e Haupt⸗Geſchäftsſtelle 6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1,0% am erſten Tag der Bezugspreise; In fun u. Amgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M.g.— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der we an Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe Sd 0 Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofftr. 6. wetzir Ge 19/20 u. Meerfeldſtraße Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger 1 5 cheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 2494 Regelmäßige Beilagen: 51. 24952 u. 24953 Montag: Sport und Spiel 8 u. W Dienstag wechſelnd: Aus der Welt der Technik 3 1 5 9 e 8 2 dem Kinderland Freitag: Wandern u. e 8 Aus Seit u. 5 1* k Teilung imerörilune Mannheimer Heneral Alzeiger Kraftfahrzeug und Verkehr Nr. 485— 140. 8 0080. Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei 2 0 ahlung je einſp. e für Allgem. nzeigen 0,40 Ne gn 4R.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden aue ee. Aeg Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw berechtigen zu keinen Erſaßzanſprüchenf für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Neues vom Film Mittwoch wechselnd: Aus Feld und Garten Rund unn das Volksbegehren Geſtern war der erſte Einzeichnungstag in die Liſten 0 Berlin, 17. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Geſtern, Liſtenauslegung für das Volksbegehren, ſind, wie wir hören, 20 110 Eintragungen zu verzeichnen ge⸗ weſen. An der Spitze der Berliner Bezirke ſteht Schöneberg mit 2243 Eintragungen, die geringſte Ziffer von 162 hat der Bezirk Weißenſee aufzuweiſen Beamte und 5 J Berlin, 17. Oktbr.(Von unſerem Berliner Büro.) In der Fortführung der politiſchen Ausſprache im preußi⸗ ſchen Landtag, die übrigens in weſentlich ruhigeren Formen als geſtern ſich abwickelt, beſchäftigte ſich Herr Böhm von der Deutſchen Volkspartei u. a. mit der Frage der Beteili⸗ gung der Beamten am Volksbegehren. Er betonte, daß kein Beamter, der der Deutſchen Volkspartei angehört, das Volksbegehren unterſchreiben wird. Die Einſchränkung der politiſchen Meinungsfreiheit der Beamten, die eines der Grundrechte des neuen Staates ſei, betrachte aber ſeine Fraktion mit großer Sorge. Es läge im höchſten Staats⸗ intereſſe, derartige Konflikte mit der Beamtenſchaft zu ver⸗ meiden. Vom Stahlhelmverbot fragte der volks⸗ parteiliche Redner, ob denn die beanſtandeten Uebungen in der Tat milttäriſcher Natur geweſen und ob ähnliches beim Rot⸗Front⸗Kämpferbund und dem Reichs ban⸗ ner nicht vorgekommen ſei. Der Miniſter hätte gut getan, keine Märtyrer zu ſchaffen. Des weiteren fordert er die Rück⸗ W des 3 eee e Vom Stahlhelm J Berlin, 17. Okt.(Von unſerem Berliner Bürv.) Die Behauptung der„D. A..“, daß nach Aeußerungen der preu⸗ ßiſchen Oberpräſidenten ein Stahlhelmverbot für das ganze Reich in Ausſicht genommen ſei, erweiſt ſich, wie uns von zu⸗ ſtändiger Stelle verſichert wird, als unrichtig. Aber auch in Preußen iſt, ſoweit wir unterrichtet ſind, eine geſamte Auflöſung des Stahlhelms nicht in Ausſicht genom⸗ men, zum mindeſten ſind keinerlei Vorbereitungen für die Durchführung eines ſolchen Verbotes getroffen. Die Auf⸗ 11 5 von politiſchen Verbänden fällt übrigens unter die Kompetenzen der Länder. Dem Reich ſteht zu einer ſolchen Maßnahme gar kein Recht zu. Sozialdemokraten und Sklarekjkandal J Berlin, 17. Oktbr.(Von unſerem Berliner Büro.) In Vertretung des Oberbürgermeiſters Böß hat heute Bür⸗ germeiſter Scholtz dem Vorſitzenden des Bezirksamtes Berlin⸗Mitte, Bürgermeiſter Schneider, die weitere Aus⸗ führung der Amtsgeſchäfte auf Grund des Diſziplinargeſetzes vorläufig unterſagt. Bekanntlich hatte Bürgermeiſter Schneider trotz des gegen ihn vorliegenden ſchwer belaſtenden Materials und trotz ſeines Ausſchluſſes aus der Sozialdemokratiſchen Partei es bisher nicht für nötig gehalten, von ſeinem Amt zurück⸗ 3 Die Seintebr von der Ballonfahrt Breslau, 17. Okt. Um.26 Uhr erſchien am Horizont in dichtem Nebel das Luftſchiff„Graf Zeppelin“, das von der Menge mit lauten Hochrufen begrüßt wurde. Zu gleicher Zeit traf bei der Leitung der Landemannſchaft ein Funkſpruch Dr. Eckeners ein, worin mitgeteilt wird, daß das Luftſchiff wegen Wetterverſchlechterung, verbunden mit ſtark zunehmender Un⸗ ſichtigkeit und niedriger Bewölkung auf der ganzen Strecke, leider gezwungen ſet, von einer Landung in Breslau abzu⸗ ſehen und nach dem Beſuch Oberſchleſtens die Rückfahrt über Wien— München noch bei Tag anzutreten. Um.35 Uhr teilte der„Graf Zeppelin“ Namslau durch Funkſpruch mit, daß er Kurs in Richtung Kreuzburg—Op⸗ peln— Beuthen nehme. Um 10. 1⁰ Uhr war das e über Oppeln. Um 10.35 Uhr überflog das Luftſchiff G o ß⸗ Strelitz, um 11 Uhr Beuthen, um 11.15 Uhr N Es e ſtarker Gegenwind. Kursänderung des„Graf Zeppelin „Graf Zeppelin“ hat nach Ueberfliegung von Ratibor kurz nach 12 Uhr den Kurs geändert und iſt in Richtung auf Oderberg Wien weiter geflogen. Damit hat die Ober⸗ ſchleſtenfahrt in Ratibor ihr Ende gefunden. Für Schutz des deutſchen Weinbaues Zum Schutz des deutſchen Weinbaues hat die preußiſche Landtagsfraktion der Deutſchen Volkspartei drei Anträge von Stendel, Eichhoff und Gen. eingebracht. Der erſte Antrag zielt auf Zuſammenlegung der zerſplitter⸗ ten Parzellen zu größeren leichter zu bebauenden Lagen Rationaliſterungsmaßnahmen b. Zur Förderung dieſer fordert die Fraktion den Erſatz von kataſteramtlichen Ver⸗ meſſungs⸗ und Fortſchreibungsgebühren bei legung von Weinbergsparzellen und e neuer 5 bergwege. Ein weiterer Antrag wendet ſich gegen 51 ie Ueber⸗ ſchwemmung Deutſchlands mit billigen ſogen.„Süd⸗ weinen“, die in den Freihäſen von Hamburg und Bremen aus ſpaniſchen und griechiſchen Weinen unter Zuſatz von unverſteuertem und unverzolltem Aus landsſprit hergeſtellt werden. Die Fraktion beantragt, daß Preußen im Reichsrat für die Streichung der Ausführungsbeſtimmungen zum Weingeſetz ſich einſetze, wonach ein ſolcher e von Sprit zu Deſſertweinen geſtattet iſt. 5 Der dritte Antrag bezieht ſich auf eine Aeußerung des Finanzminiſters Höpker⸗Aſchoff, nach der anſcheinend trotz der entgegenſtehenden Beſchlüſſe des Landtags gegen die Wie⸗ 5 Steuer auf Wein doch wieder au dereinführung eine die Wiedereinführung einer allgemeinen Getränkeſteuer ge⸗ dacht wird. Der Antrag wünſcht demgegenüber erneut, einen Beſchluß des Landtags dahin herbeizuführen, daß das Staats⸗ miniſterium einer Beſteuerung des 80 e Wider⸗ 5 ſtand e hat. 85 i 8 Zug ſtürzt in Aberend — Bukareſt, 17. Okt. Auf einer Werkbahn ſtürzte ein Zug, der Arbeiter nach ihren Arbeitsplätzen beförderte, 15 folge falſcher Weichenſtellung in einen Abgrund. Bier Arbeiter wurden e und 14 1 w 3 punkt ſchon ſeit längerem feſtgeſtanden hat. Zuſammen⸗ . von 12 Sek. oufgußzelen. Am Schwe dener und Zündholzmonopol Berlin, 17. Oktbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Ein Abendblatt hatte geſtern behauptet, daß die Verhandlun⸗ gen mit dem Schwedentruſt abgebrochen worden ſeien. An⸗ geblich ſei die Friſt, die Herr Kreuger für eine Rückäußerung des Finanzminiſteriums auf ſeinen letzen Vorſchlag geſtellt habe, abgelaufen. Wir hatten dieſe Angaben von vornherein bezweifelt. Nun erklärt auch das Reichsfinanzmini⸗ ſterium, daß die Verhandlungen mit dem Schwedentruſt nicht abgebrochen worden ſeien, ſondern weiter liefen. Die plötzliche Reiſe des Zündholzmagnaten nach London erkläre ſich aus Gründen, die mit den Verhandlungen in keinerlei Verbindung ſtünden. Eine Friſt für eine Rückäußerung auf ſein Angebot ſei von ihm in keiner Weiſe geſetzt worden. Die Reiſe Hilferdings nach Wien iſt— wir deuteten das ebenfalls bereits an— eine reine Privatreiſe, deren Zeit⸗ Ob Herr Kreu⸗ ger zur Zeit auch mit den Ruſſen verhandelt, iſt den hie⸗ ſigen zuſtändigen Stellen nicht bekannt. Doch glaubt man durchaus, daß Beſprechungen zwiſchen den Schweden und den Ruſſen im Gange ſind, denn Herr Kreuger müßte ein ſchlech⸗ ter Geſchäftsmann ſein, wenn er nicht auch mit der Gegen⸗ ſeite, ehe ein Vertrag mit uns zuſtande gekommen iſt, Füh⸗ 8 behielte. Polnische Lügengeſpinſte Berlin, 17. Oktbr.(Von unſerem Berliner Büro. Wie ſich Warſchauer Blätter heute aus Berlin berichten laſſen, ſoll der frühere Leiter der deutſchen Delegation für die deutſch⸗polniſchen Handelsvertrags⸗ Verhandlungen, Miniſter a. D. Hermes, in einer Sitzung der handelspolitiſchen Kommiſſion des Reichs verbandes der deutſchen Induſtrie ſich darüber geäußert haben, daß der Zollkrieg gegen Polen für Deutſchland recht einträglich ſei. einen Gewinn von 50 Millionen Mark erbracht. Nach unſeren Erk digungen beruhen d e Angaben auf f 5 5 5 se„„ 5 70 15 J zu verhindern, die man in Rußland billiger und in gent en⸗ einer groben Myſtifikation, wenn nicht gar auf abſichtlich be⸗ wußter Irreführung. Wie uns aus drücklich verſichert wird, hat nämlich Miniſter Hermes weder an einer Tagung noch Beratung noch Beſprechung des Reichsverbandes 1 men,. N dort das 5 e Ebracher la ut neuer Abeltrekorb 100 Meter in 10.3 Sekunden. 2 Tokio, 17. Okt.(United Preß.) Zwei neue Welk; rekorbe im 100 Meter⸗Lauf ſind von den Mannſchaften, die an den leichtathletiſchen Wettkämpfen in Tokio teilgenommen 8 aufgeſtellt worden. Wie aus S veul, der Haupiſtadt von Korea, gemeldet wird, haben die Teilnehmer unter ſich in Mukden, wo ſie am Sonntag ſtarten werden, heute nachmittag Wettkämpfe veranſtaltet. Dabei erzielte der deutſche Sprinter Eldracher⸗Eintracht Frankfurt die Zeit von 10,3 Sek. für die 100 Meter⸗Strecke, was einen neuen Weltrekord bedeutet. Gleichzeitig gelang es der Japanerin Frl. Hitomi, einen enen Damenweltrel d 10 nicht mehr gangbar ſind. Er habe im vorigen Jahre Einfuhrwirtſchaft verlangt. finanzpolitiſche. I Prpdn ion einen entſprechenden Betrag auch aus einer geſtaltung ſeiner Zölle für Zündholzwaren ziehen können. aus dem gleichen Artikel ziehen, und wie verhältnismäßig wenig fühlbar geringe Preiserhöhungen der Zündholzwaren für die Geſamtheit der Bevölkerung ſein würden, ſo la ſich ebenſowohl wie eine Beteiligung des Reichs an dem 07 ausſichtlichen Monopolgewinn eine Erhöhung der Zün warenſteuer vertreten. Bei Schaffung eines Monopols r ſolche nicht lieber fallen läßt und ſich ſtatt deſſen für das R Neue Reichemonopoler Von Dr. Cremer, M. d. R. Als im Jahre 1926 das Reichswirtſchaftsminiſterium ſich zu der Gründung des deutſchen Zündholzſyndikats entſchloß, iſt gerade von der Deutſchen Volkspartei des Reichstags darauf aufmerkſam gemacht worden, daß hiermit ein Weg beſchritten werde, der früher oder ſpäter zur Mo⸗ nopoliſierung der Zündholzherſtellung führen müſſe, und daß demnach dieſe Sonderregelung für einen immerhin nicht unbedeutenden Induſtriezweig an ſich einen ſchroffen Widerſpruch zu dem von den bürgerlichen Parteien vertrete⸗ 3 nen Grundſatz der Privatwirtſchaft bedeute. Es iſt damals darauf hingewieſen worden, daß das ſtändige Vordringen des Schwedentruſts in die deutſche Zündholzinduſtrie durch privatwirtſchaftliche Maßnahmen nicht aufgehalten werden könne, vielmehr in der vorausgegangenen Zeit bereits zum Erliegen einer ganzen Anzahl deutſcher Zündholzfabriken ge⸗ führt habe, ſo daß für die Rettung des Reſtes die Zwangs⸗ ſyndizierung der einzige Ausweg ſei, auf dem man hoffe, dieſe übrig gebliebenen deutſchen Fabriken zu befähigen, ge⸗ meinſam mit dem Schwedentruſt den deutſchen Markt zu ver⸗ ſorgen. Der Reichstag hat nicht ohne ſtarkes inneres Wider⸗ ſtreben auch von ſeiten anderer Parteien den Vorſchlägen des Reichs wirtſchaftsminiſteriums entſprochen. In der Folge hat man gelegentlich erfahren, daß die herbeigeführte Regelung keineswegs die Gründung neuer Zündholzfabriken völlig un⸗ möglich machte, ſo daß dem Syndikat nicht nur innerhalb des Reiches Konkurrenz entſtand, ſondern auch im letzten Jahr eine ſtarke Einfuhr ruſſiſcher Zündhölzer das Syndikat in ſeinem Preiskampf gegen die„Edeka“ zu erheblichen Zuge⸗ ſtändniſſen nötigte. Das Syndikat hat Verkaufsgewinne nicht erzielen können, womit freilich nicht geſagt zu ſein braucht, daß es nicht durch die Feſtſetzung ſeiner Einkaufs⸗ preiſe den angeſchloſſenen Fabriken immerhin einen ange⸗ meſſenen Erſatz der Herſtelungskoſten zur Verfügung ge⸗ ſtellt hat. a Entſprechend dem Beiſpiel anderer Länder haben die Zündholz erzeugenden Betriebe in Deutſchland aus N Entwicklung offenbar die Folgerung gezogen, das ihre Fort. exiſtenz eine ſtärkere Sicherung als die bisherige erfordere, indem insbeſondere die Zufuhr aus dem Ausland ſerngehal! ten wird. Aus derartigen Gedankengängen iſt es ohne Zwei⸗ fel zu erklären, daß man an die Reichsregierung mit dem Vorſchlag herangetreten iſt, durch die Einrichtung eines Reichsmonopols für den Handel mit Zündhölzern den deut⸗ ſchen Markt ausſchließlich der deutſchen Zündholzproduktion zu ſichern und zu dieſem Zweck hat der Schwedentruſt dem Reich die in den letzten Wochen auch in der Oeffentlichkeit ſtark diskutierte Gewährung einer Anleihe von etwa 500 Millionen Reichsmark angeboten.. Für die Beurteilung dieſes Angebots ſind brei Geſichts⸗ punkte in Erwägung zu ziehen. Der erſte Geſichtspunkt iſtr die Produktion der für den deutſchen Bedarf notwendigen Zündhölzer in deutſchen Betriebsſtätten ſicherzuſtellen, wobei neben den in der Hand der Schweden befindlichen Fabriken die vorhandenen deutſchen Fabriken zu erhalten ſind. Hier handelt es ſich ausſchließlich um die Frage nach der Aufrechterhaltung der vorhandenen Arbeitsgelegenheit und der wirtſchaftlichen Anlagen, in denen ſie gewährt wirb, alſo um den Schutz des in Deutſchland arbeitenden Kapitals. 9 Zu dieſem volkswirtſchaftlichen Zweck erſcheinen geeignete Maßregeln des Reichs, nachdem die Dinge einmal die geſchil⸗ derte Entwicklung genommen haben, auch in Richtung des Reichsmonopols durchaus vertretbar, wenn andere Wege Der zweite Geſichtspunkt iſt die Frage des Ausf ch l ſes fremder Einfuhr von Zündhölzern, der aus der Errichtung eines Reichsmonopols mit ziemlich Sicherheit ergeben wird. Hier iſt im weſentlichen nur Rußland als Einfuhrland zu rechnen. Niemand wird aber weniger als die Ruſſen über die ſtaatliche Regelu Abſatzes beſtimmter Gegenſtände durch das Deutſch beſchweren dürfen, da die geſamte ruſſiſche Wirtſchaft cher Richtung arbeitet, und durch d e N N dem Umfang herſtellen kann. Es kann ſich nicht lächerlich machen, indem es von ſeinen Nachbarſtaaten im Gegenſatz zu ſeiner eigenen Einſtellung die Aufrechterhaltung der freien Der dritte Gefichtspunkt iſt der Das Reich zieht aus der Zündholzwaren. ſſteuer einen jährlichen Steuerertrag von 13 Millionen Rei mark. Es würde natürlich bei Einſchränkung der deutſchen Wenn man in Betracht zieht, welche Beträge andere Länder zu überlegen ſein, ob man dann die Zündholzwarenſteue aus dem Monopol einen entſprechenden Gewinnanteil ſich Finanzpolitiſch bedeutſamer und in gewiſſer Weiſe aus ſchlaggebend iſt jedoch die Möglichkeit, die ſich mit der Scha fung eines Reichsmonopols eröffnet, eine größere 1 leihe zu angemeſſenen Bedingungen hereinzunehm⸗ die 100 We. 12 Strecke mit der dadurch endlich das Reich aus den e 2. Seite. Nr. 489 dene Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 17. Oktober 1929 Kaſſenlage zu befreien, die in erſter Linie und weſentlich durch das Arbeitsbeſchaffungsprogramm des Jahres 1926 ent⸗ ſtanden, dann freilich auch durch die unvorhergeſehenen Vor⸗ ſchüſſe für die Arbeitsloſenverſicherung vermehrt worden ſind. Die Kaſſe des Reichs iſt mit einem Vorſchuß von faſt einer Milliarde Mark belaſtet, der aus Ordentlichen Haus⸗ haltmitteln für den Außerordentlichen Haushalt hergegeben werden mußte, weil die erwarteten Anleihen nicht aufgenom⸗ men werden konnten. Von Monat zu Monat ſind dadurch jene außerordentlich unangenehmen Ultimoſchwierigkeiten entſtanden, die immer wieder den Geldmarkt beunruhigt und den Reichskredit geſchädigt haben. Wenn das Reich, wie ver⸗ kautet, etwa 500 Millionen auf 50 Jahre zu 65 v. H. erhalten kann, und dazu noch die Möglichkeit beſitzt, dieſe nach zehn Jahren zu konvertieren, ſo kann nicht beſtritten werden, daß dieſe Anleihe vorteilhaft und wünſchenswert iſt. Die Be⸗ ſorgnis, daß ihr Gegenwert irgendwie durchs Fenſter ge⸗ worfen werden könnte, iſt umſo unbegründeter, als die fürchterliche Kaſſennot zwingend die Abdeckung bisher ſchwe⸗ bender Schulden erfordert. Natürlich kommt es nun darauf an, ob die Bedingungen, unter denen das Reichsmonopol finanziell arbeiten ſoll, nicht den Intereſſenten, welche die Anleihe gewähren wollen, un⸗ angemeſſene Vorteile ſichert, die auch dann nicht gerechtfertigt erſcheinen, wenn man die Anleihe zu kulanten Bedingungen abſchließt. Hier ſcheint eine ſtarke Sicherung in der Tatſache zu liegen, daß das Reich die Verkaufspreiſe des Monopols feſtſetzen wird, und demnach neben den finanzpolltiſchen auch volkswirtſchaftliche und ſteuerpolitiſche Ueberlegungen anzu⸗ ſtellen hat, die der Kontrolle des Reichstages unterliegen. Außerdem noch erforderlich erſcheinende Kautelen gegen Aus⸗ beutung des Publikums und Beſeitigung der noch vorhande⸗ nen nicht überfremdeten Zündholzfabriken zu ſchaffen, wird die Aufgabe der Regierung und des Reichstags ſein. Nicht dagegen iſt es heute noch an der Zeit, das geplante Zündholz⸗ monopol im Zeichen des Gegenſatzes zwiſchen öffentlicher und privatwirtſchaftlicher Wirtſchaftsweiſe zu betrachten. Dieſe Frage iſt im Grundſatz bereits durch das frühere Geſetz von 1926 entſchieden. Der Kreis der in Deutſchland noch vor⸗ handenen freien Zündholzfabriken iſt ſo beſchränkt, daß die Möglichkeit ihre Weiterexiſtenz zu erhalten, genügend groß iſt, ſo daß man ſchlechterdings dieſe Frage nicht mehr unter das Zeichen des Prinzipienſtreits zwiſchen privater und wirtſchaftlicher Hand ſtellen kann. 8 Weitaus anders liegen die Dinge bei den inzwiſchen auf⸗ tauchenden Plänen, die jetzige Gelegenheit der Finanz⸗ und Steuerreform auch zur Monopoliſierung des Handels oder gar der Erzeugung von Tabakfabrikaten und Bier zu benutzen. Hier handelt es ſich um zwei große und bisher durchaus lebenskräftige Induſtrien, die bis zum Augenblick keineswegs durch Syndizierung aus dem eigenen Handel mit ihren Fabrikaten hinausgedrängt ſind, ſondern dieſen letzteren vielmehr in der eigenen Hand energiſch und zielbewußt geführt haben, wobei ſie gleichzeitig den Zwiſchen⸗ handel und Einzelhandel in hohem Umfang durch Kredit⸗ gewährung finanzieren. In beiden Induſtrien ſind Milliarden⸗ werte inveſtiert. Ein Fabrikationsmonopol des Reichs würde entſprechende Kapttalien zur Abfindung der bisherigen Be⸗ ſitzer erfordern, die dem Reich heute und in abſehbarer Zeit nicht zur Verfügung ſtehen. Aber auch ein Handelsmonopol würde außerordentlich hohe Aufwendungen erfordern, wenn es an die Stelle der Privatwirtſchaft treten wollte. Es würde einen gewaltigen bürokratiſchen Apparat notwendig machen, der ſicherlich viel ſchwerfälliger und koſtſpieltger ſein würde, als der beſtehende, und bei dem das verbrauchende Publikum auf alle Fälle aufs äußerſte beeinträchtigt werden würde. Hier alſo iſt es allerdings am Platze, die grundſätzliche Frage zu ſtellen und vom Standpunkt der Privatwirtſchaft aus aufs entſchiedenſte zu verneinen. Es erſcheint undenkbar, daß eine Reichsregierung, in welcher bürgerliche Parteien maßgebend mit vertreten ſind, ſich zur Vorlage derartiger Projekte ent⸗ ſchließen könnte, deren bloßes Erſcheinen ſchon zu einer ſtar⸗ ken Erſchütterung des Vertrauens und zur Lähmung der privaten Initiative führen müßte. Das Reichsſpiritus⸗ monopol und die mit ihm gemachten Erfahrungen verlocken wahrlich nicht zu einer weiteren Entwickelung des Monopol⸗ gedankens. Singkiang wieder iu chineſiſchem Beſitz — London, 17. Okt. Wie aus Charbin gemeldet wird, haben chineſiſche Streitkräfte die Stadt Lingkiang, die von den Sowfettruppen eingenommen worden war, am Montag abend zurückerobert. 