11 111 3 IIe 8 2* n 28 1 / mittwoch, 16. Oktober 1020 5 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt mona ich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. enderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe) ach⸗ forderun e Poſtſcheckkonto 17500 Karlsruhe Haupt⸗Geſchäftsſtelle E 6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1% 8 ehmger 1 aus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofftr. 6. chwetzingerſtr. 19,20 u. Meerfeldſtraße a Telegramm⸗ Adreſſe„Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944.24945.24951.24952 u. 24953 Bi f Montag Spork und Spiel Degelmäßige Boilagen: Sezen Donnerstag we Dienstag wechſeind Aus der Welt der Cechnik chſelnd: Mannheimer Frauenzeitung Aus dem Kin r Deen Dee — Mittag⸗Ausgabe a I lannheimer General Anzeiger derland Kraftfahrzeug und Verkehr 5 Freitag Wandern u. Neiſen Samstag: Aus Seit u. Leben Mannheimer Muſikzeitung 5 Nr. 480— 140. Jahrgang 9 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Neigen 9,40 N. W. Netamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen A e e e Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſto berechtigen zu keinen aba fn für ausgefallene od. beſchränkte be 2 oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge ich Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mapnheim. Neues vom Film Aiittwoch wechſelnd: Aus Feld und Garten L am mn Das Gebot der Stunde Berlin, 16. Oktör.(Von unſerem Berliner In der der Deutſchnationalen Volkspartei naheſtehenden „Berliner Börſenzeitung“ giht der Vizepräſident des Reichs⸗ tags und volksparteiliche Abgeordnete Siegfried von Kar⸗ dorff ſeine Auffaſſung über das Volksbegehren und vor allem über die politiſche Entwicklung wieder, wie er ſie ſich nach Beendigung des Kampfes um das Volksbegehren vor⸗ ſtellt. Der Aufſatz, der ſich„Das Gebot der Stunde“ überſchreibt, iſt geeignet, 1 einiges Aufſehen zu erregen. Nach einer Kritik des Volksbegehrens kommt von Kardorff nämlich zu der Schlußfolgerung, daß auch die ſtaathejahenden Kreiſe der deutſchnationalen Volkspartei bereit ſein würden, 1 ſich an der poſitiven Arbeit, ſei es in der Regierung, ſei es 93 in der Form einer verantwortungsbewußten Oppoſition, zu 4 beteiligen. v. Kardorff predigt den Zuſammenſchluß des Bürgertums und geht dabei von der an ſich rich⸗ tigen Erwägung aus, daß das Bürgertum bei einem ſtch gegenſeitigen Befehden bei jeder Auseinanderſetzung mit der Sozialdemokratie den Kürzeren ziehe. Arbeitsgemeinſchaft der bürgerlichen Parteien ſchon um des⸗ willen für gegeben, weil in den wichtigſten wirtſchaftlichen und politiſchen Fragen keine unüberwindlichen Hinderniſſe beſtünden. Als wirkliche Streitpunkte ſieht v. Kardorff nur noch den der Staatsform und den der Fahnenfrage an. Er bezeichnet es als Aufgabe der Deutſchen Volkspartei, in den kommenden Auseinanderſetzungen über Reichsverfaſ⸗ ſung und Finanzgebarung die Führung im Sinne einer An⸗ näherung der bürgerlichen Parteien zu über⸗ nehmen. Gewiß, v. Kardorff hat recht. Wie ſchwer für die bürger⸗ lichen Parteien das Zuſämmenarbeiten mit den Sozialdemo⸗ Bü ro.) E Berlin, 16. Okt.(Von unſerem Berliner Büor.) Der preußiſche Landtag hat ſich geſtern zu einer kurzen Zwiſchen⸗ ſeſſion verſammelt. Gleich zu Eröffnung der Sitzung wid⸗ mete Präſident Bartels dem verſtorbenen Reichsaußen⸗ miniſter einen warm empfundenen Nachruf, der von ſämtlichen Abgeordneten ſtehend angehört wurde. Mit ſpon⸗ Nachfolger des ausſcheidenden Zentrumsabgeordneten Brüning ein Vertreter aus dem Saargebiet, der Ab⸗ geordnete Hillebrandt in das Preußenparlament ein⸗ gezogen ſei. Der Präſident knüpfte an dieſe Mitteilung unter erneuten lebhaften Kundgebungen die Erwartung, daß als Erfolg der kommenden Verhandlungen über die Rückgabe des Saargebietes bald mehr Vertreter dieſes treudeutſchen Landes im Abgeordnetenhaus begrüßt werden könnten. Verlief dieſer erſte Sitzungstag, an dem nur kleinere orlagen behandelt wurden, ohne Senſationen, ſo ſtehen für heute und morgen umſo 8 5 ſchärfere Auseinanderſetzungen bevor. Der Kampf um das Volksbegehren, der durch das Reich Deutſchnativnalen haben wegen des Verbots des weſt⸗ deutſchen Stahlhelms einen Mißtrauensantrag gegen das Staatsminiſterium eingebracht, der die Grundlage für eine große zweitägige Debatte bilden wird. Die Deutſch⸗ nationalen verlangen die Aufhebung des Verbots und zu⸗ gleich eine Verlängerung der Eintragungsfriſt für das Zum Valkanflug des Zeppelin . Wie aus Wien gemeldet wird, paß a „Graf Zeppelin“ heute(Mittwoch) früh um.30 Uhr die Stadt Wels, flog dann ſüdlich an Linz vorbei, wo viele Tauſende den Zeppelin erwarteten und ſehr enttäuſcht waren, daß er die Stadt ſelbſt nicht überflog. Die Fahrt ging dann donauabwärts. Um.35 Uhr überflog das Luftſchiff St. Pölten und ſetzte ſeine Fahrt dann längs der Weſtbahn⸗ ſtrecke über den Wienerwald nach Wien fort, das es in der Zeit von.05 bis.15 Uhr in knapp 100 Meter Höhe. 5 t dem ſchönen warmen, etwas dunſtigen Nachtwetter niit 1 1 günſtigen Sichtverhältniſſen hatten ſich viele Tauſende auf den Straßen, Häuſern und freien Plätzen, beſonders auf dem Stephansplatz in Erwar⸗ tung des„Graf Zeppelin“ eingefunden. Ebenſo viele 1 verfolgten die Fahrt des Luftſchiffes zu Hauſe nach den Mel⸗ dungen des Radio, 5 a ö Der„Graf Zeppelin Preßburg fort. 7— „ ſetzte ſeine Fahrt in Richtung Ueberſen auf einen Gelehrten 8 lüchtete, als auf die Hilferufe des das Er hält eine engere Vor ſcharfen Auseinanderſetzungen im Preußenparlament tanem Beifall nahm das Haus dann zur Kenntnis, daß als tobt, wirft ſeine Wellen auch in das Preußenparlament. Die kraten iſt, hat ja der Streit um die Arbeitsloſenverſicherungs⸗ reform erneut bewieſen und wie lange die recht brüchige gegenwärtige Koalition noch erhalten wird, ſteht dahin. Aber wir müſſen doch geſtehen: Es gehört ſchon einiger Optimis⸗ mus dazu, an ein Zuſammengehen mit den Deutſchnationalen zu denken, ſolange ein ſo extremer Politiker wie der Geheim⸗ rat Hugenberg dieſe Partei leitet. Ein Kardinal gegen das Volksbegehren Die„Schleſiſche Volkszeitung“ in Breslau veröffentlicht folgende aus Neuoderberg datierte Kundmachung des Fürſtbiſchofs Kardinal Bertram: Wiederholt haben deutſche Biſchöfe eine eruſte Warnung zur Teilnahme an ſolchen Vereinigungen und Beſtrebungen veröffentlicht, die eine ruhige und geſunde langſame Feſti⸗ gung des inneren und äußeren Friedens des deutſchen Vol⸗ kes bedrohen. Nicht parteipolitiſche Stellungnahme oder Vor⸗ eingenommenheit iſt Beweggrund ſolcher Kundgebungen, ſon⸗ dern die Sorge um den Wiederaufbau deſſen, was durch Weltkrieg und Umſturz niedergeriſſen iſt. Eine Sorge mit ſchwerer Verantwortlichkeit laſtet auf allen, die führende Stellungen im öffentlichen Leben haben. Dies läßt ernſte Bedenken gegen das zur Abſtimmung geſtellte Volks⸗ begehren aufkommen, deſſen Annahme die Bemühungen der Reichs⸗ und Staatsregierung um Verſtändigung mit den Sie⸗ gerſtaaten des Weltkrieges in verhängnisvoller Weiſe durch⸗ kreuzen und die jahrelangen Bemühungen um den Wieder⸗ aufſtieg des Vaterlandes ſchwer gefährden würde. b Da dieſe Angelegenheit, ſo heißt es zum Schluß, nicht eigentlich eine parteipolitiſche, ſondern eine allgemein vaterländiſche iſt, ſo ſei es dem Klerus anheimgegeben, in außerkirchlicher Weiſe dahin zu wirken, daß die Diözeſanen dieſem Volksbegehren fern bleiben. Volksbegehren. Sie ſuchen nachzuweiſen, daß die Maß⸗ nahmen des preußiſchen Innenminiſters verfaſſungswidrig ſeien. Außerdem liegen noch eine ganze Auzahl deutſch⸗ nationaler Anträge vor, in denen u. a. eine Erklärung der Regierung verlangt wird über das Recht jedes Beamten, für das Volksbegehren zu ſtimmen. Man geht wohl nicht fehl in der Annahme, Deutſchnationalen die Gelegenheit benutzen werden, um von der Tribüne des Landtages herab für das Volksbegehren zn agitieren. Die Regierung und die hinter ihr ſtehenden Parteien werden mit einer Gegenoffenſive antworten. Auch die Volkspartei wird, der parteioffiziöſen Parole gemäß, das Volksbegehren auf das Entſchiedenſte ab⸗ lehnen. 5 a 5 Die Abſtimmung über das deutſchnationale Mißtrauens⸗ votum iſt auf Mittwoch nächſter Woche feſtgeſetzt worden. Danach wird ſich der Landtag bis zur Beendigung der Kom⸗ munalwahlen vertagen. Wann ſich das Haus mit der Berliner Sklaxek⸗ Affäre beſchäftigen wird, ſteht noch dahin. Die Deutſch⸗ nationalen haben einen Unterſuchungsausſchuß zur Nach⸗ prüfung der Mißwirtſchaft in der Berliner Stadtverwaltung beantragt. Ihr Verſuch, ſchon in der geſtrigen Sitzung eine Ausſprache über den Sklarek⸗Skandal⸗ herbeizuführen, ſchei⸗ terte an dem Widerſpruch der Sozialdemokraten. daß die ſierte das Luftſchiff Der Bürgerkrieg in China 5 London, 16. Okt.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Eine Senſationsmeldung kommt heute aus China. Der Muſtergouverneur Nenſi Schan hat den chriſtlichen Gene⸗ ral Fenghuſiang gefangen genommen und hält ihn als Kriegsgefangenen in Tſinan in der Provinz Schanſi. Die neueſten chineſiſchen Wirren haben damit eine plötzliche Wen⸗ dung genommen, die zweifellos als Erfolg der Nankinger Regierung zu betrachten iſt. Yenſi Schan hat in einem Te⸗ egramm an die Zentralregierung in Nanking erklärt, daß er die Revolte der Reorganiſierungspartei, an deren Spitze ſich Weltreich gefährdet habe. Denn bisher ſeien die engliſchen Widerſtand leiſten werde. So gut wie einſtimmig erklärt die einzige Zeitung, die wirklich im Innerſten ihres Herzens an Frankreich und die Seeabrüſtung Macdonald hat in Frankreich zur Zeit eine ehr ſchlechte Preſſe. Die franzöſiſchen Blätter geben ſich 0 nicht die geringſte Mühe, ihren Aerger über die Dinge, die ſich in den Vereinigten Staaten zwiſchen Macdonald und Hoover abgeſpielt haben, irgendwie zu verbergen. Sie kön⸗ 1 nen es dem engliſchen Miniſterpräſidenten nicht vergeſſen, i daß er die Entente zerſchlagen hat, um dafür etwas einzutauſchen, was die Pariſer Blätter als Vorherrſchaft der angelſächſiſchen Raſſe bezeichnen. Zu ihrem Troſte dient es indeſſen, daß Macdonald in den Vereinigten Staaten nach ihrer Anſicht bei weitem nicht auf ſeine Koſten gekommen iſt, ſondern ſich mit einer platoniſchen Freundſchaftserklärung hat zufrieden geben müſſen. Und ſchließlich finden die Pariſer Blätter eine gewiſſe Genugtuung in dem Gedanken, daß Mac⸗ donald mit ſeinen Abrüſtungsbeſtrebungen in Frankreich kein Glück haben wird. a Daß das Kabinett Macdonald mit vollem Bewußtſein der Entente den Abſchied gegeben hat, darüber iſt ſeit dem Auftreten Snowdens im Haag in Frankreich niemand im Zweifel. Die Empörung über das neue engliſche Spiel iſt alſo ſchon älteren Datums. Man kommt indeſſen jetzt mit einer gewiſſen Genugtuung auf das Thema zurück, weil man dem engliſchen Miniſterpräſidenten jetzt den Mißerfolg ſeines neuen außenpolitiſchen Kurſes glaubt beſcheinigen zu können. Ein Pariſer Blatt bemerkt, das Zuſammentreffen Macdonalds mit Hoover ſei eine Walzertour geweſen, eine Tanzfigur, die aber nicht zu der erſehnten Verlobung geführt habe. Man ſtellt es ſo dar, als habe ſich Macdonald mit ſeinem ſtürmf⸗ ſchen Werben in Waſhington eine kühle Abſage geholt. Die Pariſer Preſſe ſieht den Mißerfolg des engliſchen Miniſter⸗ präſidenten in zwei Punkten. Zunächſt habe er ver⸗ gebens verſucht, die Vereinigten Staaten durch den Abſchluß eines engen Bündniſſes mit England in die europäiſchen Angelegenheiten hineinzuziehen. Weiter aber ſei er ge⸗ zwungen worden, in der Frage der Flotten vereinbarung voll⸗ ſtändig vor den Vereinigten Staaten zu kapitulieren. Nicht die engliſche Flotte ſolle der amerikaniſchen künftig an Stärke gleichgeſetzt werden, ſondern die des geſamten engliſchen Weltreiches, d. h. alſo die Englands und der Dominions. Die 0 franzöſiſche Preſſe ſtellt die Frage, ob Macdonald nicht am Ende durch das Eingehen auf dieſe Bedingung das englische f 8 Dominions nur durch die Furcht vor der überlegenen eng⸗ liſchen Flotte bei dem Mutterlande gehalten worden. In allen dieſen Betrachtungen kommt weniger eine ernſt⸗ hafte Kritik zum Ausdruck, als vielmehr der Wunſch, den engliſchen Miniſterpräſidenten als den Unterlegenen hinzu. ſtellen und zu verſpotten. Im Grunde ihres Herzens werden wohl auch die Pariſer Zeitungen davon überzeugt ſein, daß die Dinge in den Vereinigten Staaten doch etwas anders gelaufen ſind, als ſie es darzuſtellen belieben. Es liegt auf derſelben Linte, wenn die Pariſer Blätter dann weiter be⸗ haupten, Macdonald habe ſich in Waſhington verpflichten müſſen, den amerikaniſchen Abrüſtungsbeſtrebungen in Europa als Sturmbock zu dienen. Von dieſer Vorausſetzung geht die franzöſiſche Preſſe aus, um dann weiter zu erklären, daß Frankreich dem engliſchen Sturmbock den entſchiedenſten 8 Pariſer Preſſe, daß Frankreich auf die Waffe des Unter⸗ ſeebootes niemals verzichten werde. Der frühere Miniſter Dumesnil, der in dem Kabinett Herrivt das Maxrineminiſterium leitete, machte ſich zum Sprachrohr der geſamten franzöſiſchen öffentlichen Meinung, als er erklärte, Frankreich müſſe 17 0 bauen, weil dies die einzige See⸗ waffe ſei, die es ſich hei ſeinen gegenwärtigen Finanzen noch leiſten könne und weil es damit allein ſeine heimſſche und ſeine Kolonialküſte wirkſam verteidigen könne, eine Verteidi⸗ gungslinie, die größer ſei als die heimiſchen Küſten der Ver⸗ einigten Staaten. Außerdem ſei das U⸗Boyt unentbehrli um die franzöſiſchen Truppentransporte zwiſchen den no afrikaniſchen Kolonien und Frankreich zu ſchützen. Wenn ein Miniſter aus dem ehemaligen Kabinett Herriot eine ſolche Sprache führt, ſo darf man überzeugt ſein, daß die gegen⸗ wärtige franzöſiſche Regierung nicht minder entſchloſſen iſt, an der U⸗Boot⸗Waffe unter allen Umſtänden festzuhalten. Trotz allen Widerſtrebens ſieht man in der franzöſiſchen Preſſe doch ein, daß man ſich der Einladung zu der geplanten Fünf⸗Mächte⸗Konferenz in London nicht gut entziehen kann. Es gibt aber in dem ganzen Chor der Pariſer Preſſe keine ein ehrliches Spiel Englands und der Vereinigten Staaten glaubte. Da man in Frankreich ſelbſt mit der Abrüſtung ſtets nur unehrliche Abſichten verfolgt hat, ſo traut man auf dieſem Gebiete eben auch den anderen nicht über den Weg. Feugyuſiang geſetzt hatte, nicht billige und daß er bereit iſt, den Befehlen der Nankingregierung nachzukommen. Gutunterrichtete ausländiſche Beobachter in China ſchei⸗ nen jedoch dieſe plötzliche Wendung nur für eine vorüber⸗ gehende Entlaſtung der Nankinger Regierung zu halten, die au langwierigen Barhandlungen und perſönlichen Kompli⸗ kationen Anlaß geben werde. Man glaubt jedoch nicht, daß durch dieſen Teilerfolg die Regierung die Auseinanberſetzung der ſüdchineſiſchen Revoſutionspartei mit dem Feudalſyſtem der nördlichen Generäle und Gouverneure auf die Dauer nermeiden kaun. 5 f 5„ * a Delaecroix einem Herzſchlag erlegen 8 — Baden-Baden, 15. Okt. Der belgiſche Delegierte des hier tagenden Organiſaliousausſchuſſes für die internationale . In Paris iſt man davon überzeugt, daß England und Am rika die Abſicht haben, die Weltmeere zwiſchen ſich zu verte kampf auszufechten habe, wie Frankreich gegenüber dem liſt reſchen Albion. Japan und Frankreich die gegebenen Bundesgeno verweiſt dabei auf die Haager Konferenz, Auf der Londoner Konferenz ſeien ſſen. auf der die japan Zahlungsbank Delacroix iſt plötzlich einem Herzſchlag erlegen.„„„ 58 1 s ſche Delegation der franzöſiſchen auch ſcho u matt Mat und Tat 2. Seite. Nr. 480 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 16. Oktober 1929 zur Seite geſtanden habe. Dies ſei, ſo meint man, gewiß kein Zufall geweſen. Man kann aus dieſen Kommentaren der Pariſer Preſſe leicht den Schluß ziehen, in welchem. Geiſte man ſich in Frankreich auf die kommende Fünf⸗Mächte⸗ Konferenz vorbereitet. Macdonald und Hoover gehen offen⸗ bar mit gutem Willen an die ſchwere Arbeit heran, die in London bewältigt werden ſoll. Wenn man nach der Haltung der Partiſer Preſſe urteilen ſoll, ſo werden ſie ſich dabei ver⸗ gebens nach franzöſiſcher Unterſtützung umſehen. Matdonald in Canada Toronto(Canada), 16. Okt.(United Preß.) Macdonald traf, von Niagara Falls kommend, hier ein. Er fuhr vom Bahnhof zum Regierungsgebäude, wo er als Gaſt des Vize⸗ gouverneurs W. D. Roß Wohnung nahm. Am Abend ver⸗ auſtaltete der Vizegouverneur dem Miniſterpräſidenten zu Ehren ein Eſſen. Bei ſeiner Ankunft hier wurde Maedonald von einer nach Tauſenden zählenden Menge jubelnd begrüßt. Bekanntlich hatte Macdonald urſprünglich die Abſicht, ſich von den Vereinigten Staaten aus direkt zur Konferenz mit dem canadiſchen Miniſterpräſidenten Mackenzie King nach Ot⸗ tawa zu begeben. Auf die Bitte des hier tagenden Gewerk⸗ ſchaftsbundes hin hat er aber ſeinen Plan geändert. Reichstag nicht vor Mitte November J Berlin, 1. Okt.