⸗ entwegten Treue ihrer Teilnehmerkreiſe rechnen kann. Zuerſt ein echtes Stück Richard Strauß. Sein ſo kühn entwor⸗ 1 II fentlichkeit daß„R 101“ bereits ee ee eee Wierfolg * 8 6 ſich in einem geſtern erſchtenenen Buch überaus ſkep⸗ tiſch über die beiden neuen Luftſchiffe äußert. Man hat Burny den„engliſchen Eckener“ genannt und ohne ſeine un⸗ ermütdliche Propaganda wären die beiden Schiffe wohl über⸗ haupt nicht gebaut worden. Er ſelbſt iſt einer der Erbauer 5„N 100“. Sein Buch„Die Luft, die Welt und die Zukunft“ ſt eine Entſchuldigung für den Zuſammenbruch ſetner Hoff⸗ nungen. Er hat offenſichtlich den Glauben an die 1 Duftſchiffe veuloren. Es iſt nicht verwunderlich, daß ein ſolcher Umfall die Gegner des Luftſchiffes an die Fron bringt. Der Abg. Malone, ein hervorragender Flieger, übrigens derſelbe, der zur Zeit als künftiger engliſcher Botſchaſter in Moskau genannt wird, hat in einem Schreiben an das Luft⸗ fahrtminiſterium die ſofortige Einſtellung der„Verſchwen⸗ 9 er für den Bau nutzloſer Luftſchüffe“ ö fördern iftſchi erreicht werden 15 hiff nalſozialiſtiſche Hetzerei nahm der Redner ſcharf Stellung. Von der Außenpolitik kam er auf die innenpolitiſchen Vor⸗ hältniſſe zu ſprechen, um hier vor allem das ſozkal⸗politiſche Programm der Deutſchen Volkspartei herauszuheben. Die Innenpolitik wird für die politiſchen Verhältniſſe in Deutſch⸗ land in den nächſten Jahren vichtunggebend ſein. Die ſteuer⸗ politiſchen Verhältniſſe in Baden verſtand Herr Menth eben⸗ falls trefflich zu charakteriſieren. Steuervereinfachung und eine einſchneibende Reform in dieſer Hinſicht, beſonders ſo⸗ weit ſie die Gebäudeſonderſteuer und die Grund⸗ und Ge⸗ werbeſteuer betrifft, lautete die Forderung der Deutſchen Volkspartei. Hier wird jedoch nur eine durchgreifende Finanzreform und Staatsvereinfachung Abhilfe ſchaffen kön⸗ nen. Der Redner ſchloß mit der Aufforderung, im Sinne Dr. Streſemanns die Arbeit weiter fortzuſetzen. Am gleichen Abend ſprach Stadtverordnete Frau Wek⸗ ckert im Bezirksverein Schwetzingerſtadt. Sie begründete die politiſche Betätigung der Frauen in ſozialer und kulturel⸗ ler Hinſicht, um beſonders dieſe Fragen einer eingehenden Betrachtung zu widmen. bl. Der Bezirksverein Sandhofen der Deutſchen Volkspartei hielt im Gaſthaus zum Rebſtock eine gut beſuchte öffentliche Verſammlung ab. Als Redner ſprachen die Stadt⸗ veroröͤneten Menth und Walter. Während ſich Herr Meuth mit aktuellen politiſchen Fragen befaßte, behandelte Stadty. Walter das badiſche Landtagswahlgeſetz und einige kommunalpolitiſche Fragen. Eine rege Diskuſſion bildete den Abſchluß. „Graf geppolin fährt nach Bartelona . Madrid, 11. Okt.(United Preß.)„Graf Zeppelin“ wir in der Woche vom 19. bis 28. Oktober über Bareekona er⸗ 5 wartet. Auf der dortigen Ausſtellung findet zu dieſer Zeit eine„Deutſche Woche“ ſtatt, bei der auch der Kreuzer„Königs⸗ berg“ anweſend ſein wird. f f 2 5————— 8 Fünf Todesopfer bei einem Eiſenbahnunglück — Pittsburg, 10. Okt. Bei dem Zuſammenſtoß des Pitts⸗ burg⸗Pennſylvania⸗Expreßzuges auf der Pennſylvania⸗Bahn mit einem Güterzug bei Portage wurden fünf Perſonen getötet und mehrere verletzt. Ein Hilfszug mit Aerzten und Schweſtern iſt nach der Unglücksſtätte abgegangen. 5 Petroleumbraud in Oklahoma — Oklahoma, 11. Okt. Die Anlagen der Sinelair⸗Petro⸗ ö leum⸗Geſellſchaft wurden von einem größeren Brande heimgeſucht, der bereits vor zwei Tagen in Bohrlöchern ent⸗ ſtanden war. Um das Feuer bekämpfen zu können, werden die brennenden Bohrlöcher mit Dynamit geſprengt. Die Flammen ſchlagen bis zu 50 Meter hoch. 1 7 2 7 fenes meiſterliches Tongemälde„Ein Heldenleben“, das kurz nach ſeinem Erſcheinen bei ſeiner Kölner Erſtaufführung leb⸗ haftem Widerſpruch begegnete, wurde gemäß der altklaſſiſchen Sentenz, wonach zugleich mit den Zeiten auch wir ſelbſt uns ändern(in dieſem Falls das, was unſern Geſchmack angeht) mit ſehr warmem allgemeinen Beifall aufgenommen. Dazu hat allerdings die unter Hermann Abendroths vorbilb⸗ licher Führung überaus rühmenswerte Leiſtung des großen Gürzenichorcheſters ein Weſentliches beigetragen. Die Par⸗ lie der Sologeige wurde von Bram Eldering mit aller Feinfühligkeit vermittelt. Die am Schluſſe des Abends erſt⸗ malig gehörte, als„Spaniſche Rhapſodie“ bezeichnete Suite vier tanzartiger Orcheſterſätze des nach dem Tode Debuſſys mehr und mehr genannten Franzoſen Mauriee Ravel be⸗ anſpruchte als im neuzeitlichen Sinne mit vielbewegtem Aus⸗ drucke in manchem Teile rechte fein geſchaffenes Werk natür⸗ lich lebhafte Anteilnahme, doch iſt nicht zu verſchweigen, daß ſie im Lauf der Begebenheit mangels feſſelnder muſtkaltſcher Erfindung nachließ und trotz aller hingebenden Auslegung Abendroths die Aufnahme eine ſehr kühle war, Im Mittel⸗ punkte des Programms ſtand Sergel Rachmaninoffs nach Inhalt und Ausgeſtaltung in hohem Maße wertvolles, im ganzen wirklich prachtvolles Klavierkonzert D⸗moll(Nr.), deſſen nicht minder künſtleriſch abgeklärte, als in virtuoſer Beziehung glänzende Vorführung durch Wladimir Horo⸗ wich zu einem die Hörer beglückenden Ereigniſſe wurde. Im⸗ mer wieder erneute ſtürmiſche Hervorrufe des Pianiſten gaben dem ſprechenden Ausdruck. P. k. Aleratur 5 * Zwei fenerſpeiende Ungehener und ihre Leiſtungsprü⸗ fung ſehen wir im neuen Heft der„Woche“. Die eine liegt grade 100 Jahre zurück: am 7. Oktober 1829 prüfte man bei Rainhill in England die Lokomotive auf ihre Brauchbarkeit für den öffentlichen Verkehr. Und die andere iſt erſt wenige Tage alt: es iſt der erſte Start eines Raketenflugzeugs in Frankfurt a. M.— Die„Woche“ eigene Art, durch aktuelle Berichterſtattung und Se er geſchichtlichen Werdegänge ihren Leſern i Dinge zu zeigen und ſie B Nr. 47: ettag, den 11. Oktober 1929 In der ſtädtiſchen Baumſchule nahe des Zentralfriedhofs befindet ſich u. a. auch ein reiches Sortiment von Roſen, das dort für Verſuchszwecke angepflanzt iſt und deſſen beſte Sorten als Vermehrungsobjekt dienen ſollen. Mehrere tauſend Unterlagen, hochſtämmige und buſchige, warten darauf, vermehrt zu werden. Alle dieſe Unterlagen, nahezu 6000, müſſen nächſtes Jahr als Hochſtamm⸗ oder Buſchroſen fertig daſtehen, um ſie im Bereiche der ſtädtiſchen Gartenanlagen verwenden zu können. Augen werden fetzt aus dieſen Zwei⸗ gen entnommen, um ſie in den Wildling einſetzen zu können, eine Tätigkeit, die hauptſächlich dem Roſenfreund viel Freude bereitet und von jedermann, der ſich mit Roſen befaßt, gekannt und ausgeübt werden ſoll. ö Bei der Okulation der Roſen iſt es unbedingt notwendig, daß der Wildlirg im Saft ſtehen muß. Löſt nämlich die Rinde nicht oder nur mangelhaft, ſo müſſen die Unterlagen einige Tage vorher kräftig bewäſſert werden. Nur ein ſcharfes Meſſer, am beſten ein ſog. Okulier⸗ meſſer, ſollll hierzu benützt werden. Beim T⸗Schnitt ſoll der ſenkrechte Schnitt etwa 17, Zentimeter lang gemacht werden. . Die beiden Rindenflügel werden dann mit dem Meſſerlöſer gehoben und ſofort wieder angedrückt, damit die Rinde ja nicht trocken wird. Das Auge ſelbſt ſchneidet man derart, daß man das Okuliermeſſer etwa ein Zentimeter oder wenig darüber unterhalb des Auges ſchräg einſetzt und den Längsſchnitt dicht unter dem Auge in der Weiſe führt, daß das Meter 11 Zentimeter oberhalb den Schnitt beendet. Wichtig iſt, daß nur * ein ganz dünnes Streifchen Holz in dem Edelſchildchen ſich be⸗ 1 finden darf, das man am zweckmäßigſten drot beläßt, damit 1 nicht etwa der Kern herausgeriſſen wird. 5 ö * Wenn wir heute die reichblühende Roſenſammlung der 1 ſtädtiſchen Baumſchule betrachten, ſo fällt uns dabei auf, daß * es nicht allein die Neuheiten der letzten Jahre oder Jahrzehnte 9. ſind, die uns durch die Schönheit ihrer Blumenform und Reich⸗ . haltigkeit der Blüten erfreuen. Zunächſt finden wir a eine Reihe Polyautharoſen, auch Bielblumige genannt, die den ganzen Sommer un⸗ ermüdlich blühen. Dieſe neue Art kam erſt zur Jahrhundert⸗ wende auf; ſie zeichnet ſich hauptſächlich auch durch leuchtende ſonſt bei Roſen ſo beliebte und begehrte Duft. Hier aber ſtehen ſolche, die faſt allgemein empfohlen werden können. Das, was ſich im Zentralfriedof, deſſen Baumſchule jeden natürlichen Schutzes entbehrt, bewährt, das dürfte auch in unſeren Hei⸗ matsgärten ſich wohl eignen, vorausgeſetzt, daß die wichtigſten Kulturbèdingungen erfüllt ſind. Solche ſind vor Allem ſonnige Plätze und nicht zu leichte, humusreiche und lehmhaltige Böden. Da ſteht vornen Aennchen Müller, eine Roſe, die ſchon 22 Jahre gezüchtet iſt. Sie wird nur 50 em hoch und blüht unermüdlich leuchtend dunkelkorallenrot. Die Or⸗ Gartenanlage am Aufgang zur Friedrichsbrücke als Rabatte angepflanzt. Leider hat ſie im letzten ſtrengen Winter etwas gelitten. Die fehlenden Roſen wurden durch leuchtendrote erſetzt. Die Blume beſitzt ein eigenartig ſchönes Geranien⸗ rot mit roſarotem Schemmer; das Zentrum der Blüte aber iſt weißlich. Man kann dieſe Roſe als ausgezeichnete Grup⸗ penroſe empfehlen. Sie kam vor 19 Jahren in den Handel. Ma d. FTules Gouchmult, eine neuere Roſe, blüht orange⸗ zinnoberrot, ähnlich wie Orange Queen, die lachsfarben⸗ orange blüht. Es wurde mit der letzteren Sorte in den letzt⸗ jährigen Roſenausſtellungen ihrer Farbe wegen großes Auf⸗ ſehen erregt, ſo auch bei dern i Mannheimer Roſenſchau. Bei uns dürfte ſich dieſe Neuheit weniger bewähren und ſie ſoll nicht weiter vermehrt werden. Feurigrot dagegen blüht Suberbe. Dieſe iſt auch ſchön gefüllt und bürfte ſich na⸗ Au dem gedelberger Nosenderfuchspatlen Von Gartenbaudirektor Diebolder Farben und große Blumenpracht aus. Leider fehlt ihnen der Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) mentlich auch als Gruppenroſe ſehr empfehlen. Ebloui⸗ ſanthe, die gleich nach dem Krieg in den Handel kam und in den zahlreichen Ausſtellungen ſeitdem ſchon Auszeichnun⸗ gen erhalten hat, blüht feurigdunkelrot und ſehr reich. Die Blumenblätter ſind wellenförmig, eine Form, die ſonſt bei Polyantharoſen wenig auftritt. Ellen Poulſen iſt zwar ſchon eine ältere aber immer noch ſehr dankbare Sorte, die von 1911 ſtammt. Sie blüht leuchtend dunkelroſa und ſehr reich. Sie iſt als prächtige Gruppenroſe ſehr empfehlenswert. Nach dem Züchter Poulſen wurde außer dieſer auch Elſe Poulſen benannt, die ein lebhaftes Roſa in der Färbung zeigt. Es iſt dieſe Sorte eine erſt in letzter Zeit auf dem Markt erſchienene und verſpricht eine gute Art zu werden. Mrs. Edith Cavell iſt feurig⸗dunkelrot, eine Sorte, deren Färbung ſonſt ſehr beliebt iſt. Eva Teſchen do rf als weiß⸗ liche Sorte, eine Neuheit, ſcheint ſich recht gut einzuführen. Dieſe Farbe iſt bei Polyantharoſen, überhaupt bei Roſen heute ſeltener geworden, dagegen die nach ihrer Schweſter be⸗ nannte Erna Teſchendorf iſt leuchtend⸗dunkelkarmeſin. Sie blüht ſchon von Ende Mai ab und hält ſich bei uns oft bis in den Monat November hinein blühend, weshalb ſie für Grup⸗ pen beſonders wertvoll gilt. Rudolph Kluts gilt als Neuheit, ſonſt iſt die Form wie Ellen Poulſen, deren Blut ſie hat. Nur die Farbe iſt röter, leuchtender, dunkler. Hers berger iſt eine noch wenig bekannte Neuheit. Und doch verſprechen die karminroten Blumen ihr eine gute Zukunft. Rodhütte, die in großer Anzahl am Bismarck⸗Roſarium blüht, zählt immer zu den dankbarſten Polyantharoſen, zumal ihre Fär⸗ bung leuchtend⸗karminrot iſt. Wohl iſt ſie nur halbgefüllt, doch blüht ſie unermüdlich den ganzen Sommer. Beſonders intereſſant ſind die reichblühenden Edelroſen, die den Gruppen Teehybrid⸗ und Teeroſen, ſowie den Kapu⸗ zinerroſen angehören. Wohl die älteſte Roſe, die in unſerer Sammlung vorhanden, iſt die Lutearoſe Perſian Hello w, die vor bald 100 Jahren gezüchtet worden iſt. Sie blüht, wie damals noch faſt alle Sorten, nur einmal im Jahr, im Juni. Auffallend iſt an der einfachen und längſt überholten Form aber die Schönheit der Farbe, die dottergelb iſt. Von älteren Sorten wird noch Marechal Niel geführt, die 1864 in den Handel kam. Sie hat ſich aber beim Volke durch ihren Tee⸗ gemacht, trotzdem ſie den letzten ſtrengen Winter ſehr gelitten hat. Von den in neueſter Zeit ſo viel gezüchteten und geprie⸗ ſenen Sorten mit auffallenden Farben ſind es beſonders die Arten im Roſenverſuchsgarten ſtehen. Nur einige ſeien aus dem reichen Sortiment genannt. Da ſteht Me d. Edouard Herrtot, ſeit 16 Jahren ſchon gezüchtet, fand aber erſt nach dem Kriege ſtarke Verbreiung. Sie blüht ſehr dankbar, hat die Knoſpen kurz vor der vollen Oeffnung ſehr ſchön. Neuer iſt Souvenier de Georges Pernet, ſeit 1921 im Handel, deren Blume türkiſchrot iſt. Ein zierlicher, gelber Hauch umgibt die reizende Färbung. Sou v. de Clau⸗ dius Pernet kam ein Jahr früher auf den Markt und iſt von goldgelber Färbung. Doch wollen wir uns anderen Edel⸗ roſen zuwenden. Da blüht Ophelia immer recht reichlich. farbig mit roſa und zeigt auch kräftigen Wuchs, ſo daß ſie als gute Beetroſe empfohlen werden kann. Goldgelb dagegen iſt die aus ihr hervorgegangene Golden ⸗Ophel i a, die das Blut erſterer und daher auch ihren kräftigen Wuchs zeigt. Da iſt die Hadleyroſe, mit edelgeformter Blume, deren Färbung dunkelrot iſt. Sie blüht reich, fällt insbeſondere durch die Schönheit der Farbe auf. Madame Butterſly, ſeit 10 Jahren im Handel, fällt uns auf durch ihr glänzendes Laubwerk und roſagelbe Färbung. ſehr ſchöne Roſe, weshalb ſie auch wiederholt im Bismarck⸗ garten Verwendung gefunden hat. Da fällt uns eine glän⸗ zendroſafarbene Art mit roter Färbung auf, eine prächtig formvollendete, edle Roſenart, die ſehr empfehlenswet, iſt, Mrs. Henry Morſe. Auch dieſe im e ſtehende Roſenart fällt jedem Roſen⸗ und Gartenfreund durch ihre Schönheit auf. Da iſt Gloire de Holland mit e N geruch und die Schönheit der Färbung immer noch beliebt Kapuzinerroſen, von denen eine große Anzahl neuer eine eigentümliche Färbung, korallengelbroſa. Beſonders ſind Das Laub ſchon zeigt geſundes Ausſehen. Sie blüht lachs⸗ Sie iſt zweifellos eine tiefdunkelroter Färbung und einer Form, wie ſie bei Roß 74 nicht ſchöner gedacht werden, dort Red Star, eine der leuchtendroteſten Sorten. Man kann ſie nicht alle beſchreihen g in ihrer Schönhei und ihrer Färbung. 1 5 Unweit vom Verſuchsfeld fällt uns ein großes Feld mit hochſtämmigen Roſen 155 auf, die voriges Jahr um dieſe Zeit veredelt wurden und nun prächtige Stämme gebildet haben, auf denen ſich wüchſige, fertige Kronen befinden. Man ſehe ſich die dortige Lage und Bodenverhältniſſe an. Gar manches ließe ſich bei uns nachahmen, ohne große Koſten. Wie oft ſieht man Roſen an ſchattigen oder ſonſt ungeeigneten Stellen bepflanzt, wo nicht nur das Blühen verſagt, ſondern ein Eingehen der Roſen an der Tagesordnung iſt. Wenn man das blühende Roſenfeld in ſeiner Schönheit und Farbenpracht bewundert, dann braucht man ſich wahrhaftig nicht wundern, wenn die 9 8 als Königin de: Blumen überhaupt bezeichnet wird. Sie iſt und bleibt die ſchönſte Zierde unſerer Gärten, mag es ein niedriger Buſch oder ein Hochſtamm ſein, der mit Roſen blüht, oder mag es eine Schlingroſe ſein, die das Haus oder einen Zaun umrankt. 5 In unſeren Gärten iſt die Roſe verhältnismäßig imme noch wenig vertreten, trotzdem es eine der dankbarſten Sträu⸗ cher ſind. Fretlich beim Ankauf koſtet eine ſchöne Buſchroſe etwa 50 Pfennig, ein Hochſtamm 8 Mark und darüber, je nach Qualität und Sorte. Die höchſten Stämme werden im Ver⸗ mehrungsfeld immer zu Trauerroſen verwendet, weil es ja ſomit möglich iſt, die Ranken möglichſt lang wachſen zu laſſen. Von Intereſſe iſt auch, wie die Anzucht all dieſer Roſen im Großen betrieben wird. Die jetzt zu veredelnden Buſchroſen werden auf Wildlinge okuliert, die wiederum aus Samen hervorgegangen find. Als Hoch⸗Wildſtämme dienen ſowohl Waloſtämme als auch durch Samen herangezogene. Wie leicht könnte doch mancher Gartenfreund ſeine Roſen ſelbſt heran⸗ ziehen und ſchon nach wenigen Jahren einen umfangreichen Roſenbeſtand haben, wenn er ſeine Roſen vom Saatgut bis zur fertigen Krone ſelbſt heranziehen würde. Dieſes und auch die geeigneten Sorten zu zeigen, dazu diene der ſtädtiſche Roſen⸗Verſuchsgarten. i 58 * Helft den Brandgeſchädigten. Wir werden um Ver⸗ öffentlichung folgenden Aufrufs gebeten: In dem Dorf Bettmaringen, das bis über die Hälfte niedergebrannt iſt, herrſcht immer noch das größte Elend, weil den obdachloſen Familien nicht ſo raſch in dem notwendigen Aus⸗ maß geholfen werden kann. Notwendig iſt vor allen Dingen Geld. Die„Oberbadiſche Zeitung“ in Tiengen hat für dis unglücklichen Familien in Bettmaringen, die zum großen Teil in Nachbardörfern untergebracht ſind, eine Sa mm⸗ lung eröffnet und bittet, milde Spenden an ſie direkt oder an die Gewerbebank Tiengen auf das Konto„Für die Brand⸗ geſchädigten in Bettmaringen“ einzuzahlen. 5 Schluß des redakffonellen Teils i „etzt will ienh's Oir verraten Der Kaffee, Such beim letzten Kränzehen so vorzugli. schmeckte, war Kaffee Hag. Er ist Euch alle so ausgezeichnet bekommen, well er coffeir frei und daher völig unschädlich ist. Kaffee nag schmeckt wirklich ebenso gut w Jeder andere Sohnenkaffee bester Quallta Setze Du ihn mal Deinem Man vor., Du be- ommst ihn überall. Oas groge Baket kost RM..80, das kleine Paket 98 Pfennig.