2 Atlantie Highlands(New Jerſey), 17. Okt.(United Preß.) Dem größten Alkoholſchmugglerring, der ſeit Einfüh⸗ rung der Prohibition in den Vereinigten Staaten exiſtterte, haben die Behörden jetzt, wie Diſtriktanwalt Watts erklärt, das Handwerk gelegt. Den erſten Fingerzeig zu der Auf⸗ deckung des unterirdiſchen Alkoholhandels gab eine Geheim⸗ depeſche der Schmuggler, die von einer eigenen Funkſtation ausgeſandt wurde. Der Prohibitionsinſpek⸗ tor Calhoun und einige der 30 ſeiner Beamten, ſuchten mit Unterſtützung von Staatsmiliz nach dieſer Sendeſtelle und entdeckten ſie in einem ſehr verbarrikadierten Hauſe. Die Station war bei den Behörden nicht angemeldet geweſen. Gleichzeitig wurden in dem betreffenden Gebäude 6Motor⸗ yachten, mehrere Laſtautos, ein großes Quantum Alkohol, ſowte andere zum Alkoholſchmuggel nötigen Gegenſtände be⸗ ſchlagnahmt. Ferner ſoll der Schmugglerring ö Seedamp⸗ fer in Betrieb gehalten haben. Bei der Unterſuchung des Hauſes ſei auch die eigentümliche Konſtruktion des Mauer⸗ werkes aufgefallen und die Beamten hätten ſchließlich ent⸗ deckt, daß in verborgenen Höhlungen Maſchinengewehre, Revolver und andere Schußwaffen ſowie die dazu gehörige Munitlon e verſteckt gehalten worden wären. Einige der Schmuggler ſind bereits verhaftet worden und man glaubt, daß die beiden ehemaligen Zuchthäusler Morris Sweetwood und Mannie Keßle 1, die ſich unter diefen befinden, die Hauptführer der Bande waren. Im gan⸗ Badische Politik Der Staatspräſident gegen die nalionalſozialiſtiſche Berhetzung Staatspräſident Dr. Schmitt nahm in ſeiner geſtern abend im Rundfunk gehaltenen Rede über den Poungplan Gelegenheit ſich mit aller Schärfe gegen die unerträglich gewordene Verhetzung der Bevölkerung durch die hem⸗ mungsloſe Agitation der Hakenkreuzler zu wenden. Wie nötig dies war, ergab ſich u. a. aus der Mitteilung, daß die nationalſozialiſtiſche Schrift„Youngplan, Menſchenexport!“ ſogar in badiſchen Schulen verbreitet worden ſein ſoll. Jedenfalls ſei es nötig geweſen, daß der badiſche Unterrichts⸗ miniſter am 11. Okt. mit Rückſicht auf gewiſſe Vorkommniſſe ein beſonderes Verbot gegen Verbreitung nationalſozialiſti⸗ ſcher Schriften an ihm unterſtellte Schulen erlaſſen hat. In den Landtagswahlverſammlungen würden dieſe Unwahr⸗ heiten von Nationalſozialiſten mit beſonderem Nachdruck vorgetragen. Damit ſtimme auch überein, daß der eine und der andere nationalſozialiſtiſche Redner in Wahlverſammlun⸗ gen ſich nicht geſcheut habe zu erklären, daß ſie im Landtag keine poſitive Arbeit leiſten erden, ſondern daß ſie ins badiſche Parlament einziehen wollen, um dort beſtimmt den Frieden zu ſtören. Der Redner erklärte in dieſem Zuſam⸗ menhang: Damit haben die Nationalſozialiſten in Baden ein Ziel offen eingeſtanden: Sie wollen den 5 öffentlichen Frieden ſtören, im Lande und auch im Reiche. In Bezug auf das Redeverbot Münchmeyers ſagte Dr. Schmitt: Es iſt ſelbſtverſtändlich keinesegs beabſichtigt, das Recht der freien Meinungsäußerung aufzuheben oder ein⸗ zu ſchränken, aber dieſes Recht darf nicht zum Deckmantel ſchwerer Verleumdungen gegen politiſch Andersden⸗ kende mißbraucht werden. Schließlich führte„der Staats⸗ präſident noch aus:„Badiſche Nationalſozialiſten behaupten, mit Rückſicht auf die badiſchen Landtagsahlkämpfe beſtände in Baden keine einheitliche Regierung mehr. Ich glaube, die von der badiſchen Regierung zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung getroffenen und beabſichtigten Maß⸗ nahmen beweiſen das Gegenteil.“ Der Redner kam dann auf die Einwendungen gegen den Doungplan im einzelnen zu ſprechen. Er ſchloß mit der Auf⸗ forderung, ſich nicht für das Volksbegehren einzuzeichnen, ſon⸗ dern zu Hauſe zu bleiben! 8 Photo-Kunſt im Herbſt Von P. Ziegler Die Farbenwunder des Herbſtes wird nie die Schwarz⸗ Weiß⸗ Platte mit ihrer Grauſkala feſthalten können, möge ſie die Helligkeitswerte der Farben auch ganz vollkommen in ihre Tonwerte umſetzen. Dazu iſt nur die Farbplatte im⸗ ſtande, die gerade die Farbenreihe des Herbſtes in wunder⸗ voller Pracht und Treue wiedergibt. Das Verfahren zur Herſtellung der Farbbilder iſt nach den erſten Verſuchen leich⸗ ter als man glaubt. Doch auch mit der Schwarz⸗Weiß⸗Platte kommt man im Herbſt auf ſeine volle Rechnung. Denn die Farben ſind ja nicht ſein einziges Stimmungselement, ſondern ehenſo bedeutſam ſind ſeine atmoſphäriſchen Erſcheinungen und gerade ſie mit allem ihrem bildmäßigen Stimmungsreiz werden von der normalen Platte ganz vorzüglich wieder⸗ gegeben. Im Oktober beginnt ein ſchöner, kühler Tag meiſt mit einem Morgennebel, der ſich immer mehr verflüchtigt; erſt Bricht die Sonne ſchüchtern durch, ſpäter ſcheint ſie ungebrochen vom blauen Himmel. In faſt allen Phaſen dieſes Vorganges Laſſen ſich wirkſame Aufnahmen machen. Der durchſichtige Nebel unterdrückt alle banalen Einzelheiten unſerer Groß⸗ ſtadtſtraßen und erhebt ſie dadurch zum großlinigen Motiv. Beſonders ſeine Stimmungen erhält man durch Gegenlicht⸗ aufnahmen, wenn die Sonne den Nebel durchdringt; da fängt ſich ihr Licht an alle Kanten, während der Nebel alle ſtören⸗ den Einzelheiten unterdrückt und die beſchatteten Teile mit einer Gloridle aufhellend erfüllt. Bei ſolchen Aufnahmen gegen die tiefſtehende Sonne achte man aber ſorgfältig darauf, daß kein Lichtſtrahl auf das Glas oder die Faſſung des Ob⸗ jektivs fällt; am beſten ſtellt man ſich im Schatten eines Gegenſtandes auf, ſei er auch nur ſo ſchmal, daß er gerade das Objektiv bedeckt. Auch die Hand oder einen kleinen Gegenſtand, wie ein Notizbuch, kann man hierzu gebrauchen, muß aber dann ſehr darauf achten, keinen am Bildaufbau beteiligten Strahl ab⸗ zuſchneiden, was immerhin eine Gefahr dieſes Mittels be⸗ deutet.„Falſches Licht“ bei einer Gegenlichtaufnahme be⸗ deutet immer Verſchleierung des ganzen Bildes, bei dem in Rede ſtehenden Motiv würde die feine Wirkung des Nebels dadurch ganz vernichtet. Solche Aufnahmen müſſen immer zwei⸗ bis dreimal länger belichtet werden, als es bei ſeit⸗ lichem Rückenlicht unter ſonſt gleichen Verhältniſſen nötig wäre, weil ja die Schatten vorherrſchend ſind, die doch ganz durchbelichtet ſein müſſen. Im Laufe des Oktobers beginnen langſam die Bäume ihr Laub zu verlieren; dadurch geben ſie manchen Blick fret, der durch die vollen Laubkronen des Sommers verdeckt war, jetzt aber durch die halb⸗ oder viertelbelaubten Aeſte reizvoll und für die Jahreszeit charakteriſtiſch ſichtbar wird. In feder Allee, in jeder Anlage wird der aufmerkſame Beobachter ſolche Bildvorwürfe finden. Wo Wein wächſt, iſt der Oktober die Zeit der Weinleſe, in nördlich rauhen Gegenden auch oft ſonſtiger Ernten. Beide ſind ein Anlaß der Freude deim Volk, und dieſe wird in ört⸗ lich verſchiedenen, aber immer althergebrachten Feſten gefeiert, die mit oft ſehr intereſſanten Bräuchen verbunden ſind. Auch die Erntearbeiten ſelbſt werden in überlieferter Weiſe und mit ebenſolchen Geräten durchgeführt. Beides gibt ſo reich⸗ lichen Anlaß zu bald reizvollen, bald heimatkundlich wertvollen Genre⸗Aufnahmen, daß kein eifriger Amateur darauf ver⸗ zichten ſollte, einen Sonntagsausflug zu dieſem Zwecke zu machen.— Die erwähnten Möglichkeiten ſind keineswegs vollſtändig, wie es keine Aufzählung von Bildvorwürfen ſein kann; ſie ſollen dem Leſer nur die Augen dafür öffnen, daß jede Jahres⸗ zeit des Lichtbildners Freund iſt, wenn er ſie nur recht zu faſſen weiß. 5 Deutſche Aquarelle der Gegenwart. In Nürnberg findet gegenwärtig eine umfaſſende Kunſtausſtellung„Deutſche Handzeichnungen und Aquarelle der Gegenwart“ ſtatt. Sie bildet eine Ergänzung zur„Ausſtellung deutſcher Kunſt der Gegenwart“ die im Dürer⸗Jahr gezeigt wurde und ſich auf die Gebiete der Malerei und Plaſtik beſchränkt. Beſonders ſtark ſind Max Liebermann, Max Slevogt und Käthe Kollwitz vertreten. Der Kampf gegen den Alkoholſchmuggel in A. S. A. Eine beſonders erfolgreiche Nazzia zen find über 100 Verhaftungsbefehle in Verbin⸗ dung mit dieſer Aufdeckung erfolgt, die von behördlicher Seite als die bisher erfolgreichſte Tat der Prohibitionsbeamten be⸗ urteilt wird. Wie von Prohibitionsinſpektor Calboun bekannt ge⸗ geben wird, ſind auch in Newyork, in Brooklyn und in anderen Teilen der näheren Umgebung Verhaftungen vor⸗ genommen worden. Die Geheimdepeſche der Schmuggler⸗ bande, die zur Aufdeckung führte, konnte von den Behörden entziffert werden. Sie war an einen Frachtendampfer gerich⸗ tet, der ſich in der Nähe der New Jerſeyküſte befand, und lautete: „Küſte klar, kommt herein.“ Beamte ſind entlang der ganzen Küſte auf Wache, um das Schiff ſofort nach Anlegen beſchlagnahmen zu können. Weiter hat man bereits herausgefunden, daß der Schmugglerring ſeine Hauptgeſchäftsſtelle in Newyork hatte und dort mit regelrechten kaufmänniſchen Methoden arbeitete. Der Auf⸗ ſichtsrat dieſes Konzerns, der ein Vermögen von meh⸗ reren Millionen Dollar haben ſoll, trat wöchentlich einmal zuſammen, um die Dividendenrate feſtzuſetzen. Nach Mitteilung der Bundesbehörden iſt die Razzia gegen die Alkoholſchmuggler gleichzeitig an einer Front von 300 Kilometer Länge durchgeführt worden. Mik Hilfe der geheimen Radioſtation, die— wie berichtet— beſchlag⸗ nahmt wurde, iſt es den Behörden gelungen, einen Schmuggler⸗ dampfer mit einer großen Ladung Schnaps an Bord abzufan⸗ gen, indem ſie den Dampfer durch chiffrierte Funkſprüche nach einem Küſtenwachtſchiff hin dirigierten. Letzte Meldungen Meuterei im Zellengefängnis Moabit — Berlin, 17. Okt. 18 zur Beobachtung in der Irren⸗ abteilung untergebrachte Gefangene zerriſſen geſtern abend in zwei Schlafräumen die Schlafdecken, zerſchlugen bie Fenſter, zertrümmerten die Heizungsanlagen, ſo daß die Säle unter Waſſer geſetzt wurden, und riſſen die Fußböden auf. Dann ſtürzten ſie auf den Korridor, zerſchlugen hier ebenfalls die Fenſterſchetben und verſuchten durch die Fenſter auszubrechen. Inzwiſchen hatte man das Ueberfallkommando der Poli⸗ zei alarmiert. Die Polizeibeamten ſtellten die Ruhe wieder her und ſämtliche Internierten wurden in Einzelzellen untergebracht. Nach den bisherigen Ermittlungen ſollte einer der Inſaſſen nach einer Irrenanſtalt übergeführt werden. Dagegen hatten ſich ſeine Mitgefangenen aufgelehnt und zum Zeichen des Proteſtes die Gewalttätigkeiten begangen. Maßnahmen der Saarregierung gegen arbeitslose Bergarbeiter * Saarbrücken, 17. Okt. Die Direktion des Innern der Regierungskommiſſion hat dem Ka eiſter mitgeteilt Die Regierungskommiſſion hat beſchlöſſen, daß dfeſenigen arbeitsloſen ſaarländiſchen Bergarbeiter des Grenzbezirks, die die ihnen angebotene Arbeitsgelegenheit in den franzöſiſchem Gruben verweigern, der Arbeitsloſenunterſtützung verluſtig gehen. Leichenfund in der Berghöhle — Brauunſchweig, 17. Okt. In einer Höhle bei Uftrungen wurde die Leiche eines Mannes entdeckt, die in einem Seiten⸗ zang zwiſchen zwei Felsſpalten in aufgerichteter Stel⸗ lung eingeklemmt war. Neben dem Toten lagen eine vermoderte Mütze und ein Spazierſtock. Die Höhle iſt nur mit Lebensgefahr zu begehen, und es iſt noch nicht feſtgeſtellt, ob der Tote einem Verbrechen oder einem Unglücksfall zum Opfer gefallen iſt. Die Bergung der Leiche dürfte ſich ſehr ſchwierig geſtalten. Die Höhle war in früheren Zeiten als Schlupfwinkel für Verbrecher bekannt, iſt aber neuerdings für die Höhlenforſchung bedeutſam geworden. a 14 Todesopfer bei Verkehrsunfällen an einem Tage — Paris, 17. Okt. Nach dem„Journal“ ſind im des geſtrigen Tages in Frankreich durch Verkehrsunfälle 14 Perſonen ums Leben gekommen und 21 verletzt worden. Theater und Muſfik Sfkandal in der Berliner Philharmonie. Zu lärmen⸗ den Auftritten kam es geſtern vor der Philharmonie. Die Konzertdtrektion hatte für das Konzert des Prager Diri⸗ genten Max Rudolf eine Unmenge von Karten verſchickt, die zu einem Eintritt von zwei bis vier Perſonen berechtigen ſollten. Die unerwartete Folge war, daß annähernd 6000 eintrittsberechtigte Scheine an der Kaſſe gegen Origi⸗ ginalkarten eingetauſcht wurden, während die Philharmonie 2000 Plätze faßt. Schon lange vor Beginn des Konzertes, das auf 8 Uhr angeſetzt war, mußte der Saal wegen Ueberfüllung geſchloſſen werden. Trotzdem ſtröme ten immer neue Beſucher herbei, die ſich in den Räumen ſtau⸗ ten und Einlaß begehrten. Es kam zu ſtürmiſchen Lärm⸗ ſzenen. Man verlangte nach der Direktion, die ſich aber vorſichtigerweiſe nicht blicken ließ. Schließlich fügte ſich das Publikum jedoch den Weiſungen der Polizei, die durch güt⸗ liches Zureden die Enttäuſchten veranlaßte, das Feld zu räumen. Der Vorfall dürfte indes noch ein gerichtliches Nachſpiel haben, da zahlreiche Beſucher, die keinen Zutritt mehr finden konnten, gegen die Konzertdirektion klagend vor⸗ zugehen beabſichtigen.. 8 O70 Millionen Mark für die dentſchen Theater. Aus⸗ führlicher als ſonſt beſchäftigt ſich das„Statiſtiſche Jahrbucß deutſcher Städte“ mit dem ſtädtiſchen Theater⸗ u nd Orcheſterweſen. Die ſtatiſtiſchen Aufſtellungen erſtrecken ſich auf 93 gemeinnützige Theater, deren es gegenwärtig in Deutſchland 116 gibt. Die Zuſchüſſe von 98 Städten für ihrs Theater betrugen im Jahre 1927 rund 47,7 Millionen Mark. Dieſe Ziffer iſt, wie wir erfahren, in den letzten zwe Jahren um etwa 20 v. H. geſtiegen. Die Betriebs einnahmen dieſer 93 Städte betrugen 1927 38 Millionen Mk. Da die in Frage kommenden 93 Theater nur 80 v. H. der be⸗ ſtehenden gemeinnützigen Theater ſind, kann die Summe der Zuſchüſſe, die die deutſchen Theater in dieſem Jahre bei einer 20prozentigen Steigerung ſeit 1927 erfordern, mit rund 70 Millionen Mark angegeben werden. 8 eilt 7 5 .& nc dern e N mit Geſchmack Der heutige Wenſch und zie Geschichte g. Seite. Nr. 488 dc große di „Ein Menſch beim Eſſen hat ein gut Geſicht!“ Das un⸗ vergleichliche Gedicht Zuckmayers leuchte als Wegweiſer über einem Rundgang durch die Ika(Internationale Koch⸗ kunſt⸗Ausſtellung 1929), die am 12. Oktober in der Feſthalle zu Frankfurt a. M. eröffnet wurde. Eingeleitet von verſtändigen Reden und würdig behauptet von Zylinder⸗ hüten, deren feierliches Schwarz ernſt über den heiteren und feſtlichen Geſichtern derer ſchwebte, denen Kochen Kunſt und Eſſen tiefe Wiſſenſchaft bedeutet. Die große Feſthalle, in der die vielhundertjährige Meſſe freudlos ihren Geiſt aufgab, hat ſich gewandelt. Wohlleben And die guten Düfte der Küche erfüllen ſie. Wohlmeinende und wohlbeleibte Meiſterköche herrſchen hier unbeſchränkt. Aus allen großen und berühmten Gaſtſtätten Deutſchlands, aus Wien, London, Paris, Schweden und der Schweiz ſind die Brigaden anmarſchtert, ausgerüſtet mit köſtlichen und extravaganten Rezepten, bereit dem Lukullus, doch nicht dem Trimalchio, zu opfern. 1 Die Ika umfaßt in großem Umfang alles, was dem Eſſen und ſeiner Zubereitung dient. Sie wird beherrſcht von der] ruhigen Sachlichkeit neuer großzügiger Maſchinen. Dennoch erſcheint ſie wie eine Niederlage vom Schlaraffenland. Da iſt das Kulmbacher Wurſthaus, Zügeln aus Knackwürſtchen im Maul herumlaufen. Das Ge⸗ birge aus ſilbernen Löffeln. Das luſtige Haus von Schüle mit den zierlichen Arabesken goldgelber Nudeln. Da iſt der muſtergültige Betrieb von Maggi, in dem die Herſtellung des Suppenwürfels vorgeführt wird. Da ſind, belagert von eifrigen Hausfrauen, die Stände von Oetker und Perſil, lau⸗ ter luſtige, kleine Spielzeughäuſer, an denen man nicht vor⸗ beigelaſſen wird, ohne Koſtproben mitzunehmen. Bei einem netten, weißbärtigen Herrn muß man unbedingt eine Fleiſch⸗ brühe trinken. Eine liebenswürdige Dame wäre ſehr un⸗ glücklich, würde man nicht ihren echten ſächſiſchen Chriſtſtollen probieren. Ich ſah manchen, der ſich aus dieſen Koſtproben ein ausgiebiges Frühſtück zuſammenſtellte. Und ich ſah ein kleines Mädchen, das einen Praliné auf der Zunge zergehen ließ mit der Hingabe eines Feinſchmeckers an den Genuß einer auserleſenen Vorſpeiſe.« 5 Unaufhörlich flutet ein Strom ſachverſtändiger Beſucher durch die Stadt der bunten Buden und Stände. Alles wird geprüft, begutachtet. Die Weine aus Bordeaux, echter Tee aus dem Lande des Lächelns, edelſtes Obſt, gereift unter der klaren Sonne Oeſterreichs. Und wenn das alles ſchon verwir⸗ rend bunt und mannigfaltig iſt, das eigentliche Schlaraffen⸗ land beginnt erſt, wo auf feſtlich gedeckten Tafeln die Werke der Kochkünſtler in ihrer ganzen Vollkommenheit ausgeſtellt find. Und man muß es nur verſtehen, in ihnen zu leſen. Die geiſtreichen Aphorismen ſcharfgewürzter Vorſpeiſen, das Märchen von den ſilbernen Fiſchen, Romane von der Poularde und den braunen Wachteln, Erzählungen von Rehrücken und wilden Schweinsköpfen, die dunkle Geſchichte des großen Hummers, genannt der Kardinal der Meere; nicht zu ver⸗ geſſen die kleinen Novellen der ſüßen und bitteren Salate, die lyriſchen Gedichte aus roſenfarbenem Marzipan und flüchtigem Weinſchaum. Sie und viele andere Geſchichten mehr, derbe und pikante, einfache und raffinterte, ſtehen in dem großen Bilderbuch der Kochkunſt, ſchmunzelnd ſtudiert von Kennern und ſolchen, die es werden wollen. Der Appetit kommt beim Anſchaun. Sanft und eindring⸗ lich zieht es jeden nach dem Lokal der Ika oder dem Lukullus, wo er nach Laune und Geldbeutel bürgerlich oder kosmo⸗ politiſch ſpeiſen kann. Ein kosmopolitiſches Menft beſteht heute vielleicht aus Kängeruhſchwanzſuppe, franzöſiſchen Vor⸗ gerichten, däniſchen Fiſchen, Wiener Roſtbraten und einem amerikaniſchen blackstone salad, gemiſcht aus Aepfeln, Sellerie, Romaine, Grape fruit, rotem und grünem Pfeffer. Bevor man aber wirklich dem Lukullus opfert, betrachte man ſich noch die lebende Kochkunſtſchau. Hinter Glasſchei⸗ ben hantieren in großen Küchen, an wundervollen elektriſchen und Preßgas⸗Herden die freundlichen und einfallsreichen Küchenmeiſter. Dort kann man beobachten, wie aus einem Stück Fleiſch, einem Fiſch, einem Krebs, eines dieſer gaſtro⸗ nomiſchen Kunſtwerke entſteht, die das Haupt ihres Schöpfers mit einem ſanften Glorienſchein umhüllen. lderbuch der Kochkunſt Von Erika Gorrenz in dem die Spanferkel mit Neue Mannheimer Zeitung[Aben Ausgabe Neben all dieſen männlichen Kochkünſtlern wird es der Frau ſchwer gemacht, zu beſtehen. Zum Glück rettet der Frankfurter Hausfrauenverein und die Gaslehrküche, die von weiblicher Initiative regiert werden, die Ehre des Geſchlechts. Die Ika iſt ja nicht nur für die Leute vom Fach, für die Chefs der großen Häuſer, die ſich eifrig Notizen machen, Rezepte und Garnierungen ſkizzieren, bedeutungsvoll. Sie iſt es auch in erſter Linie für die Frau. Mit Liebe und Ab⸗ wechſlung kochen, die alltägliche Gewohnheit des Eſſens heiter und reizvoll zu geſtalten, das zeigt ſie ihr. Eine einfache Speiſe, ſchön angerichtet, auf dem Tiſch ein paar Blumen und hübſches Gerät, wie hell und freundlich iſt gleich der Tag und beſchienen von günſtigen Sternen. Der König, der die Ika und nicht nur ſie, beherrſcht, iſt der Magen. Er begegnete mir, ein kleiner, wohlhabender, beleibter Herr, gütig und der Welt geneigt, das Geſicht ſanft gerötet und verklärt vom Burgunder. Ich ſah ihn nur, als er ſatt war. Wahrlich:„Laßt mich nur eſſen, dankbar und beſcheiden, ein Menſch beim Eſſen iſt ein gut Geſicht!“ Städtiſche Nachrichten Die neue Gemeinde der St. Peterskuratie Die Schwetzingerſtadt zählt über 1800 Katholiken. Im Jahre 1900 erhielt dieſes Stadtgebiet eine eigene katholiſche Pfarrei. Am 18. November 1900 wurde die damals neuer⸗ baute Heilig⸗Geiſtkirche ihrer Beſtimmung zugeführt und von der Jeſuitenkirche abgetrennt. Kaplan Ludwig Börſig wurde Kurat dieſer Pfarrgemeinde und ſpäter Stadtpfarrer. Sein ſilbernes Prieſterjubiläum am 7. 