Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße lg, Necpriedrichsſtraße 4, FeHauptſtraße 6g, WOppauerſtraße 8.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: K 1, 46— Fernſprecher: Sammel ⸗Re. 249 51 Poſtſcheck⸗Konto Nr. 17590 Karlsruhe Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—40 die 32mm breite Colonel⸗ zekle; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. f 775 Montag: Sport der N. M. J./ Dienstag wechſelnd: Aus der Welt der Technik Kraftfahrzeug und Verkehr Neues vom Film/ Mittwoch wechselnd: Die fruchtbare Scholle Steuer, Geſetz Beilagen: und Recht/ Donnerstag wechſelnd: Mannheimer Frauenzeitung Für unſere Jugend/ Freitag: Mannheimer Reiſezeitung/ Samstag: Aus Zeit und Leben Mannheimer Muſikzeitung Mittag⸗Ausgabe Freitag, 25. Oktober 1920 140. Jahrgang— Nr. 496 Die Angeklagten ſind geſtändig Ein umfangreicher Beſtechungsſkandal wurde ſo⸗ eben von der Berliner Kriminalpolizei aufgedeckt. Die Inhaberin einer Pankower Tiefbaufirma, eine 50 Jahre alte, aus Polen gebürtige Witwe Kloß, hat zahlreiche Reichsbahn⸗, Poſt⸗ und Pankower Magi⸗ ſtratsbeamte durch erhebliche Geldzuwen⸗ dungen veranlaßt, der Firma Lieferungen für die betreffenden Behörden zukommen zu laſſen. So hat ein Baurat Arnold vom Betriebsamt des Stet⸗ tiner Bahnhofes Zuwendungen für ſeine ſchwer⸗ kranke Frau erhalten und dafür Aufträge an die Firma geben laſſen. Zwei abgebaute Pankower Magiſtratsbeamte hatten bei der Firma Stellung bekommen und Geſchäfte vermittelt. Noch völlig un⸗ geklärt iſt die Ueberweiſung von 6000 Mark an die Firma für Rechnung des Pankower Magiſtrats, für die weder ein Auftrag erteilt, noch ausgeführt worden iſt. Auch ein Telegraphen⸗ oberſekretär hat der Firma Lieferungen vermittelt. Weiter ſcheint feſtzuſtehen, daß darüber hinaus Schiebungen mit Lohnabrechnungen ge⸗ macht worden ſind. Alle an dem Skandal be⸗ teiligten Beamten geben Verfehlungen ß u. Auch Frau Kloß, die dem Unterſuchungsrich⸗ ter vorgeführt wurde, iſt geſtändig. Im Laufe der vergangenen Woche wurde eine Perſönlichkeit vernommen, die mit den Sklareks viel verkehrte und bei ihnen auch Anzüge gekauft hat. Dieſe Perſon mußte auf Veranulaſſung der Staats⸗ anwaltſchaft ebenſo wie andere Perſonen Quittun⸗ gen über Anzüge uſw. beibringen, die bei den Skla⸗ reks gekauft worden waren, in Wirklichkeit aber von anderen Firmen ſtammten. Einige dieſer vorgeleg⸗ * ten Quittungen trugen das Datum des Jahres 1927. 1 Aus ganz beſtimmten Gründen hatte man nun den Verdacht, daß dieſe Quittungen nicht vor zwei Jahren, ſondern erſt in allerletzter Zeit hergeſtellt wurden. Es entſteht nun die Frage, 1 wie, wenn der Verdacht des Staatsanwaltes ſich be⸗ „„ ſtätigen ſollte, es möglich geweſen wäre, Quittungs⸗ e 1 formulare der K. V. G. in das Unterſuchungs⸗ 5* gefängnis hin einzubringen und mit der Unterſchrift der Gebrüder Sklarek wieder herauszu⸗ ſchmuggeln. Nach einer Korreſpondenz handelt es ſich um die Quittungen, die Bürgermeiſter 5 Schneider auf Verlangen der Staatsanwaltſchaft 1 1 vorgelegt hat und die tatsächlich auf das Jahr 1927 1. ausgeſtellt ſind. Sollte die Angelegenheit ergeben, N daß hier eine ſpätere Datierung vorgenommen wor⸗ 75 9 den iſt, ſo würde die Sache für alle Beteiligten von folgenſchwerſter Bedeutung ſein.. n eee 5 900000 Mark Amtsgelder 8 unterſchlagen. Von einem geiſtig minderwertigen Zahlmeiſter Rieſenunterſchlagungen bei der Kommandantur Berlin beſchäftigten am Donnerstag das Große Schöffengericht Berlin⸗Mitte. Angeklagt ſind wegen Unterſchlagung von einer halben Mil⸗ lion Amtsgelder der Oberzahlmeiſter Hermann Martin und wegen Beihilfe und Hehle⸗ rei ſowie wegen Unterſchlagung von 7000, aus der Kantinenkaſſe der Vorgeſetzte Martins, Oberinſpektor Otto Woitſchach. 1928 fortgeſetzt aus der ihm anvertrauten Kaſſe Gel⸗ der herausgenommen und für ſich verbraucht. Im ganzen war der entnommene Betrag etwa 900000 Mark hoch, Martin hat aber, wenn er auf den Rennbahnen gewonnen hatte, wieder Geld 1 zurückgelegt, ſo daß der Schlußfehlbe trag 1 genau 494500 4 beträgt. Die Verfehlungen 3 ſoll er im Einverſtändnis mit dem n 5 Woitſchach begangen haben, der von ihm Darle en erhielt. Martin hat in unſinniger Weiſe bei Buch⸗ machern und auf den Rennbahnen gewettet. 5 Bei Beginn der Verhandlung zeigte ſich der 02 54jährige Martin vollkommen teilnahms⸗ Jo s. Der Vorſitzende mußte mehrfach an ihn die meint ſei. Auf Befragen ſagte er ſchließlich:„Ich habe das Geld aus der Kaſſe herausgenommen und gewettet. Wenn ich gewonnen habe, habe ich es wieder hineingelegt. Ich glaube noch heute, daß ich Martin hat vom März 1925 bis zum Sommer Frage richten, ehe er überhaupt merkte, daß er ge⸗ Amit meinem Syſtem ſchließlich alles Geld zurückgewonnen hätte“. 0 ö Im Laufe der Verhandlung ſtellte der Verteidi⸗ ger den Antrag, durch den Sachverſtändigen die Ver⸗ handlungsfähigkeit des Angeklagten nachzuprüfen. In der Familie ſei eine Reihe von geiſtigen Defekten feſtgeſtellt worden, und Martin ſelbſt habe ſchwere Krankheiten durchgemacht, die auf ſeine Mißlrauensvotum gegen eine Staotverwaltung Wegen Verfehlungen ſtädtiſcher Beamten In Neuſtadt an der Orla in Thüringen wur⸗ den in der letzten Stadtratsſitzung ſchwere Verfeh⸗ lungen von leitenden ſtädtiſchen Beamten be⸗ handelt. Man hat beſchloſſen, den Leiter des ſtädt. Elektrizitätswerkes Beller friſtlos zu entlaſſen, weil er bei Stromrechnungen ſich rechtswidrig Ver⸗ mögensvorteile verſchafft habe. Ein Strafverfahren iſt im Gange. Ferner beſchloß man, wegen ähnlicher Verfehlungen den Stadtbaumeiſter Pech⸗ ſtädt ſeines Amtes zu entheben und gegen ihn ein Dienſtverfahren einzuleiten. Ebenſo iſt der Poli⸗ zeihauptwachtmeiſter Brühheim von ſeinem Dienſt ſuspendiert worden, weil ihm Un⸗ regelmäßigkeiten in der von ihm geführten Verrech⸗ nung von Marktgeldern mit der Stadtkaſſe vorge⸗ worfen werden. 5 5 Ein ſozialiſtiſcher Antrag, dem Stadtvorſtand im Hinblick auf dieſe Vorgänge und wegen nicht aus⸗ reichender Kontrolle der Verwaltung ein Miß⸗ trauensvotum zu erteilen, wurde mit Stim⸗ menmehrheit angenommen. Fürſt Bülows Zuſtand verſchlimmert — Rom, 24. Okt. Nach Blättermeldungen hat ſich das Befinden des Fürſten Bülow heute verſchlech⸗ tert. Der Kranke iſt ſeit einigen Stunden bewußtlos. Wie Agenzia Stefani meldet, wurde Fürſt Bü⸗ low von einem neuen Schlaganfall betroffen, der eine Lähmung der inneren Organe verurſachte. Man befürchtet, der Kranke werde die Nacht nicht über⸗ leben. Geiſtestätigkeit nachteilig eingewirkt hätten. Der Sachverſtändige erklärte, daß er bei ſeiner früheren Unterſuchung zu dem Ergebnis gekommen ſei, daß der Angeklagte zur Zeit der Tat zurechnungs⸗ fähig, daß er aber geiſtig minderwertig ſei. Das Gericht beſchloß, den Angeklagten in der Charité auf ſeinen Geiſteszuſtand unterſuchen zu laſſen. Die Verhandlung wurde darauf vertagt. Beſchämend! Die Berliner Rathaus⸗Parteipolitiker und Streſemann Berlin, 25. Okt.(Von unſ. Berliner Büro.) Einen recht beſchämenden Verlauf nahm in der geſtrigen Sitzung des Stadtparlaments die Aus⸗ ſprache über die Vorlage, die eine Umbenennung der Königgrätzerſtraße in Streſemannſtraße fordert. Der Führer der volksparteilichen Fraktion äußerte den Wunſch, daß es über dieſe Ehrung keine Debatte geben möge. Wie nicht anders zu erwarten war, erklärten ſich die Kommuniſten gegen den Vorſchlag. Aber auch die Deutſchnationa⸗ len erhoben Einſpruch, weil ſie angeblich nicht wünſchten, daß die Erinnerung an den Namen „Königgrätz“ ausgetilgt werde. Da auch die Wirt⸗ ſchaftspartei und teilweiſe das Zentrum für eine andere Wahl iſt, ſo wäre das Ergebnis einer Abſtimmung zweifelhaft geweſen. Infolge⸗ deſſen wurde beſchloſſen, die Vorlage an einen Aus⸗ ſchuß zu überweiſen. 8 Antrag gegen Noung⸗Plan abgelehnt — Weimar, 25 Okt. Der thüringiſche Landtag lehnte geſtern nach einer ausgedehnten Debatte den von den vier Rechtsparteien eingebrachten Antrag zum Poungplan mit 26 gegen 20 Stimmen a b. Der Antrag wollte die Reichsregierung beauf⸗ tragen, im Reichsrat gegen den Poung⸗Plan zu ſtim⸗ men. Ein kommuniſtiſcher Antrag gegen den Poung⸗ Plan verfiel ebenfalls der Ablehnung. Das Eijenbahnunglück in Bayern Anter den 36 Verletzten ſind 8 Schwerverletzte Das Eiſenbahnunglück bei Reichelsdorf hat vier Tote und etwa 56 Verletzte, unter ihnen acht Schwerverletzte, gefordert. Im Krankenhaus befinden ſich 15 Perſonen, von denen eine lebens⸗ gefährliche Verletzungen davongetragen hat. Die Verletzungen der anderen werden von den Aerzten als ſchwer, aber nicht als lebensgefährlich bezeichnet. Der Führer des D⸗Zuges 39, der den Unfall ver⸗ urſacht haben dürfte, ſoll ſich unter den Leichtverletz⸗ ten befinden. Um 2 Uhr nachmittags war der Be⸗ trieb eingleiſig für den Perſonenzugsverkehr wieder in Gang gebracht.. Die Namen der Verletzten ſind: Oberingenieur Schwarz und Frau aus Altona, Dr. Kühne, Hochſchulprofeſſor aus München, Anna Mayer aus ünchen, Georg Bräunlein aus Nürnberg, Hed⸗ wig und Max Schleimer aus Breslau, Zanker aus Frankfurt a.., Oskar Jakob aus Fürth in Bayern, Dr. Emil Hofmann aus München, Mar⸗ garethe Schraum aus Berlin⸗Tegel, Friedrich Brader aus München, Mario Serra aus Rom, Dr. Mander aus Bayreuth, Frau Gelleliſt aus Pola, Chriſtoph Kirchhöfer aus Nürnberg, Zug⸗ führer Booſt aus Halle, Oberſchaffner Richter aus Halle, Schaffner Dittrich aus München, Schaffner Geber aus München. 5 1 Von den ins Nürnberger Krankenhaus eingelie⸗ ferten Perſonen ſind fünf bereits wieder entlaſſen worden.— Schwerverletzt wurden folgende Perſonen: Andreas Schlammer, Poſtſchaffner aus München; Anton Galli, Lokomotivführer aus München; Max Maurer, Lokomotivheizer aus München; Friedrich Salomon, Zugführer aus Fürth in Bayern; Johann Wagner, Heizer aus München.: s„ ſtehenden Aus fahrtsſignals durch D 39. . b Der D⸗Zug München— Frankfurt beſtand nur aus einem Packwagen, zwei Perſonenwagen und einer Lokomotive.„5 8 5 Ueber die Urſache des Unglücks liegen amtliche Angaben noch nicht vor. Nach Be⸗ obachtungen an der Unglücksſtelle läßt ſich feſtſtellen, daß der Nürnberger Zug freie Einfahrt in die Sta⸗ tion hatte. Der die Station Reichelsdorf in gemäßig⸗ tem Tempo paſſierende Münchener Zug ſtand bei dem Zuſammenprall etwa in der Mitte unter dem Signalmaſt, deſſen Arm wagerecht hing. N Die Poſt wurde, ſoweit ſie ſich in den zuſammen⸗ gedrückten Wagen erreichbar war, umgeladen. Die Paſſagiere der beiden Züge wurden durch Hilfszüge eine halbe Stunde nach dem Unfall nach Nürnberg gebracht. 5 b Wie mitgeteilt wird, hat Generaldirektor Dr. Dorpmüller ſeine Beſichtigungsreiſe im Bezirk der Reichsbähndirektion Nürnberg unterbrochen und ſich ſofort an die Unfallſtelle in Reichelsdorf begeben. Zur Unterſuchung des Unfalls ſind von der Haupt⸗ verwaltung der Reichsbahn die Reichsbahndirektoren Külp und Staeckel an die Unfallſtelle geeilt. Der Reichsverkehrsminiſter hat den Miniſterialrat, Ge⸗ heimrat Baurat Beſſer als ſeinen Kommiſſar an die Unfallſtelle entſandt. Der amtliche Bericht Der amtliche Bericht über das Eiſenbahnunglück⸗ in der Station Reichelsdorf nennt als wahrſchein⸗ liche Urſache des Zuſammenſtoßes zwiſchen dem Schnellzug München Berlin und dem durchfahren⸗ den-Zug 389 vorbehaltlich des Ergebniſſes weiterer Unterſuchung das Ueberfahren des auf Halt K 6 bit Deutft 25 Mitglieder an. Gegenüber dem frühere iſt das beſtimmt ein Fortſchritt, wenngl Bedeutung dieſes Berufsſtandes zum liegt das auch zum großen Teil dara ſelbſt vom aktiven politiſchen Leben fer Dieſes Fernhalten mag ſeinen G Landtagswahlen bilden zum Bei Landtagswahlen Von Stadtv. Eduard Menth⸗Mannheim Zweiter Kandidat der Liſte 4 der D. V. P. Als in den Novembertagen des Jahres 1918 da alte Reich zerbrach, geſchah es nicht zum wenigſten um deswillen, weil der größte Teil der deutſchen Arbeitnehmerſchaft kein inneres Verhältnis sur Staat gefunden hatte. Viele Millionen Arbeiter un Angeſtellte ſtanden dem Staat verneinend gegenübe weil ſie ſich durch die herrſchenden Schichten benach teiligt fühlten. Ihre ſtaatsbürgerlichen Rechte waren eng umgrenzt. Es fehlte ihnen die Gr lage, von der aus ſie ihre Kräfte in Staat und ſchaft gleichberechtigt mit den anderen Volks für die Geſamtheit einſetzen konnten. Das ran, daß die in ihnen wirkſamen Kräfte von de geblichen Stellen völlig verkannt wurden. M glaubte genug getan zu haben, wenn man d beitnehmerſchaft in ſozialen Dingen hin und wied ein kleines Zugeſtändnis machte und überſah dab daß ſich aus dieſen Kreiſen in organiſcher Forten wicklung die Führerſchichten bildeten, die allmählit durch Fleiß, Tüchtigkeit und Kenntniſſe zu imm größerer Bedeutung gelangten. i Zunächſt hatte es den Anſchein, als ob Privatangeſtelltenſchaft im ganzen dem Radik lismus verfallen würde. Es hat wirk; nicht an Anſtrengungen gefehlt, die geiſtig führ Schicht der Arbeitnehmerſchaft vor den Wagen ſozialdemokratiſchen Volksbeglücker zu ſpannen. dieſe Abſicht nicht völlig gelang, liegt in der Ei art der Angeſtelltenſchaft als Mittelſchicht zwi Proletariat und Kapital. Sie hat ſtarke Kräf dem Zuſammenbruch in den neuen Staat hin gerettet.„j; Gegenüber der früheren Zeit hat auch di Reichsverfaſſung den Arbeitnehmern ein und höher bewertete geſellſchaftliche Stel bracht. In Artikel 165 wird ihre Gleichber tigung mit den Unternehmern aner gleichzeitig auch dis Anerkennung ihr ganiſationen ausgeſprochen. Das 5. zweifellos einen bedeutenden Fortſchritt in bürgerlicher Hinſicht. Die Frage bleibt nur dieſer Fortſchritt auch praktiſch in Gemeinde, und Reich ausgewirkt haet. 81 Dieſe Frage iſt zu befahen, weungl nach ſtärkere Auswirkung nicht nur wü fondern im Intereſſe der Geſamtheit. wäre. Welches Ausmaß dieſe Auswirkung heu hat, möge an einem Beiſpiel aus der von m tretenen Berufsorganiſation gezeigt werden. Deutſchnationale Handlungsgeßilfen⸗Verban heute in den verſchiedenen Körperſchaften wie vertreten: Dem Reichstag gehören 8, dem R wirtſchaftsrat 3, den Landesparlamenten verſchiedenen Kreis⸗ und Gemeindeparlament hauptet werden kann, daß darin auch die tatſäch! kommt. Wenn dem ſo wäre, ſo müßten Reichsparlament mindeſtens 30 ſeiner ſitzen. Aber immerhin iſt doch die Tatſache zeichnen, daß die Angeſtelltenſchaft zu einer geworden iſt, mit dem auch die pol rechnen. Wenn der Einfluß der Angeſtellt heute noch nicht völlig ihrer Bedeutung entſpr 7 haben, daß die Angeſtelltenſchaft gängen innerhalb der einzelnen frieden iſt, ohne daß bedacht wird, da rung jedwelchen Syſtems die akt betreffenden Volksſchicht unter Benntz faſſungsmäßigen Rechte bedingt. Di lichkeit, den Willen der Angeſtelltenſchaft zum 2. Seite. Nr. 496 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) N„ den 25. O 1229 druck zu bringen. Wenn die Deutſche Volkspartei 23 mich an der ausſichtsreichen zweiten Stelle im Wahl⸗ 1 Der Reichspra ident zum kreis Mannheim als Kandidat für die Landtags⸗ 6 III 11 ten ber 150 8 Gone wahlen aufgeſtellt hat, ſo bringt ſie damit zum Aus⸗ 9 Volkekrgehern druck, welch großer Wert ſeitens der Parteien auf die Mitarbeit der Angeſtelltenſchaft im badiſchen Parla⸗ ment gelegt wird. Der Deutſchen Volkspartef wird viel⸗ fach der Vorwurf gemacht, daß ſie die Partei der Schwerinduſtrie und damit des Kapita⸗ Is mus ſei. Durch dieſe ihre Einſtellung ſei ſie nicht befähigt, den Intereſſen der Mittelſchichten und damit den Angeſtellten zu dienen. Dieſe Meinung iſt durchaus irrig. Schon die Grundeinſtellung der Partet, das Bekenntnis zum Liberalismus zeigt, daß in ihr nicht einſeitige Kräfte wirkſam ſein können, ſondern daß ihr Charakter als Volkspartei gerade durch die Zuſammenführung der verſchie⸗ denſten Volksſchichten beſtimmt iſt. Und ihr verſtor⸗ hener Führer, Dr. Streſemann, hat ihre Hal⸗ tung einmal durch die Worte umriſſen:„Ein Staat kann nicht beſtehen, wenn er nicht einen geſun den Stand hat, der zwiſchen dem Großkapital auf der Linen und den proletariſchen Maſſen auf der anderen Seite ſteht.“ Dieſem Leitſatz entſprechend hat die Deutſche Volkspartei ihre weſentliche Aufgabe darin erblickt, neben dem Geſamtwohl des Staates, das Wohl der Mittelſchichten ſeiner Bürger in den Vor⸗ dergrund ihrer Politik zu ſtellen. Eine Volkspartei muß alle Schichten des Volkes umfaſſen und darf ſich nicht von den Intereſſen einer einzigen Berufs⸗ ſchicht leiten laſſen. Würde das der Fall ſein, ſo würde ſie zur Klaſſenparkei und ihre praktiſche Ar⸗ beit müßte mit Naturnotwendigkeit unter dem Kampf gegen andere Klaſſen leiden. Sie würde ganz von ſelbſt zur Klaſſenkampfpartei und müßte in allen weſentlichen Staatsaufgaben verſagen. An Beispielen hierfür fehlt es doch weiß Gott nicht. Die heſten Beiſpiele geben hierfür doch die Sozialdemo⸗ kraten und die Wirtſchaftspartet, denn deren poli⸗ kiſche Arbeit muß in ihrem Endergebnis mit zwingender Gewalt zu einem Kampf aller gegen alle führen. Die Vertretung einſeitiger Standes⸗ oder Berufsintereſſen führt in ſeiner letzten Folgerung zur Unfähigkeit, das Wohl der Geſamtheit der Staatsbürger und damit des Staates überhaupt wahrnehmen zu können. Die Deutſche Volkspartei als Sammelbecken des liberalen Gedankens kann inkt Recht ſtolz auf ihre Arbeit ſein. Gerade durch die Zuſammenführung der verſchiedenſten Stände und Volksſchichten hat ſte Brücken geſchlagen, die zun Verſtehen der oft widerſtreitenden Intereſſen geführt hat. i Für die Angeſtellten kommt aber ein ganz be⸗ ſtimmt ausſchlaggebendes Moment hin⸗ zit und das iſt die Haltung der Partei in der Frage der Soßialpoläktik. Es iſt doch nicht zu leugnen, daß die Volkspartei hier im vollen Umfange unter Wahrung der Geſamtintereſſen von Staat und Wirtſchaft hervorragendes geleiſtet hat. Wer die Ar⸗ beit der Reichstagsfraktion der Partei einmal daraufhin anſieht, wird immer wieder finden, daß die Abgeordneten Thiel und Dr. Molden⸗ hauer het allen Fragen der Sozialpolitik in erſter Linie des parlamentariſchen Kampfes geſtanden haben. Dabet ſind ſie ſtets von dem tragenden Grundſatz ausgegangen, nicht jedem das Gleiche, ſondern ſedem das Seine zu bringen. Es muß weiter hervorgehoben werden, daß die Partet als Ganzes ſteis auch für einen ſinnvollen Ausbau der Sozialpolitik eingetreten iſt und Bestrebungen auf Beſeitigung der Sozialverſicherung energiſch ent⸗ gegengetreten iſt. Ich erinnere hierbei nur an die Hugenbergſche Idee der Deutſchnationalen Volkspartei, die Sozialverſicherung durch einen all⸗ gemeinen Sparzwang zu erſetzen. Gerade die„N. M..