Dezugspreiſe: damen erm u. Amgebung frei ins Haus oder 8 15 Poſt none ch.⸗M. 928 ohn Beſtelfgeld Bei evtl e ee lach⸗ forderun 55 vorbehalten. Pafiſcheckonde 17880 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle E 6, 2. Haupt Nebenſtelle Rt 972 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Maldhof tr. 6, ee e 19/20 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ Abdreſſe: Generalanzeiger Mannheim Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944. 24945, 94951.24952 u. 24953 Montag: Sport und Spiel Negelmäßige Beilagen: Seien Becht ede des penpolitiſche Aus Wird fortg 55 eht⸗Sthü ee, Jullus Curtius g Der Mann, der Streſemanns Erbe im Amt angetreten hat, iſt mit uns Badenern beſonders verwachſen. Von Mann⸗ heim und Heidelberg ausgehend, hat er im Jahre 1919 die Deutſche Volkspartei in Baden gegründet und organiſtert. In jenem Jahr zum Stadtverordneten in Heidelberg gewählt, er⸗ rang er bereits im darauffolgenden Jahre das Reichstagsman⸗ dat im badiſchen Wahlkreis, das er bish er ununterbrochen inne gehabt hat. Auf der ſchier beiſpielloſen Laufbahn vom Stadtverordneten zum Reichsminiſter binnen einem Jahr⸗ zehnt war ihm die Volkspartei in Baden Hausmacht und Stütze zugleich. Umſo eher war es verſtändlich, daß Dr. Cur⸗ tius den einzigen Tag, den er für den badiſchen Landtagswahl⸗ kampf zur Verfügung ſtellen konnte, in der Stadt verbrachte. die die ſtärkſte Organiſation der Volkspartei in Baden auf⸗ weiſt. Daneben aber auch die größte Halle, in der ſich tauſend⸗ köpfige Maſſen zuſammenballen können. So kam dieſer Rede, die Dr. Curtius am Samstag abend im Nibelungenſaal hielt, Heſondere Bedeutung bei. Nicht vom parteipolitiſchen Standpunkt aus, denn eine reine Wahlverſammlung hätte kaum ein ſolches Auditorium ergeben. Es war baher durchaus . angebracht, daß die örtliche Parteileitung die für den 19. Okto⸗ ber vorgeſehene Grenzlandkund gebung trotz der Ver⸗ ſchiebung des Parteitages beſtehen ließ, um ſo dem Reichswirt⸗ ſchaftsminiſter und vorläufigen Reichsaußenminiſter Gelegen⸗ Heit zu geben, in ſeiner erſten Rede vor der Oeffentlichkeit nach dem Tode Streſemanns das zu ſagen,. 8 dieſem Augenblick notwendig Aft. N55 Es hätte nahegelegen, daß Dr. Curtius 25 e Rede ſein außenpolttiſches Programm entwickelt hätte. er es nicht getan hat, hat vielleicht hier und da Enttäuſchung hervorgerufen. Staatspolitiſch geſehen, war es aber richtiger, eine derartige programmatiſche Aeußerung, wenn ſie über⸗ haupt vorgeſehen war, ſolange der Poſten des Außen miniſters micht endgültig beſetzt it, vor einem anderen e zu ent⸗ wickeln, als einer parteipolitiſchen Veranſtaltun Dazu iſt der Reichstag oder der Auswärtige Ausſchuß der gegebene Ort. Was aber Curtius tun konnte, und was er mit taktiſchem Geſchick auch durchgeführt hat, war gewiſſermaßen die Ab⸗ gabe ſeiner Viſttenkarte nach Uebernahme des Außen⸗ miniſteriums. So erfuhr Deutſchland und die Welt, daß die Reichsregierung auch nach dem Tode Streſemanns ſeine Po ⸗ litik in ſeinem Geiſt und ſeinem Sinne fortführen wird. Ausdrücklich hob Dr. Curtius die loyale Erfüllung der übernommenen Verpflichtungen hervor, ausdrücklich betonte er, daß Deutſchland kein höheres Intereſſe habe, als unter dem Schutz des Friedens ſeinen inneren und äußeren Wiederaufbau zu vollenden. Deshalb werde es im Geiſt der⸗ jenigen Politik Ioyal zuſammenarbeiten mit allen anderen Nationen, die gleichen Willens ſind, nicht um die Intereſſen Aunſeres Vaterlandes irgendwelchen imaginären, ideblogiſchen Vorſtellungen unterzuordnen, ſondern für das friedliche Zuſammenleben eines freien, gleichberechtigten, lebenskräftigen D mit de N Län rn eine ichere Grundlage l a 5 3 e 5 5 5 hieß die ſtattliche Verſammlung, zu der auch Mitnlieder an⸗ ſch du ſchaffen. Das waren Ausführungen, ble Ang jerbſtverſtündlch er⸗ ſcheinen mögen, die aber geſprochen werden mußten, um jene Stimmen im Ausland zum Schweigen zu bringen, die aus Unkenntnis oder aus böſem Willen ſich beſorgt ſtellten, ob der deutſche außenpolitiſche Kurs der alte bliebe. So waren derade dieſe Worte Dr. Curtius', die zugleich eine Antwort an die bekannten Ausführungen Maginots darſtellten, von e politiſcher Bedeutung. Daß die Gedankengänge über die Außenpolitik nur einen verhältnismäßig kleinen Raum einnehmen konnten, ergab ſich 5 daher von ſelbſt. Der größte Teil der Rede des Miniſters i war der Abwehr des Volksbegehrens gewidmet, die er durchaus treffend mit der Fortführung des Streſe⸗ mannſchen Werkes auch in dieſer Hinſicht begründete. Daß Dr. Curtius ſich hierbei auch im Stadium beſonderer Not⸗ 10 ehr befindet, gab ihm das Recht, bei alle achlichen! ö i glicher Schä 5 zu ſagen, was not tat. Dienstag wechſelnd Aus der Welt der Cechnin 8 8 Daß b. Saale Zu⸗ man n⸗ 5 en, den genialen Schöpfer des e er 35 . 7 ö f 5 0 4 1 3 8 8 dem 3 8 Kraftfahrzeug und Verkehr Anzeigenpreise nach Tarif, bei Voraus 8915 je end. Kolonelzeile fle Allgem. 1 1 1 0,409 90 M. g —4.-M. Kollektiv⸗An zeigen werdenhöherberechnet e Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. 2 15 gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, n en ea n ufw. en d keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchrän usgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Neues vom Film Mittwoch wechſelnd: Aus Feld und Garken Daaden Veiſen Samstag; Aus Seit eu. Leben Mannheimer Nuſiſtzeitung 4 2 inf 7 ſters le zukun „5 97 50 Hünger Hugeubergs, Hitlers und Seldtes. Aus den Reihen der Volkspartei wird dem Volksbegehren wahrlich keine Stimme zufließen! 5 Daß Dr. Eurtius ſich ſchließlich auch mit dere a 4 der e„ ea lag 1 der a Der. Mannheim der Deutſchen Volks p artet darf immer mit einem ſtarken Beſuch rechnen, wenn er zu einer Kundgebung für die beſetzten Ge⸗ biete einlädt. hielten den Nibelungenſaal beſetzt. Kurz nach 8 Uhr eröffne⸗ Kapelle Seezer unter der ſtraffen Leitung von Kapell⸗ meiſter Seezer jr. ſchwungvoll geſpielt, den Abend. Als Reichs miniſter Dr. Curtius in Begleitung des Vorſitzen⸗ den des Ortsvereins, Stadtrat Ludwig, den Saal betrat und an die am Podium aufgeſtellte„ e N begrüßte ihn herzlicher Beifall. Stadtrat Auguſt Ludwig derer Parteten ein ſtattliches Kontingent ſtellten, auf das daß er mit der Begrüßung, die ſich vor allem an die Brüder und Schweſtern richtete, 1 über dem Rhein nach Mann⸗ heim gekommen waren Verluſt verband, den das ganze deutſche Volk durch den Tod des Befreiers der. Gebiete erlitten e Ludwig führte 915. ge g. eiter hoben, her 5 für 9055 Erice nen 8 Gruß und mein Dank ge nden 10. den 8 des anweſende 5 „deſſen Weihe im Zu einer e 1 e 1 95 1 1 5 Arbeitskraft 9 5 Befre reicht 5 8 r berg nur der bol 3000 görern in lr ter Kampf gegen das gefährliche und valtzeriezende ſünufgaben ber Deujchen Bol spartei dem, was er ſagt, beſonderes Gewicht. ſich jetzt für ſie darum handle, Hammer 9 ſein, ſo iſt er keinem lautdröhnenden Schmiedehammer, ſon⸗ e Streſemann, nur an 5 eren Formates. Mannheim Auch hierbei appellierte er an die Hörer, das Vermächtnis Streſemanns nicht nur in Ehren zu halten, ſondern aus⸗ bauend fortzuſetzen. Unter ſeiner Führung hat ſich die Volks⸗ partei zu einer reinen Staats partei durchgerungen. 35 Dieſes Erbe gilt es zu wahren. Vorſichtig in der Form, aber deutlich für den, der zu ſehen und zu hören verſteht, deutet Curtius Möglichkeiten der Entwicklung des kommenden innerpolitiſchen Lebens an. So ſchlug er bewußte 8 Brücken zu denen, die die Idee der Staatspartei weiter faſſen wollen als es bisher der Fall iſt. Wie notwendig dies iſt, bewies die Aufzählung der in der nächſten Zeit unerläß⸗ lichen Reformen der Finanzgebarung, der Ausgabenwirtſchaft und der Steuern, ſowie der Löſung der Fragen„Reich und Länder“ und„Staat und Wirtſchaft“. 5 Die Rede iſt inhaltsreicher, als ſie vielleicht zunächſt erſcheint. Es iſt Curtius“ Art, Worte und Sätze auf die kür⸗ zeſte Formel zu bringen, ſogar auf Koſten des redneriſchen i Schwungs. Aber gerade dieſe nüchterne Sachlichkeit verleiht Wenn er von den ſchwer angegriffenen und bedrohten Miniſtern ſagt, daß es er Amboß zu dern dem faſt lautloſen Maſchinenhammer vergleichbar, der eine ganz andere Wucht und Schlagkraft entwickelt, als es [die Hand vermag. Dieſer Mann weiß, was er will; auch wenn er nicht die Maſſen durch ſeiner Rede Schwun⸗ mitzureißen verſteht. Auch er iſt ein Staatsmann, gleich a Und vielleicht iſt gerade der Wechſel der Form bei gleichbleibendem politiſch Inhalt von beſonderem Vorteil. Wir badiſchen Liberalen, wir ihm durch zehn Jahre hindurch unſere Stimmen geſchenkt haben, bringen ihm ein noch vermehrtes Vertrauen entgegen bei der Bewältigung der ſchweren Auf fgabe, die ihm im Am Rund 3000 Perſonen, darunter viele Frauen, ten die Klänge des Königsmarſches von R. Strauß, von der ſem Werke. f e am deutſchen Rhein ald die auch die pfälziſche Preſſe hatte n Vertreter entſandt— ie Hinweis auf den unerſetzlichen 2 und Partei hevokſebte. uf für 5„ F 8 er Verlauf der Kundgebung werkes in die Ewigkeit abgerufen wurde, den Mann, dem Leitſtern des Lebens die Zuſammenfaſſung aller Kreiſe de deutſchen Volkes war, der Wiederaufſtieg der Nation. Hier an der Schwelle des beſetzten Gebietes in der Stadt, die ſelbſt eineinhalb Jahre unter drückende Beſatzung gelitten hat, in dem Lande, das Grenzland gewor den und unter ſchwerſtem wirtſchaftlichen Drucke ſteht, wirt man das Wirken dieſes deutſchen Mannes nie verge In ſeinem Sinne, jeder nach ſeinen Kräften 3 Aufbau unſeres Vaterlandes ſei uns So möge auch der heutige Abend ein Bauſtein ö Möge über unſerem badiſchen u 5. pfälziſch herzlichſte willkommen. Es berührte beſonders ſympathiſch,. Stadtrat Lanze 2. Seite. Nr. 488 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den. Oktober 1929 bat, die Reichsregierung immer wieder auf die in den Grenz⸗ landen herrſchende Not eindringlichſt aufmerkſam zu machen. Landtagsabg. Burger führte u. a. aus: Deutſche Männer und Frauen! Zuletzt erklang ein Lied vom Heimweh in der Fremde. Ich kann Ihnen aber gleich ſagen: Ich habe mich in dieſem Saal, unter uns, den Freunden von Mannheim, noch nie als Fremder gef ht und habe deswegen auch hier nie Heimweh empfun⸗ den. Und das iſt ja das Wahre an dieſem Liede, daß auch diesſeits oder jenſeits des Rheins wir nur ein Deutſchland haben. Nach dem ſtimmungsvollen Liede, das an zweiter Stelle geſungen wurde, dem Lied von der Pfalz, da möchte ich am liebſten heute abend, wenn man ſelbſt aus dieſem Lande ſtammt, und dem ſeine Wiege an der Saar geſtanden hat, zu Ihnen ſprechen von dieſem Grenzland. Aber ich weiß, daß nach mir einer ſprechen wird, einer. der der treue Mit⸗ arbeiter unſeres großen verſtorbenen Streſemanns geweſen iſt, der da ſprechen wird von ſeinem Erbe. Grenzland war das Gebiet, aus dem ich komme, nicht immer geweſen. Wem gilt die Grenzlandkundgebung? Gilt ſie anderen oder gilt ſie uns ſelbſt? Leider gilt ſie uns. Drei große ge⸗ ſchichtliche Perioden hat dieſes Grenzland durchlebt. Einft gehörte das Land am Rhein zum Kern ſt ü ck eines mäch⸗ tigen deutſchen Kaiſerreiches, damals als die Salier auf der Limburg und die Hohenſtaufen auf dem Trifels reſidierten, als hohe deutſche Herren zu den Reichstagen und Kaiſerge⸗ lagen ins Rheinland zogen. In fahrhundertelangem Ge⸗ ſchehen wurde die deutſche Grenze immer weiter gegen den Rhein zurückgedrängt und dieſer war ſelbſt mehrfach um⸗ ſtritten. Aber er blieb Deutſchlands Strom und bis zuletzt ſtanden weit hinter den Bergen der Haardt und der Vogeſen deutſche Schutz⸗ und Feſtungswälle. Vor 10 Jahren beinahe um die gleiche Zeit, kamen wieder fremde Heere an den Rhein, zogen einige Jahre ſpäter über den Rhein, errich⸗ teten am deutſchen Strom Zollgrenzen und wollten uns einreden, daß hier in den Menſchen keine rein deutſche Seele wohne, vielmehr der beſondere Genus des Rheins die Sehnſucht nach dem Weſten begründe. Doch dort drüben über dem Rhein, nicht mehr beſchützt und bewehrt durch deutſche Armeen und Feſtungen, bildeten letzt die Herzen deutſcher Männer und Frauen einen ebenſo ſtarken Schutzwall. Land und Volk behielten deutſches Weſen, wenn auch öte fremden Truppen blieben. Allerdings hat damals kein un⸗ nötiges Parteigezänk und keine Parteigründungsleidenſchaft die deutſche Hauspflege, die Zwietracht im eigenen Volk und den Haß Deutſcher gegen Deutſche gezüchtet, Da kam einer, der ſich friſch und kühn an Großes wagte, in einer Zeit, da„Macht zur Ohnmacht“ ward, wie Paul Warncke in ſei⸗ nem Nachgeſang ſagt; kraftlos mit Kraft zu handeln be⸗ gann. Es kam unſer Führer Dr. Streſemann. Nach den Londoner Verhandlungen 1924 erfolgte die Befreiung der Ruhr und 5 Jahre ſpäter erreichte er im Haag den End⸗ termin für den Abzug des letzten franzöſiſchen Sol⸗ ſollte wieder fret werden. Die erſte Vorbedingung zum neuen Aufſtieg Deutſchlands aus Schande und wirtſchaft⸗ licher Not ſollte erfüllt werden. Dem verelendeten deutſchen Reich ſollte die volle Souveränität ohne Kontrolle in den ihm verbliebenen Grenzen wieder zurückgegeben werden. Die wichtigſte Etappe, wenn auch nicht die letzte, ward damit erreicht. Wohl dürfen in den von fremden Heeren freige⸗ wordenen deutſchen Boden deutſche Truppen nicht nach⸗ rücken. Deutſche Feſtungen werden nicht mehr erſtehen, die deutſche Wacht muß in den Herzen des pfälziſchen und rhei⸗ niſchen Volkes gehalten werden. Wir werden ſte halten, wer⸗ den ſie umſo beſſer halten können, wenn auch dite Riickgliederung des Saargebietes erfolgt iſt und die Zollgrenze zuſammenfällt mit der Landes⸗ grenze. Aber eines muß die Regierung zu Berlin wiſſen: Glückliche Zeiten der Vergangenheit haben in dieſen Landen eine ſtarke Anziehungskraft ausgeübt und volkreiche Sied⸗ lungen, große Städte und Dörfer gegründet. Heute liegt nun dort die Wirtſchaft darnieder. Not und Elend ſind über Bauern, Winzer, über Gewerbetreibende und Fabriken gekommen. Wenn einſt zum Schutze der Grenzen reiche große Gelder für Feſtungsmauern und Armeeausſtattungen in den Grenzlanden verwendet wurden, ſo gilt es heute die Unterſtützung wenn auch nicht in gleicher Höhe und gleichem Sinne, aber auch zum Grenzſchutz, mit der gleichen Liebe zur Rettung aus Volk⸗ und Wirtſchaftsnot au f⸗ zuwenden, auf daß das dichtbevölkerte Grenzgebiet nicht müde und ſchlaff wird. Die Grenzlande wollen keine niſſe und ihrer Waren, brauchen Arbeitsgelegenheit für Gewerbe und Induſtrie und Befreiung von unnötigen inne⸗ ren Laſten. Da wende ich mich an unſeren Miniſter Dr. Curtius, der zum Verwalter des Erbes unſeres großen Streſemann beſtellt iſt, und rufe ihm zu: Streſemann hat dem Grenzland im Weſten die politiſche Freiheit gebracht. Vollendet das Werk. Bringen Sie ihm wieder die Befreiung aus wirtſchaftlicher Not und Bedrängnis. Dann wird Deutſchland im Herzen ſeiner Grenzbevölkerung einen Schutzwall haben ſo mächtig und ſtark wie einſt in der Vorkriegszeit. Vollenden Sie auch das politiſche Be⸗ freiungswerk durch Rückgliederung der Saar, deren Bewoh⸗ ner jenes Märchen von den 150 000 Fremden an den Ufern von Saar und der Blies in den vergangenen 10 Jah⸗ ren Zügen geſtrafte haben, weil an der Saar, an der Blies und am Rhein nur Deutſche wohnen. Ihnen aber, Herr Miniſter Dr. Curtius, rufen wir in dieſer Stunde zu: Seien Sie ein frohgemuter, zielklarer Streiter wie er, der vor 3 Wochen von uns gegangen. Glückauf zur ſchweren Arbeit im neuen Amt.(Lebh. Beifall.) Die Kapelle Seezer spielte mit bemerkenswerter Klangſchönheit den Pilgerchor aus„Tannhäuſer“, Dann daten aus deutſchen Landen. Das Grenzland am Rhein Einleitend gedachte der Miniſter des gerade für dieſe Tage vom 18. bis 20. Oktober vorgeſehenen Parteitages der Volkspartei in Mannheim, ſowie der Pläne, die er für den Vandtagswahlkampf gehegt habe. Alles ſet durch höhere Gewalt zerſchlagen worden. Und wie gern wäre Streſe⸗ mann nach Mannheim gekommen, wie hatte er ſich auf den Parteitag gefreut! N „Ich habe das beſondere Glück gehabt,“ ſo fuhr Dr. Cur⸗ tus fort,„als letzter Freund kurz vor ſeinem Tode eine ſchöne Stunde mit ihm zu verbringen.“ Die Löſung, die wir in der Fraktion in ſeiner Gegenwart für unſere Haltung gegenüber dem Geſetzentwurf für die Reform der Arbeitsloſen⸗ verſtcherung gefunden hatten, freute ihn, wenn er auch kein Hehl daraus machte, daß ihm eine andere Löſung lieber ge⸗ weſen wäre. Er war befriedigt darüber, daß die Fraktion ge⸗ ſchloſſen blieb und eine Kriſe vermieden wurde, daß durch unſere Haltung weitgehende Verbeſſerungen der Arbeitsloſen⸗ verſicherung erreicht wurden und die Fraktion freie Hand be⸗ hielt zum Kampf um weitere Sanierung der Reichsanſtalt. War es ein Geſchenk der Vorſehung? Er glaubte feſt, den Bron⸗ chialkatarrh bald überwunden zu haben, um an dem Parteitag und an der Einweihung des Denkmals ſeines Vor⸗ gängers und Freundes Baſſermann teilnehmen zu kön⸗ nen, von dem er ſo oft zu uns geſprochen und auf den er einſt 95 e die Worte des Lenauſchen Poſtillons andewandt 0 8 .„Herr,'s iſt ewig ſchade! 8 Keiner blies das Horn ſo hell Wie mein Kamerade!“ Nach dem Parteitag wollte er ſich für die zweite Haager Konferenz rüſten, danach aber den ihm oft von den Aerzten empfoßlenen Aufenthalt im Süden nehmen. Sein Plan war, ſich dadurch für die heiß erſehnte und erkämpfte Stunde der Befreiung des Rheinlandes geſund zu machen. Keine Spur von Todesahnung, kein Nachlaſſen des Lebensmutes und Wir⸗ kungs willens! Wir Badener haben ein ganz beſonderes Verhältnis zu Streſemann gehabt. Vom Jahre 1920 an, wo er uns zum erſten Male durch die Kraft ſeiner Rede unterſtützt hat, haben wir die ganzen Jahre hindurch ihn oft in unſerer Mitte geſehen und manchesmal den Hauch ſeines Geiſtes verſpürt. 5 0 Streſemann fühlte ſich nach Baden gezogen, nicht nur durch die Naturſchönheit unſeres Landes, durch das Neckartal und den Schwarzwald, die er immer wieder auf⸗ geſucht bat, nicht nur durch Bande der Erinnerung an alte Freunde und Anknüpfung neuer Freundſchaften— es war darüber hinaus die alte pylitiſche Kultur Badens, die ein feines Gefühl und Verſtändnis für echtes nationales Handeln, und damit auch für ſeine Politik, zeigt. Dazu der ſtarke deutſche Reichsgeiſt, der allezeit in Baden über den Pabtikulartsmus geſtegt hat, nicht zuletzt die liberale Traditton des Landes. Nicht Liberalismus als Kultur⸗ kampfgeiſt, als Mancheſtertum— er wies ſie weit von ſich. Auch kein kritiſch⸗zerſetzender Liberalismus. Sein Liberalis⸗ mus war, wie der der badiſchen Tradition, handeln d⸗auf⸗ bauend. Ein ethiſcher Liberallsmus, der Freiheit fordert, um veines Menſchentum und Perſönlichkeit in der Führung ſittlich⸗ verantwortlichen Privat⸗ und Staatslebens zu gewähr⸗ leiſten, ein Liberalismus, der in dieſer positiven Wendung notwendig fordert, daß ſolch höchſtes Glück möglichſt allen Vylksgenoſſen zuteil wird und deshalb den ſozfalen Gedanken in ſich ſchließt. jeichsminiſters Dr folgte der Mittel⸗ und Höhepunkt des Abends, die Rede des Am Tage ſeiner Beiſetzung haben wir durch Kahls Mund gelobt, Streſemanns Werk zu ſchützen und fortzu⸗ entwickeln. Das fordert zunüchſt, daß wir 0 eniſchloſſen in die Reihen der Kämpfer gegen das Volksbegehren i treten. Ich will verſuchen, mit möglichſter Zurückhaltung zu ſprechen, aber ich habe die Pflicht, klar und entſchieden meinen Standpunkt zu vertreten. Es geht in dem jetzt entfeſſelten Kampf um die Autorität des Staates als ſolchen nach innen und außen. Perſönlich gilt es für alle, die in dieſen Zeiten an. verantwortlicher Stelle ſtehen, Hammer oder Amboß zu ſein. Ein Reichs miniſter, der ſich gegen den Vorwurf des Landesverrats nicht mitſeiner ganzen Perſon zur Wehr ſetzt, hat den Anſpruch auf ſein Amt verwirkt. Auch Streſemaun hat ſo gedacht und hätte ſo gehandelt. i In dieſem heißen Ringen mögen Fehlgriffe und Fehl⸗ ſchläge vorkommen. Die Urheber dieſes Kampfes ſind aber die letzten, die ſich darüber beſchweren dürfen. Mein Kampf ſoll heute der Irreführung der Oeffentlichkeit und der des Staates durch das Volksbegehren und die dafür entfeſſelte Agitation gelten. Zuvor auch meinerſeits ein Wort zur Kriegs⸗ ſchuldfrage. In dem Aufruf des Reichsausſchuſſes der Deutſchen Volkspartei gegen das Volksbegehren vom 30. Sep⸗ tember wird ausgeführt:„Jede deutſche Regierung, auch der Reichspräſtdent von Hindenburg und der Reichsaußen⸗ miniſter Dr. Streſemann haben die Behauptung, Deutſch⸗ land ſei ſchuld am Weltkriege, mit Entrüſtung z urück⸗ gewieſen.“ In der Tat hat der Reichskanzler Dr Streſe⸗ mann bereits am W. Oktober 1023 in Hagen erklärt:„Wenn man aus klar erkennbaren Gründen in Frankreich immer wieder den Verſucht macht, Deutſchland allein die Schuld am Weltkriege aufzubürden, ſo weiſe ich die Kriegsſchuldlüge mit aller Entſchiedenheit zurück. Deutſchland hat ſeine Archive aller Welt geöffnet und hat ſich bereit erklärt, ſich einem inter⸗ nationalen Gerichtshof zur Beurteilung ſeiner Kriegsſchuld zu unterwerfen. Wenn alle ein ſo gutes Gewiſſen haben wie Deutſchland, ſo ſollten ſie dasſelbe tun.“ Die feierliche Er⸗ klärung ferner, die der Reichspräſibent bei der Ei n⸗ weihung des Tan nenbergdenkmals abgegeben hat, iſt auch von Streſemann im Reichstag aufgenommen worden. Die gegenwärtige Regierung endlich hat mit dem Reichs⸗ präſidenten zuſammen im Aufruf vom 28. Juni ds. Js. er⸗ klärt:„Deutſchland hat den Vertrag unterzeichnet, ohne da⸗ mit anzuerkennen, daß das deutſche Volk der Urheber des Krieges ſei. Dieſer Vorwurf läßt unſer Bolk nicht zur Ruhe kommen und ſtört das Vertrauen unter den Nationen. Wir wiſſen uns eins mit allen Deutſchen in der Zurück⸗ weiſung der Behauptung der alleinigen Schuld Deutſch⸗ lands am Kriege und in der feſten Zuverſicht, daß dem Gedanken eines wahren Friedens, der nicht auf Diktaten, ſonbern nut auf ber übereinſtimmenden und ehrlichen Ueber⸗ deugung freier und alsichbevechtirzer Beller heeethen baku, de Zukunft gehört.“ 5 8 Wahrlich, mit Recht geeßt es daher in Aufruf des Reichsausſchuſſes der Deutſchen Volkspartei, das Hugenberg⸗ Volksbegehren renne, wenn es zum Kampf gegen die Schuld⸗ lüge auffordere, offene Titren ein. Entſcheidend für die Be⸗ Zerſetzung Geſchenke, aber ſie brauchen Käufer ihrer Er zeug⸗ einbezogen iſt— iſt aber, daß es den Anſchein erweckt, als 5b a 1 1 6 Geſetz und deutſchen Volksentſcheid al le in internationale Verträge außer Wirkſamkeit geſetzt, die Reparationslaſten abgeſchüttelt werden könnten, und daß es ſo dem deutſchen Volk Möglichkeiten vorſpiegelt, die wie die Urheber des Begehrens ſelbſt wiſſen, nicht beſtehen. i Inzwiſchen iſt der Aufruf bekannt geworden, den nicht die Reichsregierung als ſolche erlaſſen hat, durch N viel⸗ mehr eine große Schar von Männern und Frauen, die im politiſchen Leben, in Kunſt und Wiſſenſchaft eine Stellung ein⸗ nehmen, mit ihrem Namen und ihrem Gewiſſen die 8 gegen ſchwerſten Schaden decken wollen. Dieſe Männer und Frauen find nicht blind gegen die Laſten, die Sie hoffen, daß nach durchgeführten Verhandlungen der Weg 0 1 Wiederaufbau Deutſchlands gt Ende zu führen und unſerem Lande die Zukunft zu ſichern, auf die es ein Recht hat. Sie ſind voller Sorge, daß durch den entfeſſelten Kampf die baldige Befreiung des Rheinlandes von fremder Beſatzung ohne Rheinlandkontrolle, eine 8 liche Herabſetzung der Reparationen zur Erleichterung des Wiederaufſtiegs der deutſchen Wirtſchaft und die Wiederher⸗ ſtellung der Souveränität der deutſchen Finanzen und Wirt⸗ ſchaft gefährdet werden könnte. Alle drei Zukunſtshoffnungen ſucht die Gegenſeite weg⸗ zudisputieren und wegzuagitieren. Man dreht und deutelt an den Räumungsvereinbarun⸗ gen herum. Indem man Zwetfel an ihrer Klarheit und Wir⸗ kungskraft im Innern erregt, ſpielt man gewiſſen ausländi⸗ ſchen Kreiſen in die Karten. Die Räumungsvereinbarung vom 30. Auguſt 1929 ſetzt feſt:„Die Räumung der dritten Zone durch die franzöſiſchen Truppen wird unmittelbar nach der Ratifizierung des Young ⸗Plans durch das deutſche und franzöſiſche Parlament und der Ingangſetzung dieſes Plaues beginnen.. Sie wird in jedem Falle ſpäteſtens in einem Zeitraum von 8 Monaten, der ſich jedoch nicht über das Ende des Monats Juni 1930 hinaus erſtrecken darf, beendet wer⸗ den.