Bezugspreiſe: In e u. Umgebung frei ins Haus 1 oper durch die Poſt monatlich R⸗Mis.— ohne e Bei eotl. Aenderung der wirtſchoftlichen Verhältniſſe Nach⸗ ſorderung vorbehalten. Pofſſcheckone 17590 Karlsruhe. 8 t⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1% Baſßermannbaus) Geschäfts Aebenſteflen aldhofſtr.6, S 19/20 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mamiheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 2494 24851. 24952 u. 24953 Regelmäßige Beilagen: Mannheimer General Anzeiger Montag: Sport und Spiel Dienstag wechſelnd: Aus der Welt der Cechnik Kraſtfahrzeng und Verkehr Geſetz u. Necht Donnerstag wechſelnd: Mannheimer Frauenzeitung Aus dem Kinderland Freitag: Wandern u. Neiſen Samstag: Ans Seit u. Leben Maunheimer Muſilzeitung Nr 490— 140. Jahrgang Ig Anzeigenpreise nach Tarif, bei Vorauszah e ein Kolonelzeiſe für Allgem. Anzeigen 0,40 K. N. 1 —4.-M. Kollektip⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗. walt, Streits Betriebsſtörungen uſw. e.* Exſa enſprüchen für aus efallene od. beſchrän u. 0 oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mafnheim. Neues vom Silm. Mittwoch wechſelnd: Aus Feld und Garten Zündholzmonopol und Sthwedenanleihe Anterzeichnung eines endgültigen Abkommens Communiqué des Kreuger⸗Konzerns Die amtliche ſchwediſche Nachrichtenagentur in Stockholm verbreitet folgendes Kommunigus des Kreuger⸗Konzerns: Zwiſchen der deutſchen Regierung einerſeits und der Svenska Tändſtick A. B. und der N. V. Vinaucieele Mil. Kreuger u. Toll andererſeits wurde ein endgültiges Abkommen unterzeichnet, wodurch das Alleinrecht des Verkaufs und der Ein⸗ und Ausfuhr von Zündhölzern inner⸗ halb Deutſchlands der deutſchen Zündholz⸗ Verkaufs A. G. übertragen wird, welche ihren Namen ſpäter ändern wird. Die Dauer des Monopolvertrages wurde auf mindeſtens 32 Jahre und auf höchſtens 50 Jahre feſtgeſetzt. Dieſe Zeitſpanne iſt von der Rückzahlung der dem Deutſchen Reiche gewährten Anleihe abhängig. Während der Zeit des Mynopolvertrages dürfen in Deutſchland keine neuen Zünd⸗ holzfabriken errichtet werden. Die eine Hälfte der Aktien der Monopol⸗Geſellſchaft wird in dem Beſitz der Spenska Tändſtick A. B. und der Inter⸗ national Match Corporation, die andere Hälfte im Beſitz der deutſchen Fabriken und der Reichskredit⸗Geſellſchaft ſein. Die Produktionsquote der Zündholzfabriken wurde ſo feſtgeſetzt, daß die dem ſchwediſchen Truſt gehörenden Fabriken wie bis⸗ her 35 Prozent produzieren. Der Preis der Zündhölzer wird im Einzelhandel von 23 auf 30 Pfg. erhöht merden. 3 i Die Inhaber der Aktien der Monopol⸗Geſellſchaft erhal⸗ ten eine Dividende von 8 Prozent. Das Reich erhält 1s Mark für die Kiſte von 1000 Schach⸗ teln. Der evtl. Nettogewinn wird zwiſchen dem Reich und den ſchwebiſchen Intereſſenten zu gleichen Teilen verteilt. Die N. V. Krenger n. Toll gewährt dem Reich eine An⸗ teihe von 125 Millionen Dollar auf 50 Jahre mit 6 Prozent Verzinſung und mit Konvertierungs⸗ recht zu part nach zehn Jahren(Emiſſionskurs 93 Prozent). Berlin, 22. Okt.(Von unſerem Berliner Bürv.) Die Ausſichten des Volksbegehrens ſind durch die Ergebniſſe des Sonntags offenbar nicht verbeſſert worden. Genaue Ziffern liegen allerdings bisher faſt nur aus den Großſtädten vor, während man von den auf dem flachen Lande erzielten Zahlen noch kein klares Bild gewinnen kann. Zur Erreichung der notwendigen Ziffer müßten ſich etwa 6,4 Proz. der Geſamt⸗ bevölkerung, alſo 4 bis 5 vom Tauſend auf ben Tag, ein⸗ zeichnen. In Berlin iſt dieſe Zahl knapp, in den meiſten an⸗ deren Großſtädten auch nicht annähernd erreicht, obwohl der Sonntag naturgemäß eine etwas ſtärkere Beteiligung gebracht Hat.*. 5 Schon jetzt läßt ſich erkennen, daß ſich 9 das Rheinland völlig ablehnend gegen das Volksbegehren verhält. Das gilt namentlich auch von den weſtlichen In⸗ Die Anleihe wird in zwei Raten gezahlt; 50 Millionen Dollar ſieben Monate uach Inkrafttreten des Abkommens, 75 Millionen Dollar nach weiteren neun Monaten., Kommentare der Verliner Preſſe E Berlin, 22. Oktbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Das Monopol⸗ und Anleiheabkommen mit dem Schweden⸗ truſt, deſſen nähere Einzelheiten man wie üblich erſt auf dem Umweg über das Ausland erfährt, wird in der Berliner Morgenpreſſe zwar mit Zurückhaltung, im großen und gan⸗ zen aber nicht ungünſtig beurteilt. Man erkennt allge⸗ mein an, daß die Bedingungen einigermaßen erträglich ſind. Selbſt der„Vorwärts“, der noch im erſten Stadium der Verhandlungen den ſchärfſten Widerſtand der Sozialdemo⸗ kratie gegen das Projekt ankündigte, zieht heute weſentlich mildere Saiten auf. Er hebt hervor, daß in den letzten Ta⸗ gen noch beträchtliche Verbeſſerungen zugunſten des Reichs und der Verbraucher erzielt worden ſeien und fügt dieſer Kritik in Moll nur noch hinzu, der Reichstag werde bei der Ratifikation eine ſchwere Entſcheidung zu fällen haben und auch die ſozialdemokratiſche Reichstagsfraktion werde vor eine ernſte Verantwortung geſtellt ſein. Das klingt nicht danach, als ob man von ſozialdemokra⸗ tiſcher Seite beſondere Schwierigkeiten machen wird. Die „Germanta“ meint, man dürfe ſich nicht darüber hinweg⸗ täuſchen, daß ein Schritt getan wird, der in der deutſchen Finanzgeſchichte nicht nur völlig ungewöhnlich ſei, ſondern unter normalen Verhältniſſen auch nicht erträglich wäre. Das Zentrumsorgan erhebt die in der Tat unerläßliche Forde⸗ rung, daß die Erträgniſſe der Anleihe zu nichts anderem als zu der notwendigen Beſeitigung der nun einmal vorhande⸗ nen anormalen Kaſſen⸗ und Finanzlage benutzt werde. Nur als einen erſten und von ihr untrennbaren Schritt zu einer entſchloſſenen Reichsfinanzrefor m könne man dem Zündholz⸗Anleiheplan bei allen ſonſtigen Bedenken ſchließlich doch Zuſtimmung gewähren. duſtriebetzirken. Verhältuismäßig hoch ſtellen ſich die Zahlen in Mitteldeutſchland, wo die an dem Volksbegehren beteiligten Organiſationen ihren ſtärkſten Rückhalt haben. Auffallend ſchwach iſt die Beteiligung in Bayern. Die größte Hoff⸗ nung ſetzen die Veranſtalter des Volksbegehrens auf den Oſten, der ja zu einem ſehr großen Teil unter deutſchnatio⸗ nalem Einfluß ſteht. Nach dem bisher vorliegenden Zahlen⸗ material ſind aber auch dort die Eintragungen hinter den Er⸗ wartungen zurückgeblieben. 0 i „Schlagender Erfolg“ in Ludwigshafen — Ludwigshafen(Rhein), 22. Okt. Die Preſſeſtelle des Bürgermeiſteramtes teilt mit: Anläßlich des Volksbegehrens „Freiheitsgeſetz“ haben ſich in Ludwigshafen a. Rh. bis ein⸗ ſchließlich 20. 10. 29 149 Perſonen eingetragen. Aeber 1 Milliarde Mehrausgaben für militärische Zwecke Der erſte Teil des Berichts des Finanzausſchuſſes der Kammer über den Voranſchlag für 1930 iſt in der Kammer verteilt worden. 5 f litär Zwecke ſind gegen das Vorjahr um 1,008 Milliarden Franken erhöht, die der öffentlichen Schulden um 500 Millionen Franken verringert. Der Einnahmeüberſchuß be⸗ trägt nach dem Entwurf 244 Millionen Franken. Der Finanzausſchuß ſteht 600 Millionen Franken aus direkten Steuern, 350 Millionen aus Zinſen für Auslands⸗ guthaben und 1 Milliarde aus den Zahlungen Deutſch⸗ lands als neue Einnahmequellen vor. Die dadurch zur Verfügung ſtehenden Mittel ſollen fe zur Hälfte für Steuer⸗ ermäßigungen und für Sozialzwecke verwendet werden.— 85 Der Unterſchied zwiſchen den Steuerermäßigungen des Regie⸗ rungsvorſchlages und desjenigen des Kammerausſchuſſes be⸗ trägt rund 1700 Millionen Franken. 5 i 7 4 m Mobilmachungs und Kriegsfalle 8 J Berlin, 22. Oktbr.(Von unſerem Berliner Büro.) 0 geht der„D. A..“ die befremdliche Meldung zu, daß die polniſche Regierung an alle Inhaber von privaten Anſchlußgleiſen im Gebiet der freien Stadt Danzig Die Ausgaben für militäriſche der polniſchen Militärverwaltung zur Verfügung und von ihr in Betrieb zu nehmen ſeien.„„ Jn der deutſchen Bevölkerung hat dieſe militäriſche For⸗ derung Polens lebhafte Erregung hervorgerufen, danach der vom Völkerbund genehmigten Danziger Verfaſſung Danzig bekanntlich niemals die Militärbaſis für einen fremden Staat, alſo auch nicht für Polen, abgeben kann. zit ſtellen Matdonald über Streſemann 0 5 5—— Premierminiſter Macdonald hielt in Montreal am Mon⸗ tag eine Rede, in der er u. a, auf den verſtorbenen deutſchen Reichsaußenminiſter Streſemann zu ſprechen kam. Mae⸗ donald ſagte:„Ich werde niemals die großen Verdienſte ver⸗ ihn, als er unter dem Druck der Niederlage ſtand, als er un⸗ glücklich war und fühlte, daß ſein Volk als ein Paria betrach⸗ tet wurde. Ich ſah ihn, als er vor dem europäiſchen Tribunal die Forderungen geltend machte, die nicht übergangen werden konnten, Forderungen, die damals noch nicht reif für die Er⸗ füllung waren, aber doch der Erfüllung entgegen reiften. Ich ſah ihn, wie er ſich mehr und mehr an Frankreich, Belgien eine Anordnung habe ergehen laſſen, nach der im Mobil annäherte. Erſt vor kurzem, ein oder zwei Stunden ehe ich machungs⸗ und Kriegsfalle die Anſchlußgleiſe ſofort Genf verließ, war er mein Gaſt.“ 5 5 5 als Emigrant in Europa ſeine Zuflucht finden, wo er erſt vor nicht nur deswegen, weil ſie gegen ſeine rückſichtsloſen Neue⸗ Prinzen nur einem alten Dankbarkeitsgefühl Ausdruck ge⸗ geſſen, die er der Sache des Friedens geleiſtet hat. Ich ſah land in Betracht. Afghaniſtan iſt ja ein Binnenland, ge⸗ legen zwiſchen Brittſch⸗Indien und Ruſſtſch⸗Zentralaſien, alſo und andere Länder, die ihn und ſein Volk bekämpft hatten, Aſiens. i war Afghaniſtan ein britiſches Einflußg orientierte entſchieden antibritiſ Alfschaniſtan a ein imperialiſtiſches Kampfobjekt Von Dr. Artaſches Abeghian Die neueſten Ereigniſſe in Afghaniſtan haben erneut die allgemeine Aufmerkſamkeit auf dieſes zentralaſiatiſche Hoch⸗ land gelenkt. Erſt vor einem Jahre herrſchte dort Ammanullah Khan, der aufgeklärte Monarch, der ſeinem rückſtändigen, bis vor einem Jahrzehnt völlig abgeſchloſſenen Lande europätſche Lebensverhältniſſe aufzwingen zu können glaubte. Seine Europareiſe 1928 bekräftigte ihn in ſeinen Erneuerungsabſich⸗ ten noch mehr. Auch ging er, kaum in ſein Land zurück⸗ gekehrt, energiſch zur Tat. Er ſtieß aber dabei auf unüber⸗ windliche Schwierigkeiten und an eine allgemeine Gegner⸗ ſchaft der Stämme. Es brach bald ein Aufſtand gegen ihn aus, der ihm auch ein Ende bereitete. Bachai Sakao, der Sohn des Waſſerträgers, bemächtigte ſich ſeines Thrones unter dem Namen Emir Habibullah II. Ammanullah mußte wenigen Monaten als der angeſehene Herrſcher ſeines Lan⸗ des überall prunkvoll empfangen worden war Aber auch Habibullah wartete kein beſſeres Schickſal. Nach wenigen Monaten einer ruhmloſen Herrſchaft wurde er von einem anderen Thronprätendenten bekämpft und ſchließlich auch ge⸗ ſtürzt: von Nadir Khan. Nun ſitzt dieſer ſeit einigen Tagen, nachdem ſeine Truppen unter dem Oberbefehl ſeines Bruders Schahwali Khan Kabul und die anderen Landes⸗ zentren eingenommen und den Uſurpator in die Flucht ge⸗- trieben haben, auf dem Throne der afghaniſchen Allein⸗ herrſcher. Er nennt ſich Padiſchah, der Großkönig der Afghanen, wie einſtmals die türkiſchen Sultane allgemein genannt wurden. 2 5% Noch zu Beginn 1929, als ganz Afghauiſtan in Aufruhr war, zählte der Prinz Nadir Khan zu den ausſichtsreichſten Kandidaten der afghaniſchen Königskrone. Er lebte damals in Südfrankreich als Privatmann. 1924 bis 1927 war er in 5 Paris afghaniſcher Geſandter geweſen. Noch früher hatte r in Kabul das Amt des Kriegsminiſters bekleidet. Als Nadir Khan im Februar auf der Reiſe nach ſeiner Heimat war, zwecks Organiſterung des Abwehrkampfes gegen Habibullah, hatte er noch damals einem Times⸗Berichterſtatter gegenüber erklärt, er verfolge zwar nicht„das eigennützige Ziel, König von Afghaniſtan zu werden“, er hätte aber als„Patriot“ nichts dagegen, wenn ihm ſeine Landsleute die afghaniſchet Krone anböten. Was alſo Nadir heute vor acht Monaten vorausgeſagt hat, iſt auch vor wenigen Tagen in Erfüllung gegangen: Den ſiegreichen Prinzen haben die afghaniſchen Stammeshäupter und die höhere Geiſtlichkeit einmütig zum König auserkoren. Die Nachrichten aus Kabul beſagen, er habe zwar anfänglich aus geſundheitlichen und anderen Gründen es abgelehnt, die Königskrone anzunehmen, hat aber ſchließlich dem allgemeinen Wunſch entſprochen und ge⸗ ſtatten müſſen, ihn zum Padiſchah der Afghanen auszurufen. Nadir Khan wird zweifellos mehr Glück haben als ſein Vorgänger Habibullah. Vielleicht auch mehr als Amman⸗ ullah. Er iſt ein Sprößling einer noch älteren, eigentlich legitimen Linie der herrſchenden afghaniſchen Dynaſtie. Sei⸗ nen Großvater hatte nämlich Abdurrahman, Ammanullahs Großvater, der Thronfolgeſchaft beraubt und war ſelber Emir geworden. Auch Ammanullah war nicht der ältere Sohn Habibullah., alſo nicht der eigentliche Thronfolger, vielmehr nur der dritte Sohn ſeines Vaters, der 1919 einem politiſchen Morde zum Opfer fiel. Der damals noch ſehr funge und energiſche Ammanullah vermochte geſchickt ſich des Thrones zu bemächtigen. Es iſt alſo ſo gut wie ausgeſchloſſen, daß er noch irgendwelche Ausſichten hegen könne. Aus einem dop⸗ pelten Grunde: inner⸗ ſowie außenpolitiſchem. Die meiſten afghaniſchen Stämme ſind nach wie vor gegen Ammanullah; rungen waren, ſondern auch deswegen, weil man ihn in Afghaniſtan als einen Mann betrachtet, der nicht energtſch genug den Kampf gegen den Uſurpator führen konnte. Dies hat Nadir Khan getan und wird auch ſelber die Früchte ſeines Erfolges genießen wollen. Ferner verdankt Nadir ihn in erſter Linie der tatkräftigen Unterſtützung der mächtigſten Häuptlinge des oſtafghaniſchen Schinwari⸗Stammes, die die bitterſten Feinde Ammanullahs waren. Nadir Khan gegen⸗ über aber hegt dieſer Stamm ſeit jeher eine warme Sympathie. Noch 1924, als ſie ſich nämlich gegen Ammanullah aufgelehnt hatten, und als er die Unterdrückungsaktion Nadir übertragen wollte, verzichtete dieſer darauf und mußte des⸗ halb ſeinen Poſten und auch ſein Land verlaſſen. Die Schinwaris haben alſo mit ihrem neulichen Dienſte an dem „ geben. Sie werden auch, höchſtwahrſcheinlich, ihm ihre Treue nie verſagen. 5„„ Wenn auch die inneren Verhältniſſe Afghaniſtans ſeine Konſolidierung und für die Sicherheit der Herrſch des neuen Padiſchahs in einem beſtimmten Grade maßgeben ſind, entſcheidend ſind doch mehr die außenpolitiſchen Fak⸗ toren. Als ſolche kommen freilich nur England und Ru ß⸗ ein Pufferſtaat zwiſchen dieſen größten impertaliſtiſchen Mächten Aſiens. Kraft des ruſſiſch⸗engliſchen Vertrages 1907 ebiet. Ammanullah owfetfreundlich. de „ 2. Seite. Nr. 400 Neue Mannheimer Keitung(Mittag⸗Ansgabe) Engländer machten ihn unſchädlich. Bekannt iſt ſchon die Rolle, die in dieſer Hinſicht der berüchtigte engliſche Ober ſt Lawrence geſpielt hat. Der neue afghaniſche König iſt darüber beſtens unterrichtet und wird ſich auch hüten, eine englandfeindliche Politik zu verfolgen. Er iſt klug genug, um nicht die politiſchen Verfehlungen Ammanullahs zu wieder⸗ holen. Als er noch in Paris war, hatte er dem oben erwähn⸗ ten Times: Berichterſtatter geſagt: Sollte er König werden, o würde er eine englandfreundliche Politik verfolgen. Afghantſtan ſolle zu einem Walle verwandelt werden, der die beiden großen Nachbarreiche, Rußland und das Britiſche Reich, voneinander ſcheiden könnte. Nadir Khan hat nun ſchon vom erſten Tage ſeiner Thronbeſteigung an eine aus⸗ geſprochen englandfreundliche Politik ergriffen. Lord Crew, der frühere Botſchafter Englands in Paris, ſchreibt in den Times:„Nadir Khan iſt ſtets ein Freund von England und ein Anhänger des britiſch⸗afghaniſchen Bündniſſes geweſen. Gleichzettig ſind ihm die imperialiſtiſchen Pläne der Sowjets betreffend Afghaniſtan gut bekannt.