“ hat ihre Spalten ſeiner Zeit gern den⸗ jenigen gebfnet, di ſich ſcharf gegen dieſe Hugen⸗ bergſche Idee ausgeſprochen haben. Dabei verweiſe ich nur auf den ſ. Zt., veröffenlichten Auffatz des Generalſekretärs Wolf⸗Karlsruhe. Wenn nun die Kreiſe der Angeſtellten über be⸗ ſtimmte Vorgänge auf ſozialpolttiſchem Gebiet hier in Baden mit Berechtigung Klage ſithren, ſo darf ich darauf verweiſen, daß das hierfür zuſtändige Mini⸗ ſterjum ſeit elf Jahren von einem ſozialdemokra⸗ Aſchen Miniſter verwaltet wird. Es iſt eine Tat⸗ fache, daß aus vielen Gebieten Badens Beſchwerden hex Beschwerden an die zuſtändigen Regierungs⸗ ſtellen gelangt ſind und daß dieſe Beſchwerden nur ehr lau behandelt wurden. Hier hat das Mini⸗ ſterium in weitem Umfange verſagt. Vielleicht hat es auch verſagen müſſen, weil im badiſchen Landtag kein ſach⸗ und fachkundiger Abgeordneter aus den Kreiſen der Angeſtellten ein Mandat inne hatte. mſomehr iſt bei den diesmaligen Wahlen Gelegen⸗ heit gegeben, das ſeitherige Manko auszugleichen. Die Deutſche Volkspartei hat die ungeheure Wich⸗ eit, einen Angeſtellten in der Fraktion des babiſchen Landtags zu haben, voll erkannt und durch uräumung einer Kandidatur an ausſichtsreicher telle den Intereſſen der Angeſtellten Rechnung ge⸗ en, An den Angeſtellten wird es nun liegen, durch Unterſtützung der Liſte 4 der Deutſchen Volks⸗ partel ihren Einfluß auch direkt geltend zu machen. Dabei iſt es auch erforderlich, daß die Angehörigen ebenfalls von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen und ihre Stimme zu Gunſten der gleichen Liſte abgeben und hierbei jede Parteirückſichtnahme zurückſtellen und nur im eigenen Intereſſe einen Vertreter ihrer Belange wählen. Der 27. Oktober wird die Entſcheidung darüber bringen, ob auch die badiſchen Angeſtellten die politiſchen Notwendigkeiten erkannt haben und ß ſie gewillt ſind, an ihrem Teil mit dazu beizu⸗ daß die ihnen durch die Verfaſſung gegebenen wahrt und ausgebaut werden. Alle Ange⸗ der 5 bewußt ſind, Nr Der Goslaer Schul Zwiſchenfall vor dem Preußenvarlament Berlin, 25. Okt.(Von unſ. Berliner Büro.) In mehrſtündiger Ausſprache über die Not der preu⸗ ßiſchen Grenzgebiete behandelte der preußiſche Land⸗ tag den Goslarer Schulfall, der ſeinerzeit ſo viel Staub aufgewirbelt hatte. Wie erinnerlich, hat⸗ ten am verfloſſenen Verfaſſungstag einige Schüler und Schülerinnen des Goslarer Gymna⸗ ſtums und Lyzeums die ſchwarz⸗rot⸗goldenen Schleifen an den Kränzen entfernt, die als Schulpreiſe verteilt worden waren und ſtie mit Füßen getreten. Das preußiſche Kultusmini⸗ ſterium entzog daraufhin den Schülern das Recht der eigenen Reifeprüfung für unbeſtimmte Zeit und ordnete eine umfaſſende Umbildung des Lehrkörpers an.— Der Deutſchnationale Oelze, der ſelbſt Semi⸗ nardirektor iſt, begründete die große Anfrage ſeiner Fraktion. Bei aller Schärfe der Kritik legte er ſich jedoch ſichtliche Reſerve auf. Er warf dem Kultus⸗ miniſter, der mit einem ganzen Stabe von Be⸗ amten erſchienen war, vor, daß er mit der Ent⸗ ziehung des Prüfungsrechtes eine drakoniſche Juſtiz geübt habe, zumal die Schulleitung die ſchuldigen Schüler bereits ſelbſt beſtraft hätte. Er machte wei⸗ ter geltend, daß die vom Miniſter beabſichtigte Strafverſetzung der Lehrer geſetzwidrig ſei und daß Dr. Becker mit zweierlei Maß meſſe, da er die Ex⸗ perimente linksradikaler Schulreformer vom Schlage des berüchtigten Oberſtudienrates Ka werau ſchweigend dulde, ja, ſie begünſtige. Den Standpunkt der Volkspartei, die einen Antrag auf Ausſetzung des Beckerſchen Straferlaſſes eingebracht hatte, vertrat der Abg. Schuſte r. Er verwarf auf der einen Seite entſchieden das, ge⸗ linde ausgedrückt,„diſziplinloſe“ Verhalten der Schüler, fand aber auf der anderen Seite das Vor⸗ gehen des Miniſters zu rigoros. Auf deutſchnationaler Seite ſchien man, wie aus verſchiedenen gereizten, zum Teil ſogar beleidigen⸗ den Zurufen hervorging, ſich eine ſtärkere Unter⸗ ſtützung des Angriffs auf den Miniſter durch die Volkspartei verſprochen zu haben. In ſeiner Erwiderung beklagte der Kultusminiſter auf das tiefſte die Vorgänge in Goslar, für die er in erſter Linie die mangelnde ſtaats bürgerliche Er⸗ ziehung durch die leitenden Stellen verantwortlich machte. Zum Beweis für die republikfeindliche Ge⸗ ſinnung der Schüler führte der Miniſter verſchiedene Ausſagen an, aus denen in der Tat eine erſtaun⸗ liche Mißachtung der Republik ſpricht. Zum Schluß erklärte ſich Dr. Becker auf eine An⸗ regung der Wirtſchaftspartet indes bereit, bei der Durchführung der angedrohten Strafmaßnahmen eine materielle Schädigung der Stadt Goslar mög⸗ lichſt zu vermeiden. Die Regierungsparteien bekundeten durch lebhaften Beifall ihr Einverſtändnis mit den Ausführungen Dr. Beckers, das ſie auch in der nachfolgenden Debatte zum Ausdruck brachten. Wegen der vorgerückten Stunde wurden die Be⸗ ratungen dann abgebrochen. Man will ſie gelegentlich ſpäter wieder aufnehmen. Das Haus vertagte ſich auf den 26. November. „Volksſchule und praktiſches Leben Berlin, 25. Okt.(Von unſ. Berliner Büro.) In Kaſſel tagte ein Kongreß von über 200 Schul räten aus allen Ländern des Reiches, die ſich mit dem Thema„Volksſchule und prak⸗ tiſches Leben“ befaßten. Man kam zu dem Er⸗ gebnis, daß es zweckmäßig ſein dürfte, wenn der Unterricht in der Volksſchule um ein volles Jahr verlängert werden könnte, um die ſchulentwachſene männliche und weibliche Jugend mit noch größerer Elementarausbildung der Indu⸗ ſtrie, dem Handel und Gewerbe zuzuführen, weil die Anforderungen von allen Seiten Umfangreicher geworden ſind und weil die Schulfugend nicht viel verliere, wenn ſie bei der großen Arbeits⸗ und Er⸗ werbsloſigkeit ein Jahr ſpäter die Schule verlaſſe, Wer eine Kurze Lendfagsdauer ersfrebtf, Wer eine Verringerung der Zahl der Abgeordnefen wünscht, Wer Sparsamkelf in der Verwalfung fordert, Ver Steuersenkung verlangf, Ge WAT Or. wWaldeck-kenih) Kinderlumulte im Kino und Vortragssaal Anglaubliche Demonſtrationen unter Führung eines Vierzehnjährigen Vor den Berlin⸗ Schöneberger Schulen wurden kürzlich Zettel an die Kinder verteilt, in denen ein Werkingenieur zu einem Film über Kohle⸗ gewinnung in die Alhambra ⸗Lichtſpiele einlud. Der Veranſtalter zeigte aber ſtatt des angekündigten Films nur Lichtbilder. Den Kindern paßte das nicht und plötzlich ſetzte ein lautes Toben ein. Die Kinder demolfierten einen großen Teil der In nen⸗ einrichtung des Kinos und wollten den Vor⸗ tragenden verprügeln. Es entſtand eine Schlä⸗ geret, die mit Stuhlbeinen, elektriſchen Glühbirnen als Wurfgeſchoſſen und anderen„Waffen“ ausgefoch⸗ ten wurde. Die Polizet mußte gerufen werden, um das Haus zu räumen. Unter Führung eines Vierzehnfährigen ſammelten ſich vor dem Kino dann etwa 200 Jugend⸗ liche, bildeten einen„Stoßtrupp“, brachen die Türen auf und richteten im Innern neue Ver⸗ wüſtungen an, Die Polizei nahm daraufhin den Vierzehnjährigen feſt und zerſtreute die Zuſammen⸗ rottungen. Ein weiterer Tumult entſtand anläßlich einer Marionetten ⸗ Theatervorſtellung in einem Brauereiſaal. Ungefähr 300 Kinder, zum Teil in Begleitung der Eltern, waren anweſend, als die Vorführungen begannen. Sehr bald machte ſich im Zuſchauerraum Unruhe bemerkbar, da angeb⸗ lich die Darbietungen immer ſchlechter wurden. Meh⸗ rere Eltern proteſttierten laut und plötzlich fingen die Kinder an, Radau zu machen. Sie warfen mit Biergläſern nach der Bühne, ſtürmten das Podium und zerſtörten Dekoration und Aufbau. An der Kaſſe verlangten die Eltern das Geld zurück, und als dies verweigert wurde, kam es auch dort zu. Das ee ſtiftete Ruhe und brachte den bedrohten Unternehmer in Sicherheit. . ͥ ⁰ͥ⁰ydd dd ã ⁊ͤ d ͤ d ͤ Fünf Todesopfer — Beuthen, 25. Okt. Der beim Einſturz des Hallenſchwimmbades ſchwer verletzte Zim⸗ mermann Matuſchek iſt ſeinen Verletzungen erlegen, ſo daß die Zahl der Todesopfer ſich auf fünf erhöht. Im Krankenhaus liegen noch zwei Schwer⸗ und ſteben Leichtverletzte. Die Unterſuchung über die Urſache der Kataſtrophe dauert an. Pulverexploſion— Vier Tote, 14 Verletzte — Bologna, 25. Okt. Durch Exploſion in der Pulverfabrik Caſtonaſo bei Bologna wurden vier on fünf ſchwer. Ein Anſchlag gegen einen Eiſenbahnzug — Teſchen, W. Okt. Hier wurde ein zwei Zent⸗ ner ſchweres Eiſenſtück auf die Bahngeleiſe gelegt. Eine Kataſtrophe konnte im letzten Augen⸗ blick verhindert werden, lediglich die Lokomotive wurde ſehr ſtark beſchädigt. Es handelt ſich um einen Racheakt, den ein Händler, weil er lange vor der geſchloſſenem Schranke warten mußte, verübt hat.()) Ein Berliner in Newyork tödlich verunglückt —Newyork, 25. Okt. Der der„Bremen“ vor⸗ . er Chemiker — E11 1 5 85 01 In einer Unterhaltung, die Reichspräſident von Hindenburg am Donnerstag mit dem Reichstags⸗ abgeordneten Schmidt⸗Hannover hatte, erklärte er auf eine Frage des Abg., er ſtehe nach wie vor dem Volksbegehren als ſolchem mit voller Neutra⸗ lität und Ueberparteilichkeit gegenüber. An dieſer ſeiner i zlichen Haltung, wie er ſie in ſeinem Schreiben an den Reichskanzler vom 16. d. Mts. dargelegt habe, ändere auch die Aeußerung nichts, die er in ſeiner Beſprechung mit dem Reichs⸗ kanzler am 18. d. Mts. getan habe. Exkronprinz Rupprecht gegen das Volks⸗ begehren? In einer öffentlichen Erklärung teilt der Reichs⸗ tagsabgeordnete Loibl(BVp)/ mit, daß der frühere bayeriſche Kronprinz Rupprecht es abgelehnt habe, den Aufruf für das Volksbegehren zu unterzeichnen, da er den Weg des Volksbegehrens für verfehlt halte. Der Nationalſozialiſt als Regierungsrat Berlin, 25. Okt.(Von unſ. Berliner Büro.) Wie der„Vorwärts“ mitteilt, hat der Reichsfinanz⸗ miniſter Dr. Hilferding den nationalſozali⸗ ſtiſchen Regierungsrat Dr. Fabricius vom Landesfinanzamt Berlin mit ſofortiger Wirkung vom Amt ſuspendiert. Fabricius, gegen den bereits wegen Angriffe auf die Republik in völkiſchen Zei⸗ tungen ein Diſziplinarverfahren ſchwebte, hatte den Aufruf des Reichsausſchuſſes der Deutſchen Volkspartei, der als„Streſemanns Ver⸗ mächtnis“ in den Dienſträumen angeſchlagen war, abgeriſſen und ſich der Aufforderung des Prä⸗ ſidenten des Landesfinanzamtes, das Plakat wieden anzubringen, widerſetzt. Zur Rede geſtellt, ver, teidigte er in einem Brief an den Präſidenten in beleidigender Form ſein Verhalten. Daraufhin erz folgte die Maßregelung. 1 Der Berliner Grimm auf.⸗B. Voß E Berlin, 25. Okt.(Von unſ. Berliner Büro.) In zwei großen Filmtheatern Berlins iſt es, wie die„Deutſche Zeitung“ berichtet, in den letzten Ta⸗ gen zu lebhaften Zwiſchenfällen gekommen, als im Rahmen der Filmwoche Aufnahmen von der Ame ⸗ rikareiſe des Oberbürgermeiſters ge⸗ zeigt wurden. Im Zuſchauexraum erhob ſich ein Sturm des Proteſtes. Pfiffe ertönten und Zwiſchen⸗ rufe, wie„Weg mit Sklareks Freunden!“„Böß, bring den Pelz zurück!“,„Schluß mit dem Sumpf!“ wurden laut. Die Vorführung konnte in einem Falle nicht zu Ende gebracht werden. Wahlmanöver der„Roten Fahne“ Berlin, 25. Okt.(Von unſ. Berliner Büro.) Die„Rote Fahne“ wartet heute wieder einmal mit einer„Enthüllung“ auf. Sie behauptet, daß die Berliner politiſche Polizet durch ein ehemaliges Mitglied der Natitonalſozialiſtiſchen Arbeiterpartei über die Reihenfolge der Bombenattentate, insbeſondere über das Attentat auf das Reichstags⸗ gebäude, unterrichtet geweſen ſei. Die Polizei habe die Attentate nicht verhindert, da ſie zum Vorwand für das Severingſche Republikſchutz⸗ geſetz dienen ſollten. 9 Dieſe neueſte Senſation der„Roten Fahne“ trägt den Stempel der Wahlmache doch allzu deutlich auf der Stirn, als daß man ſich ernſthaft mit ihr zu— faſſen brauchte. Letzte Meldungen Autounfall des Generals von Hammerſtein — Berlin, 25. Okt. Das Auto des General⸗ majors von Hammerſtein ſtieß geſtern abend mit einem anderen Perſonenkraftwagen zuſammen. v. Hammerſtein erlitt durch Glasſplitter Schnitt⸗ wunden im Geſicht. Die beiden Inſaſſen des anderen Wagens wurden ſchwer verletzt ins Krankenhaus transportiert. Selbſtmord der Frau Cohn — Breslau, 24. Okt. Die Frau des flüchtigen Konkursverwalters Cohn hat heute Selbſtmord mit einem Schlafmittel verſucht. An ihrem Aufkommen wird gezweifelt. Ein engliſches Flugzeug vermißt — London, 25. Okt. Das dreimotorige 3 Croyden⸗ Kenya, das geſtern mittag den Kanal über⸗ flog, um in Le Bourget die erſte Landung vorzuneh⸗ men, iſt dort nicht eingetroffen. Man vermutet ein Unglück. Zum Attentat auf Kronprinz Umberto Paris, 25. Okt. Anläßlich des Attentats auf den Kronprinzen von Italien in Brüſſel hat der Präſident der Republik an den König von Italfen und an den König von Belgien Telegramme andt, um ſeine Befriedigung zum Ausdruck zu bringen, daß der Kronprinz unverſehrt geblieben iſt. Deutſchen⸗ Ehrung in Barcelona Paris, 25. Oktbr. Wie Havas aus Barce⸗ Llona berichtet, hat der dortige Gemeinderat Ehren des deutſchen Botſchafters, des Admirals und der Offiziere des deutſchen Kreuzers„Könſgs berg“, ſowte der Vertreter der deuiſchen. Barcelonas ein Frühſtück gegeben. Mord an einem Uaiverſitäts⸗Profeſſor — Lüttich, 24. Okt. Profeſſor Bertrand von der hieſigen Univerſttät wurde heute morgen von einem Ruſſen ermordet. Die Motive ſind unbekannt, „Land der Sowjets“ in Chicago a Chicago, 25. Okt. Das ruſſiſche Flugzeug„Laus der Sowjets“ ist geſtern um 15.30 Uhr hier gelander 52 Perſonen im Sturm e — Milwaukee(USA), 25 bahnfähre, die mit 52 Perſonen an Bord dem Michiganſee in einen Sturm geriet, wird— Faß als völlig verloren angeſehen, da man das ö ichen schen und die * N — 4 PR FCC . Freitag, den 25. Oktober 1929 3. Seite. Nr. 496 Stästiſche Nachrichten So lang noch das Lämpchen glüht 1„Drum nutze die Stunde, die lachend dir winkt, * bevor ſie im Schlunde der Zeiten verſinkt!“ Dieſer * Spruch ſcheint die treffendſte, wenn vielleicht auch . nicht formvollendetſte Ueberſetzung für das„carpe diem!“ des alten Römers Horaz zu ſein. Dieſer, der 94 Dichter des heiteren Lebensgenuſſes vichtete die Auf⸗ forderung bei einem Schäferſtündchen an ſeine Leu⸗ 1 konbe,„denn“, ſo ſagte er zuvor,„bei langem Reden 1 enteilet die Zeit“. Uns ſcheint das Wort ſo recht für 1 den Herbſt zu paſſen. Die Tage werden kürzer, die 1 ſchöne Zeit neigt ſich dem Ende— nutze ſie! Genieße in vollen Zügen ihren Reſt! Denn der braucht nicht 5 1 bitter zu ſein. Wie uns die Natur oft im Herbſt die 5 ſchönſten Tage beſchert, wie ſie noch nicht kargt mit 5 bunten, leuchtenden Blumen, ſo bietet auch des Le⸗ i bens Herbſt der Freuden manche, nur— verſäumt nicht, zuzugreifen!„Pflücket die Roſe, eh' ſie ver⸗ blüht!“ und„Glückesſtunden raſch entfliehen; lachen dir an Dornenwegen blühende Roſen froh entgegen, „nicht vergeblich laß ſie blühen!“ Denn nicht in der unerſchöpflichen Fülle des Sommers lachen die Blu⸗ men des Herbſtes, und— vor allem— es ſind die letzten. Wer die Herbſtzeit nicht nutzt, kommt leicht zu 3 kurz,„denn“, wie es in einem weniger poetiſchen als 1 treffenden Spruch heißt,„gar bald ſtehſt du im 2 Herbſte, wenn der Winter kommt, dann ſterbſte“. Darpe diem! Auch anders läßt ſich das Wort über⸗ ſetzen und offenbart dadurch erſt ſeinen reichen In⸗ halt und vielfältigen Sinn. Klingt es nicht auch im Studentenlied„Heute iſt heut!“ mit, namentlich in der letzten Strophe, wenn luſtige Burſchen ſingen: „Brüder, ſtoßt an und ſingt! Morgen vielleicht er⸗ klingt Sterbegeläut. Wer weiß, ob nicht die Welt morgen in Schutt zerfällt?“ Oder noch deutlicher im Spruch:„Nutzt das Leben, braucht es bald; eh' die Morgenglocke ſchallt, kann das Stündlein ſchlagen.“ Immer wieder finden wir mit dieſen Aufforderungen zum Genuß die Mahnung an das Ende verknüpft. Sie zeigen uns den Herbſt als die Zeit ausſchöpfen⸗ der Freude:„Morgen können wir's nicht mehr, darum laßt uns heute leben!“ Aber nur einen Schritt weiter— und der Herbſt, die Zeit vor dem Winter und dem Ende, wird uns Mahner ganz anderer Art. Auch das enthüllt das Wort:„carpe dieml“, wenn's auch der alte römiſche Genießer ſeiner Leukonde nur leiſe andeutete. Dann klingt in ihm die Frage, ob wir die Zeit auch recht genutzt haben in frohen und in ernſten Dingen. In unerbittlicher Deutlichkeit begreifen wir:„Was man rr e R, e * zurück.“ dpk. r r * * Unfall eines Mannheimer Autos in Neuſtadt a. H. Aus Neuſtadt a. H. wird uns unterm geſtrigen 5 berichtet: Ein aus Mannheim ſtammendes Per⸗ ſonenauto ſtieß heute mittag auf den mit einem Pferd beſpannten Bauernwagen des Spediteurs Ni⸗ kolaus Lorenz aus St. Martin. Der Sohn Al ⸗ fons, der das Fuhrwerk lenkte, erlitt einen Un⸗ terſchenkelbruch und mußte ins Krankenhaus verbracht werden. Das Pferd des Lorenz ſcheute und ſauſte die abſchüſſige Straße des Viehbergs hinunter. Der Vorfall ereignete ſich an einer Kurve in der Pfalzgrafenſtraße. Unterwegs flogen Teile des 5 Wagens ab, ſo das Obergeſtell, drei Räder und 1 ein Arm der Doppeldeichſel, ſodaß das Pferd, als es in der Schillerſtraße zum Stehen kam, nur noch das Untergeſtell mit einem Rad hinter ſich hatte. Der Führer des Perſonenautos riß nach dem Zu⸗ ſammenſtoß ſeinen Wagen auf die Seite, der nun über den Fußſteig lief und die Einfriedigungs⸗ mauer des Hauſes des Bankbeamten Ries ein⸗ 28 drückte, ohne dabei größeren Schaden zu nehmen. 8322 eee 5 1* Brücken zwiſchen Deutſchland und Frankreich. Wir 1 machen darauf aufmerkſam, daß am Dienstag, 29. Oktober im Silbernen Saal des Palaſthotels„Manheimer Hof“ dee Drtsgruppe Mannheim der Deutſch⸗ Franzöſiſchen Geſellſchaft in Berlin ihren 1 erſten Vortrag veranſtaltet. Der Geiſt, in dem die 1 Deutſch⸗Franzöſiſche Geſellſchaft arbeitet, ergibt ſich am ö 1 beſten aus dem Thema des Eröffnungsvortrages, den der . N bekannte Kunſthiſtoriker und Ueberſetzer franzöſiſcher Literatur, Dr. Otto Grautoff, Berlin, halten wird: „Brücken zwiſchen Deutſchland und Frankreich“.(Weiteres Anzeige). von der Minute, ausgeſchlagen, bringt keine Ewigkeit Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) verbinden wir mif dem Abdruck unseres neuen Nomans ä* ie Frau ohne Liebe“ von Reinhold Eichacker mif dem wir noch in dieser Woche beginnen. Wir wollen dadurch das Inferesse an dem Roman besonders sfeigern und seine an sich schon sehr spannende Lekfüre noch reizvoller gesfalfen, da dem Leser durch dieses Preis ausschreiben Gelegenheif gebofen werden soll, einmal das Urfeil, das er sich bei der Lekfüre eines Romans bilde, zu verwerfen. Was halfen Sie von Helga Solani? In dieser Frage isf das Preis ausschreiben zusammengefaßi, dessen nähere Einzelheiſen noch genau bekannigegeben werden. Helga Solani isf die Heldin des neuen Nomans, die schöne, begehrenswerſe Filmdiva, Schönheiſskönigin, Sporidame. Der Roman selbsf spielf in Berlin und Sl. Moriz, dessen Winfersporſbeirieb er in blendenden Farben schilderi. Wir sind Üüberzeugi, durch den Abdruck des Romans in Verbindung mif dem Preis ausschreiben unsern Lesern eine ganz besondere Freude zu bereiſen. * Das Preis ausschreiben Siehf Preise vor in Höhe von ganzen Bewegung kann in drei Perioden eingeteilt wer⸗ den. Die erſte dauerte bis 1917. Es war eine Zeit man⸗ nigfacher Verfolgungen, da es geſetzlich verboten war, die Staatsreligion zu verlaſſen. Man denke an Parallelen im römiſchen und mittelalterlichen Staat. Wer gleichwohl der evangel. Bewegung ſich anſchloß, mußte mit Verbannung rechnen. Eheſchließungen wurden nicht anerkannt, Häuſer oft angezündet.„Rußland war ein großes geiſtliches Ge⸗ fängnis.