“ Ingangſetzung des Young⸗Planes bedeutet: Ratifi⸗ gierung des Vertrages über den Plan und Erlaß der gleichzeitig vom Reichstag zu beſchließenden Geſetze. Mit keinem Wort iſt bei den Verhandlungen von der Kommerzialiſierung der bedingungslos zahlbaren Jahres⸗ leiſtungen als Porausſetzung der Räumung die Rede ge⸗ weſen. Der Text ſe t ſchließt eine derartige Interpreta⸗ tion vollkommen aus. Wir wollen ferner zur Wiebergeſundung der deutſchen Wirtſchaft eine Herabſetzung der Reparationen um erhebliche Beträge ſichern. Die Sachlage an ſich iſt ein⸗ fach: im Vergleich zur jetzigen Belaſtung bringt der Poung⸗ % Milliarde; in den erſten 10 Jahren ſind die Erleichterun⸗ gen erheblich größer. Dieſe Erleichterungen müſſen der deut⸗ ſchen Wirtſchaft zugute kommen. Es wird nicht gelingen, dle⸗ ſen einfachen Tatbeſtand zu verwiſchen. Sp behauptet man, die durchſchnittliche Jahresleiſtung des Poung⸗Plaus ſei um faſt 200 Millionen höher, als die Sachverſtändigen ſelbſt angeben. Hier kämpft man mit Kün⸗ ſten der Arithmetik gegen die Wirklichkeit der Oekonomie. Man beachtet nicht den Rhythmus der Fälligkeiten, man be⸗ wertet nicht die niedrigeren Anfangsleiſtungen, auf die die deutſchen Sachverſtändigen mit Recht entſcheidendes Gewicht gelegt haben. g 5 5 Sonſtige Zahlungsverpflichtungen, wie die durch Rati⸗ fikation 115 belgiſchen Mark⸗Abkommens oder durch Rückkauf der Saargruben erwachſenden und andere, in der Preſſe und Agitation erwähnte, müſſen bei einem Vergleich zwiſchen Voung⸗ und Dawes⸗Plan ausſcheiden. Für die Einlage in die Internationale Bank ſteht uns der freiwerdende Re⸗ ſervefonds des Kommiſſars für die verpfändeten Einnahmen in gleicher Höhe zur Verfügung. Ob und wann wir zur Er⸗ haltung eines Anteils an den Gewinnen der Internationalen Bank für die Zahlung der Verpflichtungen der letzten 22 Jahre eine weitere Einlage von 400 Millionen Mark ma⸗ chen werden, ſteht in unſerem Belieben. Bei allen Berechnungen darf der Wohlſtands inder nicht außer acht bleiben, der ſchon bei einprozentiger jährlicher Steigerung die Jahresleiſtung des Dawes⸗planes auf durchſchnittlich 2,865 Milliarden treibt. Natürlich iſt es unzuläſſig, bei einer Gegenüberſtellung von Dawes⸗ und Houng⸗Plan zu behaupten, daß der Wohlſtands index wegen Zuſammenbruchs des Dawes⸗Plans doch nicht zur Anwen⸗ dung käme, ſo wenig wie bei ſolcher Gegenüberſtellung, zu⸗ gunſten des Voung⸗Planes auf die Möglichkeit eines Schul⸗ dennachlaſſes durch die Vereinigten Staaten und die für die⸗ ſen Fall getroffenen Vereinbarungen mit den Gläubiger⸗ mächten hingewieſen werden kann. f Ein Rechenkunſtſtück eigener Art iſt die Summierung ſämtlicher Jahresleiſtungen und die daran geknüpfte Behauptung, daß der Poung⸗Plan dem deutſchen Volk eine Schuldenlaſt von 110 bis 120 Milliarden Mark aufbürde. Wie durch eine reine Zuſammenzählung von Jahreszaßlungen die wirtſchaftliche Bedeutung der Laſt vollkommen verzerrt wird, möge folgen der V ergleich klar machen: Ein Gutsbeſitzer, der etwa zur Bezahlung ſeiner Erbſchaftsſteuerſchuld oder zur Auszahlung von Miterben eine Tilgungshypothek von 100 000 Mark aufnimmt und dieſe mit 5½ Prozent verzinſt und Prozent tilgt, hat tatſächlich bis zur vollkommenen Abtragung der Kapitalſchuld von 100 000 Mark an die Hypothekenbank 276 000 Mark, nämlich 46 Jahre je 6000 Mark jährlich, zu zahlen. Es wird aber kei⸗ nem Vernünftigen einfallen, ihm unter Hinweis auf dieſe Ge⸗ ſamtleiſtung davon abzuraten, eine Hypothekenſchuld unter dieſen Bedingungen aufzunehmen. Für die Belaſtung des Landwirts iſt einzig und allein entſcheidend die fährliche Belaſtung durch Zins und Tilgung, nämlich 6000 Mark. Die unmittelbare Folge einer Ablehnung des Doungplans durch den Reichstag müßte zunächſt das Wef⸗ terlaufen des Dawesplans mit ſeinen erhöhten Laſten ſein. Die Agitatoren des Volksbegehrens behaupten, daß bin⸗ nen kurzem die Daweskriſe eintrete. Zunüchſt iſt es höchſt fraglich, wann ſie kommt und wie ſie herbeigeführt wird. Die Entſcheidung über das Eingreifen des Transferſchutzes liegt nach dem Dawesplan ausſchlietzlich bei den Repara⸗ tlonsinſtangen, und es hat ſich gezeigt, daß alle die Argumente, bie in bieſen Fahren für sine Herahfe des Transfers frechen, nicht zum Riel gefugrt gaben. baben die Beffirworter des Poffäbegehreng die Pewag daß der Trans- fer alsbald geſtoppt werden würde? Mit Zitaten von Sach⸗ verſtändigen, die dieſe Erwartung ausgeſprochen haben ſollen, kommt man nicht weiter. 5 urteilung des Volksbegehrens— ſoweit die Kriegsſchuldlüge Weſentlich für die Frage der Daweskriſe ſind aber nicht nur dieſe Zweifel am Zugreifen des Transferſchutzes, ſon⸗ verbleiben werden, noch gegen das, was nicht erreicht wurde. Plan eine durchſchnittliche jährliche Erleichterung von rund Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) bern vielmehr ehr die Sorge, wohin die einmal entfeſſelte Ent⸗ f ung führen würde. Auf weſſen Koſten würde es denn 5 chließli tommen Iteßen? Würde es nicht vor allem der Krieg, Inflation und Betriebskonzentration ohnehin aufs ſtärkſte mitgenommen iſt und der daun völlig zerrieben würde? Müßte ſich nicht auch die Lage der Landwirtſchaft 5 noch weiter verſchlimmern? An allgemeinen würde es ſich bei einer ſolchen Kriſis nicht za bloß darum handeln, daß die deutſchen Geſchäftsleute einige Prozente mehr Zinſen für ihre Kredite bezahlen müß⸗ ten, vielmehr würde die ganze Kreditgewährung überhaupt unterbunden werden. Ich brauche nicht zu schildern, daß damit die Gefahr eines völligen wirtſchaftlichen Zuſammenbruchs Heraufbeſchworen wäre. Damit aber nicht genug. Was würde ntan denn durch ein ſolches Vorgehen ſchließlich hinſichtlich der Reparationen erreichen? Es iſt doch eine durch nichts bewie⸗ ſene Annahme, daß die Neuregelung dann günſtiger als der Moungplan ausfallen würde. Solcher Kriſen macheret, ſolchem Kataſtrophen⸗ ſpiel, die in den letzten zwei Jahren wiederholt Wirtſchaft und Finanz bedroht haben, hat Streſemann und mit ihm die Reichsregierung die feſte Ueberzeugung entgegengeſtellt, daß kein verelendetes und kriſendurchſchütteltes Deutſchland ſeinen F die Löſung der Reparationsfrage abringen önne. 0 Im finanziellen Kampf der Völker iſt die Wirtſchaf kraft entſcheidend und gilt die Redel: Hilf dir ſelbſt, ſo helfen dir die anderen! Die Anhänger des Volksbegehrens haben Streſemann oft vorgehalten, er treibe Illuſſonspolitik. Wer ihn an der Arbeit ſah, wer das Ausland über ihn hörte, der erkannte, mit welcher Nüchternheit und Klarheit er den Gegebenheiten, der Wirklichkeit ins Auge ſchaute, wie er die vorhandenen Möglichkeiten real nutzte. Er hat ſeine Politik gern„Natio⸗ nale Realpolftik“ genannt. In der Tat kennzeichnete dieſes Schlagwort ſeine Methode richtig. Dieſer Wirklichkeits⸗ ſinn, dieſe ſichere Abwägung aller Möglichkeiten führte zur Fortſetzung und zum Aus bau des Wegs der Verſtändi⸗ gungspolftik, d. h. derjenigen Politik, die am Verhand⸗ Lungstiſch deutſche Intereſſen durchzuſetzen und mit euro⸗ päiſchen Geſamtintereſſen in Einklang zu bringen ſucht, die ſich im eigenſten Intereſſe ehrlich zum Frieden bekennt und uns ſo mit zum Anwalt der nach dem Weltkrieg durch alle Völker gehenden tiefen Sehnſucht nach Sicherung des Frie⸗ dens macht. Das iſt der Ausdruck der Wahrheit, daß Deutſch⸗ land kein höheres Intereſſe hat, als unter dem Schutze des Friedens ſeinen inneren und äußeren Wiederaufbau zu vollenden. 6 f f Kein Zweifel, daß Deutſchland dieſe Politik auch ohne Streſemann fortführen wird. Mittelſtand ſein, der durch t8⸗ Aunſerer Stellung in der internationalen Welt iſt es, von Zeit zu Zeit den Blick nach rückwärts zu wenden. Nein, nicht Streſemann und ſeine Mitarbeiter waren die eigentlichen Illuſionspolitiker. Wo ſie ſaßen und ſitzen, das zeigt in aller Deutlichkent das Volksbegehren.(Leb⸗ hafte Zuſtimmung.) ö 5 Dieſe Politik hat keinen Raum⸗ und Zeitbegriff. Sie er mangelt jedes Horizontes und Geſchichts⸗ gefühls. Wer könnte verkennen, daß ſich vor allem auf wirtſchaftlichem Gebiet g neue Ordnungen anbahnen. g g bie ſich zwar im Augenblick erſt ſchattenhaft abzeichnen, die aber allem Anſchein nach die Zukunft beherrſchen werden. Die deutſche Politik darf dem gegenüber nicht paſſiv bleiben. Mag Völkerbundes handeln, ſo wird ſte dafür ſorgen müſſen, daß die deutſche Auffaſſung und die legitimen deutſchen Intereſſen dabei voll in die Wagſchale fallen. 5* Sie wird in dem Geiſte unſerer bisherigen Politik loyal zuſammenarbeiten müſſen mit allen anderen Nationen, die gleichen Willeus ſind. Nicht, um die Intereſſen unſeres Vaterlandes irgendwelchen imaginären, idevlogiſchen Vorſtelkungen unterzuordnen, ſon⸗ bern um für das friedliche Zuſammenleben eines freien, gleichberechtigten, lebenskräftigen Deutſchlands mit den anderen Ländern eine ſichere Grundlage zu ſchaffen. Wie eng und ungeſchichtlich iſt demgegenüber die Politik derer, die das Volksbegehren in die Welt geſetzt haben. Sie Täuft letzten Endes auf Jſolierung und Abſperrung Deutſchlands, damit aber notwendig auf deſſen Ver⸗ kümmerung und Abſterben hinaus. Gewiß bleibt die Pfahlwurzel unſerer politiſchen Kraft im nationalen Boden feſt verſenkt. Wir treiben aber auch Nebenwurzeln in die Um⸗ uns nicht erhalten, noch weniger wachſen. 5 Die Politik, die uns vorgeſchlagen wird, 5 5 5 andere, als heroiſch 325 Herviſch war das Leben und Wirken Streſemanns, der mit dem Tode gerungen hat um den Preis der Befreiung, und der ſeine letzte Kraft daran geſetzt hat, unbekümmert um alle Anfeindungen und Bedrohungen den einmal als richtig er⸗ kannten Weg zielbewußt fortzuſchreiten. 1 Herobismus liegt überhaupt nur im Handeln, nicht im Staten des 3 85 Kritiſieren, 5 3 in der Bejahung des Lebens, nicht in Verzweiflungstaten de Peſſimismus.(Lebhafte Zuſtimmung.) Deshalb werden wir trotz aller Schickſalsſchläge mit deutſchem Lebenswil⸗ len weiter poſitiv geſtaltend am deutſchen und euro⸗ päiſchen Wiederaufbau wirken. 8. a Für das Gleichgewicht der Politik wird es immer als er⸗ wünſcht betrachtet werden, wenn der verantwortlichen Regie⸗ rung eine ihrerſeits verantwortungsbewußte Oppoſttion gegen⸗ überſteht. Es iſt höchſt bedauerlich, daß die Urheber des Volksbegehrens die Mitglieder der Regierung zu einer öffentlichen Stellungnahme ſchon in einem Sta⸗ dium zwingen, wo das letzte Wort über den Noungplan noch nicht geſprochen iſt, wo die internationalen Verhandlun⸗ gen noch in vollem Gange ſind und wo noch eine große Reihe ſehr wichtiger Einzelfragen zu löſen iſt. Das iſt ein Vorgehen der oppoſittlonellen Kreiſe, das unvereinbar iſt mit ihrem An⸗ ſpruch, ohne Rückſicht auf Partetiintereſſe die wahren Verteibi⸗ ger der vaterländiſchen Intereſf en zu ſein. Die Oppoſition will konſervativ ſein, ſie bedient ſich aber ultra⸗demokratiſcher Mittel, Inſtitutionen der ſogenannten in ales ch gehen, wenn wir es tatſächlich zu einer Daweskriſe unſere Partei, denken. Notwendig aber, zur Beurteilung der eigenen Fähigkeit und es ſich um Entwicklungen innerhalb oder außerhalb des [Führer des deutſchen Volkes und einer der Führer ſerſte Mitkämpfer Streſemanns geweſen, und in Ihrer Hand gebung und können überhaupt ohne die Kräfte der Umwelt ger hat ausge wicklung unmöglich geworden ſind. Am ſtärkſten wird dies f haltsplan und Abgabengeſetze ausgenommen ſein. (Gewiß iſt der Geſetzentwurf, der zum Volksbegehren zugelaſſen iſt, kein Haushaltsplan, kein Abgabengeſetz im eigentlichen Sinne. Gewiß iſt aber, daß das Volksbegehren gegen den Sinn dieſer Verfaſſungsbeſtimmung und gegen die ihr zu! grunde legenden Motive verſtößt. Solche Ausnahmen vom Volksbegehren und Volksentſcheid enthalten die meiſten Ver⸗ faſſungen mit Formen direkter Volksgeſetzgebung. Der Zweck iſt immer: zu vermeiden, daß das Volk ſelbſt über große Geſetze von finanzieller Tragweite, mit notwendig verwickeltem Aufbau und zahlloſen, dem Laien ſchwer ver⸗ ſtändlichen Einzelbeſtimmungen, oder über Abgabengeſetz a b⸗ ſtim mt, d. h. über die Frage, ob es freiwillig Laſten auf ſich nehmen will oder nicht. Niemand, der den Houng⸗Plan ſtu⸗ diert, der die Verhandlungen in Paris und im Haag verfolgt hat, der vertraut iſt mit dem ungeheuer ſchwierigen Repara⸗ tionsproblem überhaupt, wird leugnen können, daß es keine ungeeignetere Befragung des Volkes geben kann, als dieſe. Sie überſteigt das Faſſungsvermögen des Staatsbürgers, der die Zuſammenhänge ni cht überſehen, 11 85 legt ihm eine Verantwortung auf, die er nicht tra gen ann. Schwerwiegender als dieſer Mißgriff iſt aber die Verwir⸗ rung ber Geiſter, die dadurch eintreten muß, daß das Volk auf⸗ gerufen wird, über außen politiſche Fragen von nicht zu überbietender Tragweite abzuſtimmen. Selbſt radikalſte Demokraten würden davor zurückſcheuen, Außenpolitik durch Plebiſzite machen zu laſſen und dadurch jede geordnete Regie⸗ rungstätigkeit lahmzulegen. i Den Gipfel der Demagogie bildet aber der 8 4 des Volksbegehrens. In Wahrheit handelt es ſich hierbei nicht um einen Geſetzgebungsakt, ſondern um ein in Form eines Geſetzes gekleidetes Urteil gegen ganz beſtimmte Männer Das ganze Volk ſoll wie in einem Revolutionstribu⸗ mal über die Mitglieder der Reichsregierung, die den Poung⸗ Plan in der erſten Haager Konferenz grundſätzlich angenom⸗ men haben, zu Gericht ſitzen und ſie ins Zuchthaus ſchicken. So wird es draußen aufgefaßt. Wie dieſes Vorgehen aber auf alle anſtändig denkenden Menſchen wirkt, hat der Reichsausſchuß der Deutſchen Volks⸗ partei am 30. September mit den Worten gekennzeichnet:„Die Männer, die unter Einſatz ihrer ganzen Kraft und unter Opferung ihrer Geſundheit dieſen Befreiungskampf führen, mit dem Vorwurf des Landesverrats zu bedrohen, iſt eine Infamie, für die auch der ſchärfſte politiſche Kampf keine Entſchuldigung bietet.“ 8 f Wenn wir durch den Kampf gegen das Volksbegehren auch Streſemauns Werk ſchützen, wenn wir ent⸗ ſchloſſen ſeine Außenpolitik fortführen wollen, ſo iſt das doch nur die eine Hälfte der Aufgaben, die wir ſeinem Andenken ſchulden. Wir müſſen auch an 0 ſein zweites Werk, die Dentſche Volkspartei, Das Geheimnis ſeiner ein der Partei beruhte auf ſeinen 8 eꝗchten Führereigenſchaften, aber auch auf den objektiven Elementen ber Partei, die er wie kein anderer begriff, entwickelte, verkörperte und nach außen profizſerte. Dieſe objektiven Elemente ſind: eine große Tradition, feſte Verwurzelung in der ſozialen Schichtung unſeres Volkes, auf weltanſchaulicher Grundlage wahrhaft politiſche Haltung in allen entſcheidenden Fragen und Un⸗ entbehrlichkeit im parlamentariſchen Amphitheaber. Der Tod zigartigen Führerſtellung in Der Beifall, den die Tauſende, die hier verſammelt ſind ſoeben Herrn Reichsminiſter Dr. Curtius geſpendet habe gilt nicht nur ſeinen Ausführungen über den Lebensweg des deutſchen Volkes, dem Rückblick und Ausblick, den er uns gab. Er gilt ebenſo ſtark ſeiner Leiſtung als einer der der Partei. Sie, Herr Reichsminiſter, ſind der Freund und liegt heute Streſemanns Vermächtnis. Der Name Streſe⸗ mann iſt die Signatur eines Programms von weltgeſchicht⸗ licher Bedeutung. Wir Badener haben Ihnen ſeit zehn Jahren das Vertrauen geſchkent, das die Grundlage aller poſitiven Arbeit für Staat und Volk iſt. Wir ſind bereit, neben dieſem Vertrauen auch die Anhänglichkeit an Streſemann auf Sie zu übertragen. Sie werden immer die badiſchen und die Mann⸗ heimer Freunde im beſonderen hinter ſich finden, wenn man es wagt, die nattonale Geſinnung unſerer Führer zu bekritteln oder gar zu beſtreiten. Denn bei aller bewußten Bejahung des nationalen Intereſſes muß der politiſche Führer immer von der moraliſchen Verantwortung durchdrungen ſein, die die praktiſche politiſche Arbeit ihm auferlegt. In einer Grenzlandkundgebung gehört das erſte Wort denen, die mehr als ein Jahrzehnt nach Friedensſchluß noch unter fremder Beſatzung ſtehen. Herr Abgeordneter Bur⸗ ſprochen, welch heißer Dank vom anderen Ufer des Rheins den Befreiern entgegenſtrömt.. N Aber auch wir Badener leben im Grenzland Niemals iſt unſer geſchichtlicher und kultureller Zuſammen⸗ hang mit der Pfalz erloſchen. Bei dieſer Betrachtung drängt ſich immer erneut die Erkenntnis auf, wie weitgehend die heu⸗ tigen Ländergrenzen im Hinblick auf die wirtſchaftliche Ent⸗ hier in der Nordweſtecke Badens empfunden, wo drei Länder zuſammenſtoßen. Mannheim hat ſein Hinterland verloren, ſind wir hier an der Löſung der Saarfrage beſonders intereſſtert. unſer geſamtes Wirtſchaftsleben leidet unter den Grenzlandſorgen, nicht nur Induſtrie und Handel, ſondern auch Mittelſtaud, Angeſtelltenſchaft, freie Berufe und Arbei⸗ terſchaft. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß wir jetzt, wo wir vor den badiſchen Neuwahlen ſtehen, uns Gedanken über die eigenen Exiſtenzmöglichkeiten machen. a. Dr. Waldeck verwies ſodann auf den zeitweiſe mit Er⸗ kung der Realſteuern. Nicht entſcheidend ſei die Frage, ob wir in Baden die abſolut höchſten Steuern hätten, unum⸗ ſtrittene Frage ſei die außerordentliche Höhe ſteuer⸗ licher Belaſtung. Der badiſchen Regierung könne man den Willen, eine Beſſerung der Verhältniſſe herbeizuführen, nicht Volksparte auf Erſparniſſe und Mehreinnahmen ſeien abge⸗ lehnt worden. In dieſem Zuſammenhang ſtreifte der Redner unmittelbaren Demokratie, die in dieſem Radikalismus kein Großſtaat in ſeine Verfaſſung aufgenommen hat, geſchweige enn in der Praxis anwendet. Vom Volksbegehren und Volks⸗ ntſcheid ſollen nach Art. 73 Abſ. 4 der Reichsverfaſſung Haus⸗ 2 8 5. 1 kurz die Frage der Reichsform, der ungünſtigen Standorts⸗ bedingungen für Mannheim, die Tarifpolitik der Reichs⸗ bahn, um dann auf die großen Gefahren hinzuweiſen, die KLeiandtassabgeoröneter Or. Waldeck n. mit dem es die engſten Wirtſchafts beziehungen hatte; deshalb deſſen letztes Ziel die Volksgemeinſchaft scheidungen ſind Sache des Verſtandes. Aber der Verſt muß angetrieben werden von einem heißen, glühenden H bitterung geführten Kampf der Landtagsfraktion um Sen⸗ k dem beſtreiten. Aber ein Erfolg ſei ausgeblieben, die Anträge der a lung und unſeres Führers bedeutet einen ſchweren Schlag für die Partei. Weil aber dieſe obfektiven Elemente die Notwen dig⸗ keit und den Beſtand der Partei gewährleiſten, wird und muß die Partei ihn überdauern. Wir wollen nicht zerbrechen oder zerbröckeln. Wir wollen die Reihen ſchließen. Wir wollen nicht ſtehen bleiben, wir wollen wachſen. 1 8 Groß und ſchwer ſind die nächſten Aufgaben, die geſtellt ſind und die der Löſung harren. Die Reichstagsftek⸗ tion hat ſich ſeit langem mit größter Entſchiedenheit für bie Sanierung der Reichsfinanzen, ihre Sicherung gegen verſchwenderiſche Ausgabenwirtſchaft, und für durchgreifende Steuerreform eingeſetzt, die zur Steigerung der Spartätigkeit anreizt, die Kapitalsbildung fördert und zugleich der ſozialen Geſundung des Volkskörpers dient. Reparationserleichte⸗ rungen, die dafür Vorausſetzung ſind, werden ſo der deutſchen Wirtſchaft zugute kommen. Auf ein ſolches Programm im Zuſammenhang mit der Reparationsregelung müſſen die, Regierungsparteien unter Führung der Reichsregierung ſich einigen. i Zu dieſer Reform unſerer Geſamtorganiſation gehört auch eine Neuregelung des Verhältniſſes zwiſchen Staat un d Wirtſchaft, die zum Schaden beider hinter drängenden anderen Aufgaben bisher zurücktreten mußte. Ich glaube mit Herrn von Kardorff, daß unſer Wirken und unſere Ziele in anderen Lagern lebhafte Sympathien finden. Auf unſerem Parteitag würden ohne Zweifel auch ſtarke Anklänge an das Wirtſchaftsprogramm des Mannheimer Parteitages der Demokratiſchen Partei herausgehört worden ſein. Wenn wir den Anſpruch erheben zu können glauben, an den Aufgaben der Zukunft führend mitzuwirken, ſo beruht dieſer Glaube auf 5 zwei Eigenſchaften unſerer Partei,. die immer wieder unſere politiſche Linie und unſere Ent⸗ wickelung beeinflußt haben. Trotz aller Verſuchungen und Anfechtungen und entgegen der ſonſt zu beobachtenden Zer⸗ ſetzung in Intereſſengrupyen iſt es uns immer wieder ge⸗ lungen, uns zur reinen Staatspartei durchzuringen, die Intereſſen zurückzudrängen, die Kräfte und Gegenſätze auszugleichen, eine Politik der mittleren Linie zu finden und damit dem wahren Staatswohl rein zu dienen. So iſt es der Staatsgedanke, die Staatsautorität, das Geſamtwohl, um das alle unſere politiſche Arbeit kreiſt. 5 5 13 Zum anderen iſt es das Feſthalten an jenem Grundſatz, wonach das innerſte Weſen des Liberalismus darin beſteht, die Zeichen der Zeit zu beachten und ihre Anſprüche zu befrie⸗ digen. Die Durchdringung mit dieſem Geiſt muß uns immer wieder vorwärts treiben, ſie befähigt uns, unſere Kräfte ge⸗ rade den Reformgedanken zur Verfügung zu ſtellen. Möchten wir ihm nie untreu werden. e 5 Welchen Verluſt der Tod Streſemanns bedeutet, wiſſen wir alle erſt ſeit dem ergreifenden Leichenbegängnis, bet dem das deutſche Volk im Verein mit dem ganzen Ausland ihm die letzten Ehren erwies. Nie iſt ein deutſcher Staatsmann ſo zu Grabe geleitet worden. Ungeheuer war, wie ſich da am ſchönſten zeigte die Autorität dieſes Mannes, das Aktivum, das Deutſchland an ihm beſaß. Uns aber ziemt nicht Ver⸗ ſenkung in den Schmerz ſeines Verluſtes. Gerade in ſeinem Sinne haben wir erneut alle Kräfte anzuſpannen. Trotz aller Not fühlen wir, daß wir wieder aufſteigen werden. Deutſcher Lebenswille wird deutſches Schickſal über! winden! a N 0 Stürmiſcher, langanhaltender Beifall dankte dem 1 der ſchon beim Betreten des Podiums herzlich begrüßt worde waz. Die Schlußanſprache hielt 8 5 2 * — 2 0 8 5 N heim durch die Zuſammenballung großer wirtſchaftlicher B triebe entſtanden ſeien. Die Vernichtung ſelbſtän d ger wirtſchaftlicher Exiſtenzen ſei eine u geheure volkswirtſchaftliche Gefahr. Das Staatsleben brauche möglichſt viel ſelbſtändig ſchaffende Per⸗ 8 ſönlichkeiten, ſtatt deſſen werden die Zahlen der wirtſchaftlich abhängigen Exiſtenzen immer weiter vermehrt. Die Zuſam⸗ menballung großer Unternehmungen bringe das furchtbare Geſpenſt weiterer Arbeitsloſigkeit mit ſich. Un⸗ zählige unſerer Volksgenoſſen ſeien heute ſchon ohne Arbeit, Streſemann habe einmal davor gewarnt, auf dieſe arbeits⸗ loſen Menſchen unbedacht einen Stein zu werfen. Die Gefahr der Arbeitsloſigkeit ſei ebenſo groß für Arbeiter, wie für An⸗ geſtellte., Erhöhte Arbeitsloſigkeit bringe aber auch erhöhte 1 ſoziale Laſten, die heute eine ſchon für den Unternehmer kaum mehr tragbare Höhe angenommen haben. Zu den 3 8 Kulturfragen 1 des Grenzlands Baden übergehend, betonte Dr. Waldeck die Wichtigkeit der Volksſchu le und die Sorge um die Erhal⸗ ung der drei Hochſchulen. Er verwies auf den erfolgreichen Kampf der volksparteiltchen Landtagsfraktion für die Erhal⸗ kung der Simultanſchule und erklärte, mehrfach von ſtürmiſchem Beifall unterbrochen, daß die Deutſche Volkspartei dieſes koſtbare Erbgut des Liberalismus, das vom Geiſt der Duldſamkeit beherrſcht ſei, jederzeit mit allen Kräften vert digen werde.(Beifall.) 5. 8„„ Gemeſſen an den großen Aufgaben der hohen Politik, der Außenpolitik, der Frage der Finanzreform im Reich treten dieſe badiſchen Fragen wohl zurück. Aber auch die badiſchen Fragen ſind Lebensfragen des Volks. Wir haben die Hoff⸗ nung, daß die Sorgen bes badiſchen Grenzlandes auch die Sorgen des ganzen deutſchen Volkes ſind.. Als Badener haben wir immer das ſtarke deutſche Goe⸗ meinſchaftsgefühl gezeigt, das ſeit Gründung des Na tionalvereins die elementare Werbekraft für die liberale Idee geweſen iſt. Wir verbürgen unſeren Führern eine untrüg, liche nationale Geſinnung, den Geiſt der Duldſamkeit, ö iſt, und eine ebenſo bewußte, wie unerſchütterliche Freiheitsauffaſ⸗ ſung in allen kulturellen Fragen. Politiſche E * zen, in dem der Glaube an Volk und ate r verwurzelt iſt. Das deutſche Schickſal iſt i : tſch⸗ iſt abhängig vo dem beutſchen Lebenswillen. Die Deutſche Volkspartei fühlt dieſen Lebenswillen in jedem Pulsſchlag. Ste iſt bereit, und fühlt ſich berufen, als die Partei Streſemanns das deut Schickſal mitzugestalten in unbeirrbarem Glauben an Deutf lands Wiederaufſtieg.