(Von unſerem Berliner Büro). In Berltner politiſchen Kreiſen rechnet man damit, daß die Ein⸗ berufung des Reichstages früheſtens Mitte, wahrſcheinlich aber erſt Ende November, erfolgen wird, vorausgeſetzt, daß nicht ganz unvorhergeſehene Zwiſchenfälle eintreten. Reichstags⸗ präſident Löbe, der zur Heilung eines Gallenleidens mehrere Wochen in einem Sanatorium weilte, iſt inzwiſchen nach Ber⸗ lin zurückgekehrt und hat ſeine Amtsgeſchäfte wieder über⸗ nommen. Wegen Vorbereitung zum Hochverrat verurteilt — Leipzig, 16. Okt. Vor dem Vierten Strafſenat des Reichsgerichts hatte ſich der Handlungsgehilfe Ludwig Kai⸗ ſer wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu verantworten. Kaiſer hatte aus Anlaß der Manöver in der Gegend ſeiner Heimatſtadt Burgſtädt Propaganda unter den Sol⸗ daten für die Kommuniſtiſche Partei getrieben. Das Gericht verurteilte den Angeklagten unter Zubilligung der Ueberzeugungstäterſchaft wegen Vorbereitung zum Hochver⸗ rat in Tateinheit mit Unterſtützung einer ſtaatsfeindlichen Verbindung zu zwei Jahren Feſtungshaft und 100 Geldſtrafe. Vier Monate der Freihettsſtrafe und die Geld⸗ ſtrafe gelten durch die Unterſuchungshaft als verbüßt. Todesurteil gegen fünf Slowenen — Belgrad, 16. Okt. Wie aus Pola gemeldet wird, hat das dortige außerordentliche Gericht zum Schutze des Staates fünf Slowenier, die im Mat d. J. wegen Beteiligung an faziſten⸗feindlichen Kundgebungen verhaftet worden waren, zum Tode verurteilt. Das Urteil hat nicht nur in Pola ſelbſt, ſondern in ganz Iſtrien und Slowenien größte Erregung hervorgerufen. In verſchiedenen ſloweniſchen Städten kam es zu italienfeind⸗ lichen Kundgebungen. 5 Das Hochmaſſer in Leningrad — Leningrad, 16. Okt. Durch das andauernd ſteigende Hoch⸗ waſſer der Newa ſind die Hafenanlagen und viele große Fa⸗ briken auf der Waſſtliew⸗Inſel überſchwemmt. Der Eiſen⸗ bähnverkehr nach Finnland mußte eingeſtellt werden. Ein franzöſiſcher Dampfer in Flammen — Liverpool, 16. Okt. Der in den hieſigen Docks liegende franzöfiſche Dampfer„Oklahoma“, der eine Ladung von Salpeter, Baumwolle und Zucker an Bord hatte, iſt bis auf die Waſſerlinie ausgebrannt. Es ereigneten ſich bei dem Feuer zahlreiche Exploſionen, einzelne Vrackſtücke wurden hunderte von Meter weit forkgeſchleudert. Der Feuerwehr gelang es, ein Uebergreifen des Feuers auf die in der Nähe des brennenden Dampfers liegenden Schiffe, die ſich in großer Gefahr befanden, zu. * Zuchthausſtraſe für einen litauiſchen Prälaten. Nach lAtägiger Verhandlung wurde am Sonntag vom Kreisgericht in Kowno der 62 Jahre alte Prälat Olſchauskas zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt, wovon zwei Jahre wegen ſeiner Verdienſte auf kulturpolitiſchem Gebiet erlaſſen wur⸗ den. Der Prälat hatte ſeine Geliebte, die unter der Androhung, ſeinen Lebenswandel zu veröffentlichen, dauernd Geld von ihm erpreßte, in einem Walde ermordet. Fünfmüchtekonferenz im Januar Alle Einladungen ſind angenommen worden 8 London, 16. Okt.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die italieniſche Regterung hat in London mitteilen laſ⸗ ſen, daß ſie die engliſche Einladung zur Fünfmächtekonferenz im Januar ohne Vorbehalte annimmt. Da geſtern gleich⸗ zeitig die franzöſiſche und die fapaniſche Regierung die Annahme der Einladung beſchloſſen haben, ſteht die Ab⸗ haltung der Konferenz in der dritten Januarwoche feſt. Mel⸗ dungen aus Tokio laſſen erkennen, daß Japan vorerſt keine Vorbehalte machen wird. In den nunmehr beginnenden diplomatiſchen Verhandlungen und auch auf der Konferenz ſelbſt dürfte Japan ſich hauptſächlich auf die Erlangung einer hohen Kreuzerquote gegenüber den Vereinigten Staaten kon⸗ zentrieren. Die eigentlichen Schwierigkeiten werden zweifellos von der Haltung Frankreichs ausgehen. Man ſchließt aus der Tatſache, daß der Text der franzöſiſchen Ant⸗ wortnote noch einmal dem Kabinett vorgelegt werden ſoll und daß ſie im Gegenſatz zu den übrigen Antworten beträchtliche Vorbehalte enthalten wird. Es ſcheint nützlich, von London aus zu betonen, daß die Bemühungen des Quai d' Orſay, ſich durch Hartnäckigkeit von vornherein eine Verhandlungspoſi⸗ tion zu ſchaffen, nicht ſehr gut fundiert ſind. Was die U⸗Bootfrage anlangt, die von der franzöſiſchen Preſſe ſo ſtark in den Vordergrund geſchoben iſt, ſo ſind dazu drei Punkte zu beachten: 1. England und Amerika haben ausdrücklich erklärt, daß ihr Wunſch nach der vollkommenen Abſchaffung der U⸗Boot⸗ waffe völlig von der Zuſtimmung der anderen Mächte ab⸗ hängig gemacht wird, d.., daß er ein Prinzip, kein praktiſcher Vorſchlag iſt. 2. Man hat offenbar vergeſſen, daß die franzöſiſche Regie⸗ rung im Jahre 1928 im Zuſammenhang mit dem engliſch⸗ franzöſiſchen Flottenpakt die Teilung der U⸗Boote in zwei Klaſſen verlangte, nämlich unter der Bedingung, daß die Zahl der kleineren U⸗Bvote, d. h. derjenigen unter 600 To., von jeder Beſchränkung ausgenommen ſeien. Dagegen ſtimmte die franzöſiſche Regierung in ihrer Note an England der Be⸗ ſchränkung der großen-Boote zu, die dabei ausdrücklich als Angriffswaffe bezeichnet wurden. 3. Man vergißt in Paris ferner, daß die Verteidigungs⸗ waffe gegen das U⸗Boot der Zerſtörer iſt und daß der Wider⸗ ſtand gegen die Einbeziehung der U⸗Boote in die Tages⸗ ordnung der Abrüſtungskonferenz die Beſchränkung der Zer⸗ ſtörerklaſſe ſehr erſchweren würde, was wieder auf die an⸗ deren Klaſſen zurückwirken müßte. Alle dieſe Bedingungen ſind natürlich den maßgebenden franzöſiſchen Perſonen ſo gut bekannt wie den engliſchen und darau sergibt ſich, daß die zurzeit über die Haltung Frank⸗ reichs verbreiteten Berichte mit größter Reſerve aufzunehmen ſind. Aehnlich ſteht es mit der in Paris eifrig vertretenen Idee, die Arbeiten der Konferenz lediglich als Vorſtufe zu endgültigen Beſchlüſſen im Rahmen der vorbereitenden Ab⸗ rüſtungskommiſſion des Völkerbundes gelten und die Ab⸗ machungen über die Flottenbeſchränkungen erſt in Kraft tre⸗ ten zu laſſen, wenn auch die Bemühungen für die Abrüſtung der Landheere und Luftflotten zu einem Erfolg geführt haben. Von kompetenter engliſcher Seite wird uns dazu mitgeteilt, daß dieſe Theorie ſchon zur Zeit der Genfer Flottenkonferenzen 1927 von franz. Seite vor⸗ gebracht worden ſei und daß damit die franzöſiſche Abſtinenz in den damaligen Flottenverhandlungen begründet worden ſei. Wenn alſo Frankreich jetzt an dieſer Theorte feſthalte, ſo kann es die Einladung zu der Fünfmächtekonferenz nicht annehmen, da ſie auf anderen Vorausſetzungen beruhe. An⸗ dererſeits kann es nicht an der Konferenz teilnehmen, wenn es nicht die Grundzüge anerkennt, daß die dort zu erreichen⸗ den Abkommen über die Flottenbauten unabhängig von Land und Luftrüſtungen in Kraft treten müßten. Engliſche Stellen ſind geneigt, einen großen Teil der jetzt mit ſo großer Heftigkeit vorgebrachten franzöſiſchen Vorbehalte für Schein⸗ gefechte zu halten, Rebdekampf zwiſchen Kriegs und Kolonialminiſter Im franzöſiſchen Miniſterrat y Paris, 16. Okt.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Im geſtrigen Miniſterrat kam es zu einem ſehr ernſten Zu⸗ ſammenſtoß zwiſchen Kriegsminiſter Painlevé und Kolo⸗ nialminiſter Maginot. Painlevs beſchuldigte ſeinen Kol⸗ legen, die öffentliche Meinung zu beunruhigen und die im Haag getroffenen Vereinbarungen über die Geſamträu⸗ mung zu sabotieren. Painlevé wies beſonders darauf hin, daß die Modalitäten für die Geſamträumung des Rhein⸗ landes von den maßgebenden franzöſiſchen Militärs aus⸗ gearbeitet wurden. Eine Bedrohung der Sicher⸗ heit Frankreichs ſei nicht vorhanden. Maginot erwiderte, daß der Kriegsminiſter bereits vor der Haager Konferenz die Geſamträumung der beſetzten Gebiete als ein nahe bevorſtehendes Ereignis ankündigte und ſich dadurch über die Stellungnahme des Generalſtabes hin⸗ weggeſetzt habe. Innenminiſter Tardieu bemühte ſich, den Wort⸗ wechfel zwiſchen Painlevé und Maginot beizulegen. Die Hal⸗ tung des Miniſterpräſidenten iſt bereits in den mir gemachten Mitteilungen eines unterrichteten franzöſtſchen Politikers ge⸗ kennzeichnet. Ein Morgenblatt weiß zu berichten, daß Briand in den Streit Maginot⸗Painlevs nicht direkt eingriff, jedoch die Erklärung abgab, daß die Ratifizierung der Haager Beſchlüſſe nicht verzögert werden dürfe. In den Wandelgängen der Deputiertenkammer wurde davon geſprochen, daß ſich Briand unmittelbar nach dem Haager Ratifizierungsakt, der vermutlich im November ſtattfinden wird, aus dem akti⸗ ven politiſchen Leben zurückzuziehen beabſichtige, um nur⸗ ntehr als Hauptbevollmächtigter Frankreichs in Genf zu wir⸗ ken. Von Bedeutung iſt, daß Briand ſeinen ganzen Einfluß geltend macht, um zu erreichen, daß die Arbeiten der auf Grund des Houngplanes gebildeten Fachkommiſſionen ſo raſch wie möglich beendet würden. Während ſeines Aufenthalts in Brüſſel konferierte er mit dem Vorſitzenden der Haager Konferenz, dem belgiſchen Miniſterpräſidenten Jaſpar Amorikareiſe des Berliner.⸗B. und die Sklarekaffaire Berlin, 16. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) In der geſtrigen Sitzung der Berliner Stadtverordnetenver⸗ ſammlung wurde im Anſchluß an eine ſchon vor längerer Zeit eingebrachte Anfrage der Deutſchnationalen ſehr lebhaft über die Amerikareiſe des Oberbürgermeiſters Böß und ſeines Gefolges debattiert. Man wies auf die hohen Koſten ſolcher Maſſenreiſen hin und warf die Frage auf, ob die gleich⸗ zeitige Abweſenheit des Magiſtratsregenten und dreier Stadt⸗ räte während einer ſo langen Zeit mit der Geſchäftslage Berlins zu vereinbaren ſei. Bürgermeiſter Scholtz verſuchte, in einer ſehr matten Erklärung die Expedition zu verteidigen. Sie ſei weder eine Vergnügungsfahrt noch zu Anleihezwecken unternommen, ſondern verfolge das Ziel, deutſche und ameri⸗ kaniſche Städte einander näher zu rücken. Man mußte ſich ſagen laſſen, daß das mit dem Zep⸗ pe inbeſuch in einem unvergleichlich viel höherem Maße erreicht worden ſei. Aus den Darlegungen des Bürger⸗ meiſters ergab ſich, daß die erſte Amerikafahrt 779000 Mk. gekoſtet bat, während die jetzige Reiſe auf 80000 Mk. veranſchlagt iſt. Die Koſten für die Damen hätten die Herren ſelbſt zu tragen, die Reiſeſpeſen würden auf Dienſtkonto verbucht. a Mit großer Entſchiedenheit wandten ſich die Stadtver⸗ ordneten gegen dis Anſicht des Magiſtrats, als handle es ſich um eins reine Angelegenheit der Verwaltung, dle das Stadt⸗ parlament nichts anginge. Man ſchritt dann zur Abſtim⸗ mung über verſchledene Anträge, die im Zuſammenbanug mit der Glatte ⸗Affire eingebracht worden waren. Ein Antrag auf Auflöſung der famoſen Kuflöſungsgeſellſchaft mürde don der ſozialdemokratiſchen und kommuniſtiſchen Mehrheit abgelehnt, dagegen ein ſozialdemokratiſcher Antrag auf Veröffenklichung der Sklarekſchen Kun⸗ denliſte angenommen, desgleichen ein Antrag der Demo⸗ kraten aut zünftige Vermeidung von Monopolverträgen und auf Vergebung von Aufträgen im Wege der Ausſchreibung. Auch die Kommuniſten fanden mit ihrem Antrag der Aus⸗ ſetzung einer Belohnung für die Herbeiſchaffung der Sklarekſchen Millionen eine Mehrheit. Die Durchſtechereien im Gefängnis Berlin, 16. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Gerüchte über Durchſtechereien der Gebrüder Sklarek im Moabiter Unterſuchungsgefängnis haben in Berlin ſtärk⸗ ſtes Aufſehen erregt. Das durch die Sklarek⸗Affäre wach⸗ gerufene Mißtrauen der Oeffentlichkeit gegen die Behörden hat durch dieſen Zwiſchenfall neue Nahrung erhalten. Die zuſtändigen Stellen bemühen ſich, die Vorgänge als maßlos übertrieben hinzuſtellen. Sie erklären, von „großen Mengen“ eingeſchmuggelten Weins oder Kognak fei keine Rede. Bei der Kontrolle habe man lediglich bei einem der drei Brüder zwei kleine Flaſchen von je einem Doppelliter Inhalt mit Rotwein und Kognak vorgefunden und ſie beſchlagnahmt, da dine Erlaubnis der Ge⸗ fängnisverwaltung zum Halten von Alkohol nicht vorlag. Weiter wird darauf hingewieſen, daß ſeder Unterſuchungs⸗ gefangene das Recht habe, ſich Rauchwaren in beliebiger Menge aus der Kantine beſorgen zu laſſen. Ein Verſtoß ge⸗ gen die Strafprozeßordnung komme alſo nicht in Frage. Ungeklärt iſt noch die Angelegenheit mit den Kafſtbern. Daß von ben Bebräbern Sklarek verſucht worden iſt, ſich mit dem Sekretär Lehmann in Verbindung zu ſetzen, ſcheint feſtzuſtehen. Wenigſteng beſtätigt der Verteidiger Leh⸗ manns, daß bei ſeinem Klienten ein Kaſſiber gefunden wor⸗ den ſei, mit der allerdings harmloſen Mitteilung:„Herzlichen Gruß und gute Beſſerung“. Ob dies der einzige Kaſſiber iſt, der zwiſchen den Gefangenen eingetauſcht wurde, wird noch aufzuklären ſein. über dieſen Gegenſtand. Es wurde beſchloſſen, den erwähnten Kommiſſtionen ein Schreiben zugehen zu laſſen, des Inhalts, die Arbeiten bis zum 24. Oktober zum Abſchluß zu bringen. Als Datum der Haager Ratifizierungskonferenz fixiert die⸗ ſes von Jaſpar unterzeichnete Schriftſtück den 15. November. * Kriegsminister Painleveé trat geſtern abend in einer Rede, die er in der Geſellſchaft für körperliche Erziehung und militäriſche Ertüchtigung hielt, den durch die Rechtspreſſe ausgeſtreuten Alarmgerüch⸗ ten über eine„neue dentſche Gefahr“ entgegen. Als eine Ausgeburt kühnſter Phankaſie bezeſchnete Palnleve die in nationaliſtiſchen Blättern enthaltenen Schilderungen über einen plötzlichen Angriff auf die franzöſi⸗ ſche Oſtgrenze. Mit 100 000 früheren Soldaten unſer Land zu überfallen, ſo ſagte Painlevs, wäre heller Wahnſinn, denn unſere militäriſche Rüſtungen reichen vollkommen aus, um die Angreifer niederzumähen. Painlevsé zitierte Aeußerungen des verſtorbenen Marſchalls Foch, aus denen hervorgeht, daß auch Noch die Gefahr eines deutſchen An⸗ griffes nicht als gegeben betrachtete. Dann ſchilderte der Kriegsminiſter den Nutzen der einjährigen Dienſtpflicht und die Fortſchritte im Bau des oſtfranzöſiſchen Ver⸗ teidigungsgürtels, deſſen Vollendung im großen und ganzen noch vor dem November 1930 erwartet werden könne. a Painleves Ausführungen werden in der heutigen Morgen⸗ preſſe den alarmierenden Kundgebungen Maginots ſcharf ge⸗ genübergeſtellt, In der Deputiertenkammer wird die Dis⸗ küfſion über die Geſamträumung einen ausgeſprochen militä⸗ riſchen Charakter erhalten. Im geſtrigen Miniſterrat wurde noch über das Treiben der Tſcheka in Frankreich ge⸗ ſprochen und gewiſſe Gegenmaßnahmen erwogen. Letzte Meldungen Abmarſch franzöſiſcher Truppen — Koblenz, 16. Okt. Das 151. franzöſiſche Jufanterie⸗ Regiment, das in den Kaſernen auf der Karthauſe lag, hat geſtern abend Koblenz verlaſſen. Das Regiment wurde auf dem Güterbahnhof Koblenz⸗Lützel verladen und nach der neuen Garniſon Metz abtransportiert. 5 — Bad Ems, 16. Okt. Das hier liegende franzöſiſche Jufanterie⸗Bataillon verließ geſtern abend die Stadt und wurde gegen Mitternacht in die neue Garniſon Weißenburg (Elſ.) abtransportiert.. f Leipart operiert 5 8 — Brlin, 16. Okt. Der frühere Staatsminiſter und Vor⸗ ſitzende des AD., Theodor Jeipart, der bei einem Autounfall auf der Avus einen ſchweren Schädelbruch erlitten hatte, iſt am Dienstag nachmittag im Hildegardkraukenhaus operiert worden. Die Operation iſt befriedigend verlaufen. Das Befinden iſt jedoch nach wie vor ſehr ernſt, wenn auch die Aerzte beſtimmt damit rechnen, den Verunglückten am Leben zu erhalten. Ein Geſandter Irlands in Paris n V Paris, 16. Okt.(Von unkerem Pariſer Vertreter.) Der erſte irländiſche Geſandte in Paris, O' el ly, überreichte geſtern ſein Beglaubigungsſchreiben dem franzöſiſchen Außenminiſter. In einer halbamtlichen Noke weiſen dis Blätter darauf hin, daß die diplomatiſchen Beziehungen zwiſchen der irländiſchen Republik und Frankreich offistell hergeſtellt find. Sie bedeuten, wie„Le Journal“ ſchreibt, ein neue Band, durch das neben den vielen anderen die Bezie⸗ hungen zwiſchen den belden Ländern feſter geſtaltet werben. * Berlin, 18. Okt.(Wen unſereem Berllner Büro.) Geſtern abend kam es zu großen Ausſchreitungen in Treptow, wo Reichsbannerleute und Nationalſozialiſten nach einer Verſammlung aneinander gerieten. Es entſtand ein heftiger Kampf, ſo daß das Ueberfallkommando alarmiert werden mußte. Drei Reichsbannerleute erlitten Verletzungen, zehn Perſonen wurden verhaftet. 87 4 Mittwoch, den 16. Ottober 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 480 Ergitlichteiten Vor mir liegt der„Weinſpiegel“, ein altes Buch aus dem Jahre 1615. Den Verfaſſer dieſes Buches lobe ich mir; denn ſein erſtes iſt, aus der Bibel zu beweiſen, daß Gott den Wein geſchaffen hat— zum trinken.„Der Wein erquicket dem Menſchen das Leben, ſo man ihn mäßiglich trinket. Und was iſt das Leben, da kein Wein iſt? Der Wein iſt erſchaffen daß er den Menſchen fröhlich ſoll machen. Der Wein, zur Notdurft getrunken, erfreut Leib und Seel“. Den nicht ganz bibelfeſten Weinbauern verrate ich, daß ſchon im 5. Buch Moſes auf die Kellerwirtſchaft Bezug genommen iſt; da heißt es:„Der Herr wird gebieten dem Segen, daß er mit dir ſei in deinem Keller“. Was iſt das Leben, da kein Wein iſt? Dieſe Frage erinnert an eine alte Sage: Mehrere hundert Jahre vor dem gewaltigen Perſerkönig Darius regierte ein Herrſcher, um deſſen Haus ſich wundervolle Obſtgärten zogen. Keine von allen Früchten dieſer reichen Gärten aber ſtand ſeinem feinfühligen Gaumen und ſeiner druckkräftigen Zunge ſo nahe, wie die köſtliche Traube des Rebſtocks. Schmerzlich nur war es ihm, daß er nicht das ganze Jahr hindurch ſie pflücken, ihre Beeren zerdrücken und ihten Saft ſchlürfen konnte. Da kam er an einem ſchönen Herbſttag, da er den Reichtum ſeines Gartens beſtaunte, auf den Gedanken, alle Trauben auf einmal zu pflücken, ihren Saft auspreſſen und in weiten Amphoren aufbewahren zu laſſen. Und er ließ in ſeinem Speiſeſaal an allen Wänden breite Regale an⸗ bringen. Die mußten die Fülle der weitbauchigen Ton⸗ gefäße aufnehmen, und mit Behagen glitt ſein Blick über die langen Reihen, wenn er auf ſeinem Königsſtuhl ſaß. Ver⸗ gnüglich trank er eine Amphora nach der andern leer. Eines Tages aber machte er eine furchtbare Entdeckung: der Trau⸗ hbenſaft, der ihm all die Zeit ſüß und lieblich über die Lippen gefloſſen, obgleich deſſen Ausſehen trüb und unanſehnlich war, ſchmeckte plötzlich bitter. Er probierte ein Gefäß nach dem andern. Immer das gleiche; der Trank war ungenieß⸗ bar und brauſte in der Schale ſo ungebärdig, als ſäßen Teufel darin.. Da befahl der König, alle Amphoren feſt zu verſchließen und ſie in den finſterſten Keller zu verbannen, denn ſie waren ihm unheimlich geworden. Eines Tages aber erkrankte die Lieblingsfrau des Königs ſo ſchwer, daß ſie das Fieber rüt⸗ telte und ſchüttelte und ſie den Tod vor Augen ſah. Plötzlich richtete ſie ſich auf und ſtöhnte:„Herr, befreie ſie!