eee g etzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 18 Telegramm⸗ Steftag, 18. Oktober se e In Ma die Poſt mon Beer. 8 1 1 einm u. Aungebung frei ins 8818 .-M..— ohne Beſtellgeld. Haften Verhältniſſe Nach⸗ 5 tſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Buſſe eſchäftsſtelle 90. 2. 5„Nebenſtelle R191 aſſermannhaus). Geſchäfts⸗ nſtellen: Waldhofftr. 6, Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Eeſcheint wöchentl. 12 mal. 1 8 24945, 24951. 24952 u. 24953 Dienstag wechſelnd: Aus der Welt der Technik ee u. e eee eee 5 3 85 8* 3 5 1 5 8 uU. 9 85 n Abend- Ausgabe f Rlaunheimer enen weer Roichsminifter Severing gegen den aberheblt chen Lon des Reichsausſthuſſes Der Reichsausſchuß für das deutſche Volksbegehren hat den Reichs miniſter des Innern in einem Schreiben vom 15. Oktober aufgefordert, dem 8 38 der Reichsſtimmordnung Gel⸗ tung zu verſchaffen und im ganzen Reich unverzüglich dafür zu ſorgen, daß ſofort und überall mindeſtens ſoviel Ein⸗ tragungsſtellen geſchaffen werden, daß auf alle 2500 Einwohner eine Eintragungsſtelle fällt. In dem Schlußabſatz dieſes Schreibens heißt es: 5 Sollten Sie unter Nichtachtung des§ 38 der R. St. O. nicht unverzüglich für die Schaffung der erforderlichen zahlreichen Eintragungsſtellen ſorgen, ſo müßten wir aus Ihrem paſſiven Verhalten Ihre Billigung der in den genannten Orten began⸗ genen Verſtöße und damit die Abſicht zur Behinde⸗ rung des im Gange befindlichen Volksbegehrens entnehmen. Der Reichsminiſter des Innern 1 mit einem Schreiben geantwortet, in dem es u. a. eißt: 838 der Reichsſtimmordnung hat für das Verfahren beim Volksbegehren keine Geltung, ſondern findet beim Volksentſcheid Anwendung. Die Vorſchrift will Vor⸗ ſorge treffen, daß dem ſtarken Andrang, der bei allgemeinen Abſtimmungen in der kurzen Zeitſpanne eines einzigen Ab⸗ ſtimmungstages entſteht, durch Häufung der Stimmbezirke begegnet wird. Daß die Verhältniſſe beim Volksbegehren mit ſeiner verhältnismäßig langen Eintragungsfriſt völlig anders liegen, bedarf keiner Erwägung. Im übrigen lehne ſch es ab, weiterhin auf Eingaben von Ihrer Seite zu antworten, ſo⸗ weit deren überheblicher Ton der im Geſchäftsverkehr mit Behörden üblichen Gepflogenheiten ſachlicher Erörterung widerſpricht. gez. Severing. Die Berliner Einzeichnungen Am geſtrigen Donnerstag haben ſich in den zwanzig Bezirken Groß⸗Berlins 17 650 Perſonen in die Liſten zum Volksbegehren eingetragen, ſo daß die Geſamtzahl in den beiden erſten Tagen 97 760 berrngt Es mag zur Beurteilung dieſer Zahlen ganz ukereſſant ſein, die Ergebniſſe der beiden anderen Volksbegehren zum Vergleich heranzuziehen. Berlin hat nach den Aufſtellungen für die letzte Reichstagswahl 8 167 378 Stimmberechtigte. Da⸗ von haben ſich 1584 682 bei dem Volksbegehren für die entſchä⸗ digungsloſe Fürſtenenteignung in die Liſten eingezeichnet, beim kommuniſtiſchen Volksbegehren gegen den Panzerkreu⸗ zer 413 949. Die Tage mit den jeweils höchſten Ziffern brach⸗ ten beim Volksbegehren für die Fürſtenenteignung rund 277 000 und beim Panzerkreuzer⸗Volksbegehren rund 76 000 Eintragungen. Ein Regierungsrat vom Dienſt ſuſpendiert Regierungsrat Bierbach bei der Regierung in Düſſel⸗ dorf iſt— wie der Sozialdemokratiſche Preſſedienſt erfährt— vom Amte ſuspendtert worden, weil er einen„von Gemein⸗ heiten ſtrotzenden Aufruf“ zur Teilnahme an dem Volks⸗ begehren unterzeichnet hat. Das Diſziplinarverfahren gegen Bierbach ſei bereits eingeleitet worden. g§ London, 18. Okt.(Von unſerem Londoner Vertreter Die Zwangsſyndizierung des engliſchen Kohlen⸗ bergbaus hat in dieſen Tagen beträchtliche Fortſchritte ge⸗ macht und die beteiligten Regierungsſtellen hoffen in naher Zukunft die notwendigen Vorlagen einbringen zu können, um die einheitliche Zuſammenfaſſung des Bergbaues im Geſetz zu verankern. Die Organiſation der Grubenbeſitzer ſteht in täglichen Verhandlungen mit der Regierung und hat dieſer geſtern einen endgültigen Entwurf für das um⸗ faſſende Kohlenſyndikat unterbreitet, das in Zukunft Er⸗ zeugung, Preiſe und Abſatz von Kohle für ganz England einheitlich regulieren ſoll. Gleichzeitig hat 8 die Regierung Verhandlungen mit den Bergarbeitern über die Regelung der Arbeitszeit geführt. Ein Kompromiß ſteht in Ausſicht, durch das die Arbeitszeit zunächſt in den beſſer ſituierten Revieren auf 775 Stunden herabſetzt und die allgemeine Rückkehr zum Siebenſtundentag für ſpäter in Ausſicht geſtellt wird. Die Lage des Bergbaues zwingt zu unverzüglichem Eingreifen, da die Tarifverträge in zwei Dritteln der Induſtrie gegen Ende des Jahres ablaufen und ein neuer ausgedehnter Gruben. Faimes wegs 1 halb des Möglichen liegt. Ein erleichternder Umſtand it Re bedeutende Beſſerung ber Kohlentonjunftar in den letzten Monaten, die nach Anſicht der beteiligten Stellen ein Kompromiß zwiſchen Grubenbeſitzern und Bergarbeitern Rückzug mit Rücksicht auf Hindenburg I Berlin, 18. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Werbefilm für das Volksbegehren, in dem auch Hinden⸗ burgs Tannenbergerklärung propagandiſtiſch verwertet wurde, iſt im letzten Augenblick zurückgezogen worden. Für morgen war die Entſcheidung der Prüfſtelle über die Zulaſſung des Filmes in Ausſicht genommen, der in zahlreichen Lichtſpiel⸗ theatern laufen ſollte. Die Zurückziehung des Filmes iſt eine Folge des Briefes, den der Reichspräſident an den Kanzler gerichtet und in dem er die Herauslaſſung ſeiner Perſon aus der Volksbegehren⸗Propaganda verlangt hat. Der Reichs ⸗ ausſchuß bringt den offenkundigen Rückzug in heuchleri⸗ ſcher Weiſe zur Kenntnis: Der Reichsausſchuß habe mit Rückſicht auf den Reichspräſidenten beſchloſſen, „in loyaler Berückſichtigung ſeines Wunſches“ den Film zu⸗ rückzuſtellen. 4„Propaganda⸗Märf che⸗ J Berlin, 18. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Reichshauptſtadt ſteht wieder einmal ein kritiſcher Sonntag bevor. Die Berliner Nationalſozialiſten wollen näm⸗ lich im Rahmen der Hitlerwoche einen Propaganda marſch veranſtalten, der vom Norden nach dem Süden der Stadt, alſo mitten durch die Arbeiterviertel führt. Die „Rote Fahne“ kündigt an, daß„die faſziſtiſchen Horden am Sonntag in den Arbeiterſtraßen Berlins Spießruten laufen ſollen, daß ihnen Hören und Sehen vergeht.“ Auch der Stahlhelm ſoll für den Sonntag einen großen Werbefeldzug planen. Die Kommuniſtiſche Partei ruft zu Gegendemonſtrationen auf,„um faſziſtiſchen Provokateuren heimzuleuchten“. danach auf allerhand gefaßt machen müſſen. Auflöſung einer nationalſozialiſtiſchen Verſammlung Die Polizeidirektion Fre iburg teilt mit: Eine welche zur Verſammlung eingeladen wurde und auf den Straßen verteilt wurden, waren in einem derartig aufreizen⸗ den Tone gehalten, daß auf Antrag der Polizeidirektion durch das hieſige Amtsgericht die Beſchlagnahme ausgeſpro⸗ chen wurde. In der Verſammlung ſelbſt erging ſich der Redner, Reichstagsabg. Dreher, in maßlos beſchimpfen⸗ den und aufreizenden Aeußerungen gegen den Staat und einzelne Bevölkerungsklaſſen. Die politiſche Tätigkeit des katholiſchen Klerus, insbeſondere des Prälaten Kaas, apo⸗ ſtrophierte er mit den Worten:„Pfui Teufel, da muß man ſich ja ſchämen katholiſch zu ſein“. Der beauftragte Polizei⸗ beamte ſchritt ſodann zur Auflöſung der Verſammlung, was ſich ohne Zwiſchenfälle vollzog. Die beabſichtigte Weiterfüh⸗ rung der Verſammlung in einem anderen Lokal wurde da⸗ durch unmöglich gemacht, daß der Redner und der Verſamm⸗ möglich„ wird. Wenn der Konflikt über. lungsleiter. kurze Zeit von der Polizei Ia Warden Zwangsſyndikat für den engliſchen Kohlenbergbau und Löhne beigelegt iſt und gleichzeitig die Zwangsſyndizie⸗ rung durchgeführt wird, ſollen die im September im Haag begonnenen internationalen Verhandlungen mit den Kohlen⸗ induſtriellen der anderen europäiſchen Länder wieder auf⸗ genommen werden. Für die Arbeiterregierung iſt die Rege⸗ lung des Kohlenkonflikts eine Lebensfrage, von der letzten Endes ihre eigene Amtsdauer abhängen wird. Den Aeuße⸗ rungen der Bergarbeiterführer in den letzten Tagen ent⸗ nimmt man jedoch, daß die eee bisher über⸗ raſchend gut verlaufen 3 Stimſon komm zur Seeabrüſtungskonferenz Praſtdent Hoover hat ſich eutſchloſſen, Staatsſekretär Stimſon mit der Führung der amerikaniſchen Delegation bei der Marineabrüſtungskonferenz der fünf Mächte zu be⸗ trauen. In Regierungskreiſen neigt man der Auſicht zu, daß Stimſon der einzige Vertreter der Vereinigten Staaten bei der Konferenz ſein werde, obwohl dieſe Frage noch nicht ent⸗ ſchieden iſt. Falls Stimſon als einziger amerikaniſcher De⸗ legierter nach London gehen ſollte, ſo werden ihm dort zwei⸗ fellos der amerikaniſche Bolſchafter in Brüſſel, Gibſon, und Konteadmiral Hilary Jones, die als amerikaniſche Delegierte an der Konferenz von 1927. N als Berater zur 8 8 Kraftfahrzeug und Verkehr die Roten als„Ku lak“, d. h. den Man wird ſich im Fangerling⸗Saal abgehaltene nationalſozialiſtiſche Verſamm⸗ lung wurde polizeilich aufgelöſt. Schon die Handzettel, durch empfunden wurde, Anzeigenpreise nach 1 bei n.0 J.. 0 je einſp. 9 90 für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen .⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Ur Anzeigen Boche für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw berechtigen zu keinen 05 Erſatzanſprüchenf für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Neues vom Film Mittwoch wechſelnd: Aus Feld und Garten a Der Kampf 1 ums„Dorf in Mußland Eine Schickſalsfrage f 1 Eine wahre Kanonade hat ſeit Monaten gegen 9 das„Dorf“ im Sowzjetlande eingeſetzt. Unter„Dorf“ ver⸗ 1 ſteht man den verhältnismäßig wohlhabenden, d. h. mit heu⸗ tigem ruſſiſchem Maße gemeſſenen wohlhabenden Bauern, den 1 Dorfwucherer, ſchlecht machen, 1 obwohl er nichts mit einem ſolchen zu tun hat und ein Bauer ² mann iſt, der mehr denn eine Kuh, wenigſtens ein Pferd im„ Stall hat und ſich ein bis zwei Knechte halten kann. Das 1 paßt den Kremlgewaltigen natürlich ganz und gar nicht, denn 5 dieſe Leute, die ſich von dem ſinnloſen Kurs von heute in ihrer 5 Exiſtenz bedroht fühlen, ſind natürlich ſtille Gegner des radi⸗ 8 kalen Syſtems von heute, das kaum noch den Mittelbauer 1 gelten läßt, der ſich knapp durchs Leben ſchlägt, und ſich am 1 liebſten allein auf das Dorfproletariat ſtützt, die„Beje d⸗ 1 mota“, nichtsnutzige Faulenzer, die ſich füttern lafſen und 8 die Dorfgarde des roten Syſtems bilden. Der Klaſſen⸗ gedanke ſoll um jeden Preis ins Dorf getragen und der Bauer 5 Gewalt für den kommuniſtiſchen. gewonnen werden. Dieſe für die innere Politik Sowjetrußlands grundſätz⸗ lich bedeutſamen Ereigniſſe legen es nahe, einen Rück⸗ blick auf die Entwicklung der bäuerlichen Frage in Rußland zu werfen. Von bolſchewiſtiſcher Seite wird immer betont, daß die Lage der ruſſiſchen Bauernbe völkerun'g vor dem Kriege ſo ſchwer, ja unhaltbar geweſen ſei, daß die Revolution der einzige logiſche Ausweg aus ſeiner kataſtrophalen Situation geweſen ſei. Forſcher von Ruf wie Profeſſor Boris Brutz⸗ kus haben demgegenüber feſtgeſtellt, daß, als der Weltkrieg ausbrach, es keinerlei Anzeichen dafür gab, daß ein Zuſam⸗ menbruch der Agrarwirtſchaft vor der Türe ſtände. Dieſe Stolypinſche Agrarreform hatte bereits anſehnliche Erfolge zu verzeichnen und in dem ruſſiſchen Bauern war der Ge⸗ danke, daß allein auf dem Boden der Einzelhofwirtſchaft ſeine Zukunft geſichert wäre, ſchon weit verbreitet. Auch hier wie auf den anderen Gebieten des ruſſiſchen Wirtſchaftslebens iſt 8 der Umſturz in der durch die lange Dauer des un⸗ glücklichen Weltkrieges erzeugten allgemei⸗ nen Not zu ſuchen, die die finſteren Mächte des Umſturzes in der ruſſiſchen Volksſeele nach oben trieb und eine Kata⸗ ſtrophe auf agrarem Gebiet hervorrief, die in ihrer zerſtören⸗ den Auswirkung in der Weltgeſchichte wohl einzig daſteht. Lenin hat es verſtanden, an die niedrigſten Inſtinkte des ruſſiſchen Dorfes zu appellieren, indem er den Bauern den Beſitz des geſamten Gutslandes zuſprach. In ſeiner bekannten Schrift„Tſchto djelatj?“ Was iſt zu tun?) gab er die berüchtigte Parole für den Bauern aus:„Grab grablen nu oje!“(Raube das früher dir Ge⸗ raubtel d. h. das Gutsland), Freilich dachte Lenin nicht einen Augenblick daran, den Bauern zum Eigentümer ſeines Landes zu machen. Es ſollte vielmehr wie das Drekret vom 20. Oktober 1917 unzweideutig darlegte das geſamto Eigentum der Gutsbeſitzer an Grund und Boden ſofort und ohne Vergütung aufgehoben, verſtaatlicht und nur in die Nutznießung des geſamten werktätigen Volkes übergehen. Der Bauer als Nutznießer erhielt das Recht, das Land zu benutzen, das er mit ſeiner eigenen Hände Arbeit bebaute. Die Benutzung anderer Arbeits⸗ kräfte oder die Pacht anderen Landes wurde ſtreng verboten. Sehr bald trat aber die große Enttäuſchung bei den Bauern ein, die glaubt hatten, nun Land im Uebe r⸗ fluß zu erhalten und bald zur Ueberzeugung kamen, daß entweder garnicht ſo viel Land vorhanden war, um jedem Bauern ein genügendes Exiſtenzminimum zu ſichern oder aber es an Kapitalinventar und Erfahrung fehlte, um noch vorhandenes Siedlungsland der Kultur zu gewinnen. Die zweite Enttäuſchung beſtand darin, daß das Verſprechen der bolſchewiſtiſchen Regierung den Bauern für ihr Getreide im Umtauſch Textilwaren, Zu cker, Petroleum u. a. Notwendige bieten zu können, ſich als eine Illuſion herausſtellte.— Das dritte arg ernüchternde Moment waz die Erhebung der Steuern in natura. Das Dor hatte von 16 Erzeugniſſen, ſo Getreide, Flachs, Eier, Butter uſw. beſtimmte Mengen abzuliefern, ein Eingriff in die bäuerliche Wirtſchaft, der nicht nur beſonders ſchwer ſondern bei dem auch der Staat ſeh ſchlecht lief, weil die Waren bei den miſerablen Verkehrsver hältniſſen vielfach zu Grunde ginge. Als dann vollends die furchtbare Hangerka t ae ſt r ophe von 1920/1 über das Land ging und nicht weniger als 5„Millionen e e 1 1 die ganze 3 der Weiſe 5a Heimſuchung allein aus einer A der Natur klären zu wollen. Sie war vielmehr die Folge des von der Agrar revolution verkündeten Primats der Nat u ralwirtſchaft über die frühere Marktwir ſchaft. Es war eine Entwicklung zu völligem Verfal der Volks wirtſchaft, zu einer Nivellierung zu gleichmäßiger Armut, wobei bei ſehr vorſichtiger, zweifellos zu niedriger Schätzung die Beſteu erung. Bauern 5 50 v. H. höher war als vor de m 2. Seite. Nr. 485 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 18. Oktober 1929 Kriege. Dieſe Verhältniſſe waren ſo entſetzlich, daß ſte zu einer Kñapitulation der Regierung vor dem Dorfe führen mußten. 1922/3 beginnend hatte die neue Wirtſchaftsordnung(Ne p) das Prinzip des Klaſſen⸗ kampfes auf dem Dorfe zeitweilig eingeſtellt. Sie geſtattete dem Bauern Pachtland auf 12 Jahre zu erwerben und Land⸗ arbeiter auf Lohn auch über 8 Stunden täglich einzuſtellen. Aber es war doch nur eine erzwungene„Atempauſe“. Als Trotzki gegen dieſe Preisgabe des Leninismus Sturm lief, bremſte man im Kreml sofort. Freilich war die Folge eine Wiederauflage der früheren unhaltbaren Zuſtände. Nun gab es automatiſch einen neuen Rückſchlag zu verhältnis⸗ mäßiger Vernunft und heute hat der Pendel wieder zu dem äußerſten Radikallsmus umgeſchlagen. Der Kampf gegen die wachſende„rechte Oppoſttion“, die ſich in Stadt und Land mächtig regt, die Beſorgnis, am Ende von ihr aus dem Sat⸗ tel gehoben zu werden, hat in den letzten Monaten eine ganz ungeahnt ſtarke radikale Wellc alle ſachlichen Er⸗ wägungen über Bord ſpielen laſſen. Ein wahrhaft hyſteri⸗ ſches Geſchrei gegen die„Feinde des Bolſchewismus“ tobt in der roten Preſſe und ganze Brigaden von„Kulturami⸗ ſten“ aus den Fabriken ſollen ins Dorf, um die verſtockten Bauern zu bekehren,— wobei freilich zu bemerken iſt, daß ſich die Fabrikarbeiter dieſer„Kulturmiſſion“ nach Möglich⸗ keit zu entziehen ſuchen,— die Kadres ſollen ſich nicht füllen! Auch bezeichnend! Die Folgen des„neueſten Kurſes“ liegen offenbar in einer Wirtſchaftskataſtrophe von größ⸗ tem Ausmaße, Wenn man die Schlußfolgerung aus dem bisheri⸗ gen Gang des Kampfes zwiſchen Stadt und Dorf, zwiſchen Kommunismus und bäuerlicher Indivibualwirtſchaft zieht, ſo muß man zu der Ueberzeugung kommen, daß ein Aus⸗ gleich dieſer beiden Prinzipien un möglich erſcheint, und daß, da es auf die Dauer undenkbar iſt, in einem Agrar⸗ lande wie Rußland gegen die Intereſſen der etwa 140 Mil⸗ lionen Bauern betragenden Mehrheit zu regieren, die Exi⸗ ſtenz des heutigen Sowjetſtaates davon abhängt, daß er dem Dorfe ſchließlich doch die für dieſes allein möglichen Da⸗ ſeins⸗ und Entwicklungsbedingungen endgültig einräumt. Der Bauer ſtrebt, zurzeit wenigſtens, nicht nach einer politiſchen Stellung. Er will nichts anderes als ein erträgliches Leben im Dorfe ſelbſt. Ob es gelingen wird, den Ausgleich herbeizuführen, iſt die Schickſals⸗ frags der heutigen Sowjetunion. Wer will da prophezeien können? Dr. Ernst Seraphim. —— Empfänge bei Hindenburg Berlin, 18. Oktbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Beim Reichspräſidenten fanden heute vormittag eine Reihe von wichtigen Empfängen ſtatt. Zuerſt erſchien der Reichs⸗ kanzler und nach ihm der Reichsernährungminiſter Die⸗ trich zum Vortrag. Ihnen folgte, wir wir bereits angekün⸗ digt haben, der Beſuch des zur Zeit in Berlin weilenden öſterreichiſchen Juſtizminiſters Dr. Slama, der in Beglei⸗ tung des Geſandten Dr. Frank erſchien. Ferner empfing der Reichspräsident den deutſchen Bot⸗ ſchafter in Moskau Dr. v. Dierckſen. Durch dieſe regs politiſche Betätigung des Reichspräſi⸗ denten dürften die geſtern vor allem in Breslau umgehen⸗ den Gerüchte hinfällig werden, daß ihn ein ſchwerer Schlag⸗ anfall getroffen habe. Hindenburg befindet ſich vielmehr, wie uns verſichert wird, bei beſter Geſundheit. Deutſche Kriegsgräberfürſorge E Berlin, 18. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Aus Anlaß ſeines 10jährigen Beſtehens hält der„Volksbund Deutſche Kriegsgräberfürſorge“ ſeine diesjährige Bundes⸗ tagung vom 20. bis 22. Oktober in der Reichshauptſtadt ab. Von beſonderen Feierlichkeiten iſt Abſtand genommen wor⸗ den. Nach einem gemeinſamen Gottesdienſt in den Haupt⸗ kirchen aller Konfeſſtonen und einer ſtillen Kranzniederlegung auf dem Garniſonfriedhof wird die Bundestagung am Sonn⸗ tag mittag in der alten Aula der Univerſität im Beiſein der Vertreter von Reichs⸗ und Staatsbehörden, großen Körper⸗ ſchaften, zahlreichen Spitzenverbänden und Organiſationen eröffnet. Anſchließend folgt die Eröffnung einer Ausſtellung „Kriegsgräberfürſorge“. Anhand von Friedhofmodellen, Zeich⸗ nuungen und Bilbern wird die Tätigkeit des Volksbundes veranſchaulicht. Das Auswärtige Amt hat von Friedhöfen in den Randſtaaten und Belgien eine Anzahl Bilder zur Ver⸗ fügung geſtellt. die an unſerem Geiſte vorbeiziehen. Da gibt es kein Halten, Henri Vergſon Zu ſeinem 70. Geburtstag am 18. Oktober In den Jahren vor dem Kriege waren ſeine Vorleſungen an der Sorbonne überfüllt. Nicht nur die Philoſophiebefliſ⸗ ſenen lauſchten ihm, auch die Damen der großen Welt er⸗ ſchienen, um aus ſeinem eigenen Munde die neue Botſchaft vom slan vital zu vernehmen. Und in den philoſophiſchen Fachzeitſchrfiten und auf den Kongreſſen ſtand Bergſon zur Diskuſſion. Die Wirkung dieſes bekannteſten franzöſtſchen Philoſophen um die Jahrhundertwende war außergewöhnlich ausgedehnt. Auch Pfſychologie, Biologie und die Kunſt und ihre Theorte empfingen von ihm Anregungen. Seine Gedanken kamen wirklich einem Bebürfniſſe ent⸗ gegen, nämlich dem„metaphyſiſchen Bedürfniſſe“, jenem tief in der Menſchenatur ſitzenden Hange, das Rätſel der Welt, des perſönlichen Seins und Werdens zu löſen, aber nicht zu löſen durch ein begriffliches Wiſſen, ſondern durch gefühlsmäßig beſtimmte Ueberzeugungen, durch den auf inner⸗ ſtes Erleben geſtützten Glauben. Bergſon führt das Irratio⸗ nale, das Unbegreifliche in ſein Verſtehen der Welt ein. Ge⸗ rade das, was für den gewöhnlichen Menſchen das Unbegreif⸗ liche bezeichnet, die Zufälligkeit, iſt vielleicht das weſentlichſte Stück der Philoſophie Bergſons. Gewiß, der Ablauf unſeres Lebens iſt beſtimmt durch äußere Verhältniſſe und durch die Bebürfniſſe unſerer menſchlichen Natur, wir haben unſere Gewohnheiten und unſere Mechanismen, mit denen wir rengferen, weil wir durch Erfahrung wiſſen, daß uns dieſes Verhalten am nützlichſten iſt. Aber ſind das die höchſten Augenblicke unſeres Le⸗ bens 7, fühlen wir uns da in den Tiefen erſchütlert?, emp⸗ finden wir uns da ganz als geiſtige Weſen, fähig der Frei⸗ hett? Nein, als Menſchen und Weſen aus dem Geiſte fühlen wir uns nur, wenn wir in Freiheit ſchöpferiſch tätig ſind. Das aber iſt der Fall, wenn wir unſer Außenkleid ablegen und 140 000 Mark fielen den — Berlin, 18. Okt. In der vergangenen Nacht drangen Geldſchrankeinbrecher in die Geſchäftsräume der Baufirma Boswau u. Knauer in der Mohrenſtraße ein. Die Ver⸗ brecher ſchweißten einen Geldſchrank älteren Syſtems, der im Lohnbüro ſtand, kunſtgerecht auf, nahmen die für die Lohn⸗ zahlung am Freitag bereitgeſtellten Lohndüten heraus und ſtiegen damit, wahrſcheinlich, weil das Zimmer durch die Schweißarbeit erſtickend heiß war, ein Stockwerk tiefer in ein Zimmer, wo ſie in aller Ruhe am Tiſch Platz nahmen. Die Deulſchland, Rußland und China Berlin, 18. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Die ruſſiſche Regierung hat den Vorſchlag des deutſchen Botſchafters, von einer weiteren Verfolgung der Pri⸗ vatperſonen im chineſiſch⸗ruſſiſchen Konflikt Abſtand zu neh⸗ men, wie bereits kurz gemeldet, abſchlägig beantwortet. Das Außenkommiſſariat hat dem deutſchen Botſchafter den Dank für die Anregung der Reichsregierung ausgeſprochen, dann aber erklärt, daß Rußland es nicht für möglich erachtet habe, den deutſchen Vorſchlag anzunehmen, da die Nanking⸗ regierung ihren Verpflichtungen und Verſprechungen nicht nachgekommen ſei und man daher in ihre Loyalität bei der Durchführung der deutſchen Anregungen berechtigte Zweifel ſetzen müſſe. Dieſe Entſcheidung wird in hieſigen politiſchen Kreiſen ſehr bedauert. Das gegenſeitige Mißtrauen hindert ſo die Durchführung humaner Maßnahmen die im Intereſſe bei⸗ der am Konflikt beteiligten Völker lägen. Deutſchland wird natürlich weiter im Rahmen der ihm übertragenen Wahr⸗ nehmungen der beiderſeitigen Privatintereſſen ſein Möglichſtes tun, um unbeteiligte Zivilperſonen beider Nattonali⸗ täten vor einer Schädigung an Leben und Eigentum zu be⸗ wahren. Die ruſſiſche Regierung hat ſich übrigens im Prin⸗ zip zu der deutſchen Anregung zuſtimmend geäußert. Pariſer Humor in der Anſchlußfrage Mit der Nachricht, Oeſterreich werde bald die deutſche Nationalhymne übernehmen, iſt in der franzöſiſchen Preſſe auch prompt das Geſpenſt des Anſchluſſes aufgetaucht. Der „Avenir“ beſitzt wenigſtens noch Humor bei der für Frank⸗ reich ſo„ſchrecklichen“ Angelegenheit, indem er Deutſchland und Frankreich mit einem jungen Brautpaar ver⸗ gleicht, das gerne heiraten möchte, aber auf den Widerſtand ſeiner Eltern(des Völkerbundes) ſtößt. Man habe Oeſter⸗ reich verboten, ſich an Deutſchland anzuſchließen, alſo werde es ſich nicht mit Deutſchland vereinigen. Aber ſchließlich könne niemand auf der Welt verbieten, daß in Oeſterreich deutſche Zeitungen und Bücher geleſen werden. Man werde ſich alſo nicht heiraten, da der Völkerbund ſein Veto einge⸗ legt habe, aber man werde ſich lieb haben. Jacques Bainville ſieht in der KAetion Francaiſe“ den Anſchkuß durch alle in der letzten Zeit erlaſſenen Zentrali⸗ ſierungsgeſetze begünſtigt. Es werde bald eine Aenderung in der öſterreichiſchen Verfaſſung vorgenommen werden, die den Anſchluß erleichtern und vorbereiten werde. Erwerbslofen-Jemon rationen in Verlin i Berlin, 18. Oktbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Geſtern abend kam es, während das Stadtparlament tagte, zu lärmenden Kundgebungen jugendlicher Er werbsloſe 25 die verſuchten, ſich mit Gewalt Zutritt zum Rathaus zu ver⸗ ſchaffen. Schon am Nachmittag hatten ſich in der Umgebung des Rathauſes junge Burſchen zuſammengerottet, deren Zahl immer mehr anſchwoll. Schließlich verfuchte ein größerer Trupp in das Rathaus einzudringen. Als ihr Vorſtoß miß⸗ glückte, zogen ſie unter tobendem Lärm und Abſingen kom⸗ muniſtiſcher Lieder zum Alexanderplatz, wo ein größeres Polizeiaufgebot die Demonſtranten auseinander brachte. In der Zwiſchenzeit hatten kommuniſtiſche Abgeord⸗ nete von den Vorgängen Mitteilung erhalten. Sie ſetzten es durch, daß ihnen eine Abordnung der Erwerbsloſen ihre Forderungen vortragen konnte. e NN D 27000 Großer Geloͤſchrankeinbruch in Berlin Verbrechern in die Hände Lohndüten wurden aufgeriſſen und das Papiergeld heraus⸗ genommen. Hartgeld ließen ſie zurück. Auch Beutel mit Silbergeld, die im Schrank ſtanden, haben ſie garnicht be⸗ rührt. Sie erbeuteten ungefähr 140000 Mark. Nach Spuren, die man gefunden hat, ſcheint die Kolonne von einem Hauſe in der Taubenſtraße, das unbewacht iſt, heraufgekommer zu ſein. Es iſt anzunehmen, daß ſie erſt in den Morgenſtunden durch das Haus in der Taubenſtraße hinausgegangen ſind. Letzte Meloͤungen Der Stapellauf des Kreuzers„E“ Aus Wilhelmshaven, 18. Okt. liegt folgender Draht⸗ bericht vor: Schon lange vor Beginn der Feier des Stapellaufs des Kreuzers„k“ hatte ſich eine große Zuſchauermenge ein⸗ gefunden, darunter Schulen, Kriegervereine und Arbeiter⸗ abordnungen. Das Werftgelände war mit Flaggen, Wim⸗ peln und Girlanden reichlich geſchmückt. Um 11 Uhr erſchien Reichswehrminiſter Groener, Admiral Raeder, Konter⸗ admiral Eichel, Vizeadmiral Franz und Generalleutnant Foehrenbach. Unter den Klängen des Präſentiermarſches ſchritten ſie die Front der Ehrenkompagnte ab.. Der Reichswehrminiſter begrüßte insbeſondere die Ueberlebenden des bei den Falklandinſeln geſunkenen Kreuzers„Leipzig“, ſowie einen auf der Werft am heu⸗ tigen Tage 50 Jahre lang beſchäftigten Arbeiter. Hierauf be⸗ gaben ſich der Reichswehrminiſter und die Ehrengäſte auf die Taufkanzel. 8 Der Oberbürgermeiſter von Leipzig, Dr. Rothe, hielt darauf die Rede, in der er u. a. ſagte:„Nach den furchtbaren Lehren des Weltkrieges denken wir bei der Taufe eines Kriegesſchiffes an die Verbindung der Heimat mit den Deut⸗ ſchen im Auslande, an den Schutz der im Ausland lebenden Deutſchen und an den Schutz unſeres Außenhandels.“ Daupfer„Lauterfels“ wieder flott e a — Bremen, 18. Okt. Wie uns von der Hanſalinie mit⸗ geteilt wird, iſt der Dampfer„Lauter fels“, der bei der Hilfeleiſtung für den bei der Inſel Minicoi im indiſchen Ozean am 19. September geſtrandeten Hapagdampfer„Höch ſt⸗“ auf Grund geraten war, geſtern abend nach mehrtägigen Be⸗ mühungen wieder flott geworden. Rotfront bleibt verboten f — Leipzig, 18. Okt. Der Rote Frontkämpferbund hatte gegen das Verbot der Organiſation Beſchwerde beim Reichsgericht eingelegt. Der 4. Strafſenat hat nun ent⸗ ſchieden, daß das Reichsgerich über die Beſchwerde ſeit Außer⸗ kraſtſetzung des Republikſchutzgeſetzes nicht entſcheiden könne. a Omnibusunglück— Drei Tote — Reval, 18. Okt. An einem Uebergang der Eiſenbahn⸗ linie Reval.-Hapſal wurde ein Omnibus von einem Güter⸗ ſchwer verletzt. Schwere Verluſte der Franzoſen bei Colomb⸗Bechar — Paris, 18. Okt. Bei dem Zuſammenſtoß, der am 14 Oktober ſüdlich von Colomb⸗Bechar zwiſchen Eingeborenen und franzöſiſchen Truppen ſtattfand, haben die Franzoſen, wie eine vom„Echo de Paris“ nachgebruckte Meldung des „Echo de Oran“ beſagt, ſtarke Verluſte erlitten.— Auf fran⸗ zöſiſcher Seite kämpfte auch eine Abteilung der Fremde u⸗ legion die in einen Hinterhalt geriet. Die Verkuſte be⸗ ziffern ſich auf 560 Tote und Verwundete. Nur wenige Kampf⸗ teilnehmer ſollen mit dem Leben davongekommen ſein, und zwar auch nur infolge des Eingreifens einer zu Hilfe gekom⸗ tenen weiteren Abteilung der Fremdenlegion. Der Newyorker Chauffeurſtreik beendet i — Rewyork, 18. Okt. Der Streik der Chauffeure der Benzinlieferwagen iſt geſtern unerwartet raſch zu Ende ge⸗ gangen. Die Streikenden haben bedingungslos die Waffen geſtreckt. Dieſe Entſchließung der Chauffeure, die Arbeit wieber aufzunehmen, iſt auf die Weigerung der Bruderverbände zurückzuführen, in einen Sympathieſtreik einzutreten. . ß ß kein Beſtehendes, da iſt nur unendlich ſtrömende Fülle und unaufhörliches Werden, in das wir hineinverſetzt ſind, das wir mitempfinden und mitleben. In der ganzen Fülle der Bilder ſteckt unſer ganzes Weſen, es iſt unſere Vergangen⸗ heit, die am geiſtigen Auge vorbeizieht, in der wir weiter⸗ ſchwimmen und weiterleben, ohne uns ganz der Unterſchei⸗ dung unſeres Selbſt von den Bildern bewußt zu ſein. Wir leben in ſolchem Augenblicke der Verſenkung ganz in unſerem eigenen Sein und Werden, in jedem Wechſel der Bilder er⸗ leben wir uns ſelbſt als ſchöpferiſche Weſen, wir fühlen uns ganz frei und ohne jeden Zwang. Uns treibt nur eine ſchöp⸗ ſeriſche Macht, die wir ſelbſt ſind, wir beſitzen die wirkliche Freiheit, die keine Wahl und Entſcheidung kennt, well ſie eben freie Schöpfung iſt. N i Im Augenblick der ſchöpferiſchen Freiheit be⸗ ſitzen wir kein Bewußtſein der Zeit, wir leben vielmehr in der reinen Zeit und der ſchöpferiſchen Dauer, wo in einem Augenblicke die ganze Zeit mit erfaßt iſt, weil man darin lebt. Hier fehlt jede Notwendigkeit, hier iſt die wahre Freiheit, wie ſte nur der Zufall beſitzt und wie ſie nur der Geiſt haben kann, der nichts weiter iſt als Spannung und Energie, Neues erzengendes Leben. Es iſt der Weg der Intultion, der inneren Schau und des mitfühlenden Erlebens, auf dem wir in die Tiefen des Geiſtes gelangen. Sie iſt wie ein Inſtinkt, der uns ſicher führt und leitet, der ohne Sprache und ohne Begriffe ohne zerlegendes Denken und ohne andere Symbole des Intellek⸗ tes weiß, was er zu tun hat, und das Richtige tut, well er den alle Lebeweſen burchflutenden Willen zum Leben mitlebt. Der Inſtinkt iſt ein Teil des Lebensdranges ſelbſt, der des⸗ wegen das Ganze ſozuſagen von innen heraus erfaßt und alles Geſchehen mitfühlt. Der Geiſt aber hat ſeinen Inſtinkt in der Intuition, in der wir uns ganz in den Geiſt und das freie Leben hineinverſetzen. Das niedere Leben iſt immer noch gebunden an die Materie, welche ſelbſt nur erſtarrtes uns loslöſen von allen Notwendigkeiten des alltäglichen Men⸗ ſetzen unterworfen, der Geiſt aber iſt frei in der Geſtaltung ſeiner Bilder, die in dem„reinen Gedächtnis“ ſchlummern, das nicht mit dem Gehirn zuſammenhängt. a gehört zum Leibe und hat eine ganz andere Aufgabe. Ein Teil der Bilder des Geiſtes, nur ein Teil, läßt ſich durch Be⸗ wegungen des Körpers ausdrücken, und die Umſetzungsſtelle der geiſtigen Bilder in das motoriſche Schema des Leibes iſt das Gehirn. Seele oder Geiſt und Leib ſtehen nicht im Wechſel⸗ und nicht im Parallelenverhältnis; vielmehr iſt die Seele das Uebergeordnete, das lebendige Werden, von dem ſich nur das in Bewegungen des Leibes umſetzt, was in die Wirklichkeit des Leibes und der Materie eingreifen kann. Das Gehirn iſt ein motoriſches Organ des Leibes, in welchem die Bewegungs mechanismen und Denkgewohnheiten ihren Sitz haben. Hier hat auch die andere Stellungnahme des Menſchen zur Welt ihre Stelle, der zergliedernde und zu⸗ ſammenſetzende Verſtand. Auch er iſt nicht Organ des Geiſtes und des unmittelbaren Lebens, ſondern eine praktiſche Fähigkeit, dazu beſtimmt, in den allgemeinen Begriffen be⸗ ſtimmte Verhaltungsweiſen feſtzulegen. Er kann nie den Schwung des unmittelbaren Lebens und Werdens, nie die Spannung des ſchöpferiſchen Getſtes begreifen, wird vielmehr immer ein Werkzeug im Dienſte der Nützlichkeit für den Leib ſein. 5 f Es iſt kein Wunder, daß in ber Zeit naturwiſſenſchaftlich begrifflichen Denkens die Betonung der Intultion und der Selbſtſtändigkeit des Geiſtes, ſowie der untergeordneten Stel⸗ lung der Materie als Gegenſatz umſo ſtärker wirkte. Und da die Zeitſtimmung dieſen Gedankengängen entgegenkam, da die flüſſige, an Bildern und Vergleichen reiche Sprache das Neue an Gedanken klar zur Anſchauung brachte, mußte von Bergſon eine große Wirkung ausgehen. Sie erſchöpfte ſich aber mehr in Anregungen und Impulſen für das wiſſenſchaft⸗ liche Denken; die Metaphyſik des Lebens und die Philosophie der Intuitionen hat er uns nicht geſchenkt, ſeinem Werk haftet Leben iſt. Das höhere Leben der Freiheit aber iſt Geiſt, der ſchen; wenn wir hinabſteigen in die Tieſen unſeres Bewußt⸗ uns in den Intuitlonen als die unaufhörliche Schöpfung und ſeins und uns mitziehen laſſen von dem Strom der Bilder, als unendliches Werden entgegentritt. Die Materie iſt Ge⸗ etwas Unvollendetes an. Trotzdem wird jeder, der ſeine Schriften kennt, dankbar an das denken, was ſie ihm gegeben haben. 8 i Dr. B. 5 zug erfaßt. Drei Perſonen wurden getötet, eine Perſon Das Gedächtnis, das mit dem Gehirn zu tun hat, Nach längerer Pauſe trat der Einzelhandels⸗ Tae des Badiſchen In duſtrie⸗ und Han⸗ delstags zu einer Sitzung in Baden⸗Baden zuſam⸗ men. Herr Handelskammerpräſident Gradmann⸗Konſtanz gedachte vor Eröffnung der Tagung des verſtorbenen Reichsaußenminiſters und der Bedeutung dieſes Mannes für die deutſche Wirtſchaft. Der Vorſitzende umſchrieb kurz die Nöte des Einzelhandels, die in erſter Linie gekennzeichnet ſind durch den Wettbewerb zwiſchen den verſchiedenen Betriebsformen, auf den die zahl⸗ loſen, dem geſamten Einzelhandel unerwünſchten Sonder⸗ veranſtaltungen zurückzuführen ſind. Dazu kommen die ſteuerliche Bevorzugung der Konſumgenoſſenſchaften, die allgemeinen Gefahren des Steuerdrucks und die hohen Sozial⸗ laſten. Die Erſparniſſe aus dem Poung⸗Plan müſſen daher in erſter Linie der Wirtſchaft zugute kommen. Einem durch die Behörden zu organiſterenden Preisabbau, wie er von einzelnen Gewerkſchaften verlangt werde, müſſe man ſich mit aller Entſchiedenheit widerſetzen. Tief bedauerlich ſei, daß in ſo vielen wirtſchaftlichen Fragen nach rein parteipolitiſchen Geſichtspunkten entſchieden werde. Umſo nötiger ſei es, daß auch Angehörige der Wirtſchaft ſich vor öffentlicher Betäti⸗ gung nicht ſcheuen, um die Belange der Wirtſchaft zu ver⸗ treten. 5 Herr Handelskammerpräſident Konſul Nikolai be⸗ grüßte den Ausſchuß namens der Handelskammer Karlsruhe. Ueber die Erfahrung mit der neuen Ausverkaufsordnung erſtattete Herr Dr. Tröndle⸗Lahr einen eingehenden Be⸗ richt. Die einheitliche Regelung des Ausverkaufsweſens für Baden bedeutet immerhin einen Fortſchritt. Sie geſtattet, den Bedürfniſſen der Kaufmannſchaft weitgehend Rechnung zu tragen und hat vielfach zu einem in den Städten recht erfolgreichen, aber auf dem Lande noch verbeſſerungsbedürf⸗ tigen Zuſammenarbeiten zwiſchen den Polizeibehörden und den Handelskammern geführt. Sowohl die Anmeldefriſt wie die Termine und Dauer der Inventur⸗ und Saiſonausver⸗ käufe haben ſich im großen und ganzen bewährt. Die Verſammlung ſchloß ſich nach eingehender Ausſprache der bereits durch die Preſſe verbreiteten Reſolution der Hauptgemeinſchaft des Deutſchen Einzelhandels zur Ab⸗ änderung des Wettbewerbsgeſetzes an. Be⸗ kanntlich verlangt die Hauptgemeinſchaft die beſchleunigte Ab⸗ änderung des Wettbewerbsgeſetzes und die geſetzliche Feſt⸗ legung von obligatoriſchen Einigungsämtern. Daneben er⸗ wartet ſie aber auch von den Verbänden eine geſteigerte Tätigkeit zur Bereinigung des Wettbewerbs. Die Verſammlung beſchloß bezüglich der Verkaufsſonn⸗ tage vor Weihnachten an der bisherigen Regelung und am 6 Uhr⸗Ladenſchluß an den Sonntagen vor Weihnachten feſt⸗ zuhalten, dagegen Anträge auf 5 Uhr⸗Ladenſchluß am letzten Werktag vor Weihnachten abzulehnen. Ueber die Bekämpfung der Wanderlager in Gaſt⸗ N Schankwirtſchaften berichtete Herr Dr. Krieger ⸗ Mannheim. Da die geſetz⸗ lichen Mittel nicht ausreichen, um die auch im Intereſſe der Verbraucher durchaus unerwünſchten Verkaufsveranſtaltun⸗ gen in Gaſt⸗ und Schankwirtſchaften zu beſeitigen, wurde be⸗ ſchloſſen, den zuſtändigen Organiſationen die Schattenſeiten ſolcher Verkaufsveranſtaltungen vor Augen zu halten. Fer⸗ ner wurde ein Antrag angenommen, eine entſprechende Ab⸗ änderung zum Schankſtättengeſetz zu beantragen. Der Ausſchuß nahm dann einen Bericht über die Ver⸗ brängung des Einzelhandels durch Einrich⸗ tungen der öffentlichen Hand, durch Ver⸗ braucher⸗Organiſationen und Belegſchaften großer Betriebe entgegen. Es wurde beſonders darauf hingewieſen, wie ſehr die Verbraucher, beſonders auch Be⸗ amte und Angeſtellte, gegen ihre eigenen Intereſſen handeln, wenn ſie die Wirtſchaftszweige auszuſchalten ſuchen, aus deren Erträgniſſen die Mittel für die Bezahlung der Be⸗ und Das Mannheimer Planetarium gewinnt Boden Wintervorträge über Aſtronomie Die Begierde, etwas von dem„geſtirnten Himmel über uns“ zu erfahren, iſt groß. Die Großſtadtkinder wollen die Natur, die ſie nicht umgibt, kennen lernen. Man iſt ſchon innerlich neuer und freier, wenn man durch den abendlichen henden, Planetarium wandert. Beſonders Sehnſüchtige er⸗ innern ſich aus ihrem literariſchen Fundus, an Berichte aus anglikaniſchen Ländern, wo man ungeſtraft auf öffentlichen Raſen wandeln darf. Und Berliner Schulkinder, die das erſte Mal„aufs Land“ kamen, wagten ſich nur ſchüchtern auf den„nichtaſphaltierten“ friſchgepflügten Boden. Groß iſt die Sehnſucht der Stadtmenſchen nach der Natur, fern iſt ihnen die Erfüllung.. i Zum erſten Winter vortrag waren etwa 120 Er⸗ wachſene, gegen 40 Jugendliche und Studierende er⸗ ſchtenen. Das iſt ein ſchöner Anfang. Ein Beweis mehr, daß Intereſſe für Sinn und Einrichtung des Planelariums vorhanden iſt. Die als Winterprogramm verkündeten The⸗ men ſind anziehend. Da iſt eine ſog. Donnerstag⸗ Reihe. Sie wurde geſtern abend eröffnet, mit einem Spa⸗ ziergang auf dem Mond. Donnerstags werden wir die Planeten, die Fixſterne, die Doppelſterne, die Sternentwick⸗ lung und den Bauplan des Weltalls kennen lernen. 