(Stürmiſcher Beifall.). Als der Beifall verrauſcht war, erhob ſich die Verf n ſtimmte den erſten Vers des Deutſchlandliede Im Anſchluß daran brachte Stadtrat Ludwig ein bra aufgenommenes Hoch auf das deutſche Vaterland aus. mit ſchloß um 10 Uhr die Kundgebung, die in ihrem überau für das Grenzland Baden und die Sta dt M ann ⸗ druck nicht verfehlt haben wird. würdigen lauf auch auf die Andersgeſinnten ihren Ein 4. Seite. Nr. 438 Der Kan Hugenberg in Karlsruhe . Wie er den§ 4 auslegt Der Deutſchnationale Parteivorſitzende Dr. Hugenberg ſprach am Samstag abend in Karlsruhe in einer Kund⸗ gebung für das Volksbegehren. Er beſchäftigte ſich zunächſt ausführlich mit den Auswirkungen des Mpungplanes und be⸗ zeichnete die Fortdauer der jährlichen Milliardenzahlungen an das Ausland unter Wegfall der Transferklauſel und damit des Währungsſchutzes als Gefährdung der deutſchen Wirt⸗ ſchaft. Der Kampf gegen den Poungplan ſei ein Notwehr⸗ * Leidenſchaft. Dſchter ſchließlich, wobei ein hörbarer Hauch des Lächelns der Genugtuung durch den ohnedies nicht geräuſchlos bleiben⸗ recht des deutſchen Volkes. Das Volksbegehren ſei von der Reichsregierung als ein verfaſſungsmäßiger Akt anerkannt. Entgegen dem klaren Wortlaut der Verfaſſung ſolle aber die Beamtenſchaft unter Aus nahmerecht geſtellt werden. Mit Schmerz hätten diejenigen, die einſt Hindenburg zum Staatsoberhaupt kürten, gehört, daß offenbar eine anders gerichtete Umgebung ihn durch ihre Darſtellung der rechtlichen und politiſchen Lage zu einem Urteil gen eine Einzelbeſtim⸗ mung des Volksbegehrens beſtimmt babe, das mit den Tat⸗ lachen nicht in Einklang zu bringen ſet und auch ſeinem Wunſche nicht entſpreche, nicht in den politiſchen Kampf hineingezogen zu werden. Es ſei kein unſachlicher und per⸗ ſönlicher politiſcher Kampf. Es handle ſich vielmehr um die Erfüllung der vaterländiſchen Pflicht(), das deutſche Volk vor den Gefahren des untragbaren, unerfüll⸗ baren und deshalb unannehmbaren Poungplanes zu ſchützen. Der 8 4 bezieht ſich nicht auf die Vergangenheit, ſondern auf die Zukunft. Er habe keine rückwirkende Kraft. Er ſolle vor allem verhüten, daß Bevollmächtigte des Reiches künftig durch„Paraphierung“ von Verträgen der Entſchei⸗ durch des Reichstages und des Reichspräſidenten vorgreifen. Die Aeußerung des Reichspräſidenten zum 8 4 des Volks⸗ ben ßrens werde in weiten Kreiſen als ein Heraustreten aus Der von ihm ſelbſt gewünſchten Neutralität empfunden wer⸗ ken. Sie bewirke im Intereſſe der heutigen Parteiregierung ſeine Hineinziehung in den politiſchen Tageskampf. Wie man ſteht hat Hugenberg in Karlsruhe einen erſten verzweifelten Verſuch unternommen, den uminöſen 8 4 zu retten. Durch eine Kritik an Hinden⸗ burgs Schritt und die Behauptung der Reichspräſtdent habe 555„irre führen“ laſſen, verſchlimmert er aber nur noch die ge. Das Unbehagen, gegen den Reichspräſidenten in Oppoſttion zu ſtehen, o amt in der„Kreuzzeitung“ deutlich zum Ausdruck. Das Blatt des Grafen Weſtarp unterſtreicht nochmals, daß„ein Teil der nationalen Kreiſe gegen den Weg der direkten Volksbefragung von vornherein Bedenken hatte“ und daß „ein anderer Teil mit der Faſſung des Freiheitsgeſetzes nicht einverſtanden war und beſondere Vorbehalte his zum Schluß aufrecht erhalten“ hat. Eine treffende Widerlegung des Hugenbergſchen Plat⸗ doyers für den§ 4 enthalten die Ausführungen, die heute in der„D. A. 3“ von dem früheren Reichskanzler Dr. Zuther gemacht werden. Es beißt da:„Durch den Vor⸗ ſchlag des 8 4, der praktiſch die Straffuſtiz zur Entſcheidung über politiſche Lebensfragen des deutſchen Volkes aufruft, würde nicht nur Deutſchlands internationale Verhandlungs⸗ fähigkeit aufgehoben werden. Das deutſche Staatsweſen über⸗ haupt, von deſſen Kraft und Zukunft alles abhängt, wäre ſchwer erſchüttert. Gerade für Verfechter konſervativer Staatsgedanken, die ſich unter den Anhängern des Volks⸗ begehrens doch in großer Zahl befinden, iſt es unbegreif⸗ Lich, wie der Vorſchlag durchdringen konnte, höchſte pplitiſche Entſcheidungen ſtatt durch beruſene politiſche Organe, durch den Strafrichter fällen zu laſſen.“ Uebrigens ſind, einem Wunſche Hindenburgs entſpre⸗ chend aus ſeinem Propagandafilm der Emelka gegen das Volksbegehren, der augenblicklich in den Kinotheatern läuft, Kriſis“ Sonntag⸗Morgenaufführung des Schauspiels von 5 Nlf Lauckner im Apollotheater Zweit Frauen, ein Mann. Und„Kriſis“ heißt das Stück. Eine Kriſis der alſo, oder eines Trios, ein bloßes Eifer⸗ ſuchtsgeſchiebe? Nein, Kriſis heißt hier Kriſis der heutigen Frau. Sie will abrechnen mit dem ſogenannten Mann, der 5 an die Frau nur Anſprüche ſtellt, der nur ſich ſelbſt ſieht und eine Rückſichtsloſigkeit an die andere reiht, ohne daß ihm vor ſeiner Gottähnlichkeit bange wird. Dem Mann, der nur Rechte hat(und ſte deshalb zu Unrechten macht), der alle Pflichten der Frau überläßt,— ihm gilt der Kampf. Dabei iſt er verlogen, ein Schönredner, ein ſogenannter Frauenkenner. Spielt gut Klavier und weiß ſich wie ein Schlangenmenſch durch die Geſpräche zu winden, Er betrügt ſeine Frau aus Gewohnheit und belügt ſie dabei faſt aus Und ſo ſeien ſie alle, die Männer, ſagt der den Theaterraum geht. Mit Verlaub, ihr Dichter und ihr Frauen, ſind die Männer wirklich alle ſo wie diefer da? Kürzen wir uns die Ueberlegung ab und ſagen mit dem biederen Landgrafen aus dem Freiſchütz: Fort, werft das Scheufal in die Wolf⸗ ſchlucht! . Es handelt ſich ſa um die Frau in dieſem Stück, darge⸗ 5 ſpellt an einem Frauenpaar: Antonie, die Frau des Architekten Stefan Herlet, und ihre Freundin Glane. Dieſe kommt auf Beſuch ins zwölfte Eheſaar und findet Antonie in ſchwerer innerer Not und Verlaſſenheit, ihre Ehe verlogen, zerrüttet. Was ſoll Antonie tun? In der Lüge und Erniedrigung bleiben? Fortgehen; wohin? Zetzt iſt ihre Freundin Glane da; vielleicht kann das die Rettung ſein. Antonie iſt es verſagt, Mutter zu werden.(Selbſt daran trägt ihr Mann die Schuld.) Zetzt wünſcht ſte ſich ein Kind — von Glane, und der Vater ſoll ihr eigener Mann ſein. Dann geſchieht doch das, was ſte als betrogene Frau ſo oft ſchweigend erdulden mußte, einmal durch ſie ſelbſt; ihre beſte Freundin wird es ſein, die durch das Kind den Friedensengel i ins leere, kalte Haus bringt. So denkt Antonie. Aber ſie hat nicht mit allem gerechnet. Sie weiß eines nicht: Glane hat dem Mann ihrer Freundln ſchon längſt an⸗ gehört. Das iſt wohl vorbei aber non neui wirkt Stefans Weſen auf ſie, und Glane muß ihn ſchließlich lleben. So wie ſte es gewohnt iſt: als die Starke, augenblickweiſe Erglühende. pf um das 22. ĩͤĩͤ ͤ——CCGT0TCTCTTTT Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe) zolksbegehren alle die Perſon des Reichspräſidenten betreffenden Stellen entfernt worden, ein Beweis dafür, daß der Reichspräſi⸗ dent nach beiden Seiten ſtrengſte Neutralität wahren will. Verregnete Kundgebungen E Berlin, 20. Okt.(Von unſerem Berliner Büro). Die für heute mittag im Luſtgarten einberufene Kundgebung der Berliner Gruppe des Reichsausſchuſſes für das Volks⸗ begehren wies angeſichts des ſtarken Regens eine ſehr ſchwache Beteiligung auf. Unter den Erſchtenenen waren hauptſächlich uniformierte Stahlhelmer zu ſehen. Die. Verſammelten trugen wenige Schilder mit Inſchriften: „Heraus zum Volksbegehren“ und„Zerſtört den teufliſchen Moungplan!“ Es wurden auch einige aber nur wenige ſchwarz⸗weiß⸗rote Fahnen mitgeführt. Nach der Kundgebung zogen ſich die Teilnehmer zurück, ohne daß es zu irgend⸗ welchen Zuſammenſtößen mit der Poltzei oder Andersdenken⸗ den gekommen wäre. In ziemlich ruhigen Formen vollzog ſich auch die Kund⸗ gebung, die die Nationalſozialiſten am Nachmittag im Sportpalaſt veranſtalteten. Die Abgeordneten Kube, Döhring und Graf Reventlom ergingen ſich in dem üb⸗ lichen Stil gegen den Poungplan und den Kampf der Re⸗ gierung gegen das Volksbegehren. Die Auflöſung der Ver⸗ ſammlung ging auch in völliger Ordnung vor ſich. Es kam lediglich zur Verhaftung einiger Renſtenten, die den Anordnungen der Poltzei nicht Folge leiſteten. Beſchlagnahme eines Hetz⸗Flugblattes Am Samstag abend erſchtienen, wie die„Deutſche Zeitung“ berichtet, im Berkiner Büro des Reichsausſchuſſes für das beutſche Volksbegehren zwei Kriminalbeamte und beſchlagnahmten ein Bildflugblatt, auf dem dar⸗ geſtellt war, wie Franzoſen auf deutſche Kinder zeigen. Darunter ſteht das Wort„Eure Kinder gehören uns.“— „Wollt Ihr das verhindern, dann tragt Euch in die Liſte zum Volksbegehren ein.“ Die Beſchlagnahme wurde begrün⸗ det mit den Beſtimmungen des Strafgeſetzbuches, die ein Vorgehen gegen eine Perſon vorſehen, wenn von ihr unge⸗ hührlicherweiſe Lärm oder grober Unfug verübt wird. Maßregelung eines ſtaatlichen Lotterieeinnehmers Dem ſtaatlichen Lotterieeinnehmer Major a. D. Hart⸗ mann in Mühlheim a. d. Ruhr iſt vom Präſidenten der General⸗Lotterie⸗Direktion mit Billigung des preußiſchen Finanzminiſters die ihm übertragene Lotterieeinnahme ent⸗ zogen worden, da er einen Aufruf zu Gunſten des Volks⸗ begehrens unterzeichnet hat.. Arteil im Prozeß Halsmann Im Prozeß Halsmann in Junsbruck wurde am Samstag das Urteil gefällt. Der Angeklagte Halsmann wurde des Totſchlages für ſchuldig befunden, und zwar mit acht Stimmen Ja gegen vier Stimmen Nein. Die Frage auf Mord wurde mit ſieben Stimmen mit Ja gegen fünf Stim⸗ men Nein verneint. Als der Angeklagte nach der Entſcheidung der Geſchwore⸗ nen in den Saal geführt wurde, richtete er an ſeine Verteidi⸗ ger die Frage„Ich bin ſchuldig erkannt worden?“ Als keine Antwort erfolgte rief er aufgeregt:„Das iſt ein Juſtizirrtum. Ich bin das Opfer einer Preſtigefrage geworden, das iſt Ver⸗ hetzung“. Der Gerichtshof beſchloß ſodann, ihn abführen zu laſſen. Dann wurde das Urteil verkündet, das auf vier Jahre ſchweren Kerkers lautete. Im Hinblick auf ſeine Un⸗ beſcholtenheit, ſeine Jugend, ſeinen guten Leumund und ſeine Erregung z. Z. der Tat wurde ihm außerordentliche Mäilderungsrecht zuerkannt Das Publikum verhielt ſich verhältnismäßig ruhig. Montag, den 21. Oktober 1929 Der Sklarek-Skandal Ausdehnung der Unterſuchung in Sicht Berlin, 20. Okt.(Von unſerem Berliner Büro. Den Stand der Sklarek⸗Unterſuchung läßt ſich kurz dahin gu⸗ ſammenfaſſen: Die Zahl der Beſchuldigten beläuft ſich augen blicklich auf neun, von denen ſich vier, nämlich die drei Brüder Sklarek und der Buchhalter Lehmann, kt Haft befinden. Wie verlautet, wird ſich dieſer Kreis in det erſten Tagen der kommenden Woche erweitern. 5 Im Verlauf der Ermittlungen des Unterſuchungskommiſz ſars beim Oberpräſidium über die Rolle der drei Stabk⸗ bankdirektoren wurde am Samstag mit der Vernehmung der Mitglieder des Kreditausſchuſſes der Stadtbank begonnen. Der ſuspendierte Bürgermeiſter Schneider iſt nicht verhört worden. Er will am Montag, wenn ſeine Vernehmung fortgeſetzt wird, der Staatsanwaltſchaft einen Schriftſatz vorlegen, in dem er ſein Geſchäftsgebaren ausführ⸗ lich darlegt. Inzwiſchen werden ſeine bisherigen Ausſagen nachgeprüft. Von. dem Ergebnis hängt das weitere Vorgehen des Staatsanwalts gegen Schneider ab. Die Unterſuchung hat inſofern eine Ausdehnung erfahren, als auf Veranlaſſung der Staatsanwaltſchaft nunmehr auch der aus der Kommuniſtiſchen Partei ausgeſtoßene Stadtrat Gäbel vernommen worden iſt. Wie bei Schneider erſtreckte ſich die Vernehmung auf die Frage, ob ſich Gäbel der paſ⸗ ſiven Beſtechung ſchuldig gemacht und im Zuſammen⸗ hang mit ſeinen Dienſtobliegenheiten Zuwendungen von den Sklareks empfangen hat. Gäbel war es bekanntlich, der die Verlängerung des Monopolvertrages ohne Wiſſen der Stadt⸗ verordnetenverſammlung bis zum Jahre 1935 vorgenom⸗ men hat. Die Skläreks ſelbſt haben durch ihre Verteidigung gegen den vom Magiſtrat beantragten Konkurs dringende Be⸗ ſchwerde eingelegt und zwar mit der Begründung, daß der Konkurs auch über das perſönliche Vermögen verhängt ſei, obwohl das Gericht hierfür nicht zuſtändig wäre. Gleichzeitig iſt von ihnen beantragt worden, den für die Auktion des Rennſtalls angeſetzten Termin bis zur Entſcheidung der näch⸗ ſten Inſtanz zu verſchieben. Letzte Meldungen Berliner Rechtsanwalt nach Unterſchlagungen verſchwunden ö — Berlin, 20. Okt. Nach Unterſchlagungen in noch nicht 5 feſtgeſtellter Höhe iſt ſeit dem vergangenen Mittwoch der ö 47 Jahre alte aus Inſterburg gebürtige Anwalt und Notar Dr. Stegfried Aron mit ſeiner 41jährigen Ehefrau aus Berlin flüchtig. Nach hinterlaſſenen Briefen, die auch das Eingeſtändnis ſeiner Verfehlungen enthalten, trägt ſich Dr. Aron mit der Abſicht, ſich außerhalb Berlins das Leben 811. nehmen. Dr. Aron war Strafverteidiger und Notar und bearbeitete außerdem Fälle der freiwilligen Gerichtsbarkeit, Im Einverſtändnis mit der Staatsanwaltſchaft wurden die Büroräume einer kurzen Durchſuchung unterzogen und hier⸗ auf vorläufig verſtegelt. Raubmörder Hopp zu lebenslänglichem Zuchthaus . begnadigt 2 5 — Bremen, 20. Okt. Der am 25. Februar ds. Js. vom Schwurgericht Verden(Aller) zum Tode verurteilte Raub mörder Emil Hopp iſt zu lebenslänglichem Zuchthaus begna⸗ digt und von Verden bereits einer Strafanſtalt zugeführt worden. Der vielfach vorbeſtrafte Hopp hatte bekanntlich im Herbſt v. J. in einem Nachteilzug Hamburg Bremen in einem Abteil zweiter Klaſſe den Fabrikdirektor Nord manu aus Delmenhorſt erſchoſſen und beraubt und die Leiche aus dem fahrenden Zuge geworfen. Selbſtmord eines ſowjetruſſiſchen Beamten — Hamburg, 20. Okt. Hier hat ſich der 70jährige Beamte der Exportabteilung der Handelsdelegatton der ſowfetruffi⸗ ſchen Regierung in Hamburg, Goldſtein, erſchoſſen. 1 beiden Freundinnen. Antonie fühlt ſich belogen, nicht nur von ihrem Mann, auch von Glane, die wohl das tut, was Antonie wünſchte, aber nicht wie ſie ſichs wünſchte. Es kommt eben immer anders als man Halt! Nur einer iſt in bieſer Verwirrung der Gefühle gleichgeblieben: Stefan. Und mit ihm erlebt deshalb Glane in kurzer Zeit das, was Antonie in zwölf langen Jahren mit ihm erleben mußte. Wies drauf ankommt, kneift er, und nun iſt auch Glane wieder ſehend geworden. Wohl erwartet ſie ein Kind von ihm, aber es wird ihr Kind ſein und das Antontens; denn beide Freundinnen finden ſich wieder. Sie werden beiſammen bleiben.„Jetzt habe ich mit dir mehr zu reden als mit einem Mann“, ſagt Antonie zu Glane. wunden. 8 Das ſehr ernſt zu nehmende Stück iſt mit größtem Ge⸗ ſchick gezimmert. Die Duette und Terzette ſind mit Ver⸗ haltenheit und Spannung geradezu geladen. Alte Dramen⸗ requiſtten ſtehen da und dort herum: ein Monolog, ein ge⸗ wiſſes Pathos der Ueberzeugung; ſte ſchaden gar nicht. Vor allem iſt das Stück von einer hochachtbaren Geſinnung durch⸗ drungen, dazu ein Beiſpiel feinen Verſtändniſſes für die Frau und alles, was ſie in der heutigen Zeit in dieſem Zu⸗ ſammenhang bewegt. Gewiß ein Kriſenwerk, alſo der Hinweis auf etwas Un⸗ geſundes. Aber wer wird das Kriſenhafte, das Kritiſche der allgemeinen Situatton leugnen! Soll hier den Frauen viel⸗ leicht ein Weg gewieſen werden? Wir glauben nicht, daß es bet dieſem Weg der beſten Freundin mit der beſten Freundin bleiben kann. Sie haben ja zunächſt eine Aufgabe: das Kind. Darum handelt es ſich. Die ungeborenen Kinder auf der Bühne ſind immer recht problematiſch, und wenn ſich die beiden Freundinnen darob im letzten Akt zuſammenfin⸗ den, ſo wirkt das zunächſt nur konſtruiert. Vorher mußte noch der Mann völlig unmöglich gemacht und mit einer Un⸗ zahl moraliſcher knock outs aus dem Ring geboxt werden. Und wenn das Kind, das ba einige Zeit nach Schluß der Vorſtellung zur Welt kommen ſoll, ein Junge iſt,— was dann? Hier fängt alſo erſt die Aufgabe an! So ſtellt ſich dieſes Stück in den Zuſammenhang einer großen kulturellen Wandlung, die wir hier nur andeuten können, deren Aufzeigen aber notwendig erſcheint. Erſt in unſeren Tagen kommt das Werk eines Mannes zu Ehren, der im vergangenen Jahrhundert eine verſchitttete Welt aus⸗ grub und erhellte: Bachofen, der Entdecker des uralten Doch eins geſchieht dabei: es entſteht eine Kluft zwiſchen den Mutterrechts. Die Zeiten der einſeitigen Männerrechte Während der Herr Mann ſchon längſt nicht mehr zu ſehen iſt. Eine Emanzipation hat ſich vollzogen, die Kriſis iſt über⸗ ſcheinen vorüber zu ſein; überall, in der Geſetzgebung, im Kampf der Meinungen beginnen— nicht die Frauenrecht⸗ lerinnen, dieſe unbefriedigten Stehkragenmamſellen—, wohl aber die Vertreter des Mutterrechts die Stimme zu erheben. Und ein Symptom dafür, obwohl es aus einem ganz anderen Bereich kommt, ſcheint uns dieſes Drama von Lauckner zu ſein. Freiheit der Frau: nicht von dem Mann, aber für das Kind. Der Weg dazu führt durch die heutige„Kriſis“. Nur die Frauen können dieſen Weg nicht gehen, die durch ihre ſeeliſche Armut nur leibliche, aber nicht geiſtige Mutter ſein können; auch dteſes Drama unſerer Zeit muß einmal geſchrieben werden. 5 * Die Aufführung, die geſtern im Apollotheater unter verdienſtvoller Beteiligung der Freien Volksbühne ein überaus zahlreiches Publtkum fand(neben der grauſamen Mitwirkung einer ſchleimverklärenden Dauerhuſter), war von Lauckner ſelbſt inſzeniert; auch an der Stuttgarker Ur⸗ aufführung des Werks war er als Dichterregiſſeur beteiligt. Die ſtärkſte Leiſtung gab Carola Toelle als Frau An⸗ tonie. Eine Ehedulderin mit unendlich viel aufgeſpeichertem Leid. Der feine Mund iſt durch die ewigen Zynismen des Gatten ſpitz geworden. Der Blick ſucht die Winkel nach einem Schimmer von Glück ab und entdeckt Spinnweben. Der Zu⸗ ſchauer ſucht dieſe Darſtellung nach Carola Toelle ab, und entdeckt Käthe Dorſch. Aber die beſte Käthe Dorſch, rührend, innig, weiblich, mütterlich, opferbereit. In der Szene der Offenbarung des Muttergeheimniſſes der Freundin von über⸗ zeugender Größe. 8 Als Freundin Glane ſchreitet Hanna Ralphs Adels⸗ geſtalt über die Bühne. Dieſes Schreiten gibt mehr als die Sprache, die Bewegung des Körpers mehr als die Mimik. Eine Frau, die ſich nicht aus⸗ſpielt. Und dieſe Verhaltenheit wirkt wie die Frau ſelbſt: ſchön. i Den Architekten Stefan Herlet gibt Alfred Geraſch mit echtem Schönredner⸗Organ. Ein Commis voysgeur des Dia⸗ logs. Statt Häuſer baut er Phraſen. * * Das Intereſſe im Zuſchauerranm wächſt und erreicht ſei⸗ nen Höhepunkt im zweiten Akt. Die Pauſe hört Diskufſſo⸗ nen; aber nicht: finden Ste, daß Antonis ſich richtig verhält, ſondern: die Männer, die Männer und nochmal die Männer. Dabei ſind zwef Frauen in dem Stück. Und auf die kommt es doch an; deshalb iſt es einmal umgekehrt wie im Sprich⸗ wort: wer hier anklaat, entſchuldigt ſich. Finden Sie alſo, daß ſich das weibliche Publikum richtig verhält? B geißer Herbst und ſtrenger Winter Unerwartete Urſache im Kosmos: Der Venus⸗Umlauf gehoben wurde. Immerhin iſt er in den Tempexratur⸗ ſchwankungen 83. B. der Reichshauptſtadt deutlich nachzuweiſen. In dem ſog. Periodogramm der Berliner Temperaturen von Brunt habe ich dieſe Periode nicht weniger als ſechsmal in verſchiedenen Vielfachen erkennen können. In allen Fällen Handelt es ſich um denſelben kosmiſchen Einfluß, nämlich um eine Schwankung der Strahlungsverhältniſſe der Sonne gemäß den Veränderungen auf der Sonnenvberfläche. Und dieſe Veränderungen auf der Sonnenoberfläche entſpre⸗ chen mit unerwartet großer Genauigkeit der. dauer des Planeten Venus. Hier der Beweis: 5 Pertodendguer nach Brunt. Entſprechende Umläufe der Venus 143 Mo 148 Monate 2 mal.99 Monate 2*. 4 759„ 50 5* ö 5„ 1* 55„ 8 5 05 5 2 80** Wenn 60 der Venusumlauf ſelbſt von.39 Nün g nicht beſonders deutlich erſcheint, ſo beobachten wir doch das Doppelte davon in fünf der behandelten ſechs Fälle. In letz⸗ ter Zeit hatten wir Teilgipfel der Sonnenfleckenkurve im Jehruar 1926, im April 1927 und im Juli 1928. Danach wäre im Oktober wieder ein Teilgipfel zu erwarten, der gerade um einen Venusumlauf vom Februar dieſes Jahres abſteht. Dieſe Ergebniſſe ſtimmen mit denen von früheren Sonnen⸗ fleckenmaxima überein und zeigen, daß Venus am ſtärkſten auf die Sonne wirkt, wenn ſie einen beſtimmten Platz im Tierkreiſe einnimmt. Dieſer Standort befindet ſich in der Nähe des Hauptſternes des Gr ein Löwen, Regulus, den Keine Regel ohne Ausnahm kann man auch im Hin⸗ blick auf die ſtattſtiſche Vermutung ſagen, die uns nach einem ſtrengen Winter einen kühlen Sommer erwarten ließ. Dieſe Statiſtik war allerdings ohne Berückſichtigung der Sonnen⸗ flecken aufgemacht, deren Einwirkung auf das Wetter je länger je mehr anerkannt wird. Wenn auch dieſer Sommer gewiß nicht unter die heißen gerechnet werden darf, ſo hat er doch beſonders in ſeinem Herbſtabſchnitt eine Reihe von ſo warmen Tagen gebracht, daß man beinahe in ganz Mittel⸗ europa, ſogar an der Meeresküſte, klagen hörte. Die Tempe⸗ raturen lagen im Tagesmittel des öfteren über 20 Grad, und die Höchſtwerte überſtiegen nicht ſelten 30 Grad. Das mühen Stlaͤdtiſche Nachrichten Der dritte Oltoberſonntag machte recht eindringlich darauf aufmerkſam, daß der ſchöne, ſonnige Herbſt der Vergüngenheit angehört. Vielleicht täu⸗ ſchen wir uns, vielleicht iſt uns in dieſem Monat noch ein Umſchlag zu trockener Witterung beſchieden. Der Regen iſt zwar noch rechtzeitig gekommen, er müßte aber weit ergiebi⸗ ger ſein, weil das Erdreich für die Feldbeſtellnug viel Feuch⸗ tigkeit verlangt. Der Waſſerſtand des Rheines war ſo ſtark zurückgegangen, daß man vor der Einſtellung der Oberrheinſchiffahrt ſtand. Wie uns amtlich mitgeteilt wird, war der Verkehr auf der Reichsbahn vor⸗ und e nach allen Richtungen ſchwach. Bel ber kalten, regneriſchen Witterung eine ganz Katllrliche Erſcheinung, da es am gemütlichſten daheim in wohldurch⸗ wärmter Stube war. Der Ofen, der bisher ein recht miß⸗ achtetes Daſein führte, iſt wieder zu einem der wichtigſten⸗ Einrichtungsgegenſtände geworden. Regerer Verkehr herrſchte auf der Elektriſchen nach Feudenheim und Seckenheim, weil Viele zur Kirchweih fuhren, die in der üblichen Weiſe gefeiert wurde. Auch die Pfalz iſt von Vielen in dem Be⸗ ſtreben aufgeſucht worden, den„Neuen“ an der Quelle zu probieren. In den Abendſtunden profitierten die Wirtſchaf⸗ ten und Kaffeehäuſer von dem ſchlechten Wetter. Auch die Theater fanden ſtarken Zuspruch. S0 war das Apvllotheater i 5. a * Ernannt wurde Polizeioberinſpektor Karl Ziegler in Mannheim zum Polizeihauptmann. 5 * Verſetzt wurde Juſtizſekretär Wilhelm Biſchoff beim Amtsgericht Engen zum Amtsgericht Mannheim f e Schließung der Reiß⸗Juſel. Die Reiß⸗Inſel wird von heute ab bis zum Beginn des Frühjahres 1930 für den öffent⸗ lich Beſuch geſchloſſen. Da ſich Beanſtandungen nicht ergeben haben, ſoll auch in Zukunft die Reiß⸗Inſel vom Mai bis Oktober in der bisherigen Weiſe dem öffentlichen Verkehr freigegeben werden » SEelbſtmord im Plauetarium. Ein 45 Jahre alter ge⸗ ſchtedener Bäcker hat ſich in der Nacht zum Sonntag in die Anteren Räumlichkeiten des Planetarſums eiuſchließen laſſen und durch Gas vergiftung ſich das Leben genommen. Lebensmüde. Ein 96 Jahre alter Kaufmann brachte ich am Samstag unter der Jungbuſchbrücke am linken Handgelenk eine Schnittwunde mit einem Taſchenmeſſer bei. Der Lebensmüde, der als Grund der Tat Streitigkeiten mit Verwandten angab, wurde in das e Krankenhaus verbracht. 5* Ein Maunbeimer Chirurg erheblich e Samstag n abend ſtießen auf der Kreuzung Friedrichsring⸗Lameyſtraße zwei Perſonenkraftwagen zuſammen. Der Zu⸗ 5 dena war ſo heftig, daß das eine Auto auf den Geh⸗ weg geſchleudert wurde. Ein in dem Auto ſitzender hieſiger g. Chirurg erlitt mehrere Rippenbrüche. Der erheblich Verletzte wurde im Auto nach ſeiner Wohnung verbracht Beide Autos wurden bei dem eee ſchwer beſch digt. V 1 h diesmal Alten der Woche vom 27. Oktober bis 3. können erfahrungsgemäß die 5 Auskunft. immer mehr an Zahl und Größe zunehmen, weſenheit eines Sanitäters von Nutzen ſei zu ſein. ſich ſchon bedenklich den Rekordwerten. Die Wetterlage über Europa iſt durch auffallenden Mangel an Zirkulation gekenn⸗ zeichnet. Die Sonneneinſtrahlung erfolgt faſt ungeſtört. Die ſonſt ziemlich reichlich vom Atlantik herüberwehenden feuchten Winde haben den theoretiſch gegebenen„verregneten Sommer“ nicht hervorrufen können. Im Gegenteil, die Luftfeuchtigkeit iſt unerwartet gering. Die Felder trocknen aus. Das Laub fällt zu früh von den Bäumen. Durch einen ähnlichen Mangel an Zirkulation war auch das Wetter während des abnorm kalten Februar 1929 betont. Wir hatten zu viel Strahlungswetter. Die Temperaturver⸗ luſte wurden dadurch beſonders groß, daß der Schnee die Ausſtrahlung noch erhöhte. Von jenen Tagen trennt uns jetzt ein Zeitabſchnitt von etwa ſieben Monaten, deſſen Bedeutung in der europäiſchen Meteorologie bisher nur ſelten hervor⸗ Venus von der Sonne aus geſehen bald wieder lam 24. Ok⸗ tober) erreichen wird. Es handelt ſich hierbei wohlgemerkt nicht um den Lauf der Planeten, wie wir ſie von der Erde aus ſehen, ſondern wir befinden uns im heliozentriſchen Suſtem. Ein warmer, heiterer Herbſt iſt wohl für unſer Klima normal, aber diesmal gab es des Guten wohl ein wenig reichlich. Daß die Sonnenflecken diesmal im Spiel ſind, ſcheint daraus hervorzugehen, daß wir 1907, ein Jahr nach dem Maximum 1894 war der Herbſt durch hochſommerliche Tage ausgezeichnet; il Bayern ſtieg die Temperatur ſogar auf 32 Grad. Wenn auch dieſe Ergebniſſe ſich vollkommen objektiv aus dem Beobachtungsmatertal ableiten laſſen, ſo hat doch eine aſtronomiſch orientierte Metevrologie in der Welt bisher nur wenig Sympathie gefunden. Anders ſteht es in der Neuen Welt, wo beſonders der nordamerikani⸗ ſche Meteorologe Clayton die Anſchauung verficht, daß das Sonnenwetter großen Einfluß auf das Erdwetter hat. Seine in Argentinien auf dieſem eltgedanten auf⸗ gebauten Vorherſagen fanden ſich vielfach beſtätigt. In unſe⸗ ren Breiten läßt ſich eine auf das Sonnenwetter begründete Vorherſage zumal in Mitteleuropa kaum aufbauen, da in den meiſten Fällen die Zirkulation zu ſtark iſt, um kontinen⸗ tale Klimabedingungen, wie ſie vielfach in Argentinien herr⸗ ſchen, aufkommen zu laſſen. Der kalte Februar und der jetzige heiße Herbſt waren durchaus kontinental betont— und daher trat auch die e zum Sonnenwetter ſo deutlich DF. H 5 3 Aus der Caritas Um die Durchführung einer wirkſamen Kinder⸗ und Mütterfürſorge zu ermöglichen, hat das Erzbiſchöfl, Ordi⸗ nariat einen Erlaß veröffentlicht, der eine Sammlung für Kind und Mutter vorſieht. Dieſem Erlaß hat das Miniſterium des Innern zugeſtimmt und die Straßenſamm⸗ lung am 3. November(Sonntag) genehmigt. Die Sammlun⸗ gen werden vom Landesverband der Caritasvereinigung in Nopember durchgeführt. Um das leibliche und ſeeliſche Wohl der hilfsbedürftigen Kinder und Mütter auch in unſerer Stadt zu fördern, iſt dieſe Sammlung„Mutter und Kind“ nur zu empfehlen. Die Erträgniſſe der Sammlungen ſollen in erſter Linie für den weiteren Ausbau der katholiſchen Kinderhilfe und der Für⸗ ſorge für hilfsbedürftige Mütter verwendet werden. 