“ n * 5 l g 5 5 5 5 N* Die Sammlung Eduars Simon) 5 f Von Oscar Bie f N i Eduard Simon wohnte in einem wunderſchönen Hauſe in der Victoriaſtraße, das Meſſel ihm gebaut und Bode mit koſtbaren alten Kunſtwerken geſchmückt hatte. Hier haben ſich ſogar Meſſel und Bode kennen gelernt, und ihre Freund⸗ ſchaft und gegenſeitige Hochachtung führte dann zu dem Plan der neuen Muſeen, von denen wir hoffentlich endlich im näch⸗ N ſten Jahre einige Teile fertig zu ſehen bekommen werden. Es waren noch gute Zeiten. Es reizte Meſſel, die alten italieni⸗ ſchen Türen, Supraporten, Fresken und Möbel ſo unterzu⸗ bringen, daß ſie einheitlich in dem Bau aufgingen. Wer das Haus einmal beſucht hat, erinnert ſich an den Speiſeſaal mit den Tiepolofresken, an das Treppenhaus mit den vlämiſchen Teppichen und an die beiden Salons mit lauter Stücken und .ildern des 18. Jahrhunderts. Man weiß, wie tragiſch Eduard Simon aus dem Leben geſchieden iſt. Man hat nur einige be⸗ wegliche Stücke in die Auktionsmaſſe hinübergeſchafft, anderes, wie die Portals, Kamine, große Vaſen, Beleuchtungskörper, Stammhauſe zur Beſichtigung free. Die Sammlung gibt ein faſt vollkommenes Kulturbild der Renaiſſance. Große Bilder und Plaſtiken ſind durchaus ni peramalerei, iſt das älteſte wichtige Stück. Bottieellis fſüßen muſikaliſ n Bugtardini. Das ber t mit ſchwarzem Bart epolo, die aus de Orat mmen und Ahften dieſes Geſchlechts ver⸗ dekorativ. ie ſieben gro⸗ ſchöner Claude Lorain. Eine Reihe erſtklaſſiger Engländer, blonde Mädchen von Reynolds, Innerbildniſſe von Romney und Hoppner. Italieniſche Plaſtik iſt in zwei ſchönen Luca Tür aus dem 15. Jahrhundert, das Portal aus dem Palaſt Plafonds und das venetlaniſche Spiegelzimmer ſtehen im f Fernſehtelegraphie im t in der Mehrzahl, ſondern die Kleinkunſt und das Hausgerät ſpielt die Hauptrolle. Giovanni dil Pablos Anbetung der Könige, eine unglaublich delikate breite Tem. Madonna mit dem Kind, fabelhaft erhalten, mit dem ganzen te Männer⸗ Palazzo Oratio Die nordiſchen Meiſter treten die dunkelhaarige Miß Gooch von Gainsborough, das kleine della Robbia vertreten. Aber kleine Bronzen ſind überzahl⸗ reich vorhanden, von Giovanni da Bologna, von Ricelo und andern Meiſtern. Die Ghibertiſche Maria iſt kaum ein Haupt⸗ werk des Künſtlers. 5. 5 Unüberfehbar iſt die Fülle der kleinen Stücke. Schade, daß man ſie nicht im Hauſe ſelbſt laſſen konnte, aber es wäre zu ſehr gegen das Gemüt gegangen. Die Portale, die dort noch ſtehen— wer wird ſie kaufen können. Eine Genueſer von Gubbio, das Marmorportal von Sanſovino. Und dies große Wandgetäfel mit Intarſien mittelitalieniſcher Schule. Vier Bildteppiche mit Szenen aus der Geſchichte Abrahams, Brüſſeler Schule. Der alte Perſer aus dem 16. Jahrhundert. Das venetianiſche Spiegelzimmer mit der geſchnitzten und Kaminböcke, Wandleuchter, Uhren, Kronleuchter, Schreibzeuge franzöſiſcher Arbeit, die engliſchen Miniaturen. i Eine Weltgeschichte des Ver beobachtete mit feſtgerichteten Fernrohren die vergoldeten Holzvertäfelung. Die zahlloſen Seſfel, Tiſchchen, zu Station weitergaben.“ Auf dleſe Weiſe konnte ein Ze auf der 225 Km. langen Linie Paris—Lille bet 22 Station in nur zwei Minuten durchgegeben werden.„Jede Statiot i beiden Nachbar⸗ ſtattonen und gab die erhaltenen Zeithen weiter, ſie glei zeitig auſzeichnend. Jedes Zeichen blieb ſo lange ſte es vom nächſtfolgenden Telegraphen nachgebildet wu Die verſchtedenen Balkenſtellungen und winkel ergaben Zeichen, deren Weitergabe allerdings auf den Tag da auf gute Sicht beſchränkt war, um einigermaßen 5 zu ſein. Die Anlage war koſtſpielig und diente 15 dabrdimten . a Nr. 5 Nene Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 11. Oktober 1920 Mintereinbruch im gothſchwarzwald 1 Im Laufe der letzten 24 Stunden hat der Winter ganz unvermittelt droben, auf allen Bergin des Schwarzwaldes, die über 10001200 Meter hoch liegen, ſeine Beſuchskarte abge⸗ geben. Noch vor wenigen Tagen herrſchte bis zu den oberſten Bergzonen mildes Föhnwetter mit Temperaturen wie im Hochſommer. Dann trat jäh ein Umſchlag zu rauher Spätherbſtwitterung ein. Am Mittwoch nachmittag zogen, vom Weſten herauf, über die Vogeſen her und vom Alpen⸗ vorland vorſtoßend, dichte und dunkle Nebelwolken heran, die zunächſt eine ungemein ſtarke Eintrübung brachten und vom heftigen Weſtwind angetrieben wurden. Die Temperatur ſank ſehr raſch ab. Gegen Abend begann es bereits auf den Ge⸗ birgskämmen bei ſcharfem und böigem Weſtwinde zu ſchneien und auch in der Nacht fiel auf den Kuppen und Halden des ſüdlichen Schwarz⸗ waldes der erſte Schnee. Nach weiteren Berichten aus dem Schwarzwald iſt dort der vorzeitige Wintereinbruch recht überraſchend erfolgt. Auf der Hornisgrin de fiel in der Nacht zum Donnerstag der erſte Schnee bei 0 Grad; es weht ein heftiger Nordweſt⸗ wind bei dichtem Nebeltreiben. Auch tagsüber neigt die Witterung zu Schneeſchauern. Die mittleren Berglagen mel⸗ den raſche Abkühlung und nur mehr wenige Grad über Null. Auf dem Feldberggipfel ſchneit es verhältnismäßig kräftig ſeit den Nachtſtunden. Die Temperatur iſt im geſamten Hochbereich, alſo auch auf dem Herzogenhorn und Bel⸗ chen, auf—2 bis—2½ Grad unter den Gefrierpunkt geſun⸗ ken. Alle Bergmatten, auf denen noch dieſer Tage die Her⸗ den weideten, liegen im erſten weißen Gewande, das ſich bis hinunter an den Fuß des Seebucks ausbreitet. Auch im obe⸗ ren Bärental fällt jetzt Schnee, während es in den Hochtälern noch regnet. Tagsüber gingen am Donnerstag vielfach wei⸗ tere Schneeſchauer bei ſtarkem Nebeltreiben nieder. Die Temperatur ſchwankt um den Gefrierpunkt. Di freien Hochflächen am Herzogenhorn ſind bis zum Die Stationen des Höllentals melden 3 bis 4 Grad Wärme. Im Rheintal iſt es ebenfalls erheblich kälter gewor⸗ den. Die Temperaturen liegen bereits etwas unter dem Normalſtand. In Karlsruhe betrug die Frühtemperatur am Donnerstag 7 Grad, tagsüber blieb es rauh und windig bei nordweſtlicher Luftſtrömung und vielfach ſtark bewölkt. Das Barometer iſt in den letzten 24 Stunden um mehr als 15 Millimeter geſtiegen, ein Zeichen dafür, daß unſer Bereich ſehr ſchnell unter neuen Hochdruckeinfluß gelangt. Man wird mit kalten, hellen Nächten und erneut mit ſonnigen und et⸗ was wärmeren Tagen zu rechnen haben. Der nunmehr ein⸗ getrene Schneefall im Hochſchwarzwald kann als eine normale Erſcheinung angeſehen werden. Beinahe in jedem Jahre fällt der erſte Schnee auf dem Feldberg und den umliegenden, etwa gleich hohen Bergzügen ſpäteſtens im Oktober, manchmal ſogar erheblich früher. Im Vorjahre ſchneite es ſchon am 24. September, in früheren Jahren trug die Feldbergkuppe ſchon manchmal am 1. September eine weiße Haube. Lange hält ſich dieſe erſte Schneeſchicht nie, da der Erdboden meiſt noch recht erwärmt iſt und gar ſchnell Föhnwinde auftreten, die den friſchen Belag zum Abſchmelzen bringen. Im Vorjahre ſtellte ſich eine erſte kräftige Schneedecke erſt um den 25. November ein. Um dieſe Zeit fällt übrigens— nach langjährigen Meteorologiſchen Be⸗ obachtungen— zumeiſt auch der erſte Schnee in der Rhein⸗ niederung, deſſen Beſtand aber ebenfalls nie von langer Dauer zu ſein pflegt. Hingegen brachten die letzten Jahr⸗ zehnte mehrfach Ende Oktober und Anfang November kür⸗ zere Perioden mit dauernder Schneedecke in den Gebirgslagen oberhalb 8001000 Meter. Auch ſtarke Fröſte ſind wiederholt im Oktober aufgetreten. Die diesjährige langdauernde Wärme⸗ und Schönwetterperiode läßt jedenfalls keinen Schluß Hebelhof herab mit einer mehrere Zentimeter dicken Schneeſchicht überzogen doͤtiſche Nachrichten Die Kaſtanien fallen Die echten ſind gemeint, die eßbaren, mit ihrem guten mehligen Fruchtfleiſch, das zu Rotkraut, auch zu neuem Wein eine beliebte Delikateſſe bildet. In der langen Sommerhitze ſind ſte gut geworden; nun ſchüttelt ſie der Wind von den Zweigen, mehr noch vermögen die kühlen Nächte, beſonders 8 ein kleiner Reif. Da liegen die ſtacheligen Dinger morgens wie geſät unter den Bäumen, und ſchon in aller Frühe machen ſich die„Käſtenleſer“ an die Arbeit, leſen auf, ſchütteln— ob⸗ gleich es verboten iſt— und bringen ganze Sückchen voll der leckeren Früchte mit nach Hauſe. f. 5 5 Ste hängen längſt geballet, i a Still, bekannt mit fich; f 5 Ein Aſt, der ſchaukelnd wallet, Wiegt ſte geduldiglich. In den Wäldern, den Abhängen, und Schluchten links und rechts des Rheins bildet die Edelkaſtanie ganze Strecken oder durchſetzt die anderen Waldungen. Wo ſolche Wälder, wie in Heidelberg, ſtädtiſches Eigentum ſind, können die Kaſtanien von jedermann aufgeleſen werden, und es iſt erſtaunlich, von welch weiten Entfernungen die Buben nach Heidelberg fahren, um Kaſtanien zu ſuchen. Vielleicht ſpielt dabei auch das Intereſſe mit, das Schloß und die Stadt zu ſehen. Die Schar der Kaſtanienſucher hat ſich durch das Heer der Arbeitsloſen noch beſonders vermehrt, dieſe wiſſen durch Schütteln die Ernte ſich reicher zu geſtalten und laſſen an guten Plätzen für die kleinen Buben nicht mehr viel übrig. Es iſt erſtaunlich, mit welch zäher Kraft die noch grünen ſtacheligen Früchte am Baum ſich feſthalten. Sie ſchwingen beim Schütteln wohl, aber ſie halten feſt am Aweige 5 Doch immer reift von innen 8 Und ſchwillt der braune Kern; Er möchte Luft gewinnen, Und ſäh die Sonne gern. . Sind bie Früchte reif, dann ſprengen die ſchönpolierten Kaſtanſen die grüne Hülle und purzeln herab ins braune Laub, wo ihr Glanz ihren Aufenthaltsort bald verrät. 5 In den milden Lagen an der Bergſtraße und an der Hardt hat ſich die edle Kaſtanie ſchon ſeit langer Zeit Heimat⸗ recht erworben. Sie ſcheint ſich gut akklimatiſiert zu haben; denn auch in rauheren Lagen iſt ſie keine unbekannte Frucht. . Aus dem Süden kommen größere Früchte auf den Markt, die man bei uns von den Verkäufern als„heiße Maronen“ erſtehen kann. In der kühlen Jahreszeit bilden die über ſchwachem Feuer geröſteten Früchte eine beliebte Delikateſſe. Hat man um Weihnachten die nötige Gans dazu, in deren Leib die Maronen gefüllt werden, dann braucht man nicht 8„guten Appetit“ zu wünſchen. 0. * * Lebensmüde. Geſtern abend verſuchte ein 30 Jahre alter Schloſſer im Walopark bei der Stefanienbrücke ſich Der Lebensmüde Grund durch Erhängen das Leben zu nehmen. wurde in das allgemeine Krankenhaus verbracht. zur Tat: Familienſtreitigkeiten. * Geltungsdauer der Sonntags rückfahrkarten an Aller⸗ heiligen. Die Geltungsdauer der Sonntags rückfahrkarten an Allerheiligen wird in dieſem Jahre auf die Zeit vom 31. Okto⸗ er, 12 Uhr, bis zum 4. November, 9 Uhr, ausgedehnt. Die St untags rückfahrkarten gelten alſo zur Hinfahrt am Don⸗ rstag, dem 31. Oktober, von 12 Uhr an, am Freitag, dem November, am Samstag, dem 2. November, am Sonntag, dem 3. November; und zur Rückfahrt am Freitag, dem 1. No⸗ ember, am Samstag, dem 2. November, bis 9 Uhr, am Sonn⸗ 3. November, am Montag, dem 4. November, bis Ir. Wie Rückfahrt am 2. und 4. November muß auf dem bahnhof der Sonntagsrückfahrkarte ſpäteſtens um 9 Uhr, interwegsbahnhöfen ſpäteſtens mit dem Zug angetreten tzt werden, der den Zielbahnhof um 9 Uhr yer⸗ ach 9 Abr. fee 9 8075 ug⸗ dahin zu, daß die Winterwitterung heuer ſpäter eintreten wird, als in den Vorjahren. en. 5 Kommunale Chronik a Das Frankfurter Bauprogramm * Frankfurt a.., 10. Okt. Der Hauptausſchuß der Stadtverordnetenverſammlung hat nach zweitägigen Verhandlungen ſeine Zuſtimmung zur Errich⸗ tung der Siedlung Goldſtein zwiſchen Niederrad und Schwanheim gegeben, in der insgeſamt 8500 Wohnungen ge⸗ baut werden ſollen. Der geſamte Koſtenaufwand wird mit rund 120 Millionen Mark veranſchlagt. Die Durchführung des Bauprogramms, das fünf Jahre in Anſpruch nehmen ſoll, erfolgt durch die Gartenſtadt⸗A.⸗G., deren Aktienkapital zu dieſem Zweck auf 12 Millionen Mark erhöht wird. Die übrigen Mittel ſollen in erſter Linie durch die üblichen Haus⸗ zinsſteuer⸗Hypotheken ſowie durch Erlangung von erſten Hypotheken gewonnen werden. Die urſprünglich beabſich⸗ tigte Ausgabe von Obligationen durch die Gartenſtadt⸗A.⸗G. [wurde vom Haupkausſchuß abgelehnt. * 8 Neckarhauſen, 10. Okt. In der jüngſten Gemeinderats⸗ ſitzung wurde beſchloſſen, zur Erſtellung eines Gemeindewohn⸗ hauſes an der verlängerten Moltkeſtraße einen geeigneten Bauplatz anzukaufen. Der Ortsbauplan ſoll entſprechend dem vom Vermeſſungsamt Mannheim vorgelegten Plan erweitert werden, jedoch unter der Abänderung, daß die verlängerte Luiſenſtraße zur Durchführung und dagegen die vorgeſehene Ortsſtraßenſtrecke von der verlängerten Luiſenſtraße bis zur Thereſienſtraße in Wegfall kommt. Die zwiſchen der verlän⸗ gerter Moltkeſtraße, Thereſienſtraße, Friedrich⸗Ebertſtraße und Reichsbahn liegenden Bauplätze ſollen umgelegt werden. — Die entworfene Badeordnung und Dienſtweiſung für den Bademeiſter wird genehmigt; für ein Wannenbad wird eine Gebühr von 40 Pfg. für ein Brauſebad eine ſolche von 20 Pfg. feſtgeſetzt. Der Hilfspolizeidiener Betzold hat den Bademeiſter⸗ dienſt mit zu verſehen. Eine beſondere Vergütung hierfür er⸗ folgt nicht.— Die Schulpfründefonds⸗Rechnung auf 1. April 1926⸗29 wurde geprüft.— Beanſtandungen ergaben ſich nicht, ſodaß die Rechnung an das Bezirksamt vorgelegt werden ſoll. — Der Gemeinderatsbeſchluß über die Verminderung der Hilfsmannſchaften der Feuerwehr hat erſt für das Jahr 1930 in Wirkſamkeit zu treten. Aus dem Lande Beiſetzung Ludowieis * Heidelberg, 11. Okt. Geſtern nachmittag wurde auf dem hieſigen Bergfriedhof die irdiſche Hülle des hier verſtorbenen Geheimen Kommerzienrates Dr. Wilh. Ludowiei den Flammen übergeben. Zur Trauerfeier hatten ſich beſonders aus der Pfalz, wo ſich in Jockgrim die großen Ziegelwerke der Firma Ludowiei befinden, zahlreiche Leidtragende eingefun⸗ den, darunter beſonders viele Arbeiter des Stammwerkes. Die Trauerrede hielt Pfarrer Dr. Hoff aus Mannheim. Es war ein Wunſch des Verſtorbenen, daß außer dem Geiſt⸗ lichen bei ſeiner Trauerfeier niemand ſprechen möge. Deshalb erfolgten die vielen Kranzniederlegungen ohne jegliche An⸗ ſprache. * 1 5 8 * Karlsruhe, 10. Okt. Geſtern nachmittag wurde der ver⸗ heiratete 78 Jahre alte Rechnungsrat a. D. Lipp von hier beim Ueberqueren der Hirſchſtraße von einem Lieferkraft⸗ wagen angefahren und zu Boden geworfen. Mit einer Kopfquetſchung und einer Gehirnerſchütterun g mußte man den Mann ins Krankenhaus einliefern. Es beſteht Le⸗ bensgefahr. Die Schuldfrage bedarf noch der Klärung. ö * Freiburg 5 Br., 9. Okt. Geſtern abend gegen 7 Uhr durchfuhr das Lieferauto eines hieſigen Schokoladen⸗ hauſes von Günterstal kommend die geſchloſſene Schranke an der Lorettoſtraße. Da das Auto in großem Tempo an⸗ fuhr, konnte es auch die zweite Schranke durchfahren, ſo daß ein größeres Unglück mit dem wenige Sekunden ſpäter die 1 paſſierenden Güterzug glücklicherweiſe vermieden wurde nur leicht beſchädigt, während die Schranken wie Streichhölzer geknickt, zu 1 h der 8 lagen. 5--Z VEREIN-KALENDER für dle Weche vom 12. bis 19. Oktober Perſonen kamen nicht zu Schaden, das Auto wurde Samstag, 12. Oktober Maunheimer Fußballelub„Phönix“ 02 E..: 5 Uhr abends im großen Saale der„Liedertafel“, K 2. 32: Herbſtfeier mit Tanz. Turnverein Mannheim von 1846: Vereinshaus Prinz⸗Wilhelmſtraße, abends.00 Uhr: Oktober⸗ feſt mit Tanz. Verband der weiblichen Handels⸗ u. Bürvangeſtellten E.., Mann⸗ heim: Abends 8 Uhr im Kolpinghaus, 1 40.Jahr⸗Feier. Mitwirkende: Lene Heſſe, Frau Elſe Wagner, Konzertſängerin Nora Vogel⸗-Zimmermann, Kapelle Homann⸗Webau.— Tanz.— Eintritt.50.. Schleſter⸗Verein Mannheim⸗ Ludwigshafen a. Rh.: Abends 8 Uhr im Kinzingerhof(Schlaraffiaſaal), N 7 Nr. 8: Generalverſammlung mit Neuwahl des Vorſtandes. Nadiotechniſche Geſellſchaft e..: Jeden Freitag ab 20 Uhr und jeden Samstag v. 16.30—18.30 Uhr Baſtelhilfe und koſtenloſe Rundfunkberatung für Jedermann im Vereinslaboratorium Beilſtr. 1, 2. Stock, Telephon 210 23. Sonntag, 13. Oktober Mannheimer Fußballelub„Phönix“ 02 E..: Sportplatz bei der Uhlandſchule, 712 Uhr vorm.: Handball⸗ Ligaverbandsſpiel gegen Spielvereinigung 07 Mannheim.— 11—1 Uhr Frühſchoppenkonzert im Klubhaus.— 3 Uhr nachm.: Ligaverbandsſpiel M. F. G. 1913— Fußballv. 09 Weinheim. Bezirksgruppe Mannheim im Laudesverband badiſcher Garten bau⸗ betriebe: Balkonprämiierung, vorm. 11 Uhr auf den Rennwieſen. Motorfahrer⸗Club Mannheim e. V.[D. M..): Nachmittags.30 Uhr: Motorradrennen im Stadion.(Siehe An⸗ zeige und Mitteilungen an anderer Stelle der Zeitung.) Verein für Raſenſpiele e.., Mannheim: Nachmittags 2 Uhr, V. f..⸗Platz: Liga ⸗Verbandsſpiel gegen F. C.„Phönix“⸗Ludwigshafen a. Rh. Montag, 14. Oktober Deutſch⸗Evang. Frauenbund, Ortsgruppe Mannheim: Abends 8 Uhr im Konfirmandenſaal der Chriſtuskirche: Vortrag von Frau Luiſe Langer: Generalverſammlung in Marburg. Mannheimer Mutterſchutz E..: Aus kunfts⸗ und unt, Ser für werdende u. ſtillende Mütter R 5. 1(Jugendamt), Zimmer 104, nachmittags 27 bis 5 Uhr. Slensgfolepvereln„Stolze⸗Schrey⸗Einheit“, Mannheim: 7 Uhr, U 2⸗Schule(Mädchenabteilung) 5. Debattenkurſe und Diktatabende. Verein Rechtsſchutzſtelle für Frauen und Mädchen: Sprechſtunden: N 2. 4 von—6 Uhr, auch Freitags. Dienstag, 15. Oktober Mannheimer Mutterſchutz E..: Aus kunfte und Beratungsſtelle für werdende u. ſtillende Mütter R 5. 