“ Die zweite Periode umfaßte die Jahre 1917 bis Veranftaltungen Zur religiöſen Lage in Rußland 25 Im Rahmen eines Vortragsabendoͤs der Kirchlich⸗ poſitiven Vereinigung ſprach über dieſes Thema im überfüllten Saal des Wartburghoſpizes J. Procha⸗ noff⸗ Leningrad, Präſident des Allruſſiſchen Verbandes der Evangeliumschriſten in Rußland. Was viele Deutſche 1923. Es iſt eine Zeit allgemeiner, furchtbarer Heimſuchun⸗ nicht wiſſen oder nicht wiſſen wollen, hat dieſer Ruſſe, den gen. Rußland glich einem großen Lazarett. Aber auch in Paſtor W. Jack wirkungsvoll und geläufig dolmetſchte, mit aller Deutlichkeit feſtgeſtellt: Daß im gegenwärtigen Ruß⸗ land eine Evangeliums⸗Bewegung entſtanden iſt, die im ganzen Reiche ſich verbreitet. In allen größeren Städten und Dörfern befinden ſich„Evangeliumsgemeinden“, in Leningrad 7, in Moskau 6. Sämtliche im großen Reiche vorhandenen Gemeinden haben ſich zum allruſſiſchen Bund zuſammengeſchloſſen, deſſen Wunſch es iſt, die werdende Re⸗ formationskirche des Oſtens mit der im Weſten in Bezie⸗ hung zu bringen. dieſen Jahren erhielt ſich die Evangelieumsbewegung. Die dritte Periode iſt die Zeit des Uebergangs. In ihm befindet ſich die Bewegung jetzt. Aufgrund eines Geſetzes beſteht eine gewiſſe Religionsfreiheit. Prediger dürfen ausgebil⸗ det, Zeitſchriften gegründet, Bibeln verbreitet werden. Seit 6 Jahren beſteht eine Bibelſchule, aus der alljährlich etwa 70 Prediger entlaſſen werden. Große Schwierigkeiten be⸗ ſtehen freilich weiter, auch unter der Sowjetregierung. Der Verbreitung des Werkes dient die aufs Ganze gehende Evangeliſation, die von großem Erfolg zu be⸗ richten weiß. Unter der Arbeiteſchaft, bet den Bauern und ſelbſt bei der griechiſch⸗kathol. Geiſtlichkeit findet die Ver⸗ kündigung der bibliſchen Wahrheit Anklang. Selbſt der Metropolit Antonie ſympathiſierte mit den Evangeliums⸗ chriſten. Das Ziel iſt ein neues ruſſiſches Volk! Leid und Elend hat die Seele Rußlands geläutert und für die große Botſchaft Chriſti empfänglich gemacht.„Die Ernte iſt groß“. Die evangeliſche Bewegung ſelbſt geht in ihrer Ent⸗ ſtehung ins 19. Jahrhundert zurück, wo Ueberſetzungen der hl. Schrift, beſonders in Südrußland, verbreitet wurden. So entſtanden Gebets⸗ und Bibelſtunden in Verbindung mit deutſchen Koloniſten.„Stundiſten“ nannte man dieſe Kreiſe, die von der Regierung und der führenden Geſell⸗ ſchaft mit Argwohn verfolgt wurden. Die Geſchichte der Von Wilhelm Lichtenberg⸗Wien Frau Niddy Kühlsammer und ihre Tochter Mabel fuhren nach Karlsbad. Kein Menſch hätte ſagen können, in dieſem Abteil 2. Klaſſe ſäßen Mut⸗ ter und Tochter. Mabel ſah ja fabelhaft aus— aber ihre Mama noch fabelhafter. Man ſieht immer am nig vorteilhaft ausſehen ſollte. Deshalb ſagte Niddy Kühlsammer zu ihrer Toch⸗ ſiert hatten:„Du, hör mal, Mabel! Ich bin es müde, immer nur die alte Dame zu ſein, der Anſtands⸗ wauwau, der mit der Tochter reiſt. Wir werden uns in Karlsbad als Schweſtern ausgeben. Nie⸗ mand wird daran zweifeln und ich werde— wenig⸗ ſtens für vier Wochen— die Freuden einer zweiten Jugend genießen können.„Mabel war mit Begei⸗ ſterung einverſtanden. Mit der Schweſter zu reiſen, mache ihr ohnehin mehr Spaß, als ein Kuraufenthalt mit der Mama. s Es kam, wie es kommen mußte. Die beiden Schweſtern machten Furore. Beide hatten ihre Flirts, ihre Anbeter. Die Mama— das heißt alſo, die ältere Schweſter— noch um einige mehr als die Tochter— das heißt alſo, als die jüngere Schweſter. Denn ſo weit waren die beiden doch nicht gegangen, auch den Unterſchied der Jahre auf den Kopf zu ſtellen. Mama Niddy war taktvoll genug, Mabel als bie jüngere Schweſter gelten zu laſſen. Es ging alles vortrefflich. Frau Niddy genoß ein reines, ein märchenhaftes Glück.— Eines Tages brachte der Boy eine Karte ins Zimmer der Damen. Niddy erſchrak:„Du, Mabel, ſo ein Unglück! Denke dir— Onkel Anton iſt in Karlsbad! Man muß ihn natürlich empfangen.“ Als Onkel Anton, der Bruder des Herrn Kühls⸗ ammer, die beiden Damen begrüßte, fand er ſie in peinlichſter Verlegenheit. Die Mama bat ihn ſchlteß⸗ u, Anton, du könnteſt jetzt zeigen, daß du ein Kerl biſt! Wir haben uns hier als Schwe⸗ vorteilhafteſten aus, wenn man eigentlich ſchon we⸗ ter, als ſie die tſchecho⸗ſlowakiſche Grenze ſchon paſ⸗ Eines Tages— man ſaß gerade im Kaiſergarten beim Frühſtück— kam Frau Kühbeck, Tante Erne⸗ ſtinas Schweſter, ganz entzückt auf die Geſellſchaft zu. Große Verlegenheit allſeits. Onkel Anton zog ſie beiſeite und begann mit ihr zu verhandeln. Sie begriff bald, worum es ging, weigerte ſich aber ent⸗ ſchieden, als Frau Niddys Kuſine zu gelten. Sie verwies mit großem Stolz darauf, daß ſie doch um drei Jahre jünger ſei als Niddy. Sie beſtand dar⸗ auf, Niddys Nichte zu ſein. Onkel Anton hatte Mühe, ſeiner Schwägerin klar zu machen, daß es doch nicht möglich iſt, daß zwei Schweſtern— alſo ſtern ausgegeben— Mabel und ich— und es geht doch nicht, daß du mein Schwager biſt. Möchteſt du nicht für die reſtlichen drei Wochen mein Onkel werden?“ Onkel Anton war nett genug, einzuwilligen. Ihm machte es nichts aus. Er hatte eine Schwägerin vor⸗ übergehend verloren und eine Nichte gewonnen. Im Effekt iſt es das gleiche, dachte er. Leider hatte er den Damen verſchwiegen, daß ſeine Frau Erneſtine in einer Woche ebenfalls in Karlsbad ſein wollte. Als ſie auftauchte, gab es bet Niddy und Mabel Beſtürzung, Tränen und Verzweiflung. Alſo, Frau Erneſtine lehnte es ſtrikte ab, in Karlsbad als die Tante ihrer Schwägerin aufzutre⸗ ten. Empört meinte ſie, eher würde man das Ge⸗ genteil annehmen; denn immer noch ſehe ſie eher wie die Nichte Niddys, als wie ihre Tante aus. Onkel Anton, der ein mitfühlendes Herz für weib⸗ liche Schwächen hatte, traf mit vieler Mühe folgen⸗ des Arrangement: Tante Erneſtine habe überall als Kuſine der beiden Damen zu gelten. Natürlich müſſe verſchwiegen werden, daß ſie zugeich die Gattin Onkel Antons ſei. Infolgedeſſen bezog das Ehepaar getrennte Zimmer und verkehrte vor der Welt nur Nichte einer und derſelben Dame ſeien. Frau Küh⸗ beck ſah das ein, meinte aber, dann verzichte ſie lie⸗ ber darauf, eine Schweſter zu ſein und wolle unbe⸗ ſchließlich dahin, daß Frau Kühbeck nicht als die Schweſter Erneſtinens, ſondern als die Freundin ihrer jüngeren Schweſter zu gelten habe. 5 Hier begannen die Familienverhältniſſe bereits etwas verworren zu werden; denn alle hatten Mühe, ihre verwandtſchaftlichen Beziehungen auseinander zu halten. Niddy bereute ſchon, die ganze Sache ein⸗ gefädelt zu haben; aber es gab kein Zurück mehr für ſie, wenn ſie ſich vor dem Troß ihrer neuen Freunde und Bekannten nicht lächerlich machen wollte. r aſtſpiel Albert und Elſe Baſſermann im National- kung eines körperlich abweſenden Dritten, des theater s 8 Herrn Lamberthier, aufrecht erhalten wird. Fur die kommende Woche ſteht im Schauſpiel mit dr wie e gie 85 ˙VI!ß̃ dem zweimaligen Gaſtſpiel von Albert und pramg iſche Mitwirken die 1 0. 4 Elſe Baſſermann ein außerordentliches Ereig- ſchen 1 i 1 1 nis bevor. Die beiden Gaſbſpielabende finden am Eu n ſt B gefeiert. Mittwoch, 30. und Donnerstag, 31. Okt. ſtatt. f. 5 5 Gegeben wird an beiden Abenden das Schauſpiel „Herr Lamberthier“ von Louis Verneuil. Das Stück erregte in der vergangenen Saiſon bei ſeiner Berliner Erſtaufführung beſonderes Aufſehen. Die Handlung ſpielt ſich lediglich zwiſchen z wei Perſomen ab, ohne die Spannung einen Augenblick zu verlieren, die durch fortgeſetzte geiſtige Einwir⸗ 4e Wiederholung der Filme der Avant⸗Garde, Vorführung des Freien Bundes. Die Experimental⸗ filme der„Avant⸗ Garde“, die vergangenen Sonntag im Gloria⸗Palaſt mit großem Erfolg vorgeführt worden ſind, werden am Sonntag, 3. November, vormittags nochmals gezeigt wer⸗ den. Vorverkauf in der Kunſthalle. 5 ſie und Erneſtine— zugleich die Kuſine und die dingt als Niddys Nichte gelten. Man einigte ſich ſcheint hier alle verrückt zu ſein!“ Der Hunger nach Gottes Wort iſt echt und lebendig, Lei⸗ der kann die Bewegung von ſich aus nicht ſopiel Bibeln und Bibelteile aufbringen, als täglich nötig wären. Und ſtatt der einen Bibel⸗ und Predigerſchule ſollten es wenig⸗ ſtens 10 ſein. Aber die Bewegung hat das Wort und mit ihm die Verheißung. f Es war eine große Stunde, die den Lärm und die Nöte des Alltags vergeſſen ließ. Und manch einer mochte etwas wie Verantwortung verſpürt haben, die ihm und ſeinem Lebenskreis von nun an erwächſt. Ihr hat auch der 2. Vorſitzend der Vereinigung in ſeinem Schlußwort Aus⸗ druck verliehen.. n * Schlußprüfung der maſchinentechniſchen Fachſchule Maunheim. 8 Am Donnerstag fand der mündliche Teil der Schlußprüfung der an die Gewerbeſchule 1 Mannheim angegliederten maſchinentechniſchen Fachſchule ſtatt, nach⸗ dem in den vorhergegangenen Wochen der ſchriftliche Teil dieſer Prüfung erledigt worden war. Die Prüfung wurde im Auftrag des Unterrichtsminiſteriums von Direktor Henninger abgenommen. Der Prüfung haben ſich 27 Prüflinge mit anerkennenswertem Erfolg unterzogen. Als Gäſte wohnten der Prüfung an: die Mitglieder des Beirats der hieſigen Gewerbeſchulen Direktor Helfferich in Firma Joſeph Vögele,.⸗G., hier und Direktor Herbold an der Gewerbeſchule 2 Mannheim, ferner Schulrat Beck vom Stadtſchulamt Mannheim, Bauamtmann Salecker vom ſtädtiſchen Maſchinenamt Mannheim, Dr. Leidinger vom Ar⸗ beitsamt Mannheim, Mechanikermeiſter Boſſert von der Meiſter⸗ und Geſellenprüfungskommiſſion der Hand⸗ werkskammer Mannheim, Oberingenieur Kah von der Dampfkeſſelinſpektion Mannheim, Brandmeiſter Win k⸗ ler von der Berufsfeuerwehr Mannheim, Dipl⸗Ing. Buchholz und Dipl.⸗Ing. Beierbach in Firma Heinrich Lanz,.⸗G., hier, Ingenieur Vennebuſch in Firma Gebr. Sulzer.⸗G., Ludwigshafen, Betriebsleiter Becht in Firma Zellſtoff⸗Fabrik Waldhof, Maſchinentech⸗ niker Fuchs als Vertreter der Abſolventen der Techni⸗ ſchen Fachſchulen in Mannheim und eine größere Anzahl Lehrer der Gewerbeſchulen 1 und 2 in Mannheim. In der mündlichen Prüfung wurde geprüft: von Studienrat Heim aus dem Gebiete der Wärmekraftmaſchinen über „Kolbendampfmaſchinen“, von Studienrat Dipl.⸗Ing. Krott aus dem Gebiete Werkzeugmaſchinen und Ar⸗ beitsverfahren über„Hobelmaſchinen“ und von Gewerbe⸗ ſchulaſſeſſor Dipl.⸗Ing. Beugel aus dem Gebiete Elek⸗ tromaſchinen über„Umformer“. Die Prüfung ließ erken nen, daß die Prüflinge die für die Ausübung ihrer be ruflichen Tätigkeit als Maſchinentechniker und in ſonſti⸗ gen gehobenen Stellen maſchinentechniſcher Betriebe er forderlichen Kenntniſſe und Erfahrungen erlangt haben Direktor Henninger dankte in ſeiner Schlußanſprache den erſchienenen Gäſten für das der Schule gezeigte In⸗ tereſſe, beglückwünſchte Schüler und Lehrer zu den aner⸗ kennenserwerten Leiſtungen,, die die Prüfung dargetan hat, und ſprach Schülern und Lehrern der maſchinen⸗ techniſchen Fachſchule Mannheim für ihr erfolgreiches Ar⸗ beiten während der fünſſemeſtrigen Studienzeit der Prüflinge den Dank aus.„ * 5 i . f * Steruglaube und Sterndeutung im Altertum u Mittelalter. Am heutigen Freitag, findet um 20 Uhr ir Planetarium als gemeinſame Veranſtaltung der Vol hochſchule Mannheim und des Städt. Plane tariums der erſte der Lichtbildervorträge aus der Reihe„Das kosmiſche Weltbild“ ſtatt. Dr. S Kayſer, der als Schüler von Prof. Boll die A 5 mythologie zu ſeinen beſonderen wiſſenſchaftlichen beitsgebieten rechnete, wird über„Sternug laub Sterndeutung im Altertum und M alter“ ſprechen. Das aus dem Nachlaß von Pi ſtammende ſehr wertvolle und reiche Lichtbilder; wurde vom Archädlogiſchen Inſtitut der Univerſität Hei⸗ delberg für den Vortrag zur Verfügung geſtellt. Allerſeelen und Schule Der Gedenktag der Toten wird nicht nur in de. Schule durch Befreiung von den Alltagspflicht gefeiert; auch im Wirtſchaftsleben ſetzen Allerheiligen und Allerſeligen als kurze Ruhepa⸗ vor der harten Winterarbeit mehr und mehr d Viele Eltern verbringen dieſe Tage lin dieſem Jah Freitag bis Sonntag) auswärts, nicht nur al Art„verlängertes Wochenende“, ſonden hä noch, um auswärtige Gräber lieber Angehöriger beſuchen. In den vergangenen Jahren wurde e Zwiſchentag zwiſchen dem Sonntag und dieſen beid Feiertagen ſchulfrei gegeben. Um in dieſem den Eltern und den Kindern ſchon am Don tag die Abreiſe zu ermöglichen, was die Gültig der Sonntagskarten über Allerſeelen begü wäre es ſicher im Sinne vieler Eltern, wenn Schulunterricht am Donnerstag Allerheiligen wie vor längeren Ferien um 12 U ſchließen würde.„ Heillos verworren wurde die Sache aber Harry, der neunzehnjährige Sohn von Tante E ſtine und Onkel Anton, unangemeldet in Karls erſchien. Ex hatte ſeine Tour durchs Rieſeng gemacht und wollte ſeine Eltern in dem böhm Kurort überraſchen. Vor allem kam er e Tante Nidody gelaufen, als er aus der Kurl ſah, daß ſeine Eltern getrennte Wohnung g. hatten. Nach zwanzigjähriger Ehe eine Trag Der zweite Schreck fuhr ihm in die Glieder, als ihm der Portier ſagte, die beiden Schweſt nicht zuhauſe. Er kannte doch nur eine Tocht Kühlsammers. Sollte Tante Kühlsammer zweite Tochter bekommen haben? Ebenfall zwanzigjähriger Ehe? Wie kommt es aber d daß dieſes Baby ſchon ausgehen könne? Er wu immer konfuſer, wagte es aber doch nich 0 oder Mutter aufzuſuchen, aus Angſt, was er erfahren könne. 5 5 Harry wartete alſo vor dem Hotel. Er auf, als er Tante Kühbeck von der Alten herkommen ſah. Tante Kühbeck war in eines unbekannten Herrn. Er ging „Grüß Gott, Tante!“ Tante Kühbeck tig. Und dann ſagte ſie zu dem fremden ſie erſtaunt anblickte:„Das iſt mein N Der älteſte Sohn meiner älteſten Schweſter. fragte der Herr:„Die Frau Schweſter auch bad?“ Worauf Tante Kühbeck vernein meine Schweſter iſt nicht hier.“— Harr ſtaunt:„Was? Mama iſt nicht in Karlsb „Nein“, meinte Frau Kühbeck verwirt,„n chen uns noch, lieber Harry. Auf Wiede! dann ging ſie ſchleunigſt weiter. Nachdem Harry zwei Stunden vor de wartet hatte, kamen Tante Niddy und Ku endlich daher geſchlendert. Harrys erſte „Tante, wo haſt du dein Baby?“— Niddy ver nicht:„Wieſo? Ich habe doch kein Baby? B verrückt geworden?“— Harry bekam einen kl Tobſuchtsanfall:„Ich bin nicht verrückt! 1925 eg 1 ſchnell in die Hotelhalle und erklärte 5 i 85 3 4. Seite. Nr. 496 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 25. Oktober 1929 Die Ausſprache Es war erfreulich, daß die Diskuſſion— mit einer einzigen Ausnahme—, die ſich den Referaten von Prof, Sinzheimer und Beckerath anſchloß, durch⸗ weg ein hohes und ſachliches Niveau hatte. Die „Gefellſchaft für Soziale Reform“ ſcheint durch die Weitherzigkeit ihres Programmes, die es ermöglicht, Mitglieder aus den differenzierteſten Lagern zu ver⸗ einen, ihre Aufgabe,„neutrale Plattform“ zu wer⸗ den, in hervorragendem Maße zu erfüllen. Die Praxis der Geſellſchaft, nicht über irgendwelche ſtrit⸗ tigen Punkte abzuſtimmen, was praktiſch immer einem Ueberſtimmen gleichkommt, prädeſtiniert ſie zu der vornehmen Aufgabe einer Forſchergemein⸗ ſchaft, die auf dem heißumkämpften Gebiet der So⸗ zialpolitik das Gleichartige ſucht und es formuliert. Es iſt nicht möglich, wie auch Prof. Beckerath im Schlußwort ausführte, Anhänger und Gegner des Kapitalismus wirtſchaftsprogrammatiſch oder welt⸗ anſchaulich zu vereinigen— aber es laſſen ſich prak⸗ tiſche Einigungen in freier Vereinbarung erzielen, und das iſt ſchließlich die Hauptſache! Daß alle Dskuſſionsredner die freie Verein⸗ barung voranſtellten und dieſe Grundanſchauung betonten, war zur Klärung der Situation gut. Freie Tarifverträge— vor Anrufung jeder Schlichtungs⸗ inſtanz! Aber auch für Anerkennung der Notwen⸗ digkeit einer(ſtaatlichen, jedenfalls: überparteilichen) Schlichtungsinſtanz ſprachen ſich alle Redner, mit Ausnahme eines„Flügelmannes“, aus. Nur die Frage der Zwangsverbindlichkeitserklärung, wenig⸗ ſtens in ihrer konkreten Geſtaltung, blieb als Pro⸗ blem. Sie iſt auch keineswegs ſo einfach zu löſen. Man ſoll nie vergeſſen, daß gerade die kollektive Zwangs⸗Verbindlichkeitserklärung nicht nur eine volkswirtſchaftliche Frage iſt. Sie iſt auch, in weit⸗ aus ſtärkerem Maße, eine betriebswirtſchaftliche. Dem Einzelbetrieb werden— plötzlich— Laſten auf⸗ erlegt, eine Erhöhung der Unkoſten zugemutet, die vielleicht 80 v. H. der den Kollektivvertrag abſchlie⸗ ßenden Betriebe tragen können, die 20 v. H. vernich⸗ ten können oder zum Schließen zwingen. Hier kann die unumgängliche Notvendigkeit(die volkswirt⸗ schaftliche und betriebswirtſchaftliche) beſtehen, im Kollektivvertrag Dehnungen zuzulaſſen, praktiſch den Zwangs ⸗Schiedsſpruch zu durchbrechen! Daß der Kompromiß als Endlöſung über alle theoretiſchen Erörterungen hinwegſteigt, betonten wir ſchon geſtern in Uebereinſtimmung mit Prof. Heyde. Als erſter Redner ſprach Reichsarbeitsrichter Clemens Nörpel vom Allgemeinen Deutſchen Ge⸗ werkſchaftsbund. Er ging davon aus, daß man den Arbeitgeber nicht zwingen kann und bisher gezwun⸗ gen hat, ſeine Gewinne und Abrechnungen offen darzulegen. Er bekannte ſich zum Schlichtungsweſen in der henttigen Form, weil es im Rahmen der von den Arbeitnehmern angeſtrebten kollektiviſtiſchen Ordnung liegt. Zunächſt aber ſind die Gewerkſchaf⸗ ten für freie Vereinbarung. Weil die Arbeitneh⸗ mer keinen Einblick in die Abrechnungen der Unter⸗ nehmer haben, müſſen ſie ſich das Recht vorbehalten, ihre Lohnforderungen nach ihren Geſichtspunkten und Notwendigkeiten zu ſtellen und eine Belaſtungs⸗ probe vorzunehmen. Die Schlichtungsinſtanzen mſſen mit der Zeit organiſch in die Wirtſchaft ein⸗ gebaut werden. Staatsanwalt a. D. Dr. Grauert vom Arbeit⸗ geberverband Nord⸗Woſt(Düſſeldorf) erinnerte an Sinzheimers Stellung auf dem letzten Juriſtentag zur Frage der Kartellgeſetzgebung. Durch das Schlichtungsweſen wird der Einfluß des Staates (der Polktit) auf das Wirtſchaftsleben ermöglicht. Als Arbeitgeber ulmmt er Stellung gegen das Schlichtungsweſen. anguſtrebende Arßeits⸗ ge teinſchaftsgedanke gewinnt durch freien Arbeits⸗ perkrag mehr als burch die Verbindlichkettserklä⸗ rung. Die Verbindlſchkeitserklärung iſt auch vom höheren ſtaatspolitiſchen Geſichtspunkt nicht immer zu bejahen, da ſie zu ſehr in privatrechtliche Ver⸗ träge eingreift. Der Redner ſchlägt ein begrenztes Kampfverbot vor, bis unparteliſche Gutachten abge⸗ geben werden können. Das Kampfverbot müſſe des⸗ wegen begrenzt ſein, damit den Parteien nicht alle Der 2 worrenen Famillenverhältniſſe, die, inzwiſchen ein⸗ geriſſen waren. Jedenfalls, als Harry die Tante verlies, war er nicht mehr ihr Neffe, ſondern uhr Better. Er war aber auch nicht mehr der Sohn feiner Mutter, ſondern gleichfalls ihr Vetter. Er war ſehr unglücklich darüber, ſeiner Mutter nicht mehr Mutter ſagen zu dürfen. Beſonders ſchwer fiel es ihm nachher, ſeine Mutter plötzlich Tinchen rufen zu müſſen. Sie zuckte auch jedesmal zu⸗ ſammen, wenn er ſie Tinchen rief. Die Pataſtrophe trat erſt ein, als Papa Kühls⸗ mmer ſeiner Familie einen unangeſagten Weelend⸗ beſuch machte. Er traf ſeine Familte gerade im Gar⸗ ten des Hotel Pupp in großer Geſellſchaft. Mabel flog auf ihn zu und küßte ihn:„Papa! Papa!“ Und Niddy mußte gleichfall auf ihn zugehen und be⸗ büßte ien auch als Papa. Und einer der Herren aus der Geſellſchaft fragte ihn, warum er die Frau Gemahlin nicht mitgebracht habe? Ein anderer wieder beglückwünſchte ihn zu ſeinen beiden reizen⸗ den Töchtern. Und alle bedauerten lebhaft, die Mütter dieſer Töchter nicht kennen gelernt zu haben. Niody zog ihn raſch fort aus der Geſellſchaft und legte ein umfaſſendes Geſtändnis ab. Herr Kühls⸗ ammer lächelte nachſichtig und zog keine weiteren Konſequenzen aus der Marotte ſeiner Frau. Als ſie ihm aber zumutete, den Sountag über als der Papa ſeiner Frau herumzulaufen, wurde er wütend und beſtand auf ſofortige Abreiſe. Im Zuge ſagte er dann:„Wenn das ſo weiter gegangen wäre, hätte ich ſchließlich noch als mein eigener Großvater herumlaufen können. Nein, ich danke für das Vergnitgen.