90 8 Saus 105 bung 5 Hamberg hatte für die Jäger ein gutes Reſultat. Es mu de Ferner iſt zu berichten, ſchule des Mannheimer Caritasverbandes in dem idylliſch gelegenen Ort Waldhauſen, Amt Buchen, am g. November einen Haushaltungskurs eröffnet, der bis Schlußfeier im April ds. Is. unſere Leſer vrientiert und mit allen Neuheiten und beſter Pflege ausgeſtattete Haushaltungsſchule für gründ⸗ liche Erlernung des Haushalts empfehlen. Das Caritas⸗ büro B 5, 20 e Dr. Gillmann) gibt gerne 5 1 5 e * Ein Verkehrshindernis verurſachte Samstag abend im Kaiſerring ein Junge von 11 Jahren mit einem kleinen Handwagen, an dem die beiden Räder herausgefallen waren, Vier Autos und mehrere Radfahrer konnten nicht weiter⸗ fahren, Eine 18jährige Radfahrerin die ins Straßen⸗ gleis geriet, hat ſich den rechten Fußknöchel gebrochen. Der Verkehr konnte erſt weitergehen als man den Jungen mit ſeinem Wagen zur Seite geſchafft hatte. * 75. Geburtstag. Am 21. Oktober kann Herr Theodor Foeckler, Verwalter, Parkring 25, der vor kurzer Zeit ſein 50jähriges Dienſtjubiläum begehen konnte, ſeinen 75. Geburtstag 5. und geiſtiger Friſche 1 Aus dem Lande Vergaſung von Rheinfelben d 725 5 Rheinfelden, 20. Okt. Am Donnerstag abend geriet hier ein mit Glas ballons, in denen ſich Säure befand, ge⸗ ladener Waggon in Brand. Mehrere Ballons explo⸗ dierten. Die Säure bildete Chlorgas, deſſen Tränen beſe und Erbrechen verurſachende Nebelſchwaden den ganzen Bahnhof erfüllten und auch in das Städtchen ein⸗ drangen. Erſt nach mehreren Stunden hatten ſich die ſchweren Gaſe⸗ die die„ e. 8 e Bildung einer 4 Sanitätskolounne Bei Veranſtaltungen öffentlicher bei Sport⸗ nitätskolonne. wo größere Menſchenanſammlungen vorkommen, übungen, Unglücksfällen größerer Art, bei Großbränd e bedeutet ſie eine ſegensreiche Einrichtung, ein Be gebiet der Nächſtenliebe. Das Vorhandenſein ei tätsabteilung gibt eine gewiſſe Beruhigung, ſch borgenſein bei Vorkommniſſen ſchädigender Wintermonaten mit den verſchiedenen Schu anſtaltungen, die fetzt auch bei uns hon vor Jah⸗ ren hat man einmal die Bildung einer S skolonne an⸗ geregt; man ſcheint 8 1 wieder davon 0 * Schönau i. Schw., 18. Okt. In den meiſten Orten von un der Größe unſerer Gemeinde beſteht eine freiwilli e Sa Bom N Kopf Freiburg i. Br., 18. Okt. Der Kleinkallberſchützenverein Hochberg⸗ Emmendingen hat am 13. Oktober einen Ausflug nach dem Hartmannsweiller Kopf unter⸗ nommen, über den in der„Freib. Ztg.“ wie folgt berichtet wird: Bei Schloß Ollweiler(Hartmannsweiler) machte man ſich an die Beſteigung des 956 Meter hohen Berges, der vom Blut vieler tapferer Soldaten getränkt wurde. 60 000 deutſche Krieger ſollen dort ihr Leben für das Vaterland gelaſſen haben. Bald kam man an Granatlöchern, ſpäter auch an einfach gebauten Unterſtän den vorbei. In halber Bergeshöhe führte der Weg zum ehemaligen Pionier⸗ lager, in dem eine Sammlung von allerlei auf dem Berge gefundenen Waffen, Munition und Ausrüſtungsgegenſtän⸗ den zu ſehen war. Der Weg, der immer ſteiler wurde, ſchlän⸗ gelte ſich in vielen Kurven hinauf, immer mehr verſchwand das grüne Unterholz. Angebrannte und faulende Tan nen⸗ leichen ragten einige Meter hoch geſpenſtig in die Luft. Ueberreſte der ehemaligen Drahtſeilbahn lagen umher. Nahe am Gipfel ſah man die in den Gneis geſpreng⸗ ten Räume für die Keſſel und Maſchinen der Lichtanlage und Drahtſeilbahn mit zum Teil noch vorhandener und natür⸗ lich jetzt verroſteter Einrichtung. Am Denkmal des 152. fran⸗ zöſiſchen Infanterieregiments vorbei erreichte man kletternd den Gipfel mit dem auch in der Rheinebene ſichtbaren Kreuz. Auf der Kuppe ſind heute noch deutlich die Spu⸗ ren der früheren Kämpfe zu ſehen. Laufgräben, Graunat⸗ und Minenlöchern, betongedeckte Aus ⸗ gucke und tiefe Unterſtände, ſowie ein Gewirr von roſtigem Stacheldraht und ſpaniſchen Reitern hemmten 8 vielfach den Fuß. Fern im Süden ragten über dem dunſtigen Rheintal mit Schnee bedeckte Alpengipfel empor. Nach We⸗ ſten dem Molkenrain zu erblickte as Auge in dem nahen Sattel das große neuangelegte Gräberfeld für 5000 Fran⸗ zoſen(Friedhof Silberloch). Dahinter das faſt vollen 12 55 franzöſiſche Nationaldenkmal. Hier wurde der Autobus der beſtiegen; auf der vielfach gewundenen und oft ſteilen und gefährlichen Bergſtraße ging es ihnunter in das aus Schutt und Aſche neu erſtandene Dorf Uffholtz, von wo die Heimfahrt über Kolmar angetreten wurde. a Neues Verfahren beim Holzſchlag * Staufen, 18. Okt. Ein neues Verfahren zur Schonung des Unterwuchſes in Holzhauereiſchlägen wurde vom Forſt⸗ amt Staufen I im Gemeindewald Ehrenſtetten vor Vertre⸗ tern der waldbeſitzenden Gemeinden vorgeführt. Das Ver⸗ fahren beſteht darin, daß den Laubholzbäumen, alſo vornehm⸗ lich Eichen und Buchen, die beſonders große Kronen beſitzen und beim Fällen an den jungen Waldbäumen der nächſten Umgebung großen Schaden anrichten, die Kronen abgeſprengt werden. Der zu fällende Baum wird unter⸗ halb der Krone zu zwei Drittel durchbohrt und mit Sprengſtoff gefüllt, der durch eine Zündſchnur zur Entzündung gebracht wird. Es erfolgt ein Knall ähnlich dem eines Böllers, die ganze mächtige Krone hebt ſich etwas und fällt dann ſenkrecht neben dem Stamm zur Erde nieder, ohne großen Schaden anzurichten. Das Verfahren iſt billiger und ungefährlicher als das bisher übliche 1 der Bäume und 1 allgemein eingeführt werden. 8 * 8. Auerbach bet Mosbach, 18. Okt. Der in den öder Jahren ſtehende Landwirt Gottfried Ludwig J. von hier ſtieg au dem ſchon in Bewegung befindlichen Zug auf der verkehrte i Seite aus, wurde gegen das die beiden Gleiſe trennende Geländer gedrückt und erlitt am rechten Bein und Arm ſchwere Verletzungen. Der Bahnvorſtand fand ſpäter, dure das Stöhnen aufmerkſam gemacht, den Schwerverletzten, der nun in„ Zuſtande zu Hauſe niederltegt. „Neckarelz, 18. Okt. Die hieſige Treibfagd auf dem 28 Haſen, 2 Rehe, einige Hühner und 1 Fuchs ge Durch die vorbildliche Hege im letzten ſchweren Winter g 30. April 1930 dauert. Wir haben über die Ausſtattung und 9 Kindern, 22 Enkeln und 1 Urenkel konnte Hirſchwirt Ch Schick mit ſeiner Ehefrau Roſine geb. Mößner das Feſt de goldenen Hochzeit begehen. L Balzfeld, 7. Okt. In der Nähe von Zuzenhausen ra chen wildernde Hunde in die Herde eines Schäf von Daisbach ein; die Herde wurde vollkommen zerſtreu einige Tiere bis hierher vertrieben. Einige der Tiere offenbar den Biſſen der Hunde zum Opfer gefallen, ander wurden übel zugerichtet, ſo daß der Geſamtſchaden ſeh er⸗ heblich iſt. 1. Sinsheim, 18. Okt. Die Unterbadiſche Schweinezü⸗ vereinigung und die Bad. Landwirtſchaftskammer hatten Unterſtützung der Kreiſe Mosbach und Heidelberg ſowie Stadtgemeinde mit ihrer hier Mitte Oktober gezeigten ſchweineſchau einen großen Erfolg. Die 1 10 de weiß 19188611 Landſchweine oder 13 Eber und 31 1 Sate Preisgericht gehörten an: Landesbkonomierat Sch helm von Auguſtenberg, Gutsdirektor Schönen b vom Mundehof, Tierzuchtdtrektor Bielhaue r vy ruhe und Diplomlandwirt Saaler. Fu. 8 tiere konnten wertvolle e a Gang unlernimmt durch den den 9 unter. Buchen ühle und ließ ſich ein wer 8. 5 0 geben 1 5 kann die An⸗ N bbgekommen 6. Seite. Nr. 488 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 21. Oktober 1929 Mordprozeß gegen den Kellner Stoykov in Darmſtadt sw. Darmſtadt, 19. Okt. Unter ſtarkem Andrang des Publikums begann geſtern vor dem Prozeß gegen den Kellner Stoykov, Abendblatt gemeldet, in der Nacht die Wirtin des Sportkaffees Revolverſchüſſe tötete und Kopf beibrachte. Schwurgericht der der, wie im geſtrigen vom 17/18. Dezember 1928 f Frau Kraft durch drei ſich dann ſelbſt einen Schuß in den 75 Es ſind drei Sachverſtändige geladen, der Kreisarzt, der Amtsarzt und der Pſychtater Dr. Illert, Goddelau. Auf dem Richtertiſch befindet ſich in einer Flüſſigkeit ein Teil der Schädeldecke des Opfers, die für die Tat be⸗ nutzte Piſtole und Brieſſchaften. Den ganzen Vormittag nimmt die Vernehmung des Angeklagten in Anſpruch. F. W. Stoykvyp iſt am 5. März 1905 in Mann⸗ heim⸗ Neckarau geboren. Sein Vater war Schneider. Stoykov iſt ledig. Er war wegen unbef gten Schießens bereits beſtraft worden. Sein Vater, tſchechiſcher Staatsangehöriger, ſiedelte 1928 nach Dalmatien über. St. ſollte in den tſchechi⸗ ſchen Militärdienſt eintreten, floh aber im Dezember 1925 nach Deutſchland und arbeitete zunächſt als Kellner in Mannheim und dann in Darmſtadt. Zuletzt war er in einer Wirtſchaft in der Niederramſtädterſtraße als Kellner Heſchäftigt. Seine Einkünfte beziffert er auf monatlich 280 Mk. Am 18. Dezember hatte er ſeinen freien Tag. Als häufiger Gaſt des Sportkaffes war er mit dem Wirt Kraft und einigen Kollegen in verſchiedenen Lokalen und kehrte mit Kraft in das Sportkaffee zurück. Gegen 12 Uhr ging der Wirt ſchlafen, St. entfernte ſich für kurze Zeit. Er ſuchte ſeine Wohnung auf, holte einen Revolver und kam dann in das Lokal zurück. Er will wochenlang ſich des Alkohols ent⸗ halten haben, dann aber auch wieder längere Bierreiſen unternommen haben. 5 Stoykop war mit den Wirtsleuten gut befreundet. Sie ſtanden„auf Du“. Während der Bierreiſe wurde der Wirt von ſeiner Frau verſchiedentlich antelephoniert und bei der Rückkehr nicht gerade angenehm empfangen. Die Vermitt⸗ lung übernahm St., der aber von der Wirtin als herunter⸗ gekommener Menſch, der ihren Mann zum Trinken veran⸗ laſſe, bezeichnet wurde. St. hatte ein Verhältnis mit einem Mädchen, das er gelegentlich einer Revue in Frankfurt kennengelernt hatte. Mit dieſem Mädchen hat er ſich verlobt. Er habe nicht die Abſicht gehabt, Kraft mit ſeiner Frau zu betrügen, die er als tüchtige Wirtin geſchätzt habe. Immer⸗ hin hätten zwiſchen den Eheleuten Differenzen beſtanden und Frau Kraft wollte das ihr gehörige Kaffee verkaufen und mit Stoykop nach ihrer Scheidung nach Köln überſtedeln, wo dieſer 4 2 Mor der ſiziliani Eine ſonderbare Ausrede brachte der Italiener Amiello Jz go vor, als er ſich vor dem Großen Schöffengericht Ber⸗ lin⸗Mitte wegen verſuchten Taſchendiebſtahls zu verant⸗ worten hatte, Die Verhaftung Jzzos im Zovologiſchen Gar⸗ ten war am 22. Auguſt unter aufſehenerregenden Umſtänden erfolgt, Ein zufällig an ſeinem dienſtfreien Tage im Zoologi⸗ ſchen Garten in Berlin anweſender Beamter des Taſchendieb⸗ ſtahl⸗Dezernats beobachtete, daß der Angeklagte ſich in auf⸗ fälliger Weiſe unter die Menge drängte, die vor dem Affen⸗ käfig den poſſievlichen Sprüngen der Tiere zuſchaute. Mehr⸗ fach ſenkte der fremde Gaſt ſeine Hand in die Taſchen des vor ihm ſtehenden Publikums. Als der Beamte mit Hilfe eines Wärters die verdächtige Perſon feſtnehmen wollte, ſprang Amiello in ein Gebütſch, kletterte mit affenartiger Geſchwin⸗ digkeit über einen zwei Meter hohen Zaun und ſtürzte ſich in kühnem Sprung in den Ententeich, den er durch⸗ ſchwamm. Pudelnaß eilte er in die Villa des Direktors Heck, wo er ſich unter dem Tiſch des Speiſezimmers ver⸗ * eee Aus der Pfalz Großfeuer in Pforz * Pforz bei Germersheim, 19. Okt. In den Deutſchen Linoleumwerken entſtand am Freitag abend ein Bran d. Durch unbekannte Urſache brach das Feuer in der Garage des Werkes aus, erfaßte zwei Laſtkraftwagen und ein Perſonenauto, die vollſtändig ausbraunten. Mit Hilfe der Ortswehr konnte die Fabrikwehr das Feuer eindämmen. Irgendwelche Einſchränkungen in dem Betrieb und der Pro⸗ duktion ſind nicht nötig. Kartoffelkrebs * Annweiler, 20. Okt. Der Kartoffelkrebs wurde neuerdings in den Gemarkungen„In der Au“ und auf dem „Hoffeld“ feſtgeſtellt. Auch auf weiteren Aeckern der Gemar⸗ kung Gräfenhauſen wurde der Kartoffelkrebs beobachtet. EA Die Zuckerrübenernte in der Südpfalz * Winden, 18. Okt. Auch in der Südpfalz hat die Zucker⸗ rübenernte allenthalben eingeſetzt. Die Erträge bleiben in dieſem Jahre gegenüber dem Vorjahre zurück. Als Preis wird je Zentner.50/ gezahlt, als Abzüge für Schmutz werden wohl wegen des trockenen Erntewetters in dieſem Jahre nur—6 Prozent, alſo verhältnismäßig wenig, in Abzug gebracht. * . Ludwigshafen, 20. Okt. Stadtpfarrer Karl Klein an der St. Marienpfarrei Ludwigshafen wurde zum Stadt⸗ dekan des Stadtdekanats und Kirchenſpiel Ludwigshafen ernannt. ſchen Rat Wärter aber mit Beſtimmtheit ausſagten, daß der Angeklagte ſich immer nur an Männer herangemacht und deren Taſchen Gerichtszeitung 9 Wegen Beſtechung und Beleidigung verurteilt. Der eine Stellung in Ausſicht hatte. Ueber die Tatvorgänge ſelbſt 52 jährige Händler Heinrich Matzner aus Mannheim, macht Stoykov Ausſagen dahin, daß er ſich nicht mehr ent⸗ gebürtig aus Polen, hatte von den Franzoſen Säcke geſtet⸗ ſinnen könne. Er iſt aus dem Lokal in ſeine Wohnung ge⸗ gert, für die Zoll zu zahlen war, wenn ſie nicht unter Auf⸗ gangen, wollte Eintragungen in ein Buch machen, fand dabei ſicht des Zollamtes verkleinert wurden. Matzner verſuchte den Revolver und ſteckte ihn zu ſich. Dann begann er ſich nun einen Zollbeamten, den er in ſeiner Privatwohnung auszukleiden, wobei ihm einfiel, daß er noch ſeine Zeche be⸗ aufſuchte zu beſtimmen, zu ſeinen Gunſten die Zerkleinerung zahlen müſſe. Er ging wieder nach dem Sportkaffee, wo er der Säcke möglichſt zu unterlaſſen und wollte der Frau des zum Kartenſpielen überredet wurde. Um.30 Uhr verließen Beamten einen Fünfmarkſchein in die Hand drücken, die letzten Gäſte das Lokal. Auf ſeine Fragen behandelte der jedoch von der Beamtenfrau zurückgewieſen wurde. ihn Frau Krafte„über die kalte Schulter“. Als er wieder Matzner erhielt wegen eines Vergehens der Beſtechung in zu ſich kam, lag er im Krankenhaus und war erſtaunt, über Tateinheit mit einem Vergehen der Beleidigung eine Ge⸗ das, was ihm zur Laſt gelegt wurde. St. litt früher an fängnisſtrafe von 4 Monaten. Die bürgerlichen Ehrenrechte Malaria, weshalb ihm der Arzt den Genuß von Alkohol wurden ihm auf die Dauer von 2 Jahren aberkannt. verboten hatte. 1 5 ita 5 i§ Verfehlungen im Amt.— Zwei Jahre Zuchthaus. Vor e dem Erweiterten Schöffengericht Kaiſerslautern ſtand der 32jährige Repierförſter Peter Sprenger von Winn⸗ weiler wegen fortgeſetzten Verbrechens der Amtsunterſchla⸗ gung in Tateinheit mit einem fortgeſetzten Verbrechen der Amtsurkundenfälſchung uſw. Insgeſamt belaufen ſich ſeine Veruntreuungen in zwei Jahren auf etwa 7987 Mk. Nach län⸗ gerer Beratung verurteilte das Gericht den Angeklagten zu einer Geſamtzuchthausſtrafe von zwei Jahren, einer Geldſtrafe von 150 Mk. und Aberkennung der bürger⸗ lichen Ehrenrechte auf die Dauer von drei Jahren. Drei Mo⸗ nate Unterſuchungshaft werden angerechnet. § Beleidigung der Beſatzung.— Berufungsverhandlung. Wie wir erfahren, findet die Berufungsverhandlung gegen die vom Militärpolizeigericht II verurteilten deutſchen Staatsangehörigen Mann aus Pirmaſens, Popp aus Kai⸗ ſerslautern und Gerichtsreferendar Krug aus Landſtuhl am 23. Oktober vor dem Reviſionsgericht in Mainz ſtatt. Die drei Pfälzer waren bekanntlich wegen beleidigender Haltung gegenüber der Beſatzungsmacht zu Gefängnis⸗ und Geld⸗ ſtrafen verurteilt worden. § Der Fall Kriegshäuſer vor dem Reichsgericht. Wie verlautet, hat die Staatsanwaltſchaft Landau zu dem Ur⸗ Zeugenvernehmung. Es ſind 26 Zeugen geladen. Dr. Rahn hat den Angeklagten wegen Magenbeſchwerden und Gallenblaſenerkrankung be⸗ handelt. Dabei habe ihm auch der Angeklagte angegeben, daß er an Malaria gelitten habe. Er klagte über die Nachtarbeit. Der Kreisarzt berichtete über die Sektion der Leiche. Im Gehirn befanden ſich große Sprünge, im Kleinhirn wurde ein Geſchoßmantel gefunden. Die beiden Kopfſchüſſe ſeien unbe⸗ dingt tödlich geweſen. Der Erkennungsdienſt hat ſofort Licht⸗ bildaufnahmen gemacht. Die Leiche lag mit dem Kopf nach der Mühlſtraße auf dem Rücken. Der Ehemann Kraft gibt an, daß er ſeit 1927 ver⸗ heiratet war. Im Auguſt 1928 ſiedelte er nach Darmſtadt über. Das eheliche Verhältnis ſei gut geweſen, wenn es auch ab und zu zu Mißhelligkeiten gekommen ſei. Er gibt zu, eifer⸗ ſüchtig geweſen zu ſein. Am fraglichen Tage ſei die Stimmung nicht ſonderlich gut geweſen, weshalb er ſich auch bald zu Bett begab. Von der Tat hat er nichts bemerkt. Von verſchiedenen Zeugen wird die Bierreiſe erzählt. Ein Kellner erklärte, daß St. etwa 2 Monate vor der Tat an Malaria erkrankt ſei und er ihn deshalb etwa 5 Tage ver⸗ treten habe. Von Jutereſſe waren dann noch die Ausführun⸗ teil des Landgerichts Landau im Weinprozeß gegen den gen des Kellners Müller, der am fraglichen Abend Dienſt Weinhändler Eugen Kriegshäuſer aus Diedesfeld in der Wirtſchaft hatte. Nachdem er mit Frau Kraft abge- Reviſion zum Reichsgericht aus grundſätzlichen Er⸗ rechnet hatte, ging er in die Küche um ſich für den Heimweg wägungen eingelegt. Es ſollen die mit der Sor bitfrage fertig zu machen. Da hörte er Schüſſe. Er drehte ſich um und zuſammenhängenden Fragenkomplexe einer grundſätzlichen ſah Frau Kraft auf dem Boden liegen. Stoykop hat er nicht reichsgerichtlichen Entſcheidung unterworfen werden. Ig. geſehen. Er eilte nach dem Hofe und rief dort um Hilfe, worauf auch bereits Schutzleute über das Tor kletter⸗ Tageskalender Montag, den 21. Oktober ton und in das Lokal drangen. Da ſah der Zeuge auch, daß St. ebenfalls verletzt am Boden lag. 5 5 Natinoaltheater:„Finden Sie daß Conſtanze ſich richtig verhält?“ 20 Uhr. Apollotheater: Gaſtſpiel Wilhelm Hartſtein. 20 Uhr. 147 * Lichtſpiele: Alhambra:„Frühlingsrauſchen“.— Schauburg: ft 7 3 5„Der Sträfling aus Stambul“.— Capitol:„Der Mitter⸗ ſteckte und Krampfanfälle markierte. Auf der Flucht nachlswalzer“.— Seal g:„Monclesen.“— Gloria: hatte er zwei wertvolle Ringe fortgeworfen und verſucht,„Erotik!.— Palaſt⸗ Theater:„FTönende Welle“ 8 ſeinen Paß zu zerreißen. Amiello beſtritt, die Abſicht gehabt Ufa⸗ Theater:„Mädchen am Kreuz“.— Univerſum: N 50 3 zu haben, Taſchendiebſtähle zu begehen. Er habe ſich in Ber⸗ 8 lin aufgehalten, um ſich die Stadt anzuſehen. Die ſchönen Damen vor dem Affenkäfig hätten ihn gereizt und er habe ſich ihnen genähert, um ihre Bekanntſchaft zu machen. Als die Beamten mit drohender Miene auf ihn zukamen, habe er geglaubt, daß es Ehemänner ſeien, und er habe, da er aus Palermo ſtamme, an die ſizilianiſche Rache gedacht. Deshalb ſei er geflüchtet. Da der Kriminalbeamte und der Aus den Rundfunk-Programmen Montag, 21. Oktober 1929 Deutſche Sender Berlin(Welle 419), Königs wuſter hauſen(Welle 1634, 20 Uhr: Aus dem Konzerthaus Stettin: Orcheſterkonzert, 22.30 Uhr: Funk⸗ Tanzunterricht, anſchließend Tanzmuſik. Breslau(Welle 325) 19.05 Uhr: Lehariana,(Schallplatten), Ludwig Hardt ſpricht, 21.30 Uhr: Muſik der Zeit, 22.30 Uhr: Berlin: Funk⸗ Tanzunterricht. 1 5 Frankfurt(Welle 389,6) 12.15 Uhr: Schallplatten, 16.15 Uhr: Hausfrawen⸗Nachmittag, 17.25 Uhr: Von Stuttgart: Blaskonzert, 20 Uhr: Der Gedanke, Drama in ſechs Bildern, 21.30 Uhr: Schallplatten, Aus Operetten, 22.45 Uhr: Zerrſpiegel Hamburg(Welle 372,2) 20.10 Uhr: Aus der Johanniskirche Göt⸗ tingen: Orgelkonzert, 21.15 Uhr: Ueberfall auf Profeſſor Welt⸗ mann, 22.45 Uhr: Tanzfunk. Königsberg(Welle 276,5) 20 Uhr: Der Fährkrog, Drama in drei Akten, 22.30 Uhr: Tanzmuſik. 20.30 unterſucht hatte, ſo hielt der Staatsanwalt den Angeklagten 28 für einen gefährlichen internationalen Taſchendieb und bean⸗ tragte ein Jahr Gefängnis. Das Urteil gegen Amiello lau⸗ tete wegen verſuchten Taſchendiebſtahls auf ſechs Monate Gefängnis Tagung ſüdweſtdeutſcher Aerzte * Bad Dürkheim, 20. Okt. Am Samstag und Sonntag tagten in Bad Dürkheim die ſüdweſtdeutſchen Hals⸗ Naſen⸗ und Ohrenärzte. Die Tagung war außer dem Begrüßungsabend am Samstag und den Ausflügen am Sonntag nachmittag rein und Ausſprachen gewidmet. Schwerer Familienſtreit * Weiſenheim a. Sand, 19. Okt. Geſtern abend geriet der 24 Jahre alte verheiratete Jakob Uhrich nach einem kleinen Disput in der Wohnung ſeiner Eltern mit ſeinem 50 Jahre alten Vater in Streitigkeiten, wobei auch das Meſſer eine Rolle ſpielte. Der Sohn wurde von ſeinem Vater durch Meſſerſtiche ſchwer verletzt und mußte abends noch ins Krankenhaus nach Frankenthal überführt werden. Jakob Uhrich hatte dem Alkohol zugeſprochen und vor dem Streit ſeine eigene Wohnungseinrichtung demoliert. Tödlicher Motorradunfall * Gimsbach(Weſtpfalz), 18. Okt. Am Mittwoch abend fuhr der Gipſermeiſter Groß von Glan⸗Münchweiler mit dem Motorrad nach Hauſe. Am Ortseingang von Gimsbach ſtieß er auf das unbeleuchtete Milchfuhrwerk des Guts⸗ beſitzers Köhler von Gimsbach, erlitt einen ſchweren Schädelbruch und blieb bewußtlos liegen. Groß iſt am Donnerstag geſtorben. * * Weilerbach, 19.“ Okt. Am Samstag, den 19. Oktober, morgens.44 Uhr warf ſich im Bahnhof Weilerbach die 51jähr. Eliſabeth Rothländer aus Weilerbach vor den Zug und wurde überfahrenz ſie war ſofort tot. Es liegt Selbſt⸗ tötung vor. wiſſenſchaftlichen Vorträgen Langenberg(Welle 472,4) 13.05 Uhr: Mittagskonzert, 17.35 Uhr: Voſperkonzert, 20 Uhr: Koppel⸗Abend, anſchl. Konzert. Leipzig(Welle 259,3) 19.30 Uhr: Das goldene Kreuz, Oper in 2 Aufzügen, 22.30 Uhr: Von Berlin: Funk⸗ Tanzunterricht, anſchl. Von Berlin: Tanzmuſik. München(Welle 532,9), Kaiſerslautern(Welle 269,8) 12.30 Uhr: Schallplatten, 16.30 Uhr: Teekonzert, 19.30 Uhr: Un⸗ terhaltungskonzert, 20 Uhr: Sinfoniekonzert. Stuttgart(Welle 360,1) 12 Uhr: Schallplatten, 16.15 Uhr: Blas⸗ muſik, 20 Uhr: Von Frankfurt: Der Gedanke, Drama in drei Bildern, 21.30 Uhr Von Frankfurt: Operettenmuſik, 22.45 Uhr: Von Frankfurt: Zerrſpiegel. Ansländiſche Sender 5 ren(Welle 403,8) 20 Uhr: Sinfoniekonzert, 22.15 Uhr: Spätkonz. dapeſt(Welle 550,5) 20 Uhr: Galakonzert, anſchl. Bachmaunns Jazzband.. aventry(Welle 479,2) 19.30 Uhr: Konzert leichter Muſik, 21 Uhr: Militärkonzert. 23.15 Uhr: Tanzmuſik. Daventry(Welle 1554,4) 20.45 Uhr: Tanzmuſik, 21.15 Uhr: Lu⸗ ſtige Nichtigkeiten, 22 50 Uhr: Kammermuſikkonzert, 24 Uhr: Tanz. Mai la nd(Welle 500,8) 22.35 Uhr: Operettenabend, anſchl. Konzert. Paris(Welle 1725) 21.15 Uhr: Abendkonzert und Sendeſpiel. Prag(Welle 486,2) 19.05 Uhr: Von Preßburg: Slowakiſche Stunde, 0 20 12535 11 0 ee 1 zom(Welle 441) 202 Uhr: Konzert leichter Muſik und Sendeſp el. Wien(Welle 517 20 Uhr: Violinkonzert, 22 92 on Zürich(Welle 459,4) 20 Uhr: Zur Schweizerwoche, 21.10 Uhr: Konz. Radio- Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz 6 2, 6— felephon 26547 Lautſprecher geht jetzt wieder flott, er war bei Radio Hetter⸗ gott. Auch Ihr Lautſprecher braucht Erholung nach langer Arbeit, gemeint iſt natürlich das Aufmagnetſieren, welches Be B u D wir innerhalb 24 Stunden für uur NN.50 vornehmen. Der Lautſprecher arbeitet dann wieder wie neu. Angriff ſehr intenſivy. Die Finnen wurden oft recht gefährlich, die deutſche Verteidigung konnten ſie allerdings nicht über⸗ ganz energiſch an, wieder ſcheiterten zunächſt noch alle Be⸗ 5 ſtanden unſere Leute abſeits. Einige gute Gegenangriffe der produktiv geſchoſſen. Die deulſche Mannſchaft ſpielte nicht ſchlecht, aber ſie hätte in zeigten einen Rieſeneifer und Montag, den 21. Oktober 1990 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Mr 88 2 17̃. Seite. FFT Daenulſch lands neuer Fußballſieg Finnland unterliegt in Altona:4 Diesmal hat der D. F. B. mit ſeinem Länderſpiel kein großes Geſchäft gemacht. 