8 Eine Dienstagreihe will aktuelle Fragen anſchnei⸗ den. Erdbebenwellen, Aufbau des Erdinnern, Raketenfahr⸗ ten, Relativitätstheorie; auch das Kunſtſeideproblem erſcheint hier, denn es gilt„den Arbeitskreis weiter und weiter zu ecken“ und alle Na urwiſſenſchaften zu Wort e zu laffen. Ein guter Gedanke, der ſeine Werbekraft gewiß nicht verfehlen wird. 5 5 f Die Freitags reihe endlich wird in Gemeinſchaft mit der Volkshochſchule die brennenden Fragen der Aſtro⸗ nomie, ihrer Wandlungen und heutigen Bedeutung aufrollen. Die Themen„Klima und Leben“,„Zuſammenhang von Ma⸗ terie und Energie“ verſprechen gleichfalls in ihrer Zuſammen⸗ ſtellung für den einigermaßen Kundigen viel. 5 BVorzügliche Lichtbilder aus dem reichen Vorrat des Badischer Induſtrie und Fandelstug Sitzung des Einzelhandels-Ausſchuſſes amten und Angeſtellten herausgewirtſchaftet werden müſſen. Luiſenpark zum hellerleuchteten, die Nachtſchwärmer anzie⸗ Planetariums erläuterten geſtern die hochintereſſauten Aus⸗ Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Es ſei weiter dringend erforderlich, die Oeffentlichkeit auch darüber aufzuklären, daß zwiſchen der Debewa und der Beamtenſchaft nicht die Zuſammenhänge beſtehen, die ſeitens der Debewa immer wieder angedeutet werden. Es wurde während der Ausſprache ſogar feſtgeſtellt, daß zwiſchen der Debewa und der Badiſchen Beamtenbank, wenn ſie auch dem Deuſchen Wirtſchaftsbund angehört, keine enge⸗ ren Verbindungen beſtehen. Die Debewa iſt ein rein privat⸗ kapitaliſtiſches Unternehmen, deſſen Firmierung ſeit Jahren 1 wird, weil ſie zur Irreführung geignet gehalten wird. Bei dieſer Gelegenheit werden auch die Schritte bekannt gegeben, die ſeitens des Badiſchen Induſtrie⸗ und Handels⸗ tags unternommen wurden, um die Schädigungen hintan⸗ zuhalten, die ſich aus der Zuſammenlegung der Rheiniſchen Creditbank und der Süddeut⸗ ſchen Disconto⸗Geſellſchaft AG. im Anſchluß an die Fuſion der D⸗Banken für die ſüdweſtdeutſche Wirtſchaft insbeſondere aber auch für die Angehörigen dieſer Inſtitute ergeben können. Der Badiſche Einzelhandels⸗Ausſchuß lehnt nach wie vor die Einführung einer Gomeindegetränkeſteuer ab. Ein eingehender Bericht des Hern Dr. Maier ⸗Schopf⸗ heim über die Ausbildung von Lehrlingen im Einzelhandel, über die Einführung der Gehilfenprüfungen und das Berufsausbildungsgeſetz leitete eine längere Ausſprache darüber ein, wie weit durch eine geſetzliche Regelung der kaufmänniſche Nachwuchs ge⸗ fördert werden kann. Die Verſamlung war ſich darin einig, daß die Hebung des kaufmänniſchen Nachwuchſes mit allen Mitteln, beſonders aber auch durch die Pflege guter Be⸗ ziehungen zwiſchen den Berufsſchulen und der Praxis, durch die perſönliche Mitarbeit geeigneter Einzelhändler ſelbſt ge⸗ fordert werden müſſe. Zu dieſem Zweck beſchloß der Aus⸗ ſchuß, beſondere Kommiſſionen zu bilden zur Prü⸗ fung von Methoden zur Berufsausleſe, den Handelskammern zu empfehlen, die Einrichtung von Gehilfenprüfun⸗ gen in Erwägung zu ziehen und fernerhin durch eine be⸗ ſondere Kommiſſton Richtlinien für die Ausbildung der Lehrlinge in der Praxis feſtzuſetzen. Der ſchriftliche Ab⸗ ſchluß von Lehrverträgen ſoll für die Zukunft empfohlen werden. 8. Der Ausſchuß behandelte weiter die Regelung des kleinen Grenzverkehrs und die Schädigungen, die dem anſäſſigen Handel und den Verbrauchern durch die Reiſenden ortsfremder Firmen beſonders Wäſchefirmen zu⸗ gefügt werden. Die Erſahrungen, die von ſämtlichen Kammern gemacht werden(Preisübervorteilungen, Quali⸗ tätsbeanſtandungen, Kreditverkäufe) berechtigen ſie dazu, den Verbrauchern bei Geſchäftsverbindungen mit ihnen unbe⸗ kannten auswärtigen Firmen die größte Vorſicht anzu⸗ empfehlen. ü Städtische Nachrichten Suzelſchekuche kontra Swiwlkuche Verſchiedeartiſch ſin die'ſchmäcker, Ma! ſieht's an Euch, Ihr zwää Gourmalnd); Des was de' äene find recht lecker, Guggt oft'n aurer gar net aln). Zum Kaffee friſcher Quetſchekuche, Des is e Labſaal, meiner trei. Un neuer Weiln) zum Zwiwlkuche, Werd a' net zu verachte ſeiln). Wann's ſo gemäent is, Ihr zwäß Herre, Dann allerdings, dann habbt er recht. Un wer's net glaabt, der dut ſich ſchnerre,— Meiln)'ſchmack, ich wääß, is a' net ſchlecht. führungen des neuen, verdienten Leiters des Planetariums, Dr. Feurſtein, der nur manchmal wiſſenſchaftliche Einzel⸗ heiten und Namen unter ſeine Erläuterungen miſchte. Man ſoll das geweckte Intereſſe an den Veranſtaltungen des Planetariums mit allen Mitteln— beſonders der popu⸗ lärſten Darſtellung— wachhalten. Dann wird der Beſuch eines oder mehrerer Vorträge eine notwendige und wertvolle Bereicherung unſeres Wiſſens vom Weltbild ſein! m- Theater und Muſik * Richard Strauß dirigiert beim 10jährigen Jubiläum des Pfalzorcheſters. Das auch hier beſtens bekannte, künſt⸗ leriſch hochſtehende Pfalzorcheſter kann Ende Oktober auf ſein 10 jähriges Beſtehen zurückblicken. Aus dieſem Anlaß veranſtaltet das Orcheſter in Ludwigshafen 3 Feſtkonzerte, die unter Leitung von Richard Strauß, Siegmund von Hausegger und Ernſt Boehe ſtehen werden. Als Soliſten ſind Adolf Buſch, Kammerſängerin Gertrude Kappel, München⸗Newyork, Alfred Hoehn und Arn o Landmann gewonnen worden. N O Städtiſches Theater Heidelberg. Der zweite Opern⸗ abend der Spielzeit brachte zuerſt Leoncavallos„Bajazzo“. Dieſes unverwüſtliche Muſikdrama gehört zum eiſernen Be⸗ ſtand Paul Radigs, hier kann er nach Herzens Luſt drauf⸗ los muſizieren und das Drama auf der Bühne inſtrumental dick unterſtreichen. Dabei findet er beſte Unterſtützung in der n. Regie Jenſens, die zwar in einzelnen Szenen gute Momente hat, aber— vor allem in der Figur des Tonio— oftmals viel zu grelle Lichter aufſetzt. Dieſer kriechende und ſchreiende Komödiant verliert jeden menſchlichen Zug. Umſo bedauerlicher als er(Hermann Nothnagel) im Prolog zeigte, daß er ein volles, warmes und umfangreiches Organ beſitzt und geſchmackvoll zu ſingen verſteht.(Daß er die„rin⸗ nende„Träne“ nicht um ein Oktav⸗Stockwerk höher geſetzt hat, ſei ihm beſonders angerechnet.) Die Chöre ließen an Präziſion zu wünſchen übrig. Sehr ſympathiſch gibt Boehle den Canio, er kennt aber offenbar die Akustik des Hauſes immer noch nicht, er gibt zu viel Ton, übernimmt ſich. Bei größerer Stimmökonomik wird ſein Erfolg noch ſtärker ſein. Für die Nedda brachte Marta Hiller einen gutgeſchulten, nur hie und da im Forte der Höhe etwas ſpitz klingenden Sopran und verſtändiges Spiel mit. Albert Heinemann (Silvio) deckt ſeine rein lyriſche Partie durch allzu ſtarken! 85 Jedoch die Krone zu verleihe, Des geht, mäen ich, doch viel zu weit; Ich lehn' aach ab, wollt'r s verzeihe, in umſchtändliche Volksentſcheid. Awwer entſchiede muß es werre,— E ſo e Prob wär gar net ſchlecht— Un drum fahrt mit, Ihr liewe Herren, 5 9 In irgend ſo e pälzer Neſcht. 5 Wo's gute Neue gibt un Kuche,— a 5 a Mir gehn dem Ding mol uff de Grund?! Un's Reſultat vun dem Verſuche, 8 5 Des gewwe'r minanner kund. 1 1 Franz Flächsenhaa. Es lebe der Duft 4 Die Parkanlagen, die Mannheim beſitzt, ſind ſicher den Neid mancher andern Stadt. Man kann es wohl ehrlich 12 ſagen: Die Stadtverwaltung bemüht ſich ſehr, ihren Einwoh⸗ nern auf dieſe Weiſe Erholungsſtätten zu unterhalten, die nach den modernſten ſtädtebaulichen Geſichtspunkten angelegt ſind. Die Blütenpracht der inneren dekorativen Anlagen entzücken Fremde und Einheimiſche immer wieder und an„wind. günſtigen“ Tagen iſt die Luft der Parkanlagen z. B. am Schloß und den Rhein entlang eine wirkliche Erfriſchung, „Windgünſtige“ Tage ſind aber nicht allzu oft, denn meiſt kommt hier der Wind von Weſten oder Südweſten und bringt Düfte herbei, die ſchon oft und lebhaft beſprochen worden ſind f Ich habe mich aber mit dem Ausdruck„es ſtinkt“ nicht zufrie⸗ 1 den gegeben, ſondern habe verſucht, die einzelnen Geruchs⸗ 5 klaſſen feſtzuſtellen. Gewöhnlich in der Nacht zwiſchen 1 und 2 Uhr wacht man auf von einem ſehr durchdringenden Gas, das der Luft beigemengt iſt und das(mich wenigſtens) an die Atmoſphäre, die in den chemiſchen Laboratorien herrſcht, er⸗ innert. Am Tage ſelbſt wandert man durch die verſchie den⸗ ſten Duftzonen hindurch, wenn man z. B. von der Rheinbrücke nach dem Waldpark gelangen will. Bei der Rhein⸗ brücke riecht es noch nach den in der„Weſtſtadt“ beliebten Abgaſen, meiſt allerdings unbedeutend, aber immerhin wahrnehmbar im Gegenſatz zu friſcher Luft am Waſſer ente lang. Beim Bootshaus kommt dann eine Zone, die gewöhn⸗ lich von den dort liegenden Schleppern und Kranen beeinflußt war, aber jetzt einem anderen Parfüm weichen mußte, das aus der Aufſchüttgrube entſtrömt. Irgend femand hat für ſeine Abfälle vom Keltern keinen beſſeren Platz gewußt als hier. Es riecht ſauer, eſſigartig und doch zu gemein, um mit dem in der Nähe von Viehſtällen herrſchenden Düftchen verwechſelt zu werden. 8 e Anſchließend daran kommt man in eine Region, die einen ſüßlichen Einſchlag hat und der gerne den Magen⸗ nerven ein wenig läſtig fallen möchte. Dieſe Spezies habe ich nur in der Nähe einer Wachstuchfabrik bis jetzt bemerkt, eine ſolche exiſtiert ſedoch— ſoweit öffentlich bekannt— nicht in dieſer Nähe. Wo die Rennershofſtraße mit der Stephanien⸗ promenade ſich trifft, beginnt der Abſchnitt: Bahn hofs⸗ geruch. De Schiffe jagen gerade an der Biegung entſetzlich ſchwarze Rauchwolken zu ihren Schloten hinaus und wer Glück hat, kann glauben, er ſteht jetzt auf dem Bahnſteig, um in die Berge zu fahren— wenn er die Augen zumacht(ung es wirklich glaubt). Es lebe Mannheim, die Stadt der Kunſt, der Parks und— der künſtlichen Gerüche! Lix. * * Zweite Prüfung für das Höhere Lehramt an Handels ſchulen. Die in der Zeit vom 23. bis 28. September 1929 ab⸗ gehaltene Zweite Prüfung für das Höhere Lehr⸗ amt an Handelsſchulen haben beſtanden: Brünner Paula von Donebach, Cescotti Egidio von Altona, Dr. Dietſch Max von Waldshut, Dörſam Karl von Heidelberg, Dr. Flü Alois von Balzfeld, Amt Wiesloch, Harbarth Erwin von Mannheim, Herbold Helmut von Mannheim, Dr. Kern Bernhard von Achern, König Wilhelm von Singen a.„ Knapp Albert von Külsheim, Krieg Walther von Schopfheim, Lindner Walter von Stettin, Linnebach Max von Karlsruhe, Müller Fridolin von Radolfzell, Neff Mathilde von Donar eſchingen, Oberle Philipp von München, Scherer Eugen vo Walldorf, Sommerfeld Franz von Straßburg, Weinlein Wi von Breitnau i. Schw., Ziems Karl von Karlsruhe. 1 Kraftaufwand zu und wird unrein. Mit kleiner, aber ſehr ſauberer Stimme ſang Jaſoph Heckhauſen den Beppo.— Zur Beruhigung der durch den Doppelmord aufgeregten Ge⸗ mitter folgte Wolf Ferraris ſtofflich harmloſes aber muſikaliſch umſo reizenderes Intermezzo„Suſan nen Geheimnis“. In dieſer graztöſen, duftig⸗durchſichtige Muſik ſteckt mehr als bloßer Humor, hier ſpürt man d N Eſprit des muſikaliſchen Illuſtrators, der aber auch im Voka und Inſtrumentalpart duftig⸗durchſichtig und preziös inter⸗ pretiert werden will. Kaum etwas davon in muſikaliſcher Leitung und Regie. Muſikaliſch war alles viel zu ſchwer⸗ fällig, die Streicher nahmen zu viel Bogen, die Bläſer gabe zuviel Luft. Ein Graf Gil bleibt auch in der größten Auf⸗ regung ein Kavalier, Sante verliert nie die Diskretion de typiſchen Herrſchaftsdieners. Dabei hätte Nothnagel unb dingt alles Rüſtzeug für den Grafen. Einzig und alle Haidi Heitmann traf den Ton der Luſtſpieloper, ſie blieb in jeder Situation Dame, ſang klar und ſchön, ihre E⸗dur⸗ Kantilene„Von koſenden Lüften umſäuſelt“ war wirklich ei „sempre dolcissimo.“ 5 5„. Alma Movodie in Ludwigshafen. geſehen; auch die Berliner Philharmoniker unter Fur wängler konnten zu einem einmaligen Abend verpflich werden. Verheißungs voll genug... Den Reigen eröffn. a am Dienstag und Mittwoch Alma Mood e, die bekannte Geigerin. Seit ihrem letzten Mannheimer Auftreten iſt ſie bedeutend gereift; trotzdem nahm ſie das Violinkonzer von Tſchaikowſky lop. 35) mehr von der techniſch, virtuoſen Seite, eine Geigerin freilich, der keine Paſſage keine Kadenz— und dieſer Tſchaikowſky iſt darin klip reich genug— irgendwelche Schwierigkeiten macht, i für ihre Lehrer Thomſon und Fleſch. Wohl abgeſtuft war die Begleitung des Orcheſters unter Profeſſor Boehes Führung.— Vorhergegangen war Glinkas Ouvertüre zu „Rouslan und Ludmilla“, effektvoller Ausklang Dporaks Sinfonie„Aus der neuen Welt“, dieſer„Künſtlerbrief der Sehnſucht“ aus Amerika nach der böhmiſchen Heimat. 4. Seite, Nr. 485 Reue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 18. Oktober 1920 1 Turn-, Sport- und Spielfeſt N10 Heil das war ein Betrieb geſtern nachmittag im Stadion! Da turnten, ſportelten und ſpielten über 1000 Jungens von 40 bis 18 Jahren an Geräten und„frei“ lauch ein paar Mädchen taten mit). Die, fröhliche Kraft, die ſich dabei kund⸗ tat, der Uebermut, das machte den Eltern und Lehrern auf der dichtbeſetzten Tribüne des großen Spielplatzes einen Mordsſpaß. Dieſe alljährlichen Feſte ſind geeignet, das Ge⸗ meinſchaftsgefühl einer Schule zu heben und zum laußer⸗ dienſtlichen) Verſtehen von Eltern, Lehrern und Schülern Heizutragen. f Vormittags fanden Dreikämpfe ſtatt, ausgeführt von Buß(Moll⸗Realſchule), Haß und Herr⸗ mann(Realſchule Feuden heim). Die Punktzahl blieb gleich. Im 100 Meter⸗Lauf der Jahrgänge 1911, 1912 und 1913 wurde Erſter Julius Dörr(Moll⸗R.), Zweiter Jſele(Moll.⸗R.), im Hochſprung: Erſter Gröhsle mit 4,42 Meter(Feudenheim⸗R.), Zweiter Scherrer(Feudenh.⸗R.), im Weitſprung: Erſter Gräfling(Feudenh.⸗R.) mit 5,29 Meter, Zweiter Siebold(Moll.⸗R.), im Kugelſtoßen: Erſter Haas(Feudenh.⸗R.) mit 10,55 Meter, Zweiter Knopf (Feudenh.⸗R.). Die Leitung über das Feſt hatten Turnlehrer Schmitt von der FJeudenheim⸗Realſchule und Turnlehrer Jenne von der Moll⸗Realſchule. Am Nachmittag punkt 2 Uhr war der gemeinſame Ein⸗ marſch der Schüler zu den allgemeinen Freiübungen. Eben noch ein Durcheinander und Wirrwarr, plötzlich Kom⸗ mandos, und binnen einer Minute ſteht alles geordnet und ſtramm auf den Plätzen. Rhythmus und Diſziplin waren die cha rakteriſtiſchen Eigenſchaften der folgenden Maſſen⸗ freiübungen fämtlicher Schüler beider An⸗ ſtalten. Die Jungens waren mit ganzem Herzen dabei und ſo konnte gerade dieſer Teil des Spielfeſtes, ſein Auftakt, beſonders erfreuen. Flott war auch das Pferdeſpringen, an bin zum Teil recht ſchwierige Uebungen ausgeführt wurden. (Man weiß das noch, wie man es nicht konnte.) Was ſo an einem zum Unterricht gehörenden Spielnachmittag alles getrieben wird, an Spielen und turneriſchen und ſportlichen Leiſtungen, zeigte die Unterſtufe. Viel Abwechflung bot ſich * Tod durch Verbrühen. Am Morgen des 16. Oktober iſt ein 2½ Jahre alter Knabe in der Küche der elterlichen Woh⸗ kung in der Bellenſtraße ſeinem Vater, der ein Topf heißen Waſſers in den Händen trug, zwiſchen die Beine geſprungen. De bei wurde ein Teil des Waſſers verſchüttet und hat ſich über Rücken und Arme des Kindes ergoſſen. Das Kind erlitt o ſchwere Brandwunden, daß es inzwiſchen im ſtädti⸗ 295 Krankenhaus geſtorben iſt. * Bei dem Verkehrsunfall in der Breiteſtraße erlitt das Fahre alte Mädchen einen ſchweren Schädelbruch, whrend die Mutter mit einer Wirbelſäulennerletzung da⸗ vonkam. * Vorſicht beim Betreten von Weinkellern. Das Betreten der Gärkeller iſt gegenwärtig mit Gefahren verknüpft wegen Her ſich dort bildenden Kohlenſäure. Da Kohlenſäure ſchwerer als Luft iſt, ſo liegt ſte meiſt über dem Fußboden und ſteigt langſam in die Höhe, um die Luft zu verdrängen. Das einfachſte Mittel, zu prüſen, ob ſich im Keller Kohlen⸗ ſäure befindet, iſt ein offenes Licht, mit dem man den Keller abſucht, wobei auch das Licht möglichſt tief gehalten werden muß. Brennt das Licht weiter, ſo iſt keine Gefahr vorhanden, hat ſich jedoch Kohlenſäure gebildet, ſo geht das Licht aus. Vereinsnachrichten Der Schleſterverein telt im Kaffee„Kinzinger Hof“(Schlaraffiaſgal) ſeine diesjährige ütbeſuchte Gene ralverſammlung ab. Der erſte Vorſitzende Flo ſe begrüßte die Erſchienenen und dankte für das zahlreiche Er⸗ ſcheinen. 0 man zur Abwicklung der Tagesordnung überging, gedachte Landsmann Kloſe mit Worten des Dankes und treuen Ge⸗ denkens des Reichsminiſters des Außern, Dr. Guſtav Stveſe⸗ mann. Der unerbittliche Tod hat ganz beſonders den deutſchen Minderheiten einen Kämpfer entriſſen, deſſen Name in den Reihen Ler ſchleſiſchen Landsleute ſtets mit Dank und Ehrfurcht gedacht wird. Während dieſer Worte erhoben ſich die Anweſenden von ihren Plätzen. Fan Kloſe trug einen von ihr verfaßten Prolog vor, mit dem ank und treues Gedenken aller Schleſier zum Ausdruck ge⸗ bracht wurde. Der Bericht über die Tagung der Süd weſtdeutſchen Schleſterver⸗ eine in Frankfurt a. M. am 15. Sept. wurde vorgeleſen. Den Ge⸗ ſchüfts⸗ und Kaſſenbericht für das abgelaufene Vereinsjahr erſtatteten die Herren Roßmann und Czekalla. Hierauf wurde dem Geſamtvorſtand Entlaſtung erteilt. Die Neuwahl des Vorſtandes halte, da Landsmann Czekalla bat, wegen bohen Alters von der Neuwahl als 1. Kaſſier Abſtand zu nehmen, folgendes Ergebnis: Kloſe 1. Vorſitzender, Roßmann 2. Vorſitzender, Grzywotz 1. Schriftführer, Sand 2. Schriftführer, Bure k 1. Kaſſier, Cze⸗ tal la 2. Kaſſter, und Beiſitzer Dr. Teichner, Dr. Jaroß, Hoffmann. Nach Erledigung weiterer Punkte der Tagesordnung ging man zum gemütlichen Teil über. Nur zu raſch verging die Zeit, die durch muſikaliſche Vorträge und Abſingen heimatlicher Lieder ausgefüllt wurde. Eine für die Hinterbltebenen des Waldenburger Gruben⸗ Unglückes vorgenemmene Tellerſammlung ergab einen ſchönen Betrag.. e Realſchule Feudenheim und Moll⸗Realſchule Maunheim und eine Menge Bewegungsſpiele machen ſich neue Erkennt⸗ niſſe zunutze. Am luſtigſten iſt immer— namentlich für den Zuſchauer— das Tauziehen. Privat, nicht programm⸗ mäßig unternahmen das zwei Untertertien. Die 03 b der Realſchule Feudenheim war ſiegreich. Eine heitere Geſchichte war auch die ſcherzhafte Staffel. Schnell mußten die Hoſen über den Turnhoſen an⸗ und ausgezogen werden. Wer mit ſeinem Hoſenträger in Konflikt kam, wurde letzter Sieger. Die Staffeln der Quinten, Obertertien und Unterſekunden hatten folgende Ergebniſſe: In der 10 mal 100 Meter Schul⸗ ſtaffel der Untertertien wurde die Moll⸗Realſchule Siegerin, in der 10 mal 100 Meter Schulſtaffel der Real⸗ ſchule Feudenheim und der Moll⸗Realſchule: Siegerin Moll⸗ [Realſchule. In der Pendelſtaffel der Quarten: Siegerin Realſchule FJeudenheim. Siegerin in der Fähnchen⸗ ſtaffel der Quinten: Realſchule Feuden heim. In der 10 mal 100 Meter Staffel der Obertertien: Siegerin Moll⸗Realſchu le. 10 mal 100 Meter der Unterſekunden: Siegerin Moll⸗Realſchule. Das Fußballſpiel zwiſchen Realſchule Feudenheim und Moll⸗Realſchule ging, unter leb⸗ hafter Anteilnahme der Alten und der Jungen, mit:1 zu⸗ gunſten Feudenheims aus. 5 Nach Schluß der ſportlichen Vorführungen erfolgte die Verteilung der redlich verdienten Preiſe. Direktor Boß verteilte die Preiſe an die Sieger der Realſchule Feudenheim, Direktor Dr. Dietrich die Preiſe an die Sieger der Moll⸗ Realſchule. Die Schulklaſſen erhielten Diplome, die Einzel⸗ ſieger nützliche, begehrenswerte Dinge, ſo Trainingsanzüge, Ruckſäcke, Turnſchuhe, Thermosflaſchen uſw. Mit Abſicht hatte man von der Verteilung von Büchern abgeſehen. Die er⸗ rungenen Gegenſtände ſollten zu neuem Fleiß anſpornen. In einer kurzen Schlußanſprache hob Direktor Dr. Diet⸗ rich hervor, wie notwendig es ſei, die Kinder heute nicht nur geiſtig, ſondern auch körperlich zu bilden. Die turne⸗ riſchen Leiſtungen der Schüler ſollen keine Rekordleiſtungen ſein, ſie ſollen nur dazu dienen, ſie zu freien und geſunden Menſchen heranzubilden. Die Veranſtaltungen wurden durch Vorträge der Kapelle Becker begleitet. Zum Abſchluß wurde gemeinſam das Deutſchlandlied geſungen.