1(Jugendamt), Zimmer 104, nachmittags 2% bis 8 Uhr. Kur ſchriftverein Gabelsberger von 1874, Hans⸗Thomaſchule, D 7. 222 ienstags und Freitags 19.30—21.00 Uhr 5 und 9 bildungskurſe für Einheitskurzſchrift. 9 Mäunergeſangverein Eintracht e..: Deutſcher Hof, Heinrich ⸗ Länzſtraße 85 abends 8 Uhr Ekuundee Bund des ehem. Bad. Fußart.⸗Reg. 14, Bezirksgruppe Mannheim: 8 Uhr abends: Monatliche Zuſammenkunft bei Kamerad Schmoll, Kaiſerring, L 15. 12. Beſprechung über die Barbarafeier. Um vollzähliges Erſcheinen wird gebeten. Deutſchuationaler Handlungsgehilfen⸗Verband, Geſchäftsſtelle Mann⸗ heim: D. H..⸗Monatshauptverſammlung mit Vorführung von Lichtbildern im Kaufmannsheim, C 1. 1011. Donnerstag, 17. Oktober Stenografenverein„Stolze⸗Schrey⸗Einheit“, Maunheim: 7 Uhr, U 2⸗Schule(Mädchenabteilung) Anfänger⸗, Fortbildungs⸗ Debattenkurſe und Diktatabende. Flora, Harmonie Lindenhof, Liederhalle: g Gemeinſchaftskonzert im Nibelungenſaal. Beginn 20% Uhr. Orcheſter⸗ und a⸗capella⸗Chöre. Hauptaufführung des Freiburger Badiſchen e 1 18. Oktoder ö Mannheimer Mutterſchutz E. 5 Auskunfts⸗ und i für werdende u. ſtilende Mütter R 5. 1(Jugendamt), Zimmer 104, nachmittags 27 bis 5 Uhr. Ehe⸗ und Sexualberatungsſtelle R 5. 1(Jugendamt), Sen 2, nachmittags 5% bis 6% Uhr. Phot. Geſellſchaft E.., Mannheim: 5 Lichtbilderabend 20. 30 Uhr im Kinsinger G0 ealaraffio N 7. 8. Ski⸗Club Mannheim⸗Lndwigshafen E..: Klubabend im Reſtaurant Saalbau, N 7. 7. Verein Rechtsſchutzſtelle für Frauen und Mädchen: Sprechſtunden: N 2. 4 von—6 Uhr, auch Montags. samstag, 19. Oktober Vereinigung der Hanſeaten E. C. Mannheim i. S. V..: Hochoff. Herbſt⸗Couleur⸗Ball im Kaufmannsbeim, C 1. 10. Zu⸗ tritt nur für geladene Gäſte. Badiſcher Schwarzwaldverein, Ortsgr. Mauuheim⸗Ludwigshafen: Wanderungs ins Hornisgrinde⸗Gebiet. Abfahrt 13.50 Uhr nach Bühl. Führung und Auskunft Herr Oberrechnungsrat Kuklinſli Richard⸗Wagnerſtraße 29(Telephon 285 000. ö 5 Turnverein Mannheim von 1846: Turnhalle Rrinz⸗Wilhelmſtra e, abends 349 u Kunſt⸗ urn⸗ wettkampf Völklingen— Mang he 7 15 ſt⸗Turn — Nachdruck verboten. 5 Zuſammenſtoß zwiſchen Laſtanto und Fuhrwerk 8 Hockenheim, 11. Okt.(Priv.⸗Tel.) Etwa 100 Meter vor dem Bahnhof Hockenheim fuhr heute vormittag ein La ſt⸗ wagen mit Anhänger aus Stuttgart von hinten auf ein mit zwei Kühen beſpanntes Fuhr werk. Durch die Gewalt des Anpralls wurde das Fuhrwerk über den Straßengraben in einen Gemüſegarten gewor⸗ fen. Eine Kuh wurde auf der Stelle getötet, Menſchen. kamen jedoch nicht zu Schaden. Durch den Vorfall entſtand eine zeitweiſe Verkehr 5 ſt ö rung auf der viel befahrenen 5 e 5 2„ „ 5 M 5 a 8 1— * Freiburg i. Br., 10. Oktbr. Mann brachte ſich in der Nacht zum 8. ds. Mts, im Stern⸗ wald hier einen Schuß in die rechte Schläfe bei, konnte ſich aber, nachdem er aus ſeiner Bewußtloſigkeit erwacht war, allein in die Klinik e Der rund de unbekaunt. 05 r b 5 JSSSæh%Lof!!!.!! Teilweiſe Wiederholung der Ein auswörliger junger i Rn,. . S ne. W S Ort 23. Parher Autemobll Salon ene Mannheimer geitung(Abend- Ausgabe) Von Dr. Ernſt von Roſenberg Der Antomobilſalon iſt eines der markanteſten Ereig⸗ miſſe der Pariſer Herbſtſaiſon. Aus allen Weltgegenden und der franzöſiſchen Provinz ergießen ſich die Ströme der Kauf⸗ und Schauluſtigen in das faſt zu klein gewordene Mittel⸗ ſchiff des Grand Palais und deſſen Seitengalerjien. Der Salon von 1929 kann füglich als franzöſiſch⸗amerikaniſcher bezeichnet werden, was nicht nur in Frankreich, ſondern überall in Europa mit gemiſchten Gefühlen vernommen wer⸗ den dürfte. Es iſt zu bedenken, daß 90 v. H. der franzöſiſchen Motorwagenproduktion von ſieben Fabrikanten beſtritten werden, von denen wiederum drei allein 75 v. H. der erzeug⸗ ten Wagen auf den Markt werfen. Die übrigbleibenden Konſtrukteure erzeugen zuſammen nur 11 v.., das iſt ein Wagen pro Tag und Fabrikant. Der amerikaniſche Anſturm it geeignet, dieſe einigermaßen düſteren Betrachtungen aus⸗ gulöſen, und die Frage aufzuwerfen, ob nicht einige Sterne vom Himmel verſchwinden dürften, wenn die Kräfte weiter ſo verzettelt werden. Es wurde bereits darauf verwieſen, daß einſchneidende techniſche Neuerungen auf dieſer Schau nicht zu finden ſind. Verſuche, Rahmengeſtelle ohne Differen⸗ rial und Getriebekaſten zu bauen, ſind ſeit Jahren unternammen worden. Auch auf dem diesjährigen Salon ſind derartige Wagen zu ſehen, immer die gleichen; mit den Straßen haben ſie noch nicht Bekanntſchaft gemacht. Der Vorderradantrieb iſt auf der Ausſtellung, wie bisher, burch zwei franzöſiſche Marken vertreten, zu denen ſich noch eine amerikaniſche hinzugeſellt hat, deren Wagen Beachtung finden. Dem Vorderradantrieb wird Gutes nachgeſagt. Wes⸗ halb er ſich bisher nicht durchſetzen konnte, weiß man nicht recht; vielleicht mag der Grund ſein, daß keiner der großen Septenfabrikanten ſich zu dieſer Bauweise bekennt. Schwingachſen und unabhängig federnde Räder haben ihre bisherigen Poſittonen behauptet, neue Anhänger, wie man im Vorfahre annehmen durfte, haben ſte nicht gewonnen. Der Sechs zylinder motor erfreut ſich weiterer Verbreitung. Die Anzahl der ausgeſtellten Sechszylinder dürfts jene der Vierzylinder nahezu erreichen. Auch die Zahl ör Achtzylinder hat eine weitere Vermehrung er⸗ fahren. Ein franzöſiſcher Konſtrukteur hat einen Zwölf⸗ zy lindermotor in M Form herausgebracht. In das Rahmengeſtell dieſes Wagens iſt auch ein progreſſiver Gangwechſel eingebaut. Uebrigens findet ſich der ge⸗ räuſchloſe Schnellzug, der im Vorfahre nur zwei Vertreter entſendet hatte, auf mehreren Wagen, und wird zweifellos noch weitere Verbreitung gewinnen. 5 a Die Torſionsptbrationen der Sechszylinder und mehr noch der Achtzylinder⸗Reihenmotoren werden nach amerikaniſchem Vorbild durch einen Stoßausgleicher, den Damper, beſeitigt. Eine neue, allerdings ziemlich koſtſpielige Oöfung, zur Beſeitigung der Vibrationen ohne Damper findet ſich auf einem Fahrgeſtell mit Achtzylinder ⸗Reihenmotor. Schwungrad und Kuppelung ſind vom Motor getrennt und laufen geſondert zwiſchen zwei Lagern; die Vibrationen ſind 5 Hehoben. 8 Luxuswagen ſind ausſchließlich mit automatiſcher *. erung verſehen. Luftkühlung findet 5 ſich nur auf einem einzigen amerikaniſchen Wagen.— Auf dem Gebiet der Vergaſer wird verſucht, das Problem des Gasgemiſchs bei mehr oder weniger großer Drehzahl auto⸗ matiſch zu regeln. Die bisher angeprieſenen, beſonders am Vergaſer zu montierenden Vernebler und Lufteinlaßregu⸗ 5 8 a 8 b 5 Nach bargebiete HGroßſeuer in Germersheim „ Germersheim, 10. Okt. Heute nachmittag brannten die konnte rechtzeitig gerettet werden. Dem raſchen Eingreifen daß das von einem friſchen Winde genährte Feuer nicht auf die Nachbargebäude übergriff. Der Schaden iſt beträchtlich, Die Urſache des Brandes aber durch Verſicherung gedeckt. ift noch unbekannt. a i ö Beſatzungsauto fährt auf ein Pferdefuhrwerk : Edenkoben, 11. Okt. Auf der Staatsſtraße zwiſchen Eden⸗ koben und Maikammer fuhr geſtern nachmittag ein franzöſt⸗ ſches Lieferauto auf ein auf der rechten Straßenſeite in der Richtung Maikammer fahrendes Fuhrwerk. Der Lenker des franzöſiſchen Autos bemerkte im Augenblick, als er das FJauhrwerk in flotter Fahrt überholen wollte, daß ein aus ent⸗ gegengeſetzter Richtung kommendes Auto dies nicht mehr zu⸗ ließ und rannte ſo gegen das Fuhrwerk. Der Anprall war po heftig, daß ein Fräulein Benz aus Kuhardt, das auf dem Wagen ſaß, rücklings in den Straßengraben geſchleu⸗ dert wurde. Im Städtiſchen Krankenhaus„Ludwigsſtift“ wurde ein komplizierter doppelter Knöchelbruch am rechten Fuß feſtgeſtellt. Die deutſche Gendarmerie, die bald zur Stelle war, ſtellte feſt, daß beide Bremſen des franzöſiſchen Autos nicht funktionierten, weshalb der Führer dieſes nicht mehr rechtzeitig zum Halten bringen konnte. Die franzöſiſche Gen⸗ Aus den Dekonomiebauten des Landwirts Müller in der Fiſcher⸗ ſtraße vollſtändig nieder. Die Friſchfutter⸗ und Fruchtvor⸗ räte ſtanden im Augenblick lichterloh in Flammen. Das Vieh latoren haben wenig Anklang gefunden, obgleich ihnen ein gewiſſer Wert nicht abzuſprechen iſt. Es braucht wohl nicht beſonders hervorgehoben zu werden, daß auf den Ständen, ſowohl jener Marken, die billige Gebrauchswagen, als auch auf jenen, die Luxuswagen höchſter Klaſſe erzeugen, beiſpiel⸗ loſer Andrang herrſcht. Die Stände von Hiſpano⸗Suiza, Renault, Panhard, Ballot, Eitrosn, Voiſin, Bugatti u. a, ber den Franzoſen, Rolls Royce, Iſoota Fraſchini, Minerva, Lancia, Fiat von ausländiſchen Firmen, ſind ſtets von Men⸗ ſchenmaſſen umlagert. Das Schnittmodell des Achtzylinder⸗ Horchmotors wird von den Fachmännern auf alle ſeine Feinheiten und ſeine Durcharbeitung geprüft. Die drei karoſſierten Wagen finden beifällige Beachtung. Erinnerungen an entſchwundene Zeiten erweckt der Stand Mercedes⸗Benz. Kaum anderwärts wird man ein ähn⸗ liches Publikum verſammelt ſehen. Es ſind jene, die den Wa⸗ gen ſuchen, dem man in Deauville und Biarritz ſehnſüchtig nachblickt, wenn man ihn nicht beſitzt. Sämtliche drei zur Schau geſtellten Wagen ſind von der Fabrik ſelbſt auf das geſchmackvollſte karroſſtert. Die zwei neuen Mereedestypen Stuttgart 260 1929 und der Dreiein halb Liter⸗ Typ 360 neues Modell 1930 verdienen, daß man bei ihnen länger verweilt. Stuttgart 260, aus dem Zweilitertyp ent⸗ wickelt, iſt als Prototyp eines preiswerten und wirtſchaftlichen Gebrauchswagens der niedrigſten Steuerklaſſe für Selbſtfahrer erhalten, und iſt mit allen techniſchen Verbeſſerungen ver⸗ ſehen, wie Melſon Bonnalite Kolben, Saugrohrheizung und vollſtändig automatiſcher Zentralſchmierung. Auch kann der Typ Stuttgart 260 in Luxusausführung herausgebracht wer⸗ den.— Der mittelſtarke Wagen wird durch den Dreieinhalb⸗ litertyp 350 vertreten, der als vier⸗ bis fünfſitziges Kabrio⸗ lett gezeigt wird. Dieſer Typ, der ſich ausgezeichnet eingeführt hat, iſt der bewährte mittelſtarke Wagen mit beguemer und geräumiger Karoſſerie. A genehm und ſchaltungsfrei zu fahren, ermöglicht hohe Durch⸗ ſchnittsgeſchwindigkeiten auf großen Strecken und iſt für Stadt⸗ und Ueberlandverkehr gleichermaßen das praktiſche Fahrzeug. 3 Der Salon der Karroſſierungen! wäre man verſucht aus⸗ zu rufen. glänzt von Verchromungen,— Nickel iſt erledigt— Silber; plattierung und oft genug echtem Silber. Es iſt bereits darau verwieſen worden, daß ſich die verſchiedenen Wagenaufbau⸗ typen und ihre Linienführung gegen das Vorjahr kaum ge⸗ ändert haben. Anders ſteht es mit äußerer Aufmachung und Innemausſtattung. Mitrozelluloſelacke, als Emaillierung be⸗ zeichnet, und glänzende Lackierung dürften ſich die Wage hal⸗ ten. Die Lederkarroſſierung iſt bis auf wenfge Exemplare verſchwunden. Daß dies der Fall ſein würde, gaben die Pa⸗ riſer Straßen im Verlaufe dieſes Jahres zu erkennen In Berückſichtigung der hohen Steuern in Frankreich 12 p. H. Luxus⸗ und 2 v. H. Umſatzſteuer— können die Preiſe der Kraftwagen als mäßig bezeichnet werden. Die Umſatz⸗ ſteuer laſtet ſchwer auf der Induſtrie, da ſie der Fabrikant für alle Teile, die er von außen bezieht, bezahlen muß. Der Preis des teuerſten Wagens möge bekanntgegeben werden: das nichtkarroſſierte amerikaniſche Duezonberg⸗ Rahmengäſtell von 265 PS, kein Rennwagen, koſtet 75 000 Mark. Trotzdem kann Duezenberg nicht Anſpruch darauf er⸗ Frankxeich kaun man, allerdings auf beſondere Beſtellung, ein noch teureres Rahmengeſtell bekommen. ö NN Gerichtszeitung Mannheimer Gerichtsſälen a Die gefährliche Ecke i 5 Vor einigen Wochen iſt in der Preſſe über die Auswir⸗ kungen der Aufhebung der öffentlichen Häuſer diskutiert worden, viele kritiſche Stimmen haben ſich erhoben. Und 0 i 5 jretſen der geſtern vor der Großen Strafkammer unter Landgerichts⸗ der deutſchen und der franzböſiſchen Beſatzungsfeuerwehr, die dfrebton Dr. b ie gerich ſich eifrig an dem Rettungswerk beteiligte, iſt es zu danken, direktor Dr. Weiß aufgerollte Fall ſcheint den Kritikern recht zu geben. Eines Abends geht ein Kontrollmädchen von einer Wirtſchaft der Unterſtadt nach den Planken und geht auf dieſem Wege an einer Kirche vorbel. Nun iſt es den Mädchen verboten(und bekannt), in der Nähe von Kirchen ſich herum⸗ zutreiben. ſte mußte es—, zwei Kriminalbeamte behaupteten, ſie ſei ſtehen geblieben. Wer hat recht? Richtig ſagt der Vor⸗ ſitzende, die Mädchen würden, wenn und wo ſie nur auf die Straße gingen,„Freier“ ſuchen. Richtig antwortet darauf der Verteidiger, ob denn nun die Mädchen garnicht mehr an Kir⸗ chen vorbeigehen dürften.— Ein ſchwieriger Fall!— Das Mädchen erbietet ſich, Zeugen zu bringen, daß ſte wirklich „nichts“ vorhatte, worauf die Sache vertagt und wohl mit einem Freiſpruch enden wird.. n Ein Opfer ſeines Mitleids. Wer weiß von ſolcher Not? Daß Frauen alte Lumpen verkaufen, um etwas Brot zu erhalten? Ein hieſiger Alt⸗ händler kaufte Kindern— was er nicht darf— Ble ab, weil ſie ihm ſagten, die Mutter wäre krank und ſie hätten kein Brot zu Haus. Der gutmütige Althändler glaubt ihnen, läßt ſich zur Vorſorge noch. daß das Blei nicht geſtohlen iſt und bezahlt 2 Beim Weiterverkauf ver⸗ Schaum in die Hautporen In den ersten 10 ehren gdaour die milde, reine, nach arzt.. Hcher Vorschrift für die zarte Haut der Kleinen bosenders hergestellte 0 5 Schonend dringt ihr seidenweicher macht sie ſrei für eine gesunde, kräftige Heutatmung. Und was das bedeutet, merken wir Erwachsenen an uns selbst: Wohlbefinden und Gesundheit häng a ihr ab., a Auch dieſer Wagen iſt denkbar an⸗ Das ſchimmert in allen Farben der Palette und heben, den teuerſten Wagen der Welt gebaut zu haben, in Sie behauptete, nur vorbeigegangen zu ſein- dient er 31 Pfennige.— Später ſtellt ſich heraus, daß die Kin. der das Blei geſtohlen hatten und faſt kommt der alte Mann wegen Hehlerei dran. Mit 30 Mark(und 10 Mark für ſeine Frau als Geſchäftsinhaber) wird der Mann beſtraft. Eine von ihm angeführte Zeugin beſtätigt, daß ſie auch ſchon alte Lumpen für Brot verkauft hat Mit einem neuen Küchenmeſſer ſoll ein Käfertaler bei einem Wirtshausſtreit— bei dem auch ein klein wenig Blut floß— operiert haben. Es mag ſchon recht ernſt ausgeſehen haben: Einer blutet, einer ſchlägt einen anderen. Auf dem Boden liegt das neue Küchenmeſſer. Zum Glück ſtellt ſich heraus, daß es einem Hauſierer gehört, dem das Meſſer aus der Taſche fiel, als er helfen wollte. Aber einer der Raufhändler ſoll trotzdem 809 Mark bezahlen. Er weigert ſich. Er könne das nicht. Er verdiene nicht genug. Das Gericht zieht ich zurück. Urteil: Ratenzahlung in vier Monaten. Auch das will er nicht können. Nun daun müſſe er eben acht Tage ſitzen. Das will er auch nicht können, da ginge zuviel Verdienſt verloren. Schwieriges Dilemma. Aber der Raufhändler, der ſagt:„Achtzig Mark bezahle er nicht daſür, daß er einem ins Geſicht geſchlagen habe“, will erneut Berufung einlegen. Er will billiger ſchlagen * Die Komteſſe Helga von Monroy zu 3 Monaten Gefängnis verurteilt 5. Im Prozeß Monroy(Siehe Mittagsblatt. Die Schriftl.) verkündete heute mittag nach faſt zweiſtündiger Beratung des Gerichts der Vorſitzende folgendes Urteil: Die Angeklagte wird unter Freiſprechung von den übrigen Anklagepunkten wegen Diebſtahls in einem Falle und wegen ſchwerer Urkundenfälſchung und zugleich Betrugs zu einer Gefängnisſtrafe von 3“ Monaten verurteilt. Die Koſten des Verfahrens fallen, ſoweit Verurteilung erfolgt iſt, der Angeklagten, im übrigen der Staatskaſſe zur Laſt. f 5 f * Zuchthausſtrafe für einen rückfälligen Dieb. Wegen er⸗ ſchwerten Rückfalldiebſtahls ſprach das Schöffengericht Karls⸗ ruhe gegen den 27 Jahre alten vorbeſtraften Händler Ludwig Stahl aus Bellheim eine Geſamtzuchthausſtraſe von 3½ Jahren aus. Der Angeklagte hatte mittels Ein⸗ bruchs im einer Wirtſchaft in Büchenau größere Mengen Rauchwaxen und 15 Mark Bargeld erbeutet.„ Schwere Gefängnisſtrafen für Falſchmünzer. Das er⸗ weiterte Schöffengericht Koblenz verhandelte unter Au ſchluß der Oeffentlichkeit gegen zwei Falſchmünzer, die iin vergangenen Jahr im Kreiſe Mayen und Umgebung geſchickt nachgeahmte Hartgeldſtücke an den Mann gebracht hatten. Die Angeklagten wurden zu je drei Jahren Gefängnis und Ah⸗ erkennung der Bürgerlichen Ehrenxechte für die gleiche Zet verurteilt. 5 5 a 25 5 Aus den Rundfunk-Programmen 8 Samstag. 12. Oktober 1 Deutſche Sender Berlin(Welle 419) Königs wuſter ha uſen(Welle 16347%½) 20,00 Uhr: Kabarett. Auſchl. Tanzmuſik 1 Breslau(Welle 325) 19.00 Uhr: Neue Tänze. 20.80 Uhr: Magozin. 2 ihr ment 5 5 25 Frankfurt(Welle 389,6) 12.90 Uhr: Schallplatten. 16.15 Uhr: Vo Stuttgart: Konzert. 17.00 Uhr: Von Stuttgart: Tanztee. 20. Uhr: Von Stuttgart: Leichte Kavallerie. 21.00 Uhr: Von Stut gart; Rund um die Kurbelwelle. 23.15 Uhr: Von Stuttgar Tanzmufik.. 2 8 a 5 Hamburg(Welle 372,2) 20.00 uhr: Die ſchöne Helena, Buff Oper in drei Akten 22.50 Uhr: Tanzfunk.. [Königsberg(Welle 276,5) 19.40 Uhr: Orcheſterkonzert. 21.00 11h Heiteres auf Schallplatten. 22.30 Uhr Tanzmuſtk. Langenberg(Welle 472,4) 18.05 Uhr: Mittagkonzert. BVeſperkonzert. 20.09 Uhr: Luſtiger Abend. Anſchf.:; und Tanz. 5 5 e 8 Lelpzig(Welle 259,3) 20.00 Uhr: Kurt Perlitz. Köln: Humor un muſikaliſche Scherze. Anſchl.: Von Berlin: Tanzmuſik. München(Welle 532,9) Kaiſerslautern(Welle 270,8) 12.8 Schallplatten. 