20000 Zuſchauer waren zum Kampf gegen Finnland im Volksparkſtadion zu Altona erſchienen. Das iſt wirklich keine imponierende Ziffer, man iſt auch in Deutſchland bei Länderſpielen andere Zahlen gewöhnt. Der verhältnismäßig ſchwache Beſuch bewies, daß man ſelbſt in Hamburg und Altona dem Spiel gegen die Finnen, die am letzten Sonntag von Dänemark 80 geſchlagen worden waren, kein allzu großes Intereſſe entgegengebracht. Das Miß⸗ trauen war bis zu einem gewiſſen Grade berechtigt, man ſah im Volksparkſtadion zwar ein nettes Spiel, aber keineswegs hochſtehende Leiſtungen, wie man ſie von zwei Ländermann⸗ ſchaften doch eigentlich erwarten dürfte. Die deutſche Mannſchaft lieferte bis auf den erwartungs⸗ Deuiſchland Sockenheim (Gutsmuts Dresden] Völker (Hertha BSC.) Hofmann (Dresd. SC.) Horn SSV.) Hagen (Sp. ⸗Bg. Fürth) Blunk (SV.) Schulz (Vikt. Berlin) 1 Beier Czepan (SB.) Schalke 00) Flick (Duisburg 99) Allbrecht 5 i(Fort. Düſſeldorf) Die torloſe erſte Halbzeit Der linke deutſche Flügel ſtieß ſofort gefährlich vor, wurde aber vom rechten Verteidiger der Finnen geſtoppt. Ebenſo prallten die finniſchen Angriffe an der deutſchen Ver⸗ teidigung glatt ab. Der deutſche rechte Flügel kam ſehr gut durch, aber eine glänzende Parade des finniſchen Torhüters vereitelte die klare Chance. Deutſchland ſpielte ſchon nach wenigen Minuten klar überlegen, wurde aber von der geg⸗ neriſchen Verteidigung immer wieder abgewehrt. Plötzlich hatte Finnland eine feine Torgelegenheit, aber der Weſt⸗ deutſche Flick rettete noch im letzten Augenblick. Flick wurde dabei verletzt, konnte aber weiterſpielen. Der deutſche Innen⸗ ſturm zeigte ſehr ſchöne Kombination, aber auch die Flügel waren ausgiebig tätig. Auf jeder Seite gab es einen Eck⸗ ball. Bald ſtellte ſich heraus, daß der Mittelläufer Schulz ein Verſager war, er ſpielte viel zu langſam, hatte keine Ball⸗ kontrolle und keine Ballverteilung, er ſpielte ungenau zu. Der deutſche Angriff mußte natürlich unter dieſem Ausfall erheblich leiden. Der Innenſturm war immer wieder ge⸗ zwungen, zurückzugehen und ſich ſelbſt die Bälle zu holen, da⸗ gegen lieferte der gegneriſche Mittelläufer ein ſehr gutes Spiel. Er bewies große Ueberſicht und unterſtützte ſeinen winden. Der weſentlich mehr im Angriff liegende deutſche Sturm entwickelte immer mehr Schußpech es wurde aller⸗ dings auch reichlich unplaziert geſchoſſen. Nach einer halben Stunde erlahmte der Eifer der deutſchen Mannſchaft, der Kampf flaute ab, das Niveau des Spiels ſank beträchtlich. So verging die erſte Halbzeit, ohne daß es dem deutſchen Sturm gelungen wäre, die ſtabile Hintermannſchaft der Finnen auch nur ein einziges Mal zu ſchlagen. Die Stimmung der Maſſen während der Pauſe war nicht gerade glänzend.. Nach der Pauſe fallen 4 Tore 5 Nach dem Wiederanſpiel griff die deutſche Mannſchaft mühungen, es wurde ins Aus geſchoſſen und einige Male Finnen wurden abgewieſen. Die Arbeit des deutſchen Sturms würde weſentlich planvoller und ſchließlich konnten auch die 5 Erfolge nicht ausblihen. Nach einem Flankenwechſel ſetzte in der 8. Minute der Rechtsaußen Allbrecht aus einem ſpitzen Winkel einen Bombenſchuß zum 8 Führungstor für Deutſchland in die Maſchen. Der Erfolg wirkte befreiend, das Tempo der deutſchen Flügel erhöhte ſich, es wurde jedoch noch zu un⸗ Gute Schüſſe von Hofmann und Czepan gingen knapp über die Latte, Deutſchland ſpielte ganz über⸗ legen, konnte dieſe Ueberlegenheit jedoch nicht auswerten. Unter dieſer Tatſache litt das ganze Spiel. Sackenheim er⸗ zielte dann in der 25. Minute nach ſchönem Zuſammenſpiel mit Hofmann das 2. Tor. Jetzt gingen auch die Zuſchauer wieder mehr mit. Schuß auf Schuß jagten die Deutſchen gegen das Tor der Finnen. Hofmann hatte einen ſchwarzen Tag denn ſeine ſämtlichen Schüſſe gingen neben das Tor. Nach einem Gegenangriff des linken finniſchen Flügels legte Horn den Ball ſo gut an Hofmann vor, daß es endlich zum 3. Tor für Deutſchland reichte. Im Gefühl des ſicheren Sieges ließ die deutſche Mannſchaft nach, Finnland kam etwas auf. Kurz vor Schluß fiel dann nach einer ſchönen Kom⸗ bination des ganzen deutſchen Angriffes durch Sackenheim der 4. Treffer. ö N f Wie die Mannſchaften ſpielten, e wurde in der Schilderung des Spielverlaufs ſchon bemerkt. ſer Zuſammenſtellung auch nicht auf einen ſtärkeren Gegner 8 8 und Verteidigung waren ſehr ſicher, wenn ſie auch ſelten ſchwere Arbeit erhielten. Von den drei Läufern genügte nur Flick großen Anſprüchen. Im Innen⸗ Kein 19 9 77 Sackenheim und Hofmann zu eigenſinnig. Horn führte eine Hälfte ſehr gut, nach der Pauſe ließ er allerdings nach. Der beſte Teil im Sturm war der rechte Flügel All⸗ brecht und Czepan. 5 8. Der Sieg der Deutſchen war durchaus verdient. denn ſie waren eine Klaſſe beſſer als der Gegner. f Die Finne ſelten ein gefälliges Kombinationsſpiel, e e benahmen ſich auch wie wirk⸗ 2 Die Mannſchaften der einen Durchſchnitt von 85,340 Klm. erzielte. 11 tleute. Aber von Taktik haben ſie ſicher noch nicht liche 5 Ihr beſter Mann war der Torwart, der allein ö e Niederlage verhinderte. Gut waren noch der ſehr * * gemäß verſagenden Mittelläufer Schulz ein ganz auſprechendes Spiel, wenn auch einige Leute im Sturm(Sackenheim und Hofmann) durch ihren Eigenſinn einen höheren Sieg ver⸗ hinderten. Gefallen konnten auch die Leiſtungen der Finnen, denen allerdings der Begriff Taktik ſcheinbar ganz abgeht. weitaus beſter Mann war der Torhüter, dem es auch allein zu verdanken iſt, daß die erſte Halbzeit torlos verlief. Er gab ſich erſt nach der Pauſe durch Schüſſe von Sackenheim(), Hof⸗ mann und Albrecht geſchlagen. 5 5 ö Vor Beginn des Spiels wurden noch Beier und Hagen, die beiden Verteidiger der deutſchen Mannſchaft, für ihr 410. Mitwirken in einem Länderſpiel des D. J B. geehrt. Imnland Aſtröm (1..) Vtiinioska (SPS.) Koskinen (SPS.) Koponen (SPS.) Saario (Sp.) Kuhlberg (PS.) Linſten (SPS.) Holmberg (. FK.) Karjägin 5 (1. Fe. Larvoänen (Sudet) Suontauſta (TPS) ſichere rechte Verteidiger, der rechte Läufer und der ſchnelle, gut aufeinander eingeſpielte Innenſturm. Der Schiedsrichter Bjarne Bech⸗Norwegen war ſicher in ſeinen Entſchei⸗ dungen und durchaus korrekt. a Großer Preis von Europa für Molorräder in Vartelona Klein auf DW. Sieger in der 175 cem⸗Klaſſe Auf einer Rundſtrecke von 16,5 Kilometer bei Barcelona, be⸗ gann am Samstag die letzte große motorſportliche Veranſtaltung des Jahres. Herrliches Wetter war der Veranſtaltung beſchieden, ſo daß die Anteilnahme des Publikums äußerſt lebhaft war. Punkt 9 Uhr ſtarteten die Beiwagenmaſchinen in der 350 cem⸗Klaſſe nur mit einem Teilnehmer und in der 600 cem⸗Klaſſe mit 4 Fahrern. Der Engländer Hick auf Velocette ſiegte in der leichteren Klaſſe mit einem Stundenmittel von 87,190 Klm. und fuhr damit eine ſchnellere Zeit als der Sieger der 6oocem⸗Klaſſe,'Eternod auf Sunbeam, Am Nachmittag folg⸗ ten dann die Solomaſchinen der 175 und 250 cem⸗Klaſſe, während die kleinſten Maſchinen bis zu 125 cem mangels Beteiligung ausfallen mußten. Der DaW⸗Fahrer Klein Waldkirch ging ſofort nach dem Start an die Spitze und hatte bis zur Mitte des Rennens bereits einen erheblichen Vorſprung und ſiegte zum Schluß vor dem Italiener Bruſi auf Benelli. Der Sieg des Deutſchen löſte beim Publikum, dem beſonders die hervorragende Kurventechnik Kleins gefiel, großen Beifall ans. Klein benötigte für die 165,080 Klm. lange Strecke 1,50 48,4 Std. und erzielte einen Stundendurchſchnitt von 89,382 Klm., während Bruſi mit 1,54:21 Std. 2. wurde. 10 Fahrer nahmen an dem Rennen teil. In der 250 cem⸗Klaſſe waren 8 Fahrer am Start, davon 4 Engländer, 3 Italiener und 1 Engländer auf einer ſchweizeriſchen Maſchine. Nachdem der Engländer Handley auf Motoſacoche bis zur 11. Runde in Führung lag, mußte er wegen Neue deutſche Rekorde im fernen Oſten Wegener ſpringt 4. * Am erſten Tage des Sportfeſtes in Mukden bejubeln 135 900 Mongolen ſchöne Erfolge der Deutſchen Vom ſiegreich beendeten Länderkampf in Tokio aus haben ſich unſere Leichtathleten über die Etappen Oſaka und Korea, wo ſie eben⸗ falls ſchöne Erfolge erzielten, nach Mukden, der mandſchuriſchen Hauptſtadt, begeben. Auch hier iſt es den deutſchen Athleten gelungen, mit prächtigen Leiſtungen für das Anſehen des Deutſchtums im fer⸗ nen Oſten zu werben. Gelegentlich der Eröffnung des neuen Univerſitätsſtadions in Mukden kam dort ein zwei⸗ tägiges Sportfeſt zur Abwicklung, an dem neben den im Mittelpunkt ſtehenden Deutſchen auch japaniſche und chineſiſche Studenten teilnah⸗ men. 15 000 Mongolen bereiteten den Deutſchen am erſten Tage bei ihrem Erſcheinen einen ſtürmiſchen Empfang und auch während der Kämpfe zeigten ſich die Zuſchauer, unter denen ſich auch Marſchall Changh Saio Lian befand, ſehr beifallsfreudig. Der erſte Tag der Wettkämpfe brachte nur fünf Konkurxenzen, von denen die Deutſchen drei für ſich entſchieden. Dr. Wichmann ſiegte im 200 Meter⸗Laufen in der guten Zeit von 21,6 Sek. vor dem Chineſen Liu und dem Ber⸗ liner Kurt Weiß. Ueber die 800 Meter gelang es Dr. Peltzer einen vielbejubelten Sieg in 204,1 Minuten vor Böcher zu erzielen. Im Kugelſtoßen war natürlich Hirſchfeld wieder ohne Gegner. Der Allenſteiner ſiegte mit einer Leiſtung von 15,16 Meter vor dem viel⸗ ſeitigen Wegner, der es immerhin noch auf 13,56 Meter brachte. Die 5000 Meter brachte der Japaner Kitamota in 15:56,6 Minuten knapp vor dem Hannoveraner Diekmann an ſich, im Hochſprung ſtegte Kimura mit 1,85 Meter. 8 5 a 5 SGlänzender Abſchluß in Mukden Wegener überſpringt 4,02 Meter und ſchlägt Niſhita Unſere Leichtathleten mit einer Ausnahme in allen Wettbewerben ſiegreich Einen glänzenden Abſchluß der Oſtaſtenreiſe der deutſchen Leicht⸗ athleten bildete das zweitägige Sportfeſt in der Hauptſtadt der Man⸗ dſchurei. Nachdem unſere Athleten ſchon am erſten Tage 3 von 5 Wettbewerben gewonnen hatten, konnten ſie am zweiten Tage noch erfolgreicher ſein. Mit einer Ausnahme ſiegten ſie in ſämtlichen aus⸗ getragenen Konkurrenzen. Der zweite Tag des Sportfeſtes verſam⸗ melte 20 000 Zuſchauer in dem neuen, ganz nach europäiſchem Muſter Ihr 2 das Wichtigste vom Sonntagsinott Deutſchland beſiegt im Fußball⸗Länderſpiel in Altona 1 Finnland mit 40. a * Wegener⸗Halle ſtellt in Mukden mit 4,02 Meter einen neuen deutſchen Stabhochſprungrekord auf. 5 *. 5 a Mannheimer T. V. 46 ſiegt im Kunſtturnen gegen den Stadtverband Völklingen mit 387: 344 Punkten. ** Die Maunheimer Damen beſiegen Heidelberg im Hockey⸗ Städteſpiel mit:0. 6 1 Um den Hockey⸗Silberſchild: Süddeutſchland ſchlägt Süd⸗ oſtdeutſchland mit:1— Berlin. Norddeutſchland:0— WeſtdeutſchlandMitteldeutſchland:2. * Verbandsſpiele im Rheinbezirk: Klare Siege der Führen⸗ den. f* 8. 2 1 Graf Iſolaui ſiegt im Gladiatorenrennen im Grunewald überlegen. * 1 Oberwinter gewinnt den Wiener Auſtria⸗Preis. 70 1* 9.*„ 5 Die erſte Re itjagd des Mannheimer Reitervereins. 2 Bremſenſchaden vorzeitig aufgeben. Dadurch kam ſein Landsmann Longman an die Spitze, die er auch bis zum Schluß behaupten konnte. Sein Durchſchnitt war mit 92,080 Stundenkilometer die beſte Leiſtung des Tages. Die Ergebniſſe: Seitenwagen bis 350 cem(Strecke 148,572 Klm). 1. Hick⸗England auf Velocette 1,42:14,8 Std.(87,190 Stundenkilometer) im Alleingang. Seitenwagen bis 600 cem(Strecke 105,018 Klm.): 1. Mabſell⸗Eng⸗ land auf Morton 1,56:29,4 Std.(85,340), 2.'Gternod auf Sunbeam 2,23:00 Std., 3. Naure auf Scott 8 Motorräderklaſſe bis 175 cem(Strecke 165,080 Klm.): 1. Klein⸗ Deutſchland auf De W 1,50 48,4 Std.(89,382 Klm.), 2. Bruſi⸗Italien auf Benelli 1,54:21 Std., 33. Sourdot auf Monet Goyon 1,59:43 Std. Klaſſe bis 250 cem:(Strecke 247,620 Klm.): 1. Longman auf Osk. Supreme 2,42:27,2 Std.(92,080 Klm.); 2. Gherſi⸗Italien auf Guzzi 2,48:10 Std., 3. Himing⸗England auf Zenit 2,53:18,4 Std. 5 Tennisländerkampf in Vartelona Spanien— Tſchechoſlowakei 11 In Barcelona begann ein Tennisländerkampf Spanien— Tſchechor, ſlowakei. Am erſten Tage konnten beide Mannſchaften je ein Spies gewinnen. Malecek ſchlug den Spanier Tejada 613,:0, währenk Suque⸗Spanien den Tſchechen Stejfkal 673, 775, 674 abfertigte. N Die Tſchechen führen im Tennis⸗Länderkampf g Der Tennisländerkampf zwiſchen Spanien und der Tſchecho⸗ ſlowakei wurde am Samstag in Barcelona mit zwei Doppelſpielen fortgeſetzt. Im erſten Treffen ſiegten Kozeluh⸗Melceck über Tejadas Suque leicht:4, 613,:2. Das zweite Treffen mußte nach ſtundeng langem Kampf zwiſchen Maleek⸗Stejskal und den Spaniern Jadniebg Saprieo beim Staude von 016, 674,:5, 426 infolge Dunkelheit ab gebrochen werden. Nach dem zweiten Spieltage haben die Tſchechen mit 221 die Führung an ſich geriſſen. 8 5 5— Antverſität gewinnt den Hochſchulachter 5 Das traditionelle Achterrennen zwiſchen Univerſität und Tech⸗ niſche Hochſchule Berlin kam am Samstag zum ſechſtenmale zur Durchführung. In einem intereſſanten Kampf, der beim Publifum eine ſtarke Aufmerkſamkeit fand, gelang es der Univerſität, den vier⸗ ten Sieg in dieſer Konkurrenz an ſich zu reißen. Die Univerſität lag ſchon bei 500 Meter mit 7“ Länge in Führung, ſie dehnte den Vor⸗ ſprung bis 1000 Meter auf eine Länge aus und gewann ſchließlich mit örei Längen in 6130.2 Minuten. Die Mannſchaft der Techniſchen Hochſchule benötigte:47 Minuten.. ö — 1 N 02 Meter Stabhoch machte ſich aber eine kühle Temperatur empfindlich bemerkbar, Ganz beſondere Spannung löſte das Duell im Stabhochſprung zwiſchen dem japaniſchen Rekordmann Niſhita, der bisher immer Wegener geſchla⸗ gen hatte und dem deutſchen Rekordmann Wegener aus. Nachdem Niſhita bei 3,95 Meter ausſchied, ſetzte Wegener noch zu einem Rekord⸗ verſuch an, der auch glänzend gelang. Mit verblüffender Sicherheit überſprang Wegener 4,02 Meter und verbeſſerte damit ſeinen erſt am Donnerstag in Korea mit 4,00 Meter aufgeſtellten neuen deutſchen Rekord. Ganz ausgezeichnet waren auch wieder die Leiſtungen im Weitſprung, wo der Japaner Nambu mit 7,35 Meter einen neuen Landesrekord ſchuf. Der Hamburger Köchermann belegte mit 7,42 Me⸗ ter den zweiten Platz; auch noch eine reſpektable Leiſtung. Daß di Chineſen auch gute Sprinter haben, bewies der Student Liu, der 100 Meter⸗Lauf mit 10,7 Sek, eine neue Landesrekordleiſtung bot; die 10,5 Sek, des ſicher ſiegenden Frankfurter Eldracher reichte allerdings nicht heran. Troßbach gewann das 110 Meter Hürdenlaufe in 15,3 Sek. vor ſeinem Berliner Landsmann Ladewig. Ueber 40 Meter blieb Storz in 511 Sek. mit 2 Meter vor Engelhardt in Front. 5 Dr. Peltzer holte ſich das Hürdenlaufen über die gleiche Strecke in 57,8 Sek. Hirſchfeld verſuchte ſich wieder einmal im Diskuswerfe wo er mit 43,04 Meter auch Sieger blieb. Böcher holte ſich die Meter in 49. Den Abſchluß bildete eine 8 mal 100 Meter⸗St die von der deutſchen Mannſchaft in 129,5 mit 25 Meter Vorſor vor Japan und den weiter zurückliegenden Chineſen gewonnen wur Die bekannte fapaniſche Mehrkämpferin Hitomi durchlief in den R menkämpfen die 100 Meter wieder in Weltrekordzeit mit 12 Sek. Am Sonntag abend war die deutſche Mannſchaft beim chin Marſchall Tſchangſuehllang zu Gaſt. Auf dem Baukett w den herzliche Worte über die ſportlichey und herzlichen Beziehung der Nationen gewechſelt. Der Marſchall rechnet es den deutſchen Leicht athleten hoch an, daß ſie die Reiſe nach Mukden und den Start ge die chineſiſchen Studenten nicht geſchent hatten. 2 2 . 5 1* 5 5 5 5 Am 28. Oktober tritt dann der größte Teil der Mannſchaft 1 Wladtwoſtok aus die Heimreiſe an. Waitzer, Böcher und Moll a ren allerdings auf dem Seeweg über Indien zurück, während Peltzer noch eine mehrmonatige Studienreiſe durch China, die Phi pinen und Auſtralien unternimmt. Ob Dr. Peltzer in Auſtralier angelegten Univerſitätsſtadion. Der Himmel war klar, trotzdem an den Start gehen wird, ſteht zur Stunde noch nicht feſt; die en tige Entſchließung der Deutſchen Sportbehörde wird noch g. Nene Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den A. Oktober 1999 Klare Siege der Favoriten Die Verbandsſpiele im Rheinbozirk V. f. L. Neckarau— Spog. Mundenheim 42. Fog. Rohrbach— SV. Waldhof 13 Spog. Sandhofen— 08 Mannheim 511. Die Spiele des Sonntags brachten jeweils den erwarteten Aus⸗ gaug, nur überraſcht vielleicht etwas der hohe und glatte:1⸗Sieg von Sandhofen über 08 Mann heim. Bei 0s ſcheint es nicht mehr ganz zu klappen. Bei der Energie, über die die Mannſchaft aber immer verfügte, iſt anzunehmen, daß dieſe kurze Kriſe bald über⸗ wunden ſein wird. V. f. L. Neckarau hat aus der Niederlage gegen Waldhof gelernt, denn Munde nheim mußte ſich mit 014 ſchlagen laſſen. An dem Sieg von Wal d hof in Rohrbach hatte man keinen Augenblick gezweifelt, es handelte ſich lediglich um die Höhe. Daß der Sieg nicht ſo hoch ausfallen würde, wie im erſten Spiel, war ſelbſtverſtändlich, da Rohrbach aus den 7 vorhergehenden Spielen ſchon allerhand gelernt hat. Der:1⸗Sieg von Waldhof bringt dies deut⸗ lich zum Ausdruck. In der Reihenfolge in der Tabelle hat ſich nichts geändert. Neckarau führt immer noch mit einem Punkt Vorſprung vor Waldhof und Vfg., der allerdings ein Spiel weniger hat. Dichtauf folgen Phönix Lud⸗ migshafen und Sandhofen. Weit zurück liegen Mundenheim und 08 Rohrbach ſcheint über das Ende nicht hinwegkommen zu können. * Der Stand der Tabelle der Gruppe Rhein: Vereine Spiele Gew. Unentſch. Verl. Tore Punkte B. f. L. Neckarau 8 6 1 1 21.12 13 Sportverein Waldhof 8 5 2 1 30:17 12 V. f. R. Mannheim 7 5— 2 14:6 10 Phöniy Ludwigshafen 7 8 2 2 14.9 8 Spielvg. Sandhofen 8 3 2 8 17:15 8 Sp. Bg Mundenheim 8 2 1 5 17:22 5 1908 Mannheim 8 2— 6 12˙26 4 Vg. F. Rohrbach 8 1— 7 10:28 2 VſL.⸗Neckarau— Sp. Vgg. Mundenheim 410(:0) Die ſcharſe Zuſpitzung am Tabellenkopf der Rheingruppe zum Schluß der Vorrunde, hat die Frage der Meiſterſchaft, wie des Zwei⸗ ten und Dritten erneut aufgerollt und der Schlußrunde die nötige Spannung gegeben. Das abermalige Ausſetzen von VfR.⸗Mannheim und Phönix⸗Ludwigshafen trägt weiter dazu bei, daß die Löſung der obigen Fragen hinausgeſchoben wird. Die beiden Kämpfe in Rohrbach und Neckarau tragen den Charakter der Vorſondierung der beiden ſchärfſten Bewerber um den Meiſtertitel. Das Spiel in Neckarau war nach Lage der Dinge zweifellos das wichtigſte, denn es ging hier in erſter Linie um die Feſtſtellung, ob der Rheinmeiſter die Schlappe gegen Waldhof moraliſch überwunden hat und mit der alten Kampfkraft und Stabilität in die entſcheidende Runde hinüber⸗ mechſeln werde. Von vornherein war ja zu erwarten, daß Neckarau mit aller Energie ſich aus der bedrohlichen Situation nach Möglichkeit herauszupaucken verſuchen werde, um zum mindeſten nach dem, bei normaler Borausſetzung zu erwartenden Sieg von Waldhof in Rohr⸗ bach, die Spitze mit dem ſeitherigen, wenn auch knappen Vorſprung welter zu behaupten. Mundenheim zählt zu den Gegner, die jeder⸗ zeit ernſt genommen werden müſſen; und ſo war es bei all dieſen Umſtänden nicht zu verwundern, daß ſich, trotz der zweifelhaften Wit⸗ terung, annähernd 3000 Beſucher an der Altriper Fähre eingefunden hatten. So einfach aber wie das Reſultat auf den erſten Blick be⸗ ſagt, war die Sache keinesfalls, man konnte Mundenheim den Willen und die Abſicht anmerken, dem Rheinmeiſter unbedingt etwas auf⸗ zugeben. Und in der Tat, die erſte Hälfte ſah keineswegs nach einem Sieg Neckaraus aus. Mundenheim drückte hier mächtig auf das Tempo, arbeitete dabei in Störung, Deckung und Abwehr zielbewußt und mit aller Energie, ſodaß Neckarau in der Entfaltung niederge⸗ halten wurde und der Ausgang bis zur Pauſe noch zweifelhaft war. Aber nach Seitenwechſel zeigte es ſich doch, daß Mundenheim ſich zu ſtark ausgegeben hatte und ſeinem eigenen Tempo zum Opfer fiel. Dazu kam, daß der Sturm in dem Erſfatzhalblinken eine ganz unge⸗ nügende Kraft hatte und die ſonſt ſo gefährliche rechte Sekte ihre eigentliche Schlagkraft nicht entwickelte. Die Läuferreihe als Ganzes, dann vor allem die Mitte, waren vor der Paufe entſchieden beſſer als die Neckaraus, der bekannte rechte Verteidiger mit ſeinen die Läuferreihe entlaſtenden und befreienden Abſchlägen war das Haupt⸗ bollwerk der Mundenheimer. Der Torwart war nicht ſchlecht, aber auch nicht hervorragend. Die Taktik der Mannſchaft vor der Pauſe ausgezeichnet, und wie geſagt von fühlbarem Erfolg, aber es fehlte die Spannkraft dieſelbe auch ſpäter fortzuſetzen. Mit dem Steigen der Gegnertore brach die Widerſtandsfähigkeit und der Offenſivgeiſt Schritt um Schritt mehr zuſammen. Auffallend war die Unzuläng⸗ lichkeit der einzelnen Spieler bei Strafſtößen, auch der rechte Ver⸗ teidiger machte hierbei keine Ausnahme. Man kann ſagen, daß Mundenheim nur in der erſten Spielphaſe wirklich Mundenheim war. Neckarau hatte vor der Pauſe noch nicht ſeine Sicherheit wieder gefunden, mit Ausnahme des Tordeckungstrios, das die Sache bis zur ſpäteren Wendung tapfer hielt, und ſo den langſam, aber unauf⸗ haltſam kommenden Sieg vorbereitete. In der Läuferrethe zeigte die Mitte, wie die linke Seite eine anhaltende Schwäche, das Abſpiel ging zu langſam vor ſich und auch mit der Deckung klappte es nicht. Im Sturm lief die Mitte lange Zeit zu wenig nach dem Ball, nur der Halblinke und Linksaußen, zeigtweiſe noch der Rechtsaußen, zeigten kämpferiſche Wendigkeit und Zug. Erſt nach dem Wechſel, als ſich die Verausgabung Mundenheims auswirkte und der rechte Sturmflügel gewechſelt hatte, kam Zuſammenſchluß und Druck in die ganze Mannſchaft. Läufer und Sturm arbeiteten beſſer, ſodaß Er⸗ folge ſchließlich kommen mußten. Mit dem Fortſchreiten der Tor⸗ erfolge lief die Elf dann zu einer Form auf, die keine Hemmniſſe mehr kannte und an die guten Tage wieder voll heranreichte. Namentlich bewährte ſich hier das Hereinnehmen des Rechtsaußen auf Halbrechts. Die beiden beſten Leute waren aber wohl der rechte Läufer und Linksinnen, der außer allem Zweifel eine Zukunft vor hat, und von dem man ſicher ſpäter mehr hören wird. Neckarau mußte um den Sieg in der erſten Hälfte harte Vorarbeit leiſten, verdiente aber durch ſeine ſpätere dauernde Ueberlegenheit die Höhe des Er⸗ gebniſſes vollkommen, das bei etwas mehr Glück, um zwei bis drei Tore höher hätte ausfallen können. Viel hängt davon ab, ob der ſpäter dann ſehr gute Mittelläufer, die noch kommenden ſchweren Kämpfe durchhält und nach der längeren Spielpauſe ſeine Form raſch genug wieder findet. i Mundenheim drückt vom Anpfiff weg ſofort ſcharf aufs Tempo. Die Luft des Vorſpiels iſt von Anfang zu ſpüren, es dominieren die Strafſtöße. Die Zähigkeit der beiderſeitigen Abwehr läßt vorerſt nur eine Chance herauswachſen, doch ſchneidet der linke Neckarauer Läufer den in Tornähe zum Schuß anſetzenden.⸗Rechtsaußen im kritiſchſten Augenblick, ſo ein ſicheres Tor verhütend. Ein Mißver⸗ ſtändnis der.⸗Verteidigung nützt Neckaraus Halblinker famos, ſchießt aber knapp daneben. Ein Strafball an der Strafraumgrenze wird vom rechten Verteidiger Mundenheims übereilt verſchoſſen. Neckarau iſt im Abſpiel und dann auch im Sturm(Mitte) zu lang⸗ ſam und wenig aktiv, aber dafür zeigt der Rechtsaußen ein frappan⸗ tes Gegenſtück, indem er einen Flankenball des Linksaußen aus der Luft ſcharf verwandelt; 120. Mit ſicherem Fangen verhütet der Neckarauer Torwart bei geführlichem Schuß der linken.⸗Sturm⸗ ſeite den Ausgleich. Dann weiß auch der Rechtsaußen Mundenheims mit einem Strafball nichts anzufangen. Einen aufs Tor geſetzten Flankenball des.