— 1— 2 f 2 N 55 2 83 g„% 3 Mas ſind„Apant⸗Garde“⸗Filme? Zur Filmvorführung des Freien Bundes am Sonn⸗ tag, den 20. Oktober, vormittags 11½ Uhr im Gloria⸗ Palaſt(Seckenheimerſtraße). Mit ihrer Filmvorführung am Sonntag, den 20. Oktober, wollen Kunſthalle und Freter Bund ihr Wirkungsgebiet nach einer Richtung hin erweitern, die mit den Problemen der bildenden Kunſt in entſcheidender Weiſe verknüpft ſind. Bei den vorzuführenden Avant⸗Garde⸗Filmen handelt es ſich um äußerſt intereſſante Verſuche fortſchrittlich geſinnter Künſtler in Deuſchland, Italten und Frankreich, dem Film ein eigenes rein künſtleriſches Ausdrucksgebiet zu erobern, welches nichts mit nachgeahmter Bühnenkunſt und Pantomime zu tun hat, ſondern allein aus den eigentümlichen Bedingungen der phokographiſchen Bewegungsaufnahme erwächſt. Die auf⸗ ſchlußreichſten Beziehungen zu den Aufgaben der modernen Architektur, Malerei, Literatur und Muſik ergeben ſich auf dieſem Wege ebenſo wie eine Auseinanderſetzung mit der neueſten Pſychologie und Pſychoanalyſe. Von den vorzuführenden Filmen geht Jean Renoir(der Sohn des berühmten Malers Auguſte Renoir) in ſeiner „Traumkompoſition“ noch von der Wirklichkeit aus, die er aber durch Ausnutzung beſonderer filmiſcher Möglichkeiten ins Traumhafte und Viſionäre zu ſteigern weiß. Probleme, die der Futurismus in der Maleret ſchon vor Jahren auf⸗ griff, erhalten eine glücklichere Löſung in dem grotesken Schnelligkeitsfilm des Italteners Alberto Cavalcantt(„Was haſt du mit Miß Palma vor?“). Viking Eggeling, Man Ray und Hans Richter gehen, ins Bewegungsmäßige überſetzt, ähnlichen Frageſtellungen nach wie in der Malerei ein Kandinſky, Klee, Picaſſo. Haben wir es mit rein„abſtrakten“ Formen und Bewegungserlebniſſen zu tun, ſo iſt der Film der Germaine Dulage(Fragmente einer pſychvanalytiſchen Studie„Die Muſchel“) mehr durch ſeine neuartige Sichtbar⸗ machung geheimer Seelenvorgänge intereſſant. Die Krönung aller dieſer und ähnlicher Verſuche, ihre Syntheſe und zugleich Ausblick in vollkommenes Neuland der Kunſt bietet Graf Etienne de Beaumont mit einem Film, deſſen allgemein klingender Titel„Lichter und Schnelligkei⸗ ten“ längſt nicht verſpricht, was er an wunderbaren Erleb⸗ niſſen des äußeren und inneren Schauens für die Filmlein⸗ wand exobert. Allein ſchon dieſer Film, der an der Grenze zwiſchen Realismus und Ueberwirklichkeit als ein Bekennt⸗ nis des modernen„Surrealismus“ gelten kann, lohnt einen Beſuch der vom Freien Bund dargebotenen Filmreihen. Bei genügender Beteiligung des Publikums wird der Freie Bund andere künſtleriſche Experimentalfilme folgen laſſen. Schon nach Kinder, die morgens Quäker Rapidflocken bekommen, machen bessere Fortschritte in der Schule, sagen moderne Lehrer. In jedem Haferkorn Lebenskraft und Energie. Und in-5 Minuten steht dieses köstliche Gericht auf dem Tisch. Qusker Rapidflocken sind nahrhaft, leicht verdau⸗ nch, nicht dickmachend, billig; sie sparen Gas. Verlangen Sie im nächsten Lebensmittelgeschäft ein Paket Quàker Rapidflocken- frei von Spelzen und Staub — mit dem Gutschein für schwerversilbertes Besteck. dieses nachhaltige Frühstück, von Lehrern empfohlen ten, um all den Segen rechtzeitig bergen zu können. NM 2 Vereins-Kalender für die Woche vom 18. bis 25. Oktober Freitag, 18. Oktober Odenwalbklub E..: 5 e Jeden Freitag von 20.30 Uhr ab im„Kaufmannsheim“, O. 40% Vereinsabend mit Bücher⸗ und Kartenausgabe. Samstag, 19. Oktober Turnverein Mannheim von 1846 E..: Abends 8% Uhr im Vereinshaus: Mannſchaftskampf im Kunſt⸗ turnen: Stadtverband Völklingen(Saar) gegen TV. 1846 Mannh. Vereinigung der Hanſeaten E. C. Mannheim i. S. V..: Hochoff. Herbſt⸗Coleur⸗Ball im Kaufmannsheim, C 1. 10. Zu⸗ tritt nur für geladene Gäſte. Radiotechniſche Geſellſchaft e..: Jeden Freitag ab 20 Uhr und jeden Samstag von 16.90.—18.30 Uhr Baſtelhilſe und koſtenloſe Rundfunkberatung für Jedermann im Vereinslaboratorium Beilſtraße 1, 2. Stock, Telephon 210 23. Sonntag, 20. Oktober Odenwalbklub E..: Herrenwanderung ins Neckartal: Gaimühle, Max⸗ Wilhelmshöhe, Schollbrunn(gemeinſames Eſſen), Neckargerach. Abfahrt.94 Uhr. Wanderkarte: Kailbach Neckargerach 1.20. Ausgabe der Tiſch⸗ karten(½.20) am 18. 10., Kaufmannsheim. Rückfahrt: Neckar⸗ gerach ab 19.21 Uhr, Mannheim an 21.06 Uhr. Motorfahrer⸗Club Mannheim E. V.(D. M..): Nachmittags⸗Ausfahrt nach Viernheim zum Beſuch der Geſchick⸗ lichkeitsſpiele des Automobll⸗ und Motorrad ⸗ Clubs Viernheim (D. M..). Treffpunkt 2 Uhr an der Wohlgelegenſchule. Fahr⸗ warte: Günther und Piſter. Mannheimer Turnerbund Germania E..: Gemeinſchafts⸗Wanderung mit M. T. V. Karlsruhe und T. u. F. C. Ludwigshafen ab Edenkoben. Abfahrt.02 Uhr Ludwigshafen. Verein für Leibesübungen E.., Mannheim⸗ Neckarau: Uhr, Sportplatz Altriper Fähre(Linie 16): Verbandsſpiel d. Liga⸗Spielv. Mundenheim. Montag, 21. Oktober Stenografenverein„Stolze⸗Schrey⸗Einheit“, Mannheim: 7 Uhr, U 2⸗Schule(Mädchenabteilung): Anfänger⸗, Fortbildungs⸗ Debattenkurſe und Diktatabende. 5 Mannheimer Mutterſchutz E..: Auskunfts⸗ u. Beratungsſtelle für werdende und ſtillende Mütter R 5. 1(Jugendamt), Zimmer 104. (außer Samstags). 5 Verein Rechtsſchutzſtelle für Frauen und Mädchen: Sprechſtunden: N 2. 4 von—6 Uhr, auch Freitags. Dienstag, 22. Oktober Kurzſchriftverein Gabelsberger von 1874, Hans⸗Thomaſchule, D 7. 22 Dienstags und Freitags 19.30— 21.00 Uhr: Anfänger⸗ und Fort⸗ bildungskurſe für Einheitskurzſchrift. Männergeſangverein Eintracht E..: Deutſcher Hof, Heinrich⸗Lanzſtraße 3, abends 8 Uhr: Singſtunde⸗ Philharmoniſcher Verein: 7% Uhr, Muſenſaal: 1. Konzert Brund Walter, Sigrid Onegin, Nattonal⸗Theater⸗Orcheſter. eneing⸗Verein, Mannheim: 5 Abends 8 Uhr im„Kaufmannsheim(ſepar. Eingang), C1. 10/11. Oeffentlicher Vortrag über Herz⸗ u. Gefäßkrankheiten. Referent: Herr Dr. Mauderlt aus Bad Wörishofen. Eintritt Mk..— Reſervierte Plätze Mk..—. Lehrerverband für Einheitskurzſchrift: Kunſthalle, abends 78 Uhr. Mittwoch, 28. Oktober 8 Mannheimer Mutterſchutz E..: Auskunfts⸗ u. Beratungsſtelle für werdende und ſtillende Mütte R 5. 1(Jugendamt), Zimmer 104. Sprechſtunden tägl. 35 1191 (außer Samstags]. Gartenbauverein„Flora“: Mitgliederverſammlung. 5 Motorfahrer⸗Club Mannheim E. B.(D. M..): Mayerhof“(abends 8 Uhr). Donnerstag, 24. Oktober Stenografenverein„Stolze⸗Schrey⸗Einheit“, Mannheim: 7 Uhr, U 2⸗Schule(Mädchenabteilung): Anfänger⸗, Fortbirdungs⸗ Debattenkurſe und Diktatabende. Motorfahrer⸗Club Mannheim E. V.[D. M..) Hauptverſammlung mit Neuwahl im Ballhauſe, abends.80 Uhr, Freitag, 25. Oktober Mannheimer Mutterſchuß G..: 5 Ehe⸗ und Sexualberatungsſtelle R 5. 1(Jugendamt), Zimmer nachmittags 5 bis 6½ Uhr. 1 5 8 Ski⸗Elub, Maunheim⸗Ludwigshafen E..: Klubabend im Reſtaurant Saalbau, N 7. 7. Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten(G. D..), N 7. g 2: Unſer Bundesvorſtandsmitglled Max Röffinger, M. D. R. W. R. ſpricht in der Liedertafel, K 2. 32, in unſerer ſtattfindenden Vers ſammlung über:„Wirtſchaft, Wiſſenſchaft, Gewerkſchaft“, Zu dieſem Ereignis erwarten wir zahlreiche Betefligung. n— Nachdruck verboten 2 VCC ĩ ĩ(ccc Der Obſtreichtum der Weſtpfalz * Hornbach, 17. Okt. Der Obſtreichtum in der Weſt⸗ pfals. iſt auch im Hornbachtal groß. Die Maſſe der Früchte iſt an de mFallobſt erkennbar, das zentnerweiſe an den Landſtraßen und auf Feldern umherliegt. Den Land⸗ wirten oder Baumbeſitzern fehlt es an Zeit und Arbeitskräf⸗ Eierschnee Ein billiger Nachtisch für die ganze Familie Rapidauflauf: 300 g Rapidflocken werden in 1 Liter Wasser mit 100 g Zucker und etwas Zitronenschale-5 Minuten gekocht. ausgekühlte Masse wird mit 40 g Fett, 3 Ei⸗ dottern und dem festen, mit Salz geschlagenen emischt, 50 Minuten in der Auf⸗ laufform gebacken, Obstsaft dazu gereicht. Die Sprechſtunden tägl.—5 Uhr Eröffnung eines neuen Redeſchriftkurſes im Gymuaſtum bei den Zuſammenkunſt bei Mitglied Gerber ir. im renovierten„Großen Es iſt eine, meiſt nicht ganz mit Unrecht verbreitete Anſicht, daß ie Schauspieler, die faſt in jeder der von ihnen dargeſtellten Rolle ie gleichen Charakter zu ſpielen hahen, mit der Zeit langweilig wirken. Daß es aber auch anders ſein kann, beweiſt der neue Wilhelm Dieterle⸗Film, in dem Dieterle ſich ſelbſt Abertrifft. Auch ſcheint es immer mehr in Mode zu kommen, daß bekannte Schauſpieler ihr eigener Regiſſeur werden. Wenn dabei wirklich etwas geleiſtet wird,— Dieterle hat in dem Film Frühlingsrauſche n“ eine Meiſterletſtung geſchaffen— ſo kann man nur damit zufrieden ſein. Lien Deyers ſpielt das weltunerfohrene Mädchen, das nur dem Zug ihres Herzens folgt o Überzeugend, daß man es ganz begrefflich findet, wenn der ſchon an eine Frau gekettete Mann ſich zu ihr hingezogen fühlt, obgleich juich ſein ganzes Innerſtes dagegen wehrt. Getragen von großer eünſtlerſchaft, frei von Sentimentalität geſtalten die beiden Ver⸗ treter der Hauptrollen die Szenen. Der Regiſſeur Dieterle zweiß ſein Publikum zu feſſeln, die Spannung hält bis zum letzten Bild an. Sls die Frau des Mannes erkennt, daß die Liebe Violas krößer iſt, als die ihre, weil ſie es nicht wie Viola fertig bringt, tbr Leben für ihren Mann zu wagen. Der ganze Film iſt Schön⸗ z heit. herrliche Landſchaften, reizende Tieraufnahmen fügen ſich hor⸗ moniſch ein und alles ein Beweis, wie man mit wenig Aufmachung Großes zu ſchaffen vermag. Die ganz ausgezeichnete Photographie 2 ein nicht zu unterſchätzender Helfer zum Erfolg dieſes deutſchen . 2 Analſtätsfilmes. Kommunale Chronik bVöereinigte Wohnnngsſtatiſtik“ Zu der Wohnungsſtatiſtik, die in der Denk⸗ ſchrift des Bürger meiſteramts Ludwigshafen f zum Reichsratsbeſuch aufgemacht war, und von der auch wir 12 5 n unſerer Montag⸗Abendausgabe einen Auszug brachten, ö hat die Stadtratsfraktion der Deutſchen Volks⸗ partei Ludwigshafen dem Bürgermeiſteramt folgen⸗ den Antrag übermittelt: Das Bürgermetiſteramt hat in Kürze eine Aufſtellung über die Familien in Ludwigshafen vorzulegen, die ohne eigene Wohnung ſind. a Zur Begründung wird ausgeführt: Nach der neueſten„bereinigten“ Statiſtik des Wohnungsamtes ſollen in Ludwigshafen 8341 Wohnungſuchende ſein. Der Oberbürgermeiſter hat dagegen kürzlich die Zahl der in Ludwigshafen nötigen Wohnungen mit 2000 angegeben. In der Aufſtellung des Wohnungsamts ſind demnach alle die als Wohnungſuchende aufgenommen worden, die nur n einen Tauſch ihrer Wohnung anſtreben; ferner die, welche 5 ſich für den Fall ihrer ſpäteren Heirat vorſorglich haben vormerken laſſen, und wahrſcheinlich auch ſolche, die ſich längſt eine der Zwangsbewirtſchaftung nicht unterliegende Wohnung beſorgt haben. Dieſe Statiſtik iſt daher voll⸗ ſtändig wertlos und irreführend; ſte ſcheint nur den Zweck zu verfolgen, die Notwendigkeit des Weiterbeſtehens der Zwangswirtſchaft mit Wohnungs⸗ und Mieteinigungsamt zu beweiſen. d Fohlbetrag von 1,182 Mill. Mark im Kölner Haus⸗ haltsplau für 1928 Der Haushaltsplan der Stadt Köln für das Rechnungnsjahr 1928 ſchließt mit 328,79 Mill./ ab. Durch die Verrechnung der Reſte aus der vorjährigen Rechnung und der Zu⸗ und Abgänge erhöhte ſich das Einnahmeſoll des Haushaltsplans um 39,25 Mill. /, ſo daß ein wirkliches Ein⸗ mahmeſoll verbleibt in Höhe von 418,04%, während gleich⸗ zeitig durch die entſprechende Verrechnung das wirkliche Aus⸗ gabenſoll ſich erhöht auf 419,23 /, ſo daß ein Fehlbetrag von 1,182 Mill./ verbleibt. Auf die einzelnen Haushalts⸗ pläne verteilen ſich die Abweichungen gegenüber dem Ge⸗ ſamthaushaltsplan in der Weiſe, daß ein Teil der Haus⸗ Haltspläne einen Mehrzuſchuß von insgeſamt 12,33 Mill., ein anderer Teil der Haushaltspläne einen Minderzuſchuß von insgeſamt 11,15 Mill.„ erfordert. Die Unterbilanz von 1,182 Mill.„ ſoll durch den Haushaltsplan für 1930 ge⸗ deckt werden. Von den Steuereingängen erbrachten Mehr⸗ einnahmen die Gewerbeſteuer. Während für 1928 eine Beſſe⸗ rund der Ertragsſteuer gegenüber dem Vorjahre von 20 u. H. in Anſatz gebracht wurde, ſtellt ſich die tatſächliche Beſſe⸗ rung auf 30 v. H. Ferner erbrachte mehr die Grundver⸗ mögensſteuer und die Einkommens⸗ und Körperſchaftsſteuer. Weniger erbrachten hauptſächlich die Bier⸗ und Vergnügungs⸗ ſteuer ſowie die Grunderwerbs⸗ und Wertzuwachsſteuer. Glückliche Gemeinde. Oſthofen b. Worms, 17. Okt. Trotz finanzieller Not und hoher Soziallaſten(25 v. H. des Ausgabenetats) hat un⸗ ſere Gemeinde im ganzen Kreis Worms die niedrigſten Umlagen. Die Gebäudeſonderſteuer wurde in dieſem Jahrs zum erſten Male erhoben. Bei nahezu 5000 Etnwoh⸗ nern wollen 60 Wohnungsſuchende nicht viel bedeuten. Durch 5 den Kreisbauverein wurden vor einiger Zeit mehrere maſſive Notwohnungen gegen(prog jährliche Verzinſung und 1proz. Abſchreibung erſtellt. ö 5 Kleine Mitteilungen Die Baracken in Bruchſal verſchwinde u. Der Stadtrat Bruchſal hat die in der Schloßgartenſiedlung ſte⸗ Henden Baracken, die zur Veräußerung ausgeſchrieben waren, an eine Bruchſaler Firma vergeben. Die dadurch obdachloſen Familien ſollen in der ſog. Eutenflußſiedlung untergebracht deren 5 a 8 Der Induſtriehafen von Mannheim nimmt die Bootzſche auch hier vielfach über das ſogenannte„Buddeln“ in den Straßen geklagt, das eine ſtarke Störung des Verkehrs im Es verdient wohl vermerkt zu werden— und künftige Lokalchroniſten werden auch davon Notiz nehmen—, daß man im Jahre des Heils 1929 in der Mitte des Monats Oktober, ohne zu frieren, auf der Terraſſe der Molkenkur, beſchienen von warmer Sonne, ſeinen Kaffee ſchlürfen und das Rundgemälde bewundern konnte, das der Herbſt aus der Landſchaft gemacht hat. Einige Tage ſah es vorige Woche aus, als ob man unmittelbar vor dem Ueber⸗ gang zu Herbſttagen, wie man ſie nicht gern mag, ſtünde. Dann aber leuchtete wieder die Sonne und ließ prachtvolle Tage heraufziehen, einer immer ſchöner als der andere. Auch der Herbſt gehört zur illuſtren Zunft der beſten Landſchafts⸗ maler, er iſt ein wahrhaft gottbegnadeter Aquarelliſt. Er ſpart nicht an Farbe, aber er trägt nicht handhoch auf, was er aber malt, iſt ſo zart, ſo durchſichtig, wie der feinſte Schleier. Und doch— die ſchönen Tage, die man noch erhofft, ſind gezählt. Wie ſtill iſt's geworden auf dem Neckar! Unent⸗ wegte gibt es ja immer, die auf dem grauen Gewäſſer umher⸗ paddeln, weil ſie— und nicht mit Unrecht— ſagen, das fromme der Geſundheit, aber ihre Zahl wird zuſehends geringer. Mit dem Badebetrieb iſt's aber ganz aus. Badeanſtalt zu winterlicher Ruhe auf, die Strandbäder ſind verödet und das wenige Waſſergeflügel, das ſtromaufwärts noch der Neckar beherbergt, freut ſich, daß es nun endlich einigermaßen ungeſtört in ſeinen Verſtecken ſchalten kann. Bald werden auch die Möven ſich wieder einſtellen, unter denen ſich im letzten Winter ein Negrito, ein kohlſchwarzes Exemplar, befand. Und dann iſt der Winter da. Man ſieht ihm vielfach mit einiger Beſorgnis entgegen. Wenn jetzt ſchon ſagt man ſich, die Arbeitsloſigkeit zunimmt, wenn auch nur leicht, wie wird es erſt werden, wenn einmal Froſt und Eis die Herrſchaft angetreten haben! Der Schwarzſeher ſchaut ſtets in eine düſtere Zukunft. Aber dieſe kommunalen Winterſorgen ſind in den letzten Jahren zu einer ſtehenden Erſcheinung geworden und man hat daher ge⸗ lernt, ihnen ſo zu begegnen, daß das Schlimmſte verhütet wurde. Eines ſteht aber nach wie vor feſt: die Charitas 2 2 n 2 eee 2 Heddesheim, 14. Okt. In der jüngſten Gemeinde⸗ ratsſitzung wurde die vorgelegte Almendverteilung auf Ableben des Landwirts Johann Heinz l hier genehmigt.— Für die Freiw. Feuerwehr ſoll zur Schonung der Schläuche ein kleiner Schlauchwaſchapparat im Frühjahr 1930 angeſchafft werden.— Von der Verfügung des Bezirksamts über die Folgeeinrichtung Weſchnitz Süd und Nord wurde Kenntnis genommen und beſchloſſen, die Schäffertwieſen und die Schäf⸗ ſertäcker durch die Landwirtſchaftskammer umpflügen, fräſen und ſodann zu Ackerland anlegen zu laſſen.— Von der Ver⸗ fügung des Bezirksamts Weinheim über die Bildung einer Bodenverbeſſerungsgenoſſenſchaft Weſchnitz Süd wurde Kennt⸗ nis genommen.— Dem bäuerlichen Verſuchsring„Pfalzgau“ Ladenburg wurde ein Betrag von 30 Mk. gewährt.— Die Feldhüter und ausgeſteuerte Erwerbsloſe ſollen mit der An⸗ bringung von Klebgürtel an den auf hieſiger Gemgrkung vor⸗„ handenen Bäumen beauftragt werden.— Der Friedhofweg, der bei Th. Kling, Neßmann, Rolli uſw. vorbetizieht, ſoll für den Verkehr von Kraftfahrzeugen aller Art geſperrt und die erforderlichen Schilder angebracht werden.— Die verheirate⸗ ten ausgeſteuerten Erwerbsloſen ſollen möglichſt mit Not⸗ ſtandsarbeiten beſchäftigt werden. Ledige Erwerbsloſe, die ausgeſteuert ſind, ſollen vorerſt nicht beſchäftigt werden.— Für die fäumigen Mieter ſollen 3 bis 5 Baracken an⸗ gekauft und zunächſt durch eine Kommiſſion an einem der näch⸗ ſten Tage an Ort und Stelle beſichtigt werden. ab Baden⸗Baden, 17. Okt. Zur Förderung des Woh⸗ nungsbaues hat der Stadtrat in ſeiner letzten Sit⸗ zung abermals aus den zur Verfügung geſtellten Mitteln an hieſige Einwohner Hypothekendarlehen im Be⸗ trage von rund 150 000/ bewilligt. Dieſe Maßnahme treit weſentlich dazu bei, daß die Bautätigkeit in hieſiger Stadt nach wie vor eine ziemlich rege iſt.