“ Der König wurde geholt. Und nun rief ſie lauter:„Herr, befreie ſie!“— „Wen denn?“ fragte erſchreckt der König und faßte nach ihrer heißen Hand.—„Die Geiſter, die in den Amphoren ſitzen“, flüſterte ſie,„denn ſie haben mir geſchworen, mich geſund zu machen“.— Der. König ſchüttelte den Kopf. Doch um ſeine Lieblingsfrau zu beruhigen, ließ er eine der Amphoren heraufholen und öffnen. Da drang aus dem geöffneten Deckel ein wundervoller Duft, wie der König ihn noch nie gerochen. Und verlangend ſtreckte ſein Weib beide Hände aus. Da nahm der König eine Schale, füllte ſie mit dem verwandelten Zaubertrank, der wie flüſſiges Gold in ihr ruhte, und reichte ihn der Kranken. Dieſe trank ihn in durſtigen Zügen. Dann ſank ſie auf das Lager zurück und ſchlief ein. Als ſie erwachte, fühlte ſie ſich friſch und geſund und bat den König, er möge auch von der neuen Köſtlichkeit trinken. Von der Stunde an waren die Amphoren wieder in höchſter Gnade. a Nicht feder Weinhändler könnte einen ſolch herrlichen Wein laſſen wie er iſt. So auch der Weinhändler Strecken⸗ bach. Als es mit ihm zu Ende ging, verſammelte er alle ſeine Söhne um ſein Sterbebett und ſagte:„Bevor ich von hinnen ſcheide, muß ich Euch noch ein wichtiges Geheimnis anvertrauen, dem ich in meiner langen Praxis auf die Spur gekommen bin: Man kann aus Trauben auch Wein machen“. ** 1.„„ 8 Bei einer fröhlichen Tafel fragte man einen Witzbold, warum man gerade mit dem Wein anſtoße und nicht mit dem Bier und anderen Getränken. Der Gefragte erwiderte: „Weil im Wein Wahrheit liegt, und mit der Wahrheit ſtößt man immer an!“ Münchner Bilder 55 Von Richard Rieß 8 Lichtwoche Es iſt unrichtig zu behaupten, München ſei eine„zurück⸗ gebliebene Großſtadt“. Wir kriegen gerade ſo ſpät⸗ wie andere Städte die Errungenſchaften der Neuzeit. nur immer ein bißchen ſpäter. Das vollzieht ſich bei uns ſo: Man läßt die Dinge langſam auf ſich zukommen und macht einen ſchüchter⸗ nen Verſuch. Dann kommen die Proteſte von Vereinen, Bünden und Stammtiſchen, die irgend welche„Belange“ be⸗ droht ſehen und ſchließlich— gibt man der neuen Zett das, was ihr gebührt. So auch die Licht⸗Reklame. Langſam hat ſie in München an Boden, will ſagen an„Wand“ gewonnen und jetzt hatten wir ſogar eine ganze„Licht⸗Woche“ in der „ ſchwarzen“ Stadt der Bayeriſchen Volkspartei. Aber— die Lichtwoche ſcheinet in der Finſternis. Sie„ſchien“ nun freilich 5 nicht mit den hunderttauſend Kerzen, die in Berlin nicht nur lichtwöchig, ſondern allnächtlich die Nacht zum Tage machen. Wir kennen keine laufenden Lichtbänder, und die ſo wirkſame Dach⸗Reklame iſt in München noch immer verboten. Aber die Lichtreklame⸗Welle, die durch die ganze Welt geht, wird auch das noch zu uns bringen. Denn, wenn auch tauſend Be⸗ denken Verbote zeitigen— wo eine Welle iſt, da iſt auch bald ein Weg. Die Münchner Lichtwoche war, was das Geſchäfts⸗ leben betrifft, weniger eine Woche der erleuchteten Fronten und Faſſaden als eine der hellen Schaufenſter und der ins rechte Licht geſetzten Waren. Viel bemerkenswerter als das Kommerzielle aber waren die rein⸗äſthetiſchen Reiſen dieſer 5 angebrachte Scheinwerfer erzeugten magiſchen Lichte, das ſie „Woche, mit denen München bewies, daß es die Errungenſchaf⸗ ten der Neuzeit auf eine beſondere Art für ſeine beſondere Art ſich nutzbar zu machen verſteht. Nämlich nicht durch Be⸗ leuchtung, ſondern, im Zeitalter Galspachs ganz modernl, durch Beſtrahlung. Die ſchönſten Bauten der Stadt ſtan⸗ den nun, ſobald es dunkel wurde, in einem durch geſchickt dem Betrachter ſchier viſtonär erſcheinen ließ. Theatiner⸗ kirche und Siegestor, Maximilianeum u. a. Gebäude zeigten ich den entzückten Blicken in einer Plaſtik des Schattenloſen, wie ſie der nivellierende Tag niemals duldet, beim„Neuen“ Bei der Tauberbrücke zu Mergentheim ſteht ein alter Bildſtock. Vor Zeiten hielten die dortigen Bauern, die damals viel mehr Wein bauten wie heute, den heiligen Ur ban hoch in Ehren, errichteten in ihren Weinbergen kleine Kapellen, die ihm geweiht waren, und veranſtalteten am Ehrentage des Heiligen, am 25. Mai, große Umzüge, wobei eine Statue des Heiligen mit im Zuge getragen wurde. Da gab es im Jahre 1743 eine große Mißernte. Das verdroß die Bauern ſo ſehr, daß ſie die Statue des Heiligen herunterholten und in die Tauber warfen mit den Worten:„Haſt du uns den Wein er⸗ frieren laſſen, ſo ſauf du nun auch Waſſer!“ Später aber be⸗ reuten ſie ihre Tat und ſtifteten zur Sühne den Bildſtock an der Tauber. *** Das Jahr 1602 hatte einen heißen und trockenen Sommer. Aber der Weinwachs hatte im kalten Frühjahr Schaden ge⸗ nommen und blieb ſauer und zwar ſo ſauer, daß einige ſchwäbiſche Pfarrer an ihren Herzog ſchrieben, ihnen als Seelſorger, die guten Magenwein vonnöten hätten, einen beſſeren aus den fürſtlichen Kellern zu ſenden. Herzog Fried⸗ rich J. aber ſchrieb kurz an den Rand der Bittſchrift: „Mit gefündigt, mit gebüßt!“ Ob die Herren Geiſtlichen mit dieſer kurzen, aber inhalts⸗ ſchweren Antwort zufrieden waren, berichtet der Chroniſt nicht. f. 1.*.* 5 Vom Seewein am Bodenſee erzählt man ſich auch mancherlei Geſchichtchen dieſer Art. Schon unſer aleman⸗ niſcher Dichter Hebel ſagt von ihm: Am Bodeſee, da wächſt e Wi', Der könnt a bitzli ſüeßer ſi. Im Schüttelreim wird ſeine Güte noch treffender charak⸗ teriſtert: g Der Seewein, der iſt ſäuerlich, Den zu beſingen, ſträubt die Leier ſich. Nicht jeder Herbſt läßt ſich ſo ſchlecht an; kommt's aber einmal vor, dann können ſich die Seehafen mit Thüringen tröſten, von welchem Lande es heißt: 0 Thüringens Berge, zum Exempel, bringen Gewächs, ſieht aus wie Wein, Iſt aber nicht— man kann dabei nicht ſingen, Dabei nicht fröhlich ſein. f * 1*. ö Es war einmal ein Wirt, der trug bei Nacht Waſſer in ſeinen Weinkeller und mußte dabei gar heftig ſchnaufen. Einer ſeiner Gäſte hörte das Geräuſch, ging leiſe herzu und ſah des Wirtes Tun. Da lief er hinaus, ſchrie:„Feurio!“ und weckte das ganze Haus. Es kam auch der Wirt und fragte: „Was tuſt du?“ Und der Gaſt ſagte: 5 „Ich glaubte, es brenne in deinem Keller, weil du ſoviel 5 Waſſer hineinträgſt!“ *** Ein Stammtiſchbruder verſtieg ſich einſt zu dem philo⸗ ſophiſchen Ausſpruch:„Wenn's Waſſer gut iſt, läßt man's Bier ſtehen und trinkt Wein.“ Und ein anderer, der Trinkern und Nichttrinker nicht wehe tun wollte, dichtete den Vers: a Der größte Feind des Menſchen Wohl, Das iſt und bleibt der Alkohol; 5 Doch ſteht auch in der Schrift geſchrieben: „Ihr ſollt auch eure Feinde lieben!“ i 4. * * Verſetzt wurden Juſtizaſſiſtent Maximilian Braun beim Notariat Karlsruhe zum Arbeitsgericht Mannheim und die Aufſeher Johann Bacher beim Landesgefängnis Mann⸗ heim zum Bezirksgefängnis Heidelberg und Adolf Schnat⸗ ter beim Bezirksgefängnis Heidelberg zum Landesgefäng⸗ nis Mannheim. g * In den dauernden Ruheſtand tritt kraft Geſetzes Rektor Guſtav Schmitt in Mannheim auf 1. Januar 1930. 185 und Schattenſeiten f a Nicht nur die„Erleuchtung“, auch die Schnelligkeit Mün⸗ ſchens macht Rieſenfortſchritte. Jeder, der es ſich jetzt irgend⸗ wie leiſten kann, hat Sonntags, wenn auch vielleicht nicht ſein ſprichwörtliches„Huhn im Topf“, ſo doch ſeinen Topf im Automobil. Der abnorm ſchöne Herbſt lockt mit all ſeinen Prächten in die jetzt rein⸗bayeriſch beſchickte Umgebung. Mit der Braut neben ſich und dem Proviant hinter ſich, eilen die Münchner tauſendfach dem Weekend zu. Wenn auch die Bade⸗ anſtalten an den Seen dem Kalender gaben, was der Wit⸗ terung nicht iſt, indem ſie bei lauwarmem Waſſer ihre Buden ſchloſſen, ſo ſah man doch beiſpielsweiſe in Starnberg am erſten Oktober⸗Sonntag manch tapferen Schwimmer die Wogen zerteile.. Aber auch am Alltag lebt München im Dunſte des mit Recht ſo beliebten und allenthalben den Fahrern zu Tank, angebotenen Auto⸗Betriebsſtoffes. Kommt dann der Abend, dann wird manche Auto⸗Bilanz gezogen: der Chauffeur bucht ſeine Kilometer, der Tank⸗Gehilfe ſeine verkauften Liter und — das Politetpräſtdium die Zahl der Unfälle eines Tages. Die haben nämlich gerade in den letzten Wochen erſtaunlich zugenommen. Auf dem Schlachtfelde des Verkehrs fallen in München täglich etwa elf Opfer mit mehr oder minder ſchwe⸗ ren, oft freilich tödlichen Wunden. In jeder Trambahn mah⸗ nen Plakate mit zahlreichen, an einer Straßenkreuzung an⸗ gebrachten Grab⸗Kreuzen an die Zerbrechlichkeit jedes Unvor⸗ ſichtigen. Aber, ach, derlei fromme Ermahnungen nützen nicht viel. Alte Städte mit ihren engen Zentrum⸗Straßen finden im modernen Verkehr ein Problem, das umſo ſchwerer zu 1 iſt, als Pietät und Tradition vielfach eine rückſichtsloſe oderniſtierung verbieten. Wer München kennt, kennt auch — beiſpielsweiſe— das„Karlstor“. Unter ſeinen drei recht enggeſpannten Bögen fließt, in drei engen Adern, der Haupt⸗ ſtrom des City⸗Bahnhof⸗Verkehrs. Es wäre höchſt ſchade, etwa das Karlstor zu entfernen, das eines der alten Stadt⸗ Tore iſt, von denen nur drei noch gerettet ſind: außer ihm das Iſartor und das Sendlingertor. Aber auch hier zeigt es ſich, daß die neue Zeit höchſt pietätlos iſt und trotz ihrer „Gummi⸗Sohlen“, will ſagen: Pneumatiks das Alte nieder⸗ ſtampft, wo es ihr im Wege iſt. In wenigen Jahrzehnten wird die Erinnerung an das Stadtbild, wie es die Baumeiſter 8 Stäͤdͤtiſche Nachrichten Der Sankt Gallustag 5 Der Eckſtein in der bäuerlichen Feldarbeit Nach der alten Bauernregel iſt der Oktober die Grenz⸗ ſcheide zwiſchen Sommer und Winter. Eine Menge Arbeit harrt noch des Landmannes. Gute Witterung zum Bergen der Vorräte iſt ihm willkommen. Da tritt mitten im Oktober der heilige Gallus auf als Mahner, mit dem Ein⸗ bringen der letzten Feldfrüchte ſich zu beeilen. Im Sprich⸗ wort heißt es:. 8 Galles— ſchaff häm alles! a 1 5 *— Auf Sankt Galles, Soll daheim ſein alles. * Auf Sankt Gallentag Muß jeder Apfel in ſeinen Sack. Da der heilige Gallus in dem Rufe ſteht, an seinem Ehrentag gerne Schnee fallen zu laſſen, ſo iſt Eile notwendig. Der Bauer ſagt: 5 Sankt Gallen laßt den Schnee fallen. f* Sankt Gall— der erſte Schneefall. Dann iſt's auch aus mit dem Brauch, die Kühe auf dis abgemähten Wieſen zu treiben: 5 8 f Nach Sankt Gall Bleibt die Kuh im Stall. 5 Nach der Meinung vieler Landleute ſoll aber mit dieſen Wetterregeln der Gallustag alten Stils gemeint ſein, da nach einem plattdeutſchen Spruch: 5 Sankt Simon⸗Jüd(28. Oktober) Bringt den Winter unter'Lüt der 28. Oktober als Winterbringer anzuſehen iſt und man am Gallustag neuern Stils den Eintritt der letzten ſchönen Herbſtwitterung erwartet, die unter dem Namen Nach⸗ ſommer oder Altweiberſommer bekannt iſt. Da auch der Winzer um den 16. Oktober herum noch fleißig bet der Ar⸗ beit iſt, ſo dürfte die oben erwähnte Meinung zu Recht be⸗ ſtehen. Die Wetterregeln und Sprichwörter ſind alt und wurden nicht geändert, als durch Vorrücken von 13 Tagen der Kalender der richtigen Zeit angepaßt wurde. Auch paßt der Spruch nicht gut: i ä d Sankt Galltwein— Bauernwein. Wenn Sankt Gallus die Butten trägt, Iſt's ein ſchlecht Zeichen für den Wein. 5 Denn im heurigen Jahr verſpricht der Wein ſehr gut zu werden, trotzdem bis in die Tage des hl. Gallus die Bütten mit Trauben gefüllt wurden. Für die Witterung des kom menden Jahres wird dem Charakter des Gallustages Bedeu⸗ tung zugemeſſen: 5„ 3 It Sankt Gallen trocken, 5 So folgt ein Sommer mit naſſen Socken. 5* Wenn Gallus und Michnel ſich Regen auswählen, Iſt auf einen trockenen Frühling und Sommer zu zählen. Und ein dritter Spruch behauptet das Gegenteil! Ein trockener St. Gallustag 5 Verkündet einen trockenen Sommer. 4 Damit ist's jedem recht gemacht. Unter dreien hat mau a. 8 * Starker Nebel lagerte heute früh über der Stadt. Er bildete eine nicht geringe Behinderung für die Fahrzeuge, die in der Frühe ſchon unterwegs waren, vor allem auch für die Rheinſchiffahrt. Die Temperatur weiſt einen bes deutenden Rückgang auf. In der vergangenen Nacht betrug das Minimum 4, Grad C.(gegen 5,4 Grad C. in der Nacht zum Dienstag.) Heute früh war es mit 49(6,1) Gr. ebenſo kühl. Die Höchſttemperatur erreichte geſtern 16 Grad C.(gegen 18,4 Grab C. am Montag). 5 unſerer Ahnen ſchufen, und wie es Jahrhunderte lang Form und Ausdruck des ſtädtiſchen Lebens war, nur noch in Bild⸗ tafeln weiterleben und— in den Kleingemeinden der Gaue von alter Kultur, wie wir in Bayern ſie vornehmlich in Schwaben und Franken haben. 1 Eutſchuldigens, Königliche Hoheit!„ Es iſt nicht alles Gold, was glänzt. Und manches Golb iſt zwar echt, aber glänzt nicht. Und wenn mancher Mann wüßte, was mancher Mann wär, dann— dann bliebe ihm ein Reinfall erſpart, wie ihn kürzlich die neue Naive des Staats-. ſchauſpiels, Fräulein., hinter den Kuliſſen erlebt hat. Man weiß, daß der kgl. bayeriſche Prinz Ludwig Ferdi⸗ nand ein großer Theaterfreund iſt. Wie er im Sommer bis⸗ weilen bei den Feſtſpielen im Orcheſter munter die Geige ſtreicht, ſo macht er, wenn die Saiſon im Gange iſt, gern bei den Proben Beſuche, und der Anekdoten um den theater⸗ freudigen Prinzen ſind viele. 9 Neulich wird Pippa geprobt. Fräulein S, die Pippa, hal grad nichts zu tun und ſchnabuliert hinter der Szene ihr Schinkenbrötchen. Da hört ſie:„Kinder, die königliche Hoheit iſt da!“ Nun, der Inſpizient macht manchmal Witze. Aber da ſteht er ſchon vor ihr, der große Herr mit dem freund⸗ lichen Geſicht und ſagt:„No, ſchmeckts, kleines Fräulein?“ Aber nee, ſie läßt ſich nichts vormachen, die Kleine. Sie kennt ihre Pappenheimer.„Magſt amal abbeißen, Helden vater!“ erwidert ſie und hält dem fremden Herrn die Schinkenſemmel unter den Bart. 5 7. Alles iſt ſtarr vor Entſetzen. Und nachdem der Prinz weitergegangen iſt, flüſtert der Inſpiztent der jungen Künſt⸗ lerin zu:„Aber Kind, was haſt denn getan? Das iſt doch unſere Königliche Hoheit, das iſt doch der Prinz Ludwig Fer dinand! Geh ſchnell und entſchuldige dich bei ihm!“! Fräulein S. iſt ehrlich perpler. Sie rennt dem verkann⸗ ten„Heldenvater“ nach und ſtammelt:„Entſchuldigens, Kö nigliche Hoheit, ich hab eben gehört, daß Sie ein Prinz ſind. Entſchuldigen Sie vielmals. Wiſſen Sie, ich hab nämlich gar nicht gewußt, daß es ſowas noch gibt. 35 Aber der bayeriſche Ludwig Ferdinand iſt ein Prinz, der einen Spaß verſteht. Und„ſowas“ gibts wirklich. 7 4. Seite. Nr. 480 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 16. Oktober 1920 Forlſchreitende Elektrifizierung Die Nebenbahnen in Baden Der Einführung des elektriſchen Betriebes auf der Strecke Mannheim— Heidelberg wird am 15. Oktober die Eröffnung des elektriſchen Betriebes auf der Lokalbahn Karlsruhe Durmersheim(16 Km.) folgen. Bis jetzt ſind in Baden außerdem auf den elsktriſchen Betrieb umgeſtellt worden die Linien Mannheim Weinheim, Karlsruhe— Herrenalb und Müllheim—Baden⸗ weiler. Hierzu kommen noch mehrere, teils neu erſtellte, elek⸗ triſche Bahnen mit Vorortcharakter, ſo zwiſchen Heidelberg und Schwetzingen, Heidelberg Wiesloch und Heidelberg Neckargemünd. Die erſte Staatsbahnſtrecke in Baden mit elektrifchem Betrieb ſtellt die Linte Baſel Schopfheim Säckingen(59 Km.) dar. Sie wurde als eine der erſten Staatsbahnlinien in Deutſchland noch vor dem Kriege auf den elektriſchen Betrieb Aumgeſtellt. Die damals geplante allgemeine Fortſetzung der Elektrifizierung der Hauptlinien in Baden konnte bisher nicht verwirklicht werden. ö by. 1„ 2 r e ene 555 5* 28 3 1 —— 1 Einen Verkehrsunfall verurſachte die gefährliche Straßen⸗ kreuzung E5 und 6 und D 5 und 6 geſtern mittag. Obwohl die Straße zwiſchen E5 und 6 für den Durchgangsverkehr geſperrt iſt, fuhr ein Auto der Arbeiter⸗Samariter⸗Kolonne Frankenthal in flottem Tempo in Richtung Zeughausplatz. Als der Chauffeur an der Ecke die von der Rheinſtraße kom⸗ mende Straßenbahn der Linie 17 bemerkte, verſuchte er noch mach der Börſe abzubiegen, doch war es ſchon zu ſpät. Die Straßenbahn erfaßte den Vorderteil des Autos und drückte es zur Seite, wo es mit verbogener Vorderachſe, zerbeultem Kotflügel, zerborſtenem Trittbrett und geplatzten Pneus liegen blieb, während die Straßenbahn bald ihre Fahrt fort⸗ ſetzen konnte. Menſchen wurden nicht verletzt. Der Verkehrs⸗ Un all hatte die übliche Menſchenanſammlung zur Folge. * Kuochenburch durch Angefahren. In der Kunſtſtraße wurde geſtern abend eine 64jährige kurzſichtige Frau von einem Privatauto, das ſehr langſam fuhr, angefahren. Die Frau, die den rechten Fuß gebrochen hat, wurde nach dem ſtädtiſchen Kranbenhaus verbracht. Veranſtaltungen * Das nene Bügeln. Im Ausſtellungsraum der ſtäbt. Waſſer⸗, Was und Elektrizitätswerke K 7, werden zurzeit moderne Bügelgeräte koſtenlos praktiſch vorgeführt. Neben Gasbügel⸗ eiſen mit Innenheizung ſieht man neue elektriſche Eiſen mit Tempe⸗ ratürreglern, bie durch dieſe Einrichtung dauernd auf Bügeltempera⸗ tur gehalten werden und bei Ueberhitzung ſofort automatiſch aus⸗ schalten. Auf dieſe Art wird der Heizkörper des Eiſens vor Beſchä⸗ digung geſchützt und zugleich Strom geſpart. Da die ſtädtiſchen Werke Bekanntlich nichts verkaufen, iſt jeder Hausfrau dort Gelegenheit ge⸗ geben, ſich diefe modernen Bügelverfahren zeigen und erklären und ſich in allen Fragen über das Bügeln beraten zu laſſen. Kommunale