“ 5 Und Frau Nibdy ſah ein, daß es doch nicht ſo leicht ſei, die Schweſter ſeiner eigenen Tochter zu 15 Stangenberg Im übrigen dürfe man nicht vom einzelnen Arbeitgeber, der vielleicht über das Ziel hinausſchieße, auf den ganzen Stand und die Verbände ſchließen, ſo wenig wie man vom einzelnen Arbeiter oder einer einzelnen Arbeiter⸗ organiſation Urteile über die geſamte Bewegung Möglichkeiten genommen ſeien. fällen kann. Es handelt ſich bei der Soztalreform, wie beim Schlichtungsweſen nicht um die Tatſache an ſich— ob überhaupt eine ſolche betrieben werde, ſondern nur noch um ihre Geſtaltung. Schickſals⸗ verbundener als der deutſche Arbeiter und der deut⸗ ſche Unternehmer könne man nicht gut ſein. Außerhalb der Rebnerordnung ergriff Miniſte⸗ rialdirektor Sitzler das Wort. Er verteidigte das Schlichtungsſyſtem. Es wirke lohnausgleichend, in⸗ dem untragbare Löhne ausgeglichen würden. Die Lohnerhöhungen brauchen durchaus nicht nur auf Schiedsſprüche und ähnliches zugeführt werden. Ein nicht zu verkennender Faktor iſt das ſtändige Steigen der Preiſe. Das Schlichtungsweſen bemüht ſich, das Sprunghafte zu vermeiden. Auch die Ver⸗ antwortlichkeit wird nicht von den Schultern der Führer genommen und etwa dem Staat aufgeladen, im Gegenteil wird ſie bei den verantwortlichen Führern geſchärft, die ſtets wiſſen, daß die Schlich⸗ tungsinſtanz unberechtigte Forderungen ablehnt. Prof. Dr. Nipperdey⸗Köln betont, daß der Kampf nicht um das Schlichtungsſyſtem in der Hauptſache gehe, ſondern um die Zwangs⸗Verbind⸗ lichkeitserklärung. Er ſchlägt als eine Löſung die Möglichkeit der zeitlichen Verlängerung der Tarif⸗ verträge vor. Bernhard Otte, der Vorſitzende des Geſamtver⸗ bandes der chriſtlichen Gewerkſchaften, M. d. RWR., weiſt darauf hin, daß zur Ueberwindung des nun einmal beſtehenden Gegenſatzes zwiſchen Arbeitneh⸗ mern und Arbeitgebern die ſtaatliche Möglichkeit eines Zwangseingriffs als ultima ratio gegeben ſein müſſe. Aehnlich ſpricht ſich auch Herr Röſſtger vom GoͤA. aus. Eine ſtarke Unruhe riefen die Ausführungen des Fabrikbeſitzers Overbeck⸗ Elberfeld hervor. Un⸗ ter Unmutsäußerungen der Verſammlung wendet er ſich gegen die ganze Sozialpolitik und beſonders das Schlichtungsſyſtem, das zumeiſt einſeitig im Arbeit⸗ nehmerintereſſe gehandhabt würde. Die Löhne wür⸗ den ſtändig erhöht, die Unternehmer zu Boden ge⸗ drückt. Die Lohndiktatur des Staates ſei unerträg⸗ lich und untragbar. Prof. Hoeniger⸗Freiburg Zwang im Schlichtungsverfahren nur moraliſchen Druck. Ingenieur Schweitzer vom Butab, Mog Wg, hebt hervor, daß, wenn man von Arbeitgeberſeite den ſtaatlichen Eingriff bei Lohnſtreitigkeiten nicht will, man ſich auch gegen die ſtaatlichen Subventfo⸗ nierungen wenden müſſe. Auch die Gewerkſchaften hätten zum Teil ſogar ablehnend zum Schlichtungs⸗ weſen geſtanden. Aus Gründen der Staatsräſon ſei man ſchließlich zu ſeiner Bejahung übergegangen. Was Herr Overbeck über die Nachteile des Schlich⸗ tungsweſens geſagt habe, hielte bei einer objektiven Prüfung nicht ſtand. Oberregierungsrat Dr. Tiburtius, Prof. Dr. Lehmann ⸗Köln und Broſt bekannten ſich eben⸗ falls zur Notwendikeit der Inſtitution der Schlich⸗ tungsinſtanzen. Als einzige Frau des Tages ſprach Fräulein Tſchochert vom Verband der weiblichen Han⸗ dels⸗ und Bürobangeſtellten. Die weiblichen Ange⸗ ſtellten könnten zwar nicht immer mit den Schieds⸗ ſprüchen der Schlichter einverſtanden ſein, da die Frauenarbelt unterbewertet würde. Aus„ſtaats⸗ politiſcher Haltung“ billigen ſie das Schlichtungs⸗ weſen mit ſeiner letzten Konſequenz der Verbindlich⸗ keitserkleung. Der Sinn der Gewerkſchaften ſei höher zu faſſen, als eine rein negative Abwehrſtel⸗ lung es erkennen laſſe. In ſeinem bereits oben in ſeinen Grundzügen erwähnten Schlußwort hob Prof. v. Beckerath noch einmal hervor, daß ſich der Beweis nicht(für oder gegen) führen läßt, ob das Schlichtungsſyſtem allein und wirklich die Löhne erhöhe, oder ob nicht andere Faktoren mitwirken. den einen bezeichnet als Soziale Prof. Sinzheimer, deſſen Schlußwort den geiſtigen Höhepunkt der Tagung bildete, wandte ſich gegen den Gebrauch der Begriffe„Marktgeſetze“ und „wirtſchaftliche Notwendigkeiten“, da dieſe Begriffe zu umfaſſend und zu unklar ſeien, als daß ſie mit Er⸗ folg verwendet werden können. Die Lohnhöhe iſt ab⸗ hängig von der Summe des jeweils zur Verfügung ſtehenden Kapitals, das vielmehr durch die ſyſtemati⸗ ſche politiſche Unruhe der letzten Zeit vermindert würde, als durch Lohnerhöhungen. Das Lohnpro⸗ blem iſt das Problem unſerer Zeit! Geheimrat Noſtitz dankte allen Rednern und ſchloß den erſten Verhandlungstag. Die auswärti⸗ gen Gäſte waren bei einem Empfang der Stadt im Schloß. Die übrigen Tagungsteilnehmer beſuchten die Nationaltheatervorſtellung„Die luſtigen Weibe von Windſor“. m- Scheimrat von Noftiz ſtellte bei der geſtrigen Begrüßung der Ver⸗ fammlung zunächſt feſt, daß die drei großen Höhepunkte dieſer Zeit, nämlich das Zuſtande⸗ kommen des Arbeitsgerichts⸗ ſowie des Arbeitsver⸗ mittlungs⸗ und Arbeitsloſenverſicherungsgeſetzes und das zehnjährige Jubiläum des Reichsarbeits⸗ miniſteriums zuſammen mit der Verkürzung der Arbeitszeit durch die Bäckereiverordnung und die Einführung des Drei⸗Schichtenwechſels in der Groß⸗ eiſeninduſtrie und die ſyſtematiſch fortſchreitende Vorbereitung einer großen Codifikation des Arbeits⸗ rechtes dazu berechtigt hätten, an einen gewiſſen Höhe⸗ und Beharrungszuſtand des ſozialen Fort⸗ ſchritts zu glauben. Dagegen hätten ſeit 1928 große Rückſchläge und Sorgen mit Arbeitsſtreitigkeiten und Arbeitsloſigkeit größten Ausmaßes eingeſetzt, die wiederum zur Wiederaufrollung anſcheinend ſchon abgeſchloſſener grundſätzlicher Fragen der Sozialpolitik geführt hätten, von denen die beiden Themata„Das Schlichtungsweſe 135 und„Der wirtſchaftliche Wert der So⸗ ztalpolitik“ die brennendſten ſeien. Zum Schlichtungsweſen hob Exz. von Noſtitz vor allem hervor, daß es nicht schlechthin entbehrt werden könne und daß der Erfolg letzten Endes eine Perſonenfrage ſei. Zur Ar⸗ beitsloſenfrage ſei vor allem nicht zu ver⸗ geſſen, daß Verhütung an ſich beſſer als Verſiche⸗ rung ſet. Die namentlich auch in England von der Arbeiterregierung anerkannten Schwierigkeiten der produktiven Arbeitsloſenfürſorge legten nahe, zu prüfen, ob nicht die Arbeit zweckmäßiger verteilt werden könne. In dieſer Hinſicht ſeien zwei große Möglichkeiten, die der Redner allerdings ausdrück⸗ lich nur als Möglichkeiten bezeichnete, ſchleunigſt zu pritfen: zunächſt ob nicht, wie die amerikaniſchen Erfahrungen hoffen ließen, die Bauarbeit gleichmäßiger auf das ganze Jahr ver⸗ teilt und damit die ſehr große Saiſon⸗ arbeitsloſigkeit erheblich eingeſchränkt werden könne. In einer eingeſchobenen kurzen Betrachtung über die Rationaliſierung beklagte der Redner, daß noch immer beim Reichskuratorium für Wirt⸗ ſchaftlichkeit wie auch beim Internationalen Ratio⸗ naliſtierungsinſtitut in Genf die ſozialpoliti⸗ ſche Seite der Rationaliſierung nicht ausreichend unterſucht wird. Eine zweite Möglichkeit, die zu prüfen ſet, erblickt der Redner in der Verlängerung der algemeinen Schulpflicht um ein Jahr, die aus allgemeinen Gründen naheliege, während es ein Widerſinn ſei, Kinder in das Erwerbsleben herauszuſchicken, wo viele Hunderttauſende von Er⸗ wachſenen arbeitslos ſeien. Der Redner hob einer⸗ ſeits hervor, daß die Grundforderungen der Reichs⸗ verfaſſung, achtfähvige Volksſchul⸗ und dreijährige Fortbildungsſchulpflicht, und zwar erſtere in Bayern und Württemberg, letztere in Norddeutſchland, in großen Bezirken noch keineswegs durchgeführt ſeien. Andererſeits wies der Redner auf die großen und vielfach noch ungeklärten ſchulorganiſatoriſchen Schwierigkeiten und die großen, an ſich bei unſerer Wirtſchaftslage unüberwindlichen Mehrkoſten hin, Als erſte reichsdeutſche Aufführung brachte die Oper das Märchenſpiel von Dvorak„Ruſalka“. Wenn ein Dvorak Opernmuſik macht, muß man die ſtärkſten Einflüſſe Brahmſiſcher Mondſcheinlyrik und Wagnuerſcher Muſikdramatik als beſtimmend für die eigene Produktion mit in Kauf nehmen. In der Tat iſt die Muſik zu dieſem tſchechiſch verdüſterten Undinemotiv kaum an irgend einer Stelle vom nationalen Schwung und Temperament beſonders beſtimmt, ſondern fließt von Melodie zu Melodie in der Farbigkeit eines Wagnerorcheſters und der Harmoniſtik eines Brahms, ganz dem völlig lyriſier⸗ ten Texte angepaßt, bis am Schluſſe das ſentimen⸗ tale Leitmotiv zu einem wohlig rührenden Märchen⸗ happyrend epiſch ausartet. Im Augenblick, wo der Vorhang fällt iſt man mit undefinierbarer Stim⸗ mung ſo gefüllt, daß es eines beſonderen Verſtandes⸗ aktes bedarf, um aus der Welt verkitſchter Nibe⸗ lungengeſtalten die kühle Rauheit des Okoberabends zu empfinden. Es iſt leider nur die Stimmung ge⸗ dankenloſeſten Edelſchmuſes an Gefühlen. Harry ſorgte für reiche und farbige Szenerie. Das Publikum nahm die„Ruſalka“ als das, was ſie iſt, eine Nebelgeſtalt, die wieder zu Waſſer wird, ſobald der letzte Ton, der um ſie ge⸗ woben wurde, verklungen iſt. * Humor bei Kriminaliſten.„Der Beſchuldigte zerſchlug einen irdiſchen Topf auf dem Kopfe des Gendarmen, der voll Bier war.“„Die Frau zeigte ein höchſt flegelhaftes Entgegenkommen.“ Wir lachen über ſolche Stilblüten,(wie ſie im neuen Heft der „Woche“ geſammelt ſind) und freuen uns, daß ſie bei der heutigen allgemeinen Bildung nicht mehr vorkommen. Die iſt doch ſehr weit fortgeſchritten? Oder wäre ſie noch zu verbeſſern? Prof. Budde spricht darüber im gleichen Heft der„Woche“ im Tief im Herbst“) Von Alfred Bruſt Faſſen wir uns bei der Hand, Durch den goldenen Tag zu gehen, Wald und Wieſe, Meer und Sand Wieder zu verſtehen. Nackte Bäume frieren ſchon, Häslein flitzt durch Buſch und Heide, Und den Rehbock hörſt du drohn, Wittert er uns beide. Einſam iſt der weite Strand, Helle Segel blühn am Ufer. Ueber blauem Wogenbrand Singt der Regenrufer. Rückwärts trägt der Landwind her Duft von Acker, Vieh und Knolle, Denn der Bauer werkelt ſchwer Auf der engen Scholle. Unſere Augen beten ſtill Tief in allen Herbſt zu legen Jeder Mühe— ſo Gott will Segen, Segen, Segen. *) Aus dem im Horen⸗Verlag, Berlin⸗Gruncwalbd er⸗ ſchienenen Gedichtbond„Ich bin“ von Alſrod Bruſt. Gedichte wurden vor einigen Tagen hier beſprochen. O Mannheimer Künſtler auswärts. Frau Ger⸗ trud Weyler Land(geb. Hirſchland) errang bei ihrem erſten Auftreten in der Grazer Oper als Recha in der„Jüdin“ einen glänzenden Erfolg. Die Preſſe hebt ihre ungemein vornehme Erſcheinung und ihr hervorragendes Stimmaterial, ihre Atem⸗ technik, ihre reinen Kopf⸗ und Koleraturtöne hervor. Ihr Engagement wird als ein Gewinn für das Enſemble bezeichnet. W wurde die Vorſtellung i 8 i uſſatz:„Jugendbildung und Sonderbegabung“. 5 iſt beute ein beſond es Gut.— von Karl Tutei r gleichfalls Mann m ſtammt. Seinen Opernabende d et ein kla. rhytb miſche 8 — Die indem er zunächſt nur eine Prüfung der Frage ver⸗ langte, in welchem Verhältnis die ſchuliſchen Mehr⸗ koſten zu den Erſparniſſen der Arbeitsloſenverſiche⸗ rung ſtehen würden. Hierbei erwähnte er, daß nach ihm gemachten Mitteilungen die engliſche Regierung den Entſchluß, die Schulpflicht bis zum 15. Jahre auszudehnen, weſentlich mit Rückſicht auf die erhoffte Verminderung der Arbeitsloſigkett gefaßt habe. Hierbei empfahl der Redner eine von der Geſell⸗ ſchaft für Soziale Reform herausgegebene„Das neunte Schuljahr“ betitelte Sammelſchrift mit Auf⸗ ſätzen maßgebender Sachkenner, die einen bisher in der Literatur noch nicht vorhandenen Geſamtüber⸗ blick über die Frage gebe. Zur Arbeitsloſenverſicherung betonte der Redner nicht bloß die Notwendigkeit, Mißbräuche abzuſtellen, ſondern auch, daß dieſe in allen Kreiſen der Bevölkerung vorgekommen ſeien. Er begrüßte die Kritik und warnte davor, Zweck⸗ mäßigkeitsfragen als Fragen der Weltanſchauung aufzufaſſen. Die zutage getretenen Auswüchſe der Kritik legten die Gefahr der Irreleitung der öffent⸗ lichen Meinung umſo näher, als die außerordent⸗ lichen Koſten der Arbeitsloſenverſicherung unſere zu⸗ folge der Geſamtentwicklung und der Reparations⸗ laſten in einer Verarmung befindliche Volkswirt⸗ ſchaft beſonders hart drückten. Der Vorſtand der Geſellſchaft ſtelle deshalb den wirtſchaftlichen Wert der Sozialpolitik zur Diskuſſion, obwohl neben und ſogar vor dieſem noch der ideelle ſtehe. Mit einer ſolchen ſachlichen Erörterung erfüllte die Geſellſchaft ihre Aufgabe, eine neutrale Stätte des Ge⸗ dankenaustauſches zu ſein. Sie hoffe, die perſönlichen Beziehungen zwiſchen Arbeitgebern und nehmern damit in einer dem ſoztalen Fortſchritt angepaßten Form wieder zu beleben, ſowie damit auch die allgemeine Atmoſphäre 8 wi ⸗ ſchen Unternehmertum un d Arbeiter ⸗ ſchaft zu verbeſſern. Zuſammenarbeit in guter Gemeinſchaftsgeſinnung bedeute Förderung der Produktion. Eine ſolche Hemeinſchaftsarbeit partei⸗ und intereſſenmäßig ganz verſchieden gerich⸗ teter Kreiſe diene endlich auch dem großen Ziele der leider von ſo vielen Gegenſätzen noch immer zer⸗ riſſenen Volkseinheit.(Lebhafter Beifall.) Kommunale Chronil 600 000% Fehlbetrag der Stadt Hanau * Hanau, 23. Okt. Die Stadt Hanau befindet ſich in außerordentlichen Finanzſchwierigkeiten. Aus den Jahren 1928 und 1929 iſt ein Geſa mitfehl⸗ betrag von 600 000/ vorhanden. 5 ** R. Meckesheim, Amt Heidelberg, 23. Okt. Zurzeit wird die durch Beſchluß des Bürgerausſchuſſes ge⸗ nehmigte Kanaliſation der Eſchelbronner⸗ ſtraße ausgeführt. Schon ein lang beſtehender Mißſtand wird durch die Verwirklichung dieſes Pro⸗ jekts beſeitigt und ein dringender Wunſch der hie⸗ ſigen Ortseinwohnerſchaft erfüllt. Außerdem wird das Ortsbild am Ortseingang günſtig beeinflußt. — Die Kirchweihe, die ſonſt am letzten Sonn⸗ tag im Oktober abgehalten wird, findet infolge der Landtagswahlen am nächſten Sonntag ſtatt. Ein An⸗ trag des Gemeinderats auf Beibehaltung des üb⸗ lichen Termins wurde durch die Staatsaufſichts⸗ behörde abgelehnt. Wie jedes Jahr wird wiederum am Kirchweihmontag ein Krämermarkt abgehalten, der in den letzen Jahren an Bedeutung verloren hat. Da der hieſige Ort ein Eiſenbahnknotenpunkt iſt und eine zentrale Lage hat, iſt mit ſtarkem Frem⸗ denbeſuch für den Sonntag zu rechnen. Kleine Mitteilungen Die Stadt Pforzheim hat die Gasfernver⸗ ſorgung der badiſchen Gemeinden Eutingen und Niefern und der württembergiſchen Oetisheim, Enzberg und Mühlacker übernommen. Die Vertragsdauer iſt auf 35 Jahre feſtgeſetzt. Die Höhe des Gaspreiſes wird von den Gemeinden be⸗ ſtimmt. . Schluß des redaktionellen e eee Mahganlertigung in Pelzmäntel Guido Pfeiler, B I. J Brat Strate O Die Landesgewerbeanſtalt in aiſerslanterf f eine Ausſtellung„Das Porträt“ ſammenz geſtellt, die ſpäter auch im Kunſtverein Speyeß gezeigt werden ſoll. Es handelt ſich vorwiegend unt Pfälzer Künſtler, über dreißig an der Zahl. Dis r Nichtpfälzer ſtehen doch wenigſtens in Verbindung mit dieſem Gebiet. Zu nennen ſind beſonders vier Bildniſſe von Albert Weisgerber, ein Frauen⸗ porträt von Max Slevogt, ſehr lebhafte Porträts von Hans Fay, Speyer, Gemälde von dem Kaiſers⸗ lauterer Heinrich Oeltjen, geiſterhaft verſchleierte Darſtellungen von Edgar Jene, Saarbrücken, die beiden Landauer Croiſſanks, eine flottgezeich⸗ nete Tänzerin von Siegfried Ziegler, München. Eine Gruppe von Selbſtbildniſſen zeigt das Problem des Porträts von dieſer beſonders intereſſanten. Seite. An Bildhauern ſeien Theo Siegle, Haß⸗ loch, und Fritz Korter Einſiedlerhof, genannt. Syntheliſcher Kauſchuk Senſationelle Erfindung eines Schweizer Chemikers? Eine aufſehenerregende Mitteilung kommt aus Lugano. Dem dort lebenden Baſeler Chemi⸗ ker E. Kleiber ſoll es gelungen ſein, ein Ver⸗ fahren zur Herſtellung ſynthetiſchen Kautſchuks zu entdecken. Dieſer künſtliche Kautſchuk ſoll alle Eigen⸗ ſchaften des natürlichen beſitzen, und er ſoll dieſen an Elaſtizität noch übertreffen. Vor allem aber ſoll der künſtliche Kautſchuk viel billiger ſein als der natürliche; er ſoll ſich auf 50 Centimes je Kilo⸗ gramm ſtellen. Die Schweizer Zeitungen berichten weiter, man gegenwärtig mit der Prüfung von Kleibers Erfindung beſchäftigt iſt, und man glaubt zu wiſſen, daß dieſe Prüfung bisher ſehr günſtige Reſultate ergeben hat. Es heißt weiter, daß ein aus deutſchen C Konſortium in der Bildung * K iffen iſt, eibers Erfindung auswerten will. 4901118 8 1 6 t mit Verſuchen be⸗ er von ſynthe⸗ e in hinzielen. Ortſchaften daß * 7 Freitag, den 25. Oktober 1929 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) * Freiburg i. Br., 23. Okt. Am 17. Oktober d. J. fand unter dem Vorſitz des Präſidenten, Kommerzien⸗ zienrat Schuſter, die zweite diesjährige Vollver⸗ ſammlung ſtatt. Sie hatte ſich zunächſt mit der Er⸗ ſatzwahl für den verſtorbenen Herrn Seb. Schafferer hier, mit Amtsdauer bis 1930, zu befaſſen. Die Kam⸗ mer nahm zunächſt eine Erſatzwahl vor und ſtellte eine Liſte von 16 Herren auf, die als Handelsrichter für das Landgericht Freiburg vorgeſchlagen werden ſollen. Im Anſchluß daran gab Kommerzienrat Schu⸗ ſter eine Entſchließung bekannt, die in der letzten 4 Sitzung der Vereinigung der Wirtſchaftlichen Ver⸗ 1 bände zum Poungplan vorgelegt und nun lebhaft dis⸗ g kutiert wurde. 1 Dann berichtete Dipl.⸗Kaufmann Ruef in einem ö umfaſſenden Referat über den gegenwärtigen Stand ö der Sozialverſicherung. Er brachte dabei zum Ausdruck, daß dem Grundgedanken unſerer ſo⸗ zialen Geſetzgebung durchaus zuzuſtimmen ſei, daß aber die gegenwärtig geltenden und im Entwurf 5 vorltegenden Geſetze eine Ueberſpannung des Ver⸗ ſicherungsgedankens bedeuteten. Die Sozialbelaſtung, die ſich für 1928 auf 5,9 Milliarden Mark beläuft, erreiche außerdem eine Höhe, daß ſie nicht nur eine 1 Gefährdung der Wirtſchaft, ſondern auch der Staats⸗ 4 finanzen bedeute. Die von Profeſſor Dr. Ernſt Horneffer angeſtrebte Sozialreform lehnte der Re⸗ e 4 Aus dem Lande Semeſterbeginn in Heidelberg m. Heidelberg, 24. Okt. Offiziell hat das Winter⸗ ſemeſter noch nicht ſeinen Anfang genommen, da die b Vorleſungen erſt am 2. November beginnen, inoffi⸗ 4 ziell aber doch. Die erſten ſind regelmäßig die Kor⸗ porattonen, die ſich einſtellen, und ſo ſieht man denn 1 wieder eines der charakteriſtiſchen Wahrzeichen be⸗ delbergs, die bunten Mützen, das Straßenbild be⸗ 5 leben. Es zieht wieder Leben ein in die Studenten⸗ häuſer, auf deren Firſt zumteil ſchon jetzt im herbſt⸗ lichen Winde die Korporationsfahne flattert zum Zeichen, daß der„Betrieb“ wieder aufgenommen iſt. „Voll und ganz“ allerdings noch nicht. Denn zunächſt gilt es noch, die Reihen zu ſchließen, was durch das Keilen der Neufüchſe bewerkſtelligt wird. Im ver⸗ gangenen Sommerſemeſter wurden alle Korpora⸗ tionen reichlich mit Füchſen geſegnet, ſodaß ſie trotz der Abwanderung mancher Mitglieder nach anderen Univerſitäten oder in das Philiſterium verhältnis⸗ mäßig ſtark in das Winterſemeſter eintreten. Die 3 Lücken füllen ſich von ſelbſt wieder auf. Niemand f aber iſt froher über den Beginn des neuen Seme⸗ g ſters als die Geſchäftsleute, wenigſtens viele von ihnen, beſonders jene, die hauptſächlich auf den Um⸗ ſatz durch die Studenten angewieſen ſind. Wenn 4 drei Monate lang 4000 Käufer etwa fehlen, ſo be⸗ 5 deutet das gerade heute einen recht fühlbaren Man⸗ 5 gel an Einnahmen. Nun iſt die ſtudentenloſe Zeit 8 wieder vorüber und wird Heidelberg wieder Heidel⸗ g berg. i g Wiederauſtan des abgebrannten Dorſes . Beitsaringen a 4 Betlmaringen(Amt Bonndorf), 28. Okt. Die Hand! über ben Wie ber aufbau von ſtehen unmittelbar vor dem Abſchluß. rungsſummen wurden ſchon feſt⸗ ſiche rungen werden zurzeit unte im großen 5 ſchon in Kürze noch abgeſ und ga mit de mur onne Maundsflick 0 und 25 Stück packung 50 Stück Blech- Packunq 1 . 