— In letzter Zeit wurde Gefolge hat. Nunmehr hat der Stadtrat zur Erreichung einer Einheitlichkeit für ſämtliche in den ſtädtiſchen Straßen notwendigen Aufgrabungen, gleichviel ob ſie vom Stadtbauamt, Betriebsamt, Poſtamt oder von Privaten her⸗ geführt werden, Grundſätze erlaſſen, wonach die in Betracht kommenden Aemter verpflichtet ſind, auf den 15. jeden Mo⸗ nats dem Stadtbauamt mitzuteilen, welche größeren Auf⸗ grabungen in den folgenden acht Wochen von ihnen geplant ſind. Das Stadtbauamt hat ſodann die einheitliche Durch⸗ führung zu regeln. Man erhofft von dieſer Maßnahme eine Vermeidung von Verkehrsſtörungen und vor allem auch die Zerſtörung neu hergerichteter Straßendecken. Die Straßen⸗ unterhaltung ſoll in Zukunft mit einem möglichſtgerin⸗ Seeneg ben 15. Ortober. Reue Mannheimer Zeltung(Abenb⸗Ansgabe) Film ⸗Nundſchau„„ e Alhambra:„Frühlingsrauſchen“ a Heidelberger Allerlei ö wird ein weites Feld der Betätigung haben und die Stadt Heidelberg ebenfalls. Die Stadt iſt ja nun wieder in die Lage gekommen, etwas die Wohnungsnot zu lindern. Nicht weniger als 133 Kleinwohnungen in der ſtädtiſchen Siedelung Höllſtein im Stadtteil Kirchheim können ſchon im November bezogen wer⸗ den zu annehmbaren, an dieſer Stelle ſchon mitgeteilten Preiſen. Gleichzeitig gibt die Siedlungsgeſellſchaft Badiſche Pfalz bekannt daß ihre Neubauwohnungen im Stadtteil Handſchuhsheim beziehbar ſind. Tropfen auf einen immer noch heißen Stein— könnte man ſagen. Aber mehr Geltung hat in dieſem Falle der altrömiſche Spruch: Steter Tropfen höhlt den Stein. Die Stadt Heidelberg hat das Menſchenmögliche zur Linderung der Wohnungsnot getan. Es wird auch einmal die Zeit kommen, wo ſie, zurückblickend auf ein überaus ſchweres Werk, ſagen kann: Die Wohnungsnot iſt behoben. Wer in dieſem Sommer regelmäßig Ausflüge in un⸗ ſere prächtigen Waldungen machte, hat die Beobachtung machen können, daß es zwar immer noch Menſchen genug gibt, die ihren Gefallen an Wanderflegeleien haben, daß aber dieſer Unfug im ganzen doch weſentlich nachgelaſſen hat. Das iſt das Verdienſt auch der Ortsgruppe Heidelberg der Bergwacht. Warmen Dank wird jeder Naturfreund den Mitgliedern zol⸗ len, die unermüdlich auf dem Poſten ſtanden und dem Unfug, wo ſie ihn trafen, energiſch auf den Leib rückten. Der Berg⸗ wacht iſt es auch mit zu verdanken, daß der prachtvolle Weg nach dem Kümmelbacherhof, der vielfach wegen des Doppel⸗ mordes an den zwei rheiniſchen Bürgermeiſtern gemieden wurde, wieder mehr begangen wird. Sei ihrem Wirken auch in Zukunft beſter Erfolg beſchieden! fertiggeſtellte neue Waſſerbehälter, der die Waſſerlei⸗ tungsverhältniſſe in den Stadtteilen Handſchuhsheim und Neuenheim verbeſſern ſoll. Er wird aus den Quellen des Stebenmühlentales und mit Rheinauer Waſſer geſpeiſt und faßt 2000 Kubikmeter. Damit ſind die namentlich in trockenen Sommern auftretenden Waſſernöte der beiden Stadtteile 5 dar m. gründlich und achbargebiete D 2: Oſthofen bei Worms, 14. Okt. Der Chauſſeearbeiten Vatter von hier war Samstag nachmittag auf der Straße nach Hernsheim kurz hinter dem Ort mit Straßenarbeiten be⸗ 5 ſchäftigt, als ein Perſonenauto an dem Manne vorbeifuhr und im ſelben Augenblick ein Schuß fiel. Die Kugel ging Vatter durch den Hals. Der Arzt war bald zur Stelle und entfernte das ſteckengebliebene Geſchoß, eine 9 Millimeterkugel. Es wird vermutet, daß aus dem Auto geſchoſſen wurde. Die Gen⸗ darmerie ſetzte ſofort mit Nachdruck die Ermittelungen an. i Darmſtadt, 17. Okt. Der wegen Betrugs ſteckbrieflich verfolgte Autovermieter Bacher von Darmſtadt hat ſich in einem im Raibacher Tal gelegenen Cafés erſchoſſen. In ſeinem Beſitz befanden ſich nur noch 13 Pfennig. Schluß des redaktionellen Teils das Won ihres Kindes geht nen gewig uber alles! Seobachten Sie, wie gern viele Kincier Milch trinken, wenn Kaffee Hag dazu gegeben Annähernd 40 Meter über der Ebene und 151 Meter über Normalnull, im romantiſchen Siebenmühlental liegt der jetzt Wird. Auch für hr Kirid ist der coffeinfrele Kaffee Hag das gegebene Getränk. 1 Kaffee Hag ist ein Genus mittel, das seibst dem zarten Organismus des Kindes nieht schädlich ist. Sie sollten unbedingt einen Ves such mit Kaffee nag machen. 5 Viele Arzte sagen:„Kaffee Hag tur die Menschheit.“ gen Koſtenaufwand durchgeführt werden. Wohlbefinden und Spannkraſt für den ganzen Tag, ungen Sie in jedem Glase Horlicks Horileks, aus hochwertigen Nahrungsbestendtehen krusammengesstzt, ist eine gesunde und leichte Kostform, die im Nu von den Zellen aufgenommen wird. Deher die schnelle und vorzügliche Wirkung. 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Oktober 1929 Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Schwurgericht Mannheim Prozeß gegen die„Arbeiter⸗Zeitung“ Als zweiter Fall der vierten Schwurgerichtsperiode ver⸗ handelte heute vormittag das Schwurgericht unter dem Vorſitz von Landgerichtspräſident Dr. We tzlar gegen den verant⸗ wortlichen Redakteur der„Arbeiter⸗Zeitung“, Stefan Hey⸗ mann, wegen Aufforderung zum Widerſtand gegen die Staatsgewalt. Die kommuniſtiſche Partei hatte für den 4. Auguſt dieſes Jahres ein Rotes Ländertreffen in Mannheim pro⸗ pagiert, das auch, wie die Veranſtaltungen des 1. Auguſt, als Proteſtkundgebung gegen die Berliner⸗Mai⸗Unruhen gedacht war. Da Zuſammenſtöße und Zwiſchenfälle zu erwarten waren, insbeſondere die kommuniſtiſche Parteileitung ſich wei⸗ gerte, den Teilnehmern am Demonſtrationszug das Tragen der(verbotenen) Rote Frontkämpfer⸗Uniform zu verbieten— wurde das Treffen für den 4. Auguſt von der Polizeidirektion verboten. Trotz des beſtehenden Verbotes forderte die„Ar⸗ beiterzeitung“ in Artikeln vom., 2. und 3. Auguſt zur Pro⸗ teſtkundgebung und zur Straßendemonſtration auf. Sie ſchrieb: „Am 4. Auguſt werden die Arbeiter trotz Verbot mar⸗ ſchieren.“ In der Verhandlung entſpann ſich folgende Zwieſprache: „Geben Sie zu, daß ein Polizeiverbot beſtand?“— Angekl⸗g⸗ ter:„Ja!“—„Geben Sie zu, zur Verletzung des Polizeiver⸗ bots aufgefordert zu haben?“— Angeklagter:„Ja!“ 1 Aus dem Lande Perſonal⸗Veränderungen im badiſchen Staatsdienſt Verſetzt wurden Juſtizrat Otto Stuber in Sin⸗ gen a. H. nach Bühl; die Gerichtsverwalter Ludwig Leibin⸗ ger beim Landgericht Offenburg zum Landgericht Freiburg, Auguſt Lieb beim Amtsgericht Wolſach zum Landgericht Of⸗ fenburg, Franz aver Jörger beim Landgericht Offenburg zum Amtsgericht daſelbſt; die Juſtizoberſekretäre Julius Diethrich beim Landgericht Mosbach zum Amtsgericht Kenzingen, Karl Böhrer beim Amtsgericht Adelsheim zum Landgericht Mosbach, Edmund Ehret beim Amtsgericht Offenburg zum Landgericht daſelbſt. Zurruhegeſetzt auf Antrag wurde Gerichts⸗ oberverwalter Hugo Schneider beim Amtsgericht Raſtatt wegen leidender Geſundheit. Uebertragen wurde das. Forſtamt Buchen dem Forſtrat Hermann Seidner in Bruchſal, das Forſtamt Karlsruhe dem Forſtrat Dr. Friedrich Bauer in Karlsruhe unter Ernennung zu Forſtamtsvorſtänden. Vorübergehende Stillegung Wertheim a. Main. 17. Okt. Unter dem Druck der all⸗ gemein ſchlechten Wirtſchaftslage ſehen ſich die Eiſen werke Wertheim A. G. vorm. Wilhelm Kreß gezwungen, den Be⸗ trieb vorübergehend ſtillzule gen. Das Werk unterhält „Zt. große Fertiglager in ſeinen Erzeugniſſen, den Kreß⸗ erden. Man rechnet mit einem beſſeren Abſatz in den kom⸗ menden Herbſt⸗ und Wintermonaten und in dieſem Fall mit einer baldigen Wiederaufnahme des Betriebes. K Tr. Ladenburg, 15. Okt. Geſtern ſtarb im 77. Lebensjahr die regſame Mitbegründerin der Leimwerke G. Fetzer G. m. b.., Frau Katharina Fetzer Wwe., Ladenburg, die noch bis vor wenigen Wochen ſich in ungebrochener Kraft den auf⸗ blühenden Leimwerken gewidmet hat. Die Frau erlitt auf der Heimfahrt von einer Erholungsreiſe eine Erkältung, an deren Folge die allſeits beliebte Mit⸗Chefin ſtarb.— Den viel⸗ ſeitigen Bemühungen im Ausland der Ehrenpräſidentin E. W. Trippmacher iſt es gelungen, den Verbleib und Aufent⸗ halt des ſeit 20. Juli d. J. vermißten Kriegswaiſen Gaßner feſtzuſtellen. Der 17jährige Bäckerlehrling befindet ſich in der Fremdenlegion. Ob unfreiwillig, müſſen die wei⸗ teren Ermittlungen ergeben, die im Gange ſind. * Ladenburg a.., 18. Okt. Die hieſige Freiwillige Feuerwehr begeht am morgigen Samstag, 19. Oktober, die Feier ihres 70 jährigen Beſtehens. Von 7 Uhr abends ab bewegt ſich der große Fackelzug nach dem Marktplatz. Die Feuerwehrkapelle der Spiegelfabrik Mannheim⸗Waldhof Kapelle Mohr) ſpielt den großen Zapfeuſtreich, während die hieſigen Geſangvereine Geſamtchöre unter Leitung des Hauptlehrers Schanz zum Vortrag bringen. Sämtliche Häuſer des Marktplatzes und der angrenzenden Straßen werden illuminiert und belsuchtet. Das Kraftwerk Rheinau verbindet mit dieſer Veranſtaltung aus Anlaß des Abſchluſſes des im Stadtnetz vorgenommenen Umbaues und die Inbetriebnahme der neuen Transformatorenſtation eine Beleuchtung der hiſtoriſchen St. Gallus⸗Kirche ſo⸗ wie des am Marktplatz gelegenen roten Hauſes. Dieſe Markt⸗ beleuchtung wird zum erſten Mal in der alten Römerſtadt Ladenburg vorgenommen. Dies ſeltene Schauſpiel dürfte ge⸗ wiß viele Einwohner aus den Nachbarorten an dieſem Abend nach Ladenburg führen. Oberkirch, 15. Okt. Der 25 Jahre alte Bahnarbeiter Joſef Huber geriet zwiſchen zwei Wagen eines rangierenden Gü⸗ terzuges und wurde von den Puffern totgedrückt. An⸗ ſcheinend war er in einer Weiche hängen geblieben. Der Angeklagte verteidigte ſich damit, daß das Verbot unrechtmäßig erfolgt ſei und ſolche Verbote einſeitig— nur gegen die Kommuniſten— angewendet wurden. Der Vertreter der Staatsanwaltſchaft, Oberſtaatsanwalt Dr. Mickel, wies daraufhin, welche Folgen ſolche Auffor⸗ derungen zur Verletzung von Polizeiverboten haben könnten. In dem Angeklagten hätte man eine Stelle faſſen können, die verantwortlich für Zuſammenſtöße gemacht werden könnte. Dr. Mickel beantragte ſechs Monate Gefängnis und Ver⸗ öffentlichungsbefugnis in einer Karlsruher, einer Mann⸗ heimer Zeitung und der„Arbeiter⸗Zeitung“. Rechtsanwalt Dr. Weil⸗ Ludwigshafen, als Verteidiger des Angeklagten, wies darauf hin, daß Heymann nichts von dem erfolgten endgültigen Verbot gewußt habe. Durch den Aufſatz:„Will Adam Remmele ein Blutbad“, habe er erreichen wollen, daß das Verbot aufgehoben werde. Der Verteidiger beantragte Freiſpruch oder eine milde Geldſtrafe— da er aus Ueberzeugung handelte. Nach einer Replik des Oberſtaatsanwalts, der betonte, daß die Anklage nur annehme, es ſei aufgefordert worden, ein Ver⸗ bot der Polizeidirektion nicht zu achten, und keineswegs be⸗ hauptet worden, der Angeklagte habe in ſeinen Artikeln zu irgendwelchen ſtrafbaren Handlungen aufgefordert, zog ſich das Gericht zur Beratung zurück. Es wurde als Urteil verkündet: fünf Monate Gefängnis. Heute nachmittag findet ein zweiter Prozeß gegen die „Arbeiterzeitung“ ſtatt.— Gegen das kürzlich ergangene Ur⸗ teil gegen die„Arbeiterzeitung“ wegen Beleidigung des In⸗ nenminiſters wurde vom Verurteilten Berufun g ein⸗ gelegt. Der Erfinder Haſelwander 70 Jahre alt * Offenburg, 17. Okt. Der Erfinder des Drehſtromſyſtems und des kompreſſorloſen Oelmotors, Friedrich Auguſt Haſel⸗ wander, feiert im dieſen Tagen ſeinen 70. Geburtsta g. Der Naturwiſſenſchaftliche Verein Offenburg ernannte ihn aus dieſem Anlaß zu ſeinem Ehrenmitglied. Am 10. Mai 1920 war Haſelwander auf einſtimmigen Antrag der elektrotech⸗ niſchen Abteilung der Techniſchen Hochſchule Karlsruhe zum Dr. Ing. h. c. ernannt worden. Der Jubilar, deſſen Erfinder⸗ ſchickſal reich an Enttäuſchungen war, hat ſich unvergängliche Verdienſte um die induſtrielle Entwicklung erworben. Die Stadt Offenburg ehrte ihn auch ſ. Zt. durch Benennung einer Straße im Induſtriegebiet nach ſeinem Namen. * X Friedrichsfeld, 17. Okt. Der hieſige Geſangverein„Lie⸗ derkranz“ hielt ſein diesjähriges Herbſtkonzert zu Gunſten der evang. und kath. Kinderſchule ab. Das aufgeſtellte Programm wurde zu aller Zufriedenheit gelöſt, ſodaß das vollbeſetzte Haus auf ſeine Koſten kam. Gleich beim erſten Chor„die Veſper“ von Beethoven, konnte man feſtſtellen, daß die Sängerſchar wieder an Klangſchönheit und Stimmenaus⸗ gleich bedeutend gewonnen hat. Außer dem Kunſtchor„Der Morgen“ von Baumann, der ausgezeichnet wiedergegeben wurde, folgten im zweiten Teil kleine reizende Volksliedchen, die durchweg klangſchön vorgetragen wurden. Den Schluß bildete der Walzer„An der ſchönen blauen Donau“ von Skrauß für Chor und Orcheſter, der nicht endenwollenden Beifall aus⸗ löſte. Zur Mitwirkung hatte ſich das Kammerorcheſter des Muſikvereins 1926 Mannheim⸗Feudenheim zur Verfügung geſtellt. Die Leiſtungen des Orcheſter. gehen weit über den Durchſchnitt hinaus. Nicht zuletzt ſoll des unermüdlichen muſi⸗ kaliſchen Leiters des Vereins, der gleichzeitig auch Dirigent des Orcheſters iſt, Muſikdirektor Rich. Müller aus Feuden⸗ heim gedacht ſein, der es verſtanden hat, Chor und Orcheſter auf eine ſolch beachtenswerte Stufe zu bringen. * Buchen, 17. Okt. Der im ganzen Bezirk Buchen und weit darüber hinaus bekannte und hochgeſchätzte Arzt Dr. med. Hermann Joſef Müller iſt im 60. Lebensjahre geſtorben. Langenrieden(Bezirk Tauberbiſchofsheim), 17. Okt. Der letzte hieſige: Kriegsteillnehmer von 1870/71, der Sejäh⸗ rige Landwirt Franz Haas, wurde zu Grabe getragen. * Bruchſal, 16. Okt. Wie nie d rig landwirtſchaftliche Grundſtücke z. Zt. bewertet werden, beſtätigten u. a. die jüngſten Ackerverpachtungen in Obergrombach. Für das Ar wurde durchſchnittlich eine Mark bezahlt.— In Untergrom⸗ bach wurden heute die Grumpen ver wogen und für den Zentner 30 Mark bezahlt.— Durch den ſo reichen und guten Traubenherbſt erſtehen wieder die Strauß wirtſcha ften, um den neuen Wein möglichſt raſch in Geld umzuſetzen. Für 20 und 25 Pfg. wird ein guter Tropfen verkauft. * Triberg, 15. Oktober. Der ſeit fünf Jahren in Triberg amtierende evangeliſches Stadtpfarrer Horch, der ſeinerzeit dem nach Tübingen als Dozent an der dortigen Univerſität übergeſiedelten Stadtpfarrer Schumann gefolgt war, hat nun ebenfalls ſeine Wirkungsſtätte Triberg verlaſſen. Stadtpfarrer Horch iſt nach Mannheim gegangen, die Triberger Stelle wurde einem Pfarrverweſer übertragen. * Konſtanz, 15. Okt. Der Waſſerſtand des Boden⸗ ſees zeigte am 13. Oktober eine Pegelhöhe von 2,95 Meter. Demnach iſt der See innerhalb der letzten vier Wochen um einen halben Meter gefallen. * Inſel Mainau, 16. Okt. Das ſchwediſche Königspaar hat geſtern nachmittag die Inſel Mainau verlaſſen. Die Köni⸗ gin wird für die nächſte Zeit ihren Aufenthalt in Rom neh⸗ men. Ihr Zuſtand machte eine Ueberführung im Kranken⸗ auto zum Bahnhof Konſtanz notwendig. N Kerner N. Folf sein gurolt& A 2 2 Die Gefahr körperlicher und geistiger Abgespennthelt, in deren Folge sich so gern Verzegfheit und üble Laune einnisfen, können Sie durch gründliche Auffrischung Ihrer Nervenkraft bannen. Sorgen Sie doch dafür, des Gesundhelf und Freude in Ihrem Leben wieder zur Herrschaft gelangen]!— Daß zur Erhaltung und Steigerung der körperlichen und geisfigen Leistungsfshig- keit Sanaiogen in hervorragendster Weise berufen ist, bewelst Nahr- und Hräſtigungsmitiel für Nörper und Nerven. — Gerichtszeitung Der Fall Stoykov vor dem Schwurgericht Darmſtadt Am heutigen Freitag begann vor dem Schwurgericht Darmſtadt der Prozeß gegen den Kellner Stoytoß wegen Mordes. In der Nacht vom 18. auf 19. Dezember 1928 gegen 3,20 Uhr, erſchoß der Kellner Fritz Stoykov, geb. am 5. März 1905 zu Mannheim Neckarau, wohnhaft in Darmſtadt die Wirtin Hilde Kraft in ihrem Lokal „Zum Sportkaffee“, Stoykov war als Kellner in der Wirt⸗ ſchaft Rehberger in der Nieder⸗Ramſtädterſtraße beſchäftigt und hatte am 18. Dezember ſeinen freien Tag. Als häufi⸗ ger Gaſt des Sportkaffees war er mit dem Wirt Kraft und einigen Kollegen in der Stadt, wo verſchiedene Lokale beſucht wurden. Alsdann begab ſich Kraft mit Stoykov in das Sport⸗ kaffee zurück. Kraft ging gegen 12 Uhr zu Bett und Stoykov entfernte ſich für kurze Zeit aus dem Lokal. Nach den an⸗ geſtellten Ermittlungen war Stoykoy um dieſe Zeit in ſeiner Wohnung, Gervinusſtraße 18, und holte dort einen im Kof⸗ fer aufbewahrten Revolver, mit dem er ſich dann wieder in das Sportkaſſee begab. Nachdem ſich die Gäſte, die an einem Tiſch Karten ſpielten, entſernt hatten und der im Lokal tätige Kellner ſich in die Küche begeben hatte, ſchoß Stoykov die Ehefrau Kraft durch drei Schüſſe in den Kopf nieder. Er ſelbſt brachte ſich einen Schuß in den Kopf bei. Die Polizeibeamten, die zur Bewachung des Chriſtbaummarktes auf dem Mercksplatz ſtationfert waren, hörten die Schüſſe und begaben ſich ſofort nach dem Sport⸗ kaffee. Da die Eingangstüren bereits geſchloſſen waren, klet⸗ terten die Beamten über das Hoftor und gelangten auf dieſe Weiſe in das Lokal. Hier lag die Wirtin in einer Blut⸗ lache tot am Boden und der Täter Stoykov in un⸗ mittelbarer Nähe neben ihr. Stoykop, der noch Lebenszeichen von ſich gab, wurde ſchwer verletzt in das Stadtkrankenhaus überführt. St. iſt tſchechiſcher Staatsangehöriger; er wird als aufbrauſender zu Gewalttätigkeiten neigender Menſch geſchil⸗ dert. In den Klauen eines Wucherers Ein Vater, der ſeiner Söhne Schulden decken wollte Einen bedauernswerten Abſchluß fand die Beamtenlauf⸗ bahn des Referenten bei der Berliner Landwirtſchaftskammer, ., der ſich vor dem Großen Schöffengericht Berlin⸗ Mitte wegen fortgeſetzten Betruges, verſuchter Beamten⸗ nötigung, verſuchter Erpreſſung und Beleidigung zu verant⸗ worten hatte.., ein Mann von faſt 60 Jahren, hatte eine erfolgreiche 42 jährige Beamtenlaufbahn in Berlin und genoß das vollſte Vertrauen und Schätzung ſeiner Behörde. Er hatte ſich aus kleiner Stellung durch ſeine Tüchtigkeit zu dem ein⸗ flußreichen Poſten eines Referenten emporgearbeitet. Im Jahre 1924 geriet er in Vermögensverfall, da er für die Schulden ſeiner Söhne eintreten wollte. Durch Inſe⸗ rate ſuchte er Darlehen, wobei er verſchwieg, daß ſein Gehalt zum großen Teil vorausverpfändet ſei. Im Gegenteil ſicherte er den Gläubigern ſein Gehalt. M. war in Wuchererhände geraten, und lawinenartig ſchwoll ſeine Schuldenlaſt an, die ſchließlich auf 25000 Mark angelaufen war. Der Vorſtand der Berliner Landwirtſchaftskammer wollte dem tüchtigen Beamten helfen und entwarf einen Sanlerungsplau. M. ver⸗ ſicherte auf Ehrenwort, daß ſeine Schuld nur 8600 Mark be⸗ trage. Erſt ſpäter erfuhr der Vorſtand die wirkliche Höhe der Schuld und hielt die weitere Auszahlung von Unterſtützungs⸗ geldern für zwecklos. M. hatte aber ſchon über 6000 Mark erhalten. Daneben hatte er auch eine Reihe von Kollegen an⸗ geborgt, denen er immer wieder verſicherte, daß er ſich nur vorübergehend in Geldſchwierigkeit befände. Wie die anderen Gläubiger fühlte ſich auch die Berliner Landwirtſchaftskammer ſchwer geſchädigt, weil die Auszahlung der 6000 Mark unter falſchen Vorſpiegelungen veranlaßt wor⸗ den war. M. hatte nach Einſtellung der weiteren Zahlungen Briefe an den Vorſtand geſchrieben, in denen er mit Ent⸗ hüllungen drohte und er hatte dem Vorſitzenden auch einen zur Veröffentlichung beſtimmten Zeitungsartikel vorgelegt. Die Schreiben enthielten auch ſchwere Beleidigungen des Vor⸗ ſtandes. Der Staatsanwalt beantragte gegen M. ein Jahr, drei Monate Gefängnis, ließ aber die Anklage wegen verſuchter Erpreſſung fallen. Das Gericht kam zu einer milderen Be⸗ urteilung der Taten des Angeklagten. Es verurteilte ihn wegen fortgeſetzten Betruges gegenüber ſeinen Gläubigern, wegen verſuchter Beamtennötigung und Beleidigung zu ins⸗ geſamt vier Monaten Gefängnis. Von der Anklage des Be⸗ truges gegenüber der Berliner Landwirtſchaftskammer wurde der Angeklagte freigeſprochen. Das Gericht hielt es für mög⸗ lich, daß der Vorſtand bei dem dem Angeklagten erwieſenen Wohlwollen auch ein größeres Darlehen in irgendeiner Form gegeben haben würde, wenn der Angeklagte die volle Höhe einer Schulden angegeben hätte. Zweifelhaft erſchien dem Gericht auch, ob der Angeklagte das Bewußtſein der Vermö⸗ gensſchädigung gehabt hatte, da er damit rechnen konnte, daß die Anſprüche an die Landͤwirtſchaftskammer durch Ge⸗ haltsabzüge gedeckt werden könnten. Das Gericht ſtellte dem Angeklagten auch eine Bewährungsfriſt in ſichere Ausſicht. Schluß des redaktionellen Teils Gegen üblen Mundgeruch.