7. 1918 gab Zeugnis von Verbundenheit zwiſchen Pfarrer und Gemeinde. Nach 18 Jahren ſegensreicher unermüdlicher Arbeit ſtarb der ſchlichte Prieſter am 19. Januar 1919. Er wurde ſeinen ſchwe⸗ ren Pflichten gerecht und hinterließ nach ſeinem Tode den Pfarrmitgliedern ein in wunderbarer Kunſtmalerei reich aus⸗ geſtattetes Gotteshaus mit einer wohlgeordneten Seelſorge. Bis zur Einſetzung des neuen Pfarrers leitete Pfarrverweſer der großen Pfarrei. Schon im Auguſt 1919 erhielt die Pfarrgemeinde in dem Pfarrkuraten Emil Matt von der Bonifaciuskirche Mann⸗ heim ihren neuen Pfarrherrn. Am 14. September 1919 fand durch Prälat Bauer die feierliche Inveſtitur von Stadt⸗ pfarrer Matt ſtatt. In ſeiner zehnjährigen erfolgreichen Wirk⸗ ſamkeit hat ſich Stadtpfarrer Matt außerordentliche Ver⸗ dienſte um ſeine Pfarrei erworben. Das katholiſche Jugend⸗ heim, Anſchaffung der Glocken mit ihrem ſchönen Vollklang, die Erbauung einer neuen prachtvollen Orgel und die Teil⸗ nahme am Neubau der St. Peterskirche ſind bleibende Ver⸗ dienſte. Es war kein leichtes, die bisher größte Pfarrei der Erzdiözeſe Freiburg vorbildlich zu leiten, ihr Vereinsleben zu lebendigem Blühen zu geſtalten und den kirchlichen Anforde⸗ rungen gerecht zu werden. Das Gebiet der Caritas wurde in dieſer armenreichen Pfarrei beſonders betreut. Zu ſeinen tesdienſte. Unterſtützt durch ſeinen bewährten Chordfrektor Alfred Häfner, konnte er die Feſtgottesdienſte mit aus⸗ erleſenen Orcheſtermeſſen verherrlichen. So iſt es ihm und ken, die Pfarrei in voller Blüte zu ſehen. 5 5 Nun wird die große Pfarrei getrennt. Die neue Pfarrei St. Peter umfaßt die Grenzgebiete von der Klein⸗ feldſtraße rechts bis zum alten Mannheimer Grenzweg ein⸗ ſchließlich Neuoſtheim. Die Heilig⸗Geiſtpfarrei zähltt 8000, die St. Peterspfarrei 6000 Seelen. Die katholiſchen Vereine werden nach Möglichkeit getrennt, jedoch iſt bis zur Erſtellung das Gemeindehaus neben dem Pfarrhaus, das Jugendheim für beide Pfarreien benutzbar. Chordirektor Alfred Häfner, der zur neuen Pfarrei gehört, verbleibt als Chorleiter in der Heilig⸗Geiſtkirche. Am 29. Oktober wir Pfarrkurat Ernſt Kaltenbrunn ſeinen Pfarrdienſt an der neuen Kirche an⸗ treten. Dem ſcheidenden Seelſorger der Gemeinde, Stadt⸗ pfarrer Emil Matt, iſt der Dank ſeiner jungen Tochterge⸗ — N meinde St. Peter geſichert. Möge er vereint mit dem neuen zwiſchen H 1 und J 1 wollte der Wagen in die Seitenſtraße Leo Rüger, jetzt Stadtpfarrer in Durlach, die Amtsgeſchäfte ſchönſten Taten gehörte die ſinnreiche Ausgeſtaltung der Got⸗ ſeinem Vorgänger 7 Stadtpfarrer Ludwig Börſig zu dan⸗ auftragt iſt, und den Kursleitern zwecks Einreihung in die Pfarrherrn weiterhin für die geſamte Pfarrfamilte den Schwetzingerſtadt im Dienſte der Kirche und zum Segen des Volkes wirkſam ſein. f i f R. G. * Wer hat den Unfall beobachtet? Am Samstag, 28. Sep wurde eine Radfahrerin auf der Breiteſtraße vor K 1 von einem Lieferauto angefahren und verletzt. Etwaige Augenzeugen des Vorgangs wollen ihre Anſchrift der Krimi⸗ nalpolizei, Schloß, Zimmer 137, mitteilen. * Gaßsexploſion in der Küche. Geſtern morgen entſtand in der Küche eines in der Seckenheimerſtraße wohnenden Friſeurs beim Anbrennen eines Brenners am Gasherd, vermutlich durch Eindringens falſcher Luft, eine Gas⸗ exploſion, wodurch der Gasherd ſtark beſchäbigt wurde. Durch den Luftdruck wurden zwei Fenſterſcheiben der Wohn⸗ türe eingedrückt. Ein 17 Jahre alter Friſeurlehrling, der ſich in der Küche befand, wurde durch den Luftdruck an die gegenüberliegende Wand geſchleudert. Er blieb etwa eine Viertelſtunde bewußtlos liegen. Außerdem verletzte er ſich am linken Schienbein. 0 115 * Tödlicher Unfall— die gefährliche Kanderecke. Heute 85 vormittag gegen 10.15 Uhr fuhr ein von der Neckarbrücke kommender Laſt wagen einer hieſigen Firma die Breite⸗ ſtraße herunter in Richtung Marktplatz. An der Kanderecke einbiegen. Der Chauffeur gab nach Zeugenausſagen vor⸗ ſchriftsmäßig Signal. Eine Frau wollte noch vor dem Auto 25 mit ihrem Kind die Straße überqueren. Der Chauf⸗ 33 feur wich aus, die Frau hatte aber anſcheinend die Geiſtes⸗ 5 gegenwart verloren, ſodaß ſie, trotzdem das Laſtauto bis zun linken Straßenſeite ausbog, erfaßt wurde. Das Kind wurde ſehr ſchwer verletzt ins ſtädtiſche Krankenhaus gebracht Die Mutter kam mit leichteren Verletzungen davon. Der Zuſtand des Kindes iſt hoffnungslos. Das überfahrene Kind iſt die 4jährige Tochter Wilma des Arbeiters Ihrig, Verſchaffeltſtr. 13. Bei dem Laſtauto handelt es ſich um dem Wagen einer Firma Richard Harm aus Freinsheim in der Pfalz. f * Keine alten 50⸗Pfg.⸗Stücke mehr! Nach einer Mitteixs teklung im Reichsgeſetzblatt verlieren mit Wirkung vom 1 Dezember 1929 an die alten Reichspfennigſtücke aus Alumis 5 niumbronze im Wert von 50 Pfg. ihre Gültigkeit. Vom ge⸗ 5 nannten Zeitpunkt an gelten ſie nicht mehr als geſetzliches Zahlungsmittel. Niemand iſt mehr zur Zahlungsannahme verpflichtet. Die Geldſtücke werden noch bis zum 30. No⸗ vember 1931 bei den Reichs⸗ und Landeskaſſen zu ihrem Nennwert ſpwohl in Zahlung genommen als auch in Um⸗ wechslung angenommen. 5 145 Semeſterbeginn an der Handelshochſchule a Das Winter⸗Semeſter beginnt am 4. November. Im Vorleſungsplan ſind wiederum mehrere Vorleſungen grund legender Art aus den verſchiedenſten Wiſſensgebieten ent⸗ halten, deren Stunden ſo gelegt ſind, daß auch die bereits im praktiſchen Leben Stehenden ſie beſuchen können. Zu dieſen Vorleſungen werden alle Perſonen, die über 17 Jahre alt 5 ind, ohne Nachweis einer beſtimmten Vorbildung zugelaſſen Der Vorleſungsplan enthält eine Reihe neuer Vor⸗ leſungen. Sprachkurſe ſind vorgeſehen für Franzö⸗ ſiſch, Engliſch, Italieniſch, Spaniſch und Ruſſiſch, ferner Kurſe zur Pflege der deutſchen Sprache(ſtiliſtiſche Uebungen, Ueberſetzungen aus dem Deutſchen ins Franzöſiſche). Den Teilnehmern an ſämtlichen Sprachkurſen wird in der Woche vom 28. Oktober bis 2. November im Sprachlichen Seminar, C 2, 1, Gelegenheit gegeben, ſich mit dem ordent⸗ lichen Profeſſor, der mit der Leitung des Sprachſtudiums be⸗ einzelnen Kurſe zu beraten. Der Beſuch der Vorleſung über „Grundzüge der deutſchen Rechtsgeſchichte“(O. Z. 43 des Vor⸗ leſungs⸗Verzeichniſſes), der Vorleſung über„Einführung in die Kultur der romantiſchen Mittelmeervölker“(Nr. 85, der Vorleſung in franzöſiſcher Sprache(Rr. 87) und der Allge⸗ meinen Vorleſungen und Vortragszyklen(Nr. 140150 des Vorleſungs⸗Verzeichniſſes) iſt ohne Löſung einer Hörerkarte gebührenfrei geſtattet. Für das Winter⸗Semeſter ſind mehrere Darbietungen dieſer Art angekündigt, die weiteren Kreiſen Gelegenheit zur Fortbildung und Vertiefung ihrer Allgemeinbildung bieten. Im übrigen verweiſen wir auf die Veröffentlichung der Hochſchule im Anzeigenteil des Samstag⸗ Vortrag in der Volkshochſchule 5 Solange es denkende Menſchen gibt, iſt auch ſo etwas wie Geſchichte vorhanden, ob ſie ſich nun darſtellt in Helden⸗ 8 ſagen oder Mythen, in erzählender Ueberlieferung von Einzelheiten oder in dem von Leitgedanken getragenen Auf⸗ bau einer Weltgeſchichte. Offenbar iſt die jeweilige Form der Geſchichte abhängig von dem Stand der ganzen Kultur, den das Geſchichte ſchreibende Volk gerade erreicht hat. Von dieſer Vorausſetzung aus iſt es eine recht beſinnliche Aufgabe, einmal zu überlegen, wie der heutige Menſch zur Ge⸗ ſchichte ſteht. i Profeſſor Dr. Eugen Täubler von der Univerſität 8 eüidelberg machte dieſes Problem zum Gegenſtand eines Vortrags. Zunächſt iſt das, was zur Geſchichte gehört, ein⸗ mal abzugrenzen gegen das Ungeſchichtliche. Das Geſchicht⸗ liche iſt nicht eine Anhäufung von Einzelgeſchehniſſen, weder ſolchen im Leben eines Einzelnen noch ſolchen, die eine größere Maſſe von Menſchen angehen. Geſchichte wählt viel⸗ mehr immer tupiſche Einzelerlebniſſe aus nach ihrer Wich⸗ tigkeit für das Ganze. Die erſt werden dann zuſammengefaßt zu Maſſenvorgängen, hinter denen die Leitgedanken von Führernaturen ſtehen. Das Geſchichtliche im Sinne der Ge⸗ ſchichtswiſſenſchaft iſt alſo ein durch denkende Takſachen⸗ bearbeitung gewonnener Extrakt, wie die Flaſche Kirſchwaſſer aus dem Korb voll Kirſchen herausgezogen wurde. Durch einen ähnlichen Prozeß der Vergeiſtigung ſchaffen wir auch aus den Farbenklexen auf der Leinwand das ſinn⸗ volle Kunſtwerk. i g f 5. f Warum vollziehen wir dieſe Vergeiſtigung? Nur um uns mit dem Enthuſiasmus zu erfüllen, den dieſe Geſchichte nach Goethe in uns erweckt? Oder um daraus nütz⸗ 0 liche Lehren für das politiſche Handeln zu ziehen? Beides ind nur Nebenzwecke, aber nicht das Letzte. Denn der Nutzen, 5 eine Beſchäftigung bringt, muß aus wiſſenſchaftlicher Betrachtung ganz ausſcheiden. Wir treiben auch nicht Kunſt und Philoſophie, weil ſie nützlich, ſondern weil ſie uns unentbehrlich ſind, weil ſie einen abſoluten Wert für uns haben. Wir wollen dadurch zum feſten Kern einer klaren 81 beſtimmen iſt. 52 5 5 Keine Antwort auf die Frage nach dem Sinn der Ge⸗ ſchichte kann uns die Geſchichtsphiloſophie geben. Sie ſtellt ſich mit fremden Ideen über die Geſchichte, um ihr eine Bedeutung abzugewinnen, will von einer Einheit aus all die Bziehungen des Neben⸗ und Nacheinander erleben. Das großartigſte und geiſtvollſte derartige Syſtem iſt das He⸗ gels, das bei aller Verſtiegenheit die Grundlage ſozialiſti⸗ ſcher und reaktionärer Syſteme abgegeben hat. Hegel betrach⸗ tet als allein Exiſtierendes den Geiſt, der den Drang hat, ſich in der Materie zu„mamtfeſtieren“, d. h. in Erſcheinung zu treten. Erſt wenn die Erſcheinung ganz den Geiſt wieder⸗ ſpiegelt, iſt die Entwicklung vollendet, das ſchöpferiſche Prinzip in der Geſchichte hat ſich ausgelebt, weil es in vollkommener Geſtaltung ſich darſtellt. In den Germanen wäre das der Fall. Nicht ohne Gewaltſamkeit iſt dieſe Geſchichtsphiloſophie gegenüber den Tatſachen, nur um eine Deutung herauszu⸗ preſſen. Aehnlich iſt es bei allen andern Geſchichtsphiloſophien, welche ſtets dem religibſen Denken näher ſtehen. Wiſſen⸗ ſchaft muß von ſolchen Geſichtspunkten ganz abſehen. der Geſchichte gibt uns nur das geſchichtliche Denken ſelbſt. Wir ſtellen Tatſachen feſt, von denen wir nur ſagen können, was ſie in ihrem Zuſammenhang und für uns ſub⸗ jektiv bedeuten. Wir können uns aber nicht außerhalb der wir in unſerem ganzen Weſen geſchichtlich bedingt ſind. Aus der geſchichtlichen Entwicklung lernen wir uns in unſerer Eigenart und Weſenheit verſtehen. Die Kultur mit ihrer ganzen Geſchichte macht den Menſchen zur Perſönlichkeit, in der Kaltur ſelbſt aber lebt alles, was einmal da war und gewirkt hat, indem es Umformungen hervorbrachte. Wenn wir die Umformungen kennen, dann treiben wir Geſchichte und verſtehen uns ſelbſt. Dann erkennen wir uns als leben⸗ dige Träger der Kultur und ihrer Geſchichte, denn auch die ſchöpferiſchen Kräfte ſind geſchichtlich bedingt. Daher kommt die Notwendigkeit geſchichtlichen Erkennens und ſeine Selbſt⸗ ſtändigkeit. Die Geſchichte lebt in uns fort und in der Ge⸗ ſchichte erkennen wir uns daher ſelbſt. „Erkenne dich ſelbſt durch Geſchichte!“ iſt alſo der Weisheit ter Schluß. Und was haben wir dann? Dann wiſſen letz Erkenntnis kommen, deren Weſen allerdings noch näher zu] wir, wie unſere Kultur und damit wir ſelbſt geworden ſind, kspun 5 Tatſachen hinaus. Die richtige Antwort auf die Frage nach Sinn und Zweck Geſchichte ſtellen und über den eigenen Schatten ſpringen, weil ein elegantes Cafs ſoll die„Stadt“ zieren. Die finanzielle Abendblattes. 8 * J ͤ ͤ VVV wir verſtehen unſere Kräfte und Eigenſchaften als notwendig ſich aus der Geſchichte heraus enwickelnd, wir begreifen allen⸗ falls, daß es ſo hat kommen müſſen. Geſchichte iſt reine Tat⸗ ſachenforſchung, ihr Gebiet iſt Vergangenheit und nicht die Zukunft. So ſpricht der Wiſſenſchaftler. Iſt er aber allein der heutige Menſch? Kann man ſagen, daß ſo der„heutige Menſch“ allgemein über Geſchichte denkt, auch nur denken ſoll Die tiefgehende und immer noch fortſchreitende Wirkun eines Oswald Spengler, das Intereſſe, das ein Ma Kemmerich findet, der die Hegelſche„Liſt der Idee“ i anderer Form wieder bedeutſam werden läßt, ſprechen nie dafür. Was Schopenhauer als„metaphyſiſches Bedürfnis“ gekennzeichnet hat, wird immer beſtehen bleiben als Frage nach Sinn und Zweck des Lebens, auch des Lebens von Vö⸗ kern und Menſchheit. Der Menſch will Geſchichte deute wil! Geſchichtsphiloſophie treiben, ohne daß er deshalb jeder Ecke den Finger Gottes ſehen muß. Mit der reinen Tatſächlichkeit iſt der Menſch nicht zufrieden, auch der Wiſſ ſchaftler geht mit Ideen und Leitgedanken ſchon über Immerhin feſſelte der Vortragende mit ſeinen klaren 1 durch Beiſpiele gut erläuternden Ausführungen das zahlreich Publikum und durfte herzlichen Beifall für ſeine Anregungen entgegennehmen. 55 b. München ehrt Feuerbach. Nachdem das 100. Geda nisjahr Feuerbachs durch Ausſtellungen in Nürnberg u Karlsruhe gewürdigt wurde, bereitet München dem Meiſter, der durch ſeine Studienzeit und ſeine Beziehungen zu Schwindt der Stadt naheſteht, eine Ehrenſchau vor. Di Ausſtellung vereinigt alle erreichbaren Bilder un Zeichnungen in der neuen Pinakothek.. Ein Pariſer Malerviertel. Die Vereinigu Pariſer Maler, die über ungefähr 40 000 Mitglieder ve fügt, will das ſtark vernachläſſigte Palais R oyal ankau⸗ fen, um daraus eine„Stadt der Maler“ zu machen. Unter den Arkaden will man Verkaufsgalerien errichten, und Sefte ſoll durch die zahlreichen Freunde, die der Geſellſchaft naheſtehen, geſichert ſein.„%% 2. Seite. Nr. 483 Nine Mannheimer Zenung(Abend⸗ Ausgabe) Donnerstag, den 17. Oktober 1929 Marktbericht Vorweg ſei es genommen, daß die Beſchickung des heuti⸗ gen Marktes in jeder Hinſicht ausgezeichnet war. Es war ganz intereſſant, einmal einen Einkauf für eine anſcheinend nicht gerade kleine Familie mitzumachen. Am erſten Stand kaufte die Frau einen Blumenkohl für 90 Pfennig. Aus dieſem Kopf konnte man ſchon allerhand machen. Bei der Kartoffelfrau, die eine gute Bekannte zu ſein ſchien, wurden 10 Pfund Kartoffeln für 50 Pfennig gekauft. Nach kurzer Un⸗ terhaltung, die ſich auf allgemeines bezog, ſchlängelte ſich die Frau, von uns unſichtbar begleitet, durch die Reihen.„Ach guten Tag, Frau., wollen Sie denn heute kein Obſt bei mir mitnehmen,“„Ja, geben Sie mir ein Pfund Birnen und ein Pfund Trauben. Macht zuſammen?“ 75 Pfennig, Frau.“ „Es iſt furchtbar, was man ausgeben muß, jetzt habe ich ſchon über 2/ ausgegeben und haben faſt noch nichts eingekauft.“ An einem anderen Stand wurde dann noch kurz etwas Sup⸗ penkraut für 20 Pfennig mitgenommen. Dann verließ die Frau den Markt. Der Einkauf war beendet, d. h. auf dem Markt beendet. Die Frau wollte, wie ſie am Kartoffelſtand erzählte, noch verſchiedene andere Sachen in der Stadt ein⸗ kaufen, ſodaß an dieſem Morgen ſicher ein anſehnlicher Betrag zuſammenkam. Man kann die Sorge der Hausfrau über das raſche Schwinden des Geldes verſtehen, andererſeits aber will ſie doch ihre Familie in jeder Hinſicht zufrieden ſtellen. Schon der Kauf des Obſtes hat einige Ueberwindung gekoſtet. Wenn Obſt nicht ſo notwendig wäre, hätte die Frau auf dieſen Kauf verzichtet. Die einzelnen Verkäufer und Verkäuferinnen bieten ihre Waren wieder an. Mit kurzen Schlagworten, die manchmal ſehr treffend die Güte der Ware bezeichnen. Einaltes Müt⸗ terlein verkauft hinter einem Aufbau von Kiſten irgend einen Geſundheitstee. Eine Anpreiſung erfolgt hier nicht. Der Tee wirkt durch ſeinen guten Geruch. Lebhaft, in doppeltem Sinne, geht es an den Geflügelſtänden zu. Ganz widerſpruchs⸗ los laſſen ſich Hühner uſw. die Unterſuchung auf ihre fleiſch⸗ liche Beſchaffenheit nicht gefallen. Trotz der Tafel, die ver⸗ bietet, das Geflügel nicht an den Füßen und Flügeln zu halten, geſchieht dies immer und immer wleder. Heute preßte ein junger Mann zwei Hühner in eine kleine Taſche, die kaum für die Aufnahme eines einzelnen Huhnes ausreichte. Das kann und muß man ſchon als Tierquälerei bezeichnen. Die Geflütgelſtände können ſich über Zuspruch nicht beklagen. Leider beſteht er aber faſt ausſchließlich aus Zuſchauern. Der Beſuch des heutigen Wochenmarktes war wieder recht gut. Vom Städtiſchen Büro für Preisſtatiſtik wurden folgende Ver⸗ braucherpreiſe für ein Pfund in Pfg. ermittelt: Kartoffeln—6; Sa⸗ lat⸗Kartoffeln 12—15; Wirſing 12—20; Weißkraut 710; Rotkraut 12 bis 18; Blumenkohl, Stück 25—130; Karotten Büſchel,—10; Gelbe Rüben—10; Rote Rüben 10—12; Spinat 25—35; Mangold 1215; Zwiebeln 10—12; Grüne Bohnen 45—60; Grüne Erbſen 60; Kopf⸗ ſalat, Stück 10—25; Endipienſalat, Stück—15; Oberkohlraben, Stück 810; Roſenkohl 45—60; Tomaten 10—15; Radieschen, Büſchel—10; Rettich Stück—15; Meerrettich, Stück 10—70; Schl. Gurken(groß) Stück 10—30; Einmachgurken, Stück 1,5—2, Suppengrünes, Büſchel —8; Peterſtlie, Büſchel—8; Schnittlauch, Büſchel—6; Lauch, Stück 015; Aepfel 10-35; Birnen 10—30; Trauben 30—55; Pfirſiche 15 bis 30; Preiſelbeeren 60—65; Zweiſchgen 25—90; Zitronen, Stück 712; Orangen, Stück 15—25; Bananen, Stück 10—142; Süßrahmbutter 240 Dis 260; Landbutter 1802125 Weißer Käſe 50; Eier, Stück 11—18; Aale 1304180; Hechte 100186; Karpfen 140100; Schleien 1807 Bre⸗ ſem 100—120; Backfiſche 5060;. 70805 Schellfiſche 70—80; Goldbarſch 60; Bratſchellfiſche 50; Seehecht 904100; Stockfiſche 50; Hahn, geſchlachtet, Stück 100650; Huhn, geschlachtet, Stück 80600; Enten, geſchlachtet, Stück 600—1100; Tauben, geſchlochtet, Stück 80 57s 120) Gänſe, geſchlachtet, Stück 110048003 Rindfleiſch 120—130; Kuhfleiſch 80—90; Kalbfleiſch 130—150: Schweinefleisch 180—150; Ge⸗ frterfleiſch 72; Reh⸗Ragout 100 Reh⸗B ug 150; Reh⸗Rücken und Reh⸗Keule 250; Haſen⸗Ragout 1205 Schlegel⸗Rücken 180; Has, ganz, Pfund 150; Pilze: Schampion 50% Steinpilze: 70; Pfifferling 100, Grünreizer 60. 1 * Schlägerei. Geſtern abend entſtand in der Straße zwiſchen K 2 und 3 zwiſchen Kommuniſten und National⸗ ſozialiſten eine Schlägerei, ſo daß die Straße durch das herbei⸗ gerufene Notrufkommando geſäubert werden mußte. Veranſtaltungen Hartſtein im Apollotheater Der Sorgenbrecher Wilhelm Hartſtein iſt nach längerer Pauſe zur nicht geringen Freude ſeiner Verehrer und Verehrerinnen wieder im Apollotheater, der Stätte ſeiner größten Triumphe, einge⸗ kehrt. Er hat drei Einakter mitgebracht, die geſtern ihre Urauf⸗ führung erlebten. Am zugkräftigſten iſt der dritte, die Burleske „Lehmann, das haſte nicht gedacht!