⸗Rechtsaußen ſtoppt der Pauſenpfiff ab;— eine Art Ausgleich für ein, wegen vermutlichen Abſeits nicht gegebenen Prachttor Mundenheims. Kurz nach Seitenwechſel ſetzt ſich die Neckarauer Sturmmitte gegen den herausgehenden Torwart durch und ſchiebt kurz das Leder ins Tor. Neckarau kommt nun zu Druck und werden brenzliche⸗ Schüſſe abgelaſſen, die unter Glücksumſtänden für Mundenheim aber el nicht finden. Mundenheim wehrt ſich mächtig gegen die immer a er folgenden Angriffe, aber ein kurzes Paßſpiel Mitte⸗Halblinks belt surch letzteren 870, und kurz darauf treißt derſelbe Spieler auf und erſt in den letzten Minuten kommt Mundeuheim wieder mehr auf, vergibt aber durch ſeinen Halblinken die zweite große Chance. Am klaren Sieg Neckaraus iſt nichts mehr zu ändern. Neckarau: Winkler; Dern, Broſe; Ochs, Gaſt, Kaiſer; Keck, Benner, Zeilfelder, Striehl, Ott. Mun denheim: Dick, Deuſchel, Oſter, Dillenburg, keinen leichten Stand, traf mannigfache zweifelhafte Entſcheidungen, die bei nicht größerer Beherrſchung der Spieler leicht hätten zu un⸗ liebſamen Exploſionen führen können. Jedenfalls war die Spiel⸗ leitung nicht einwandfrei. August Müß le. F. G. Rohrbach— S. V. Waldhof 18(:2) „Die Walohöfer fanden in Rohrbach recht harten Widerſtand und mußten ſich beim Rückſpiel mit einer weit geringeren Torausbeute begnügen, ja die Platzherren hätten bei etwas mehr Glück leicht ein noch günſtigeres Ergebnis erzielen können, hatten ſie gegen Schluß doch wiederholt allerbeſte Chancen. Waldhof war wohl ſpieltechniſch und auch taktiſch die beſſere Mannſchaft, aber das genügte nicht allein, um gegen den eifrigen und ſeit den letzten Spielen entſchieden ſtärker gewordenen Gegner zu einem leichten oder überlegenen Sieg zu kommen. Wäre Rohrbachs Läuferreihe beſſer geweſen, es hätte viel⸗ leicht mit einem Unentſchieden eine nicht geringe Ueberraſchung ge⸗ geben. So aber verſchaffte ſich vor allem Bretzing, der ausgezeichnete Mittelläufer der Gäſte dieſen einen ziemlich wichtigen Vorteil, da er die Spielfeldmitte ſouverän beherrſchte. Nicht ganz ſo gut, ſchwächer als gegen den Meiſter ſpielte die Angriffsreihe, der Sturm tat ſich gegen die körperlich überlegene Abwehr der Platzherren recht ſchwer und konnte zudem auf dem weichen Boden zu keinem flüſſigen Kombinations⸗ ſpiel kommen. Dafür gefiel aber wieder die geſamte Abwehr, in der Hauth noch Schäfer und Rihm überragte. Das Kommen der Waldhöfer hatte etwa 1500 Intereſſenten nach Rohrbach gelockt, die denn auch unter der guten und ſicheren Leitung von r⸗Stuttgart einen recht feſſelnden und vor allem durch die Ungewißheit des Ausganges aufregenden Kampf zu ſehen bekamen. Die Platzherern kommen bei allerdings gleichwertigen Leiſtungen nach zehn Minuten zum Führungstreffer, dann aber erzielt Pennig, der eine feine Kombination Ofer Walz mit erfolgreichem Schuß abſchließt, den Ausgleich. Eine halbe Stunde nach Beginn hat dann Ofer, der einen Fehler der Gäſte entſchloſſen ausnützt, Waldhof in Front gebracht. So bleibt es bis zum Wechſel. Nach der Pauſe läßt Rohrbach für kurze Zeit etwas nach und ſchon kann Waldhof im Anſchluß an einen von Walz gut getretenen Strafſtoß ſeinen Sieg ſicherſtellen. In der Schlußphaſe zeigt ſich Rohrbach aber wie⸗ der ebenbürtig und hätte bei den fetzt ſehr guten Chancen leicht zu einem weiteren Erfolg kommen können. W. Sp. Vg. Sandhofen— 08 Mannheim:1(:0) Daß die Platzverhältniſſe bei den ſo heiß umſtrittenen Punkte⸗ ſpielen eine gewichtige Rolle ſpielen, iſt eine ſtändig wiederkehrende Tatſache. Auch neuerdings wird manches der Vorſpielreſultate eine Reviſion erfahren und ſicher nicht ſelten wird einem Sieg auf eige⸗ nem Gelände eine Niederlage auf fremden Platze folgen müſſen. Nach Erledigung des Rückſpiels der obigen Mannſchaften hat ſo⸗ wohl 8 als auch Sandhofen einen Sieg an ſeine Farben geheftet. 8 konnte ſ. Zt. auf eigenem Gelände einen glücklichen Sieg lan⸗ den, mußte ſich dafür aber in Sandhofen ziemlich deutlich ſchlagen laſſen. Den Sandhöfern iſt alſo die Revanche über Erwarten ſehr gut gelungen. Die Elf war techniſch und taktiſch den Gäſten vom Lindenhof klar überlegen und bewies erneut, daß mit der Elf nunmehr ernſthaft zu rechnen iſt. Das Rückgrad der Mannſchaft bildet die Läuferreihe, die in erſter Linie für den klaren Sieg ver⸗ antwortlich zu machen iſt. Eine hervorragende Kraft beſitzt die Elf in dem linken Läufer, der ſowohl im Aufbau, als auch in der Abwehr hervorragendes leiſtet und nicht klein zu kriegen iſt. Ein hervorragender Dirigent iſt der Mittelläufer, der auch in dieſem Kampf ein ſyſtemvolles Aufbauſpiel zeigte. Bedauerlich iſt nur, daß er das Tempo nicht reſtlos durchſtehen kann und nach dem Wechſel nicht mehr ſeine ganzen Kräfte einſetzen kann. Auch geſtern wurde er nach dem Wechſel ſchwächer und langſamer, arbeitete dafür aber als Abwehrſpieler immer noch anſprechend, Der rechte Läufer iſt in erſter Linie in der Abwehr ſehr gut und kommt immer erſt nach der Pauſe recht in Form. Die Verteidigung war ſicher und zuver⸗ läſſig, der Torwart war entſchloſſen und aufmerkſam und vernich⸗ tete durch entſchloſſenes Eingreifen manche gefährlich ſcheinende Si⸗ tuation. Der Sturm iſt etwas entſchloſſener bezw. wuchtiger ge⸗ worden, ohne daß er aber reſtlos überzeugen konnte. Den Mittel⸗ ſtürmerpoſten beſetzte man neu; der Mann ließ ſich recht gut an, ohne daß er aber eine Fähigkeit als Sturmführer deutlich bewei⸗ ſen konnte. Der eigentliche Führer der Angriffsreihe war vielmehr der Halbrechte, der auch als gefährlichſter Stürmer anzuſprechen iſt. Dem ganzen Sturm fehlt noch die Ruhe und das richtige Er⸗ faſſen ſich bietender Chancen. Die beiden Außen zeigten verſchie⸗ dentlich recht ſchöne Leiſtungen und waren energiſcher als ſonſt. 8 Mannheim konnte die Geſamtleiſtung des Gegners nicht er⸗ reichen. Die Elf war techniſch ſchwächer und zeigte nicht die geſchlof⸗ ſenen Leiſtungen des Gegners. Nicht ſattelfeſt war die Verteldi⸗ gung, die ſich manchen gefährlichen Fehlſchlag leiſtete. Auch der Torwart zeigte ſich nicht von der beſten Seite, denn zwei Tore wären bei größerer Aufmerkſamkeit zu vermeiden geweſen. Das Spiel der Läuferreihe konnte ſich bei den beſſeren Leiſtungen des Gegners nicht durchſetzen. Man ſah wohl mitunter gute Anſütze, die Fortſetzung aber blieb meiſtens aus. Im Sturm war diesdrechte Seite einſchließlich Mittelſtürmer infolge der beſſeren techniſchen Durchbildung gefährlicher, ließ aber trotzdem die Schießkunſt ver⸗ miſſen. Der Rechtsaußen, der ſchnellſte Mann der Angriffsreihe wurde vom linken Läufer der Platzbeſitzer ſicher bewacht und konnte ſich dadurch nie recht entfalten. Als Schiedsrichter amtierte Lorentz⸗ Karlsruhe, der den jederzeit fairen Kampf einwandfrei leitete. Der Kampf wurde beiderſeits flott eröffnet und beide Hinter⸗ mannſchaften haben Gelegenheit, verſchiedene Chancen zu vereiteln. Schon die erſten 5 Minuten bringen beiderſeits Torgelegenheiten. Hirſch, Hick; Seidl, Gürſten. Tiator, Michel, Bertram. S chneider⸗ Offenburg hatte bei der geſpannten Stimmung drinnen und draußen herrſcht im Feldſpiel die Sage. Die Platzherren drücken aufs Temp die Läuferreihe arbeitet ſyſtemvoll und wirft den Sturm imme wieder nach vorn. Trotz einer Reihe von guten Torgelegenheiteg wird aber zunächſt nichts zählbares erreicht. verſchtedene Schüſſe gehen knapp daneben oder waren zu ſchwach. Nach 25 Minuten ver⸗ letzt fich der linke Verteidiger der Gäſte und ſcheidet 15 Minuten aus. In der 33. Minute endlich können die Sandhöfer den Bann brechen. Ein hoher Ball von Barth, der gewiß nicht als Torſchuß gedacht war, prallt von der linken Torecke ab und landet im Netz. Nach der Pauſe greifen zunächſt die Gäſte mit Wucht an und Sand⸗ hofen hat zunächſt einige gefährliche Minuten zu überſtehen. Nach 10 Minuten aber wird das Spiel wieder ausgeglichen. In der 20. Minute kaun Sandhofen das Reſultat auf 210 verbeſſern. Der rechte Verteidiger begeht ein Handſpiel, der berechtigte Elfmeter wird von Barth verwandelt. Wenige Augenblicke ſpäter reift der dritte Erfolg, der aber ausbleiben muß, da der Sturm den Ball vor dem leeren Tor nicht ins Netz bringt. Im Anſchluß an die 4. Ecke für Sandhofen entſteht vor dem Gäſtetor ein Gebränge, det Torwart liegt geſchlagen am Boden und der Sandhöfer Mittel⸗ ſtürmer kann den Ball über die Linie ſchieben. Bereits 4 Minuten ſpäter verbeſſert der Halbrechte durch wuchtigen unhaltbaren Schuß auf:0 und in der 39. Minute kann der gleiche Spieler eine Flanke des Linksaußen erfolgreich abſchließen. Erſt jetzt gelang den Gäſten durch den Linksaußen der verdiente Ehrentreffer. Byg. Kreis Anterbaden Käfertal— FV. Weinheim 518. Feudenheim— 1913 Mannheim:0. Friedrichsfeld— Amicitia Viernheim 113. Rheinau— Phönix Mannheim:7. Der Sonntag brachte in Friedrichsfeld mit der Niederlage der Platzherren und dem:3 Sieg der Viernheimer eine entſcheidende Wendung ſodaß nunmehr nur noch Phönir Mannheim, das in Rhei⸗ nau nach torreichem Kampf mit 317 ſiegreich blieb, und Viernheim zu⸗ nächſt als Meiſterſchoftsfavoriten anzuſehen ſind. Weinheim ver⸗ paßt durch eine überraſchende:3 Niederlage in Käferfſal den An⸗ ſchluß, während ſich Feudenheim durch ſeinen:0 Erfolg gegen 1913 Mannheim gut nach vorn brachte. ö 05 In einem ſchnellen und harten Spiel konnten die Käfertaler zu einem überraſchenden Sieg über die in letzter Zeit ſtark verbeſſerten Weinheimer kommen. Bis zur Pauſe ſtand die Portie mit 222 noch unentſchieden. Dann aber hatten ſich die neuen Leute der Platzelf gut eingefunden, ſodaß dieſe mehr vom Spiel hatten. Zudem mußte Weinheim infolge Verletzung eines Spielers mit nur 10 Leuten kümpfen, was Käfertal auch geſchickt zum verdienten Sieg auszu⸗ nutzen wußte.— Feudenheim kam durch ſein gutes Kombinations⸗ ſpiel zu einem klaren:0 Erfolg. Die Läuferreihe der 191ger kounte auf die Dauer überlaſtet nicht mehr ſtand halten, während ſchließlich auch die Abwehr dem immer ſtärker werdenden Druck nachgeben mußte. Exſt in der letzten Minute der erſten Halbzeit kamen die Platzherren zur Führung. Nach dem Wechſel wurde deren Ueber⸗ legenheit recht deutlich. Zwei Strafſtöße hatten zwei Tore zur Folge, denen wenig ſpäter auch der vierte Treffer folgte.— Die Gäſte aus Viernheim zeigten ſich in Friedrichsfeld recht augriffsfreudig und konnten denn auch den etwas harten Kampf verdient für ſich ent⸗ ſcheiden. Bei den Platzherren ſpielte die Läuferreihe unter Form und konnte vor allem das ſchnelle Tempo ſchon bald nicht mehr durchſtehen. So dominierte Viernheim zumeiſt und konnte auch be⸗ reits vor der Pauſe durch drei Tore, wovon das letzte durch Elfmeter erzielt wurde, den Sieg ſichern. Nach der Pauſe ſchlug ſich die Ab⸗ wehr der Einheimiſchen beſſer, ſodaß den Gäſten kein weiterer Er⸗ folg gelang, während Friedrichsfeld durch Elfmeter zum Ehrentor gelangte.— Faſt hätte es in Rheinau eine kleine Ueberroſchung ge⸗ geben. Phönix hatte das Spiel gegen den Tabellenletzten entſchieden zu leicht genommen und konnte erſt in den letzten zehn Minuten durch drei weitere Tore ſeinen Sieg endgültig ſichern. Zunächſt ſaß es auch ganz nach einem Phönixſieg aus; die Gäſte kommen ſchon bold durch Elfmeter in Front, erhöhen auf:2, aber daun holt Rhei⸗ nau ein Tor auf und gelangt auch zum Ausgleich. Kurz vor der ſprung nachher auch auf:4, aber Rheinau verringert die Differenz auf:4. So bleibt es bis zu den letzten zehn Minuten. Im End⸗ ſpurt dominiert nochmals Phönix und kommt dabei gar zu drei wei⸗ teren Treffern. 0 8 e 85 Tabelle der Kreisliga Vereine Spiele Punkte Viernheim 6 10˙2 Phönix Mannheim 5 9·1 Feudenheim 5 728 Weinheim 8 8·⁸ Friedrichsfeld 5 5²⁵ Heddesheim 5 4: Käfertal 5 3ꝛ7 1913 Mannheim 5 7 Rheinau 5 8 1211 Vorderpfalzkreis 1904 Ludwigshafen— V. f. L. Neuſtadt:2. Revidia Ludwigshafen— ASV. Ludwigshafen:3. 1914 Oppau— 1903 Ludwigshafen:3. S. Fr. Landau— Pfalz Ludwigshafen 2: Viktoria Herxheim— B. f. R. Oggersheim 122. Phönix Bellheim— F. V. Speyer 221. Arminia Rheingöuheim— F. V. Frankenthal 228. Die Senſation iſt ohne Zweifel die erſte Niederlage des bisher ungeſchlagenen F. V. Speyer, er damit dem Neuling in Bellheim mit :1 die erſten Punkte verſchaffte. Sonſt ging es zwar zumeiſt recht knapp zu, aber es gab doch faſt durchweg die erwarteten Favoriten⸗ ſiege. Der Neuling aus Neuſtaöt leiſtete bei 1904 Ludwigshafen recht hartnäckige Gegenwehr, ſo daß er den Kampf bis zum Wechſel mit 121 unentſchieden halten konnte. Dann machte ſich aber die größere Rou⸗ tine des Tabellenführers geltend, der das Spiel ſicher mit 672 für ſich entſcheiden konnte. Auch Revidia wußte dem Lobalrivalen A. S. V. recht lange erſolgreich zu begegnen. Beim Wechfel hatten die Gäſte erſt eine 0 1⸗Führung erlangt. Aber auch hier ſiegten größere Ausdauer und Erfahrung, gepaart mit guter Technik, ſo daß Revidia zum Schluß doch klar mit:5 geſchlagen blieb.— In Oppau hatte Allmählich macht ſich das techniſch reifere Spiel der Sandhöfer be⸗ merkbar, die Läuferreihe gewinnt immer mehr an Boden und be⸗ Der Auftakt zu den Hockeywerbeſpielen brachte den Mannheimre Damen einen ganz großen Erfolg. Man muß die Mannheimerinnen bewundern, die mit unermüdlichem Eifer tätig waren. um dieſem Tag ein beſonderes Gepräge zu geben. Man hatte an alles gedacht, ſorgte zunächſt durch einen intereſſanten Film für wirkſame Beleh⸗ rung und dann durch ein gutes und wechſelvolles Spiel für weltere „Aufklärung“ durch die Praxis. Jetzt, nachdem auch noch das Wet⸗ ter als einer der Hauptfaktoren ein Einſehen hatte und uns wenig⸗ ſtens für den weitaus größten Teil des Spieles mit Regen verſchont hat, kann man mit Freuden feſtſtellen, daß den großen Bemühungen der verdiente Lohn zuteil wurde. Ueber 300 Intereſſenten— eine für Mannheimer Verhältniſſe ungewohnte große Zahl— hatte ſich auf dem Platz am Flughafen e und waren von den wirk⸗ lich ſehr guten Leiſtungen der Mannheimerinnen gleichermaßen er⸗ freut. Schon der Beginn ließ erkennen, daß ein beſonderes Er⸗ eignis bevorſteht; in niederem Flug umktreiſt ein Flugzeug, das von dem Badiſch⸗pfälziſchen Luftfahrtverein freunblicherweſe zur Verfügung geſtellt wurde und mit zwei Herren der Abteilung des V. f. R. beſetzt war den V, f,.⸗Platz, ſenkt ſich bis auf 15 Meter und erfreut die Gäſtemannſchaft mit einem exakt abgeworfenen ſchönen Blumenbukett. Dann nimmt das Spiel mit ſchnellem Tempo bei wechſelvollen Angriffen ſeinen zunächſt recht ausgeglichenen Ver⸗ lauf. Die Heidelbergerinnen, die ſeit dem Vorſpiel entſchieden an Einheitlichkeit und gegenſeitigem Verſtändnis gewonnen haben ſind ein faſt ebenbürtiger Gegner, haben ſogar zunächſt die klareren Chancen. Aber nach einer Viertelſtunde hat Mannheim durch Halb⸗ rechts die Führung erlangt. Immer noch bleibt Heidelberg bei gleichwertigen Leiſtungen recht gefährlich, aber die Gäſte haben vor dem Tor mehrmals Pech. Die zweite Halbzeit zeigt ein weſentlich anderes Bild, vom Anſpiel weg geht der Innenſturm durch nach ſchöner Kombination fällt ſofort der zweite Treffer. Jetzt wird Mannheim überlegen, die Elf ſpielt wundervoll zuſammen und hält gutes Täuſchen der Mitte 40, Petkaran it aun voll im Fahrwaſſer Halbſtürmerinnen Schußfreudigkeit und gute B Treffen zwei korrekte Leiter. Kampfes dürfte beſtens bewieſen haben, daß Manußeims Damen mit den Gegner faſt vollkommen in ſeiner Hälfte feſt. Chance auf Chance wid herausgeſpielt, mehrmals rettet der Torwart der Gäſte, wieder⸗ 1903 Ludwigshafen ſehr hart zu kämpfen, um e zu einem ſo⸗ gar etwas glücklichen Sieg zu kommen. Die Gäſte waren mit ſtark Damen-gockey-Stüdleipiel Mannheim-geidelberg.0 holt gehen ſcharfe Schüſſe knayp am Ziel vorbei. Mannheim iſt ſtändig im Angriff, aber Heidelberg verkeidigt verſtärkt und. reich. Die letzten zehn Minuten bringen dann aber doch drei wei⸗ tere Erfolge. Aus einem Gedränge landet der Ball zum dritten Mal im Tor, dann ſchießt Ai e ein und ſchließlich kommt bei einer weiteren Belagerung des Heidelberger Tores der fünfte Erfolg, wederum aus einem Gesänge Der Sieg der Einheimiſchen iſt ſelbſt in dieſer Höhe durch die klare Ueberlegenheit in der zweiten Halbzeit vollkommen verdient, wenn die Gäſte auch zumindeſt einen Gegentreffer verdient gehabt hätten. Die einheimiſche Elf ſpielte weit zufammenhängender und hatte neben Leni Schnelligkeit und Ausdauer auch den Vorteil überlegener Technik und beſſeren Spielaufbaues. Die Abwehr hatte nach der Pauſe leichte Arbeit, erwies ſich aber auch ſchon vor dem Wechſel als durchaus zuverläſſig. In der Läuferreihe geflel die Mit telläuferin durch beſonders durchdachtes Spiel, wobei ihr von ihren Nebenleuten beſte Unterſtützung zuteil wurde. Der Angriff ſpielte nach der Pauſe, als man mehr auf den freſen Raum komibnterte, faſt fehlerlos zuſammen und verſchaffte ſich ſo immer neue Tor⸗ gelegenheiten. Es fällt ſchwer. hier noch ſemand beſonders hervor⸗ zuheben. Die Mittelſtürmerin zeigte famoſe Ballverteilung, die übſtürmerinnen 5 allaufnahme und ſchlteßlich die Flügel ſchnelle Läufe mit guten Flanken— mehr kaun man von einem Sturm kaum verlangen!—. hielt ſich eine Halbzeit ſehr anſprechend, fiel aber dann mehr und mehr zurück; die Gäſte ſtanden das recht ſchnelle Tempo nicht durch und hatten zudem auch einige ſchwache Siellen. Ueberragend ſpielten Torwart, Mittelläufer, Halbrechts und Linksaußen. In Meyer(Teß Heidel⸗ berg) und Heiler(P. f. R. Mannheim) hatte das jederzeit faire Der lebhafte Beifall zum Schluß des ihrer erſten großen Werbeveranſtaltung einen vollen Erfolg 1. Pauſe iſt Phönix dann wiederum in Führung, vergrößert feinen Vor. een eee — eee A d u unn r e e eee * t Fee e e * Montag, den 21. Oktober 1929 Neue Maunhe mer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) 9 Sette. Nr. 488 Süddeutſchland ſchläpt Theo Haag der beſte Mann auf dem Platze. Das Vorrundenſpiel um den Silberſchild des itſchen Hockey⸗ Bundes in Nürnberg, zwiſchen den Re aten non Süd⸗ und Südoſtdeutſchland, endete (:1) Siege der ſüddeutſchen Vertretun Augenblick war n eine Mann⸗ 1 ſicht bewährte. Hinzu kam noch, da unfreiwilligen Pauſe wieder eine ganz h n hat. Durch eine von nerwarteten Schuß des ch zum einzigen Treffer kam. eit der Süddeutſchen immer rei weitere Tore von Stro⸗ von 531 her. he voll und ganz verdient, eit des Mittelläufers Theo furter war ſowohl im Auf⸗ I chlieb⸗Rürnbeg, Voth und Maier 1⸗ Heidelberg, Strobel⸗Jahn nchen und Ell⸗Nürnberg. Das Schluß⸗ trip wurde den geſtellten forderungen in ſeder Beziehung gerecht. die Läuferreihe ſpielte recht aufopfernd, während der Sturm erſt nach der Pauſe ſo recht in Form kam.. 5 Die Südoſtdeutſchen kamen mit der gemeldeten Mannſchaft. Ihre Verteidigung, die die Hauptlaſt zu tragen hatte, arbeitete mit großem Geſchick, konnte aber die Tore der Süddeutſchen nicht verhindern. 95 beſter Mann war der Verteidiger Steudel II. Als Schiedsrichter Jurt, Schärfer⸗Frankfurt, ungierten die Herren Rohns und Hochberg Leipzig zur vollen friedenheit der Parteien.. Trotz des regneriſchen Wetters hatten ſich auf dem Platze des use Nürnberg an die 2000 Zuſchauer eingefunden, die einen von, Aufang bis Ende fafren und ſpannenden Kampf erlebten. Die Südeutſchen wurden in der erſten Halbzeit durch den ſchlüpfrigen Boden wie durch den überrraſchend hartnäckigen Widerſtand der inen. an der Entfaltung ihres techniſch⸗überlegenen Könnens ver⸗ hindert. Theo Haag hatte ſich bald mit den Bodenverhältniſſen ab⸗ gefunden und durch ſeine prächtigen Vorlagen kam die ſüddeutſche Stürmerreihe recht in Front. Trotzdem erzielte Süddeutſchland erſt ein der 15. Minuter durch eine Strafecke, die von Theo — Hegangen, aber Oppau hatte alsbald gleichgezogen. Nochmals war die Führung geglückt, aber nach der Pauſe kam Oppau bei überlegenem Spiel wiederum zum Remis. Erſt wenige Minuten vor Schluß Hrachte ein Durchbruch des Mittelſtürmers Ludwigshafen den glücklichen, aber Fehr wertvollen Sieg.— Pfalz Ludwigshafen ſcheint zur Zeit eine konſequente gute Form zu haben. In Landau kam es zu einem cheren und klaren:5 Erfolg, der bei der Pauſe mit 114 bereits ſicher War. Nach den erſten Ueberrumpelungen durch den ſchnellen An⸗ Ariff hielt ſich Landau im weiteren Verlauf beſſer, ohne aber den End⸗ leg der Pfälzer ernſthaft geführden zu khunen.— Herrheim mußte 12 eigenem Platz eine überraſchen dle Niederbage hinnehmen. Die 5 und verfüngter Mannſchaft gekommen, waren in Führung 5 ggersheimer hatten aber in ihrem vorzüglichen Torwart ihre Haupt⸗ 3 ſtütze, der einmal wieder kaum zu ſchlagen war. Bei der Pauſe . tand die Partie 121, in letzter Minute fiel der entſchetdende Treffer für die Gäſte.— Bellheim ſorgte mit dem:1⸗Sieg über öte unge⸗ lchlagenen Speyerer für bie Senſation des Sonntags. Mit unge⸗ mein großem Eifer ſuchten die Platzherren daß Überlegene kechniſche önnen der Gäſte wettzumgchen, die den Kampf gegen den Tabellen⸗ letzten offenbar zu leicht genommen hatten und ſich nach torloſer erſter Halbzeit ſchließlich knapp mit 2il beugen mußten. In Nheingönheim gab es eine ſaſt ausgegl 4 4 Sie der ſchnellere Gäſteſturm bei beiderſeits anſprechenden Leiſtungen 95 knapp entſcheiden konnte. Frankenthal führte beim Wechſel bereits 112, * ach der Pauſe kamen beide Parteien zu je einem weiteren Tor, ſo . aß Frankerethal ein knapper und wichtiger As⸗Erfolg gelang. . 1 5 Germana Friedrichsfeld— Amieitia Viernheim 11g(org) . 3 Die Germanen hakten geſtern einen äußerſt ſchwarzen Tag, * voran wohl außer den zwei Erſatzleuten die Kirchweihe nicht ohne Schuld iſt. Nur der Anfang, die erſte Vlertelſtunde. zeigte einiger⸗ Maßen ſchönes Zuſammenſpiel der Einheimiſchen, dann ſpielten alle 3 ziemlich zerfahren, aufgeregt und kopflos. Der Torhüter war wieder * reichlich unſicher, er verläßt das Tor oft in frivoler Weiſe. Ver⸗ teidigung, durch Brömmer geſchwächt, war ganz und gar nicht auf ber Höhe. In der Läuferreihe fiel zer Mittelläuſer vollſtändſg ab. Der Sturm brachte es kaum zu einheitlichen Aktionen. Viernheim f 0 8 war viel eifriger bei der Sache und gewann infolge der viel beſſeren Zuſammenarbeit des Quintetts den Kampf durchaus verdient. Die Mannſchaft war ein geſchloſſenes Ganzes, in jedem Teil gut beſetzt, odaß die Erfolge nicht ausbleiben konnten. Der, Schiedsrichter acgenderger⸗ Sprendlingen war dem Spiele nicht ganz gewachſen, er war in der Leitung beiderſeits oft ſehr läſſig. M. 8. * „ 5 Weitere Ergebniſſe: 8 Süddeutſchland N Gruppe Nordbayern: 1..C. Nürnberg ASV. Nürn⸗ berg:0. Sp. Bg. Für.. R. Fürth.0. Bayern Hof Sp. Bg. Hof:5. JB. Würzburg— J. Bayreuth 610. Gruppe Südbayern: Bayern München— DSV. München 514. München 1860— 188. Ulm 94:0. Jahn Regensburg Schwaben Augsburg:2. i 8. Württemberg: Kickers Stuttgart— Germania . Seon 02. Union Böckingen— VfB. Stuttgart 071. C. Pforzheim 15 BfR. Heilbronn:2. Je. Birkenfeld tfreunde Stuttgart ausgef⸗ i 1 a e 3 8 Rastatt— Phönix Karlsruhe 20. SC. Villingen— Sp. Vg. Schramberg:8. Sp. Vg. Freiburg *„Fre 4. 3 5 e Vi. R. Kaiſerslautern— 1..C. Idar 01. 3 Bor. Neunkirchen— Ic Pirmaſens:22. l N Gruppe Main: Kickers Offenba Union Niederrad g11. Eintracht Frankfurt— Germ. Bieber. 110. F S. Frank⸗ furt⸗— Rotweiß Frankfurt 21. Ic. Hanau 98— Sp. Vg. j 422. 5 Griesheim 92 Alemannia Worms— Mainz 05 45 Vf. zeſſen: a . 5 1. FC. Langen 710. Haſſia Bingen SV 98 Darmſtadt 118. Hand balt⸗Berbandsſpielt Gruppe Unterbaden Auch am Sonntag gab es zum Abſchluß der Torrunde wieder * eine Ueberraſchung: Frankenthal mußte von Lindenhof nicht went⸗ . ger als 9 Tore hinnehmen. Daß Mc. beide Punkte gegen Stürmerreihe der MTGler. 03 ſicherte ſich 2 weitere Punkte, indem de ſich mit 120 gegen die Neuoſtheimer behaupten konnte. i 5 In der anderen Abteilung holte ſich Pfalz 2 Punkte gegen Waldhof und bleibt mit 2 Punkten dicht hinter dem Tabellenführer VfR. Das weitere angeſetzte Spiel Neulußheim— Polizei⸗Sport⸗ verein fiel aus. * Fußballklub 08— Fußballverein Frankenthal:1 a Das hätte wohl niemand gedacht, daß Frankenthal eine der⸗ artige Abfuhr erleiden würde. Lindenhof war ſeinem Gegner in jeber Hinſicht überlegen. Der Sturm kombinierte ſehr ſchön und hatte an dem hohen Reſultat weſentlichen Anteil. Nur hätten die Außenſtürmer beſſer bedient werben dürfen Die Läuferreihe war gnt in Schwung. Die Verteidigung hielt ſich auch ſehr wacker und 8 Am den Hockey-Silberſ J eingeſchoſſen wurde, das Führung erwarteten:1 ae N te und nicht zuletzt den Haag wuchtig ene ſehr hartnäckige Partie, Phönix rettete Überraſcht auch etwas. Den Ausſchlag gab die beſſere . child Südoſtdentſchland im Silbeerſchild⸗Vorrundenſpiel or. Wenig ſpäter gab ein famoſer durch den Heidelberger Maier Ein überraſchender Durchbruch verhalf dann den Nach der Pauſe bevorzugten die Süd⸗ glich gezeigten Dreiinnenſpiels weit aus⸗ einander gezogene Flügelangriſſe und konnten damit kurz hinter⸗ einander 3 Tore erzielen, von denen das erſte Strobel, die beiden letzteren Ell und Mater J, auf prachtvolle Kombinationsvorſtöße hin, einlenkten. 5 Weſt von Mitteldeutſchland:2 geſchlagen en ausgetragenen Spieles kommt über⸗ t einem ſicheren Siege der ſtarken weſt⸗ Kombinationszug des Inner den 2. Treffer. Gäſten zum Ehrentor. Das Ergebnis des in raſchend, denn man hatte deutſchen Elf Über die ſchwache, lediglich aus Leipziger Spielern zu⸗ ſammengeſetzte Mitteldeutſche Vertretung gerechnet. Der vermeint⸗ liche Nachteil erwies ſich aber als ein Vorteil für die Sachſen. Die Leipziger waren ſehr gut aufeinander eingeſpielt. Dennoch wäre dem Spielverlauf nach ein Steg der ſchuelleren und meiſt auch über⸗ legen ſpielenden weſtdeutſchen Mannſchaft verdient geweſen. Die Weſtdeutſchen hatten im Sturm einige Verſager. Zudem ſtand im Tor ein Erſatzmann, der den erſten Erfolg der Sachſen auf dem Gewiſſen hat. Die Mitteldeutſchen gingen ſchon bald durch Götel in Führung und der gleiche Stürmer konnte im Nachſchuß ſchon einen zweiten Treffer erzielen, während die ſtändig, meiſt allerdings auch planlos angreifenden Weſtdeutſchen in der erſten Halbzeit leer aus⸗ gingen. Auch nach der Pauſe waren die Rheinländer meiſt im Vor⸗ teil. Trotz zahlreicher Strafecken gelang es ihnen aber erſt wenige Minuten vor Schluß durch Schmitz den Ehrentreffer zu erzielen. Berlin beſiegt Nordoſtdemſchland:0(:0) Nach der unglaublichen hohen Niederlage ie Nordoſtdeutſchland beim letzten Spiel gegen Berlin mit 28:0 Treffern erlitt, haben die Nordoſtdeutſchen mit einem Rieſeneiſer an der Hebung ihres Spiel⸗ niveaus gearbeitet. Bei der am Sonntag in Königsberg ausgetrage⸗ nen Silberſchildvorrunde zeigten ſich denn auch gewiſſe Erfloge. Die knappe Tordifferenz hatte allerdings auch noch andere 18 8 Verbeſſerung der Balten. Berlin war in Bezug auf die Stkockfertig⸗ keit und Technik den Balten noch immer um eine Klaſſe überlegen, aber die Techniker konnten ſich mit dem aufgeweichten Boden nicht Angriffe nicht zum gewünſchten durch Schertahl in Führung. :0 und ſchließlich befreunden und ſo kamen ſehr ſchlechte Abſchluß. Berlin ging vor der Pauſe d Der gleiche Spieler erhöhte nach dem Wechſel auf reihte Melitz noch das dritte Tor an. 1 72727 ĩðͤ2dvbbß 2 ließ dem Sturm von Frankenthal ſelten zu günſtigen Chancen kom⸗ men. Frankenthal ließ manchen Wunſch offen. Fangen und Frei⸗ ſtellen war oft ſehr mangelhaft. Die Hintermannſchaft war noch der beſte Teil. Die Läuferreihe war nie richtig im Bild. Der Sturm war viel zu nervös, um die gebotenen Chancen auszunützen. Auch wäre es erforderlich, weun ſich die Mannſchaft die Regeln etwas näher betrachten würde.