“ Im ſelben Sinne drückt ſich auch die übrige engliſche Preſſe aus. Es ſteht ferner außer Zweifel, daß Nadir Khan bei ſeinen Kämpfen gegen Habib⸗ Allah engliſcherſeits eine militäriſche Unterſtützung zuteil ge⸗ worden iſt. Der geſtürzte Habibullah iſt im Recht, wenn er in einem Proteſtſchreiben an die indiſche Regierung behauptet, verſchiedene indiſche Grenzſtämme hätten zuſammen mit Nadir Khan gegen ihn gekämpft, auch hätten brittſch⸗indiſche Behörden an der afghaniſchen Grenze Nadirs Unternehmung gefördert. Die britiſchen Kolonialmachthaber, die alſo jetzt vor neun Monaten Habibullah zur Macht verhalfen, haben ihn zum Schluß doch im Stich gelaſſen. Der Mohr hatte ſeine Schuldig⸗ keit getan, und er mußte gehen. Dies iſt aber nur die eine Szene des imperialiſtiſchen Spiels auf afghaniſchem Boden. Die andere Szene wird von den Somjets aufgeführt. Sie bekämpften zu Anfang Habibullah kräftig, nahmen ihn aber ſpäter in ihren Schutz. Der indiſche Korreſpondent der „Morning Poſt“ ſagt die Wahrheit, wenn er behauptet, Moskau hätte nicht nur Habibullah mit Geld und Munition, ſondern auch milttäriſch unterſtützt. Wie ſeinerzeit Amman⸗ ullah, mußte jetzt auch Habibullah ſeiner Machk verluſtig werden. Nadir Khan kann alſo bleiben, wenn er nur ein Freund Englands und ein Gegner der Sowjets ſein wird. Daß dem ſo iſt, geht ſchon aus ſeinen obigen Erklärungen, aber auch daraus hervor, daß es einer ſeiner erſten Schritte geweſen iſt, alle ſowjetruſſiſchen Propagandiſten aus Kabul und Afghaniſtan, wo ſie in letzter Zeit angeſammelt waren, zu vertretben. Er hat ausdrücklich erklärt, er werde in kei⸗ nem Falle eine Sowjetpropaganda zulaſſen. Die„Prawda“, das Zentralorgan der kommuniſtiſchen Partei Rußlands, ſchreibt entrüſtet, man habe nur mit engliſchem Geld Habib⸗ ullah ſtürzen können Das Blatt fährt fort:„Nadir Khan iſt ein Beauftragter Englands. Er wird nur die Beſetzung Afghaniſtans durch England vorbereiten und es zu einem Kampfplatz des bewaffneten Angriffes gegen die Sowjet⸗ unton geſtalten.“ Wie man alſo ſteht, die imperialiſtiſchen Kräfte der Nachbarreiche Afghaniſtans ſind wieder einmal im Spiele. Bis jetzt gehörte den Sowjets die Führerrolle, heute ſpielt ſie England, um ſeine jetzt vor zehn Jahren verlorene Vormachtſtellung in Afghaniſtan wieder zu gewinnen. Nadir Khan wird dem nur beitragen. Nicht umſonſt ſpricht man alſo in England von einem wünſchenswerten britiſch⸗ afghaniſchen Bündnis. Panxlelvorſtandsſitzung der D. B. P. Berlin, 22. Oktbr.(Von unſerem Berliner Büro) In Gegenwart des Reichswirtſchaftsminiſters Dr. Curtius hielt der Parteivorſtand der Deutſchen Volkspartei geſtern in Berlin eine Sitzung ab, in der er ſich mit der polſtiſchen Lage befaßte, die durch den Tod Dr. Streſemanns für die Partei entſtanden iſt. In der ſehr ausgedehnten Beſprechung wurden weſentliche Beſchlüſſe nicht gefaßt. Man hat vielmehr, wie wir das ſchon vor einiger Zeit ankündigten, alle wichtigen Fragen, wie die Einberufung des Zentralvorſtandes und An⸗ ſetzung eines Termins für die Neuwahl des Parteivorſitzen⸗ den, bis zur völligen Geneſung des Fraktionsvorſitzenden Dr. Scholz zurückgeſtellt. Im Verlauf der Ausſprache hat ſich der Parteivorſtand auch mit dem Verhältnis der Partei zum Stahlhelm befaßt. Näheres iſt noch nicht bekannt. Wechſel in der italienischen Votſchaſt Der„Voſſiſchen Zeitung“ zufolge hat der italieniſche Bot⸗ ſchafter in Berlin, Graf Marescotti, einen Urlaub an⸗ getreten, von dem er auf ſeinen Poſten nicht wieder zurück⸗ kehren wird. Bis zur Neubeſetzung des Botſchafterpoſtens führt der neuernannte Botſchaftsrat Cicconardi die Ge⸗ ſchäfte. Gleichzeitig mit dem Botſchafter ſind der bisherige Bot⸗ ſchaftsrat Rocco und die drei Botſchaftsſekretäre von Berlin abberufen worden. Der„Vorwärts“ will wiſſen, daß die Abberufung des Botſchafters erfolgte, weil vor kurzer Zeit auf bisher un⸗ geklärte Weiſe der geheime diplomatiſche Chiffre⸗ Schlüſſel der italieniſchen Botſchaft entwendet wurde. a* Im Zuſammenhang mit dieſem Vorkommnis wird auch ein Revirement unter dem Perſonal der Botſchaft vorgenom⸗ men werden. Unter den Kandidaten für die Nachfolgerſchaft des Grafen Aldrovandi, der ſeit März 1926 in Berlin tätig war, wird an erſter Stelle der italieniſche Botſchafter in Moskau, Dr. Cerutti, genannt, für den das Agrement bisher noch nicht nachgeſucht wurde. — Der Völkerbundsbeſuch in Oſtoberſchleſten — Kattowitz, 22. Okt. Die Völkerbundsdelegierten ſind nach ihrer Beſichtigungsreiſe durch Oſtoberſchleſien Sonntag abend hier eingetroffen und haben bei Miniſter Morawski Wohnung genommen. Die Herren ſtatteten am Montag vor⸗ mittag zunächſt dem Wojewoden Gragezynski und dem Präſt⸗ denten der gemiſchten Kommiſſion, Calonder, Beſuche ab.— Der vorliegende Reiſeplan ſieht vor allem Beſichtigungen überwiegend polniſcher Gebiete vor. Sämtliche deutſchen Gewerkſchaften haben ſich geſtern mit dem Erſuchen an den Wefewoden Graczynski ge⸗ wanbt, ihnen eine Unterredung mit ben Wölkerbunds dele⸗ gierten zu vermitteln. * Erkrankung des Fürſten Bülow. Der ehemalige deut⸗ ſche Reichskanzler Fürſt Bülow in Rom hat ſich eine ſchwere Erkältung zugezogen, die ihn für mehrere Tage än das Bett feſſeln wird. Das Befinden des Fürſten hat ſich jedoch bereits weſentlich gebeſſert In 330 Meter Höhe 40 Minnten mit 169 Perſonen Aus Altenrhein am Bodenſee, 21. Okt., liegt uns folgender Bericht vor: Ueber den bereits gemeldeten Paſſagierflug des Do. X ſind noch folgende Einzelheiten zu berichten: Neben 30 Preſſevertretern und Filmleuten beteiligten ſich 120 Angehörige der Dornierwerft Alten⸗ rhein an dem Fluge. Um 10.30 Uhr wurden die 150 Flu g⸗ gäſte zum Schiff gebracht, um in dem rieſtgen Rumpf Platz zu nehmen. Als Beſatzung befanden ſich einſchließlich des Informationsperſonals 19 Mann an Bord, ſo daß insgeſamt 169 Perſonen in dem Flugſchiff Aufnahme gefunden hat⸗ ten. Das Gewicht der Zuladung ſowie das Abflugsgewicht ſind im Augenblick noch nicht bekannt. Betriebsſtoff wurde für etwa ſechs Stunden an Bord genommen. Wenige Minuten nach 11 Uhr, nachdem der Do X durch ein Motorboot in tie⸗ feres Waſſer geſchleppt worden war, wurden nacheinander die Maſchinen in Gang gebracht. Innerhalb drei Minuten lie⸗ fen ſämtliche zwölf Motoren. Darauf begannen die Roll⸗ manöver, die etwa eine Viertelſtunde dauerten. Um 11.25 Uhr ging das Fahrzeug in den Anlauf zum Start über. Schon nach 72 Sekunden löſte ſich das ſchwer belaſtete Flugboot normal vom Waſſer und begann ſeinen Rekordflug, der etwa 40 Minuten dauerte und in zirka 350 Meter Höhe ſich über den ganzen Oberſee von Konſtanz bis Bregenz erſtreckte. Um 11.57 Uhr traf Do X wieder über Altenrhein ein. Nach einer eleganten Schleife über der Dornierwerft wurde zur Landung geſchritten. Um 12.04 Uhr ſetzte die Maſchine nach ihrem ſo glänzend gelungenen Flug wieder auf dem Waſſer auf. Mit Ueberbelaſtung hätte eine Strecke von 1000 bis 1500 Kilometer zurückgelegt werden können. Ganz England ſpricht davon 8 London, 22. Okt.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Ganz England ſpricht nur von den hervorragenden Erfolgen des deutſchen Flugbootes Do X, die nach übereinſtimmender Anſicht einen Markſtein in der Geſchichte der Luftfahrt bil⸗ den. In den Untergrundbahnen, auf der Straße und in öffentlichen Lokalen hört man immer wieder die Menſchen von dem Dornierflugzeug ſprechen. Die Preſſe bringt ſpal⸗ tenlange Berichte und nimmt eingehend Stellung zu dem Letzte Meldungen Ausſperrungsbeſchluß gegen Nahrungsmittel⸗Arbeiter * Bielefeld, 22. Okt. In ſämtlichen dem Arbeitgeber⸗ verband für die Nahrungsmittel⸗ und Süßwareninduſtrie im Freiſtaat Lippe angehörenden Betrieben wurde den Arbeitern durch Anſchlag die Kündigung zum 24. Oktober ausgeſprochen. Teilſtreiks in Erfurt und Detmold, die wegen Lohn⸗ differenzen entſtanden, ſind der Grund der Maßnahme. Die bisherigen Verhandlungen haben zu einer Einigung nicht geführt. Von dem Ausſperrungsbeſchluß werden etwa 45000 Arbeiter betroffen. 5 Beleidigungsklage durch Sklarek⸗Skandal — Berlin, 22. Okt. Der deutſchnationale Stadtverord⸗ nete Merkel hatte eine Broſchüre herausgegeben mit dem Titel„Die Sklareks und ihre Helfer“, in der der Leiter der Berliner Anſchaffungs⸗Geſellſchaft, der volksparteiliche Obermagiſtratsrat und Stadtverordnete Schalldach, mit den Vorgängen bei dieſer ſtädtiſchen Geſellſchaft in Zuſam⸗ menhang gebracht worden war. Tatſächlich lagen die Vor⸗ kommniſſe aber unter der Amtszeit des Vorgängers Schalldachs, Direktor Kieburg. Schalldach hat deshalb gegen Merkel Strafanzeige wegen öffentlicher Beleidigung erſtattet. Fabrikbrand in Berlin — Berlin, 22. Okt. Montag abend gegen ½ Uhr brach im Dachgeſchoß eines Fabrikgebhäudes im Süden der Stadt, das ſich in unmittelbarer Nachbarſchaft des Kaufhauſes Kar⸗ ſtadt und eines Filmtheaters befindet, Großfeuer aus. Das Feuer war im fünften Stockwerk des Hauſes ausge⸗ brochen, in dem ſich die Lagerräume einer Matratzenfabrik, Lager für Dekorationsgegenſtände verſchiedener Firmen und die Rotations maſchinen G. m. b. H. befinden. Die Feuerwehr bekämpfte den Brand mit 14 Schlauchleitungen und ſetzte bis nach 9 Uhr den Brandherd unter Waſſer. Es gelang, dem Brand Einhalt zu gebieten. Das vierte und fünfte Stockwerk ſind vollkommen vernichtet. Poincarés Befinden zufrieden ſtellend — Paris, 22. Okt. Der Montag abend von Aerzten aus⸗ gegebene Krankheitsbericht bezeichnet den Zuſtand Poin⸗ carés als ſehr zufriedenſtellend. Einer der behandelnden Aerzte fügte hinzu, das Allgemeinbefinden des Kranken ſei ausgezeichnet. Das Befinden Clemenceaus — Paris, 22. Okt. Clemenceau wurde geſtern abend er⸗ neut von den Aerzten unterſucht, die eine Stunde bei ihm weilten. Sie ſtellten vor allem eine Unterſuchung über die Lungenreizung an, die ſich gezeigt hat und haben ange⸗ ordnet, daß eine Krankenſchweſter die ganze Nacht über am Bett bes Patienten wacht. Beim Verlaſſen der Wohnung bemerkte einer der Aerzte, der Zuſtand ſei zufriedenſtellend. Ein anderer Arzt erklärte: „Wir wollen optimiſtiſch ſein, dieſe Nacht wird die Enk⸗ ſcheidung bringen.“ Ein belgiſcher Dampfer geſunken — London, 22. Okt. Der belgiſche Dampfer„Lola“ erlitt Sonntag abend bei Selſey Bill Schiffbruch. Drei Ueber⸗ lebende, die ſich an die Wracks geklammert hatten, wurden mehrere Stunden nach dem Unglück von dem ſchwediſchen Dampfer„Scandinavia“ an Berd genommen. i Man befürchtet, daß neun Maun der Veſatzunn and der Kapitän umgakommen ſind. Coſte und Bellonte in Schanghai — Schanghaf, 22. Okt. flieger Coſte und Bellonte ſind geſtern nachmittag 16.35 Uhr in Schanghai eingetroffen. Sie hatten Mukden vormittags nerlaſſen. Die frauzöſiſchen Langſtrecken⸗ einzig daſtehenden Ereignis.„Deutſchland eröffnet feinen neuen Zeitabſchnitt in der Geſchichte des Flugweſens“, ſo ſchreibt der„Daily Expreß“. „Es iſt ein Triumph der deutſchen Pſychologie und krönt den Weg, der die Deutſchen von dem Rande des Abgrundes, an den ſie durch die Niederlage gebracht wurden, wieder zur Selbſtachtung geführt hat, ohne daß der neue Geiſt irgend etwas mit der marktſchreienden Art der Vorkriegszeit zu tun habe.“ Deutſchland ſei durch den Friedensvertrag von der Teilnahme an der Entwicklung des Miltitärflugweſens aus⸗ geſchloſſen worden und habe ſich auf die zivile Luftfahrt ge⸗ worfen, um ſie mit allen Mitteln zu entwickeln. Vor dieſer Entwicklung könne man nur die höchſte Achtung haben und man müſſe dieſem Beiſpiel in England folgen. Im gleichen Sinne ſagen die„Times“, daß die Leiſtung des Do X das engliſche Luftfahrtminiſterium dazu anſpornen ſoll, das engliſche 50 Tonnen ⸗Flug boot zu ent⸗ wickeln. Herr Dornier habe den geſamten Ausblick des Flug⸗ zeugkonſtrukteurs auf eine breitere Grundlage geſtellt und bewieſen, daß ſich die Frage von Nutzlaſt und totem Gewicht auch bei großen Flugzeugen zufriedenſtellend löſen laſſe. In dieſem Sinne äußern ſich auch die übrigen Zeitungen und ſelbſt Blätter wie die„Morningpoſt“ erkennen rück⸗ haltlos an, daß die Palme Deutſchland in die Hände gegeben werden müſſe, weil es mit eiſerner Energie an dem Problem des Flugweſens gearbeitet hat. Aber gleichzeitig kann ſich dieſes Jingo⸗Blatt nicht verkneifen, die Frage zu ſtellen, ob nicht dieſe erſtmalige Friedensarbeit auch eines Tages eine tödliche Waffe werden könnte. Die populäre Preſſe, wie die„Daily Mail“, macht ihren Leſern die Pille dadurch ſchmackhafter, daß ſie ausführlich auf den engliſchen Urſprung in den Konſtruktionspläuen der Briſtol⸗Jupiter⸗Maſchine hinweiſt, die heute in Deutſchland gebaut würde. Das Urteil der engliſchen Flug fachleute erkennt rückhaltlos die Verdienſte Dorniers an, der ein für allemal die Zweifel an der Steigfähigkeit großer Flugzeuge zerſtreut habe. Es klingt aber wie eine Selbſtverhöhnung, wenn ſie auch jetzt wieder Bedenken aller Art gegen⸗ über der wirtſchaftlichen und vor allem Verkehrsnachfrage uſw. äußern. Daher ruft die Preſſe ihnen zu, daß nur der⸗ jenige gewinnen kann, der auch etwas wagt. Nice Badiſche Politik Aus dem Lanoſtändiſchen Aus ſchuß Der landſtändiſche Ausſchuß hat in ſeiner Sitzung vom Freitag auf Antrag der Berichterſtatter Seubert(Ztr.), Rückert(Soz.) und Hofheinz(Dem.], die Staats vech⸗ nungen für 1928 für un beanſtandet erklärt. Das Kapitalvermögen des Domänengrundſtocks iſt um 866 682% auf 2071358/ augewachſen. Das reine Aktivvermögen der Amortiſattonskaſſe betrug am 31. 3. 192g 81 343 902, es hat ſich im Rechnungsjahre 1928 um 981 741% vermehrt. Die Beteiligung des badiſchen Staates an wirtſchaftlichen Unter⸗ nehmungen iſt unverändert geblieben und beziffert ſich auf 29 063 029„. Die für die allgemeine Staatsveraltung, für wirtſchaftliche Unternehmungen und für die Wohnungs⸗ fürſorge verwendeten Anlehensmittel ſind von 63 030 209% auf 59 984 267/ zurückgegangen. Die feſtverzinslichen An⸗ leihen haben ſich um rund 67,7 auf 71,3 Millionen, alſo um rund 3,6 Millionen„ erhöht. Die vorübergehend aufgenom⸗ menen ſchwebenden Schulden ſind von 39 240 357% auf 89 740 857 4, ſomit um 500 000, geſtiegen.. Der Beſtand des Wirtſchaftsfonds(auf eine außerordent⸗ liche Holzhiebeinnahme i. J. 1922 zurückzufſthren) belief ſich am 1. April d. J. auf 8 464 560% gegen 7 978 384„ am 1. April 1928. Zu Laſten des Reiches wurden 1928 an Vor⸗ zugsrenten für ehemals badiſche Eiſenbahnſchulden 2906 265 ausbezahlt, d. i. der Betrag, mit dem das Reich die zu Mark⸗ anleihen gewordenen Eiſenbahnauleihen 1928 aufgewertet hat. Die Anterſchlagungen des Notars Dr. Aron Wie hoch die von dem flüchtigen Berliner Notar Dr. Aron veruntreuten Beträge ſind, läßt ſich auch jetzt noch nicht ſagen. Die Bücherſachverſtändigen haben ihre umfangreichen Prüfungen noch nicht abgeſchloſſen. Feſt ſteht jedoch, daß Aron ſelbſt in einem Schreiben an einen ſeiner Kollegen die Summe der Unterſchlagungen auf 2 Millionen Mark be⸗ ziffert. Heute wird von der Staatsanwaltſchaft gegen Dr. Aron ein Steckbrief erlaſſen werden. Dem Lokalanzeiger zufolge ſind bei der Kriminalpolizei inzwiſchen ſchon An⸗ ſprüche an Dr. Aron gemeldet, die ſich auf 5 400 000 Mar k be⸗ laufen. Dieſe Summe ſetzt ſich zuſammen aus 1 800 000 Mk., die von der Stadt Brandenburg bei Aron hinterlegt worden ſind, und einer Pflegſchaft in Höhe von 3 600 000 Mark, die Dr. Aron als Notar verwaltete. Wie das Blatt hört, ſoll Aron Betrügern in die Hände gefallen ſein. Es ſteht noch nicht feſt, welcher Gattung dieſe Betrüger angehören. — Helſingfors, 22. Okt. Auf dem Ladoga⸗See fanden 8 Arbeiter durch Kentern ihres Kahnes den Tod in den ellen. 8 Mitte lſtandskundgebung Am Mittwoch, 23. Oktober 1929, veranſtaltet die Deutſche Volkspartei im großen Saal des Caſino, R 1, 1, eine große Mittel ſtandsverſammlung f Kn Rebner wurben bie Perren Dachbe er Br A Weinheim, der 2. Kandidat der Deulſchen Volks parbet im VPahlkreis Maunheim⸗Jaud und Glaſermeiſter Lamerdin, Mannheim, der Kandidat der Deutſchen Volkspartei Mann⸗ heim⸗Stadt gewonnen. 8 8 Alle Kreiſe der Bevölkerung und beſonders der Mittel⸗ eingeladen. 8 ſtand, ſind hierzu freundl. A armen, angejahrten — 22 2 — Ne Veſturrung gewerblicher Unternehmungen in Mannheim Von Dr. Mattes, M. d. L. 35 dem Kampf, den die Deutſche Volkspartei gegen die Feuerliche Ueber laſtung unſeres Landes ſeit langem führt, iſt der Deutſchen Volkspartei auch der Vorwurf ge⸗ macht worden, ſie ſchädige den Kredit des Landes und halte das Gewerbe davon ab, ſich in Baden niederzulaſſen. Dieſer Vorwurf iſt nur eine wahlagitatoriſche Ausrede, denn die he ſteuerliche Belaſtung des badiſchen Gewerbes iſt durch e Unterſuchung des Statiſtiſchen Reichsamtes nachgewieſen und kann deshalb von jedermann in Deutſchland auf Grund Hieſes amtlichen Materiales feſtgeſtellt werden. Im Jahre 1928 hat das ſtatiſtiſche Reichsamt eine be⸗ ſontdere Unterſuchung über die„Beſteuerung und Reutabili⸗ tät gewerblicher Unternehmungen“ augeſtellt und veröffent⸗ licht. In dieſer Unterſuchung hat das ſtatiſtiſche Reichsamt ſolgenden Weg eingeſchlagen. Es hat u. a. vier typiſche Betriebe ronſtruiert und für jeden dieſer Betriebe das erſte Mal einen großen, das zweite Mal einen mittleren und das dritte Mal einen kleinen Gewinn angenommen. Jeder dieſer Be⸗ triebe hat wieder ſeine Eigenart, der erſte hat eine große Lohnſumme, alſo eine große Arbeiterzahl; der zweite ein 2 Betriebsvermögen, der dritte iſt als Großhandels⸗ etrieb, der vierte als Kleinhandelsbetrieb gedacht. Für dieſe 12 Unterſuchungsbetriebe hat dann das Statiſtiſche Reichsamt ausgerechnet wie viel jeder dieſer Betriebe in 198 deutſchen Groß⸗ und Mittelſtädten Steuern bezahlen müßte. Die Er⸗ gebniſſe dieſer Berechnungen hat dann das Statiſtiſche Reichsamt ſo in einer Reihe geordnet, daß die Städte mit der geringſten. 