Chronik Zur Schwetzinger Bürgermeiſterwahl O Schwetzingen, 15. Okt. Die Wahl des Bürgermeiſters Dr. Trautmann von Walldürn zum Bürgermeiſter der Stadt Schwetzingen iſt ſchon im erſten Wahlgang mit großer Mehrheit gesichert, nachdem nunmehr auch das Zentrum für ihn ſtimmen wird. Wahltermin iſt am Donnerstag. Kleine Mitteilungen Der Freiburger Stadtrat hat beſchloſſen, der Ge⸗ meinde Bettmaringen für die notleidenden Brandgeſchädigten die Summe von 500 RM. zur Ver⸗ fügung zu ſtellen und gleichzeitig die Anteilnahme der Stadt Aus zuſprechen. Das franzöbſiche Bataillon abgerückt „ Worms, 15. Okt. Das franzböſiſche Bataillon hat Worms um Samstag zwiſchen 8 und 9 Uhr verlaſſen, um eine Garni⸗ ſon in der Gegend von Metz zu beziehen. Damit iſt die Be⸗ jatzung von Worms fürs erſte um ein Drittel ver ⸗ minbert worden. Verband badiſcher Gemeinden Der Vorſtand des Verbands badiſcher Ge⸗ meinden hielt am 4. Okt. in Oſterburken, Amt Adels⸗ heim, eine Sitzung ab, zu der die Gemeindevertreter der Be⸗ zirke Adelsheim, Buchen, Mosbach, Tauberbiſchofsheim und Wertheim eingeladen waren. In der Sitzung, die von Bürger⸗ meiſter Menges, Gernsbach geleitet wurde und zu der etwa 150 Teilnehmer, darunter auch mehrere Gemeinderäte, er⸗ ſchienen ſind, wurden die wichtigſten Gemeindefragen der Gegenwart eingehend behandelt wie folgt: 1. Verwaltungsreform Die Verſammlung lehnt die Amtskörperſchaften entſchieden ab, da ſie, wie die Erfahrungen in Württem⸗ berg gezeigt haben, zur Löſung größerer und gemeinſamer Gemeindeaufgaben viel zu klein und daher zur Erreichung des ſo dringend notwendigen Laſtenausgleichs unter den ein⸗ zelnen Gemeinden gänzlich ungeeignet ſind. Dafür ſollen die Kreiſe erhalten und ausgebaut, deren Zahl aber auf etwa 4 ermäßigt werden, um ſte verwaltungsmäßig und finanziell leiſtungsfähig zu geſtalten und um den erwähnten unumgänglichen Laſtenausgleich zu ermöglichen, Sodann ſollen Aufgaben, welche die Gemeinden erfüllen können, den Staats⸗ verwaltungsbehörden abgenommen werden, insbeſondere die Ausſtellung von Ausweispapieren und dergl. Die Bezirks ⸗ fürſorge⸗ und Wohnungs verbände ſind aus den zur Genüge erörterken Gründen möglichſt bald aufzulöſen. Die gehobene Fürſorge mit Ausnahme der Kriegsbe⸗ ſchädigten⸗ und Kriegshinterbliebenenfürſorge iſt dabei aus Zweckmäßigkeitsgründen auf die Gemeinden zu übertragen, die ſie raſcher, individueller und damit vor allem auch billiger beſorgen werden. Die Verſammlung ſpricht ſich aber gegen jede weitere Aufhebung von Bezirksſtellen aus, weil dieſe gegen die Intereſſen der Landbevölkerung verſtößt und volks⸗ wirtſchaftlich nachteilig iſt, ſomit weder Vereinfachung noch Verbilligung bedeutet. Die Grundbuchämter ſind bei den Ge⸗ meinden zu belaſſen. 2. Aufwand für Land⸗ und Kreisſtraßen Die Verſammlung weiſt nachdrücklichſt auf die dringende Notwendigkeit der Aenderung des Straßengeſetzes, hin, da es unmöglich iſt, die kleineren Gemeinden auch ferner⸗ hin, nach Maßgabe der Straßenlänge zu den Koſten der Land⸗ und Kreisſtraßen heranzuziehen, nachdem die Straßen durch⸗ weg dem Fernverkehr der Kraftwagen dienen. Anſtelle der Straßenlänge ſoll die Einwohnerzahl und der Steuerwert als Verteilungsſchlüſſel treten, damit der Nutzen, den die Städte und Gemeinden am Kraftwagenverkehr haben, auch verhältnis⸗ mäßig in der Beitragsleiſtung zum Ausdruck kommt. Sodann ſollen die ſtraßenbaupflichtigen Körperſchaften an der Kraft⸗ fahrzeugſteuer beteiligt werden. Das Straßengeſetz iſt auch im übrigen nach neuzeitlichen Geſichtspunkten zu ändern. 3. Bekümpfung der Brandfälle. Der Verbandsvorſtand hat ſeine Bezirksvereine dringend gebeten, alles aufzubieten, um die Brandfälle zu vermeiden, damit die Umlagegleichheit(das Unter⸗ ſtützungsprinzip) bei der Gebäudeverſicherungsanſtalt beibe⸗ halten werden kann und nicht zur Einführung der Ge⸗ fahrenklaſſen(dem Verſicherungsprinzip) übergegangen werden muß. Gegen dieſe Gefahrenklaſſen, die ſtädtiſcherſeits immer wieder verlangt werden, erhebt die Verſammlung ent⸗ ſchieden Widerſpruch, da ſie die Verwaltung der Anſtalt erheb⸗ lich vergrößern und verteuern würden, und weil es auch un⸗ möglich iſt, die ärmeren Kreiſe im Schwarzwald und Oden⸗ wald, deren Gebäude mit Weichdachung verſehen ſind, noch beſonders zur Gebäudeverſicherung heranzuziehen. Die Städte haben von dem Land ohnehin ſchon ſo vlele Vorteile, weil dort wertvolle Staatseinrichtungen ſich befinden, die auf dem Lande ſchwer vermißt, aber trotzdem auf gemeinſame Koſten ſämt⸗ licher Steuerzahler unterhalten werden und weil auch die Ein⸗ nahmen der ſtädtiſchen Bevölkerung zum großen Teil aus Einkäufen der ländlichen Bevölkerung herrühren, ganz abge⸗ ſehen von den ſteuerlichen Vorteilen, die die Städte als Sitz⸗ gemeinden gegenüber den Betriebs⸗ und Wohngemeinden haben, und abgeſehen davon, daß nicht weniger als zwei Drit⸗ tel aller Induſtriearbeiter auf dem Lande wohnen und dort ſoziale Aufwendungen verurſachen, aber in den Städten ar⸗ beiten und daſelbſt Steuerwerte ſchaffen. Bemerkt wurde, daß bei Einführung des Verſicherungsprinzips die Staatsanſtalt mit den Privatverſicherungsunternehmungen in Wettbewerb treten müßte. 4. Bürgernutzen Der Wertdes Allmendgenuſſes füt die mittleren und kleineren Landwirte wird beſonders betont und dabei an⸗ erkannt, daß der Verbandsvorſtand zur Erhaltung des Bür⸗ gernutzens ſehr weſentlich beigetragen hat. Er wird beauftragt, dem Problem auch in Zukunft ſeine Aufmerkſamkeit zu wid⸗ men, während andererſeits die Gemeindeverwaltungen aufge⸗ fordert werden, für eine intenſive Bewirtſchaftung der All⸗ mendfelder Sorge zu tragen. 5. Autohauſierhandel. Die Verſammlung ſpricht ſich gegen den Hauſierhan⸗ del aus, da er in der Regel die Bevölkerung mit weniger guten Waren verſieht und die Gemeinden ſteuerlich ſchädigt. Der Verbandsvorſtand wird dem Gegenſtand auch in Zukunft Aufmerkſamkeit ſchenken. 6. Durchführung des Laſtenausgleichs bei der Steuerverteilung Die Verſammlung hält eine Aenderung des ba d k⸗ ſchen Steuervertellungs geſetzes für dringend notwendig, um einen beſſeren Laſtenausgleich unter den ein⸗ zelnen Städten und Gemeinden zu erreichen. Der Steuerver⸗ teilungsſchüſſel muß nach Auffaſſung der Verſammlung unter Aufhebung der ſeitherigen Klaſſeneintetlung mehr auf die Ein⸗ wohnerzahl abgeſtellt werden. 7. Souſtige Gemeindeangelegenheiten. Die Verſammlung befaßte ſich ferner mit der Frage der Zuteilung der abgeſonderten Gemarkungen zu den benachbarten Gemeinden, mit der Vergü⸗ tung für den Einzug der Handwerkskammerbeiträge, mit der Ausbildung der jungen Landwirte, wobet ein Aus bau der Fortbildungs⸗ und Gewerbeſchulen gewünſcht wird, mit der Bildung von Bezirksſparkaſſen, mit dem 7⸗Uhr⸗ Ladenſchluß, mit dem Nacht backverbot in den Bäckereien, mit den Gebühren der techniſchen Staatsbehörden, die als zu hoch bezeichnet werden, mit dem Einzug der Kreisſteuern, mit der Beſoldung der Gemeindebeamten und Gemeindeangeſtell⸗ ten und mit den Schlichtungsausſchüſſen ſowie mit anderen Fragen des gemeindlichen Lebens. Die Gemeindeperwaltungen wurden aufgefordert, ihre berechtigten Wünſche anläßlich des Wahlkampfes auch den Landtagskandidaten vorzutragen, damit ſie ein Bild über die Notlage und über die Wünſche der Landgemeinden und der Landbevölkerung erhalten, und damit ſie überhaupt im einzelnen unterrichtet werden. Von den Landtagskandida⸗ ten ſelbſt erwartet die Verſammlung ebenfalls, insbeſondere ſoweit ſie vom Lande gewählt ſind, daß ſie in Zukunft ent⸗ ſchieden für ihre Intereſſen eintreten. In der Verſammlung kam die Uebereinſtimmung mit den Gedankengängen des Verbandsvorſtandes, dem Dank und An⸗ erkennung für die zielbewußte Intereſſenvertretung ausge⸗ ſprochen wurde, reſtlos zum Ausdruck, Nach fünfſtündiger Ta⸗ gung wurde ſodann die Sitzung geſchloſſen, nachdem zuvor Gemeinderat Thoma⸗Wenkheim als Vorſitzender des Ge⸗ meinderäteverbandes die Erklärung abgegeben hatte, daß die⸗ ſer ſeine Programmpunkte reſtlos vom Verband bad. Gemein⸗ den vertreten ſieht und deshalb weiterhin keine Veranlaſſung zu einer Sonderaktion hat.. 5 Schluß des redaktionellen Teils M, Ant und pd edler Humuninrb. G Had, ee ee eee ee, Mo dlis en dont denuobeint und bier H. Nen Hen figendllole Mut dena 5 5 Eugen Jochum als Konzerkdirigent Sinfoniekonzert des Bühnenvolksbundes (Vorbericht) Das erſte Jochum⸗Konzert. Eine Beſtätigung deſſen, was man ſeiner Opernleitung nachrühmen konnte, auf dem Kon⸗ zertpodium,. Etwas zu ſehr konzertmäßig legt er die Egmont⸗ Ouvertüre an; er zerdehnt ein wenig und ſprengt das klas⸗ ſiſche Ebenmaß der Anlage. Aber ſeine Juterpretation der Siebten Bruckner⸗Sinfonie überzeugt. Das Diri⸗ gieren aus dem Gedächtnis zeigt ſchon äußerlich die Beherr⸗ ſchung des Ganzen das Jochum erſt recht von innen her erfaßt und aus einer ganz tiefen Empfindung des herrlich ſchönen Werkes zum Erklingen bringt. Das Nationaltheater⸗ orcheſter— und das Publikum!— gehen freudig mit. Ueber den Abend, deſſen Mitte Haydns Cellokonzert nahm, von Feuermann zuweilen etwas herb, aber doch recht innig interpretiert, ſoll noch einiges geſagt werden. k. Deutſche Sprichwörter Der Tod allein kann die Hoffnung töten. Das größte Unglück der Kinder iſt, ungeratene Eltern zu baben. 3 i Man muß bas Unglück mit Händ und Füßen und nicht mit dem Maul angreifen. 5 l 5 Trifft Unglück einen großen Mann, ſo geht der Schufte Freude(Jubel) an. . Wenn's Unglück ſchlägt bie Tür ein, kommt auch friſche Luft in die Stube herein. 1 Wo Unterröcke über Hoſen geſetzt ſind, da ſchwimmt Kätzel rücklings. 8 Verebelung eiues Volkes iſt beſſer als f deſſen Ver⸗ grbßerung. N N Neue Stücke und Premieren. Das Mainzer Stadt⸗ theater[Edgar Klitſch) hat Otto Rombachs Schauſpiel „Völkerbund vis--vis“ zur alleinigen Uraufführung im November angenommen.—„Schlafſtelle“, ein Drama von Hanns Minnich, iſt zur Uraufführung im Theater am Schiffbauerdamm angenommen worden.— Triſtan Bernards neueſtes Luſtſpiel„Jules, Juliette und Julien“ gelangt an den Reinhardt⸗Bühnen zur Ur⸗ aufführung.— Die Berliner Volksbühne hat das Schauſpiel„Der Pflug und die Sterne“ von Seam O' Vadley, deutſch von Erich Glaß, zur Urauffüh⸗ rung erworben. 6 Neue Opern. Franz Schreker hat die Partitur ſeiner neuen abendfüllenden Oper„EChriſtopherus“ be⸗ endet.— Die Oper„Damen und Huſaren“ von L. Kaminſki gelangt im Poſener Theater zur Aufführung. „Die Teufelsmühle, ein Muſikfilm, von L. Rozycki wird in Warſchau uraufgeführt.—„Lucifer“ eine Oper von Cornelius Dopper wird zuſammen mit der Oper „Chapeau de paille d Italie“ in Amſterdam uraufgeführt. —„Der Totentanz“ eine Oper von Ludwig Weber gelangt am Eſſener Stadttheater zur Uraufführung.— Das Reußiſche Theater in Gera hat die komiſche Oper„Der tolle Kapellmeiſter“ von Benno Dar di zur Uraufführung angenommen. Das Fuſtilut für Orgelbau, Glockenweſen, Kirchenbau, mit Raumakuſtik an der Techniſchen Hochſchule in Berlin wird erheblich erweitert. Insbeſondere werden außer einem größeren Hörſaal reichlich Räume für die ſtändig wachſende Unterrichtsſammlung und auch Räume für ie Verwaltung vorgefehen. Die ganze Einrichtung, ſchon jetzt einzig in ihrer Art, wird nach dem Ausbau eine voll⸗ ſtändige Darſtellung der fachwiſſenſchaftlichen Gebiete ent⸗ halten. Neunes Tanzſpiel.„Ozeanflug, eine Tanzbdichtung von Ery Bos mit der Muſik von Moradelli, wird im Stadt⸗ theater in Augsburg in den nächſten Wochen ihre Erſt⸗ aufführung erleben. Die Autorin, die als Ballettmeiſterin am Stadttheater Augsburg tätig iſt, hat dort auch als Schau⸗ ſpielerin einen großen Erfolg gehabt als Ariel in Shake⸗ ſpeares„Sturm“, der unter Felix von Weingartners muſika⸗ liſcher Leitung neu inſzeniert wurde. g „Die Frau im Mon Der neue Fritz⸗Lang⸗Film„Die Frau im Mond“ erlebte geſtern im Berliner Ufa⸗Palaſt ſeine Uraufführung. Schon daß die Filmpremtere als Feſtvorſtellung des Vereins Berliner Preſſe vor ſich ging, gab ihr ein beſonderes Gepräge. Bereits vor lange vor Beginn der Uraufführung war der Ufa⸗Palaſt von Tauſenden von Neugierigen umlagert, die ſich die Anfahrt der geladenen Gäſte nicht entgehen laſſen wollten. Andern bot ſich ein glanzvolles Geſellſchaftsbild. Prominente aus Film, Kunſt und Wiſſenſchaft, Politik und Preſſe, kurz, alles, was zur Berliner Geſellſchaft zählt, hatte ſich ein⸗ gefunden. a f Der Film ſelbſt brachte Momente von atemraubender Spannung. Wider Erwarten wird er vom Techniſchen keines⸗ wegs ſo beherrſcht wie der„Metropolis⸗Film“. Lang hat, unterſtützt von ſeiner Gattin Thea von Harbou und dem Wiſſenſchaftler Profeſſor Oberth, den Menſchentraum vom Vorſtoß in das Weltall, den Jules Vernes„Mondreiſe“ in uns erweckte, zu einem phantaſtiſchen, aber dennoch realen Erlebnis geſtaltet. So und nicht anders vermag man ſich dieſes kühne Experiment mit dem Raumſchiff des Prof. Manfeldt und ſeiner Leute vorzuſtellen. Packend im höchſten Grade, faſzinierend vor allem die Landſchaftsbilder, die Mondeiswüſten, die Luftgebirge zwiſchen Himmel und Erde. Der ſtärkſte Eindruck aber, der ſtilles Erſchauern auslöſt, iſt der Startſchuß zum Mond. Mit der Kunſt des Techniſchen, in der Lang förmlich ſchwelgt, hat er aber das Menſchliche nicht vernachläſſigt, wenn er auch hier nicht die gleiche Höhe der Darſtellung erreicht. Aus den Schauſptelern, vor allem Gerda Maurus und Fritz Raſp, tſt das letzte wohl nicht her⸗ ausgeholt. Von ergreifender Dramatik iſt der Schluß, der das junge Paar in Liebe vereint, vom Raumſchiff verlaſſen, im Mond zurückläßt. Der Beifall, an dem auch die Begleit⸗ muſik von Schmidt⸗Gentner ſtarken Anteil hat, war außer⸗ urdentltch. 1 Arnold Schönbergs Monodram„Erwartung“ kommt im Dezember in London unter Leitung des Komponiſten zur erſten konzertmäßigen Auf⸗ führung. 5 d 4 4* 1 FFF r. r FFC 2 4 der Straßenbahn. Anſcheinend infolge Reifendefektes kam ein Mittwoch, den 16. Oktober 1920 i Neue Mannheiwer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 480 Brief aus Donaueſchingen „ Donaueſchingen, 15. Okt. Die Baar trägt Herböſttracht. Schade, daß das die Fremden nicht mehr ſehen. Das Land liegt wie ein großgemuſterter Teppich. Die blaſſen Nebel⸗ ſtreifen in den Talfalten am Morgen verdrücken ſich raſch vor der aufgehenden Sonne. Im Park löſt jeder Frühwind aus den Krouen der alten Baumrieſen ganze Stürze von Laub. Dit Frequenz in der vergangenen Sommerſaiſon war aut. Unſere Kurkonzerte— dreimal in der Woche— wieſen einen erfreulichen Beſuch auf. Die Reunions fanden regen Zuſpruch. Eine Feierlichkeit ganz beſonderer Art war die Einweihung des Karlsruher Kin derſolbades am Schel⸗ lenberg. Der Rundfunk hat das ganze Feſtprogramm der weiteſten Oeffentlichkeit übermittelt. Die Landeshauptſtadt und deren Umgebung hatten eine große Anzahl Gäſte zu dieſem Tag geſchickt.— Am., 9. und 10. Juli hielten die ele 2 5 70 jähriges Feuerwehrfeſt Tr. Ladenburg, 15. Okt. Am Samstag, 19. Oktober, be⸗ geht die hieſige Freiwillige Feuerwehr die Feier ihres 70 jährigen Beſtehens in ſchlichtem Rahmen. Der Feier, die im Bahnhof⸗Hotel ſtattfindet, wird ein Zapfen⸗ ſtreich und Fackelzug vorausgehen. Unter dem klingen⸗ den Spiel der Kapelle Mohr wird ſich der Feſtzug durch die Straßen der Stadt bewegen. Mit der Jubiläumsfeier verbunden iſt die Ehrung von Feuerwehrmännern für 50⸗= 40 und 25jährige Dienſtzett. Die Feſtrede wird Herr Bürger⸗ meiſter Koch⸗ Ladenburg halten. N Tr. Ladenburg, 15. Okt. Der heutige Tag war für die evang. Gemeinde ſehr bewegt. Die Familie des längere Zeit erkrankt geweſenen Stadtpfarrers Heyd ſiedelt in die neue Wirkungsſtätte nach Neckarbiſchofsheim über. Stadt⸗ pfarrer Heyd war über 3 Jahre in unſerer Gemeinde und erfreute ſich ob ſeines ſozialen Wirkens und ſeines Wohl⸗ wollens, das er auch die Allerärmſten ſpuren ließ, allgemeiner Beliebtheit und Achtung. Seiner Initiative iſt zum großen Teil auch die Erbauung des Gvang. Gemeinde hauſes zu denken. Stadtpfarrer Ehriſt kommt aus Neckarbiſchofs⸗ Heim hierher und wird feierlich empfangen und begrüßt wer⸗ den Pfarrverwalter R. Nutzinger wird nach Heodes⸗ heim verſetzt.— Ein bedauerlicher Unfall ereignete ſich Hei e vormittag. Eine junge Frau, die ihr 14 Tage altes Kieid baden wollte, goß heißes Waſſer in die Wanne und wollte kaltes Waſſer nachſchütten. In dieſem Augenblick ſprang das 1½jährige Büblein vom Stühlchen und ging an die Wanne, wobei dieſe umſtürzte u ſich im Geſicht, Kopf und Bruſt. Der Arzt ordnete ſeine ſo⸗ fortige Ueberführung nach Heidelberg an. Heidelberg, 14. Okt. In einer ſtädtiſchen Parkanlage hat ſich ein lediger Schneider von auswärts erhängt. Der e iſt unbekannt. J. Doſſenheim, 15. Okt. Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung und auswärtiger Kriegervereine wurde hier das Gefallenendenkmal eingeweiht. Die Enthüllung nahm der Schöpfer des Denkmals, Profeſſor Steinel von Mün⸗ chen vor, worauf Bürgermeiſter Böhler das Denkmal in den Schutz der Gemeinde übernahm Die Feſtrede hielt Dekan Götz, der ermahnte, im Geiſte der Gefallenen weiterzuwirken. Ferner ſprachen Kirchenrat a. D. Kappler ſowie Pfarrer Steeger, die vaterländiſche Anſprachen hielten. Darbietun⸗ gen der Muſikkapelle und des Geſangvereins„Freundſchaft“ erhöhten die weihevolle Stimmung. Das Ehrenmal hält die Erinnerung an die 139 gefa enen Doſſenheimer wach. «Hockenheim 14. Okt. Frau Witwe Ringholz erlitt geſtern nachmittag auf dem Friedhof einen Schlaganfall. Sie wurde in ein in der Nähe ſtehendes Auto gebracht, wo kurz darauf der Tod eintrat. r. Mosbach, 13. Okt. Die Jungviehweide auf dem Mosbacher Bergfeld, die von der Fleckvlehzuchtgenoſſenſchaft Mosbach betrieben wird, war mit 35 Rindern und 3 Fohlen befahren In 140 Weidetagen nahmen die Rinder durchſchnitt⸗ lich 113 Kg. und die Fohlen 71 Kg. zu. Auch in dieſem Jahre war eine kräftige Knochenentwicklung der Gliedmaßen zu be⸗ merken. 