16.30 Uhr: Nachmittagskonzert. 20.50 Uhr Unter haltungskonzert. 22.45 Uhr: Konzert und Tanzmuſtk. Stuttgart(Welle 369,1) 12.00 uhr: Schallplatten. 16.1 Konzert. 20.00 Uhr: Leichte Kavallerie. Komiſche Oper..30 lt Rund um die Kurbelwelle. 23.00 Uhr: Tanzmuſik. i Ausländiſche Sender Bern(Welle 403,8) 20.00 uhr: E hohle Zahn. Dialektſpie 8 Berner Mundart. 22.30 Uhr: Alte und moderne Tanzmuſik 5 Budapeſt(Welle 550,5) 20.15 uhr: Teile aus den Pantomimer ungariſcher Tondichter. Anſchl.: Zigeunermufik. N 5 Dauventryy(Welle 479,2) 20.00 Uhr: Sendeſpiele: 1. Die Probe. 2. Der Herr des Haufes. 21.00 Uhr Konzert ſinſonif Daventry(Welle 1554, 19.90 Uhr: Abendkonze Peep⸗Bo⸗Hemla. Eine fliegende Fantaſie. 22.30 l au Mailand(Welle 500,8) 20.31 Uhr: Abendkonzert. 23.15 Uhr: Kon⸗ zert leichter Muſik. 55 5 5 ß Paris(Welle 1725) 20.15 Uhr: Abenbkonzert.„ Prag(Welle 486,2) 20.00 Uhr: Das Lied der Zukunft. 23.00 Uhr; Tanzmuſik. 5 N Rom(Welle 444,2) 21.00 Uhr: Schülerkonzert und Vorträ Wien(Welle 516,4) 20.00 Uhr: Die J Aufzügen. Anſchl.? Volkstümliches Zürich(Welle 459,4) der Walzerliteratur. durnaliſten. Luſtſpie Kone? 20.00 Uhr: Ballettmuſik. 21.25 Uhr Klein und zierlich im An Leiſtung, das iſt der nen Lorenz. Sender auf Se ten i ſchärfe in wunde bare und lautſtarker Wieder koſtet der Apparat in Lu von Sprache und Muſi . 65 Mk. ein und wie schnell und mühelos Si. ste Schmerzempfingung und a 8* Seite. . Nr. 43 50 Nene Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) * Freitag, den 11. O 3 J. Ueberfahrt Nach einem Bummel längs der italieniſchen und franzöſi⸗ ſchen Riviera ſtand ich wieder einmal im Hafen von Marſeille, ſah dem eigenartigen, ſtets reizvollen Leben und Treiben zu. Große und kleine Segelſchiffe, Fiſchkutter, Dampfer ſonder Zahl bieten ein maleriſches Bild. Unabläſſig wogt in der prachtvollen Hafenſtraße La Cannabiere der Menſchenſtrom, die Glasveranden der Hafenkneipen ſind gefüllt mit plaudern⸗ 5 den und lachenden Geſtalten aller Nationen, die hier das be⸗ rühmte Marſeiller Leibgericht, die Bouillabaiſſe mit Lan⸗ guſtenfleiſch ſchlürfen. Am Auslandsquai de Joillete, wo man ſo recht„die Pforte der Welt“ fühlt, liegt unſer Dämpfling, ein kleiner Kaſten von 2400 Reg.⸗Tonnen, der nach Algier beſtimmt iſt und in Palma auf Mallorca, dieſer ſpaniſchen„Inſel der Ruhe“ anlegt. Noch wird eifrig Ladung übernommen, Autos für den Verkehr in der afrikaniſchen Wüſte. Nach einem„Händedruck“ erhalte ich vom Steward eine Kabine, ſonſt für 6 Perſonen berechnet, allein zugewieſen und kann ſpäterhin über mangelnde Auf⸗ merkſamkeit nicht klagen. Pünktlich zur feſtgeſetzten Abfahrts⸗ 1 zeit wird der Laufſteg eingeholt, die Verbindung mit dem Lande gelöſt. Die Dämmerung ſinkt, Marſeille leuchtet auf— wie Santa Lucia in Neapel— grüßend zum Abſchied. Langſam verſinkt die große Moſchee in der Finſternis, doch droben leuchtet in den lletzten Strahlen der untergehenden Sonne die vergoldete ſtadt. Bald vereinigt der kleine freundliche Meſſeraum die wenigen Achtergäſte zum ſchmackhaften Abendbrot, gewürzt von einem bekömmlichen Landwein, an dem ſich jeder gütlich tun kann wie er will. Die Unterhaltung iſt rege, franzöſiſch und ſpaniſch. 5 Träge rollt das Schiff in der Dünung hin und her, durch das„Bullauge“ glitzert im Mondenſchein das Meer wie flüſſig Silber. Die Schiffsſchraube malt die unendliche Waſſerfläche, es klingt wie das Dahinrollen des Eiſenbahnzuges auf glatter Schiene, eintönig, einſchläfernd. Hin und wieder wird dieſe Ruhe unterbrochen durch das Raſſeln der Ruderkette, es ſcheint mir, als ob der Mann oben am Rohr mitunter döſt. Nach dem Frühſtück geht es hinauf an Deck, Sonne zu genie⸗ ßen. Endlich kommt die erwartete Küſte in Sicht, hohe Berge künden felſiges Eiland. Dieſe Steilküſte erinnert an Dal⸗ matiens abgewaſchenen Fels, ſtimmt jedoch nicht traurig wie der Karſt. Viereckig, wie ein Stein im Meer, kantet ſich die Inſel Dragonera. Wehe dem Schiffer, wenn hier nicht auf hoher Warte das Leuchtfeuer in finſtrer Nacht den Weg zeigte. Dann wieder ſchiebt ſich der Fels vor wie ein runder Turm, hinten in den Buchten erkennt man bereits Ortſchaften. Hin und wieder ragen alte, zerfallene runde Türme in die Lüfte, Warten aus der Maurenzeit, ſpäterhin als Windmühlen ge⸗ nutzt. Plötzlich leuchtet eine weiße Maſſe voraus— Pal m a, im Hintergrunde und am Nordrande der Stadt das Gebirge, an der Oſtküſte Flachland. Und aus dem Häuſergewimmel ragt der mafeſtätiſche Bau der Kathedrale. Im kleinen Boote kommt der Lotſe längsſeit, klettert munter das pendelnde Fall⸗ reep empor. Endlich iſt an der Pier feſtgemacht und der im Süden übliche Anſturm der Gepäckträger, Autoführer und Hotelbedienſteten ſetzt ein. Schon aber habe ich eine Carrete, das landesübliche Wägelchen auf zwei Rädern, mit weißer Leinwand beſpannt, herangewinkt und Gottſeidank! Der freundliche Kutſcher verſteht unſere ſpaniſchen Brocken. Bei der Gepäckreviſion iſt man großzügig, nachdem ich verſichert Habe, Zigarren oder Zigaretten nicht zu beſitzen. 5 Palmen grüßen zum Willkommen! II. Palma, die alte Römerſtadt Heute iſt ſie bereits 90000 Einwohner ſtark, dieſe alte Römerſiedlung aus dem Jahre 123 n. Chr. Im Hintergrunde begrenzen den Blick„die mallorkiniſchen Alpen“, voraus dehnt ſich bis zur Krümmung das blaue Mittelmeer. Blau auch der Himmel und doppelt freundlich wirken da die weißen Häus⸗ chen, die aus friſchem Grün der Vorſtadt Terreno winken. 5 Hier oben iſt es gut raſten, herrlich die Ausſicht über Golf und Stadt, köſtlich der ſtarke Duft aus blühenden Gärten. Die Natur ſelbſt ſcheint Freude am Daſein zu haben, denn neben der reifen Frucht, die golden unterm Laube hervorlugt, ſtrotzen die Apfelſinen⸗ und Zitronenhäume voller Blüten. n Der Wind ſpielt in den Waſſermühlen auf den flachen Dächern der Häuſer und dazu zwitſchern die kleinen Sänger im Käfig, den man vernünftigerweiſe tagsüber ins Freie bringt. Gleich hinter den Häuſern ſchließt dunkler Pinien⸗ wald an, aus dem in markanter Weiſe das Kaſtell Bell⸗ ver ragt, eine alte Königsburg aus dem 13. Jahrhundert. Vom platten ovalen Dache dieſes intereſſanten Baues blickt man in den Säulenhof mit dem Ziehbrunnen. Ringsherum läuft ein tiefer gepflaſterter Graben, an deſſen glatten Wän⸗ den empor zu kommen unmöglich iſt. Weiter draußen, in Ca'sbatala, laden ſonnendurchglühte lache Klippen zum Verweilen, ſtille Buchten zum Baden. Hier n himmliſcher Ruhe lebt man für ſich allein.— Die Stadt ſelbſt iſt am intereſſanteſten nicht auf dem en. Bummel, dem platanenbeſtandenen„Paſeo el Borne“, uch nicht auf der breiten Rambla, wo das deutſche Konſulat und zur Oſterzeit die Ferias— unſer Jahrmarktsrummel abe werden, ſondern in den ſchmalen Straßen und rträumten Winkeln der Altſtadt. Ungeachtet aller Enge— Kaffeehausbeſucher ſetzen ſich mit Vorliebe bis auf die Kuppel der heiligen Jungfrau, das Wahrzeichen dieſer Welt⸗ Mallorca, eine Merle qͤes Milloleers Von Dr. Lehmann⸗Liegnitz Männerwelt. Eigenartig berührt, daß an den einzelnen Tiſchen im Lokale ſelbſt der Schuhputzer ſein Geſchäft betreibt, auf ein bißchen Staub mehr kommt es ja in den ſüdlichen Län⸗ dern nicht an. 5 Blick auf den Felſen und Stadt Gibraltar Rege pulſiert das Leben bis in die ſpäten Abendſtunden hinein. Auffällig iſt die große Zahl der Schuhwarenläden und dies liegt in dem Rufe begründet, den das dauerhafte mallor⸗ kiniſche Leder in aller Welt hat. Auch die Silberwaren ſind berühmt, leider wird die handwerkliche Kunſt immer mehr durch Dutzendware verdrängt. Ungemein anziehend iſt der öffentliche Markt an jedem Morgen. In feſten bedachten Ständen(Markthalle) wird feilgeboten, was eine üppige Natur beſchert. Gar man⸗ nigfach ſind die Gaben des Meeres, das ſchimmert und flim⸗ mert in allen Farben, es iſt, asl ob der große Meiſter ſeine geſamten letzten Farbreſte verſchwenderiſch verwendet hätte. Alle möglichen Arten von Tintenfiſchen liegen herum, gefleckte Seeaale, dicke, große und auch kleine Muſcheln, Schnecken und Languſten. Ein Anblick, wie man ihn ſelten findet. Ein klei⸗ nes Büdchen ſorgt für das leibliche Wohl der Verkäufer, die geradezu ſpartaniſch genügſam ſind. Ein Brötchen wird auf⸗ geſchnitten, geſalzt, mit Olivenöl geträufelt und mit einigen grünen Oliven belegt... Zuvorkommend und höflich, wie alle Bewohner Palenas ſind und man es beſonders in der elektriſchen Straßenbahn beobachte kann, wo man niemals eine Frau ſtehen läßt, hat man mich als den Fremden, den befreundeten Alemano, auf die Veranda des Rathauſes gelaſſen, damit ich eine vorüber⸗ ziehende Prozeſſion richtig ſehen kann. Doch auf Mallorca iſt die Moral ſtreng, man iſt naturgemäß auf einer Inſel konſer⸗ vativer und wir finden dies übrigens auch bei den amerikani⸗ ſchen Tochterſtaaten Spaniens. Dies gilt ſowohl für die Stadt⸗ wie auch für die Landbevölkerung. Deren Vertreterinnen ſind ſofort kenntlich am hängenden Zopf mit weißer Halskrauſe und kleinem weißen Häubchen. Sittſam ſchreiten die Schönen der Stadt durch die Palmenallee an der prachtvollen alten Lonja vorbei, einer ehemaligen Börſe aus dem Anfange des 15. Jahrhunderts, unter dem Arm den Klappſtuhl, in der Hand das Gebetbuch. Sie ſchreiten die Treppen hinauf zum gewal⸗ tigen Bau der ſchönen Kathedrale, das iſt ihr Reich, ihr ſteter Sonntag, und traurig grüßt Dich an der Kirchentür der Blick. Bunò Deulſcher Verkehrsverein Am 5. Oktober 1929 wurde in Freiburg i. Br., wie bereits in unſerer Samstag⸗Abendausgabe gemeldet, die diesjährige Tagung des Bundes Deutſcher Verkehrsvereine eröffnet. Reichsminiſter Dr. Krohne, der Präſident des Bundes, ging nach der Begrüßung der anweſenden Vertreter der Reichs⸗, Staats⸗ und ſtädt. Behörden, der befreundeten Ver⸗ kehrsorganiſationen und der Vertreter ausländiſcher Ver⸗ kehrsorganiſationen auf die verkehrspolitiſche Lage Freiburgs ein, und gab einen Ueberblick über die organiſatoriſchen Fra⸗ gen, die z. Zt. im deutſchen Fremdenverkehr Gegenſtand der Erörterung ſind. Zuvor hob ber Präſident die bedeutenden Verdienſte des verſtorbenen Reichsaußenminiſters Dr. Streſemann um die Förderung des deutſchen Fremden⸗ verkehrs hervor. Dr. Streſemann ſei einer der erſten Reichs⸗ miniſter geweſen, der in Anbetracht der Verbundenheit des. Fremdenverkehrs mit außerpolitiſchen Fragen ſein Intereſſe dem deutſchen Fremdenverkehr gewidmet habe. Reichsminiſter Dr. Krohne gab dann einen kurzen Rückblick auf die einzelnen Entwicklungsphaſen des deutſchen Fremdenverkehrs ſeit 191g. Ueber die heutige Situation des deutſchen Fremdenverkehrs äußerte ſich der Redner hoffnungsvoll. Deutſchland ſei durch die willensſtarke Arbeit ſeiner Fremdenverkehrsorganiſa⸗ tionen wohl in der Lage, der außerordentlich ſcharfen Kon⸗ kurrenz des Auslandes zu begegnen. Obwohl die deutſchen Organiſationen bisher eine Reichsbeihilfe für ihre inner⸗ und außerdeutſchen Werbemaßnahmen noch vermiſſen müſſen, ſei es dennoch den Verkehsrämtern, Verkehrsvereinen und Verkehrsverbänden gelungen, eine Facharbeit in der Ver⸗ kehrswerbung und nicht zuletzt auch in der Verkehrsförderung zu leiſten, die auf dem Kontinent als vorbildlich bezeichnet wird. Sie bildeten damit ein wertvolles, nicht mehr zu ent⸗ behrendes Glied der deutſchen Volkswirtſchaft. Zum Schluß dankte er den deutſchen Kommunen für die wertvolle finan⸗ zielle Mitarbeit, die ſie durch Unterſtützung der Verkehrs⸗ werbung der deutſchen Nationalwirtſchaft und damit auch der deutſchen Wirtſchaft ſelbſt leiſten. 5 Profeſſor Dr. Walther Mahlberg, Ordinarius für Be⸗ triebswirtſchaftslehre an der Univerſität Freiburg, ging in ſeinem Vortrag 5 8„Reparatjonszahlungen und Fremdenverkehr“ von der Antitheſe Zahlungsbilanz und Fremdenverkehr einer⸗ ſeits und Jeparationszahlungen und Fremdenverkehr an⸗ dererſeits aus. Wie die Reparationsfrage wurde auch der internationale Fremdenverkehr bisher hauptſächlich unter dem Geſichtspunkt der paſſiven Zahlungsbilanz betrachtet, was den Blick für den Hauptpunkt des Problems verſchob bezw. un⸗ nötige Mühe bedeutet. Dies deshalb, weil heute der Satz ſeſtſteht, daß eine Paſſivität der ſogenannten Zahlungsbilanz nur effektive Leiſtungen, alſo nur durch Güterexport oder Dienſtleiſtungen für das Ausland, aufgehoben werden kann. An Hand von ausführlichen graphiſchen Darſtellungen entwickelte dann der Vortragende den Begriff der Weltwirt⸗ ſchaft und des internationalen Kapitals, für das es keine Lan⸗ desgrenzen gibt und deſſen volkswirtſchaftlicher Charakter zur Folge hat, daß Bartransfer wie Sschlieferungen eine privat wirtſchaftliche Augentäuſchung, volkswirtſchaftlich betrachtet eine Fiktion ſind. Er ſah in der Förderung des Fremden⸗ verkehrs eine Maßnahme, die dazu beiträgt, einen Teil der durch den Youngplan feſtgelegten Kapitalien zurückzugewin⸗ nen. Ueber 5 5 b die Grundlagen des Fremdenverkehrs 1 ſprach alsdann Profeſſor Dr. Glücks mann, Leiter des Forſchungsinſtituts für den Fremdenverkehr. Der Fremden⸗ an dem ſie nicht anſäſſig ſind, empfängt ſeine Daſeinsmöglich⸗ keit von zwei Faktoren: dem Menſchen und dem Ort. Der Menſch wird von drei in ihra liegenden Mottven beſtimmt, in 0 die Welt zu gehen: dem körperlichen, dem geiſtigen und dem 5 Mannheim durch. verkehr, d. h. die Fortbewegung von Menſchen zu einem Ort, 5 1 ſeeliſchen und einem außerhalb ſchaftlichen. 5 Körperliche Bedürfniſſe, die eine Urſache des Fremden⸗ verkehrs ſind, ſind Krankheiten, die Heilung an einem anderen Ort als dem Wohnſitz des Kranken erfordern, oder Krankheit vorbeugende Maßnahmen; dieſes Motiv iſt die Grundlage des e ß Das wirtſchaftliche Motiv, das den Menſchen in die Ferne treibt, iſt das Streben nach Nahrung. Es liegt im Sinne des Fremdenverkehrs, daß Menſchen ausgetauſcht werden. So iſt die Sperre gegen beutſche Arbeitnehmer im Auslande ein ungeheurer Nachteil für die Ausbildung der Kellner, denen die Möglichkeit genommen iſt, Land und Leute, Sitten, Gebräuche und Sprache an der erſten Quelle zu lernen. Gerade die wirtſchaftlichen Gründe ſind dem Fremdenverkehr mit dauerndem neuen Sitz der Fremden ein ſtarker Antrieb. Dadurch kann die körperliche, geiſtige und ſeeliſche Struktur des Wirtsvolkes ſehr beeinflußt werden, denn vielgeſtaltig ſind die geiſtigen Motive des Fremdenverkehrs. 5 1 . Den letzten Vortrag Frankfurt a. M. über 2 f Städte und Fremdenverkehr 8 8 Solange es Städte gibt, ſind ihre Bürger immer bemüht ge⸗ weſen, den Fremdenverkehr zu fördern. In der Entwicklung der Tätigkeit der Städte offenbaren ſich politiſche, ſoziale, kulturelle, und kommerzielle Kräfte. Heute kommt den Fra⸗ gen des Verkehrs um deswillen beſondere Bedeutung zu, weil leider noch nicht alle Beziehungen wieder angeknüpft worden ſind, die durch den Krieg vernichtet wurden. Die Werbung der Städte läßt ſich nach zwei Hauptgeſichtspunkten gliedern, erſtens die Propaganda für die wirtſchaftliche Geltung bzw. Stellung und kommerzielles Wachstum der Stadt, andererſeits Propaganda für die Stadt als Kulturſtadt und Fremdenverkehrsplatz. Die kulturelle und fremdenverkehrspolitiſche Werbung einer Stadt teilte Sutter wiederum in zwei Kategorien ein, nämlich Propaganda zugunſten und vermittelſt der dauernd vorhandenen kulturel⸗ len Inſtiture und„Sehenswürdigkeiten“ und Pro⸗ paganda durch beſondere Veranſtaltungen(vorübergehende) wie z. B. Ausſtellungen, Meſſen, Feſtſpiele, Gedenktage uſw. Der Vortragende behandelte alsdann eingehender die Fragen des Ausſtellungsweſens. Dann wandte ſich Sutter gegen die Lokalkritik an den Fremdenverkehrseinrichtungen der Stadt, 2 ſorgſam gezüchteter und gepflegter Dauererſcheinung gegen⸗ über, müßten die Verkehrsvereine als Werkzeug der inneren Miſſion gewiſſermaßen ſich zur Wehr ſetzen. Dieſe Werbung nach innen, die Erziehung der Bürger zu aktiver Stadtgeſin⸗ rigen Verkehrsvereins. 8 Die Vorträge wurden von den anweſenden Vertretern der Verkehrsorganiſationen mit großem Beifall aufgenommen. Vor der öffentlichen Verſammlung hatten, wie wir bereits berichteten, verſchiedene Fachausſchüſſe getagt. U. a. wurde ein Beſchluß angenommen, der die Vertretung der Deutſchen Fremdenverkehrsorganſſationen in den Reichs⸗ wirtſchaftsrat und in den Landeseiſenbahnräten fordert. Nach der Tagung fanden Informationsfahrten darch das Fremdenverkehrsgebiet des Schwarzwaldes ſtatt und eine Reihe feſtlicher Veranſtaltungen, von denen beſonders die Be⸗ grüßung durch den Oberbürgermeiſter der Stadt Feiburg im Breisgau erwähnt werden muß. 8 5 Der Berkehrs⸗Verein Mannheim war durch Muſeums direktor Prof. Dr. Walter vertreten, die Stadt 5 Herrn Hieronymi. Erwähnenswert iſt, daß die Stadt Mannheim bzw. deren noch zu nominierender Vertreter auf der Freiburger Tagung in den Vorſtand des Bundes Deutſcher Verkehrsvereine gewählt wurde. Verantwortlich: Willy M! tober 192 . ſeiner liegenden: dem wirt⸗ 1 nung iſt eine Aufgabe aller, vor allem aber auch eines rüh⸗ hielt Direktor Otto Ernſt Sutter, 4 Der Mißſtimmung weiter Bürgerkreiſe in vielen Städten als Nr 0 0 3 liche Villen im üppigen Blumenbehang. Zwei größere Hotels, Freitag, den 11. Oktober 1929 Neue Mannheimer Zeitung([Abend⸗Ausgabe] 7. Seite. Nr. 478 Ein Berg der Beſchaulichlkeit Höhenkurort Heiligenberg beim Bodenſee Um Meersburg herrſcht Martini⸗Sömmerle, wie es ſchwä⸗ biſch heißt. Reben kochen im Mittagsbrand. Die reinſte Winzerfreude. Denn:„Nachſommers Sonnenglut ſchafft feurig Traubenblut!