„Ich will nicht verſäumen, Ihnen Mitteilung zu machen, daß ich ſeii dem Gebrauch Ihrer Zahnpaſte „Chlorodont“ nicht nur reine weiße Zähne beſitze, fondern auch den bei mir ſonſt üblichen Mundgeruch verforen habe, Ich werde Ihr „Ehlorodont“ aufs beſte empfehlen.“ Gez. E.., Mainz.— Ueber⸗ zeugen Sie ſich zuerſt durch Kauf einer Tube zu 60 Pf., große Tube 1 Mk. 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Dazu 5 etwa folgende Spieſer enthalten müßte: g den Vorteil zwei setzung, ſofern der Mittellänſer überlaſtet werden fekte„Man wird 3 ich aber gerade gegen Frankfurt auf keine Exper mente einlaßſen tinentalen Skilauſes eine Jubilaumszahl rund: der weit und breit 1 85 den hochbetagten, mit dem Wachstum den nächſten geſchloſſenen Siedlungen, durch die nicht immer einfachen Sportliche Die Mannheimer Reg alta in Gefahr Bei der am kommenden Sonntag in Hamburg ſtatt⸗ findenden Sitzung des Unterausſchuſſes für Negaltaweſen im Deutſchen Ruderverband wirs man ſich n. a. auch mit der Frage beſchäftigen, die eine Zuſammenlegung der Frankfurter und der Mannheimer Regatta er⸗ ſtrebl. Wenn dieſer Plan zur Wirklichkeit wird, dann wird nur alle zwei Jahre in Frankfurt bezw. Maunheim eine Ruderregatta ſtattfinden. Iwei Hockeyſtäbteſpiele in Mannheim Die Damen gegen Heidelberg— Die Herren gegen N Frankfurt In Mannheim wird man an den beiden näwſten Sonntagen mit einer eingehenden Propagandaarbeit beginnen, um das etwaß latent gewordene Intereſſe für den Hockeyſport wieder neu zu beleben. Die Gelegenheit iſt überaus günſtig, da mau els Werbemittel zwei zug⸗ kräftige Spiele hat, die ſowohl Damen⸗ wie auch Herrenſport von beſter Qualität verſprechen. Bereits dieſen Sonntag bildet ein Damenſtädteſpiel den Auftakt. Man muß den rührigen Mannheimerinnen Anerken⸗ nung zollen, die bereits ſeit längerer Zeit mit intenſiven Vorberei⸗ tungen beſchäftigt ſind, neben zwei Auswahlſpielen auch gute Pra⸗ pagandaarbeſt leiſten und ſicher wohlgerüſtet den verdienten Lohn ihrer Zemühungen durch guten Beſuch und einen Sſeg über die Damen He udelbergs erhalten ſollten. Das Spiel iſt auf Sonntag nachmittag— Bſqt.⸗Platß am Flughafen— feſtgefetzt, während vor⸗ mittags im Alhambra ein Damenhockey⸗Film zu fehen ſein wird, deſſen Beſuch gleichermaßen zu empfehlen iſt. 5 Das Städteſpiel der Herren bringt keinen geringeren Gegner als die Städteelf von Frankfurt nach Mannheim, wo man am 27. Oktober vormittags auf dem Platz des TV. 46 mit einem überaus ſpannenden Kampf rechnen darf. Die Mannheimer haben für Samstag nachmittag ein Uebungsſpiel angeſetzt, zu dem folgende Mannſchaften aufgeſtellt wurden: A Manunſchaft: Schäfer(Mech.); Greulich, Metz(TW. 40); Bechlold(Mech.), Reichert(TP. 1846), Moor(Bft.; Höckeritz (Mi.), Heiler, Chriſtephel(Ofgk.), Sleenvoigt(T. B 40), Hen⸗ ſolt(BR.). i 25 fit: Laukötter(Mech.): Dr. Diekmann(Mech), B. Man nſ cha Dr. Wukler(Bfen); Gaub, Beck(Mech.), Seerwagen(Dfgt.); Eckert(Ifen. Schmieder, Günther(Mech.), Salmony, Morgen⸗ Man wird gespannt ſein, welche Mannſchaft man nach dieſem Auswahlſpiel gegen die äußerſt ſplelſtarken Frankfurter beraus⸗ bringt, fehlen doch meines Erachtens bereits eiulge Leute wie Dr. Rieſterer, Ganter und Geyer, die ohne Zweifel zu unſeren rou⸗ rontinierteſten Spielern zu zählen ſind und gegen Frankfurt kaum zu 7. alte ich die Aufſtelung von Chriſtophel neben dem gleichfalls Einzelſpiel bevorzugenden Heiler für durchaus ge⸗ wagt, aber man wird zi ſelbſt ſehen, wie ſich die Formation im Nus⸗ wahl ſpiel bewährt, wobe! man aber nicht verkennen darf, daß dleſe -Mannſchaft auch nicht im Entfernteſten an die Spielſtärke der Frankfurter heranreichen dürfte, ſofern dieſe mit Theo Haag und auch ſonſt in ſtärkſter Beſetzung kommen wird. Man wird ſich nach der hohen Niederlage in Frankfurt wirklich ſchon aus Propaganda⸗ rückſichten nur auf die allerſtärkſte Vertretung einigen können, die Ganter(Bfe]; Dr. Rieſterer Khriſtopßel(fe): Moor(BfR), Reichert(B. 46) Bechtold(Mech.): Kbckerigz(Mech.), Heiler, (828 40 Geyer 2(Vfg.) oder Salmony(TV. 46), Sleenvoigt Geoenüber der Elf der Wahrſcheinlichen hat dieſe Mannſchaft 5 größerer Homogenität, dann aber einer nicht un⸗ weſentlichen Verſtärkung der Abwehr und der Möglichreit— da Miltelläufer in der Mannſchaft ſtehen— einer evtl. Umbe⸗ dürfen, die ſonnſt leicht zu einer weiteren klaren Niederlage füßren könnten. N H. 30 Jahre Wiege des beulſchen Skeports Zum goldenen Geburtstag des Feldberger Hoſes 8 Auf der Grenzwacht im deutſchen Süd weſten, auf dem boce Fe und damit in der Geſchichte des deutſchen und darüber hinalts kon⸗ bekannte und beliebte Feld bergerhof, der höchſteelegene Winter⸗ ſportglatz diefer Art in deutſchen Landen, kann auf ein Alter von 50 Jahren zurückblicken. 3 255 5 Aus dem kleinen beſcheidenen Berggasthof, wie es ſeinerzeit von dem waßemutigen Beſitzer Mayer, der in ſeiner heute noch leben⸗ aber immer noch mitwirkenden Schweſter Fanny eine treue Hilſe fand, iſt heute eines der größten Beroßotels, das über 900 Betten verfügt, geworden. In ſtufenweiſem Aufbau, der des Skilaufes parallel geht, iſt ein förmliches Gemeinweſen entſtonden, das Jahrzehnte durch die Entfernung von 5. e den alten Bau anſchließend ein Haus großen Stils ent⸗ 8 und kulturwahrende Wirkung im Raß men der i f e bel Neckarau 2.— Käſertal 1. N utſch VVV Gipfel, dem König des Schwarzwaldes, dem 1500 Meter hohen Felb⸗ berg wird in dieſem Herbſt in der Geſchichte des älteſten Berghotels beit Nene Maunheimer Zeitung(Aben Kundſchan einem Hotel befindet. Man fühlt ſich einfach„daheim“; das„Daheim“ liett mau weithin und ſo kehrt ſeit Jahren ein treuer Stamm Felo⸗ bepgverehrer immer wieder zu den traulichen Häuſern, deren hentige Beſttzer Oskar Mayer und A. Schladerer man als väterliche Betreuer, als Freunde betrachtet, und mit ihnen die bis auf 180 Köpfe ſteigende Schar ihrer Helfer. Für den Skilauf iſt das Inbiläum des Berghotels ein Merkſtein Be de ſind miteinander und aneinander groß geworden Beide wußten geſchwiſterlich geeint, was ſie aneinander hatten, und es ſoll als ſchöne Dankestat feſtgehalten werden, was der Feldbergerhof in schweren Jahren nach dem Krieg an den Jungen, die ſportlie⸗ bend hinaufpilgerten, durch Gewährung von billiger Unterkunft und Mahlzeiten getan hat. Im rein sportlichen Sinn iſt der Feldberg die alte Städte der traditionellen Meiſterſchaft des Ski⸗Clubs Schwarzwald, in deren Austragung er neuer⸗ dings mit dem Nordſchwarzwald abwechſelt, außerdem ſah er wie⸗ derholt glanzvoll die Deutſche Meiſterſchaft, letztmals noch in aller Gedenken, im Winter 1928.. 5 55 Am Leben des Feldbergs und ſeiner Sportſtätten iſt auch in jüngerer Zeit die Poſtverwaltung durch ihren ſtändig mehr ausge⸗ bauten Autobusverkehr ſtark beteiligt, der jetzt ſogar die Unbilden des Winters zu beſtegen im Begriff iſt, und in ugſter Zeit auch die Reichsbahn, die in der von der Höllentalbahn ſüdwärts ahzeigen⸗ den Dreiſeenbahn in der Station Bärental⸗Felöberg mit faſt tauſend Meter Seehöhe ihren höchſten Bahnhof und damit den Schienen⸗ ſtrang bis auf die kleine Entfernung von ſechs Kilometern an den freldberg und ſeine Gaſtſtätten herangebracht hat. Damit iſt der Zu⸗ gang, wie er bequemer kaum ſein kann, und die Erſchließung des ſchönſten Skigebietes weiter vorgeſchritten.. Das fünfzigjährige Beſtehen„ſeines“ Vaterhauſes nimmt der Sßi⸗Club Schwarzwald als älteſter und angeſtammter Dandes⸗ und Gebiresverband zum Anlaß, um dort Ende Oktober ſeine ordentliche Haupkverſammlung abzuhalten. An⸗ geſichts des großen immer vorliegenden Arbeitsſtoffes wird aber die eigentliche Jubiläumsfeier des Hauſes erſt im kommenden Früh⸗ jahr in Erſcheinung treten. Man wird ſie mit dem Geburtstag des begaßten Fräuleinn Fanny Mayer, der Schweſter des Begründers des Hauſes zuſammenlegen und bringt damit mehr als ſchönen Fa⸗ uitlienſinn zum Ausdruck: den Zuſammenhalt der großen Gaſtfa⸗ mile und Sportgemeinde überhaupt. W. Romberg(Triberg). Handball im Badiſchen Tuenkreis Die weiteren Spiele in der Meiſterklaſſe Durch verſchtedene allgemeine Bereinsveranſtaltungen ſind einige Mannſchaften für Sonntag ſpielfrei, ſodaß nur Gruppe 2 und 8 alle Beteiligten beſchäftigt. Man wird auf den Verlauf des weiteren Epleltages gespannt ſein, da die Spiele in beinahe allen Gruppen einſchneidend die Reihenfolge beeinfluſſen können. In wenigen Spielen ſtehen ſchon Kämpfe um die Spitze bevor, ſo bei Rohrbach Jahn Weinheim Jahn Offenburg— Pol. Karlsruhe und St. Ge⸗ orgen— Baden Konſtanz. Im Großteil der Begegnungen jedoch heißt es für dle Mannſchaften, die berents Verluſtpunkte aufzuwelſen ha⸗ ben, durch erfolgreiches Abſchneiden ſich wleder nach vorne zu ſchaffen. Der Spielplan ſieht vor: 5 3 Gruppe 1: Tade, Heidelberg— Tg. Oftersheim; Jahn Neckarau Polizei Heidelberg. ruppe 2: TB. Rohrbach— Jahn Weinheim; 62 Weinheim Tade. Ziegelßauſen; Tbd. Durlach— TVB. Durlach. Gruppe 9: Tod. Gaggenau— MTV.. Jahn Offen⸗ burg— Pol. Karlsruhe; Karlsruher TB. 1840— T. Baden⸗Baden. hr— Thb. Lörrach; TB. Sulz— T. Gruppe 4: TVB. Lah Meißenhe m. f Gruppe 5: TV. St. Georgen— Baden Kouſtauz. Ur. i 7 5 Handball⸗Meiſterſchaftsſpiele im Gau Mannheim Auch im Mannheimer Gau nehmen nunmehr die Rundenſpiele ihren weiteren Fortgang. Es werden jedoch noch einige Spieltage vorüber gehen müſſen, ehe man ſich ein klares Bils über die Stärken⸗ verhältniſſe machen kaun, ſih 5 0 menen Mannſchaften der Vereine Feubenheim, Käfertal, Walbhof, die das Handballſpiel nunmehr auch aufgenommen haben. Die Auf⸗ ſtiegsktlaſſe führt zuſammen: verein 84g— Ty. Sandhofen; TV. Seckenheim— Tod Blernheim; Hockenheim und Germanka find ſpielfrei. a d⸗An * 5 Waldhof 1. 1846 24— Viernheim 2. etſch 2.— MTG. 1. 5 Aus der Badiſchen Turnerſchaft Das Wochenende ſieht dieſesmal die Führer der Badiſchen Tur⸗ nerſchaſt in Offenburg verſammelt, wo am Samstag nachmittag der Kreisvorſtand und am Sonntag der gesamte Tur naus⸗ ſchunß des 10. Kreiſes neben den laufenden Aufgaben vorbe⸗ rettende Arbeiten für bevorſtehende Begebenheiten zu erledigen hat, Zunächſt werden die Ergebniſſe des Deutſchen Turntages in Berlin zur Behandlung und Auswertung ſtehen. Dann aber obliegt dem Kreisvorſtand die Vorbereitung zum kleinen Krelsturntag am 17. November in Triberg. Der Kreisturnausſchuß muß ſich in erſter nie mit der Geſtaltung des 15. Badiſchen Landesturnens 1980 in 5 im Zuſammenhang damit wird auch der Ar⸗ beitsylan für die Tagung der Gan⸗Männer⸗ und Gaupreſſewarte am 1. und 2. November ds. Is. in Mannheim als Auftakt zu den Arbeften für das Landesturnen ſeſtgelegt. b 5 An turneriſchen Ereigniſſen ſtehen wieder zwel Kunſtturn⸗Wett⸗ kämpfe bevor, die beide am kommenden Samstag abend ausgetragen werden. Während in Villingen ſich Pforzheim⸗Konſtanz und Vil⸗ lingen treffen, erwartet in Mannheim der Turnverein v. 1846 eine Riege aus dem Saargebtet, die der Ortsverband für Leibesübungen in der Stodt Völklingen entſendet. 5 5 5 Außer den Rundenſplelen im Hand⸗ und Fußball ſind keine wei⸗ 5 5 teren Veranſtaltungen non Bedeutung vorgeſehen. Oeſterreich boykolttert Fußball Oeulſchland 5 sgabey N on mit Rückſicht auf die neubinzugetom⸗ Tode. Ketſch— TB. 1848 1p; Turn⸗ In den bee den Gruppen der Bienen 2 ſich: Secken⸗ 5 druck f W in NN 5 Em Wertheim 1511 Zönigsſtuhlf 583 761.0 Karlsruhe 120761. Bad.⸗Babd. 213 761,0 Villingen 780762 6 FFeldbg. Hof 1275 635,8 Baden well.— 760,7 St. Blaſien 780 Bad Dürrh.[ 5 ter, über Südſchweden vorhandener Aus . Seite. Nr. 48 86 Flugweltrekorde anerkannt 7 Deutſchland hält die meiſten Beſtleiſtungen„ Von der Federation aeronautique ſind gegenwärtig 86 Flagwelk⸗. rekorde anerkannt, wovon 85 von Landflugzeugen, 37 von Waſſerflug⸗ zeugen und 14 von Leichtflugzeugen hergeſtellt wurden. Auf die ein⸗ zelnen Nationen verteilt, ergibt ſich folgendes Bild: Deutſchland 90 5 Rekorde(20 Waſſerflugzeuge, 11 Landflugzeuge, 2 Leichtflugzeugeſ Frankreich 21 Rekorde(14 Landflugzenge, 6 Leichtflugzeuge, 1 Waſſerek flugzeug); Amerike 17 Rekorde(18 Waſſerflugzenge, 3 Landflugzeuge 1 Leichtflugzeug); England 7 Rekorde(3 Landflugzeuge, 2 Waſſerflug zeuge, 2 Leichtflugzeuge); Italien 4 Rekorde(3 Landflugzeuge, 1 Waſt ſerflugzeug); Schweiz 8 Rekorde(2 Landflugzeuge, 1 Leichtflugzeugy) Tſchechoflowakei 1 Rekord(1 Leichtflugzeug). 8 Deutſcher Juverläſſigkentsflus 1929 Bekanntlich hat am 27., 28. und 29. September d ieſer Wettbewerg ö ſpattgefunden und es haben ſich daran 39 Flugzeuge beteiligt, wobtee auch ein Flugzeug des Bad.⸗Pfälz. Luftfahrtvereins Mannheim wan Es find von den Flugzeugen insgeſamt 98 v. H. der Sollflugſtrecken geflogen worden umd wenn man bedenkt, daß im vorigen Jahr nit 50 v. H. geflogen worden ſind, ſo kann man auf Grund dieſer Steige rung nicht allein die Zeſſerung der Führer, ſondern auch die Vervol 4 kommnung der Leichtflugzeuge beurteilen. Der Deutſche Luftfahrt Verband hat damit einen vollen Erfolg erzielt und die Entwicklung des Leichtflugzeuges und des Motorflugſpovtes gußerordentlich ſtarg gefördert. 20 Flugzeuge haben 100 v. H. der Sollſtrecken befke wohl ein Beweis dafür, daß wir in Veutſchland trotz der großen Hemmungen, die dem Flugsport durch das Periſer Luftabtkommem auferlegt wurden und die durch die allgemein ſchlechte Wirtſchaftslage hervorgerufen ſind, der Flugſport ſich qualitativ und quantitativ ers ſreulich entwickelt hat.„ Die Leiſtung hat natürlich auch eine unangenehme Schattenſeit daß nämlich die Preisſumme von 4000, welche zur Verfügung ſtand, in ſehr viele Wettbewerber ſich teilte und ſo kam es, daß der Mannheimer Verein, trotz ſeiner hervorragenden Leiſtung nicht meg als ca. 2000/ erhalten konnte. Wenn es auch auf Grund der Aus⸗ ſchreibung keinen eigentlichen Seger gibt, ſo kann der Bad. Pfälz. Luftfahrtverein, doch ſich in gewiſſem Sinne als e n betrachten, weil er nicht allein mit außerordentliche Gleichmäßigkeit und auter Durchſchnittsgeſchwindigkeit die Flugſtrecke abſolviert Hat ſondern weil er auch als einziger Verein ſechs verſchiedene Be 5 ſotzungen ſtellte, wovon mehr als 50 Fungflieger waren. Dis 5 einzelnen Beſatzungen des Mannheimer Vereins woren olgende: W N Führer: Orter am. geit: Durchſchuittz Schlerf Schneider 846 162 Min. 125,1 Km. Chriſt Ganter 279 165 Min. 101, Km. Scholz Waldvogel 296 174 Min. 102 Fm. Lack Settz 251 122 Min. 12 Km. Schweyer Dr. Pelzer 207) 115 Min. 108 Km. Kloos Meier 5 2⁵⁰ 128 Min. 120 Km. 1029 Km. 881 Min. 118, Km. „Weun man beachtet, Haß die Sollgeſchwindigkeit auf 105 Km feſt⸗ gefetzt war, ſo iſt die erreichte Geſchwindigkeit, die einen Maßſt 6 0 die Ausnutzung der Flugeigenſchaften und der genauen Ortentierung in Gelände bedeutet, als ſehr günſtig anzuſprechen, wenn wan 1 00 noch beſonders berückſichtigt, daß es ſich um ein völlig unfriſterte Flugzeug handelt, das läglich im Schulbetrieb gebraucht ward und ohne Vorbereitung, nach Hunderten von Starts und Landungen ein geſetzt wurde. Wir gratulieren dem Mannheimer Verein zu ſeinem Erfolge und freuen uns daß er auf Grund dieſes Preiſes E drittes Flugzeug beſtellen veſp. anzahlen konnte. Hoffentli inden ſich in Mannheim Gönner, die durch Stiftungen die baldige Bezahlung veſp. weitere Anſchaffung von Fluggerät ermoglichen Briefkaſten Air bitten für den Brieftaſten beſtimmte Elxſendungen auf Umſchlaa als ſolche kenntlich zu machen. Mündliche Auskunft können nicht gegeben werden. Beantwortung ſuriſtiſcher, medizinſ⸗ cher und Aufwertungskragen k iſt ausgeſchloſſen. Jeder An⸗ frage iſt die Bezuasgufttung belzufügen. Anfragen ohne Namen K. S. 9 000 000 Papiermark entſprachen am 78. 6. 28 354,0 G & 3.„Münchener Neueſte Nachrichten“,„Stuttgarter Neue Tage e 77... — 1 Mie wird das Welter? 2 WMuotter⸗ Nachrichten N der Vadiſcken Vandeswelterwarte Kaelsruh⸗ Beobachtungen badiſcher Wewerſtellen(.20 Uhr r e einen Ausläufer vorgetrieben, der aber für unſere Wittern keine nachhaltige Bedeutung erlangen wird. Die ſelbſt zeigt bereits Anzeichen beginnenden Ve gegen über der Oſtſee vorausſichtlich zu einem Wirbel entwickeln und weiterhin anhaltende 31 timer Luft nach dem Feſtlande bewirken Wetterausſichten für Samstag, d dauer des zeitweiſe wolkigen Wetters, fuhr. Strichweiſe auch leichter Regen. verändert. Besen woliti — tik u. Lokal 0 üller rholungsheim. ane 8 ., Win er- u. Frühiahrskur. Fen dete Sloan übe als daulſche General W fachen der Probe Aran 125 17. Sgt.