5 5 Karlsruhe, 14. Okt. Ein ſchwerer Motorradunfall ereignete ſich am Sonntag in Knielingen bei der Endhalteſtelle Motorrad mit Beiwagen ins Schleudern und fuhr auf den Gehweg. Der Fahrer wurde mit dem Kopf voraus an eine Mauer geſchleudert und erlitt dadurch erhebliche Ver⸗ letzungen, die ſeine ſofortige Ueberführung ins Krankenhaus erforderlich machten. Die beiden mitfahrenden Damen kamen mit dem Schrecken davon. Der durch dieſen Unfall verurſachte Menſchenauflauf führte kurz darauf zu einem weiteren Unfall. Bei dem Verſuch eines Motorradfahrers, einem ihm die Durchfahrt verſperrenden Radfahrer auszuweichen, as Kind verbrühte badiſchen Schmiede ihre ſiebzehnte Verbandstagung hier ab und fühlten ſich wohl zwiſchen den beiden naſſen Elemen⸗ ten, der Donau und dem Fürſtenbergbier. Am 4. Auguſt fand ein Blumenkorſo unter großer Beteiligung ſtatt. Feuerwerke, Konzerte im Kurhaus und andere Feſtlichkeiten füllten das Programm des Sommers. Die Kurgäſte wußten nichts von Langerweile.„Wer einmal trank vom klaren Do⸗ nauqtell“ iſt der neueſte Schlager. Mit ſeiner Uebertra⸗ gung durch den Rundfunk hat das Höhenſolbad Donaueſchin⸗ gen einen letzten Sommergruß in die Welt hinaus geſandt, Nun wirds ruhig in den Räumen Erſt Prinz Karneval wird mit ſeiner Pritſche Tür und Tor von neuem öffnen. Unterdeſſen tut unſer Salz ſein Heilwerk weiter an denen, die ſich uns als Dauergäſte, klein und groß, anvertraut haben.„Unſer Salz, Gott erhalts.“ EHI. 2 ET ³˙ AA Dre Aus ber Pfalz Tödlicher Verkehrsunfall * Enkenbach bei Kaiſerslautern, 15. Okt. Auf der Land⸗ ſtraße Enkenbach Ramſen, im kurvenreichen Stumpfwald, ſtießen heute vormittag zwei beſetzte Perſonenautos zuſammen. Der dem Pirmaſenſer Kinobeſttzer Heinrich Ohr gehörende Kraftwagen wurde gegen eiinen Baum geſchleudert und zertrümmert. Frau Eliſe Ohr, die auf der Fahrt nach Frankfurt a. M. begriffen war, wurde ſofort getötet. Der 20jährige Sohn Rudolf, der das Auto ſteuerte, erlitt Haut⸗ abſchürfungen und Schnittwunden; er kam ins Eiſenberger Krankenhaus. Das andere Auto fuhr unerkannt in Richtung Eiſenberg davon. Das Haus angezündet * Stahlberg(Nordpfalz), 15. Okt. Der Arbeiter Julius Mühlberger von hier hatte ſeinen Angehörigen ſchon wieder⸗ holt gedroht, er werde ſie obdachlos machen. In der Nacht zum Freitag ſcheint er nun ſeine Drohung wahrgemacht zu haben, denn gegen halb 3 Uhr begann das Anweſen zu bren⸗ nen. Trotzdem die Feuerwehr ſofort alarmiert wurde, brannte infolge des herrſchenden Waſſermangels der Stall nieder, während ein Teil des Wohnhauſes ſtark be⸗ ſchädigt wurde. Mühlberger ſelbſt war nicht anweſend und auch nicht auffindbar, ſo daß ſofort der Verdacht auftauchte, er habe den Brand ſelbſt gelegt. Bei Tagesanbruch begab ſich Mühlberger zur Gendarmerie Obermoſchel, um ſeinen Sohn, der bei ihm im Hauſe wohnte, der Tat zu beſchuldigen. Es ſtellte ſich jedoch bald heraus, daß der Vater ſelbſt der Brandſttfter iſt. Er wurde verhaftet. * * Katſerslautern, 15. Okt. Wie der Sonntag, ſo hatte auch der Montag des diesjährigen Oktobermarktes einen zehr ſtarken Beſuch nach der Barbaroſſaſtadt gebracht. Die Neuanordnung der Fahr⸗, Schau⸗ und Verkaufsgeſchifte wurde allgemein als zweckentſprechend anerkannt. Am Dienstag fand der Markt ſeinen Abſchluß. Nachbargebiete Schlechte Krauternte im Ried * Goddelau, 14. Okt. Die Kartoffelernte geht im Ried nunmehr ihrem Ende entgegen. Wenn auch die Qualität ſehr gut iſt, ſo blieb die Ausbeute auf den Aeckern durch die langanhaltende Trockenheit weit hinter den Erwartungen zurück. Daneben erleiden die Landwirte einen weiteren ſchweren Einnahmeausfall dadurch, daß im Ge⸗ müſeba u, namentlich bei Weiß⸗ und Rotkraut, eine ausge⸗ ſprochene Mißernte in den meiſten Gemarkungen zu ver⸗ zeichnen iſt. Tödlich verunglückt * Mainz, 15. Okt. Auf der Straße Mainz Groß⸗Gerau verlor ein Perſonenauto aus Wiesbaden, als es eine Biegung machen wollte, die Balance und geriet auf den Fußſtelg. Der Fahrer konnte den Wagen nicht mehr abbremſen, ſo daß er mit voller Wucht gegen eine Mauer geſchleudert wurde. Der 24 jährige Autoführer wurde aus dem Wagen herausgeworfen. Er blieb it völlig zerſchmettertem Schädel liegen. Das Auto bildete einen Trümmerhaufen. Der Wiesbadener Spielbetrieb behördlich geſchloſſen * Wiesbaden, 14. Okt. Vor vier Wochen hat der preußiſche Innenminiſter gewiſſermaßen als freundliche Geſte gegen die infolge der Beſatzungsnöte wirtſchaftlich ſchwer leidende Bäderſtadt im Kurhaus das Habilisſpiel, nach An⸗ ſicht der berufenen Gutachter ein Gecchicklichkeitsſpiel, zuge⸗ laſſen. Nachdem der Stadt durch die Aufſtellung des Spiels erneute Ausgaben erwachſen ſind und der Spielbetrieb an⸗ fing, ſich für die Kurverwatltung zu rentieren, wurde er am Sonntag abend auf behördliche Anordnung wieder gs⸗ wurde die Soziusfahrerin infolge der ſcharfen Wendung vom Sitz geſchleudert und erlitt eine ſtarke Verwundung am Kopf. ſchloſſen, weil jetzt das Habilisſpiel als Glücksſpiel zu be⸗ des Städt. Kurhauſes. 2 4 + Merichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Er nahm nur den Schlagring Zwei ſtreite ch. Sechs ſehen zu. Am Ende iſt Blut gefloſſen. Von einem Meſſer. Meſſer dürfen keinesfalls bei Streitereien verwendet werden, Selbſt Schlagringe ſind ſtraf⸗ bar. War es ein Meſſer oder nur ein Schlagring? Es war ein Schlagring, denn ein Zeuge hats gehört, wie ein Um⸗ ſtehender dem Angeklagten zurief:„Nimm doch den Schlag⸗ ring!“ Er nahm ihn und ſchlug. Deswegen ſteht er nun vor dem Einzelrichter LAmtsgerichtsrat Karlo wa) und bekommt zwei Monate Gefängnis wegen erſchwerter Körperverletzung. Der Staatsanwalt hatte drei Monate beantragt. 72 Ohne Vierradbremſe Im Birkenauer Tal bei Weinheim fuhr ein Motorrad⸗ fahrer im üblichen, beſchleunigten Landſtraßentempo. Hinter ihm ein kleiner leichter Lieferwagen, den der Angeklate A. Sch. aus Rimbach ſteuert. Auch er fährt zu ſchnell— warum nicht? die Straße iſt frei. Plötzlich gerät der Motorradfahrer ins Wanken, er ſtoppt, ſtoppt ſchneller als der kleine Lieferwagen ohne Vierradbremſe halten kann und ſchon iſt das ſchreckliche Unglück geſchehen. Der Motorradfahrer wird erfaßt, doppel⸗ ter Schädelbruch, tot. Sch. kämpft in gutem Glauben. Die erſte Inſtanz verurteilte ihn zu einem Monat Gefängnis, die zweite Inſtanz, die Große Strafkammer des Landgerichts unter dem Vorſitz von Landgerichtspräſident Wetzlar, be⸗ läßt es bei der Strafe. N Einbrecher vor Gericht in Zweibrücken 5 In der letzten Zeit hatte in Zweibrücken eine Reiße nächtlicher Einbrüche die Bürgerſchaft beunruhigt, bis es der Poltzet gelang, die Täter zu faſſen. Jetzt hatten ſich die Täter vor dem Zweibrücker Amtsgericht zu verantworten. Es handelt ſich um den 1903 geb. Gelegenheitsarbeiter Franz Tochtermann und den 1898 geb. Fabrikarbeiter Alfred Witten⸗ meier, beide aus Zweibrücken. Sie waren in vesſchiedene Büros und Lagerräume eingedrungen, wobei Briefmarken, eine Schreibmaſchine und eine Kartothek die Beute waren, Die Schreibhmaſchine warfen die Täter in einen nahen Bach, da ſte keine Ausſicht hatten, das geſtohlene Gut zu ver⸗ kaufen. Durch Fingerabdruckverfahren und teilwetiſes Ge⸗ ſtändnis gelang die Ueberführung der Einbrecher, die zu e 8 Monaten Gefängnis verurteilt wurden.— Seinen eigenen Hausbeſttzer beſtahl der im Jahre 1901 geb. Fabrik⸗ arbeiter Otto Palm aus Zweibrücken. Er verſchaffte ſich in die Wohnung Zutritt und brach dort eine Kommode auf,. Hier fielen ihm 410% Pachtgeld in die Finger. Wie der Angeklagte angab, hat er nur 10/ des Papiergeldes fur ſich verbraucht, den Reſt aber aus Furcht vor Strafe verbrannt. Das Urteil lautete auf 10 Monate Gefängnis. AK 8 Meſſerſtecherei vor Gericht. Unter der Anklage wegen erſchwerter Körperverletzung hatte ſich der 38 Jahre alte Taglöhner Johann Wattendorf, wohnhaft in Karlsruhe, der wegen Gewalttätigkeiten ſchon wiederholt mit dem Straf⸗ geſetz in Konflikt gekommen iſt, vor dem Amtsgericht Karls⸗ ruhe zu verantworten. Der Angeklagte hatte im Verlauf 5 einer Auseinanderſetzung mit einem Kellner dleſem mit ſeinem Taſchenmeſſer einen gefährlichen Stich in die Bru ſt, durch den die Lunge verletzt wurde, beigebracht. Das Ur⸗ teil gegen den Rohling lautete auf neun Monate Ge⸗ fängnis: ein Monat Unterſuchungshaft wurde angerechnet. 8 Exemplariſche Be ung für einen Rohling. Der Land⸗ wirt Wilhelm Friedrich Schl, aus Dietlingen ſtand wegen erſchwerter Körperverletzung und Bedrohung vor dem Amtsgericht Pforzheim. mit der Miſtgabel los. Den Hintergrund der Angelegen⸗ heit bildeten Erbſchaftsſtreitigkeiten. Das Urteil lautete auf 1 Jahr Gefängnis. Cheſrebatteur: Kurt Iiſcher Verantwortlich für Politik: G. A. Meißner— Feuilleton: Dr. S. Ra y ſer Rommunalpolitit u. Lokales Richard Schönfelder— Sport und Verm chen Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles ſibrige zranz klecher— Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob a 47 ämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Hruckerel Dr. Haus Neue Mannbeimer Rettung G. m. b. 5. Mannheim k 6, 2 Schluß des redaktionellen Teils Das neue mit elektr. Eisen mit selbsttatiger Schaltung und Gas- Bügeleisen mit innenheizung wird läglich von—4 Uhr(Samstags bis 1 uhr) praktiſch vorgeführt im Kusſtellungsraum der Städtischen Wasser-, Gas- und Elektrizitätswerke, K 7 46 Kein Verkauf— Koſtenloſe Beratung in allen trachten ſei. Bügelfragen 2 Die erfahre Sie weiß, daß Libby's Milch, ent- sprechend verdünnt, überall da verwandt werden kann, wo man Milch gebraucht; unverdünnt entspricht sie sogar allen Anforderungen, die man an Rahm stellt. ne Hausfrau hat Vertrauen zu dieser Marke Libby's Milch ist unentbehrlich beim Kochen und die Erfahrung hat gelehrt, daß die Qualität stets gleichbleibend ist. Sie ist gehaltvoll, zuverlässig, ergiebig und bequem in der Handhabung. Libby's Mile stammt von ostfriesischen Hühen aus dem rühmlienst belannten 5 Meidegebiet Nordwestdeutschlands. i Sotgen Sie dafür, daß immer Vorrat an libbys Mile im Hause ist. Gesellschaft m. b.., Hamburg 1 Das Etikett mit der Kuh im blauen Dreieck bürgt für beste Qualitt yaporierte Milch Er ging gegen An verwandte 8. Seite. r Nr. 480 Neue Maunheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 16. Oktober 1929 Kriminalpolizel Ein aufſehenerregender Kriminalfall und und Flugzeug ſeine Aufklärung durch das Flugzeug Von Dr. Geroleck 5 In letzter Zeit erfährt man durch die Tagespreſſe öfters Einmal, daß das Flugzeug zur Verfolgung flüchtiger Verbre⸗ cher erfolgreich herangezogen wird. Kommt es doch recht oft gerade darauf an, den Flüchtenden noch vor ſeinem Uebertritt über die Landesgrenze dingfeſt zu machen. Insbeſondere tut Eile dann Not, wenn ſich der Verbrecher ſelbſt dieſes ſchnellen und deshalb raſch beliebt gewordenen, in ſeiner Verwendung ſo vielſeitigen Beförderungsmittels bedient, um ſich ſeinen Verfolgern zu entziehen. Erinnert ſei in dieſem Zuſammenhang auch an das ein⸗ kträgliche Geſchäft des Alkoholſchmuggels an der kanadiſch⸗ amerikaniſchen Grenze, das ſo hohe Gewinne abwirft, daß ſich die koſtſpielige Haltung von zweckentſprechenden, ja man möchte faſt ſagen, eigens dazu konſtruierter und gebauter Spezialflugzeuge, durchaus verlohnt. Daß dabei den„Davon⸗ fliegenden“ von der Prohibitions⸗Poltzei, die ſelbſtverſtändlich ebenfalls mit flinken und vor allem mit gut armierten Pa⸗ krpuillenflugzeugen ausgerüſtet iſt, die reinſten Luftgefechte geliefert werden, deren Ausgang aber nicht immer zweifels⸗ frei zu Gunſten der Aufſichtsbehörden entſchieden wird, tut dem ſchwunghaften Handel mit dem begehrten, koſtbaren Naß ſelbſt, nicht den geringſten Abbruch. Ganz anders lag jedoch der Sachverhalt in einem erſt jetzt in vollem Umfange bekannt gewordenen, und in allen Teilen als wahr verbürgten Falle, wonach Erpreſſer auf wirklich ganz geriſſene, nicht alltägliche Art und Weiſe verſuchten, mühelos zu Geld zu kommen und die bei Erpreſſungen immer Heſtehende große Gefahr bei der Entgegennahme des geforder⸗ ten Betrages entdeckt und gefaßt zu werden, von Anfang an zu beſeitigen. Ein als ſehr vermögend bekannter, angeſehener rheiniſcher Großinduſtrieller erhielt eines ſchönen Tages einen luftigen Spankorb ins Haus geſandt, der unter fingiertem Abſender in einer benachbarten Großſtadt zur Poſt gegeben war. Nach Oeffnung entpuppte ſich der Inhalt als zwei allerliebſte, lebende 5 Brieftauben. Eine in Schreibmaſchinenſchrift geſchriebene Aufforderung verlangte unter den üblichen Todesandrohungen, jedem der Tierchen, für die genauere Behandlungsanweiſungen bei⸗ gelegt waren, eine beſtimmte Anzahl Eintauſendmarkſcheine anzuhängen und darauf wieder in Freiheit zu ſetzen. Mit welcher Kategorie von Verbrechern man es alſo zu kun hatte, konnte nach der raffinierten und abgefeimten Ein⸗ leitung des Verbrechens, keinen Augenblick einem Zweifel unterliegen. Es war deshalb auch nicht mehr als recht, daß man den mit der Aufklärung des Falles umgehend beauftrag⸗ ten Kriminalbeamten, weitgehendſte Unterſtützung zuteil wer⸗ den ließ, auch dann noch, als er auf die zunächſt etwas abſurd anmutende Idee verfiel, ein Flugzeug zur Hilfe heranzu⸗ ziehen, um damit die Verfolgung der Brieftauben auf ihrem Flugwege aufzunehmen. So hoffte er den heimiſchen Schlag, dem die Tiere angehörten, ausfindig zu machen und mit dem Beſitzer auch den erpreſſeriſchen Abſender feſtzuſtellen. Da man jedoch Anhaltspunkte mangels Erfahrung für dieſen in der Kriminalgeſchichte wohl einzig daſtehenden Fall noch nicht hatte, galt es zunächſt in gemeinſamen Beratungen tzwiſchen Kriminaliſten, Flugzeugführern⸗ und Beobachtern, ſowie einem Brieftaubenſachverſtändigen den Fall zu beleuch⸗ ten und die Löſung der Aufgabe zu unternehmenden möglichen Schritte auf ihre Durchführbarkeit hin zu prüfen. Schon bei dieſen Erwägungen ſtellten ſich ſo große und zahlreiche Schwierigkeiten in den Weg, daß es ratam erſchien, bevor man die beiden Tauben endgültig losfliegen ließ, einige parallel lau⸗ fende Verſuche anzuſtellen, um den Erfolg des Unternehmens nicht zu gefährden. Daß es bei den vorzunehmenden Probe⸗ verfolgungen von eigens zu dieſem Zweck herbeigeholten Brieftauben in erſter Linie darauf ankam, alles den mut⸗ maßlichen Umſtänden des Ernſtfalles anzunähern, war ebenſo ſelbſtverſtändlich, wie die Vorausſetzung, daß der Flugzeug⸗ beſatzung vor dem Abflug der Tauben weder deren Heimat⸗ lee noch die einzuſchlagende Hauptflugrichtung bekannt ſein Urfte. Die Hauptſchwierigkeiten lagen, wie vorausgeſehen in den unterſchiedlich großen Geſchwindigkeiten von Tauben und f a Flugzeug der ſchlechten Beobachtungsmöglichkeit eines derartig kleinen, nach allen Richtungen hin ſchnell beweglichen Gegenſtandes mit bloßem Auge in der Luft, das bislang gänzlich unbekannte Schweres Eiſenbahnunglück bei London Verhalten von Brieftauben in unmittelbarer Flugzeugnähe, ſowie auf ihrem Fluge überhaupt. Hinzu kam weiter die kom⸗ plizierte Orientierung bezw. das richtige Erkennen des je⸗ weils überflogenen Standorts bei der intenſiven auf die Tauben gerichteten Beobachtung, die Schwierigkeit einer ein⸗ deutigen Beweisführung des endlich erkundeten Taubenſchla⸗ ges als dem Verbrecher gehörig, und nicht zuletzt die Herſtel⸗ lung der ſchnellſten und zuverläſſigſten Verbindung vom Fundort zur Kriminalpolizei und die darauffolgende ſofortige Ueberführung des oder der Erpreſſer. Unberückſichtigt blieben eine Reihe kleinerer Schwierigkeiten ſowohl krimineller als auch fliegeriſcher Art, die ſich auch bei dem am Spätnachmittag durchgeführten praktiſchen Proben nicht reſtlos beſeitigen lie⸗ ßen. Sie erfolgreich zu löſen, mußte vielmehr ausſchließlich der Geſchicklichkeit und Umſicht der Beteiligten bei dem Hauptflug überlaſſen bleiben.. Zur Beſeitigung dieſer hauptſächlichſten Schwierigkeiten wurden verſchiedene Hilfsmittel angewandt. So bekamen die Brieftauben einen etwa 30 Zentimeter langen, ca. 3 Zenti⸗ meter breiten, roten Wimpel aus leichtem Stoff am Schwanz⸗ ende frei flatternd befeſtigt, um ſie ſo auch auf größere Ab⸗ ſtände vom Flugzeug aus beſſer ſichtbar zu machen. Die Füße wurden dick mit friſcher Oelfarbe beſtrichen, damit ſie nach dem Niedergehen auf dem Dache und im Schlag Farbenſpuren hinterlaſſen und damit ein untrügliches, wichtiges Beweismittel ſchaffen ſollten. Der Flugzeugbeobachter erhielt außerdem zur Feſt⸗ haltung des Schlages im Lichtbild eine Kamera mit, während zur Verbindung mit der Kriminalpolizei vereinbart wurde, bei weitabgelegenem Ziel eine Außenlandung in unmittel⸗ barer Nähe des Fundorts vorzunehmen. Die Feſtſtellungen ſollten dann telefoniſch dem ſich in Kraftfahrzeugen bereit⸗ haltenden Kommando durchgegeben und dieſes herbeigerufen werden. Nach all dieſen wohlerwogenen, gründlichen Vorbereitun⸗ gen konnte dann endlich zur Ausführung des Hauptfluges an⸗ geſetzt werden. Nicht von ungefähr wählte man zu dieſem Zweck, bei dem es nun ums Ganze ging, den darauf folgenden Sonntagmittag, an dem in dem ſonſt betriebſamen und unüber⸗ ſichtlichen rheiniſchen Induſtriegebiet, völlige Arbeitsruhe und nur verhältnismäßig geringer Straßenverkehr herrſchte. Man hatte zuvor noch feſtgeſtellt, daß vom Flugplatz auf⸗ gelaſſene Tauben ſich äußerſt nervös verhalten und in eng ge⸗ flogenen Kreiſen die Hauptrichtung ſuchen, dabei geſellen ſie ſich zu anderen Tauben und entziehen ſich fortgeſetzt hinter Bäumen, Gebäuden und ſonſtigen Hinderniſſen den Blicken der ſie verfolgenden Flieger, während die von einem erhöhten Turm abgeworfenen Tiere ſofort angenommen und verfolgt werden können, weil ſie gleich die richtige Flughöhe haben und im Gegenſatz des flatternden Herumtaſtens, wenigſtens die erſte Zeit in gerader Richtung losfliegen. Deshalb wählte man zum Hauptflug auch dieſe Art des Abfluges. Gleich nach dem Start des 8opferdigen Sportflugzeuges, mit dem die Verfol⸗ gung aufgenommen wurde, ſtellte es ſich heraus, daß die Be⸗ wimpelung der Tauben eine ganz vorzügliche Idee war, die ſich auch in Bezug auf die Größe und Farbe der Bänder her⸗ vorragend bewährte, ohne die der ganze Flug ſicherlich ergeb⸗ nislos verlaufen wäre. Ebenſo unentbehrlich zeigte ſich nach⸗ her auch die Mitführung des Photoapparates, der es erſt er⸗ möglichte, die Art und Lage des Anweſens, ſowie ſonſtige weſentliche Merkmale der näheren und weiteren Umgebung des Haufes und des Taubenſchlages, beweiskräftig feſtzu⸗ halten. Trotzdem war das Verhalten der Tauben zunächſt inſofern gänzlich unerwartet, als ſie bereits nach kurzer, gerader Flug⸗ ſtrecke dazu übergingen, ihr Ziel in kreisförmigen Umwegen aufzuſuchen. Dadurch, und durch die durchſchnittlich geringe Flughöhe von ca. 50 bis 100 Meter, geſtaltete ſich die Verfolgung der Tier⸗ chen äußerſt ſchwierig, wohinzu kommt, daß es beſtimmt nicht zu den fliegeriſchen An⸗ nehmlichkeiten gezählt werden darf, bei böigem Wetter und ſtark gedroſſeltem Motor in doppelter Haushöhe über In⸗ duſtrieanlagen, Wohnſtätten uſw. Kurven zu fliegen. Doch die Rollen zwiſchen Flugzeugführer und Beobachter waren ihn⸗ lich wie im Weltkriege gut verteilt, ſodaß der Abſtand des Flugzeuges von den verfolgten Tauben nie mehr als ca. 100 Meter betrug und andererſeits auch die Geſamtorientierung nicht verloren ging. Alles in Allem alſo eine fliegeriſche Glanzleiſtung, die nur inſofern vom Glück begünſtigt wurde, als ſich die Tauben vor dem in ſo kurzem Abſtand folgenden Flugzeug weder fürchteten, noch ſonſt in ihrem Weg irgendwie beirren ließen. Waren die Tauben bisher auf dem Heimflug allen An⸗ biederungsverſuchen gefliſſentlich ausgewichen, ſo änderte ſich ihre Taktik plötzlich in der Nähe ihres Heimatsorts. Dort miſchten ſie ſich unter Schwärme anderer Tauben, die ſie(ver⸗ mutlich wegen der flatternden Bänder) ſehr erregt aufnahmen. Die Beobachtungen mußten verdoppelt werden, um die Tiere keine Sekunde mehr aus den Augen zu verlieren und auch den wichtigſten Teil der Aufgabe noch zu löſen, nämlich den Ein⸗ flug in den Schlag mit Sicherheit auszumachen. Hier trat nun die Kamera in Aktion und tat ganze Arbeit, zumal ſich die Tauben auf ein Dach niedergelaſſen hatten, von dem man nach den früheren Erfahrungen annehmen durfte, daß dies zu einem Nachbarhauſe des heimiſchen Schlages gehöre. Unter⸗ ſtützt wurde dieſe Annahme noch durch die Kenntnis, daß Brieftauben, trotz uneinheitlichen Verhaltens verſchiedener Tiere, anſcheinend nie ein fremdes Dorf anfliegen oder ſich gar dort niederlaſſen, wenn ſie nicht durch langen ununterbro⸗ chenen Flug erſchöpft ſind. So war es denn auch,— und während ſich die Anwohner der Siedlung noch den Kopf darüber zerbrachen, wem wohl der aufmerkſame Fliegerbeſuch gelten könnte, war ein ganzes Verbrecherkonſortium hinter Schloß und Riegel gebracht und eine ſowohl fliegeriſch als auch kriminell äußerſt ſchwierige Aufgabe geradezu glänzend gelöſt worden. Ein 232 Fahre aller Chineſe entdeckt f Der älteſte Mann der Erde— Unter dem zweiten Mandſchukaiſer geboren— Er will ſeine Langlebigkeit Pflanzenſäften verbanken Von D. Der älteſte Mann der Erde lebt in China. Er heißt Li Tſching⸗jun, ſoll 252 Jahre alt ſein und wohnt in Kaihſten, im Süden der Provinz Setſchuan. Li wurde von Profeſſor Wu Tſchung⸗tſchien von der Minkuo⸗Uni⸗ verſität in Peping entdeckt, und ſein Alter ſoll dokumentariſch feſtſtehen. Vielleicht noch intereſſanter als das angebliche Alter Li's iſt ſeine Behauptung, daß er den„Jungborn“ gefunden habe. Dieſer Jungborn ſoll in mediziniſchen Pflanzen beſtehen, die auf den Hügeln von Junnan und Kweitſhau wachſen. Die Pflanzen ſind es in der Hauptſache, für die ſich Profeſſor Wu intereſſiert, und er verſucht, Li zu einem längeren Aufenthalt in Peping zu bewegen, um das Geheimnis ſeiner Langlebig⸗ keit zu erforſchen. Die Daten, die Profeſſor Wu vom Leben Li's geſammelt hat, muten recht phantaſtiſch an. Li hat 23 Gattinnen über⸗ lebt und iſt gegenwärtig mit der vierundzwanzigſten verhei⸗ ratet, die zwar 60 Jahre alt, aber im Verhältnis zu ihm ein junges Mädchen iſt. Li's Bart iſt ſeit über hundert Jahren ſchneeweiß, dennoch iſt er rüſtig wie ein Mann in den beſten Jahren und verfügt über einen ausgezeichneten Appetit. C. Beß Li Tſching⸗jun wurde laut einer Urkunde, die ſich in ſeinem Beſitz befinden ſoll, im Jahre 1677 während der Regie⸗ rungszeit des zweiten Mandſchukaiſers Kang Hſi geboren. In ſeiner Jugend war er Drogenhändler und will auf der Suche nach mediziniſchen Pflanzen Muannan die Pflanzenart entdeckt haben, die ſeinem Leben dieſe ungewöhnliche Dauer verliehen haben ſolIl. Als Li im Jahre 1777 hundert Jahre alt wurde, fanden ſeine Mithürger dieſes hohe Alter ſo bemerkenswert, daß ſie die Provinzialregierung auf Li aufmerkſam machten, und auf Grund des Berichtes, den die Provinzialregierung der kaiſer⸗ lichen Regierung über Li erſtattete, wurde Li's Name in den Chroniken der Mandſchuhdynaſtie verzeichnet. i. Li hat nur wenig vom Abrollen der Zeit geſpürt und er⸗ reichte in einwandfreier Geſundheit ſein 200. Lebensjahr. Der Bericht, den die Kaiſerliche Regierung zu ihrer nicht geringen Ueberraſchung über Li erhielt, veranlaßte ſie zu einer zweiten Eintragung in ihre Annalen.. 5 8 Es wäre nur zu wünſchen, daß die Gelehrten der Pepinger Univerſttät dieſes einzig daſtehende Phänomen möglichſt bald unterſuchen und ihre Ergebniſſe bekannt geben. zm Wikingerſchiff rund um die Welt Nahe bei der Londoner Vorſtadt Tottenham ſtieß ein Perſonenzug mit einem Güterzug Die Maſchine wurde ſofort umgeworfen und riß die Gleiſe auseinander. g Das 0 Perſonen wurden verletzt, der Sachſchaden iſt bedeutend. Reiſe um die zuſammen. W Welt angetreten und iſt in London eingetroffen. 8 Das Wikingerſchiff„Roald Amundſen“ vor dem Londoner Parlamentsgebäude. Das einem alten Normannenſchiff nachgebaute norwegiſche Schiff„Roald Amundſen“ hat eine Bekantlich haben die Nor⸗ mannen ſchon im 10. Jahrhundert mit ihren einfachen Booten den Ozean bis nach Amerika überquert. in den Bergen von * ulld nen ere Mittwoch, den 16. Oktober 1020 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 480 Zwiſchen Vor und Schlußrunde der Rheingruppe Der kommende Meiſter?— Unberechenbare Einflüſſe— Der Stand der Gruppe— Streiflichter Daß die Stabilität einer Mannſchaft den grundlegenden Be⸗ ſtandteil für den Dauererfolg abgibt, dürfte nachgerade zu den Bin⸗ ſenweisheiten im Fußball zählen und doch gibt es noch unzählige, die auf die Fahne der Technik allein als das dominierende Element im volkstümlichſten aller Sports ſchwören. Untrennbar von dem Begriff der Stabilität iſt aber der des Kampfgeiſtes, der eiſernen Willenskraft einer Mannſchaft, die den federnden Rückhalt ſowohl für die einzelnen Kämpfe, wie dem eventuellen Wechſel der Kampflage einer ſich abrollenden ganzen Spielſerie gegenüber abgeben. Wer einen unerwarteten Rückſchlag, eine überraſchende Niederlage am ſchnellſten und leichteſten überwindet und zur alten Leiſtung zurück⸗ kehrt, iſt ſtabil, und daraus erklärt ſich von ſelbſt, daß eine gewiſſe Erfahrung, Ruhe, Reife und Härte gleichfalls Forderubngen für wirkliche Stabilität ſind. Aus ſolchen Eigenſchaften heraus be⸗ Hauptete auch der 1. Fc. Nürnberg in beiſpielloſer Weiſe das Feld vor den techniſch entſchieden beſſeren Fürthern, die erſt in den allerletzten Jahren dazu übergehen, ihre Technik in den Dienſt der hier geſtreiften wertvolleren Eigenſchaften des Fußballſports zu ſtellen. Mit Technik allein ſind nun einmal keine Siege zu feiern. Man kann die Beobachtung machen, daß z. Zt. nicht die techniſch beſten Maunſchaften die Führung am Rhein innehaben, ſondern daß ſich auch hier die Verhältniſſe zu Gunſten der ſtabilſten Mannſchaften verſchoben haben. Der Rheinmeiſter Vfes Neckarau hat namentlich im verfloſſenen Jahre ſeine ſtarken Er⸗ folge in der Hauptſache auf Grund ſeiner Stabilität erreicht und er ſchickt ſich auch jetzt wieder an, mit derſelben Eigenſchaft den Grup⸗ penmeiſtertitel mit mehr oder weniger äußerem Erfolg zu verteidigen. Das Plus ſeiner im Ganzen konſtanten Leiſtung wirkt ſich langſam aber anſcheinend doch ſicher aus, und wenn es ihm gelingt, die ihm ſeit Jahren ſchon verhängnisvolle Klippe von Phönix⸗ Ludwigshafen — und nach der neueren Wendung auch Waldhof— zu umſchiffen, dürfte er— nach menſchlicher Vorausſicht kaum um den Titel gebracht werden. Nach menſchlicher Vorausſicht—— alſo immer noch eine gewiſſe Einſchränkung der abſoluten Meiſterſicherheit; denn auch für den Vf. gilt die Vorausſetzung, daß ſeine Mannſchaft intakt bleibt und Schwächeanwandlungen wie gegen Waldhof bekämpft. Hier⸗ mit küme man auf den Punkt, der für die geſamte Entwicklung der Vorrunde am Rhein, mit von ausſchlaggebender Bedeutung war. Die Objektivität verlangt, auch die diesjährigen beſonderen Begleit⸗ umſtände in der Gruppe nicht außer Acht zu laſſen, denn die Frage bleibt offen, ob es dem Rheinmeiſter trotz allem gelungen wäre, den heutigen knappen Vorſprung in der Vorrunde ſchon herauszuholen, wenn ſeine Hauptgegner in voller Aufſtellung die wichtigſten Spiele hätten beſtreiten können. So fehlte wochenlang die Hauptſchlagkraft Hörnle bei Phönix⸗Ludwigshafen und es wird gewiſſe Zeit brauchen, bis ſich dieſer Spieler wieder vollwertig in die Mannſchaft einfügt. W̃a lohof wiederum hatte das Pech, in ſeiner Begegnung mit dem alten Rivalen VfR. gleichfalls durch die ſchwere Verletzung Brückls eine Hauptwaffe und mit ir zugleich auch empfindliches Terrain zu verlieren, das durch den glänzenden Sieg über den Rheinmeiſter zum großen Teil nun wieder aufgeholt wurde. VfR. endlich, konnte ſich von ſeinen dauernden Neuauf⸗ und Umſtellungen auch noch nicht in dem unbedingt erforderlichen Maße losreißen und ſo konnte Neckarau, wenn auch zeitweiſe ebenfalls etwas geſchwächt, doch in der Hauptſache das Steuer in Händen halten. Die Sache pendelt nun zwiſchen Neckarau und Waldhof und iſt die Brennfrage, ob Waldhof die Form wie gegen Neckarau zu halten vermag Unberechenbare Einflüſſe waren es jedenfalls, die den heutigen Stand der Rheingruppentabelle mitgeſtalten halfen, aber im umgekehrten Verhältnis war das in früheren Jahren ebenfalls der Fall und ſolange Fußball geſpielt wird, werden die Unberechenbarkeiten und Zufälligkeiten, die durch Mann⸗ ſchaftsſchwächungen und Formſchwankungen hervorgerufen werden, ihren mehr oder minder bedeutſamen Einfluß auf das Ganze aus⸗ üben. Gegen ſolche Einflüſſe ſind wir nun einmal machtlos, es ſei denn, daß die Vereine bei Zeiten ihren Nachwuchs heranbilden, denn am Rhein iſt die Beobachtung zu machen, daß wirklich leiſtungs⸗ fähiges und erſatzreifes Spielermaterial dünn geſät iſt. Eine weit⸗ blickende Vereinsleitung wird die Heranziehung des Erſatzes für ebenſo wichtig halten, wie die ſpezielle Pflege der Kampf⸗ und Schlag⸗ kraft der erſten Mannſchaft. Bitter, ſehr bitter kann ſich eine Vernach⸗ läſſigung dieſer für die Dauererfolge eines Vereins ſo N Frage rächen. Der Stand der Gruppe Rhein Hat ſich 1 55 anfänglicher Verworrenheit und Unklarheit zu einer ge⸗ wiſſen Klärung inſofern durchgerungen, als die namhafteſten Vereine ſich am Tabellenkopf wiederum zuſammenfanden, um in den entſchei⸗ denden zweiten Gang der Gruppenmeiſterkämpfe einzutreten. Große Unſicherheit herrſcht allerdings noch darüber, wie ſich die Ausein⸗ anderſetzung der oßeren Vier unter ſich, und in Verbindung mit den nachfolgenden, kaum merkbar ſchwächeren Vereinen auswirken wird. Neckarau hat in dem ſchon oben geſtreiften Kampf gegen Waldhof gezeigt, daß es auch verwundbar iſt und erſt die weitere Entwicklung der Dinge kann dartun, ob ſich Neckarau ebenſo raſch von dem ſchweren Rückſchlag erholt, wie Waldhof gegenüber dem von VfR. Nach der ganzen Beſchaffenheit der Neckarauer ſollte das zu erwarten ſein.— Waldhof iſt mit dem Sieg über den Rheinmeiſter wieder gewaltig im Kurs geſtiegen, den nicht nur die faktiſche vorzügliche Technik dieſer Elf brachte den Schlag gegen den Rheinmeiſter zu⸗ ſtande, ſondern in erſter Linie der Kampfgeiſt, die Schußfreudig⸗ keit von deren weiterer Fortdauer es abhängt, ob das Ringen am Rhein auch diesmal wieder die Zähigkeit und Ebenbürtigkeit erlangt, wie in den vorhergegangenen Jahren. Hierbei taucht unwillkürlich auch der alte linksrheiniſche Gegner Phönir⸗ Ludwigs hafen auf, dem man gerade dieſes Jahr von Anfang gleichwertige, wenn nicht beſte Ausſichten zuſprach. Die Erwartungen konnten von dem Hauptvertreter Ludwigshafens bis heute allerdings nicht erfüllt werden und es ſcheint, daß die Manſchaft noch darum zu käämpfen hat, den dritten Tabellenplatz zu belegen. Man darf aber nicht außer Acht laſſen, daß die ſchmale Front die Ludwigshafen heute mit ſeinen nur zwei Bezirksligavereinen einnimmt, doppelte Kraftan⸗ ſpannung erfordert, gegen die weit ſtärkere Phalanx der Rechtsrheiner aufzukommen. Das Verhältnis iſt hier:5. Die einzige Hilfe für Ludwigshafen ſind die ſchweren, internen Treffen der Mannheimer Rivalen unter ſich, die ſich gegenſeitig notgedrungen zurückwerfen. Aus eigener Kraft wird es Phönix zur Plazierung eben nicht reichen. Das Rätſel der Gruppe iſt und bleibt VfR.⸗ Mannheim. Es mutet faſt tragiſch an, wie der ehemalige Hauptträger des rheiniſchen Fußballs in ſtetem Auf⸗ und Nieder um ſeine Behauptung kämpft. Gewiß iſt jeder Verein Herr über ſeine Maßnahmen, aber da ſich die ganze Sache vor der Oeffentlichkeit abſpielt, nimmt dieſe auch Teil an den Geſchehniſſen. Kein vernünftiger Menſch wird bezweifeln, daß die Schwierigkeiten der endgültigen Aufſtellung beim VfR. bei dem reichlich jungen Material ſehr groß ſind, da die Talente ſich ziemlich die Waage halten und bald dieſer, bald jener verſagt und das Ganze darunter leidet. Das iſt verſtändlich; aber man glaubt auch jene Direktive, jene autoritative, zielſichere Hand zu vermiſſen, die ver⸗ antwortungsbewußt dem dauernden Dilemma der Neuauf⸗ und Um⸗ ſtellungen ein Ziel ſetzt, und die Mannſchaft nun endlich der unent⸗ behrlichen Stabiliſierung zuführt. Kein Menſch kann von einer, Sonntag für Sonntag anders zuſammengeſtellten Elf Dauerlei⸗ ſtungen bezw. Erfolge verlangen. Nicht Voreingenommenheit drücken dem Berichterſtatter die Feder zu dieſen Zeilen in die Hand, ſondern die Notwendigkeit ehrlicher Ueberzeugung und aufrichtigen Intereſſes an der weiteren Entwicklung des einſtmals ſo hochſtehenden rheiniſchen Fußballs, in deſſen Reihen als erſter gerade der VfR. kämpfte. Beſonders gefahrvoll iſt es ohne Zweifel, das Ausproben der Mannſchaften mitten in die bedeutſamen und das Anſehen der Vereine beſonders berührenden Verbandskämpfe zu verlegen.— Die Aufmerkſamkeit der Allgemeinheit wird in letzter Zeit gleichfalls auf den Neuling Rohrbach gelenkt, der wie erwartet ganz beträchtlich zugelernt und für die am Tabellenende befindlichen Vereine langſam eine indirekte Gefahr bedeutet. Die Zeiten des Ueberfahrenwerdens ſind für Rohrbach vorüber und wenn man auch trotzdem noch nicht glauben kann, daß der Neckarvertreter ſich in der oberſten Klaſſe be⸗ haupten wird, ſo liegt doch Grund genug vor, die Rohrbacher ernſt zu nehmen, ſollen nicht unliebſame Ueberraſchungen das Ende bilden. Anzuerkennen iſt unbedingt der Eifer des Neulings, zu lernen und die Kraft ſich in keiner Weiſe entmutigen zu e Hierin allein liegt ſchon die Gefahr. 5 Die Vereine der Mittellage: Sandhofen, Mun⸗ denheim(nach oben Phönix, nach unten Mannheim 08), kämpfen den harten Kampf der Behauptung mit dem Ziel, den Anſchluß nach oben vielleicht doch noch zu erhalten und auf der andern Seite den Abſtieg von ſich zu weiſen. Es hält ſchwer, hier den wirklichen Ausgang annähend zu skizzieren. Zu verwickeln iſt noch das Netz der Nachrundenterminie mit ihrer winterlichen Umrahmung; aber eines ſteht wohl feſt, daß die letzten Ereigniſſe dargelegt haben, daß es auch dieſes Jahr wieder zum Teil ſehr hart hergehen wird, bis der Meiſter, das Spitzentrio— und der Abſteigende endgültig feſtſtehen. Eine Schlußbetrachtung ö Erfreulicherweiſe kann die Beobachtung gemacht werden, daß das entſchloſſene Eingreifen der Behörden zur Sicherung der Ruhe auf denplätzen, eine gewiſſe Wirkung getan hat. Eutwickelung und Ver⸗ hältniſſe im heutigen Fußballſport bringen es mit ſich, daß ein Ideal⸗ zuſtand ja nie geſchaffen werden kann. Jede Regung ſpontaner An⸗ teilnahme des Publikums an den Vorgängen des Spielfelds, wie das impulſive Ueber⸗den⸗Strang⸗hauen einzelner Spieler kann ja nie reſtlos erſtickt werden und liegt ſchließlich in der Natur der Sache. Kein Menſch würde auch Gefallen daran finden, wenn auf den Sport⸗ alſo Kampfplätzen es ſtille wäre wie auf einem Friedhof. Die ganze Sache braucht einen gewiſſen Auf⸗ und Antrieb und die Wechſel⸗ wirkung zwiſchen Spiel und Publikum iſt an ſich unentbehrlich. In ſportlichem Rahmen möchte man ſie überhaupt nicht miſſen. Beleidigende Zurufe gegen den Schiedsrichter allerdings, die bis heute bet den unpaſſendſten Gelegenheiten— wie auch am letzten Sonntag wieder— gerne angewendet werden, entſpringen den Köpfen von Fanatikern und Narren, die nicht ernſt zu nehmen ſind, aber das Sportbild immerhin verſchandeln. 