8 Gewerbes am Anfang und die mit der höchſten Beſteuerung des Gewerbes am Schluß ſtehen. Will alſo ein Gewerbetreibender die ſteuerliche Be⸗ laſtung des Gewerbes in einer bieſer Städte kennen lernen, dann braucht er nur die Zuſammenſtellungen in dieſer Unter⸗ ſuchung des Statiſtiſchen Reichsamtes nachzuſehen, um feſtzu⸗ ſlellen, in welchen Städten er mit einer geringen und in 11 er mit einer hohen ſteuerlichen Belaſtung zu rechnen hat. Die Ergebniſſe dieſer Unterſuchung für die Stadt Mannheim ſind folgende: Arbeits⸗ Kapital ⸗ Großhandels⸗ Kleinhandels⸗ intenſtver intenſiver Betrieb Betrieb Betrieb Betrieb Hoher Gewinn 122 136 161 16⁴ Mittl. Gewinn 100 185 162 187 Kleiner Gewinn 77 112 162 120 Das Statiſtiſche Reichsamt kommt alſo zu dem Ergebnis daß der größte Teil der deutſchen Städte eine weſentlich geringere gewerbliche Beſteuerung als Mannheim hat, nur in zwei Fällen gehört Mannheim zu den erſten hundert Städten, die eine geringere ſteuerliche Belaſtung haben, in allen anderen Fällen gehört Mannheim zu den ſteuerlich ſehr hoch belaſteten Städten. Auch dieſe Statiſtik beweiſt die Richtigkeit der von der Deutſchen Volkspartei vertretenen Anſicht, daß Baden ein ſteuerlich außerordentlich hoch belaſtetes Land iſt. Wer der Wirtſchaft angehört, wähle daher die Deutſche Volkspartei. Liſte 4: Waldeck—Menth Nationalisierung des Mannheimer Karnevals Bei verſchiedenen Sitzungen, zuletzt bei einer Beſpre⸗ chung zwiſchen den beiden hieſigen Karnevalsgefellſchaften „Feuerio“ und„Fröhlich Pfalz“, iſt, ſo wird uns geſchrieben der Verkehrs⸗Verein Mannheim gebeten worden, die ge⸗ ſchäftliche und organiſatoriſche Leitung des Karnevals 1930 und der folgenden zu über⸗ nehmen. Der Verkehrs⸗Verein, eine durchaus neutrale Ein⸗ richtung, hält es für ſeine Pflicht, verſuchsweiſe als Träger dieſer Organiſation aufzutreten. Es gehört mit zu ſeinen Aufgaben, Fremde nach Mannheim zu bringen und das wäre mit einem gelungenen Karneval zu erreichen. Der Verein iſt aber mit den genannten beiden Karnevalsgeſell⸗ ſchaften der Meinung, nur dann dieſe Aufgabe erfüllen zu können, wenn er alle in Betracht kommen den Mannheimer Vereine mit den beiden Karnevals⸗ geſellſchaften zu einer gemeinſamen, dabei rationaliſterten Karnevalsfeier Fuſammenbringt. Gedacht wird dabei an alle Geſangs⸗ Bergnügungs⸗ und Sportvereine, an die verſchie⸗ denen Innungen uſw. Es iſt zu hoffen, daß, wenn auch nicht ſchon in dieſem Jahre, ſo doch im kommenden, die Vereine aller Mannheimer Bevölkerungsſchichten ſich an dieſen Beſtrebungen beteiligen. Nur dann iſt es nach An⸗ ſicht des Verkehrs⸗Vereins möglich, unter Einſparung aller unnötigen Ausgaben einen Karneval, darunter einen Kar⸗ nepvyalszug wie in Köln und Mainz, auf die Beine zu bringen, der der Größe Mannheims und der Bedeutung ſei⸗ nes pfälziſchen Humors entſpricht. Gedacht wird beiſptels⸗ weiſe an den Zuſammenſchluß aller Geſangvereine zum Auf⸗ Gau eines Wagens, aller Turnvereine zur Geſtaltung einer einheitlichen Gruppe, an die Beteiligung des Reitervereins, der Harmonie, des Kaſinos und anderer Geſellſchaften. 8 Der Verkehrsverein iſt ſich darüber klar, daß vielleicht manche Vereine bei dieſem Gedanken ihre eigenen Beſtre⸗ bungen etwas zurückſtellen müſſen. Er appelliert aber an den Mannheimer Stadtgeiſt, der ſicher auch in unſeren hieſigen Vereinen zu Hauſe iſt, und hofft, daß ſich überall die nötige Bereitſchaft zu einer gemeinſamen Karnevals⸗ feier findet. In Verfolg dieſer Beſtrebungen werden die in Betrarht kommenden Vereinsvorſtände zu einer gemeinſamen Beſprechung auf Montag, 28. Okt. in den Bierkeller des Roſengartens ein⸗ geladen. Bei dieſer Sitzung ſoll auch die vor kurzem bei der Badiſch⸗pfälziſchen Verkehrskonferenz gegebene Anregung zwecks Rationaliſierung anderer Veranſtal⸗ tungen und Feſtlichkeiten in Mannheim durch⸗ geſprochen werden. Es iſt ſehr erfreulich, daß Direktor Hieronymi, der dieſes Zirkular an die intereſſterten Vereine verſchickt, die Initiative in der angedeuteten Richtung ergriffen hat. Hof⸗ fentlich wird die Zuſammenkunft am 28. Oktober einen Ver⸗ lauf nehmen, der die Ausſicht auf Verwirklichung der be⸗ grüßenswerten Pläne des Verkehrs⸗Vereins eröffnet. Stäbtiſche Nachrichten Beſichtigung des Nationaltheaters Weit über 100 Teilnehmer hatten ſich eingefunden, um mit dem Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten (GDA) unſer Nationaltheater zu beſichtigen. Mit großem Intereſſe wurden die Bretter, die die Welt bedeuten, einmal von der anderen Seite betrachtet. Daß dabei die Lärmmaſchine des Theaters, ohne die es nun einmal nicht geht, bei der Ju⸗ gend beſondere Beachtung fand, verſteht ſich von ſelbſt. Man ſah und hörte, welch ehrwürdige Tradition unſer Nationaltheater hat. Wie innig die Verbindung der Mann⸗ Theater iſt, ging daraus hervor, daß in den Garderoberäumen Rolle getragen worden war. Seite her beiwohnen. Die Teilnehmer der Beſi chtigung konnten mit Stolz und Befriedigung feſtſtellen, welchen Schatz ſte an ihrem Theater haben. Die Beſichtigung dürfte dazu beigetragen haben, das Band, das die Mannheimer 1 ihrem Theater verknüpft, noch 1 zu. ö g 5 Das Feſt ber ſilbernen Hochzeit begeht am heutigen Dienstag Herr G. Meule mit N Ehefrau. geb. Eckert. 55 heimer— und vor allem der Maunheimerinnen— mit ihrem manches Kleidungsſtück wiedererkannt wurde, das von einem der Lieblinge des Mannheimer Publikums in diefer oder jener Auch dem Aufbau einer Deko⸗ ration für die Abendvorſtellung durfte man von der anderen 5 ———.——.—* N—— Warum ſind Sie erkället? Mit dem Eintritt herbſtlich⸗kühler Witterung betrachten, wir es vielfach als ganz ſelbſtverſtändlich, daß„man“ erkältet iſt. Iſt das wirklich ſo ganz ſelbſtverſtändlich? Gehen wir dem Uebel doch einmal auf den Grund und fragen wir ein⸗ ander:„Warum ſind wir erkältet?“ Der eine hat ſich zu warm, der andere zu kalt angezogen. Ein Dritter hat naſſe Füße bekommen, ein Vierter iſt abends im Zimmer kalt geworden, und wieder ein anderer hat ſich a einen Schnupfen in der Elektriſchen geholt, wo ihm ein lie⸗ benswürdiger Nachbar ins Geſicht genießt oder gehuſtet hat. Das iſt alſo eine Blütenleſe von Erkältungsurſachen, und es erhebt ſich wiederum die Frage, kann man ſich nicht davor ſchützen? Nichts einfacher als das. Man richte ſich zunächſt in ſeiner Kleidung nicht nach dem Kalender, ſondern vielmehr nach dem Thermometer. Es iſt ſicher weniger unangenehm, morgens und abends den Mantel anzuziehen, und ihn evtl. mittags in der Sonne über dem Arm zu tragen, als tagelang mit einem tüchtigen Schnup⸗ fen herumzulaufen. Feſte Schuhe und warme Strümpfe, die man, wenn ſie in herbſtlichem Regenguß feucht geworden ſind, zu Hauſe mit trockenen vertauſcht, werden einen weite⸗ ren Erkältungsſchutz gewähren. Mit dem Heizen eines Wohnraumes, in dem man ſich meiſt ruhig ſitzend aufhält, fange nicht zu ſpät an. Mindeſtens iſt ein Fußteppich oder eine Matte ein wertvolles Hilfsmittel, um die Füße warmzuhalten. Kommt man im Hauſe, im Büro⸗ oder Fa⸗ brikraum, auf der Straße oder in den Verkehrsmitteln mit Erkälteten zuſammen, ſo achte man darauf, daß man nicht angehuſtet oder angenießt wird und vermeide, wenn man ſelbſt erkältet iſt, andere in Gefahr zu bringen. Die Herbſt⸗Erkältung iſt alſo kein unabänderliches Schick⸗ ſal, ſondern oft hervorgerufen durch einen Mangel an hygie⸗ 1 niſchem Denken oder an hygieniſcher Erziehung. Frage„ alſo ein jeder, der erkältet iſt:„Warum bin ich erkältet?“ und die nächſte Erkältung wird ihm wohl ſicherlich erſvrf bleiben., * W * Fabrikbrand. In der Abteilung Eiſengießerei der ga, 8 Bopp u. Reuther gerieten heute früh aus unbekannter 1 Urſache Holzregale, Kernmaterial uſw. in Brand. Das Feuer wurde durch die um.27 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr mit einer Schlauchleitung gelöſcht. Der Schaden beträgt etwa 1500 Mk. i 5 * Ein Kleinauto in Brand 1 Geſtern nachmittag geriet vor dem Hauſe A 3, 7ein Kleinauto in Bran d. Die um 2,38 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr brauchte nicht mehr einzugreifen, da das Feuer ſchon gelöſcht war. Der Scha⸗ den iſt unbedeutend. * Ein Kellerbrand entſtand geſtern mittag im Hauſe T 17 dadurch, daß Kinder brennende Streichhölzer durch bas offene Kellerfenſter warfen. Das Feuer wurde durch die um 12,25 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr mit einer Schlauchleig tung gelöſcht. 3 e iſt unbedeutend. Aus der der Pfalz Selbſtmordverſuch eines Ehepaares 1 * Ludwigshafen a, Rh., 21. Okt. Mit ſchweren Schnitt⸗ verletzungen am Halſe wurden heute früh Philipp Jutze und ſeine Ehefrau Frida, wohnhaft Lagerhausſtraße 18 aufgefunden. Aus bisher unbekanntem Grunde haben die bei⸗ den Selbſtmordverſuch verübt. Sie wurden ins Kran⸗ kenhaus e 2 4 N Großfeuer bei Zweibrücken 8 * 8 bei Zweibrücken, 21. Okt. In 85 Montagnacht wütete hier an zwei Stellen ein Großfeu e. Ein Wohnhaus und vier Scheunen wurden ein Raub der Flammen. Waſſermangel verhinderte eine wirkſame Bekämpfung. In den Vormittagsſtunden traf die Zweibrücker Unterſuchungsbehörde und die Gendarmerie hier ein, um die Unterſuchung einzuleiten. Ein im Verdacht der Täterſchaft ſtehender Einwohner iſt flüchtig. Z. Zt. finden ausgedehnte Streifen durch die Umgebung ſtatt, um den Flüchtling zu verhaften. Der Schaden iſt außerordentlich hoch, da die Scheunen mit Erntevorräten aller Art i waren. Das Vieh konnte gerettet werden.. 8 e e e e 1 9 1 5 Das Märchen von der Treue f Skizze von A. Klingſpor Das alte Geſchlecht derer von Wallenfels ſtand nur noch auf vier Augen, ſeit der rüſtigſte Sproß durch eigene Hand geendet hatte. Der alte Graf Udo fühlte ſich durch das Ende ſeines einzigen Sohnes und die Umſtände, die es herbeigeführt hatten, tief erſchüttert und dachte, vielleicht zum erſten Male in ſeinem Leben, ernſtlich über ſich und ſein Geſchlecht nach. Faſt alle waren Verſchwender geweſen. Jeder ließ das einſt unge⸗ heure Vermögen ſeinem Erben erheblich kleiner zurück. Nach⸗ dem er ſelbſt in ſeiner Lebensgier wie ein Verrückter gewirt⸗ ſthaftet, hatte ſein Sohn den Reſt verſpielt und ſeine Ehre dazu. Was dem fünfjährigen Enkel blieb—das mochten die Götter wiſſen. Als ſei ein Schleier vor ſeinen Augen zerriſſen, ward er ſich zu ſpät ſeiner Verantwortung bewußt. Er ließ Sebaſtian Strelau, den Bankier, zu ſich kommen und ſagte zu ihm:„Sebaſtian, ſchon Dein Vater war mein Freund. Er hat mich, ganz wie Du auch, oft gewarnt und ge⸗ tadelt, wenn ich mein Geld zum Fenſter hinaus warf. Nun bin ich am Ende. Du allein weißt, als mein Vermögensver⸗ walter, ob für meinen Enkelſohn noch. übrig ge⸗ blieben iſt.“ 5 Der Bankier bat um einige Tage Zeit, die Sachlage ge⸗ naueſtens zu prüfen. Nach drei Tagen hatte Graf Udo mit ſeinem Sachwalter eine lange Unterredung. Niemand erfuhr, was beſprochen worden war. Graf Udo lebte darauf ganz ſtill und beſcheiden, ein gebrochener Mann. Die Erziehung des jungen Grafen Ezart lag in den Händen des Fräuleins von Stroob, einer erwandten. Daß die Kindheit, des kleinen Grafen nicht ganz freudlos war, dafür ſorgte Onkel Sebaſtian, der Junggeſelle, der in rührender Liebe an dem Kinde hing. Als Ezart funfehn Jahre alt war, ſtarb Graf Ubbo. Ver⸗ a 255 war nicht vorhanden. Die feudale Veſitzung„Der menhof“, die Graf Udo bis an ſein Ende bewohnt hatte, war bereits ſeit 10 Jahren Sebaſtian Strelaus Eigentum. Vom Erlös hatte Graf Udo gelebt. Dem jungen Ezart wankte der Boden unter den Füßen. Seba . 8 im Ulmenbofe een 1 daß der fungs Strelau hielt es für ſelbſtverſtändlich, daß Ezart Graf die Koſten der Ausbildung von 55 annahm. Aber Fräulein von Stroob war von einem unbändigen Haß gegen den Baukier erfüllt, dem ſie vorwarf, Graf Udo übervorteilt und gebrandſchatzt zu haben; ja, in einer heftigen Szene nannte ſie ihn einen Betrüger. Lieber wollte ſie hungern, als von ihm einen Biſſen annehmen. So ſchnell ſie konnte, bezog ſie mit dem Knaben eine kleine Wohnung und erſtickte mit fanatiſchem Eifer alle Liebe zu Sebaſtian im Herzen Ezarts. klein, daß wohl bald die Not an ihre Tür gepocht haben würde. Aber da meldete ſich ein entfernter Verwandter der Wallen⸗ üunterſtützen. Sebaſtian Strelau trug ſeitdem einen Flecken an ſeiner Ehre. Man mied ihn. Er wurde daher ein Einſamer. Der Ulmenhof ſtand unbewohnt, wurde jedoch in Stand gehalten. „Das iſt das ſchlechte Gewiſſen““, raunte man ſich zu, „was hat er nun von ſeiner Schlechtigkeit.“. Ezart wählte das mediziniſche Studium. Er war 3 55 tief unglücklich über ſeine Armut, und der Haß gegen Sebaſttan Strelau wuchs, durch die Tante kräftig geſchürt, ins Un⸗ meſſene. Aber der Haß ſteigerte zugleich ſeinen Fleiß, ſein Streben und ſeine Energie, aus eigener Kraft etwas zu wer⸗ den. Dazu gewann er und nach ſeinen erwählten Beruf lieb. Er richtete ſich mit Hilfe jenes entfernten Verwandten eine eigene Praxis ein und war mit 30 Jahren bereits ein vielgeſuchter Arzt. Ueber der hohen Befriedigung, die ihm ſein Beruf bereitete, hatte er ſeinen Haß beinahe vergeſſen. Da erhielt er, kurz vor ſeinem 30. Geburtstage, eine amt⸗ liche Zuſtellung, ſich an dieſem Tage zur Eröffnung des von ſeinem Großvater hinterlaſſenen Teſtamentes an Gerichts⸗ ſtelle einzufinden. Sein Staunen kann man ſich vorſtellen. Die Eröffnung des letzten Willens brachte ihm die größte Freude, aber auch die größte Beſchämung ſeines Lebens. Ein Brief ſeines Großvaters erklärte ihm alles. Er lautete: Mein lieber Ezart! Unſer Geſchlecht hat eine ununter⸗ brochene Reihe von Verſchwendern hervorgebracht. Mein treuer Freund, Sebaſtiau Strelau, und ich ſind deshalb übereingekommen, Dich durch eine Schule der Armut und Arbeit gehen zu laſſen. Er wird das Wenige, das Deine Vorfahren nicht vergeudeten, nutzbringend für Dich anlegen. Und damit 5 der Ulmenhbof erhalten Heißt, den Du ſonſt Freilich, die Einkünfte des Fräuleins von Stroob waren ſo fels und erbot ſich, Ezart bis zu ſeiner e. einem ganzen Leben voll Liebe und Dankbarkeit kann ich berg geſchickt inſzeuierte Aufführung, die. f Jochen Poelzig(Stanhope), Max Nemetz(Osborne), Walt aus Not verkaufen würdeſt, tätigten wir einen Scheinkauf. Ich will, daß Du von unſerer Abmachung erſt an Deinem 30. Geburtstage erfährſt und nur, wenn Du ein ganzer Mann geworden biſt. Erfüllſt Du dieſe Hoffnung nicht, d.. wenn Du ein Verſchwender wie Deine Vorfahren geworden biſt, ſo wird dieſer Brief nie in Deine Hände gelangen. Mein getreuer Sebaſttian hat noch ein anderes Teſtament. Dann wird der Ulmenhof ein Waiſenhaus, und Dich wird eine kleine Rente gerade über Waſſer halten. Gebe der Him⸗ mel, daß Du nicht vor die Hunde gehſt, ſondern daß mit Dir ein neues, beſſeres Geſchlecht erſteht. Das iſt der letzte 5 Wunſch Deines Großvaters.—“ Beſchämt ſtand Ezart ſpäter vor Sebaſtian Strelau:„Mit nicht auslöſchen, was ich Dir angetan habe, Onkel Sebaſtian.“ Strelau ſah ihn mit ſeinen ernſten Augen glücklich an: „Was kommt's auf mich an! Die Hauptſache iſt, daß das Ziel erreicht iſt, meine Junge“, fagte er herzlich.„Aber ſchwer haſt Du es mir gemacht. Oder glaubſt Du, es wäre eine Kleinigkeit geweſen, den entfernten Verwandten zu erſin⸗ den und glaubhaft zu machen, um auf dieſem Umwege Euch Dickköpfe„„ 5 e 5 8. 8 8 Kobler. Schauspielhaus. Aa ben über R. C. Sherriffs engliſches Kriegsſtück„Die ande Seite“ zumal von München, Frankfurt und Berlin au der„N M3.“ bereits eingehend geſprochen worden iſt, nach der jetzt in Köln erfolgten Aufführung wenige genügen. Das in ſeinem Dialog, aus dem es ja eigen nur beſteht, lebhaft intereſſierende, wenngleich kaum e neues erbringende tragiſch ausklingende Stück birgt 1 Beſtes in der Zeichnung der ſehr verſchiedenen Offtziersty und damit war auch wohl das Motiv zu dem am Schluſſe er⸗ tönenden ausgiebigen Beifall gegeben. Die von Hans Roden⸗ Korth(Trotter), Friedrich Krahmer(Hibbert) und Pauf Se den(Oberſt) wertvolle Stützen hatte, nahm einen durchaus be friedigenden, in manchem Detail recht anregenden VBerlau Der Bedarf an Kriegsſtücken aher dürfte nun, nachdem auch Sherriffs an ſich gewiß b Arbeit kennen gelernt Hat, endaüftig 1 8 1285. 