2 Vollberjammlung der Handelskammer Freiburg l. Br. ferent ab. Dagegen wäre im gegenwärtigen Aufbau des Verſicherungsſyſtems durch Rationaliſie⸗ rung der Verwaltung, Vereinfachung der geſetzlichen Vorſchriften und eine ſyſtematiſche Spar⸗ politik die Möglichkeit gegeben, die Sozialetats um erhebliche Summen zu vermindern. Ueber einen vorliegenden Referentenentwurf eines Geſetzes über die Fälligkeit und Verzinſung der Aufwertungshypotheken berichtete Komm.⸗Rat Schuſter. Nach ſeinen Ausführungen nimmt ein Fachmann die Summe der im Jahre 1932 zur Rück⸗ zahlung fälligen Aufwertungshypotheken mit rund 8 Milliarden RM. an. Es ſei unzweifelhaft, daß die Aufwertungshypotheken von den Schuldnern bis 1932 und alle zur gleichen Zeit nicht zurückbezahlt werden können, weshalb eine Verlängerung der Rück⸗ zahlungsfriſt, aber auch eine Neuregelung der Verzinſungshöhe durch Geſetz in Ausſicht zu nehmen wäre. Die Stellungnahme der Kammer ging dahin, den Beſtrebungen, auf geſetzlichem Wege einen gerechten Ausgleich zwiſchen Schulöner⸗ und Gläubiger⸗ intereſſen zu ſuchen, zuzuſtimmen. Zum Schluß wurde die Anregung gegeben, eine der nächſten Kam⸗ merſttzungen in St. Blaſien zu veranſtalten und damit eine Beſichtigung des Schluchſeewerks zu ver⸗ binden. Dieſen Vorſchlag nahm die Kammer an. N 5 eee Noch immer Waſſernot in Mingolsheim * Mingolsheim, 23. Okt. Die Auswirkungen der Trockenheit dieſes Jahres haben hier ernſte Formen angenommen. Die meiſten Brunnen lie⸗ fern nicht einmal die nötigſten Mengen Waſſer zum Haus bedarf. Dieſe Folge iſt beſonders zur Zeit des Winters ſehr unangenehm und kann großen Nachteil bei etwaigen Bränden mit ſich brin⸗ gen. Abhilfemaßnahmen werden eingehend erörtert, doch wird wohl bis zum Frühjahr gewartet werden mütſſen. 8 Durch Starkſtrom getötet * Weingarten bei Durlach, 23. Okt. Die Frau des Autohalters Schwaiger war mit dem Bügeln beſchäftigt und entfernte nach Beendigung der Arbeit den Kabel vom Bügeleiſen, nicht aber vom Kon⸗ takt. Das 1 Jahr alte Kind kam mit dem Kabel in Berührung und war ſofort tot. Der Vollendung der Schauinslaudbaßn entgegen * Freiburg, 23. Okt. Die Arbeiten an der im Bau befindlichen Drahtſeil⸗Schwebebahn auf den 1200 Meter hohen Schauinsland bei Freiburg im Breisgau ſind dank der günſtigen Wetterverhält⸗ niſſe ſoweit fortgeſchritten, daß jetzt mit dem Ein ⸗ bau der Seile begonnen werden kann und mit der Betriebser öffnung im Frühjahr 1930 gerechnet wird. Die Bahn beginnt am End⸗ haltepunkt der Freiburger Straßenbahn in dem Vor⸗ ort Günterstal und führt von dort auf den Schau⸗ insland, über deſſen Gipfel übrigens die Freiburger Stadtgrenze geht. Von N 8 aus iſt in müheloſer A des Schwarzwaldes zu er ren in über 1000 Mete Gipfeln des Felöberges, 57 1 En 10 eſtorben 7 17 Aus der Pfalz Einweihung der geologiſchen Sammlung im Dürk⸗ heimer Muſeum * Bad Dürkheim, 22. Okt. Geſtern wurde von Frl. Dr. Bölcker die vom geologiſchen Inſtitut der Univerſſtät Heidelberg aufgeſtellte geologiſch⸗ minerglogiſche Abteilung bor Poliſchta⸗Hauptver⸗ ſammlung im Muſeum in Bas Dürkheim eröffnet. Vorher dielt Fräulein Dr. Völcker einen Vortrag mit Lichtbildern„Geologte der Pfalz“, der mit großem Beifall von der zahlreichen Menge auf⸗ genommen wurde. Am Nachmittag wurde unter ſehr ſtarker Beteiligung unter Führung von Fräu⸗ lein Dr. Völcker eine geologiſche Ercurſion von Forſt über den Baſaltſteinbruch, Pechſteinkopf nach den Rheintalverwerfungen bei Wachenheim unter⸗ nommen. Geparatiſtenhaß * Venfabt a.., 28. Okt. Nach Schluß der geſtrigen Berhandlung gegen May⸗ Bürgerzeitung verfolgte eine große Menſchenmenge den als Zeugen aus bem Elſaß erſchienenen früheren Separatiſten Gumbinger von Poxheim. Zurufe wie„Lump, Landesverräter“ uſw. wurden laut, ſo daß Gumbin⸗ ger unter dem Schutz von zwei Gendarmeriebeamten in ein Hotel gebracht werden mußte. Die immer größer erdende Menge nahm eine derart bedroh⸗ liche Haltung ein, daß ſchließlich Gumbinger, um Ausſchreitungen zu verhüten, in das Amtsgerichts⸗ gefängnis in Schutzhaft genommen wurde. Der Angeklagte May ⸗Schifferſtadt wurde nach Verlaſſen des Gerichtsgebäudes verprügelt, ſo daß auch hier die Polizei zum Eingreifen gezwungen war. Purzelmarkt in Billigheim * Billigheim bei Bergzabern, 22. Okt. Am Diens⸗ tag iſt wie alljährlich ſetit dem Jahre 1450 das Pur⸗ zelmarktfeſt in Billtgheim abgehalten worden. Der Beſuch war in dieſem Jahre gegenüber früher über⸗ aus ſtark. Es mögen aus der ganzen Pfalz etwa 8000 Feſtteilnehmer erſchienen ſein. Bereits am frühen Morgen kamen die Feſtbeſucher mit Zügen und Sonderautofahrten an. Um halb 11 Uhr zog ein hiſtoriſcher Feſtzug durch die Ortsſtraßen nach dem Feſtplatz. Voran ritt der Polizeidiener auf weißem Pferde, geſchmückt mit einem roten Federbuſch. Die Purzelmarktfahne, die alte Fahne vom Hambacher eſt, wehte dem Feſtzug voran. Es folgten die Feſtordner, eine Trachtengruppe. Die Teilnehmer an den Wettſpielen, die ganze Schul⸗ jugend, folgten, nach ihnen kamen der Bürgermei⸗ ſter und der geſamte Gemeinderat. Hoch zu Roß an⸗ ſchlteßend die Teilnehmer an den Pferderennen. Ein Wagen brachte eine Spinnſtube alter pfälzi⸗ ſcher Art und ein Wagen mit dem Feſtausſchuß bil⸗ dete den Schluß. Auf dem Feſtplatz nahm die Ver⸗ auſtaltung mit dem Purzeln der Knaben ihren Anfang. Wohl über 200 Jungens machten mit. Es ſchloß ſich ein Wettlaufen von Männern an, das 50 Teilnehmer aufwies. Den erſten Preis, ein Gelöpreis von 30, gewann A. Caſpar aus Ingen⸗ heim. . Freilod im Keller Okt. Seit zwei Tagen war der umetz Hermann Clauſſonet noch hurde er nun im g tot aufgefunden. Er Leben genommen. * Ser et. die F S. 4 f Een Schutze für Handel und Gewerbe, der Südpfälziſche ſerſtraße warf ſich ein funger Arbeit wurden g Deutschlands heisſgercuchte 5 G VT Nachbargebiete Ein Block der Mitt„ 2: Landau, 23. Okt. Für die Landauer Stadt⸗ ratswahl wurde Dienstag abend ein Block der Mitte gegründet, der die Wirtſchaftsgruppen, De⸗ mokraten und die Deutſche Volkspartei umfaßt. Dem Block ſind weiter beigetreten die Arbeitgebervereini⸗ gung für Induſtrie und Handel, der Verein zum Handwerker⸗ und Gewerbebund, außerdem mit ein⸗ zelnen Einſchränkungen die Reichspartei des Deut⸗ ſchen Mittelſtandes, die Freie wirtſchaftliche Vereini⸗ gung uſw. Dieſem Block der Mitte dürften Sozial⸗ demokraten, Bayeriſche Volkspartei und Zentrum, i und Kommuniſten gegenüber⸗ ehen. 0 5 Blutiger Kirchweihſtreit 5 8 * St. Wendel, 23. Okt. Zu einer blutigen Me ſerſtecherei kam es in der vergangenen Mit woch⸗Nacht gegen 3 Uhr. Nach vorausgegangenem Wortwechſel in der Turnhalle gerieten an der Ecke Brühlſtraße Kirmesgäſte mit einer Gruppe Einhet⸗ miſcher in Streit, der bald in eine üble Schl gerei ausartete. Dabei ſpielte das Meſſ Hauptrolle. Etwa 5 Perſonen wurden am Kopf und im Geſicht weſentlich verletzt. Nach dem Vorfall er⸗ griffen die Täter die Flucht, ſodaß die Polizei bei ihrem Eintreffen nur noch die Verletzten u die übrigen Schauluſtigen vorfand. Den ſofort geſtellten Nachforſchungen war Erfolg beſchied denn es gelang, den Haupttäter in der Perſon eit Mannes aus Hoof feſtzuſtellen. Ein an der S gerei Mithetetligter von St. Wendel, der anſchein den Streit ſchlichten wollte, wurde von einem M ſerſtuch derart tief getroffen, daß die waffe abbrach und die Klinge in * Mainz, 21. Okt. Der Gemeinderat von ſtavs burg Ginsheim genehmigte, nachdem Bürgermeiſter den Eingemeindungsvertrag Mainz erklärt hatte, nach eingehender Aus dieſen Vertrag mit 14 gegen 3 Stimmen. Dami ab 1. Jauuar 1930— der Eingemeindungsv tritt an dieſem Tage in Wirkſamkeit das ge Mainſpitzengebiet zu Mainz gehören. Der Einbruch in ein engliſches Beſatzungsdepot * Wiesbaden, 28. Okt. In der Nacht zu tober war in das engliſche Beſatzungs Wiesbaden ein Einbruch verübt worden, be die Täter Werte von etwa 6000 Mk. erbeutete Kölner Kriminalpolizei iſt es jetzt gelungen gelegenheit aufzuklären. Als Täter ſind Staatsangehörige, Soldaten und Ziv ter, ermittelt worden, die die Beute no gleichen Nacht mit dem Auto nach Kl Die Diebe und Hehler wurden feſtgen mmen * Mainz, 23. Okt. Heute morgen er in Mainz zwei ſchwere Unglücksfälle. 1 Kaſtel, der ſchon verſchtedentlich Sel verſuche unternommen hatte, vor 0 Er wurde völlig zerguetſcht und getötet.— In einer Maſchinen zmel ſchwere Eiſenträger, zwiſchen denen Nieter bei der Arbeit befand, ins Rutſch preßten den unglücklichen Arbeiter ſo zu daß er in hoffnungsloſem Zuſtand ins Kre gebracht werden mußte. Ein Arm und latt abgeguetſcht. Einige andere Ar Verletzungen eite. Nr. 496 *—. e ee Nene Manabeiggz estar(Aittag- Ausgabe) Freitag, den 2B. Okto Immer hat Berlin es ſchwerer als andere Me⸗ tropolen gehabt, ſich als Weltſtabt zur Geltung zu bringen. Es hat nicht wie London, Paris und Wien in jahrhundertelanger Vergangenheit alle politi⸗ ſchen, wirtſchaftlichen, kulturellen und geſellſchaft⸗ lichen Strebungen eines ganzen Volkes auf ſich lenken und zum Ausdruck bringen können. Berlin war nur eine Hauptſtadt unter vielen und vom Schickſal keineswegs bevorzugt. Völkiſche Eigen⸗ arten, politiſche Gegenſätze, dynaſtiſche Rivalitäten und Preſtigeanſprüche begrenzten ſeinen Einfluß. Trotzdem wurde es in dem halben Jahrhundert kaiſerlicher Herrſchaft ein ſtattlicher Repräſentant des geeinten Deutſchlands. Es erhielt internatio⸗ nale Folie, und die wilhelminiſche Epoche entfaltete es zu einer Blüte, die vielleicht nicht durchweg ge⸗ ſund war, aber doch die ſtaunende Beachtung der Welt auf ſich zog. Dann kam der Umſturs und be⸗ grub neben vielen anderen Werten auch die ſtark werbenden der höfiſchen Repräſentation. Mit der Größe des Reiches ſank auch das Anſehen ſeiner Hauptſtadt in der Welt und im Lande ſelbſt. In den Wirren der Revolutionszeit ließ die Zentral⸗ gewalt die Reichshauptſtadt im Stich, und die Ver⸗ faffung wurde nicht hier ſondern im Lande geboren. Berlin hat ſich durch dieſe Schläge nicht entmu⸗ tigen laſſen, ſondern iſt mit Wagemut, Tatkraft und Selbſtvertrauen daran gegangen, die ihm gebüh⸗ rende Weltſtellung zurückzuerobern. Den Rahmen für ſeine Weltſtadtpolitik hat es ſich durch die ſummariſche Eingemeindung des Jahres 1920 ge⸗ ſchaffen, durch die mit einem Schlage die Einwohnerzahl verdop⸗ pelt, der Flächeninhalt auf das 1b fache ge⸗ trieben wurde. Ein Vorgang, der in der Geſchichte der deutſchen Städte wohl ohne Beiſpiel daſteht, obgleich gerade die Entwicklung Berlins von den erſten Anfängen bis zu den Gründerlahren und darüber hinaus durch Sprunghaftigkeit gekennzeichnet iſt. In der Reihenfolge der Weltſtädte hat Berlin jetzt mit ſei⸗ nen 4,3 Mill. Einwohnern den g. Platz inne(hinter Newyork mit 8 und London mit 4,6 Mill.) und ſein Flächeninhalt(88 390 Hektar) wird ſogar nur von einer einzigen Stadt und zwar von der an Ein⸗ wohnerzahl erheblich kleineren Perle Kaliforniens Los Angeles, übertroffen. In dieſes große Sammelbecken möglichſt alle wirtſchaftlichen Strömungen des Landes einmün⸗ den zu laſſen, iſt der Grundgedanke des ganz wirt⸗ ſchaftlich orientierten Berliner Programms. Es ſolgt zielbewußt der Entwicklung der deutſchen Wirtſchaft, der immer zunehmenden Konzentration auf allen Gebieten und ber immer inniger werden⸗ den Verbindung zwiſchen Politik und Wirtſchaft. Wieweit dieſe Zuſammenballung in Berlin be⸗ reits gediehen iſt erhellt aus einigen Angaben, die wir der kürzlich erſchienenen ſtadtamtlichen Schrift „Berlin von heute“ entnehmen. Die Bevölkerung Berlins macht den 15. Teil des deutſchen Volkes aus, ſein Anteil an der Geſamtheit der gewerblich tätigen Volksgenoſſen aber ein volles Zehntel. An gewerblichen Unternehmungen zählt Berlin mehr als Württemberg und Baden zuſammen und an Arbeitern nahezu ſoviel wie Weſtfalen, die Haupt⸗ induſtrieprovinz des Reiches. Von der Berliner Me⸗ tallinduſtrie, die an Umfang nur von der rheini⸗ ſchen übertroffen wird, lebt ein volles Fünftel der Bebölkerung. Bei weitem an der Spitze der Arbei⸗ terzahl nach, nämlich mit 41 v. H. der deutſchen Ge⸗ ſamtheit, ſteht Berlin in der elektrotechniſchen In⸗ dustrie. Im Maſchinenbau muß die Reichshaupt⸗ ſtadt lediglich Sachſen und der Rheinprovinz den Vortritt laſſen. Führend iſt ſie in der Schuh⸗ und Leder, in der Möbel⸗, Film⸗ und Klavierinduſtrie. In der Bierbrauerei folgt ſie, die in Schultheiß⸗ Patzenhofer das größte Brauunternehmen der Welt hat, unmittelbar hinter München, in der Ziga⸗ retteninduſtrie hinter Dresden. Im Buch⸗ und Zei⸗ tungsgewerbe hat ſie Leipzig längſt geſchlagen. Berlin iſt auch die größte Handelsſtadt nicht nur Deutſchlands, ſondern des ganzen europäiſchen Feſtlandes. Es iſt der Sitz des großen Geld⸗ und Börſenhandels; 3200 Bankniederlaſſungen mit 50 000 Angeſtellten, einem Viertel der deutſchen Ge⸗ ſamtheit regeln die finanziellen Abwicklungen eines ſehr großen Teils aller in Deutſchland getätigten Geſchäfte. Von den 11 Milliarden fremder Gelder, die von ſämtlichen deutſchen Aktien banken verwal⸗ tet werden, ſind 86 in den Händen von ſieben Ber⸗ liner Großbanken. Ueberragend iſt auch Berlins Bedeutung als Sitz der deutſchen Aktiengeſellſchaf⸗ ten und Geſellſchaften mit beſchränkter Haftung. Von jenen entfallen mehr als ein Viertel, von die⸗ ſen faſt ein Drittel auf die Reichshauptſtadt. Man wird den Ausführungen in der angeführ⸗ ten Zeitſchrift beipflichten können, wenn es auf Vorlin als gaupt, und Grund dieſer Zahlen heißt:„Berlin iſt nicht nur ein rein örtliches Unternehmen, ſondern ein Unter⸗ nehmen des geſamten Deutſchlands.“ Aber wenn dann fortgefahren wird:„Berlins Arbeit iſt Arbeit für ganz Deutſchland“, ſo wird man die Antitheſe aufgreifend, die in dieſem Satze liegt, doch einwen⸗ den müſſen, daß vieles, was Berlin für ſich in An⸗ ſpruch nimmt, doch eigentlich die Arbeit von Deutſchland iſt, die nur aus Zweckmäßigkeitsgrün⸗ den nach Berlin verlegt iſt, oder hier zur Auswir⸗ kung und Geltung kommt. Gewiß erfordert auch dies verſtändnisvolle und eifrige Mitarbeit Ber⸗ ins, und niemand kann behaupten, daß die Reichs⸗ hauptſtadt es daran fehlen laſſe. Aber es läßt ſich auch nicht in Abrede ſtellen, daß Deutſchland einen hohen Preis dafür bezahlt. Es bezahlt mit Menſchen. Allein in dem einen Jahre 1928 hat die Zu⸗ wanderung nach Berlin die Abwanderung um mehr als 86 000 Perſonen überſtiegen. Die Berliner Statiſtik verzeichnet dieſen Ueber⸗ ſchuß als„Wanderungsgewinn“. Für das Reich, namentlich für die unter Landflucht leidenden agra⸗ riſchen Provinzen bedeutet er einen ſchweren Ver⸗ luſt. Zwar ſchwimmt zweifellos in dem Strom, der 350000 Menſchen in die Tore Berlins ſpült, auch viel minderwertiges Treibholz.— Es heißt, daß es vielen nur daran gelegen ſei, die ausgedehnten Wohlfahrts⸗ und Geſundheitseinrichtungen einer Weltſtadt für ſich auszunutzen— aber es ſteht auch außer Frage, daß die Abzugsquote nicht nur quanti⸗ tativ, ſondern auch qualitativ geringer iſt, denn ſie beſteht zum großen Teil aus Perſonen, die in dem härteren Exiſtenzkampf der Großſtadt zermürbt und für die Arbeit im Lande mindertauglich ge⸗ worden ſind. Aber wie dem auch ſei, Berlin braucht den Zu⸗ ſtrom. Es braucht ihn nicht nur, um ſeine Welt⸗ ſtadtpolitik betreiben, ſondern ſogar, um ſich be⸗ haupten zu können. Es iſt auf Zuwanderung ange⸗ wieſen, denn es iſt die einzige Weltſtadt, iſt auch die einzige deutſche Stadt von mehr als 50 000 Einwohnern, die an Geburtenunterſchuß leidet. Wohl wird in jeder 11. Minute in Berlin ein Kind geboren, aber der Tod reitet ſchneller. Die Sterbefälle haben 1928 die Geburten um 6241 über⸗ troffen. Es gab ſogar mehr Eheſchließungen als Die Gewerkſe eheliche Geburten, d. h. daß Berlin anſcheinend nicht einmal mehr beim Ein⸗Kind⸗Syſtem ſtehen bleiben will. Im Statiſtiſchen Reichsamt iſt berech⸗ net worden, daß, wenn jeder Zuzug nach Berlin aufhörte, aber auch jeder Wegzug geſperrt würde, d. h. wenn die Berliner Bevölkerung ſich ſelbſt überlaſſen bliebe, daß dann die 4⸗Millionen⸗Stadt in einer einzigen Generation auf weniger als 2 Millionen zuſammengeſchrumpft wäre und daß in der 2. Generation nicht einmal eine Million Enkel, in der 3. kaum noch eine halbe Million Urenkel übrig und daß nach 150 Jahren nur noch 90 000 Einwohner vorhanden ſein wür⸗ den, das bedeutet, daß Berlin dann ſo gut wie ausgeſtorben wäre. Dieſe düſtere Prophezeiung beruht freilich auf ſehr unſicheren Vorausſetzungen. Aber es verdient doch Beachtung, daß in ausländiſchen Weltſtädten eine rückläufige Bewegung in der Statiſtik bereits verzeichnet wird. Paris, das als Metropole in der zentraliſtiſchen Struktur des Landes eine viel ſtär⸗ kere Poſition hat als Berlin, hat in der Zeit von 19211925, in der Berlin einen Zuwachs von 213 000 Seelen hatte, trotz geringem Geburtenüber⸗ ſchuſſes einen Verluſt von 35000 und Newyork, das in der vergleichenden Geburtenſtatiſtik beſonders gut abſchneidet, hat in den gleichen Jahren 54000 Einwohner eingebüßt. Berlin ſollte demnach nicht allzu feſt auf die Un⸗ wandelbarkeit des Glückes bauen, wenn es Welt⸗ ſtadtpolitik auf lange Sicht betreibt und ſich ſchon jetzt in ſeinen Projektionen auf eine Einwohner⸗ zahl einrichtet, die doppelt ſo groß wie die gegen⸗ wärtige iſt. Jeder Deutſche wünſcht, daß eine Reichshauptſtadt eine würdige Repräſentantin des ganzen Landes iſt und bleibt, denn es iſt gewiß richtig, wie in der Zeitſchrift ausgeführt wird: „Die Weltgeltung und die wirtſchaftliche Leiſtungs⸗ fähigkeit eines Staates hängt in ſtarkem Maße von dem Geſicht und der Geltung ſeiner Hauptſtadt ab.“ Nicht rückhaltlos aber wird man ihm beipflichten, wenn er wünſcht, daß„Berlin eine Reichsmetropole wird in der Art, wie es Paris, London und Rom bereits ſind.