“ Hier kann Hartſtein ſeinem urwüchſigen Humor ſo recht die Zügel ſchießen laſſen. Man frage uns nicht nach der Handlung. Es genügt, wenn wir feſtſtellen, daß das vollſte Durcheinander entſteht, weil von einem Bräutigam mehrere Hochzeitsgäſte als das ausgegeben werden, was ſie nicht ſind. Diesmal mimt Hartſtein den Ortsvorſteher Theodor Lehmann, der, weil er Temperenzler iſt, in Alkohol nahezu ertränkt wird. Die Wirkung des Kanonenrauſches kann man ſich denken. Echt Hartſtein! Das Enſemble, das der Künſtler neu zuſammengeſtellt hat, ſetzt ſich aus hervorragenden Kräften zuſammen, bei denen auch die äußeren Vorzüge bemerkenswert ſind. Elſe Carlbergh z, B. ſteht als Zirkuskünſtlerin Mary Albani geradezu blendend aus. Der erſte Einakter„Der Mann im Fenſter“ iſt nicht minder packend in der Situationskomik. Ein eiferſüchtiger Othello (Karl Lambertin) treibt hier ſein Unweſen. Der Leidtragende iſt neben der reizenden jungen Frau Helene(Marga Heinz) Emil, das vis⸗à⸗vis. Weil Emil(Hartſtein) viel aus dem Fenſter ſteht, wird er von dem Wüterich für den Liebhaber Helenens gehalten. Ganz tolle Konflikte entſtehen, zwiſchen denen Emil wie ein Gummiball hin und herfliegt. Bei der Länge der Vorſtellung— ſie war geſtern erſt um 2 85 Uhr beendet— wird es ſich empfehlen, den zweiten Ein⸗ akter Laßt uns das Leben genießen“ ganz zu ſtreichen. Man verliert wirklich nichts dabei. Die Handlung iſt zu geſucht, zu gewaltſam konſtruiert. Selbſt das harmloſeſte Gemüt will von den beiden„Scheintoten“ nichts wiſſen. Man merkt auch an dem zu ſtark aufgetragenen Spiel der Tante(Agnes Hartſtein), daß ſie nicht recht bei der Sache iſt. Wer keine allzu großen Anſprüche ſtellt, kann ſich auch diesmal recht herzlich auslachen. Hartſtein wirkt ja allein ſchon durch ſeine Mimik zwerchfellerſchütternd. Die Varietenummern, die die drei Einakter umgeben, ſind durch⸗ weg wieder erſte Klaſſe. Die fünf Clary Girls, die nach meh⸗ reren vorzüglichen Muſikſtücken der Theaterkapelle unter Kapellmetſter Emil Neumanns ſicherer Leitung den Reigen eröffnen, zeichnen ſich durch bemerkenswerte Technik aus. Der ungariſche Tanz kann nicht temperamentvoller ausgeführt werden. Gut karikiert iſt auch der Joſephine Baker⸗Tanz der Fünf, die ſehr gut gebaut ſind und auch ſehr nett ausſehen. Der ſpaniſche Straßenpfeifer Rubio Pico iſt ein hervorragender Künſtler auf ſeinem„Inſtrument“, das ſich aus Mund und Fingern zuſammenſetzt. Die Virtuoſität, mit der er z. B. die Rigoletto⸗Arte pfeift, wird nicht ſo leicht erreicht werden können. Eine verblüffende Schnelligkeit entwickelt Frederik von der Molen im Karikaturen⸗Zeichnen. Der Heiterkeitserfolg erklimmt den Höhepunkt, wenn er zwei Perſonen aus dem Publikum por⸗ trätiert. Das Volkslied wird durch die drei Heideroſen glori⸗ fiziert. Zwei entzückenden„ſingenden Gemälden“(„Heideröslein“ und„Aus der Jugendzeit“) folgen nicht minder wohlklingende und ſtimmungsvolle Trios, die ſtürmiſchen Beifall auslöſen. Den gleichen rauſchenden Erfolg erzielt die prachtvolle Parterre⸗Akrobatik der vier Serras, die ſich auf das eindrucksvollſte mit der Stellung von Gruppen einführen. Sch. ö— Aus dem Lande Einzug des neuen Pfarrers in Ladenburg 5 Ladenburg, 16. Okt. Der neue Pfarrer der evangeliſchen Gemeinde Ladenburg—Neckarhauſen, Stadtpfarrer Chriſt, hielt geſtern hier ſeinen Einzug. Weun der Empfang auf ſeinen ausdrücklichen Wunſch auch ſtill und einfach geſtaltet werden ſollte, ſo ließ die Bevölkerung dieſes Ereignis doch nicht unbeachtet. Von allen Häuſern der Kirchſtraße wehten Fahnen und eine große Menſchenmenge hatte ſich eingefunden. Auf dem Platz vor der Kirche, die mit rotem Laub des wilden Weins prachtvoller geſchmückt war, als es Menſchenhände zu tun vermochten, harrten der Kirchengemeinderat, der Kirchen⸗ chor und der Mädchenbund des neuen Pfarrers. Unter dem Geläute der Glocken fuhr dieſer kurz nach 3 Uhr ein, vom Kir⸗ chenchor mit dem Liede„Gott grüße Dich“ empfangen. Der Mädchenbund überreichte einen Blumenſtrauß, Pfarrverwal⸗ ter Nutzinger entbot den Willkommengruß der Gemeinde. Stadtpfarrer Chriſt, der aus Mannheim ſtammt und dieſe Tatſache in ſeiner folgenden Anſprache erwähnte, dankte für den Empfang. Eigentlich habe er als ſtiller Menſch hier einziehen wollen, es freue ihn jetzt aber doch, daß ſich ihm ſofort die Männer zur Seite ſtellen, die er in ſeiner Arbeit brauche. Ebenſo freudig habe ihn der Gruß des Kirchenchors berührt, mit dem er gerne zuſammenarbeiten werde. Es komme bei allem nur auf eines an: daß wir guten Willens ſind. Sei⸗ nem Amtsvorgänger, der die Pfarrei in der Zwiſchenzeit ſo glänzend verwaltet habe, ſpreche er, wohl auch im Namen der Gemeinde, Dank aus. Der Kirchenchor ſang dann noch das Heimatlied„Es liegt ein Land am grünen Rhein“. Damit klang die ſchlichte, aber eindrucksvolle Begrüßungsfeier aus. Die offizielle Einführung wird am kommenden Sonntag in der Stadtkirche erfolgen. Landwirtſchaftliches aus dem Schwetzinger Bezirk * Schwetzingen, 14. Okt. Ein Blick über die Feldgemar⸗ kungen überzeugt davon, daß die Herbſtarbeiten der Landwirte zum größten Teil vollendet ſind. Es iſt nur wenig, was übrig geblieben iſt: Einige Kartoffeläcker und die Dick⸗ rüben, die jetzt allenthalben eingemietet werden. Trotz des heißen Sommers und der Regenarmut des ganzen Jahres, unter der gerade die lockeren Kiesböden unſeres Bezirks zu leiden haben, haben die Kartoffeln eine größere Ernte gebracht, als zu erwarten war. Neben der zufrieden⸗ ſtellenden Menge ſind die Knollen auch von anſehnlicher Größe und von geſundem Ausſehen. Die Dickrüben ſind gleichfalls im Wachstum nicht zurückgeblieben, obwohl beſon⸗ ders dieſe Hackfrucht die Feuchtigkeit liebt.— Sie wird im kommenden Winter, wenn ſich die diesjährige Futterknapp⸗ heit bemerkbar macht, dem Landwirt ſehr zugut kommen; denn die dritte Schur der Luzerne, die die wieſenarmen Gemeinden des Bezirks vorwiegend bauen, iſt ſo gut wie ausgefallen, nachdem ſchon der zweite Schnitt kaum aus⸗ gegeben hat. Unter dieſen Umſtänden iſt es gut, daß die Weißrüben als Nachfrucht des Getreides noch einigermaßen geraten ſind und in den erſten Wintermonaten ein willkommenes Futterſtreck⸗ und Milchlieferungsmittel ab⸗ geben. Die leeren Felder harren jetzt der Einſaat des Wintergetreides, zu deren Keimung ein einweichender Regen nichts ſchaden würde. Allerlei aus dem Karlsruher Polizeibericht * Karlsruhe, 16. Okt. Der heutige Polizeibericht enthält eine ziemlich reiche Diebſtahlschronik. U. a. wurde einem Architekten in der Nacht ſein Autogeſtohle n. Heute früh fand man den Wagen vor einer Wirtſchaft wieder auf.— Ein 27 Jahre alter Kaufmann von hier entwendete bei einer Karlsruher Firma zwei Scheckformulare, unterſchrieb dieſe mit falſchem Namen, hob bei einer Bank 185 Mark ab, wäh⸗ rend es bei 175 Mark beim Verſuch blieb.— Aus Eife 1 ſucht verſetzte ein 21 Jahre alter Monteur aus Durlach einem 19 jährigen Mechaniker einen Meſſerſtich ins Geſäß. Die Verletzung iſt erheblich.— Ein verheirateter Maſchinenarbei⸗ ter gelangte zur Anzeige, weil er im Keller einer hieſigen Wirtſchaft eine Schwarzbrennerel eingerichtet hatte. Billige Kartoffeln Villingen, 15. Okt. Hier wurde ein württembergiſcher Händler verhaftet, der in den umliegenden Gemeinden Kar⸗ toffeln aufkaufte und mit Schecks bezahlte unter dem Vorgeben, daß dieſe bei der Villinger Bank einlösbar ſeien. Nur zu bald mußten die enttäuſchten Landwirte erfahren, daß dies nicht der Fall war. Der Händler konnte noch rechtzeitig in Villingen ding feſt gemacht und bis jetzt wenigſtens ein Teil der Kartoffeln ſichergeſtellt werden. Gerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Freiſpruch Im Juli d. J. brachten wir einen Verhandlungsbericht über eine Schöffengerichtsſitzung gegen den Inhaber der Ja. Hygienos, Karl Geiß er. Gegen das Urteil legten ſowohl die Staatsanwaltſchaft als auch der Verurteilte Berufung ein mit dem Erfolg, daß die Berufung der Staatsanwaltſchaft verworfen wurde, und das Gericht(Gr. Strafkammer, Vorſ. Landgerichtsdirektor Dr. Weiß) auch hinſichtlich der letzten Betrugsfälle unter Aufhebung des erſtrichterlichen Urteils auf Freiſprechung erkannte.(Vert. des Ange⸗ klagten war RA. Dr. Morgenroth. Hinſichtlich der in unſerem Bericht angeführten Fälle erfolgte bereits in erſter Inſtanz Freiſprechung. Schwurgericht Mannheim 1. Fall: Meineid Heute morgen begann die 4. Tagung des Schwurgerichts mit der Verhandlung gegen die 29jährige, in Eremitenhof bei Bayreuth geborene ledige Hausangeſtellte Maria Hübner wegen Meineid. Den Vorſitz führt Landgerichtsrat Ro ſt. Vertreter der Anklage iſt Staatsanwalt Schmitz. Der An⸗ geklagten ſteht Rechtsanwältin Frau Dr. Rebſtein⸗Metz⸗ ger zur Seite. Als Geſchworene wurden ausgeloſt: 1. Bank⸗ beamter Karl Traubel, 2. Fabrikant Alfred Moch, 3. Schaffner Joſeph Mundhas, 4. Frau Helene Kaſſe 5. Wirt Joſeph Werner, 6. Frau Anna Ebert, ſämtli aus Mannheim. i Die Anklageſache war ſchon einmal Gegenſtand einer Ver⸗ handlung am 7. Juni dieſes Jahres. Auf ein Gutachten des von der Verteidigung geladenen Sachverſtändigen, Nerven⸗ arzt Dr. Stern, wurde die Angeklagte der pfychiatri⸗ ſchen Klinik zur Beobachtung ihres Geiſteszuſtandes über⸗ wieſen. Die Anklageſchrift macht der Angeklagten zum Vor⸗ wurf, in der Verhandlung wegen Alimenkierung ihres nes Erwin am 13. Februar 1929 vor dem Mannheimer Amts⸗ gericht einen Meineid geſchworen zu haben. Die Ange⸗ klagte blieb auch heute bei ihren damaligen Ausſagen, daß nur Fäßler der Vater ihres zweiten Kindes, der auch Vater des erſten, am 8. Juli 1927 geſtorbenen Kindes geweſen iſt. Die Angeklagte, ein kleine, verkrüppelte Perſon mit einem Höcker, legte ſich anfangs eine gewiſſe Zurückhaltung auf, als aber die erſten Zeugen erſchienen, wurde ſie gerade ſo aus⸗ fälläg wie in der erſten Verhandlung. Die Behauptung des als Zeuge vernommenen Kriminalkommiſſars, der auch über die Angaben des inzwiſchen verſtorbenen Zeugen Schäfer berichtet, bei dem die Angeklagte wohnte, werden von ihr fortwährend beſtritten. Beſonders erregt wird die Angeklagte über den Bericht des Kommiſſars, ſie habe ſelbſt angegeben, ſie würde auch den zweiten Liebhaber verklagen. Mit ausfälligen Redensarten empfängt ſie auch den nächſten Zeugen Ph.., der ihr äußerſt unangenehm iſt. Der Staatsanwalt beantragt die Mindeſtſtrafe von einem Jahr Zuchthaus. Die Verteidigerin plädierte i Hierauf zog ſich das Gericht zur Beratung zur Das Urteil lautete auf ein Jahr e wegen Meine ids. — des— Tells pritschenw gen Lieſer. Omde ec Hun WIngcHAFHICAEN AND ED ANT Verlangen Sie auch Drucksachenmaterial über unsere Personenkraftwagen-Tupen: 168 Ut. 30 PS 4 Cui. von RM 8980,— an/.5 Ltr 45 PS 6 Col. von RN 5850,.— an/ 8 Ltr.— 55 P86 Cl. von RM 6850.— an Nützen Sie unser großzügiges Kreditsgsteml 9, 12: u. 18 montl. Ratenzahlungen bei geringer Anzahlung. abr. Plat zverfrefer: Nelehs teln Brennaber- Werke randenburg(Haven Sic4ddeutsche e En-Verk.- G. 4b. D.., Mannheim F—5 Telephon 834 1¹. oh⸗ * ö in Bayern mit dem ſonderbaren Namen Hetſchepetſch artigen Blätter trägt der Vogelbserbaum auch den Namen 8. 55 des Weines müſſen die Holunderbeeren herhalten. Saugt „bee 1 Donnerstag, den 17. Oktober 19 Ferbſtliche In reichen Mengen ſchüttet die Natur ihre hepbſtlichen Gaben in den Schoß des Landmannes. Bald ſtehen die mit den lachenden Früchten behängten Bäumen leer da; der Zauber iſt ihnen genommen. Dann erſt ſchaut unſer Auge den Segen des Herbſtes an den Hecken und Stauden, die niemand gepflanzt, deren Blütenflor im Frühling uns gleich⸗ falls entzückt, deren herbſtliches Laub in Bälde das bunt⸗ farbige Bild erhöhen hilft. 8 Und ihre Früchte? Nur wenige kennen ſie, nur ver⸗ einzelte Menſchen ſind über deren Nährkraft und geſunde Säfte unterrichtet. Nennen wir zuerſt die Hagebutte, belegt. Als Frucht der wilden Roſe, der Heckenroſe, färbt ſich im Herbſt ihr fleiſchiger Fruchtboden ſcharlachrot und dient ſo als Lockſpeiſe für die Vögel, die beim Verzehren die Samen der Frucht verbreiten helfen. Wer von den Menſchen aber freut ſich nicht der roten Krüpchen mit dem ſchwarzen Deckelchen, die da an langen Stielen ſich uns entgegenſtrecken? Viele kennen das Rätfſel, das auch Meiſter Humperdinck in„Hänſel und Gretel“ verwendet hat: Ein Männlein ſteht im Walde ganz ſtill und ſtumm. Es hat von lauter Purpur, ein Mänutlein um. Sag, wer mag das Männlein ſein, das da ſteht im Wald allein nit dem purpurroten Mäntelein? Ein Männlein ſteht im Walde auf einem Bein. Es hat auf ſeinem Haupte ſchwarz Käpplein klein. Sag, wer mag das Männlein ſein, das da ſteht auf einem Bein i mit dem kleinen ſchwarzen Käppelein? Biſt die Hagebuttel Und doch glauben die meiſten Rätfelſucher dahinter einen Pilz entdecken zu ſollen. Auf den Mannheimer Wochenmarkt brachten früher die Ueber⸗ rheiner ganze Kübel voll des wohlſchmeckenden „Hägenmarks“, das nach Entfernung der ſteifhaarigen Früchte aus der Hage⸗ butte gewonnen wird und einen ſehr guten Aufſtrich auf das Brot bildet. Viele Leute holen ſich deshalb die Hagebutten und fertigen daraus das gute„Mus“. Auch Hagebutten⸗ ſuppe und Hagebuttenſauce iſt nicht zu verachten. In den Hecken, an den Rainen, Abhängen, Schluchten und Wald⸗ grenzen unſerer nachbarlichen Höhenzüge findet ſich die Heckenroſe, alſo auch die Hagenbutte, in großen Mengen, ganz beſonders ziert ſie den Philoſophenweg in Hei⸗ delberg, bis ſie in dem Kochtopf eines Liebhabers ver⸗ ſchwunden iſt. 5 Zum Anlocken der gefiederten Sänger bedient ſich die Natur der roten Farbe auch bei 5 5 den Beeren des Vogelbeerbaums. Dieſe Beeren haben in großer Hungersnot ſchon manchem der kleinen Sünger das Leben gerettet. Wegen der eſchen⸗ „Ebereſche“, d. h. Aftereſche; ſie iſt in den Gebirgen bis hoch hinauf bis zur Baumgrenze zu finden. Ihr Stamm und ihre Aeſte ſind dann mit Flechten und Mooſen überzogen. Die Vogelbeeren werden von Kundigen geſammelt und ein⸗ gekocht; es ſoll dazu wenig Zucker nötig ſoin. l Die ſchwarze Schlehe, als Frucht des Schwarzdorns iſt an Hecken ſehr häufig. Wer aber mag die ſaure Schlehe eſſen, deren Saft einem den Mund zuſammenzieht. Und doch wird dieſer ſaure Saft beim Eintritt des erſten Froſtes ſüß, da ſonder⸗ barerweiſe durch den Froſt eine Umbildung des Stärkemehls in Zucker erfolgt, wodurch der Schlehe die Herbheit genommen wird. Wo nichts anderes zu haben iſt, werden die ent⸗ ſteinten Früchte zu Mus verarbeitet. Beſſer eignen ſich zu Musaufſtrichen die . Holunderbeeren, die in verſchiedener Weiſe dazu Verwendung finden. Aus den Beeren wird auch eine vortreffliche Suppe bereitet; als Heilmittel iſt ein Zaubertrank aus dieſen Beeren geſchätzt, den die Schnapsbrenner herzuſtellen wiſſen. Auch zum bet geſagt iſt der Tee aus den Holunderblüten ein ſtark ſchweißtreibendes Mittel; aus dem Saft der inneren Rinde „wird ein harntreibendes Mittel gewonnen, aus dem Wurzel⸗ ſaft ein Abführmittel. Aus dieſer reichen Verwendbarkeit der Verſchiedenen Teile des Holunders erklärt ſich auch der 1 Apohekerbüchſen em, der ſie mag! Es wurde der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß das Saargeblet recht Berichterſtattung über die vergangenen Lohnverhandlungen und zur Vorbereitung uns Feſtlegung des Aktionsplanes für die zukünftige Lohnpolitik verſammelten 0 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) le Wenig bekannt, aber ihver leuchtend roten Beeren wegen beachtet, iſt die Frucht der Berberitze, auch Eſſig⸗ oder Sauerdorn genannt. In den Vaſen ſieht man die bunten Zweige als herbſtlichen Schmuck. Die Beeren liefern ein Gelee; der Saft, mit Waſſer ver⸗ dünnt, gibt ein erfriſchendes Getränke ab. Gleichfalls mit ſcharlachroten Beeren zeigt ſich die Kornelkirſche, auch Dürlitze geheißen, deren kirſchenartige eßbaren Früchte in Zucker und Eſſig eingekocht werden; ſie finden auch bei der Likörbereitung Verwendung. 8 Mit dieſen wenigen Namen iſt der Reichtum an herbſt⸗ lichen Wiloͤfrüchten nicht erſchöpft; ich erinnere nur an die Miſpel, an die Mehlbeere, an die falſchen Kapern iſw. Und dürfen wir die Bucheln vergeſſen, die in dieſem Herbſt wie geſät unter den Buchen liegen? Eins der wohl⸗ ſchmeckendſten Oele wird daraus gepreßt. cd. Sagungen 80 Landestagung des Gewerkſchaftsringes Am 18. Oktober veranſtaltete der Gewerkſchaftsring deutſcher Ar⸗ beiter⸗, Angeſtellten⸗ und Beamtenverbände, Landesverband Baden⸗ Pfalz⸗Saar in Reuſtadt a. ö. H. eine Landestagung. Vor dem eigentlichen Beginn der Verſammlung fand eine Vorſtands⸗ ſitzung ſtatt, in der nur interne Fragen behandelt wurden. Nachdem der erſte Vorſitzende des Gewerkſchaftsringes, Wolf, die zahlreich Erſchienenen, darunter den Vertreter der Stadt Neuſtadt, den Ver⸗ treter des Bezirksamtes, den Landtagsabgeordneten Wolfrath und viele andere begrüßt hatte verwies er darauf, daß feit Gründung des Landesverbandes die Mitgliederzahl ſtänd ig gewachſen iſt. Im Vorſtandsbericht fand das Saargebiet eine beſondere Würdigung. bald zum Mutterland zurückkehren möge. Ebenſo wurde eingehend das Problem der Jugendbewegung beſprochen. Gründung von Jugendherbergen hat der Gewerkſchaftsring hervor⸗ ragenden Anteil. Mehrere neue Orhaniſativnen habem ſich dem Gewerkſchaftsring angeſchloſſen, ſs der Allgemeine Verband der Verſicherungsangeſtellten und der Verband der Techniſchen Affiſtentinnen. Herr Echen, Saar⸗ brücken, erwähnte in ſeiner Rede die vorbildliche Zuſammenckrbeit mit den Gruppen im üßrigen Deutſchland. Bemerkenswert iſt die An⸗ paſſung der Lohnbewegung im Reich in den letzten oret Jahren. An⸗ ſchließens referierte Herr Kempf, Mannheim, über Hirſch⸗Dunker⸗ ſche Gewerkſchaften und über Organiſationsfragen des Dandesver⸗ bandes. Er wies auf Lie Notwendigkeit noch engeren Zuſammen⸗ ſchluſfes hin, um den Behörden gegenüber und im Inkereſſe der Wirtſchaft eine Vormachtſtellung einzunehmen. Eine lebhafte Aus⸗ ſprache ſchloß ſich an, vor allem über die Beſetzung der Arbeiks⸗ ämter und sie Zuſammenarßeit zwiſchen Angeſtellten und Ar⸗ beitern, oͤte beſoits ers gefordert wurde. 5 Anſchließend wurde der Vorſtand des Landesverbandes neu ge⸗ wählt. Die Besetzung murde einſtimmig wie bisher vorgenommen mit Einfügung eines Vertreters der Arbeiterorganiſationen. Ebenſo wurde ein Vertreter der Kraftfahrerorgantſation in den Borſtand ge⸗ wählt. Damit ſetzt ſich der neue Vorſtand des Gewerkſchaftsringes aus allen Berufsgruppen zuſammen. Der Genoralſekretär des Gewerkſchaftsringes, Demmer Mo., ſprach über künftige Laſten für Volk, Wirtſchaft und Arbeitnehmer aus dem neuen Reparationsproblem. Nach allgemeinen Ausfüh⸗ zungen ging der Redner auf das Kernproblem der Dawes⸗ und Noungplanzahlungen ein. In der breiten Maſſe herrſcht die Auf⸗ faſſung, daß, weun der Poungplan nicht unterzeichnet würde, Deutſch⸗ land keine allzugroßen em zu tragen habe. Dem wäre nicht ſo, Jenn daun träten die höheren Laſten des 1 1 wieder in Kraft, die eine weit höhere Leiſtung verlangen. er Reöner ging daun auf die Auswirkungen des Volksbegehrens ein und geißelte das Verhalten vieler Kreiſe gegenüber dieſem Begehren. Am Schluſſe der Tagung wurde nachſtehende Enkſchließung angenommen: Kundgebung: Die Annahme des Noung⸗Plaues wird dem deutſchen Volk gegen⸗ über der größeren Belaſtung aus dem Dawes⸗Abkommen ſinanzielle und politiſche Erleichterungen bringen. Wir lehnen deshalb die parteipolitiſche Agitation gigen den Noung⸗Plan ab und unter⸗ ſtützen die Anſtrengungen in der deutſchen Politik, unſerem Volk Stück um Stück die Freiheit zurückzugewinnen. Die freiheitlich⸗ nationale Arbeitnehmerſchaft iſt ſich bewußt, daß auch der Poung⸗Plan nicht die berechtigten Wünſche ses deutſchen Volkes zum wirtſchaft⸗ lichen Wiederaufftieg berüchſichtigt und Haß die uns auferlegten Re⸗ parationslaſten die Leiſtungsfähigkeit der deutſchen Wirtſchaft ein⸗ schließlich der ſozialen Lage der Avseitnehmerſchuft beeinträchtigen. Die Verſammlung erkennt aber an, daß die Annahme des Houng⸗ Planes nicht nur eine wirtſchaftliche, ſondern auch eine nationale Not⸗ wendigkeit bedeutet, nicht zuletzt auch im Hinblick auf die damit ver⸗ einbarte Riumung der beſetzten Gebzete.. 5 Die nvollſtändige Befveiung der noch beſetzten Gebiete einſchließlich der Rheinpfalz und die alsbaldige Rückgliederung des Saargebietes an das deutſche Reich iſt ein vom geſamten deutſchen Volk zu erſtrebendes Ziel. Die Reichsregierung und die zuſtändigen Länderregierungen werden deshalb erſucht, alle geeigneten Schritte zu unternehmen, um die vollſtändige Befreiung recht bald durchzuführen und auch die notwendigen Maßnahmen zu kreſſen, um die wirtſchaft⸗ lichen und ſozialen Verhältniffe dieſer Gebtete ſo zu regeln, damit micder eine für alle Volksteile erträgliche Zuſammenarbeit, eine Wirt⸗ schaftlichkeit und vor allen Dingen eine Beſeitigung der großen Ar⸗ beitsloſigkeit gewährleiſtet iſt.. g Zentralverband chriſtl. Fabrik⸗ und Transportarbeiter, In Anbetracht des Kampfes gegen die Sozialverſicherung, zur ſich am 29. Septhr. in Stuttgart die Ver trauensleute des Zentralverbandes chriſtlicher Fabrik⸗ und Trans portarbeiter und ſeiner Berufsverbände im Gau Südweſtdeutſchland Str, wir ſtrecken mit dem Flieder⸗(Holunder) ö eden Lebensfeind darnieder„„ 8 zuf den erſten Schlag.. 