1 Seite. Nr. 400 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 22. Oktober 1929 Aus den Mannheimer Serichtsſälen Schwurgericht Mannheim Raufhandel und Hausfriedensbruch— Körperverletzung mit Todesfolge Geſtern vormittag begann vor dem Schwurgericht unter dem Vorſitz von Landgerichtsrat Roſt die Verhand⸗ Lung gegen die beiden Brüder Karl und Otto Mahlér, Friedrich Thubium und Franz Harſt, ſämtlich aus Mann⸗ heim wegen Raufhandels und gemeinſam verübten Haus⸗ friedensbruches. Mitangeklagt war der Inhaber der Gaſt⸗ wirtſchaft„Morgenſtern“ in der Waldhofſtraße 43, Gaſtwirt Philipp Erny aus Mannheim, wegen Körperverletzung mit Todesfolge. Der am 14. November 1903 geborene, verheiratete Tag⸗ löhner Karl Mahler war zuſammen mit ſeinem, am 13. Mai 1906 geborenen, verheirateten Bruder Karl, der Fabrikarbeiter ſiſt, am 24. Juni 1929 in die Gaſtwirtſchaft„Morgenſtern“ in der Waldhofſtraße abends nach ſieben Uhr eingekehrt, um dort Karten zu ſpielen. In ihrer Gemeinſchaft befanden ſich noch der am 24. September 1908 in Ludwigshafen ge⸗ borene Taglöhner Franz Anton Harſt und der Arbeiter Friedrich Thuldu m, außerdem der getötete Bruder Mah⸗ lers, Fritz. Nachdem die Tiſchgeſellſchaft eine Zeche von 18 Stein Bier gemacht hatte, kam die Kellnerin und wollte abrechnen. Darauf verlangten die fünf noch einen Stein,— ſie wollten dann bezahlen. Als es ans Bezahlen gehen ſollte, weigerten ſie ſich, ihre Zeche zu bezahlen. Auch der an den Tiſch kom⸗ mende Wirt Erny— den die Angeklagten nicht als Wirt ge⸗ kannt haben wollen— konnte nichts ausrichten. Durch Poltzei⸗ beamte konnte in einem Nebenzimmer der Name ſämtlicher „Gäſte“ feſtgeſtellt werden, Thuidum gab dabei einen falſchen Namen an. Das Anerbieten, einen Teil der Zeche zu zahlen, ſchlug der Wirt ab, aber er gah allen eine Friſt von drei Tagen, binnen der die ganze Zeche bezahlt ſein müßte. Beim Hinausgehen verbot er ihnen das Wiederbetreten des Lokals. Die Fünf gingen darauf bis zum Marktplatz in der Neckarſtadt, wo ſie ſich beſprachen und beſchloſſen, umzu⸗ kehren. Wie ſie ſagten,„um ihre Zeche nun doch noch zu be⸗ zahlen“. Aber Zeugen haben gehört, wie ſie untereinander ausmachten,„wir ſchlagen dem die ganze Bud' zuſammen!“ 2 5 n Weranſtaltungen Freiwillige Sanitätskolonne vom Roten Kreuz Käfertal⸗Wohlgelegen Gründungsſeſt zum Ortsverein zum Roten Kreuz Im ſtark beſetzten Turngemeindeſaal in Käfertal hielt am Sonn⸗ tag abend die Freiwillige Sanitätskolonne vom Roten Kreuz Käfertal⸗Wohlgelegen ihr Grün⸗ dungsfeſt zum„Ortsverein vom Roten Kreuz“ ab. Zahlreiche Kolonnen waren durch ihre Führer vertreten u. a. auch oe Ladenburger Kolonne. Ferner war der Kreis vorſitzende Beck perſönlich anweſend. Den Mittelpunkt des Feſtabends bildete die Anſprache des Kolonnenführers Hauptlehrer Klingert und ein ſinnvolles Weiheſpiel von Fritz Boegner. Kolonnenführer Klingert berichtete über die Organiſation und den Zweck des Noten Kreuzes, an deſſen Spitze der Reichspräſident ſteht. In den einzelen Ländern gliedert ſich das Rote Kreuz leweils in einen Männerverein und in einen Frauenverein. Die Spitzenorganiſa⸗ tionen arbeiten zuſammen und werden durch Reich und Länder finanziell unterſtützt. In der Hauptſache iſt man aber auf freiwillige Unterſtützungen angewieſen, was bei einer ſolchen großen, ſtaatlich wichtigen und anerkannten Organiſation ſehr bedauerlich iſt. Das Rote Kreuz iſt in Baden in 9 Kreiſe eingeteilt, die ſich mit den politiſchen Kreiſen decken. Die nüchſten Unterteilungen ſind die Kolonnen, die ſich zuſammenſetzen aus dem Kolonnenarzt, dem Kolon⸗ nenſühter, den Mannſchaften und den Freiwilligen⸗ und Ehrenmtt⸗ gliedern. Durch einen neuen Beſchluß werden die einzelnen Kolon⸗ nen in„Ortsvereine vom Roten Kreuz“ umbenaunt. Die Ausbildung der Mannſchaſten erfolgt in Winterkurſen, deren theoretiſcher Teil der Kolonnenarzzt und deren praktiſchen Teil der Kolonnenführer leitete. Durch Beſuch beſtimmter Kurſe an der hieſigen Handelshoch⸗ Erneut drangen ſte alſo in die Wirtſchaft ein, wobei ſie eine Treppe benutzen mußten. Auf der oberſten Treppenſtufe entſpann ſich zwiſchen dem zu Hilfe geeilten Wirtsſohn ein Kampf mit den Eindringlingen, bei dem der Wirtsſohn einen Schlag erhielt und auch am Finger durch einen Schnitt verletzt wurde. Darauf rief der Wirtsſohn ſeinem Vater: „Da nimm den Revolver, ich bin ſchon verletzt!“ Der Wirt eilte herbei, worauf ihn der Fritz Mahler, offenbar mit einem Meſſer in der hocherhobenen Hand bedrohte. Der Wirt kam zuvor und ſchoß. Der Schuß traf den Fritz Mahler in den Unterleib, er brach ſofort zuſammen und ſtarb bald darauf im ſtädtiſchen Krankenhaus. Die Kameraden des Getöteten flüch⸗ teten, nur ſein Bruder ſtand ihm bei und veranlaßte ſeine Ueberführung ins Krankenhaus. In der Verhandlung ſuchten die Angeklagten es ſo dar⸗ zürſtellen, als ob ſie nur ihre Zeche bezahlen wollten und der Wirt ohne Warnung geſchoſſen hätte, noch bevor ſie an die Wirtſchaftstür gekommen wären. Die Kellnerin bekundete, daß ein Bierglas ſchon vor dem Schuß von außen— vom Garten— in die Wirtſchaft geworfen worden war, eine Zeugin beſtätigte, daß die Tür von außen aufgedrückt wurde und ihr gegen den Arm flog. Nicht wie die Ange⸗ klagten ausſagten, ſei die Tür vom Wirt aufgemacht worden. Die Verteidigung beantragte, den Angeklagten wenigſtens teilweiſe den 8 51 zuzubilligen, weil ſie ſinnlos be⸗ trunken waren. Das Gekicht ſtimmte dieſem Antrag nach Widerſtreben zu und befrug den Sachverſtändigen Dr. Grätz, der eine Zubilligung des 8 51 den Angeklagten nicht zuſprach. Das Schwurgericht fällte folgendes Urteil: Karl Mahler erhält ſechs Monate, Otto Mahler ſie⸗ hen Monate, Thudium ſieben Monate und Friedrich Harſt fünf Monate Gefängnis, Die erſten drei, die ſich je einen Monat in Unterſuchungshaft befanden, erhalten einen Monat angerechnet. Der Wirt Erny wird freigeſpro⸗ chen. Die Verurteiten erhielten ihre Strafe wegen erſchwer⸗ ten Hausfriedensbruchs, Raufhandels und weil ſie den Wirt bedrohten, obwohl ſie nicht betrunken waren. Erny wurde freigeſprochen, obwohl ihm nicht nachgewieſen werden kann, daß er in Notwehr handelte, aber das Gericht nahm zu ſeinen Gunſten an, daß er im Schrecken und in der Erregung handelte. . ſchule iſt eine weitere Fortbildung gegeben. Das Ergebnis der Winterarbeit wird jeweils in öffentlichen Uebungen gezeigt. Es wird manchmal der Einwand erhoben, daß das Rote Kreuz über⸗ flüſſig ſet, denn die vorbereitende Arbeit für den Krieg, wie dies früher der Fall war, würde doch nicht mehr in Frage kommen. Das Rote Kreuz hat aber auch eine Umſtellung durchgemacht und iſt heute notwendiger denn je. Die Stattiſtik der Unfälle iſt erſchreckend angeſchwollen. Es iſt Menſchenpflicht zu helfen und viele können noch gerettet worden, wenn die erſte Hilfe raſch zur Stelle iſt, Das iſt die heutige Aufgabe des Roten Kreuzes. Was von den Mitglie⸗ dern gefordert wird, iſt das: viel Wiſſen, mehr Können und am allermeiſten guter Wille. Mit einem Aufruf zur tätigen Mitarbeit und finanziellen Unterſtützungen ſchloß die mit großem Beifall auf⸗ genommene Rede. Das Weiheſpiel will die herrſchende Not mit ihren Begleiterſchei⸗ nungen in Dentſchland verſiunbildlichen. Schon triumphiert die Not über das unterlegene Deutſchland, da zwingt ſie der deutſche Eckard nieder. Einigkeit, Menſchenliebe und Hilfsbereitſchaft füh⸗ ren zum Aufſtieg. Im Zeichen des Roten Kreuzes gelingt das ſchwere Werk. Die Darſteller gaben ihr Beſtes zum Gelingen des Spieles. Beſonders erwähnt mag Frl. Kühlmeyer ſein, die die Not ſehr eindrucksvoll verkörgerte. Auch als Rezitatorin erntete Frl. Kühlmeyer reichen Beffall, ihre Vortragsweiſe beſitzt innere Wärme und Ausdruckskraft. Das Männerguartett Käfertal 1921 brachte unter Leitung von Hauptlehrer Mäder einige Chöre zum Bortrag, die fehr ſorgfältig einstudiert waren. Acht Damen der Turngemeinde Käfertal entzückten durch zwei Reigen. Als Kapelle hate man den Verein für Muſikpflege gewonnen. Es iſt erſtaunlich, welche Klangfülle der Dirigent Fritz Hoffmann aus dem aus Dilettanten gebildeten Orcheſter heraunsholt. Der ge⸗ ſpendete Beifall war ſehr verdſent. Eine Verloſung bildete den Be⸗ ſchluß des Abends. ö 8* Zum heutigen erſten Konzert des Philharmoniſ Vereins mit Fung Walter und Sigrid Onegin, ſind ſämt⸗ liche Sitzylätze ausverkauft. eee Kath. Männergeſangverein„Fidelitas“ Schwetzingerſtadt Im Jugendheim der Hl. Geiſtpfarret gab die„Fidelltas“ ihr Herbſtkonzert. Beſeelt von dem Gedanken, aus der überreichen Chorliteratur wertvolle Gaben auszuwählen, verſtand die Leitung, ein äußerſt geſchmackvolles Programm aufzuſtellen. Von alten zu neuen Meiſtern führte der Weg, ſehr glücklich die Chorwerke durch die vokalen und inſtrumentalen Werke der Soltſten ergänzt. Um gleich vorweg zu nehmen: eine glückliche Hand hatte die Direktion in der Wahl der Solokräfte, einer Schöttl⸗Schülerin, Frl. Alma Linden und des Flötiſten Willi Glegrich, Schüler von Kammermuſiker Max Fühler. Zwei Liedchen,„Widmung“ von Schumann und„Wie⸗ genlied“ von Brahms, wurden von der Soliſtin mit viel Wärme ge⸗ geben. Ein weiches, wohlgepflegtes Organ mit ſatter Tonformung, das vorwiegend in den Höhenlagen mit reichen Stimmgaben zu glän⸗ zen vermag. So erfreute ſie mit„Verborgenheit“ von Hugo Wolf und „Die Macht“ von Richard Strauß die begeiſterten Zuhörer, um ſchließ⸗ lich in der„Zueignung“ von Strauß eine reizende Beigabe zu ſpen⸗ den. Mit Mozarts C⸗Dur⸗Konzert 2. und 1. Satz, ſtellte ſich der In⸗ ſtrumentalſoliſt vor. Der junge Künſtler überraſchte durch ſein feines Spiel, das ſich auszeichnet durch warmen Anſatz. Ganz brillant waren die prächtigen Paſſagen in Louis Gännes„Andante und Scherzo“, die meiſterhaft dargeboten wurden. Als Zugabe folgte der 2. Satz der Suite von Graen. Sehr geſchickt wußte ſich Gymnaſtalmuſiklehrer Thoma ſeiner Aufgabe am Flügel zu entledigen. Auf dem Podium ein ſtattlicher Chor, geleitet von einem erfahre⸗ nen Praktiker. Eine peinlichſt genaue Vorarbeit holt aus dem ſtimm⸗ reichen Material das Aeußerſte heraus, um ſo in der„Gotentreue“ von Hans Wagner eine hervorſtechende Spitzenleiſtung zu bieten. Wenn ſchon gerade dieſe Chorballade den Chorkörper vor ſeine ſchwie⸗ rigſte Programmnummer ſtellt, ſo fiel hier umſomehr die dynamiſche und rhythmiſche Schulung auf. Wir hörten neben Volksliedern„In ſtiller Nacht“ von Brahms, bearbeitet von Hegar, und Silchers„Ich fahr dahin“, das ewigſchöne„Ave verum corpus“ von W. A. Mozart. Von neuen Meiſtern ſang man„Das Mühlrad“ von Hans Heinrichs, ſowie„Ausfahrt“ von Richard Trunk. Die ſehr gefällige Wiedergabe zeigte, wie auch in den ſchon gegebenen Werken, das vor allem in den Ober⸗ und Unterſtimmen vorzügliche Stimmgut. Chormeiſter F. J. Meyer verdient hohe Anerkennung für ſeine durchgreifende, erfolg⸗ reiche Arbeit. Seinem pädagogiſchen Geſchick wird es gelingen, die muſtergültigen Leiſtungen durch eine ausgleichende Anpaſſung der Mittelſtimmen, ich denke im beſonderen an den zweiten Tenor, zu Gipfelleiſtungen zu ſteigern. Heinrich Zöllners„Nur die Hoffnung feſtgehalten“, feſtigte den günſtigen Eindruck, den ich gerne im Laufe des Konzertes gewann. Der herzliche Beifall einer däankeswilligen Zuhörerſchaft ſei eine Genugtuung für den verdtenſtvollen Chorführer, ebenſo ein Anſporn für den tätigen Verein. ahae. Paramenten⸗Ausſtellung Im kleinen Sakxiſteiſaal der neuen St. 1 fand die Ausſtellung der neuen Poramentengewänder für den gottesdlenſtlichen Gebrauch ſtatt. Man war überraſcht von der Fülle kunſtvoller Hand⸗ und Stickarbeiten, insbeſondere von den Meß⸗ und Levitengewänder, die eine wunderbare Ausarbeitung auf⸗ weiſen. Dieſe aufopfernde Arbeiten fertigten die Damen des Para⸗ nrentenvereins der Heilig⸗Geiſtkirche, der von Stadtpforrer Matt muſtergültig geleiſtet wird. Ihm und den pflichteiftigen Damen, die ſich freiwillig in den Dienſt der guten Sache ſtellen, gebührt herz⸗ lichſten Dank. Schluß des redaktionellen Teils ſharen, wenn 1 4 f 5 Aren, enn Sie ſamer, „die dbürge liche Wich 1 5 8 5 Bolſnenkaſſee und 1 Kathr 3 At mischen! Das ganze find abr . N des kafholiſchen Männerchores Mannheim-MNeckgeſtadt Dem Leitgedanken„vom Tage“ in übertragenem Sinne entſprechend, wobei auch Betrachtungen über Naturſchönheiten ein ziemlich breiter Raum gegönnt wurde, trat der Katholiſche Männergeſangverein Mannheim⸗Neckarſtadt in ſeinem Herbſt⸗ konzert mit einem ſehr anſprechenden Programm vor die Zu⸗ hörerſchaft. Die Altmeiſter des Männerchorſatzes waren ebenſo vertreten wie füngere und jüngſte Komponiſten, von denen uns der Name Johannes Händel(nicht zu verwechſeln mit dem Oratorien⸗Komponiſten Georg Friedrich.) und Ferd. Käſer zum erſtenmale begegnete. Auch Fr. Gellert figurierte mit ſeinem ungemein beifällig aufgenommenen „Wandern im Mai“ auf der Vortragsoroͤnung. Nicht gerade numeriſch ſtark, aber über viele friſche Stimmen verfügend, präſentiert ſich der Männerchor unter der zielbewußten Lei⸗ tung des Muſikdirektors Bilz als ſehr beachtlicher Klang⸗ körper. Bei aller ſorgſamen Behandlung dynamiſcher Schat⸗ tierungen und ſubtiler Hervorhebung melodiſch wichtiger Stimmen wird eine geſangliche Linie bewahrt, die inſtrumen⸗ tale Effekte nicht zu grell hervortreten läßt und dem Diri⸗ genten für ſeine Berückſichtigung der Eigenheiten der Sing⸗ ſtimme ein ſchönes Zeugnis ausſtellt. Konzertmeiſter Rax Kergl hatte ſich mit köſtlichen Ga⸗ ben eingeſtellt. Mozarts Violinkonzert iſt uns in ſeiner In⸗ terpretation ſchon vertraut und lieb geworden. Eine knappe vierſätzige Sonate von Georg Friedr. Händel geſtaltete Kergl mit feinem Stilgefühl. Befonderen Genuß bereitete uns die viel mißbrauchte und metſtens unnötig zerdehnte Humoreske won Dvorak, die der Boſtklutwuſiker Kergl in fortreißendem flottem Tempo und dam bel Duorak unerläßlichen rhsthmi⸗ en Clan barbet.(Allen angehenden Gelgern als Muſter Iringend zu empfeblen.] Der rhytsmiſche Zug kam auc der etws buntſcheckigen ſltaviſchen Tanzweiſe von Dvorak⸗ (Ereisler) zugute, ebenſo Kerals meiſterbzaftes Doppelgriff⸗ piel. Mit Beethovens Rondind zauberte Kergl eine Heiter⸗ keit hervor, wie ſie Beethoven nur ſelten aufweiſt. Ein Wal⸗ zer von Brahms laus Op. 39] in geſchickter Bearbeitung war die gern gewihrte Zugabe. In Frl. Gertrude Bopp lernten Konzert wir eine geſchickte Begleiterin kennen, die ſich den rein piani⸗ ſtiſchen Erforderniſſen ebenſo gewachſen zeigte wie dem ſpe⸗ ziellen Aufgabenkreis des Begleiters. Dr. Ch. 211. Orgelkonzert in der Christuskirche Philipp Spitta hat einmal eine Studie über die Lieb⸗ lings⸗Tonart großer Komponiſten angeſtellt, wobei wir als bevorzugte Tonart diejenige betrachten, in der der betreffende Tondichter ſeine eindrucksvollſten Werke geſchrieben hat. Ohne uns damit unbedingt einverſtanden zu erklären, finden wir Hemoll als eine Joh. Seb. Bach, e⸗moll Beethoven beſonders naheſtehende Tonart. In der Tonart ſeiner großen Meſſe hat Bach ein ausgedehntes Präludium geſchrieben, die uns den Charakter der beſonderen Duſterkeit, die dieſe Tonart gerade bei Bach annimmt, beſonders werten läßt. Ein wenig heller wird es bei der nachfolgenden Fuge, die einige ſpärliche Licht⸗ punkte aufweiſt. Mit dieſer ergreifenden Elegie eröffnete Kircheumuſtkdirektor Arno Landmann ſein geſtriges Kirchenkonzert, daß ganz im Zeichen des Thomas⸗Kantors ſtehend, den Auftakt zu feinen dieswinterlichen Orgelkon⸗ zerten darſtellt. Einen breiten Raum nahmen diesmal Bachs Choral⸗Vorſpiele ein und zwar mit vollem Recht, gehören ſie doch zu Bachs gedankentiefſten, aber am wenigſten bekannten Werken Bachs. Es iſt unlängſt die Frage aufgeworfen wor⸗ den, ob wir vor lauter Bach⸗Kultus nicht zu wenig Bach⸗ Pflege treiben? Rechnen wir zum Bach⸗Kultus die vielfach in großem Maßſtab abgehaltenen Bach⸗Feſte mit dem unvermeid⸗ lichen äußerlichen Beiwerk von Repräſentationen, Empfängen uſw., ſo mag der Ausdruck Kultus zutreffen. Zur Bach⸗ Pflege gebört dis unermüdliche Fürſorgs, die werbende Kraft eines Künſtlers wis unſeres Landmann, der auch die kleinſten Gebilde, und mögen ſis ſich noch ſo unſcheinbar als Studien in irgend einer verzwickten Art Kontrapunkt darſtellen, mit ſeiner Meiſterſchaft zu klingendem Leben erweckt. Denn auch 8 wo äußerlich nur figurative Arbeit vorzuliegen ſcheint, ußert ſich Bachs Meſſterſchaft, in der Art und Weſſe nämlich, wis Bach ein Choralbbema ausgestaltet. Glücklich zu preiſen iſt ein Zußbrerkreis wie der der Ehriſtuskirche, der nicht nur eb und zu die große e⸗moll⸗Paſſacaglia oder die Fantaſte und Fitge in g⸗moll zu hören bekommt, ſondern dem unter Land⸗ 5185 kundiger Führung das Wunderreich der Bachſchen Orgelwerke auch in ſeinen vewſteckteden Pfadest ſich erschließt. 