5 Aug. Mü ß le. * 9 Neue Disqualifikationen in Süddeutſchland Ueber dne Spieler Joſef Hornauer, Konrad Lindner (1. F. C. Nürnberg:, Konrad Kraus II(Sp. Vg. Fürth) und H. Dietzel(FC. Langen) iſt die vorläufige Sperre verhängt worden. Der Linksaußen der Frankfurter Eintracht, Bernhard Kelle rhoff wurde für acht Wochen disqualifiziert, weil er ſich an einem Spteler von Grieshetm 02, der gegen ihn unfair geſpielt hatte, tätlich vergan⸗ gen hatte. Der Vorfall wurde zwar vom Schiedsrichter nicht ge⸗ ahndet, aber von einem anweſenden Behördenmitglied zur Anzeige gebracht. Ueber den Verein Griesheim 02, dem ſchon einmal die Platzſperre angedroht war, iſt jetzt die Platzſperre verhängt worden.— Für die Frankfurter Eintracht kommt die Disqualift⸗ kation Kellerhoffs umſo unangenehmer, als die beiden anderen Spie⸗ ler der berühmten„linken Seite“ Dietrich und Mantel durch Ver⸗ letzungen, die ſie ſich am letzten Sonntag beim Spiel gegen Rot⸗Weiß Frankfurt zuzogen, vorläufig außer Gefecht geſetzt ſind.— Beim Fußballſportverein Frankfurt ſind zur Zeit, nachdem Knöpfle und Henſel wieder hergeſtellt ſind, noch die folgenden Spieler auf Grund von Verletzungen ſpielunfähig: der Torwart Krieger, die Verteidiger Furch und Cäſar, die Stürmer Aſchenbrenner und Armbrüſter. Außerdem iſt noch ein dritter Verteidiger des F SV., Grief, am letzten Sonntag bei einem Spiel der Reſerve vom Platz geſtellt und damit automatiſch geſperrt worden. Hennes jüngſter Weltrekord 196,721 Stökm. auf einer Halbliter⸗BMW. Der BMW.⸗ Motorradfahrer Ernſt Henne München ging am Dienstag an die Verbeſſerung der beſtehenden Weltrekorde in der 500 cem.⸗Klaſſe. Hennes Vorbereitungen waren aber mit einigen Schwierigkeiten verbunden, und zwar inſofern als der auf den Bor⸗ mittag angeſetzte Start infolge Kompreſſorſchadens vereitelt wurde. Nach Inſtandſetzung des Motors ging Henne zunächſt dem Kilometer mit fliegendem Start zu Leibe. Er erreichte auf ſeiner BMW. bei der Hinfahrt 202,133 Km. und bei der Rückfahrt 191,591 Km. im Durchſchnitt 196,721 Km., womit der beſtehende Weltrekord erheblich verbeſſert worden iſt. Der anſchließend vorgenommene Verſuch über die engliſche Meile mißglückte. Nachdem Henne auf der Hinfahrt 197,827 Km. herausgeholt hatte, mußte er auf dem Rückweg 1 Kerzensſchadens ſein Vorhaben aufgeben. Der Verſuch ſoll in den nächſten Tagen wiederholt werden. Pferdeſport Hoppegarten(15. Oktober) 1. Robert le Daible 151 1. Hauptgeſtüt Altefelds Atlantis (E. Huguenin), 2. Herzkönigin, g. Munin. Tot: Pl: 16, 16, 14. Ferner liefen: Signora, Lotos, Forno, Groſella, Askanier. 2. Eaſtern⸗Reunen: 1. A. u. C. v. 0 11* (Boehlke), 2. Monſalvat, 3. Chantilly. Tot: 29, Pl: 15, 17, 47. ner liefen: Servus, Pfalzmädchen, Teddy, Ararat, Leichtes, Eva, Tongola, Innocenzia, Iſabell. 8. 1 1. Geſt. Mydlinghovens Geſolet(Boeblke), 2. Männertreu II, 3. Machvoran. Tot: 127, Pl: 51, 25, 62. Ferner liefen: Domfalke, Araber, Sergius, Oran, Minna, Szin arany, Kur⸗ märker Gebelaune, Eldon. 4. f 88 Rennen: 1. A. u. C. v. Weingergg Palfrey(A. Boehlke), 2. Attila, 3. Maſſo d' Arezzo. Tot: 58, Pl: 15, 11. Ferner liefen: Tatius, Hoheit, Rheinart. 5. Hertefeld⸗Rennen: 1. Frhr. S A. v. Wende Avanti(K. Narr), 2. Wilfried, 3. Valladolid. Tot: 20, Pl: 14, 15, 18. Ferner liefen: Tantris, Grenadier, Iwo, Avitus. 6. Ulſter King⸗Rennen; 1. Abteilung: 1. D. Kriete und W. Welps Sonnenſtrahl(E. Böhlke), 2. Defjanetra, 3. Servatrixg. Pl: 13, 17, 13. Ferner liefen: Hekla Lacheſis, Puppe, Asmene, Tiefenfurt, Wechſelburg.— 2. Abteilung: 407 Weinbergs Orferig(Streit), 2. Erika, 8. Ried. Tot: 45, Pl: Ferner liefen: Freiwilliger, Maxime, Scapos, Moslem, Marke. tenderin, Nelke, Soravia. a 7. Diadumenos⸗Reunen: 1. Frau E 11 45 Torrone(S. Zeh⸗ miſch), 2. Veleda, g. Patras. Tot: 51, Pl: 2, 80. Ferner liefen: Krönung, Ruzilo,. Sebaſtiano, rende. aut feri. Boxen Englands älteſter Boxer geſtorben Im Alter von 84 Jahren ſtarb in Pontypool(Wales) Englands 5 älteſter Boxer, Thomas Fletcher. Der Mann hatte in den Stebziger⸗ jahren ſeine größten Tage. So lieferte er im Jahre 1872 in der Nähe von Pontypool dem Lokalmatador Desmond Daniel ein Treffen mit bloßen Fäuſten, das über 101 Runden ging und 2½ Stunden dauerte. Fletcher brach ſich dabei ein Handgelenk, 15 aber nicht auf und er⸗ wirkte damit ein Unentſchieden. Der Einſatz betrug damals zehn 1 e Ein Nichts gegen die e der heutigen vxer. e 15 Monat Oktober Rhein Pegel s 10 11 12 15 15 Been ene 10 11 12.15 16. 8010 Schuſterinſe! 15 au Mafnbein Caub ſtöly 34 Mannheim.68.71.78.80.00.58 51 Jagſtfed.000. 04.00 004.00 9 Tageskalender Mittwoch, den 16. Oktober Nationaltheater:„Di ie Zauberflöte“, 19.30 Uhr. Apollotheater: Varieté, 20. 15 Uhr. i g b Alhambra:„Das Land ohne gigen Schau ⸗ burg:„Links der Iſar— rechts der Spree“.— Fes ek! 5 „Die Schmugglerbraut“.— Scala:„Monolescu“.— Gloria:„Tagebuch einer Kokotte“.— Palaſt⸗. „Kameradſchaftsehe“.— Ufa ⸗ T 5 ea te r:„Simba“.— Un i⸗ verſum:„Die Arche Noah“. f 33 Vebenswürdigne en Kunſthalle:(außer Montags) täglich 10—13 Uhr; 1416 uhr: Son tags und Freitags 11—14 Uhr.— Schloßmufeum mit den Sonde ausſtellungen: 150 Jahre Mannheimer Nattonaltheater und Die poli tiſche Bewegung 1848/49. Geöffnet täglich von 10—18 und 15—17 Uhr. Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend— Schloßbücherei:—1 Uhr; 15—17 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus Sonntag vorm von 11—18 Uhr und nachm. von 15—17 Uhr; Dienstag 1517 lr; Mittwoch 15—17 uhr: Freitag 17—19 Uhr:— Plane⸗ ie 15 Uhr: Vortrag 17 Uhr:„Der e im er Schluß des debakkiunellen Teils Gegen üblen Mundgeruch.„Ich will nicht verſäum Ihnen Mitteilung zu machen, daß ich ſeit dem Gebrauch Ihre Zahnpaſte„Chlorodont“ nicht nur reine weiße Zähne beſitze, ſondern auch den bei mir ſonſt üblichen Mundgeruch verloren habe. Ich werde Ihr„Chlorodont“ aufs beſte empfehle Gez. E.., Mainz.— Ueberzeugen Sie ſich zuerſt durch Kauf einer Tube zu 60 Pf., große Tube 1 Mk. Chlorodont⸗Zah, bürſten 1,25 Mk., für Kinder 70 Pf. Chlorodont⸗Mundwaſſer 1,25 Mk. Zu haben in allen Chlorodont⸗Verkaufsſtellen. Moteren mit noher Kompressen 1 werden restlos ous genutzt durch das kraftvolle SHkElt SPEZIAL. GEMHI SCM erhöftlich an allen mit blobem QOverstreifen e Shell Pumpen. 8... dos Gebot der Wirtschofflich- keit ober verlangt, 05 Sie for 15 alle Motoren mit ee Verellehtung 8 zur Erzielung der Höchstleistung SEI den Oberlegenen dente bsstoff Jef Milionen, tanken.. 8 35 8 . 28 8. Seile. Nr. 480 1055 Nek Neue Mannheimer Zeitung (Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 16. Oktober 1929 777FFECTCTCTTTT Wir tſel 1 Die Antwort der A. E. G. 1 70 Auf die Aeußerungen des Herrn von Siemens erwidert jetzt die Ach. in einer ſehr ausführlichen und teilweiſe recht ſcharfen Er⸗ Klärung, der wir folgendes entnehmen: Ueber die Notwendigkeit der Heranziehung von Auslandskapital ls ſolchem in die beutſche Wirtſchaft herrſche auch bei der Firma Siemens kein Zweifel. Nur um die Form gehe es, um die rage, ob Obligationen weniger gefährlich ſeien als Beteiligungen am Aktlen kap ral. Wer hier recht habe, werde die Erfahrung und die Zukunft eniſcheiden und nicht die gefühlsmäßige Einſtellung zu den Dingen. Dir, ſtehe auf dem Standpunkt, daß ſich hierfür nicht allgemetugüllige Sche⸗ amen aufſtellen ließen, ſondern daß erſtdas ſorgfältige Stu⸗ iu m des Einzelfalles eine Urteilsbildung erlaube. Im Falle Osram hätten beide gleſchbeteiligte Firmen, die AC. ſowohl wie Siemens, ohwohl hier ein Kapitalbedarf die Heranziehung aus⸗ ländiſchen Kapitals in keiner Weiſe notwendig machte, gemeinſam be⸗ ſchloſſen, die International General Eleetrie Com⸗ pan mit 167g v. H. zu beteiligen, und zwar aus rein geſchäftlichen Erwägungen heraus. Abkommen mit der ſeit mehr als 25 Jahren befreundeten In ter national General Electric Co. veranlaßt. Dieſes Abkommen diene der Abſatzſteigerung auf den internationalen Märk⸗ ten und ſei von der Verwaltung für begrüßenswert und vorteilhaft gehalten. Zum Ausgleich für die Vorteile habe die AE. ihrem Ver⸗ tragspariner ein Aktienpaket von 15 v. H. des Aktienkapitals von 200 Prill.„übereignet. Ueber die weiter aufgekauften ACch⸗Aktien durch die General Eleetrie ſei die Ach. genau orientiert, und ſie ſehe trotzdem keine Gefahr für ihre Selbſtändigkeit und Sicherheit als unabhängiges deutſches Unter neh⸗ men.(Leider verſchweigt die Verwaltung auch jetzt, wieviel von Aehnliche Gründe hätten auch die AElh. zu dem ziehen. Geld⸗ und Kapitalknappheit dämpft Dem Vierteljahrsbericht der im Badiſchen Induſtrie⸗ und Han⸗ delstag zuſammengeſchloſſenen badiſchen Handwerkskammern entneh⸗ men wir: 5 5 Die zögernde und ſpäte Belebung der wirtſchaftlichen Tätigkeit, die im zweiten Vierteljahrsbericht feſtgeſtellt werden konnte, hat in den Hochſommermonaten, über die ſich der dritte Vierteljahrsbericht erſtreckt, eine gemäßigte Steigerung erfahren, allerdings Irühzeitig gedämpft durch die in allen Brauchen ſtark empfundene Geld⸗ und Kapitalknapyphekt, ſowie durch die damit zuſammenhäugende Verwilderung der Zahlungsſitten. Hel der Beurteilung des Vergleichs mit dem zweiten Vierteljahr darf nicht überſehen werden, daß der Stand des Vorjahres faſt nir⸗ gends erreicht werden konnte. Dieſe Tatſache geht bereits daraus her⸗ nor, daß die niedrige Ziffer des Erwerbsloſenſtandes in den Arbeits⸗ nachweisbezirken Badens die des Vorjahres um nicht weniger als 52 p. H. übertroffen hat. Der Export nach dem Ausland vermochte in zahlreichen Induſtriezweigen den Mangel an Inlaudsabſatz auszugleichen. Häu⸗ fig wird er allerdings beeinträchtigt durch die mit den Verhandlungen über den Houng⸗Plan verbundene Stockung der Reparationsaufträge. Gleichſam als ein Barometer und der Geſtaltung der Geſamt⸗ wirtſchaft vorauseilend hat ſich wieder das Baugewerbe ſerwie⸗ ſen, bei dem ſich die Kapltoalknappheit durch ſtarke Einſchränkung der durch die öffentliche Hand vergebenen Wohnungsbauten zuerſt und am ſtärkſten geltend machte. Das Baugewerbe weiſt daher auch in allen Kammerbezirken, mit Ausnahme von Lahr, bereits vom Juni ab eine langſame Steigerung der Arbeitsloſenziffern auf. Demgegenüber konnte ſich in der Nahrungs⸗ und Genuß⸗ mittelinbuſtrie des ganzen Landes, vor allen Dingen in der Mithleninduſtrie, bei den Oelmühlen, Mälzereſen und Brauereien, ferner der Konſerveninduſtrie, die Belebung kräftig und, von den Milhlen und einigen anderen Ausnahmen abgeſehen, vorerſt auch an⸗ haltend durchſetzen. Die wenigen ſafſonmäßig ruhigeren Betriebe, wie die Zucker⸗ und Teigwareninduſtrie, ſpielten dabei eine verhältnis⸗ mäßig geringe Rolle. In ber Zigarreninduſtrie konnten im Oberland einige Anzeichen des Weihnachtsgeſchäftes ſeſtgeſtellt werden. Eine leichte, aber vielfach durchbrochene Belebung konnte ſich auch hei der Metall⸗ und Maſchine ninduſtrie durchſetzen. Werade in dieſer Gruppe zeigte ſich aber, daß in nicht wenigen Fällen beſonders die Großfirmen und Großbetriebe unter dem Druck der Steuern, der ſozialen Laſten und der hohen Zinſen bedeutend mnu⸗ g fin ſtigere Ergebniſſe zeitigten, als kleinere und mittlere Betriebe. Dieſe letzteren vermögen in viel ſtärkerem Umfang durch raſche Umſtellung und vor allem durch Export von Spe⸗ zialerzeugniſſen und Aupaſſung an die jeweilige Konjunkturlage eine Erleichterung der drückenden Belaſtung zu erzielen. Hierdurch wurde in verſchtedenen Fällen(Herſtellung von land⸗ wirtſchaftlichen Maſchinen und Armaturen) der Platz Man nheum beſonders betroffen. Die eingangs erwähnte leichte Beſſerung hat ſich auch auf einen größeren Teil derjenigen Induſtriegruppen erſtreckt, die im vergangenen Vierteljahr eine beſonders ſchlechte Lage aufwie⸗ ſen. Ausnahmen machten jedoch nach wie vor Gruppen wie die Näh⸗ maſchineninduſtrie(Karlsruhe), die Zeutralheizungsinduſtrie(Maun⸗ heim), die Herſtellung von Holzbearbeitungsmaſchinen(Freiburg) u. a. m. Die Waggoninduſtrie im Handelskammerbezerk Heidelberg konnte nach der Sanierung im Maj eine erhebliche Zunahme der Be⸗ legſchaft melden, geſtützt durch einen größeren Qustenauftrag nach Zustandekommen der Waggoninduſtriekredite. 8 Die vorwiegend auf Export eingeſtellten Gruppen, die Pforz⸗ heimer Edelmetallinduſtrie und die Schmuckwarenindu⸗ ſtrie, ſowie die Uhreninduſtrie des Schwarzwaldes, klagen über die großen Schwierigkeiten, die dem Export durch die Ungunſt der Zoll⸗ verhältniſſe und die zunehmende Konkurrenz untervalutariſcher Län⸗ der auf dem Auslandsmarkt entgegentreten. Wenn auch eine leichte Heſſerung des Geſchäftsganges zit verzeichnen war, ſo ſind die Ver⸗ hältniſſe doch nach wie vor ungünſtig. a Auch in der Baumwollinduſtrie Oberbadens hat der Krtſenzuſtand unvermindert angehalten. In der Seidenindu⸗ ſtrie machte ſich dagegen eine Beſſerung der Geſchäftslage in beſchei⸗ denem Umfang bemerkbar. Eine Stütze der badiſchen Wirtſchaft iſt nach wie vor die Herſtellung von Zellſtoff und Paper, wogegen bei der papterverarbeitenden Induſtrie eine Verſchlechterung eingetreten t, abgeſehen von beſtimmten Spezkalpapleren. Die Etui⸗ und Karton⸗ nageninduſtrie Oberbadens konnte bereits eine leichte Belebung in⸗ ſolge des einſetzenden Weihnachtsgeſchäftes verzeichnen. Vorwiegend amerlkaniſche Käufe, hervorgerufen durch die Pläne einer amerfka⸗ niſchen Zolltarlferhöhung, waren es, die bel der Lederinduſtrie in Verbindung mit der Befeſtigung auf dem Rothäutemarkt eine Beſſe⸗ rung der Geſchäſtslage, allerdings mit Ausnahmen, brachten. Die ſehr bedeutende Gummt⸗ und Zelluloldinduſtrie Nordbadens mußte dägegen zu Betriebseinſchränkunzen und Kurzarbeit ſchreiten. Auch der Großhandel konnte im allgemeinen gegenüber dem zweiten Viertelfahr eine Beſſerung verzeichnen, abgeſehen von dem Handel mit Baumaterialien, Eiſen, Schuhen und Wein. Auffallend ant war der Geſchäftsgang beim Braunkohlenhandel. In der Lage des Einzelhandels hat ſich nichts weſentlich verändert. Vielfach wird darüber geklagt, daß die Geldknappheit eine Zurückhaltung in den Einkäufen zur Folge hätte. Bei den Saiſon⸗ Gtsverkänfen konnte ſo z. B. in den meiſten Fällen der Umſatz in der gleichen Berichtszeit des Barahres uicht erreicht werden. ihren Aktien in ausländiſchen Beſitz übergegangen ſind. Die Red.) Bei der gegebenen Situation ſehe man kein anderes Gegenmittel gegen eine zunehmende Ueberfremdung, als den Verſuch zu unterneh⸗ men, den Aktienbeſitz des Auslandes zu regulieren, und man habe die Ueberzeugung, daß es bezüglich der AEG.⸗Aktien gelungen ſei. Die weiteren Ausführungen des Herrn von Siemens werden ſehr ſcharf zurückgewieſen und hinter ihnen andere Gründe als nur rein nattonalwirtſchaftliche vermutet. Einen entſcheidenden Anlaß für das Vorgehen des Herrn von Siemens müſſe man auch in den Vor⸗ gängen ſuchen, die ſich in der Schwachſtrominduſtrie voll⸗ Die ſchwierige Lage der kleineren Firmen in der Schwach⸗ ſtrominduſtrie ſei in der Oeffentlichkeit genügend bekannt. Die AG. ſei an der Firma Mix u. Geneſt maßgeblich beteiligt. Sie habe mit der Firma Siemens u. Halske lang dauernde Verhandlungen über die dringende Konſolidie⸗ rung der Induſtrle geführt. Dieſe Verhandlungen mußten ſcheitern, da einerſeits die Firma Siemens u. Halske für ſich bean⸗ ſpruchte, auch die Entwicklungs möglichkeiten eines zu bildenden zwei⸗ ten Schwachſtromgebildes entſcheidend zu beeinfluſſen und die Acc. anderſeits nicht„Handlauger“ eines Monopols werden wollte. In⸗ zwiſchen benutzte das Ausland die Gelegenheit, Einfluß auf klei⸗ nere deutſche Schwachſtromunternehmungen zu gewinnen. Da die AEch. habe befürchten müſſen, daß hierdurch noch eine weitere Ver⸗ ſchärfung des Jutereſſenkampfes eintreten würde, habe die AE. es für geboten gehalten, ihre Intereſſen im Schwachſtromgeſchäft gemein⸗ ſam mit Felten u. Guilleaume in einer mit der Inter ⸗ national Telephone zuſammen zu begründenden Geſellſchaft neu einzubringen. Die Zweckmäßigkeit auch dieſer Maßnahme über⸗ laſſe man gern der zukünftigen Entwicklung. Badens Wirkſchaſtslage im 3. Biertelfahr Steigerung der Beſchäftigungslage Beſonders ſtark kam die vielſach vorhandene Kaufunluſt bei Textilien zum Ausdruck. Weder auf der Leipziger noch auf der Stuttgarter Textilmeſſe konnte ein namhafter Abſatz erzielt werden. Im Fremdenverkehrsgewerbe Badens ſpielt der Be⸗ ſuch der Ausländer eine ſteigende Rolle. Aus allen Fremenverkehrs⸗ gebieten, einſchließlich Heidelberg, wird eine relative Steigerung des Ausländeranteils gemeldet. Die Saiſon war durch die günſtige Wit⸗ terung beeinflußt. Doch hat die teilweiſe wirtſchaftliche Beſſerung auch auf die Rheinſchiffahrt zurückgewirkt. In Mannheim hielt die Ver⸗ kehrszunahme im letzten Berichtsmonat noch an, während in Kaärls⸗ ruhe und Kehl von Juli auf Anguſt ein Zurückgehen der Ziffern feſt⸗ zuſtellen iſt. Von ſehr erheblicher Bedeutung und großer Tragweite für die badiſche Wirtſchaft iſt der Zuſammenſchluß der Deutſchen Bank Berlin mit der Diseconto⸗Geſellſchaft Berlin, da von dieſem Zuſammenſchluß die beiden größten und bisher im weſentlichen ſelbſtändigen Banken Badens, die Rheiniſche Creditbank Mannheim und die Süddeutſche Disconto⸗Geſellſchaft Mannheim, erfaßt werden, ebenſo wie deren über das gauze Land hin verteilten Filſalen. Es wird ſehr energiſcher Schritte der für die badiſche Wirtſchaft verantwortlichen Stellen bedürfen, um eine weitere, das ganze Fand Baden gefährdende Zentraliſation der Geldmittel in Berlin zu ver⸗ hindern und die mit der Zuſammenfaſſung verbundenen Folgen in er⸗ träglichem Rahmen zu halten. 