80 um in gemeinſamer, sachlicher Beratung ihre Stellungnahme zu Kollegen e die als Delegterte aus allen Teilen des Gaues Bei der des Bürgermeisters Fiſcher brannte geſtern abend v Gan Südweſt 9 Stdweſt herbeigeeilt waren. Fachgruppenlelter On s⸗Berlin, hatte die Berichterſtattung über die vergangene Frühlabhrslohn bewegung übernommen. Aus ſeinen Ausführungen ſei kurz das folgende ent⸗ nommen: Wenn heute vielfach in Arbeiterkreiſen die Meinung ver⸗ treten wird, daß dieſe Frühjahrslohnbewegung mit einem Fiasko geendet hätte, ſo muß man doch einmal die Wirtſchafts la ge unter beſonderer Berückſichtigung des Arbeltsloſenheeres zur Betrachtung heranziehen. Wenn es den Gewerkſchaften gelang, nicht nur die Lohnhöhe zu halten, ſondern auch noch eine Erhöhung Hurchzuſetzen, dann iſt damit, ein Erfolg errungen worden, der in der Geſchichte der Arbeiterbewegung einzig daſteht. Die Arbeiter⸗ ſchaft muß ſich damit abfinden, daß dle Zeit in der Lohnerhöhungen von 30 Prozent und noch höher entgültig vorbei iſt. Erhöhung des 5 Reallohnes durch Preisſenkung und damit Steigerung der 0 Kaufkraft des Arbeiters muß die Zukunftsaufgabe der Gewerk⸗ 1 ſchaften ſein. 1 5 113 Gauleiter Amman n⸗Mannheim ſchliderte im zweiten Referat 5 den Kampf um die Sozialverſicherung. Er gab zunächſt einen ge⸗ ſchichtlichen Rückblick über die Entwicklung der Sozlalverſicherung und öie Kämpfe, die heute gegen ſie geführt werden. Seine Aus⸗ führungen, die ebenfalls mit größtem Intereſſe aufgenommen wur⸗ den, ſind grundlegend in der folgenden 85 5 Entſchließung 5 niedergelegt, die einſtimmig zur Annahme gelangte: Die am 29. g September 1929 in Stuttgart tagende, von 147 Vertrauensleuten 1 beſuchte Konferenz des Zentralverbandes chriſtlichek Fabrik⸗ und Transportarbeiter Deutſchlands und ſeiner Berufsverbände, Gau Süd weſtdeutſchland, nahm Stellung zu der Entwicklung der Induſtrie, zu der Frage der Rakionaliſierung und Konzernſerung ſowie zum Kampf der Arbeitgeber gegen die Sozialverſicherung. Die Konferenz hält für bringend notwendig und 1 9 55 1. Dg die Produktion nicht Selbſtzweck ſein kann, ſondern die Bedürfniſſe der Volkswirtſchaft befriedigen muß ſo iſt im ausreichenden Maße auf geſetzgeberiſchem Wege dafür zu ſorgen, daß Arbeiter, die durch Rationaliſierung und Konzernierung arbeitslos werden, ihre Exiſtenz geſichert erhalten. 2. Die geſetzgebenden Körperſchaften haben ſoforl zu prüfen, ob nicht die Arbeitszeit herabgeſetzt werden muß, da durch die Maſchine der Arbeitnehmer immer mehr erſetzt wird und die Arbeitslosigkeit in erſchreckender Welſe welter zunimmt, 3. Zur Sozialpolitik lehnt die Konferenz den geſetzlichen e ah. beſon⸗ Eine Verſchlechterung der beſtehenden Soziglverſicherung, ins dere der Arbeitsloſenverſicherung wird ſchärſſtens abgelehnt, e erwartet von allen Inſtanzen, daß die beabſichtigten beſonderen Ver⸗ ſchlechterungen für die Satſonarbeiter in der rbeitsloſenverſicherung unterblelben. 4. Erhöhung der Lelſtungen der Invaliden⸗ und e und Herabſetzung der Altersgrenze zur Erlangung er Rente. g* 5 Nachbargebiete 130 warten auf bie Rettungs medallle 1 * Darmſtadt, 15. Okt. In den nächſten Tagen wird vom Miuiſter des Innern zum erſten Mal die nengeſchaffene heſſiſche Medaille für Lebens rettung verliehen wer⸗ den. Es liegen etwa 150 Bewerbungen um die Medaille vor. Nach den Vorſchriften zur Verleihung wird die Medaille jedoch höchſtens an 50 Perſonen überreicht werden können, wo„die Gefahr für den Retter beſonders groß“ geweſen ſein muß. In den übrigen Fällen wird dis ſchriftliche Auszeich⸗ nung mit der Geldprämie erfolgen.. 8 0 5 Stille Mühlen— Billige Induſtris⸗Elabliſſemenkts :: Oſthofen bei Worms, 16. Okt. Daß auch Oſthofen von den Folgen der mißlichen Wirtſchaftslage in den Grenzlanden nicht verſchont blieb, davon reden die hier ſchon ſeit Jahren still. ſtehenden Mühlenbetriebe der Firmen F. J. Knierim 1 f und A. Lorch Söhne eine deutliche Sprache. Einſt arbeitete jede dieſer Mühlen Tag und Nacht mit 70 Mann und lieferte täglich 1500 Sack Mehl. Heute ſtehen die großen Silos und Lagerhallen leer und unbenützt da. Sie ſind dem Verfall geweiht, wenn ſich nicht vorher ein Intereſſent findet, der die beiden Anweſen(ſamt 17 bezw. 2% Hektar Grundbeſttz) käu lich übernimmt. 8 f Spreugſtoffbiebſtähle der Villeneinbrecher 85 Frankfurt a.., 15. Okt. Die don der Frankfurter Kriminalpolizei feſtgenommenen zwei Einbrecher, die das ganze Rhein⸗Maingebiet und die Pfalz heimfuchten, haben im Verlaufe der Verhöre bis jetzt„nur“ 118 Einbrüch gegeben, wobei die Polizei die Anſicht vertritt, daß noch mehr Delikte auf ihr Kerbholz kommen. Intereſſant iſt Tatſache, daß unter der Diebesbeute ſich auch ein nicht erhebliches Quantum Sprengmunktion befindet. Die Polizei hat natürlich ein erhebliches Intereſſe daran, ſeſtzu⸗ ſtellen, wo die Munition geſtohlen wurde und welchen e erbbeim untere), 15 Ol der große Bruernfef 2 nieder. Größere und kleinere Schweine und viel Gef fiel dem Feuer zum Opfer; ſchlachtreife Schweine fande Flammentod oder mußten notgeſchlachtet werden. F verbrannten ſämmtliche landwirtſchaftliche Geräte und M ſchinen, darunter die Dreſchmaſchine des Hofes. Heu⸗ u Stroh⸗ ſowie Getreidevorräte gingen ebenfalls in Flammen auf, Etwa 160 Doppelzentner gedroſchenes Getrei ſind mitverbrannt. Der Geſamtſchaden wird auf etwa 20 0 Franken geſchätzt obigen 1 zu bekunden. Gauleiter Amman n⸗Mannheim konnte bei der Eröffnung der Verſammlung 147 Kolleginnen und Ei, der seſfe lotion briſlentide 6. Seite. Nr. 483 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe] Donnerstag, den 17. Oktober 1929 je Bedenken der Zeppelin⸗N Kann ſich die Italia“ Kataſtrophe wiederholen Von Prof. Franz Behounek Die grundſätzliche und überraſchende Ablehnung der Mannſchaften und Offiziere des„Graf Zeppelin“, ſich an der geplanten Nordpolfahrt zu beteiligen, hat große Be⸗ ſtürzung in der Aero⸗Arktik hervorgerufen. Ihre Mit⸗ glieder erklären, daß die Bedenken der Mannſchaft auf falſchen Vorſtellungen beruhen, die ſie über den betrüb⸗ lichen Untergang der„Italia“ hegen. Prof. Behounek, der bekannte einzige überlebende nichtitalieniſche Teilnehmer an dieſem unglücklichen Unternehmen, hat jedoch in ſei⸗ nem einzigartigen, außerordentlich dramatiſchen Buch „Sieben Wochen auf der Eisſcholle“(Brockhaus) längſt darauf hingewieſen, daß die Urſache der Kataſtrophe keineswegs ſchlechten meteorologiſchen Verhältniſſen in der Arktis zuzuſchreiben ſei. Prof. Bohounek ſtellt uns liebenswürdigerweiſe einen Original⸗Aufſatz zur Verfügung, in dem er nicht nur einen ſachlichen Be⸗ richt über das unſelige Ereignis gibt, ſondern der auch die begreifliche Zurückhaltung der„Zeppelin“⸗ Beſatzung zu zerſtreuen in der Lage iſt. Das Urteil der Unterſuchungskommiſſion in Rom über die Nobile⸗Expedition hat nicht nur im Ausland, ſondern auch in Italien ſelbſt allgemeine Beſtürzung hervorgerufen. Einzelheiten ſind nicht veröffentlicht, und es iſt fraglich, ob des je geſchehen wird. Das Hauptergebnis kann jedoch von mir nicht mit Schweigen übergangen werden, da es bei einem direkten Teilnehmer der Expedition mit Recht als Zuſtim⸗ mung gedeutet werden könnte. Wie bekannt, hat die Kom⸗ miſſion„die Schuld an der Kataſtrophe“ Nobile zur Laſt gelegt, dies mit der„Zerſplitterung der Mannſchaft und Wahl der Beſatzung“ begründet und gefunden, daß ſeine Abfahrt von der Eisſcholle nicht entſchuldigt und bloß durch den Verfall ſeiner körperlichen und geiſtigen Fähigkeiten erklärt werden kann. Es iſt durchaus nicht meine Abſicht, die Kompetenz der erwähnten Unterſuchungskommiſſion zu kritiſieren, die ſich bloß aus Vertretern der Marine zuſam⸗ menſetzte und die Nobile erſt zum Schluß vernahm, wobei ſie ihm zu ſeiner Rechtfertigung ebenſowenig Zeit ließ, wie jedem beliebigen Zeugen. Ich will mich nur über die von der Kommiſſion angegebenen Gründe für die Verurteilung ausſprechen. Zunächſt die Mannſchaft: ſie beſtand aus vier Leuten, die Nobile bereits bei der Amundſen⸗Expedition mit dem Luftſchiff„Norge“ begleitet hatten, aus drei Offizieren und einem Unteroffizier(Telegraphiſten), die ihm auf ſein Geſuch das Marineminiſterium ſelbſt zugeteilt hatte, aus Malm⸗ gren, dem bekannten Meteorologen und Polarkenner und ſchließlich aus dem Ingenieur und geronautiſchen Konſtruk⸗ teur Trojan. Nobile nahm ausgeprobte Leute mit, die er gut kannte, und außerdem noch Offiziere, die ihm das Ma⸗ rineminiſterium zuteilte. Soviel über die Mannſchaft ſelbſt. Was ihre„Zerſplit⸗ terung“ im Augenblick der Kataſtrophe betrifft, ſo iſt zu ſagen, daß die Dienſtverteilung derjenigen bei allen bis⸗ herigen Polarexpeditionen bezw. Kontinental⸗ und Ozeau⸗ flügen genau glich. In den der Kataſtrophe vorausgehenden Stunden wußten wir alle, daß unſere Lage ſchwierig war, daß wir ſtarken Gegenwind hatten, daß unſere drei Motore, die raſtlos viele Stunden arbeiteten(vom Abend des 24. Mai an), raſch unſeren Benzinvorrat verbrauchten. Es lag daher kein Grund für eine„Zerſplitterung“ der Mannſchaft vor, an die wir übrigens an Bord der„Italia“ auch bei durchaus günſtigem Flug nicht gewohnt waren Was die Kataſtrophe ſelbſt anlangt, ſo iſt allgemein be⸗ kannt, daß ſie das Werk einiger Minuten war, und daß es nicht in menſchlicher Macht lag, ſie aufzuhalten. Wenn die Unterſuchungskommiſſion zu dem Schluß gelangt iſt, daß die Schuld an der Kataſtrophe Nobile zuzuſchreiben iſt, muß ſie auch das Rätſel erklären, wie der kataſtrophale Verluſt des Gaſes zuſtande kam, der das Unglück des Luftſchiffes herbei⸗ führte. Von uns Teilnehmern kann ſich niemand den Gas⸗ werluſt erklären, da keine Zeit verblieb, den Defekt zu fin⸗ den; es wäre daher für die Praxis ſehr intereſſant und außerordentlich wertvoll, wenn die Unterſuchungskommiſſion dieſe Sache veröffentlichen und den techniſchen Fachleuten er⸗ klären würde. Der dritte Punkt des Urteils über Nobile betrifft ſeine Abfahrt von der Eisſcholle. An einem Arm⸗ und Beinbruch 5 8 Die Regimeutsziege verläßt im Sonderabteil das Rheinland. Kein engliſches Jufanterie⸗Regimant wird es wohl geben, das nicht eine weiße Ziege als Stolz trottet ſie dem Zug voraus, Regimentskapelle durch dick und dünn, in Krieg und Frieden. Negiments Maſeote mit ſich führt. Abfahrt der Regimentsziege Seiner Majestät leidend, gehorchte Nobile der Aufforderung Lundborgs und flog als erſter ab, da Lundborg erklärte, er habe Befehl, ihn als erſten wegzubringen; man bedürfe ſeiner Angaben für die Rettungsaktion, die ſich auch auf die übrigen zwei Gruppen der Schiffbrüchigen erſtrecken ſollte, und er ver⸗ prach ausdrücklich, er wolle noch in derſelben Nacht den ver⸗ wundeten Cecioni, in der nächſten Nacht uns übrige abholen. Praktiſch genommen war der General für uns ein Hinder⸗ nis, da er marſchunfähig war. Es war jedoch völlig begreif⸗ lich, daß die Kommiſſion auf Grund der Auſichten über die Traditionen eines Offiziers und Führers ihren bekannten Standpunkt zu dieſer Abfahrt einnehmen mußte, und ihr Ur⸗ teil in dieſer Hinſicht hätte ſicher überall Verſtändnis ge⸗ funden. Aber es kann ihm vorgeworfen werden, daß es zu ſtreug war, wenn es die Degradation und Penſtonierung No⸗ biles, zu der es tatſächlich gekommen iſt, zur Folge haben konnte. Es iſt zu berückſichtigen, daß Nobile durch ſeine Abfahrt niemandem anderen als ſich ſelbſt geſchädigt hat. Wenn im Falle der Abfahrt Nobiles die Unterſuchungs⸗ sterbenden Kameraden bedeutete alſo nur eine Verlängerung ihres Lebens um einige Tage— nichts mehr. Keine Er⸗ reichung des Zieles, keine Hilfe für die übrigen Schiffbrüchi⸗ gen! Schließlich hat ſich Zappi desſelben Vergehens gegen die Offiziere zum dritten Male ſchuldig gemacht, und zwar auf eine auffallende Art und Weiſe, die ebenſoviele Zeugen hatte, als es auf dem„Kraſſin“ Augen gab. Im Augenblick der Mettung beider italieniſchen Offiziere durch den„Kraſſin“ iſt nämlich 5 Zappi mit allen warmen Gewändern bekleidet, während ſein Freund Mariano mit einem erfrorenen Bein halb nackt im Schnee liegt. Ich habe immer getrachtet, die Geſchichte dieſer beiden Offiziere, die die größte Entrüſtung in der ganzen Welt her⸗ vorgerufen hat, auf menſchlichſte Art zu ſchildern und ihren Grund in einer Polarpfychoſe zu ſuchen, während öffentlich von Mord und Menſchenfreſſerei geſprochen wurde. Die Un⸗ terſuchungskommiſſion erklärte, jedoch nach dem ſtrengen Ur⸗ teil über Nobiles Abfahrt von der Eisſcholle, daß die Hand⸗ lungsweiſe beider Offiziere vollſtändig in Ordnung und des Lobes wert geweſen wäre, und billigte die Ernennung Zap⸗ pis zum Konſul, während ſie gleichzeitig Anlaß zur Degrada⸗ tion Nobiles gab. Dieſe zweifache Auffaſſung der Gerechtig⸗ keit durch die Kommiſſion braucht keinen weiteren Kommen⸗ tar. Die italieniſche Unterſuchungskommiſſion kann freilich ihre Landsleute beruteilen, wie ſie will, ſie konnte jedoch den neutralen Zeugen die Blosſtellung erſparen, die ein ſolches Urteil zur Folge haben muß. Ich und mit mir die Mehrheit der Oeffentlichkeit, werden nie glauben, daß Dozent Hoel aus Oslo, Kapitän Lundborg aus Schweden, * kommiſſion den Begriff der Offiziersehre ſo hoch anſetzte auf was konnten ſich dann die beiden anderen Offiziere Ma⸗ riand und Zappi gefaßt machen, bei denen ſich ja das er⸗ wähnte Vorgehen dreimal wiederholt hat. Zum erſten Male, als ſich beide ohne Nobiles Wiſſen ſchon am vierten Tage nach der Kataſtrophe über den Abmarſch aus unſerem Lager verabredeten und ſich Nobiles Zuſtimmung erſt nachträglich erzwangen. Zum zweiten Male, als ſie ihren Kameraden Malmgren auf der Eisſcholle verließen und ihn dem Hunger⸗ und Kältetode preisgaben, indem ſie den Reſt ſeiner Vorräte und ſeine warme Kleidung mitnahmen. Zu ihrer Verteidi⸗ gung führten ſie an, es hätte in Hinſicht auf die Rettung der ganzen Expedition viel daran gelegen, ihr Ziel zu erreichen⸗ Dieſer Grund kann aber der einfachſten rechneriſchen Ueber⸗ legung nicht ſtandhalten. Ich hatte Gelegenheit oft darauß hinzuweiſen, in meinem Buch, in Vorträgen und auch vor⸗ der Unterſuchungskommiſſion, daß nämlich das Ziel damals im günſtigſten Falle 40 Tagemärſche entfernt lag, ihre Vor⸗ räte jedoch, eingerechnet die von Malmgren, höchſtens für drei Wochen reichten. Die Annahme der Lebensmittel ihres Profeſſor Samoilowitſch, Kapitän Tſchuchnowſky und der Arzt des„Kraſſin“, Dr. Srednewſky aus Ruß⸗ land vor der Kommiſſion ein Zeugnis abgelegt haben, das für die Lobeswürdigkeit Zappis ſprechen könnte. Ich für meine Perſon hielt es für meine Pflicht, dieſe Erklärungen zu ſchreiben, wenn ſie auch noch ſo wirkungs⸗ los ſein mag. Will jemand darin eine Verteidigung Nobiles ſehen— ich habe nichts dagegen einzuwenden. Ein Teilneh⸗ mer der Expedition, der ſich mit ſeinem Führer nur in den Ruhm teilen will, ihn jedoch im phyſiſchen und moraliſchen Unglück verläßt, iſt kein Mann von Charakter. Die Unterſuchungskommiſſion hat übrigens auch das Verhalten der italieniſchen Hilfsexpedition gebilligt, das iſt jedoch ein Kapitel für ſich, und es wird ſich Gelegenheit fin⸗ den, darauf zurückzukommen. Vorläufig gibt es nur eine Frage: will Italien in dieſem Jahre für ſeine ſechs Staats⸗ bürger, die mit dem Wrack des Luftſchiffes verſchollen ſind, etwas tun, nachdem die italieniſche Hilfsexpedition im Jahre 1928 nichts für ſie unternommen hat! Oder iſt mit den gol⸗ denen Medaillen alles endgültig abgetan! Der weiße Joktor der Beduinen Von einem eigenartigen Erlebnis berichtet ein Engländer aus Liverpool, namens Sidney Tomlinſon, dem es gelang, in Begleitung eines Freundes, des Amerikaners Betts aus der Fremdenlegion zu entfliehen. Die beiden jungen Leute waren aus Abenteuerluſt in die Truppe eingetreten, ſahen ſich aber bald auf das Tiefſte enttäuſcht. Schlechte Verpflegung und un⸗ würdige Behandlung ließen in ihnen den Entſchluß reifen, ſich dieſen Verhältniſſen ſo ſchnell wie möglich zu entziehen, Als daher ihr Truppenkteil von Oran auf einen Außenpoſten vorge⸗ ſchoben wurde, nahmen ſie eine günſtige Gelegenheit wahr. und flohen in die Wüſte, wobei ihnen zuſtatten kam, daß Betts die arabiſche Sprache recht gut beherſchte. Sie hatten bereits in Oran von einem„Weißen Doktor“ gehört, einem Europäer, der bei einem der großen Wüſtenſtämme leben ſollte und dort eine faſt ſagenhafte Verehrung genoß. Sobald die Flüchtlinge daher auf Araber ſtießen, baten ſie dieſe, daß ſie vor den weißen Doktor geführt werden möchten. Die Be⸗ duinen ſtutzten zuerſt, fügten ſich dann aber dem Wunſche der beiden Flüchtlinge und brachten ſie in einem langen Kamel⸗ ritt in das Hauptlager eines Wüſtenſtammes, das ſich in einer Oaſe befand. Dort mußten die Flüchtlinge warten, bis ſie endlich zu einem großen Zelte geführt wurden, aus dem ihnen ein hochgewachſener, ſchlanker Mann entgegenkam, dem man trotz ſeiner arabiſchen Kleidung den Engländer auf den erſten Blick anſah. Es war der„Weiße Doktor“. Auf einen Wink dieſes Mannes wurden die Flüchtlinge mit allem verſorgt, deſſen ſte bedurften und dann in arabiſcher Verkleidung auf ein italieniſches Schiff in einen Hafen gebracht, wo ſie der Kapitän ſofort aufnahm, nachdem er der ihm von einem Be⸗ duinen übergebenen Begleitbrief geleſen hatte. Ueber die Per⸗ Trockenlegung der Noröſee? ſönlichkeit des weißen Doktors konnte, oder wollte ihnen der Napitän auch keine Auskunft geben. Sie wurden ſicher nach einem italieniſchen Hafen gebracht und dort nach Aushändi⸗ ung einer Geldſumme für weitere Reiſekoſten und Anſchaf⸗ fungen an Land geſetzt. Wer ihr unbekannter Wohltäter in Wirklichkeit iſt, haben ſie niemals erfahren, der Sage nach ſoll es der Sohn einer vornehmen engliſchen Familie ſein, der in Oxford Medizin ſtudierte und den dann unglückſelige Ver⸗ hältniſſe in die Fremdenlegion trieben. Er flüchtete aus dieſer zu den Beduinen, die ihn freundlich aufnahmen und unter Henen er ſich durch ſeine ausgezeichneten mediziniſchen Keunt⸗ niſſe ſehr bald eine führende Stellung ſicherte. Er ſoll im Beſitze eines beſonderen Ferman ſein, der ihn unabhängig von allen inneren Fehden der Stämme macht und ihm ſo ge⸗ ſtattet, ſeine ärztliche Tätigkeit unberührt von allen Streitig⸗ keiten der Beduinen unter ſich auszuüben. Brillantendiebftahl In Berlin⸗Grunewald entdeckte vorgeſtern die Tochter des Konſuls Harry Ful d, die mit ihre Vater eine Grunewald⸗ villa bewohnt, daß ihr geſamter Brillantſchmuck geraubt wurde. Die Edelſteine ſind durch minderwertige, aber ge⸗ ſchickt nachgemachte Schmuckſtücke erſetzt worden. 5 Als der Tat dringend verdächtig wurde der 27jährige Hausdiener Karl Kamolz verhaftet, in deſſen Gepäck wert⸗ volle Schmuckſachen gefunden wurden, die Spuren einer frü⸗ heren Umarbeitung erkennen ließn. Es wird angenommen, daß er ſie in früheren Stellungen geſtohlen hat. Seine An⸗ 1 5 über den Erwerb der Sachen ſind der Polizei unglaub⸗ aft. anz nahe der gans wandelt werden. Fruchtbares werden, eine n Der großartige Plan der Trockenlegung der Nordſee, der Durch einen Damm von 80 Kilometer Länge ſoll der größte Teil der Nord eventuell auch Kohlenplätze und Erdölquellen, und für 20 Millionen Menſchen würde von deut Ingenie ausgearbeitet wurde. ſchen Ingenien ren ſee in Land ver⸗ Ackerland, faſt in Größe Englands, würde ſo gewonnen eue Auſtedlungsmöglichkeit geſchaffen. 