9 82 Theater und Muſik Erziehung zur Muſik. Ein Neuaufbau unſeres häus⸗ lichen Muſizterens, ein beſſeres Verſtändnis unſeres zeit⸗ genöſſiſchen Muſikſchafſens iſt nach Anſicht der aller nam⸗ hafteſten Fachvertreter nur durch eine Reform des Muſikunterrichts möglich, der bisher vielfach nur auf rein techniſche Ausbildung eines Inſtrumentes ſich be⸗ ſchränkte; der allzu ausſchließlich darauf eingeſtellt wär, VBix⸗ tuoſen zu erziehen. Die allgemein gültige Aufgabe bei den meiſten Schülern heißt vielmehr den verſtändnisvollen Hörer, das kunſtſinnige Publikum heranzubilden. Nicht mehr allein an ſeinem Inſttument, ſondern zu anregenden Ar⸗ beitsgemeinſchaften zuſammengeſellt, ſoll der junge Muſtk⸗ befliſſene ſeins Literaturkenntnis erweltern, ſein Urteil ſchärfen. Bleichers Konſervatorkum ſetzt ſeine Be⸗ ſtrebungen in dieſer Richtung fort, durch einen Kurſus, der die Geſchichts der Sonate, einer der meiſt gebräuch⸗ lichen Formen, zum Gegenſtand hat. Wie die alten Tänze, die Vorläufer der Sonate, geſtaktet waren, wie die erſten Sonaten klangen, wie die alten Inſtrumente und ihre Hand⸗ habung ausſahen, das wird in Lichtbildern und Mufikbei⸗ ſpielen gezeigt werden. Vortragender: Dr. Werner Korte, Aſſiſtent des Direktors des muſtkwiſſenſchaftlichen Seminars der Univerſität Heidelberg, Herrn Prof. Dr. Beſſeler. Der Veranſtaltung iſt ein guter Beſrech zu wünſchen. Die Vorträge beginnen morgen abend Bom Wiener Schubertbund. Der Wiener Schubert⸗ bund(Dirigent Profeſſor Viktor Keldorfer) hat ein neues a cappella Männerchorwerk„Am Marktplatz“ von Carl Bartoſch⸗ Mannheim(Gedicht von A. Sorgel) zur Wid⸗ mung und Aufführung angenommen. SDeutſche Dichtung im Ausland. Friedrich Schnacks Buch„Das Leben der„„ 8 50 in franzöſiſcher Sprache bei der Libralrie Stock in Paris.— Den Waldroman„Sebaſtian im Wald“ des mit den Raat⸗ lichen Leſſingpreis ausgezeichneten Verfaſſers hat Prentice Hall in Newyork, einer der größten amerikaniſchen Verlage, erworben.— Von Friedrich Schnack erſcheint zu Weihnachten im Verlag von Jakob Hegner in Hellerau ein neuer Noman „Der Ster uenu baum“. a 8 A . Dienstag, den 22. Oktober 1929 Tonfilm oder ftummer Film? Publikumsabſtimmung und Kampf bis aufs Meſſer Die wirklich ſchon völlig verworrene Lage des Tonfilms ſcheint ſich langſam zu einem Chaos zu entwickeln, deſſen Opfer im letzten Grunde niemand anderes ſein wird als die deutſche Filminduſtrie. Daß durch die bekannten Patentſtrei⸗ tigkeiten der Tonfilme einzig in Deutſchland nur künſtlich zurückgehalten bezw. zurückgedrängt wird, iſt bekannt. Allge⸗ mein hoffte man, daß es zwiſchen den Hauptintereſſenten von amerikaniſcher und deutſcher Seite zu Beginn der neuen Sai⸗ ſon zu einer Einigung kommen werde. Statt deſſen ſcheint die Lage im Augenblick hoffnungsloſer denn je. Denn die Ver⸗ Handlungen zwiſchen der Weſtern Elektrik und der deutſch⸗ Holländiſchen Gruppe, die in London geführt wurden, endeten mit einem Abbruch. Der Präſident Otterſon der Weſtern Elek⸗ ktrik reiſte mit der Erklärung ab, es werde nun einen Kampf bis aufs Meſſer geben. i 8 In dieſem Augenblick, da zwet bedeutende Wirtſchafts⸗ gruppen der Welt um die Vorherrſchaft ringen, beſchäftigt man fich mit ganz überflüſſigen Tonfilm⸗Produk⸗ tionen, die auf alle Fälle ein völlig falſches Bild geben müſſen. So wurde beiſpielsweiſe in Berlin ein engliſcher Film⸗Black⸗Mail(Erpreſſung) einmalig in ſtummer und tönender Faſſung vorgeführt, und das Publikum ſollte ſeine Anſicht kundtun, ob man lieber den ſtummen oder den tönen⸗ den Film wünſche. Die Auszählung der Stimmen, ergab ein größeres Plus für den ſtummen Film. Noch kraſſer war die Entſcheidung, die in einem großen Berliner Volkskino im Oſten vom Publikum getroffen wurde, wo von etwa 1000 ab⸗ gegebenen Stimmen 900 gegen und nur 100 für den Tonfilm waren(bei der Vorführung Les anderen Filmes.) Es ſcheint alſo faſt ſo, als ob ſich das deutſche Publikum in ſeiner Mehrheit für die Beibehaltung des ſtummen Filmes entſchieden habe. Aber wie kommt eine ſolche Ab⸗ ſtimmung zuſtande! Keines beider Ergebniſſe iſt in irgend einer Form ſtichhaltig. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß ein Kunſt⸗ werk bei ſeiner erſten Aufführung ſtärkeren Eindruck macht als bei ſeiner zweiten, ſelbſt wenn dabei einige Neuerungen gezeigt werden, noch dazu, da beide Aufführungen kurz hin⸗ tereinander ſtattfanden. Außerdem weiß man auch garnicht, in welcher Weiſe das Publikum bei der Abſtimmung zuſam⸗ mengeſetzt war, wie weit intereſſierte Kreiſe ihre Mannen für die Abſtimmungsſchlacht aufgeſtellt hatten. Solche Dis⸗ kuſſionen ſind im Augenblick völlig deplaciert. Sie beſagen garnichts. Denn was für ein Urteil kann über eine Sache abge⸗ geben werden, die ſchon eine weit ſtärkere und tiefergehende, Entwicklung genommen hat als nach den bisher in Deutſch⸗ land gezeigten Proben zu erkennen iſt. Der Tonfilm iſt da. Daß er Exiſtenzberechtigung hat, beweiſt ein Fall ſchlagend, das iſt der Al Jolſon⸗Film,„The ſinging Fool“, der„Singende Narr“. Hier hat es in der ganzen Welt eine völlig eindeutige Publikationsabſtimmung ergeben. Nicht allein in Amerika wurden mit ihm die höchſten Einnahmen erzielt, ſondern ſein Erfolg iſt in Deutſchland ebenfalls faſt beiſpiellos. Kaſ⸗ ſenrapporte ſind ein beſſeres Abſtimmungsergebnis als Stimmzettel, die von einem Publikum abgegeben werden, das noch nie einen guten Tonfilm geſehen hat. Selbſtverſtäudlich wird es gute und ſchlechte Tonfilme geben, wie es ebenſo auch gute und ſchlechte ſtumme Filme gibt. Solche Art Experi⸗ mente beſagen ebenſowenig, wie ſie vor zwanzig Jahren, als der ſtumme Film feinen Siegeslauf antrat, etwas beſagt hätten. 5 Eine ganz andere Sache iſt es, ob für Deutſchland eine Nur⸗Tonfilm⸗ Produktion in Frage kommt, eine Aufteilung in 50 v. H. ſtummen Filmen, 50 v. H. Ton⸗ film oder Tonfilme nur als zeitweilige Ergänzung des Pro⸗ gramms. Das kann allein die praktiſche Erfahrung beweiſen. Es wäre ſicherlich zu begrüßen, wenn es der an ſich ſchwer kämpfenden deutſchen Filminduſtrie erſpart bliebe, neue Riſiken einzugehen, Experimente zu machen. Aber hier befin⸗ det ſie ſich in derſelben Situation wie der Kaufmann, der ein gewiſſes Fingerſpitzengefühl dafür haben muß, ob eine Sache einſchlagen wird oder nicht. Diskuſſionen über das Thema „ſtu mm oder ſprechend“ ſind einfach unaktuell. Der Tonfilm iſt da und hat ſeine Exiſtenzberechtigung erwieſen. Wie weit er in Deutſchland Fuß faſſen wird, das wird vom Publikum ſelbſt abhängen, das durch den Beſuch der Film⸗ theater ja überhaupt erſt die ganze Film⸗Produktion ermög⸗ licht. Aber viel wichtiger wäre es, wenn man an Stelle der Diskuſſionen zu einer Einigung käme, um überhaupt erſt einmal die Baſis zu ſchaffen, daß Tonfilme in größerem Maß⸗ ſtabe gezeigt werden können. Wir halten es für durchaus be⸗ rechtigt, daß der deutſche große Konzern, der an der Herſtel⸗ lung von Tonfilm⸗Apparaturen intereſſiert iſt, ſeine Poſition ſolange und mit ſo gutem Erfolg verteidigt, wie nur möglich. Aber man muß ſich darüber im klaren ſein, daß der, der ſeine Haut zu Markte tragen muß, nicht die deutſche Filminduſtrie ſein darf. Denn ſonſt würde ein Tonfilmſtes der deutſchen Induſtrie ſchlimmer ſein als ein Pyrrhus⸗Sieg. Modernſte Experimentalfilme Eine Jilmvorſtellung im„Freien Vunde“ Bis auf den letzten Platz füllte vorgeſtern Sonntag vor⸗ mittag ein Publikum den Glortapalaſt, das mit außerordent⸗ licher Spannung etwas wie eine Senſation erwartete, ein Publikum, das zweifellos von der füßlichen Romantik ſo mancher erzählender Filme ermüdet, überſättigt, endlich ein⸗ mal den Film als künſtleriſche Form erleben wollten. Dieſe Erwartungen wurden nicht getäuſcht. Dr. Hartlaub wies in ſeinen einleitenden Ausführungen darauf hin, daß in Er⸗ gänzung der Beſtrebungen zur Erweiterung des Geſtaltungs⸗ gebietes des beweglichen Lichtbildes durch gleichzeitige Wie⸗ dergabe von Ton, Muſik, Geräuſch auch der ſtumme Film ein neues Feld zu erobern beginne, das Reich der beſinnlichen Kunſt. Es handelt ſich bet dieſen von Meiſtern in Hollywood, Wien, Paris, Berlin und zuletzt in Rußland unternommenen Verſuchen nicht um die Formung von Handlung, auch nicht um Pantomimen, vielmehr um eine Art Reportage, die unter Ausnutzung aller techniſchen Möglichkeiten der Filmaufnahme und Kopierung die Welt unſerer äußeren und inneren Vor⸗ ſtellungen zur Anſchauung bringen, die geheimnisvollen Vor⸗ gänge von Traum, Unterbewußtſein ſozuſagen enthüllen, und weiterſtrebend ſogar jede Kauſalität der Dinge aufheben will, um ganz im Spiel abſtrakter Linien, Körper, die ins ſymbolt⸗ ſche Reich der Mathematik hinüberreichen, unterzutauchen. Mit dieſem Ziel wird dem Film ein eigener Stil geſchaffen, deſſen künſtleriſche Entwicklung noch nicht abzuſehen iſt. Und in Anerkennung dieſes geiſtigen Prinzips der epochalen Er⸗ findung des beweglichen Lichtbildes hat auch der Freie Bund, der mitten im intellektuellen aktiven Leben ſteht, das Recht und die Pflicht, auch dieſe Seite unſerer heutigen Kultur in ſeine Betrachtungen einzubeziehen. 5 Was alsdann in den 9 in ihrem Weſen kurz erläuterten Filmen gezeigt wurde, war wirklich von beſonderer Eigen⸗ art. In dem Bildſtreifen„Was haſt Du mit Miß Palma vor?“, einem Ausſchnitt aus einem italieniſchen Film von Alberto Cavalcantit, intereſſierten vor allem die ſich gegenſeitig auftöſenden Geſichte, die Gedanken, Er⸗ innerungen, fieberhafte Erregungen einer während der Eiſenbahnfahrt ſchlafenden Dame widerſpiegelten, in einem wahnſinnigen Tempo vorüberhuſchten, das ſich faſt hypnotiſch auf den Zuſchauer übertrug. Einen ſtarken Gegenſatz hierzu bildete die Traumkompoſitton von Jean Renoir, dem Sohn des bekannten franzöſiſchen Malers, ſeine Schwie⸗ gertochter Katherina Heßling ſpielte die Hauptrolle. Hier war alles langſame, ruhige Bewegung, ſpieleriſche Poeſie, Märchen, das faſt ans Aetheriſche grenzte, aber immer noch etwas wie den Kern einer Handlung in ſich trug. Die Schwere war durch die Umkehrung der Aufnahme gleichſam mit logiſcher Begründung aufgehoben, die Wandlung wach⸗ ſender Geſichte innerlich, d. h. traumhaft begründet. Schon tief in die Peychologie, oder noch beſſer in die Pſychganalyſe, wobei Freud'ſche Theorien mitklangen, führte„Die Muſchel“ (auch nur ein Fragment), eine Studie von Germaine Dulac. Hier tauchten die Bilder ſchon im Symbolhaſten unter, durchſichtiges, zerbrechendes Glas mit merkwürdigen Gedankenaſſoziationen ſpielen eine Rolle, ſexuelle Motive, der Vaterkomplex laſſen ſeltſame Erſcheinungen, Kombinationen auftreten bis zum geheimnisvollen Wandeln durch Gänge, Säulenhallen, Wänden mit immer weder verſchloſſenen und ſich öffnenden Türen. Man erlebt gleichſam das Sichtbar⸗ machen des Unterbewußtſeins, ſelbſtverſtändlich techniſch kon⸗ ſtruiert, aber dem Beſchauer Erklärung bietend für manches traumhaftes Geſchehen, für das wir anſonſten keine Erklärung haben würden. 5 5 Schon ganz ins Abſtrakte reicht die intereſſante Studie von Hans Richter, der mathematiſche Formen, Kreiſe, Lichtkegel, Kugeln mit ähnlichen Gebilden der Wirklichkeit ſeltſam miſcht, und durch Häufung des Motivs, z. B. viele rollende Glasaugen, Empfindungen, wie Grauſen, Schrecken u. dergl. hervorzurufen vermag. Anſchaulicher wirkt die in ihrer Art ſehr witzige Burleske„Vormittagsſpuk'“, gleichfalls von Hans Richter, in welcher eine typiſche Katerſtimmung mit dem charakteriſtiſchen Haarbeutelweh, mit Aus dem ſoeben uraufgefühvten Millionenfilm: Phantaſtiſche Szene zwiſchen Mondkratern. Im Vordergrund die Mondrakete und die Hauptdarſteller: Gerda Maurus, Willi Fritſch und der kleine Guſtl Gſtettenbauer. Welturaufführung der Frau im Mond“ all den grotesken noch leiſe an den Rauſchzuſtand erinnern⸗ den Verwirrungen(ſiehe auch Fledermaus 3. Akt) zur bild⸗ lichen Darſtellung gebracht wird. Unverkennbar iſt bei beiden Filmen die Verwandtſchaft mit der Muſik, es fehlt der kauſale Zuſammenhaug, aber ein merkwürdiger Rhythmus verbindet die optiſchen Aſſoziationen, die, um das Gefühl mit der Wirklichkeit nicht zu verlieren, von realiſtiſchen Bildern wieder⸗ um unterbrochen werden. Auch im nächſten ſechſten Film„Entré Acte von Rens Clair wird ſubjektives Erleben mit den zeitweiſe zurück⸗ gedrängten Tageseindrücken der Großſtadt(Jahrmarkt, Stra⸗ ßenverkehr) durcheinandergewirbelt, wobei durch Ausnützung der Zeitlupe, alſo Zeitdehnung, wie auch durch Zeitraffung, alſo Verſtärkung des Tempos eine ſo beluſtigende Steigerung entſteht, daß ſelbſt der Tod ſeine beängſtigende Wirkung ver⸗ liert und der Zuſchauer unwillkürlich nicht mehr nur lacht, ſondern vor Vergnügen faſt zu ſchreien anfängt. Es iſt hier alſo eine ganz merkwürdige pfychologſche Umkehrung der Gefühle feſtzuſtellen, hervorgerufen durch Tricktechnik, womit ureigenſtes Gebiet des Films enthüllt wird. Dabei können dieſe noch einigermaßen folgerichtig ſich entwickelnden Szenen Anſpruch auf Realiſtik machen, während die„Dlagonal⸗ ſymphonie“ des verſtorbenen Viking Eggeling ſich ausſchließlich der unrealen Welt bedient, aus Geraden und ihrer Häufung, ihrer Abdeckung, aus Kurven und ihrer zeich⸗ neriſchen Entwicklung aus Flächen und ihrer durchſichtigen Ueberlagerung vollſtändig in das Reich des Konſtruktivismus, übergeht. Hier berührt der Film die künſtleriſchen Schöp⸗ fungen eines Kandinsky, Paul Klee, Feininger, Archipenko, hier ſind aber auch ſchon die Grenzen einer abſoluten Vor⸗ ſtellung, es iſt nur mehr geiſtiges Spiel, das des Raumes nicht bedarf, ſondern nur noch Fläche, Linte, Punkt in aller⸗ dings bis zur Unendlichkeit reichenden Variationen darſtellt. Aber intereſſant auf jeden Fall, charakteriſtiſch und in ſeiner Verſinnlichung nur möglich durch den Film. Die Anwendung ſolch beweglichen Linienſpiels für bie Praxis zeigt allerdings der nächſte Bildſtreifen„Anme Cinéma“ von Duchamp, der Spiralen, oder exzentriſche Kreisbildungen, oder ſchräg geſehene auf Kugeln aufgezeich⸗ nete Parallelkreiſe ſich drehen läßt, hierdurch dem Auge des Beſchauers gleichmäßig beharrende Bewegung gibt, die er als⸗ dann durch ſich gleichfalls im Drehen lesbare Texte, die für Reklame verwendet werden können, erſetzt. Alle dieſe bisher gezeigten dynamiſchen, kricktechniſchen, muſtkaliſchen, ſymboliſchen, unterbewußten Elemente faßt der letzte Film„Fichter und Schnelligkeiten“ von Graf Etienne de Beaumont nochmals zu einem turbulen⸗ ten Chaos zuſammen, das die Kleinwelt ſpiegelnd durch⸗ ſcheinender Kriſtalle neben das flutende Lichtmeer der Groß⸗ ſtadt mit all ſeinen Kontraſten von Tag und Nacht, von durch ſchaumige Wellen fagende Dampfer, von ſchwebenden ſchaumigen Wellen fagende Dampfer, non ſchwebenden Brückenungetümen und ſich in Unendlichkeit verlierenden glitzernden Eiſenbahnſchtenen auf die Leinwand zwingt. Auch hier bleibt die Frage auf das„Warum“ des Geſchehens un⸗ beantwortet, es ſei denn, daß man aus dieſem Spiel myſti⸗ ſcher Gewalten etwas wie ein kosmiſches Geſtalten, ein Wer⸗ den und Vergehen, ſeltſame Zufälle in Verbindung mit ſchick⸗ ſalshafter Entwicklung herausleſen möchte. wilden Treibens zu viel geboten, manche Vorgänge, auch bet einzelnen vorherigen Filmen wiederholen ſich, ziehen ſich in die Länge, wodurch manchmal die Spannung faſt nachläßt, um allerdings im nächſten Augenblick um ſo fantaſtiſcher auf⸗ gepeitſcht zu werden. Intereſſant aber blieb ein ſtarker Ein⸗ druck des Geſehenen, des Erlebten, das an die Seele greift, an eine Seele, die nichts mit Verſtand, kaum etwas mit Ge⸗ fühl zu tun, die aber in uns ſchlummert und plötzlich ſichtbar, greifbar wird, eine Welt des Abſoluten, Abſtrakten, eine des aus der Technik und der Idee des Möglichen neu ge⸗ borenen Films. 5 Es war erſtaunlich, wie ſchnell die Zuſchauer ſich in* 0 K neue Welt einlebten, ſie freudig und beifälltg in ſich aufnah⸗ men. Wünſchenswert wäre es, daß dieſe Filme der„Avaut⸗ Garde“ nicht nur dem engen Kreis des Freien Bundes vor⸗ behalten blieben, daß ſie zum mindeſten nochmals wieder⸗ holt würden. Es iſt ein Erlebnis. Es iſt ganz gewiß großes Intereſſe für eine Wiederholung vorhanden. Fast wird des 33 8 5 * 885 6. Seite. Nr. 490 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe] Dienstag, den 22. Oktober 1929 heiß, daß der Zar lebt!