3 Süddeutſche Drahtinduſteie Mannheim-WMaldhof Wieder dividendenlos Der jetzt vorliegende Geſchäftsbericht, der der„‚de Wendel“⸗ Gruppe angehörenden Geſellſchaft geht auf die verſchlechterten Ver⸗ hältniſſe am Drahtmarkt ein, die ſchon eher einer ſtark rückgän⸗ gigen Konjunktur entſprächen, wurden von der Abſatz⸗ ſchwierig keit ſei insbeſondere das Inlandsgeſchäft betroffen. Um die Beſchäftigung einigermaßen zu halten, mußten, ſchon allein wegen der ausländiſchen Konkurrenz, die in einigen Fabrika⸗ ten große Mengen nach Deutſchland legte, empfindliche Preis kon ⸗ deſſionen im Inland gemacht werden. Rechne man dazu die un⸗ günstigen Erlöſe des Exportgeſchäftes, ſo ergeben ſich Durchſchnitts⸗ preiſe, die in Verbindung mit den immer ſteigenden Faktoren der Einſtandsberechnung ein befriedigendes Ergebnis unmöglich machen. Der Drahtverband arbeite vor wie nach ungeſtört, ſelbſtverſtänd⸗ lich beeinflußt von der ſchlechten Konjunktur. Der Verband für ſechs⸗ eckiges Drahtgeflecht, deſſen Auswirkung unter dem Einfluß der gro⸗ en Megen Vorverbandsgeſchüfte im verfloſſenen Jahr ſtark leiden mußte, iſt verlängert worden. Diesmal ſeien aber ſtörende Vorver⸗ käufe nicht vorhanden, was für das laufende Geſchäftsjahr eine gün⸗ ſtige Beeinfluſſung verſpricht. Der Fabrikationsertrag auf 30. Juni wird mit 310 783 (311850)% ausgewieſen, Unkoſten erforderten 268 938(227 161) /, ſo daß einſchl. 41 514(32 347)„ Vortrag ein Reingewinn von 88 359„/ gegenüber 117 035„ i. V. verbleibt. Ger Aufſichtsrat be⸗ ſchloß, auch diesmal wieder von einer Dividendenverteilung Abſtand zu nehmen, 41 307 des Ueberſchuſſes ſollen für Abſchreibungen ver⸗ wendet und der Reſt von 42 052„, auf neue Rechnung vorgetragen werden. Aus der Vermögensaufſtellung: Grundſtücke 172 409(unv.), Gebäude 501 716(468 436), Maſchinen 164 034(175 694), Betriebsanlagen 148 690(192 273), Debitoren 580 351(559 541), Waren⸗⸗ vorräte 379 319(269 712), dagegen AK. unverändert 900 000, Rücklage unv. 90 000, Obligationen unv. 25 270 und Kreditoren 801 471 i, Der Geſchäftsbericht der fa Umſatzſteigerung im Auslandsgeſchäft um 15 v. H. Im Geſchäftsbericht der Univerſum⸗Film AG. in Berlin wird zu⸗ nächſt die Entwicklung geſtreift, die ſich durch den Tonfilm an⸗ gebahnt hat. Die bekannten Patentſchwierigkeiten hätten die Umſtellung aufgehalten, die an ſich verhältnismäßig einfach ge⸗ weſen wäre. Der Patentſtreit nahm den deutſchen Theatern die Mög⸗ lichkeit, die ſchweren Folgen des Winters und des langen und heißen. Sommers auszugleichen. Die Anlagen der Ufa für Tonfilmaufnah⸗ men ſind bekanntlich im September in Betrieb genommen worden. Die Ausrüſtung der Ufa mit Vorführungsapparaten für Klangfilme hat ſich erheblich verzögert: Die von der Ufa hergeſtellten Tonfilme werden ab Mitte November erſcheinen. In der Filmherſtellung wurden für die abgelaufene Saiſon 21 Spielfilme, 60 Beiprogrammfilme und über 160 Wochenſchauen au⸗ gefertigt. Die Herſtellung von Induſtrlewerbefilmen brachte befrie⸗ digende Ueberſchüſſe, Die Beſchäfttgung des Ateliers war ebenfalls befriedigend. Die„Ach. für Filmfabrikatton“ konnte die Kopier⸗ leiſtungen⸗weiter beträchtlich erhöhen. Das Ergebnis des Fil m⸗ verleihs war beſſer trotz der ſchlechten Witterung. Seit Juni 1928 wurden ſieben größere Theater mit faſt 10 000 Sitzplätzen neu er⸗ öffnet. Inzwiſchen aufgenommene weitere ähnliche Projekte ſind in Durchführung. Im Auslandsgeſchüäßt ſtiegen die Umſätze um etwa 15 v. H. Wie bekannt, wird eine kleiner Gewinn von 14358 Mark vorgetragen. Die Ergebniſſe des laufenden Jahres wer⸗ den weſentlich von der Beendigung des Tonfilmpatentſtreits abhän⸗ gen, ſowie davon, ob die Freizügigkeit des Films auf den Vorfüh⸗ rungsapparaten aller Syſteme ſichergeſtellt wird, gleichvlel, mit wel⸗ chem Syſtem er aufgenommen worden iſt. 8 Die Goloboſtände der Welt Eude Juni 48 Milliarden A 8 Im erſten Halbjahr 1929 haben die monetären Goldbeſtände der Welt mit rund 48 424 Mill.„ Ende Juni um rund 553 Mill.„ zu⸗ genommen, was ungefähr 48 v. H. des Zuwachſes darſtellt, den der Goldvorrat im zweiten Halbjahr des Vorjahres verzeichnen konnte und rund 75 v. H. des Ertrages bedeutet, den die Goldproduktion der Welt im gleichen Zeitraum erzielt haben dürfte. Was die Ver⸗ teilung der Goldbeſtände anbelangt, ſo hat ſich der amerikaniſche Goldvorrat von 17 383,9 Mill./ um rund 770 Mill./ auf 18 158,8 Mill./ erhöht, in der Hauptſache auf Koſten der Goldvorräte euro⸗ pälſcher Notenbanken und überſeeiſcher Zentralſtellen. Der ameri⸗ kaniſche Anteil am Goldvorrat der Welt ſtieg ron 36,3 v. H. Ende 1928 auf 37,5 v. H. Ende Juni 1929, während der europäiſche Anteil von 40,0 v. H. auf 39,7 v. H. zurückgegangen iſt. Hierbei ſtellten ſich die Goldabgaben der Deutſchen Reichsbank als entſcheidender Bewe⸗ guigsvorgang dar. Die angeſpannte Lage auf dem deutſchen Deviſen⸗ markt und die Senkung des deutſchen Wechſelkurſes auf den Gold⸗ ausfuhrpunkt bewirkte eine zeitweilige Verminderung der deutſchen Goldreſerven(197733 Mill./ am 30. Juni 1929 gegen 2795, Mill.. Ende 1928) um nahezu 1 Milliarde(Stand vom 7. Mat 1929). Späterhin gelang es der Reichsbank, bei günſtigerer Geſtaltung der Wechſelkurſe einen Teil der Goldverluſte wieder einzubringen. Ein erheblicher Teil des deutſchen Golds, nahezu 60 v. H, wurde von der Bank von Frankreich aufgenommen, deren Goldreſerve⸗ ſich infolge⸗ deſſen laut„Wirtſchaft und Statiſtik“ von 5280, Mill./ auf 60248 Mill.„ erhöhte. Der Reſt ging nach Amerika(rund 190 Mill. 0, anBelgien(rund 153 Mill.), an Holland(rund 18 Mill. und an England(im April knapp 10 Mill.). Der Goldbeſtand der Bank von England hat ſich von 3148,1 Mill.„ auf 3272, Mill.„ erhöht, vor allem dank der Zufuhren ſüdafrikaniſchen Goldes. Die Dezentraliſation der Engelhardt Brauerei in Berlin 5 Die ab. HV. genehmigte den mit der Wilhelm Nauchfuß.—Brau⸗ ereien Halle und Giebichenſtein AG. in Halle, die zum Konzern der Engelhardt Brauerei A. gehört, abgeſchloſſenen Vertrag, wonach die Zweigniederlaſſungen der Engelhardt Brauereien Ac. in Halle, Merfeburg und Sangerhauſen ab 1. Oktober 1928 auf die Wilhelm Rauchfuß Brauereien übergehen. Die Wilßelm Rauchfuß Ach. er⸗ höht zu dieſem Zweck ihr AK. um 2 auf 3 Mill./ durch Ausgabe von 2000 Stück Inhaber⸗Aktien zu nom. 1900 A, die die Engelhardt AG. als Gegenwert für dle eingebrachten Betriebe erhält, Bon dem Einbringungswert der Zweigniederlaſſungen von 3,167 Mill.„ über⸗ nimmt die Rauchſuß.— Brauerei 0,981 Mill.„ Verpflichtungen. Ge⸗ neramdirekkor Nacher gab zunächſt einen ausführlichen Ueberblick über die Entwicklung der Engelhardt Braueref Aci. wobei er be⸗ ſonders auf die Erwekterungspolktik der Geſellſchaft durch Aufkauf von Kontigenten zu ſprechen kam. Dieſe Erweiterungspolitik er⸗ folgte unter Berückſichtigung der regionalen Lage der aufzunehmen⸗ den Betriebe. Die zentrale Bearbeikung habe ſicherlich manche Vor⸗ züge aber auch große Nachteile. Die Erfahrung habe auch gezeigt, daß häufig die perſönliche Initiative der örtlichen Führung und damit auch das Verantwortungsgefühl unter einer z entralen Verwaltung leiden.„Die Brauereiinduſtrie iſt keine Mono⸗ polinduſtrie und hier für auch nicht geeignet“, führte Generaldirektor Nachher wörkkich aus. Sie iſt nicht in der Jage die Preiſe feweils der Zeitläufe entſprechend hergufzuſetzen. Da ſie einen für die breite Maſſen beſtimmten Konſumartikel herſtellt, muß ſte durch in⸗ niduelle Kleinarbeit beſtrebt ſein, Verteuerungen durch noch größere Erſparniſſe wieder auszugleichen. Dieſe wichtige Arbeit muß aber dürch den an verantwortlicher Stelle ſtehenden Leiter des Betriebes geleiſtet werden. Aus dieſer Erwägung heraus habe man ſich entſchloſſen eine grundlegende Aenderung daßin vorzunehmen, daß die Mitleldentſche Betriebe verſelbſtändigt und damit den bis⸗ herigen Leitern dieſer Betriebe volle Verantwortung übertragen wird. Der neue Betrieb wird Mitteldeutſche Engelhardt Brauerei AG. firmieren. Das abgelaufene erſte Geſchäftsjahr der mitteldeutſchen Betriebe per 30, September weiſt einen ſich in ſteigender Richtung bewegenden Abfatz auf. Das Gewinneregbnis iſt, ſoweft es ſich heute ſchon über⸗ ſehen läßt, günſtig, ſodaß für das erſte Geſchäftsfahr mit einer ange⸗ meſſenen Dividende gerechnent werden kann. Auch für das am September abgelaufene Geſchäftsfahr der Engelhardt. Brauerei AG. iſt mit einem guten Ergebnis zu rechnen, ſodaß eine Dividende in mindeſt Vorjahrshöhe(13 v..) zur Vertetlung kommen wird. Sluttgarter Häute und Fellverſteigerung Bei der geſtrigen 118. Württ. Zentralverſteigerung für Häute und Fälle wurden 15 698 Großviehhäute, 20 127 Kalbfelle und 892 Hammel⸗ felle angeboten. Die Verſteigerung erfreute ſich eines regulären Be⸗ ſuches. In leichten Kalbfellen kam es du Abſchlägen von ungefähr —3 v. H. Schwere Kalbfelle wurden mangels genügender Gebote nicht abgegeben. Großviehhäute nahmen einen ziemlich flotten Ver⸗ lauf. Zumeiſt zeigte der Markt eine ſtabile Lage. Leitche Häute gaben ein wenig nach, desgleichen lagen ſchwere Bullen etwas gedrückt und verloren einige Prozent. In Schafſfellen war ein Rückgang von un⸗ gefähr 10 v. H. ſeſtzuſtellen. Die in den verſchiedenen Gewichtsklaſſen der einzelnen Gattungen erzielten Erlöſe lauten: 3 3045 50 50 607 dd a hr Kuhhäute 796% 71 8081 7983 7877 Ochſenhäute— 781—92¼ 75 88 738177. 7278 Rinderhäute 93 8086 7898 75%—78/[— Farrenhülte 80% 75—76/ 7214 6868 Norddeutſche Häute(Ochſen, Rinder, Kühe) 60, nordd. Häute (Bullen) 48, Kalbfelle ohne Kopf bis 9 Pfd. 144150, ödto, über 15 Pfd. 105, nordd. und holländiſche Kalbfelle 113, Freſſerfelle 84, Kalbfelle Ausſchuß 87,50, Hammelfelle geſalzen, vollwollig 65, dto. halbwollig 66.70, Blöſſen geſalzen 62, Lammfelle 50, Hammelfelle trocken 80, Hammelſchuß geſalzen 26. Nürnberger Hopfenmarkt Am offenen Markte zeigt ſich jetzt wieder mehr Nachfrage und Intereſſe und auch die Kaufſtimmung hat ſich gebeſſert. Vor allem ſind Hallertauer und Württemberger mittel bis beſtvorhandene Qua⸗ litäten begehrt und es macht ſich auch bei dieſen durch weiteres Vor⸗ rüchen der Farben und Qualitäten eine gewiſſe Wertbeſſerung be⸗ merkbar. Die Notierungen ſelbſt ſind allerding, bis heute unverän⸗ dert geblieben. Eine Partie Ausſich Hallertauer erzielte am Diens⸗ tagsmarkte 95/ per Zentner. Bei einer zweitägigen Zufuhr von 400 Ballelln wurden etwas über 400 Ballen umgeſetzt. Amtliche No⸗ tierungen: Gebirgshopfen prima 45—55, mittel 30—40, geringe. bis 30; Hallertauer Siegel prima 7590, mittel 50— 70, geringe 40 bis 50; Spalter mittel 90; Württemberger prima 80—99, mittel 60 bis 70: Badiſche mittel 5060, Pfälzer prima 50—60, miktel 40—59; Elſäſſer prima 4560; Steiermärker prima 45—55, mittel 3540, 1 prima 55/ per Zentner. Schlußſtimmung ruhig aber an⸗ genehmer. f * Der Saatenſtand in den Vereinigten Staaten. Das Inter⸗ nationale Land wirtſchaftsinſtitut hat von der Regierung der Ver⸗ einigten Stagten ein Telegramm erhalten, aus dem hervorgeht, daß das Wetter für die Arbeiten und die Saat des iWuterweizen in vielen Landesteilen zu trocken iſt, daß aber die erſten Saaten im Südweſten und in Nebraska gut ausgefallen ſind. Die Mafskulturen ind fetzt mit Ausnahme der ſüdlichen Bezirke vor dem Froſt ſtcher. Im weſtlichen Teile der Baumwollzone iſt die Wetterlage im allge⸗ meinen der Ernte und der Entkörnung günſtig, während man im öſt⸗ lichen Teile über zu viel Regen klagt. 5 Sſüddeutſcher Mehlpreis. Der Preis für. Spe⸗ zial. 0 wurde heute für 1. Sorte auf 38,75 und für 2. Sorte auf 37,5% die 100 Kilo erhöht. a Frachtenmarkt Duisburg-Ruhrorl 1. Oktober „Die Nachfrage nach Kahnraum war auch an der heutigen Börſe nicht beſonders rege. Durch Zurückhaltung der Schiffer konnte die Talfracht um 20 Pfg. per Tonne erhöht werden. Bergwärkts wurden ſozuſagen keine Reiſen vergeben. Die Tagesmiete blieb unverändert mit 774 Pfg. ab hier und 8 Pfg. ab Kanal nach Mannheim, mit den 1 8. e 7 15.30 bis 2% eine Aenderung. er Ta epplohn betrug für größere beladene Kähne ab hier nach Rotterdam 18 Pfg. 5 5 8 8 1 15 5 — ere e E it i S N NN 5 4 9, Seite. Nr. 480 Nachruf 95 Nach kurzem Leiden verschied am 13. Oktober unser langjähriger Mitarbeiter Emil His ittig Generaldirektor i. R. Herr Generaldirektor Hüttig hat an dem Aufbau unseres Unternehmens dureh viele Jahre maßgebend Anteil genommen und uns bis zu seinem Tode als Berater zur Seite gestanden Wir werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren Stahlwerke Röchling-Buderus.-G. Weitrlar 11992 Danlesagung den Gesangvereinen Fidelitas, Erholun Für die vielen Beweise wohltuender Teilnahme beim Heimgange unseres lieben ntschlafenen Valentin Ilarig sagen wir auf diesem Wege tiefsten Dank. Besonders danken wir dem Herrn Geistlichen für seinen Trost und Beistand, den Niederbronner Schwestern für ihre aufopfernde Pflege, der Bäckerinnung Mannheim, Sängerkreis und für Nachruf und letzte Ehrung, für die vielen Blumen- und Kranzspenden sowie für das zahlreiche Geleite zur letzten Ruhestätte Mannheim, Pforzheim, den 15. Oktober 1929 Die trauernden Hinterbliebenen 11988 pelzetage Strube e 2, 15 Der Wunsch jeder Dame. Ist ein eleganles Pelzstück!! Ich 1 auf Kredit bis zu 12 Monaten prachtvolle Mäntel u. Jacken in Perſianer, Biſam, Nutria, Maulwurf, Fohlen, Bibe⸗ rett u. Seal⸗Elektrik, ſowie Füchſe, Wölfe u. Skunks⸗Kragen u. 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Johann Strauß felerte in der Londoner Albert Hall Triumphe De Tijd, Amsterdam:. vor überfülltem Concertgebouw.. gewaltiger, anhalten- der Beifall El Sol. Madrid:. 80 können nur echte Wiener, so kann nur ein Strauß spielen Neues Wiener Journal, Wien:. lösten die Zauberweisen wieder begeisterten Jubel Aus.. Strauß! Enkel verstand es, das Pub- likum zu Wahren Beifallsorgien hinzu- reißen Schwäbischer Merkur. Stuttgart:. die Riesenhalle war von 7000 Zuhörern be- setzt.. man schwärmt dabei, fühlt sich mit hingerissen bei diesen Klängen Em 72 Sonntag 20. Ole. Nihelungensaal Der Vorverkauf hat begonnen bel Konzertkasse F. Heckel O 3, 10 und den übrigen Vorverkaufsstellen. Zum Alpenjaäger 1707 am Ring U 5, 16: Kaspar Nagel: Telephon 20 906 Neue ailacitfest in bek. Güte. Natur wein-Ausschank Winzerverein Freinsheim Neuer Bitzer der hot die Krenk, do kann mer sich ver- sohle, do fallt mer glei, von Stühl unn Bänk, deß soll der Deiwel hole. 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Prospekle gratis Ersſklessiger EImzelumterricht Jederzell. Tol.: 229 33 tag, 24. Oktober Neckarau: Ochsen, Freitag. 28. Oktober Wallstadt: Gasthaus zur Linde, Mon- tag, 28. Oktober Beginn der Vorträge: Jeweils abends 8 Uhr. Redner: Herr Landesgeschäftsfübrer Al BERT KoRNM, Mannheim Eintritt frei! Mitgliedern von Kleingarten- u. Klein- tierzuchtvereinen, Wander-, Hausbe. sitzer- und Mietervereinigungen sowie Handwerk. u. Hypothekenschuldnern Schloßhotel das gemütliche Familienrestaurant. Mittag- und Abendkarte zu kleinen Preisen. Feine preiswerte Spezlalitäten von Grill Nebenzimmer zu vergeben. Orosse 11972 ist der Besuch dieses wichtigen Vor- trages besonders warm zu empfehlen. Nähere Auskunft jeden Montag von 19—21 Uhr im Nebenzimmer des Rest. „Wilhelmshof“, J 7, 21. 11982 „un Il fabföch'? 4767 Ein starkes lebenswahres Drama in 8 Akten In den Hauptrollen; faipni-Ule ed Inuende, f Dazu die Tonfilm I Dr. Stresemann spricht 2. Max Hansen singt:„ WIr haben uns guf verstanden“ 3.„Alles dreht sioh, alles bewegt slch“ Wochenschau u. Lehrffm 5 Stumme Groteske Anfang.30,.18,.50,.30, S. 20 Uhr 15 Balast- Thee 2 Storehen-Dragerie, Marktplsts, Hl, 16. 11826 ZUR AUFKLARUNG]! „Turniererfolge eines Mannheimer Meistertänzers“ Die unter obiger Ueberschrift in letzter Zeit ver- öflentlichten Artikel in verschiedenen hiesigen Tages- zeitungen veranlassen uns, folgenden Auszug aus dem Turnierbericht über das Turnier in Zürich vom „Reichsverband zur Pflege des Gesellschaftstanzes g. V, in seinem letzten Heft„Der Tanz zu veröffent- lichen:* 1772 Das Tanzturnpier fand am 7. September im Kur- saal zu Zürich statt. Das Bewertungssystem, wonach in jeder der drei Klassen(Amateure, Tanzlehrer, Be- rufstänzer) der erste den Titel Cham ion“, der zweite den„I Grand Prix“, der dritte den„Grand Prix“ und der vierte den„I Prix“ erhielt, ist als irreführend zu verwerfen. Zweck der Preisverteilung muß sein, den Rang der besten Paare festzustellen, also genau die Reihenfolge zu kennzeichnen, in wel- cher die Preise zugeteilt werden, Das in Zürich an- gewandte Prinzip erlaubt es jedem vierten und fünften Preisträger sich als ersten hinzustellen. Das schwächste Niveau zeigten im Tanz, so be dauerlich es auch klingt, die Tanzlehrer. Sie tanzten zu Kalt, zu korrekt lehrbuchartig, ohne Elan, ohne inneres Feuer, ohne künstlerische Funken. Immerhin setzten sich vier deutsche Paare durch und zwar zwei Münchener(Valenei-Melchior) und (Amon-Schaffert), ein Freiburger Paar(Herr und Frau Kästle) und ein Berliner Paar(Herr und Frau Lutz- Hoffmann). Allgemeiner Deutscher Tanzlehrerverband e. V. Gau Baden. Sommerpreiſen. 12 Monatsraten In der nächſten Zeit ich um Bekanntgabe, vorliegt, worauf treterbeſuch erfolgt. DELZE kaufen Sie jetzt zu außergewöhnlichen g Ich liefere Mäntel in hallen Fellarten an Beamte, Feſtange⸗ ſtellte, ſelbſt. 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