“ Ein Entzücken, jetzt durch bunt flammende Gärten zu ſtreifen, über dieſe fruchtbeladene Erde, eine einzige ſüße Verheißung nahen Ernteglücks. Zärtlich gehügelt, ſchwingt das Gelände um einen Berg, eigentlich den Berg des deutſchen Bodenſee⸗Ufers mit ſeiner 800 Meter⸗Höhe. Ein weißes Felſenſchloß über jäher Wand. Ein Meer von Grün. Schimmernde Krone des reichen Landes. Niemand ahnt, daß ſich hier ein Kurort verſteckt auf dem alten, alemanniſchen Wodansberg, der ſpäter letzte Zufluchtsſtätte der Heiligen Felix und Regula und ſomit„Heiligenberg“ wurde. Jahr⸗ Fundertelang Stätte der Mirakel, Wallfahrten, wunderbarer Heilungen. Schon im 4. Jahrhundert n. Chr. ſoll eine Veſte aus dem Felſen gewachſen ſein, Horſt ſchwäbiſcher Ritterſchaft, der erſten Grafen von Heiligenberg, aber es dauert faſt ein Jahrtauſend, bis auf dem Nachbarfels die neue Burg entſtand, da das alte Gemäuer des„edel Graff“ Bertold bröckelte und zerfiel. Auf dieſen ungefügen Quadern trägt heute die mauer⸗ ſteile Nagelfluhwand den impoſanten Renaiſſancebau, ſtolzen Dynaſtenſitz der Fürſten zu Fürſtenberg⸗Meßkirch. Künſt⸗ leriſche Initiative verſchönt und rekonſtruiert beſtändig im Innern und Aeußern. Zugänglich ſind nur Kapelle und Ritterſaal. Dieſer iſt ein erleſenes Muſeumſtück mittel⸗ alterlicher Kunſt, beſonders durch die herrliche Kaſſettendecke, überreich an Schnitzwerk und Bildſchmuck, ein Werk ſchwäbi⸗ ſcher Meiſter. Die innere Längswand trägt unabſehbare Reihen von Ahnenbildern des Hauſes; die Fenſterreihen leuchten im Schmuck koſtbarer alter Glasmalereien. Kapelle und Galerie mit reichem Renaiſſance⸗ Altar zeigen gleichen Geſchmack in Farben und Formen. Monumentale Brunnen⸗Anlagen, Schloßbrücke und feierliche Alleen führen in die Gärten und ausgedehnten Parkanlagen. Und in die Wälder. In meilen⸗ weitem Umkreis iſt alles fürſtenbergiſcher Beſitz, der jedem offen ſteht. Ein köſtliches Waldreich, 542 Hektar teilweiſe ſehr alter Buchen⸗ und Tan neuforſten, die jahrhun⸗ dertlange Pflege zu ſeltener Schönheit entwickelt hat. Hier iſt der vielbewunderte„Kurpark“ Heiligenbergs, mit zahlloſen Wegen, Ruheplätzen, Ausſichtspunkten, auf einer Höhe von 750-800 Meter immerhin etwas Beſonderes. Und ein Be⸗ ſonderes iſt dieſer ganze kleine Bezirk der Stille, vollkom⸗ mener Ruhe. Früher ſehr abſeits. Wenig Dorfhäuſer. Zier⸗ durchaus zeitgemäß, respektvoll einander gegenüber auf dem alten„Poſtplatz“. Er iſt alles Mögliche: Konzertplatz, Sam⸗ melpunkt des„Kurlebens“; Verkehrszentrum. Hier ſtarten die eleganten Kraftpoſten, die heute Heiligenberg mit der Welt da draußen verbinden. Drei Linien verkehren: nach Meers⸗ burg, Ueberlingen, Sigmaringen, als große Bodenſee⸗Donau⸗ Routen. Außerdem gibts eine Bahnſtation Heiligenberg⸗Leu⸗ ſtetten an einer Nebenlinie der Bodenſee⸗Gürtelbahn, die von den Autolinien gekreuzt wird. Zauberhaft iſt die Auffahrt zur Höhe mit ſtrahlend ſich weitender Schau übers ſonnige Land. Drunten aber liegt das Bodenſee⸗Reich uns zu Füßen. Verwirrende Fülle der Bilder, die man beglückt in ſich auf⸗ mimmt: goldener Ueberfluß der Welt. J. Silling- Wiesner. verkehrs. Wand ervorſchlüge Tageswanderung Weinheim, Birkenau, Niederliebersbach, Oberliebersbach, Waldnerhof, Hemsbach. Sonntagsrückfahrkarte bei der Hauptbahn nach Hemsbach.40 l, bei der O. E. G. nach Weinheim 1/ und Anſchlußkarte Hemsbach⸗ Weinheim 15 Pfg. Hauptbahnhof ab:.00,.00(Eilzug) Weinheim an:.58,.98; O. E..⸗Bahnhoſ⸗Neckarſtadt ab:.15, Vom Hauptbahnhof gegen die Weſchnitz, an dieſer rechts entlang und links über die Brücke ins Birkenauer Tal. Von Weinheim⸗ Brücke an der Poſt rechts vorbei und auch links über die Brücke. Nun der Weſchnitz links auf, kurz mit der Hauptlinie 1, roter Strich. Bei der Badeanſtalt rechts über die Weſchnitz und rechts an derſelben aufwärts. Bald Wald, bald links der idylliſche Garten der Fuchs⸗ ſchen Mühle. Vom Weg, der verſchiedene Bogen beſchreibt nicht ab⸗ weichen. Nach der Kinſcherſſchen Mühle aus dem Wald, über die Bahn und vor nach Birkenau 50 Min. Hier links über die Weſchnitz. Mit der Hauptlinie 5, blaue Scheibe, nördlich durch den ſchönen Ort. Beim Schloß rechts auf Treppen hinauf zu einem Turnplatz. Ueber dieſen. Kurz Wald. Links ſchöner Blick ins Liebersbachtal und im Hintergrund auf die Wachenburg, rechts ins Weſchnitztal. Ueber Feld. Nach einem Stück Wald links, hinab nach Niederliebersbach, 94 St. Mit gleichem Wegzeichen und in gleicher Richtung durch den Ort. Die Kirche rechts. Bei den letzten Häuſern, rechts durch einen Hohlweg aufwärts. Abermals über Feld. Rechts ſchöner Blick ins Weſch⸗ nitztal und auf die Tromm. Durch ein Tannenwäldchen und gleich Zuſammentreffen mit der Nebenlinie 35, blaues K. Mit dieſem Wegzeichen links weſtlich hinein nach Oberliebersbach, 34 St. Im Feld abermals etwas anſteigend. Abwechſelnd rechts und links am Waldrand hin, nach 20 bis 25 Min. auf der Höhe gleichzeitig mit der Nebenlinie 36, weißes K und der Hauptlinie 1, roter Strich links, direkt ſüdlich. Rechts Schannenbach und Oberlaudenbach. Nach 5 bis 8 Min. Wald. Die beiden Nebenlinien gehen ſofort rechts nach dem Kreuzberg ab. Im Wald mit dem roten Strich in derſelben Richtung weiter. Der ſchöne Weg macht mehrere Kurven, fällt langſam ab und verläßt nach 20 bis 25 Min. den Wald. Auch noch kurz im Feld ab zur Hauptlinie 16 gelbe Scheibe. Links drüben der Waldnersturm. Rechts, weſtlich mit der gelben Scheibe zum nahen Waldnerhof. An dieſem rechts vorbei und weiter abwärts. Nach dem Ifſraelitiſchen Friedhof links, noch kurz im Wald ab, rechts ein Wäſſerlein, rechts⸗ geſchwenkt und hinunter nach Hemsbach, 194 St. gemütlich. Hemsbach ab: 19.46, 21.24 Uhr; Mannheim an: 20.52, 22.24; Weinheim an: 19.53, 21.30, Weinheim⸗Brücke ab: 20.02, 21,42; Mannheim⸗Neckarſtadt an: 20.43, 22.18 Uhr. F. Sch. Storm Kursbuch für Süddeutſchland In der Nacht vom 5. zum 6. Oktober begann der Win⸗ terfahrplan 1920⸗30. Er bringt umfaſſende und eingreifende Ver⸗ änderungen der Fahrzeiten im Nah⸗ und Fernverkehr, ganz abge⸗ ſehen von den Verſchiebungen, die der Ablauf der eigentlichen Reiſe⸗ ſaiſon mit ſich bringt. Wer ſich deshalb nicht unangenehmen Ueber⸗ raſchungen ausſetzen well, wird ſich wieder rechtzeitig ein zuver⸗ läßiges und dabei billiges Kursbuch kaufen. Bekannt als zuver⸗ läßig, preiswert und praktiſch im Gebrauch ſind ſeit jeher die Storm Kursbücher, von denen ſoeben die Ausgabe für Süddeutſch⸗ land erſchienen iſt. Sie bringt auf dem Raum von 624 Seiten zunächſt den auf farbiges Papier gedruckten Teil„Fernverbindun⸗ gen“ nach allen Teilen des deutſchen Reiches. Dieſe Einrichtung er⸗ möglicht es dem Benutzer, jede gewünſchte über Hunderte von Kilo⸗ metern führende Verbindung ſofort im Zuſammenhang auf ein⸗ und derſelben Seite zu ſehen; er braucht alſo nicht erſt die einzelnen Teilverbindungen aus verſchiedenen Fahrplänen zuſammenzuſtellen. Storm Kursbuch für Süddeutſchland bringt ſämtliche Fahrpläne der öſterreichiſchen Staatsbahnen und den geſamten Verkehr der Oſt⸗ und Mittelſchweiz. Die deutſchen Verbindungen ſind in ſehr weitem Umfang aufgenommen, man kann etwa folgende Städtegrenze dafür angeben: Köln, Kobkenz, Gießen, Bebra, Hof, Paſſau, Salzburg bis Trier. Dem Kursbuch liegt ein 64 Seiten umfaſſendes Verzeichnis der durchlaufenden Wagen, Schlaf⸗ und Speiſewagen bei. außerdem eine zweifarbige Ueberſichtskarte des geſamten deutſchen Elſenbahn⸗ Verkehrs Nachrichten- Orient⸗ und Mittelmeerfahrten 1930 des Norddeutſchen Lloyl Unter dem Titel„Ins ſonnige Mittelmeer“ gibt der Norddeutſche Lloyd, Bremen, das Programm ſeiner für das Frühjahr 1930 itt Ausſicht genommenen beiden Orientreiſen und einer Mittelmeerfahrk bekannt. Die je 25 Tage dauernden Orientfahrten nehmen am 13. März und g. April in Genua bezw. Venedig ihren Anfang. Be⸗ ſucht werden Meſſina, Catania, Konſtantinopel, Athen, Jeruſalem, Kairo, Korfu und die Bucht von Cattaro. Auf der Mittelmeerfahrt, die am 24. Mai in Genua beginnt und am 12. Juni in Bremerhaven endet, werden Barcelona, Palma, Algier, Cadiz, Madeira und Liſſa⸗ bon berührt. Mit allen dieſen Reiſen, die mit dem bewährten Doppelſchrauben⸗Paſſagierdampfer„Lützow“ ausgeführt werden, ſind intereſſante Landausflüge verbunden. Die Durchführung des Reiſe⸗ programms liegt in den Händen einer erfahrenen Reiſeleitung. Näheres durch den Norddeutſchen Lloyd in Bremen oder ſeine Vertretungen. Reiſegelegenheiten zur Weltausſtellung in Barcelona Im Rahmen der Internationalen Weltausſtellung in Barcelona ſoll in der Zeit vom 19. bis zum 26. Oktober 1929 eine„Deutſche Woche“ ſtattfinden. Zur Teilnahme hieran bietet die vom Nord⸗ deutſchen Lloyd, Bremen, veranſtaltete vierte Geſellſchaftsreiſe nach Spanten, ab 19. Oktober von Frankfurt a.., an 20. Oktober in Barcelona, eine vorzügliche Reiſegelegenheit. Die Rückfahrt nach Deutſchland ſoll am 1. November von Liſſabon aus mit dem Dampfer „Weſer“ angetreten werden, der am 6. November wieder in Bremen eintrifft. Reiſende, die unabhängig von dieſer Geſellſchaftsfahrt zur Hinreiſe nach Barcelona bereits den Seeweg einſchlagen wollen, können zu dieſem Zweck den am 7. Oktober von Bremen auslaufen⸗ den Lloyddampfer„Sierra Morena“ in Anſpruch nehmen. Der Dampfer läuft Liſſabon an, ebenſo der am 12. Oktober ab Bremen fahrende Dampfer„Orotava“ des Norddeutſchen Lloyd. Von Liſſa⸗ bon nach Barcelona beſteht Eiſenbahn⸗ und Flugverbindung. Alle näheren Auskünfte erteilen der Norddeutſche Lloyd in Bremen oder ſeine Vertretungen. Wie wird das Wetter? Wetter⸗Nachrichten 5 der VBadiſchen Landesweltlerwarte Karlsruhe Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(.26 Uhr morgens). d eee See- Luft. Tem- S. 2 Wind 0 2 3 die a er wet: 8 m mm oc Ss s Richt. Stärke 5 5 Wertheim 1511 10 12 9 SW friſch! Negen Königsſtuhlſ 563 768.7 6 8 6 SW ſſchw. Nebel Karlsruhe 120770, 10 138 WSW ſchw. bedeckt Bad.⸗Bad. 218 770,5 11 12 880 leicht Villingen 780 773,2 6 7 5 SW„ bedeckt Felöbg. Hoff 1275 643,6 1 0 OJ„ mäß. Regen Badenweil.]— 778,30 8 10 71„ ſchw bedeckt St. Blaſien] 780 65 7 5 ſtill Regen Bad Dürrh.]—- 6 7 4J 8 leicht bedeckt Unter erheblicher Verſtärkung iſt die Islandzyklone nach der ſkandinaviſchen Weſtküſte vorgeſtoßen. Der hohe Druck über der Südweſtecke Frankreichs hat ſich noch etwas verſtärkt. (Kern 780 Millimeter). Zwiſchen dieſen beiden Aktionszentren ſtrömt maritime Luft in weitem Bande bis weit nach Oſt⸗ europa. In ihrem Innern grenzen Luftkörper verſchiedenen Urſprungs aneinander und führen ſo vielfach zu ſtrichweiſem Regen. Auch morgen werden wir im Bereiche der Weſtſtröme bleiben, ſo daß die zyklonale Witterung noch anhalten wird. Wetterausſichten für Samstag, den 12. Oktober: Wolkig hei weſtlichen Winden. Temperaturen im weſentlichen unver⸗ ändert. Strichweiſe Regen. a Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen lieben Mann, unseren berzensguten, treu- sorgenden Vater a Friedrich Albre dat am 8. Oktober, morgens kurz nach 6 Uhr im Alter von 51 Jahren, nach längerem, mit äußerster Ge- duld ertragenem Leiden zu sich in die Ewigkeit zu nehmen Rodenbach bei Kaiserslautern, den 11. Okt. 29 Die trauernden Hinterbliebenen! Kaſharina Albrecht geb. Legrum nebst Kindern. 11840 Die Beerdigung fand inzwischen in aller Stille stat ˖ Bad Liebenzell r i Altbek. erſtkl. Küche u. Keller. Vorzügl. Verpfl. Angen. Aufenth. rolpekte dch. d. Beſitzer.? Vor⸗ u. Nachſaiſon Preisermäßigung. italien. Merui we Savoy Hotel Erſtkl. Familienhotel, inmitten Blumen und Palmen. Penſion ab Lit. 35. Proſpekte. Frau C. Beeler 3 S οοοοf Im Sommer: eee sees pee HZadhotelu Kurhaus,, RößIi“ Seewen am Lowerzerſee(Schweiz) * 8 5 1 5 Geldverkehr 35000 Mk. geſucht. Geldgeber be⸗ kommt feſte Anſtellg. od. kann ſich ſtill od. tätig beteiligen. Gut. Verdienſt u. Sicherh. Branchekenntn. n. erf. Sanatonium Schlag Wäildber Linie Pforzheim Nagold— 480 m(em. 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Verluſt⸗ rechnung; „Beſchlußfaſſung über die Bilanz und die Gewinnverwendung; „ Entlaſtung des Vorſtandes und des Aufſichtsrates; 4. Neuwahl des Aufſichtsrates; 5. Wahl der Reviſoren. Zur Ausübung des Stimmrechtes iſt er⸗ forderlich, daß die Aktionäre ihre Aktien ſpä⸗ teſtens bis zum 25. Oktober d. J. bei einer der nachfolgenden Stellen deponieren und bis nach der Generalverſammlung daſelbſt hinter⸗ legt laſſen. Sütddeutſche Discouto⸗Geſellſchaft.⸗G., do 8 Weg. Geſchäſts aufgabe bute Bücher zu jed. annehmbaren Angeb. u. D M 38 an Als größtes Pelzhaus 8. 20 mit der größten Magkürschnerei bieten wir durch direkten Roheinkauf auBerge wöhnliche Vorteile FRANKFURT Mannheim, 8 Preis 31 vk. B4529 5 8 n 50 Bürv der Geſeilſchaft, Mannheim⸗Waldhof, Nupprechtſtr. 15, IIL r.. D bei einem Notar gemäß 8 255 des H. G. B. 7 1 Taſſe 1 Göfwann Mannheim⸗ Waldhof, den 10. Oktober 1929. 1 1 ˖ 6 1 Kräutermiſchung, aus N 0 Der Aufſichts rat. N Samstag, 12. 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Als Ades-H 3 Wiedemann“ „Beachten Sie meine Schaufenster“ Heizgerei HEISS S 3, 1 Nane Marktplatz)— Heh, Lanzstr. 5 Drudisachken In jeder Ausfühung liefert promptr Aller- Emmen 15 hne Ainele bruckereſ pr taas, d m h l, Mannteimk 2 SS mr Kaufmann Führt inn Hader 1— — 4 1 4 ————— , 8. Seite. Nr. 478 Freitag, den 11. Oxtober 1928 Neue Maunheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) 2 mung Bevorſtehenze Währungsreform in der Schweiz Die Meldung, daß der ſchweizeriſche Bundesrat der Bundes⸗ verſammlung ſoeben einen Geſetzentwurf hat zugehen laſſen, deſſen — zweifello, erfolgende— Annahme erſt die ſchweizeriſche Währung zu einer eigentlichen Goldwährung ſtempeln ſoll, iſt geeignet, im Ausland berechtigtes Kopfſchütteln zu erregen. Es klingt allerdings nicht ſehr überzeugend, wenn man hört, daß der ſchweizeriſche Franken, der in Kriegs⸗ und Inflationsfahren als ſtabile inter⸗ nationale Werteinheit erfolgreich mit dem US.⸗Dollar rivaliſierte, nun eine der letzten europälſchen Währungen ſein ſoll, die auf den Goldſtandard umgeſtellt werden. Nur die ſpaniſche Peſeta, der portugieſiſche Escud o, der jugoflowiſche Dun ar(letzterer übri⸗ geus ſeit geraumer Zeit wenigſtens de facto ſtabiliſtert) und der ſchwelzeriſche Franken waren bisher in Europa nicht verankert. Sämtliche ehemaligen Münzbundſtaaten(ateiniſchen) mit Aus⸗ nahme der Schweiz haben ihre Währung auf einem tiferen Niveau ſtabiltſiert, als es der brühere lat. Münzbund vorſchrieb; ent⸗ ſprechend den neuen Paritäten ergibt ſich die folgende Rangordnung: Die italieniſche Lira=.273 ſchweiz. Franken der, franzöſiſche Frane +.203 der belgiſche Franc*.144 135 die griechiſche Drachme 2.067 8* Eine erſte Folge der Auflöſung des lateiniſchen Münzbundes war die Nationaliſterung des Münzweſens in der Schweiz. Während früher, wie jedem ausländiſchen Touriſten, der die Schweiz bereiſt hat, noch in Exinnerung ſein dürfte, die Goldmünzen und die ſtübernen Fünffrankeuſtücke und tellweiſe auch die ſilbernen Scheide⸗ münze Frankreichs, Italies uſw. frei zirkulieren konnten, ſind eit Kriegsende alle Stücke fremden Gepräges nach und nach aus dem Münzbild der Schweiz verſchwunden. Die W äh rung i ſt aber immer noch eine Doppel währung: die Noten der Schweizeriſchen Nationalbank ſind nach dem gegenwärtigen Bank⸗ geſetz in Goldmünzen ober ſilbernen Fünffrane⸗Stücken, nach Wahl bsbar. Bei Kriegsausbruch wurde, wie in anderen er* 1.* der Bank, einlöe Ländern, die Einlösbarkeit der Noten ſuspendiert, und nun wird die Aufhebung dieſer früher notwendigen, nunmehr aber reichlich ipberflüſſigen Beſtimmung daßu benützt, um auch die Form der Cinlöſungspflicht neu zu regeln. Die Art, wie dieſe Neuregelung geſetzlich feſtgelegt wird, entſpricht den modernen An⸗ chauungen über die Rolle des Goldes im monetären Haushalt der Völker. Die Schweizeriſche Nationalbank behält ſich nämlich vor, die ihr zur Einlöfung eingereichten Noten nach. ihrer Wahl in Goldmünzen, Goldbarren oder Golddeviſen ein⸗ zulöſen. Dieſe Löſung iſt allerdings nur als eine proviſoriſche gedacht, indem im Geſetz der Bank die Pflicht auferlegt wird, zur Einlöſung in Goldmüzen überzeugehen, ſobald diejenigen Länder, mit denen die Schweig einen für die Gestaltung ihrer Valuta maß⸗ gehenden Geldverkehr unterhält, ihrerſeits die Einlöſung in Gold⸗ münzen einführen werden. „ Farhendividenden wieder 12 v. HD.— Voraus sichtlich höhere Geſamkumſätze. Aus ARkreiſen der J. G. e e zur zuverläſſig, daß bei der Geſellſchaft beſtimmt wieder mit der Vor⸗ jahrsdividende von 12 v. H. gerechnet werden könne. Die Umſätze werden aller Vorausſicht nach über denen des Vorjahres liegen. Da⸗ mit dürften die an den Kursrückgängen der Farbenaktien auch ange⸗ knüpfte Vermutungen von einer möglichen Ermäßigung der Vorfahrs⸗ dividende gegenſtandslos ſein. * Süddeutſche Drahtinduſtrie AG. in Mannheim. Die zum De⸗ Wendel⸗Konzern gehörende Geſellſchaft beruft ihre diesjährige o. GV zum 30. Oktober nach Köln ein.(Siehe Anzeige). Ob das i. V. diuſdendenloſe Unternehmen für das GJ. 192829 eine Gewinnaus⸗ ſchitttung vornehmen wird, konnte bis jetzt noch nicht in Erfahrung Baerns ſche eiſenwerke Ach, Wehl (J Buderus ſche enwerke., Wetzlar— Mindeſtens Vorjahrs⸗ dinidende.