“ Neues zu den Gerüchten über die Zarenfamilie Interview mit Rittmeiſter Brandt Das Aufſehen erregende Gerücht, daß die eee am Leben ſei, iſt durch die Preſſe der ganzen Welt gegangen. Selbſtverſtändlich darf man dieſer Senſation nur ſkeptiſch gegenüberſtehen, zumal es ziemlich einwandfrei feſtgeſtellt worden iſt, daß rückſichtsloſe Abenteurer hinter dieſem Gerücht ſtehen, dem allzu leichtgläubige ruſſiſche Emigranten volles Vertrauen geſchenkt haben. Als Urſprung der ſenſationellen Botſchaft wird, wie bekannt, eine Frau Wiſchnewſka bezeich⸗ net, eine geheimnisvolle Perſon, die vor einiger Zeit im Haufe des Großfürſten Adrej Wladimirowitſch in Paris aufgenom⸗ men worden war und die Großfürſtin beſtohlen hat. Ritt⸗ meiſter Brandt, Führer der ruſſiſchen Monarchiſten in Kopen⸗ hagen, ein ruſſiſcher Offizier, der in Dänemark ſich als Ge⸗ ſchäftsmann niedergelaſſen hat, hält trotzdem an dem Glau⸗ ben, daß der Zar am Leben ſei, unweigerlich feſt. „Ich habe niemals an das Blutbad in Jekaterinburg ge⸗ glaubt,“ erklärte mir der Rittmeiſter. „Kein einziges Moment in der Geſchichte der Ermordung der Zarenfamilie trägt den Stempel der Glaubwürdigkeit.“ Im Gegenteil, alles deutet darauf hin, daß die Sowjets die Ermordung erfunden haben, um das Verſchwinden des Zaren dem Volke auf ihre Weiſe zu erklären. Welches ſind nun die Beweiſe, die man anführt? Mehrere Korſettſtangen ſind irgendwo außerhalb der Stadt gefunden worden, an der Stelle, wo die Leichen der Zarenfamilie nach der angeblichen Er⸗ mordung hingebracht worden ſind. Außerdem wurde noch ein Ledergürtel aus dem Beſitze des Zaren, einige Schmuckſtücke und ein falſches Gebiß, das dem kaiſerlichen Leibarzt Dr. Botkin gehört haben ſoll, gefunden. Auf ſolche Kleinig⸗ keiten wird der Beweis aufgebaut, daß die Zarenfamilie aus⸗ gerottet worden iſt. Selbſt wenn die Juwelen und Kleider⸗ reſte wirklich aus dem Beſitz der Zarenfamilie ſtammen, ſo iſt das lange noch kein Beweis. Es beſteht ja die Möglichkeit, daß dieſe Gegenſtände während der Flucht verloren worden ſind. Die Meldung von dem Gebiß finde ich beſonders kom⸗ promittierend, da, wie bekannt, falſche Zähne bedeutend ſchnel⸗ ler verbrennen als echte, und da das Gebiß angeblich gerade in den Reſten eines Scheiterhaufens gefunden wurde. Sehr viele ruſſiſche Emigranten teilen von Anfang an meine An⸗ ſicht über den Bericht der Sowjetregierung anläßlich des Untergangs der Zarenfamilie.“ Auf meine Frage, weshalb ſeine ſonderbare Behauptung nicht früher bekanntgegeben wurde, erwidert Rittmeiſter Brandt:„Ich habe die authentiſche Nachricht über die Ret⸗ tung der Zarenfamilie ſeinerzeit erhalten und habe mich ehrenwörtlich verpflichtet, nur mit Eingeweihten darüber zu ſprechen. Nachdem der ruſſiſche Emigrant Bechtejew die ganze Geſchichte in ſeinen Flugblättern veröffentlicht hat, habe ich keinen Grund mehr, länger zu ſchweigen. Ich habe allerdings noch keine Vollmacht des Zaren, die Wahrheit zu verkünden. Was meine Unterredung mit der Großfürſtin Olga, der Schweſter des Zaren(die zur Zeit in Kopenhagen lebt) betrifft, ſo hatte ſie einen rein privaten Charakter. Die Groß⸗ fürſtin erklärte, ſie würde ſich freuen, wenn das Gerücht der Wahrheit entſpreche, ſie ſei aber vorläufig noch im Zweifel.“ Auf den Hinweis, daß Bechtejew in Verbindung mit Frau Wiſchnewſka ſtand, die als Schwindlerin entlarvt und ſogar von der Berliner Polizei verhaftet wurde, erzählte der Rittmeiſter weiter:„Es iſt ſelbſtverſtändlich ſehr traurig, daß Bechtejew mit ſolchen Leuten in Verbindung gekommen iſt. Ich halte es für nicht ausgeſchloſſen, daß ſowohl Frau Wiſch⸗ mewſka wie der Mann, der ſich für Mr. Johnſon, den Sekretär des Großfürſten Michael ausgibt, in Wirklichkeit Agenten der Tſcheka ſind, die das Ziel verfolgen, die Tätigkeit der ruſſi⸗ ſchen Monarchiſten lahmzulegen und die Leiter der ruſſiſchen Monarchiſten nach Rußland zu verlocken. Außerdem haben ſie vielleicht di? Aufgabe gehabt, in Verbindung mit ruſſiſchen Monarchiſtenkreiſen zu treten, um den Aufenthaltsort der Zarenfamilie auszukundſchaften. Was Bechtejew betrifft, ſo betrachte ich ihn als einen ehrlichen Menſchen und halte eine Provokation von ſeiner Seite für vollſtändig ausgeſchloſſen. Ich ſelbſt habe der Poli⸗ zei geholfen, Frau Wiſchnewſka als Schwindlerin zu ent⸗ larven. Es war ein ſchwerer Schlag für Bechtejew, zu er⸗ fahren, daß die Frau, zu der er das allergrößte Vertrauen hatte, verhaftet iſt. Trotzdem beruht ſeine Behauptung, daß der Zar lebt, auf anderen unerſchütterlichen Beweiſen. „Ste glauben alſo, daß die Zarenfamilie am Leben ſei?“ fragte ich den Rittmeiſter.“„Nein,“ lautete die bemerkens⸗ werte Antwort,„ich glaube es nicht, ich weiß es mit Be⸗ ſtimmtheit.“ Auf die Frage, ob der Rittmeiſter Brandt mit der Zarenfamilie in Verbindung geſtanden habe, erwiderte er:„Nein, das nicht, ich habe aber, wie ich Ihnen bereits geſagt habe, unerſchütterliche Beweiſe, daß die Zarenfamilie Bei den Jachleuten lebt. Es iſt aber vollſtändig ausgeſchloſſen, daß ich Ihnen auch nur eine Andeutung über die Art dieſer Beweiſe gebe, denn ich habe mein Ehrenwort verpfändet, in dieſem Punkte abſolutes Schweigen zu bewahren. Ich will auch nicht wiſſen, wo die Zarenfamilie ſich befindet, um mich nicht bei irgend⸗ einer Gelegenheit zu verſprechen und ſo den Feinden des Zaren Gelegenheit zu geben, ihn aufzufinden.“ Ich ſtellte dem Rittmeiſter die Frage, ob er Leute kennt, die über den Aufenthalt der Zarenfamilie unterrichtet ſeien. Darüber verweigerte der Rittmeiſter die Auskunft und fuhr fort: Alle diejenigen, die dem Zaren bei ſeiner Fſucht ver⸗ holfen haben, wiſſen, daß er lebt. In Europa gibt es noch mehrere Perſonen, die gleichfalls über die Rettung des Za⸗ ren vollkommen im Klaren ſind. Ich weiß außerdem, daß Großfürſt Michael, ſowie ſein Sekretär, von denen es heißt, ſie ſeien von den Bolſchewiſten ermordet, in Wirklich⸗ keit ſich am Leben befinden.“ 1 So lauten die Ausführungen des Rittmeiſters. Es bleibt abzuwarten, ob dieſe geheimnisvolle Geſchichte nicht doch einmal reſtlos aufgeklärt wird. K. W. für Treſoreinbrüche Zu dem ſenſationellen Geldſchrankeinbruch in der Berliner City Bon Eurt Haas Der Einbruch bei der Hoch⸗ und Tiefbaufirma Bos wau u, Knauer, bei dem Geldſchrankknacker die geſamten Lohn⸗ gelder im Betrage von 140 000/ in bar erbeuteten, hat all⸗ gemein berechtigtes Auffehen hervorgerufen. Dieſes Auf⸗ ſehen kann man nicht nur in den Kreiſen der Geſchäftsleute und der Kriminaliſten erkennen. Der Rieſeneinbruch hat vielmehr auch die geſamte Berliner Verbrecherwelt in unge⸗ heure Aufregung verſetzt. Das konnte man am deutlichſten erkennen, wenn man ſich dieſer Tage des Nachts zu den Treffpunkten der Berufsein⸗ brecher„Rings um den Alexanderplatz herum“ begab. Gleich beim Eintritt in einen bekannten Verbrecherkeller bemerkte man unter den Gäſten eine gewiſſe Nervoſität, vielmehr wie ſonſt wurde der fremde Eindringling mißtrauiſch fixiert. Es konnte ja ein„Geheimer“ ſein, der ſich für Alibis gewiſſer polizeibekannter Geldͤſchrankknacker intereſſierte. Und wenn man auch an der diesmaligen Arbeit völlig unbeteiligt war, ſo hätte es doch für mauchen ſeine Schwierigkeiten, ein ein⸗ wandfreies Alibi nachzuweiſen. Bisweilen würden auch Hausſuchungen uſw. äußerſt unerfreulich und unangenehm werden können. Biſt Du als harmlos erkannt worden(dieſe Leute ſind ausgezeichnete Menſchenkenner), ſo wird das Geſpräch an allen Tiſchen ſofort wieder unbekümmert laut aufgenommen. Ueberall dreht es ſich um dasſelbe Thema:„Der Geldſchrank⸗ einbruch in der City“. Da wird die tadelloſe Arbeit bewun⸗ dert, dort wird ſie kritiſiert, hier unterhält man ſich über das dabei eingegangene Riſtiko, und dort über die Ausſichten auf die Entdeckung der Einbrecher. Namen werden geflüſtert, deren Beſitzer beteiligt ſein könnten, N tber ausländiſche Kollegen diskutiert man, und ähn⸗ liche Arbeiten im Verbrecheridyll Newyork, Chicago, Werkzeuge werden erklärt und empfohlen, die Sicher⸗ ungsmaßnahmen unterzieht man einer ſcharfen fach⸗ männiſchen Kritik Während ich ſo ſaß, aufmerkſam um mich herumhörte und mir ab und zu verſteckt eine Notiz machte, merkte ich garnicht, daß ich ſcharf beobachtet wurde. Ich gewahrte es erſt, als mich jemand auf die Schulter tupfte, ein ſympathiſches Geſicht neben dem meinen erſchien und eine angenehme Stimme leiſe fragte: „Was ſuchſt Du hier, Kleiner?“ Erſchreckt fuhr ich herum und ſah hinter mir einen ſtämmigen, gutgekleideten Mann ſtehen, der etwas ſpöttiſch lächelte.„Du biſt ein Zeitungsſchmierer, nicht wahr?“, ſprach er weiter, was ich ebenfalls lächelnd be⸗ jahte.„Hier kannſt Du nichts erfahren, die wiſſen alle auch nicht mehr wie Du. Aergern ſich nur, daß ſie nichts wiſſen und nicht mit von der Partie waren.“ i Ich bot meinem Kontrolleur Stuhl und Zigaretten an und bat ihn, mir einiges Wiſſenswertes zu beantworten. Sofort ſchnitt er mir die Frage nach ſeinem Namen ab:„Wer ich bin, iſt gleichgültig, und über die Sache weiß ich auch nichts. Aber etwas kann ich ſchon ſagen. Die Geſchichte iſt garnicht ſo ſchwie⸗ rig geweſen wie es ausſieht. Ich kenn' mich aus in dem Ge⸗ ſchäft ler lächelte bei dieſen Worten ſelbſtgefällig), und betonte nochmals: es war nicht ſchwer. Wenn man die Lage früher ge⸗ Der Stapellauf der„Leipzig“ Reichswehrminiſter Groener begrüßt die Ueberlebenden der bei den Falkklandsinſeln untergegangenen alten „Leipzig“ f. wußt hätte, ſchon längſt wären andere zuvorgekommen. Es iſt nur ein Glück für ſolche Firmen, daß man bei uns glaubt, wie toll ſie geſichert ſind. 5 Wenn wir nur immer wüßten, wie einfach es im Grunde iſt, hineinzukommen, da gäbe es wohl mehr zu tun In ſolch einem Kaſſenraum, den kein Laut durchdringt, wenn man es wie hier etwas ſchlau anſtellt, gemütlich zu arbeiten, iſt doch tauſendmal gefahrloſer und einfacher, als ſo von der Straße her in irgend ein Geſchäft einzubrechen. Das kapierſt Du, was? Eiſentüren, Alarmleitungen, das alles iſt zu über⸗ winden, wenn man ungeſtört bleibt und ſich einigermaßen gegen Störungsverſuche ſichert, von Patentſchlöſſern und ähn⸗ lichem Klimbim ganz abgeſehen. Es kommt heute nur noch darauf an, von wo man eindringen kann, von oben, von unten oder durch die Wände. Alſo nun ſiehſt Du, daß es nicht ſo ſchwer war für ein paar tüchtige und kaltblütige Burſchen. Man ſtellt ſich nur alles viel ſchwerer vor, elektriſch geladen und alles mögliche. Wenn einer einmal weiß, wie es wirklich ausſteht, iſt es ſchon zu machen. Nur aufs Auskundſchaften kommt es an.“——„Glauben Sie, daß es Hieſige waren?“ Der Ein⸗ brecher⸗Fachmann wiegt unſchlüſſig den Kopf und erklärt dann: „Nein! Vielleicht zum Schmiereſtehen, aber ſonſt! Italiener könnten es eher geweſen ſein! Geſcheite Burſchen! Nur Pan⸗ zerſchränke und Treſors zu bearbeiten! Bares Geld, das aller⸗ beſte Einbruchsgut! Man braucht nichts verſchärfen, hat keine Verluſte und keine Sorgen wegen der Hehler. Wenn die Jun⸗ gens nur etwas vorſichtig ſind, dann erwiſcht ſie kein Krim der Welt, Weißt Du jetzt Beſcheid? Gute Nacht!“—— Und mein fachmänniſcher Berater war unter ſeinen Kollegen verſchwun⸗ den. 8 ü Die Antertunnelung der Straße von Gibraltar In der vorigen Woche haben die Vorarbeiten zum Bau eines Tunnels von der ſpaniſchen Südküſte nach der marok⸗ kaniſchen Nordküſte begonnen. An dem ſüblichſten Punkte der ſpaniſchen Küſte in der Nähe von Tarifa iſt ein Schacht gegraben worden. In der Zeit, in der die Ausſchachtungs⸗ arbeiten an der Küſte vor ſich gehen, werden ſpaniſche Re⸗ gierungsdampfer längs der geplanten Route den Meeres⸗ boden unterſuchen. Man nimmt an, daß dieſe Vorarbeiten etwa zwei Jahre dauern werden, und daß ſich erſt dann ent⸗ ſcheiden wird, wie der Tunnelweg angelegt werden ſoll. Die finanzielle Grnudlage für den Bau iſt bereits im Jahre 1919 in Barcelona auf einer Konferenz von Finanzſachver⸗ ſtändigen gelegt worden. Nach dem Ergebnis der techniſchen Vorarbeiten iſt eine Verbindung zwiſchen Tarifa und einem Punkte öſtlich von Tanger am meiſten zu empfehlen. Dieſe Strecke iſt zwar nicht die kürzeſte Verbindung von Land zu Land, weiſt aber vorausſichtlich die günſtigſten Bodenverhält⸗ niſſe auf. Eine Entſcheidung wird aber erſt auf Grund der jetzt im Gange befindlichen Unterſuchungen getroffen werden. Die eigentliche Bauzeit berechnet man auf ſechs Jahre, die 1 auf einen Betrag von annähernd 220 Millionen ark. 5 Sangſam gleitet das neue Schiff ins Waſſer 1 4 1 — N Dienstag, den 22. Oktober 1929 Neue Mannheimet Zeitung[Wetttag⸗ Ausgabe) 7. Seite. Nx. 450 Aus dem Lande Schwere Verkehrsunfälle 0 Schwetzingen, 21. Okt. Geſtern abend zwiſchen 7 und Uhr ereigneten ſich auf der Landſtraße nach Hockenheim zwei ſchwere Autounfälle. Beim Kreiterſchen Wohnhaus fuhr der Elektromonteur Franz Biſchoff aus Oftersheim mit ſeinem Motorrad von hinten auf einen mangelhaft beleuch⸗ telen kleinen Opelwagen auf, der am linken Kotflügel o ſtark geſtreift wurde, daß der Wagen auf die Seite ge⸗ ſchoben wurde. Der Motorradfahrer erlitt ſchwere Kopf⸗ verletzungen und Quetſchungen, während der Soziusfahrer Guſtav Baden bach von Schwetzingen mit leichteren Ver⸗ letzungen davon kam. Das Motorrad iſt gänzlich demoliert. Der Motorradfahrer wurde in das hieſige Krankenhaus ver⸗ bracht.— Etwa 15 Minuten nach dieſem Unfall wurde auf der gleichen Straße in der Nähe des Hauſes des Forſtwarts Nock der Maurer Jakob Renner von hier, der ſich auf dem Nach⸗ hauſeweg mit der Wirtin des Schützenhauſes und einem Kinde befand, von einem Auto, das von Hockenheim kam, angefahren. Der Perſonenwagen wurde durch ein aus ent⸗ gegengeſetzter Richtung kommendes Auto ſo ſtark geblendet, daß dieſer gegen den mitgeführten Kinderwagen rannte, das Kind in den Graben ſchleuderte und den Maurer Jakob Renner überfuhr, der in ſehr ſchwer ver⸗ letztem Zuſtande in das Schwetzinger Krankenhaus eingelie⸗ 15 wurde. Er erlitt einen komplizierten Knochenbruch am nken Unterſchenkel und ſehr ſchwere Kopfverletzungen. Sein Zuſtand iſt bedenklich. Die Frau und das Kind kamen mit dem Schrecken davon. Im Steinbruch tödlich verunglückt * Odeuheim(Amt Bruchſal), 21. Okt. Im Steinbruch Heim Stifterhof löſte ſich Samstag vormittag unvorherge⸗ ſehen ein Stein, der den dort beſchäftigten 25 Jahre alten Eugen Weidemann ſo unglücklich traf, daß ihm die Schädel⸗ decke zertrümmert wurde. Der Schwerverletzte wurde bewußtlos ins Krankenhaus gebracht, wo er bereits nachmit⸗ tags ſtar b. Der junge Mann wollte ſich im nächſten Monat verheiraten. Ein Handwerker⸗Jubiläum in Karlsruhe * Karlsruhe, 21. Okt. Unter lebhafter Anteilnahme der Behörden, der Handwerkskammern, handwerkerlichen Spit⸗ zenverbänden, ſowie einer großen Zahl von Innungsvertre⸗ tern und Berufskollegen aus dem ganzen Lande feierte ge⸗ ſtern die Freie Bäckerinnung Karlsruhe ihr 25⸗ jähriges Beſtehen. Das Bäckergewerbe der Landes⸗ hauptſtadt konnte damit zu gleicher Zeit auf eine 210 fäh⸗ rige Geſchichte zurückblicken. Nachdem am Vormittag eine Ehrung der verſtorbenen Mitglieder auf dem Friedhofe ſtattgefunden hatte, vereinigte man ſich am Nachmittag im großen Feſthalleſaal zu einer impoſanten Jubiläums⸗ fetter. Dazu war ein ausgeſuchtes künſtleriſches Programm aufgeſtellt worden, in das ſich die Begrüßungsanſprache des Obermeiſters Kipphan und die Darbringung von Glück⸗ wünſchen nebſt Ehrung verdienter Mitglieder einreihte. Ein Festball brachte den Abſchluß des Jubiläums tages. * * Aus dem Schwarzwald, 18. Okt. Dem beobachtenden Schwarzwaldwanderer wird in dieſem Herbſt aufgefallen ſein, daß die wunderſchöne violette Blüte des Heidekrauts raſch verblaßt und in kurzer Zeit abgeſtorben iſt, und zwar ohne daß ein stärkerer Froſt eingetreten war. Die Urſache liegt wahrſcheinlich in der ſtrengen Kälte des letzten Winters und in der darauf folgenden Trockenheit und Wärme des Sommers. Oder ſollte unſere Heide ebenfalls von einer Krankheit befallen ſein, wie dies in den Niederlanden und in Norddeutſchland der Fall iſt? Dort hat ein Heide⸗ krautblattkäfer weite Gebiete heimgeſucht. Neben die⸗ ſem Käfer brachte noch ein Pilz viel Verderben unter das Heidekraut. Beide Schädlinge wurden aber ſchon ſeit 1927 be⸗ obachtet. Dieſerhalb darf man wohl annehmen, daß dieſe Schädlinge nicht in den Schwarzwald eingezogen ſind, daß das frühzeitige Sterben lediglich eine Aus wi kung der ſtar⸗ ken Kälte und der großen Trockenheit war, und daß dem Schwarzwaldwanderer im nächſten Jahr das Heidekraut in alter Schönheit entgegenleuchtet und mit ſeiner wunderbar zarten Farbentönung wieder erfreut. mikerſport führenden Perſonen aber als notwendigſte Forderung der Sportliche Deutſchlands erſter Sportprofeſſor Dr. Knoll(Aroſa) Profeſſor für Leibesübungen in Hamburg Die hamburgiſche Univerſität hat als erſte deutſche Hochſchule eine Profeſſur für Leibesübungen eingerichtet und als erſten deutſchen Sportprofeſſor den Schweizer Mediziner Dr. Knoll(Aroſa) auf die⸗ ſen Poſten