— 2. Mannſchaft 08— 2. Frankenthal:1. 5 M. F. K. Phönix— M. T. G. 122 Allgemein erwartete man einen knappen Ausgang, was ſich auch durch obiges Reſultat beſtätigt. Beide Maunſchaften lieferten ſich vom Anfang bis zum Schluß ein jederzeit intereſſantes Spiel, aus dem MG. als glücklicher Sieger hervorging. Bei Phönix war die Hintermannſchaft der beſte Teil, die den MTG.⸗Sturm vor eine ſchwere Aufgabe ſtellte. Die Läuferreihe ſpielte mit großem Eifer. Der Sturm konnte ebenfalls gefallen, er war ſehr gefährlich. Die Verteidigung der MTGler war ganz vorzüglich. Macker im Tor ſtellte ſein Können oft unter Beweis. Die Läuferreſye war im ge⸗ ſamten etwas ſtärker als die Phönixläuferreſhe. Der Sturm fiel wieder durch ſeine große Schnelligkeit auf, allmählich verſtehen ſich die Stürmer etwas beſſer; iſt der Mangel behoben, dürften ſie ſehr ſchwer zu ſchlagen ſeint 2. Mannſchaft Phöniz— Mr. 17. a Xx i Fußballgeſellſchaft 8— 07 Mannheim 120 Mit dem knappſten aller Refultate mußten ſich die Neuoſthetmer geſchlagen bekennen. 03 hat durch ſeinen Sieg über Lindenhof ſicht⸗ Gründe, als die ernſtlich bedrohte. lich an Zutrauen gewonnen und kamen zu einem verdienten Sieg. Bei 03 wer kein ſchwacher Punkt zu finden, die Mannſchaft iſt in nichtallen Teilen gleich gut beſetzt. Den Neuoſtheimern will der erſte Sieg nicht glücken. Auch diesmal mußten ſie wieder ohne Punkt⸗ gewinn heimkehren; allerdings muß berückſichtigt werden, daß die Mannſchaft ſaſt alle Spiele auf dem Platz auszutragen hatte. Weigold im Tore iſt es zu verdanken, daß 03 nur einmal erfolg⸗ reich fein konnte. Die Verteidigung und Läuferreihe waren in guter Verfaſſung. Auch der Sturm zeigte ſchöne Leiſtungen, wäre etwas plazierter geworfen worden, hätte ein Punkt geſſchert wer⸗ den können. Der Schiedsrichter Krauß BfR. konnte gefallen. 5* L. F. K. Pfalz— Sportverein Waldhof 511 Pfalz hat ſich durch einen verdienten Sieg über Waldhof ſeine gute Poſition weiter geſichert. Man kann letzt ſchon ſagen, daß das Rückſpiel Pfalz— BfR. die Entſcheidung um die Meiſterſchaft in der Abteilung bringt. Pfalz iſt z Zt. ſehr gut und ließ auch Wald⸗ hof fehr wenig Chancen, um zu Erfolgen zu ko en. Die Verteidi⸗ gung wie üblich zuverläſſtg. Die Läuferreihe war im Aufbau, ſowie in der Abwehr gut. Der Sturm konnte trotz der 5 erzielten Tore nicht beſonders gefallen, er ſpielte viel zu zerfahren. Waldhof macht z. Zt. eine Kriſe mit, die Mannſchaft iſt bei weitem nicht mehr ſo gefährlich, wie im vorigen Jahr. Sie beſitzt wohl in Spengler und Scherfele zwei erſtklaſſige Kräfte, aber dieſe können auch nicht al⸗ les allein machen. Der Schiedsrichter konnte gefallen. Schwimmen Mannheimer Schwimm⸗Erſolge Der Schwimm⸗Verein Mannheim in Offenbach bei SW. Offenbach 96. Offenbach 96 gewinnt die mal 8 Bahnen⸗ und die mal 44 Bahnen⸗ ſtaffel, S. V. Mannheim die doppelte Lageuſtaffel Nach dem regneriſchen Samstag war doch noch ein herrlicher Herbſtſonntag gefolgt, der eigentlich wenig zu einer Hallenbad⸗Ver⸗ anſtaltung paßt. Trotzdem hatte das ſchöne Offenbacher Schwimmbad eine zahlreiche Zuſchauerzahl aufgenommen, die den intereſſanten Wettkämpfen aufmerkſam folgte. Der Schwimmverein Offenbach 96 hatte ſich den Schwimmverein Mannheim als Partner gewählt, um ſeiner großen Jugendmannſchaft neuen Anſporn zu geben. Der S. V. Mannheim kann, trotzdem ihm nur die doppelte Lagenſtaffel zuftel, mit den erzielten Leiſtungen zufrieden ſein, da er zum Teil mit Er⸗ ſatz antreten mußte. Als Eröffnung wurde eine ömal 8 Laden⸗Staffel geſchwommen, bei der ſich die Mannheimer Schwimmer den Offenbachern beugen mußten. Sieger Offenbach mit.45 mit W. und H. Engelhardt, Jackel, Lorenz,. 15 und Stuck; S. V. Mannheim.58 mit Fitzer, Fath, Winther, A. Lichdi, Helfrich und Staudt. Fitzer hatte wohl einen Vorſprung geſichert, den Fath noch halten konnte, doch war Winter(Erſatz für W. Lechöi) nicht in der Lage, dieſen gegen den Offenbacher zu halten. Es mechſelte die Führung noch einmal, doch konnten die beiden letzten Offenbacher die Führung wieder an ſich reißen und Steger bleiben. ls weiterer Wettkampf wurde eine zmakf 14 Lagen⸗Staffel ausgetragen, die wiederum Offenbach an ſich bringen konnte in 715,4 mit Struck, Jakel und W. Engekhardt; S. B. Mannheim.28 mit Fitzner, Staudt und Ab. Lichdtl. Fitzner führt 8 Bahnen und wird dann von Struck eingeholt. Staudt kaun gegen Jakel wohl anfangs aufkommen, doch iſt ihm dleſer überlegen, ſodaß A. Lichdi gegen Engelhardt ſchwer kümpfen mußte, jedoch dieſen nicht Den Schluß des Klubkampfes bildete eine doppelte Lagenſtaffel über ömal 8 Bahnen, den S. B. Mannheim für ſich buchen konnte mit 8,27. Feinauer holte einen Vorſprung, den A. Lichdt hielt. Fath verlor etwas, doch konnte Staudt die Scharte wieder auswetzen und einen neuen Vorſprung ſichern. Helfrich ſchwamm glänzend und ent⸗ ſchied die Staffel für Mannheim. Fitzner konnte ſich auch gegen Engelhardt behaupten und die Staffel für ſeine Mannſchaft ſicher⸗ ſtellen. Offenbach brauchte.94 mit Schopf, Jünger, Struck, Kohls, W. und H. Engelhardt. Eine große Jugendzahl trat in dem Rahmen⸗ programm mit guten Leiſtungen an und verſpricht noch manche Größe u bringen. Ebenfalls füllte ein Kürſpringen mit humoriſtiſchen inlagen die Veranſtaltung aus. 8 * Oberwinter gewinnt den Auſtria⸗Preis Die Expedition, die das Geſtüt Weil mit Oberwinter Auſtria⸗Preis nach Wien vornahm, war von durchſchlagendem Erfolg begleitet. Der Hengſt hat trotz der ungünſtigen Gerüchte, die Mitte der Woche in Wien über ihn girkulierten, die in ihn geſetzten Ex wartungen nicht enttäuſcht und das mit 92 500 Schilling(19 500% dotierte Rennen ſah den Landgrafenſohn ſeinen Gegnern klar über⸗ legen. Er ſiegte, von Jockey M. Schmidt gut geſteuert, glatt vor dem Wenzkheimer Wotan und Dr. Rothſchilos Corvas. e zum Mannheimer Sieg im Kunſtturnen Stadtverband Bultltugen—.. 1840 Baunheiem f Faaker Die Manuheimer zweite Ringe kommt auf . un 0 Mannheims Kunſtturner haben ihren früheren Erfolgen in den Mannſchaftskämpfen an den Geräten, einen weiteren durch den TV. 1846 hinzugefügt. Die Kunſtturnriege des Stadtverbandes Völkingen für Leibesübungen mußte auch im zweiten Wettſtreit die Ueber⸗ legenheit der 1848er erſten Turnerriege anerkennen und ſich, 48 Punkte im Rückſtand, mit dem zweiten Rang begnügen, während Mannheims Nachwuchs weitere 39 Punkte entfernt ſich wacker ge⸗ halten hat. Sicher waren die Freunde und Auhänger des vollendeten Ge⸗ räteturnens dem Veranſtaller dankbar, daß er nach langer Pauſe wie⸗ der einmal turneriſche Feinkoſt zu ſehen, Gelegenheit gab. Hätten nicht einige andere äußere Umſtände mitgeſpielt, wären ſicher um ein bebeutendes mehr, als die 4500 Zuſchauer Zeuge geweſen, wie in ehrlichem und frieblichem Wetteifer die drei Riegen ihr beſtes Kön⸗ nen zu zeigen ſich bemühten; wie, Kraft, Mut und Geſchicklichkeit paarend, feine und elegante Turnkunſt, nicht nur den Kenner und Mann vom Fach, ſondern auch die übrigen Intereſſenten im Banne hielt. Unter die kampferprobten und allen Lagen gerechtwerdenden, auf der Höhe ihres Können, ſtehenden, Meiſterturner der Völklinger und Mannheimer erſten Riege miſchte ſich die ſtrebende und vorwärts drängende Jugend des V, 1846, heute noch nicht ganz fertig, ſich aber auf dem beſten Wege befindend, das Gegenteil des Rückganges und der Abkehr vom Geräteturnen beweiſend. 5 Der Abend wurde von der immer bereit ſtehenden Sängerriege des TV. 1846 unter ihrem Dirigenten Muſikötrektor Steder ſtim⸗ mungsvoll eingeleitet. Beim Aufmarſch finden die drei Rlegen, insbeſondere die Völklinger, die erſt kurz zuvor im Autobus ange⸗ langt war, eine herzliche Begrüßung. Ebenſo herzliches Begrüßungs⸗ worte fand Joſt, der dritte Vorſitzende des Turnvereins, ehe Turn⸗ wart Adelmann Mannſchaften und Kampfrichter vorſtellte. Die Turuerriegen Völklingen: Benz, Kornmann, Müller, Schwarz, Stebenſchuh vom T. Obervölklingen und Kuchenbelßer, Biſchanek, Schmitt für die Reckübung, Bitz für Barren und Pferd vom TV. Völklingen. 85 Die erſte Mannheimer Riege: Adler, Endreß, Ernſt, König., König Th., Schmelcher, Stix und Wühler. 8 8 5 Die zweite Mannheimer Niege: Barther, Biſchoff, Fuß, Litterer, Meier, Rhein, Schwarz und Supp. Unparteiiſch und gerecht waltend das Kampfgericht: Wagner⸗ Frieſenheim, Bayer⸗Oppau, Schmitt⸗Heddesheim u. Volk⸗Seckenheim 8 Der Wettkampf 5 bringt zuerſt in wechſelnder Folge die Barren und Pferbeubungen. Mannheims Turner Abler beginnt am Pferd, Völklingen am Barren. Da wohl der Stand, nicht aber gleſchzeitig die einzelnen Leiſtungen im Zufammenhang, durch das Wechſeln der Geräte zum Vergleich herangezogen werden können, ſei feſtgeſteſtt, daß am Barren Ernſt und Stix, ihre ebungen ſcharf gewertet, mit 18 Punkten am beſten abſchnitten. Von Völklingen iſt es Kuchenbeißer, der 16 erreichte. Meter und Rhein von der Mauuheimer zweiten Riege kommen auf 14. Am Pferd iſt es Endreß der nach weniger gutem Beginn am Barren zuſammen mit ſeinem Vereinskameraden Stig auf 19 Punkte kommt, knapp dahinter Ernst mit 18. Bolklingen erreicht durch Benz und Siebeuſchuh mit 16 Pun die beſte Leiſtung. Somit hat der Kampf nachdem Durchturnen an den beiden Geräten und nach Abzug ber jeweils niedrigſten Punktzahl den Stand: Mannheim 1 Barren 120, Pferd 118 zuſammen 238 Punkte. Völklingen Barren 99, Pferd 104 zuſammen 203 Punkte. Mannheim 11 Barren 90, Pferd, 85 zuſammen 175 Punkte. Die Mannſchaftsfreiübungen, übrigens eine be⸗ grüßenswerte Einrichtung, die ſich einzubürgern ſcheint, wird ziem⸗ lich gleich bewertet, mit 38, 31 und 32 Punkten. 0 Das Reckturnen bringt ſtets den Höhepunkt auch für den Beſchauer. Iſt das Pferd auch ſehr ſchwet zu handhaben, ſo liegt im Reck neben der Schwierigkeit noch die Gefahr, daß am eheſten eine kunſtvoll aufgebaute Uebung verunglücken kann, wie es denn auch bet der erſten Mannhetmer Riege in zwei Fällen vorgekommen iſt. Eigenartig, daß gerade an dieſem Gerät die Mannheimer erſte Ver⸗ tretung verhältnismäßig auf eine geringe Geſamtpunktzahl kam, trotzdem Endreß mit 20, Ernſt mit 10 und König Th., mit 18 Punkten ſehr gutes leiſteten. Ebenſo auffallend iſt, daß Völklingen hier die beſte Leiſtung vollbracht hat und ohne Abzug der niedrigſten Punkt⸗ zahl über der Mannheimer Riege ſteht. Auch die zweite Riege der Mannheimer kommt am Reck auf den höchſten Stand und gibt hier⸗ turnens iſt der Mannheimer Vorſprung 37 Punkte, der ſich allmählich auf 50 Punkte erhöht. Durch die Verſager von Schmelcher und Stix werden gegen Schluß nochmals 17 Punkte eingebüßt, von denen durch Wühler nur wenige aufgeholt werden konnten.„„ Das Endergebnis ſieht Mannheim mit dem ungefähr gleichen Vorſprung wie in Völklingen mit 387 Punkten als Sieger, Völk, in⸗ gen an zweiter Stelle mit 344 und die zweite Riege an dritter mit 305 Punkten. 0 3 5 Als beſte Einzelturner ſind zu regtſtrleren: Endreß mit 56 Punkten, Ernſt mit 55, König Th. mit 51, Wühler mit 49, König K. mit 48 Punkten. An 6. Stelle ſtehen Adler Mannheim und Ste⸗ benſchuh Völklingen mit 47, an 7. Müller⸗Völklingen und Meier von der zweiten Riege mit 45 Punkten„. Die Siegerehrung nach dem Schlußlied der Sängerriege ſieht nochmals bie dret Riegen aufmarſchieren, wobet nach Ueberreichung der Kränze an die ſiegende Maunſchaft und einer Radierung an die Völklinger Turner durch den dritten Vorſitzenden Joſt, der Bor⸗ ſitzende des Stabtyerbandes Leber für die freundliche Aufnahme dankt und die Treue der Gaarturner zur Turnſache wie auch der Deutſchlandliod läßt bie gelungene Beranſtaltung erhebend aus⸗ klingen 85 1 85 905 5 R. G. 5 Kunſtturnwettkampf in Villingen. Der Turnverein v. 1848 Villingen hatte am letzten Samstag abend den TV. 34 Pforzheim und den TB. Koſtanz zu einem Städte⸗ wettkampf eingeladen, aus welchem der Turnverein 34 Pforzheim zweiter mit 912 Punkten gefolgt vom TV. Konſtanz mit 329 Punklen. Beſte Einzelturner waren Hofele⸗Villingen mit 73 Punkten, Eſch⸗ weih⸗Pforzheim mit 68 und Kippert⸗Billingen mit 67 Punkten. * bei auch die beſte Durchſchnittsleiſtung wieder, Bei Beginn des Reck⸗ Saarbevölkerung zum Deutſchen Reiche zum Ausdruck bringt, Das mit 316 Punkten als Sleger hervorging. Der T. Villingen wurde 5 Janſſens Gebt berg. Tot.: 166:10; Pl 9. Saukelei(A. Zachmann); 2. Filius; 3. Hochalp. Ferner liefen: „m een. r. 88g Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 2. Oktober 1959 Die erſte Reitjagd des Reitervereins Mannheim Infolge der 3 Reitturniere in Oftersheim, Heidelberg und Wein⸗ Saiſon der Reitjogden erſt am Sonntag Der Wettergott war wider Erwarten den Jüngern des St. Hubertus günſtig geſinnt. Der Regen, der am Samstag ununter⸗ brochen niedergegangen war, hatte aufgehört und war ſchönem Herbſt⸗ Heim wurde die diesjährige eröffnet. wetter gewichen. 32 Reiter waren dem Appell des Vereins gefolgt. erfreulich, unter den Teilnehmern Vertreter ſehen, auf deren gründlichen Ausbildung im vergangenen Winter in der Reitbahn ſowie im Sommer im Gelände die Reitlehrer, Major a. D. Job ſt und Herr Stallmeiſter Ken nerknecht den aller⸗ Das Geländereiten und vor allem die größten Wert gelegt hatten. Reitjagd iſt die„Probe aufs Exempel“. der Reitbahn vorgebildet iſt, werkzeug“ beim Reiten: den feſten Sitz im Sattel. Die Jagd war diesmol auf die„haſenreiche“ Frieſen heimer Inſal gelegt worden. Wer gut und ſachgemäß in laden, muß man ausnützen, eher der Spätherbſt mit ſeiner Feuchtig⸗ keit einſetzt. Jetzt ſind ſie noch im Untergrund trocken und doch durch den tägigen Regen elaſtiſch geworden. „Man traf ſich etwa in der Mitte der Frieſenheimer Inſel. Beim Stelldichein ſah man den„Rotröcken“ den Vorſchmock an den bevor⸗ ſtehenden Reiterfreuden am Geſichte an..30 Uhr ſetzte ſich das Jagd⸗ feld unter Führung von Major a. D. Kloſter man n Pferdeſport N i Graf Fſolani ſiegt im Gladiatoren-Rennen Der Tag verregnete völlig Die Folge war ein ſchlechtes Geſchäft für den Berliner Rennverein, der mit dem letzten großen Flach⸗ rennen gerne verſchiedenes wettgemacht hätte, was ihm das ver⸗ regnete Frühjahr bereits verdarb. 10 Gladiatoren im naſſen Haar⸗ kleid ſah man im Führring. Schneller als ſonſt wurde das Zeichen zum Aufſitzen gegeben und nach abgekürzter Parade begab ſich das Feld zum Kampf um die 41000 Mark an den 2800 Meter⸗Pfoſten. Wie nicht anders zu erwarten war, konnte der Derbyſieger Graf Jſolani ſeine diesjährige ruhmreiche Laufbahn zu einem glück⸗ lichen Abſchuß bringen. In überlegener Haltung ſonderte er ſich ſchon am Eingang der Geraden von den übrigen ab. In der Diſtanz ſchlen Avanti einen Augenblich auf gleiche Höhe zu kommen, doch auf die einmalige Aufforderung von Jockey Grab ſch hin zog der Graf wieder an und ließ Avanti um zwei klare Dängen hinter ſich. Volle acht Längen zurück folgte Narziß. Graf Iſolani iſt nach Oleanders Ausſcheiden uſere wichtigſte Stütze, wenn es im nächſten Jahre gegen. die Vertreter des Auslandes anzutreten gilt. Ergebniſſe 1. Preis von Seddin. Für Zweijährige. 3500 L. 1000 Meter: 1. H. F. Wriedts Maiennacht; 2. Mark, 3. Hanau. Ferner liefen: Pawlowa, Tell, Eroica, Florett, Eilbote, San Domenico, Altmühl, Fides 2, Ried, Sonja, Saharet, Garbe, Fortiſſima, Moria, Rau⸗ gräfin. Tot: 74:10, Pl.: 34, 138, 103:10. 2. Preis der Rehbrücke. 4100 J. 1200 Meter. 1. E. G. Butzkes Dianthus(E. Grabſch); 2. Favorit; 3. St. Hubertus. Ferner liefen: Tanit, Lotos, Georgia, Lucetta, Heideroſe. Tot: 24:10, Pl.: 14, 23, 40:10. 3. Preis von Saarmund. Ausgleich 2. 4100 /. 1600 Meter: 1. Frau J. v. Opels Irländer(K. Narr); 2. Honoria; 3. Anton. Fer⸗ wer liefen: Molateſta, Islam, Herzkönigin, Formoſus, Signora, Fabuliſt, Runkler. Tot: 56:10, Pl.: 24, 27, 92:10. 4. Preis von Nowawes. Für Zweifährige. 4100 J. 1400 Meter: 1. Hauptgeſt. Altefelds Monſalvat(Huguenin); 2. Brutus; 3. Major⸗ domus. Tot: 19:10. 8 5. Gladiatoren⸗Rennen. 41 000. 2800 Meter: 1. M. F. Oppen⸗ heimers Graf Iſolani(E. Grabſch); 2. Avanti; g. Nareiſe. Ferner liefen: Impreſſioniſt, Heluan, Serapis, Geranium, Markgraf, Valla⸗ dolid, Holofernes.. 5 . Verloſungsrennen 6000 4. 1600 Meter: 1. E. G. Butzkes Sepmer idem[E. Grabſch); 2. Morgenrot; 38. Hurone Ferner liefen . Altpreuße, Ruzilo, Cahſel. Tot: 54710, Pl.: 17, 4, 13:10. 2 7. Preis von Kartzow. Ausgleich 3. 8500. 1400 Meter. 1. Abt.: 1. Dr. A. Weils Blaugelb(H. Pförtke; 2. Die Saar 3 8. Griſettchen. Ferner liefen: Hochdruck, Einderellt, Lefels, Groſella, Severus, Se⸗ baſtiano, Patras, Gunſt.— 2. Abtlg.: 1. H. Klaus Trianon(R. Andrle); 2. Geſelle; 3. Krönung. Ferner liefen: Golan, Offenſtve, Preußenſtolz, Mima, Marlitta, Varasdin, Norge, Wiesbaden, Burg⸗ graf. 1. Abtlg. Tot.: 58:10, Pl.: 25, 80, 82:10.— 2. Atlg.: Tot.: 42710, Pl. 17, 102, 16:10. 5* Dresden(20. Oktober) 1. Preis von Strehlen. 3000 l. 1400 Meter: 1. Alfons Teskes Dominikus(5. Kreuz; 2. Vipida; 3. Immertreu. Ferner Iteſen: Gerber, Bardenlond, Laetitia, Der Fakir, Maya. Tot: 13:10, Pl.: 18, 14, 15:10. ö 2. Jagdrennen der Dreijährigen. Ehrpr. und 3000. 3000 Meter: 1. O. Turgels Frundsberg(Derſchung), 2. Edu, g. Paroli. Ferner liefen: Neuer ÜUlſter, Leuchtturm, Lagina, Der Muck. Tot: 78:10, Pl.: 17, 14, 28:10. J 3. Preis von Klotzſche. Für Zweijähri Meter: 1. Frau J. v. Opels Tauperle(E. Wermann); 2. Ararat; 3. Ihlaud. Ferner liefen: Elpi, Nicodemia, Altenſtadt, Sonnen⸗ ſtrahl, Kerner, Chantilly„Judith. Tot.: 69:10, Pl. 22, 18, 31:10. 4. Liebſtadter Jagdrennen. 3000 /. 3500 Meter: 1. S. Heymanns Erlkönig 2(Moritz); 2. Emigrant; 3. Magier. Ferner liefen: Aben⸗ teurer. Tot: 35:10, Pl.: 18, 30:10. 1. F. 8. Herbſt⸗Ausgleich. Ehrpr. und 5000. 1600 Meter: Ferner liefen: Män⸗ Anskar, Schneeberg, Steinleins Anton; 2. Randgloſſe; 3. Caprivi. nertreu 2, St. Robert, Domfalke, Finnland, Sergius, Friderun, Goldwächter, Forno, Patgulli. Tot: 56:10, Pl.: 25, 38, 70:10. 1 1. M. Ramhorſts Im⸗ 6. Verloſungsrennen. 4500 J. 1400 Meter: 3 Mynher Ferner liefen: Reichs⸗ e. Ehrpr. und 3500. 1200 merſtolz(Karl); 2. Eaſter Lily; krone, Walhall, Bonbonniere, Kadewitt, Kißling, Kämpe, Mohren⸗ fürſtin, Alike, Ainota Tot: 48:10, Pl.: 20, 42, 88210. 7. Tolkewitzer Ausgleich. 3000. 2000 Meter: O. Barſchs Pha⸗ riſäer(G. Wohlgemuth); 2. Canio: 3. Koral. Ferner liefen: Coli⸗ pri, Bardes Bruder, La Piave, Weltwanderer, Moruſſia, Tama⸗ rattan, Sigmar, Marminedes, Dagobert, Odaig, Primo, Patachon. Tot: 71:10, Pl.: 30, 25, 29:10. 5 * Mülheim⸗Duisburg(20. Oktober) 1. Glück⸗Auf(Verkaufsrennen. Für Zweijährige, 2500 Mk., 1050 Meter): 1. A. Morawez' Sin um bra(W. Höllein); 2. Fantaſia; 3. Schneiſe. Ferner liefen: Palaſtherr, Capellus, Hofherrin. Tot. 17:10 Pl.: 18, 15:10. f 5 2. Wedau⸗Jagdrennen(Für Dreijährige, 3000 Mk., 3000 Meter): 1. Geſt. Ebbeslohs Felſen(F. Broda fr.); 2. Geeſtländerin; 3. Kalif. Ferner liefen: Edelſtein, Maikater, Maharadfa, Hofnarr, Hiſpanſa, Polyhymnia. Tot.: 121:10; Pl.:23, 48, 21:10. 9. Preis vom Grunewald(2500 Mk., 2000 Meter): 1. M. Saals Tarzan(L. Sauer); 2. Liebeszauber; 3. Drachenburg. Ferner lie: en: Bundſchuh, Laertes, Föhn 2, Montezuma, Augapfel, Grafenſtein, Juwel, Lux. Tot.: 05:10, Pl.; 21, 24, 15:10. 4. Preis vom heiligen Brunnen(3000 Mk., 160 Meter): 1. J. Brockerhoffs Richbokin(Zachmann]; 2. Freimaurer; 3. Carol. Ferner liefen: Diavolo, Froher Mut, Iſelberg, Maltheſerkreuz, rophet, Aalborg, Simulant, Dege, Elarette, Ahnenfürſt, Troſt, Eſeline, Hilligenlet, Collegial. Tot.: 258:10 Pl.: 60. 24, 195:10 5. Perbſt⸗Ausgleich(Ausgleich Il, 4000 Mk. 1400 Meter): i. J. 8 5(F. Klarmann); 2. S..; 3. Meute. Fer⸗ ner e Lanſitzer. Marſonette. Tirano, Mohawk, Tot.: 20:10, Pl.: 10, 24, 22.10. Heruler, Sturmbock, Chinaprinz. 5 3. 17 HSürdenrennen(2500 Mk., 2800 Meter): 11. E. Diltheys Staßleck(5. Weber); 71. Heinrich und Hermann Baumgärtners eolus(E. Janek); 3. Sergey. Ferner liefen: Comteſſe Iſola, Arkadia, Wilhelm Tell, Amenophis, Goldelſe. Fafnirs Bruder, Nix. Kot.: 7, 28:10; Pl.: 14, 14, 21:10. 7. Oſterfeld⸗Ausgleich(Ausgleich III, 2500 Mark, 2400 Meter): 1. Abt.: J. G. Bölgers Mira 11. 2. Frenez 3. Loiſach. Ferner lie⸗ ſen: Julfeſt, Mallorka, Heiduck, Antigonus, Bunte, Welt, Scharfen⸗ 41, 27, 25:10.— 2. Abt: 1. G. u. W. Eichholz Es war recht der„Jugendgruppe“ zu der verfügt über das nötigſte„Hand⸗ . Dieſe herrlichen Wieſen, die wie kein an⸗ deres Gelände in Mannheims Umgebung zu langen Galopps ein⸗ in Galopp, einige 100 Meter vor dem Feld als„Fuchs“ Major a. D. Jo b st. Als Gäſte ritten mit: Unſere erfolgreiche Springreiterin Frl. H. Vierling, ferner Hauptmann Hartmann, eine Turniergröße, ſowohl als Organiſator von Reitturnieren als auch als aktiver Tur⸗ nierreiter. Der Kurs ging zuerſt in allgemeiner ſüdlicher Richtung, dann drehte man allmählich nach Norden; in der Nähe des Zuſam⸗ menfluſſes Neckar⸗Rhein wurde ein„feierlicher“ Graben überwunden, wo ſich die Zuſchauer mit ihren Foto⸗Apparaten aufgeſtellt hatten, weiter, öſtlich an dem gelbgeſtrichenen Oppauer Fährhaus vorbei, über die Wieſen zwiſchen Rhein und dem Rheindamm, wo Hürden und Ricks zu flottem Sprung einluden. Der Rheindamm wurde in ſchneller Fahrt genommen, der„Krebsgraben“ durchklettert. Aber das Jagdfrühſtück mußte verdient werden, da die zum einladenden Fähr⸗ und Gaſthaus von Dehus führende Straße durch einen Lattenzaun geſperrt war, der noch geſprungen werden mußte. Kaum gedacht war der ſchöne Ritt zu Ende, beim Halali wurden dann vom Jagdherrn die„Brüche“ verteilt. Im gemütlichen neuen Zimmer bei ſchaft einen kräftigen Imbiß ein. Viel zu wenig Mannheimer kennen das idylliſch am Altrhein gelegene Gaſthaus von Dehus, das für Wanderer, Flußſportler und Autobeſitzer ein lohnendes Ausflugs⸗ ziel iſt und von beſſen ſchöner Altane das Auge an den lieblichen Ufern des Altrheins einen wohltuenden Ruhepunkt findet. Hoch⸗ befriedigt traten nach einem Stündchen die Teilnehmer den Heimweg an. Dehus nahm die Jagdgeſell⸗ Rugbz Rugby⸗Repräſentatioſpiel in Frankfurt Der Mainkreis ſiegt überraſchend 17:3(63:3) Das Repräſentativtreffen Main und Neckar, ſchen Reichsausſchuſſes für Leibesübungen geſtifteten Wanderpreis, das am Sonntag in Frankfurt vor ſich ging, endete mit dem über⸗ der Rugbymannſchaften des Kreiſes um den von der Ortsgruppe Frankfurt des Deut⸗ raſchenden 1718 ⸗Siege des Mainkreiſes. Der Neckarkreis, der als ausgezeichneter Favorit in das Treffen ging, verſagte reſtlos. Selbſt ſo ausgezeichnete Spieler wie der franzö iſche Internationale Verge, der bekannte Botzong und der ſonſt fo ſichere Schlußſpieler Hart, er⸗ reichten nie ihre gewohnte Form. Anders dagegen beim Mainkreis. Die Mannſchaft, die in den letzten Minuten durch Abſagen von Hauck, Saux und Moſelbach umgeſtellt werden mußte, zeigte die beſſeren Leiſtungen und ſiegte durch ihr aufopferndes Spiel verdient. In glänzender Verfaffung befand ſich hier Leipprand, Berg 1, Volz und Hofmann. Ein Straftritt unmittelbar vor dem Mainmal verhalf den Gäſten durch Botzong zur:0⸗Führüng. Wenig ſpäter verhalf ein Strafſtoß von Berg 1 aus ſchwieriger Lage zum Ausgleich:8. Nuch dem Seitenwechſel überraſchte die Mainmannſchaft durch ihr gutes Zuſammenſpiel, während die Heidelberger lediglich durch Einzelaktio⸗ nen gefährlich werden. In der erſten Minute bereits ging der Main⸗ kreis von Derlett mit 629 in Front und wenig ſpäter ſtand die Par⸗ tie durch Reichert, der einlaufen konnte, ſchon 913. Nach einem Ge⸗ dränge vor dem Neckarmal vermochte Hofmann erneut einzulaufen. Berg erhöhte dann das Reſultat auf 14:3. Trotz energiſcher Gegen⸗ angriffe der Gäſte gelang es den Vertretern des Mainkreiſes kurz r Unſere Leichtathleten in 2 mitte Badens turneriſche Kreisleitung hat ſich in dieſem Frühfahr für Mannheim als Feſtort des 15. Badiſchen Landesturnens 1030 entſchieden und damit dem Antrag der dem Ortsausſchuß für Leibes⸗ übungen und Jugendpflege angeſchloſſenen Turnvereine des Kreiſes ſtattgegeben. So werden denn in den erſten Auguſttagen des kom⸗ menden Jahres ſich Badens Turner die in 570 Vereinen mit ca. 75 000 Mitglieder ſich vereinigen, in der größten Stadt des Landes zuſammenfinden, zum bevorſtehenden Landeskurnen. „Mit der den Turnern in beſonderem Maße eigenen Hründlich⸗ keit geht man heute ſchon an die Vorarbeiten heran. Nachdem durch die Führer des Kreiſes und des Mannheimer Gaues in wiederholten Beſprechungen bereits die Geſtaltung des Landesturnens in großen Zügen feſtere Formen angenommen hatte, verſammelten ſich am Mittwoch, den 16. Oktober 1929, in der 1840er Turnhalle die Ver⸗ treter der beteiligten Vereine, um zunächſt einmal zu den Vor⸗ ſchlägen Stellung zu nehmen, zum anderen aber auch um die erſten Arheitsteilungen vorzunehmen und die Köpfe der notwendigen Aus⸗ ſchüſſe zu bilden. An die 100 Vertreter der 10 beteiligten Vereine konnte der Gauvertreter Stalf begrüßen. Kreisoberturnwart Schwei⸗ zer entwickelte den gedachten Verlauf und den Arbeitsplan, wie er ſich nach der heutigen Lage ergeben hat. Darnach iſt der Beginn der Mehrkämpfe für Freitag nachmittag vorgeſehen. Am Samstag vormittag ſoll die Jugend auf den Plan kreten, wie auch die übrigen Sparten, Volksturnen, Spiele und Schwimmen, zum Wort kommen. Das Vereinswetturnen wird den Samstag nachmittag in Anſpruch nehmen und die 4 Felder im Stadion bevölkern. Der Sonntag bringt in der üblichen Weiſe den Feſtzug und das große Schauturnen, das allerdings auf den Reunpieſen vor ſich gehen muß. iſt für Freitag abend die Einholung des Kreisbanners vorgeſehen, desgleichen ein Fackelzug der Mannheimer Turnerſchaft. Ein Be⸗ grüßungsabend wird Samstags im Nibelungenſaal vor ſich gehen. Die Zeiteinteilung iſt ſo getroffen, daß den Turnern durch aus⸗ reichende Freizeit auch die Möglichkeit gegeben iſt. dis Stadt und Umgebung kennen zu lernen. an technet mit einer Wettkämpfer⸗ ahl von etwa 2000, mit 78000 bei dem Schauturnen und 1042 000 Turner am Feſtzug. Unter dieſen Voraußſetzungen wird das 15. Badiſche Landesturnen der Deutſchen Turnerſchaft ein für Mann⸗ heim ſo raſch nicht wiederkehrendes Ereignis werden. Auch der Unterbringung, der Verpflegung und der Durchführung bei ſchlech⸗ ter Witterung iſt bereits gedacht. Die Ausführungen des Kreis⸗ oberturnwartes fanden unzeteikten Beifall. 