(Eig. Dr.]. Der der Aht.⸗Sitzung vorgelegte Halbfahres⸗ abſchluß weiſt erhöhte Gewinnziffern auf. Der Umfatz war in den abgelaufenen neun Monaten dieſes Jahres um 8 bis 9 v. H. höher als im vorigen Jahre. Für das geſamte Geſchäftsjahr 1929 wird zum mindeſtens mit dem Ergebnis des Vorfahres zu rechnen ſein. Zur Zeit iſt die Geſellſchaft noch gut beſchäftigt, doch werden in den Win⸗ termonaten in einzelnen Betriebsabteilungen ſaiſonmäßige gering⸗ fügige Einſchränkungen eintreten, wie ſolche alljährlich wiederkehren. Die neu errichtete Badewannenfabrik der Abteilung Weſtdeutſches Eiſenwerk in Kray hat die regelmäßige Lieferung von gußeiſernem Worzellan⸗, emaillierten Badewannen an die Kundſchaft aufgenommen. * Friedr. Krupp AG. Während die rückläufige Konjunktur in der Etſeninduſtrie die Notwendigkeit ergeben hat, eine Verminderung der Belegſchaft der Feuerbetriebe der Friedr. Krupp Ac. in Ausſicht zu nehmen, iſt der Beſchäftigungsgrad im Lokomotiv⸗ und Wagenbau beſfer geworden. In dieſen Betrieben ſteht, wie wir erfahren, für die kommende Woche die Neueinſtellung einer größeren Anzahl von Wrbeitern bevor. g N e der Horchwerke. Die Verwaltung der Horchwerke.⸗G. in Zwickau hat mit den Arbeitervertretungen eine Vereinbarung getroffen, derzufolge eine Einſchränkung des Produktionsbetriebes auf—5 Wochen erfolgen ſoll. Von der Eut⸗ laſſung werden etwa 1000 Arbeiter betroffen. Die Entlaſſungen beginnen am 18. Oktober und werden bis Ende des Monats durch⸗ geführt ſein. Im Betrieb verbleiben lediglich die Belegſchaften der Moöteilung Werkzeugbau, Reparatur und die N eilung mit rund 600 Arbeitern. Vom 17. November ab ſoll die Wieder⸗ eufnahme der Arbeit in den einzelnen Abteilungen erfolgen. * Umſatzſteigerung der Wanderer⸗Werke vorm Winklhofer u. Jaenicke AG. Die Umſätze in dem am 30. September beendeten Ge⸗ ſchäftsjahr waren höher als im Vorjahr. Ueber das Ergebnis und die vorausſichtliche Dividende(i. V. 6 v..) kann heute noch nichts geſagt werden. Die gegenwärtige Geſchäftslage iſt in Automobilen und Fahrrädern nicht zufriedenſtellend, dagegen arbeiten die Abtei⸗ lungen der Schreib⸗ und Rechenmaſchinen und insbeſondere Werk⸗ zeugmaſchinen relativ gut. 5 JGebrüder Junghans.⸗G. Uhrenfabrik Schramberg(Eig. Dr.) Zu dem Kursrückgang erklärt die Verwaltung, daß innere Gründe dafür nicht vorhanden ſeien. Die Gründe ſeien vielmehr ſowohl in der allgemeinen Börſenlage als in der ungünſtigen Kon⸗ junktur, die in der Uhreninduſtrie während des erſten Halbjahres 1929 vorhanden war, gegeben. Die Geſellſchaft verfüge nach wie vor über erhebliche innere Reſerve und werde, ſofern von einer Divi⸗ dendenausſchüttung(i. V. 6 v..) für das abgelaufene Geſchäts⸗ jahr abgeſehen werden ſollte, worüber ein AR.⸗Beſchluß aller⸗ dings noch nicht vorliegt, auch die in Gang befindliche für den fer⸗ neren Betrieb vorteilhafte Fabrikationsumſtellung innerhalb des Konzerns ohne weſentliche Inanſpruchnahme von Reſerven durch⸗ führen können. J Abdämpfung des Benzinpreiskampfes.(Eig. Dr.). 20 Rheinland⸗Garagen⸗GmbcH., die Hauptträgerin in dem kannten Benzinpreiskampf in der rheiniſch⸗weſtfäliſchen Zone, hat den Tankpreis wieder von 24 auf 26 Pfg. erhöht(gegenüber den immer noch unvernäderten Konventionspreis von 29 Pfg. Man kaun zamnehmen, daß der Preiskampf von der Rheinland⸗Garagen Gmb, »tfenbar nicht mehr lange aufrecht erhalten wird und daß ſie auch die Angelegenheit kaum vor dem Kartell durchfechten werden. * Erweiterung der Mehlhändler⸗Orgauiſation in Bayern. Dez Verein bayer. Mehlgroßhändler München hielt in Anweſenhett d. Vor ſitzenden des Vereins bayeriſcher Mehlgrößhändler Nürnberg wege des Beitritts zu dieſem Verein und wegen der vor kurzem in Nürn⸗ berg gegründeten Mehlhandelskonvention eine Beſprechung ab. Es wurde einſtimmig beſchloſſen, der Nürnberger Mehlhändlerorganiſa⸗ tion, die ſich über ganz Bayern erſtreckt, beizutreten. Der für die Mehlhandelskonvention vorgeſeh. Mantelvertrag, der für alle ſüddeut⸗ ſchen Mehlhändlerorganiſationen einheitlich iſt, wurde von allen an⸗ weſenden Herren unterzeichnet. Die endgültigen Verhandlungen zwi⸗ ſchen der Großmühlenkonvention und der Süd deutſchen Mehlhandels⸗ konvention finden vorausſichtlich Anfang nächſter Woche ſtatt. Forlſchreitende Konfolidterung/ Mioder Auslands- und Publikumskäufe Maunheim weiter ſeſt. Die geſtern eingetretene Befeſtigung am Aktienmarkt machte heute weitere kräftige Fortſchritte. Farben⸗Aktien konnten mit 199 anziehen. Recht feſt lagen noch Daimler, Linoleum, Rheinelektra, Weſteregeln und Waldhof. Etwas niedriger angeboten waren Wayß u. Freytag und Nähkaiſer. Am Bankenmarkt waren Pfälz. Hypoth.⸗Bank auf 131 rückgängig. Brauerei⸗ und Verſiche⸗ rungsaktien blieben unverändert. Am Rentenmarkt waren 10 v.., Mannheimer Stadtanleihe mit 100 offeriert, Farben⸗Bods lagen 1 v. H. feſter. 5 Frankfurt feſter An der heutigen Börſe ſchritt die Konſolidierung der Börſenver⸗ faſſung fort und die Tendenz war allgemein zuverſichtlicher und ſeſter. Die Deckungen der Spekulgtion bewirkten im Zuſammen⸗ hang mit Kaufordres von Publikums⸗ und Auslandsſeite auf faſt allen Märkten Kurserhöhungen von—3 v. H. Die weiter feſte Haltung der Newyorker Börſe und der Rückgang der dortigen Makler⸗ darlehen boten der Aufwärtsbewegung der Kuürſe eine Stütze. Auf verſchiedenen Märkten war das Geſchäft etwas lebhafter als an den Vortagen, ſo namentlich am Elektromarkt, an dem AG., Licht u. Kraft, Elektriſche Lieferungen, Geſfürel, Schuckert u. Siemens bis zu 3,5 v. H. anzogen. J. G. Frben gewannen bei reger Umſatz⸗ tätigkeit 2,25 v. H. Größere Kursgewinne traten bei Kaliaktien ein, von denen Aſchersleben 3,25, Salzdetfurth 4,5 und Weſteregeln 3 v. H. anziehen konnten. Montan werte durchſchnittlich 12 v. H. gebeſſert trotz des leichten Rückgangs der Roheiſengewinnung und der Erhöhung der Feierſchichten im Ruhrkohlenbergbau. Am Bankenmarkt Reichsbank mit plus 2 v. H. etwas lebhafter ge⸗ frugt. Zellſtoff lagen—1,5 v. H. höher. Von Kunſtſeiden⸗ aktien waren Glanzſtoff gegen den Abendbörſenkurs 2 v. H. er⸗ holt. Autoaktieen wieder uneinheitlich. Deutſche Anleihen zogen etwas an. Am ausländiſchen Rentenmarkt waren Anatolier und Türken gefragt und feſter. Im Verlaufe blieb die Stimmung bei ſtiller werdendem Geſchäft freundlich. Regere Nachfrage er⸗ hielt ſich nach den Elektrowerten; Schuckert gewannen erneut 2, Sie⸗ mens 3 v. H. Am Gel markt war Tagesgeld etwas ſtärker ge⸗ ſucht, ſodaß eine Erhöhung des Satzes auf 7 v. H. vorgenommen wurde. Berlin freundlicher und feſter Auch heute hielt die freundliche Stimmung an, wenn auch die Kursgeſtaltung zu Beginn nicht ganz einheitlich war. Die Spe⸗ ku lation ſchritt wieder zu Deckungen, und auch vom Publikum lagen vereinzelte Kauforders vor, denen an einigen Märkten auch nicht erhebliche Abgaben gegenüberſtanden. Im großen und ganzen waren die erſten Kurſe—2 v. H. nach beiden Seiten verändert, die Beſſerungen waren aber doch in der Mehrzahl. Die in der heutigen Morgenpreſſe veröffentlichten Nachrichten über die Zündholzanleihe, die kuz vor dem Abſchluß ſtehen foll, wurden lebhaft beſprochen und gut aufgenommen. Deutſche Anleihen waren unverändert, Aus⸗ landsrenten lagen nicht einheitlich, Pfandbriefe ruhig und gehalten. Der Geldmarkt war unverändert, Tagesgeld 6,5—9, Monatsgeld 9,25—10,5, Warenwechſel 7,75 v. H. ca. Nach den erſten Kurſen wurde das Geſchäft etwas lebhafter und es ergaben ſich allgemein Beſſerungen von 1 bis vereinzelt 2 v.., Spenska, Salzdetfurth, Rhein. Braun⸗ kohlen und Bemberg waren waren bis 9 v. H. feſter. Später wurde es wieder etwas rubiger, doch konnten ſich die erhöhten Kurſe behaupten. Der Kaſſamarkt war etwas freundlicher bei—aprozentige Beſſerungen. Auch nach 1 Uhr blieb es zunächſt weiter lebhaft und feſt. Später verſtimmte aber der Rückgang der B. M..⸗Aktien und die Betriebsſtillegung bei den Horch⸗Werken. Auch Kunſtſeidenwerte angeboten und ausgeſprochen ſchwach. Die Börſe ſchloß auf Real i⸗ Jatton der Spekulation wieder ſchwächer, doch meiſt noch über Anfang. B. M. W. verloren 6, Bemberg 4, und Glanzſtoff 12 v..; dagegen waren Trausradio, Ilſe, Bergmann, R. W. E, uſw. ca.—3 v. H. feſter.— Am internotionalen Deviſenmarkt lag der Dollar Die Maßnahme dürfte auf die allgemeine Wirtſchafts lage zurück⸗ zuführen ſein, die eine Stockung des Abſatzes herbeigeführt hat. Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung Aktien und. Auglandsauleihen in Prozenten, bei Stückenotlerungen in Mark je Stuck Mannheimer Effektenbörſe 11. 10 11. 5 10. J 11 U. Dr. 213,0 218,010 Orkr. M. B. 111,0 111,0 .. 3A. 124.0 124.0 — 10. . Bad Kom. 1 5. Preßbheſe—.—— 80 C bafenStadt 90.—90,.— Schwarz 2 528. 168,0 168,0 om.. 8 155 Werger Worms 189,0 8 85 0 0— 1 80% 56 9 72.— Long W den 5—— ane en 58 38 5% Farben ds. 29 113,0 114,0] Continent. Verſ.——.— 0 Maunz. Berſich. 100,0 100,0 fate bd 140 155 0 a lz. Hypoth. B. 133,0 131.0.-G. f. Seilind. 59. 59,— Portl. Jem. Heid. 122,5 124,0 Ab. 1.145 148,5 Brown, Boveri 13870 5. Elektr..-G. 142.0 142,0 . dd. Di to. 1 eutſche Linol. 277. 2 . Enzinger Union 84,80 84,80 Berein diſch Delf.,— 71. Durlacher Hof 136,5 136,5 Gebr. Fahr.. Wanß& Freytag 91.— 80. Eichbaum.6. Fat 198,0 186,01 Zeltftoff 5, 218,0 220,0 Frankfurter Börſe Feſtverzins liche Werte Barr. 8 10 100 e 951 5087,50 Som. f. Privatd. 172,078.90 Eſchweil. 2080 1— 8 55 Verw. 1882 r 40.80 Deuſche Bent 189.2 161.8 129.8 1 5 95 tſche Bank. 160,2 5 8„129 Ans eee e e Sede 58s. St. K. 248.888 D. Wertd.(Sold 88,—— D. pp. u. Wechſ. 120.0—.— Kali 5 219,0 228.0 J. Haden.——.— Dieberſee Van 105.0, J50 5 SaltSe dafarth 550 88.8 Ae Schütg. 14D. Bereinsdank. a E 0 get ud wigsg. 28 87,80 87.50 Disconto⸗Geſ. 180.2161, eee 10% hm. Gd. 28 100,0 106,0] Dresdner Bank. 155,5 186,0 Mannesm.⸗R. 4—.— 5 0„2887,28 87 Mansfeld Att.—.——.— 8%„ 5 770. Otavi⸗Minen.. 87.50 67,75 87% Grkr. Mh. 2 18,v70 13.75 5 oe Bede 7 s Kali—.——,— Mitteld. Sd.⸗B.—.—. gban 101. e 8 Rhein Bede. 288,0 Badiſche Bank. 159.0 4—.— unter Schwankungen weiter ſchwach, was auf die niedrigen New⸗ Yorker Tagesgeldſätze zurückzuführen iſt. Die Reichsmark war mit 10, J 11. 5 190. get 608g 18 0 f 8 3. Bein. 108.9 188.0 Bergm Flertz 1880 2110 83 85,— 8.-Rhbeinelekt. B.. 78,10 78,10 Brem. Beſig. ei 7 eizner n durk.—.— 4. 142,5 144.5 Bremm Bode 1808 P8800 Beit a lfnger—,— 690 ggcber Gt. 2. dement Helbelb. 122, 128,5 f. eee eee 8 arſtadt 171,0 Haid& Ren. 0, 80, an 17.0 425.0 Hanfwerkd Agen 78, 78. Thantogz. Nun. 148.0 118.5, Fler. Chemiſche Albert, Es. Siebnen 67.—e1.— Daimler 38,50 87.—— 2 5 7 5 5 5— Sie Kad 8880 t 106.9 5 wugdans Sr. A.—.— 3 Südd. Zucker. 5215 152 Kamm. Kaiſersl.—.— 140,5 Karſtadt N. 149,5 5 Triept. Beſigheim 0,— Klein Sch. Beck. 108,0 Knork, Heilbr.. 188,0 182,0 Konſerv. Braun 68.— Krausckcco. Bock. 47.47. Lechwerke. 108,7 2 C0. 170 5. wig sh. Walz. 111,0 111.0 Ve Vogt& Haffner; Wainkrafzwerkz. 101,0 108,5 Bolch. Se 9 Metallg Frankf. 150,5 121.5 Mez Söhne 51.— —— Frankf. 82. 6 Wapß& Freutag 69.— 89. Miag, Mübtb. 125,0 1200 W. Weiß 5 1 5 inckdc v. 5599 nellpr.Frkthl. 59,.—59.— ramm Lackf. 101,0 101,0 uck 5 201,0 205,5 3 50,— 8 98.— S S S ſuhf. Berne 0 Dürkoppwerk St.—[ Düſſel. Rat. Dütr 54.—54,.— Doyckerh. n Widm 85,.—85,— en Kaiſersl. 08,— 08775 Eller ich u. 4180.8 187.5 Elektr. Lieferung 165,7 Ber. Chem. 18. 78. Ber. de. 11 Dergt Jute.. 118,0 115,0 e e 82,30 linger Maſch.— Ettling. Spinn. 0 218,0 Moenus St.⸗A.—- eee ee 5 ren 5700 8. Beg ae e e e g 80 gruen pee: 35 Jetter 18.— 78.— Nedarſulmer Fü“ Wb 215,2 2185 eunlkuter gas Aird M5 pererguntend 91 ran er nion——.— u iverk.). 87.89. des St. Af.. Nahr Kc 1— 18,28 Mane 158g. 13— 14.— Berliner Börſe 9,25 Nürndg. Verein 150,0 150,0 8 e ee red. ⸗Anft. 30, 75 30,75 6 3 7 5 Senat Scr. 11 18,28 18,85 Darnift B. 281,71 262 dd Feed e 8 ob. 8. 125.0 Selb Heide. 329 0 2190 ene en e e 1325 125 Dt. Uffeniſce S. 88— 58.— 8% Grkt. M. abg 71.50 Tellus 15 dan 114.0 118.5 Goddanleihe.. 108,0 5 Deutſche Bank 1500 161,5 Wed. Den.—— e echt cdi 119.0119 9 U angabe 88.— 58,— Seien 8087, Trans port-Aktien Diſch.Hederſee Bk. 100,0 100,0 . 80 2 Tredi„ Ver. Stahlwerke—— 112,0] Diſch.Ablöfgſch.1 58,20 Disconto Comm. 180,0 161,5 7 9— Rhein. Hup.⸗Bk. 147,5 148,5 ohne Ablöſgtecht 9,40 9,75 800 f. Dede 2 1 Dresdner Bank. 158,0 158,5 er-8. 58 e„Verkehrw. J Mitteld. Kredök.—.—. Sage K 25 86 50 8850 Pad. Aare. 01880 Induſtrie · Aktien Se Sett... 13 28 180 uz Eiſerdahg— Nelceden 0—— —5 kr...Eiſe 1222 i 2 VVV e Kalten. 6,8 675 Harag. 180 N55 Aber. Ens it. 119.5 120.0 95 8*„111 82.— 2 uninger R 1 167.0 5% Roggenwert. 9,.——. Südamerika.—.—Sübddeutſch. Disc. 134,0 1838.7 1„„„382. Allianz 18,0 215,0 7.— München 287.0 270.0 80% Roggenrente.18 8,15 Panſa Dſchiff 188,0 158.0 kf. Allgem. ee e ee Sn 20 66 ebe 20 48 8 e ws fes— 410 Lich. 24.78 J4. 525 u. Mitv.. Schöffech. Bin 92770 i—— 1 Akt ene e ee Sa erg Stor. 182.5 102.5 80% Mexikaner 22.90 22.80 Induſtrie-Aktien 8 19 72.— 71— Werger 188.0 189.0 5.35 70 Bank.-Aktien Aerewwneerren 478027 7050— 174. 2%„Bagd.⸗Eiſ.I J.„ Adlerwerke 37.87, . e p. t Bank-Aktien Fapa g 118 2s Adler Kleder. 88.89 82. 4% unf. Anl. 12,10 13.— Bank f. Srauind. 148 5 150 7 Allg. Clektr.⸗G. 180,6 184.1 e 5 Fade e Alg. D. Credit 0 No. o Aſcgaff. Buntp. 20 ör.-os 18, a U„ 0 Ammendf. 1 eee 11401780 Gabal.. r 0 Drown, Bop. K. 184.8 488,0 .1920 geſucht, London.8660 nach.8640, Holland 4024 nach 4028, Schweiz 1932,3 nach 1932, Paris 392,5 alles Newyorker Uſance. Swapfätze Dollar⸗Reichsmark weiter feſt, auf einen Monat 50, drei Monate 115 Stellen. 5 Berliner Beviſen Diskontſätze: Reichsbank 7½, Lombard 8½, Privat 7 ½ v. 5. Amtlich 10 Oktober 11. Oktober[Parität Diskont in R⸗M für G. I B. G. M. fätze DDD 100 Sulden 168,46 168.77 158.40 188,60 685% 5 Athen. 100 Drachmen 5,435 5,445.435.445] 5,465 9 Brüſſel 100 Belga= 500.⸗Fr. 58,49] 88,55 88,1] 88,585 58,355.0 Dane sg 100 Gulden Fiel] die 8 Helſine 100 finnl. M. 10.527 10,547] 10.528 10.54 10,512 7 5 100 Lire J 21,925] 21,965 215927 21,985] 22,025 100 har 7,387 7,401] 7,38 7,401] 7,355 7 . hagen.... 100 Kronen 111,87 112,13 111.98 113,15 112.08 5 Liſſaboen„ 100 Eskudo 18,8218, 18, 18,84 17, 65 Oslo„. 100 fronen 111.87 112,09 111,91. 112,13 111,74 578 Paris 100 Franken 16,43 16,47 18.264 16,475 16, 3 Prag 100 Kronen 12.395 12.415 12,89. 12.41/ 12,88 5,5 Schweiz 100 Franken 80,935] 81.095 80,942 81,105] 80,5151 3,5 Sia 100 Leva 3,032] 3,038].03 9,088] 3,017] 10 5. 100 Peſeten[62,19 62,31 62,19 62,81 69,57 5 Stockholm.... 100 Kronen 112,83 112.88 112,30 11252 112,05 4,5 Wien. 100 Schilling 58.88 59,00 58,88 59,98 58,79 7,5 Budapeſt 100 Pengö= 12 500 Kr. 73,08 73,22 78.988 73,20 72,89 8 Buenos⸗Aires 1 Peſ. 1,758 1,762 1,75.762] 1,786 10 0 Canada... 1 Canad. Dollar 4,148 4156 475432 4,149 4,1761— San en 2,002] 2,006 2,00.006] 1,886] 5,8 Naftrövovo. ägypt. fd. 20,89 20,98 267895 20,935 20,91— Fonſtantinopel... türk. Pfd. 2,010.014.906 2,009] 2,180 10 Londoeͤn 1 Pfd. 20,376] 20,416 20,875 44520 20,398] 6,5 New Hort.. Dollar 4,1885 4,1955].1880 4,1880 4,7800 Rio de Janeire.. 1 Milreis.498 0,500 0,498 0,590„503 Uruguan 1, Gold Lei. 4,096][ 4,104.098.104 l 4,321 * Nürnberger Hopfenbericht vom 11. Okt. 250 Ballen Bahnzufuhr, 50 Ballen Landzufuhr. 200 Ballen Umſatz, Preiſe und Tendenz un⸗ verändert, ruhiger Einkauf. Preiſe: Gebirgshopfen prima 4555 mittel 30—40; gering 25—30; Aiſchgründer mittel 30—40, Hallertauer Siegelgut prima 585, mittel 6070; gering 40—50; Württemberger prima 8090; mittel 6070; Badiſcher Hopfen prima 50—60 Pfäk⸗ ziſcher prima 50—60; mittel 40—50; Steiermärkter prima 3. Berliner Metallbörſe Kupfer 11. 10 ge. Brief! Geld Januar,— 147.75 147,80 2 Februar. 146,.— 147,80 5 5—.— März. 145, 14 46,50%— Aprif. 1 0 1 5— 9080 48,— Mat—— 148.75 148,50—.— 48,50 46,.——.— Jun 148,75 149, 148,75[—.— 46.50 4,25. Juli.—.— 149,— 148,7—.— 438.0 46,5 Anguſt 149,25 146,—“—.— 46,50 46,25—.— ept.—— 149,25 148.——.— 46,50 46,25—.— Oltober—.—147T.— 145.25—.— 46,78 46,25—.— ov.—.— 146.50 145,50.— 46,5048,—— g Dez.—.— 147.25 146.25—.— 46,5046,—.— 47. 80 Elektrolytkupfer, prompt; 170,0 Antimon Regulus 8468 Orig. Hütten⸗Aluminium 190,.— Silber in Barren, per leg 25— 70,00 dgl. Walz⸗„Drahtbarren 184.— Gold, Freiverkehr, 10 gr. 28, 20 üttenzinn, 99 v. ö. 5 Platin, dto. 1 zr— 10 Reinnickel, 9899 v.. 350.— Preiſe(ohne Edelmetalle) für 100 fig Londoner Mekallbörſe Metalle in E pro iſgink prompt 29,65 23,38 Silber Unze ſtand. 17/0) fein. Platin Unze b 95 55 do. Elektw. 84,75] 84,780 Queckſilber Zinn Kaſſa 196.00 194.7 Antimon Reg. do. 8 Monate 200,2 198,60 Platin do. Seitlemen 195,0 194, J Wolſramerz— do. Banka 208,0] 208. 7Nickel Inland do, Straits 200.5.892] do. Ausland 175,0 175.0 Blei prompt 23.25 23,35 Silber—.— 1 10.] 11, 78,75 74 74,15 74,68 78,75 74,.— 84.78, 84,75 80.— 79.50 110,0 110,0 Kupfer Kaſſa do. 3 Monate Setlementſpr. Kupfer elektrol. do, beſt ſelec do, ſtrong sh 10%. 10, Hackethal Draht 96.78 89.75 Rheinfeld. Kraf 189,0 Halleſche Maſch. 84,00[84.— Rhein. Braunk. 282,0 2 118.5 Hammerſ. Spin. 126.0 126,0 ein. Chamotte 68.—-— Hann. M. Egeſt. 25.— 37.— N ein. Gbekteiglt. 