“ Gegen eine ſo ſcharf zugeſpitzte zen⸗ traliſierende Tendenz wird man einwenden müſſen, daß auch außerhalb Berlins ſtarke Qu el⸗ len politiſcher, wirtſchaftlicher und kultureller Kraft ſpringen und immer ſpringen werden, und daß es auch außerhalb Berlins im ganzen Reiche repräſentative Werte gibt und immer geben wird, die auf das Urteil der Welt mitbeſtimmend wirken, und die das deutſche Volk nicht preisgeben will. Br E R gigarrenſtummelſammler Drei Vornehmheitsgrade unter den Sammlern— Der Fremdenverkehr hebt das Gewerbe Achtſtundentag Von N. Reynolds Packard Nicht der Einfall eines unternehmungsluſtigen Menſchen, nicht der Scherz eines Spaßvogels war es, der dieſer Tage zur Gründung der„Gewerkſchaft der Zigarrenſtummelſammler“ führte, es war ein ſach⸗ liches Bedürfnis. Das Erſpähen, Aufleſen, Sam⸗ meln, Sortieren, Reinigen und Verkaufen der rauch⸗ baren Spuren einer rauchenden Menſchheit iſt mit der Zeit ein Gewerbe geworden: und der Sinn ſeiner Angehörigen ſteht nun nach dem Achtſtundentag. Mehr als man ahnte, hat die Blüte der Stum⸗ melſammlerei mit der Blüte des Fremdenverkehrs zu ſchaffen. Das maſſenhafte Auftreten beſonders der amerikaniſchen Touriſten mit ihren teuren Ziga⸗ retten, großen Zigarren und ihrem ſorgloſen Frei⸗ luftleben auf den Straßenterraſſen der Cafés war für die Stummelinduſtrie ein Ereignis von Bedeu⸗ tung. Maſſenhaft ſtehen die Stummelſammler vor den Cafés auf den großen Boulevards und anders⸗ wo, die von den überſeeiſchen Verſchleuderern von Reichtümmern beſucht werden, und der Stummel glimmt noch, als ſie ſich ſeiner ſchon bemächtigt haben. Wie aber, wenn mehrere zugleich den Schatz er⸗ ſpähten? Der Kampf iſt dann unausbleiblich. Aber gerade, weil die Möglichkeiten des Zerwürfniſſes in der Branche ſo reichlich gegeben waren, gerade deshalb lag der Gewerkſchaftsgedanke ſozuſagen in der Luft. Durch Organiſation zu Zeiterſparnis, durch Zeiter⸗ ſparnis zur beſſeren Kraftausnutzung, durch Kraft⸗ ausnutzung zu glatter Abwicklung des Betriebs: das iſt das Programm der Gewerkſchaft. Man braucht die Stummelſammler nicht zu be⸗ neiden, aber auch nicht zu bedauern. Ihr Gewerbe iſt, ſofern es nur richtig als Gewerbe betrieben wird, ſo gut wie jedes andere. Es ent⸗ behrt nicht einmal des goldenen Bodens. In der guten Saiſon verdient der Stummelſammler bis zu 500 Franken in der Woche, das ſind etwa 350 Mark im Monat, eine Summe, von der man im heutigen Das zukünflide Königspaar von Italien Paris ſchon ohne Sorge leben kann. Nachdem der Sammler ſeine Taſche mit den Zigarren⸗ und Ziga⸗ rettenſtummeln gefüllt hat, geht er nachhauſe und oroͤnet ſeine Beute nach Marke und Qualität. Jede Sorte kommt in einen eigenen kleinen Sack; wenn dieſer ein Pfund wiegt, wird er verkauft. Wer die Käufer ſind, wiſſen nur die Eingeweihteſten und die verraten es nicht. * Die Gewerkſchaft kennt dreierlei Mitglie⸗ der: die erſte Kategorie lieſt die Stummel primi⸗ tiverweiſe mit der Hand auf, die zweite benutzt einen Spazierſtock mit einem ſcharfen, ſchief eingetriebenen Nagel, die dritte verwendet einen kleinen Sporen am Stiefelabſatz. Dieſe dritte Art des Stummelſammelns iſt die vor⸗ nehmſte und praktiſchſte zugleich. Mit dem Sporen kann ein tüchtiger Sammler ſchnell und ohne Auf⸗ ſehen— da er ſich ja nicht bücken muß— eine große Anzahl von Stummeln vom Pflaſter aufpicken. Er muß nur dann den Fuß heben und den Stummel von der Sohle ſchnell in ſeiner Taſche verſchwinden laſſen. Kein Konkurrent, kein Kellner bemerkt ihn, keiner macht ihm ſeinen Jagdgrund ſtreitig. * 8 Die Leute mit den Nagelſtöcken ſtehen um eine Stufe tiefer, denn ſie beugen zwar nicht das Knie, wie diejenigen ihrer Kollegen, die mit der bloßen Hand arbeiten, aber ſie tragen doch ein Werkzeug zur Schau, das die Aufmerkſamkeit auf ihr nicht ge⸗ rade volkstümliches Gewerbe zu lenken vermag. * Nach den großen Cafes iſt die Börſe der belieb⸗ teſte Tummelplatz der Stummelſammler. Die Auf⸗ regungen des Effektenmarktes machen viele Börſen⸗ beſucher zu Kettenraucher, die in ihrer Nervpyſität oft halbe Zigarren und Zigaretten wegwerfen. Aber die Plätze um die Börſe gehören wenigen Aus⸗ erwählten., Eine einzigartige Au Küſte von Neu⸗Sü d wales. Die Gladt der reichen Veitlet Drei Baukguthaben und drei Häuſer erbettelt. Ein Zeitungsgroßhändler als Bettler.— Der be⸗ ſtohlene Bettlerkapitaliſt.— Ein armer Mann, der über Hunderttauſende verfügt.— Die„dummen“ Amerikaner. Herkules am Scheidewege. Man kennt das Bild. Der gewaltige Held der griechiſchen Sage ringt mit dem Entſchluß, wie er ſein künftiges Leben geſtalten ſoll. Um ihn bemüht ſich die Göttin der Tugend und des Ruhmes, die Göttin der Liebe aber verheißt ihm ſchrankenloſen Genuß ſchon in dieſer Welt. Und Herkules entſcheidet ſich für den Ruhm, der Ewig⸗ keitswert hat. Ein anderes Bild. Ein Kreuzweg, die eine Straße führt zur Arbeit, die andere zum Müßiggang. Und der Wanderer hat nachdenklich den Finger an die Naſe gelegt. Er ſagt ſich: Arbeite ich, dann komme ich zu nichts; arbeite ich nicht, dann komme ich auch zu nichts. Reſultat: Ich arbeite nicht! — Dabei iſt noch gar nicht geſagt, daß, wenn man nicht arbeitet, man wirklich zu nichts kommt. Es iſt wieder einmal Amerika, das Land der unbegrenz⸗ ten Möglichkeiten, das uns dafür ſehr eindringliche Beiſpiele an die Hand gibt. Man leſe nur einmal, was der„Newyorker Herold“ über das Bettler ⸗ unweſen in Newyork erzählt, und mancher von uns wird mit Neid feſtſtellen, daß es dieſen Drohnen des täglichen Lebens, obwohl ſie nichts tun, beſſer, viel beſſer geht, als Millionen von Men⸗ ſchen, die im Schweiße ihres Angeſichts ſich plagen müſſen, um ihr tägliches Brot zu verdiene Da hat man eine Bettlerin aufgeleſen, die das ſechſte Jahrzehnt ihres Lebens bereits überſchritten hat. Seit Jahren ſchon hauſt ſie in einem dunklen 1 und elenden Keller, und mildherzige Nachbarn ſorgen dafür, daß es ihr nicht an Speiſe und Trank fehlt. Als ſich die Polizei ihrer liebevoll annahm, faud man bei ihr 3 171,02 Dollar, alſo rund 13 500 Mk. Man ſieht, das Betteln lohnt ſich in Newyork.— Eine andere Bettlerin heſitzt anſcheinend mehr Routine als dieſe Frau. Sie iſt bereits 81 Jahre alt und hat ein Vermögen von 15 000 Dollar geſammelt, was einem Betrage von etwa 63 000 Mk. entſpricht. Sie führt über ihre Einnahmen genau Buch. Ihr monatliches Einkommen beträgt 400 Dollar(1600 Mark). Da ſte täglich nicht mehr als 40 bis 50 Pfg. ausgibt, kann ſie ziemlich viel„auf die hohe Kante“ legen.— Louis R. iſt geradezu der Typ eines Kapi⸗ taliſten unter den arbeitsſcheuen Schmarotzern der Weltſtadt. Als man ihn beim Betteln verhaftete, trug er in ſeinen Taſchen nicht weniger als 4 Bank⸗ bücher, zwei Saſequittungen und fünf Brieftaſchen, die alle wohlgefüllt waren.— Doch vergeſſen wir einen anderen nicht aus der ehrenwerten Gilde der bettelnden Nichtstuer. Sein Bankkonto war zwar nicht höher als 1446 Dollar(6000 Mark). Durch⸗ ſchnittlich zahlte er täglich etwa 100 Dollar(420 Mk.) ein. Aber den größten Teil ſeines erſchnorrten Ver⸗ mögens hat er feſt angelegt. So nannte er eine erſte Hypothek in Höhe von 40 000 Dollar(165 000 Mk.) ſein eigen, und es ſtellte ſich ſogar heraus, daß er der Beſitzer mehrerer Zeitungsſtände in Brooklyn war. — Wer ſah es aber Nicholas D. an, deſſen Kleider aus zerrifſfenen Lumpen beſtanden, daß er auf drei verſchiedenen Banken ein Guthaben von 10 000 Dollar (42 000 Mark) beſaß! Nebenbei wollen wir nur er⸗ wähnen, daß ihm außerdem drei Häuſer gehörten.— Uralt ſind die Geſchichten vom betrogenen Betrüger. Man erinnert ſich ihrer, wenn man erfährt, daß Charles M. eine in Lumpen gehüllte armſelige Kreatur, um 3700 Dollar(15 500 Mk.) beſtohlen wurde. Allzuſchwer traf ihn der Verluſt allerdings nicht; denn es blieben ihm immer noch 20000 Dollar (84000 Mk.), womit man auch in Amerika zur Not leben kann. Patrick I. mußte wegen Bettelus zum zwölften Mal ins Kittchen. Er bedauert nur, daß ſeine„Tätigkeit“ durch die Haft eine unliebſame Unterbrechung erfährt, gibt er doch ſelbſt zu, daß er ſich wöchentlich 150 Dollar(über 600 Mark) erbettelt.— Lange Zeit ſtand Paul S. in dem Ruf, ein ganz mittelloſer Armer zu ſein, bis die Polizei ſich etwas näher mit ſeiner„Armut“ be⸗ faßte und„nur“ 60 000 Dollar(250 000 Mark) bei ihm fand.— Gegen ihn konnte Peter R. allerdings nicht aufkommen, denn er trug in ſeinen Taſchen nur 3719 Dollar(15000 Mark), abgeſehen von einem Bankbuch, das über 587 Dollar(2400 Mark) lautete. — Kathryn B. hat es ſeit Jahren recht gut. Sie braucht ſich um ihren täglichen Lebensunterhalt nicht zu ſorgen. Mildtätige Stiftungen ſpenden ihr reich⸗ lich. Kein Wunder, daß ſie 17500 Dollar(72 000 727 erſparen konnte.— Erſt jüngſt griff die Polizet George Me. auf, der geradezu entſetzlich verkommen war und deſſen zerlumpte Kleidung von Schmutz ſtarrte. Wie aber nicht alles Gold iſt, was glänzt, ſo iſt auch nicht alles Talmi, was ſtumpf iſt. Darum war das Erſtaunen der Hüter der öffentlichen Ord⸗ nahme 9555 der Strandu . e e en hohen Seegang vi 9 o e nung nicht gering, als ſie bei dem Bettler 79 000 Dol⸗ lar(335 000 Mark) fanden. 1 Ein geſtrandetes Schiff 1 1 des Dampfers„Pappinbarras“ an der der Aufnahme wurde das Schiff durch 10 berſcie w. 1 — r u e 7 r:„ A cao. S Freitag, den 25. Oktober 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 40 Gerichtszeitung Schöffengericht Mannheim Eine tragi⸗komiſche Liebesaffäre Mit ſtotternden, gurgelnden Tönen antwortet der 25 Jahre alte Fabrikarbeiter Alois St. aus Lud⸗ wigshafen. Ein Häufchen Unglück iſts. In ſeinem Viebesleid bekommt er manchmal das heulende Elend. Seit 2% Jahren hatte er ein Liebesverhält⸗ nis mit einem, jetzt 18 Jahre alten, in der Stein⸗ zeugfabrik arbeitenden Mädchen. Er verkehrte bei des Mädchens Eltern und er rechnete beſtimmt auf eine Heirat, nachdem ſie ſich im Juni v. J. verlobt hatten. Da kommt auf einmal am 27. Auguſt v. J. ein Abſchiedsbrief. Er iſt ganz außer Faſſung. Er ſucht das Mädchen in der Fabrik zu ſprechen— was er dort mit dem Dolche wollte?— aber es gelingt ihm nicht. Er fährt dann nach Seckenheim und ſchreibt einen Abſchiedsbrief an ſeine Eltern. Erſt nachdem der Brief in den Kaſten geworfen, muß ihm der Gedanke gekommen ſein, die Geliebte mit in den Tod zu nehmen. Er fährt dem Mädchen auf dem Heimwege von der Fabrik entgegen und fordert, wahrſcheinlich nur als Einleitung eines Verſöhnungsverſuchs, wiederholt die Rückgabe eines Rades, für das er die erſte Rate, das Mädchen aber die weiteren bezahlt hat. Er fährt neben dem Mäd⸗ chen her. Zwiſchen Ilvesheim und Ladenburg ſagt das Mädchen zu ihm: Du tappiger Kerl, geh weg! Er gibt dem Mädchen einen Stoß, daß es gegen einen Baum fällt und würgt und verſchlägt ſie auf der Straße, wobei ihm der Dol ch aus der Hoſe fällt. Ein Auto kommt in bedrohliche Nähe, was den Raſenden veranlaßt, das Mädchen die Neckarböſchung hinunterzuzerren. Drei Autofahrer bemerkten ſofort den Vorgang und fanden den St. und das Mädchen bereits im Waſſer. St. ſtand ſchon bis zur Bruſthöhe darin. Sie verſcheuchten den Attentäter mit Steinewerfen, ex wird gegen dieſe noch dummfrech, zieht aber ſchließlich vor, nicht mehr ans Land zurückzukehren und über den Neckar zu ſchwimmen. Nach dem Gutachten des Sachverſtändigen hat der Angeklagte keinen organiſchen Sprachfehler, die Ur⸗ ſache iſt ſeine Nervoſttät. ö Erſter Statsanwalt Dr. Frey hat von der Er⸗ hebung einer Anklage wegen Totſchlagsverſuchs ab⸗ geſehen, immerhin aber könnten bei Liebeleien jun⸗ ger Leute ſolche Fälle einmal ein böſes Ende neh⸗ men. Es ſei viel Egoismus bei der Tat geweſen. Er beantragte 6 Monate Gefängnis. Der Verteidi⸗ ger(Schifferdecker⸗Pfeiffenberger) beſtritt die Ver⸗ antwortlichkeit des Angeklagten, zum mindeſten ſei ſie ſtark eingeſchränkt. Das Gericht entſprach mit der Verurteilung des Angeklagten wegen erſchwer⸗ ter Körperverletzung zu 6 Monaten Gefäng⸗ nis. Es ſah in der ganzen Art des Vorganges eine Sportli. Regatta⸗Reformen Die ſchon im Vorjahr auf dem Dresdener Rudertag des Deutſchen Ruderverbandes vom Ausſchußmitglied Wilhelm Jeigen⸗Trier angeregte und vertretene Reform des deutſchen Regattavereins fond keine endgültige Löſung, da die Abgeordneten in 10ſtündiger Verhandlung zu ermüdet waren, um der Sache noch weiter folgen zu können. Die weitere Vorberatung wurde einem Unter⸗Ausſchuß über⸗ tragen, der am 20. Oktober in Hamburg tagte. Die dort gemachten Vorſchläge waren ſehr eingreifender Natur. Das Ergebnis der Beratungen wird dem Ausſchuß des Deutſchen Ruderverbandes, von deſſen prominenten Mit⸗ gliedern auch Dr. Oskar Ruperti anweſend war, zur weiteren Entſcheidung unterbreitet. Man ſah von der Er⸗ greifung von Zwangsmaßregeln ab, aus der Erkenntnis heraus, daß troß der weitbegrenzten Zuſtändigkeit des Verbandsausſchuſſes dbeſem die rechtliche Machtbefugnis für geſetzliche Aenderungen doch fehlt. Den ſpringenden Punkt bildete die Vereinfochung und Vermin⸗ derung der Regatten und Hie Schaffung von neuen ſogenannten Hauptregattaplätze. Ins⸗ beſondere iſt von dem Weſtbund der deutſchen Regattaver⸗ bände der Wunſch laut geworden, einen der Regattaplätze im Weſtgebiet zur Haupkregatta erhoben zu ſehen. Dieſem läugſt gehegten Wunſch iſt Rechnung getragen worden und men hat Duisburg als Hauptplatz des Rheiniſch⸗ weſtfäliſchen Regattaverbandes in die Reihe der Hauptre⸗ gattaplätze eingegliedert. Außerdem hat man dem Oſten in der Beziehung Rechnung getragen und Bres ba u, das mit Königsberg und Frankfurt a. Oder zuſammengelegt werden ſoll, ſowie Wie n, um den öſterreichiſchen Vereinen gerecht zu werden, zu Hauptregottaplätzen ernannt. Von einer Zuſammenlegung der Regattaplätze Frankfurt am Main und Mannheim, wie von einer Seite angeregt wor⸗ den war, ſoll abgeſehen werden. Ein wichtiger Beſchluß wurde ſerner dahingehend gefaßt, daß die Sieger in den erſtklaſſigen Rennen der neun(9) Hauptplätze von der Beteiligung an den erſten Rennen der übrigen Plätze ausgeſchloſſen ſind. Die Zuſammenlegung von kleineren Regatten auf dem Wege der Zuſammenlegung ſoll zunächſt der freien Entſchließung der betreffenden Plätze und deren engeren Regattavereinigungen überlaſſen werden. Der Zwang der wirtſchaftlichen Verhältniſſe wird hier ſchon von ſelbſt organiſierend eingreifen. Neue Regattaplätze ſollen nur mit der Genehmigung des Verbands⸗Ausſchuſſes geſchaffen werden und die Zahl der Regatten möglichſt unterbunden werden. Von der Schaf⸗ fung zweiter Preiſe bei den Regatten foll nach wie vor ab⸗ geſehen werden. Dagegen ſoll um die Siegesmöglichkeit guter Mannſchaften zu erhöhen, eine Teilung ſtark gemel⸗ deter Rennen obligatoriſche Vorſchrift werden, wodurch auch die Zahl der T en vermindert oder ganz unnötig ge⸗ macht wird und die Ausdehnung auch kleinerer Regatten auf zwe 0 verhindert werden ſoll. Dieſe Teilrennen ſind als ſelbſtändige Rennen mit Preiſen auszuſtatten. Eine Anerkennung für die zweiten Plätze auf erſten Ren⸗ nen der Hauptregatten, findet übrigens nach wie vor ſtatt, indem ödeſe bei der Punktbewertung durch den deutſchen Ruderverband Berückſichtigung finden werden. Die Sitzung des Unterausſchuſſes Hatte das erfreuliche Ergebnis, daß auf ihr eine bedeutende Klärung der ſchwerwiegenden Frage ſtattgefunden hat, die zu einer geſetzlichen Ver⸗ ankerung den beachtenswerten Untergrund bilden wird. Deutſchland-Angarn-Italien Leichtathletik⸗Dreiländerkampf in Budapeſt? Im Anſchluß an den am letzten Sonntag in Genua ſtatt⸗ gefundenen Leichtathletik⸗Länderkampf Ungarn— Italien wurden ſofort die Verhandlungen für den Rückkampf auf⸗ genommen, der vorausſichtlich am erſten Auguſt⸗Sonntag Rundſche Internationaler Motorrad⸗Kongreß Bei der Fortſetzung der Jahrestagung des Interna⸗ tionalen Motorradfahrer⸗Verbandes in Barcelona wurde Deutſche Kroth wieder zum Erſten Vizepre denten ge⸗ wählt.— Die Welrekorde des Münchener BMW. ⸗Fahrers Henne mit den 750 cem.⸗ und 1000 cem.⸗Maſchinen konnten nicht alle anerkannt werden, lediglich die Rekorde über eine Meile mit fliegenden und ſtehenden Start, ſowie der Rekord in der 500 cem.⸗Klaſſe über 1 Km. mit fliegendem Start wurden offiziell als neue Weltrekorde gewertet. Bei verſchiedenen Rekordleiſtungen bei den großen Maſchinen würden die vorgeſchriebenen Beſtimmungen nicht einge⸗ Halten, weshalb auch eine Anerkennung nicht vorgenommen werden konnte. Neuer Weltrekord von Frl. Hilomi Kimuhe Hitomy, die vielſeitige japaniſche Sport⸗ lerin, Olympiaſiegerin in Amſterdam, befindet ſich in einer beiſpzielloſen Form. Schon bei ihrem Start auf dem Seutſch⸗japaniſchen Sportfeſt in Keijo(Korea) gelang es ihr, zwei neue Weltrekorde im 100⸗Meter⸗ Lauf und im Weitfrung aufzuſtellen. Dieſen Weit⸗ ſprungrekord hat ſie nun nach nur 4 Tagen mit einer neuen Leiſtung von 6,17 Meter um volle 10 em überboten Städteboxkampf Mannheim— Frankfurt Unmittelbar vor Beginn der Meiſterſchaftskämpfe iſt es dem Südweſtdeutſchen Amateur⸗Boxverband nach längeren Bemühungen gelungen, einen Städtekam pf zwiſchen Grunewald(24. Oktober) 1. Kehrwieder⸗Jagdrennen: 1. Geſt. Lechhofs Diebes⸗ traum(G. Moritzl, 2. Doktor Mabuſe, 3. Kilt. Tot: 98, Pl: 12, 12, 12. Ferner liefen: Edfu, Kabalia, Falter, Euterpe. 8 1 2. Auf Wiederſehen⸗Jagdrennen: 1. O. Blumenfeld n. R. Samfons Egmont(G. Schuller), 2. Sieſta, 8. Sonntag⸗ morgen. Tot: 20. Pl: 12, 16, 24. Ferner liefen: Miöͤgard, Dirſchau, Mithridates, Marchetta, Peritus, Alkmene, Zarenkrone, Lodi. f 3. Aſtern⸗Kennen: 1. M. J. Oppenheimers Liberator E. Grahſch), 2. Collevni, 3. Gerolſtein. Tot. 48, Pl 18, 5 25. Ferner liefen: Graf Leiſter, Virgil, Mabador, Ok⸗ tober, Fenelon, Erika, Sabaret, Tongola, Metamorphoſe, Motra, 4. Metropole⸗Preis: 1. Geſt. Mydlinghovens Modewelt (H. Bismarck), 2. Vigor, 3. Daim II. Tot: 92, Pl: 17, 52, 54. Ferner liefen: Montagne, Ruſſe, Creme de Menthe, No Friend, Opec, Goldener Frieden, Gawan, Coer d' Almee, Erlkönig II, Patriotin, Laxenburg. 5. Lebewohl⸗Jagdrennen: 1. C. v. Mackenſens Manitou (Hr. v. Borcke), 2. Banditſ, 3. Rappelkopf. Tot: 27, Pl: 29, 34. Ferner liefen: Tornado, Borvs. 6. Kehraus⸗Hüürdenvennen: 1. H. Riegeß Boruffta(Der⸗ ſchug), 2. Randgloſſe, 9. Neuland. Tot: 47, Pl. 28, 20 67 Ferner liefen: Rubel, Manon, Dietrich von Bern, Lob⸗ redmer, Genius, Weſterwald, Godwina, Frintrop, Heimat⸗ Itebe, Spala, Traminer, Heliade, Richtlinie. 5 7. Preis vom Roſeneck: 1 A. Beyers Varasdin(G. Böhlke) 2. Florian, 3. Die Sgar. Tot: 223, Pl: 89, 76, 62. Ferner liefen: Kapuziner, Offenſive, Beluga, Krönung, Ledon, Smaragd, Lefels, Mynherr, Octava, Parmenides, Rote Nelbe, Geſelle, Altpreuße, Maikrone, Angelus, Se⸗ Haſttano, Kriſhna, Patras, Fer aut Fert. * Deutſches Turn⸗ und Sportabzeichen— Reichsjugend⸗ abzeichen. Der Ortsausſchuß Mannheim für Lei⸗ besübungen und Jugendpflege läßt für den Erwerb vor⸗ genannter Abzeichen am 20. Oktober nachmittags von 8 bis 6 Uhr im Stadion die leichtathletiſchen Leiſtungen und am 27. Oktober, vormittags 8 Uhr ab Feudenheimer Fähre die Leiſtungen im Radfahren abnehmen. Freitag, den 25. Oktober Nationaltheater:„Der arme Vetter“, 19.80 Uhr. i Vorträge: 1. Veranſtaltung der Volkshochſchule im Pig, netarium: Lichtbildervortrag Dr. Kay err:„Stern glaube und Sterndeutung“, 20 Uhr. Lichkſpiele: Alhambra:„Mutterliebe“. Schau ⸗ burg:„Die fidele Herrenpartie“. Cgpit 9 2 „Fräulein Fähnrich“.— Scala:„Der Sträßling aus Stambul“. Gloria:„Narkoſe“. Pa aſt⸗ Theater:„Es war einmal ein treuer Huſar“. Ufa⸗ Theater:„Buſter, der Filmreporter“* Univerſum:„Die weiße Hölle vom Piz Pal“. Sehens würdigkeiten: Kunſthalle:(außer Montags) täglich 10—13 Uhr: 16 Uhr; Sonntags und Freitags 11—14 Uhr. Schloßmu⸗ ſeum mit den Sonderausſtellungen: 150 Jahre Mannheimer Nationaltheater und Die politiſche Bewegung 1848/40. Ge⸗ öffnet täglich von 10—13 und 15—17 Uhr. Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend.— Schloßbücherei:—1 Uhr; 15—17 Uhr.— Muſeum für 815 10 b Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—13 Uhr un 0 12 . Uhr; Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 66—17 Uhr; Freitag 17—19 Uhr. C 1 177 55 ee 8.. Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner— Feuilleton: Dr. S. Hommunalpoſlufk 5 Lokales: Richard Schönfelder— Sport und 1930 in Budapeſt ſtattfinden wird. Von ungariſcher Seite wurde dabei angeregt, als dritten Teilnehmer Deutſchland einzuladen; denn ein Dreiländerkampf DeutſchlandUn⸗ garn—Ytalien würde zweifellos den Höhepunkt der euro⸗ päiſchen Leichtathletik⸗Saiſon bedeuten. Es bleibt abzu⸗ * warten, wie ſich die Deutſche Sportbehörde zu dieſem Pro⸗ 8 5 3 8 jekt verhält. Da für das nächſte Jahr ſchon der Länderkampf 9 Milch gepautſcht. Die 22jährige Landwirtstoch⸗ Deutſchland S weden neu in das Athl tik⸗P. ter Hilda Müllet hatte am 3. und 4. Mai Milch 5 0 e e genommen worden iſt, werden ſich einer Expedition nach zum Verkauf gebracht, die 31,8 bezw. 36,5 v. H. Waſſer Budapeſt immerhin einige Schwierigkeiten entgegenſtellen. enthielt. Bei der geringen Menge von 11 Litern, die ſte abgegeben hatte, ſtellte ſich die Flüſſigkeit mehr als Waſſer mit etwas Milchzuſatz dar. Wegen eines fortgeſetzten Vergehens gegen das Lebensmittelgeſetz wurde ſte vom Schöffengericht Pirmaſens zu 14 Tagen Gefägnis und 100/ oder 10 Tage Gefängnis verurteilt. Außer⸗ dem wird das Urteil in drei Zeitungen veröffentlicht. NN ee Vermiſchte Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und ales übrige Franz Kircher— büneen und geſchäftliche Mik⸗ teſlungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeftung G. m. b.., Mannheim, R 1,—6 Mannheim und Frankfurt zu veranſtalten. Die⸗ ſer wird am kommenden Samstag(26. Oktober) abends im Kaſinoſaal R 1 zum Austrag kommen. Beide Städtemann⸗ ſchaften treten in ſtärkſter Beſetzung an und kommen nur Bezirks⸗ und Landesmeiſter in den Ring. Es erübrigt ſich zu betonen, daß den Mannheimer Sportintereſſenten mit dieſem erſten Städtekampf nach längerer Pauſe wieder ein⸗ mal ein beſonderes Ereignis geboten wird. Deutſchlands Länder⸗Ringkämpfe Die deutſchen Ringer haben in dieſem Winter noch wei⸗ tere Länderkämpfe zu beſtehen, und zwar zunächſt gegen die franzöſiſche Auswahlmannſchaft. Dieſes Treſſen ſteigt am 30. November oder 8. Dezember in Nürnberg. Ferner wur⸗ den unſere Repräſentanten am 3. März in Prag erſtmalig der Nattonalſtaffel der Tſchechoſlowakei entgegentreten und dann im Sommer in Dresden oder Kreuznach ausfechten. Der Kampf gegen Dänemark wird zum fünften Male, dies⸗ mal auf däniſchem Boden Ende März ausgetragen. Tötungsabſicht des Mädchens. Dann habe er ja in der Verhandlung zum dritten Male wiederholt, daß er die Abſicht gehabt habe, das Mädchen zu töten. Startgenehmigung für Dr. Peltzer Von der Deutſchen Sportbehörde wurden jetzt Dr. Peltzer je drei Starts für 1929 und 1930 anläßlich ſeiner Studien⸗ reiſe nach den Philippinen, Auſtralien und Nordamerika erteilt. Dabei wurde Dr. Peltzer beſonders auf die Ein⸗ haltung der internationalen Amateurbeſtimmungen der JA Ac hingewieſen. Peter Rixlus 0 fl. Wilh Deer b.., Mannheim ö Fefnsprocher 26 786 und 26 „U 4. 25, Fernspreober 2 0 elm Müller jun. 5 im(geworden, daß— wegen der Inzwiſchen einge⸗ 8—— Aal. Velbftenftchangen lar dat Mannheim fed nee, erde, ber See f Selm 6 9 1 1 i eng weck der Feiziepung der Angrenzer im bisherigen n Ferſag den Nan e e. 5 2 26. 2 Gee erband d. Deutschen Bacherucker ehnng der fg be kraße dice Elie nat, felangslteteige nicht mehr eins geeſante Anf Hen! f. Atzelhofſtraße zwiſchen Alte Frank⸗ a be en eee e Straßenfront enlfallenden Einheitsſatzes dar⸗ die Stadt Mannheim geltenden allgemeinen ſtellt. Man he em, den 11. Ortober 1929. Grundſätzen wird 8 11 Der Oberbürgermeiſter. 11 fa) die Liſte der beitragspflichtigen Grundbeſitzer ſamt dem Anſchlag des Aufwandes, zu dem ſie beigezoegn werden ſollen, und den vorge⸗ ſchriehenen ſonſtigen Angaben, b) der Straßenplan, aus dem die Lage Grundſtücke zu erſehen iſt, terlage für die Bemeſſung des auf den lfö. Mir. Fyranzbranmwein mit u. ohne Fichtennadel Marke, Hludes“ bestens bewährt. Nur bei 8434 Ludwig 4 Schuneim 85252 f Telsphon 27716 und 27718 u. Fi: Frledtlchspl. 19 Ecke Augusta- Anlage, Tel. 28489 2* 2—— 8———— ————— Bezirk Mannheim Jäh wurde uns durch Unglücks fall der Kollege Oswald Crohmann im Alter von 56 Jahren ent- rissen. Uber 31 Jahre gehörte der Verstorbene unserer Orga- Je beste Kernselke Schont dle Wäsche Spart Telt und geld Nichts kann bel Wäsche Kerneelfe ersetzen, Alle Selfenpulvsx. alle Waschmittel enthalten deshaſb Lit.& Nr. 1 bis 2472(rote Scheine), Lit. B Nr. 1 bis 7000(weiße Scheine), Sit. C Nr. 1 bis 5933(grüne Scheine) müſſen bis ſpäteſtens Ende Oktober 1929 aus⸗ gelöſt werden, andernfalls Die Pfänder vom Monat 15 1929, und zwar 8 der N nisation an, immer ein auk⸗ während 14 Tagen vom 28. Oktober 19290 ab im 1020 verſtelgert w ſie Anfang 5 1 eee 3 10 4 N 1 6 2 Seide richtiges und treues Mitglied. Rathaus N bier, Tiefbauamt, 2. Stock, Zimmer Städt. Leihamt. W rd f Strüm 2 fe e eee, eee e n j leganter und er fönkleider werben ſchnel. billigt Ahr Iten nerhalb einer vier⸗ ö ee f eleganter u 5 Mann 1 1929 wöchentlichen Friſt, die am 28. Oktober 1929 be⸗ 7 Van 0 SVETS f E U E U 150 faſt unſichtbar auf 5 ginnt, bei Meidung des Ausſchluſſes beim Ober⸗ bürgermeiſter hier geltend gemacht werden. Dieſes Verfahren ſtellt lediglich eine Er⸗ Freitag, den 25. Oktober 1920, nachm. 2 Uhr werde ich im hleſigen Pfandlokal Q 6. 2 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich dchube, Pfanaschelne Fe 6 55 maſcht u. geſtopft, 40 Strumpfhaus Fried N Der Bezirksvorsfand Die Feuerbestattung findet am open enen Dr. Richters Frühſtücks⸗ Tee macht ſchlank. Hm. 8 der mit Gemeindebeſchluß vom 17. verſteigern: 1 Diplomatenſchreibtiſch u. a. m. Paket 200 12104 Samstag, 26. Oktober, nachm 70 zu f 0 3 Trematorium anuar 1011 bereits feſtgeſtellten Beitragspflicht Mannhel ms, den 23. Oktober 1929. 5 f ö i D der Angrenzer bar un eſſt daburch naſwendta 12 54 Weber, Obergerichtsvollzieher. Storchen- Drogerie, Markplatz, H J, l6. Tel. 2574. 8166 Beteiligung Molen Sie im Winter 8 8 ten Likür trinken, ö* 1 ann ſetzen Sie ihn 5 88 5 fetzt an. 00 535 Alles was Sle dazu 3 e . e. 0 282 8 8 Sie bei 7 h n 5 en neuer, vollſtündig ſriedensmäßiger Ausſtattung. Jeder Band etwa 600 Selten fart auf weißem, holztretem Bapfer, elegant Hao s 5 Ludi 8 Schüttteim in 0 ende mit e en Deckelbild Rm..—. Jede Abtetlung in fünf Banden nur Nit. 1 3 8 1858 2 D Esa AA a 0 Ablellung l: 10, Fepitän Kaiman 29. Das Vermächtnis d. Inra! 40 Her blaurote methufalem f 1 3 858 an 9 1. die Püſte 28. Auf fremden Pfaden. Abteilung IX: fl. Die Stlavenkgrawane 1 8 a Let J, Drogen 0/4 8 2. Sor e Kurdiſtan Abtellung V. 42. Oer alte Heſſauer 44. Der Waldſchwarze 2. 2 Zurückgekchrt vom Grabe unserer[Tel. 2718 und 27716 J. Jon Vagded nach Samen 20.2 Sgtan u. öſchariot J. 111 48. Nas d„ 2 urückgekehr. umd Filiale 7. Suse cuchten d. Balkan 24. Weihnacht. 2. Jenſeits Ab tellung T: 40 Die Juweleninfel a 57 e lieben Tochter und Mutter, sagen Friedrichsplatz Nr. 19, 5. Durch d. Land d. Skipetaren btellung VI: 77 2 1 2 banken 1 wir für die große Teilnahme, sowie Ecke Auguſta⸗Anlage. 4 5 lung II: 8. ſilber. 4. 3225 5 E 1 t 2 5 85 für di Ulreichen Kranz- und 5 7. Winneton-III 90. Friede auf Erden Abteflung XI: Sammelwerk„Waldröschen⸗ 8 5 8 . Eintens enden berzleben„ in Senfeede Ffe, gb g eee 19 703 Blumenspenden unseren 5 tellung III: rdiſtau un 82. un zur Trapper Geierſchn 8 8 6 0 5 3 11. Am Stillen Ozean chinniſtan II 33. Benito 83 55. Der ſterbende Kaiſer 1. 9 8 1 U 8 5 2 50 ö 8 8 U 12. Am Rio de la Plata 83. Winnetaus Erben. Karl Map s Reisearædhlungen errielen ihre uberragen de Beliebt. 8880 2 8 . 18. In den Kordilleren 34.„Ich“ 35. Anter Geiern 1 2 e Neckarau, 24. Oktober 1929 kauft Brym Witwe, 14.158. Old Surehand 111 Abteilung VIII; Heft nicht nut dureh ãugerat pannende Handlung, sonderm amen S S . G 4, 13. 2 Tr. Si Abteflung I: 36. Der Schag im Haltet dureh dis farbenralelion, anschiaulielien Nalurschilderun gen und N 2— 5 F.— e 16-18. Im Lande d, Mahdi 1. III 37 Der Siprinz 38. Halbblut duren ihren geographischen und ethnographischen Inhalt. 3238 3 Friedrich Traut IH. TFA 7 Die Schireibeise bon K Hr Ha ist wiederholt nachgeahmt, aber noch don keinem Scurifisteller aueh nuf anndhernd erreicht. e 3 2 ö—. worden. Der bente Betueis für die Eugkraft dieser Werke let die Auflagenzahl von weil über 3 Hillionen Banden. 2 8 88 85 3 Faber e eee 6 d 8 8 6 U 8 2 Wir liefern jede Abtellung oder s beliebige Bände auf Munſch Zwel Abtellung. auf einmal monatl. Nm..—. Dle S8 8 5 N 8 Dieſe Ausgabe ſſt nicht zu verwechſeln mit der Volkgausgabe, auch ahne Erhebung eines Tellzahlungszuſchlages gegen 1. Kale wird bel Empfang nachgenommen, Zahlkarten 88 3 G 2 ärztlich geprüft für azle von der nur noch wenige Bände durch uns lleferbar ſind. Monatsraten von nur TCC n i kkeſtenl. Ausf. Proſp. koſtenl. u. r. Beſſellſch. nehenſthd. 8 8 8 2 Wſeten, 4 7 ales Beru s 42, aleranqrnęns tr. d euren dane, Age 85 Hoffnungen auf Beſſerung an den ſätze. bereitet haben. betroffen wurden. dern. 5 gefolgt. Uinten ma orten können. er zinſun 7 v. H. ſtellt 15 speziell von der konnte. ſich, zu verzeichnen hatten. Neilag, 25. Oste 1929 Berfrühte Anleihe Die Entwicklung an der Newyorker Börſe— Wies dererwachtes Intereſſe für Anleihewerte— Die Dollarſchwäche— Die proviſoriſche Verlängerung der Anleiheberatungsſtelle— Zur Zündholzanleihe In der Zeit der allgemeinen internationalen Börſen⸗ schwäche und Kursrückgänge an den Aktienmärkten hat ſich nicht ohne inneren Zuſammenhang, auf einem anderen Ge⸗ biete eine Entwicklung angebahnt, die dazu angetan iſt, Beſſerung der tionalen Geld⸗ und Kapitalmarktverhältniſſe zu erwecken. Gerade in Deutſchland hat man dieſer Entwicklung beſon⸗ dere Aufmerkſamkeit geſchenkt, das ja bei dem Mangel an notwendigen eigenen Mitteln unter der angeſpannten in⸗ ternationalen Geld⸗ und Kapitalmarktlage beſonders ſchwer gelitten hat. Eine Beſſerung der internationalen Verhält⸗ niſſe würde natürlich für die deutſche Wirtſchaft neue Mög⸗ lichkeiten der Kapitalverſorgung ſchaffen und auch die Ver⸗ Hältniſſe an den heimiſchen Märkten beſſern. Aber bei all dieſen Vorgängen handelt es ſich bisher le⸗ ch anbahnenden Entwicklung, die zu einer Beſſerung der internationalen Geld⸗ und Ka⸗ pitalmorktverhältniſſe nungen wird man daran noch nicht knüpfen können. Denn es hat ſich in der letzten Zeit bei Wirtſchaftsvorgängen allzu oft gezeigt, daß der Ablauf der Dinge, ſich nicht ſelten im Gegenſatz zu beſtehenden Geſetzen vollzieht. Was nun zu den Hoffnungen einer ſich anbahnenden internationalen Geld⸗ märkten geführt hat, iſt in erſter Linie die Entwicklung an der Newyorker Börſe und an dem dortigen Geldmarkt. Die Politik der amerikaniſchen Notenbanken nach der letzten Diskonterhöhung hat zweifellos bis zu Grabe eine Beſſerung der dortigen Geldmarktverhältniſſe geführt, So hohe Sätze wie in früheren Perioden waren in der letzten Zeit dort nicht mehr zu verzeichnen. i letzten Tage brachten ſogar verhältnismäßig niedrige Geld⸗ Die Banken waren nämlich bemüht, ſeit der letzten Diskonterhöhung die Inanſpruchnahme ihrer Kredite zu ſpekulativen Zwecken durch Niedrighaltung der Wechſelankaufsrate am Markte ſowie durch größere Wechſelankäufe markt für die Wirtſchaft und den internationalen Handel (ur Entlaſtung des Londoner Platzes!) zu erweitern. Bis an einem gewiſſen Grode mag dieſe Politik der amerika⸗ ulſchen Notenbanken eine günſtigere Geldmarktlage vor⸗ eine diglich um den Beginn einer führen kann. einzuſchränken Im Laufe der weiteren Entwicklung iſt nun auch an ben Newyorker Aktienmärkten ein ſtärkerer Kurseinbruch erfolgt, genau ſo, wie ihn die meiſten übrigen Weltbörſen 1 Dieſer Kurseinbruch führte ſämtlichen Aktienmärkten zu erheblichen Engagementslö⸗ ſungen und ſetzte größere Geldmittel frei. Ein Teil dieſer Gelder ſuchte Anlage in den bisher ſo vernachläſſigten und gedrückten Anleihewerten und füßrte zu einer allgemeinem Kursbeſſerung am Newyorker An⸗ Jeihemarkt, wovon natürlich auch deut ſche Werte 8 Die freigewordenen Spekulationsgelder führten andererſeits auch zu einer Verflüſſigung des New⸗ vorker G eldmarktes und zu einer weiteren Senkung der Sätze, ſodaß es ein Teil der kontinental⸗europäiſchen und vor allem auch der engliſchen Gelder, die in erheb⸗ lichem Maße an der Newyorker Börſe und dem dortigen Geldmarkt wegen der hohen Verdienſtmöglichkeiten ſpeku⸗ lativ tätig waren, vorzog, wieder von Newyork abzuwan⸗ Dieſe Abwanderung der Gelder von New⸗ erk drückte ſich natürlich au Hährungen der einzelnen war in ſtärkerem Maße angeboten und einem Kursdruck unterworfen, während ſich das engliſche Pfund und die elchs mark ihm gegenüber kräftiger holen konnten. dieſen beiden Währungen gegenüber war der Dollar zeit⸗ weiſe auf einen Stand geſunken, der Goldverſchiffungen 1185 Newyork nach London theoretiſch faſt möglich erſcheinen Gewiß ſind das alles Vorgänge, die auf eine Beſſerung ber internationalen Geld- und Kap talmarktverhältniſſe und gitf neue Anlelheausſichten hindeuten könnten. aber gut kun, dieſer Entwicklung einſtweilen keine al l⸗ G üugroße Bedeutung beizumeſſen. wirt ungen hatten ſich früher wiederholt in Newyork an⸗ gebahnt. Immer wieder Geldſätze und eine neue 5 Auf jeden Fall aber hat es noch nicht den Anſchein, als ob ſich die deutſchen Anleiheabſichten im Aus⸗ lande in der nüchſten Zeit beſſern könnten. dieſen Umſtänden kommt auch der provlſoriſchen Verlängerung der deutſchen Beratungsſtel le flür Auslandsanlelhen bis zum 31. Dezember keine allzu große praktiſche Bedeutung bei. Die Tätigkeit dieſer Beratungsſtelle auf Grund ihrer bisherigen Richt⸗ nicht mit Unrecht kritiſtert worden ſein. Völlige Abſchaffung wird man aber kaum fetzt ſchon befür⸗ Offenbar ſtrebt man in der Zwiſchenzeit m Zuſammenhang mit der Finanz⸗ und Steuerreform auch nur eine Uümorganiſation der Beratungsſtelle an nach der Richtung, daß ihr in Zukunft nur die Prüfung der Anleihebedingungen obliegen ſoll, während die Länder bezw. das Reich die Verantwortung für die Notwendigkeit und Zweckmäßigkeit der Anleihe tragen dürfen. Der Vorvertrag des Reiches mit Jvar Kreuger, dem ſchwediſchen Zündholzkönig, über eine 500 Mil.⸗ nleihe ſtellt eine Sondertransaktion dar und kann nicht als ein Zeichen größerer beutſcher Anleiheausſichten im Auslande gewertet werden. Das Reich ſchloß eben des⸗ Halb mit Kreuger den Anleihevertrag ab in Berbindung mit einem Zündbolzmonopol, weil es gleichfalls im Aus⸗ land keine anderen Anleiheausſichten zu annehmbaren Be⸗ dingungen batte. Zieht man dieſe Umſtände und den Geld⸗ darf bes Reiches in Betracht, ſo kann man ſagen, daß die Undbolzanleihe immer noch zu annehmbaren Bedingun⸗ gen aufgenommen werden konnte, für Kreuger immerhin auch auf über nter Einrechnung der Mehrgewinne aus m Monopolvertrag]. Die Be laſturg der Verbraucher aus em Monopol iſt in letzter Stunde erfreulicherweiſe auch noch gemildert worden. Münchener Nückverſicherung Der Geſchäftsbericht der dem Allianz⸗Konzern nahe⸗ ſtehenden Geſellſchaft kommt im Hinblick auf die Beteili⸗ gung an der Abwicklung der Verluſtgeſchäfte der Frank⸗ furter Allgemeinen beſondere Bedeutung zu. Die Ver⸗ waltung führt in ihrem Bericht aus, daß ſie ſich entſchloſ⸗ ſen habe, Geſchäftszweige, die Unrentabilität Abbau der Geſchäfte zu reduzieren. Das gilt Transportverſicherung, der ſchon im vorigen Fahr der Verluſt auf die Hälfte (0,88 gegen 1,63 Mill, Reichsmark) Die Verwaltung betont die geſunde Struktur Ahrer Kreditverſicherungsgeſchäfte, die in der Form einer ausſchließlich auf die Kreditverſicherung eingeſtellten eige ⸗ en Anſtalt erſprießliche Reſultate gezeitigt 5 daß die Entwicklung der Sachverſtche⸗ eiſe mit der Lebensverſicherung Schrilt der bishe kung aufweiſen, änder aus. 07 1 Antztehen der ufhebung der Hauſſe⸗Bewegung ö Es bleibt abzuwarten, ob man nicht jetzt das ge⸗ ſünzene Kursniveau an den Newyorker Aktienmärkten F Rückkäuſen benutzen wird, ins⸗ ö b on Seiten der gegenwärtig gerade ſo ſtark in den Vordergrund getretenen Inveſtmenttruſts. 5 0 r extragr or, offnumgen des Reiches Die Prämtien einnahme ſtieg insgeſamt von 197,38 auf 218,53 Mill. RM., wovon auf Lebens verſiche⸗ rung allein 76,08(59,76) Mill. RM. entfallen. Die Prä⸗ mien⸗ und Schabenreſerve ſtieg von 143,7 auf 192 Mill. RM. An Gewinnen wurden erzielt: für Lebensverſiche⸗ rung 0,51(1,05), Unfall 0,65(0,58), und Feuer uſw. 1,33 (1,80) Mill. RM. Dazu traten Vermögenserträgniſſe mit 4,18(8,28) Mill. RM., die zam größten Teil auf den Ver⸗ mögenszuwachs aus dem regulären Geſchäft und dem höheren Zinsfuß zurückgehen. Es ergibt ſich ein Rein⸗ gewinn von 2,35(2,09) Mill. RM. aus dem bekanntlich wieder 12 v. H. auf die Sta.⸗Ak.(auf bie jungen für ein Vierteljahr) vorgeſchlagen werden. Bemerkenswert iſt die Erhöhung der Wertpapiere und Beteiligungen auf 59,65 (52,02) Mill. Reichsmark. * Zum Zuſammenbruch der Kieler Bank. Der Zuſam⸗ menbruch der Kieler Bank hat zahlreiche kleine Geſchäfts⸗ leute der Stadt Kiel betroffen. Zu den Kunden der Bank gehörten auch die in Konkurs geratenen Vereinigten Meiereiverbände. Erhebliche Mittel wurden dadurch feſt⸗ gelegt, daß die Bank⸗R unden, die vor dem Konkurſe ſtanden, gehalten hat, um die eingetretenen Verluſte nicht fühlbar werden zu laſſen. Inzwiſchen hat der Oberſtaatsanwalt ein gerichtliches Verfahren gegen die Direktoren der Bank eingeleitet. Jetzt wird auch erklärt, daß ie Deutſche Bank nur im Auſſichtsrat vertreten war, aber keinerlei Aktien⸗ beſitz hatte. Der Aufſichts rat wurde über die wahre Lage der Band bis Dienstag getäuſcht. So wurden die Kieler Mitglieder des Auſſichtsrates von den Direktoren der Bank erſt auf der Rückfahrt von Berlin nach ber dortigen er⸗ ſolgloſen Beſprechung mit der Deutſchen Bank aus dem fahrenden D⸗Zug telephoniſch über den Zuſammenbruch der Bank verſtändigt. Im Laufe des Donnerstag⸗Vormittag wurden die Kaſſen überprüft, doch iſt eine Beſſerung der Lage davon kaum zu erhoffen. * Gerichtliche Unterſuchung der Vortzänge bei der Kieler Bank. Die Juſtizpreſſeſtelle beim Oberlandesgericht in Niel teilt mit: Auf Grund der Preſſemeldungen über die Vorgänge bei der Kieler Bank hat der Oberſtaatsanwalt eine Unterſuchung eingeleitet und einen beſonderen Be⸗ amten mit deren ausſchließlicher Bearbeitung beauftragt. aakaſtrot Rekordverkänſe. Newyork, 25. Oktober.