(ig. Dr.) is aber 600 Sant n der Opel A. G. entwickele Feute der Prä⸗ ident von General Ringes, B. Sleau, das vorlzufige p 1E. tons programm der Abänt Opel A. G. Zunüchſt verwies Sloan auf die Stekung der General Motors in der internationalen Automobil⸗ inhuſtrie. Reben den Fabrikationsbetrieben in den Vereinigten Staa⸗ ten unterhält General Motors zur Zeit ein Viertel hundert Jabrikatiens⸗ und Montagebetriebe außerhals Amerikas und beſchäf tigt normalerweiſe 225000 Arbeiter. Die Betriebe arbeiten mit einem Kapital ron annähernd 4 Mil ⸗ [tar den„ und verfügen über 25 000 Händler, davon 5000 außerhalb Amerikas. er Beamtenſtab außerhalb Amerikas belaufe ſich auf a nd 25 000. Für das Jahr 1929 ſoll die General Motors eine Produktion von faſt 2 Millis nen Antomobilen erreichen. Durch die Bperbinbung mit der Adam Opal A. G. gcht das aßſolute Beſtreben dahin, bei der Eutwicklung des Opelgeſchäftes im Grundſatz ein deutſches Inſtitut zu erßalten, alſ⸗ deutſce Ar r und Beamte zu beſchäftigen und in größtmöglichſtem Ausmaße von deutſchen Arbeitern hergeſtelltes deutſches Material zu verwenden. Daß General Motors von Amerika gleichzeitig Automo⸗ bile nach Deutſchland importiert, ſei ohne jeglichen Einfluß auf die Weiterentwicklung der Opel A. G. Opel fabriziere augen⸗ blicklich 40000 Automobile. Trotz der augenblicklich all⸗ gemein ſchwierigen wirtſchaftlichen Lage ſoll nach Ablauf von 5 Jahren die Opel A. G. 2000900 Automobile im Jahre flir den deutſchen Verbrauch und für den Export fabrizieren. Sloan glaubt, daß bieſes Programm wahrſcheinlich früher erreicht wird. als es je. für möglich hält. definitive Angaben üßzer das Mnuftige Opelprogramm können . der kurzen Zeit der Uebernahme durch die General Motors noch nicht gemacht werden. Man müſſe bei den fetzigen Model⸗ Len, die beibehalten werden ſollen, anfangen. Die Grforder⸗ niſſe des Marktes in Dentſchland und int Ausland ſolen eufs ge⸗ naneſe anglyftert werden. Die Zeit ſtelle ein ſehr wichtiges Roment dar, weshalb wan Gehnld haben müſſe. Wichtig ſeien neben aus⸗ reichenden maſchinellen Einrichtangen Führerperſöulich⸗ keiten und leitende Männer mit Erfahrungen und Geſchick. Deswegen ſei auch auf Wunſch der Bebrüder Opel einer der fätzigſten Leiter von Peueral Motors, Herr Reuter, mit der ugrantwortlichen Leitung der Adam Opel A. G. betraut worden. Die Adam Opel A. G. fells im waßhrſten inne des Wortes zu der Ge⸗ neral Motors Deutſchlaußs werden, Er verwies ſodann auf die Ab⸗ hängigkeit der amerikaniſchen Veyölkerung von der Automobilindu⸗ trie, wo etwa 19 v.., alſo u Millionen Menſchen in Begng auf aßtufkraft, Lebensunterhalt in Amerika von der Automobiliuduſtrie abhängig ſeien. Die Automobilinduſtrie ſet eine wichtige Quelle für die Schafſung von WMohlſtand. Deshalb müßte jedwede Förderung von Seiten der Regierung ober in finanzieller Beziehung oder ſonſt⸗ wie gewänſcht werden. Wichtig ſei die Unterſuchung. alle rraktoren, bie zu der Wirtſchaft⸗ lichkeit und RNentablitttzt des Automobiltransports in Beziehung ehen, alſo Enstehung kosten, Betriebskosten, Benzinverbrauch und Eörliche Steuer. Er u ite auf die Amerikareiſe ziner im Auftrage der beutſchen Megierung tätigen Kommiſſion unter Führung von Ge⸗ heimrat Dr. 1 1 8 der amerikaniſchen Automobil⸗ ſteuer ſtudierk e Alban gewiſſe Grundſätze, die General Motergz 7 5 au ber Nutomoßbilindußrie in Amerika anwanbten und die F Dan ſchland zu übertragen ſeien. Der Gklickliche Ee 3 2 N 2 er Verantwortung getra⸗ gent dle erste lege bel Paoduzenten, alſo der Adam Opel A. G. hst, die fü wankign du ee habe. Die zweite Ver⸗ antwortung kiege bel der Fndterurgenlfatton. Dieſe habe vor allem um das 8 5 nns far Opelwagen zn werben, wobei a e 1 cht zu unterſchätzen ſei. Dles daß unßchthare Ad Wird hürgymiltch ber ſterß vom Publikum mit zirka 8 Mil⸗ Nynen& bergestet. oll ſar eine geſunde finanzielle Baſts el Wert nut ae een werben. 0 5 as Ae, Opel A. G. Verfünf⸗ * dene 5— er i 2,. Die gdr. de 5 fed 48 Die Ferse 9 einen Keingewinn 5 60 28 2 e. er anf Srov. einzuberuſen 5 15 atenlagen werden, eln 25 de vnd 18 p,— 4 au verte 1 0 5. . 5 e Lebe 8 e 3 01 5* 5 m . ulleme 1 ben e anf nene vob Rurszectef if Neuen fansbeiner 18 tung e 5 3 6 15 1 end ⸗N Kecghe! 85 Mannheimer Zeitung 3 den 18. Oktober* künftig 5086 * Aus dem Felten u. Guitzaume⸗Rangenn. Die Gügd o gutſch, Telefon ⸗ Apparate, Kabel⸗ und Wraßtwerde(nn) Arnbeng bat ihre F P unter Grund ener Gefellfchet nrtt Ser 91 rate fas rik Gch.„ Verbindung mit der wenen S en S 8 e 3 in Iro ge. 1 10 Dekade werden von * 1. ee 6 e 195 4 Amts ge 5 eſt 1015 ze rwe Rach Abfch 1 J 8 voll be Forderungen eine 5 non 85 v. H. in Eta 92 v. ſollen dem 2 H.. Wläubiger Die gerichtliche Eutſcheidunz iſt auf den 22. ale! 1 zar e tem 0 Oktober vorgeſeh Mannheim gehalten Auf der Baſts der geſtrigen Tiefkurſe war die Tendenz an der zeutigen Börſe für Aklien gehalten. De ß hielten ſich die Tues veränderungen bei kleinem G in engen Grenzen. Farben ⸗ Aktien wurden erkl. auger echt mit v. H. gegen eſtern alſo unverändert notiert. twaß ſchmächer, lagen Daimler, Nhein⸗ eleetro, Vayß u. Freytag und Südzucker. Von Nebenwerten waren Näbkafſer auf geſtriger Basis angeboten. Am Baukenmarkte lagen Badenbauk ſchwächer, Südd. Disconto 1 v. H. feſter. Von Renten⸗ werten wurße Ablstungsanlei he nit Schein mit 182 v. H. notiert. Farbenbdonds waren mit 110 9. H. exkl Bezug behauptet. Frankfurt: Zum Teil etwas erholt Nachdem an der geſtrigen Abendbörſe zumeiſt weitere Ah ſchesä⸗ Hungen eingetreten waren, machte ſich im heutigen Früßserkehr einiges Rückbe tungs eb ürfuis bemerkbar, doch war es zum offizieken Beginn wieder eher etwas ſchwächer. Aber die einſetzende Jnuterventtonstätigkeit veranlaßte die Spekulation, in Spezialwerten verſchiedentlich zu Deckungen, ſo daß in dleſen Werten gegenn ber der geſtrigen Wbeudbörſe vereinzelt Veſſerun⸗ gen zu verzeichnen maren. Das Geſchäft nahm im allgemeinen wieder kein größeres Ausmaß an, denn die Verſtimwung der lech ten Tage läßt ſich nicht ſo raſch überwinden. Man kounte cber tragdem ein allgemeines Aufatmen beybachten, zumal klogaben heute kaum vorgenommen wurden. Im Grundton war die Tendenz allge⸗ mein etwas zuverſichtlicher und freundlicher zeſtimmt. Der günſtige Reichsbankgusweis von geſtern wirkte vorteilhaft nach. Auch wurde die Erholung au der gestrigen Newyorker Börſe ſowie die wieder⸗ eingetretene internatſongle leichte Geldenifpannung begrüßt. Eiwas lebhafter gehandelt wurden Deutſche Linoleum, die 3 v. F. an⸗ ziehen konntens Siemens u. Halske gewannen 2 v. H. Beſon⸗ deres Jntereſſe wandte ſich den Wade⸗Aktien unt plus 9, zu. Von den tibrigen Slestrizitütswerten lagen Ach 13% v. H. feſter, waß⸗ rend die anderen d eg bis ½ v. H. ſchwächer eröffneten. Am Farben markt eröffneten J. G. Farben 1½ v. H. niedriger; auch Rütgerswente 1 v. H. ſchwächer. Von Aer een beben Wald⸗ hof 1% vo. H. uns Aſchaffen burg 1 v. H. nach. Am Mon tan⸗ Markt kstuten Gelſenkirchen 1 und verein de geeriunen, aß rend Mansſe Bergbau 2 und Wann ang 16 ne nlogert. 45 BVagklen markt gen Dreszner dar i und Waren er die Warze Wees Martes des 1 nach,* 1 170 v. H. occhelt. 1 e. B. G. Wit drl ger. Nm Glanz fefa vt e f 8 das Nagebot. Glansſteff gaben de v.. nach, ten fun, zuuu was niedriger. 3 e wei 15 ernennt F er 55 er In 1 v. S. Ren- . a Ae das 7 ſonſt K gt 5 auch die anfangs enges W een 5 e Auregend wirkten pbhere Nansdngr 1 1 Geldmarkt war der Satz für Tagesgeld mit% v.. dei 700 evleichtert. Berlin ſchwanend 1 42 Vorpritiags vor ken im Ein . 175 eine allgemeine Ver 122 120 Wee war, eräffnete die 1— siftztelle arise Ban in abt e 1 Aken und 1 un Prozenten, bei Stückenoterungen in Mark fe Stüeg Dran beg a 58 e 8 ber 3 95 aunheimer Mense Stern Beer b Sein lnger 16680 Riisgerdtserke 17. 107 15% e ee 5 Sa 2975 ö 5.9, 00 l.— 8876 7 5 Fe 2 c e 2—— 5 8 5 40S Aae 10 168 6 7 e 4800] Schung. 96. en Aber“ n 8 1880 Lettern gas. 2 5 85,— Chemische else 80— Fiche 1 576 Seen 88 70 8 m. Hold 15 Werger Fer 55. nes. 182,0 162,0 Cb. Brockönes„68. e. 9J.— 88.10 1 2 80% 5 65 70%— gd. Affekurgg—.— e 3 Daimler 8 88. disserkohl, 8 fs 1.— Schah derne 48.— 48, N 5 77—.——Mannh. Wummi 5 1 184.0 105 Seilindut. Wolff e8,.—— 8% erben 140 110.0 5 i* 3 Ihrz. t. Afant.⸗ 1— 2 Nauk 1 8180 91,50 Stem.& 8 8 5— iche Vank 139.0 185.9 1 e wit 85 1% Van ans S. K. 50,——— Süsd. ud 0 Agdiſche Ban a 122 0 8 1255 G 169. rtl. Zern. 128,5 124,9 S. Gold- u. S. Auſt 1, 1085 Kamm. Kalſersl. 19.0 187,5 5 8 Pp. 180 1 Bea Fe 0 5 5 0 443.0141,*. 95— 42 8 255 142,0 1980 Tricot. Beſigbeim 69.60, 2— 7805 umühlenw.——— 1 ein, Keck.—— 108, 8 95 2 2500 2000 Sid. Hunter. 140 140 Drerb.S egg Ni 11270 Kere, Hellbr. 150 152.1 lziüger Uniends,.— 83, Went z ee 74,71, Sürkepywere 8 2,8, Konſerv. Praun 72. 71, Ver. Shem. I 7848 Dugacher Hof 6 HGebr. Jahr.. 805 5200 255 Aan 88.— Krause Co. Vock. 47.80 37.5 B W.! 1550 ban 255 1 cker us. 1 gt. Jute 18 0 Eichbaum F. G. Feten. 1910 186,01 Jelfteff Wa 10, 8 3 ene 3 102,0—. 23 7 288.80 ahmener 8.— 2 35 2. Franlffrter Bürſe 3 s. Hab. uo. Sf fe 75 8. uche Werde 1 Montan-Aktien Nelke. Fiefreung, engt& Hüfner% ee 5 2 2 mag rdf. c, Mainkra 18. 108,9 108,0 B01 Sell. u. K. 58,— 8 65 zige. 9/0 8 10 Oo eien ec,.. Metallg. Franff. 17,5 118.8 90 27 30.05 50,15 alen.. 85 91 81 Maſch. 30—.— Nes Gene. 84.— 88, 38 wentag es. 75 ere N00. E.15„ 1 denn.—.— D. Weckb. 8— 8,780 1 2 55 170 Kal Aſchersleß, 0 218.5 Fe eren 1 2 91 5. 72— D. 30. 938855 dal Kalſcalgdelf—— 2 3 storen Deutz— 2 2 N 1 30 475 20 N 560 2 52 Wee 51 N N 1 1795 4 Ks Neter. Oberurf. 1,0 120.0 Zeche ee. 8 122 4% Wöckner 0 8 8 5 5 8 abwiggg. 22 87,75 87, 78 N 5 lter fg.. Nedarlulmer Fg.. Waldhof 2 , 225 8 55 n 5 87.5 Mans e 8 80 100 0 e 157 edarſulmer Fg.—, ieee 885„ 2897.8 iir rankfurier Has 76 e Unten ßes.. r Ufa(Freivert). 3 29— 5. 2 85 e ene.. 20,„ f. Röhm. Ka 157 20, Rapater 8835814. 1 850 25. 55 Na. a 8 545 1680 Berliner Vörſe 5 eg. Verein 180.0 1700 Ade„„ ge AnatSer. J 18,50 16,50 258, e 10 90 50 Sate den 95 220 Ceſiverzinsliche Werte, 118. 4 10, Da 2 N 9195 5 0 ea 444015 5 8 8 Bu. Lau hütte 5, 5 ger. Stablwerke 80 8 d. 85 9 0 Ver Stablwerke 5 1.— 255 8 0 6 5 . 695 1 515 5 R.. 9 250. 5 5 2 R 1580 N 5 Nos—.— 5 71 2„ 1. 8 8* 16,. Ak. Pers. A, 9 Mainzer St K. 285 277 e 99 55 8 7553 KF. R. u. Hlito.—.—. Sche öſſerh. Bindg. 278,0 4. Sab ig. 72.45 Mann. Verſ ch—— n Schwartz⸗Storch. 162.0 n 135 50 15 885 Werzer 188.0 45.80 78. 2 r. g. B. Ba Srausport 5 8 gate 82 1 5 d 5 Rx 8 Bank alkiſen. 15. Kerst. 1 795..&. StA 10 1 Gredid⸗ Kone. N ate, Jank 820 al Detern. 8.4³ 15 Ma b. Durl. A 918„Vandſch 125 Nr. E 40 0 An GeSenz Transport-Aktien K antungogon 128590.40 55 e e e ee ls. 375 Deſterz. Sr. l. eee— 1— 0 — alm n 3 d.„107 6108 Ber A 22.75 22 5 Bank ⸗Aktien rte 1410 Induſteie⸗-Aktſen Jauk. el. B Bank f. Brauin Bel 1 1003 4 5 l. Hauteisg. 18, Com. u. Pri 17 j 888 nau B. N. e e ee— 1 v. H. Dividende, ſchült lahr eine Dividende 8 g 115 Fewerbagficherumgsvrümis Em 20—350 Prozent? Der Verband der Feuerverſicherungs⸗Geſel b 1054 aften hat,* Lie R838 b zuverläfſiger Quelle hört, einen Seb lieg beast. r bas kommende Jahr eine erhebliche Er⸗ 15 g der gafemten Feuorverſicherungsprämien, man ſpricht von ., 52 führen. Dieſe Nachricht verurſacht deshalb be⸗ Acherwelſe hen, weil bisher nach allgemeiner Auffaſſung etzt übliche 1 ämien für ein rentables Geſchäft durchaus aus⸗ reichen ſollten. O Oder ſollte durch die Prämilenerhöhung im Feuer⸗ Aft ein Ausgleich für die Verluſte in anderen Zweigen des Ver⸗ sauf Koſten der Verſicherungsnehmer verſucht Der Ne. von 15(10 plus 9. 05 f nach e nformat K 5 geb. 5 89—30 v 58 werden? Die Jubuſtrie wird angeſichts ihrer gegenwärtigen ſchlechten Geſchäfts lage ſich betimmt gegen bieſe Maßnahme wehren. ben el. 1 r abgeſchwuͤcht „ wurden noch Glattſtellungen, wie 0 tl zetſe auch bezahlter Engagements vorgenommen, * K ückgänge zu einem Nachrechnen der Konten A2 Aalaß 3 3 haben ſcheinen. Es gelang aber den ſtützenden Groß 5 ken, die herauskommende Ware ohne allzu große Kurs⸗ verluſte 8 Nur ſelten betrugen die Rückgänge mehr als 1 bis 2 v.., Reichsbank minus 4, Schubert u. Salzer minus%, Feen minns 4 und Spritwerte 4 bis 4½ v. H. niedriger. Aus⸗ geſprochen ſchwach lagen eigentlich nnur Glanzſtoff, die mit 240 v. H. einenn e n e n Tiefſtand erreichten. Der Geld markt war immer noch glemlich angeſpannt, Tagersgeld—10 v. H, ganz ver⸗ einzelt vpielleicht aber auch ſchon darunter, Monatsgeld 9 bis 10%¼ vp.., Warenwechſel etwa 794 v. H. Im Verlauf war die Kurs⸗ entwicklung zunächſt nicht einheitlich, doch ging daun eine erneute Beruhigung von den feſteren Londoner Anfangskurſen und der Feſtigkeit der Chade⸗Aktien aus. Zu den Interventionen der Dau len kamen Deckungen der Spekulation, ſodaß ſpäter 1 bis 2 v. H. und für Spezialwerte wie Siemens, Löwe bis 8 v. H. Erholungen erzielt wurden. Karſtadt konnten, wohl im Zuſammen⸗ hang mit dent neuen Communiqucs der Verwaltung 24 v. H. au⸗ ziehen. Der Kaſſa markt lag ſchwach, une daß das Angebot beſon⸗ ders Sriugend war. Vom Kalimarkt ausgelend, an dem beſonders Fanbelfurlh unter Abgaben zu leiden batte, trat gegen Schluß der Börſe eine allgemeine ſtarke Verflauung ein, die in den ſcharen Werten bis zu 10 p. H. und darfiber hinaus Verluſte Frachte.— Deulſen gegen Reichsmark etwas angeboten, der Dollar urttierte.183. Die enropziſchen Valuten waren weiter etwas ge⸗ beßeyt, anden.87 nach.8899, Holland 4098 nach 4088, Schweiz 1884,66 nach 1324, Noris 888,5 nach 908%, alles Newhorker Ilanee. Spaulen goſchkfislos, 88.95 bis 84 gegen Nondon. — Berultger Retalsörſe . ee 1 Nute Geld 2 2 4875 45,80 48.2 45.85 4825 480 1 28 3,78 48.7 28,78 48 4925 48,0 3 . Gi 2 8850 Baze „FF 3 88 00 v. 1 3 Pralſe 5— für 100 Kg 28. e bo. 2 Mongte do. Seitlemen 5 do. Banka 6 De. Stratts 12 5 N 28.85 Wei vent 3 18,5 10970 Sacgetdal Probt 88. 8 5 e 2 afd. 70— 12 ae Maſch. 38.58 88— 85 8 58 255.3 j a 1 5 Spin. 128.0 126.9 Rhein. Ghamotte 209,0 ee. A. Sgeſt. 50.—.75 Rhein Late 100 1415 Baff Nienbes 9 8 25 Wien Gum. 74.72. Rhein 7 938 5 0 0 arpener Bergb. 194 0 18.5 N ebeck J 5 07 Harte. Waſch ln.——. Hedwigs tate 90.9 D itvert Waßeh. 121,2 5 Sindeichs Kuß. 87.—.— irſch Kupfer 923 555 irfaderg Led. 52 7 85 Ten 55 118.0 130 e. 82780 84 1 e 5 e 5 chuberick Salzer 223,5 Pro 5 N 8 zuckert& Go. 180,5 Andere sen 88. 88,890 Phil. Foßhmann 155 ulthelß 5 9„Sorchwe„ 5 Slem.& 5 826,2 Fparlost. Baſſer 98.89 8878 Sinner.,.. 80 25 Nc hs ed 2 11372 5 er—.— Geer, Nang dani 40,80 48.— ae 146,0 140,0 35 la Por 1212— 58 1 73.50 5 a8. Mfchergl. 22 19 77 9205 125559075 Datraler Seng 89 ſtedt. 40—15⁰.— Deſaurr Vas. kd cknerwerke 670 94— h„Allantex.,„Knete 1607 1 9 7 0 173,5 abe 5 s. 52 4505 1 160.0 ebr. Kßtiſn. Se 1 4 ee 0 14650 — Kronprinz— 1 8⁴4.—„ 10 fp Sade 185 1e. N 186 ö** 55. 8 Lahmeger& Co. 9059 167.7 p. Ga nzſt. 248,0 Deutſche Linol, 280,5 280, Jaurahlltte 15 85. Schu 5 4 7 47 Arend Sc 25 2 4, 1440 Finden Ss 7550 B. Siaßtwerſe 1 8,0 2 0 180 Carl Lindftröm 475 n Beta 19 941 i Arge 554.1 725 209 5 der. 1 eg 5 . 806,0 L. Loewe& Co. 5 1 Tel 1 . N C. Loren 2.0 113 Legler faſch. 58. 5 * 187,0 18758 1 Güte ſch el net 72 Magirus.-G. 2— Wande* Mannesmann 100, 5 Kan 1.%0 75 55 2 0 N 0 ing Lemenf 1180 och Ton. r Meza n 94.— Hußſt. — — 25 S 0 Se 2 5 7 5 i F.* 8— 1— f i. ee 53 Sberſchl. S. Bed.. ſchl. Kossw. 90.— 8 4 8 9 ais Pündek N 25 r Nan ee den 5 ö 8188888 S 8 881 888 Die Deutſche Meteorologiſche Geſellſchaft, die führende Vereini⸗ 0 Die Eröffnungsſitzung in der Aula der Techniſchen Hochſchule der der Geſellſchaft Begrüßungstelegramme an den Reichspräſidenten und In dem der hochverdiente Gelehrte etwa folgendes ausführte: Das In⸗ tereſſe des Publikums wende ſich immer dann der Meteorologie beſon⸗ 5 ders zu, wenn ſcheinbar abnorme Witterungsverhältniſſe herrſchten, 8. B. der letzte kalte Winter. Zur Erklärung derartiger Wettererſchei⸗ nungen würden dann von Nichtfachleuten oft die merkwürdigſten den anfänglichen Wintertemperaturen, die den Niederſchlag entweder „Tiefdruckgebiete) beantworten ſolle. Es beſteht in bieſer Hinſicht viele Lagung der Deulſchen Metrorologſſchen Geſelſchaſt in dresden Von Dr. W. Malſch, Flugmeteorologe gung erſter Gelehrter der Witterungskunde Deutſchlands und der Nachbarſtaaten, hält ſatzungsgemäß alle drei Jahre eine Tagung ab, auf der Mitglieder über neuere Forſchungsergebniſſe berichten und die Teilnehmer hierbei und in den anſchließenden Diskuſſionen An⸗ regungen geben und empfangen. Nachdem im Jahre 1926 die Tagung in unſerer Landeshauptſtadt Karlsru he ſtattgefunden hatte, fand die diesjährige 116.) Verſammlung vom 6. bis 9. Oktober in Dres⸗ den ſtatt. Derartige Tagungen bieten ſtets einen intereſſanten Querſchnitt durch den gegenwärtigen Stand des Wiſſensgebietes und ſeine derzeitigen Beſtrebungen. Entgegen der Vermutung Fern⸗ ſtehender, daß das Hauptſtreben des Meteorologen die Wettervorher⸗ ſage und deren Verbeſſerung und Präziſierung ſei, muß feſtgeſtellt werden, daß dieſes Teilgebiet der meteorologiſchen Wiſſenſchaft z. Zt. zu einem gewiſſen Stillſtand gekommen iſt und wohl erſt weiter ge⸗ fördert werden kann, wenn andere, noch im Gang befindliche Arbeiten zum Abſchluß gelangt ſein werden. Die hauptſächlichſten Vorträge beſchäftigten ſich mit der Erforſchung der höchſten Atmoſphäreſchichten und mit einem Sondergebiet der neueren Meteorologie, mit der Strahlungsforſchung und deren Beziehung zur Medizin, alſo ein Ge⸗ biet, das wegen ſeiner Verbindung mit dem praktiſchen Leben auch die Allgemeinheit in weitgehendem Maße intereſſteren muß. nen Elbeſtadt vereinigte unſere bedeutendſten Meteorologen: Ge⸗ zeimrat Hergeſell, den Vorkämpfer der modernen Aerologie und Vater des Flugwetterſicherungsdienſtes, Geheimrat S ring vom Potsdamer meteorologiſchen Obſervatorium, den Vorſitzenden der Meteorologiſchen Geſellſchaft, Geheimrat Schmauß⸗ München, Prof. Georgii ⸗Darmſtadt, Prof. Weickmaun⸗Leipzig, unſeren be⸗ deutendſten Theoretiker, den bekannten Strahlungsforſcher Prof. Lincke⸗ Frankfurt, daneben die Profeſſoren Conrad und W. Schmidt aus Wien, man ſah die charakteriſtiſchen Züge Dr. G 5 des in Aroſa Strahlungsforſchungen treibenden Schwaben, die Me⸗ teorologin Lammert, Prof. Alt⸗ Dresden, die lange Geſtalt Tor Bergeron's, des Schweden(früher in Leipzig, jetzt Bergen), des Hauptvertreters der„Bierknes'ſchen Schule“ der praktiſchen Meteoro⸗ logie, Prof. Moltſchanoff⸗Pawlowſk, ein bedeutender ruſſiſcher Aerologe, das bartumrahmte Geſicht Dr. Lautners, der drei Jahre land der„höchſte“ Beamte Deutſchlands geweſen iſt(als Meteprologe auf der Zugſpitze), und viele andere. Nach Begrüßungs worten des Vorſitzenden, ferner des Staatsminiſters Krug v. Nibda und v. Falkenſtein, eines Vertreters der Stadt Dresden und von Prof. Gravelius als Vertreter der Techniſchen Hochſchule ſang der berühmte Kreuzchor einige lateiniſche Hymnen. Dann wurden von an befreundete gelehrte Geſellſchaften beſchloſſen. 