141.2 1 2200 Db.⸗Wien Gum. 78,28 78,50 Rheinſtahl 110,01 F Harpener Bergb. 139.0 14,2 Riebeck Montan 118.01 ergmann Elekt. 205, Hartm. Maſchin.———.— Roſiger Zucker 38,75 87,80 Berk.⸗Gub. Hut 0 1 0 1 90.—91.— Rückforth. 1 7420 88,25 e . 00, 2595 i Braunk. u. Brikett 158.5 158,7 1 Sachſenwerk. 98. Br.⸗Befigh. Delf. 62,25 84,25 Hirſch Kupfer 180.5„. Sale! rh. 355,0 387,0 2 Leder 91.50 91,50 Sate 129,7 138.0 Bremer Wolle 5,0 180, 1 8 8 127004285 b remer Wolle 50,2 Hoe n Schuberts. 8 1 ent werte 92,8098,— 8 2529 9 205 10. Aſchaffbg. gellſt. 152,5 152,5 Augsb. N. Masch. 79.— Balcke Maſchin. 118,5 Baſt Nürnberg 205.0 205.0 0 BuderusEiſenw. 65,15 68,25 Ph Cbarlott. Waſſer.75 88, Horchwerke„„ 81,50 80,50 Chem. den. 70,25 70,50 Jlſe Bergbau. 2140 219,5 Them. Hefen. 72.0078. Dudek& Co. 14575 148.0 Stoewer Jaun 77 I155 Chem. Albert.. 55,.—58,— Gebr. Junghans 20,.— 50, 50 Concord. Spitz, 74.— 75.— June Stolberger Zink 148,0 148,8 Conti-Caou 159,5 Kahla Porzellan 84,.— 68,50 Süd. Immobil. 78. 5 158.5 15558 Sabin. Aſchersl. 220,5 2 5 Daimlet Benz 36,85 39,25 Karſtadt. 153,7 155.7 8 Deſſauer Gas 178,0 179,9 Kl anerwerke. 109,7 108.5 Thoer Diſch.⸗Atlant⸗ K. 108,0 107.2 C. H. Knorr.. 154,0 168.0 T 804 8 5 107.0— 7 m. 3 225— . Gußſtahl.———.—„ Körting,„— Deulſchena bel. 83,50 64,90 Krauß Ee, B01. 40,50 48.— Varziner Papier 114,0 114,5 Dusche. Seel.25 9 785,0 Kofthan. Hünte. er hen part. 20.78 70 78 e. Steinzg. 5— 2 Deuiſche of w. 15,30 15.50 1 8 O. Dtsch. Nickelw. 155,0 160,0 Diſch. Eiſengdl. 5815 89,75 Lahmeger a Co. 1898172. P. Gia 5 Deulſche Linol.. 288,2 278,5 Laurahütte. 5888 58,50 N. 5„Bre 48.80 49 Dresd. Schnellpr. 110,2 einde Sie: 184.0 1835 B. Ste Dürener Meral 140 1450 Pander geen 40470 Pag ane 1740 Dürkoppwerke. Lingel Schuhſab. 17,50 18,59 Per. Uitramaen 15121587 Sonamkt Feat 08700 ear— E. Loren 6 22604800 Bog land Mac 78. Elektr. Bieferung 168,0 268,0] Lüdenſcheld Met. 7178 e Elktr. Licht u. K. 181,0 185,0 ee Enzinger⸗Union 82.— 8 7120.— Sanderer 50 Eichw. Hergwerk 2110 2140 Mannesmann 104, 105.2 S Alka 2 eſteregel 228.0 205 EſſenerSteinkohl 132,0 135,0 Mansfelder Akt. 128,51 15 Bietet un 120 Wies!— 8 1 Wiener Metañ 100,7 100.0 eldmüple Pap. 170,8 171,9] Mech. Web.„ elten& Guill.. 123,0 126,0 Me 35— Verein 108,2 107, runkfurter Gas——. Miag⸗Mühlen 128,0 128,0 Jelſtoff Waldhof 216.5 21 R. Friſter 132,1 182,0 N en 645 8 1 2 66,7567, 8 otoren 0 B. U. Tr Mi. 25 Murſe Jegberg reg. 1009 ſch.s side Se g. 10 1658 Frefverkehrs⸗ Gelſenk. Bergw. 184.0 435,5 Neckarsulm. Fhrz 5 Genſcdow& K. 73.— 2 Kordd. Woflfäm. 112,2 114,8 ſche Petrol. 58.— Germ. Portl.-g. 182,0 182,0 2— 55 E. Geb. 72.5072, 50 Gerresheimchlas.— 1140 Sberſchl. Koksw. 38.— 88,85 Geſ. f. elkt. Unt. 178,0 181,0 Orenſt.& Koppel 75,15 78.— 2 Gebr. Goedhardt 183.0 185,0 Oſtwerke. 16,5 220.0 125 155,0 gers hall. Goldſchmidt Th. 57,.— 66, 5 Gritzner Maſch. 52,28 48.— Phönix Bergbau 102.2 Gebr. Großmann 42.25 42.— Polyphon Grün Bilfinger 162.0 Gruſchwitz Textil 63.75 63.— Estee ——— 2 5 8 1. Holzmann 90,— 91,50 8. 8 851800 288,5 75 d 8t& Saeffner 9250 226 Freitag, den 11. Oktober 199 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Papier- oder Hart-Geld Ausgeßend non dem ſteigenden Reichsbankbeſtand an Scheide⸗ münzen ſind Anſichten laut geworden, die auf ein Stoppen der Münzprägung hinzielen. Man fagt ſich dabei, daß ein Verkehrs⸗ bedürfnis nicht in dieſem Maße, wie das Reich es annimmt, beſtehen könne, wenn bei der Reichsbank über 100 Millionen eingeliefert ſelen. Wetter behauptet man, daß die dem Verkehr entzogene Menge noch größer ſei, wenn nicht ſo viele Münzen aus Sammlerzwecken zu⸗ rückgehalten würden(Rheinlandtaler und dergl.). Nun, daß das Summen ſein können, die irgendwie mitzuſprechen haben, wird bei der anerkannten Armut Deutſchlands, Geld zinslos hinzulegen, wohl niemand mit Ernſt behaupren wollen. Man muß vielmehr folgendes berückſichtigen: Die Scheide⸗ münzen, alſo bis 5 /, ſind nicht Ausgaben der Reichsbank, ſondern⸗ der Reichskaſſe, die bis 20/ pro Kopf der Bevölkerung gehen bonn. Heute beſteht daher bei der bisherigen Prägung von 1,2 Milliarden Mark noch ein Spielraum von nur 100 Millionen, ein Betrag, der ſicher nicht viel beſagen will, wenn man bedenkt, daß wir heute noch Geld haben, das in abſehbargr Zeit nicht mehr exiſtieren wird: die Rentenbankſcheine. Ihr Umlauf verringert ſich ſa bekanntlich ſehr ſtark und mit der gänzlichen Einziehung der 5⸗Rentenmark⸗Scheine ist ja jetzt begonnen worden. Uns werden alſo hauptſächlich Zah⸗ lungsmittel zu 5 J fehlen, für die auch die Reichsbank keinen Erſatz ſchaffen darf, da Banknoten über 5/ unzuläſſig ſind. Es war daher ſehr richtig, wenn man der Prägung von 5⸗Markſtücken ſein beſon⸗ deres Augenmerk zuwandte. Doß aber eine Geldeinheit von 5% unbedingt erforderlich iſt, hat ſich zur Genüge gezeigt, wobei außer den Verlkehrsbequemlichkeiten auch pſychologiſche Momente inſofern mitgeſprochen haben, als das Publikum die vergangene Papiergeld⸗ wirtſchaft gründlich leid iſt, wobei nicht geſagt ſein ſoll, daß man den heutigen Noten einen zweifelhaften Wert beimeſſen wollte. Dazu kommt nun weiter, daß demnächſt auch die 50⸗Pfennigſtücke aus Bronze eingezogen ſein werden, für die die Nickelfünfziger ein recht unwillkommener Erſatz in allen Bevpölkerungsſchichten ſind. Die Ausprägung dieſer Stücke iſt daher auch verlangſamt worden und ſie werden zum Einzug der Bronzemünzen nicht ausreichen. So werden denn mit Leichtigkeit die bis jetzt angeblich unverwendeten Reichsbankmengen in anderen Geldſorten den Saldo ausgleichen. Ueberdies iſt das Anwachſen der Reichsbankbeſtände nicht erſt dieſes Jahr zu beobochten. Schon Ende Februar 1927 und noch Ultimo April ds. Is. waren über 130 Millionen/ zu verzeichnen geweſen, alſo mehr als jetzt mit nicht ganz 130 Millionen; und 1927 war der Umlauf an Reichsbanknoten nicht ſo groß wie jetzt, ſodaß jetzt bei deren erheblicher Zunahme eigentlich ein größerer Reichs⸗ bankbeſtand an Sche'idemünzen aufgewieſen ſein müßte, nämlich dann, wenn die Theorie, das Publikum hätte keinen Bedarf für Hartgeld, richtig wäre. Auch ein Vergleich mit der Vorkriegszeit hinkt. Wenn damals auch der Münzumloauf rund 1 Milliarde betragen hat, ſo wolle daran gedacht werden, daß wir auch damals noch Kaſſenſcheine des Reiches und ſpäter auch die Darlehnskaſſenſcheine hatten, die bekanntlich in Stücken von 5/ exiſtierten. Der Bedarf an Hartgeld konnte da⸗ mals alſo geringer ſein als heute. Es bliebe nun noch zu überlegen, ob die Ausgabe von Reichs⸗ kaſſenſcheinen nötig iſt. Währungspolitiſch können ſie keinen Schaden anrichten, wenn ſie ſich auf der Vorkriegshöhe von 240 Millionen/ halten; denn das Fehlen einer Deckung wird man bei ihnen ebenſo wenig empfinden wie beim Hartageld, deſſen Metallwert ja erheblich unter dem Nennwert liegt. Aber etwas anderes empfiehlt hier Zurückhaltung: im Volksmunde erſcheinen ſie ſofort wieder als ungedeckter Notenkredit des Reiches und ſolche Anſichten ſoll mon, ſo richtig ſie theoxetiſch ſind, in ihrer Bedentung für die Praxis nicht unterſchätzen. Wenn bei den damaligen Kaſſenſcheinen auch der Kriegsſchatz inſofern eine Deckung bot, als der Kaſſenſcheinumlauf mit ſeinem Goldwert übereinſtimmte, ſo hat doch die ſofortige Inan⸗ gr ffnahme des Kriegsſchatzes zu Beginn des Krieges die Kaſſen⸗ ſcheine wertlos gemacht. bgeſehen dovon aber iſt eine Aenderung in der Präaunas⸗ politik gänzlich nebenſächlich, da bisher niemand darüber geklagt hat, daß ihm infolge Fehlens von Papiergeld ſchwer zu transportierendes Hartgeld ausgehändigt worden ſei. Zu Zeiten des immer größeren Umfang annehmenden bargeldloſen Zahlungsverkehrs iſt die Aus⸗ zahlung von größeren Beträgen ohnehin ſehr ſtark eingeſchränkt. 5 H. St. un Der Abſatz des Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kohlenſyndikats im September. Der Geſamtabſatz des Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Koh⸗ lenſyndikates(Abſatz für Rechnung des Syndikates) betrug im Sept. 1929 arbeitstäglich, Koks, Briketts und Kohle zuſammengerechnet, 203 0000 Tonnen gegenüber 274000 Tonnen im Monat Auguſt. Von dieſem Betrag entfallen 125 000 Tonnen(i. V. 131 000) auf das unbe⸗ ſkrittene und 150 000 1115 000) Tonnen auf das beſtrittene Gebiet. Der Rückgang verteilt ſich demnach ziemlich gleichmäßig auf beide Abſatz⸗ gebiete. Die hier in Erſcheinung getretenen Verſchlechterung der Ab⸗ fatzlage äußert ſich auch in einer Zunahme der Halden auf den Zechen die in Kohle von Ende Auguſt zu Ende September von 216 000 To. auf 352 000 Tonnen und in Koks von 283 000 Tonnen auf 330 000 To. geſtiegen ſind. * Nähmaſchinenfabrik Pfaff AG., Kaiſerslautern— Bedeutender Auslandsauftrag. Wie zuverläſſig bekannt wird, ſind bei der be⸗ kannten Nähmaſchinenfabrit Pfaff AG. in Kaiſerslantern bedeutende Aufträge auf Lieferungen von Nähmaſchinen nach Lateinamerika(Ar⸗ entinien, Uruguay uſw.) eingegangen. Die in Auftrag gegebenen teferungen werden der Geſellſchaft zunächſt 950 000/ einbringen. * Deutſcher Eiſenhandel AG. Die Geſellſchaft hat, wie WTB.⸗ Handelsdienſt erfährt, die aktienmäßige Beteiligung an der Polniſch⸗ Danziger Eiſenkonzern AG. und die Beteiligung an der Danziger Eiſenhandels Gmöß. mit erheblichem Buchgewinn an einen polniſchen Großintereſſenten verkauft... a 5 Otto Krumm AG., Fellbach, beautragt Vergleichsverfahren. Die Otto Krumm AG., Fellbach, hat beim Amtsgericht Waiblingen das Vergleichs verfahren beantragt. Es ſei beabſichtigt, das Unternehmen in ſeiner bisherigen Form zu liquidieren, da ausſichts reiche Verhandlungen im Gange ſeien mit dem Ziel, das ganze Unternehmen einer großen Fabrik der Na h⸗ rungsmittelbranche anzuglieder n. Ein poſitiver Ver⸗ lauf dleſer Verhandlungen ſei um ſo mehr zu erwarten, als um⸗ fangreiche Aufträge zu gewinnbrangenden Preiſen vorliegen. Be⸗ kanntlich waren kurz vor der HV. am 10. Auguſt d.., die die Zufammenlegung des AK. von 200 000/ auf 100 000„ und Wieder⸗ erhöhung auf 400 000„ genehmigte, Verhandlungen mit neuen In⸗ tereſſentengruppen wegen Uebernahme von Aktienpaketen eingeleitet worden. Die Zwiſchenbilanz weiſt per 90. Sept. 1929 1, Mill.% Aktiven und 1,47 Mill. 4 Paſftven aus. Die Unterbilanz beträgt 267 122. Das unverändert mit 200 000 1 ausgewieſene Aktien⸗ kapital ſcheint demnach wohl verloren zu ſein. a ö * Vor dem Abſchluß. Die Deutſche Ton⸗ und Stein ⸗ Zeugwerke AG. hat im laufenden Jahre günſtig gearbeitet. So⸗ wohl bei dem Unternehmen ſelbſt, wie bei den Tochtergeſellſchaften ſind beſſere Gewinnergebniſſe erzielt worden. Unter dieſen Umſtänden dürfte für das am 31. Dezember ablaufende Geſchäftsjahr gegebenen⸗ falls wieder mit einem Ergebnis im Rahmen des Vorjahres zu rechnen (t. V. 11 v..)— Bei der Manſchinenfabrik Songer⸗ Hhauſen iſt für das am 80 Sept. abgelaufene Geſchäftsjahr voraus⸗ ſichtlich mit mindeſtens der Vorfahrsdividende(6 v..] zu rechnen.— Die Dividende der Sächſiſch⸗Thüringiſche Portland⸗ Cement⸗Fabrik Prüſſing und Co., Göſchwitz für 1929 wird angeſichts des geringeren Zementverſandes aus 1928 keineswegs über 2 eee N 90 Internationale Entwicklung des Tennis Sports Die erſten Grundſteine zum Tennisſport wurden in den ſechziger Jahren des 19. Jahrhunderts gelegt. Lawn⸗Tennis wurde zuerſt auf privaten Grasplätzen in England von Leuten mittleren Alters geſpielt. Es gab viele Engländer, die wenig oder garnichts zu tun hatten und ſich nur dem Sport wid⸗ meten, die in dem Beſtreben, einen Bewegungsſport im Freien, der ihnen mehr körperliche Anſtrengung auferlegte als das Crocket⸗Spiel, gerne das damals neue Tennisſpiel betrieben. Auf geeigneten Gras⸗ plätzen wurden hohe Netze geſpannt, das Gras abgemäht und mit Gummibällen, die nicht mit Stoff beklebt waren, unter Benutzung von Schlägern, deren Fläche nur halb ſo groß war wie die der heu⸗ tigen Schläger, geſpielt. Dieſes Spiel hatte natürlich nichts mit dem Tennis der Jetztzeit gemeinſam, Lauftechnik gab es überhaupt nicht, die Spieler ſtanden an der Grundlinie und traktierten ſich gegen⸗ ſeitig mit langen halbhohen Bällen. Die Beſchaffenheit dieſer Gras⸗ plätze, die ſehr holperig und ungleichmäßig waren, geſtattete eine andere Spielweiſe nicht, und ſo kam es, daß der urſprüngliche Stil des Tennis ein reines Spiel von Grundlinie zu Grundlinie war. Das Spiel in dieſer Form hätte ſicherlich niemals eine Verbrei⸗ tung über gewiſſe Kreiſe hinaus gefunden. Nun tauchten in den ſiebziger Jahren zwei junge Engländer, die Brüder Renshaw, auf den Tennisplätzen auf und ſie waren es, die mit ihrem jugend⸗ lichen Draufgängertum das eigentliche Tennisſpiel einführten. allerdings nicht auf einem Grasplatze, ſondern auf einem gedeckten, aſphaltierten Platze. Dieſer Umſtand war ausſchlaggebend für die weitere Entwicklung und Ausdehnung des Tennisſpiels über die ganze Welt. Außer in England und Irland gibt es in Europa keine Grasplätze, und trotzdem floriert heute das Tennisſpiel auf der ganzen Welt. Der erſte Hartplatz in der Art, wie wir ſie heute be⸗ nutzen, wurde in Cannes pon Engländern angelegt, die in dem Be⸗ ſtreben, auch während des Winters zum Zwecke der weiteren Aus⸗ bildung und zur Erhaltung der körperlichen Elaſtizität, den Tennis⸗ ſport auszuüben, ſich jeden Winter nach dem Süden begaben. Dem einen Platz in Cannes folgten ſchnell eine ganze Anzahl gleicher Plätze an der Riviera. Paris und Stockholm errichteten ſpäter ſo⸗ genannte Hallen⸗Tennisplätze mit künſtlichem Licht, um auch wäh⸗ rend des ganzen Winters durchſpielen zu können. Dieſes intenſive Hallentraining iſt eine Haupturſache des großen Aufſtiegs, den Frank⸗ reich als Tennisnation hinter ſich hat; im Gegenſatz hierzu konnten die Engländer bei der durch die Witterungsverhältniſſe bedingten kurzen Sommerſpielzeit der Entwicklung, die in Frankreich vor ſich ging, nicht folgen. Während des halben Jahrhunderts, in dem Tennis geſpielt wird, haben ſich vier Nationen in der Vorherrſchaft im weißen Sport ab⸗ gelöſt. 1 England war ſelbſtverſtändlich in der erſten Epoche tonangebend. Seine Einwohner hatten das Spiel begründet und nach den be⸗ rühmten Brüder Renshaw, die Englands Tennismacht gründeten, folgten die Brüder Doherty, mit deren Verſchwinden auch das Schickſal Englands als führendes Tennisland beſiegelt war. Zehn Jahre lang haben die Dohertys di großen Tennisereigniſſe be⸗ herrſcht und auch den Anſtrum der Amerikaner abgewehrt. Bis zum Jahre 1906, als H. L. Doherty zum letzten Male die Weltmeiſterſchaft in Wimbledon gewann, war England nie gefährdet, dann machte die auſtraliſche Invaſion dieſer engliſchen Glanzperiode ein Ende. Nor man Brookes wurde zweimal und A. Wilding viermal Welt⸗ meiſter in Wimbledon, und in den Jahren 19071911 ſowie 1914 ge⸗ wann Auſtralien mehrere Male den Davispokal. Der Auſtraliet Brookes war einer der gefürchtetſten Spieler, den die Welt je kannte, er iſt in Deutſchland durch ſeinen nur mit großem Glück erſochtenen Fünfſatzſieg über Froitzheim bei der Schlußrunde in Wimbledon im Jahre 1914 bekannt geworden. Die amerikaniſche Neberlegenheit im Tennis kam erſt in der Nach⸗ i kriegszeit zur Geltung. 3 Vor dem Kriege war es niemals einem Amerikaner geglückt, die Weltmeiſterſchaft in Wimbledon zu erobern. Ueberlegenheit in der Nachkriegszeit ſind leicht zu finden. Während der fünfzig Monate des Welttriegs war der Tennisſport in Europa begraben, in Amerika war dieſe unfreiwillige Pauſe viel kürzer Auch während der Zeit, in der Amerita zu den kriegführenden Na⸗ tionen zählte, wurde in den Schulen und Univerſitäten übung des Sports fortgeſetzt, und in Ermangelung von internatio- nalen Begegnungen bekämpften ſich der Oſten und der Weſten des großen Amerikas gegenſeitig im friedlichen Wettbewerb. W. T. Tilden war der Held des Oſtens, W. M. Johnſton der Held des Weſtens. Dieſe beiden überragenden Spieler vermochten auch zu einer Zeit, in der in Europa das Tennis vollſtändig daniederlag, das öffentliche Intereſſe am Tennisſport in Amerika wachzuhalten und durch ihre großen Tennisperſönlichkeiten im eigenen Lande er⸗ zieheriſch zu wirken. Die erſte Weltmeiſterſchaftstonkurrenz nach dem Kriege holte ſich nochmals Auſtralien. Dann mit dem Erſcheinen W. T. Tildens in Wimbledon im Jahre 1920 beherrſcht Amerika bis zum Jahre 1923 die Ereigniſſe in Wimbledon. In dieſer Epoche waren die Vereinigten Staaten außerdem erfolgreich bei den Daviscup⸗ Spielen; dieſe wertvolle Trophäre wurde ſieben⸗ mal hintereinander in den Jahren 1920 bis 1926 von den Yankees gewonnen.. 5 i Jedoch dieſe unerhörte Siegesperiode Amerikas fand auch ihr Ende, keine Nation hat es bis jetzt fertiggebracht, die Krone des Tennis auf längere Zeit hinaus zu beſitzen. Der Aufſtieg Frankreichs im Tenn sſport war keine plötzliche Überraſchende Bewegung, wie irrtümlicherweiſe ſchon ſo oft be⸗ hauptet worden iſt. 5 8 Den großen Triumphen Frankreichs waren lange Jahre bitlerſte Entläuſchungen vorangegangen. 