berufen, der mit dem 15. Oktober, alſo dem Semeſterbeginn, ſeinen neuen Poſten bezogen hat. Gleichzeitig iſt das bisher nur dem Wort nach vorhandene„Inſtitut für Leibesübungen“ in der Rothenbaumchauſſee 5 eingerichtet worden, und zwar zufammen mit einer ſportärztlichen Unterſuchungs⸗ und Beratungsſtelle, der Dr. Hering vorſteht, und mit Räumlichkeiten ſür den Turn⸗ und Sport⸗ lehrer der hieſigen Alma mater, Profeſſor Hering. Die Sportmedizin ſteht jetzt ſtark im Vordergrund des Intereſſes, und man kann für Hamburg faſt von einem Inſtitut der experimen⸗ tellen Sportmedizin ſprechen, um ſo mehr, wenn man hört, daß im Inſtitut für Leibesübungen ausgezeichnet eingerichtete Räume für Unterſuchungen eingerichtet werden, von denen die elektro⸗kardiogra⸗ phiſcher Art ein neues Gebiet darſtellen werden. Dieſe wiſſenſchaftlichen Fragen ſind gewiß von ungeheurer Be⸗ deutung für den Sport in ſeiner Geſamtheit. Der akademiſchen Ham⸗ burger Jugend fehlen aber zur Ausübung von Turnen und Sport in allererſter Linie geeignete eigene Univerſtitätsanlagen wie Turn⸗ halle und Sportplatz, die es ausgerechnet in Hamburg, der Hochſchule mit der erſten Profeſſur für Leibesübungen, nicht gibt. Dieſe Män⸗ gel haben hier in den letzten Jahren immer eine geſunde Entwicklung der akademiſchen Leibesübungen gehemmt. So erfreulich alſo die Schaffung des Inſtituts für Leibesübungen iſt, das im Rahmen der internattonalen wiſſenſchaftlichen Sportärzte⸗ tagung im November in Hamburg erſtmalig vor größere Aufgaben geſtellt werden wird, ſo notwendig bleibt weiterhin die Forderung nach Schaffung von Turn⸗ und Sportſtätten für die Hochſchule, viel⸗ leicht auch eine Aufgabe für den Hamburger Sportprofeſſor, die ebenſo ehrenvoll wie ſchwierig ſein dürfte, von allen im Hamburger Akade⸗ Stunde anzuerkennen iſt. Vielleicht kann ihm da der aus Berlin ge⸗ holte neue Direktor des Stadtamtes für Leibesübungen, der überaus tüchtige Erich Harte an die Hand gehen. Auf alle Fälle zeugen gerade Knolls und Hartes Verpflichtung nach Hamburg von dem ziel⸗ bewußten Streben der dortigen wiſſenſchaftlichen, aber auch turneriſch⸗ ſportlichen Kreiſe.. Hockey⸗Länderſpiel Deutſchland⸗Dänemark Die deutſche Mannſchaft Rach den in den Spielen der Silberſchildvorrunde gezeigten Lei⸗ ſtungen hat der Bundesſpiel⸗Ausſchuß des Deutſchen Hockey⸗ Bundes für das e e e Dänemark in Ha m⸗ bung am 27. Oktober folgende Mannſchaft aufgeſtellt(von links nach rechts): Tor: Lincke(Berliner SV. 92); Verteidiger: Wöltje (OH. Hannover), Lieckfeld(Harveſtehude); Läufer: Zander(Ber⸗ liner SB. 92), Theo Haag(Frankfurt 30), Kumetz(Brandenburg Berlin): Stürmer: Wollner(Leipziger SC.), Scherbarth, Boche (beide Berliner SV. 92, Müller(Berkiner SC.), Melitz(Berliner SV. 92). Erſatz Hejmann(Berliner HCE. Spielführer Theo Haag; Schiedsrichter: Reindberg(Hamburg), Black(Kopenhagen). Mabſport Egg's Stundenrekord in Gefahr Binda will neue Verſuche unternehmen Der bekannte italieniſche Straßenfahrer Alfredo Binda hat ſich zum Ziel geſetzt, den Weltrekord im Radfahren ohne Schrittmacher über eine Stunde zu verbeſſern, und alle Anzeichen ſprechen dafür, daß ihm der große Wurf doch einmal gelingen wird. Rekordhalter iſt der Schweizer Oscar Ega, der am 18. Juni 1914 auf der Pariſer Buffalobahn 44,247 Km. in einer Stunde hinter ſich brachte. Zwei Verſuche Bindas ſind bereits fehlgeſchlagen, aber er iſt willens, neue Angriffe zu unternehmen, zumal er vom italieniſchen„Sportminiſter“ Turati eine Aufforderung erhielt, ſeine derzeitige glänzende Form auszunutzen. Bei ſeinem letzten Verſuch am 11. Oktober auf der Mailänder Simplonbahn kam er mit einer Leiſtung von 43,777 Km. bis auf 574 Meter an die Ggaſche Welthöchſtleiſtung heran, dabei hatte er noch einen Defekt zu beheben, der ihn 22 Sekunden koſtete. Egg, der ſich vor einigen Jahren vom aktiven Sport zurückgezogen hat und in Paris ein Fahrradgeſchäft beſitzt, iſt von Bindas Leiſtung begeiſtert. Er erklärte, daß ſeine Prämie von 10000 Frs. für den Fahrer, der den Weltrekord ſchlägt, noch bis zum 30. Oktober 1929 aus⸗ geſetzt bleibt. Tennis Tenniskampf Japan— Frankreich:3 Wie nach dem Verlauf des erſten Tages nicht anders zu erwarten war, haben die von der Reiſe übermüdeten Franzoſen den Tennis⸗ länderkampf in Tokio verloren, die Japaner blieben im Geſamt⸗ ergebnis mit 519 P. Sieger. Am letzten Tage wurden in den Einzel⸗ ſpielen noch die Franzoſen Rodel und Landry geſchlagen, dagegen konnten Cochet⸗Brugnon auch ihr zweites Doppelſpiel gewinnen. 5 Rundſchau Tſchechoflowakei ſchlägt Spauien 624 Der in Barcelona ausgetragene Ten niskampf Spanien Tſchechoflowakei endete nach dreltägiger Dauer mit einem 874 S der Tſchechen. Die wicht. Ergebniye der letzten Tage waren;: Einzel Kozeluh(.) ſchlägt Juanleo(Sp.) 678, 64 und Sindres(Sp.) 21 775, 826, Juanieb(Sp.) beſiegt Mocnauer(.) 622,:4; Doppel Jan Kozeluh⸗Madenauer(.) beſiegen Juanico⸗Saprkeo(Sp.) 6285 725; Tejada⸗Suque ſchlagen Malecek⸗Stejskal(.) 715, 624, 725. 0 Schwimmen Länderkampf Baden— Elſaß Wie bereits mitgeteilt, ſollte am 1. Dez. 1920 in Straßburg der Rückkampf ſtattfinden, doch muß dieſer auf den 24. Oktober vorvere⸗ legt werden, weil der Län derkampf Süd deutſchland— Weſtdeutſchland in Stuttgart durch den Zeppelinbeſuch am 20. Okt. auf den 1. Dez. verlegt werden mußte und einige Schwimmen aus Baden zu dieſem Kampf benötigt werden. Die Vorbereitungen für den Start in Straßburg ſind bereits ine Gange. Den Abſchluß bildet ein Ausſcheidungskampf, der dem Schwimm⸗Verein Mannheim übertragen wunde und am 17. November alſo 8 Tage vor dem Treffen in Straßburg im Hepſch el b a d aus⸗ getragen wird. Es werden ſich hierzu Badens beſte Schwimmer, Springer und Waſſerballſpieler ein Stelldichein geben. Dieſe Pri⸗ fung wird ſehr intereffant werden und verspricht einen aroßen Kampf⸗ im Herſchelbad. Schach Um die Schachweltmeiſterſchaft— Aljechins ſiebter Sieg In dem Wettkampf um die Schach⸗Weltmeiſterſchaft zwiſchen dem Titelhalter Dr. Aljechtn und ſeinem Herausforderer Bogoljubon wurde jetzt in Berlin die 16. Partie ausgetrogen. Bogolſubow führte die weiſen Steine und eröffnete mit einem Damengambit, das Dr. Aljechin jedoch ablehnte. Bogolfubow unterlief dann beim 12. Zug ein ſchwerer Fehler, der ſeine Stellung ſtark erſchütterte. Den⸗ noch wurde das Spiel noch recht intereſſant, da beide Gegner ſich in ſeinem Verlauf neue Damen machten. Beim 60. Zug jedoch ließ ſich Bogoljubow in ein Mattnetz verſtricken und mußke aufgeben, ſo⸗ daß fetzt Dr. Aljechin mit:4 Siegen bei 5 unentſchiedenen Partten in Führung liegt. Briefkaſten Wir bitten für den Brieſkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Mündliche Auskunſte können nicht gegeben werden. Beantwortung juriſtiſcher, medizini⸗ ſcher und Aufwertungsfragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder An': frage iſt die Bezugsguittung beizufügen. Anfragen ohne Namens; wennung werden nicht berückſichtigt. F. G. London umfaßt 1795 qkm, Berlin 878,0 km. 775 A. Ku. Erſt im„Alhambra“, dann nach Jahren noch einmal im „Ufa“. Jannings und Conrad Veidt. 8 a Rö. Die Leitung bleibt Ihr Eigentum. Beim Auszug können Sie die Leitung abmontieren, Sie müſſen jedoch die Wohnung in zen alten Zuſtand zurückverſetzen. 2 H. Sch. Rechtsauskünfte erteilt der Briefkasten nicht. 23 380. 1. Bis 8 Uhr. 2. Ja, eine ſolche Tür iſt geſchloſſen 3. Nein, der Mieter iſt aber für jeden Schaden, der durch das Nicht⸗ beleuchten entſteht, haftbar. 4. und 5. Nein. Vielleicht verſuchen Sie es mit einer Anzeige beim Bezirksamt. Rboſek. Erkundigen Sie ſich in einer großen Buchhandlung. Wohnungsräumung. Die Entſcheidung liegt beim Richter. Ph. Z. Wenden Sie ſich an das Reichsmanrinecamt in Berlin. Tageskalender Dienstag, den 22. Oktober Nakionaltheater:„Die Verbrecher“, 20 Uhr. Apollotheater: Gaſtſpiel Wilhelm Hartſteln. 20 Uhr. Konzerte: Erſtes Konzert des Philharmoniſchen Vereins, ſaal, 19.30 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Frühlings rauſchen“.— Schauburg: „Die fidele Herrenpartie“.— Capitol:„Der Mitternachts⸗ walzer“.— Scala:„Galgenhochzeit“.— Glor ta:„Nacht⸗ welt“.— Pal aſt⸗ Theater:„ war einmal ein treuer Huſar“.— Ufa⸗ Theater:„Mädchen am Kreuz“.— Unt verfum:„Die weiße Hölle vom Piz Paln“. Sehenswürdigkeiten: Kunſthalle:(außer Montags) täglich 10—13 Uhr; 14—16 Uhr; Sonn⸗ tags und Freitags 11—14 ihr.— Schloßmuſenm mit den Sonder⸗ ausſtellungen: 150 Jahre Mannheimer Nationalthegter und Die poli⸗ tiſche Bewegung 1848/40. Geöffnet täglich von 10—13 und 15—17 Uhr. Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend.— Schloßbücherei:—1 Uh: 15—17 Ühr.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughau z: Sonntag vorm von 11—15 Uhr und nachm. von 15—17 Uhr; Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 17—19 Uhr:— Plane⸗ tarium: Beſichtigung 15 Uhr. 1 Muſen⸗ 0 f. M2 Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: O. A. Meißner— Feuilleton Dr. S. Kay ſer Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Vermiſchte; Willy Müller— Handelstell: Kurt Ehmer— Gericht unt alles 5 Franz Rirch er— eigen und geſchäftliche Mittellungen! Fakob 48 L. zämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerel Br, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. H. Mannheim E 6, 2. 7 — ee e ke M n — e W dos fe „ A 70 bee lahm 5 uu U 4 V ö l mee eee, Nene Mannheimer Zeitung(Mitiag⸗Ausgabe) Dienstag, den N. Oktober 1929 hen des Kursverfalls an den deulſchen Vörſen indete Ausſicht auf VBeſſerung in Deutſchland ⸗ Gefahrenherd New Mork Von Paul Hocke Die beutſchen Aktienbeſitzer ſind ſeit Freitag, den 13. Mai 1927 pon immer neuen ſchweren Enttäuſchungen nicht verſchont geblieben, pon Enttäuſchungen, die am 18. Oktober, wieder einem Freitag, ihren Kulminationspunkt überſchritten haben dürften. Und nun erhebt ſich die Frage nach dem woher, wieſo, warum.?—— Denken wir weiter zurück, dann kommen wir zu der Erkenntnis, daß der wahre und Hauptgrund zu der internationalen und deutſchen Hörſenkriſis in dem ſeit geraumer Zeit ſichtbaren ſtarken Anziehen der Binsſätze auf den Geldmärkten der alten und neuen Welt liegt. Der plötzliche Tod eines der bedeutendſten Finanzmänner und Wroßſpekulanten der Welt, des belgiſchen Barons Alfred Loewenſtein, war das„Mene Tekel“ für die Leute, die an ſeinen nie untergehen⸗ den Stern glaubten. Au dem Zuſammenbruch der Glanzſtoffaktien⸗ Aberſpekulation, die einen in der Geſchichte des Aktienweſens gerade⸗ zu beſpieloſen Kursrückgang von 885 v. H. auf 225 v. H. durchmachten, kranken noch heute die internativnalen Börſen, um ſo mehr, als ana⸗ Jog dazu ſämtliche anderen Kunſtſeidenwerte entſprechende Kurs⸗ einbußen erlitten haben. Der Glaube der Spekulattlon in Wallſtreet, daß jede neue Dis⸗ konterhöhung in Amerika wirkungslos bleiben werde, und immer mit einer neuen Hauſſe zu beantworten ſet, iſt ſeit wenigen Wochen in weiteſtem Maße ebenfalls erſchüttert worden, und die Gefahr iſt groß, daß die internationale Verknappung der Kapitalmärkte die amerika⸗ niſche Wirtſchaft dazu zwingen kann, Maßnahmen zu ergreifen, um einer gefährlichen Ueberproduktion rechtzeitig zu entgehen. Man darf keinesfalls vergeſſen, daß noch heute an den amerikaniſchen Vörſen ſür ungefähr 30 Milliarden Spekulationskredtte in Form von täglich kündbaren Geldern, ſeitens der Spekulation bei Banken und großen Finanzleuten in Anſpruch genommen ſind. Und in der täglichen Kündbarkeit ſelbſt nur eines Teils dieſer ungeheuren Kredite liegt eine große Gefahr für bie nach Millionen zählenden amerikaniſchen Kleinſpekulanten. Gerabe der Amerikaner hat der Phantaſie immer breiten Spielraum gelaſſen, und aus dieſem Grunde kann es keinem Zweifel unterliegen, was eine Ausſchaltung dieſer Phantaſie gerabe für Amerika, dem Lande der unbegrenzten Entwicklungsmöglich⸗ keiten, bebeuten muß, um ſo mehr, als ſelbſt die jetzt ſchon erheb⸗ lich ermäßigten amerikaniſchen Börſenkurſe noch immer weit⸗ gehendſte Zukunftshoffnungen ausdrücken. Das ſeit Wochen zu beobachtende Zurückfließen europäiſcher Welder von Newyork nach der alten Welt, iſt ein untrügliches Zei⸗ chen dafür, daß europäiſche Kapitaliſten, klüger geworden durch die Erſchütterung an den Börſen zu Berlin, Lodnon, Paris, Brüſſel und Amſterdam ſich von Wallſtreet zurückziehen und ſich dort des⸗ imtereſſieren. Daß dadurch bedeutende Gelder frei werden, die nach baldiger nutzbringender Neuanlage in Europa verlangen, dürfte ſich deshalb von ſelbſt ergeben. Keinem Zweifel kann es zedoch unterliegen, daß an den euro⸗ heimer, Berlin Aus nachſtehender Vergleichstabelle erſehen wir, wie groß die Kurseinbuſſen ſeit Jahresbeginn geweſen ſind, wie hoch die letzte Dividende für die angeführten Werte war und wie intereſſant jetzt manche Papiere für den vorſichtig beratenen Käufer geworden ſind. Kurſe am 31. 13. 28 18. 10. 29 21. 10. 29 letzte Div. Deutſche Bank 172 160 160 10 Discont eſellſchaft 187 160 160 10 Danatbank 293 254 253 2 17³ 151 10 10 8 197 170 17 1 W. Sant 837 280 27 12 „ G. Farbeninduſtrie 209 180 18¹ 12 14¹ 118 11¹ 7 136 105 106 8 142 98 10¹ 1 8 5 103 98 99 8 107 70 72 6 2 a 107 100 10¹ 6 A. E. G. 10 1700 17 8 Siemens 427 9 812 1⁴ Schuckert 264 175 180 1¹ Daimler 75 8⁴ 35— Zellſtoff Waldhof 28¹ 20⁵5 2⁰⁵ 18,83 Rhein. Braunkohle 287 249 22 10 Holzmann 14⁰ 87 87 7 Spenska 49 35⁵⁴ 8³8 15 Metallgeſelbſchaft 14¹ 11 118 8 Riebeck Montan 153 107 106 7,20 Montecatint 64 5⁴ 8⁴ 5 Neubeſttz⸗Anlethe 1475 9 9— Deutſche Linoleum 35 24 247 1 Bemberg 447 193 185 14 Glanzſtoff 5⁴³ 227 29 19 Nowyork erneut ſtark abgeſchwächt * Newyork, 22. Okt.(United Preß.) Die Newyorker Wertpapier⸗ börſe hatte geſtern einen ihrer lebhafteſten Tage ſeit ihrem ganzen Beſtehen. Durch das Auf⸗ und Abwärtsbewegen der Kurſe ſetzte ein ſolch umfangreiches Geſchäft ein, daß die Scheindrucker, die jeweils den Stand der Kurſe übermitteln ſollen, mamchmal um mehr als eine Stunde zurück waren. Man nimmt an, daß ungefähr 8 Millionen Stück Wertpapiere ihren Beſitzer gewechſelt haben. Bei der Eröff⸗ nung der Börſe zogen die Kurſe zuerſt etwas an. Dann ſetzte ein rdeſenhaftes Abſtoßen von Wertpapieren ein und be⸗ sonders während der zweiten Börſenſtunde herrſchte eine große Ver⸗ wirrung. Die Verkuſte nahmen wieder ein ungeheuerliches Ausmaß am, ſodaß die Geſamtverluſte in den letzten Tagen kaum noch genannt werden köunen. An der Nachmittagsbörſe krat dann, verhältnismäßige Ruhe ein und die Kurſe konnten ſich auf den Re⸗ kordtiefſtand wieder etwas erholen. & Zuſammenſchluß in der Wachstuchinbuſtrie.— Kötitz über⸗ nimmt A. Schumann. Die a. o..⸗V. der Kötitzer Ledertuch⸗ und Wachstuchwerke.⸗G., Kötitz, genehmigte die Kapital⸗ päiſchen Börſen die Bereinigung ſchon da iſt und was beſonders die erhöhung um bis 1,4 Mill. RM. zur Uebernahme der Firma beutſchen Börſen anbelangt, ſchon da war, im Gegenſatz zu Amerika. Alexander Schumann, Wachs tuchfabrik in Zweenfurt bei Andere Momente, außer der Kunſtſeidenbaiſſe, die den Zerfall Leipzig. Die Fa. Schumann, erhält für die Uebernahme des Unter⸗ nehmens Aktien von Kötittz, die aber gleichzeitig an die Aktionäre des kontinentalen und barunter beſonders des deutſchen Kurs⸗ zum Bezug für vorausſichtlich 110 bis 115 v. H. angeboten werden. gebäudes beſchleunigten, kamen in ben letzten Monaten, Wochen und Die Kapitalerhöhung wird zunächſt in Höhe von 1 Mill. RM. durch⸗ Tagen in raſcher Folge hinzu. Die Fravagkriſe, der Zuſammenbruch, der öſterreichiſchen Bodenkreditanſtalt, der Hatry Standal, die Skla⸗ geführt. Dafür übernimmt Kötitz die Aktiva des Betriebes, die mit 2,4 Mill. RM. bilanziert find. Außerdem übernimmt Kötitz rekaffaire, die Schwierigkeiten in Brüſſel, die Vergiftung des politi⸗ noch von den Schulden be einer Kapitalerhöhung um 1 Mill. RM. ſchen Lebens in Deutſchland durch das ſinnloſe und ausſichtsloſe Volksbegehren der extremen Rechtsparteien, warfen thre Reflexe 553 000 RM. Köbtitz würde die Schuldenübernahme bis auf 953 000 RM. ausdehnen, wenn bie Kapitalerhöhung bis zum Geſamtbetrage ſſelbſtverſtändlich auch auf die Berliner Börſe. pinzu kamen die von 1, Mill. durchgeführt werde. Der Geſchäftsgang des Unter⸗ bislang nicht bekannte Anhäufung von Aktienpaketen bei großen nehmens iſt günſtig. Es kann mit einer Dividende wie im Vorjahr Handelsfirmen, wie z. B. bei Abolf Beck in Chemnitz einer der gerechnet werden. größten Häute⸗ und Fellhandlungen Deutſchlands, und bei Jakob Dreyfuß, einer bedeutenden Mehlhandelsfirma in Frankfurt a. Main. Solche großen Effekten⸗Depots waren gerade in lezrer Zeit ſchwer notleidend geworden durch das mit hohen Speſen verbundene Pro⸗ kongieren dieſer Hauſſepoſitionen bei den augenblicktichen Zinsſätzen und den ſeit Jahres friſt rückgängigen Kurſen. Dieſe und andere um⸗ fangreiche Hauſſepoſitionen wurden in den letzten Wochen aufgelöſt; durch das Bekanntwerden dieſer Tatſache dürfte auch die Frage nach den ominöſen Großverkäufen der füngſten Zeit hinreichend geklärt ſein. Ein weiterer Grund und nicht der kleinſte für das bisherige Mißtrauen des Aktionär und der Geſamtwirtſchaft zur Börſe iſt die ſelbſt bei ſeiner eigenen Partei mit wachſender Sorge betrachtete unglückſelige Finanzpolitik des deutſchen Reichsftnanzminiſters Dr. med. Hilferding, die ihren Niederſchlag ſchon vor langem in dem geradezu kläglichen Ergebnis der letzten Reichsanleihe fand. An die von Herrn Dr. Hilferding ſo oft verſprochene und unter nichtigen Gründen immer wieder hinausgeſchobene Finanz⸗, Steuer⸗ und Aktien reform kann man unter dem Regime dieſes Miniſters kaum mehr glauben. Der Ruf nach der Beſeittigung der Kapitalertrags⸗ ſteuer ſowohl bei Pfandbrieſen wie bei Aktien darf nicht verſtum⸗ men. Er wird nicht ungehört verhallen, das wird die nahe Zukunft zeigen. Die Ergebniſſe der kommenden badiſchen Landtagswahlen, ſowie der großen Berliner und ſonſtigen preußiſchen Kommunalwahlen wird Herrn Dr. med. Hilferding und der Sozialdemokratie zeigen, daß die Doktor Eiſenbartkur dieſes Finanzminiſters ein endliches Erwachen des Bürgertums mit ſich gebracht hat. Daß die deutſche Induſtrie die Flinte nicht ins Korn geworfen hat und mit einer alsbaldigen Aenderung unſeres Finanzkurſes unter einer anderen Aera rechnet, zeigen gerade jetzt wieder die optt⸗ miſtiſch gehaltenen Ausführungen des klugen Peter Klöckner auf der Generalverſammlung der Klöcknerwerke. Die internationale Kohlen⸗ verſtändigung wird und muß kommen.