5 Hierauf ergriff Prof. Schmauß das Wort zum Einleitungsvor⸗ trag über die 5 8 Kauſalität ungewöhnlicher Witterungsereigniſſe, Theorien herangezogen. Und doch ſeien beim Zuſtandekommen ſolcher Wetterlagen ganz natürliche Vorgänge im Spiel, deren prognoſtiſche Erfaſſung allerdings heute leider noch nicht immer möglich ſet. Ein vielleicht kleiner und deshalb kaum vorauszuſehender Unterſchied in als Regen oder als Schnee in Erſcheinung kreten laſſen, entſcheidet oft über das Schickſal des ganzen Winters. Denn eine zunächſt gebildete Schneedecke wirkt abkühlend und läßt dann auch die folgenden Nieder⸗ ſchläge häufig als Schnee fallen. Dies war z. B. 1928/0 der Fall. Schmauß ging dann noch zu der Frage über, weshalb man im Publi⸗ kum zwar die Phyſik als„exakt“ zu bezeichnen pflege, der Meteoro⸗ iogte jedoch ni 4. das gleiche Vertrauen entgegenbringe. Der Grund darin, daß bei der Phyſik nur„Geſetze“ über Kollektiv⸗ guſtände vorkommen, die Meteorologie jedoch die Frage nach dem ſpeztellen Verhalten des Einzelindividuums(der Hoch⸗ und Aehnlichkeit unſerer Wiſſenſchaft mit der Medizin, bet der auch der Arzt den allgemeinen Verlauf einer Krankheit genau anzugeben ver⸗ möge, ſeine Vorausſage über deren Verlanf bei einem einzelnen Patienten aus vielen kleinen, nicht zu überſehenden Urſachen jedoch gelegentlich nicht in Erfüllung gehen kann. So vermag auch die Me⸗ tebrologie über den allgemeinen Ablauf der Wettererſcheinungen bei Vorüberzug eines Tiefs gengu auszuſagen, in den Einzelheiten und Einzelfällen werden jedoch Fehlprognoſen ſtets in Kauf genommen werden müſſen, eine 100prozentige Treffſicherheit der Vorherſagen werde ſich wegen der Unmöglichkeit, alle kleinen„Zufälle“ zu berück⸗ ſichtigen, wohl nie erreichen laſſen. In den Sitzungen der folgenden Tage waren beſonders die Aus⸗ führungen zum Strahlungsproblem und zur Bioklimatologte(Be⸗ ziehungen zwiſchen Wetter und organiſchen Lebeweſen) der Herren Zinke, Geige r⸗München und Alt⸗Dresden bemerkenswert. Ueber die Strahlungsforſchungen der Badiſchen Landeswetterwarte Karls⸗ ruhe ſprach in Vertretung von deren am perſönlichen Erſcheinen leider verhinderten Direktor Peppler deſſen Aſſtſtent, Dr. Schmidt Von beſonderem Intereſſe in Hinblick auf langfriſtige Wettervorher⸗ ſagen auf wiſſenſchaftlicher Grundlage waren auch die Vorträge der Herren Baur(früher Wetterwarte St. Blaſien) und Profeſſor Wagner⸗Innsbruck, die beide über beachtenswerte Anſätze zu die⸗ ſem erſtrebenswerten Ziel berichten konnten, doch ſind die For⸗ ſchungen zu einer praktiſchen Auswertung heute noch nicht genügend weit gediehen. Ueber die Erforſchung der höchſten Atmoſphäreſchichten berichteten Referate der Herren Duckert⸗ Lindenberg und Gö tz⸗ Aroſa. Exſterer führte aus daß nach Berechnungen über die Bahn von Schallſtrahlen von abſichtlich herbeigeführten Exploſſonen auf Schießplätzen(Phänomen der„Zone des Schweigens“ und der„anor⸗ malen Hörbarkeitsweite!“) in Höhen von etwa 40 Klm über der Erde eine Temperatur etwas wärmer als an der Erdoberfläche herrſchen müſſe, während bisher durch die höchſten unbemannten Re⸗ giſtirerballonaufſtiege(bis etwas über 25 Klm Höhe) feſtgeſtellt war, daß die Lufttemperatur immer mehr abnahm und etwa ab 11 000 Meter Höhe donſtant—55 Grad beträgt. Dieſe Feſtſtellungen ſind um ſo merkwürdiger, als nach ergänzenden Mitteilungen von Gön in denſelben wieder wärmeren Höhenſchichten von 40 Klim Höhe ein ſtarker Ozonreichtum nach ſpektroſkopiſchen Meſſungen wahrſcheinlich iſt. Natürlich muß in noch größeren Höhen dem Weltraum zu, die Temperatur wieder bedeutend abnehmen. Klärung bringt hier viel⸗ leicht ſpäter eine Forſchungsrakete. Hervorzuheben ſind noch die Mitteilungen Geheimrat Her⸗ geſell's über die ſchon faſt abgeſchloſſenen internationalen Ver⸗ träge bezüglich eines„internationalen Polarfahres““ 1932⸗38, wobei zu errichtende meteorologiſche Stationen in der Arktis und Antark⸗ tis die dortigen Wetterverhältniſſe genau durchforſchen ſollen zum Nutzen der Verbeſſerung der Wettervorherſage und der Sicherung der Luftfahrt. Ferner ſind erwähnenswert der Vortrag von Profeſſor Georgt über die Anwendung des Flugzeuges als meteorologiſches Forſchungsmittel und der Vortrag Dr. Büdel's⸗München über gerologiſche Temperaturmeſſungen an der Zugſpitze, ausgeführt mit Regiſtrierapparaten, die an die Wagen der Seilſchwebebahn angehängt waren. 5 Ein vom Wetter begünſtigter Ausflug aller Teilnehmer zu den Naturwundern der Sächſiſchen Schweiz beſchloß die Tagung, die in ihrem harmoniſchen Verlauf dem Fortſchritt beutſcher Wiſſenſchaft ſicher zum Nutzen gereichte. 5 f Aus der Pfalz Gouverneur Seitz ſpricht in Ludwigshaſen * Ludwigshaſen, 17. Okt. Die erſte Mitgliederperſamm⸗ lung der deutſchen Kolontalgeſellſchaft in Ludwigs⸗ 9 hafen, die auch von Gäſten gut beſucht war, eröffnete Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Weiß geſtern abend im Städt. Geſell⸗ ſchaftshaus. Der Vorſitzende warb einleitend für die Ziele der Geſellſchaft: ein ethiſches: Bekämpfung der gegen Deutſch⸗ land wegen ſeiner Kolontaltätigkeit in Verſailles erhobenen zugsgebiete für Rohſtoffe, deren wir auch zur Erfüllung des Doungplanes bedürfen, endlich ein politiſches Ziel: Mit⸗ beteiligung Deutſchlands im Rat des Völkerbunds als Man⸗ datar für Kolonien. Dann ergriff Gouverneur Seitz das Wort zu ſeinem Vortrag über Wirtſchaft und Kolo⸗ nialpolitik. Nachdem der Redner einleitend den über⸗ parteilichen Charakter der deutſchen Kolontalgeſellſchaft be⸗ tont hatte, ſprach er feſſelnd und überzeugend von ſeinen Er⸗ fahrungen in Afrika. England habe das Lebensziel von Cecil Rhodes: Beherrſchung Afrikas vom Kap bis Kairv durch den Weltkrieg nun erreicht. Aber es werde bedroht durch das Selbſtändigkeitsſtreben des ſüdafrikaniſchen wie auch der übrigen Dominions. Nicht minder gefährlich ſei die ameri⸗ kaniſche Konkurrenz. Deutſchland könne aber eine Lehre daraus entnehmen, wie beide angelſächſiſche Staaten ſich wirt⸗ ſchaftlich und damit politiſch unabhängig zu machen ſuchten, indem ſie ſelbſt Rohſtoffe in eigenen Gebieten zu erzeugen ſuchten, die ſie teurer zu ſtehen kommen a! im Außenhandel (wie Kautſchuk). Die deutſche Induſtrie moge nicht glauben, allein durch Organiſation und Tüchtigkeit der ausländiſchen Konkurrenz gewachſen zu ſein. Wir benötigten auch billigere Rohſtoffe. Ihren Bedarf könnten wir heute ſchon in unſeren früheren Kolonien zu einem großen Teil decken, ſo Kaffee zu 33 v.., Oele und Fette zu 45 v. H. Ein Paneuropa werde nicht Ausgleich für Kolonien bringen, denn Rußland gravi⸗ tiere immer mehr nach Aſien, und England denke nicht daran, mit ſeinem geſchloſſenen Kolonialreich in einen ſolchen Europabund einzutreten. Baumwollplantage in der Pfalz N * Bad Dürkheim, 16. Okt. Dem hieſigen Züchter Adam Schaefer iſt es nach nahezu 20jährigen Verſuchen in die⸗ ſem Jahre erſtmalig gelungen, völlig ausgereifte Baum⸗ wollfrüchte zu ernten. Die Baumwollpflanzung liegt auf der Hochmundthaardt, wohl der heißeſten Gegend der gan⸗ zen Pfalz. Die Pflanzen erreichen z. Z. vier Meter Höhe. Die Fruchtbildung dürfte wohl in dem abnorm heißen Som⸗ mer dieſes Jahres ihren Grund haben. Wirtſchaftliche Be⸗ deutung hat das ſchöne Züchtungsergebnis wohl kaum, doch iſt es ein weiterer Beweis für die günſtigen Wachstums⸗ bedingungen, die unſere pfälziſche Heimat ſelbſt tropiſchen Pflanzen bietet, 5 * * Pirmaſens, 17. Okt. Der Schuhfabrikant Guſtav Zell aus der Lemberger Straße iſt ſeit etwa acht Tagen mit einem neuen Kraftwagen von hier abweſend, ohne daß er ein Le⸗ benszeichen hierher hätte gelangen laſſen. Die Unterſuchung hat nun ergeben, daß in ſeinem Geſchäft Unter bilanz verfügbaren Waren fortgeſchickt und iſt anſcheinend zum In⸗ kaſſo gefahren. Es beſteht dringender Verdacht, daß er in be⸗ trügeriſcher Abſicht ins Aus land geflüchtet iſt. Wie man zu der Angelegenheit noch hört, hat Zell am Sonntag abend f die holländiſche Grenze überſchritten. 8 Schluß des redaktionellen Teils wirkt vorbeugen Beſchuldigungen, ein wirtſchaftliches: Schaffung neuer Be⸗ Wuhelm Müller jun., U 4. 25, Fernsprecber 21 636 und Norgenrocke für Damen und Nadchen. Qualitaten und Preise beweisen unseren Grundsatz, billig und doc gut“ Welins, in vielen Forbenn beſteht. Zell hat in der Woche vor ſeinem Abgang noch alle 10. Sekte. Nr. 488 * Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe) Freitag, den 18. Oktober 1929 rurtpan und DiE FRAUEN Roman von Hermann Eris Busse 4¹ Tobias empfahl ſich bald, und Regine verſprach ihm, am nächſten Tag auf den Berg zu kommen. Ihre Augen wurden feucht, als er hinausging. Ihr war, ſie müſſe ſich klein machen vor dem Manne, der heute über ſich ſelbſt hin⸗ auswuchs vor ihren Blicken, körperlich und männlich. Nichts von der ſprunghaften, ſelbſtquäleriſchen Art ſeines Sprechens ſund Handelns verriet ſich diesmal. Er warb vollkommen ſicher und ſtark um ſie, wie ſie um ſich geworben haben wollte. Sie ſpürte ſeine Kraft und ſeinen Zwang und war beglückt, aber ſie mußte bis in die Nacht hinein heftig weinen, wie nie in ihrem Leben. 5 Lukas, der Tulipan ein großes Stück Weges begleitet Zügen zu löſen, klopfte ſpäter leiſe an der Schweſter Tür. hatte, mit ihm die praktiſchen Fragen der Zukunft in großen Sie ſchämte ſich, ihm ihr verweintes Geſicht zu zeigen. Doch eine plötzlich aufflutende Zärtlichkeit hieß ſie den Bruder ein⸗ laſſen. Er nahm ſie, als ahne er ihren glückhaft wehen Aus⸗ bruch, der aus den Gründen der natürlichen Furcht der Frau vor dem Erleben des Weibtums gekommen war, feſt in den Arm und ſchritt mit ihr, wie ſie es ſtets taten, wenn es etwas Wichtiges zu bereden gab, im Zimmer auf und ab. Das beruhigte ſie. Sie fühlte die Liebe des Bruders treu über ihrem Heil wachen, ſie wußte, ihr und Tobias konnte michts widerfahren, was Lukas verhüten, keine Not an Leib und Leben, wenn ſeine Kraft helfen konnte. Wie gut würde Mechthild bei ihm geborgen ſein, das zarte Ding. Regine ſagte dies zu Lukas. Sie lohte Mechthild und malte in etwas erregter Geſprächigkeit aus, wie ſie alle vier in Zukunft zuſammenhalten, durch Glück nud Leid und nichts Trennendes zwiſchen ſich dulden wollten. Lukas küßte ſie feſt und erſchüttert. Er dachte bei ſich, wie unerſchloſſen noch der Mund der Schweſter iſt. Tulipan wird ihn oft küſſen müſſen, bis er fügſam wird und blühend. Er ſehnte ſich nach Mechthild, der Flamme in dem zarten, Loſtbaren Gefäß. Er berichtete Regine, daß Tobias vorhabe, ein Haus zu bauen für ſie beide, das Gärtnerhaus ſet doch zu eng und zu alt. Oben am Wald beſitze er ſchönes, weiträumiges Ge⸗ kände, geſchützt und fruchtbar, dort ſei gut wohnen. Lukas hatte ihm aus Reginens Erbe einen Teil angeboten, damit der Bau vaſcher nud großzügiger als es Tulipans Vermögen jetzt zuließ, unternommen werden konnte. Tobias ſperrte ſich merkwürdig verlegen mit allerlei Ausflüchten dagegen, mit Reginens Hilfe zu bauen; aber Lukas überzeugte ihn zuletzt doch ſo, daß er zugab, es gehe leichter mit größerem Kapital. Freilich beſtand er darauf, ſpäter die vermeintliche Schuld kilgen zu müſſen. Lukas ſtöhnte leiſe. Regine ſtrich ihm das Haar aus der Stirn. „Du grübelſt und rauchſt zuviel, Lieber. Wann wollt ihr denn heiraten?“ „Im April vielleicht, Regel. Mechthild fürchtet ihre Aus⸗ ſteuer wird nicht fertig. Wir werden Reiſen machen, Regine. Mechthild hat ja noch nichts geſehen von der Welt und ſpricht oft von ihrem Soppright by Horen-Dertag. Gb., Berlin- Grunewald „Es iſt ſchon tiefe Nacht, Lukas, ich bin ſo müde, nichts kann ich mehr faſſen. Wie ſich auf einmal unſer Daſein erfülltt Lukas. Schon ſeit Tagen meine ich, die Geſichter unſerer Ahnen ſchauen uns anders an, mit großen Fragen in den Mienen: Macht ihr das recht ſo, wen reiht ihr an unſere ſtolze, prächtige Kette? Umd folgt ihr nicht nur dem Blut, ſondern auch dem Weſen des Wertvollen? Verſchwendet ihr nichts, und ſteigt ihr nicht hinab ſtatt empor?“ „Regel“, Lukas antwortete mit erregter Stimme,„Regel, Tobias iſt ſo groß wie du! Was zweifelſt du? Gbenſchultrig und ſtark, wenn auch noch nicht endgültig, iſt er gewachſen. Befleckt ihn etwas? Schuld oder Schande? Das ſteht nicht in ſeinem Auge. Er liebt die Erde und liebt dich, das iſt doch genug!“ Sie reichten ſich die Hände zur guten Nacht, und Regine ging übermüdet ſchbafen. Lange brannte noch Licht bei Lukas, er ſchrieb an Mechthild und rauchte noch, in die Bilder der Zukunft verſinkend, eine Weile. Eine Amſel flötete ſchon zart, als er ſich entkleidete. Wie die Stunden der Nacht zerronnen, wußte er nicht, nur daß ſie blau und tief waren, fühlte er noch, als ihn der Schlaf hinwegnahm in traumloſe Vergeſſenheit. XXVII. Als die Bäume blühten und Oſtern nahe herankam, am Dienstag vor dem Palmſonntag, machten Mechthild und Lukas Hochzeit. Es gab ein großes, lautes rauſchendes Feſt: Chriſtian Luger ließ es ſich etwas koſten, da er ſeine Einzige aus dem Haus gab. Die ganze Altſtadt ſurrte voll von Ge⸗ wiſper nud Geſprächen über das Schauſpiel der Trauung, deſſen Pracht alle mit anſehen wollten, es nahm ſie alles wunder, was Braut und Bräutigam betraf. Aller Blicke ſtreiften das Lugerſche Haus, auf deſſen Fenſterſimſen in niedrigen Käſten weiße und roſa Primeln in ſatter Pracht ſtanden. Natürlich hing über dem Tor an den Pfoſten ſchwer herabfallend eine dicke, grüne Girlande, deren Enden gerade in Augenhöhe der Eintretenden große Kugeln bildeten, die aus Veilchen und gelben Schlüſſel⸗ blumen kunſtvoll geformt waren. Das Haus war neu ge⸗ ſtrichen worden, die grünen Läden leuchteten lenzlich auf dem zarten Silberton der Wände, das Lugerſche Bürger⸗ wappen prangte, friſch vergoldet, herrlich im Oberlichtgitter des Tores: ein großes ſtehendes Faß, an dem der Zähringer Löwe vollmähnig und ſtolz aufwuchs und worauf er ſeine ſchweren Pranken legte; es bedeutete, daß die Lugers einem alten Zähringer Küfermeiſtergeſchlecht entſtammten, das früh ſchon im Wohlſtand lebte, was auch die zahlreichen, bun⸗ ten Allianzſcheiben verrieten, die an den Fenſtern hingen. Wie manche ſtattliche Hochzeit mochte wohl ſchon aus dieſem Haufe geſchritten ſein. Und ob die jetzige nicht gar die letzte war? Chriſtian Luger dachte ſchon lange an dieſer Erkenntnis herum, ſie machte ihn zuweilen traurig und ſchwer, er trank dann nicht einmal, ſondern ging wortkarg und finſter, von Geſinde und Angehörigen furchtſam und ſorgenvoll beobachtet umher. f Bom Dom erſcholl großes Geläut als das Paar durch das große Portal ſchritt. Vor ihm her war eine Schar lieb⸗ Durſt, fremde Städte und Länder ſchauen zu dürfen. Ich will ihr viel zeigen, ſie ſoll wachſen und voller Bilder ſein. Dann wird ſie ruhig werden daheim und reif.“ e licher Kinder gegangen, weißgekleidete Mädchen, die Blüten ſtreuten, und hinter ihm ſchritten in langer Kette, zu Paaren geordnet die Gäſte, die ganze Sippe der Lugers vorab, manche Männer vom Lande, wohlhäbige Bauernbrügermeiſter mit ihren Frauen, von denen einige noch Tracht trugen, die ſchöns ſtolze Markgräfler Flügelhaube. Mechthild zwar war herrlich gekleidet in weißen Sammet, der ihre Geſtalt voller und gewichtiger machte neben Lukas, dem Rieſen. g. Sie ſchien ruhig und ſelbſtbewußt, beinahe ein wenig poſenhaft in ihrem bräutlichen Staat, aber ihr Geſicht war ſo blaß wie der Sammet, und man ſah, daß ſie zitterte; denn der Schleier im Nacken bebte ſtändig. Die Hand Lukas lag heiß an ihrem Arm, ja die Wärme ging durch den feſten Stoff des Kleides und berührte ihre Bruſt. Sie traute ſich nicht zu atmen vor banger Wonne.. 0 „Gleich ſind wir da“, hörte ſie Lukas leiſe ſagen, er glaubte wohl, ſie ſei müde. Eine einzige Hetze lief auch durch die letzten Tage, ſie war wirklich erſchöpft. g Als ſie die Pforte betraten, begann die Orgel zu rau⸗ ſchen, und ſchon erhob ſich ein vielſtimmiger, jubelnder Frauenchor. Der Dom war angefüllt mit Menſchen bis auf den letzten Platz. Mechthild richtete ſich auf, ſte mußte Haltung zeigen. Bewußtes Lächeln irrte um ihren Mund. Dann, als ſie vor dem Hochaltar ſtanden, ſank eine weiche, linde Wolke über ſie, ſie hörte Muſik und Chöre und Worte wie aus weiter Ferne, ſie kniete nieder, weil Lukas ſie nieder⸗ zog, ſie ſagte ihr Ja, weil ſie ſeines hörte. i 5 „Wo bift du?“ tönte endlich wieder die Stimme Lukas an ihr Ohr und rief ſie wach. Die Orgel rauſchte wieder die Frauen fangen wieder, und der Prieſter ſchritt langſam aus dem Chor. ö „Bei Dir“, flüſterte Mechthild und erglühte; denn wieder ſpürte ſie die Wärme der Hand des Geliebten an ihrer Bruſt. „Du warſt fort, die ganze Zeit.“ „Ja, eine linde Wolke ſank über mich, und meine Mut⸗ ter ſah mich an“, jetzt rannen Mechthild die Tränen herab. „Sollen wir nicht gehen? Wir müſſen den Anfang machen.“ 0 Da ſchritten ſie mit zitternden Knien die Altarſtufen hinab und ſahen nicht auf noch um, alle andern mußten ihnen ja folgen. f f. Auf der Schwelle des Lugerhauſes verlor Mechthild das Bewußtſein. Lukas trug ſie in eine ruhige Stube, noch ehe es mehr Leute bemerkt hatten als Tobias und Regine und der Vater mit Angela. Mechthild erwachte auch ſchnell wieder, und da Tobias, der Doktor, es riet, gingen die erſchrockenen nahen Ange⸗ hörigen aus der Stube zu den Gäſten, die im Trinkſaal und im Hof plaudernd und des Mahles harrend beiſammen⸗ ſtanden. Nur Lukas blieb, zog ſich einen Stuhl neben Mech⸗ thild und hielt ihre Hand. Sie ſollbe die Augen ſchließen und indeſtens zehn Minuten ruhen. Wie gut ihr das tat! Als Lukas ihr aushalf, war ſie ſo fröhlich und erfriſcht, daß ſie ſilbern lachen konnte über ihre Schwäche und über den arg verdrückten Brautſtaat. gegenüber. Lukas reichte einmal in plötzlich auf wallendem Glücksgefühl die Hand über den Tiſch, daß Tulipan ſeine hineinlege. Verbündete waren ſie, und eigentlich verdankte er dem künftigen Schwager ſein Glück. Sie tranken ſich alle vier heimlich zu und ſahen ſich in die Augen. 5 „Trink, Mädel“, ſagte Luger,„ſo jung kommen wir nicht mehr zuſammen.“ Er wollde luſtig ſcheinen und die andern heiter machen. Nehmt mich mit“, rief Chriſtian Luger leiſe, der neben Regine ſaß,„ich bin jetzt ſo allein.“ Mechthild weinte, als ſie das hörte, lautlos, nur Tränen liefen ihr über das blaſſe Geſicht.(Fortſetzung folgt. — Tafelbestecke —— ̃— mit allerſtärkſter — liegt die qarantie V für frische Qualitdt. V N fuer Duma im Blauband bietet nnen diese Sicherheit durck das Garantie · Datum auf jedær Pachung fur guten Einkauf clie beste Gew MARCGCARINE 1 garantiert 100 gr. Für die Haltbarkeit 30 Jahre ſchriftliche Garantie. Nur aus⸗ gewählte Muſter lie⸗ fern wir zu niedrigſt. Preiſen ab Fabrik, g. B. 7ꝛteilige kompl. Garnitur für 12 Per⸗ ſonen nur 1 125.—. Auf Wunſch roſtfreie Klingen und weit⸗ gehendſte Zahlungser⸗ leichterung. Bei Weih⸗ nachtsaufträgen erſte Rate am 1. Jan. 1930. Verlangen Sie ſofort koſtenlos unſ. neuen Katalog u. Preisliſte. E.& C. 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