1 ö ö Donnerstag, den 17. Oktober 1929 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe] 7 5 M 482 7. Seite. Nr. 483 Sportliche Mannheimer Fauſtkämpfer in Stuültgart geschlagen Am Samstag trat eine kombinierte Staffel des Vereins für Körperpflege v. 1886 Mannheim, des Maunheimer Fuß⸗ ball⸗Klubs Phönix und des Vfe. Neckarau dem füddeutſchen Mannſchafsmeiſter Vf. Germania Stutt gart gegenüber. Die zur beſten deutſchen Klaſſe zählenden Stuttgarter rechtfertigten ihren Ruf und ſtegten nahezu auf der ganzen Linie, allerdings auch mit Hilſe des Kampfgerichts, das im Mittel⸗ und Halb ſchwergewicht zwei kraſſe Fehlurteile gab und dadurch die Mannheimer um zwei verdiente Siege brachte. Im Halbſchwergewicht zeigte ſich Kreimes⸗ Bf. 86 gegen Bauer Stuuttgart in den beiden erſten Runden ſo überlegen, daß ſein Sieg, trotzdem er in der 3. Runde unter Luftmangel litt und Bauer dadurch aufkam, nie in Frage ſtand. Das Urteil„unentſchieden“ entſprach keinesfalls dem Kampfverlauf. Aehnlich erging es Jakob ⸗ Bf. 86, der ſeinen Gegner Nuſſer⸗Stuttgart nach einer ſchwachen 1. Runde in der 2. und 8. Runde durch linke Konter und nachfolgenden rechten Haken mehr und mehr in die Defenſive drängte und bis zum Schluß in Führung lag. Jakob kämpfte, wie man ihn ſchon lange Zeit nicht mehr ſah. Er entpuppte ſich als großer Stratege. Das Urteil„un⸗ entſchleden“ löſte Mißfallenskundgebungen bei den Zuſchauern aus. Einen großen Kampf lieferte auch Witſchorke 2ꝛ⸗Phönix Mann⸗ heim; es war ſchade, daß er wegen Verletzung aufgeben mußte. Sutz ⸗BfK. 86 mußte ſich mit einem Unentſchieden begnügen. Die übrigen Mannheimer gaben ſich erſt nach heftigem Kampfe geſchla⸗ gen. Mit Ausnahme vom Schwergewichtskampf wurde äußerſt fafrer und erſtklaſſiger Sport geboten. Die einzelnen Kämpfe. Fliegengewicht: Möſch⸗Stuttgart— Keller⸗BVie. Neckarau. Möſch führte über ſämtliche Runden durch andauernden Angriff und ſichert ſich einen knappen Punktſteg. Keller ſtellte ſich immer wieder zum Schlagwechſel, kann aber durch ſeine kurze Reichweite auf Diſtanz ſeinem Gegner die Führung nicht entreißen. M. vermeidet geſchickt den von K. geſuchten Nahkampf Baulamgewicht: Zeiſing⸗Phönir— Pleſſing⸗Stuttgart. Zeiſing ſtand im voraus auf verlorenem Poſten. Pleſſing fällt Z. mit Haken⸗ derten an, die dieſem die Ruhe und Ueberlegung nahmen. Anſtatt auf Diſtanz zu boxen, nahm er den Schlagwechſel auf, wo nakürlich der Fighter Pleſſing mit haargenau geſchlagenen Serien von Haken 3. zermürbte. Nachdem der Mannheimer in der 2. Runde bis 9 zu Boden mußte, gab er den ausſichtsloſen Kampf auf. Federgewicht: Schepperle⸗Stuttgart— Lutz⸗Vf. 86. Der Stutt⸗ Barter ſtellte bei dieſem Treffen erneut ſein hervorragendes Können unter Beweis. Allerdings arbeitete er auch mit unſauberen Mitteln, denn er hielt während der 3 Runden ſehr viel, ſodaß ſich der indis⸗ ponierte Lutz nicht entfalten konnte. Erſt in der 2. Runde wurde der Stuttgarter verwarnt. Trotzdem hielt er weiter, ſodaß der Ring⸗ richter andauernd trennen mußte. Wieder wurde Sch. wegen Haltens verwarnt und das nahe Ende verhinderte vielleicht ſeine Disgyualifi⸗ kation. Der Kampfverlauf zeigte beide Boxer gleichwertig. Der ſtets angreifende Lutz wurde of von Sch. gut gekontert. Das Urteil un⸗ entſchteden entſprach den Leiſtungen beider. Leichtgewicht: Witſchorke 2⸗Phönix— Leutner⸗Stuttgart. Der utit Rechtsauslage kämpfende L. ging von Beginn an auf k. v. aus. Wider Erwarten zeigte W. ſich in dem andauernden Schlagwechſel ebenbürtig. Zu Beginn der 2. Runde verblüffte W ſeinen Gegner durch eine genau geſchlagene Hakenſerie, die Wirkung verriet. W. ſetzt nicht energiſch genug nach. L. landet einen linken Geraden und W. muß wegen Verletzung den bis dahin vollſtändig offenen Kampf aufgeben. Weltergewicht: Bahr⸗Bfek. 88— Haas⸗ Stuttgart. H. muß alles aufbieten, um den hartſchlagenden Bahr in Schach zu halten. Auf Diſtanz iſt B. der Beſſere, im Nahkampf beherrſchte H. die Situation. H. hatte etwas mehr vom Kampfe, was ihm einen knappen, aber ver⸗ dienten Punktſieg einbrachte. Mittelgewicht: Jakob⸗ Vf. 86—Nuſſer⸗Stuttgart N. legte in un⸗ heimlichem Tempo los, Angriff auf Angriff folgt, während J. mit verblüffender Ruhe abduckt ohne die Gegenangriffe vermiſſen zu laſſen. In der 2. Runde zeigte ſich faſt das gleiche Bild, nur daß der Stuttgarter in die linken Geraden Jakobs rennt und rechts viel einſtecken muß. In der 3. Runde liegt J. mehr tm Angriff und landet links und rechts noch mehr als zuvor. J boxte den wild kämpfenden N. taktiſch in einer Weiſe, die Bewunderung hervorrief. Beide Kämpfer waren trotz dem ſchnellen Tempo am Ende verhältnis⸗ mäßig noch ſehr friſch. Der ſtarke Beifall legte ſich plötzlich, als das Urteil unentſchieden verkündet wurde. JJ war um einen verdienten Steg gebracht. Halbſchwergewicht: Kreimes⸗V. f. K. 86— Bauer⸗Stuttgart. Bauer, welcher entgegen wiederholter Nennung eines Mannheimer Vereins auf Plakaten und in Zeitungen nach wie vor Mitglied des V. ſ. K. Germania Stuttgart iſt, errang gegen Kreimes ein nicht verdientes Unentſchieden. K. übernahm beim Gongſchlag den Angriff; mit linken Rundſchau Geraden und plazierten Rechten kam er ins Ziel. Beim Schlagwechſel kam B. nicht mit. In der dritten Runde zeigte K. Müdigkeit, wodurch B. etwas aufkommt, ſodaß dieſe Runde ausgeglichen iſt. Das Urteil Unentſchieden brachte K. um einen glatten Sieg. Schwergewicht: Weick⸗V. f. K. 86— Dannenhauer⸗Stuttgart. Eine Enttäuſchung war dieſe Begegnung. Der an Größe, Reichweite und Gewicht überlegene W. verſtand nicht ſeine Vorteile auszunützen. D. kämpfte zurückhaltend, bis er die Mängel ſeines Gegners erkannt hatte. Er griff dann beherzt an und drängte W. dauernd ſchlagend jedesmal au die Seile. Erſt als W. den Rücken an den Seilen hatte, beſann er ſich auf ſeine behandſchuhten Fäuſte und ſchlug nach ſeinem Gegner in ausgiebigſter Weiſe. In der Hitze des Gefechts unterliefen ihm verbotene Schläge; er wurde verwarnt und ſchließlich vom Ring⸗ richter aus dem Ring geſchickt. Sieger D. durch Abbruch in der zwei⸗ ten Runde. Durch dieſen Abſchluß wurde der gute Eindruck der übri⸗ gen Kämpfe etwas verwiſcht... Leichtathletikkampf Deulſchland⸗ Schweden Die Länderkämpfe 1930 und 1932 vor dem Abſchluß— 12 Wett⸗ bewerbe feſtgelegt.— Die fünf beſten Schweden Dieſer Tage fanden in Berlin zwiſchen dem Vorſitzenden des Schwediſchen Athletik⸗Verbandes(Spenska Idrottsförbunden) Eke⸗ lund und dem Vertreter der Deutſchen Sportbehörde Dr. Bergmann Verhandlungen über den Abſchluß des ſchon lang geplanten deutſch⸗ ſchwediſchen Länderkampf ſtatt, die ein befriedigendes Ergebnis zei⸗ tigten. Insbeſondere wurden die techniſchen Einzelheiten beraten. Einig war man ſich darüber, daß die Kämpfe an zwei Tagen ſtatt⸗ finden müſſen, um die vorgeſehenen 18 Wettbewerbe abwickeln zu können. Ueber die nachſtehenden 12 Konkurrenzen: 100 Meter, 400 Meter, god, 1500, 5000 Meter, 110 Meter⸗Hürden, Hoch⸗ Weit⸗ und Stabhochſprung, Kugel, Diskus und Speer wurde eine Einigung er⸗ zielt. Die noch fehlenden 6 Wettbewerbe werden die Verbände feſt⸗ legen. Der erſte Kampf wird im nächſten Jahr in Deutſchland ſtatt⸗ finden, wenn jedoch die ziemlich erheblichen Reiſekoſten für die be⸗ nötigten 30 repräſentative Vertreter von Schweden getragen werden, iſt die Möglichkeit gegeben, daß der erſte Länderkampf auch in Schweden zum Austrag kommt. Die Wiederholung würde dann alle zwei Jahre, alſo früheſtens 1932 ſtattfinden. 2 Die Leiſtungen der Schweden Nachſtehende Statiſtik, die in jeder Konkurrenz die fünf beſten Leiſtungen dieſes 5 7 umfaßt, gibt ein deutliches Bild von dem augenblicklichen Stand der ſchweziſchan Leſchtathletiß; 100 Mete r: Skölb⸗ Ens ebe 19.8, Sjöſtröm⸗„Malmö 10.8, Eriksſon⸗ Oergryte 10.9, Anderſſon⸗Linnea 10.9, Palmgreen⸗Växjö 10.9. 200 Meter: Ahlm⸗Stockholm 22.0, Sköld⸗Enskede 22.1, Lindkytſt⸗ Stockholm 22.1, Anderſſon⸗Linnea 22.2, Kugelberg⸗Malmö 22.4. 490 Meter: Hammergren⸗Stockholm 48.6, Petterſon⸗Stockholm 49.5, Lindeſtröm⸗Norrköping 50.0, v. Wachenfeld⸗Upſala 50.0, Anderſſon⸗ Chriſtianſt. 50.2. a 800 Meter: Kraft⸗Mode:54.0, Björk⸗ Göteborg:54.8, Svenſſon⸗ Finſpang 1156.0, Jönſſon⸗Malmö:56.1, Ackerdahl⸗Stockholm 1156.2. 1500 Meter: Kraft⸗Mode:57.2, Oehrn⸗Horas:57.7, Roſenblad⸗ Stockholm 4203.7, Karlffon⸗Upſala:04, Johanſſon⸗Upſala 4104.2. 890 Meter: Oehrn⸗Boras:40.6, Dahlſtröm⸗Stockholm 8143.4, Petterſſon⸗Hellas:44.0, Lindgren⸗Boras:44.8, Möller⸗Oerebo 8149.0. 3099 Meter: Magnuſſon⸗Fredrikshof 14:57.0, Lindgren⸗Boras 1503.4, Stenfeld⸗Bäſterviks 15:07.0, Falk⸗Bollſta 15:19.0, Petterſſon⸗ Hellas 15:21.6. 19 00 Meter: Magnuſſon⸗Fredrikshof 31:14.4, 31:30.1, Falk⸗Bollſta 32:22.0, Sellen⸗Upſala 32:25.8, 8258.4. a 119 Meter⸗Hürden Wennſtröm⸗Veſtermalms 14.4, Petterſſon⸗ Stockholm 14.5, Anderſſon⸗Vargöns 15.6, Lindſtröm⸗ Malm 15.7. 400 Meter⸗Härden: Petterſſon⸗Stockholm 54.0, Areskoug⸗Oegryte 55.8, Kjellſtrzm⸗Stockholm 56.2, Lindahl 56.7, Bodlund⸗Väſteras 57.0. 4 mal 100 Meter: Göta⸗Stockholm 43.1, Jen Malmö 43.5, Oegryte 43.6, Hellas 44.8. 4 mal 400 Meter: Göta⸗Stockßholm 323.2, Hellas:27.68, Oergrote JS.27.8, Göta II Stockholm 390.0 4 mal 1590 Meter: IF Horas 16: 25.6, Göta Stockholm 16..0, Hellas 16.42.8, Thor Upſala 1655.4. Hochſprung: Karlſſon⸗Malmö 1,90, Nillſon⸗Stockholm 1,89, Berg⸗ ſtröm⸗Hellas 1,88, Hannſon⸗Malmö 1,88 Meter. WMeitſprung: Hallbera⸗Oeſterfund 7,51, Spenſſoi⸗Fönköyving 7,43, Torſell⸗Stockholm 7,19, Lindblad⸗Kroneberg 7,04, Auderſſon⸗Liennea 7,01 Meter. Stabhochſprung: Lindblad⸗Kroneberg 3,95, Nilſſon⸗Gävle 3,90, Anderſſon⸗Enskede 3,95, Svenſſon⸗Eksjt 3,71, Jakobſſon⸗Mora 3,70 Meter. Dreiſprung: Hanſſon⸗Malmö 14,24, 14,10 Meter. Lindgren⸗Boras Möller⸗Orebro Svenfſon⸗Boras 14,48, Lindhoff⸗Ginſping 14,10, Horranſon⸗Sahsolms 14,48, Karlſſon⸗Malmö Kugelſtoßen: Norrby⸗Hellas 14,20, Janſſon⸗Nörköpping 16,965 Anderſſon⸗Malmö 13,86, Anderſſon⸗Falkenberg 18,68, ee lingsbro 13,44 Meter. Diskuswerfen: Karlfſon⸗Upfala 48,58, Anderſſon⸗Malmb 43,50, Mannerfeldt⸗Kroneberg 42,86, Linbman⸗Norrköping 42,20, Nilſſon⸗ Norrköping 42,25 Meter. Speerwerfen: Lindſtröm⸗Eksjtz 64,46, Forsman⸗Kroneberg 61.31; Wahlſtröm⸗Söderborg 59,97, Blomkviſt⸗Kroneberg 59,23, Bergſtröm⸗ Hellas 58.71 Meter. Saarländer Kunſtturner in Mannheim Es iſt ſchon lange her, daß Mannheims Kunſtturner nicht meh daheim 195 ze Kräfte gemeſſen und ihr Können unter Beweitz geſtellt haben. ie letzten Kunſtturn⸗Wettkämpfe, an denen die Riege des Nef mer Turngaues oder die Vereinsmannſchaft der 184ser be⸗ teiligt waren, gingen ſtets auf auswärtiger Einladung, ſo in Pirma⸗ ſens, Völklingen und Frankfurt, vor fich. In nächſter Zeit nun kommt Mannheims Turnerſchaft und die Freunde de 1 Spitzenleiſtungen an den Geräten in den Genuß zweier bedeutungsvoller Mannſchaftskämpfe. Die Gaumannſchahft tritt anfangs November gegen die leiſtungsfähige Vertret tung des bekann⸗ ten Speyerer⸗Gaues im Pfälzer Tur ewerbund an. Die nächſtliegende Begegnung iſt jedoch die des kommenden Samstags zwiſchen dem Turnverein v. 1846 und Stadtverband Völklingen In Vereinshaus des Turnvereins. Es handelt ſich um einen Rück⸗ dampf gegen die Auswahlriege der dem Stadtverband Völklingen für Leibesübungen angeſchloſſenen 6 Turnvereine. Wiederum iſt ein Mannſchafts⸗ Vierkampf mit je einer Achter mann⸗ ſchaft in Ausſicht genommen. Reck, Barren, Pferd ſind die Einzel⸗ geräte e, wozu eine Mann chaftsfreiübung kommt. Den Vor kampfin Völklingen konnten die Mannheimer mit 941 zu 2955 alf o mit 46 Pluspunkten, für ſich entſcheiden. Für die Maunheimer Wiederholung hat der Stadtverband ſeine Vertretung mit beſonderer Sorgfalt ausgewählt, um den kampferprobten Mann⸗ heimern eine ebenbürtige Riege in der Beſetzung mit: Benz, Müller, Schwarz, Kornmann, Siebenſchuh vom TV. Obervölklingen und Ri⸗ ſchaneck, Kuchenbeißer, Schmidt vom TV. Völklingen gegenüber zu ſtellen, die das: Beſtreben hat, das erſte Ergebnis zu verbeſſerw. Für den Turnverein 1846 wird die Riege beſetzt ſein mit: Adler, Enbreß, Ernſt, König., König Th., Schmelcher, Stix und Wühler, alſo ohne Nil, der noch an der Turnſchule in Berlin weilt. Eine beſondere Note erhölt dieſer Wettkampf durch die Teilnahme der mit füngeren und auch ſtrebenden Turnern beſetzten welke 1 Riege des Mannheimer Bereins, die erſt vor acht Tagen gegew den TV. 1990 Frankfurt die Oberhand behielt. Das Kampfrichteramt haben übernommen die Gauoberturnwarte: Wagner⸗Frieſenheim und Werdan⸗ i ſowie die Gauturnwarte Schmidt⸗ Heddesheim umd Bayer⸗Oppar So ſteht man dem Beſuch der Turner aus dem Sagargebiet mit ungekeiltem und freudigem Intereſſe entgegen, denn die feſteren Be⸗ ziehungen zu Mannheim insbeſondere zum Turnverein 1846 beſtehen feit Jahren. In ſchwerſter Zeit knüpften ſich ö ie Bande, als 1 dem ſtärkſten Drucke der Beſatzung die Pfälzer und Sgardeutſchon anſchickten, allen Wiberſtänden zum Trotz das Deutſche Turnfeſt 1028 in München au beſuchen und in Mannheim eine ee Tur⸗ nerſtätte gefunden hatten. R. G. Wie wird das Weiter? Woetler⸗Nachrichten der Vadiſchen Landesweſterwarte Karlseuhe Mit dem Vordringen der atlantiſchen Depreſſton nach Mitteleuropa kam auch unſer Gebiet in den Bereich mari⸗ timer Warmluft. Die morgendliche Nebelbildung iſt daher größtenteils unterblieben, dafür iſt aber leichte Bewölkung aufgetreten. Der Wind hat nach Süd⸗Weſt gedreht und wird vorübergehend auffriſchen. Da die über Nord⸗Oſt und Oſt⸗ europa ausgebreitete polare Kaltluft das weitere Vordringen des atlantiſchen Tiefs verzögern wird, iſt auch für morgen mit Fortbeſtand der augenblicklichen Wetterlage zu rechnen. Wetterausſichten für Freitag, 18. Oktober: Zeitweiſe wol⸗ kig und trocken, bei mäßigen Weſtwinden. Anhaltend mild, auch nachts. 8 3 5 5 25 Stultiperſtepfung ee Schmeizernillen In alen 8 die Sac el zu 84.50 7 e Cheftedatteur. Kurt Jlſcher Ver antwortlich 175 Politik:. A. Meigner— Feuilleton: Dr. S. Kayſer= Kommunalpolitit u. Lokales: Kichard Schönfelder— Sport und Vermiſchtes: Willy Müller— 8 Kurt Ebmer— Gericht und alles lbrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mlttellungen? Fal ob Faube, ämtlich in Maünheim— Herausgeber, Drucker und Verleger 8 Dr. Haas Neue Mannßeimer Zeitung G. m. b.., Mannheim E 6, 2. uu un 10 0 173 e N g 0 ö 6 5 0 1 Donnerstag, den 17. Oktober 1 Frauenarbeit in der Von Irmgard Leuel Mit dem 10. Geburtstag der deutſchen Reichsverfaſſung haben die deutſchen Frauen das zehnjährige Inbiläum der Erlangung ihrer vollen Staatsbürgerrechte und ihres Ein⸗ zugs in die Stadt⸗ und Landes⸗ und ins Reichsparlament feiern können. Dieſes Jubiläum legt nahe, ſich Rechenſchaft zur geben über das, was erreicht wurde und über neue Auf⸗ gaben, die vor uns liegen. Zehn Jahre ſind eine winzige Zeitſpanne in der Geſchichte eines Volkes, und gewiß laſſen ſich daraus heute noch keine endgültigen Schlüſſe ziehen. Man darf auch nicht etwa eine grundlegende Umgeſtaltung des öffentlichen Lebens durch die Mitarbeit der Frau nach zehn Jahren erwarten. Aber wo Frauen zur Mitarbeit berufen wurden, haben ſie mit ihren beſten Kräften zu der Geſtaltung des veränderten Lebens beigetragen. Der Bund Deutſcher Frauenvereine wird auf ſeiner Generalverſammlung in Kö⸗ nigsberg in dieſen Tagen ein Fazit aus zehn Jahren ſtaats⸗ bürgerlicher Frauenarbeit zu ziehen verſuchen. Einen Auf⸗ takt zu dieſen Erörterungen bildete eine Arbeitsgemein⸗ ſchaft für kommunale Frauenarbeit, die der Deutſche Staatsbürgerinnen verband ſoeben in Berlin veran⸗ ſtaltete. Sinn und Aufgaben kommunaler Frauenarbeit zu be⸗ leuchten, war ihr Zweck, Naber den weithin ſichtbaren Erfol⸗ gen und Auswirkungen der Arbeit e ner führender Frauen an beſonders exponierter Stelle it man manchmal geneigt, das Weſen der Arbeit im Kleinen, wie ſie die Tä⸗ tigkeit in der Gemeinde darſtellt, mit ihrem ſcheinbar weit geringeren Wirkungsradins, zu verkennen. Und doch bildet ſie die unterſte und wichtigſte Stufe, auf der alle weitere Arbeit erſt aufbauen bann. Darum iſt die tatkräftige und tatbereite Mitarbeit der Frau hier von ausſchlaggebender Bedeutung. Denn dies iſt lebens⸗ und wirklichkeitsnahe Ar⸗ beit, iſt politiſche Pionierarbeit, dir mit den brennenden Pro⸗ blemen des täglichen Lebens in enge Berührung bringt und die Möglichkeit zu durchgreifender produktiver Hilfe gibt. Erſt wer ſich praktiſch mit dieſen Problemen einmal ausein⸗ andergeſetzt hat, wird an der Zöſung der Aufgaben, wie ſie die größeren Gemeinſchaften ſtellen, mitarbeiten können. Dieſe Gedankengünge kamen in dern Einleitungs referat von Frau Dr. Elſe Ulich⸗Beil, Dresden, über den Sinn der kommunalen Frauenarbeit, zum Aus⸗ druck. Der größte Prozeutfatz der Frauen, die ſich für die Arbeit in der Gemeinde zur Verfügung ſtellen, kommt aus der praktiſchen Arbeit in der Woßlfahrtspflege, deren weites Gebiet ja auch einen großen Teil des hauptſüchlichſten Auf⸗ gabenkreiſes der Gemeinde umfaßt. Die Gefahr darf aber micht überſehen werden, daß die soziale Arbeit heute in ihrer Bedeutung als Grundlage für politiſche Betätigung über⸗ ſſchützt wird. Es kann nicht wachdrücklich geung betont wer⸗ den, wie wichtig auch für Frauen grundlegende Kennt⸗ miſfſe und Erfahrungen auf allen auberen Gebieten des öffent⸗ lichen Lebens für eine fruchtbare politiſche Betätigung find. Eines der woſentlichſten Probleme aller gegenwärtigen Kommunalpolitik, das der Wohnungswirtſchaft, be⸗ handelte Dr. Mare Eliſabelh Läders. Die Woh⸗ mungsnot iſt ja heute nicht nur ein zahlenmäßiges Problem, ſondern ein eminent wichtiges, wirtſchaftliches, techniſches, ſoziales und kulturelles, und die Urſachen der Wohnungs⸗ mot ſind nicht erſt in den letzten Jahren entſtanden. Sie wurde ausgelöſt durch Krieg und Inflation, aber ihr Um⸗ fang iſt zum guten Teil darauf zurückzuführen, daß man erſt in ber jüngſten Zeit die Bedeutung der eigentlichen„Wohn⸗ funktion“ der Wohnungen zu erkennen begann, während bis vor kurzem die Funktion der Rente einer Wohnung viel weſentlicher erſchten. Aber dieſt Erkenntnis, die z. T. das Reſultat geſteigerter Wohnbdedärfniſſe iſt nb damit ein er⸗ freuliches Zeichen für die Lebenskraft, die Entwicklung des Volkes, trifft zuſammen mit der übevall ſich auswirkenden kataſtrophalen Finanznot. Eine Möglichkeit dazu wäre ge⸗ geben, wenn ſich der Charakter des Baugewerbes als Saiſongewerbe überwinden und der Haus⸗ Hau ſich auch im Winter weiterführen ließe, d.., wenn es vor allem gelänge, einen gefrier freien und doch halt⸗ baren Mörtel herzuſtellen. Bei der rieſtigen Zahl der im Baugewerbe und den angrenzenden Induſtrien beſchäftigten Perſonen und der überragenden Bedeutung der Wohnungs⸗ frage wäre die Löſung dieſes Problems von einer kaum zu üüberſehenden Tragweite, mit in orſter inte für die Arbeits⸗ loſenfrage, aber auch für eine Reihe weiterer wichtiger volks⸗ wirtſchaftlicher Probleme. Wenn die Erreichung dieſes Ziels heute auch faſt phautaſtiſch erſcheint, ſo wäre es doch wert, daß man alle nur denkbaren Verſuche zu ſeiner Verwirk⸗ lichung unternähme. N An den folgenden Ta wurden weitere zentrale Auf⸗ gaben der Kommunalpolitik erörtert, ſo Fragen der Ge⸗ ſnudheitspolitik, der Pflege der Kinder und Jugenlichen und der allgemeinen Wohlfahrtspflege. Sie zeigten die eigentliche Kleinarbeit in der Gemeinde, wieſen aber natur⸗ gemäß nicht mehr ſo überragende Probleme auf wie die Vor⸗ träge des erſten Tages. Der Wert dieſer Arbeitsgemeinſchaft war wohl auch weniger in den einzelnen Vorträgen zu ſuchen als in der Ausſprachemöglichkeit der n der Kommu⸗ nalpolitik tätigen Frauen untereinander, die gerade jetzt umſo wichtiger iſt, als die Kommunalwahlen in Preußen und einer Reihe anberer Länder vor der Tür ſtehen. Erfahrungsans⸗ tauſch und die Frage der Gewinnung der großen Wähler⸗ maſſen zu der Einſicht in die Wichtigkeit der Mitarbeit der Frau im kommunalen Leben iſt darum im Augenblick beſon⸗ ders ahnt. Es