8 f 0 Als die Franzoſen zuerſt nach Wimbledon kamen, konnten ſie ihre auf Hartplätzen erworbenen großen Fähigkeiten nicht zur Auswir⸗ lung bringen, das gleiche Schickſal ereilte ſie bei den erſten Be⸗ ſuchen und Verſuchen, den Amerikanern auf amerikaniſchem Boden den Davispokal zu entreißen. Der anders geartete amerikaniſche Ball, der unheimlich ſchnelle Angriff der Amerkkaner waren Hinder⸗ niſſe, die zunächſt für die kontinentalen Spieler unüberbrückbar waren. Doch unermüdlich, Jahr für Jahr wiederholten die Ver⸗ treter Frankreichs ihre Bemühungen. Borotra und Lacoſte in Abweſenheit Tildens ſchon in den Jahren 1924 und 19925 Endſieger in Wimbledon wurden, ſtrebten die Franzoſen nach der Erringung der höchſten Tennisehre. Als die franzöſtiſche Mannſchaft im September 1927 mit dem knappen Reſultat von:2 Punkten in Philadelphia das Unmögliche möglich gemacht hatte— indem Lacoſte Tilden auf eigenem Boden eine Nie⸗ eee 1 0 Damenſpiel dieſer Flughafen in Neuoſtheim ſtatt. Die Gründe für die die Aus⸗ derlage beibrachte— und den Davispokal nach Frankreich ent⸗ führte, war es klar, daß die amerikaniſche Glanzzeit einer fran⸗ zöſiſchen Vorherrſchaft Platz gemacht hatte. Die Weiterentwicklung iſt zur Genüge bekannt, 1928 und 1929 ſind die amerikaniſchen Gegenoffenſiven, die ſich nunmehr auf franzöſiſchem Boden abſpielen müſſen, geſcheitert. Der große Tilden, der größte Spieler ſeiner Epoche, der Beſitzer eines durch jahrelanges Training geſtählten Körpers, der Mann mit dem phantaſtiſchen Aufſchlag und den geé⸗ fürchteſten Drives, mußte ſich vor den die denkbar höchſte Vollendung von Tennistechnik und müheloſer Fußarbeit in ſich vereinigenden Franzoſen Lacoſte und Cochet beugen. Solange dieſe beiden Spie⸗ ler aus der Pyramide der franzöſiſchen Streitmacht in die Welt leuchten, wird der Davispokal wahrſcheinlich nicht nach der anderen Seite des Ozeans wandern. 8 Die franzöſiſche Moral iſt durch die Erfolge der letzten fünf Jahre ungemein geſtärkt worden. Es iſt auch leicht begreiflich, warum die Franzoſen ſo gut Tennis ſpielen. Die endloſen Fineſſen und das Individuelle, welches das Tennisſpiel mit ſich bringt, kom⸗ men der Eigenart der Franzoſen ungemein entgegen. Der Franzoſe eignet ſich nicht für Mannſchaftsſport, die Fußball⸗Mannſchaften und Ruderer Frankreichs haben und werden vorausſichtlich nie welk⸗ bedeutende Erfolge erringen, dagegen leiſten die Franzoſen zum Beiſpiel im Fechten, das auch ein individueller Sport iſt, Außer⸗ gewöhnliches. Daß die Leiſtungen Suzanne Lenglens für den ſteilen Aufſtieg des franzöſiſchen Tennisſports von unabſchätzbarem Nutzen waren, liegt auf der Hand, ihr Triumphzug und ihr Kampfgeiſt hat ſich wie ein Fludium auf ihre Landsleute übertragen. 5 Wird Frankreich dieſe überragende Stellung im Tennis behalten d Auf der anderen Seite des Atlantik ſcheinen ſich Truppenreſerven zu bilden, die geeignet erſcheinen, zu einem ſpäteren Zeitpunkt die franzöſiſchen Farben, die jetzt auf dem Weltmaſt wehen. durch die amerikaniſche Flagge zu erſetzen. Auch zeigt die Geſchichte des Tennisſports, daß es bisher keiner Nation gelungen iſt, länger als eine Dekate die Führung an ſich zu reißen. Eine Evolution in an⸗ deren Ländern ſcheint ſich vorzubereiten, der Unternehmungsgeiſt, die Anpaſſungfähigkeit und die Klugheit der Japaner haben es ihnen ermöglicht, im Tennis Leiſtungen auf fremdem Boden zu vollbringen, die ſie heute ſchon mit den großen Tennisnationen faſt auf eine Stufe ſtellen. In Italien, Deutſchland, Spanien und anderen Länder! haben ſich die Spitzenleiſtungen, aufgebaut auf brei⸗ ter Grundlage, weſentlich verbeſſert und der Abſtand diefer Spieler zu den Beſten der Welt hat ſich merklich nerkſeinert. In Anden, Südamerika breitet ſich das Spiel, begünſtiot durch klimatſſche und materielle Verhältniſſe mit ungeahnter Schnelligkeit aus, die Möglichkeft, daß dereinſt eines dieſer Länder an der Spitze der Tennisnotſonen ſtehen wird, iſt nicht ſoweit entfernt wie es uns auf dem Kontinent gegenwärtig dünken mag. Die meiſten der oßen genannten Länder haben Spieler, denen das Tennis Lebenszweck und Lebensinhalt iſt, was in Deutſchland, man kann ruhig ſagen, erkreulicherweiſe nicht der Fall iſt. Desßalb künnen unſere Syitzen⸗ ſpieler dem weißen Sport nicht entfernt die Zeſt widmen, wie ſie mancher amerikaniſche, franzöſiſche und engliſche Matador zur Ver⸗ fſtaung ßat. Die in ernſter Berufsarbeit ſtehenden deutſchen Spieſer müſſen dügon Mangel an Fraiuing und Ruslandserfahrung durch erhöhte Wiſonskyoft und Begeiſterung ausgleichen Eine Aufgabe, deren Erfüllung ſich faſt unüberwindbare Hemmniſſe entgegenſtellen. Hocken ö Nürnberger Hockey⸗ und Tennis⸗Club 1—.. R. Mannheim 1. Die Hockey⸗Abteilung des V. f. R. Mannheim, die am kom⸗ menden Samstag ihre diesjährige Spielzeit eröffnet, hat ſich als erſten Gegner die im deutſchen Hockey⸗Sport gutbekannte Mannſchaft des Nürnberger Hockey⸗ und Tennis Clubs verpflichtet. Die VfR.⸗Mannſchaft, die letzter Saiſon in Nürnberg eine empfind⸗ liche Niederlage einſtecken mußte, dürfte diesmal den Nürnbergern wohl einen ſtärkeren Gegner abgeben, ſodaß man auf den Ausgang dieſer Begegnung geſpannt ſein kann. Das ebenfalls angeſagte beiden Vereinen wurde in letzter Stunde von Das Herren⸗Spiel findet am Samstag nach⸗ gelegenen Hockey⸗Platzanlage des Bit. gur Die Hockey⸗Abteilung des BfR. Mannheim eröffnet ihre diesjährige Spielzeit am Samstag nachmittag mit dem Spiel gegen die bekannte Mannſchaft des Nürnberger Hocke y⸗ und Tennis⸗Klubs.— Am Sonntag vormittag ſind die Mannſchaften der Hockey⸗Abteilung Phönix Karlsruhe und der Tur n⸗ gemeinde 78 Heidelberg hier zu Gaſt. Die Spiele finden auf Fer Platzanlage des Bfg.⸗Mannheim am Flughafen ſtatt.— MTG. Mannheim hat zum Klublampf die Mannſchaften des TV. 46 Heidelberg verpflichtet.— TV. 46 Mannheim empfängt die Mannſchaften der TG. Worms. Am Sonntag nachmittag findet 11915 der VfR.⸗Platzanlage ein Damenſtädte⸗Aus wahlſpiel ſtatt. 5 5 a. 15 Nürnberg abgeſagt. mittag auf der ideal Alpine Neutouren 5 Den Bergſteigern Roman Joerger, Sektion Baden⸗Baden des Deutſch⸗Oeſterr. Alpenvereins, und Hans Moldenhauer ⸗ Raſtatt, Sektion Mannheim, iſt am 7. Auguſt die erſte tourtſtiſche Beſteigung des Oeſtlichen Rauteturms lea. 2900 Meter) im Ferwall gelungen. Der Berg bietet eine ſchwierige und exponierte, aber ſehr ſchöne Kletterei und iſt in etwa 4 Stunden von der Darm⸗ ſtädter Hütte zu erſteigen.— Am vorhergehenden Tage wurde von den Genannten bei Neuſchnee vermutlich erſtmals der große Grat⸗ turm im Südgrat des Scheibler(2988 Meter) in ſehr ſchwerer Plattenkletterei überſtiegen. 5 Brieffaſten Sir bitten für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Nicht zufrieden damit, daß dte Vorjahrshöhe(12 v..) hinausgehen. eee eee Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Mündliche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwortung ſuriſtiſcher, medizini⸗ ſcher und Aufwertungsfragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder An⸗ frage iſt die Bezugsquittung beizufügen. Anfragen ohne Namens⸗ K. W. M. Ja, wurde mit öſterreichiſchem Kapital gegründet, Reemtsma hat mit der Sache nichts za tun. 5. H. Ga. Der 12. Februar 1902 war ein Mittwoch. a Stammtiſch L. Die Treppe muß von Einbruch der Dunkelheit bis 8 Uhr beleuchtet werden. Bei Häuſern, die zu beſtimmter 5 albgeſchloſſen werden, iſt bis zu dieſem Zeitpunkt zu beleuchten. ebene eneetererecee ere cr eue 8 7 Cbhefredaxteur Kur! Fiſcher ö 5 Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner— Feuilleton Dr. S. Ka ſer Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Verm Willy Muller— Handelsteil: Kurt Eymer— Gericht und alles ib ge. zranz tir cher— Anzeigen und geſchäftliche Mitteilunzen; Jakob ga u d e, ämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m b. H. Mannbeim E 6, 2. 5 IHR KIND HAT BESSERE ScHUTERTOLCE NACH DIESEM Ihr Kind bleibt bis zur letzten Minute auf- merksam und leistungsfähig in der Schule, bestätigen Aerzte und Lehrer— wenn die Morgenmahlzeit aus Quäker Rapidflocken be- n steht. Dabei dauert die Zubereitung nur -5 Minuten. 5 i N Jede Flocke ist bis zum Bersten voll von den Stoffen, die der Körper braucht, um wider- standsfähig zu bleiben; leicht verdaulich, nicht dickmachend, sehr preiswert! N Jedes Lebensmittelgeschäft führt die Pakete, frei von Spelzen und Staub— mit dem Gutschein für FRYUHSTU CR a 1 Ein 8 Frükstüctsgericht: 4 Rapidflocken-Brei: In ½ Liter kochendem Wasser werden 100 g KRapidflocken mit etwas Salz—5 Minuten durchgekocht. Der Brei wird in einem tiefen Teller mit Zimt- zucker oder geriebenem Lebkuchen über- streut, mit frischer Milch oder Sahne gereicht. 7 110. Seite. Nr. 478 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 11. Oktober 1929 30 Roman von Hermann Eris Busse Er war ein Keiner Knabe, der mit ſchlechtem Zeug⸗ daſaß und bitter, bitter ſchämte. Die ſchlechten Noten unte man nicht verwiſchen, ein für allemal ſtanden ſie da mit dicken Köpfen und drohenden Schnörkeln und waren wohl verdient. Er bat als Kind, wenn ihn ſo ſchwere Laſt drückte, den guten Jeſu um Hilfe, die flehendſten Worte kamen ihm glatt Guf die Zunge und er flüſterte ſie inbrünſtig und zitternd in die vom Nachtlichtchen ſcheu erhellte Schlaflammer. Die Mut⸗ ter vernahm es und kam mit bloßen Füßen, weiß wie ein Engel angetan, lautlos herüber durch die offene Tür und küßte ihn, ja ſteckte ihm zuweilen ein Stückchen Zucker in den heißen Mund. Er hielt ſie glücklich getröſtet an den langen, londen Zöpfen feſt, wußte, er durfte kein Wort ſprechen, um den Vater nicht aufzuwecken, nur anſchauen durfte er die liebe Mutter, und er glaubte mit ſeinen Blicken ertrinken zu können, wonnig ertrinken in den großen, feuchten Sternen der Tröſterin. Der Jeſu half jetzt nicht mehr, und die Mutter war tot. Auch kein Vater konnte mehr erweckt werden. Stille, im ganzen Haus. Nicht einmal eine Maus nagte, micht einmal der Holzwurm tickte. Tulipan erhob ſich ächzend, ihm war merkwürdig zu⸗ mute. Eine Miſchung von Gefühlen, traurige und leuch⸗ sende, kindliche und herbſtliche, weihnachtliche und öſterliche, wachte ihn taumeln. Er legte ſich ins Bett und hatte Angſt vor der Schlaf⸗ Loſigkeit, aber ſie war grundlos. Kaum hatte er das Bett⸗ tuch über ſich gezogen, ſchlief er ein. Ihm träumte, er ging durch alle Stuben. In jeder ſtand eine Wiege, aber es waren keine Kinder darinnen, doch ſpürte er und hörte ſie, ein Duft von füßer Milch zog um ihn, und eine perlende, feine Kaskade von Kinderlachen wogte an ſein Ohr. Die munteren Schelme fand er nicht. Mit einemmal lag er ſelbſt in einer kleinen Wiege, ſo gekrümmt, daß ihn die Glieder ſchmerzten. Da beugte ſich eine Frau über ihn, er ſah nur ihre runden, nack⸗ ten Brüſte und fühlte ihre kühlen Zöpfe an ſeinen Wangen herabrieſeln. Und die Wiegenbretter am Kopf und Fußende wuchſen hinaus, er konnte auf einmal ganz entſpannt liegen und wohlig einſchlafen. Am Morgen— er erwachte früh und merkte, daß der Südwind blies— ſtand er erquickt auf und gedachte ſich einen ſchönen, entſchlußfeſten Tag zu machen. Er ſchrieb an Lukas, daß Mechthild von Tulipan und Tulipan von Mechthild frei ſei, daß er auf ein anderes Glück warte, ein fruchtbares, ſtilles, einfaches Glück, für das einſt, er trage hohe Zuver⸗ ſicht, die Zeit kommen werde. Und, wenn auch nicht, das Ge⸗ E FRAUEN Eopyright by Horen-Deriag. Ambti., Berlin. Grunewald gaukel mit den Seltſamkeiten, das launiſche Leben gebe er auf, ihm ſei dieſe Nacht im Traum Sternenſaat geſät worden, er verſuche, ein klarer, einfacher Menſch zu werden, um mit blanker Seele ernten zu können. Das koſte Kampf und brauche Zeit, aber in der Ferne, nicht troſtlos fern, winke ein Ziel. Und er wünſche mit Lukas in gedankentreuer Freund⸗ ſchaft verbunden zu bleiben; denn er bewundere ihn und nehme ihn als einen Typ des in ſich ſicheren, feſtgefügten und feſtlich leuchtenden Menſchen. Er könne aus Mechthild eine feine Kerze machen, die fürſorglich und freudig brenne in ſeiner Ruhe. Bei ihm wäre ſie eine flackernde Fackel ge⸗ worden, bald verſchwendet und bald ſamt ihm im Dunkel. Als dieſer Brief geſchrieben war, ſtieg aus der zarten Morgenröte ein milder, frühlingsſüchtiger Tag, in den die Amſel ſchon einen prüfenden Lockruf ſandte. XXI. Die milden Lüfte wehten durch den halben Januar. Neu⸗ jahr war an Tulipan und den Seinen mit kleinem, feſtlichem Gläſerklingen vorübergezogen, ſie waren ſelbviert um zwölf Uhr den Gartenweg hinabgegangen, bis an die Mauer, hatten die Arme darauf gelegt. dem Läuten gelauſcht. Aus der Stadt drang verworrener Lärm herauf, Geknatter von Feuer⸗ werk und jauchzende Rufe. Ein paar Raketen ſtiegen ziſchend in die Luft, zerſtäubten oben nach leiſem Knall farbige Kugeln, die raſch ins Dunkel ſchwanden. Die Sterne darüber leuch⸗ teten um ſo ſtiller, und ihre Ewigkeit wurde, an dem raſchen Vergehen des raketenhohen Scheingeſtirns gemeſſen, um ſo erſchütternder und unfaßlicher. Joſef, der dies unbewußt mit Tobias fühlte, konnte in allen feierlichen Momenten auch diesmal nicht ſchweigen, er begann mit leiſer, rauher Stimme die tönenden Namen der Sternbilder herzuſagen. Tobias lächelte dazu und ſtopfte ſinnend die Pfeife aufs neue, entzündete ſie umſtändlich und fiel dem redſeligen Ge⸗ ſellen derb ins Wort:„Ach Sepp, alter Knabe, Sterne hin, Sterne her, ſieh, der Stern, der aus der Gegend leuchtet in dunkler Nacht, wo mein Pfeifenkopf ſein muß, der iſt mir der liebſte.“ „Mag ſein, Meiſter, mag ſein, aber man muß nach Höhe⸗ rem 5 und das höchſte ſind eben doch die Sterne.“ „Du haſt Mut, Joſef, aber mancher hat die Finger ſchon verbrannt, der die Sterne vom Himmel herunterholen wollte.“ „Man' muß es nur geſcheit machen, Meiſter, und keinen glühigen, ſondern einen ſtillen langen.“ „Ja, einen ſtillen, da haſt du recht, Geſell, braucht ja 5 grad ein erloſchener zu ſein.“ Und darauf gingen ſie zufrieden wieder den Weg 1 7 ins Haus, und 8 3 b 50 1 3 1 ein 1 Sie bekamen davon die nötige kochendheißen Punſch mit. bis ihnen die Sonne ins Geſicht Bettſchwere und ſchliefen, ſchien. Ein heller Tag ohnegleichen war dieſer Neufahrstag. Nirgends mehr eine Spur von Schnee und ein geradezu ita⸗ lieniſch blauer Himmel. Die Blumen in den Treibhäuſern leuchteten, ſie ſtanden nicht mehr kühl und heimwehkrank unterm grauen Glas, ſie reckten ihre farbigen Köpfe ſehnſüchtig empor und badeten im Licht. Tobias ſchlenderte durch alle ſeine Gebiete, maß die Mor⸗ gen Landes ab und plante ihren Anbau. Blumenmeere wollte er dieſes Jahr züchten auf der Bergmatte oben. Eine tüchtige Saat Wieſenblumen hinſtreuen und gut düngen. Das mußte eine Pracht an Löwenzahn, Mar⸗ gueriten und Glockenblumen, Schafgarben und wildem Ker⸗ bel, Sauerampfer und Skabioſen geben. Während er ſann und ſchwärmte hörte er einen ſurren⸗ den, langanhaltenden Ton und gewahrte, ſeine Richtung er⸗ lauſchend, daß das Serpentinenſträßlein ein Auto heraufeilte⸗ Hatten die ſich verfahren, oder wollten ſie wahrhaftig zu ihm. Das dunkle, ſchlanke Gefährt ſtand ſtill vor der Gartentüre, und Tulipan, die Hand erregt über die Augen gelegt, er⸗ kannte, daß Lukas und Regine aus dem Wagen ſtiegen, das Tor aufklinkten und gemächlich dem Haus zuſchritten. To⸗ bias ſprang mit Rieſeuſchritten die Matten hinab und trat atemlos in den Flur, wo Balbin eben den feinen Herrſchaften könnten. Tulipan faßte ſich, während er ſich ſtumm vor Re⸗ gine verbeugte und Lukas die Hand gab. Auch Lukas fand kein Wort. Tulipan führbe ſie in die kleine Beſuchsſtube, die er für Mechthild eingerichtet hatte, die ungern vor aller Augen in dem Wohnzimmer verweilte. Es war ein gemütlicher Rau mit zierlichen Biedermeier⸗ N die zu dem Schreibtiſch der Mutter trefflich ſtanden⸗ Dieſe Stube, ſo klein ſie war, barg doch eine Traulichkeit und gewiſſe Vornehmheit in ſich, die auch Tobias immer wieder wohltuend empfand, und er liebte es, ſich zuweilen darinnen einzuſchließen mit enem guten Buch oder mit tiefen, nur in der Ruhe auszudenkenden Gedanken. Regine lobte das Gemach und blickte Tulipan mit hellen, warmen Augen an. Sie ſetzte ſich in natürlichem Eifer auf das bequeme, große Sofa, lächelte munter und bat die Män⸗ ner doch auch gemütlich hinzuſitzen und ſich nichb ſchweigend abzuwarten, wie zwei Löwen vor dem Kampf. „Kampf?“ fragte Tobias und bekam von niemand Ant⸗ wort. Auch Lukas ſetzte ſich nun, betrachtete eine Weile ſeine Schuhſpitzen, raffte ſich dann auf, doch er fand die Stille komiſch in dem heiteren Zimmer, wo er mit einem ſchönen, auffallend blonden Mädchen und einem ſchlanken, erheblich ſtummen Manne ſaß. Regine wandte kein Auge von Tulipan. Lukas unterbrach endlich die ſchweigſame Peinlichkeit mit der ihm eigenen Gewandtheit des Kaufherrn, der in vielen Aufſichts räten ſitzt. (Fortſetzung folgt.) Der neue e Aus Solicleni Stoffe ernql. Af rrut grobern Scher Pelzkreger, volle Weiten 29 Des Neue Eid Teide Wolle m der mo- Gere Glockenforrn rrut FTeicher Sold cRerel 17 5 Der metle e us den modisch bevor- ZUgf. Veloursi offer gerz uf Kseide rruüt grobern Schifen Pelzkragen 39 Des Deue „„ Us Wollrnoir Se, die No- Genellhleit ir den moder- Mer Ferber 29³⁰ Der Heue e I peirwycllerermn Velcur- Melee, mode-rHSlenge Dreurvimelenge, merire- Trielerge, schwerz-mnelg, erz tif K' sede, rrut Scruern Belzkreger! 59⁰ Des Delle B I Ger modisch bevor- ZAlgtern Glockenforrn ads KS Nero des ele ger leictu- fle HDErde Gevebe I Aller modern. 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