— In der Elektroinduſtrie ſtehen große Projekte bevor. Die Elektrifizierung der deutſchen Reichsbahn, ein Projekt vieler Milltarden wird allmählich kommen, ſodaß damit auch ohne Berückſichtigung der ſonſtigen großen Pläne, gerade dieſer Induſtrie in der Zukunft eine anhaltend gewinnbrin⸗ gende Beſchäftigung für Jahrzehnte gewährleiſtet erſcheint. Ebenfalls beſteht Ausſicht auf alsbaldige Beilegung der unerfreulichen Ausein⸗ anderſetzungen zwiſchen dem Siemens ⸗Schuckertkonzern und der AGG. Auch bei unſerem größten Chemiekonzern der J. G. Farbenindu⸗ ſtrie werden kluge und die Verhältniſſe genau überblickende Stim⸗ men laut, die die Anſicht vertreten, daß die J. G. Farbeninduſtrie ihren Aktionären eine ꝛprozentige Erhöhung der Dividende von 12 auf 14 v. H. als Oſterei im Früthjahr auf den Tiſch legen werde. Was das pfychiologiſch, auch dem Auslande gegenüber, bedeuten würde, iſt garnicht zu unterſchätzen.— Die Möglichkeit billigerer Zinsſätze, in abſehbarer Zeit, iſt durch⸗ aus gegeben, und auch ſaiſonmüßig bedingt. Der ausgezeichnete Sta⸗ tus unſeres Zentralnoteninſtituts weiſt ebenfalls in dieſer Be⸗ ziehung auf eine Beſſerung der Geſamtſituation hin. Daß auf Grund obiger Erwägungen, nach der gründlichen Be⸗ reinigung au den deutſchen Börſen, die deutſchen Werte, ſowohl kurs⸗ mäßig, wie auch in der Rendeit die billigſten der Welt ſind, das unter⸗ liegt keinem Zweifel. Man kann mit einer gewiſſen Sicherheit Jusſprechen, daß die deutſche Börſen unter Schwankungen einer we⸗ ſentlich beſſeren Zukunft entgegengehen. Weitere Zunahme der Aktivität Nachdem bereits der Auguſt für die deutſche Handelsbilanz zum erſtenmal ſeit längerer Zeit einen erheblicheren Ausfuhrüberſchuß er⸗ geben hatte, hat ſich dieſes günſtige Ergebnis im September noch be⸗ trächtlich weiter verbeſſert. Einem Außfuhrüberſchuß von rd. 117 Mill.„ im Auguſt ſteht bekanntlich ein ſolcher von rd. 106 Mill. im September gegenüber. Dieſe Feſtigung der günſtigen Lage iſt der Hauptſache nach durch ein weiteres Herabdrücken der Einfuhr bedingt. Da ſich dieſer Ein⸗ fuührrückgang der Hauptſache nach auf Rohſtoffe erſtreckt, bleibt aller⸗ dings die Frage offen, wie weit lediglich die mangelnden Mittel der deutſchen Induſtrie darauf Einfluß gehabt haben. Die Freude an der Beſſerung der Bilanz könnte dadurch ſtark beeinträchtigt werden, daß ſich darin nur oder doch zum Teil die Unmöglichkeit der Induſtrie ausdrückt, in ausreichendem Maße im Ausland ähre Rohſtoffe ein⸗ zukaufen. Die Ausfuhr hat ihren Stand, der unzweifelhaft ſchon bei den Rohſtoffen, beſonders aber bei den Fertigwaren recht günſtig liegt, faſt unverändert beibehalten. Gerade der Vergleich aber der Kurven der Fertigwarenausfuhr und der Rohſtoffeinfuhr drängt zu der Ueber⸗ legung, ob die geſteigerte Fertigwarenausfuhr in der nächſten Zeit wird aufrechterhalten werden können. Sp. Der deutsche Aukenhanclel ein Fantenen d) 8 A 1200 ö 5 f N e fe . ö fabi lep Gele—. 400 N„Aus füin 4 8 5 8 7 üſierungen, ſowohl auf dem Gebiete der Elekt 727.... FJuſion Geſfürel⸗Löwe Die Aufſichtsräte der Geſellſchaft für elekkriſchz Unternehmungen und der Ludwig Löwe.⸗G. haben beſchloſſen, den auf den 14. bezw. 13. November einzuberufenden Generalverſammlungen die Fuſion beider Geſellſchaften mit⸗ einander und mit der.⸗G. für Gas⸗, Waſſer⸗ und Elek⸗ trlzitäts⸗An lagen, deren Aktien ſich bis auf einen kleinen Betrag im Beſitz der Gesfürel befinden, unter Aenderung des Namens in„Gefellſchaft für elektriſche Unternehmungen Ludwig Löwe.⸗G.“ unter folgenden Bedingungen vorzu⸗ ſchlagen: Die Gesfürel übernimmt das geſamte Vermögen der Löwe.⸗G. unter Ausſchluß der Liquidation gegen Gewährung von Aktien im Verhältnis von 1 Gesfürel⸗Aktie gegen zwei Agewa⸗Aktien. Das Aktien⸗Kapital der Gesfürel, die obigen Namen annimmt, wird um 2 5 Mi ll. RM. erhöht, wovon 20 Mill. RM. zu Fuſionszwecken verwendet und 5 Mill. RM. unter Hinzunahme weiterer von der Geſellſchaft zur Verfügung zu ſtellen⸗ der Aktien den alten Aktionären von Gesfürel und Löwe im Verhältnis 10:1 angeboten werden ſollen. Für das Bezugsrecht 1 ſtein Preis von 115 v. H. in Ausſicht genommen bei Dividenden⸗ berechtigung für 1929 und ratenweiſer Einzahlung der Bezugs⸗ preiſe. Das Bezugsrecht der Aktionäre ſoll ausgeſchloſſen werden. Zweckder Zuſammenfaſſung iſt die Vereinfachung des Geſamtbetrriebes der drei Geſellſchaften, die bisher ſchon ſtändig zuſammengearbeitet und gemeinſchaftlich größere Geſchäfte durchgeführt haben. Sie bedeuten aber durch die Summierung der großen inneren Reſerven eine erhebliche Stärkung der geſchäftlichen Stoßkraft der drei Unternehmungen, die ein wichtiger Faktor für die Teilnahme an den für die Allgemeinwirtſchaft nn igen Rationa⸗ Hirtſchaft als auch für den Maſchinenbau werden wird. Ein Perſonalabbbau iſt nicht beabſichtigt. Dagegen rechnet die Verwaltung mit weſentlichen Erſparniſſen aus ſteuer⸗ lichen Gründen, da die Doppelbeſteuerung bei einem Teil des gemeinſchaftlichen Beſitzes der drei Geſellſchaften fort ⸗ fällt. Nach Durchführung der Umſtellung werden der ver⸗ einigten Geſellſchaft für künftige geſchäftliche Transaktionen aus ihrem bisherigen Beſitz ca. 19 Mill. RM. eigene Aktien verbleiben, abgeſehen von weiteren rund 4 Mill. RM., die für die Option der amerikaniſchen Anleihebeſtitzer bis Juli 1931 bereitgehalten werden müſſen. Abſatzrückgang im Rheiniſch-⸗Weſtfäliſchen Kohlenſyndikat Der geſamte Kohlenabſatz des Mheintſch⸗Weſtfäliſchen Kohlen ſyndikats im Monat September 1929(Kohlen, Koks und Briketts zufammen gerechnet) betrug 9 720 607(10 609 944 im Auguſt] To., alſo arbeitstäglich 388 184(399 183) To, was eine Verminderung gegenüber dem Auguſt 29 um 1,52 v. H. bedeutet. Gegenüber dem September 1928 iſt jedoch immer noch ein Mehrabſatz von 8,04 v. 5. feſtgzuſtellen. Von dem geſamten Abſatz kommen auf die Verkauf beteiligung in Anrechnung 6887 890(7 719 35 To. und hiervon für den Abſatz ins unbeſtrittene Gebiet 8 404 845(8 886 919) To., ins be⸗ ſtrittene Gebiet 3 429 345(3 882 847) To. Es iſt alſo der Abſatz ſowohl in das beſtrittewe als auch in das unbeſtrittene Gebiet zurückgegangen. Auf die Verbrauchsbeteiligu(Werksſelbſtverbvauch) entfallen 2 160 869(2 249 606) To., auf den Zechenſelbſtverbra 674 848(700 5120 8 55 e lich Zechenſelboſt⸗ verbrauch gliede dermaßen: 5 9205 1 5 0 2 8 Kost 2 507 878( 777 819) To. und bs 1 vunen. 5575— Die Zukunft der Beratungsſtelle. Verlängerung ben Richtlinien beſchloſſen. Wie bereits angekündigt, hatte man ein vorläufige Verlängerung der Richtlinien bei der Beratungsſtelle der Auslandskredite in Ausſicht genommen. Diese Verlängerung iſt nunmehr beſchloſſen worden, und zwar bis 31. Dezember d. J. Das bedeutet, zunächſt ein Proviſor kum, nach deſſen Ablauf man zu einer endgültigen Erneuerung und wahrſcheinlich einer Umbildung der Richtlinien nach neuen Ge⸗ ſichtspunkten ſchreiten wird. 5 Der deulſche Außenhandel im September 1 Obſigroßmarkt Neuſtadt a. d. H. vom 21. Okt. Auf dem heu⸗ tigen Markt wurden pro Pfund folgende Preiſe bezahlt: Aepfel—18, Birnen 3,5—15, Kaſtanien 16—22, Nüſſe 22, Pfirſiche 15, Quitten—8, Trauben 40, Zwetſchgen 16 Pfa. Anſuhr und Handel mittelmäßig. * Schifferſtädter Gemlſeanuktion vom 21 Okt. Aepfel—7, To⸗ maten 15—16, Zwiebeln 6, Spinat—17, Wirſing—8, Rottvont—1 Weißkraut 2,25—3,25, Weißrüben 5, Feldſalat 48—48, Kopfſalat bis 14, Blumenkohl 10—60, Sellerie—18, Anfuhr und Nachfrage gut. Hamburger Kaffee⸗Wochenbericht vom 19. Okt.(„Heßkaffee“, Ham⸗ burg 35). Auch in der abgelaufenen Berichtswoche verkehrte der Kaffeeterminmarkt in erreigter, ſtark ſchwankender Haltung. Brafilten hat auch die Preiſe für Abladungen mehrfach ermäßigt, ohne daß nennenswerte Verkäufe bekannt geworden ſind, da der Handel an⸗ geſichts der unſicheren Lage des Marktes nicht geneigt 105 etwas zu unternehmen. Intereſſant iſt, daß die Preiſe für lagernde Ware am Hamburger Platz durch die Rückgänge am Terminmarkt bisher kaum berührt wurden.— Gewaſchene Mitlelamerikaner blieben weiter faſt unverändert. Es iſt auch nicht zu ertvarten, daß die Preiſe für ge⸗ waſchene Kaffees ſo ſtark zurückgehen werden, wie die für Braſil⸗ kaffees, eher iſt anzunehmen, daß die Preisſpanne zwiſchen dieſen beiden Sorten nun wieder größer werden wird und das Preisver⸗ hältnis allmählich auf die in den früheren Jahren bekannte Baſts 5 617 e der ſtarken Zurückhaltung des onſums in etzten Wochen ſtark gelichtet ſind, dürfte bald größeres Bedarfsgeſchäft wieder e e Deviſenmarkt Im heutigen Frühverkehr notierten Pfunde gegen ew- Dort. 485,75 486,20] Schwetz. 25,180 28, 181 Stocholm 18, Paris 123.92 128,92 Sas 12000 12,10 abs 322 5214 Brüſfel. 33,88 83,30 Dslo..18 18, Mailand. 92,80 92,92] Kopenhagen J 18,18 18,2 3 * Der Duisburg⸗Ruhrorter Hafenverket im September 1929. Im Monat September bellef ſich der Schiffs⸗ und Güterverkehr in den Dutsburg⸗Ruhrorter Häfen(Zufuhr und Abfuhr zuſammen ge⸗ nommen) auf 2088 506 Tonnen(September 1928 1678 Tonnen), die von 9021(7842) Schiffen befördert wurden. Im einzelnen waren otes 2782(2502) Dampfſchiſſe mit 9278(8887) Tonnen Ladung und 6259(4779) Schleppkähne und Segelſcheſſe mit 2049 228(1 667 993 To.) Ladung. Für die Monate Januar bis September 1929 ergibt bda⸗ mit eine 55 von 08 705 Schiffen mit 18 184 678 er Laden gegenüber 68 240 Schiffen mit 14200 049 Tonnen Ladung in den erſten neun Monaten des Jahres 1928. Die Kohlenabfußhr betrug im Berichtsmonat 1501 Tonnen gegenüber 1008 924 7 5 in Sept. 1028, in der Zeit vom Januar bis te 15 gegen 10 457 Tonnen im Vorfahr. 8 88 e 8 Frachtenmarkt Buisburg-Ruhrort 21. Oktober Das Geſchäft an der heutigen Börſe war nicht beſonders rege. Bergreiſen wurden kaum vergeben. Für vereinzelt angenommene Kahnräume wurden 775 Pfg. ab hier und 8 Pfg. ab Kanal bezahlt und auch notiert. Die Talfracht blieb mit 2,60 bis 2,80„ ab hier bezw. ab Kanal auf dem Satz vom Samstag ſtehen. Die Fracht Autwerpen Gent zog etwas an und beträgt dieſerbe 3,50 bis 3,70„ aß hier, bezw. ab Kanal, incl. Schleppen. Der Talſchlepplohn zog etwas an und wur⸗ den heute durchweg 25 Pfg. für größere Kühne nach Rotterbam bezahlt, „(mögl. 88 Bad bdortſelbſt Bedingung. Angebote u. 8 3 60 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 1 ö 9. Dette. Nr. 490 * n Stengtag, ben 23. Oktober 1920 eee Josef Stall besonderer Anzeige Gestern abend 8 Uhr entschlief sanft nach langem mit Geduld ertragenem Leiden meine liebe Frau, Unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Groß Urgroß mutter, Schwester und Tante, Fr Johanna Helner geb. Gassenmeier im Alter von 74 J ahren Mannheim(Böckstrage), den 21. Oktober 1929 Die trauernden Hinterbliebenen: Albin Hefner Familie Hermann Czermak, Böekstr. 5 Frau Wegner WWe. u. Kinder mutter, au 1 Die Beerdigung findet Mittwoch nachm. 2 Uhr statt lich verſteigern: 36 Verſchiedenes. fn, erüfendenm ben dera Naunkeim f Morgen früh auf ber Freibank Kuhfleiſch. 1 Anfang Nr. J. 39 Zwangsverſteigerung. Mittwoch, den 23. Oktör. 1929, nachm. 2 Uhr werde ich im hleſtgen Pfandlokal Q 6. 2 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffent⸗ Flaſchen n 132 800 annhei m, den 21. Oktober 1929. Guggolz, Gerichtsvollzieher. Pfandlokal Mannheim, den Z3Zwangsverſteigerung. Dienstag, den 22. Oktober 1929 u. folgende Tage, nachm. 2 Uhr werde ich im hieſigen 5 2 6. 2 geg Vollſtreckungswege öffentlich verſtelgern: 110 Starklicht⸗ Blenden und Dynamos für Fahrräder Keibs, Ger en bare Zahlung im Oktober 1929. Ytsvollzieher. 21 Traucrbrlele u. Harten Druckerel Dr. Hans. G. m. b.., E 6, 2. hocharomatiſch und be⸗ 12 302 13 N part., bei Gundt. 22488 kichiennadei Nich für Waſchwaſſer u. Bad lebend 8437 Ludwig d. Schüttnelm O 4,3 Drogen 0 4. 3 Tel. 27715 u. 27716 und Filiale Friedrichspl. 19 Ecke Aug.-Aul. Telephon 254 89. 3. Wa ſch wird angenommen b. ſorgf. Behandl. u. bill. Berechng. Lancer. 9, en n. Bügeln 3 Eilanfragen unter Daunendecken 3. 8,. 49. Steppdecken a. 2. u. u. 5. 9. Von leistungsfäh. Fabr. dir. an kreditwürd. 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Hans Godeck Olga Nagerle, Sektetürin Annemariegchradiek Kummerer, Student Willy Birgel Gustav Tunichtgut, Kellner Hans Finohr Alfred Fischau Erich Musil 1 Berlessen Ida Ehre Jose 1 Raoul Alster Frank mare Behne Hans Simshäuser Ernestine Puscheck, Köchinklisabeth Stieler Mimi Zerl, Dienstmädchen Lilian Berley Karla Kudelka, Wiftin Eva Fiebig Kaks, Friseur Fritz Linn e der Mord-(Heep f Heinz 2. Kommissar kommis- Joseph Renkert Arzt sion Georg Köhler Schimmelweis Fritz Walter Carla Koch, Dienstmàdchen Trude Hoch Erste Dame Annie Heuser Zweite Dame Gretel Heiß Junger Mann Walter Rießland Kommissar Joseph Renkert Vor Gericht: Staatsanwalt Prozeb JFritz Linn Verteidiger J Tunichtgut[Karl Marx Feel im Wilhelm Kolmar Sasse im 0 ohannes Heinz Staatsanwalt! Prozeß Joseph Renkert Verteidiger Nagerle(Walter Rießland Vorsitzender] im Prozeß[Georg Köhler Staatsanwalt! Schimmel- Hans Fassot Verteidiger Weis Ernst Langhein: Hase im(ae Dürr Staatsanwalt? Prozeß I Karl Best Verteidiger Fischau Karl Haubenreiſber Justiz wachtmeister Harry Bender Alter Richter Hans Godeck Jüngerer Richter Gerhard Stor Tränen, die leh Dir gewein) Regie: WILHELM DIETERLE Ein Herzensroman in 8 Akten. Die beiden Hauptdarsteller aus„Heilige und ſhr Narr“ Wilhelm Dieterle/ Lien Dyers ö ferner: Vivian Gibson Nikofai Malikoff Emelka- Wochenschau- Lustspiel- Naturfilm Musikalische Leitung: Otto Apfel n 3. 8. 7..20 Uhr Morgen Mittwoch letzter fag unseres prachtvollen Doppelprogramms Bebe Daniels der weibliche Harry Piel in Das Mädel mit der Kamera der deutsche Großfilm. Mitternachtswalzer nach der 8 Operette Hlisabeth 1 8 Gritta Ley Oermen Carkellieri Malcolm Tod, André Matton Leo Peukert-Biensfeld Llentsplelhaus Müller Die 11 fache Witwe Die treue Nymphe 3300 Herren unter sich) Die bekannten und beliebten Darsteller: Frliz Kampers— Herm. Picha— Walter Rille Truus V Alien Lydia Potechnga Maria Paudler 5 derb-komisches a in dem auch die Sentimentalität zu ihrem Recht kommt. 9 Mit 8 Reihe der bellabtesten Filmdarsteller die fidele Reise zu Mutter Grün anzutreten, wird sach niemand entgehen lassen wollen. Der grole Lacherfolg! Hierzu: N Jouslen der schuld 5 Akte aus dem Leben eines Gefangenen. inn nachm. 3 Uhr. SIe 8 Uhr kleine Prelse Presse einstimmig unseren demnächst zur Vorführung gelangenden Henny-Porfen- Fm: e wegen N Slata mangel werden einige planos n fowte ein per grote Ertulg 505 dahres unser Sehsallons-„ 0 Der erste deutsche 100„ Deutsche „Volkspariel 5 abends s Uhr sprechen im grossen Saale des SnsIino N 1, i in elner Mittelstands versammlung geg: Barzhlg. auß. 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