(United Preß). Bezeichnete man ſchon den Mittwoch als ſchwärzeſten Tag der Newyorker Börſengeſchichte— die Schlußſtunde verzeich⸗ nete rund 10 Milliarden Kursverluſte—, ſo kam die Entwicklung der geſtrigen Börſe ſchon nahezu einen Zuſammenbruch nahe. Die Aktien ver käufe während der geſtrigen Kataſtrophbaiſſe erreichten einen noch nie dageweſenen Umfang an der Newyorker Börſe. Im Gebäude wechſelten insgeſamt 12 895 650 Shares ihre Beſitzer, während auf der Straßenbörſe in Broad Street, wo die unnotierten Werte gehandelt werben, die Ver⸗ käufe die Rekordhöhe von 6 337 400 Aktien erreichten. In der ganzen Geſchichte der Newyorker Börſe war ein der⸗ artiger Umſatz bisher noch nie zu verzeichnen. Zeitweiſe kam es faſt zu einer Panik. Beſonders ſtark betroffen waren die ausgeſprochen ſpekulativen Werte. Der Ein⸗ bruch, den man nahezu ſchon einen Zuſammenbruch nennen könnte, nahm in den erſten Nachmittagsſtunden panikartige Formen an. Bei faſt völlig funktionsſähigem Markt wurden die meiſt gehandelten Papiere um bis zu Doll. 50 heruntergehandelt und jede Minute brachte Ver⸗ luſte. Die Umſätze überſtürzten ſich derartig, daß der Kursticker bis um zwei Stunden zurückblieb. Die Lage hatte ſich ſo zugeſpitzt, daß in aller Eile eine Zuſammenkunft der bedeutendſten Ban⸗ kiers nach den Räumen von Morgan u. Cy. einbe⸗ rufen wurde, um über die notwendigen Maßnahmen zu beraten. Das Bekanntwerden dieſer Tatſache genügte in Wallſtreet Ruhe und Ueberlegung wieder Platz greifen zu laſſen, und eine ganze Reihe von Werten ſchnellten nunmehr wieder von ihrem Tiefſtand empor. Die Konferenzteilnehmer gaben nach ihrem Wiedererſchei⸗ nen beruhigte Erklärungen ab. Die Börſe ſchloß natur⸗ gemäß in ſehr nervöſer Haltung. Die Umfätze beliefen ſich ſchätzungsweiſe auf 14 Mill. Stück, während der bis⸗ herige Rekord bei 6 Mill. lag. Die Umſätze an der Curb⸗ börſe erreichten mit faſt 7 Mill. gleichfalls eine neue Höͤchſtziffer. interna⸗ Weitgehende Hoff⸗ und Kapital⸗ einem gewiſſen Die und andererſeits freien den Kredit⸗ auf in den Kursbewegungen der Der Dollar Man wird Derartige Ent⸗ Unter Eine 82 Finanzierung deutſcher Spezialgeſchäfte durch die Großbanken. Die Finanzierung der Kreditgemein⸗ ſchaften deutſcher Spezialgeſchäfte in Ber⸗ lin, Frankfurt a.., Köln, Hannover, Stettin, Braun⸗ ſchweig, Elberfeld, Deſſau, Münſter, deren Organiſation ſich in der Praxis bewährt hat und die bisher mit dem Kon⸗ zern der Frankfurter Allgemeine Verſicherungs AG. in Verbindung ſtand, wird von einem Bankenkonſortium, durchgeführt werden. Das Bankenkonſortium t zur Durchführung der Finanzierung der von ihm gegründeten „Geſellſchaft für Finanzierung von Kreditgemeinſchaften mb.“ die erforderlichen Mittel zur Weitergabe an die Kreditgemeinſchaften zur Verfügung geſtellt. Dem Auf⸗ ſichtsrat gehören neben Vertretern des Bankenkonſortlums Dr. Albert Pariſer und Dr. Leon Zeitlin, Mitglied des Landtags, an. * iheiniſche Gummi⸗ und Celluloid⸗Fabrik, Mannheim. Wie wir erfahren, iſt der Uebergang der Aktiemma⸗ jorttät dieſer Geſellſchaft an die J. G. Farben ⸗ induſt rie A. durch Bermittlung der Disconko⸗Geſell⸗ ſchaft erfolgt. * Dr. Hartogs begründet ſeinen Austritt aus dem Akn⸗ Vorſtand. Dr. Hartogs widerruft die Bericht, wonach ſein Rücktritt als Direktor der Allgemeinen Kunſtſeiden⸗Union durch die Tantiemefrage verurſacht worden ſet. Er erklärt, daß er bei keinem chüſt in Kunſbſeide⸗Anbeilen inter⸗ effiert oder war. Es ſei auch unrichtig, da ßer ſich 6 die Abſchaffung des Sechsſtimmen⸗ Paragraphen ver der Prioritätsabtien gewandt habe. Schlietzlich rreffe es auch nicht zu, daß ſein Rücktritt mit den Verhandlungen mit der J. G. Farbeninduſtrie zuſammenhänge, da er gerade ein großer Anhänger des Zufammengehens mit der J. G. Fabren ſei. Es treffe dagegen zu, daß er durch eine and re interne Arbeitsteilung, wobei er Mitalied des Auffichtsrats und Raigeber bleiben wird, für die Behandlung bechniſcher Angelegenheiten mehr Zeit zur Verfügung haben werde. 11 e Drahtinduſtrie AG. Hamm i. W.— Wie⸗ wenngleich ſich ihre fortlaufende ſyſtematiſchen eine durch von vermindert werden der 5 v. H. Dividende. Für das am 30. Juni 1929 abge⸗ laufene schäftsjahr wird das Unternehmen zufolge des mit der Friedr. Krupp., Eſſen, abgeſchloſſenen Intereffengemeinſchaftsvertrages wieder eine Dividende 5 v. H. verteilen. * Horchwerke Ach.— Voraus ſichtlich Diridende in Vor⸗ he. Der Aktienkurs war in letzter Zeit außer⸗ ich f. cückt. Der Geſchäftsgang hat ſich in dem ahr relativ befriedigend 5 habe, Im ichen Feuerverſiche⸗ en, wührend in i henbalſſe in dem faſt ſämtliche Berliner Großbanken angehören, weiter Dollaranleihe und Kapitalerhöhung der„Hanse“ genehmigt In der geſtrigen a. o. G. V. der Deutſchen Damp f⸗ ſchiffahrtsgeſellſchaft Han ſa, in der 26 850 900 Mark A. vertreten war, wurde ndie Anträge der Verwal⸗ tung betreffend die beretts abgeſchloſſene b⸗Mill.⸗Doll.⸗ Anleihe und Erhöhung des Aktienkapitals um 10 Mi ll. J unter Ausſchluß des geſetzlichen Bezugs⸗ rechts der Aktionäre einſtimmig genehmigt. Der Vorſitzende teilte mit, mit Rückſicht auf die gegebenen Geldmarktver⸗ hältniſſe habe die Verwaltung es nicht veranworten können, mit dem Abſchluß der Anleihe bis zur GV. zu warten. Er wiederholte die bereits bekannten Bedingungen der An⸗ leihe und des daran geknüpften Options rechtes, auf den Bezug der neu auszugebenden 10 Mill. 4 Aktien. Das Optionsrecht muß bis zum 1. Okt. 1989 ausgeübt ſein; im andern Falle erliſcht es. Die Verwaltung halte die Bedin⸗ gungen der Anleihe für recht akzeptabel. Der Erlös der Anleihe ſoll benutzt werden für die Zurückzahlung eines Darlehens von 5 Mill. Gulden, außerdem zur Bezahlung zweier Schiffe, die in dieſem Jahre an die Hanſa zur Ab⸗ lieferung gekommen ſind und zweier Schiffe, die noch neu beſtellt werden ſollen. Die 5⸗Mill.⸗Doll.⸗Anleihe läuft zehn Jahre, die Hanſa hat aber nach fünf Jahren das Recht, die Anleihe ganz zurückzahlen, was aber wohl allerdings nicht in Frage kommen werde. Wenn das Optionsrecht aus der Dollaranleihe auf den Aktienbetrag ausgeübt werde, ſo be⸗ komme man für nominell 10 Mill.„ Aktien 18 Mill. 1 neue Mittel herein, und man könne nicht fügen, daß damit die Dividendenausſichten der alten Aktionäre geſchmälert werden. :: Metallgeſellſchaft AGG.— Voransſichtlich wieder 8 v. H. Dividende. Wie verlautet, wird für das abgelaufene Ge⸗ ſchäftsjahr vorausſichtlich wieder eine Dividende in Vor⸗ jahrshöhe zur Ausſchüttung gelangen. Der augenblickliche Geſchäftsgang ſei im allgemeinen in der Branche ruhig. * Minimax AG., Berlin.— 10 Mill. Umſatz. Die v. HV. genehmigte den bereits bekannten Abſchluß für das Geschäftsjahr 1028/29 und ſetzte die Dividende auf 10 v. H. feſt. Auf Anfragen von Aktionärſeite wurde er⸗ klärt, daß ſich der Umſatz im Berichtsfahr von 8,5 auf 10 Mill./ erhöht habe. Die Beziehungen zum Auslande er⸗ ſtrecken ſich nicht nur auf Amerika, ſondern auf das ge⸗ ſamte Ausland. Unter dem Poſten Beteiligung iſt der Erwerb der Aktien der Perkeo AG. miteinbegriffen. Im laufenden Jahre entſpricht der Umſatz der gbeichen Zeit des „Vornfahres und die Entwicklung iſt günſtig, ſo daß man, wenn nicht unvorhergeſehene Greigniſſe eintreten, mit einem gleichen Ergebnis im Berichtsfſahre zu rechnen haben wird. Wilde Vörſe in London London, 25. Okt.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Noch niemals hat die wilde Börſe in Throgmorton Street ſolch ſenſationelle Szenen geſehen und ein ſo gro⸗ ßes Intereſſe in den Kreiſen der Börſenmakler hervor⸗ gerufen, wie am Donnerstag abend, als die weiteren ame⸗ rikanſchen Kursſtürze bekannt wurden. Bei ſtrömen⸗ dem Regen verblieben die Straßenmatkler bis nach 7 Uhr abends in der Straße. Ohne Hut, mit tiefer Sorge im Geſicht, kamen die Männer immer wieder mit weiteren Verkaufsaufträgen. Sie dͤrängten ſich durch die Menge, um ihre Verlaufsaufträge los zu werden und dann wieder zurück in ihre Büros zu eilen und alsbaldigſt mit neuen Verkaufsorders zu erſcheinen. Auch an der kanadiſchen Börſe in Montreal war die Panik, die dem Sturz amerikaniſcher Werte folgte, all⸗ gemein. Die Büros der Makler waren umlagert von Menschen. Weinende Frauen umd kodernſtauzfehenoe Män⸗ ner ſuchten das letzte ihrer Erſparniſſe zu retten, in den meiſten Fällen ohne Erfolg. Ver einer am r aniſchen Diskontermäß tung? Wir berichteten bereits vor einigen Tagen von Wall⸗ ſtreetgerüchten, wonach man in Newyork eine Herabſetzung der Diskontrate erwägt. Nunmehr mebdet auch die„Eve⸗ ning Poſt“, daß man beim Federal Reſerve Board und hei der Newyorker Bundesreſervebank die Frage einer Er⸗ mäßigung des Newyorker Diskontſatzes angeſichts der Ent⸗ wicklung, welche ſeit der Diskonterhöhung am 8. Anguſt d. J. eingetreten iſt, diskutiert. Beſonders bemerkenswert ſei der Rückgang der Rediskontierungen, die großen Ak⸗ zeptankäufe der Bundesreſervebanken ſowie die veränderte Lage an den Effektenmärkten. Eine Diskontſenkung werde vorausſichtlich die Aufnahme von S nach London zur Folge haben, wo die Bank von Gold dringend benötige. Auffällig iſt die Ermäßigung des . für Bankakzepte für ſämtliche Termine um * v. H. O Zahlungseinſtellung in der ſüddentſchen Textilindu⸗ ſtrie.(Eig. Dr.). ee Die Firma Gebrüder e Zoeppritz in Mergelſtetten(Württ.), die größte Woll⸗ deckenfabrich des Kontinents, hat ihre Zahlungen ein⸗ geſtel lt. Die Paſſiven ſollen zirka 10 Mill/ betragen. Man will das gerichtliche Vergleichsverfahren herbeiführen und prüfen, den Betrieb in anderer Form fortzuführen. Vorläufig rechnet man mit einer Vergleichsquote von 50 v. H. Ueber die Urſache der Zahlungseinſtellung beſteht noch keine volle Klarheit, es iſt aber intereſſamt, ſich zu erinnern, daß die Gebrüder Sklarek vor einiger Zeit behaupteben, der Firma Zoeppritz 3 Mill./ überwieſen zu haben, während dieſe angab, nur 20 000/ erhalten zu haben. Offenbar beſtand eine engere Geſchäftsverbindung zwiſchen beiden, ſo daß der Zuſammenbruch von Sblarok auch den der ſüddeutſchen Textilfirma u. a. vielleicht mit⸗ verſchuldete. Die bontſche Hackfruchternte 1929 Geringere Ergebniſſe als im Vorjahr Nach den ſoeben-im Stat. Reichsamt zuſammengeſtellten vorläufigen Schätzungsangaben der Saatenſtands⸗ und Ernteßerichterſtatter wird die diesjährige deutſche Ernte an Spätkartoffeln auf 35, Mill. To. veranſchlagt. Ginſchließ⸗ lich 3 ergibt ſich ein Geſamtertrag der neuen Kartoffelernte Pvon rd. 38,5 Mill. To. gegentiber 41 Mill. Tonnen i. V. An Zuckerrüben wird die neue Ente auf Ad. 10 Mill. To., an Runkelrſtbem auf 21.2 Mill. To. ge⸗ ſchätzt gegen 11 Mill. bezw. 22, Mill. To. bei der Ernte 1028.— Im Vergleich mit den vorjährigen Ergebniſſen bleibt demnach die diesjährige Hackfruchternte im allge⸗ meinen zurück. An Kartofſeln ergibt ſich ein Ausfall um zuſammen rd. 2,8 Mill. To, gleich 6,7 v.., an Zucker⸗ rüben um ro. 1 Mill. To. gleich 0,8 v. H. und an Runkel⸗ rüben um 1,4 Mill. To, gleich 6,3 v. H. Die Urſache dieſer Minderung iſt in der Hauptſache auf die langanhaltende Trockenheit während der Sommermonate zurückzuführen, durch welche das Wachstum der Hackfrüchte, insbeſondere auf den leichteren Böden, in ſtarbem Maße gehemmt wurde, Süddeutſcher Mehlpreis weiter ermäßigt. Auch heute wurde der füddeutſche Konventionspreis für Weizenmehl Spezial 0 um wieder 25 Pfg. für die 100 Kilo ermäßigt. * Schifferſtadter Gemüſeauktion vom 23. Okt. Bei guter erzielt: Bohnen 20, Tomaten e e Pfirſi — Weißkraut 25 275, Karotten Rotkr ngland Anfuhr und ſchlependem Abſatz wurden ſolgende fire ö e Amſtellung des Baumwollwarenhauſes Sebrüder Eimon Einflußnahme der elſäſſiſchen Baumwollinduſtrie Die über die Fortführung der Baumwollwarengroß⸗ handlung Gebrüder Simon, Berlin, geführten Verhand⸗ lungen ſtehen unmittelbar vor dem Abſchluß. Es iſt beab⸗ ſichtigt, die bisherige Kommanditge ſellſchaft Ge⸗ brüder Simon ſowie die Vereinigte Trtilwerke Gebrüder Simon Ac. in Liquidation treten zu laſſen. An ihrer Stelle ſoll mit nom. 6 Mill. AK. eine neue Geſellſchaft unter der Firma Gebrüder Simon Textil AG. ins Leben treten. Die neue Firma ſoll ſich gleichfalls allen Zweiger des Baumwoll⸗ warengroßhandels widmen. Hinter der beabſichtigten Gründung ſtehen eben den ſchon bisher begeiligten Banken unter Führung der Disconto⸗Geſellſchaft eine Anzahl von Firmen der Textilwirtſchaft(Rohweber, Buntweber, Leinen⸗ und Wollweber, Aus rüſter und Drucker). Dieſe Firmen werden ſich an der neuen Geſellſchaft durch Ueber⸗ nahme des größeren Teils des Aktienkapitals beteiligen; weder das Grundſtück in der Kloſterſtraße, noch das Waren⸗ lager noch auch die Laſten und Verbindlichkeiten gehen auf die neue Firma über, die vielmehr ihrer Konſtruktion nach ſich als eine Art Werkhandelsfirma ihrer Aktionäre darſtellen ſoll. In den Vorſtand der neuen Ge⸗ ſellſchaft wird Herr Heinrich Simon, in deſſen Händen gegenwärtig die Leitung der zu liquidierenden Firma liegt, eintreten. Das Amt des Vorſitzenden des Aufſichts⸗ rates ſoll Dr. James Simon angeboten werden. * Weitere Juſolvenz im badiſchen Mehlhandel. Ueber das Vermbgen des Mehl⸗ und Landesproduktenhändlers Peter Fiſchbach in Bruchſal wurde das Konkursverfahren eröffnet. Rechtsanwalt Dr. Duttenhofer iſt als Ver⸗ trauensmann beſtellt. Prüfungstermin am 15. Nov. 1929. * Breslauer Getreideinſolvenz. Ae delsgeſellſchaft für landwirtſchaftliche Erzeugniſſe Wagner u. Eb.“ die zu den führenden Firmen der Getreidebranche gehbrt, wird in Liguidation treten. Veranlaſſung dazu haben Schwierigkeiten gegeben, die daurch die ungün⸗ ſtige Oage der Landwirtſchaftsmärkte entſtanden ſind. Die Abwicklung nicht unbeträchtlichen Schwierigkeiten iſt im Einvernehmen mit den beteiligten Waven⸗ und Bank⸗ gläubigern in die Wege geleitet. :: Der Zuſammenbruch der Häutegroßhandlung Adolf Beck in Chemnitz. Der Chemnitzer Zuſammenbruch erweiſt ſich als weit folgenſchwerer, als anfänglich vermutet wor⸗ den war. Die ungedeckten Verbindlichkeiten betragen ſchon, ſoweit jetzt bekannt iſt, gegen 10 Mill. J. Eine größere Zahl deutſcher und ausländiſcher Lederfabrikanten erleidet, außer mehreren Banken, Verluſte. Von beteiligten Häute⸗ handlungen haben die Firmen Julius Hirſchberg in Ber⸗ lin, die 500 000/ bei Beck verlieren dürfte, ünd Erich Weithaſe in Pößneck i. Sa. die Zahlungen eingeſtellt. :: Bado AG. vorm. F. Baumgartner⸗Dyſenbach in Säk⸗ kingen. Dieſe mit 500 000% Ack. arbeitende Likörfabrik und Weinbrennerei konnte im Geſchäftsjahre 1928 ihren Verluſtvortrag aus 27 von 6871/ tilgen und noch einen Ueberſchuß von 8859/ erzielen. Der Bruttoertrag ſtellte ſich auf 204 621/ li. V. 211 191), demgegenüber erforderten die allgem. Geſchäftsunkoſten 240 390%(218 002). In der, Bilanz ermäßigten ſich Bankguthaben auf 76 40% (115 827), dagegen ſtiegen 0 auf 217 866% (159 348), Debitoren auf 742 506(654 573) und Waren auf 944.054,(552 719); die geſetzliche Reſerve wurde erheblich erhöht auf 250 000„(140 000), die außerordentliche Reſerve noch erheblicher auf 500 181 1(125 000),(das ſind zu⸗ fſammen 485 181 4 Reſervenzuwachs; es wird nicht geſagt, woher er ſtammt). Auch das Hypothelenkonto zeigt einen Zuwachs auf 77 000%(62 000). Kreditoren ermäßigten ſich 9 561 75 4(808 652). Neu erſcheint ein Delkredere mit 554 l. An gleichmäßige Probuktion Die Entwicklung der Beſchäftigung ſpricht, wie im letzten Wochenbericht des Inſtituts für Konjunk⸗ turforſchung ausgeführt wird, gegenwärtig für einen Rückgang des Tätigkeitsgrabs der Wirt⸗ ſchaft im ganzen. Abgeſehen von den Saiſongewerben innerhalb der Verbrauchsgüterinduſtrien zeigen jedoch dle neueſten Produktionszahlen auch in anderen wichtigen In⸗ duſtriezweigen bemerkenswerte Ausnahmen. Vor allem hat der Bergbau in de letzten Monaten ſeine Produk⸗ tion erheblich über dem Vorjahrsumfang halten können. Auch die Produktion in der eiſenſchaffen den Induſtrie war im dritten Vierteljahr 1929 größer als im dritten Vierteljahr 1928; freilich machen ſich hier in den letzten Monaten Rückgangserſcheinugen bemerkbar. Bei der Gewinnung von Nichteiſenmetallen iſt gleichfalls eine Steigerung über Vorfahrshöhe feſtzuſtellen. Bei einer großen Zahl Induſtriezweige, für die keine Pröduktions⸗ zahlen vorliegen, iſt jedoch— wie aus den verſchtedenen Beſchäftigungsſtatiſtiken hervorgeht— die Produktion in den letzten Monaten zurückgegangen; ſie liegt gegenwürtig niedriger als im Vorjahr. 0 Im allgemeinen dürfte die Produktionslage in den Produktionsgüterinduſtrien augenblicklich et⸗ was günſtiger ſein als in den Verbrauchsgüterinduſtrien, zumal der Export den Produktionsgüterinduſtrien bislang eine gewiſſe Stütze verlieh. Trotzdem iſt— nach den neue⸗ ſten Berichten zu ſchließen— in einem der wichtigſten Zweige der Produktionsgüterinduſtrien, dem Maſchinen⸗ bau, die Erzeugung von Auguſt auf September geſunken * Steigende Wagenſtellung der Reichsbahn. Die Deut⸗ ſche Reichsbahn konnte in der Woche vom.—12. Oktober von 971 593 beſtellten Wagen 970 070 rechtzeitig ſtellen gegen 952 608 Dezw. 950 278 in der Vorwoche. Die Zahl der im arbeitstäglichen Durchſchnitt geſtellten Wagen belief ſich n der wieder 6 Arbeitstage umfaſſenden 8 1 auf 101 679 gegen 183 379 in der Vorwoche und 169 209 in dend entſprechenden Vorfahrswoche. 5 belademe Wagen nach allen Richtungen, beſonders auch den Bahnhöſen Kehl und Offenburg. Der Qualität na iſt das Kraut heuer vorzüglich geraten; nicht befriedigen dann die Quantität, die den gehegten Erwartungen nicht entſpricht, eine Folge der langanhaltenden Trochenheit. Be⸗ zahlt wird an die Pflanzer.— bis.90/ per Zentnet, ein Preis, der die Mühe und Arbeit kaum lohnt. 5 * Obſtgroßmarkt Neuſtadt a. d. H. Auf dem heutigen Markt wurden pro Pfund folgende Fe Bezahlt: Wepfel .16, Birnen 412, Kaſtanien 10—16, Nüſſe 20, Pfirſiche 12, Quitten—8, Trauben 40, Zwetſchgen 1410. Anfuhr gut, Handel flau. * Obſtgroßmarkt Bab Dürkheim vom 23. Okt. Am heit⸗ tigen Oöſtgroßmarkt wurden folgende Preiſe erzielt: Bir, nen—12, Aepfel—10, Pfirſiche—8, Tomaten 18—15, Quitten—15, Trauben 28—90. * Nürnberger Hopfenbericht, 24. Okt. 150 Ballen Bahn⸗ zufuhr, 80 Ballen Landzufuhr, 250 Ballen Umſatz. Ge⸗ ſchätsgang unverändert. 5 chtenmarkt Duisburg-Ruhrort Die Nachfrage nach Kahnraum war bei ſehr geringem Angebot in Leerraum, ziemlich rege. Es wurden verſchie⸗ dene Kähne für Leichterungen ab hier bergwärts geſucht. Die Tagesmiete zog im allgemeinen um 7 Pfg. an und urde mit 8 Pfg. ab hier, bezw. 87 Pfg. ab Kanal mit den en in n bezahlt. Die Talfrachten nach Nok⸗ Gent blieben auf dem geſtrigen auch die Schlepplöhne ber ien ub 20 Pie nag Die„Breslauer Han⸗ 18 2290 1 Sekfkellerei FCC Mente Wehler 3 i 7 Daner 4 Wohnung in zentraler Lage od, Bahnhofsnähe zu mieten Wohn- u. Seafzim. ſehr gut möbliert, mit 2 Betten. ev. Küchen⸗ . 5 j 3(Markenfirma) geſucht. Angebote mit Preis unter W 2 an u. Badbenützg. Tel,, 8 die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 22834 in gut. Hauſe. Nähe 2 sucht für den Platz Mann- Geſucht für einige Beamtenwilwe ſucht n 22 ar CCCCEFECECCCCCC Te gut möbftertes& e ar te 0. Pöl Möll. Timer 85 3 1 ſchäftsſtell 22859. 0 Zim me* Bäfteſtelle. 2853 per e 5 2 7 Schönig. F 1, 16. 5 mögl. Gegend Schloß, Ei facheg Zimmer— ver ſofort. Angeb. unt. v. Herrn geſucht. 52816 2 J mM Mer 5 3 L182 an die Ge⸗ N unt. W G mit voller Penſton. pro äktss 1 3 e Nr. 88 i ſt. 8 schäftsstelle dieses Blattes. 3 ſchäftsſtelle. 5077 8 5 7 Med 5 5 5 N 1 1 2 de e Leo νο⁰ D D/ Gefu aparat möbl. 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