zeigte ſich allerdings ernent, wie ſchwer ver⸗ leichbar die Verhältniſſe der Miklonenſtadt mit denen von Keitel. und Kleinſtädten ſind. Immerhin, die Anregungen, die gegeben wurden, ſind ſicherlich auf fruchtbaren und emp⸗ fünglichen Boden gefallen und werden ſich auswirken. Dazu mag weſentlich auch die Beſichtigungsfahrt durch neuere Siedlungen der Stadt Berlin beigetragen haben, die an einem Tag veranſtaltet wurde, und die den Beſucherinnen auſſchlußreiche Einblicke vermittelte. Einen Höhepunkt brachte der letzte Dag noch in der ſehr intereſſanten Ausſprache über das Problem der Arbeitsfür⸗ ſorge und dem Referat von Frau Schulrätin Feuerſtaak über Schul⸗ nud Erziehungsfragen der Volksſchulen. Das Pro⸗ blem der Ar beitsfürſorge, die zuerſt in Köln von Frau Stadktdirektorin Dr. Kraus großzügig organiſiert wurde, it heute ein in allen Städten beſonders weſentliches. Von 7 der Arbeitsfürſorge werden erfaßt dis Wohlfahrtserwerbs⸗ loſen, die die Erwerbsloſen⸗ und Kriſenfürſorge erſchöpft haben. Die Gefahr der Arbeitsfürſorge liegt in der möglichen Konkurrenz mit dem normalen Arbeitsmarkt, durch die die „normalen“ Arbeiter und Angeſtellten erheblich gechſädigt werden könnten. Dieſer Gefahr iſt man dadurch begegnet, daß man für die Wohlfahrtserwerbloſen ausſchließlich zu⸗ ſätzliche Arbeit bereitſtellte, für die keine etatsmäßigen Mit⸗ tel zur Verfügung ſtehen. Es war dadurch auch möglich, die ca. 11 u. H. Arbeitsloſer auszuſcheiden, die arbeitsfähig aber nicht arbeitswillig ſind, und die als Betrüger unter den ar⸗ beitsfähigen Hilfsbedürftigen anzuſehen ſind. Mit dem Reſt von ca. 90 v. H. hat man die denkbar beſten Erfahrungen gemacht, die ſelbſt die optimiſtiſchſten Erwartungen über⸗ trafen. Es hat ſich gezeigt, daß der vorhandene geſunde Ar⸗ beitswille dieſer Menſchen durch die Arbeitsfürſorge erheblich gefördert wird. a Mit einer Reform der Volksſchulen beſchäftigte ſich Frau Schulrätin Feuerſtaak, Berlin, in einem ganz beſonders Winterahnung und Her eindrucksvollen und beachteten Neferat. Sie ſetzte ſich für Kos⸗ dukation in gewiſſen Grenzen ein, die nicht den geſamten Unterricht erfaſſen, ſondern ſich auf gemeinſame JFeſte, ge⸗ legentliche Wanderungen und auf einzelne Fächer beſchrän⸗ ken ſoll, und die durch gemeinſame Grundſchulbauten ermög⸗ licht werden könnte, durch die Knaben und Mädchen in einem Gebäude und unter gemeinſamer Leitung zuſammengefaßt werden. Mit Rückſicht auf die vielen Volksſchulkinder, die nachmittags kein Heim haben und in den überfüllten Hor⸗ ten nicht untergebracht werden können, vertrat die Referen⸗ tin die Forderung eines Ausbaus einzelner Schulen bis nachmittags 5 Uhr, unter der Vorausſetzung, daß dieſe Schulen außerhalb der Stabt erbaut werden, ſo daß die Kin⸗ der ſich in geſunderer Umgebung aufhalten können. Die Be⸗ aufſichtigung der Kinder bei den nachmittäglichen Spielen und Beſchäftigungen und bei den Aufgaben, die dann ebenfalls noch in der Schule gemacht würden, ergäbe überdies eine wünſchenswerte Beſchäftigungsmöglichkeit für die Stellenan⸗ wärter unter den Junglehrern, die bekanntlich heute meiſt jahrelang auf eine Anſtellung warten müſſen. Beſonders ein⸗ dringlich wurden Klagen darüber laut, wie ſelten noch immer höhere Poſten im Schulweſen mit Frauen beſetzt ſind; ſelbſt die Mädchenſchulen ſtehen nur zu einem geringen Prozent⸗ ſatz unter weiblicher Leitung, ein Umſtand, über den ja auch in Baden häufig geklagt wird isfrauenvorſorge Sine haus wiriſchaßzliche Betrachtung Ja, wun find ſie wieder einmal vorüber, die ſchönen Som⸗ mertage mit ihrem Licht, ihrem Duft und chror Fülle! Zögernd und ſpät kommt die Horbſtſonne durch die morgend⸗ lichen Nebelſchleier, dunbelnde Abende mahnen uns daran, daß der Winter vor der Tür ſteht. Da trachtet die ſorg⸗ liche Hausfrau, ſich für die kommende Zeit zu rüſten, und ſie fängt damit im Küchenbereich an, indem ſie in Keller, Boden und Vorratskammer für Reſerven ſorgt, die ihr den Küchen⸗ zettel in den an einheimiſchen Friſchobſt und Friſchgemüſe armen Winterntonaten bereichern helfen ſollen. Es iſt wahr, in den Städten kann man den ganzen Winter hindurch grünen Salat und allerlei andere Gemüſe und Früchte erhalten— aber abgsſehen davon, daß dieſ Treibhausprodukte oder vom Auslande eingeführten Gartenerzeugniſſe meiſtens viel zu tetzer ſind, um für den Durchſchnittshaushalt und zum wirk⸗ lichen„Satteſſen“ regelmäßig in Frage zu kommen, findst doch die echte Hausfrau nach wie vor ihre größte Freude darin, mit ſelbſtbeſchafften, billigen und ſchmackhaften Vorräten wirt⸗ ſchaften zu künnen. Wo es der Raum alſo irgend geſtattet, da wird man ſich zum mindeſten den Kartoffelbedarf, etwas Ge⸗ müſe und Küchenkräuter u. möglichſt auch einen kleinen Obſt⸗ vorrat hinlegen, ganz zu ſchweigen von den gefüllten Ein⸗ machegläſern, die, in Reihen aufmarſchiert und fein ſäuberlich etikettiert, den Stolz der Hausfrau bilden. Gewiß, es iſt ſchön und auch vorteilhaft, uber ein gutes Teil Wintervorräte verfügen zu können, aber es iſt auch nötig, dieſe Wintervorväte ſachgemäß aufzubewahren, damit möglichſt wenig davon verdirbt und verloren get, wodurch die Ren⸗ tabilität der Vorratsbeſchaffung in Frage geſtellt und der Hausfrau Aerger und Enttäuſchung bereitet würde. Nehnten wir nur einmal unſere nützlichſte, vielſsitigſte und unantbohr⸗ lichſte Küchenhelfe rin, die Kartoffel. Wie augenshm und bo⸗ ruhigend iſt es, den Bedarf an Kartoffeln is zer uenen Ernte im Keller zu haben und zu wiſſen, daß einem die ge⸗ ſchützte Frucht in immer gleicher Qualität zur Verfegung ſtehen wird! Aber wir dürfen nicht vergeſſen, daß gerade die Kartoffel aun ihren Aufbewahrungsort gewiſſe Auſprüche ſtellt, foll ſis ſich bis in den Sommer hinein halten. Vor allen Dingen braucht ſie Trockenheit und gute Durchluftueng des Kellers, ſonſt fault ſie, und ſelbſt die gutgebliebenert Knollen nehmen leicht einen modrigen Geſchmack an. Sie darf nicht zu warm liegen, ſonſt keimt ſie zu ruh, aber auch nicht zu kalt, ſonſt erfriert ſte und wird„ſüß“— endlich iſt ſie auch vor zu hellem Licht zu ſchützen, damit ſie nicht grün wird und aus⸗ wächſt. Am zweckmäßigſten iſt die Unterbringung der Kar⸗ toffeln in nicht zu großen Kiſten, deren Boden durchlöchert iſt und die außerdem noch an allen vier Ecken auf Steine geſtellt werden. So kann die Luft die Knollen von allen Seiten um⸗ ſpülen. Wenn man irgend kann, ſollte man ſich der ktuflichen, ſehr praktiſchen Kartoffelnkiſten bedienen, die unten am Grunde eine Art ſchräger Lade haben, in welche die Erd⸗ früchte von unten her nachrollen, wodurch eine ſtändige Bewe⸗ gung und Durchlüftung des Vorrates erreicht wird und wobei auch angefaulte Knollen rechtzeitig ausgeſchieden werden kön⸗ neu. Wer das nicht will oder kann, der ſollte wenuigſtens eine leere Kiſte bereit halten, in welche bis zum Frühjahr in Ab⸗ ſtänden von—6 Wochen je eine der gefüllten Kiſten vorſichtig ausgepackt wird, ſodaß man die Schädlinge immer gleich ent⸗ fernen kann. Dieſe Arbeit macht ſich bezahlt durch größere Haltbarkeit und damit beſfere Aus nutzungsmöglichkeit des Vorrates. Schüttet mau den Vorrat nicht in Kiſten, ſondern auf den Jußboden des Kellers, ſo empfiehlt es ſich, dieſen erſt mit Brettern zu belegen, die man zum Schutze gegen Feuchtiabeit ebenfalls auf Steine(nötigenfalls einige Preß⸗ kohlen) gelegt hat. Die Kartoffeln dürfen nicht zu hoch geſchich⸗ tet ſein und müſſen öfter angerührt werden. Auf keinen Fall lagere man ſie, wie das ſo häufig geſchieht, auf Stroh denn dies nimmt leicht Feuchtigkeit an, fault und modert und be⸗ einträchtigt Geſchmack und Haltbarkeit der Kartoffeln. Daß man die Knollen möglichſt trocken einlagern und daß man ſie vorher von anhaftender Erde befreien, ſowie alle be⸗ ſchädigten und kranken Kartoffeln ausmerzen ſoll, iſt eigent⸗ lich ſelbſtverſtändlich, und doch muß es, wie die meiſten Selbſtverſtändlichkeiten, immer und immer wieder erwähnt werden. Das Gleiche gilt von den einzulagernden Gemüſen und Kücchenkräntern. Mohrrüben, Steck⸗ oder Kohlräben, Kohlrabi, Sellerte⸗ und andere Knollengewüchſe lagert man am beſten in flachen, mit Sand gefüllten Kiſten ein, nachdem man ſie von allem faulenden Blattwerk befreit und nur die Herzblätter ſtehen ließ. Kohlköpfe werden am beſten eben⸗ falls von den äußeren Blättern befreit und dann am Wurzel⸗ ſtrunk aufgehängt, ſo halten ſie ſich lange Zeit. Bewahrt man ſte liegend auf, ſo dürfen ſie einander nicht berühren. Zwie⸗ beln, trockene Bohnen und Erbſen bewahrt man ebenfalls am beſten hängend, in luftdurchläſſigen Beuteln in einem trocke⸗ nen und froſtfreſen Raum auf. Von Sellerieblättern kann mau fich ein gutes Wintorſuppengewürz herſtellen, indem man ſie ſchichtweiſe mit Salz überſtreut in Einmachegläſer packt und dieſe mit Pergamentpapier zubindet oder auch 10 Minuten bei 90 Grad ſteriliſiert. Das gleiche Verfahren kann man auch bei der im Winter ſo teuren Peterſilie an⸗ wenden, aber von Peterſilie und Schnittlauch kann man ſich auch einen Wintervorrat halten, indem man einige Blumen⸗ töpfe oder ⸗käſten damit bepflanzt und dieſen am Küchen⸗ fenſter oder ſonſt an einem hellen und froſtfreien, doch nicht zu warmen Plätzchen ihr Winterquartier bereitet. 0 Was die Aepfel anbetrifft, die man ſich ſo gerne als Wintervorrat hinlegt, ſo muß geſagt werden, daß ſelten ſo viele Aufbewahrungsfehler gemacht werden, als gerade bet dieſen. Man hat namentlich in der Stadt freilich ſelten dies paſſenden Ooſtſorten oder den Platz für dieſe, doch kann mam ſich helfen, indem man die Aepfel ſchichtweiſe und in Seiden⸗ papier eingewickelt in mit Torfmull gefüllte Kiſten verpackt und bdieſe zunagelt. So halten ſich die Früchte vorzüglich und etwaige„Faulenzer“ können dauk der desinfizierenden Eigenſchaften des Torfmulls ihre Nachbarn nicht anſtecken. Natürlich müſſen die Kiſten ebenfalls von Zeit zu Zeit etwa alle—8 Wochen— geöffnet und umgepackt werden, wo⸗ bei man die angefaulten Früchte entfernt Hat man genügend Platz, ſo iſt die Anordnung des Obſtes 0 Borden empfehlen, die mau aber nicht mit Pabtet gelen e man keine Lattenborden, ſo beſtreut man die Borde mit einer dünnen Schicht Torfmull und ordnet auf dieſer die Aepfel mit der Blume nach unten liegend ſo an, daß ſie ſich möglichſt wenig berühren. Auf jeden Fall aber muß man das Obſt, welches man in den Keller bringen will, immer erſt —5 Tage in einem Zimmer oder Bodenraum flach aus⸗ gebreitet liegen laſſen, damit es erſt genügend Feuchtigkeit ausſchwitzen und trocken werden kann. Auch kann man bei dieſer Gelegenheit gleich die erſten unſicheren Kantoniſten her⸗ ausfinden und noch zu Kompott oder Dörräpfeln uſw. ver⸗ wenden. Und zum Schluß noch: die Ginmachsgläſer! Es iſt immer eine mißliche Sache, dieſe im Keller aufzubewahren, falls mau nicht genau weiß, daß er trocken und luftig iſt. Beſſer und ſicherer iſt es, das Eingemachte oben auf Schränken oder Borden in der Vorratskammer, auf dem Vorplatze, bezw. Korridor oder auch in einer froſtfreien Bodenkammer auf⸗ zubewahren. Muß man doch den etwas feuchten Keller neh⸗ men, ſo iſt es eine gute Vorſichtsmaßregel, die Einmachegläſer noch mit einer Schutzhaube von waſſerglasgetränktem Perga⸗ mentpapier zu verſehen. Und dann natürlich: Fleißig kon⸗ trollteren und gut lichten! So kann die Hausfrau mit ihren Vorräten getroſt den Winter erwarten. 2 Luculla. Norgen neu! Zu beziehen in der Hauptnebenstelle R 1, 9/11 den Nebenstellen Waldhofstr. 6, Sch ingerstr. 19/20, Meerfeldstr. I3 u. dureh unsere Trägerinnen . . 5 1 l ee DN r e e e/ d e . Sehwalbach Söhne 1 88 m 8d. Bad. Beamtenbank! Anathdebede grape ee katvisxein u. kopleren 5 Dor nerstag, den 1 1 er Zellung Abend- uegebe 40 Indeſſen konnte ſie nicht verhindern, daß ihre Knie gitterten, als ſie ſich zum Weitergehen anſchickten. Sie waren, nottlob, ganz in der Nähe des Holzerſchen Hauſes. Regine ſehnte ſich plötzlich inbrünſtig nach der warmen und vertrauten Helle des Wohnzimmers und ſchlug eine ſchnellere Gangart an. Tulipan hielt ſchweigend Schritt. Er war blaß und traurig. Er hatte es nicht vecht gemacht mit dem eitlen Flöten, die herbe Mädchenſeele zu unwahrſcheinlich berührt mit ſeiner tändelnden Leidenſchaft. Er brachte ſie bis vor das große Gartentor und wartete auf ein Wort von ihr. Sie gab ihm leicht die Finger und ſagte leiſe:„Ich danke Ihnen, es war ſchön.“ Tobias wagte kaum, ihre kalte Hand zu küſſen. Er ver⸗ neigte ſich übertrieben tief; denn ſie ſollte ſein verzerrtes Geſicht nicht ſehen. Er hatte die Mienen nicht in der Gewalt. Während er ſich langſam aufrichtete, ſtreifte beide der weitvor⸗ ausſuchende Lichtkegel eines Autos, das geräuſchlos in die Straße hereinfuhr. „Das ſind die andern, ich will ſchnell gehen“, entfuhr es Tulipan. „Bleiben Sie, Sie ſind ja närriſch, was ſollten die denken, mich ſo allein vor dem Tor zu finden?“ Tulipan blieb. Lukas ſprang elaſtiſch aus dem Wagen und begrüßte Schweſter und Freund mit lauter Herzlichkeit. Er ſchloß das Tor auf, ſchob beide lachend vor ſich her und zwang Tulipan zum Bleiben. Mechthild, erzählte er, ſei in ſeinen Armen eingeſchlafen und ſei kaum beim Ausſteigen zu ermuntern ge⸗ weſen. Vater Luger habe ſie heiter empfangen und die Treppe hinaufgetragen. Es war der erſte Ball, den Mechthild mit⸗ gemacht hatte, da begriff man ihre Erſchöpfung. * In der traulichen Helle und Wärme wurde es allen wohl. Tulipan beelendete jetzt nur noch ſein Narrengewand, das kühn genug in dieſer Umgebung ausſah. Eine Schale Mokka machte alle vollends friſch, vorab die Männer, die ſchweigſam rauchten und ihren blauen Dunſtphantomen nachträumten. Regine bat, ſich zurückziehen zu dürfen. Sie war jetzt wieder ganz in ihre ſchöne Sicherheit gehüllt, als ſie Lukas auf die Stirn küßte und Tulipan die Hand gab, nicht nur die Finger⸗ ſpitzen wie vorher. Im Vorbeigehen hinter ſeinem Stuhl lockte es ſie, ihm die Feder von der roten Kappe zu ziehen; aber ſie unterließ es, obgleich ſein Geſicht, das ihr vorhin ſo iE FRAUEN 5 reu-· Der Roman von Hermann Eris Busse Keie n N ſchten, vielleicht darüber lichter geworden wäre. Ging ſie das eigentlich etwas an? War er nicht ein Aben⸗ teurer, ein Jongleur ſogar? Was wußte man von ihm, Sie ſtieg langſam und todmüde die Treppe empor zu ihrem Zimmer. Seit Weihnachten eigentlich warf dieſer merkwürdige Menſch ſie immer wieder aus der Bahn. Man mußte ſich fortan hüten und vorſichtig ſein. Von weither, von ſeltſamer Traumferne her, geriet eine Stimme fremd und heiß in Reginens wehen Zorn:„Du liebſt ihn? endlich liebſt du?“ Haſtig zog ſie ſich aus, ließ die Kleider achtlos am Boden liegen, wuſch und kämmte ſich nicht einmal mehr, ſondern glitt raſch ins Bett und löſchte das Licht. Tränen rannen aus den geſchloſſenen Augenlidern, ſchmerzliche und hohe Empfin⸗ dungen durchſtrömten Regine, ehe ſie von den ungewohnten Anſtrengungen ihres Erlebens ermattet einſchlief. Es ging in den März. Die Veilchen dufteten weithin, das Blühen und Entfalten wurde mit jedem Tag reicher. XXVI Es ging in den März. Die Veilchen dufteten weithin, das Blühen und Entfalten wurde mit jedem Tag reicher. Tobias trug Regine tief in ſeinem Herzen durch alle Täglichkeit und durch die Träume. Er pflanzte, plante und ſchöpfte nur für ſie, er hob die Geige aus dem Kaſten, die volle, ſchöne Steinerin und meinte, Regine unten in der Stadt müſſe ihn hören. Die ſilberne Flöte rührte er nicht mehr an. Eine kleine Feindſchaft herrſchte zwiſchen ihm und ihr. Am Morgen des Frühlingsanfangs ſchickte er Regine eine Flut von Primeln, Tauſendſchönchen, Veilchen, Ranun⸗ keln und gelben Narziſſen, auch einen ſonnengelben Fächer aus Forſythienzweigen und ließ ſie grüßen. Am Abend ſchritt er feierlich und ſcheu zugleich geſtimmt den Berg hinab, er mußte ſie ſehen. Er wollte ganz offen und feſt, ſo unabweisbar wie mög⸗ lich um ſie werben. An der Kühnheit ſeines Wunſches und Willens ging er ſtolz vorüber. Wenn ſte ihn liebte, ſanken alle Erwägungen über Stand und Herkommen nichtig nieder! Zwei wollten in ein ſtarkes, gläubiges Leben, wer mochte dawider ſein! Alle Bedenken ſchlug Tulipan in den Wind, den milden, unentwegt blütenweckenden Lenzwind. Er lachte warm und muse als fade er 528 id 7 85 in der Tasche, den Berg 5 hinab Regine ſpielte leiſe und schlichte Abendlieder auf dem Flügel, als Tobias eintrat. Lukas ſchob ihn ſchalkhaft lächeln in das Zimmer und ließ ſie allein. i Die Dämmerung verengte ſchon den Raum, nur die Spielerin ſaß noch in einem letzten zögernd weichenden Ta⸗ gesſchein. Tobias ſetzte ſich lautlos auf den niederen, lehnen⸗ loſen Hocker in der Nähe der Türe, ihm war peinlich, die N belauſchen zu müſſen; aber er wollte ſte auch nicht ren Doch nach einer kleinen Weile, die Töne huſchten un⸗ willig faſt von dannen in loſer Folge, drehte ſich Regine um und ſagte mit ihrer klangvollen Stimme, die ein wenig nur zitterte:„Ich weiß ja, daß Sie da ſind, Doktor, wollen Sie nicht da vorne links an der Türe das Licht andrehen?“ Tobias gehorchte lachend. Er ſtraffte ſich und verlor jede Scheu. Wie dieſe Frau nüchtern tun konnte! Er ſah ihr bis auf den Grund, ſie brauchte ſich nicht mehr zu verſtellen, fein Ohr hörte fein. Da ſie ſich nicht erhob, ſondern un⸗ ſchlüſſig in den Noten blätterte, ſchritt er raſch zu ihr hin. „Regine, Du weißt, warum ich gekommen.“ Da ſtand ſie auf und ging fliehend in die Mitte des Zimmers. Tulipan wünſchte ſich überſinnliche Kräfte, der Frau das Ja zu entreißen; er dachte ſcharf und ſchmerzhaft das Wort „Ja“, bis ſeine Schläfen weh taten vor Anſtrengung und die Stirne kalt wurde, als läge Eis darauf. Regine rührte ſich nicht. Er ließ ab von dem zwingenden Denken und wartete. Es war ſchon faſt ein Lauern. f Endlich machte er drei Schritte über den Teppich, ihr entgegen. Da hob ſie gefaßt den Kopf, blickte ihn an, ruhig und groß. Ihr Mund aber zuckte heftig. Es brauſte in Tuli⸗ pan, das Zimmer drehte ſich um ihn, er ſprang auf Regine zu, wollte ſie an ſich reißen und küßte ihr dann doch nur die Hände. Sie ſelbſt mußte ihm, als er ſich ſtöhnend aufrichtete, die Lippen bieten. Er dachte beim Kuß, der ihn ganz ent⸗ ſpannte und eher beruhigte als aufreizte:„Sie iſt genau 8 groß wie ich, ebenſchultrig mit mir. Se muß ſich ein wenig 8 beugen, um mein zu ſein“. Sie verſtummten oft an. Abend. Lukas wollte mit f feſtlichem Trunk die Verlobung feiern, Mechthild herbeiholen und fröhlich in die Nacht hineinplaudern. Die ſchweigſame Gelaſſenheit der Verlobten hemmte ihn jedoch. Er wunderte ſich im ſtillen, wie leidenſchaftslos der wilde Tulipan ſeine Liebe trug. Er ſchöpfte Verdacht, es könne nicht echt ſein um dieſe Liebe, aber er entdeckte zum Glück einen Blick, den die beiden wechſelten, der ſo voll Hingabe und Selbſtvergeſſen⸗ 8 war, 5 5 3 ant;(Fortſetzung fo lang Feinste Tatelbuiler Seliger Emmentaler Feinster Heringsalai Fleischsalaf eee 1 5 5 Soflafzimmer Speisezimmer o Herrenzimmer Küchen; Einzel-Möbel, kompl. Betten, sollde be- währte Fabrikate, eleg Modelle 0 vorteilh Preise. Chalselon- 1 großer Ofen es, Sofas u. 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Oktober 1929 Entlaſteter Reichsbankausweis Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 15. Oktober hat ſich die geſamte Kapitalanlage der Bank in Wechſeln und Schecks, Lombards und Effekten in der zweiten Oktoberwoche um 361.0 auf 2319,1 Mill. A verringert. Im einzelnen haben die Beſtände an Wechſeln und Schecks um 326,5 guf 2082,4 Mill., die Beſtände an Reichs ſchatzwech⸗ eln um 92,0 auf 10,0 Mill.„ abgenommen, während die ombardbeſtände um 75,5 auf 134,2 Mill. angewach⸗ ſen ſind. An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ind 353,5 Mill. in die Kaſſen der Bank zurückgefloſſen. Der Imlauf, an Reichs banknoten hat ſich um 337.3 auf 4349, ill. A, denen an Rentenbankſcheinen um 16,2 Mill. auf 384,9 Mill.