5 Um den Anforderungen gerecht zu werden, die Vorbereitungen und den Verlauf des Landesturnens reibungslos und ſicher geſtalten Daneben „Woge Sirokko, Permanenz, Slevogt. Tot.: 18:10; Pl.: 13. — zu können, haben ſich die Mannhelmer Turner nicht nur die Mit⸗ arbeit ihrer tüchtigſten und befähigſten Leute geſichert, ſondern auch Deutſchlanoͤs Sportler in Tokio Die Einleitung der Vorarbeiten durch die Mannheimer Turnerſchaft vor Schluß durch Bank einen 5. Verſuch antzubringen, der das Enhe⸗ reſultat auf 17:3 ſtellte. Als Schiedsrichter fungterte Herr Rieſe⸗ Frankfurt zur vollen Zufriedenheit. 8 Am die-Klaſſen⸗Meiſterſchaft des Mhein⸗Neckar⸗Gaues 5 Oggersheim— Oftersheim 12:9 Im Verlauf 0 5 Rhein⸗Neckar⸗Gaues trafen ſich am Sonntag morgen in der„Ein⸗ tracht“ die nächſten beiden Anwärter um den Meiſtertitel: B. f. K. Oggersheim und V. f. K. Oftersheim. Der Ausgang dieſes Treffens entſchied über den Abſtieg der Verlierenden, in dieſem Falle der Oftersheimer, die mit 1219 knapp und mit Pech aus dem Rennen ge⸗ worfen wurden. Nicht ſo ſehr dadurch, daß ſie im Schwergewicht ohne Vertretung waren, als vielmehr deshalb, weil ſie im Mittel⸗ gewicht Pech hatten, verloren die Oftersheimer die entſcheidenden drei Punkte und mußten den Abſtieg antreten. Durch Losbeſtimmung trifft nun Oggersheim am 2. November im „Zähringer Löwen“ auf den Verein für Körperpflege von 1886, der mit V. f. L. Neckarau im Falle des Sieges in Vor⸗ und Rückkampf um die Meiſterſchaft ſtreiten wird. In Oggersehim und V. f. K. 86 treffen ſich zwei ſtarke B⸗Mannſchaften, ſodaß bei dem zu erwartenden Vorentſcheidungskampf ganz außerordentlich ſpannende Kämpfe ge⸗ zeigt werden. Immerhin ſollte man nicht fehlgehen, in den Mann⸗ heimern den nächſten Gegner der Neckarauer zu erblicken. Die Kämpfe Das objektiv waltende Kampfgericht Weber III⸗Lu., Kölbl⸗V. f. L. und Siebig⸗Ladenburg verkündete zunächſt im Bantamgewicht einen kampfloſen Sieg für den Oftersheimer, da Ührig T kein Gegner aus Oggersheim gegenüberſtand. Im Federgewicht ſah man in dem wendigen und kräftigen Uhrig II⸗Oftersh. den beſſeren Techniker gegen den Mees⸗Oggersh. als Sieger nicht in Frage kommen ſollte. In der 7. Minute zwang Uhrig ſeinen Rivalen durch Armfeſſelgriff auf beide Schultern. Auch im Leichtgewicht bewieſen die Oftersheimer eine klare Keberlegenheit. Keßler⸗Oggersh. war dem ſtärkeren Volkhammer⸗ Oftersh. in keiner Weiſe gewachſen und kam durch überraſchend ge⸗ zogene Hüftzüge wiederholt in gefährliche Lagen, denen er ſich bis zur 12. Minute entziehen konnte. Dann aber mußte er doch auf die Schultern nieder. Ein Hüftſchwung beendete auch den Kampf im Welterge⸗ wicht. Schon nach drei Minuten hatte Schweizer ſeinen Gegner Herrle⸗Oggersheim beſiegt. Sichere drei Punkte mußten die Oftersheimer im Mittelgewicht durch unglücklichen Zufall abgeben. Hoffmann, den die Oggers⸗ heimer als Erſatz mitgebracht hatten, wäre bei regulärem Kampfver⸗ lauf gegen Braun J nicht ſo leicht in Front gekommen, wenn dieſer nicht Pech gehabt hätte. Bei Ausführung eines Stützgriffs kam Braun ſchon in der erſten Minute durch leichtſinnige Ringweiſe zur Niederlage und um die Punkte. 5 Braun II⸗Oftersheim gab gegen Fahrenbach⸗Oggersheim, gegen den er über die Diſtanz kaum Sieger geworden wäre, in der öritten Minute auf und ließ ſo den Oggersheimern die Punkte im Halb⸗ ſchwergewicht. 6 Im Schwergewicht dominierten wieder die Oggersheimer, da Oftersheim keine Vertretung geſtellt hatte. Oggersheim hatte ſich damit den Aufſtieg mit 12:9 Punkten erkämpft. N elmel. 5 n ber begeiſterten Japaner 18. Babiſches Landesturnen 1930 in Mannheim Staff, als Sattelmeier und Fabrikaut Neter vom T Gauoberturnwart Werdan als Vorſitzende des P ausſchuſſes: Stadtrat Haas, mania, Vereine: Frey ⸗Seckenheim und Futterer Germania. So hoffen wird gerne, daß die einmütig begonnenen Arbeiten der Mannheimer Turner von Erfolg gekrönt ſein mögen und daß insbeſondere auch die maßgebenden Stellen der Stadt und der Be⸗ hörden dem Mannheimer Turnverein ihre Unterſtützung angedeihen laſſen, wie auch, daß die Einwohnerſchaft ſelbſt ſich in den Dienſt der Sache ſtellen wird und ihr Intereſſe am 15. Badiſchen Landes, turnen bekundet. Mannheim hat in dieſer Beziehung vieles gut zu machen. Schon einmal waren die Mannheimer Turner daran ein Kreistuenfeſt in Mannheims Mauern vorzubereiten, doch 7 5 terten vor 22 Fahren, im 1 5 1907, die Verhandlungen, fo einer anderen Stadt der Vorzug gegeben werden mußte. Heute liegen die Verhältniſſe anders, aus welchem Grunde auch die Mann⸗ heimer Turnvereine ſich eingeſetzt haben, daß die turneriſche Groß⸗ veranſtaltung in Mannheim vor ſich geht. Gr. Chefredakteur: Kurt Fiſcher N Vekantwortlich für Politik: H. A. Meißner— Feuilleton: Dr. S. Ka ij fer Kommunalpolitit u. Lokales Richard Schönfelder— Sport und Vermiſchtes: Willy Muller— Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles ibrige zranz tircher— Anzeigen und geſchäftliche Mittetlungen: Jakob 0 u be, ämtlich in Mannheim— Hergusgeber, Drucker und Verleger: Pruckerel Haal Neue Mannheimer Zeitung G. m. d.., Mann E A 2 9 2 der Kämpfe um die B⸗Klaſſen⸗Meiſterſchaft des Montag, den 21. Oktober 1929 „ Neue 8— Zeitung eee 11. Seite. Nr. 488. flational- Theater Mannheim Montag, den 21. Oktober 1929 Vorstellung Nr. 47— Miete C Nr. 7 Fimden Sie, dafi Comstamze Sieh riehtig verhält? Die standhafte Frau) Komsdie in 3 Akten von W. 8. Maugham Deutsche Uebertragung von Mimi Zoff n Scene gesetzt von Rich. Dornseift Ende geg. 22 Uhr Personen: Anfang 20 Uhr Co me — Aiddleton erLbard Kergal Mrs, Culver Marie-Louise Mortimer Dutbam Bentley Eva Fiebig Hans FEinohr Willy Birgel Ida Ehre Lilian Berley Annemarieschradiek Helene Leydenius Ernst Langheinz Josef Renkert Apollo 8 Hunderte fanden Samstag und Sonntag 90 keinen Einlaß zu 8 dem Unvergleichlichen. 5 Mittwoch 4 Uhr Einhaiis- Vorstellung 30 Peg. und 1.— Mk. SDends 3 Uhr 8206 D 5, 11 Neue Tanz- Kurse für Anfänger, Schüler, Ehepaare und Akademiker beginnen. Err. Fzelunferrlent bel garantlort raschester Ausblldueg L. Schmidkonz- K. Weinlein Fernruf 30411 11692 D 6, 8 TANZ. urs D E, 11248 HELN Kurse beginnen 25. Okt. u. 1. Nov. Tel. 22933 5 fall 111 5—— am Paradeplatz Neuer Kursus 7. November Erstklass. Einzel-Unterricht jederzeit. Tasochschale Mauabein. 21. Okt.) Mittwoch: 28. Okt.) Dongersfag: (24. Okt.) Montag: Sprech-Chor Bernhard Kahn-Lesehalle Pfol. Dt. Heyde-Kiel: De Feten der Sezlalrsferm u. dle Gsstaltun der Sozfalpolftk.(m alten Rathaus.) Missensehafifloh-polftsons Arpaltsgemeln-⸗ Sohaft(Or, Ellas) Bernh. Kahn-Leschalle, (8. 85 Dr. 8 Sternglaube und Sterndautung mit Elehtbildern! Im Planetarium. Kayser: Jewelis 20% Uhr. ber- u. eee an d. Abendkasse (Aiäbrlich, lle ich auch bieſes 5 Oktober⸗November , Uvermischte, Teilgelbftescſige fadtartofteh Ma Halt alte *„Roſenhöfer Edeltraut“, neue Sorte, rer im Winterlager als die abgebaute nduſtrie, zu/ 4.— pyro Ztr frei Keller. Hofgut NU s En H 9 F bel Ladenburg, Telephon 816. Büro 15 ſchöne Part.„Räume, Nähe Amtsgericht und Tſe, per ſofort oder ſpäter zu vermieten. 1 0 in der Geſchäftsſtelle d. Bl. 11 518 Mehrere Bürg- und Lager- fäume Hell, trocken, el. Licht, Bahnnähe, zu vermiet. Hof, Toreinfahrt. 910 515 Möfinger, L 8. 11. 12220 N 3 15 Far Autenenee 5 Eine Rundreise durch Deutschland 1 Ton 5 Bild — N 2 2 5 8 5 3 8 2 Sensdilons- N Der rate deutsche 20⁰(rozentige) derdbsch.. ausl. Fun Regie: Walter Ruttmann:-: Musik: Edmund Meisel Dazu die große Erstaufführung, der wunderschöne deutsche Volksfilm: einmal ein tren Ein ergreifendes Drama in 8 Akten. In den Hauptrollen: Ernst Rückert— Grit Haid— Karl Auen flesel Orla— Karl Harbacher— Oiga Limburg „Es war einmal ein treuer Husar, Der liebt sein Mädchen treu und wahr. Ein ganzes Jahr und noch viel mehr, Die Lieb“ die nahm kein Ende meht.“ Greges varstürtttes Srebesler .10 2 8 8800 .30 r Husar 8 18t Pyramiden von Gizeh. Mustkzusammenstellung u. müsfkallschs Leſtung Felix Zana ein 1 2u 15 8955 11255 strömen Wird, vor dem man andächtig sitzt, wie vor den 8 Uhr- Abendblatt. Jugengilche aden nur in der ersten Vorstelſung zu halben Preisen Zutrim Ant.:.00, letzte vorstelmna.20. Irn 1. Sofort oder später zu vermieten: Geſchäftsräume, ea. 500 qm, in 3 Stockwerken mit groß., hellem Keller, Büros, Nebenraum, abgeteilt. groß. Hof, geeignet für Werkbetrieb od. Lagerung. 1 8 N 5, Tel. 593 79. 2 Zimmer-Wohnung mit beſonderem Glasverſchluß u. Vorplatz, elegant möbliert, zu vermieten. 2333 e links. 3 Zune Modu i Neubau, per 1. No⸗ vember 1929 4063 Zu vermieten. Mittelfraße t 8. Wohn- u. Schlafzim. 1 ut möbliert, m. ekten, ev, Küchen⸗ u. Badbenützg., Tel., in gut. Hauſe, Nähe Waſſerturm, zu verm. Angebote unt. Q 2 51 un die Geſchſt. 4674 Wohn n ug 2 Zimmer d. Küche zu vermiet. Neckaran, With.. Nr. 4 br. ferres Zimmer ſofort zu vermleten. ange Rötterſtraße 438, part. rechts. 22307 Schön möhl. Herren- U. Schlafzimmer an ſolid., ruh. Herrn ſof. od. ſpät. zu verm. 4. 6, III. rechts. B4677 Zwei ſchöne 23817 leere Limmer mät ſep. Eing. u. el. Licht per 1. 1 zu vm. Karl, P 3. 4. Sehr mal. Zimmer ev. auch leer, zu um. B. Keck, Rheinauhafen, Däniſcher Tiſch 7h. 4646 ,. 8. Sick, les.: Gr. aut mol Valkonz. mit Schreibt an be⸗ rufst. Hern, ſof. zu v. 92283 Mablieries Limmer zu vermieten. Kircherſtraße Nr. 19, 1 Tr., liuks. 2242 O3, 16. III, rechts: per ſof, zu vermieten. Bae Schön mbl. Zimmer. Lindenhof: Schön mbl. ſonnig. Zimmer m. fr. Ausf. a. Rhein, belzb. el.., event. Schreibt. Bütherſchr. Klavier per 1. Nov. zu verm. Renners hof⸗ ſtraße 27, Haustüre rechts. 1 Tr. 34671 Keppel Ses über ies Ammer N zu um., oche 8 Schön möbel. Simmer n k. 1% 22 25 2 mit el. Licht, ev. mit 94078 Penſ., ſof, od. 1. 11. zu 5 Münch, K 2. 5„ 1 Tr. 2312 1˙ Gut möbl. Zimmer J a. mit elkt, Licht an beſf. Eindelzinmer Herrn od. Ehep, ſof. nebeneinanderlieg, 55 spät. zu 277 7 preisw. zu vermieten, 72398 Qu 5. 9, 2 Tr. G K 2. 12, 2 Tr., nächſt 5 Neckarbrücke.* 2219 1— leg. möhl. Zimmer Fut möbl. Zimmer per ſofort zu vermiet. ſofort od. bis 1. 11 zu Waldhofſtr. 45. 1 Tr. h. Saubere Schlafſteſle mit 2 Bett., an zwei Arbeiter mit od. ohne Koſt ſof. zu vermtet. * 2271 Sehr aut möbl. Zim. per 1. 11, an ſol, beſſ. fue zu um. 718 allſtr Nr. 27. 1 Tr., 3 Pes Peugeot⸗2⸗Sitzer 4 Pe Reuault⸗Limouf. 6 e Adler⸗Vierſitzer 7 Pe Opel⸗Limouſtne 8 Pes Donnet⸗Zedel⸗ Vierſitzer. 10 Pe Opel⸗Limon⸗ ſinen, Ba 14:88 PS Benz⸗Lieſer⸗ wagen, 1 Matſchles⸗Mytorrad ſümtl. Fahrzeuge in tadell. Zust., fpottbill. 275 ver 250 N 4 5 G. m. b.., e Tel. 2749/94 Augartenſtr Nr. 31. Opel⸗Limonſine 10/40 neu, vermietet. Ga⸗ rage am Tennjsplatz. N 4. 4, 8 Tr. rechts. vermieten. Jungbuſch⸗ ſtraße 17,2 Tr. Bas79 T 9, 81/82 5043 Telephon 278 77. italienischen Dieterle hat in dem Film„Frühlingsrauschen“ eine Meisterleistung geschaffen. großer Künstlerschaft, frei von Sentimentalität, ge- stalten die beiden Vertreter der Hauptrollen die Szenen. Der ganze Film ist Schönheit, herrliche Landschaften, reizende Leraufnahmen fügen sien harmonisch ein und alles ein Beweis, wie man mit wenig Aufmachung Großes zu schaffen vermag. Die ganz ausgezeichnete Photographie ist ein nicht zu unterschätzender Helfer zum Erfolg dieses deutschen Qualitätsfilmes über: Getragen von so schreibt die „Neue Mannh. Ztg.“ Ein wirklich schöner deutscher Film in 8 Akten. Heuie Montag— Betty Amann— Heinrich George nnelm Dleterle Llen Dyers Bei programm! Otto Apfel diriglertl Deainn: 3. 3. I,.20 Uhr in dem Ufa-Film: Ein packendes Filmwerk in 7 Akten Außerdem HOO T GSO N in seinem neuesten Wildwest-Schlager: Der Sheriff von Arlzens 6 spannende Akte! Leo Jodl dirigiert! Bopiun: 8,.30, 8 Uhr.— Bis 8 Ufr Kleine Eintrittspreise! lelzier Tag 1 im 1100 ermäßigtes LI n o gebote unter G H 179 1 1 9 9 ca. 150 qm e 268 12 z. Bodenbelag für Arbeitsräume. leum Gefl. An⸗ an die Geſchäftsſtelle. eee a Faun . ffalah a e Geschäftsstelle ds. Blatt. S160 5 Serin 1878 Gold. u. silb. Med. Ramme/ TA. FrigtrnsFIas 22 Am Wesserturm Feeonde Socacſlen ut duecil Eintritt jederzeit Einzelstd., Kl. Zirkel, Gr. Zirk. 2 Std. woch Vierteljahrspr.24Mͤx. Auf Wunsch Ratenz. Prosp. u. Probes td. gratis en g Ur. e. 319 49 S12³⁵ STneusde Wer ſchnell and ſicher engliſch lernen wil. geht nach 2 1 Er. Wer erteilt Fräulein Sprachunterricht. Vebimischtes mit allerſtärkſter „ Silberauflage 3 100 gr. Für die Haltbarkeit 80 Jahre ſchriftliche Garantte. Nur aus⸗ gewählte Muſter lle⸗ ern wir zu niedrigſt. reiſen ab Fabrik, z. B. 7eteilige kompl. Garnktur für 12 Per⸗ ſonen nur 1 125.— Auf Wunſch roſtfrele Klingen und weit⸗ gehendſte Zahlungser⸗ leichterung. Bei Weib⸗ nachtsaufträgen erſte Rate am 1. Jan. 1090. 4 Sie ſofort reisliſte, kopf, Merſchelb-Soliagen 93 Stahlwarenfabrik u. Katalog u. 4 Tefslme stecke koftenlos unſ. neuen Marbacher Geld- Lotterie Ziehung garantiert, ohne Verlegung am 26. Oktober 2054 Geldgewinne und 1 Prämie 12500. 6000. 3000. 1000 1 Lose zu 1 Mark Porto u. Liste 30 Pfg. extra empfiehlt Mhter Kastl, Lofterfe⸗Engehae Pestsch.-Kto, Kaftsrune 15338 Silberwaren, gegr. 1885 W 5 eee eee Bevor Sie ſich zum Kauf einer Nadle Anlage entſchließen, 2 1 Sie ſich die neueſten Typen von Saba-Dips-Hramelin uſw. bei mir vorführen. Radio Simon N.14 Auf Wunſch Zahlungserleichterung. Beratung.. Gelegeuh.⸗Käufe. 12 184 PFachm. Angebote u. B V 167 an die Geſchſt, 3269 LD biſten wir die bei Stellen- Aus- walteibungem eingehenden Zeug. nlsse, Phetegraphien u. sonst. R Unterlagen denBeweibern bald möglichst wieder zurückzugeben. ö Die Geschäftsstelle 8 b er denen anheim lun N 488 12. Seite. Nr. Monkug, den 21. Oktoßer 1928 Hine billige Neues Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Feinkost ist man tägl. frisch Heringsalat Pfd. 35 Pfd. Flelsch-Salat % Pfd. 48 Pfg. .reichlich feinster Mayonnaise Fölnkost 4071 fadttngel * lanos I biigst bei Schwab& Co. W baatenbeimerttt. UB. f. fl. Vervieltaltigungen prompt und billig im Schreibbüro N 4. 17 eugnisabschrit en u. Eines der packendsten Filmwerke der Zeitl UfA-TAEATER .50.18.30 Nur noch bis Donnerstag! Mäcdlehon am NMreug Marius Leidensweg) S182 45 15,18 Nachlabvorsteigerung Am Diensſag, den 22. Okiober 1929 Im Versfeigerungslokal U 3, 18 1 ſehr gutes Bett, Roßhaarmattatze, Feder⸗ hett und Nachttiſch mit weißer Marmorplatte, 1 großer Schrank, 3 Kommoden, 1 Vertiko— Mahagoni, 1 ält. Bücherſchrank, 1 Schreibtiſch mit Stuhl, 1 Trumeauxz, 2 Wandſchränkchen, 1 große Hausapotheke, polierte Tiſche, vier Regulatoren, 1 großer Ausziehtiſch, 6 Leber⸗ ſtühle, 2 Lehnſeſſel mit Lederſitz, Bauerntiſche, nr 2 Säulen mit Figuren, eine Rohrhank und Seſſel, 1 eingel. 1 mit Stuhl(anti 1 weiß. Nähtiſchchen, 1 Para⸗ vant, 1 Hangman, Spiegel, Bilder, 2 Dlvans, 1 Sofa, 1 Chaiſelongue mit Decke, 1 kleine Küche kompl., elekte, Lüſter, 1 elektr. Ständerlampe, Reiſekoffer, Geſchirre, Aufſtell⸗ gegenſtände, Bücher, Lexikon, 1 eiſ. Flaſchen⸗ ſchrank, 1 große Laute mit Schute ete., Flur⸗ garderobe, 2 dreit, Roßhaarmatratzen(neu), 2 P. farb. Pin 17 u. vieler Hausrat; 1 E ſchönes Eßzimmer ülteren Stils: üfett, Kredenz, Ausziehtiſch, 6 Stühle, 1 Standuhr und Spiegel eten Salon oder Entrégarnitur(Louis ſeize); Sofa, Tiſch, Seſſel, Stühle, Bänk⸗ chen, Ständer, Bild u. Spiegel. 12 234 „Vormittags ap 5 Uhr Freihandverkauf, 23 UHebrige wind nachmittags ab 43 Uhr MHfentlich verſteigert 1! Ortsrichter On lins Kaap p, Tel. 290 80 E Free Betas, ver. . aus Konkursen, Nachlässen und sonstigen Gelegenheiten 12282 Mir bleten an: Eiazeinhbef antwng- gebraucht und neu, zu niedrig. An- schlagspreisen. In. SoReuber, beöld. emtelg. mt. Umbau 1 Sofa, An- inn Dienstag, den 22. Okt. 1929, nachm. 2 Uhr Pfandſokal Q 6. 2 genen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich N 50 Hühner, 1 Diwan 1 Schreib⸗ tiſch, 1 Klavier, eine Ladentheke, 1 Motor⸗ rab, 1 Autolieferwag., 1 Standuhr, 1 Eßzimmer und ver⸗ ſchied. Möbel. 5075 Mannheim, den 21. Oktober 1929. Haberſetzer, Gerichtsvollzieher. PE Guten zu 1„ in gut. Haufe Nähe Waſſerturm und Bahnhof empfiehlt * 9315 Tel. 528 werde ich im hieſigen statt. Obstverkaut. Der diesährige Obstmarkt findet am Mittwoch H. Donnsrötag, den 28. f. 24. dieses Monats jeweils vormittags 8 Uhr beginnend im großen Mayerhof Mannheim, d 2. 16 Bad. Landwirtschaftskammer. 12218 Hypotheken 8¾/ 97% auf gute Grundſtücke. Sebrüder Mack Immobilien-, Hypotheken ⸗ und Finanß⸗ geſchaft, Mannheim, Friedrichsplatz 3, am Waſſerturm, Teleph. 271 74. 12 260 e ng 0 vielen Tauſenden iſt auch Sen bann go⸗ e der 9 In de ae— Generalvertretung: merſtr, 27, Fernſpr. 28 146. Em 151 Es muß offen ausgeſprochen i Es 5 5 keine e die, eben n, ſe 8 8 1 1 5 1 5 ö 5 4 15 It enkbar, 1 5 8 5 ib Ben K. Köhler, * Die Hauptdarstellerin des Films Leni Riefenstahl und der Regisseur Dr. Arnold Fanckk sind bei der Premiere am Dienstag abend.45 Uhr Bersönlich anwesend! Horgen Dienstags abend.45 Uhr Deutsche Uraufführung! ber neus große Bergsport-Flm von Dr. Arnold Fanck: 1 3 PCC . Zee eee, ee Svazek eee e eee 5 Seeds ger eigefg rte abet der 2 ttel. Narkenar iel ſucht für Maunheim und Umgebung Reisenden gegen Gehalt, Proviſton und Speſen. Fleißigem, ſtrebſamen Herrn bietet ſich Gelegenheit 35 r Erlangung einer aus⸗ ſichtsreichen Lebensſtellung. 5 Fiütckenloſe Zeugnis ⸗Abſchriften und Ia. Referenzen Bedingung. 55 Ausführliche Angebote unt. K V 42 Jan die Geſchäftsſtelle dſs. Bl. 12 112 Verkaufs- Repräsentant für eine große, bekannte Firma für 0 Mannheim per ſoſort geſucht. 0 Bewerber mit guten Umgangsformen, möglichſt nicht über 35 Jahre, die nach gründlicher Einarbeitung ſelbſtändig zu arbeiten vermögen, wollen kurz gehalt. Angebote unter Beifügung eines Licht⸗ bildes einreichen unter G J 180 an die Geſchäf 3 dieſes Blattes. 12 270 Wir suchen Sie 9 5 wenn Sie ſich durch Fleiß u. Energie eine gute Exiſtenz ſchaffen wollen. Vorkenntniſſe verlangen wir nicht, da Einarbeitg. nach eigenem Syſtem erfolgt. Die Tätigkeit umfaßt vor⸗ nehmen* 2848 00 bei Prlvatkundſchaft. . u. Damen welche glauben, unſeren Auſprüchen zu genügen, melden ſich am Montag u. Dienstag von 1012 u.—5 Uhr M 2. 17, parterre 5 Stellen gen der Bezirksvertreter zum Vertrieb eines Spegialaxtikeks un tobranche direkt an beſither in Mannheim n. Umg. Höchſte Proviſton! Näheres durch Herrn Ullmann, Hotel National, Dienstag v. 10—1 Uhr. Eas47 ty gang mit dem leichte eingeſtellt. Herren nicht unter 25 Jahren, gewandt im Um⸗ ublikum, welche ſich für Werbetätigkeit eignen, gegen hohes Monatseinkommen ſofort Einarbeitung erfolgt. . mit Ausweis im üörſengebände, Zimmer Nr. 8 Montag von—6 Uhr. werden 3 Junge, tüchtige Maschinen- Schreiberin (schulfrei) von erster Firma per sofort ge- sucht. Angeb. unter C M 183 an die Ge- schäftsstelle d. Blatt. 5079 Anſtändiges Mädchen für Haushalt u. Ser⸗ vieren geſucht. B4669 Eichel heimerſtr. 2— Stellen besuche Sler-Geborener 18 Jahre, gel. Kfm. ſucht Stellnug gleich i Verkäufe 1 Mod. Schlafzimmer eiche, billig zu verk. U 1. 1, Grünes Haus. 5071 Schreihmaschinen bill. zu verk. Winkel, N 8. 7. Tel. 224 85. S175 1 Badewanne emaill., mit Kohlen⸗ badeofen, gut erhalt., billig zu verk. 12346 Mietheimer, R 7. 10. 2 Basheizöfen guterh., ſchöne Ausf., f. 10 u. 20/ zu verk. Nietheimer, R 7. 10. 1234 7 7570 Jüngeres Fräulein mit ſämtlichen Büro⸗ arbeiten gründl. ver⸗ traut, ſucht ſich per 1. 11. oder 18. 11. in größeren Betrieb zu verändern. Ja. Zeug⸗ niſſe vorhanden. Gefl. Angebote u. 8 W 168 an dig Geſchſt. 2263 88846 Flektr. Lampe sflamm., ſchön. Stück, billig abzug. 2910 Carl, atrelſtr. 4. Linderhett m. Matr. wenig gebraucht, zu 10/ zu verkaufen. Krux, R& 8. f„ 5 alten, Pian und G r a m m p 25, 2. St. 4076 ae 8, Basgfen Promethaus f billig zu verk. 2810 8 8, 14, Laden Zu verkaufen: 1 Sofa, 1 oval. Tiſch, Kleiderſchrauk, 2 Herrenanzüge, Winterfberzieher, Schreibpult, Bütroſtuhl 2384 Q 2. 3, Laden. Miet- Cesuefle Ich ſuche für prima ſich. Mieter EinWrtschaftsickal innerhalb des Ringes zu pachten. Immobil.⸗ Makler Joſef Hor⸗ nung. U 4. 23. 5044 Geſucht für einige Wochen von 2 Herren je gut möbliertes Zimmer mögl. Gegend Schloß, per ſofort. Angebote unter G L 182 an die Geſchäftsftelle. 5077 Gut bbpl. Zimmer in gutem Hauſe zum 1. 11. von Ingenieur geſucht. Lindenhof od. Bahnhofsnähe bevorz, Angebote unt. R F 57 an die Geſchſt.——³0 erben g. Mobil. u. Gehaltsſicherh., Bau⸗ gelder u. Hypotheken vorſchußfrei durch C. Würz, Mannheim, Schimperſtraße 1, 1 (Meßplatz!. Zu verkaufen. Aus einer Verwaltung sind die Häuser Alphornstr. A. 13 v. 15 hier In den Häusern befinden sich außer Wohnungen ca. 1200 qm gewerbliche Räume mit elektrischer Kraftanlage und Zentralheizung Ernstliche Reflektanten wollen sich melden bei Hirschler O Oppenheimer Rechtsanwälte/ Mannheim, C I, 1 . Ah Ie ſel 1 f 0 55 95 8 5 eine moderne Villa mit 12—14 Zimmern zu verkaufen oder evtl. an eine Familie zu vermieten. Angeb. unter K 181 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. 12 272 Kaiserring Erſtklaſſige Liegenſchaften, beſtens für Ge⸗ ſchäftshäuſer geeignet, ſofort zu verkaufen. K. H. Geiſinger& Co.(D. D..) 12264 N 7. 142(Kaiſerring), Tel. 284 62/63. Näuser-Komplex inmitten der Stadt, beſtens geeignet für Auto⸗Groß⸗ Garage, Großhandel u. Fabri⸗ kation, ſof. ſehr günſtig zu verk. 12 266 K. H. Geiſinger& Co.(R. D..) N 7. 12(Kaiſerring), Tel. 284 62/68. Fendenbheim Eigentümer verkauft Grund ſt ü ck 85 in ver⸗ ſchiedenen beſten Lagen u. bittel um Anfragen von Reflektanten.— Gefl. Anfragen unter X Lis an die Geſchäftsſtelle d. Bl. 11 916 Kleines Haus mit Garten mit beziehbarer 8. Zimmer⸗ und 2 Zim⸗ merwohn. in Neckar⸗ au oder Feudenheim zu kaufen geſ. Agent. nicht erw. Ang. u. 0 R 93 an die Heſchſt. B4663 ernehn. f 83 (ea. 75—85 Sitzplätze) ab abends 8 Uhr für wöchentl. regelmäßig ein⸗ od. zweimal ſtatt⸗ find. Veranſtaltungen (Vorkräge, Lehrkurſe, Tanzun ulcht ete.) zu vermieten. Näher. L 4. 4 1 Tr. 5073 Tuche* 2387 [Sshhei eri empfiehlt ſich auß. d. Hauſe. P 3. 10, 4. St. Vermischtes Perfekte B4675 Mall- Schneiderin ſucht noch einige Kun⸗ den f. ins Haus. Pro 05 5 A. Angeb. unt. 54 an die Geſchſt. Schwarzweine Katze entlaufen. Abzugeben geg. Belohnung bei Bräuchle, K 2, 6. 2318 Geb. Dame, 33., evgl., blond, aus gut. Familie, berufst., im Haushalt erfahr., ſym⸗ e geſund, ſucht L ohenskameratlen in geſichert. 8 Zuſchr. unt. C G 1 an. die Geſchft. 5 8