„ verringert. Dementſprechend haben ſich die Be⸗ ſtände der Reichsbank an Rentenbankſcheinen auf 38,9 Mill. erhöht Die fremden Gelder zeigen mit 452,6 Mill. eine Zunahme um 7,90 Mill.. Die Beſtände an Gold und deckungs fähigen Deviſen haben ſich um 2,6 Mill. auf 2564,1 Mill. J erhöht. Im einzelnen haben die Goldbeſtände um 141 000% auf 2211,83 Mill.„ abgenommen, während die Beſtände an deckungsfähigen Deviſen um 2,7 auf 352,3 Mill./ ange⸗ wachſen ſind. Die Deckung der Noten durch Gold allein beſſerte ſich von 47,2 v. H. in der Vorwoche auf 50,9 v.., biejenige von Gold und deckungsfähige Deviſen von 54,7 auf 59,0 v. H. * Die Borgänge bei der Banque des Bruxelles. Die GV. der Banque de Bruxelles, die eine Kapitalerhöhung um 220 auf 660 Mill Fr. beſchließen ſollte, iſt bekanntlich auf den 6. November vertagt worden. In dem Bericht iſt lediglich von formalen Grün⸗ den die Rede. Gerüchte wollten aber auch von Schwierigkeiten wiſſen, den neuen Aktienbetrag unterzubringen. Die als Uebernehmer ge⸗ nannte Sociéstée Générale kommt, wie wir hören, nicht in Frage. Jedoch ſoll die Erhöhung durch andere Kreiſe geſichert ſein. Der Kurs der Banque de Bruxelles⸗Aktie war in letzter Zeit wie auch die Papiere anderer Unternehmungen rückgängig. Im Juli wurde ſie noch mit 2400 bewertet. Inzwiſchen iſt ſie auf 1770(vor⸗ geſtern 1825) zurückgegangen, nachdem im Freiverkehr ſcheinbar er⸗ heblich niedrigere Kurſe genannt worden ſind. Die Banque de Bru⸗ velles ſoll in letzter Zeit durch ihre Abhängigkeit von teilweiſe wider⸗ ſtreitenden Induſtrieintereſſen gelitten, insbeſondere bei Unterneh⸗ mungen im Kongo. * Actien⸗Zuckerfabrik Bennigſen in Bennigſen, Haun. Der AR. beſchloß, der für Ende Dezember einzuberufenden Hauptverſammlung die Verteilung einer Dividende von 5 v. H.(wie i..) vorzuſchlagen * Bayeriſche Lloyd Schiffahrts⸗AGG.— Genußſcheinausgabe. Eine zum 6. Nov. einberufene ab. GV. dieſer Geſellſchaft ſoll u. a. über die Ausgabe von Genußſcheinen, ſowie über die Einziehung von Inhaber⸗ aktien, welche der Geſellſchaft von Aktivnären zur Verfügung ge⸗ ſtellt ſind, bezw. innerhalb einer von der Generalverſammlung zu beſtimmenden Friſt zur Verfügung geſtellt werden, Beſchluß faſſen. :: Vor dem Abſchluß. Die Voigt u. Häffner AG., Frank⸗ furt⸗Main dürfte für 1929 mindeſtens wieder 9 v. H. ausſchütten können, falls die nüchſten Monate keinen empfindlichen Rückgang bringen. Die Dividende der F. Thörls Vereinigte Har⸗ burger Oelfabriken für 1929 dürfte wahrſcheinlich wieder 6 v. H. lauten. Die Fr. Köbke u. Co., AG. wird auch für 1929 infolge der Abſatzverſchlechterung vorausſichtlich ohne Dividenden bleiben. Bei der C. Lorenz, Berlin wird für das Geſchäftsjahr 475. mit einem befriedigenden Erträgnis gerechnet(i. B. w..). Der Weltſchiffbau im 3. Vierteljahr Weiterer Rückgang der deulſchen Auftragsbeſtände Nach den letzten Ausweiſen von Lloyds Regiſter hat der Welt⸗ ſchiffbau auch im dritten Vierteljahre des laufenden Jahres ſich an⸗ nähernd auf der Höhe der Vormomabe gehalten. Insgeſamt war auf den Weltwerften eine Tonnage von rund 2817000 Br.⸗Reg.⸗To. in Arbeit gegenüber 2898 000 im zweiten Vierteljahr. Engliſche Werften hatten einen Auftragsbeſtand von 1448 355 To. In Deutſchland ging der Auftragsbeſtand weiter zurück. Gegen 272 000 To. im zweiten Viertelfahr waren im dritten Quartal nur 235 000 To. in Arbeit, davon u. a. ein 30 000⸗To.⸗Dampfer(„Europa“) und ſieben Schiffe mit einer Tonnage von je—10 000 To. Ueber die Verteilung der Auftragsbeſtände der wichtigſten Länder orientiert vorſtehende Tabelle. Stärker zugenommen haben nur die Auftragsbeſtände in Holland, Schweden und Dänemark. Beachtens⸗ wert iſt die weitere Zunahme der Motorſchiffsbauten, auf die im dritten Quartal des laufenden Jahres 54 v. H. der geſamten in Arbeit befindlichen Tonnage entfielen. Beträchtliche neue Kursrückgänge in Spezialwerten— Mannheim wiederum ſchwach An ber heutigen Börſe hatte der Aktienmarkt wiederum ſtarke Kursabſchwächungen zu verzeichnen. Als Grund wurde die ſchwache Haltung der Auslandsbörſen, die zu ausländiſchen Abgaben geführt hatten, angeſehen. Der Kurs der Farbenaktien ging auf 191 v. H. zurück, während Bezugsrechte letztmalig mit 5 v. H. bezw. 2,5 notierten. Sonſt lagen an Induſtriewerten Daimler, Linoleum, Rheinelektra, Südzucker, Wayß u. Freytag, Weſteregeln und Zell⸗ waldhof recht ſchwach. Von Bankaktien waren Südd. Disconto 2 v. H. niedriger. Brauereiaktien unverändert. Am Rentenmarkt waren Farben⸗Bonds und Neubeſitz ſchwächer. Frankfurt weiter rückgängig Nachdem an der geſtrigen Abendbörſe eine leichte Erholung ern⸗ getreten war, eröffnete die Börſe heute wieder in recht ſchwacher Tendenz, und zwar werden als Urſache die Nachwirkungen der mancherlei entſtandenen Gerüchte angeführt. Auch die ſchwachen internationalen Börſen ſowie die ſich erneut bemerkbar machende Geld marktverſteifung blieben nicht ohne Einfluß. Die heute ausgegebenen Dementis machten wohl anfangs etwas Eindruck und hatten im Frühverkehr eine kleine Beruhigung zur Folge; doch war dies nicht von längerer Dauer, da ſich das Angebot in Spezial⸗ werten von Auslandsſeite und auch vom Publikum wieder verſtärkte, zumal Aufnahmeluſt kaum beſtand. Die Folge davon waren ganz beträchtliche Kursrückgänge in Spezialwerten gegenüber der geſtrigen Abendbörſe. Das Geſchäft bewegte ſich bei größter Zurück⸗ haltung der Spekulation im kleinſtem Rahmen. Beſonders in Mit⸗ leidenſchaft gezogen wurde der Elektromarkt; vor allem waren Sie⸗ mens mit ninus 8,5 und Licht u. Kraft mit minus 6,75 v. H. von ſchweizeriſcher und Brüſſeler Seite angeboten. Einen größeren Ver⸗ luſt verzeichneten noch Deutſche Linoleum mit minus 7,5 v. H. Glanz⸗ ſtoff bei kleinem Geſchäft 1, JG. Farben 3,5, Rheinſtahl, Buderus und Deutſche Erdöl je 3 v. H. niedriger. Am Bankenmarkt traten Ber⸗ liner Handelsgeſellſchaft mit einem Verluſt von 3,5 v. H. ſtärker her⸗ vor. Anleihen ſtill, aber zumeiſt ſchwächer. Ausländer gehalten. Trotz des unverändert gebaſſenen Diskontſatzes der Bank von Eng⸗ land konnte im Verlaufe keine Beruhigung Platz greifen. Im Ge⸗ genteil, die Tendenz neigte weiter nach unten. Nach einigen Rück⸗ deckungen kam erneut Material heraus, ſo daß die Kurſe durchweg wieder bis zu 1,5 v. H. einbüßten. Licht u. Kraft gaben 3,5 v. H. nach. Das Geſchäft blieb äutzerſt gering. Am Geld markt war der Satz für Tagesgeld mit 7,5 v. H. unverändert. Berlin erneut abgeſchwächt Der Beginn der heutigen Börſe ſtand unter dem Ein⸗ druck der geſtrigen ſchwachen Auslandsbörſen. Es kam wieder ziemlich überraſchend erheblich Material, beſon⸗ ders aus der Schweiz, an den Markt, das trotz der Inter⸗ ventionstätigkeit der Banken nur zu gedrückten Kurſen Auf⸗ nahme fand. Obwohl die geſtern über den Brüſſeler Platz umlaufenden Gerüchte energiſch dementiert werden, hatten dieſe Dementis nur vorübergehend geſtern abend eine Be⸗ ruhigung und Erholung zur Folge gehabt. Heute war man dagegen ſchon wieder ſehr nervös und wurde durch die anhaltenden Auslandsabgaben unſicher gemacht. Eine gewiſſe Verſtimmung ging auch von der international zum Medio angeſpannteren Geldmarktlage aus, auch hier in Berlin konn⸗ ten die Sätze heute noch keine Erleichterung erfahren. Die Rückgänge zu den erſten Kurſen betrugen nicht ſelten—5 v. H. und Papieren wie Berger, Glanzſtoff, Oſtwerke, Schultheiß, Polyphon, Siemens, Licht und Kraft, Dt. Linoleum, Salzdet⸗ furth, Rheinſtahl, Rhein. Braunkohlen und Harpener 5 bis 8 v. H. Schubert u. Salzer ſind als Ausnahme mit einer Er⸗ holung um%½ v. H. zu nennen. Anleihen ruhig. Tages⸗ geld bleibt—10 v.., Monatsgeld 9½% bis 10%, Waren⸗ wechſel ca. 7% v. H. Auch im Verlaufe blieben die Um⸗ ſätze klein, die Tendenz war nicht einheitlich. Verein⸗ zelt konnte man lechte Deckungen beobachten, in einigen Elektrowerten kam andererſeits aber immer noch Ware aus der Schweiz heraus. Der Kaſſamarkt hatte im allgemeinen ruhiges Ge⸗ ſchäft. Während Schiffahrtsaktien, Spritwerke, Reichsbank, Chade und noch einige Spezialpapiere gegen Schluß der Börſe leichte Erholungen aufwieſen, hatte die Mehrzahl der Werte gegen den Anfang weitere 1 bis 3 v. H. verloren.— Deviſen gegen Reichsmark waren offeriert, der Dollar notierte.1905 nach.1915. Die europäiſchen Valuten ſind weiter feſt, London.8685 nach.8675, Holland 4025% nach 4024%, Schwetz 1934 nach 1933%, Paris 393% nach 393, alles Newyorker Uſance. Die Swapſätze Dollar⸗Reichsmark ſind auf einen Monat 45 bis 50 Stellen, auf drei Monate 135 Stel⸗ Anhaltende Auslandsabgaben Wirkungsloſe Interventionen vornehmlich Schweizer Verkäufe in Elektropapieren drückten auf die Börſe— Verſteifte Geldmarktlage. Berliner Deviſen diskontſätze: Reichsbank 2½, Lombard 8½, privat 7¼ v. 5. len. Spanien ſehr ſchwankend gegen London 33,90 bis 34. Amtlic 16 Oktober. Oktober[Parftät Diskont in R= M für G. I. B. G. LB. M. I ſätze% ind.. 100 Gulden 168.42 f 168,78[168,4 168,78 168,84 855 Athen.... 100 Drachmen.435.4 5,435 5,445] 5,488] 9 Brüſſel 100 Belga= 500.⸗Fr. 58,9 8 58,4 4 5 58,355 8,0 Danzig.„. 100 Gulden 81,43 81,61 81.4 19 5 81.555 7 Helſingfors.„ 100 finnl. M. 10.519 10.589 10.518 10. 10,512 7 tallen„„. 100 Lire 21,915 21,955] 21,915 21,955 22,025 7 übſlawien„ 100 Dinar 7,881] 7,405] 7891].405 7,855 7 Kopenhagen„„„ 100 Kronen 111.83 113,15 111,93 112,16 112.08 5 5 Liſſabon„„ 100 Eskudo 18,80 18,84 18,80] 16,84 47,48 85 Oslo.„„„„ 100 Kronen 111.91 112,13 111.91 112.13 111.74 5, Paris„„„„„. 100 Franken 18,416,916, 18,018,445 55 rag„100 Kronen 12.392 12.412] 12,89 12.49 12,88„ chweiz„100 Franken 80,945 81,105] 89,835 81,115 80,518] 8˙5 Softa. 100 Leva.030] 8,038 8,00 8,036].917] 0 Spanien 100 Peſeten 60,34 60,43 0,22 80,14 69,57 5 Stockholm.. 100 Kronen 112.35 112.57 112,34 112.58 112,5] 65 Wien. 100 Schilling J 59,8 58,95 59.82 58,9 58,79.5 Budapeſt 100 Pengs= 12500 Kr. 73.07 73,21 78,08] 78,22 72589 8 Buenos⸗Aires. 1 Peſ.[.7.757] 1/751 125 1,786 10 Canada.... 1 Canad. Dollar 4,148 4,156 5.158..170 8 Japan.. I den 1988 200 00 25 1,986 8 Rairo. 1 ägypt. Pfd. 20,90 20,94 20,80 20,94 20,01 15 Bon ſtantinopel..„ 1 türk. Pfd..983] 1, 1,995].999 2,130 Londoen 1 Pfd. 20,879 20,419 20 382 45 555 6,5 New or 1 Dollar 4487 3,195 4,485 4,184[21780 6 Rio de Janeiro.„ 1 Milreis 0,497 0,489.4975 0,4995] 0,593 Uruguag.. 1 Gold Peſ..096 4,104 l 4,096 J 4,103.821 Mannheimer Produktenbörſe vom 17. Okt(Eigenbericht) Die heutige Produktenbörſe verkehrte in ruhiger. An⸗ geboten wurde(alles in.) ausl. Weizen mit 27,25— 32,25, inl. mik 2726,75; inl. Roggen 20,25—20,50, ausl. 2424,25; inl. neuer Hafer 1019,50 ausl. Hafer 20—21,25; inl. Braugerſte 2,50—24: Mals pfälz. 42; Futtergerſte 1919,50; Mais auf Bezugsſchein 20,50, Bier⸗ treber 1718,25; Rapskuchen 18,25; Soyaſchrot 20,50— 20,75; Trocken⸗ schnitzel 13,75—14,25; bad. Grünkern 40—55; Weizenmehl füdd. 38,28 bis 38,50; Weizenbrotmehl 30—30,50; Roggenmehl 60—70proz. 28 bis 31,25; Weizenfuttermehl 12—12,50; Weizenkleie feine 10,75 für dis⸗ ponible Ware, während für ſpätere Lieferung weſentlich mehr be⸗ zahlt wird.— Roggenkleie 11,25; Raps 40 Leinſaat 45; alles waggon⸗ fret Mannheim. a * Viehmarkt in Mannheim vom 17. Oktober. Zufuhr insgeſamt 771 Stück. Im einzelnen wurden zugefahren und erlöſt für 50 275 Lebendgewicht in J: 88 Kälber, b) 86—88; c) 80—82, d) 72—7 74 Schafe, e) 5256. 609 Ferkel und Läufer, bis 4 Wochen 25—305 über 4 Wochen 32—42; Läufer 44—48. Marktverlauf: Mit Kälbern lebhaft, geräumt, mit Ferkeln und Läufern lebhaft. * Nürnberger Hopfenmarkt vom 16. Okt. 100 Ballen Bahnzufuhr, 30 Ballen Landzufuhr, 150 Ballen Umſatz ſeit geſtern nachmittag, Preiſe unverändert. Berliner Metallbörſe Kupfer Blei Jinf 17. 10 bez. Brief Geld bez. Brief] Geld[ bez. Brief J Geld Januar],— 145,75 145,5 J 45.25 5,75] 5,5. 450 28,80 Februar]—.— 146,— 145,75 45.50 45,50] 45.25—.— 47.— 45,50 März—.— 146,50 14625—.— 25,50 45.25—— 7. 35,50 April—— 14.50 146,25—.— 45,50 45,28—.— 47. 46.— al—.— 146,75 146,50 45,28 45,50 43,23——.— 46,.— Juni—.— 146,75 146,.——.— 45.50 45,25—.— 47.— 46,50 Juli 147.25 147,25 146,25 45,50 45,50] 45,75 3.— 46,25 Auguſt 1470 148.5—— 45,50%s é——— 1 0 Sept.—— 146,.— 146.50—.— 45,0 45,75—.— 47,0 48,25 Oltober]—.—144.— 143.25—.— 46,25 45,50—.— 45. 98. Nov.—.— 145.50 144,50—.— 45,75 45.50—.—48.— 44, Dez.—,— 145,50 145,25 J—.— 35,75] 45,50 1—.— 46.50 J 45,.— Elektrolytkupfer, prompt, 170,50 Antimon Regulus 64 68 Drig. Hütten⸗ Aluminium 190,.— Silber in Barren, per kg 68,25 70,0 dal. Walz⸗„Drahtbarren 194.— Gold, Freiverkehr, 10 gr. 28,00— 28,29 Hüttenzinn, 99 v. H.— Platin, dto. 1 gr—10 Reinnickel, 9899 v. H. 350,.— Preiſe(ohne Edelmetalle) für 100 Kg Londoner Mekallbörſe Metalle in E pro iſgink prompt. 28785 28,58 8 9975 5. 2 i 8— 85, Silber Unze ſtand. 187/40) fein. Platin Unze E 18 10070 100 17. 16. do. Elektw. 84,50 84,500 Queckſilber 22 75/22, Kupfer Kaſſa 73,50 78,.— Zinn Kaſſa 191,2 189.00 Antimon Reg. 52,25 52, do. 3 Monate 78,95 78,35 do. 3 Monate 195,8 194, 20Platin 18,85 18,88 Seilementſpr. 73,50 78,.—] do. Settlemen 191,2 189,0 Wolſramerz 11 178 Rupfer elektrol.] 84,75 84.50 do. Banka 208.2 200,[Rickel Inland 175,0 175 do, beſt ſelee 78 75 80.— do, Straits 185 5 194.5 do, Ausland 175.0 175,0 do, ſtrong sh 110,01 110,0 J Blei prompt 23.35 28,.— Silber—.——.— * Vom Jute⸗Markt. Berlin, 16. Okt. Rohjute: Die Märkte ſind ruhig. Firts koſten: i str. 29.12/6 je To. Nov.⸗Dez.⸗Verſchiffung Lſtr. 29.15,— je To., Fabrikatemarkt in Dun⸗ dee. Der Markt iſt unverändert, Deutſcher Markt. Der Fabrikate markt iſt ruhig. 5 f f 18. 17, 1% 16. 17.5 16. J 17. 16. 17. 18, 17, Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung Bad. uhren.. 788.) 2502 Heſfürel g.—, Nen cdert f. 10 0 4070 uſch gr, Senft. 18 5 120,5 pagemal Draht 88.98.75 Rhemmfelb. Kraf 188,9 5 1 Sine Bergm. Elektr. 205,0 2092 Goldſchmidt Th. 69,-68,—. Rheinelekt. B. A. 78,50 78,50 Auge 20 ſch. 81.— 78,— Halleſche Maſch. 87— 88,50 Rhein, Braunk. 2582 2885 Aktien und. Auslandsanlelhen in Prozenten. bel Stücenotierungen in Mark je Stüc Prem Beſig. Bel 55— 53750 Grihner M. Durl. 4.— 48.—. Rocber, Ger. J. 144 9,18. 8 118.8 11.5 Pammerf. Spin. 13070426. fe e150 260 1 5 e.0 132,0 Grün& Bilfinger 162,0 164,0 Roeder, Gebr. D. 106,0 106,0 Balcke Maſchin. 118, 55 M. 38,75 88.— f 45 Mauuheimer Effektenbörſe n use Kütgerswerke 085. 5 S0 able Sal 94.20 7.— fibein, Ebetteisir 1059 lat. a 8 78, Baſt Nürnberg. 206.0 205.0 fb.⸗Wi 74.50 74.— 5 16. 17. 16. 17 16,.),[Cement fees 456,750. Pam e mes. c9, 0,— 5„P. Bemberg 7110 209.0 barpener Berg. 430.0 140 Pe e ge Bab. St.-H. 21 78,— 78,—Lubwigah. A. Br.-,—, 10% Urkr. M. Ou. 111,0 111,0 Chade e Hanfwerk. Jüſſen 72,50 71.— ergmann Slett 242.0 7 Harkm. Maſchin.—.——.— Roſttzer Zucker 8 ad Kom. Gd 32,75 85.75 Pfälg. Preßdefe 18%„„. 124,0 124,0 Cgamott. Annw. 107,0 107,20 liert, Arma 12,0 11,8 e. erl⸗Gub. Hut 864 50 dedwigszütte 91.5099.— Rückforth, Ferd. 65,80 68,50 8% L hafenstadt 90,.— 90,— Schwartz Storch. 189,0 163,0 ler. Mäh. Halb 85,— 35,— Chemiſche Albert 54,50 Hirſch Kupf.-M. 130,0 180,0 S nellpr.Jrkthl 88.50 58,50 Berl. Karls. Ind. 64,84, Hilpert Maſch. 121,8 121,2 Rütgerswerke 75, 78. % Nm Geld 10% 100,0 Werger Worms 189,0 189,0 25 1 5 162.0 162,0 Cb. Drochues 68.— 68.— enn 8 0s 1 5 Schramm Lackf. 103,0 108,0. 281590 55 Hindrichs EAuff. 85,— 67.— Sachſenwer.. 100.0 100 0 5„ H. 462, 5 1— u. Br 1 5 a 9 JJJC%%%ãé% ̃ 1. inent. Verf.—.——.— 1 8 0 ili J 51— Bremer Vulkan 102,„5 Hirſchber 8 i„ 1388, CCC a 5 148, 5 ier—.— 1⁰²¹⁵„ 48.— 50,— Südd. Zucker. 148,5 148.2 Brown, Bop. 132.0138, Hohenlohewerke 99,50—,— Schuckert& 89.188,51 Badiſche Bank 138,0 158.0 5 g Dt. Erdöl.. 3 r„ sElſenw. 5 88. i Pfalz Hppoth. B. 181,0 181,0.-G. f. Seilind. 80. 60, 5 0 1550. Golden unt 7 42200 Kamm, Kalſersl. 149,9 187.9„„ Foechuſe 8 185 75.50 78.— Siem. bk 825 ii!!! ß ß. 9 b 4 0 9,* 37—* 0 1 3 3 9 5 8 1—.— 9„70, 5„248, 1 Süd. Disconto. 133,0 131.0] Deucſche in gl. 27.0 280,0] Süldb. Zucker. 1800 147,0 Dresd. Schneller. 113,0 1127 Knock, Hellör. 152,8 16,0 Ehem. Gelſenk. 71,7100 N. Jüdel& Eo. 148,0 Side 132 5 Union 88,— 68,— Verein diſch Oelf 71.— 11.— Sürkoppwerk St.— 24,5 Konſeiv. Braun 71,— 72. Ver. Chem. nd. 75,50 75.50 Chem Kldert. 54.90 Gebr. Junghans 47.50 46,50 Stofberger Zink 141 51 Durlacher Hof 136,5 196,5 Geßr. Fahr.. Wayß& Freytag 89.— 80,— Düſſel. Rat. Dürr 5a,— 84,— Krausck cv. Bock. 47.— 47.50 Ver. deutsch. elf. 71,50 71,50 Concord. Spinn. 74.50 75,75 8 5 Eichbaum...F. G. Farben.. 197,5 191,0] Zellſtoff Waldhf 214,0 212,0 Dyckerh. Kc Widur 86,.— 85,.— Vergt. Jute.. 115,0 115,0 Conti-Caouiſch. 160,0 158,0 Kahla Porzellan 65,25 68,50 Südd. Jacke 10 75.—. Frankfurter Börſe Eigen Kaiſersl. 7 5 e 42 100,. e 10 8 9 ad 149 0„ Bucker. 149,5 36— 2 a 2105, ahmeyer.—.— er. Zellſt. Berl. 110,0 1 aimler Beng% Karſtadt.. 48. 78] Teleph. Berliner 50,25 50.— Elektr. Licht u. K 178.0—.— Lubwigsh. Walz. 111.0 Vogtl. Masch St. 74.— 75 50 Deſſauer Gas 45,0172, Klöanerwerke 108. 104,0 Thoerls Oelfabr. 90.— 80 Barmer Bano. 13,5738] Montan-Aktien Elektr Lieferung—.— 5 igt& Ha 270 222,0 Diſch.⸗Atlant⸗. 107.0 107,7 C. H. K 7468.0 162,7 Tha 175 0 Festverzinsliche Werte arr. u. Wb. 140.9 188.0 Eng Hrauf. 80.— 89.— Mainkraftwerke. 10,0 Belſh. Schl..58 55.— Seuche Erdöl 106.0 108,5 Kolm e Jour. 4d 8 2 Transat 4800 11 0 5% Reichsann 87.508785 Tom. u. Privatb. 8 189 0 S0 180.5 Enzinger⸗Union 81, 80, Metalg. Frankf. 120,5„ Dtſch. Gußſtahl.., Gebr. Körting 62,50 60,50„ 4 EG%%VC0CC0).]¼-... ungſch!- e 00, 5 8 9 8 7 ing. Spinn. 218.0 5 iag, Mühlb. e iſche. Ma r.———.— Kronprinz Met.—-B. Frkf. e ee 1 ohne 9,50 9,30 D. Effekten Bank 120,5 120,5 Je Bgb. St. A. 2100 210,0 1 1 85 Moenus Sk.⸗A.—, W. Wolff 100,0 100,0 Stſche. Steinzg.. 202,0— Kyffhäuſ.— Hütte—. Ber. Chem..1500 70,75 U) ͤĩĩ F dee: 65e Siege e 5 nw. 28., Dleberſee⸗ 0 ö aliSalzdetfur„. 8 2 5 otoren Deutz 70.—: Eiſenhdl.“,— 0. 0„ 8„Glanzſt. 5 0 JJ%%%- f½ 15 N Dis Gef. 59. er. 5 9„ 85 5 2 777 2117/5 Dresd.Schnellpr. 114,0 114,0 es Eis.„8905880 V. Stahlwerke 5 20 een Gb. 25 100.0. e Drezdner Bakr 18670 482,0 Nansen g. 103 5 1008 rr Hürtepowerte. 28060 2300 Ange Sonhab 4789 1 der lee 1550 1929 1„. 5„ 5 U e eee 0 e e 11. We 5 2 85%„„ 2087.—87.— Frankf. Bank. 102.0 100.0 Mansfeld Akt a(Frankfurter Gas 112,0 110, Petersuntonßrf..—.— Ufa(Freiverk.).89,.— 88. 5n 911 825 72 L. Loewe& Co. 174,5 162,5 50 5 6%„„ 2770,.—70.— ea Hyp.⸗Br. 188,7 189.0 örkf. Pok.& Wit. 42,80—.— Pf. Nähm. 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Die Prokuren ſind erloſchen. Hawege vormals Harry Held G. m. b. H. Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Mann⸗ eim als Zweignie 7 mit dem Sitze n Ludwigshafen a. Rh. Die Prokuren von Karl Lehmann und Michael Heß ſind erloſchen. Dem Guſtav Steffen in Mannheim iſt Ge⸗ ſamtprokurg 1. erteilt, daß er gemeinſam mit 881 925 N zur Zeichnung der irma berechtig 0 Grün& Bilfinger Aktiengeſellſchaft, Mann⸗ helm. Die Prokura des Rupert Pfab iſt er⸗ loſchen. J. L. Notti& Co., Mannheim. Kaufmann Johann Ludwig Notti iſt als perſönlich haf⸗ tender Geſellſchafter 0 8 ſeines Todes aus⸗ eſchieden; deſſen Witwe Marte Notti geborene Notti in Mannheim iſt an ſeiner Stelle in die Gefellſchaft als perſönlich haftende Geſell⸗ 17 eingetreten. Die Prokura der Marie ottt geborene Nottt iſt erloſchen. Photohaus Konrad Geber, Mannheim. Der Ort 845 mee iſt nach Ludwigshafen a. Rhein verlegt. Auguſt Böhmer, Mannheim. Dem Eduard Böhmer in Mannheim iſt Prokura extellt. Karl Rütgers, Mannheim. 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